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FORIS AG

Annual / Quarterly Financial Statement Apr 23, 2010

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Annual / Quarterly Financial Statement

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FORIS AG

Bonn

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2009 bis zum 31.12.2009

Kennzahlen 2009

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2009

TEUR
2008

TEUR
Umsatzerlöse 2.785 3.607
Bruttoergebnis vom Umsatz 1.510 2.346
Personalkosten 2.358 1.921
Allgemeine Verwaltungskosten 1.541 2.280
Ergebnis im Berichtszeitraum 1.239 2.119
Eigenkapitalrendite 7,8 % 14,4 %
EBIT 997 1.927
EBITDA 1.047 1.972
2009

EUR
2008

EUR
Ergebnis je Aktie im Berichtszeitraum 0,29 0,38
31.12.2009

TEUR
31.12.2008

TEUR
Gesamtkapital 19.093 18.638
Eigenkapital 15.926 14.687
Eigenkapitalquote 83,4% 78,8%
Verbindlichkeiten 1.876 2.945
Rückstellungen 1.290 1.006
31.12.2009

EUR
31.12.2008

EUR
Schlusskurs 2,36 2,23
31.12.2009

TEUR
31.12.2008

TEUR
Börsenkapitalisierung 13.830 13.068

Lagebericht

1. Geschäftsjahr 2009

Die FORIS AG hat 2009 Umsatzerlöse von 2.785 TEURO (Vorjahr 3.607 TEURO) erwirtschaftet und ein Ergebnis von 1.239 TEURO (Vorjahr 2.119 TEURO) erzielt. An dieser Stelle spiegelt sich der starke Einfluss der Wirtschafts- und Finanzkrise des Jahres 2009 auf unsere Geschäftsfelder deutlich wider. Die Bereiche im Einzelnen:

1.1 FORIS AG

Prozessfinanzierung

Die Umsatzerlöse der Prozessfinanzierung betragen im Berichtsjahr 2.435 TEURO und liegen damit um rund 800 TEURO unter dem Vorjahresniveau. Im Ergebnis liegt dieses Geschäftsfeld mit 494 TEURO um 378 TEURO niedriger als im Jahr 2008, dass im Vergleich der vergangenen Jahre ein außergewöhnlich gutes Jahr darstellte.

Im Jahr 2009 haben wir in der Prozessfinanzierung 20 Verfahren beendet. Die Quote der davon positiv beendeten Verfahren liegt mit 60 % leicht unter dem Ergebnis des Vorjahres, wobei jedoch die gewonnen Verfahren 88 % des finanzierten Streitwertes (81 % im Vorjahr) umfassen. Im Berichtszeitraum konnten wir 19 Verfahren neu in Finanzierung nehmen gegenüber 16 im Vorjahr. Noch deutlicher als die Anzahl der neuen Finanzierungen haben wir den akquirierten Streitwert erneut um mehr als das Doppelte auf rund 70 Mio. EURO gesteigert. Dem langfristigen Charakter des Geschäftsmodells entsprechend, wird sich dies naturgemäß erst in künftigen Geschäftsjahren im Ergebnis niederschlagen. Die Zahl der Finanzierungsanfragen stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 40 %.

FORIS Übersetzungsdienst

In diesem Geschäftsfeld hat die Wirtschafts- und Finanzkrise deutliche Spuren hinterlassen. Der Umsatz fiel auf 230 TEURO gegenüber dem Vorjahr mit rund 300 TEURO; das Ergebnis liegt mit 10 TEURO dennoch leicht über dem Vorjahr. Auf der anderen Seite zeigt sich hier die Stärke einer kompetenten und qualitativ hochwertigen Leistung: Obwohl die Nachfrage bestimmenden Bereiche M&A und Private Equity bundesweit um zwei Drittel eingebrochen sind (Vgl. Financial Times Deutschland vom 20.01.2010: Verminderung des M&A Geschäftes um 66 % gegenüber 2008. Vgl. FINANCE, Ausgabe Februar 2010: Private Equity-Markt um zwei Drittel geschrumpft), verzeichnete der FORIS Übersetzungsdienst nur einen Auftragsrückgang von 19 %. Erfreulich ist an dieser Stelle auch ein Zugewinn an namhaften Neukunden, mit dem wir einen großen Anteil des allgemeinen Markteinbruches aufgefangen haben.

FORIS AnwaltsVerzeichnis

Das FORIS AnwaltsVerzeichnis erfreute sich auch 2009 mit knapp 70.000 Einträgen großer Beliebtheit bei Anwälten und Rechtsuchenden. Als eines der führenden Rechtsanwaltsverzeichnisse konnten wir die Zahl der Online-Zugriffe auf die Internetseiten der FORIS im Berichtsjahr auf über zwei Millionen steigern. Es dient damit als ein hervorragendes Werbemedium sowohl für darin werbende Rechtsanwälte als auch für die Dienstleistungen unseres Konzerns.

1.2 Investitionen

Die im Unternehmen eingesetzte Soft- und Hardware wurde planmäßig weiter modernisiert und ausgebaut. Die Investitionen in diesem Bereich dienen im Wesentlichen der Straffung von Arbeitsabläufen und der Verbesserung des Services gegenüber unseren Kunden.

1.3 Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Zur Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind die Gewinn- und Verlustrechnung und die Bilanz nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gegliedert. Das dadurch vermittelte Bild steht - unter Berücksichtigung der jeweils getroffenen Zusatzangaben - im Einklang mit dem jeweiligen Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, das durch den Jahresabschluss vermittelt wird. Abweichungen in der Summenbildung sind auf Rundungsdifferenzen zurückzuführen. Die exakten Einzelwerte ergeben sich aus der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung.

1.3.1 Vermögenslage

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Vermögensstruktur 31.12.2009 31.12.2008 +/-
TEUR % TEUR % TEUR %
--- --- --- --- --- --- ---
Immaterielle Vermögensgegenstände 14 0 16 0 -2 -10
Sachanlagen 85 0 60 0 25 42
Finanzanlagen 4.047 21 4.055 22 -8 0
Langfristig gebundenes Vermögen 4.147 22 4.130 22 16 0
Vorräte 2.607 14 2.266 12 341 15
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände/Wertpapiere 11.754 62 10.901 58 854 8
Liquide Mittel 578 3 1.339 7 -761 -57
Rechnungsabgrenzungsposten 6 0 2 0 4 175
Kurzfristig gebundenes Vermögen 14.946 78 14.508 78 438 3
19.093 100 18.638 100 454 2

Erläuterungen zu den wesentlichen Abweichungen: Im Bereich der Sachanlagen wurde im Bereich Soft- und Hardware sowie in einer leistungsfähigere Telefonanlage investiert. Der Rückgang der liquiden Mittel ist auf die planmäßige Tilgung von Verbindlichkeiten zurückzuführen.

1.3.2 Finanzlage

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Kapitalstruktur 31.12.2009 31.12.2008 +/-
TEUR % TEUR % TEUR %
--- --- --- --- --- --- ---
Gezeichnetes Kapital 5.860 31 5.860 31 0 0
Kapitalrücklage 15.484 81 15.484 83 0 0
Verlustvortrag -6.657 -35 -8.776 -47 2.119 -24
Jahresergebnis 1.239 6 2.119 11 -880 -42
Eigenkapital 15.926 83 14.687 79 1.239 8
Steuerrückstellungen 285 1 285 2 0 0
Sonstige Rückstellungen 1.005 5 721 4 284 39
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.471 8 1.528 8 -56 -4
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 405 2 1.417 8 -1.012 -71
Kurzfristig gebundenes Vermögen 3.167 17 3.951 21 -785 -20
19.093 100 18.638 100 454 2

Erläuterungen zu den wesentlichen Abweichungen: Der zum Stichtag 1. Januar 2009 verbliebene Verlustvortrag wurde gegen die Kapitalrücklage aufgelöst. Somit ist die Gesellschaft in der Lage, Ausschüttungen vorzunehmen. Der Anstieg der Sonstigen Rückstellungen ist wesentlich geprägt durch variable Gehaltsbestandteile für Mitarbeiter. Verbindlichkeiten wurden planmäßig getilgt.

1.3.3 Ertragslage

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Ertragsstruktur 2009 2008 +/-
TEUR % TEUR % TEUR %
--- --- --- --- --- --- ---
Umsatzerlöse 2.785 63 3.607 67 -822 -23
Sonstige betriebliche Erträge 1.637 37 1.781 33 -144 -8
Betriebsleistung 4.422 100 5.388 100 -966 -18
Aufwendungen für bezogene Leistungen -1.275 -29 -1.261 -23 -14 1
Personalaufwand 0
a) Löhne und Gehälter -2.003 -45 -1.694 -31 -309 18
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung -356 -8 -227 -4 -129 57
Abschreibungen -43 -1 -45 -1 3 -6
Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.541 -35 -2.268 -42 726 -32
Betriebsaufwand -5.217 -118 -5.495 -102 278 -5
Betriebsergebnis -795 -18 -108 -2 -687 638
Zinserträge 354 373 -19
Zinsaufwendungen -89 -93 3
Erträge aus anderen Wertpapieren 0 0 0
Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens -8 -12 0 4
Finanzergebnis 258 269 -11
Ergebnisabführungen 1.799 2.046 -247
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -23 -88 65
Jahresergebnis 1.239 2.119 -880

Erläuterungen zu den wesentlichen Abweichungen: Die Umsatzerlöse blieben hinter den Erwartungen zurück. Eine exakte Planung ist nicht möglich, da im Bereich der Prozessfinanzierung die Realisierung wesentlich durch die Terminplanung der Gerichte beeinflusst ist. Der Anstieg im Bereich der Personalkosten ist durch eine geänderte Struktur der FORIS AG begründet. Externe Dienstleister wurden durch eigene Mitarbeiter sukzessive ersetzt.

2. Die FORIS Aktie

Der Kurs der FORIS Aktie hat sich im vergangenen Jahr um 6 % von 2,23 EURO Ende 2008 auf 2,36 EURO Ende 2009 gesteigert. Das Jahrestief der Aktie lag im Januar bei 1,90 EURO. Im September konnte die FORIS Aktie bei 2,98 EURO ihr Jahreshoch verzeichnen. Zur Kursberechnung wurde der Mittelwert der Transaktionen der elektronischen Handelsplattform Xetra und der Frankfurter Wertpapierbörse ermittelt.

Die Aktienentwicklung verlief über weite Strecken des Jahres besser als der DAX, dessen Verlauf sich die FORIS Aktie gegen Jahresende wieder näherte. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) lag zum Jahresschluss bei 8,1.

Insgesamt sind 5.860.000 Aktien platziert. Der überwiegende Teil der Aktien wird von Privatanlegern gehalten und gehandelt. Ausweislich der Präsenz bei der Hauptversammlung 2009 halten einzelne Aktionäre bis zu 5 % der Aktien. Ein Aktionär hält über 5 %, ein Aktionär über 10 % der Aktien.

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Kennzahlen zur FORIS Aktie 2009 2008
Ergebnis je Aktie in EURO 0,29 0,38
Jahresschlusskurs1 in EURO 2,36 2,23
Aktienkurs höchst1 in EURO 2,98 2,74
Aktienkurs tiefst1 in EURO 1,90 1,34
Gesamtrendite im Jahresverlauf1 6% 27%
Anzahl der Aktien am 31.12.2009 5.860.000 5.860.000
Marktkapitalisierung am 31.12.2009 in EURO 13.829.600 13.067.800
Durchschnittlicher Tagesumsatz in Stück 6.714 16.043
Durchschnittlicher Tagesumsatz in EURO 17.138 31.726
Kurs-Gewinn-Verhältnis2 8,1 5,9

1 Basis: Handel im Xetra und an der Frankfurter Wertpapierbörse

2 Basis: Jahresschlusskurs

Die FORIS AG hat ihren testierten Jahresabschluss am 26. März 2009 vorgelegt. Die Hauptversammlung fand am 30. Juni 2009 statt.

Bereits die Hauptversammlung 2006 hatte die Möglichkeit geschaffen, das Grundkapital um bis zu 2.930.000 Aktien zu erhöhen. Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 17. August 2007 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien in Höhe von bis zu 10 % des Grundkapitals zu erwerben. Diese Ermächtigung galt für die Dauer von 18 Monaten, d. h. bis zum 16. Februar 2009, und wurde von der Hauptversammlung 2009 nicht verlängert. Von beiden Möglichkeiten haben wir im Berichtszeitraum keinen Gebrauch gemacht.

3. Gesamtwirtschaftliche und Branchenentwicklung

Die FORIS AG nimmt als Erfinder der Prozessfinanzierung und größter konzernunabhängiger Anbieter weiterhin eine führende Stellung in diesem Markt ein. Die Dienstleistung der Prozessfinanzierung selbst ist weitgehend konjunkturunabhängig. Die übrigen Anbieter veröffentlichen entweder keine Unternehmensdaten oder nur solche, die keine substantielle Auswertung und damit keine Marktanalyse zulassen. Soweit erkennbar, sind im Berichtsjahr weder bedeutende Anbieter zusätzlich in den Markt eingetreten, noch fand bei den übrigen Anbietern – vornehmlich aus der Versicherungsbranche – eine außergewöhnliche Entwicklung statt.

Nach wie vor ist die Übersetzungsbranche gekennzeichnet von vielen kleineren lokalen und einigen überregionalen Anbietern. Angesichts der schwierigen Konjunkturlage des Jahres 2009 zeigte sich, dass Kunden Übersetzungsdienstleistungen teilweise durch eigene Kapazitäten inhouse abgebildet haben. Ein Anziehen der Konjunktur kann diese Entwicklung wieder umkehren, da dann erfahrungsgemäß eine Konzentration auf das Kerngeschäft stattfindet. Positiv dürfte sich der weiter anhaltende Trend zur Internationalisierung auswirken.

4. Umwelt

Die FORIS AG ist ein reines Dienstleistungsunternehmen. Als solches werden Rohstoffe ausschließlich im Bürobetrieb genutzt. Soweit möglich, legen wir Schreiben, Dokumentationen und interne Berichte papierlos im FORIS-Netzwerk ab und senken damit den Verbrauch an Papier und Druckerpatronen nachhaltig. Abfälle werden im Unternehmen sorgfältig getrennt, um den Anforderungen des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes gerecht zu werden. Vertrauliche Unterlagen und Dokumente werden unter Beachtung des Datenschutzes einer Aktenvernichtung zugeführt. Firmenfahrzeuge existieren nicht, Mitarbeiter und Vorstand nutzen weitestgehend öffentliche Verkehrsmittel. Darüber hinaus bezuschussen wir seit 2009 ein Jobticket für unsere Mitarbeiter zu 50 %. Die Immobilie in Bonn wird ausschließlich mit umweltfreundlicher Fernwärme geheizt.

5. Risikolage

5.1 Prozessfinanzierung

Nach inzwischen über elfjähriger Praxis mit der Prozessfinanzierung haben wir vor dem Hintergrund von über 400 abgeschlossenen Verfahren hinreichende Erfahrungswerte, um die mittelfristige Erfolgswahrscheinlichkeit der von uns finanzierten Verfahren abschätzen zu können. Gleichwohl ist und bleibt die Laufzeit der einzelnen Verfahren kaum kalkulierbar. Sie ist von zahlreichen Einflüssen geprägt, wie etwa der Auslastung der Gerichte, Richterwechsel oder der Dauer von Gutachtenerstellungen, auf welche die FORIS selbst keinen Einfluss hat. Soweit der Gesetzgeber die Möglichkeit einer Revision ausgeschlossen hat, hindert die Einlegung einer so genannten Nichtzulassungsbeschwerde durch den Prozessgegner die endgültige Rechtskraft. Die Entscheidungen des Bundesgerichtshofes lassen - auch dann, wenn keine Revision zugelassen wird - erfahrungsgemäß mehrere Jahre auf sich warten.

Bereits in der Vergangenheit hatten wir erläutert, wie FORIS diese Fälle bilanziell erfasst. Insoweit verweisen wir auch auf frühere Darstellungen in unseren Geschäftsberichten. Verfahren mit hohen Streitwerten, die durch mehrere Instanzen, gegebenenfalls auch mit mehreren Prozessparteien und Gutachtern finanziert werden, sind grundsätzlich geeignet, Klumpenrisiken zu bilden. Stellt sich in diesen Verfahren am Ende ein Prozessverlust ein, so ist zum einen eine Wertberichtigung auf die aktivierten Prozesskosten erforderlich, zum anderen sind Rückstellungen für die zu leistenden gegnerischen Kosten zu bilden. Die Finanzierung solcher Verfahren, erst recht aber ein Zusammentreffen mehrerer solcher negativer Entscheidungen, würde zu einer erheblichen Ergebnisauswirkung und Liquiditätsbelastung führen. Im Rahmen des Abschlusses neuer Prozessfinanzierungsverträge ist daher stets auf das aktuelle Risikoverhältnis in Proportion zum Gesamtfinanzierungsportfolio zu achten.

Die stete Fortentwicklung der Verfahren durch Einreichung von Schriftsätzen, mündliche Verhandlungen, aber auch Hinweisbeschlüsse oder gerichtliche Entscheidungen machen regelmäßig Neubewertungen erforderlich, ob die aktivierten Verfahrenskosten im Hinblick auf den Verfahrensausgang noch als werthaltig angesehen werden können. Selbst dann, wenn der Anspruchsinhaber obsiegt und FORIS ihren Kostenerstattungs- und Erlösanteil berechnet hat, können Forderungsausfälle nicht ausgeschlossen werden, die sich erst im Rahmen eines Vollstreckungsversuches herausstellen. Selbstverständlich ist FORIS bemüht, Informationen zur Solvenz des Gegners bereits vor Annahme der Finanzierung zu erhalten. Eine solche Auskunft ist aber nicht immer und schon gar nicht mit Verlässlichkeit über die typischerweise fünf bis acht Jahre einer voraussichtlichen Prozessdauer zu erhalten. Wertberichtigungen nimmt FORIS dann vor, wenn konkrete Umstände vorliegen oder Anhaltspunkte ersichtlich sind, die einer Realisation der Forderung entgegenstehen. Die sich bereits seit 2008 deutlich abzeichnende Wirtschafts- und Finanzkrise kann den Bonitätsverlust bei Anspruchsgegnern dabei noch verstärken.

5.2 Risikomanagement

Das Geschäftsfeld Prozessfinanzierung ist geprägt durch seine Langfristigkeit. Im Hinblick darauf dokumentieren wir sämtliche finanzierten Verfahren mit ihrem Verlauf in der unternehmenseigenen Software. Der Beschluss über die Annahme einer Finanzierung sowie über alle signifikanten Ein- und Ausgabeentscheidungen, einschließlich einer etwaigen Finanzierungsbeendigung, steuern wir nach einem festgelegten Procedere und legen strenge Maßstäbe bei der Fallauswahl an. Hier sind immer mehrere erfahrene Volljuristen beteiligt. Alle diesbezüglichen Entscheidungen werden schriftlich festgehalten und sind jederzeit abrufbar. Sämtliche ein- und ausgehende Post wird ebenso dokumentiert wie Telefonate, die zu den einzelnen Verfahren geführt werden. Alle Schriftsätze und gerichtlichen Verfügungen der Finanzierungsverfahren prüfen wir durch einen erfahrenen und besonders qualifizierten Volljuristen, Problemfälle erörtern wir grundsätzlich unter Beteiligung weiterer Volljuristen. Die Verfahren selbst unterliegen wenigstens zweimal pro Jahr einer Inventur einschließlich Finanz- und Dokumentationskontrolle auf Aktualität und Vollständigkeit.

Beim FORIS Übersetzungsdienst wird die Auftragsabwicklung taggenau in der EDV abgebildet. Alle relevanten Daten werden hier erfasst und lassen ebenfalls einen genauen Status der Auftragssituation wie auch den Vergleich mit Vorjahren zu. Bei der Auswahl von Übersetzern legen wir strengste Maßstäbe an, bevor diese in unseren Übersetzerpool aufgenommen werden. So erfolgt neben der Erfassung der Sprachen die Kategorisierung der verschiedenen Qualifikationen der Übersetzer, um unseren Kunden einen Übersetzer mit entsprechender Branchenkenntnis bieten zu können.

Durch eine Modernisierung der Hardwarestruktur konnten Ausfallzeiten und Betriebsverzögerungen minimiert werden. Die Maßnahmen zur Gewährleistung einer Ausfallsicherheit unseres IT-Systems haben wir 2009 sukzessive erweitert. Für das Jahr 2010 wird unser IT-System gezielt einem Belastungstest unterzogen, um Verbesserungspotentiale aufzuspüren.

6. Organe und Mitarbeiter der FORIS AG

6.1 Mitglieder des Vorstandes

Anteilsbesitz per 31.12.2009

Dr. Christian Rollmann, Rechtsanwalt (bis 2. März 2009):

6,2 % (entspricht 363.029 Aktien, davon 0,9 % zuzurechnende, entspricht 52.739 Aktien)

Prof. Dr. Ulrich Tödtmann, Rechtsanwalt (ab 26. Januar 2009):

0,9 % (entspricht 55.000 Aktien)

Die Gesellschaft wurde im Berichtsjahr in der Zeit vom 26. Januar bis zum 2. März 2009 durch beide Vorstandsmitglieder vertreten, im Übrigen wurde sie durch einen Vorstand allein vertreten.

6.2 Mitglieder des Aufsichtsrates

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Anteilsbesitz per 31.12.2009
Norbert Kopp, Dipl. Oec., Leverkusen, Kaufmann, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates bis 30.06.2009
Dr. Matthias Papenfuß, Rechtsanwalt, Geschäftsführender Gesellschafter der 3p Consulting GmbH, Königswinter, Vorsitzender des Aufsichtsrates ab dem 4. Juni 2008 bis 30.06.2009
Oliver Schmidt, Dipl.-Kaufmann, Unternehmer, Düsseldorf 12,7 %
Dr. Christian Rollmann, Rechtsanwalt, Bonn, Vorsitzender des Aufsichtsrates ab 30.06.2009 6,2 % (davon 0,9 % zuzurechnende)
Olaf Wilcke, Business Director International, Bonn, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates ab 30.06.2009

Herr Dr. Papenfuß ist zugleich Vorsitzender des Aufsichtsrates der xyco technologies AG, Alsdorf und der Exxact Systems AG, Grevenbroich. Herr Kopp ist Aufsichtsratsmitglied der Mensch und Maschine Software SE, Wessling und der HNE Technologie AG, Augsburg. Herr Schmidt ist Aufsichtsratsvorsitzender der MARCUS SÜHLING AG, Köln und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Aktiengesellschaft TOKUGAWA, Aachen. Herr Dr. Rollmann ist Vorsitzender des Aufsichtsrates der FORISION Rechtsanwalts AG, Bonn.

6.3 Organbezüge und Aktienbesitz

Die Hauptversammlung der FORIS AG hat am 26. Mai 2006 von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die Veröffentlichungspflicht der Vorstandsbezüge für die Jahre 2006 bis 2010 auszuschließen.

Die jährliche Vergütung für den Aufsichtsrat beträgt insgesamt 25.000 EURO pro Jahr. Davon erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates jeweils 7.500 EURO, der Vorsitzende des Aufsichtsrates 10.000 EURO. Aktienoptionsrechte bestanden und bestehen für den Aufsichtsrat nicht. Es bestehen auch keinerlei sonstige Auftrags- oder Vertragsverhältnisse mit Mitgliedern des Aufsichtsrates.

6.4 Mitarbeiter

Unsere hochqualifizierten und engagierten Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital unseres Unternehmens. Wir leben eine offene Kommunikation in allen Bereichen und auf allen Ebenen, denn wir sind uns bewusst, dass nur gut informierte Mitarbeiter engagierte Mitarbeiter sind. Mit unserer Personalentwicklung unterstützen wir die Umsetzung der Unternehmensstrategie. Die zentralen Ziele unserer Personalpolitik sind: Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen und halten, sie leistungsorientiert bezahlen, durch Weiterbildungs- und Entwicklungsmaßnahmen fördern und ein Arbeitsumfeld zu schaffen, dass sie motiviert und leistungsstark macht. Wir unterstützen unsere Beschäftigten dabei, berufliches Engagement und Familienleben zu vereinbaren und sind Mitglied im Netzwerk Erfolgsfaktor Familie.

7. Ausblick und Chancen

Die FORIS AG hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr in einem rückläufigen konjunkturellen Umfeld behauptet, und vor diesem Hintergrund haben wir ein ordentliches Ergebnis erzielt. Auch das laufende Geschäftsjahr 2010 wird nach unserer Einschätzung schwierige konjunkturelle Rahmenbedingungen für die weitere Unternehmensentwicklung bieten. Die erwartete Erholung der Wirtschaftslage sollte auch für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung unserer Geschäftsfelder eine moderat positive Auswirkung haben. Über das Geschäftsjahr 2010 hinausgehende Prognosen halten wir angesichts der instabilen Konjunkturentwicklung für nicht angebracht.

In der Prozessfinanzierung werden wir unsere Strategie konsequent fortsetzen, die Krise als Chance zu nutzen. Gerade im Zeichen der anhaltenden Wirtschafts- und Finanzkrise gehen wir davon aus, dass die finanziellen Spielräume enger werden und mehr und mehr Anspruchsinhaber einen starken Partner für ihre Prozessfinanzierung suchen. Wir werden diese Entwicklung auch weiterhin nutzen, um uns durch verstärkte Vertriebs- und Marketingaktivitäten am Markt zu positionieren und neben privaten Anspruchsinhabern zunehmend auch Unternehmen als Kunden zu gewinnen.

Im Jahr 2010 wird der Übersetzungsdienst unter der neuen Marke "FORIS lingua" ein starkes, eigenständiges Profil erhalten. Als führender Anbieter für rechtskonforme Fachübersetzungen soll sich diese Marke im Wettbewerb etablieren. Hinsichtlich des FORIS AnwaltsVerzeichnisses planen wir im laufenden Berichtsjahr eine stärkere kommerzielle Nutzung.

In finanzieller Hinsicht richten wir unsere Aktivitäten weiter auf ein kontinuierliches Unternehmenswachstum aus. Im Fokus steht dabei der Ausbau profitablen Wachstums in allen Geschäftsbereichen mit dem Ziel, Unternehmenswert und Aktienkurs der FORIS AG kontinuierlich zu steigern und mittelfristig unsere Aktionäre durch eine Dividende an den Geschäftserfolgen teilhaben zu lassen.

FORIS AG

Prof. Dr. Ulrich Tödtmann

Vorstand

Angaben gemäß § 289 Abs. 4 HGB

In der Satzung der Gesellschaft sind keine vom Gesetz abweichenden Regelungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und Änderungen der Satzung geregelt. Bezüglich genehmigter Kapitalmaßnahmen wird auf Punkt 2 des Lageberichts verwiesen. Vereinbarungen im Zusammenhang mit einem etwaigen Kontrollwechsel in Folge eines Übernahmeangebotes oder entsprechende Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Organmitgliedern oder Arbeitnehmern bestehen nicht.

Bilanzeid

Ich versichere nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der FORIS AG beschrieben sind.

Bonn, 15. März 2010

FORIS AG

Prof. Dr. Ulrich Tödtmann

Vorstand

Bericht zur Unternehmensführung

I. Erklärung gemäß § 289a Abs. 2 Nr. 1 HGB i.V.m. § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Hinsichtlich der Erklärung zum DCGK wird auf Abschnitt D. verwiesen.

II. Angaben zu Unternehmensführungspraktiken gem. § 289a Abs. 2 Nr. 2 HGB

Die im Internet veröffentlichten Leitlinien der FORIS AG und ihrer Tochtergesellschaften legen für alle Mitarbeiter der FORIS AG fest, wie wir bei der täglichen Arbeit mit internen und externen Gesprächspartnern umgehen, um das Vertrauen untereinander zu fördern und die Zusammenarbeit reibungslos, angenehm und effizient zu gestalten. Die Unternehmensleitlinien sind im Internet veröffentlicht unter

http://www.foris.de/nc/unternehmen/unternehmensleitlinien.html.

III. Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand, Aufsichtsrat und Ausschüssen gem. § 289a Abs. 2 Nr. 3 HGB

Der Vorstand führt im zweiwöchigen Turnus Vorstandssitzungen durch, an denen die Führungskräfte des Unternehmens teilnehmen. Soweit wichtige Entscheidungen zu treffen sind, werden diese durch standardisiert aufgebaute Beschlussvorlagen durch die jeweils zuständigen Führungskräfte vorbereitet und vorab eingereicht. Weiterhin berichten im Rahmen der Vorstandssitzungen die Verantwortlichen für ihre jeweilige Organisationseinheit über bedeutsame Ereignisse und Maßnahmen der Geschäftsentwicklung. Die Ergebnisse der Vorstandssitzungen werden in fortlaufenden Protokollen niedergelegt und dokumentiert; die Erledigung der darin festgelegten weiterführenden Maßnahmen wird lückenlos nachgehalten.

Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands. Der Aufsichtsrat entscheidet, wie viele Mitglieder der Vorstand haben soll. Der Aufsichtsrat erlässt eine Geschäftsordnung für den Vorstand, die einen Katalog zustimmungsbedürftiger Geschäfte sowie einen Geschäftsverteilungsplan enthält. Schließlich gibt sich der Aufsichtsrat eine Geschäftsordnung. Der Aufsichtsrat selbst wird durch dessen Vorsitzenden nach Außen vertreten.

Der Vorstand nimmt an nahezu allen Sitzungen des Aufsichtsrats teil, berichtet schriftlich und mündlich zu den einzelnen Tagesordnungspunkten und Beschlussvorlagen und beantwortet die Fragen der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder.

Die Tagesordnung und Beschlussanträge werden den Mitgliedern des Aufsichtsrats zwei Wochen vor der Sitzung schriftlich nebst ausführlichen vorbereitenden Unterlagen mitgeteilt. Vor den Sitzungen finden, soweit dies zur weiteren Vorbereitung sinnvoll erscheint, Gespräche zwischen dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und dem Vorstand sowie zwischen den Mitgliedern des Aufsichtsrats statt. Diese werden von einem regelmäßigen und intensiven schriftlichen Meinungsaustausch begleitet.

Von der Möglichkeit, Telefonkonferenzen durchzuführen und Beschlüsse im schriftlichen Umlaufverfahren zu fassen, wird ebenso Gebrauch gemacht, soweit dies im Sinne einer effizienten Arbeitsweise hilfreich erscheint.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erläutert jedes Jahr die Tätigkeit des Aufsichtsrats in seinem Bericht an die Aktionäre und in der Hauptversammlung.

Insbesondere der Vorsitzende des Aufsichtsrats trifft sich regelmäßig mit dem Vorstand und erörtert mit diesem aktuelle Fragen. Außerhalb dieser Treffen informiert der Vorstand den Aufsichtsratsvorsitzenden mündlich und schriftlich über aktuelle Entwicklungen.

Der Aufsichtsrat hat einen Prüfungsausschuss gebildet, der aufgrund des Umstandes, dass der Aufsichtsrat insgesamt nur aus drei Mitgliedern besteht, personenidentisch mit dem der FORIS AG ist.

Entsprechenserklärung

Erklärung gemäß § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat der FORIS AG erklären gemäß § 161 AktG, dass den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex entsprochen wurde und wird. Für die Vergangenheit bezieht sich diese Erklärung auf die am 8. August 2008 vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachte Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex vom 6. Juni 2008. Für die Zukunft bezieht sie sich auf die Empfehlungen der am 5. August 2009 im amtlichen Teil des

elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachte Neufassung des Kodex vom 18. Juni 2009.

Nicht angewendet werden und wurden folgende Empfehlungen:

1. Mehrgliedriger Vorstand – Ziffer 4.2.1:

"Der Vorstand soll aus mehreren Personen bestehen und einen Vorsitzenden oder Sprecher haben."

Der Vorstand der Gesellschaft besteht derzeit aus einer Person, dies steht im Einklang mit § 76 Absatz 2 des AktG und § 5 der Satzung der Gesellschaft. Ein mehrgliedriger Vorstand war angesichts des Umfangs der Geschäftstätigkeit nach unserer Überzeugung bislang nicht erforderlich.

2. Erfolgsorientierte Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats – Ziffer 5.4.7 Absatz 2 Satz 1:

"Die Mitglieder des Aufsichtsrats sollen neben einer festen eine erfolgsorientierte Vergütung erhalten."

Bislang erhalten die Aufsichtsratsmitglieder der Gesellschaft nur eine feste Aufsichtsratsvergütung. Der der Hauptversammlung der Gesellschaft am 30. Juni 2009 unterbreitete Vorschlag zur Einführung einer erfolgsorientierten Vergütung für Aufsichtsratsmitglieder hat keine Mehrheit gefunden. Angesichts der Überwachungsfunktion des Aufsichtsrates, die den langfristigen Unternehmenserfolg sicherstellen soll, erscheint es uns nicht sinnvoll, eine erfolgsorientierte Vergütung für Aufsichtsratsmitglieder einzuführen.

3. Bildung von Ausschüssen – Ziffer 5.3:

"Der Aufsichtsrat soll abhängig von den spezifischen Gegebenheiten des Unternehmens und der Anzahl seiner Mitglieder fachlich qualifizierte Ausschüsse bilden." (Ziffer 5.3.1)

Die Gesellschaft hat in der Aufsichtsratssitzung vom 28. August 2009 einen Prüfungsausschuss gebildet.

"Der Aufsichtsrat soll einen Nominierungsausschuss bilden, der ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzt ist und dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten vorschlägt." (Ziffer 5.3.3)

Angesichts der Anzahl von nur drei Aufsichtsratsmitgliedern und mit Rücksicht auf die Größe der Gesellschaft halten wir die Bildung dieses Ausschusses für nicht sinnvoll.

Bonn, 15. März 2010

FORIS AG

Prof. Dr. Ulrich Tödtmann

Vorstand

Dr. Christian Rollmann, Vorsitzender des Aufsichtsrates

Bericht des Aufsichtsrats

Bericht des Aufsichtsrates

Das Geschäftsjahr 2009 war von einem Wechsel sowohl im Vorstand als auch im Aufsichtsrat geprägt. Nachdem der Unterzeichner nach zehnjähriger Vorstandstätigkeit den Wunsch geäußert hatte, aus den Diensten der FORIS AG auszuscheiden, wurde mit Herrn Prof. Dr. Ulrich Tödtmann ein qualifizierter Nachfolger bestellt, der sein Amt Ende Januar 2009 antrat. Anfang März 2009 wurde der Unterzeichner vom Aufsichtsrat abberufen, der Beratungsvertrag wurde außerordentlich gekündigt.

In der Hauptversammlung am 30. Juni 2009 kam es zu einem Wechsel im Aufsichtsrat. Nach Beendigung der regulären Wahlperiode der Herren Dr. Papenfuß und Kopp wurden Herr Wilcke und der Unterzeichner in den Aufsichtsrat gewählt. In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates wurde der Unterzeichner zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt.

Der alte Aufsichtsrat tagte in vier Sitzungen, zwei davon wurden telefonisch abgehalten. Der neue Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr fünf Sitzungen abgehalten. Diese wurden sämtlich als Präsenzsitzungen abgehalten.

Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat

Bedingt durch den Wechsel in beiden Gremien, entstand ein erhöhter Informations- und Beratungsbedarf. Diesem Umstand wurde durch die hohe Anzahl an Sitzungen, aber auch durch zahlreiche Gespräche zwischen den Mitgliedern des Aufsichtsrates einerseits und zwischen diesen und dem Vorstand andererseits, Rechnung getragen. Darüber hinaus stand der Vorsitzende des Aufsichtsrates im Berichtszeitraum in kontinuierlichem Kontakt mit dem Vorstand. Der Aufsichtsrat wurde zur Ausübung seiner Beratungs- und Kontrollaufgaben durch schriftliche und mündliche Berichte des Vorstandes fortlaufend informiert. Die Berichterstattung erstreckte sich insbesondere auf die Lage des Unternehmens, den Geschäftsverlauf, die allgemeine strategische und finanzielle Unternehmensentwicklung sowie die Liquiditätsentwicklung.

Der Aufsichtsrat hat Einblick in die wesentlichen Planungs- und Abschlussunterlagen erhalten und sich von der Richtigkeit und Angemessenheit überzeugt. Die dem Aufsichtsrat vorgelegten Berichte, Auswertungen und Zukunftsplanungen wurden kritisch hinterfragt und intensiv diskutiert.

Zuvor hat der Aufsichtsrat die Geschäftsordnung für den Vorstand überprüft und ergänzt. So wurden im Rahmen des Risikomanagements Zustimmungsvorbehalte des Aufsichtsrates beim Abschluss von Prozessfinanzierungsverfahren eingeführt, die ein maximales Prozesskostenrisiko von 500.000 EURO übersteigen. Weitere Zustimmungsvorbehalte beziehen sich auf Personalerweiterung und -ersatz. Letztere resultieren aus einer geplanten und teilweise bereits vollzogenen Umstrukturierung der Verantwortlichkeiten im Unternehmen sowie einer Übernahme von Aufgaben durch eigene Mitarbeiter, die zuvor durch externe Dienstleister erbracht worden sind. Diesem Prozess gilt die besondere Aufmerksamkeit des Aufsichtsrates unter Kosten- und Effizienzgesichtspunkten.

Der Aufsichtsrat hat überwacht, dass der Vorstand die Geschäfte ordnungsgemäß führt und die notwendigen Maßnahmen rechtzeitig und effektiv einleitet und ausführt. Die Überwachung bezog sich auch auf die Angemessenheit der Risikovorsorge und der Compliance, der dem Vorstand gemäß § 91 Abs. 2 AktG obliegenden Verpflichtung geeignete Instrumentarien einzurichten.

Schwerpunkte der Überwachungs- und Beratungstätigkeit

Der Aufsichtsrat hat das monatliche Berichtswesen neu geordnet und Vorgaben erstellt, die nach seiner Überzeugung ein vollständiges und zutreffendes Bild über die Lage der Gesellschaft, insbesondere im Verhältnis zur aufgestellten Planung, ergeben.

Der Aufsichtsrat hat sich intensiv mit dem Neubauprojekt des Unternehmens befasst, das direkt neben dem Firmensitz errichtet werden soll. Dabei waren vor allem die Fragen der konkreten Baukosten, des Finanzierungsbedarfes, der Finanzierungskosten sowie der Einnahmeerwartungen zu beantworten. Aufgrund der Planungen ist mit einem positiven Cash Flow nach Realisierung der Maßnahmen zu rechnen. Nach Abwägung aller Aspekte hat der Aufsichtsrat der Realisierung des Projektes zugestimmt.

Nachdem die Stadt Luckenwalde Interesse am Erwerb des Grundbesitzes der Gewerbeparkzapfholzweg AG bekundet hatte, hat sich der Aufsichtsrat mit der Preis- und Vertragsgestaltung intensiv befasst und der Veräußerung zugestimmt. Diese wird einen Liquiditätszufluss generieren, der sinnvoll im Rahmen der geplanten Neubaumaßnahme, aber auch im Kerngeschäft der Prozessfinanzierung Einsatz finden kann.

Das Prozessfinanzierungsverfahren gegen AWD Österreich wurde aufgrund des maximalen Prozesskostenrisikos eingehend besprochen. Der Aufsichtsrat hat dem Klageverfahren zugestimmt.

Weiter hat sich der Aufsichtsrat mit der Umsatzsteuernachforderung der ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieder Dr. Papenfuß und Kopp befasst, deren Zahlung noch während deren Amtszeit auch für vergangene Jahre veranlasst worden war. Da die FORIS AG nicht zum Vorsteuerabzug berechtigt ist, erhöhen sich die Kosten der Aufsichtsratsvergütung entsprechend um die Mehrwertsteuer. Da jedoch die Festlegung der Höhe der Vergütung allein der Hauptversammlung obliegt, sind die entsprechenden Zahlungen nach übereinstimmender Auffassung des Aufsichtsrates zurückzufordern.

In einer Strategiesitzung haben Vorstand und Aufsichtsrat sich mit der weiteren Entwicklung aller Geschäftsbereiche befasst. Dabei wurden die Entwicklungschancen aller Dienstleistungsangebote des FORIS Konzerns evaluiert und diskutiert. Auf dieser Basis hat der Aufsichtsrat den vorgelegten Wirtschaftsplan 2010 genehmigt. Zugleich wurden in der Sitzung wesentliche Markenkernfragen sowie Fragen einer einheitlichen Unternehmens CI, auch der Tochterunternehmen, erörtert. Die Entwicklungschancen des FORIS AnwaltsVerzeichnisses einschließlich deren geplanten Umsetzung wurden eingehend diskutiert.

Letztlich hat sich der Aufsichtsrat mit der Zielsetzung für den Vorstand befasst, die die Grundlage der erfolgsabhängigen Vorstandsvergütung bildet.

Bildung eines Prüfungsausschusses

Auch wenn der Aufsichtsrat der FORIS AG nur aus drei Mitgliedern besteht, hat der Aufsichtsrat entsprechend den Empfehlungen des Corporate Governance Kodex in seiner Sitzung am 28. August 2009 einen Prüfungsausschuss gebildet, der in Vorsitz und Stellvertretung mit der Vertretung des Aufsichtsrates der FORIS AG übereinstimmt.

Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat haben die Empfehlungen des Corporate Governance Kodex mehrfach intensiv erörtert und die Entsprechenserklärung mit den entsprechenden Abweichungen gemäß § 161 AktG abgegeben, im Geschäftsbericht vollständig wiedergegeben und auf der Internetseite der FORIS AG unter www.foris.de/Investor Relations/Corporate Governance veröffentlicht. Der Aufsichtsrat überprüft die Effizienz seiner Tätigkeit im Wege der Selbstevaluation.

Zur Behandlung von Interessenkonflikten ist folgendes anzumerken. In der Person des Unterzeichners ist im Berichtsjahr ein Interessenkonflikt aufgetreten. Der Unterzeichner hat im Juni 2009, damals als ehemaliger Vorstand der Gesellschaft vor seiner Wahl in den Aufsichtsrat, eine Klage gegen die Gesellschaft auf Feststellung der Unwirksamkeit seiner Abberufung aus dem Amt als Vorstand der Gesellschaft im März 2009 sowie auf Zahlung von Vergütung und Vorstandstantieme erhoben. Auf diesen Umstand hat der Unterzeichner die Hauptversammlung vor seiner Wahl hingewiesen. Die Gesellschaft, vertreten durch den Aufsichtsrat, verteidigt sich gegen die Klage und hat ihrerseits Widerklage auf Rückzahlung zu viel geleisteter Vorstandstantieme und Rückgewähr von Aktien aus Aktienoptionen erhoben. Die Widerklage richtet sich auch gegen ein bereits ausgeschiedenes Mitglied des Aufsichtsrates, das seinerseits seinen früheren Aufsichtsratsmitgliedern den Streit verkündet hat. Der Interessenkonflikt wurde durch den Aufsichtsrat dahingehend gelöst, dass der Unterzeichner nicht an Beratungen des Aufsichtsrates im Hinblick auf den Rechtsstreit teilnimmt und sich bei Beschlussfassungen insoweit enthält. Der Unterzeichner unterliegt einem Stimmrechtsverbot nach allgemeinen Rechtsgrundsätzen, welches dazu führt, dass er sich der Stimme enthalten muss. Die Beschlussfähigkeit des Aufsichtsrates gemäß § 108 Abs.2 AktG wird weder durch das Stimmverbot noch durch die Stimmenthaltung des Unterzeichners beeinträchtigt. Die in dem Rechtsstreit jeweils geltend gemachten Forderungen sind entsprechend im Jahresabschluss 2009 bewertet und berücksichtigt. Der Aufsichtsrat hat weiter einstimmig durch Beschluss bei Enthaltung des Unterzeichners festgestellt, dass in der Person des Unterzeichners ein wesentlicher und nicht nur vorübergehender Grund im Sinne von Ziff.5.5.3 Satz 2 des Corporate Governance Kodexes nicht besteht. Der vorgenannte Interessenkonflikt hat lediglich punktuelle Auswirkungen ohne Ausstrahlung auf die Wahrnehmung der Aufgaben als Aufsichtsrat durch den Unterzeichner im Übrigen.

Jahres- und Konzernabschlussprüfung 2009

Der vom Vorstand für das Geschäftsjahr 2009 erstellte Jahresabschluss nach HGB und der Konzernabschluss nach IFRS der FORIS AG wurden zusammen mit dem Lagebericht und dem Konzernlagebericht von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Sauerland Rybka und Partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft geprüft. Die Abschlussprüfer kommen zu dem Ergebnis, dass sowohl der Jahresabschluss nach HGB als auch der Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den Vorschriften der IFRS ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Geschäftsjahres vermittelt und erteilen jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk zu den geprüften Abschlüssen. Der vom Vorstand erstellte Jahresabschluss für die FORIS AG zum 31. Dezember 2009 sowie der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2009 wurden zusammen mit den Lageberichten dem Aufsichtsrat zur Prüfung vorgelegt. Die Abschlussprüfer haben nach Abschluss ihrer Prüfung an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrates am 15. März 2010 teilgenommen und über die Ergebnisse ihrer Prüfung Bericht erstattet. Der Aufsichtsrat hat von dem Ergebnis der Prüfung zustimmend Kenntnis genommen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und Konzernabschluss der FORIS AG sowie die zugehörigen Lageberichte geprüft. Der Aufsichtsrat erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der FORIS AG in der von der Sauerland Rybka und Partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft geprüften Fassung durch Beschluss vom 15. März 2010 gebilligt. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009 ist damit festgestellt. Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009 wurde durch Beschluss vom 15. März 2010 ebenfalls gebilligt.

Dank

Der Aufsichtsrat spricht den ausgeschiedenen Mitgliedern des Aufsichtsrates, dem Vorstand sowie allen Mitarbeitern für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit und ihren hohen Einsatz Dank und Anerkennung aus.

Bonn, den 15. März 2010

Der Aufsichtsrat

Dr. Christian Rollmann, Vorsitzender des Aufsichtsrates

Bestätigungsvermerk

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der FORIS AG, Bonn, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Köln, 15. März 2010

**Sauerland Rybka und Partner

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Steuerberatungsgesellschaft**

Matthias Küpper, Wirtschaftsprüfer

Wolfgang Rogalli, Wirtschaftsprüfer

Bilanz 2009

Aktiva

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31.12.2009

EUR
31.12.2008

EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Recht und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten und Werten 14.418,00 15.950,00
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen 85.065,00 59.704,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.917.180,00 3.924.681,00
2. Beteiligungen 130.000,00 130.000,00
4.047.180,00 4.054.681,00
4.146.663,00 4.130.335,00
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Geleistete Anzahlungen auf Prozessfinanzierung 2.607.243,17 2.265.768,73
2.607.243,17 2.265.768,73
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.646.258,59 2.712.240,52
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 6.926.292,47 7.211.702,92
3. Sonstige Vermögensgegenstände 1.181.228,16 975.326,62
11.753.779,22 10.899.270,06
III. Wertpapiere
1. Sonstige Wertpapiere 327,29 1.288,00
327,29 1.288,00
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 578.256,36 1.339.293,62
14.939.606,04 14.505.620,41
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 6.291,00 2.286,41
SUMME AKTIVA 19.092.560,04 18.638.241,82
Passiva
31.12.2009

EUR
31.12.2008

EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital 5.860.000,00 5.860.000,00
II. Kapitalrücklage 15.484.423,16 15.484.423,16
III. Verlustvortrag -6.657.310,57 -8.776.308,09
IV. Jahresüberschuss 1.238.844,58 2.118.997,52
15.925.957,17 14.687.112,59
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen 285.000,00 285.000,00
2. Sonstige Rückstellungen 1.005.314,30 721.224,35
1.290.314,30 1.006.224,35
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.471.362,47 1.527.756,09
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren 0 EUR (im Vorjahr 1.210.135 EUR)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 129.747,54 169.722,05
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 38.162,21 38.301,84
4. Sonstige Verbindlichkeiten 237.016,35 1.209.124,90
davon aus Steuern: 37.275 EUR (Vorjahr 122.363 EUR)
davon im Rahmen sozialer Sicherheit: 5.080 EUR (Vorjahr 0 EUR)
1.876.288,57 2.944.904,88
SUMME PASSIVA 19.092.560,04 18.638.241,82

Gewinn- und Verlustrechnung 2009

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2009

EUR
2008

EUR
1. Umsatzerlöse 2.785.169,67 3.607.077,37
2. Sonstige betriebliche Erträge 1.636.972,93 1.780.583,05
3. Aufwendungen für bezogene Leistungen -1.274.746,60 -1.261.169,24
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -2.002.565,91 -1.693.945,95
b) Soziale Abgaben und Aufwendung für Altersversorgung und Unterstützung -355.852,57 -227.239,26
davon für Altersversorgung: 11.864 EUR (im Vorjahr: 0 EUR)
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens u. Sachanlagen -42.648,41 -45.461,09
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.541.237,59 -2.267.580,20
7. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 1.992.037,47 2.046.267,35
8. Erträge aus anderen Wertpapieren 6,78 23,28
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträgedavon verbundene Unternehmen: 328.433 EUR Vorjahr: 287.857 EUR 354.164,67 373.315,50
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens -7.501,00 -11.999,00
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungendavon verbundene Unternehmen: 2.008 EUR Vorjahr: 2.248 EUR -89.134,01 -92.545,53
12. Aufwendungen aus Verlustübernahmen -192.785,71 0,00
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1.261.879,72 2.207.326,28
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -23.035,14 -88.328,76
15. Jahresüberschuss 1.238.844,58 2.118.997,52

Anhang

I. Allgemeines

Die FORIS AG ist eine kleine deutsche Aktiengesellschaft (§ 267 Abs. 1 HGB), die gemäß § 267 Abs. 3 Satz 2 HGB aufgrund ihrer Börsennotiz wie eine große Aktiengesellschaft zu behandeln ist. Der Jahresabschluss wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt.

Zum Jahresende 2009 wurden 49 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr 39 Mitarbeiter).

Die FORIS AG ist eine börsennotierte Gesellschaft am Geregelten Markt in Frankfurt mit der WKN 577580.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

1. Grundlagen

Die Gesellschaft führt ihre Bücher nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes.

Die Gewinn- und Verlustrechnung folgt dem Gesamtkostenverfahren nach § 275 Abs. 2 HGB.

Der Abschluss ist in EURO aufgestellt.

2. Schätzungen und Annahmen

Die Geschäftsleitung hat im Rahmen der Erstellung dieses Abschlusses im Einklang mit den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung eine Reihe von Schätzungen und Annahmen im Zusammenhang mit der Erfassung von Aktiva und Passiva und Anhangsangaben verwendet. Dies betrifft im Wesentlichen die Prozessfinanzierung, Rückstellungen und Wertberichtigungen. Dabei wurden die Prinzipien der kaufmännisch vorsichtigen Bewertung angewandt.

3. Immaterielle Vermögensgegenstände

Immaterielle Vermögensgegenstände werden, soweit sie gegen Entgelt erworben wurden, zu Anschaffungskosten bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich der kumulierten planmäßigen Abschreibungen entsprechend den steuerlichen Vorschriften. Die immateriellen Vermögensgegenstände werden linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer pro rata temporis abgeschrieben. Abschreibungszeitraum und -methode werden jährlich zum Geschäftsjahresende überprüft.

4. Sachanlagen

Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibung ausgewiesen. Die Umsatzsteuer wurde aktiviert. Die planmäßigen Abschreibungen werden in Übereinstimmung mit den steuerlichen Vorschriften nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer bemessen und nach der linearen Methode vorgenommen.

Planmäßige Abschreibungen wurden wie folgt vorgenommen:

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Anlagegegenstände Abschreibungsmethode Nutzungsdauer in Jahren
Büroeinrichtungen linear 10 - 12
EDV Hardware linear 3 - 5
Einbauten in fremde Gebäude linear 10

5. Finanzanlagen

Die Finanzanlagen werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Sofern der beizulegende Wert die Anschaffungskosten unterschreitet, wird eine Wertberichtigung vorgenommen.

6. Geleistete Anzahlungen auf Prozessfinanzierung

Die Kosten der Prozessfinanzierung sind mit den externen Einzelkosten, d. h. den übernommenen Prozess- und Gerichtskosten abzüglich der vorgenommenen Wertberichtigung angesetzt. Es wurden Einzelwertberichtigungen vorgenommen, wenn aufgrund der Prozesslage mit einem nachteiligen Prozessausgang gerechnet werden muss.

7. Anteile an zum Verkauf bestimmter Kapitalgesellschaften

Die Anteile an zum Verkauf bestimmter Kapitalgesellschaften werden mit den Anschaffungskosten, d. h. den geleisteten Stammeinlagen auf das Gezeichnete Kapital zuzüglich der Gründungskosten angesetzt. Einzahlungsverpflichtungen in das Kapital dieser Gesellschaften sowie Wertberichtigungen auf die Gründungskosten wurden von den aktivierten Kosten abgesetzt.

8. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennbetrag oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Zweifelhafte Forderungen werden einzeln wertberichtigt. Soweit im Einzelfall etwa Vollstreckungsmaßnahmen erforderlich sind, kann der Zufluss auch erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

9. Wertpapiere des Umlaufvermögens

Die Wertpapiere werden mit ihren Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden

Wert angesetzt.

10. Liquide Mittel

Die liquiden Mittel umfassen grundsätzlich den Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten. Die Bewertung erfolgt zum Nennwert, Fremdwährungsbeträge sind zum Stichtagskurs umgerechnet.

11. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

Bei dieser Position handelt es sich um Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, die wirtschaftlich späteren Perioden zuzuordnen sind. Enthalten sind in dieser Position im Wesentlichen vorab geleistete Beiträge und Gebühren für das Jahr 2010.

12. Rückstellungen

Rückstellungen werden für drohende Verluste und ungewisse Verbindlichkeiten gebildet, deren Fälligkeit und/oder Höhe ungewiss ist, sofern sie wirtschaftlich oder rechtlich verursacht sind, die Inanspruchnahme wahrscheinlich ist und die Verpflichtung quantifizierbar ist. Die Bewertung erfolgt nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung.

13. Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem gegebenenfalls höheren Stichtagskurs umgerechnet.

14. Umsatzrealisierung

Im Bereich Prozessfinanzierung werden Umsätze dann realisiert, wenn ein Urteil rechtskräftig geworden ist, nach Obsiegen in zweiter Instanz die Revision nicht zugelassen wurde oder wenn ein Vergleich geschlossen wurde.

Die FORIS AG hat in einzelnen Fällen nach vorangegangener verlorener Instanz statt der Kündigung des Prozessfinanzierungsvertrages die Einlegung einer Nichtzulassungsbeschwerde finanziert. Da es sich dabei nicht um ein zugelassenes Rechtsmittel, sondern die Erstreitung eines solchen handelt, wurden die bis dahin aktivierten Kosten weitgehend abgeschrieben und Rückstellungen gebildet. Andererseits werden bei Einlegung einer Nichtzulassungsbeschwerde durch den Prozessgegner die Umsätze nach gewonnener zweiter Instanz und erfolgter Einzelfallbewertung entsprechend ausgewiesen. Die korrespondierende Veränderung in den geleisteten Anzahlungen auf Prozessfinanzierung wird unter den Aufwendungen für bezogene Leistungen erfasst.

III. Erläuterungen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem Anlagespiegel zu entnehmen:

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Anlagengitter ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
01.01.2009 Zugänge Abgänge Umbuchung 31.12.2009
--- --- --- --- --- ---
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 504.273 5.821 0 0 510.094
504.273 5.821 0 0 510.094
SACHANLAGEN
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 580.567 60.656 0 0 641.223
580.567 60.656 0 0 641.223
FINANZANLAGEN
Anteile an verbundenen Unternehmen 3.954.680 0 0 0 3.954.680
Beteiligungen 345.122 0 0 0 345.122
4.299.802 0 0 0 4.299.802
5.384.641 66.477 0 0 5.451.119

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Anlagengitter AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN
01.01.2009 Zuführungen Auflösungen Umbuchung 31.12.2009
--- --- --- --- --- ---
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 488.323 7.353 0 0 495.676
488.323 7.353 0 0 495.676
SACHANLAGEN
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 520.863 35.295 0 0 556.158
520.863 35.295 0 0 556.158
FINANZANLAGEN
Anteile an verbundenen Unternehmen 29.999 7.501 0 0 37.500
Beteiligungen 215.122 0 0 0 215.122
245.121 7.501 0 0 252.622
1.254.306 50.149 0 0 1.304.456

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Anlagengitter NETTOBUCHWERTE
31.12.2009 31.12.2008
--- --- ---
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 14.418 15.950
14.418 15.950
SACHANLAGEN
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 85.065 59.704
85.065 59.704
FINANZANLAGEN
Anteile an verbundenen Unternehmen 3.917.180 3.924.681
Beteiligungen 130.000 130.000
4.047.180 4.054.681
4.146.663 4.130.335

2. Finanzanlagevermögen

2.1 Anteile an verbundenen Unternehmen

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Wert der Beteiligung lt. Bilanz Beteiligungsquote Bilanzielles Eigenkapital Jahresergebnis
Name, Sitz 2009

EUR
2008

EUR
2009

%
2008

%
2009

EUR
2009

EUR
--- --- --- --- --- --- ---
CPM Cash Pool GmbH, Bonn 1 1 100,00 100,00 0 0
Deutsche Geschäftsführertag GmbH, Bonn 20.000 20.000 100,00 100,00 21.744 973
Deutsche GmbH-Institut GmbH, Bonn 1 0 0 100,00 100,00 25.000 0
Firma, fertig los GmbH, Bonn1 0 0 100,00 100,00 25.000 0
FORATIS AG, Bonn 50.000 50.000 100,00 100,00 55.000 0
FORIS Vermögensverwaltungs AG, Bonn 250.000 250.000 100,00 100,00 52.201 0
Go Ahead GmbH4 3.532.174 3.532.173 100,00 100,00 99.249 0
Gewerbepark Zapfholzweg AG, Bon2 50.000 50.000 100,00 100,00 -132.071 -45.261
Go Ahead Firmengruendung Limited, Birmingha4 0 1 100,00 100,00 2 0
Go Ahead Service Limited, Birmingham 1 1 100,00 100,00 2 0
Go Ahead Services Limited, Birmingham 1 1 100,00 100,00 321 -4.180
Haws GmbH, Bonn1 0 0 100,00 100,00 25.000 0
Lavend GmbH, Bonn1 0 0 100,00 100,00 25.000 0
On Behalf Limited, Birmingham 1 1 100,00 100,00 2 0
On Behalf Service Limited, Birmingham 1 1 100,00 100,00 2 0
On Behalf Services Limited, Birmingham 1 1 100,00 100,00 2 0
SIP GmbH, Hamburg3 15.000 22.501 100,00 100,00 15.778 571
3.917.180 3.924.681

1) Es handelt sich um Tochterunternehmen der FORATIS AG. Das Stammkapital beträgt jeweils 25.000 EURO und wird von der FORATIS AG gehalten.

2) Das negative Bilanzkapital der Gewerbepark Zapfholzweg AG resultiert aus konzerninternen Zinsbelastungen.

3) Es erfolgte eine Abschreibung auf den geringeren Teilwert.

4) Die Go Ahead Firmengruendung Ltd. wurde gelöscht; die Anschaffungskosten wurden der Go Ahead GmbH zugerechnet.

2.2 Beteiligungen

Es wird die Beteiligung an der QSearch GbR ausgewiesen.

3. Vorräte

3.1 Anteile an zum Verkauf bestimmter Kapitalgesellschaften

Unter den Vorräten werden die Anteile, die die FORIS AG an den Vorratsgesellschaften hält, ausgewiesen. Die Höhe der Anteile hat sich wie folgt entwickelt:

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31.12.2009

EUR
31.12.2008

EUR
Vorratsgesellschaften - AG 3.290.193 4.859.813
Einzahlungsverpflichtung - AG -3.228.504 -4.778.504
Wertberichtigungen - AG -61.690 -81.310
0 0

3.2 Geleistete Anzahlungen auf Prozessfinanzierung

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31.12.2009

EUR
31.12.2008

EUR
Geleistete Anzahlungen auf Prozessfinanzierung 2.912.688 3.027.804
EWB auf aktivierte Aufwendungen der Prozessfinanzierung -305.445 -762.035
2.607.243 2.265.769

4. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind unverzinslich und werden zum Nominalwert

abzüglich eines angemessenen geschätzten Betrages für Forderungsausfälle angesetzt. Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben 354.542,30 EURO eine Restlaufzeit von über einem Jahr.

5. Sonstige Vermögensgegenstände

Diese Position beinhaltet im Wesentlichen eine Darlehensforderung.

6. Wertpapiere des Umlaufvermögens

Die Aktien der ABIDAS AG sind aufgrund des dortigen Geschäftsverlaufes und unter Berücksichtigung der Unternehmensprognose bilanziell mit 1,00 EURO angesetzt.

7. Eigenkapital

7.1 Grundkapital

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31.12.2009

EUR
31.12.2008

EUR
5.860.000 5.860.000

Das Grundkapital ist aufgeteilt in 5.860.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Nennbetrag von je 1,00 EURO. Die Hauptversammlung hat am 26. Mai 2006 die Ermächtigung geschaffen, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 50 %, d. h. 2.930.000 Aktien zu erhöhen. Von dieser Ermächtigung wurde bislang kein Gebrauch gemacht.

7.2 Kapitalrücklage

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31.12.2009

EUR
31.12.2008

EUR
15.484.423 15.484.423

7.3 Bilanzgewinn

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31.12.2009

EUR
31.12.2008

EUR
Jahresüberschuss 1.238.845 2.118.998
Verlustvortrag aus dem Vorjahr -6.657.311 -8.776.308
Bilanzgewinn -5.418.466 -6.657.311

8. Rückstellungen

8.1 Steuerrückstellungen

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Steuerrückstellungen 01.01.2009

EUR
Verbrauch

EUR
31.12.2009

EUR
Körperschaftsteuer 285.000 0 285.000
285.000 0 285.000

8.2 Sonstige Rückstellungen

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Sonstige Rückstellungen 01.01.2009

EUR
Verbrauch

EUR
Auflösung

EUR
Zuführung

EUR
31.12.2009

EUR
Prozessrisiken 114.976 40.400 67.927 93.715 100.365
Personalkosten 468.276 98.217 0 337.675 707.735
Berufsgenossenschaftsbeiträge und Schwerbehindertenabgabe 6.838 6.299 539 12.590 12.590
Sonstige und eigene Prozessrisiken 64.133 32.965 10.258 8.145 29.055
Kosten für Erstellung und Prüfung Jahresabschluss, Erstellung Steuererklärungen 42.000 41.288 712 42.000 42.000
Aufsichtsratsvergütung 25.000 25.000 0 25.000 25.000
Drohende Verluste 0 0 0 88.570 88.570
721.224 244.169 79.436 607.695 1.005.314

9. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zur Finanzierung des Immobilienbesitzes in Höhe von 1.471.362 EURO sind durch Grundpfandrechte der FORIS Vermögensverwaltungs AG besichert.

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Gesamt Restlaufzeit bis 1 Jahr
31.12.2009

EUR
31.12.2008

EUR
31.12.2009

EUR
31.12.2008

EUR
--- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.471.362 1.527.756 59.753 56.394
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 129.748 169.722 129.748 169.722
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 38.162 38.302 38.162 38.302
Sonstige Verbindlichkeiten 237.016 1.209.125 237.016 600.894
1.876.289 2.944.905 464.679 865.312

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Restlaufzeit bis 1-5 Jahre Restlaufzeit> 5 Jahre
31.12.2009

EUR
31.12.2008

EUR
31.12.2009

EUR
31.12.2008

EUR
--- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.411.610 261.228 0 1.210.135
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 0 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 0 608.231 0 0
1.411.610 869.459 0 1.210.135

10. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen, Aufwendungen aus Verlustübernahmen

Diese Erträge und Aufwendungen resultieren aus den mit der Go Ahead GmbH, der FORIS Vermögensverwaltungs AG und der FORATIS AG abgeschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträgen.

11. Umsatz

Der Umsatz der Gesellschaft setzt sich zusammen aus den Bereichen:

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2009

EUR
2008

EUR
Erlöse aus dem Verkauf von AGs 119.900 58.500
Erlöse aus der Prozessfinanzierung 2.435.304 3.249.195
Erlöse aus dem Übersetzungsdienst 229.824 299.078
Übrige 141 304
2.785.170 3.607.077

IV. Sonstige Angaben

1. Haftungsverhältnisse gem. § 251 HGB

Die Gesellschaft hat für Verbindlichkeiten eines verbundenen Unternehmens Höchstbetragsbürgschaften bis zu 3,4 Mio. EURO gegenüber einem Kreditinstitut übernommen. Zum Bilanzstichtag betragen die entsprechenden Verbindlichkeiten des verbundenen Unternehmens 573.745,29 EURO.

2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen keine sonstigen finanziellen Verpflichtungen gegenüber Dritten sondern ausschließlich gegenüber verbundenen Unternehmen. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Mietzahlungen in Höhe von 103.350 EURO. Im Gegenzug werden Erträge aus Untervermietung erzielt.

3. Organe und Mitarbeiter der FORIS AG

3.1 Mitglieder des Vorstandes

Vorstand der Gesellschaft im Geschäftsjahr war Herr Dr. Christian Rollmann, Rechtsanwalt, Bonn. Am 26. Januar 2009 wurde Herr Prof. Dr. iur. Ulrich Tödtmann, Rechtsanwalt, Bonn, zum weiteren Vorstand bestellt. Am 2. März 2009 wurde Herr Dr. Christian Rollmann als Vorstand abberufen.

3.2 Mitglieder des Aufsichtsrates

Anteilsbesitz

per 31.12.2009

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Norbert Kopp, Dipl. Oec., Leverkusen, Kaufmann, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates bis 30.06.2009
Dr. Matthias Papenfuß, Rechtsanwalt, Geschäftsführender Gesellschafter der 3p Consulting GmbH, Königswinter, Vorsitzender des Aufsichtsrates ab dem 4. Juni 2008 bis 30.06.2009
Oliver Schmidt, Dipl.-Kaufmann, Unternehmer, Düsseldorf 12,7 %
Dr. Christian Rollmann, Rechtsanwalt, Bonn, Vorsitzender des Aufsichtsrates ab 30.06.2009 6,2 % (davon 0,9 % zuzurechnende)
Olaf Wilcke, Business Director International, Bonn, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates ab 30.06.2009

3.3 Organbezüge und Aktienbesitz

Die Hauptversammlung der FORIS AG hat am 26. Mai 2006 von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die Veröffentlichungspflicht der Vorstandsbezüge für die Jahre 2006 bis 2010 auszuschließen.

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat festgelegt und regelmäßig

überprüft. Das bestehende Vergütungssystem gewährleistet eine der Tätigkeit und Verantwortung angemessene Vergütung der Vorstandsmitglieder. Neben der persönlichen Leistung finden dabei auch die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens Berücksichtigung.

Die Vergütung des im Geschäftsjahr 2000 bis zum 2. März 2009 tätigen Vorstandsmitglied Dr. Christian Rollmann war bereits im Jahr 2008 von einem Dienstverhältnis in einen Beratungsvertrag auf selbstständiger Basis umgewandelt worden.

Die Vergütung des neu hinzugekommenen Vorstandsmitglieds Prof. Dr. Ulrich Tödtmann setzt sich aus einer erfolgsunabhängigen fixen und einer erfolgsbezogenen variablen Komponente zusammen. Der fixe Gehaltsbestandteil beträgt zwei Drittel, der variable Bestandteil ein Drittel der Gesamtvergütung. Der variable Anteil setzt sich aus einer Unternehmenstantieme in Höhe von 60 % und einer individuellen Tantieme in Höhe von 40 % zusammen. Bezugsgröße für die Ermittlung der Unternehmenstantieme ist das durchschnittliche Ergebnis vor Steuern (EBIT) der letzten drei dem abzurechnenden Geschäftsjahr vorausgehenden Geschäftsjahre, wie es sich jeweils aus dem geprüften und festgestellten Konzernjahresabschluss nach IFRS ergibt (sogenannte gleitende Basis). Erreicht der EBIT des Geschäftsjahres die gleitende Basis in einem Umfang zwischen 50 und 100 % beträgt die Tantieme entsprechend proportional zwischen 50 und 100 % der maximal erreichbaren Unternehmenstantieme.

Die Höhe der individuellen Tantieme ist vom Erreichen der vor Beginn des Geschäftsjahres zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem einzelnen Vorstandsmitglied vereinbarten Ziele abhängig. Darüber hinaus enthält die Vergütung des neuen Vorstandsmitglieds Sachbezüge, die im Wesentlichen aus den Versicherungsprämien für eine angemessene Unfallversicherung, eine Directors & Officers Versicherung und einer Direktversicherung im Rahmen der steuerlichen Regelungen besteht.

Die Aufsichtsratsvergütung der FORIS AG beträgt insgesamt 25.000 EURO p. a. Davon entfallen 10.000 EURO auf den Vorsitzenden des Aufsichtsrats und jeweils 7.500 EURO auf die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrats.

3.4 Vergütung der Abschlussprüfer

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden für Kosten der Konzern- und Jahresabschlussprüfung 39.502 EURO erfasst. Weitere Auftrags- oder sonstige Vertragsverhältnisse mit der Sauerland Rybka und Partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft bestanden und bestehen nicht.

4. Anzahl der Arbeitnehmer

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31.12.2009 31.12.2008
Vorstand 1 1
Leitende Angestellte 2 2
Juristen 4 4
Auszubildende 2 1
Sonstige Angestellte 40 31
Mitarbeiter gesamt 49 39
Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter für den Berichtszeitraum 45 39

Über die laufende Entlohnung der Mitarbeiter hinaus erfolgen keine Vergütungen in Form von Pensionszusagen o. ä. Der Anstieg der Mitarbeiteranzahl ist darauf zurückzuführen, dass einige zuvor extern in Anspruch genommene Dienstleistungen durch eigene Mitarbeiter übernommen wurden.

5. Entsprechungserklärung zum Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat erklären, dass die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben und dem Deutschen Corporate Governance Kodex mit den unter B. dargelegten Einschränkungen entsprochen wurde. Diese Erklärung wurde den Aktionären zugängig gemacht. Sie ist unter

http://www.foris.de/investor-relations/corporate-governance.html

jederzeit in der aktuellen Fassung abrufbar. Die jeweiligen Erklärungen sind in den Geschäftsberichten der Vorjahre abgedruckt und ebenfalls unter der vorgenannten Internetanschrift einsehbar und stehen zum Ausdruck zur Verfügung.

6. Angaben gemäß § 289 Abs. 4 HGB

In der Satzung der Gesellschaft sind keine vom Gesetz abweichende Regelungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und Änderungen der Satzung geregelt. Bezüglich genehmigter Kapitalmaßnahmen wird auf Punkt 2 des Lageberichts verwiesen. Vereinbarungen im Zusammenhang mit einem etwaigen Kontrollwechsel in Folge eines Übernahmeangebotes oder entsprechende Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Organmitgliedern oder Arbeitnehmern bestehen nicht.

Bonn, 15. März 2010

FORIS AG

Prof. Dr. Ulrich Tödtmann

Vorstand

Ausblick

Die FORIS AG hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr in einem rückläufigen konjunkturellen Umfeld behauptet, und vor diesem Hintergrund haben wir ein ordentliches Ergebnis erzielt. Auch das laufende Geschäftsjahr 2010 wird nach unserer Einschätzung schwierige konjunkturelle Rahmenbedingungen für die weitere Unternehmensentwicklung bieten. Die erwartete Erholung der Wirtschaftslage sollte auch für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung unserer Geschäftsfelder eine moderat positive Auswirkung haben. Über das Geschäftsjahr 2010 hinausgehende Prognosen halten wir angesichts der instabilen Konjunkturentwicklung für nicht angebracht.

In der Prozessfinanzierung werden wir unsere Strategie konsequent fortsetzen, die Krise als Chance zu nutzen. Gerade im Zeichen der anhaltenden Wirtschafts- und Finanzkrise gehen wir davon aus, dass die finanziellen Spielräume enger werden und mehr und mehr Anspruchsinhaber einen starken Partner für ihre Prozessfinanzierung suchen. Wir werden diese Entwicklung auch weiterhin nutzen, um uns durch verstärkte Vertriebs- und Marketingaktivitäten am Markt zu positionieren und neben privaten Anspruchsinhabern zunehmend auch Unternehmen als Kunden zu gewinnen.

Im Jahr 2010 wird der Übersetzungsdienst unter der neuen Marke "FORIS lingua" ein starkes, eigenständiges Profil erhalten. Als führender Anbieter für rechtskonforme Fachübersetzungen soll sich diese Marke im Wettbewerb etablieren. Hinsichtlich des FORIS AnwaltsVerzeichnisses planen wir im laufenden Berichtsjahr eine stärkere kommerzielle Nutzung.

In finanzieller Hinsicht richten wir unsere Aktivitäten weiter auf ein kontinuierliches Unternehmenswachstum aus. Im Fokus steht dabei der Ausbau profitablen Wachstums in allen Geschäftsbereichen mit dem Ziel, Unternehmenswert und Aktienkurs der FORIS AG kontinuierlich zu steigern und mittelfristig unsere Aktionäre durch eine Dividende an den Geschäftserfolgen teilhaben zu lassen.

FORIS AG

Prof. Dr. Ulrich Tödtmann

Vorstand

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