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DEUTZ AG

Annual Report May 19, 2010

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Annual Report

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DEUTZ AG

Köln

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009

Lagebericht

ÜBERBLICK ÜBER DAS GESCHÄFTSJAHR 2009

HERAUSFORDERUNGEN IM KRISENJAHR 2009 ERFOLGREICH GEMEISTERT!

Weltweite Wirtschaftskrise

Die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 war der Auslöser dafür, dass die Wirtschaftskrise, die als Bankenkrise begann, auch auf die Realwirtschaft übergegriffen hat. Im ersten Quartal 2009 brach die Wirtschaft in Deutschland um über 13 % gegenüber dem Vorjahresquartal ein, die schlimmste Krise seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts und ohne Vergleich in modernen Volkswirtschaften.

Dramatischer Geschäftseinbruch

Die Geschäftsentwicklung blieb hinter unseren ursprünglichen Erwartungen deutlich zurück. Umsatz und Absatz haben sich mehr als halbiert.

Kapazitäten angepasst

Als Reaktion auf den dramatischen Einbruch passten wir schnellstmöglich die Produktionskapazitäten an. Mit dem Restrukturierungsprogramm MOVE haben wir frühzeitig Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerungen eingeleitet. Dazu zählten auch Personalmaßnahmen. Bereits ab Januar 2009 nutzten wir in großem Umfang das Instrument der Kurzarbeit. Zudem wurden Leiharbeitsverträge beendet, Zeitarbeitsverträge bei Auslaufen nicht verlängert und Vorruhestandsregelungen eingesetzt. Insgesamt konnten wir so innerhalb kurzer Zeit sozialverträglich rund 25 % Stellen einsparen. In einem zweiten Schritt wurden im Rahmen eines Sozialplans weitere rund 600 Mitarbeiter reduziert, wobei wir wiederum den wesentliche Abbau sozialverträglich erreichen konnten. Dennoch konnte der Volumenrückgang nicht vollständig kompensiert werden. Das operative Ergebnis (EBIT) ist mit -91,0 Mio. € entsprechend deutlich negativ ausgefallen.

Herausforderungen gemeistert

Reduzierung von Vorräten und Sicherstellung der notwendigen Liquidität, das waren die Gebote der Stunde im Krisenjahr 2009. Hier erreichten wir eindrucksvolle Ergebnisse:

Die Vorräte wurden nahezu halbiert, die Liquidität stieg sogar leicht an bei weiterhin hoher Investitionstätigkeit.

Unsere Eigenkapitalquote ist weiterhin auf hohem Niveau. Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung war die Einhaltung der Finanzkennzahlen im Rahmen unserer Finanzierung gefährdet. Wir haben daher frühzeitig Verhandlungen mit den US-amerikanischen Investoren aufgenommen und mit der jetzt erzielten grundsätzlichen Einigung mit unseren Hausbanken und den Investoren einen wesentlichen Schritt zu einer dauerhaften Neustrukturierung der Finanzierung getan. Für Forschung und Entwicklung werden weiter hin hohe Anforderungen an die Liquidität gestellt werden, aber wir können aus einer guten Position heraus mit »neuem Antrieb« in das Geschäftsjahr 2010 starten.

STRUKTUR UND GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

GESCHÄFTSSEGMENTE UND PRODUKTPROGRAMM

DEUTZ liefert die treibende Kraft für Arbeit und Mobilität - als unabhängiger Hersteller von kompakten Dieselmotoren in der Leistungsklasse von 19 kW bis 500 kW für On- und Non-Noad-Anwendungen1) .

Die operativen Aktivitäten der DEUTZ AG gliedern sich in die beiden Segmente DEUTZ Compact Engines und DEUTZ Customised Solutions. Hierbei umfasst das Segment DEUTZ Compact Engines flüssigkeitsgekühlte Motoren kleiner 4 Liter Hubraum und Motoren mit 4 bis 8 Liter Hubraum, während sich das Segment DEUTZ Customised Solutions auf luftgekühlte Motoren sowie große flüssigkeitsgekühlte Motoren mit mehr als 8 Liter Hubraum konzentriert. Insgesamt ist DEUTZ in der Entwicklung, Konstruktion, Produktion sowie im Vertrieb und Service von wasser-, öl- und luftgekühlten Dieselmotoren aktiv.

Unser Produktprogramm umfasst die folgenden Anwendungsbereiche:

Mobile Arbeitsmaschinen: Baumaschinen, Flur-/Förderzeuge, Flugfeldgeräte, Untertagegeräte
Stationäre Anlagen: Aggregate, Pumpen, Kompressoren
Landtechnik: Traktoren, Landmaschinen
Automotive: Nutzfahrzeuge (Lastkraftwagen, Busse), Schienenfahrzeuge, Spezialfahrzeuge
Sonstiges: unter anderem Marine

Zu dieser Produktpalette bieten wir passende Serviceleistungen, die sich konsequent an den Bedürfnissen unserer Kunden orientieren und wir entsprechend stetig ausbauen. Wir garantieren eine reibungslose Ersatzteilversorgung und unterstützen unsere Kunden bei Reparaturen, Wartung und Instandhaltung ihrer DEUTZ-Fahrzeuge und -Maschinen. Hierzu verfügt DEUTZ über ein weltweites Servicenetz aus eigenen Tochtergesellschaften, Service-Centern und Vertragshändlern. Zentraler Bestandteil unseres Servicegeschäfts ist zudem das Angebot von Austauschteilen und -motoren, das wir unter dem Namen »DEUTZ Xchange« zusammengefasst haben und im Segment DEUTZ Customised Solutions führen.

1) On-Road-Anwendungen: motorbetriebene Nutzfahrzeuge mit Straßenzulassung; Non-Road-Anwendungen: motorbetriebene Geräte ohne Straßenzulassung

Rechtliche Organisation und Standorte

In einem globalisierten Markt ist DEUTZ international sehr gut aufgestellt. DEUTZ-Kunden werden von neun Vertriebsgesellschaften, neun Vertriebsbüros und über 800 Vertriebs- und Servicepartnern in mehr als 130 Ländern der Erde betreut. Unsere Führungsgesellschaft ist die DEUTZ AG mit Sitz in Deutschland (Köln); sie wiederum besitzt verschiedene Tochtergesellschaften im In- und Ausland. Zu den Tochtergesellschaften gehört ein Produktionsstandort in Spanien sowie mehrere Unternehmen mit Vertriebs- und Servicefunktionen. Darüber hinaus betreibt DEUTZ die Joint Ventures DEUTZ AGCO MOTORES S.A. in Argentinien sowie in China DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd. und Weifang Weichai-Deutz Diesel Engine Co., Ltd.. Damit zeigen wir Präsenz im stark wachsenden chinesischen Markt.

In der Anlage zum Anhang sind die wesentlichen Beteiligungen der DEUTZ AG mit Stichtag 31. Dezember 2009 auf Seite 41 aufgeführt.

MARKT UND WETTBEWERBSUMFELD

Der weltweite Markt für Dieselmotoren teilt sich in mehrere Marktsegmente auf, die sich sowohl technisch als auch nach industriellen Einsatzbereichen abgrenzen lassen: Ein großes Teilsegment stellen Dieselmotoren für Personenkraftwagen und kleine Nutzfahrzeuge bis zirka 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht dar. Dieselmotoren für diese Anwendungen sind deutlich leichter, für geringere Belastungen ausgelegt und arbeiten durchweg mit höheren Drehzahlen als die von DEUTZ hergestellten Motoren für professionelle Anwendungen. Diese kommen beispielsweise in Baumaschinen, Landmaschinen, Pumpen und Stromerzeugungsaggregaten sowie mittelschweren und schweren Lastkraftwagen und Bussen zum Einsatz.

Dieses deutlich kleinere Marktsegment teilt sich wiederum in zwei Bereiche. Zum einen in ein technisch sehr anspruchsvolles Segment mit Leistungen zwischen 19 und 560 kW für Länder mit hohen Anforderungen an die Umweltqualität - also niedrige Geräusch- und Abgasemissionen. Zum anderen in ein auf älterer Technik basierendes Segment in Ländern mit geringen Emissionsanforderungen: Hier dominieren sehr einfache und kostengünstige Motoren, die vorwiegend in Asien und Osteuropa auf teilweise veralteten Produktionseinrichtungen hergestellt werden.

Das technisch anspruchsvolle Segment umfasst folgende zwei Bereiche: den für Motorenanbieter kaum zugänglichen sogenannten Captive-Bereich - hier verfügen die Endgerätehersteller auch über eine eigene Motorenproduktion, und den Non-captive-Bereich, in dem die Endgerätehersteller Motoren von anderen Anbietern nachfragen.

In diesem technisch anspruchsvollen Non-captive-Markt ist DEUTZ mit seinen hochwertigen Motoren weltweit aktiv. Ausgenommen hiervon sind lediglich der nordamerikanische Nutzfahrzeugmarkt, für den DEUTZ keine Produkte anbietet sowie der weitgehend geschlossene südamerikanische Markt, in dem DEUTZ nur über das argentinische Joint Venture mit einer sehr eingeschränkten Produktauswahl vertreten ist.

In dem für uns relevanten Non-captive-Motorenmarkt dominieren neben DEUTZ auch Motorenanbieter aus Westeuropa, Nordamerika und Japan. Deren Produktprogramme sind zwar technisch mit unserem vergleichbar, aber nicht identisch. Insbesondere hinsichtlich der Leistungsabdeckung und der Angebote für verschiedene Anwendungsbereiche ergeben sich teilweise erhebliche Unterschiede. DEUTZ hat sich in diesem Markt- und Wettbewerbsumfeld in den letzten Jahren eine hervorragende Position als einer der größten Anbieter erarbeitet.

GESCHÄFTSENTWICKLUNG DEUTZ AG

WIRTSCHAFTLICHES UMFELD

Erhoffte Trendwende zeichnet sich zum Ende des Jahres ab

Die weltweite Konjunkturkrise, die im zweiten Halbjahr 2008 ihren Anfang nahm, setzte sich in der ersten Jahreshälfte 2009 fort. Vor allem im ersten Quartal 2009 sahen wir starke negative Abweichungen gegenüber dem Vorjahr- und zwar bei den wesentlichen Konjunkturindikatoren in nahezu allen Regionen und Branchen. Im zweiten Quartal verlangsamte sich die Abwärtsbewegung erstmals und das dritte Quartal bewies sowohl in Euroland als auch in den USA, dass der Boden endlich erreicht war - trotz der urlaubsbedingten Schwächen in den westlichen Industrieländern. Diese Erholung setzte sich auch - außer in Japan- in den wichtigen Märkten fort.

Gesamtjahr 2009 noch von deutlichen Einbrüchen geprägt

Wie fest jedoch die Rezession auch im Jahr 2009 den Weltmarkt im Griff hatte, zeigt ein Blick auf die Konjunkturdaten1) : Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging weltweit gegenüber dem Vorjahr um 1,1 % zurück, die Investitionen sanken um 9,3 % und die Exporte fielen um 12,2 %. Während sich das BIP in Asien - Japan ausgenommen - lediglich auf 5,4 % abschwächte, traf es die westlichen Industrienationen besonders hart: In den USA sank das BIP um 2,5 %, die Investitionen um 23,9 %, die Exporte um 10,4 % und die Industrieproduktion um 7,0 %. In den Ländern der europäischen Währungsunion war der Rückgang des BIP mit 3,9 % noch stärker. Hier gingen die Investitionen um 10,4 % und die Exporte um 14,0 % zurück. Die starke Exportabhängigkeit des Euroraums zeigte sich in einer - um 14,5 % deutlich gesunkenen Industrieproduktion. Der langjährige Exportweltmeister Deutschland war überproportional betroffen: Das BIP im größten Einzelmarkt der DEUTZ AG sank um 4,9 %, die Investitionen um 8,3 % und die Exporte fielen um 14,8 %. Die Auswirkungen auf die Industrieproduktion waren mit einem Einbruch um 16,0 % enorm.

1) Quelle: Deutsche Bank AG, Economic Research Bureau Frankfurt

DEUTZ Abnehmerbranchen unterschiedlich betroffen

Die Rezession wirkte sich auf unsere Hauptabnehmerbranchen unterschiedlich aus: Die EU-weite Produktion für schwere Lastkraftwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen brach im vergangenen Jahr um 66,4 %1) ein. Ebenfalls stark betroffen war die Maschinenbauindustrie2) , deren Umsatz weltweit um 19,0 % zurückging. Dabei zeigten sich hier die gleichen regionalen Tendenzen wie in der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung: Während der Umsatz in China noch um 10,0 % stieg, sanken die Umsatzzahlen in den USA und in Westeuropa gleichermaßen um 25,0 % und in Deutschland um 23,1 %. Überproportional traf es dabei die deutsche Baumaschinenindustrie: Hier gingen die Umsätze im vergangenen Jahr um 45,0 % zurück, die Auftragseingänge in diesem Bereich brachen sogar um 50,0 % ein. Die Landtechnikbranche in Deutschland verlor mit einem Umsatzminus von 25,0 % demgegenüber deutlich weniger stark.

Dieselmotorenmarkt im Jahr 2009 weltweit rückläufig

Die gleichen Tendenzen zeigen sich in den Untersuchungen des internationalen Marktforschungsinstituts Power Systems Research (PSR) für die weltweite Dieselmotorenbranche3) : Der Motorenabsatz in diesem für DEUTZ entscheidenden Markt4) sank im Vergleich zum Jahr 2008 um rund 24 %. Besonders stark betroffen waren dabei die USA mit einem Minus von circa 39 % und Europa mit einem Rückgang von 30 %. Sogar die wachstumsstarken asiatischen Länder mussten bei kompakten Dieselmotoren für industrielle Anwendungen einen Markteinbruch von 13 % verkraften. Mit über 42 % war der Rückgang bei Motoren für mittelschwere Nutzfahrzeuge besonders hoch, gefolgt von Motoren für Schiffsanwendungen mit rund 32 % und Motoren für mobile Arbeitsmaschinen mit über 25 %; der Markt für Dieselmotoren in Landmaschinen schrumpfte um rund 16 %. Auch in den einzelnen Anwendungsbereichen zeigten sich regionale Unterschiede: Besonders gravierend waren die Einbrüche bei Motoren für mobile Arbeitsmaschinen - mit einem Minus von fast 41 % in den USA und von circa 33 % in Europa. In beiden Fällen war der negative Ausschlag viel stärker als im weltweiten Durchschnitt.

Lagerbestandsreduzierungen verstärken die Negativeffekte

Zusätzlich verstärkten Bestandsreduzierungen in der gesamten Lieferkette die konjunkturbedingten Nachfrageeinbrüche im vergangenen Jahr. Zum einen verkaufte der Handel eingelagerte Baumaschinen, Traktoren oder Nutzfahrzeuge erst einmal ab, bevor er neu bestellte. Zum anderen reduzierten die Gerätehersteller selbst ihre Lagerbestände an fertigen Geräten und Motoren. Das Gleiche traf auf die Motorenbestände in den Handelsorganisationen der Motorenhersteller zu. Da alle diese Bestände im Sinne eines betriebswirtschaftlich optimalen Bestandsmanagements auf das absolute Minimum reduziert wurden, kam die eigentliche Marktnachfrage nur gedämpft bei den Lieferanten an. Dieser Effekt ist umso größer, je länger die sogenannte »Supply-Chain«5) zum Markt ist: Für einen Komponentenlieferanten wie DEUTZ, der bis zu fünf Handelsstufen vom Endkunden entfernt ist, hatten die Bestandsreduzierungen der Lieferkette im abgelaufenen Geschäftsjahr signifikante Auswirkungen. Diese Effekte haben die einschlägigen Marktstudien ebenso wenig reflektiert wie die verstärkenden oder kompensierenden Effekte, die sich aus der jeweils individuellen Gewichtung der Absatzanteile in den verschiedenen Regionen, Anwendungssegmenten und Leistungsklassen ergeben.

AUSWIRKUNGEN DES WIRTSCHAFTLICHEN UMFELDS AUF DIE GESCHÄFTSENTWICKLUNG

Wichtigster Markt war auch 2009 Europa (ohne Deutschland): Mit 65.859 abgesetzten Motoren (2008: 123.060 Stück) verkauften wir 58,9 % (2008: 49,1 %) unserer Motoren in das europäische Ausland. Während die Verkaufszahlen in den ersten neun Monaten um über die Hälfte zurückgingen, sahen wir im vierten Quartal 2009 eine Erholung. Für das europäische Ausland lagen die Absatzzahlen mit 19.841 Motoren im vierten Quartal 2009 nur leicht unter denen des entsprechenden Vorjahreszeitraums (21.081 Motoren). Die konjunkturelle Erholung, die im Euroraum schon zur Jahresmitte einsetzte und die gesamtwirtschaftliche Produktion ankurbelte, erreichte also auch DEUTZ.

Beim Absatz nach Anwendungsbereichen ragte die Landtechnik heraus: So sanken die Verkaufszahlen in diesem Bereich letztes Jahr »nur« um etwa 21 %, während beispielsweise das Absatzvolumen mobiler Arbeitsmaschinen um rund 71 % einbrach.

Damit bestätigt sich die langjährige Erfahrung: Die Landtechnik erreichen Konjunkturzyklen später als andere Maschinenbausegmente; die Veränderungen nach oben und unten sind zudem weniger stark. Für uns ist dies ein wesentlicher Grund, um unsere Marktposition auf dem Agrarsektor in Zukunft weiter auszubauen. Mit zwei neuen Motorenserien mit weniger als 4 Liter Hubraum, die in den Jahren 2011 beziehungsweise 2012 in Serie gehen werden, bieten wir auch in Zukunft Motoren an, die nicht nur für den Industrieeinsatz, sondern auch für den Einsatz im Traktor geeignet sind.

Erlöse zum Jahresende wieder im Aufwärtstrend

Der Umsatz der DEUTZ AG betrug zum Jahresende 2009 795,5 Mio. € und ist damit aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise um über 40 % eingebrochen. Im Jahr 2008 hatten wir noch Erlöse in Höhe von 1.417,0 Mio. € erzielt. Die positive Entwicklung im vierten Quartal 2009 zeigt jedoch, dass wir den Tiefpunkt überwunden haben: Es war das umsatzstärkste Quartal im Geschäftsjahr 2009. Gegenüber dem dritten Quartal stiegen die Umsätze um fasst 18 %, auch wenn sie noch etwa 28 % unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums lagen.

1) Quelle: ACEA - European Automobile Manufacturers Association, Brüssel

2) Quelle: VDMA - Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, Frankfurt

3) Quellen: PSR - Power Systems Research, eigene Berechnungen

4) Weltmarkt für Dieselmotoren reduziert um für DEUTZ nicht relevante Regionen, Anwendungssegmente, Technologiesegmente und Leistungsklassen

5) Supply Chain (Englisch) = Lieferkette

Umsatz in Europa zum Jahresende im Plus

Der Umsatzeinbruch war nicht überall gleich stark: Dies zeigt der Blick auf den Umsatz nach Regionen. Am stärksten traf uns der Rückgang auf unserem wichtigsten Markt: In Europa (ohne Deutschland) sanken die Erlöse im Berichtsjahr um 39,6 % - von 725,0 Mio. € (2008) auf 438,2 Mio. € (2009). Die gute Nachricht: Mit steigendem Absatz im letzten Jahresviertel 2009 verbesserte sich die Umsatzentwicklung für das europäische Ausland wieder und erreichte annähernd das Vorjahresniveau.

Auf dem deutschen Markt gingen unsere Erlöse im Berichtsjahr um 44,5 % auf rund 202,4 Mio. € zurück, in Amerika sogar um 70,3 % auf rund 43 Mio. €. Hingegen war der Umsatzrückgang im asiatisch-pazifischen Raum vergleichsweise unterproportional: Hier wurden mit 67,9 Mio. € 36,9 % weniger erlöst als 2008.

Baumaschinen tragen positiven Trend

Angesichts der schwachen Baukonjunktur traf es bei den Anwendungsbereichen unseren umsatzstärksten Bereich »Mobile Arbeitsmaschinen« - größter Anteil sind hierbei Baumaschinen - am härtesten. Die Erlöse sanken im letzten Jahr um zwei Drittel auf nur noch 169,8 Mio. € (2008: 505,3 Mio. €). Doch das Blatt wendet sich: Im vierten Quartal 2009 zeigt sich bei den Baumaschinen eine deutliche Erholung: Gegenüber dem Vorquartal legte der Umsatz wieder um 58,8 % zu, auch wenn er noch knapp 22 % unter dem Vorjahr lag. Diese Entwicklung bestätigt auch der Branchenverband VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau): »So fiel zuletzt beim Auftragseingang der Vorjahresvergleich mit jedem Monat etwas positiver aus. […] Vor allem die Baumaschinen tragen den aktuell positiven Trend.«

BESCHAFFUNG

Einkaufsmanagement unter neuen Herausforderungen

Das Einkaufsmanagement bei DEUTZ musste sich - wie alle Bereiche des Unternehmens - im Geschäftsjahr 2009 neuen Herausforderungen stellen, denn die Weltwirtschaftskrise wirkte sich auch auf unsere Einkaufsaktivitäten aus. Trotz dieser wirtschaftlich schweren Zeiten waren wir bestrebt, gemeinsam mit unseren Partnern über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg nachhaltig zusammenzuarbeiten. Unsere Ziele haben wir erreicht: Wir haben die Kosten gesenkt, die Versorgungssicherheit gewährleistet - und trotz mancher finanziell instabiler Lieferanten das Qualitätsniveau gehalten und Preiserhöhungen abgewehrt.

Die zentrale Einkaufsorganisation bei DEUTZ ist für die Beschaffung von Guss- und Schmiedeteilen, Komponenten wie Turbolader, Pumpen oder Bausteinen zur Abgasnachbehandlung verantwortlich. Aber auch die Beschaffung von sogenanntem Nichtproduktivmaterial zählt dazu. Mit rund 40 Mitarbeitern ist der Großteil des Einkaufs am Standort Köln-Porz beschäftigt.

Sinkende Rohstoffpreise

Die internationalen Rohstoffmärkte für Guss- und Schmiedeteile waren in den ersten beiden Quartalen 2009 durch eine erhebliche Korrektur nach unten geprägt: Die Preise sanken und normalisierten sich auf ein Niveau, das vor den Höchstständen des Jahres 2008 herrschte. Beispielsweise fiel der Preis für Gussschrott im Geschäftsjahr 2009 im Vergleich zum Vorjahr um rund 33 %. Bei DEUTZ führte dies zu einem positiven Ergebniseffekt.

Gießerei-Erzeugnisse zählen bei DEUTZ auch im Jahr 2009 zu den größten Positionen innerhalb des Materialaufwandes, gefolgt von Einspritzausrüstungen sowie Mess- und Regelanlagen. Konkret hatten Gießerei-Erzeugnisse einen Anteil von rund 57 % am Materialaufwand, Einspritzeinrichtungen 17 %, Mess- und Regelanlagen 5 %. Das restliche Viertel des Materialaufwands verteilte sich auf Generatoren und Starter, Abgasturbolader, Dreh-, Blech-, DIN- und Normteile sowie Schmiedeteile.

Kosteneinsparungen durch technische Verbesserungen

Unser unternehmensweites Kosteneinsparungsprogramm »MOVE« sah beim Materialaufwand und bei anderen Teilen des Beschaffungsvolumens - etwa Hilfs- und Betriebsstoffe oder auch Dienstleistungsverträge - Kosteneinsparungen vor. Knapp die Hälfte der Einsparungen entfielen auf Kosteneffekte, die wir durch technische Verbesserungen erzielten, beispielsweise vereinfachte Bauteilkomplexität oder einfachere Bearbeitungsschritte sowie der Einsatz neuer Materialien und Legierungen. Einen etwa ebenso großen Beitrag sparten wir durch die jährlichen Preisverhandlungen mit bestehenden Lieferanten für Material-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie materialnahen Dienstleistungen ein.

PRODUKTION

Anpassung der Produktion an die Absatzentwicklung

Die gravierenden Absatzeinbußen aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise machten bereits im zweiten Halbjahr 2008 und verstärkt im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 entsprechende Anpassungen im Produktionsbetrieb erforderlich. Bereits ab Jahresmitte 2008 passte DEUTZ die Schichtmodelle an und stellte an den meisten Standorten von einem Dreischichtbetrieb auf einen Zweischichtbetrieb um, in vielen Bereichen sogar auf einen einschichtigen Betrieb. Gleichzeitig wurde die Anzahl der Leiharbeiter und der befristeten Arbeitsverhältnisse in allen Produktionsbereichen deutlich reduziert. Darüber hinaus wurde an den inländischen Standorten und teilweise auch im Ausland ab Dezember 2008 sowie im gesamten Jahr 2009 das Instrument der Kurzarbeit eingesetzt, um die Produktionskapazitäten an die weiter rückläufige Nachfrage anzupassen, ohne hochqualifiziertes Stammpersonal zu verlieren.

DPS - DEUTZ-Produktionssystem

Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP), den wir bereits seit 2008 vorantreiben, wurde im Jahr 2009 weiter intensiviert und konsequent ausgebaut. Im Rahmen des standortübergreifenden DEUTZ-Produktionssystems (DPS) werden Produktions- und Montageprozesse gezielt optimiert. Zu den eingesetzten und etablierten Werkzeugen gehören Workshops zum Thema Wertstromanalyse (Value Stream Mapping = VSM), die Einführung von KANBAN-Prozessen zur Vereinfachung dispositiver Prozesse und Steuerung, Rüstzeit-Workshops sowie die Nivellierung des Arbeitsaufkommens. Diese Maßnahmen dienen dem Ziel, Produktivität, Durchlaufzeiten, Bestände und Auslieferqualität signifikant zu verbessern und orientieren sich an der Produktionsphilosophie einer »Lean Production« - eine Produktion mit schlanken Prozessen -, orientiert an den Kundenbedürfnissen und der kontinuierlichen Optimierung der Wertschöpfung.

Werk Köln

Am Standort Köln-Porz und Köln-Deutz wurden im Geschäftsjahr 2009 mit insgesamt 98.747 Motoren rund 54,8 % weniger Motoren montiert als im Vorjahr (2008: 218.601 Motoren). Davon entfielen 71.753 Motoren auf den Hubraumbereich von 4 bis 8 Liter und 26.994 Motoren auf den Bereich unter 4 Liter Hubraum. In diesem von der Krise besonders stark betroffenen Bereich wurde die Produktion im Mai 2009 sogar auf einen Einschichtbe-trieb zurückgefahren. Die geringe Auslastung nutzen wir zu einer grundlegenden Verbesserung der Logistikabläufe: Mit Gründung des externen DEUTZ Sequenzcenters wurde im November 2009 der Grundstein für die Anpassung der Montageprozesse an die Anforderungen durch die weiter steigende Variantenvielfalt gelegt. Durch Bereitstellung der erforderlichen Materialien zur richtigen Zeit und in der vorgesehenen Reihenfolge (Just in Time and Just in Sequence) wird die Montage von logistischen Problemen entlastet.

Werk Ulm

Am Standort Ulm wurden im Geschäftsjahr 2009 insgesamt 12.095 Motoren (2008: 31.444 Motoren) montiert, davon entfielen 10.160 Motoren auf luftgekühlte Baureihen und 1.935 Motoren auf wassergekühlte Reihen mit mehr als 8 Liter Hubraum. Die Auslastung sank gegenüber 2008 um rund 61 %.

Neue Strukturen für noch mehr Qualität

Der hohe Qualitätsstandard der DEUTZ-Motoren ist einer der herausragenden Erfolgsfaktoren des Unternehmens. Dies wurde unter anderem auch durch die erfolgreiche Re-Zertifizierung nach ISO 9001:2008 im ersten Quartal 2009 bestätigt. Diesen Standard wollen wir halten und dabei den künftig steigenden Anforderungen des internationalen Marktes sowie den strengeren gesetzlichen Abgasnormen Rechnung tragen. Deshalb hat DEUTZ auch im vergangenen Jahr weiter daran gearbeitet, das existierende Qualitätsmanagementsystem zu einem Total-Quality-Management-System1) zu erweitern.

Ein wesentlicher Schritt auf diesem Weg ist die Mitte 2009 eingeleitete Neuorganisation des Qualitätsbereichs. Dabei wurde die Verantwortung für alle operativen Qualitätssicherungsfunktionen des Zentralbereichs in die dezentralen Fertigungs- und Montagebereiche sowie in den Einkaufs- und Entwicklungsbereich verlagert, wodurch eine stärkere Identifikation der operativen Bereiche mit den Qualitätszielen sichergestellt wird. Gesteuert und überwacht wird das Qualitätssystem von einer TQM-Einheit im Zentralbereich Unternehmenssteuerung. Darüber hinaus wurde der Qualitätsbericht der DEUTZ AG (erschienen im vierten Quartal 2009) mit dem Ziel einer höheren Transparenz völlig neu gestaltet. Dadurch können weitere Maßnahmen für noch mehr Qualität und Kundenzufriedenheit schneller erkannt und effizienter umgesetzt werden.

Arbeitssicherheit weiter verbessert

Seit dem Jahr 2005 ist die Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle bei DEUTZ stetig gesunken. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich diese Kennzahl, die als »Tausend-Mann-Quote« (TMQ)2) bezeichnet wird, nochmals um rund 33 % gegenüber dem Vorjahr verbessert. Im Geschäftsjahr 2009 gab es 21 meldepflichtige Arbeitsunfälle pro Tausend Mitarbeiter. Im Vorjahr wuden 33 Unfälle pro Tausend Mitarbeiter registriert. Bezogen auf die zuletzt verfügbare Kennzahl der Maschinen- und Metall-Berufsgenossenschaft, liegt die TMQ bei DEUTZ um circa 56 % unter dem von den Unfallversicherungsträgern ermittelten Branchendurchschnitt.

Die Entwicklung dieser Kennzahl belegt, dass die installierten Konzepte und Maßnahmen zur Senkung von Arbeitsunfällen greifen. Dazu gehören die sicherheitstechnische Abnahme neuer Anlagen, Maschinen und Betriebsmittel und das Freigabeverfahren für Gefahrstoffe.

1) Total Quality Management: Ganzheitliches Qualitätsmanagement in allen Unternehmensbereichen

2) Tausend-Mann-Quote: Anzahl der meldepflichigen Arbeitsunfälle pro Tausend Mitarbeiter

AUFTRAGSEINGANG

Krisenjahr 2009 trübte Geschäftsentwicklung

Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise wirkte sich negativ auf die Geschäftsentwicklung von DEUTZ aus. Wichtige Kennziffern - von Auftragsbestand bis Umsatz - blieben weit unter Vorjahresniveau. Allerdings konsolidierte sich die Situation im Laufe des Jahres und brachte im vierten Quartal 2009 sogar eine spürbare Erholung.

Wieder mehr Bestellungen zum Jahresende

Der Auftragseingang ist ein Barometer der zukünftigen Geschäftsentwicklung: Absatzzahlen und Erlöse folgen ihm mit einiger Verzögerung. Im Gesamtjahr 2009 sank der Auftragseingang um rund 39 % auf einen Wert von 792,3 Mio. € (2008: 1.293,1 Mio. €), eine Trendwende zeigte sich jedoch gegen Jahresende: Im vierten Quartal verbuchten wir in unseren Auftragsbüchern ein Plus von 7,8 % im Vergleich zum allerdings relativ schwachen Vorjahreszeitraum.

Im letzten Jahresviertel 2009 legten vor allem die Bestellungen bei den Mobilen Arbeitsmaschinen zu. Insbesondere der Baumaschinenbereich spürte sehr deutlich die wieder anziehenden Aufträge.

Obwohl im vierten Quartal der Auftragseingang wieder deutlich anzog und mit 216,5 Mio. € auch um 7,8 % über dem Vorjahresquartal lag (2008: 200,8 Mio. €), lag der Auftragsbestand Ende 2009 mit einem Wert von nur 139,4 Mio. €, um rund 4 % unter dem Wert des Vorjahres (31. Dezember 2008: 144,7 Mio. €).

ABSATZ

Absatz: Abwärtstrend ab der zweiten Jahreshälfte verlangsamt

Über das Jahr betrachtet sanken die Absatzzahlen um 55,4 % - von 250.871 Stück (2008) auf 111.881 Stück (2009). Dem steigenden Auftragseingang folgend, war jedoch auch beim Absatz zum Jahresende eine leichte Besserung zu spüren: Im vierten Quartal verzeichnete DEUTZ im Vergleich zum Vorquartal sogar ein Plus von rund 20 %. Der Absatz lag damit im vierten Quartal noch etwa 33 % unter dem Vorjahresquartal, wobei Baumaschinen den Vorjahreswert nur noch um rund 18 % unterschritten hat. Gerade die Segmente, in denen der Einbruch besonders früh und dramatisch erfolgte, scheinen sich auch am schnellsten zu erholen.

ERTRAGSLAGE

UMSATZ

Dem dramatischen Absatzrückgang entsprechend ist der Umsatz im Geschäftsjahr 2009 um 621,5 Mio. € beziehungsweise 43,9 % deutlich zurückgegangen und lag zum Jahresende mit 795,5 Mio. € (2008: 1.417,0 Mio. €) im 5-Jahres-Rückblick bei einem Rekordtief. 647,5 Mio. € (2008: 1.228,7 Mio. €) davon entfallen auf Motoren- und 148,0 Mio. € (2008: 188,3 Mio. €) auf Serviceumsätze. Bei den Umsätzen mit Motoren wurde der drastische Mengeneffekt leicht durch einen verbesserten Produktmix und leichte Preissteigerungen im Markt abgemildert. Mit 21,4 % fiel der Rückgang bei den Serviceumsätzen deutlich moderater aus, da unsere Kunden in Krisenzeiten eher in Reparatur und Wartung als in neue Motoren investieren.

Die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte stimmt uns zuversichtlich, denn die in beiden Quartalen über den Umsatzzahlen liegenden Auftragseingänge belegen: Wir haben den Tiefpunkt überwunden! Auch wenn das Umsatzminus bezogen auf das Gesamtjahr gegenüber dem Vorjahr 43,9 % betrug, so sahen wir doch im letzten Quartal bereits einen Anstieg um fast 18 % gegenüber dem Vorquartal.

Besonders hart vom Umsatzeinbruch betroffen waren die umsatzstarken Segmente Mobile Arbeitsmaschinen (-66,4 %) und Stationäre Anlagen (-46,7 %). Das Minus resultierte hier in erster Linie aus den deutlich rückläufigen Absatzzahlen bei Motoren kleiner 4 Liter Hubraum, die vor allem in Baumaschinen und Kompressoren eingesetzt werden. Die Umsätze in der Landtechnik hingegen zeigten einen deutlich geringeren Rückgang von -17,0 %. Dazu trug insbesondere eine deutliche Umsatzsteigerung bei einem Großkunden in Osteuropa bei. Allerdings zeigte sich hier im vierten Quartal eine Abkühlung, während wir in diesem Zeitraum in allen anderen Anwendungsbereichen - allen voran im am stärksten betroffenen Anwendungsbereich Mobile Arbeitsmaschinen - Umsatzsteigerungen im Vergleich zum Vorquartal verzeichneten.

Die weltweite Wirtschaftskrise hat die Regionen unterschiedlich getroffen. Am stärksten spürten wir den Einbruch in den USA mit einem Umsatzrückgang im Geschäftsjahr 2009 von 70,3 % im Vergleich zum Vorjahr, wobei die Wechselkursrelation von US-$ und Euro einen leicht positiven Einfluss hatte. Die Stärke der asiatischen Wirtschaft zeigt sich im Vergleich hierzu deutlich moderaten Umsatzrückgängen von 36,9 % in der Region Asien/ Pazifik.

EBIT

Im Oktober 2008 hat DEUTZ das Maßnahmenprogramm »MOVE« gestartet und damit seitdem positive Effekte in Höhe von 136 Mio. € erzielt. Im Geschäftsjahr 2009 leistete »MOVE« einen positiven Ergebnisbeitrag in Höhe von rund 126 Mio. € - vor allem im Bereich der Sach- und Personalaufwendungen. Das Programm wird durch die strukturellen Maßnahmen langfristig zur nachhaltigen Ergebnisverbesserung beitragen. Der Fokus liegt dabei auf der Senkung von Gemein- und Materialkosten, Produktivitäts- beziehungsweise Effizienzsteigerungen in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Produktion und Qualität sowie auf einer angemessenen Preispolitik.

Dennoch: Der anhaltend starke, rezessionsbedingte Volumenrückgang konnte durch »MOVE« nicht vollständig aufgefangen werden. Entsprechend belief sich das EBIT der DEUTZ AG im Berichtszeitraum auf -91,0 Mio. € nach +5,9 Mio. € im Vorjahr. Neben dem starken Volumenrückgang wirkte sich der Rückgang des Beteiligungsergebnisses in Höhe von 7,1 Mio. € (2008: 14,4 Mio. €) aufgrund geringerer Ausschüttungen von verbundenen Unternehmen belastend aus. Einen positiven Einfluss hatte der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge - vor allem durch die Auflösung von Rückstellungen (25,3 Mio. €).

DEUTZ-AG: Übersicht zur Ertragslage

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in Mio. € 2009 2008
Umsatzerlöse 795,5 1.417,0
Bestandsveränderung und andere aktivierte Eigenleistungen -17,9 0,6
Gesamtleistung 777,6 1.417,6
Sonstige betriebliche Erträge 100,7 87,2
Materialaufwand -611,0 -1.063,8
Personalaufwand -212,3 -248,2
Abschreibungen -54,2 -61,8
Sonstige betriebliche Aufwendungen -98,9 -139,5
Beteiligungsergebnis 7,1 14,4
EBIT -91,0 5,9
Zinsergebnis -6,9 1,1
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -97,9 7,0
Außerordentliches Ergebnis -25,8 -17,8
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -7,3 4,2
Sonstige Steuern -1,1 -0,8
Jahresfehlbetrag -132,1 -7,4
in %
Materialaufwand von Gesamtleistung 78,6 75,0
Personalaufwand von Gesamtleistung 27,3 17,5

Materialaufwand

Die Materialaufwendungen in Relation zur Gesamtleistung stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozentpunkte. Ursächlich hierfür ist insbesondere der höhere Absatzanteil bei den materialintensiveren Motoren mit 4 bis 8 Liter Hubraum sowie der starke Vorräteabbau von vergleichsweise zu höheren Preisen produzierten Erzeugnissen. Teilweise wurden diese Effekte durch positive Rohstoffpreiseffekte - der Marktpreis für Gießereistahlschrott sank im Jahresdurchschnitt 2009 um 22 % auf rund 280 €/ Tonne - kompensiert.

Personalaufwand

Die Personalaufwendungen haben wir durch Personalabbau und durch Kurzarbeit gezielt gesenkt. Der starke konjunkturbedingte Volumenrückgang konnte jedoch nicht vollständig kompensiert werden; die Personalaufwandsquote erhöhte sich im Geschäftsjahr um 9,8 Prozentpunkte.

Seit dem ersten Quartal 2009 enthält der Personalaufwand die Zinsaufwendungen für Pensionsverbindlichkeiten. Um ausschließlich die effektiven Zinsen im Zinsergebnis auszuweisen, werden diese Aufwendungen nicht mehr im Zinsergebnis gezeigt. Im Jahr 2009 betrug der Zinsanteil 8,8 Mio. € (2008: 9,1 Mio. €). Die Vorjahresdaten wurden aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit an die aktuelle Darstellung angepasst.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen um 40,6 Mio. € auf 98,9 Mio. € (2008: 139,5 Mio. €) zurück. Dies resultierte - als Folge des geringeren Geschäftsvolumens und des Maßnahmenprogramms »MOVE« - im Wesentlichen aus geringeren Aufwendungen für allgemeine Dienstleistungen wie Logistik (inklusive Frachten) und IT-Leistungen sowie aus der Reduzierung von Leihpersonal. Dabei wurden höherer Aufwendungen aus Kompensationsleistungen für Mindermengen überkompensiert.

Zinsergebnis

Das Zinsergebnis ist im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 8,0 Mio. € auf -6,9 Mio. € (2008: +1,1 Mio. €) gesunken. Dies liegt insbesondere am gesunkenen Zinsniveau auf der Anlageseite, verbunden mit einem unterjährigen Rückgang der Zahlungsmittel und -äquivalente. Darüber hinaus gab es im letzten Quartal in Verbindung mit Stillstandabkommen mit den US-amerikanischen Investoren einen Anstieg der Zinsen auf der Aufnahmeseite für das US Private Placement.

Außerordentliches Ergebnis

Die außerordentlichen Aufwendungen im Berichtsjahr beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für Personalstrukturmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Maßnahmenprogramm »MOVE« (-19,4 Mio. €) und außerplanmäßige Abschreibungen auf den beizulegenden Zeitwert im Anlagevermögen von insgesamt -5,6 Mio. €. Die außerplanmäßigen Abschreibungen entfallen im Wesentlichen auf Lizenzen und Betriebsmittel für eine Baureihe für kleine Motoren bis 27 kW und für Motoren zwischen 15 bis 50 kW.

Ertragsteueraufwendungen

Die Ertragsteueraufwendungen betrugen im Berichtsjahr 7,3 Mio. € (2008: Ertrag in Höhe von 4,2 Mio. €). Ursächlich für den Anstieg sind Ertragsteueraufwendungen aus einer bei der DEUTZ AG im laufenden Jahr abgeschlossenen Betriebsprüfung für die Jahre 2002 bis 2005 und aus Folgewirkungen dieser Betriebsprüfung für die Jahre 2006 bis 2008 sowie einer Korrektur beziehungsweise Änderung der Steuererklärung 2007 im Zusammenhang mit dem aufgegebenen Segment DEUTZ Power Systems.

Jahresergebnis

Das Jahresergebnis insgesamt liegt mit -132,1 Mio. € entsprechend deutlich unter dem des Vorjahres (2008: -7,4 Mio. €).

GESCHÄFTSENTWICKLUNG SEGMENTE

GESCHÄFTSENTWICKLUNG DEUTZ COMPACT ENGINES

Nachfragekonsolidierung im vierten Quartal

Im Segment DEUTZ Compact Engines sank die Nachfrage im Berichtsjahr um 38 %: Der Auftragseingang belief sich auf 608,5 Mio. €, im Jahr 2008 waren es noch 984,9 Mio. € gewesen. Das letzte Quartal 2009 brachte jedoch eine Erholung - es gingen wieder 13,8 % mehr Bestellungen ein als im Vorjahreszeitraum. Getragen wurde diese Trendwende vor allem durch die Anwendungsbereiche Mobile Arbeitsmaschinen sowie Stationäre Anlagen. Beide entwickelten sich im vierten Quartal positiv.

Absatz an Motoren halbiert

Die Stückzahl an verkauften Motoren hat sich im Jahr 2009 mehr als halbiert: Das Segment DEUTZ Compact Engines verbuchte letztes Jahr 98.431 abgesetzte Motoren, ein Jahr zuvor waren es noch 218.709 gewesen. Der Rückgang traf vor allem den absatzstärksten Bereich: die mobilen Arbeitsmaschinen. Hier sanken die Absatzzahlen sogar um 71,2 %. DEUTZ verkaufte für diesen Anwendungsbereich nur noch 30.551 Motoren (2008: 106.030 Stück).

Umsatzkonsolidierung für DCE

Unser Segment DEUTZ Compact Engines (DCE) erzielte im Berichtsjahr Erlöse in Höhe von 601,4 Mio. €. Das sind 45,0 % weniger als im Vorjahr (2008: 1.092,8 Mio. €). Dabei zeigt dieses Segment eine ähnliche Entwicklung wie die DEUTZ AG: Einbruch der Umsatzzahlen im europäischen Ausland um knapp 40 %, in Deutschland um fast die Hälfte, in Amerika um mehr als zwei Drittel. Im vierten Quartal 2009 gab es dafür aber eine deutliche Erholung gleich in mehreren Regionen: Europa (ohne Deutschland) verzeichnete einen Umsatzzuwachs von 6,4 %.

Wie verschieden stark die Branchen auf die Wirtschaftskrise reagierten, zeigt folgender Vergleich: Während die Baumaschinen für unser Segment DEUTZ Compact Engines im Jahr 2009 rund zwei Drittel weniger Erlöse einbrachten (98,4 Mio. € statt 295,8 Mio. € im Jahr 2008), reduzierte sich der Umsatz bei dem spätzyklischen Segment Landtechnik hingegen nur um 17,0 % (2009: 154,3 Mio. €).

GESCHÄFTSENTWICKLUNG DEUTZ CUSTOMISED SOLUTIONS

Auftragseingang: Tendenz wieder steigend im vierten Quartal

Geringere Nachfrage, weniger Bestellungen: Das Segment DEUTZ Customised Solutions (DCS) verbuchte letztes Jahr ein Auftragsvolumen von fast 184 Mio. €. Damit liegt es um 40,4 % unter dem Volumen des Vorjahres (2008: 308,2 Mio. €). Im vierten Quartal zeigt sich eine positive Tendenz: das Minus im Vergleich zur Vorjahrsperiode beträgt nur noch 8,8 %.

Verkaufszahlen sanken um die Hälfte

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat DEUTZ Customised Solutions 13.450 Motoren verkauft - also mehr als die Hälfte weniger als im Vorjahr (2008: 32.162 Motoren). Was die Anwendungsbereiche betrifft, so hielt sich einzig der Rückgang bei der Landtechnik in Grenzen. Mit einem Absatz von 1.879 Stück im Jahr 2009 (2008: 1.869 Stück) stiegen die Verkaufszahlen hier sogar leicht um 0,5 % an.

Umsatz bei DCS reagiert verzögert

Anders als die Kompaktmotoren haben die großen Motoren der DEUTZ Customised Solutions längere Bestell- und Lieferfristen. Sowohl im Abschwung als auch bei wirtschaftlicher Erholung reagiert der Umsatz daher mit leichter Verzögerung auf die wirtschaftliche Entwicklung.

FINANZLAGE

DEUTZ-AG: Übersicht zur Finanzlage

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in Mio. € 2009 2008
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 61,7 48,7
Cashflow aus Investitionstätigkeit -38,2 -81,4
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -13,2 -65,2
Veränderung des Zahlungsmittelbestands 10,3 -97,9
Free Cashflow 10,7 -47,7
Zahlungsmittel und -äquivalente am 31.12. 210,5 200,2

Free Cashflow: Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit abzgl. Zinsausgaben

GRUNDSÄTZE UND ZIELE DES FINANZMANAGEMENTS

Finanzmanagement zentral organisiert

Das Finanzmanagement der DEUTZ AG umfasst vor allem die Steuerung der notwendigen Kreditlinien, das Poolen von liquiden Mitteln und die für Fremdwährungen erforderlichen Sicherungsgeschäfte. Dabei sorgt das zentrale Cashpooling dafür, dass die Finanzmittel im Konzern optimal genutzt werden. Die Fremdwährungsüberschüsse werden zu einem großen Teil durch Einkaufsverträge in entsprechender Währung abgesichert, während das Risiko für verbleibende oder voraussehbare Währungsüberhänge oder -bedarfe vom zentralen Finanzbereich gemäß internen Richtlinien abgesichert wird.

FINANZIERUNG

US Private Placement - Messung der Covenants teilweise ausgesetzt

Mit der Begebung eines US Private Placements über 274 Mio. US-$ im Jahr 2007 hat sich DEUTZ langfristig und bankenunabhängig über Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren finanziert. Die Zins- und Tilgungszahlungen in US-$ sind über die gesamte Laufzeit durch Cross-Currency-Swaps in Euro abgesichert. Das heißt, für DEUTZ bestehen im Rahmen des US Private Placements keine Währungsrisiken.

Teil der US Private Placement Dokumentation sind so genannten Financial Covenants, also eine Verpflichtung der DEUTZ, bestimmte Finanzkennzahlen einzuhalten. Diese Financial Covenants sind definiert durch das Verhältnis von Nettofinanzschulden zum Eigenkapital, Nettofinanzschulden zum EBITDA (vor Einmaleffekten) sowie EBITDA (vor Einmaleffekten) zum Zinssaldo. Dabei berücksichtigen die Nettofinanzschulden sämtliche kurz- und langfristigen zinstragenden Finanzschulden (Kredite, Anleihen, Wechsel, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing abzüglich vorhandener Zahlungsmittel und -äquivalente).

Aufgrund des dramatischen Umsatz- und Ergebnisrückgangs im abgelaufenen Geschäftsjahr drohte zum Ende des dritten Quartals 2009 ein Bruch der ergebnisabhängigen Financial Covenants, was zu einer Kündigung des US Private Placements durch die Gläubiger hätte führen können. Wir haben deshalb schon frühzeitig Verhandlungen mit den Private Placement Gläubigern aufgenommen, mit dem Ziel die Finanzierung nachhaltig zu sichern und die Financial Covenants an die aktuelle Situation anzupassen.

Seit dem 29. September 2009 haben wir mit den Gläubigern Stillhalteabkommen (Waiver) geschlossen, die uns von der Einhaltung der Financial Covenants befreien und eine Verschiebung der Messzeitpunkte regeln, wodurch wir einen Vertragsbruch vermieden haben. Der Zinssatz ist in dieser Zeit um 2 Prozentpunkte erhöht. In einer Vereinbarung (Agreement in Principle and Fourth Waiver and Deferral) mit den Gläubigern des Private Placements vom 11. März 2010 wurden die wesentlichen Punkte der Änderung der Private Placement Dokumentation grundsätzlich festgelegt. Insbesondere wurden im Rahmen eines Term Sheets die Zinskonditionen, Laufzeiten, die zukünftig einzuhaltenden Finanzkennzahlen und weitere Bedingungen festgelegt (u.a. Bankenfinanzierung über Betriebsmittellinie, Begebung von Sicherheiten) sowie das Stillhalteabkommen bis zum 30. April 2010 verlängert. Die wichtigsten Financial Covenants werden das Verhältnis aus Nettofinanzverschuldung zu EBITDA, der Zinsdeckungsfaktor sowie das Verhältnis aus Free Cash Flow zu Zins und Tilgung sein. Wir gehen davon aus, dass wir die Financial Covenants aufgrund der erwarteten Geschäftsentwicklung in den nächsten Jahren einhalten werden. Der laufende Zinssatz erhöht sich um 2 Prozentpunkte gegenüber der ursprünglichen Zinsvereinbarung. Zusätzlich fallen Kosten an, die kapitalisiert werden und abhängig vom Zeitpunkt einer planmäßigen oder möglichen vorzeitigen Rückzahlung in variierender Höhe bei Rückzahlung des Private Placmenents fällig werden. Dies wird insgesamt zu einer jährlichen Belastung im unteren zweistelligen Millionenbereich führen. Für die ursprünglich im Jahr 2017 fällige Tranche wurde eine Laufzeitverkürzung um drei Jahre vereinbart. Außerdem fallen Einmalkosten für die Änderung der Private Placement Dokumentation in niedriger einstelliger Millionenhöhe an.

Daneben haben wir im Rahmen eines Syndizierungsprozesses mit inländischen Banken verhandelt und verfügen über verpflichtende Finanzierungszusagen der beteiligten Banken zu mittelfristigen Betriebsmittellinien in Höhe von insgesamt 76 Mio. €.

Die Banken und die Gläubiger des Private Placement partizipieren zukünftig pari passu an einem umfassenden Sicherheitenpaket.

Die Fertigstellung der endgültigen und detaillierten Vertragsdokumentation zur Änderung des Private Placements und der damit im Zusammenhang stehenden Bankenfinanzierung wird in den nächsten Wochen erfolgen.

Unter dieser Voraussetzung ist die zukünfige Finanzierung gesichert und somit wurde die Aufstellung des Jahresabschlusses unter der Prämisse von Going-Concern vorgenommen.

Zum Geschäftsjahresende standen uns ungenutzte kurzfristige Kreditlinien in Höhe von rund 28 Mio. € zur Verfügung.

Optimales Forderungsmanagement durch Factoring

Die Bedeutung von Factoring - der Verkauf von Forderungen - hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. DEUTZ nutzt diese Möglichkeit zum Verkauf von Forderungen, um das Forderungsmanagement zu optimieren. Im Rahmen entsprechender Factoring-Vereinbarungen betrug das verkaufte Forderungsvolumen zum Geschäftsjahresende rund 71 Mio. € (2008: rund 83 Mio. €).

LIQUIDITÄT

Striktes Working-Capital-Management und ein konsequentes Sparprogramm wirkten sich positiv auf die Liquiditätsentwicklung aus: Trotz des Krisenjahres mit einem Umsatzeinbruch von 43,9 % stiegen die Zahlungsmittel und -äquivalente zum Bilanzstichtag 2009 um 10,3 Mio. € auf 210,5 Mio. € (31. Dezember 2008: 200,2 Mio. €) an.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit reduzierte sich insgesamt um 43,2 Mio. € auf -38,2 Mio. € (nach -81,4 Mio. € im Vorjahr). Im Vorjahr waren neben Auszahlungen für immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen Auszahlungen in Höhe von 26,3 Mio. € aus der Restabwicklung des Verkaufs des Geschäftsbereichs DEUTZ Power Systems an den Käufer 3i enthalten.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von -13,2 Mio. € (2008: -65,2 Mio. €) resultierte zu einem großen Teil aus geleisteten Zinszahlungen. Der Vorjahreswert war durch die Dividendenausschüttung an unsere Aktionäre in Höhe von 48 Mio. € geprägt.

INVESTITIONEN

Die Investitionen beliefen sich im Geschäftsjahr 2009 auf insgesamt 52,8 Mio. €, nach 50,3 Mio. € im Vorjahr. In Sachanlagen flossen 36,3 - im Wesentlichen in die Ersatzbeschaffung von führerlosen Transportfahrzeugen am Standort Köln; 9,5 Mio. € (2008: 7,8 Mio. €) wurden in immaterielle Vermögensgegenstände investiert. Zudem wurden 7,0 Mio. € in Anteile an verbundenen Unternehmen investiert, um bei unserer spanischen Tochtergesellschaft die Voraussetzungen für Subventionsleistungen der öffentlichen Hand zu erfüllen, die an die Eigenkapitalausstattung anknüpfen.

VERMÖGENSLAGE

DEUTZ-AG: Übersicht zur Vermögenslage

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in Mio. € 31.12.2009 31.12.2008
Aufwendungen für die Erweiterung des Geschäftsbetriebs - 10,4
Anlagevermögen 482,3 486,2
Umlaufvermögen 458,9 578,6
Rechnungsabgrenzungsposten 0,8 3,7
Vermögen gesamt 942,0 1.078,9
Eigenkapital 309,6 441,7
Rückstellungen 257,7 278,6
Verbindlichkeiten 374,0 358,6
Rechnungsabgrenzungsposten 0,7 -
Eigenkapital und Schulden gesamt 942,0 1.078,9
Working Capital (in Mio. €) 48,2 112,2
Working-Capital-Quote (Stichtag, in %) 6,1 7,9
Eigenkapitalquote (in %) 32,9 40,9

Working Capital: Vorräte zzgl. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzgl. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Eigenkapitalquote: Eigenkapital/Eigenkapital und Schulden gesamt

Die Bilanzsumme der DEUTZ AG erreichte zum Jahresende 2009 942,0 Mio. € (31. Dezember 2008: 1.078,9 Mio. €) und lag damit um rund 13 % unter dem Vergleichswert zum 31. Dezember 2008.

Anlagevermögen

Das Anlagevermögen insgesamt ist geringfügig um 3,9 Mio. € auf 482,3 Mio. € (31. Dezember 2008: 486,2 Mio. €) zurückgegangen, wobei die Investitionen in Finanzanlagen durch den Rückgang der immateriellen Vermögensgegenstände überkompensiert werden.

Umlaufvermögen

Das Umlaufvermögen verminderte sich um 119,7 Mio. € auf 458,9 Mio. € (31. Dezember 2008: 578,6 Mio. €); dies ist im Wesentlichen auf den deutlichen Rückgang der Vorräte sowie die niedrigeren Forderungen gegen verbundene Unternehmen zurückzuführen.

Working Capital

Das Working Capital (Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) wurde zum Jahresende 2009 um rund 57 % auf 48,2 Mio. € (31. Dezember 2008: 112,2 Mio. €) reduziert. Dies resultierte vor allem aus dem konsequenten Abbau der Vorräte.

Gegenüber dem 31. Dezember 2008 ergab sich zum Stichtag 2009 eine Verbesserung der Quote um 1,8 Prozentpunkte auf 6,1 %.

Forderungen im Verbundbereich

Ursächlich für den Rückgang sind insbesondere geringere Forderungen aus der zentralen Finanzierung durch die Muttergesellschaft infolge des geringeren Geschäftsvolumens.

Immaterielle Werte

Neben den bilanzierten Vermögenswerten verfügt DEUTZ über weitere nicht bilanzierte Werte: So steht die Marke DEUTZ für hohe technologische Ansprüche, Qualität und Verlässlichkeit und ist eine feste Größe in der Welt der Gerätehersteller und Gerätebetreiber seit über 140 Jahren. Zudem verfügt DEUTZ über werthaltige langjährige Kundenbeziehungen; insbesondere mit unseren Hauptkunden bestehen langfristige Kooperationsverträge.

Hohe Eigenkapitalquote

Das Eigenkapital verringerte sich zum Bilanzstichtag um 132,1 Mio. € auf 309,6 Mio. € (31. Dezember 2008: 441,7 Mio. €). Grund hierfür war insbesondere das negative Jahresergebnis. Die Eigenkapitalquote lag bei 32,9 % und somit um 8,0 Prozentpunkte unter der Quote vom 31. Dezember 2008 (40,9 %) - aber trotz des Rückgangs auf einem anhaltend hohen Niveau.

Schulden

Die Rückstellungen sanken - im Wesentlichen bedingt durch die Auflösung von Rückstellungen - um 20,9 Mio. € auf 257,7 Mio. € (31. Dezember 2008: 278,6 Mio. €), während die Verbindlichkeiten um 15,4 Mio. € auf 374,0 Mio. € (31. Dezember 2008: 358,6 Mio. €) anstiegen. Der Anstieg resultiert insbesondere aus Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit der Umsetzung der Personalabbaumaßnahmen.

GESAMTAUSSAGE ZUM GESCHÄFTSJAHR

Das Krisenjahr 2009 stellte uns vor ganz besondere Herausforderungen. Umsatz und Absatz sind um rund die Hälfte eingebrochen, das Ergebnis blieb entsprechend deutlich hinter den Erwartungen zurück. Wir haben jedoch die Herausforderung angenommen und können nun eine solide Eigenkapitalbasis, eine zukunftsfähige Finanzierungsstruktur und eine dauerhaft gesenkte Kostenbasis vorweisen: Alles in Allem geht DEUTZ gestärkt aus der Krise hervor und kann als Traditionsunternehmen mit »neuem Antrieb« optimistisch in die Zukunft blicken.

NACHTRAGSBERICHT

Mit der Vereinbarung vom 11. März 2010 wurde mit den US-amerikanischen Investoren eine grundsätzliche Einigung über die Neustrukturierung der Finanzierung im Rahmen des US Private Placement im Gesamtbetrag von 274 Mio. US-$ erzielt. Wie in unseren Erläuterungen zur Finanzierung im Abschnitt »Finanzlage« ausgeführt, wurden die Zinskonditionen, Laufzeiten, die zukünftig einzuhaltenden Finanzkennzahlen und weitere Bedingungen festgelegt ( unter anderem Bankenfinanzierung über Betriebsmittellinie, Begebung von Sicherheiten). Für nähere Informationen zur Auswirkung auf die Finanz- und Ertragslage verweisen wir auf die Erläuterungen zur Finanzierung im Abschnitt » Finanzlage«.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen intensiviert

Forschen, entwickeln, den entscheidenden Schritt voraus sein: Dieser Anspruch ist unser Motor, das, was DEUTZ antreibt - und auszeichnet. Deshalb haben wir unser F&E-Budget auch vor dem Hintergrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds nicht nur gehalten, sondern sogar erhöht.

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen im Geschäftsjahr 2009 104,6 Mio. € (2008: 90,3 Mio. €). Davon entfielen auf das Segment DEUTZ Compact Engines 93,1 Mio. € (2008: 78,7 Mio. €) und auf das Segment DEUTZ Customised Solutions 11,5 Mio. € (2008: 11,6 Mio. €). Der Anstieg der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen im Berichtsjahr um fast 16 % ist vor allem auf die Vorbereitungen für die nächsten Abgasemissionsstufen zurückzuführen. Die F&E-Quote - das Verhältnis von Aufwendungen für Forschung und Entwicklung zum Umsatz - hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 13,1 % (2008: 6,4 %) verdoppelt. Dabei wurde die Wirkung des höheren Aufwands durch den Umsatzrückgang verstärkt. Dies unterstreicht, dass wir auch und gerade jetzt größte Anstrengungen unternehmen, um weiter hin als Technologieführer im Markt aufzutreten.

Im Geschäftsjahr 2009 entfielen rund 84 % (2008: 77 %) aller F&E-Aufwendungen auf die Neu- und Weiterentwicklung von Motoren, weitere 12 % (2008: 17 %) auf Kundenapplikationen beziehungsweise die Serienbetreuung und die restlichen 4 % (2008: 6 %) auf Forschungs- und Vorentwicklungsaktivitäten.

Entwicklung eines neuen Motors im Bereich kleiner 4 Liter Hubraum

Mit der Grundsatzentscheidung für den neuen Motor mit weniger als 4 Liter Hubraum wurde im Geschäftsjahr 2009 der Startschuss für die Entwicklung eines komplett neuen DEUTZ-Motors gegeben: Dieser Motor mit 2,9 Liter Hubraum und einem Leistungsbereich von 25 bis 56 kW komplettiert unser Produktprogramm auch in Hinblick auf die nächsten Abgasemissionsstufen. Der neue Motor ist sowohl für den Einsatz im Industriemotorenbereich als auch in der Landwirtschaft konzipiert. Damit und mit der ebenfalls komplett neuen Baureihe eines 3,6-Liter-Motors - mit seiner Entwicklung haben wir im Jahr 2008 begonnen - bieten wir nun auch im Bereich unter 4 Liter Hubraum Motoren für den Einsatz in Traktoren mit Leistungen von 28 bis 85 kW.

Entwicklung von Motoren für die Abgasemissionsstufe 4 im Fokus

Am 1. Januar 2011 treten für Motoren in mobilen Arbeitsmaschinen mit einer Leistung von 130 bis 560 kW die neuen, schärferen Emissionsregelungen »COM Stufe III B« in Europa beziehungsweise »EPA TIER 4 interim« in den USA in Kraft. Entsprechende Regelungen für kleinere Leistungsklassen folgen am 1. Januar 2012 für Motorleistungen von 56 bis 130 kW beziehungsweise am 1. Januar 2013 für Motorleistungen von 37 bis 56 kW (nur in Europa, in den USA sind diese bereits seit dem 1. Januar 2008 in Kraft). Wie die amerikanische Bezeichnung »TIER 4 interim« bereits andeutet, handelt es sich nur um eine Zwischenstufe, der schrittweise vom 1. Januar 2013 bis zum 1. Oktober 2014 die noch strikteren Regelungen »EPA TIER 4 final« beziehungsweise »COM Stufe IV« folgen werden. Diese gesetzlichen Vorgaben fordern eine Reduzierung der Stickoxidemissionen (NOx) um 95,7 % und der Rußpartikelemissionen um 96,5 % gegenüber der ersten Grenzwertstufe im Jahr 1999.

Unser F&E-Schwerpunkt lag im Berichtsjahr somit auf der Neu- und Weiterentwicklung von Motorbaureihen, die die Grenzwerte der nächsten Abgasemissionsstufen erfüllen. Kernaufgabe war die Weiterentwicklung von Technologien für Einspritzung, Aufladung und Abgasrückführung sowie Abgasnachbehandlung. Neben der Abstimmung technischer Motorparameter und den konstruktiven Anpassungen für die jeweilige Kundenapplikation haben wir die Felderprobung für die neuen Motoren mit mehr als 130 kW Leistung durchgeführt. Das Kunden-Feedback war durchweg positiv: Fendt stellte den ersten Traktor für die kommende Emissionsstufe mit einem Motor aus unserer Entwicklung auf der größten europäischen Landtechnikmesse, der Agritechnica in Hannover, vor. Das innovative Aggregat mit einem Hubraum von 6 Liter und einer Leistung von 280 PS zeichnet sich nicht nur durch besondere Leistungsstärke aus, sondern ebenso durch hohe Effizienz und niedrigen Verbrauch.

Zukunftsfähiges Motorenprogramm in allen Anwendungssegmenten

Mit sieben neuen oder weiterentwickelten Motorentypen von 2,9 bis 16 Liter Hubraum und von 28 bis 500 kW Leistung verfügt DEUTZ zukünftig über ein auf die Kundenbedürfnisse abgestimmtes vollständiges Motorenprogramm für die nächsten Abgasemissionsstufen.

Abgasnachbehandlungssysteme für kundenspezifische Lösungen

Die erforderliche Reduzierung von Stickoxid- und Rußpartikelemissionen für die nächsten Abgasstufen kann nicht mehr allein innermotorisch oder durch Abgasrückführungssysteme erreicht werden. Vielmehr ist dafür der Einsatz von Abgasnachbehandlungssystemen erforderlich. Dabei kommen Stickoxidemissionen reduzierende SCR-Systeme (Selective Catalytic Reduction) zum Einsatz, bei denen wir für die sogenannten Non-Road-Anwendungen auf Serienerfahrung aus dem On-Road-Bereich (Nutzfahrzeugmotoren) zurückgreifen können. Für die Rußpartikel, die bei der Verbrennung von Dieselkraftstoff entstehen, bedarf es besonderer Filtersysteme. Unter anderem aus dem Nachrüstungsgeschäft verfügen wir in diesem Bereich über langjähriges Know-how. Für die fall weise erforderliche Regeneration des Filterelements haben wir bereits ein elektronisch gesteuertes Brennersystem für On-Road- und Non-Road-Anwendungen entwickelt. Dieses Brennersystem ermöglicht eine Regeneration des Dieselpartikelfilters (DPF) unter jeder Bedingung und im laufenden Betrieb. Unser Ziel ist es, dem Kunden für die Abgasnachbehandlung eine auf seine Anwendung optimal abgestimmte Lösung anzubieten. Erste positive Resonanzen zeigen, dass wir mit diesem Brennersystem auf dem richtigen technologischen Weg sind.

Die Entwicklungsarbeiten verlaufen planmäßig, so dass wir die von unseren Kunden geforderten Serieneinführungstermine erreichen.

DVERT®: maβgeschneiderte Technik

Unsere Antwort auf die Aufgabe, die zukünftigen Emissionsrichtlinien mit den Bedürfnissen unserer Kunden in Einklang zu bringen, ist DVERT® - ein modular aufgebautes System von Technikbausteinen, deren Elemente nahezu alle miteinander kombiniert werden können. »So viel Technologie wie nötig und nicht so viel wie möglich« ist das Prinzip, um für das gewünschte Ergebnis hinsichtlich Motorleistung, Einhaltung von Emissionsgrenzwerten und Wettbewerbsfähigkeit zu sorgen.

Weitere Prozessoptimierung und Kosteneffizienz

Mit der Schließung unsere britischen Forschungs- und Entwicklungsstandortes in Dursley und der Konzentration der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Köln werden wir unsere Kostenstruktur weiter verbessern und Prozesse optimieren. Um auf kurzfristige Projektanforderungen flexibel reagieren zu können, arbeiten wir derzeit zusätzlich mit externen Ingenieurbüros zusammen.

Nachhaltig und umweltschonend: der Hybridantrieb

Bereits im Jahr 2007 haben wir den Hybridantrieb als weltweit ersten funktionierenden Baumaschinen-Hybridantrieb in einem Radlader auf der Fachmesse »bauma« vorgestellt. Unser Team »Alternative Antriebe« mit Spezialisten für die verschiedenen Fachgebiete wie Elektromotor, Leistungselektronik, Speichertechnologie, Software- und Systementwicklung sowie Systemapplikation hat verschiedene Komponenten zwischenzeitlich weiterentwickelt, so zum Beispiel den Elektromotor, der bei mehr Leistung gleichzeitig wesentlich kompakter ist. Genauso ist es unseren Ingenieuren gelungen, den Verbrennungsmotor zu verkleinern und den Kraftstoffverbrauch zu senken. Das Kundeninteresse beweist es uns: Der Hybridmotor wird gerade im Baumaschinenbereich hervorragende Einsatzmöglichkeiten bieten.

Patentanmeldungen unterstreichen Innovationskraft

Als Ausdruck der hohen Innovationsfähigkeit der DEUTZ AG ist im abgelaufenen Geschäftsjahr die Anzahl unserer gewerblichen Schutzrechte weiter angestiegen. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 33 Erfindungen zum Patent angemeldet, davon entfielen 10 auf das In- und 23 auf das Ausland. Zum Jahresende befanden sich insgesamt 376 Schutzrechte - Patentanmeldungen, Patente und Gebrauchsmuster - in unserem Bestand, davon 197 inländische und 179 ausländische Schutzrechte.

MITARBEITER

Mitarbeiterzahl sinkt aufgrund der Wirtschaftskrise

Zum Stichtag 31. Dezember 2009 arbeiten 3.307 Menschen für DEUTZ (31. Dezember 2008: 3.881 Mitarbeiter). Dies waren 574 Personen weniger als noch ein Jahr zuvor, was einem Rückgang um 14,8 % entspricht. Die Wirtschaftskrise ließ uns keine andere Wahl, als Personal abzubauen. Durch Vorruhestandsregelungen, Abbau von befristeten Arbeitsverhältnissen und nicht zuletzt auch durch eine Beschäftigungsgesellschaft konnten wir dies aber weitgehend sozialverträglich gestalten.

Kurzarbeit: 480 Stellen erhalten

Kurzarbeit war im letzten Jahr das zentrale Instrument, um der Rezession und dem Nachfrageeinbruch auf Personalebene entgegenzusteuern. Bereits Ende 2008 eingeführt, haben wir sie im Laufe des Jahres 2009 auf fast alle Bereiche und alle deutschen Standorte ausgeweitet. Einzige Ausnahme ist unser Entwicklungsbereich: Unsere neuen Motorenbaureihen samt modernster Abgastechnologie entwickeln wir mit Hochdruck weiter. Hier gönnen wir uns keine Pause, schließlich treten schon in Kürze strengere Abgasvorschriften in Europa und Nordamerika in Kraft.

Noch bis November 2010 profitiert unser Unternehmen von den ausgedehnten Kurzarbeitsregeln, bis zu diesem Termin hat die Bundesagentur für Arbeit die Kurzarbeit genehmigt. DEUTZ spart dadurch Personalkosten in erheblichem Umfang ein - vor allem weil die Arbeitsagentur die Sozialversicherungsbeiträge zu 100 % übernimmt. Durch Kurzarbeit haben wir im Jahresdurchschnitt 480 Stellen erhalten. Oder anders ausgedrückt: Dadurch sparte das Unternehmen Arbeitsstunden in einem Umfang ein, der der Arbeitsleistung von 480 Mitarbeitern entspricht.

Weitere Stellen möglichst sozialverträglich abgebaut

Trotzdem zwang die Krise auch uns dazu, die Beschäftigung an den Auftragseinbruch anzupassen. Zunächst haben wir auf Leihpersonal verzichtet und befristete Arbeitsverträge nicht verlängert. Um unsere Stammbelegschaft so schonend wie möglich zu reduzieren, haben wir für den Standort Köln mit dem Betriebsrat einen Interessenausgleich vereinbart und einen Sozialplan aufgestellt.

Bis zum Jahresende 2009 verließen über 400 Stammmitarbeiter das Unternehmen. Dabei legten wir Wert auf sozialverträgliche Lösungen: Zum einen haben wir mit vielen Mitarbeitern eine Sonderpensionierung vereinbart. Zum anderen arbeiten wir mit einer Transfergesellschaft, die ehemalige Mitarbeiter bei ihrer Neuorientierung und der späteren Arbeitsplatzsuche unterstützt. Das Ergebnis ist sozial ausgewogen: Wir mussten insgesamt nur 14 betriebsbedingte Kündigungen aussprechen.

Die meisten unserer Mitarbeiter beschäftigten wir am Unternehmenssitz in Köln: 2.580 Beschäftigte (31. Dezember 2008: 2.897) und in Ulm: 406 Mitarbeiter (31. Dezember 2008: 556 Mitarbeiter).

Den Bestand an Leihpersonal haben wir im Vergleich zum Vorjahr sehr deutlich heruntergefahren: Im abgelaufenen Geschäftsjahr beschäftigten wir durchschnittlich nur noch 37 Leihmitarbeiter, 269 Personen weniger als im Jahr zuvor - eine Folge des Auftragseinbruchs im letzten Jahr. Auch die bereits 2008 eingeführte Kurzarbeit setzte DEUTZ im letzten Geschäftsjahr fort: Waren es am Jahresende 2008 935 Mitarbeiter, so gingen im Laufe des Jahres 2009 weitere 348 Beschäftigte in Kurzarbeit (Stand 31. Dezember 2009: 1.283).

Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat der DEUTZ AG bereits im März 2009 vor dem Hintergrund der veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine Verkleinerung des Vorstands von vier auf drei Mitglieder beschlossen. Karl Huebser und Helmut Meyer sind zum 31. März 2009 aus dem Vorstand ausgeschieden. Als neues Mitglied des Vorstands verantwortet Frau Dr. Margarete Haase seit 1. April 2009 die Ressorts Finanzen und Personal.

Mehr Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung

Im Segment DEUTZ Compact Engines (DCE) arbeiteten zum 31. Dezember 2009 2.745 Mitarbeiter (31. Dezember 2008: 3.1271)). Bei DEUTZ Customised Solutions (DCS) waren es 562 Mitarbeiter (31. Dezember 2008: 7541) ).

Trotz Wirtschaftskrise investiert DEUTZ in die Zukunft des Unternehmens. Der Blick in die Statistik zeigt, dass die zukunftsorientierten Stellen im Jahr 2009 gestiegen sind: In unserem Forschungs- und Entwicklungsbereich arbeiteten zum Stichtag 31. Dezember 2009 weltweit 512 Menschen - 38 mehr als ein Jahr zuvor (31. Dezember 2008: 4742) ), was einer Steigerung von 8,0 % entspricht.

Ausbildungsquote erhöht

Trotz des schwierigen Geschäftsjahres 2009 bildeten wir junge Menschen in Fachberufen aus - und investierten damit auch in die eigene Zukunft. 49 Schulabgängern boten wir Ausbildungsplätze in technisch-gewerblichen oder kaufmännischen Berufen, als Industriemechaniker, Elektroniker sowie als Industriekauffrau oder -kaufmann. Die DEUTZ AG beschäftigte zum 31. Dezember 2009 180 Auszubildende, davon allein 125 in Köln. Die Ausbildungsquote - die Zahl der Auszubildenden im Verhältnis zur inländischen Belegschaft - ist erneut gestiegen: Sie belief sich auf 5,5 % (2008: 4,9 %). Doch das ist noch nicht alles: Jeder Auszubildende, der im Jahr 2009 seine Prüfung erfolgreich ablegte, wurde von seiner Fachabteilung zumindest für ein Jahr als Nachwuchskraft übernommen. Insgesamt haben wir so 46 junge und motivierte Mitarbeiter gewonnen.

Nach wie vor übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung, indem wir Jugendlichen mit schulischen und sozialen Schwächen die Chance einer qualifizierten Berufsausbildung geben. Dafür arbeiten wir seit nunmehr 17 Jahren mit IN VIA, einem Fachverband des Deutschen Caritasverbands, und der Bundesagentur für Arbeit zusammen. In Ausbildungswerkstatt und Produktion bereiten wir diese Jugendlichen auf eine Berufsausbildung vor. Der aktuelle Jahrgang umfasst 38 Teilnehmer; die Vermittlungsquote liegt bei 95 %.

1) Die Vorjahresangabe wurde aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit an die aktuelle Mitarbeiterzuordnung zu den Segmenten DEUTZ Compact Engines und DEUTZ Customised Solutions angepasst.

2) Die Vorjahresangabe wurde aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit an die aktuelle Mitarbeiterzuordnung im Bereich Forschung und Entwicklung angepasst.

Akademischer Nachwuchs gefragt und Zukunft gesichert

Der Krise zum Trotz: DEUTZ sucht akademische Nachwuchskräfte, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein. So braucht unsere Entwicklungsabteilung nach wie vor Absolventen technischer Studiengänge. Obwohl wir im letzten Jahr unser Personal an die gesunkene Nachfrage anpassen mussten, haben wir rund 30 Nachwuchsingenieure verschiedener Hochschulen eingestellt. Jetzt durchlaufen sie ein »Training on the Job«, um versierte Motorenentwickler und Applikationsingenieure zu werden - vor allem für die in den nächsten Jahren so wichtige Abgastechnik.

Der Wettbewerb um hochqualifizierte Fachkräfte ist hart. Als namhaftes Technologieunternehmen und attraktiver Arbeitgeber nahm DEUTZ an verschiedenen Personalmarketing-Aktivitäten teil, allerdings in deutlich geringerem Umfang als noch im Vorjahr. Auf Recruiting-Veranstaltungen an den Hochschulen in Aachen, Köln und Ulm fand unser Messestand regen Zulauf. Auch bei der ersten »Nacht der Technik« in Köln war unser Unternehmen vertreten. Unter dem Motto »Technik sehen und verstehen« öffneten Kölner Firmen eine Nacht lang ihre Pforten, um Technikbegeisterten technisches Know-how vorzuführen und zu vermitteln.

UMWELT

UMWELTMANAGEMENTSYSTEM

Bereits im Jahr 2003 haben wir uns auf freiwilliger Basis erstmals zur Einführung des Umweltmanagementsystems verpflichtet. Im Rahmen eines planmäßigen Audits bestätigte die unabhängige Zertifizierungsgesellschaft DNV (Det Norske Veritas) im September 2009, dass die überprüften Produktionsprozesse konform mit den Bestimmungen des Umweltmanagementsystems nach DIN EN ISO 14001 sind.

Das Auditorenteam der DNV hat zum Beispiel die Umweltpolitik der DEUTZ AG, die Umsetzung unserer Umweltziele, die Überprüfung der rechtlichen und selbst auferlegten Verpflichtungen, die Funktion und Wirksamkeit unseres Notfallmanagements und andere wichtige Aspekte - wie Kommunikation und Dokumentation - eingehend begutachtet und abschließend den Erhalt des Zertifikates ohne Auflagen bestätigt.

Um den Umweltschutz kontinuierlich weiter zu verbessern, verfolgt DEUTZ mittelfristig zwei wesentliche Umweltziele: zum einen die Energieeinsparung und zum anderen die Reduzierung von anlagenbezogenen Emissionen. So wurden im Berichtsjahr weitere Motorenprüfstände mit Generatorbremsen ausgerüstet. Damit beträgt der Anteil eingespeister elektrischer Energie in das eigene Stromnetz 4 % (2008: 2,1 %).

Im Werk Ulm wurde die Abgasführung des Motorenprüffeldes zentralisiert und mit einem Rußfilter ausgestattet, der das Kriterium »beste verfügbare Technik« erfüllt und damit die Staubemission auf ein Maß herabsetzt, das höchsten technischen Ansprüchen entspricht.

STÖRUNGSFREIER BETRIEB DER MOTORENPRODUKTION

Zwischen dem Sicherheitsmanagement der DEUTZ AG, den Aufsichtspersonen des gesetzlichen Unfallversicherers und den staatlichen Überwachungsbehörden des Arbeits- und Umweltschutzes findet seit vielen Jahren ein konstruktiver Dialog statt, der sicherstellt, dass gesetzliche Änderungen rechtzeitig berücksichtigt und umgesetzt werden.

Wiederkehrende Prüfungen, die in der Regel durch zugelassene Sachverständige an Anlagen mit umweltgefährdendem Potenzial durchgeführt werden, sollen die Maschinenverfügbarkeit durch Prävention erhöhen. Damit wird die Wahrscheinlichkeit von Stillständen, die sich aus unsicheren Situationen ergeben können, auf ein vertretbares Minimum reduziert.

ABHÄNGIGKEITSBERICHT

Der Vorstand der DEUTZ AG hat für das abgelaufene Geschäftsjahr den nach § 312 AktG vorgeschriebenen Bericht an den Aufsichtsrat erstattet. In diesem Bericht wurden die Beziehungen der zum DEUTZ-Konzern gehörenden Unternehmen zur SAME DEUTZ-FAHR Gruppe erfasst. Der Vorstand hat folgende Schlusserklärung abgegeben:

»Unsere Gesellschaft hat bei den aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen wurden, nicht benachteiligt worden.«

ANGABEN NACH § 289 ABS. 4 HGB

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der DEUTZ AG hat sich im Geschäftsjahr 2009 nicht verändert. Es betrug Ende 2009 308.978.241,98 € und war in 120.861.783 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.

Direkte oder indirekte Beteiligungen von über 10 % der Stimmrechte

Die SAME DEUTZ-FAHR Holding & Finance B.V., Amsterdam/Niederlande, war Ende 2009 direkt an der DEUTZ AG mit einem Stimmrechtsanteil von 44,97 % (Vorjahr: 45,1 %) beteiligt. Über die SAME DEUTZ-FAHR Holding & Finance B.V. waren folgende Unternehmen und Personen in gleicher Höhe indirekt an der DEUTZ AG beteiligt:

die SAME DEUTZ-FAHR Group S.p.A., Treviglio/Italien,
die Intractor B.V., Amsterdam/Niederlande,
die Belfort S.A., Luxemburg/Luxemburg, und
die Herren Vittorio, Aldo und Francesco Carozza sowie Frau Luisella Carozza-Cassani.

Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands und über die Änderung der Satzung

Artikel 7 Abs. 1 und 2 der Satzung der DEUTZ AG lauten:

»(1) Der Vorstand besteht aus wenigstens zwei Mitgliedern.

(2) Der Aufsichtsrat bestimmt die Anzahl der Vorstandsmitglieder und die Verteilung der Geschäfte. Er kann eine Geschäftsordnung erlassen.«

Für die Ernennung und Abberufung des Vorstandes kommen außerdem die §§ 84, 85 AktG und § 31 MitbestG zur Anwendung.

Art. 14 der Satzung der DEUTZ AG lautet:

»Der Aufsichtsrat kann Satzungsänderungen beschließen, die nur die Fassung betreffen.«

Für die Änderung der Satzung gelten außerdem die §§ 179, 133 AktG.

Befugnisse des Vorstands insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen

Die Befugnisse des Vorstandes ergeben sich aus den gesetzlichen Vorschriften sowie aus der vom Aufsichtsrat erlassenen Geschäftsordnung. Gemäß Art. 4 Abs. 5 der Satzung der DEUTZ AG ist der Vorstand insbesondere dazu ermächtigt, das Grundkapital bis zum 21. Juni 2011 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 120.000.000,- € zu erhöhen, wobei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen insgesamt nur um bis zu 80.000.000,- € erfolgen dürfen.

Gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 21. Mai 2008 war der Vorstand ermächtigt, gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG bis zum 20. November 2009 eigene Aktien bis zu insgesamt 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Auf die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen oder der Gesellschaft nach §§ 71 d und 71 e AktG zuzurechnenden Aktien zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des jeweiligen Grundkapitals entfallen. Die Ermächtigung darf nicht zum Zwecke des Handels in eigenen Aktien ausgenutzt werden. Maßnahmen des Vorstands aufgrund dieses Hauptversammlungsbeschlusses bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrats.

WEITERE ANGABEN

Es existieren keine Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen.

Es gibt keine Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen.

Zahlreiche Arbeitnehmer sind als Aktionäre direkt an der DEUTZ AG beteiligt. Es bestehen keine Beschränkungen, die Kontrollrechte aus diesen Aktien unmittelbar auszuüben.

Das Technology Project Agreement zwischen DEUTZ und Volvo kann Volvo aus wichtigem Grund mit sofortiger Wirkung kündigen, falls die DEUTZ AG von einem Volvo-Konkurrenten direkt oder indirekt erworben wird, mit einem solchen Konkurrenten verschmilzt oder anderweitig unter seine Kontrolle gerät.

Die DEUTZ AG hat im Juli 2007 im Rahmen eines sogenannten »Private Placements« bei US-amerikanischen institutionellen Investoren »Notes« (Schuldverschreibungen) unterschiedlicher Ausstattung im Gesamtbetrag von zirka 274 Mio. US-$ mit Laufzeiten über fünf, sieben und zehn Jahre begeben. Die Bedingungen dieser Notes sehen vor, dass deren Inhaber die vorzeitige Rückzahlung verlangen können, wenn sich ein Kontrollwechsel ereignet und innerhalb eines bestimmten Zeitraums nach diesem Kontrollwechsel ein etwaiges Rating der Notes oder sonstiger Finanzverbindlichkeiten der Gesellschaft oder der kontrollierenden Person mit einer Restlaufzeit von wenigstens fünf Jahren

a) zurückgenommen wird oder

b) sich von Investment Grade auf Non Investment Grade verschlechtert oder

c) sich - falls die Notes beziehungsweise die Finanzverbindlichkeiten im Zeitpunkt des Kontrollwechsels ein Non-Investment-Grade-Rating aufgewiesen haben - nicht auf Investment Grade verbessert.

Ein Kontrollwechsel ist dann gegeben, wenn ein Dritter (oder gemeinsam handelnde Dritte) im Rahmen einer Hauptversammlung sämtliche Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat der DEUTZ AG neu wählt oder bei zwei aufeinander folgenden Hauptversammlungen der DEUTZ AG über mehr als 50 % der dort repräsentierten Stimmen verfügt oder mehr als 50 % des Grundkapitals der DEUTZ AG erwirbt. Davon nicht betroffen ist allerdings der Erwerb einer derartigen Kontrolle durch AB Volvo oder die von AB Volvo abhängigen Unternehmen und durch die (mittelbaren) Gesellschafter der SAME DEUTZ-FAHR Holding & Finance B.V., soweit sie der Familie Carozza angehören, und von diesen Gesellschaftern abhängige Unternehmen. Für den Fall, dass die DEUTZ AG nach einem Kontrollwechsel in erheblichem Umfang Rückzahlungen auf die Notes leisten muss, hat sie die dafür erforderlichen Mittel kurzfristig anderweitig aufzubringen.

Die sonstigen bilateralen Kreditfazilitäten der DEUTZ AG unterliegen überwiegend einer Change-of-Control-Klausel, die es den Banken im Fall eines Wechsels der Unternehmenskontrolle erlaubt, bei einer dadurch verschlechterten Risikosituation die Kreditkonditionen anzuheben oder, falls keine Einigung über die Konditionen erzielt werden kann, die Kreditvereinbarung zu kündigen.

Der Vertrag zwischen DEUTZ, Bosch und Eberspächer über die Gründung und Leitung eines Joint Ventures für Gesamtsysteme für die Diesel-Abgasnachbehandlung sieht im Falle einer Änderung der Machtverhältnisse bei der DEUTZ AG vor, dass den übrigen Beteiligten ein Erwerbsrecht zusteht. Eine Änderung der Machtverhältnisse liegt vor, wenn ein fremder Dritter direkt oder indirekt die Mehrheit an der DEUTZ AG erwirbt oder in sonstiger Weise einen beherrschenden Einfluss auf die DEUTZ AG ausübt oder ausüben kann. Eine Änderung der Machtverhältnisse liegt nicht vor, wenn ein Konkurrent der DEUTZ AG die Mehrheit an der DEUTZ AG erwirbt.

Entschädigungsvereinbarungen der DEUTZ AG mit den Mitgliedern des Vorstands oder mit Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots bestehen nicht.

ERLÄUTERUNGSBERICHT DES VORSTANDS ZU §§ 289 ABS. 4, 315 ABS. 4 HGB

Die im Konzernlagebericht beziehungsweise Lagebericht enthaltenen Angaben gemäß §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB beziehen sich auf Regelungen, die für den Erfolg eines etwaigen öffentlichen Übernahmeangebots zum Erwerb von Aktien der DEUTZ AG bedeutsam sein können. Nach Einschätzung des Vorstands sind diese Regelungen für mit DEUTZ vergleichbare börsennotierte Unternehmen üblich. Soweit die Bestimmungen des Private Placements zum Kontrollwechsel eine vorzeitige Rückzahlung der Notes unter anderem davon abhängig machen, dass das Rating von Finanzverbindlichkeiten entzogen wird, sich verschlechtert oder nicht verbessert, weist der Vorstand ergänzend darauf hin, dass die DEUTZ AG derzeit keine gerateten Finanzverbindlichkeiten besitzt. Der Vorstand weist ferner darauf hin, dass der Vertrag zwischen DEUTZ, Bosch und Eberspächer über die Gründung und Leitung eines Joint Ventures für Gesamtsysteme für Diesel-Abgasnachbehandlung zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des Jahresabschlusses 2009 noch nicht kartellrechtlich freigegeben war.

ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG

ENTSPRECHENSERKLÄRUNG DES AUFSICHTSRATS UND DES VORSTANDS DER DEUTZ AG GEMÄSS § 161 AKTIENGESETZ

Vorstand und Aufsichtsrat der DEUTZ AG erklären gemäß § 161 AktG, dass den Empfehlungen der »Regierungskommission Deutscher Coporate Governance Kodex« in den jeweils gültigen Fassungen vom 6. Juni 2008 und vom 18. Juni 2009 seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im Dezember 2008 mit den folgenden Abweichungen entsprochen wurde und entsprochen wird:

1. Die von der DEUTZ AG für die Vorstandsmitglieder abgeschlossene D&O-Versicherung wird den in § 93 Abs. 2 Satz 3 AktG geforderten Selbstbehalt bis zum gesetzlich vorgeschriebenen Termin 1. Juli 2010 vorsehen (Ziffer 3.8 Abs. 2 Satz 1 DCGK). Bei Aufsichtsratsmitgliedern wird ein solcher Selbstbehalt derzeit nicht als geeignetes Steuerungsmittel angesehen (Ziffer 3.8 Abs. 2 satz 2 DCGK).
2. Bei DEUTZ gibt es weder für Vorstands- noch für Aufsichtsratsmitglieder eine Altersgrenze (Ziffern 5.1.2 Abs. 2 Satz 3 und 5.4.1 Satz 2 DCKG). Mit dieser Abweichung erhält sich DEUTZ die Möglichkeit, auch weiterhin von der langjährigen Erfahrung älterer Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder zu profitieren.

ARBEITSWEISE VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung pflegen Vorstand und Aufsichtsrat einen offenen und kontinuierlichen Dialog über alle strategischen Entscheidungen im Unternehmen - so auch im zurückliegenden Geschäftsjahr. Vorrangiges Ziel der engen Zusammenarbeit beider Gremien ist es, den Wert des Unternehmens im Sinne aller Aktionäre, Mitarbeiter und Geschäftspartner nachhaltig zu steigern. Entsprechend berichtete der Vorstand dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle relevanten Fragen der Planung und Geschäftsentwicklung sowie der Risikolage und des Risikomanagements.

Im Geschäftsjahr 2009 fanden sieben turnusmäßige und zwei außerordentliche Aufsichtsratssitzungen statt.

Die Effizienz der Aufsichtsratsarbeit wurde im Geschäftsjahr 2009 von den Mitgliedern des Gremiums mündlich erörtert. Insgesamt kam der Aufsichtsrat dabei zu einem positiven Ergebnis.

Dem Aufsichtsrat gehören keine ehemaligen Vorstandsmitglieder der DEUTZ AG an. Die Amtsperiode des Aufsichtsrates endet mit der ordentlichen Hauptversammlung im Jahr 2013.

Die Grundsätze der Arbeitsweise des Vorstands sind in einer Geschäftsordnung zusammengefasst, die der Aufsichtsrat erlassen hat und die auf der Website der DEUTZ AG abgerufen werden kann.

Vorstandssitzungen finden in der Regel alle zwei Wochen statt.

VORSTAND, AUFSICHTSRAT UND AUFSICHTSRATSAUSSCHÜSSE

Bei DEUTZ wird die Leitungsfunktion vom Vorstand ausgeübt. Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand bei seiner Tätigkeit; die Geschäftsordnung für den Vorstand definiert die Geschäfte und Maßnahmen, zu deren Vornahme der Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrates bedarf (Zustimmungsvorbehalte).

Im Jahr 2009 gab es im Vorstand die folgenden personellen Veränderungen: Die Verträge von Herrn Huebser und Herrn Meyer wurden zum 31. März aufgehoben. Frau Dr. Haase wurde mit Wirkung ab 1. April 2009 zum Vorstandsmitglied und zur Arbeitsdirektorin bestellt. Seit dem 1. April 2009 besteht der Vorstand der DEUTZ AG also nicht mehr aus vier, sondern nur noch aus drei Mitgliedern.

In der Aufsichtsratssitzung vom 24. Juli 2009 hat der Aufsichtsrat die Neuorganisation der Vorstandsressorts ausführlich erörtert und genehmigt. Die bisher bestehende Matrixorganisation wurde zugunsten einer Linienorganisation aufgegeben. Der Vorstandsvorsitzende Dr.-Ing. Leube hat neben den Bereichen Vertrieb und Service, Unternehmenssteuerung und Revision auch die Verantwortung für die Region Asien und das Joint Venture DEUTZ ( Dalian) Engine Co. Ltd. übernommen. Frau Dr. Haase leitet das Ressort Finanzen, Personal und Investor Relations, Herr Biondi ist für das Ressort Beschaffung, Logistik, Produktion und Forschung und Entwicklung verantwortlich.

Der Aufsichtsrat der DEUTZ AG setzt sich - den Vorschriften des deutschen Mitbestimmungsgesetzes entsprechend - aus zwölf Mitgliedern zusammen, von denen sechs Vertreter die Anteilseigner und sechs Vertreter die Arbeitnehmer repräsentieren.

Der Aufsichtsrat hat vier Ausschüsse gebildet, um seine Aufgaben effizient zu erfüllen: den Personalausschuss, den Prüfungsausschuss, den Vermittlungsausschuss und den Nominierungsausschuss. Dabei ist der Personalausschuss mit zwei Vertretern der Anteilseigner und einem Arbeitnehmervertreter besetzt, der Prüfungs- und der Vermittlungsausschuss bestehen aus jeweils zwei Vertretern der Anteilseigner und der Arbeitnehmer und der Nominierungsausschuss hat drei Mitglieder, die alle aus dem Kreis der Anteilseignervertreter stammen. Während für die Arbeitsweise der übrigen Ausschüsse die Regeln der Geschäftsordnung für den (Gesamt-)Aufsichtsrat analog gelten, arbeitet der Prüfungsausschuss auf der Grundlage einer eigenen Geschäftsordnung.

Der Personalausschuss bereitet Entscheidungen des Aufsichtsrates über die Bestellung von Vorstandsmitgliedern, über Inhalt, Abschluss und Änderung der Dienstverträge mit den vom Aufsichtsrat bestellten Vorstandsmitgliedern, einschließlich der dienstvertraglich geregelten Vergütung, sowie über alle in diesem Zusammenhang zwischen den Vorstandsmitgliedern und der Gesellschaft sich ergebenden Fragen vor. Der Ausschuss tagte im Berichtsjahr zwölfmal und befasste sich dabei vor allem mit den oben genannten Veränderungen im Vorstand, mit der Neuorganisation der Vorstandsressorts, mit Fragen der Vorstandsvergütung sowie mit den Long-Term-Incentive-Plänen.

Schwerpunkte der Arbeit des Prüfungsausschusses im Berichtsjahr waren der Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2008 sowie die entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers, der verkürzte Konzernabschluss zum 30. Juni 2009 und dessen prüferische Durchsicht, die Zwischenberichte zum 31. März und 30. September 2009, die Besprechung des Prüfungsauftrags des Wirtschaftsprüfers zum 31. Dezember 2009 und das Risikomanagement. Der Prüfungsausschuss tagte im Berichtsjahr viermal. Die Abschlussprüfer nahmen an drei Sitzungen des Prüfungsausschusses teil.

Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz (MitbestG) nimmt die in § 31 Abs. 3 MitbestG beschriebenen Aufgaben wahr. Er musste im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht einberufen werden.

Der Nominierungsausschuss hat die Aufgabe, dem Aufsichtsratsplenum geeignete Kandidaten als Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat vorzuschlagen. Er hat im Berichtsjahr einmal getagt, nämlich am 10. Juli 2009. In dieser Sitzung befasste sich der Ausschuss mit der nachfolge für Herrn Dr. Vita, der sein Aufsichtsratsmandat mit Wirkung zum 31. Juli 2009 niedergelegt hatte.

Über die Ergebnisse der Beratungen in den Ausschüssen wurde der gesamte Aufsichtsrat jeweils informiert.

In den Aufsichtsratsausschüssen haben sich im Berichtsjahr die folgenden Veränderungen ergeben: Nach seiner Wahl zum Aufsichtsratsvorsitzenden ist Herr Moberg Herrn Dr. Vita als Vorsitzender des Personalausschusses, des Vermittlungsausschusses und des Nominierungsausschusses sowie als Mitglied des Prüfungsausschusses nachgefolgt.

RELEVANTE ANGABEN ZU UNTERNEHMESFÜHRUNGSPRAKTIKEN; COMPLIANCE-ORGANISATION

Im Zuges des systematischen Aufbaus eines Compliance-Systems hat der Vorstand im Geschäftsjahr 2008 einen Compliance Officer ernannt und ihm die Koordination sämtlicher auf die Förderung der Compliance gerichteter Maßnahmen in Abstimmung mit dem für Compliance zuständigen Vorstandsmitglied übertragen.

Auf Vorschlag des Compliance Officers hat der Vorstand eine Insider-Richtlinie sowie einen Verhaltenskodex beschlossen und innerhalb des DEUTZ-Konzerns bekanntgemacht.

Die Insider-Richtlinie enthält Aussagen zu den Themen Insidergeschäftsverbot, Insiderverzeichnis und Directors' Dealings; außerdem gibt sie praktische Verhaltensempfehlungen.

Der Verhaltenskodex, der sich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Führungskräfte und Vorstandsmitglieder der DEUTZ AG richtet, beschreibt und erläutert Ziele und Regeln, die die Verpflichtung aller Adressaten zu verantwortungsbewusstem, ethisch einwandfreiem und rechtmäßigem Handeln widerspiegeln. Seine Schwerpunkte sind das Bekenntnis zu umfassender Gesetzestreue, zur Integrität, zum korrekten Umgang mit Unternehmenseigentum, Geschäftsgeheimnissen, Geschäftspartnern und Mitarbeitern sowie zur Verantwortung für Gesundheit, Sicherheit und Umwelt.

Seit 1991 hat DEUTZ konsequent eine Sicherheitsmanagementorganisation aufgebaut. Darüber hinaus haben wir bereits im Jahr 2003 auf freiwilliger Basis ein erstes Umweltmanagementsystem eingeführt und von Anfang an auch eine Zertifizierung angestrebt und erhalten. Im Zentrum unserer betrieblichen Umweltpolitik stand dabei der Anspruch, die Umweltauswirkungen über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus zu reduzieren. Die unabhängige Zertifizierungsgesellschaft DNV bestätigte im September 2009 erneut, dass die überprüften Produktionsprozesse den Bestimmungen des Umweltmanagementsystems nach DIN EN ISO 14001 entsprechen. Vom Auditorenteam der DNV wurde unter anderem begutachtet: die Umweltpolitik der DEUTZ AG, die Umsetzung der Umweltziele, die rechtlichen und auch die selbst auferlegten Verpflichtungen, die Funktion und Wirksamkeit unseres Notfallmanagements sowie Kommunikation und Dokumentation.

GRUNDZÜGE DES VERGÜTUNGSSYSTEMS

VERGÜTUNG DES VORSTANDS

Fixe, variable und langfristig erfolgsorientierte Vergütungskomponenten bilden die Vergütung der Vorstandsmitglieder von DEUTZ. Die fixe Komponente wird monatlich als Grundgehalt ausgezahlt. Als erfolgsabhängiger variabler Anteil der Vergütung wird der Jahresbonus, der an die Entwicklung konkreter Steuerungskennziffern des Konzerns wie EBIT, Cashflow und Working Capital sowie persönliche, ressortbezogene Ziele gebunden ist, gewährt.

Als Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung erhalten die Mitglieder des Vorstands Wertsteigerungsrechte (virtuelle Aktienoptionen), die auf Grundlage eines Long-Term-Incentive-Plans (LTI-Plan) ausgegeben werden, um den nachhaltigen Beitrag des Managements zum Erfolg des Unternehmens zu honorieren. Voraussetzung für die Zuteilung virtueller Aktienoptionen ist ein Eigeninvestment des jeweiligen Teilnehmers in DEUTZ-Aktien. Die virtuellen Aktienoptionen beinhalten das Recht, nach Ablauf einer Wartezeit von drei beziehungsweise vier und fünf Jahren eine Barauszahlung zu erhalten, sofern die Performance der DEUTZ-Aktie die im LTI-Plan festgelegten Bedingungen erfüllt. Danach muss der Kurs der DEUTZ-Aktie zum Zeitpunkt der Optionsausübung entweder um 30 % über dem festgelegten Referenzkurs - dem gewichteten Durchschnittskurs der DEUTZ-Aktie in den drei Monaten vor Zuteilung der Optionen - liegen oder sich um 30 % besser entwickelt haben als der Prime-Industrial-Index.

Als Nebenleistungen erhalten die Vorstandsmitglieder insbesondere einen Dienstwagen zur Nutzung, Reisekostenerstattungen sowie Zuschüsse zu Versicherungen.

Den Vorständen ist es gestattet Vergütungsteile in eine betriebliche Altersversorgung umzuwandeln. Versorgungszusagen werden nicht gewährt.

Nähere Informationen zur Vergütung des Vorstands erhält der Anhang auf der Seite 39.

VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in § 15 der Satzung der Gesellschaft festgelegt. Danach erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats der DEUTZ AG eine jährliche feste Vergütung von 12.500 €. Zusätzlich stehen ihnen für jede Aufsichtsratssitzung, an der sie teilnehmen, ein Sitzungsgeld in Höhe von 1.000 € sowie der Ersatz ihrer Auslagen zu. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten ferner für jeden Prozentsatz Dividende, der über 4 % des eingezahlten Grundkapitals hinausgeht, einen festen Betrag in Höhe von 2.000 €, bei Bruchteilen dieses Prozentsatzes den entsprechenden anteiligen Betrag. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält jeweils das Doppelte, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache der vorgenannten Vergütungen.

Vorsitz und Mitgliedschaft in den Aufsichtsratsausschüssen werden entsprechend den Richtlinien des Deutschen Corporate Governance Kodex gesondert vergütet. An jedes Mitglied eines Ausschusses zahlt DEUTZ zusätzlich ein Sitzungsgeld von 1.000 € pro Ausschusssitzung. Der Vorsitzende eines Ausschusses erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrages. Außerdem erstattet DEUTZ den Mitgliedern des Aufsichtsrats die gegebenenfalls in Verbindung mit der Ausübung ihrer Tätigkeit entstehende Umsatzsteuer.

Nähere Informationen zur Vergütung des Aufsichtsrats sind im Anhang auf der Seite 39 f. zu finden.

RISIKOBERICHT

RISIKOMANAGEMENTSYSTEM

Die Rahmenbedingungen der Weltwirtschaft ebenso wie die einzelnen Märkte verändern sich permanent und dynamisch. Unternehmen müssen schnell agieren und noch schneller reagieren, wenn sie sich langfristig am Markt behaupten wollen. Vor dem Hintergrund immer komplexerer Unternehmensstrukturen und zunehmender Internationalität ist ein systematisches Risikomanagement daher die Basis für den nachhaltigen Unternehmenserfolg.

Die DEUTZ AG ist weltweit in verschiedenen Branchen und Regionen tätig und steuert das Geschäft über diverse Organisationseinheiten: die operativen Bereiche der Konzernobergesellschaft, Tochtergesellschaften, Vertriebsbüros und Vertragshändler. Aus dieser organisatorischen Aufstellung ergeben sich zahlreiche Chancen, aber auch geschäftsspezifische Risiken.

Unser Ziel ist es, nachhaltig Gewinne zu erzielen und diese Gewinne mittel- und langfristig deutlich zu steigern, um das Unternehmen weiterzuentwickeln und seine Zukunft zu sichern. Unternehmerische Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und nötigenfalls gegenzusteuern, ist dafür von entscheidender Bedeutung. Daher verfügen wir über ein entsprechendes Risikomanagementsystem.

Der Nutzen eines solchen Systems ist kaum zu überschätzen: Es schärft das Bewusstsein der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für mögliche oder vorhandene Risiken und stärkt ihr Verantwortungsgefühl. Darüber hinaus unterstützt es sie dabei, Gefahren rechtzeitig aufzudecken, zu analysieren, zu kommunizieren sowie effektive Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Die Grundprinzipien, Kontrollstandards, personellen Zuständigkeiten, Funktionen und Abläufe des Risikomanagements - festgelegt vom Vorstand der DEUTZ AG - sind in einem Handbuch festgehalten, das kontinuierlich weiterentwickelt wird. Ein systematisches Berichtswesen stellt in Verbindung mit dem Risikomanagementkomitee sicher, dass alle wesentlichen Risiken erfasst und kommuniziert sowie geeignete Gegenmaßnahmen frühzeitig ergriffen und dokumentiert werden.

In der Regel finden viermal im Jahr sogenannte Risikoinventuren statt, so auch im Geschäftsjahr 2009. Im Rahmen einer solchen Risikoinventur wird in allen Funktions- und Unternehmensbereichen und in den wesentlichen Beteiligungsgesellschaften festgestellt, ob gegenüber der kurz- und mittelfristigen Planung neue Risiken hinzugekommen sind. Gleichzeitig wird überprüft, ob und wie verabschiedete Maßnahmen bereits bekannte Risiken erfolgreich eingegrenzt haben oder noch weiterer Handlungsbedarf besteht. Das Risikomanagementkomitee bewertet die Risiken und unterbreitet dem Vorstand entsprechende Vorschläge, der daraufhin geeignete Maßnahmen zur Risikovorbeugung oder -minimierung beschließt. Um auf eventuelle Risiken stets zeitnah reagieren zu können, sind die Risikobeauftragten und deren Mitarbeiter darüber hinaus verpflichtet, unabhängig von der turnusmäßigen Berichterstattung ad hoc darüber zu informieren, sobald wesentliche neue Risiken oder zunehmende Bedrohungen durch bekannte Risiken erkennbar sind.

Die Funktionsfähigkeit des Risikofrüherkennungssystems nach § 91 Abs. 2 AktG der DEUTZ AG wird durch die interne Revision und den Abschlussprüfer jährlich überprüft. Bei den Prüfungen des Geschäftsjahres 2009 haben die Prüfer die Funktionsfähigkeit des Risikofrüherkennungssystems bestätigt. Verbesserungsvorschläge seitens der internen Revision, der Wirtschaftsprüfer oder des Risikomanagementkomitees werden von DEUTZ - wie schon in den Vorjahren - zügig umgesetzt.

RISIKOMANAGEMENT BEZOGEN AUF FINANZINSTRUMENTE

Die DEUTZ AG ist weltweit verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Ziel des übergreifenden Risikomanagements ist es, diese potenziell negativen Auswirkungen zu eliminieren oder zumindest zu begrenzen.

Gegen finanzielle Risiken sichern wir uns daher auf vielfältige Weise ab. Die Verantwortung für das Finanzmanagement trägt die DEUTZ AG als Konzernobergesellschaft. Die Finanzabteilung identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Segmenten des Konzerns. Der Vorstand gibt sowohl die Prinzipien für das bereichsübergreifende Risikomanagement als auch Richtlinien für bestimmte Bereiche (wie den Umgang mit dem Fremdwährungsrisiko, dem Zinsrisiko und dem Kreditrisiko sowie den Einsatz derivativer und nicht derivativer Finanzinstrumente) schriftlich vor. Derivative Finanzinstrumente werden dabei ausschließlich zu Sicherungszwecken eingesetzt, das heißt nur im Zusammenhang mit korrespondierenden Grundgeschäften aus der originären unternehmerischen Tätigkeit beziehungsweise aus Finanztransaktionen, die ein dem Sicherungsgeschäft gegenläufiges Risikoprofil aufweisen. Art und Umfang der abzusichernden Grundgeschäfte sind in einer Finanzrichtlinie verbindlich geregelt.

RECHNUNGSLEGUNGSBEZOGENES INTERNES KONTROLLSYSTEM

Das Risikomanagementsystem ist als Teilbereich des internen Kontrollsystems eng mit diesem verknüpft. Während beim Risikomanagementsystem der Schwerpunkt der Betrachtung auf der Identifikation, Analyse, Bewertung, Kommunikation und Steuerung der Risiken liegt, regelt das interne Kontrollsystem (IKS) die Vermeidung oder Einschränkung von Risiken durch Kontrollmaßnahmen.

Einrichtung, Überwachung und Weiterentwicklung sowie die Sicherstellung der Wirksamkeit des IKS liegen in der Verantwortung des Vorstands. Auch ein sachgerecht gestaltetes IKS kann nur eine relative und keine absolute Sicherheit zur Vermeidung von wesentlichen Fehlaussagen beziehungsweise bezüglich des Erreichens der Ziele geben.

Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist in den Rechnungslegungsprozess mit dem Ziel integriert, eine ordnungsgemäße Rechnungslegung sicherzustellen. Der Rechnungslegungsprozess selbst beinhaltet diejenigen wesentlichen operativen Prozesse, welche die Werteflüsse für die finanzielle Berichterstattung liefern, den Prozess der Abschlusserstellung sowie die Informationsquellen und -prozesse, aus denen die wesentlichen Angaben zum Jahresabschluss abgeleitet werden.

Als Basis für die Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Rechnungslegung dienen neben der Funktionstrennung und Zugriffsbeschränkungen insbesondere Bilanzierungs- und Arbeitsanweisungen, die regelmäßig zentral aktualisiert und kommuniziert werden. Weitere Kontrollmaßnahmen, die Risiken in den wesentlichen Prozessen abdecken und somit ein verlässliches Rechnungs- und Berichtswesen gewährleisten, werden in der Regel dezentral in den Fachabteilungen ausgestaltet. Zu den Kontrollaktivitäten gehören auch systematische Prüfungen der internen Revision.

Rechnungslegungsrelevante Informationen werden kontinuierlich mit dem Leiter Controlling, Finanzen und Compliance ausgetauscht sowie in regelmäßig stattfindenden Besprechungen an den Finanzvorstand kommuniziert.

Im Rahmen der Finanzberichterstattung zum Jahresende befasst sich regelmäßig der vom Aufsichtsrat gebildete Prüfungsausschuss mit dem Jahresabschluss der DEUTZ AG. Die Überwachungsfunktion des Prüfungsausschusses umfasst weiterhin neben dem Rechnungslegungsprozess selbst auch das vom Vorstand eingerichtete IKS.

Das interne Kontrollsystem wird durch regelmäßige Prüfungen der internen Revision überwacht, die direkt an den Vorstand berichtet. Die Ergebnisse ermöglichen die Beseitigung festgestellter Mängel und die permanente Weiterentwicklung des IKS.

FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN

Ausfallrisiken

Aufgrund der generell angespannten konjunkturellen Lage besteht das Risiko von zunehmend verspäteten Zahlungseingängen oder -ausfällen seitens unserer Kunden. Gegen das Risiko von Forderungsausfällen schützen wir uns durch eine laufende elektronisch gestützte Überwachung sowie die regelmäßige Analyse des Forderungsbestands und der Forderungsstruktur. Das Unternehmen sichert seine Forderungen weitgehend über Kreditversicherungen ab, soweit Lieferungen nicht gegen Vorkasse oder Akkreditive erfolgen.

Währungsrisiken

Währungsrisiken, die durch Geschäftsvorfälle mit Dritten in Fremdwährung entstehen, werden durch ein zentrales Währungsmanagement überwacht und durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente vermindert. Das Netto-Währungs-Exposure der DEUTZ AG wird in der Regel durch Forward-Hedging in Höhe von 50 bis 70 % der offenen Positionen, fest kontrahierte Verträge auf Projektbasis zu 100 %, abgesichert. DEUTZ erhöht zudem gezielt das Einkaufsvolumen in US-$-Währung, um Wechselkursrisiken, die sich durch Verkäufe in US-$ ergeben, durch ein natürliches Hedging entgegenzuwirken.

Zins- und Währungsrisiken aus Finanzierungen

Die ursprünglichen Zins- und Tilgungsleistungen aus dem US Private Placement in US-$ sind über die gesamte Laufzeit durch Cross-Currency-Swaps in Euro abgesichert. Euro-wie auch US-$-Zinsen sind über die gesamte Laufzeit fest. Die Einigung mit den Investoren sieht eine vorzeitige Rückzahlung der letzten USD-Tranche im Jahr 2014 statt bislang im Jahr 2017 vor, wodurch die Sicherungsbeziehung mit dem Cross-Currency-Swap vorzeitig beendet wird. Wir verweisen hierzu auch auf die Erläuterungen zur Finanzierung im Abschnitt »Finanzlage«. Abhängig von der Zins- und Währungskursentwicklung kann hieraus eine Chance oder auch ein Risiko für die Ertrags- und Finanzlage der DEUTZ AG in voraussichtlich geringer Höhe resultieren. Es ist vorgesehen, nach dem finalen Abschluss der neuen Vereinbarung die Absicherung von Zins- und Währungsrisiken an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen.

Finanzierungsrisiken

Hinsichtlich der Neustrukturierung des US Private Placements verweisen wir auf die Erläuterungen zur Finanzierung im Abschnitt »Finanzlage«.

Bestandteil der US Private Placement Dokumentation ist die Verpflichtung, bestimmte Finanzkennzahlen (Financial Covenants) einzuhalten. Gemäß unserer mittel fristigen Bilanz- und Ergebnisplanung bieten die angepassten Financial Covenants hinreichend Spielraum, zudem sind in unserer Planung angemessene Reserven berücksichtigt. Mit dem Restrukturierungsprogramm »MOVE« sowie dem Anschlussprogramm »MOVE FAST« hat DEUTZ den Grundstein für eine nachhaltige Steigerung der Profitabilität gelegt und eine gute Basis geschaffen, die Einhaltung der Finanzkennzahlen langfristig gewährleisten zu können. Wir gehen daher davon aus, dass wir die Financial Covenants aufgrund der erwarteten Geschäftsentwicklung in den nächsten Jahren einhalten werden. Bei signifikant schlechterer Wirtschaftsentwicklung besteht jedoch das Risiko, diese Covenants zu verletzen.

OPERATIVE UND SONSTIGE RISIKEN

Marktrisiken

Die Weltwirtschaft hat im dritten Quartal 2009 den Tiefpunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise überwunden. Der Auftragseingang stabilisierte sich und lag in den letzten beiden Quartalen über den entsprechenden Umsätzen. Vor dem Hintergrund der erwarteten Konjunkturerholung gehen wir von einer positiven Absatzentwicklung in den nächsten Jahren aus. Es bestehen jedoch weiterhin große Unsicherheiten, wie schnell sich die Weltwirtschaft von der weltweiten Rezession erholen wird. Als weltweit agierendes Unternehmen sind wir dieser risikobehafteten Entwicklung ausgesetzt, die sich negativ auf die Ertragslage der DEUTZ AG auswirken kann.

Mittel- und langfristig begegnen wir regionalen und anwendungsbezogenen Absatzrisiken durch die produktstrategische Ausrichtung unserer Entwicklungsaktivitäten und Kooperationen.

Die engen Kooperationen mit Großkunden wie Volvo und SAME DEUTZ-FAHR sind von wesentlicher Bedeutung, um diese Vertriebsziele zu erreichen. Unsere grundlegende Strategie ist der Ausbau solch langfristiger Kooperationen mit Großkunden. Darüber hinaus hat die Wirtschaftskrise überdeutlich gezeigt, dass wir mit unseren Hauptanwendungssegmenten wie zum Beispiel Mobile Arbeitsmaschienen und auch mit unseren Hauptabsatzregionen in einem sehr zyklischen Markt agieren. In anwendungsbezogener und regionaler Hinsicht verfolgen wir deshalb den Ausbau der Umsatzanteile unseres weniger konjunkturanfälligen Segments Landtechnik und der wachstumsstarken Region Asien, wo wir mit der Gründung unseres Joint Ventures DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd. in 2007 den Grundstein gelegt haben.

Hinsichtlich der regionalen und der branchenbezogenen Verteilung unserer Kunden sind wir für die Zukunft grundsätzlich gut diversifiziert aufgestellt und beliefern in den verschiedenen Anwendungssegmenten die marktführenden Hersteller.

Beschaffungsrisiken

Beschaffungsrisiken durch Engpässe auf der Marktseite sowie unvorhergesehene Preiserhöhungen können nicht vollständig ausgeschlossen werden. Bedingt durch die Wirtschaftskrise waren auch unsere Lieferanten gezwungen ihre Kapazitäten zu reduzieren. Hier besteht das Risiko, dass unsere Lieferanten bei steigender Nachfrage nicht flexibel genug reagieren können, woraus für DEUTZ zusätzliche Engpasssituationen entstehen könnten. Dies betrifft insbesondere die Beschaffung von Komponenten, Vormaterialien und Dienstleistungen von Dritten. Für DEUTZ könnten sich hieraus negative Effekte auf das Jahresergebnis sowie auf die Kapazitätsauslastung ergeben.

Wir begegnen diesen Risiken zum einen mit einem intensiven Lieferantenmanagement, das sich auf Tools und Kennzahlen der Beschaffung stützt, zum anderen durch eine Marktbeobachtung, die immer stärker global ausgerichtet ist. Unterstützt wird dies durch die dezentrale Implementierung von Einkaufsbüros in China und Indien, welche die Infrastruktur von DEUTZ-Tochtergesellschaften im Ausland nutzen. Diese Büros vor Ort ermöglichen es der DEUTZ AG, hohe Qualität und Lieferperformance sicherzustellen und gleichzeitig an den Lohnvorteilen dieser beiden großen Wachstumsmärkte zu partizipieren.

Neben den genannten globalen Aktivitäten stützt sich unsere Beschaffungsstrategie bei strategischen Komponenten und versorgungskritischen Bauteilen auf drei Säulen: erstens auf langfristig angelegte Lieferantenbeziehungen und Lieferverträge, zweitens auf ein verstärktes Dual Sourcing und drittens gegebenenfalls auf die Absicherung über Stützfertigungen. Dieses Bündel aus bewährten Maßnahmen minimiert die Beschaffungsrisiken und sichert die erforderlichen Kapazitäten weitestgehend ab.

Als Folge der weltweiten Rezession besteht das Risiko finanzieller Engpässe auch bei unseren Lieferanten. Wir analysieren daher laufend, bei welchen Lieferanten wirtschaftliche Schwierigkeiten und Liquiditätsprobleme auftreten könnten. Parallel arbeitet DEUTZ an Back-up-Lösungen, um entweder durch Eigenproduktion oder Verlagerungen auf andere Lieferanten die Risiken von Lieferausfällen zu minimieren.

Produktionsrisiken

Die bestehenden Abhängigkeiten von der Konjunktur führen zu Auslastungsschwankungen in der Produktion, die sich negativ auf die Profitabilität auswirken können.

Um Fehlplanungen und -investitionen zu vermeiden, werden die erforderlichen Produktionskapazitäten auf verschiedenen Zeitebenen abgestimmt: mehrjährig im Rahmen der jährlich erstellten Mittelfristplanung, für das folgende Geschäftsjahr im Rahmen der Budgetplanung, die dann monatlich rollierend für die folgenden zwölf Monate aktualisiert wird. Mindestens einmal im Monat stattfindende Bauprogrammsitzungen und monatliche Kapazitätsplanungen stellen sicher, dass unsere Kapazitäten an den Absatz angepasst werden. Zusätzlich zum Personalabbau nutzen wir derzeit aktiv das Instrument der Kurzarbeit, um unsere Kapazitäten flexibel an die Auftragslage anzupassen.

Technologische Risiken

Zunehmend strengere Abgasvorschriften stellen die DEUTZ AG vor hohe technologische Herausforderungen. Im Jahr 2011 tritt die Abgasemissionsstufe EU III B in Europa beziehungsweise US TIER 4 interim in den USA für Motoren in mobilen Arbeitsmaschinen ab einer Leistung von 130 kW in Kraft. Im Jahr 2014 werden die Abgasemissionsstufe TIER 4 final beziehungsweise EU IV folgen. Nach und nach werden die Motoren für diese Märkte in allen Leistungsklassen mit Abgasnachbehandlungssystemen ausgerüstet sein.

Wir begegnen diesen technologischen Risiken durch den Ausbau der Entwicklungsabteilung sowie durch kontinuierliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Unsere Prozesse in der Entwicklung werden laufend optimiert. Der implementierte Produktentwicklungsprozess sieht eine systematische Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten sowie eine enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden vor, um den Anforderungen zu genügen und die Produkte zum gewünschten Erfolg zu führen.

Qualitätsrisiken

Die DEUTZ AG ist Haftungs- und Gewährleistungsrisiken ausgesetzt. Potenzielle Gewährleistungsfälle und Schadensersatzansprüche können einen negativen Effekt auf die Ertrags- und Finanzlage haben.

Zur Qualitätssicherung in allen Werken und Unternehmensbereichen verfügen wir über ein zentrales Qualitätswesen. Hier werden Fehlerquellen systematisch analysiert, eigene Produktionsprozesse optimiert und Serienanläufe abgesichert. Das zentrale Qualitätsmanagement sorgt zugleich für eine deutliche Reduzierung von Gewährleistungsrisiken. Darüber hinaus hat DEUTZ einheitliche Standards für die Lieferantenauswahl festgelegt und verbessert in enger Zusammenarbeit mit den Lieferanten kontinuierlich die Qualität der angelieferten Teile. Der hohen technischen Komplexität der Motoren und den stetig weiter ansteigenden Qualitätsansprüchen unserer Kunden werden wir durch zusätzliche Qualitätsinitiativen gerecht.

Für Gewährleistungsrisiken wird über die Bildung von Rückstellungen bilanzielle Vorsorge getroffen.

IT-Risiken

Risiken können insbesondere durch Kapazitätsanpassungen in der IT sowie durch Störungen beim Betrieb der Systeme entstehen, woraus eine Unterbrechung der Produktions- und Arbeitsabläufe resultieren könnte.

Organisatorische Verbesserungen und ständige, intensive Qualifikations- und Weiterentwicklungsmaßnahmen des IT-Personals wirken dem entgegen und ermöglichen es, mit den laufend steigenden Anforderungen des Geschäfts der DEUTZ AG Schritt zu halten. Sie sind ein Schwerpunkt des IT-Bereichs.

Die strategischen Geschäftsprozesse werden mit der bewährten Software SAP ERP 6.0 abgewickelt. Der Betrieb des Rechenzentrums beim IT-Dienstleister erfolgt weiterhin auf Grundlage der aktuellen Fassung des Defacto-Standards ITIL (IT Infrastructure Library). Der Aufkauf des bisherigen Outsourcing-Partners EDS durch HP birgt keine erkennbaren Risiken. DEUTZ setzt seine Strategie zur Konsolidierung der Informations- und Kommunikationstechnologie fort; der Schwerpunkt liegt hierbei zukünftig in der Ausschöpfung der im SAP-System vorhandenen Potenziale.

Personalrisiken

Für ein technologieorientiertes und international ausgerichtetes Unternehmen wie DEUTZ sind hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Basis des Unternehmenserfolgs.

Risiken in diesem Bereich bestehen darin, den für unsere Entwicklung erforderlichen Personalbedarf nicht schnell genug decken zu können, insbesondere Fach- und Führungspositionen nicht zeitnah und qualifiziert besetzen zu können, was negative Folgen auf die Unternehmensentwicklung haben könnte. Diesen Personalrisiken begegnen wir durch die systematische Einschätzung der Kompetenzen des Managements und leiten daraus entsprechende Entwicklungsmaßnahmen zur gezielten Förderung individueller Fach- und Managementfähigkeiten ab. Durch die Verbindung dieser gezielten Personalentwicklung mit einer langfristigen Nachfolgeplanung sind wir auch angesichts kommender demografischer Herausforderungen personell gut aufgestellt.

Rechtliche Risiken

Als international agierendes Unternehmen ist die DEUTZ AG vielfältigen steuerlichen, wettbewerbs- und patentrechtlichen Regelungen unterworfen. Bestehende und drohende Rechtsstreitigkeiten werden bei DEUTZ kontinuierlich erfasst, analysiert, hinsichtlich ihrer juristischen und finanziellen Auswirkungen bewertet und in der laufenden Risikovorsorge entsprechend berücksichtigt. Auf dieser Basis kann das Management angemessene Maßnahmen zeitnah einleiten und gegebenenfalls erforderliche bilanzielle Vorsorge treffen.

Unternehmensweite Standards - wie allgemeine Geschäftsbedingungen, Vertragsmuster für verschiedene Anwendungsfälle oder Ausführungsbestimmungen in Form von Organisationsrichtlinien - werden laufend fortentwickelt und verringern bei DEUTZ neue rechtliche Risiken. Bei Projekten und Vertragsabschlüssen, die sich außerhalb der für das Tagesgeschäft entwickelten Standards bewegen, ziehen wir regelmäßig die Rechtsabteilung und notfalls auch externe Anwälte zu Rate.

Anhängig ist der Anspruch der griechischen Steuerbehörden gegenüber einer griechischen Tochtergesellschaft der DEUTZ AG auf Steuernachzahlungen und Bußgelder in Höhe von insgesamt rund 35 Mio. €. Außerdem gibt es noch zwei Klagen von Privatpersonen gegen die amerikanische Tochtergesellschaft der DEUTZ AG wegen möglicher Gesundheitsschäden durch Asbest.

Darüber hinaus besteht seitens eines amerikanischen Kunden eine Schadensersatzforderung in Höhe von mehr als 40 Mio. US-$. Die Klage ist aus Sicht der Gesellschaft unbegründet, da die Motoren bestimmungswidrig eingesetzt wurden und die Haftung für Folgeschäden vertraglich ausgeschlossen ist. Für den Rechtsstreit wurde im Jahresabschluss eine Risikovorsorge getroffen.

Planungsrisiken

Die Aufstellung des Einzelabschlusses der DEUTZ AG erfordert wesentliche Schätzungen und Annahmen, die insbesondere Einfluss auf Ansatz und Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden haben. Die getroffenen Schätzungen und Annahmen basieren auf Planungen, die naturgemäß mit Unsicherheiten behaftet sind, wie beispielsweise im Rahmen der Ermittlung der beizulegenden Werte der Beteiligungen. Vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Finanzmarktkrise ist der weitere konjunkturelle Verlauf schwierig vorhersehbar, Prognosen sind mit zusätzlichen Unsicherheiten behaftet. Routinemäßige Anpassungen der getroffenen Schätzungen und Annahmen sowie damit einhergehende negative Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage können somit zurzeit nicht ausgeschlossen werden.

Pensionsrisiken

DEUTZ bilanziert Rückstellungen für Pensionen in wesentlichem Umfang. Die Höhe der Pensionsverpflichtungen unterliegt Risiken, die sich aus der Entwicklung der Lebenserwartung, der zukünftigen Höhe von Rentenanpassungen und der Entwicklung der Kapitalmarktverzinsung ergeben.

Steuerliche Risiken

Die Globalisierung der operativen Geschäfte bei der DEUTZ AG hat die notwendige Berücksichtigung einer Vielzahl internationaler und landesspezifischer vorwiegend gesetzlicher Regelungen und Anweisungen von Finanzverwaltungen zur Folge. Abgabenrechtliche Risiken können entstehen durch fehlende Berücksichtigung von Gesetzen und anderen Regelungen. Insbesondere steuerliche Betriebsprüfungen können zu einer Belastung für die DEUTZ AG aus Prüfungsfeststellungen mit daraus abgeleiteten Zinsen, Strafen und Steuernachzahlungen führen. Für solche steuerlichen Risiken wird bei Kenntnis eine angemessene Vorsorge getroffen.

Die im Jahr 2006 begonnene steuerliche Außenprüfung für die Besteuerungszeiträume 2002 bis 2005 wurde im Jahr 2009 abgeschlossen. Ein Abschlussbericht des steuerlichen Betriebsprüfers wurde mit Datum 6. Oktober 2009 erstellt. Für steuerliche Risiken wurde eine entsprechende Risikovorsorge in den Steuerrückstellungen vorgenommen.

Im Jahr 2008 hat für die Veranlagungszeiträume 2004 bis 2007 eine Lohnsteuer-Außenprüfung begonnen, die ebenfalls im Jahr 2009 abgeschlossen wurde. Ein Abschlussbericht des Außenprüfers wurde mit Datum 15. Mai 2009 erstellt. Die Prüfungsfeststellungen waren durch die für mögliche Risiken gebildeten Rückstellungen ausreichend abgedeckt.

PROGNOSEBERICHT

KONJUNKTUR 2010: JAHR DER ERHOLUNG

Nach dem tiefen Einbruch der Weltwirtschaft in 2009 mit einem Rückgang der weltweiten Wirtschaftsleistung um 1,1 % und einem Einbruch um 5 % in Deutschland wird allgemein eine deutliche Erholung für 2010 erwartet. Auf globaler Ebene dürften 2010 alle privaten Nachfragekomponenten - Konsum, Investition und Export - zum Aufschwung beitragen, wobei die Binnennachfrage in den Schwellenländern mehr wachsen dürfte als in den Industrieländern.

Bei einem für das Jahr 2010 erwarteten Wachstum im Jahr 2010 um weltweit 3,9 % prognostiziert die Deutsche Bank für die G7 insgesamt ein Wirtschaftswachstum von 2,6 %. Getrieben ist dieses Wachstum vor allem von den USA mit erwarteten 3,6 %, während Deutschland mit einem Plus von 2,1 % in der Mitte liegen dürfte. Für Asien hingegen wird eine Steigerung der Wirtschaftsleistung von 7,6 % erwartet, wobei China die Konjunkturerholung in Asien mit erwarteten 9,0 % anführen wird.

ROBUSTES WACHSTUM WIRD SICH 2011 FORTSETZEN

Die Konjunktur sollte auch 2011 ein robustes Wachstum von weltweit um die 4 % aufweisen, wobei wiederum die Schwellenländer und hier vor allem Asien ein deutlich höheres Wachstum der Wirtschaftsleistung aufweisen werden als die Industrienationen. Risiken für die Weltwirtschaft bestehen jedoch in den auslaufenden Konjunkturprogrammen und in einer strengeren Geld- und Haushaltspolitik.

BRANCHENVERBÄNDE VERHALTEN OPTIMISTISCH

Die Industrieverbände in unseren Hauptabnehmerbranchen sind derzeit mit Prognosen für die wirtschaftliche Entwicklung noch sehr zurückhaltend. Der Branchenverband der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer, VDMA, rechnet für das Jahr 2010 mit einer Erholung des weltweiten Maschinenbauumsatzes um rund 5 %. Dabei steht aber vor allem das starke Wachstum in China mit rund 15 % im Vordergrund; für Westeuropa und die USA rechnet der VDMA nur mit einem Wachstum von 1,0 %, für Deutschland wird eine Nullrunde prognostiziert.

Der europäische Marktforschungsverbund für die Bauwirtschaft, EUROCONSTRUCT, rechnet nach dem starken Rückgang um 8,4 % im vergangenen Jahr für 2010 mit einem weiteren Rückgang der Bautätigkeit in Europa um 2,2 % insbesondere im Bereich des Wohnungsbaus, aber auch bei sonstigen Bauvorhaben. Erst für das Jahr 2011 wird eine leichte Erholung prognostiziert.

Trotzdem rechnet der VDMA für den Bereich der Bau- und Baustoffmaschinen mit einer leichten Erholung im Jahr 2010, nachdem im letzten Jahr die Talsohle erreicht wurde. Dabei wird der bauma, der weltgrößten Baumaschinenmesse im April 2010 in München, große Bedeutung als Stimmungsindikator zugemessen.

Nachdem sich der Umsatzrückgang in der Landmaschinenbranche insbesondere im zweiten Halbjahr 2009 verstärkt hat, sieht der VDMA in diesem Bereich besonders vorsichtig in die Zukunft. Aufgrund rückläufiger landwirtschaftlicher Einkommen in der Europäischen Union wird in Westeuropa für das Jahr 2010 keine Nachfragebelebung erwartet. In Osteuropa hingegen, wo im vergangenen Jahr die Investitionen in neue Geräte drastisch zurückgingen, sieht der Branchenverband einen relativ hohen Nachholbedarf.

Auch in der Nutzfahrzeugbranche werden erste Erholungstendenzen spürbar. Der Verband der deutschen Automobilindustrie, VDA, sieht seit September 2009 in Deutschland und seit Januar 2010 auch im Export eine allmähliche Stabilisierung der Auftragseingänge infolge einer Belebung der Transportnachfrage, die mit der allgemeinen wirtschaftlichen Erholung in Europa einhergeht.

DIESELMOTORENMARKT ERHOLT SICH IN ALLEN SEGMENTEN UND REGIONEN

Die gleichen positiven Tendenzen zeigen sich in den Untersuchungen des internationalen Marktforschungsinstituts Power Systems Research (PSR) für die weltweite Dieselmotorenbranche1) : Für das Jahr 2010 soll die Motorennachfrage in den für DEUTZ relevanten Marktsegmenten weltweit um rund 4 % steigen und für das Jahr 2011 wird eine noch stärkere Erholung um rund 8 % prognostiziert. Auch in diesen Prognosen zeigen sich die gleichen regionalen Tendenzen: Asien führt die Aufwärtsbewegung in 2010 mit rund 5 % Wachstum an. Für Europa, den Mittleren Osten und Afrika (EMEA) werden 3 % Wachstum prognostiziert und für Nordamerika immerhin noch 1,4 %. Bei den Anwendungssegmenten führen Baumaschinen und Flurförderzeuge sowie Nutzfahrzeuganwendungen mit rund 4 %, gefolgt von Stromerzeugungsaggregaten, Pumpen und Kompressoren mit 3,4 %. Deutlich zurückhaltender sind die Wachstumserwartungen bei Landmaschinen mit knapp über 1 %.

AUFTRAGSEINGANG, ABSATZ, UMSATZ

Nach wie vor bestehen konjunkturelle Unsicherheiten, wie schnell sich die Wirtschaft von der weltweiten Rezession erholen wird, so dass unsere Prognosen noch nicht die Verlässlichkeit der Vorjahre erreicht haben. Nach dem Einbruch der Weltwirtschaft, beginnend im zweiten Halbjahr 2008, rechnen wir für das Geschäftsjahr 2010 mit einem deutlichen Anstieg bei Auftragseingang, Absatz und Umsatz. Neben der erwarteten Markterholung vor dem Hintergrund der Prognosen der für DEUTZ relevanten Branchenverbände gehen wir von über den Prognosen liegenden Umsatzsteigerungen aus, da wir im Geschäftsjahr 2010 zusätzlich insbesondere von den folgenden beiden Effekte profitieren: Zum einen haben die Kunden ihre Bestände im Vorjahr deutlich abgebaut und wesentlich mehr Motoren in den Markt verkauft, als von uns produziert wurden, wodurch sich in 2010 der Absatz unserer Kunden direkt in Aufträgen bei DEUTZ niederschlägt. Zum anderen erwarten wir aufgrund des anstehenden Wechsels der Abgasnormen erhöhte Absätze bei Motoren der bisherigen Abgasstufen gegen Ende des Jahres (sogenanntes »Pre-Buy«), um diese auch noch im nächsten Jahr in die Endgeräte einbauen zu dürfen.

Im Segment DEUTZ Compact Engines sehen wir innerhalb der Anwendungsbereiche das größte Erholungspotenzial in der Baumaschinenindustrie und bei den Nutzfahrzeugen, also in den Bereichen, die im letzten Jahr am meisten gelitten haben. Bei DEUTZ Customised Solutions gehen wir davon aus, dass sowohl das Servicegeschäft als auch das Neuanlagengeschäft, die im Berichtsjahr unerwartet stark zurückgingen, im Jahr 2010 wieder deutliche Wachstumsraten aufweisen werden.

OPERATIVES ERGEBNIS (EBIT)

Die erwartete Steigerung bei Auftragseingang, Absatz und Umsatz wird sich entsprechend positiv im operativen Ergebnis niederschlagen. Zusätzlich tragen die Effekte aus dem Maßnahmenprogramm »MOVE« dazu bei dauerhaft die Gewinnschwelle zu senken. Im Jahr 2010 werden sich vor allem die Effekte aus der Senkung der Gemein- und Materialkosten sowie einer angemessenen Preispolitik deutlich bemerkbar machen. Insgesamt rechnen wir aufgrund der besseren Kapazitätsauslastung als Folge steigender Absatzzahlen verbunden mit einer verbesserten Kostenstruktur mit einer deutlichen Verbesserung - aber weiterhin mit einem negativen operativen Ergebnis.

INVESTITIONEN, FREE CASHFLOW

Die Investitionen ohne Forschung und Entwicklung werden im Geschäftsjahr 2010 etwa auf Vorjahresniveau liegen. In geringerem Umfang werden wir auch in unser Joint Venture mit Bosch und Eberspächer »Bosch Emission Systems GmbH & Co. KG« investieren, wo spätestens mit Eintritt der Abgasemissionsstufe Tier 4 final Gesamtsysteme zur Abgasnachbehandlung für DEUTZ und den weltweiten Markt produziert werden.

Zum 31. Dezember 2009 betrugen die liquiden Mittel 210,5 Mio. €. Für das Geschäftsjahr 2010 erwarten wir aufgrund der hohen Investitionstätigkeit noch einen deutlich negativen Free Cashflow, der allerdings durch die vorhandene Liquidität ohne zusätzliche Mittelaufnahme gedeckt werden kann.

ROHSTOFFE, US-$, TARIFLÖHNE

Die Entwicklung der Rohstoffpreise für Stahlschrott sowie die Preise für Kupfer und Aluminium haben erheblichen Einfluss auf die Materialkosten von DEUTZ. Für das Jahr 2010 gehen wir davon aus, dass die Preise im Zuge der erwarteten Wirtschaftserholung und des stärker werdenden US-$ vor allem für Aluminium ansteigen werden. Wir haben deshalb schon rund 60 % des erwarteten Aluminiumbedarfs über Derivate abgesichert.

1) Quelle: PSR - Power Systems Research, eigene Berechnungen

DEUTZ sichert Geschäfte in US-$ durch Forward-Hedging sowie über die Beschaffung von Komponenten in der Währung US-$ ab. Insgesamt werden cicra 70 % unseres US-$-Überschusses abgesichert.

Der derzeitige Tarifvertrag läuft am 30. April 2010 aus. Bereits am 18. Februar haben sich die Tarifvertragsparteien auf einen neuen Tarifvertrag mit einer Laufzeit bis 31. März 2012 geeinigt. Damit hat das Unternehmen sowohl frühzeitig im Jahr 2010 und noch vor 2011 Planungssicherheit für die Personalkosten.

Die Entscheidung für eine Einmalzahlung an die Belegschaft im Jahr 2010 sowie die beschlossene Erhöhung der Entgelte von 2,7 % in 2011 ist bezogen auf die gesamtwirtschaftliche Situation angemessen.

Der zusätzlich abgeschlossene neue Tarifvertrag »Zukunft in Arbeit« bietet dem Unternehmen bei Bedarf Möglichkeiten der Gestaltung der Beschäftigung in Abhängigkeit von der Auftragslage, verbunden mit Beschäftigungssicherung. Darüber hinaus erweitert dieser Tarifvertrag die Pflicht des Unternehmens, die Übernahme der Auszubildenden zu prüfen, ohne jedoch den Anspruch des Einzelnen auszuweiten.

MITARBEITER

Der im letzten Jahr begonnene Personalabbau wird im Geschäftsjahr 2010 abgeschlossen. Weiterhin werden wir auch im Jahr 2010 das Instrument der Kurzarbeit in geringem Ausmaß nutzen, um unsere Kapazitäten flexibel an die Auftragslage anpassen zu können. Ausgenommen davon ist der Bereich Forschung und Entwicklung. Bei den Mitarbeitern in den produktiven Bereichen wird eine weitere Personalanpassung von der Entwicklung der Absatzzahlen im Verlauf des Jahres abhängig gemacht.

GESETZLICHE REGULIERUNGEN: ABGASNORMEN

Die Entwicklung und der Absatz von Dieselmotoren sind stark von gesetzlichen Abgasbestimmungen beeinflusst. Diese stellen hohe Anforderungen an die Produzenten. So ist in der Europäischen Union am 1. Oktober 2009 die Abgasnorm EURO V für Dieselmotoren im Straßeneinsatz in Kraft getreten. Für Dieselmotoren zwischen 130 und 560 kW in sogenannten Non-Road-Anwendungen, also in Baumaschinen, Flurförderzeugen und Landmaschinen, gilt ab dem 1. Januar 2011 in der Europäischen Union die Abgasemissionsstufe COM III B und in den USA die entsprechende Regelung EPA Tier 4 interim. Analoge Regelungen für den Leistungsbereich von 56 bis 130 kW folgen ein Jahr später zum 1. Januar 2012. Weitere Verschärfungen der Abgasemissionsgrenzwerte folgen in den Jahren 2013 und 2014. Mit Erreichen dieser bislang letzten Stufe müssen gegenüber der ersten Grenzwertstufe im Jahr 1999 die Stickoxidemissionen (NOx) um 95,7 % und die Emissionen von Rußpartikeln um 96,5 % reduziert werden.

Diese extreme Verbesserung der Dieselabgasemissionen war und ist nur durch erhebliche technische Verbesserungen insbesondere bei der Kraftstoffeinspritzung und bei der Verbrennungssteuerung erreichbar. Zur Erfüllung der in den Jahren 2011 bis 2014 bevorstehenden Regelungen sind rein innermotorische Maßnahmen nicht mehr ausreichend, sondern es sind aufwändige zusätzliche Abgasnachbehandlungssysteme notwendig.

AUFWENDUNGEN FÜR FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung für die anstehenden Abgasemissionsstufen ab dem Jahr 2011 und 2014 und die Entwicklung neuer Motoren im Bereich kleiner 4 Liter werden demzufolge über den bereits hohen Aufwendungen des Jahres 2009 liegen.

AUSBLICK 2011

Konjunkturprognosen gehen davon aus, dass sich die Weltwirtschaft auch im Jahr 2011 weiter erholen wird. Wir erwarten eine entsprechend positive Entwicklung bei Auftragseingang, Absatz und Umsatz. Das operative Ergebnis planen wir in beiden Segmenten weiter zu verbessern, wozu auch weitere positive Effekte aus dem Effizienzsteigerungsprogramm »MOVE FAST« beitragen werden, das auf unserem bisherigen »MOVE-Programm« aufbaut. Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben werden auf einem hohen Niveau verbleiben und weiterhin hohe finanzielle Anforderungen stellen.

Andererseits werden neben den positiven Effekten aus dem »MOVE-Programm« ein weiterhin wachsender Absatz und ein wegen der zusätzlichen Abgasnachbehandlungssysteme überproportional steigender Umsatz dazu beitragen, dass der Free Cashflow sich verbessert.

Dieser Lagebericht enthält bestimmte Aussagen über zukünftige Ereignisse und Entwicklungen sowie Angaben und Einschätzungen der Gesellschaft. Solche in die Zukunft gerichteten Aussagen beinhalten bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen zukünftigen Leistungen, Entwicklungen und Ergebnisse der Gesellschaft oder der für die Gesellschaft wesentlichen Branchen wesentlich (insbesondere in negativer Hinsicht) von denjenigen abweichen, die in diesen Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen werden. Eine Gewähr kann folglich für die Aussagen in diesem Lagebericht nicht übernommen werden. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Entwicklungen anzupassen.

Bilanz

DEUTZ AG

AKTIVA

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in Mio. € Anhang 31.12.2009 31.12.2008
Aufwendungen für die Erweiterung des Geschäftsbetriebs 1 - 10,4
Immaterielle Vermögensgegenstände 18,3 24,9
Sachanlagen 2 276,4 279,4
Finanzanlagen 2 187,6 181,9
Anlagevermögen 482,3 486,2
Vorräte 3 83,4 155,1
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 4 165,0 223,3
Flüssige Mittel 5 210,5 200,2
Umlaufvermögen 458,9 578,6
Rechnungsabgrenzungsposten 6 0,8 3,7
Bilanzsumme 942,0 1.078,9
Passiva
in Mio. € Anhang 31.12.2009 31.12.2008
Gezeichnetes Kapital 309,0 309,0
Kapitalrücklage 26,8 26,8
Gewinnrücklage
Gesetzliche Rücklage 4,5 4,5
Andere Gewinnrücklagen 74,6 74,6
Bilanzverlust/-gewinn -105,3 26,8
Eigenkapital 7 309,6 441,7
Rückstellungen 8 257,7 278,6
Verbindlichkeiten 9 374,0 358,6
Rechnungsabgrenzungsposten 0,7 -
Bilanzsumme 942,0 1.078,9

Gewinn- und Verlustrechnung

DEUTZ AG

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in Mio. € Anhang 2009 2008
Umsatzerlöse 14 795,5 1.417,0
Bestandsveränderung der Erzeugnisse 15 -18,5 -0,1
Andere aktivierte Eigenleistungen 15 0,6 0,7
Gesamtleistung 777,6 1.417,6
Sonstige betriebliche Erträge 16 100,7 87,2
Materialaufwand 17 -611,0 -1.063,8
Personalaufwand 18 -212,3 -248,2
Abschreibungen 19 -54,2 -61,8
Sonstige betriebliche Aufwendungen 20 -98,9 -139,5
Beteiligungsergebnis 21 7,1 14,4
Zinsergebnis 22 -6,9 1,1
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -97,9 7,0
Außerordentliches Ergebnis 23 -25,8 -17,8
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 24 -7,3 4,2
Sonstige Steuern -1,1 -0,8
Jahresfehlbetrag -132,1 -7,4
Gewinnvortrag 26,8 34,2
Bilanzverlust/-gewinn -105,3 26,8

Anhang

ANLAGENSPIEGEL

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Bruttowerte Anschaffungs-/Herstellungskosten
in Tsd. € 1.1.2009 Zugänge Investitions-

zuwendungen
Abgänge Umbuchungen 31.12.2009
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Aufwendungen für die Erweiterung des Geschäftsbetriebs 41.513 - - 41.513 - -
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 91.364 8.456 1.996 7.871 325 90.278
Geleistete Anzahlungen - 1.012 - - - 1.012
Immaterielle Vermögensgegenstände 91.364 9.468 1.996 7.871 325 91.290
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 179.771 724 - 1.863 22 178.654
Technische Anlagen und Maschinen 366.360 12.329 8 5.609 5.662 378.734
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsaustattung 166.355 15.811 1.903 8.966 472 171.769
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 9.180 7.453 94 - -6.481 10.058
Sachanlagen 721.666 36.317 2.005 16.438 -325 739.215
Anteile an verbundenen Unternehmen 150.882 7.000 - - - 157.882
Beteiligungen 67.073 - - - - 67.073
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 35.632 - - 1.338 - 34.294
Sonstige Ausleihungen 2.098 - - 7 - 2.091
Finanzanlagen 255.685 7.000 - 1.345 - 261.340
Anlagevermögen 1.068.715 52.785 4.001 25.654 - 1.091.845
Gesamt 1.110.228 52.785 4.001 67.167 - 1.091.845

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Bruttowerte Abschreibungen Nettowerte
in Tsd. € 1.1.2009 Zugänge Abgänge 31.12.2009 31.12.2009 31.12.2008
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Aufwendungen für die Erweiterung des Geschäftsbetriebs 31.135 10.379 41.514 - - 10.378
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 66.501 14.101 7.610 72.992 17.286 24.863
Geleistete Anzahlungen - - - - 1.012 -
Immaterielle Vermögensgegenstände 66.501 14.101 7.610 72.992 18.298 24.863
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 51.639 4.467 236 55.870 122.784 128.132
Technische Anlagen und Maschinen 264.987 17.289 5.589 276.687 102.047 101.373
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsaustattung 125.599 13.583 8.947 130.235 41.534 40.756
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau - - - - 10.058 9.180
Sachanlagen 442.225 35.339 14.772 462.792 276.423 279.441
Anteile an verbundenen Unternehmen 65.878 - - 65.878 92.004 85.004
Beteiligungen 3.608 - - 3.608 63.465 63.465
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.500 - - 3.500 30.794 32.132
Sonstige Ausleihungen 796 - 1 795 1.296 1.302
Finanzanlagen 73.782 - 1 73.781 187.559 181.903
Anlagevermögen 582.508 49.440 22.383 609.565 482.280 486.207
Gesamt 613.643 59.819 63.897 609.565 482.280 496.585

1) Die Abschreibungen in der Gewinn- und Verlustrechnung weichen um 5,6 Mio. € ab, da außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 5,6 Mio. € im außerordentlichen Ergebnis ausgewiesen wurden.

ENTWICKLUNG DES EIGENKAPITALS

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in Tsd. € Gezeichnetes

Kapital
Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/

-verlust
Gesamt
Stand 1.1.2008 306.992 26.228 79.071 82.247 494.538
Dividendenausschüttung an Gesellschafter -48.039 -48.039
Erhöhung durch Ausübung der Umtauschrechte von Wandelgenussrechten/ Wandelschuldverschreibungen 1.986 629 - 2.615
Jahresfehlbetrag 2008 - - -7.392 -7.392
Stand 31.12.2008 308.978 26.857 79.071 26.816 441.722
Jahresfehlbetrag 2009 - - -132.159 -132.159
Stand 31.12.2009 308.978 26.857 79.071 -105.343 309.563

ALLGEMEINE ERLÄUTERUNGEN

Der Jahresabschluss der DEUTZ AG für das Geschäftsjahr 2009 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetztes (AktG) aufgestellt.

Im Interesse der Klarheit sind in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einige Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gesamtkostenverfahren angewandt.

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

ABWEICHUNG VON BILANZIERUNGSGRUNDSÄTZEN

Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird nun im Personalaufwand und nicht mehr im Zinsergebnis gezeigt, um einen Ausweis der effektiven Zinsen im Zinsergebnis zu erreichen. In 2009 beträgt der Zinsanteil 8,8 Mio. € (2008: 9,1 Mio. €). Die Vorjahresdaten wurden aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit an die aktuelle Darstellung angepasst.

AUFWENDUNGEN FÜR DIE ERWEITERUNG DES GESCHÄFTSBETRIEBS

Ausgewiesen werden Aufwendungen im Zusammenhang mit der Erschließung des Marktsegments Nutzfahr zeuge. Die Abschreibung erfolgt gemäß § 282 HGB über vier Jahre.

ANLAGEVERMÖGEN

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, über eine Nutzungsdauer von drei bis acht Jahren bewertet.

Das Sachanlagevermögen ist mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten und, soweit abnutzbar, unter Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen bewertet.

Investitionszuschüsse von Kunden wurden von den Anschaffungskosten der Immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen abgesetzt.

Die Gebäudeabschreibung erfolgt nach steuerlichen Grundsätzen. Die Gebäude werden einheitlich über die voraussichtliche, angemessene Nutzungsdauer abgeschrieben. Die beweglichen Sachanlagen werden nach Maßgabe der jeweiligen betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer überwiegend linear und zeitanteilig abgeschrieben.

Für planmäßige Abschreibungen werden überwiegend folgende Nutzungsdauern zugrundegelegt:

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Nutzungsdauer

in Jahren
Abschreibungssatz

in %
Gebäude und Außenanlagen 5-40 2,5-20
Technische Anlagen und Maschinen 10-20 5-10
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3-10 10-33,3

Soweit den Anlagegegenständen am Bilanzstichtag voraussichtlich dauerhaft ein niedrigerer Wert beizulegen ist, werden außerplanmäßige Abschreibungen verrechnet.

Nach dem 31. Dezember 2007 angeschaffte geringwertige Anlagegüter von mehr als 150 € bis zu einem Wert von 1.000 € werden im Jahr des Zugangs in einem wirtschaftsjahrbezogenen Sammelposten erfasst und über fünf Jahre abgeschrieben.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten abzüglich der aus wirtschaftlichen Gründen notwendigen Abschreibungen bilanziert, Ausleihungen sind grundsätzlich zum Nennwert angesetzt. Zinslose und gering verzinsliche Ausleihungen sind auf den Barwert abgezinst.

Die Beurteilung der Werthaltigkeit der Buchwerte basiert auf dem beizulegenden Wert, welcher im Rahmen einer internen Unternehmensbewertung basierend auf einer Fünfjahres-Mittelfristplanung nach der Discounted Cashflow-Methode berechnet wird. Die zugrundeliegenden Planungen basieren auf Schätzungen und Annahmen, die vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Finanzmarktkrise und dem weiteren konjunkturellen Verlauf mit er höhten Unsicherheiten behaftet sind.

UMLAUFVERMÖGEN

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Kaufteile erfolgt zu Anschaffungskosten beziehungsweise zu niedrigeren Tagespreisen. Der Ermittlung der Anschaffungskosten liegen gewogene durchschnittliche Beschaffungspreise zugrunde. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten bewertet, in die neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Fertigungs- und Materialgemeinkosten, soweit sie unter Berücksichtigung der Normalbeschäftigung anfallen, sowie aktivierungsfähige Verwaltungskosten gemäß § 255 Abs. 2 HGB einbezogen sind.

Sind die erzielbaren Verkaufserlöse unter Berücksichtigung der zukünftig noch anfallenden Kosten niedriger, kommen diese zum Ansatz. Die Bestandsrisiken, die sich aus Lagerdauer, geminderter Verwendbarkeit und Auftragsverlusten ergeben, werden durch zusätzliche Abwertungen berücksichtigt.

Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen wird allen erkennbaren wirtschaftlichen und politischen Risiken durch angemessene Abwertungen Rechnung getragen. Für das allgemeine Kreditrisiko bestehen pauschale Abschläge. Unverzinsliche Forderungen mit Restlaufzeiten von mehr als einem Jahr sind abgezinst. Fremdwährungsforderungen mit Fälligkeiten bis zu einem Jahr werden mit den Kassakursen des Bilanzstichtages bewertet. Längerfristige Außenstände werden zu Sicherungskursen oder mit dem niedrigeren aus einem Vergleich von Einbuchungs- und Stichtagskursen sich ergebenden Wert bilanziert. Sicherungsgeschäfte ohne Zusammenhang mit längerfristigen Forderungen oder schwebenden Auftragsbeständen unterliegen einer Mark-to-Market-Bewertung nach den Verhältnissen am Bilanzstichtag.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben beziehungsweise Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand beziehungsweise Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGEN

Die Pensionsrückstellungen werden auf der Grundlage des ertragsteuerlichen Teilwertverfahrens (§ 6a EStG) bewertet. Als Rechnungsgrundlagen dienen die Richttafeln 2005 G (Generationensterbetafeln) von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Rechnungszins von 6 %. Die Finanzierung erfolgt dabei auf das nach dem Rentenreformgesetz 1999 (RRG99) frühestmögliche Finanzierungsendalter. In Großbritannien besteht bei einer Niederlassung der DEUTZ AG ein fondsfinanzierter Pensionsplan, der nach den Grundsätzen des IAS 19 unter Verwendung eines Rechnungszinssatzes von 5,75 % bewertet wird.

STEUERRÜCKSTELLUNGEN UND SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Alle bis zur Bilanzaufstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen sind durch angemessene Rückstellungen berücksichtigt.

VERBINDLICHKEITEN

Die Verbindlichkeiten sind grundsätzlich mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Für die Bewertung von Fremdwährungsverbindlichkeiten gelten die Erläuterungen zu den Fremdwährungsforderungen analog.

ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ UND ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1. AUFWENDUNGEN FÜR DIE INGANGSETZUNG UND DIE ERWEITERUNG DES GESCHÄFTSBETRIEBS

Ihre Entwicklung ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Zusammenhang mit dem Anlagenspiegel dargestellt.

2. ANLAGEVERMÖGEN

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt.

3. VORRÄTE

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in Tsd. € 31.12.2009 31.12.2008
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Kauf- und Ersatzteile 58.405 108.586
Unfertige Erzeugnisse 20.410 32.086
Fertige Erzeugnisse 5.880 12.718
84.695 153.390
Geleistete Anzahlungen - 2.943
84.695 156.333
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen -1.338 -1.251
Gesamt 83.357 155.082

4. FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

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in Tsd. € davon

Restlaufzeit

bis 1 Jahr
davon

Restlaufzeit

über 1 Jahr
31.12.2009

Gesamt
31.12.2008

Gesamt
davon

Restlaufzeit

über 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 80.387 - 80.387 74.487 -
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 48.257 - 48.257 92.641 -
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 7.896 - 7.896 11.877 -
Sonstige Vermögensgegenstände 19.649 8.771 28.420 44.294 7.254
Gesamt 156.189 8.771 164.960 223.299 7.254

Von den Forderungen gegen verbundene Unternehmen beziehungsweise von den Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, entfallen 12.057 Tsd. € beziehungsweise 5.951 Tsd. € (31. Dezember 2008: 26.023 Tsd. € beziehungsweise 10.044 Tsd. €) auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

5. FLÜSSIGE MITTEL

Unter dieser Bezeichnung werden Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten sowie Schecks ausgewiesen.

6. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

In den Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 0,8 Mio. € (31. Dezember 2008: 3,7 Mio. €) sind vor allem Abgrenzungen für Rentenzahlungen enthalten. Im Vorjahr waren insbesondere zusätzlich Abgrenzungen für Zinsen enthalten.

7. EIGENKAPITAL

Gezeichnetes Kapital

Das Gezeichnete Kapital (Grundkapital) der DEUTZ AG betrug Ende 2009 308.978.241,98 € (31. Dezember 2008: 308.978.241,98 €) und ist in 120.861.783 (31. Dezember 2008: 120.861.783) nennwertlose, auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.

Genehmigtes Kapital

Die Hauptversammlung vom 22. Juni 2006 hat die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals beschlossen. Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 21. Juni 2011 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 120.000.000,- € zu erhöhen, wobei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen insgesamt nur um bis zu 80.000.000,- € erfolgen dürfen.

Wird das Kapital gegen Bareinlagen erhöht, ist den Aktionären ein Bezugsrecht einzuräumen. Die neuen Aktien können dabei von einem durch den Vorstand bestimmten Kreditinstitut mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen:

für Spitzenbeträge;
soweit es erforderlich ist, um den Inhabern der von der DEUTZ AG ausgegebenen Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten beziehungsweise einer Wandlungspflicht ein Bezugsrecht auf neue Aktien zu gewähren, wie es Ihnen nach Ausübung ihres Wandlungs- oder Optionsrechts beziehungsweise nach Erfüllung einer Wandlungspflicht zustünde;
wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet und die unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegebenen Aktien insgesamt 10 % des Grundkapitals nicht überschreiten, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung. Auf die vorgenannte 10 %-Grenze werden Aktien angerechnet, die aufgrund einer Ermächtigung der Hauptversammlung erworben und gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 Satz 5 AktG i.V.m. § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG während der Laufzeit dieser Ermächtigung veräußert werden. Ferner sind auf diese Begrenzung diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten beziehungsweise einer Wandlungspflicht ausgegeben wurden beziehungsweise auszugeben sind, sofern die Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben wurden.

Der Vorstand ist ferner ermächtigt, das Bezugsrecht mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen, sofern die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder von Beteiligungen an Unternehmen erfolgt.

Bedingtes Kapital

Zum 31. Dezember 2009 beträgt das bedingte Kapital 0 Tsd. € (31. Dezember 2008: 174 Tsd. €).

Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen enthalten die gesetzliche Rücklage der DEUTZ AG in Höhe von 4,5 Mio. € sowie andere Gewinnrücklagen in Höhe von 74,6 Mio. €.

Eigenkapitalspiegel

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist auf Seite 30 dargestellt.

WpHG-Mitteilungen

Das deutsche Wertpapierhandelsgesetz verpflichtet Investoren, deren Stimmrechtsanteil an börsennotierten Gesellschaften bestimmte Schwellwerte erreicht, zu einer Mitteilung an die Gesellschaft. Der DEUTZ AG ist das Bestehen folgender Beteiligungen mitgeteilt worden:

Gemäß § 21 Abs. 1 WpHG, § 24 WpHG hat die AB Volvo (publ), SE-40508 Göteborg, Schweden mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der DEUTZ AG am 23. Oktober 2003 die Schwelle von 10 % unterschritten hat und nunmehr 7,09 % der Stimmrechte beträgt.

Die SAME DEUTZ-FAHR Group S.p.A., V. le Cassani 14, 24047 Treviglio (BG), Italien hat gemäß §§ 21 Abs. 1 und 24 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der SAME DEUTZ-FAHR Holding & Finance BV, Herengracht 548, 1017 CG Amsterdam, Niederlande an der DEUTZ AG am 2. Juli 2004 die Schwelle von 25 % überschritten hat und nun 29,90 % beträgt. Diese Stimmrechte sind der SAME DEUTZ-FAHR Group S.p.A. nach § 22 Abs. 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen.

Mit Schreiben vom 6. Juni 2006 hat die INTAL INTERNATIONAL S.A., Luxemburg gemäß §§ 21 f. WpHG Folgendes mitgeteilt:

»Der Stimmrechtsanteil der SAME DEUTZ-FAHR Holding & Finance B.V., Rokin 55, 1012 KK Amsterdam, Nieder lande, an der DEUTZ AG hat am 2. Juli 2004 die Schwelle von 25 % überschritten; er hat am 2. Juli 2004 29,90 % betragen und beträgt nun 38,88 %. Diese Stimmrechte sind der SAME DEUTZ-FAHR Group S.p.A., V. le Cassani 14, 24047 Treviglio (BG), Italien, gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, Abs. 3 WpHG in vollem Umfang zuzurechnen. Dadurch hat der Stimmrechtsanteil der SAME DEUTZFAHR Group S.p.A. an der DEUTZ AG am 2. Juli 2004 ebenfalls die Schwelle von 25 % überschritten; er hat am 2. Juli 2004 29,90 % betragen und beträgt nun 38,88 %.

Hiermit teilen wir, INTAL INTERNATIONAL S.A., 54, Boulevard Napoléon 1er, L-2210 Luxemburg, Ihnen gemäß §§ 21 f. WpHG im eigenen Namen und jeweils namens und im Auftrag der im folgenden unter (i) und (ii) genannten Gesellschaft und natürlichen Personen mit, dass der Stimmrechtsanteil der

(i) Intractor B.V., Rokin 55, 1012 KK Amsterdam, Nieder lande,

(ii) der Herren Vittorio Carozza, Francesco Carozza und Aldo Carozza sowie Frau Carozza-Cassani, jeweils V. le Cassani 14, 24047 Treviglio (BG), Italien, und der

(iii) INTAL INTERNATIONAL S.A., 54, Boulevard Napoléon 1er, L-2210 Luxemburg, an der DEUTZ AG am 2. Juli 2004 die Schwelle von 25 % überschritten hat, am 2. Juli 2004 29,90 % betragen hat und nun 38,88 % beträgt. Diese Stimmrechte sind den unter (i) bis (iii) genannten Gesellschaften und natürlichen Personen jeweils gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, Abs. 3 WpHG in vollem Umfang zuzurechnen.«

Mit Schreiben vom 15. November 2006 hat die INTAL INTERNATIONAL S.A., Luxemburg, gemäß §§ 21 f. WpHG Folgendes mitgeteilt:

»Hiermit teilen wir, INTAL INTERNATIONAL S.A., 54, Boulevard Napoléon 1er, L-2210 Luxemburg, Ihnen gemäß §§ 21 f. WpHG mit, dass der Stimmrechtsanteil der INTAL INTERNATIONAL S.A., 54, Boulevard Napoléon 1er, L-2210 Luxemburg, an der DEUTZ AG am 8. November 2006 die Schwellen von 5 %, 10 % und 25 % unterschritten hat und nunmehr 0 % beträgt.«

Mit Schreiben vom 15. November 2006 hat die Belfort S.A., Luxemburg, gemäß §§ 21 f. WpHG Folgendes mitgeteilt:

»Hiermit teilen wir, Belfort S.A., 54, Boulevard Napoléon 1er, L-2210 Luxemburg, Ihnen gemäß §§ 21 f. WpHG mit, dass der Stimmrechtsanteil der Belfort S.A., 54, Boulevard Napoléon 1er, L-2210 Luxemburg, an der DEUTZ AG am 8. November 2006 die Schwellen von 5 %, 10 % und 25 % überschritten hat und nunmehr 40,32 % beträgt. Diese Stimmrechte sind uns gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 Abs. 3 WpHG zuzurechnen.«

Im Geschäftsjahr 2009 und 2008 sind der DEUTZ AG keine neuen Mitteilungen zugegangen.

8. RÜCKSTELLUNGEN

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in Tsd. € 31.12.2009 31.12.2008
Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 147.235 152.431
Steuerrückstellungen 6.556 1.942
Sonstige Rückstellungen 103.913 124.236
Gesamt 257.704 278.609

Die sonstigen Rückstellungen decken alle erkennbaren Risiken und sonstigen ungewissen Verpflichtungen ab. Sie enthalten im Wesentlichen Rückstellungen für Gewährleistungen und Wagnisse (23,6 Mio. €), Nachlässe und Rabatte (16,5 Mio. €), Rückstellungen für Personal- und Sozialaufwendungen (18,6 Mio. €), Rückstellungen für Personalstrukturmaßnahmen (11,6 Mio. €) sowie für drohende Verluste (6,7 Mio. €).

Wertberichtigungen beziehungsweise Rückstellungen für drohende Verluste aus dem zum Bilanzstichtag vorliegenden Auftragsbestand (Festbestellungen) wurden unter Berücksichtigung von Vollkosten gebildet.

9. VERBINDLICHKEITEN

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in Tsd. € davon

Restlaufzeit

bis 1 Jahr
davon

Restlaufzeit

1 bis 5 Jahre
davon

Restlaufzeit

über 5 Jahre
31.12.2009

Gesamt
31.12.2008

Gesamt
davon

Restlaufzeit

bis 1 Jahr
Anleihe (USPP) - 100.864 102.374 203.238 203.237 -
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 33 - - 33 417 417
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 115.643 - - 115.643 117.367 117.367
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 18.961 - 5.275 24.236 23.752 18.137
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsunternehmen besteht 77 - - 77 - -
Verbindlichkeiten aus Steuern 27 - - 27 40 40
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 14.085 1.223 698 16.006 977 977
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 14.766 - - 14.766 12.815 12.504
Gesamt 163.592 102.087 108.347 374.026 358.605 149.442

Anleihe (US Private Placement)

Im Rahmen eines Private Placements hat die DEUTZ AG in den USA im Geschäftsjahr 2007 Schuldverschreibungen in Höhe von 274 Mio. US-$ (203 Mio. €) begeben und als Anleihe mit dem Rückzahlungsbetrag bilanziert. Die Platzierung wurde am 16. Juli 2007 abgeschlossen. US-amerikanische Investoren haben die Zinspapiere, die mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren ausgestattet sind, gezeichnet. Vom Gesamtvolumen sind rund 20 % direkt in Euro (43,0 Mio. €) aufgenommen worden und der Rest in US-$ (216,1 US-$) fix in Euro gesichert. Die Restlaufzeiten betragen 2½, 4½, und 7½ Jahre und sind für die Euro Tranche mit Zinssätzen von 5,22 bis 5,27% ausgestattet. Für die US-$ Tranche beträgt der Zinnsatz 5,89 bis 6,12 %. DEUTZ ist verpflichtet bestimmte Covenants einzuhalten. Als Reaktion auf das veränderte wirtschaftliche Umfeld hat DEUTZ mit den Investoren frühzeitig Verhandlungen über eine Anpassung der Finanzkennzahlen aufgenommen.

Seit dem 29. September 2009 haben wir mit den Gläubigern Stillhalteabkommen (Waiver) geschlossen, die uns von der Einhaltung der Financial Covenants befreien und eine Verschiebung der Messzeitpunkte regeln, wodurch wir einen Vertragsbruch vermieden haben. Der Zinssatz ist in dieser Zeit um 2 Prozentpunkte erhöht. Nach dem Bilanzstichtag wurden mit den Gläubigern des Private Placements in einer Vereinbarung die wesentlichen Punkte grundsätzlich festgelegt. Insbesondere wurden die Zinskonditionen, Laufzeiten, die zukünftig einzuhaltenden Finanzkennzahlen und weitere Bedingungen festgelegt (u.a. Bankenfinanzierung über Betriebsmittellinie, Begebung von Sicherheiten). Für die ursprünglich im Jahr 2017 fällige Tranche wurde eine Laufzeitverkürzung um drei Jahre vereinbart. Wir verweisen auch auf unsere Erläuterungen im Lagebericht zur Finanzierung im Abschnitt »Finanzlage« sowie zu finanzwirtschaftlichen Risiken im Zusammenhang mit dem US Private Placement im Abschnitt »Risikobericht«.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beziehungsweise Verbindlichkeiten gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, beinhalten überwiegend Finanzverbindlichkeiten aus Darlehen und aus der zentralen Finanzierung durch die Muttergesellschaft.

Bei den Lieferantenverbindlichkeiten bestehen die branchenüblichen Eigentumsvorbehalte.

10. DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE

Derivative Finanzinstrumente (Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte, Zinsswaps) werden ausschließlich nur für Sicherungszwecke im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit eingesetzt.

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende derivative Finanzinstrumente:

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in Mio. € Nominalvolumen

2009
Nominalvolumen

2008
Marktwert

2009
Marktwert

2008
Devisentermingeschäfte 11,6 53,7 - -1,2
Cross-Currency-SWAP 160,2 160,2 -10,3 8,5
Commodities 3,7 4,1 0,6 -1,1

Zur Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte wurden, soweit vorhanden, Bankbewertungen verwendet. Die Banken errechnen die Marktwerte mit einem anerkannten Bewertungsverfahren (Barwertmethode) auf der Basis der aktuellen Devisen- und Währungskurse, Rohstoffpreise, Marktzinssätze und Zinsstrukturkurven.

Diese Finanzinstrumente sind bilanzrechtlich als schwebende Geschäfte einzustufen, so dass sofern notwendig eine Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften gebildet wird. Zum 31. Dezember 2009 wurde eine sonstige Rückstellung in Höhe von 39 Tsd. € (31. Dezember 2008: 1,1 Mio. €) gebildet.

Die Cross-Currency Swaps dienen der Absicherung der Zins- und Tilgungszahlungen in US-$ aus der Begebung eines US Private Placements über 274 Mio. US-$ im Jahr 2007. Vom Gesamtvolumen sind rund 20 % direkt in Euro (43,0 Mio. €) aufgenommen worden und der Rest in US-$ (216,1 US-$) fix in Euro gesichert. Hier wird ein etwaiger Verlustüberhang aus dem Grund- oder Sicherungsgeschäft imparitätisch behandelt.

11. HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Haftungsverhältnisse

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in Tsd. € 2009 2008
Wechselobligo 1.831 2.626
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften 21.349 29.093
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 21.349 27.616
Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen 2.021 1.974
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 282 261
Gesamt 25.201 33.693

Die Gesellschaft hat hinsichtlich der Tochtergesellschaft Ad. Strüver KG (GmbH & Co. KG), Hamburg eine Patronatserklärung abgegeben, wonach die Gesellschaft die Ad. Strüver KG (GmbH & Co. KG), Hamburg mit finanziellen Mitteln ausstatten wird, so dass diese jederzeit über ausreichende Mittel verfügt, um ihren gegenwärtigen und künftigen Verpflichtungen nachzukommen sowie eine Überschuldung im Wege des Rangrücktritts abgewendet wird.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen, die nicht in der Bilanz erscheinen und nicht unter den Haftungsverhältnissen angegeben sind, belief sich am 31. Dezember 2009 bei der DEUTZ AG auf 90,0 Mio. € (31. Dezember 2008: 84,7 Mio. €). Davon entfallen gegen verbundene Unternehmen 1,7 Mio. € (31. Dezember 2008: 1,7 Mio. €).

Es handelt sich dabei um Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen im Nennbetrag von 17,7 Mio. € (31. Dezember 2008: 25,1 Mio. €), aus dem Bestellobligo aus Anlageninvestitionen von 28,9 Mio. € (31. Dezember 2008: 30,6 Mio. €) und aus dem Bestellobligo für Vorräte in Höhe von 43,4 Mio. € (31. Dezember 2008: 29,0 Mio. €).

Den Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen bei der DEUTZ AG stehen keine Gegenansprüche (31. Dezember 2008: im Nennbetrag von 0,4 Mio. €) gegenüber.

12. AUSSERBILANZIELLE GESCHÄFTE

Factoring

DEUTZ nutzt die Möglichkeit zum Verkauf von Forderungen, um das Forderungsmanagement zu optimieren. Entsprechend den Erfahrungswerten der durchschnittlichen Zielinanspruchnahme wären von den im Berichtsjahr verkauften Forderungen zum 31. Dezember 2009 noch 70,6 Mio. € offen gewesen.

13. SCHWEBENDE UND DROHENDE RECHTSSTREITIGKEITEN

Die DEUTZ AG ist an einer Reihe von Rechtsstreitigkeiten und Schiedsgerichtsverfahren beteiligt, die im Wesentlichen behauptete Leistungsstörungen, Mängelfolgeschäden sowie Schadensersatzklagen betreffen.

Für die Risiken aus diesen Rechtsstreitigkeiten wurde bilanziell Vorsorge getroffen.

Der Ausgang dieser anhängigen Verfahren kann gegenwärtig naturgemäß nicht abschließend beurteilt werden. Nach unserer Einschätzung sind wesentliche negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der DEUTZ AG nicht zu erwarten.

14. UMSATZERLÖSE

Aufgliederung nach Segmenten

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in Mio. € 2009 2008
Motoren 525,8 1.003,5
Service 75,6 89,3
DEUTZ Compact Engines 601,4 1.092,8
Motoren 120,4 225,2
Service 73,7 99,0
Deutz Customised Solutions 194,1 324,2
Gesamt 795,5 1.417,0

Aufgliederung nach Regionen

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in Mio. € 2009 2008
Europa/Mittlerer Osten/Afrika 684,8 1.164,7
davon Inland 202,4 364,7
davon Europa 438,9 725,0
davon Afrika 21,2 39,3
davon Mittlerer Osten 22,8 35,7
Amerika 43,0 144,7
Asien/Pazifik 67,9 107,6
Gesamt 795,5 1.417,0

15. BESTANDSVERÄNDERUNG UND ANDERE AKTIVIERTE EIGENLEISTUNGEN

Bestandsveränderung

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in Tsd. € 2009 2008
Bestand Erzeugnisse 1.1. 44.804 44.940
Bestand Erzeugnisse 31.12. 26.290 44.804
Bestandsveränderung -18.514 -136

Andere aktivierte Eigenleistungen belaufen sich auf 0,6 Mio. € (2008: 0,7 Mio. €).

16. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten unter anderem Erträge aus sonstigen Dienstleistungen einschließlich Konzernumlagen für Verwaltungsaufwand, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, Währungskursgewinne, Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen sowie übrige betriebliche Erträge.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen in Höhe von 25,3 Mio. € (2008: 8,8 Mio. €) und aus der Auflösung von Wertberichtigungen in Höhe von 0,7 Mio. € (2008: 2,1 Mio. €) enthalten.

17. MATERIALAUFWAND

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in Tsd. € 2009 2008
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 567.165 1.005.621
Aufwendungen für bezogene Leistungen 43.842 58.186
Gesamt 611.007 1.063.807

18. PERSONALAUFWAND

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in Tsd. € 2009 2008
Löhne und Gehälter 167.089 201.314
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 33.226 35.758
Aufwendungen für Altersversorgung 11.980 11.087
Gesamt 212.295 248.159

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

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2009 2008
Arbeiter 2.099 2.408
Angestellte 1.257 1.299
Auszubildende 170 164
Gesamt 3.526 3.871

19. ABSCHREIBUNGEN

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in Tsd. € 2009 2008
Aufwendungen für die Erweiterung des Geschäftsbetriebes 10.379 10.379
Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens 10.475 11.275
Sachanlagen 33.321 40.161
Gesamt 54.175 61.815

In den Abschreibungen sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 85 Tsd. € (2008: 200 Tsd. €) enthalten. Im Berichtsjahr wurden zudem außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert von immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen in Höhe von insgesamt 5,6 Mio. € verbucht, die unter den außerordentlichen Aufwendungen ausgewiesen werden.

20. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten insbesondere Dienstleistungsaufwendungen, erforderliche Risikovorsorgen für schwebende Geschäfte und Gewährleistungen, Miet- und Leasingaufwendungen, Kompensationsleistungen für Mindermengen, den Verwaltungs- und Vertriebsaufwand einschließlich Verkaufsfrachten und Provisionen, Währungskursverluste sowie Verluste und Aufwendungen aus Wertminderungen des Umlaufvermögens ohne Vorräte.

21. BETEILIGUNGSERGEBNIS

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in Tsd. € 2009 2008
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 1.592 1.567
Erträge aus Beteiligungen
von verbundenen Unternehmen 4.555 11.876
von übrigen Unternehmen 995 967
Gesamt 7.142 14.410

22. ZINSERGEBNIS

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in Tsd. € 2009 2008
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 1.837 1.850
davon aus verbundenen Unternehmen 1.759 1.782
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 14.399 23.550
davon aus verbundenen Unternehmen 1.582 3.293
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -23.095 -24.267
davon an verbundene Unternehmen -435 -2.023
Gesamt -6.859 -1.133

23. AUSSERORDENTLICHES ERGEBNIS

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in Tsd. € 2009 2008
Außerordentliche Erträge - -
Außerordentliche Aufwendungen -25.872 -17.832
Gesamt -25.872 -17.832

Die außerordentlichen Aufwendungen im Berichtsjahr beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für Personalstrukturmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Maßnahmenprogramm »MOVE« (-19,4 Mio. €) und außerplanmäßige Abschreibungen auf den beizulegenden Zeitwert im Anlagevermögen von insgesamt -5,6 Mio. €. Die außerplanmäßigen Abschreibungen entfallen im Wesentlichen auf aktivierte Entwicklungsleistungen einschließlich Lizenzen und Betriebsmittel für eine Baureihe für Motoren für kleine Motoren bis 27 kW und für Motoren zwischen 15 bis 50 kW.

24. STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG

Die Ertragsteueraufwendungen in Höhe von 7,3 Mio. € resultieren aus einer bei der DEUTZ AG im laufenden Jahr abgeschlossenen Betriebsprüfung für die Jahre 2002 bis 2005 und aus Folgewirkungen dieser Betriebsprüfung für die Jahre 2006 bis 2008 sowie aus einer Korrektur beziehungsweise Änderung der Steuererklärung 2007 im Zusammenhang mit dem aufgegebenen Segment DEUTZ Power Systems.

25. SONSTIGE ANGABEN

Corporate Governance

Vorstand und Aufsichtsrat der DEUTZ AG haben im Dezember 2009 die Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG abgegeben und den Aktionären auf der Webseite (http://www.deutz.com) der Gesellschaft öffentlich zugänglich gemacht.

Honorar für den Abschlussprüfer

Im Geschäftsjahr 2009 und 2008 sind folgende Honorare als Aufwendungen erfasst:

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in Tsd. € 2009 2008
Abschlussprüfung 391 354
Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen 313 525
Sonstige Leistungen 10 6
Gesamt 714 885

In der Honorarangabe für die Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2009 sind Honorare für die Abschlussprüfung des Vorjahres in Höhe von 76 Tsd. € enthalten.

Gesamtbezüge des Vorstands, ehemaliger Vorstandsmitglieder sowie des Aufsichtsrats (Bezüge der Organe)

Vorstand

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands verteilen sich wie folgt:

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in Tsd. € Feste

Vergütung
Variable

Vergütung
Sonstiges Gesamt Gewährte virtuelle

Aktienoptionen

(in Stück)
Dr.-Ing. Helmut Leube (seit 1. Februar 2008) 2009 624 600 170 1.394 -
2008 619 550 168 1.337 225.000
Gino Mario Biondi 2009 483 231 157 871 -
2008 450 65 155 670 60.000
Dr. Margarete Haase (seit 1. April 2009) 2009 338 176 138 652 60.000
2008 - - - - -
Karl Huebser (bis 31. März 2009) 2009 113 180 7 300 -
2008 450 270 229 949 -
Helmut Meyer (bis 31. März 2009) 2009 113 - 41 154 -
2008 450 202 154 806 60.000
Gesamt 2009 1.671 1.187 513 3.371 60.000
Gesamt 2008 1.969 1.087 706 3.762 345.000

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in Tsd. € Zeitwert zum Zeitpunkt der Gewährung Erfasster

Aufwand (+)/

Ertrag (-)

aus virtuellen

Aktienoptionen
Dr.-Ing. Helmut Leube (seit 1. Februar 2008) - 106
760 121
Gino Mario Biondi - 23
178 23
Dr. Margarete Haase (seit 1. April 2009) 117 121
- -
Karl Huebser (bis 31. März 2009) - -
- -
Helmut Meyer (bis 31. März 2009) - -50
178 -37
Gesamt 117 200
Gesamt 1.116 107

1) Die variable Vergütung entspricht der Rückstellung für den Jahresbonus für das Berichtsjahr einschließlich Über- bzw. Unterdotierungen aus dem Vorjahr.

2) inklusive Zahlung in eine Lebensversicherung

Regelungen für den Fall der Beendigung der Tätigkeit

In den Vorstandsverträgen ist für den Fall der vorzeitigen Beendigung ohne wichtigen Grund eine Ausgleichszahlung vorgesehen, deren Höhe entsprechend den Regelungen des Deutschen Corporate Governance Kodex auf maximal zwei Jahresvergütungen begrenzt ist (Abfindungs-Cap) und die nicht höher als die Vergütung für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags sein darf.

Die Verträge sehen grundsätzlich ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot vor. Den Mitgliedern des Vorstands ist es vertraglich untersagt, während der Dauer von einem Jahr nach Ausscheiden Leistungen an oder für einen Wettbewerber zu erbringen. Hierfür erhalten sie als Karenzentschädigung eine Zahlung von zwei Drittel der in den letzten drei Jahren bezogenen Durchschnittsvergütung.

Leistungen an Herrn Meyer im Zusammenhang mit seinem Ausscheiden aus dem Vorstand betragen insgesamt 2,5 Mio. €; an Herrn Huebser betragen diese Leistungen insgesamt 1,0 Mio. €.

Vergütungen an ehemalige Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen

Die Bezüge beliefen sich bei der DEUTZ AG und im Konzern auf 1.485 Tsd. € (2008: 1.482 Tsd. €); für Pensionsverpflichtungen gegenüber diesem Personenkreis besteht eine Rückstellung von 12.503 Tsd. € (31. Dezember 2008: 12.799 Tsd. €).

Aufsichtsrat

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats verteilen sich wie folgt:

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in € Feste Vergütung Sitzungsgeld Gesamt
Lars-Göran Moberg Vorsitzender (seit 18. Mai 2009) 18.278 27.400 45.678
Dr. Giuseppe Vita (bis 31. Juli 2009) Vorsitzender (bis 18. Mai 2009) 10.788 19.800 30.588
Werner Scherer stell. Vorsitzender 16.875 32.550 49.425
Ing. Massimo Bordi 11.250 9.400 20.650
Dr. Francesco Carozza 11.250 8.500 19.750
Michael Haupt 11.250 25.400 36.650
Dr. Helmut Lerchner 11.250 8.500 19.750
Dr. Michael Lichtenauer (seit 10. August 2009) 4.438 1.800 6.238
Helmut Müller (bis 30. April 2009) 3.699 4.000 7.699
Karl-Heinz Müller 11.250 12.300 23.550
Dr. Witich Roßmann 11.250 8.500 19.750
Susanne Scholtyssek 11.250 8.500 19.750
Dr. Herbert Vossel (seit 30. April 2009) 7.582 4.500 12.082
Egbert Zieher 11.250 8.500 19.750
Gesamt 151.660 179.650 331.310

Auf der Aufsichtsratssitzung am 30. April 2009 wurde der Beschluss gefasst, dass die Aufsichtsratmitglieder im Jahr 2009 auf 10 % der Festvergütung und des Sitzungsgelds verzichten.

Vorschüsse und Kredite an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder

Am 31. Dezember 2009 bestanden keine Vorschüsse und Kredite an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder; ebenso wenig wurden zu Gunsten dieses Personenkreises Bürgschaften oder sonstige Gewährleistungen übernommen.

Anteilsbesitz

In der Anlage zum Anhang sind die wesentlichen Beteiligungen der DEUTZ AG auf Seite 41 aufgeführt. Der vollständige Anteilsbesitz wird im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

Organe der Gesellschaft

AUFSICHTSRAT

Lars-Göran Moberg

Vorsitzender (seit 18. Mai 2009)

Unternehmensberater und Aufsichtsrat, Stockholm

b) Haldex AB, Stockholm/Schweden, Vorsitzender

Volvo Construction Equipment NV, Beesd/Niederlande

Volvo Aero AB, Trollhättan/Schweden

Fourier Transform AB, Stockholm/Schweden

Cross Country System AB, Alfta/Schweden

Dr. Giuseppe Vita

(bis 31. Juli 2009)

Vorsitzender (bis 18. Mai 2009)

Vorsitzender des Aufsichtsrats Axel Springer AG, Berlin

a) Axel Springer AG, Berlin, Vorsitzender

Medical Park AG, Bad Wiessee

Dussmann Verwaltungs AG, Berlin

b) Allianz S.p.A., Mailand/Italien

stellvertretender Vorsitzender

Gruppo Banca Leonardo, Mailand/Italien, Vorsitzender

Barilla S.p.A., Parma/Italien

Humanitas S.p.A., Mailand/Italien

Werner Scherer1)

Stellvertretender Vorsitzender

Vorsitzender des Betriebsrats Köln und Gesamtbetriebsrats der DEUTZ AG, Köln

Ing. Massimo Bordi

Vorsitzender des Vorstands der SAME DEUTZ-FAHR Group

S.p.A., Treviglio/Italien

b) SAME DEUTZ-FAHR ITALIA S.p.A., Treviglio/Italien

SAME DEUTZ-FAHR Group S.p.A., Treviglio/Italien

Dr. Francesco Carozza

Vizepräsident von SAME DEUTZ-FAHR ITALIA S.p.A.,

Treviglio/Italien

a) SAME DEUTZ-FAHR DEUTSCHLAND GmbH, Lauingen, Vorsitzender

b) SAME DEUTZ-FAHR INDIA Private Ltd., Ranipet/Indien, Vorsitzender

SAME DEUTZ-FAHR Trading (Dalian) Co. Ltd., Dalian/China

SAME DEUTZ-FAHR Group S.p.A., Treviglio/Italien

SAME DEUTZ-FAHR Agricultural Machinery (Dalian) Co. Ltd., Dalian/China, stellvertretender Vorsitzender

I.T. International Transmissions S.A., Stabio/Schweiz, Vorsitzender

Michael Haupt

Ehemaliges Mitglied der Konzernleitung der SKF AB,

Göteborg/Schweden

Dr. Helmut Lerchner

Unternehmensberater

a) ElringKlinger AG, Dettingen/Erms, Vorsitzender

Dr. Michael Lichtenauer

(seit 10. August 2009)

Rechtsanwalt

a) Verwaltungsgesellschaft Otto mbH, Hamburg

Schwartauer Werke GmbH & Co. KGaA, Bad Schwartau

b) ELAFLEX-Hiby Tanktechnik GmbH & Co., Hamburg, Vorsitzender

MPC Münchmeyer Petersen & Co. GmbH, Hamburg

Helmut Müller1)

(bis 30. April 2009)

Vorsitzender des Sprecherausschusses der leitenden

Angestellten der DEUTZ AG, Köln

Karl-Heinz Müller1)

Stellvertretender Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der DEUTZ AG, Köln

1) Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmer

a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten i.S.d. § 125 AktG

b) Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien i.S.d. § 125 AktG

Dr. Witich Roßmann1)

1. Bevollmächtigter der IG Metall Köln, Köln

a) Ford Werke GmbH, Köln

Ford Holding Deutschland GmbH, Köln

Susanne Scholtyssek1)

Ressortleiterin Personalentwicklung IG Metall

Dr. Herbert Vossel1)

(seit 30. April 2009)

Leiter Recht und Patente DEUTZ AG

Egbert Zieher1)

Vorsitzender des Betriebsrats der DEUTZ AG Standort

Ulm, Ulm

AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS

PERSONALAUSSCHUSS

Lars-Göran Moberg, Vorsitzender (seit 28. Mai 2009)

Dr. Giuseppe Vita, Vorsitzender (bis 18. Mai 2009)

Werner Scherer, Stellvertretender Vorsitzender

Michael Haupt

PRÜFUNGSAUSSCHUSS

Michael Haupt, Vorsitzender

Werner Scherer, Stellvertretender Vorsitzender

Karl-Heinz Müller

Lars-Göran Moberg (seit 18. Mai 2009)

Dr. Giuseppe Vita (bis 18. Mai 2009)

VERMITTLUNGSAUSSCHUSS

(§ 27 ABS. 3 MITBESTIMMUNGSGESETZ)

Lars-Göran Moberg, Vorsitzender (seit 18. Mai 2009)

Dr. Giuseppe Vita, Vorsitzender (bis 18. Mai 2009)

Michael Haupt

Werner Scherer

Egbert Zieher

NOMINIERUNGSAUSSCHUSS

Lars-Göran Moberg, Vorsitzender (seit 18. Mai 2009)

Dr. Giuseppe Vita, Vorsitzender (bis 18. Mai 2009)

Michael Haupt

Ing. Massimo Bordi

VORSTAND

Dr.-Ing. Helmut Leube (56)

Vorsitzender

Vertrieb, Service und Zentralfunktionen

a) KUKA AG, Augsburg (bis 18. September 2009)

b) Deutz Corporation, Atlanta/USA, Vorsitzender

DEUTZ (Dalian) Engine Co. Ltd., Dalian/China,

stellvertretender Vorsitzender

Gino M. Biondi (50)

Beschaffung, Logistik, Produktion und Forschung & Entwicklung

b) DEUTZ DITER S.A., Zafra/Spanien, Vorsitzender

DEUTZ AGCO Motores S.A., Haedo/Argentinien (seit 30. Juni 2009)

Dr. Margarete Haase (56)

Finanzen, Personal und Investor Relations (seit 1. April 2009)

b) DEUTZ (Dalian) Engine Co. Ltd., Dalian/China (seit 2. April 2009)

Karl Huebser (64)

(bis 31. März 2009)

b) DEUTZ (Dalian) Engine Co. Ltd., Dalian/China (bis 31. März 2009)

Weifang Weichai Deutz Diesel Engine Co. Ltd.,

Weifang/China, Vorsitzender (bis 31. März 2009)

a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten i.S.d. § 125 AktG

b) Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien i.S.d. § 125 AktG

Helmut Meyer (60)

(bis 31. März 2009)

b) DEUTZ Asia-Pacific (Pte) Ltd., Singapur/Singapur,

Vorsitzender (bis 31. März 2009)

DEUTZ (Dalian) Engine Co. Ltd., Dalian/China (bis 31. März 2009)

DEUTZ Corporation, Norcross (Georgia)/USA (bis 31. März 2009)

Köln, den 11. März 2010

DEUTZ Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr.-Ing. Helmut Leube

Dr. Margarete Haase

Gino M. Biondi

Sonstiges

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

»Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der DEUTZ AG vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der DEUTZ AG so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der DEUTZ AG beschrieben sind.«

Köln, den 11. März 2010

DEUTZ Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr.-Ing. Helmut Leube

Dr. Margarete Haase

Gino M. Biondi

BESTÄTIGUNGSVERMERK

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung gemäß § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss der DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln, den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Ohne diese Beurteilung einzuschränken, weisen wir auf die Ausführungen des Vorstands im Lagebericht hin. Dort ist im Abschnitt "Finanzierung" ausgeführt, dass die DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln, von den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise im abgelaufenen Geschäftsjahr stark betroffen war.

Aufgrund des zum Ende des 3. Quartals 2009 drohenden Bruches der im Rahmen des US-Private-Placement vereinbarten Financial Covenants wurden Verhandlungen mit den Gläubigern des US-Private Placement und einem Bankenkonsortium aufgenommen, mit dem Ziel, die Finanzierung zu sichern und neu zu ordnen und die Kreditbedingungen an die aktuelle wirtschaftliche Situation anzupassen. Darüber hinaus regeln Stillhalteabkommen die Befreiung von der Einhaltung der Financial Covenants und eine Verschiebung der Messzeitpunkte.

Der Vorstand geht aufgrund der Verhandlungen mit den Gläubigern des US-Private-Placement und einem Bankenkonsortium und des erwarteten erfolgreichen Abschlusses davon aus, dass die Finanzierung hinreichend gesichert ist und die zukünftigen Financial Covenants aufgrund der mittelfristigen Planung der DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln, eingehalten werden.

Düsseldorf, den 11. März 2010

**Deloitte & Touche GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

gezeichnet: Crampton, Wirtschaftsprüfer

gezeichnet: Lammers, Wirtschaftsprüferin

Bericht des Aufsichtsrats

Enge Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat

Auch im Geschäftsjahr 2009 hat der Aufsichtsrat die Führung des Unternehmens kontinuierlich überwacht und seine Beratungsfunktion bei wesentlichen Entscheidungen des Vorstands erfüllt. Schwerpunkte im Berichtsjahr waren neben strategischen Themenstellungen die Veränderungen im Vorstand und die Neuorganisation der Vorstandsressorts und die laufende Geschäftsentwicklung - vor allem unter Berücksichtigung des besonders schwierigen konjunkturellen Umfeldes. Hier lag der Fokus ins besondere auf den notwendigen Kostensparprogrammen und auf die Sicherstellung der notwendigen Liquidität.

Die umfassende, regelmäßige und zeitnahe Information des Aufsichtsrats durch den Vorstand war stets gewährleistet. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat in schriftlicher und mündlicher Form über die Geschäftsentwicklung, die Risikolage und das Risikomanagement, über alle relevanten Aspekte der Unternehmensplanung sowie über zustimmungspflichtige Geschäfte. Außerhalb der Sitzungen informierte der Vorstand die Mitglieder des Aufsichtsrats regelmäßig schriftlich über wichtige Ereignisse. Der Vorstandsvorsitzende hielt darüber hinaus steten Kontakt zu dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und unterrichtete ihn umfassend und zügig über alle wesentlichen Geschäftsvorfälle und anstehenden Entscheidungen. Sämtliche erforderlichen Beschlüsse nach Gesetz und Satzung fasste der Aufsichtsrat auf Grundlage der Berichte sowie Beschlussvorlagen des Vorstands.

Neun Aufsichtsratssitzungen

Im Geschäftsjahr 2009 fanden sieben turnusmäßige und zwei außerordentliche Aufsichtsratssitzungen statt. Keines der Aufsichtsratsmitglieder hat bei mehr als der Hälfte der Sitzungen gefehlt.

Konjunkturelles Umfeld als Gegenstand der Diskussionen

Schwerpunkt der intensiven Diskussionen und Beratungen zwischen Vorstand und Aufsichtsrat waren die aktuelle Geschäfts- und Risikolage sowie insbesondere die - im Rahmen des Restrukturierungsprojektes »MOVE« und darüber hinaus - zu ergreifenden Maßnahmen, um auf den deutlichen Absatz- und Ergebniseinbruch als Folge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise zu reagieren.

Daneben nahmen die verschiedenen Optionen im Bereich Abgasnachbehandlung und der dazu im Dezember 2009 abgeschlossene Joint Venture-Vertrag mit Bosch und Eberspächer großen Raum in den Beratungen ein.

Außerdem wurden intensiv der aktuelle Status des Joint Ventures DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd. in China sowie weitere strategische Optionen im Asiengeschäft beraten.

Zudem befasste sich der Aufsichtsrat unter anderem mit der Unternehmensplanung, der Unternehmensfinanzierung und den Investitionen.

Personalia

Nach intensiver Vorbereitung durch den Personalausschuss hat sich der Aufsichtsrat mit den folgenden Personalia befasst: Die Verträge von Herrn Huebser und Herrn Meyer wurden zum 31. März 2009 aufgehoben. Frau Dr. Margarete Haase wurde mit Wirkung ab 1. April 2009 zum Vorstandsmitglied und zur Arbeitsdirektorin bestellt.

Der Aufsichtsrat dankt Herrn Huebser und Herrn Meyer für die von ihnen geleistete Arbeit.

Neuordnung der Vorstandsressorts

In der Aufsichtsratssitzung vom 24. Juli 2009 hat der Aufsichtsrat die Neuorganisation der Vorstandsressorts ausführlich erörtert und genehmigt. Die bisher bestehende Matrixorganisation wurde zugunsten einer Linienorganisation aufgegeben. Der Vorstands vor sitzende Dr.-Ing. Leube hat neben den Bereichen Vertrieb, Service und Zentralfunktionen auch die Verantwortung für die Region Asien und das Joint Venture DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd. übernommen. Frau Dr. Haase leitet das Ressort Finanzen, Personal und Investor Relations. Herr Biondi ist für das Ressort Beschaffung, Logistik, Produktion und Forschung & Entwicklung verantwortlich.

Corporate Governance: Entsprechenserklärung mit wenigen Abweichungen; Änderung von Geschäftsordnungen

Der Aufsichtsrat hat sich eingehend mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex in den jeweils gültigen Fassungen vom 6. Juni 2008 und vom 18. Juni 2009 auseinandergesetzt und gemeinsam mit dem Vorstand eine Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz (AktG) abgegeben. Die Entsprechenserklärung für das Berichtsjahr steht seit Dezember 2009 auf der Internetseite der Gesellschaft www.deutz.com unter Investoren/Corporate Governance zum Download zur Verfügung. Die Effizienz der Aufsichtsratsarbeit wurde im Geschäftsjahr 2009 von den Mitgliedern des Gremiums mündlich erörtert. Insgesamt kam der Aufsichtsrat dabei zu einem positiven Ergebnis.

Der Aufsichtsrat hat außerdem die Geschäftsordnungen des Aufsichtsrats, des Prüfungsausschusses und des Vorstands geändert; bei den Änderungen handelt es sich im Wesentlichen um die Umsetzung von Neuregelungen im Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) und im Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung ( VorstAG) sowie von neuen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex.

Effiziente Ausschussarbeit

Der Aufsichtsrat hat vier Ausschüsse gebildet, um seine Aufgaben effizient zu erfüllen. Die Ausschüsse bereiten unterschiedliche Themen und Beschlüsse für das Aufsichtsratsplenum sachgerecht vor. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie die weiteren Mandate seiner Mitglieder sind auf den Seiten 112 bis 113 separat dargestellt.

Der Personalausschuss bereitet Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Bestellung von Vorstandsmitgliedern, über Inhalt, Abschluss und Änderung der Dienstverträge mit den vom Aufsichtsrat bestellten Vorstandsmitgliedern, einschließlich der dienstvertraglich geregelten Vergütung, sowie über alle in diesem Zusammenhang zwischen den Vorstandsmitgliedern und der Gesellschaft sich ergebenden Fragen vor. Der Ausschuss tagte im Berichtsjahr zwölfmal und befasste sich dabei vor allem mit den oben (unter Personalia) genannten Veränderungen im Vorstand, mit der Neuorganisation der Vorstandsressorts, mit Fragen der Vorstandsvergütung sowie mit den Long-Term-Incentive-Plänen.

Schwerpunkte der Arbeit des Prüfungsausschusses im Berichtsjahr waren der Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2008 sowie die entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers, der verkürzte Konzernabschluss zum 30. Juni 2009 und dessen prüferische Durchsicht, die Zwischenberichte zum 31. März und 30. September 2009, die Besprechung des Prüfungsauftrags des Wirtschaftsprüfers zum 31. Dezember 2009 und das Risikomanagement. Der Prüfungsausschuss tagte im Berichtsjahr viermal. Die Abschlussprüfer nahmen an drei Sitzungen des Prüfungsausschusses teil.

Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz (MitbestG) nimmt die in § 31 Abs. 3 MitbestG beschriebenen Aufgaben wahr. Er musste im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht einberufen werden.

Der Nominierungsausschuss hat die Aufgabe, dem Aufsichtsratsplenum geeignete Kandidaten als Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat vorzuschlagen. Er hat im Berichtsjahr einmal getagt, nämlich am 10. Juli 2009. In dieser Sitzung befasste sich der Ausschuss mit der nachfolge für Herrn Dr. Vita, der sein Aufsichtsratsmandat mit Wirkung zum 31. Juli 2009 niedergelegt hatte.

Über die Ergebnisse der Beratungen in den Ausschüssen wurde der gesamte Aufsichtsrat jeweils informiert.

Jahres- und Konzernabschluss eingehend geprüft

Der vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) erstellte Jahresabschluss der DEUTZ AG, der nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernabschluss sowie die jeweiligen Lageberichte (jeweils für das Geschäftsjahr 2009) wurden von dem durch die Hauptversammlung am 30. April 2009 gewählten Abschlussprüfer, der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Düsseldorf, geprüft. Der Abschlussprüfer erteilte uneingeschränkte Bestätigungsvermerke. Er prüfte auch den vom Vorstand gemäß § 312 AktG erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (»Abhängigkeitsbericht«).

Der Jahresabschluss der DEUTZ AG und der Konzernabschluss, die jeweiligen Lageberichte, der Abhängigkeitsbericht, der Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern vor und wurden vom Aufsichtsrat geprüft. Der Abschlussprüfer hat das Prüfungsergebnis dem Prüfungsausschuss in dessen Sitzungen am 1. März 2010 und am 10. März 2010 sowie dem Aufsichtsrat in dessen Sitzungen am 11. März 2010 und 12. März 2010 ausführlich erläutert und vertiefende Fragen beantwortet.

Der Aufsichtsrat hat das Ergebnis der Prüfungsberichte für die DEUTZ AG und den Konzern zustimmend zur Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung hat der Aufsichtsrat gegen den Jahres- und Konzernabschluss keine Einwände und billigt ihn. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

Abhängigkeitsbericht ohne Beanstandungen

Der Abschlussprüfer hat den vom Vorstand vorgelegten Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktG für das Geschäftsjahr 2009 bestätigt und mit folgendem Vermerk versehen:

»Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war,
3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.«

Der Aufsichtsrat hat im Rahmen seiner eigenen Prüfung des Abhängigkeitsberichts keine Einwände erhoben; außer dem hat er dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer zugestimmt. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung des Aufsichtsrats sind gegen die Erklärungen des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts keine Einwendungen zu erheben.

Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Im Aufsichtsrat und in seinen Ausschüssen haben sich im Berichtsjahr die folgenden Veränderungen ergeben:

In der außerordentlichen Sitzung am 18. Mai 2009 hat Herr Dr. Vita sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender mit sofortiger Wirkung und sein Aufsichtsratsmandat mit Wirkung zum 31. Juli 2009 niedergelegt. In derselben Sitzung hat der Aufsichtsrat Herrn Lars-Göran Moberg zum Nachfolger von Herrn Dr. Vita als Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Mit Wirkung zum 10. August 2009 hat das Amtsgericht Köln auf Antrag des Vorstands und gemäß der Empfehlung des Nominierungsausschusses Herrn Dr. Michael Lichtenauer bis zur Hauptversammlung des Jahres 2010 als Nachfolger für Herrn Dr. Vita zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt.

Mit Blick auf seinen geplanten Eintritt in den Ruhestand hat Herr Helmut Müller sein Amt als Vertreter der Leitenden Angestellten im Aufsichtsrat mit Wirkung zum Ende der Hauptversammlung am 30. April 2009 nieder gelegt. Nachfolger von Herrn Müller wurde Herr Dr. Herbert Vossel, Leiter des Bereichs Recht und Patente der DEUTZ AG, der bei der Wahl der Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmer am 9. April 2008 zum Ersatzmitglied für Herrn Müller gewählt worden war.

Der Aufsichtsrat dankt den Herren Dr. Vita und Müller für ihre verdienstvolle Tätigkeit und für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Nach seiner Wahl zum Aufsichtsratsvorsitzenden ist Herr Moberg Herrn Dr. Vita als Vorsitzender des Personalausschusses, des Vermittlungsausschusses und des Nominierungsausschusses sowie als Mitglied des Prüfungsausschusses nachgefolgt.

Interessenkonflikte und Beraterverträge

Für die Aufsichtsratsmitglieder Ing. Massimo Bordi und Dr. Francesco Carozza besteht aufgrund ihrer Funktionen bei Gesellschaften der SAME DEUTZ-FAHR Gruppe, die zugleich wichtige Kunden der DEUTZ AG sind, ein Interessenkonflikt. Der Aufsichtsratsvorsitzende prüft in jedem einzelnen Fall, ob Herr Ing. Bordi und/oder Herr Dr. Carozza aufgrund dieses Interessenkonflikts in ihren Mitwirkungsmöglichkeiten im Aufsichtsrat beschränkt sind. Der zwischen Herrn Moberg und der DEUTZ AG bestehende Berater vertrag, aufgrund dessen Herr Moberg die Gesellschaft in kundenspezifischen Fragen beraten hat, ist mit Blick auf die Bestellung von Herrn Moberg zum Aufsichtsratsvorsitzenden einvernehmlich mit Wirkung zum 15. Juni 2009 beendet worden.

Der Aufsichtsrat spricht allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im In- und Ausland, den gewählten Vertretern der Belegschaft sowie dem Vorstand für die im Geschäftsjahr 2009 geleistete Arbeit und den hohen Einsatz seinen Dank und seine Anerkennung aus.

Köln, im März 2010

Der Aufsichtsrat

Lars-Göran Moberg, Vorsitzender

ENTSPRECHENSERKLÄRUNG DES AUFSICHTSRATS UND DES VORSTANDS DER DEUTZ AG

GEMÄß § 161 AKTIENGESETZ

Vorstand und Aufsichtsrat der DEUTZ AG erklären gemäß § 161 AktG, dass den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Coporate Governance Kodex" in den jeweils gültigen Fassungen vom 6. Juni 2008 und vom 18. Juni 2009 seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im Dezember 2008 mit den folgenden Abweichungen entsprochen wurde und entsprochen wird:

1. Die von der DEUTZ AG für die Vorstandsmitglieder abgeschlossene D&O-Versicherung wird den in § 93 Abs. 2 Satz 3 AktG geforderten Selbstbehalt bis zum gesetzlich vorgeschriebenen Termin 1. Juli 2010 vorsehen (Ziffer 3.8 Abs. 2 Satz 1 DCGK). Bei Aufsichtsratsmitgliedern wird ein solcher Selbstbehalt derzeit nicht als geeignetes Steuerungsmittel angesehen (Ziffer 3.8 Abs. 2 Satz 2 DCGK).
2. Bei DEUTZ gibt es weder für Vorstands- noch für Aufsichtsratsmitglieder eine Altersgrenze (Ziffern 5.1.2 Abs. 2 Satz 3 und 5.4.1 Satz 2 DCKG). Mit dieser Abweichung erhält sich DEUTZ die Möglichkeit, auch weiterhin von der langjährigen Erfahrung älterer Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder zu profitieren.

Köln, im Dezember 2009

Vollständiger Anteilsbesitz

Stand : 31. Dezember 2009

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Lfd. Nr. Name und Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil

in %
Eigenkapital

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Jahresergebnis

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1 DEUTZ AG - 309.563 -132.159

Inland

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Lfd. Nr. Name und Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil

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Eigenkapital

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Jahresergebnis

T€
2 DEUTZ Abgastechnik GmbH, Köln (vormals: gatus 250. GmbH, Berlin) 100,0 --- ---
3 DEUTZ Beteiligung GmbH, Köln1) 100,0 25 0
4 DEUTZ Sicherheit Gesellschaft für Industrieservice mbH, Köln 100,0 26 759
5 DEUTZ Versicherungsvermittlung GmbH, Köln 100,0 1.534 833
6 Feld & Hahn GmbH i. L., Köln 100,0 455 187
7 Unterstützungsgesellschaft mbH der DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln1) 100,0 -2.505 -34
8 Ad. Strüver KG (GmbH & Co.), Hamburg 94,0 -5.544 -820
9 Deutz-Mülheim Grundstücksgesellschaft mbH, Düsseldorf1) 19,6 -20.720 513

Ausland

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Lfd. Nr. Name und Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil

in %
Eigenkapital

T€
Jahresergebnis

T€
10 DEUTZ DITER S.A., Zafra (Spanien)1) 100,0 22.828 1.984
11 DEUTZ FRANCE S.A., Gennevilliers (Frankreich)1) 100,0 9.639 162
12 DEUTZ UK LTD, Cannock (Großbritannien)1) 100,0 12.860 -1.161
13 AROTRIOS S.A., Nea Filadelfia (in Insolvenz) 100,0 --- ---
14 DEUTZ ENGINEERING druzba za projektiraje, proizvodnjo in trgovino d.o.o., Maribor (Slowenien) 100,0 36 6
15 DEUTZ ENGINES LIMITED, London 100,0 --- ---
16 DEUTZ ENGINES IRELAND LIMITED, Dublin (in Liquidation) 100,0 100 ---
17 DEUTZ GmbH, Moskau (Russland) 100,0 19 9
18 Nlle Ste MAGIDEUTZ S.A., Casablanca (Marokko)1) 100,0 1.714 354
19 Deutz Corporation, Atlanta (USA)1) 100,0 15.581 -8.272
20 DEUTZ DO BRASIL LTD., Sao Paulo (Brasilien) 100,0 -10.143 114
21 DEUTZ ASIA-PACIFIC (PTE.) LTD., Singapur (Singapur)1) 100,0 5.034 1.409
22 Deutz Australia (Pty) Ltd., Braeside (Australien)1) 100,0 5.643 358
23 DEUTZ CHINA LIMITED, Kowloon, Hong Kong (Hong Kong) 100,0 116 -1
24 DEUTZ Engines (India) Private Limited, Pune (Indien) 100,0 236 12
25 DEUTZ-Xiamen Diesel Engine Co., Ltd., Xiamen (China) 100,0 703 -20
26 D. D. Power Holdings (Pty) Ltd., Elandsfontein (Südafrika) 30,0 10.839 3.323
27 DEUTZ AGCO MOTORES S.A., Haedo (Argentinien) 50,0 4.592 -162
28 DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd., Dalian (China) 50,0 88.336 -10.465
29 WEIFANG WEICHAI DEUTZ DIESEL ENGINE CO., LTD., Weifang (China) 50,0 15.738 4.033

1) Eigenkapital und Jahresergebnis gemäß dem für Konsolidierungszwecke aufgestellten Jahresabschluss

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