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SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA

Annual Report Jul 2, 2024

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Annual Report

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SGT

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GERMAN AI GROUP

GESCHÄFTSBERICHT
2023

Bilanzsumme 20.670 TEUR
Eigenkapital 16.921 TEUR oder 1,77 Euro pro Aktie
Eigenkapitalquote $94 \%$
Anzahl Aktien ohne eigene Aktien 46.301 .800 [IFRS Jahresdurchschnitt unverwässert 2023]
9.587 .000 [am 31.12.2023 wirtschaftlich ausstehend]

AKTIE

WKN A1MMEV
ISIN DE000A1MMEV4
Kürzel GAI
Börsenplatz /
Marktsegment
Frankfurter Wertpapierbörse /
Scale [Open Market]
Index / Sektor Scale All Share / Finanzdienstleistungen
Designated Sponsor mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG

INHALT

KENNZAHLEN 2023 IFRS [KONZERN] ..... 1
VORWORT DES MANAGEMENTS ..... 4
BERICHT DES AUFSICHTSRATS ..... 9
MARKTMEINUNG ..... 13
ÜBERBLICK ÜBER DIE FOKUSBETEILIGUNGEN UNSERES HERITAGE VC PORTFOLIOS ..... 17
FINANZTEIL ..... 21
IFRS-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023 ..... 22
IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 ..... 23
IFRS-Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 ..... 24
IFRS-Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 ..... 25
Notes zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 ..... 27
IFRS-Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2023 ..... 68
Lagebericht zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 ..... 70
Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers ..... 84
KONTAKT UND IMPRESSUM ..... 90

VORWORT DES MANAGEMENTS

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Christoph Gerlinger | Gründer und CEO

Liebe Aktionäre,

Liebe Freunde der SGT German Private Equity,
wir legen Ihnen heute unseren Geschäftsbericht für das Jahr 2023 vor.

Das Geschäftsjahr 2023 war geprägt durch die Ambitionen der Tochtergesellschaft SGT Capital Pte. Ltd. (SGTPTE) im Private Equity-Asset Management-Geschäft, konkreter durch ihre Suche nach einem weiteren Private Equity-Investment für die SGT Capital Private Equity-Fonds, und durch Fundraising-Anstrengungen für dieselben. Im Frühjahr 2023 hat sie in einem Bieterverfahren den Zuschlag für eine Private EquityTransaktion erhalten und am 26. Mai 2023 mit einem eigens für die Transaktion geschaffenen, mittelbar dem SGT Capital Fund II und anderen SGT Capital- Fonds gehörenden Akquisitionsvehikel einen Kaufvertrag beurkundet. Beim Closing sind sodann unerwartet erhebliche Verzögerungen aufgetreten und der Kauf konnte im Geschäftsjahr 2023 nicht abgeschlossen werden. Erstmals zum Jahresende 2023 haben wir uns gemeinsam mit der Geschäftsführung der SGTPTE und den Partnern der SGT Capital LLC (SGTLLC) mit den möglichen Auswirkungen eines damals nicht mehr auszuschließenden Scheiterns des Closings der Private Equity-Transaktion beschäftigt und die SGF mit der SGTLLC für diesen Fall Einvernehmen darüber erzielt, dass in diesem Fall auch die übrigen bei der SGTLLC verbliebenen 21.724.300 SGF-Aktien von ihr unentgeltlich an die SGT German Private Equity \& Co KGaA (SGF) zurückgegeben werden würden. Parallel hatte sie sich aufgrund der schwachen Fundraising-Performance auf Betreiben des Aufsichtsrats verpflichtet, freiwillig die noch nicht zurückgegebene Restmenge bzgl. ihres Rückgabeangebots aus 2020 von 14.990.500 SGF-Aktien unentgeltlich an die SGF zurück zu übertragen.

Wie sich unvorhergesehen im Februar 2024 herausstellte, war ein baldiges Closing der vorstehenden Private Equity-Transaktion abschließend nicht mehr zu erwarten, was wegen des Ausbleibens der diesbezüglich für 2023 eingeplanten Umsatzerlöse und in Anbetracht hoher, in 2023 weiter spürbar gestiegener Kosten der SGTPTE zu erheblichen Verlusten der SGTPTE im Geschäftsjahr 2023 führte (die SGTLLC hatte der SGTPTE ab Juni 2023 deutlich erhöhte persönliche Vergütungen der im Private EquityGeschäft aktiven SGTLLC-Partner für deren Dienste in Rechnung gestellt).

Das war dann der Auslöser für unsere Entscheidung im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat, das PE-Asset Management Geschäft vor dem Hintergrund schwacher Fundraising-Performance per Ende Februar 2024 einzustellen. Eine baldige Verbesserung der Fundraising- und damit der Ertragsperspektiven der Tochtergesellschaft SGTPTE war nach unserer Einschätzung auch nicht mehr zu erwarten. Mein für das Private Equity-Geschäft zuständiger (ehemaliger) Geschäftsführer-Kollege Carsten Geyer verließ das Unternehmen in gegenseitigem Einvernehmen. Damit war ich wieder Alleingeschäftsführer der geschäftsführenden Komplementärin. Die SGF nahm die unentgeltliche Übertragung von 36.714.800 SGFAktien am 24. Februar 24 seitens der SGTLLC konkludent an. Mit Geschäftsführern und Mitarbeitern der SGTPTE wurden Aufhebungsverträge geschlossen, die nicht zu einer finanziellen Belastung der Gruppe führten.

Mit diesen Maßnahmen haben wir die Konsequenzen aus den eingetrübten Ertragsperspektiven der in 2023 unprofitablen und defizitären SGTPTE gezogen und dreijährige, zuletzt betrübliche Private EquityEngagement der SGF unter dem Strich mit einem Nettogewinn von knapp 10 Mio. EUR abgeschlossen.

Die seit März 2024 ruhende SGTPTE soll noch in 2024 liquidiert werden. Ihr Netto-Restvermögen von über 4 Mio. EUR soll auf die SGF übertragen werden. Nennenswerte Aufwendungen für die Liquidation werden nicht erwartet.

Das Segment „PE-Asset Management" also die SGTPTE erzielte im Geschäftsjahr Umsatzerlöse in Höhe von 4.602 TEUR (2022: 13.272 TEUR). Die eigene Umsatzprognose in Höhe von 15 Mio. EUR hat sie somit um über 10 Mio. EUR deutlich verfehlt. Im Zusammenhang mit dem vorstehenden, unvorhergesehenen, abschließenden Scheitern des Closings der in Mai 2023 vereinbarten Private Equity-Transaktion und nicht erreichter Fundraisingziele hat die Gesellschaft im Februar 2024 wie oben beschrieben entschieden, das Private Equity-Geschäft der SGTPTE einzustellen. Damit einher ging die außerplanmäßige Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwerts der SGTPTE von 72,2 Mio. EUR (Vorjahr 0,0 Mio. EUR) und des Restbuchwerts des aktivierten Joint Venture Vertrags mit einem asiatischen Finanzdienstleister in Höhe von 2,2 Mio. EUR (Vorjahr 6,7 Mio. EUR) als werterhellende Ereignisse bereits rückwirkend zum 31. Dezember 2023. Anstatt

eines erwarteten Gewinns nach Steuern von 7,5 Mio. EUR wurde im Segment PE-Asset Management ein Verlust nach Steuern von 76,3 Mio. EUR (2022: +9,3 Mio. EUR) verzeichnet.

Das Scheitern der Tochtergesellschaft SGTPTE im Private Equity Geschäft ist letztlich auf ihr Unvermögen zurückzuführen, ausreichend Kapital für den SGT Capital Fund II einzuwerben. Die SGTPTE hatte sich beim Zusammengehen mit der SGF in 2020 in einem realistischen Szenario selbst die Einwerbung eines Fondsvolumens von 2 Mrd. USD bis Ende 2021 zum Ziel gesetzt, im Basisszenario von 1 Mrd. USD, aber beide Marken leider bis zur Einstellung ihres Geschäfts Ende Februar 2024 verfehlt. Für das Fundraising waren indessen nicht die Geschäftsführer der SGTPTE zuständig, sondern Joseph Pacini, Co-Managing Partner der SGT Capital LLC.

Für das Segment „Investment" prognostizierte die Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2023 Wertsteigerungen im Beteiligungsportfolio von mindestens 1 Mio. EUR, allerdings mit dem einschränkenden Hinweis schlechter Prognostizierbarkeit. Bereits zum Halbjahr 2023 wurde die Prognose mit einem operativen Verlust von 1 Mio. EUR verfehlt. Im zweiten Halbjahr ist im Wesentlichen aufgrund der Abwertungen von Beteiligungen an drei Portfoliounternehmen ein Nettoverlust aus Finanzanlagen von 5,0 Mio. EUR für das Gesamtjahr 2023 zu beklagen.

Insgesamt haben wir im Geschäftsjahr das im Vorjahr gesetzte Konzernergebnisziel in Höhe von 7 Mio. EUR Gewinn nach Steuern total verfehlt. Stattdessen mussten wir aus den oben beschriebenen Gründen als operatives Ergebnis ein negatives EBITDA in Höhe von -7.7 Mio. EUR (2022: 2,6 Mio. EUR) hinnehmen und einen Konzernverlust nach Steuern von 81,5 Mio. EUR (2022: +6,9 Mio. EUR).

Andererseits hat sich die vormalige Großaktionärin SGTLLC uns gegenüber in Anbetracht des Wertverlusts des Goodwills und des aktivierten Joint-Venture-Vertrags schon in 2023 verpflichtet, uns die unentgeltliche Rückübertragung der als Kompensation für die Einbringung der SGTPTE erhaltenen restlichen SGF-Aktien anzubieten, dieses Angebot am 24. Februar 2024 verbindlich unterbreitet und wir dieses Angebot am selben Tag konkludent angenommen. Der Buchwert des Eigenkapitals je ausstehende Aktie als Maßstab für den Substanzwert der Aktie, hat sich insoweit unter Berücksichtigung der zum 31. Dezember 2023 bestehenden Aktien-Rückgabeverpflichtung und -forderung, also der verbleibenden ausstehenden 9.587.000 Aktien „nur" um 0,38 EUR von 2,15 EUR (31.12.2022) auf 1,77 EUR je Aktie verringert.

Wir sind deshalb und aufgrund der sich im Bereich Artificial Intelligence für die Gesellschaft bietenden Geschäftsmöglichkeiten der Überzeugung, dass sich der Konzern in einer aussichtsreichen Lage befindet.

Seit März 2024 richten wir uns ganz auf Artificial Intelligence aus. Wir werden unseren Aktionären auf unserer am 14. August 2024 stattfindenden Hauptversammlung den neuen Geschäftsbereich vorstellen und die Umfirmierung in „German AI Group" zur Abstimmung stellen. Unser Ziel ist, schnell kritisches Know-how aufzubauen, AI-Talente zu werben und zu binden, damit ohne größere Investitionen wieder zur Profitabilität zurückzukehren und gleichzeitig eine Plattform zu schaffen, um aussichtsreiche AI Startups zu gründen.

Viele Experten sehen Artificial Intelligence als eine Zukunftstechnologie, deren Disruptions- und Transformationskraft sowohl der des Internets als auch der des Smartphones gleichkommt. Das verspricht wesentlich bessere Ertragsperspektiven als im klassischen Private Equity-Geschäft, das nach vielen guten Jahren zuletzt allgemein auf erschwerte Marktbedingungen getroffen ist. Zuvor waren wir in den Jahren 2012 bis 2020 unter der Marke German Startups Group erfolgreich als ein führender Venture CapitalAnbieter in Deutschland tätig und unter anderem an Delivery Hero, MisterSpex, Chrono24 und Scalable Capital beteiligt.

Mit Artificial Intelligence rollt ein transformatorischer Tsunami auf unser aller Leben und die Unternehmen zu. Ich freue mich darauf, mein als langjähriger Tech-Unternehmer und Tech-Investor erworbenes Wissen, unser Netzwerk und die umfangreichen gesammelten Erfahrungen zum Nutzen der Aktionäre nunmehr auf dem Feld der AI einzusetzen. Diese neue Basistechnologie wird in den nächsten Jahren mehr Vermögenswerte neu erschaffen als jeder andere Innovationszyklus zuvor. Deutsche Tech-Unternehmen werden einen signifikanten Anteil daran haben.

Unter dem Strich haben wir die Gesellschaft nach unserer Überzeugung aus einer schwierigen Situation befreit und binnen kurzer Zeit wieder in eine solide wirtschaftliche Verfassung und aussichtsreiche Position gebracht.

Frankfurt am Main, 27. Juni 2024

SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA
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Christoph Gerlinger
CEO | Geschäftsführer
German AI Group Management GmbH

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

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SGT

Sehr geehrte Aktionäre,
im Geschäftsjahr 2023 hat der Aufsichtsrat der SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA (SGF) die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben im kontinuierlichen Dialog mit den Geschäftsführern der persönlich haftenden Gesellschafterin wahrgenommen, die er bei der Leitung des Unternehmens sowohl beraten als auch gemäß § 111 AktG überwacht hat.

Der Aufsichtsrat hat sich in sieben Sitzungen mit den Angelegenheiten der Gesellschaft befasst. In der Aufsichtsratssitzung vom 15. Mai 2023 hat der Aufsichtsrat den Konzernjahresabschluss gemäß IFRS der SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA und den Einzelabschluss gemäß HGB zusammen mit der Geschäftsführung unter telefonischer Zuschaltung des Abschlussprüfers eingehend erörtert. In der Sitzung im Anschluss an die Hauptversammlung am 28. Juni 2023 hat der Aufsichtsrat Herrn Günther Paul Löw zu dessen Vorsitzenden und Herrn Gerhard Koning zu dessen Stellvertreter im Aufsichtsrat der Gesellschaft gewählt.

In den weiteren Sitzungen des Geschäftsjahres 2023 wurden im Wesentlichen die Entwicklung des bisher einzigen Investments der SGT Capital-Fonds in die Utimaco Management Services GmbH, der Suche und der Abschluss eines weiteren Private Equity-Investments für die SGT Capital-Private Equity-Fonds, sowie der Fundraising-Anstrengungen für dieselben erörtert.

Nachdem im Frühjahr 2023 in einem Bieterverfahren der Zuschlag für eine Private Equity-Transaktion erfolgte und hierzu am 26. Mai 2023 ein Kaufvertrag beurkundet wurde, traten beim Closing der Transaktion Verzögerungen auf und der Kauf konnte im Geschäftsjahr nicht abgeschlossen werden. Der Aufsichtsrat hat sich mit den aktuellen Entwicklungen und Auswirkungen dieser Thematik insbesondere in den Sitzungen am 15. Oktober, 24. November und 12. Dezember 2023 beraten.

Nachdem auch bis zum Februar 2024 keine Verbesserung dieser Situation eingetreten war, sondern ein baldiges Closing nicht mehr zu erwarten war, hat die Geschäftsleitung im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat die Entscheidung getroffen, das PE-Asset Management Geschäft per Ende Februar 2024

einzustellen. Der für das Private Equity-Geschäft auf Konzernleitungsebene zuständige (ehemalige) MitGeschäftsführer Carsten Geyer verließ das Unternehmen und der Unternehmensgründer Christoph Gerlinger wurde wieder Alleingeschäftsführer der geschäftsführenden Komplementärin.

Auch über die in die Tochtergesellschaft German Startups Group VC GmbH ausgelagerten Beteiligungen an jungen deutschen Wachstumsunternehmen und deren Entwicklung hat die Geschäftsführung wiederholt berichtet.

Der Aufsichtsrat hat sich im Geschäftsjahr laufend über die Entwicklung informiert, von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt und die erforderlichen Beschlüsse in Sitzungen und zudem im Umlaufverfahren gefasst. Aufgrund der Tatsache, dass der Aufsichtsrat nur aus vier Mitgliedern besteht, war es nicht erforderlich, Ausschüsse zu bilden. Auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen stand der Aufsichtsratsvorsitzende mit den Geschäftsführern in engem Kontakt und informierte sich über wesentliche Geschäftsvorfälle und die Geschäftslage.

Insgesamt haben sich aus seiner Tätigkeit und insbesondere aus der Überwachung der Geschäftsführung keine Beanstandungen ergeben. Der Aufsichtsrat wird deshalb in der Hauptversammlung die Entlastung der persönlich haftenden Gesellschafterin, der SGT German Private Equity Management GmbH für das Geschäftsjahr 2023 vorschlagen.

Die Geschäftsführung hat gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) für das Geschäftsjahr 2023 aufgestellt. Der Bericht enthält die Schlusserklärung der Geschäftsführung, dass die Gesellschaft nach den Umständen, die der Geschäftsführung in dem Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bekannt waren, bis auf eine unbedeutende Ausnahme bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht rechtzeitig erhalten und geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat sind keine Einwendungen gegen die Erklärung der Geschäftsführung am Schluss des Abhängigkeitsberichts zu erheben.

Der von der persönlich haftenden Gesellschafterin aufgestellte Einzelabschluss gem. HGB für das Geschäftsjahr 2023 wurde vom gewählten Abschlussprüfer, der Mazars GmbH \& Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, ohne Bestehen einer Prüfungspflicht geprüft. Der Abschlussprüfer hat einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Der von der persönlich haftenden Gesellschafterin aufgestellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023 wurde vom gewählten Abschlussprüfer, der Mazars GmbH \& Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, ohne Bestehen einer gesetzlichen Prüfungspflicht geprüft. Der Abschlussprüfer hat Einwendungen erhoben und einen eingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Die Einschränkungen des Bestätigungsvermerks beziehen sich auf den Ausweis der ausstehenden Aktien in der Bilanz, bei dem die Geschäftsführung die dinglich erst am 26. Februar 2024 vollzogene unentgeltliche Aktienübertragung von 36.714.800 Aktien an die Gesellschaft aufgrund dahingehender Zusagen im Einvernehmen mit der Aufsichtsrat bereits zum 31. Dezember 2023 berücksichtigt hat. Sie hält diese Darstellung für richtig, da die Aktienrückgabe mit der Einstellung des Private Equity-Geschäfts und der hieraus resultierenden Abwertung des Goodwills und immateriellen Vermögensgegenstands im Zusammenhang mit der SGTPTE eine wirtschaftliche Einheit bildet. Der Wirtschaftsprüfer hält eine Berücksichtigung der Aktienrückgabe jedoch erst ab dem 26. Februar 2024 für richtig. Der Dissens hat sich jedenfalls bereits per 26. Februar 2024 selbst aufgelöst, da ab diesem Zeitpunkt unstrittig nur noch die auf 9.587.000 Aktien verringerte Anzahl ausstehender Aktien auszuweisen ist.

Der Aufsichtsrat hat den Konzernjahresabschluss gemäß IFRS der SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA und den Einzelabschluss gemäß HGB in der Sitzung vom 27. Juni 2024 zusammen mit der Geschäftsführung unter Onlinetelefonischer -Zuschaltung des Abschlussprüfers eingehend erörtert. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat billigt den Einzelabschluss 2023 und den Konzernabschluss 2023 nach IFRS.

Die Feststellung des Jahresabschlusses gemäß HGB obliegt der Hauptversammlung der SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag der persönlich haftenden Gesellschafterin an, den Jahresabschluss festzustellen.

Der Aufsichtsrat dankt dem verbliebenen Geschäftsführer und den Mitarbeitern für die im Geschäftsjahr 2023 geleistete Arbeit.

Frankfurt am Main, im Juni 2023
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Günther Paul Löw
Vorsitzender des Aufsichtsrats

MARKTMEINUNG

CHRISTOPH GERLINGER

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MARKTMEINUNG - CHRISTOPH GERLINGER

Mit Artificial Intelligence rollt ein transformatorischer Tsunami auf unser aller Leben und auf die Unternehmen zu

AI erzeugt eine nie dagewesene Fülle von Fortschritten, von Freizeit, von Erlebnissen und Geschäftsmöglichkeiten. Christoph Gerlinger, CEO von SGT Private Equity - demnächst German AI Group gibt eine Einschätzung.

Die Menschheit befindet sich inmitten einer fundamentalen technologischen Revolution, die das Potential hat, unser aller Leben und die Wirtschaft in den kommenden Jahren tiefgreifend zu verändern: Die durchgängige, friktionslose Nutzung von Artificial Intelligence (AI) in allen Bereichen unseres Privat- und Berufslebens. Dabei beschränkt sich AI nicht nur auf die derzeit im Mittelpunkt stehenden, generativen AIAnwendungen, die auf erstaunliche Weise Text, Bilder, Videos, Sprache und Musik oder Computerprogramme erzeugen. Vielmehr entstehen mit atemberaubender Geschwindigkeit immer leistungsfähigere AI-Systeme, deren Leistungsvermögen und Fähigkeiten exponentiell wachsen, und dies in unzähligen Anwendungsbereichen - sei es für medizinische Diagnosen und Therapieempfehlungen, Unternehmens- und Rechtsberatung, Aus- und Fortbildungsproramme, Finanzprognosen und dispositionen, Kredit-, Anlage- und Investmententscheidungen, Architekten-, Ingenieurs- und Programmierleistungen, Marketing, Vertrieb oder auch für kreative Aufgaben wie Produktdesign, Architektur, Mode oder Journalismus. Erstmals in der Geschichte erfolgt eine breite Automatisierung nicht nur von physischer Arbeit, sondern auch von geistiger Wertschöpfung. Das vernichtet nicht die Jobs in diesen Berufen, aber es macht die Berufstätigen darin viel effizienter, leistungsfähiger und verändert ihre Aufgaben - nämlich viel an die AI zu delegieren, statt sie alle selbst zu erledigen.

Und erstmals kann eine Maschine selbst dazulernen, und sogar andere Maschinen unterrichten, also Maschinen von Maschinen lernen. Das macht den großen Unterschied und führt im Zusammenwirken mit dem exponentiellen Wachstum der Rechenleistung der Mikrochips und der zum Trainieren von AI verfügbaren Datenmenge zu einem nie dagewesenen Innovationstempo. Daten sind der Rohstoff dieser Disruptionswelle. Bereits in wenigen Monaten dürften alle heute verfügbaren, höchst erstaunlichen AIAnwendungen wieder komplett überholt worden sein von viel besseren Versionen. Man geht davon aus, dass sich die Leistungsfähigkeit von AI-Systemen alle 3 bis 5 Monate verdoppelt. Im Vergleich zu dieser exponentiellen Entwicklung erscheint der durch Moore's Law erzeugte Wachstumspfad der Rechenleistung bloß noch als flache Linie. Hieraus ergeben sich ungeheure Geschäftsmöglichkeiten. Umgekehrt ist es aber kein Grund zur Panik - was die Beschäftigungslage insgesamt angeht, wird die AI nicht die Menschen ersetzen, sondern Menschen, die AI nutzen, die Menschen ersetzen, die AI nicht nutzen. Durch AI werden

auch die größten Herausforderungen der Menschheit gelöst werden, wie Krankheiten, Klimawandel, Umweltzerstörung, Ressourcen- und Energieknappheit, Gewalt, Kriminalität, soziale Ungerechtigkeit.

Al ermöglicht zudem eine Revolution an der Schnittstelle zwischen Mensch und Computer - nicht nur weil natürliche Sprachein- und -ausgabe Tastatur und Bildschirm ablösen, sondern weil sie über Mixed RealityBrillen, wie die Apple Vision Pro, dreidimensionale Umgebungen, Charaktere und Objekte lebensecht simulieren können. AI-Technologien ermöglichen es diesen Systemen, die physische Welt präzise zu interpretieren und nahtlos mit digitalen Informationen zu interagieren. Diese technologische Entwicklung revolutioniert die Mensch-Computer-Interaktion, indem sie intuitivere, immersivere und personalisierte Benutzererfahrungen bietet. Kaum jemand wird noch Sportstadien, Konzerne, Kinos, Theater oder Kirchen live besuchen und es kann für den ohnehin schon geschundenen physischen Einzelhandel das endgültige Aus bedeuten, wenn ein vergleichbares oder sogar besseres Erlebnis mit einer Mixed Reality-Brille ohne Anreise von jedem Ort aus und viel preiswerter möglich ist. Das wird auch die Immobilienmärkte durcheinanderwirbeln und die alte Weisheit „Lage, Lage, Lage" in Frage stellen, denn welches Schaufenster oder Produkt ein Kunde vor den Augen hat, bestimmt sich dann nicht mehr durch seinen momentanen geografischen Standort, sondern durch die Einblendung eines Werbetreibenden auf den mit der realen visuellen Wahrnehmung verschwimmenden Bildschirm in seiner Brille, die von einer AI individuell für ihn ausgesucht wird. Unter den Hardware-Anbietern wird ein Kampf um die Vormachtstellung vor den Gesichtern der Menschen stattfinden, die das dominierende Gateway zum Absatz von Produkten, Dienstleistungen und Erlebnissen verkörpern wird.

Selbst vor künstlerischen Schöpfungen in Literatur, Musik, Bild, Foto, Film und Computerspielen bzw. Onlinewelten macht AI nicht Halt. Sogar zwischenmenschliche Beziehungen lassen sich durch AI simulieren also in der Kommunikation halbwegs ersetzen, nämlich mittels sogenannte AI-Companions, besonders für alleinstehende, einsame oder demenzkranke Menschen. Insgesamt wird sich das Leben und Erleben der Menschen noch mehr als heute weg von Physik und Realität in den virtuellen Raum verlagern.

Die AI-Revolution wird vor diesem Hintergrund nicht nur vielerlei geistige Arbeitsschritte und Tätigkeiten automatisieren, sondern auch völlig neue Verhaltensmuster, Dienstleistungen, Produkte und Geschäftsmodelle hervorbringen, die heute noch nicht vorstellbar sind, aber unsere Lebens- und Arbeitswelt nachhaltig neu definieren werden. Es sind dabei drei Disruptionsstufen zu unterscheiden:

AI-Anwendungen, die einzelne Wertschöpfungsschritte vereinfachen und beschleunigen, zum Beispiel Übersetzungen in einer Nachrichtenagentur, und damit bei gleichem Ressourceneinsatz einen vielfachen Output erzeugen, oder andersherum, Faustregel 10-20x.

Daneben AI-Anwendungen, die ein Produkt verbessern oder ganz erschaffen, beispielsweise einen MusikHit schreiben, ein besseres Einfamilienhaus planen, eine neue Mode-Kollektion entwerfen oder ähnliches.

Und nicht zuletzt AI-Anwendungen, für die es bis dato kein herkömmliches Human Intelligence-generiertes Äquivalent gibt, weil Probleme gelöst werden, die vorher unlösbar waren, oder Erlebnisse geschaffen werden, die vorher nicht vorstellbar waren. Zum Beispiel die Realisierung eines Menschheitstraums, das Weiterleben nach dem Tod, durch einen AI-generierten, lebensecht kommunizierenden und visualisierten Avatar des Verstorbenen im „Spatial Internet", natürlich nur zum Trost der Hinterbliebenen.

AI wird zu einer Basistechnologie, ähnlich wie einst das Internet und das Smartphone, und so unsere Kultur prägen. AI ist unsichtbar und bald allgegenwärtig. Da sie als Funktion nicht abzuwählen ist, müssen wir alle mit ihr umgehen - und sie und ihren Einsatz akzeptieren.

Berufstätige und Unternehmen stehen damit vor der existentiellen Notwendigkeit, sich schnell, intensiv und entschlossen mit AI auseinanderzusetzen. Denn diese technologische Revolution entfaltet sich mit nie dagewesener Dynamik und Wucht. Unternehmen, denen es gelingt, AI in ihre Produkte und Wertschöpfungen zu integrieren, oder gar ganz neue Angebote zu erschaffen, werden enorme Wettbewerbs- und Effizienzvorteile erzielen. Wer das hingegen verpasst, dürfte von diesem AI-Tsunami überrollt werden. Die gute Nachricht - bislang liegen deutsche Forscher, Programmierer und Unternehmen im internationalen Wettbewerb sehr gut im Rennen, nämlich bei der Anzahl der AI-bezogenen Patentanmeldungen auf Platz 2 gleich hinter den USA (DPMA | 18.03.2024, 2024).

Über Christoph Gerlinger

Der Autor ist CEO und Gründer der börsennotierten SGT German Private Equity in Frankfurt, die sich künftig ganz auf Artificial Intelligence ausrichten und in German AI Group umbenennen wird. Der Text beinhaltet seine Eindrücke von einem Singularity University-AI Programm im Silicon Valley im Mai und von der sxsw Konferenz in Austin (Texas) im März.

HERITAGE VC PORTFOLIO

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Zum 31. Dezember 2023 hält die Gesellschaft elf aktive Beteiligungen. Die drei Fokusbeteiligungen machen zusammen $80 \%$ des Werts aller elf aktiven Minderheitsbeteiligungen aus.

UNSERE DREI FOKUSBETEILIGUNGEN ZUM 31. DEZEMBER 2023

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AUCTIONTECH

AuctionTech wurde 2017 von führenden Mitarbeitern von Auctionata, des ehemals größten und leider an einer US-Übernahme gescheiterten Online-Auktionshauses für Luxusgüter, gegründet, aus deren Insolvenzmasse sie mithilfe der German Startups Group VC die über viele Jahre hinweg mit großem finanziellen Aufwand entwickelte Online-Livestream-Auktionstechnologie günstig erworben hat. Als reines Softwareunternehmen ist AuctionTech auf die Entwicklung von maßgeschneiderten Lösungen für OnlineAuktionen, Bieterverfahren und digitale Preisfindung im Immobilien- und Luxusbereich spezialisiert. Für den Immobilienbereich hat AuctionTech eine eigene Plattform namens PropNow ins Leben gerufen. Seit 2018 steht AuctionTech in einer Partnerschaft mit RE/MAX, dem weltgrößten Maklernetzwerk und hat zusammen mit RE/MAX Austria ein digitales Angebotsverfahren für Immobilienverkäufe entwickelt und in der Folge auch in Deutschland und der Schweiz sehr erfolgreich ausgerollt

Mit rund 6.000 durchgeführten digitalen Angebotsverfahren und einem damit verbundenen Immobilienwert von über 1,5 Milliarden EUR ist AuctionTech / PropNow Markführer bei Online-Bieterverfahren in der DACHRegion und ist aktuell dabei, seine SaaS-Lösungen auch mit anderen führenden europäischen Maklernetzwerken auszurollen. AuctionTech ist in Berlin ansässig und weltweit tätig. Die German Startups Group VC ist als Lead Investor an AuctionTech beteiligt. Nach unserer Überzeugung ist AuctionTech eins der erfolgreichsten deutschen PropTech-Startups.

Unser Anteil zum 31. Dezember 2023: 26,9\%

$\cdot$Funanga

Funanga, mit Sitz in Berlin, ist ein führendes europäisches Technologie- und Zahlungsunternehmen, spezialisiert auf Prepaid-Zahlungstechnologien. Seit dem Start der CashtoCode-Plattform im Jahr 2016 vernetzt das Unternehmen ein globales Netzwerk von Online-Händlern und Zahlungsdienstleistern mit über 550.000 Einzelhandelsstandorten weltweit. Der CashtoCode-Service ermöglicht Kunden, ihre Online-Einkäufe bequem mit Bargeld in einer Filiale ihrer Wahl zu bezahlen. Das Partnernetzwerk gewährleistet die sichere und konforme Abwicklung von Zahlungen global.

Funanga beschäftigt 40 Mitarbeiter und wurde mehrfach für seinen Dienst und Technologie ausgezeichnet und gefördert. Viele globale Brands nutzen CashtoCode um ihren Kunden eine weitere, bequeme und sichere Bezahlmethode zur Verfügung zu stellen.

Unser Anteil zum 31. Dezember 2023: 2,1\%

REMERGE

App Retargeting

Remerge ist ein führendes, unabhängiges AdTech-Unternehmen, das sich auf programmatische In-AppWerbekampagnen spezialisiert hat, um die Aktivierung, Bindung und Umsatzsteigerung führender Apps zu fördern. Seit der Einführung seiner Demand-Side-Plattform (DSP) im Jahr 2014 hat sich Remerge als Pionier im Bereich des Mobile-App-Remarketings etabliert und gilt als vertrauenswürdiger Partner für effizientes und skalierbares App-Wachstum. Dies wird durch leistungsstarke, datenschutzorientierte Produkte und einen personalisierten sowie transparenten Geschäftsansatz unterstützt.

Remerge betreibt Büros in globalen Metropolen wie Berlin, New York, Tokio, Seoul und Singapur und beschäftigt ein internationales Team von über 170 Mitarbeitern. Das Unternehmen hat zum Wachstum von Hunderten von Apps in Schlüsselbranchen wie Gaming, On-Demand-Lieferdienste, E-Commerce und Finanzen beigetragen. Es arbeitet zudem mit renommierten Medien- und Markenagenturen wie M\&C Saatchi, WITHIN und Spark Foundry zusammen.

Unter der Führung von Pan Katsukis, CEO und Founder, hat Remerge im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von rund 85 Mio. Euro erzielt und ist seit Jahren profitabel. Die Mobile DSP von Remerge zeichnet sich durch 27 strategische Supply-Partner-Integrationen aus und kann bis zu 5 Millionen Queries pro Sekunde verarbeiten, was sie zu einer der am höchsten skalierbaren Plattformen in der Industrie macht. Sie erreicht dabei mehr als eine Million App Publisher, was die umfassende Marktdurchdringung und Effektivität von Remerge unterstreicht.

Unser Anteil zum 31. Dezember 2023: 2,4\%

FINANZTEIL

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FINANZTEIL

IFRS-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023 ..... 22
IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 ..... 23
IFRS-Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 ..... 24
IFRS-Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 ..... 25
Notes zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 ..... 27
IFRS-Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2023 (Anlage zu den Notes) ..... 68
Lagebericht zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 ..... 70

KONZERNABSCHLUSS [IFRS] DER

SGT GERMAN PRIVATE EQUITY GMBH \& CO. KGAA ZUM 31. DEZEMBER 2023

IFRS-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023

31.12 .2023 31.12 .2022
Aktivseite Note EUR EUR
Langfristige Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwert $1.5,2.1$ 0,00 72.243.546,55
Sonstige immaterielle Vermögenswerte $1.5,2.1$ 3,00 2.500.003,00
Sachanlagen $1.4,2.2$ 125.047,22 194.406,64
Finanzanlagen 2.3 10.379.701,05 15.777.308,29
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 2.4 7.061.016,30 6.881.933,63
Langfristige Vermögenswerte 17.565.767,57 97.597.198,11
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.5 1.148.033,37 1.707.566,52
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 2.6 337.356,53 4.628.287,66
Laufende Ertragssteueransprüche 2.5 126.515,56 126.588,24
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 2.5 237.035,30 237.869,60
Liquide Mittel 2.7 1.284.839,63 1.499.070,94
Kurzfristige Vermögenswerte 3.133.780,39 8.199.382,96
Bilanzsumme 20.699.547,96 105.796.581,07

Passivseite
Aktionären und Komplementärin zustehendes Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Eigene Aktien
De jure ausstehende Aktien
Hinweis - Rückgabeberepruch eigene Aktien ${ }^{1}$
Hinweis - Rückgabeforderung eigene Aktien ${ }^{1}$
Hinweis - Wirtschaftlich ausstehende Aktien
Hinweis - Korrekturposten Kapitalrücklage
infolge obigen Rückgabeanspruchs und obiger
Rückgabeforderung eigene Aktien
Kapitalrücklage
Gewinnrücklage Komplementärin
Bilanzergebnis
Eigenkapital
Langfristige Schulden
Passive latente Steuerverbindlichkeit
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
Ertragssteuerverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Rückstellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Schulden
Bilanzsumme
img-10.jpeg

[^0]
[^0]: ${ }^{1}$ Am 26. Februar 2024 wurden insg. 36.714.800 SGF-Aktien unentgeltlich dinglich an die Gesellschaft zurückübertragen

IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum
vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

2023 2022
Note EUR EUR
Umsatzerlöse 3.1 $4.792 .653,17$ $13.322 .695,15$
Bezogene Leistungen $-4.568 .172,89$ $-3.923 .382,16$
Gewinne aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind 3.2 $204.324,76$ $1.071 .726,63$
Verluste aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind 3.2 $-5.256 .396,83$ $-3.514 .695,53$
Sonstige betriebliche Erträge 3.3 $312.924,07$ $831.655,40$
Personalaufwand 3.5 $-1.030 .559,08$ $-756.212,11$
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle 3.4 $-74.817 .941,12$ $-7.913 .520,62$
Sonstige betriebliche Aufwendungen davon laufende Aufwendungen im Zusammenhang mit der Notierung der Aktie 52 TEUR (Vj.: 60 TEUR) 3.6 $-2.123 .031,73$ $-4.427 .009,98$
Betriebliches Ergebnis (EBIT) $-82.486 .199,65$ $-5.308 .743,22$
Ertrag aus der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit 3.7 0,00 $11.939 .698,00$
Zinserträge $573.166,03$ $354.685,12$
Zinsaufwendungen $-39.144,79$ $-277.252,50$
Finanzergebnis 3.7 $534.021,24$ $12.017 .130,62$
Ergebnis vor Ertragsteuern $-81.952 .178,41$ $6.708 .387,40$
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2.9 $444.622,45$ $145.250,37$
Ergebnis nach Ertragsteuern / Gesamtergebnis $-81.507 .555,96$ $6.853 .637,77$
Unverwässertes/Verwässertes Ergebnis je Aktie 3.8 $-1,76$ 0,16
Note 2023 2022
4.1 TEUR TEUR
Ergebnis nach Ertragsteuern $-81.508$ 6.854
Ertragsteuern $-445$ $-145$
Finanzergebnis $-534$ $-12.017$
Gezahlte Ertragsteuern $-1.159$ 284
Zahlungsunwirksame Änderung der zu beizulegenden Zeitwerten bewerteten Finanzanlagen und sonstige Ausleihungen 5.049 1.428
Verluste aus dem Verkauf von Finanzanlagen 3 1.015
Abschreibungen auf Anlagevermögen und langfristigen Rückstellungen 74.812 6.570
Erhöhung/Verminderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der Vorräte sowie der sonstigen Vermögenswerte, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 1.403 4.570
Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen Verbindlichkeiten, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind $-305$ 4.067
Sonstige Zahlungsunwirksame Veränderungen 0 $-1.895$
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Auszahlungen aus dem Erwerb von Finanzanlagen und Gewährung langfristiger finanzieller Vermögenswerte
$-2.684$ 10.760
Einzahlungen aus dem Verkauf von Finanzanlagen $-181$ $-231$
Auszahlungen aus dem Erwerb von Sachanlagen 357 354
Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen $-6$ $-36$
Auszahlungen für Investitionen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition 0 $-2.442$
Einzahlungen aus Desinvestitionen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition 4.013 0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 4.184 $-2.355$
Auszahlungen aus dem Erwerb eigener Aktien 0 $-7.000$
Gezahlte Zinsen $-40$ $-17$
Auszahlungen Dividenden $-926$ $-996$
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit $-966$ $-8.013$
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 534 392
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 751 359
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 1.285 751

IFRS-Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

Note 2.8

Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung stellen sich für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 wie folgt dar:

| | Gezeichnete
Kapital | Eigene Aktien | Rückgabe-
anspruch auf
eigene Anteile | Rückgabe-
forderung auf
eigene Anteile | Summe:
Ausgegebene
Aktien in Folge
Rückgabe-
anspruch/-
forderung | Korrekturposten
Kapitalrücklage
Rückgabea-
spruch eigene
Anteile | Kapital-
rücklage | Gewinn-
rücklage
Komplemen-
tärin | Bilanzergebnis | Den Aktionären
und der
Komple-
mentärin
zustehendes
Eigenkapital /
Gesamt |
| :--: | :--: | :--: | :--: | :--: | :--: | :--: | :--: | :--: | :--: | :--: | :--: |
| | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR |
| 1. Januar 2023 | 49.801.800,00 | $-3.500 .000,00$ | 0,00 | 0,00 | 46.301.800,00 | 0,00 | 27.458.230,78 | 9.167,12 | 25.585.454,76 | 99.354.652,66 | |
| Dividendenzahlung | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | $-926.036,00$ | $-926.036,00$ | |
| Einziehung eigene
Aktien | $-3.500 .000,00$ | 3.500.000,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
| Aktien
Mehrheitsaktionärin | 0,00 | 0,00 | $-14.990 .500,00$ | $-21.724 .300,00$ | $-36.714 .800,00$ | 36.714 .800,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
| Minderung Rücklage
Komplementärin | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | $-9.167,12$ | 9.167,12 | 9.167,12 | 0,00 |
| Ergebnis nach Steuern /
Gesamtergebnis | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | $-81.507 .555,96$ | $-81.507 .555,96$ | |
| 31. Dezember 2023 | 46.301.800,00 | 0,00 | $-14.990 .500,00$ | $-21.724 .300,00$ | 9.587.000,00 | 36.714 .800,00 | 27.458.230,78 | 0,00 | $-56.838 .970,08$ | 16.921.060,70 | |

Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung stellen sich für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 wie folgt dar:

Gezeichnetes
Kapital
Eigene Aktien Gezeichnetes Kapital nach eigenen Aktien Kapitalrücklage Rücklage
Komplementärin
Bilanzergebnis Den Aktionären und der Komplementärin zustehendes Eigenkapital Gesamt
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
1. Januar 2022 $10.854 .000,00$ $-542.700,00$ $10.311 .300,00$ $12.267 .376,78$ 702.652,55 $19.034 .367,56$ $42.315 .696,89$ $42.315 .696,89$
Kapitalerhöhung $39.490 .500,00$ $39.490 .500,00$ $18.690 .854,00$ 0,00 0,00 $58.181 .354,00$ $58.181 .354,00$
Dividendenzahlung 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 $-996.036,00$ $-996.036,00$ $-996.036,00$
Einziehung eigene Aktien $-542.700,00$ $542.700,00$ 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Erwerb eigene Aktien 0,00 $-3.500 .000,00$ $-3.500 .000,00$ $-3.500 .000,00$ 0,00 0,00 $-7.000 .000,00$ $-7.000 .000,00$
Minderung Rücklage Komplementärin 0,00 0,00 0,00 0,00 $-693.485,43$ $693.485,43$ 0,00 0,00
Ergebnis nach Steuern / Gesamtergebnis 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 $6.853 .637,77$ $6.853 .637,77$ $6.853 .637,77$
31. Dezember 2022 $49.801 .800,00$ $-3.500 .000,00$ $46.301 .800,00$ $27.458 .230,78$ 9.167,12 $25.585 .454,76$ $99.354 .652,66$ $99.354 .652,66$

Notes zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

Inhaltsübersicht

1 Grundlagen und Methoden
1.1 Grundlegende Informationen
1.2 Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsstandards
1.3 Segmentberichterstattung
1.4 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2 Ergänzende Erläuterungen zu den Positionen der Bilanz

3 Ergänzende Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung

4 Sonstige Angaben

1.1 Wesentliche Ereignisse und Geschäftsvorfälle der aktuellen Berichtsperiode

Das operative Geschäft der Singapurer Tochtergesellschaft, SGT Capital Pte. Ltd. („SGTPTE"), in dem der Geschäftsbereich Private Equity-Asset Management gebündelt ist, wurde Ende Februar 2024 eingestellt. Die Einstellung des Private Equity-Asset Management Geschäfts der SGTPTE wurde eingeleitet, nachdem es in 2023 in die Verlustzone abgerutscht war. Im Februar 2024 hatte sich mit werterhellender Rückwirkung auf das Jahr 2023 herausgestellt, dass das Closing einer Private Equity-Transaktion aus dem Mai 2023 nicht mehr in absehbarer Zeit realisierbar sein wird. Zudem hatte die SGTPTE auch die eigenen Erwartungen an das Fundraising für ihre Private Equity-Fonds verfehlt. Vor diesem Hintergrund hat die SGF von ihrer vormaligen Großaktionärin, der SGT Capital LLC, 36.714.800 SGF-Aktien am 26. Februar 2024 unentgeltlich zurückerhalten. Die Anteilsquote der insgesamt zurückübertragenen SGF-Aktien entspricht der ihr durch die Aktienausgabe in 2021 abzgl. bereits zurückgegebener Aktien eingeräumten Anteilsquote von 79,3\%. Durch die erneute Aktienrückgabe verringert sich die Anzahl der ausstehenden Aktien sehr deutlich von 46.301.800 auf 9.587.000 Stück.

Das ausgebliebene Closing der Private Equity-Transaktion aus Mai 2023 führte dazu, dass bestimmte Umsatzerwartungen im Segment PE-Asset Management, von deren Realisierung in 2023 die Geschäftsführung bis zum Februar 2024 ausgegangen war, doch nicht als realisierbar angesehen werden konnten. Die eklatanten Planverfehlungen im Segment PE-Asset Management waren der Grund für die Einstellung des Private Equity-Asset Managements Geschäfts im Februar 2024. Die SGTPTE ist ab 1. März 2024 nicht mehr als Fondsmanager für die von der SGT Capital LLC aufgelegten Fonds tätig, verlor damit ihre Erlösquelle und schloss den verlustträchtigen Geschäftsbereich. Daher wurde der mit dem Erwerb der SGTPTE in der Konzernbilanz verbuchte Goodwill von 72,3 Mio. EUR vollständig außerplanmäßig abgeschrieben. Gleichzeitig wurde der gesamte Restbuchwert von 2,2 Mio. EUR auf den aktivierten Joint-Venture-Vertrag innerhalb der immateriellen Vermögenwerte außerplanmäßig abgewertet.

Die weiteren Vermögenswerte und Schulden des Segments PE-Asset Management, die in der SGTPTE bilanziert sind, stehen der SGF-Gruppe zu. Das Tochterunternehmen SGTPTE soll noch in 2024 liquidiert werden und mit den Mitarbeiten wurden im Februar 2024 Aufhebungsverträge geschlossen. Die finanziellen Folgen aus der Beendigung sind soweit bekannt bzw. erwartet in diesem Konzernabschluss berücksichtigt.

Im Segment Venture Capital wurde das in den Finanzanlagen ausgewiesene Beteiligungsportfolio aufgrund der Abwertung von Venture-Capital Beteiligungen um saldiert 5,1 Mio. EUR wertgemindert.

1.2 Grundlegende Information

Die Muttergesellschaft SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA (im Folgenden auch „SGF", „SGT German Private Equity", „Gesellschaft" oder „Muttergesellschaft") wird seit dem 7. Oktober 2020 unter dieser Firma beim Amtsgericht Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 120599 geführt.

Mehrheitsaktionärin der SGF war im Berichtszeitraum die SGT Capital LLC, Kaimaninseln, mit einem Anteil von 79,4\% (31.12.22: 79,4\%) am Grundkapital zum Bilanzstichtag. Geschäftsführende Komplementärin der SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA ist die German AI Group Management GmbH („GAIM") (vormals SGT German Private Equity Management GmbH („SGFM")), die zur Geschäftsführung berechtigt und verpflichtet ist. Die SGT Capital LLC hielt im Berichtszeitraum 74,996\% der Anteile an der SGFM. Im Geschäftsjahr 2023 ist die SGT Capital LLC oberste Muttergesellschaft und damit „Ultimate Controlling Party".

Zuvor war die Gesellschaft seit dem 16.06.2017 unter der Firma German Startups Group GmbH \& Co. KGaA („GSG") beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg unter der Handelsregisternummer HRB 160736 B geführt. Sie wurde am 03.05.2012 gegründet. Seit dem 1. März 2017 werden die Aktien der SGF im Scale-Segment der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt, dem Nachfolge-Qualitätssegment des 2017 geschlossenen Entry Standard der deutschen Börse.

Der Sitz der Gesellschaft ist Frankfurt am Main, Deutschland.

Der Konzernabschluss des SGF-Konzerns ist nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, sowie den Interpretationen (IFRIC) des International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC) bzw. den seitens des Standing Interpretations Committee (SIC) verlautbarten Interpretationen erstellt worden.

Schwerpunkt der Tätigkeit des SGF-Konzerns war wie im Vorjahr die Einwerbung von Fondsvermögen und deren Anlage in Mehrheitsbeteiligungen an Unternehmen zur Generierung eigener Einnahmen aus der Vermögensverwaltung („PE-Asset Management"). Daneben werden Minderheitsbeteiligungen mit dem Ziel der langfristigen Förderung und Wertsteigerung gehalten (Segment „Investment").

In den Konzern gehen neben der SGF die hundertprozentigen Tochtergesellschaften SGT Capital Pte. Ltd. (SGTPTE), German Startups VC GmbH (GSGVC) und die German Startups AM GmbH (GSAM) ein. Die hundertprozentige Tochtergesellschaft SGTPTE wurde aktienrechtlich im Wege einer Sacheinlage gegen Ausgabe von ursprünglich 50 Mio. neuer SGF-Aktien in den SGF-Konzern eingebracht und zum 26. Januar 2021 erstkonsolidiert.

Die GSGVC hält das von der German Startups Group einst angeschaffte Heritage-VC-Portfolio von Minderheitsbeteiligungen an deutschen Wachstumsunternehmen, soweit sie diese noch nicht veräußert hat. Diese Tätigkeit sowie Private Equity-Investments der SGF werden im Segment „Investment" gebündelt.

Die GSAM ist ein ehemals bei der BaFin als Kapitalverwaltungsgesellschaft registrierter Asset Manager und heute eine Vorratsgesellschaft ohne aktiven Geschäftsbetrieb.

Der Geschäftsführer der Anfang 2024 in German AI Group Management GmbH („GAIM") umbenannten, vormaligen SGT German Private Equity Management GmbH („SGFM"), Frankfurt am Main - der persönlich haftenden Gesellschafterin der SGF - hat den Konzernabschluss am 26. Juni 2024 aufgestellt sowie zur Weitergabe an den Aufsichtsrat und zur Veröffentlichung freigegeben.

Die Beträge in den Erläuterungen und tabellarischen Übersichten werden im Wesentlichen in Tausend Euro (TEUR) angegeben, sofern nichts anderes vermerkt ist. Sowohl Einzel- als auch Summenwerte stellen den Wert mit der kleinsten Rundungsdifferenz dar. Bei Addition der dargestellten Einzelwerte können deshalb kleine Differenzen zu den ausgewiesenen Summen auftreten.

1.3 Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsstandards

Die vom IASB verabschiedeten neuen Standards und Interpretationen sowie Änderungen bei bestehenden Standards, die für am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnende Geschäftsjahre verpflichtend anzuwenden sind, wurden bei der Aufstellung des Konzernabschlusses angewendet.

Im laufenden Geschäftsjahr waren folgende Rechnungslegungsstandards erstmals verpflichtend anzuwenden:

Standard/Titel Inhalt Verbindliche Anwendung in der EU
IAS 1
Darstellung des Abschlusses einschließlich Änderungen am Practice Statement 2
Änderungen an den Kriterien zur Klassifizierung von Schulden als kurzoder langfristig 01.01.2023
IAS 1
Darstellung des Abschlusses
Änderungen an den Kriterien zur Klassifizierung von Schulden als kurzoder langfristig 01.01.2023
IAS 8
Rechnungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler
Klarstellung zur Unterscheidung von Änderungen der
Rechnungslegungsmethoden und rechnungslegungsbezogenen Schätzungen
01.01.2023
IAS 12
Bildung aktiver und passiver latenter Steuern
Klarstellung zur Bildung aktiver und passiver latenter Steuern, wenn gleichzeitig abzugsfähige und zu versteuernde Differenzen in gleicher Höhe entstehen 01.01.2023
IFRS 17 Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsangaben 01.01.2023
IFRS 17
Versicherungsverträge
Neuregelungen einschließlich Änderungen der
Bilanzierungsgrundsätze von
Versicherungsverträgen. IFRS 17 wird
IFRS 4 ersetzen
01.01.2023

Die erstmalige Anwendung dieser aufgeführten Rechnungslegungsstandards hatte keinen bzw. keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des SGF-Konzerns.

Das IASB bzw. IFRS IC hat nachfolgende Standards, Änderungen von Standards und Interpretationen herausgegeben, deren Anwendung für das Geschäftsjahr 2023 noch nicht verpflichtend ist. Deren Anwendung setzt noch die Anerkennung durch die Europäischen Union im Rahmen des IFRSÜbernahmeverfahrens (Endorsement) voraus. Als voraussichtlicher Erstanwendungszeitpunkt für die Standards wird zunächst das vom IASB verabschiedete Erstanwendungsdatum unterstellt. Der SGF-Konzern hat auf eine vorzeitige Anwendung verzichtet.

Standard/Titel Inhalt Verbindliche Anwendung in der EU
IAS 1
Darstellung des Abschlusses
Klassifizierung von Schulden als kurzoder langfristig, Verschiebung des Erstanwendungszeitpunkts und Klassifizierung von langfristigen Schulden mit Kreditbedingungen (Covenants) 01.01.2024
IFRS 16
Leasingverhältnisse
Bilanzierung aus Sale- and lease back Transaktionen 01.01.2024

Die SGF prüft derzeit die Auswirkungen der oben erläuterten Änderungen der Standards auf die Zwischenabschlüsse und den Konzernabschluss, wobei nicht mit wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns gerechnet wird. Der Konzern beabsichtigt die Anwendung der IFRS zum verpflichtenden Zeitpunkt, soweit eine entsprechende Anerkennung im Rahmen des Endorsement-Verfahrens erfolgt ist.

1.4 Segmentberichterstattung

Die Segmentinformationen des Konzerns erfolgen anhand des sogenannten Managementansatzes. Dementsprechend basieren die Segmentinformationen auf der internen Managementberichterstattung der jeweiligen Segmente.

Der SGF-Konzern ist seit dem Geschäftsjahr 2021 mit Abschluss der Akquisition der SGT Capital Pte. Ltd. (SGTPTE) in zwei Berichtssegmente, „PE-Asset Management" und „Investment", gegliedert.

Im Segment „PE-Asset Management" werden alle Dienstleistungen eines Private Equity-Asset Managers vereint. Die Dienstleistungen beinhalten Investments, Value Creation-Initiativen und Divestments für mehrere selbst aufgelegte Private Equity-Fonds, in denen vor allem institutionelle Anleger (institutionelle Investoren, Kapitalsammelstellen, Pensionsfonds, Lebensversicherungen u.v.m.) investiert haben. Die Investments sind vorrangig auf Unternehmen der Asset-Klasse Private Equity ausgerichtet, also etablierte größere profitable Unternehmen. Es werden ausschließlich Anteilsmehrheiten erworben.

Die Aktivitäten des Segments „Investment" sind auf Fondsanteilen an eigenen Private Equity-Fonds und auf Startups, also Unternehmen in der frühen Phase ihrer Entwicklung, fokussiert. Letztere erstrecken sich auf die Gründung von Unternehmen und den Erwerb, das Halten, Verwalten und Fördern von Unternehmensbeteiligungen, auf die Unterstützung in Vertriebs-, Marketing-, Finanz- und allgemeinen Organisations- sowie Managementangelegenheiten und auf die Unterstützung bei den Finanzierungen von Portfoliounternehmen sowie darüber hinaus auf das Erbringen von weiteren von Portfoliounternehmen

angefragten Leistungen.

Die Segmentdaten wurden grundsätzlich nach den im Konzernabschluss angewendeten IFRSRechnungslegungsvorschriften unter Beachtung der nachfolgenden Besonderheiten ermittelt:

  • EBIT und EBITDA sind Kennzahlen, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind. Das EBIT entspricht dem Ergebnis nach Ertragsteuern zuzüglich Finanzergebnis und Ertragsteuern. Das EBITDA entspricht dem EBIT zuzüglich Abschreibungen und Wertminderungen. Gewinne und Verluste aus Finanzanlagen werden als Beteiligungsgeschäft dem betrieblichen Ergebnis zugerechnet.

Erlöse zwischen den Segmenten bestehen nur in unwesentlicher Höhe und werden daher nicht gesondert ausgewiesen.

Berichtssegmente 2023 PE-Asset
Management
TEUR
Investment SGF-Konzern
TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse mit Dritten 4.755 38 4.793
Ergebnis Beteiligungsgeschäft 0 $-5.052$ $-5.052$
Segmentergebnis EBITDA $-2.308$ $-5.360$ $-7.668$
Abschreibungen/Wertminderungen 74.818 0 74.818
davon außerplanmäßig 74.399 0 74.399
Segmentergebnis EBIT $-77.126$ $-5.360$ $-82.486$
Finanzergebnis 424 110 534
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) $-76.702$ $-5.250$ $-81.952$
Steuern vom Einkommen und Ertrag 419 26 445
Ergebnis nach Steuern $-76.283$ $-5.225$ $-81.508$
Vermögenswerte 8.783 11.917 20.700
Schulden 3.373 405 3.778
Berichtssegmente 2022 PE-Asset
Management
TEUR
Investment SGF-Konzern
TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse mit Dritten 13.272 51 13.323
Ergebnis Beteiligungsgeschäft 0 $-2.443$ $-2.443$
Segmentergebnis EBITDA 4.991 $-2.386$ 2.605
Abschreibungen/Wertminderungen 7.914 0 7.914
davon außerplanmäßig 6.655 0 6.655
Segmentergebnis EBIT $-2.923$ $-2.386$ $-5.309$
Finanzergebnis 12.062 $-45$ 12.017
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 9.139 $-2.431$ 6.708
Steuern vom Einkommen und Ertrag 143 2 145
Ergebnis nach Steuern 9.282 $-2.429$ 6.853
Vermögenswerte 85.005 20.792 105.797
Schulden 4.660 1.782 6.442

Die Verbindlichkeiten aus dem Unternehmenserwerb sowie Aufwendungen und Erträge aus der Folgebewertung werden dem Segment „PE-Asset Management" zugeordnet.

Einzelne Kunden haben einen Anteil von mehr als 10\% an den gesamten Umsatzerlösen. Es handelt sich hierbei ausschließlich um Unternehmen, die unter gemeinschaftlicher Leitung der Gesellschafterin SGTLLC stehen. Für detaillierte Ausführungen verweisen wir auf 4.3.

1.5 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Folgenden werden die diesem Abschluss zugrunde liegenden wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wiedergegeben.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die einzelnen Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung werden in den jeweiligen Abschnitten des Anhangs erläutert.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert, dass das Management Schätzungen vornimmt und Annahmen trifft, die einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des SGF-Konzerns haben. Die sich tatsächlich ergebenden Beträge können von diesen Schätzungen abweichen.

Die Schätzungen und die zugrunde liegenden Annahmen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit und werden fortlaufend überprüft. Wesentliche Beurteilungen des Managements waren dabei vor allem in folgenden Bereichen notwendig:

  • Bewertung der beizulegenden Zeitwerte der Finanzanlagen,
  • Einschätzung der Werthaltigkeit der zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Forderungen,
  • Einschätzung der Aufwendungen im Zusammenhang mit der Beendigung der operativen Geschäftstätigkeit und der Liquidation der Tochtergesellschaft SGTPTE
  • Einschätzung des Managements, welche Informationen im Rahmen der Anhang-Berichterstattung als relevant für die Adressaten des IFRS-Konzernabschlusses angesehen werden.

Informationen über Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden, welche die im Konzernabschluss erfassten Beträge am wesentlichsten beeinflussen, als auch über Schätzungen und Annahmen sind in den nachstehenden Anhang-Angaben enthalten.

1.5.1 Grundlagen des Konzernabschlusses

Sämtliche Posten des Konzernabschlusses wurden grundsätzlich auf Basis der historischen Anschaffungsoder Herstellungskosten bewertet, soweit nachfolgend nicht andere Bewertungsmethoden für einzelne Posten erläutert werden. Finanzanlagen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte werden ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet, wenn sie Teil des Beteiligungsportfolios sind, das gemäß der Risikomanagement- und Anlagestrategie auf Basis des Fair Values gesteuert wird, und ihre Wertentwicklung anhand des beizulegenden Zeitwertes beurteilt wird, mit dem Ziel, durch Vereinnahmungen von Ausschüttungen und dem Verkauf von Vermögenswerten Zahlungsströme zu realisieren. Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten Darlehen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind. Die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten Finanzinstrumente (Wertpapiere), die ebenfalls ergebniswirksam zum Fair Value bewertet sind.

Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Die in den Konzernabschluss einbezogenen Einzelabschlüsse der konsolidierten Gesellschaften werden in deren funktionaler Währung aufgestellt. Die funktionale Währung für alle Gesellschaften ist der Euro, da sie ihre Erlöse und Aufwendungen ganz oder überwiegend in Euro abwickeln. Forderungen und Verbindlichkeiten in einer Währung, die nicht die funktionale Währung ist, werden in den Einzelabschlüssen der einbezogenen Gesellschaften mit dem Kurs am Bilanzstichtag bewertet. Daraus resultierende Kursdifferenzen werden ergebniswirksam erfasst und im Kursergebnis innerhalb des übrigen Finanzergebnisses ausgewiesen.

Im Berichtszeitraum waren aus Sicht des SGF-Konzerns der Singapur-Dollar (SGD) und der US-Dollar (USD) die einzigen wesentlichen Fremdwährungen. Es wurde ein Durchschnittskurs von 1 EUR / 1,4523 SGD bzw. 1 EUR / 1,0813 USD verwendet. Der Stichtagskurs betrug 1 EUR / 1,4591 SGD (31.12.22: 1 EUR / 1,4327 SGD) bzw. 1 EUR / 1,01050 USD (31.12.22: 1 EUR / 1,0677).

Die Einzelabschlüsse der konsolidierten Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.

Der Konzernabschluss stellt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Cashflows den tatsächlichen Verhältnissen entsprechend dar. Dazu erfolgt eine den tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Darstellung der Auswirkungen der Geschäftsvorfälle, sonstiger Ereignisse und Bedingungen gemäß den im IFRS-Rahmenkonzept enthaltenen Definitionen und Erfassungskriterien für Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen.

Die Vorjahresvergleichszahlen wurden ebenfalls in Übereinstimmung mit den IFRS-Grundsätzen aufgestellt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wurden grundsätzlich beibehalten. Im Rahmen der Bilanzierung der SGTPTE wurde berücksichtigt, dass die Gesellschaft im Laufe des Geschäftsjahres 2024 liquidiert werden soll und die verbleibenden Vermögenswerte auf die SGF übergehen sollen. Daraus ergaben sich Anpassungen z.B. in der Nutzungsdauer des Anlagevermögens mit geringen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Die folgenden Erläuterungen umfassen Angaben und Bemerkungen, die nach IFRS neben der Bilanz, der Gesamtergebnisrechnung, der Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Kapitalflussrechnung als Anhang in den Konzernabschluss aufzunehmen sind.

Der vorliegende Konzernabschluss der SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA zum 31. Dezember 2023 basiert auf der Annahme der Unternehmensfortführung. Die Gesamtergebnisrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Die Bilanzgliederung erfolgt nach Fristigkeit der Vermögenswerte und Schulden. Als kurzfristig werden Vermögenswerte und Schulden angesehen, wenn sie voraussichtlich innerhalb des normalen Geschäftszyklus realisiert werden oder innerhalb eines Jahres fällig bzw. erfüllt oder veräußert werden sollen.

Nach IFRS 16 ist ein Vertrag ein Leasingverhältnis, wenn der Vertrag ein Recht auf die Kontrolle der Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts für einen bestimmten Zeitraum im Austausch gegen eine Gegenleistung überträgt. Die SGF macht von dem Wahlrecht Gebrauch, den Ansatz eines Nutzungsrechts bei Leasingverträgen, denen Vermögenswerte von geringem Wert zugrunde liegen und bei kurzfristigen Leasingverträgen mit einer Laufzeit von maximal zwölf Monaten nicht anzuwenden. Die Gesellschaft verbucht ein Nutzungsrecht und eine Leasingverbindlichkeit zum Zeitpunkt des Leasingbeginns. Das Nutzungsrecht wird anfänglich zu Anschaffungskosten bewertet, die aus dem anfänglichen Betrag der Leasingverbindlichkeit bestehen. Das Nutzungsrecht wird anschließend nach der linearen Methode über den kürzeren Zeitraum der Leasingdauer oder der Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Vermögenswerts abgeschrieben. Nutzungsrechte werden in der Bilanz unter den Sachanlagen ausgewiesen.
Die Leasingverbindlichkeit wird anfänglich zum Barwert der Leasingraten bewertet, die mit dem Leasingvertrag innewohnenden Zinssatz abgezinst werden oder, falls dieser Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann, mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz, den das Unternehmen für die Aufnahme von Fremdkapital zahlen müsste, um einen Vermögenswert von ähnlichem Wert in einem ähnlichen wirtschaftlichen Umfeld zu erwerben.

Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Steuererstattungsansprüche sowie

Steuerverbindlichkeiten werden grundsätzlich als kurzfristige Posten ausgewiesen. Aktive oder passive latenten Steuern werden als langfristige Vermögenswerte oder Schulden ausgewiesen.

1.5.2 Konsolidierung und Konsolidierungskreis

Der Kreis der vollkonsolidierten Unternehmen („SGF-Konzern") umfasst zum Bilanzstichtag die Tochtergesellschaften SGT Capital Pte. Ltd., Singapur (SGTPTE), German Startups Group VC GmbH (GSGVC), Frankfurt am Main und die German Startups Asset Management GmbH (GSAM), Frankfurt am Main.

Der SGF-Konzern hält zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 im Segment Investment des Weiteren zwei (31.12.2022: zwei) Beteiligungen von mehr als 20\%. Diese werden nicht vollkonsolidiert bzw. „at equity" in den Konzernabschluss einbezogen, da die Portfoliounternehmen für den Konzernabschluss nicht wesentlich sind und die von diesen Zwischengesellschaften gehaltenen Beteiligungen jeweils zu ihrem Fair Value in den Konzernabschluss einbezogen sind.

Der SGF-Konzern hält wie im Vorjahr eine Beteiligung an der AuctionTech GmbH zwischen 20\% und 50\%. Aufgrund der Tätigkeit des Segments Investment als Venture Capitalist, wird diese Gesellschaft entsprechend dem Wahlrecht des IAS 28.18 gemäß IFRS 9 erfolgswirksam zum Fair Value bewertet.

1.5.3 Werthaltigkeitsprüfungen

Bei Hinweisen auf eine Wertminderung eines einzelnen immateriellen Vermögenswerts, der keinen bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwert darstellt („sonstiger immaterieller Vermögenswert"), wird geprüft, ob der erzielbare Betrag den jeweiligen Buchwert übersteigt oder deckt. Der erzielbare Betrag ist grundsätzlich der höhere Wert aus dem Nutzungswert und dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Sollte der erzielbare Betrag kleiner als der jeweilige Buchwert sein, wird eine Wertminderung in Höhe der Differenz zwischen Buchwert und erzielbarem Betrag erfolgswirksam erfasst. Bei Wegfall der Gründe für eine Wertminderung wird eine entsprechende erfolgswirksame Wertaufholung vorgenommen, wobei die ursprünglichen, fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten nicht überschritten werden dürfen.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Ihr Buchwert wird anlassbezogen, mindestens jedoch einmal jährlich überprüft. Die Überprüfung findet auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit „PE-Asset Management" statt, welche dem gleichnamigen Segment gemäß IFRS 8 entspricht. Die erhebliche Planverfehlungen im Segment PE-Asset Management bzw. bei der SGPTE waren der Anhaltspunkt für die Überprüfung der dem Segment zugeordneten Vermögenswerte inklusive des Geschäfts- oder Firmenwerts in Höhe von 72,3 Mio. EUR. Aufgrund der Einstellung und geplanten Abwicklung des Geschäftsbetriebs der SGTPTE ergibt sich kein positiver beizulegender Zeitwert mehr für das Segment. Daher wurde der mit dem Erwerb der SGTPTE in der Konzernbilanz verbuchte

Goodwill vollständig außerplanmäßig abgeschrieben. Der Restbuchwert des im selben Segment bilanzierten Joint-Venture Vertrags von 2,2 Mio. EUR wurde ebenfalls außerplanmäßig vollständig abgewertet.

1.5.4 Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Finanzielle Vermögenswerte sind zu erfassen, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments wird. IFRS 9 legt die Anforderungen für Ansatz und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten fest. Die Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt auf der Grundlage des Geschäftsmodells des Unternehmens zur Steuerung finanzieller Vermögenswerte und der Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme.

Die Zuordnung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt in die folgenden Kategorien:

  • Fortgeführte Anschaffungskosten („amortized cost" - AmC)
  • Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert („at fair value through other comprehensive income" fvOCI)
  • Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert („at fair value through profit and loss" - afv)

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ab dem Zeitpunkt, zu dem sie entstanden sind, angesetzt. Alle anderen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden erstmals am Handelstag erfasst, wenn das Unternehmen Vertragspartei nach den Vertragsbestimmungen des Instruments wird.

Ein finanzieller Vermögenswert (außer einer Forderung aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente) wird beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei einem Posten, der nicht zu afv bewertet wird, kommen hierzu die Transaktionskosten, die direkt seinem Erwerb oder seiner Ausgabe zurechenbar sind. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis bewertet.

Fortgeführte Anschaffungskosten - AmC

Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und er nicht als afv designiert wurde:

  • Er wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten, und
  • die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Diese Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode

folgebewertet. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden durch Wertminderungsaufwendungen gemindert. Zinserträge, Währungskursgewinne und -verluste sowie Wertminderungen werden im Gewinn oder Verlust erfasst.

Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert - fvOCI

Ein Finanzinstrument wird zu fvOCI designiert, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und es nicht als afv designiert wurde:

  • Es wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung sowohl darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten als auch in dem Verkauf finanzieller Vermögenswerte; und
  • seine Vertragsbedingungen führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Der Konzern verfügt über kein Finanzinstrument der Kategorie fvOCI.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert - afv

Alle finanziellen Vermögenswerte, die nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu fvOCI bewertet werden, werden zu afv bewertet. Dies umfasst alle derivativen finanziellen Vermögenswerte. Bei der erstmaligen Erfassung kann der Konzern unwiderruflich entscheiden, finanzielle Vermögenswerte, die ansonsten die Bedingungen für die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu fvOCI erfüllen, zu afv zu designieren, wenn dies dazu führt, ansonsten auftretende Rechnungslegungsanomalien („accounting missmatch") zu beseitigen oder signifikant zu verringern.

Diese Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert folgebewertet. Nettogewinne und -verluste, einschließlich jeglicher Zins- oder Dividendenerträge, werden im Gewinn oder Verlust erfasst.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden erfasst, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments wird.

Die Zuordnung der finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt in die folgenden Kategorien:

  • zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten („financial liabilities at amortised cost - AmC")
  • Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten („financial liabilities at fair value through profit or loss - afv")

Beim erstmaligen Ansatz der finanziellen Verbindlichkeiten werden diese zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Falle, dass keine erfolgswirksame Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgt, werden darüber hinaus Transaktionskosten einbezogen, die direkt dem Erwerb der finanziellen Verbindlichkeit zuzurechnen sind.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten - AmC

Finanzielle Verbindlichkeiten, die als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet klassifiziert sind, werden nach ihrer erstmaligen Erfassung zu fortgeführten Anschaffungskosten nach Maßgabe der Effektivzinsmethode bilanziert. Kurzfristige Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungs- oder Erfüllungsbetrag angesetzt.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten - afv

Finanzielle Verbindlichkeiten werden als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten kategorisiert, wenn sie entweder zu Handelszwecken gehalten werden oder bei Vorliegen bestimmter Kriterien als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet designiert wurden.

1.5.5 Finanzanlagen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

Eines der Geschäftsfelder des Konzerns besteht darin, sich an Startups zu beteiligen, also sogenanntes Venture Capital bereitzustellen. Die Beteiligung geschieht dabei nahezu ausschließlich über Eigenkapitalinstrumente gemäß IAS 32, andernfalls zumeist über Wandeldarlehen, die später in solche Eigenkapitalinstrumente gewandelt werden (sollen). Demnach sind Eigenkapitalinstrumente Verträge, die einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug aller Schulden begründen.

Nach IFRS 9 sind diese Instrumente stets ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, da sie gemäß einer dokumentierten Risikomanagement- und Anlagestrategie gesteuert und ihre Wertentwicklung anhand des beizulegenden Zeitwertes beurteilt wird, mit dem Ziel, durch den Verkauf der Vermögenswerte Zahlungsströme zu realisieren. Dabei werden Entwicklungen in den beizulegenden Zeitwerten stets in der Gewinn- und Verlustrechnung im Ergebnis Beteiligungsgeschäft erfasst.

Die ausgewiesenen sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte umfassen Darlehensforderungen, langfristige Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Wandeldarlehen aus der Veräußerung von Portfoliounternehmen. Sämtliche Vermögenswerte sind als langfristig einzuordnen, da aus den entsprechenden Verträgen eine Gewährung des Fremdkapitals von mehr als 12 Monaten eingeräumt wird bzw. für die Tilgung der Forderungen und der beabsichtigten Darlehenswandlungen kein fester Termin vereinbart wurde. Das Management erwartet, dass deren Rückzahlung bzw. Wandlung nicht innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag erfolgen wird. Wandeldarlehen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten, Darlehensforderungen und Forderungen gegen nahestehende Unternehmen zum Nominalwert (entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten) bewertet. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Tabelle nach IFRS 7 unter Punkt 2.13.

1.5.6 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige kurzfristige Vermögenswerte und sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen kurzfristigen finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerte werden grundsätzlich, bis auf die unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten enthaltenen Geldmarktfonds bzw. Wertpapiere, zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Abzug von gegebenenfalls erforderlichen Wertminderungen bewertet. Die Geldmarktfonds bzw. Wertpapiere werden anhand des Börsenkurses ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet.

1.5.7 Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte

Das Wertminderungsmodell des IFRS 9 berücksichtigt erwartete Kreditverluste, sogenannte Expected Credit Losses (ECL). Das Modell erfordert Einschätzungen der Geschäftsführung im Zusammenhang mit der Frage, wie sich die Änderungen wirtschaftlicher Faktoren auf erwartete Kreditverluste auswirken. Dazu werden Annahmen auf Basis belastbarer gewichteter Informationen vorgenommen.

Der SGF-Konzern wendet das Modell für finanzielle Vermögenswerte an, die zu fortgeführten Anschaffungskosten klassifiziert werden.

Bei der Festlegung, ob das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswertes seit der erstmaligen Erfassung signifikant angestiegen ist, und bei der Schätzung von erwarteten Kreditverlusten berücksichtigt der SGF-Konzern angemessene und belastbare Informationen, die relevant und ohne unangemessenen Zeit- und Kostenaufwand verfügbar sind. Dies umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Informationen und Analysen, die auf vergangenen Erfahrungen des Konzerns und fundierten Einschätzungen, inklusive zukunftsgerichteter Informationen, beruhen. Der SGF-Konzern nimmt an, dass das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswertes signifikant angestiegen ist, wenn er mehr als 30 Tage überfällig ist.

Der SGF-Konzern betrachtet einen finanziellen Vermögenswert als ausgefallen, wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Kreditverpflichtung vollständig an den Konzern zahlen kann, ohne dass der Konzern auf Maßnahmen wie die Verwertung von Sicherheiten (falls welche vorhanden sind) zurückgreifen muss.

12-Monats-Kreditverluste sind der Anteil der erwarteten Kreditverluste, die aus Ausfallereignissen resultieren, die innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag (oder einem kürzeren Zeitraum, falls die erwartete Laufzeit des Instruments weniger als zwölf Monate beträgt) möglich sind.

Über die Laufzeit erwartete Kreditverluste sind erwartete Kreditverluste, die aus allen möglichen Ausfallereignissen während der erwarteten Laufzeit des Finanzinstruments resultieren.

Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden immer in Höhe des über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverlusts bewertet. Der bei der Schätzung von erwarteten

Kreditverlusten maximal zu berücksichtigende Zeitraum ist die maximale Vertragslaufzeit, in der der Konzern einem Kreditrisiko ausgesetzt ist.

Erwartete Kreditverluste sind die wahrscheinlichkeitisgewichteten Schätzungen der Kreditverluste. Kreditverluste werden als Barwert der Zahlungsausfälle (d.h. die Differenz zwischen den Zahlungen, die einem Unternehmen vertragsgemäß geschuldet werden, und den Zahlungen, die das Unternehmen voraussichtlich einnimmt) bemessen.

Der SGF-Konzern schätzt zu jedem Abschlussstichtag ein, ob finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten in der Bonität beeinträchtigt sind. Ein finanzieller Vermögenswert ist in der Bonität beeinträchtigt, wenn ein Ereignis oder mehrere Ereignisse mit nachteiligen Auswirkungen auf die erwarteten zukünftigen Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswertes auftreten.

Indikatoren dafür, dass ein finanzieller Vermögenswert in der Bonität beeinträchtig ist, umfassen die folgenden beobachtbaren Daten:

  • signifikante finanzielle Schwierigkeiten des Emittenten oder des Kreditnehmers;
  • ein Vertragsbruch, wie beispielsweise Ausfall;
  • Restrukturierung eines Darlehens oder Kredits durch den Konzern, die er andernfalls nicht in Betracht ziehen würde;
  • Wahrscheinlichkeit, dass der Kreditnehmer in Insolvenz oder ein sonstiges Sanierungsverfahren geht, oder
  • durch finanzielle Schwierigkeiten bedingtes Verschwinden eines aktiven Marktes für ein Wertpapier.

Die Feststellung eines Forderungsausfalls erfolgt nicht automatisch bei einer Überfälligkeit von mehr als 90 Tagen, sondern immer auf Basis der individuellen Beurteilung der Geschäftsführung.

Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind, werden vom Bruttobuchwert der Vermögenswerte abgezogen.

Der Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswertes wird abgeschrieben, wenn der Konzern nach angemessener Einschätzung nicht davon ausgeht, dass der finanzielle Vermögenswert ganz oder teilweise realisierbar ist. Der Konzern führt eine individuelle Einschätzung über den Zeitpunkt und die Höhe der Abschreibung durch, basierend darauf, ob eine angemessene Erwartung an die Einziehung vorliegt. Der Konzern erwartet keine signifikante Einziehung des abgeschriebenen Betrags.
Abgeschriebene finanzielle Vermögenswerte können dennoch Vollstreckungsmaßnahmen zur Einziehung überfälliger Forderungen unterliegen, um in Einklang mit der Konzernrichtlinie zu handeln.

Der SGF-Konzern bucht einen finanziellen Vermögenswert aus, wenn die vertraglichen Rechte hinsichtlich der Zahlungsströme aus dem finanziellen Vermögenswert auslaufen oder er die Rechte zum Erhalt der Zahlungsströme in einer Transaktion überträgt, in der auch alle wesentlichen mit dem Eigentum des

finanziellen Vermögenswertes verbundenen Risiken und Chancen übertragen werden.

1.5.8 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind in der Bilanz mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Für Zwecke der Kapitalflussrechnung umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Barmittel, Sichteinlagen bei Banken, sonstige kurzfristige sowie äußerst liquide Finanzinvestitionen mit einer ursprünglichen Laufzeit von nicht mehr als drei Monaten. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden, soweit sie als Kontokorrentverbindlichkeiten Bestandteil der kurzfristigen Finanzmittelplanung sind, in den Finanzmittelfonds einbezogen (31.12.2023: 0 TEUR; 31.12.22: 748 TEUR).

1.5.9 Latente und laufende Ertragssteueransprüche und -verbindlichkeiten

Latente Ertragsteuern werden nach der Verbindlichkeitsmethode für temporäre Unterschiede zwischen dem Steuerwert und dem IFRS-Bilanzwert in Bezug auf Vermögenswerte und Schulden und für ungenutzte steuerliche Verlustvorträge gemäß IAS 12 berücksichtigt. Zur Bestimmung der latenten Ertragsteuern wird grundsätzlich der am Bilanzstichtag für den jeweiligen Zeitpunkt der Umkehrung gesetzlich geltende Steuersatz herangezogen. Basis für die Ermittlung der latenten Steuern war für den SGF-Konzern ein Körperschaftsteuersatz von 15\%, ein Solidaritätszuschlag auf die Körperschaftsteuer von 5,5\% sowie ein Gewerbesteuersatz von 16,10\% (2022: 16,10\%) für die in Frankfurt am Main ansässigen Gesellschaften. Insgesamt wurden die latenten Steuern mit dem Steuersatz von 31,93\% berechnet (2022: 31,93\%). Soweit es sich um latente Steueransprüche/-verbindlichkeiten des Tochterunternehmens SGTPTE handelt wurde der örtliche Steuersatz von $17 \%$ angesetzt.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr an Sicherheit grenzend wahrscheinlich ist, dass binnen einer Frist von fünf Jahren ein ausreichendes zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung stehen wird, gegen das die latenten Steueransprüche verrechnet werden könnten. Der Konzern aktiviert aufgrund unzureichender Sicherheit einer zeitnahen Nutzung latenten Steuern aus bestehende Verlustvorträgen nicht.

Die laufenden Steuerschulden werden mit dem Betrag bewertet, in dessen Höhe eine Erstattung von bzw. Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die am Bilanzstichtag gelten.

1.5.10 Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Die sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden unter den langfristigen Schulden ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode.

1.5.11 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzverbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifiziert, wenn die Gesellschaft nicht das unbedingte Recht hat, die Begleichung der Verbindlichkeit auf einen Zeitpunkt mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

1.5.12 Erlöse aus Verträgen mit Kunden

Die Umsatzerlöse beziehen sich ausschließlich auf Erlöse aus den Verträgen mit Kunden und liegen mit 4.793 TEUR (2022: 13.323 TEUR) unter dem Niveau des Vorjahres.

Der wesentliche Anteil der Umsatzerlöse in Höhe von 4.539 TEUR (2022: 13.068 TEUR) wird aus der Erbringung von Asset Management-Dienstleistungen an Private Equity-Fonds in Höhe von 2.881 TEUR (2022: 11.812 TEUR) sowie aus Dienstleistungen an Portfoliounternehmen der eigenen Private EquityFonds in Höhe von 1.658 TEUR (2022: 1.256 TEUR) erzielt. Daneben erlöst der SGF-Konzern Erträge in Höhe von 253 TEUR (2022: 255 TEUR) im Wesentlichen aus fortlaufenden Beratungshonoraren. Darin sind in Höhe von 80 TEUR (2022: 101 TEUR) Weiterbelastung von Aufwendungen an die geschäftsführende Komplementärin enthalten. Die erbrachten Dienstleistungen umfassten im Vorjahr auch anlassbezogene Rechts- und Transaktionsberatungsleistungen für die Leistungsempfänger SGT Capital GP Limited, Kaimaninseln, und die SGT Capital GP S.à.r.l., Luxemburg. Die Dienstleistungen wurden für auf den Kaimaninseln, in Delaware (USA) und in Luxemburg aufgelegte Private Equity-Fonds geleistet.

PE-Asset Management-Dienstleistungen werden über den Zeitraum der Leistungsverpflichtung in Höhe der im Zeitraum erzielten Gegenleistung realisiert. Erlöse aus fortlaufenden Beratungshonoraren werden in der Regel ratierlich über die Vertragslaufzeit realisiert. Anlassbezogene Transaktionsgebühren werden erfasst, nachdem die Transaktion durchgeführt wurde.

Umsatzerlöse werden entsprechend der Kriterien des IFRS 15 dann als realisiert ausgewiesen, wenn die Verfügungsgewalt über abgrenzbare Dienstleistungen auf den Kunden übergeht, das heißt, wenn der Kunde die Fähigkeit besitzt, die Nutzung der übertragenen Güter oder Dienstleistungen zu bestimmen und im Wesentlichen den verbleibenden Nutzen daraus zieht, in der Regel, nachdem die Dienstleistungen gegenüber den Auftraggebern erbracht wurden. Voraussetzung dabei ist, dass ein Vertrag mit durchsetzbaren Rechten und Pflichten besteht und unter anderem der Erhalt der Gegenleistung - unter Berücksichtigung der Bonität des Kunden - wahrscheinlich ist.

2.1 Geschäfts- oder Firmenwert und Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Die Vorgänge und nicht Durchführung einer Transaktion bei der SGTPTE führten zur vollständigen Wertberichtigung des Geschäfts- oder Firmenwerts in Höhe von 72.244 TEUR in 2023.

Die immateriellen Vermögenswerte verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 2.500 TEUR auf 0 TEUR in Folge der außerplanmäßigen Wertberichtigung/Abwertung des Joint Venture-Vertrages im Segment PEAsset Management.

Zur detaillierten Darstellung der Entwicklung der bilanzierten immateriellen Vermögenswerte verweisen wir auf den Anlagenspiegel als Anlage zum Anhang und die Ausführungen unter Abschnitt 1.4.3.

2.2 Sachanlagen

Die Sachanlagen umfassen Büro- und Geschäftsausstattung von der Tochtergesellschaft SGTPTE in Singapur in Höhe von 24 TEUR und Nutzungsrechte an Leasinggegenständen in Höhe von 102 TEUR.

Zur detaillierten Darstellung der Entwicklung der bilanzierten immateriellen Vermögenswerte verweisen wir auf den Anlagenspiegel als Anlage zum Anhang.

2.3 Finanzanlagen

Die Finanzanlagen enthalten die Beteiligungen der Gesellschaften GSGVC und SGF. Aufgrund von Abgängen von Unternehmensbeteiligungen und Aufwendungen aus der Neubewertungen zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) in Höhe von zusammen 5.408 TEUR sowie gegenläufigen Zugängen und Erträgen aus der Neubewertung von TEUR 11 sind die Finanzanlagen von 15.777 TEUR zum 31. Dezember 2022 um 5.398 TEUR auf 10.380 TEUR zum 31. Dezember 2023 gesunken. Für weitere Informationen verweisen wir auf die vorangegangene Darstellung der Finanzinstrumente sowie die Darstellung der Nettogewinne und -verluste aus den Finanzanlagen im Abschnitt 2.13.1.

2.4 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

Bei den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 7.061 TEUR (31.12.2022: 6.882 TEUR) handelt es sich größtenteils um ein Darlehen inklusive Zinsen in Höhe von 4.782 TEUR (31.12.2022: 6.495 TEUR) gegenüber der Gesellschafterin SGT Capital LLC (Hinweis auf Abschnitt 4.3), Forderungen

gegenüber nahestehenden Unternehmen von 1.526 (31.12.2022: Null) und um Wandeldarlehen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind.

2.5 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, laufende Ertragsteueransprüche und sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Der SGF-Konzern bilanziert zum Bilanzstichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.148 TEUR (31.12.2022: 1.708 TEUR). Auf die Vermögenswerte dieses Bilanzpostens wurden keine Wertberichtigungen vorgenommen. Bezüglich des Ausfallrisikos verweisen wir auf Abschnitt 2.13.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind alle innerhalb eines Jahres fällig.

Die laufenden Ertragsteueransprüche in Höhe von 127 TEUR (31.12.2022: 127 TEUR) resultieren aus einbehaltener Kapitalertragsteuer.

Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte in Höhe von 237 TEUR (31.12.2022: 238 TEUR) beinhalten im Wesentlichen Umsatzsteuererstattungsansprüche in Höhe von 149 TEUR (31.12.2022: 133 TEUR) und Vorauszahlungen in Höhe von 41 TEUR (31.12.2022: 63 TEUR).

2.6 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von 337 TEUR (31.12.2022: 4.628 TEUR) betreffen im Wesentlichen sonstige Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen von 314 TEUR (31.12.2022: 691 TEUR).

Im Vorjahr waren im Wesentlichen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition gehaltene Geldmarktanlagen (Wertpapiere) in Höhe von 3.906 TEUR enthalten.

2.7 Liquide Mittel

Die liquiden Mittel in Höhe von 1.285 TEUR (31.12.2021: 1.499 TEUR) bestehen ausschließlich aus Guthaben bei Kreditinstituten. Die Entwicklung der liquiden Mittel, die den Finanzmittelfonds nach IAS 7 „Kapitalflussrechnung" bilden, ist in der gesonderten Kapitalflussrechnung dargestellt.

2.8 Eigenkapital

Die im Geschäftsjahr 2022 erworbenen eigenen Aktien mit einem Nominalwert von 3.500.000 EUR wurden

mit Beschluss der Komplementärin GAIM (vormals SGFM) vom 16. Mai 2023 eingezogen. Damit wurde das Grundkapital zum 31. Dezember 2023 auf 46.301.800 EUR (31.12.2022: 49.801.800 EUR) herabgesetzt und ist seitdem in 46.301.800 nennwertlose, auf den Namen lautende Stückaktien (31.12.2022: 49.801.800) mit einem rechnerischen Nennwert von einem Euro eingeteilt. Die ausgegebenen Aktien sind vollständig eingezahlt.

Mit der Ad-hoc-Meldung vom 13. März 2024 informierte die Gesellschaft über die unentgeltliche dingliche Rückübertragung sämtlicher übrigen bei der vormaligen Großaktionärin SGT Capital LLC verbliebenen 36.714.800 SGF-Aktien in zwei Tranchen an die SGF. Die Aktienrückgabe entspricht einem Anteil von 79,3\% der ausgegebenen Aktien. Die Anteilsquote der insgesamt zurückübertragenen SGF-Aktien entspricht der ihr durch Aktienausgabe in 2021 eingeräumten Anteilsquote von 79,3\%. Im Zuge der Aktienrückgabe verringerte sich die Anzahl der ausstehenden Aktien nach dem Bilanzstichtag sehr deutlich von 46.301.800 auf 9.587.000 Aktien.

Nachdem beim Closing einer im Mai 2023 vereinbarten Private Equity-Transaktion unerwartet erhebliche Verzögerungen aufgetreten sind und ein baldiger Abschluss auch im Februar 2024 nicht mehr zu erwarten war, wurde die operative Geschäftstätigkeit der SGTPTE Ende Februar 2024 eingestellt. Das Scheitern der Tochtergesellschaft SGTPTE im Private Equity-Geschäft ist auf ihr Unvermögen zurückzuführen, ausreichend Kapital für den SGT Capital Fund II einzuwerben. Die SGTPTE hatte sich beim Zusammengehen mit der SGF in 2020 in einem realistischen Szenario selbst die Einwerbung eines Fondsvolumens von 2 Mrd. USD bis Ende 2021 zum Ziel gesetzt, im Basisszenario von 1 Mrd. USD, aber beide Marken bis heute leider verfehlt. Für das Fundraising waren indessen nicht die Geschäftsführer der SGTPTE zuständig, sondern Joseph Pacini, Co-Managing Partner der SGT Capital LLC. Konkreter Auslöser für die Entscheidung, das PE-Asset Management Geschäft vor diesem Hintergrund schwacher Fundraising-Performance einzustellen, war dann schließlich das Scheitern einer im Mai 2023 vereinbarten Private Equity-Transaktion, das wegen ausbleibender eingeplanter Umsatzerlöse in Anbetracht hoher Kosten der SGTPTE zu erheblichen Verlusten der SGTPTE im Geschäftsjahr 2023 führte. Eine baldige Verbesserung der Fundraising- und der Ertragsperspektiven der Tochtergesellschaft SGTPTE war nach Einschätzung des Geschäftsführers der SGT German Private Equity, Christoph Gerlinger, auch nicht mehr zu erwarten.

Am 26. Februar 2024 wurden 36.714.800 SGF-Aktien unentgeltlich in zwei Tranchen dinglich an die Gesellschaft zurückübertragen. Die Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Aktien entwickelte sich entsprechend bis zum Aufstellungszeitpunkt wie folgt:

2023
Gezeichnetes Kapital zum 01.01.2023 49.801 .800
Einziehung von zuvor zurückerworbenen eigenen Aktien -3.500 .000
Gezeichnetes Kapital zum 31.12.2023 46.301 .800
Rückerlangung eigener Aktien nach dem Bilanzstichtag -36.714 .800
Ausstehende Aktien zum Zeitpunkt der Bilanzaufstellung $\mathbf{9 . 5 8 7 . 0 0 0}$

${ }^{1}$ Am 26. Februar 2024 wurden insg. 36.714.800 SGF-Aktien unentgeltlich dinglich an die Gesellschaft zurückübertragen
Die unentgeltliche Rückgabe der Aktien führt nach dem Bilanzstichtag entsprechend zu einer Erhöhung der Kapitalrücklage um 36.714.800 EUR.

Die Hauptversammlung hat die persönlich haftende Gesellschafterin durch verschiedene Beschlüsse zur Durchführung von Kapitalerhöhungen (genehmigtes und bedingtes Kapital) ermächtigt.

Mit Eintragung im Handelsregister vom 30. Juni 2021 wurde das Grundkapital durch Hauptversammlungsbeschluss vom 23. März 2016 sowie 23. Juni 2021 um bis zu 1.400.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 1.400.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2016/I).

Des Weiteren wurde die persönlich haftende Gesellschafterin durch Beschluss der Hauptversammlung vom 7. August 2020 ermächtigt, das Grundkapital bis zum 6. August 2025 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu 25.000.000 EUR gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmal oder mehrmals zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2020/I).

Das Grundkapital wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Juni 2021 um bis zu 27.500.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 27.500.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021/I).

Der Komplementärin steht an einem positiven handelsrechtlichen Ergebnis der SGF, nach Verrechnung mit Verlustvorträgen, ein Gewinnvorabanspruch in Höhe von $25 \%$ zu. Gewinne oder Verluste der SGT Capital Pte. Ltd. selbst oder aus dessen Veräußerung oder Liquidation bleiben hierbei vereinbarungsgemäß unberücksichtigt. Der Gewinnvorabanspruch steht der Komplementärin grundsätzlich mit Feststellung des Jahresabschlusses der SGF zu. Ansprüche sind bis zu dem Zeitpunkt gestundet, an dem die GSGVC entweder das Gesellschafterdarlehen, welches ihr im Rahmen des Erwerbs sämtlicher Portfoliounternehmen von der SGF an die GSGVC gewährt wurde, komplett zurückgeführt hat, oder bis alle Portfoliounternehmen veräußert oder als wertlos deklariert wurden, die Erlöse aber nicht zur Tilgung des besagten Darlehns ausgereicht haben. Im letzteren Fall ist ein Gewinnvorabanspruch, um den Betrag von 25\% des negativen Saldos zu kürzen. Zudem muss der Aufsichtsrat einer Auszahlung an die Komplementärin zustimmen. Im Geschäftsjahr haben der Komplementärin zuzurechnende Verluste ihren Gewinnanteil um 9 TEUR (Vorjahr 693 TEUR) auf Null (Vorjahr 9 TEUR) gemindert.

Der in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesene Ertrag aus Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von 445 TEUR (2022: 145 TEUR) resultiert mit 451 TEUR überwiegend aus der Auflösung passiver latenter Steuern.

Im SGF-Konzern bestehen zum Bilanzstichtag gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von insgesamt 19.234 TEUR (31.12.2022: 16.997 TEUR) sowie körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 19.374 TEUR (31.12.2022: 18.772 TEUR). Aufgrund der Verlusthistorie bei den betroffenen Gesellschaften werden wie im Vorjahr keine Verlustvorträge aktiviert.
Insgesamt bilanziert der SGF-Konzern zum Bilanzstichtag keine aktiven oder passiven latenten Steuern (31.12.2022: 451 TEUR passive Latenzen). Bei den folgenden Bilanzposten bestehen Bewertungsunterschiede zwischen Steuer- und IFRS-Konzernbilanz:

2023
TEUR
2022
TEUR
Immaterielle sonstige Vermögenswerte 0 425
Finanzanlagen 271 26
Ansatz/Saldierung steuerliche Verlustvorträge -271 0
Passive latente Steuerverbindlichkeit $\mathbf{0}$ $\mathbf{4 5 1}$

Bei der Bildung der passiven latenten Steuern auf die Bewertungsunterschiede bei den Finanzanlagen wurden lediglich 5\% als Bemessungsgrundlage verwendet, da § 8b KStG Anwendung findet.

2023
TEUR
2022
TEUR
Ergebnis vor Steuern -81.952 7.996
Erwarteter Ertragssteuerertrag/-aufwand (-) (31,93\%) 26.167 -2.553
Minderung aufgrund abweichender ausländischer
Steuersätze
-533 -161
Effekt des Nichtansatzes aktiver latenter Steuern auf
Verlustvorträge
-334 -242
Effekte aus nicht steuerbaren Aufwendungen und -24.620 3.142
Erträgen -231 0
Effekt aus der Nutzung nicht aktivierter latenter
Steuern auf Verlustvorträge
-6 0
Steuern für Vorjahre 2 -41
Sonstige Effekte 445 145
Ertragsteuern

2.10 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind von 1.436 TEUR zum 31. Dezember 2022 um 71 TEUR auf 1.365 TEUR zum 31. Dezember 2023 gesunken. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

2.11 Sonstige langfristige und kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Zum Bilanzstichtag bilanziert der SGF-Konzern keine sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten (31.12.2022: 2.012 TEUR), sondern ausschließlich sonstige finanzielle Verbindlichkeiten mit kurzfristiger Fälligkeit von 1.601 TEUR (31.12.2022: 226 TEUR). Darin enthalten ist eine Verbindlichkeit der SGTPTE gegenüber dem nahestehenden Unternehmen SGT Capital Co-Invest I SCSp, Luxemburg von 1.305 TEUR, die in 2024 entgeltlich auf die SGTLLC übertragen wurde, und Leasingverbindlichkeiten von 107 TEUR (31.12.2022: 55 TEUR). Beide Verbindlichkeiten wiesen im Vorjahr eine Fristigkeit größer einem Jahr auf. Ferner sind in dem Posten weitere Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen von 183 TEUR ausgewiesen.

2.12 Berichterstattung zu Finanzinstrumenten

2.12.1 Informationen zur Bilanzierung und Bewertung von Finanzinstrumente

Die nachfolgenden Tabellen stellen die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach IFRS 9 dar:

In den folgenden Tabellen werden die Buchwerte der
Finanzinstrumente auf die Bewertungskategorien nach IFRS 9 übergeleitet und die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente mit Bewertungsquelle je Klasse angegeben:

Bilanzposten
31. Dezember 2023, in TEUR
(31. Dezember 2022, in TEUR)

Finanzanlagen $\begin{gathered} 10.380 \ (15.777) \end{gathered}$ afv $\begin{gathered} 10.380 \ (15.777) \end{gathered}$ $\begin{gathered} 10.380 \ (15.777) \end{gathered}$
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen $\begin{gathered} 1.148 \ (1.708) \end{gathered}$ AmC $\begin{gathered} 0 \ (0) \end{gathered}$ $\begin{gathered} 1.148 \ (1.708) \end{gathered}$
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte $\begin{gathered} 7.061 \ (6.882) \end{gathered}$ AmC $\begin{gathered} 0 \ (0) \end{gathered}$ $\begin{gathered} 7.061 \ (6.882) \end{gathered}$
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte $\begin{gathered} 1 \ (3.906) \end{gathered}$ afv $\begin{gathered} 1 \ (3.906) \end{gathered}$ $\begin{gathered} 1 \ (3.906) \end{gathered}$
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte $\begin{gathered} 336 \ (722) \end{gathered}$ AmC $\begin{gathered} 0 \ (0) \end{gathered}$ $\begin{gathered} 336 \ (722) \end{gathered}$
Flüssige Mittel $\begin{gathered} 1.285 \ (1.499) \end{gathered}$ AmC $\begin{gathered} 0 \ (0) \end{gathered}$ $\begin{gathered} 1.285 \ (1.499) \end{gathered}$
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten $\begin{gathered} 0 \ (748) \end{gathered}$ AmC $\begin{gathered} 0 \ (0) \end{gathered}$ $\begin{gathered} 0 \ (748) \end{gathered}$
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
$\begin{gathered} 1.365 \ (1.436) \end{gathered}$ AmC $\begin{gathered} 0 \ (0) \end{gathered}$ $\begin{gathered} 1.365 \ (1.436) \end{gathered}$
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten, davon aus Leasing 0 TEUR (i. Vj. 109 TEUR) $\begin{gathered} 0 \ (2.012) \end{gathered}$ AmC
IFRS 16
$\begin{gathered} 0 \ (0) \end{gathered}$ $\begin{gathered} 0 \ (2.012) \end{gathered}$
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten davon aus Leasing 107 TEUR (i. Vj. 55 TEUR) $\begin{gathered} 1.601 \ (226) \end{gathered}$ AmC
IFRS 16
$\begin{gathered} 0 \ (0) \end{gathered}$ $\begin{gathered} 1.601 \ (226) \end{gathered}$
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien
Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert $\begin{gathered} 10.381 \ (19.683) \end{gathered}$ afv $\begin{gathered} 10.381 \ (19.683) \end{gathered}$ $\begin{gathered} 10.381 \ (19.683) \end{gathered}$
Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten $\begin{gathered} 9.830 \ (10.811) \end{gathered}$ AmC $\begin{gathered} 0 \ (0) \end{gathered}$ $\begin{gathered} 9.830 \ (10.811) \end{gathered}$
Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten $\begin{gathered} 2.966 \ (4.422) \end{gathered}$ AmC $\begin{gathered} 0 \ (0) \end{gathered}$ $\begin{gathered} 2.966 \ (4.422) \end{gathered}$

Die in der Konzern-Bilanz ausgewiesenen Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, entsprechen jeweils im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten.

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente können nach der Bedeutung der in ihre

Bewertungen einfließenden Faktoren und Informationen klassifiziert und in (Bewertungs-) Stufen eingeordnet werden. Die Einordnung eines Finanzinstruments in eine Stufe erfolgt nach der Bedeutung seiner Inputfaktoren für seine Gesamtbewertung, und zwar nach der niedrigsten Stufe, deren Berücksichtigung für die Bewertung als Ganzes erheblich bzw. maßgeblich ist. Die Bewertungsstufen untergliedern sich hierarchisch nach ihren Inputfaktoren:

Stufe 1 auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierte (unverändert übernommene) Preise

Stufe 2 Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um die auf Stufe 1 berücksichtigten, notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (d.h. als Preis) oder indirekt (d.h. in Ableitung von Preisen) beobachten lassen

Stufe 3 nicht auf beobachtbaren Marktdaten basierende Faktoren für die Bewertung des Vermögenswerts oder der Verbindlichkeit (nicht beobachtbare Inputfaktoren)

Die SGF hält Aktien der Gesellschaften Mister Spex SE und Ceritech AG. Beide Gesellschaften waren im Geschäftsjahr 2021 erstmalig börsennotiert und werden wie im Vorjahr nach der Stufe 1 bewertet. Aus der Neubewertung ergab sich eine Abwertung. Die SGF bewertet die weiteren von ihr gehaltenen, nicht börsennotierten Unternehmensanteile ausschließlich nach der Stufe 3, vorrangig auf Basis der von fremden Dritten zuletzt für gleiche oder ähnliche Anteile bezahlten Anteilspreise. Bestehen Qualitätsunterschiede bei den Anteilen, z.B. in Form von einer höheren oder niedrigeren Position in der Hierarchie der Liquidationspräferenzen, adjustiert die SGF die fremdobjektvierten Anteilspreise entsprechend, um die Voroder Nachteile gegenüber den zum Vergleich herangezogenen Anteilen zu berücksichtigen. Liegt der Zeitpunkt der Fremdobjektivierung des Anteilspreises schon länger zurück und sind in der Zwischenzeit wesentliche positive oder negative Entwicklungen eingetreten, bewertet die SGF die Anteile entsprechend höher oder niedriger und bedient sich dabei geeigneter marktüblicher Bewertungsmethoden (z.B. DCF oder Peer-Group-Analyse), wenn es sachgerecht erscheint und keine bloße Anpassung des fremdobjektivierten Anteilspreises möglich ist.

Insbesondere durch im Berichtsjahr vorgenommene Abwertungen auf Beteiligungen hat sich das Beteiligungsportfolio des Konzerns im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Zu dem Beteiligungsportfolio zählen auch Wandeldarlehen, da deren Wandlung in Anteile stets zeitnah beabsichtigt ist.

Eine alternative Bewertung erfolgte bei den am Buchwert gemessenen zwei größten Beteiligungen wie folgt:

Portfolio-
unternehmen
Buchwert der
Beteiligung
per 31.12.2023
Buchwert der
Beteiligung
per 31.12.2022
Wert der
Beteiligung laut
letztem fremd-
objektiviertem
Preis
TEUR
Bewertungsmethode
TEUR TEUR
1 2.609 6.079 6.124 Gemischtes DCF- \& Multiple-Verfahren. DCF
mit Diskontierungszinssatz 20\% p.a. Peer-
Group-Multiple (Mittelwert aus 5,8x Umsatz
und 19,3x EBITDA)
2 3.600 4.447 1.617 Peer-Group-Multiple (Mittelwert aus 5,8x
Umsatz und 19,3x EBITDA)

Von den Finanzanlagen mit einem Gesamtwert von 10.380 TEUR wurde eine Beteiligung nach dem Bilanzstichtag zum erfassten Buchwert veräußert. Die nach Stufe 1 bewerteten Anteile haben einen Buchwert von 153 TEUR. Von den übrigen 9 aktiven Portfoliounternehmen mit einem bilanzierten Anteilswert von 8.110 TEUR (ohne ausgegebene Wandeldarlehen in Höhe von 559 TEUR) entfallen 6.209 TEUR ( $77 \%$ ) auf die oben dargestellten beiden Portfoliounternehmen. Für diese Anteile wurde eine Sensitivitätsanalyse zum 31.12.2023 durchgeführt.

Die Analyse untersucht die beiden wichtigsten Einflussparameter Plan-EBITDA und Umsatz- und EBITDAMultiples und beschreibt die Auswirkung von deren Veränderung nach oben und unten auf den Fair Value. Hierbei wird das Plan-EBITDA als repräsentative Größe für den Erfolg des Portfoliounternehmens genutzt. Das Neutralisieren des Finanzergebnisses, der Steuern, sowie der Abschreibungen legt dabei einen deutlichen Fokus auf den operativen Cashflow der Unternehmen.

Die Nutzung von Multiples als Einflussfaktor ist aus Sicht der Analyse ebenfalls sinnvoll, da sich hiermit das Verhältnis mehrerer Einflussfaktoren zueinander darstellen lässt. In den aufgestellten Modellen werden als Einflussfaktoren die Plan-Umsätze, sowie das Plan-EBITDA in verschiedenen Gewichtungen zueinander genutzt.

Aus der Sensitivitätsanalyse ergeben sich folgende Werte:

Portfolio-
unternehmen
Adjustments
EBITDA +20\% EBITDA -20\% Multiples +10\% Multiples -10\%
1 $+19 \%$ $-18 \%$ $+6 \%$ $-6 \%$
2 $+6 \%$ $-12 \%$ $+6 \%$ $-12 \%$
Delta $+11 \%$ $-\mathbf{1 4 \%}$ $+6 \%$ $-\mathbf{9 \%}$

Umkategorisierungen von Stufe 1 auf Stufe 3 werden dann vorgenommen, wenn keine öffentliche Preisfeststellung mehr verfügbar ist, z.B. wenn ein Portfoliounternehmen an die Börse geht und der Handel in Aktien des Portfoliounternehmens später eingestellt wird, bevor die Gesellschaft diese Aktien veräußert hat.

Bei den nach Bewertungsstufe 3 bewerteten finanziellen Vermögenswerten ist darauf hinzuweisen, dass sich der Fair Value ändern kann, wenn die Inputfaktoren durch plausible alternative Annahmen ersetzt werden.

Die Entwicklung der zum Fair Value bewerteten Finanzanlagen, basierend auf Stufe 3, stellt sich wie folgt dar:

2023
TEUR
2022
TEUR
Zeitwert zum 01. Januar 15.070 15.524
Erträge aus Neubewertung 179 957
Aufwendungen aus Neubewertung -4.991 -1.822
Zugang 6 1.355
Abgang Veräußerung -37 -944
Zeitwert zum 31. Dezember $\mathbf{1 0 . 2 2 7}$ $\mathbf{1 5 . 0 7 0}$

Die Erträge bzw. Aufwendungen aus Neubewertung sind in der Gesamtergebnisrechnung unter den Posten Gewinne aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind und Verluste aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind, ausgewiesen.

Die Entwicklung der zum Fair Value bewerteten Finanzanlagen, basierend auf Stufe 1, stellt sich wie folgt dar:

2023 2022
TEUR TEUR
Zeitwert zum 01. Januar 708 1.715
Zugang 0 206
Abgang -322 -162
Aufwendungen aus Neubewertung -233 -1.051
Zeitwert zum 31. Dezember $\mathbf{1 5 3}$ $\mathbf{7 0 8}$

Im Vorjahr sind unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten u.a. im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition gehaltene Geldmarktfonds und fest verzinsliche Wertpapiere von 3.906 TEUR ausgewiesen. Diese Wertpapiere werden anhand des Börsenkurses (Stufe 1) ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Geschäftsjahr werden nur noch im geringen Umfang (1 TEUR) Wertpapiere gehalten.

Die Erträge bzw. Aufwendungen aus Neubewertung sind in der Gesamtergebnisrechnung im Finanzergebnis ausgewiesen.

Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Zuordnung der Erträge, Aufwendungen, Gewinne und Verluste aus den übrigen Finanzinstrumenten (ohne unter 3.2 aufgeführten Erträge und Aufwendungen aus der Neubewertung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanzielle Vermögenswerte)

2023
TEUR
2022
TEUR
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte 0 -260
davon Zinsergebnis 0 0
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Vermögenswerte 573 355
davon Zinsergebnis 573 355
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten 0 11.940
davon Zinsergebnis 0 0
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten -39 -17
davon Zinsergebnis -39 -17

2.12.2 Finanzrisikomanagement

Kapitalmanagement

Die Ziele des SGF-Konzerns beim Kapitalmanagement sind die kontinuierliche Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit sowie die Reduzierung der Risiken aus Finanzierungsmaßnahmen. Im Konzern sind zum Bilanzstichtag keine wesentlichen zahlungswirksamen Finanzverbindlichkeiten enthalten.

Risiko-Management-System im Segment Investment

Auf Grundlage der Erfahrungen der Vergangenheit hat die Geschäftsleitung für das Segment Investment ein Risiko-Management-System implementiert, das auf die Anforderungen des Beteiligungsportfolios der Gesellschaft zugeschnitten ist. Das System basiert auf drei Säulen der Risikoanalyse:

Monitoring

Die Gesellschaft hat für jedes Portfoliounternehmen bezüglich der Firma sowie den kommerziellen Namen des jeweiligen Portfoliounternehmens einen Pressemonitor eingerichtet. Die News-Feeds des Pressemonitors werden regelmäßig ausgewertet. Zudem erfolgen Auswertungen der Social MediaAktivitäten und die steht Gesellschaft im regelmäßigen Kontakt mit den Verantwortlichen. Werden Ereignisse oder Handlungsmöglichkeiten identifiziert, die sich auf die Geschäftsentwicklung der Portfoliounternehmen auswirken könnten, treten das Investment-Management oder die Geschäftsleitung unverzüglich in Kontakt mit der Geschäftsleitung des jeweiligen Portfoliounternehmens.

Monatliche oder quartalsweise Risikoanalyse

Die meist monatlichen Reportings der Portfoliogesellschaften werden durch das Investment-Management der Gesellschaft ausgewertet. Bei einer negativen Entwicklung, insbesondere der Liquiditätslage der Gesellschaft, erfolgt eine unverzügliche Mitteilung des Investment-Managements an die Geschäftsleitung. Das Investment-Management oder die Geschäftsleitung treten unverzüglich in Kontakt mit der Geschäftsleitung des jeweiligen Portfoliounternehmens. Bezüglich des pünktlichen Eingangs der Reportings werden Überwachungslisten geführt. Fehlende Reportings werden unverzüglich angemahnt. Die Geschäftsführung lässt sich regelmäßig, über die monatlichen oder quartalsweisen Reportings der Portfoliogesellschaften hinaus, bei persönlichen Treffen mit den Geschäftsführern der Portfoliounternehmen über die Geschäftsentwicklungen berichten.

„Notruf"-Empfang

Da Startups allgemein und somit auch die Portfoliounternehmen der SGF mit einer knappen Kapitaldecke und Liquiditätsausstattung arbeiten, führen unvorhergesehene negative Entwicklungen in der Regel binnen weniger Wochen oder Monate zu einer proaktiven Ansprache der Investoren seitens der Geschäftsführung der Startups, um die Bereitschaft zur Teilnahme an einer Finanzierungsrunde oder deren Tolerierung zu erfragen. Diese Anfragen werden unverzüglich nach Eingang auch daraufhin analysiert, ob sich eventuelle Bewertungsänderungen ergeben.

Wie im Venture Capital-Geschäft üblich, kann es auch bei der SGF vorkommen, dass sie nur eingeschränkte Daten erhält, sofern sie keine vertraglichen „Reporting Rights" besitzt. Unabhängig davon können Umfang und Qualität der verfügbaren Daten sowohl über die Laufzeit einer Beteiligung als auch zwischen verschiedenen Portfoliounternehmen naturgemäß deutlich schwanken.

Die Einschätzungen des Risikomanagements können daher nur auf Basis der verfügbaren Daten erfolgen und sind entsprechend nur als Hilfestellung für das Investment-Management zu verstehen, erlauben aber keine genauen Wertungen, erst recht nicht, was Aussagen über naturgemäß unsichere zukünftige Entwicklungen betrifft.

2.12.3 Finanzrisikomanagement

Währungsrisiko

Währungschancen und -risiken ergeben sich für den Konzern aus Änderungen von Devisenkursen und den damit verbundenen Wertänderungen von Finanzinstrumenten (u.a. Forderungen und Verbindlichkeiten) sowie künftigen Zahlungseingängen und -ausgängen in Fremdwährung. Die wesentlichen Fremdwährungspositionen zum Stichtag betreffen vor allem USD. Die Fremdwährungspositionen werden grundsätzlich nicht durch Devisentermingeschäfte gesichert.

Das in der nachfolgend dargestellten Sensitivitätsanalyse dargestellte Währungsrisiko resultiert aus den Sachverhalten Forderungen und Verbindlichkeiten und Bankguthaben bzw. Bankverbindlichkeiten jeweils in nichtfunktionaler Währung.

Zinsänderungsrisiko

Die Aktivitäten des Konzerns beinhalten nur unwesentliche finanzielle Risiken aus der Änderung von Zinssätzen, da die in den langfristigen Schulden bilanzierten sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten überwiegend festverzinsliche Darlehensverbindlichkeiten beinhalten. Mögliche Risiken aus kurzfristiger Finanzierung durch Kreditinstitute werden aufgrund der nur geringen Kreditaufnahme als nicht wesentlich eingeschätzt.

Ausfallrisiko (Kreditrisiko)

Unter dem Ausfallrisiko versteht man das Risiko eines Verlustes für die Konzerngesellschaften, wenn eine Vertragspartei ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Ausfallrisiken bestehen hinsichtlich der Darlehensforderungen gegen die SGT LLC in Höhe von 4.976 TEUR (2022: 6.495 TEUR), Forderungen gegen nahestehende Unternehmen von 1.526 TEUR (2022: 555 TEUR) sowie gewährten Darlehen/ Wandeldarlehen in Höhe von 559 TEUR (2022: 387 TEUR).

Zum Stichtag besteht im Hinblick auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nicht im Wert gemindert sind, folgende Altersstruktur:

Altersstruktur Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31.12.2023 31.12.2022
TEUR TEUR
nicht fällig 1.148 1.708
Gesamt $\mathbf{1 . 1 4 8}$ $\mathbf{1 . 7 0 8}$

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.148 TEUR bestehen nahezu ausschließlich gegenüber nahestehenden Unternehmen, insbesondere gegenüber Fonds. Hier besteht kein Ausfallrisiko, weil die Fonds durch Kapitalzusagen von Investoren mit unzweifelhafter Bonität finanziert werden. Für die bestehenden Forderungen der Konzerngesellschaften sind keine Kreditverluste zu erwarten.

Liquiditäts- und Finanzierungsrisiko

Die Verantwortung für das Liquiditätsrisikomanagement der SGF liegt bei den Geschäftsführern der Komplementärin (SGT German Private Equity Management GmbH). Die Geschäftsführung führt hierzu eine Liquiditätsplanung durch. Die Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken werden durch das Halten von angemessenen Rücklagen und durch ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Cashflows gesteuert.

Die SGF verfügt zum Bilanzstichtag neben geringfügigen kurzfristigen Forderungen über Liquide Mittel in Höhe von EUR 0,4 Mio. sowie eine Beteiligung, die nach dem Bilanzstichtag für rund 2,0 Mio. EUR veräußert wurde. Die vorhandene Liquidität reicht aus, die vorhandenen Verbindlichkeiten von rd. EUR 0,4 Mio. sowie die geplanten laufenden Kosten der SGF-Gruppe für mindestens weitere 12 Monate zu decken. Aus der Liquidation der SGTPTE werden der SGF planmäßig ein Darlehen von rund 3,4 Mio. EUR gegenüber der vormaligen Großaktionärin SGT Capital LLC und rund 1,4 Mio. EUR Forderungen gegenüber Fondsentitäten der SGTLLC übertragen. Die Rückzahlung dieser Forderungen unterliegen keinen Bedingungen, hängen aber überwiegend von dem Stattfinden des Verkaufs der Utimaco, Marktführer bei High-End-Cyber SecuritySoftware mit Sitz in Aachen und Campbell (Kalifornien), seitens der Fonds ab, in welche die Schuldner investiert sind, und die mittelbar auch zur Absicherung des Darlehens an die SGTLLC dienen.

Die zahlungswirksamen kurzfristigen Schulden haben im Vergleich zum 31. Dezember 2022 von 3.979 TEUR um 1.613 TEUR auf 2.366 TEUR zum 31. Dezember 2023 abgenommen.

Die weitere Entwicklung der SGF und zum Teil auch ihre Fähigkeit wie geplant ein neues Geschäftsfeld zu etablieren, hängen somit zu einem gewissen Teil auch davon ab, dass die ehemals nahestehenden Unternehmen in der Lage sind, mit den angestrebten Verkaufserlösen aus der Utimaco Beteiligung ihre Schulden zurückzuzahlen, oder dass die Beteiligungen der GSGVC erfolgreich veräußert werden können. Allerdings hat die Gesellschaft auch jederzeit die Möglichkeit, zur Abwendung eines Liquiditätsengpasses von ihr gehaltene eigene Aktien zu platzieren, wenn sich dafür Käufer finden.

Aufgrund der in der Vergangenheit vorgenommenen Bereitstellung von Risikokapital besteht das dem Geschäftsmodell inhärente Risiko des Totalverlusts einer oder mehrerer VC-Beteiligungen.

Der Chance der Gesellschaft auf eine hohe Rendite aufgrund der Bereitstellung von Risikokapital steht das Risiko gegenüber, dass eine oder mehrere Investitionen trotz Auswahl, Prüfung vor Beteiligung und kontinuierlichem Beteiligungscontrolling während der Beteiligung einen Verlust bis hin zu einem Totalverlust erleiden. Zwar strebt die Gesellschaft eine Minimierung dieses Risikos durch eine breite Streuung ihrer Anlagen an, da im Venture Capital Geschäft, insbesondere in der Seed Stage, aber auch in der Early und der Growth Stage, einige Startups scheitern. Die diesen Investitionen inhärenten Risiken können nicht oder nicht vollständig eliminiert werden. Sollte eine größere Anzahl von Portfoliounternehmen scheitern, könnte dies die Vermögens-, Finanz und Ertragslage der SGF wesentlich nachteilig beeinflussen und im Extremfall für die Aktionäre der SGF einen Totalverlust ihrer Anlage in SGFAktien herbeiführen.

3 Ergänzende Erläuterung zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung

3.1 Umsatzerlöse

Für weitere Erläuterungen zu den Umsatzerlösen verweisen wir auf unsere Ausführungen im Abschnitt 1.4.15

3.2 Ergebnis Beteiligungsgeschäft

Im Berichtszeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2023 hat sich das Beteiligungsergebnis wie folgt entwickelt:

2023 2022
TEUR TEUR
Gewinne aus der Fair-Value Bewertung 179 1.067
Gewinne aus dem Verkauf von Finanzanlagen 25 4
Verluste aus der Fair-Value Bewertung -5.228 -2.495
Verluste aus dem Verkauf von Finanzanlagen -28 -1.019
Beteiligungsergebnis $\mathbf{- 5 . 0 5 2}$ $\mathbf{- 2 . 4 4 3}$

Die Gewinne aus der Fair-Value Bewertung enthalten auch die Gewinne aus der Veräußerung von Beteiligungen, soweit diese von der letzten unterjährigen Fair Value Bewertung abweichen.

3.3 Sonstige betriebliche Erträge

Im Berichtsjahr resultieren die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 313 TEUR (2022: 832 TEUR) im Wesentlichen aus Fremdwährungsgewinnen.

3.4 Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

Von den Abschreibungen in Höhe von 74.818 TEUR (2022: 7.914 TEUR) - hiervon 74.399 TEUR (2022: 6.655 TEUR) außerplanmäßige Abschreibungen - entfallen 72.244 TEUR auf die bisher bilanzierten Geschäftsoder Firmenwerte und 2.500 TEUR auf die Abschreibung der sonstigen immateriellen Vermögenswerte. Weiterhin sind 60 TEUR Abschreibungen auf die Nutzungsrechte von Leasinggegenständen enthalten. Zur detaillierten Darstellung der Abschreibungen verweisen wir auf unsere diesbezüglichen Darstellungen im Anlagenspiegel in der Anlage zu den Notes.

3.5 Personalaufwand

Die Personalaufwendungen des Berichtszeitraums sowie der Vorperiode stellen sich wie folgt dar:

2023 2022
TEUR TEUR
Personalaufwendungen 1.031 756
(davon Arbeitgeberbeiträge zur gesetzl. Rentenversicherung) 74 57

Die angefallenen Personalaufwendungen in Höhe von 1.031 TEUR (2022: 756 TEUR) betreffen 11 Arbeitnehmer und freie Mitarbeiter. Nicht einbezogen sind die Angestellten und freien Mitarbeiter der Gesellschaften der SGT-Gruppe, die als Subunternehmer Leistungen an die SGTPTE erbringen. Der Personalaufwand verteilt sich mit 189 TEUR (2022: 258 TEUR) auf die Vergütungen der Angestellten der SGF und mit 842 TEUR (2022: 498 TEUR) auf Mitarbeiter, die für die SGTPTE tätig waren. Von den Personalaufwendungen der SGF werden 189 TEUR (2022: 101 TEUR) an die Komplementärin und die SGT Beteiligungsberatung GmbH („SGTBB"), also eine dritte Gesellschaft, weiterbelastet. Zur detaillierten Berechnung der Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung der Komplementärin verweisen wir auf unsere diesbezüglichen Ausführungen unter 3.6.

3.6 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Berichtsjahres sowie des Vorjahreszeitraums gliedern sich wie folgt:

2023 2022
Sonstige betriebliche Aufwendungen TEUR TEUR
Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung 709 958
Rechts- und Beratungskosten Allgemein 246 250
Buchführungs- und Jahresabschlusskosten 168 326
Satzungsmäßige Aufsichtsratsvergütung 160 160
Reisekosten 116 138
Schließungskosten Büro Singapur 102 0
Periodenfremde Aufwendungen 97 47
Fremdwährungseffekte 83 433
Listingkosten / Investor Relations 73 79
Versicherungen und Beiträge 60 60
Hauptversammlung(en) 40 36
Rechts- und Beratungskosten Anteilstransaktionen 0 1.609
Miete 0 21
Sonstiges 269 311
Gesamt $\mathbf{2 . 1 2 3}$ $\mathbf{4 . 4 2 8}$

„Management-Fee"

Seit Gründung hat die Komplementärin, die SGFM, die Geschäftsführung inne und trägt die KomplementärHaftung. Für die Übernahme der Haftung als persönlich haftende Gesellschafterin erhält die Komplementärin einen Betrag in Höhe von 3 TEUR pro Jahr. Für die laufende Geschäftsführung erhielt die Komplementärin in 2023 eine feste Vergütung in Höhe von 232 TEUR (2022: 224 TEUR). Die Komplementärin hat zudem Anspruch auf eine monatliche variable Vergütung in Höhe von 0,2083\% der jeweils zum Monatsultimo festgestellten IFRS-Einzelbilanzsumme bis zu einer IFRS-Einzelbilanzsumme in Höhe von 100 Mio. EUR (mithin 2,5\% p.a.). Unberücksichtigt bleiben der Buchwert der SGTPTE sowie aktive latente Steuern abzüglich passive latente Steuern. Die variable Vergütung betrug in 2023475 TEUR (2022: 731TEUR). Zusammengefasst betrug die Brutto-Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung der geschäftsführenden Komplementärin im Berichtszeitraum 709 TEUR (2022: 958 TEUR).

Listingkosten/Aufwendungen für Investor Relations

Die Listingkosten in Höhe von 52 TEUR (2022: 60 TEUR) resultieren aus der Notierung der SGT German Privat Equity GmbH \& Co. KGaA an der Frankfurter Wertpapierbörse. Die Kosten für Investor Relations betrugen im Berichtsjahr 21 TEUR (2022: 19 TEUR).

Sonstiges

Die Buchführungs- und Jahresabschlusskosten in Höhe von 168 TEUR (2022: 326 TEUR) beinhalten Kosten für die Erstellung des Jahres- und Halbjahresabschlusses zuzüglich anfallender Prüfungskosten sowie laufende Kosten für die Buchhaltung im SGF-Konzern.

3.7 Finanzergebnis

Der Zinsertrag kommt im Wesentlichen aus Zinserträgen aus Darlehen zustande.
Die Zinsaufwendungen sind ohne die Aufwendungen aus der Neubewertung der Finanzanlagen zum beizulegenden Zeitwert (2022: 260 TEUR) von 17 TEUR im Jahr 2022 auf 39 TEUR im Berichtsjahr gestiegen und betreffen neben Bankzinsen von 32 TEUR die Aufzinsung der Leasingverbindlichkeiten mit 7 TEUR.

Der Ertrag aus dem Teilabgang der Kaufpreisverbindlichkeiten in Höhe von 11.940 TEUR im Vorjahr resultierte aus der Neubewertung der kurzfristigen finanziellen Kaufpreisverbindlichkeit zum beizulegenden Zeitwert.

3.8 Ergebnis je Aktie

Das verwässerte und unverwässerte Ergebnis je Aktie berechnen sich als Quotient aus dem Konzernergebnis, der den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zusteht, und der durchschnittlichen Anzahl von ausgegebenen Aktien während des Berichtszeitraumes wie folgt:

2023 2022
Ergebnisanteil Kommanditaktionäre -81.508 TEUR 6.854 TEUR
Durchschnittliche Anzahl Aktien unverwässert 46.301 .800 41.735 .287
Ergebnis je Aktie (unverwässert/verwässert) $\mathbf{- 1 , 7 6}$ EUR $\mathbf{0 , 1 6}$ EUR

Die Komplementärin SGFM partizipiert laut Satzung anteilig an einem Jahresüberschuss der SGF abzüglich des Ergebnisanteils der Tochtergesellschaft SGTPTE (siehe detailliert Abschnitt 2.7). Den Aktionären der SGF steht insoweit das Ergebnis des Konzerns nicht zu und wird von dem den Aktionären zustehenden Ergebnis korrigiert. Wie im Vorjahr erwirtschafteten die Gesellschaften SGF, GSGVC und GSAM zusammen einen Verlust. Da die SGFM nicht verpflichtet ist, den auf sie rechnerisch entfallenen Verlust auszugleichen und eine künftige Verrechnung mit ausreichenden ihr zuzurechnenden Gewinnen unsicher ist, erfolgt keine gesonderte Berücksichtigung des rechnerisch auf die SGFM entfallenen Verlustes bei der Berechnung des Ergebnisses pro Aktie. Das Ergebnis der SGF wird vollumfänglich den Kommanditaktionären zugerechnet.

4.1 Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt. Dabei wurde zwischen laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Der Finanzmittelfonds entspricht im Geschäftsjahr 2023 den in der Bilanz ausgewiesenen liquiden Mitteln aus Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 1.285 TEUR (Vorjahr 751 TEUR). Im Vorjahr minderten kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 748 TEUR den Finanzmittelfonds. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden einbezogen, soweit sie zur kurzfristigen Zahlungsmitteldisposition aufgenommen wurden.

4.2 Organe der Gesellschaft

Die Geschäftsführung der SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA erfolgt durch deren alleinige persönlich haftende Gesellschafterin, SGT German Private Equity Management GmbH, Frankfurt am Main. Ab 05.03.2024 firmiert unter German AI Group Management GmbH. Sie ist befugt, die Gesellschaft allein zu vertreten. Geschäftsführer der German Private Equity Management GmbH sind Herr Christoph Gerlinger, Frankfurt am Main, und Herr Carsten Geyer (bis 24.02.2024), Wilen bei Wollerau, Schweiz. Für weitere Informationen bezüglich der Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung verweisen wir auf Abschnitt 3.6.

Im Geschäftsjahr waren zu Mitgliedern des Aufsichtsrates bestellt:

  • Herr Martin Korbmacher, Diplom-Mathematiker (bis 28.06.2023) Vorsitzender
  • Günther Paul Löw, Rechtsanwalt (seit 28.06.2023) Vorsitzender
  • Herr Gerhard A. Koning, Diplom-Ökonom stv. Vorsitzender
  • Herr Dr. Thomas Borer, Rechtsanwalt
  • Herr Rainer Sachs, Rechtsanwalt

Die satzungsgemäß vereinbarten Bezüge des Aufsichtsrates betrugen für den Berichtszeitraum 2023 insgesamt 160 TEUR (2022: 160 TEUR).

4.3 Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Nahestehende Unternehmen und Personen im Sinne des IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen" sind juristische und natürliche Personen, die auf die SGT

German Private Equity GmbH \& Co. KGaA und deren Tochterunternehmen Einfluss nehmen können oder der Kontrolle oder einem maßgeblichen Einfluss durch die SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA beziehungsweise deren Tochterunternehmen unterliegen.

Neben den Organen der Gesellschaft haben wir folgende nahestehende Personen und Unternehmen identifiziert, zu denen im Berichtszeitraum angabepflichtige Beziehungen nach IAS 24 bestanden:

Personen / Unternehmen Beziehung
Christoph Gerlinger Geschäftsführer der Komplementärin
Carsten Geyer Geschäftsführer der Komplementärin bis 24.02.2024
Gerlinger \& Partner GmbH Christoph Gerlinger: Geschäftsführender Gesellschafter
SGT Beteiligungsberatung GmbH, Frankfurt am Main Christoph Gerlinger bis 11.10.2023, Carsten Geyer:
Geschäftsführer
SGT Capital LLC, Kaimaninseln Mehrheitsaktionärin der SGF
German Al Management Group GmbH (GAIM), vormals SGT German Private Equity Management GmbH (SGFM), Frankfurt am Main Persönlich haftende Gesellschafterin/Komplementärin der SGF
Mitglieder der SGT Capital LLC und Mitglieder im Management Die folgenden Personen waren im Geschäftsjahr mittelbare Gesellschafter der SGT Capital LLC und im Management der verbundenen Unternehmen der SGT Capital Group tätig:
Christoph Gerlinger, Carsten Geyer (GAIM, SGTLLC und SGTBB)
Dr. Marcel Normann, Marianne Rajic und Jens Dino Steinborn (SGTPTE, SGTLLC)
Joseph Pacini (SGTLLC)
Personen / Unternehmen Beziehung
SGT Capital GP Limited, Kaimaninseln Unternehmen unter einheitlicher Leitung des
SGT Capital GP S.à.r.l., Luxemburg Mutterunternehmens SGT Capital LLC
SGT Capital GP (US) LLC, USA/Delaware
SGT Capital Fund II LP, Kaimaninseln
SGT Capital Fund II SCSp, Luxemburg
SGT Capital Co-Invest I SCSp, Luxemburg
SGT Capital Co-Invest I LP, Kaimaninseln
SGT Capital Co-Invest I (US) LP, USA/Delaware
SGT Capital Fund II (US) LP, USA/Delaware
SGT Capital Lux Ultimate S.à.r.l., Luxemburg
SGT Ultimate BidCo GmbH, Frankfurt am Main
SGT Ulitmate HoldCo GmbH, Frankfurt am Main
SGT Capital Ultimate Limited, Kaimaninseln
SGT ELT BidCo GmbH, Frankfurt am Main
SGT ELT HoldCo GmbH, Frankfurt am Main
SGT ELT GP GmbH, Frankfurt am Main
SGT ELT Lux I S.à.r.l., Luxemburg

Die Anteile an Tochterunternehmen können dem Abschnitt 1.4.2 entnommen werden.

Die folgenden Transaktionen fanden mit sonstigen nahestehenden Unternehmen und Personen statt:

2023
TEUR
2022
TEUR
Erbrachte Leistungen Empfangene Leistungen Erbrachte Leistungen Empfangene Leistungen
Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung der SGF an die SGFM 0 722 0 958
Einnahme aus der Weiterbelastung von Personalaufwands- und Reisekostenauslagen an die Komplementärin SGFM 110 0 158 0
Aufwendungen für erhaltenen Leistungen im Segment PE-Asset Management von der SGT Capital LLC auf Basis Kostenerstattung plus $5 \%$ 0 2.613 0 2.413
Zinserträge aus der Begebung eines Gesellschafterdarlehns an die SGTLLC 459 0 324 0
Zinsaufwand aus einem gewährten Gesellschafterdarlehen der SGTLLC 0 0 0 1
Umsatzerlöse aus Dienstleistungen im Segment PE-Asset Management an Unternehmen unter einheitlicher Leitung 4.682 0 13.214 0
Aufwendungen für erhaltene Leistungen im Segment PE-Asset Management von Unternehmen unter einheitlicher Leitung 0 1.955 0 3.119
Zinserträge der SGF aus der Finanzierung von Unternehmen unter einheitlicher Leitung 3 0 0 0

Zur Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung der geschäftsführenden Komplementärin verweisen wir auf unsere Ausführungen unter Abschnitt 3.6. Die SGF hat der SGFM 189 TEUR (2022: 101 TEUR) ihrer Personalaufwandsauslagen in Höhe von 189 TEUR und einige Reisekostenauslagen weiterbelastet, die mithin nicht von der SGF getragen wurden.

Die Zinserträge resultieren aus der Gewährung eines besicherten Darlehens an die Großaktionärin mit einer Restlaufzeit von fünf Jahren zu einem Zinssatz von 9\%. Ein Zinseszins wird nicht erhoben.

Zum Vorgang der Sacheinlage der SGTPTE durch die SGT Capital LLC verweisen wir auf Abschnitt 1.1. und bezüglich der Aktienrückgabe der SGTLLC im Geschäftsjahr 2022 ff. auf die Abschnitte 1.1 und 2.8.

Zu den satzungsgemäßen Gewinnvorabansprüchen der SGFM und den dazu getroffenen Ergänzungsvereinbarungen verweisen wir auf die Erläuterungen im Abschnitt 2.8.

Zum Bilanzstichtag bestanden die folgenden ausstehenden Salden aus Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen:

31.12.2023 TEUR

Forderungen Verbindlichkeiten

Forderungen/Verbindlichkeiten

Forderungen/Verbindlichkeiten aus geleisteten/erbrachten Dienstleistungen an/von beherrschenden Unternehmen

21
Darlehensforderung/-verbindlichkeit gegenüber der SGTLLC

4.973
0
0
63

Forderungen/Verbindlichkeiten aus geleisteten/erbrachten Dienstleistungen an/von Unternehmen unter einheitlicher Leitung

2.829
26
2.138
1.838

Darlehensforderung/-verbindlichkeit gegen Unternehmen unter gemeinschaftlicher Leitung

3
1.305
0
0

Frankfurt am Main, den 26. Juni 2024

Für die geschäftsführende Komplementärin
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Christoph Gerlinger

IFRS-Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2023 (Anlage zu den Notes)

Anschaffungs-/Herstellungskosten Abschreibungen
Stand 1.01.2023 Zugänge
2023
Abgänge
2023
Stand
31.12.2023
Stand
1.01.2023
Zugänge planmäßig 2023 Zugänge außerplanmäßig 2023 Stand
31.12.2023
Restbuchwert 31.12.2023 Restbuchwert 31.12.2022
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
Geschäfts- oder Firmenwert 72.243.546,62 0,00 0,00 72.243.546,55 0,00 0,00 72.243.546,55 72.243.546,55 0,00 72.243.546,62
Immaterielle Vermögenswerte 11.615.880,78 0,00 0,00 11.615.880,78 9.115.877,78 344.827,78 2.155.172,44 11.615.877,78 3,00 2.500.003,00
Sachanlagen 223.848,10 6.023,51 988,36 228.8833,25 29.441,46 74.394,57 0,00 103.836,03 125.047,22 194.406,64
84.083.275,43 6.023,51 1.539,53 84.090.838,47 9.145.319,24 419.222,13 74.398.718,99 83.963.260,36 125.047,22 74.937.956,19

IFRS-Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2022 (Anlage zu den Notes)
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Lagebericht zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

1 Grundlagen des Konzerns

Überblick, Organisation und Aktivitäten

Die SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA (im Folgenden auch „Gesellschaft" oder „SGF" genannt) firmierte bis zu ihrer Umfirmierung unter der Firma German Startups Group GmbH \& Co. KGaA. Die vormalige German Startups Group GmbH \& Co. KGaA ist mit Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Mai 2014 durch formwechselnde Umwandlung der 2011 gegründeten German Startups Group Berlin AG entstanden. Der Sitz der Gesellschaft ist Frankfurt am Main.

Die Komplementärin der SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA ist die German AI Group Management GmbH („GAIM"), die zur Geschäftsführung berechtigt und verpflichtet ist. Die GAIM firmierte bis zur Eintragung der Namensänderung am 5. März 2024 unter SGT German Private Equity Management GmbH („SGFM"). Die Komplementärin wurde im Geschäftsjahr durch ihre Geschäftsführer Christoph Gerlinger und Carsten Geyer vertreten. Herr Carsten Geyer hat am 24.02.2024 sein GeschäftsführerMandat bei der GAIM niedergelegt. Mehrheitsaktionärin der SGF zum 31. Dezember 2023 war die SGT Capital LLC („SGTLLC"), Kaimaninseln, mit einem Anteil von 79,4\% am Grundkapital (31.12.22: 79,4\%). Sie hat die bei ihr aus der Aktienausgabe in 2021 verbliebenen 36.714.800 Aktien am 24.02.2024 an die Gesellschaft zurückübertragen und ist heute nicht mehr nennenswert beteiligt. Die SGT Capital LLC hielt im Geschäftsjahr zugleich 74,996\% Anteile an der Komplementärin GAIM und hat diese am 24. Februar 2024 an die vorherige Minderheitsgesellschafterin Gerlinger \& Partner GmbH veräußert.

Seit dem 1. März 2017 werden die Aktien der SGF im Scale-Segment der Frankfurter Wertpapier-börse gehandelt, dem Nachfolge-Qualitätssegment des in 2017 geschlossenen Entry Standards der deutschen Börse, in dem die Aktien vom 11. November 2015 bis zum 28. Februar 2017 gelistet wurden.

Der Kreis der in den Konzernabschluss der Muttergesellschaft SGF einbezogenen vollkonsolidierten Unternehmen umfasst drei Tochtergesellschaften. Hierbei handelt es sich um die SGT Capital Pte. Ltd. („SGTPTE"), die German Startups Group VC GmbH („GSGVC") und die German Startups Asset Management GmbH („GSAM").

Mit Eintragung der Sachkapitalerhöhung in das Handelsregister am 26. Januar 2021 wurden die gesamten Anteile an der SGTPTE im Wege der Sacheinlage gegen Ausgabe von 50,0 Mio. SGF-Aktien eingebracht. Von den ursprünglich als Gegenleistung für die Anteile an der SGTPTE an die SGTLLC ausgegebenen 50,0 Mio. SGF-Aktien waren 24,5 Mio. fest vereinbart, während bis zu 25,5 Mio. Aktien einer bedingten Rückgabeverpflichtung unterlagen und von der Erreichung bestimmter Größen („Assets under Management") abhingen. Die SGF erhielt von ihrer Mehrheitsaktionärin von den zunächst 50 Mio. Aktien

10.509.500 Aktien in drei Tranchen zurück. Davon waren bereits 2.176 .500 in zwei Tranchen am 31. Dezember 2021 und weitere 8.333.000 Aktien zum 30. Juni 2022 rückgabepflichtig. Somit stand erstmals zum 30. Juni 2022 der Kaufpreis der SGTPTE hinsichtlich der Anzahl der ausgabepflichtigen SGF-Aktien mit 39.490.500 Aktien fest. Bis dahin wurden die - mit dem teilweisen Rückgabeversprechen behafteten Aktien als Kaufpreisverbindlichkeit passiviert. Die unter dem Strich an die SGTPTE ausgegebenen Aktien wurden letztmalig zum Stichtag 30. Juni 2022 auf ihrem Zeitwert in Höhe von 58.181 TEUR neu bewertet und anschließend in das Eigenkapital umgegliedert. Die Differenz zum Buchwert der Kaufpreisverbindlichkeit per 31. Dezember 2021 in Höhe von 11.940 TEUR wurde in 2022 als Ertrag aus der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit im Finanzergebnis erfasst.

Am 31. Dezember 2023 hat sich die SGTLLC verpflichtet, freiwillig weitere 14.990.500 SGF-Aktien unentgeltlich an die SGF zurückzuübertragen, sodass sich daraus eine Gesamt-Rückgabemenge in Höhe der in 2020 zur Rückgabe unter bestimmten Bedingungen angebotenen 25,5 Mio. Aktien ergab. Darüber hinaus wurde bereits vor dem 31.12.2023 Einvernehmen darüber erzielt, dass für den Fall des Scheiterns des Closings einer im Mai 2023 vereinbarten Private Equity-Transaktion auch die übrigen bei der SGTLLC verbliebenen 21.724.300 SGF-Aktien von ihr unentgeltlich an die SGF zurückgegeben werden würden.

Mit der Ad-hoc-Meldung vom 13. März 2024 informierte die Gesellschaft über die unentgeltliche dingliche Rückübertragung sämtlicher übrigen bei der SGT Capital LLC aus der Aktienausgabe in 2021 verbliebenen 36.714.800 SGF-Aktien in zwei Tranchen an die SGF. Die Aktienrückgabe entspricht einem Anteil von 79,3\% der ausgegebenen Aktien. Die Aktien wurden am 26. Februar 2024 in das Depot der SGF eingebucht. Die Anteilsquote der insgesamt zurückübertragenen SGF-Aktien entspricht der ihr durch Aktienausgabe in 2021 eingeräumten Anteilsquote von 79,3\%. Im Zuge der Aktienrückgabe verringerte sich die Anzahl der ausstehenden Aktien nach dem Bilanzstichtag sehr deutlich von 46.301.800 auf 9.587.000 Aktien.

Auslöser der Aktienrückgabe war das Scheitern einer im Mai 2023 vereinbarten Private Equity-Transaktion. Nachdem beim Closing einer im Mai 2023 vereinbarten Private Equity-Transaktion unerwartet erhebliche Verzögerungen aufgetreten sind und ein baldiger Abschluss auch im Februar 2024 nicht mehr zu erwarten war, wurde die operative Geschäftstätigkeit der SGTPTE Ende Februar 2024 eingestellt. Mit Geschäftsführern, Mitarbeitern und Dienstleistern wurden Aufhebungsverträge geschlossen, die nicht zu einer finanziellen Belastung der Gruppe führen.

Die seit März 2024 ruhende SGTPTE soll noch in 2024 liquidiert werden. Ihre Netto-Restvermögen soll auf die SGF übertragen werden. Nennenswerte Aufwendungen für die Liquidation werden nicht erwartet.

Andererseits hat sich die vormalige Großaktionärin SGTLLC gegenüber der SGF in Anbetracht des Wertverlusts des Goodwills und des aktivierten Joint-Venture-Vertrags am 31.12.2023 verpflichtet, ihr die unentgeltliche Rückübertragung der als Kompensation für die Einbringung der SGTPTE erhaltenen restlichen SGF-Aktien anzubieten, dieses Angebot am 24. Februar 2024 verbindlich unterbreitet und die SGF dieses Angebot am selben Tag konkludent angenommen. Der Buchwert des Eigenkapitals je ausstehende Aktie als Maßstab für den Substanzwert der Aktie, hat sich insoweit unter Berücksichtigung

der zum 31. Dezember 2023 bestehenden Aktien-Rückgabeverpflichtung und Rückgabeforderung, also der verbleibenden ausstehenden 9.587.000 Aktien „nur" um 0,38 EUR von 2,15 EUR (31.12.2022) auf 1,77 EUR je Aktie verringert.

Die Aktivitäten des Konzerns erstreckten sich seit dem Erwerb der SGTPTE auf die zwei Segmente „PE-Asset Management" und „Investment". Die SGF hatte mit der Akquisition der SGTPTE im Jahr 2021 einen Transformationsweg begonnen. Dem zuvor alleinigen Geschäftsmodell des Investierens in junge Wachstumsunternehmen aus eigenen Mitteln und in die eigene Bilanz wurde damals das Geschäftsmodell Asset Management, d.h. des Managements von Kapital von dritten Investoren (außerhalb der eigenen Bilanz) an die Seite gestellt und der Fokus der Gesellschaft darauf gerichtet. Diese Entwicklung spiegelte sich in der Veränderung der wesentlichen Ertragsquellen wider. Die Bedeutung der Wertentwicklung der Beteiligungen an dynamischen, aber auch volatilen jungen Unternehmen (Segment „Investment") für die SGF hatte sich verringert, während die Erlösströme aus dem Fondsmanagement bzw. dem Investment Advisory des verwalteten Private Equity-Kapitals („PE-Asset Management") zunächst in 2021 und 2022 an Bedeutung gewonnen hatten, aber in 2023 wieder deutlich zurückgegangen sind. Das Segment PE-Asset Management wird seit März 2024 nicht weiter fortgeführt. Daneben hatte die Gesellschaft in 2022 in untergeordneter Proportion gemessen an den übrigen Investoren in ihre eigenen Fonds investiert. Diese Beteiligung sowie das Heritage VC Portfolio werden im Segment „Investment" zusammengefasst.

Darstellung der Geschäftsmodelle

Geschäftsmodell Segment „PE-Asset Management"

Mit der auf der Hauptversammlung am 7. August 2020 beschlossenen Akquisition der SGT Capital Pte. Ltd. („SGTPTE"), hat die ehemalige SGF ihren satzungsgemäßen Zweck als Beteiligungsholding fortgeführt. Dabei hat bis Ende Februar 2024 der Schwerpunkt der Tätigkeit des Konzerns aufgrund der Größenverhältnisse der Tochtergesellschaften auf einer Dienstleistung gelegen, nämlich die eines Private Equity-Asset Managers. Die SGF-Gruppe fungierte als Investment Advisor, der Investments, Value CreationInitiativen und Divestments für potenziell mehrere von ihm aufgelegte Private Equity-Fonds (oder Beteiligungsvehikel) vornimmt, anstatt eigenes Kapital zu investieren. An der Schnittstelle zum Segment Investment hat die Gesellschaft aus ihrem Asset Management-Geschäft heraus in 2022 auch Private EquityInvestments in eigene Private Equity-Fonds getätigt. Der Konzern war bis Ende Februar 2024 als ein in Deutschland beheimateter, börsennotierter Private Equity-Asset Manager mit Sitz in Frankfurt am Main zu kategorisieren.

Geschäftsmodell Segment „Investment"

Das Segment „Investment" ist zweigeteilt: Das Heritage VC Portfolio ist in der Tochtergesellschaft GSGVC gebündelt. Die SGF-Gruppe agiert hier als unternehmerische Beteiligungsgesellschaft an jungen Wachstums-Unternehmen. Die Kapitalbeteiligung geschieht primär über Eigenkapital, andernfalls zumeist über Wandeldarlehen, die später in Eigenkapital gewandelt werden (sollen). Seit 2022 wurden im Segment

"Investment" daneben auch im geringen Umfang Beteiligungen an Private Equity-Fonds gehalten, die im Februar 2024 veräußert wurden.

Der Fokus bei der Auswahl der Unternehmen im VC-Geschäft lag auf disruptiven Innovationen bzgl. eines Produktes oder eines Geschäftsmodells, einer hohen Skalierbarkeit sowie den unternehmerischen Fähigkeiten der Gründer. Geografischer Schwerpunkt war Deutschland. Derzeit stellt die GSGVC Beteiligungsveräußerungen in den Vordergrund.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Im Fokus des SGF-Konzerns standen in 2023 die Asset Management-Dienstleistungen der SGTPTE (Segment "PE-Asset Management"), für welche die SGTPTE im Wege von Dienstleistungs-Vergütungen, insbesondere sogenannte Management Fees, Transaction Fees, Advisory Fees und ähnliches honoriert wurde. Der Berechnung der Management Fees lagen die sogenannten Assets under Management („AUM"), das eingeworbene, zugesagte und verwaltete Vermögen, sowie der durchschnittliche Management FeeVergütungssatz zu Grunde. Der Berechnung der Transaction Fees lagen die Anzahl, Umfang und Komplexität von Private Equity-Transaktionen und individuelle Vereinbarungen zu Grunde. Der Berechnung der Advisory Fees lagen Anzahl, Umfang und Komplexität von Beratungsprojekten und individuelle Vereinbarungen zu Grunde.

Für das Segment „Investment" steht im Vordergrund der Überwachung und Steuerung des unternehmerischen Erfolgs die Veränderung des Buchwerts des Eigenkapitals der GSGVC und mittelbar der SGF, die regelmäßig auf Basis der Entwicklungen der Portfoliounternehmen aus der Summe der Fair Values der Beteiligungen und ausgegebenen Wandeldarlehen sowie der Barmittel und Forderungen, abzüglich der Rückstellungen und Verbindlichkeiten, berechnet werden. Im Rahmen des Trackings der einzelnen Portfoliounternehmen werden, sofern verfügbar, betriebswirtschaftliche Key Performance Indicators (KPIs) mindestens quartalsweise beobachtet.

Die Überwachung des unternehmerischen Erfolgs für den Konzern erfolgte auf folgender Basis:

  • SGT Capital Pte. Ltd, Sogment „PE-Asset Management"

AUM, durchschnittlicher Management FeeVergütungssatz, Anzahl, Umfang und Komplexität von Private Equity-Transaktionen, Anzahl, Umfang und Komplexität von Beratungsprojekten, Umsatz, EBITDA, Ergebnis nach Steuern

  • German Startups Group VC GmbH, Segment „Investment"

Bewertung der Fondsanteile durch institutionelle unabhängige Bewertungsspezialisten, KPIs und Bewertungen der Portfoliounternehmen, Buchwert des Eigenkapitals (NAV), Beteiligungsergebnis, Ergebnis nach Steuern

Die bedeutsamsten übergeordneten Indikatoren waren für das Segment „PE-Asset Management" bis zur Einstellung der operativen Tätigkeit Ende Februar 2024 die Umsatzerlöse, für das Segment „Investment" sind es das Beteiligungsergebnis und für beide Segmente sowie den Gesamtkonzern das Ergebnis nach Steuern.

2 Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das Geschäftsjahr 2023 war geprägt durch verschiedene vor allem negative gesamtwirtschaftliche Entwicklungen bzw. Strukturbrüche, unter anderem den fortdauernden Krieg in der Ukraine, die weiterhin hohen Energiepreise, die Störung von Lieferketten und weiterhin hohe Inflationsraten, sowie ein erhöhtes Zinsniveau. Das Bruttoinlandsprodukt ist im Vergleich zum Vorjahr um 0.3\% zurückgegangen.

Die SGF hält die Beteiligungen an den operativen Töchtern SGTPTE (Segment „PE-Asset Management") und GSGVC sowie Private Equity-Fondsanteile (zusammen Segment „Investment"). Sie erbringt des weiteren Beratungsleistungen für die SGTPTE und die GSGVC.

Segment „PE-Asset Management"
Spätestens mit den Zinserhöhungen der US-Notenbank seit Juni 2022 und den folgenden Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank haben sich die Rahmenbedingungen für die Asset-Klasse Private Equity stark eingetrübt. Der Wert und die Anzahl der im Kalenderjahr 2023 abgeschlossenen Buyout-Investments fiel weltweit um durchschnittlich 37\% bzw. 36\% zum Vorjahr. ${ }^{2}$ In Europa lag der Rückgang des Buyout Volumens in 2023 sogar bei 46\% im Vergleich zum Jahr 2022. Das Buyout-Fundraising übertraf in 2023 zwar mit 448 Milliarden USD das Vorjahr (347 Milliarden USD). Dabei floss der Großteil des Kapitals aber in die größten, etablierten Buyout-Fonds, so dass die Mittelbeschaffung für mittelgroße und kleine Fonds schwierig war.

Auch im Bereich der für die SGF-Gruppe relevanten Transaktionen zwischen Private Equity Unternehmen war das Transaktionsvolumen im Jahresvergleich um 47\% rückläufig. Der höhere Zins war ein wesentlicher Grund dafür, dass die Differenzspanne zwischen Angebots- und Nachfragepreis oft nicht geschlossen und folglich Transaktionen nicht realisiert wurden. Denn die gestiegenen Kapitalkosten drücken aus Sicht des Käufers seine erwartete Rendite und mindern den Unternehmenswert.

[^0]
[^0]: ${ }^{2}$ https://www.bain.com/insights/topics/global-private-equity-report/

Segment „Investment"

Für das Heritage VC-Portfolio ist das Geschäftsklima in der Startup-Szene relevant. Das Geschäftsklima der Startup-Branche hat sich nach 2022 auch im Geschäftsjahr weiter eingetrübt. ${ }^{3}$ Nach einem Rückgang des "Geschäftsklima-Saldo" in 2022 von 52 auf 42 Punkte schätzen die Gründer ihre Lage in 2023 mit 38 Punkten um weitere 4 Punkte schlechter ein. Als Hauptgründe werden ein herausforderndes gesamtwirtschaftliches Umfeld sowie eine angespannte Finanzierungslage angeführt. Damit haben sich diese Themen vor den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften geschoben, welches im Vorjahr noch als wichtigste Hürde für die Branche erkannt wurde. Insbesondere das Investitionsklima im Bereich Wagniskapital wird gegenwärtig als schlecht wahrgenommen. Konkret musste jedes fünfte StartupUnternehmen eine Finanzierungsrunde verschieben mit negativen Folgen für die Umsetzung ihrer Wachstumspläne.

Geschäftsverlauf

Das Segment „PE-Asset Management" also die SGTPTE erzielte im Geschäftsjahr Umsatzerlöse in Höhe von 4.602 TEUR (2022: 13.272 TEUR). Die eigene Umsatzprognose in Höhe von 15 Mio. EUR hat sie somit um über 10 Mio. EUR deutlich verfehlt. Zum einen konnten die geplanten Erlöse aus dem Abschluss einer im Mai 2023 vereinbarten Private Equity-Transaktion aufgrund ihres gescheiterten Closings durch die SGTFonds nicht realisiert werden. Zum anderen hat die SGTPTE damit einhergehend die avisierte Einwerbung von weiteren Kapitalzusagen von über 300 Mio. USD bis Ende 2023 verfehlt und mussten eingeworbene Kapitalzusagen von etwa 500 Mio. USD wegen ihrer geografischen Provenienz aufgrund geopolitischer Risiken als kaum noch einsetzbar eingestuft werden. Demzufolge lagen auch die Erlöse aus verwalteten Fondsvermögen mit 2,9 Mio. EUR deutlich unter Plan.

Die Prognose für das Ergebnis nach Steuern von 7,5 Mio. EUR konnte noch im Zwischenbericht zum 30.06.2023 bestätigt werden. Im Zusammenhang mit dem unvorhergesehenen, im Februar 2024 festgestellten, abschließenden Scheitern des Closings der in Mai 2023 vereinbarten Private EquityTransaktion und nicht erreichter Fundraisingziele hat die Gesellschaft entschieden, das Private EquityGeschäft der SGTPTE einzustellen und die SGTLLC vor diesem Hintergrund die unentgeltliche Rückübertragung sämtlicher ihr in 2021 als Gegenleistung für die Einbringung der SGTPTE in die Gesellschaft ausgegebenen Aktien angeboten. Damit einher ging die außerplanmäßige Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwerts der SGTPTE von 72,2 Mio. EUR (Vorjahr 0,0 Mio. EUR) und des Restbuchwerts des aktivierten Joint Venture Vertrags mit einem asiatischen Finanzdienstleister in Höhe von 2,2 Mio. EUR (Vorjahr 6,7 Mio. EUR) als werterhellende Ereignisse bereits rückwirkend zum 31. Dezember 2023. Anstatt eines erwarteten Gewinns nach Steuern von 7,5 Mio. EUR wurde im Segment PE-Asset Management ein Verlust nach Steuern von 76,3 Mio. EUR (2022: +9,3 Mio. EUR) verzeichnet. Das EBITDA als Kennzahl für das operative Segmentergebnis zeigt für das Geschäftsjahr einen Verlust von 2,3 Mio. EUR (2022: +5,0 Mio.

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EUR).

Das Scheitern der Tochtergesellschaft SGTPTE im Private Equity Geschäft ist letztlich auf ihr Unvermögen zurückzuführen, ausreichend Kapital für den SGT Capital Fund II einzuwerben. Die SGTPTE hatte sich beim Zusammengehen mit der SGF in 2020 in einem realistischen Szenario selbst die Einwerbung eines Fondsvolumens von 2 Mrd. USD bis Ende 2021 zum Ziel gesetzt, im Basisszenario von 1 Mrd. USD, aber beide Marken leider bis heute verfehlt. Für das Fundraising waren indessen nicht die Geschäftsführer der SGTPTE zuständig, sondern Joseph Pacini, Co-Managing Partner der SGT Capital LLC. Konkreter Auslöser für die Entscheidung, das PE-Asset Management Geschäft vor diesem Hintergrund schwacher FundraisingPerformance einzustellen, war dann schließlich das Scheitern einer im Mai 2023 vereinbarten Private Equity-Transaktion, das wegen ausbleibender eingeplanter Umsatzerlöse in Anbetracht hoher Kosten der SGTPTE zu erheblichen Verlusten der SGTPTE im Geschäftsjahr 2023 führte. Eine baldige Verbesserung der Fundraising- und damit der Ertragsperspektiven der Tochtergesellschaft SGTPTE war nach Einschätzung des Geschäftsführers der SGT German Private Equity, Christoph Gerlinger, auch nicht mehr zu erwarten.

Für das Segment „Investment" prognostizierte die Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2023 Wertsteigerungen im Beteiligungsportfolio von mindestens 1 Mio. EUR, allerdings mit dem einschränkenden Hinweis schlechter Prognostizierbarkeit. Bereits zum Halbjahr 2023 wurde die Prognose mit einem operativen Verlust von 1 Mio. EUR verfehlt. Im zweiten Halbjahr ist im Wesentlichen aufgrund der Abwertungen von Beteiligungen an drei Portfoliounternehmen ein Nettoverlust aus Finanzanlagen von 5,0 Mio. EUR entstanden. Die Beteiligungen werden zum Fair Value bewertet, so dass deren Wertansatz laufend überprüft wird. Wir führen Neubewertungen stets durch, wenn und sobald sie veranlasst sind, insbesondere wenn Anteile zu höheren oder niedrigeren Anteilspreisen als den bei uns verbuchten Anteilspreise ihre Eigentümer wechseln, oder wenn andere Gründe dafür sprechen, z.B. Outperformance oder Verfehlen des Business Plans, Veränderung der Wachstumstempos, der Margen, der Profitabilität, der Wettbewerbssituation, makroökonomischer Einflussfaktoren, der zum Vergleich heranzuziehenden MarktBewertungen z.B. Umsatz- und EBITDA-Multiples, usw.. In 2023 haben diese Einschätzungen per Saldo zu einer Abwertung geführt.

Zum 31. Dezember 2023 hält die Gesellschaft elf aktive Beteiligungen, darunter drei Fokusbeteiligungen:

  • AuctionTech, ein auf die Entwicklung von maßgeschneiderten Lösungen für Online-Auktionen, Bieterverfahren und digitale Preisfindung im Immobilienbereich spezialisiertes Software as a ServiceUnternehmen. AuctionTech wurde 2017 in Berlin gegründet.
  • Funanga, ein Fintech-Unternehmen, das es ihren Kunden mit ihren Zahlungsdienstleistungen unter der Marke Cash2Code, ermöglicht, Online-Einkäufe durch die Ausgabe von Closed-Loop-Vouchern in bar zu bezahlen. Funanga wurde 2013 in Berlin gegründet.
  • Remerge, ein führendes, unabhängiges AdTech-Unternehmen, das sich auf programmatische In-AppWerbekampagnen spezialisiert hat, um die Aktivierung, Bindung und Umsatzsteigerung führender Apps

zu fördern. Remerge wurde 2014 in Berlin gegründet und operiert aus sechs Standorten in Europa, Nordamerika und Asien heraus.

Die drei VC-Beteiligungen machen zusammen 80\% des Werts aller elf aktiven Minderheitsbeteiligungen aus.

Insgesamt hat die SGF-Gruppe im Geschäftsjahr den geplanten Gewinn nach Steuern von 7 Mio. EUR total verfehlt. Stattdessen musste sie aus den oben beschriebenen Gründen als operatives Ergebnis ein negatives EBITDA in Höhe von -7.7 Mio. EUR (2022: 2,6 Mio. EUR) hinnehmen und einen Konzernverlust nach Steuern von 81,5 Mio. EUR (2022: +6,9 Mio. EUR).

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Die folgende Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage soll Informationen über die Entwicklung der Geschäftstätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr und stichtagsbezogene Informationen zum Bilanzstichtag über die wirtschaftliche Lage des Konzerns zum Aufstellungszeitpunkt vermitteln. Für weitere Informationen verweisen wir auf Abschnitt 1.4 „Segmentberichterstattung" in den Notes.

Ertragslage

Die zwei Segmente „PE-Asset Management" und „Investment" unterscheiden sich deutlich in ihren Geschäftsmodellen sowie in ihren Ertrags- und Kostenstrukturen.

Die Umsatzerlöse entfallen mit 4.755 TEUR nahezu ausschließlich auf das Segment „PE-Asset Management" (2022: 13.272 TEUR). Den Umsätzen stehen Aufwendungen aus bezogenen Leistungen von 4.568 TEUR entgegen (2022: 3.923 TEUR). Daraus leitet sich ein Bruttomarge von nur noch 1\% ab (2022: 70\%). Der Umsatz- und Margenrückgang ist begründet durch einen großen Erlösausfall aufgrund des Scheiterns des Closings einer im Mai 2023 vereinbarten Private Equity-Transaktion. Das Segment weist ein negatives EBITDA von 2.308 TEUR auf (2022: +4.991 TEUR).

Die Nettoerlöse aus dem Segment „Investment" werden in den Posten Gewinne und Verluste aus Finanzanlagen gezeigt. Saldiert belastet das Venture Capital-Geschäft das Ergebnis mit einem Verlust von 5.052 TEUR (2022: -2.442 TEUR). Der Verlust setzt sich zusammen aus Nettoverlusten aus der Neubewertung der Beteiligungen zu ihren beizulegenden Zeitwerten in Höhe von 5.049 TEUR (2022: 1.428 TEUR) und geringen realisierten Nettoverlusten von 3 TEUR (2022: -1.014 TEUR).

Der Anstieg der Personalaufwands um 274 TEUR auf 1.031 TEUR entfällt ausschließlich auf das Segment PEAsset Management. Der Abschreibungen von 74.818 TEUR (2022: 7.914 TEUR) enthalten außerplanmäßige Abschreibungen aus der vollständigen Wertberichtigung des Geschäfts- oder Firmenwerts von 72.244 TEUR (2022: 0 TEUR). Ferner sind planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen auf den im Rahmen des Erwerbsvorgangs bei der SGTPTE identifizierten Vorteils eines aktivierten Joint Venture-Vertrages mit einem asiatischen Finanzdienstleister von 2.500 TEUR (2022: 7.889 TEUR) enthalten. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit Rückgang um 2.304 TEUR auf 2.123 TEUR deutlich unterhalb des

Vorjahresniveaus. Der Rückgang begründet sich insbesondere durch nicht mehr angefallene Aufwendungen im Zusammenhang mit der Utimaco-Transaktion in Höhe von (2022: 1.609 TEUR), und um 350 TEUR geminderten Aufwendungen aus der Währungsumrechnung. Gegenläufig reduzierten sich auch die Erträge aus Fremdwährungsgeschäften um 586 TEUR im Posten sonstige betriebliche Erträge. Das führte zu einem leichten Nettogewinn aus Fremdwährungsumrechnung von 19 TEUR (2022: 121 TEUR). Für eine detaillierte Darstellung der Entwicklung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen, verweisen wir auf Abschnitt 3.6 der Notes dieses Abschlusses.

Das Nettofinanzergebnis definiert als Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen beträgt 534 TEUR nach 77 TEUR im Vorjahr. Ferner ist im Vorjahr ein nicht zahlungswirksamer Ertrag aus der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit in Höhe von 11.940 TEUR enthalten.

Ein Steuerertrag von 445 TEUR ergibt sich aus der Auflösung passiver latenter Steuern in Höhe von 451 TEUR (2022: 1.343 TEUR). Laufende Ertragssteuern belaufen sich auf 6 TEUR während im Vorjahr noch Ertragsteuern in Höhe von 1.198 TEUR im Segment „PE-Asset Management" angefallen sind.

Im Ergebnis ist ein Konzernverlust von 81.508 TEUR nach einem Konzerngewinn von 6.854 TEUR im Vorjahr angefallen. Dabei ist das Ergebnis sehr ungleich zwischen den Segmenten verteilt mit einem Verlust im Segment PE-Asset Management von 76.283 TEUR (2022: Gewinn 9.282 TEUR) und einem Verlust im Segment Investment von 5.225 TEUR (2022: Verlust 2.429 TEUR).

Finanzlage

Die liquiden Mittel abzüglich kurzfristiger Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich zum Stichtag im Vergleich zum 31.12.2022 um 534 TEUR von 751 TEUR auf 1.285 TEUR erhöht. Im Vorjahr verfügte die SGF zudem über kurzfristige Wertpapiere in Höhe von 3.906 TEUR. Da bei den Wertpapieren Kursschwankungen nicht völlig auszuschließen waren, wurden diese in der Cashflow-Rechnung nicht als Teil des Finanzmittelfonds gezeigt, sondern unter dem Cashflow aus Investitionstätigkeit als Einzahlungen/Auszahlungen für Desinvestitionen/Investitionen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition dargestellt.

Aufgeteilt in Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit hat sich die Finanzlage wie folgt entwickelt:

2023 2022
TEUR TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit $-2.684$ 10.760
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 4.184 $-2.355$
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit $-966$ $-8.013$
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 534 392
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 751 359
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 1.285 751

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit zeigt einen Zahlungsmittelabfluss in Höhe von 2.684 TEUR nachdem im Vorjahr noch ein Zufluss von 10.760 TEUR erzielt wurde. Das EBITDA als operatives Ergebnis vor Abschreibungen von 74.818 TEUR (2022: 7.914) ist bereits mit 7.668 TEUR negativ (2022: +2.605 TEUR). Darin sind nicht zahlungswirksame saldierte Verluste aus der Neubewertung der Finanzanlagen von 5.049 TEUR (2022: 1.428) enthalten. Die laufenden Steuern des Vorjahres wurden im Geschäftsjahr 2023 gezahlt und erhöhten den operativen Zahlungsmittelabfluss um 1.159 TEUR (2022: +284 TEUR).

Der Zahlungsmittelzufluss aus Investitionstätigkeit in Höhe von 4.184 TEUR (2022: Abfluss 2.355 TEUR) wurde im Wesentlichen durch Einzahlungen aus dem Verkauf von kurzfristigen Wertpapieren zur kurzfristigen Finanzdisposition verursacht. Im Vorjahr wurden noch Finanzmittel in Höhe von 2.442 TEUR zur kurzfristigen Anlage in geldmarktnahe Wertpapiere ausgezahlt.

Aus der Finanzierungstätigkeit sind Finanzmittel von 966 TEUR (2022: -8.013 TEUR) abgeflossen. Ursächlich hierfür war die Dividendenzahlung in Höhe von 926 TEUR oder 2 Cent pro Aktie (2022: 996 TEUR). Im Vorjahr waren 7.000 TEUR für den Erwerb eigener Aktien abgeflossen.

Der Konzern war während der Berichtsperiode stets in der Lage, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme ist von 105.797 TEUR zum 31. Dezember 2022 um 85.097 TEUR auf 20.700 TEUR zum 31. Dezember 2023 drastisch gesunken. Der Konzernverlust in Höhe von 81.508 ist die dominierende Ursache für den Rückgang des Eigenkapitals um 82.434 TEUR auf 16.921 TEUR zum 31.12.2023. Das Nettovermögen im Verhältnis zu den ausgegebenen Aktien nach Abzug der in 2024 zurückgegebenen Aktien der SGT Capital LLC entspricht 1,77 EUR pro Aktie (2022: 2,15 EUR pro Aktie). Im Verhältnis zu den ausgegebenen Aktien zum 31.12.2023 entspricht das bilanzielle Eigenkapital zum Stichtag 0,37 EUR je Aktie (2022: 2,15 EUR pro Aktie).

2023 2022
TEUR TEUR
Langfristige Vermögenswerte 17.566 97.597
Kurzfristige Vermögenswerte 3.134 8.200
Summe Aktiva 20.700 105.797
Kapital und langfristige Schulden 16.921 101.818
Kurzfristige Schulden 3.779 3.979
Summe Passiva 20.700 105.797

Im Folgenden erläutern wir die wesentlichen Veränderungen zum Vorjahr.

Wesentliche Effekte für den Rückgang der langfristigen Vermögenswerte um insgesamt 80.031 TEUR sind die vollständige Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts (72.244 TEUR), des Postens Sonstige immaterielle Vermögenswerte als Folge der außerplanmäßigen Abschreibung des Restbuchwerts am aktivierten Joint Venture-Vertrag ( 2.500 TEUR) sowie die Minderung der Finanzanlagen des VC-Heritage Portfolios vor allem durch deren Neubewertung (5.398 TEUR) auf 10.378 TEUR.

Einer der größten Vermögensgegenstände in der Konzernbilanz ist eine Darlehensforderung der Tochtergesellschaft SGTPTE an die vormalige Großaktionärin SGTLLC (4.782 TEUR), welches zu 9\% p.a. verzinst wird und durch die - aus der Capital Contribution der SGTLLC zur Utimaco-Akquisition im Rahmen ihres Investments in den SGT Capital Fonds II entstandenen - Auszahlungsansprüche bei Veräußerung der Utimaco seitens des SGT Capital Fonds II besichert ist. Dieses Darlehen ist spätestens am 31.12.2027 zur Rückzahlung fällig, oder zum Zeitpunkt einer etwaigen früheren Veräußerung von Utimaco durch den genannten Fonds.

Die kurzfristigen Vermögenswerte haben sich um 5.066 TEUR gemindert. Der Verkauf der kurzfristigen Wertpapiere in Höhe von 3.906 TEUR hat dabei maßgeblich zum Rückgang beigetragen.

Auf der Passivseite wurde das Eigenkapital durch den Konzernverlust (81.508 TEUR) und die Dividendenzahlung ( 926 TEUR) um insgesamt 82.434 TEUR reduziert. Der Rückgang der langfristigen Schulden resultierte unter anderem aus der Auflösung der passiven latenten Steuern (451 TEUR) sowie aus der Umgliederung von Verbindlichkeiten der Tochtergesellschaft SGTPTE (1.412 TEUR). Die Umgliederungen in die kurzfristigen Schulden stehen im Zusammenhang mit kürzeren Restlaufzeiten von Verbindlichkeiten aufgrund der Beendigung der Geschäftstätigkeit im Segment PE-Asset Management. Darüber hinaus führte die Tilgung kurzfristiger Ertragsteuer-Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt

(1.159 TEUR) und die Rückzahlung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (748 TEUR) zu einer Verminderung der kurzfristigen Schulden um insgesamt 201 TEUR.

Ergebnis pro Aktie

Es ergibt sich ein Nettoverlust je Aktie berechnen als Quotient aus dem Konzernergebnis und der durchschnittlichen Anzahl von ausgegebenen Aktien während des Berichtszeitraumes in Höhe von 1,76 EUR je Aktie (2022: Gewinn 0,16 EUR). Der um die außerplanmäßigen Wertminderungen von 74,4 Mio. EUR (2022: 6,7 Mio. EUR) sowie im Vorjahr zusätzlich um den Ertrag aus dem Teilabgang der Kaufpreisverbindlichkeiten (11,9 Mio. EUR) bereinigte Nettoverlust beträgt 0,15 EUR je Aktie nach einem Gewinn von 0,04 EUR je Aktie im Vorjahr.

Bezüglich weiterer Erläuterungen zu diesem Thema verweisen wir auf Abschnitt 3.8 der Notes dieses Abschlusses.

Gesamteinschätzung zur Entwicklung des Konzerns

Zusammenfassend stellt die Geschäftsführung der SGF fest, dass die im Vorjahr gesetzten Ergebnisziele total verfehlt wurden. Andererseits hat sich die vormalige Großaktionärin SGTLLC gegenüber der SGF in Anbetracht des Wertverlusts des Goodwills und des aktivierten Joint-Venture-Vertrags am 31.12.2023 verpflichtet, ihr die unentgeltliche Rückübertragung der als Kompensation für die Einbringung der SGTPTE erhaltenen restlichen SGF-Aktien anzubieten, dieses Angebot am 24. Februar 2024 verbindlich unterbreitet und die SGF dieses Angebot am selben Tag konkludent angenommen. Der Buchwert des Eigenkapitals je ausstehende Aktie als Maßstab für den Substanzwert der Aktie, hat sich insoweit unter Berücksichtigung der zum 31. Dezember 2023 bestehenden Aktien-Rückgabeverpflichtung und -forderung, also der verbleibenden ausstehenden 9.587.000 Aktien „nur" um 0,38 EUR von 2,15 EUR (31.12.2022) auf 1,77 EUR je Aktie verringert. Wir sind deshalb und aufgrund der sich im Bereich Artificial Intelligence für die Gesellschaft bietenden Geschäftsmöglichkeiten der Überzeugung, dass sich der Konzern in einer aussichtsreichen Lage befindet.

3 Chancen-, Risiko- und Prognosebericht

Bericht über die wesentlichen Chancen und Risiken

Im folgenden Chancen- und Risikobericht legt die Geschäftsführung der SGF ihre Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung des Konzerns mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken dar. Sie werden in einer Gesamtaussage zusammengefasst.

Der Schwerpunkt des SGF-Konzerns, liegt nach Einstellung des PE-Asset Management-Geschäfts seitens ihrer Tochter SGTPTE per Ende Februar 2024, in der Verwaltung eigenen Vermögens und dem Aufbau von neuen Geschäftsmodellen rund um das Thema Artificial Intelligence.

Chancen

Die SGF plant sich künftig ganz auf Artificial Intelligence auszurichten. Diese neue Basistechnologie eröffnet vielfältige unternehmerische und Investment-Chancen.

Das im Segment Investment gehaltene „Heritage VC Portfolio" birgt für den SGF-Konzern die Chance, Wertzuwächse, Erträge aus Ausschüttungen und/oder Veräußerungsgewinne zu erzielen, insbesondere bei den beiden wertmäßig bedeutendsten VC-Beteiligungen, AuctionTech und Remerge.

Risiken

Die wesentlichen Risiken des SGF-Konzerns sind ein Scheitern mit neuen Geschäftsmodellen rund um das Thema Artificial Intelligence und fehlende Kraft, Vorhaben auf diesem Feld zu finanzieren.

Die SGF verfügt zum Bilanzstichtag neben geringfügigen kurzfristigen Forderungen über Liquide Mittel in Höhe von EUR 0,4 Mio. sowie eine Beteiligung, die nach dem Bilanzstichtag für rund 2,0 Mio. EUR veräußert wurde. Die vorhandene Liquidität reicht aus, die vorhandenen Verbindlichkeiten von rd. EUR 0,4 Mio. sowie die geplanten laufenden Kosten der SGF-Gruppe für mindestens weitere 12 Monate zu decken. Aus der Liquidation der SGTPTE werden der SGF planmäßig ein Darlehen von rund 3,4 Mio. EUR gegenüber der vormaligen Großaktionärin SGT Capital LLC und rund 1,4 Mio. EUR Forderungen gegenüber Fondsentitäten der SGTLLC übertragen. Die Rückzahlung dieser Forderungen unterliegen keinen Bedingungen, hängen aber überwiegend von dem Stattfinden des Verkaufs der Utimaco, Marktführer bei High-End-Cyber SecuritySoftware mit Sitz in Aachen und Campbell (Kalifornien), seitens der Fonds ab, in welche die Schuldner investiert sind, und die mittelbar auch zur Absicherung des Darlehens an die SGTLLC dienen.

Das im Segment Investment in der Tochtergesellschaft GSGVC geführte „Heritage VC Portfolio" birgt für den SGF-Konzern das Risiko, Wertverluste bzw. Veräußerungsverluste zu erleiden, insbesondere bei den beiden wertmäßig bedeutendsten VC-Beteiligungen, AuctionTech und Remerge. Es besteht das Risiko, dass die bestehenden Beteiligungen nicht zu dem zum Bilanzstichtag erfassten Wert von rd. EUR 8,8 Mio. veräußert werden können.

Die weitere Entwicklung der SGF und zum Teil auch ihre Fähigkeit wie geplant ein neues Geschäftsfeld zu etablieren, hängen somit unter anderem zum Teil davon ab, dass die ehemals nahestehenden Unternehmen in der Lage sind, mit den angestrebten Verkaufserlösen aus der Utimaco Beteiligung ihre Schulden zurückzuzahlen, oder dass die Beteiligungen der GSGVC erfolgreich veräußert werden können. Allerdings hat die Gesellschaft auch jederzeit die Möglichkeit, zur Abwendung eines Liquiditätsengpasses von ihr gehaltene eigene Aktien zu platzieren, wenn sich dafür Käufer finden.

Prognosebericht

Die Prognose der Geschäftsentwicklung des SGF-Konzerns in 2024 setzt sich aus der Prognose für das Segment Investment und der Prognose für die Muttergesellschaft zusammen.

Investment

Die SGF hatte sich mit 1,3 Mio. EUR an einem SGT-Fonds beteiligt, der von ihrer hundertprozentigen Tochter SGT Capital Pte. Ltd. gemanagt wird und seinerseits an Utimaco beteiligt ist. Diese Fondsanteile hat sie in 2024 veräußert.

Die GSGVC hält ferner ein Beteiligungsportfolio an teils schon deutlich gereiften deutschen Startups mit disruptiven Produkten/Dienstleistungen und hoch skalierbaren Geschäftsmodellen. Sie erwartet eine Fortsetzung der Beschleunigung des Digitalisierungstrends, von der die Portfoliounternehmen überwiegend profitieren dürften, und prognostiziert im Mittel über ihr Beteiligungsportfolio eine positive Geschäftsentwicklung in 2024, darunter auch Verkaufsopportunitäten für einzelne Beteiligungen und sogenannte Exits. Über ihr gesamtes Beteiligungsportfolio erwartet die GSGVC für 2023 Wertsteigerungen und ein positives Ergebnis von mindestens 1 Mio. EUR. Das Ergebnis der GSGVC ist jedoch nur schwer prognostizierbar und kann deshalb sowohl deutlich besser als auch deutlich schlechter ausfallen als erwartet.

Für 2024 prognostiziert das Segment „Investment" einen Gewinn von 1 Mio. EUR nach Steuern.

SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA

Die Muttergesellschaft prognostiziert auf Basis ihrer laufenden Aufwendungen und beschränkter eigener Umsatzerlöse einen Verlust von monatlich gut 100 TEUR nach Steuern.

SGF Konzern

Die Prognosen für den SGF-Konzern ergeben sich aus der Addition der vorstehenden Teilprognosen. Unter dem Strich erwartet die Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2024 einen leichten Verlust nach Steuern.

Die Geschäftsführung sieht den SGF-Konzern insgesamt in einer aussichtsreichen Lage.

Frankfurt am Main, den 26. Juni 2024

Für die geschäftsführende Komplementärin
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Christoph Gerlinger

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA, Frankfurt am Main

Eingeschränkte Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA, Frankfurt am Main, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung, der Konzernkapitalflussrechnung sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen mit Ausnahme der Auswirkungen des im Abschnitt „Grundlage für die eingeschränkten Prüfungsurteile" beschriebenen Sachverhalts den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt mit Ausnahme dieser Auswirkungen unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 und
  • vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht mit Ausnahme der Auswirkungen des im Abschnitt "Grundlage für die eingeschränkten Prüfungsurteile" beschriebenen Sachverhalts insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen mit Ausnahme der Auswirkungen dieses Sachverhalts steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß §322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung mit Ausnahme der genannten Einschränkungen der Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Konzernlagebericht zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die eingeschränkten Prüfungsurteile

Im Konzerneigenkapital wird das Gezeichnete Kapital von $€ 46.301 .800,00$ um einen als „Rückgabeanspruch eigene Aktien" in Höhe von $€ 14.990 .500,00$ und „Rückgabeforderungen eigene Aktien" in Höhe von $€$ 21.724.300,00 bezeichneten Betrag vermindert, und ein Posten „Wirtschaftlich ausstehende Aktien" in

Höhe von $€ 9.587 .000,00$ ausgewiesen. Entsprechend wurde innerhalb des Eigenkapitals ein gesonderter Ausgleichsposten mit der Bezeichnung „Korrekturposten Kapitalrücklage infolge obiger Rückgabeanspruch und Rückgabeforderung eigene Aktien" in Höhe von $€ 36.714 .800$ eingefügt. In der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung erfolgte eine entsprechende Ergänzung und Darstellung. Nach IAS 32.33 sind zurückerworbene Eigenkapitalinstrumente als eigene Anteile vom Eigenkapital abzuziehen. Ergänzend hierzu ist gemäß § 272 Abs. 1a HGB der Nennbetrag bzw. der rechnerische Wert erworbener eigener Anteile in einer Vorspalte offen vom gezeichneten Kapital abzusetzen. Als Erwerbszeitpunkt gilt der Übergang des wirtschaftlichen Eigentums der eigenen Anteile auf die Gesellschaft. Der Hauptgesellschafter der SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA hat sich erst im folgenden Geschäftsjahr, am 24. Februar 2024, vertraglich verpflichtet 36.714.800 Aktien mit einem Nennwert von $€ 1,00$ unentgeltlich an die Gesellschaft zurück zu übertragen. Die Aktien wurden am 26. Februar 2024 an die Gesellschaft übertragen und vermindern somit ab diesem Zeitpunkt die ausstehenden Aktien auf $€ 9.587 .000$. Das Gezeichnete Kapital / ausstehende Aktien im Konzernabschluss der SGT German Private Equity GmbH \& Co. KGaA ist demzufolge zum Bilanzstichtag um $€ 36.714 .800$ zu gering ausgewiesen, ein entsprechender Korrekturbetrag innerhalb des Eigenkapitals ist fehlerhaft.

Außerdem wurde uns nicht hinreichend nachgewiesen, dass ein Rückgabeanspruch eigene Aktien in Höhe von $€ 14.990 .500,00$ bzw. eine verbindliche Rückgabeforderung eigene Aktien in Höhe von $€$ 21.724.300,00 zum Bilanzstichtag vorhanden ist. Diese Darstellung des Sachverhalts im Konzernlagebericht beeinträchtigt daher auch die Darstellung des Geschäftsverlaufs und der Lage des Konzerns.

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grund-sätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere eingeschränkten Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

  • die übrigen Teile des Geschäftsberichts, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks

Der Aufsichtsrat ist für die folgenden sonstigen Informationen verantwortlich:

  • den Bericht des Aufsichtsrats im Geschäftsbericht 2023

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir hierzu weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen:

  • wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
  • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungenkollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
  • beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
  • holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungs-informationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
  • beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
  • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen."

Berlin, 28. Juni 2024

Forvis Mazars GmbH \& Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Marko Pape
Udo Heckeler
Wirtschaftsprüfer

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