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BayWa AG

Quarterly Report Nov 27, 2025

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Quarterly Report

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BayWa AG

München

Quartalsmitteilung Q1-3 / BayWa-Konzern

Vorbemerkungen zu dieser Quartalsmitteilung

Laufendes Sanierungs- und Restrukturierungsverfahren

Zu Beginn des zweiten Halbjahres 2024 geriet der BayWa-Konzern in eine Liquiditäts-, Ergebnis- und Strategiekrise, die eine umfassende Überprüfung der wirtschaftlichen Lage erforderlich machte. In der Folge wurde ein Sanierungskonzept entwickelt, das die Grundlage für weiterführende Maßnahmen bildete. Auf Basis des aus dem Sanierungskonzept abgeleiteten Sanierungsgutachtens konnte der BayWa-Konzern am 30. Juni 2025 eine rechtsverbindliche Sanierungsvereinbarung mit den wesentlichen Finanzgläubigern sowie ergänzende Vereinbarungen mit den beiden Ankeraktionären Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG und Raiffeisen Agrar Invest AG abschließen. Das Sanierungsgutachten bestätigte die grundsätzliche Sanierungsfähigkeit des Konzerns und bildet die Grundlage für die Umsetzung der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen.

Weiterführende Informationen zur Sanierungssituation des BayWa-Konzerns finden sich im BayWa-Konzernfinanzbericht 2024, im Konzernlagebericht und im Konzernanhang.

BayWa AG nimmt Prognose für laufendes Geschäftsjahr 2025 wegen BayWa r.e. AG zurück

Die BayWa AG wurde im Berichtsquartal von der BayWa r.e. AG darüber informiert, dass sich aufgrund der sich weiter verschärfenden regulatorischen Rahmenbedingungen für die Förderung erneuerbarer Energien in den USA infolge des sogenannten One Big Beautiful Bill Act (OBBBA) Auswirkungen auf das bereinigte EBITDA der BayWa r.e. AG im laufenden Geschäftsjahr 2025 ergeben können (vgl. Ad-hoc-Mitteilung vom 23. September 2025). Die veränderten regulatorischen Rahmenbedingungen für die Förderung von erneuerbaren Energien in den USA umfassen auch weitreichende Anpassungen im Bereich der steuerlichen Behandlung internationaler Konzernstrukturen. So sollen insbesondere Steuervorteile für Projekte mit Beteiligung ausländischer Einheiten wegfallen. Wind- und Solarprojekte müssen bis spätestens 31. Dezember 2027 in Betrieb genommen werden, um weiterhin Anspruch auf die Produktions- bzw. Investitionssteuergutschriften zu haben. Vor diesem Hintergrund sah sich der Vorstand der BayWa AG veranlasst, die Ergebnisprognosen für das Segment Regenerative Energien und für den BayWa-Konzern für das laufende Geschäftsjahr 2025 zurückzuziehen (vgl. Ad-hoc-Mitteilung vom 6. Oktober 2025). Die Prüfungen der möglichen Auswirkungen auf die Ergebniserwartungen für das laufende Geschäftsjahr 2025 dauern derzeit noch an.

BayWa verhandelt mit neuem Investor über Erwerb der Cefetra Group B.V.

Zum Sanierungskonzept und zur Neuausrichtung des BayWa-Konzerns sowie zur Stärkung seiner finanziellen Stabilität gehört auch der Verkauf ausländischer Tochtergesellschaften, die nicht den Kernsegmenten des BayWa-Konzerns zuzuordnen sind, wie die geplante Veräußerung der Cefetra Group B.V. (Cefetra). Obwohl mit der First Dutch Group bereits im Juni 2025 ein Kaufvertrag unterzeichnet wurde, konnte die Käuferseite die Finanzierung des Erwerbs nicht rechtzeitig sicherstellen, um den Vollzug (Closing) des Verkaufs von Cefetra wie im Kaufvertrag vereinbart zu ermöglichen. Die BayWa AG befindet sich in fortgeschrittenen Verhandlungen mit einer neuen Investorengruppe, die plant, den Kaufpreis mit Eigenkapital zu finanzieren, den bestehenden Kaufvertrag im Wesentlichen zu übernehmen und die Transaktion auf dieser Basis zu vollziehen. Hinsichtlich der Refinanzierung der Cefetra Group ist eine Übernahme der bereits entwickelten Refinanzierungsstruktur durch die neue Investorengruppe geplant. Die involvierten Banken haben signalisiert, den Prozess (vorbehaltlich der erforderlichen regulatorischen Prüfungen und Kreditentscheidungen) weiter zu unterstützen und die Finanzierung der Cefetra längerfristig konstruktiv zu begleiten. Der Abschluss der Verhandlungen und der Vollzug der Transaktion werden zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Quartalsmitteilung im Laufe des vierten Quartals 2025 angestrebt.

Hinweise

Die Betragsangaben erfolgen in Millionen Euro und werden - sofern nicht anderslautend vermerkt - auf eine Nachkommastelle gerundet. Dadurch können sich geringfügige Abweichungen bei Summenbildungen sowie bei der Berechnung von Prozentangaben ergeben.
Aus Gründen der Lesbarkeit wird auf geschlechtsspezifische Formulierungen und formale Anzeige von Geschlechtsidentitäten verzichtet. Die gewählte Form steht für alle Geschlechter (m/w/d).

Kapitalerhöhung der BayWa AG erfolgreich abgeschlossen

Die BayWa AG hat im Rahmen des Sanierungskonzepts die vorgesehene Bezugsrechts-Barkapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen. Die Maßnahme wurde in zwei Tranchen umgesetzt. Im Zuge der zweiten Tranche der Kapitalerhöhung waren die Aktionäre im Streubesitz im Verhältnis 1 zu 2 bezugsberechtigt, das heißt, für je eine bestehende Aktie konnten zwei neue Aktien gezeichnet werden. Der Bezugspreis wurde auf 2,79 Euro je neuer Aktie festgesetzt (vgl. Ad-hoc-Mitteilung vom 1. Juli 2025).

Damit die Erlöse aus der ersten Tranche frühzeitig an die BayWa AG fließen konnten, wurden die neuen Aktien aus der ersten Tranche in Höhe von 125 Mio. Euro (44.802.868 neue Aktien) bereits im Juli 2025 ausschließlich von den beiden Ankeraktionären Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG und Raiffeisen Agrar Invest AG gezeichnet. In der zweiten Tranche wurden in der Bezugsfrist vom 28. Oktober 2025 bis zum 10. November 2025 insgesamt 27.368.508 neue Aktien angeboten. Anschließend wurden ca. 9,7 Mio. der neuen Aktien, die in der zweiten Tranche angeboten, aber nicht bezogen wurden, im Wege einer sogenannten Rumpfplatzierung angeboten, wovon rund 1,6 Mio. neue Aktien zusätzlich platziert wurden (vgl. Ad-hoc-Mitteilung vom 10. November 2025).

Die Kapitalerhöhung war darauf ausgerichtet, einen Bruttoemissionserlös von mindestens 150 Mio. Euro und bis zu 201,6 Mio. Euro zu erzielen. Insgesamt wurden aus beiden Tranchen, einschließlich der Rumpfplatzierung, rund 179 Mio. Euro erlöst. Dies entspricht einer Gesamtzeichnungsquote von rund 89 Prozent. Die Notierungsaufnahme der neuen Aktien aus den beiden Tranchen der Kapitalerhöhung -das heißt insgesamt 64.199.046 neue Aktien - erfolgte am 18. November 2025 am Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) und am Regulierten Markt der Börse München.

BaFin schließt Anlassprüfung ab

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat ihre im November 2024 bekannt gegebene Anlassprüfung der Rechnungslegung des offengelegten Konzernabschlusses zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2023 und des zugehörigen Konzernlageberichts für das Geschäftsjahr 2023 der BayWa AG abgeschlossen. Die BaFin hat festgestellt, dass bestimmte, das Unternehmen betreffende Umstände und Einschätzungen im Konzernlagebericht 2023 nach ihrer Bewertung nicht zutreffend dargestellt wurden. Diese Einschätzung bezieht sich ausschließlich auf den Konzernlagebericht und nicht auf den finanziellen Teil des Konzernabschlusses 2023, wie etwa die Konzernbilanz oder die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung. Die Einschätzung betrifft auch nicht die aktuelle Finanzberichterstattung der BayWa AG, sondern nur jene für das Geschäftsjahr 2023.

Die BayWa AG hält die Feststellungen der BaFin nicht für richtig und hat deshalb gegen die Entscheidung der BaFin Widerspruch eingelegt. Damit sind die Fehlerfeststellungen nicht bestandskräftig. Aus der Tatsache, dass sich die Lage des BayWa-Konzerns ab dem Sommer 2024 abweichend von der Einschätzung des früheren Vorstands im März 2024 entwickelt hat, kann in der Rückschau nicht abgeleitet werden, dass eine Risikoberichterstattung fehlerhaft war, die aus damaliger Perspektive den Vorschriften für die Berichterstattung entsprach.

Überblick über den Geschäftsverlauf des BayWa-Konzerns vom 1. Januar bis 30. September 2025

Fortschritte im Restrukturierungsprozess - wachsendes Marktvertrauen

Strukturelle und operative Transformation im Plan und in wesentlichen Bereichen weit fortgeschritten

Gestärkte Liquidität und intensive vertriebliche Aktivitäten führen zu steigendem Kunden- und Lieferantenvertrauen

Strukturelles Maßnahmenprogramm wird weiter umgesetzt:

RWA-Verkauf (Closing) am 2. Mai 2025 vollzogen
Vertragsunterzeichnung (Signing) "UNSER LAGERHAUS" WARENHANDELSGESELLSCHAFT m.b.H. (WHG) erfolgt
BayWa Energie Dienstleistungs GmbH (EDL) an Energiedienstleister und Dekarbonisierungspartner EGC aus Düsseldorf verkauft; Vollzug der Transaktion noch im vierten Quartal erwartet
Verhandlungen über Cefetra schreiten mit neuer Investorengruppe zügig voran

Operative Maßnahmen greifen:

Kostendisziplin wird konsequent umgesetzt
Geplante Schließung von Standorten für das laufende Geschäftsjahr vollzogen
Personalmaßnahmen schneller umgesetzt als geplant

Umsatzentwicklung durch Entkonsolidierungs- und Preiseffekte geprägt

Transformation führt zu höherer Umsatzrentabilität

Der BayWa-Konzern weist für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres 2025 einen Umsatzrückgang um 22,2 Prozent auf insgesamt 9,6 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum aus (Vorjahr: 12,3 Mrd. Euro). Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf Entkonsolidierungseffekte zurückzuführen, insbesondere durch den Verkauf der RWA, der mehr als die Hälfte des Rückgangs ausmacht. Weitere kleinere Tochtergesellschaften trugen ebenfalls zum Rückgang bei. Neben den strukturellen Maßnahmen haben auch operative Schritte wie Standortschließungen sowie der bewusste Verzicht auf den Handel mit margenschwächeren Produktgruppen in nahezu allen Kernsegmenten zu niedrigeren Umsätzen geführt. Zudem ist insbesondere im dritten Quartal das Preisniveau wichtiger Rohstoff- und Produktgruppen spürbar zurückgegangen. Diese Preisrückgänge haben ebenfalls zum Umsatzrückgang beigetragen.

Trotz des Rückgangs zeigen die eingeleiteten Maßnahmen bereits deutliche Wirkungen und tragen zu einer klaren Verbesserung der Umsatzrentabilität bei. Mit dem weiteren Ausrollen des Transformationsprogramms sowie zusätzlichen Effizienzsteigerungen im Einkauf und in der Logistik, Optimierungen in der Standort- und Personalstruktur und mit der konsequenten Reduktion von Gemeinkosten konnten substanzielle Fortschritte erzielt werden. Besonders in den vier Kernsegmenten des Konzerns, auf die das zukünftige Geschäft maßgeblich aufbaut, sind bereits spürbare operative Verbesserungen erkennbar. Diese Entwicklungen stärken die Leistungsfähigkeit des Konzerns und bestätigen die Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen.

Eine weitere erfreuliche Entwicklung ist das wiedererstarkte Vertrauen in die BayWa seitens der Kunden und Lieferanten. Zahlreiche Vertriebsinitiativen sowie Investitionen in neue Absatzkanäle haben zur Vertrauensbildung beigetragen. Dies spiegelt sich u. a. in einem deutlich höheren Wareneingang wider, vor allem durch gesteigerte Getreidevolumina, die seitens der landwirtschaftlichen Betriebe angedient wurden. Damit sichert sich der BayWa-Konzern ein solides Vermarktungsvolumen für das Folgejahr.

Mit diesem klaren Kurs und den zahlreichen umgesetzten und eingeleiteten Maßnahmen hat das Unternehmen wichtige Fortschritte auf dem Weg zur Wettbewerbsfähigkeit erzielt.

Geschäftsverlauf in den Segmenten vom 1. Januar bis 30. September 2025

Segment BayWa Agrar

Das Segment Agrar umfasst im Wesentlichen den Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Betriebsmitteln.

Ab dem Beginn des zweiten Halbjahres 2025 war bei den meisten landwirtschaftlichen Erzeugnissen eine rückläufige Preisentwicklung zu verzeichnen. Nach einer Phase relativer Stabilität im ersten Halbjahr führten überdurchschnittlich gute Ernten vor allem in Europa, den USA und am Schwarzen Meer sowie eine verhaltene Nachfrage auf den Absatzmärkten zu Preisrückgängen. Diese Entwicklung zeigte sich besonders deutlich bei Weizen und Mais, deren Marktpreise wegen hoher Ernteerträge und steigender Lagerbestände spürbar nachgaben. Die Düngemittelpreise blieben insgesamt auf einem überdurchschnittlichen Niveau, zeigten aber im weiteren Jahresverlauf einen leichten Abwärtstrend. Dieser ist durch saisonale Effekte sowie eine teilweise Entspannung der Energie- und Rohstoffmärkte verursacht. Das Segment Agrar verzeichnete insgesamt einen signifikanten Rückgang im Handel mit Einzelfuttermitteln, im Wesentlichen bedingt durch die Neustrukturierung des Produktbereichs. Im Handel mit Getreide und Ölsaaten lagen die Absatzmengen leicht unter dem Vorjahresniveau, was u. a. auf eine stärkere Priorisierung strategischer Warenströme zurückzuführen ist. Der Handel mit Düngemitteln zeigte sich hingegen stabil, und die Absatzmengen bewegten sich auf dem Niveau des Vorjahres. Aufgrund mengen- und preisbedingter Effekte reduzierte sich der Umsatz im Segment BayWa Agrar gegenüber der Vorjahresperiode um rund 18 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,1 Mrd. Euro).

Segment BayWa Technik

Das Segment Technik handelt mit landtechnischen Maschinen und Anlagen und bietet umfangreiche Serviceleistungen an.

Die Zulassungszahlen für Traktoren in Deutschland gingen in den ersten neun Monaten 2025 um 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Nach den starken Absätzen der Vorjahre kommt diese Entwicklung nicht unerwartet. Zudem dürfte die verhaltene Investitionsbereitschaft der Landwirte auf gefallene Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse, höhere Finanzierungskosten für Maschinen sowie unsichere wirtschaftliche Aussichten aufgrund von Zoll- und Handelskonflikten zurückzuführen sein. Der Gebrauchtmaschinenmarkt entwickelte sich dagegen weitgehend stabil. Positive Impulse werden von der Agritechnica erwartet, die im November in Hannover stattfand. Als eine der weltweit führenden Landtechnikmessen könnte sie mit technologischen Innovationen Investitionsanreize schaffen.

Im Segment BayWa Technik spiegelte sich die Marktentwicklung wider. Das Neumaschinengeschäft war trotz Vertriebsaktionen von einer rückläufigen Nachfrage gekennzeichnet, während der Gebrauchtmaschinenhandel zulegen konnte. Der Handel mit Gebrauchtmaschinen und die BayWa-Servicewerkstätten konnten die Rückgänge im Neumaschinengeschäft nur teilweise kompensieren, sodass sich der Umsatz insgesamt verringerte. Das Segment BayWa Technik verzeichnete bis Ende des dritten Quartals 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Umsatzrückgang um 12 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,6 Mrd. Euro).

Segment BayWa Wärme & Mobilität

Das Segment Wärme & Mobilität umfasst den Handel mit fossilen und nachwachsenden Brenn-, Kraft- und Schmierstoffen und bietet Lösungen für Wärme und Mobilität.

Der Rohölmarkt stand im bisherigen Jahresverlauf 2025 insgesamt unter Druck, geprägt von einem anhaltenden Überangebot und einer verhaltenen globalen Nachfrageentwicklung. Der Rohölpreis überschritt im Berichtszeitraum nur zu Jahresbeginn die Marke von 70 US-Dollar je Barrel (159 Liter) und blieb anschließend weitgehend darunter. Im Vorjahr lag er dagegen über weite Strecken über 70 bzw. 80 US-Dollar je Barrel. Entsprechend lagen auch die Heizölpreise in Deutschland in den ersten neun Monaten 2025 unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Die relativ niedrigen Preise führten im BayWa Segment Wärme & Mobilität zu einer stabilen Nachfrage nach Wärme- und Kraftstoffen, während der Absatz von Schmierstoffen infolge der konjunkturellen Schwäche zurückging. Ab dem zweiten Halbjahr wurden Kunden erstmals mit dem klimafreundlichen Biokraftstoff HVO 100 (HVO - Hydrotreated Vegetable Oil) beliefert, der einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduzierung im Mobilitätssektor leistet. Der Holzpelletmarkt konnte sich nach dem Preis- und Nachfrageeinbruch des Vorjahres deutlich erholen. Sowohl Preise als auch Nachfrage zogen im Berichtszeitraum an. Die positive Entwicklung im Bereich Holzpellets trug maßgeblich dazu bei, die preisbedingten Umsatzrückgänge in anderen Produktbereichen weitgehend zu kompensieren. Insgesamt erzielte das Segment BayWa Wärme & Mobilität einen um 5,9 Prozent geringeren Umsatz von 1,0 Mrd. Euro und lag damit nahezu auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (Vorjahr: 1,1 Mrd. Euro).

Segment BayWa Baustoffe

Das Segment Baustoffe umfasst im Wesentlichen den Handel mit Baustoffen, ergänzt durch Aktivitäten im Rahmen der Bau- und Projektentwicklung.

Bei den Umsätzen verzeichnete das Bauhauptgewerbe in Deutschland bis August 2025 ein reales Plus von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dieser geringe Anstieg wurde vor allem durch eine volatile Nachfrage im Bereich öffentlicher Großprojekte getragen. Trotz eines deutlichen Anstiegs der Baugenehmigungen um rund 11,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr blieb die Bautätigkeit im Wohnungsbau verhalten. Entsprechend war auch die Nachfrage nach klassischen Baustoffen für diesen Bereich weiterhin gedämpft. Verbesserte Zinskonditionen und Förderprogramme führen zwar zu einer leichten Belebung der Nachfrage, eine nachhaltige Trendwende ist jedoch noch nicht erkennbar. Zudem dürften die Preise für energieintensive Baumaterialien wie Zement oder Asphalt weiterhin auf einem hohen Niveau verharren. Hoffnung macht der neue "Bau-Turbo" der Bundesregierung, der seit Ende Oktober 2025 gilt und durch vereinfachte und beschleunigte Baugenehmigungsverfahren zusätzliche Anreize für eine Belebung der Bauwirtschaft schaffen soll. Davon sollte auch der Baustoffhandel profitieren. Das Segment BayWa Baustoffe konnte sich der allgemein verhaltenen Marktentwicklung nicht entziehen. Geschäftsgelegenheiten, die sich dem Baustoffhandel zu Jahresbeginn boten, konnten aufgrund von Liquiditätseinschränkungen im Zuge der Sanierung des BayWa-Konzerns nicht vollumfänglich genutzt werden und werden im Jahresverlauf nicht mehr aufzuholen sein. Zudem führten Sortimentsanpassungen zugunsten margenstärkerer Produkte zu einem geringeren Umsatzvolumen. Insgesamt verringerte sich der Umsatz im Segment BayWa Baustoffe gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17,9 Prozent auf 883,7 Mio. Euro (Vorjahr: 1,1 Mrd. Euro).

Segment BayWa Sonstiges

Der Umsatz im Segment BayWa Sonstiges umfasst im Wesentlichen die Beteiligung "UNSER LAGERHAUS" WARENHANDELSGESELLSCHAFT m.b.H. (WHG) und betrug zum 30. September 2025 398,7 Mio. Euro (Vorjahr: 420,2 Mio. Euro). Zum Ende des dritten Quartals ist das Signing für den geplanten Verkauf der WHG erfolgt. Die Raiffeisen Landesbank Kärnten und 16 Kärntner Lagerhäuser übernehmen für rund 20 Mio. Euro die Mehrheit an der WHG. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung der zuständigen Wettbewerbs- und Investitionskontrollbehörden und soll bis Ende 2025 vollzogen werden.

Segment Regenerative Energien

Das Segment Regenerative Energien deckt wesentliche Teile der Wertschöpfungskette im Bereich der erneuerbaren Energien ab.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2025 entwickelte sich insbesondere der Markt für Photovoltaikkomponenten verhalten. Bei Solarmodulen und Wechselrichtern verzeichnete die Einheit Solar Trade rückläufige Absätze vor allem wegen der geringeren Nachfrage im Bereich Wohngebäude. Zudem richtete sich der Fokus verstärkt auf Umsätze mit höheren Margen. Die Absatzmengen, gemessen in installierter Leistung in Megawatt (MW), gingen bei Solarmodulen um 17,8 Prozent und bei Wechselrichtern um 14,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück.

Im Berichtszeitraum wurden in Europa zehn Solar-, elf Wind- sowie ein Batteriespeicherprojekt und in der Asien-Pazifik-Region zwei Solar- und ein Windprojekt mit einer Gesamtleistung von rund 1.751 MW veräußert. Dabei handelt es sich überwiegend um den Verkauf von Projektrechten. Im Vorjahreszeitraum lag die realisierte Gesamtleistung bei 615 MW, die vorwiegend durch den Verkauf schlüsselfertiger Projekte mit anschließender Umsetzung des Projekts als Generalübernehmer erzielt wurde.

Das Umsatzvolumen wird zudem stark durch den Bereich Energy Trading beeinflusst, der aufgrund rückläufiger Preise und eines kleineren Portfolios unter dem Vorjahresniveau liegt. Insgesamt reduzierte sich der Umsatz im Segment um 17,6 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,9 Mrd. Euro).

Segment Global Produce

Das Segment Global Produce fasst sämtliche Aktivitäten des Konzerns im Bereich Obst- und Gemüseanbau und den Handel mit diesen Produkten zusammen.

Das Segment Global Produce verzeichnete im Berichtszeitraum eine positive Geschäftsentwicklung, die insbesondere durch die Apfelernte in Neuseeland gestützt wurde: Der Eigenanbau übertraf die Ernteerwartungen und wies überdurchschnittliche Produktqualitäten auf. Diese Entwicklung führte zu einer guten Vermarktung, vor allem in den asiatischen Absatzmärkten wie Vietnam, Thailand, Taiwan und China. Nach einem verhaltenen Start zu Jahresbeginn entwickelte sich das lokale Obstgeschäft von T&G Global Limited im weiteren Jahresverlauf stabil und verzeichnete eine robuste Nachfrage. In den Niederlanden konnte die Tochtergesellschaft TFC Holland ihre Marktposition im Handel mit exotischen Früchten durch die Erschließung neuer Absatzkanäle festigen und dürfte vor allem im anstehenden Weihnachtsgeschäft davon profitieren, nachdem die Sommermonate konjunkturbedingt verhaltener verlaufen sind. Die überdurchschnittliche Apfelernte in Deutschland im Herbst 2025 übt derzeit Druck auf die Vermarktungspreise aus. Gleichzeitig schafft die höhere Ernte gute Voraussetzungen für Absatzsteigerungen im kommenden Jahr. Insgesamt erzielte das Segment Global Produce im Berichtszeitraum einen Umsatz in Höhe von 704,1 Mio. Euro (Vorjahr: 676,9 Mio. Euro), was einer Steigerung von rund 4 Prozent entspricht. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Umsatz gemäß IFRS 15 sowohl im laufenden als auch im Vorjahr bei einer US-Tochtergesellschaft nur in Höhe der erhaltenen Provision erfasst wurde, da die Gesellschaft als Agent handelt.

Segment Cefetra Group

Das Segment Cefetra Group ist auf den internationalen Handel mit Getreide und Ölsaaten spezialisiert und deckt als Supply Chain Manager die gesamte Wertschöpfungskette vom Einkauf über die Logistik bis zum Vertrieb ab.

Im Geschäftsjahr 2025 wird das Segment Cefetra Group als aufgegebener Geschäftsbereich gemäß IFRS 5 klassifiziert. Entsprechend erfolgt keine detaillierte Erläuterung des Geschäftsverlaufs. Der Umsatz reduzierte sich im Berichtszeitraum um 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 3,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,6 Mrd. Euro).

Segment RWA

Das Segment RWA ist als Produzent, Dienstleister und Händler in den Geschäftsfeldern Agrar, Technik, Energie, Baustoffe sowie Haus und Garten in Österreich und in ausgewählten osteuropäischen Ländern tätig.

Mit dem Verkauf des Segments RWA im Mai des laufenden Jahres 2025 und der anschließenden Entkonsolidierung entfällt die Darstellung des Geschäftsverlaufs und der Umsatzerlöse.

Ausblick

Die Auswirkungen des sogenannten One Big Beautiful Bill Act (OBBBA) in den USA auf das Segment Regenerative Energien sowie auf den BayWa-Konzern insgesamt sind derzeit noch nicht abschließend beurteilbar. Aufgrund noch offener Bewertungs- und Steuerfragen ist eine belastbare Ergebnisprognose derzeit nicht möglich. Vor diesem Hintergrund hält der Vorstand der BayWa AG die im Zwischenlagebericht des BayWa-Halbjahresfinanzberichts 2025 bestätigten und im Prognosebericht des BayWa-Konzernfinanzberichts 2024 kommunizierten Ergebnisprognosen für das Segment Regenerative Energien und für den BayWa-Konzern für nicht mehr belastbar und zieht diese zurück (vgl. Ad-hoc-Mitteilung vom 6. Oktober 2025).

Ungeachtet dessen zeigt sich der Vorstand zuversichtlich, dass die eingeleiteten Maßnahmen zur Stabilisierung und Sanierung planmäßig umgesetzt werden können und die BayWa ihr weitreichendes Transformationskonzept in eine nachhaltige Zukunft mit Fokus auf die vier Kerngeschäftsbereiche Agrar, Technik, Wärme & Mobilität sowie Baustoffe erfolgreich umsetzen kann.

Über die BayWa AG

Die BayWa AG wurde 1923 gegründet und hat ihren Hauptsitz in München. Aus ihren Wurzeln im genossenschaftlichen Landhandel heraus hat sich die BayWa durch stetiges Wachstum und den kontinuierlichen Ausbau ihres Leistungsspektrums zu einem international tätigen Konzern entwickelt. Der Konzern ist mit über 20.000 Mitarbeitern, eigenen Tochterunternehmen und internationalen Beteiligungen weltweit aktiv. Die Geschäftstätigkeit des BayWa-Konzerns umfasst Aktivitäten wie Projektierung, Groß- und Einzelhandel, Logistik sowie umfangreiche ergänzende Beratungs- und Dienstleistungen. Die BayWa versorgt unterschiedlichste Kundengruppen mit innovativen Produkten und Dienstleistungen und bedient dabei essenzielle menschliche Grundbedürfnisse nach Ernährung, Energie, Mobilität und Wohnen. Weitere Informationen unter www.baywa.com.

München, 26. November 2025

BayWa Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Frank Hiller Michael Baur Prof. Dr. Matthias J. Rapp Dr. Marlen Wienert

Kontakt

BayWa AG

Investor Relations

Arabellastraße 4

81925 München

[email protected]

www.baywa.com

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