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LEONI AG

Annual / Quarterly Financial Statement May 7, 2010

262_rns_2010-05-07_f85c167b-7282-4835-9771-82daf7d10e3a.html

Annual / Quarterly Financial Statement

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Leoni AG

Nürnberg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2009 bis zum 31.12.2009

Bestätigungsvermerk

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der LEONI AG, Nürnberg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Nürnberg, 25. Februar 2010

**Ernst & Young GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Broschulat, Wirtschaftsprüfer

Zenk, Wirtschaftsprüfer

Bilanz zum 31. Dezember 2009

Aktiva

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EUR 31.12.2008

EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Rechte und ähnliche Werte 1.845.350,00 3.214.483,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 1.828.450,29 2.033.918,29
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.108.777,00 6.375.374,00
5.937.227,29 8.409.292,29
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 238.824.400,29 238.849.964,88
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 459.061.349,08 569.286.840,98
3. Sonstige Ausleihungen 1.404.955,64 1.503.562,16
699.290.705,01 809.640.368,02
707.073.282,30 821.264.143,31
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 345.598.024,59 352.405.438,76
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4.739.939,70 4.995.818,57
3. Sonstige Vermögensgegenstände 6.777.197,53 15.662.839,59
357.115.161,82 373.064.096,92
II. Wertpapiere
Eigene Anteile 0,00 29.056.209,04
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 84.873.119,67 78.847.314,86
441.988.281,49 480.967.620,82
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.921.072,14 2.313.018,76
1.150.982.635,93 1.304.544.782,89
Passiva
EUR EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 29.700.000,00 29.700.000,00
II. Kapitalrücklage 171.998.727,09 171.998.727,09
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 1.091.608,17 1.091.608,17
2. Rücklage für eigene Anteile 0,00 29.056.209,04
3. Andere Gewinnrücklagen 86.390.487,25 86.390.487,25
87.482.095,42 116.538.304,46
IV. Bilanzgewinn 15.144.512,53 11.821.765,80
304.325.335,04 330.058.797,35
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 20.964.868,54 19.974.258,96
2. Steuerrückstellungen 864.840,00 0,00
3. Sonstige Rückstellungen 5.935.801,00 21.137.827,00
27.765.509,54 41.112.085,96
C. Verbindlichkeiten
1. Anleihen 200.000.000,00 200.000.000,00
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 399.358.544,43 413.712.160,18
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.001.039,75 5.748.607,11
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 193.208.893,80 272.621.078,87
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0,00 363.363,03
6. Sonstige Verbindlichkeiten 24.323.313,37 40.928.690,39
818.891.791,35 933.373.899,58
1.150.982.635,93 1.304.544.782,89

Gewinn- und Verlustrechnung für 2009

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EUR 2008

EUR
1. Sonstige betriebliche Erträge 69.537.310,40 44.891.036,50
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 12.664.052,28 12.927.422,38
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 3.759.261,45 3.840.080,69
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 3.553.463,68 3.664.649,31
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen 28.132.466,95 63.768.951,81
-48.109.244,36 -84.201.104,19
5. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags erhaltene Gewinne 0,00 38.487.056,67
6. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 43.057.378,15 24.717.911,84
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 7.362.259,73 34.414.390,00
8. Aufwendungen aus Verlustübernahmen 55.028.583,82 0,00
9. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 256.947,20 2.497.891,48
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 34.823.654,95 41.597.237,27
-39.689.548,09 53.524.229,76
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -18.261.482,05 14.214.162,07
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2.091.133,85 -5.220.302,69
13. Sonstige Steuern 34.846,41 48.398,61
-2.125.980,26 5.171.904,08
14. Jahresfehlbetrag/-überschuss -20.387.462,31 19.386.066,15
15. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 6.475.765,80 1.935.699,65
16. Entnahme aus der Rücklage für eigene Aktien 29.056.209,04 0,00
17. Einstellung in andere Gewinnrücklagen 0,00 -9.500.000,00
18. Bilanzgewinn 15.144.512,53 11.821.765,80

Anhang 2009

der LEONI AG

Grundlagen

Nach der gesellschaftsrechtlichen Umstrukturierung der LEONI AG in 1999 nimmt diese als Konzern-Holding nunmehr nur noch Finanzierungs- und Verwaltungsaufgaben sowie die strategische Steuerung wahr. Aufwendungen und Erträge, die mit der Tätigkeit der LEONI AG als geschäftsführende Holding in Zusammenhang stehen, sowie erbrachte Dienstleistungen werden größtenteils an die Tochtergesellschaften weiterbelastet.

Gliederungs- und Bewertungsgrundsätze

Der Jahresabschluss der LEONI AG ist entsprechend den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt worden. Bei der Aufstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren angewandt.

Das Anlagevermögen ist zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die Abschreibungen werden planmäßig im jeweils steuerlich zulässigen Rahmen verrechnet. Zugänge ab dem Jahr 2008 werden immer linear abgeschrieben. In früheren Jahren wurden die unbeweglichen Anlagegüter linear, die beweglichen überwiegend degressiv abgeschrieben. Für Zugänge aus den Vorjahren wird auf die lineare Abschreibungsmethode umgestellt, sobald dies zu höheren Jahresabschreibungen führt.

Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Netto-Einzelwert von 150 EUR (bis zum 31. Dezember 2007 410 EUR), sind im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben bzw. als Aufwand erfasst worden; ihr sofortiger Abgang wurde unterstellt. Für Anlagegüter mit einem Netto-Einzelwert von mehr als 150 EUR bis 1.000 EUR, die nach dem 31. Dezember 2007 angeschafft worden sind, wurde der jährlich steuerlich zu bildende Sammelposten aus Vereinfachungsgründen in die Handelsbilanz übernommen. Von den jährlichen Sammelposten, deren Höhe insgesamt von untergeordneter Bedeutung ist, werden entsprechend den steuerlichen Vorschriften pauschalierend jeweils 20% im Jahr, für dessen Zugänge er gebildet wurde, und den vier darauf folgenden Jahren abgeschrieben.

Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert ausgewiesen.

Ausleihungen, Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände in Euro sind zum Nennwert oder dem niedrigeren am Bilanzstichtag beizulegenden Wert bewertet. Währungsforderungen sind zu Anschaffungskosten bewertet; zum Bilanzstichtag eingetretene Kursverluste sind berücksichtigt.

Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.

Die Ermittlung der Pensionsverpflichtungen erfolgte analog zur Ermittlung im Konzernabschluss entsprechend internationalen Grundsätzen nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung erwarteter zukünftiger Gehalts- und Rentensteigerungen. Bei Abweichungen zwischen versicherungsmathematischen Annahmen und der tatsächlichen Entwicklung der zu Grunde gelegten Rechnungsparameter entstehen versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste, die zu einem Auseinanderfallen von Anwartschaftsbarwert der Verpflichtung und bilanzieller Rückstellung führen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die außerhalb einer Bandbreite von 10% des Anwartschaftsbarwerts liegen, werden über die durchschnittliche Restdienstzeit der Mitarbeiter verteilt.

Der so ermittelte Wert liegt über dem Teilwert nach § 6a EStG.

Bei der Bemessung der übrigen Rückstellungen haben wir allen erkennbaren Risiken angemessen und ausreichend Rechnung getragen.

Die Verbindlichkeiten in Euro sind mit ihren Rückzahlungsbeträgen bewertet. Währungsverbindlichkeiten sind zu Anschaffungskosten bewertet; zum Bilanzstichtag eingetretene Kursverluste sind berücksichtigt.

Anlagevermögen

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01.01.2009

TEUR
Umbuchungen

TEUR
Zugänge

TEUR
Abgänge

TEUR
31.12.2009

TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstands
Rechte und ähnliche Werte 12.073 0 200 137 12.136
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 6.430 0 0 0 6.430
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 14.014 0 190 2.243 11.961
20.414 0 190 2.243 18.391
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 238.850 0 0 25 238.825
2. Ausladungen an verbundene Unternehmen 574.580 0 1.563 114.174 461.959
3. Sonstige Ausleihungen 1.503 0 0 98 1.405
814.933 0 1.563 114.297 702.199
847.450 0 1.953 116.677 732.726

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kumulierte Abschreibungen

TEUR
Buchwert 31.12.2009

TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstands
Rechte und ähnliche Werte 10.291 1.845
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 4.602 1.828
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 7.852 4.109
12.454 5.937
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0 238.825
2. Ausladungen an verbundene Unternehmen 2.908 459.061
3. Sonstige Ausleihungen 0 1.405
2.908
699.291
25.653
707.073

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Buchwert 31.12.2008

TEUR
Abschreibungen(A)/Zuschreibungen(Z) des Geschäftsjahres

TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstands
Rechte und ähnliche Werte 3.215 1.554 (A)
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 2.034 205 (A)
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 6.375 1.794 (A)
8.409 1.999 (A)
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 238.850
2.642 (Z)
2. Ausladungen an verbundene Unternehmen 569.287 257 (A)
3. Sonstige Ausleihungen 1.503
2.642 (Z)
809.640 257 (A)
2.642 (Z)
821.264 3.810 (A)

Finanzanlagen

Die LEONI AG leitet Darlehen regelmäßig an die Konzerngesellschaften durch. Die mittel- und langfristigen Darlehen an die Tochtergesellschaften weisen wir unter den Ausleihungen aus.

Die Abschreibungen auf Ausleihungen an verbundene Unternehmen betreffen Währungskursverschlechterungen, die Zuschreibungen auf Finanzanlagen betreffen Währungskurserhöhungen bei Forderungen, die in den Vorjahren auf Grund von Wechselkursverschlechterungen wertzuberichtigen waren.

Die Zuschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von TEUR 2.642 sind in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position "6. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens" ausgewiesen. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von TEUR 257 sind in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position "8. Abschreibungen auf Finanzanlagen" ausgewiesen.

Anteilsbesitzliste gem. § 285 HGB

Siehe Anlage zum Anhang 2009

Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände

Die LEONI AG steuert und wickelt die zentrale Finanzierung des gesamten Konzerns ab. Demzufolge beinhaltet dieser Posten im Wesentlichen Forderungen aus der Refinanzierung der Tochtergesellschaften, aber auch Forderungen aus der Weiterbelastung von zentralen Dienstleistungen.

In den sonstigen Vermögensgegenständen war im Vorjahr eine Forderung über ein Körperschaftsteuerguthaben in Höhe von TEUR 4.706 enthalten. Die Forderung wurde zum 30.06.2009 an die HypoVereinsbank München verkauft. Die Erstattung des Guthabens ab dem Jahr 2009 in 9 gleichen Raten in Höhe von TEUR 619 erfolgt durch eine Abtretungserklärung der LEONI AG gegenüber dem Finanzamt Nürnberg-Zentral an die HypoVereinsbank München. Die HypoVereinsbank München hat sich verpflichtet bei einer nachträglichen Feststellung eines höheren Körperschaftsteuerguthabens, den über die vorgesehene Rate des Forderungsbetrages hinausgehenden vereinnahmten Betrag der LEONI AG gutzuschreiben.

Die Forderungen mit einer Restlaufzeit von über 1 Jahr gliedern sich wie folgt:

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TEUR
Insgesamt davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
--- --- ---
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 345.598 0
(Vorjahr 352.405 0)
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4.739 0
(Vorjahr 4.996 0)
Sonstige Vermögensgegenstände 6.777 2.931
(Vorjahr 15.663 6.663)

Wertpapiere

Die LEONI AG startete am 14.10.2008 ein Aktienrückkaufprogramm. Am 10.12.2008 war dieses abgeschlossen. Es wurden 2.970.000 Aktien zu einem durchschnittlichen Kurs von 9,79 EUR je Aktie erworben. Dies entspricht 10% des Grundkapitals (2.970.000 EUR).

Im Juli 2009 wurden 36.501 Aktien zum Erwerb von Anteilen an der Valentines Robotics Inc. hingegeben.

Die LEONI AG kündigte am 06.10.2009 den Verkauf der eigenen Aktien an. Die am 07.10.2009 erfolgte Platzierung von 2.933.499 eigenen Aktien, entsprechend 9,88% des Grundkapitals, konnte vollständig und erfolgreich abgeschlossen werden.

Die Aktien wurden im Wege eines beschleunigten Platzierungsverfahrens (Accelerated Bookbuilding) angeboten und zu einem Preis von 14,50 EUR platziert. Der Bruttoemissionserlös für die LEONI AG belief sich auf rund 42,5 Mio. EUR, der Nettoemissionserlös auf rund 40,2 Mio. EUR.

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der LEONI AG beträgt 29.700.000 EUR und ist in 29.700.000 Stückaktien eingeteilt.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand ist durch den Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Mai 2006 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 2. Mai 2011 gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu TEUR 14.850 zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann.

Rücklage für eigene Anteile

Im Jahr 2009 hat die LEONI AG eigene Anteile in Höhe von 10% der Stimmrechte veräußert. Die Rücklage für eigene Anteile ist in voller Höhe aufzulösen

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TEUR
Stand 1.1.2009 29.056
- Entnahme der Rücklage für eigene Anteile -29.056
Stand 31.12.2009 0

Andere Gewinnrücklagen

Die anderen Gewinnrücklagen haben sich nicht verändert.

Bilanzgewinn

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TEUR
Stand 1.1.2009 11.822
- Ausschüttung für 2008 -5.346
Gewinnvortrag 6.476
- Jahresfehlbetrag 2009 -20.388
+ Entnahme aus der Rücklage für eigene Aktien 29.056
Stand 31.12.2009 15.144

Rückstellungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthalten neben den Rückstellungen aus Einzelzusagen auch Rückstellungen auf Grund von Betriebsvereinbarungen. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte zum 31. Dezember 2009 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren. Die Verpflichtungen wurden mit einem Rechnungszinssatz von 5,5% ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne in Höhe von TEUR 1.218 (Vorjahr TEUR 2.645) waren aufgrund der angewandten Korridormethode am Bilanzstichtag bilanziell nicht erfasst.

Die sonstigen Rückstellungen teilen sich wie folgt auf:

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31.12.2009

TEUR
31.12.2008

TEUR
Personalbereich 2.423 3.068
Übrige 3.513 18.070
5.936 21.138

Wie im Vorjahr umfassen die Rückstellungen für den Personalbereich im Wesentlichen Aufwendungen für variable Vergütungen für Führungskräfte, rückständigen Urlaub und Altersteilzeitvereinbarungen.

Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen im Wesentlichen ungewisse Verbindlichkeiten und Drohverluste sowie Rückstellungen für ausstehende Rechnungen und Jahresabschlusskosten.

Verbindlichkeiten

Am 17. Juli 2006 hat die LEONI AG eine Anleihe in Höhe von TEUR 200.000 mit einer Laufzeit von 7 Jahren begeben. Die Anleihe wird mit 5 % verzinst.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind enthalten:

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31.12.2009

TEUR
31.12.2008

TEUR
Verbindlichkeiten aus Steuern 6.853 293
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 933 1.008

In den Steuerverbindlichkeiten ist eine Umsatzsteuer-Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 6.607 für eine seit dem 01. Januar 2009 bestehende umsatzsteuerliche Organschaft enthalten.

In den Sozialverbindlichkeiten ist ein Darlehen der Unterstützungseinrichtung e.V. mit TEUR 933 (Vorjahr TEUR 1.008) enthalten.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Am 16. September 2009 wurde ein weiteres Schuldscheindarlehen (SSD) mit einer Laufzeit von 5 Jahren aufgenommen. Es wurde ein Betrag in Höhe von 25 Mio. EUR aufgenommen. Dieses SSD wurde mit einem variablen Zinssatz abgeschlossen. Zum Bilanzstichtag gab es für dieses SSD keine Absicherung des Zinssatzes begründet mit dem niedrigen Zinsniveau.

Zusätzlich wurden im Geschäftsjahr 2009 neue langfristige Bankverbindlichkeiten in Höhe von 10,0 Mio. EUR aufgenommen. Die planmäßigen Tilgungen der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betrugen 41,1 Mio. EUR. Für das neu aufgenommene Darlehen wurde ein fester Zinssatz vereinbart.

Die durch Grundpfandrechte gesicherten Kredite wurden planmäßig im laufenden Jahr getilgt und valutieren zum Jahresende mit 0,1 Mio. EUR (Vorjahr 0,9 Mio. EUR).

Finanzinstrumente und Derivate

Zinsrisiken

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31.12.2009

TEUR
davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr

TEUR
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren

TEUR
davon gesichert durch Grundpfandrechte

TEUR
Anleihen 200.000 0 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 399.359 17.283 90.000 102
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.001 2.001 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 193.209 193.209 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 24.323 24.323 0 0
818.892 236.816 90.000 102

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31.12.2008

TEUR
davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr

TEUR
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren

TEUR
davon gesichert durch Grundpfandrechte

TEUR
Anleihen 200.000 0 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 413.712 44.398 90.000 882
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.749 5.749 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 272.621 272.621 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 363 363 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 40.929 40.929 0 0
933.374 364.060 90.000 882

Die LEONI AG ist für die Finanzierung der Konzerngesellschaften weltweit zuständig. Dies erfolgt unter anderem durch Aufnahme von kurz- und langfristigen Bankkrediten. Sofern hierfür keine Festzinsvereinbarung getroffen wurde, schließt die LEONI AG zur Vermeidung der Zinsänderungsrisiken Zinsderivate ab.

Zum Stichtag bestehen für Finanzierungsbeträge Zinsswaps in Höhe von 125,5 Mio. EUR (Vorjahr 142,7 Mio. EUR) und Collars in Höhe von 136,0 Mio. EUR (Vorjahr 136,0 Mio. EUR). Zinscaps bestehen zum Bilanzstichtag nicht.

Den Zinsswaps und Collars liegen kongruente Kreditfinanzierungen zu Grunde, so dass eine Bewertungseinheit vorliegt. Der Marktwert der Zinsswaps beträgt am Bilanzstichtag -9,1 Mio. EUR (Vorjahr -7,5 Mio. EUR), der Marktwert der Collars beträgt -6,7 Mio. EUR (Vorjahr -3,4 EUR). Auf Grund der vorliegenden Bewertungseinheiten beträgt der Buchwert EURO (Vorjahr EUR 0).

Die Ermittlung des Marktwertes der Zinsderivate erfolgt auf Basis von Market to Market Niveau unter Berücksichtigung der Zinskurve am Bilanzstichtag, wobei eine Abzinsung der zukünftigen Cashflows erfolgt.

Währungsrisiken

Währungsrisiken entstehen für die LEONI AG nur dann, wenn Konzerngesellschaften in deren Landeswährungen finanziert oder Sicherungsgeschäfte für deren operative Tätigkeiten abgeschlossen werden.

Die LEONI AG reicht diese Währungsrisiken nahezu vollständig an die Banken in Form von Devisentermingeschäften oder Darlehen in Fremdwährung weiter.

Zum Bilanzstichtag bestehen Devisentermingeschäfte für die Refinanzierung von Forderungen und Verbindlichkeiten an Konzerngesellschaften im Wesentlichen in den Währungen Britische Pfund, Polnische Zloty, Schweizer Franken und US-Dollar mit einem Betrag in Höhe von 171,6 Mio. EUR (Vorjahr 138,7 Mio. EUR).

Diese Sicherungsgeschäfte haben am Stichtag positive Marktwerte von TEUR 1.742 und negative Marktwerte von TEUR 413 (Vorjahr positiver Marktwert TEUR 2.062, negativer Marktwert TEUR 3.704), die mit einem Buchwert von TEUR 413 (Vorjahr TEUR 3.704) unter den sonstigen Rückstellungen erfasst wurden.

Zum 31. Dezember 2009 waren Sicherungsgeschäfte mit Konzerngesellschaften in Höhe von 96,3 Mio. EUR (Vorjahr 230,8 Mio. EUR) für deren operative Tätigkeiten abgeschlossen. Der positive Marktwert der Devisentermingeschäfte mit Konzerngesellschaften betrug TEUR 615 (Vorjahr TEUR 30.947), der negative Marktwert der Devisentermingeschäfte betrug TEUR 1.546 (Vorjahr TEUR 4.290). Korrespondierend hierzu betrugen die positiven Marktwerte der Devisentermingeschäfte mit Banken TEUR 1.333 (Vorjahr TEUR 1.353) und die negativen Marktwerte TEUR 402 (Vorjahr TEUR 28.271). Für diese Devisentermingeschäfte liegen die Voraussetzungen für geschlossene Positionen vollständig vor. Das nach Verrechnung verbleibende Risiko beträgt TEUR 0 (Vorjahr TEUR 261). Im Vorjahr wurde eine Drohverlustrückstellung für dieses Risiko gebildet.

Der Marktwert der Devisentermingeschäfte wird durch einen Vergleich des vereinbarten Devisenterminkurses mit dem korrespondierenden Terminkurs am Stichtag ermittelt.

Insgesamt wurden im Geschäftsjahr Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.095,4 (Vorjahr Aufwendungen von TEUR 7.120,8) aus den Devisensicherungsgeschäften erfolgswirksam verbucht. Dem stehen kompensierende Effekte aus der Bewertung der Finanzierung der Gesellschaften in Fremdwährung gegenüber.

Gewinn- und Verlustrechnung

Sonstige betriebliche Erträge

Der wesentliche Anteil an diesem Posten besteht aus Erträgen aus der Weiterbelastung von Aufwendungen, die im Rahmen der Wahrnehmung der Holdingfunktion und für zentrale Dienste entstanden sind.

Weiterhin ist der Ertrag aus dem Verkauf von eigenen Anteilen (Wertpapieren des Umlaufvermögens) in Höhe von TEUR 11.619 (Vorjahr TEUR 0) enthalten.

Darin enthalten sind auch periodenfremde Erträge für Auflösungen von Rückstellungen in Höhe von TEUR 11.571 (Vorjahr TEUR 1.443).

Personalaufwand

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2009

TEUR
2008

TEUR
In diesem Posten sind Aufwendungen für Altersversorgung enthalten: 1.947 2.049

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt:

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2009 2008
männlich 107 114
weiblich 57 58
164 172

Der Personalstand zum 31. Dezember 2009 betrug 160 Mitarbeiter (Vorjahr 180).

Erträge aus Beteiligungen, Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

Die ausgewiesenen Erträge stammen aus verbundenen Unternehmen.

Zinsergebnis

In dem Posten Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge bzw. Zinsen und ähnliche Aufwendungen sind aus verbundenen Unternehmen enthalten:

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TEUR
Insgesamt davon aus verbundenen Unternehmen
--- --- ---
Zinserträge 7.362 6.991
(Vorjahr 34.414 33.174)
Zinsaufwendungen 34.824 2.423
(Vorjahr 41.597 11.816)

Haftungsverhältnisse

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31.12.2009

TEUR
31.12.2008

TEUR
Verbindlichkeiten aus:
- Bürgschaften 138.852 143.222
davon zugunsten verbundener Unternehmen 134.325 137.012
davon zugunsten Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4.527 6.210

Andere nach § 251 HGB anzugebende Verpflichtungen bestehen nicht.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen für Miet- und Leasingaufwendungen in Höhe von TEUR 1.980.

Die finanziellen Verpflichtungen für Miet- und Leasingaufwendungen enden zwischen 2010 und 2013.

Veröffentlichung nach § 25 (1) WpHG über Beteiligungen

Lehman Brothers Holdings Inc., New York, USA unter 3%

Die Lehman Brothers Holdings Inc., New York, USA hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 09. Februar 2009 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der LEONI AG, Nürnberg, Deutschland, ISIN: DE0005408884, WKN: 540888 am 16. Oktober 2008 durch Aktien die Schwelle von 3% der Stimmrechte unterschritten hat. Am 16. Oktober 2008 betrug der Stimmrechtsanteil der Lehmann Brothers Holding Inc. 2,62% (das entspricht 777.240 von insgesamt 29.700.000 Stimmrechten).

Diese 2,62% (das entspricht 777.240 von insgesamt 29.700.000. Stimmrechten) sind der Lehman Brothers Holdings Inc. zum 16. Oktober 2008 gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen.

Bestinver Gestión S.A. SGIIC, Madrid, Spanien über 3%

Die Bestinver Gestión S.A. SGIIC, Madrid, Spanien hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtanteil an der LEONI AG, Nürnberg, Deutschland, ISIN: DE0005408884, WKN: 540888 am 06. Mai 2009 die Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,162% (das entspricht 939.112 von insgesamt 29.700.000 Stimmrechten) beträgt.

Davon sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 WpHG 0,793% der Stimmrechte (das entspricht 235.499 von insgesamt 29.700.000 Stimmrechten) zuzurechnen.

LEONI AG, Nürnberg unter 10%

Die LEONI AG teilt gemäß § 26 Abs. 1 Satz 2 WpHG mit, dass ihr Anteil an eigenen Aktien an der LEONI AG, Nürnberg, Deutschland, ISIN: DE0005408884, WKN: 540888 am 02. Juli 2009 die Schwelle von 10% der Stimmrechte unterschritten hat und nunmehr 9,88% (das entspricht 2.933.499 von insgesamt 29.700.000 Stimmrechten) beträgt.

Bestinver Gestion S.A. SGIIC, Madrid, Spanien unter 3%

Die Bestinver Gestión S.A. SGIIC, Madrid, Spanien hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtanteil an der LEONI AG, Nürnberg, Deutschland, ISIN: DE0005408884, WKN: 540888 am 07. August 2009 die Schwelle von 3% der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 2,905% (das entspricht 862.697 von insgesamt 29.700.000 Stimmrechten) beträgt. 0,804% der Stimmrechte (das entspricht 238.800 von insgesamt 29.700.000 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6WpHG zuzurechnen.

LEONI AG, Nürnberg unter 5% und 3%

Die LEONI AG teilt gemäß § 26 Abs. 1 Satz 2 WpHG mit, dass ihr Anteil an eigenen Aktien an der LEONI AG, Nürnberg, Deutschland, ISIN: DE0005408884, WKN: 540888 am 09. Oktober 2009 die Schwelle von 5% und 3% der Stimmrechte unterschritten hat und nunmehr 0% (das entspricht 0 von insgesamt 29.700.000 Stimmrechten) beträgt.

Organe der LEONI AG

Aufsichtsrat

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Ausgeübter Beruf Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien
Dr. Werner Rupp, Burgthann Vorsitzender des Aufsichtsrats Vorsitzender des Vorstandes der NÜRNBERGER Beteiligungs-Aktiengesellschaft, Nürnberg Vorsitzender des Aufsichtsrats der NÜRNBERGER Beamten Lebensversicherung AG, Nürnberg
Sprecher des Vorstands der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG, Nürnberg Vorsitzender des Aufsichtsrats der NÜRNBERGER Pensionsfonds AG, Nürnberg
Vorsitzender des Aufsichtsrats der NÜRNBERGER Pensionskasse AG, Nürnberg
Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG, Nürnberg
Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der NÜRNBERGER Krankenversicherung AG, Nürnberg
Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der NÜRNBERGER Versicherung AG Österreich, Salzburg
Mitglied des Aufsichtsrats der Fürst Fugger Privatbank KG, Augsburg
Vorsitzender des Verwaltungsrats der NÜRNBERGER Beratungs- und Betreuungsgesellschaft für betriebliche Altersversorgung und Personaldienstleistungen mbH, Nürnberg
Franz Spieß1) , Roth-Pfaffenhofen Erster Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats 2. Bevollmächtigter der IG-Metall-Verwaltungsstelle, Schwabach -
Ernst Thoma, Nürnberg Zweiter Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats im Ruhestand Mitglied des Aufsichtsrats der Hella KGaA Hueck & Co., Lippstadt bis 20.11.2009
Mitglied des Beirates der Firma Dehn & Söhne GmbH & Co. KG, Neumarkt
Vorsitzender des Beirates der Wieland Holding GmbH, Bamberg bis 13.10.2009
Gabriele Bauer1) , Prichsenstadt Gesamtbetriebsratsvorsitzende -
Josef Häring1) , Grafenwiesen Betriebsratsvorsitzender -
Ralf Huber1) , Nürnberg Leitender Angestellter -
Karl-Heinz Lach1) , Eschweiler Betriebsratsvorsitzender -
Dr. Bernd Rödl, Nürnberg Mitglied des Aufsichtsrats ab 14.05.2009 Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Rechtsanwalt Mitglied des Beirates der Baumüller Holding GmbH & Co. KG, Nürnberg
Mitglied des Unversitätsrats der Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen-Nürnberg
Horst Schmidmer, Nürnberg Geschäftsführer der NORIS Marine Systems GmbH & Co. KG und der GRAW Radiosondes GmbH & Co. KG -
Benno Schwiegershausen, Nürnberg Mitglied des Aufsichtsrats bis 14.05.2009 seitdem Ersatzmitglied Unternehmensberater
Wilhelm R. Wessels, Kalchreuth Mitglied des Vorstandes der GfK SE Mitglied des Beirates der TriStyle Mode GmbH & Co. KG, Fürth
Mitglied des Vorstands der STAEDTLER Stiftung, Nürnberg
Mitglied des Verwaltungsrats der STAEDTLER Noris GmbH, Nürnberg
Helmut Wirtz1) , Stolberg Mitglied des Aufsichtsrats 1. Bevollmächtigter der IG Metall, Verwaltungsstelle Stolberg Mitglied des Aufsichtrats der Aurubis AG, Hamburg
Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. E.h. Klaus Wucherer, Ungelstetten / Winkelhaid Dipl.-Ing. Mitglied des Aufsichtsrats der DÜRR AG, Bietigheim-Bissingen ab 03.11.2009
Mitglied des Aufsichtsrats der Infineon Technologies AG, München
Mitglied des Aufsichtsrats der SAP AG, Walldorf

1) Arbeitnehmervertreter

Vorstand

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Ausgeübter Beruf Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien
Dr. Klaus Probst, Heroldsberg Vorsitzender des Vorstands Vorstand Unternehmensbereich Draht/Kabel (WCS) Mitglied des Beirates der Firma Lux-Haus GmbH & Co. KG, Georgensgmünd
Mitglied des Aufsichtsrats der ZAPP AG, Ratingen
Mitglied des Aufsichtsrats der GRAMMER AG, Amberg
Dieter Bellé, Roth Vorstand Controlling / Finanzen und Arbeitsdirektor
Uwe H. Lamann, Nürnberg Vorstand Unternehmensbereich Bordnetz-Systeme (WSD) Mitglied des Aufsichtsrats der Koninklijke Nedschroef Holding B.V., Helmond, Niederlande
Mitglied des Beirats der FEP Fahrzeugelektrik Pirna GmbH, Pirna

Vergütung des Vorstandes

Die individualisierte Darstellung des Aufwands für die Vergütung des Vorstands im Geschäftsjahr 2009 ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich:

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Vergütung Pensionen Pensionen
Erfolgsunabhängige Komponente Erfolgsabhängige Komponente Komponente mit langfristiger Anreizwirkung Sonstiges Gesamt Jahresbezug bei Eintritt des Pensionsfalles Zuführung zur Pensionsrückstellung im Geschäftsjahr
--- --- --- --- --- --- --- ---
T€
--- --- --- --- --- --- --- ---
Dr. K. Probst
2009 455 € 295 € 0 € 28 € 778 € 297 € 405 €
2008 455 € 245 € -295 € 28 € 433 € 239 € 117 €
D. Bellé
2009 300 € 250 € 0 € 36 € 586 € 188 € 111 €
2008 300 € 200 € -295 € 33 € 238 € 170 € 111 €
U. Lamann
2009 330 € 220 € 0 € 27 € 577 € 188 € 182 €
2008 300 € 200 € -295 € 25 € 230 € 188 € 542 €
Gesamt 2009 1.085 € 765 € 0 € 91 € 1.941 € 673 € 698 €
Gesamt 2008 1.055 € 645 € -885 € 86 € 901 € 597 € 770 €

Die sonstigen Bezüge beinhalten geldwerte Vorteile aus der Überlassung von Dienstwagen und Zuschüssen zu Versicherungen.

Die Grundzüge des Vergütungssystems sind im Lagebericht dargestellt.

Vergütung früherer Mitglieder des Vorstandes und ihrer Hinterbliebenen

Die Bezüge früherer Mitglieder des Vorstandes und ihrer Hinterbliebenen betrugen im Geschäftsjahr TEUR 249 (Vorjahr: TEUR 244). Für frühere Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene sind Pensionsverpflichtungen in Höhe von TEUR 3.675 zurückgestellt.

Vergütung des Aufsichtsrates

Unter der Voraussetzung, dass die Hauptversammlung dem Gewinnverwendungsvorschlag zustimmt, betragen im Berichtsjahr die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates TEUR 499 (Vorjahr TEUR 670), davon entfallen auf den variablen Anteil der Vergütung TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 173).

Prüfungs- und Beratungsgebühren

Werden nicht angegeben, da für die LEONI AG ein Konzernabschluss erstellt wird und die Angaben dort gemacht werden.

Corporate Governance

Im Dezember 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat die aktualisierte Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben und den Aktionären durch Veröffentlichung auf der Internetseite der Gesellschaft (www.leoni.com) dauerhaft zugänglich gemacht.

Gewinnverwendungsvorschlag der LEONI AG

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EUR
Der Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2009 beträgt 15.144.512,53

Wir schlagen vor, diesen Bilanzgewinn in voller Höhe in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen.

Nürnberg, 25. Februar 2010

LEONI AG

Der Vorstand

Anlage zum Anhang des Jahresabschlusses zum 31.12.2009

der LEONI AG, Nürnberg

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 2009

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unmittelbare Tochtergesellschaft Währung Eigenkapital Anteil am Kapital Ergebnis des letzten Geschäftsjahres
mittelbare Tochtergesellschaft
--- --- --- --- ---
Tochtergesellschaften 3. Ebene
--- --- --- --- ---
Tochtergesellschaften 4. Ebene in Landes Währung in % in Landes Währung
--- --- --- --- ---
Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions
LEONI Kabel Holding GmbH, Nürnberg4)1) EUR 173.994.320 100 0
LEONI Kabel Verwaltungs-GmbH, Nürnberg EUR 35.671 100 -1.508
LEONI Draht GmbH, Nürnberg4)1) EUR 10.262.032 100 0
Haarländer GmbH, Roth4)1) EUR 2.756.321 100 0
LEONI Wire (Changzhou) Co. Ltd., Changzhou, China CNY 50.960.061 100 3.223.047
LEONI Temco Ltd., Cinderford, Gloucestershire, Großbritannien GBP 2.671.639 100 -238.462
LEONI Automotive Cables GmbH, Brake (i.L.)5) EUR 0 100 0
LEONI Cable Assemblies GmbH, Roth4)1) EUR 8.492.311 100 0
LEONI Cable Belgium N.V., Hasselt, Belgien3) EUR 3.805.641 100 416.885
LEONI Cable (Xiamen) Co. Ltd., Xiamen, China CNY 34.525.148 100 8.265.691
LEONI Slowakia spol. s.r.o., Nová Dubnica, Slowakei EUR 9.239.681 100 2.572.172
LEONI Cable (Changzhou) Co. Ltd., Changzhou, China CNY 117.644.652 100 22.888.137
LEONI Furas S.L., Piera, Spanien EUR 1.484.061 100 -19.577.008
LEONI Cable Maroc SARL, Casablanca, Marokko MAD -46.366.753 100 -36.043.892
LEONI elocab GmbH, Georgensgmünd4)1) EUR 9.715.633 100 0
LEONI CIA Cable Systems S.A.S., Chartres, Frankreich EUR 2.686.451 100 -731.395
LEONI Engineering Products & Services Inc., Sterling Heights, Michigan, USA USD 2.440.304 100 -673.149
LEONI Special Cables Iberica S.A., Barcelona, Spanien EUR 220.298 100 -4.703
LEONI Elocab Ltd., Kitchener, Ontario, Kanada CAD 6.890.580 100 922.283
LEONI protec cable Systems GmbH, Schmalkalden4)1) EUR 3.526.117 100 0
LEONI Tailor-Made Cable UK Limited, Chesterfield, Derbyshire, Großbritannien GBP 410.803 100 -37.220
LEONI Kabelsysteme GmbH, Ettlingen4)1) EUR 8.809.575 100 0
neumatic Elektronik + Kabeltechnik Verwaltungs-GmbH, Ulm EUR 42.851 100 1.039
neumatic cz s.r.o., Turnov, Tschechische Republik3) CZK 2.885.048 100 919.885
LEONI Fiber Optics GmbH, Neuhaus-Schierschnitz4)1) EUR 5.806.862 100 0
LEONI NBG Fiber Optics GmbH, Gmünd, Österreich EUR 953.736 100 -1.817.773
FiberTech GmbH Special Optical Fiber Technologies, Berlin4)1) EUR 1.824.438 100 0
BTO GmbH FiberTechnologies, Wildau (i.L.) EUR 63.987 100 -3.117
FiberTech USA Inc., Meza, Arizona, USA USD -254.540 100 -11.781
KB Kabel Beteiligungs-GmbH, Nürnberg EUR -2.201.023 100 -64.391
LEONI Kerpen GmbH, Stolberg4)1) EUR 32.257.139 100 0
Kerpen Special Limited, Stratford upon Avon, Warwickshire, Großbritannien (i.L.) GBP 666.313 100 5.557
LEONI (S.E.A.) Pte. Ltd., Singapur (vormals: Kerpen (S.E.A.) Pte. Ltd.) SGD 5.898.025 75 549.513
LEONI (Thailand) Co. Ltd., Bangkok, Thailand (vormals: Kerpen (Thailand) Co. Ltd.) THB 5.836.734 75 -784.889
LEONI (M) Sdn. Bhd., Subang Jaya, Malaysia (vormals: Kerpen (M) Sdn. Bhd.) MYR 1.054.202 75 -415.875
LEONI Special Cables GmbH, Friesoythe4)1) EUR 20.399.904 100 0
LEONI Special Cables (Changzhou) Co. Ltd., Changzhou, China CNY 112.564.146 100 -9.736.733
LEONI Cable Solutions (India) Private Limited, Mumbai, Indien INR 11.729.195 100 -1.156.427
LEONI Cable Slovakia spol. s.r.o., Stará Turá, Slowakei EUR 561.909 100 -521.877
LEONI Cables & Systems LLC, Wilmington, North Carolina, USA5) USD 0 100 0
LEONI Kabel GmbH, Nürnberg4)1) EUR 35.495.485 100 0
LEONI Kablo ve Teknolojileri Sanayi ve Ticaret Limited Sirketi, Mudanya, Türkei3) TRY 7.860.077 95 -1.582.659
LEONI Kabel Polska sp. z o. o., Kobierzyce, Polen3) PLN 93.941.877 100 25.839.528
LKH LEONI Kábelgyár Hungaria Kft., Hatvan, Ungarn EUR 9.627.029 100 1.988.871
LEONI Schweiz AG, Däniken, Schweiz (vormals: LEONI Studer AG) CHF 76.433.504 100 1.848.630
LEONI Studer AG, Däniken, Schweiz CHF 17.751.545 100 9.451.545
LEONI Studer GmbH, Riedstadt EUR 10.160 100 42.290
LEONI Studer Hard AG, Däniken, Schweiz CHF 11.690.273 100 5.990.273
LEONI Studer Hard GmbH, Bautzen EUR 5.350.520 100 -342.746
LEONI HighTemp Solutions GmbH, Radevormwald4)1) EUR 2.467.768 100 0
LEONI Silitherm s.r.l., Monticelli d'Ongina, Italien3) EUR 19.134.595 100 2.926.178
LEONI WCS Benelux B.V., Utrecht, Niederlande EUR -593.014 100 -611.014

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Währung Eigenkapital in Landes Währung Anteil am Kapital

in %
Ergebnis des letzten Geschäftsjahres in Landes Währung
Unternehmensbereich Wiring Systems Division
LEONI Bordnetze Verwaltungs-GmbH, Nürnberg EUR 30.250 100 -530
LEONI Bordnetz-Systeme GmbH, Kitzingen4)1) EUR 75.056.161 100 0
LEONI Automotive Leads GmbH, Brake4)1) EUR 6.411.737 100 0
LEONI Autokabel Polska sp. z o.o., Ostrzeszów, Polen3) PLN 75.079.504 100 18.843.361
LEONI Tunisie Sarl, Messadine-Sousse, Tunesien TND 19.006.318 100 1.207.400
LEONI Tunisia Group Sarl, Messadine, Tunesien TND 52.769 100 0
Leonische Portugal Lda., Lugar de Sao Martinho, Guimaraes, Portugal EUR 5.994.499 100 517.728
LEONI Autokabel Slowakia spol. s.r.o., Trencin, Slowakei EUR 25.032.796 100 1.735.878
LEONI Automotive do Brasil Ltda., Itú, Sao Paulo, Brasilien BRL 18.533.546 100 4.140.318
Leonische Holding Inc., Wilmington, Delaware, USA USD 56.655.929 100 -230
LEONI Wiring Systems Inc., Tucson, Arizona, USA USD 25.999.726 100 -10.587.072
LEONI Wiring Systems de Torreón S.A. de C.V., Chihuahua, Mexiko MXN 8.755.498 100 7.162.126
LEONI Wiring Systems Mexicana S.A. de C.V., Hermosillo, Mexiko MXN 41.830.101 100 -16.145.881
LEONI Wiring Systems de Hermosillo S.A. de C.V., Hermosillo, Mexiko5) MXN 0 100 0
LEONI Wire Inc., Chicopee, Massachusetts, USA2) USD 5.926.056 100 571.959
LEONI Cable Inc., Rochester, Michigan, USA2) USD 9.501.660 100 -1.054.620
LEONI Cable S.A. de C.V., Cuauhtémoc, Chihuahua, Mexiko2) MXN 104.628.155 100 -2.883.234
LEONI Wiring Systems (East London) (Pty.) Ltd., East London, Südafrika (i.L.) ZAR 402.301 100 -1.002.615
LEONI (South Africa) (Pty.) Ltd., Uitenhage, Südafrika (i.L.)5) ZAR 0 100 0
LEONI Wiring Systems RO SRL, Bistrita, Rumänien RON 82.887.824 100 10.750.499
LEONI Wiring Systems UA GmbH, Strij, Ukraine UAH 256.633.378 100 49.488.000
LEONI Wiring Systems U.K. Ltd., Newcastle-under-Lyme, Staffordshire, Großbritannien GBP 31.549.221 100 501.791
LEONI Wiring Systems Arad SRL, Arad, Rumänien3) RON 61.771.712 100 -5.476.695
LEONI Wiring Systems Egypt S.A.E., Nasr City, Kairo, Ägypten EGP 66.299.232 100 13.737.741
LEONI Wiring Systems (Changchun) Co. Ltd., Changchun, China CNY 69.801.602 100 4.366.448
LEONI Wiring Systems (Liuzhou) Co. Ltd., Liuzhou, China CNY 21.463.989 100 653.339
LEONI Electrical Systems (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai, China CNY 6.396.673 100 -24.533.843
LEONI Wiring Systems Korea Inc., Seoul, Korea KRW 234.394.843 100 -58.394.754
LEONI Wiring Systems France SA, Montigny-le-Bretonneux, Frankreich3) EUR -6.640.857 100 6.508.958
LEONI Wiring Systems Mioveni SRL, Mioveni, Rumänien RON -1.409.904 100 -3.333.994
LEONI Wiring Systems Ain Sebaa SA, Casablanca, Marokko MAD 49.682.560 100 -109.603.340
LEONI Wiring Systems Mateur Nord SA, Mateur, Tunesien TND 12.948.480 100 721.323
OOO Lik Avto, Gorodets, Russland3) RUB 24.263.000 100 -18.972.000
LEONI Wiring Systems Italy s.r.l., Felizzano, Italien EUR 5.028.680 100 -4.872.499
LEONI Wiring Systems Ez Zahra SA, Boumhel, Tunesien TND 489.153 100 485.112
LEONI Wiring Systems Spain SL, Santa Perpetua, Spanien EUR 24.761.843 100 2.559.330
LEONI Wiring Systems Pitesti SRL, Pitesti, Rumänien RON 17.816.802 100 16.025.908
LEONI Wiring Systems Viana Lda., Viana Do Castelo, Portugal EUR -4.342.689 100 -17.077.713
LEONI Wiring Systems Bouskoura SA, Bouskoura, Marokko MAD 69.295.382 100 18.796.196
LEONI Wiring Systems Bouznika SA, Bouznika, Marokko MAD 180.551.773 100 -70.239.061
LEONI Wiring Systems Mateur Sud SA, Mateur, Tunesien3) TND 21.534.837 100 3.552.709
000 LEONI Wiring Systems (RUS) Nabereznye Chelny, Republik Tatarstan, Russland RUB -7.019.761 100 -30.132.940
LEONI Wiring Systems (Pune) Pvt.Ltd., Pune, Indien5) INR 0 100 0
LEONI Wiring Systems Southeast d.o.o., Prokuplje, Serbien RSD 164.986.354 100 14.764.612
B. Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions
j-fiber GmbH, Jena EUR -1.023.809 51 -439.250
j-Plasma GmbH, Jena EUR -1.106.403 51 -580.743
FiberCore Machinery Jena GmbH, Jena EUR 26.603 51 0
Fibertech Optica Inc., Kitchener, Ontario, Kanada CAD 567.360 25 183.181
Unternehmensbereich Wiring Systems Division
Intedis GmbH & Co. KG, Würzburg EUR 1.923.839 50 -44.072
Intedis Verwaltungs-GmbH, Würzburg EUR 81.691 50 4.951
Intedis Inc., Plymouth, Michigan, USA5) USD 0 50 0
LEONI Furukawa Wiring Systems SAS, Montigny-Ie-Bretonneux, Frankreich EUR 38.200 50 1.000
Daekyeung T&G Co. Ltd., Busan, Korea KRW 17.518.060.000 50 -4.565.790.000
Weihai Daekyeung Electronic Device Assemble Co. Ltd., Weihai, China CNY 16.880.510 50 -14.338.470
Weihai DK Electronic Co.Ltd., Weihai, China CNY -42.300 50 -274.200
Penglai Daqing Wiring Systems Co. Ltd., Penglai, China CNY 12.991.300 50 -4.926.490
DLS Co.Ltd., Busan, Korea KRW 8.982.550.000 50 1.574.890.000

1) Gesellschaften, die von der Befreiung nach § 264 Abs.3 HGB Gebrauch machen.

2) Diese Gesellschaften sind wirtschaftlich dem Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions zuzuordnen.

3) Es handelt sich um die Zahlenangaben zum Vorjahr.

4) Diese Gesellschaften haben einen Ergebnisabführungsvertrag.

5) Diese Gesellschaften sind entweder in Liquidation oder neu gegründet und noch nicht mit Eigenkapital ausgestattet.

Lagebericht der LEONI AG

Grundsätzliches

Als Konzern-Holding nimmt die LEONI AG neben der strategischen Steuerung der weltweiten Aktivitäten der LEONI-Gruppe insbesondere Finanzierungs- und Verwaltungsaufgaben wahr. Dabei hält die Holding-Gesellschaft die Beteiligungen an den operativen Einheiten Wire & Cable Solutions und Wiring Systems.

Die wesentlichen Vermögens-Positionen in der Bilanz der LEONI AG stellen die Anteile an verbundenen Unternehmen (238,8 Mio. €) und die Finanzierungsforderungen gegenüber verbundenen Unternehmen (804,7 Mio. €) dar. Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 110,2 Mio. € aufgrund von Darlehenstilgungen vermindert.

Die Verminderung der sonstigen Vermögensgegenstände gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf den Verkauf der Körperschaftsteuerguthaben-Forderung in Höhe von TEUR 4.706 zurückzuführen. Die Forderung wurde zum 30.06.2009 an die HypoVereinsbank München verkauft.

Die LEONI AG startete am 14.10.2008 ein Aktienrückkaufprogramm. Am 10.12.2008 war dieses abgeschlossen. Es wurden 10% des Grundkapitals (2.970.000 EUR) erworben, zu einem durchschnittlichen Kurs von 9,79 EUR je Aktie.

Im Juli 2009 wurden 36.501 Aktien zum Erwerb von Anteilen an der Valentines Robotics Inc. hingegeben.

Die LEONI AG kündigte am 06.10.2009 den Verkauf der eigenen Aktien an. Die am 07.10.2009 erfolgte Platzierung von 2.933.499 eigenen Aktien, entsprechend 9,88% des Grundkapitals, konnte vollständig und erfolgreich abgeschlossen werden.

Die Aktien wurden im Wege eines beschleunigten Platzierungsverfahrens (Accelerated Bookbuilding) angeboten und zu einem Preis von 14,50 EUR platziert. Der Bruttoemissionserlös für die LEONI AG belief sich auf rund 42,5 Mio. EUR.

Das Kapital der Gesellschaft hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 25,7 Mio. € vermindert. Im Jahr 2009 wurden 5,3 Mio. € ausgeschüttet. Die Rücklage für eigene Anteile wurde aufgrund der Veräußerung der Anteile in voller Höhe entnommen. Das Eigenkapital beträgt 26,4 Prozent der Bilanzsumme.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 14,4 Mio. € gesunken. Die planmäßigen Tilgungen der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betrugen 41,1 Mio. €. Des Weiteren wurde ein neues Schuldscheindarlehen in Höhe von 25 Mio. € aufgenommen. Die durch Grundpfandrechte gesicherten Kredite wurden planmäßig im laufenden Jahr getilgt und valutieren zum Jahresende mit 0,1 Mio. EUR (Vorjahr 0,9 Mio. EUR).

Die sonstigen Verbindlichkeiten sind insgesamt um 16,6 Mio. € gesunken. Einerseits ist dies auf die geringeren Zahlungseingänge aus den verkauften Forderungen zum Bilanzstichtag zurückzuführen. Dies minderte die sonstigen Verbindlichkeiten um 23,0 Mio. €. Die LEONI AG verkauft Forderungen, die sie wiederum von ihren Tochtergesellschaften ankauft. Dabei werden die Forderungen vom Factor sofort ausgeglichen. Nach Eingang der jeweiligen Kunden-Zahlungen bei der Tochtergesellschaft muss das Geld an den Factor weitergeleitet werden. Im Jahr 2009 wurde für 6 weitere Gesellschaften Factoring-Verträge abgeschlossen. Andererseits hat sich die sonstige Verbindlichkeit um 6,6 Mio. € erhöht, da die LEONI AG seit dem 01.01.2009 eine umsatzsteuerliche Organschaft mit 14 Tochtergesellschaften hat und für diese die Umsatzsteuer-Zahllast abführt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind um 79,4 Mio. € gesunken. Ein wesentlicher Grund hierfür sind verminderte Zahlungseingänge bei den Tochtergesellschaften die auf die rückläufige Auftragslage zurückzuführen sind.

Aufwendungen und Erträge, die mit der Tätigkeit der LEONI AG als geschäftsführende Holding in Zusammenhang stehen sowie intern erbrachte Dienstleistungen werden an die Tochtergesellschaften weiterbelastet.

Das Beteiligungsergebnis betrug in 2009 -55,0 Mio. €. Davon stammt von der LEONI Bordnetz-Systeme GmbH ein Betrag von -34,4 Mio. € und von der LEONI Kabel Holding GmbH ein Betrag von -20,6 Mio€.

Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich insgesamt ein Jahresfehlbetrag. Das Ergebnis hat sich um 39,8 Mio. € verschlechtert, was allgemein auf die schlechte Wirtschaftslage und insbesondere auf die schlechte Wirtschaftslage der Automobilbranche zurückzuführen ist.

Die Angaben zu § 289a HGB wurden auf der Homepage der Gesellschaft öffentlich zugänglich gemacht (http://www.leoni.com/Corporate-Governance-Bericht.223.0.html).

Da die Geschäftslage und Entwicklung der LEONI AG durch die Ergebnisbeiträge der Teilkonzerne Wire & Cable Solutions und Wiring Systems bestimmt wird, ist der Lagebericht der LEONI AG mit dem Konzernlagebericht weitgehend identisch.

Geschäft und Rahmenbedingungen

Geschäftsgrundlage

Leoni ist ein weltweit tätiger Anbieter von Drähten und optischen Fasern, Kabeln und Kabelsystemen sowie entsprechender Serviceleistungen für Anwendungen im Automobilbereich und weiteren Industrien. Das operative Geschäft ist in zwei Segmente unterteilt: Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions werden Drähte und Litzen, optische Fasern, Standard- und Spezialkabel, Hybrid- und optische Kabel sowie komplette Kabelsysteme für unterschiedlichste industrielle Anwendungen entwickelt, produziert und konfektioniert. Der Unternehmensbereich Wiring Systems entwickelt und fertigt Kabelsätze, komplette Bordnetz-Systeme sowie dazugehörige Komponenten für zahlreiche Kunden in der internationalen Fahrzeugindustrie.

LEONI Leistungsspektrum

Absatzmärkte

Der LEONI Konzern fokussiert seinen globalen Marktauftritt künftig auf fünf Bereiche: Automobilbranche, Industrie & Gesundheitswesen, Kommunikation & Infrastruktur, Haus- und Elektrogeräte sowie Drähte und Litzen. Die bedeutendste Abnehmerbranche für den LEONI-Konzern ist dabei die Automobilindustrie.

Auf diese Kundengruppe entfielen 2009 wie im Vorjahr rund 70 Prozent des Gesamtumsatzes. Im Unternehmensbereich Wiring Systems beliefert LEONI die internationalen Automobil- und Nutzfahrzeughersteller sowie deren Zulieferer weltweit. Über ein globales Produktionsnetzwerk versorgen wir die Standorte unserer Kunden in Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika. Im Segment Wire & Cable Solutions bedient LEONI neben Abnehmern aus der Automobil-Zulieferindustrie Kunden aus den oben genannten Märkten. Regional liegt der Schwerpunkt unseres Absatzes in Europa, zusätzlich gewinnt der chinesische Markt mehr und mehr an Bedeutung.

Organisationsstruktur

Die → Konzernstruktur von LEONI orientiert sich in beiden Unternehmensbereichen hauptsächlich an den Kundengruppen und Marktsegmenten, um flexibel auf unterschiedliche Anforderungen der Abnehmer reagieren zu können.

Der Unternehmensbereich Wiring Systems (WSD) setzt sich aus 13 Geschäftsbereichen mit voller Ergebnisverantwortung zusammen: Zu den acht Business Units (BUs) für die verschiedenen Automobilhersteller kommen je eine BU für das Nutzfahrzeug-, das Zuliefer- und das Komponentengeschäft sowie zwei Regionalbereiche (Business Areas), die sich auf die NAFTA-Region bzw. auf Asien fokussieren. 2009 haben wir alle Prozesse überprüft und teilweise an die sich verändernde Marktlage angepasst, um die Wettbewerbsposition zu sichern. Innerhalb unseres globalen Produktionsnetzwerks wurden Cluster gebildet, in denen die Werke einer Region noch enger zusammenarbeiten und die Effizienz weiter steigern. Außerdem haben wir einen zentralen Know-how-Pool eingerichtet, dessen Fachkompetenz künftig je nach Bedarf für einzelne Kundenentwicklungen zur Verfügung steht. Das globale Projektmanagement wird in Zukunft hinsichtlich Projektauswahl, -planung und -durchführung durch eine zentrale Koordination noch intensiver betreut. Schließlich verstärken wir die Vertriebs- und Vermarktungsaktivitäten durch eine Neuausrichtung der Prozessverantwortung weiter.

Im Unternehmensbereich Wire&Cable Solutions (WCS) wurde die Organisationsstruktur zum 1. Juli 2009 neu ausgerichtet und stärker an den aktuellen sowie den zukünftigen Marktanforderungen orientiert. Damit gestalten wir den Marktauftritt transparenter und können gleichzeitig Kosten senken. In fünf statt bislang acht Geschäftsbereichen (Business Groups) konzentrieren wir uns auf die Bereiche Automobilbranche, Industrie & Gesundheitswesen, Kommunikation & Infrastruktur, Haus- und Elektrogeräte sowie Drähte und Litzen(→ Segmentbericht WCS). Darunter sind insgesamt 18 Business Units angesiedelt, die sich auf bestimmte Abnehmergruppen fokussieren. Die Verschlankung ermöglicht einerseits, Synergien auf allen Wertschöpfungsebenen und in sämtlichen Prozessen noch besser zu nutzen. Andererseits erleichtert sie den Aufbau von Vertriebsstrukturen in neuen Regionen und damit die weitere Internationalisierung unseres Geschäfts. Die Business Area China, die gleichzeitig mit der neuen Struktur als Regionalorganisation etabliert wurde, ermöglicht uns, neue Synergien zwischen unseren dort tätigen Gesellschaften zu erreichen und den lokalen Markt insgesamt besser zu erschließen.

Wesentliche Standorte und Akquisitionen

Ende 2009 unterhielt LEONI Entwicklungszentren, Produktionsstandorte und Vertriebsbüros in 36 Ländern in Europa, Asien, Amerika und Nordafrika (→LEONI weltweit). Der Konsolidierungskreis umfasste zum Stichtag 89 Gesellschaften (Vorjahr: 94). Durch interne Verschmelzungen hat sich die Zahl der konsolidierten Gesellschaften etwas verkleinert. Die Akquisitionstätigkeit wurde wie geplant zurückgefahren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwarb LEONI lediglich zwei kleinere Gesellschaften: die tschechische Tekas S+W s.r.o., die in unsere Tochtergesellschaft Neumatic cz s.r.o. eingebracht wurde, und die US-amerikanische Valentine Robotics Inc., die wir mit der LEONI Engineering Products & Services Inc. verschmolzen haben. Weitere Informationen über diese Zukäufe sowie eine vollständige Auflistung des Konsolidierungskreises sind im → Anhang enthalten.

Wettbewerbsposition

Die LEONI AG zählt in vielen ihrer Märkte zu den international führenden Unternehmen. Beide Unternehmensbereiche bieten unseren Kunden bei hoher Wertschöpfungstiefe ein einzigartiges Technologie- und Produktportfolio und nehmen in unseren wichtigsten Zielmärkten eine führende Position ein.

Der Unternehmensbereich Wiring Systems ist mit einem Anteil von etwa 23 Prozent Europas größter Anbieter von Kabelsätzen und Bordnetz-Systemen für die Automobilindustrie. Weltweit halten wir mit einem Marktanteil von rund 9 Prozent die vierte Position. Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions zählt zu den größten und technologisch führenden Kabelkonzernen in Europa. Wir bieten unseren Kunden bei hoher Wertschöpfungstiefe ein einzigartiges Technologie-und Produktportfolio und nehmen in unseren wichtigsten Zielmärkten eine führende Position ein. Bei einadrigen Automobilleitungen, nach internationalen Normen zertifizierten Solarkabeln und Sonderkabeln sowie bei kompletten Energiepaketen und Systemlösungen für die Robotertechnik sind wir Weltmarktführer. In den Bereichen Kabel für die Datenkommunikation und für industrielle Großprojekte sowie bei dünnen Drähten und Litzen für die Kabelindustrie gehören wir zu den weltweit größten Herstellern. Bei kunden- und applikationsspezifisch entwickelten sowie produzierten Kabeln und Kabelsystemen sehen wir uns sowohl in der Lichtwellenleiter- als auch in der Kupferleitertechnologie europaweit an erster Stelle.

Die enge Kooperation zwischen den beiden Unternehmensbereichen und die aufeinander aufbauende Wertschöpfungskette verschafft LEONI ein einzigartiges Know-how und damit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. So profitieren unsere Kunden von hoher technologischer Fachkompetenz, Innovationskraft, Qualität und Flexibilität. Durch die intensivierte Zusammenarbeit zwischen den beiden Segmenten entstehen ferner Synergien in Einkauf, Entwicklung, regionaler Markterschließung und verschiedenen anderen Zentralbereichen.

Strategie

Der LEONI-Konzern verfolgt eine ertragsorientierte Wachstumsstrategie, um seine sehr gute Marktstellung weiter zu festigen und den Unternehmenswert dauerhaft zu steigern. Wir erweitern unsere Kompetenzen gezielt, um uns zunehmend als Entwicklungspartner und Systemlieferant für die Kunden zu positionieren, neue Abnehmergruppen zu erschließen und wachstumsstarke Regionen besser zu durchdringen. Aufgrund der steigenden Bedeutung nachhaltigen Wirtschaftens hat sich LEONI außerdem zum Ziel gesetzt, der weltweit innovativste Anbieter von Kabeln und Kabelsystemen für grüne, also umweltfreundliche Technologien zu werden. Durch gewichtsreduzierte Produkte und den Einsatz umweltverträglicher Materialien wollen wir darüber hinaus einen direkten Beitrag zur Verringerung der Umweltbelastung leisten.

An diesen Zielen halten wir unabhängig von der Wirtschafts- und Finanzkrise fest. Allerdings wurden 2009 wegen des starken Nachfrageeinbruchs verschiedene strategische Akquisitionsprojekte verschoben und die Anpassung unserer Kostenstrukturen an die veränderten Rahmenbedingungen in den Mittelpunkt gerückt.

Die Struktur des LEONI-Konzerns mit zwei Unternehmensbereichen und darunter angesiedelten Geschäftsfeldern sorgt dafür, dass die langfristige Strategie unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen der jeweiligen Segmente effizient umgesetzt werden kann.

Im Unternehmensbereich Wiring Systems wächst LEONI vorrangig organisch, aber mittelfristig auch über selektive Zukäufe. Die strategisch wichtigste Akquisition der vergangenen Jahre war der Erwerb der früheren Bordnetz-Sparte von Valeo Anfang Januar 2008. Im Geschäftsjahr 2009 wurde aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise auf Übernahmen verzichtet. Zu den wichtigsten strategischen Zielen des Segments zählen:

Weltweites profitables Wachstum durch den Gewinn zusätzlicher Projekte bei bestehenden Kunden sowie neuer Aufträge, insbesondere in wachstumsstarken Regionen wie den sogenannten BRIC-Staaten.
Absicherung der Kostenführerschaft. Hierzu konzentrieren wir unsere Produktionskapazitäten vor allem in Nordafrika, den kostengünstigsten Regionen Osteuropas, Asien und Lateinamerika.
Prozessoptimierung anhand von "best-in-class"-Projekten und Vernetzung sämtlicher Wertschöpfungsfunktionen und Fachbereiche.
Ausbau der Wertschöpfungspotenziale durch neue Aktivitäten, insbesondere im Bereich mechatronische Komponenten.
Kontinuierliche Produktinnovationen durch laufende Verbesserung und Erweiterung der Bordnetzfunktionalitäten für maximalen Kundennutzen.
Intensivierte Entwicklungsaktivitäten im Bereich "Green Car" und Elektromobilität.
Verstärkte Positionierung als Full-Service-Provider vom Design bis zur Lieferung des integrierten Bordnetz-Systems.

Die Strategie des Unternehmensbereichs Wire&Cable Solutions ist auf Wachstum aus eigener Kraft und durch Akquisitionen ausgerichtet. In den vergangenen zehn Jahren wurde das Technologie- und Produktportfolio mit gezielten Zukäufen in zukunftsträchtigen Nischenmärkten erheblich erweitert. Nach der Unterbrechung durch die Konjunkturkrise soll der Unternehmensbereich parallel zur Erholung der Märkte seinen Expansionskurs wieder aufnehmen. Im Fokus steht dabei der Ausbau der internationalen Präsenz. Die verschlankte, transparentere Organisationsstruktur bildet eine geeignete Basis, um die auf vielen Gebieten führende Marktposition weiter zu festigen. Strategische Schwerpunkte sind:

Klare Fokussierung der Geschäftsbereiche auf Kosten-oder Innovationsführerschaft.
Stabilisierung und Konsolidierung der erreichten Marktstellung als einer der führenden Kabelkonzerne in Europa.
Kontinuierliche Erweiterung der Kompetenz als Systemlieferant.
Umsetzung von Markterschließungspotenzialen in vielversprechenden Regionen, insbesondere in Asien.
Massiver Ausbau des Geschäfts mit umweltfreundlichen (z. B. halogenfreien) Produkten sowie für umweltorientierte Anwendungen (z. B. Solarenergie, Elektro- und Hybridfahrzeuge).
Stärkung der Innovationskraft im Kerngeschäft.

Darüber hinaus beobachten und bewerten wir konzernweit langfristige globale Trends, um neue Geschäftsfelder und -Optionen zu entwickeln. Die folgende Grafik veranschaulicht, welche Bereiche und Aktivitäten dafür in Betracht kommen:

LEONI Strategie-Globale Trends

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Treiber der Nachfrage Exemplarische Wachstumsfelder
Globale Trends ■ Wachsende Bevölkerung ■ Medizinische Versorgung
■ Demografischer Wandel ■ Energieerzeugung/-effizienz
■ Urbanisierung ■ Sicherheit
■ Globalisierung ■ Umwelt- und Klimaschutz
■ Industrialisierung ■ Kommunikation
■ Automatisierung ■ Mobilität
■ Miniaturisierung
Antworten von LEONI ■ Besetzung innovativer Themen ■ Automotive
■ Erschließung neuer Regionen ■ Industry & Healthcare
■ Stärkung der Systemkompetenzen ■ Communication & Infrastructure
■ Ausbau des Dienstleistungsangebots ■ Electrical Appliances
■ Conductors & Copper Solutions

Über Details zur konzernweiten Finanzierungsstrategie informiert das Kapitel → Finanzlage. Strategische Kapitalbeteiligungen gibt es nicht.

Unternehmensführung und Steuerungssystem

Die Unternehmensführung von LEONI richtet sich nach den Grundsätzen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Alle darin enthaltenen Empfehlungen werden vollständig umgesetzt. Verantwortlich für die Leitung des Konzerns ist der Vorstand. Seine Arbeit wird durch den Aufsichtsrat überwacht. Informationen über die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sind im → Vergütungsbericht enthalten.

Der Vorstand legt die Konzernstrategie fest. Zu ihrer Umsetzung erarbeitet er gemeinsam mit den Verantwortlichen der Unternehmensbereiche bzw. der einzelnen Geschäftsfelder geeignete Maßnahmen. Dabei folgen wir dem Prinzip der zentralen Steuerung und der dezentralen Führung.

Die operativen Unternehmensbereiche werden über Kennzahlen gesteuert. Im Mittelpunkt stehen die Entwicklung von Umsatz, EBIT und Capital Employed, wobei die Zielerreichung über die Größen Return on Sales und Return on Capital Employed gemessen werden. Im Krisenjahr 2009 konzentrierten wir uns zusätzlich aufgrund der außergewöhnlich schwierigen Rahmenbedingungen auf das Ziel, konzernweit einen ausgeglichenen Free Cashflow zu erwirtschaften, um trotz der Verluste einen Liquiditätsabfluss zu vermeiden. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Plan- und Ist-Werte der wichtigsten Kennzahlen:

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Plan 2009 Ist 2009 Plan 2010
Konzernumsatz 2,1 - 2,2 Mrd. € 2,16 Mrd. € ca.2,4 Mrd. €
Konzern-EBIT * -116,3 Mio. € > 50 Mio. €
Return on Sales * -5,4% 2,2%
Return on Capital Employed * -12,0% 5,0%
Free Cashflow (vor Dividenden, Akquisitionen und Aktienverkauf) ausgeglichen 2,1 Mio. € ausgeglichen

* keine Zielvorgabe aufgrund der Krisensituation

Wichtige Informationen für die Unternehmenssteuerung liefert auch die Beobachtung verschiedener operativer Frühindikatoren. Dazu zählen Markt-, Konjunktur- und ausgewählte Branchendaten, der Auftragseingang in unseren Geschäftsfeldern und die Entwicklung wichtiger Rohstoffpreise. Auf diese Weise können einerseits Risiken schnell erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen werden. Andererseits lassen sich Wachstums- und Ertragschancen gezielt nutzen. Vor allem im Unternehmensbereich Wiring Systems verfügen wir mit den Auftragsdaten unserer Kunden üblicherweise über ein sehr gutes Prognoseinstrument. Im abgelaufenen Geschäftsjahr mussten die Automobilhersteller auf den weltweiten Nachfrageeinbruch jedoch mit äußerst kurzfristigen, unangekündigten Produktionspausen und Stückzahlreduktionen reagieren, sodass die Aussagekraft der Frühindikatoren sehr eingeschränkt war. LEONI konnte dennoch die Fertigungskapazitäten relativ schnell an die veränderte Situation anpassen.

Vergütungsbericht

Der Vergütungsbericht richtet sich nach den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) und enthält Angaben, die nach den Erfordernissen des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) bzw. der International Financial Reporting Standards (IFRS) Bestandteil des Anhangs bzw. des Lageberichts sind.

Vergütung des Vorstands 2009

Die Gesamtvergütung der Mitglieder des Vorstands setzte sich bis einschließlich 2009 grundsätzlich aus einer erfolgsunabhängigen Komponente (Fixum), einer erfolgsabhängigen Kurzzeitkomponente (Tantieme), die sich am Jahresüberschuss bemisst und sowohl nach oben als auch nach unten begrenzt ist sowie einer aktienbasierten Langfristkomponente mit Risikocharakter (Bonus) zusammen. Aufgrund der stark rückläufigen Entwicklung des Börsenwertes der LEONI AG sowie eines die Kapitalkosten nicht abdeckenden Economic Value Added (EVA) wurde 2009 wie im Vorjahr kein Bonus ausbezahlt

Die individualisierte Darstellung des Aufwands für die Vergütung des Vorstands in den Geschäftsjahren 2009 und 2008 ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich:

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Vergütung Pensionen Pensionen
T€ Erfolgsunabhängige Komponente (Fixum) Erfolgsabhängige Komponente (Tantieme) Komponente mit langfristiger Anreizwirkung (Bonus) Sonstiges Gesamt Jahresbezug bei Eintritt des Pensionsfalles Zuführung zur Pensionsrückstellung im Geschäftsjahr
--- --- --- --- --- --- --- ---
Dr. K. Probst
2009 455 295 --- 28 778 297 405
2008 455 245 -295 28 433 239 117
D. Bellé
2009 300 250 --- 36 586 188 111
2008 300 200 -295 33 238 170 111
U. Lamann
2009 330 220 --- 27 577 188 182
2008 300 200 -295 25 230 188 542
Gesamt 2009 1.085 765 --- 91 1.941 673 698
Gesamt 2008 1.055 645 -885 86 901 597 770

Die an den Vorstand zur Auszahlung kommende Gesamtvergütung beträgt damit für 2009 insgesamt 1.850 T€ (2008: 1.700 T€).

Die sonstigen Bezüge beinhalten geldwerte Vorteile aus der Überlassung von Dienstwagen und Zuschüssen zu Versicherungen.

Die obige Tabelle zeigt die auf die einzelnen Mitglieder des Vorstands entfallenden Pensionsansprüche sowie die Zuführung zur Pensionsrückstellung im Geschäftsjahr 2009. Diese setzt sich aus den sogenannten Dienstzeitaufwendungen (service costs) und nach zu verrechnenden Dienstzeitaufwendungen (past service costs) zusammen. Pensionen werden an frühere Vorstandsmitglieder gezahlt, die entweder die Pensionsgrenze von 65 (bzw. auch von 63) Jahren erreicht haben oder dauerhaft dienstunfähig sind. Der Pensionsanspruch der aktiven Vorstandsmitglieder bemisst sich nach einem prozentualen Anteil am letzten Jahresfestgehalt.

Neue Vergütungsstruktur für den Vorstand ab dem Jahr 2010

Am 5. August 2009 trat das Gesetz zur Angemessenheit von Vorstandsvergütungen (VorstAG) in Kraft. Die neue Gesetzeslage findet sich auch in der Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) wieder, der ebenfalls ab dem 5. August 2009 gültig ist. Unter Beachtung dieser neuen Rechtslage sowie unter Berücksichtigung der Empfehlungen des DCGK hat der Aufsichtsrat in seinen Sitzungen im Juli, September und Dezember 2009 eine neue Ausgestaltung der Vergütungssystematik für den LEONI-Vorstand beraten und beschlossen. Sowohl die Vertragsverlängerungen von zwei Vorstandsmitgliedern um weitere fünf Jahre als auch die Umstellung auf die neue Vergütungssystematik für den gesamten LEONI-Vorstand konnten einvernehmlich mit Wirkung ab dem 1. Januar 2010 vereinbart werden. In Übereinstimmung mit dem DCGK erläutern wir im Folgenden die Grundzüge des neuen Vergütungssystems für den Vorstand der LEONI AG und die konkrete Ausgestaltung der einzelnen Komponenten.

Struktur und Systematik der Vorstandsvergütung wurden bisher vom Personalausschuss des Aufsichtsrats festgelegt, der aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats sowie jeweils aus einem Vertreter der Anteilseigner und Arbeitnehmer besteht. Entsprechend den neuen gesetzlichen Vorgaben und den Empfehlungen des DCGK wird künftig das Vergütungssystem für den Vorstand einschließlich der wesentlichen Vertragselemente vom Aufsichtsratsplenum beschlossen, wobei der Personalausschuss alle für den Beschluss notwendigen Vorarbeiten übernimmt. Das ab dem Jahr 2010 geltende neue Vergütungssystem wurde folglich durch den Personalausschuss vorbereitet, dem Aufsichtsratsplenum in seiner Sitzung am 17. September 2009 erläutert und daran anschließend von diesem einstimmig beschlossen.

Des Weiteren prüft das Aufsichtsratsplenum mindestens einmal im Jahr das Vergütungssystem. Dies erfolgte zuletzt in der Sitzung am 9. Dezember 2009, in der die Mittelfristplanung 2010 bis 2014 und deren Auswirkungen auf die künftige Vorstandsvergütung besprochen und darauffolgend im Februar 2010 einstimmig schriftlich beschlossen wurden.

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die neue Struktur und Systematik der Vorstandsvergütung ab dem Jahr 2010:

Struktur und Systematik der Vorstandsvergütung ab 2010

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Komponente Bemessungsgrundlage Korridor Voraussetzung für Zahlung Auszahlung
1. Fixvergütung
Fixbezüge Sachbezüge/Nebenleistungen Funktion, Verantwortung, Dauer der Vorstandszugehörigkeit, Üblichkeit fix vereinbart für die Dauer des Vertrages vertragliche Regelung monatlich
2. Kurzfristige Vergütungskomponente Aufgabe, Leistung
Jahresbonus Jahresüberschuss des Konzerns 0-150% (Ziel voll erreicht = 100%) -1-Jahresplanung -Erreichung der Ziele einmal jährlich im darauf folgenden Jahr
3. Mittelfristige Vergütungskomponente Aufgabe, Leistung
Mehrjahresbonus Jahresüberschuss des Konzerns 50 - 150% (Ziel voll erreicht = 100%) - 3-Jahresplanung - Zielerreichung im Durchschnitt von 3 Jahren mind. 50% im 4. Jahr
4. Langfristige Vergütungskomponente Aufgabe, Leistung
Bonusbank EVA und Aktienkurssteigerung 0 bis Cap, Malusregelung 50% davon Umwandlung in LEONI-Aktien mit einer Haltefrist von 50 Monaten einmal jährlich im darauf folgenden Jahr
5. Versorgung
Pensionsanwartschaft versorgungsfähige Fixbezüge, Dienstjahre im Vorstand Festbetrag - Pensionierung - Versorgungsfall -

Fixvergütung

Das Fixum ist eine feste jährliche Grundvergütung, die in monatlich gleichen Raten ausbezahlt wird.

Das Fixum ist angemessen im Vergleich zu anderen M-DAX-Unternehmen.

Variable Bestandteile

Kurzfristige Vergütungskomponente - Jahresbonus:

In Abhängigkeit vom erreichten Jahresüberschuss wird ein Jahresbonus ausbezahlt. Der Jahresbonus kann höchstens bis auf denjenigen Wert steigen, der für eine Planerfüllung von 150 Prozent erreicht wird (Cap). Der Jahresbonus kann bis auf null sinken. Damit wird den Anforderungen des VorstAG und des DCGK entsprochen.

Mittelfristige Vergütungskomponente - Mehrjahresbonus:

Der Mehrjahresbonus stellt in Abhängigkeit des jeweiligen Jahresüberschusses auf das Ergebnis eines Dreijahreszeitraumes ab und entspricht damit der im VorstAG und im DCGK aufgestellten Nachhaltigkeitsforderung. Auszahlungen erfolgen im Anschluss an die Dreijahresperiode und nur dann, wenn der Zielerreichungssatz im Durchschnitt (arithmetischer Durchschnitt) des Dreijahreszeitraumes mindestens 50 Prozent beträgt. Andernfalls verfällt der Mehrjahresbonus vollständig. Der Mehrjahresbonus ist durch einen Korridor (50 Prozent bis 150 Prozent) nach oben und nach unten begrenzt. Mit der Mittelfristplanung 2010 bis 2014 wurde erstmals für die Jahre 2010 bis 2012 ein Dreijahresplan aufgestellt, der die für den Mehrjahresbonus relevanten Bemessungsgrundlagen in diesen Jahren festschreibt.

Langfristige Vergütungskomponente:

Zur weiteren Stärkung einer nachhaltigen positiven Unternehmensentwicklung dient eine langfristige Vergütungskomponente, die die Wertentwicklung des Unternehmens (EVA) und seiner Börsenkapitalisierung angemessen in Form einer Bonusbank berücksichtigt. Aus dieser Bonusbank kommt jährlich bis zu einer Obergrenze (Cap) ein Betrag zur Auszahlung, von dem 50 Prozent durch die Mitglieder des Vorstandes in LEONI-Aktien angelegt werden müssen und die über einen Zeitraum von 50 Monaten zu halten sind, womit der Haltedauer von mindestens 48 Monaten gemäß VorstAG entsprochen wird. Diese Vergütungskomponente kann bis auf null sinken. Negative Unternehmensentwicklungen mindern die Bonusbank (Malusregelung), wobei die Bonusbank bis auf null sinken kann.

In Jahren mit schlechten Ergebnissen und schlechter Unternehmensentwicklung werden im Extremfall keinerlei variable Vergütungen fällig. In normalen bis sehr guten Jahren können die variablen Vergütungen 50 Prozent bis 70 Prozent der Gesamtvergütung betragen. In der Regel beträgt der Anteil des Jahresbonus an den gesamten variablen Vergütungen weniger als 50 Prozent.

Die Gesamtvergütung ist angemessen im Vergleich zu M-DAX-Unternehmen und anderen Unternehmen mit 20.000 bis 50.000 Beschäftigten. Sie trägt sowohl positiven als auch negativen Entwicklungen Rechnung. Die einzelnen Vergütungsbestandteile verleiten den Vorstand überdies nicht zum Eingehen unangemessener Risiken. Ein international anerkannter Vergütungsexperte hat die Konzeption der neuen Vergütungsstruktur begleitet und ihre Vereinbarkeit mit der neuen Rechtslage einschließlich des DCGK bestätigt. Der Aufsichtsrat hat dabei auch auf die Unabhängigkeit dieses Vergütungsexperten geachtet. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Vergütung für den Vorstand der LEONI AG den Erfordernissen des VorstAG sowie des DCGK entspricht und auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.

Versorgung

Bei vorübergehender Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit oder andere Gründe, die das Vorstandsmitglied nicht zu vertreten hat, wird die Fixvergütung für die Dauer von bis zu zwölf Monaten, längstens bis zur Beendigung des Anstellungsvertrages, weitergezahlt. Im Falle einer dauernden Arbeitsunfähigkeit erhält das Vorstandsmitglied eine Invaliditätsrente. Verstirbt ein Vorstandsmitglied, so werden Witwen- und Waisenrenten gezahlt. Nach Vollendung des 65. Lebensjahres hat jedes Vorstandsmitglied Anspruch auf Zahlung einer Altersrente. Im Vergleich zu M-DAX-Unternehmen sind die Versorgungsvergütungen des Vorstands der LEONI AG ebenfalls angemessen.

Sonstiges

Abfindungszahlungen bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt, sind begrenzt auf zwei Jahresvergütungen und betragen nicht mehr als die Jahresvergütungen für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrages (Abfindungs-Cap gemäß DCGK).

Im Falle eines Kontrollwechsels (Change of Control) hat jedes Vorstandsmitglied ein Kündigungsrecht aus wichtigem Grund und Anspruch auf eine Abfindung. Die Abfindung ist auf maximal drei Jahresvergütungen begrenzt (150 Prozent des Abfindungs-Caps gemäß DCGK) und beträgt auch in diesem Fall nicht mehr als die Jahresvergütungen für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrages.

Vergütung des Aufsichtsrats

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung geregelt und enthält grundsätzlich eine feste und eine erfolgsorientierte Komponente. Im Geschäftsjahr 2009 wurde jedem einfachen Mitglied des Gremiums ein Fixum in Höhe von 35 T€ ausbezahlt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhielt den doppelten und jeder stellvertretende Vorsitzende den eineinhalbfachen Satz. Die Mitgliedschaft im Personal-und Prüfungsausschuss wurde zusätzlich mit jeweils 1.000 €, der Vorsitz mit jeweils 1.500 € vergütet. Entsprechend der Satzung wird zusätzlich eine erfolgsorientierte Vergütung in Höhe von 4 Prozent des auszuschüttenden Bilanzgewinns erst dann fällig, wenn der auszuschüttende Bilanzgewinn 4 Prozent des Grundkapitals übersteigt. Da dies 2009 nicht der Fall war, entfällt eine erfolgsorientierte Vergütung für den Aufsichtsrat. Außerdem ist laut Satzung die erfolgsorientierte Vergütung für das gesamte Gremium auf höchstens 3 Prozent des Grundkapitals begrenzt, das heißt auf Basis des derzeitigen Grundkapitals von 29,7 Mio. € auf höchstens 891 T€.

Die folgende Tabelle zeigt, wie sich die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder in den Jahren 2009 und 2008 im Einzelnen zusammensetzte:

Bezüge je Aufsichtsrat

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in T€ Fixum (netto) erfolgsorientierte Vergütung (netto) Sonstiges Gesamt
Herr Dr. Werner Rupp1)
2009 73 0 - 73
2008 73 25 - 98
Herr Franz Spieß2)
2009 55 0 - 55
2008 54 19 - 73
Herr Ernst Thoma3)
2009 55 0 - 55
2008 55 19 - 74
Frau Gabriele Bauer
2009 35 0 - 35
2008 35 12 - 47
Herr Josef Häring
2009 35 0 - 35
2008 35 12 - 47
Herr Ralf Huber
2009 36 0 - 36
2008 36 12 - 48
Herr Karl-Heinz Lach
2009 35 0 - 35
2008 35 12 - 47
Herr Dr. Werner Marnette4)
2009 0 0 - 0
2008 19 7 - 26
Dr. Bernd Rödl5)
2009 22 0 - 22
2008 0 0 - 0
Herr Horst Schmidmer
2009 35 0 - 35
2008 35 12 - 47
Herr Benno Schwiegershausen6)
2009 13 0 - 13
2008 16 6 - 22
Frau Paula Tsapanidis7)
2009 0 0 - 0
2008 18 6 - 24
Herr Wilhelm Wessels
2009 35 0 - 35
2008 35 12 - 47
Herr Helmut Wirtz8)
2009 35 0 1 36
2008 17 6 - 23
Herr Prof. Dr.-Ing. Klaus Wucherer
2009 35 0 - 35
2008 35 12 - 47
Summe
2009 499 0 1 499
2008 498 173 0 670

Die Aufsummierung der Einzelbezüge in T€ in obiger Tabelle kann rundungsbedingt von den ausgewiesenen Summen abweichen.

1) Aufsichtsratsvorsitzender

2) 1. stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender

3) 2. stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender

4) Mitglied des Aufsichtsrats bis 16.07.2008

5) Mitglied des Aufsichtsrats ab 14.05.2009

6) Mitglied des Aufsichtsrats bis 14.05.2009, seitdem Ersatzmitglied

7) Mitglied des Aufsichtsrats bis 30.06.2008

8) Mitglied des Aufsichtsrats ab 08.07.2008

Rechtliche und wirtschaftliche Einflussfaktoren

Die Geschäftsentwicklung von LEONI wird von verschiedenen externen Faktoren beeinflusst. Zentrale Bedeutung haben die → konjunkturellen Rahmenbedingungen auf den wichtigsten → Absatzmärkten, die 2009 im Zeichen der Wirtschafts- und Finanzkrise standen. Der deutliche Nachfrageeinbruch in fast allen für uns wesentlichen Marktsegmenten führte bei LEONI zu einem Umsatzausfall von 751,9 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr.

Eine weitere wichtige Größe ist die Lohn- und Gehaltsstruktur in den Staaten, in denen wir produzieren. So haben uns die kontinuierlichen Entgeltsteigerungen in osteuropäischen Ländern dazu veranlasst, die Fertigung von Bordnetz-Systemen in den vergangenen Jahren zunehmend von Osteuropa nach Nordafrika zu transferieren. Im Unternehmensbereich Wiring Systems erhöhte sich der Anteil der Beschäftigten in Nordafrika 2009 weiter von 45 Prozent auf 48 Prozent der Gesamtbelegschaft, während der Anteil in Osteuropa auf 36 Prozent zurückging (Vorjahr: 39 Prozent). Neben den Personalkosten sind für unsere Standortentscheidungen verlässliche rechtliche und politische Rahmenbedingungen sowie stabile Währungsrelationen ausschlaggebend.

An den deutschen Standorten konnte LEONI den Personalaufwand teilweise durch das Instrument der Kurzarbeit an den Nachfrage- und Umsatzrückgang anpassen. Insgesamt wurden 2009 durch diese Maßnahme im Inland netto rund 10 Mio. feingespart und der ansonsten notwendige Arbeitsplatzabbau konnte auf ein Mindestmaß begrenzt werden. Auch die Nutzung der Tariföffnungsklausel, durch die wir anstehende Tariferhöhungen um mehrere Monate verschieben konnten, wirkte sich kostendämpfend aus. Zunehmend wurden auch an den ausländischen Standorten flexible Arbeitszeitmodelle eingeführt.

Die Preisentwicklung von Rohstoffen, insbesondere von Kupfer, spielt eine wichtige Rolle für LEONI. Die starken Schwankungen des Kupferpreises geben wir über Vertragsvereinbarungen weitgehend an unsere Kunden weiter, allerdings in der Regel mit einer zeitlichen Verzögerung. Der aus dem Rückgang des Kupferpreises resultierende Effekt auf den Konzernumsatz betrug im Berichtsjahr 163 Mio. €. Der Einfluss von Energiepreisen und Währungskursschwankungen insbesondere in Osteuropa war 2009 von untergeordneter Bedeutung: Durch die Wirtschaftskrise kam es einerseits zu einer Entspannung auf den Energiemärkten, andererseits brachte sie die osteuropäischen Währungen unter Druck. Zu den rechtlichen Einflussfaktoren, die LEONI indirekt betreffen, zählen beispielsweise die neuen C02-Emissionsgrenzen für Pkw in Europa. Um sie einzuhalten, müssen die Automobilhersteller das Gewicht ihrer Fahrzeuge reduzieren. LEONI ist daher gefordert, Automobilleitungen, Kabelsätze und Bordnetz-Systeme immer leichter zu gestalten, und wird die entsprechenden Entwicklungsaktivitäten weiter intensivieren. Gleichzeitig arbeiten die meisten Pkw-Hersteller an alternativen Antriebstechnologien. Auch in diesem Bereich verfügt LEONI bereits über geeignete Verkabelungs-Lösungen und wird sein Engagement beispielsweise im Bereich der Elektromobilität ausbauen.

Konjunkturelle Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaft

2009 stand die Weltwirtschaft im Zeichen der schwersten Krise seit dem zweiten Weltkrieg. Der Crash der Finanzmärkte im Herbst 2008 führte zu einem weitreichenden Einbruch der Realwirtschaft, der sich im ersten Halbjahr 2009 fortsetzte. Erst ab dem dritten Quartal verbesserte sich die Situation leicht. Dazu trugen wesentlich die Stützungsmaßnahmen für Banken und die zahlreichen staatlichen Konjunkturförderprogramme bei. Die Interventionen in vielen Ländern der Welt stabilisierten die Finanzwirtschaft und stärkten die Nachfrage im öffentlichen Bereich sowie den privaten Konsum. Durch die Abwrackprämie konnte der deutliche Rückgang der Automobilnachfrage, insbesondere im Kleinwagensegment, etwas abgefedert werden. Auch die Industrieproduktion erholte sich allmählich. Gleichzeitig führten die Maßnahmen dazu, dass die Verschuldung der öffentlichen Haushalte erheblich zunahm.

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in % 2008 2009
Entwicklung der Weltwirtschaft 3,0 -0,8

Quelle: Internationaler Währungsfonds

Insgesamt schrumpfte die Weltwirtschaft 2009 nach Angaben des IWF (Internationaler Währungsfonds) um 0,8 Prozent. Besonders kräftig zu spüren war die Rezession in den Industrieländern, deren Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut IWF um 3,2 Prozent einbrach. Unter den für LEONI wichtigen Absatzregionen war die Eurozone mit einem Rückgang um 3,9 Prozent stark betroffen, während die USA mit einem Minus um 2,5 Prozent noch vergleichsweise glimpflich davonkam. In Deutschland reduzierte sich das BIP um 4,8 Prozent, was vor allem auf geringere Exporte und Ausrüstungsinvestitionen zurückzuführen war. Unter den BRIC-Staaten stach Russland heraus, dessen Wirtschaft 2009 erheblich unter der Finanzmarktkrise und den gesunkenen Rohstoffpreisen litt und um 9 Prozent nachgab. Brasilien entwickelte sich mit einem BIP-Rückgang um 0,4 Prozent relativ stabil. Indien und China erholten sich gestützt auf umfangreiche staatliche Interventionen rasch von der globalen Krise und gaben der Weltwirtschaft mit Wachstumsraten von 5,6 Prozent respektive 8,7 Prozent Rückhalt.

BIP-Entwicklung in ausgewählten Regionen

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in % Russland Mittel- u. Osteuropa Eurozone USA Brasilien Indien China
2009 -9,0 -4,3 -3,9 -2,5 -0,4 5,6 8,7

Quelle: Internationaler Währungsfonds (Schätzung)

Branchenkonjunktur

In fast allen für LEONI wichtigen Abnehmerbranchen hinterließ die Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 deutliche Spuren. Die weltweite Automobilindustrie musste vor allem im ersten Halbjahr 2009 kräftige Einbußen hinnehmen, erholte sich im zweiten Halbjahr insbesondere dank staatlicher Kaufanreizprogramme in vielen Regionen jedoch merklich. Davon profitierten zunächst hauptsächlich die Fahrzeugverkäufe, während die Produktion wegen hoher Lagerbestände erst zeitverzögert wieder ansprang. Der weltweite Pkw-Absatz ging im Berichtsjahr nach Angaben des VDA (Verband der Automobilindustrie) nur leicht um 3 Prozent zurück. Gegen den Trend stemmte sich unter anderem Deutschland, wo die Neuzulassungen dank der Abwrackprämie um 23 Prozent zulegten. In China betrug das Plus, das zu großen Teilen auf eine Steuervergünstigung für Kleinwagenkäufe zurückzuführen war, sogar 47 Prozent. In den USA verringerten sich die Neuwagenverkäufe 2009 dagegen um 21 Prozent. Hohe zweistellige Minusraten gab es auch in vielen osteuropäischen Märkten.

Die globale Pkw-Produktion, die für LEONI als Zulieferer wesentlich ist, nahm nach vorläufigen Berechnungen des PwC Automotive Institutes im Berichtsjahr um fast 14 Prozent ab. Einbußen gab es überall, allerdings mit regional großen Unterschieden: Mit -47 beziehungsweise -32 Prozent brach die Fertigung am stärksten in Osteuropa und den USA ein. In der Europäischen Union lag der Rückgang bei 15 Prozent. Südamerika und die Asien-Pazifik-Region waren von der Krise mit einem Produktionsminus von 3,5 respektive 2,1 Prozent am wenigsten betroffen.

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in % Pkw-Absatz Pkw-Produktion
2009 -3,0 -13,9

Quelle: VDA und PwC Automotive Institute (Schätzung)

In der Nutzfahrzeugindustrie blieb die Situation das ganze Jahr hindurch besonders kritisch. Der weltweite Nachfrageeinbruch führte bei den deutschen Herstellern zu einer Verringerung der Exporte um 57 Prozent, und auch im Inland reduzierten sich die Neuzulassungen um 28 Prozent. Insgesamt drosselten die deutschen Nutzfahrzeughersteller ihre Produktion 2009 um rund die Hälfte. Es wurden zwei Drittel weniger schwere und 44 Prozent weniger leichte Lkw gefertigt.

Der Maschinen- und Anlagenbau konnte Anfang 2009 zwar noch von bestehenden Aufträgen zehren, geriet dann aber ebenfalls in den Sog der Krise. Nach Angaben des Fachverbands VDMA (Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau) nahm die Branchenproduktion im Gesamtjahr um rund 25 Prozent ab. Die deutsche Elektroindustrie musste für 2009 einen Produktionseinbruch um 21 Prozent vermelden, wobei sich die Talfahrt laut ZVEI (Zentralverband der Elektro- und Elektronikindustrie) Ende des Berichtsjahrs verlangsamte. Der Umsatz dieser Branche verringerte sich insgesamt um 24 Prozent. Starke Rückgänge verzeichneten sowohl die elektrische Automatisierungs- und Antriebstechnik als auch die Fabrik- und Prozessautomation. Die Hersteller von Hausgeräten konnten ihren Absatz im Inland zwar steigern, damit aber nicht die rückläufigen Exporte kompensieren: Durch die Wirtschaftskrise schrumpften wichtige Hausgeräte-Märkte in Europa und Nordamerika zum Teil zweistellig, lediglich in Lateinamerika und Asien waren die Absatzzahlen stagnierend oder leicht positiv.

Relativ stabil entwickelten sich die Märkte für die Informations-, Telekommunikations- und Kommunikationstechnologie (ITK). Nach Angaben des Hightech-Verbands BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) nahm der Umsatz der ITK-Branche 2009 europaweit nur um 2,2 Prozent ab. Dabei litt vor allem das Geschäft mit digitalen Consumer Electronics, wogegen die Nachfrage in der Telekommunikation und der IT kaum nachgab. In den BRIC-Staaten erzielte die Branche in allen Bereichen erfreuliche Wachstumsraten.

Auch die deutschen Medizintechnikhersteller konnten den schwierigen Rahmenbedingungen 2009 weitgehend trotzen. Der Branchenverband Spectaris berichtete dank eines stabilen Inlandsgeschäfts nur über ein leichtes Umsatzminus seiner Mitgliedsunternehmen.

Von der Rezession unbeeindruckt zeigten sich die Hersteller von Solar- und Windenergieanlagen: Die Nachfrage nach Solarstromanlagen in Deutschland und in wichtigen Exportmärkten wie Italien, Frankreich, USA und China stieg 2009 nach Schätzungen des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) im zweistelligen Prozentbereich. Der Bundesverband Windenergie (BWE) geht davon aus, dass die Zahl der in Deutschland installierten Windenergieanlagen im Berichtsjahr um 15 Prozent und auf den internationalen Märkten sogar um gut 20 Prozent zulegte.

LEONI-Geschäftsentwicklung im Überblick

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Kennzahlen Konzern 2009 2008 Veränderung
Konzernaußenumsatz 2.160,1 Mio. € 2.912,0 Mio. € -25,8%
EBIT -116,3 55,7 Mio. € --
Bereinigtes EBIT1 -35,6 Mio. € 79,3 Mio. € -144,9%
EBIT/Außenumsatz (Return on Sales) -5,4% 1,9% --
Jahresüberschuss/-fehlbetrag -138,1 Mio. € 5,2 Mio. € --
Free Cashflow2 2,1 Mio. € -13,9 Mio. € 115,1%
Return on Capital Employed -12,0% 5,4 % --
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 81,8 Mio. € 158,4 Mio. € -48,4%
Akquisitionen und Finanzinvestitionen 1,4 Mio. € 178,1 Mio. € -99,2%
Mitarbeiter (per 31.12.) 49.822 50.821 -2,0%

1 Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungsaufwendungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte

2 Free Cashflow vor Dividenden, Akquisitionen und Aktienkauf bzw.-verkauf

LEONI war im Geschäftsjahr 2009 massiv von der Wirtschafts- und Finanzkrise getroffen. Unser Konzernaußenumsatz verringerte sich insgesamt um rund 26 Prozent auf 2.160,1 Mio. €. Auf den Nachfrageeinbruch in nahezu allen Geschäftsbereichen reagierten wir schnell und konsequent mit weltweiten Kapazitätsreduzierungen und einem umfassenden Kostensenkungsprogramm. Zur Anpassung an die veränderte Situation waren neben Sparmaßnahmen bei allen Sachkosten, Investitionskürzungen, dem Einsatz von Kurzarbeit und der weiteren Flexibilisierung der Arbeitszeitmodelle Entlassungen unvermeidbar. Details über die Kostensenkungsprojekte und die Reaktion der Unternehmensbereiche auf die Wirtschaftskrise finden Sie im → Segmentbericht.

Durch die vielfältigen Aktivitäten wurden 2009 konzernweit Einsparungen in der Größenordnung von mehr als 200 Mio. € erreicht. Damit konnten wir bereits in der zweiten Jahreshälfte wieder ein positives bereinigtes Ergebnis* erzielen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern war im Gesamtjahr 2009 wie erwartet deutlich negativ und belief sich auf -116,3 Mio. € (Vorjahr: 55,7 Mio. €). Hierin waren hohe Restrukturierungsaufwendungen von 56,0 Mio. € verkraftet. Sie betreffen auch Maßnahmen, die sich erst 2010 positiv auf die Ertragslage auswirken und die Kostenstrukturen daher weiter verbessern werden. Das Konzernergebnis nach Steuern betrug im Berichtsjahr -138,1 Mio. € (Vorjahr: 5,2 Mio. €). Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte LEONI einen Liquiditätsabfluss vermeiden und erzielte vor Dividenden, Akquisitionen und Aktienverkauf einen Free Cashflow von 2,1 Mio. € (Vorjahr:-13,9 Mio. €). Die Nettofinanzverschuldung wurde um 37,9 Mio. € auf 495,4 Mio. € verringert. Ein Vergleich der tatsächlichen Ergebnisse mit den Zielen für das Geschäftsjahr 2009 ist im Kapitel → Unternehmensführung und Steuerungssystem enthalten.

Durch das umfangreiche Kostensenkungsprogramm konnten wir die operative Gewinnschwelle auf ein Umsatzvolumen von 2,1 Mrd. € senken. Ausgehend von diesem niedrigeren Break-even-Punkt erwartet LEONI bei einem Anziehen der Nachfrage ein deutlich verbessertes Ergebnis.

* Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungsaufwendungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte

Bericht aus den Unternehmensbereichen / Segmentbericht

Unternehmensbereich Wiring Systems

Umsatz nach Segmenten

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in % 2009
Wiring Systems 56,7
Wire & Cable Solutions 43,3

Das Angebotsspektrum des Unternehmensbereichs Wiring Systems reicht von einfachen Kabelsätzen über solche für leitungsgebundene Sensoren bis hin zu vollständigen, einbaufertigen Bordnetz-Systemen für Pkw und Nutzfahrzeuge. Ein Bordnetz-System umfasst die komplette elektrische Verbindungstechnik eines Fahrzeugs sowie alle zugehörigen Komponenten wie Befestigungs- und Abdichtungselemente, Kabelkanäle, Sicherungsboxen- und Relaisboxen, Leistungsverteiler und Teile der Steuerungselektronik. Seit 2009 produziert LEONI mechatronische Komponenten (z.B. Sicherungsboxen) auch selbst und erweitert damit die Wertschöpfungstiefe. Zum Produktspektrum zählen ferner Hochvolt-Leitungssätze für Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechniken wie Elektro- und Hybridautos. Hinzu kommt eine Vielzahl von Nebenleitungssätzen für einzelne Fahrzeugteile und Module, beispielsweise Motor, Instrumententafel, Türen und Sitze.

Der Wertschöpfungsprozess im Unternehmensbereich Wiring Systems:

Der Kundenkreis für Bordnetz-Systeme und Kabelsätze besteht erstens aus der internationalen Automobilindustrie. Hier beliefert LEONI fast alle Hersteller und Modelltypen weltweit vom Low-Cost- Einsteigermodell über die gesamte Breite der Kompakt- und Mittelklasse bis hin zu Fahrzeugen im Segment der Premium- und Luxusklasse. Zweitens sind die Produzenten von Nutzfahrzeugen wie Lkw, Land- und Baumaschinen sowie die führenden selbstständigen Motorenhersteller von stetig wachsender Bedeutung. Das dritte wichtige Kundensegment stellen die weltweit agierenden Automobilzulieferer dar, die ihre Systeme mit unseren Kabelsätzen komplettiert an die Fahrzeughersteller liefern. In deren Auftrag entwickeln und produzieren wir beispielsweise Kabelsätze für Heiz,- Lüftungs- und Klimaanlagen sowie für Fahrerassistenzsysteme wie Abstandsradar, ABS und ESP.

Alle diese unterschiedlichen Systeme entstehen parallel mit der Entwicklung eines neuen Fahrzeugs in jahrelanger, intensiver Zusammenarbeit zwischen LEONI und seinen Kunden. Dafür müssen wir teilweise erhebliche Vorleistungen erbringen, die dann über die Produktionslaufzeit des entsprechenden Fahrzeugs amortisiert werden. Die sehr breite internationale Aufstellung und die große Vielzahl von belieferten Fahrzeugherstellern und Marken verringern nicht nur Risiken aus regionalen Marktzyklen, sondern erlauben es auch, weltweit Wachstumschancen zu realisieren. Unser globales Produktionsnetzwerk mit flexiblen Montage- und Logistikprozessen sowie einem hohen Fertigungsanteil an lohnkostengünstigen Standorten in Nordafrika, Osteuropa, China und Lateinamerika stellt einen wichtigen Wettbewerbsvorteil dar. Darüber hinaus profitiert LEONI davon, als Systemanbieter das gesamte Leistungsspektrum von der Konzeption bis zur Serienfertigung von Bordnetzen abzudecken.

Geschäftsverlauf

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Kennzahlen Wiring Systems 2009 2008 Veränderung
Konzernaußenumsatz 1.224,6 Mio. € 1.510,5 Mio. € -18,9%
EBIT -78,5 Mio. € 23,4 Mio. € --
Bereinigtes EBIT1 -26,8 Mio. € 42,7 Mio. € -162,7%
EBIT/Außenumsatz -6,4% 1,5% --
Investitionen2 41,6 Mio. € 93,6 Mio. € -55,6%
Mitarbeiter (per 31.12.) 42.562 42.633 -0,2%

1 Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungsaufwendungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte

2 Investitionen in Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte

Der Unternehmensbereich Wiring Systems war Anfang 2009 sehr stark von der Wirtschafts- und Finanzkrise beeinträchtigt. Im weiteren Jahresverlauf erholte sich das Geschäft jedoch kontinuierlich, sodass der Umsatz im vierten Quartal wieder deutlich über dem Wert der vergleichbaren Vorjahresperiode lag. Die Belebung resultierte vor allem aus dem Anlauf neuer Projekte mit Kunden aus der internationalen Automobilindustrie. In geringem Umfang profitierte LEONI auch von der deutschen Abwrackprämie und vergleichbaren Fördermaßnahmen in anderen Ländern, die vor allem die Nachfrage nach Pkw der Klein- und Kompaktwagenklasse stimulierten. Aus diesem Marktsegment beliefern wir unter anderem die Modelle Dacia Logan, Peugeot 207 und Seat Ibiza.

Im Gesamtjahr 2009 erzielte LEONI im Unternehmensbereich Wiring Systems einen Außenumsatz von 1.224,6 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahreswert von 1.510,5 Mio. € entsprach das einer Verringerung um rund 19 Prozent. Mit Ausnahme von China verzeichneten wir in allen Regionen einen Rückgang.

Zu den größten Umsatzträgern zählten in der Berichtsperiode Kabelsätze und Bordnetz-Systeme für Fahrzeuge der Automobilkonzerne PSA, Mercedes Benz und BMW. Durch verschiedene Neuanläufe erreichte der Umsatz mit den Premiumherstellern Mercedes Benz und BMW trotz der Krise etwa das Vorjahresniveau: Unter anderem begannen wir mit der Serienfertigung von Bordnetz-Systemen und Kabelsätzen für die neue Mercedes C- und E-Klasse, die Transporter Vito, Viano und Sprinter, die in China gefertigt werden, sowie den Z4, die 3er-, 5er GT- und 7er-Reihe von BMW. Außerdem startete die Produktion von Motorenkabelsätzen für den Fiat Panda und die Belieferung der Nachfolgemodelle Opel Astra und Zafira sowie des GM-Kleinwagens Gentra, der von unserem Joint Venture Daekyeung in Korea versorgt wird. Zuwächse erzielte LEONI am Standort China, und zwar sowohl für lokale chinesische Automobilproduzenten als auch für die internationalen Hersteller, die ihre Aktivitäten dort kontinuierlich ausbauen. Außerdem verbuchten wir erste nennenswerte Umsätze mit mechatronischen Komponenten. Das Geschäft mit der internationalen Nutzfahrzeugindustrie war dagegen aufgrund der weltweit sehr schwachen Marktentwicklung während des gesamten Berichtsjahres deutlich rückläufig.

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in Mio. € 2005 2006 2007 2008 2009
Außenumsatz WSD 879,4 954,2 986,0 1.510,5 1.224,6

Maßnahmenpaket als Antwort auf die Krise

Als Reaktion auf den weltweiten Nachfragerückgang, die bestehenden Überkapazitäten in der Branche und den zunehmenden Preiswettbewerb erarbeitete der Unternehmensbereich Wiring Systems ein umfassendes Reorganisations- und Kostensenkungsprogramm, das bereits Ende 2008 gestartet und im Laufe des Jahres 2009 intensiviert wurde. Die Aktivitäten beinhalteten die Anpassung und Verlagerung von Produktionskapazitäten, den Abbau von Zeitarbeit und externen Dienstleistungen sowie ein Effizienzprogramm zur Leistungssteigerung in den Werken. Der Personalabbau vom Beginn der Krise im September 2008 führte in der Spitze zum Verlust von mehr als 7.500 Arbeitsplätzen per Ende März 2009, überwiegend in den Werken in Nordafrika, Asien und Osteuropa. Da sich die Nachfrage im Jahresverlauf dank neuer Projekte und einer Erholung der Nachfrage sukzessive verbesserte, wurden bis zum Jahresende wieder insgesamt ca. 5.000 Neueinstellungen, auch in Form befristeter Verträge, vorgenommen. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Region Nordafrika, sodass sich die Verschiebung zugunsten lohnkostengünstiger Standorte fortsetzte. Insgesamt reduzierte sich die Belegschaft im Stichtagsvergleich nur um 71 Personen auf 42.562 Mitarbeiter.

Einsparungen erzielten wir auch in der Lieferkette, indem die Transportkosten, Inventurbestände und Durchlaufzeiten verringert wurden. Ferner nahm LEONI die Krise zum Anlass, um die Konditionen mit verschiedenen Kunden aus der Automobilindustrie auf eine nachhaltigere Basis zu stellen. Zusätzlich wurden grundsätzliche Veränderungen in der Organisationsstruktur eingeleitet, die im Kapitel → Geschäft und Rahmenbedingungen beschrieben sind.

Ertragslage

Mit dem bislang größten Kostensenkungsprogramm wurden die Produktions-, Personal- und Sachkosten im Jahr 2009 um 18 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2008 verringert. Damit konnte der Unternehmensbereich Wiring Systems die Verluste aus dem Umsatzrückgang begrenzen und im zweiten Halbjahr 2009 wieder ein positives bereinigtes Ergebnis* erzielen. Gleichzeitig führten die Maßnahmen im Geschäftsjahr aber zu hohen Restrukturierungsaufwendungen von insgesamt 38,1 Mio. € (Vorjahr: 5,2 Mio. €). Darüber hinaus waren Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen sowie Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte von 13,6 Mio. € zu verkraften. Insgesamt belief sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern des Unternehmensbereichs Wiring Systems 2009 auf-78,5 Mio. € (Vorjahr: 23,4 Mio. €). Bereinigt* lag das Bereichsergebnis bei -26,8 Mio. € (Vorjahr: 42,7 Mio. €).

* Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungsaufwendungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte

Optimierung des Produktionsnetzwerks

Um die Kostenführerschaft in der Bordnetz-Branche dauerhaft abzusichern, verbessert LEONI kontinuierlich sein weltweites Produktionsnetzwerk. 2009 wurde im Rahmen des umfangreichen Restrukturierungsprogramms die Schließung dreier Werke in Rumänien, Polen und Portugal vereinbart. Zur Vorbereitung neuer Projekte wurden im Berichtsjahr die Kapazitäten an verschiedenen nordafrikanischen Standorten in Tunesien und Marokko ausgebaut. Auch den neuen mexikanischen Standort in Durango erweiterten wir 2009. Zudem hat LEONI in Serbien eine neue Betriebsstätte aufgebaut, die als Schwesterwerk für unseren slowakischen Standort dient. Dank der Leistungsfähigkeit des LEONI-Teams und einer guten Unterstützung durch die lokalen Behörden konnte die serbische Produktionsstätte in der Rekordzeit von nur vier Monaten fertig gestellt und im Oktober 2009 erfolgreich in Betrieb genommen werden.

Zur weiteren Senkung der Strukturkosten und Steigerung der Effizienz unseres globalen Produktionsnetzwerks fördern wir die enge Zusammenarbeit von Standorten innerhalb einer Region. Durch die Bildung von Clustern, beispielsweise in Nordafrika sowie in Mittel- und Lateinamerika, können wir die Organisationsstrukturen in wichtigen Regionen vereinfachen und weitere Synergien heben. Zudem optimieren wir die Verteilung von Projekten und Ressourcen innerhalb der Produktionsregionen. Mittelfristig planen wir auch die gesellschaftsrechtliche Zusammenlegung der jeweiligen Einheiten.

Neue Aktivitäten in Russland

Nach dem erfolgreichen Markteinstieg hat LEONI 2009 das Geschäft in Russland weiter vorangetrieben, auch wenn die Region durch die Wirtschafts- und Finanzkrise besonders stark belastet war. Mittelfristig besteht in Russland unverändert hohes Potenzial: Auch die internationalen Automobilhersteller weiteten ihre dortigen Aktivitäten trotz der aktuell schwierigen Konjunktursituation im Berichtsjahr weiter aus.

LEONI nahm im abgelaufenen Geschäftsjahr die Produktion am neuen Standort Naberezhnye Chelny in unmittelbarer Nähe des großen russischen Lkw-Herstellers KAMAZ auf. Dort startete im dritten Quartal die Serienfertigung von verschiedenen Kabelsystemen für den Nutzfahrzeugproduzenten. Außerdem stärkt ein neuer Auftrag die künftige Auslastung dieses Standorts: Ab Herbst 2010 werden in Naberezhnye Chelny Motorkabelsätze für das Joint Venture zwischen KAMAZ und dem Motorenhersteller Cummins produziert.

Ein strategisch besonders wichtiger Auftrag ging im Berichtsjahr für den zweiten russischen LEONI Standort in Gorodets ein. Der Automobilhersteller Nissan orderte die kompletten Bordnetz-Systeme für den Geländewagen X-Trail, der ab 2011 in Russland gefertigt wird. Damit erhielten wir den ersten Auftrag eines japanischen Fahrzeugproduzenten und untermauern unsere Stellung als zuverlässiger Partner der internationalen Automobilindustrie.

Mechatronische Komponenten: Start der Serienfertigung

Im Berichtsjahr nahm LEONI wie geplant die Serienfertigung elektrischer und elektronischer Komponenten auf. Hierfür wurde am rumänischen Standort Arad eine hochmoderne Produktion mit drei Fertigungslinien eingerichtet. Die Komponenten sind Teil der Bordnetz-Systeme und stellen eine wertvolle Ergänzung unseres Angebotsspektrums dar. Das Produktprogramm umfasst unter anderem Hochstromabsicherungen, Sicherungs- und Relaisboxen, aber auch Kabelkanäle und Gerätekästen. Verschiedene Komponenten wurden bereits früher von LEONI entwickelt, bislang aber extern produziert. Der Start der Serienfertigung mechatronischer Komponenten stellt einen strategischen Meilenstein dar. Durch die Eigenfertigung bisher zugekaufter Komponenten kann LEONI seine Wertschöpfung perspektivisch signifikant erhöhen und damit seine Kompetenz als Systemanbieter stärken.

Zu den ersten Kunden der Business Unit Components zählen die Automobilhersteller BMW und GM. Im dritten Quartal 2009 begannen wir mit der Serienfertigung von Leistungsverteilerboxen für die neue Global Compact Car-Generation von GM in Asien und Europa - unter anderem für die Nachfolge-Modelle des Opel Astra und Zafira. Die Bordnetz-Systeme, die wir beispielsweise für den Opel Astra liefern, enthalten erstmals eine von LEONI selbst produzierte zentrale Leistungsverteiler-Komponente sowie zwei Sicherungs- und Relaisboxen, die das Bordnetz gegen Kurzschlüsse und Überströme schützen. Für BMW stattet LEONI den neuen Roadster Z4 mit Kabelbäumen inklusive eines Stromverteilers aus.

Neue Aufträge sichern künftige Auslastung und langfristiges Wachstum

Auch im konjunkturell äußerst schwachen Geschäftsjahr 2009 erhielt LEONI eine Reihe wichtiger Neu-und Folgeaufträge. Das Gesamtvolumen des Orderbuchs beträgt über die Laufzeit der enthaltenen Projekte rund 9,0 Mrd. €. Davon entfallen etwa 54 Prozent auf Bestands- und Folgeaufträge sowie 46 Prozent auf Neuprojekte.

Aus der Automobilindustrie beauftragte uns im Berichtsjahr unter anderem der PSA-Konzern mit der Ausstattung einer neuen Peugeot-Kleinwagenserie, für die ab 2012 komplette Bordnetz-Systeme geliefert werden. Außerdem wird LEONI ein weiteres Low-cost-Fahrzeug von einem französischen Automobilproduzenten mit Kabelsätzen beliefern. Von Bedeutung ist ferner der bereits erwähnte Erstauftrag des japanischen Autobauers Nissan, der eine gute Grundlage für weitere Kooperationen mit diesem Hersteller in anderen Ländern bildet.

Verschiedene Neuaufträge gingen 2009 auch aus dem Nutzfahrzeugsegment ein. Neben der Bestellung des Joint Venture KAMAZ/Cummins in Russland konnte LEONI ein Folgeprojekt von Cummins direkt gewinnen: Für die Dauer von fünf Jahren werden mehrere Produktserien des weltgrößten unabhängigen Dieselmotoren-Herstellers mit LEONI-Kabelsätzen ausgestattet. Außerdem wird LEONI die komplexen Bordnetz-Systeme für die nächste Landmaschinengeneration des deutschen Herstellers Claas liefern und eine neue Traktorenlinie von Fendt/ACGO mit Kabelsystemen ausstatten.

Aus der internationalen Zulieferindustrie erhielt LEONI verschiedene Aufträge über Kabelsätze für Sitze und andere Komponenten. Sie sind unter anderem für ein neues Premiumfahrzeug eines deutschen Herstellers sowie für zwei Volumenmodelle eines französischen Automobilkonzerns bestimmt, die in Europa und in Lateinamerika produziert werden. Der erfolgreiche Start des Geschäfts mit Bordnetzkomponenten wird ebenfalls durch neue Projekte untermauert. Unter anderem bestellte der Nutzfahrzeughersteller DAF für eine seiner neuen europäischen Lkw-Serien sowohl Kabelsätze als auch selbst gefertigte Leistungsverteilboxen von LEONI. Ein weiterer Auftrag für mechatronische Komponenten ging vom Automobilhersteller Mercedes Benz ein.

Alternative Antriebskonzepte

Im aktuell noch kleinen, aber sehr zukunftsträchtigen Bereich der alternativen Antriebssysteme hat LEONI das Engagement 2009 verstärkt und ist für den Zukunftsmarkt der Elektromobilität sehr gut gerüstet. Bereits seit Jahren beliefert LEONI die amerikanische Fahrzeugindustrie mit speziellen Kabelsätzen für Hybrid-Fahrzeuge. Aufbauend auf der langjährigen Kompetenz und Erfahrung im Bereich Hybrid-Technologie entwickeln wir geeignete Lösungen für weitere alternative Antriebstechnologien. Unter anderem beschäftigt sich ein spezialisiertes Projektteam intensiv mit den vielfältigen und komplexen Aufgaben eines kompletten Hochvolt-Leitungssystems.

Im Berichtsjahr beteiligte sich LEONI weltweit an verschiedenen Projekten zu alternativen Antriebssystemen: In einer Konzeptstudie wurden Hoch- und Niedervolt-Leitungssätze für einen Kompaktwagen eines deutschen Premiumherstellers mit Brennstoffzellen-Antrieb entwickelt. Für einen Elektrokleinwagen des indischen Herstellers Tata konzipierte LEONI das komplette Hochspannungs-System. Im Rahmen eines Entwicklungsverbunds ist LEONI ferner an einem Projekt zur Erarbeitung eines extrem sparsamen Elektrofahrzeugs für den Stadtverkehr beteiligt. Ein erster Prototyp soll 2010 erprobt werden.

Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions

Umsatz nach Segmenten

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in % 2009
Wiring Systems 56,7
Wire & Cable Solutions 43,3

Das Leistungsspektrum des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions umfasst Drähte, Litzen und optische Fasern, standardisierte Leitungen, Spezialkabel und komplett konfektionierte Systeme sowie entsprechende Dienstleistungen für unterschiedliche industrielle Bereiche. Dabei fokussiert sich LEONI in zunehmendem Maße auf technologisch anspruchsvolle Produkte sowie kundenspezifische Lösungen für Nischenmärkte. LEONI bietet seinen Abnehmern Produkte und Leistungen aus folgenden Wertschöpfungsstufen:

Die folgende Übersicht zeigt das Produktprogramm für die wesentlichen bearbeiteten Märkte und Anwendungsfelder:

Produktprogramm

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Markt Business Group
Automotive Automotive Cables [Kabel und Leitungen]
■ Bord netze ■ Abgassysteme
■ Kommunikation/Telematik ■ Hybrid- und Brennstoff-Fahrzeuge
■ Antriebs- und Motorensysteme ■ Sicherheits- und Assistenz-Systeme
Elektrogeräte Electrical Appliances [Kabel und Kabelsysteme]
■ Kleingeräte ■ Waschmaschinen
■ Bügeleisen ■ Kühlschränke
■ Staubsauger ■ Werkzeuge
■ Unterhaltungselektronik ■ Beleuchtungsindustrie
Kommunikation und Infrastruktur Communication & Infrastructure [Kabel und Kabelsysteme]
■ Hoch-und Tiefbau sowie Verkehrsinfrastruktur - Sicherheits-, Installationskabel und Verlegesysteme ■ Energieerzeugung und -verteilung - Solar, Wind- und Wasserkraft, Kernenergie
■ Schienen- und Schiffsverkehrstechnik
■ Großanlagen und Raffinerien - Projektspezifische Instrumentations- und Energiekabel ■ LAN-Verkabelung Office - Kupfer- und Lichtwellenleiterkabel - Systeme und Zubehör
■ Telecommunication Networks (FTTX)
Industrie und Gesundheitswesen Industry & Healthcare [Kabel- und Kabelsysteme, Lichtwellenleiter, Faser- Optik-Kabel, optische und mechanische Systemkomponenten]
■ Maschinen- und Gerätebau ■ Telekommunikation
■ Automatisierungs- und Antriebstechnik ■ Gerätemedizin
■ Mess-, Regel- und Steuerungstechnik ■ Patientenmonitoring
■ Robotik ■ Lasermedizin
■ Spezialfahrzeuge ■ Wissenschaft (z.B. Astrophysik)
■ Luft-und Raumfahrttechnik
Kabelindustrie, Bauelementeindustrie, regenerative Energien Conductors & Copper Solutions [Drähte und Litzen] [Hochflexible Rundseile und Zopfgeflechte]
■ Spezialkabelindustrie ■ Kohlebürsten und Schalterindustrie
■ Hersteller von Heizsystemen ■ Schweißtechnik, Energietechnik
■ Solar- und Windkraftindustrie ■ Maschinenbau

Mit diesem breiten Produktprogramm tritt LEONI verstärkt als Systemlieferant auf und rundet das Angebot durch zugehörige Dienstleistungen ab. Ein besonders erfolgreiches Beispiel aus unserem Portfolio ist die Strahlenvernetzung. Durch dieses Verfahren werden unterschiedliche industrielle und medizinische Produkte durch verschiedene Technologien (Beta-, Gamma- und zukünftig auch X-Ray-Bestrahlung) für ihren jeweiligen Einsatzzweck veredelt. Die wachsende System- und Servicekompetenz stärkt unsere Wettbewerbsposition und die partnerschaftliche, in vielen Fällen langjährige Zusammenarbeit mit unseren Kunden.

Geschäftsverlauf

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Kennzahlen Wire & Cable Solutions 2009 2008 Veränderung
Konzernaußenumsatz 935,5 Mio. € 1.401,5 Mio. € -33,3%
EBIT -34,2 Mio. € 29,6 Mio. € --
Bereinigtes EBIT1 -5,1 Mio. € 33,9 Mio. € -115,0%
EBIT/Umsatz -3,7% 2,1% --
Investitionen2 37,1 Mio. € 53,1 Mio. € -30,1%
Mitarbeiter (per 31.12.) 7.096 8.008 -11,4%

1 Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungsaufwendungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte

2 Investitionen in Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte

Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions waren die einzelnen Geschäftsfelder zeitversetzt von der Wirtschafts- und Finanzkrise beeinträchtigt. Während die Bereiche Automotive, Elektrogeräte und Draht ihren Tiefpunkt bereits im ersten Quartal erreichten und sich im Anschluss daran sukzessive erholten, ging die Nachfrage aus dem Maschinenbau, der Investitionsgüterindustrie sowie dem Projektgeschäft in der Öl- und Gasgewinnung bzw.-Verarbeitung erst später zurück. In einigen Marktnischen wie in der Solarenergie und der Schienenverkehrstechnik blieb die Nachfrage das ganze Jahr über auf hohem Niveau weitgehend stabil. Im Gesamtjahr 2009 belief sich der Außenumsatz des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions auf 935,5 Mio. €, das sind rund 33 Prozent weniger als im Geschäftsjahr 2008. Bereinigt um den Einfluss des Kupferpreises hätte das Geschäftsvolumen 1.075,6 Mio. € betragen.

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in Mio. € 2005 2006 2007 2008 2009
Außenumsatz WCS 668,6 1.154,0 1.380,8 1.401,5 935,5

Die Entwicklung der Geschäftsbereiche im Einzelnen:

Automotive Cables

Die Umsätze mit Automobilleitungen durchschritten die Talsohle im Berichtsjahr sehr früh: Parallel zur Entwicklung der weltweiten Fahrzeugproduktion ging die Nachfrage im ersten Quartal 2009 stark zurück, verbesserte sich in den Folgequartalen jedoch stetig. Im letzten Vierteljahr übertraf der Umsatz das Vorjahresniveau erstmals wieder. Trotz der schwierigen Branchenentwicklung hat LEONI seine führende Position international weiter ausgebaut. Wichtige Marktanteile konnten wir beispielsweise in den USA gewinnen und damit unsere Ausgangsstellung in dieser bedeutenden Absatzregion weiter verbessern. 2009 begann LEONI von seinem Werk in Mexiko aus, den US-Markt serienmäßig mit Fahrzeugleitungen nach japanischem Standard zu beliefern. Sie kommen in Fahrzeugen japanischer Hersteller zum Einsatz. Auch in Asien erzielte LEONI Fortschritte: An unserem chinesischen Standort startete die Serienfertigung von ABS-Sensorleitungen für lokale Abnehmer. Mit dem ersten direkten Serienauftrag über ABS-Leitungen aus Japan verbesserte LEONI ferner den Zugang zu diesem wichtigen Markt.

In Marokko wird eine neue Produktion für einadrige Fahrzeugleitungen vorbereitet, die bisher vom Unternehmensbereich Wiring Systems genutzt wurde und mit der wir in die Nähe unserer Kunden rücken.

Industry & Healthcare

Im Geschäftsbereich Industrie und Gesundheitswesen machte sich die allgemeine Wirtschaftskrise massiv bemerkbar. Das Industriegeschäft war wie die gesamte Investitionsgüterbranche das ganze Jahr über schwach. Ab dem zweiten Quartal ging auch der Umsatz mit Produkten für die Medizintechnik vorübergehend zurück. Eine positive Ausnahme bildete das Geschäft mit Lichtwellenleiter-Kabeln und -Kabelsystemen.

Um die Marktposition im zukunftsorientierten Nischenmarkt Robotik auszubauen, erwarb LEONI per 1. Juli 2009 die amerikanische Spezialfirma Valentine Robotics Inc., aus Sterling Hights, USA. Der Kauf dieses Dienstleisters stärkt unsere Systemkompetenz und Präsenz in Nordamerika. Zu den Kernkompetenzen des Unternehmens zählen die Programmierung und Inbetriebnahme von Industrierobotern, Komplettlösungen für Bildverarbeitungs- und Messsysteme sowie entsprechende Applikationsschulungen. Um die Aktivitäten in den USA zu bündeln, wurde Valentine Robotics Ende 2009 auf die LEONI Engineering Products & Services Inc., Southfield (Michigan), verschmolzen.

Communication & Infrastructure

Die Nachfrage nach Kabeln und Kabelsystemen in der Kommunikations- und Infrastrukturindustrie blieb zu Anfang des abgelaufenen Geschäftsjahres noch weitgehend stabil. Ab dem zweiten Quartal gaben aber vor allem die Bereiche Kommunikationsindustrie und Ausrüstung industrieller Großanlagen deutlich nach. Dieser Trend konnte durch das sehr gute Geschäft mit Kabeln für Solaranlagen und die Schienenverkehrstechnik nur teilweise kompensiert werden. LEONI bearbeitete 2009 in diesem Marktsegment wichtige Projekte, die auch dem Umweltgedanken Rechnung tragen.

Solarenergie:

In Brandenburg rüsteten wir die zweitgrößte Solaranlage der Welt mit mehr als 1.000 Kilometern Spezialkabel aus. Der Solarpark Lieberose hat eine Nennleistung von 53 Megawatt pro Jahr, das entspricht dem Energiebedarf von rund 15.000 Haushalten. Die Spezialleitungen von LEONI transportieren den Strom von den Solarmodulen zu den Wechselrichtern der Anlage. Mit diesem Auftrag stärken wir unsere Position im Wachstumsmarkt der regenerativen Energien.

Airport:

Der neue Terminal T1 des Flughafens Barcelona wurde von LEONI mit speziellen Versorgungskabeln ausgestattet, die den Flugzeugen während des Aufenthalts am Boden elektrische Energie liefern. An allen Parkpositionen mit Passagierbrücken wurde dazu ein patentiertes, sehr widerstandsfähiges und gleichzeitig extrem flexibles Starkstromkabel installiert. Damit können Bordelektronik, Klimaanlage, Beleuchtung, Küche und andere elektrische Verbraucher ohne den Einsatz von Triebwerken oder Hilfsaggregaten weiter verwendet werden. Das verbessert die CO2-Bilanz der Airport-Betreiber und Fluggesellschaften.

Infrastruktur:

Im Berichtsjahr nahmen wir die Produktion für das Projekt Gotthard-Tunnel auf. LEONI steuert zu diesem europaweit längsten Eisenbahntunnel die komplette Bahntechnik-Verkabelung bei. Als Systemanbieter liefern wir nicht nur die Kabel - vorwiegend halogenfreie Energieversorgungs- und Sicherheitsleitungen - sondern auch die zugehörigen Installationssysteme in die Tunnel.

Zur Erweiterung unserer Kapazitäten im wachstumsstarken Marktsegment der Strahlenvernetzung errichteten wir in Bautzen einen zusätzlichen Standort für diese Technologie, der im Februar 2009 in Betrieb genommen wurde. Das neue Werk verbessert die Stellung von LEONI als einem der größten europäischen Bestrahlungsdienstleister. Gleichzeitig stützt es unsere Expansionspläne in den neuen Bundesländern und Osteuropa. Um unsere Position als technologisch führender Anbieter auf diesem Gebiet weiter auszubauen, wurde am Schweizer Standort Däniken 2009 eine hochmoderne X-Ray-Anlage installiert, die 2010 in Betrieb gehen soll. Damit ist LEONI der weltweit erste Anbieter, der diese Technologie kommerziell, das heißt außerhalb von reinen Versuchs- und Entwicklungszwecken nutzt.

Electrical Appliance Assemblies

Nach einem schwachen Start erholten sich die Umsätze mit Kabeln und konfektionierten Leitungen für die Elektrogeräteindustrie im zweiten Halbjahr 2009 leicht. Insbesondere in China belebte sich die Nachfrage. Dagegen war das Geschäft in Europa schwach, was deutliche Kapazitätsanpassungen an unseren Standorten von LEONI Furas in Marokko und Spanien erforderte und in Spanien auch zur Einstellung des Standortes führen wird. Um die Marktposition in der Wachstumsregion China weiter auszubauen, haben wir die Automatisierung unserer Kapazitäten für die Kabelkonfektionierung vorangetrieben. Durch die Übernahme entsprechender Anlagen von einem Marktteilnehmer konnten wir unser Angebot für einen namhaften Hausgeräte-Hersteller um vollautomatisch produzierte interne Geräteverdrahtung erweitern. Diese Produkte werden künftig auch anderen Kunden in der Region offeriert.

Conductors & Copper Solutions

Die Umsätze mit Drähten, Litzen, Seilen und Geflechten waren im ersten Halbjahr 2009 stark rückläufig. Erst in der zweiten Jahreshälfte zog die Nachfrage etwas an. Wachsendes Marktpotenzial sehen wir im Bereich der regenerativen Energien. Deshalb begann LEONI im abgelaufenen Geschäftsjahr mit dem Aufbau einer Fertigung für Solarflachdrähte.

Reaktion auf die Krise: Kostensenkung und strukturelle Veränderungen

Um den schwierigen Rahmenbedingungen und den daraus folgenden Belastungen für LEONI entgegenzuwirken, haben wir 2009 zunächst umfangreiche Maßnahmen zur Liquiditäts- und Ergebnissicherung eingeleitet. Hierzu wurden Investitionsvorhaben und Expansionsprojekte verschoben oder gestoppt und die Aktivitäten zur Reduzierung des Working Capital verstärkt. Um den Personalaufwand zu senken, haben wir Zeitarbeitsverträge beendet, befristete Arbeitsverhältnisse nicht verlängert, frei werdende Stellen nicht neu besetzt und an fast allen deutschen Standorten bedarfsorientiert Kurzarbeit eingeführt. Auch in den ausländischen Werken wurden sämtliche Flexibilisierungsspielräume ausgenutzt und die Arbeitszeiten ohne Entgeltausgleich reduziert. Dennoch mussten in verschiedenen Bereichen Stellen abgebaut werden, um die Kapazitäten an die anhaltende Nachfrageschwäche anzupassen. Davon waren vor allem Standorte in Spanien, Polen und der Slowakei betroffen, aber auch unsere deutschen Werke, beispielsweise in Friesoythe und Roth. Insgesamt verringerte sich die Zahl der Mitarbeiter des Unternehmensbereichs um 912 Personen auf 7.096 Arbeitnehmer. Darüber hinaus wurden die sonstigen ausgabewirksamen Kosten, beispielsweise für Reisen, Schulungen und Beratung, drastisch gesenkt und die Bonität unserer Kunden und Lieferanten aufmerksam überwacht, um Risiken zu vermeiden.

Außerdem starteten wir im Berichtsjahr Aktivitäten zur Flexibilisierung der Kostenstrukturen und zur Senkung der Gewinnschwelle. Um rascher auf die schwankende Nachfrage reagieren zu können, wurden beispielsweise die Arbeitszeitregelungen noch bedarfsorientierter gestaltet. Darüber hinaus haben wir die administrativen Bereiche auf Outsourcing-Potenziale überprüft. Im Gegenzug wurde in der Produktion zur besseren Auslastung der Kapazitäten nach Insourcing-Möglichkeiten gesucht. Programme zur Produktivitätssteigerung ergänzten diese Maßnahmen. Darüber hinaus wurden Möglichkeiten zur Erweiterung der Wertschöpfungstiefe und strukturelle Anpassungen wie beispielsweise Produktionsverlagerungen geprüft. Die Resultate dieser vielfältigen Aktivitäten machten sich bereits 2009 bemerkbar, werden sich schwerpunktmäßig aber ab dem Geschäftsjahr 2010 auswirken. Positive Effekte sind auch aus der neuen, vereinfachten Organisationsstruktur zu erwarten, die im Kapitel → Geschäft und Rahmenbedingungen dargestellt ist.

Ertragslage

Durch die vielfältigen Kostensenkungsmaßnahmen konnten die Auswirkungen des kräftigen Umsatzrückgangs ab der Jahresmitte abgemildert werden, sodass der Unternehmensbereich Wire&Cable Solutions im zweiten Halbjahr 2009 ein positives bereinigtes Ergebnis* erzielte. Im Gesamtjahr betrug das bereinigte Bereichsergebnis* -5,1 Mio. € (Vorjahr: 33,9 Mio. €). Hinzu kamen Restrukturierungsaufwendungen von 17,9 Mio. € (Vorjahr: 2,2 Mio. €). Ein weiterer wesentlicher Sondereffekt waren Wertberichtigungen im Anlagevermögen von 8,6 Mio. € bei LEONI Furas, deren Ertragschancen sich wesentlich verschlechtert hatten Insgesamt lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions 2009 bei -34,2 Mio. € (Vorjahr: 29,6 Mio. €).

* Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungsaufwendungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte

Regionalkonzept zur Erschließung von Wachstumsmärkten

2009 haben wir im Rahmen unseres neuen Regionalkonzepts damit begonnen, geschäftsfeldübergreifende Strukturen in für uns wichtigen Ländern oder Regionen zu schaffen. Damit kann LEONI vielversprechende Wachstumsregionen effizienter erschließen und Synergien zwischen den einzelnen Geschäftsfeldern nutzen. Von besonderer Bedeutung für die künftige Expansion von LEONI ist der chinesische Markt. Der Unternehmensbereich Wire&Cable Solutions ist hier bereits mit verschiedenen seiner Geschäftsbereiche präsent, insbesondere in den Automotive- und Elektrogeräte-Märkten. Im Berichtsjahr wurde in China ein sogenanntes Business Area Management installiert, das die vielfältigen Aktivitäten nun zentral vom Standort Changzhou aus organisiert und steuert. Mit dieser Aktivität werden zudem erhebliche Synergien realisiert.

Mit der LEONI WCS Benelux BV gründeten wir 2009 auch eine eigene Regionalgesellschaft für die Niederlande, Belgien und Luxemburg. Von ihrem Sitz im niederländischen Amersfoort aus konzentriert sich die LEONI WCS Benelux zunächst auf die Anwendungsbereiche Telekom und Datenkommunikation sowie Fiber-to-the-home, mit denen wir in der Region bereits vertreten und für die weitere Wachstumspotenziale zu erwarten sind.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Umsatz und Ertragslage

Konzernumsatz

Die LEONI AG erzielte 2009 einen Konzernumsatz von 2.160,1 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahreswert von 2.912,0 Mio. € entsprach dies einem Rückgang um knapp 26 Prozent. Ursache war die weltweite Rezession, in deren Folge auch die Nachfrage nach LEONI-Produkten in beiden Unternehmensbereichen erheblich gesunken ist.

Wechselkurseffekte hatten im vergangenen Jahr keinen nennenswerten Einfluss auf die Höhe des Konzernumsatzes. Auch aus der erstmaligen Konsolidierung neu akquirierter Unternehmen resultierte 2009 kein bedeutender Umsatzbeitrag. Erworben wurden im vergangenen Jahr nur die kleineren Gesellschaften Tekas S+W s.r.o. mit Sitz in Nadrazni in der Tschechischen Republik und die US-amerikanische Valentine Robotics Inc. mit Sitz in Sterling Heights, USA. Beide Gesellschaften wurden kurz nach dem Erwerb auf Tochtergesellschaften von LEONI verschmolzen. Der Kupferpreiseffekt belief sich auf-163,1 Mio. €.

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in Mio. € 2005 2006 2007 2008 2009
Konzernumsatz 1.548,0 2.108,2 2.366,8 2.912,0 2.160,1

In der Europäischen Union - ohne Deutschland - ging der Umsatz 2009 um 30 Prozent auf 906,7 Mio. € zurück, in Deutschland war eine Einbuße um 19 Prozent auf 743,8 Mio. € zu verzeichnen. Im übrigen Ausland reduzierte sich das Geschäftsvolumen um 27 Prozent auf 509,6 Mio. €.

Umsatz nach Regionen

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in % 2009
Übriges Ausland 23,6
Übrige EU 42,0
Deutschland 34,4

Ergebnisentwicklung

Das gegenüber dem Vorjahr deutlich reduzierte Absatzvolumen belastete die Ertragslage erheblich. Dank der schnell und konsequent ergriffenen Gegenmaßnahmen, die wir zur Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung eingeleitet haben, konnten wir die negativen Auswirkungen eingrenzen. Insgesamt ist es uns gelungen, Kostenreduzierungen in Höhe von mehr als 200 Mio. € zu realisieren. Wir übertrafen damit unsere selbst gesteckten Ziele. Zudem werden einzelne Maßnahmen erst ab dem Jahr 2010 vollständig wirken. Die Umsatzkosten nahmen aufgrund eines reduzierten Kupferpreises sowie des leicht veränderten Produktmixes 2009 nicht ganz so stark ab wie der Konzernumsatz, und zwar um rund 24 Prozent auf 1.882,9 Mio. €. In der Folge ermäßigte sich das Bruttoergebnis vom Umsatz um circa 37 Prozent auf 277,2 Mio. €. Die Bruttomarge vom Umsatz belief sich auf 12,8 Prozent nach 15,3 Prozent im Vorjahr.

Die Vertriebskosten sanken im Berichtszeitraum nur moderat von 154,5 Mio. € auf 144,7 Mio. €. Größere Einsparungen konnten bei den allgemeinen Verwaltungskosten erzielt werden, die um knapp 12 Prozent auf 123,9 Mio. € abnahmen. Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen gingen um rund 20 Prozent auf 71,1 Mio. € zurück, da die zum Großteil projektbezogenen Aktivitäten im Jahr 2008 zu außergewöhnlich hohen Vorleistungen geführt hatten.

Dagegen stiegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen 2009 im Vergleich zum Vorjahr erheblich von 20,7 Mio. € auf 64,8 Mio. €. Dieser Zuwachs lag in umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen begründet, für die wir 56,0 Mio. € aufwendeten nach 7,4 Mio. € im Vorjahr. Der größte Teil davon entfiel auf Abfindungen in Portugal, Frankreich, Polen und Deutschland. Darüber hinaus sind Aufwendungen für die Schließung von Werken in Marokko, Portugal, Polen und Rumänien enthalten. Die sonstigen betrieblichen Erträge blieben mit 11,9 Mio. € in etwa auf dem Niveau des Vorjahres von 11,0 Mio. €.

In der Summe ergab sich 2009 ein Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von -4,9 Mio. € im Vergleich zu 165,9 Mio. €2008. Nach Berücksichtigung der Abschreibungen von 111,5 Mio. € (Vorjahr 110,2 Mio. €) verblieb ein Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von -116,3 Mio. € gegenüber 55,7 Mio. € im Geschäftsjahr 2008. Bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungsaufwendungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte hätte das EBIT bei -35,6 Mio. € gelegen.

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in Mio. € 2005 2006 2007 2008 2009
Konzern-EBIT 102,8 130,6 138,1 55,7 -116,3

Der negative Saldo aus Finanzaufwendungen und -erträgen sowie dem sonstigen Beteiligungsergebnis blieb mit-41,0 Mio. € etwa konstant (Vorjahr-39,9 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf -157,3 Mio. € nach 15,8 Mio. € im Vorjahr.

Bei der Position Ertragsteuern handelte es sich im Geschäftsjahr 2009 um einen Ertrag von 19,2 Mio. € gegenüber einem Steueraufwand von 10,6 Mio. € im Jahr 2008. Der positive Wert im Berichtsjahr resultierte aus latenten Steuererträgen aus Bilanzpostenunterschieden und aus der Aktivierung latenter Steuern auf steuerliche Verluste.

Unter dem Strich ergab sich für das Geschäftsjahr 2009 ein Konzernjahresfehlbetrag von 138,1 Mio. €, 2008 wurde ein Jahresüberschuss von 5,2 Mio. € ausgewiesen.

Finanzlage

Finanzmanagement und -struktur

Das Finanzmanagement des LEONI-Konzerns ist zentral organisiert und zielt darauf ab, die Liquidität der Unternehmensgruppe weltweit zu sichern, die Finanzaufwendungen und -ertrage zu optimieren sowie die Währungs- und Zinsrisiken zu steuern und zu minimieren. Hierzu nutzen wir ein breites Spektrum an Finanzierungsinstrumenten, um möglichst unabhängig von einzelnen Märkten oder Instrumenten zu sein, und setzen auf eine langfristige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit internationalen Banken. Grundsätzlich legt LEONI großen Wert auf eine solide Finanzierungsstruktur. Damit soll unser Status als Unternehmen mit guter Bonität unsere Akzeptanz sowohl am Kapitalmarkt als auch bei Banken und Lieferanten weiterhin wahren.

Das Liquiditäts-Management erfolgt unter anderem über ein Cash-Pooling-System mit Pools in den Heimatländern der wichtigsten Konzernwährungen. Darüber hinaus führt die LEONI AG größtenteils den Zahlungsverkehr für die Gruppe durch. Die Finanzierung der Konzerngesellschaften erfolgt weitestgehend in deren funktionaler Währung. Die wesentlichen Verbindlichkeiten bestehen in Euro und US-Dollar. Für unsere chinesischen Gesellschaften wurden zudem weitere Kredite in chinesischen Yuan aufgenommen.

Kapitalmarktinstrumente wie Bonds oder Schuldscheindarlehen nutzt die LEONI AG zentral für die gesamte Gruppe und deckt sich mit Kreditlinien in ausreichender Höhe ein, um stets allen finanziellen Verpflichtungen sicher nachkommen zu können. Zum Bilanzstichtag bestanden kurz- und mittelfristige Kreditzusagen von Banken in Höhe von 306,0 Mio. € (Vorjahr: 351,8 Mio. €) mit Laufzeiten von bis zu 36 Monaten. Davon wurden 29,4 Mio. € kurzfristig genutzt (Vorjahr: 49,2 Mio. €).

Auch die Instrumente Leasing und Factoring, die wir zur Verbesserung der Liquiditätsstruktur einsetzen, werden zentral gesteuert. Ende 2009 waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch echtes Factoring in Höhe von 63,3 Mio. € (Vorjahr 61,0 Mio. €) gemindert.

Zinsrisiken aus Geldaufnahmen werden fristenkongruent über Basisinstrumente wie Caps, Swaps und Collars abgesichert. Per 31. Dezember 2009 belief sich das Nominalvolumen der bestehenden Zinsswaps auf 125,5 Mio. € (Vorjahr 142,7 Mio. €) und der Collars wie im Vorjahr auf 136,0 Mio. €.

Um den Einfluss von Wechselkursschwankungen auf das Konzernergebnis zu minimieren, werden Fremdwährungspositionen innerhalb des Konzerns gegeneinander aufgerechnet. Für die verbleibenden Beträge schließen wir Devisensicherungsgeschäfte ab, und zwar überwiegend in britischen Pfund, mexikanischen Peso, polnischen Zloty, schweizer Franken und US-Dollar. Zum Jahresende 2009 belief sich das Volumen auf 252,4 Mio. € gegenüber 324,2 Mio. € zum Vorjahresstichtag. Weitere Informationen zu Zins- und Währungsrisiken enthält der → Anhang.

Langfristige Finanzierung gefestigt

Durch die strategischen Finanzierungsmaßnahmen in den vergangenen Jahren konnten wir unsere Finanzlage langfristig absichern. Im September des Geschäftsjahres 2009 wurde die Finanzierungsstruktur durch die Platzierung eines Schuldscheindarlehens mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Nominalvolumen von 25 Mio. € zu günstigen Konditionen weiter verbessert. Das Darlehen wurde zu einem Kurs von 99 Prozent ausbezahlt, sodass dem Konzern 24,8 Mio. € zuflossen. Die erfolgreich umgesetzte Transaktion unterstreicht das große Vertrauen, das LEONI trotz der schwierigen Rahmenbedingungen am Finanzmarkt entgegengebracht wird.

Eigene Aktien erfolgreich veräußert

Im Oktober 2009 platzierte LEONI 2,9 Mio. eigene Aktien über ein beschleunigtes Bookbuilding-Verfahren erfolgreich bei internationalen Investoren zu einem Preis von 14,50 € je Aktie. Die Papiere hatten wir 2008 im Rahmen eines Rückkaufprogramms erworben. Durch den Verkauf erzielte LEONI einen Bruttoemissionserlös von 42,5 Mio. €. Nach Abzug der Transaktionskosten flossen 40,2 Mio. € zu.

Positiven Free Cashflow erzielt - Nettofinanzschulden gesenkt

Unser wichtigstes Ziel, in der Krise einen ausgeglichenen Free Cashflow zu erzielen, haben wir 2009 erreicht: Vor Dividenden, Akquisitionen und Aktienverkauf belief sich der Free Cashflow 2009 auf 2,1 Mio. € nach 13,9 Mio. € im Vorjahr. Nach Auszahlungen für Dividenden und Akquisitionen sowie inklusive des Erlöses aus dem Verkauf der eigenen Aktien belief sich der Free Cashflow auf 36,7 Mio. € (Vorjahr:-60,4 Mio. €). Die Nettofinanzverbindlichkeiten konnten im Berichtsjahr von 533,2 Mio. € auf 495,4 Mio. € gesenkt werden.

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in Mio. € 2009 2008 Veränderung
Zahlungsmittel und -äquivalente 141,1 133,7 7,4
Kurzfristige Finanzschulden -56,9 -92,2 35,3
Langfristige Finanzschulden -579,6 -574,7 -4,9
Nettofinanzposition -495,4 -533,2 37,8

Kapitalflussrechnung

2009 erwirtschaftete LEONI konzernweit einen Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit von 88,8 Mio. €. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 132,7 Mo. € ist vor allem eine Folge des hohen Fehlbetrags, der im vergangenen Jahr aufgrund der Konjunkturkrise verkraftet werden musste. Der negative Ergebniseffekt wurde über unser aktives Working Capital Management teilweise ausgeglichen: Durch Vorratsabbau in Höhe von 52,8 Mio. € und die Reduzierung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstiger finanzieller Vermögenswerte um 13,8 Mio. € konnten wir finanzielle Mittel von insgesamt 66,6 Mio. € freisetzen. Darüber hinaus machte sich die Bildung von Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 35,7 Mio. € positiv bemerkbar, die zwar in der Ergebnisrechnung bereits erfasst wurden, aber aufgrund der zeitverzögerten Umsetzung 2009 noch keine liquiden Mittel erforderten.

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in Mio. € 2005 2006 2007 2008 2009
Operativer Cashflow 111,1 136,1 190,8 132,7 88,8

Aus Investitionstätigkeit flossen in der Berichtsperiode 87,0 Mio. € ab im Vergleich zu 137,3 Mio. € im Vorjahr. In diesem Rückgang spiegelt sich unsere vorsichtigere Investitionspolitik wider, mit der wir auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld reagiert haben.

Der Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit belief sich 2009 auf 4,4 Mio. € gegenüber 96,7 Mio. € 2008. Für die Tilgung von Finanzschulden setzten wir 72,0 Mio. € liquide Mittel ein. Außerdem schütteten wir eine Dividendensumme von insgesamt 5,3 Mio. € an unsere Aktionäre aus. Diesen Auszahlungen standen Zuflüsse aus der Aufnahme neuer Finanzschulden in Höhe von 41,5 Mio. € und aus dem Verkauf eigener Aktien in Höhe von 40,2 Mio. € gegenüber.

Per saldo sind im Geschäftsjahr 2009 konzernweit etwas mehr liquide Mittel zu- als abgeflossen: Der Finanzmittelbestand erhöhte sich um 6,2 Mio. €.

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Konzernkapitalflussrechnung Kurzfassung

in Mio. €
2009 2008
Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit 88,8 132,7
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit -87,0 -137,2
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit 4,4 96,7
Abnahme/Zunahme des Finanzmittelbestandes 6,2 92,1
Finanzmittelbestand zum 31. Dezember 141,1 133,7

Investitionen

2009 haben wir die Investitionen wie geplant erheblich zurückgefahren und größere Projekte verschoben. Insgesamt investierte der LEONI-Konzern im Berichtsjahr 83,2 Mio. € (Vorjahr: 336,6 Mio. €). Davon entfielen 81,8 Mio. € auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen nach 158,4 Mio. € im Vorjahr. Für Finanzanlagen und Akquisitionen wurden 1,5 Mio. € aufgewendet, nachdem hierfür 2008 vor allem durch den Erwerb der früheren Bordnetzsparte von Valeo insgesamt 178,1 Mio. fanfielen.

Im Unternehmensbereich Wiring Systems investierten wir 2009 insgesamt 41,6 Mio. € in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte gegenüber 93,6 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Die Schwerpunkte lagen auf der Erweiterung der Kapazitäten in Nordafrika in Zusammenhang mit neuen Projekten für die Automobilindustrie, auf dem Ausbau der Fertigung im mexikanischen Durango, den neuen Anlagen für die Komponentenherstellung in Rumänien sowie auf dem zusätzlichen Produktionsstandort in Serbien. Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions investierte in der Summe 37,1 Mio. € in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (Vorjahr: 53,1 Mio. €). Im Mittelpunkt stand der Ausbau der Kapazitäten für die Strahlenvernetzung. Hierzu errichteten wir in Bautzen einen zusätzlichen Standort, der im Februar in Betrieb ging, und erweiterten die Kapazitäten am Schweizer Standort Däniken. Weitere Informationen zu den Investitionsprojekten enthält der → Segmentbericht.

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in Mio. € 2005 2006 2007 2008 2009
Investitionen 87,0 194,8 132,6 336,5 83,2

Vermögenslage

Bilanzanalyse

Die Konzernbilanz der LEONI AG verkürzte sich per Ende Dezember 2009 im Stichtagsvergleich um rund 5 Prozent auf 1.755,0 Mio. €. Abgenommen haben vor allem die kurzfristigen Vermögenswerte, die mit 882,1 Mio. € um 6 Prozent unter dem Vorjahresniveau lagen. Darin spiegeln sich in erster Linie Maßnahmen wider, die wir im Rahmen unseres aktiven Working Capital Managements umsetzten. Unter anderem ist es gelungen, die Vorräte um über 15 Prozent auf 294,5 Mio. € abzubauen, trotz des im Vorjahresvergleich deutlich höheren Stichtagswertes für den Kupferpreis. Auch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich um gut 6 Prozent auf 309,0 Mio. €. Dadurch konnte die Kapitalbindung deutlich verringert werden. Der Bestand an liquiden Mitteln erhöhte sich per 31. Dezember von 133,7 Mio. € auf 141,1 Mio. €. Der Wert der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte nahm von 48,6 Mio. € auf 60,1 Mio. € zu.

Das Sachanlagevermögen stand am Jahresende 2009 mit 554,1 Mio. € in der Bilanz. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 573,3 Mio. € resultierte vor allem daraus, dass die Investitionen mit Blick auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld auf das Nötigste reduziert wurden und daher unter den Abschreibungen lagen. Die immateriellen Vermögenswerte nahmen von 113,8 Mio. € auf 92,4 Mio. € ab. Die Firmenwerte gingen infolge einer Wertberichtigung des Firmenwerts aus der akquirierten spanischen Tochtergesellschaft LEONI Furas um 2,8 Mio. € auf 150,0 Mio. € zurück.

Auf der Passivseite der Konzernbilanz blieben die kurzfristigen Verbindlichkeiten mit 664,0 Mio. € nach 672,9 Mio. € etwa stabil. Dabei stand der Abnahme bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten um rund 10 Prozent auf 402,2 Mio. € und dem Abbau der kurzfristigen Finanzschulden um 35,3 Mio. € auf 56,9 Mio. € vor allem die Zunahme der kurzfristigen Rückstellungen um 46,7 Mio. € auf 74,2 Mio. € gegenüber, die im Zusammenhang mit unserem umfangreichen Restrukturierungsprogramm stand.

Die langfristigen Finanzschulden stiegen um 4,9 Mio. € auf 579,6 Mio. €. Zur Erhöhung trug das im September aufgenommene, variabel verzinsliche Schuldscheindarlehen bei. Durch die Hereinnahme der neuen langfristigen Mittel wurde der Effekt überkompensiert, dass ein Teil der älteren langfristigen Darlehen Ende des Jahres eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr aufwiesen und entsprechend in kurzfristige Finanzschulden umgegliedert worden sind.

Das Eigenkapital nahm im Stichtagsvergleich von 447,7 Mio. € auf 369,1 Mio. € ab. Dies war vor allem eine Folge des Konzernjahresfehlbetrags, durch den sich die Gewinnrücklagen von 314,1 Mio. € auf 170,6 Mio. € verminderten. Dem stand der Verkauf der eigenen Aktien gegenüber. Außerdem verringerten sich die Belastungen aus dem sonstigen Ergebnis von -38,2 Mio. € auf-14,1 Mio. €. Davon entfielen auf Differenzen aus der Währungsumrechnung -3,0 Mio. €, auf die Marktbewertung von Wertpapieren 0,7 Mio. € und auf Cashflow Hedges-11,8 Mio. €. Die Eigenkapitalquote per 31.12. ging von 24,2 Prozent auf 21,0 Prozent zurück.

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in % 2005 2006 2007 2008 2009
Eigenkapitalquote 40,6 35,1 32,9 24,2 21,0

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Vermögens- und Kapitalstruktur

(Mio. €)
31.12.2009 31.12.2008
Kurzfristige Vermögenswerte 882,1 938,2
Langfristige Vermögenswerte 872,9 910,2
Summe Aktiva 1.755,0 1.848,4
Kurzfristige Verbindlichkeiten 664,0 672,9
Langfristige Verbindlichkeiten 721,9 727,8
Eigenkapital 369,1 447,7
Summe Passiva 1.755,0 1.848,4

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Der Geschäftsverlauf der LEONI AG war 2009 von der Fortsetzung des abrupten Nachfrageeinbruchs im vierten Quartal 2008 geprägt und daher alles andere als zufriedenstellend. Der drastische Umsatzrückgang führte zu einem deutlich negativen Ergebnis. LEONI reagierte auf die schwierige Situation schnell und entschlossen mit einem umfassenden Kostensenkungsprogramm. Die in diesem Zusammenhang nötig gewordenen Restrukturierungsaufwendungen belasteten das Ergebnis im Berichtsjahr zwar zusätzlich, haben unsere Ausgangsposition für die Zukunft aber wesentlich verbessert. Der hohe Verlust des Jahres 2009 schmälerte auch unsere Eigenkapitalbasis. Durch den Verkauf der eigenen Aktien und den daraus resultierenden Gewinn wurde dieser Effekt jedoch teilweise kompensiert. Die Finanzlage konnten wir trotz der Krise etwas verbessern. Die Nettofinanzschulden verringerten sich planmäßig, und der Free Cashflow vor Dividende, Akquisitionen und Aktienverkauf war leicht positiv. Angesichts des hohen Jahresverlusts hat der Vorstand im Rahmen seiner ertragsorientierten Ausschüttungspolitik beschlossen, auf die Auszahlung einer Dividende zu verzichten.

Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals:

Das Grundkapital der LEONI AG beträgt 29,7 Mio. € und teilt sich in 29,7 Millionen auf den Namen lautende Stückaktien. Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Stückaktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn.

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen:

Beschränkungen, die Stimmrechte betreffen, sind uns nicht bekannt. Übertragungsbeschränkungen bestehen insofern, als Aktien, die der Vorstand und Führungskräfte im Rahmen eines sogenannten "long-termincentive"-Programms erwerben bzw. erworben haben, einer Haltefrist unterliegen.

Direkte oder indirekte Beteiligungen am Grundkapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, bestehen derzeit nicht.

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, existieren ebenfalls nicht.

Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben:

Sofern Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind, können sie die ihnen aus diesen Aktien zustehenden Kontrollrechte unmittelbar nach den Bestimmungen der Satzung und des Gesetzes ausüben.

Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und über die Änderung der Satzung:

Die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern sind in den §§ 84 und 85 AktG sowie in § 31 MitbestG geregelt. Mitglieder des Vorstands werden danach vom Aufsichtsrat auf höchstens fünf Jahre bestellt. Gemäß § 5 Abs. 1 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Mitgliedern. Im Übrigen bestellt der Aufsichtsrat gemäß § 5 Abs. 2 der Satzung die Vorstandsmitglieder und bestimmt ihre Zahl. Er kann stellvertretende Vorstandsmitglieder sowie einen Vorsitzenden und einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands bestimmen. Satzungsänderungen bedürfen nach § 179 AktG eines Beschlusses der Hauptversammlung. Nach § 19 der Satzung ist der Aufsichtsrat befugt, Abänderungen und Ergänzungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Darüber hinaus ist der Aufsichtsrat ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend der Durchführung der Erhöhung des Grundkapitals durch Ausnutzung des genehmigten Kapitals nach Ablauf der Ermächtigungsfrist zu ändern.

Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen:

Erwerb eigener Aktien - Der Vorstand der LEONI AG wurde von der Hauptversammlung am 14. Mai 2009 ermächtigt, bis zum 13. November 2010 eigene Aktien im Namen des Unternehmens mit einem rechnerischen Anteil am derzeitigen Grundkapital von bis zu 10 Prozent zu erwerben. Der Erwerb darf über die Börse oder mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen.

Genehmigtes Kapital - Darüber hinaus ist der Vorstand nach § 4 Abs. 5 der Satzung befugt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 2. Mai 2011 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder in Teilbeträgen um insgesamt bis zu 14,85 Mio. € durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Aktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand wurde jedoch von der Hauptversammlung ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten Fällen auszuschließen.

Bedingtes Kapital - Des Weiteren ist der Vorstand nach § 4 Abs. 6 der Satzung ermächtigt, bis zum 2. Mai 2011 Options- oder Wandelschuldverschreibungen auszugeben und dadurch das Grundkapital um bis zu 14,85 Mio. € bedingt zu erhöhen. Die bedingte Kapitalerhöhung kann nur insoweit durchgeführt werden, als die Inhaber bzw. Gläubiger von Optionsscheinen oder Wandlungsrechten von ihrem Options- bzw. Wandlungsrecht Gebrauch machen.

Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen:

Im Falle eines Kontrollwechsels im Zuge eines Übernahmeangebots können die im Jahr 2006 begebene Unternehmensanleihe in Höhe von 200 Mio. €, die im Jahr 2008 begebenen Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt 250 Mio. €, das 2009 platzierte Schuldscheindarlehen in Höhe von 25 Mio. € sowie weitere Kreditverträge unmittelbar fällig gestellt werden. Außerdem hat in diesem Fall auch ein Teil der wesentlichen Kunden, Lieferanten sowie weiteren Kooperationspartnern das Recht, die vertraglichen Vereinbarungen mit dem Unternehmen vorzeitig zu kündigen.

Entschädigungsvereinbarungen der LEONI AG für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern:

Anfang 2009 wurden die Dienstverträge der Vorstandsmitglieder um eine Change-of-control-Klausel erweitert. Demnach hat jeder Vorstand im Falle eines Kontrollwechsels innerhalb von drei Monaten ein Sonderkündigungsrecht sowie einen Abfindungsanspruch. Die Abfindung setzt sich aus der Summe der bis zum Ende der Dienstlaufzeit noch anstehenden Jahresvergütungen zusammen und ist in Übereinstimmung mit Ziffer 4.2.3 Abs. 4 und 5 des Deutsche Corporate Governance Kodex auf maximal drei Jahresvergütungen bzw. bei einer Dienstlaufzeit von weniger als drei Jahren auf die für die Restlaufzeit noch entsprechend zu zahlende Summe begrenzt. Dabei besteht die Jahresvergütung aus dem jährlichen Fixgehalt und 80 Prozent des erreichbaren Höchstbetrags der Tantieme.

Weitere Leistungsindikatoren

Beschaffung

Deutlicher Kupferpreisanstieg im Jahresverlauf

LEONI betreibt ein strategisches Beschaffungsmanagement und unterhält langfristige Beziehungen zu den Lieferanten, um stets ausreichend und kostengünstig auf Rohstoffe und andere Materialien zugreifen zu können. Wesentlich für die Herstellung von Drähten und Kabeln ist Kupfer. Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions bezieht Kupfer über große Lieferanten, wobei die Preisfindung auf Basis der Notierung an der Londoner Metallbörse erfolgt. Nach dem drastischen Einbruch im Jahr 2008, der durch die Finanz- und Wirtschaftskrise induziert war, bewegte sich der Kupferpreis 2009 kontinuierlich aufwärts. Zu Jahresbeginn kostete ein Kilogramm 2,27 €, die höchste Notierung wurde am Jahresende mit 5,17 € erzielt.

Entwicklung der niedrigen DEL im Jahr 2009

Optimierte Lieferantenstruktur vermeidet Engpässe bei Kunststoffen

Neben Kupfer benötigt LEONI im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions andere Metalle wie Nickel, Silber und Zinn. Darüber hinaus spielen für die Kabelproduktion vor allem Standardkunststoffe wie Polyvinylchlorid und Polyethylen, Sonderisolierwerkstoffe wie Polyurethan und thermoplastische Elastomere sowie Weichmacher zur Herstellung von PVC-Compounds eine Rolle. Durch die Krise kam es bei Standardkunststoffen im Frühjahr 2009 zu einem erheblichen Angebotsüberschuss und entsprechenden Preisrückgängen. Die petrochemische Industrie reagierte darauf mit Produktionskürzungen und legte Großanlagen teilweise komplett still. Diese Maßnahmen und die ab Mai wieder leicht anziehende Konjunktur führten dann zu einem deutlichen Nachfrageüberhang, sodass die Preise im Sommer wieder annähernd das Niveau vor der Krise erreichten. Dank eines globalen Lieferantennetzwerks und der breiten Lieferantenbasis verursachte die Verknappung von Standardkunststoffen bei LEONI keinerlei Produktionsausfälle. Damit haben sich unsere klassische "Lead-Buyer-Organisation", das optimierte Lieferanten-Portfolio und die intensive Zusammenarbeit mit unseren Schlüssellieferanten auch in der Krise bewährt.

Im Unternehmensbereich Wiring Systems wird ein Großteil der verwendeten Kabel und Leitungen unternehmensintern aus dem Segment Wire & Cable Solutions beschafft. Extern zugekauft werden vor allem Komponenten wie Kontaktsysteme und Befestigungselemente sowie Kunststoff- und Gummiformteile.

Dabei legen unsere Kunden aus der Automobilindustrie häufig bereits bei der Auftragsvergabe die Lieferanten fest. Wegen Kapazitätsanpassungen und Werksschließungen seitens unserer Zulieferer kam es im zweiten Halbjahr teilweise zu Beschaffungsengpässen. Hierauf reagierten wir mit konzertierten Aktionen innerhalb des globalen Managements unserer Versorgungskette. Trotz der schwierigen Situation konnte LEONI im Berichtsjahr leichte Materialkostensenkungen erreichen.

Auch im Bereich Wiring Systems wurde die partnerschaftliche Kooperation mit Schlüssellieferanten 2009 weiter intensiviert: Gemeinsam entwickeln wir komplette Logistikkonzepte zur Versorgung unserer Produktionsstätten. Darüber hinaus forcierte LEONI die Risikobewertung von Lieferanten innerhalb des Beschaffungsmanagements, um etwaige Insolvenzgefahren zu vermeiden.

Mitarbeiter*

* In diesem Geschäftsbericht werden die Begriffe "Mitarbeiter" und "Arbeitnehmer" aus Vereinfachungsgründen stellvertretend für "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" sowie "Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer" verwendet.

Belegschaft wegen Wirtschafts- und Finanzkrise reduziert

LEONI beschäftigte zum 31. Dezember 2009 konzernweit 49.822 Mitarbeiter. Gegenüber dem Vorjahresstichtag entsprach das einem Rückgang um 999 Personen oder 2 Prozent. Im Inland hatte LEONI Ende des Berichtszeitraums 3.795 Arbeitnehmer (Vorjahr: 4.243). Im Ausland ging die Zahl der Beschäftigten von 46.578 auf 46.027 Personen zurück, das waren 92,4 Prozent der Gesamtbelegschaft (Vorjahr: 91,7 Prozent).

Mitarbeiter nach Regionen

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2008 2009
Deutschland 4.243 3.795
Osteuropa 18.777 16.824
Übriges Europa 2.905 2.371
Nordafrika 19.285 20.650
Amerika 2.802 3.233
Asien 2.809 2.949

Kostensenkungsmaßnahmen weltweit

Als Reaktion auf die verschlechterten Rahmenbedingungen musste LEONI 2009 im Personalbereich in erheblichem Umfang Kosten einsparen. Weltweit wurden Zeitarbeitsverträge aufgelöst, befristete Arbeitsverträge nicht verlängert, ein allgemeiner Einstellungsstopp verfügt und in Deutschland verstärkt Vorruhestandsregelungen vereinbart. Darüber hinaus flexibilisierten wir die Arbeitszeiten weiter und verringerten sie in vielen Bereichen ohne Entgeltausgleich. Im Inland wurde an den meisten Standorten bedarfsorientiert Kurzarbeit eingeführt. Dennoch konnten wir Entlassungen nicht ganz vermeiden. Als Reaktion auf den abrupten Konjunktureinbruch wurden im vierten Quartal 2008 sowie Anfang 2009 zunächst vor allem an den ausländischen Bordnetz-Standorten in großem Umfang Stellen abgebaut. Da sich die Nachfrage aus der Automobilindustrie in der zweiten Jahreshälfte 2009 partiell etwas erholte, haben wir die Belegschaft im produktiven Bereich dort schrittweise wieder vergrößert. Um die Kostenbasis langfristig an die veränderte Situation anzupassen, wurden auch in anderen Produktionsbereichen sowie in der Administration Stellen gekürzt, insbesondere in Hochlohnländern.

Die Personalmaßnahmen fanden in enger Abstimmung und konstruktiver Zusammenarbeit zwischen der Unternehmensleitung und den Gesamtbetriebsräten in Deutschland und Frankreich, dem Eurobetriebsrat sowie mit lokalen Arbeitnehmervertretern und Betriebsräten statt.

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in % Q1/2008 Q2/2008 Q3/2008 Q4/2008 Q1/2009 Q2/2009
Mitarbeiter in Hochlohnländern 7.546 7.424 7.526 7.414 7.154 6.888
Mitarbeiter in Niedriglohnländern 44.633 45.836 45.932 43.407 37.853 38.634

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in % Q3/2009 Q4/2009
Mitarbeiter in Hochlohnländern 6.612 6.396
Mitarbeiter in Niedriglohnländern 41.040 43.426

Im Unternehmensbereich Wiring Systems waren Ende des abgelaufenen Jahres 42.562 Mitarbeiter tätig nach 42.633 ein Jahr zuvor. Unterjährig kam es aufgrund des Nachfrageeinbruchs allerdings zu deutlichen Veränderungen: Gegenüber dem Höchststand per Ende September 2008 wurde die Belegschaft zeitweise um bis zu 7.500 Personen verringert. Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions beschäftigte Ende 2009 insgesamt 7.096 Arbeitnehmer nach 8.008 zum Stichtag 31. Dezember 2008. Bei der LEONI AG arbeiteten Ende des Berichtszeitraums 164 Personen (Vorjahr: 180).

Mitarbeiter nach Segmenten

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In % 2009
Wiring Systems 85,4
Wire & Cable Solutions 14,6

Förderung und Motivation

Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise musste LEONI auch die Aktivitäten zur Personalförderung reduzieren. Dennoch gab es 2009 alleine an den deutschen Standorten rund 150 Trainingsmaßnahmen mit knapp 1.000 Teilnehmern. Der Schwerpunkt lag auf Fach- und Softskill-Seminaren sowie auf Führungstrainings. Zur Vorbereitung auf Auslandseinsätze erhielten Mitarbeiter und ihre Familienangehörigen bei Bedarf auch interkulturelle Schulungen.

Um unternehmerisches Denken zu stärken, fördern wir eigenverantwortliches Handeln und beteiligen die Mitarbeiter materiell am Firmenerfolg. Deshalb wird das Tarif- bzw. Fixentgelt in Deutschland teilweise durch leistungsabhängige Bezahlung und eine variable Erfolgsbeteiligung ergänzt. Als Basis für die Erfolgsbeteiligung wurde 2009 aufgrund der Wirtschaftskrise statt des bislang herangezogenen Return on Capital Employed im Wesentlichen der Free Cashflow als Kennzahl eingesetzt.

Über das betriebliche Vorschlagswesen können alle Arbeitnehmer Verbesserungsvorschläge einbringen. Herausragende Ideen werden von LEONI prämiert. Im Jahr 2009 gab es insgesamt über 500 Einreichungen, von denen ein Großteil umgesetzt wurde.

Auch bei den Arbeitszeiten setzt LEONI auf Eigenverantwortung und Flexibilität. Mit Modellen wie Teil-, Gleit- und Vertrauensarbeitszeit, Jobsharing und Teleworking können die Anforderungen des Unternehmens und die Bedürfnisse unserer Beschäftigten aufeinander abgestimmt werden. Der großflächige Einsatz von Kurzarbeit erforderte im abgelaufenen Geschäftsjahr eine besonders hohe Flexibilität von unseren Mitarbeitern.

In Umfragen und Round-Table-Gesprächen wurden unsere Mitarbeiter direkt darüber befragt, wie zufrieden sie mit ihrem Arbeitgeber sind. Die Ergebnisse nutzen wir, um die Arbeitsbedingungen bei LEONI weiter zu verbessern. In den letzten Jahren wählte die Corporate Research Foundation LEONI mehrmals als einen der TOP Arbeitgeber in Deutschland". Wichtige Kriterien für diese Auszeichnung sind die gebotenen Entwicklungsmöglichkeiten, Unternehmenskultur, Jobsicherheit, Marktstellung, Vergütung und die Work-Life-Balance. Das gute Abschneiden bei diesem Ranking wird durch eine geringe Fluktuationsrate bestätigt. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit lag 2009 bei 13,25 Jahren und damit etwas höher als im Vorjahr mit 13 Jahren.

Individuelle Förderung durch Aus-, Weiter- und Fortbildung, gezielte Management- und Personalentwicklung sowie Motivation stellen wichtige Elemente der Personalstrategie dar. Die in der Unternehmensvision verankerte Idee "LEONI bietet seinen Mitarbeitern herausfordernde, attraktive Arbeitsplätze" trägt nicht nur zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit bei, sondern auch zum langfristigen Erfolg des Unternehmens.

Engagement für den Nachwuchs

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen bildete LEONI Ende des Berichtsjahres 160 Nachwuchskräfte (Vj. 171) an 13 Standorten in 19 kaufmännischen und gewerblichen Berufen aus. Das entsprach wiederum etwas mehr als unserem Eigenbedarf. Neben klassischen Berufsbildern wie Industrie- und Bürokaufmann/ -frau, Elektroniker/-in, Industriemechaniker/-in oder Fachinformatiker/-in gibt es bei LEONI auch spezialisierte Ausbildungsgänge, beispielsweise im Glas- und Apparatebau oder in der Kabeltechnologie.

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(Jahresende) 2005 2006 2007 2008 2009
Zahl der Auszubildenden 123 121 166 171 160

Im gewerblichen Bereich stehen den Auszubildenden eigene Lehrwerkstätten zur Verfügung. Die kaufmännischen Nachwuchskräfte durchlaufen unterschiedliche Fachgebiete, um die Prozesse im gesamten Unternehmen kennenzulernen. In der Regel besuchen sie auch ausländische LEONI-Niederlassungen und erwerben so frühzeitig interkulturelle Kompetenzen. Die praktische Arbeit und die Prüfungsvorbereitung werden von engagierten Betreuern begleitet. Einen zusätzlichen Anreiz schaffen wir durch freiwillige Prämien für außergewöhnlich gute Prüfungsleistungen. 2009 schnitten unsere Nachwuchskräfte bei den Abschlussprüfungen einmal mehr überdurchschnittlich gut ab. Ein Auszubildender, der bei LEONI den Beruf des Kabeljungwerkers erlernte, wurde vom deutschen Industrie- und Handelskammertag im Beisein des Bundespräsidenten sogar als deutschlandweit Bester in seinem Fachgebiet ausgezeichnet.

Auch das Engagement im praxisorientierten Studium an Berufsakademien (BA) haben wir fortgesetzt: LEONI übernimmt sowohl die Studiengebühren als auch die praktische Ausbildung von Studenten aus verschiedenen BA-Fachrichtungen. Zudem wurden vermehrt Praktikumsplätze und Diplomarbeiten vergeben. Im Rahmen von Exkursionen konnten Studenten einen ersten Eindruck von LEONI gewinnen.

Unsere Aktivitäten zur Nachwuchsrekrutierung haben wir 2009 wegen des konzernweiten Kostensenkungsprogramms zurückgefahren. Dennoch präsentierte sich LEONI wieder auf Hochschulmessen und Berufsinformations-Veranstaltungen und setzte die Kooperation mit Schulen fort. Mit der Teilnahme am bundesweiten "Girls' day" setzten wir uns dafür ein, das Interesse weiblicher Nachwuchskräfte an technischen Berufen zu stärken.

Forschung & Entwicklung

LEONI betreibt intensive Forschung & Entwicklung (F & E), um die auf vielen Gebieten führende Wettbewerbsposition zu stärken. Dabei konzentrieren wir uns einerseits auf innovative, kundenspezifische Produkte und Systeme sowie andererseits auf die Optimierung von Fertigungsverfahren. Die Verantwortung für die F & E-Aktivitäten liegt in beiden Unternehmensbereichen bzw. deren Research & Development-Abteilungen (R & D). Im Unternehmensbereich Wiring Systems verteilen sich die kundenorientierten F&E-Arbeiten auf zehn Entwicklungszentren in den wichtigsten Märkten weltweit. Die R& D-Abteilung ist für die Grundlagenforschung und die projektbezogene Unterstützung zuständig. Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions sind auch verschiedene anwendungsnahe Aktivitäten, beispielsweise auf dem Gebiet Automobilleitungen, im zentralen Research & Development angesiedelt. Darüber hinaus wird an den größeren Standorten in Deutschland und im übrigen Europa Entwicklungsarbeit betrieben.

Das breit gefächerte Fachwissen der beiden Unternehmensbereiche und die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Teams wirken sich positiv auf unsere F & E-Aktivitäten aus. Zudem profitieren wir von der Kooperation mit verschiedenen Universitäten und externen Instituten, schwerpunktmäßig in Deutschland. Wesentlichen Know-how-Zukauf gibt es nicht.

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in Mio. € 2005 2006 2007 2008 2009
F&E-Aufwand 41,9 47,4 55,9 88,3 71,1

Der F & E-Aufwand, der größtenteils projektbezogen anfällt, verringerte sich 2009 konzernweit um 20 Prozent auf 71,1 Mio. €. In Relation zum Geschäftsvolumen nahmen die F & E-Aufwendungen von 3,0 Prozent auf 3,3 Prozent zu. Die Zahl der angemeldeten Patente und Gebrauchsmuster stieg auf 57 (Vorjahr: 22). Konzernweit waren am Jahresende 1.008 Mitarbeiter im Bereich F & E tätig nach 1.073 Personen ein Jahr zuvor.

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in % 2005 2006 2007 2008 2009
F&E-Aufwand / Umsatz 2,7 2,2 2,4 3,0 3,3

F & E-Projekte Wiring Systems

Zu den inhaltlichen Arbeitsschwerpunkten im Unternehmensbereich Wiring Systems zählten 2009 Projekte rund um das Thema "Green Car". Dabei konzentrierten wir uns auf die Entwicklung weiterer Bordnetze und Kabelsätze für Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechniken sowie die Gewichtsreduzierung. Letztere spielt vor allem für Premiumfahrzeuge eine Rolle. Hochwertige Pkw sind mit immer mehr elektronischen Sicherheits- und Komfortkomponenten ausgestattet und benötigen entsprechend umfangreichere Bordnetze. Gleichzeitig sollen sie wegen des Ziels, CO2-Emissionen zu reduzieren, nicht noch schwerer werden. LEONI entwickelt deshalb Kabel mit geringerem Durchmesser und aus leichteren Leitermaterialien. So lässt sich beispielsweise das Gewicht von Batterieleitungen durch den Einsatz von Aluminium um bis zu 40 Prozent vermindern. Auch mit der Entwicklung neuartiger, besonders hitzeunempfindlicher Schaumsysteme zur Isolierung von Kabelsätzen, die im Motorraum zum Einsatz kommen, leistet LEONI indirekt einen Beitrag zur Verringerung von Treibhausgasen.

F & E-Projekte Wire & Cable Solutions

Bei den vielfältigen F & E-Aktivitäten im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions stand im abgelaufenen Geschäftsjahr neben der Verbesserung der Produkteigenschaften auch das Thema "Green Technology" im Fokus. Wegen der schwierigen Rahmenbedingungen spielten darüber hinaus sogenannte Design-to-cost- Maßnahmen eine wesentliche Rolle.

Die Entwicklung von Leitungen für die Automobilindustrie war wie in den Vorjahren geprägt von der CO2-Diskussion und dem daraus resultierenden Bedarf an gewichtsreduzierten und bauraumoptimierten Produkten, insbesondere bei einadrigen Fahrzeug- und Batterieleitungen. Auch unser Angebot an Kabeln für alternative Antriebstechnologien wurde ausgebaut: Unter anderem erweiterten wir das Portfolio an Leitungen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge, die für Temperaturen zwischen 100° und 180° Celsius geeignet sind. Gemeinsam mit einem Partnerunternehmen stellte LEONI außerdem Prototypen eines Ladekabels für Elektrofahrzeuge her. Auf die wachsende Bedeutung von Fahrerassistenz-Systemen und Multimedia-Produkten im Pkw wurde mit einer neuen Generation von technisch und wirtschaftlich optimierten Signalleitungen reagiert, die kurz vor der Qualifizierung stehen.

Auch für die übrigen Märkte entwickelten wir 2009 eine Vielzahl von Produktneuheiten. Beispielsweise vergrößerte LEONI das Angebot für die Solarindustrie um spezielle Flachdrähte für Solarpanels. Auf dem Gebiet der Medizintechnik wurde ein bioaktives Kabel entwickelt, das sich hervorragend für den Einsatz in diagnostischen, chirurgischen, therapeutischen und dentalmedizinischen Geräten eignet. Die Ummantelung des Spezialkabels enthält feinste Silberpartikel und wirkt damit biozid (keimtötend), ohne den Patienten zu belasten.

Grundlagenforschung

Zu den wichtigsten Themen in der Grundlagenforschung zählt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt "Icefuel". Die erste Stufe, die Herstellung des Prototyps eines superisolierten Kabels, das nicht nur Strom, sondern auch Flüssigwasserstoff bei -252 ° Celsius übertragen kann, wurde 2009 erfolgreich abgeschlossen. Im nächsten Schritt hoffen wir nun auf einen größeren Auftrag für dieses Multifunktionskabel. Andere, ebenfalls öffentlich geförderte Forschungsthemen sind die Projekte "Nanolso", das sich mit dem Einsatz von Nanotechnologie für Isoliersysteme beschäftigt, und "MicroDrill" aus dem Bereich der Präzisions-Bohrtechnik.

Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions wurde darüber hinaus eine Initiative zur Stärkung der Innovationskraft gestartet. Aus der Markt- und Technologiebewertung von mehr als 150 Produkt- und Technologievorschlägen leiteten wir elf konkrete Projekte ab, die neue Geschäftspotenziale in verschiedenen Märkten bieten und ein zusätzliches Umsatzvolumen von mehr als 50 Mio. € generieren könnten.

Nachhaltigkeitsbericht

Als global agierendes Unternehmen trägt LEONI eine besondere Verantwortung gegenüber seinem sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Umfeld (Corporate Responsibility). Deshalb fühlen wir uns verpflichtet, nachhaltig zu handeln und die Interessen aller gesellschaftlichen Bereiche zu berücksichtigen, die von unseren Aktivitäten betroffen sind. Corporate Responsibility findet bei LEONI Ausdruck in der Beachtung der Corporate Governance-Richtlinien (→ Corporate Governance Bericht) und der Sozialcharta, in den Compliance-Aktivitäten, dem Qualitäts- und Umweltmanagement sowie dem gezielten Ausbau des Produktportfolios für grüne Technologien.

Sozialcharta

Die Übernahme sozialer Verantwortung hält LEONI insbesondere vor dem Hintergrund der Globalisierung für einen unverzichtbaren Bestandteil wertorientierter Unternehmensführung. Als eine der ersten Firmen weltweit haben wir bereits 2003 eine "Erklärung zu den sozialen Rechten und industriellen Beziehungen" abgegeben. Diese Sozialcharta wurde vom Vorstand, dem Eurobetriebsrat und dem internationalen Metallgewerkschaftsbund unterzeichnet und ist weltweit gültig. LEONI gewährleistet damit die Einhaltung der Menschenrechte und der grundlegenden Arbeitnehmerschutzrechte, orientiert an den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen. In der Sozialcharta garantieren wir das Vereinigungsrecht, ächten Diskriminierung, Kinder- sowie Zwangsarbeit und bekennen uns zur Einhaltung von Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen, angemessener Vergütung sowie Arbeitszeiten, die mindestens den jeweiligen gesetzlichen Standards entsprechen. Wir ermutigen auch unsere Geschäftspartner, die Charta in ihrer eigenen Unternehmenspolitik zu berücksichtigen. Die Sozialcharta kann auf unserer → Website eingesehen werden.

Das soziale Engagement von LEONI umfasst zudem die gezielte Förderung der Mitarbeiter und die Unterstützung gemeinnütziger Vereinigungen, unter anderem im Sport- und Kulturbereich.

Compliance

LEONI betrachtet integres Verhalten als Basis für die Übernahme von Verantwortung gegenüber seinen Geschäftspartnern. Entsprechende Leitlinien sind seit 2007 im "LEONI Code of Ethics" festgehalten, der für alle Organvertreter und Beschäftigten weltweit gilt. Kernpunkt ist, dass die LEONI-Mitarbeiter in Übereinstimmung mit den betrieblichen Regelungen und den gesetzlichen Vorschriften des jeweiligen Landes handeln. Unter anderem schreibt der Code of Ethics vor, die Regeln des freien Wettbewerbs zu achten, interne Informationen vertraulich zu behandeln und Insiderwissen nicht missbräuchlich einzusetzen. Diskriminierung und jede Art von Vorteilsnahme sind verboten. Der Wortlaut des Kodex ist auf unserer → Website einsehbar. Ergänzt werden die Richtlinien durch die Sozialcharta sowie die Kartellrechts- und Exportkontrollvorschriften von LEONI.

Alle Führungskräfte haben eine Vorbildfunktion und müssen auf die Einhaltung all dieser Regelungen hinwirken, zu denen sie sich jährlich in einer Selbstverpflichtungserklärung bekennen. Um das Verständnis für die Bedeutung der Compliance breit im Unternehmen zu verankern, finden regelmäßige Management-Schulungen statt. Durch Compliance-Prüfungen und ein monatliches Berichtswesen überwachen wir die Einhaltung der Richtlinien.

Qualitätsmanagement

Die wirtschaftliche Verantwortung von LEONI beinhaltet auch die Zuverlässigkeit und hohe Qualität von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen - gleichzeitig wesentliche Kriterien für den Erfolg am Markt. Deshalb haben wir in beiden Unternehmensbereichen zertifizierte Qualitätsmanagement(QM)-Systeme installiert. Diese sind in Management-Handbüchern prozessorientiert dargestellt und setzen auf Engagement, Kompetenz und Kreativität unserer Mitarbeiter. Im Segment Wire & Cable Solutions wurde das System für Qualitäts- und Umweltmanagement 2009 software-unterstützt weiter ausgebaut, um die Dokumentation zu verbessern und die Abläufe weiter zu optimieren. Das Qualitätsmanagement im Unternehmensbereich Wiring Systems wird bereits seit Jahrzehnten gemäß der nationalen und internationalen QS-Vorschriften der Industrie strikt geführt und regelmäßig von entsprechend authorisierten Instituten (TÜV) erfogreich auditiert. Dadurch ist sicher gestellt, dass es stets effektiv und effizient gehalten werden kann.

Im Segment Wiring Systems wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr so auch die Werke der LWSF-Gruppe durch den TÜV nach der Automobilindustrie-Norm ISO/TS 16949 zertifiziert. Alle übrigen Standorte durchliefen die jährliche Re-Zertifizierung.

Verschiedene Kundenauszeichnungen bestätigen die hohe Qualität unserer Leistungen ebenfalls:

Kundenauszeichnungen 2009

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Auszeichnung Kunde
Best New Supplier KAMAZ (Nutzfahrzeugindustrie)
Ecotech-Preis PSA (Automobilhersteller)
Lean Thinking Process Alphabet/Stoneridge (Fahrzeugzulieferindustrie)
Porsche Supplier Award Porsche (Automobilhersteller)
Supplier of the Year DAF/PACCAR (Nutzfahrzeugindustrie)
Supplier of the Year General Motors (Automobilhersteller)

Zertifizierung aller Produktionsstandorte auch bei Wire & Cable Solutions

Auch im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions waren Ende 2009 alle Produktionsstandorte nach ISO 9001 zertifiziert, davon 13 zusätzlich nach spezifischen Normen der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt oder der Medizintechnik. Drei Standorte oder rechtliche Einheiten wurden im vergangenen Jahr erfolgreich erstzertifiziert.

Umweltmanagement

Als Unternehmen hat LEONI eine große Mitverantwortung für die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen. Wir wollen ökologische Belange mit unseren Interessen in Einklang bringen und betrachten Umweltschutz als eines unserer vorrangigen Ziele. Jeder Mitarbeiter in allen Bereichen ist zu ökologischem Handeln aufgerufen. Die Grundsätze unserer Umweltpolitik sind allen Geschäftspartnern auf unserer → Website zugänglich und spielen auch eine Rolle bei der Auswahl unserer Lieferanten.

LEONI versucht über sämtliche Prozesse hinweg, die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Das beginnt beim Einsatz möglichst umweltfreundlicher Materialien und dem weitgehenden Recycling vieler Einsatzstoffe. Auch in der → Produktentwicklung gewinnt Umweltorientierung stark an Bedeutung. In den Produktionsprozessen streben wir danach, den Energieverbrauch und damit den CO2-Ausstoß, den Wasserverbrauch sowie Abwassermengen zu reduzieren. Dies betrifft vor allem den anlagenintensiven Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions. 2009 nahmen wir trotz der restriktiven Investitionspolitik an einigen Standorten umweltschonendere Technologien in Betrieb. So kommen im Bereich der Antriebstechnik vermehrt Elektromotoren einer sehr hohen Energieeffizienzklasse zum Einsatz. Bei der Neuanschaffung von Maschinen in der Kabelfertigung wurden nach Möglichkeit sogenannte Drehstrom-Frequenzumrichter-Antriebe verwendet, die einen deutlich höheren Wirkungsgrad haben als leistungsgleiche Gleichstromantriebe. An den Standorten Däniken/Schweiz und Stolberg/Deutschland realisiertenwir verschiedene Wärmerückgewinnungskonzepte, die nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch Kosten sparen. Um den Stromverbrauch am deutschen Standort Roth weiter zu senken, wurde ein neues IT-Tool für den Bereich Energiemanagement installiert.

Carbon Disclosure Project

Im Geschäftsjahr 2009 nahm LEONI zum zweiten Mal am Carbon Disclosure Project teil. Hierbei wurden die Werte bis zum Jahr 2008 ermittelt. Die Initiative befragt im Auftrag institutioneller Investoren die weltweit größten börsennotierten Unternehmen unter anderem zu ihren CO2-Emissionsmengen. Im Vorjahr hatte sich der direkte CO2-Ausstoß von LEONI absolut betrachtet aufgrund der Integration der LWSF-Gruppe mit damals rund 12.000 Mitarbeitern an zwölf Produktionsstandorten zwar erhöht. In Relation zum Umsatz verringerten sich die CO2-Emissionen jedoch um knapp 11 Prozent auf rund 48 t je 1 Mio. € und im Verhältnis zur Zahl der Mitarbeiter um 21 Prozent auf 2,75 t. Damit setzte sich der Trend aus den Vorjahren fort. Aus der Analyse der verfügbaren Daten des Carbon Disclosure Projects ergibt sich: LEONI liegt gemessen an vergleichbaren Unternehmen beim CO2-Ausstoß relativ zum Umsatz im Mittelfeld und relativ zur Mitarbeiterzahl deutlich unter dem Durchschnitt. Die Erkenntnisse aus dem Projekt wollen wir nutzen, um unsere CO2-Emissionen in den kommenden Jahren weiter zu senken.

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Direkter CO2-Ausstoß in t je 1 Mio. € Umsatz Direkter CO2-Ausstoß in t je Mitarbeiter
2005 68,70 3,32
2006 58,49 3,62
2007 54,12 3,48
2008 48,03 2,75

Erfolgreiche Umweltzertifizierung an weiteren Standorten weltweit

LEONI verfügt in beiden Unternehmensbereichen über individuelle Umweltmanagement-Systeme. Um die ökologische Orientierung zu dokumentieren, werden unsere Standorte weltweit sukzessive nach der Umweltnorm ISO 14001 zertifiziert sowie durch interne und externe Audits regelmäßig überprüft. Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions fanden im abgelaufenen Geschäftsjahr zwei Erstzertifizierungen statt - unter anderem im chinesischen Automobilleitungswerk in Changzhou -sodass inzwischen 20 in- und ausländische organisatorische Einheiten zertifiziert sind.

Der Unternehmensbereich Wiring Systems ließ im abgelaufenen Geschäftsjahr zwei neue Werke in Mexiko erfolgreich erstmals nach der ISO 14001-Norm zertifizieren. Damit verfügen nun 18 Standorte über ein Umweltzertifikat.

Green Technology

LEONI ist bestrebt, den eigenen Anteil von grünen Technologien, also von Produkten und Lösungen, die direkt oder indirekt zum Umweltschutz beitragen, kontinuierlich auszubauen. Bereits heute bieten wir unseren Märkten eine Vielzahl ökologisch sinnvoller Leistungen:

Grundsätzlich setzen wir in der Draht- und Kabelherstellung zunehmend schadstoffarme Materialien ein, beispielsweise die hochfeste cadmiumfreie Kupferlegierung LEONI Histral. Auch die Verwendung halogenfreier Isolationsmaterialen gewinnt bei vielen Produkten zunehmend an Bedeutung - von Kabeln für Elektrogeräte bis zu Systemlösungen für Schienenfahrzeuge.
Darüber hinaus bietet LEONI Drahtprodukte, Leitungen und Spezialkabel für umweltfreundliche Technologien: Spezialkabel und -drähte sowie Lichtwellenleiter für Solar- und Windkraftanlagen, Spezialkabel für Biogasanlagen und Steuer-, Daten- und Versorgungsleitungen für den Schienenverkehr.
Der internationalen Fahrzeugindustrie liefert LEONI bereits seit Jahren Kabelsätze mit bleifreien Leitungen. Für Hybridfahrzeuge liefern wir auf Basis der eigens für diese Antriebstechnologien entwickelten Spezialleitung LEONI Hivocar. Zum Produktspektrum zählen auch Ladekabel für elektrische Sonderfahrzeuge. Durch besonders leichte Leitungen und gewichtsoptimierte Bordnetz-Systeme trägt LEONI ferner indirekt zu einem schadstoffärmeren Individualverkehr bei.

Nachtragsbericht

Im Januar 2010 gründete LEONI eine Tochtergesellschaft in Japan. Die LEONI Wire & Cable Solutions Japan K.K. mit Sitz in Nagoya wird die Aktivitäten des Unternehmensbereichs WCS in diesem wichtigen Markt bündeln. LEONI plant, das bisher aus Projekten und Kooperationen bestehende Geschäft durch eine Niederlassung vor Ort auszubauen, und sieht die neue Regionalgesellschaft als strategisch wichtigen Stützpunkt für den gesamten asiatischen Raum. Die Schwerpunkte liegen zunächst auf den Bereichen Medizintechnik, Robotik, Maschinenbau sowie Automatisierungs- und Antriebstechnik. Über das neue Unternehmen wollen wir nicht nur laufende Projekte stärken, sondern auch neue Aufträge aus verschiedenen Marktsegmenten gewinnen.

Im Rahmen einer internationalen Untersuchung der EU-Kommission zur Aufklärung eines mutmaßlichen Kartellverstoßes wird bei mehreren Automobilzulieferern ermittelt. In diesem Zusammenhang wurden seit dem 24. Februar auch verschiedene Standorte der LEONI-Gruppe untersucht, die den Unternehmensbereich Bordnetz-Systeme (Wiring Systems Division) betreffen. LEONI kooperiert mit den Kommissionsvertretern, unterstützt deren Arbeit vollumfänglich und unternimmt größte Anstrengungen zur Aufklärung des Sachverhalts.

Darüber hinaus gab es nach Abschluss des Geschäftsjahres bis zur Unterzeichnung dieses Berichts keine Vorgänge von besonderer Bedeutung mit wesentlichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz-und Vermögenslage des LEONI-Konzerns.

Risikobericht

Risikopolitik

Die global ausgerichtete Geschäftstätigkeit von LEONI ist unvermeidlich mit Risiken verbunden, die sich trotz aller Sorgfalt nicht vollständig ausschließen lassen. Das Handeln aller am Risikomanagement-Prozess beteiligten Personen ist von der vom Vorstand festgelegten Risikopolitik bestimmt. Deren oberster Grundsatz ist es, vorhandene Chancen zu nutzen und Risiken nur dann einzugehen, wenn durch das damit verbundene Geschäft ein angemessener Beitrag zum Unternehmenswert erwartet werden kann. Generell definieren wir Risiken und Chancen als Abweichung vom geplanten Ergebnis. Das Risikobewusstsein der Verantwortlichen wird durch den ständigen Umgang mit Risiken und der Pflicht zur regelmäßigen Berichterstattung geschärft.

Risikomanagement-System

LEONI verfügt über ein mehrstufiges Risikomanagement-System sowie über weitere unterstützende Kontrollsysteme, um Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen. In dieses System sind der zentrale und zwei dezentrale Risikomanager sowie rund 160 operativtätige Führungskräfte aus allen relevanten Unternehmensteilen eingebunden. Die zentrale Überwachung und Koordinierung des Risikomanagement-Prozesses erfolgt durch eine unmittelbar dem Vorstand zugeordnete Stabsstelle, die auch die Gesamtrisikolage des Konzerns ermittelt und beschreibt. Für Früherkennung, Steuerung und Kommunikation der Risiken liegt die direkte Verantwortung bei den operativ tätigen Managern. Auf Basis ihrer Informationen erstellt das Risikomanagement und -Controlling der Unternehmensbereiche vierteljährlich Reports, die der zentrale Risikomanager in Quartalsberichte für den Vorstand zusammenfasst. Er stellt auch sicher, dass Vorstand und Aufsichtsrat über wesentliche Veränderungen der Risikosituation frühzeitig informiert werden.

Über das Reporting hinaus finden einmal jährlich Risikoworkshops statt, in denen das Risikoinventar der Unternehmensbereiche und des Konzerns aktualisiert, eine Schulung durchgeführt und die Schwankungsbreiten der Marktrisiken für die Aggregationsrechnung eingeschätzt werden. Diese Risikoworkshops organisieren wir für die Unternehmensbereiche und die LEONI-Gruppe. Vor den Veranstaltungen führen der zentrale und die jeweils zuständigen dezentralen Risikomanager Einzelinterviews mit dem operativen Management für jeden Geschäftsbereich in beiden Unternehmensbereichen.

Im "Corporate Risk Management Committee" tauschen sich die Abteilungen Recht, interne Revision, Finanzen/Versicherungen und Steuern mit den Risikomanagern und -Controllern der Unternehmensbereiche aus. Dabei stehen auch Prozessverbesserungen für das Risikomanagement-System auf der Tagesordnung. Alle Risiken, die wir nicht verhindern oder übertragen können, werden mit den Maßnahmen zu ihrer Bewältigung in einer Workflow-unterstützten Datenbank gespeichert.

Das Risikoreporting, die Workshops und diese Datenbank gewährleisten die Identifikation, Überwachung und Steuerung vorhandener Risiken sowie deren systematische Reduzierung durch eingeleitete Gegenmaßnahmen. Darüber hinaus ist das Risikomanagement in die bestehenden Planungs-, Controlling- und Informationssysteme integriert und umfasst weltweit alle Gesellschaften der LEONI-Gruppe. Das Risikomanagement-System wird außerdem durch das konzernweite, interne Kontrollsystem und das Compliance-Kontrollsystem unterstützt.

Internes Kontrollsystem

Als kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaft im Sinne des § 264d HGB sind wir gemäß § 315 Abs. 5 HGB verpflichtet, die wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess zu beschreiben.

Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess ist gesetzlich nicht definiert. Wir verstehen das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem als umfassendes System und lehnen uns an die Definitionen des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V., Düsseldorf, zum rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem (IDW PS 261 Tz. 19 f.) und zum Risikomanagementsystem (IDW PS 340, Tz. 4) an. Unter einem internen Kontrollsystem werden danach die von dem Management im Unternehmen eingeführten Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen verstanden, die gerichtet sind auf die organisatorische Umsetzung der Entscheidungen des Managements

zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit (hierzu gehört auch der Schutz des Vermögens, einschließlich der Verhinderung und Aufdeckung von Vermögensschädigungen),
zur Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie
zur Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen rechtlichen Vorschriften.

Das Risikomanagementsystem beinhaltet die Gesamtheit aller organisatorischen Regelungen und Maßnahmen zur Risikoerkennung und zum Umgang mit den Risiken unternehmerischer Betätigung.

Im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess sind im Konzern folgende Strukturen und Prozesse implementiert:

Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess im Konzern. Über eine fest definierte Führungs- und Berichtsorganisation sind alle strategischen Unternehmens- und Geschäftsbereiche eingebunden. Die Grundsätze, die Aufbau- und Ablauforganisation sowie die Prozesse des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems sind in einem Handbuch niedergelegt, das in regelmäßigen Abständen an aktuelle externe und interne Entwicklungen angepasst wird.

Im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess erachten wir solche Merkmale des internen Kontroll-und Risikomanagementsystems als wesentlich, die die Bilanzierung und Gesamtaussage des Jahres- und Konzernabschlusses einschließlich Lagebericht und Konzernlagebericht maßgeblich beeinflussen können. Dies sind insbesondere die folgenden Elemente:

Identifikation der wesentlichen Risikofelder und Kontrollbereiche mit Relevanz für den Rechnungslegungsprozess;
Monitoringkontrollen zur Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und deren Ergebnisse auf Ebene des Vorstands und der strategischen Unternehmensbereiche;
präventive Kontrollmaßnahmen im Finanz- und Rechnungswesen sowie in operativen, leistungswirtschaftlichen Unternehmensprozessen, die wesentliche Informationen für die Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses einschließlich Lagebericht und Konzernlagebericht generieren, inklusive einer Funktionstrennung und von vordefinierten Genehmigungsprozessen in relevanten Bereichen;
Maßnahmen, die die ordnungsmäßige EDV-gestützte Verarbeitung von rechnungslegungsbezogenen Sachverhalten und Daten sicherstellen;
Maßnahmen zur Überwachung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems.

Compliance-Kontrollsystem

Die Einhaltung gesetzlicher Regelungen und unternehmensinterner Richtlinien (Compliance) stellen wir durch das Compliance-Kontrollsystem sicher. Analog zum Risikoreporting wurde eine quartalsweise Compliance-Berichterstattung eingerichtet. Die Verantwortlichen für das Risikomanagement sind auch für die Compliance zuständig. 2009 organisierte das zentrale Compliance-Management mit Hilfe von webbasierter Konferenztechnik Schulungen in den Bereichen Code of Ethics und Kartellrecht für alle Führungskräfte weltweit. Automatisierte Compliance-Prüfungen über Self-Checks und eine jährlich wiederkehrend abzugebende Selbstverpflichtung der Manager sichern die Compliance zusätzlich ab.

Chancenmanagment

Das Chancenmanagement ist auf der Ebene der Geschäftsbereiche sowie in den wesentlichen Projekten des Unternehmensbereichs Wiring Systems verankert. Chancen werden jährlich im Rahmen der Planung der Unternehmensbereiche ermittelt. Über unsere Aggregationsrechnung werden die Chancen auf der Konzernebene verdichtet. Hierzu bedienen wir uns der sogenannten Monte-Carlo-Simulation. Die Identifikation, Wahrnehmung und Nutzung von Chancen wird dezentral gesteuert und obliegt dem operativen Management.

Die wesentlichen Chancen für LEONI sind im Prognosebericht dargestellt. Nachfolgend werden die Risikofelder beschrieben, die wir beobachten.

Marktrisiken

Rund 70 Prozent des LEONI-Konzernumsatzes entfallen auf Kunden aus der Automobilindustrie und deren Lieferanten. Dadurch hat die aktuelle Marktentwicklung in dieser Branche einen großen Einfluss auf das Geschäftsvolumen und das Unternehmensergebnis von LEONI. Risiken, die sich durch die Abhängigkeit von einigen wenigen Großkunden ergeben, hat der Unternehmensbereich Wiring Systems durch den Gewinn zusätzlicher Kunden weiter verringert. Dennoch könnte der Wegfall eines Abnehmers größere Auswirkungen haben, wobei sich dies aufgrund der langen Vertragslaufzeiten für eine Fahrzeugbaureihe rechtzeitig ankündigen würde. Durch den Aufbau sehr enger und stabiler Kundenbeziehungen sind wir bestrebt, einen derartigen Ausfall zu verhindern. Basis hierfür ist eine umfassende Entwicklungsarbeit und ein hervorragender Lieferservice. Die 2009 eingetretene Marktverschlechterung erhöht jedoch die Insolvenzgefahr bei unseren Abnehmern. Von dem kompletten Ausfall eines Kunden aus der Automobilindustrie ohne die Weiterführung der von uns belieferten Baureihen ist jedoch bisher nicht auszugehen.

Die im Jahr 2009 deutliche verringerte Nachfrage wirkte sich bei allen unseren Automobilkunden aus und nahm auch die Kleinfahrzeuge keineswegs aus. LEONI reagierte darauf mit einer dem Kunden folgenden Drosselung der Produktion.

Der in der Automobilindustrie herrschende Trend zur Beteiligung der Zulieferer an den Entwicklungskosten und der anhaltende Preisdruck betreffen auch LEONI. Bei Entwicklungsprojekten und in der Serienproduktion setzen wir deshalb gemeinsam mit den Kunden und unseren Sublieferanten auf sorgfältige und umfassende Qualitätskontrolle und Qualifikationsroutinen. Dem Preisdruck begegnen wir durch wirksames, stringentes Kostenmanagement in allen Bereichen unseres Unternehmens, den weiteren Aufbau von Produktionseinrichtungen in Niedriglohnländern und durch eine konsequente Optimierung der Einkaufspreise, die wir zudem noch strenger überwachen als vor der Krise.

Beschaffungsrisiken

In allen Unternehmensbereichen von LEONI wird Kupfer eingesetzt. Daher beeinflusst der Weltmarktpreis für diesen Rohstoff, der deutlichen Schwankungen unterworfen ist, in hohem Maße die Materialkosten im Konzern. Die starke Volatilität kann über Vertragsvereinbarungen weitgehend an unsere Kunden weitergegeben werden - in der Regel mit einer zeitlichen Verzögerung. Bei einem über längere Zeit steigenden Kupferpreis ist durch diese Verzögerung stichtagsbezogen ein negativer Effekt möglich. Bei einem zum Stichtag stark fallenden Kupferpreis können sich Abwertungsrisiken für die Kupferbestände ergeben.

Die zweite große Materialgruppe, die im LEONI-Konzern eingesetzt wird, sind die hauptsächlich im Unternehmensbereich Wiring Systems genutzten Kontaktierungssysteme, die aus Kunststoffgehäusen und Metallkontakten bestehen. Dabei handelt es sich nahezu ausschließlich um werkzeuggebundene Teile, die aufgrund von Kundenvorgaben oder aus wirtschaftlichen Motiven überwiegend von einem Lieferanten bezogen werden. Die geringere Kapazitätsauslastung durch die gesunkenen Stückzahlen kann zu Preisforderungen dieser Zulieferer und damit zu einem Anstieg der Einkaufspreise bei den entsprechenden Einzelteilen führen. Aufgrund der nicht ausgenutzten Fertigungskapazitäten ist die Wahrscheinlichkeit von Lieferengpässen gesunken. Die Produktionsdrosselungen unserer Kunden stellen jedoch eine erhebliche Belastung der Lieferkette dar, die auch die Gefahr von Lieferverzügen birgt.

Standortrisiken

Die Standortpolitik des LEONI-Konzerns orientiert sich zum einen stark an den Anforderungen unserer Kunden, denen LEONI auf Auslandsmärkte folgt. Zum anderen führt der ständige Preis- und Kostendruck zu einem überproportionalen Wachstum der Belegschaft in Niedriglohnländern. Dadurch müssen Abnehmer und Kunden häufig über mehrere Grenzen hinweg beliefert werden. Darüber hinaus bestehen in einigen Ländern politische Risiken. 2009 unterhielt LEONI insgesamt 95 Produktionsstandorte in 36 Ländern.

Der derzeitige Aufbau unserer Produktionskapazitäten für neue Baureihen läuft nach Plan. Sollte es nicht gelingen, die Fertigungsanläufe termingerecht und den Anforderungen der Kunden entsprechend sicherzustellen, könnte dies gravierende Folgen für das laufende und künftige Geschäft haben. Wir sind uns der Bedeutung dieser Projekte für den eigenen Erfolg bewusst und überwachen die Vorbereitungen so genau wie möglich, um den planmäßigen Fortgang zu gewährleisten.

Bei Standorten mit bis zu 6.000 Mitarbeitern können wir die Produktionskapazitäten im Falle eines Ausfalls nicht kurzfristig ersetzen. Die Tragweite dieses Risikos wird durch Just-in-time-Belieferung, das Single-Source-Prinzip mancher Kunden und durch den Einsatz sogenannter kundenspezifischer Kabelsätze zusätzlich gesteigert. Aufgrund der erreichten Größe betreibt LEONI weltweit eine beachtliche Anzahl von Produktionsstätten, die über angemessene und von den Automobilherstellern geforderte Kapazitätsreserven verfügen. Ferner haben alle Produktionsstandorte vorbeugende Maßnahmen umgesetzt und in einem weltweiten Notfallkonzept dokumentiert. Sie reichen von einem rund um die Uhr tätigen Wachdienst bis zu aufwändigen Feuerschutzanlagen. Zudem befindet sich kein LEONI-Standort in einem Gebiet, das bekannterweise durch Erdbeben, Überschwemmungen oder sonstige Naturkatastrophen stark gefährdet ist.

Personalrisiken

Der Fachkräftemangel in Deutschland wie auch Veränderungen in der Verfügbarkeit von Personal und der einhergehende Anstieg der Lohn- und Gehaltskosten an personalintensiven Produktionsstandorten in Osteuropa stellen das Personalmanagement vor besondere Herausforderungen. Hervorgerufen ist diese Situation im Wesentlichen durch die inzwischen vollständige Produktionsverlagerung aus den westeuropäischen Industriestaaten in Folge des starken Kostendrucks der Autohersteller in Länder mit niedrigem Lohnniveau. Um weiterhin als attraktiver Arbeitgeber Personal rekrutieren und binden zu können, werden verstärkt Anstrengungen zur Personalförderung unternommen - wie zum Beispiel interne Qualifizierungs- und Integrationsprogramme - sowie verschiedenste zusätzliche Sozialleistungen angeboten.

IT-Risiken

Ein weltweit operierendes Unternehmen wie LEONI kann nur mit Hilfe komplexer IT-Systeme gesteuert werden. Auch die permanente Lieferbereitschaft - insbesondere gegenüber der Automobilindustrie, die in der Regel eine Just-in-time- oder Just-in-sequence-Lieferung fordert- hängt von der ständigen Verfügbarkeit der entsprechenden Systeme und Daten ab. Gravierende Störungen wie Systemausfälle oder Datenverluste können die Lieferbereitschaft von LEONI gefährden, die Produktion bei den Kunden vorübergehend unterbrechen und weitreichende Schadensersatzforderungen nach sich ziehen. Deshalb arbeitet LEONI sowohl im konzeptionellen als auch im operativen Bereich permanent an der Optimierung des IT-Umfeldes - zum Teil mit Unterstützung externer Fachleute. Ein Beispiel dafür ist die Implementierung eines zweiten, redundanten Rechenzentrums als Notfallsystem, das via Glasfaserkabel direkt mit der Konzernzentrale verbunden ist.

Auf der Grundlage konzernweit verbindlicher Vorgaben sorgen IT-Sicherheitsbeauftragte dafür, dass dieser Themenbereich einen hohen Stellenwert im Unternehmen hat, die entsprechenden Regelungen und Vorschriften eingehalten werden und das IT-Risikomanagement kontinuierlich verbessert wird.

Finanzrisiken

LEONI verfügt zur Absicherung der Geschäftsentwicklung - neben Kapitalmarktfinanzierungen wie einer Anleihe und Schuldscheindarlehen - über bilaterale langfristige Darlehen von Banken. Darüber hinaus bestehen kurz-, mittel- und langfristige Kreditlinien in ausreichender Höhe. Ein stringentes Cash-Pooling wird zudem zur Sicherstellung der Liquidität genutzt. Die wichtigsten Zahlungsströme im Konzern werden zentral von der LEONI AG gesteuert.

Kreditrisiken

Alle Kunden, die mit dem Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Zudem werden die Forderungsbestände laufend überwacht. Eine bestehende Richtlinie zum konzernweiten Debitorenmanagement umfasst neben Regelungen zur Warenkreditversicherung auch den internen und externen Kreditlimit-Vergabeprozess. Die Richtlinie regelt ferner Maßnahmen zur zentralen und dezentralen Überwachung möglicher Ausfallrisiken. Daraus resultiert ein konzernweites Meldewesen, das unter anderem die Punkte Zahlungsbedingungen, Kreditversicherungslimit und andere Absicherungen, offene Forderungen und deren Fälligkeitsstruktur zusammenfasst. Außenstände werden fortlaufend bereichsübergreifend und dezentral überwacht. Zum Abschlussstichtag gab es keine Hinweise darauf, dass die weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nicht ausgeglichen werden.

Die Forderungsbestände einiger Automobilhersteller sind bereits nicht mehr über eine Warenkreditversicherung oder Factoring (Verkauf von Forderungen) absicherbar. LEONI versucht, die entsprechenden Zahlungsziele unter Abwägung möglicher Reaktionen der Kunden zu verkürzen. Unabhängig davon hat sich das Risiko von Forderungsausfällen durch das geringere Umsatzvolumen reduziert.

Liquiditätsrisiken

Der LEONI-Konzern überwacht täglich die aktuelle Liquiditätssituation. Zur Steuerung des künftigen Bedarfs wird eine monatliche, währungsdifferenzierte, rollierende Liquiditätsplanung für jeweils mindestens zwölf Monate eingesetzt.

Zinsrisiken

Soweit mit Kreditzusagen Zinsänderungsrisiken verbunden sind, wurde Vorsorge durch den Abschluss von langfristigen Zinsswap- und Zinscollar-Vereinbarungen getroffen. Handlungsbedarf bezüglich des Zinsrisikos aus der kurzfristigen Finanzierung besteht aus unserer Sicht derzeit nicht, da wir anhaltend niedrige Zinssätze im kurzfristigen Bereich erwarten.

Für alle Zinsswaps liegen die Voraussetzungen des Cashflow Hedge Accounting vor. Die Derivate sichern die jeweiligen Cashflows aus den Zinsänderungsrisiken der zugrunde liegenden Finanzverbindlichkeiten. Das Kontrahentenrisiko stufen wir als sehr gering ein, da alle Derivate mit erstklassigen nationalen bzw. international tätigen Geschäftsbanken abgeschlossen wurden.

Abwertungsrisiken

Auf Grundlage der IFRS-Bilanzierungsregeln führt LEONI Asset- und/oder Goodwill-Impairmenttests durch. Eine Erhöhung des Abzinsungsfaktors und/oder eine Verschlechterung der Ertragsaussichten lassen das Abwertungsrisiko steigen.

Währungsrisiken

Währungsrisiken können in einem international agierenden Konzern grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden. Anhand der fortlaufenden Überprüfung von Devisenkurserwartungen werden Risiken gegebenenfalls mit geeigneten Finanzierungsinstrumenten abgesichert. Eine regelmäßig tagende Währungskommission, in die neben der zuständigen Fachabteilung und den operativen Managern aus den Unternehmensbereichen auch das Risikomanagement eingebunden ist, identifiziert Veränderungen und legt geeignete Absicherungsstrategien fest.

Obwohl wir unsere Geschäfte hauptsächlich in Euro oder- in den lokalen Märkten - in Landeswährung abwickeln, sind wir aufgrund der Globalisierung verstärkt mit Währungsrisiken konfrontiert. Um diese zu vermeiden, arbeitet die Abteilung Corporate Finance eng mit der Währungskommission zusammen, die auch Vorgaben im Hinblick auf Limits und Laufzeiten macht. Der Abschluss von Sicherungsgeschäften erfolgt in Abstimmung mit den bestehenden Grundgeschäften sowie den geplanten Transaktionen. Die Auswahl des einzusetzenden Sicherungsinstruments wird regelmäßig nach eingehender Analyse des abzusichernden Grundgeschäfts getroffen. Im Wesentlichen bestehen Sicherungsgeschäfte in den Währungen US-Dollar, Britische Pfund, Polnische Zloty und Rumänische Leu. Ziel ist, die Einflüsse der Wechselkursschwankungen auf das Konzernergebnis einzugrenzen. Neben den eigentlichen Sicherungsgeschäften, die zur Absicherung der wesentlichen Risiken eingesetzt werden, nutzen wir primär die Möglichkeiten des Nettings der Fremdwährungspositionen innerhalb des Konzerns. Als weitere Maßnahme zur Währungssicherung finanzieren wir einige ausländische Tochtergesellschaften in der jeweiligen lokalen Währung mit entsprechenden Refinanzierungen in der korrespondierenden Währung.

Die Devisen- und Zinssicherungsgeschäfte wurden mit Geschäftsbanken erstklassiger Bonität abgeschlossen. Am Bilanzstichtag bestanden keine Risiken aus Finanzinstrumenten, die zu einer signifikanten Risikokonzentration führten.

Details über Finanz- und Währungsrisiken → Anhang.

Compliance-Risiken

Maßgeblich für die Compliance bei LEONI sind der LEONI Code of Ethics mit der darin enthaltenen Korruptionsprävention, die Sozialcharta sowie unsere Richtlinien zur Einhaltung des Kartellrechts und der Exportkontrolle. Der LEONI Code of Ethics und die Sozialcharta sind auf der → LEONI-Webseite veröffentlicht und stehen auch zum Download zur Verfügung.

Im Einzelfall bergen Exportkontroll-Verordnungen, wie etwa die laufend aktualisierten Boykott- und Embargolisten, das Risiko einer Regelüberschreitung. Um dies zu vermeiden, finden permanent Prüfungen, z.B. über die IT-Systeme, und Schulungen der Verantwortlichen für die Exportkontrolle statt. Dies gilt im gleichen Maße auch für das Kartellrecht und die Antikorruptions-Prävention.

Haftungsrisken

LEONI-Produkte werden überwiegend für technisch anspruchsvolle Erzeugnisse oder Anlagen mit hohen Sicherheitsstandards verwendet. Die damit verbundenen Produkthaftungsrisiken minimieren wir durch wirksame Maßnahmen im Rahmen der Prozesssicherheit und des Qualitätsmanagements. Alle Werke sind nach ISO 9001 zertifiziert, ein Teil der Werke in Abhängigkeit von den zu beliefernden Abnehmergruppen zusätzlich nach ISO/TS 16949 (Automobilindustrie), ISO 9100 (Luft- und Raumfahrt) und ISO 13485 (Medizintechnik). Ein Teil der Werke verfügt auch über ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach ISO 14001. Zudem bestehen Versicherungen für die Betriebs-, Produkt- und Umwelthaftung sowie für Rückrufaktionen.

Umweltrisiken

Umweltrisiken sind aufgrund der bei LEONI eingesetzten Produktionsverfahren nahezu auszuschließen. Da ökologisch belastende Produktionsmittel nur im Ausnahmefall verwendet werden, können vorbeugende Maßnahmen gezielt und mit vergleichsweise wenig Aufwand getroffen werden. Zudem lassen wir von Anfang an die entsprechende Sorgfalt walten.

Gesamtrisiko-Position

Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Marktrisiken für LEONI wie für alle Unternehmen erhöht. Die übrigen Risikofelder haben sich nicht wesentlich verändert. Der durch die weltweite Nachfragereduzierung entstandene Fehlbetrag führte zu einer Verringerung des Eigenkapitals, die durch den Verkauf der eigenen Aktien teilweise kompensiert werden konnte. Insgesamt reicht die vorhandene Risikotragfähigkeit mehr als aus, um die beschriebenen Risiken zu decken. Bestandsgefährdende Risiken liegen nicht vor.

Prognosebericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Mehrzahl der Konjunkturforschungsinstitute geht davon aus, dass die Weltwirtschaftskrise teilweise überwunden ist. Das globale Finanzsystem scheint stabilisiert. Vor allem Dank staatlicher Konjunkturprogramme wurden die Auswirkungen der Krise in den Industrieländern abgefedert. Die Erholung kam schneller in Schwung als erwartet, sodass der IWF seine Prognosen für das weltweite Wirtschaftswachstum 2010 Mitte Januar deutlich von 3,1 auf 3,9 Prozent anhob. Nach wie vor sieht der Währungsfonds dabei aber große Risiken, da der globale Aufschwung noch nicht selbsttragend ist, sondern stark von den Stützungsaktionen der Notenbanken und der Regierungen abhängt.

Für die Eurozone wurden die Erwartungen ebenfalls erheblich nach oben korrigiert - von 0,3 Prozent auf 1,0 Prozent Zuwachs. In Deutschland rechnet der IWF nun mit einer BIP-Steigerung um 1,5 Prozent, in Mittel- und Osteuropa mit 2 Prozent, in den USA mit 2,7 Prozent und in Russland mit 3,6 Prozent. Brasilien soll den Prognosen des IWF zufolge um 4,7 Prozent zulegen können. Spitzenreiter beim Wirtschaftswachstum bleiben Indien und China mit Steigerungsraten von voraussichtlich 7,7 und 10 Prozent.

BIP-Entwicklung in ausgewählten Regionen

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Eurozone Mittel- u. Osteuropa USA Russland Brasilien Indien China
2010 in % 1,0 2,0 2,7 3,6 4,7 7,7 10,0

Quelle: Internationaler Währungsfonds (Prognose)

Branchenkonjunktur

Der weltweite Automobilmarkt wird 2010 nach Schätzungen des VDA leicht wachsen. Hierzu sollten die Erholung des US-Marktes und vor allem die anhaltend gute Nachfrage in Asien beitragen. Dagegen ist in Westeuropa und insbesondere in Deutschland wegen der auslaufenden Förderprogramme von deutlichen Absatzrückgängen auszugehen. Die Automobilproduktion wird im laufenden Jahr Prognosen des PwC Automotive Instituts zufolge weltweit um rund 6 Millionen auf etwa 63 Millionen Fahrzeuge zulegen. Dabei dürften sich die Stückzahlen in der Europäischen Union nicht erhöhen. Im Gegensatz dazu wird in den USA und in Osteuropa mit einer kräftigen Erholung und Zuwächsen von 22 bzw. 32 Prozent gerechnet. In der Region Asien-Pazifik und in Südamerika erwartet das Forschungsinstitut ein Produktionsplus um 10 bis 12 Prozent.

Quelle: PwC Automotive Institute (Schätzung)

Für die deutsche Nutzfahrzeugindustrie zeichnete sich Ende 2009 endlich auch eine Stabilisierung ab. Nachdem die Auftragseingänge aus dem In- und Ausland im Dezember zulegten, hofft der VDA 2010 auf eine leichte Belebung des Geschäfts. Der Maschinen- und Anlagenbau ging mit sehr gedämpften Erwartungen in das laufende Jahr: Der Branchenverband VDMA glaubt nicht, dass seine Mitgliedsunternehmen die Krise bereits überwunden haben, und prognostiziert 2010 ein Produktionsvolumen auf Vorjahresniveau. In der Elektroindustrie ist dagegen laut ZVEI ein kleines Produktionsplus um 3 bis 4 Prozent möglich. Dabei rechnen sowohl die Hersteller von Hausgeräten als auch die Investitionsgüterbereiche damit, ausgehend vom niedrigen Vorjahresniveau leicht zu wachsen. Der ITK-Markt wird sich 2010 nach Schätzungen des Branchenverbands BITKOM in Europa stabilisieren und in den Schwellenländern, insbesondere in Indien und China, kräftig zulegen. Die Solarindustrie geht davon aus, im laufenden Jahr weiter zu expandieren und von einem regelrechten Solarboom in China und den USA zu profitieren. Auch für die Hersteller von Windenergieanlagen sind die Aussichten günstig: Der BWE rechnet weltweit mit einem Marktwachstum im zweistelligen Bereich.

Geschäftsverlauf Unternehmensbereich Wiring Systems

Die vielseitigen Neuaufträge und Folgeprojekte, die LEONI 2009 und in den Vorjahren erhielt, sowie die bereits erfolgten und anstehenden Serienstarts geben im Segment Wiring Systems Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Auf der Basis unseres soliden Orderbestands sollten wir im laufenden Geschäftsjahr auch dann wachsen können, wenn sich der Markt allgemein schwächer entwickelt als derzeit prognostiziert. Nachdem LEONI 2009 nicht wesentlich von der Abwrackprämie und anderen Anreizsystemen profitierte, die vor allem das Kleinwagengeschäft belebt hatten, sollte der Wegfall dieser Programme die Nachfrage nach unseren Produkten auch nicht besonders beeinträchtigen. Aus heutiger Sicht wird sich der Umsatz des Unternehmensbereichs 2010 auf über 1,3 Mrd. € (Vorjahr: 1.224,9 Mio. €) erhöhen. Hierzu tragen insbesondere unsere expandierenden Aktivitäten in China bei. Auch der weitere Ausbau des Komponentengeschäfts, mit dem wir im laufenden Jahr voraussichtlich erstmals einen Umsatz in zweistelliger Millionenhöhe erzielen, wird sich positiv auswirken. Dank der erheblich und nachhaltig verbesserten Kostenstrukturen gehen wir davon aus, ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Höhe von mindestens 30 Mio. € zu erreichen (Vorjahr: -78,5 Mio. €).

Geschäftsverlauf Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions

Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions rechnen wir 2010 insgesamt mit einer leichten Nachfragebelebung - allerdings ausgehend von einem niedrigen Niveau. In einigen, vor allem endkundennahen Marktsegmenten mehren sich die Anzeichen für eine tragfähige Erholung. Im Geschäft mit der Investitionsgüterindustrie ist dagegen kurzfristig noch keine Entspannung absehbar. In der Summe gehen wir im Segment Wire & Cable Solutions 2010 von einem Umsatzanstieg auf mehr als 1 Mrd. € (Vorjahr: 935,5 Mio. €) aus. Dabei wird das Großprojekt Gotthard-Basistunnel erste nennenswerte Umsatzbeiträge leisten. Eventuelle Schwankungen des Kupferpreises sind in der Umsatzplanung nicht berücksichtigt. Die Ergebnissituation wird von den 2009 eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung und -flexibilisierung profitieren, die sich 2010 deutlich positiv auswirken werden. Trotz weiterhin nicht voll ausgelasteter Kapazitäten ist daher ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern von mindestens 20 Mio. € (Vorjahr: -34,2 Mio. €) zu erwarten.

Geschäftsverlauf des LEONI Konzerns

Durch das Wachstum in beiden Unternehmensbereichen rechnet LEONI damit, den Konzernumsatz im Gesamtjahr 2010 um rund 10 Prozent auf circa 2,4 Mrd. € (Vorjahr: 2.160 Mio. €)zu steigern und sich so etwas besser zu entwickeln als die wichtigsten für LEONI relevanten Märkte. Diese Prognose basiert auf der konservativen Annahme, dass sich die Automobilproduktion weltweit um rund 5 Prozent erhöht und unsere übrigen Märkte um durchschnittlich 4-8 Prozent wachsen. Dabei dürften einzelne Segmente wie beispielsweise die Solarenergie stärker expandieren, in anderen Bereichen wie dem Maschinenbau müssen wir dagegen von einer schwächeren Steigerung oder einer Stagnation ausgehen. Der Planung liegt ein Kupferpreis von durchschnittlich 4,50 € je kg zugrunde. Sollten sich unsere Abnehmermärkte und die Rohstoffpreise anders entwickeln als von uns budgetiert, wird sich das auch auf unseren Umsatz auswirken. Zusätzliche Unsicherheitsfaktoren bilden die weiterhin instabile gesamtwirtschaftliche Situation sowie die hohe Wettbewerbsintensität, die aus Überkapazitäten in vielen Bereichen resultiert. Die Ertragslage wird durch die Restrukturierungsmaßnahmen des Jahres 2009, die sich teilweise erst 2010 vollumfänglich auswirken, positiv beeinflusst. Auf Basis des prognostizierten Umsatzvolumens erwarten wir im laufenden Jahr konzernweit ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von mindestens 50 Mio. € (Vorjahr:-116,3 Mio. €) und damit ein positives Nachsteuerergebnis (Vorjahr: -138,1 Mio. €).

In unserer Umsatzschätzung für das Geschäftsjahr 2011 gehen wir bei einer anhaltenden wirtschaftlichen Erholung von einem Zuwachs in ähnlicher Größenordnung wie 2010 aus. Erneut sollte sich LEONI damit etwas besser als die relevanten Märkte entwickeln. Im Hinblick auf die Ertragslage 2011 streben wir eine erhebliche Verbesserung an.

Finanzlage und Investitionen

Durch die strategischen Finanzierungsmaßnahmen der vergangenen Jahre ist LEONI finanziell sehr solide aufgestellt, sodass wir 2010 und 2011 keinen wesentlichen Refinanzierungsbedarf erwarten. Unser aktives Working Capital-Management werden wir fortsetzen, um das Ziel eines ausgeglichen Free Cashflow auch im laufenden Jahr zu erreichen. Die Liquiditätssituation wird sich 2010 aus heutiger Sicht nicht nennenswert verändern.

Für das Geschäftsjahr 2010 plant LEONI Investitionen in Höhe von rund 90 Mio. €. Damit liegt das Volumen unter dem Abschreibungsniveau. Im Segment Wiring Systems, auf das etwa 50 Mio. € entfallen werden, stehen die Maßnahmen hauptsächlich in Zusammenhang mit neuen Projekten für Modellanläufe in der Automobilindustrie und betreffen schwerpunktmäßig Standorte in Nordafrika sowie in Rumänien. Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions investiert voraussichtlich rund 35 Mio. €, unter anderem in den Aufbau der Automotive-Kapazitäten in Mexiko sowie in neue Produktionsanlagen für Solarkabel in der Schweiz. Im Zentralbereich beläuft sich das Investitionsvolumen auf rund 5 Mio. €, im Wesentlichen für IT.

Weitere Leistungsindikatoren

Im Beschaffungsbereich werden wir unsere Logistikprozesse 2010 weiter optimieren und das Lieferantenmonitoring ausbauen. Damit können wir mögliche Insolvenzrisiken frühzeitig erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Die Zahl der Beschäftigten wird sich im laufenden Jahr voraussichtlich nur unwesentlich verändern. Um die Mitarbeiterbindung und -motivation zu stärken, bauen wir an ausgewählten Standorten der LEONI-Gruppe Development Center für die individuelle Personalentwicklung auf. Zusätzlich sind die Einrichtung eines neuen Förderkreises für High Potentials sowie weitere Mitarbeiterbefragungen und andere Maßnahmen zur Verbesserung der Motivation und der Führungskultur geplant. Im Bereich Forschung & Entwicklung wird der neue zentrale Know-how-Pool des Unternehmensbereichs Wiring Systems im Laufe des Jahres 2010 seine Arbeit aufnehmen. Der Pool trägt dazu bei, unsere Innovationskraft und technische Kompetenz trotz knapper Ressourcen weiter zu steigern. Er setzt sich aus Spezialisten aller Geschäftseinheiten, der zentralen R& D-Abteilung sowie der Engineering-Gesellschaft intedis zusammen.

Zur Sicherung der hohen Qualität unserer Prozesse werden wir im laufenden Jahr unsere präventive Qualitätsarbeit in den Projekten verstärken. Im Bereich Umweltschutz sind für den Unternehmensbereich Wiring Systems Re-Zertifizierungen und Überwachungsaudits an verschiedenen Standorten vorgesehen, um die erreichten Standards aufrechtzuerhalten. Im Segment Wire & Cable Solutions steht die Erstzertifizierung des Standorts Däniken/Schweiz nach der Umweltnorm ISO 14001 an. Außerdem planen wir den Aufbau einer eigenen Anlage zur Erzeugung von Solarenergie an einem großen deutschen Standort.

Künftige Ausrichtung und Chancen

LEONI wird seine auf langfristiges, ertragsorientiertes Wachstum ausgerichtete Geschäftspolitik in den kommenden Jahren fortsetzen. Sollten sich unsere Märkte in den kommenden Jahren schneller erholen als erwartet, haben wir die Chance, an entsprechenden Umsatzsteigerungen überdurchschnittlich teilzuhaben und das Ergebnis dank der optimierten Kostenbasis überproportional zu steigern. Um künftige Nachfrageschwankungen kompensieren zu können, werden wir Umsatzspitzen verstärkt über flexible Kapazitäten ausgleichen.

Mit der Erschließung neuer und der verstärkten Durchdringung bestehender Absatzmärkte, dem Einsatz neuer Technologien sowie durch Produktinnovationen wollen wir unsere Marktstellung weiter verbessern. Im Folgenden sind die geplanten Aktivitäten und Chancen dargestellt, die sich daraus für LEONI ergeben:

Chancen künftiger Absatzmärkte

Beide LEONI-Unternehmensbereiche werden in den kommenden Jahren vor allem in Asien wachsen. Im Segment Wiring Systems folgen wir unseren internationalen Kunden, die sich insbesondere in China verstärkt engagieren. Gleichzeitig soll dort auch das Geschäft mit lokalen Herstellern weiter ausgebaut werden. Mit unseren strategisch günstig gelegenen Produktionsstandorten sind wir gut aufgestellt, um an der dynamischen Entwicklung in China teilzuhaben. Wir verfügen in der Region über eine solide Auftragsbasis und sehen gute Chancen, zusätzliche Aufträge zu gewinnen.

Expansionspotenziale bieten auch unsere beiden neuen Standorte in Russland. Sobald die Konjunktur dort wieder Tritt fasst, kann LEONI dank der frühen Präsenz und den hohen local-content-Anforderungen überdurchschnittlich profitieren. Das belegt auch der erste Auftrag des japanischen Herstellers Nissan für ein Projekt in Russland, der zugleich die Chancen für zusätzliche Bestellungen dieses neuen Kunden erhöht. Durch das globale Produktionsnetzwerk sind die Aussichten für LEONI grundsätzlich gut, im Bordnetz-Bereich weitere Aufträge der weltweit tätigen Fahrzeughersteller zu gewinnen.

Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions kann an der expansiven Entwicklung Asiens über seine beiden neuen Regionalorganisationen in China und Japan verstärkt teilhaben. Von dort aus wollen wir sowohl die Kontakte zu bestehenden Kunden intensivieren als auch zusätzliche Marktsegmente erschließen. Durch einen Großauftrag über Fahrzeugleitungen aus der amerikanischen Automobilindustrie für unseren mexikanischen Standort (→ Segmentbericht) verbesserte sich unsere Ausgangsposition im US-amerikanischen Markt, sodass die Chancen für weitere Neuprojekte auch hier groß sind. Positive Effekte sind ferner aus der verschlankten, branchenorientierten Organisationsstruktur zu erwarten, die es uns ebenfalls ermöglicht, Marktanteile zu gewinnen.

Chancen durch Produktinnovationen

Um die wachsenden Potenziale im Bereich Green Technology zu nutzen, werden wir unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf diesem Gebiet intensivieren und zwischen beiden Unternehmensbereichen koordinieren (→ Forschung & Entwicklung).

Für die Automobilindustrie verstärken wir unsere Aktivitäten hinsichtlich Gewichtseinsparung und im Bereich Elektromobilität. Unter anderem arbeitet ein Projektteam aus Spezialisten beider Unternehmensbereiche an der Entwicklung von Leitungen und Komponenten für Elektrofahrzeuge und deren Infrastruktur. Damit kann sich LEONI noch besser als System-Partner für Hersteller und Betreiber von solchen Fahrzeugen positionieren, die im Bereich umweltfreundliche Technologien aktiv sind. Das zu erwartende Wachstum in diesen Zukunftsmärkten bietet LEONI Chancen für zusätzliche Aufträge. Auch das Produktprogramm an mechatronischen Komponenten wird der Bereich Wiring Systems erweitern und geht davon aus, den Umsatz in diesem neuen Geschäftsfeld in den nächsten beiden Jahren jeweils zu verdoppeln. Der Bereich prüft derzeit, die Wertschöpfung im Geschäftsfeld mechatronische Komponenten durch die Aufnahme einer eigenen Spritzgussfertigung zu erhöhen. Dadurch könnte das Umsatzpotenzial dieses Bereichs nochmals gesteigert und unsere Systemkompetenz weiter ausgebaut werden.

Chancen aus neuen Technologien

Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions erweitert LEONI das Angebotsspektrum für Solaranlagen und erhöht seine Systemkompetenz. Damit können wir in dieser international boomenden Branche zusätzliche Aufträge gewinnen. In diesem Segment baut LEONI auch seine Kapazitäten für die erfolgreiche Strahlenvernetzung weiter aus und setzt dabei auf eine innovative Technologie: Am Schweizer Standort Däniken wurde eine neuartige X-Ray-Anlage installiert, die voraussichtlich im Frühjahr 2010 in Betrieb genommen wird. Dabei kommt als Strahlerzeuger ein Höchstleistungsbeschleuniger zum Einsatz, sodass die Anlage ausschließlich mit Strom betrieben und sehr flexibel an Nachfrageschwankungen angepasst werden kann. Bisherige Anlagen benötigen das Schwermetall Kobalt, das strengen Reglementierungen unterliegt und nur eingeschränkt verfügbar ist. LEONI wird die innovative X-Ray-Technologie voraussichtlich weltweit zum ersten Mal für eine größere industrielle Anwendung nutzen. Die Anlage vergrößert unsere Marktchancen als führender europäischer Strahlenvernetzungs-Dienstleister weiter.

Chancen langfristiger globaler Trends

Um neue Geschäftsfelder und -Optionen zu entwickeln, beobachtet LEONI systematisch langfristige globale Trends (→ Strategie). Hierzu zählen Urbanisierung, Bevölkerungswachstum und demografischer Wandel sowie Globalisierung, Industrialisierung und Automatisierung. Daraus ergeben sich vielfältige Wachstumsfelder, unter anderem im Umwelt- und Klimaschutz, in der medizinischen Versorgung sowie auf den Gebieten Energieerzeugung/-effizienz, Sicherheit, Kommunikation, Mobilität und Miniaturisierung. Erste Ergebnisse aus diesem Screening wurden bereits in Projektarbeit übergeleitet und bilden die Basis, um die Veränderung der globalen Rahmenbedingungen für die künftige erfolgreiche Unternehmensentwicklung zu nutzen.

Gesamtaussage zur künftigen Entwicklung

Die LEONI AG ist durch das rigorose und schnell umgesetzte Kostensenkungsprogramm sehr gut an das veränderte Nachfrageniveau angepasst und verfügt über eine solide Finanzbasis. Vor dem Hintergrund einer allmählichen konjunkturellen Erholung wollen wir in den kommenden beiden Jahren stärker wachsen als unsere Märkte und das Ergebnis kräftig steigern. Sofern sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht so gut entwickeln wie prognostiziert, kann LEONI darauf dank höherer Flexibilität besser reagieren. Falls sich die Nachfrage schneller erholt, werden wir davon durch unsere verschlankte Kostenbasis überdurchschnittlich profitieren.

Nürnberg, 25. Februar 2010

Der Vorstand

Dr. Klaus Probst

Dieter Belle

Uwe H. Lamann

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