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Epigenomics AG

Management Reports May 7, 2010

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Management Reports

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Epigenomics AG

Berlin

Konzernlagebericht 2009

BERICHT DES Aufsichtsrats

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE,

auch im Geschäftsjahr 2009 ist der Aufsichtsrat allen seinen ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Pflichten nachgekommen. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand bei der Leitung der Gesellschaft beraten und die Geschäftsführung überwacht. Auf der Grundlage ausführlicher schriftlicher und mündlicher Berichte des Vorstands und eingehender Erörterungen der wesentlichen finanziellen und wirtschaftlichen Fragestellungen sowie der überarbeiteten Unternehmensstrategie und des dualen Geschäftsmodells in den Sitzungen des Aufsichtsrats erfolgte unser Rat im besten Interesse der Aktionäre von Epigenomics. Neben dem erneut sehr eingehenden Dialog zwischen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats und dem Vorstand fanden mehrere Telefonkonferenzen sowie Einzelgespräche statt. Auf diese Weise war der Aufsichtsrat stets über die Schritte der Gesellschaft im Zusammenhang mit ihrer unter sehr schwierigen Marktbedingungen durchgeführten PIPE-Finanzierung, über die überarbeitete Unternehmensstrategie zur Entwicklung und Vermarktung einer eigenen Marke für Tests zur Krebsfrüherkennung sowie über den Fortschritt der Produktentwicklung vor allem bei der PRESEPT-Studie als Hauptwerttreiber informiert. Der Aufsichtsrat wurde alle zwei Wochen über den aktuellen Stand der Probandenrekrutierung sowie über die im Rahmen der PRESEPT-Studie identifizierten Darmkrebs-Fälle informiert und diskutierte alle wesentlichen Initiativen, die von der Geschäftsleitung im Rahmen dieser außerordentlich wichtigen klinischen Studie vorgeschlagen wurden. Darüber hinaus ließ sich der Aufsichtsrat regelmäßig über die Unternehmensplanung einschließlich der Finanz-, Investitions- und Personalplanung sowie über den allgemeinen Gang der Geschäfte in Kenntnis setzen. Für Entscheidungen oder Maßnahmen des Vorstands, die nach Gesetz oder geltender Geschäftsordnung des Vorstands der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, hat der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung der unterbreiteten Unterlagen und nach eingehender Erörterung diese Zustimmungen erteilt.

ARBEIT DES AUFSICHTSRATS

Im Geschäftsjahr 2009 fanden sechs Plenarsitzungen des Aufsichtsrats in Anwesenheit des Vorstands der Gesellschaft statt, und zwar am 19. Januar, 3. März, 11. Mai, 26. Juni, 22. September und 24. November. Aus Gründen der Kosteneffizienz wurden alle Sitzungen in Berlin oder Frankfurt am Main abgehalten. Ferner fanden im Verlauf des Jahres 2009 in regelmäßigen Abständen drei Telefonkonferenzen zwischen Aufsichtsrat und Vorstand statt, in denen alle wesentlichen Aspekte der PIPE-Finanzierung und der Vorbereitung der Bezugsrechtsemission besprochen wurden. Außerdem standen der Vorsitzende des Aufsichtsrats und die Mitglieder des Vorstands zwischen den Aufsichtsratssitzungen in regelmäßigem Kontakt. Dadurch war der Aufsichtsrat stets über die aktuelle Geschäftslage und über wesentliche Vorgänge, wie die PIPE-Finanzierung im Februar 2009 sowie den Abschluss der nicht exklusiven Abkommen mit Sysmex, Quest Diagnostics, ARUP und anderen, auf dem Laufenden.

In allen seinen Sitzungen hat sich der Aufsichtsrat besonders mit der Geschäfts- und Finanzlage der Gesellschaft, dem Fortgang ihrer Produktentwicklungsprogramme – mit besonderem Schwerpunkt auf dem IVD-Kit Epi proColon und der PRESEPT-Studie –, ihrer Geschäftsentwicklung, ihren Prioritäten und Maßnahmen in Marketing und Vertrieb sowie mit ihrer Unternehmensstrategie beschäftigt. Wichtige Tagesordnungspunkte der Aufsichtsratssitzungen in 2009 waren die Billigung der Jahresabschlüsse, die Überarbeitung der Fünfjahresplanung und der Unternehmensstrategie unter Einbeziehung der Entwicklung, Genehmigung und Herstellung sowie des Direktvertriebs der firmeneigenen Marke für IVD-Kits durch Epigenomics, die Umsetzung der nicht exklusiven Lizenzierungsstrategie, die PIPE-Finanzierung aus Genehmigtem Kapital, Themen der Geschäftsentwicklung der Gesellschaft – soweit die Vertragskonditionen für neue Kooperationen der Zustimmung bedurften –, die Budgetplanung für 2010 und mehrere sich der Gesellschaft bietende strategische Geschäftschancen. In seiner Sitzung im November 2009 hat der Aufsichtsrat die Geschäfts-, Finanz- und Personalplanung für das Geschäftsjahr 2010 intensiv erörtert.

Angesichts der angespannten Finanzlage der Gesellschaft standen deren Kapitalbedarf und künftige finanzielle Stabilität – insbesondere unter Berücksichtigung der Maßnahme gemäß § 92 AktG – im Zentrum der Beratungs- und Überwachungstätigkeit des Aufsichtsrats. Während Anfang 2009 das Hauptaugenmerk auf der Überwachung der erfolgreichen Durchführung der PIPE-Finanzierung lag, befasste sich der Aufsichtsrat im weiteren Jahresverlauf 2009 in enger Abstimmung mit Vorstand und externen Beratern der Gesellschaft mit künftigen Finanzierungsmöglichkeiten. Weitere Schwerpunkte waren die Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Belange der Corporate Governance. Für jede Aufsichtsratssitzung erhielten alle Mitglieder des Aufsichtsrats rechtzeitig vor den jeweiligen Sitzungen ausführliche Berichte in schriftlicher Form, die vom Vorstand unter Mitwirkung der zuständigen Fachabteilungen erstellt wurden. Diese Unterlagen waren in ihrer Ausführlichkeit geeignet, die anstehenden Tagesordnungspunkte der Aufsichtsratssitzungen ausführlich zu behandeln und zu erörtern sowie die erforderlichen Beschlüsse zu fassen.

Zwischen den Sitzungen wurde der Aufsichtsrat durch schriftliche und mündliche Berichte über alle laufenden Projekte und Pläne von besonderer Bedeutung für die Gesellschaft – insbesondere über den IVD-Test Epi proColon und die PRESEPT-Studie – detailliert unterrichtet. Sofern erforderlich, wurden Beschlüsse im Einklang mit der Satzung der Gesellschaft auch im schriftlichen Verfahren gefasst.

AUSSCHÜSSE

Der Aufsichtsrat wurde bei seiner Arbeit durch seine beiden Ausschüsse – den Prüfungs- und Corporate-Governance- Ausschuss unter Vorsitz von Herrn Günter Frankenne, der den Vorsitz von Herrn Prof. Dr. Günther Reiter zu Beginn des Jahres 2009 übernommen hatte, sowie den Personal- und Vergütungsausschuss unter Vorsitz von Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf Krebs – unterstützt. Beide Ausschüsse traten im Jahr 2009 zu mehreren Sitzungen zusammen. Der Prüfungs- und Corporate-Governance-Ausschuss tagte in 2009 viermal und befasste sich vor allem mit Fragen der Rechnungslegung, den vierteljährlichen Zwischenberichten, den Jahresabschlüssen und mit sonstigen in seine Zuständigkeit fallenden Themen. Die Abschlussprüfer nahmen an allen diesen Sitzungen teil. Ferner beriet und überwachte der Prüfungs- und Corporate-Governance-Ausschuss den Vorstand in Fragen des Risikomanagements der Gesellschaft und stellte die Einhaltung des überarbeiteten Deutschen Corporate Governance Kodex sicher, um das Vertrauen der Anteilseigner in die Geschäftsleitung der Gesellschaft dauerhaft zu fördern. Der Personal- und Vergütungsausschuss trat in 2009 zu zwei Sitzungen zusammen und erörterte Themen der Vorstandsvergütung und der strategischen Personalführung wie die neuen Dienstverträge, die dem Vorstandsvorsitzenden Geert Walther Nygaard und dem Finanzvorstand Oliver Schacht, Ph. D. für die kommenden Jahre unterbreitet wurden. Auf Basis der vom Personal- und Vergütungsausschuss erarbeiteten Vorschläge hat der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit den neuen Dienstverträgen für die beiden Vorstandsmitglieder zugestimmt. Der Aufsichtsrat ist erfreut, dass beide Vorstandsmitglieder die neuen Dienstverträge unterzeichnet haben, was Kontinuität in der Unternehmensführung und bei der Umsetzung der neuen Strategie und neuer Geschäftspläne der Gesellschaft gewährleistet. Berichte über die Ausschusssitzungen wurden dem Plenum des Aufsichtsrats unterbreitet.

CORPORATE GOVERNANCE

Der Aufsichtsrat hat mit Unterstützung seines Prüfungs- und Corporate-Governance-Ausschusses kontinuierlich die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften geprüft und sich – angesichts des anhaltend anspruchsvollen globalen wirtschaftlichen Umfelds und der angespannten Finanzressourcen der Gesellschaft – mit Fragen eines wirksamen Risikomanagements sowie mit der Einhaltung der sich fortlaufend ändernden Corporate-Governance-Grundsätze durch Epigenomics befasst. Sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat halten die Verpflichtung zu guter Corporate Governance für eine wichtige Maßnahme, um das Vertrauen bestehender und künftiger Aktionäre, der Geschäftspartner sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stärken. Im Dezember 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat eine neue Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben, die im Abschnitt „Corporate Governance“ dieses Geschäftsberichts enthalten ist und auch den Aktionären auf der Internetseite von Epigenomics dauerhaft zugänglich gemacht wurde. In ihrer Erklärung hat sich die Gesellschaft dem Deutschen Corporate Governance Kodex verpflichtet und weicht nur in Einzelfällen aus unternehmensspezifischen Gründen von dessen Empfehlungen ab. Ausführlichere Informationen zur Corporate Governance sind im Corporate-Governance- und Vergütungsbericht dieses Geschäftsberichts dargelegt.

PRÜFUNG DES JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSSES

Die unabhängige Prüfungsgesellschaft UHY Deutschland AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, hat den Jahresabschluss 2009 der Epigenomics AG unter Einbeziehung des Lageberichts nach HGB-Grundsätzen sowie den in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellten Konzernabschluss 2009, den Konzernlagebericht und den dazugehörigen Anhang geprüft. UHY erhob für beide Abschlüsse keine Einwände und erteilte jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. UHY weist jedoch darauf hin, dass der Konzern spätestens im 2. Quartal 2010 auf die Zuführung neuer Finanzmittel angewiesen ist, da der erwartete Cashflow für das Geschäftsjahr 2010 von rund 10 Mio. EUR bei Weitem die liquiden Mittel am 31. Dezember 2009 übersteigt. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht wurden in Übereinstimmung mit § 315a HGB nach den internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen IFRS erstellt. UHY hat seine Prüfung unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung und der internationalen Prüfungsstandards (International Standards of Auditing – ISA) vorgenommen.

Die oben erwähnten Unterlagen wurden dem Aufsichtsrat vom Vorstand rechtzeitig zur Verfügung gestellt. Der Prüfungs- und Corporate-Governance-Ausschuss hat diese Unterlagen eingehend erörtert. Die Prüfungsberichte von UHY wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern zugeleitet und in der Plenarsitzung des Aufsichtsrats am 17. März 2010 in Gegenwart der externen Abschlussprüfer, die über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung berichteten, eingehend diskutiert. In dieser Sitzung hat der Vorstand den Jahresabschluss und den Konzernabschluss sowie das Risikomanagementsystem der Gesellschaft erläutert. Daneben hat UHY über Umfang und Schwerpunkte der Prüfung berichtet.

Der Aufsichtsrat hat auf der Grundlage seiner eigenen Feststellungen und Überprüfungen sowie derjenigen seines Prüfungs- und Corporate-Governance-Ausschusses keine Einwände erhoben und vom Prüfungsergebnis zustimmend Kenntnis genommen. Nach eigener Prüfung hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 17. März 2010 in Gegenwart der Abschlussprüfer den Jahresabschluss und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009 ohne Einwände und Änderungen gebilligt. Mit der Billigung des Aufsichtsrats gilt der Jahresabschluss der Epigenomics AG in seiner vorgelegten Form gemäß § 172 AktG als festgestellt.

Im Hinblick auf das bestehende Interne-Kontroll-System und das Risikomanagementsystem als Frühwarnsystem der Gesellschaft haben die Abschlussprüfer erklärt, dass sie nach ihrem Urteil geeignet sind, alle gesetzlichen Aufgaben zu erfüllen. Sowohl der Prüfungs- und Corporate-Governance-Ausschuss als auch der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit haben versichert, dass im Verlauf des Geschäftsjahres 2009 angesichts der ausgesprochen schwierigen Verfassung der globalen Kapitalmärkte in Verbindung mit den begrenzten Finanzressourcen von Epigenomics die geeigneten strategischen Maßnahmen zum Risikomanagement und zur Risikominderung ergriffen wurden.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, den Führungskräften und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre im schwierigen und anspruchsvollen Geschäftsjahr 2009 gezeigte Leistung und ihren engagierten Einsatz.

Berlin, im März 2010

Für den Aufsichtsrat

Professor Dr. Dr. h.c. Rolf Krebs, Vorsitzender des Aufsichtsrats

ENTSPRECHENSERKLÄRUNG 2009 ZUM DEUTSCHEN CORPORATE GOVERNANCE KODEX NACH § 161 ABS. 1 AKTG

Die vom Bundesministerium der Justiz im September 2001 eingerichtete Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex hat den Deutschen Corporate Governance Kodex (der „Kodex”) am 26. Februar 2002, 6. Juni 2008 und die zuletzt geänderte Fassung vom 18. Juni 2009 beschlossen. Der Kodex stellt Empfehlungen und Vorschläge zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Unternehmen dar und enthält international und national anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Der Kodex enthält Empfehlungen (Soll-Vorschriften) und darüber hinaus Anregungen (Sollte- oder Kann-Vorschriften) zur Corporate Governance in Bezug auf Aktionäre, Hauptversammlungen, Vorstand und Aufsichtsrat sowie Transparenz, Rechnungslegung und Abschlussprüfung. Die Einhaltung des Kodex ist nicht verpflichtend vorgeschrieben. Gemäß § 161 AktG haben Vorstand und Aufsichtsrat eines börsennotierten Unternehmens jährlich zu erklären, welchen Empfehlungen entsprochen oder nicht entsprochen wurde. Diese Erklärung muss den Aktionären in schriftlicher Form zur Verfügung gestellt werden. Die Nichteinhaltung von Anregungen des Kodex muss nicht offengelegt werden.

Vorstand und Aufsichtsrat der Epigenomics AG erklären hiermit, dass die Epigenomics AG seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im Dezember 2008 den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 6. Juni 2008 bzw. vom 18. Juni 2009 entsprochen hat und den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 18. Juni 2009 auch künftig entsprechen wird, jeweils mit den folgenden, zum Teil unternehmensspezifischen Ausnahmen. Zugrunde gelegt wird dabei für den Zeitraum seit der letzten Abgabe der Entsprechenserklärung bis zum 4. August 2009 der Deutsche Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 6. Juni 2008 („Kodex 2008“). Für die Corporate Governance Praxis der Epigenomics AG seit dem 5. August 2009 bezieht sich die Erklärung auf die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 18. Juni 2009 („Kodex 2009“), die am 5. August 2009 im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht wurde.

ZIFFER 2.3.2

Die Gesellschaft konnte und kann der Empfehlung, allen in- und ausländischen Finanzdienstleistern, Aktionären und Aktionärsvereinigungen die Einberufung der Hauptversammlung mitsamt den Einberufungsunterlagen auf elektronischem Wege zu übermitteln, wenn die Zustimmungserfordernisse erfüllt sind, nicht nachkommen, da angesichts der Vielzahl der Aktien im Streubesitz keine ausreichend sichere Identifizierung und Adressierung der genannten Personengruppen sichergestellt werden kann. Die Gesellschaft lässt jedoch denjenigen Aktionären, die die Übermittlung der Unterlagen auf elektronischem Wege wünschen und bei der Gesellschaft anfordern, unabhängig von der Mitteilung nach § 125 AktG, die Unterlagen auf elektronischem Wege zu Informationszwecken zukommen.

ZIFFER 3.8 ABSATZ 2

Die von der Epigenomics AG für ihre Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats abgeschlossene D&O-(Directors & Officers) Haftpflichtversicherung enthält einen Selbstbehalt. Wir sehen jedoch in einem Selbstbehalt keine Voraussetzung für verantwortungsvolle Unternehmensführung; diese ist vielmehr eine selbstverständliche Pflicht aller Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats. Aus diesem Grund war weder ein „angemessener“ Selbstbehalt gemäß Ziffer 3.8 Absatz 2 Kodex 2008 noch war bzw. ist ein Selbstbehalt von mindestens 10 % des Schadens bis mindestens zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieds gemäß Ziffer 3.8 Absatz 2 Kodex 2009 für uns von vorrangigem Interesse. Der Empfehlung in Ziffer 3.8 Absatz 2 wurde und wird daher nicht entsprochen. Die Epigenomics AG plant insoweit keine Änderung ihrer aktuellen D&O-Versicherungsverträge für ihre Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder. Eine Anpassung der Versicherungsverträge für die Vorstandsmitglieder wird entsprechend der gesetzlichen Regelung für die Zeit nach Ablauf des jeweiligen bestehenden Anstellungsvertrages der Vorstandsmitglieder erfolgen.

ZIFFER 4.2.3 ABSATZ 2 UND 3

Zum Zeitpunkt der Abgabe dieser Entsprechenserklärung und auch in der Vergangenheit sehen und sahen die Vorstandsverträge nicht vor, dass variable Vergütungsteile grundsätzlich eine mehrjährige Bemessungsgrundlage haben und positiven als auch negativen Entwicklungen bei der Ausgestaltung der variablen Vergütungsteile Rechnung getragen wird. Die Gewährung von Aktienoptionen an Mitglieder des Vorstands in der Vergangenheit war demnach auch nicht auf anspruchsvolle, relevante Vergleichsparameter bezogen. Eine nachträgliche Änderung der Erfolgsziele oder der Vergleichsparameter ist bei bestehenden Aktienoptionsprogrammen nicht ausgeschlossen und eine Begrenzungsmöglichkeit (Cap) für außerordentliche Entwicklungen ist ebenfalls nicht vorgesehen. Die insoweit vorliegende Abweichung vom Kodex für den Zeitraum zwischen der letzten Abgabe der Entsprechenserklärung und dem 4. August 2009 liegt darin begründet, dass wir der Ansicht waren und sind, dass ein Bezug auf Vergleichsparameter das Verantwortungsgefühl und die Motivation von Vorstandsmitgliedern nicht erhöht und dass angesichts der Struktur unserer bestehenden Aktienoptionsprogramme eine Begrenzungsmöglichkeit (Cap) nicht erforderlich ist. Im Hinblick auf den Zeitraum seit Bekanntmachung des Kodex 2009 begründet sich die Abweichung darin, dass die bestehenden Vorstandsverträge bereits vor Inkrafttreten des Kodex 2009 und der neuen Gesetzeslage abgeschlossen wurden und somit die Empfehlung in Ziffer 4.2.3 des Kodex 2009 und die im August 2009 in Kraft getretene Gesetzeslage zur Ausgestaltung der variablen Vergütungsbestandteile nicht widerspiegeln. Die Epigenomics AG hat die neue Gesetzeslage somit nur im Fall einer künftigen Änderung der bestehenden Modalitäten der variablen Vorstandsvergütung zu beachten. Der Aufsichtsrat wird bei der nächsten anstehenden Entscheidung über die Vorstandsvergütung im Fall einer Änderung der Vertragsstruktur selbstverständlich die neuen gesetzlichen Vorgaben sowie die Vorgaben des Kodex 2009 für die Ausgestaltung variabler Vergütungsteile beachten und dabei zudem entscheiden, ob künftig die in Rede stehende Kodex-Empfehlung bei variablen Vergütungsteilen beachtet wird.

ZIFFER 4.2.3 ABSATZ 5

Die Vorstandsverträge mit unseren Vorstandsmitgliedern enthalten für den Fall einer vorzeitigen Sonderkündigung aufgrund eines Kontrollwechsels keinen Abfindungs-Cap gemäß Ziffer 4.2.3 Absatz 5. Vorgesehen ist für den Fall einer derartigen Sonderkündigung die Ausbezahlung der Grundvergütung für die Restlaufzeit des Vorstandsvertrages. Die Vereinbarung eines Abfindungs-Cap widerspräche der Natur des regelmäßig für die Dauer der Bestellungsperiode abgeschlossenen Vorstandsvertrages und könnte möglicherweise den konkreten Umständen im Falle eines Kontrollwechsels nicht hinreichend Rechnung tragen. Demzufolge haben wir der Empfehlung in Ziffer 4.2.3 Absatz 5 nicht entsprochen und werden dieser auch nicht entsprechen.

ZIFFER 5.1.2 ABSATZ 2 SATZ 3

Eine Altersgrenze für Mitglieder des Vorstands ist nicht festgelegt. Eine solche allgemeine Begrenzung könnte den Aufsichtsrat bei der Suche nach besonders qualifizierten und erfahrenen Kandidaten und Kandidatinnen einschränken. Wir sind der Ansicht, dass das Alter ein nicht geeignetes Kriterium für den Ausschluss von Kandidatinnen und Kandidaten darstellt. Darüber hinaus legt die Altersstruktur des gegenwärtigen Vorstands die Bestimmung einer Altersgrenze für die absehbare Zukunft nicht nahe. Demzufolge haben wir der Empfehlung in Ziffer 5.1.2 Absatz 2 Satz 3 bezüglich einer Altersgrenze für Mitglieder des Vorstands nicht entsprochen und werden dieser auch nicht entsprechen.

ZIFFER 5.3.2 SATZ 2

Der Aufsichtsrat legt bei der Zusammensetzung des Prüfungsausschusses (Audit Committee) besonderen Wert darauf, dass alle Mitglieder des Prüfungsausschusses hinreichend qualifiziert sind, um die Aufgaben, die der Aufsichtsrat dem Prüfungsausschuss zugewiesen hat, sachgerecht umzusetzen und auszuführen. Darüber hinaus legt der Aufsichtsrat besonderen Wert darauf, dass mindestens ein Mitglied des Ausschusses über qualifizierte Sachkenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren verfügt. Um die Gleichbehandlung aller Mitglieder im Ausschuss zu gewährleisten, besonders im Hinblick auf die zahlreichen zusätzlichen Tätigkeiten eines Vorsitzenden, wurde hinsichtlich des Vorsitzes ein Rotationsprinzip eingeführt. Bis zum 31. Dezember 2008 erfüllte der Ausschussvorsitzende die geforderten besonderen Anforderungen an die fachliche Qualifikation. Aufgrund des Rotationssystems änderte sich der Vorsitz am . Januar 2009. Seitdem war und ist es nicht die Person des Ausschussvorsitzenden, die die besonderen Anforderungen an die fachliche Qualifikation erfüllt. Daher entsprach und entspricht der Aufsichtsrat nicht der Empfehlung in Ziffer 5.3.2 Satz 2, dass der Vorsitzende des Prüfungsausschusses über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren verfügen muss. Eine zukünftige außerordentliche personelle Umbesetzung des Prüfungsausschusses ist gegenwärtig nicht geplant.

ZIFFER 5.3.3

Der Aufsichtsrat hielt und hält die Bildung eines Nominierungsausschusses, der ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzt ist und dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten und Kandidatinnen vorschlägt, angesichts der Größe des Unternehmens für nicht notwendig. Diese Aufgabe wird unter anderem vom Personal- und Vergütungsausschuss des Aufsichtsrates wahrgenommen.

ZIFFER 5.4.1 SATZ 2

Eine Altersgrenze für Mitglieder des Aufsichtsrates ist nicht festgelegt. Eine solche allgemeine Begrenzung würde das Recht der Hauptversammlung auf Bestellung der Aufsichtsratsmitglieder in unangebrachter Weise einschränken. Wir sind der Ansicht, dass das Alter ein nicht geeignetes Kriterium für den Ausschluss von Kandidatinnen und Kandidaten darstellt. Demzufolge haben wir der Empfehlung in Ziffer 5.4.1 Satz 2 bezüglich einer Altersgrenze für Mitglieder des Aufsichtsrats nicht entsprochen und werden dieser auch nicht entsprechen.

ZIFFER 5.4.3 SATZ 3

Der Empfehlung, Kandidatenvorschläge für den Aufsichtsratsvorsitz den Aktionären bekannt zu machen, wird nicht gefolgt, da gemäß § 10 Absatz 4 der Satzung der Gesellschaft der Aufsichtsrat aus seiner Mitte einen Vorsitzenden wählt. Nach § 2 Absatz 1 Satz 2 der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates erfolgt die Wahl des Vorsitzenden im Anschluss an die Hauptversammlung, in der mindestens ein neues Mitglied des Aufsichtsrats gewählt worden ist, in einer ohne besondere Einberufung abzuhaltenden Sitzung. Die Bekanntmachung des Kandidatenvorschlages ist vor diesem Hintergrund nicht umsetzbar. Demzufolge hat die Epigenomics AG der Empfehlung in Ziffer 5.4.3 Satz 3 nicht entsprochen und wird dieser auch nicht entsprechen.

ZIFFER 5.4.5 SATZ 2

Der Aufsichtsrat kann der Empfehlung in Ziffer 5.4.5 Satz 2 Kodex 2009 nicht folgen, dass ein Aufsichtsratsmitglied bei Zugehörigkeit zum Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft nicht mehr als insgesamt drei Aufsichtsratsmandate in konzernexternen börsennotierten Gesellschaften wahrnehmen soll. Eine entsprechende Beschränkung der Anzahl der Mandate hält der Aufsichtsrat für nicht erforderlich, solange jedem Aufsichtsratsmitglied für die Wahrnehmung seiner Mandate ausreichend Zeit zur Verfügung steht. Demzufolge hat die Epigenomics AG der Empfehlung in Ziffer 5.4.5 Satz 2 Kodex 2009 nicht entsprochen und wird dieser auch nicht entsprechen, solange gewährleistet ist, dass allen Aufsichtsratsmitgliedern genügend Zeit zur Wahrnehmung ihrer Mandate zur Verfügung steht.

ZIFFER 5.4.6 ABSATZ 1 SATZ 3

Die Epigenomics AG entspricht den Empfehlungen des Kodex hinsichtlich der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder für Tätigkeiten im Aufsichtsrat sowie in Ausschüssen des Aufsichtsrates mit der Ausnahme, dass es lediglich für den Vorsitz in einem Ausschuss eine separate Vergütung gibt, nicht jedoch bereits für die reine Ausschussmitgliedschaft. Da die Ausschusstätigkeiten unter den Mitgliedern des Aufsichtsrats gleichmäßig verteilt sind, erscheint eine gesonderte Vergütung für die reine Mitgliedschaft in Ausschüssen nicht erforderlich. Demzufolge haben wir der Empfehlung in Ziffer 5.4.6 Absatz Satz 3 nicht entsprochen und werden dieser auch nicht entsprechen.

Ziffer 5.4.6 ABSATZ 2

Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats enthält keinen erfolgsorientierten Bestandteil. Wir sind der Ansicht, dass ein erfolgsorientierter Bestandteil keinen zusätzlichen Anreiz oder Motivationsschub bewirken würde. Demzufolge haben wir der Empfehlung in Ziffer 5.4.6 Absatz 2 nicht entsprochen und werden dieser auch nicht entsprechen. Die Entscheidung über die mögliche Festlegung von erfolgsorientierten Vergütungsbestandteilen wird bei Bedarf einer künftigen Hauptversammlung vorbehalten bleiben.

Berlin, Dezember 2009

Für den Aufsichtsrat:

Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf Krebs, Vorsitzender des Aufsichtsrates

Für den Vorstand:

Geert Walther Nygaard, Vorstandsvorsitzender

Oliver Schacht, Ph. D., Finanzvorstand

KONZERNLAGEBERICHT 2009

WIRTSCHAFTLICHES UMFELD

Lage der Weltwirtschaft

Auswirkungen der weltweiten Krise auf die Life-Sciences-Branche und auf Epigenomics im Besonderen

GESCHÄFTSTÄTIGKEIT, STRATEGIE UND ORGANISATION

Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit

Ziele, Strategie und Führung des Unternehmens

Überblick über unser Geschäft

Marketing, Vertrieb und Geschäftsentwicklung

Forschung und Entwicklung (F&E)

Qualitätsmanagement

FÜNFJAHRESÜBERSICHT

ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

Ertragslage

Finanzlage und Kapitalfluss

Vermögenslage

PERSONAL

VERGÜTUNGSBERICHT

Vergütung des Vorstands

Vergütung des Aufsichtsrats

NACHTRAGSBERICHT

Angaben zu wesentlichen Ereignissen nach dem Bilanzstichtag

CHANCEN UND RISIKEN

Chancen und Risikomanagementsystem

Geschäftliche Chancen und Risiken

Chancen und Risiken in Verbindung mit geistigem Eigentum

Chancen und Risiken im regulatorischen Umfeld

Finanzielle Chancen und Risiken

Sonstige Chancen und Risiken

Allgemeine Risikolage des Epigenomics-Konzerns

PROGNOSEBERICHT

Geplante strategische Ausrichtung von Epigenomics in den kommenden beiden Jahren

Erwartete wirtschaftliche Lage in den kommenden beiden Jahren

Ausblick auf die Ertragslage

Ausblick auf die Finanzlage

Chancen in den kommenden beiden Jahren

Gesamtprognose für den Epigenomics-Konzern

CORPORATE GOVERNANCE

Entsprechenserklärung 2009 zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG

Erklärung zur Unternehmensführung

Directors' Dealings und Directors' Share Ownership

Wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems bezogen auf die Rechnungslegung der Gesellschaft

Finanzberichterstattung

ZUSÄTZLICHE PFLICHTANGABEN FÜR BÖRSENNOTIERTE UNTERNEHMEN NACH § 315 ABS. 4 HGB

Aktionäre mit direktem oder indirektem Anteilsbesitz von mehr als 10 % der Stimmrechte

Zusammensetzung des Grundkapitals

Gesetzliche Vorschriften und Satzungsbestimmungen über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und über die Änderung der Satzung

Befugnisse des Vorstands zur Ausgabe von Aktien

WIRTSCHAFTLICHES UMFELD

LAGE DER WELTWIRTSCHAFT

Das Jahr 2009 war geprägt von der seit Jahrzehnten schlimmsten weltweiten Rezession. Nach dem Beinahezusammenbruch der Wohnimmobilienmärkte in den USA und in anderen Ländern und der Immobilienkrise in Verbindung mit Bankenpleiten verzeichnete die Weltkonjunktur Anfang 2009 einen so schlechten Jahresbeginn wie lange nicht mehr. Im März 2009 verzeichneten die Aktienindizes weltweit Rekordtiefstände. Im Verlauf des Jahres 2009 wurde die Realwirtschaft der meisten Industrieländer von steigender Arbeitslosigkeit und niedrigeren Bruttoinlandsprodukten getroffen, da die Konsumnachfrage schwand und die Industrieproduktion stark zurückging. Das weltweite Wirtschaftswachstum kam nahezu zum Stillstand und die Kapitalmärkte für Kredite, Eigenkapital und Fremdwährungen verfielen in den ersten Monaten 2009 in Hektik, bevor sie sich in der zweiten Jahreshälfte 2009 wieder allmählich fingen.

In 2009 trafen viele Regierungen aber auch entschiedene und zügige Maßnahmen, wie beispielsweise die US-Regierung mit ihrem Konjunkturpaket oder viele EU-Länder mit Konjunkturbelebungsmaßnahmen. Sie führten zusammen mit dem üblichen zyklischen Verlauf zu einer Rezession und den ersten Auswirkungen dieser nationalen Konjunkturmaßnahmen zu einem Szenario, in dem die meisten offiziellen Statistiken für die zweite Jahreshälfte 2009 ein Ende der Rezession prognostizieren und die Arbeitsmärkte erste viel versprechende Anzeichen einer Wende zeigen.

Diese gesamtwirtschaftlichen Turbulenzen gingen einher mit einem weiteren volatilen Jahr für die Währungsrelationen. Der Wechselkurs zwischen dem Euro und dem US-Dollar zeigte erneut eine beträchtliche Volatilität; er begann das Jahr 2009 mit einer Relation von EUR / USD 1,41, verzeichnete im ersten Quartal ein Tief von USD 1,25, stieg im Verlauf des zweiten und dritten Quartals bis zum Herbst auf USD 1,51, bevor der US-Dollar wieder relativ an Stärke gewann und das Jahr bei USD 1,43 abschloss. Die Prognosen von führenden Analysten zeigen weiterhin größere Schwankungsbreiten als in vielen Jahren zuvor.

Die Einschätzungen führender Experten für das Jahr 2010 weichen deutlich voneinander ab und es ist nahezu unmöglich zu sagen, welche von ihnen die größte Eintrittswahrscheinlichkeit besitzt. Die Szenarien reichen von einer nachhaltigen Wiederbelebung der meisten wichtigen Volkswirtschaften und einem bescheidenen Wachstum der Bruttoinlandsprodukte der meisten Länder bis hin zu einem weiteren Absinken in die Rezession in 2010, bevor es schließlich zu einer nachhaltigen Erholung kommt.

Ein weiterer Grund für die wirtschaftliche Unsicherheit im makroökonomischen Umfeld ist die anstehende Gesundheitsreform in den USA, die die Obama-Administration vorantreibt.

AUSWIRKUNGEN DER WELTWEITEN KRISE AUF DIE LIFE-SCIENCES-BRANCHE UND AUF EPIGENOMICS IM BESONDEREN

Das Gesundheitswesen und die Life-Sciences-Branche galten traditionell als „defensiver Sektor”, der weniger abhängig ist von starken wirtschaftlichen Auf- und Abwärtsbewegungen und der krisenunabhängigen Nachfrage nach seinen Produkten und Leistungen. Vom Grundsatz her sollte diese Einschätzung auch für die Zukunft gelten. Allerdings haben auch bereits einige große Pharmaunternehmen Kosteneinsparungsprogramme und Entlassungen angekündigt und damit gezeigt, dass sich vermutlich niemand den Auswirkungen dieser Krise vollständig entziehen kann. Wichtiger jedoch ist, dass die vorgeschlagene US-Gesundheitsreform, in welcher Form auch immer, Auswirkungen haben wird. Es ist ungewiss, ob sich die hohen Gewinne im Gesundheitssektor auf Dauer halten lassen, ob die Pharmapreise im größten Einzelmarkt USA zunehmend infrage gestellt und unter Druck kommen werden und welche strukturellen Auswirkungen – wenn überhaupt – dies für die Diagnostikbranche haben wird. Diese Branche könnte von der zunehmenden Fokussierung auf die Vorbeugung und die Früherkennung von Krankheiten in mehreren wichtigen Märkten profitieren. Es gibt jedoch auch zunehmend Fragen zur Nutzen-Risiko- und Kosten-Nutzen-Relation der Früherkennung für bestimmte Krankheiten, wobei die Früherkennung von Brust- und Prostatakrebs auf Makro-Ebene von der Zurückhaltung am meisten betroffen ist, während die Darmkrebs-Früherkennung weiter im Fokus bleibt und als Wachstumsbereich unverändert ganz oben im Themenkatalog vieler Gesundheitssysteme steht.

Da Epigenomics nicht direkt von der allgemeinen Verbrauchernachfrage abhängig ist und seine Kunden bis heute ausschließlich klinische Labors sowie Diagnostik- und Pharmaunternehmen sind, schätzen wir das Risiko, dass unser eigenes Geschäft von diesen makroökonomischen und politischen Entwicklungen auf kurze Sicht hart getroffen wird, beim Umsatz als eher niedrig ein. Auch kam es in den letzten Monaten des Jahres 2009 in der Life- Sciences- und der Biotechnologiebranche zu einer spürbaren Zunahme und Belebung der Aktienemissionen. Bei einem Anstieg der Aktienindizes – wie der deutschen Indizes DAX und TecDAX um 24 % bzw. 61 % im Jahresvergleich – kam es in Deutschland und in anderen europäischen Märkten sowie in den USA zu erfolgreichen Aktienemissionen in der Life-Sciences-Branche. Das „Finanzierungsfenster“ gilt für leistungsstarke Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten als prinzipiell offen.

Wir sind uns der wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen, denen wir uns zu stellen haben, vollkommen bewusst und stellen uns so gut wie möglich auf die künftige Entwicklung in den nächsten Jahren ein. In den Abschnitten „Chancen und Risiken” und „Prognosebericht” dieses Lageberichts wird im Einzelnen auf die Auswirkungen eingegangen, die die weltweite Krise auf unsere Geschäftstätigkeit und unseren Konzern haben könnte. Dessen ungeachtet ist es uns trotz der schwierigen Zeiten und Krisen im Februar 2009 gelungen, führende Investoren zu finden, die sogar mit einem kleinen Prämienaufschlag auf den seinerzeit notierten Börsenkurs unserer Aktie weiter in die Gesellschaft und in ihre zukünftige Entwicklung bereit waren zu investieren.

GESCHÄFTSTÄTIGKEIT, STRATEGIE UND ORGANISATION

KONZERNSTRUKTUR UND GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Epigenomics sieht seine Mission weiter darin, ein weltweit führendes Molekulardiagnostik-Unternehmen für Krebs auf der Basis der DNA-Methylierung aufzubauen. Alle unsere F&E-Aktivitäten und Vermarktungsmaßnahmen sind auf die Erfüllung dieser Mission ausgerichtet. Mit den Produkteinführungen durch unsere Partner Abbott Molecular Diagnostics, Inc. („Abbott“) und Quest Diagnostics, Inc. („Quest“) wie auch mit der Markteinführung unseres eigenen Produkts Epi proColon haben wir im Verlauf des Jahres 2009 wichtige Fortschritte bei der Verwirklichung dieser Mission gemacht. Die Epigenomics AG hat ihren Firmensitz in Berlin und verfügt mit der Epigenomics, Inc. über eine 100 %ige Tochtergesellschaft in Seattle, WA, USA.

Epigenomics verfolgt ein duales Geschäftsmodell. Die Gesellschaft entwickelt und vertreibt Diagnosetests für Darmkrebs und in Zukunft auch für Lungen- und Prostatakrebs und beabsichtigt, sie entweder im Direktmarketing und -vertrieb oder im Rahmen nicht exklusiver Partnerschaften zu vermarkten. Alle unsere molekulardiagnostischen Krebstests zielen auf erhebliche Marktpotenziale und sind auf unzureichend gedeckte medizinische Bedürfnisse ausgerichtet und unterliegen dem Ziel, den Patienten durch patientenfreundlichere und überlegene diagnostische Tests Nutzen zu bieten.

ZIELE, STRATEGIE UND FÜHRUNG DES UNTERNEHMENS

Bei der Umsetzung unserer Strategie und deren Fortschrittskontrolle gehen wir sehr konzentriert und zielorientiert vor. Jedes Jahr setzen Aufsichtsrat und Vorstand eine Reihe von Zielen in Form von Meilensteinen und Leistungsvorgaben in Bezug auf Umsatz, operatives Ergebnis, Partnerschaften und Geschäftsabschlüsse sowie Produktentwicklung und klinische Studien fest. In der ersten Hälfte 2009 haben wir unseren Geschäftsplan überarbeitet und eine duale Unternehmensstrategie implementiert. Im Rahmen dieser dualen Strategie gehen wir zum einen nicht exklusive Partnerschaften ein und vergeben Lizenzen an unseren Biomarkern für Massentests zur Krebsfrüherkennung. Zum anderen entwickeln und vermarkten wir in-vitro-Diagnosekits (IVD) für diese Biomarker und bearbeiten ausgewählte Marktsegmente durch interne Produktentwicklung sowie Direktmarketing und -vertrieb.

Im Geschäftsjahr 2009 war das wichtigste Unternehmensziel, die Entwicklung und Vermarktung unseres blutbasierten Früherkennungstests für Darmkrebs als Hauptwerttreiber und Leitprodukt fortzuführen. Im Rahmen dieser strategischen Ausrichtung gab es für das Jahr 2009 eine Reihe verschiedener Ziele und Vorgaben, die wir alle mit Erfolg erreicht haben. Unsere US-Lizenzpartner Abbott und Quest haben blutbasierte Darmkrebs-Tests auf der Grundlage unseres Biomarkers Septin9 und unserer Technologielizenzen zur Vermarktung freigegeben. Daneben haben wir unser Netzwerk von Kooperationen und nicht exklusiven Lizenzen um die japanische Sysmex Corporation („Sysmex”) und das US-Unternehmen ARUP Laboratories, Inc. („ARUP”) erweitert. Wir haben Epigenomics zu einem IVD-Unternehmen mit ISO-zertifiziertem Qualitätsmanagementsystem entwickelt, das seine Fähigkeit unter Beweis gestellt hat, mit Epi proColon einen eigenen CE-zertifizierten IVD-Bluttest für Darmkrebs auf der Grundlage des Septin9- Biomarkers zu entwickeln, herzustellen und in den Markt einzuführen. Dieser Test ist nun in zahlreichen Labors in ganz Deutschland und in der Schweiz verfügbar.

Ein weiteres strategisches Unternehmensziel war der Abschluss unserer prospektiven multizentrischen klinischen Studie PRESEPT in den USA und in Deutschland. Wir haben die Aufnahme der Probanden im Dezember 2009 mit Erfolg abgeschlossen und am 15. Januar 2010 erste vorläufige Studienergebnisse veröffentlicht (weitere Einzelheiten sind im Abschnitt „Nachtragsbericht“ dieses Lageberichts enthalten).

Neben dem Eingehen von Diagnostika-Partnerschaften und der Vergabe von Lizenzen wie beispielsweise die neuen Partnerschaften mit Predictive Biosciences, Inc. („Predictive”) und Quest (beide für unseren Prostatakrebs-Biomarker mGSTP1) gewähren wir auch Zugang zu unserem umfangreichen Portfolio aus DNA-Methylierungstechnologien in Form nicht exklusiver Lizenzen, die andere Unternehmen in die Lage versetzen, auf der Grundlage unseres geistigen Eigentums Produkte zu entwickeln und zu vermarkten. In dieser Hinsicht haben wir mit DxS Ltd.1 („Qiagen / DxS”) für bestimmtes technologisches geistiges Eigentum gegenseitig Lizenzen vergeben und von Roche Molecular Systems, Inc. Real-time-PCR-Rechte, eine unserem Epi proColon-Test zugrunde liegende Basistechnologie, einlizenziert. Auch unsere F&E-Organisation hat mit der Entwicklung unseres IVD-Tests Epi proLung für Bronchiallavage, der nächsten Generation von Biomarkern und Assays für unser Darmkrebs-Programm und mit der Entwicklung neuer verbesserter Plattformtechnologien zur Entdeckung von Biomarkern auf der Grundlage unserer firmeneigenen DMH-Biochips ihre für 2009 gesetzten Ziele erreicht. Ferner bieten wir unseren Kunden in der Pharma- und Life- Sciences-Branche, wenn es für uns wirtschaftlich attraktiv ist, im Bereich Biomarker auch Forschungsleistungen und -lösungen mit hoher Wertschöpfung an.

Wir verfolgen weiterhin eine Strategie, bei der wir uns auf Hauptwerttreiber fokussieren, Abläufe straffen und nicht mehr zum Kerngeschäft zählende Programme und Forschungsaktivitäten, die keine Beziehung zu unseren Leitprodukten haben, herunterfahren oder beenden. Angesichts der Rahmenbedingungen an den globalen Finanzmärkten und des weiter bestehenden Kapitalbedarfs von Epigenomics setzen wir unsere Finanzressourcen so ein, dass unsere Zahlungsmittel bis Mitte des Jahres 2010 reichen. Die strategische Entscheidung, IVD-Produkte unter einer firmeneigenen Marke vollständig selbst zu entwickeln und zu vermarkten, hat für 2010 einen Bedarf an weiteren Finanzmitteln zur Folge. Wir gehen derzeit davon aus, dass wir für die vollständige Umsetzung unseres Geschäftsplans im Verlauf der nächsten Jahre erhebliche Beträge an zusätzlichem Eigenkapital benötigen werden. Sollte dieses Kapital auf-grund der Kursentwicklung unserer Aktie nach der Veröffentlichung der vorläufigen Ergebnisse der PRESEPT-Studie nicht aufgenommen werden können oder nicht in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen, könnten wir nicht in der Lage sein, unseren Geschäftsplan vollständig umzusetzen, und im schlimmsten Fall insolvent werden. Wir prüfen sorgfältig alle sich der Gesellschaft bietenden strategischen und taktischen Finanzierungsoptionen aus Geschäftsabschlüssen mit Cash-Komponenten, die Monetarisierung unserer künftigen Lizenzeinnahmen, die Etablierung eines Standby-Vertrags zur Eigenkapitalerhöhung, durch eine kleinere PIPE-Platzierung wie auch eine mögliche Bezugsrechtsemission von bis zu 50 % des genehmigten Kapitals (14,7 Millionen neue Aktien).

ÜBERBLICK ÜBER UNSER GESCHÄFT

Das Jahr 2009 war für Epigenomics der Start in eine neue Ära als produktgetriebenes Unternehmen. Am 21. Dezember 2009 führte Abbott im europäischen und im asiatischpazifischen Markt sein blutbasiertes Darmkrebs-Assay Abbott RealTime mS9 ein, das die Entdeckung von Darmkrebs erleichtern soll. Das Produkt beruht auf dem nicht exklusiv lizenzierten Biomarker Septin9 und den Technologien von Epigenomics. Am 11. Januar 2010 hat Quest seinen laborentwickelten Bluttest für die Entdeckung von Darmkrebs in den USA auf den Markt gebracht. Den Test hatte Quest eigenständig auf der Grundlage des Epigenomicseigenen DNA-Methylierungs-Biomarkers Septin9 und von Epigenomics-Technologien entwickelt, die in 2008 an Quest lizenziert worden waren. Die Markteinführung folgte auf den erfolgreichen Abschluss der klinischen Validierung dieses laborentwickelten Tests im November 2009 und der Freigabe des Tests an Ärzte und Patienten im Dezember 2009.

Am 6. Oktober 2009 haben wir als Epigenomics unser erstes IVD-Produkt in Europa auf den Markt gebracht. Bei Epi proColon handelt es sich um den weltweit ersten blutbasierten IVD-Testkit für die Früherkennung von Darmkrebs. Epi proColon ist auch der erste CE-zertifizierte Test, der die europäischen IVD-Bestimmungen für die Früherkennung von Darmkrebs mithilfe einer einfachen Blutprobe erfüllt. In einer Studie zur Leistungsbeurteilung als letzter Stufe im Entwicklungsprozess des IVD-Produkts von Epigenomics wurde bei der Analyse von 260 Blutproben von Patienten mit diagnostiziertem Darmkrebs und Patienten ohne jedes Anzeichen von Darmkrebs zwei Drittel der Krebsfälle in einem frühen, noch lokal begrenzten Krankheitsstadium entdeckt.

1 DxS Ltd. wurde im September 2009 von Qiagen N.V. übernommen.

Bei Epi proColon handelt es sich um das erste CE-zertifizierte IVD-Produkt, das wir direkt an molekulardiagnostische Labors in Europa vertreiben. Gegenwärtig wird das Septin9- Testverfahren von ausgewählten, darunter zwei Schweizer Labors und vierzehn deutschen Labors, angeboten.

Der blutbasierte Septin9-Test von Epigenomics ist damit in den USA, in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum in unterschiedlichen Formaten auf mehreren Plattformen wie Abbott m2000 und Roche LightCycler® 480 kommerziell verfügbar.

Im Verlauf des Jahres 2009 haben wir unsere nicht exklusive Partnerschafts- und Vermarktungsstrategie durch den Abschluss eines strategischen F&E-Kooperationsabkommens mit Sysmex und eines Lizenzabkommens für unseren Septin9-Biomarker mit ARUP erfolgreich umgesetzt.

Im Rahmen des Abkommens mit Sysmex werden beide Partnerunternehmen die Eignung des molekulardiagnostischen Instrumentariums von Sysmex zur Entdeckung von DNA-Methylierungs-Biomarkern für Krebs in Blut untersuchen. Als Benchmark für die Entwicklung seines Assay-Systems wird Sysmex die kommerziell verfügbaren Septin9-Testkits von Epigenomics einsetzen. Sysmex beabsichtigt, nach dem erfolgreichen Abschluss der Studie einen blutbasierten Test für die Frühentdeckung von Darmkrebs auf der Grundlage des Septin9-Biomarkers von Epigenomics zu entwickeln und zunächst nur in Japan zu vermarkten.

Im Rahmen des Abkommens mit ARUP wurde dem Labor mit Sitz in Utah, USA, das Recht eingeräumt, den Biomarker Septin9 bei der Entwicklung eines molekularen laborentwickelten Tests (LDT) einzusetzen und diesen auf dem US-Markt zu vermarkten. Dieser Test kann Ärzten dabei helfen, in der Blutprobe eines Patienten Darmkrebs festzustellen.

In 2009 haben wir auch in unserem Lungenkrebs-Programm deutliche Fortschritte gemacht. Nach der erfolgreichen retrospektiven klinischen Evaluierung von Bronchiallavage- Proben von Patienten mit Verdacht auf Lungenkrebs im ersten Quartal, mit der wir nachweisen konnten, dass unser Lungenkrebs-Biomarker mSHOX2 in der Lage ist, Patienten mit Lungenkrebs zuverlässig zu erkennen, haben wir mit der formalen Entwicklung eines IVD-Tests für Lungenkrebs begonnen. Wir rechnen damit, diesen Test im zweiten Quartal 2010 unter dem Markennamen Epi proLung als CE-zertifizierten Testkit in Europa auf den Markt zu bringen.

In 2009 wurde unser Qualitätsmanagementsystem nach ISO 13485 zertifiziert – eine Grundvoraussetzung auf dem Weg zu einem integrierten Molekulardiagnostik-Unternehmen. Dieses zur Jahresmitte erteilte Zertifikat gilt sowohl für unseren Konzernsitz in Berlin als auch für unsere 100 %ige Tochter in Seattle – jeweils für das Design, die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb von IVD-Produkten.

Am 13. Mai 2009 berichteten wir, dass unsere Gesellschaft vom Europäischen Patentamt eine sogenannte „Regel 71 (3)-Mitteilung” erhalten hat, mit der die Behörde ihre Absicht bekannt gab, zwei Patente für den DNA-Methylierungs-Biomarker PITX2 (mPITX2) zu erteilen. Diese Mitteilung entspricht einer „Notice of Allowance“ des US-Patentamts. Das Patent EP1831399 schützt sehr breit die Anwendung des Epigenomics-Biomarkers mPITX2 in der Prostatakrebs-Prognose. Das zweite Patent EP1554407 schützt die Verwendung von mPITX2 für die Vorhersage des Ansprechverhaltens, das Brustkrebspatientinnen auf eine adjuvante antihormonelle Behandlung zeigen.

Im Juli 2009 haben wir mit unserem Partner Qiagen / DxS gegenseitig Lizenzen für IVD-Rechte an Detektionstechnologien für die DNA-Methylierung ausgetauscht. Die Kreuzlizenz betrifft die Verwendung der Scorpions®-Technologie von DxS und eine nicht exklusive Lizenz auf geistiges Eigentum von Epigenomics in Bezug auf die Verwendung der Scorpions®-Technologie in der DNA-Methylierung.

Im Verlauf des Jahres 2009 haben wir unsere F&E-Aktivitäten konsequent auf die Durchführung unserer PRESEPT-Studie für die Darmkrebs-Früherkennung ausgerichtet. Die PRESEPT-Studie ist eine multizentrische Studie mit dem Ziel, die klinische Leistungsfähigkeit des blutbasierten Biomarkers Septin9 und seinen gesundheitsökonomischen Nutzen in einer Zielgruppe für die Darmkrebs-Vorsorge nach US-Richtlinien zu evaluieren. In die Studie wurden Probanden mit einem nach US-Richtlinien durchschnittlichen bis erhöhten Krankheitsrisiko einbezogen, die sich im Rahmen der Krebsvorsorge einer Koloskopie unterziehen. Am 17. Dezember 2009 haben wir mitgeteilt, dass die Aufnahme der Probanden in die Studie erfolgreich abgeschlossen wurde. Bis Mitte Dezember hatten wir rund 7.900 Teilnehmer an 32 klinischen Zentren in den USA und in Deutschland in die Studie aufgenommen. In dieser repräsentativen Vorsorgepopulation wurden bis zu diesem Tag 52 mögliche invasive Darmkrebs-Adenokarzinome mittels Koloskopie entdeckt, mehr als die ursprünglich angestrebten 50 Fälle. Von den 52 Fällen wurden bis dahin 49 Fälle mithilfe pathologischer Untersuchungen von Gewebeproben bestätigt, die durch Biopsie oder chirurgische Resektion gewonnen worden waren.

Eine Untergruppe von rund 1.500 verblindeten Blutproben wurde von den drei unabhängigen klinischen Labors Quest, ARUP und Charité – Universitätsmedizin, Berlin („Charité”) in mehreren Chargen getestet. Die Labors setzten für den Nachweis des Biomarkers Septin9 in der Auswahl von Blutproben unser kurz zuvor auf den Markt gebrachtes CE-zertifiziertes IVD-Testkit Epi proColon ein.

Am 15. Januar 2010 veröffentlichten wir vorläufige Daten unserer PRESEPT-Studie (weitere Einzelheiten sind im Kapitel „Nachtragsbericht“ dieses Lageberichts enthalten).

Zum 31. Dezember 2009 wies unsere Finanzlage einschließlich marktgängiger Wertpapiere eine Liquidität von insgesamt EUR 6,1 Mio. und damit einen Rückgang um EUR 6,0 Mio. gegenüber dem Jahresende 2008 aus. Dieser Rückgang ist Folge des anhaltenden Finanzmittelverbrauchs für unsere operative Geschäftstätigkeit, der durch den Mittelzufluss von EUR 5,2 Mio. aus der im Februar 2009 erfolgreich durchgeführten PIPE (Private Investment in Public Equity)-Transaktion zum Teil ausgeglichen werden konnte. Dennoch musste die Gesellschaft am 25. März 2009 gemäß § 92 Abs. 1 AktG mitteilen, dass auf der Basis der Rechnungslegung nach HGB ein Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals eingetreten ist.

Unsere Umsatzerlöse haben sich gegenüber dem Jahr 2008 von EUR 2,6 Mio. deutlich um 65 % auf EUR 4,3 Mio. erhöht. Diese starke Verbesserung ist vor allem zurückzuführen auf den Fortschritt in der Kooperation mit Abbott, was zu einer Umsatzrealisierung von Meilensteinzahlungen und zu Umsätzen im Zusammenhang mit der PRESEPT-Studie führte, sowie die Umsatzrealisierung im Rahmen der Kooperationsabkommen mit Philips Electronics Netherlands B.V. („Philips”) und Sysmex sowie die Lizenzabkommen mit Quest, ARUP, OncoMethylome Sciences S.A. („OMS”) und der Qiagen GmbH („Qiagen“). Mit unseren F&E-Dienstleistungen für Biomarker-Lösungen haben wir Umsätze in Höhe von EUR 0,6 Mio. erzielt.

MARKETING, VERTRIEB UND GESCHÄFTSENTWICKLUNG

Im Verlauf des Geschäftsjahres 2009 haben wir unser Marketing- und Vertriebsteam verstärkt und damit begonnen, eine kleine Vermarktungseinheit aufzubauen, um die Anwendung unserer IVD-Produkte und Research-Use-Only („RUO“)-Kits in europäischen Labors zu forcieren. Ende 2009 haben wir einen Vice President European Sales ernannt und einen neuen Senior Director Business Development eingestellt. Wir haben auch unser Team für die technische Vertriebsunterstützung erweitert und weitere Positionen identifiziert, mit denen wir im Jahr 2010 unsere Vertriebs- und Marketingorganisation verstärken wollen. Im Jahresverlauf 2009 hat unsere Marketing- und Vertriebsmannschaft neun Labors mit den Arbeitsabläufen und -verfahren unseres blutbasierten Septin9-Tests vertraut gemacht. Bis zum Jahresende 2009 haben acht Labors das Testverfahren in ihr Leistungsangebot aufgenommen; weitere drei Labors in Deutschland und der Schweiz haben den Test angeboten und anschließend die Blutplasmaproben an die genannten Testlabors geschickt. Labors in ganz Europa und weltweit haben ein zunehmendes Interesse daran, Zugang zu Epi proColon und dem Darmkrebs-Bluttest auf der Basis von Septin9 zu erhalten.

Daneben hat unser Marketingteam im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen und soweit praktikabel unsere Lizenzpartner Abbott und Quest bei ihrer Vorbereitung zur Markteinführung und der Markteinführung unterstützt. Das Team war ihnen bei der Konzeption und Umsetzung von Marketingstrategien behilflich, mit denen eine schlüssige Positionierung und Markenpolitik der blutbasierten Darmkrebs- Tests auf der Basis des DNA-Methylierungs-Biomarkers Septin9 erreicht werden soll.

Unsere eigenen Marketingaktivitäten waren hauptsächlich auf die erfolgreiche Markteinführung von Epi proColon in Europa ausgerichtet. Hierzu haben wir im September auf der ECCO / ESMO-Konferenz in Berlin mit Erfolg eine Pressekonferenz mit der medizinischen Fachpresse und der Allgemeinpresse veranstaltet. Unsere Medienkampagne hat insbesondere in den Kernmärkten in Deutschland, der Schweiz und Österreich, aber auch in Großbritannien und in den Benelux-Ländern beträchtliches Interesse geweckt und zu Berichterstattungen geführt. Das ganze Jahr 2009 hindurch haben wir klinische Daten und Fortschritte in der Produktentwicklung sowie die neuesten Forschungsergebnisse auf wichtigen Konferenzen präsentiert:

GASTRO 2009 (UEWG, WCOG),

21.-25. November 2009 – London, UK

MEDICA 2009,

18.-21. November 2009 – Düsseldorf

6th Annual Conference German Society of

Clinical Chemistry and Laboratory Medicine,

7.-10. Oktober 2009 – Leipzig

ECCO 15 – 34th ESMO Multidisciplinary Congress,

20.-24. September 2009 – Berlin

Swiss Society of Gastroenterology (SSG),

17.-18. September 2009 – Zürich, Schweiz

European Respiratory Society (ERS) 2009 Annual Congress,

12.-16. September 2009 – Wien, Österreich

World Lung Cancer Conference 2009,

31. Juli-4. August 2009 – San Francisco, CA, USA

AACC Annual Meeting 2009, 19.-23.

Juli 2009 – Chicago, IL, USA

11th World Congress on Gastrointestinal Cancer,

24.-27. Juni 2009 – Barcelona, Spanien

American Association of Clinical Chemistry (AACC),

19.-23. Juni 2009 – Chicago, IL, USA

93rd Annual Conference of the German Pathology Society e.V.,

4.-7. Juni 2009 – Freiburg

ASCO Annual Meeting,

29. Mai-2. Juni 2009 – Orlando, FL, USA

Digestive Disease Week,

30. Mai-4. Juni 2009 – Chicago, IL, USA

AUA Annual Meeting 2009,

25.-30. April 2009 – Chicago, IL, USA

100th AACR Annual Meeting 2009,

18.-22. April 2009 – Denver, CO, USA

98th United States & Canada Acad. of Pathology,

7.-13. März 2009 – Boston, MA, USA

International Molecular Medicine Tri-Conference,

24.-27. Februar 2009 – San Francisco, CA, USA

2nd Oncology Biomarkers Conference,

19.-20. Januar 2009 – Miami, FL, USA

Translational Cancer Medicine,

26.-28. Januar 2009 – San Diego, CA, USA

Wir haben auch unseren Dialog mit führenden Patienten- Interessenvertretungen wie den deutschen Stiftungen Felix- Burda-Stiftung und LebensBlicke e.V. und der Colorectal Cancer Coalition (C3) in den USA intensiviert. Zu diesem Zweck nahmen wir am First Transatlantic Symposium on Strategies to Increase Colorectal Cancer Screening and Save More Lives am 19. / 20. April 2009 in New York, NY, USA, teil.

Unsere Geschäftsentwicklungsaktivitäten befassten sich in erster Linie mit dem Abschluss neuer Lizenzabkommen und dem Betreuen laufender Kooperationen wie mit Abbott, Quest, ARUP, Sysmex, Philips, Predictive und Qiagen. Im Rahmen unseres nicht exklusiven Partnerschaftsmodells haben wir für die Entwicklung und Vermarktung unseres Darmkrebs-Tests auf der Basis von Septin9 sowie für unsere anderen Programme weitere mögliche neue Partner identifiziert. Wir verhandelten mit Affymetrix, Inc. („Affymetrix”) eine Änderung in Bezug auf die Nutzung ihrer Forschungsplattform für den mPITX2-Test, die es uns ermöglicht, die Arbeit an einem „Early-Access“-Programm für klinische Labors für unseren prognostischen Biomarker für Prostatakrebs aufzunehmen. Unser Geschäftsentwicklungsteam hat mit Erfolg mehrere Forschungskooperationsabkommen geschlossen oder Folgeabkommen für unser Servicegeschäft mit Biomarkerlösungen wie mit Janssen Pharmaceutica N.V. („Janssen”) – einem Unternehmen von Johnson & Johnson –, Erasmus University Medical Center Rotterdam und der Universität Göttingen vereinbart.

Am Jahresende 2009 standen wir in Verhandlungen mit möglichen neuen Lizenznehmern und Partnern für die Entwicklung und Vermarktung von Diagnostikprodukten und Testservices auf der Basis unserer firmeneigenen Biomarker Septin9 (Darmkrebs), PITX2 (Prostata- / Brustkrebs-Prognose) und GSTP1 (Prostatakrebs-Diagnose) sowie von einigen unserer firmeneigenen Lungenkrebs-Biomarker. Es ist unser Ziel, den Darmkrebs-Bluttest auf der Basis von Septin9 mittelfristig durch drei bis vier nicht exklusive IVD-Partner vermarkten zu lassen, um die Marktdurchdringung und die Flexibilität der Plattform zu optimieren, und dabei gleichzeitig das Engagement des einzelnen Lizenznehmers und Partners auf höchstmöglichem Niveau zu halten. In dieser Hinsicht haben wir mit Abbott vereinbart, dass Epigenomics neben Abbott auch einer dieser Partner ist.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Darmkrebs (Septin9)

Im Verlauf des Jahres 2009 konzentrierte sich unsere Forschung und Entwicklung weiter auf das am weitesten fortgeschrittene Produktentwicklungsprogramm, unseren Bluttest für Darmkrebs auf der Basis von Septin9. Die nachfolgend aufgeführten Schritte im Rahmen dieses Programms stellten die Eckpunkte unserer F&E-Aktivitäten in 2009 dar:

Abschluss der Aufnahme von rund 7.900 Probanden in die klinische PRESEPT-Studie;
Identifizierung von mehr als 50 Darmkrebs-Fällen in der PRESEPT-Kohorte durch Koloskopie;
Beginn der Testphase für rund 1.500 ausgesuchte PRESEPT-Proben in drei unabhängigen Labors;
Lieferung eines Assay-Prototyps an Abbott für deren Produktentwicklung;
Markteinführung des Darmkrebs-Assays Abbott RealTime mS9 durch Abbott in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum;
Herstellung zahlreicher Chargen von Epi proColon in unseren Einrichtungen;
Evaluierung der klinischen Wirksamkeit des IVD-Tests Epi proColon;
Einführung von Epi proColon auf dem europäischen Markt;
Schulung für den Septin9-Test in zahlreichen klinischen Labors in Deutschland und der Schweiz;
Unterstützung der Entwicklung von Tests auf der Basis von Septin9 für Lizenznehmer im gesetzlichen Rahmen;
Markteinführung des Septin9-Tests in den USA durch Quest;
Identifizierung möglicher Biomarker und Entwicklung mehrerer Assays für mögliche neue Generationen von Darmkrebs-Bluttests;
Start des Fördermittelprojekts EpiTek zusammen mit der Technischen Universität München und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern, in dessen Rahmen die Realisierbarkeit des Nachweises von Polypen im Blut geprüft werden soll;
Konzeption der dritten Generation des Discovery- Biochips, mit dem die Entdeckung deutlich verbesserter DNA-Methylierungs-Biomarker möglicherweise erleichtert wird.

Lungenkrebs

Mit rund 386.300 neuen Fällen in Europa im Jahr 2006 und rund 215.000 neuen Fällen in den USA im Jahr 2008 ist der Lungenkrebs die bei Männern und Frauen am häufigsten vorkommende Krebsart und verursacht rund 20 % aller Krebstodesfälle, mehr als jede andere Form von Krebs. Allein in Deutschland werden jährlich rund 200.000 Bronchoskopien durchgeführt, meist bei Verdacht auf Lungenkrebs. Auch wenn die meisten dieser invasiven Eingriffe in dafür spezialisierten Zentren vorgenommen werden, führen Bronchoskopien in Kombination mit der pathologischen Untersuchung von Gewebe oder Zellen oftmals nicht zu schlüssigen Ergebnissen und erfordern weitere diagnostische Untersuchungen am Patienten.

Im Verlauf des Jahres 2009 haben wir in der Forschung und klinischen Entwicklung unserer beiden Lungenkrebs-Programme große Fortschritte erzielt: zum einen der Diagnostiktest auf der Basis von Bronchiallavage und zum anderen ein blutbasiertes Früherkennungs-Assay.

Für unser erstes Produkt, ein Test zur Diagnose von Lungenkrebs bei Vorliegen eines positiven CT-Befunds, haben wir mit der Entwicklung eines IVD-Tests für Lungenkrebs begonnen. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem durch die erfolgreiche retrospektive klinische Evaluierung von Bronchiallavage-Proben von mehreren hundert Patienten mit Verdacht auf Lungenkrebs der Nachweis erbracht werden konnte, dass die Lungenkrebs-Biomarker der Gesellschaft in der Lage sind, die Proben mit Lungenkrebs zu identifizieren.

Eine in Zusammenarbeit mit der Universität von Liverpool und der Charité in 2009 durchgeführte klinische Evaluierung hat ergeben, dass Biomarker von Epigenomics zur Diagnose von Lungenkrebs geeignet sind. Insbesondere dann, wenn die derzeitigen Diagnoseverfahren von Bronchoskopie-Proben zu keinem schlüssigen Ergebnis führen, könnte ein Test auf der Basis dieses Biomarkers die Diagnose vereinfachen und beschleunigen, indem ohne weitere invasive Eingriffe die Patienten mit bösartigen Lungenerkrankungen identifiziert werden. Dieses Assay könnte die frühzeitigere Diagnose von Lungenkrebs und damit in einem Stadium erleichtern, in dem die Heilungschancen noch höher sind.

Im Bereich unseres zweiten Lungenkrebs-Programms, der Entwicklung eines blutbasierten Assays, haben wir ebenfalls eine klinische Machbarkeitsstudie mit Erfolg durchgeführt. Diese zweite Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Charité durchgeführt und hat ergeben, dass es sich bei dem firmeneigenen Leitbiomarker mSHOX2 von Epigenomics für die Diagnose von Lungenkrebs in Blutproben um einen viel versprechenden Lungenkrebs-Biomarker handelt.

In dieser Studie wurde die Menge an methylierter DNA des Gens SHOX2 (mSHOX2) erfolgreich in Blutplasmaproben von 188 Patienten mit bestätigtem Lungenkrebs in allen Stadien und einer 155-köpfigen Kontrollgruppe, bestehend aus Personen mit gutartiger Lungenerkrankung, aus Gesunden und Rauchern, analysiert. Die Ergebnisse zeigten, dass der Biomarker in routinemäßigen Blutplasmaproben mit hoher Spezifität in der Lage ist, verlässlich zwischen Patienten mit Lungenkrebs und Patienten mit gutartigen Lungenerkrankungen zu unterscheiden. In einer Patientenpopulation, die sich wegen des Verdachts auf Lungenkrebs einer Untersuchung unterzieht und von der in der Regel 40 % tatsächlich Lungenkrebs haben, kann der mSHOX2-Test das Vorliegen der Krankheit mit einer Wahrscheinlichkeit von 92 % vorhersagen (positiver prädiktiver Wert).

Als Diagnosehilfe könnte ein solcher Test bei Patienten mit Verdacht auf Lungenkrebs das Diagnoseverfahren beschleunigen und möglicherweise Kosten sparen. Von einem positiven Ergebnis des mSHOX2-Tests könnten Ärzte bei ihrer Entscheidung für stärkere und invasive Eingriffe profitieren, Zeit bis zur abschließenden Diagnose sparen und dadurch früher mit der Therapie beginnen.

Ferner haben wir im Rahmen unserer F&E-Kooperation mit Philips erfolgreich unter Beweis gestellt, dass die DNA-Methylierungs-Biomarker auf deren in der Entwicklung befindlichen molekulardiagnostischen Random-access- Plattform einsetzbar sind.

Prostatakrebs

Im Verlauf des Jahres 2009 mussten unsere molekulardiagnostischen Tests für Prostatakrebs auf der Basis von mPITX2 (einem gewebebasierten Prognosetest nach einer radikalen Prostatektomie) und mGSTP1 (einem Assay auf der Basis von Biopsie- oder Urinproben zur Diagnose von Prostatakrebs) klar hinter unseren Darmkrebs- und Lungenkrebs-Programmen zurückstehen. Dennoch wurden mit der Präsentation von PITX2-Daten auf der ASCO-Konferenz, die als Podium für fachwissenschaftliche Veröffentlichungen der klinischen Daten unseres PITX2-Projekts zunehmend an Bedeutung gewinnt, sowie mit dem Start eines „Early- Access“-Programms für den mPITX2-Test an klinischen Zentren in Deutschland deutliche Fortschritte erzielt.

Wir haben mit Erfolg unseren mGSTP1-Biomarker und unsere DNA-Methylierungstechnologien nicht exklusiv für US-LDT-Rechte an Quest und Predictive auslizenziert. Wir suchen für unsere Prostatakrebs-Programme weiter nach F&E- und Vermarktungspartnern.

QUALITÄTSMANAGEMENT

Wir haben ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem für das Design, die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb von in-vitro-Diagnoseprodukten eingerichtet, das den Anforderungen von ISO 13485 entspricht. Im Juni 2009 wurde unser Qualitätsmanagementsystem erfolgreich nach ISO 13485 zertifiziert. Dieses Zertifikat wurde sowohl für unseren Konzernhauptsitz in Berlin als auch für unsere 100 %ige Tochter in Seattle jeweils für das Design, die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb von IVD-Produkten erteilt.

Dieses Zertifikat belegt die erfolgreiche Implementierung und den Einsatz eines Qualitätsmanagementsystems, das den internationalen Qualitätsmanagementstandards für Medizinprodukte entspricht, zu denen die IVD-Produkte von Epigenomics wie unsere Tests für Darm-, Lungen- und Prostatakrebs gehören. Diese Zertifizierung gilt für fünf Jahre und unterliegt einer jährlichen Überprüfung durch die Vergabestelle.

Diese Qualitätsmanagementfunktion wird von einem Qualitätsmanager geleitet, der direkt dem Vorstandsvorsitzenden untersteht. Wir haben ein Qualitätsmanagementsystem eingerichtet, das uns eine verlässliche Basis für die zukünftige behördliche Zulassung unserer Produkte weltweit bietet. Über die letzten Jahre haben wir Epigenomics zu einem stärker integrierten Molekulardiagnostik-Unternehmen gemacht. Das ISO-Zertifikat belegt unsere starke Ausrichtung auf Qualität und stellt einen wichtigen unternehmerischen Meilenstein in der Vermarktungsstrategie für alle unsere Krebstests dar.

ISO 13485 ist eine international anerkannte Norm für das Qualitätsmanagement für Medizingeräte, die von der Internationalen Organisation für Normung (ISO), einer weltweiten Vereinigung nationaler Normungsorganisationen, entwickelt wurde. ISO 13485 beschreibt die Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem, das sicherstellt, dass ein Unternehmen in der Lage ist, Medizinprodukte und damit verbundene Dienstleistungen anzubieten, die stets den Kundenwünschen und den jeweiligen gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Die Einrichtung eines ISO 13485-konformen Qualitätsmanagementsystems ist Beweis für die Selbstverpflichtung von Epigenomics, sichere und wirksame Diagnoseprodukte zu entwickeln.

FÜNFJAHRESÜBERSICHT

– GEMÄß DEN KONZERNABSCHLÜSSEN –

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TEUR (soweit nicht anders angegeben) 2005 2006 2007 2008 2009
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse 9.594 3.504 2.567 2.586 4.260
Bruttoergebnis 1.904 -1.516 1.693 888 1.462
Kosten für Forschung und Entwicklung -8.121 -8.702 -10.471 -10.028 -7.349
EBIT2 -10.234 -15.761 -13.504 -12.750 -10.218
EBITDA3 -8.560 -14.193 -12.259 -10.242 -9.442
Jahresfehlbetrag -8.788 -15.402 -13.151 -12.271 -10.223
Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert) 4 -0,54 -0,92 -0,74 -0,47 -0,35
Bilanz
Langfristiges Vermögen 9.471 10.559 9.070 5.857 5.716
Kurzfristiges Vermögen 35.526 19.575 13.844 14.426 10.638
Bilanzsumme 44.997 30.134 22.914 20.283 16.354
Eigenkapital 39.375 26.198 17.821 16.568 12.084
Eigenkapitalquote (in %) 87,5 86,9 77,8 81,7 73,9
Langfristige Verbindlichkeiten 4 0 0 38 9
Kurzfristige Verbindlichkeiten 5.618 3.935 5.093 3.677 4.261
Kapitalflussrechnung
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit -7.501 -14.378 -11.516 -9.800 -10.629
Cashflow aus Investitionstätigkeit -1.689 2.610 1.049 1.468 -195
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 228 807 4.547 11.500 4.964
Cashflow (nach Währungsanpassungen) -8.647 -10.953 -5.920 3.168 -5.860
Liquide Mittel am Jahresende 23.519 12.566 6.646 9.814 3.954
Sonstige Angaben
Investitionen in langfristige Vermögenswerte 1.007 2.920 65 258 324
Anzahl der Mitarbeiter am Jahresende 141 145 112 90 86
Aktienkurs am Jahresende in EUR 6,45 3,50 1,95 2,00 3,52

2 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Betriebsergebnis)

3 EBITDA = Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen

4 Die von der Gesellschaft gewährten und im Umlauf befindlichen Aktienoptionen haben gemäß IAS 33.41 und 33.43 Ergebnis je Aktie einen Verwässerungsschutz. Daher entspricht das verwässerte dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.

ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

ERTRAGSLAGE

Im Geschäftsjahr 2009 erwirtschafteten wir Umsatzerlöse von insgesamt EUR 4,3 Mio., ein deutlicher Anstieg von 65 % im Vergleich zu EUR 2,6 Mio. in 2008. Die Umsatzerlöse stammten aus laufenden und neu geschlossenen Kooperationen und Lizenzabkommen und fielen in Form von F&E-Zahlungen, Lizenzgebühren und Produktverkäufen von RUO / Epi proColon-Kits an. Die deutliche Verbesserung der Umsätze hatte ihre wesentlichen Ursachen in dem im Rahmen der Abbott-Kooperation erzielten Fortschritt sowie in der Umsatzrealisierung im Rahmen unseres Kreuzlizenzabkommens mit Qiagen / DxS und unserer Kooperationsabkommen mit Philips und Sysmex. Im Verlauf des Jahres 2009 trugen unsere kommerziellen F&E-Aktivitäten EUR 2,6 Mio. zum Umsatz bei, während mit der Auslizenzierung Umsatzerlöse in Höhe von EUR 1,7 Mio. erwirtschaftet wurden.

Die Kosten der umgesetzten Leistung erhöhten sich deutlich von EUR 1,7 Mio. auf EUR 2,8 Mio. Hauptgründe waren der kooperationsbedingte Anstieg der Aufwendungen für die Produktentwicklung und insbesondere die in unserer Kooperation mit Abbott angefallenen Kosten für die PRESEPT-Proben. Wir erwirtschafteten einen Bruttogewinn von EUR 1,5 Mio. und damit einen Anstieg um 65 % gegenüber EUR 0,9 Mio. in 2008.

Die sonstigen Erträge sanken von EUR 1,1 Mio. in 2008, als sich hohe Währungskursgewinne und Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen ergebniswirksam auswirkten, auf EUR 0,5 Mio. in 2009.

Die Kosten für Forschung und Entwicklung sanken deutlich um rund EUR 2,7 Mio. von EUR 10,0 Mio. in 2008 auf EUR 7,3 Mio. in 2009. Dieser spürbare Rückgang um 27 % hat seine wesentlichen Ursachen zum einen in der gestiegenen Ressourcenzuteilung für unsere kommerziellen Kooperationsprojekte und der entsprechenden Verlagerung dieser mit Partnern betriebenen F&E-Aktivitäten in die Kosten der umgesetzten Leistung und zum anderen in der vollständigen Einstellung aller Laboraktivitäten in Seattle am Ende des zweiten Quartals 2008, was sich in 2009 erstmals für ein ganzes Jahr auswirkte.

Die Kosten für Marketing und Geschäftsentwicklung stiegen deutlich um 39 % von EUR 0,9 Mio. in 2008 auf EUR 1,2 Mio. in 2009. Hauptgründe waren unsere gestiegenen Aktivitäten für Premarketing, Produkteinführung, Vertrieb und technische Unterstützung für unseren Darmkrebs-Bluttest Epi proColon.

Die Kosten der Verwaltung sanken von EUR 3,4 Mio. in 2008 auf EUR 3,3 Mio. Ende 2009. Dieser Rückgang um 5 % ist im Wesentlichen auf niedrigere Personalkosten zurückzuführen.

Die sonstigen Aufwendungen sanken von TEUR 440 in 2008 auf TEUR 408 in 2009.

Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich um 20 % von EUR -12,8 Mio. auf EUR -10,2 Mio. Gründe waren unsere strikte Finanzdisziplin in Verbindung mit einem soliden Umsatzwachstum.

Wie bereits erwähnt hat sich im Geschäftsjahr 2009 unsere operative Kostenbasis spürbar verringert. Dieser Rückgang hatte seine wesentlichen Ursachen in unseren weiter verschlankten Abläufen und der kommerziellen Ausrichtung unserer Unternehmensstrategie. Diese Optimierung führte zu deutlichen Kosteneinsparungen beispielsweise bei den Abschreibungen (69 %), umsatzabhängigen Lizenzkosten (49 %), fixen Lizenzgebühren (24 %), Verbrauchsmaterialien (22 %) und Personalkosten (11 %). Alle diese Kosteneinsparungen wurden jedoch teilweise aufgezehrt durch den Anstieg der Probenkosten für die Durchführung der PRESEPT-Studie, durch höhere Rechts- und Beratungskosten verbunden mit der PRESEPT Studie und der Sicherung des geistigen Eigentums sowie durch Dienstleistungen und externe F&E vor allem im Rahmen der PRESEPT-Studie und Leistungen im Zusammenhang mit F&E-Leistungen für unsere kommerziellen Partner.

Im Berichtsjahr betrug unser Jahresfehlbetrag EUR 10,2 Mio. (2008: EUR 12,3 Mio.). Damit konnte das Ergebnis um 17 % verbessert werden.

FINANZLAGE UND KAPITALFLUSS

Am Ende des Berichtsjahres verfügte Epigenomics über liquide Mittel von zusammen EUR 4,0 Mio. Unser Netto- Cashflow wurde durch die im Februar 2009 erfolgreich durchgeführte PIPE-Finanztransaktion gestärkt. Die Finanzlage war jedoch vor allem durch den anhaltenden Mittelabfluss für die operative Geschäftstätigkeit geprägt.

Der Netto-Cashflow des Jahres 2009 war mit insgesamt EUR -5,9 Mio. negativ im Vergleich zu einem positiven Netto-Cashflow von EUR 3,2 Mio. in 2008.

Der Mittelabfluss für die operative Geschäftstätigkeit belief sich auf EUR 10,6 Mio. und lag damit über dem Mittelabfluss des Vorjahres (EUR 9,8 Mio.).

Unser Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit war mit EUR -0,2 Mio. negativ (2008: EUR 1,5 Mio.).

Der Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich infolge der Bruttoerlöse von rund EUR 5,2 Mio. aus der im Februar 2009 durchgeführten Kapitalerhöhung auf EUR 5,0 Mio.

VERMÖGENSLAGE

Am Ende des Geschäftsjahres 2009 belief sich die Konzernbilanzsumme von Epigenomics auf EUR 16,4 Mio. nach EUR 20,3 Mio. am Ende des Vorjahres. Wenngleich die im Februar 2009 erfolgreich durchgeführte PIPE-Finanzierung unterjährig unser Bilanzbild verbesserte, ließ der anhaltende Nettofinanzmittelverbrauch für unsere operative Geschäftstätigkeit die Bilanzsumme sinken.

Das langfristige Vermögen ging von EUR 5,9 Mio. leicht auf EUR 5,7 Mio. am Jahresende 2009 zurück. Es beinhaltete wie in den Vorjahren einen Firmenwert von EUR 2,6 Mio., der im Rahmen des jährlichen Impairment- Tests keine Wertminderung erfuhr. Neben unserer sehr zurückhaltenden Investitionspolitik war der leichte Rückgang des langfristigen Vermögens vor allem durch Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen bedingt, die die Aktivierung von Entwicklungskosten und den Erwerb von Lizenzrechten überkompensierten.

Das kurzfristige Vermögen sank von EUR 14,4 Mio. auf EUR 10,6 Mio. Dieser deutliche Rückgang ist vor allem auf das bereits oben erwähnte Absinken der Liquidität zurückzuführen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von EUR 2,0 Mio. am 31. Dezember 2009 enthielten Forderungen von mehr als EUR 1,4 Mio. gegenüber dem Kooperationspartner Abbott; sie waren kurze Zeit nach dem Bilanzstichtag fällig und wurden auch beglichen. Die unter den sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesenen abgegrenzten Finanzierungskosten beliefen sich auf EUR 0,8 Mio. und betrafen im Berichtsjahr an die Gesellschaft erbrachte Leistungen für die Vorbereitung einer Finanzierungsmaßnahme.

Im Geschäftsjahr 2009 stieg unser gezeichnetes Kapital aufgrund der erwähnten Kapitalerhöhung um 2.671.088 Aktien mit einem Nennwert von je EUR 1,00 auf EUR 29,395 Mio. Das kumulierte übrige Eigenkapital verbesserte sich im Verlauf des Geschäftsjahres auf EUR -1,0 Mio. als Folge des reduzierten Wertpapierportfolios und der gestiegenen beizulegenden Zeitwerte der darin enthaltenen zur Veräußerung verfügbaren Papiere.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten betrugen am Jahresende 2009 EUR 4,3 Mio. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen im Vergleich zum 31. Dezember 2008 um EUR 1,1 Mio., vor allem aufgrund der hohen Aktivitäten gegen Jahresende zur Vorbereitung einer zukünftigen Finanzierungsmaßnahme, während die erhaltenen Anzahlungen um EUR 0,5 Mio. sanken. Die Rückstellungen erhöhten sich zum Bilanzstichtag hauptsächlich wegen gestiegener Bonusansprüche von EUR 0,5 Mio. auf EUR 0,6 Mio.

PERSONAL

Am 31. Dezember 2009 beschäftigte der Epigenomics-Konzern insgesamt 86 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wies damit gegenüber der Zahl von 90 am Vorjahresende einen leichten Rückgang aus. Der durchschnittliche Beschäftigtenstand auf Monatsbasis lag im Geschäftsjahr 2009 bei 83 Personen. Im Geschäftsjahr 2009 betrug die durchschnittliche Beschäftigtenzahl bei der Epigenomics AG in Berlin 65 Personen und 18 bei unserer Tochtergesellschaft Epigenomics, Inc. in Seattle (2008: 72 in Berlin und 25 in Seattle). Hauptursache für diesen erheblichen Rückgang um 28 % bei der Epigenomics, Inc. war die im Laufe des Vorjahres vorgenommene Einstellung aller Labortätigkeiten in Seattle.

In der Beschäftigtenzahl von Berlin ist ein Auszubildender enthalten.

Im Rahmen einer Mitarbeiterfluktuation von üblichem Ausmaß im Geschäftsjahr 2009 waren wir in der Lage, alle Schlüsselpositionen besetzt zu halten und offene Positionen kurzfristig mit hochkarätigen Kandidaten zu füllen.

Die Gesamtkosten für Personal beliefen sich in 2009 auf EUR 6,3 Mio., verglichen mit EUR 7,1 Mio. im Vorjahr, ein Rückgang von 11%.

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Berlin Seattle Gesamt
Anzahl der Mitarbeiter zum 31.12.2009 68 18 86
--- --- --- ---
Anzahl der Mitarbeiter zum 31.12.2008 70 20 90
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 2009 65 18 83
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 2008 72 25 97

VERGÜTUNGSBERICHT

Der Vorstand der Epigenomics AG setzt sich aus den beiden Mitgliedern Geert Walther Nygaard (Chief Executive Officer – CEO) und Oliver Schacht, Ph.D. (Chief Financial Officer – CFO), zusammen.

Der Vorstand leitet die Gesellschaft alleinverantwortlich und führt deren operative Geschäfte, entwickelt die strategische Ausrichtung sowie die Budgetplanung und setzt sie um. Des Weiteren ist er verantwortlich für die Ernennung und das Management der Führungskräfte und überwacht den allgemeinen Geschäftsgang der Gesellschaft. Zwischen Vorstand und Aufsichtsrat findet ein regelmäßiger und intensiver Dialog statt. Die Geschäftsordnung für den Vorstand regelt in klarer und eindeutiger Weise die Zustimmungsvorbehalte des Aufsichtsrats für Geschäfte und Entscheidungen von grundlegender Bedeutung.

VERGÜTUNG DES VORSTANDS

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder der Gesellschaft besteht aus einer fixen und einer variablen Komponente. Die variable Komponente ist von mehreren Kriterien abhängig – einschließlich des Erreichens von persönlichen Erfolgszielen und von Unternehmenszielen, die der Aufsichtsrat jährlich festlegt. Die vom Aufsichtsrat jährlich überprüfte Gesamtvergütung wird zudem nationalen wie internationalen Vergleichsstandards gegenübergestellt. Die Vergütung richtet sich nach der wirtschaftlichen und finanziellen Lage der Gesellschaft sowie nach Umfang und Anspruch der internationalen Aufgaben und Verantwortung. Neben der fixen und variablen Komponente besteht eine dritte Komponente in Form einer langfristigen erfolgsabhängigen Vergütung durch Gewährung von Aktienoptionen.

Für das Jahr 2009 belief sich die Gesamtvergütung des Vorstands auf EUR 0,8 Mio. und bestand aus EUR 0,6 Mio. fixen Bezügen und EUR 0,2 Mio. variablen und sonstigen Bezügen.

Im Juni 2009 schloss der Aufsichtsrat neue Dienstverträge mit dem Vorstandsvorsitzenden Geert Walther Nygaard (mit Wirkung vom 1. Februar 2010) und dem Finanzvorstand Oliver Schacht, Ph.D. (mit Wirkung vom 1. Januar 2010). Der Dienstvertrag mit Herrn Nygaard hat eine Laufzeit von fünf Jahren (2010-2015), der Dienstvertrag mit Herrn Schacht eine Laufzeit von drei Jahren (2010 – 2012).

Für Herrn Schacht übernimmt Epigenomics aufgrund seiner gleichzeitigen Tätigkeit als CEO der Epigenomics, Inc. in Seattle die monatlichen Mietkosten für seine Wohnung in Berlin und erstattet deren weitere Nebenkosten.

Die Dienstverträge der beiden Vorstandsmitglieder enthalten eine nachvertragliche Wettbewerbsverbotsklausel für die Dauer von zwei Jahren nach Beendigung des jeweiligen Dienstvertrags. Während dieses Zeitraums hat Herr Nygaard Anspruch auf 100 % seines letzten Grundgehalts als Ausgleichszahlung für die Wettbewerbsklausel, während Herrn Schacht im Rahmen seines früheren Vertrags (2007- 2009) in diesem Zeitraum 50 % seines letzten Grundgehalts zustanden. Nach dem neuen Dienstvertrag mit Herrn Schacht für den Zeitraum 2010 – 2012 stehen ihm nun ebenfalls 100 % seines letzten Grundgehalts als Ausgleichszahlung für die Wettbewerbsverbotsklausel für den Fall zu, dass der Aufsichtsrat sich auf diese Klausel beruft.

Beiden Vorstandsmitgliedern wurden in ihren Dienstverträgen für den Fall eines Kontrollwechsels Sonderkündigungsrechte eingeräumt. Im Falle einer Beendigung ihrer Dienstverträge aufgrund einer solchen Sonderkündigung steht ihnen die Grundvergütung für die vereinbarte Restlaufzeit ihres Dienstvertrags zu.

Die individuelle Vergütung ist nachfolgend dargestellt, wobei sich die „sonstigen Bezüge” aus der Vergütung für nicht genommene Urlaubstage und aus den bereits erwähnten Erstattungen für Miete und Nebenkosten zusammensetzen.

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EUR Fixe Bezüge 2009 (2008) Variable Bezüge 2009 (2008) Sonstige Bezüge 2009 (2008) Gesamtvergütung 2009 (2008)
Mitglieder des Vorstands in 2009
Geert Walther Nygaard 380.000 96.795 0 476.795
Chief Executive Officer, Berlin (D) (380.000) (56.625) (0) (436.625)
Oliver Schacht, Ph.D. 199.677 107.550 10.146 317.373
Chief Financial Officer, Seattle, WA (USA) (187.010) (117.000) (10.326) (314.336)
Gesamtvergütung 579.677 204.345 10.146 794.168 5
(567.010) (173.625) (10.326) (750.961)

Im Einklang mit Ziffer 6.6 Absatz 2 des Deutschen Corporate Governance Kodex ist der Besitz von Aktien der Gesellschaft oder sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern anzugeben, wenn er direkt oder indirekt größer als 1% der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien ist.

Am 31. Dezember 2009 hielten Herr Nygaard 19.998 Aktien der Gesellschaft (31. Dezember 2008: 20.000) und Herr Schacht 117.050 Aktien der Gesellschaft (31. Dezember 2008: 117.050).

Am Bilanzstichtag hielten die Mitglieder des Vorstands 326.613 Aktienoptionen der Gesellschaft:

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EUR am 31.12.2009 gehaltene Aktienoptionen (31.12.2008) Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis in EUR am 31.12.2009 (31.12.2008) Unverfallbare Optionen am 31.12.2009 (31.12.2008) Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis in EUR am 31.12.2009 (31.12.2008) Optionsausübung in 2009 (2008)
Mitglieder des Vorstands
Geert Walther Nygaard 215.000 4,13 120.000 4,50 0
(180.000) (4,50) (60.000) (4,50) (0)
Oliver Schacht, Ph.D. 181.613 4,07 116.613 4.51 0
(146.613) (4,51) (86.613) (4,52) (12.750)6

In 2009 wurden Mitgliedern des Vorstands 70.000 Aktienoptionen gewährt; es wurden durch Mitglieder des Vorstands keine Aktienoptionen ausgeübt.

5 Sämtliche Vorjahreszahlen umfassen ausschließlich Vergütungskomponenten der derzeitigen Vorstandsmitglieder. Die Vergütungen früherer Vorstandsmitglieder, die die Gesellschaft in 2008 verlassen haben, wurden herausgenommen, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Die Gesamtvergütung für den Vorstand im Vorjahr betrug EUR 1,3 Mio., darin enthalten sind EUR 0,5 Mio. für die Vergütung der ausgeschiedenen Vorstände.

6 Der Aktienkurs bei der Optionsausübung lag bei EUR 1,88.

VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

Der Aufsichtsrat der Epigenomics AG besteht aus sechs Mitgliedern, die über umfangreiche Erfahrungen in der Pharma- und Diagnostikbranche sowie im Finanzsektor verfügen. Die Wiederwahl aller sechs Mitglieder des Aufsichtsrats für eine Amtszeit von drei Jahren fand im Rahmen der Hauptversammlung am 11. Mai 2009 statt.

Dem Aufsichtsrat gehörten in 2009 als Mitglieder an:7

Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf Krebs – Mainz (D) – Vorsitzender Sprecher im Ruhestand der Geschäftsleitung der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG

Sonstige Aufsichtsratsmandate am 31.12.2009: Air Liquide S.A., Ganymed Pharmaceuticals AG (Vorsitzender), Merck KGaA (Vorsitzender), Merz GmbH & Co. KGaA, Merz Pharma GmbH & Co. KGaA
In 2009 aufgegebene Mandate: keine

Prof. Dr. Dr. Uwe Bicker – Bensheim-Auerbach (D)

– Stellvertretender Vorsitzender

Honorarprofessor der Universität Heidelberg

Sonstige Aufsichtsratsmandate am 31.12.2009: Siemens Healthcare Diagnostics Holding GmbH (Vorsitzender), Definiens AG, Future Capital AG, Sanofi Aventis S.A.
In 2009 aufgegebene Mandate: keine

Günter Frankenne – Berg / Neumarkt (D) Geschäftsführender Gesellschafter der STRATCON Strategy Consulting

Sonstige Aufsichtsratsmandate am 31.12.2009:

4SC AG, Concentro AG (Vorsitzender), KeyNeurotek AG (Vorsitzender), November AG (Vorsitzender), Verbena AG
In 2009 aufgegebene Mandate: keine

Ann Clare Kessler, Ph.D. – Rancho Santa Fe, CA (USA) Unabhängige Unternehmensberaterin

Sonstige Aufsichtsratsmandate am 31.12.2009:

MedGenesis Therapeutix, Inc.
In 2009 aufgegebene Mandate: keine

Heino von Prondzynski – Einsiedeln (CH) Selbstständiger Unternehmensberater

Sonstige Aufsichtsratsmandate am 31.12.2009:

Koninklijke Philips Electronics N.V., Qiagen N.V., Hospira, Inc., Caridian BCT, HTL Strefa S.A.
In 2009 aufgegebene Mandate:

BB Medtech AG (Vorsitzender)

Prof. Dr. Günther Reiter – Pfullingen (D)Professor an der European School of Business, Reutlingen

Sonstige Aufsichtsratsmandate am 31.12.2009:

Deltoton GmbH
In 2009 aufgegebene Mandate: keine

Der Aufsichtsrat der Epigenomics AG hat zwei Ausschüsse gebildet: den Prüfungs- und Corporate-Governance-Ausschuss (Audit and Corporate Governance Committee) und den Personal- und Vergütungsausschuss (Personnel and Compensation Committee). Weitere Einzelheiten finden sich in der „Erklärung zur Unternehmensführung“, die auf der Internetseite von Epigenomics unter www.epigenomics.com/de/investorrelations/corporate_governance dauerhaft zugänglich gemacht wurde.

7 Bei den „Sonstigen Aufsichtsratsmandaten” handelt es sich um Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten oder in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien gemäß § 125 Abs. 1 Satz 3 AktG.

Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder in 2009:

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EUR Jährliche Vergütung Sitzungsgelder Vergütung für Ausschussvorsitz Gesamtvergütung
Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf Krebs 30.000 6.000 5.000 41.000
Prof. Dr. Dr. Uwe Bicker 20.000 12.000 0 32.000
Günter Frankenne 10.000 12.000 5.000 27.000
Ann Clare Kessler, Ph.D. 10.000 12.000 0 22.000
Heino von Prondzynski 10.000 8.000 0 18.000
Prof. Dr. Günther Reiter 10.000 12.000 0 22.000
Gesamtvergütung 2009 90.000 62.000 10.000 162.000
Gesamtvergütung 2008 90.000 55.000 10.000 155.000

Zusätzlich erhielten die Mitglieder des Aufsichtsrats im Jahr 2009 Auslagenerstattungen in Höhe von TEUR 21 (2008: TEUR 29).

Die von der Hauptversammlung 2005 genehmigte Vergütungsstruktur blieb in 2009 unverändert und beruht auf einer jährlichen Pauschalvergütung, sitzungsabhängigen Vergütungen und zusätzlichen Vergütungen für den Ausschussvorsitz. Die Vergütung enthielt keine erfolgsabhängigen Elemente oder Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung.

Im Berichtsjahr hielten Mitglieder des Aufsichtsrats weder Aktienoptionen noch ein anderes Wandelinstrument noch irgendein erfolgsorientiertes Vergütungselement der Gesellschaft. Das einzige Mitglied des Aufsichtsrats, das Aktien der Epigenomics hielt, ist Frau Ann Clare Kessler, Ph.D. mit 14.000 Aktien am 31. Dezember 2009.

NACHTRAGSBERICHT

ANGABEN ZU WESENTLICHEN EREIGNISSEN NACH DEM BILANZSTICHTAG

Epigenomics AG's Lizenzpartner Quest Diagnostics stellt Bluttest für Darmkrebs in den USA vor

Am 11. Januar 2010 haben wir mitgeteilt, dass unser Lizenzpartner Quest Diagnostics, Inc. („Quest”), Madison, NJ, USA, am gleichen Tag in den USA einen laborentwickelten Bluttest zur Unterstützung des Nachweises von Darmkrebs vorgestellt hat. Der Test war von Quest eigenständig auf der Basis des patentgeschützten DNA-Methylierungs-Biomarkers Septin9 von Epigenomics und bestimmter firmeneigener Technologien entwickelt worden, für die Quest in 2008 Lizenzen erworben hatte. Die Vorstellung erfolgt nach der erfolgreichen klinischen Validierung dieses laborentwickelten Tests im November 2009 und seiner Freigabe zur Vermarktung an Ärzte und Patienten im Dezember 2009.

Epigenomics AG veröffentlicht vorläufige Daten der PRESEPT-Studie (Ad-hoc-Mitteilung vom 15. Januar 2010)

Am 15. Januar 2010 haben wir vorläufige Daten der prospektiven multizentrischen klinischen PRESEPT-Studie zur Darmkrebs-Früherkennung veröffentlicht, die von uns finanziert wird. Eine vorläufige Analyse der Studiendaten ergab, dass zwei der drei Studienlabors, die die Septin9-Messungen in Blutplasmaproben der PRESEPT-Studienteilnehmer durchführten, jeweils 62,5 % der Krebsfälle nachweisen konnten. Diese Nachweisraten lagen angesichts des höheren Anteils von Krebspatienten im Frühstadium in der PRESEPT-Kohorte im Rahmen der Erwartungen aus früher veröffentlichten klinischen Studien. Das dritte Studienlabor hingegen konnte nur 28 % der Krebsfälle nachweisen und wich damit sowohl von den Ergebnissen der beiden anderen PRESEPT-Studienlabors als auch von allen bisherigen Studienergebnissen ab. Die kombinierte Nachweisrate auf der Basis der Ergebnisse aller drei Labors belief sich auf 50 % der Krebsfälle. Die Spezifität, die durch den Nachweis von Septin9 in Blutproben von Probanden ohne auffälligen Befund in der Koloskopie ermittelt wurde, betrug 91 % und bestätigte damit die hohe Spezifitätsraten, die in bisherigen klinischen Studien beobachtet worden waren. Diese Ergebnisse wurden von Dr. Timothy R. Church, University of Minnesota, Minneapolis, MN, USA, dem Studienleiter der PRESEPT-Studie, im Namen des PRESEPT-Lenkungsausschusses vorgestellt, der von Professor Dr. David Ransohoff, University of North Carolina School of Medicine, Chapel Hill, NC, USA, geleitet wird. Der Lenkungsausschuss beabsichtigt eine Untersuchung, um die möglichen Ursachen für die abweichenden Messergebnisse in einem der drei Labors herauszufinden, bevor die endgültigen Studienergebnisse, die von den bisher bekannten vorläufigen Ergebnisse abweichen können, veröffentlicht werden.

Epigenomics veröffentlicht Schlussfolgerungen aus dem Audit der PRESEPT-Studie (Pressemitteilung vom 4. Februar 2010)

Am 4. Februar 2010 berichteten wir über die Schlussfolgerungen einer Untersuchung der Ergebnisse in einem der drei Studienlabors, in denen im Rahmen des Tests Proben der PRESEPT-Studienkohorte gemessen worden waren. Der mit größter Sorgfalt durchgeführte Audit der drei Studienlabors ergab, dass es sich bei dem analytischen Messinstrument des Labors mit den abweichenden Ergebnissen um eine erst kürzlich freigegebene neue Version handelte, die nur in diesem Labor verwendet worden war. In den beiden anderen Labors war ein anderes Instrument verwendet worden. Das Audit-Team stellte fest, dass das Instrument, mit dem nur unerwartet wenige Krebsfälle nachgewiesen werden konnten, in mehreren Geräteläufen ungewöhnlich hohe Fluoreszenzsignale aufwies, die das Auslesen der Testergebnisse beeinflusst haben könnten. Diese Fluoreszenzsignale könnten durch die Probenbehälter dieses Geräts oder das Gerät selbst verursacht worden sein. Derartige Feststellungen waren weder in den beiden anderen Studienlabors noch in früheren Studien getroffen worden. Weder der Audit bei den drei teilnehmenden Studienlabors noch die internen Abläufe bei Epigenomics und der Biostatistik- Gruppe der Universität von Minnesota, die alle Teil der Untersuchung waren, haben signifikante Abweichungen bei der Rückverfolgbarkeit der Proben, beim Umgang mit den Proben oder bei deren Verarbeitung ergeben, was eine Erklärung für die abweichenden Ergebnisse hätte liefern könnten. Wir werden die Ursache der beobachteten hohen Fluoreszenzsignale klären und Daten erheben, um festzustellen, ob und inwieweit diese Signale verantwortlich sein können für die beobachtete niedrigere Nachweisrate. Notfalls werden wir die Proben, die möglicherweise von diesem Phänomen betroffen sind, erneut messen lassen. Die aktualisierten Studienergebnisse werden unter Berücksichtigung der zusätzlichen und wiederholten Messergebnisse veröffentlicht, sobald sie vorliegen.

CHANCEN UND RISIKEN

CHANCEN UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM

Epigenomics ist ein weltweit tätiges Unternehmen auf dem Gebiet der molekularen Krebsdiagnostik und unterliegt als solches vielen branchen- und unternehmensspezifischen Chancen und Risiken. In Übereinstimmung mit dem „Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich – KonTraG“ verfügt Epigenomics über ein etabliertes, umfassendes und wirksames System, das dem Unternehmen ermöglicht, Chancen und Risiken über alle Funktionen und Geschäftsprozesse hinweg frühzeitig zu erkennen, zu beurteilen, zu berichten und zu handhaben. Die zugrunde liegenden Prinzipien und Richtlinien sind in einem konzernweit geltenden Risikomanagement-Leitfaden zusammengefasst. Ziel dieses Leitfadens und aller damit im Zusammenhang stehenden Systeme ist es, Risiken systematisch und zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu erkennen, die Wahrscheinlichkeit ihres Eintritts sowie ihre möglichen qualitativen und quantitativen Auswirkungen einzuschätzen sowie wirksame Gegenmaßnahmen zu entwickeln und zu ergreifen. Das Risikomanagement wird regelmäßig in den Produktentwicklungsteams und im Senior Management sowie auf der Ebene des Vorstands und des Aufsichtsrats erörtert und weiterentwickelt.

Kernprinzip ist die Transparenz in Bezug auf Risiken und Chancen über alle Funktionen und Geschäftsprozesse hinweg, die interaktive Einschätzung dieser Risiken sowie eine Kultur, in der Chancen wahrgenommen werden können und Risiken als unumgänglicher Bestandteil wirtschaftlichen Handelns in der molekularen Krebsdiagnostik angenommen werden; dies soll in verantwortungsvoller Weise sowie in einem möglichst ausgewogenen Verhältnis von unternehmerischen Chancen und Risiken erfolgen.

Jedes Risiko ist einem sogenannten „Risikoeigner” klar zugeordnet, dessen Aufgabe darin liegt, dieses Risiko fortlaufend zu überwachen und zu steuern sowie die Implementierung der geeigneten Gegenmaßnahmen zu regeln. Im vierteljährlichen Rhythmus berichten diese Risikoeigner dem „Risikomanager” des Konzerns, der wiederum den Vorstand und dieser wiederum den Aufsichtsrat über die Risiken informiert. Im Falle des Auftretens eines Risikos von Bedeutung wird es dem Risikomanager des Konzerns umgehend zur Kenntnis gebracht und in den zuständigen Gremien erörtert. Wesentliche Risiken und das Risikomanagementsystem selbst wurden im Jahresverlauf auch in breiter angelegten Managementgruppen sowie zwischen dem Abschlussprüfer der Gesellschaft und dem Prüfungs- und Corporate-Governance-Ausschuss des Aufsichtsrats erörtert.

Aus diesem Grund sind unsere Managementstruktur, unsere organisatorischen Vorkehrungen zum Erkennen und Beurteilen von Chancen und Risiken, die monatliche interne und externe Berichterstattung sowie unsere Steuerungs- und Kontrollsysteme alle ein integraler Bestandteil unseres übergeordneten Risikomanagementsystems, das in standardisierter Form über alle Funktionen, Geschäftsprozesse und Unternehmensstandorte hinweg gilt. Alle diese Instrumente werden regelmäßig auf ihre Wirksamkeit hin überwacht und verbessert; sie unterliegen außerdem der Überwachung durch unseren externen Abschlussprüfer und den Prüfungs- und Corporate-Governance-Ausschuss.

Epigenomics ist einer Reihe von wesentlichen Risiken ausgesetzt, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit geeignet sind, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder auch unseren Aktienkurs nachhaltig zu beeinträchtigen. Diese Risiken werden nachfolgend aufgeführt:

GESCHÄFTLICHE CHANCEN UND RISIKEN

Im Oktober 2009 haben wir unseren ersten Früherkennungstest für Darmkrebs, Epi proColon, in Europa auf den Markt gebracht. Unsere Fähigkeit, mit diesem Darmkrebs- Früherkennungstest nachhaltige und steigende Umsätze zu erzielen, wird von einem erfolgreichen Marketing und seiner Vermarktung abhängen. Erfolg bei Marketing und Vermarktung setzen unter anderem die erfolgreiche Einführung in Referenzlabors, positive Ergebnisse der PRESEPT-Studie sowie in jedem Land die Akzeptanz in der Ärzteschaft und bei den kostenerstattenden Stellen voraus. Wegen der großen Bedeutung der Kostenerstattung für den Test durch die Kassen und der breiten Akzeptanz müssen wir zusammen mit unseren Partnern die Krankenversicherungen und die für Richtlinien zuständigen Gremien davon überzeugen, unseren Test in ihre Richtlinien zur Krebsvorsorge einzubeziehen.

Ferner werden wir in den USA nur in der Lage sein, Umsätze zu erwirtschaften, wenn unser Darmkrebs-Früherkennungstest von der US-Zulassungsbehörde FDA zugelassen wird. Um dies zu erreichen, müssen wir die für die behördliche Zulassung als IVD-Test in den USA und in anderen Regionen außerhalb der EU notwendigen klinischen Tests mit Erfolg zum Abschluss bringen.

Wie bereits erwähnt ist der erfolgreiche Abschluss unserer PRESEPT-Studie eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Vermarktung unseres Epi proColon-Tests. Sollten die abschließenden Ergebnisse der PRESEPT-Studie nicht besser sein als die am 15. Januar 2010 veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse, die zusammengefasst eine Krebsnachweisrate von 50 % zeigen, könnte die Vermarktung unseres Darmkrebs-Früherkennungstests gefährdet sein oder sich zumindest verzögern.

Die PRESEPT-Studie hatte zum Ziel nachzuweisen, dass unser Biomarker Septin9 die Anforderungen für nicht invasive Früherkennungstests gemäß den Richtlinien der American Cancer Society, der U.S. Multi-Society Task Force on Colorectal Cancer und des American College of Radiology erfüllt, die fordern, dass die Mehrheit der Krebsfälle entdeckt wird. Mit der PRESEPT-Studie sollte weder eine behördliche Zulassung erlangt werden noch ist sie dafür notwendig. Die PRESEPT-Studie wurde im Zeitraum von Juni 2008 bis Dezember 2009 durchgeführt. Einbezogen waren rund 7.900 asymptomatische Probanden im Alter von 50 Jahren oder älter mit durchschnittlichem oder erhöhtem Darmkrebs-Risiko, die sich in 32 klinischen Zentren in den USA und in Deutschland im Rahmen der Krebsvorsorge einer routinemäßigen Koloskopie unterzogen. Die Studienpopulation enthielt mehr als 50 bestätigte Fälle von bislang unerkanntem Darmkrebs, die durch die bei allen Probanden vorgenommene Vorsorge- Koloskopie identifiziert wurden.

Drei externe klinische Labors maßen den Biomarker Septin9 in insgesamt 1.500 Blutplasmaproben, die im Rahmen der PRESEPT-Studie gesammelt worden waren. Die mSEPT9- Messungen der klinischen Labors wurden mit den in allen Koloskopien gesammelten Ergebnissen korreliert, um die Sensitivität (Anteil der korrekt identifizierten Krankheitsfälle) für Darmkrebs und Polypen als ersten bzw. zweiten Endpunkt und die Spezifität (Anteil der korrekt identifizierten gesunden Fälle) festzustellen. Zwar werden die Ergebnisse der Studie derzeit noch analysiert und ausgewertet, jedoch zeigten die am 15. Januar 2010 veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse, dass zwei der drei Studienlabors Krebsnachweisraten von 62,5 % erreichten, wohingegen sich im dritten Labor eine Nachweisrate von 28 % ergab. Die kombinierte Nachweisrate aus allen drei Labors ergab 50 %. Die Spezifität gemessen an den Koloskopieverifizierten Probanden ohne erkennbare Darmerkrankung lag bei ausgezeichneten 91 %.

Die Ergebnisse des dritten Labors weichen deutlich von den Resultaten der anderen beiden PRESEPT-Studienlabors und den bisherigen Studien zur Krebsfrüherkennung auf der Basis des Biomarkers Septin9 ab. Der Lenkungsausschuss, dem der Studienleiter als Vertreter des Biostatistik-Teams der unabhängigen Universität von Minnesota angehört, ist für die Auswertung der PRESEPT-Daten zuständig und beabsichtigt eine Untersuchung über die möglichen Gründe der abweichenden Messergebnisse des einen Labors, bevor die endgültigen Studienergebnisse, die von den bisher bekannten vorläufigen Ergebnissen abweichen können, veröffentlicht werden.

Falls die endgültigen Ergebnisse der PRESEPT-Studie für unsere Tests nicht eine Sensitivität von mehr als 50 % zeigen, könnten wir gezwungen sein, einige oder alle Blutproben der Studie erneut zu testen. Auch wenn es dazu nicht erforderlich wäre, neue Blutproben zu nehmen, da wir von jeder im Rahmen der PRESEPT-Studie gewonnenen Blutprobe mehrere Teilproben, sogenannte Aliquots, konserviert haben, würde ein zweiter Testlauf samt Ergebnisanalyse einige Zeit in Anspruch nehmen, die Vermarktung unseres Tests verzögern und weitere Kosten verursachen. Diese Verzögerung und die zusätzlichen Kosten würden die Ertragslage zumindest des laufenden Geschäftsjahres beeinträchtigen.

Falls die endgültigen Ergebnisse der PRESEPT-Studie oder einer Folgestudie nicht eine Sensitivität von deutlich über 50 % zeigen, könnte es schwierig werden, zügig in den Richtlinien zur Krebsvorsorge berücksichtigt zu werden und eine breite Marktakzeptanz zu erlangen. In diesem Fall wären nur schwer weitere Vermarktungspartner zu finden und eine erfolgreiche Vermarktung könnte sich sogar als nicht realisierbar herausstellen. Der Verlauf unseres Darmkrebs-Früherkennungstests könnte auch die Akzeptanz unserer anderen Krebs-Früherkennungstests gefährden. Eine Verzögerung oder ein Scheitern der erfolgreichen Vermarktung unseres Darmkrebs-Früherkennungstests würde unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erheblich beeinträchtigen.

Grundsätzlich sind wir bei gemeinsamer Entwicklung, der Vermarktung und dem Vertrieb unserer Produkte abhängig von unseren Partnern, insbesondere großen Diagnostikunternehmen und Referenzlabors.

Das Eingehen von Partnerschaften und die Vergabe von Lizenzrechten sind ein Weg, auf dem wir bereits vor einem Produktverkauf und vor der Erzielung von Lizenzerlösen Umsätze erzielen. In 2009 haben wir im Rahmen unserer weltweiten nicht exklusiven Partnerschaften zur Entwicklung und Vermarktung unseres blutbasierten Darmkrebs-IVD-Tests auf der Basis von Septin9 eng mit Abbott zusammengearbeitet. In 2009 haben wir für die Entwicklung und mögliche Vermarktung von Darmkrebs-Früherkennungstests auf der Basis unseres Biomarkers Septin9 und unserer Technologien auch mit Quest als nicht exklusivem Lizenznehmer unserer US-Rechte für einen laborentwickelten Septin9-Test, mit Sysmex für den japanischen Markt und mit ARUP (für US-LDT-Rechte) zusammengearbeitet.

Wir unterliegen in Bezug auf unsere Partner jedoch weiterhin gewissen Risiken. Einige unserer Partnerschaften befinden sich weiterhin in der Forschungs- und Entwicklungsphase und müssen ihr volles wirtschaftliches Potenzial künftig erst noch entfalten. Daneben müssen wir auch erst noch weitere nicht exklusive Lizenz- und Kooperationsabkommen für Septin9 schließen, um Plattformen in alle Hauptmärkte der Welt zu bringen und das größtmögliche Marktpotenzial zu erschließen. Wenngleich wir gegenwärtig mit weiteren möglichen Partnern verhandeln, gibt es keine Garantie, dass diese Verhandlungen zu einem erfolgreichen Abschluss führen und wir ausreichend attraktive Konditionen erzielen werden. Falls unsere derzeitigen Partner unser Produkt nicht vermarkten oder dabei nicht erfolgreich sind, könnte es sein, dass wir keine weiteren Partner finden.

Auf dem Gebiet der DNA-Methylierung hat sich der Wettbewerb in den letzten Jahren deutlich verschärft. Mehrere Wettbewerber haben beim Eintritt in den DNA-Methylierungsmarkt Fortschritte erzielt oder haben angedeutet, dass sie an Forschungsprodukten auf der Grundlage der DNA-Methylierung arbeiten. Der Wettbewerb um einen patientenfreundlichen Darmkrebs-Test auf Blutbasis intensiviert sich ebenfalls. Es ist wichtig, dass unsere Partner und wir unseren Vorsprung in puncto klinische Validierung verteidigen und die laufende PRESEPT-Studie gegenüber den Wettbewerbern ausweiten, die – wie die kanadische GeneNews, die belgische OncoMethylome, die Schweizer Diagnoplex und andere – den gleichen Markt bearbeiten.

Mit dem Aufbau des ausgedehnten klinischen Netzwerks für unsere PRESEPT-Studie wie auch eines Netzwerks von Studienzentren für weitere Fall-Kontroll-Studien konnten wir das Risiko des rechtzeitigen und ausreichenden Zugangs zu einer großen Zahl qualitativ hochwertiger Patientenproben etwas mildern. Dieses Netzwerk von klinischen Studienzentren in den USA und in Europa erschließt uns enorme Ressourcen und nutzt die Chancen, die sich uns in unseren Partnerprogrammen mit Abbott, Quest, ARUP, Philips, Sysmex und möglichen künftigen Partnern bieten. Bislang stellt der Zugang zu Patientenproben gleichzeitig eines der größten Risiken, aber auch eine der größten Chancen dar, den wir ständig überwachen und dem wir uns fortlaufend widmen.

Sollte eine behördliche Zulassung nicht erreicht werden, die Marktakzeptanz und -durchdringung fehlschlagen und Auftraggeber unseren Testaufwand nicht vergüten, dann könnte all dies unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Aufnahme weiterer Finanzmittel erheblich beeinträchtigen und zum Totalverlust führen. Ähnliche Risiken bestehen auch in anderen Partnerschaftsprogrammen und könnten auch das Eingehen weiterer Allianzen erschweren.

CHANCEN UND RISIKEN IN VERBINDUNG MIT GEISTIGEM EIGENTUM

Unser Geschäft hängt in starkem Maß von der Vermarktung unseres geistigen Eigentums in Form von Know-how wie auch von Lizenzen auf Patente und Patentanmeldungen ab. Aus diesem Grund würden negative Einflüsse auf Umfang, Dauer, Tiefe und Breite des Patentanspruchs, auf seinen geografischen Geltungsbereich, konkurrierende Patente und Lizenzen, auf die wir angewiesen sein könnten, Schwierigkeiten bei der Durchsetzung des Patentschutzes, die versehentliche Verletzung fremden geistigen Eigentums, Schwierigkeiten beim Schutz des eigenen geistigen Eigentums oder bei der Einlizenzierung von wichtigem fremden geistigen Eigentum usw. unsere Kostenbasis, unsere Wettbewerbsfähigkeit, unsere Fähigkeit, Produkte zu vermarkten und neue Allianzen einzugehen, unsere Ertragslage sowie letztlich unseren Geschäftserfolg beeinträchtigen.

Vor diesem Hintergrund sind wir dem Risiko ausgesetzt, dass gegen die Gültigkeit, den Besitz oder die Durchsetzbarkeit unserer Patente gerichtlich vorgegangen wird. Es könnte sein, dass ein Wettbewerber unsere Patente mit Erfolg infrage stellt oder dass die Infragestellung zu einer Einschränkung unseres Patentschutzes führt. Als Folge könnten wir bei unseren Technologien wichtigen Patentschutz einbüßen und nicht mehr in der Lage sein, andere von der lizenzlosen Nutzung unserer Technologien abzuhalten. Gerichtliche Auseinandersetzungen könnten erhebliche Kosten verursachen, die Vermarktung unserer Produkte verzögern und die Aufmerksamkeit und Kräfte unseres Managements absorbieren. Wir waren einem Einspruchsverfahren in Bezug auf das MethyLight-Patent EP 1185695 ausgesetzt, das wir von der University of Southern California einlizenziert haben und das im Juli 2006 erteilt worden war. In diesem Einspruchsverfahren hat sich die Einspruchsabteilung des Europäischen Patentamts den Argumenten der Gegenseite angeschlossen und das Patent einstweilig widerrufen. Da wir die MethyLight-Technologie weiterhin für patentfähig halten, haben wir Beschwerde gegen die Entscheidung der Einspruchsabteilung eingelegt. Diese Beschwerde erhält den Patentschutz des MethyLight- Patents bis zu einer endgültigen Entscheidung aufrecht. Mit der nächsten Mitteilung des Europäischen Patentamts ist im Laufe des Jahres 2010 zu rechnen.

Darüber hinaus hat die Gesellschaft am 19. Juni 2008 eine Einspruchsklage gegen ein Roche-Patent (EP 1590362) eingereicht, die sich gegen spezielle Varianten von Methoden zur Bisulfit-Behandlung, die Nutzung dieser Methode, ein entsprechendes Kit und eine Bisulfit-Lösung richtet. Wir haben wegen des Fehlens der Neuheit (Art. 54 EPC), der erfinderischen Tätigkeit (Art. 56 EPC) und der Offenlegung (Art. 83 EPC) den vollständigen Widerruf des Patents gefordert. Daraufhin hat Roche erklärt, dass der Einspruch unbegründet sei. In einer vorläufigen unverbindlichen Stellungnahme hatte die Einspruchsabteilung den Einspruch von Epigenomics im Wesentlichen für begründet gehalten und eine mündliche Verhandlung für den 9. Dezember 2009 anberaumt. In der mündlichen Verhandlung hat die Einspruchsabteilung entschieden, den Einspruch gegen die Methoden in begrenztem Umfang zuzulassen und den gegen die Nutzung, den Kit und die Bisulfit-Lösung abzuweisen. Die Entscheidung wird wirksam, wenn keine der Parteien dagegen Einspruch einlegt oder im Falle eines Einspruchs die Einspruchskammer die Entscheidung der Einspruchsabteilung bestätigt. Epigenomics beabsichtigt, Einspruch einzulegen, um bestehende Patentansprüche widerrufen zu lassen.

Da wir unsere Geschäftstätigkeit von der reinen Entwicklung neuer Produkte hin auch zur Vermarktung und zum Vertrieb unseres im Oktober 2009 auf den Markt gebrachten Produkts vorangetrieben haben, ist der Patentschutz für uns jetzt noch wichtiger, um Wettbewerber davon abzuhalten, Wettbewerbsprodukte auf der Basis unserer Biomarker auf den Markt zu bringen.

Gleichzeitig haben der Fortschritt bei unserem Knowhow und die Erteilung verschiedener Schlüsselpatente für Krebstests (wie für unsere Biomarker Septin9 und PITX2) Epigenomics in die einzigartige Lage versetzt, einer wachsenden Zahl von Marktteilnehmern auf dem Gebiet der DNA-Methylierung attraktive Lizenzbedingungen zu offerieren. Diese Chance wurde durch die mit der Qiagen GmbH (2005 und 2007), mit OMS (2008) und mit Qiagen / DxS (2008 und 2009) geschlossenen strategischen Lizenzabkommen unterstrichen.

CHANCEN UND RISIKEN IM REGULATORISCHEN UMFELD

Das regulatorische Umfeld in der molekularen Krebsdiagnostik ist insbesondere im Hinblick auf laborentwickelte / eigenentwickelte Tests anspruchsvoller geworden. Dies könnte Auswirkungen auf Fristen, Kosten und unsere Fähigkeit haben, behördliche Standards zu erfüllen. Die regulatorischen Rahmenbedingungen sind zum Teil nicht vollständig implementiert oder geklärt, wie etliche Warnschreiben der FDA an eine Reihe von Diagnostikunternehmen und große Referenzlabors zeigen. Dies wiederum könnte unsere Umsätze negativ beeinflussen und unsere Kostenbasis, Ertrags- und Finanzlage sowie Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen. Um dieses Risiko zu mindern, haben wir im Unternehmen eine Funktion eingerichtet, die sich mit Qualitätssicherung und regulatorischen Belangen befasst. Wir konsultieren erfahrene Berater, um das Unternehmen auf mögliche Veränderungen vorzubereiten. Ein striktes Management unserer wechselseitigen Beziehungen mit Referenzlabors sowie die frühzeitige Gesprächsaufnahme mit der FDA und anderen Behörden sind integraler Bestandteil unseres Risikomanagements.

FINANZIELLE CHANCEN UND RISIKEN

Am 31. Dezember 2009 belief sich unsere verfügbare Liquidität (Zahlungsmittel, Zahlungsmitteläquivalente und marktgängige Wertpapiere) auf EUR 6,1 Mio. Um zu gewährleisten, dass wir für unsere kurz- bis mittelfristige Geschäftstätigkeit ausreichende Liquidität zur Verfügung haben, besteht die offenkundige Notwendigkeit, unsere finanzielle Basis in den kommenden Monaten zu stärken. Sollte es uns nicht gelingen, rechtzeitig ausreichendes zusätzliches Kapital aufzunehmen, könnten wir nicht in der Lage sein, unseren Geschäftsplan umzusetzen und könnten insolvent werden. Sobald jedoch die kurzfristige Liquidität nicht mehr unsere kurzfristigen Schulden deckt, wären wir nach deutschem Recht gezwungen, Insolvenz zu beantragen. Diese Situation würde den Fortbestand des Unternehmens deutlich gefährden und könnte bereits im zweiten Quartal 2010 erreicht sein, wenn keine ausreichenden zusätzlichen Finanzmittel aus der Eigenkapitalfinanzierung zufließen.

Die Tatsache, dass wir sowohl in Deutschland als auch in den USA geschäftlich tätig sind, setzt uns einem Währungsrisiko aus, auch wenn es sich gegenwärtig überwiegend auf das Kursverhältnis Euro / US-Dollar beschränkt. In Zukunft könnten die Umsatzerlöse unserer Partner ebenfalls einem Fremdwährungsrisiko unterliegen, was unsere erwarteten Lizenzerträge daher indirekt einem zusätzlichen Währungsrisiko aussetzen würde. Wir beobachten dieses Risiko fortlaufend und entscheiden von Fall zu Fall, ob das Risiko durch eine Kurssicherung gemindert werden könnte.

Unser Wertpapierportfolio ist Preisrisiken in Form von Zinsänderungs-, Emittenten- und Wertminderungsrisiken ausgesetzt. Unsere Investitionsrichtlinie lässt nur Anlagen in Positionen mit einem „investment grade”-Rating zu, wobei wir seit über vier Jahren keine derartigen Wertpapiere mehr erworben haben. In enger Zusammenarbeit mit unseren Banken und Beratern sowie dem Prüfungs- und Corporate- Governance-Ausschuss des Aufsichtsrats arbeiten wir fortwährend gezielt an einem ausgewogenen Verhältnis dieser Chancen und Risiken. Auch in 2009 widmeten wir angesichts der globalen Finanzkrise diesem Punkt besondere Aufmerksamkeit. Die Finanzkrise hat es – ungeachtet, wie gut das Rating des Emittenten war – erschwert, Wertpapiere kurzfristig in Zahlungsmittel zu wandeln. Wo immer möglich haben wir die zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere veräußert oder getilgt und haben im Rahmen unserer Strategie zur Risikominderung aus Gründen der jederzeitigen Verfügbarkeit ausschließlich in Geldmarkttitel in Euro und US-Dollar investiert. Dabei haben wir die aufgrund des historischen Zinstiefs weltweit sehr niedrige Verzinsung von Geldmarkttiteln in Kauf genommen. Angesichts der Reichweite unserer Liquidität könnten wir gezwungen sein, einige oder alle zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere bis zum zweiten Quartal 2010 zu veräußern, was sich als nicht möglich herausstellen oder nur mit einem deutlichen Abschlag möglich sein könnte, wodurch sich die Reichweite unserer Liquidität weiter einschränken würde.

Alle Investitionen in marktgängige Wertpapiere wurden im Einklang mit der vom Aufsichtsrat genehmigten Investitionsrichtlinie der Gesellschaft getätigt. In 2010 und danach werden wir versuchen, unsere liquiden Mittel so weit wie möglich in Zahlungsmitteln und besonders sicheren Zahlungsmitteläquivalenten zu halten.

SONSTIGE CHANCEN UND RISIKEN

Wir halten uns ständig über alle infrage kommenden Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen wie auch über sonstige betriebliche und gesetzliche Regelungen und Branchenvorschriften auf dem Laufenden. Wir haben organisatorische Vorkehrungen getroffen, um allen diesen Vorschriften an jedem unserer Standorte nachzukommen.

Um mögliche Auswirkungen zu minimieren, die sich aus den vielfältigen steuer-, arbeits- und wettbewerbsrechtlichen Bestimmungen sowie den Vorschriften zum Schutz des geistigen Eigentums und aus anderen Rechtsgebieten ergeben, treffen wir unsere Entscheidungen und gestalten unsere Unternehmenspolitik und Geschäftsprozesse in Absprache mit externen Beratern und den jeweiligen internen Fachleuten. Wo immer sinnvoll und notwendig, treffen wir für mögliche Risiken geeignete bilanzielle Vorsorge.

Es bestehen insbesondere unsere Aktie betreffende Risiken: große Bestände von Epigenomics-Aktien in den Händen einer kleinen Zahl von institutionellen Anlegern, eine relativ niedrige Liquidität der Aktie, eine sehr hohe Volatilität als Folge aller oben genannten Punkte wie auch externe Einflussfaktoren und die negative externe Wahrnehmung im Fall eines Aktienverkaufs. Jedoch bietet die gegebene Aktionärsstruktur von Epigenomics auch die Möglichkeit, einen ausgesprochen interaktiven und regelmäßigen Dialog mit den Hauptaktionären zu pflegen. Diese Situation hat sich in 2008 nach der Kapitalerhöhung durch den Zugang von Federated Kaufmann als größter institutioneller Einzelaktionär der Gesellschaft und durch den Aufbau einer Aktienposition durch BB Medtech im Sommer 2008 und in 2009 verstärkt, mit der BB Medtech zum zweitgrößten Aktionär von Epigenomics wurde.

Darüber hinaus könnte es neben den hier aufgeführten noch andere Risiken und bedeutende Chancen geben, die wir derzeit entweder für unwesentlich erachten oder derer wir uns zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts nicht bewusst waren.

ALLGEMEINE RISIKOLAGE DES EPIGENOMICS-KONZERNS

Wenngleich der gute Fortschritt in unserer Produktentwicklung, die jüngsten sehr viel versprechenden klinischen Daten unserer Darmkrebs- und Lungenkrebs-Programme sowie der Abschluss der Aufnahme von Studienteilnehmern in unsere PRESEPT-Studie viele der technischen, klinischen und operativen Risiken gesenkt haben, sieht sich Epigenomics generell doch noch vielen sehr ernsthaften Risiken ausgesetzt. In erster Linie liegt ein wesentliches neues Risiko in den vorläufigen Ergebnissen der PRESEPT-Studie, die zwar in zwei von drei Labors den Erwartungen entsprachen, in einem Labor jedoch klar darunter lagen. Sollte es uns nicht gelingen, die Ursache herauszufinden und geeignete Maßnahmen zu treffen, mit denen wir alle die Proben nochmals testen lassen, die möglicherweise von der hohen Hintergrund-Fluoreszenz in dem einen Messinstrument betroffen waren, würden die Sensitivität mit 50 % und die Spezifität mit 91 % als Endergebnis bleiben. Dies würde es erheblich erschweren wenn nicht sogar unmöglich machen, zur gegebenen Zeit zusätzliches Kapital in ausreichendem Umfang aufzunehmen, um nicht illiquide zu werden.

Der Ausgang der PRESEPT-Studie ist ungewiss. Für den Erfolg der Studie müssen wir nachweisen, dass unser Biomarker Septin9 die Anforderungen für nicht invasive Früherkennungstests gemäß den Richtlinien der American Cancer Society, der U.S. Multi-Society Task Force on Colorectal Cancer und des American College of Radiology erfüllt, die fordern, dass die Mehrheit der Krebsfälle erkannt wird. Falls die Endergebnisse der PRESEPT-Studie nicht eine Sensitivität unseres Tests von mehr als 50 % zeigen, könnten wir gezwungen sein, einige oder alle in der Studie gesammelten Proben nochmals testen zu lassen, was zusätzliche Zeit in Anspruch nehmen wird und die Vermarktung unseres Tests weiter verzögern und zusätzliche Kosten verursachen würde. Außerdem würden wir in diesem Fall mehr zusätzliches Kapital benötigen als in unserem Geschäftsplan vorgesehen.

Der Ausgang von Produktentwicklungen und die Resultate weiterer klinischer Studien für Lungen- und Prostatakrebs sind noch riskanter und unsicherer, da sie noch nicht weit entwickelt sind und es bislang erst wenige klinische Validierungen gibt.

Jede Verzögerung in unseren Hauptentwicklungsprogrammen würde einen zusätzlichen Finanzierungsbedarf bedeuten, um die Maßnahme zum Abschluss zu bringen. Verzögerungen beim Erreichen von Meilensteinen könnten die weitere Kapitalaufnahme am Finanzmarkt erschweren oder sie sogar unmöglich machen, was zur Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft führen und sie zwingen könnte, ihre Geschäftstätigkeit aufzugeben.

Die Notwendigkeit der rechtzeitigen Aufnahme weiterer Finanzmittel entweder durch Partnerschaften, durch die Verwertung einzelner Vermögenswerte oder auch durch die etwaige Ausgabe weiterer Aktien an Investoren, bevor wir Probleme unter dem geltenden deutschen Insolvenzrecht bekommen, wird auf kurze Sicht der entscheidende Punkt unseres Risikomanagements und unserer Strategie zur Risikominimierung bleiben. Es besteht eindeutig das Risiko, durch das Fehlen mittelfristiger Finanzressourcen nicht in der Lage zu sein, alle Entwicklungspläne und Vermarktungsvorhaben vollständig umzusetzen. Dies wiederum birgt das Risiko, Schlüsselpersonal mit all seiner Erfahrung und seinem Knowhow zu verlieren, und könnte bedeuten, dass langfristig Wert durch das Fehlen kurzfristiger Liquidität vernichtet wird.

Und schließlich könnte das Scheitern einer für die Umsetzung unseres kurz- und langfristigen Geschäftsplans benötigten, zusätzlichen Kapitalaufnahme rechtzeitig vor Jahresmitte 2010 unseren Aktienkurs belasten und uns einem Insolvenzrisiko aussetzen.

PROGNOSEBERICHT

GEPLANTE STRATEGISCHE AUSRICHTUNG VON EPIGENOMICS IN DEN KOMMENDEN BEIDEN JAHREN

Wir beabsichtigen, im Laufe der nächsten beiden Jahre Epigenomics zu einem marketing- und vertriebs- sowie produktentwicklungsorientierten Molekulardiagnostik- Unternehmen für Krebs weiterzuentwickeln. Im Fokus unserer strategischen Überlegungen wird liegen, Marktakzeptanz und Vertrieb für unseren Epi proColon-Test und für die blutbasierten Darmkrebs-Tests unserer Partner auf der Basis von Septin9 zu forcieren. Daher werden sich unsere operativen Maßnahmen in 2010 auf den Abschluss der PRESEPT-Studie und hier auf das Erreichen eines positiven klinischen Endergebnisses konzentrieren. Daneben werden wir Abbott beim Abschluss seiner klinischen Studie für die FDA-Zulassung eines IVD-Kits für den US-Markt unterstützen. Wir werden uns bemühen, die Zahl der Labors in Europa und den USA deutlich zu erhöhen, die Septin9-Tests anbieten.

Für die erfolgreiche Umsetzung unserer Unternehmensstrategie zur breiten und zügigen Marktdurchdringung wird es entscheidend sein, in 2010 und 2011 zusätzliche, nicht exklusive Lizenzabkommen für die Darmkrebs-Früherkennung und Septin9 zu schließen. Dies wird eine unserer zentralen Aufgabenstellungen bei der Geschäftsentwicklung sein.

Wir gehen davon aus, in den nächsten 24 Monaten unseren IVD-Kit Epi proLung in Europa einzuführen, unseren eigenen FDA-Zulassungstest für einen blutbasierten Darmkrebs-Test für den US-Markt zum Abschluss zu bringen und unsere Produktpipeline weiter auszubauen. Ziel ist es, Epigenomics als ein Molekulardiagnostik-Unternehmen für Krebs zu etablieren, das entweder über Vertriebspartner oder über direkte Marketing- und Vertriebsmaßnahmen mit eigenen Produkten im Markt vertreten ist.

Unsere F&E soll sich nach gegenwärtiger Planung auf die aktuelle Produktpipeline für Darm-, Lungen- und Prostatakrebs konzentrieren, um die Folgegenerationen weiterhin verbesserter Produkte mit höherer Leistung und erweiterten Produktlinien zu entwickeln. Wir werden auch danach streben, unseren klaren Vorsprung in der DNA-Methylierungstechnologie zu erhalten bzw. auszubauen und Partnern über Lizenzgewährung und Dienstleistungen Zugang zu unserem Know-how, unserer Expertise und unserem geistigen Eigentum zu gewähren.

ERWARTETE WIRTSCHAFTLICHE LAGE IN DEN KOMMENDEN BEIDEN JAHREN

Wir rechnen damit, dass die allgemeine wirtschaftliche Lage und das Kapitalmarktumfeld in 2010 weiter sehr herausfordernd bleiben, sich jedoch möglicherweise Ende 2010 und ab 2011 deutlich erholen werden. Wir rechnen mit im Grunde genommen intakten Kapitalmärkten und glauben – trotz möglicher Rückschläge –, dass Life-Sciences-Unternehmen in 2010 und 2011 in der Lage sein sollten, auf der Basis einer gesunden Geschäftsentwicklung das benötigte Eigenkapital zu beschaffen. Angesichts immer noch sehr hoher Arbeitslosenquoten in den USA und in Europa gehen wir davon aus, dass es vergleichsweise leicht fallen wird, neue Positionen und frei werdende Stellen mit Top- Kandidaten zu besetzen. Da jedoch Unternehmen Budgets und F&E-Ausgaben kürzen und sogar streichen, könnte es schwerer werden, Geschäftsabschlüsse zu tätigen, die Vorauszahlungen vorsehen und Epigenomics den dringend benötigten Mittelzufluss verschaffen.

Da sich die Finanzkrise voraussichtlich auch im Jahr 2010 weiter auswirken wird, könnte es schwierig werden, die wenigen verbliebenen zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere bei Bedarf zum vorgesehenen Zeitpunkt und zu den gewünschten Konditionen zu veräußern.

Angesichts der extrem volatilen Wechselkurse zwischen dem US-Dollar und dem Euro in den vergangenen zwölf Monaten und der Prognosen für die kommenden zwölf Monate zwischen EUR / USD 1,20 und EUR / USD 1,60 haben wir uns entschieden, unseren Budgetkurs für 2010 bei EUR / USD 1,4984 festzuschreiben.

AUSBLICK AUF DIE ERTRAGSLAGE

Unter der Annahme, dass es uns gelingt, weitere mSeptin9- Lizenzabkommen zu schließen, rechnen wir beim Umsatz aus unseren Partnergeschäften im Bereich Diagnostika für die nächsten beiden Jahre mit einem annähernd gleichen Niveau wie 2009. Die Haupttreiber des Umsatzwachstums sollten die Verkäufe unseres Epi proColon-IVD-Kits in Europa sowie steigende Lizenzeinnahmen aus den weltweiten Verkäufen von Tests durch unsere Partner auf der Basis von Septin9 (Abbott, Quest, ARUP) sein. Wir rechnen trotz des erwarteten Umsatzanstiegs mit einem EBIT und einem Jahresfehlbetrag für 2010 auf annähernd gleichem Niveau wie 2009, da wir in erheblichem Umfang in Marketing und Vertrieb investieren sowie die Aufnahme unseres Tests in die Richtlinien zur Krebsvorsorge und Lobbyarbeit für seine Kostenerstattung betreiben müssen. Wir haben auch die erforderlichen klinischen Tests für unsere eigene FDA-zugelassene Version von Epi proColon zu finanzieren und haben Investitionen sowohl in die höhere Automatisierung für größeren Durchsatz in unserem blutbasierten Darmkrebs-Früherkennungstest als auch in die Forschung und Entwicklung neuer Produktgenerationen zu tätigen. Der Zahlungsmittelverbrauch sollte sich im Geschäftsjahr 2010 auf annähernd gleichem Niveau wie 2009 bewegen, d. h. bei rund EUR 10 Mio. liegen, und sich ab 2011 vermindern, wenn wachsende Umsätze zu steigenden Mittelzuflüssen führen werden. Wir rechnen nach unserer aktuellen strategischen Fünfjahresplanung nicht damit, vor dem Geschäftsjahr 2012 die Gewinnschwelle zu erreichen.

AUSBLICK AUF DIE FINANZLAGE

Bei einer verfügbaren Liquidität (Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere) von EUR 6,1 Mio. am Jahresende 2009 und einem erwarteten Zahlungsmittelverbrauch im Geschäftsjahr 2010 von rund EUR 10 Mio. sollten unsere vorhandenen finanziellen Ressourcen ungefähr bis zur Jahresmitte 2010 reichen. Wir werden verstärkt alle Möglichkeiten prüfen, nicht-verwässernde Finanzierungszuflüsse im Rahmen von Geschäftsabschlüssen zu generieren, und gehen davon aus, in den kommenden 24 Monaten nicht zum Kerngeschäft zählende Vermögenswerte und Programme zur Optimierung des Zahlungsmittelzuflusses möglicherweise zu verwerten. Neben der Wahrung strikter Kostendisziplin auf der Ausgabenseite und dem Bestreben, die Mittelzuflüsse zu steigern, werden wir auch weiteres Eigenkapital über den Kapitalmarkt beschaffen müssen. Die Hauptversammlung hat im Mai 2009 zwei zusätzliche Vorratsbeschlüsse zum genehmigten Kapital gefasst, die uns die Möglichkeit eröffnen, sowohl eine größere Bezugsrechtsemission als auch eine PIPE-Finanzierung im kleineren Umfang durchzuführen. Wir werden gemeinsam mit unseren Finanzberatern sorgfältig die am besten geeigneten Maßnahmen prüfen, um der Gesellschaft bis spätestens zum zweiten Quartal 2010 die benötigten zusätzlichen Mittel zuzuführen.

CHANCEN IN DEN KOMMENDEN BEIDEN JAHREN

In den nächsten 24 Monaten bietet sich die Gelegenheit, den Nachweis für den soliden kommerziellen Nutzen aus dem Verkauf von Krebsdiagnostika auf der Basis unserer DNA-Methylierung zu erbringen. Die von Epigenomics und seinen Partnern entwickelten Produkte für den Darmkrebs- Bluttest sind ausgereift und haben einen Stand erreicht, mit dem sie weltweit für breite Anwendung verfügbar sind.

Lungenkrebs wirft viele medizinische Fragen auf, die einen enormen medizinischen Bedarf an besserer Diagnose auf der Basis von Molekulartests erkennen lassen. Unser Biomarker mSHOX2 und der IVD-Kit Epi proLung eröffnen die Möglichkeit, diese Marktbedürfnisse anzugehen, und bieten Patienten und Ärzten einen klaren Nutzen bei der Behandlung dieser schrecklichen Krankheit. Es bieten sich gute Möglichkeiten für PITX2- und GSTP1-Tests bei Prostatakrebs als Prognoseverfahren in Prostatektomie- und Biopsieproben – dem weitaus größeren Markt –, aber auf längere Sicht auch bei anderen Formen von Krebs. Hierbei handelt es sich um Chancen zur Kooperation und Lizenzvergabe.

Unseren Aktionären bieten sich neben der Möglichkeit, dass sich die Erhöhung des Unternehmenswerts als Folge wertsteigernder Ereignisse – wie zusätzliche Lizenzpartnerschaften, die Veröffentlichung der Abschlussergebnisse der PRESEPT-Studie, klinische Tests für die FDA-Zulassung der Septin9-Bluttests von Abbott und Epigenomics, die Markteinführung des IVD-Produkts gegen Lungenkrebs und viele andere Chancen – im Aktienkurs widerspiegelt und sich ihnen durch den Erwerb von und den Handel mit Epigenomics-Aktien attraktive Kapitalmarktchancen eröffnen, auch mögliche strategische Optionen aus der künftigen Entwicklung der Gesellschaft, wenn der Nachweis des wirtschaftlichen Erfolgs gelingt.

GESAMTPROGNOSE FÜR DEN EPIGENOMICS-KONZERN

Alles in allem müssen im Verlauf der nächsten 24 Monate viele entscheidende Meilensteine erreicht werden. In diesen beiden Jahren sollten die letzten Schritte des Übergangs von Epigenomics von einer entwicklungsorientierten Gesellschaft zu einem auf mittlere bis lange Sicht wirtschaftlich gesunden und nachhaltig wirtschaftenden Molekulardiagnostik-Unternehmen mit wachsenden Umsätzen und Produktverkäufen vollzogen werden.

Nimmt man alle oben erwähnten Maßnahmen zusammen, dann sollten sie Epigenomics in eine finanzielle Lage versetzen, die es der Gesellschaft erlaubt, die Gewinnschwelle zu erreichen, wenn auch nicht vor dem Jahr 2012. Diese Einschätzung beruht auf einem wachsenden Geschäft mit molekulardiagnostischen Produkten, steigenden Umsätzen, schlanken Organisations- und Kostenstrukturen sowie zusätzlichen Finanzierungsmaßnahmen.

CORPORATE GOVERNANCE

Für Vorstand und Aufsichtsrat stellt Corporate Governance den Kern einer auf Verantwortungsbewusstsein und Ethik beruhenden Geschäftsführung bei Epigenomics dar. Hierbei kommt einer sehr engen und regelmäßigen Kommunikation zwischen Vorstand und Aufsichtsrat mit seinen Ausschüssen unter der gemeinsamen Zielsetzung, für unsere Aktionäre langfristig Werte zu schaffen, zentrale Bedeutung zu. Offenheit und Transparenz in der Unternehmenskommunikation mit allen Anteilseignern, Beschäftigten, der Öffentlichkeit und anderen Stakeholdern sind unsere allumfassenden Leitlinien.

Auch im Jahr 2009 war Corporate Governance für alle von uns bei Epigenomics von großer Bedeutung. Wir begrüßen den Deutschen Corporate Governance Kodex und seine jüngsten Änderungen. Die Einhaltung der deutschen Corporate Governance Regeln überwachen wir systematisch und regelmäßig und passen uns im Sinne einer fairen und verantwortungsvollen Unternehmensführung auf der Grundlage des neuen und erweiterten Deutschen Corporate Governance Kodex nach Möglichkeit an.

Die Corporate Governance Grundsätze von Epigenomics gehen in einzelnen Punkten über gesetzliche Bestimmungen und die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex hinaus. So haben wir verbindliche interne Richtlinien zum Insiderhandel verfasst und sie zum Bestandteil aller Arbeitsverträge gemacht. Wir haben unseren Finanzvorstand zum Corporate Governance Compliance Officer ernannt, um die Einhaltung der Corporate Governance Grundsätze sicherzustellen. Der Compliance Officer informiert den Vorstand regelmäßig über die Einhaltung der Corporate Governance Grundsätze. Der Vorstand seinerseits hält den Aufsichtsrat in dieser Hinsicht informiert.

Unternehmensspezifische Gründe und Besonderheiten sind die Ursache einiger Abweichungen vom Deutschen Corporate Governance Kodex, die nachfolgend aufgeführt sind. Es besteht klares Einvernehmen darüber, dem Kodex im Zuge der weiteren Entwicklung so weit wie möglich zu entsprechen.

ENTSPRECHENSERKLÄRUNG 2009 ZUM DEUTSCHEN CORPORATE GOVERNANCE KODEX GEMÄSS § 161 AKTG

Gemäß § 161 AktG haben Vorstand und Aufsichtsrat von Epigenomics als börsennotiertes Unternehmen jährlich zu erklären, welchen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex entsprochen oder nicht entsprochen wurde. Diese Erklärung wird der Öffentlichkeit in deutscher und englischer Sprache auf der Internetseite des Unternehmens unter www.epigenomics.com/de/investorrelations/corporate_governance und im Geschäftsbericht der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht.

ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG

Gemäß § 289a HGB ist die Erklärung zur Unternehmensführung auf der Internetseite von Epigenomics unter www.epigenomics.com/de/investorrelations/corporate_governance/ der Öffentlichkeit in deutscher und englischer Sprache dauerhaft zugänglich gemacht.

DIRECTORS' DEALINGS UND DIRECTORS' SHARE OWNERSHIP

Gemäß § 15a Wertpapierhandelsgesetz und Ziffer 6.6 Absatz 1 des Deutschen Corporate Governance Kodex sind von Personen mit Führungsaufgaben eines Emittenten von Finanzinstrumenten der Erwerb oder die Veräußerung von Aktien der Gesellschaft oder von sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten, insbesondere Derivaten, unverzüglich der Gesellschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu melden. Diese Offenlegungspflicht betrifft Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats und darüber hinaus auch Personen, die regelmäßig Zugang zu Insiderinformationen der Gesellschaft haben sowie zu wesentlichen unternehmerischen Entscheidungen befugt sind. Die Offenlegungspflicht betrifft ebenfalls Personen oder bestimmte Rechtspersonen, die mit den vorgenannten Personen in einer engen Beziehung stehen. Die Meldepflicht entfällt, wenn die Erwerbs- oder Veräußerungsgeschäfte EUR 5.000 im Kalenderjahr nicht überschreiten.

Im Geschäftsjahr 2009 fanden keine meldepflichtigen Transaktionen statt.

WESENTLICHE MERKMALE DES INTERNEN KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS BEZOGEN AUF DIE RECHNUNGSLEGUNG DER GESELLSCHAFT

Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem (IKR) der Epigenomics AG ist von der Unternehmensleitung aufgestellt und wird von ihr verantwortet. Das IKR ist nicht als einheitliches Gesamtsystem über das Unternehmen hinweg definiert, sondern Kontrollumfang und -intensität werden risikoabhängig gewichtet. Weiterhin werden die Kontrollmöglichkeiten auf allen Unternehmensebenen genutzt und die Überwachung durch das Management sichergestellt. Epigenomics hat einen individuellen Top-Down-Ansatz für unternehmensweite Kontrollen und Überwachungskontrollen einschließlich des Nachweises ihrer Funktionsfähigkeit erarbeitet. Der flexible, durch etablierte Instrumente unterstützte und an die Unternehmensbedürfnisse angepasste Aufbau des Berichtswesens gewährleistet Transparenz und die gezielte Überwachung durch das interne Kontrollsystem. Dabei werden sowohl finanzielle wie auch nicht finanzielle Indikatoren berücksichtigt.

Die Überwachung des IKR erfolgt fortlaufend durch den Aufsichtsrat beziehungsweise durch dessen Prüfungs- und Corporate-Governance-Ausschuss. Sie umfasst neben Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Finanzberichterstattung auch die Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit sowie die Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen Vorschriften und internen Richtlinien (Compliance). Die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses geht einher mit der Überwachung des IKR.

Innerhalb der Unternehmensorganisation sind verschiedene Abteilungen und Beschäftigte für die Ausarbeitung, Koordination und Überwachung von Kontrollmaßnahmen zuständig. Besondere Bedeutung kommt hierbei den Abteilungen Risikomanagement und Controlling zu. Aufgrund ihrer Unternehmensgröße verfügt die Gesellschaft derzeit noch nicht über eine Interne Revision.

Angemessenheit und Effektivität des IKR werden kontinuierlich durch Interviews mit relevanten Mitarbeitern, durch Benchmarking mit anderen Organisationen oder auch durch einen regelmäßigen Dialog mit den Abschlussprüfern und fallweise Konsultationen der Anwälte der Gesellschaft sichergestellt.

Grundsätzlich wird das Prinzip der Funktionstrennung im Epigenomics-Konzern soweit umgesetzt, wie es in einem Unternehmen dieser Personalstärke wirtschaftlich vertretbar ist. Ergänzt wird das Prinzip der Funktionstrennung durch das Vier-Augen-Prinzip. Weder Vorstandsmitglieder noch einzelne Mitarbeiter sind für die Gesellschaft alleinvertretungsberechtigt.

Für interne Routineabläufe werden nach Möglichkeit Dienstanweisungen und Leitlinien vorgegeben. Diese finden sich in einzelnen sog. „Standard Operating Procedures“ (SOPs) wieder, als auch in Leitlinien wie z. B. einem Mitarbeiterhandbuch, detaillierten Stellenbeschreibungen, einer Reisekostenordnung oder einem Bilanzierungshandbuch. Die Leitlinien sind den Mitarbeitern der Gesellschaft über das Intranet fortwährend zugänglich. Alle Leitlinien werden kontinuierlich überprüft und bei Bedarf angepasst. Um die Übereinstimmung der internen Leitlinien mit den jeweiligen geltenden gesetzlichen Vorschriften zu gewährleisten, wird bei Bedarf juristischer Rat eingeholt.

Das Steuerungs- und Kontrollsystem der Gesellschaft stützt sich im Wesentlichen auf unterschiedliche Instrumente für Planung, Überwachung und Berichterstattung. Qualitative Daten werden aus einer selbst entwickelten Projektdokumentations-Datenbank gewonnen, quantitative Daten in beiden Konzerngesellschaften mithilfe von Navision™, einer weit verbreiteten ERP (Enterprise Resource Planning)- Software, gewonnen. Unsere Abteilungen Rechnungswesen und Controlling stellen dem Vorstand monatlich alle notwendigen Steuerungs- und Kontrollinformationen zur Verfügung. Die ständige Weiterbildung der betreffenden Mitarbeiter ist gewährleistet.

Für interne Steuerungs- und Kontrollzwecke erstellen wir auf der Grundlage der aktuellen Fünfjahresplanung der Gesellschaft ein Jahresbudget und eine darauf aufbauende Zielsetzung. Das Budget wird ausgehend von den Kostenstellen und F&E-Projekten „von unten nach oben“ (bottom up) erstellt. Alle Budgets unterliegen einer eingehenden internen Überprüfung durch den erweiterten Führungskreis und den Vorstand. Das Jahresbudget bedarf zwingend der abschließenden Genehmigung durch unseren Aufsichtsrat.

Der Schwerpunkt der regelmäßigen internen Managementberichterstattung liegt auf dem Soll-Ist-Vergleich für eine ganze Reihe von Steuerungsdaten, von denen die externen Quartalsberichte abgeleitet werden. Jeder Quartalsbericht geht einher mit einer internen Prognose („forecast”), die uns eine aktuelle Vorschau auf die zum Jahresende zu erwartenden Ganzjahreszahlen und einen Vergleich mit Zielgrößen und öffentlichen Erwartungszahlen gibt. Im Rahmen des internen Berichtswesens wird auch ein regelmäßiger Soll-Ist-Vergleich von finanziellen Leistungsindikatoren erstellt und monatlich der Unternehmensleitung zur Verfügung gestellt. Hierbei steht vor allem die Kosten- und Liquiditätskontrolle im Vordergrund. Abweichungen von Plan- oder auch Erfahrungswerten werden kurzfristig analysiert und gegebenenfalls durch das Aufzeigen von Handlungsalternativen ergänzt. Bei Bedarf wird die Berichterstattung auf Wunsch des Vorstands oder des Aufsichtsrats bzw. der Abteilung Controlling um zusätzliche Angaben ergänzt.

Die Gesellschaft unterzieht ihre Vermögenswerte entweder regelmäßig im Rahmen der einschlägigen Rechnungslegungsvorschriften oder fallweise, wenn interne Stellen den Verdacht einer möglichen außerplanmäßigen Wertminderung äußern, einem Impairment-Test.

FINANZBERICHTERSTATTUNG

Im Interesse einer fairen und transparenten Informationspolitik und im Einklang mit den Anforderungen des Prime- Standard-Segments der Frankfurter Wertpapierbörse werden vierteljährliche Zwischenberichte binnen 60 Tagen nach Ende des Berichtsquartals und der Jahresabschluss binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende öffentlich zugänglich gemacht. Alle Informationen werden zeitgleich auf unserer Website unter www.epigenomics.com veröffentlicht. Alle wesentlichen Tatsachen werden im Einklang mit den geltenden Richtlinien und gesetzlichen Vorschriften als Ad-hoc-Mitteilungen veröffentlicht.

ZUSÄTZLICHE PFLICHTANGABEN FÜR BÖRSENNOTIERTE UNTERNEHMEN NACH § 315 ABS. 4 HGB

Gemäß § 315 Absatz 4 HGB hat die Gesellschaft über bestimmte gesellschaftsrechtliche Sachverhalte und sonstige rechtliche Beziehungen zu berichten, um einen besseren Überblick über die Gesellschaft zu geben und Beschränkungen in Bezug auf ein Übernahmeangebot offenzulegen.

AKTIONÄRE MIT DIREKTEM ODER INDIREKTEM ANTEILSBESITZ VON MEHR ALS 10 % DER STIMMRECHTE ZUSAMMENSETZUNG DES GRUNDKAPITALS

Das Grundkapital der Epigenomics AG setzt sich zum 31.12.2009 ausschließlich aus Stammaktien mit gleichen Rechten und einem Nominalwert von je EUR 1,00 zusammen. Im Laufe des Berichtsjahres erhöhte sich die Anzahl der Aktien von 26.723.636 auf 29.394.724. Gemäß § 136 AktG sind Aktionäre unter bestimmten Voraussetzungen nicht zur Stimmabgabe berechtigt. Uns sind keine vertraglichen Beschränkungen bekannt, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen.

GESETZLICHE VORSCHRIFTEN UND SATZUNGSBESTIMMUNGEN ÜBER DIE ERNENNUNG UND ABBERUFUNG VON VORSTANDSMITGLIEDERN UND ÜBER DIE ÄNDERUNG DER SATZUNG

Bestellung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands sind in den §§ 84 und 85 AktG geregelt.

Vorstandsmitglieder bestellt der Aufsichtsrat auf höchstens fünf Jahre. Eine mehrmalige Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für höchstens fünf Jahre, ist zulässig.

Der Vorstand kann aus einer oder mehreren Personen bestehen. Die Zahl der Mitglieder des Vorstands wird durch den Aufsichtsrat nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen festgelegt. Der Aufsichtsrat kann ein Vorstandsmitglied zum Vorsitzenden des Vorstands sowie ein oder mehrere Vorstandsmitglieder zu dessen Stellvertreter ernennen. Es können stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellt werden. Die gesetzlichen Vorschriften zu Satzungsänderungen sind in den §§ 179 – 181 AktG geregelt.

Gemäß § 14 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Änderungen und Ergänzungen der Satzung, die nur die Fassung betreffen, zu beschließen.

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Aktionär Tag der Mitteilung Anteilsbesitz

in %
Federated Equity Management Company of Pennsylvania 27. Februar 2009 19,01
Bellevue Funds (Lux) SICAV, Luxemburg 30. November 2009 14,94

BEFUGNISSE DES VORSTANDS ZUR AUSGABE VON AKTIEN

Das Grundkapital ist zum Bilanzstichtag um bis zu EUR 139.625,00, eingeteilt in 139.625 auf den Inhaber lautende Stammaktien im anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 1,00 je Aktie, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital III). Diese bedingte Kapitalerhöhung kann nur insoweit durchgeführt werden, wie Optionsrechte aufgrund des von der Hauptversammlung am 27. April 2001 aufgestellten Aktienoptionsplans 01-05 der Gesellschaft, geändert durch Beschluss der Hauptversammlung vom 1. August 2003, ausgegeben wurden, die Inhaber dieser Aktienoptionen von ihrem Recht zum Bezug von Aktien der Gesellschaft Gebrauch machen und die Gesellschaft zur Erfüllung dieser Optionsrechte keine eigenen Aktien gewährt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem die jeweiligen Optionsrechte ausgeübt werden, am Gewinn teil. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen, soweit sie die Gewährung von Bezugsrechten an Mitglieder des Vorstands betreffen. Im Übrigen ist der Vorstand zur Festlegung dieser Einzelheiten ermächtigt. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung von § 5 Absätze 1,2 und 5 der Satzung entsprechend dem Umfang der Kapitalerhöhung aus bedingtem Kapital zu ändern.

Das Grundkapital ist um bis zu EUR 617.426,00, eingeteilt in 617.426 auf den Inhaber lautende Stammaktien im anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 1,00 je Aktie, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital IV). Die bedingte Kapitalerhöhung kann nur insoweit durchgeführt werden, wie Optionsrechte aufgrund des Aktienoptionsprogramms 03-07 der Gesellschaft, geändert durch Beschluss der Hauptversammlung vom 1. August 2003, ausgegeben wurden, die Inhaber dieser Aktienoptionen von ihrem Recht zum Bezug von Aktien der Gesellschaft Gebrauch machen und die Gesellschaft zur Erfüllung dieser Optionsrechte keine eigenen Aktien gewährt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie ausgegeben werden, am Gewinn teil. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen, soweit sie die Gewährung von Bezugsrechten an Mitglieder des Vorstands betreffen. Im Übrigen ist der Vorstand zur Festlegung dieser Einzelheiten ermächtigt. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung von § 5 Absätze 1, 2 und 6 der Satzung entsprechend dem Umfang der Kapitalerhöhung aus bedingtem Kapital zu ändern.

Das Grundkapital ist um bis zu EUR 647.679,00, eingeteilt in 647.679 Stammaktien im Nennbetrag von EUR 1,00 je Aktie, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital V). Die bedingte Kapitalerhöhung kann nur insoweit durchgeführt werden, wie Optionsrechte aufgrund des von der Hauptversammlung vom 10. Juli 2006 beschlossenen Aktienoptionsprogramms 06-10 der Gesellschaft an die Aktionäre ausgegeben werden, die Inhaber dieser Aktienoptionen von ihrem Recht zum Bezug von Aktien der Gesellschaft Gebrauch machen und die Gesellschaft zur Erfüllung dieser Optionsrechte keine eigenen Aktien gewährt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie ausgegeben werden, am Gewinn teil. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen, soweit sie die Gewährung von Bezugsrechten an Mitglieder des Vorstands betreffen. Im Übrigen ist der Vorstand zur Festlegung dieser Einzelheiten ermächtigt. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung von § 5 Abs. 1 und 8 der Satzung entsprechend dem Umfang der Kapitalerhöhung aus bedingtem Kapital zu ändern.

Das Grundkapital ist um bis zu EUR 1.521.234,00, eingeteilt in 1.521.234 auf den Inhaber lautende Stammaktien im Nennbetrag von EUR 1,00 je Aktie, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital VII). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie Optionsrechte aufgrund des von der Hauptversammlung vom 11. Mai 2009 beschlossenen Aktienoptionsprogramms 09-13 der Gesellschaft ausgegeben werden, die Inhaber dieser Aktienoptionen von ihrem Recht zum Bezug von Aktien der Gesellschaft Gebrauch machen und die Gesellschaft zur Erfüllung dieser Optionsrechte keine eigenen Aktien gewährt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie ausgegeben werden, am Gewinn teil. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen, soweit sie die Gewährung von Bezugsrechten an Mitglieder des Vorstands betreffen. Im Übrigen ist der Vorstand zur Festlegung dieser Einzelheiten ermächtigt. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung von § 5 Absätze 1 und 4 der Satzung entsprechend dem Umfang der Kapitalerhöhung aus bedingtem Kapital zu ändern.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 10. Mai 2014 einmalig oder mehrmals bis zu EUR 2.939.472,00 gegen Bar- und / oder Sacheinlagen durch Ausgabe von neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2009 / I). Den Aktionären ist dabei ein Bezugsrecht einzuräumen. Die neuen Aktien können auch von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in den folgenden Fällen auszuschließen:

für Spitzenbeträge;
wenn die neuen Aktien gegen Bareinlagen zu einem Ausgabepreis ausgegeben werden, der den Börsenpreis der im Wesentlichen gleich ausgestatteten, bereits börsennotierten Aktien während der letzten fünf Börsenhandelstage vor dem Tag der Festlegung des Ausgabebetrags durch den Vorstand nicht wesentlich im Sinne des § 203 Abs. 1 Satz 1 und 2 AktG und des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unterschreitet; diese Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss gilt jedoch nur insoweit, wie der anteilige Betrag der neuen Aktien am Grundkapital zusammen mit dem anteiligen Betrag am Grundkapital sonstiger Aktien, die von der Gesellschaft gegebenenfalls während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß oder entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG auf der Grundlage einer durch die Hauptversammlung beschlossenen Kapitalerhöhung, der Ausnutzung eines genehmigten Kapitals oder nach Rückerwerb ausgegeben worden sind oder auf die seit dem 11. Mai 2009 unter Ausschluss des Bezugsrechts entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ein Umtausch- oder Bezugsrecht durch Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen eingeräumt worden ist, zehn von Hundert (10 %) des Grundkapitals zum Zeitpunkt der Eintragung dieser Ermächtigung in das Handelsregister oder – falls geringer – zum jeweiligen Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt;
für Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, um die neuen Aktien Dritten im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder beim Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder anderen Vermögenswerten zum Erwerb anbieten zu können;
soweit es erforderlich ist, um Inhabern von Optionsrechten oder Gläubigern von Wandelschuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder deren nachgeordneten Konzernunternehmen ausgegeben werden, ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Optionsoder Wandlungsrechte bzw. nach Erfüllung von Wandlungspflichten zustünde.

Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der Kapitalerhöhung aus dem Genehmigten Kapital 2009 / I festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung der Satzung nach Durchführung der Erhöhung des Grundkapitals aus dem Genehmigten Kapital 2009 / I oder nach Ablauf der Ermächtigungsfrist entsprechend dem Umfang der Kapitalerhöhung aus dem Genehmigten Kapital 2009 / I anzupassen.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 10. Mai 2014 einmalig oder mehrmals bis zu EUR 11.757.889,00 gegen Bar- und / oder Sacheinlagen durch Ausgabe von neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2009 / II). Den Aktionären ist dabei ein Bezugsrecht einzuräumen. Die neuen Aktien können auch von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in den folgenden Fällen auszuschließen:

für Spitzenbeträge;
für Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, um die neuen Aktien Dritten im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder beim Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder anderen Vermögenswerten zum Erwerb anbieten zu können.

Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der Kapitalerhöhung aus dem Genehmigten Kapital 2009 / II festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung der Satzung nach Durchführung der Erhöhung des Grundkapitals aus dem Genehmigten Kapital 2009 / II oder nach Ablauf der Ermächtigungsfrist entsprechend dem Umfang der Kapitalerhöhung aus dem Genehmigten Kapital 2009 / II anzupassen.

KONZERNABSCHLUSS UND ANHANG 2009

GEMÄSS INTERNATIONAL FINANCIAL REPORTING STANDARDS (IFRS)

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

KONZERN-BILANZ

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS

ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS

Grundlagen, Grundsätze und Methoden

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Erläuterungen zur Konzernbilanz

Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Risiken und Risikomanagement

Angaben zu Aktienoptionsprogrammen

Sonstige Angaben

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2009

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TEUR Anhang 2008 2009
Umsatzerlöse 1 2.586 4.260
Kosten der umgesetzten Leistung -1.698 -2.798
Bruttogewinn 2 888 1.462
Sonstige Erträge 3 1.129 535
Kosten für Forschung und Entwicklung 4 -10.028 -7.349
Kosten für Marketing und Geschäftsentwicklung 4 -857 -1.188
Kosten der Verwaltung 4 -3.442 -3.270
Sonstige Aufwendungen 6 -440 -408
Betriebsergebnis (EBIT) 7 -12.750 -10.218
Zinserträge 8 682 191
Zinsaufwendungen 8 -30 -8
Sonstiges Finanzergebnis 8 40 14
Ergebnis vor Ertragsteuern -12.058 -10.021
Ertragsteuern 9 -213 -202
Jahresfehlbetrag -12.271 -10.223
Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) in EUR 10 -0,47 -0,35

AUFSTELLUNG DER IM KONZERN-EIGENKAPITAL ERFASSTEN ERTRÄGE UND AUFWENDUNGEN

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TEUR Anhang 2008 2009
Jahresfehlbetrag -12.271 -10.223
Marktpreisanpassungen für Wertpapiere 23 -459 408
Im Konzern-Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen, gesamt 23 -459 408
Gesamteinkommen -12.730 -9.815

KONZERN-BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2009

AKTIVA

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TEUR Anhang 31.12.2008 31.12.2009
Langfristiges Vermögen
Immaterielle Vermögenswerte 12, 14 4.536 4.753
davon: Firmenwert 12, 14 2.625 2.625
Sachanlagen 13, 14 692 572
Latente Steuern 15 629 391
Summe langfristiges Vermögen 5.857 5.716
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte 16 125 160
Forderungen 17 727 1.993
Marktgängige Wertpapiere 18 2.286 2.182
Liquide Mittel 19 9.814 3.954
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 20 1.474 2.349
Summe kurzfristiges Vermögen 14.426 10.638
Summe Aktiva 20.283 16.354
PASSIVA
TEUR Anhang 31.12.2008 31.12.2009
Eigenkapital 21
Gezeichnetes Kapital 21 26.724 29.395
Kapitalrücklage 22 3.567 6.227
Verlustvortrag 0 -12.271
Jahresfehlbetrag -12.271 -10.223
Kumuliertes übriges Eigenkapital 23 -1.452 -1.044
Summe Eigenkapital 16.568 12.084
Langfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen 25 38 9
Summe langfristige Verbindlichkeiten 38 9
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 26 1.027 2.091
Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen 28 28
Erhaltene Anzahlungen 27 1.254 720
Andere Verbindlichkeiten 28 887 851
Rückstellungen 29 481 571
Summe kurzfristige Verbindlichkeiten 3.677 4.261
Summe Passiva 20.283 16.354

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2009

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TEUR Anhang 2008 2009
Liquide Mittel am Anfang des Berichtsjahres 6.646 9.814
Operative Geschäftstätigkeit 31
Ergebnis vor Ertragsteuern -12.058 -10.021
Anpassungen für:
Abschreibungen auf Sachanlagen 667 330
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 1.839 446
Verlust aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten 6 0
Personalaufwand aus Aktienoptionen 5 120 175
Fremdwährungsverluste 12 12
Kursgewinne aus Wertpapieren -21 0
Zinserträge 8 -682 -191
Zinsaufwendungen 8 30 8
Steuern -296 -79
Zahlungsunwirksame Erträge 0 -106
Betriebsergebnis vor Änderungen des Umlaufvermögens -10.383 -9.426
Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte -2.800 -2.107
Zunahme (2008: Abnahme) der Vorräte 112 -35
Zunahme der kurzfristigen Verbindlichkeiten 2.609 736
Aus operativer Geschäftstätigkeit erwirtschaftete liquide Mittel -10.462 -10.832
Erhaltene Zinsen 692 211
Gezahlte Zinsen -30 -8
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit -9.800 -10.629
Investitionstätigkeit 32
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen -74 -209
Einzahlungen aus dem Verkauf von langfristigem Vermögen 1 0
Einzahlungen aus Investitionsförderung 11 100 0
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -184 -115
Zugänge aus aktivierten Entwicklungskosten 12 0 -371
Einzahlungen aus dem Abgang von marktgängigen Wertpapieren 625 500
Einzahlungen aus dem Abgang von Finanzanlagen 1.000 0
Cashflow aus Investitionstätigkeit 1.468 -195
Finanzierungstätigkeit 33
Auszahlungen für die Schaffung neuer Aktien -2.037 -189
Einzahlungen aus der Ausgabe neuer Aktien 21 13.533 5.182
Auszahlungen für Leasingfinanzierung -19 -29
Einzahlungen aus der Ausübung von Aktienoptionen 22 0
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 11.500 4.964
Cashflow 3.168 -5.860
Liquide Mittel am Ende des Berichtsjahres 9.814 3.954

ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS ZUM 31. DEZEMBER 2009

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TEUR Anhang Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Verlustvortrag
31.12.2007 18.253 13.712 -13.151
Gesamteinkommen 0 0 0
Kapitalerhöhung aus Aktienoptionen 8.458 0 0
Agio aus Aktienausgabe 0 5.075 0
Kapitalbeschaffungskosten 0 -2.198 0
Ausübung von Aktienoptionen 13 9 0
Personalaufwand aus Aktienoptionen 0 120 0
Verrechnung Jahresfehlbetrag 2007 0 -13.151 13.151
Übertrag Jahresfehlbetrag 2008 in den Verlustvortrag 0 0 -12.271
31.12.2008 26.724 3.567 -12.271
Gesamteinkommen 0 0 0
Kapitalerhöhung aus Aktienoptionen 21 2.671 0 0
Agio aus Aktienausgabe 22 0 2.511 0
Kapitalbeschaffungskosten 0 -26 0
Personalaufwand aus Aktienoptionen 5 0 175 0
Übertrag Jahresfehlbetrag 2009 in den Verlustvortrag 0 0 -10.223
31.12.2009 29.395 6.227 -22.494

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TEUR Anhang Jahresfehlbetrag Kumul.übr. Eigenkapital Konzern-Eigenkapital
31.12.2007 0 -993 17.821
Gesamteinkommen -12.271 -459 -12.730
Kapitalerhöhung aus Aktienoptionen 0 0 8.458
Agio aus Aktienausgabe 0 0 5.075
Kapitalbeschaffungskosten 0 0 -2.198
Ausübung von Aktienoptionen 0 0 22
Personalaufwand aus Aktienoptionen 0 0 120
Verrechnung Jahresfehlbetrag 2007 0 0 0
Übertrag Jahresfehlbetrag 2008 in den Verlustvortrag 12.271 0 0
31.12.2008 0 -1.452 16.568
Gesamteinkommen -10.223 408 -9.815
Kapitalerhöhung aus Aktienoptionen 21 0 0 2.671
Agio aus Aktienausgabe 22 0 0 2.511
Kapitalbeschaffungskosten 0 0 -26
Personalaufwand aus Aktienoptionen 5 0 0 175
Übertrag Jahresfehlbetrag 2009 in den Verlustvortrag 10.223 0 0
31.12.2009 0 -1.044 12.084

ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS

GRUNDLAGEN, GRUNDSÄTZE UND METHODEN

GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Epigenomics („Epigenomics“ oder die „Gesellschaft”) wurde im Jahr 1998 als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) gegründet und hat ihren Geschäftssitz in Berlin, Deutschland. Sie wurde im Jahr 2000 in eine Aktiengesellschaft (AG) umgewandelt und ist seither im Handelsregister Charlottenburg unter HRB 75861 eingetragen. Seit dem 19. Juli 2004 ist die Gesellschaft im Segment „Prime Standard“ der Frankfurter Wertpapierbörse notiert (Tickersymbol: ECX).

Unternehmenszweck der Gesellschaft ist laut Satzung die Entwicklung und Vermarktung von Verfahren und Vorrichtungen zur Gewinnung spezieller epigenetischer Parameter in großen Mengen wie beispielsweise DNA-Methylierungsmuster sowie der zu deren Beschaffung und Auswertung notwendigen informationstechnologischen Grundlagen. Der Schwerpunkt der Gesellschaft liegt auf der Entwicklung neuartiger molekulardiagnostischer Produkte im Bereich Onkologie.

GRUNDSÄTZE

Die Epigenomics AG hat ihren Konzernabschluss im Einklang mit § 315a HGB ohne vorzeitige Anwendung der Vorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) und unter Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, aufgestellt, die am Bilanzstichtag 31. Dezember 2009 in Kraft waren und wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind. Darüber hinaus steht dieser Abschluss im Einklang mit den Deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS).

Der Grundsatz der Unternehmensfortführung gemäß IAS 1.25 „Darstellung des Abschlusses“ wurde berücksichtigt.

Diesem Konzernabschluss liegt der Berichtszeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2009 zugrunde. Die Konzernwährung ist der Euro (EUR).

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt.

FÜR DIE BERICHTSPERIODE GELTENDE NEUE UND ÜBERARBEITETE IFRS-STANDARDS UND -INTERPRETATIONEN

Die folgenden vom IASB herausgegebenen neuen und geänderten Standards und Interpretationen fanden im vorliegenden Anhang zum Konzernabschluss Berücksichtigung. Ihre Anwendung hatte keine wesentlichen oder gar keine Auswirkungen auf die in diesem Jahresabschluss ausgewiesenen Beträge, könnte sich jedoch auf die bilanzielle Behandlung zukünftiger Transaktionen oder Verträge auswirken.

IAS 1 (überarbeitet in 2007 und geändert in 2008): Darstellung des Abschlusses
Änderungen (2008) zu IAS 7: Kapitalflussrechnungen
Änderungen (2008) zu IAS 12: Ertragsteuern
Änderungen (2008) zu IAS 16: Sachanlagen
Änderungen (2008) zu IAS 18: Erträge
Änderungen (2008) zu IAS 19: Leistungen an Arbeitnehmer
Änderungen (2008) zu IAS 20: Bilanzierung und Darstellung von Zuwendungen der öffentlichen Hand
Änderungen (2008) zu IAS 23 (überarbeitet in 2007): Fremdkapitalkosten
IAS 27 (überarbeitet in 2008): Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS
IAS 28 (überarbeitet in 2008): Anteile an assoziierten Unternehmen
Änderungen (2008) zu IAS 31: Anteile an Joint Ventures
Änderungen (2008) zu IAS 32: Finanzinstrumente: Angaben und Darstellung
Änderungen (2008) zu IAS 33: Ergebnis je Aktie
Änderungen (2008) zu IAS 36: Wertminderung von Vermögenswerten
Änderungen (2008) zu IAS 38: Immaterielle Vermögenswerte
Änderungen (2008) zu IAS 39: Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung
Änderungen (2008) zu IAS 40: Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Änderungen (2008) zu IAS 41: Landwirtschaft
Änderungen (2008) zu IFRS 1: Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards
Änderungen (2008) zu IFRS 2: Aktienbasierte Vergütung
Änderungen (2008) zu IFRS 4: Versicherungsverträge
Änderungen (2008) zu IFRS 5: Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche
Änderungen (2008) zu IFRS 7: Finanzinstrumente: Offenlegung
IFRS 8: Geschäftssegmente
Änderungen (2008) zu IFRIC 1: Änderungen bestehender Rückstellungen für Entsorgungs-, Wiederherstellungs- und ähnliche Verpflichtungen
Änderungen (2008) zu IFRIC 2: Geschäftsanteile an Genossenschaften und ähnlichen Instrumenten
Änderungen (2008) zu IFRIC 9: Neubeurteilung eingebetteter Derivate
IFRIC 13: Kundenbindungsprogramme
Änderungen (2008) zu IFRIC 14: IAS 19 – Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes, Mindestdotierungsverpflichtungen und ihre Wechselwirkung
IFRIC 15: Vereinbarungen über die Errichtung von Immobilien
IFRIC 16: Absicherungen einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb
IFRIC 17: Sachdividenden an Eigentümer
IFRIC 18: Übertragung von Vermögenswerten durch einen Kunden

Des Weiteren hat der IASB in 2009 folgende Standards herausgegeben, die ab dem 1. Januar 2010 verpflichtend anzuwenden sind:

Änderungen zu IAS 17: Leasingverhältnisse
Änderungen zu IAS 36: Wertminderung von Vermögenswerten
Änderungen zu IFRS 2: Aktienbasierte Vergütung
Änderungen zu IFRS 5: Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Die Gesellschaft beabsichtigt, von diesen Änderungen im Konzernabschluss für das am 1. Januar 2010 beginnende Geschäftsjahr Gebrauch zu machen. Die Gesellschaft erwartet von der Anwendung dieser Änderungen keine wesentlichen Auswirkungen.

EINSCHÄTZUNGEN UND ERWARTUNGEN DER GESCHÄFTSLEITUNG

Im Rahmen der Bilanzierung hat die Geschäftsleitung der Gesellschaft mehrere Einschätzungen vorgenommen, die wesentliche Auswirkungen auf die im Jahresabschluss ausgewiesenen Beträge haben. Diese Einschätzungen beziehen sich auf den Firmenwert, die Aktivierung von Entwicklungskosten und die Erfassung latenter Steuern und werden unter den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen bei den betreffenden Positionen erläutert.

Die Erwartungen der Geschäftsleitung zur weiteren Entwicklung beruhen in der Regel auf Konsensusprognosen führender Wirtschafts- und Finanzforschungsinstitute sowie unabhängiger Analysten. Nach den Turbulenzen an den Finanz- und Kapitalmärkten in den vergangenen beiden Jahren herrscht innerhalb dieser Gruppen Uneinigkeit darüber, ob sich die globale Situation im Jahr 2010 verbessern wird oder ein weiteres Jahr der Unsicherheit zu erwarten ist.1 Die strategische Planung der Konzerngeschäftsleitung geht für Epigenomics kurzfristig nicht von einer großen Abhängigkeit von der allgemeinen wirtschaftlichen Situation aus. Die operative Geschäftstätigkeit des Konzerns hängt weniger stark von der Verfügbarkeit oder der Preisentwicklung von Rohstoffen oder industriellen Hilfs- und Betriebsstoffen ab als von den jeweiligen Arbeitsmärkten. Die Geschäftsleitung rechnet für die kommenden Monate nicht mit wesentlichen Veränderungen in diesen Marktsegmenten, die zu einer Beeinträchtigung der Geschäftstätigkeit des Konzerns führen könnten.

1 Für ausführlichere Überlegungen wird auf den Abschnitt „Prognosebericht“ im Konzernlagebericht dieses Geschäftsberichts verwiesen.

Dennoch sollte die labile Verfassung der Kapitalmärkte als wichtiger Faktor bei der derzeit ungesicherten finanziellen Situation des Konzerns nicht unbeachtet bleiben. Tatsächlich wird die wirtschaftliche Entwicklung des Konzerns wahrscheinlich stärker von den Finanzierungsmöglichkeiten abhängen, da im Verlauf des ersten Halbjahres 2010 weitere signifikante Kapitalzuflüsse benötigt werden.

Auf mittlere Sicht wird damit gerechnet, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar stabil bleibt. Die Planungen der Geschäftsleitung beruhen für das Jahr 2010 auf einem durchschnittlichen Wechselkurs von EUR / USD 1,40 bis 1,50. Sie hat dabei auch die Einschätzungen von Finanzexperten und -instituten beachtet, die in Bezug auf diese Währungsrelationen jedoch in der Regel voneinander abweichen.

Mit wesentlichen Veränderungen im rechtlichen Umfeld der wichtigen Industrienationen, die die Diagnostikbranche spürbar treffen könnten, wird nicht gerechnet. Steueränderungen in Deutschland und den USA, die in absehbarer Zukunft unsere Finanzlage deutlich beeinflussen könnten, werden ebenfalls nicht erwartet. Alle unsere zukünftigen Szenarien gehen unverändert davon aus, dass ein weitgehend ungehinderter Zugang zu den benötigten klinischen und biologischen Proben sowie den entsprechenden Daten und Ressourcen besteht, damit die Gesellschaft ihre kommerziellen Projekte durchführen kann.

KONSOLIDIERUNGSKREIS

Dem Konsolidierungskreis gehören die Muttergesellschaft Epigenomics AG (Firmensitz: Kleine Präsidentenstraße 1, 10178 Berlin) und die 100 %ige Tochtergesellschaft Epigenomics, Inc. (Firmensitz: Suite 3800, 901 Fifth Avenue, Seattle, WA 98164-2044, USA) an.

Die beiden Gesellschaften haben unabhängig von ihrer Einbeziehung in den Konzernabschluss für das Berichtsjahr Einzelabschlüsse aufgestellt.

KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

Bei der Kapitalkonsolidierung werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem auf die Muttergesellschaft am Tag des Erwerbs entfallenden Anteil am Eigenkapital der Tochtergesellschaft verrechnet. Ein etwaiger Unterschiedsbetrag wird den Vermögenswerten und Schulden mit dem Betrag zugeordnet, um den deren beizulegende Zeitwerte zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung von ihren Buchwerten abweichen. Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Firmenwert aktiviert.

Alle konzerninternen Geschäftsvorfälle und Zwischenergebnisse werden eliminiert, Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Konzerngesellschaften gegeneinander aufgerechnet.

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

Firmenwert

Ein sich aus einem Erwerb ergebender Firmenwert wird bei seiner erstmaligen Erfassung zu Anschaffungskosten angesetzt und anschließend mit seinen Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungen bewertet. Zu diesem Zweck wird der Firmenwert gemäß IRFS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ in Verbindung mit IAS 36 „Wertminderung von Vermögenswerten“ mindestens einmal jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung (Impairment-Test) unterzogen. Dieser Impairment-Test wird regelmäßig gegen Ende des Kalenderjahres nach der Erstellung der Jahresplanung der Gesellschaft vorgenommen. Der ausgewiesene Firmenwert wurde dem Krebs-Früherkennungsgeschäft des Konzerns als Zahlungsmittel generierender Einheit zugeordnet. Im Rahmen des Impairment-Tests wurden die Nettobuchwerte der Vermögenswerte des Krebs-Früherkennungsgeschäfts ihren Nutzungswerten gegenübergestellt. Als Nutzungswerte wurden dabei die Barwerte der geschätzten künftigen Cashflows dieses Geschäfts definiert.

Die Erwartungen der Geschäftsleitung bezüglich der zukünftigen Cashflows des Krebs-Früherkennungsgeschäfts beruhen zwar auf der jüngsten Geschäftsplanung, sind jedoch mit Risiken und Unsicherheiten behaftet. Die zugrunde liegenden Erwartungen basieren auf der Zusammenarbeit der Gesellschaft mit ihrem Entwicklungspartner Abbott Molecular, Inc., der den Hauptwerttreiber der Gesellschaft – den Darmkrebs-IVD-Test – zur Weiterentwicklung und weltweiten Vermarktung lizenziert hat. Aufgrund dieser Kooperation wurde die Produktentwicklungsplanung für das Krebs-Früherkennungsgeschäft der Gesellschaft entsprechend hochgerechnet und stellt nun die Basis für den aktivierten Firmenwert dar (zu den grundlegenden Annahmen für den genannten Geschäftsplan siehe auch oben „Einschätzungen und Erwartungen der Geschäftsleitung“).

Alle diese Annahmen sind mit Unsicherheiten behaftet und bergen erhebliche Risiken, die zu einer deutlichen Abwertung des Buchwerts des aktivierten Firmenwerts führen können. Im Geschäftsjahr 2009 wurde jedoch kein Wertminderungsbedarf für den aktivierten Firmenwert festgestellt.

Immaterielle Vermögenswerte

Andere immaterielle Vermögenswerte als der Firmenwert werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, angesetzt. Je nach Art des Vermögenswerts beträgt die Nutzungsdauer zwischen drei (Software) und zwanzig Jahren (Patente). Bei einigen Patenten hängt die Nutzungsdauer von der Patentlaufzeit ab. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden in der Ergebnisrechnung dem betrieblichen Bereich zugeordnet, der die Vermögenswerte nutzt. IAS 38 „Immaterielle Vermögenswerte“ wird angewendet. Nach dieser Vorschrift ist ein immaterieller Vermögenswert dann anzusetzen, wenn es wahrscheinlich ist, dass sich aus der Nutzung des Vermögenswerts ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen ergibt, und wenn sich seine Anschaffungs- oder Herstellungskosten hinreichend verlässlich ermitteln lassen. Ein jährlicher Impairment-Test wird für Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten durchgeführt, für die eine außerplanmäßige Wertminderung vermutet wird. Übersteigt der Buchwert eines immateriellen Vermögenswerts am Bilanzstichtag dessen beizulegenden Zeitwert, wird dem durch eine auf Basis des Ergebnisses des Impairment-Tests festgelegte außerplanmäßige Abschreibung Rechnung getragen. Ist der Grund für die außerplanmäßige Abschreibung entfallen, erfolgt eine Zuschreibung bis maximal zu den fortgeführten Anschaffungskosten.

Aktivierte Entwicklungskosten

Ausgaben für Forschung werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen. Ein aus der internen Entwicklung entstandener selbst geschaffener immaterieller Vermögenswert wird dann, aber nur dann, angesetzt, wenn alle nachfolgenden Nachweise gemäß IAS 38.57 „Immaterielle Vermögenswerte“ erbracht wurden:

Nachweis der technischen Realisierbarkeit der Fertigstellung des immateriellen Vermögenswerts, damit er zur Nutzung oder zum Verkauf zur Verfügung stehen wird;
Nachweis der Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen sowie ihn zu nutzen oder zu verkaufen;
Nachweis der Fähigkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen;
Nachweis, wie der immaterielle Vermögenswert einen voraussichtlichen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen wird;
Nachweis der Verfügbarkeit adäquater technischer, finanzieller und sonstiger Ressourcen, um die Entwicklung abschließen und den immateriellen Vermögenswert nutzen oder verkaufen zu können;
Demonstration der Fähigkeit, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Aufwendungen verlässlich zu bewerten.

Der bei der Aktivierung von Entwicklungskosten zunächst angesetzte Betrag ist die Summe der Kosten, die ab dem Zeitpunkt angefallen sind, zu dem der immaterielle Vermögenswert die vorgenannten Ansatzkriterien erstmals erfüllte. Wo kein selbst geschaffener immaterieller Vermögenswert angesetzt werden kann, werden die Entwicklungskosten in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen. Nach erstmaligem Ansatz werden aktivierte Entwicklungskosten wie separat erworbene immaterielle Vermögenswerte auf Basis der Erstbewertung abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen angesetzt.

Sachanlagen

Die Sachanlagen sind mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, bewertet. Neben den direkt zurechenbaren Kosten sind auch angemessene Teile der Gemeinkosten und Abschreibungen in den Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen enthalten. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden um öffentliche und staatliche Zuschüsse gekürzt. Reparaturkosten werden direkt als Aufwand erfasst. Abschreibungen auf Mietereinbauten werden nach der linearen Methode, verteilt über die Restlaufzeit des zugrunde liegenden Mietvertrags, vorgenommen. Bewegliche Sachanlagen werden grundsätzlich linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauer beträgt drei bis acht Jahre für technische und elektronische Ausrüstung und fünf bis zehn Jahre für Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Im Anlagenspiegel (Ziffer 14) werden vollständig abgeschriebene Gegenstände des Sachanlagevermögens so lange mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten und ihren kumulierten Abschreibungen ausgewiesen, bis die betreffenden Vermögenswerte außer Betrieb genommen werden. Im Fall der Veräußerung werden die Vermögenswerte und die kumulierten Abschreibungen als Abgang ausgewiesen. Ein Ertrag bzw. Verlust aus dem Abgang von Vermögenswerten (Veräußerungserlös abzüglich Restbuchwert) wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen Erträgen bzw. Aufwendungen ausgewiesen.

Übersteigt der auf oben beschriebene Weise ermittelte Buchwert einer Sachanlage am Bilanzstichtag deren erzielbaren Betrag, wird dem durch eine außerplanmäßige Abschreibung Rechnung getragen. Der Abschreibungsbedarf wird ermittelt anhand des Verkaufserlöses oder – falls höher – des Barwerts der künftigen Cashflows auf der Grundlage des Nutzungswerts des Vermögenswerts. Ein jährlicher Impairment-Test wird für Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten durchgeführt, für die eine außerplanmäßige Wertminderung vermutet wird. Ist der Grund für die außerplanmäßige Abschreibung entfallen, erfolgt eine Zuschreibung bis maximal zu den fortgeführten Anschaffungskosten.

Leasingverhältnisse

Ein Leasingverhältnis wird als Finanzleasing klassifiziert, wenn durch die Leasingbedingungen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf den Leasingnehmer übertragen werden. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating-Leasingverhältnis klassifiziert.

Latente Steuern

Latente Steuern werden nach den Vorschriften des IAS 12 „Ertragsteuern” ermittelt und als temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten von Vermögenswerten und Schulden in der Handelsbilanz und der entsprechenden Steuerbilanz der betreffenden Unternehmen erfasst. Daneben werden latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge nur erfasst, wenn hinreichend wahrscheinlich ist, dass es zukünftig ein zu versteuerndes Ergebnis in ausreichender Höhe geben wird, gegen den der Steuervorteil der temporären Differenzen realisiert werden kann, und dass sich diese in absehbarer Zeit umkehren. Ist eine solche Nutzung unwahrscheinlich, wird auf die steuerlichen Verlustvorträge eine Wertberichtigung vorgenommen.

Die Ermittlung aktiver und passiver latenter Steuern erfolgt auf der Basis der geltenden lokalen Steuersätze oder zu den Sätzen, mit denen für den Realisierungszeitpunkt gerechnet wird. Latente Steueransprüche und -schulden werden nur miteinander verrechnet, wenn sie gegenüber der gleichen Finanzbehörde bestehen und der Konzern beabsichtigt, die laufenden Steueransprüche und -schulden auf Nettobasis zu verrechnen.

Vorräte

Die Vorräte bestehen hauptsächlich aus Rohstoffen, geringwertigen Verbrauchs- und Gebrauchsmaterialien und sonstigen Produktionsgütern sowie fertigen Erzeugnissen. Sie werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten / Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Die Herstellungskosten der fertigen Erzeugnisse bestehen aus direkt zurechenbaren Einzelkosten, Abschreibungen und dem Produktionsprozess zurechenbaren Gemeinkosten. Zum Bilanzstichtag erfolgte eine Inventur aller Verbrauchs- und Gebrauchsmaterialien sowie der fertigen Erzeugnisse.

Originäre Finanzinstrumente

Die bilanzierten originären Finanzinstrumente umfassen die liquiden Mittel, marktgängigen Wertpapiere, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige Fremdfinanzierungen. Ihre Erstbewertung erfolgt mit den Anschaffungskosten bzw. dem beizulegenden Zeitwert, die Folgebewertung mit den fortgeführten Anschaffungskosten oder dem beizulegenden Zeitwert.

Marktgängige Wertpapiere

Nach den Bestimmungen des IAS 39.9 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ handelt es sich bei marktgängigen Wertpapieren entweder um „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte“ oder um „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“. Im Konzern werden keine finanziellen Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten. Ungeachtet dieser Einstufung werden Finanzinstrumente zu beizulegenden Zeitwerten ausgewiesen und am Handelstag bilanziert. Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte der Wertpapiere werden bis zu deren Abgang oder einer dauerhaften Wertminderung ergebniswirksam oder – falls die Wertpapiere als zur Veräußerung verfügbar gelten – im kumulierten übrigen Eigenkapital erfasst. Ergebniswirksam erfasste Wertminderungen werden rückgängig gemacht, falls eine Zunahme des beizulegenden Zeitwerts objektiv festgestellt werden kann.

Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert am Handelstag bilanziert. Der beizulegende Zeitwert eines derivativen Finanzinstruments entspricht grundsätzlich dessen Marktwert. Die beizulegenden Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten, für die kein notierter Preis vorliegt, werden durch Einzelquotierungen ermittelt, die bei den Hausbanken der Gesellschaft eingeholt werden. Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten werden ergebniswirksam erfasst.

Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten

Finanzielle Vermögenswerte, außer denen, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden an jedem Bilanzstichtag auf Anzeichen einer Wertminderung geprüft. Finanzielle Vermögenswerte gelten als wertgemindert, wenn objektive Hinweise darauf schließen lassen, dass infolge eines oder mehrerer Ereignisse, die nach dem erstmaligen Ansatz des finanziellen Vermögenswerts eintraten, die erwarteten künftigen Cashflows des Vermögenswerts beeinträchtigt sind.

Der Buchwert eines finanziellen Vermögenswerts wird bei allen finanziellen Vermögenswerten direkt um den Wertminderungsverlust gekürzt mit Ausnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, bei denen der Buchwert unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos reduziert wird. Wird eine Forderung aus Lieferungen und Leistungen als uneinbringlich erachtet, wird sie gegen das Wertberichtigungskonto abgeschrieben. Spätere Werterhöhungen vormals abgeschriebener Beträge werden durch Anpassung des Wertberichtigungskontos ergebniswirksam rückgängig gemacht.

Zahlungsmitteläquivalente

Ein Zahlungsmitteläquivalent ist eine äußerst liquide, jederzeit kurzfristig in einen bestimmten Zahlungsmittelbetrag umwandelbare Finanzinvestition, die einem nur unwesentlichen Wertschwankungsrisiko unterliegt (IAS 7.6 „Kapitalflussrechnungen“ ). Finanzinstrumente gelten generell als Zahlungsmitteläquivalente, wenn sie dem Geldmarkt näher sind als dem Anleihemarkt und von einem Schuldner mit dem Rating „Investment Grade“ begeben wurden. Alle derartigen Zahlungsmitteläquivalente müssen jederzeit gegen originäre Zahlungsmittel einlösbar sein.

Geleistete Anzahlungen

Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, werden abgegrenzt und als geleistete Anzahlungen innerhalb der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte ausgewiesen.

Kurzfristige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden gemäß IAS 1.60 „Darstellung des Abschlusses“ als kurzfristig klassifiziert, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Grundsätzlich beträgt der gewöhnliche Geschäftszyklus der Gesellschaft nach dieser Definition zwölf Monate. Im Lizenzgeschäft beläuft sich der Geschäftszyklus auch über mehr als zwölf Monate. Die Verbindlichkeiten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt, die im Wesentlichen ihren Zeitwerten entsprechen.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Erstbewertung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erfolgt mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Produkte und Leistungen. Nach der Erstbewertung werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Fremdwährungsschulden werden zu Marktkursen am Bilanzstichtag umgerechnet. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden ausgebucht, wenn die dieser Schuld zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt oder erloschen ist.

Erhaltene Anzahlungen

Im Voraus vereinnahmte Zuwendungen und F&E-Zahlungen werden als erhaltene Anzahlungen ausgewiesen. Von staatlichen oder vergleichbaren Stellen des Bundes, der Länder und der Gemeinden vorab gewährte Zuschüsse werden nach Projektfortschritt ergebniswirksam über die Laufzeit der Förderprojekte als sonstige Erträge vereinnahmt. Von Kunden vorab erhaltene Zahlungen für zu erbringende F&E-Leistungen oder für Lizenzen werden abgegrenzt und nach Projektfortschritt über die Vertragslaufzeit ertragswirksam aufgelöst.

Rückstellungen

Rückstellungen werden nach IAS 37 „Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen” gebildet, wenn aus einem Ereignis der Vergangenheit eine gegenwärtige Verpflichtung besteht, es wahrscheinlich ist, dass der Konzern diese Verpflichtung erfüllen muss und die Höhe des zugrunde liegenden Betrags verlässlich geschätzt werden kann. Der als Rückstellung angesetzte Betrag stellt die bestmögliche Schätzung der Ausgabe dar, die unter Berücksichtigung der mit der Verpflichtung verbundenen Risiken und Unsicherheiten zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlich ist. In den Fällen, in denen die Rückstellung anhand der Mittelabflüsse bemessen wird, die zur Erfüllung der Verpflichtung voraussichtlich erforderlich sein werden, stellt der Barwert dieser Mittelabflüsse ihren Buchwert dar.

Umsatzrealisierung

Umsätze aus Forschungs- und Entwicklungskooperationen werden in Übereinstimmung mit den Leistungsanforderungen und Vertragsbedingungen auf der Grundlage der Methode der anteiligen Gewinnrealisierung (Percentage-of- Completion-Methode) bei Anfallen der vertraglichen Forschungskosten erfasst und ausgewiesen.

Meilensteinzahlungen werden entsprechend der Meilensteinzahlungsmethode als Umsatz ausgewiesen. Hiernach werden die betreffenden Meilensteinzahlungen als Umsätze erfasst und ausgewiesen, sobald der Geschäftspartner das Erreichen vereinbarter Meilensteine bestätigt hat.

Nicht rückzahlbare Vorauszahlungen werden abgegrenzt und linear über die vertragliche Laufzeit der Zusammenarbeit aufgelöst. Optionale Verlängerungsfristen werden gemäß den zugrunde liegenden Ausübungsbedingungen und ihrer erwarteten Ausübungswahrscheinlichkeit individuell behandelt.

Lizenzerlöse werden periodengerecht in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des zugrunde liegenden Vertrags erfasst. Zeitbezogene Lizenzerlöse werden über die Laufzeit der Vereinbarung linear berücksichtigt. Lizenzerlöse, die auf der Basis von Verkäufen und anderer Bezugsgrößen vereinbart sind, werden auf der Grundlage des zugrunde liegenden Vertrags erfasst.

Umsätze aus Produktverkäufen und sonstigen Dienstleistungen werden erfasst, wenn die Lieferung und der Risikoübergang erfolgt sind und die zu erwartenden Zahlungseingänge verlässlich geschätzt werden können und hinreichend sicher sind.

Kosten der umgesetzten Leistung

Die Kosten der umgesetzten Leistung enthalten Materialaufwendungen für Produktverkäufe, Bestandsveränderungen, erhaltene Leistungen im Zusammenhang mit Produktverkäufen oder anderen Umsatzerlösen sowie an Dritte zu zahlende, durch Produktverkäufe ausgelöste Lizenzgebühren oder andere Umsatzerlöse. Darüber hinaus enthalten die Kosten der umgesetzten Leistung direkt zurechenbare Anteile an Personalaufwendungen, Patent- und Lizenzkosten und Abschreibungen sowie anteilige Gemeinkosten.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Für Forschungsprojekte werden in Einzelfällen Kostenzuschüsse der öffentlichen Hand gewährt. Diese werden teilweise im Voraus gezahlt und dann als erhaltene Anzahlungen behandelt (siehe oben). Zum Teil werden diese Zuschüsse aber auch erst nach erbrachter Leistung und entsprechendem Nachweis geleistet. In diesen Fällen wird nach Projektfortschritt ein sonstiger Vermögenswert ertragswirksam aktiviert.

Investitionszulagen und -zuschüsse der öffentlichen Hand werden direkt mit den Anschaffungskosten der geförderten Vermögenswerte (i.d.R. Sachanlagen) verrechnet und mindern somit deren Buchwert. Eine Zulage wird dann in Form einer verminderten Abschreibung über die Restnutzungsdauer vereinnahmt.

Zuwendungen der öffentlichen Hand sind üblicherweise mit bestimmten Auflagen verbunden, die zum jetzigen Zeitpunkt von der Gesellschaft als erfüllt und auch weiterhin als erfüllbar angesehen werden. Sollte die Erfüllung dieser Auflagen jedoch zukünftig nicht gelingen, werden gegebenenfalls Rückzahlungsverpflichtungen wirksam, welche bislang nicht passiviert wurden.

Kosten für Forschung und Entwicklung

Die Kosten für Forschung und Entwicklung (F&E) enthalten den Personalaufwand des F&E-Bereichs, Materialaufwendungen, Abschreibungen, Bearbeitungsgebühren, Lizenzgebühren und die sonstigen direkt zurechenbaren Aufwendungen für die Forschungs- und / oder Entwicklungsaktivitäten der Gesellschaft (einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf klinische Studien), die nicht als Umsatz generierende Aktivitäten klassifiziert werden können. F&E-Kosten beinhalten darüber hinaus anteilige an die F&E-Abteilungen berechnete Gemeinkosten.

Kosten für Marketing und Geschäftsentwicklung

Die Kosten für Marketing und Geschäftsentwicklung setzen sich zusammen aus dem Personalaufwand für die Bereiche Marketing und Verkauf, Materialaufwendungen, Abschreibungen, Bearbeitungsgebühren und den sonstigen direkt zurechenbaren Aufwendungen für die Unternehmensbereiche Verkauf, Marketing und / oder Geschäftsentwicklung sowie anteiligen an die Abteilung Marketing und Geschäftsentwicklung berechneten Gemeinkosten.

Kosten der Verwaltung

Die Kosten der Verwaltung setzen sich zusammen aus dem Personalaufwand für die Verwaltung, Materialaufwendungen, Abschreibungen, Bearbeitungsgebühren und den sonstigen direkt zurechenbaren Aufwendungen für die Verwaltung der Gesellschaft und deren satzungsmäßige Erfordernisse sowie anteiligen an die Verwaltungsabteilungen berechneten Gemeinkosten. Die Verwaltung setzt sich aus den kaufmännischen Abteilungen und der IT-Systemadministration zusammen.

Aufwand aus gewährten Aktienoptionen

Gewährte Aktienoptionen werden zum beizulegenden Zeitwert unter Verwendung des Optionspreismodells von Black-Scholes bewertet. Der Aufwand wird über die erwartete Optionslaufzeit von bis zu vier Jahren gegen die Kapitalrücklage erfasst. Gemäß IFRS 2.11 „Aktienbasierte Vergütung“ ist für die Bewertung der beizulegende Wert am Tag der Gewährung heranzuziehen.

ENTSCHEIDUNGEN DER GESCHÄFTSLEITUNG ZUR ANWENDUNG VON BILANZIERUNGSMETHODEN / ANNAHMEN

Die Erstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards verlangt bei einzelnen Positionen, dass Annahmen getroffen und Schätzungen vorgenommen werden, die Auswirkungen auf die Bewertung in der Konzernbilanz oder in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung haben können. Dies betrifft auch die Darstellung der Eventualforderungen und -schulden. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Annahmen und Schätzungen abweichen.

Annahmen und Schätzungen sind vor allem erforderlich für:

die Beurteilung, ob die Voraussetzungen für den Ansatz von Entwicklungskosten und für die Werthaltigkeit der selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte erfüllt sind;
die Feststellung einer möglichen Wertminderung (insbesondere bezüglich immaterieller Vermögenswerte wie Firmenwert und Lizenzen);
die Beurteilung der Vertragsbedingungen von einlizenzierten Patent- und Lizenzrechten;
die Beurteilung der Nutzungsdauer von Sachanlagen und langfristigen immateriellen Vermögenswerten;
die Beurteilung der Realisierbarkeit latenter Steueransprüche;
die Beurteilung, ob Wertpapiere als „zur Veräußerung verfügbar” oder als „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten” eingestuft werden;
die Beurteilung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten;
die Beurteilung der Durchführbarkeit und der Art einer vorbereiteten Finanzierungsmaßnahme nach dem Bilanzstichtag und des Betrags, der eingeworben werden kann;
die Vorgabe der Parameter für die Bewertung von Aktienoptionen und
den Ansatz von Rückstellungen (insbesondere die Beurteilung der Eintrittswahrscheinlichkeit).

WÄHRUNGSUMRECHNUNG

In den Einzelabschlüssen sind Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit dem von der Europäischen Zentralbank am letzten Arbeitstag vor dem Bilanzstichtag bekannt gegebenen Euro-Umrechnungskurs bewertet. Durch Termingeschäfte gesicherte Positionen werden mit dem Terminkurs bewertet.

Die Konzern-Berichtswährung der US-amerikanischen Epigenomics, Inc. ist ebenfalls der Euro. Aus diesem Grund betrifft das Umrechnungsrisiko der funktionalen Währung der Epigenomics, Inc. (US-Dollar) in die Konzernwährung (Euro) vollständig den Einzelabschluss dieser Tochtergesellschaft und nicht den Konzernabschluss.

Fremdwährungstransaktionen werden mit dem Wechselkurs zum Transaktionszeitpunkt umgerechnet. Währungsdifferenzen aus der Erfüllung dieser Transaktionen sowie aus der Umrechnung zum Bilanzstichtagskurs werden ergebniswirksam in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

Die Wechselkurse des US-Dollar und des Britischen Pfund als den beiden Fremdwährungen von Bedeutung für den Konzernabschluss haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:

Stichtagskurse

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31.12.2008 31.12.2009
EUR / USD 1,3917 1,4406
EUR / GBP 0,95250 0,88810

Durchschnittskurse

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2008 2009
EUR / USD 1,4726 1,3963
EUR / GBP 0,80255 0,88998

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1. UMSATZERLÖSE

Der Gesamtumsatz setzte sich aus den folgenden Umsatzarten zusammen:

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2008 2009
TEUR in % vom Gesamtumsatz TEUR in % vom Gesamtumsatz
--- --- --- --- ---
Lizenzen und Lizenzerlöse 1.167 45 1.709 40,1
F&E-Zahlungen 954 37 2.321 54,5
Erstattungen 463 18 197 4,6
Sonstiges 2 0 33 0,8
Gesamt 2.586 100 4.260 100,0

Von den Umsatzerlösen wurden 56 % (2008: 64 %) mit Kunden in Europa und 44 % (2008: 36 %) mit Kunden in Nordamerika und der restlichen Welt getätigt.

2. BRUTTOERGEBNIS

Das in 2009 erzielte Bruttoergebnis von TEUR 1.462 (2008: TEUR 888) entspricht einer Bruttomarge von 34 % (2008: 34 %).

3. SONSTIGE ERTRÄGE

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TEUR 2008 2009
Kursgewinne aus der Währungsumrechnung 539 241
Rechnungskorrekturen für das Vorjahr 54 108
Forschungszuwendungen von Dritten 86 99
– davon: von der öffentlichen Hand 39 75
Erträge aus dem Abgang von Vermögenswerten 34 34
Erträge aus Untervermietung 59 23
Diverse Erstattungen 51 11
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 279 9
Versicherungsleistungen 1 7
Sonstige 26 3
Gesamt 1.129 535

4. KOSTENANALYSE

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2008

TEUR
Kosten der umgesetzten Leistung Kosten für F&E Kosten für Marketing und Geschäftsentwicklung Kosten der Verwaltung Gesamt
Ge- und Verbrauchsmaterial 259 1.223 0 0 1.482
Abschreibungen 265 2.180 10 51 2.506
Personalkosten 733 4.028 498 1.822 7.081
Sonstige Kosten 441 2.680 349 1.569 5.039
Aktivierte Entwicklungskosten 0 -83 0 0 -83
Gesamt 1.698 10.028 857 3.442 16.025

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2009

TEUR
Kosten der umgesetzten Leistung Kosten für F&E Kosten für Marketing und Geschäftsentwicklung Kosten der Verwaltung Gesamt
Ge- und Verbrauchsmaterial 747 1.376 33 6 2.162
Abschreibungen 114 598 14 50 776
Personalkosten 204 3.798 604 1.702 6.308
Sonstige Kosten 1.733 1.948 537 1.512 5.730
Aktivierte Entwicklungskosten 0 -371 0 0 -371
Gesamt 2.798 7.349 1.188 3.270 14.605

5. PERSONALKOSTEN

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TEUR 2008 2009
Löhne und Gehälter 6.089 5.373
Aufwand aus Aktienoptionen 120 175
Sozialversicherungsaufwand 872 760
– davon:
Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung (Deutschland) 280 252
Arbeitgeberbeiträge zu einem 401(k)-Pensionsplan (USA) 66 55
Personalkosten gesamt 7.081 6.308
Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten 97 83
– davon:
Anzahl der operativen Mitarbeiter 72 60
Anzahl der Mitarbeiter in Vertrieb, Marketing und Verwaltung 25 23
Personalkosten je Beschäftigten 73 76

6. SONSTIGE AUFWENDUNGEN

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TEUR 2008 2009
Kursverluste aus Währungsumrechnung 348 401
– davon: aus der Umrechnung latenter Steueransprüche 0 70
Periodenfremder Aufwand 41 0
Nachforderungen aus einer Betriebsprüfung (Sozialversicherung) 36 0
Verlust aus dem Abgang von Vermögenswerten 15 7
Gesamt 440 408

7. BETRIEBSERGEBNIS (EBIT)

Im Berichtsjahr haben sich das ausgewiesene Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und das ausgewiesene Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wie folgt verbessert:

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TEUR 2008 2009
EBIT -12.750 -10.218
Abschreibungen auf materielle Vermögenswerte 669 329
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 1.839 447
EBITDA -10.242 -9.442

8. FINANZERGEBNIS

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TEUR 2008 2009
Zinsen und ähnliche Erträge 682 191
Zinsertrag aus zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten 151 104
Zinsertrag aus liquiden Mitteln 521 79
Zinsertrag aus derivativen Instrumenten 0 8
Zinsertrag aus Forderungen 9 0
Zinsertrag aus bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinstrumenten 1 0
Sonstige Finanzerträge 43 28
Marktpreisanpassung für derivative Instrumente 43 28
Finanzerträge insgesamt 725 219
Zinsaufwendungen -30 -8
Zinsaufwand aus derivativen Instrumenten -30 -8
Sonstige Finanzaufwendungen -3 -14
Anpassung aus dem Abgang von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten 0 -12
Sonstige Finanzkosten -3 -2
Finanzaufwendungen gesamt -33 -22
Finanzergebnis 692 197

Für derivative Finanzinstrumente ergab sich im Geschäftsjahr ein Nettogewinn von TEUR 28 (2008: Nettogewinn von TEUR 13). Für alle anderen Finanzinstrumente ergeben sich die Nettogewinne und -verluste aus der obigen Übersicht.

9. ERTRAGSTEUERN

Der ausgewiesene Ertragsteueraufwand in Höhe von TEUR 202 (2008: TEUR 213) beinhaltet ausschließlich die Steuern der US-Tochtergesellschaft in Seattle.

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TEUR 2008 2009
Laufender Steueraufwand 64 34
Latenter Steueraufwand aus bestehenden Verlustvorträgen 122 80
Latenter Steueraufwand aufgrund temporärer Differenzen zwischen IFRS und US-Steuerrecht 8 88
Sachanlagen 14 78
Kurzfristige Verbindlichkeiten -6 10
Wertberichtigung 19 0
Ertragsteuern gesamt 213 202

Bei der Kalkulation der latenten Steuern für die US-Tochtergesellschaft kam der lokale Steuersatz von 34 % zur Anwendung.

Die Epigenomics, Inc. macht von in der Vergangenheit aktivierten latenten Steuern Gebrauch. Der latente Steueranspruch ermittelte sich auf der Basis ihrer steuerlichen Verlustvorträge im Zusammenhang mit dem Verrechnungspreisabkommen zwischen der Epigenomics AG und ihrer US-Tochtergesellschaft. Die im Rahmen dieser Vereinbarung angewendete „Cost-plus“-Methode führt bei der Epigenomics, Inc. zu einem garantierten jährlichen Gewinn, sodass die Nutzung ihrer steuerlichen Verlustvorträge in der absehbaren Zukunft hinreichend wahrscheinlich ist.

Der latente Steueraufwand aus steuerlichen Verlustvorträgen der Epigenomics, Inc. von TEUR 80 resultiert nicht ausschließlich aus dem laufenden Ergebnis des Berichtsjahres. Gegenläufig sind bislang nicht nachgewiesene zusätzliche steuerliche Verlustabzugspotenziale zum Bilanzstichtag berücksichtigt.

Berechnung des anzuwendenden Steuersatzes:

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2008 2009
Körperschaftsteuer 15,0 % 15,0 %
Solidaritätszuschlag 5,5 % 5,5 %
Gewerbesteuer 14,0 % 14,0 %
zugrunde liegender Gewerbesteuerhebesatz 410 % 410 %
In Deutschland anzuwendender Gesamtsteuersatz für Zwecke der latenten Steuern 29,8 % 29,8 %

Steuerüberleitung:

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TEUR 2008 2009
Ergebnis vor Ertragsteuern -12.058 -10.021
Erwarteter Steueraufwand -3.593 -2.957
Nicht aktivierungsfähige Verlustvorträge 4.171 3.396
Effekt ausländischer Steuersätze -16 3
Steuereffekt aus nicht abzugsfähigen Betriebsausgaben 26 25
Effekt aus steuerfreien Erträgen -3 0
Kosten der Kapitalerhöhung -234 -259
Sonstige Effekte -138 -6
Effektiver Steueraufwand 213 202
Effektiver Steuersatz -1,8 % -2,0 %

Der erwartete Steueraufwand des Berichtsjahres wurde ermittelt, indem auf das Vorsteuerergebnis des Konzerns der erwartete gewichtete Konzern-Durchschnittssteuersatz angewendet wurde. Dieser betrug im Berichtsjahr 29,5 %. Im Vorjahr wurde an dieser Stelle mit dem Steuersatz des Mutterunternehmens von 29,8 % gerechnet.

10. ERGEBNIS JE AKTIE

Das (unverwässerte) Ergebnis je Aktie errechnet sich durch Division des Konzernjahresfehlbetrags durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien.

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2008 2009
Jahresfehlbetrag in TEUR -12.271 -10.223
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien 26.007.110 29.172.133
Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) in EUR -0,47 -0,35

Die von der Gesellschaft gewährten und im Umlauf befindlichen Aktienoptionen haben gemäß IAS 33.41 und IAS 33.43 „Ergebnis je Aktie“ einen Verwässerungsschutz. Daher entspricht das verwässerte dem unverwässerten Ergebnis je Aktie. Die Anzahl der zum Bilanzstichtag ausgegebenen Aktien betrug 29.394.724 Stück.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

LANGFRISTIGES VERMÖGEN

11. INVESTITIONSFÖRDERUNG

Im Berichtszeitraum hat die Gesellschaft keine die Buchwerte beeinflussenden Investitionsförderungen erhalten. Im Vorjahr hatte die Epigenomics AG in Deutschland eine staatliche Investitionszulage in Höhe von TEUR 100 erhalten, die von den Anschaffungskosten abgesetzt wurde.

12. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

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TEUR Software Lizenzen / Patente Firmenwert Entwicklungskosten Summe immaterielle Vermögenswerte
1.1.2008 Anschaffungskosten 666 5.236 3.351 5 9.258
Zugänge 2 211 0 83 296
Abgänge -51 -786 0 0 -837
31.12.2008 Anschaffungskosten 617 4.661 3.351 88 8.717
Zugänge 82 210 0 371 663
Abgänge -13 0 0 0 -13
31.12.2009 Anschaffungskosten 686 4.871 3.351 459 9.367
1.1.2008 Kumulierte Abschreibungen 553 1.895 726 0 3.174
Zugänge 87 1.730 0 22 1.839
Abgänge -50 -782 0 0 -832
31.12.2008 Kumulierte Abschreibungen 590 2.843 726 22 4.181
Zugänge 30 360 0 56 446
Abgänge -13 0 0 0 -13
31.12.2009 Kumulierte Abschreibungen 607 3.203 726 78 4.614
31.12.2008 Nettobuchwerte 27 1.818 2.625 66 4.536
31.12.2009 Nettobuchwerte 79 1.668 2.625 381 4.753

Die ausgewiesenen Lizenzen und Patente beinhalten im Wesentlichen die Anschaffungskosten für erworbene Patente und exklusive Nutzungsrechte an Eigentumsrechten Dritter. Diese Anschaffungskosten resultieren in der Regel aus Vorauszahlungen. Für den überwiegenden Teil der Lizenzrechte hat die Gesellschaft zusätzliche jährliche Mindestgebühren zu entrichten, die sofort als laufender Aufwand erfasst werden. Die Lizenzvereinbarungen können in der Regel kurzfristig gekündigt werden. Einige dieser Lizenzrechte sind für das Geschäftsmodell der Gesellschaft jedoch von essenzieller Bedeutung.

Der aktivierte Firmenwert wurde im Dezember 2009 einer Werthaltigkeitsprüfung gemäß IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ und IAS 36 „Wertminderung von Vermögenswerten“, dem sogenannten Impairment-Test, unterzogen. Der Firmenwert stammt aus dem Erwerb der Orca Biosciences (heute: Epigenomics, Inc.) im Jahr 2001 und ist dem Früherkennungsgeschäft der Gesellschaft als der Zahlungsmittel generierenden Einheit zugeordnet. Dem Test lag die aktuelle Geschäftsplanung der Gesellschaft für das Früherkennungsgeschäft zugrunde. Nach dieser Geschäftsplanung werden sich künftige Cashflows im Rahmen eines Partnermodells aus Meilensteinzahlungen, F&E-Zahlungen, Produktverkäufen und Lizenzgebühren ergeben. Die Planungen orientieren sich dabei an den bestehenden Verträgen mit den kommerziellen Partnern der Gesellschaft. Es wurden branchenübliche Wachstumsraten angenommen. Aufgrund des Geschäftsmodells, des erwarteten Produktlebenszyklus und der zugrunde liegenden Patentlaufzeiten wurden die Cashflows über einen Zeitraum von zehn Jahren geplant. Alle zukünftigen Cashflows werden mit ihrem Nettobuchwert bewertet. Der im Berichtsjahr angewandte Abzinsungsfaktor betrug 25 %. Es wurde keine Wertminderung festgestellt.

Im Jahr 2009 hat die Gesellschaft die bei der Entwicklung ihrer Epi proColon- und Epi proLung-Produkte angefallenen Entwicklungsaufwendungen in Höhe von TEUR 371 aktiviert, da die dafür notwendigen Bedingungen gemäß IAS 38.57 erfüllt waren. Die Nutzungsdauer dieser aktivierten Entwicklungsleistungen wurde gemäß dem erwarteten Produktlebenszyklus auf drei Jahre festgelegt.

Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte über TEUR 663 in 2009 (2008: TEUR 296) enthalten nicht liquiditätswirksame Zugänge in Höhe von TEUR 176 (2008: TEUR 0).

13. SACHANLAGEN

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TEUR Geschäftsausstattung und Mietereinbauten Technische Ausstattung Sonstige Sachanlagen Summe Sachanlagen
1.1.2008 Anschaffungskosten 846 5.619 75 6.540
Zugänge 0 164 1 165
Abgänge -32 -945 -4 -981
31.12.2008 Anschaffungskosten 814 4.838 72 5.724
Zugänge 10 175 27 212
Abgänge -283 -931 -7 -1.221
31.12.2009 Anschaffungskosten 541 4.082 92 4.715
1.1.2008 Kumulierte Abschreibungen 762 4.513 57 5.332
Zugänge 33 628 6 667
Abgänge -32 -932 -3 -967
31.12.2008 Kumulierte Abschreibungen 763 4.209 60 5.032
Zugänge 44 281 5 330
Abgänge -283 -929 -7 -1.219
31.12.2009 Kumulierte Abschreibungen 524 3.561 58 4.143
31.12.2008 Nettobuchwerte 51 629 12 692
31.12.2009 Nettobuchwerte 17 521 34 572

14. ANLAGENSPIEGEL

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TEUR Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Finanzanlagen Summe Anlagen
1.1.2008 Anschaffungskosten 9.258 6.540 1.000 16.798
Zugänge 296 165 0 461
Abgänge -837 -981 -1.000 -2.818
31.12.2008 Anschaffungskosten 8.717 5.724 0 14.441
Zugänge 663 212 0 875
Abgänge -13 -1.221 0 -1.234
31.12.2009 Anschaffungskosten 9.367 4.715 0 14.082
1.1.2008 Kumulierte Abschreibungen 3.174 5.332 0 8.506
Zugänge 1.839 667 0 2.506
Abgänge -832 -967 0 -1.799
31.12.2008 Kumulierte Abschreibungen 4.181 5.032 0 9.213
Zugänge 446 330 0 776
Abgänge -13 -1.219 0 -1.232
31.12.2009 Kumulierte Abschreibungen 4.614 4.143 0 8.757
31.12.2008 Nettobuchwerte 4.536 692 0 5.228
31.12.2009 Nettobuchwerte 4.753 572 0 5.325

In den gesamten Abschreibungen der Berichtsperiode von TEUR 776 (2008: TEUR 2.506) sind außerplanmäßige Abschreibungen von TEUR 187 (2008: TEUR 1.580) enthalten, die auf der Entscheidung der Geschäftsleitung beruhen, bestimmte einlizenzierte Technologien nicht mehr zu verwenden.

15. AKTIVE LATENTE STEUERN

In Vorjahren waren in Verbindung mit steuerlichen Verlustvorträgen der Epigenomics, Inc. sowie temporären Unterschieden zwischen IFRS und dem US-Steuerrecht latente Steuern aktiviert worden (siehe auch Ziffer 9 „Ertragsteuern”). Zum Bilanzstichtag wurden diese aktiven latenten Steuern mit TEUR 391 bewertet. Aufgrund des steuerpflichtigen Gewinns der US-Tochtergesellschaft wurden sie im Berichtsjahr mit TEUR 168 in Anspruch genommen. Auf die Aktivierung noch höherer Ansprüche gegenüber den US-amerikanischen Steuerbehörden wurde insofern verzichtet, als solche Ansprüche zum aktuellen Zeitpunkt von diesen noch nicht anerkannt worden sind bzw. ihre spätere Nutzbarkeit als nicht gesichert angesehen werden muss.

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TEUR 2008 2009
1. Januar 778 629
Latenter Steueraufwand -130 -168
Anpassung der Wertberichtigung -19 0
Fremdwährungsanpassung 0 -70
31. Dezember 629 391

Für die deutsche Muttergesellschaft ergeben sich die in der nachfolgenden Tabelle dargestellten latenten Steuersachverhalte:

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Latente Steueransprüche Latente Steuerverbindlichkeiten
TEUR 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2009
--- --- --- --- ---
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 0 229 91 121
Kurzfristige Vermögenswerte 0 0 2 253
Eigenkapital 0 0 1.273 0
Kurzfristige Verbindlichkeiten 25 0 0 26
Gesamt 25 229 1.366 400

Seit ihrer Gründung bis zum 31.12.2008 hat die Gesellschaft steuerliche Verlustvorträge in Deutschland von rund EUR 99 Mio. (für Körperschaftsteuer) bzw. EUR 97 Mio. (für Gewerbesteuer) angesammelt. Daneben rechnet die Gesellschaft damit, ihren kumulierten steuerlichen Verlust durch die Einreichung ihrer Steuererklärungen für das Jahr 2009 weiter deutlich zu erhöhen. Da das deutsche Finanzamt in der Vergangenheit die Anrechenbarkeit der Verlustvorträge teilweise in Zweifel gezogen hat, ist bislang noch nicht sicher, in welcher Höhe diese Verlustvorträge künftig zu latentem Steuerertrag führen werden.

Da die zuvor genannten Tatbestände gegenüber der gleichen Steuerbehörde geltend zu machen sind, wurde in Übereinstimmung mit IAS 12.71ff „Ertragsteuern“ eine Saldierung der entsprechenden Steuererträge und -aufwendungen vorgenommen. Da die gegenwärtigen Planungen der Gesellschaft in Bezug auf das Erreichen der Gewinnschwelle nach wie vor mit erheblichen Unsicherheiten behaftet sind, wurden diese latenten Steueransprüche in vollem Umfang wertberichtigt.

KURZFRISTIGES VERMÖGEN

16. VORRÄTE

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TEUR 31.12.2008 31.12.2009
Gebrauchs- und Verbrauchsmaterialien, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 106 123
Fertigerzeugnisse 19 37
Vorräte gesamt 125 160

17. FORDERUNGEN

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich im Wesentlichen aus Forderungen gegenüber Entwicklungspartnern, Kunden und Lizenznehmern zusammen. Diese Forderungen sind unverzinslich und unterliegen daher keinem Zinsrisiko. Die Buchwerte der Forderungen entsprechen ihren beizulegenden Zeitwerten. Die Buchwerte am Bilanzstichtag stellten das maximale Ausfallrisiko dar.

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TEUR 31.12.2008 31.12.2009
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, brutto 765 1.993
Wertberichtigung für zweifelhafte Forderungen -38 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto 727 1.993

Am Bilanzstichtag waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 1.603 noch nicht fällig (31.12.2008: TEUR 0). Für die weiteren nicht fälligen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 352 wurde noch keine Rechnung gestellt (31.12.2008: TEUR 470). Forderungen in Höhe von TEUR 38 waren überfällig, aber weniger als 30 Tage (31.12.2008: TEUR 251), und nicht wertgemindert, da es keine Anzeichen dafür gab, dass die Schuldner nicht in der Lage waren, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Die gesamten Forderungen in Höhe von TEUR 1.993 enthalten eine einzelne Forderung in Höhe von TEUR 1.400 an unseren Kooperationspartner Abbott, die kurz nach dem Bilanzstichtag fällig war und vom Debitor beglichen wurde.

18. MARKTGÄNGIGE WERTPAPIERE

Alle marktgängigen Wertpapiere am 31. Dezember 2009 in Höhe von TEUR 2.182 (31.12.2008: TEUR 2.286) wurden gemäß IAS 39.9 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ als zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente behandelt.

Nach der Investitionsrichtlinie der Gesellschaft unterliegt jede Wertpapieranlage strengen Kriterien. Sie beschränken die Anlagen unter anderem auf ausschließlich in Euro nominierte Wertpapiere und auf ein offizielles Kapitalmarkt-Rating des Emittenten oder der Wertpapiere nicht unter „Investment Grade“. Die Gesellschaft hat in den vier zurückliegenden Berichtsjahren jedoch keine Anlagen in marktgängige Wertpapiere getätigt.

Alle ausgewiesenen Wertpapiere unterliegen den üblichen Markt- und Zinsrisiken. Bei den Zinsrisiken handelt es sich meist um Preisrisiken; für einige Wertpapiere existiert jedoch auch ein Zinssatz-Cashflow-Risiko. Wechselkursrisiken werden durch den Verzicht auf Finanzanlagen in anderer Währung als dem Euro minimiert.

Der Marktwert aller marktgängigen Wertpapiere ergibt sich aus ihren Börsennotierungen zum jeweiligen Bilanzstichtag. Alle Wertpapiere wurden im Berichtsjahr auf aktiven Märkten gehandelt.

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TEUR 31.12.2008 31.12.2009
Unternehmensanleihen 2.098 1.966
Pfandbriefe 188 216
Gesamt 2.286 2.182

Die Anlagestrategie der Gesellschaft sieht die Verteilung der verschiedenen Wertpapiere auf unterschiedliche Fälligkeiten vor.

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TEUR Marktwert 31.12.2008 in % Marktwert 31.12.2009 in %
Fälligkeiten der marktgängigen Wertpapiere
< 1 Jahr 485 21,2 0 0,0
1–2 Jahre 0 0,0 896 41,1
2–5 Jahre 779 34,1 0 0,0
> 5 Jahre 834 36,5 1.070 49,0
Unbegrenzt 188 8,2 216 9,9
Gesamt 2.286 100,0 2.182 100,0

19. LIQUIDE MITTEL

Die liquiden Mittel gingen zum Bilanzstichtag auf TEUR 3.954 (31.12.2008: TEUR 9.814) zurück. Etwa 72 % davon lauteten zum Bilanzstichtag auf Euro, der verbleibende Teil vorwiegend auf US-Dollar. Die Gesamtsumme ist bei drei verschiedenen Finanzinstituten angelegt.

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TEUR 31.12.2008 31.12.2009
Festgelder 9.162 1.230
Bankguthaben, Kassenbestand, Schecks 652 2.724
Gesamt 9.814 3.954

20. SONSTIGE KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE

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TEUR 31.12.2008 31.12.2009
Geleistete Anzahlungen 544 923
Aktivierte Finanzierungskosten 0 843
Forderungen gegenüber Finanzbehörden 605 389
Forderungen aus Förderprojekten 136 59
– davon: gegen die öffentliche Hand 11 59
Zinsforderungen 82 59
Überzahlungen 4 18
Vorauszahlungen 8 13
Kautionen 29 0
Sonstige 66 45
– davon: mit einer voraussichtlichen Fälligkeit> 1 Jahr 38 38
Gesamt 1.474 2.349

Zum 31. Dezember 2009 waren Kosten von TEUR 843 (31.12.2008: TEUR 0) im Zusammenhang mit der Vorbereitung einer Finanzierungsmaßnahme in dem Umfang aktiviert, in dem vor dem Bilanzstichtag Leistungen gegenüber der Gesellschaft erbracht worden waren. Diese abgegrenzten Kosten werden im Falle der erfolgreichen Umsetzung dieser Maßnahme mit der Kapitalrücklage verrechnet. Zum Bilanzstichtag wurde eine Verbindlichkeit gebildet.

EIGENKAPITAL

21. ERLÄUTERUNGEN ZUR AKTIENGATTUNG UND KAPITALSTRUKTUR

Das gezeichnete Kapital der Epigenomics AG bestand zum 31. Dezember 2009 ausschließlich aus Stammaktien mit gleichen Rechten und einem Nennwert von je EUR 1,00. Die Anzahl der Aktien erhöhte sich im Verlauf des Berichtsjahres von 26.723.636 auf 29.394.724 Aktien. Durch eine Kapitalerhöhung unter vollständiger Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2008 / I wurden im Februar 2009 insgesamt 2.671.088 neue nennwertlose Inhaberaktien zum Preis von je EUR 1,94 ausgegeben. Diese Kapitalerhöhung wurde am 23. Februar 2009 im Handelsregister Charlottenburg eingetragen. Bis zum 31. Dezember 2009 wurden keine neuen Aktien durch Ausübung von Mitarbeiter-Aktienoptionen geschaffen.

Eigenkapitalstruktur der Epigenomics AG am 31. Dezember:

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EUR 31.12.2008 31.12.2009 Veränderung
Gezeichnetes Kapital 26.723.636 29.394.724 2.671.088
Bedingtes Kapital 4.089.326 2.925.964 -1.163.362
Bedingtes Kapital I 13.508 0 -13.508
Bedingtes Kapital III 139.625 139.625 0
Bedingtes Kapital IV 617.426 617.426 0
Bedingtes Kapital V 647.679 647.679 0
Bedingtes Kapital VI 2.671.088 0 -2.671.088
Bedingtes Kapital VII 0 1.521.234 1.521.234
Genehmigtes Kapital 2.671.088 14.697.361 12.026.273
Genehmigtes Kapital 2008 / I 2.671.088 0 -2.671.088
Genehmigtes Kapital 2009 / I 0 2.939.472 2.939.472
Genehmigtes Kapital 2009 / II 0 11.757.889 11.757.889

Nach Maßgabe des Beschlusses der Hauptversammlung vom 11. Mai 2009 wurden die Bedingten Kapitalia I und VI zurückgezogen bei entsprechender Streichung des § 5 Abs. 4 und 8 der Satzung der Gesellschaft. Die Bedingten Kapitalia III und IV stehen für die Gewährung neuer Aktienoptionen nicht mehr zur Verfügung, da die zugrunde liegenden Fristen für die Gewährung verstrichen sind. Jedoch können im Rahmen dieser älteren Programme noch neue Aktien durch Optionsausübung geschaffen werden.

Das Bedingte Kapital VII und die entsprechende Ergänzung des § 5 Abs. 4 der Satzung der Gesellschaft wurden auf der Hauptversammlung am 11. Mai 2009 beschlossen und am 17. Juni 2009 in das Handelsregister eingetragen. Dieses bedingte Kapital steht für die Schaffung neuer Aktien nach der Ausübung von Aktienoptionen zur Verfügung, die im Rahmen des neuen Aktienoptionsprogramms 09-13 gewährt werden.

Das Bedingte Kapital V steht für die Schaffung neuer Aktien nach der Ausübung von Aktienoptionen zur Verfügung, die die Gesellschaft in Rahmen ihres Aktienoptionsprogramms 06-10 gewährt hat. In 2009 wurden insgesamt 100.000 Aktienoptionen im Rahmen dieses Aktienoptionsprogramms an Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter der Gesellschaft gewährt. Darüber hinaus steht das Bedingte Kapital VII zur Schaffung neuer Aktien nach der Ausübung von Aktienoptionen zur Verfügung, die die Gesellschaft im Rahmen ihres Aktienoptionsprogramms 09-13 gewährt. Im Berichtsjahr wurden im Rahmen dieses Aktienoptionsprogramms insgesamt 270.000 Aktienoptionen an Mitarbeiter der Gesellschaft gewährt.

Im Februar 2009 hat der Vorstand das Genehmigte Kapital 2008 / vollständig in Anspruch genommen und mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft im Rahmen der vorstehend genannten Finanzierungsmaßnahme erhöht. Auf der Hauptversammlung am 11. Mai 2009 haben die Aktionäre der Gesellschaft die Schaffung von zwei weiteren genehmigten Kapitalia (Genehmigtes Kapital 2009 / I und Genehmigtes Kapital 2009 / II) und die entsprechende Ergänzung des § 5 der Satzung der Gesellschaft um die Absätze 9 und 10 beschlossen. Im Rahmen des Genehmigten Kapitals 2009 / I ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 10. Mai 2014 einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt EUR 2.939.472,00 gegen Bar- und / oder Sacheinlagen durch Ausgabe von 2.939.472 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen, wobei im Fall einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen die Aktionäre grundsätzlich ein Bezugsrecht haben.2 Im Rahmen des Genehmigten Kapitals 2009 / II ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 10. Mai 2014 einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt EUR 11.757.889,00 gegen Bar- und / oder Sacheinlagen durch Ausgabe von 11.757.889 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen, wobei im Fall einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen die Aktionäre grundsätzlich ein Bezugsrecht haben.3 Die Genehmigten Kapitalia 2009 / I und 2009 / II und die entsprechende Ergänzung unserer Satzung wurden am 17. Juni 2009 in das Handelsregister eingetragen.

22. KAPITALRÜCKLAGE

Die Kapitalrücklage hat sich im Berichtsjahr von TEUR 3.567 am 31. Dezember 2008 auf TEUR 6.227 am 31. Dezember 2009 hauptsächlich wegen des eingestellten Agios aus der Kapitalerhöhung im Februar 2009 (TEUR 2.511) erhöht.

23. KUMULIERTES ÜBRIGES EIGENKAPITAL

Das kumulierte übrige Eigenkapital ergibt sich aus der erfolgsneutralen Neubewertung von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten. Die tatsächliche Veräußerung von zur Veräußerung verfügbaren neubewerteten finanziellen Vermögenswerten führt zu einer erfolgswirksamen Realisierung der bis dahin angefallenen Unterschiedsbeträge.

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TEUR 2008 2009
Saldo am 1.1. 993 1.452
– Änderungen aufgrund des Abgangs von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten -23 -27
– Neubewertung von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten 482 -381
Saldo am 31.12. 1.452 1.044

24. ANGABEN ZUM KAPITALMANAGEMENT

Der Konzern steuert sein Kapital mit dem Ziel, die Unternehmensfortführung der Konzerngesellschaften sicherzustellen und gleichzeitig den langfristigen Wertzuwachs für die Stakeholder zu maximieren. Die Optimierung des Verschuldungsgrads wird dabei stets im Auge behalten.

Die Kapitalstruktur des Konzerns besteht aus kurzfristigen Verbindlichkeiten, liquiden Mitteln, zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren sowie den Eigenkapitalgebern zurechenbarem Eigenkapital, bestehend aus dem gezeichneten Kapital, der Kapitalrücklage (einschließlich verrechneter Verlustvorträge) und dem kumulierten übrigen Eigenkapital.

In 2009 ging die Konzern-Eigenkapitalquote von 81,7 % am 31. Dezember 2008 auf 73,9 % am 31. Dezember 2009 zurück. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf den Anstieg der kurzfristigen Verbindlichkeiten zurückzuführen.

Die Gesellschaft unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen. Allerdings ist die Gesellschaft verpflichtet, im Rahmen der bestehenden Aktienoptionsprogramme neue Aktien auszugeben.

2 Weitere Einzelheiten über die Ermächtigung zur Ausgabe neuer Aktien finden sich in der Einladung zur Hauptversammlung der Gesellschaft am . Mai 2009, die auf der Website der Gesellschaft veröffentlicht wurde (www.epigenomics.com/de/investorrelations/Haupt_Versammlung/).

3 vgl. Fußnote 2

LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN

25. VERBINDLICHKEITEN AUS LEASINGVERTRÄGEN

Im Berichtsjahr hat die Gesellschaft keine Leasingverträge abgeschlossen. Es bestehen Verbindlichkeiten aus einer im vergangenen Jahr abgeschlossenen Leasingvereinbarung für eine Laboreinrichtung mit einer Restlaufzeit bis zum April 2011. Im Berichtsjahr reduzierten sich die langfristigen Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen um TEUR 29.

KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN

26. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind unverzinslich und im Allgemeinen innerhalb von 30 Tagen fällig und beglichen.

Zum Bilanzstichtag entfallen TEUR 680 der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen auf die Aktivitäten für die Vorbereitung einer Finanzierungsmaßnahme. Sie sind im Zusammenhang mit den aktivierten Finanzierungskosten zu sehen, die als „Sonstige kurzfristige Vermögenswerte“ aktiviert sind (siehe Ziffer 20).

27. ERHALTENE ANZAHLUNGEN

Vorauszahlungen auf von der Epigenomics AG noch zu erbringende Leistungen werden als erhaltene Anzahlungen ausgewiesen. Die im Rahmen von kommerziellen Kooperationen erhaltenen Zahlungen werden über die jeweilige Vertragslaufzeit als Umsatz, die im Rahmen von Förderprojekten erhaltenen Zahlungen über die jeweiligen Projektfortschritte als sonstige Erträge erfasst. Es bestehen für Epigenomics keine Rückzahlungsverpflichtungen.

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TEUR 31.12.2008 31.12.2009
Im Rahmen von kommerziellen Kooperationen erhaltene Zahlungen 1.167 660
Im Rahmen von Förderprojekten erhaltene Zahlungen 87 60
Gesamt 1.254 720

Erhaltene Anzahlungen in Höhe von TEUR 53 am 31. Dezember 2009 (31.12.2008: TEUR: 597), die im Rahmen der Umsatzrealisierung aufgelöst werden, haben eine Laufzeit von mehr als zwölf Monaten. Dies entspricht dem üblichen Zyklus unseres Lizenzgeschäfts.

28. ANDERE VERBINDLICHKEITEN

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TEUR 31.12.2008 31.12.2009
Verbindlichkeiten gegenüber Beschäftigten 396 416
Verbindlichkeiten gegenüber Finanzbehörden 178 234
Abgegrenzte Prüfungskosten 127 119
Erhaltene Anzahlungen 0 45
Verbindlichkeiten gegenüber Sozialversicherungsträgern 29 21
Abgegrenzte Aufsichtsratstantiemen 25 0
Verbindlichkeiten aus Förderprojekten 13 0
Verbindlichkeiten aus derivativen Instrumenten 85 0
Sonstige 34 16
Gesamt 887 851

29. RÜCKSTELLUNGEN

Zum 31. Dezember 2009 addierten sich die Rückstellungen der Gesellschaft auf insgesamt TEUR 571. Sie wurden im Wesentlichen gebildet für:

mögliche Verpflichtungen aus Lizenzverträgen, die von noch ausstehenden Patentgerichtsurteilen abhängig sind;
ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern im Rahmen des deutschen Arbeitnehmererfindergesetzes;
Aufwendungen im Zusammenhang mit der Hauptversammlung und
sonstige betriebliche Aufwendungen, bei denen hinsichtlich des Zeitpunkts des Anfalls oder der Höhe des Betrags zum Stichtag noch Unsicherheit bestand.

Während bei den sonstigen Rückstellungen mit einer Inanspruchnahme überwiegend in den nächsten zwölf Monaten gerechnet wird, können die Zeitpunkte einer möglichen Inanspruchnahme der Lizenz- und Personalrückstellungen auch weiter in der Zukunft liegen.

Veränderungen der kurzfristigen Rückstellungen:

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TEUR Lizenzrückstellungen Personalrückstellungen Rückstellungen für Förderprojekte Sonstige Rückstellungen Gesamt
1.1.2008 209 206 57 68 540
Inanspruchnahme 0 0 0 -49 -49
Auflösung -209 0 -57 -13 -279
Zugänge 188 22 0 59 269
31.12.2008 188 228 0 65 481
Inanspruchnahme 0 0 0 -50 -50
Auflösung 0 0 0 -9 -9
Zugänge 0 83 0 66 149
31.12.2009 188 311 0 72 571

30. ANGABEN ZU DEN FINANZINSTRUMENTEN

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AK \= fortgeführte Anschaffungskosten
FV Rec. Eq. \= im Eigenkapital erfasster beizulegender Zeitwert
FV Rec. PL \= erfolgswirksam erfasster beizulegender Zeitwert

Originäre Finanzinstrumente

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TEUR Bewertungsprinzip Buchwert Beizulegender Zeitwert Buchwert Beizulegender Zeitwert
am 31.12.2008 am 31.12.2009
--- --- --- --- --- ---
Aktiva
Kredite und Forderungen AK 1.045 1.045 2.170 2.170
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 727 727 1.993 1.993
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 318 318 177 177
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte FV Rec. Eq. 2.286 2.286 2.182 2.182
Marktgängige Wertpapiere 2.286 2.286 2.182 2.182
Liquide Mittel n / a 9.814 9.814 3.954 3.954
Passiva
Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten
Anschaffungskosten AK 1.508 1.508 2.551 2.551
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.027 1.027 2.091 2.091
Leasingverbindlichkeiten 66 66 37 37
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 415 415 423 423

Derivative Finanzinstrumente

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TEUR Bewertungs- prinzip Buchwert Beizulegender Zeitwert Buchwert Beizulegender Zeitwert
am 31.12.2008 am 31.12.2009
--- --- --- --- --- ---
Aktiva
Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte FV Rec. PL 0 0 4 4
Devisenterminverträge 0 0 4 4
Passiva
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten FV Rec. PL 85 85 0 0
Zinsswap 27 27 0 0
Devisenterminverträge 58 58 0 0

ANGABEN ZUR KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

31. OPERATIVE GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit leitet sich mittelbar vom Jahresfehlbetrag vor Ertragsteuern ab. Die liquiden Mittel beinhalten Zahlungsmittel (Sichtguthaben bei Banken und Kassenbestände) sowie Zahlungsmitteläquivalente (kurzfristig in einen bestimmten Zahlungsmittelbetrag umwandelbare, hochliquide Finanzinstrumente, die einem nur sehr geringen Wertschwankungsrisiko unterliegen).

32. INVESTITIONSTÄTIGKEIT

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit wird anhand der tatsächlichen Zahlungsvorgänge ermittelt.

33. FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit wird anhand der tatsächlichen Zahlungsvorgänge ermittelt.

Auszahlungen für die Schaffung neuer Aktien von TEUR 189 im Berichtsjahr (2008: TEUR 2.037) resultierten zum einen Teil aus der Kapitalerhöhung der Gesellschaft im Februar 2009 (TEUR 26) und zum anderen Teil aus einer zum Bilanzstichtag noch nicht abgeschlossenen Finanzierungsmaßnahme (TEUR 163).

RISIKEN UND RISIKOMANAGEMENT

34. ALLGEMEINES

Eine ausführliche Beschreibung der Risiken, denen die Gesellschaft ausgesetzt ist, findet sich im Kapitel „Chancen und Risiken“ des Konzernlageberichts 2009.

35. LIQUIDITÄTSRISIKO

Das Liquiditätsrisiko von Epigenomics besteht in dem potenziellen Risiko des Konzerns, seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen zu können, d. h. seine Lieferanten, Kreditoren oder sonstigen Mittelgeber nicht bedienen zu können.

Um die Liquidität zu sichern, überwacht Epigenomics ständig die Kapitalmärkte und unternimmt alle notwendigen Anstrengungen, um frisches Kapital einzuwerben, um die Illiquidität zu vermeiden. Die kurzfristige Liquidität wird durch interne Cash-Prognosen und eine entsprechende Anlagestrategie für Festgelder bei den Hausbanken der Gesellschaft sichergestellt.

Epigenomics verfolgt ein striktes Kostenmanagement, um unnötige Ausgaben zu vermeiden. Auf der Beschaffungsseite ist Epigenomics ständig bestrebt, Einkaufspreise zu reduzieren und zu minimieren, indem vorteilhafte Verträge geschlossen und alle relevanten Konditionen verhandelt werden.

36. FREMDWÄHRUNGSRISIKO

Der Konzern sieht sich fortwährend einem Fremdwährungsrisiko ausgesetzt, das sich aus den Schwankungen zwischen dem Euro und dem US-Dollar sowie in begrenztem Umfang dem Britischen Pfund ergibt. Das Risiko ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass benötigte Waren und Leistungen teilweise in US-Dollar eingekauft werden. Im Gegenzug werden gewisse Leistungen des Konzerns auch in US-Dollar verkauft. Es wird versucht, dieses Risiko zu vermeiden oder so weit wie möglich zu begrenzen. Der Konzern benutzt nach Möglichkeit seinen Einfluss auf die Vertragsgestaltungen, um dieses Risiko zu vermeiden, und verwendet im Wesentlichen derivative Finanzinstrumente in Form von Terminkontrakten, um dieses Risiko zu minimieren. Diese Instrumente werden in der Konzernbilanz zum Marktwert bilanziert und als kurzfristige Vermögenswerte bzw. kurzfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen. Änderungen im Marktwert werden erfolgswirksam erfasst, da die Gesellschaft gegenwärtig nicht die Bedingungen für die Bilanzierung als Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting) des IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ erfüllt.

Aufgrund des volumenmäßig geringen Bestands an Fremdwährungspositionen zum Berichtsstichtag hätte ein Anstieg oder eine Abnahme des Euro gegenüber dem US-Dollar um jeweils 10 % unter der Voraussetzung sonst gleichbleibender Annahmen wie schon im Vorjahr nicht zu materiellen Änderungen des Konzernergebnisses oder des -eigenkapitals geführt.

37. KREDITRISIKO

Das allgemeine Kreditrisiko der Gesellschaft ist gering. Wertpapiere wurden ausschließlich unter sorgfältiger Beachtung der Investitionsrichtlinie der Gesellschaft erworben, d. h., eine strikte Selektion nach den Emittenten-Ratings wurde vorgenommen. Die weltweite Finanzkrise 2008 / 2009 hat jedoch gezeigt, dass selbst Emittenten mit einem Spitzenrating in eine bedrohliche Lage kommen oder sogar zusammenbrechen können. Darüber hinaus ist seit dem Jahr 2008 deutlich geworden, dass ein ständiges Risiko illiquider Märkte besteht.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen im Wesentlichen gegenüber renommierten kommerziellen Partnern mit einwandfreier Bonität. Wann immer möglich werden Zahlungen vorab vereinnahmt. Das maximale Ausfallrisiko ergibt sich in allen Fällen aus den Buchwerten.

38. ZINSÄNDERUNGSRISIKO

Der Konzern hält verzinsliche Finanzinstrumente in Form von liquiden Mitteln (Tages- und Festgelder) und Wertpapieren.

Da die Festgelder des Konzerns üblicherweise eine Laufzeit von bis zu höchstens 180 Tagen haben, kann das Zinsänderungsrisiko dieser Finanzinstrumente als vernachlässigbar angesehen werden.

Die vom Konzern gehaltenen Wertpapiere mit einer Laufzeit von über einem Jahr unterliegen jedoch einem Zinsänderungsrisiko, da die vertraglichen Zinszahlungen von der Entwicklung der langfristigen Zinsen an den Kapitalmärkten abhängen. Im schlimmsten Fall wird der Konzern von den Emittenten dieser Wertpapiere keinerlei Zinsen erhalten; ein negativer Zinsertrag ist für den Konzern jedoch ausgeschlossen (d. h., er wird keine Zinsen zahlen).

ANGABEN ZU AKTIENOPTIONSPROGRAMMEN

39. AUSGELAUFENE AKTIENOPTIONSPROGRAMME

Zum Bilanzstichtag verfügte der Epigenomics-Konzern (mittels Epigenomics AG) über vier Aktienoptionsprogramme. Einzelheiten zu den beiden Programmen 01-05 und 03-07 sind im Börsenzulassungsprospekt der Gesellschaft für die Kapitalerhöhung vom 22. Januar 2008 zu finden. Dieses Dokument steht auf der Website der Gesellschaft zur Verfügung. Die beiden Programme 01-05 und 03-07 sind zum Bilanzstichtag ausgelaufen, d. h., dass künftig im Rahmen dieser Programme keine Aktienoptionen mehr gewährt werden können. Generell sind die Rechte aus beiden Programmen derart gestaltet, dass Optionsinhaber nach dem Erfüllen aller Bedingungen durch Ausübung ihrer Optionen Aktien der Gesellschaft beziehen können. Voraussetzung ist, dass sich der Aktienkurs gegenüber dem Kurs zum Zeitpunkt der Gewährung um mindestens 10 % erhöht hat und die gesetzlich vorgeschriebene Wartefrist von zwei Jahren erfüllt sowie die Unverfallbarkeit gegeben ist. Scheiden Mitarbeiter vor Ablauf der jeweiligen Unverfallbarkeitsfristen der Optionen aus der Gesellschaft aus, verfallen ihre Rechte entschädigungslos.

40. LAUFENDES AKTIENOPTIONSPROGRAMM

Aktienoptionen können aus den beiden laufenden Aktienoptionsprogrammen 06-10 und 09-13 gewährt werden. Einzelheiten zu dem Aktienoptionsprogramm 06-10 sind im Börsenzulassungsprospekt der Gesellschaft für die Kapitalerhöhung vom 22. Januar 2008 zu finden. Das neueste und vierte Aktienoptionsprogramm („09-13“) wurde in 2009 eingeführt und von der Hauptversammlung am 11. Mai 2009 beschlossen. Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft wurde dadurch um bis zu 5,69 % des vor der Kapitalerhöhung bestehenden gezeichneten Kapitals bedingt erhöht, d. h. um bis zu EUR 1.521.234,00 durch Ausgabe von bis zu 1.521.234 Inhaber-Stammaktien mit einem rechnerischen Nominalbetrag von jeweils EUR 1,00 (Bedingtes Kapital VII). Sobald das Bedingte Kapital VII durch die Handelsregistereintragung wirksam ist, ist der Vorstand der Gesellschaft bis zum Ablauf am 31. Dezember 2013 ermächtigt, Begünstigten Bezugsrechte auf Aktien aus dem Aktienoptionsprogramm 09-13 in einer oder mehreren Tranchen im Einklang mit den Vergabebedingungen dieses Programms zu gewähren. Sind Mitglieder des Vorstands begünstigt, darf nur der Aufsichtsrat solche Optionen gewähren. Jedes einzelne Bezugsrecht berechtigt den Begünstigten gegen Entrichtung des Ausübungspreises zum Bezug einer Inhaber-Stammaktie der Gesellschaft im Nennwert von EUR 1,00. Begünstigte des Programms sind die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft („Gruppe 1“; maximal 30 % des Gesamtvolumens, d. h. insgesamt maximal 456.370 der Bezugsrechte) und die Beschäftigten der Gesellschaft und nachgeordneten verbundenen Unternehmen im Sinne des § 15 ff AktG, nicht jedoch Mitglieder des Vorstands von nachgeordneten verbundenen Unternehmen („Gruppe 2“; maximal 70 % des Gesamtvolumens, d. h. insgesamt maximal 1.064.864 der Bezugsrechte).

Die Bezugsrechte jeder Tranche werden für die Begünstigten der Gruppe 2 wie folgt unverfallbar: ein Drittel der in einer Tranche gewährten Bezugsrechte ein Jahr nach der Gewährung der Bezugsrechte dieser Tranche, ein weiteres Drittel der in einer Tranche gewährten Bezugsrechte zwei Jahre nach der Gewährung der Bezugsrechte dieser Tranche und das letzte Drittel der in einer Tranche gewährten Bezugsrechte drei Jahre nach der Gewährung der Bezugsrechte dieser Tranche.

Die Bezugsrechte aus jeder Tranche werden für Begünstigte der Gruppe 1 ganz oder teilweise unverfallbar, falls und soweit der Aufsichtsrat der Gesellschaft erklärt, dass die Unverfallbarkeit der Bezugsrechte gegenüber einem Begünstigten der Gruppe 1 im Einklang mit den nachfolgenden Bestimmungen steht. Die Unverfallbarkeitserklärung des Aufsichtsrats der Gesellschaft gegenüber einem Begünstigten der Gruppe 1 setzt einen entsprechenden Aufsichtsratsbeschluss voraus. Der Aufsichtsrat fällt seine Entscheidung in Bezug auf das „falls“ und den Umfang der Unverfallbarkeit von Bezugsrechten eines Begünstigten der Gruppe 1 in freiem Ermessen unter Berücksichtigung der individuellen Leistungen des einzelnen Begünstigten und der Entwicklung der Gesellschaft. Der Aufsichtsrat kann die vollständige oder teilweise Unverfallbarkeit von Bezugsrechten, die Begünstigten der Gruppe 1 in einer Tranche gewährt wurden, jederzeit nach Gewährung dieser Bezugsrechte erklären. Für den Fall, dass der Aufsichtsrat gegenüber einem oder mehreren Begünstigten der Gruppe 1 keine Unverfallbarkeitserklärung gibt, werden die Bezugsrechte der Begünstigten der Gruppe 1 einer jeden Tranche auf die gleiche Art und Weise unverfallbar wie die der Begünstigten der Gruppe 2 (siehe oben).

Bezugsrechte einer jeden Tranche können nach ihrer Unverfallbarkeit erstmals wie oben beschrieben und nach Ablauf der gesetzlichen Wartefrist ausgeübt werden. Die gesetzliche Wartefrist beginnt mit der Gewährung der Bezugsrechte einer Tranche und endet zwei Jahre nach der Gewährung der Bezugsrechte dieser Tranche. Die Beschränkung der Ausübung von Bezugsrechten auf bestimmte Ausübungsperioden und die Tatsache, dass Bezugsrechte bestimmten Ausübungsbedingungen unterliegen, werden durch den Ablauf der Wartefrist nicht berührt.

Die Laufzeit der Bezugsrechte einer jeden Tranche beginnt mit der Gewährung der Bezugsrechte dieser Tranche und endet nach Ablauf von sieben Jahren nach der Gewährung der Bezugsrechte dieser Tranche.

Die Bezugsrechte können nur nach Entrichtung des Ausübungspreises an die Gesellschaft ausgeübt werden. Der Ausübungspreis entspricht dem durchschnittlichen Börsenschlusskurs im elektronischen Handelssystem Xetra, erhöht um 10 %, an den 20 Börsenhandelstagen vor der Gewährung der Bezugsrechte, in keinem Fall jedoch weniger als der Schlusskurs der Aktie am Tag der Gewährung der Bezugsrechte („Marktwert“ oder „beizulegender Marktwert“). Darüber hinaus können die Bezugsrechte einer Tranche nur ausgeübt werden, falls der Börsenkurs der Aktie der Gesellschaft den zu entrichtenden Ausübungspreis zumindest einmal im Zeitraum zwischen der Gewährung der Bezugsrechte dieser Tranche und der Ausübung der Bezugsrechte erreicht oder überschritten hat (Leistungsziel).

Noch nicht unverfallbare Bezugsrechte eines Begünstigten verfallen ungeachtet des Grunds der Beendigung entschädigungslos bei Beendigung des Beschäftigungs- oder Arbeitsverhältnisses mit dem Begünstigten. Verfalltag ist der Tag der Beendigung des Beschäftigungs- oder Arbeitsverhältnisses.

Die den Begünstigten im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 09-13 gewährten Bezugsrechte sind nicht übertragbar. Für den Fall, dass Bezugsrechte bis zu ihrem Ablauf nicht ausübbar sind oder nicht ausgeübt werden können, verfallen sie entschädigungslos. Das Gleiche gilt für unverfallbare Bezugsrechte.

Die neuen Aktien nehmen beginnend mit dem Geschäftsjahr ihrer Gewährung am Gewinn teil.

41. ENTWICKLUNG DER AKTIENOPTIONEN IM BERICHTSJAHR

Im Berichtsjahr 2009 wurden im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 06-10 der Gesellschaft insgesamt 70.000 Aktienoptionen an Mitglieder des Vorstands und insgesamt 30.000 Aktienoptionen an Mitarbeiter der Gesellschaft gewährt. Im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 09-13 der Gesellschaft wurden insgesamt 270.000 Aktienoptionen an Mitarbeiter der Gesellschaft gewährt. Jede Option berechtigt den Halter gegen Entrichtung des Ausübungspreises zum Bezug einer Inhaber-Stammaktie im Nennwert von EUR 1,00. Der Ausübungspreis für jedes der neuen Rechte wurde auf den Durchschnitt der Schlusskurse an den letzten 20 Handelstagen vor dem Tag der Gewährung festgelegt. Die Erlöse der Gesellschaft für den Fall, dass diese Optionen ausgeübt und Aktien ausgegeben werden, belaufen sich auf insgesamt EUR 999.000.

Angaben zu den in 2009 gewährten Aktienoptionen:

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Verfallsdatum 1. Januar 2016 15. Februar 2016 1. Juli 2016 Gesamt 2016
Anzahl 30.000 70.000 270.000 370.000
Aktienkurs am Tag der Gewährung (in EUR) 2,00 2,02 2,88 2,65
Ausübungspreis (in EUR) 2,20 2,22 2,88 2,70
Historische Volatilität am Tag der Gewährung 57,80 % 58,11 % 58,71 % 58,52%
Risikofreier Zinssatz 2,04 % 1,94 % 2,25 % 2,17%
Gesamterlös im Fall der Aktienausgabe (in EUR) 66.000 155.400 777.600 999.000

Eine Gesamtzahl von 107.684 Aktienoptionen kann aus dem Aktienoptionsprogramm 06-10 noch an Mitarbeiter und Vorstandsmitglieder der Gesellschaft gewährt werden und eine Gesamtzahl von 1.251.234 Aktienoptionen kann aus dem Aktienoptionsprogramm 09-13 noch an Mitarbeiter und Vorstandsmitglieder der Gesellschaft gewährt werden.

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Gewährte Optionen am 31.12.2008 Neu ausgegebene Optionen in 2009 Verfallene Optionen in 2009 Verwirkte Optionen in 2009 Ausgeübte Optionen in 2009 Gewährte Optionen am 31.12.2009
Optionshalter
Geert Walther Nygaard 180.000 35.000 0 0 0 215.000
Oliver Schacht, Ph.D. 146.613 35.000 0 0 0 181.613
Vorstand gesamt 326.613 70.000 0 0 0 396.613
Weitere Optionshalter 587.050 300.000 165.203 6.002 0 715.845
Optionen gesamt 913.663 370.000 165.203 6.002 0 1.112.458
Durchschnittlicher Ausübungspreis (in EUR) 4,60 2,70 4,53 5,31 n/a 3,99
Durchschnittlicher Aktienkurs bei Ausübung (in EUR) n/a

Von der Anzahl der am 31.12.2009 gewährten Optionen waren zum Stichtag 568.299 Bezugsrechte ausübbar (31.12.2008: 374.001).

FÄLLIGKEITSTERMINE DER IM UMLAUF BEFINDLICHEN OPTIONEN:

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Fälligkeit Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis in EUR am 31.12.2008 Gewährte Optionen am 31.12.2008 Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis in EUR am 31.12.2009 Gewährte Optionen am 31.12.2009
2009 4,53 17.472 n/a 0
2010 4,53 46.994 4,53 8.763
2011 4,53 234.200 4,53 124.700
2012 7,30 25.340 7,30 25.340
2013 5,48 112.660 5,48 110.660
2014 4,47 446.997 4,47 442.995
2015 2,11 30.000 2,11 30.000
2016 n / a 0 2,70 370.000
Gesamt 913.663 1.112.458

Nach dem Stichtag wurden insgesamt 385.000 Aktienoptionen neu gewährt. Es wurden insgesamt 140.000 Aktienoptionen an die Mitglieder des Vorstands der Epigenomics AG und 245.000 Aktienoptionen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgegeben, davon 20.000 Aktienoptionen im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 06-10 und 365.000 Aktienoptionen im Rahmen des neuen Aktienoptionsprogramms 09-13.

SONSTIGE ANGABEN

42. ANGABEN ZU VORSTAND UND AUFSICHTSRAT DER GESELLSCHAFT UND IHRER VERGÜTUNG

Dem Vorstand der Gesellschaft gehörten im Berichtsjahr an:

Geert Walther Nygaard, Berlin (D), Chief Executive Officer
Oliver Schacht, Ph.D., Seattle, WA (USA), Chief Financial Officer; Chief Executive Officer der Epigenomics, Inc.

Im Geschäftsjahr 2009 belief sich die Gesamtvergütung des Vorstands auf TEUR 794 (2008: TEUR 751) und setzte sich aus fixen Vergütungsbestandteilen in Höhe von TEUR 580 (2008: TEUR 567), Bonuszahlungen von TEUR 204 (2008: TEUR 174) und anderen Vergütungsbestandteilen von TEUR 10 (2008: TEUR 10) zusammen.4 In 2009 wurden den Mitgliedern des Vorstands 70.000 Aktienoptionen mit einem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Gewährung von TEUR 41 gewährt, wohingegen in 2008 Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft keine Aktienoptionen gewährt worden waren.

4 Sämtliche Vorjahreszahlen umfassen ausschließlich Vergütungskomponenten der derzeitigen Vorstandsmitglieder. Die Vergütung früherer Vorstandsmitglieder, die die Gesellschaft in 2008 verlassen haben, wurde herausgenommen, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten.

Herrn Nygaard und Herrn Schacht wurde in ihren jeweiligen Dienstverträgen für den Fall eines Kontrollwechsels ein Sonderkündigungsrecht eingeräumt. Im Falle einer derartigen Beendigung ihrer Dienstverträge wird die fixe Vergütung beider Vorstände für die vereinbarte Restlaufzeit bis zum Vertragsende ausbezahlt.

Dem Aufsichtsrat der Gesellschaft gehörten im Berichtsjahr an:

Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf Krebs, Mainz (D), Vorsitzender
Prof. Dr. Dr. Uwe Bicker, Bensheim-Auerbach (D), Stellvertretender Vorsitzender
Günter Frankenne, Berg / Neumarkt (D)
Ann Clare Kessler, Ph.D., Rancho Santa Fe, CA (USA)
Heino von Prondzynski, Einsiedeln (CH)
Prof. Dr. Günther Reiter, Pfullingen (D).

Im Geschäftsjahr 2009 belief sich die Gesamtvergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats auf TEUR 162 (2008: TEUR 155) zuzüglich der Erstattung von Barauslagen in Höhe von TEUR 21 (2008: TEUR 29).

Weitere Angaben zur Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats im Berichtsjahr sowie Einzelheiten zu deren Vergütung können dem Kapitel „Vergütungsbericht” im Konzernlagebericht 2009 entnommen werden.

43. SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Sonstige finanzielle Verpflichtungen der Epigenomics AG stehen im Zusammenhang mit zwei Mietverträgen an den Standorten Berlin und Seattle:

a) Am Standort Berlin, Kleine Präsidentenstraße 1, besteht ein Mietvertrag mit fester Laufzeit bis zum 31. August 2014. Bis zu diesem Zeitpunkt ist eine Miete von rund EUR 1,66 Mio. (nicht abgezinst) zu entrichten.
b) Am Standort Seattle besteht ein Mietvertrag mit fester Laufzeit vom 1. Dezember 2009 bis zum 30. Juni 2017. Bis zu diesem Zeitpunkt ist eine Miete von insgesamt USD 2,07 Mio. (nicht abgezinst) zu entrichten. Dieser Vertrag enthält die Option einer vorzeitigen Kündigung nach 36 Monaten, d. h. frühestens zum 30. November 2012. Im Zusammenhang mit einer solchen vorzeitigen Kündigung wäre die Zahlung einer Gesamtmiete in Höhe von TUSD 500 für den Zeitraum vom 1. Januar 2010 bis zum 30. November 2012 zu leisten sowie eine vorzeitige Kündigungsgebühr für nicht abgeschriebene Mietereinbauten und Mietnachlass sowie Gebühren an den Vermieter zu entrichten, die gegenwärtig auf TUSD 673 geschätzt werden.

Im Berichtsjahr wie auch in Vorjahren hat Epigenomics eine Reihe exklusiver Lizenzen auf geistiges Eigentum Dritter erworben. Dies hat gewisse Verpflichtungen zur Zahlung von Mindestlizenzgebühren in den kommenden Jahren zur Folge. Daneben ist Epigenomics in den meisten Fällen verpflichtet, diesen Drittparteien die Kosten in Verbindung mit der Aufrechterhaltung und Weiterverfolgung der Lizenzrechte zu erstatten. Bei diesen Kosten, deren Höhe und zeitlicher Anfall schwer vorherzusagen sind, handelt es sich hauptsächlich um Gebühren für Patentanwälte oder Patentämter. Die an die verschiedenen Lizenzgeber in den Jahren 2010 und 2011 fälligen Beträge (einschließlich Erstattungen für Patentverfolgung) werden sich auf rund TEUR 570 belaufen. Die meisten dieser Lizenzvereinbarungen können jedoch von Epigenomics kurzfristig gekündigt werden. Nur in einem Fall besteht für Epigenomics eine recht langfristig bindende Verpflichtung, deren Zahlung jedoch TEUR 20 jährlich nicht übersteigen wird.

Sobald Epigenomics beginnt, Umsatzerlöse mit Produkten mit Dritten zu erwirtschaften, die unter Einsatz dieses lizenzierten geistigen Eigentums hergestellt wurden, sind in einigen Fällen über die normalen Lizenzgebühren hinaus Lizenzgebühren prozentual zu diesen Umsatzerlösen an den Lizenzgeber abzuführen. Der mögliche Betrag der Verpflichtungen ist daher schwierig zu quantifizieren, da ein wesentlicher Teil der variablen Lizenzgebühren von Art und Zusammensetzung der zukünftigen Umsatzerlöse abhängt.

Nach seinem Ausscheiden als unser Chief Scientific Officer im August 2008 hat Herr Dr. Kurt Berlin mit der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. September 2008 bis zum 31. Dezember 2009 einen Beratervertrag geschlossen. Ende 2009 hat die Gesellschaft diesen Beratervertrag mit Herrn Dr. Berlin um weitere zwölf Monate verlängert. Im Rahmen dieser Verlängerung hat Herr Dr. Berlin die Gesellschaft an sechs Kalendertagen im Quartal in wissenschaftlichen Belangen für ein Tageshonorar von netto TEUR 1 zuzüglich Auslagen zu beraten.

Am Bilanzstichtag hatte Epigenomics aufgrund von Verträgen mit Dritten Zahlungsverpflichtungen in Höhe von TEUR 305 für in 2010 zu erhaltende Leistungen und Waren. Weitere Zahlungsverpflichtungen von mehr als TEUR 692 könnten sich aus verschiedenen Verträgen mit Lieferanten von Gewebeproben ergeben. Da jedoch die Liefertermine bis zu einem gewissen Grad unsicher sind, könnten die künftigen Zahlungsverpflichtungen aus diesen Verträgen auch geringer ausfallen.

44. ANGABEN ZUM ABSCHLUSSPRÜFER DER GESELLSCHAFT

Wie in den Vorjahren wurde die UHY Deutschland AG von der Gesellschaft mit der Abschlussprüfung ihres Jahresabschlusses 2009 beauftragt. Im Berichtsjahr fiel für die verschiedenen Dienstleistungen der Prüfungsgesellschaft für die Epigenomics AG ein Aufwand von insgesamt TEUR 273 an. Im Einzelnen handelte es sich dabei um:

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TEUR 2008 2009
Kosten für Abschlussprüfungsleistungen 99 95
Kosten für andere Bestätigungsleistungen 43 178
Gesamt 142 273

Die für Jahresabschlussprüfungen ausgewiesenen Beträge betreffen den Einzelabschluss der Epigenomics AG nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften sowie den Konzernabschluss für die Epigenomics-Gruppe, Letzterer nach IFRS. Die sonstigen Bestätigungsleistungen wurden überwiegend für Leistungen im Zusammenhang mit der Vorbereitung einer Kapitalerhöhung erbracht.

45. ERKLÄRUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT DER EPIGENOMICS AG ZUM CORPORATE GOVERNANCE KODEX GEMÄSS § 161 AKTG

Im Dezember 2009 haben der Vorstand und der Aufsichtsrat der Gesellschaft die Entsprechenserklärung in Übereinstimmung mit § 161 AktG abgegeben. Die Erklärung wurde auf der Website der Gesellschaft (www.epigenomics.com/de/investorrelations/corporate_governance/) öffentlich zugänglich gemacht.

46. ANGABEN ÜBER SONSTIGE BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Am Bilanzstichtag beliefen sich die Bonusverbindlichkeiten der Gesellschaft gegenüber ihren Vorstandsmitgliedern auf TEUR 205 (31.12.2008: TEUR 174) und die Verbindlichkeiten gegenüber ihren Aufsichtsratsmitgliedern auf TEUR 66 (31.12.2008: TEUR 46).

47. ANGABEN ZU WESENTLICHEN VORGÄNGEN NACH DEM BILANZSTICHTAG

In Bezug auf im Abschluss nicht mehr berücksichtigte wesentliche Vorgänge nach dem Bilanzstichtag wird auf den Nachtragsbericht im Konzernlagebericht 2009 verwiesen.

48. FREIGABE ZUR VERÖFFENTLICHUNG

Dieser Konzernabschluss wurde vom Vorstand der Gesellschaft am 26. Februar 2010 verabschiedet und zur Veröffentlichung freigegeben.

Berlin, 26. Februar 2010

Der Vorstand

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Berlin, 26. Februar 2010

Der Vorstand

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS

„Wir haben den von der Epigenomics AG, Berlin, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzern-Bilanz, Konzern- Gesamtergebnisrechnung (Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und Aufstellung der im Konzern-Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen), Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzern- Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2009 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Ohne diese Beurteilung einzuschränken, weisen wir darauf hin, dass bei der Bilanzierung vom Fortbestand des Konzerns ausgegangen wurde. Der Vorstand leitet die positive Fortbestehensprognose aus einer detaillierten Finanz- und Ertragsplanung für die Geschäftsjahre 2010 und 2011 ab, aus der sich ergibt, dass der Konzern mit überwiegender Wahrscheinlichkeit im laufenden und kommenden Geschäftsjahr die Geschäftstätigkeit unter Einhaltung der Zahlungsverpflichtungen fortführen kann.

In dieser Ertrags- und Finanzplanung geht der Konzern davon aus, dass spätestens im zweiten Quartal 2010 beträchtliche zusätzliche Mittel aus einer Eigenkapitalfinanzierung zufließen. Gelingt die Einwerbung der erforderlichen Finanzmittel bis zu diesem Zeitpunkt nicht, könnte bereits im zweiten Quartal 2010 für die Epigenomics AG die Notwendigkeit gegeben sein, einen Insolvenzantrag zu stellen.

Wir verweisen diesbezüglich auf die Ausführungen zu den Finanzierungsrisiken im Konzernlagebericht, insbesondere auf die Abschnitte „Finanzielle Chancen und Risiken“ und „Ausblick auf die Finanzlage“. Bei verfügbarer Liquidität (Zahlungsmittel, Zahlungsmitteläquivalente sowie zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere) zum Bilanzstichtag von 6,1 Mio. EUR ist der Konzern bereits im zweiten Quartal 2010 auf die Zuführung von neuen Finanzmitteln angewiesen, da der erwartete Zahlungsmittelverbrauch in 2010 von ca. 10,0 Mio. EUR die liquiden Ressourcen zum 31. Dezember 2009 deutlich übersteigt.“

Berlin, den 26. Februar 2010

**UHY Deutschland AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Lauer, Wirtschaftsprüfer

Dr. Peters, Wirtschaftsprüferin

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