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Deutsche Börse AG

Annual Report Aug 3, 2010

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Annual Report

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Deutsche Börse AG

Frankfurt am Main

Konzernjahresabschluss zum 31. Dezember 2009

Konzernlagebericht

Das Resultat der Gruppe Deutsche Börse blieb im Jahr 2009 aufgrund rückläufiger Handelsvolumina und Sondereffekte hinter dem der Vorjahre zurück.

Geschäft und Rahmenbedingungen

Überblick über die Gruppe Deutsche Börse

Geschäftstätigkeit und Konzernstruktur

Die Gruppe Deutsche Börse mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland, beschäftigte zum 31. Dezember 2009 an 22 Standorten in 16 Ländern insgesamt 3.600 Mitarbeiter. Als eine der größten Börsenorganisationen weltweit bietet sie ihren Kunden ein breites Produkt- und Dienstleistungsportfolio. Es deckt die gesamte Prozesskette ab: vom Aktien- und Terminhandel über die Verrechnung (Clearing) und Abwicklung (Settlement) der Aufträge, die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren (Custody) sowie die Bereitstellung der Marktinformationen bis hin zur Entwicklung und zum Betrieb der elektronischen Systeme. Mit ihrem prozessorientierten Geschäftsmodell steigert die Gruppe die Effizienz der Kapitalmärkte. Emittenten profitieren davon durch niedrige Kapitalkosten, Investoren durch hohe Liquidität und geringe Transaktionskosten.

Die Gruppe Deutsche Börse besteht aus der Deutsche Börse AG mit ihren Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen.

Die Deutsche Börse AG selbst betreibt den Kassamarkt der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB®) mit der vollelektronischen Handelsplattform Xetra® und dem Präsenzhandel. Ferner betreibt die Deutsche Börse AG über das Unternehmen Scoach Holding S.A. den Handel von strukturierten Produkten (Zertifikate und Optionsscheine).

Des Weiteren betreibt die Deutsche Börse AG durch die Eurex Zürich AG bzw. deren Tochtergesellschaften Terminmärkte in Europa (Eurex) und den USA (International Securities Exchange, ISE) und bietet Clearingleistungen (Eurex Clearing AG) an.

Darüber hinaus vermarktet die Deutsche Börse Kurs- und Referenzdaten und entwickelt Indizes. Die dem Handel nachgelagerten Dienstleistungen (Post-Trade Services), wie die Abwicklung von Wertpapiertransaktionen, die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren und die globale Wertpapierfinanzierung, sind bei der Clearstream International S.A. bzw. ihren Tochtergesellschaften gebündelt.

Vereinfachte Beteiligungsstruktur der Gruppe Deutsche Börse zum 10. März 2010

1) Unmittelbarer Anteil Deutsche Börse AG: 14 Prozent

2) Unmittelbarer Anteil Deutsche Börse AG: 49 Prozent

Darüber hinaus entwickeln und betreiben die Deutsche Börse Systems AG und Clearstream Services S.A. die technologische Infrastruktur der Gruppe Deutsche Börse.

Die Grafik auf der vorigen Seite gibt einen Überblick über die wichtigsten Beteiligungen der Gruppe Deutsche Börse; der vollständige Konsolidierungskreis wird in Erläuterung 2 des Konzernanhangs dargestellt.

Unternehmensleitung

Als deutsche Aktiengesellschaft verfügt die Deutsche Börse AG über die Organe Hauptversammlung, Aufsichtsrat und Vorstand mit jeweils eigenen Zuständigkeitsbereichen.

Die Hauptversammlung entscheidet über die Verwendung des Bilanzgewinns, sie bestellt die Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat und beschließt über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Zudem entscheidet sie über Kapitalmaßnahmen und andere durch das Aktiengesetz (AktG) geregelte Angelegenheiten. Der Aufsichtsrat bestellt, überwacht und berät den Vorstand und ist in Entscheidungen, die von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen sind, unmittelbar eingebunden. Darüber hinaus stellt er den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss fest. Die Amtsdauer eines Aufsichtsratsmitglieds beträgt drei Jahre, wobei die Hauptversammlung bei der Wahl eine kürzere Amtszeit bestimmen kann. Die Deutsche Börse AG hat ihren Aufsichtsrat mit Beginn der Amtsperiode im Mai 2009 verkleinert. Ihm gehören seitdem 18 Mitglieder an: 12 Vertreter der Anteilseigner und 6 Arbeitnehmervertreter.

Der Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung, der Vorstandsvorsitzende koordiniert die Arbeit der Vorstandsmitglieder. Zum 31. Dezember 2009 bestand der Vorstand der Deutsche Börse AG aus 6 Mitgliedern.

Das Vergütungssystem und die individualisierten Bezüge der Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG werden im Vergütungsbericht erläutert. Er ist Bestandteil dieses Konzernlageberichts.

Berichtssegmente

Für das Geschäftsjahr 2009 gliedert die Gruppe Deutsche Börse ihr Geschäft noch in die Segmente Xetra, Eurex, Clearstream, Market Data & Analytics sowie Information Technology. Konzernübergreifend erbringt der Bereich Corporate Services interne Dienstleistungen und deckt die Zentralfunktionen ab.

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Berichtssegment Geschäftsfelder
Xetra Kassamarkt mit dem elektronischen Handelssystem Xetra® und dem Präsenzhandel

Zentraler Kontrahent für Aktien

Wertpapierzulassung
Eurex Elektronische Terminmarkthandelsplattform Eurex®

Elektronische Optionshandelsplattform ISE

OTC-Handelsplattformen Eurex Bonds® und Eurex Repo®

Zentraler Kontrahent für Anleihen, Derivate und Wertpapierpensionsgeschäfte (Eurex Clearing)
Clearstream Verwahrung, Verwaltung und Abwicklung von inländischen und ausländischen Wertpapieren

Dienste zur globalen Wertpapierfinanzierung

Dienstleistungen für Investmentfonds
Market Data & Analytics Kursvermarktung und Vertrieb von Informationen

Indexentwicklung und -vermarktung
Information Technology1) Entwicklung und Betrieb technologischer Infrastrukturen

Bereitstellung von IT-Lösungen
Corporate Services1) Konzernstrategie

Zentralfunktionen

1) Das Segment wird ab 1. Januar 2010 mit Einführung der neuen Segmentstruktur in die vier Geschäftssegmente integriert.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2010 hat die Gruppe Deutsche Börse ihre Segmentstruktur angepasst: Sie gliedert das Geschäft der Gruppe nunmehr in die vier Segmente Xetra, Eurex, Clearstream und Market Data & Analytics. Das Segment Information Technology und der Bereich Corporate Services (Zentralfunktionen) wurden in die vier Geschäftssegmente integriert. Die neue Struktur verbessert die Zuordnung der Umsätze und Kosten zu den Segmenten und ermöglicht eine bessere Vergleichbarkeit der Gruppe Deutsche Börse mit Wettbewerbern. Die Struktur dient ab dem Geschäftsjahr 2010 der Konzernsteuerung und ist die Basis für die Finanzberichterstattung.

Organisationsstruktur

Die Organisationsstruktur der Gruppe Deutsche Börse (siehe Grafik auf der nächsten Seite) bildet die drei Marktbereiche Kassamarkt (Xetra), Terminmarkt und Marktdaten (Derivatives & Market Data) sowie Wertpapierabwicklung und -verwahrung (Clearstream) ab. Jeder Bereich wird von einem Mitglied des Vorstands der Deutsche Börse AG geführt. Darüber hinaus gibt es die Querschnittsfunktionen der Zentralfunktionen in den Ressorts von CEO und CFO und des IT-Bereichs (Information Technology).

Angaben gemäß § 315 Abs. 4 Handelsgesetzbuch

Gemäß § 315 Abs. 4 Handelsgesetzbuch (HGB) macht die Deutsche Börse AG zum 31. Dezember 2009 die folgenden Angaben:

Das Grundkapital der Deutsche Börse AG beträgt 195,0 Mio. € und ist eingeteilt in 195.000.000 auf den Namen lautende Stammaktien ohne Nennwert. Neben diesen Stammaktien bestehen keine weiteren Aktiengattungen. Dem Vorstand sind lediglich die Stimmrechtsbeschränkungen bekannt, die sich aus dem Aktiengesetz ergeben. Dies ist zum einen die Stimmrechtsbeschränkung nach § 136 AktG und zum anderen sind es die Beschränkungen, die das Aktiengesetz für eigene Aktien vorsieht. Nach § 136 AktG kann niemand für sich oder für einen anderen das Stimmrecht ausüben, wenn darüber Beschluss gefasst wird, ob er zu entlasten oder von einer Verbindlichkeit zu befreien ist oder ob die Gesellschaft gegen ihn einen Anspruch geltend machen soll. Damit ist in den Fällen des § 136 AktG das Stimmrecht aus den betroffenen Aktien von Gesetz wegen ausgeschlossen. Soweit die Deutsche Börse AG eigene Aktien im Bestand hielt, konnten daraus gemäß § 71b AktG keine Rechte ausgeübt werden.

Führungsstruktur der Gruppe Deutsche Börse zum 1. Februar 2010

Zum Abschlussstichtag sind der Deutsche Börse AG keine direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital der Gesellschaft mit mehr als 10 Prozent der Stimmrechte bekannt. Daran hat sich bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses und -lageberichts nichts geändert.

Im Geschäftsjahr 2009 teilte The Children's Investment Fund Management (UK) LLP, London, Großbritannien, für sich und für weitere mit dieser Gesellschaft verbundene Unternehmen sowie für Herrn Christopher Hohn durch entsprechende Stimmrechtsmeldungen nach §§ 21 ff. Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) mit, dass ihre jeweiligen indirekten Beteiligungen an der Deutsche Börse AG unter die Schwelle von 3 Prozent und damit unter die für diesen Abschnitt des Lageberichts relevante Schwelle von 10 Prozent gefallen waren. Ausweislich dieser Stimmrechtsmeldungen war die Veränderung der Stimmrechte u.a. darauf zurückzuführen, dass eine Vereinbarung zwischen The Children's Investment Fund Management (UK) LLP sowie Atticus Capital LP und Atticus Management Limited über die Abstimmung des Verhaltens in Bezug auf die Beteiligung an der Deutsche Börse AG beendet wurde.

Auch Atticus Capital LP, New York, USA, und Atticus Management Limited, St. Peter Port, Guernsey, und weitere mit diesen Gesellschaften verbundene Unternehmen sowie Herr Timothy Barakett teilten im Geschäftsjahr 2009 in jeweiligen Stimmrechtsmeldungen gemäß §§ 21 ff. WpHG mit, dass ihre jeweiligen indirekten Beteiligungen an der Deutsche Börse AG unter die Schwelle von 3 Prozent gefallen waren. Eine detaillierte Darstellung aller relevanten Stimmrechtsmeldungen findet sich in Erläuterung 49 des Anhangs.

Unter den Aktionären der Deutsche Börse AG gibt es keine Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen.

Arbeitnehmer, die am Kapital der Deutsche Börse AG beteiligt sind, können ihre Rechte unmittelbar ausüben.

Mitglieder des Vorstands werden gemäß §§ 84, 85 AktG bestellt und abberufen. Die Mitgliedschaft im Vorstand endet gemäß § 6 Abs. 3 der Satzung der Deutsche Börse AG grundsätzlich mit Vollendung des 60. Lebensjahres.

Über Änderungen der Satzung der Deutsche Börse AG beschließt gemäß § 119 Abs. 1 Ziffer 5 AktG die Hauptversammlung. Nach § 12 Abs. 4 der Satzung der Deutsche Börse AG ist dem Aufsichtsrat die Befugnis eingeräumt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Nach § 18 Abs. 1 der Satzung der Deutsche Börse AG werden Beschlüsse der Hauptversammlung, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst. Soweit das Aktiengesetz darüber hinaus zur Beschlussfassung eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals vorschreibt, genügt, soweit dies gesetzlich zulässig ist, die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 23. Mai 2011 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 5,2 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital I). Die vollständige Ermächtigung, insbesondere die Voraussetzungen für einen Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre, ergibt sich aus § 4 Abs. 3 der Satzung der Deutsche Börse AG.

Der Vorstand ist des Weiteren ermächtigt, das Grundkapital bis zum 20. Mai 2013 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 14,8 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital II). Die vollständige Ermächtigung, insbesondere die Voraussetzungen für einen Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre, ergibt sich aus § 4 Abs. 4 der Satzung der Deutsche Börse AG.

Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 10. Mai 2012 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 6,0 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital IV). Dabei ist den Aktionären ein Bezugsrecht einzuräumen, sofern nicht der Vorstand von der ihm eingeräumten Ermächtigung Gebrauch macht, das Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. Außerdem ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, um bis zu 900.000 neue Aktien pro Geschäftsjahr aus dem genehmigten Kapital IV an Mitglieder des Vorstands und Arbeitnehmer der Gesellschaft sowie an Mitglieder der Vorstände bzw. Geschäftsführungen und Arbeitnehmer der mit ihr verbundenen Unternehmen im Sinne der §§ 15 ff. AktG auszugeben. Die vollständige Ermächtigung ergibt sich aus § 4 Abs. 6 der Satzung der Deutsche Börse AG.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist gemäß § 4 Abs. 5 der Satzung der Deutsche Börse AG um bis zu 6,0 Mio. € bedingt erhöht durch Ausgabe von bis zu 6.000.000 auf den Namen lautenden Stückaktien (bedingtes Kapital I). Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Erfüllung von Bezugsrechten, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 14. Mai 2003 unter Punkt 7 der Tagesordnung bis zum 13. Mai 2008 gewährt wurden. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber der ausgegebenen Bezugsrechte von ihrem Bezugsrecht Gebrauch machen und die Gesellschaft die Bezugsrechte nicht durch Übertragung eigener Aktien oder im Wege einer Barzahlung erfüllt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Bezugsrechten entstehen, am Gewinn teil.

Der Vorstand ist ermächtigt, eigene Aktien bis zu einem Anteil von 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben.

Die erworbenen Aktien dürfen allerdings zusammen mit etwaigen aus anderen Gründen erworbenen Aktien, die sich jeweils im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft übersteigen. Die Erwerbsermächtigung gilt bis zum 31. Oktober 2010 und kann ganz oder in Teilbeträgen, einmalig oder mehrmals von der Gesellschaft ausgeübt werden. Sie kann aber auch durch abhängige oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehende Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte ausgeübt werden. Der Erwerb darf nach Wahl des Vorstands (1) über die Börse, (2) mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder einer an die Aktionäre der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten, (3) durch die Ausgabe von Andienungsrechten an die Aktionäre oder (4) durch den Einsatz von Derivaten (Put- oder Call-Optionen oder eine Kombination aus beiden) erfolgen. Der vollständige und genaue Wortlaut der Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien, insbesondere die zulässigen Verwendungszwecke, ergibt sich aus Punkt 6 der Tagesordnung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2009.

Im Falle eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots bestehen die folgenden wesentlichen Vereinbarungen:

Am 31. August 1998 haben die Deutsche Börse AG und die SIX Swiss Exchange AG (vormals SWX Swiss Exchange AG) ihre Kooperation bei der Eurex Zürich AG und deren Tochterunternehmen betreffend in einem Aktionärsbindungsvertrag ein außerordentliches Kündigungsrecht binnen einer Frist von 60 Tagen ab eingeschriebener Mitteilung vereinbart. Es gilt für den Fall, dass eine dritte Börsenorganisation einen beherrschenden Einfluss auf die andere Partei erlangt, sei es durch Übernahme oder durch Verschmelzung. Die Kündigung hätte die Liquidation von Eurex in ihrer jetzigen Struktur unter Beteiligung der SIX Swiss Exchange AG zur Folge.
Am 25. Oktober 2006 haben die Deutsche Börse AG und die SIX Group AG (vormals SWX Group) in einem Kooperationsvertrag vereinbart, ihr Geschäft im Bereich strukturierter Produkte in einer europäischen Börsenorganisation unter einer gemeinsamen Firma und Marke (Scoach) zusammenzuführen. Dieser Kooperationsvertrag wurde am 24. März 2009 von der SIX Swiss Exchange AG anstelle der SIX Group AG übernommen. Der Kooperationsvertrag sieht für beide Parteien ein Kündigungsrecht mit einer Frist von sechs Monaten zum Monatsende vor, das die Beendigung der Kooperation zur Folge hat, wenn ein Kontrollwechsel bei der Deutsche Börse AG oder der SIX Swiss Exchange AG eintritt. Das Kündigungsrecht verfällt, wenn es nicht innerhalb von drei Monaten nach dem Eintreten des Kontrollwechsels ausgeübt wird. Ein Kontrollwechsel liegt nach dem Kooperationsvertrag vor, wenn eine Person, eine Kapital- oder eine Personengesellschaft allein oder gemeinsam mit Konzerngesellschaften oder in gemeinsamer Absprache mit anderen Personen oder Gesellschaften direkt oder indirekt die Kontrolle über eine Gesellschaft erlangt. Kontrolle hat eine Gesellschaft, wenn sie direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Stimmrechte oder des Kapitals einer anderen Kapital- oder Personengesellschaft hält, eine andere Kapital- oder Personengesellschaft nach den International Fincancial Reporting Standards (IFRS) voll konsolidieren muss oder sie durch Stimmabsprachen oder die Bestellung von leitenden Organen kontrollieren kann.
Am 6. Mai 2008, ergänzt am 9. April 2009, haben die Deutsche Börse AG und ihr Tochterunternehmen Clearstream Banking S.A. mit einem Bankenkonsortium eine Vereinbarung (Multicurrency Revolving Facility Agreement) über einen Betriebsmittelkredit in einer Höhe von insgesamt bis zu 1,0 Mrd. US$ geschlossen. Im Falle eines Kontrollwechsels hat der Konsortialführer die Vereinbarung mit einer Frist von 30 Tagen zu kündigen und sämtliche Forderungen der Kreditgeber sofort fällig zu stellen, falls eine Mehrheit der Konsortialbanken, die zusammen zwei Drittel der zum Zeitpunkt des Kontrollwechsels gewährten Kreditsumme bereitstellt, dies verlangt. Kontrolle im Sinne dieser Vereinbarung haben eine Person oder mehrere Personen, wenn sie ihr Verhalten abstimmen und/oder wenn sie die Möglichkeit haben, die Geschäfte der Gesellschaft zu leiten oder die Zusammensetzung der Mehrheit des Vorstands zu bestimmen.
Im Rahmen der Akquisition der ISE wurde vereinbart, dass ohne vorherige Zustimmung der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) keine Person oder Gruppe direkt oder indirekt mehr als 40 Prozent der Anteile an der ISE oder Stimmrechtskontrolle über mehr als 20 Prozent der Anteile an der ISE erwerben darf. Andernfalls werden so viele Anteile an der ISE auf einen Trust übertragen, wie erforderlich sind, um die Vorgaben einzuhalten.
Nach den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2008/2013 über 650,0 Mio. € und den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen nachrangigen, fest- bzw. variabel verzinslichen Schuldverschreibungen von 2008 über 550,0 Mio. € bestehen Kündigungsrechte bei Eintritt eines Kontrollwechsel-Ereignisses. Werden die Schuldverschreibungen gekündigt, so sind sie zu ihrem Nennbetrag zuzüglich etwaiger aufgelaufener Zinsen zurückzuzahlen. Ein Kontrollwechsel-Ereignis tritt ein, wenn eine Person oder mehrere Personen, die abgestimmt handeln, oder im Auftrag handelnde Dritte mehr als 50 Prozent der Aktien der Deutsche Börse AG oder eine solche Anzahl von Aktien der Deutsche Börse AG, auf die mehr als 50 Prozent der bei Hauptversammlungen der Deutsche Börse AG ausübbaren Stimmrechte entfallen, erworben hat bzw. haben. Zusätzlich muss sich nach den jeweiligen Anleihebedingungen das Kontrollwechsel-Ereignis negativ auf das Rating auswirken, das eine der vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten der Deutsche Börse AG von Moody’s Investors Services, Inc., Standard & Poor's oder Fitch Ratings Limited erhält. Weitere Einzelheiten können den einschlägigen Anleihebedingungen entnommen werden.
Weiterhin besteht bei Eintritt eines Kontrollwechsel-Ereignisses Anspruch auf Rückzahlung verschiedener Schuldverschreibungen, die die Deutsche Börse AG im Jahr 2008 im Rahmen einer Privatplatzierung in den USA ausgegeben hat. Das Kontrollwechsel-Ereignis muss sich zusätzlich negativ auf das Rating auswirken, das eine der vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten der Deutsche Börse AG von Moody's Investors Services, Inc., Standard & Poor's oder Fitch Ratings Limited erhält. Die in den einschlägigen Bedingungen getroffenen Regelungen entsprechen dabei den in den Anleihebedingungen der festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2008/2013 enthaltenen Festsetzungen. Bei den im Rahmen der Privatplatzierung ausgegebenen Schuldverschreibungen handelt es sich um Schuldverschreibungen über 170,0 Mio. US$ mit Fälligkeit zum 12. Juni 2015, über 220,0 Mio. US$ mit Fälligkeit zum 12. Juni 2018 und über 70,0 Mio. US$ mit Fälligkeit zum 12. Juni 2020.
Die Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG haben bei einem Kontrollwechsel ein besonderes Kündigungsrecht. Gemäß der Vereinbarungen mit allen Vorstandsmitgliedern liegt ein Kontrollwechsel vor, wenn (1) ein Aktionär oder Dritter nach §§ 21, 22 WpHG mitteilt, mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an der Deutsche Börse AG zu besitzen, (2) mit der Deutsche Börse AG als abhängigem Unternehmen ein Unternehmensvertrag nach § 291 AktG abgeschlossen wird oder (3) die Deutsche Börse AG gemäß § 319 AktG eingegliedert oder gemäß § 2 Umwandlungsgesetz (UmwG) verschmolzen wird.

Zusätzlich zu diesen Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, existieren weitere Vereinbarungen, die aber aus Sicht der Deutsche Börse AG nicht wesentlich im Sinne von § 315 Abs. 4 HGB sind.

Die Entschädigungsvereinbarungen, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands getroffen wurden, können dem Vergütungsbericht entnommen werden.

Strategie und Konzernsteuerung

Strategie

Die Gruppe Deutsche Börse hat sich in den letzten Jahren zu einer der weltweit größten Börsenorganisationen entwickelt und ihren Wert seit ihrem Börsengang deutlich gesteigert. Grundlage für das Wachstum ist das integrierte Geschäftsmodell der Gruppe. Mit dem Ziel, den Kunden Dienstleistungen effizient und kostengünstig anzubieten, basiert das Modell auf den folgenden Eckpunkten:

Integration verschiedener Finanzmarktdienstleistungen wie Handel, Clearing, Abwicklung, Verwaltung und Verwahrung von Wertpapieren sowie Indizes- und Marktdatenservices
Angebot dieser Dienstleistungen für verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Fonds und Terminmarktprodukte
Entwicklung und Betrieb eigener elektronischer Systeme für sämtliche Prozesse entlang der Wertschöpfungskette im Wertpapierhandel

Die Effizienz des Geschäftsmodells zeigt sich zum einen darin, dass die Gruppe Deutsche Börse einer der günstigsten Anbieter für Handel, Verrechnung und Abwicklung ist, und zum anderen im starken Mittelzufluss (Cashflow) aus dem operativen Geschäft des Konzerns.

Die Strategie, mit der die Gruppe Deutsche Börse ihre führende Position erreichen konnte, soll weiterhin verfolgt werden. Sie setzt dabei in erster Linie auf organisches Wachstum, das durch die Einführung neuer Produkte in vorhandenen und neuen Assetklassen, durch die Ausdehnung des Geschäfts auf neue Kundengruppen sowie die Erschließung von Märkten in neuen Regionen erzielt werden soll. Falls sich externe Entwicklungsmöglichkeiten als wirtschaftlich sinnvoll erweisen, zieht sie allerdings auch diese in Betracht.

Das von der Gruppe Deutsche Börse angestrebte organische Wachstum wird durch folgende Faktoren beeinflusst:

Konjunkturabhängige Entwicklung der Finanzmärkte (z. B. Anstieg der Volatilität am Kassamarkt)
Strukturelle Änderungen an den Finanzmärkten (z. B. zunehmender Einsatz von Derivaten durch Investmentfonds)
Innovationskraft der Gruppe (z. B. kontinuierliche Einführung von neuen Produkten und Dienstleistungen)

Während die Gruppe Deutsche Börse keinen Einfluss auf die Entwicklung der Finanzmärkte hat, kann sie die beiden letztgenannten Faktoren ganz oder teilweise beeinflussen und so ihre Abhängigkeit von den nicht beeinflussbaren Faktoren in Zukunft weiter reduzieren.

Um externe Wachstumschancen nutzen zu können, beobachtet und prüft die Gruppe Deutsche Börse kontinuierlich sich bietende Möglichkeiten. Die Akquisitionen von Market News International Inc. und Need to Know News, LLC, oder der Erwerb eines Mehrheitsanteils an der Tradegate Exchange GmbH sowie die Aufstockung des Anteils an STOXX Ltd. zeigen, dass der Konzern offen für externe Zukäufe ist, sofern diese Wert für die Gruppe Deutsche Börse und ihre Aktionäre schaffen.

Steuerung

Zur Steuerung des Konzerns verwendet die Gruppe Deutsche Börse im Wesentlichen die Kenngrößen EBIT, Kosten, Jahresüberschuss, Eigenkapitalrendite und Zinsdeckungsgrad (Verhältnis von EBITDA zu Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit). Da IFRS seit 2004 keine planmäßigen Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte vorsieht, hat die Gruppe Deutsche Börse zur Steuerung des Konzerns die Kenngröße EBITA durch EBIT ersetzt.

Ihr EBIT steuert die Gruppe Deutsche Börse über die Erträge und Kosten. Die Erträge setzen sich aus den Umsatzerlösen mit externen Kunden, den Nettozinserträgen aus dem Bankgeschäft und den sonstigen betrieblichen Erträgen zusammen. Die Umsatzerlöse mit externen Kunden hängen grundsätzlich von den drei oben genannten Wachstumsfaktoren ab (Entwicklung der Finanzmärkte, strukturelle Änderungen und Innovationskraft der Gruppe). Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft beruhen zum einen auf der Entwicklung des internationalen Abwicklungsgeschäfts bei Clearstream und zum anderen auf der Entwicklung der kurzfristigen Zinsen, insbesondere im Euroraum und in den USA. Die sonstigen betrieblichen Erträge stammen u. a. aus dem Betrieb des Terminmarktes Eurex Zürich für die SIX Swiss Exchange AG und aus Währungsdifferenzen. Im Berichtsjahr wurde diese Position zusätzlich durch einen einmaligen Ertrag im Rahmen der Beendigung einer Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden und durch den Verkauf von Anteilen an der London Stock Exchange plc. positiv beeinflusst.

Bei den Kosten unterscheidet die Gruppe Deutsche Börse grundsätzlich zwischen Provisionsaufwendungen aus dem Bankgeschäft, Personalaufwand, Abschreibung und Wertminderungsaufwand sowie sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Die Provisionsaufwendungen aus dem Bankgeschäft sind ein volumenabhängiger Kostenbestandteil, der die Entwicklung des internationalen Abwicklungs- und Verwahrgeschäfts bei Clearstream widerspiegelt. Der Personalaufwand setzt sich aus den Löhnen und Gehältern sowie den sozialen Abgaben und Aufwendungen für die Altersvorsorge zusammen. Er unterliegt der Inflation und hängt teilweise von der Entwicklung des Aktienkurses der Deutsche Börse AG ab, da dieser auch die Veränderungen der Rückstellungen und Zahlungen für das 2006 eingestellte Aktienoptionsprogramm sowie das ab dem Jahr 2007 aufgelegte Aktientantiemeprogramm für Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte enthält. Die Position „Abschreibung und Wertminderungsaufwand" enthält die planmäßigen und außerplanmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen bestehen hauptsächlich aus Kosten für die Entwicklung und den Betrieb der technologischen Infrastruktur der Gruppe, aus Büroinfrastrukturkosten und aus Marketingkosten.

Da rund 80 Prozent der Gesamtkosten der Gruppe Deutsche Börse Fixkosten sind (ohne Sondereffekte), kann der Konzern zusätzliche Geschäftsvolumina ohne einen signifikanten Anstieg der Kosten abwickeln. Umgekehrt hat aber auch, wie im Geschäftsjahr 2009 ersichtlich, ein Rückgang der Geschäftsvolumina direkte Auswirkungen auf die Profitabilität des Konzerns. Die rund 20 Prozent volumenabhängigen Kosten werden u. a. durch die Provisionsaufwendungen aus dem Bankgeschäft, den Systembetrieb für den Präsenzhandel und diverse Lizenzentgelte verursacht.

Im September 2007 legte die Gruppe Deutsche Börse ein umfassendes Restrukturierungs- und Effizienzprogramm auf. Das Programm verfolgt das Ziel, in den Geschäftsjahren 2008 bis 2010 bei gleichbleibendem Investitionsvolumen in künftiges Wachstum Kosten einzusparen – ab dem Jahr 2010 in Höhe von 100 Mio. € jährlich. Vor dem Hintergrund des schwierigen Geschäftsumfelds wurde im Februar 2009 eine weitere Maßnahme zur Kosteneinsparung für das Jahr 2009 in Höhe von 70 Mio. € verabschiedet. Auf Basis beider Maßnahmen passte die Gruppe Deutsche Börse im Februar 2009 außerdem das Kostenziel für das Geschäftsjahr auf maximal das Niveau des Berichtsjahres 2008 an. Die Gesamtkosten im Geschäftsjahr 2009 lagen, bedingt durch den Wertminderungsaufwand im Zusammenhang mit der International Securities Exchange (ISE), mit 1.680,0 Mio. € um 31 Prozent über denen des Vorjahres (2008: 1.284,0 Mio. €). Bereinigt um diesen außerordentlichen Effekt beliefen sich die Kosten auf 1.264,4 Mio. € und lagen damit um 2 Prozent unter denen des Jahres 2008.

Auf Konzern- und Segmentebene dient darüber hinaus der Jahresüberschuss der Gruppe Deutsche Börse als Kenngröße zur Steuerung. Der Konzern-Jahresüberschuss belief sich im Berichtsjahr auf 496,1 Mio. € (2008: 1.033,3 Mio. €). Bereinigt um den ISE-Wertminderungsaufwand lag der Konzern-Jahresüberschuss bei 700,2 Mio. €, was einem Rückgang von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Positiv auf den Konzern-Jahresüberschuss hat sich der Umzug rund der Hälfte der Frankfurter Belegschaft nach Eschborn Mitte 2008 ausgewirkt. Bereinigt um die Steuerentlastungen im Zusammenhang mit dem ISE-Wertminderungsaufwand ging dadurch die effektive Steuerquote auf 26,9 Prozent zurück (2008: 28,5 Prozent).

Die Konzerneigenkapital-Rentabilität nach Steuern ist eine weitere Kennzahl, an der die Gruppe Deutsche Börse ihre Strategie ausrichtet. Die Eigenkapitalrendite stellt das Verhältnis des Ergebnisses nach Steuern zum Eigenkapital dar, das der Gruppe durchschnittlich zur Verfügung steht. Sie reduzierte sich im Jahr 2009 auf 17,9 Prozent aufgrund des niedrigeren Ergebnisses und des im Kapitel Ertragslage beschriebenen Wertminderungsaufwands im Zusammenhang mit der ISE (2008: 40,8 Prozent). Ohne diesen außerordentlichen Effekt lag die Eigenkapitalrendite bei 24,9 Prozent.

Die Gruppe plant im Rahmen ihres Kapitalmanagementprogramms, einen Zinsdeckungsgrad (Verhältnis von EBITDA zu Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit) von mindestens 16 für die Gruppe Deutsche Börse zu erreichen. Aufgrund der Auswirkungen der Finanzkrise auf die Handelsvolumina im Kassa- und Terminmarkt und des deutlichen Rückgangs der Nettozinserträge im Zuge historisch niedriger kurzfristiger Zinsen wurde dieses Ziel mit einem Wert von 15,8 im Berichtsjahr geringfügig unterschritten. Für den Clearstream-Teilkonzern gelten als Ziel ein Zinsdeckungsgrad von 25 sowie weitere Eigenkapitalgrößen, um das derzeitige „AA" Rating aufrechtzuerhalten. Da im Berichtsjahr wie im Vorjahr bei Clearstream keine Finanzverbindlichkeiten aus dem Nichtbankgeschäft bestanden, entfällt die Berechnung des Zinsdeckungsgrades für den Teilkonzern.

Weitere Details zur Finanzlage des Konzerns werden im Abschnitt Finanzlage dargestellt.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Finanzmärkte haben sich rund zwei Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise wieder weitgehend stabilisiert. Das Geschäftsjahr 2009 wurde von zahlreichen Entwicklungen geprägt, die einen erheblichen Einfluss auf das gesamtwirtschaftliche Umfeld hatten und haben. Im Einzelnen sind hervorzuheben:

Ein deutlicher Abschwung der Weltwirtschaft infolge der weltweiten Finanzkrise in der ersten Jahreshälfte
Eine weiterhin hohe Bereitstellung von Liquidität seitens der großen Zentralbanken
Erste Rückzahlungen der von Regierungen bereitgestellten finanziellen Rettungspakete durch die in der Finanzkrise angeschlagenen Banken und Unternehmen
Erste Zeichen einer Verbesserung des Wirtschaftsklimas zum Ende der zweiten Jahreshälfte

Aktuellen Schätzungen zufolge sank das reale Bruttoinlandsprodukt in den OECD-Staaten 2009 um 3,5 Prozent (2008: +0,6 Prozent). Das globale Wirtschaftswachstum lag im Jahr 2009 nach einer Schätzung der Weltbank vom Januar 2010 bei -2,2 Prozent und nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds bei -0,8 Prozent (2008: +1,7 bzw. +3,0 Prozent). Dies entspricht dem größten Rückgang des Wirtschaftswachstums seit dem Zweiten Weltkrieg.

Im Kontext der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bestimmen hauptsächlich konjunkturelle Trends in Deutschland, den übrigen europäischen Ländern und den USA das Geschäft der Gruppe Deutsche Börse.

Nach ersten Einschätzungen ist das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland 2009 vor dem Hintergrund fallender Exportzahlen sowie der stagnierenden Binnennachfrage deutlich zurückgegangen. Der Internationale Währungsfonds schätzte nach einer im Januar 2010 veröffentlichten Kalkulation den Rückgang der Wirtschaftsleistung in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2009 auf 4,8 Prozent (2008: +1,2 Prozent). In der zweiten Jahreshälfte 2009 zeigten sich dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung zufolge bereits erste Zeichen einer Erholung des Geschäftsklimas.

Auch auf europäischer Ebene waren die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise deutlich zu spüren. Allerdings fand die laut Europäischer Kommission „schlimmste Rezession in der kurzen Geschichte des Euroraums" bereits im dritten Quartal des Berichtsjahres ein Ende: Das Bruttoinlandsprodukt stieg nach fünf negativen Quartalen in Folge im dritten Quartal 2009 erstmals wieder an. Gemäß aktuellen Schätzungen ging das Bruttoinlandsprodukt im Euroraum trotz des Aufschwungs in der zweiten Jahreshälfte im Gesamtjahr 2009 um 4,0 Prozent zurück (2008: +0,6 Prozent). Aufgrund der anhaltenden Rezession in Europa senkte die Europäische Zentralbank die Leitzinsen in der Eurozone von 4,0 Prozent Anfang Oktober 2008 innerhalb von rund sieben Monaten auf 1,0 Prozent. In der zweiten Jahreshälfte 2009 blieben die Leitzinsen unverändert auf diesem historisch niedrigen Niveau.

Für 2009 erwartet die OECD, dass die Wirtschaftsleistung der USA bedingt durch die Finanzkrise um 2,5 Prozent gefallen ist. Auch in den USA ist jedoch eine Erholung des Bruttoinlandsprodukts in der zweiten Jahreshälfte 2009 erkennbar. Die amerikanische Notenbank beließ ihren Leitzins während des gesamten Jahres in der seit Dezember 2008 bestehenden Spanne von null bis 0,25 Prozent. Zur Jahresmitte 2008 hatte der Leitzins noch 2,0 Prozent betragen.

Entwicklung der Handelsaktivität an ausgewählten europäischen Kassamärkten

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2009

Mrd.
Veränderung ggü. 2008

%
Bolsas y Mercados Españoles1) 897,2 -28
Borsa Italiana1) 646,0 -35
Nasdaq OMX Nordic2) 562,6 -40
London Stock Exchange1)3) £ 1.250,8 -42
Euronext1)4) 1.507,0 -45
Gruppe Deutsche Börse – Xetra1) 1.060,6 -51

1) Handelsvolumen im elektronischen Handel (Einfachzählung)

2) Teil der Nasdaq OMX

3) Teil der London Stock Exchange Group

4) Teil der NYSE Euronext

Quelle: Angeführte Börsen

Die anhaltende Unsicherheit über die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und das veränderte Risikoverhalten der Handelsteilnehmer an den internationalen Finanzmärkten führten zu einem Rückgang der Handelsvolumina an den Kassa- und Terminmärkten. Diese zyklischen Einflussfaktoren überlagerten im abgelaufenen Jahr die bestehenden strukturellen Treiber des Geschäfts. Zu diesen gehören in erster Linie der zunehmende Einsatz von vollständig rechnergestützten Handelsstrategien, die vermehrte Nutzung von Derivaten durch traditionelle Investmentfonds sowie die zunehmende Bedeutung des Risikomanagements, das zentrale Clearingstellen im Handel von außerbörslichen Derivaten übernehmen.

Entwicklung der gehandelten Kontrakte an ausgewählten Terminmärkten

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2009

Mio.
Veränderung ggü. 2008

%
NYSE Euronext1) 1.317,0 +6
Gruppe Deutsche Börse – Eurex 2.647,4 -17
CME Group 2.585,0 -21

1) Teil der NYSE Euronext, europäische Produkte

Quelle: Angeführte Börsen

Zur Stabilisierung ihrer nationalen Finanzmärkte haben einige Regierungen im Rahmen der Finanzkrise verstärkt Liquidität bereitgestellt. Infolgedessen stieg das von der Bank für Internationalen Zahlungsverkehr ermittelte weltweite Volumen der Neuemissionen von inländisch, d. h. im jeweiligen Heimatland, begebenen Anleihen im ersten Halbjahr 2009 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 um 180 Prozent. Auswirkungen hatte diese Entwicklung auch auf den Nominalwert der im Umlauf befindlichen inländisch begebenen Anleihen an den Rentenmärkten: Ihr Nominalwert wuchs um 14 Prozent auf 34,9 Bio. €. Das weltweite Volumen der Neuemissionen von internationalen Anleihen lag im gleichen Zeitraum um 32 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2008. Ihr Nominalwert stieg zwischen Juni 2008 und Juni 2009 um 17 Prozent auf 17,7 Bio. €. Die Liquiditätsbereitstellung erfolgte ausschließlich in Märkten außerhalb der Eurozone, in denen Clearstream nicht als Zentralverwahrer agiert. Daher spiegelt sich das Wachstum der Volumina nur in Ansätzen im Geschäft von Clearstream bzw. anderer im Euroraum tätiger nationaler und internationaler Zentralverwahrer wider.

Das durchschnittliche Volumen der bei Clearstream verwahrten Anleihen nahm im Berichtsjahr um 8 Prozent zu. Die im Zuge der Finanzkrise anhaltend hohe Nachfrage nach Liquidität steigerte zudem das Volumen der von Clearstream angebotenen besicherten Wertpapierleihegeschäfte (Collateral Management).

Kennzahlen nach Quartalen

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1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
20091) (bereinigt)

Mio. €
2008

Mio. €
--- --- --- --- --- --- --- --- --- ---
Umsatzerlöse 539,8 644,5 515,6 585,5 500,9 616,1 505,4 505,4 609,0
Gesamtkosten 297,6 316,1 322,5 297,0 306,7 311,2 753,2 337,6 359,7
EBIT 311,6 425,8 248,8 375,1 243,7 385,0 -166,3 249,3 322,5
Konzern-Periodenüberschuss/(-verlust) 205,9 304,2 164,9 249,4 158,3 257,3 -33,0 171,1 222,4
Ergebnis je Aktie (unverwässert)(€) 1,11 1,58 0,89 1,30 0,85 1,35 -0,18 0,92 1,19
Ergebnis je Aktie (verwässert)(€) 1,11 1,58 0,88 1,30 0,85 1,35 -0,17 0,92 1,18

1) Bereinigt um den ISE-Wertminderungsaufwand

Überblick über den Geschäftsverlauf

Die Umsatzerlöse reduzierten sich im Berichtsjahr um 16 Prozent auf 2.061,7 Mio. € (2008: 2.455,1 Mio. €). Die größten Beiträge zum Umsatz lieferten die Segmente Eurex und Clearstream, deren Umsatzerlöse im Jahr 2009 804,0 Mio. € bzw. 720,8 Mio. € betrugen.

Die Gesamtkosten der Gesellschaft lagen infolge von Abschreibungen und Wertminderungsaufwand, die bei der Überprüfung von Vermögenswerten auf Wertminderung im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses festgestellt wurden, mit 1.680,0 Mio. € über denen des Vorjahres (2008: 1.284,0 Mio. €). Hier ist insbesondere der Wertminderungsaufwand in Höhe von 415,6 Mio. € im Zusammenhang mit der US-amerikanischen Optionsbörse International Securities Exchange (ISE) zu erwähnen. Bereinigt um diesen außerordentlichen Effekt lagen die Gesamtkosten im Berichtsjahr mit 1.264,4 Mio. € um 2 Prozent unter den Gesamtkosten für das Jahr 2008.

Das Beteiligungsergebnis der Gruppe Deutsche Börse belief sich auf -4,8 Mio. € (2008: 5,8 Mio. €). Negativ auf das Beteiligungsergebnis hat sich insbesondere ein Wertminderungsaufwand für die Beteiligung an der Direct Edge Holdings, LLC im vierten Quartal 2009 in Höhe von 27,0 Mio. € ausgewirkt.

Das Konzernergebnis sank im abgelaufenen Jahr gegenüber dem Rekordjahr 2008: Das EBIT reduzierte sich um 58 Prozent auf 637,8 Mio. € (2008: 1.508,4 Mio. €). Bereinigt um den ISE-Wertminderungsaufwand lag das EBIT bei 1.053,4 Mio. € (-30 Prozent).

Als Folge verzeichnete die Gruppe Deutsche Börse auch beim Konzern-Jahresüberschuss einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Rekordjahr 2008. Der Konzern-Jahresüberschuss belief sich auf 496,1 Mio. €, ein Rückgang um 52 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2008: 1.033,3 Mio. €). Ohne den ISE-Wertminderungsaufwand lag der Konzern-Jahresüberschuss mit 700,2 Mio. € um 32 Prozent unter dem Jahresüberschuss 2008.

Die im Vergleich zum Vorjahr geringere Steuerquote wirkte sich positiv auf den Konzern-Jahresüberschuss aus. Bereinigt um die Steuerentlastungen im Zusammenhang mit dem ISE-Wertminderungsaufwand lag die effektive Steuerquote für das Berichtsjahr bei 26,9 Prozent (2008: 28,5 Prozent).

Der Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Konzern-Jahresüberschuss belief sich, bedingt durch den Anteil der SIX Swiss Exchange AG am ISE-Wertminderungsaufwand, auf -24,9 Mio. € (2008: 17,0 Mio. €).

Geschäftszahlen der Gruppe Deutsche Börse

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2009

Mio. €
20091) (bereinigt)

Mio. €
2008

Mio. €
Veränderung

%
Veränderung1)

%
Umsatzerlöse 2.061,7 2.061,7 2.455,1 -16 -16
Gesamtkosten 1.680,0 1.264,4 1.284,0 31 -2
EBIT 637,8 1.053,4 1.508,4 -58 -30
Konzern-Jahresüberschuss 496,1 700,2 1.033,3 -52 -32
Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 2,67 3,77 5,42 -51 -30
Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) 2,67 3,76 5,41 -51 -30

1) Bereinigt um den ISE-Wertminderungsaufwand

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie belief sich auf Basis des gewichteten Durchschnitts von 185,9 Mio. Aktien auf 2,67 € (2008: 5,42 € bei durchschnittlich 190,5 Mio. ausstehenden Aktien). Das verwässerte Ergebnis je Aktie betrug ebenfalls 2,67 € (2008: 5,41 €). Bereinigt um den ISE-Wertminderungsaufwand verringerte sich das unverwässerte Ergebnis pro Aktie auf 3,77 € und das verwässerte Ergebnis pro Aktie auf 3,76 €, ein Rückgang von jeweils 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im Jahresverlauf 2009 erzielte die Gruppe Deutsche Börse im ersten Quartal – gemessen an den Umsatzerlösen und am Ergebnis – das beste Resultat im Berichtszeitraum (siehe obere Tabelle auf der vorigen Seite).

Mitarbeiter

Am 31. Dezember 2009 beschäftigte die Gruppe Deutsche Börse 3.600 Mitarbeiter (31. Dezember 2008: 3.395). Die Zunahme gegenüber dem Stichtag 2008 beruht im Wesentlichen auf dem Erwerb der US-amerikanischen Finanznachrichtenagenturen Market News International Inc. (plus 90 Mitarbeiter) und Need To Know News, LLC (plus 22 Mitarbeiter) sowie der Vollkonsolidierung des Schweizer Indexanbieters STOXX Ltd. (plus 11 Mitarbeiter). Im Zuge der Entkonsolidierung von Scoach zum 31. Dezember 2009 ging die Mitarbeiterzahl im Segment Xetra um 18 zurück. Ohne Berücksichtigung dieser Konsolidierungseffekte belief sich die Zahl der Mitarbeiter zum Jahresende 2009 auf 3.495. Zudem wurden in Prag die Deutsche Börse Services s.r.o. (plus 12 Mitarbeiter) und Clearstream Operations Prague s.r.o. (plus 77 Mitarbeiter) aufgebaut. Um einen reibungslosen Übergang auf die neue Betriebsstätte zu gewährleisten, sind derzeit noch einige Funktionen sowohl in Prag als auch in den bisherigen Betriebsstätten Frankfurt und Luxemburg besetzt. Ferner hat die Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr zahlreiche Wachstumsinitiativen gestartet (plus 26 Mitarbeiter).

Mitarbeiter nach Segmenten

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31.12.2009 31.12.2008
Xetra 165 177
Eurex 395 355
Clearstream 1.009 964
Market Data & Analytics 272 160
Information Technology 1.266 1.258
Corporate Services 493 481
Gruppe Deutsche Börse gesamt 3.600 3.395

Im Jahr 2009 waren durchschnittlich 3.549 Mitarbeiter (2008: 3.339) bei der Gruppe Deutsche Börse fest angestellt. Unter Berücksichtigung von Teilzeitkräften betrug die Mitarbeiterkapazität im Jahresdurchschnitt 3.333 (2008: 3.115).

Im Verlauf des Jahres verließen 229 Mitarbeiter die Gruppe Deutsche Börse. Die Fluktuationsrate lag bei 6,4 Prozent und damit unter dem Niveau des Vorjahres (2008: 9,0 Prozent), als die Fluktuation wegen Personalmaßnahmen im Rahmen des Restrukturierungs- und Effizienzprogramms überdurchschnittlich hoch war.

Der Umsatz pro Mitarbeiter bezogen auf die Mitarbeiterkapazität im Jahresdurchschnitt reduzierte sich um 21 Prozent und belief sich auf 619 T € (2008: 788 T €). Die Personalkosten pro Mitarbeiter sanken um 10 Prozent auf 122 T € (2008: 135 T €).

Zum 31. Dezember 2009 beschäftigte die Gruppe Deutsche Börse Mitarbeiter an 22 Standorten weltweit, aufgeteilt nach Ländern und Regionen wie folgt:

Mitarbeiter nach Land/Region

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31.12.2009 %
Deutschland 1.632 45,3
Luxemburg 1.072 29,8
Nordamerika 341 9,5
Tschechische Republik 267 7,4
Großbritannien 136 3,8
Sonstiges Europa 89 2,5
Asien 59 1,6
Naher Osten 4 0,1
Gruppe Deutsche Börse gesamt 3.600

Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse betrug zum Ende des Berichtsjahres 39,7 Jahre. Die Altersstruktur der Mitarbeiter stellte sich dabei zum 31. Dezember 2009 wie folgt dar:

Altersstruktur der Mitarbeiter in der Gruppe

Die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit zum Ende des Berichtsjahres lag bei 9,6 Jahren. Die Analyse der Unternehmenszugehörigkeit ergab dabei zum 31. Dezember 2009 folgendes Bild:

Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter

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31.12.2009 %
Unter 5 Jahre 1.222 34,0
5 bis 15 Jahre 1.754 48,7
Über 15 Jahre 624 17,3
Gruppe Deutsche Börse gesamt 3.600

Zum 31. Dezember 2009 belief sich die Akademikerquote in der Gruppe Deutsche Börse auf 58,6 Prozent (2008: 57,4 Prozent). Die Quote ergibt sich aus der Anzahl der Mitarbeiter mit einem Abschluss an einer Universität, Fachhochschule oder Berufsakademie sowie der Mitarbeiter, die ein vergleichbares Studium im Ausland absolviert haben. Insgesamt investierte der Konzern durchschnittlich 2,0 Tage je Mitarbeiter in die Weiterbildung.

Umweltschutz

Die Gruppe Deutsche Börse versteht unter Umweltschutz die unbedingte Verpflichtung zur Wahrung der natürlichen Lebensgrundlagen. Ihr Ziel ist daher, den eigenen ökologischen Fußabdruck weiter zu verringern. In den letzten Jahren intensivierte die Deutsche Börse ihre Aktivitäten im Bereich Umweltschutz und konnte bereits deutliche Fortschritte bei der Reduktion des Ressourcenverbrauchs erzielen. Sie versteht dies als fortlaufenden Prozess mit dem Ziel, ihre Umweltbilanz stetig zu verbessern. Seit 2008 ist das Thema Umwelt fester Bestandteil des Corporate Responsibility-Konzepts der Deutschen Börse, wodurch Prinzipien der Nachhaltigkeit fest im Unternehmen verankert werden: Mit vielfältigen Maßnahmen wird die Umwelt als Lebens- und unternehmerische Schaffensgrundlage geschützt. Sie beziehen sich in erster Linie auf die Infrastruktur der Verwaltungsgebäude in Eschborn, Frankfurt und Luxemburg, die Auswahl und Kontrolle von Zulieferern, die Entwicklung nachhaltiger Produkte sowie die Motivation der Mitarbeiter, am Arbeitsplatz umweltgerecht zu handeln.

Mit dem Bau der Konzernzentrale in Eschborn (geplante Fertigstellung im zweiten Halbjahr 2010) unterstreicht die Gruppe ihr Engagement für den Umweltschutz. Der Neubau wird deutschlandweit zu den Bürogebäuden zählen, die Energie am effizientesten und Ressourcen am sparsamsten nutzen: Die neue Konzernzentrale wird einen sehr niedrigen Primärenergieverbrauch aufweisen und damit deutlich sparsamer mit Energie umgehen, als es die Energie-Einsparverordnung von 2007 (EnEV 2007) vorschreibt. Durch ein integriertes Blockheizkraftwerk im Haus wird ein Teil des Eigenstrombedarfs gedeckt. Ein Energiekonzept, das architektonische, fassadenbau- und haustechnische Maßnahmen vereint, ermöglicht diese effiziente Gebäudekonzeption. In den Neubau fließen auch Erkenntnisse und Daten ein, die das Unternehmen durch die Teilnahme an der Initiative ÖKOPROFIT (ÖKOlogisches PROjekt Für Integrierte UmweltTechnik) gewonnen hat.

Die Gruppe Deutsche Börse möchte die Sensibilität für die Belange der Umwelt im Denken und Handeln sowohl bei ihren Mitarbeitern als auch bei ihren Zulieferern fest verankern. Derzeit werden die Beschaffungsrichtlinien der Gruppe diesbezüglich überarbeitet und um Anforderungen an Lieferanten in Bezug auf Nachhaltigkeit ergänzt. Mit einem „Green Day", der vierteljährlich organisiert wird, hat die Deutsche Börse 2009 einen wichtigen Baustein des gruppenweiten Dialogs zum Thema Umwelt geschaffen. Im Rahmen des Green Day können sich alle Mitarbeiter über die Aktivitäten des Unternehmens informieren. Sie werden für ökologisches Handeln am Arbeitsplatz sensibilisiert und eingeladen, eigene Vorschläge und Ideen einzubringen. So wurden 2009 weltweit an allen Standorten der Gruppe Initiativen und Maßnahmen eingeleitet und umgesetzt, die den Verbrauch von Ressourcen wie Papier, Energie und Wasser weiter reduzieren und die Mülltrennung optimieren.

Die Deutsche Börse engagiert sich aber nicht nur für eine umweltschonende Betriebsökologie, sondern auch für einen ökologischen Handelsplatz. Sie agiert auf den globalen Kapitalmärkten verantwortungsvoll und nach nachhaltigen Kriterien. Ihren Kunden bietet sie die Möglichkeit, ökologisch zu investieren. Mit dem ÖkoDAX® und dem DAXglobal Sarasin Sustainability Index® hat die Deutsche Börse entsprechende Indizes aufgelegt, und in Kooperation mit der Energiebörse European Energy Exchange AG (EEX) organisiert sie den Handel mit Emissions- und seit 2009 auch mit Stromderivaten.

Forschungs- und Entwicklungstätigkeit

Als Dienstleistungsunternehmen betreibt die Gruppe Deutsche Börse keine mit produzierenden Unternehmen vergleichbare Forschung und Entwicklung. Daher entfällt dieser Teilbericht. Die Aktivitäten zur Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen sind im Prognosebericht näher beschrieben.

Die Aktie Deutsche Börse

Die weltweite Finanzkrise löste Ende 2008 eine Rezession aus und hatte einen nachhaltigen Einfluss auf das gesamtwirtschaftliche Umfeld. Die Handelsteilnehmer an den Finanzmärkten verhielten sich in der Folge zurückhaltend, die Handelsaktivität an den Börsen ging spürbar zurück. Erst Mitte des Jahres 2009 wuchsen am Markt die Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung. Vor diesem Hintergrund stieg der Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG im Jahr 2009 um 14 Prozent. Nach einem Intraday-Jahrestief von 29,50 € am 9. März 2009 und einem Intraday-Jahreshoch von 65,27 € am 1. Juni 2009 schloss der Aktienkurs mit 58,00 € am letzten Handelstag des Berichtsjahres (2008: 50,80 €).

Trotz der anhaltend starken Wettbewerbsposition des Unternehmens stieg der Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht so deutlich wie der ihrer relevanten Referenzindizes:

DAX® (deutscher Bluechip-Index): +24 Prozent
EURO STOXX 50® (europäischer Benchmark-Index): +21 Prozent
Dow Jones Global Exchanges Index (Benchmark-Index aller börsennotierten Börsenorganisationen weltweit): +49 Prozent

Der Kursverlauf der Aktie der Deutsche Börse AG blieb hinter dem anderer großer Börsenorganisationen zurück. Dies war maßgeblich auf zwei Gründe zurückzuführen: Zum einen verzeichneten die Börsenbetreiber aus den wirtschaftlich aufstrebenden Regionen Südamerika und Asien aufgrund von hohen Wachstumserwartungen erhebliche Kursgewinne. Zum anderen hatte sich die Aktie der Deutsche Börse AG 2008 besser entwickelt als die Wertpapiere der Vergleichsgruppe.

Trotz des von niedrigeren Handels- und Abwicklungsvolumina sowie Sondereffekten beeinflussten Jahresergebnisses 2009 stießen die Deutsche Börse-Aktien auch im Berichtsjahr auf breites Interesse bei nationalen, aber insbesondere auch bei internationalen Investoren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat das Unternehmen gezielt Maßnahmen ergriffen, um aktuellen und potenziellen Investoren seine langfristige Strategie, die zyklischen Einflussfaktoren sowie die strukturellen Wachstumstreiber des Geschäfts zu erläutern. Neben diesen Themen wurden die Auswirkungen von Finanzkrise und Rezession, das effiziente Risikomanagement von Clearstream und Eurex Clearing sowie die integralen Elemente des Deutsche Börse-Geschäftsmodells im Vergleich zu Banken und Wettbewerbern thematisiert. Im Juni 2009 veranstaltete die Deutsche Börse in ihren Geschäftsräumen in Frankfurt einen Investorentag und informierte professionelle Anleger aus dem In- und Ausland über die Geschäftsentwicklung, aktuelle Projekte und Strategien zum Ausbau der Wettbewerbsposition. Der Schwerpunkt der Konferenz lag auf dem Segment Clearstream und dessen Geschäftsaktivitäten vor dem Hintergrund der Finanzkrise. Bei internationalen Roadshows, Investorenkonferenzen und Besuchsterminen führte die Deutsche Börse darüber hinaus weit über 400 Einzelgespräche mit aktuellen und potenziellen Investoren.

Dank des integrierten Geschäftsmodells, des strikten gruppenweiten Risikomanagements und der kontinuierlichen Steigerung der operativen Effizienz bietet die Aktie der Deutschen Börse eine sehr gute Möglichkeit, um am langfristigen Wachstumspotenzial der internationalen Kapitalmärkte teilzuhaben. Seit dem erstmaligen öffentlichen Angebot der Deutsche Börse-Aktie im Jahr 2001 konnten Investoren mit dem Wertpapier bis Jahresende 2009 eine durchschnittliche jährliche Rendite von rund 16 Prozent erzielen und so von der im Vergleich zum DAX deutlich besseren Wertentwicklung profitieren; im selben Zeitraum hätte ein Direktinvestment in den DAX eine negative jährliche Rendite von rund 1 Prozent erbracht. Das bedeutet: Wer zum Börsengang der Deutsche Börse AG Aktien im Wert von 10.000 € kaufte, konnte bei Wiederanlage der Dividenden per Ende 2009 über ein Depot im Wert von 38.545 € verfügen; bei einem zeitgleichen Investment in den DAX wäre das Depot lediglich 8.962 € wert gewesen.

Börsendaten der Deutsche Börse-Aktie

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Börsenplatz
Deutschland Frankfurt (Prime Standard)
Wertpapier-Kennnummern
ISIN DE0005810055
WKN 581005
Kürzel
Börse Frankfurt DB1
Reuters– Börse Frankfurt (Präsenzhandel) DB1 Gn.F
Reuters – Xetra®-Handel DB1Gn.DE
Bloomberg DB1:GR

Die hohe Liquidität der Aktie sowie ihre Zugehörigkeit zum deutschen Bluechip-Index DAX und dem wichtigsten europäischen Bluechip-Index EURO STOXX 50 machen die Deutsche Börse attraktiv für weltweit agierende Investmentfonds mit hohen Anlagevolumina. Seit dem Börsengang im Jahr 2001 hatten sich die Handelsumsätze mit der Aktie der Deutschen Börse von Jahr zu Jahr signifikant erhöht; 2009 verzeichneten sie erstmals einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Während im Jahr 2001 durchschnittlich 0,4 Mio. Aktien der Deutschen Börse pro Tag im Xetra-System gehandelt wurden, waren es im Geschäftsjahr 2009 rund 1,6 Mio. Aktien (2008: 2,5 Mio. Aktien). Der Anteil der Aktionäre aus dem Ausland erhöhte sich leicht auf rund 83 Prozent (2008: 82 Prozent), während der Anteil der institutionellen Investoren um einen Prozentpunkt auf 96 Prozent zurückging. Die ehemaligen Großaktionäre The Children's Investment Fund Management (UK) LLP, Atticus Capital LP und Atticus Management Limited reduzierten ihre Stimmrechtsanteile im ersten Halbjahr 2009 auf jeweils unter 3 Prozent des Gesamtkapitals. Dies führte zu einer signifikanten Abnahme des bei einzelnen Investoren konzentrierten Aktienkapitals (Details siehe Erläuterung 49). Infolgedessen nahm der Anteil der Aktionäre aus Großbritannien um 9 Prozentpunkte auf 23 Prozent ab, während sich der Anteil der Aktionäre aus sonstigen Ländern um 10 Prozentpunkte auf 19 Prozent erhöhte.

Auch im vergangenen Jahr beteiligte das Unternehmen seine Aktionäre trotz der gesamtwirtschaftlich unsicheren Lage am Unternehmenserfolg. Im Mai 2009 schüttete die Deutsche Börse AG eine Dividende auf dem Vorjahresniveau von 2,10 € je Aktie an ihre Anteilseigner aus. Die Ausschüttung entsprach 38 Prozent des Konzern-Jahresüberschusses des Rekordjahres 2008. Für das Geschäftsjahr 2009 schlägt das Unternehmen der Hauptversammlung erneut eine Dividende von 2,10 € vor, eine Ausschüttungsquote von 56 Prozent bezogen auf den Konzern-Jahresüberschuss (bereinigt um den ISE-Wertminderungsaufwand).

Kennzahlen der Aktie der Deutsche Börse AG

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2009 2008
Ergebnis je Aktie (unverwässert) 2,67 5,42
Ergebnis je Aktie (unverwässert, bereinigt)1) 3,77 5,42
Ergebnis je Aktie (verwässert) 2,67 5,41
Ergebnis je Aktie (verwässert, bereinigt)1) 3,76 5,41
Dividende je Aktie 2,102) 2,10
Cashflow je Aktie aus laufender Geschäftstätigkeit (unverwässert) 4,31 6,71
Cashflow je Aktie aus laufender Geschäftstätigkeit (verwässert) 4,31 6,70
Eröffnungskurs (am 01.01.)3) 50,80 135,75
Höchster Kurs4) 65,27 134,66
Niedrigster Kurs4) 29,50 43,40
Schlusskurs (zum 31.12.) 58,00 50,80
Grundkapital Mio. € 195,0 195,0
Anzahl der Aktien (zum 31.12.) Mio. 195,0 195,0
davon im Umlauf (zum 31.12.) Mio. 185,9 185,8
Free Float (zum 31.12.) % 100 100
Marktkapitalisierung (zum 31.12.) Mrd. € 10,8 9,4

1) Bereinigt um den ISE-Wertminderungsaufwand

2) Für das Geschäftsjahr 2009, Vorschlag an die Hauptversammlung 2010

3) Schlusskurs des Vorhandelstages

4) Intraday-Kurs

Zum 31. Dezember 2009 empfahlen mehr als die Hälfte der Analysten (59 Prozent) die Aktie der Deutschen Börse zum Kauf. Dieser Zahl stehen 18 Prozent „Halten" - und 23 Prozent Verkaufsempfehlungen gegenüber. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten betrug 66 €.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ertragslage

Das Ergebnis der Gruppe Deutsche Börse lag im Jahr 2009 deutlich unter dem Ergebnis des Rekordjahres 2008. Die Umsatzerlöse fielen um 16 Prozent auf 2.061,7 Mio. € (2008: 2.455,1 Mio. €). Infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise herrschte im Berichtsjahr große Unsicherheit im Markt – mit der Konsequenz, dass die Handelsaktivität im Kassa- und Terminmarkt gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückging. Dagegen haben sich die dem Handel nachgelagerten Dienstleistungen (Post-Trade Services) relativ stabil entwickelt; die Gruppe verzeichnete im Segment Clearstream infolge der Wirtschaftskrise nur einen leichten Rückgang der Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr. Sehr stabil entwickelten sich die weniger stark vom Handelsgeschäft abhängigen Segmente Market Data & Analytics und Information Technology. In diesen Segmenten konnte die Gruppe Deutsche Börse ihren Umsatz geringfügig steigern.

Zusätzlich zu den Umsatzerlösen flossen Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft, aktivierte Eigenleistungen und sonstige betriebliche Erträge in den Gesamtumsatz der Gruppe Deutsche Börse ein. Die Nettozinserträge fielen im Berichtsjahr mit 97,4 Mio. € (2008: 236,8 Mio. €) deutlich geringer aus als in den Vorjahren. Dies ist auf die historisch niedrigen kurzfristigen Zinsen zurückzuführen.

Die aktivierten Eigenleistungen stiegen wegen der erhöhten Entwicklungstätigkeit im Jahr 2009 um 18 Prozent auf 32,9 Mio. € (2008: 28,0 Mio. €).

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich von 66,7 Mio. € im Jahr 2008 auf 130,6 Mio. € im Berichtsjahr. Das Unternehmen verbuchte im vierten Quartal 2009 einen Sondereffekt in Höhe von 66,7 Mio. €, der auf die Beendigung einer Haftplichtversicherung für Vermögensschäden zurückgeht. Der Sondereffekt wurde vollständig im Segment Corporate Services verbucht und hatte nach Steuern einen positiven Effekt auf den Konzern-Jahresüberschuss von rund 47,3 Mio. €.

Das strikte Kostenmanagement der Gruppe wirkte sich positiv auf die Gesamtkosten der Gruppe Deutsche Börse aus. Diese lagen im Berichtsjahr zwar aufgrund des ISE–Wertminderungsaufwands um 31 Prozent über denen des Vorjahres (2008: 1.284,0 Mio. €); um diesen Wertminderungsaufwand bereinigt lagen die Gesamtkosten allerdings mit 1.264,4 Mio. € um 2 Prozent unter denen des Vorjahres.

Ein wesentlicher Kostenfaktor ist der Personalaufwand. Er sank um 4 Prozent auf 405,9 Mio. €. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist auf den verringerten Aufwand für Bonuszahlungen sowie Einsparungen durch das Restrukturierungs- und Effizienzprogramm zurückzuführen. Gegenläufige Effekte waren die erstmals im Personalaufwand für das Geschäftsjahr 2009 enthaltenen Löhne und Gehälter der Mitarbeiter der Market News International Inc. sowie die Abfindung für den ehemaligen Finanzvorstand der Gesellschaft.

Ein weiterer wesentlicher Einflussfaktor ist die aktienbasierte Vergütung: Der Kurs der Deutsche Börse-Aktie legte im Berichtsjahr um 14 Prozent zu. Obwohl die Aktie damit weniger stieg als der für das Aktienoptionsprogramm relevante Referenzindex STOXX® Europe 600 Technology, nahm der Gesamtaufwand für die Aktienoptions- und Aktientantiemeprogramme des Vorstands und der leitenden Angestellten der Deutsche Börse AG sowie deren Tochterunternehmen im Berichtsjahr auf 13,5 Mio. € zu (2008: 3,0 Mio. €). Dies liegt an dem höheren Aufwand für das Aktientantiemeprogramm, während zugleich weniger Rückstellungen für das Aktienoptionsprogramm aufgelöst wurden als im Vorjahr. Das Jahr 2008 ausgenommen liegt der Aufwand für die aktienbasierte Vergütung damit allerdings immer noch deutlich unter dem der Vorjahre.

Der Aufwand für die Mitarbeiterbeteiligungsprogramme der Gruppe Deutsche Börse sank im Berichtsjahr auf 5,6 Mio. € (2008: 6,1 Mio. €). Für den Group Share Plan (GSP), der sich an Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse (ohne ISE) richtet, wurde im Berichtsjahr mit 2,3 Mio. € deutlich weniger aufgewendet als im Vorjahr (2008: 5,7 Mio. €) – trotz einer um rund 10 Prozentpunkte höheren Teilnahmequote von 33 Prozent. Der niedrigere Aufwand geht zum einen darauf zurück, dass 2008 zusätzlich Gratisaktien an GSP-Teilnehmer ausgegeben wurden, zum anderen beruht er auf dem im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Aktienkurs am Stichtag für die Ausgabe der Belegschaftsaktien (30. Juni 2009). Im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms kauften die Mitarbeiter in Summe 113.719 Aktien mit bis zu 40 Prozent Rabatt auf den Ausgabepreis. Mit den im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligungsprogramme der Jahre 2003 bis 2006 ausgegebenen Optionen erzielte das Unternehmen einen Ertrag von 0,2 Mio. € (2008: 1,5 Mio. €).

Für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm der ISE wurden im Berichtsjahr insgesamt 3,5 Mio. € aufgewendet (2008: 1,9 Mio. €). Davon entfielen 0,9 Mio. € auf die Tranche 2009 sowie 2,6 Mio. € auf die Tranchen der Jahre 2007 und 2008.

Weitere Informationen zur aktienbasierten Vergütung sind ausführlich in Erläuterung 45 des Konzernanhangs dargestellt.

Die Gesamtkosten der Gesellschaft inklusive Abschreibung und Wertminderungsaufwand enthalten außerordentliche Effekte aus der Überprüfung von Vermögenswerten auf Wertminderung im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses. Neben dem Wertminderungsaufwand für immaterielle Vermögenswerte im Zusammenhang mit der International Securities Exchange in Höhe von 415,6 Mio. € erfolgten 2009 Abschreibungen aufgrund von Wertminderung auf Softwarekomponenten, darunter vor allem auf Eurex Credit Clear im Segment Eurex (13,2 Mio. €) und das System Converter im Segment Clearstream (4,6 Mio. €). Die Initiativen konnten im Berichtsjahr nicht den erwarteten Beitrag zum Jahresergebnis liefern bzw. der erwartete Umsatzbeitrag wurde reduziert. Außerdem stellte das Unternehmen vor dem Hintergrund der Aufgabe des Gebäudes in Hausen und des geplanten Umzugs in ein neues Gebäude in Eschborn über das Jahr verteilt 18,7 Mio. € in die Rückstellungen ein.

Gesamtkostenüberblick

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Veränderung

%
Provisionsaufwendungen aus dem Bankgeschäft 167,7 177,8 -6
Personalaufwand 405,9 421,4 -4
Abschreibung und Wertminderungsaufwand 569,1 137,1 315
Sonstige betriebliche Aufwendungen 537,3 547,7 -2
Gesamt 1.680,0 1.284,0 31
Gesamt ohne ISE-Wertminderung 1.264,4 1.284,0 -2

Das Beteiligungsergebnis der Gruppe Deutsche Börse belief sich auf -4,8 Mio. € (2008: 5,8 Mio. €). Negativen Einfluss auf das Beteiligungsergebnis hatte eine Abschreibung auf den durch die ISE gehaltenen Anteil an der US-Handelsplattform Direct Edge Holdings, LLC in Höhe von 27,0 Mio. € im Jahr 2009.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im Berichtsjahr 637,8 Mio. €. Dies entspricht einem Rückgang von 58 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2008: 1.508,4 Mio. €). Ohne die ISE-Wertminderung erzielte die Gruppe ein EBIT von 1.053,4 Mio. €, ein Rückgang von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

EBIT und Profitabilität nach Segmenten

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2009 2008
EBIT

Mio. €
EBIT-Marge

%
EBIT

Mio. €
EBIT-Marge

%
--- --- --- --- ---
Xetra 94,2 38 219,4 55
Eurex1) -37,8 -5 597,5 59
Clearstream 334,7 46 489,6 64
Market Data & Analytics 105,9 56 106,9 59
Information Technology2) 120,1 24 119,2 24
Corporate Services 26,7 -24,3
Überleitung -6,0 0,1
Gesamt 637,8 31 1.508,4 61
Gesamt ohne ISE-Wertminderung 1.053,4 51 1.508,4 61

1) EBIT 2009 ohne ISE-Wertminderung: 377,8 Mio. €, EBIT-Marge: 47 Prozent

2) EBIT-Marge = EBIT/(interne + externe Umsatzerlöse)

Segment Xetra

Die Geschäftsentwicklung im Kassamarktsegment Xetra wird weitgehend von der Handelsaktivität institutioneller Anleger und dem Eigenhandel der professionellen Marktteilnehmer bestimmt. Hauptumsatzträger mit 71 Prozent sind die Erlöse aus dem Handel auf den verschiedenen Plattformen der Gruppe Deutsche Börse (Xetra, Präsenzhandel, Scoach). Hinzu kommen der von der Eurex Clearing AG betriebene zentrale Kontrahent für Aktien (Central Counterparty, CCP) mit 19 Prozent sowie Kooperations- und Listingerlöse, die unter der Position „Sonstige" erfasst sind (10 Prozent der Umsatzerlöse). Die Handelsaktivität auf Xetra hat den größten Einfluss auf die Umsatzerlöse des zentralen Kontrahenten. Die Kooperationserlöse setzen sich überwiegend aus dem Systembetrieb für die Irish Stock Exchange, die Wiener Börse und die Bulgarian Stock Exchange zusammen. Die Listingerlöse werden in erster Linie durch die bestehende Notierung von Unternehmen und Neuzulassungen generiert.

1) inkl. Listing- und Kooperationserlöse

Insgesamt gingen im Segment Xetra die Umsatzerlöse um 37 Prozent auf 251,0 Mio. € zurück (2008: 399,4 Mio. €). Die Finanzkrise und die damit verbundene anhaltende Unsicherheit an den internationalen Finanzmärkten führten zu einer deutlich geringeren Handelsaktivität im Kassamarkt. Im elektronischen Xetra-Handel sank die Zahl der Handelsabschlüsse gegenüber dem Vorjahr um 26 Prozent auf 167,3 Mio. (2008: 226,0 Mio.).

Das Handelsvolumen auf Xetra (gemessen am Orderbuchumsatz in Einfachzählung) verringerte sich im Berichtsjahr um 51 Prozent auf 1.060,6 Mrd. € (2008: 2.149,0 Mrd. €). Der Grund für den stärkeren Rückgang des Handelsvolumens ist der niedrigere durchschnittliche Wert einer Transaktion. Dieser sank für Xetra-Orders im Jahr 2009 auf 12,7 T€ (2008: 19,0 T€). Dies liegt im Wesentlichen am zunehmenden Einsatz von vollständig rechnergestützten Handelsstrategien. 49 Prozent (67 Prozent) des Handelsumsatzes auf Xetra entfielen auf die 10 (bzw. 20) größten Handelsteilnehmer. Gemessen am Orderbuchvolumen hatte der größte Marktteilnehmer einen Marktanteil von 8 Prozent.

Während die institutionellen Investoren meist auf dem elektronischen Handelssystem Xetra handeln, nutzen Privatanleger auch den Präsenzhandel an der Börse Frankfurt als Plattform für ihre Handelsaufträge. Auch die Privatanleger hielten sich aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten in ihren Handelsentscheidungen zurück. Im Präsenzhandel an der Börse Frankfurt verringerte sich das Handelsvolumen in Einfachzählung um 25 Prozent auf 60,0 Mrd. € (2008: 80,1 Mrd. €).

Scoach betreibt als europäische Börse für strukturierte Produkte den Handel von Zertifikaten und Optionsscheinen. Aufgrund des schwierigen Marktumfelds sank das Handelsvolumen bei Scoach (gemessen am Kundenorderbuchumsatz) um 34 Prozent auf 43,0 Mrd. € (2008: 64,9 Mrd. €). Allerdings zeigte sich bei Scoach im Verlauf des Berichtsjahres ein leichter Aufwärtstrend: Während strukturierte Produkte u. a. infolge des Ausfalls von Lehman Brothers im Herbst 2008 Anfang des Jahres 2009 nur wenig gehandelt wurden, nahm das Interesse der Anleger an Zertifikaten und Optionsscheinen im Jahresverlauf wieder zu. Ende April 2008 wurden die Produkte der Scoach Europa AG auf Xetra überführt; sie können seitdem von Anlegern aus ganz Europa gehandelt werden. Im Zuge der Internationalisierung der Teilnehmerbasis konnte Scoach seinen Marktanteil in Deutschland (gemessen an den getätigten Geschäften) auf 40 Prozent ausbauen (2008: 38 Prozent).

Aufgrund der Struktur der Kooperation fließen die Gewinne des Unternehmens Scoach zur Hälfte der SIX Swiss Exchange AG zu. Der Anteil der SIX Swiss Exchange AG am Gewinn der Kooperation wird in der Position „Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Jahresüberschuss" der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Mit Wirkung zum 31. Dezember 2009 wurde die bisher voll in den Konzernabschluss einbezogene Scoach Holding S.A. entkonsolidiert und als Gemeinschaftsunternehmen eingestuft, da die Kontrolle des Unternehmens durch die Deutsche Börse AG aufgrund eines geänderten Kooperationsvertrags mit der SIX Swiss Exchange AG nicht mehr gegeben ist. Seitdem wird die Scoach Holding S.A. von der Deutsche Börse AG und der SIX Swiss Exchange AG nach der Equity-Methode bilanziert.

Kassamarkt: Handelsvolumen in Einfachzählung

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2009

Mrd. €
2008

Mrd. €
Veränderung

%
Xetra 1.060,6 2.149,0 -51
Präsenzhandel1) 60,0 80,1 -25
Scoach 43,0 64,9 -34

1) Ohne Zertifikate und Optionsscheine; diese sind in der Zeile für Scoach ausgewiesen.

Die Entgeltmodelle im Kassamarkt berücksichtigen sowohl das Handelsvolumen als auch die Anzahl von Handelsaufträgen: Die Entgelte werden pro ausgeführter Order und abhängig vom Orderwert berechnet. Dabei hat der Orderwert aufgrund der Preisstruktur ein größeres Gewicht für den Gesamtumsatz des Segments.

Die Deutsche Börse geht davon aus, dass der algorithmische Handel in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung zunehmen wird. Durch technische Neuerungen und Verbesserungen schafft sie die Voraussetzungen, dass international agierende Algotrader möglichst optimale Bedingungen vorfinden. Mit dem Xetra Release 10.0, das im Juni 2009 startete, können Handelsteilnehmer über zwei neue, separate Hochgeschwindigkeitsschnittstellen Aufträge noch schneller und flexibler eingeben sowie umfassende Marktdaten, wie Ordervolumen oder beste Geld-Brief-Spanne, schneller empfangen als bisher. Außerdem wurde als Option vor allem für den professionellen algorithmischen Handel die so genannte „non-persistent"-Order eingeführt. Diese Orders sind geschwindigkeitsoptimiert: Sie werden nicht dauerhaft in den Börsensystemen gespeichert.

Am 2. November 2009 trat im Zuge dieser technischen Neuerungen ein neues Entgeltmodell für den Xetra-Handel über die Hochgeschwindigkeitsschnittstelle Enhanced Transaction Solution sowie das dazugehörige Clearing in Kraft. Es ersetzte das seit 2004 geltende Rabattmodell „Automated Trading Program" (ATP). Die gesenkten Handels- und Clearingentgelte gestalten den Handel insbesondere für geschwindigkeitssensitive Kunden attraktiver, die Funktionalitäten wie die neue Hochgeschwindigkeitsschnittstelle oder „non-persistent"-Orders nutzen. Vor allem die vermehrt eingesetzten, preissensitiven Smart Order Router (Orderleitsysteme, die eine Order automatisch an den Handelsplatz leiten, der voreingestellte Kriterien am besten erfüllt) sollen mit dem neuen Entgeltmodell erreicht werden. Im Zuge der Einführung des neuen Entgeltmodells für den Xetra-Handel senkte die Deutsche Börse das Clearingentgelt für alle Instrumente auf 0,06 € pro ausgeführter Order. Bereits zum 1. Juli 2009 hatte sie das fixe Transaktionsentgelt für das Clearing bei allen Instrumenten in einem ersten Schritt auf 0,09 € pro ausgeführter Order halbiert.

Mit „Xetra International Market" (XIM) startete die Gruppe Deutsche Börse im November 2009 ein neues Segment für den Handel von europäischen Bluechips auf Xetra. Angeschlossen ist die Verrechnung der Aufträge über die Eurex Clearing AG sowie die Abwicklung über das internationale Netzwerk der Clearstream Banking AG, Frankfurt. Xetra-Handelsteilnehmer in 18 europäischen Ländern können ihre Aufträge über die bestehende Infrastruktur in Xetra International Market einstellen und die Transaktion im jeweiligen Heimatmarkt abwickeln.

Für das XIM-Segment wurde ein separates Entgeltmodell entwickelt: Es bietet den Xetra-Teilnehmern, die in ihrer Rolle als Liquiditätsspender Orders einstellen und bestimmte Anteile am Handelsvolumen erreichen, eine Auszahlung in Höhe von 0,36 Basispunkten (entspricht 0,0036 Prozent) auf das ausgeführte Volumen. Für alle anderen ausgeführten Orders fallen Transaktionsentgelte in Höhe von 0,12 Basispunkten des Volumens an. Für das Clearing werden 0,06 Basispunkte des Volumens fällig. Damit bietet Xetra International Market unter allen Handelsplätzen in Europa das niedrigste Preisniveau sowohl für die Bereitstellung als auch für die Inanspruchnahme von Liquidität. Zudem ist XIM die einzige Handelsplattform in Europa, die im Handel und Clearing eine rein wertorientierte Bepreisung bietet, d. h. keine Mindestentgelte verlangt.

Im Jahr 2000 startete die Deutsche Börse den Handel von börsengehandelten Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) auf Xetra in einem eigenen Segment (XTF®). ETFs kombinieren die Flexibilität einer Einzelaktie mit der Risikostreuung eines Fonds. Sie bilden ganze Märkte oder Sektoren in einem Produkt ab, werden genauso liquide und effizient wie Aktien über die Börse gehandelt und sind ohne Ausgabeaufschläge zu niedrigen Transaktionskosten zu erwerben. Seit ihrem Start in Europa wachsen Zahl und verwaltetes Vermögen der ETFs kontinuierlich. Dabei ist Xetra seit Jahren der größte Handelsplatz für ETFs in Europa. Ende 2009 waren an der Deutschen Börse 547 ETFs gelistet (2008: 399 ETFs), das verwaltete Vermögen belief sich auf 120,5 Mrd. € (2008: 81,3 Mrd. €). Das XTF-Segment der Deutschen Börse steigerte seinen Handelsumsatz im Berichtsjahr um 6 Prozent auf 131,3 Mrd. € (2008: 123,5 Mrd. €) und konnte sich mit diesem Umsatz als europäischer Marktführer behaupten.

Ebenfalls ausgebaut hat die Deutsche Börse ihr Angebot bei Exchange Traded Commodities (ETCs) und Exchange Traded Notes (ETNs). ETCs bilden die Wertentwicklung von einzelnen Rohstoffen oder ganzen Rohstoffsektoren wie Energie, Agrarrohstoffe und Edelmetalle ab. ETNs sind börsengehandelte Schuldverschreibungen, die die Wertentwicklung von zugrunde liegenden Referenzindizes außerhalb des Rohstoffsektors nachbilden.

Das erfolgreichste Produkt bei den ETCs ist Xetra-Gold®. Die von der Deutsche Börse Commodities GmbH emittierte Inhaberschuldverschreibung entwickelte sich in Deutschland zum beliebtesten Anlageprodukt für Gold mit physischer Hinterlegung. Der Orderbuchumsatz von Xetra-Gold auf den Handelsplattformen der Deutschen Börse belief sich 2009 auf 1,5 Mrd. €, der Marktanteil am Orderbuchumsatz im Segment der ETCs lag bei rund einem Drittel. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2009 wuchs der Bestand von Xetra-Gold auf 36,1 Tonnen – das entspricht zum Kurs vom 31. Dezember 2009 einem Wert von rund 885,5 Mio. €. Seit März 2009 ist Xetra-Gold nach Deutschland, Luxemburg und der Schweiz auch in Österreich zum Vertrieb zugelassen.

Mit Wirkung zum 8. Januar 2010 erwarb die Deutsche Börse AG 75 Prozent plus 1 Anteil an der Tradegate Exchange GmbH mit Sitz in Berlin. Die Tradegate Exchange GmbH ist Betreiber der seit 2001 operierenden außerbörslichen Handelsplattform (Multilateral Trading Facility, MTF) Tradegate, einer konsequent auf die Bedürfnisse von Privatanlegern ausgerichteten Handelsplattform. Anfang Januar 2010 wurde der Börsenbetrieb aufgenommen: Das bisherige MTF Tradegate erhielt den Status „Regulierter Markt" im Sinne der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Directive, MiFID) und wurde zur Tradegate Exchange. Außerdem beteiligte sich die Deutsche Börse AG mit 5 Prozent an der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, einem der Market Maker an der Tradegate Exchange. Die Deutsche Börse erhielt die Option, ihren Anteil an der Tradegate AG schrittweise auf insgesamt maximal 20 Prozent aufzustocken. Mit der mehrheitlichen Beteiligung an der Tradegate Exchange GmbH erweitert die Deutsche Börse ihr Handelsangebot für Privatanleger und strebt auf Basis ihres internationalen Distributionsnetzwerks ein weiteres Wachstum der Plattform im europäischen Ausland an. Die Kosten des Segments gingen u. a. infolge des strikten Kostenmanagements um 11 Prozent auf 175,5 Mio. € zurück (2008: 198,1 Mio. €).

Trotz niedrigerer Kosten konnte das Segment Xetra den Rückgang der Umsatzerlöse im Berichtsjahr nicht kompensieren. Das EBIT des Segments verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 57 Prozent auf 94,2 Mio. € (2008: 219,4 Mio. €); die EBIT-Marge belief sich auf 38 Prozent (2008: 55 Prozent).

Segment Eurex

Wie im Kassamarkt hängt die Geschäftsentwicklung im Terminmarktsegment Eurex in erster Linie von der Handelsaktivität institutioneller Investoren und dem Eigenhandel professioneller Marktteilnehmer ab. Im Wesentlichen setzen sich die Umsatzerlöse des Segments aus Transaktionsentgelten zusammen. Diese bestehen bei Eurex aus einem kombinierten Entgelt für Handel und Clearing der Kontrakte. Hauptumsatztreiber waren, wie schon im Jahr 2008, die Aktienindexderivate mit einem Anteil von 45 Prozent an den Umsatzerlösen. Es folgten die Zinsderivate und die US-Optionen der ISE mit jeweils 19 Prozent sowie die Aktienderivate mit 5 Prozent. Unter der Position „Sonstige" (12 Prozent) werden u. a. Anbindungsentgelte und Umsatzerlöse der Tochtergesellschaften Eurex Bonds und Eurex Repo erfasst.

Die Finanzkrise prägte das Verhalten der Akteure an den Terminmärkten im Jahr 2009 maßgeblich. Die Marktteilnehmer hielten sich merklich zurück, das Handelsvolumen an den Eurex-Terminmärkten (Eurex und ISE) lag mit 2.647,4 Mio. Kontrakten um 17 Prozent unter dem des Vorjahres (2008: 3.172,7 Mio.). Entsprechend gingen die aus den Transaktionsentgelten generierten Umsatzerlöse um 20 Prozent auf 804,0 Mio. € zurück (2008: 1.010,1 Mio. €).

Die Produktgruppe mit den höchsten Handelsumsätzen blieben die europäischen Aktienindexderivate. Sie verbuchten einen Rückgang um 22 Prozent auf 797,5 Mio. Kontrakte (2008: 1.026,6 Mio.). Mit Abstand am meisten handelten die Marktteilnehmer Kontrakte auf den EURO STOXX 50 (333,4 Mio. Futures und 300,2 Mio. Optionen). Die sinkende Volatilität führte zu einer im Vergleich zum Vorjahr allgemein geringeren Handelsaktivität. Dies trifft auch für die Produktgruppe der europäischen Aktienderivate zu: Ihr Handelsvolumen ging um 12 Prozent auf 421,3 Mio. Kontrakte (2008: 479,5 Mio.) zurück. Aktienderivate werden aufgrund der deutschen Dividendensaison insbesondere im zweiten Quartal überproportional stark nachgefragt. Dies führte 2009 dazu, dass die Zahl der gehandelten Aktienderivate im Jahresverlauf ihren höchsten Stand im zweiten Quartal erreichte. Bei den Zinsderivaten führten die allgemein niedrigen Zinsen in Europa, die fehlende Aussicht auf eine Veränderung des Zinsniveaus sowie die signifikanten Zinsunterschiede bei europäischen Staatsanleihen zu einem besonders deutlichen Rückgang der Handelsvolumina. Nach 658,3 Mio. Kontrakten im Vorjahr wurden im Berichtsjahr 465,7 Mio. Kontrakte gehandelt.

Auf die 10 (bzw. 20) größten Handelsteilnehmer bei europäischen Derivaten entfielen im Berichtsjahr 32 Prozent (52 Prozent) des Kontraktvolumens. Gemessen an der Zahl der gehandelten Kontrakte hatte der größte Marktteilnehmer einen Marktanteil von 5 Prozent.

Der US-Optionsmarkt stagnierte – an der ISE blieb das Handelsvolumen 2009 mit 960,2 Mio. Kontrakten knapp unter der Grenze von 1 Mrd. Kontrakten (2008: 1.007,7 Mio.). Eurex verzeichnete im Geschäft mit US-Optionen ihrer US-Tochter ISE im Jahresverlauf einen Rückgang der Umsatzerlöse auf 153,7 Mio. € (2008: 176,6 Mio. €). Insbesondere im zweiten Halbjahr gingen Marktanteil und die durchschnittlichen Erlöse pro Kontrakt deutlich zurück. Aufgrund dieser Entwicklung wurde bei der Überprüfung der immateriellen Vermögenswerte ein Wertminderungsaufwand im Zusammenhang mit der ISE in Höhe von 415,6 Mio. € für 2009 im Jahresabschluss erfasst, der jedoch nicht zahlungswirksam ist. Zudem wird die ISE Stock Exchange LLC (Umsatzerlöse 2008: 25,7 Mio. €) nach ihrer Verschmelzung mit der Direct Edge Holdings, LLC nicht mehr voll, sondern als assoziiertes Unternehmen konsolidiert. Dementsprechend entfallen die Umsatzerlöse im Segment Eurex.

Kontraktvolumina im Terminmarkt

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2009

Mio. Kontrakte
2008

Mio. Kontrakte
Veränderung

%
Aktienindexderivate 797,5 1.026,6 -22
Aktienderivate 421,3 479,5 -12
Zinsderivate 465,7 658,3 -29
US-Optionen 960,2 1.007,7 -5
Summe1) 2.647,4 3.172,7 -17

1) Gesamtsumme weicht von der Summe der Einzelwerte ab, da sie weitere gehandelte Derivate, wie ETF-, Dividenden- und Emissionsderivate, enthält.

Bei Eurex Bonds, der internationalen Handelsplattform für Anleihen, ging der Handelsumsatz im Jahr 2009 auf 87,3 Mrd. € in Einfachzählung zurück (2008: 97,4 Mrd. €).

Die Eurex Repo-Märkte verzeichneten hingegen ein deutliches Wachstum. Das durchschnittlich ausstehende Volumen stieg 2009 um 38 Prozent auf 98,6 Mrd. € (2008: 71,2 Mrd. €, jeweils Einfachzählung). Dabei erwies sich das besicherte Geldmarktsegment Euro GC Pooling® für Marktteilnehmer als zuverlässiger Liquiditätspool. Die durchschnittlich ausstehenden Volumina beliefen sich auf den Rekordwert von 73,0 Mrd. € und waren damit um 75 Prozent höher als im Vorjahr (2008: 41,7 Mrd. €, jeweils Einfachzählung). Eurex Repo betreibt Euro GC Pooling gemeinsam mit Clearstream und erzielt Umsatzerlöse mit den Entgelten für den Handel und das Clearing der Repo-Geschäfte.

Neue Produkte geben Marktteilnehmern Impulse für Investitions-, Absicherungs- und Arbitragestrategien und können dadurch zusätzliches Handelsvolumen generieren. Beispielsweise führte Eurex im September 2009 einen Futures-Kontrakt auf italienische Staatsanleihen ein. In den ersten Monaten nach Handelsstart zeigten Handelsteilnehmer mit rund 330.000 gehandelten Kontrakten bis zum Jahresende ein reges Interesse an dem neuen Futures-Kontrakt. Das Produkt zielt darauf ab, Investoren ein angemessenes Absicherungsinstrument für alle nicht mit einem „AAA" Rating bewerteten europäischen Staatsanleihen und für weitere Zinsinstrumente (wie Swaps) anzubieten. Zudem baute Eurex das im Sommer 2008 gestartete Angebot an Dividendenderivaten aus. In diesem Produktsegment setzte Eurex 2,6 Mio. Kontrakte im Jahr 2009 um, das größte Wachstum innerhalb einer Produktgruppe.

Neben dem Ausbau des Portfolios in den bestehenden Anlageklassen erschließt Eurex stetig neue Anlageklassen für den börslichen Derivatehandel. So startete Eurex als erste europäische Börse den Handel mit Hurrikan-, Immobilien- und Rohsfoffindexderivaten. Darüber hinaus führte Eurex im Rohstoffbereich Futures und Optionen auf Gold und Silber ein und listete erstmals Agrarderivate. Seit November 2009 können Kunden der Terminbörse über ihren bestehenden Eurex-Zugang auch Stromderivate der European Energy Exchange (EEX) handeln.

Eurex konnte das weltweite Kundennetzwerk 2009 weiter ausbauen und 53 neue Teilnehmer gewinnen. Das Augenmerk beim Ausbau des Distributionsnetzwerks gilt vor allem dem asiatisch-pazifischen Raum, wo das Eurex-Geschäft stetig an Bedeutung zunimmt. So stiegen z. B. die Handelsvolumina in Asien im Berichtsjahr um 185 Prozent und die Zahl der angebundenden Teilnehmer um 22 Prozent. Um die Beziehungen zu bestehenden und potenziellen Geschäftspartnern zu stärken, eröffnete Eurex Niederlassungen in Tokio und Hongkong sowie eine neue Repräsentanz in Singapur. Eurex hatte im Oktober 2005 den Status eines Recognized Market Operator von der Monetary Authority of Singapore erhalten. Durch diesen Status ist die gesamte Eurex-Produktpalette für den Handel in Singapur zugelassen.

Darüber hinaus startete Eurex die „Membership Incentive 2009", um neue Teilnehmer zu gewinnen. Die Initiative richtete sich an alle potenziellen Eurex-Teilnehmer weltweit. Sie galt rückwirkend für neu zugelassene Teilnehmer ab 1. Januar 2009 und umfasste mehrere Maßnahmen, darunter das Erlassen von Transaktions- und Anbindungskosten für neue Teilnehmer unter bestimmten Voraussetzungen. Zudem erweiterte die Terminbörse die Laufzeit ihrer Initiative „Trader Development Program" für ausgewählte mittel- und osteuropäische Länder (CEE-Staaten). Ziel ist es, den Handel an Eurex in dieser Region zu fördern, indem für einen limitierten Zeitraum Handels- und Clearinggebühren erlassen werden. Das Anreizprogramm richtet sich an Händler in CEE-Staaten, die Eurex bislang noch nicht genutzt haben und den Eigenhandel in Eurex-Produkten aufnehmen möchten.

Die Wiener Börse AG wird ab März 2010 ihren Terminmarkt auf dem Eurex®-System betreiben und damit das bislang genutzte OMex-System ersetzen. Damit stellt Eurex den Teilnehmern des Wiener Terminmarktes ihr internationales Netzwerk zur Verfügung. Bereits seit 1999 kooperiert die Wiener Börse mit der Deutschen Börse im Kassamarkt und nutzt seitdem das elektronische Handelssystem Xetra für ihren Aktienmarkt.

Die Finanzkrise hat Defizite im Risikomanagement und bei der Transparenz der außerbörslichen (OTC-)Märkte offengelegt. Clearinghäuser leisten einen wichtigen Beitrag zur Senkung systemischer Risiken und zur Steigerung der Marktintegrität im Finanzsystem. Als erstes europäisches Clearinghaus startete Eurex Clearing deshalb im Juli 2009 Eurex Credit Clear, eine Clearinglösung für OTC gehandelte Kreditrisikoderivate (Credit Default Swaps, CDS).

Bislang konnte die Gesellschaft die Pläne für das Volumen der verrechneten CDS nicht erfüllen. Als Konsequenz wurde für Eurex-Investionen in das CDS-Clearingangebot ein Wertminderungsaufwand von 13,2 Mio. € im Jahresabschluss erfasst, der jedoch nicht zahlungswirksam ist. Der Aufwand bezieht sich auf Software in der Konzernbilanz der Deutschen Börse im Zusammenhang mit Eurex. Eurex stand zum Zeitpunkt der Lageberichtserstellung in Verhandlungen mit den Hauptakteuren im CDS-Markt über ein verändertes Governance-Modell. Der Erfolg des Angebots wird maßgeblich davon abhängen, ob man sich auf eine für beide Seiten akzeptable Ausgestaltung der Governance und der ökonomischen Parameter einigen kann.

Im November 2009 startete Eurex mit Release 12.0 eine neue Version ihrer Software. Das Release 12.0 schaffte die technologischen Grundlagen für zwei bedeutende Kooperationen: Ein transatlantischer Handels- und Clearing Link zwischen Eurex, ISE und The Options Clearing Corporation wird den Eurex-Teilnehmern nach Zustimmung der Aufsichtsbehörden Zugang zur Produktpalette der ISE gewähren. Durch einen Handels- und Clearing Link zwischen Eurex und der koreanischen Börse KRX werden Eurex-Kunden ab dem ersten Quartal 2010 KOSPI 200-Optionen handeln können. Zudem hat Eurex mit Release 12.0 die Voraussetzungen geschaffen, Risikopositionen und sich daraus ergebende Sicherheitsleistungen in Echtzeit zu berechnen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge des Segments gingen zurück. Nach dem Umstellen der Verträge für den Betrieb des Eurex-Systems auf die Deutsche Börse AG und die SIX Swiss Exchange AG wurden Umsätze mit der SIX Swiss Exchange AG im Segment Information Technology gebucht. Die aktivierten Eigenleistungen stiegen infolge der Entwicklung einer einheitlichen Handelsplattform für die Gruppe um 50 Prozent.

Die Kosten des Segments lagen aufgrund des Wertminderungsaufwands im Zusammenhang mit der ISE und Eurex Credit Clear bei 935,6 Mio. € (2008: 509,3 Mio. €). Bereinigt um den nicht zahlungswirksamen ISE-Wertminderungsaufwand beliefen sich die Kosten auf 520,0 Mio. € – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent.

Als Folge des Umsatzrückgangs und der außerordentlichen Wertminderungseffekte ging das EBIT des Segments auf -37,8 Mio. € zurück (2008: 597,5 Mio. €). Bereinigt um den ISE-Wertminderungsaufwand erzielte Eurex ein EBIT von 377,8 Mio. € und eine EBIT-Marge von 47 Prozent (2008: 59 Prozent).

Segment Clearstream

Das Verwahrgeschäft (Custody) liefert den größten Beitrag zum Ergebnis von Clearstream. Es macht rund 61 Prozent der Umsatzerlöse aus, die das Segment mit dem Handel nachgelagerten Dienstleistungen erzielt. Die Umsatzerlöse im Verwahrgeschäft werden im Wesentlichen durch den Wert der verwahrten Wertpapiere (international und inländisch) bestimmt – er definiert die Depotgebühren. Das Abwicklungsgeschäft (Settlement) zeichnete für 16 Prozent der Umsatzerlöse von Clearstream verantwortlich. Es hängt stark von der Zahl der internationalen und inländischen Abwicklungstransaktionen ab, die Clearstream über börsliche und außerbörsliche (OTC-)Handelsplätze durchführt. Die Umsatzerlöse aus der globalen Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing, GSF) – hierzu zählen die Bereiche Triparty Repo, Euro GC Pooling, Wertpapierleihe und Management von Wertpapiersicherheiten (Collateral Management) – steuerten 10 Prozent zu den Umsatzerlösen des Segments bei, sonstige Dienstleistungen wie Connectivity und Reporting 13 Prozent. Zusätzlich zu den Umsatzerlösen erzielt Clearstream Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft.

Die Umsatzerlöse aus den Geschäftsaktivitäten im Nachhandelsbereich gingen nur leicht um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück, hauptsächlich aufgrund des ungünstigen Marktumfelds nach der Finanzkrise. Hiervon waren vor allem das inländische Verwahr- und Abwicklungsgeschäft sowie die globale Wertpapierfinanzierung betroffen. Im Berichtsjahr erzielte Clearstream Umsatzerlöse in Höhe von 720,8 Mio. € (2008: 769,3 Mio. €).

1) inkl. Connectivity und Reporting

Im Verwahrgeschäft fiel der durchschnittliche Gegenwert der verwahrten Wertpapiere 2009 um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 10,3 Bio. € (2008: 10,6 Bio. €). Vor allem aufgrund des anhaltenden organischen Wachstums im internationalen Anleihegeschäft konnte Clearstream den durchschnittlichen Wert bei den verwahrten internationalen Wertpapieren um 5 Prozent auf 5,4 Bio. € steigern (2008: 5,1 Bio. €). Da sich der Wert von Fonds und strukturierten Produkten im Vergleich zum Vorjahr nur langsam erholte, ging der durchschnittliche Wert der verwahrten inländischen Wertpapiere um 10 Prozent auf 4,9 Bio. € zurück (2008: 5,5 Bio. €). Dieses Verwahrvolumen wird im Wesentlichen vom Marktwert der auf dem deutschen Kassamarkt gehandelten Aktien, Fonds und strukturierten Produkte bestimmt. Als Konsequenz dieser Entwicklungen sanken die Umsatzerlöse im Verwahrgeschäft 2009 um 4 Prozent auf 441,1 Mio. € (2008: 459,1 Mio. €).

Die Zahl der von Clearstream durchgeführten Abwicklungstransaktionen sank im Geschäftsjahr 2009 um 11 Prozent auf 102,0 Mio. (2008: 114,3 Mio.). Grund für die Abnahme der Abwicklungsvolumina ist die Zurückhaltung der Marktteilnehmer vor dem Hintergrund der globalen Finanzkrise. Ein differenzierteres Bild ergibt sich aus der separaten Betrachtung von außerbörslicher und börslicher Abwicklung. Im Vergleich zu 2008 blieb die Zahl der erfüllten OTC-Geschäfte nur leicht unter dem Vorjahresniveau von 48,2 Mio. (2008: 49,8 Mio.). Während die Zahl internationaler OTC-Transaktionen um 6 Prozent auf 23,1 Mio. anstieg (2008: 21,9 Mio.), verzeichneten die OTC-Geschäfte im inländischen Markt einen Rückgang um 10 Prozent auf 25,1 Mio. (2008: 27,9 Mio.). Demgegenüber gingen die Transaktionen im börslichen Geschäft in Summe um 17 Prozent auf 53,7 Mio. zurück (2008: 64,5 Mio.), auch hier vor allem aufgrund der schwächeren Handelsaktivität deutscher Privatanleger. Inländische börsliche Geschäfte nahmen um 18 Prozent auf 46,3 Mio. ab (2008: 56,4 Mio.), während internationale börsliche Transaktionen um 9 Prozent auf 7,4 Mio. zurückgingen (2008: 8,1 Mio.). Bedingt durch die anhaltende Marktkonsolidierung und die niedrigere Anzahl durchgeführter Transaktionen (vor allem auf externen Verbindungen) sowie verstärkt durch eine Preissenkung für die Abwicklung von deutschen Wertpapieren zum 1. Juli 2009, gingen die Umsatzerlöse 2009 im Abwicklungsgeschäft um 19 Prozent auf 114,2 Mio. € zurück (2008: 140,2 Mio. €).

In der globalen Wertpapierfinanzierung nahm das durchschnittlich ausstehende Volumen stark zu. Im zurückliegenden Geschäftsjahr betrugen die durchschnittlichen monatlichen Außenstände 483,6 Mrd. € (2008: 398,8 Mrd. €), ein Plus von 21 Prozent gegenüber den durchschnittlichen Volumina des Vorjahres. Dieses Wachstum reflektiert die zunehmende Bedeutung besicherter Finanzierungen und den anhaltenden Trend, Sicherheiten in zentralen, internationalen Liquiditätspools zu bündeln. Die Collateral Management Services haben erheblich zu den Umsatzerlösen und zum Wachstum des ausstehenden Volumens beigetragen. Zum Beispiel verzeichnete der gemeinsam mit Eurex angebotene GC Pooling-Service mit einem Tagesdurchschnitt von 73,0 Mrd. € im Berichtsjahr eine Zunahme des ausstehenden Volumens um 75 Prozent (2008: 41,7 Mrd. €). Die schwierigen Bedingungen am Finanzmarkt wirken sich allerdings auf beide Seiten aus. Strengere Vorgaben für das Risikomanagement auf Seiten der Sicherheitennehmer führten dazu, dass das Volumen im ertragsstärkeren Geschäft mit Wertpapierdarlehen zurückging. Daher gingen die Umsatzerlöse im GSF-Geschäft trotz des Volumenanstiegs beim Collateral Management um 18 Prozent auf 68,6 Mio. € zurück (2008: 83,5 Mio. €).

Die durchschnittlichen Kundenbareinlagen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent auf 6.369 Mio. € (2008: 5.677 Mio. €). Trotz erheblich höherer durchschnittlicher Barguthaben verringerten sich die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft von Clearstream um 59 Prozent auf 97,4 Mio. € (2008: 236,6 Mio. €). Dieser Rückgang ist auf das im gesamten Berichtsjahr weltweit deutlich niedrigere Niveau bei den kurzfristigen Zinsen zurückzuführen.

Kennzahlen des Segments Clearstream

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Verwahrung (Custody) 2009

Mrd. €
2008

Mrd. €
Veränderung

%
Wert der verwahrten Wertpapiere (Jahresdurchschnitt) 10.346 10.637 -3
international 5.409 5.128 5
Inland 4.937 5.509 -10
Abwicklung (Settlement) Mio. Mio. %
Wertpapiertransaktionen 102,0 114,3 -11
international 30,6 30,0 2
Inland 71,4 84,3 -15
Globale Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing) Mrd. € Mrd. € %
Monatlicher Durchschnitt 483,6 398,8 21
Durchschnittlicher täglicher Liquiditätsbestand Mio. Mio. %
Insgesamt 6.369 5.677 12
Euro 2.186 2.300 -5
US-Dollar 2.833 1.952 45
andere Währungen 1.350 1.425 -5

Um die Marktposition zu festigen, gehört es zu den Kernelementen von Clearstreams Strategie, die Zahl der angebundenen Märkte und angebotenen Produkte zu vergrößern. Im Jahr 2009 legte Clearstream den Schwerpunkt auf den asiatisch-pazifischen Raum und verstärkte die Präsenz durch die Eröffnung einer neuen Niederlassung in Singapur zum Ende des Jahres. Während des gesamten Arbeitstages werden Kunden in Asien nun in der Lage sein, über die neue, als internationaler Zentralverwahrer (ICSD) für die gesamte Region agierende Betriebsstätte Anleihe- und Aktiengeschäfte in Echtzeit-Abwicklung durchzuführen. Um dies zu erreichen, erweiterte Clearstream das Abwicklungsfenster um sieben Stunden und ermöglicht so Echtzeit-Abwicklung und Verwahrdienstleistungen (Asset Servicing) rund um die Uhr (21 von 24 Stunden). Die Niederlassung in Singapur ergänzt die bestehenden Betriebsstätten in Luxemburg, Frankfurt, London und Prag. Als erster ICSD bietet Clearstream seit 2008 gleichtägige Abwicklungsfristen für wichtige Währungen des asiatisch-pazifischen Raums an. 2009 wurde dieser Service auf die Wertpapiermärkte der Region ausgedehnt. Kunden, die Verwahrung und Abwicklung ihrer Geschäfte über Clearstream managen, profitieren von deutlichen Effizienzvorteilen in der gesamten Region.

Seit dem Jahr 2009 erweitert Clearstream Banking AG, Frankfurt, seine grenzübergreifenden Services. Das Unternehmen zielt darauf ab, seine Wettbewerbsfähigkeit für die grenzüberschreitende Abwicklung auf Basis von Interoperabilität und Partnerschaften auszubauen und europäische sowie vereinzelt auch außereuropäische Kassamärkte von den Vorteilen der grenzüberscheitenden Interoperabilität profitieren zu lassen. Clearstream startete den Ausbau seiner Services in den Märkten Schweiz, Österreich und Dänemark und wird sein Produktportfolio schrittweise auf weitere europäische Märkte ausdehnen.

Clearstream verbuchte einen nicht zahlungswirksamen Wertminderungsaufwand von 4,6 Mio. € auf die Investitionen für die Software des Systems Converter, die von Clearstream Services entwickelt wurde. Die Wertminderung beruht auf der Anpassung der Volumina, die das europäische Gemeinschaftsunternehmen von neun Zentralverwahrern vor dem Hintergrund der globalen Finanzkrise voraussichtlich verarbeiten wird, sowie einer Verzögerung bei der Umsetzung der vorgesehenen Lösung. Trotz dieser außerordentlichen Abschreibung reduzierte Clearstream die Kosten um 5 Prozent auf 506,2 Mio. € (2008: 534,7 Mio. €). Dies lag vor allem an niedrigeren umsatzabhängigen Kosten und Personalkosten, aber auch an insgesamt geringeren Abschreibungen und dem Einmaleffekt aus der Auflösung von Rückstellungen im Zusammenhang mit der Verlagerung von Geschäftsbereichen nach Prag.

Das EBIT ging um 32 Prozent auf 334,7 Mio. € zurück (2008: 489,6 Mio. €). Trotz des effizienten Kostenmanagements konnte Clearstream den Einbruch der Nettozinserträge nicht kompensieren. Folglich reduzierte sich die EBIT-Marge bezogen auf den Umsatz ohne Berücksichtigung der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft auf 46 Prozent (2008: 64 Prozent).

Segment Market Data & Analytics

Das Segment Market Data & Analytics erhebt und veredelt kapitalmarktrelevante Daten und vertreibt sie an Kunden in 154 Ländern. Kapitalmarktteilnehmer und -interessenten abonnieren die Informationen, um sie selbst zu nutzen, sie weiterzuverarbeiten oder zu verteilen. Das Segment erzielt einen Großteil seiner Umsatzerlöse durch langfristige Kundenbindungen und ist dabei weitgehend unabhängig von den Handelsvolumina und der Volatilität an den Kapitalmärkten. Entsprechend konnte Market Data & Analytics trotz der Finanzkrise und der niedrigeren Handelsaktivität an den Kassa- und Terminmärkten die positive Umsatzentwicklung der vergangenen Jahre fortsetzen und steigerte die Umsatzerlöse im Berichtsjahr um 4 Prozent auf 188,5 Mio. € (2008: 180,6 Mio. €). Zu diesem Ergebnis steuerte die US-amerikanische Finanznachrichtenagentur Market News International Inc. (MNI), die Ende 2008 von der Deutschen Börse übernommen und ab Februar 2009 im Segment Market Data & Analytics voll konsolidiert wurde, 10,0 Mio. € bei. MNI hat direkten Zugriff auf Meldungen von Behörden und supranationalen Organisationen wie der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds. Über den Zugang von MNI zu diesen Quellen erweiterte die Deutsche Börse ihr Angebot an relevanten Informationen für die Finanzmärkte in Echtzeit.

Mit 70 Prozent (2008: 71 Prozent) erzielte das Segment den größten Teil der Umsatzerlöse durch den Vertrieb von Echtzeitdaten. Bedingt durch den Kostendruck, dem viele Kunden aus dem Finanzsektor unterliegen, nahm die Zahl der Abonnenten von Datenpaketen im Berichtsjahr allerdings ab. Auch die Neuemission von strukturierten Produkten ging infolge der Finanzkrise zurück. Diese Effekte konnte das Segment durch neue Produkte, wie z. B. die Datenpakete Xetra ultra und den in Kooperation mit MNI entwickelten News-Feed CEF alpha+ macro, weitgehend kompensieren. Dieser ultraschnelle Datenstrom für handelsrelevante makroökonomische Nachrichten traf bei Algotradern auf reges Interesse. Diese können die aus den Quellen kommenden Informationen direkt in automatisierte Applikationen einspeisen und als Signal für Handelsentscheidungen nutzen. Am 20. November 2009 übernahm die Deutsche Börse mit Need to Know News einen weiteren US-Finanznachrichtenservice. Need to Know News wird seitdem konsolidiert, allerdings schlägt sich dies noch nicht nachhaltig im Ergebnis des Segments nieder.

Banken und Fondsgesellschaften dienen die Indizes der Deutschen Börse als Basiswerte (Underlyings) für Finanzinstrumente, die sie auf dem Kapitalmarkt anbieten. Mit ihnen können Emittenten Produkte für alle Marktlagen und Handelsstrategien entwickeln. Im Kontext der Finanzkrise ist die Zahl der Emissionen von innovativen und komplexen Derivaten jedoch zurückgegangen. Erst in der zweiten Jahreshälfte 2009 zog das Emissionsgeschäft von strukturierten Produkten allmählich wieder an. Dagegen profitierte Market Data & Analytics im Indexgeschäft von der wachsenden Zahl börsengehandelter Indexfonds und dem Anstieg des verwalteten Vermögens, das für die Lizenzerlöse maßgeblich ist. Das Segment tritt zudem verstärkt als externer Dienstleister für Kunden auf, indem es z. B. Indizes für die bulgarische Börse berechnet, und ist führend bei so genannten indikativen Nettoinventarwerten (iNAVs) in Europa.

Im November 2009 gaben Deutsche Börse AG und SIX Group AG bekannt, dass sie ihren Anteil an der STOXX Ltd. aufstocken und alleinige Betreiber des Schweizer Indexanbieters werden. Die Deutsche Börse AG hält nun 50 Pro-zent zuzüglich einer Aktie an STOXX Ltd. Die Transaktion wurde am 29. Dezember 2009 abgeschlossen und spiegelt sich noch nicht im Ergebnis des Segments wider.

Das Back Office-Geschäft von Market Data & Analytics hängt am stärksten von der Handelsaktivität ab. Hier konnte das Segment den Umsatzrückgang infolge der niedrigeren Handelsumsätze durch die Veredelung bestehender Produkte zum größten Teil kompensieren.

Die Kosten des Segments nahmen um 4 Prozent auf 104,7 Mio. € zu (2008: 100,7 Mio. €). Dies liegt ausschließlich an höheren Personalkosten infolge der Vollkonsolidierung von MNI.

Das EBIT belief sich insgesamt auf 105,9 Mio. € und blieb damit stabil gegenüber dem Vorjahr (2008: 106,9 Mio. €). Market Data & Analytics erzielte eine EBIT-Marge von 56 Prozent (2008: 59 Prozent).

Segment Information Technology

Das Segment Information Technology entwickelt und betreibt im Wesentlichen die Handels- und Abwicklungssysteme der Gruppe Deutsche Börse. Die aus diesem Geschäft mit anderen Segmenten innerhalb der Gruppe Deutsche Börse erzielten internen Umsatzerlöse nahmen u.a. aufgrund des gestiegenen Aufwands für die Entwicklung einer einheitlichen Plattform für die Handelssysteme der Gruppe um 4 Prozent auf 409,5 Mio. € zu (2008: 393,1 Mio. €).

Darüber hinaus betreibt das Segment Information Technology 20 weitere Handelsplätze und Börsen weltweit, darunter das System Xontro für den Präsenzhandel auf dem Parkett der Börse Frankfurt und an den Regionalbörsen in Deutschland sowie die European Energy Exchange (EEX). Die externen Umsatzerlöse des Segments stiegen im Berichtsjahr leicht um 2 Prozent auf 97,4 Mio. € (2008: 95,7 Mio. €). Die schwächere Handelsaktivität im Präsenzhandel konnte das Segment teilweise durch höhere Erlöse mit der dwpbank und Direct Edge kompensieren. Zudem wurden die Umsätze mit der SIX Swiss Exchange AG für den Betrieb des Eurex-Systems nach dem Umstellen der Verträge auf die Deutsche Börse AG und die SIX Swiss Exchange AG im Segment Information Technology erfasst. Bislang waren diese Umsätze im Segment Eurex gebucht worden.

Die Gruppe Deutsche Börse investierte im Berichtsjahr im Rahmen der Technology Roadmap der Gruppe nachhaltig in die Leistungsfähigkeit ihres Netzwerks und ihrer Systeme, um Handelsvolumina schnell und sicher zu verarbeiten. Dies ließ die Abschreibungen, Netzwerk- und Wartungskosten ansteigen, sodass die Gesamtkosten des Segments mit 403,8 Mio. € um 4 Prozent höher ausfielen als im Vorjahr (2008: 386,8 Mio. €). Schwerpunkt der Entwicklungstätigkeit war neben den neuen Versionen von Xetra (Release 10.0) und Eurex (Release 12.0) vor allem die geplante einheitliche Plattform für die Handelssysteme der Gruppe. Als erste Börse wird die ISE ihren Optionsmarkt auf das neue Handelssystem überführen, danach sollen weitere Märkte der Gruppe Deutsche Börse folgen.

Das EBIT des Segments Information Technology stieg im Berichtsjahr um 1 Prozent auf 120,1 Mio. € (2008: 119,2 Mio. €). Information Technology erzielte eine EBIT-Marge von 24 Prozent (2008: 24 Prozent).

Mit Wirkung zum 1. Januar 2010 hat die Gruppe Deutsche Börse ihre Segmentstruktur geändert und das Berichtswesen angepasst: Umsatzerlöse, Kosten und Ergebnis des Segments Information Technology werden ab dem ersten Quartal 2010 in die vier Marktsegmente Xetra, Eurex, Clearstream und Market Data & Analytics integriert und künftig in der Segmentberichterstattung nicht mehr einzeln ausgewiesen.

Entwicklung der Rentabilität

Die Konzerneigenkapital-Rentabilität verringerte sich im Berichtsjahr auf 17,9 Prozent (2008: 40,8 Prozent), vor allem aufgrund des niedrigeren Ergebnisses und des Wertminderungsaufwands im Zusammenhang mit der ISE. Ohne diesen außerordentlichen Effekt lag die Eigenkapitalrendite bei 24,9 Prozent. Die Konzerneigenkapital-Rentabilität stellt das Verhältnis des Ergebnisses nach Steuern zum Eigenkapital dar, das dem Konzern im Jahr 2009 durchschnittlich zur Verfügung stand.

Der gewichtete Kapitalkostensatz nach Steuern belief sich im Berichtsjahr auf 7,0 Prozent (2008: 7,2 Prozent). Die Eigenkapitalkosten orientieren sich am Ertrag aus einer risikofreien Alternativanlage zuzüglich einer Marktrisikoprämie und berücksichtigen das spezifische Risiko der Aktie Deutsche Börse im Vergleich zum Markt, das so genannte Beta. Die Fremdkapitalkosten stellen die Finanzierungskonditionen der kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten der Deutsche Börse AG dar.

Kapitalkosten der Deutschen Börse

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2009

%
2008

%
Risikofreier Zinsfuß1) 3,3 4,0
Marktrisikoprämie 5,5 6,1
Beta2) 1,2 1,2
Eigenkapitalkosten3) (nach Steuern) 9,8 11,2
Fremdkapitalkosten4) (vor Steuern) 5,6 5,1
Tax Shield5) 1,5 1,5
Fremdkapitalkosten (nach Steuern) 4,1 3,6
Eigenkapitalquote6) (im Jahresdurchschnitt) 51,1 46,6
Fremdkapitalquote7) (im Jahresdurchschnitt) 48,9 53,4
Gewichtete Kapitalkosten (vor Steuern) 7,7 8,0
Gewichtete Kapitalkosten (nach Steuern) 7,0 7,2

1) Durchschnittliche Rendite zehnjähriger Bundesanleihen

2) Statistisches Maß für die Schwankung des Kurses einer einzelnen Aktie im Vergleich zum Gesamtmarkt. Ein Faktor von 1,0 bedeutet, dass der Kurs der Aktie sich statistisch genau parallel zum verglichenen Gesamtmarkt entwickelt. Ein Faktor>1 zeigt eine größere Schwankung an, ein Faktor <1 eine geringere Schwankung.

3) Risikofreier Zinsfuß + (Marktrisikoprämie x Beta)

4) Zinssatz auf die von der Deutsche Börse AG begebenen kurz- und langfristigen Unternehmensanleihen

5) Bezeichnet und quantifiziert den Entlastungseffekt, der mit der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Zinszahlungen für aufgenommenes Fremdkapital verbunden ist und in die Ermittlung der Kapitalkosten einfließt

6) 1 – Fremdkapitalquote

7) (Summe langfristige Schulden + Steuerrückstellungen + Sonstige kurzfristige Rückstellungen + Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten + Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten + Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen + Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen + Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht)/(Bilanzsumme – Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG – Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft – Bardepots der Marktteilnehmer); Basis: durchschnittliche Bilanzpositionen im Geschäftsjahr

Finanzlage

Cashflow

Die Gruppe erzielte 2009 einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 801,5 Mio. € (2008: 1.278,9 Mio. €). Sowohl der unverwässerte als auch der verwässerte Cashflow je Aktie aus laufender Geschäftstätigkeit beliefen sich auf 4,31 € (2008: unverwässerter Cashflow 6,71 €, verwässerter Cashflow 6,70 € je Aktie aus laufender Geschäftstätigkeit). Der Rückgang des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit ist im Wesentlichen auf folgende Positionen zurückzuführen:

Rückgang des Jahresüberschusses auf 471,2 Mio. € (2008: 1.050,3 Mio. €)
Stichtagsbezogener Mittelabfluss von 42,6 Mio. € (2008: Mittelzufluss von 265,3 Mio. €) aufgrund der Zunahme der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte. Dies liegt im Wesentlichen am Rückgang der Forderungen aus Steuern auf 48,8 Mio. € sowie dem Anstieg der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte auf 167,1 Mio. €, davon 66,7 Mio. € als sonstige betriebliche Erträge nach der Beendigung der Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden. Der Mittelzufluss im Vorjahr ergab sich maßgeblich durch eine Abnahme der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte, in erster Linie bedingt durch einen deutlichen Rückgang der Forderungen aus dem CCP-Geschäft zum Bilanzstichtag.
Mittelabfluss von 2,3 Mio. € (2008: Mittelabfluss von 100,3 Mio. €) aufgrund der Abnahme der kurzfristigen Schulden. Der Mittelabfluss im Vorjahr war maßgeblich bedingt durch den Rückgang der Rückstellungen für das auslaufende Aktienoptionsprogramm in Höhe von 111,3 Mio. €.
Mittelzufluss von 19,3 Mio. € (2008: Mittelabfluss von 47,5 Mio. €) aufgrund der Zunahme der langfristigen Rückstellungen; diese entfallen insbesondere auf die Pensionsrückstellungen mit 14,8 Mio. €. Der Mittelabfluss aus dem Vorjahr war insbesondere auf die Abnahme der langfristigen Rückstellungen für die aktienbasierte Vergütung zurückzuführen.
Anstieg der übrigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen auf 5,9 Mio. € (2008: 3,3 Mio. €). Dies liegt vor allem an den Aufwendungen im Zusammenhang mit der Entkonsolidierung der Scoach Holding S.A. sowie an der Bewertung von Finanzinstrumenten.

Die Positionen „Abschreibung und Wertminderungsaufwand" und „Latente Ertragsteuererträge" wurden maßgeblich durch den Wertminderungsaufwand für die sonstigen immateriellen Vermögenswerte im Zusammenhang mit der ISE bzw. die daraus resultierende Steuergutschrift beeinflusst.

Aus Investitionstätigkeit flossen Mittel in Höhe von 1.082,7 Mio. € ab (2008: 939,6 Mio. €). Die Differenz zum Vorjahr liegt im Wesentlichen an der Veränderung der folgenden Positionen:

Mittelabfluss von 1.113,9 Mio. € (2008: 344,0 Mio. €) für Investitionen in langfristige Finanzinstrumente aus dem Bankgeschäft der Clearstream Banking S.A.
Mittelabfluss von 172,3 Mio. € (2008: 94,5 Mio. €) für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (Capital Expenditure, CAPEX); der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere auf Investitionen in immaterielle Vermögenswerte der STOXX Ltd. im Zusammenhang mit dem Erwerb weiterer Anteile des Schweizer Indexanbieters durch die Deutsche Börse AG am 29. Dezember 2009 zurückzuführen.
Mittelabfluss von 51,0 Mio. € im Zusammenhang mit dem Erwerb weiterer Anteile an der STOXX Ltd. sowie der Akquisition der Market News International Inc. und der Need to Know News, LLC (2008: null)
Mittelabfluss von 1,4 Mio. € durch den Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen (2008: 122,3 Mio. €)
Mittelzufluss von 165,6 Mio. € (2008: Mittelabfluss von 391,2 Mio. €) durch die Abnahme der kurzfristigen Forderungen, Wertpapiere und Verbindlichkeiten mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten aus dem Bankgeschäft der Clearstream Banking S.A.
Mittelzufluss von 88,7 Mio. € im Wesentlichen durch die Veräußerung von langfristigen Finanzinstrumenten im Rahmen des Bankgeschäfts der Clearstream Banking S.A. (2008: 19,9 Mio €).

Aus Finanzierungstätigkeit flossen Mittel in Höhe von 454,9 Mio. € ab (2008: Mittelabfluss von 943,0 Mio. €). Der negative Cashflow aus Finanzierungstätigkeit resultiert im Wesentlichen aus der Veränderung der folgenden Positionen:

Mittelabfluss von 811,2 Mio. € (2008: 1.941,7 Mio. €) aus der Rückzahlung von kurzfristigen Anleihen im Rahmen des Commercial Paper-Programms der Deutsche Börse AG
Mittelabfluss von 390,2 Mio. € (2008: 403,0 Mio. €) aufgrund der Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2008
Mittelzufluss von 715,1 Mio. € (2008: 794,4 Mio. €) aus der Emission von kurzfristigen Anleihen im Rahmen des Commercial Paper-Programms der Deutsche Börse AG
Mittelzufluss von nicht beherrschenden Gesellschaftern in Höhe von 20,4 Mio. € im Zusammenhang mit einer Einzahlung in die Rücklagen der STOXX Ltd. (2008: null)

Der Finanzmittelbestand belief sich zum Ende des Berichtsjahres auf -285,4 Mio. € (2008: 448,2 Mio. €), hauptsächlich aufgrund des oben genannten Mittelabflusses im Rahmen des Cashflows aus Investitionstätigkeit.

Der hohe operative Cashflow von 801,5 Mio. € im Berichtsjahr sichert die Liquidität der Gruppe. Der Free Cashflow, der den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nach Abzug der Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen abbildet, lag mit 629,2 Mio. € unter dem Niveau des Vorjahres (2008: 1.184,4 Mio. €), insbesondere aufgrund des niedrigeren Jahresüberschusses. Aufgrund des positiven Cashflows, ausreichender Kreditlinien sowie ihrer flexiblen Steuerungs- und Planungssysteme erwartet die Gruppe für das Geschäftsjahr 2010 wie schon in den Vorjahren keine Liquiditätsengpässe.

Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 801,5 1.278,9
Cashflow aus Investitionstätigkeit -1.082,7 -939,6
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -454,9 -943,0
Finanzmittelbestand zum 31. Dezember -285,4 448,2

Operating Leasing-Verträge

Die Gruppe nutzt außerbilanzielles Operating Leasing, in erster Linie für die Gebäude der Clearstream International S.A. in Luxemburg (Details siehe Erläuterung 44). Auch für das neue Bürogebäude in Eschborn, das die Gruppe in der zweiten Jahreshälfte 2010 beziehen wird, wurde ein Operating Leasing-Vertrag abgeschlossen.

Dividende und Aktienrückkäufe

Im Rahmen des Programms zur Optimierung der Kapitalstruktur stellt die Deutsche Börse AG den Aktionären Mittel zur Verfügung, die für den operativen Betrieb und die Weiterentwicklung des Unternehmens nicht benötigt werden. Das Programm berücksichtigt den Kapitalbedarf, der sich aus rechtlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie aus Anforderungen in Bezug auf das Kredit-Rating, das wirtschaftlich notwendige Kapital und die Liquidität des Unternehmens ableitet. Das Unternehmen strebt an, das starke „AA" Kredit-Rating der Clearstream Banking S.A. aufrechtzuerhalten, um den nachhaltigen Erfolg des in der Wertpapierverwahrung und -abwicklung tätigen Segments Clearstream sicherzustellen. Darüber hinaus verlangen die Aktivitäten der Tochtergesellschaft Eurex Clearing AG ein starkes Kreditprofil der Deutsche Börse AG.

Die Kunden erwarten, dass ihre Dienstleister über konservative Zinsdeckungs- und Verschuldungsgrade verfügen und so ihre guten Kredit-Ratings beibehalten. Die Gruppe Deutsche Börse verfolgt weiterhin das Ziel, einen Zinsdeckungsgrad (Verhältnis von EBITDA zu Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit) von mindestens 16 auf Gruppenebene zu erreichen. Für 2009 hat die Gruppe Deutsche Börse dieses Ziel leicht unterschritten. Der Zinsdeckungsgrad lag für das Gesamtjahr 2009 bei 15,8. Das Unternehmen hat bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr verschiedene Maßnahmen ergriffen, um dieser Entwicklung zu begegnen. So wirken sich die Kosteneinsparungen im Rahmen der Maßnahmen zur Erhöhung der operativen Effizienz positiv auf den Zinsdeckungsgrad aus.

Zinsdeckungsgrad der Gruppe Deutsche Börse

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Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit Emissionsvolumen 2009

Mio. €
2008

Mio. €
Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung (Mai 2003 – Mai 2008) 500 Mio. € 6,8
ISE-Zwischenfinanzierung 29,9
Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung 650 Mio. € 33,0 21,8
Hybridanleihe 550 Mio. € 20,41) 11,41)
Privatplatzierung in US$ 460 Mio. US$ 19,6 10,2
Commercial Paper 172 Mio. € (2009)/ 150 Mio. € (2008)2) 3,3 6,8
Summe Zinsaufwendungen (inkl. 50% des Hybridkupons) 76,3 86,9
EBITDA 1.206,9 1.645,5
Zinsdeckung3) 15,8 18,9

1) Es fließen nur 50 Prozent der Zinsaufwendungen für die Hybridanleihe in die Ermittlung der Zinsdeckung ein, um den angenommenen Eigenkapitalanteil der Hybridanleihe zu berücksichtigen. Die gesamten Zinsaufwendungen für die Hybridanleihe betrugen 40,9 Mio. € für 2009 bzw. 22,8 Mio. € für 2008.

2) Jahresdurchschnitt

3) EBITDA/Zinsaufwendungen aus Finanzverbindlichkeiten (enthält nur 50 Prozent der Zinsen der Hybridanleihe)

Nachdem die Gruppe Deutsche Börse seit Auflage des Programms im Jahr 2005 bis Ende 2007 insgesamt rund 2,1 Mrd. € in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden an ihre Aktionäre ausgekehrt hatte, schüttete sie 2009 eine Dividende in Höhe von 390,2 Mio. € für das Geschäftsjahr 2008 aus. Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2009 wurden seit Auflegung des Programms zur Optimierung der Kapitalstruktur somit insgesamt 3,3 Mrd. € an die Aktionäre ausgeschüttet.

Von den in den Jahren 2005 bis 2008 zurückgekauften rund 38,7 Mio. Aktien zog das Unternehmen rund 28,6 Mio. Aktien insgesamt ein. Weitere 1,0 Mio. Aktien erwarben Mitarbeiter im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms (siehe Erläuterung 45 im Konzernanhang). Die verbleibenden rund 9,1 Mio. Aktien befanden sich zum 31. Dezember 2009 im Eigenbestand des Unternehmens.

Für das Geschäftsjahr 2009 schlägt die Deutsche Börse AG der Hauptversammlung vor, eine Dividende von 2,10 € je Stückaktie zu zahlen (2008: 2,10 €). Gemäß diesem Vorschlag beträgt die Ausschüttungsquote, bereinigt um den ISE-Wertminderungsaufwand, 56 Prozent des Konzern-Jahresüberschusses (2008: 38 Prozent). Bei 185,9 Mio. ausstehenden Aktien, die zum Ende des Geschäftsjahres 2009 dividendenberechtigt waren, ergäbe sich damit eine Ausschüttungssumme von 390,5 Mio. € (2008: 390,2 Mio. €).

Finanzierung der Übernahme der ISE

Zur Langfristfinanzierung der ISE-Übernahme begab die Gruppe Deutsche Börse im April 2008 eine Senior-Benchmarkanleihe in Höhe von 500 Mio. €. Diese Anleihe wurde im Juni 2008 um 150 Mio. € aufgestockt. Im Rahmen einer Privatplatzierung in den USA wurden im Juni 2008 weitere 460 Mio. US$ emittiert. Ebenfalls im Juni 2008 emittierte die Deutsche Börse AG eine Hybridanleihe in Höhe von 550 Mio. €. Von dieser wurden 4 Mio. € im Berichtsjahr getilgt.

Kredit-Ratings

Die Deutsche Börse AG lässt ihre Kreditwürdigkeit regelmäßig von der Rating-Agentur Standard & Poor’s, die der Clearstream Banking S.A. von den Rating-Agenturen Fitch und Standard & Poor's überprüfen. Beide Rating-Agenturen bestätigten die bestehenden Kredit-Ratings der Konzerngesellschaften im Laufe des Geschäftsjahres.

Schuldverschreibungen der Deutsche Börse AG

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Typ Emissionsvolumen ISIN Laufzeit Fälligkeit Kupon p.a. Listing
Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung 650 Mio. € XS0353963225 5 Jahre April 2013 5,00% Luxemburg/Frankfurt
Schuldverschreibung SerieA 170 Mio. US$ Privatplatzierung 7 Jahre Juni 2015 5,52% nicht notiert
Schuldverschreibung Serie B 220 Mio. US$ Privatplatzierung 10 Jahre Juni 2018 5,86% nicht notiert
Schuldverschreibung Serie C 70 Mio. US$ Privatplatzierung 12 Jahre Juni 2020 5,96% nicht notiert
Hybridanleihe 550 Mio. € XS0369549570 30 Jahre1) Juni 2038 7,50%2) Luxemburg/Frankfurt

1) Vorzeitiges Kündigungsrecht nach 5 bzw. 10 Jahren sowie in jedem Jahr danach

2) Bis Juni 2013: festverzinslich 7,50 Prozent p.a.; von Juni 2013 bis Juni 2018: festverzinslich Swapmitte + 285 Basispunkte; ab Juni 2018: variable Verzinsung (Euro Interbank Offered Rate für Zwölfmonatseinlagen in Euro (EURIBOR), zuzüglich einer Marge von 3,85 Prozent p.a.)

Die Deutsche Börse AG ist per 31. Dezember 2009 eines von nur zwei im DAX gelisteten Unternehmen, die über ein „AA" Rating der Agentur Standard & Poor's verfügen.

Ratings der Deutsche Börse AG

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Langfristig Kurzfristig Letzter schriftlicher Bericht
Standard & Poor's AA A-1+ 8. Mai 2009

Ratings der Clearstream Banking S.A.

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Langfristig Kurzfristig Letzter schriftlicher Bericht
Fitch AA F1+ 18. September 2009
Standard & Poor's AA A-1+ 30. Juni 2009

Vermögenslage

Zum 31. Dezember 2009 beliefen sich die langfristigen Vermögenswerte der Gruppe Deutsche Börse auf 5.251,0 Mio. € (2008: 4.544,9 Mio. €). Hierunter stellten Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 1.987,3 Mio. € (2008: 1.977,0 Mio. €) die größte Position dar. Die Veränderung der langfristigen Vermögenswerte gegenüber dem 31. Dezember 2008 beruht maßgeblich auf dem Anstieg der langfristigen Wertpapiere aus dem Bankgeschäft, die die Gruppe Deutsche Börse als Finanzanlage hält. Deren Wert nahm auf 1.468,2 Mio. € zu (2008: 756,3 Mio. €).

Die kurzfristigen Vermögenswerte beliefen sich zum 31. Dezember 2009 auf 156.109,5 Mio. € (2008: 141.333,7 Mio. €). Veränderungen der kurzfristigen Vermögenswerte ergaben sich in erster Linie bei folgenden Faktoren:

Anstieg der Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG auf 143.178,4 Mio. € (2008: 121.684,3 Mio. €) im Rahmen ihrer Funktion als zentraler Kontrahent (CCP) für Kassa- und Terminmärkte
Anstieg der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte auf 167,1 Mio. € (2008: 60,5 Mio. €), in erster Linie bedingt durch die Beendigung einer gruppenweiten Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden
Anstieg des Kassenbestands und sonstiger Bankguthaben auf 559,7 Mio. € (2008: 482,8 Mio. €)
Rückgang der Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung auf 4.745,6 Mio. € (2008: 10.364,7 Mio. €) aufgrund geringerer Sicherheitsleistungen der Clearingmitglieder, die diese bei der Eurex Clearing AG erbringen müssen. Die Sicherheitsleistungen haben sich nach der Finanzkrise wieder reduziert.
Rückgang der Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft von Clearstream auf 7.192,4 Mio. € (2008: 8.428,0 Mio. €)

Den Vermögenswerten standen Eigenkapital in Höhe von 3.338,8 Mio. € (2008: 2.978,3 Mio. €) sowie Schulden in Höhe von 158.021,7 Mio. € gegenüber (2008: 142.900,3 Mio. €).

Folgende Faktoren bestimmten die Veränderung des Eigenkapitals gegenüber dem 31. Dezember 2008 maßgeblich:

Anstieg der angesammelten Gewinne auf 1.886,8 Mio. € (2008: 1.779,4 Mio. €)
Anstieg des Ausgleichspostens für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter auf 472,6 Mio. € (2008: 324,0 Mio. €), in erster Linie aufgrund der Anteile der Fremdgesellschafter am Eigenkapital der in der Gruppe Deutsche Börse voll konsolidierten STOXX Ltd.
Anstieg der Neubewertungsrücklage auf 125,2 Mio. € (2008: 29,3 Mio. €), in erster Linie bedingt durch den höheren Anteil der Deutsche Börse AG an der STOXX Ltd.

Die langfristigen Verbindlichkeiten gingen zurück auf 2.093,5 Mio. € (2008: 2.213,7 Mio. €), vor allem aufgrund der mit 442,0 Mio. € niedrigeren latenten Steuerschulden (2008: 600,6 Mio. €), die sich im Zuge der ISE-Wertminderung reduziert haben.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten beliefen sich auf 155.928,2 Mio. € (2008: 140.686,6 Mio. €). Wesentliche Veränderungen der kurzfristigen Verbindlichkeiten ergaben sich bei folgenden Positionen:

Anstieg der Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG auf 143.178,4 Mio. € (2008: 121.684,3 Mio. €) im Rahmen ihrer Funktion als zentraler Kontrahent (CCP) für Kassa- und Terminmärkte
Anstieg der Steuerrückstellungen auf 316,8 Mio. € (2008: 239,3 Mio. €) aufgrund von erwarteten Steuerzahlungen auf Einkommen und Ertrag aus den Vorjahren
Rückgang der Bardepots der Marktteilnehmer auf 4.741,5 Mio. € (2008: 10.220,7 Mio. €) bedingt durch niedrigere Sicherheitsleistungen der Clearingmitglieder der Eurex Clearing AG. Diese wurden nach der Finanzkrise wieder heruntergefahren.
Rückgang der Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft von Clearstream auf 7.221,0 Mio. € (2008: 7.916,3 Mio. €)
Rückgang der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten auf 284,9 Mio. € (2008: 412,1 Mio. €) aufgrund der geringeren Aufnahme von kurzfristigen Anleihen (Commercial Paper) über den Bilanzstichtag hinaus

Insgesamt investierte die Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr 172,3 Mio. € (2008: 94,5 Mio. €) in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (CAPEX) und damit 82 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Investitionen betrafen alle Segmente der Gruppe Deutsche Börse. Die größten Investitionen tätigte das Unternehmen im Berichtsjahr im Segment Market Data & Analytics im Zuge der Erhöhung der Anteile an STOXX Ltd.

Betriebskapital (Working Capital)

Das Betriebskapital ergibt sich aus der Saldierung der kurzfristigen Vermögenswerte und der kurzfristigen Schulden ohne die stichtagsbedingten Bilanzpositionen und Commercial Paper. Die kurzfristigen Vermögenswerte ohne stichtagsbedingte Positionen beliefen sich dabei auf 433,4 Mio. € (2008: 373,9 Mio. €). Da die Gruppe Deutsche Börse die Entgelte für den Großteil ihrer Dienstleistungen unmittelbar nach Monatsende einzieht, waren die in den kurzfristigen Vermögenswerten enthaltenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zu den Umsatzerlösen mit 207,4 Mio. € zum 31. Dezember 2009 (31. Dezember 2008: 210,7 Mio. €) relativ gering. Die kurzfristigen Schulden der Gruppe ohne stichtagsbedingte Positionen beliefen sich auf 687,4 Mio. € (2008: 664,1 Mio. €). Aus diesem Grund hatte die Gruppe zum Jahresende ein negatives Betriebskapital in Höhe von -254,0 Mio. € (2008: -290,2 Mio. €). Im Wesentlichen beruht diese Abnahme auf dem Anstieg der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte sowie dem Rückgang der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten. Gegenläufig wirkte sich der Anstieg der Steuerrückstellungen aus.

Stichtagsbedingte Bilanzpositionen

Die Bilanzpositionen „Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft" sowie „Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft" sind stichtagsbedingte Positionen, die im Berichtsjahr stark korreliert zwischen etwa 7 und 10 Mrd. € (2008: zwischen 8 und 12 Mrd. €) geschwankt haben. Diese Beträge stellen im Wesentlichen Kundensalden des internationalen Abwicklungsgeschäfts von Clearstream dar.

Die Bilanzposition „Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG" entsteht durch die Funktion der Eurex Clearing AG: Da sie als zentraler Kontrahent für die verschiedenen Märkte der Gruppe Deutsche Börse agiert, werden ihre Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert in der Bilanz erfasst. Die Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG sind ausführlich in den Erläuterungen 3, 18 und 42 des Konzernanhangs und im Risikobericht dargestellt. An den für das Berichtsjahr relevanten Bilanzstichtagen belief sich der Wert dieser Finanzinstrumente in Summe auf 122 bis 162 Mrd. € (2008: zwischen 60 und 122 Mrd. €).

Die an das Clearinghaus der Eurex angeschlossenen Marktteilnehmer erbringen Sicherheitsleistungen teilweise in Form von Bardepots, die täglich angepasst werden. Das Geld wird von der Eurex Clearing AG über Nacht in der Regel besichert angelegt und unter der Position „Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung" bilanziert. Der Wert der Bardepots an den für das Berichtsjahr relevanten Bilanzstichtagen variierte im Berichtsjahr zwischen 5 und 10 Mrd. € und lag damit im Rahmen der Werte des Vorjahres (2008: zwischen 2 und 11 Mrd. €). Die Sicherheitsleistungen haben sich im Jahresverlauf reduziert, da die Eurex Clearing ihre Anforderungen an die Sicherheitsleistungen der Clearingmitglieder nach der Finanzkrise auf ein normales Maß zurückgefahren hat.

Risikobericht

Das Risikomanagement ist ein elementarer Bestandteil der Führung und Kontrolle innerhalb der Gruppe Deutsche Börse. Ein wirksames und effizientes Risikomanagement ist entscheidend für die Wahrung der Interessen der Gruppe: Es trägt zum Erreichen ihrer Unternehmensziele bei und sichert ihren Fortbestand. Die Gruppe hat daher ein konzernweites Risikomanagementsystem etabliert, das Funktionen, Prozesse und Verantwortlichkeiten umfasst und das für alle Mitarbeiter und organisatorischen Einheiten der Gruppe Deutsche Börse verbindlich ist. Das Risikomanagementsystem der Gruppe Deutsche Börse zielt – wie in der „Group Risk Management Policy" festgelegt – darauf ab, alle potenziellen Verluste und Störungen rechtzeitig zu erkennen, zentral zu erfassen, zu bewerten (d. h. so weit wie möglich finanziell zu quantifizieren), unter Einschluss geeigneter Empfehlungen an den Vorstand zu berichten und zu kontrollieren.

Organisation des Risikomanagements

Der Vorstand der Deutsche Börse AG ist für das gruppenweite Risikomanagement verantwortlich. Das Risikomanagement der Gruppe ist dezentral organisiert. Die Marktbereiche sind für die Identifizierung von Risiken verantwortlich und melden diese zeitnah an Group Risk Management, einen zentralen Funktionsbereich mit gruppenweiten Kompetenzen. Group Risk Management bewertet alle bestehenden und neuen Risiken und berichtet monatlich sowie ggf. ad hoc an den Vorstand. Darüber hinaus berichtet Group Risk Management regelmäßig an den Finanz- und Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der Deutsche Börse AG. Der Gesamtaufsichtsrat wird über die Inhalte dieser Berichterstattung schriftlich informiert. Das Risikocontrolling übernehmen die Marktbereiche – es ist also dort angesiedelt, wo die Risiken auftreten.

Internal Auditing stellt durch unabhängige Prüfungen sicher, dass die Risikocontrolling- und Risikomanagementfunktionen angemessen sind. Die Ergebnisse dieser Prüfungen fließen ebenfalls in das Risikomanagementsystem ein.

Internes Kontrollsystem

Der Vorstand hat ein internes Kontrollsystem für die Gruppe Deutsche Börse eingerichtet, das die wirksame und wirtschaftliche Geschäftstätigkeit des Unternehmens sicherstellen, Vermögensschädigungen verhindern bzw. aufdecken und somit das gesamte Geschäftsvermögen schützen soll. Das interne Kontrollsystem ist integraler Bestandteil des Risikomanagementsystems zur Steuerung von Risiken. Es wird kontinuierlich weiterentwickelt und angepasst, sobald sich Rahmenbedingungen ändern. Das interne Kontrollsystem der Gruppe Deutsche Börse umfasst sowohl prozessintegrierte als auch prozessunabhängige Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen.

Im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess der Gruppe Deutsche Börse dient das interne Kontrollsystem vor allem dazu, eine ordnungsgemäße Buchführung und Rechnungslegung sicherzustellen, um die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Jahres- und Konzernabschluss der Gruppe Deutsche Börse und ihrer Tochtergesellschaften richtig und vollständig darzustellen.

Die Rechnungslegung der Deutsche Börse AG sowie der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften übernehmen im Wesentlichen der Zentralbereich „Financial Accounting and Controlling" (FLA&C) bzw. die entsprechenden Bereiche der einzelnen ausländischen Tochtergesellschaften. Der FA&C-Bereichsleiter der Deutsche Börse AG ist für den Rechnungslegungsprozess der gesamten Gruppe Deutsche Börse sowie für die Wirksamkeit der prozessintegrierten Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen verantwortlich. Er stellt sicher, dass Risiken im Rechnungslegungsprozess frühzeitig erkannt und adäquate Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen zeitnah umgesetzt werden. Hierzu dienen im Wesentlichen folgende Maßnahmen:

Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen für die einzelnen Prozesse im Rechnungswesen, einschließlich der Erstellung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses, sind in einer speziell für diesen Zweck angelegten FA&C-Datenbank niedergelegt.
Bilanzierungshandbücher nach IFRS und HGB gewährleisten einen gruppenweit einheitlichen Bilanzierungsprozess.
Zur Sicherstellung einer konzernweit einheitlichen Kontierung dient eine entsprechende Richtlinie.

Die Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen werden regelmäßig in Bezug auf ihre Aktualität überprüft. Prozesse mit einer hohen Risikoklassifizierung werden darüber hinaus einer besonderen Kontrolle unterzogen. Auch die Bilanzierungshandbücher und die Kontierungsrichtlinie unterliegen einem fortlaufenden Aktualisierungsprozess. Alle Mitarbeiter des Bereichs können auf die FA&C–Datenbank sowie die Bilanzierungs- und Kontierungsrichtlinien zugreifen, um sich so über die aktuellen Regelungen zu informieren.

Ein weiterer wesentlicher Baustein des internen Kontrollsystems innerhalb des Bereichs FA&C ist das Prinzip der Funktionstrennung – Aufgaben und Kompetenzen sind organisatorisch eindeutig zugeordnet und klar voneinander abgegrenzt. Unvereinbare Tätigkeiten, wie die Änderung von Stammdaten einerseits und die Anweisung von Zahlungen andererseits, werden klar voneinander getrennt. Dieser Funktionstrennung wird u. a. dadurch Rechnung getragen, dass eine unabhängige Kontrollstelle den Mitarbeitern Zugriffsrechte auf die Buchhaltungssysteme zuweist und diese mittels einer so genannten Inkompatibilitätsmatrix fortlaufend überwacht.

Eine zusätzliche Kontrollmaßnahme ist das Vieraugenprinzip. Alle Geschäftsvorfälle werden auf Grundlage des Kontenplans und der Kontierungsrichtlinie im Hauptbuch bzw. in den jeweiligen Nebenbüchern erfasst. Die Abschlussbuchungen und die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgen grundsätzlich nach dem Vieraugenprinzip.

Alle wesentlichen Tochterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse verfügen über das gleiche Hauptbuch. Die nicht in diesem Konsolidierungssystem geführten Gesellschaften werden mittels so genannter Upload Files in das System übertragen, um den Konzernabschluss erstellen zu können. Dieser wird mit der Konsolidierungssoftware SAP EC-CS erstellt; die Konsolidierungsschritte erfolgen damit systemgestützt. Für die Schulden-, Aufwands- und Ertragskonsolidierung werden die Geschäftsvorfälle jeweils unter Angabe der Partnergesellschaft auf gesonderten Konten erfasst. Differenzen aus der Schulden- sowie der Aufwands- und Ertragskonsolidierung werden zentral ausgewertet und zur Klärung an die Buchhaltungsabteilungen der jeweiligen Gesellschaften weitergeleitet.

Internal Auditing führt risikoorientierte und prozessunabhängige Kontrollmaßnahmen durch, um die Wirksamkeit und Angemessenheit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems zu überprüfen.

Der Vorstand und der vom Aufsichtsrat eingerichtete Finanz- und Prüfungsausschuss werden regelmäßig über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess unterrichtet. Allerdings bietet auch ein angemessenes und funktionsfähig eingerichtetes internes Kontrollsystem lediglich eine hinreichende, aber keine absolute Sicherheit für die Erfüllung der eingangs dargestellten Ziele.

Instrumente der Risikosteuerung

Die Gruppe Deutsche Börse widmet der Risikominderung besondere Aufmerksamkeit und stellt sicher, dass geeignete Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung und Übertragung von Risiken bzw. zur bewussten Risikoübernahme getroffen werden.

Die Gruppe Deutsche Börse verfolgt im gesamten Unternehmen einen standardisierten Ansatz zur Messung und Berichterstattung aller Risiken: den „Value at Risk" (VaR). Der VaR ermöglicht, die allgemeine Risikobereitschaft umfassend darzustellen, und erleichtert die Priorisierung der Risikomaßnahmen. Er quantifiziert bestehende und potenzielle Risiken und stellt zum angegebenen Konfidenzniveau die Obergrenze der kumulierten Verluste dar, die der Gruppe Deutsche Börse entstehen können, wenn bestimmte Verlustereignisse innerhalb eines festgelegten Zeitraums eintreten.

Die Gruppe Deutsche Börse berechnet einen Management-VaR für die Gruppe und ihre wichtigsten Einzelgesellschaften sowie darüber hinaus einen regulatorischen VaR für die Unternehmen des Clearstream-Teilkonzerns. Der Management-VaR unterstellt einen Haltezeitraum von einem Jahr und ein Konfidenzniveau von 99 Prozent. Bezogen auf die beispielhafte Darstellung in der folgenden Grafik bedeutet dies, dass der kumulierte Verlust innerhalb des nächsten Jahres mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent unter 2,5 Mio. € liegen wird. Im Umkehrschluss kann folglich mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 Prozent innerhalb des nächsten Jahres ein durch ein oder mehrere Ereignisse induzierter Verlust eintreten, der 2,5 Mio. € erreichen oder überschreiten könnte. Zusätzlich zum Management-VaR mit einem Konfidenzniveau von 99 Prozent wird zur Feststellung der regulatorischen Eigenkapitalanforderungen aus den so genannten „Basel II"-Regeln (gemäß den europäisch harmonisierten nationalen Vorgaben für Luxemburg und Deutschland) für die Unternehmen des Clearstream-Teilkonzerns der regulatorische VaR mit einem Konfidenzniveau von 99,9 Prozent ermittelt.

Der VaR wird generell in drei Schritten ermittelt:

1. Bestimmung der Verlustverteilung für jedes einzelne Risiko: Auf Basis historischer Daten (beispielsweise Marktdaten, bisherige Ausfälle, geltend gemachte Ansprüche oder Betriebsunterbrechungen) oder anhand von Risikoszenarien wird für jedes einzelne Risiko eine Verlustverteilung ermittelt. Diese Verteilung kann z. B. eine Lognormalverteilung (wird häufig für das Risiko von Fehlverarbeitungen verwendet) sein oder eine Bernoulli-Verteilung (wird z. B. zur Simulation von Kontrahentenausfällen im Kreditrisiko verwendet).
2. Simulation der Verluste anhand der Monte-Carlo-Methode: Mit einer Monte-Carlo-Simulation werden zeitgleich die möglichen Ausprägungen aller zufälligen Verlustverteilungen mehrfach durchgespielt, um eine stabile VaR-Berechnung zu erreichen. Das Ergebnis ist eine Verteilung der möglichen Gesamtverluste.
3. Berechnung des VaR auf Basis der Monte-Carlo-Simulation: Die Verluste der Monte-Carlo-Simulation werden nach ihrer Größe in absteigender Reihenfolge sortiert. Bei z. B. 100 Simulationen und einem Konfidenzniveau von 99 Prozent entspricht der zweitgrößte Verlust der VaR-Schätzung.

Um festzustellen, ob die Gruppe Deutsche Börse das Risiko eines potenziellen Verlusts tragen kann, wird der Management-VaR der jeweils aktuellen EBIT-Vorhersage gegenübergestellt. Zum 31. Dezember 2009 sowie im gesamten Berichtsjahr war der Management-VaR der Gruppe kleiner als das zum jeweiligen Zeitpunkt prognostizierte EBIT.

In Ergänzung zu den beschriebenen VaR-Berechnungen führt die Gruppe Stresstestberechnungen für das Kreditrisiko durch, mit denen sie die Risikotragfähigkeit der Gruppe sowie der einzelnen Tochtergesellschaften fortlaufend überprüft.

Strukturierung und Bewertung der Risiken

Die Gruppe Deutsche Börse hat eine eigene Risikosystematik entwickelt und unterscheidet operationelle, finanzwirtschaftliche, Geschäfts- und Projektrisiken.

Operationelle Risiken

Operationelle Risiken umfassen mögliche Verluste aus unzureichenden oder fehlerhaften Systemen und internen Prozessen, aus menschlichem oder technischem Versagen, aus unzureichenden oder fehlerhaften externen Prozessen und aus Schäden an materiellen Gütern sowie aus rechtlichen Risiken und Risiken der Geschäftspraxis. Die wesentlichen operativen Risiken liegen für die Gruppe Deutsche Börse in einer Störung der Bereitstellung ihrer Kernprodukte, z. B. der Kassa- bzw. Terminmarkt-Handelssysteme Xetra und Eurex sowie der Clearing- und Abwicklungssysteme CCP, CASCADE und Creation.

Operationelle Risiken, die die Gruppe Deutsche Börse nicht selbst tragen will und die zu einem angemessenen Preis versicherbar sind, werden durch den Abschluss von Versicherungsverträgen übertragen. Alle Verträge werden zentral koordiniert, womit sichergestellt ist, dass für die gesamte Gruppe Deutsche Börse jederzeit ein einheitlicher Versicherungsschutz mit einem günstigen Risiko/Kosten-Nutzen-Verhältnis besteht. Die risikorelevanten Verträge des Versicherungsportfolios werden einzeln überprüft und vom Finanzvorstand der Deutsche Börse AG genehmigt.

(a) Verfügbarkeitsrisiko:

Das Verfügbarkeitsrisiko ergibt sich dadurch, dass Betriebsmittel, die für das Leistungsangebot der Gruppe Deutsche Börse unabdingbar sind, ausfallen könnten, sodass Dienstleistungen nicht oder nur mit Verzögerung erbracht werden. Dieses Risiko stellt für die Gruppe Deutsche Börse das größte operationelle Risiko dar. Zu den Auslösern zählen u. a. der Ausfall von Hard- und Software, Bedien- und Sicherheitsfehler sowie Beschädigungen an den Rechenzentren.

Die Gruppe Deutsche Börse begegnet dem Verfügbarkeitsrisiko insbesondere durch umfangreiche Aktivitäten auf dem Gebiet des Business Continuity Management (BCM). Das BCM umfasst sämtliche Abläufe, die den fortlaufenden Betrieb auch im Krisenfall sicherstellen, und verringert somit das Verfügbarkeitsrisiko erheblich. Dazu zählen Vorkehrungen für alle wesentlichen Ressourcen (Systeme, Räumlichkeiten, Mitarbeiter, Lieferanten/Dienstleister), einschließlich der redundanten Auslegung aller kritischen IT-Systeme und der technischen Infrastruktur sowie Notfallarbeitsplätze für Mitarbeiter in Kernfunktionen in allen wichtigen operativen Zentren.

Diese BCM-Vorkehrungen werden regelmäßig in den folgenden drei Dimensionen überprüft (siehe auch die Grafik unten):

Operative Wirksamkeit: Prüfen, dass die Vorkehrungen technisch funktionsfähig sind
Durchführbarkeit: Sicherstellen, dass die Mitarbeiter mit der Durchführung der Pläne und Abläufe vertraut sind und über entsprechende Kenntnisse verfügen
Wiederherstellungszeit: Bestätigen, dass die Pläne und Abläufe innerhalb der vorgegebenen Wiederherstellungszeit ausgeführt werden können

Die Serviceverfügbarkeit der Kernprodukte der Gruppe Deutsche Börse lag im Jahr 2009 erneut auf einem hohen Niveau und wurde den hohen Anforderungen an ihre Verlässlichkeit gerecht. Im Berichtsjahr sind keine signifikanten Verluste entstanden.

(b) Fehlverarbeitungen:

Die Kategorie der Fehlverarbeitungen umfasst Risiken, die entstehen können, wenn eine Dienstleistung für Kunden der Gruppe Deutsche Börse mangelhaft erbracht wird, z. B. aufgrund von Produkt- und Prozessmängeln oder fehlerhaft durchgeführten Prozessen und manuellen Fehlern. Trotz aller Automatisierungen und Bemühungen, ein so genanntes Straight-through Processing zu erreichen, sind weiterhin manuelle Arbeiten notwendig. Daher ist die Gruppe Deutsche Börse in bestimmten Geschäftssegmenten, z. B. im Verwahrgeschäft, weiterhin dem Risiko ausgesetzt, dass Aufträge von Kunden fehlerhaft bearbeitet werden. Außerdem muss in speziellen Fällen per Hand in die Markt- und Systemsteuerung eingegriffen werden.

Auch im Berichtsjahr wurden nachhaltige Verbesserungen erreicht, um das Risiko von Fehlverarbeitungen zu vermindern, und zwar entweder durch Reduktion oder durch bessere Absicherung der notwendigen manuellen Eingriffe, z. B. durch vermehrte Anwendung des Vieraugenprinzips. Schadensfälle aufgrund von Fehlverarbeitungen treten häufiger auf als Schadensfälle aufgrund einer Nichtverfügbarkeit von Betriebsmitteln. Nennenswerte Verluste durch Fehlverarbeitungen sind 2009 nicht entstanden.

(c) Schäden an materiellen Gütern:

In diese Kategorie fallen Risiken infolge von Unfällen oder Naturkatastrophen sowie Terrorismus und Sabotage. Im Jahr 2009 sind keine signifikanten Verluste durch Beschädigungen von materiellen Gütern entstanden.

(d) Rechtliche Risiken und Risiken der Geschäftspraxis:

Rechtliche Risiken umfassen Verluste, die sich daraus ergeben, dass neue oder bestehende Gesetze nicht eingehalten oder nicht angemessen beachtet werden, Verluste aus unzulänglichen Vertragsbedingungen oder aus Rechtsprechungen, die im Rahmen der üblichen Geschäftspraxis unzureichend berücksichtigt werden, sowie Verluste aufgrund von Betrug. Risiken der Geschäftspraxis umfassen z. B. Verluste infolge von Geldwäsche sowie von Verstößen gegen wettbewerbsrechtliche Bestimmungen oder gegen das Bankgeheimnis. Die Gruppe Deutsche Börse hat die Funktion Group Compliance eingerichtet, die die Aufgabe hat, die Gruppe vor möglichen Schäden aus Verstößen gegen geltende Gesetze, Verordnungen oder Standards guter Unternehmensführung zu schützen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf den folgenden Themen liegt:

Verhinderung von Geldwäsche und der Finanzierung terroristischer Aktivitäten
Einhalten des Berufs- und Bankgeheimnisses
Verhinderung von Insidergeschäften
Verhinderung von Marktmanipulation
Verhinderung von betrügerischen Handlungen
Verhinderung von Interessenkonflikten und Korruption
Datenschutz

Im Berichtsjahr sind keine nennenswerten Verluste durch rechtliche Risiken oder Risiken der Geschäftspraxis entstanden.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Finanzwirtschaftliche Risiken treten in der Gruppe Deutsche Börse vor allem als Kreditrisiko in den Unternehmen des Clearstream-Teilkonzerns und der Eurex Clearing AG auf. Darüber hinaus sind die Geldanlagen und Forderungen der Gruppe mit einem Kreditrisiko behaftet. In sehr geringem Umfang bestehen zudem Marktpreisrisiken aus Geldanlagen sowie Liquiditätsrisiken.

Das Risiko aus den oben genannten Risikoformen wird durch effektive Kontrollmaßnahmen begrenzt.

(a) Kreditrisiko:

Ein Kreditrisiko besteht darin, dass ein Kontrahent ausfällt und in der Folge seine Verbindlichkeiten gegenüber der Gruppe Deutsche Börse nicht oder nicht vollständig erfüllt.

Die Gesellschaften des Clearstream-Teilkonzerns vergeben an ihre Kunden Kredite oder vermitteln Wertpapierleihegeschäfte. Dieses Kreditgeschäft ist jedoch nicht mit dem anderer Kreditinstitute zu vergleichen. Zum einen werden die Kredite ausschließlich sehr kurzfristig vergeben; zum anderen werden sie nur zum Zwecke der Erhöhung der Effizienz in der Wertpapierabwicklung sowie weit überwiegend besichert und an Kunden mit sehr guter Bonität vergeben. Darüber hinaus sind eingeräumte Kreditlinien jederzeit widerrufbar.

Der Clearstream-Teilkonzern ist ferner dem Ausfallrisiko im Rahmen des strategischen Wertpapierleihegeschäfts (ASLplus) ausgesetzt. Als Entleiher sind nur ausgewählte Banken zugelassen. Alle Leihetransaktionen sind vollständig besichert. Zur Besicherung sind ausschließlich ausgewählte Bonds zugelassen. Als Mindestrating für diese Emissionen gilt A+. Für Emittenten kurzlaufender Wertpapiere ohne Emissionsrating gilt ein Mindestrating von A-1.

Vor Aufnahme der Geschäftsbeziehung wird die Bonität potenzieller Kunden bewertet. Die Gesellschaften des Clearstream-Teilkonzerns legen sowohl auf Basis einer regelmäßigen Bonitätsprüfung als auch im Rahmen anlassbezogener Ad-hoc-Analysen kundenspezifische Kreditlinien fest.

Die Eurex Clearing AG schließt gemäß ihren Clearingbedingungen nur mit ihren Clearingmitgliedern Geschäfte ab. Das Clearing bezieht sich auf Wertpapiere, Rechte, Derivate und Emissionsberechtigungen, die an der Eurex Deutschland und der Eurex Zürich („Eurex-Börsen"), der Eurex Bonds, der Eurex Repo, der Frankfurter Wertpapierbörse, der Irish Stock Exchange sowie der European Energy Exchange gehandelt werden und bei denen die Eurex Clearing AG als zentraler Kontrahent in die angebahnten Geschäfte eintritt. Daneben kann die Eurex Clearing AG als zentraler Kontrahent für außerbörslich abgeschlossene Geschäfte in den oben angegebenen Finanzinstrumenten eintreten, soweit die diesbezüglichen Geschäfte inhaltlich den Geschäften an den oben erwähnten Märkten entsprechen und die Clearingmitglieder sich für börsliches Clearing ihrer außerbörslichen Geschäfte entscheiden. Darüber hinaus erbringt die Eurex Clearing AG für ihre Clearingmitglieder Clearingdienstleistungen für die an einzelnen Märkten abgeschlossenen Geschäfte. Dies geschieht im Zusammenwirken mit einem anderen Clearinghaus (Link-Clearinghaus) und auf Basis einer gesonderten Vereinbarung (Clearinglink-Vereinbarung).

Zur Absicherung des Risikos der Eurex Clearing AG, dass ein Clearingmitglied ausfällt, verpflichten sich die Clearingmitglieder gemäß den Clearingbedingungen in ihrer Fassung vom 4. Dezember 2009 zu täglichen – und darüber hinaus auch untertägigen – Sicherheitsleistungen in Geld oder Wertpapieren (Margins) in einer von der Eurex Clearing AG festgelegten Höhe. Die Margins werden für Eigenkonten der Clearingmitglieder und Konten ihrer Kunden getrennt berechnet.

Der während des Tages aus Wertveränderungen der Finanzinstrumente entstandene Gewinn oder Verlust wird dabei zwischen den Kontrahenten entweder in Geld ausgeglichen (Variation Margin) oder vom Verkäufer als Sicherheitsleistung aufgrund des veränderten Gegenwertes der Position bei der Eurex Clearing AG hinterlegt (Premium Margin). Im Falle von Anleihen-, Repo- oder Aktiengeschäften wird die Margin entweder vom Käufer oder vom Verkäufer erhoben (Current Liquidating Margin) – je nachdem, wie sich der Kaufpreis gegenüber dem aktuellen Wert der Finanzinstrumente verhält. Über diesen Ausgleich von Gewinnen und Verlusten hinaus soll das Risiko der höchstmöglichen Glattstellungskosten eines Kontos bis zum nächsten Börsentag abgesichert werden, und zwar unter der Annahme der ungünstigsten möglichen Wertentwicklung der im Konto enthaltenen Positionen (Additional Margin). Die Methode zur Berechnung der Additional Margin wird als „Risk-based Margining" bezeichnet und stellt im Wesentlichen einen VaR-Ansatz dar. Die maximalen Glattstellungskosten werden zunächst für jedes Produkt einzeln ermittelt. Anschließend werden gegenläufige Positionen des gleichen Risikomusters verrechnet, wenn über längere Zeiträume eine hohe Korrelation zwischen ihnen bestand. Das angestrebte Konfidenzniveau für die Additional Margin beträgt mindestens 99 Prozent. Die Eurex Clearing AG entwickelt ihre Risikomethoden fortlaufend weiter.

Das von der Eurex Clearing AG betriebene System sichert auch die Erfüllung von unmittelbar zwischen zwei Parteien abgeschlossenen und bilateral ausgehandelten Geschäften, insbesondere von außerbörslichen Derivategeschäften wie Credit Default Swaps. Bei diesem so genannten Kreditclearing berücksichtigen die Sicherungsmechanismen die spezifischen Risiken der Credit Default Swaps durch spezifische Marginkomponenten für Sicherungsgeber und -nehmer. Zur Teilnahme am Kreditclearing ist eine eigene Clearinglizenz erforderlich.

Über die Entrichtung von Margins hinaus muss jedes Clearingmitglied abhängig von seinem individuellen Risiko Beiträge in einen Clearingfonds einzahlen. Dieser haftet solidarisch für die finanziellen Folgen eines Verzugs oder Ausfalls von Clearingmitgliedern. Für das Kreditclearing hat die Eurex Clearing AG einen separaten Clearingfonds eingerichtet. Ferner muss jedes Clearingmitglied ein haftendes Eigenkapital mindestens in der von der Eurex Clearing AG risikoabhängig festgelegten Höhe nachweisen. Regelmäßige Stresstests stellen sicher, dass die Höhe der Margins und des Clearingfonds risikoadäquat ist.

Für den Fall, dass ein Clearingmitglied seinen Verpflichtungen gegenüber der Eurex Clearing AG nicht nachkommt, können die offenen Positionen und Geschäfte des betreffenden Clearingmitglieds saldiert und risikotechnisch durch das Eingehen entsprechender Gegengeschäfte geschlossen oder bar abgerechnet werden. Für die Deckung eines eventuell anfallenden offenen Betrags, der sich bei einer solchen Glattstellung bzw. Barabrechnung ergeben könnte, sowie für Kosten im Zusammenhang mit der Glattstellung oder Barabrechnung würde zunächst die vom betreffenden Clearingmitglied erbrachte Sicherheitsleistung sowie nachfolgend der von ihm geleistete Beitrag zum Clearingfonds zur Deckung herangezogen. Eine danach eventuell verbleibende Unterdeckung würde zunächst durch die Gewinnrücklage der Eurex Clearing AG und dann durch die anteilige Inanspruchnahme der von allen anderen Clearingmitgliedern in den Clearingfonds eingezahlten Beiträge (inklusive möglicher künftiger Beiträge) abgesichert. Schließlich würden verbleibende Fehlbeträge durch Patronatserklärungen der Deutsche Börse AG und der SIX Swiss Exchange AG gedeckt. In diesen Erklärungen haben sich die Deutsche Börse AG und die SIX Swiss Exchange AG gegenüber der Eurex Clearing AG verpflichtet, die Eurex Clearing AG mit den finanziellen Mitteln zur Deckung der Fehlbeträge auszustatten, die aus einem Verzug oder Ausfall eines Clearingmitglieds über die oben erwähnten Verteidigungslinien hinausgehen. Die Verpflichtung gilt anteilig – Deutsche Börse AG zu 85 Prozent und SIX Swiss Exchange AG zu 15 Prozent – und bis zu einem Maximalbetrag von insgesamt 700 Mio. €.

Weitere Kreditrisiken entstehen bei der Anlage von Geldern der Deutsche Börse AG und ihrer Tochterunternehmen. Die Gruppe Deutsche Börse reduziert dieses Risiko, indem sie Anlagen auf mehrere Kontrahenten mit ausschließlich hoher Bonität verteilt, Anlagegrenzen für jeden Kontrahenten definiert und überwiegend kurzfristig sowie, wenn möglich, besichert anlegt. Die Gruppe Deutsche Börse legt Höchstgrenzen für die Anlage auf Basis einer regelmäßigen Bonitätsprüfung sowie im Rahmen anlassbezogener Ad-hoc-Analysen fest.

(b) Marktpreisrisiko:

Marktpreisrisiken können als Zins- oder Währungsrisiken bei der Anlage oder Aufnahme von Geldern durch Zins- und Währungsschwankungen sowie durch Unternehmenstransaktionen entstehen. Zins- und Währungsrisiken wurden 2009 überwiegend durch Swapgeschäfte abgesichert. Dabei werden künftige Zahlungsströme, die aufgrund von

Marktpreisrisiken unsicher sind, gegen in der Höhe garantierte Zahlungsströme getauscht. Die Wirksamkeit dieser Absicherung wird durch eine laufende Überprüfung gewährleistet.

Weitere Marktpreisrisiken können in Form von Aktienkursrisiken aus der Anlage in einen aktienindexbasierten börsengehandelten Fonds sowie im Rahmen der so genannten Contractual Trust Arrangements (insolvenzgesichertes Fondsvermögen zur Rückdeckung bestehender Versorgungspläne der Gruppe Deutsche Börse) entstehen.

(c) Liquiditätsrisiko:

Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass nicht genügend Liquidität für die Erfüllung der täglichen Zahlungsverpflichtungen vorhanden sein könnte oder im Falle von Liquiditätsengpässen erhöhte Refinanzierungskosten anfallen könnten.

Die Abteilung Group Treasury überwacht die tägliche und untertägige Liquidität für die Gruppe und ihre Einzelgesellschaften (mit Ausnahme des Clearstream-Teilkonzerns, für den die Abteilung Clearstream Treasury zuständig ist) und steuert sie mit Hilfe eines Limitsystems. Zur Absicherung gegen extreme Situationen stehen umfangreiche Kreditlinien zur Verfügung. Im Jahr 2009 wurden diese signifikant erhöht – Details hierzu finden sich in Erläuterung 42 des Konzernanhangs. Darüber hinaus betreibt die Gruppe operationelles und strategisches Liquiditätsmanagement. Während operativ sichergestellt wird, dass die erwarteten Zahlungsausgänge der kommenden drei Monate gedeckt sind, ist das strategische Liquiditätsmanagement auf die längerfristige Planung und Sicherstellung der Liquidität sowie die Finanzierung von Projekten und Investitionen ausgerichtet.

Für die Eurex Clearing AG bestehen aufgrund ihrer Eigenschaft als zentraler Kontrahent strenge interne Liquiditätsvorgaben. Die Anlagepolitik ist entsprechend konservativ. Regelmäßige Analysen stellen die Angemessenheit dieser Liquiditätsvorgaben sicher.

Clearstream Treasury gewährleistet die Liquidität des Clearstream-Teilkonzerns. Die Anlagestrategie ist liquiditätsgetrieben und zielt darauf ab, die Kundeneinlagen jederzeit zurückzahlen zu können. Die zur Steuerung verwendeten Liquiditätslimits gehen über regulatorische Anforderungen hinaus. Zur zusätzlichen Absicherung stehen umfangreiche weitere Finanzierungsformen zur Verfügung. Für den Clearstream-Teilkonzern werden regelmäßig Szenariobetrachtungen vorgenommen, um zu überprüfen, ob die Finanzierungsmittel auch in extremen Situationen ausreichen.

Im Berichtsjahr besaßen die Gruppe Deutsche Börse, der Clearstream-Teilkonzern sowie alle Einzelgesellschaften stets ausreichend Liquidität.

(d) Regulatorische Anforderungen:

Das Risiko aus regulatorischen Anforderungen umfasst Verluste, die daraus entstehen könnten, dass regulatorische Kennzahlen nicht eingehalten werden.

Die Unternehmen des Clearstream-Teilkonzerns und die Eurex Clearing AG erfüllen die regulatorischen Eigenkapitalanforderungen aus Basel II. Nach der Genehmigung durch die luxemburgische Aufsichtsbehörde CSSF (Commission de Surveillance du Secteur Financier) wenden die Unternehmen des Clearstream-Teilkonzerns seit dem 1. Januar 2008 den fortgeschrittenen Messansatz an (Advanced Measurement Approach, AMA), um die Eigenkapitalanforderungen für operationelle Risiken zu ermitteln. Die Eurex Clearing AG verwendet den Basisindikatoransatz für die Bemessung der Eigenkapitalanforderungen bezogen auf operationelle Risiken.

Die Clearstream Banking S.A., die Clearstream Banking AG sowie die Eurex Clearing AG müssen die regulatorischen Liquiditätsanforderungen der jeweiligen nationalen Aufsichtsbehörden einhalten. Weitere Angaben hierzu werden in Erläuterung 23 des Konzernanhangs gemacht.

Durch den Transfer von 51 Prozent der Anteile der Deutsche Börse AG an der Clearstream International S.A. an deren 100-prozentiger Tochtergesellschaft Clearstream Holding AG (vormals Deutsche Börse Dienstleistungs AG) im Verlauf des Jahres 2009 verlagert sich die konsolidierte Aufsicht sukzessive von der luxemburgischen Bankenaufsicht CSSF auf die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und die Deutsche Bundesbank. Seitdem unterliegt der erweiterte Clearstream-Teilkonzern auf Gruppenebene grundsätzlich den deutschen regulatorischen Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften. Die Verlagerung wird nach einer angemessenen Umsetzungsphase 2010 abgeschlossen sein.

Geschäftsrisiken

Das Geschäftsrisiko spiegelt die relative Abhängigkeit der Gruppe von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und ihre Anfälligkeit für Ereignisrisiken aus externen Gefahren wider. Dieses Risiko wird unter Bezugnahme auf das EBIT ausgedrückt; berücksichtigt werden ein potenzieller Rückgang des Umsatzes sowie ein potenzieller Anstieg von Strukturkosten.

Die Ertragslage der Gruppe Deutsche Börse hängt mittelbar und unmittelbar von der Entwicklung einer Reihe makroökonomischer Faktoren ab (z. B. Zinssätze, Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, Indexstände, Indexvolatilität). Das Verlustpotenzial, das sich daraus ergibt, ist dank der Diversifizierung des Geschäftsmodells der Gruppe Deutsche Börse vergleichsweise begrenzt. Allerdings kann insbesondere bei einer Verschlechterung des makroökonomischen Umfelds eine negative Entwicklung der Ertragslage in Teilbereichen der Gruppe nicht ausgeschlossen werden.

Die Ertragslage der Gruppe Deutsche Börse kann auch durch andere externe Gefahren, z. B. Veränderungen des Wettbewerbs- und Geschäftsumfelds oder die Weiterentwicklung des regulatorischen Umfelds, beeinträchtigt werden. Für die drei großen Segmente der Gruppe (Xetra, Eurex und Clearstream) werden Szenarien auf Grundlage der wichtigsten Risikoereignisse erstellt und quantitativ bewertet. Die Gruppe Deutsche Börse überwacht diese Entwicklungen sehr genau, um frühzeitig risikomindernde Maßnahmen einzuleiten.

Ein generelles Merkmal der Branche ist die Abhängigkeit von Großkunden, auf die in den Segmenten Xetra, Eurex und Clearstream ein wesentlicher Anteil der Umsätze entfällt. Die Tatsache, dass die Großkunden der Handelssysteme nicht mit denen der Abwicklungs- und Verwahrorganisation Clearstream identisch sind, führt jedoch zu einer Diversifizierung und gleicht die Abhängigkeit von bestimmten Großkunden auf Konzernebene teilweise aus.

Es kann allerdings nicht völlig ausgeschlossen werden, dass sich eine weitere Verschärfung der globalen Wirtschaftskrise signifikant auf die Gruppe oder ihre Tochtergesellschaften auswirkt. Dies kann z. B. einen Rückgang der Kundenzahl durch Zusammenschlüsse von Kunden, eine weiter rückläufige Handelsaktivität bei sinkenden Indexniveaus sowie eine zurückhaltende Emissionstätigkeit zur Folge haben.

Projektrisiken

Projektrisiken können sich aus der Umsetzung laufender Projekte (Einführung neuer Produkte, Prozesse oder Systeme) ergeben, die wesentliche Auswirkungen auf eine der drei anderen Risikokategorien (operationelle, finanzwirtschaftliche und Geschäftsrisiken) haben könnten. Diese Risiken werden wie oben beschrieben von Group Risk Management bewertet und bereits in der Anfangsphase wesentlicher Projekte berücksichtigt. Kein Projekt, das 2009 geplant und umgesetzt wurde, verursachte eine Änderung des Gesamtrisikoprofils der Gruppe Deutsche Börse. Risiken im Zusammenhang mit der Umsetzung von Projekten, wie Budgetrisiko, Qualitäts-/Umfangsrisiko oder Terminrisiko, werden dezentral in den Teilkonzernen überwacht und an die entsprechenden Kontrollgremien berichtet.

Zusammenfassung

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erkannte die Gruppe Deutsche Börse alle neu aufgetretenen Risiken frühzeitig und konnte geeignete Maßnahmen treffen, um diesen Risiken zu begegnen. Auf Basis dieser Maßnahmen hat sich das Risikoprofil der Gruppe Deutsche Börse und ihrer Tochtergesellschaften nicht wesentlich geändert.

Ausblick

Die Gruppe evaluiert fortlaufend ihre Risikosituation. Aus heutiger Sicht ist für den Vorstand eine signifikante Änderung der Risikosituation und somit eine Gefährdung des Fortbestands der Gruppe nicht erkennbar.

Auch für 2010 sind Weiterentwicklungen der Risikomanagementsysteme vorgesehen. Beispielsweise ist geplant, die gruppenweiten VaR-Kennzahlen mit höheren Konfidenzniveaus zu berechnen sowie die IT-Infrastruktur für das Risikomanagement weiter zu stärken.

Nachtragsbericht

Am 16. Februar 2010 hat der Vorstand der Gesellschaft ein Kostensenkungsprogramm mit Einsparungen von jährlich 50 Mio. € beschlossen sowie die Kostenprognose für das Jahr 2010 auf maximal 1.250 Mio. € ohne Berücksichtigung von Rückstellungen für die Kosteninitiativen in Höhe von rund 40 Mio. € angepasst (Details siehe Prognosebericht).

Prognosebericht

Der Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung der Gruppe Deutsche Börse in den Geschäftsjahren 2010 und 2011. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge, die in der Zukunft liegen. Diese vorausschauenden Aussagen und Informationen beruhen auf Erwartungen und Annahmen des Unternehmens zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Prognoseberichts. Diese wiederum unterliegen bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse des Konzerns. Viele dieser Faktoren liegen außerhalb des Einflussbereichs des Unternehmens. Sollte eines der Risiken eintreten oder sich eine der Ungewissheiten realisieren, oder sollte sich erweisen, dass eine der zugrunde liegenden Annahmen nicht korrekt war, kann die tatsächliche Entwicklung des Konzerns sowohl positiv als auch negativ von den Erwartungen und Annahmen in den zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen dieses Prognoseberichts abweichen.

Entwicklung der Rahmenbedingungen

Weit reichende Maßnahmen zur Stabilisierung von Banken und Unternehmen durch Zentralbanken und Regierungen in den Jahren 2008 und 2009 haben dazu beigetragen, das Vertrauen in die Finanzmärkte wiederherzustellen. Dennoch waren die Finanzmärkte im Berichtsjahr weiter von Unsicherheit und Zurückhaltung geprägt, was sich zunehmend auch auf die Handelsvolumina niederschlug. Nach dem Rekordjahr 2008 sind die Handelsvolumina in Kassa- und Terminmarkt um rund 50 bzw. 20 Prozent eingebrochen.

Nach dem Einbruch der Weltwirtschaft infolge der Finanzkrise im Jahr 2009 gibt es zum Zeitpunkt der Erstellung des Geschäftsberichts erste Anzeichen einer konjunkturellen Erholung. Derzeit ist allerdings für die Gruppe Deutsche Börse noch nicht absehbar, wann es zu einer deutlichen Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds kommt. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute gehen in ihren ersten Prognosen für das Jahr 2010 von einem Wirtschaftswachstum von unter 1 Prozent in der Eurozone und zwischen 1,2 und 1,5 Prozent in Deutschland aus. Erst im Jahr 2011 rechnen sie mit einem deutlich stärkeren Anstieg. In den USA liegen die Erwartungen etwas über denen in Europa: Es wird mit einem Anstieg der Konjunktur von über 2 Prozent gerechnet. Das mit Abstand größte Wirtschaftswachstum, zwischen 8 und 10 Prozent, wird in Erwartung der hohen Binnennachfrage für die asiatischen Länder, insbesondere China, prognostiziert. Als Folge der sehr unterschiedlichen Schätzungen für die verschiedenen Wirtschaftsräume wird ein weltweites Wirtschaftswachstum zwischen 2,5 und 3,9 Prozent prognostiziert. Für das Jahr 2011 gehen die Wirtschaftsinstitute davon aus, dass sich das Wachstum fortsetzen und sogar noch verstärken wird.

Zur weiteren Stabilisierung des Finanzsektors und um zukünftig Finanzkrisen in dem erlebten Ausmaß zu verhindern, streben Regierungen und Zentralbanken derzeit eine stärkere Regulierung des Finanzmarktes an. Das Spektrum der geplanten und zum Teil bereits angestoßenenen Maßnahmen umfasst die Überarbeitung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Bankgeschäfte und Eigenkapitalanforderungen ebenso wie die Verbesserung der regulatorischen Beaufsichtigung.

Die Gruppe Deutsche Börse plant für den Prognosezeitraum keine wesentliche Änderung ihres integrierten Geschäftsmodells mit den Schwerpunkten Handel, Clearing, Abwicklung und Verwahrung von Wertpapieren und Derivaten. Auf Basis dieses erfolgreichen Geschäftsmodells, das die gesamte Prozesskette für Wertpapiertransaktionen und die wichtigsten Anlageklassen abdeckt, wird die Deutsche Börse weiterhin die Trends an den Finanzmärkten weltweit beobachten und diese für die Weiterentwicklung ihrer Produkte und Dienstleistungen nutzen. Das vorrangige strategische Ziel des Unternehmens dabei ist, alle Kunden mit hervorragenden Leistungen zu bedienen.

Mit ihren skalierbaren elektronischen Plattformen sieht sich die Deutsche Börse auch im Wettbewerb mit anderen Anbietern von Handels- und Abwicklungsservices weiterhin sehr gut positioniert.

Entwicklung der Ertragslage

Ausgehend von der Annahme, dass sich die Rahmenbedingungen im Prognosezeitraum positiv entwickeln werden und insbesondere das Vertrauen in die globalen Finanzmärkte wieder zunimmt, sieht sich die Gruppe Deutsche Börse gut aufgestellt, um im Prognosezeitraum ein Umsatz- und Ertragswachstum gegenüber dem Berichtsjahr zu erreichen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Prognoseberichts gibt es zwar erste Anzeichen einer konjunkturellen Erholung, allerdings hat sich noch keine Normalisierung an den Finanzmärkten eingestellt. Diese Situation macht eine Aussage über den genauen Zeitpunkt der Erholung des Geschäfts im Prognosezeitraum schwierig. Das Jahr 2009 hat allerdings gezeigt, dass sich die Gruppe Deutsche Börse mit ihrem integrierten Geschäftsmodell und ihren flexiblen Planungs- und Steuerungssystemen auf ein sich veränderndes Marktumfeld einstellen kann. Sollte sich das Geschäftsumfeld wider Erwarten nicht in dem beschriebenen Maße erholen, sieht sich das Unternehmen aufgrund seines integrierten Geschäftsmodells und der durchgeführten und geplanten Kostensenkungsmaßnahmen weiterhin in einer guten Lage, sein Geschäft profitabel zu betreiben. Falls die Belebung der Finanzmärkte stärker und sich der Anstieg der kurzfristigen Zinsen eher einstellt als erwartet, wirkt sich dies entsprechend positiv auf die Ertragslage des Unternehmens aus.

Im Rahmen des im September 2007 angekündigten Restrukturierungs- und Effizienzprogramms hatte das Unternehmen wie geplant Einsparungen von über 50 Mio. € im Jahr 2008 erreicht. Für die Jahre 2009 und 2010 waren jeweils weitere Einsparungen in Höhe von 25 Mio. € geplant. Mit Hilfe des Restrukturierungs- und Effizienzprogramms wurden 2009 bereits Einsparungen von 30 Mio. € erzielt. Daher plant die Gruppe Deutsche Börse für das Jahr 2010 weitere Einsparungen in Höhe von 20 Mio. €, um ab 2010 das ursprünglich geplante Ziel von jährlichen Einsparungen in Höhe von 100 Mio. € zu erreichen.

Im Juni 2008 zog rund die Hälfte der in Frankfurt-Hausen beschäftigten Mitarbeiter in das benachbarte Eschborn um. Entsprechend konnte die Steuerquote für 2009, bereinigt um die Steuerentlastungen im Zusammenhang mit dem ISE-Wertminderungsaufwand, auf 26,9 Prozent gesenkt werden. In der zweiten Jahreshälfte 2010 ist der Umzug des überwiegenden Teils der restlichen Belegschaft von Frankfurt-Hausen in ein neues Bürogebäude nach Eschborn geplant. Für das Jahr 2010 rechnet das Unternehmen mit einer weiteren marginalen Verbesserung der Steuerquote für die Gruppe. Die exakte Höhe der Steuerquote 2010 ist insbesondere abhängig vom genauen Zeitpunkt des Umzugs. Für 2011 rechnet die Gruppe mit einer Steuerquote von rund 26 Prozent.

Im Februar 2010 hat der Vorstand der Gesellschaft eine Verschlankung der Führungsstruktur des Konzerns sowie weitere Kosteninitiativen mit nachhaltigen Kosteneinsparungen von insgesamt rund 50 Mio. € jährlich beschlossen. Gleichzeitig wird die Gesellschaft ihre Aufwendungen für Wachstumsinitiativen 2010 um mehr als 50 Prozent auf rund 100 Mio. € steigern. Die Kosteninitiativen sollen unverzüglich umgesetzt werden und im Jahr 2011 in vollem Umfang implementiert sein. Zur Erzielung dieser Einsparungen erwartet die Gesellschaft Implementierungskosten in einer Größenordnung von 40 Mio. €. Der größte Teil hiervon wird voraussichtlich in Form von Rückstellungen bereits im ersten Halbjahr 2010 ergebniswirksam erfasst werden. Die Gesellschaft reduziert ihre Kostenprognose für 2010 ohne Berücksichtigung von Rückstellungen für die Kosteninitiativen in Höhe von rund 40 Mio. € auf maximal 1.250 Mio. €. Die Prognose enthält bereits die geplante Erhöhung der Aufwendungen für Wachstumsinitiativen um mehr als 50 Prozent auf rund 100 Mio. € im Jahr 2010.

Die geplanten Kostenmaßnahmen ergänzen das Programm zur Reduktion diskretionärer Fixkosten in Höhe von 70 Mio. € im Jahr 2009 sowie das bereits 2007 aufgelegte Restrukturierungs- und Effizienzprogramm in Höhe von 100 Mio. € pro Jahr. Im Rahmen des Restrukturierungs- und Effizienzprogramms hat die Gruppe Deutsche Börse positive Erfahrungen mit dem Aufbau des Standorts Prag gesammelt, der heute rund 250 Mitarbeiter umfasst. Ein weiterer Umzug von Stellenkapazitäten wird im Rahmen eines neuen Standortkonzepts geprüft. Darauf aufbauend werden zum Zeitpunkt der Lageberichtserstellung weitere effizienzsteigernde Maßnahmen im Rahmen einer Initiative zur weiteren Optimierung der operativen Prozesse und Strukturen erwogen.

Segment Xetra

Im Kassamarkt-Segment Xetra werden die Umsatzerlöse auch künftig von der Entwicklung der Aktienmärkte, deren Volatilität sowie von strukturellen, aber auch zyklischen Veränderungen im Handelsgeschehen abhängen.

Strukturelle Veränderungen des Aktienmarktes ergeben sich zum größten Teil aus dem zunehmenden Einsatz von vollständig rechnergestützten Handelsstrategien, dem so genannten algorithmischen Handel. Für den Prognosezeitraum rechnet das Unternehmen nach wie vor mit einem hohen Anteil des algorithmischen Handels am Xetra-Handelsvolumen.

Die Volatilität der Aktienmärkte hat seit ihrem Höchststand im zweiten Halbjahr 2008 stetig abgenommen. Im Jahresdurchschnitt 2009 lag sie auf einem weit niedrigeren Niveau als 2008. Eine anhaltend hohe Volatilität kann dem Segment Xetra grundsätzlich zusätzliche Wachstumsimpulse geben, weil in solchen Marktphasen der Handel besonders lebhaft ist. Die niedrige Volatilität und die anhaltende Unsicherheit und Zurückhaltung der Marktteilnehmer im gesamten Berichtsjahr wirkten sich negativ auf die Anzahl der gehandelten Transaktionen aus.

Neben der Weiterentwicklung des Kassamarktes verfolgt das Unternehmen aufmerksam Veränderungen im wettbewerblichen Umfeld der europäischen Kassamärkte. Das Unternehmen sieht sich gut positioniert, auch in Zukunft Marktführer im Handel deutscher Bluechip-Aktien zu bleiben und den Kunden weltweit ein attraktives Produkt- und Serviceangebot für den Kassahandel in deutschen und europäischen Aktien sowie das Aktienclearing anzubieten. Durch den gestiegenen Wettbewerb im Kassamarkt ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich die Marktanteile aller Wettbewerber weiter verschieben werden.

Trotz der intakten strukturellen Treiber, die die Geschäftsentwicklung prinzipiell günstig beeinflussen, rechnet das Unternehmen erst dann mit einer merklichen Erholung am Kassamarkt, wenn Stabilität und Vertrauen der Investoren in die weltweiten Finanzmärkte nachhaltig wiederhergestellt sind.

Die Gruppe Deutsche Börse erwartet, dass sich die Entkonsolidierung der Scoach Holding S.A. mit Wirkung zum 31. Dezember 2009 und ihre Bilanzierung nach der Equity-Methode negativ auf das EBIT der Gruppe Deutsche Börse und weitgehend neutral auf den Jahresüberschuss auswirken wird.

Der Vorstand geht im Segment Xetra im Prognosezeitraum aufgrund der erwarteten Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds und einem damit verbundenen steigenden Vertrauen der Investoren von einer Erholung der Kassamärkte aus. Trotz des intensiven Wettbewerbs erwartet das Unternehmen daher ein Wachstum des Geschäfts gegenüber dem Geschäftsjahr 2009.

Segment Eurex

Die Volumenentwicklung des vergangenen Jahres hat gezeigt, dass die Wirtschaftskrise ebenfalls starke Auswirkungen auf das Verhalten der Handelsteilnehmer im Terminmarktsegment Eurex hatte. Dennoch geht das Unternehmen davon aus, dass strukturelle Wachstumsfaktoren grundsätzlich weiterhin wirken und das Handelsvolumen in allen Produktsegmenten positiv beeinflussen. Die strukturellen Wachstumstreiber teilen sich wie folgt auf:

Traditionelle Investmentfonds setzen als Folge der europäischen Rechts- und Verwaltungsvorschriften, die sich auf bestimmte Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren beziehen (OGAW III), zunehmend auch Derivate in ihren Portfoliostrategien ein.
Aufgrund der hohen Bedeutung des Risikomanagements werden verstärkt auch außerbörslich getätigte Geschäfte zur Verrechnung auf Eurex Clearing verlagert, um durch ein zentrales Clearing das Kontrahentenrisiko zu eliminieren.
Banken und Investoren wenden vermehrt vollständig rechnergestützte Handelsstrategien an (vergleichbar mit dem algorithmischen Handel auf Xetra).

Zusätzlich bietet die zur Eurex gehörende US-Aktien-optionsbörse ISE Wachstumspotenziale durch das Cross-Selling bestehender Produkte und die gemeinsame Entwicklung neuer Produkte. Derzeit rechnet die Deutsche Börse damit, dass der Clearing Link zwischen der The Options Clearing Corporation (OCC) und der Eurex Clearing AG im Jahr 2010 von Kunden genutzt werden kann. Darüber hinaus entwickelt die Deutsche Börse gemeinsam mit der ISE ein neues elektronisches Handelssystem, das Ende 2010 in Betrieb genommen werden soll. Für das Marktumfeld der ISE rechnet die Gruppe Deutsche Börse im Prognosezeitraum weiterhin mit starken Schwankungen der Marktanteile. Dies liegt erstens an der Art und Weise, wie Dividendengeschäfte an einigen amerikanischen Optionsbörsen gefördert werden: Um solche Geschäfte auf der eigenen Plattform auszuführen, schaffen manche Börsenbetreiber große wirtschaftliche Anreize für die Handelsteilnehmer. Die Strategie der ISE wird aber auch in Zukunft auf die Kenngrößen Umsatz und Profitabilität ausgerichtet sein, statt Marktanteile um jeden Preis zu gewinnen. Zweitens führten Veränderungen in der Eigentümerstruktur von Wettbewerbern der ISE zu diesem Effekt. Im Oktober 2009 verkaufte die NYSE einen Teil des von ihr betriebenen Optionsmarktes Amex an führende Marktteilnehmer (Remutualization). Diese leiten seitdem ihre Orders verstärkt an die Amex, was bei der ISE zu deutlichen Marktanteilsverlusten am Jahresende 2009 führte. Drittens musste die ISE im zweiten Quartal 2009 auf Weisung der SEC das Angebot gewisser Ordertypen einstellen. Vor dem Hintergrund der Remutualization und dem Eintritt neuer Marktplatzanbieter wird der Wettbewerb im amerikanischen Optionsmarkt um Marktanteile weiter anhalten. Zudem steht die ISE derzeit in Verhandlungen mit der SEC, um den Wettbewerbsnachteil des vollelektronischen Optionshandels gegenüber dem Parketthandel auszugleichen, der durch die oben erwähnte Einstellung des Handels gewisser Ordertypen im zweiten Quartal 2009 entstanden ist. Die ISE wird ihren Fokus künftig verstärkt auf den Gewinn neuer Kunden und das Anbieten innovativer, im Einklang mit den neuen SEC-Regularien stehender Produkte richten, um sich im Wettbewerb der US-Optionsbörsen weiterhin zu behaupten.

Zum Zeitpunkt der Geschäftsberichtserstellung steht Eurex in Verhandlungen mit den Hauptakteuren im CDS-Markt über ein verändertes Governance-Modell. Der Erfolg des Angebots wird maßgeblich davon abhängen, ob man sich auf eine für beide Seiten akzeptable Ausgestaltung der Governance und der ökonomischen Parameter einigen kann. Über die CDS-Initiative hinaus bleibt der außerbörsliche Markt auch in Zukunft im Fokus des Segments.

Insgesamt sieht sich Eurex im Wettbewerbsumfeld gut aufgestellt und erwartet für den Prognosezeitraum ein Wachstum des Geschäfts inbesondere aufgrund der zugrunde liegenden strukturellen Geschäftstreiber.

Segment Clearstream

Das Segment Clearstream erzielte seine Umsatzerlöse im abgelaufenen Jahr in erster Linie mit der Abwicklung und Verwahrung internationaler Anleihen. Dies wird auch in Zukunft der Fall sein. Die Deutsche Börse erwartet auch künftig einen stärkeren Anstieg der Volumina der international begebenen Anleihen verglichen mit national begebenen festverzinslichen Wertpapieren.

In Bezug auf die Kundenstruktur geht das Unternehmen weiterhin davon aus, dass sich die Konsolidierung in der Finanzbranche fortsetzen wird und sich Kunden im nationalen und internationalen Geschäft von Clearstream zusammenschließen werden. Die dann größeren Kunden profitieren von höheren Rabatten, was zu einem Rückgang der durchschnittlichen Entgelte führen könnte. Die Deutsche Börse steht im Bereich der Abwicklung und Verwahrung von internationalen Anleihen in einem besonders intensiven Wettbewerb, rechnet für den Prognosezeitraum aber nicht mit größeren Auswirkungen des Wettbewerbs auf seine Umsatzerlöse bzw. einem Verlust von Marktanteilen.

Im Zuge der Weiterentwicklung des Produkt- und Dienstleistungsportfolios im Segment Clearstream plant das Unternehmen, im Prognosezeitraum neben dem Ausbau seiner grenzüberschreitenden Services im Rahmen der Link Up Markets-Initiative auch seine Services für Collateral Management, Liquidität und Risikomanagement für Aktien und festverzinsliche Wertpapiere sowie sein Leistungsangebot im Fondsbereich zu erweitern. Dabei sollen auch die Verbundeffekte der Gruppe Deutsche Börse, z. B. mit dem von Eurex betriebenen Clearinghaus, genutzt werden.

Insgesamt sieht sich Clearstream aufgrund seines diversifizierten Produkt- und Dienstleistungsportfolios im Wettbewerbsumfeld gut aufgestellt und erwartet für den Prognosezeitraum einen Anstieg der angebotenen Services und infolgedessen ein weiteres Wachstum der Umsatzerlöse.

Die Deutsche Börse geht auch davon aus, dass die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft im laufenden Geschäftsjahr deutlich unter den Erträgen des Berichtsjahres liegen werden. Eine nachhaltige Erhöhung der Erträge erwartet das Unternehmen erst mit einem Anstieg der kurzfristigen Zinsen in Europa und den USA. Dieser Einschätzung liegt die Annahme zugrunde, dass sich die relevanten kurzfristigen Zinsen in den Hauptwährungen Euro und US-Dollar auch 2010 weitestgehend auf historisch niedrigen Niveaus bewegen werden und ggf. im vierten Quartal des Jahres leicht ansteigen werden. Mit einer deutlichen Erhöhung der kurzfristigen Zinsen rechnet die Gesellschaft erst im Jahr 2011.

Segment Market Data & Analytics

Die Umsatzerlöse des Segments Market Data & Analytics hängen zum größten Teil von der Nachfrage nach Marktdaten im Finanzsektor ab. Sollte sich die Nachfrage als Folge der Finanzkrise abschwächen, wirkt sich dies zeitversetzt auf die Umsatzerlöse des Segments aus. Wachstumsimpulse könnten sich aber durch die angestrebte Erweiterung der Produktpalette in allen Bereichen des Segments ergeben. Es wird erwartet, dass die Übernahme der Kontrollmehrheit am Schweizer Indexanbieter STOXX Ltd. durch die Deutsche Börse AG hier eine tragende Rolle einnehmen wird und die Umsatzerlöse und Kosten des Segments durch die Vollkonsolidierung des Indexanbieters entsprechend steigen werden.

Weiterentwicklung der Preismodelle

Für den Prognosezeitraum rechnet die Deutsche Börse weiterhin mit anhaltendem Preisdruck in einigen ihrer Geschäftsbereiche. Das Ziel des Unternehmens ist dabei, den Preisdruck über die kontinuierliche Verbesserung der Produkte und Dienstleistungen sowie über selektive Anreize für preiselastisches Geschäft abzufedern.

Im Berichtsjahr hat das Unternehmen im Kassamarktsegment Xetra Preisanreize für den Handel geschwindigkeitssensitiver Kunden gewährt sowie die Preise für das Aktienclearing in zwei Schritten gesenkt. Ziel des Unternehmens ist es, die Position des Kassamarktes als zentralen und größten Liquiditätspool im Handel mit deutschen Bluechips weiter zu festigen. Aus diesem Grund behält sich das Unternehmen weiterhin strategische Preisanpassungen im Segment Xetra vor.

Wie die niedrigeren Volumina im Berichtsjahr gezeigt haben, kann es insbesondere im Segment Eurex aufgrund der gestaffelten Preismodelle kurzfristig zu einem Anstieg der durchschnittlichen Umsatzerlöse pro abgerechneter Einheit kommen. Langfristig gesehen ist allerdings damit zu rechnen, dass die durchschnittlichen Umsatzerlöse pro angerechneter Einheit zurückgehen. Darüber hinaus können die Gebührenobergrenzen für bestimmte außerbörslich gehandelte, aber durch die Eurex Clearing AG verrechnete Geschäfte bewirken, dass sich die Kontraktvolumina anders entwickeln als die Umsatzerlöse des Segments.

Mitte des abgelaufenen Geschäftsjahres hat das Segment Clearstream seine Preise für die Abwicklung inländischer Transaktionen angepasst. Weitere Preissenkungen sind zum Zeitpunkt der Geschäftsberichtserstellung nicht vorgesehen. Setzt sich die Konsolidierung der Marktteilnehmer sowie das Wachstum des Geschäfts von Clearstream weiter fort, werden die gestaffelten Preismodelle des Segments auch in Zukunft dazu führen, dass der Ertrag pro verwahrter Einheit bzw. abgewickelter Transaktion zurückgeht.

Regulatorisches Umfeld

Das regulatorische Umfeld ist derzeit im Wesentlichen geprägt von der Überarbeitung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Bankgeschäfte im Allgemeinen und für die Eigenkapitalanforderungen, das Liquiditätsrisikomanagement und Maßnahmen zur Steigerung der effektiven und effizienten Beaufsichtigung im Speziellen. Dies ist u. a. eine Folge der globalen Finanzmarktkrise, aber teilweise auch Bestandteil bereits zu einem früheren Zeitpunkt festgelegter Überprüfungsroutinen des aktuellen Regelwerks.

In diesem Kontext arbeitet die EU seit Anfang 2008 an Änderungen der erst 2006 neu gefassten Banken- und Kapitaladäquanzrichtlinie (zusammen CRD, Capital Requirements Directive, genannt) zur Umsetzung des Basel II-Regelwerks. Dabei stehen in einer ersten, im Jahr 2009 verabschiedeten CRD-Änderungsrichtlinie (CRD II) im Wesentlichen die Behandlung von Verbriefungstransaktionen bei der Eigenkapitalunterlegung, die aufsichtsrechtliche Zusammenarbeit bei grenzüberschreitend tätigen Banken, die Großkreditregeln sowie die Präzisierung des Liquiditätsrisikomanagements im Vordergrund. Die beiden ersten Aspekte haben keinen bzw. keinen wesentlichen Einfluss auf die Gruppe Deutsche Börse. Die neuen Großkreditvorschriften, die bis Ende 2010 in nationales Recht umzusetzen sind, hätten jedoch erheblichen Einfluss auf die regulierten Einheiten. Im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens hat die EU allerdings zur Sicherstellung der reibungslosen Abwicklung von Transaktionen in Finanz-instrumenten Ausnahmeregelungen geschaffen, die auch das Geschäft der Gruppe Deutsche Börse zu weiten Teilen abdecken. Diese Ausnahmeregelungen konnten u. a. deshalb erreicht werden, weil die Gruppe im Rahmen ihres vorbeugenden Risikomanagements intensiv in den Gesetzgebungsprozess eingebunden war. Die CRD-Änderungsrichtlinie enthält deutlich umfangreichere Vorschriften zum Liquiditätsrisikomanagement als die ursprüngliche Richtlinie. Es sind umfangreiche Stresstests zum Liquiditätsrisiko vorzunehmen.

2010 werden weitere Überarbeitungen der CRD folgen, die sich u. a. mit Vergütungssystemen, der veränderten Aufsichtsstruktur insbesondere für systemrelevante Institute, einem Risikopuffer für erwartete Verluste sowie der so genannten Leverage Ratio (Verschuldungshebel, vereinfacht: das Mindestverhältnis von Eigenkapital zur ungewichteten Bilanzsumme) beschäftigen. Die Gruppe Deutsche Börse wird diesen Prozess weiter aktiv begleiten, um eine möglichst angemessene Berücksichtigung ihrer Geschäftsaktivitäten zu erreichen.

Neben dem aktuellen Gesetzesvorhaben der EU werden auf nationaler und internationaler Ebene – hier u. a. im Basel Committee der EU, bei der Europäischen Zentralbank und den beratend tätigen europäischen Institutionen CEBS (Committee of European Banking Supervisors) und CESR (Committee of European Security Regulators) – weitere regulatorische Änderungen erörtert, um die Finanzmarktstabilität sicherzustellen.

Forciert durch die Finanzmarktkrise ist ein harmonisiertes Regelwerk für den Betrieb und die Beaufsichtigung von zentralen Kontrahenten Gegenstand regulatorischer Überlegungen. Die Diskussion schließt dabei den regulatorischen Zwang zur verstärkten Abwicklung von Geschäften über regulierte Märkte und zentrale Kontrahenten statt eines außerbörslichen Abschlusses und einer außerbörslichen Abwicklung mit ein. Die Gruppe Deutsche Börse hat zu diesem Thema ein White Paper veröffentlicht („The Global Derivatives Market: A Blueprint for Market Safety and Integrity") und bezieht zu diesen Fragen angemessen Stellung.

Ferner strebt die EU-Kommission im Jahr 2010 eine Überarbeitung der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Directive, MiFID) an. Die EU-Kommission will darüber hinaus im Rahmen einer europäischen Richtlinie für Marktinfrastrukturen sowie mit einem Vorschlag zur Regulierung des europäischen Wertpapierrechts (Securities Law Directive) die Vereinheitlichung des rechtlichen Rahmens für zentrale Kontrahenten und (internationale) Zentralverwahrer vorantreiben. Die konkreten Auswirkungen dieser Vorhaben lassen sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht erkennen, da sich die Vorhaben noch weitestgehend im Entwurfsstadium befinden.

Dieser gesamte Prozess wird von der Gruppe Deutsche Börse intensiv begleitet. Sie nimmt aktiv an den Konsultationen teil und legt gegenüber den politischen Entscheidungsträgern die potenziellen negativen Konsequenzen für den Markt als Ganzes und die betroffene Gesellschaft im Besonderen dar. So wirkt die Deutsche Börse unangemessenen Auswirkungen auf die Gruppe oder eines ihrer Tochterunternehmen entgegen.

Die 2009 darüber hinaus in Kraft getretenen regulatorischen Änderungen (Einlagensicherung, Umsetzung der EU-Zahlungsdienstleisterrichtlinie, graduelle Verschärfung der Aufsicht) lassen keinen wesentlichen Einfluss auf die Gruppe erwarten.

Entwicklung der Finanzlage

Das Unternehmen erwartet weiterhin einen positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Als Bestandteil des Cashflows aus Investitionstätigkeit plant die Deutsche Börse, im Prognosezeitraum rund 120 Mio. € pro Jahr in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zu investieren. Die Investitionen sollen hauptsächlich der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen in den Segmenten Xetra, Eurex und Clearstream dienen. Der Unterschied im Investitionsvolumen gegenüber den Vorjahren ergibt sich hauptsächlich aus der zusammen mit der ISE entwickelten einheitlichen Handelsplattform für die Gruppe Deutsche Börse.

Im Rahmen des Programms zur Optimierung der Kapitalstruktur wird die Deutsche Börse flexibel auf ein sich änderndes Marktumfeld im Prognosezeitraum reagieren. Die Gruppe Deutsche Börse verfolgt weiterhin das Ziel, einen Zinsdeckungsgrad (Verhältnis EBITDA zu Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit) von mindestens 16 auf Gruppenebene zu erreichen. Die generell angestrebte Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des Konzern-Jahresüberschusses sowie Aktienrückkäufe stehen unter dem Vorbehalt von Anforderungen an die Kapitalstruktur, von Investitionsbedürfnissen sowie von generellen Liquiditätserwägungen.

Erklärung zur Unternehmensführung/Corporate Governance-Bericht

Die Leitungs- und Kontrollgremien der Deutsche Börse AG orientieren sich in ihrem Handeln an den Grundsätzen verantwortungsbewusster und transparenter Unternehmensführung. Die folgende Erklärung des Vorstands und Aufsichtsrats zur Unternehmensführung gemäß § 289a Abs. 1 HGB enthält entsprechend Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex auch den Corporate Governance-Bericht.

Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG

Der Deutsche Corporate Governance Kodex stellt wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften dar und beschreibt national und international anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG haben am 17. Dezember 2009 gemeinsam die aktualisierte Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben; die Erklärung wurde auf der Internetseite der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich gemacht und wird im Folgenden im Wortlaut wiedergegeben:

Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG gemäß § 161 Aktiengesetz zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Nach § 161 Aktiengesetz (AktG) haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht. Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG haben sich entschlossen, nicht nur Abweichungen von den im Kodex enthaltenen Empfehlungen (siehe dazu I.), sondern auch Abweichungen von den im Kodex enthaltenen Anregungen (siehe dazu II.) offenzulegen, ohne dass insoweit eine Rechtspflicht bestünde. Für den Zeitraum seit der letzten Entsprechenserklärung vom 8. Dezember 2008 bis zum 4. August 2009 bezieht sich die nachfolgende Erklärung auf die Kodex-Fassung vom 6. Juni 2008. Seit dem 5. August 2009 bezieht sich die Erklärung auf die Anforderungen des Kodex in seiner neuen Fassung vom 18. Juni 2009, die am 5. August 2009 im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wurde. Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG erklären, dass den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" mit wenigen Abweichungen entsprochen wurde und entsprochen werden wird (siehe dazu I.). Den Anregungen des Kodex wurde und wird überwiegend entsprochen (siehe dazu II.).

I. Abweichungen von den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex

1. Selbstbehalt bei der D&O-Versicherung (Ziffer 3.8 Abs. 2 und 3 des Kodex)

Der Empfehlung, für die D&O-Versicherung Selbstbehalte zu vereinbaren, ist die Gesellschaft seit dem 1. Januar 2008 nicht mehr gefolgt. Die von der Deutsche Börse AG abgeschlossene D&O-Versicherung schließt einen Schutz für vorsätzliche Pflichtverletzung aus. Demzufolge stellt sich nur im Rahmen fahrlässig begangener Pflichtverletzungen die Frage nach der Vereinbarung eines Selbstbehalts. Tatsächlich ist ein Selbstbehalt in Fällen von Fahrlässigkeit in anderen Ländern bis heute eher unüblich. Es bestand deshalb die Befürchtung, dass die Vereinbarung eines Selbstbehalts das Ziel der Gesellschaft beeinträchtigen könnte, ihre Gremien mit herausragenden Persönlichkeiten aus dem Ausland zu besetzen, die über große unternehmerische Erfahrung verfügen. Seit Inkrafttreten des Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) sieht nunmehr § 93 Abs. 2 S. 3 AktG in seiner neuen Fassung die Vereinbarung eines Selbstbehalts beim Abschluss von D&O-Versicherungen für Vorstandsmitglieder gesetzlich zwingend vor. Der Kodex in seiner neuen Fassung enthält in Ziffer 3.8 Abs. 2 eine entsprechende Empfehlung. Die Deutsche Börse AG wird die gesetzlichen Bestimmungen zum Selbstbehalt befolgen und bestehende D&O-Versicherungen im Rahmen der gesetzlichen Übergangsfrist, d. h. spätestens mit Wirkung zum 1. Juli 2010, entsprechend anpassen. Die Deutsche Börse AG wird damit dann auch der Empfehlung in Ziffer 3.8 Abs. 2 des Kodex entsprechen. Ziffer 3.8 Abs. 3 des Kodex in seiner überarbeiteten Fassung empfiehlt zusätzlich für Aufsichtsratsmitglieder die Vereinbarung eines entsprechenden Selbstbehalts. Die Deutsche Börse AG hat der Empfehlung des Kodex zum Selbstbehalt bei D&O-Versicherungen für Aufsichtsratsmitglieder bislang nicht entsprochen. Nach intensiver Diskussion wurde beschlossen, dieser Empfehlung auch in Zukunft zunächst nicht zu entsprechen, jedoch das Thema weiterhin zu beobachten und gegebenenfalls neu zu entscheiden. Derzeit überwiegt noch – wie in der Vergangenheit – die Befürchtung, dass die Vereinbarung eines Selbstbehalts wegen seiner Unüblichkeit im Ausland das Ziel der Gesellschaft beeinträchtigen könnte, den Aufsichtsrat der Gesellschaft mit herausragenden Persönlichkeiten aus dem Ausland zu besetzen, die über große unternehmerische Erfahrung verfügen.

2. Vereinbarung von Abfindungs-Caps bei Abschluss von Vorstandsverträgen und von Change of Control-Klauseln (Ziffer 4.2.3 Abs. 4 und 5 des Kodex)

Der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG hat sich bereits in der Vergangenheit intensiv mit der Frage von Abfindungs-Caps, auch im Falle eines Change of Control, auseinander gesetzt. Beispielsweise enthalten die Vorstandsverträge bereits heute Limitierungen für Abfindungszahlungen bei einem etwaigen Change of Control. Der Empfehlung zur Vereinbarung von Abfindungs-Caps nach Ziffer 4.2.3 Abs. 4 des Kodex wurde bislang nicht entsprochen. Der Aufsichtsrat hielt es für sinnvoller, die Umsetzung der Empfehlung abhängig vom jeweiligen Einzelfall zu prüfen und dann gegebenenfalls die Empfehlung umzusetzen, um bei Vertragsverhandlungen flexibler agieren zu können. Da die Höhe von Abfindungszahlungen infolge eines Kontrollwechsels nach Ziffer 4.2.3 Abs. 5 des Kodex an den vom Kodex empfohlenen Abfindungs-Cap anknüpft, die Deutsche Börse AG aber den empfohlenen Abfindungs-Cap in der Vergangenheit nicht standardmäßig vereinbart hat, sondern eine Vereinbarung dem Einzelfall vorbehielt, wurde bislang konsequenterweise auch nicht die Empfehlung des Kodex zur Limitierung der Abfindungszahlungen infolge eines Kontrollwechsels auf 150 Prozent des Abfindungs-Caps regelmäßig umgesetzt. Vor dem Hintergrund der jüngsten Änderungen des Aktiengesetzes durch das VorstAG und der diesjährigen Anpassungen des Deutschen Corporate Governance Kodex überprüft die Deutsche Börse AG derzeit das gesamte Vergütungssystem für den Vorstand. In diesem Zusammenhang beabsichtigt der Aufsichtsrat nun, in Zukunft auch die Empfehlungen in Ziffer 4.2.3 Absatz 4 und 5 des Kodex im Rahmen des rechtlich Machbaren umzusetzen, soweit nicht der Aufsichtsrat in Einzelfällen abweichende Vereinbarungen im Gesellschaftsinteresse für erforderlich hält.

II. Abweichungen von den Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex

1. Übertragung der Hauptversammlung über moderne Kommunikationsmedien (Ziffer 2.3.4 des Kodex)

Die Aktionäre der Deutsche Börse AG konnten die Hauptversammlung 2009 der Gesellschaft vollständig im Internet verfolgen so wie es auch die Anregung in Ziffer 2.3.4 des Kodex vorsieht. Die Reden der Verwaltung zu Beginn einer Hauptversammlung werden auch bei der Hauptversammlung 2010 wieder im Internet übertragen werden. Die Entscheidung über eine vollständige Übertragung der Hauptversammlung 2010 im Internet wurde jedoch noch nicht getroffen.

2. Gesonderte Vorbereitung der Aufsichtsratssitzungen durch Vertreter der Aktionäre und der Arbeitnehmer (Ziffer 3.6 Abs. 1 des Kodex)

Der Anregung einer gesonderten Vorbereitung von Aufsichtsratssitzungen durch Vertreter der Aktionäre und der Arbeitnehmer wurde und wird nicht gefolgt. Der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG hat beschlossen, in Abweichung zu Ziffer 3.6 Abs. 1 des Kodex nicht standardmäßig getrennte Vorbereitungstreffen vor den Aufsichtsratssitzungen abzuhalten, sondern nur nach Bedarf.

Angaben zu den Unternehmensführungspraktiken

Als global operierendes Unternehmen organisiert die Gruppe Deutsche Börse Finanzmärkte und bietet die Infrastruktur für alle Bereiche des Wertpapier- und Termingeschäfts – vom Handel über die Verrechnung und Abwicklung, die Bereitstellung von Marktdaten bis zur Verwahrung und Verwaltung der Wertpapiere. Als wesentliche Grundlage der Unternehmensführung betrachtet die Deutsche Börse AG wirtschaftliches, nachhaltiges und soziales Handeln. Integrität und Transparenz im Umgang mit Kunden, Investoren, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit definieren das Selbstverständnis der Gruppe Deutsche Börse.

Verhaltenskodex

Um ein einheitliches vorbildliches Handeln und Verhalten zu gewährleisten, existiert auf Initiative des Vorstands der Deutsche Börse AG für den gesamten Konzern ein Verhaltenskodex, der für alle, d. h. für die Mitglieder des Vorstands und der Geschäftsführungen, die leitenden Angestellten und für alle Mitarbeiter im Konzern, gleichermaßen als Leitbild gelten soll. Der Verhaltenskodex setzt Mindeststandards und enthält Hinweise, wie alle Mitarbeiter bei deren Einhaltung zusammenwirken können. Der Kodex soll helfen, ethische und rechtliche Herausforderungen bei der täglichen Arbeit zu bewältigen und ist unter www.deutsche-boerse.com> Über uns> Corporate Responsibility abrufbar.

Wertmaßstäbe

Die Deutsche Börse AG hat sich entschieden, verschiedenen Organisationen beizutreten und Initiativen zu unterstützen, deren Wertvorstellungen im Einklang mit ihren eigenen stehen. Dazu gehören:

United Nations Global Compact: Der United Nations Global Compact ist ein weltweiter Pakt zwischen Unternehmen und der UNO. Mit dem Beitritt verpflichtet sich das Unternehmen, soziale und ökologische Mindeststandards einzuhalten. www.globalcompact.de bzw. www.unglobalcompact.org.
Charta der Vielfalt: Als Unterzeichner der Charta der Vielfalt verpflichtet sich die Deutsche Börse AG, die Vielfalt ihrer Belegschaft, Kundschaft und Geschäftspartner anzuerkennen, wertzuschätzen und zu fördern – Unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Rasse, Religion, Nationalität, ethnischer Herkunft, sexueller Orientierung und Identität. www.charta-der-vielfalt.de
Initiative Zivil Engagement: In der Initiative Zivil Engagement (IZE) haben sich gesellschaftlich engagierte Unternehmen mit dem Ziel zusammengeschlossen, u. a. bürgerschaftliches Engagement zu fördern, Mehrwert für die Bürgergesellschaft zu schaffen und das gesellschaftliche Engagement von Unternehmen sichtbar zu machen. Die IZE arbeitet mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zusammen. Die Deutsche Börse AG bringt in diese Zusammenarbeit ihr gesellschaftliches Engagement, inhaltliche Expertise und prozedurales Know-how ein. www.initiative-zivilengagement.de
econsense – Forum nachhaltiger Entwicklung: econsense ist ein Zusammenschluss führender und global agierender Unternehmen und Organisationen der deutschen Wirtschaft. Das Unternehmensnetzwerk wurde im Jahr 2000 auf Initiative des Bundesverbands der Deutschen Industrie e. V. gegründet und setzt sich mit den Themen Corporate Social Responsibility und nachhaltige Entwicklung (Sustainability) auseinander. www.econsense.de

Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat/Zusammensetzung und Arbeitsweise von deren Ausschüssen

Ein wesentliches Grundprinzip des deutschen Aktiengesetzes ist das duale Führungsprinzip, das die Organe Vorstand und Aufsichtsrat jeweils mit eigenständigen Kompetenzen ausstattet. Bei der Ausübung der Kompetenzen messen die Organe der Deutsche Börse AG den Prinzipien verantwortungsvoller Unternehmensführung hohe Bedeutung bei. Corporate Governance steht für die verantwortungsbewusste Führung und Kontrolle des Unternehmens und unterstützt die langfristige Wertschöpfung. Gute Corporate Governance fördert das Vertrauen der Anleger, Geschäftspartner, Mitarbeiter und der Finanzmärkte und ist damit für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg unentbehrlich.

Der Vorstand leitet die Gesellschaft und führt deren Geschäfte. Er besteht derzeit aus sechs Mitgliedern. Sie führen als Leitungsorgan die Geschäfte der Gesellschaft nach Maßgabe der Gesetze, der Satzung, der Geschäftsordnungen für den Vorstand und Aufsichtsrat, des Geschäftsverteilungsplans und der jeweiligen Dienstverträge. Die Zuständigkeiten der einzelnen Vorstandsmitglieder sind in einem Geschäftsverteilungsplan festgelegt, der vom Vorsitzenden des Vorstands vorgeschlagen, einstimmig vom Gesamtvorstand beschlossen und dem Aufsichtsrat zur Kenntnis gegeben wird.

Der Vorstand kann zur Durchführung und zur Vorbereitung von Vorstandsbeschlüssen zeitlich befristete Vorstandsausschüsse bilden, hat aber von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch gemacht. Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Wichtige unternehmerische Entscheidungen des Vorstands sind nach der Geschäftsordnung für den Vorstand an die vorherige Zustimmung des Aufsichtsrats gebunden. Die vom Vorstand entwickelte Strategie wird mit dem Aufsichtsrat erörtert und, sofern die spezielle Maßnahme zustimmungsbedürftig ist, von ihm genehmigt. Die Mitglieder des Vorstands werden vom Aufsichtsrat bestellt. Bei der Vereinbarung der jeweiligen Dienstverträge mit den Vorstandsmitgliedern beschließt das Aufsichtsratsplenum auf Vorschlag des Personalausschusses das Vergütungssystem für den Vorstand einschließlich der wesentlichen Vertragselemente sowie der Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder und überprüft diese regelmäßig.

Vorstand und Aufsichtsrat richten sich bei der Durchführung ihrer Geschäftsprozesse jeweils nach den Geschäftsordnungen für den Vorstand und Aufsichtsrat. Darin sind wesentliche Regelungen z. B. zu den Entscheidungsprozessen, Regeln der Berichterstattung und der Organisation und Durchführung von Gremiensitzungen niedergelegt. Vorstand und Aufsichtsrat überprüfen zudem regelmäßig die Effizienz ihrer Geschäftsprozesse, führen entsprechende Untersuchungen durch und nutzen die vorhandenen Kontrollsysteme der Deutsche Börse AG, um das Unternehmen zu leiten und zu überwachen.

Enge Kooperation zwischen Vorstand und Aufsichtsrat

Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten im besten Interesse der Deutsche Börse AG eng und vertrauensvoll zusammen. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle Fragen der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage und des Risikomanagements im Unternehmen. Er stimmt die strategische Ausrichtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat ab und erörtert mit ihm in regelmäßigen Abständen den Stand der Strategieumsetzung. Der Vorstand berichtet zudem über die im Unternehmen angewandten Kontrollsysteme (Risikomanagement, internes Kontrollsystem, Compliance, interne Revision). Mit diesen beschäftigt sich auch der Finanz- und Prüfungsausschuss intensiv und berichtet seinerseits dazu an den Gesamtaufsichtsrat. Die Geschäftsordnung des Vorstands legt fest, welche Angelegenheiten dem Gesamtvorstand vorbehalten und welche Mehrheiten bei Vorstandsbeschlüssen erforderlich sind. Die Ressorts der einzelnen Vorstandsmitglieder sind im Geschäftsverteilungsplan dargelegt.

Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat setzte sich bis zum Ablauf der Hauptversammlung am 20. Mai 2009 noch aus 21 Mitgliedern zusammen. Aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung der Deutsche Börse AG vom 21. Mai 2008 wurde der Aufsichtsrat mit Ablauf der Hauptversammlung am 20. Mai 2009 um drei Mitglieder reduziert und besteht seitdem aus 18 Mitgliedern (zwölf Anteilseignervertreter und sechs Arbeitnehmervertreter). Die Hauptversammlung 2009 wählte alle Vertreter der Anteilseigner neu. Die Amtsperiode der Aufsichtsratsmitglieder läuft bis zum Ende der ordentlichen Hauptversammlung 2012, wobei die Amtsperioden der Vertreter der Anteilseigner und die der Arbeitnehmervertreter identisch sind. Ehemalige Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG sind nicht im Aufsichtsrat vertreten. Dem Gremium gehören eine ausreichend große Zahl unabhängiger Mitglieder an, die keine geschäftlichen oder persönlichen Beziehungen zur Deutsche Börse AG oder zu den Mitgliedern des Vorstands unterhalten.

Herr Udo Behrenwaldt, Herr Friedrich von Metzler und Herr Dr. Herbert Walter (Anteilseignervertreter) sowie Herr Sadegh Rismanchi und Herr Otto Wierczimok (Arbeitnehmervertreter) schieden per 20. Mai 2009 aus dem Aufsichtsrat aus. Als neue Anteilseignervertreter wurden Herr Dr. Joachim Faber und Herr Thomas Neiße in den Aufsichtsrat gewählt. Als Vertreter der Arbeitnehmer wurde Herr Norfried Stumpf in den Aufsichtsrat aufgenommen. Die Zusammensetzung des Vorstands und Aufsichtsrats ist auf den Seiten 24 bis 27 detailliert dargestellt.

Arbeit in den Ausschüssen des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG hat sechs Ausschüsse gebildet. Die Ausschüsse erfüllen im Namen und in Vertretung des Aufsichtsrats die ihnen durch die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats oder durch besondere Beschlüsse des Aufsichtsrats übertragenen Funktionen. Überwiegend dienen die Ausschüsse jedoch der Vorbereitung oder Ausführung von Beschlüssen des Aufsichtsrats.

Aktuell bestehen folgende Ausschüsse des Aufsichtsrats:

Personalausschuss
Ausschuss für Strategieangelegenheiten
Finanz- und Prüfungsausschuss
Ausschuss für Technologiefragen
Ausschuss für Fragen von Clearing und Settlement
Nominierungsausschuss

Diese Ausschüsse des Aufsichtsrats sind wie folgt besetzt:

Mitglieder des Personalausschusses

Dr. Manfred Gentz (Vorsitzender)
Hans-Peter Gabe
Richard M. Hayden
Gerhard Roggemann

Mitglieder des Ausschusses für Strategieangelegenheiten

Dr. Manfred Gentz (Vorsitzender)
Herbert Bayer
Birgit Bokel
Dr. Joachim Faber
Richard M. Hayden
Friedrich Merz
Gerhard Roggemann

Mitglieder des Finanz- und Prüfungsausschusses

Dr. Erhard Schipporeit (Vorsitzender)
Friedrich Merz
Thomas Neiße
Johannes Witt

Mitglieder des Ausschusses für Technologiefragen

Craig Heimark (Vorsitzender)
Dr. Joachim Faber
David Krell
Roland Prantl

Mitglieder des Ausschusses für Fragen von Clearing und Settlement

Hermann-Josef Lamberti (Vorsitzender)
Richard Berliand
Dr. Konrad Hummler
Norfried Stumpf

Mitglieder des Nominierungsausschusses

Dr. Manfred Gentz (Vorsitzender)
Richard M. Hayden
Gerhard Roggemann

Weitere Informationen zu den Kompetenzen der einzelnen Ausschüsse des Aufsichtsrats können auf der Internetseite der Deutsche Börse AG unter www.deutsche-boerse.com> Investor Relations> Corporate Governance> Aufsichtsrat> Ausschüsse abgerufen werden. Details zur Tagungshäufigkeit und den Themen der Sitzungen im Berichtsjahr können dem Bericht des Aufsichtsrats entnommen werden. Die Verfahren zur Bildung der Ausschüsse, der Einberufung der Sitzungen und der Beschlussfassungen sind in der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat festgelegt. Eine eigene Geschäftsordnung für die Aufsichtsratsausschüsse gibt es nicht. Die Verfahrensregeln entsprechen denen des Aufsichtsratsplenums.

Der Aufsichtsrat wird über alle Sitzungen der Aufsichtsratsausschüsse kontinuierlich und umfassend informiert.

Effizienzprüfung zur Optimierung der Aufsichtsratsarbeit

Die Deutsche Börse AG versteht eine regelmäßige Überprüfung der Effizienz des Aufsichtsrats als wichtigen Bestandteil guter Corporate Governance. Der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex folgend, hat sich der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG auch im Geschäftsjahr 2009 mit der Überprüfung der Aufsichtsratsarbeit befasst. Die Untersuchung bewertete die Arbeit im Aufsichtsrat durchweg positiv, wobei erneut effiziente Prozessabläufe und die konstruktive Kommunikation im Aufsichtsrat als wesentliche Grundlage für seine Überwachungs- und Beratungsfunktion bestätigt wurden. Die Ergebnisse der Effizienzprüfung wurden in der letzten Sitzung des Aufsichtsrats im Berichtsjahr erörtert. Zudem wurde die Umsetzung von Handlungsempfehlungen aus dem vorangegangen Geschäftsjahr überprüft und eine weitere Optimierung der Aufsichtsratsarbeit beschlossen.

Directors' Dealings

Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der Deutsche Börse AG müssen nach § 15a des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) offenlegen, wenn sie Deutsche Börse-Aktien und -Derivate kaufen oder verkaufen. Eine detaillierte Darstellung der Geschäfte von Führungspersonen ist über die Homepage der Deutsche Börse AG einsehbar: www.deutsche-boerse.com> Investor Relations> Aktuelles> Geschäfte von Führungspersonen

Der Besitz von Aktien der Gesellschaft oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente der einzelnen Vorstandsund Aufsichtsratsmitglieder der Gesellschaft war zu keinem Zeitpunkt direkt oder indirekt größer als 1 Prozent der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien. Der Gesamtbesitz aller Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Deutsche Börse AG betrug zu keinem Zeitpunkt mehr als 1 Prozent der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien. Es lag somit kein mitteilungsbedürftiger Besitz nach Ziffer 6.6 des Deutschen Corporate Governance Kodex vor.

Transparente Berichterstattung

Um eine größtmögliche Transparenz und Chancengleichheit für alle zu gewährleisten, folgt die Unternehmenskommunikation dem Anspruch: Alle Zielgruppen müssen alle Informationen zum gleichen Zeitpunkt erhalten. In ihrem Finanzkalender informiert die Deutsche Börse AG deshalb Aktionäre, Analysten, Aktionärsvereinigungen, Medien und die interessierte Öffentlichkeit über die wichtigsten Termine wie die Hauptversammlung oder die Veröffentlichung von Finanzkennzahlen. Neben Ad hoc Meldungen und Informationen zu Directors’ Dealings und Stimmrechtsmitteilungen sind auch Geschäftsberichte, Zwischenberichte und Unternehmensnachrichten unter www.deutsche-boerse.com abrufbar. Über den Jahresabschluss informiert die Deutsche Börse in einer Analysten und Investorenkonferenz. Anlässlich der Zwischenberichte bietet sie jeweils Telefonkonferenzen für Analysten und Investoren an. Darüber hinaus erläutert sie ihre Strategie, informiert Investoren und Analysten auch in Einzelgesprächen unter Beachtung der genannten Grundsätze gleicher Informationen an alle interessierten Parteien.

Rechnungslegung und Abschlussprüfung

In ihrem Geschäftsbericht informiert die Deutsche Börse AG ihre Anteilseigner und die interessierte Öffentlichkeit über die Geschäftszahlen 2009. Aktuelle Informationen veröffentlicht sie im Geschäftsjahr mit dem Halbjahresfinanzbericht sowie den Zwischenberichten für das erste und dritte Quartal. Die Jahresabschlussunterlagen sowie der Geschäftsbericht erscheinen binnen 90 Tagen nach dem Ende des Geschäftsjahres (31. Dezember), die Zwischenberichte binnen 45 Tagen nach Ende des jeweiligen Quartals. Der Jahresabschluss wird nach Vorbereitung durch den Finanz- und Prüfungsausschuss intensiv im Gesamtaufsichtsrat und mit dem Wirtschaftsprüfer erörtert, geprüft und gebilligt. Den Halbjahresfinanzbericht und die Zwischenberichte für das erste und dritte Quartal erörtert der Vorstand mit dem Finanz- und Prüfungsausschuss vor der Veröffentlichung und informiert den Gesamtaufsichtsrat. Abschlussprüfer für den Jahres- und Konzernabschluss 2009 der Deutsche Börse AG ist die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin (KPMG). Die Hauptversammlung 2009 wählte KPMG auch als Prüfer für die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts. Vor der Wahl hatte der Finanz- und Prüfungsausschuss zunächst eine Erklärung eingeholt, dass keine persönlichen, geschäftlichen, finanziellen oder sonstigen Beziehungen zwischen dem Prüfer und seinen Organen und Prüfungsleitern einerseits und dem Unternehmen und seinen Organmitgliedern andererseits bestehen, die Zweifel an der Unabhängigkeit des Prüfers begründen.

Anreizprogramme für leitende Angestellte und Mitarbeiter

Group Share Plan

Die Gruppe Deutsche Börse sieht das Engagement und die Leistung ihrer Mitarbeiter als wesentliche Komponente für den geschäftlichen Erfolg. Im Rahmen des Group Share Plan (GSP) konnten teilnahmeberechtigte Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2009 bis zu 200 Aktien der Deutsche Börse AG mit einem Nachlass von 30 bzw. 40 Prozent, je nach Betriebszugehörigkeit, erwerben und sich dadurch am Erfolg des Unternehmens beteiligen. Rund 33 Prozent der teilnahmeberechtigten Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse haben im Geschäftsjahr 2009 am Group Share Plan teilgenommen und rund 113.000 Aktien der Deutsche Börse AG zu vergünstigten Konditionen gezeichnet. Die Teilnehmer müssen ihre GSP-Aktien mindestens zwei Jahre halten. Für das Geschäftsjahr 2010 hat der Vorstand der Deutsche Börse AG beschlossen, den Group Share Plan auszusetzen.

Aktientantiemeprogramm

Neben den Mitgliedern des Vorstands der Deutsche Börse AG nehmen auch leitende Angestellte der Deutsche Börse AG und ihrer Tochterunternehmen sowie Mitglieder der Geschäftsführungen der Tochterunternehmen an einem Aktientantiemeprogramm (ATP) teil. Das ATP wird im Vergütungsbericht detailliert beschrieben. Die Berechtigten partizipieren mit dem ATP am Unternehmenserfolg und steigern ihre Identifikation mit dem Unternehmen. Die Anzahl der gewährten ATP-Aktien für den Berechtigten ergibt sich in der Regel aus der Division des individuellen ATP-Bonus, der für den Berechtigten jährlich für das ATP festgelegt wird, durch den durchschnittlichen Börsenkurs der Deutsche Börse-Aktie im vierten Quartal des jeweiligen Geschäftsjahres, auf das sich der Bonus bezieht, wobei eine kaufmännische Rundung auf die nächste volle Zahl erfolgt. Der durchschnittliche Börsenkurs berechnet sich aus dem Durchschnitt (arithmetisches Mittel) der Schlussauktionspreise der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB®) im vierten Quartal des Geschäftsjahres, für das der Bonusanteil festgelegt wird. Nach einer Frist von zwei Jahren erhält der Berechtigte nach Wahl der Gesellschaft die Aktien oder einen Barausgleich.

Kontrollsysteme

Die Kontrollsysteme sind bei der Deutsche Börse AG wesentliche Bestandteile, um die Geschäftsprozesse ordnungsgemäß durchzuführen und die Corporate Governance-Grundsätze einzuhalten. Die Verantwortlichen für die einzelnen Kontrollsysteme stehen in engem Kontakt zum Vorstand und berichten regelmäßig an den Finanz- und Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der Deutsche Börse AG. Nach Beauftragung durch das jeweilige Vorstandsmitglied erfolgen weitere Berichte an die Aufsichtsräte der Konzerngesellschaften.

Risikomanagement

Das Risikomanagement wird als elementarer Bestandteil der Führung und Kontrolle innerhalb der Gruppe Deutsche Börse verstanden. Die Gruppe hat daher ein konzernweites Risikomanagementkonzept etabliert, das Funktionen, Prozesse und Verantwortlichkeiten umfasst und das für alle Mitarbeiter und organisatorischen Einheiten der Gruppe Deutsche Börse verbindlich ist. Dieses Konzept soll sicherstellen, dass auftretende Risiken frühzeitig erkannt werden und ihnen umgehend und adäquat begegnet wird. Eine detaillierte Darstellung des Risikoberichts steht im Konzernlagebericht.

Internes Kontrollsystem

Das interne Kontrollsystem der Gruppe Deutsche Börse hat das Ziel, die Funktionsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit von Geschäftsprozessen sicherzustellen, Vermögensschäden zu verhindern bzw. aufzudecken und somit das gesamte Geschäftsvermögen zu schützen. Das interne Kontrollsystem der Gruppe Deutsche Börse umfasst sowohl prozessintegrierte als auch prozessunabhängige Kontrollmaßnahmen und gewährleistet die Zuverlässigkeit der Daten für die Erstellung des Konzernabschlusses (einschließlich des Konzernlageberichts) sowie für die interne Berichterstattung. Die Leiter der Geschäftsbereiche sind für die Wirksamkeit der prozessintegrierten Kontrollmaßnahmen verantwortlich und stellen sicher, dass Fehler und Unregelmäßigkeiten innerhalb der Geschäftsprozesse frühzeitig erkannt werden. Sie berichten gegenüber dem Vorstand und Aufsichtsrat regelmäßig über die Wirksamkeit dieser Kontrollmaßnahmen.

Compliance

Compliance stellt einen wichtigen Bestandteil der Unternehmenskultur in der Gruppe Deutsche Börse dar. Die Gruppe Deutsche Börse hat die Funktion Group Compliance eingerichtet. Sie hat die Aufgabe, die Gruppe vor möglichen Schäden aus Verstößen gegen geltende Gesetze, Verordnungen oder Standards guter Unternehmensführung zu schützen. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf folgenden, für Finanzunternehmen spezifischen Themen:

Verhinderung von Geldwäsche und der Finanzierung terroristischer Aktivitäten
Einhalten des Berufs- und Bankgeheimnisses
Verhinderung von Insidergeschäften
Verhinderung von Marktmanipulation
Verhinderung von betrügerischen Handlungen (so genannter Fraud)
Verhinderung von Korruption
Verhinderung von Interessenkonflikten
Datenschutz

Die Gruppe Deutsche Börse hat eine verbindliche Compliance Policy verabschiedet, die gruppenweit für alle Mitarbeiter, einschließlich der Geschäftsleitung, und externen Dienstleistern gilt. Die Inhalte der Compliance Policy sind öffentlich unter www.deutsche-boerse.com> Investor Relations> Corporate Governance> Compliance einsehbar.

Interne Revision

Die interne Revision der Gruppe Deutsche Börse erbringt unabhängige und objektive Prüfungs- und Beratungsdienstleistungen, die zum Ziel haben, Geschäftsprozesse und interne Abläufe zu verbessern. Hierbei bewertet die interne Revision die Effektivität der Unternehmensprozesse, des Risikomanagements, der Kontrollen und der Führungs und Überwachungsprozesse sowie die Einhaltung der Regelwerke und berichtet über mit ihnen verbundene Risiken und Verbesserungspotenziale. Dadurch schafft die interne Revision Mehrwert für das Unternehmen und seine Kontrollorgane und unterstützt diese beim Erreichen ihrer Ziele. Die Deutsche Börse AG hat die beschriebenen Kontrollsysteme (Risikomanagement, internes Kontrollsystem, Compliance und interne Revision) im Rahmen eines integrierten Gesamtkonzepts implementiert. Dabei wird die Abstimmung zwischen den Kontrollsystemen durch eine zentrale Koordination und Absprache unter den jeweils verantwortlichen Bereichen sichergestellt. Vorstand und Aufsichtsrat beschäftigen sich regelmäßig mit der Wirksamkeit der Kontrollsysteme und haben im Berichtsjahr keine Mängel festgestellt.

VERGÜTUNGSBERICHT

Der folgende Vergütungsbericht ist Bestandteil des Lageberichts. Die Berichterstattung folgt sowohl den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) als auch dem Deutschen Rechnungslegungs Standard (DRS) 17 „Berichterstattung über die Vergütung der Organmitglieder". Des Weiteren enthält der Bericht die Angaben, die nach den Erfordernissen des Handelsgesetzbuches (HGB) beziehungsweise der International Financial Reporting Standards (IFRS) zu berücksichtigen sind.

Vergütungssystem für den Vorstand – Grundlage guter Corporate Governance

Die regelmäßige Überprüfung sowie die transparente und verständliche Darstellung des Vergütungssystems gehören für die Deutsche Börse AG zu den Grundlagen gelebter Corporate Governance. Im Berichtsjahr hat der Aufsichtsrat daher die Struktur des Vergütungssystems und wesentliche Bestandteile der einzelnen Verträge erörtert sowie – nach Vorbereitung durch den Personalausschuss – die Vergütung für den Vorstand beschlossen. Vor dem Hintergrund der jüngsten Änderungen des Aktiengesetzes durch das Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) und der Anpassungen des DCGK im Juni 2009 beschloss der Aufsichtsrat, im Detail zu prüfen, ob das Vergütungssystem mit den gesetzlichen Vorgaben und den Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex übereinstimmt. Die gründliche Überprüfung des Vergütungssystems und seiner einzelnen Komponenten erfolgte zudem, um die Interessen sowohl der Aktionäre als auch des Unternehmens und dessen Vorstandsmitglieder zu berücksichtigen. Die Analyse und Überarbeitung erfolgte unter Einbeziehung unternehmensinterner Spezialisten und externer Berater.

Das überarbeitete und weiterentwickelte Vergütungssystem wurde in der Sitzung des Aufsichtsrats am 23. März 2010 verabschiedet und tritt rückwirkend ab 1. Januar 2010 in Kraft. Der Vorstand hat dem neuen Vergütungssystem im Grundsatz zugestimmt. Der Aufsichtsrat wird in der Hauptversammlung am 27. Mai 2010 über die Umsetzung berichten.

Das für 2009 noch geltende Vergütungssystem für den Vorstand sieht folgende Regelungen vor:

Leistungsbezug und Angemessenheit der Vorstandsvergütung

Die jährlichen Bezüge der Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG umfassen fixe und variable Komponenten. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung des Vorstands sind zum einen die Aufgaben jedes Vorstandsmitglieds und seine individuelle Leistung, zum anderen die Leistung des Gesamtvorstands, der Unternehmenserfolg sowie die wirtschaftliche Lage und Perspektiven der Deutsche Börse AG. Der feste, erfolgsunabhängige Teil der Vorstandsvergütung (Fixum) besteht aus einem fixen monatlichen Gehalt. Die variablen Teile setzen sich aus einer leistungsorientierten Vergütung sowie Elementen mit längerfristiger Anreizwirkung zusammen (Aktientantiemeprogramm, ATP). Zudem haben die Mitglieder des Vorstands Pensionszusagen erhalten. Zusätzlich erhielt der Vorstand Leistungen, wie steuerpflichtige Zuschüsse zur privaten Rentenversicherung, eine steuerpflichtige Telefonpauschale und/oder den Anspruch zur Nutzung eines Dienstwagens. Diese sind in der folgenden Tabelle unter „Sonstige Bezüge" zusammengefasst.

Das Fixum wird als Grundvergütung monatlich als Gehalt ausgezahlt. Die leistungsbezogene, variable Vergütung wird jährlich festgelegt. Ihre Höhe hängt vom Erreichen unternehmensbezogener Ziele, wie der Umsetzung unternehmensübergreifender Projekte oder dem Erreichen bestimmter Kosten- oder Erlösziele, sowie vom Erreichen individueller Ziele der Vorstandsmitglieder ab. Darüber hinaus werden Faktoren wie analytische Fähigkeiten, Sozialkompetenz, Produktivität oder Führungsqualität berücksichtigt. Zwei Drittel der variablen Vergütung werden nach Ende des Geschäftsjahres in bar ausgezahlt und ein Drittel in das ATP eingestellt.

Aus der nachfolgenden Tabelle ist ersichtlich, wie hoch die Aufwendungen für fixe und variable Vergütungen sowie die im Berichtsjahr gewährten Bezüge aus der aktienbasierten Vergütung sind. Die Vorjahreszahlen sind jeweils in Klammern angegeben. Die Angaben zu Komponenten mit längerfristiger Anreizwirkung beziehen sich sowohl im Berichtsjahr als auch im Vorjahr auf Aktien aus dem ATP.

Die Deutsche Börse AG hat für ihre Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder zudem eine so genannte D&O-Versicherung (Directors & Officers-Versicherung, Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden) abgeschlossen. Seit Inkrafttreten des VorstAG sieht § 93 Abs. 2 Satz 3 Aktiengesetz (AktG) die Vereinbarung eines Selbstbehalts beim Abschluss von D&O-Versicherungen für Vorstandsmitglieder zwingend vor. Die Deutsche Börse AG wird die gesetzlichen Bestimmungen zum Selbstbehalt befolgen und bestehende D&O-Versicherungen im Rahmen der gesetzlichen Übergangsfrist, d.h. spätestens mit Wirkung zum 1. Juli 2010, entsprechend anpassen.

Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr 2009 (Vorjahreszahlen in Klammern)

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Erfolgsunabhängige Vergütung Sonstige Bezüge1) Erfolgsbezogene Vergütung Komponenten mit längerfristiger Anreizwirkung2) Gesamtvergütung
T€ T€ T€ Anzahl der Aktienbezugsrechte

Stück
Wert zum Gewährungsstichtag

T€
T€
--- --- --- --- --- --- ---
Reto Francioni 1.000,0 14,8 1.000,0 10.560 456,3 2.471,1
(1.000,0) (92,3) (1.700,0) (21.234) (766,8) (3.559,1)
Andreas Preuß 600,0 26,9 883,3 9.328 403,1 1.913,3
(600,0) (25,9) (1.466,7) (15.137) (673,2) (2.765,8)
Thomas Eichelmann3) 183,3 17,0 0 0 0 200,3
(550,0) (92,6) (–) (–) (–) (642,6)
Frank Gerstenschläger 500,0 26,2 486,7 5.139 222,0 1.234,9
(500,0) (25,3) (766,7) (9.576) (345,8) (1.637,8)
Michael Kuhn 500,0 20,5 700,0 7.392 319,4 1.539,9
(500,0) (20,2) (1.133,3) (13.655) (513,0) (2.166,5)
Gregor Pottmeyer4) 125,0 18,0 250,0 0 0 393,0
(–) (–) (–) (–) (–) (–)
Jeffrey Tessler 575,5 38,6 716,7 7.568 327,0 1.657,8
(561,5) (45,5) (1.133,3) (14.156) (511,2) (2.251,5)
Summe 3.483,8 162,0 4.036,7 39.987 1.727,8 9.410,3
(3.711,5) (301,8) (6.200,0) (73.758) (2.810,0) (13.023,3)

1) Die sonstigen Bezüge umfassen Gehaltsbestandteile wie steuerpflichtige Zuschüsse zur privaten Rentenversicherung, steuerpflichtige Telefonpauschale/Wohnkosten sowie Dienstwagenregelungen.

2) Die Berechnung der Anzahl der Aktienbezugsrechte und des Wertes zum Gewährungsstichtag für 2009 erfolgte auf Basis des Schlussauktionspreises der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse am Tag der Festlegung des Bonusbetrags. Für 2008 wurden sowohl die Anzahl der Aktienbezugsrechte als auch die Werte zum Gewährungsstichtag auf Basis der individuellen Gewährungsstichtage je Vorstandsmitglied neu berechnet. Die unterschiedlichen Gewährungsstichtage ergaben sich durch Einbeziehung und Beschlussfassung der Aufsichtsräte von Eurex Frankfurt AG, Eurex Clearing AG, Eurex Zürich AG und Clearstream International S.A. sowie der Deutsche Börse Systems AG.

3) Vorstandsmandat und Vorstandsdienstvertrag von Herrn Thomas Eichelmann endeten einvernehmlich mit Ablauf des 30. April 2009. Herr Eichelmann erhielt eine Abfindungszahlung in Höhe von 5.800,0 T€, in welche ein Ausgleich für die nicht mehr erfolgte Gewährung einer variablen Vergütung für das Jahr 2008 sowie für den Zeitraum bis 30. April 2009 eingeflossen ist. Die ursprüngliche Bestellung von Herrn Thomas Eichelmann war bis 30. Juni 2010 erfolgt.

4) Zum 1. Oktober 2009 in den Vorstand berufen

Für alle Mitglieder des Vorstands der Deutsche Börse AG, mit Ausnahme von Herrn Gregor Pottmeyer, bestehen einzelvertragliche Ruhegeldvereinbarungen („Direktzusagen"). Das Ruhegeldsystem wurde im Rahmen der Überarbeitung der Vorstandsvergütung ebenfalls angepasst. Sobald dieser Prozess vollständig abgeschlossen ist, wird mit Herrn Pottmeyer eine Ruhegeldvereinbarung getroffen, die Bestandteil seines Dienstvertrags werden wird. Die Zusagen für die übrigen Vorstandsmitglieder basieren im Wesentlichen auf folgenden Regelungen:

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Merkmal Regelung
Rente Vorstandsmitglieder erhalten ein Ruhegeld unter Berücksichtigung der unten beschriebenen Kappungsgrenze, wenn sie nach Vollendung des 60.1) bzw. 63. Lebensjahres aus den Diensten der Deutsche Börse AG ausscheiden, wenn sie aufgrund dauerhafter Berufsunfähigkeit in den Ruhestand versetzt werden oder wenn ihr Dienstvertrag vorzeitig beendet oder nicht verlängert wird und hierfür keine Gründe vorliegen, die das Vorstandsmitglied zu vertreten hat. Bei vorzeitiger Beendigung oder Nichtverlängerung des Dienstvertrags wird nur dann ein Ruhegeld gewährt, wenn das Vorstandsmitglied mindestens drei Jahre als Mitglied des Vorstands der Deutsche Börse AG tätig war und sein Dienstvertrag mindestens einmal verlängert wurde. Die Zahlung des Ruhegelds beginnt ab dem Tag, der auf den Tag der letzten Gehaltszahlung folgt bzw. frühestens ab dem 55. Lebensjahr.2)
Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeitsrente Im Falle vorübergehender Berufsunfähigkeit besteht ein Anspruch auf Fortzahlung der Bezüge, längstens bis zur Beendigung des Dienstvertrags. Bei einer dauerhaften Berufsunfähigkeit ist die Deutsche Börse AG berechtigt, den Vorstand nach sechs Monaten in den Ruhestand zu versetzen.
Invaliditätsrente Die Deutsche Börse AG hat eine Unfallversicherung abgeschlossen, die im Leistungsfall bei Tod einmalig das Dreifache und bei Vollinvalidität einmalig das Vierfache des Jahresfestgehalts auszahlt.
Kappungsgrenze Bei vorzeitigem Ausscheiden aus dem Unternehmen wird das Ruhegeld um den Betrag gekürzt, um den ein neues Arbeitseinkommen zuzüglich Ruhegeld die laufenden Bezüge des alten Dienstverhältnisses übersteigt, bzw. es werden alle Einkünfte im Sinne des Einkommensteuergesetzes durch regelmäßige geschäftliche, beratende oder berufliche Tätigkeit aus nicht selbstständiger Tätigkeit in voller Höhe auf das zu gewährende Ruhegeld angerechnet. Es wird von einer Anrechnung der Bezüge abgesehen, wenn das Vorstandsmitglied das 60. bzw. 63. Lebensjahr vollendet hat.
Bemessungsgrundlage des Ruhegeldes Das Ruhegeld beträgt 30 Prozent des zuletzt gezahlten Fixgehalts und erhöht sich um fünf Prozentpunkte pro Wiederbestellungsperiode auf maximal 50 Prozent.
Auszahlungsform Die Versorgungsleistung wird grundsätzlich als Rente gewährt. Das jeweilige Vorstandsmitglied kann bis spätestens sechs Monate vor Eintritt des Versorgungsfalls gegenüber der Deutsche Börse AG schriftlich mitteilen, ob es die Leistungen aus der Ruhegeldvereinbarung in Form einer monatlichen Rente, einer einmaligen Kapitalleistung oder in fünf Teilzahlungen in Anspruch nehmen möchte. Die Deutsche Börse AG entscheidet in diesem Fall unter Berücksichtigung der Mitteilung des Vorstandsmitglieds über die Auszahlungsform gegenüber dem Vorstandsmitglied.
Hinterbliebenenversorgung Im Todesfall während des aktiven Dienstes oder nach Eintritt des Rentenfalls (siehe oben) steht dem Ehepartner eine lebenslange Hinterbliebenenrente von 60 Prozent des Ruhegeldes und den versorgungsberechtigten Kindern eine (Halb-)Waisenrente von 10 bzw. 25 Prozent des Ruhegeldes zu.3)
Übergangszahlung Bei Ausscheiden aus dem aktiven Dienst nach dem Erreichen des Pensionsalters oder der Versetzung in den Ruhestand erhält der Berechtigte in den ersten zwölf Monaten nach der Pensionierung eine Übergangszahlung von insgesamt zwei Dritteln der letzten erfolgsbezogenen Vergütung sowie in den zwölf darauf folgenden Monaten in Höhe von insgesamt einem Drittel der letzten erfolgsbezogenen Vergütung. Falls der Berechtigte innerhalb von 24 Monaten nach der Versetzung in den Ruhestand stirbt, stehen dem überlebenden Ehegatten die o. g. Übergangsgelder drei Monate lang voll sowie in der restlichen Zeit zu 60 Prozent zu.

1) Die Regelung bezieht sich auf die Vorstandsmitglieder Reto Francioni und Jeffrey Tessler.

2) Die Regelung bezieht sich auf das Vorstandsmitglied Andreas Preuß.

3) Für Herrn Pottmeyer gilt die Regelung, dass seiner Ehefrau bzw. den versorgungsberechtigten Kindern bis zum Ablauf des auf den Sterbemonat folgenden sechsten Monats seine vollen Bezüge zustehen.

Der Aufwand für Pensionen setzt sich aus dem Dienstzeitaufwand und dem nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand zusammen. Im Berichtsjahr wurden den Rückstellungen folgende Beträge als Aufwand für Pensionen zugeführt:

Aufwand für Pensionen

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2009

T€
2008

T€
Reto Francioni 1.213,6
Andreas Preuß 455,0 386,8
Thomas Eichelmann1) 186,3
Frank Gerstenschläger 661,1 461,8
Michael Kuhn 167,4 141,3
Gregor Pottmeyer2)
Jeffrey Tessler 146,9 1.148,9
Summe 1.430,4 3.538,7

1) Mit Ablauf des 30. April 2009 aus dem Vorstand ausgeschieden

2) Zum 1. Oktober 2009 in den Vorstand berufen

Regelungen für den Kontrollwechsel

Die Vorstandsmitglieder haben auf Basis der mit ihnen geschlossenen Dienstverträge Anspruch auf Abfindungszahlungen, wenn in bestimmten Fällen des Kontrollwechsels der Dienstvertrag innerhalb von sechs Monaten beendet wird oder wenn das Vorstandsmitglied, ohne dass ein von ihm zu vertretender wichtiger Grund für die Beendigung vorliegt, sein Amt niederlegt, weil durch den Kontrollwechsel seine Stellung als Vorstandsmitglied erheblich beeinträchtigt wird. Die Zahlungen im Falle eines Kontrollwechsels bemessen sich aus den kapitalisierten Bezügen (Festgehalt und erfolgsbezogene Vergütung) für die restliche vereinbarte Vertragslaufzeit und einer Abfindung von bis zu zwei Jahresbezügen in Höhe der Bezüge für das letzte Kalenderjahr (Festgehalt und erfolgsbezogene Vergütung). Die Ansprüche auf Aktien aus dem Aktientantiemeprogramm bleiben bestehen und werden nach Ablauf der Wartezeit gemäß den Regelungen des Aktientantiemeprogramms erfüllt.

Für Herrn Pottmeyer gilt entsprechend dem Deutschen Corporate Governance Kodex die Regelung, dass die sich ergebende maximale Abfindungssumme entweder zwei Jahreszahlungen oder – sollte dieser Betrag geringer sein –den Wert der Restlaufzeit des aktuell geltenden Dienstvertrags nicht übersteigt, der vorsieht, dass der Aufsichtsrat eine weitere Jahreszahlung (Abfindung im Falle eines Kontrollwechsels) genehmigen kann.

Virtuelles Aktienoptionsprogramm

Die Deutsche Börse AG hatte bis einschließlich 2006 ein virtuelles Aktienoptionsprogramm aufgelegt, das auch für Vorstandsmitglieder gegolten hatte. Die ausgegebenen Optionen hatten eine Laufzeit von maximal fünf Jahren und eine Sperrfrist von drei Jahren. Im Geschäftsjahr 2009 haben die Vorstandsmitglieder ihre Optionen vollständig ausgeübt, so dass keines der Vorstandsmitglieder mehr im Besitz von Aktienoptionen ist. Die Optionen waren fiktiv ausgestaltet. Sie berechtigten nicht zum Bezug von Aktien der Deutsche Börse AG zu einem bestimmten Preis, sondern gewährten das Recht auf eine Barauszahlung. Die Höhe der Barauszahlung war abhängig von der relativen (dividendenbereinigten) Entwicklung der Aktie der Deutsche Börse AG gegenüber dem STOXX® Europe 600 Technology Index als Referenzindex (1,00 € pro 1 Prozent Outperformance). Um die Outperformance festzustellen, wurden die Anfangs- und Endwerte der Deutsche Börse-Aktie und des Referenzindex auf Basis eines Mittelwertes der Schlusskurse im Xetra®-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB®) (bzw. Endwerte des Index) ermittelt: der Anfangswert über 60 Handelstage vor Ausgabe der Optionen, der Endwert über 60 Handelstage vor den Stichtagen 1. Februar, 1. Mai, 1. August und 1. November, an denen das Ausübungsfenster begann.

Die folgende Tabelle zeigt den im Berichtsjahr erfassten Gesamtaufwand/-ertrag für die Optionen. Zum 31. Dezember 2009 waren alle noch vorhandenen Optionen ausgeübt.

Virtuelles Aktienoptionsprogramm (Vorjahreszahlen in Klammern)

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Erfasster Aufwand/Ertrag

T€
Buchwert zum Bilanzstichtag

T€
Reto Francioni -167,3
(-854,2) (2.223,7)
Andreas Preuß 61,6
(-486,9) (1.267,5)
Thomas Eichelmann1)
(–) (–)
Frank Gerstenschläger
(–) (–)
Michael Kuhn -120,4
(245,6) (1.601,0)
Gregor Pottmeyer2)
(–) (–)
Jeffrey Tessler -93,7
(-0,2) (1.245,3)
Summe -319,8
(-1.095,7) (-6.337,5)

1) Mit Ablauf des 30. April 2009 aus dem Vorstand ausgeschieden

2) Zum 1. Oktober 2009 in den Vorstand berufen

Aktientantiemeprogramm

Das Aktientantiemeprogramm löste 2007 das virtuelle Aktienoptionsprogramm der vergangenen Jahre ab. Das ATP ermöglicht es, als Bestandteil der variablen Vergütung sowohl Bargeld als auch Aktien der Deutsche Börse AG zu gewähren. Als Komponente mit längerfristiger Anreizwirkung erhalten die Mitglieder des Vorstands für das Berichtsjahr ein Drittel ihrer variablen Vergütung, umgerechnet in eine Anzahl Aktien der Deutsche Börse AG („Anzahl der Aktienbezugsrechte"). Diese Regelung gilt nicht für Herrn Pottmeyer.

Die entsprechende Anzahl der Aktienbezugsrechte ergibt sich aus dem individuell und leistungsabhängig festgelegten Bonusbetrag (ein Drittel der variablen Vergütung) jedes Vorstandsmitglieds, geteilt durch den Börsenkurs der Gesellschaft (Schlussauktionspreis der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse) am Tag der Festlegung des Bonusbetrags. Weder der umgerechnete Bonus noch die Aktienanzahl werden zum Zeitpunkt der Festlegung des Bonus geleistet, sondern nach Ablauf von zwei Jahren nach dem Zeitpunkt der Gewährung („Wartezeit"). Nach Ablauf der Wartezeit wird zunächst die ursprüngliche Anzahl der Aktienbezugsrechte in einen Zahlungsanspruch umgerechnet. Dazu wird der an diesem Tag aktuelle Börsenkurs (Schlussauktionspreis der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse) mit der Anzahl der Aktienbezugsrechte multipliziert. Die Gesellschaft hat dann ein Wahlrecht, ob sie den Zahlungsanspruch des Vorstandsmitglieds in Aktien oder bar erfüllt. Für die Tranche 2007 hat die Gesellschaft entschieden, einen Barausgleich vorzunehmen. Siehe auch Erläuterung 45 des Konzernanhangs.

Gemäß IFRS 2 wird der Gesamtbetrag der Anzahl der Aktienbezugsrechte mit dem beizulegenden Zeitwert (Fair Value) am Stichtag der Gewährung bewertet. Für das Berichtsjahr wurde der beizulegende Zeitwert auf Basis des Tagesschlusskurses am Tag der Festlegung ermittelt. Um die Anzahl der Aktienbezugsrechte aus der Tranche 2009 (Vorjahr: Tranche 2008) zu bewerten, wurde ein modifiziertes Black-Scholes-Optionspreismodell (Merton-Modell) angewandt. Dieses Modell berücksichtigt keine Ausübungshürden. Die folgenden Bewertungsparameter liegen diesem Modell zugrunde:

Bewertungsparameter

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Tranche 20091) Tranche 2008
Laufzeit2) 2 Jahre 2 Jahre
Risikoloser Zins % 1,19 1,37
Volatilität % 40,59 52,62–59,49
Aktienkurs Deutsche Börse AG 47,35 40,03–49,35
Dividendenrendite % 4,88 4,68–5,77
Ausübungspreis 0 0
Beizulegender Zeitwert 43,21 36,11–45,37

1) Die Bewertungsparameter sind auf den Tag der Festlegung des Bonusbetrags berechnet.

2) Die Laufzeit beginnt mit dem Tag der Gewährung.

Der Aufwand im Berichtsjahr, der sich aus dem ATP ergibt, ist in der Tabelle oben rechts zusammen mit dem Buchwert zum Bilanzstichtag dargestellt. Siehe auch Erläuterung 45.

Aktientantiemeprogramm (Vorjahreszahlen in Klammern)

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Erfasster Aufwand

T€
Buchwertzum Bilanzstichtag

T€
Reto Francioni 542,91) 1.354,7
(541,8) (811,8)
Andreas Preuß 347,41) 1.101,5
(533,3) (754,1)
Thomas Eichelmann2) -227,4
(227,4) (227,4)
Frank Gerstenschläger 246,61) 558,3
(219,6) (311,7)
Michael Kuhn 335,21) 921,0
(399,3) (585,8)
Gregor Pottmeyer3)
(–) (–)
Jeffrey Tessler 354,91) 938,3
(416,5) (583,4)
Summe 1.599,6 4.873,8
(2.337,9) (3.274,2)

1) Unter Berücksichtigung des Auflösungseffekts in Höhe von insgesamt 1,4 Mio. €, der sich aus der Entscheidung für den Barausgleich der Tranche 2007 ergibt und in die Gewinnrücklagen eingestellt wurde

2) Mit Ablauf des 30. April 2009 aus dem Vorstand ausgeschieden

3) Zum 1. Oktober 2009 in den Vorstand berufen

Die Tabelle auf der nächsten Seite zeigt die Entwicklung der für das Berichtsjahr erhaltenen Anzahl der Aktienbezugsrechte.

Ehemalige Mitglieder des Vorstands oder ihre Hinterbliebenen

Ehemalige Mitglieder des Vorstands oder ihre Hinterbliebenen erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von 1,3 Mio. € (2008: 1,2 Mio. €). Der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen (DBO) betrug im Berichtsjahr zum Bilanzstichtag 28,7 Mio. € (2008: 27,2 Mio. €).

Anzahl der Aktienbezugsrechte für die Tranchen 2007 bis 2009

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Stand am 31.12.2008 Anpassung Anzahl der Aktienbezugsrechte 2008 in 2009 Anzahl der Aktienbezugsrechte für 20091) Erfüllung in ATP-Aktien Anzahl verfallener ATP-Aktien Summe
Reto Francioni 29.286 246 10.560 0 0 40.092
Andreas Preuß 26.014 -2.970 9.328 0 0 32.372
Thomas Eichelmann2) 0 0 0 0 0 0
Frank Gerstenschläger 12.148 111 5.139 0 0 17.398
Michael Kuhn 20.074 -337 7.392 0 0 27.129
Gregor Pottmeyer3) 0 0 0 0 0 0
Jeffrey Tessler 20.109 164 7.568 0 0 27.841
Summe 107.631 -2.786 39.987 0 0 144.832

1) Die Berechnung der Anzahl der Aktienbezugsrechte erfolgte auf Basis des Tagesschlusskurses am Tag der Festlegung des Bonusbetrags.

2) Mit Ablauf des 30. April 2009 aus dem Vorstand ausgeschieden

3) Zum 1. Oktober 2009 in den Vorstand berufen

Neuordnung der Vorstandsvergütung

Im August 2009 trat das VorstAG in Kraft. Ziel des Gesetzes ist es, größere Anreize in der Vergütungsstruktur für Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft in Richtung einer nachhaltigen und auf Langfristigkeit ausgerichteten Unternehmensführung zu schaffen. Personalausschuss und Gesamtaufsichtsrat haben sich infolgedessen mit der Überprüfung des bestehenden und der Ausarbeitung eines neuen Vergütungssystems beschäftigt. Unter Einbeziehung unabhängiger, externer Experten wurden mögliche Konzepte analysiert, die im Gesamtaufsichtsrat diskutiert und beschlossen wurden.

Im hier dargestellten neuen Vergütungsmodell steigt das Gewicht des langfristigen Unternehmensergebnisses als Bemessungsfaktor für die erfolgsabhängige Vergütung.

Neben der Einführung von Obergrenzen für die Vergütungskomponenten sinkt der Anteil der kurzfristig orientierten variablen Vergütung deutlich. Das überarbeitete und weiterentwickelte Vergütungssystem wurde in der Sitzung des Aufsichtsrats am 23. März 2010 verabschiedet und tritt rückwirkend ab 1. Januar 2010 in Kraft. Der Vorstand hat dem neuen Vergütungssystem im Grundsatz zugestimmt. Der Aufsichtsrat wird in der Hauptversammlung am 27. Mai 2010 über die Umsetzung berichten.

Vergütung

Die Gesamtzielvergütung für Mitglieder des Vorstands der Deutsche Börse AG ergibt sich aus den Vergütungsbestandteilen fixe Grundvergütung und variable Vergütung. Die variable Vergütung besteht aus zwei Elementen, der Bartantieme und der Aktientantieme. Die Zielwerte der fixen und der variablen Vergütung werden vom Aufsichtsrat für jedes einzelne Vorstandsmitglied festgelegt und regelmäßig auf ihre Angemessenheit hin überprüft.

Fixe Grundvergütung

Die Grundvergütung beträgt ca. ein Drittel der Gesamtzielvergütung. Die Mitglieder des Vorstands erhalten die Grundvergütung monatlich in zwölf gleichen Teilbeträgen.

Variable Vergütung – Bartantieme

Die Mitglieder des Vorstands erhalten ein Mal jährlich eine erfolgsabhängige Bartantieme, die sich sowohl an Unternehmenszielen als auch an individuellen Zielen orientiert.

Als wesentlicher Erfolgsparameter für die Festlegung der Bartantieme dient der Durchschnitt der Jahresüberschüsse der letzten drei Geschäftsjahre. Der Aufsichtsrat legt jährlich einen Ziel-Konzernjahresüberschuss fest, der den 100-Prozent-Wert für den rechenbaren Teil der Barvergütung bestimmt und aus dem Budgetziel bzw. einer angemessenen Konzern-Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity, RoE) als Kontrollgröße abgeleitet wird.

Die Zielerreichung kann zwischen 0 und 200 Prozent schwanken. Der oberste und der unterste Punkt eines für erreichbar gehaltenen Jahresüberschusses werden vom Aufsichtsrat jährlich zusammen mit dem 100-Prozent-Zielpunkt festgelegt.

Die Bartantieme wird zu zwei Dritteln aus den erreichten Jahresüberschüssen der letzten drei Jahre sowie zu einem Drittel aus dem Grad der Erreichung der individuellen Ziele des letzten Jahres ermittelt. Dem liegen vereinbarte Ziele für jedes einzelne Vorstandsmitglied zugrunde.

Variable Vergütung – Aktientantieme

Als weiteren variablen Vergütungsbestandteil erhalten die Mitglieder des Vorstands eine Aktientantieme, die auf die langfristige Unternehmensentwicklung abzielt und über einen Dreijahreszeitraum berechnet wird (Performance Period). Der Aufsichtsrat legt jährlich zur Bestimmung dieses Vergütungselements zunächst einen Aktientantieme-Zielwert als Eurobetrag fest. Die Anzahl der zuteilungsfähigen Aktien für jedes Vorstandsmitglied wird durch die Division des Aktientantiemezielwertes durch den Kurs für die Deutsche Börse-Aktie ermittelt, der sich aus dem Durchschnitt der letzten zwei Monate vor der Festlegung des Zielwertes ergibt.

Die Festlegung der endgültigen Aktienzahl hängt von der Entwicklung der Aktienrendite (Total Shareholder Return) der Deutsche Börse AG im Vergleich zu einer Peer Group ab. Neben der Aktienzahl bestimmt der nach Ablauf der Dreijahresfrist ermittelte Aktienkurs der Deutsche Börse AG die Höhe der Auszahlung. Für die Auszahlung der Aktientantieme wird ein Maximalwert festgelegt.

Altersversorgung/Ruhegeld

Die Mitglieder des Vorstands der Deutsche Börse AG erhalten einzelvertragliche Ruhegeldzusagen. Voraussetzung für den Anspruch auf Ruhegeld ist, dass das Vorstandsmitglied in dieser Funktion mindestens drei Jahre tätig war und mindestens einmal wiederbestellt worden ist. Das Vorstandsmitglied erhält das Ruhegeld, wenn es das 60. bzw. das 63. Lebensjahr vollendet hat. Auch bei vorzeitigem Ausscheiden aus den Diensten der Deutsche Börse AG haben die Vorstandsmitglieder Anspruch auf Auszahlung eines vorgezogenen Ruhegeldes, sofern die Kriterien der mindestens dreijährigen Tätigkeit und mindestens einmaligen Wiederbestellung als Vorstandsmitglied erfüllt sind. Das Ruhegeld ist seit 1. Januar 2010 nicht mehr automatisch an die fixe Grundvergütung gekoppelt. Es wird jetzt ein pensionsfähiges Einkommen definiert, das ebenfalls regelmäßig zu überprüfen ist. Diese Festlegung steht im Zusammenhang mit einer Umschichtung der alten Zieleinkommen zugunsten höherer Grundvergütungen und geringerer variabler Zielvergütungen.

D&O-Versicherung

Die Deutsche Börse AG unterhält für die Vorstandsmitglieder eine Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden zur Absicherung gegen Risiken der Vorstandstätigkeit (D&O-Versicherung). Die für 2010 abgeschlossene D&O-Versicherung enthält für alle Vorstandsmitglieder einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent der durch Managementfehler entstandenen Schadenssumme. Der maximale Selbstbehalt ist auf das Eineinhalbfache der fixen jährlichen Grundvergütung begrenzt.

Regelungen bei vorzeitigem Ausscheiden aus dem Unternehmen (Abfindungsregelungen)

Vorzeitiges Ausscheiden

Endet für die Mitglieder des Vorstands das Vorstandsamt vor Ablauf der regulären Bestelldauer, sollen möglicherweise zu gewährende Abfindungen und sonstige Zahlungen den Wert von zwei Jahreszielgesamtvergütungen nicht überschreiten und nicht mehr als den Wert der Restlaufzeit des Dienstvertrags betragen. Grundsätzlich werden in einem solchen Fall Zahlungen an das vorzeitig ausscheidende Vorstandsmitglied nur dann gewährt, wenn das Vorstandsmitglied sein vorzeitiges Ausscheiden nicht selbst zu vertreten hat und der Aufsichtsrat entsprechend Beschluss fasst. Der Aufsichtsrat behält sich vor, in außergewöhnlichen begründeten Fällen die Obergrenze zu überschreiten.

Ausscheiden im Fall eines Kontrollwechsels (Change of Control)

Kommt es zu einer bestimmten Form des Kontrollwechsels in der Deutsche Börse AG und wird das Vorstandsmitglied aufgrund dieser Veränderungen innerhalb von sechs Monaten abberufen bzw. legt das Vorstandsmitglied sein Amt nieder, weil seine Tätigkeit durch den Kontrollwechsel erheblich beeinträchtigt wird, kann der Aufsichtsrat eine Abfindungszahlung beschließen. Diese möglicherweise zu gewährende Abfindung und sonstige Zahlungen dürfen den Wert von zwei Jahresgesamtvergütungen nicht überschreiten und nicht mehr als den Wert der Restlaufzeit des Dienstvertrags vergüten. Diese Zahlungen können durch Beschluss des Aufsichtsrats gegebenenfalls um den Betrag einer weiteren Jahresgesamtvergütung erhöht werden.

Weitere Leistungen

Die Mitglieder des Vorstands erhalten die folgenden Leistungen:

Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeitsrente
Invaliditätsrente
Bemessungsgrundlage des Ruhegeldes
Hinterbliebenenversorgung
Übergangszahlung bei Ausscheiden aus dem aktiven Dienst
Zuschüsse zur privaten Rentenversicherung, Telefonkosten, Anspruch auf Nutzung eines Dienstwagens

Bezüge des Aufsichtsrats

Die Aufsichtsratsmitglieder erhalten für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr 2009 eine zeitanteilige fixe Vergütung, abhängig von der Dauer ihrer Zugehörigkeit im Berichtsjahr. Das jährliche Fixum für die Mitgliedschaft betrug 96 T€ für den Vorsitzenden, für den stellvertretenden Vorsitzenden 72 T€ und 48 T€ für jedes andere Mitglied. Zusätzlich wird die Mitgliedschaft in den Aufsichtsratsausschüssen (Strategie-, Technologie-, Personal , Nominierungs-, Clearing- und Settlement- sowie Finanz- und Prüfungsausschuss) vergütet: Sie beträgt ebenfalls unverändert 30 T€ jährlich für den Vorsitzenden jedes Ausschusses (bzw. 40 T€ jährlich für den Vorsitzenden des Finanz- und Prüfungsausschusses) und 20 T€ jährlich für jedes andere Ausschussmitglied.

Daneben erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats eine variable Jahresvergütung, für deren Ausschüttung zwei unterschiedliche, vom Unternehmenserfolg abhängige Ziele definiert sind. Ziel 1: Die Konzern-Eigenkapitalrendite nach Steuern der Gruppe Deutsche Börse muss im Vergütungsjahr den Durchschnitt der von der Deutschen Bundesbank monatlich ermittelten durchschnittlichen Umlaufrenditen inländischer Inhaberschuldverschreibungen und Anleihen der öffentlichen Hand mit einer Restlaufzeit von über neun bis einschließlich zehn Jahren um mindestens fünf Prozentpunkte übersteigen. Ziel 2: Das Konzernergebnis je Aktie muss in den beiden zuletzt abgeschlossenen Geschäftsjahren 8 Prozent oder mehr über dem Konzernergebnis je Aktie des jeweils entsprechenden Vorjahres liegen. Für jedes erreichte Ziel erhalten die Aufsichtsratsmitglieder eine variable Jahresvergütung in Höhe von jeweils 16 T€.

Aufsichtsratsvergütung1)2)

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Mitgliedschaft Erfolgsunabhängige Vergütung Erfolgsbezogene Vergütung
2009 2008 2009

T€
2008

T€
2009

T€
2008

T€
--- --- --- --- --- --- ---
Dr. Manfred Gentz (Vorsitzender) ganzjährig ganzjährig 189,3 99,5 16,0 32,0
Gerhard Roggemann (stellv. Vorsitzender) ganzjährig ganzjährig 127,0 90,0 16,0 32,0
Herbert Bayer ganzjährig ganzjährig 68,0 68,0 16,0 32,0
Udo Behrenwaldt3) 01.01.–20.05. ganzjährig 28,3 68,0 6,7 32,0
Richard Berliand ganzjährig ganzjährig 68,0 68,0 16,0 32,0
Birgit Bokel ganzjährig ganzjährig 68,0 68,0 16,0 32,0
Dr. Joachim Faber4) 20.05.–31.12. 58,7 10,7
Hans-Peter Gabe ganzjährig ganzjährig 69,7 68,0 16,0 32,0
Richard M. Hayden ganzjährig ganzjährig 108,0 108,0 16,0 32,0
Craig Heimark ganzjährig ganzjährig 78,0 78,0 16,0 32,0
Dr. Konrad Hummler ganzjährig ganzjährig 68,0 68,0 16,0 32,0
David Krell ganzjährig ganzjährig 61,3 48,0 16,0 32,0
Hermann-Josef Lamberti ganzjährig ganzjährig 78,0 78,0 16,0 32,0
Friedrich Merz ganzjährig ganzjährig 81,3 68,0 16,0 32,0
Friedrich von Metzler3) 01.01.–20.05. ganzjährig 36,7 88,0 6,7 32,0
Thomas Neiße5) 21.01.–31.12. 66,3 16,0
Roland Prantl ganzjährig ganzjährig 61,3 48,0 16,0 32,0
Sadegh Rismanchi3) 01.01.–20.05. ganzjährig 28,3 68,0 6,7 32,0
Dr. Erhard Schipporeit ganzjährig ganzjährig 88,0 69,7 16,0 32,0
Norfried Stumpf4) 20.05.–31.12. 45,3 10,7
Kurt F. Viermetz6) 01.01.–8.12. 186,0 32,0
Dr. Herbert Walter3) 01.01.–20.05. ganzjährig 28,3 68,0 6,7 32,0
Otto Wierczimok3) 01.01.–20.05. ganzjährig 28,3 68,0 6,7 32,0
Johannes Witt ganzjährig ganzjährig 68,0 68,0 16,0 32,0
Summe 1.602,1 1.641,2 310,9 672,0

1) Zu den Komponenten mit längerfristiger Anreizwirkung siehe Erläuterung 45 im Konzernanhang.

2) Der Empfänger der Vergütung wird individuell durch die Mitglieder des Aufsichtsrats festgelegt.

3) Am 20. Mai 2009 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden

4) Zum 20. Mai 2009 in den Aufsichtsrat berufen

5) Zum 21. Januar 2009 in den Aufsichtsrat berufen

6) Herr Kurt F. Viermetz hat sein Amt mit Wirkung zum 8. Dezember 2008 niedergelegt.

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009

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Konzernanhang 2009

Mio. €
2008

Mio. €
Umsatzerlöse 4 2.061,7 2.455,1
Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft 5 97,4 236,8
Aktivierte Eigenleistungen 6 32,9 28,0
Sonstige betriebliche Erträge 7 130,6 66,7
2.322,6 2.786,6
Provisionsaufwendungen aus dem Bankgeschäft -167,7 -177,8
Personalaufwand 8 -405,9 -421,4
Abschreibung und Wertminderungsaufwand 13, 14 -569,1 -137,1
Sonstige betriebliche Aufwendungen 9 -537,3 -547,7
Beteiligungsergebnis 10 -4,8 5,8
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 637,8 1.508,4
Finanzerträge 11 51,0 237,6
Finanzaufwendungen 11 -130,7 -277,1
Ergebnis vor Steuern (EBT) 558,1 1.468,9
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 12 -86,9 -418,6
Jahresüberschuss 471,2 1.050,3
davon Anteilseigner der Muttergesellschaft (Konzern-Jahresüberschuss) 496,1 1.033,3
davon nicht beherrschende Gesellschafter -24,9 17,0
Ergebnisje Aktie (unverwässert) (t) 40 2,67 5,42
Ergebnisje Aktie (verwässert) (t) 40 2,67 5,41

Darstellung des Gesamtertrags und -aufwands für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009

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Konzernanhang 2009

Mio. €
2008

Mio. €
Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 471,2 1.050,3
Währungsdifferenzen1) 23 -38,5 56,4
Neubewertung der Cashflow-Hedges -9,4 6,1
Aufdeckung stiller Reserven aus Fair Value-Bewertung 103,7 0
Neubewertung der sonstigen Finanzinstrumente 11,8 -17,4
Latente Steuern 23 11,0 -23,3
Im Eigenkapital erfasste Gewinne/(Verluste) 78,6 21,8
Gesamtertrag für die Periode 549,8 1.072,1
davon Anteilseigner der Muttergesellschaft 581,6 1.040,4
davon nicht beherrschende Gesellschafter -31,8 31,7

1) In den Währungsdifferenzen sind -2,9 Mio. € (2008: -0,5 Mio. €) enthalten, die im Rahmen des Beteiligungsergebnisses neutral in der Position „Angesammelte Gewinn" erfasst wurden.

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2009

Aktiva

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Konzernanhang 2009

Mio. €
2008

Mio. €
LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Immaterielle Vermögenswerte 13
Software 84,5 101,1
Geschäfts- oder Firmenwerte 1.987,3 1.977,0
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 26,0 17,5
Andere immaterielle Vermögenswerte 1.333,7 1.350,9
3.431,5 3.446,5
Sachanlagen 14
Einbauten in Gebäuden 23,1 29,9
Computerhardware, Betriebs- und Geschäftsausstattung 61,5 75,0
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 14,8 4,0
99,4 108,9
Finanzanlagen 15
Anteile an assoziierten Unternehmen 152,5 156,6
Andere Beteiligungen 60,0 52,8
Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 1.468,2 756,3
Sonstige Wertpapiere 29,0 6,8
1.709,7 972,5
Sonstige langfristige Vermögenswerte 16 5,6 13,5
Aktive latente Steuerforderungen 12 4,8 3,5
Summe langfristige Vermögenswerte 5.251,0 4.544,9
KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 18 143.178,4 121.684,3
Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 19 7.192,4 8.428,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 20 207,4 210,7
Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen 8,6 5,7
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1,5 1,0
Forderungen aus Ertragsteuern1) 48,8 96,0
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 21 167,1 60,5
150.804,2 130.486,2
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 22 4.745,6 10.364,7
Kassenbestand und sonstige Bankguthaben 559,7 482,8
Summe kurzfristige Vermögenswerte 156.109,5 141.333,7
Summe Aktiva 161.360,5 145.878,6
Passiva
Konzernanhang 2009

Mio. €
2008

Mio. €
EIGENKAPITAL 23
Gezeichnetes Kapital 195,0 195,0
Kapitalrücklage 1.247,0 1.247,0
Eigene Aktien -587,8 -596,4
Neubewertungsrücklage 125,2 29,3
Angesammelte Gewinne 1.886,8 1.779,4
Konzerneigenkapital 2.866,2 2.654,3
Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 472,6 324,0
Summe Eigenkapital 3.338,8 2.978,3
LANGFRISTIGE SCHULDEN
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 25 30,1 18,8
Sonstige langfristige Rückstellungen 26, 27 80,5 72,9
Latente Steuerschulden 12 442,0 600,6
Verzinsliche Verbindlichkeiten1) 28 1.514,9 1.512,9
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 26,0 8,5
Summe langfristige Schulden 2.093,5 2.213,7
KURZFRISTIGE SCHULDEN
Steuerrückstellungen (davon Steuern vom Einkommen und vom Ertrag: 307,3 Mio. €; 2008: 230,9 Mio. €) 26, 29 316,8 239,3
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 26, 30 67,4 83,5
Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 18 143.178,4 121.684,3
Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft2) 31 7.221,0 7.916,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 95,1 112,3
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen 9,2 8,7
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 13,9 9,4
Bardepots der Marktteilnehmer 32 4.741,5 10.220,7
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 33 284,9 412,1
Summe kurzfristige Schulden 155.928,2 140.686,6
Summe Schulden 158.021,7 142.900,3
Summe Passiva 161.360,5 145.878,6

1) Davon 14,8 Mio. € (2008: 18,3 Mio. €) mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr aus Körperschaftsteuerguthaben gemäß § 37 Abs. 5 Körperschaftsteuergesetz (KStG)

1) Davon 11,2 Mio. € (2008: null) Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

2) Davon 198,0 Mio. € (2008: 278,0 Mio. €) Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen

Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009

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Konzernanhang 2009

Mio. €
2008

Mio. €
Jahresüberschuss 471,2 1.050,3
Abschreibung und Wertminderungsaufwand 13, 14 569,1 137,1
Zunahme/(Abnahme) der langfristigen Rückstellungen 36 19,3 -47,5
Latente Ertragsteuererträge 12 -219,9 -29,5
Übrige nicht zahlungswirksame Aufwendungen 36 5,9 3,3
Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile:
(Zunahme)/Abnahme der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte 36 -42,6 265,3
Abnahme der kurzfristigen Schulden 36 -2,3 -100,3
Zunahme der langfristigen Verbindlichkeiten 0,3 0,3
Nettoverlust/(Nettogewinn) aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten 0,5 -0,1
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 36 801,5 1.278,9
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -172,3 -94,5
Auszahlungen für Investitionen in langfristige Finanzinstrumente -1.113,9 -344,0
Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen -1,4 -122,3
Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen abzüglich erworbener Zahlungsmittel -51,0 0
Effekte aus dem Abgang von (Anteilen an) Tochterunternehmen abzüglich abgegebener Zahlungsmittel -5,9 -24,6
Einzahlungen aus der Veräußerung von Anteilen an assoziierten Unternehmen 7,5 16,8
Nettoabnahme/(Nettozunahme) der kurzfristigen Forderungen, Wertpapiere und Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten 165,6 -391,2
Einzahlungen aus Abgängen von zur Veräußerung verfügbaren langfristigen Finanzinstrumenten 88,7 19,9
Einzahlungen aus Abgängen von langfristigen Vermögenswerten 0 0,3
Cashflow aus Investitionstätigkeit 37 -1.082,7 -939,6
Mittelabfluss aus dem Erwerb eigener Aktien 0 -380,5
Mittelzufluss aus dem Verkauf eigener Aktien 4,2 7,0
Mittelzufluss von nicht beherrschenden Gesellschaftern 20,4 0
Mittelabfluss aus langfristiger Finanzierung -3,9 -500,0
Mittelzufluss aus langfristiger Finanzierung 11,11) 1.481,6
Mittelabfluss aus kurzfristiger Finanzierung -811,2 -1.941,7
Mittelzufluss aus kurzfristiger Finanzierung 715,12) 794,4
Zahlungen aus Finanzierungsleasing-Verhältnissen -0,4 -0,8
Ausschüttung an Aktionäre -390,2 -403,0
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 38 -454,9 -943,0
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -736,1 -603,7
Einfluss von Währungsdifferenzen3) 2,5 11,7
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode4) 448,2 1.040,2
Finanzmittelbestand am Ende der Periode4) 39 -285,4 448,2
Cashflow je Aktie aus laufender Geschäftstätigkeit (unverwässert) (€) 4,31 6,71
Cashflow je Aktie aus laufender Geschäftstätigkeit (verwässert) (€) 4,31 6,70
Erhaltene Zinsen und ähnliche Erträge 50,8 218,4
Erhaltene Dividenden5) 11,4 11,7
Gezahlte Zinsen -144,7 -263,5
Ertragsteuerzahlungen -181,7 -474,4

1) Mittelzufluss durch Darlehensaufnahme von einem nicht beherrschenden Gesellschafter

2) Davon 3,7 Mio. € durch Darlehensaufnahme von einem nicht beherrschenden Gesellschafter

3) Enthält im Wesentlichen die aus der Umrechnung des Teilkonzerns ISE entstandenen Währungsdifferenzen

4) Ohne Bardepots der Marktteilnehmer

5) Erhaltene Dividenden aus Anteilen an assoziierten Unternehmen und anderen Beteiligungen

Konzern-Eigenkapitalentwicklung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009

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davon enthalten im Gesamtertrag für die Periode
Konzernanhang 2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
--- --- --- --- --- ---
Gezeichnetes Kapital
Bilanz zum 1. Januar 195,0 200,0
Einziehung eigener Aktien 0 -5,0
Bilanz zum 31. Dezember 195,0 195,0
Kapitalrücklage
Bilanz zum 1. Januar 1.247,0 1.242,0
Einziehung eigener Aktien 0 5,0
Bilanz zum 31. Dezember 1.247,0 1.247,0
Eigene Aktien
Bilanz zum 1. Januar -596,4 -589,8
Erwerbeigener Aktien 0 -380,5
Einziehung eigener Aktien 0 363,6
Verkäufe im Rahmen des
Mitarbeiterbeteiligungsprogramms 8,6 10,3
Bilanz zum 31. Dezember -587,8 -596,4
Neubewertungsrücklage 23
Bilanz zum 1. Januar 29,3 32,1
Neubewertung der Cashflow-Hedges -9,4 6,1 -9,4 6,1
Aufdeckung stiller Reserven aus Fair Value-Bewertung 103,7 0 103,7 0
Neubewertung der sonstigen Finanzinstrumente 11,8 -17,4 11,8 -17,4
Veränderung aus aktienbasierter Vergütung -10,8 11,0 0 0
Latente Steuern auf die Neubewertung der
Finanzinstrumente 12 0,6 -2,5 0,6 -2,5
Bilanz zum 31. Dezember 125,2 29,3
Angesammelte Gewinne 23
Bilanz zum 1. Januar 1.779,4 1.493,0
Ausschüttung an Aktionäre 24 -390,2 -403,0 0 0
Konzern-Jahresüberschuss 496,1 1.033,3 496,1 1.033,3
Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen -8,9 40,5 -31,6 41,7
Einziehung eigener Aktien 0 -363,6 0 0
Latente Steuern 12 10,4 -20,8 10,4 -20,8
Bilanz zum 31. Dezember 1.886,8 1.779,4
Konzerneigenkapital zum 31. Dezember 2.866,2 2.654,3 581,6 1.040,4
Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter
Bilanz zum 1. Januar 324,0 312,9
Veränderung aus Kapitalmaßnahmen 180,6 -20,6
Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Nettogewinn von Konzerngesellschaften -24,9 17,0 -24,9 17,0
Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen -7,1 14,7 -6,9 14,7
Bilanz zum 31. Dezember 472,6 324,0 -31,8 31,7
Summe Eigenkapital zum 31. Dezember 3.338,8 2.978,3 549,8 1.072,1

Konzernanhang 2009

Grundlagen und Methoden

1. Allgemeine Grundsätze

Die Deutsche Börse AG („die Gesellschaft") ist eine in der Bundesrepublik Deutschland eingetragene Aktiengesellschaft. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in 60487 Frankfurt am Main, Neue Börsenstraße 1.

Der Konzernabschluss 2009 wurde unter Anwendung von § 315a Handelsgesetzbuch (HGB), Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards, im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den diesbezüglichen Interpretationen des International Accounting Standards Board (IASB) erstellt, wie sie gemäß der Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union anzuwenden sind, sowie mit den IFRS insgesamt.

Der Konzernfinanzbericht umfasst entsprechend den Vorgaben des HGB den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und die Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid). Die nach § 315a Abs. 1 HGB erforderlichen Angaben wurden im Konzernanhang und im Vergütungsbericht (siehe Kapitel „Erklärung zur Unternehmensführung/Corporate Governance-Bericht"), der Bestandteil des Konzernlageberichts ist, dargestellt. Der Konzernabschluss orientiert sich auch an den vom Rechnungslegungs Interpretations Committee (RIC) des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e.V. (DRSC) beschlossenen Interpretationen, solange keine gegenteilige Regelung vom International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) oder dem IASB beschlossen wird.

Auswirkungen neuer Rechnungslegungsstandards – im Berichtsjahr umgesetzt

Die folgenden vom IASB veröffentlichten, zum 1. Januar 2009 in Kraft getretenen und von der EU-Kommission übernommenen Standards und Interpretationen wurden erstmalig im Geschäftsjahr 2009 angewandt. Die Anpassungen IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung: geeignete Grundgeschäfte", die auf Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen, wendet die Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr vorzeitig an. Die Angaben in Klammern beziehen sich jeweils auf das Datum der Veröffentlichung durch den IASB.

Änderungen aus dem „Annual Improvement Project" (Mai 2008)

Dieser Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS ist das Ergebnis des ersten „Annual Improvements Process"-Projekts des IASB. Die Anpassungen betreffen 20 Standards; sie bewirken Änderungen bei Darstellung, Ansatz und Bewertung sowie Begriffs- oder redaktionelle Änderungen mit minimalen Auswirkungen auf die Bilanzierung.

Anpassungen IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung: Ausübungsbedingungen und Annullierungen" (Januar 2008)

Die Anpassungen erweitern IFRS 2 dahingehend, dass die Regelungen zur vorzeitigen Planbeendigung unabhängig davon Anwendung finden, ob das Unternehmen oder eine andere Partei den Plan der anteilsbasierten Vergütung beendet. Des Weiteren wurde klargestellt, dass Ausübungsbedingungen ausschließlich Dienst- und Leistungsbedingungen sind.

Anpassungen IFRS 7 „Verbesserte Angaben zu Finanzinstrumenten" (März 2009)

Die Änderungen sehen erweiterte Angaben über Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert und über das Liquiditätsrisiko vor.

IFRS 8 „Geschäftssegmente" (November 2006)

IFRS 8 ersetzt IAS 14 „Segmentberichterstattung". Nach IFRS 8 ist über die wirtschaftliche Lage der Segmente nach dem so genannten Management Approach zu berichten. Danach sind Informationen zu den Segmenten auf Basis der internen Berichterstattung zu veröffentlichen.

Anpassungen IAS 1 „Darstellung des Abschlusses" (September 2007)

Insbesondere die Darstellung des Konzerngesamtergebnisses („comprehensive income") sowie die Darstellung bestimmter Angaben im Konzernabschluss wurden an den überarbeiteten Standard angepasst.

Überarbeiteter IAS 23 „Fremdkapitalkosten" (März 2007)

Die Anpassungen schreiben vor, im Rahmen der Anschaffung, des Baus oder der Herstellung eines so genannten qualifizierten Vermögenswertes direkt zurechenbare Fremdkapitalkosten als Teil der Anschaffungskosten dieses Vermögenswertes zu aktivieren.

Anpassungen IAS 32 und IAS 1 „Kündbare Instrumente und Verpflichtungen auf Grund der Liquidation" (Februar 2008)

Die Anpassungen betreffen Unternehmen, die Finanzinstrumente begeben haben, die entweder kündbar sind oder für das Unternehmen eine Verpflichtung begründen, an einen Dritten einen Anteil des Nettovermögens im Fall der Liquidation zu zahlen.

Anpassungen IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung: geeignete Grundgeschäfte" (Juli 2008)

Die Anpassung stellt klar, wie Hedge Accounting im Rahmen der Designation von Inflationsrisiken als Grundgeschäft und bei Designation eines einseitigen Risikos in einem Grundgeschäft anzuwenden ist.

Anpassungen IAS 39 und IFRS 7 „Umwidmung von finanziellen Vermögenswerten: Wirksamwerden und Übergangsregelungen" (November 2008)

Die Anpassungen umfassen die Klarstellung des Anwendungszeitpunktes der am 13. Oktober 2008 veröffentlichten Änderungen zur Umklassifizierung von Finanzinstrumenten, die IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" und IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben" betreffen.

Ferner wurden die Interpretationen IFRIC 12 „Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen" (November 2006), IFRIC 15 „Vereinbarungen über die Errichtung von Immobilien" (Juli 2008) und IFRIC 16 „Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb" (Juli 2008) erstmalig und vor dem angegebenen Anwendungszeitpunkt laut EU-Verordnung angewandt. IFRIC 13 „Kundenbindungsprogramme" (Juni 2007) wurde bereits im Jahr 2008 vorzeitig angewandt.

Neue Rechnungslegungsstandards – bisher nicht umgesetzt

Folgende Standards und Interpretationen, die die Gruppe Deutsche Börse für das Jahr 2009 nicht vorzeitig anwendet, wurden bis zum Datum der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts vom IASB veröffentlicht und teilweise von der EU-Kommission anerkannt. Die Angaben in Klammern beziehen sich auf das Datum der Veröffentlichung durch den IASB.

Änderungen aus dem „Annual Improvement Project" (April 2009)

Dieser Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS bewirkt Änderungen bei Darstellung, Ansatz und Bewertung sowie Begriffs- oder redaktionelle Änderungen mit minimalen Auswirkungen auf die Bilanzierung. Die meisten Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen.

Anpassungen IFRS 2 „Aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Barausgleich im Konzern" (Juni 2009)

Die Änderungen dienen der Klarstellung des Anwendungsbereichs von IFRS 2 und dessen Zusammenwirken mit anderen Standards. Die Änderungen sind retrospektiv auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen.

Überarbeiteter IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse" und Anpassungen IAS 27 „Konzern- und Einzelabschlüsse nach IFRS" (Januar 2008)

Die Anpassungen betreffen in erster Linie die Bewertung von Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter im Rahmen eines Unternehmenserwerbs. Künftig kann bei Akquisitionen von unter 100 Prozent der Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) voll aufgedeckt werden, d. h. inklusive des Anteils des Geschäfts- oder Firmenwertes, der auf den nicht beherrschenden Gesellschafter entfällt (Full Goodwill Method). Weitere wesentliche Änderungen betreffen den sukzessiven Anteilserwerb. Sofern sich die Beteiligungsquote an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Kontrolle über das Unternehmen ändert, müssen die Änderungen erfolgsneutral erfasst werden. Anschaffungsnebenkosten des Erwerbs sind künftig in voller Höhe als Aufwand zu erfassen. Der neue Standard und die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen.

IFRS 9 „Finanzinstrumente" (November 2009)

Mit IFRS 9 werden neue Regeln für die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten eingeführt. Sie sehen vor, dass alle finanziellen Vermögenswerte, die bisher im Anwendungsbereich von IAS 39 sind, entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Der neue Standard ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.

Überarbeiteter IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen" (November 2009)

Die überarbeitete Fassung des Standards befreit regierungsverbundene Unternehmen teilweise von Angabepflichten, und die Definition eines nahe stehenden Unternehmens oder einer nahe stehenden Person wird präzisiert. Der neue Standard ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen.

Anpassungen IAS 32 „Einstufung von Bezugsrechten" (Oktober 2009)

Die Änderungen betreffen die Bilanzierung von ausgegebenen Bezugsrechten (Rechte, Optionen oder Optionsscheine), die in einer anderen Währung als der funktionalen Währung des Emittenten notiert sind. Diese Bezugsrechte sind künftig als Eigenkapital zu klassifizieren, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen.

Anpassung IFRIC 9 und IAS 39 „Eingebettete Derivate" (März 2009)

Die Anpassung von IFRIC 9 und IAS 39 stellt klar, dass bei einer Umgliederung eines finanziellen Vermögenswertes aus der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" alle eingebetteten Derivate untersucht und, sofern erforderlich, getrennt bilanziert werden müssen. Die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen.

Ferner wurden die IFRIC-Interpretationen Anpassung IFRIC 14 „Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestfinanzierungsvorschriften" (November 2009), IFRIC 17 „Verteilung von nicht zahlungswirksamen Vermögenswerten an Eigentümer" (November 2008), IFRIC 18 „Übertragung eines Vermögenswertes durch einen Kunden" (Januar 2009) und IFRIC 19 „Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente" (November 2009) veröffentlicht.

Aus der Anwendung der neuen IFRS, der überarbeiteten IAS/IFRS und der neuen Interpretationen erwartet die Gruppe Deutsche Börse (mit Ausnahme des IFRS 9, dessen Auswirkungen derzeit noch analysiert werden) keine wesentlichen Auswirkungen auf ihren Konzernabschluss.

2. Konsolidierungskreis

Der in den Konsolidierungskreis aufgenommene Anteilsbesitz der Deutsche Börse AG an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen zum 31. Dezember 2009 geht aus den folgenden Tabellen hervor. Die Finanzinformationen stehen, soweit nicht anders angegeben, im Einklang mit den Rechnungslegungsvorschriften des Landes, in dem die jeweilige Gesellschaft ihren Sitz hat.

Tochterunternehmen, die voll in den Konsolidierungskreis einbezogen wurden

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Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital am 31.12.2009 unmittelbar (mittelbar)

%
Währung Grundkapital

Tsd.
Eigenkapital1) Tsd. Bilanzsumme

Tsd.
Avox Ltd. Großbritannien 76,82 £ 0 437 2.073
Clearstream Holding AG2) Deutschland 100,00 100.000 852.291 852.426
Clearstream International S.A. Luxemburg (100,00)4) 25.000 798.130 818.489
Clearstream Banking S.A. Luxemburg (100,00) 57.808 490.189 8.389.673
Clearstream Banking Japan, Ltd. Japan (100,00) JPY 1 7.431 69.778
Clearstream Banking AG Deutschland (100,00) 25.000 242.618 820.308
Clearstream Services S.A. Luxemburg (100,00) 30.000 51.993 114.698
Clearstream Operations Prague s.r.o. Tschechien (100,00) CZK 35.200 45.964 68.641
Deutsche Börse Systems AG Deutschland 100,00 2.000 85.808 168.839
Deutsche Boerse Systems Inc. USA (100,00) US$ 400 3.307 3.598
Deutsche Gesellschaft für Wertpapierabwicklung mbH Deutschland 100,00 25 33 44
Eurex Zürich AG Schweiz 50,005) CHF 10.000 209.901 231.612
Eurex Frankfurt AG Deutschland (50,00)5) 6.000 1.486.387 1.520.781
Eurex Bonds GmbH Deutschland (39,72)6) 3.600 4.085 4.966
Eurex Clearing AG Deutschland (50,00)5) 25.000 112.250 4.962.921
Eurex Repo GmbH Deutschland (50,00)5) 100 550 6.431
Eurex Services GmbH Deutschland (50,00)5) 25 1.182.469 1.183.291
U.S. Exchange Holdings, Inc. USA (50,00)5) US$ 1.000 265.530 1.998.400
International Securities Exchange Holdings, Inc. USA (50,00)5) US$ 0 2.076.255 3.012.823
ETCAcquisition Corp. USA (50,00)5) US$ 0 1,466 1,941
International Securities Exchange, LLC USA (50,00)5) US$ 0 253,776 389,254
Longitude LLC USA (50,00)5) US$ 0 -1.464 20
Finnovation Financial Services GmbH Deutschland 100,00 25 23 23
Finnovation S.A. Luxemburg 100,00 37.400 27.084 29.768
Infobolsa S.A.7) Spanien 50,00 331 11.425 12.783
Difubolsa, Serviços de Difusão e Informaçao de Bolsa, S.A. Portugal (50,00) 50 40 109
Infobolsa Deutschland GmbH Deutschland (50,00) 100 1.124 1.164
Market News International Inc. USA 100,00 US$ 9.911 11.019 11.185
Need to Know News, LLC USA (100,00) US$ 0 -46 5,550
Risk Transfer Re S.A. Luxemburg 100,00 1.225 5.574 8.475
STOXX Ltd. Schweiz 50,10 CHF 1.000 118.250 175.565
Xlaunch GmbH Deutschland 100,00 E 25 725 737
Deutsche Börse Services s.r.o. Tschechien (100,00) CZK 200 40.637 59.071

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Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital am 31.12.2009 unmittelbar (mittelbar)

%
Währung Umsatz 2009

Tsd.
Jahresergebnis 2009

Tsd.
Erstkonsolidierung
Avox Ltd. Großbritannien 76,82 £ 4.256 528 2005
Clearstream Holding AG2) Deutschland 100,00 0 -1653) 2007
Clearstream International S.A. Luxemburg (100,00)4) 64.676 297.239 2002
Clearstream Banking S.A. Luxemburg (100,00) 479.809 164.402 2002
Clearstream Banking Japan, Ltd. Japan (100,00) JPY 80.625 6.431 26.03.2009
Clearstream Banking AG Deutschland (100,00) 354.935 92.150 2002
Clearstream Services S.A. Luxemburg (100,00) 187.461 8.618 2002
Clearstream Operations Prague s.r.o. Tschechien (100,00) CZK 129.052 14.441 30.04.2008
Deutsche Börse Systems AG Deutschland 100,00 313.052 83.393 1993
Deutsche Boerse Systems Inc. USA (100,00) US$ 10.455 115 2000
Deutsche Gesellschaft für Wertpapierabwicklung mbH Deutschland 100,00 0 -10 2006
Eurex Zürich AG Schweiz 50,005) CHF 0 48.102 1998
Eurex Frankfurt AG Deutschland (50,00)5) 0 -436.449 1998
Eurex Bonds GmbH Deutschland (39,72)6) 3.126 233 2001
Eurex Clearing AG Deutschland (50,00)5) 0 7723) 1998
Eurex Repo GmbH Deutschland (50,00)5) 7.525 4.9173) 2001
Eurex Services GmbH Deutschland (50,00)5) 0 75.8223) 2007
U.S. Exchange Holdings, Inc. USA (50,00)5) US$ 0 -698.279 2003
International Securities Exchange Holdings, Inc. USA (50,00)5) US$ 0 -296.645 2007
ETCAcquisition Corp. USA (50,00)5) US$ 1,100 625 2007
International Securities Exchange, LLC USA (50,00)5) US$ 295,718 55,053 2007
Longitude LLC USA (50,00)5) US$ 147 -20 2007
Finnovation Financial Services GmbH Deutschland 100,00 0 -1 2007
Finnovation S.A. Luxemburg 100,00 0 -7.359 26.03.2008
Infobolsa S.A.7) Spanien 50,00 8.547 147 2002
Difubolsa, Serviços de Difusão e Informaçao de Bolsa, S.A. Portugal (50,00) 260 -17 2002
Infobolsa Deutschland GmbH Deutschland (50,00) 86 34 2003
Market News International Inc. USA 100,00 US$ 17.500 937 26.01.2009
Need to Know News, LLC USA (100,00) US$ 468 -46 20.11.2009
Risk Transfer Re S.A. Luxemburg 100,00 0 709 2004
STOXX Ltd. Schweiz 50,10 CHF 78.556 44.136 29.12.2009
Xlaunch GmbH Deutschland 100,00 E 0 -12 2006
Deutsche Börse Services s.r.o. Tschechien (100,00) CZK 0 19.851 2006

1) Enthält Kapital- und Gewinnrücklagen, Gewinn- bzw. Verlustvortrag sowie Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag und ggf. weitere Bestandteile nach den jeweils geltenden nationalen Rechnungslegungsvorschriften

2) Vorher Deutsche Börse Dienstleistungs AG

3) Vor Gewinnabführung oder Verlustübernahme

4) Davon 51 Prozent mittelbar und 49 Prozent unmittelbar

5) Anteil am wirtschaftlichen Ergebnis: 85 Prozent

6) Anteil am wirtschaftlichen Ergebnis: 67,52 Prozent

7) Beherrschung aufgrund von IAS 27.13 (d) (Möglichkeit, die Mehrheit der Stimmen im Leitungsorgan zu bestimmen)

Veränderungen im Konsolidierungskreis

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Deutschland Ausland Summe
Zum 1. Januar 2009 14 21 35
Zugänge 0 4 4
Abgänge -2 -4 -6
Zum 31. Dezember 2009 12 21 33

Am 26. Januar 2009 übernahm die Deutsche Börse AG die Market News International Inc. (MNI), New York, USA, gegen Zahlung eines Kaufpreises von 10,8 Mio. US$ (davon Anschaffungsnebenkosten: 0,9 Mio. US$) abzüglich erhaltener Zahlungsmittel in Höhe von 2,3 Mio. US$. Im Kaufpreis enthalten ist ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 7,8 Mio. US$, der dem Zugang zu globalen handelsrelevanten Informationen seitens MNI, wie Meldungen von Behörden und supranationalen Organisationen, zuzurechnen ist. MNI wurde im ersten Quartal 2009 als hundertprozentige Tochtergesellschaft erstmals in den Konzernabschluss einbezogen.

Die bisher als hundertprozentige Tochtergesellschaft der International Securities Exchange Holdings, Inc. voll in den Konzernabschluss einbezogene ISE Ventures, LLC wurde mit ihrer Liquidation zum 29. Mai 2009 entkonsolidiert.

Im Berichtsjahr wurden die beiden bisher als hundertprozentige Tochtergesellschaften der Deutsche Börse AG voll in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften Deutsche Börse IT Holding GmbH sowie Deutsche Börse Finance S.A. liquidiert und entkonsolidiert.

Mit Wirkung zum 20. November 2009 erwarb die MNI einen hundertprozentigen Anteil an der Need to Know News, LLC, Chicago, USA. Der Kaufpreis setzt sich zusammen aus einer Barkomponente in Höhe von 2,3 Mio. US$ (einschließlich Anschaffungsnebenkosten von 0,6 Mio. US$) und einer Earnout-Komponente in Höhe von 20 Prozent der Umsatzerlöse der Need to Know News, LLC, zu zahlen in den nächsten drei Geschäftsjahren. Beim Erwerb entstand ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 3,9 Mio. US$. Die Gesellschaft wurde zum Bilanzstichtag erstmals in den Konzernabschluss einbezogen.

Der Anteil der Deutsche Börse AG an der bisher als assoziiertes Unternehmen bilanzierten STOXX Ltd., Zürich, Schweiz, wurde am 29. Dezember 2009 von 33,33 Prozent auf 50,1 Prozent erhöht. Für den Erwerb des Anteils von 16,77 Prozent wurde ein Kaufpreis in Höhe von 86,6 Mio. € (einschließlich Anschaffungsnebenkosten von 1,7 Mio. €) vereinbart. Dieser setzt sich zusammen aus einer sofort fälligen Barkomponente in Höhe von 68,5 Mio. €, dem Verzicht auf den Dividendenanspruch für den erworbenen Anteil in Höhe von 4,9 Mio. € und einer Earnout-Komponente. Die Earnout-Komponente wurde mit einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von 11,5 Mio. € berücksichtigt. Im Rahmen des Erwerbs wurde am 29. Dezember 2009 zudem eine Einzahlung in die Kapitalrücklage von STOXX Ltd. in Höhe von 22,0 Mio. € vorgenommen.

Die folgende Tabelle zeigt die vorläufige Ermittlung des Geschäfts- oder Firmenwertes der STOXX Ltd. zum 31. Dezember 2009:

Unterschiedsbetrag aus der Akquisition der STOXX Ltd.

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Vorläufige Berechnung des Geschäfts- oder Firmenwertes 31.12.2009

Mio. €
Kaufpreis 84,9
Erworbene Zahlungsmittel -27,1
Anschaffungsnebenkosten 1,7
Summe Anschaffungskosten 59,5
Markenname STOXX -357,0
Kundenbeziehungen -37,0
Latente Steuern 82,7
Sonstige Vermögenswerte und Schulden -8,2
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 173,0
Beizulegender Zeitwert des vor derAkquisition bestehenden Anteils an STOXX Ltd. 115,51)

1) Der Buchwert der STOXX Ltd. im Rahmen der vorherigen Einbeziehung als assoziiertes Unternehmen betrug 11,8 Mio. €. Aus der Neubewertung im Zuge der Kaufpreisallokation ergibt sich eine Aufwertung des Altanteils von 103,7 Mio. €, der in der Neubewertungsrücklage erfasst wurde.

Der Geschäfts- oder Firmenwert ist insbesondere auf die starke Position der STOXX Ltd. für europäische Indizes, die Wachstumsaussichten in der Produktion und dem Vertrieb von Tickdaten für Indizes, der Entwicklung, Pflege und Weiterentwicklung von Formeln für Indizes sowie das Customizing von Indizes zurückzuführen.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die im Rahmen des Erwerbs angesetzten Beträge für jede Klasse von Vermögenswerten, Schulden und Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens zum Erwerbszeitpunkt und die gemäß IFRS unmittelbar vor dem Zusammenschluss bestimmten Buchwerte:

Vermögenswerte und Schulden der STOXX Ltd. zum Erwerbszeitpunkt

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Buchwerte unmittelbar vor Erwerb

Mio. €
Anpassungen

Mio. €
Ansatz zum Erwerbszeitpunkt

Mio. €
Immaterielle Vermögenswerte 0 468,0 468,0
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 15,4 0 15,4
Bankguthaben 27,1 0 27,1
Summe Aktiva 42,5 468,0 510,5
Langfristige Schulden 0,1 105,2 105,3
Kurzfristige Schulden 7,1 7,5 14,6
Summe Schulden 7,2 112,7 119,9

In die Pro-forma-Gewinn- und Verlustrechnung der Gruppe Deutsche Börse werden ausschließlich Transaktionen einbezogen, die wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben würden. In der folgenden Tabelle sind gemäß IFRS 3 die Umsatzerlöse und das Ergebnis der Gruppe Deutsche Börse unter der Annahme dargestellt, dass die STOXX Ltd. bereits zum 1. Januar 2009 voll in den Konzernabschluss einbezogen worden wäre.

Pro-forma-Gewinn- und Verlustrechnung der Gruppe Deutsche Börse für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 (Kennzahlen)

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2009

Mio. €
Pro-forma- Anpassungen

Mio. €
2009 Pro-forma

Mio. €
Umsatzerlöse 2.061,7 25,1 2.086,8
Abschreibungen -569,1 -8,6 -577,7
Gesamtaufwendungen (einschließlich Abschreibungen) -1.680,0 -7,7 -1.687,7
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 637,8 6,1 643,9
Konzern-Jahresüberschuss 496,1 -4,9 491,2
Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) 2,67 -0,03 2,64

Mit Wirkung zum 8. Januar 2010 erwarb die Deutsche Börse AG zum Kaufpreis von 0,4 Mio. € einen Anteil von 75,0 Prozent an der Tradegate Exchange GmbH, Berlin, Deutschland. Die Gesellschaft wird im ersten Quartal 2010 erstmals voll in den Konzernabschluss einbezogen. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung lag noch keine Kaufpreisallokation vor.

Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die zum 31. Dezember 2009 gemäß IAS 28 bzw. IAS 31 nach der Equity-Methode bilanziert wurden:

Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

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Gesellschaft Segment1) Anteil am Kapital am 31.12.2009 unmittelbar (mittelbar)

%
Grundkapital

T€
Vermögenswerte2)

T€
BrainTrade Gesellschaft für Börse nsysteme mb H, Deutschland Xetra 14,29 1.400 5.601
BSP Regional Energy Exchange LLC, Slowenien Eurex (33,00)3) 2.250 1.146
Deutsche Börse Commodities GmbH, Deutschland Xetra 16,20 1.000 754.537
Direct Edge Holdings, LLC, USA Eurex (15,77) 207.3564)9) 256.1894)
European Energy Exchange AG, Deutschland5) Eurex (17,62) 40.050 1.720.250
Link-Up Capital Markets, S.L., Spanien Clearstream (17,48) 3 6.406
Scoach Holding S.A., Luxemburg5) Xetra 50,01 100 28.511
Indexium AG, Schweiz Market Data & Analytics 49,90 1006) k.A.7)
The Options Clearing Corporation, USA8) Eurex (10,00) 6004) 5.882.2404)
U.S. Futures Exchange LLC, USA8) Eurex (13,85) -8.6224)9) 6.7724)

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Gesellschaft Segment1) Schulden2)

T€
Umsatz 20092)

T€
Jahresergebnis 20092)

T€
Assoziiert seit
BrainTrade Gesellschaft für Börse nsysteme mb H, Deutschland Xetra 3.237 20.798 908 2007
BSP Regional Energy Exchange LLC, Slowenien Eurex 928 195 -1.357 08.04.2008
Deutsche Börse Commodities GmbH, Deutschland Xetra 682.133 1.719 360 2007
Direct Edge Holdings, LLC, USA Eurex 48.8334) 831.7464) 38.0904) 29.12.2008
European Energy Exchange AG, Deutschland5) Eurex 1.626.980 34.603 7.006 1999
Link-Up Capital Markets, S.L., Spanien Clearstream 702 559 -2.061 02.04.2008
Scoach Holding S.A., Luxemburg5) Xetra 7,172 46,240 -6.776 31.12.2009
Indexium AG, Schweiz Market Data & Analytics k.A.7) k.A.7) k.A.7) 29.12.2009
The Options Clearing Corporation, USA8) Eurex 5.870.2944) 111.0954) -1.4374) 2007
U.S. Futures Exchange LLC, USA8) Eurex 15.3944) 1.3354) -25.5064) 2006

1) Für Beteiligungen im Segment Eurex stellen die ausgewiesenen Zahlen 50 Prozent des Kapitalanteils des Eurex-Teilkonzerns dar. Der Anteil am wirtschaftlichen Ergebnis beträgt jeweils 85 Prozent des Kapitalanteils des Eurex-Teilkonzerns.

2) Vorläufige Zahlen

3) Keine Beherrschung der operativen und finanziellen Entscheidungen, daher als assoziiert eingestuft

4) T US$

5) Teilkonzernzahlen

6) T CHF

7) Neugründung nach schweizerischem Recht unter Ausübung der Option eines verlängerten Geschäftsjahres bis zum 31. Dezember 2010

8) Zahlen zum 31. Dezember 2008

9) Wert des Eigenkapitals

Mit Wirkung zum 6. März 2009 wurde The Clearing Corporation Inc. auf die ICE U.S. Trust Holding Company LP verschmolzen. Die U.S. Exchange Holdings, Inc. hält seither 6,3 Prozent der Anteile an der ICE U.S. Trust Holding Company LP. Die Gesellschaft wird seit dem Zeitpunkt der Verschmelzung zu Anschaffungskosten bilanziert.

Die bisher voll in den Konzernabschluss einbezogene Scoach Holding S.A. wurde mit Wirkung zum 31. Dezember 2009 entkonsolidiert und als assoziiertes Unternehmen eingestuft, da die Kontrolle des Unternehmens durch die Deutsche Börse AG nicht mehr gegeben ist. Seitdem wird die Scoach Holding S.A. von der Deutsche Börse AG und der SIX Swiss Exchange AG als Gemeinschaftsunternehmen im Sinne des IAS 31 geführt und nach der Equity-Methode bilanziert.

Mit Wirkung zum 29. Dezember 2009 gründeten die Deutsche Börse AG und die SIX Swiss Exchange AG die Indexium AG, Zürich, Schweiz, an der die Deutsche Börse AG 49,9 Prozent der Anteile hält. Das Unternehmen wird als assoziiert eingestuft und nach der Equity-Methode bilanziert.

Der bisher unter den assoziierten Unternehmen ausgewiesene Geschäftsanteil der Deutsche Börse AG an der FDS Finanz-Daten-Systeme GmbH & Co. KG in Höhe von 50,0 Prozent wurde mit Wirkung zum 31. Dezember 2009 für einen Kaufpreis von 1,2 Mio. € veräußert.

3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Millionen Euro (Mio. €) angegeben. Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen liegen die im Folgenden dargestellten konzernweiten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze auf der Basis von IFRS zugrunde. Die Einzelabschlüsse der assoziierten Unternehmen wurden aus Wesentlichkeitsgründen nicht an die konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsregeln angepasst.

Erfassung von Erlösen und Aufwendungen

Die Handels-, Clearing- und Settlemententgelte werden am Handelstag als Umsatzerlöse erfasst und monatlich abgerechnet. Depotverwahrungserlöse sowie Erlöse für die Systementwicklung und den Systembetrieb werden grundsätzlich zeitanteilig erfasst und monatlich abgerechnet. Kursvermarktungserlöse werden monatlich abgerechnet. Entgelte, die den Handelsteilnehmern in Zusammenhang mit Aufwendungen der International Securities Exchange, LLC für die Regulierung durch die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) weiter belastet werden, werden am Erfüllungstag erfasst.

Die International Securities Exchange, LLC erzielt Marktdatenumsätze aus dem Vertrieb von Handels- und Quotierungsinformationen für Optionspapiere über die US-amerikanische Option Price Reporting Authority (OPRA, Regulierungsbehörde, die für die Verteilung von Umsatzerlösen aus Marktdaten unter den US-Optionsbörsen zuständig ist). Nach den aufsichtsrechtlichen Bestimmungen der SEC sind US-Börsen verpflichtet, der OPRA Informationen über Handelsumsätze und Quotierungen bereitzustellen. Gemäß ihrem Anteil an qualifizierten Handelsumsätzen in Optionspapieren bezieht die International Securities Exchange, LLC einen Teil des Ertrags des Branchenverbands der US-Optionsbörsen. Die Erlöse werden am jeweiligen Handelstag ermittelt und quartalsweise eingezogen.

Erlösschmälerungen werden grundsätzlich von den Umsatzerlösen abgesetzt. Sofern sie die zugehörigen Umsatzerlöse übersteigen, werden sie als Aufwand erfasst.

Die Prämieneinnahmen und zugehörigen Abschlusskosten der Risk Transfer Re S.A. aus Rückversicherungsverträgen werden über die Laufzeit der Verträge erfasst. Die Aktivitäten dieser Gesellschaft sind für den Konzernjahresabschluss der Gruppe Deutsche Börse nicht wesentlich.

Zinserlöse und -aufwendungen werden unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode über die Laufzeit des jeweiligen Finanzinstruments erfasst. Zinserlöse werden erfasst, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft dem Unternehmen zufließen wird und die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann. Zinsaufwendungen werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Zinserträge und -aufwendungen aus dem Bankgeschäft werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung saldiert und in Erläuterung 5 separat ausgewiesen. Dividendenerträge werden im Beteiligungsergebnis erfasst, wenn der Anspruch auf Zahlung rechtlich entstanden ist.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden nur dann erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllen wird und die Zuwendungen gewährt werden. Investitionszuwendungen werden in der Konzernbilanz als passivischer Abgrenzungsposten dargestellt. Sie werden über die Abschreibungsperiode des Vermögenswertes als Ertrag erfasst. Erfolgsbezogene Zuwendungen, die nicht auf Investitionen bezogen sind, werden als Reduktion der entsprechenden Aufwendungen erfolgswirksam in den Zeiträumen erfasst, in denen die Aufwendungen anfallen, die durch die Zuwendung kompensiert werden sollen. Sofern der Zahlungszeitpunkt für die Zuwendungen der öffentlichen Hand den zu kompensierenden Aufwendungen nachgelagert ist und hinsichtlich der Voraussetzungen für den Erhalt der Zuwendungen ausreichend Sicherheit besteht, erfolgt eine erfolgswirksame Erfassung der Zuwendungen bei Anfall der entsprechenden Aufwendungen.

Forschungs- und Entwicklungskosten

Forschungskosten werden als laufender Aufwand in der Periode ihrer Entstehung gebucht. Entwicklungskosten werden aktiviert, sofern sie die in IAS 38 aufgeführten Ansatzkriterien erfüllen. Diese Entwicklungskosten enthalten direkt zurechenbare Kosten für Arbeitnehmer, bezogene Dienstleistungen (externe Berater) und Arbeitsplatzumgebung, inklusive anteilige indirekte Kosten, die der Vorbereitung zur Nutzung des Vermögenswertes direkt zugeordnet werden können, wie die Kosten der Infrastruktur zur Softwareentwicklung. Entwicklungskosten, die die Voraussetzungen einer Aktivierung nach IAS 38 nicht erfüllen, werden erfolgswirksam erfasst. Daher wurden die Zinsaufwendungen, die nicht einer der jeweiligen Entwicklungen direkt zugerechnet werden konnten, im Berichtsjahr erfolgswirksam in den Finanzaufwendungen erfasst und nicht in die Herstellungskosten einbezogen.

Immaterielle Vermögenswerte

Aktivierte Entwicklungskosten werden ab dem Zeitpunkt der Nutzung über die voraussichtliche Nutzungsdauer, die grundsätzlich fünf Jahre beträgt, abgeschrieben.

Entgeltlich erworbene Software ist zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen und gegebenenfalls Wertminderungsaufwendungen, bilanziert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer oder höchstens bis zum Erlöschen des jeweiligen Nutzungsrechts.

Nutzungsdauer Software

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Vermögenswert Abschreibungsmethode Abschreibungsdauer
Standardsoftware linear 3 bis 10 Jahre
Erworbene Individualsoftware linear 4 bis 6 Jahre
Selbst erstellte Individualsoftware linear 3 bis 5 Jahre

Bei Abgang oder wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen zu erwarten ist, werden die immateriellen Vermögenswerte ausgebucht.

Die Abschreibungsperiode für die immateriellen Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer wird mindestens zum Ende jedes Geschäftsjahres überprüft. Sofern sich die erwartete Nutzungsdauer von vorangegangenen Schätzungen unterscheidet, wird die Abschreibungsperiode entsprechend geändert.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden zu Anschaffungskosten bilanziert und mindestens jährlich auf Wertminderung überprüft.

Bei den im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen anderen immateriellen Vermögenswerten entsprechen die Anschaffungskosten den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt. Sofern die Vermögenswerte eine begrenzte Laufzeit haben, werden sie um planmäßige Abschreibungen gemindert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer.

Nutzungsdauer anderer immaterieller Vermögenswerte aus Unternehmenszusammenschlüssen

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Vermögenswert Abschreibungsmethode Abschreibungsdauer
Börsenlizenz der ISE k.A. k.A.
Teilnehmerbeziehungen linear 12, 30 Jahre
ISE-Kundenbeziehungen im Bereich Marktdaten linear 30 Jahre
Markenname ISE linear 10 Jahre
Markenname STOXX k.A. k.A.
Historische Daten linear 5 Jahre
Wettbewerbsbeschränkungen linear 1 bis 3 Jahre

Da die Börsenlizenz der ISE eine unbegrenzte Laufzeit hat und die ISE davon ausgeht, diese als Teil ihrer allgemeinen Geschäftsstrategie beizubehalten, wird die Nutzungsdauer dieses Vermögenswertes als unbegrenzt eingeschätzt. In jeder Berichtsperiode wird überprüft, ob die Ereignisse und Umstände es weiterhin rechtfertigen, die Nutzungsdauer für die Lizenz als unbegrenzt einzuschätzen.

Der Markenname STOXX umfasst den Markennamen an sich, die Index-Methodologien sowie die Internetdomänen, da diese üblicherweise nicht getrennt voneinander übertragen werden. Es bestehen keine Hinweise darauf, dass der Markenname STOXX eine zeitlich begrenzte Nutzungsdauer aufweist.

Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, bilanziert. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten wurden im Berichtsjahr nicht angesetzt, da sie der jeweiligen Herstellung nicht direkt zugerechnet werden konnten.

Nutzungsdauer Sachanlagen

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Vermögenswert Abschreibungsmethode Abschreibungsdauer
Computer-Hardware linear 3 bis 5 Jahre
Büroausstattung linear 5 bis 25 Jahre
Einbauten in gemieteten Immobilien linear nach Mietvertragsdauer
Grundstücke keine Abschreibung k.A.

Reparatur- und Instandhaltungskosten werden zum Zeitpunkt ihrer Entstehung als Aufwand gebucht.

Sofern es wahrscheinlich ist, dass der Gruppe ein mit einer Sachanlage verbundener, künftiger wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird, und wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten verlässlich bewertet werden können, werden nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten zum Zeitpunkt des Anfalls der Kosten als Buchwert-Zugang erfasst. Der Buchwert jener Teile, die ersetzt wurden, wird ausgebucht.

Auf der Basis von Leasingverträgen genutzte Sachanlagen werden gemäß IAS 17 aktiviert und abgeschrieben, sofern die Voraussetzungen für Finanzierungsleasing vorliegen. In gleicher Höhe wird eine Verbindlichkeit aus Finanzierungsleasing-Verhältnissen passiviert.

Finanzanlagen

Finanzanlagen umfassen Anteile an assoziierten Unternehmen sowie die im Abschnitt „Finanzinstrumente" dargestellten finanziellen Vermögenswerte.

Anteile an assoziierten Unternehmen enthalten Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und Anteile an anderen assoziierten Unternehmen. Sie werden grundsätzlich beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten angesetzt und im Rahmen der Folgebewertung nach der Equity-Methode bilanziert. Gemeinschaftsunternehmen oder andere assoziierte Unternehmen, die für den Konzernabschluss von untergeordneter Bedeutung sind, werden nicht at Equity bewertet, sondern zu Anschaffungskosten bilanziert.

Überprüfung auf Wertminderung

Gemäß IAS 36 werden bestimmte langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte auf Wertminderung überprüft. An jedem Bilanzstichtag wird eingeschätzt, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. In diesem Fall wird der Buchwert dem erzielbaren Betrag (der höhere der beiden Beträge aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten) gegenübergestellt, um die Höhe der gegebenenfalls vorzunehmenden Wertminderung zu ermitteln. Der Nutzungswert wird auf Basis der abgezinsten geschätzten künftigen Zahlungsströme aus der fortgesetzten Nutzung des Vermögenswertes und aus seiner letztendlichen Veräußerung vor Steuern geschätzt. Zu diesem Zweck werden die Abzinsungssätze auf Grundlage der gültigen gewichteten Kapitalkosten geschätzt und um Steuereffekte bereinigt. Wenn für einen Vermögenswert kein erzielbarer Betrag ermittelt werden kann, wird der erzielbare Betrag der Zahlungsmittel generierenden Einheit ermittelt, der der betreffende Vermögenswert zugeordnet werden kann.

Unabhängig davon, ob ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt, werden immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer oder noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte jährlich auf Wertminderung überprüft. Wenn der geschätzte erzielbare Wert niedriger ist als der Buchwert, wird ein Wertminderungsaufwand erfasst und der Nettobuchwert des Vermögenswertes auf seinen geschätzten erzielbaren Wert verringert.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden den identifizierbaren Gruppen von Vermögenswerten (Zahlungsmittel generierende Einheiten) oder Gruppen von Zahlungsmittel generierenden Einheiten, die Synergien aus der jeweiligen Erwerbstransaktion ziehen, zugeordnet. Diese Ebene entspricht der niedrigsten Stufe, auf der die Gruppe Deutsche Börse den Geschäfts- oder Firmenwert überwacht. Sofern der Buchwert der Zahlungsmittel generierenden Einheit, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, einschließlich dieses Geschäfts- oder Firmenwertes höher ist als der erzielbare Betrag dieser Gruppe von Vermögenswerten, ist ein Wertminderungsaufwand zu erfassen. Der Wertminderungsaufwand wird zuerst dem Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet und danach den anderen Vermögenswerten im Verhältnis ihrer Buchwerte.

Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass eine im Vorjahr vorgenommene Wertminderung für langfristige Vermögenswerte (außer Geschäfts- oder Firmenwerte) nicht mehr zutreffend ist. In diesem Fall wird der Buchwert des Vermögenswertes erfolgswirksam erhöht.

Der Höchstbetrag dieser Zuschreibung ist begrenzt auf den Buchwert, der sich ergeben hätte, ohne dass eine Wertminderung in Vorperioden erfasst worden wäre. Wertaufholungen für Geschäfts- oder Firmenwerte sind nicht zulässig.

Finanzinstrumente

Finanzinstrumente umfassen finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Finanzielle Vermögenswerte sind für die Gruppe Deutsche Börse insbesondere andere Beteiligungen, Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft, sonstige Wertpapiere und sonstige Ausleihungen, Forderungen und sonstige Vermögenswerte sowie Bankguthaben. Finanzielle Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen verzinsliche Verbindlichkeiten, sonstige langfristige Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft, Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG, die Bardepots der Marktteilnehmer sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Erfassung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden erfasst, wenn eine Konzerngesellschaft Vertragspartei der vertraglichen Regelungen des Finanzinstruments wird.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zum Handelstag erfasst. Kredite und Forderungen aus dem Bankgeschäft, zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte aus dem Bankgeschäft sowie Kassamarktgeschäfte in Aktien über den zentralen Kontrahenten (d. h. die Eurex Clearing AG) werden zum Erfüllungstag erfasst.

Finanzielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert und im Falle eines finanziellen Vermögenswertes, der in Folgeperioden nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, einschließlich der Transaktionskosten bewertet.

Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten

Die Folgebewertung von Finanzinstrumenten erfolgt anhand der im Folgenden erläuterten Kategorien, den sie nach IAS 39 zugeordnet werden. Die Gruppe Deutsche Börse macht von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte der Kategorie „Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen" zuzuordnen, im Berichtsjahr wie in den Vorjahren keinen Gebrauch. Darüber hinaus verzichtet die Gruppe auf die Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu designieren (Fair Value-Option).

Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte

Derivate, die nicht als Sicherungsinstrumente designiert sind, sowie die Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (siehe hierzu weiter unten) werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Hierunter fallen neben den Finanzinstrumenten der Eurex Clearing AG insbesondere Zinsswaps, Währungsswaps und Devisentermingeschäfte.

Der beizulegende Zeitwert dieser Derivate wird auf der Grundlage der beobachtbaren aktuellen Marktpreise ermittelt. Realisierte und nicht realisierte Gewinne und Verluste werden, sofern sie aus dem Bankgeschäft resultieren, unmittelbar in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Sonstige betriebliche Erträge" bzw. „Sonstige betriebliche Aufwendungen" bzw., sofern sie außerhalb des Bankgeschäfts anfallen, im Posten „Finanzerträge" bzw. „Finanzaufwendungen" erfasst.

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Als „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte klassifiziert, die nicht den Kategorien „Kredite und Forderungen" und „zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte" zuzuordnen sind. Diese Vermögenswerte umfassen in den Posten „andere Beteiligungen" und „sonstige Wertpapiere" ausgewiesene Eigenkapital- bzw. Schuldinstrumente sowie in den kurz- und langfristigen Forderungen und Wertpapieren aus dem Bankgeschäft ausgewiesene Schuldinstrumente.

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden grundsätzlich mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet, der auf den beobachtbaren aktuellen Marktpreisen beruht. Nicht realisierte Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im Posten „Neubewertungsrücklage" erfasst. Hiervon ausgenommen sind Wertminderungen und Effekte aus der Währungsumrechnung von monetären Posten; diese Effekte werden erfolgswirksam erfasst.

Ist ein aktueller Marktpreis nicht zu ermitteln und sind alternative Bewertungsmethoden für Eigenkapitalinstrumente nicht angebracht, werden die Vermögenswerte vorbehaltlich eines Wertminderungstests zu Anschaffungskosten bilanziert. Eigenkapitalinstrumente, für die kein aktiver Markt existiert, werden auf Grundlage aktueller vergleichbarer Markttransaktionen bewertet.

Realisierte Gewinne und Verluste werden grundsätzlich als Finanzerträge oder Finanzaufwendungen erfasst. Zinserträge im Zusammenhang mit Schuldinstrumenten des Bankgeschäfts werden nach der Effektivzinsmethode in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft" erfasst. Sonstige realisierte Gewinne und Verluste werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Sonstige betriebliche Erträge" bzw. „Sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst.

Falls es sich bei Schuldinstrumenten des Bankgeschäfts um gesicherte Grundgeschäfte im Rahmen von Marktwert-Absicherungsgeschäften (Fair Value Hedges) handelt, wird für die Anpassung des beizulegenden Zeitwertes Hedge Accounting angewendet; siehe Abschnitt „Marktwert-Absicherungsgeschäfte (Fair Value Hedges)".

Kredite und Forderungen

Kredite und Forderungen umfassen insbesondere lang- und kurzfristige Forderungen aus dem Bankgeschäft, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige kurzfristige Forderungen. Sie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von gegebenenfalls notwendigen Wertminderungsaufwendungen ausgewiesen. Agios und Disagios sind in den fortgeführten Anschaffungskosten des entsprechenden Instruments enthalten und werden nach der Effektivzinsmethode ab- bzw. zugeschrieben und sind, sofern sie das Bankgeschäft betreffen, im Posten „Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft" bzw. in den Posten Finanzerträge oder Finanzaufwendungen enthalten.

Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte an den Cashflows erlöschen oder wenn im Wesentlichen alle Risiken und Chancen aus dem Eigentum der finanziellen Vermögenswerte übertragen werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglich festgelegten Verpflichtungen beglichen oder aufgehoben sind oder auslaufen.

Die Clearstream Banking S.A. tritt im Zusammenhang mit dem Wertpapierleihesystem ASLplus als Vertragspartner bei der Wertpapierleihe auf. Dabei tritt sie rechtlich zwischen Ver- und Entleiher, ohne wirtschaftlicher Vertragspartner zu werden (durchlaufender Posten). Bei diesen Transaktionen stimmen die entliehenen und die verliehenen Wertpapiere überein. Folglich werden diese Transaktionen nicht in der Konzernbilanz erfasst.

Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden miteinander verrechnet und nur der Nettobetrag wird in der Konzernbilanz ausgewiesen, wenn ein Gruppenunternehmen gegenwärtig über ein einklagbares Recht zur Verrechnung der erfassten Beträge verfügt und entweder beabsichtigt, auf Nettobasis abzurechnen oder den finanziellen Vermögenswert zu realisieren und gleichzeitig die Verbindlichkeit zu erfüllen.

Wertminderung finanzieller Vermögenswerte

Zu jedem Bilanzstichtag wird für finanzielle Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, überprüft, ob Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen.

Die Höhe der Wertberichtigung für einen finanziellen Vermögenswert, der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet wird, ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Zahlungsströme, diskontiert mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. Eine spätere Wertaufholung ist maximal bis zum Buchwert, der sich ohne vorherige Wertminderung ergeben hätte, zu erfassen.

Die Höhe der Wertberichtigung für einen finanziellen Vermögenswert (nicht börsennotiertes Eigenkapitalinstrument), der zu Anschaffungskosten bewertet wird, ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Zahlungsströme, diskontiert mit einem aktuellen Marktzins. Eine spätere Wertaufholung ist nicht zulässig.

Bei zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten ermittelt sich die Wertminderung als Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem beizulegenden Zeitwert. Eine gegebenenfalls bereits im Eigenkapital erfasste Verringerung des beizulegenden Zeitwertes ist bei Feststellung der Wertminderung erfolgswirksam umzubuchen. Eine spätere Wertaufholung ist nur bei Fremdkapitalinstrumenten erfolgswirksam zu erfassen, wenn der Grund für die ursprünglich vorgenommene Abschreibung entfallen ist.

Finanzverbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

Finanzverbindlichkeiten, die nicht zu Handelszwecken dienen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Diese Verbindlichkeiten enthalten emittierte Anleihen und Privatplatzierungen (so genannte Private Placements). Die im Zusammenhang mit der Platzierung der Finanzverbindlichkeiten angefallenen Finanzierungskosten werden, soweit sie direkt zurechenbar sind, berücksichtigt. Disagien werden periodisch abgegrenzt; sie verringern den Buchwert der Verbindlichkeiten.

Finanzverbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

Finanzinstrumente, die den Inhaber zur Rückgabe an den Emittenten gegen flüssige Mittel oder andere finanzielle Vermögenswerte berechtigen („kündbares Instrument"), stellen gemäß IAS 32.18 (b) finanzielle Verbindlichkeiten dar. Die Minderheitenanteile an Avox Ltd. werden aufgrund der zu Gunsten der Minderheitsaktionäre bestehenden Put-Option als solche qualifiziert und zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Sie werden unter der Position „Sonstige langfristige Verbindlichkeiten" ausgewiesen.

Derivative Finanzinstrumente und Absicherungsgeschäfte

Derivative Finanzinstrumente werden zur Absicherung des Zins- oder Währungsrisikos eingesetzt, das mit den Aktivitäten des Konzerns verbunden ist. Sämtliche derivative Finanzinstrumente werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Der Marktwert von Zinsswap-Vereinbarungen wird auf Grundlage von beobachtbaren aktuellen Markt-Zinssätzen ermittelt. Grundlage für die Ermittlung des Marktwertes von Devisentermingeschäften bilden die Devisenterminkurse zum Bilanzstichtag für die verbleibende Restlaufzeit.

Hedge Accounting wird bei derivativen Finanzinstrumenten angewendet, die Teil einer Sicherungsbeziehung sind, die gemäß IAS 39 als hoch wirksam eingestuft ist und für die die Voraussetzungen des IAS 39.88 erfüllt sind.

Zahlungsfluss-Absicherungsgeschäfte (Cashflow-Hedges)

Der als hoch wirksam eingestufte Teil des Gewinns oder Verlusts aus dem Sicherungsinstrument wird erfolgsneutral bilanziert. Dieser Gewinn oder Verlust passt letztlich den Wert des abgesicherten Zahlungsflusses an, d. h. dass der Gewinn oder Verlust aus dem Sicherungsinstrument erfolgswirksam erfasst wird, sobald das gesicherte Grundgeschäft in der Bilanz berücksichtigt oder erfolgswirksam ist. Der ineffektive Teil des Gewinns oder Verlusts wird sofort erfolgswirksam erfasst.

Marktwert-Absicherungsgeschäfte (Fair Value Hedges)

Der Gewinn oder Verlust aus dem Sicherungsinstrument wird zusammen mit dem Gewinn oder Verlust des gesicherten Vermögenswertes bzw. der gesicherten Verbindlichkeit (Underlying), der dem abgesicherten Risiko zuzurechnen ist, sofort erfolgswirksam erfasst. Bei Gewinn oder Verlust des gesicherten Underlying wird sein Buchwert angepasst.

Absicherungen von Nettoinvestitionen (Hedges of a Net Investment) in einen ausländischen Geschäftsbetrieb

Der effektive Teil des Gewinns oder Verlusts aus einem Sicherungsgeschäft, das als hoch wirksame Absicherung eingestuft wird, wird unmittelbar im Eigenkapital erfasst. Er wird zum Zeitpunkt der Veräußerung des ausländischen Geschäftsbetriebs erfolgswirksam erfasst. Der ineffektive Teil des Gewinns oder Verlusts wird sofort erfolgswirksam erfasst.

Derivative Finanzinstrumente, die nicht Teil einer Sicherungsbeziehung sind

Gewinne oder Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten, die nicht Teil einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung sind, werden sofort in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (zentraler Kontrahent)

Die Eurex Clearing AG fungiert als zentraler Kontrahent und garantiert die Erfüllung aller Geschäfte mit Futures und Optionen an den Eurex-Börsen (Eurex Deutschland und Eurex Zürich AG). Ferner gewährleistet sie als zentraler Kontrahent die Erfüllung aller Geschäfte auf Eurex Bonds (Handelsplattform für Anleihen) und auf Eurex Repo (Handelsplattform für Pensionsgeschäfte) sowie die Erfüllung bestimmter in Aktien an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) abgeschlossener Börsengeschäfte und bestimmter Kassamarktgeschäfte der Irish Stock Exchange. Des Weiteren garantiert die Eurex Clearing AG auch die Erfüllung aller OTC-Geschäfte („over the counter", d. h. außerbörslich), die in das Handelssystem der Eurex-Börsen, Eurex Bonds, Eurex Repo, der FWB sowie der Irish Stock Exchange eingegeben werden. Die Geschäfte kommen hierbei nur zwischen der Eurex Clearing AG und einem Clearingmitglied zustande.

Kassageschäfte in Aktien über den zentralen Kontrahenten werden gemäß IAS 39.38 zum Erfüllungstag angesetzt und zeitgleich ausgebucht.

Für Produkte, die nach dem Mark-to-Market-Verfahren abgerechnet werden (Futures und Optionen auf Futures), bucht die Eurex Clearing AG börsentäglich Gewinne und Verluste aus offenen Positionen der Clearingteilnehmer. Durch die so genannte Variation Margin werden Gewinne und Verluste der offenen Positionen, die durch Marktpreisveränderungen entstehen, täglich ausgeglichen. Der Unterschied zu anderen Margin-Arten besteht darin, dass es sich hier nicht um eine zu hinterlegende Sicherheitsleistung, sondern um einen täglichen Gewinn- und Verlustausgleich in bar handelt. Aus diesem Grund werden Futures gemäß IAS 39.17 (a) und IAS 39.39 nicht in der Konzernbilanz ausgewiesen. Bei Optionen auf Futures (Future-Style-Optionen) muss die Optionsprämie in voller Höhe erst am Ende der Laufzeit oder bei Ausübung bezahlt werden. Die Optionsprämie wird in der Konzernbilanz als Forderung und Verbindlichkeit zu ihrem beizulegenden Zeitwert zum Handelstag ausgewiesen.

So genannte klassische Optionen, für die der Optionskäufer die Optionsprämie in voller Höhe beim Kauf der Option entrichten muss, werden zum beizulegenden Zeitwert in der Konzernbilanz erfasst. Entsprechend dieser Vorgehensweise werden auch Credit Default Swaps mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert. Forward-Geschäfte in Anleihen mit festgelegten Zinssätzen werden bis zum Erfüllungstag als Derivate mit dem beizulegenden Zeitwert in der Konzernbilanz erfasst. Die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Repo-Geschäften werden als zu Handelszwecken gehalten eingestuft und zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Forderungen und Verbindlichkeiten aus Variation Margins sowie in Geld zu erbringende Sicherheitsleistungen, die am Bilanzstichtag ermittelt worden sind und erst am Folgetag gezahlt werden, werden mit ihrem Nominalwert in der Konzernbilanz ausgewiesen.

Die in der Konzernbilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte basieren auf den täglichen Abrechnungspreisen, die die Eurex Clearing AG nach in den Kontraktspezifikationen festgelegten Regeln bestimmt und veröffentlicht (siehe auch die Clearingbedingungen der Eurex Clearing AG).

Sicherheiten der Eurex Clearing AG in Geld oder Wertpapieren (Collateral)

Da die Eurex Clearing AG die Erfüllung aller gehandelten Kontrakte garantiert, hat sie ein mehrstufiges Sicherheitssystem etabliert. Die zentrale Stütze des Sicherheitssystems ist die Ermittlung des Gesamtrisikos je Clearingmitglied (Margin), das durch Hinterlegung von Sicherheiten in Barmitteln oder Wertpapieren (Collateral) abgedeckt wird. Dabei werden die auf Basis aktueller Kurse errechneten Verluste und künftige mögliche Kursrisiken bis zum Zeitpunkt der nächsten Sicherheitsleistung abgedeckt.

Über diese täglich zu erbringenden Sicherheitsleistungen hinaus muss jedes Clearingmitglied Beiträge zum Clearingfonds leisten (siehe hierzu den Risikobericht im Konzernlagebericht). Sicherheiten in Geld werden in der Konzernbilanz unter der Position „Bardepots der Marktteilnehmer" ausgewiesen, die korrespondierenden Beträge unter „Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung". Sicherheiten in Wertpapieren werden nach IAS 39.20 (b) in Verbindung mit IAS 39.37 nicht beim übertragenden Clearingmitglied ausgebucht. Da die Übertragung der Wertpapiere nicht die Bedingung für eine Ausbuchung erfüllt, werden die Wertpapiere gemäß IAS 39 AG 34 nicht als Vermögenswerte angesetzt.

Eigene Aktien

Die zum Bilanzstichtag im Bestand der Deutsche Börse AG befindlichen eigenen Aktien werden direkt vom Konzerneigenkapital abgesetzt. Aus eigenen Aktien resultierende Gewinne oder Verluste werden gemäß IAS 32.33 ergebnisneutral ausgewiesen. Die mit dem Erwerb direkt in Zusammenhang stehenden Transaktionskosten werden als Abzug vom Konzerneigenkapital (gemindert um alle damit verbundenen Ertragsteuervorteile) bilanziert.

Erfassen von Bewertungsanpassungen

Im Jahresüberschuss werden erfasst: Änderungen der Bewertung von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Schulden, die in den Positionen „Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft" sowie „Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft" ausgewiesen werden; Bewertungsanpassungen der in den sonstigen langfristigen und kurzfristigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ausgewiesenen Derivate, die nicht Teil einer Sicherungsbeziehung sind; der Betrag der Ineffektivität bei Cashflow-Hedges; Bewertungsanpassungen bei Fair Value Hedges sowie Bewertungsänderungen bei Anteilen an assoziierten Unternehmen, die nicht erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst werden.

Bewertungsänderungen bei den sonstigen langfristigen Wertpapieren, Ausleihungen und zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten innerhalb der Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft werden bis zu ihrer Realisierung oder bis zur Entstehung eines Wertminderungsaufwands im Konzerneigenkapital ausgewiesen; zu diesem Zeitpunkt werden die zuvor im Konzerneigenkapital erfassten kumulativen Gewinne oder Verluste in den Jahresüberschuss einbezogen.

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Forderungen, sonstige Vermögenswerte und liquide Mittel werden zum Nennbetrag angesetzt. Erkennbare Risiken sind durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt.

Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung umfassen Bardepots von Marktteilnehmern, die über Nacht im Wesentlichen im Rahmen von Reverse Repurchase Agreements bei Banken angelegt werden. Ferner werden unter diesem Posten liquide Mittel, die dem Clearstream-Teilkonzern zuzurechnen sind, aus Mindestreserveverpflichtungen bei Zentralbanken ausgewiesen.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren („Projected Unit Credit Method") auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten bewertet. Dabei werden die Verpflichtungen unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren bei vorsichtiger Einschätzung der relevanten Einflussgrößen jährlich zum Bilanzstichtag bewertet. Die unter Berücksichtigung steigender Löhne und Gehälter zu erwartenden Versorgungsleistungen werden über die restliche Beschäftigungszeit der Mitarbeiter verteilt. Als Berechnungsgrundlage dienen die allgemein anerkannten Richttafeln. In Deutschland werden die von Prof. Dr. Klaus Heubeck entwickelten „Richttafeln 2005 G" (Generationstafeln) zugrunde gelegt, modifiziert um Informationen aus den Sterbetafeln 2005 bis 2007 des Statistischen Bundesamtes.

Die Gruppe Deutsche Börse erfasst gemäß IAS 19.92 einen Teil der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste als Ertrag bzw. Aufwand, wenn die kumulierten nicht ergebniswirksamen versicherungsmathematischen Gewinne oder Verluste je Gesellschaft und Plan am Ende des vorausgegangenen Berichtszeitraums per Saldo höher waren als 10 Prozent des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtungen vor Abzug des Planvermögens oder 10 Prozent des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens überstiegen. Der so erfasste Teil der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste entspricht dem zuvor ermittelten Unterschiedsbetrag, dividiert durch die voraussichtliche durchschnittlich verbleibende Dienstzeit der Teilnehmer an den Altersversorgungsplänen.

Die Altersversorgung für Mitarbeiter im Konzern ist durch verschiedene Altersversorgungspläne sichergestellt, deren Einsatz in den einzelnen Ländern variiert.

Für die Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse in Deutschland besteht seit dem 1. Juli 1999 ein Leistungsplan („Deferred Compensation"). Seit Einführung wurden Neuzusagen grundsätzlich nur auf Grundlage dieses Leistungsplans getätigt; die zu diesem Zeitpunkt noch bestehenden Altersversorgungswerke wurden zum 30. Juni 1999 für neue Mitarbeiter geschlossen. Mitarbeitern mit Pensionszusagen auf Grundlage der alten Versorgungsordnung wurde die Möglichkeit eingeräumt, unter Umwandlung ihrer alten Pensionsansprüche an der Deferred Compensation teilzunehmen. Für Mitglieder der Vorstände von Konzerngesellschaften bestehen Einzelzusagen.

Für leitende Angestellte in Deutschland wurde zum 1. Januar 2004 eine neue Regelung für die Altersversorgung beschlossen. Diese Versorgung orientiert sich an der Leistung und nicht wie bisher ausschließlich am Versorgungsprinzip. An die Stelle eines ruhegeldfähigen Einkommens als Rentenbasis trat ein Kapitalbausteinsystem. Dieses basiert auf dem jährlich zufließenden Einkommen aus Jahresfixgehalt und gezahlter variabler Vergütung, sodass sich der persönliche berufliche Erfolg auch in der späteren Rentenzahlung widerspiegelt. Die teilnehmenden Unternehmen stellen jedes Jahr einen Beitrag in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes dieses versorgungsfähigen Einkommens zur Verfügung. Der Beitrag wird mit einem vom Alter abhängigen Kapitalisierungsfaktor multipliziert und ergibt so den jährlichen Kapitalbaustein. Die Summe der in den einzelnen Kalenderjahren erworbenen Kapitalbausteine ergibt das Versorgungskapital, das bei Eintritt des Versorgungsfalls in eine lebenslange Rente umgerechnet wird. Seit 1. Juli 2006 wird diese Zusage neuen leitenden Angestellten nicht mehr angeboten.

Die Mitarbeiter des Clearstream-Teilkonzerns in Luxemburg nehmen an separaten leistungsorientierten Pensionsplänen teil.

Der leistungsorientierte Pensionsplan zu Gunsten der luxemburgischen Mitarbeiter des Teilkonzerns Clearstream wird durch Barzahlungen an eine „association d'épargne pension" (ASSEP) gemäß luxemburgischem Recht finanziert. Die Beiträge müssen nicht die gesamten Rückstellungen gemäß IAS 19 abdecken, wohl aber die Pensionsrückstellungen nach luxemburgischem Recht.

Die Gruppe Deutsche Börse bedient sich zur Deckung der Pensionsverpflichtungen teilweise externer Fonds. Der jährliche Nettoversorgungsaufwand wird mit den erwarteten Erträgen des Planvermögens der Fonds verrechnet. Die leistungsorientierten Verpflichtungen werden mit dem Marktwert des Planvermögens unter Berücksichtigung noch nicht erfasster versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste sowie noch nicht erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands verrechnet. Ferner sind die Pensionsverpflichtungen der Gruppe Deutsche Börse zum Teil durch eine Rückdeckungsversicherung abgesichert. Der Rückkaufswert dieser Rückdeckungsversicherung ist unter den sonstigen langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen.

Die Mitarbeiter der STOXX Ltd. nehmen an einem separaten leistungsorientierten Pensionsplan teil. Die Mitarbeiter sind in einer Versorgungskasse der SIX Swiss Exchange AG bei der PREVAS Sammelstiftung, Zürich, versichert. Das auf die Mitarbeiter der STOXX Ltd. entfallende Vermögen dieser Versorgungskasse ist als Planvermögen gemäß IAS 19 berücksichtigt.

Für Mitarbeiter, die in Deutschland, Luxemburg, der Schweiz, Tschechien, Großbritannien oder den USA arbeiten, bestehen beitragsorientierte Pläne („Defined Contribution Pension Plans"). Zudem werden Zuschüsse zu den privaten Rentenversicherungsfonds der Mitarbeiter bezahlt.

Andere langfristige fällige Leistungen an Arbeitnehmer und Vorstände (Erwerbsunfähigkeitsrente, Übergangsgelder und Hinterbliebenenversorgung) werden ebenfalls nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste und ein nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand werden gemäß IAS 19.127 in voller Höhe sofort erfasst.

Sonstige Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn die Gruppe aus einem Ereignis der Vergangenheit eine gegenwärtige Verpflichtung hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine verlässliche Schätzung der Höhe dieser Verpflichtung möglich ist. Die Höhe der Rückstellung entspricht der bestmöglichen Schätzung der Ausgabe, die nötig ist, um die Verpflichtung zum Bilanzstichtag zu erfüllen. Eine Rückstellung für Restrukturierung wird nur dann angesetzt, wenn ein detaillierter, formaler Restrukturierungsplan vorliegt und bei den Betroffenen die gerechtfertigte Erwartung geweckt wurde, dass die Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt werden. Dies kann durch den Beginn der Umsetzung des Plans oder die Ankündigung seiner wesentlichen Bestandteile den Betroffenen gegenüber erfolgen.

Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Group Share Plan), Aktienoptionsprogramm und Aktientantiemeprogramm (ATP)

Der Group Share Plan, das Aktienoptionsprogramm und das Aktientantiemeprogramm werden gemäß IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung" bilanziert.

Group Share Plan

Im Rahmen des Group Share Plan werden Aktien zu einem Abschlag gegenüber dem Marktpreis gewährt. Die Aufwendungen für diesen Abschlag werden zum Zeitpunkt der Gewährung erfolgswirksam erfasst. Für die gewährten Optionen gelten die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für anteilsbasierte Vergütungstransaktionen, bei denen die Deutsche Börse AG die Wahl zwischen Barausgleich oder Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente hat. Da eine Verpflichtung zum Ausgleich in bar zum Gewährungsstichtag nicht vorliegt, werden die Optionen wie aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente bilanziert. Die Optionen werden mit dem Fair Value zum Gewährungsstichtag bewertet und über den Erdienungszeitraum von zwei Jahren erfolgswirksam erfasst, wobei das Konzerneigenkapital entsprechend erhöht wird. Die Tranche 2003, die als anteilsbasierte Vergütungstransaktion mit Barausgleich bilanziert wurde, ist am 30. Juni 2009 ausgelaufen.

Die Kosten der GSP-Aktien, die den Mitarbeitern der US-amerikanischen Tochtergesellschaft International Securities Exchange Holdings, Inc. mit einem Abschlag angeboten werden, werden zum Zeitpunkt der Gewährung erfolgswirksam erfasst. Für die gewährten GSP-Aktien gelten die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für anteilsbasierte Vergütungstransaktionen, bei denen die Deutsche Börse AG die Wahl zwischen Barausgleich oder Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente hat. Da eine Verpflichtung zum Ausgleich in bar zum Gewährungsstichtag nicht vorliegt, werden die Optionen wie aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente bilanziert. Die GSP-Aktien werden mit dem Fair Value zum Gewährungsstichtag bewertet und über den Erdienungszeitraum von ein bis drei Jahren erfolgswirksam erfasst, wobei das Konzerneigenkapital entsprechend erhöht wird.

Aktienoptionsprogramm

Für die gewährten Optionen gelten die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für anteilsbasierte Vergütungstransaktionen mit Barausgleich. Die Kosten der Optionen werden anhand eines Optionspreismodells (Fair Value-Bewertung) ermittelt und erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst.

Aktientantiemeprogramm (ATP)

Für die gewährten ATP-Aktien gelten die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für anteilsbasierte Vergütungstransaktionen, bei denen die Deutsche Börse AG die Wahl zwischen Barausgleich oder Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente hat. 2009 hat die Gesellschaft beschlossen, die im Geschäftsjahr 2010 fällige Tranche in bar zu begleichen. Vor diesem Hintergrund ergibt sich gemäß IFRS 2 eine gegenwärtige Annahme, dass alle ATP-Aktien durch Barausgleich beglichen werden. Entsprechend bewertet die Gruppe Deutsche Börse seit dem genannten Beschluss die ATP-Aktien als aktienbasierte Vergütungstransaktion mit Barausgleich. Die Kosten der Bezugsrechte werden anhand eines Optionspreismodells (Fair Value-Bewertung) ermittelt und erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst.

Latente Steuern

Die latenten Steuern werden entsprechend IAS 12 auf Basis der bilanzorientierten Methode ermittelt. Temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen Wertansatz und dem Wertansatz nach IFRS, die bei der künftigen Nutzung bzw. Veräußerung von Aktiva oder bei der Erfüllung von Verbindlichkeiten zu steuerlichen Be- oder Entlastungen führen, werden der Ermittlung der latenten Steuern zugrunde gelegt. Auf Differenzen, die aus dem Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwertes entstehen, werden latente Steuern nur gebildet, soweit der Geschäfts- oder Firmenwert derivativ erworben wurde.

Die Abgrenzungen werden mit den Steuersätzen berechnet, die bei Umkehr der zeitlich befristeten Unterschiede nach heutigen Verhältnissen zu erwarten sind und die bis zum Bilanzstichtag gültig oder angekündigt sind. Auf noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge werden aktive latente Steuern nur in dem Umfang gebildet, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird. Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht und sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.

Währungsumrechnung

Gemäß IAS 21 werden Transaktionen in einer Fremdwährung mit dem zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls gültigen Wechselkurs umgerechnet.

Zum Bilanzstichtag werden monetäre Bilanzposten in Fremdwährung zum Devisenkurs am Bilanzstichtag bewertet und nicht monetäre Bilanzposten, die zu ihren historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert werden, zum Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls. Nicht monetäre, mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertete Bilanzposten werden zu dem Kurs umgerechnet, der am Tag der Ermittlung gültig ist. Währungsdifferenzen werden, sofern keine Sicherungsgeschäfte abgeschlossen werden, als sonstiger betrieblicher Aufwand oder Ertrag in der Periode erfasst, in der sie entstanden sind. Gewinne und Verluste aus einem monetären Posten, der Teil einer Nettoinvestition in einem ausländischen Geschäftsbetrieb ist, werden erfolgsneutral in die Position „Angesammelte Gewinne" eingestellt.

Konsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß IFRS 3 nach der Erwerbsmethode. Die identifizierten Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden des erworbenen Unternehmens werden zu ihren zum Erwerbszeitpunkt gültigen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Eine positive Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem erworbenen Anteil am beizulegenden Nettozeitwert der Tochtergesellschaft wird als Geschäftswert bilanziert und zu seinen Anschaffungskosten bewertet. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäftswert zu den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet.

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Gesellschaften werden gegeneinander aufgerechnet. Erträge und Aufwendungen aus konzerninternen Transaktionen werden miteinander verrechnet. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden eliminiert, ebenso die innerhalb der Gruppe ausgeschütteten Dividenden. Steuern auf Konsolidierungsvorgänge werden dann abgegrenzt, wenn sich der abweichende Steueraufwand in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder ausgleicht.

Auf Konzernfremde entfallende Anteile am Eigenkapital werden unter dem „Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter" im Eigenkapital ausgewiesen. Sofern sie als „kündbares Instrument" einzustufen sind, werden sie unter der Position „Sonstige langfristige Verbindlichkeiten" ausgewiesen.

Die funktionale Währung der Deutsche Börse AG ist der Euro. Beteiligungen an Tochterunternehmen außerhalb der EWU sowie das Eigenkapital der Beteiligungsunternehmen werden zu historischen Wechselkursen umgerechnet. Vermögenswerte und Schulden aus Gesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden zum Stichtagskurs in Euro umgerechnet. In Übereinstimmung mit IAS 21 werden die Positionen der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zu durchschnittlichen Wechselkursen umgerechnet. Daraus resultierende Währungsdifferenzen werden erfolgsneutral in der Position „Angesammelte Gewinne" eingestellt. Zum Zeitpunkt der Veräußerung eines Tochterunternehmens werden die kumulativen Währungsdifferenzen, die auf dieses Tochterunternehmen entfallen und in den angesammelten Gewinnen erfasst wurden, im Konzernergebnis in der gleichen Periode erfasst, in der auch der Gewinn oder Verlust aus der Entkonsolidierung erfasst wird.

Folgende für die Gruppe Deutsche Börse wesentliche Wechselkurse zum Euro wurden angewandt:

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Durchschnittlicher

Kurs 2009
Durchschnittlicher

Kurs 2008
Schlusskurs am 31.12.2009 Sch

usskurs am

31.12.2008
Schweizer Franken CHF 1,5094 1,5602 1,4858 1,4888
US-Dollar USD (US$) 1,4092 1,5012 1,4413 1,4062
Tschechische Kronen CZK 26,2347 25,1561 26,4224 26,6629
Britisches Pfund GBP (£) 0,8946 0,8395 0,8934 0,9744

Geschäfts- oder Firmenwerte, die mit dem Erwerb eines ausländischen Geschäftsbetriebs in Zusammenhang stehen, sowie jegliche am beizulegenden Zeitwert ausgerichtete Anpassungen der Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden, die aus der Erstkonsolidierung stammen, werden in der funktionalen Währung des ausländischen Geschäftsbetriebs angegeben und zum Stichtagskurs umgerechnet.

Schätzungen, Bewertungsunsicherheiten und Ermessensentscheidungen

Im Rahmen der Anwendung von Bilanzierungsgrundsätzen, beim Bilanzausweis und der Erfassung

von Erträgen und Aufwendungen muss der Vorstand Ermessensentscheidungen und Schätzungen vornehmen. Die geschätzten Beträge können von den tatsächlichen abweichen. Anpassungen in diesem Zusammenhang werden in der Periode der Änderung sowie gegebenenfalls in folgenden Perioden berücksichtigt.

Erläuterung 13 enthält Informationen zu den getroffenen Annahmen im Rahmen der jährlichen Wertminderungsprüfung der aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte und der immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer. Hierbei dienen die jeweiligen Unternehmensplanungen als Basis für die Beurteilung der Wertminderung. Im Rahmen dieser Planungen werden Annahmen über die künftige Ertrags- und Aufwandsentwicklung der Zahlungsmittel generierenden Einheiten getroffen. Sofern die tatsächliche Entwicklung von diesen Annahmen abweicht, können sich Anpassungen ergeben.

Im Rahmen der Bilanzierung von Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflichtungen müssen bestimmte versicherungsmathematische Annahmen (z. B. Diskontierungszinssatz, Fluktuationsrate) getroffen werden, um deren Wert zu ermitteln (siehe auch weiter oben). Erläuterung 25 zeigt die Barwerte der Verpflichtungen zum jeweiligen Bilanzstichtag. Diese Werte können sich z. B. aufgrund veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen erheblich ändern und damit einen wesentlichen Effekt auf die bisher gebildeten Rückstellungen haben. Dieser Effekt wird jedoch durch die Anwendung der Korridormethode gemildert.

Erläuterung 45 enthält Angaben zum Bewertungsmodell für die Optionen und Bezugsrechte. Sofern die Schätzungen der eingehenden Bewertungsparameter von den tatsächlichen Werten abweichen, die zum Zeitpunkt der Ausübung der Optionen und Bezugsrechte vorliegen, sind Anpassungen erforderlich, die bezogen auf die aktienbasierten Vergütungstransaktionen mit Barausgleich in der jeweiligen Berichtsperiode in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden.

Ferner wird im Rahmen der Bildung von Drohverlustrückstellungen für Mietaufwendungen die wahrscheinliche Inanspruchnahme geschätzt (siehe Erläuterung 27). Bei der Bildung von personalbezogenen Restrukturierungsrückstellungen wurden bestimmte Annahmen, z. B. über Fluktuationsrate, Diskontierungssatz und Gehaltstrends, getroffen. Sofern die tatsächlichen Werte von diesen Annahmen abweichen, können sich Anpassungen ergeben.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

4. Umsatzerlöse

Zusammensetzung der externen Umsatzerlöse pro Segment

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Xetra
Xetra-Handelserlöse 109,2 187,3
Clearing- und Abwicklungserlöse 47,8 97,4
Scoach-Handelserlöse 46,3 55,7
Parkett-Handelserlöse 23,1 34,1
Listingerlöse 13,3 12,2
Kooperationserlöse 8,2 8,4
Sonstige Umsatzerlöse 3,1 4,3
251,0 399,4
Eurex
Erlöse aus Aktienindexderivaten 358,9 450,0
Erlöse aus Zinsderivaten 149,9 211,1
Erlöse aus Aktienderivaten 41,8 58,6
Erlöse aus US-Optionen (ISE) 153,7 176,6
Sonstige Umsatzerlöse 99,7 113,8
804,0 1.010,1
Clearstream
Depotverwahrungserlöse 441,1 459,1
Transaktionserlöse 114,2 140,2
Erlöse aus Global Securities Financing 68,6 83,5
Sonstige Umsatzerlöse 96,9 86,5
720,8 769,3
Market Data & Analytics
Kursvermarktungserlöse 144,7 142,6
Sonstige Umsatzerlöse 43,8 38,0
188,5 180,6
Information Technology
Erlöse aus Systembetrieb 86,3 86,1
Erlöse aus Systementwicklung 11,1 9,6
97,4 95,7
Summe 2.061,7 2.455,1

Die Umsatzerlöse von Xetra und Eurex bestehen hauptsächlich aus Handels- und Clearingerlösen, die bei Xetra als Entgelt pro ausgeführter Order und abhängig vom Orderwert bzw. bei Eurex pro Kontrakt in Rechnung gestellt werden. Die Handels- und Clearingerlöse des Segments Eurex entsprechen vertragsgemäß 85 Prozent der von der Eurex Clearing AG in Rechnung gestellten Transaktionsentgelte. Die verbleibenden 15 Prozent werden an die SIX Swiss Exchange AG weitergeleitet und sind nicht im Konzernabschluss der Gruppe Deutsche Börse enthalten.

Der Rückgang der Umsatzerlöse im Segment Xetra um 37 Prozent auf 251,0 Mio. € (2008: 399,4 Mio. €) erklärt sich größtenteils aus der rückläufigen Entwicklung der Xetra-Handelserlöse sowie dem Rückgang der Clearing- und Abwicklungserlöse. Ursache hierfür ist das um 51 Prozent auf 1.060,6 Mrd. € (2008: 2.149,0 Mrd. €) gesunkene Xetra-Handelsvolumen. Des Weiteren reduzierten sich die Erlöse aus dem Präsenzhandel an der Frankfurter Wertpapierbörse um 32 Prozent, bedingt durch rückläufige Handelsvolumina. Darüber hinaus wurde zum 2. November 2009 das im Jahr 2004 vom Segment Xetra eingeführte Rabattmodell „Automated Trading Program (ATP)" durch ein Preismodell mit reduzierten Transaktionsentgelten für alle geschwindigkeitsoptimierten Orders abgelöst. Als geschwindigkeitsoptimiert gelten dabei Orders, die als „non-persistent" (d. h. vom Xetra-System nicht zusätzlich gespeichert) über die neue Hochgeschwindigkeitsschnittstelle „Enhanced Transaction Solution" aufgegeben werden. Durch das neue Preismodell profitieren Teilnehmer im Xetra-Handel von durchschnittlich 13 Prozent niedrigeren Transaktionsentgelten. Außerdem wurde im Clearing das ATP-Rabattmodell auf alle Xetra-Orders erweitert. In diesem Zusammenhang wurde auch das fixe Clearingentgelt in zwei Schritten, zum 1. Juli und zum 2. November 2009, von vorher 0,18 € auf 0,06 € pro ausgeführter Order gesenkt. Die Transaktionsentgelte für Clearingkunden verringerten sich dadurch um durchschnittlich 28 Prozent.

Der Rückgang der Umsatzerlöse um 20 Prozent auf 804,0 Mio. € (2008: 1.010,1 Mio. €) im Segment Eurex resultiert größtenteils aus der um 17 Prozent niedrigeren Anzahl gehandelter Kontrakte (inkl. US-Optionen der ISE) sowie aus der Verschmelzung der ISE Stock Exchange, LLC (Umsatzerlöse im Jahr 2008: 25,7 Mio. €) mit der Direct Edge Holdings, LLC, die seither als assoziiertes Unternehmen in den Konsolidierungskreis einbezogen wird.

Die Umsatzerlöse des Segments Clearstream lagen mit 720,8 Mio. € (2008: 769,3 Mio. €) um 6 Prozent unter denen des Vorjahres. Den größten Rückgang verzeichneten dabei die Transaktionserlöse: Sie lagen mit 114,2 Mio. € um 19 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dies lag überwiegend an der um 11 Prozent auf 102,0 Mio. gesunkenen Zahl der Transaktionen. Des Weiteren fielen die Erlöse aus der globalen Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing, GSF) um 18 Prozent niedriger aus als im Vorjahr, während das durchschnittliche GSF-Volumen um 21 Prozent auf 483,6 Mrd. € stieg. Ursache hierfür ist der von 53 Prozent auf 69 Prozent gestiegene Anteil von Xemac.

Im vergangenen Jahr stiegen die Umsatzerlöse von Market Data & Analytics um 4 Prozent auf 188,5 Mio. € (2008: 180,6 Mio. €). Der Anstieg ist vollständig auf die seit dem 26. Januar 2009 voll konsolidierte Market News International Inc. (10,0 Mio. €) zurückzuführen.

Information Technology entwickelt und betreibt Systeme für konzerninterne und externe Kunden. Die externen Umsatzerlöse stiegen um 2 Prozent auf 97,4 Mio. € (2008: 95,7 Mio. €).

5. Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft

Zusammensetzung der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Kredite und Forderungen 133,9 396,3
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten -86,4 -199,9
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 44,7 25,0
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten:
Zinserträge 8,4 17,0
Zinsaufwendungen -13,1 -19,3
Zinserträge – Zinsswaps – Cashflow-Hedges 16,9 45,0
Zinserträge – Zinsswaps – Fair Value Hedges 2,3 8,6
Zinsaufwendungen – Zinsswaps – Cashflow-Hedges -3,8 -28,9
Zinsaufwendungen – Zinsswaps – Fair Value Hedges -5,5 -7,0
Summe 97,4 236,8

Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft sanken um 59 Prozent auf 97,4 Mio. €.

Die Nettozinserträge aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten oder finanziellen Verbindlichkeiten resultieren aus zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten.

6. Aktivierte Eigenleistungen

Die aktivierten Eigenleistungen betreffen ausschließlich Entwicklungskosten für selbst erstellte Software. Es handelt sich in den einzelnen Segmenten um folgende Systeme oder Projekte:

Forschungs- und Entwicklungskosten

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Gesamtaufwand für Softwareerstellung davon aktivierte Eigenleistungen
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
--- --- --- --- ---
Xetra
Xetra-Software 6,0 11,2 2,4 6,1
CCP-Releases1) 7,5 4,7 4,5 2,2
13,5 15,9 6,9 8,3
Eurex
Eurex-Software 26,8 24,3 13,8 14,4
Global Trading System 23,5 8,7 17,4 6,2
50,3 33,0 31,2 20,6
Clearstream
Collateral Management and Settlement 26,3 34,1 8,5 5,8
Custody 14,7 16,0 1,3 0,8
Connectivity 2,5 10,5 0,2 1,1
Investmentfonds 4,1 7,3 0 1,5
47,6 67,9 10,0 9,2
Market Data & Analytics
CEF-Daten-Feeds 5,4 5,3 0 0
Andere 0,4 0,3 0,4 0,3
5,85,6 0,4 0,3
Information Technology
Andere 1,0 1,1 0 0
1,0 1,1 0 0
Summe aller Segmente 118,2 123,5 48,5 38,4
abzüglich Zwischengewinne -29,0 -20,6 -15,6 -10,4
Summe 89,2 102,9 32,9 28,0

1) CCP-Releases umfassen die Systeme Equity Central Counterparty, CCP, FI-CCP, ISE-CCP und Integrated Clearer, die aus einem gemeinsamen Projekt heraus gesteuert werden. Die Entwicklungskosten wurden entsprechend der Inanspruchnahme von Ressourcen dem Segment Xetra zugeordnet.

7. Sonstige betriebliche Erträge

Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Erträge

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Beendigung der Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden 66,7 0
Erträge aus Geschäftsbesorgung 27,7 33,2
Erträge aus Währungsdifferenzen 10,1 9,2
Erträge aus dem Verkauf von Beteiligungen 7,0 9,4
Mieterträge aus Untervermietung 5,3 8,1
Übrige 13,8 6,8
Summe 130,6 66,7

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aufgrund der Beendigung der Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden in Höhe von 66,7 Mio. € enthalten.

Die Erträge aus Geschäftsbesorgung stammen überwiegend aus dem Betrieb des Terminmarktes Eurex Zürich für die SIX Swiss Exchange AG.

Die Erträge aus dem Verkauf von Beteiligungen in Höhe von 7,0 Mio. € enthalten überwiegend Erträge aus der Verschmelzung von The Clearing Corporation Inc. mit der ICE U.S. Trust Holding Company LP (siehe Erläuterung 2) und Erträge aus dem Verkauf von Anteilen an der London Stock Exchange plc.

Zu den Mieterträgen aus Untervermietung siehe Erläuterung 44.

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge betreffen u. a. Kooperations- und Schulungserlöse, den Mitarbeiteranteil für Firmenwagen sowie Bewertungskorrekturen.

8. Personalaufwand

Zusammensetzung des Personalaufwands

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Löhne und Gehälter 339,6 363,9
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 66,3 57,5
Summe 405,9 421,4

Der Aufwand für Löhne und Gehälter sank 2009 um 7 Prozent auf 339,6 Mio. € (2008: 363,9 Mio. €). Ursache dafür sind mehrere Effekte: Der Aufwand für Boni sank auf 46,8 Mio. € (2008: 65,2 Mio. €). Gegenläufige Effekte sind die erstmals im Geschäftsjahr 2009 enthaltenen Löhne und Gehälter der Mitarbeiter von Market News International Inc. in Höhe von 4,8 Mio. € sowie die Abfindung für den ehemaligen Chief Financial Officer in Höhe von 5,8 Mio. €.

Die sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung sind um 15 Prozent auf 66,3 Mio. € (2008: 57,5 Mio. €) gestiegen. Davon entfielen 24,1 Mio. € (2008: 24,0 Mio. €) auf Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne. Die erstmalige Berücksichtigung der Market News International Inc. hat hier einen Effekt von 1,2 Mio. €. Die Pensionsaufwendungen für leistungsorientierte Versorgungspläne sind auf 17,8 Mio. € gestiegen (2008: 15,7 Mio. €). Zu den leistungsorientierten Versorgungsplänen siehe Erläuterung 25.

9. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung 128,7 128,1
Raumkosten 96,6 74,5
EDV-Kosten 64,8 54,7
Kursvermarktungskosten 47,6 51,3
Nicht abzugsfähige Vorsteuer 33,6 45,1
Kommunikationskosten (inklusive Netzwerkkosten) 26,4 26,9
Aufwendungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen 22,2 22,6
Werbe- und Marketingkosten 19,2 23,8
Reise-, Bewirtungs- und Repräsentationsaufwendungen 15,6 19,3
Aufwand für Liquiditätsbereitstellung: Scoach 14,9 15,1
Versicherungen, Beiträge und Gebühren 12,1 14,2
Xontro-Systembetrieb 10,1 10,6
Personalnebenkosten und freiwillige soziale Leistungen 10,0 12,0
Umsatzbezogene Kosten der ISE 8,1 12,7
Aufwendungen aus Währungsdifferenzen 5,8 6,5
Vergütung des Aufsichtsrats 5,1 4,1
Mieten und Leasing (ohne EDV und Gebäude) 2,1 2,0
Bürobedarf 2,1 2,0
An Nasdaq OMX Group, Inc. zu entrichtende Entgelte 1,9 2,5
Porto und Beförderungskosten 1,8 2,0
Wertberichtigung und Ausbuchung von Forderungen 1,7 5,9
Übrige 6,9 11,8
Summe 537,3 547,7

Die Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung betreffen im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Software. Eine Analyse der Entwicklungskosten ist in Erläuterung 6 ausgewiesen. Ferner enthalten diese Kosten Aufwendungen für strategische und rechtliche Beratungsdienstleistungen sowie für Prüfungstätigkeiten.

Das Gesamthonorar für den Abschlussprüfer setzt sich wie folgt zusammen:

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Abschlussprüfung 2,2 1,3
Steuerberatungsleistungen 0,5 0,5
Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen 0,2 0,1
Sonstige Leistungen 1,2 0,5
Summe 4,1 2,4

Der Anstieg resultiert aus der seit 2009 geforderten Darstellung des Gesamthonorars des Abschlussprüfers, während im Vorjahr nur das Honorar für den Konzernabschlussprüfer, die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, dargestellt wurde.

Raumkosten betreffen hauptsächlich die Kosten für das Bereitstellen von Büroflächen. Darin enthalten sind Mieten, Instandhaltung, Bewachung, Energie, Reinigung sowie sonstige Raumkosten. Die Zunahme ist größtenteils auf Rückstellungen für Drohverluste und Rückbau zurückzuführen, die im Vergleich zum Vorjahr um 15,2 Mio. € gestiegen sind.

EDV-Kosten enthalten die Kosten für Miete, Leasing und Wartung von Hard- und Software. Der Anstieg um 18 Prozent im Berichtsjahr basiert auf Mehraufwendungen für Systemumstellungen im Bereich Bürokommunikation und dem Betrieb des ISE-Systems sowie auf einer Drohverlustrückstellung für das System Eurex Credit Clear.

Kursvermarktungskosten sind Beträge, die für Daten und Informationen von anderen Börsen bezahlt werden.

Die nicht abzugsfähige Vorsteuer ist im Wesentlichen eine Folge der umsatzsteuerfreien Handels- und Clearingentgelte aus dem Segment Eurex sowie der umsatzsteuerfreien Dienstleistungsentgelte im Zahlungsverkehr. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der Änderung von Leistungsbeziehungen mit Eurex-Gesellschaften.

Die Kommunikationskosten enthalten die Kosten für das Teilnehmernetzwerk, das SWIFT-Netzwerk und die Telefonentgelte.

Aufwendungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen enthalten die Kosten der SIX Swiss Exchange AG, die Dienstleistungen für den Teilkonzern Eurex und die Scoach Schweiz AG erbringt.

Die Kosten für den Xontro-Systembetrieb liegen aufgrund der rückläufigen Volumenentwicklung im Berichtsjahr unter den Vorjahreskosten.

Die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) erhöhte im Jahr 2009 ihre Section 31-Gebühren, die von der ISE an ihre Kunden weitergegeben werden. Das führte bei der ISE sowohl zu höheren Umsätzen als auch zu höheren Kosten. Trotz dieses kostensteigernden Effekts sind die umsatzbezogenen Kosten der ISE aufgrund der Entkonsolidierung der ISE Stock Exchange, LLC auf 8,1 Mio. € gesunken (2008: 12,7 Mio. €).

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen bestehen u. a. aus Lizenzentgelten, Spenden, Nebenkosten des Geldverkehrs, Kosten aus Fehlbearbeitung, Aufwendungen für Instandhaltung, Fremdarbeiten sowie Verlusten aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten.

10. Beteiligungsergebnis

Zusammensetzung des Beteiligungsergebnisses

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
At-Equity-Ergebnis assoziierter Unternehmen
STOXX Ltd.1) 10,2 12,9
European Energy Exchange AG 9,3 3,3
Deutsche Börse Commodities GmbH 0,1 0
BrainTrade Gesellschaft für Börsensysteme mbH 0 0,6
FDS Finanz-Daten-Systeme GmbH & Co. KG 0 0,1
Summe Erträge aus At-Equity-Bewertung 19,6 16,9
Direct Edge Holdings, LLC -19,4 0
BSP Regional Energy Exchange LLC -1,2 -0,3
Andere -0,9 -1,4
Summe der negativen Erfolgsbeiträg2) aus At-Equity-Bewertung assoziierter Unternehmen -21,5 -1,7
Ergebnis assoziierter Unternehmen -1,9 15,2
Ergebnis anderer Unternehmen -2,9 -9,4
Beteiligungsergebnis -4,8 5,8

1) Bis zum 29. Dezember 2009; für Details siehe Erläuterung 2.

2) Einschließlich Wertminderungen (siehe Erläuterung 15)

Im Ergebnis assoziierter Unternehmen wurden im Geschäftsjahr 2009 Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 27,4 Mio. € (2008: null) erfasst. Aufgrund der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen sind Dividenden in Höhe von 11,1 Mio. € (2008: 10,2 Mio. €) im Berichtsjahr zugeflossen.

Das Ergebnis anderer Unternehmen enthält Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 3,3 Mio. € (2008: 10,0 Mio. €) für Beteiligungen, die zur Veräußerung verfügbar gehalten werden, sowie Dividenden in Höhe von 0,4 Mio. € (2008: 0,6 Mio. €).

Das Ergebnis aus der Veräußerung von Beteiligungen ist unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

11. Finanzergebnis

Zusammensetzung der Finanzerträge

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Zinsen aus Reverse Repurchase Agreements der Kategorie „Kredite und Forderungen" 40,2 166,7
Zinsen aus Bankguthaben der Kategorie „Kredite und Forderungen" 6,6 46,2
Sonstige Zinsen und zinsähnliche Erträge 2,9 0,7
Zinsähnliche Erträge aus zu Sicherungszwecken gehaltenen Derivaten 0,7 2,5
Zinsähnliche Erträge aus der Bewertung von zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten 0,3 2,1
Erträge aus zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren 0,3 0,3
Zinsähnliche Erträge aus langfristigen Forderungen 0 0,9
Erträge aus Währungsdifferenzen 0 18,2
Summe 51,0 237,6

Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus sind die Zinserträge aus Reverse Repurchase Agreements im Vergleich zum Vorjahr um 76 Prozent gesunken (2008: um 77 Prozent gestiegen). Diese Effekte führten neben der fortgeführten konservativen Anlagepolitik der Gruppe Deutsche Börse zu einem Rückgang der Zinsen aus Bankguthaben der Kategorie „Kredite und Forderungen".

Zusammensetzung der Finanzaufwendungen

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Zinsen auf langfristige Ausleihungen1) 93,4 60,8
Auf die Bardepots der Eurex-Teilnehmer gezahlte Zinsen 26,6 166,8
Zinsen für kurzfristige Verbindlichkeiten1) 4,0 37,3
Folgebewertung von zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten 2,6 0,8
Transaktionskosten für langfristige Verbindlichkeiten1) 1,6 0,9
Zinsähnliche Aufwendungen für zu Sicherungszwecken gehaltene Derivate 0,6 5,6
Zinsähnlicher Aufwand aus Währungsdifferenzen aus Verbindlichkeiten1) 0 3,0
Sonstige Kosten 1,9 1,9
Summe 130,7 277,1

1) Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet

Aus den oben genannten Gründen sind auch die auf die Bardepots der Eurex-Teilnehmer gezahlten Zinsen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Die Zinsen auf langfristige Ausleihungen stiegen aufgrund der Emission von Euro- und US-Dollar-Senior-Anleihen sowie einer Hybridanleihe im Juni und Juli 2008. Die Zinsen für kurzfristige Verbindlichkeiten enthalten 3,3 Mio. € (2008: 6,8 Mio. €) für das Commercial Paper-Programm. Im Vorjahr waren zudem 29,6 Mio. € Zinsaufwendungen für die Zwischenfinanzierung des Erwerbs der ISE enthalten. Die sonstigen Kosten enthalten Bereitstellungsprovisionen für Kreditlinien.

12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Zusammensetzung der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (Hauptbestandteile)

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Tatsächliche Ertragsteuern auf das Ergebnis:
des laufenden Jahres 288,2 450,3
aus früheren Jahren 18,6 -2,2
Latenter Steuerertrag auf laufende temporäre Differenzen -219,9 -29,5
Summe 86,9 418,6

Um die latenten Steuern für die deutschen Gesellschaften zu berechnen, wurden im Berichtsjahr Steuersätze von 26 bis 32 Prozent (2008: 26 bis 32 Prozent) verwendet. Diese berücksichtigten die Gewerbeertragsteuer mit Hebesätzen von 460 und 280 Prozent (2008: 460 und 280 Prozent) auf den Steuermessbetrag von 3,5 Prozent (2008: 3,5 Prozent), die Körperschaftsteuer mit 15 Prozent (2008: 15 Prozent) und den Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent (2008: 5,5 Prozent) auf die Körperschaftsteuer.

Für die luxemburgischen Gesellschaften wurde ein Steuersatz von 28,59 Prozent (2008: 28,59 Prozent) verwendet. Dieser berücksichtigt die Gewerbeertragsteuer mit einem Satz von 6,75 Prozent (2008: 6,75 Prozent) und die Körperschaftsteuer mit einem Satz von 22 Prozent (2008: 22 Prozent).

Für die Gesellschaften in Großbritannien, Portugal, der Schweiz, Spanien, Tschechien und den USA wurden Steuersätze von 20 bis 45 Prozent (2008: 21 bis 45 Prozent) angewandt.

Die folgende Übersicht weist die Wertansätze der aktiven und passiven Bilanzposten für latente Steuern sowie die damit im Zusammenhang stehenden erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Steueraufwendungen aus.

Zusammensetzung der latenten Steuern

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Latente Steueransprüche Latente Steuerschulden Währungsdifferenzen
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
--- --- --- --- --- ---
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen 12,3 9,0 0 0 0
Sonstige Rückstellungen 20,5 12,8 0 -2,1 0
Verzinsliche Verbindlichkeiten 0 0 -1,6 -2,0 0
Immaterielle Vermögenswerte 0 1,4 -11,5 -12,8 0
Immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokation 0 0 -450,11) -585,2 -12,1
Langfristige Vermögenswerte 0 0 -3,3 -2,6 0
Wertpapiere 0 0 -5,9 -7,1 0
Sonstige langfristige Vermögenswerte 0 0 -0,6 -1,2 0
Sonstige 0 0,3 0 -0,2 0
Währungsdifferenzen 3,0 0 0 -7,4
Bruttowert 35,8 23,5 -473,0 -620,6 -12,1
Saldierung der latenten Steuern -31,0 -20,0 31,0 20,0
Summe 4,8 3,5 -442,0 -600,6 -12,1

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Latenter Steueraufwand/(-ertrag) Erfolgsneutraler Steueraufwand/(-ertrag)
2009 Mio.

2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
--- --- --- --- ---
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen -3,3 -0,7 0 0
Sonstige Rückstellungen -9,8 -4,9 0 0
Verzinsliche Verbindlichkeiten -0,4 2,0 0 0
Immaterielle Vermögenswerte 0,1 -2,5 0 0
Immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokation -206,12) -19,9 0 0
Langfristige Vermögenswerte 0,7 -2,7 0 0
Wertpapiere -0,6 1,3 -0,63) 2,53)
Sonstige langfristige Vermögenswerte -0,6 0,5 0 0
Sonstige 0,1 -2,64) 0 0
Währungsdifferenzen 0 0 -10,45) 20,85)
Bruttowert -219,9 -29,5 -11,0 23,3
Saldierung der latenten Steuern
Summe -219,9 -29,5 -11,0 23,3

1) Davon -83,1 Mio. € aus Änderungen im Konsolidierungskreis, die sich aus dem Erwerb von Anteilen an der Need to Know News, LLC und der STOXX Ltd. ergeben

2) Davon -175,5 Mio. € aus Wertminderungen für andere immaterielle Vermögenswerte der ISE

3) Separater Ausweis in der Konzern-Eigenkapitalentwicklung unter „Neubewertungsrücklage"

4) Davon wurden 0,3 Mio. € gegen „Angesammelte Gewinne" verrechnet.

5) Separater Ausweis in der Konzern-Eigenkapitalentwicklung unter „Angesammelte Gewinne"

Die erfolgsneutralen Änderungen betreffen latente Steuern auf Änderungen in der Bewertung von Finanzanlagen, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (siehe auch Erläuterung 23).

12,3 Mio. € (2008: 9,3 Mio. €) der latenten Steueransprüche und 450,7 Mio. € (2008: 570,7 Mio. €) der latenten Steuerschulden haben eine voraussichtliche Restlaufzeit von über einem Jahr.

Für Steuern auf künftige Dividenden, die unter Umständen aus den Gewinnrücklagen von Tochter- und assoziierten Unternehmen gezahlt werden, wurden keine passiven latenten Steuern ausgewiesen. Gemäß § 8b Abs. 5 Körperschaftsteuergesetz (KStG) sind 5 Prozent aller Dividenden und ähnlichen Einkünfte bei deutschen Kapitalgesellschaften als steuerpflichtig zu behandeln.

Überleitungsrechnung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Abgeleitete Ertragsteuern aus dem Ergebnis vor Steuern 161,8 470,0
Steuerlich genutzte Verluste und steuerlich unwirksame Verlustvorträge -14,2 -2,8
Steuermehrungen aufgrund sonstiger steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen 3,9 6,0
Auswirkungen aufgrund unterschiedlicher Steuersätze -23,3 -20,2
Steuerminderung aufgrund von Dividenden sowie der Veräußerung von Beteiligungen -49,8 -30,1
Währungsdifferenzen -9,6 -4,6
Sonstige -0,5 2,5
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für das laufende Jahr 68,3 420,8
Ertragsteuern aus früheren Jahren 18,6 -2,2
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 86,9 418,6

Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird das Ergebnis vor Steuern mit dem für das Jahr 2009 in Deutschland angenommenen Gesamtsteuersatz der Gruppe von 29 Prozent (2008: 32 Prozent) multipliziert.

Zum Ende des Berichtsjahres bestanden aufgelaufene noch nicht genutzte steuerliche Verluste von 16,6 Mio. € (2008: 144,2 Mio. €), für die keine aktiven latenten Steuerabgrenzungen gebildet wurden. 2009 wurden steuerliche Verluste in Höhe von 37,4 Mio. € (2008: 8,8 Mio. €) geltend gemacht.

Die Verluste können in Deutschland unter Berücksichtigung der Mindestbesteuerung, in Luxemburg und Großbritannien nach derzeitigem Recht zeitlich unbefristet vorgetragen werden. Die Verluste in sonstigen Ländern können bis zu 20 Jahre lang vorgetragen werden.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

13. Immaterielle Vermögenswerte

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Erworbene Software

Mio. €
Selbst erstellte Software

Mio. €
Geschäfts- oder Firmenwerte

Mio. €
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau1)

Mio. €
Andere immaterielle Vermögenswerte

Mio. €
Summe

Mio. €
Anschaffungskosten zum 01.01.2008 272,3 710,6 1.944,6 8,8 1.326,8 4.263,1
Änderungen im Konsolidierungskreis -0,5 0 0 0 0 -0,5
Zugänge 10,4 9,9 0 19,8 0 40,1
Umgliederungen 1,1 10,3 0 -11,4 0 0
Währungsdifferenzen 0 1,0 39,9 0,3 61,4 102,6
Anschaffungskosten zum 31.12.2008 283,3 731,8 1.984,5 17,5 1.388,2 4.405,3
Änderungen im Konsolidierungskreis2) 0,7 0 32,7 0 468,0 501,4
Zugänge 28,0 8,8 0 24,1 0,4 61,3
Abgänge -13,6 0 0 0 0 -13,6
Umgliederungen 0,5 14,8 0 -15,3 0 0
Währungsdifferenzen -0,2 -0,6 -22,4 -0,3 -33,8 -57,3
Anschaffungskosten zum 31.12.2009 298,7 754,8 1.994,8 26,0 1.822,8 4.897,1
Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 01.01.2008 242,0 613,6 7,5 0 0 863,1
Änderungen im Konsolidierungskreis -0,2 0 0 0 0 -0,2
Planmäßige Abschreibung 12,9 38,6 0 0 35,1 86,6
Wertminderungsaufwand 0 7,0 0 0 0 7,0
Währungsdifferenzen 0 0,1 0 0 2,2 2,3
Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2008 254,7 659,3 7,5 0 37,3 958,8
Planmäßige Abschreibung 17,5 31,6 0 0 38,0 87,1
Wertminderungsaufwand 15,0 5,0 0 0 415,6 435,6
Abgänge -13,6 0 0 0 0 -13,6
Währungsdifferenzen -0,1 -0,4 0 0 -1,8 -2,3
Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2009 273,5 695,5 7,5 0 489,1 1.465,6
Buchwert zum 01.01.2008 30,3 97,0 1.937,1 8,8 1.326,8 3.400,0
Buchwert zum 31.12.2008 28,6 72,5 1.977,0 17,5 1.350,9 3.446,5
Buchwert zum 31.12.2009 25,2 59,3 1.987,3 26,0 1.333,7 3.431,5

1) Die Zugänge geleisteter Anzahlungen und Anlagen im Bau beziehen sich im Berichtsjahr ausschließlich auf selbst erstellte Software.

2) Hierbei handelt es sich ausschließlich um Zugänge im Zuge des Erwerbs der Market News International Inc., der STOXX Ltd. und der Need to Know News, LLC sowie den Abgang aus der Entkonsolidierung der Scoach Holding S.A.

Software und geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

Die Zugänge und Umgliederungen bei Software betreffen im Wesentlichen die Entwicklung von Softwareprodukten für das Segment Clearstream sowie den Ausbau der elektronischen Handelssysteme Xetra und Eurex. Die Änderungen im Konsolidierungskreis (siehe Erläuterung 2) sind auf den Zugang der Need to Know News, LLC zurückzuführen.

In der Position „Erworbene Software" sind gemietete Vermögenswerte enthalten, die dem wirtschaftlichen Eigentum des Konzerns gemäß IAS 17 zuzurechnen sind. Der Nettobuchwert der Leasingobjekte belief sich zum 31. Dezember 2009 auf 0,8 Mio. € (2008: 1,4 Mio. €).

Die geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau beziehen sich hauptsächlich auf Software. Die Abschreibung und der Wertminderungsaufwand auf Software und andere immaterielle Werte sind in der Position „Abschreibung und Wertminderungsaufwand" in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Der Wertminderungsaufwand für selbst erstellte und erworbene Software betrifft die Systeme Eurex Credit Clear, Optionshandel und Longitude im Segment Eurex sowie das System Converter im Segment Clearstream (2008: das System Self Collateralisation im Segment Clearstream).

Buchwerte und Restabschreibungsdauer von Software-Anwendungen

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Buchwert zum Restabschreibungsdauer zum
31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
31.12.2009

Jahre
31.12.2008

Jahre
--- --- --- --- ---
Xetra
Xetra Release 10.0 3,1 0 4,5 0
Xetra Release 9.0 4,3 5,6 3,3 4,3
Xetra Release 8.0 1,1 1,6 2,4 3,4
CCP 5.0 2,8 0 4,8 0
CCP 4.1 1,2 1,5 3,8 4,8
CCP 4.0 1,4 1,8 3,6 4,6
Eurex
Eurex Optionshandel (ISE) 3,7 11,4 1,0 2,0
Eurex Release 12.0 4,7 0 4,9 0
Eurex Release 11.0 5,1 6,5 3,8 4,8
Eurex Release 10.0 4,3 5,7 2,9 3,9
Eurex Release 9.0 1,7 2,6 1,9 2,9
Eurex Release 8.0 1,7 3,8 0,9 1,9
Eurex OCC Link1) 1,6 0 5,0 0
Clearstream
Collateral Management 5,6 6,4 2,8 3,0
Central Facility for Funds (CFF) 3,2 4,4 3,2 4,1
X-List 2,1 0 4,9 0
Lending Integration 1,2 0 4,0 0
ASLplus 1,1 0 4,4 0
Tax Box 1,0 0 4,4 0
Sonstige Software2) 35,2 49,8
Summe 86,1 101,1

1) Dabei handelt es sich um Anlagen im Bau.

2) Jeweils mit einem Buchwert von weniger als 1,0 Mio. €

Geschäfts- oder Firmenwerte

Entwicklung der Geschäfts- oder Firmenwerte

scroll

Eurex

Mio. €
Clearstream

Mio. €
STOXX

Mio. €
Sonstige

Mio. €
Summe Geschäfts- oder Firmenwerte

Mio. €
Stand zum 01.01.2009 902,1 1.063,8 0 11,1 1.977,0
Änderungen im Konsolidierungskreis 0 0 28,5 4,21) 32,7
Währungsdifferenzen -22,0 0 0 -0,4 -22,4
Stand zum 31.12.2009 880,1 1.063,8 28,5 14,9 1.987,3

1) Darin enthalten ist der Abgang des Geschäfts- oder Firmenwertes der Scoach Holding S.A. sowie die Zugänge durch Erwerb der Market News International Inc. und der Need to Know News, LLC.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte, die im Rahmen der Übernahme der ISE erworbene Börsenlizenz sowie der erworbene Markenname der STOXX Ltd. sind immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer. Die erzielbaren Beträge der Zahlungsmittel generierenden Einheiten, auf die der Geschäfts- oder Firmenwert aufgeteilt wird, basieren auf ihren Nutzungswerten.

Die wesentlichen Annahmen zur Bestimmung dieser Werte sind abhängig von der jeweiligen Zahlungsmittel generierenden Einheit. Annahmen zu Preisen oder Marktanteilen basieren auf Erfahrungswerten oder Daten aus der Marktforschung. Andere wesentliche Annahmen basieren hauptsächlich auf externen Faktoren. Wichtige gesamtwirtschaftliche Kennzahlen sind z. B. die Stände und Volatilitäten von Aktienindizes sowie Zinssätze, Wechselkurse, das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, Arbeitslosenquoten und die Staatsverschuldung.

Eurex

Der Nettobuchwert des aus der Übernahme der ISE resultierenden Geschäfts- oder Firmenwertes ist dem Segment Eurex zugeordnet.

Da der Geschäfts- oder Firmenwert der ISE in US-Dollar ermittelt wurde, ergibt sich für 2009 eine Währungsdifferenz in Höhe von -22,0 Mio. € (2008: 39,9 Mio. €).

Zur Bestimmung des Nutzungswertes wurden Annahmen zu den Volumina in Index- und Zinsderivaten sowie zu den Volumina auf dem US-amerikanischen Aktienoptionsmarkt als wesentliche Kriterien zugrunde gelegt.

Die Cashflows wurden sowohl für die europäischen als auch für die amerikanischen Aktivitäten über einen Zeitraum von fünf Jahren geplant (2010 bis 2014). Cashflows über diesen Zeitraum hinaus wurden unter Annahme einer 5,0-prozentigen Wachstumsrate (2008: 4,0 Prozent) bei den amerikanischen Aktivitäten sowie einer 4,0-prozentigen Wachstumsrate (2008: 4,0 Prozent) bei den europäischen Aktivitäten geplant. Der verwendete Abzinsungssatz vor Steuern beträgt 9,8 Prozent (2008: 10,4 Prozent).

Clearstream

Zur Bestimmung des Nutzungswertes von Clearstream International wurden Annahmen zum verwahrten Vermögen, den Transaktionsvolumina und den Marktzinssätzen als wesentliche Kriterien zugrunde gelegt.

Die Cashflows wurden für einen Zeitraum von drei Jahren geplant (2010 bis 2012). Über das Jahr 2012 hinaus wurde eine ewige Rente von 4,0 Prozent (2008: 4,0 Prozent) angenommen. Der verwendete Abzinsungssatz vor Steuern beträgt 9,8 Prozent (2008: 13,4 Prozent).

STOXX

Der Anteil der Deutsche Börse AG an der bisher als assoziiertes Unternehmen bilanzierten STOXX Ltd. wurde im Berichtsjahr auf 50,1 Prozent erhöht. Im Rahmen des Erwerbs entstand ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 28,5 Mio. €.

Der im Rahmen des Erwerbs von STOXX Ltd. entstandene Geschäfts- oder Firmenwert wurde dem Segment Market Data & Analytics zugeordnet. Als wesentliche Annahme zur Bestimmung des Nutzungswertes wurden die Potenziale des Unternehmens aus der Nutzung des Markennamens, der Kundenbeziehungen sowie der mit dem Veräußerer vereinbarten Wettbewerbsverbote zugrunde gelegt. Die Cashflows wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren geplant, wobei für darüber hinausgehende Zeiträume eine ewige Rente von 2,0 Prozent angenommen wurde. Der verwendete Abzinsungssatz vor Steuern beträgt 10,5 Prozent.

Im Rahmen der Übernahme der Market News International Inc. (MNI), New York, USA, durch die Deutsche Börse AG entstand ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 7,9 Mio. US$, der dem Segment Market Data & Analytics zugeordnet wurde und dem Zugang zu globalen handelsrelevanten Informationen, wie Meldungen von Behörden und supranationalen Organisationen, zuzurechnen ist.

Im Berichtsjahr erwarb MNI einen hundertprozentigen Anteil an der Need to Know News, LLC, Chicago, USA. Der Kaufpreis setzt sich zusammen aus einer Barkomponente in Höhe von 1,7 Mio. US$ und einer in den nächsten drei Geschäftsjahren zu zahlenden Earnout-Komponente in Höhe von 20 Prozent der Umsatzerlöse der Need to Know News, LLC. Beim Erwerb der Gesellschaft entstand ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 3,9 Mio. US$, der ebenfalls dem Segment Market Data & Analytics zugeordnet wurde.

Der Nutzungswert des Segments Market Data & Analytics wurde zum Bilanzstichtag bestimmt. Die Cashflows wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren geplant, wobei für Zeiträume, die über das Jahr 2014 hinausgehen, eine ewige Rente von 4,0 Prozent angenommen wurde. Der verwendete Abzinsungssatz vor Steuern beträgt 9,8 Prozent.

Andere immaterielle Vermögenswerte: Konzern

Entwicklung der anderen immateriellen Vermögenswerte

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Börsenlizenz der ISE

Mio. €
Teilnehmerbeziehungen der ISE

Mio. €
Kundenbeziehungen der ISE im Bereich Marktdaten

Mio. €
Markenname ISE

Mio. €
Stand zum 01.01.2009 312,9 962,4 55,0 19,2
Änderungen im Konsolidierungskreis 0 0 0 0
Zugänge 0 0 0 0
Planmäßige Abschreibung 0 -33,2 -1,9 -2,1
Wertminderungsaufwand -99,1 -294,3 -16,8 -5,4
Währungsdifferenzen -7,6 -22,6 -1,3 -0,4
Stand zum 31.12.2009 206,2 612,3 35,0 11,3
Restabschreibungsdauer (Jahre) 28 28 8

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Markenname STOXX

Mio. €
Kundenbeziehungen der STOXX Ltd.

Mio. €
Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Mio. €
Summe

Mio. €
Stand zum 01.01.2009 0 0 1,4 1.350,9
Änderungen im Konsolidierungskreis 420,0 37,0 11,0 468,0
Zugänge 0 0 0,4 0,4
Planmäßige Abschreibung 0 0 -0,8 -38,0
Wertminderungsaufwand 0 0 0 -415,6
Währungsdifferenzen 0 0 -0,1 -32,0
Stand zum 31.12.2009 420,0 37,0 11,9 1.333,7
Restabschreibungsdauer (Jahre) 12

Andere immaterielle Vermögenswerte: ISE

Zum Jahresende wurden die anderen immateriellen Vermögenswerte der ISE auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Die wesentlichen Annahmen dabei beruhten auf den zu erwartenden Volumina auf dem US-amerikanischen Optionsmarkt. Die Cashflows wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren geplant (2010 bis 2014). Über das Jahr 2014 hinaus wurde eine Wachstumsrate von 5,0 Prozent (2008: 5,0 Prozent) angenommen. Der verwendete Abzinsungssatz vor Steuern beträgt 10,4 Prozent (2008: 11,0 Prozent).

Börsenlizenz der ISE

Im Rahmen der Kaufpreisallokation im Dezember 2007 wurde der Fair Value der Börsenlizenz ermittelt. Die im Jahr 2000 von der U.S. Securities and Exchange Commission gewährte Börsenlizenz gestattet dem ISE-Teilkonzern den Betrieb einer regulierten Wertpapierbörse in den USA.

Die Nutzungsdauer der Börsenlizenz des ISE-Teilkonzerns wird als unbestimmt angesehen, weil die Lizenz selbst keine zeitlich begrenzte Geltungsdauer hat und die Eurex-Unternehmensführung erwartet, dass sie die Lizenz als Bestandteil ihrer allgemeinen Geschäftsstrategie aufrechterhalten wird.

Die Börsenlizenz erzeugt keine Cashflows, die weitgehend unabhängig von denjenigen des ISE-Teilkonzerns insgesamt sind. Deshalb ist die Börsenlizenz dem ISE-Teilkonzern als Zahlungsmittel generierender Einheit zugeordnet.

Für die Börsenlizenz der ISE wurde zum Bilanzstichtag ein Wertminderungsaufwand in Höhe von 99,1 Mio. € erfasst. Zum 31. Dezember 2009 betrug der Nettobuchwert der Börsenlizenz 206,2 Mio. € (31. Dezember 2008: 312,9 Mio. €).

Teilnehmerbeziehungen und Kundenbeziehungen der ISE im Bereich Marktdaten

Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurden die Fair Values für die Teilnehmer- und die Kundenbeziehungen ermittelt. Beide Vermögenswerte werden über einen Zeitraum von 30 Jahren linear abgeschrieben. Sowohl aus den Teilnehmer- als auch aus den Kundenbeziehungen ergeben sich keine Cashflows, die unabhängig von denjenigen des gesamten ISE-Teilkonzerns wären. Deshalb sind beide Positionen dem ISE-Teilkonzern als Zahlungsmittel generierender Einheit zugeordnet. Für die Teilnehmer- und Kundenbeziehungen der ISE wurde zum Bilanzstichtag ein Wertminderungsaufwand in Höhe von 294,3 Mio. € bzw. 16,8 Mio. € erfasst.

Markenname ISE

Der Markenname ISE ist als Markenname registriert und entspricht daher dem IFRS-Kriterium für einen vom Geschäfts- oder Firmenwert getrennten Ansatz. Der Vermögenswert wird gemäß Ergebnis der Kaufpreisallokation vom Dezember 2007 über einen Zeitraum von zehn Jahren linear abgeschrieben. Da auch hier keine vom ISE-Teilkonzern unabhängigen Cashflows erzeugt werden, ist auch der Markenname dem ISE-Teilkonzern als Zahlungsmittel generierender Einheit zugeordnet. Zum Bilanzstichtag wurde für den Markennamen der ISE ein Wertminderungsaufwand in Höhe von 5,4 Mio. € erfasst.

Andere immaterielle Vermögenswerte: STOXX

Im Rahmen des Erwerbs der STOXX Ltd. wurden der Markenname STOXX, die Kundenbeziehungen des Unternehmens sowie Vereinbarungen über Wettbewerbsverbote (so genannte Non-Compete-Vereinbarungen) und sonstige immaterielle Vermögenswerte identifiziert, die der Zahlungsmittel generierenden Einheit STOXX Ltd. zugeordnet wurden.

Markenname STOXX

Die Änderungen im Konsolidierungskreis betreffen auch den Markennamen STOXX, dessen Fair Value im Rahmen der Kaufpreisallokation unter Anwendung der Relief-from-Royalty-Methode geschätzt wurde. Der Markenname STOXX umfasst den Markennamen an sich, die Index-Methodologien sowie die Internetdomänen, da diese üblicherweise nicht getrennt voneinander übertragen werden. Da der Markenname registriert ist, entspricht er dem IFRS-Kriterium für einen vom Geschäfts- oder Firmenwert getrennten Ansatz. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass der Markenname STOXX eine zeitlich begrenzte Nutzungsdauer aufweist.

Kundenbeziehungen STOXX

STOXX Ltd. verfügt über Beziehungen zu Kunden. Diese Kundenbeziehungen basieren auf unterschriebenen Verträgen und erfüllen somit das Ansatzkriterium der Identifizierbarkeit getrennt vom Geschäfts- oder Firmenwert. Die Bewertung erfolgte auf Basis der Excess-Earnings-Methode.

Non-Compete-Vereinbarungen STOXX

Im Rahmen des Erwerbs der STOXX Ltd. wurden mit dem Veräußerer Wettbewerbsverbote für eine bestimmte Zeitspanne vereinbart. Diese Vereinbarungen führen zu einem Wettbewerbsvorteil für STOXX, da sie es dem Erwerber erlauben, für einen begrenzten Zeitraum zu agieren, ohne dass der Veräußerer Indizes dupliziert und in einen direkten Wettbewerb tritt. In Abhängigkeit von der vereinbarten Zeitspanne werden die so erzielten immateriellen Vermögenswerte, die in der Position „Andere immaterielle Vermögenswerte" ausgewiesen sind, planmäßig abgeschrieben. Die Bewertung dieser Vereinbarungen erfolgte auf Basis der Incremental-Cashflow-Methode.

14. Sachanlagen

Sachanlagen

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Einbauten in Gebäuden

Mio. €
Computerhardware, Betriebs- und Geschäftsausstattung

Mio. €
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

Mio. €
Summe

Mio. €
Anschaffungskosten zum 01.01.2008 48,5 293,0 0,4 341,9
Änderungen im Konsolidierungskreis 0 -0,1 0 -0,1
Zugänge 15,7 34,8 3,9 54,4
Abgänge 0 -10,2 0 -10,2
Umgliederungen 0 0,3 -0,3 0
Währungsdifferenzen 0,2 0 0 0,2
Anschaffungskosten zum 31.12.2008 64,4 317,8 4,0 386,2
Änderungen im Konsolidierungskreis1) 0 0,4 0 0,4
Zugänge 3,1 21,7 12,2 37,0
Abgänge -3,2 -68,4 0 -71,6
Umgliederungen 0,8 0,6 -1,4 0
Währungsdifferenzen -0,2 -0,1 0 -0,3
Anschaffungskosten zum 31.12.2009 -64,9 272,0 14,8 351,7
Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 01.01.2008 27,0 216,6 0 243,6
Planmäßige Abschreibung 7,4 36,1 0 43,5
Abgänge 0 -10,0 0 -10,0
Währungsdifferenzen 0,1 0,1 0 0,2
Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2008 34,5 242,8 0 277,3
Planmäßige Abschreibung 10,4 36,0 0 46,4
Abgänge -3,0 -68,1 0 -71,1
Währungsdifferenzen -0,1 -0,2 0 -0,3
Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2009 41,8 210,5 0 252,3
Buchwert zum 01.01.2008 21,5 76,4 0,4 98,3
Buchwert zum 31.12.2008 29,9 75,0 4,0 108,9
Buchwert zum 31.12.2009 23,1 61,5 14,8 99,4

1) Betrifft im Wesentlichen die Market News International Inc.

15. Finanzanlagen

Finanzanlagen

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Anteile an assoziierten Unternehmen

Mio. €
Andere Beteiligungen

Mio. €
Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft

Mio. €
Sonstige Wertpapiere und Ausleihungen

Mio. €
Anschaffungskosten zum 01.01.2008 53,0 53,5 510,5 8,1
Zugänge 124,7 10,9 333,3 0
Abgänge -7,4 0 -19,9 -0,1
Umgliederungen 0 0 -76,11) 0
Währungsdifferenzen -1,6 0 0,8 0
Anschaffungskosten zum 31.12.2008 168,7 64,4 748,6 8,0
Änderungen im Konsolidierungskreis -0,4 0 0 0
Zugänge -24,6 16,1 1.078,6 21,2
Abgänge -26,1 -12,3 0 0
Zuführung/(Auflösung) Agio/Disagio 0 0 -1,0 0
Umgliederungen 0,7 0 -369,31) -0,7
Währungsdifferenzen -1,4 -1,7 -8,0 0
Anschaffungskosten zum 31.12.2009 166,1 66,5 1.448,9 28,5
Neubewertung zum 01.01.2008 -17,1 13,3 4,4 4,5
Ergebnis aus At-Equity-Bewertung2) 5,0 0 0 0
Sonstige erfolgswirksame Neubewertung3) 0 -4,4 0 0
Sonstige erfolgsneutrale Neubewertung 0 -20,5 0 0
Erfolgsneutrale Marktpreisänderung 0 0 2,5 -5,7
Erfolgswirksame Marktpreisänderung3) 0 0 4,8 0
Umgliederungen 0 0 -4,01) 0
Neubewertung zum 31.12.2008 -12,1 -11,6 7,7 -1,2
Abgänge Wertberichtigungen 9,2 5,2 0 0
Ergebnis aus At-Equity-Bewertung2) 14,5 0 0 0
Erfolgswirksame Währungsumrechnung -0,6 0 0 0
Erfolgsneutrale Währungsumrechnung -0,7 0 0 0
Sonstige erfolgsneutrale Neubewertung 3,64) 0 0 0
Sonstige erfolgswirksame Neubewertung5) -27,4 -3,5 0 -0,1
Erfolgsneutrale Marktpreisänderung 0 3,4 10,6 1,7
Erfolgswirksame Marktpreisänderung3) 0 0 2,1 0
Umgliederungen -0,1 0 -1,11) 0,1
Neubewertung zum 31.12.2009 -13,6 -6,5 19,3 0,5
Buchwert zum 01.01.2008 35,9 66,8 514,9 12,6
Buchwert zum 31.12.2008 156,6 52,8 756,3 6,8
Buchwert zum 31.12.2009 152,5 60,0 1.468,2 29,06)

1) Umgegliedert in kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft

2) Im Beteiligungsergebnis enthalten

3) In den Nettozinserträgen aus dem Bankgeschäft enthalten

4) In den angesammelten Gewinnen erfasst

5) Davon 30,7 Mio. € im Beteiligungsergebnis ausgewiesen und 0,3 Mio. € in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst

6) Davon Bestandteil einer Pfandfreigabe- und Verpfändungsvereinbarung mit der IHK Frankfurt am Main: 4,0 Mio. €

Zu den erfolgsneutralen Neubewertungen und Marktpreisänderungen siehe auch Erläuterung 23. Die anderen Beteiligungen umfassen zur Veräußerung verfügbare Aktien.

Im Berichtsjahr wurden erfolgswirksame Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 30,8 Mio. € (2008: 10,0 Mio. €) erfasst, von denen 27,4 Mio. € auf die Anteile an assoziierten Unternehmen (2008: null; für Details siehe Erläuterung 10) und 3,3 Mio. € auf börsennotierte Aktien entfallen (2008: 5,6 Mio. €); ein Betrag von 0,1 Mio. € entfällt auf nicht börsennotierte Fremdkapitalinstrumente (2008: null). Es wurden keine erfolgswirksamen Wertminderungen auf nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente erfasst (2008: 4,4 Mio. €).

Wie im Vorjahr waren im Berichtsjahr keine Wertminderungsaufwendungen auf die Wertpapiere aus dem Bankgeschäft und die sonstigen Wertpapiere zu erfassen.

Zusammensetzung der Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Festverzinsliche Wertpapiere
von staatlichen Emittenten 243,3 189,3
von multilateralen Banken 354,7 32,4
von anderen Kreditinstituten 338,2 197,9
von regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften 332,0 136,7
Sonstige Forderungen1) 200,0 200,0
Summe 1.468,2 756,3

1) Durch Total Return Swaps gesichert

In den Wertpapieren aus dem Bankgeschäft sind börsennotierte Finanzinstrumente in Höhe von 1.268,2 Mio. € (2008: 556,3 Mio. €) enthalten.

16. Sonstige langfristige Vermögenswerte

Zusammensetzung der sonstigen langfristigen Vermögenswerte

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Rückdeckungsansprüche gegenüber Versicherungen 3,4 8,0
Überschuss aus leistungsorientierten Pensionsplänen 1,6 5,1
Übrige derivative Vermögenswerte 0 0,4
Übrige 0,6 0
Summe 5,6 13,5

Die Derivate werden in Erläuterung 17, die leistungsorientierten Pensionspläne in Erläuterung 25 näher dargestellt.

Von den Rückdeckungsansprüchen gegenüber Versicherungen sind 0,6 Mio. € (2008: 0,8 Mio. €) an die IHK Frankfurt am Main verpfändet.

17. Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsgeschäfte

Die Gruppe Deutsche Börse setzt derivative Finanzinstrumente grundsätzlich zur Absicherung bestehender oder geplanter, sehr wahrscheinlicher Grundgeschäfte, ein. Die Finanzinstrumente werden in den Positionen „Sonstige langfristige Vermögenswerte", „Sonstige kurzfristige Vermögenswerte" bzw. „Sonstige langfristige Verbindlichkeiten" und „Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten" sowie in den Positionen „Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft" bzw. „Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft" ausgewiesen.

Derivative Finanzinstrumente (Fair Value)

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Konzernanhang Vermögenswerte Konzernanhang Verbindlichkeiten
31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
--- --- --- --- --- --- ---
Fair Value Hedges
langfristig 16 0 0 -5,9 -4,2
kurzfristig 0 0 31 0 -0,1
Cashflow-Hedges
langfristig 16 0 0 -0,4 -1,2
kurzfristig 19, 21 0 9,1 31, 33 -0,8 -0,6
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate
langfristig 16 0 0,4 0 -0,4
kurzfristig 19, 21 18,8 2,1 31, 33 -0,9 -92,9
Summe 18,8 11,6 -8,0 -99,4

In der Position „Verzinsliche Verbindlichkeiten" werden auf US-Dollar lautende Privatplatzierungen ausgewiesen, die zur Absicherung der Nettoinvestition in die ISE gegen Währungsrisiken designiert wurden. Siehe hierzu die Erläuterungen im Abschnitt „Absicherungen einer Nettoinvestition (Hedges of a Net Investment)" weiter unten.

Marktwert-Absicherungsgeschäfte (Fair Value Hedges)

Zinsswap-Vereinbarungen, gemäß denen ein fester Zinssatz bezahlt und ein variabler Zinssatz vergütet wird, dienen der Absicherung bestimmter festverzinslicher zur Veräußerung verfügbarer Anlageinstrumente (so genannte Marktwert-Absicherungsgeschäfte).

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über den zum 31. Dezember 2009 mittels Marktwert- Absicherungsgeschäften positionierten Nennbetrag und die entsprechend gewichteten durchschnittlichen Zinssätze:

Offene Positionen Fair Value Hedges

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31.12.2009 31.12.2008
Nennbetrag der Festzins-Zahl-Swaps Mio. € 112,3 165,7
Beizulegender Zeitwert der Festzins-Zahl-Swaps Mio. € -5,9 -4,3
Durchschnittlich bezahlter Zinssatz in der Berichtsperiode % 4,09 3,97
Durchschnittlich erhaltener Zinssatz in der Berichtsperiode % 1,78 4,88

Die Gewinne und Verluste aus den durch Marktwert-Absicherungsgeschäfte abgesicherten Positionen und aus dem Einsatz von Sicherungsinstrumenten sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:

Gewinne/Verluste aus Fair Value Hedges

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Gewinn aus abgesicherten Positionen 2,1 6,5
Verlust aus Sicherungsinstrumenten -2,1 -6,4
Netto-Sicherungsineffektivität 0 0,1

Cashflow-Hedges

Zinsswap-Vereinbarungen, bei denen ein variabler Zinssatz bezahlt und ein fester Zinssatz vergütet wird, dienen der Absicherung eines Teils der erwarteten Zuflüsse aus der Anlage von Guthaben aus dem Wertpapierabwicklungsgeschäft (Cashflow-Hedges). Am 30. September 2009 hob der Clearstream-Teilkonzern die Sicherungsbeziehung auf. Daher wurden diese zuvor als Sicherungsgeschäfte klassifizierten Zinsswaps der Kategorie „zu Handelszwecken gehalten" zugeordnet. Zinsswap-Vereinbarungen, die im Jahr 2007 zur Absicherung von Zinsrisiken des Jahres 2008 abgeschlossen wurden, waren ab dem 1. Oktober 2008 nicht länger als hoch wirksam einzustufen. Die bis zum 30. September 2009 bzw. zum 30. September 2008 durchschnittlich bezahlten bzw. durchschnittlich erhaltenen Zinssätze sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:

Offene Positionen Zinsswaps

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31.12.2009 31.12.2008
Nennbetrag der Variabler-Zins-Zahl-Swaps Mio. € 0 500,0
Beizulegender Zeitwert der Variabler-Zins-Zahl-Swaps Mio. € 0 8,1
Durchschnittlich bezahlter Zinssatz in der Hedging-Periode % 0,86 3,46
Durchschnittlich erhaltener Zinssatz in der Hedging-Periode % 3,24 4,60

Zusammensetzung der offenen Positionen

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Währung Nennbetrag Gegenwert Laufzeit Erhaltener Zinssatz
Mio. 31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
von bis %
--- --- --- --- --- --- ---
500,0 0 500,0 17.10.2008 27.12.2009 3,2400

Die Deutsche Börse AG hatte einen Teil der erwarteten US-Dollar-Zahlungseingänge im Berichtsjahr durch den Einsatz von Devisentermingeschäften gegen eine US-Dollar-Abwertung abgesichert. Hierbei wurden zwei vormals zu Handelszwecken gehaltene Devisentermingeschäfte in Höhe von jeweils 40,0 Mio. US$ gegen den Empfang von Euro kontrahiert.

Des Weiteren bestanden zum Bilanzstichtag folgende offene Geschäfte zur Absicherung der funktionalen Währung britisches Pfund eines Tochterunternehmens:

Offene Positionen Devisentermingeschäfte in US$ gegen £

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31.12.2009 31.12.2008
Nennbetrag der Devisentermingeschäfte Mio. US$ 7,8 11,7
Beizulegender Zeitwert der Devisentermingeschäfte Mio. € -0,8 -1,8

Der negative Marktwert wird in Höhe von 0,4 Mio. € unter der Position „Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten" und in Höhe von 0,4 Mio. € unter der Position „Sonstige langfristige Verbindlichkeiten" ausgewiesen.

Zusammensetzung der offenen Positionen

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Währung Nennbetrag Gegenwert Laufzeit Vereinbarter Währungskurs
Mio. 31.12.2009

Mio. £
31.12.2008

Mio. £
von bis
--- --- --- --- --- --- ---
US$ 3,9 0 2,0 02.06.2008 08.09.2009 1,9038
US$ 3,9 2,1 2,1 02.06.2008 07.09.2010 1,8771
US$ 3,9 2,1 2,1 02.06.2008 06.09.2011 1,8614

Im September 2009 schloss der Clearstream-Teilkonzern zwölf Devisentermingeschäfte mit einem Volumen von jeweils 2,2 Mio. US$ (Oktober 2008: 3,0 Mio. US$) ab, die im Zeitraum von Januar 2010 bis Dezember 2010 jeweils zum Ende jeden Monats fällig werden (2008: Januar 2009 bis Dezember 2009). Die Geschäfte dienen der Absicherung eines Teils der erwarteten Euro-Zahlungseingänge aus US-Dollar-Umsatzerlösen, die dem Risiko eines sinkenden US-Dollar-Wechselkurses unterliegen. Die Geschäfte hatten zum 31. Dezember 2009 einen negativen Marktwert von 0,4 Mio. € (2008: positiver Marktwert von 1,0 Mio. €) und wurden unter der Position „Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft" ausgewiesen (2008: „kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft"), siehe Erläuterung 19.

Entwicklung der Cashflow-Hedges

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Cashflow-Hedges zum 1. Januar 7,3 8,3
Während des Geschäftsjahres erfolgsneutral erfasster Betrag -8,8 15,3
Während des Geschäftsjahres erfolgswirksam erfasster Betrag 10,1 -9,2
Erfolgswirksam erfasster ineffektiver Betrag1) 3,6 -2,3
Realisierte Verluste -13,4 -4,8
Cashflow-Hedges zum 31. Dezember -1,2 7,3

1) Ausgewiesen unter „Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft" (3,6 Mio. €; 2008: 2,1 Mio. €) sowie im Finanzergebnis (0 Mio. €; 2008: 0,2 Mio. €)

Absicherungen einer Nettoinvestition (Hedges of a Net Investment)

Zur Sicherung der Nettoinvestition in den Teilkonzern ISE gegen Fremdwährungsrisiken aus der Umrechnung der ausländischen funktionalen Währung US-Dollar in Euro wurden die Schuldverschreibungen der Serien A bis C im Rahmen der Privatplatzierungen in den USA als Sicherungsinstrumente designiert.

Zusammensetzung der Privatplatzierungen1)

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Typ Emissionsvolumen Gegenwert Laufzeit
Mio. US$ zum 31.12.2009

Mio. €
zum 31.12.2008

Mio. €
zum Zeitpunkt der Emission

Mio. €
von bis
--- --- --- --- --- --- ---
Serie A 170,0 117,9 120,9 110,2 12.06.2008 10.06.2015
Serie B 220,0 152,6 156,4 142,7 12.06.2008 10.06.2018
Serie C 70,0 48,6 49,8 45,4 12.06.2008 10.06.2020
Summe 460,0 319,1 327,1 298,3

1) In der Position „Verzinsliche Verbindlichkeiten" ausgewiesen. Siehe den Konzernlagebericht.

Effektive Währungsdifferenzen aus den Privatplatzierungen fließen wie die Währungsdifferenzen aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften in die Position „Angesammelte Gewinne". 20,6 Mio. € (2008: 28,6 Mio. €) wurden erfolgsneutral in dieser Position erfasst. 2009 ergaben sich keinerlei Ineffektivitäten aus den Net Investment Hedges.

Zu Handelszwecken gehaltene Derivate (Derivatives held for trading)

Zum 31. Dezember 2009 bestanden Währungsswaps mit Fälligkeit unter drei Monaten mit einem Nennbetrag in Höhe von 2.241,1 Mio. € (2008: 2.004,7 Mio. €) und einem positiven beizulegenden Zeitwert in Höhe von 18,5 Mio. € (2008: negativer beizulegender Zeitwert von 92,9 Mio. €). Diese Swaps wurden abgeschlossen, um erhaltene Fremdwährungsbeträge aus begebenen Commercial Paper aus dem Bankgeschäft in Euro umzuwandeln und um auf Fremdwährung lautende kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten in Euro wirtschaftlich abzusichern. Sie werden als kurzfristige Vermögenswerte unter der Position „Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft“ (2008: unter der Position „Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft") in der Bilanz ausgewiesen (siehe auch Erläuterungen 19 und 31).

Die unten aufgeführten Zinsswaps wurden bis zum 30. September 2009 bzw. 1. Oktober 2008 den Cashflow-Hedges zugeordnet; ab diesem Zeitpunkt galten die entsprechenden Sicherungsbeziehungen nicht mehr als hoch wirksam gemäß IAS 39, sodass die Zinsswaps in die Position „zu Handelszwecken gehalten" („held for trading") umgegliedert wurden. Die durchschnittlich bezahlten und erhaltenen Zinssätze beziehen sich auf den Zeitraum, in dem die Instrumente als zu Handelszwecken gehalten eingestuft wurden.

Offene Positionen Zinsswaps

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31.12.2009 31.12.2008
Nennbetrag der Festzins-Zahl-Swaps Mio. € 0 726,7
Beizulegender Zeitwert der Festzins-Zahl-Swaps Mio. € 0 0,3
Durchschnittlich bezahlter Zinssatz in der Periode % 0,50 3,79
Durchschnittlich erhaltener Zinssatz in der Periode % 3,31 5,36

Die folgende Tabelle enthält die offenen Positionen zusätzlicher im Jahr 2009 fälliger Zinsswaps, die bis zum 30. September 2008 den Cashflow-Hedges zugeordnet waren; für den Zeitraum danach wurde diese Zuordnung aufgehoben.

Zusammensetzung der offenen Positionen

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Währung Nennbetrag Gegenwert Laufzeit Erhaltener Zinssatz
Mio. 31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
von bis
--- --- --- --- --- --- ---
US$ 600,0 0 426,7 04.01.2008 05.01.2009 5,2925
300,0 0 300,0 04.01.2008 05.01.2009 4,3300
500,0 0 500,0 17.10.2008 27.12.2009 3,2400

Zum 31. Dezember 2009 bestanden zwei Devisentermingeschäfte in US-Dollar, die als „held for trading" klassifiziert waren, da sie die Voraussetzungen für Hedge Accounting zum Bilanzstichtag nicht erfüllten. Diese Transaktionen sollen in Zukunft als Sicherung einer zum Bilanzstichtag noch nicht entstandenen Fremdwährungsforderung innerhalb des Konzerns dienen. Mit Ansatz der Forderung werden die beiden Devisentermingeschäfte als Sicherungsgeschäfte im Rahmen eines Cashflow-Hedges designiert. Die zum 31. Dezember 2008 offenen Geschäfte wurden seit dem 1. Januar 2009 als Cashflow-Hedges designiert. Sie waren im Verlauf des Jahres 2009 fällig.

Offene Positionen Devisentermingeschäfte in US$ gegen €

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31.12.2009 31.12.2008
Nennbetrag der Devisentermingeschäfte Mio. US$ 40,0 80,0
Beizulegender Zeitwert der Devisentermingeschäfte Mio. € -0,6 1,8

Zusammensetzung der offenen Positionen

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Währung Nennbetrag Gegenwert Laufzeit Vereinbarter Währungskurs
Mio. 31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
von bis
--- --- --- --- --- --- ---
US$ 20,0 13,6 17.09.2009 03.08.2010 1,4720
US$ 20,0 13,6 17.09.2009 30.12.2010 1,4723
US$ 40,0 29,7 16.10.2008 03.08.2009 1,3467
US$ 40,0 29,8 16.10.2008 30.12.2009 1,3439

18. Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG

Zusammensetzung der Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Optionen1) 23.816,7 37.724,9
Forward-Geschäfte in Anleihen und Repo-Geschäfte 119.279,1 83.315,9
Sonstige 82,6 643,5
Summe 143.178,4 121.684,3

1) Beizulegender Zeitwert der klassischen Optionen und der Optionsprämien der Future-Style-Optionen

Aufrechenbare Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber einem Clearingmitglied werden saldiert ausgewiesen.

Zu den hinterlegten Sicherheiten im Zusammenhang mit den Finanzinstrumenten der Eurex Clearing AG siehe Erläuterung 42.

19. Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft

Neben den langfristigen Forderungen und Wertpapieren aus dem Bankgeschäft, die den Finanzanlagen zugeordnet sind (siehe hierzu Erläuterung 15), bestanden zum 31. Dezember 2009 den kurzfristigen Vermögenswerten zuzurechnende Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft, die ausschließlich den Clearstream-Teilkonzern betreffen.

Zusammensetzung der kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Kredite an Banken und Kunden
Reverse Repurchase Agreements 2.955,8 2.910,9
Geldmarktgeschäfte 1.598,7 2.876,7
Guthaben auf Nostrokonten 1.475,9 1.349,2
Kredite aus dem Wertpapierabwicklungsgeschäft 405,7 722,3
6.436,1 7.859,1
Festverzinsliche Anlageinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind – Geldmarktinstrumente 272,0 147,2
Schuldinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind 448,1 331,9
Zinsforderungen 17,7 80,4
Devisentermingeschäfte1) 18,5 1,0
Zinsswaps – Cashflow-Hedges1) 0 8,1
Zinsswaps –zu Handelszwecken gehalten 0 0,3
Summe 7.192,4 8.428,0

1) Siehe Erläuterung 17.

Kredite aus dem Wertpapierabwicklungsgeschäft sind kurzfristige Darlehen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Tagen, die in der Regel durch Sicherheiten gedeckt sind. Die mögliche Konzentration von Kreditrisiken wird durch Kontrahenten-Kreditlimits überwacht (siehe hierzu Erläuterung 42).

Restlaufzeit der Kredite an Banken und Kunden

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Nicht mehr als 3 Monate 6.436,1 7.859,1
Summe 6.436,1 7.859,1

Alle Geldmarktinstrumente, die zum 31. Dezember 2009 und 2008 gehalten wurden, waren von staatlichen oder staatlich garantierten Emittenten begeben worden. Alle Wertpapiere, die zum 31. Dezember 2009 gehalten wurden, waren börsennotiert, während all jene, die zum 31. Dezember 2008 gehalten wurden, nicht börsennotiert waren. Die Restlaufzeit der Geldmarktinstrumente zum 31. Dezember 2009 betrug nicht mehr als drei Monate (31. Dezember 2008: mehr als drei Monate und nicht mehr als ein Jahr).

Restlaufzeit der Schuldinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Nicht mehr als 3 Monate 213,1 100,0
3 Monate bis 1 Jahr 235,0 231,9
Summe 448,1 331,9

Die zur Veräußerung verfügbaren festverzinslichen Anlageinstrumente mit einer Restlaufzeit von maximal einem Jahr enthielten zum 31. Dezember 2008 eine Verkaufsoption, die am 9. Februar 2009 ausgeübt wurde. Der beizulegende Zeitwert dieser Verkaufsoption war nicht wesentlich und wurde folglich nicht separat ausgewiesen.

20. Entwicklung der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Zum 31. Dezember 2009 bestanden wie im Vorjahr keine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Wertberichtigungskonto

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Mio. €
Stand zum 01.01.2008 4,9
Zuführung 7,6
Inanspruchnahme -0,9
Auflösung -0,8
Stand zum 31.12.2008 10,8
Zuführung 1,5
Änderungen im Konsolidierungskreis -0,1
Inanspruchnahme -0,4
Auflösung -0,6
Stand zum 31.12.2009 11,2

Im Berichtsjahr wurden uneinbringliche Forderungen in Höhe von 0,1 Mio. € (2008: 0,2 Mio. €) ausgebucht, für die zuvor keine Wertberichtigungen gebildet worden waren.

21. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Zusammensetzung der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Beendigung der Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden 66,7 0
Sonstige Forderungen aus dem CCP-Geschäft 56,2 9,8
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 11,0 13,4
Steuerforderungen (ohne Ertragsteuer) 9,6 17,2
Inkassogeschäft der Deutsche Börse Systems AG 5,6 8,3
Schatzanweisungen 5,2 0
Zinsforderungen 0,4 2,4
Zinsswaps 0,3 0
Devisentermingeschäfte 0 1,8
Übrige 12,1 7,6
Summe 167,1 60,5

Zu den in den sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesenen Derivaten siehe Erläuterung 17.

22. Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung

Beträge, die auf der Passivseite als Bardepots von Marktteilnehmern gesondert ausgewiesen werden, sind verfügungsbeschränkt. Diese Mittel in Höhe von 4.741,5 Mio. € (2008: 10.220,7 Mio. €) sind im Wesentlichen mittels bilateraler oder Triparty Reverse Repurchase Agreements und in Form von Tagesgeldanlagen bei Banken angelegt (Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung). Als Sicherheit für die Reverse Repurchase Agreements sind staatliche oder staatlich verbürgte Schuldverschreibungen, Pfandbriefe und Bankschuldverschreibungen mit einem externen Kredit-Rating von mindestens AA- zugelassen.

Liquide Mittel in Höhe von 4,1 Mio. € (2008: 144,0 Mio. €), die dem Clearstream-Teilkonzern zuzurechnen sind, unterliegen einer Verfügungsbeschränkung aufgrund von Mindestreserve-Verpflichtungen.

23. Eigenkapital

Die Veränderungen des Eigenkapitals sind aus der Darstellung der Eigenkapitalentwicklung ersichtlich. Zum 31. Dezember 2009 waren 195.000.000 nennwertlose Stückaktien der Deutsche Börse AG begeben (31. Dezember 2008: 195.000.000).

Vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats ist der Vorstand dazu berechtigt, das Grundkapital um folgende Beträge zu erhöhen:

Zusammensetzung des genehmigten Kapitals

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Betrag

in €
Datum der Genehmigung durch die Aktionäre Ablauf der Genehmigung Bestehende Bezugsrechte von Aktionären können für Spitzenbeträge ausgeschlossen werden und/oder ausgeschlossen werden, falls die Ausgabe der Aktien:
Genehmigtes Kapital I 5.200.000 24.05.2006 23.05.2011 • gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen Vermögenswerten erfolgt.
Genehmigtes Kapital II 14.800.000 21.05.2008 20.05.2013 • gegen Bareinlagen zu einem Ausgabebetrag erfolgt, der den Börsenkurs nicht wesentlich unterschreitet, wobei das Emissionsvolumen 10 Prozent des Grundkapitals nicht übersteigen darf.
• an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder der mit ihr verbundenen Unternehmen im Sinne der §§ 15 ff. Aktiengesetz (AktG) erfolgt, wobei ein anteiliger Betrag des Grundkapitals von bis zu 3 Mio. € nicht überschritten werden darf.
• gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen Vermögenswerten erfolgt.
Genehmigtes Kapital IV 6.000.000 11.05.2007 10.05.2012 • an Mitglieder des Vorstands und Arbeitnehmer der Gesellschaft sowie an Mitglieder der Vorstände bzw. Geschäftsführungen und Arbeitnehmer der mit ihr verbundenen Unternehmen im Sinne der §§ 15 ff. Aktiengesetz (AktG) erfolgt, wobei nicht mehr als 900.000 neue Aktien pro Geschäftsjahr ausgegeben werden dürfen.

Zusätzlich zum genehmigten Kapital I, II und IV besteht ein bedingtes Kapital I, das die Ausgabe von bis zu 6.000.000 Aktien zur Erfüllung von Aktienbezugsrechten aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Group Share Plan) erlaubt. Siehe hierzu Erläuterung 45.

Weitere Rechte zum Bezug von Aktien waren weder zum 31. Dezember 2009 noch zum 31. Dezember 2008 vorhanden.

Neubewertungsrücklage

Die Neubewertungsrücklage resultiert aus der Neubewertung von Wertpapieren und sonstigen kurz- und langfristigen Finanzinstrumenten zu ihrem Marktwert nach Abzug latenter Steuern sowie aus dem Wert der Aktienoptionen des Group Share Plan, für die am Bilanzstichtag kein Barausgleich vorgesehen war. Siehe hierzu Erläuterung 45. Weiterhin wurden in dieser Position Reserven aus einer schon bestehenden Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen erfasst, die im Zusammenhang mit dem Zukauf von weiteren Anteilen aufgedeckt wurden, da das Unternehmen ab diesem Zeitpunkt voll in den Konzernabschluss einbezogen wurde. Siehe hierzu Erläuterung 2.

Neubewertungsrücklage

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Aufdeckung stiller Reserven aus Fair Value- Bewertung Mio. € Andere Beteiligungen (Finanzanlagen)

Mio. €
Wertpapiere aus dem Bankgeschäft (Finanzanlagen)

Mio. €
Sonstige Finanzinstrumente (Finanzanlagen)

Mio. €
Stand zum 01.01.2008 0 15,2 2,6 4,5
Marktbewertung 0 -20,5 2,5 -5,7
Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 0 0 0 0
Erfolgswirksame Auflösung 0 5,6 -2,3 0
Latente Steuern 0 -0,1 0,4 0
Stand zum 31.12.2008 0 0,2 3,2 -1,2
Marktbewertung 103,7 3,4 10,6 1,7
Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 0 0 0 0
Erfolgswirksame Auflösung 0 -0,7 -1,1 0
Latente Steuern 0 0 -3,1 0
Stand zum 31.12.2009 103,7 2,9 9,6 0,5

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Wertpapiere aus dem Bankgeschäft (kurzfristig)

Mio. €
Cashflow- Hedges

Mio. €
Aktienoptionen GSP und ATP

Mio. €
Summe

Mio. €
Stand zum 01.01.2008 0 4,0 5,8 32,1
Marktbewertung 3,1 15,3 0 -5,3
Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 0 0 11,0 11,0
Erfolgswirksame Auflösung -0,1 -9,2 0 -6,0
Latente Steuern -1,2 -1,6 0 -2,5
Stand zum 31.12.2008 1,8 8,5 16,8 29,3
Marktbewertung -3,5 2,4 0 118,3
Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 0 0 -10,8 -10,8
Erfolgswirksame Auflösung 1,4 -11,8 0 -12,2
Latente Steuern 1,0 2,7 0 0,6
Stand zum 31.12.2009 0,7 1,8 6,0 125,2

Insgesamt sind in der Neubewertungsrücklage latente Steuern in Höhe von -5,0 Mio. € (2008: -5,6 Mio. €) erfasst.

Angesammelte Gewinne

In der Position „Angesammelte Gewinne" sind Währungsdifferenzen in Höhe von -26,1 Mio. € (2008: 5,5 Mio. €) enthalten. Im Berichtsjahr wurden 39,6 Mio. € aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften entnommen (2008: -70,3 Mio. €) und 8,0 Mio. € im Zusammenhang mit einem Net Investment Hedge zugeführt, der die Nettoinvestition in die ISE gegen Fremdwährungsrisiken absichert (2008: -28,6 Mio. €).

Programm zur Optimierung der Kapitalstruktur (Capital Management Program)

Zweck des Capital Management Program ist die Analyse der Bilanzstruktur und Erhöhung der Kapitaleffizienz. Die Gruppe Deutsche Börse ist in ihrem operativen Geschäftsbetrieb, insbesondere in der Wertpapierverwahrung und -abwicklung, auf ein starkes Kredit-Rating angewiesen. Um das aktuelle Rating der in der Wertpapierverwahrung und -abwicklung tätigen Tochtergesellschaft Clearstream Banking S.A. zu sichern, hat die Muttergesellschaft Deutsche Börse AG öffentlich ihre Absicht erklärt, bestimmte Kenngrößen einzuhalten, die nach Meinung der Gesellschaft mit einem Rating von AA vereinbar sind. So soll das so genannte Tangible Equity (Eigenkapital abzüglich immaterieller Vermögenswerte) der Clearstream International S.A. einen Wert von 700 Mio. €, das der Clearstream Banking S.A. einen Wert von 250 Mio. € nicht unterschreiten. Darüber hinaus sollen die von der Clearstream Banking S.A. an die Deutsche Börse AG ausgegebenen Genussrechte in Höhe von 150 Mio. € beibehalten werden. Daneben verfolgt die Gruppe Deutsche Börse das Ziel, einen Zinsdeckungsgrad (Verhältnis von EBITDA zu Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit) von mindestens 16 auf Gruppenebene aufrechtzuerhalten. Im Clearstream-Teilkonzern soll, sofern Finanzverbindlichkeiten aus dem Nichtbankgeschäft bestehen, ein Zinsdeckungsgrad von mindestens 25 aufrechterhalten werden.

Über das erforderliche Maß hinaus verfügbares Eigenkapital soll in Form von Dividendenzahlungen oder im Rahmen eines Aktienrückkaufprogramms an die Eigentümer ausgeschüttet werden: Die generell angestrebte Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des Konzern-Jahresüberschusses sowie Aktienrückkäufe stehen unter dem Vorbehalt von Anforderungen an die Kapitalstruktur, von Investitionsbedürfnissen sowie von generellen Liquiditätserwägungen.

Relevante Kenngrößen des Capital Management Program

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2009 2008
Zinsdeckung Gruppe Deutsche Börse 15,8 18,9
Zinsdeckung Clearstream-Teilkonzern1)
Tangible Equity Clearstream International S.A. (zum Bilanzstichtag) Mio. € 798,0 720,6
Tangible Equity Clearstream Banking S.A.2) (zum Bilanzstichtag) Mio. € 640,0 663,3

1) Im Berichtsjahr bestanden wie im Vorjahr keine Finanzverbindlichkeiten aus dem Nichtbankgeschäft.

2) Inkl. 150,0 Mio. € durch Genussrechte, die die Clearstream Banking S.A. an die Deutsche Börse AG ausgegeben hat

Die für die Berechnung der Zinsdeckung herangezogenen Zinsaufwendungen enthalten Zinsaufwendungen zur Finanzierung der Gruppe Deutsche Börse, abzüglich der Zinsaufwendungen der als Finanzinstitute qualifizierten Konzerngesellschaften. Zu diesen gehören die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG sowie die Eurex Clearing AG. Ferner werden Zinsaufwendungen, die nicht im Zusammenhang mit der Finanzierung stehen, herausgerechnet. 50 Prozent der Zinsaufwendungen auf die 2008 begebene Hybridanleihe werden, entsprechend dem angenommenen Eigenkapitalanteil der Hybridanleihe, bei der Berechnung der Zinsdeckung nicht berücksichtigt.

Regulatorischer Kapitalbedarf und regulatorische Eigenmittelquoten

Der Clearstream-Teilkonzern und die Konzerngesellschaften Clearstream Banking S.A. und Clearstream Banking AG sowie die Eurex Clearing AG unterliegen der Solvenzaufsicht durch die luxemburgische bzw. deutsche Bankenaufsicht (Commission de Surveillance du Secteur Financier, CSSF, bzw. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, BaFin). Sämtliche Konzerngesellschaften qualifizieren sich als Nichthandelsbuchinstitute. Marktpreisrisikopositionen bestehen lediglich als relativ kleine offene Fremdwährungsposition. Aufgrund des spezifischen Geschäfts der Konzerngesellschaften sind die Risikoaktiva starken Schwankungen unterworfen; entsprechend volatil ist die Solvabilitätskennzahl.

Aufgrund konzerninterner Umstrukturierungen wurden am 9. Juli 2009 51 Prozent der Anteile an der Clearstream International S.A. von der Deutsche Börse AG im Wege einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage in die Clearstream Holding AG eingebracht. Infolgedessen ist die Clearstream Holding AG nun als Finanzholding-Gesellschaft im Sinne des Kreditwesengesetzes (KWG) einzuordnen und bildet gemeinsam mit den anderen Clearstream-Gesellschaften eine Finanzholding-Gruppe nach deutschem Recht. Damit unterliegt die so entstandene Clearstream Holding Gruppe grundsätzlich der Solvenzaufsicht der BaFin auf konsolidierter Basis. Im Gegenzug entfällt die Solvenzaufsicht der CSSF auf den bisherigen Clearstream-Teilkonzern. Um die aus dieser Änderung resultierenden umfassenden Anpassungen in die aufsichtsrechtliche Berichterstattung in angemessener Zeit umzusetzen sowie vor dem Hintergrund, dass die Clearstream Holding AG lediglich als reine Holdinggesellschaft für die Beteiligung an der Clearstream International S.A. fungiert und somit nicht über zusätzliche Risikopositionen in materiellem Umfang verfügt, haben die beiden beteiligten Aufsichtsbehörden zugestimmt, für das Jahr 2009 die bisherigen Berichtswege beizubehalten und die neuen Berichtspflichten erst im Jahr 2010 umzusetzen. Daher beziehen sich die nachfolgenden Aussagen entsprechend auf den bisherigen Clearstream-Teilkonzern und die Berichtspflichten entsprechend den Vorgaben des luxemburgischen Aufsichtsrechts.

Die Eigenkapitalanforderungen der Konzerngesellschaften unterliegen den nationalen Vorschriften der jeweiligen Gesellschaften. Diese basieren auf der EU-Banken- und der EU-Kapitaladäquanzrichtlinie und letztlich auf den so genannten Basel II-Vorschriften. Im Bereich des Adressenausfallrisikos wenden die betreffenden Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse einheitlich den Standardansatz an. Für das operationelle Risiko wird bei der Eurex Clearing AG der Basisindikatoransatz eingesetzt, während für den Clearstream-Teilkonzern der AMA-Ansatz (Advanced Measurement Approach) Verwendung findet.

Die der Solvenzaufsicht unterliegenden Gesellschaften der Gruppe Deutsche Börse verfügen nur in sehr geringem Umfang über aufsichtsrechtliches Ergänzungskapital. Für die Solvabilitätskennzahl gilt eine Mindestgröße von 8 Prozent. Die Eigenkapitalausstattung der Gruppenunternehmen trägt der Schwankung der Risikoaktiva ausreichend Rechnung. Im Rahmen von Stressüberlegungen werden die benötigten Eigenmittel für erwartete Spitzen ermittelt und ergänzende Reserven für unerwartete Ereignisse hinzuaddiert. Die so ermittelte Soll-Eigenmittelausstattung wird im Rahmen der Eigenkapitalausstattung bereitgestellt. Da die konkreten Eigenmittelanforderungen unter den erwarteten Spitzenwerten liegen und diese in der Regel weit unterschreiten, kann dies – insbesondere stichtagsbezogen – zu einer sehr hohen Solvabilitätskennzahl führen.

Im vierten Quartal 2008 hatten die Clearingmitglieder der Eurex Clearing AG aufgrund der gestiegenen Volatilität und der Situation an den Geldmärkten infolge der globalen Finanzkrise deutlich höhere Sicherheiten hinterlegt. Daraufhin erhöhte die Eurex Clearing AG das Eigenkapital um insgesamt 60 Mio. €. Im Verlauf des Jahres 2009 sanken die hinterlegten Geldsicherheiten wieder deutlich (siehe hierzu auch Erläuterung 42). Darüber hinaus führte die Eurex Clearing AG erfolgreich mehrere Maßnahmen zur Optimierung der Geldanlagepolitik durch, die neben einer Reduktion der Kredit- und Kontrahentenrisiken auch zu einer Reduktion der Eigenmittelanforderung geführt hat.

Die gesetzlichen Mindestanforderungen wurden von allen Gesellschaften während des Berichtsjahres und bis zur Aufstellung des Abschlusses zu jeder Zeit eingehalten.

Aufsichtsrechtliche Quoten

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Eigenmittelanforderungen Regulatorisches Eigenkapital Solvabilitätskennzahl
31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
31.12.2009

%
31.12.2008

%
--- --- --- --- --- --- ---
Clearstream-Teilkonzern 354,3 287,1 799,4 659,3 18,1 18,4
Clearstream Banking S.A. 278,0 221,6 402,8 397,9 11,6 14,4
Clearstream Banking AG 86,7 86,7 149,8 149,7 13,8 13,8
Eurex Clearing AG 15,3 16,0 97,1 110,8 50,6 55,4

Die Eurex Clearing AG ist von der britischen Finanzaufsichtsbehörde (Financial Services Authority, FSA) als Recognised Overseas Clearing House (ROCH) anerkannt. Die FSA erwartet, dass ein regulatorisches Eigenkapital vorgehalten wird, das mindestens der Hälfte des Verwaltungsaufwands des Vorjahres entspricht; das regulatorische Eigenkapital betrug 22,5 Mio. € zum 31. Dezember 2009 (2008: 40,6 Mio. €).

24. Eigenkapital und Gewinnverwendung der Deutsche Börse AG

Der Jahresabschluss der Muttergesellschaft Deutsche Börse AG, der zum 31. Dezember 2009 gemäß den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt wurde, weist einen Jahresüberschuss von 453,1 Mio. € (2008: 971,2 Mio. €) und ein Eigenkapital von 2.185,8 Mio. € (2008: 2.114,4 Mio. €) aus. Aufgrund eines nach § 274 Abs. 2 HGB gebildeten Steuerabgrenzungspostens ist zum 31. Dezember 2009 ein Betrag in Höhe von 2,1 Mio. € (2008: 1,4 Mio. €) innerhalb der Gewinnrücklagen ausschüttungsgesperrt.

Der im Vorjahresvergleich erheblich niedrigere Jahresüberschuss lässt sich überwiegend mit den infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise gesunkenen Umsatzerlösen aufgrund eines wesentlich geringeren Geschäftsvolumens erklären. Auch die Dividendenausschüttung der Clearstream International S.A. lag deutlich unter der des Vorjahres. Dies war auch dadurch bedingt, dass im Geschäftsjahr 2008 ein Sondereffekt aus dem Verkauf von Gebäuden enthalten war. Da die US-Tochtergesellschaft International Securities Exchange Holdings, Inc. (ISE) im Rahmen einer Überprüfung der Werthaltigkeit ihrer immateriellen Vermögenswerte eine Wertminderung ermittelt und durchgeführt hat, nahm auch die Deutsche Börse AG eine Abschreibung auf die im Zusammenhang mit der Finanzierung der ISE übernommenen Genussscheine vor. Ebenfalls negativ auf den Jahresüberschuss wirkte sich aus, dass der Gewinnabführungsvertrag mit der Deutsche Börse Systems AG zum Jahresende nicht mehr bestand und dadurch der Jahresüberschuss der Gesellschaft nicht wie in den vergangenen Jahren übernommen werden konnte. Während die Zinsaufwendungen im Berichtsjahr zurückgingen, haben sich die Gesamtkosten nur unwesentlich erhöht.

Gewinnverwendungsvorschlag

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Jahresüberschuss 453,1 971,2
Einstellung in Gewinnrücklagen im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses -53,1 -471,2
Bilanzgewinn 400,0 500,0
Vorschlag des Vorstands:
Ausschüttung einer Dividende von 2,10 € je Stückaktie bei 185.943.021 dividendenberechtigten Stückaktien an die Aktionäre (im Jahr 2009 aus dem Ergebnis des Jahres 2008: 2,10 €) 390,5 390,2
Einstellung in Gewinnrücklagen 9,5 109,8

Die vorgeschlagene Dividende für das Geschäftsjahr 2009 entspricht einer Ausschüttungsquote von 78,7 Prozent des Konzern-Jahresüberschusses (2008: 37,8 Prozent).

Dividendenberechtigte Stückaktien

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Stück
Begebene Aktien zum 31. Dezember 2009 195.000.000
Zum Einzug vorgesehene Aktien, die im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms erworben wurden -9.077.310
Zahl der Aktien, die sich zum 31. Dezember 2009 im Umlauf befanden 185.922.690
Aktien, die im Rahmen des Group Share Plan bis zum Tag der Bilanzerstellung abgegeben wurden 20.331
Summe 185.943.021

Der Gewinnverwendungsvorschlag berücksichtigt die von der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar gehaltenen eigenen Aktien, die gemäß § 71b Aktiengesetz (AktG) nicht dividendenberechtigt sind. Bis zur Hauptversammlung kann sich durch den weiteren Erwerb eigener Aktien (mit und ohne anschließende Einziehung der erworbenen Aktien) oder durch die Veräußerung eigener Aktien die Zahl der dividendenberechtigten Aktien vermindern oder erhöhen. In diesem Fall wird bei unveränderter Ausschüttung von 2,10 € je dividendenberechtigter Stückaktie der Hauptversammlung ein entsprechend angepasster Beschlussvorschlag über die Gewinnverwendung unterbreitet.

25. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren jährlich zum Bilanzstichtag bewertet. Bei der Ermittlung der versicherungsmathematischen Verpflichtungen für die Pensionspläne wurden folgende Annahmen zugrunde gelegt:

Versicherungsmathematische Annahmen

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31.12.2009

%
31.12.2008

%
Diskontierungszins1) 3,25/5,30 6,25
Erwarteter Ertrag aus Planvermögen2) 4,00/4,30/4,60 5,25/5,85
Gehaltssteigerung3) 2,00/3,50 3,50
Rentensteigerung4) 0,25/1,75/2,50 1,75/2,50
Fluktuationsrate5) 2,00 2,00

1) Schweiz 3,25 Prozent; Deutschland und Luxemburg 5,30 Prozent

2) Erwarteter Ertrag 2009 für das Jahr 2010: Schweiz 4,00 Prozent; Deutschland 4,60 Prozent und Luxemburg 4,30 Prozent. Der erwartete Ertrag aus Planvermögen setzt sich zusammen aus Annahmen zum kurz- (0,43 Prozent; 2008: 4,43 Prozent) und langfristigen (3,40 Prozent; 2008: 4,25 Prozent) Zinsniveau sowie einem Aufschlag für den Aktienanteil des Investmentportfolios (2,00 Prozent; 2008: 2,00 Prozent). Der Aktienanteil des luxemburgischen Portfolios wird mit 45,00 Prozent (2008: 50,00 Prozent) angesetzt, der des deutschen Portfolios mit 60,00 Prozent (2008: 80,00 Prozent).

3) Schweiz 2,00 Prozent; Deutschland und Luxemburg 3,50 Prozent

4) Schweiz 0,25 Prozent; Deutschland und Luxemburg 1,75 Prozent bzw. 2,50 Prozent (2008: 1,75 bzw. 2,50 Prozent) für Pläne, in denen dieser Prozentsatz vertraglich festgelegt wurde

5) Für Mitarbeiter über 50 Jahre und im Hinblick auf „Deferred Compensation"-Leistungspläne wird keine Fluktuation angenommen.

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen („defined benefit obligations", DBO) kann wie folgt auf die in der Bilanz ausgewiesenen Rückstellungen übergeleitet werden:

Nettoschuld der leistungsorientierten Verpflichtungen

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Ungedeckte leistungsorientierte Verpflichtungen 0,6 0,6
Ganz oder teilweise fondsfinanzierte leistungsorientierte Verpflichtungen 183,7 147,0
Leistungsorientierte Verpflichtungen 184,3 147,6
Marktwert des Planvermögens -123,2 -104,5
Nicht erfasste versicherungsmathematische Nettoverluste -32,6 -28,6
Nicht erfasster nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 -0,8
Nettoschuld 28,5 13,7
Bilanzausweis
Sonstige langfristige Vermögenswerte -1,6 -5,1
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 30,1 18,8
Nettoschuld 28,5 13,7

Entwicklung der leistungsorientierten Verpflichtungen

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Stand zum 1. Januar 147,6 154,5
Laufender Dienstzeitaufwand 11,5 12,1
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 1,9 0
Zinsaufwand 9,2 8,0
Veränderung versicherungsmathematischer Verluste 18,0 -22,5
Ausgezahlte Versorgungsleistungen -5,3 -4,5
Änderungen im Konsolidierungskreis 1,4 0
Stand zum 31. Dezember 184,3 147,6

Die im Personalaufwand in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthaltenen pensionsbezogenen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

Zusammensetzung des gebuchten Aufwands

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Laufender Dienstzeitaufwand 11,5 12,1
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 2,7 3,0
Zinsaufwand 9,2 8,0
Erwarteter Ertrag aus Planvermögen -6,0 -7,7
Versicherungsmathematischer Nettoverlust 0,4 0,3
Summe 17,8 15,7

Die voraussichtlichen Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne werden für das Geschäftsjahr 2010 etwa 19,4 Mio. € (für 2009: 13,6 Mio. €) betragen.

Marktwertentwicklung des Planvermögens

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Stand zum 1. Januar 104,5 132,1
Erwarteter Ertrag aus Planvermögen 6,0 7,7
Versicherungsmathematische Erträge/(Verluste) aus Planvermögen 13,6 -51,1
Beiträge zum Plan 3,0 20,3
Ausgezahlte Versorgungsleistungen -5,3 -4,5
Änderungen im Konsolidierungskreis 1,4 0
Stand zum 31. Dezember 123,2 104,5

Die tatsächlichen Gewinne aus Planvermögen betrugen im Berichtsjahr 19,6 Mio. € (2008: Verlust von 38,5 Mio. €). Bei der Berechnung der erwarteten Erträge aus Planvermögen waren Renditen in Höhe von 5,25 bis 5,85 Prozent (2008: 5,55 bis 6,15 Prozent) zugrunde gelegt worden.

Zusammensetzung des Planvermögens

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31.12.2009

%
31.12.2008

%
Rentenpapiere 48,0 26,1
Anteile an Investmentfonds 44,0 56,1
Sonstige 8,01) 17,82)
Summe 100,0 100,0

1) 7,9 Prozent Barmittel

2) Ausschließlich Barmittel

Das Planvermögen umfasst weder eigene Finanzinstrumente des Konzerns noch von ihm genutzte Immobilien oder sonstige Vermögenswerte.

Die folgende Tabelle zeigt die Anpassungen der Pensionsverpflichtungen und des Planvermögens aufgrund von Erfahrungswerten:

Anpassungen der Pensionsverpflichtungen und des Planvermögens

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
2007

Mio. €
2006

Mio. €
2005

Mio. €
Versicherungsmathematischer Barwert der Pensionsverpflichtungen 184,3 147,6 154,5 149,0 128,9
Marktwert des Planvermögens -123,2 -104,5 -132,1 -115,2 -80,3
Unterdeckung 61,1 43,1 22,4 33,8 48,6
Anpassungen basierend auf Erfahrungswerten -16,0 47,7 -0,8 -2,4 1,5
davon bezogen auf Planschulden -2,4 -3,4 -2,3 -1,9 0,1
davon bezogen auf Planvermögen -13,6 51,1 1,5 -0,5 1,4

26. Entwicklung der sonstigen Rückstellungen

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen

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Sonstige langfristige Rückstellungen

Mio. €
Steuerrück-

stellungen

Mio. €
Sonstige kurzfristige Rückstellungen

Mio. €
Summe

Mio. €
Stand zum 01.01.2009 72,9 239,3 83,5 395,7
Änderungen im Konsolidierungskreis 0 0,4 0 0,4
Umgliederung -2,61) -1,7 24,51) 20,2
Inanspruchnahme -3,0 -6,8 -51,1 -60,9
Auflösung -13,5 0 -13,3 -26,8
Zuführung 26,7 85,6 23,8 136,1
Stand zum 31.12.2009 80,5 316,8 67,4 464,7

1) Überwiegend Umgliederung des Aktientantiemeprogramms in die Rückstellungen sowie der Rückstellungen für Drohverluste und Restrukturierung von den langfristigen in die kurzfristigen Rückstellungen

27. Sonstige langfristige Rückstellungen

Sonstige langfristige Rückstellungen haben eine Laufzeit von über einem Jahr.

Entwicklung der sonstigen langfristigen Rückstellungen

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Drohverlustrückstellungen 23,5 12,0
Sonstige Rückstellungen:
Rückstellung für Restrukturierung 17,6 38,5
Rückstellung fürAktientantiemeprogramm 17,6 0
Rückstellung für IHK-Schuldbeitritt 9,1 8,2
Rückstellung für Vorruhestand 4,5 5,6
Übrige 8,2 8,6
Summe 80,5 72,9
davon mit einer Restlaufzeit zwischen 1 Jahr und 5 Jahren 68,4 65,5
davon mit einer Restlaufzeit über 5 Jahre 12,1 7,4

In den Drohverlustrückstellungen waren zum 31. Dezember 2009 Rückstellungen für Drohverluste aus Mietaufwendungen in Höhe von 29,8 Mio. € (2008: 15,8 Mio. €) enthalten. Davon wurden 6,3 Mio. € (2008: 4,4 Mio. €) den kurzfristigen Rückstellungen zugeordnet. Für den als langfristig ausgewiesenen Teil der Rückstellungen ist mit einer Inanspruchnahme voraussichtlich erst ab 2011 zu rechnen. Auf Basis bestehender Mietverträge wurde der jeweilige Rückstellungsbedarf je Gebäude ermittelt. Der Abzinsungsfaktor wurde mit 2,40 Prozent angesetzt (2008: 2,70 Prozent). Die Zuführung enthält Zinseffekte in Höhe von 0,3 Mio. € (2008: 0,4 Mio. €); davon resultieren 0,2 Mio. € (2008: 0,2 Mio. €) aus der Zinssatzänderung.

In den Rückstellungen für Restrukturierung sind Rückstellungen für Einmalaufwendungen in Höhe von 16,4 Mio. € (2008: 27,4 Mio. €) für das im September 2007 beschlossene Restrukturierungs- und Effizienzprogramm enthalten. Für Details siehe den Konzernlagebericht.

Rückstellungen für IHK-Schuldbeitritte werden auf Basis der Zahl der berechtigten Mitarbeiter angesetzt. Rückstellungen für Vorruhestand werden auf Basis der betroffenen aktiven und ehemaligen Mitarbeiter ermittelt.

Für Details zum Aktientantiemeprogramm siehe Erläuterung 45.

28. Verbindlichkeiten

Die unter „Verzinsliche Verbindlichkeiten" ausgewiesenen Euro- und US-Dollar-Schuldverschreibungen sowie eine in Euro notierte Hybridanleihe haben einen Buchwert von 1.514,9 Mio. € und einen Marktwert von 1.596,5 Mio. €. Für weitere Details siehe den Konzernlagebericht.

Die bilanzierten Verbindlichkeiten wurden weder zum 31. Dezember 2009 noch zum 31. Dezember 2008 durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert.

29. Steuerrückstellungen

Zusammensetzung der Steuerrückstellungen

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag: laufendes Jahr 42,2 53,6
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag: Vorjahre 265,1 1 77,3
Vermögensteuer und Umsatzsteuer 9,5 8,4
Summe 316,8 239,3

Die geschätzte Restlaufzeit der Steuerrückstellungen liegt unter einem Jahr.

30. Sonstige kurzfristige Rückstellungen

Zusammensetzung der sonstigen kurzfristigen Rückstellungen

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Restrukturierungskosten1) 23,2 17,1
Regress-, Prozess- und Zinsrisiken 15,2 15,1
Rückstellung für Aktientantiemeprogramm 7,3 0
Drohverlustrückstellungen 6,3 4,4
Virtuelle Aktienoptionen 4,5 33,6
Miete und Mietnebenkosten 1,1 2,7
Aktienoptionen aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 0 0,5
Übrige 9,8 10,1
Summe 67,4 83,5

1) Davon Rückstellungen für das im Jahr 2007 beschlossene Restrukturierungs- und Effizienzprogramm in Höhe von 4,5 Mio. € (2008: 10,5 Mio. €).

Für Details zu den virtuellen Aktienoptionen und dem Aktientantiemeprogramm siehe Erläuterung 45.

31. Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft

Die Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft bestehen ausschließlich für den Clearstream-Teilkonzern.

Zusammensetzung der Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Kundeneinlagen aus dem Wertpapierabwicklungsgeschäft 6.096,9 6.896,5
Geldmarktgeschäfte 910,6 712,8
Ausgegebene Commercial Paper 180,0 35,0
Überziehungen auf Nostrokonten 30,3 165,5
Zinsverpflichtungen 2,8 13,5
Devisentermingeschäfte 0,4 92,9
Fair Value Hedges – Zinsswaps 0 0,1
Summe1) 7.221,0 7.916,3

1) Davon entfallen 198,0 Mio. € (2008: 278,0 Mio. €) auf assoziierte Unternehmen, siehe Erläuterung 48.

Restlaufzeit der Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Nicht mehr als 3 Monate 7.220,7 7.916,3
Mehr als 3 Monate, aber nicht mehr als 1 Jahr 0,3 0
Summe 7.221,0 7.916,3

32. Bardepots der Marktteilnehmer

Zusammensetzung der Bardepots der Marktteilnehmer

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Verbindlichkeiten aus Sicherheitsleistungen, die Clearingmitglieder an die Eurex Clearing AG geleistet haben 4.737,0 10.216,2
Verbindlichkeiten aus Bardepots von Teilnehmern am Aktienhandel 4,5 4,5
Summe 4.741,5 10.220,7

33. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Zusammensetzung der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Begebene Commercial Paper 99,9 201,2
Zinsverbindlichkeiten 45,7 45,7
Verbindlichkeiten gegenüber Eurex-Teilnehmern 37,0 23,6
Sonderzahlungen und Tantiemen 36,2 56,7
Steuerverbindlichkeiten (ohne Ertragsteuern) 21,8 25,7
Urlaubsansprüche, Gleitzeit- und Überstundenguthaben 12,1 14,7
Kündbare Instrumente1) 2,2 0
Derivative Finanzinstrumente 1,3 0,6
Übrige 28,7 43,9
Summe 284,9 412,1

1) Siehe Erläuterung 35.

Neben den Verbindlichkeiten aus Rückvergütungsansprüchen und Inkassogeschäften enthält die Position „Übrige" auch Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing-Geschäften (siehe hierzu Erläuterung 44). Ebenfalls enthalten ist die erwartete Vergütung an die Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2009, die erst im Folgejahr ausbezahlt wird.

34. Fälligkeitsanalyse – Finanzinstrumente

Zum Bilanzstichtag zugrunde liegende vertragliche Fälligkeiten der Finanzinstrumente

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Vertraglich vereinbarte Fälligkeitstermine
Über Nacht
--- --- ---
2009

Mio. €
2008

Mio. €
--- --- ---
Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Verzinsliche Verbindlichkeiten1) 0 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Geschäften (brutto) 0 0
Sonstige nicht derivative langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0
Nicht derivative Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 7.036,9 7.814,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, gegenüber assoziierten Unternehmen, gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 0 0
Bardepots der Marktteilnehmer 4.741,5 10.220,7
Summe nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten (brutto) 11.778,4 18.034,7
abzüglich nicht derivativer finanzieller Vermögenswerte:
Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 0 0
Sonstige langfristige Finanzinstrumente und sonstige Ausleihungen 0 0
Sonstige nicht derivative langfristige finanzielle Vermögenswerte 0 0
Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft -3.498,9 -4.888,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, gegenüber assoziierten Unternehmen, gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und sonstige kurzfristige Vermögenswerte 0 0
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung -2.751,2 -10.364,7
Kassenbestand und sonstige Bankguthaben -366,4 -370,5
Summe nicht derivative finanzielle Vermögenswerte -6.616,5 -15.623,8
Summe nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten (netto) 5.161,9 2.410,9
Derivate und Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG
Finanzielle Verbindlichkeiten und Derivate der Eurex Clearing AG 32.382,4 14.075,2
abzüglich finanzieller Vermögenswerte und Derivate der Eurex Clearing AG -32.382,4 -14.075,2
Mittelzufluss– Derivate und Hedges
Cashflow-Hedges 0 0
Fair Value Hedges 0,1 0
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate 1.110,8 70,1
Mittelabfluss – Derivate und Hedges
Cashflow-Hedges 0 0
Fair Value Hedges 0 0
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate -1.098,9 -60,1
Summe Derivate und Hedges 12,0 10,0

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Vertraglich vereinbarte Fälligkeitstermine
Nicht mehr als 3 Monate Mehr als 3 Monate, aber nicht mehr als 1 Jahr Mehr als 1 Jahr, aber nicht mehr als 5 Jahre Über 5 Jahre
--- --- --- --- --- --- --- --- ---
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
--- --- --- --- --- --- --- --- ---
Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Verzinsliche Verbindlichkeiten1) 0 0 91,7 92,6 1.499,7 1.571,5 348,0 427,1
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Geschäften (brutto) 0,2 0 0,4 0 0 0 0 0
Sonstige nicht derivative langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 0 0 2,6 0 0
Nicht derivative Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 180,7 9,3 0 0 0 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, gegenüber assoziierten Unternehmen, gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 353,9 496,2 45,7 45,7 0 0 0 0
Bardepots der Marktteilnehmer 0 0 0 0 0 0 0 0
Summe nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten (brutto) 534,8 505,5 137,8 138,3 1.499,7 1.574,1 348,0 427,1
abzüglich nicht derivativer finanzieller Vermögenswerte:
Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft -4,3 0 -18,4 0 -896,3 -327,8 -660,0 -428,5
Sonstige langfristige Finanzinstrumente und sonstige Ausleihungen 0 0 -0,1 0 -4,1 0 -16,5 0
Sonstige nicht derivative langfristige finanzielle Vermögenswerte 0 0 0 0 0 0 0 0
Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft -3.438,3 -3.144,0 -247,1 -386,0 0 0 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, gegenüber assoziierten Unternehmen, gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und sonstige kurzfristige Vermögenswerte -384,6 -276,1 0 0 0 0 0 0
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung -1.994,4 0 0 0 0 0 0 0
Kassenbestand und sonstige Bankguthaben -193,3 -112,3 0 0 0 0 0 0
Summe nicht derivative finanzielle Vermögenswerte -6.014,9 -3.532,4 -265,6 -386,0 -900,4 -327,8 -676,5 -428,5
Summe nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten (netto) -5.480,1 -3.026,9 -127,8 -247,7 599,3 1.246,3 -328,5 -1,4
Derivate und Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG
Finanzielle Verbindlichkeiten und Derivate der Eurex Clearing AG 98.676,62) 95.813,92) 12.119,4 11.795,2 0 0 0 0
abzüglich finanzieller Vermögenswerte und Derivate der Eurex Clearing AG -98.676,62) -95.813,92) -12.119,4 -11.795,2 0 0 0 0
Mittelzufluss– Derivate und Hedges
Cashflow-Hedges 4,5 6,4 13,5 32,1 0 -4,1 0 0
Fair Value Hedges 0,1 1,3 0,7 5,3 2,1 15,2 0 0
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate 1.148,6 2.031,5 0 59,5 0 0 0 0
Mittelabfluss – Derivate und Hedges
Cashflow-Hedges -4,6 -6,7 -14,2 -37,0 -0,4 5,7 0 0
Fair Value Hedges -1,3 -2,2 -3,4 -5,4 -10,5 -17,2 0 0
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate -1.142,1 -1.980,1 -0,6 -57,4 0 0 0 0
Summe Derivate und Hedges 5,2 50,2 -4,0 -2,9 -8,8 -0,4 0 0

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Überleitung auf Buchwert Buchwert
--- --- --- --- ---
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
--- --- --- --- ---
Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Verzinsliche Verbindlichkeiten1) -424,5 -578,3 1.514,9 1.512,9
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Geschäften (brutto) -0,1 0 0,5 0
Sonstige nicht derivative langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 2,6
Nicht derivative Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 3,0 0 7.220,6 7.823,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, gegenüber assoziierten Unternehmen, gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 0 0 399,6 541,9
Bardepots der Marktteilnehmer 0 0 4.741,5 10.220,7
Summe nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten (brutto) -421,6 -578,3 13.877,1 20.101,4
abzüglich nicht derivativer finanzieller Vermögenswerte:
Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 110,8 0 -1.468,2 -756,3
Sonstige langfristige Finanzinstrumente und sonstige Ausleihungen -68,3 -59,6 -89,0 -59,6
Sonstige nicht derivative langfristige finanzielle Vermögenswerte -5,6 -13,1 -5,6 -13,1
Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 10,4 0 -7.173,9 -8.418,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, gegenüber assoziierten Unternehmen, gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und sonstige kurzfristige Vermögenswerte 0 0 -384,6 -276,1
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 0 0 -4.745,6 -10.364,7
Kassenbestand und sonstige Bankguthaben 0 0 -559,7 -482,8
Summe nicht derivative finanzielle Vermögenswerte 47,3 -72,7 -14.426,6 -20.371,2
Summe nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten (netto) -374,3 -651,0 -549,5 -269,8
Derivate und Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG
Finanzielle Verbindlichkeiten und Derivate der Eurex Clearing AG 0 0 143.178,4 121.684,3
abzüglich finanzieller Vermögenswerte und Derivate der Eurex Clearing AG 0 0 -143.178,4 -121.684,3
Mittelzufluss– Derivate und Hedges
Cashflow-Hedges
Fair Value Hedges
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate
Mittelabfluss – Derivate und Hedges
Cashflow-Hedges
Fair Value Hedges
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate
Summe Derivate und Hedges

1) In den langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten und in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten

2) Enthält die klassischen Optionen und die Optionsprämien der Future-Style-Optionen in Höhe von 23.816,7 Mio. € (2008: 37.840,8 Mio. €). Die verschiedenen Serien haben unterschiedliche maximale Laufzeiten: 36 Monate bei Single-Stock-Futures, 60 Monate bei Aktienoptionen, 9 Monate bei Indexfutures und 119 Monate bei Indexoptionen. Da die Optionen auf der Vermögensseite und auf der Schuldenseite immer fristenkongruent sind, wurde aus Wesentlichkeitsgründen keine Aufteilung auf die einzelnen Laufzeiten vorgenommen und der Gesamtbetrag einem Fälligkeitstermin von nicht mehr als 3 Monaten zugeordnet.

35. Klassifikation der Finanzinstrumente nach IAS 39

Die folgende Tabelle zeigt eine Analyse der Finanzinstrumente in der Konzernbilanz gemäß ihrer Klassifikation nach IAS 39 sowie die entsprechenden Buchwerte:

Klassifikation der Finanzinstrumente

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Position in der Konzernbilanz (Klassifikation) Konzernanhang Kategorie Wertmaßstab Buchwert
31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
--- --- --- --- --- ---
Andere Beteiligungen 15 AFS1) Anschaffungskosten 46,9 32,5
AFS1) Beizulegender Zeitwert 13,1 20,3
Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 15 AFS1) Beizulegender Zeitwert 1.268,2 556,3
Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 200,0 200,0
Sonstige Wertpapiere 15 AFS1) Beizulegender Zeitwert 29,0 6,8
Sonstige langfristige Vermögenswerte 16, 17 Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 0 0,4
Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 18 Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 143.178,4 121.684,3
Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 19 AFS1) Beizulegender Zeitwert 720,1 479,1
Cashflow-Hedges Beizulegender Zeitwert 0 9,1
Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 6.453,8 7.939,5
Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 18,5 0,3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 207,4 210,7
Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 8,6 5,7
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 1,5 1,0
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 17, 21 Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 0,3 1,8
Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 131,3 19,2
AFS1) Beizulegender Zeitwert 5,2 0
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 22 Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 4.745,6 10.364,7
Kassenbestand und sonstige Bankguthaben Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 559,7 482,8
Verzinsliche Verbindlichkeiten (ohne Finanzierungsleasing) 28 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 1.195,8 1.186,8
Net Investment Hedge2) Fortgeführte Anschaffungskosten 319,1 325,6

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Position in der Konzernbilanz (Klassifikation) Konzernanhang Kategorie Wertmaßstab Buchwert
31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
--- --- --- --- --- ---
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 17 Cashflow-Hedges Beizulegender Zeitwert 0,4 1,2
Fair Value Hedges Beizulegender Zeitwert 5,9 4,2
Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 0 0,4
Kündbare Instrumente3) Beizulegender Zeitwert 0 1,4
Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 18 Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 143.178,4 121.684,3
Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 31 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 7.220,6 7.823,3
Fair Value Hedges Beizulegender Zeitwert 0 0,1
Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 0 92,9
Cashflow-Hedges Beizulegender Zeitwert 0,4 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 95,1 112,3
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 9,2 8,7
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 13,9 9,4
Bardepots der Marktteilnehmer Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 4.741,5 10.220,7
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 17, 33 Cashflow-Hedges Beizulegender Zeitwert 0,4 0,6
Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 195,9 246,9
Kündbare Instrumente3) Beizulegender Zeitwert 2,2 0
Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 0,9 0

1) Zur Veräußerung verfügbare („available for sale", AFS) finanzielle Vermögenswerte

2) Hierbei handelt es sich um die Privatplatzierungen, die im Rahmen eines Net Investment Hedge designiert wurden (siehe Erläuterung 17).

3) Hierbei handelt es sich um kündbare Eigenkapitalinstrumente nach IAS 32.18b, die dem nicht beherrschenden Gesellschafter zuzurechnen und zum Fair Value zum jeweiligen Stichtag zu bewerten sind.

Bei den sonstigen Ausleihungen, den kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerten sowie den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten kurz- und langfristigen Forderungen aus dem Bankgeschäft, den Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung sowie dem Kassenbestand und den sonstigen Bankguthaben entspricht der Buchwert dem beizulegenden Zeitwert.

Unter der Position „Andere Beteiligungen", die zu Anschaffungskosten abzüglich ggf. vorliegender Wertminderungen bilanziert werden, sind nicht notierte Eigenkapitalinstrumente ausgewiesen, deren beizulegender Zeitwert grundsätzlich nicht verlässlich kontinuierlich bestimmt werden kann. Es wird angenommen, dass der beizulegende Zeitwert im Berichtsjahr dem Buchwert nahe kommt.

Die in den verzinslichen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Anleihen weisen einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von 1.258,0 Mio. € (2008: 1.128,8 Mio. €) aus. Der beizulegende Zeitwert ergibt sich aus den Notierungen der Anleihen zum 31. Dezember 2009. Der beizulegende Zeitwert der Privatplatzierungen beläuft sich auf 327,3 Mio. € (2008: 359,3 Mio. €). Der Wert wurde als Barwert der mit den Privatplatzierungen zusammenhängenden Cashflows auf Basis der Marktparameter ermittelt.

Für die kurzfristigen Verbindlichkeiten und die Bardepots der Marktteilnehmer stellt der Buchwert jeweils eine angemessene Näherung für den beizulegenden Zeitwert dar.

Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind den folgenden drei Hierarchieebenen zuzuordnen: Der Ebene 1 sind finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zuzuordnen, sofern ein Börsenpreis für gleiche Vermögenswerte und Schulden auf einem aktiven Markt vorliegt. Die Zuordnung zu Ebene 2 erfolgt, sofern die Parameter, die der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes zugrunde gelegt werden, entweder direkt als Preise oder indirekt aus Preisen abgeleitet beobachtbar sind. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in der Ebene 3 ausgewiesen, sofern der beizulegende Zeitwert aus nicht beobachtbaren Parametern ermittelt wird.

Fair Value-Hierarchie

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Beizulegender Zeitwert zum 31.12.2009 davon entfallen auf:
Mio. € Ebene 1

Mio. €
Ebene 2

Mio. €
Ebene 3

Mio. €
--- --- --- --- ---
VERMÖGENSWERTE
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte
Derivate
Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 143.178,4 143.178,4 0 0
Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 18,5 0 18,5 0
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 0,3 0 0,3 0
Summe 143.197,2 143.178,4 18,8 0
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Eigenkapitalinstrumente
Andere Beteiligungen 13,1 9,3 3,8 0
Summe 13,1 9,3 3,8 0
Fremdkapitalinstrumente
Sonstige Wertpapiere 29,0 29,0 0 0
Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 720,1 720,1 0 0
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 5,2 5,2 0 0
Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 1.268,2 1.268,2 0 0
Summe 2.022,5 2.022,5 0 0
Summe Vermögenswerte 145.232,8 145.210,2 22,6 0
VERBINDLICHKEITEN
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate
Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 143.178,4 143.178,4 0 0
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 0,9 0 0,9 0
Kündbare Instrumente
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 2,2 0 0 2,2
Summe Verbindlichkeiten 143.181,5 143.178,4 0,9 2,2

Der Hierarchieebene 3 sind ausschließlich kündbare Eigenkapitalinstrumente zugeordnet. Im Zusammenhang mit der Bewertung dieser Instrumente zum beizulegenden Zeitwert wurden 0,8 Mio. € in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

36. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Nach Bereinigung des Jahresüberschusses um nicht zahlungswirksame Bestandteile ergibt sich ein Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 801,5 Mio. € (2008: 1.278,9 Mio. €). Der Cashflow je Aktie aus laufender Geschäftstätigkeit (unverwässert und verwässert) beläuft sich auf 4,31 € (2008: unverwässerter und verwässerter Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 6,71 € bzw. 6,70 €). Der gesamte Mittelzufluss aus dem Nettofinanzergebnis (Zins- und Beteiligungsergebnis) wird der operativen Geschäftstätigkeit zugerechnet.

Die langfristigen Rückstellungen stiegen im Berichtsjahr um 19,3 Mio. € (2008: Rückgang um 47,5 Mio. €). Maßgeblich hierfür ist die Zunahme der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Höhe von 11,3 Mio. € (siehe Erläuterung 25).

Die übrigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen ergeben sich aus den folgenden Positionen:

Zusammensetzung der übrigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Fair Value-Bewertung Devisentermingeschäfte Clearstream -18,2 0
Erträge aus dem Abgang von Tochtergesellschaften und Beteiligungen -16,5 -9,4
At-Equity-Bewertungen 10,9 -5,0
Währungsdifferenzen im Zusammenhang mit der Kurzfristfinanzierung für die Akquisition der ISE 0 -18,5
Sonstige 29,7 36,2
Summe 5,9 3,3

Erträge aus dem Abgang von Tochtergesellschaften und Beteiligungen in Höhe von -16,5 Mio. € betreffen mit –12,5 Mio. € im Wesentlichen die Scoach Holding AG. Im Vorjahr waren Erträge aus der Auflösung eines Joint Venture erfasst.

Der Anstieg in der Position „Abschreibung und Wertminderungsaufwand" in Höhe von 432,0 Mio. € (2008: Zunahme um 11,1 Mio. €) resultiert im Wesentlichen aus dem Wertminderungsaufwand für die anderen immateriellen Vermögenswerte der ISE in Höhe von 415,6 Mio. €. Darüber hinaus ist in der Position ein Wertminderungsaufwand für Software in Höhe von 20,0 Mio. € enthalten (siehe Erläuterung 13).

Die Zunahme der latenten Ertragsteuern in Höhe von 190,4 Mio. € (2008: Zunahme um 14,4 Mio. €) erklärt sich im Wesentlichen aus der Auflösung passiver latenter Steuern in Höhe von 175,5 Mio. € im Zusammenhang mit der Wertminderung der immateriellen Vermögenswerte der ISE.

Die Zunahme der kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte um 42,6 Mio. € resultiert insbesondere aus dem Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte um 103,2 Mio. €, der sich zum größten Teil aus der Beendigung der Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden ergibt, gemindert um den Rückgang der Steuerforderungen um 45,1 Mio. €. Im Vorjahr basierte der Rückgang der kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte im Wesentlichen auf der Abnahme der offenen Clearingpositionen der Eurex Clearing AG um 237,7 Mio. €.

Die Abnahme der kurzfristigen Schulden um 2,3 Mio. € enthält einen Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten (ohne Commercial Paper) um insgesamt 77,0 Mio. €, der durch einen Anstieg der Steuerrückstellungen um 74,7 Mio. € nahezu kompensiert wurde. Die Veränderung von 98,0 Mio. € gegenüber dem Vorjahr lässt sich im Wesentlichen mit dem Rückgang der Rückstellungen für virtuelle Aktienoptionen um 111,3 Mio. € erklären.

37. Cashflow aus Investitionstätigkeit

Zusammensetzung der Auszahlungen für Investitionen in langfristige Vermögenswerte (ohne sonstige langfristige Vermögenswerte)

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte 135,3 40,1
Investitionen in Sachanlagen 37,0 54,4
Summe Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 172,3 94,5
Investitionen in langfristige Finanzinstrumente 1.113,9 344,0
Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen 1,4 122,3
Summe 1.287,6 560,8

Der Erwerb von Anteilen an Tochtergesellschaften führte zu einem Zahlungsmittelabfluss in Höhe von 51,0 Mio. €. Er betraf den Erwerb von Anteilen an der STOXX Ltd., der Market News International Inc. sowie der Need to Know News, LLC. Im Vorjahr waren keine Anteile an Tochtergesellschaften erworben worden.

Auszahlung für den Erwerb von Tochterunternehmen

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Kaufpreis 97,9 0
davon noch ausstehende Earnout-Komponenten -18,0 0
abzüglich erhaltener Zahlungsmittel -28,9 0
Anschaffungskosten 51,0 0
Immaterielle Vermögenswerte -394,7 0
Sonstige langfristige Vermögenswerte -1,0 0
Forderungen und sonstige Vermögenswerte -16,7 0
Kurzfristige und langfristige Schulden 92,6 0
Anteil nicht beherrschender Gesellschafter, Neubewertungsrücklage 288,5 0
Summe erworbener Vermögenswerte und Schulden -31,3 0
Korrektur passivierter Earnout-Komponenten 18,0 0
Verbleibender Unterschiedsbetrag 37,7 0

Die bisher voll in den Konzernabschluss einbezogene Scoach Holding S.A. wurde mit Wirkung zum 31. Dezember 2009 entkonsolidiert und als assoziiertes Unternehmen eingestuft, da die Kontrolle des Unternehmens durch die Deutsche Börse AG nicht mehr gegeben ist. In diesem Zusammenhang wurden Zahlungsmittel in Höhe von 5,9 Mio. € aufgegeben. Aufgrund der Verschmelzung der ISE Stock Exchange, LLC und der Direct Edge Holdings, LLC wurden im Vorjahr Zahlungsmittel in Höhe von 24,6 Mio. € aufgegeben.

Effekte aus dem Abgang von Tochtergesellschaften, abzüglich abgegebener Zahlungsmittel

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Veräußerungspreis 0 0
abzüglich abgegebener Zahlungsmittel -5,9 -24,6
Einzahlungen aus der Veräußerung von (Anteilen an) Tochterunternehmen und Beteiligungen abzüglich abgegebener Zahlungsmittel -5,9 -24,6
abzüglich veräußerter Vermögenswerte und Schulden
Sachanlagen 0 -0,3
Sonstige langfristige Vermögenswerte -1,8 0
Forderungen und sonstige Vermögenswerte -14,1 -2,9
Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 14,3 22,7
Verschmelzung des Kapitalanteils mit Direct Edge Holdings, LLC 0 2,5
Kurzfristige Schulden 7,5 2,6
Erträge aus dem Verkauf von Beteiligungen 0 0

Die Nettozuflüsse aus dem Verkauf von langfristigen Finanzinstrumenten, die zur Veräußerung verfügbar sind, betrugen 88,7 Mio. € (2008: 19,9 Mio. €). Die Zuflüsse für das Jahr 2009 entsprachen wie im Vorjahr im Wesentlichen der Auszahlung fälliger festverzinslicher Wertpapiere.

38. Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Mittelzuflüsse von nicht beherrschenden Gesellschaftern stehen im Zusammenhang mit dem Erwerb der STOXX Ltd.; im Rahmen dieser Transaktion erfolgte eine Einzahlung in die Rücklagen der Gesellschaft. Als Bestandteil der Transaktion hat die STOXX Ltd. langfristige Darlehen in Höhe von 11,1 Mio. € und kurzfristige Mittel in Höhe von 3,7 Mio. € von nicht beherrschenden Gesellschaftern aufgenommen.

Die Mittelabflüsse aus langfristiger Finanzierung betreffen den Rückkauf der im Jahr 2008 begebenen Hybridanleihe in Höhe von 3,9 Mio. €. Die im Vorjahr ausgewiesenen Mittelzuflüsse aus langfristiger Finanzierung in Höhe von 1.481,6 Mio. € stehen im Zusammenhang mit dem Erwerb der ISE im Geschäftsjahr 2007.

Zudem nutzt die Deutsche Börse AG das Commercial Paper-Programm, um eine angemessene Liquiditätsausstattung sicherzustellen. Zum 31. Dezember 2009 waren Commercial Paper in Höhe von 100,0 Mio. € (31. Dezember 2008: 202,0 Mio. €) im Umlauf.

Im Jahr 2009 wurde eine Dividende von 390,2 Mio. € für das Geschäftsjahr 2008 (im Jahr 2008 für 2007: 403,0 Mio. €) ausgeschüttet.

39. Überleitungsrechnung zum Finanzmittelbestand

Um zu verhindern, dass die Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit verzerren, wurden Buchungsposten mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten im Cashflow aus Investitionstätigkeit abgebildet. Buchungsposten mit einer Laufzeit von nicht mehr als drei Monaten sind im Finanzmittelbestand enthalten.

Von der Deutsche Börse AG begebene Commercial Paper sind dem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit zugeordnet.

Überleitungsrechnung zum Finanzmittelbestand

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Kassenbestand und Bankguthaben 5.305,3 10.847,5
Überleitung zum Finanzmittelbestand
Kurzfristige Forderungen aus dem Bankgeschäft 7.192,4 8.428,0
abzüglich Kredite an Banken und Kunden mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten -272,4 -202,1
abzüglich Schuldinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind -448,1 -331,9
abzüglich festverzinslicher Geldmarkt-Anlageinstrumente mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten, die zu Veräußerungszwecken gehalten werden -82,0 -147,2
abzüglich derivativer Anlageinstrumente -18,5 -9,1
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft -7.221,0 -7.916,3
abzüglich derivativer Anlageinstrumente 0,4 0
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Bardepots der Marktteilnehmer -4.741,5 -10.220,7
-5.590,7 -10.399,3
Finanzmittelbestand -285,4 448,2

Gemäß IAS 7 „Kapitalflussrechnungen" werden Zahlungsströme, die aus Transaktionen in Fremdwährung entstehen, in der funktionalen Währung des Unternehmens erfasst. Dazu wird der Fremdwährungsbetrag mit dem zum Zahlungszeitpunkt gültigen Umrechnungskurs zwischen der funktionalen Währung und der Fremdwährung in die funktionale Währung des jeweiligen Unternehmens umgerechnet.

Die Zahlungsströme eines Tochterunternehmens mit vom Mutterunternehmen abweichender funktionaler Währung werden um die nicht zahlungswirksamen Währungsdifferenzen, die sich aus der Umrechnung in die funktionale Währung Euro ergeben, bereinigt.

Die Auswirkungen von Währungsdifferenzen auf Finanzmittel, die in Fremdwährung gehalten werden, werden in der Kapitalflussrechnung gesondert erfasst, um den Bestand an Finanzmitteln zu Beginn und am Ende der Periode abzustimmen. Für das Geschäftsjahr 2009 ergibt sich ein Effekt aus Währungsdifferenzen bezogen auf den Finanzmittelbestand von 2,5 Mio. € (2008: 11,7 Mio. €).

Die Position „Kassenbestand und Bankguthaben" enthielt zum 31. Dezember 2009 Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung in Höhe von 4.745,6 Mio. € (2008: 10.364,7 Mio. €); siehe hierzu ausführlich Erläuterung 22.

Sonstige Erläuterungen

40. Ergebnis je Aktie

In Übereinstimmung mit IAS 33 wird das Ergebnis je Aktie ermittelt, indem der Konzern-Jahresüberschuss durch die gewichtete Durchschnittszahl der ausgegebenen Aktien dividiert wird.

Zur Ermittlung der durchschnittlichen Aktienanzahl wurden die für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Group Share Plan, GSP) zurückgekauften und wieder ausgegebenen Aktien in der Berechnung zeitanteilig berücksichtigt. Die im Zuge des Aktienrückkaufprogramms 2008 zurückgekauften Aktien wurden zum Zeitpunkt des Rückkaufs nicht mehr in die Berechnung der Aktienanzahl mit einbezogen. Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie werden der durchschnittlichen Aktienanzahl die potenziell verwässernden Stammaktien zugerechnet, die im Rahmen des GSP, des Aktientantiemeprogramms (ATP) bzw. des ISE Group Share Plan (siehe auch Erläuterung 45) erworben werden können. Hierbei werden zur Berechnung der Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien die Ausübungspreise um den beizulegenden Zeitwert der Dienstleistungen, die noch zu erbringen sind, korrigiert.

Im Gegensatz zum Vorjahr wurden die Aktien aus Tranche 2007 des ATP im Berichtsjahr nicht mehr als potenziell verwässernd eingestuft, da die Gesellschaft für die im Jahr 2010 fälligen Ansprüche aus dieser ATP-Tranche die Erfüllung in bar beschlossen hat. Die Ermittlung der Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien für das Jahr 2008 wurde entsprechend angepasst. Für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird – unabhängig von der tatsächlichen Bilanzierung nach IFRS 2 – angenommen, dass alle ATP-Tranchen, für die keine Erfüllung durch Barausgleich beschlossen wurde, durch Eigenkapitalinstrumente erfüllt werden.

Zum 31. Dezember 2009 gab es folgende ausstehende Bezugsrechte, die zu einer Verwässerung des Gewinns je Aktie hätten führen können:

Ermittlung der Anzahl potenziell verwässernder Stammaktien

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Tranche Ausübungspreis

Angepasster Ausübungspreis nach LAS 33

Durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Bezugsrechte 2009 Durchschnittskurs für die Periode1)

Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien zum 31.12.2009
20042) 26,88 26,88 15.364 51,06 14.552
20052) 40,20 40,20 34.278 51,06 14.581
20062) 64,78 64,78 51.340 51,06 0
20073) 0 14,02 20.516 51,06 14.883
20084) 0 13,48 536.849 51,06 78.880
20095) 0 36,53 444.235 51,06 126.414
Summe 249.310

1) Volumengewichteter Durchschnittskurs der Aktie Deutsche Börse auf Xetra in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009

2) Die Tranchen 2004 bis 2006 umfassen Optionsrechte im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms (GSP).

3) Hierbei handelt es sich um Rechte auf GSP-Aktien im Rahmen des ISE Group Share Plan.

4) Bei den potenziell verwässernden Stammaktien handelt es sich um Bezugsrechte auf GSP-Aktien im Rahmen des ISE Group Share Plan sowie des Aktientantiemeprogramms der ISE. Für die potenziell verwässernden Stammaktien ergibt sich ein angepasster Ausübungspreis von 15,72 € je Aktie. Die in der durchschnittlichen Anzahl der im Umlauf befindlichen Bezugsrechte enthaltenen Bezugsrechte auf ATP-Aktien (422.876 Stück) sind zum 31. Dezember 2009 nicht verwässernd.

5) Hierbei handelt es sich um Bezugsrechte auf Aktien im Rahmen des Aktientantiemeprogramms für Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte sowie um Bezugsrechte auf GSP-Aktien des ISE Group Share Plan.

Da der volumengewichtete durchschnittliche Aktienkurs über den angepassten Ausübungspreisen sowohl der Tranchen 2004 und 2005 als auch der Tranchen 2007 bis 2009 lag, gelten diese Bezugsrechte im Sinne von IAS 33 als verwässernd. Weder zum 31. Dezember 2009 noch zum 31. Dezember 2008 waren weitere Rechte zum Bezug von Aktien vorhanden, die den Gewinn je Aktie hätten verwässern können.

Ermittlung des verwässerten und unverwässerten Ergebnisses je Aktie

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20091) 20081)
Zahl der Aktien, die sich am Anfang der Periode im Umlauf befanden 185.790.599 191.888.548
Zahl der Aktien, die sich zum Ende der Periode im Umlauf befanden 185.922.690 185.790.599
Gewichteter Durchschnitt der Aktien im Umlauf 185.859.470 190.529.299
Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien 249.310 249.1722)
Gewichteter Durchschnitt der Aktien für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie 186.108.780 190.778.471
Konzern-Jahresüberschuss (Mio. €) 496,1 1.033,3
Ergebnis je Aktie (unverwässert)(€) 2,67 5,42
Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) 2,67 5,422)

1) Die ATP-Tranche 2007 wurde aufgrund der Umstellung auf Barausgleich nicht mehr in der Berechnung der potenziell verwässernden Stammaktien berücksichtigt.

2) Um die Vergleichbarkeit mit den Angaben für das Berichtsjahr zu erhöhen, wurde die Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien um die ATP-Aktien der Tranche 2007 bereinigt. Das verwässerte Ergebnis je Aktie erhöhte sich infolgedessen von 5,41 € auf 5,42 €.

41. Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung orientiert sich an der internen Organisations- und Berichtsstruktur, die nach Märkten und Dienstleistungen in die folgenden Segmente eingeteilt ist:

Interne Organisations- und Berichtsstruktur

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Segment Geschäftsfelder
Xetra • Kassamarkt mit dem elektronischen Handelssystem Xetra und dem Präsenzhandel
• Zentraler Kontrahent für Aktien
• Wertpapierzulassung
Eurex • Elektronische Terminmarkthandelsplattform Eurex
• Elektronische Optionshandelsplattform ISE
• OTC-Handelsplattformen Eurex Bonds und Eurex Repo
• Zentraler Kontrahent für Anleihen, Derivate und Wertpapierpensionsgeschäfte (Eurex Clearing)
Clearstream • Verwahrung, Verwaltung und Abwicklung von inländischen und ausländischen Wertpapieren
• Dienste zur globalen Wertpapierfinanzierung
• Dienstleistungen für Investmentfonds
Market Data & Analytics • Kursvermarktung und Vertrieb von Informationen
• Indexentwicklung und -vermarktung
Information Technology • Entwicklung und Betrieb technologischer Infrastrukturen
• Bereitstellung von IT-Lösungen
Corporate Services • Konzernstrategie
• Zentralfunktionen

Gemäß IFRS 8, den die Gruppe Deutsche Börse erstmalig im Berichtsjahr anwendet, sind die Informationen zu den Segmenten auf Basis der internen Berichterstattung (so genannter Management Approach) dargestellt. Entsprechend wurde auf den Ausweis des Segmentnettovermögens verzichtet.

Die Umsatzerlöse werden getrennt nach Erlösen mit fremden Dritten und mit anderen Segmenten („Innenumsätze") ausgewiesen. Leistungen zwischen den Segmenten werden auf Basis von bewerteten Mengen oder zu Festpreisen (z. B. die Datenlieferung von Eurex an Market Data & Analytics) verrechnet. Leistungen, die mit einem Marktpreis berechnet werden, werden nach der Drittvergleichsmethode oder der „cost plus"-Methode bewertet; hierunter fallen u. a. Leistungen des Segments Information Technology wie Anwendungsentwicklungsstunden oder Rechenzentrumsleistungen.

Segmentberichterstattung

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Xetra Eurex Clearstream
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
--- --- --- --- --- --- ---
Umsätze mit fremden Dritten 251,0 399,4 804,0 1.010,1 720,8 769,3
Innenumsätze 0 0 0,3 0 8,3 8,7
Summe Umsatzerlöse 251,0 399,4 804,3 1.010,1 729,1 778,0
Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft 0 0 0 0 97,4 236,6
Aktivierte Eigenleistungen 6,9 8,3 31,2 20,6 10,0 9,2
Sonstige betriebliche Erträge 15,3 14,7 73,4 78,3 4,8 0,5
Provisionsaufwendungen aus dem Bankgeschäft 0 0 0 0 -167,7 -177,8
Personalaufwand -21,4 -25,6 -67,2 -62,3 -81,8 -102,2
Abschreibung und Wertminderungsaufwand -7,7 -7,2 -494,4 -61,9 -19,8 -24,3
Sonstige betriebliche Aufwendungen -146,4 -165,3 -374,0 -385,1 -236,9 -230,4
Beteiligungsergebnis -3,5 -4,9 -11,1 -2,2 -0,4 0
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 94,2 219,4 -37,8 597,5 334,7 489,6
Finanzergebnis 0,1 0,3 17,3 24,5 0 0
Ergebnis vor Steuern (EBT) 94,3 219,7 -20,5 622,0 334,7 489,6
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 6,9 8,5 45,7 20,9 14,3 12,1
Mitarbeiter (am 31.12.) 165 177 395 355 1,009 964
EBIT-Marge (%)3) 37,5 54,9 -4,7 59,2 46,4 63,6

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Market Data & Analytics Information Technology Corporate Services
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
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Umsätze mit fremden Dritten 188,5 180,6 97,4 95,7 0 0
Innenumsätze 9,9 11,3 409,5 393,1 0 0
Summe Umsatzerlöse 198,4 191,9 506,9 488,8 0 0
Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft 0 0 0 0 0 0
Aktivierte Eigenleistungen 0,4 0,3 0 0 0 0
Sonstige betriebliche Erträge 1,6 2,5 17,0 17,2 306,1 230,7
Provisionsaufwendungen aus dem Bankgeschäft 0 0 0 0 0 0
Personalaufwand -20,5 -16,7 -144,2 -143,0 -70,8 -71,6
Abschreibung und Wertminderungsaufwand -1,6 -2,0 -39,0 -37,6 -16,5 -13,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen -82,6 -82,0 -220,6 -206,2 -192,1 -169,9
Beteiligungsergebnis 10,2 12,9 0 0 0 0
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 105,9 106,9 120,1 119,2 26,7 -24,3
Finanzergebnis 0,1 0,4 0 0 -97,2 -64,7
Ergebnis vor Steuern (EBT) 106,0 107,3 120,1 119,2 -70,5 -89,0
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 1,0 0,4 24,2 39,1 21,8 23,9
Mitarbeiter (am 31.12.) 272 160 1.266 1.258 493 481
EBIT-Marge (%)3) 56,2 59,2 23,74) 24,44) k.A. k.A.

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Summe aller Segmente Überleitung1) Konzern
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
--- --- --- --- --- --- ---
Umsätze mit fremden Dritten 2.061,7 2.455,1 0 0 2.061,7 2.455,1
Innenumsätze 428,0 413,1 -428,0 -413,1 0 0
Summe Umsatzerlöse 2.489,7 2.868,2 -428,0 -413,1 2.061,7 2.455,1
Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft 97,4 236,6 0 0,2 97,4 236,8
Aktivierte Eigenleistungen 48,5 38,4 -15,6 -10,4 32,9 28,0
Sonstige betriebliche Erträge 418,2 343,9 -287,6 -277,2 130,6 66,7
Provisionsaufwendungen aus dem Bankgeschäft -167,7 -177,8 0 0 -167,7 -177,8
Personalaufwand -405,9 -421,4 0 0 -405,9 -421,4
Abschreibung und Wertminderungsaufwand -579,0 -146,5 9,9 9,4 -569,1 -137,1
Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.252,6 -1.238,9 715,3 691,2 -537,3 -547,7
Beteiligungsergebnis -4,8 5,8 0 0 -4,8 5,8
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 643,8 1.508,3 -6,0 0,1 637,8 1.508,4
Finanzergebnis -79,7 -39,5 0 0 -79,7 -39,5
Ergebnis vor Steuern (EBT) 564,1 1.468,8 -6,0 0,1 558,1 1.468,9
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 113,9 104,9 -15,6 -10,4 98,32) 94,5
Mitarbeiter (am 31.12.) 3.600 3.395 0 0 3.600 3.395
EBIT-Marge (%)3) k.A. k.A. k.A. k.A. 30,9 61,4

1) In der Überleitung wird die Eliminierung von konzerninternen Umsätzen und Zwischengewinnen gezeigt.

2) Ohne Investitionen in immaterielle Vermögenswerte im Zusammenhang mit der Übernahme der STOXX Ltd. (74,0 Mio. €)

3) Inklusive Beteiligungsergebnis

4) Berechnet auf die Summe der externen und internen Umsatzerlöse

Weitere Leistungen werden den jeweiligen Nutzern über einen Zuteilungsschlüssel auf Basis der Vollkosten zugeordnet, z. B. bei der Gebäudekostenverrechnung (ohne Rückstellungen für Mietaufwendungen, die im Segment Corporate Services verbleiben) auf Basis genutzter Flächen.

Die Ermittlung der zugrunde liegenden Mengen entspricht der jeweiligen Nutzung; Preisänderungen folgen der Kostenentwicklung. Insgesamt sind keine wesentlichen Änderungen gemäß IFRS 8 zu berichten.

Aufgrund der untergeordneten Bedeutung für die Segmentberichterstattung werden die Positionen „Finanzerträge" und „Finanzaufwendungen" zum Finanzergebnis zusammengefasst.

In der Bruttosicht, d. h. inklusive Zwischengewinne und aus Gruppensicht nicht aktivierbare Kosten, die eliminiert werden, fiel im Segment Eurex außerplanmäßiger Wertminderungsaufwand für immaterielle Vermögenswerte (außer für Software) der ISE in Höhe von 415,6 Mio. € und 2,1 Mio. € für ISE-Software (2008: 5,0 Mio. € für ISE-Software) an. Des Weiteren fiel außerplanmäßiger Wertminderungsaufwand für das System Eurex Credit Clear in Höhe von 13,2 Mio. € im Segment Eurex an sowie in Höhe von 4,6 Mio. € für das System Converter im Segment Clearstream (2008: 2,1 Mio. € für Reference Data Factory und Self-Collateralisation).

Zahlungsunwirksame Wertberichtigungen auf Forderungen und Ausbuchungen von uneinbringlichen Forderungen stammen aus folgenden Segmenten:

Aufteilung der Wertberichtigung und Ausbuchung von Forderungen

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Xetra 0,6 2,0
Eurex 0,4 0,4
Clearstream 0 0
Market Data & Analytics 0 0,7
Information Technology 0 2,6
Corporate Services 0 0,2
Summe 1,0 5,9

Das Geschäftsmodell der Gruppe Deutsche Börse – insbesondere ihrer Segmente Xetra, Eurex, Clearstream und Market Data & Analytics – ist auf einen international agierenden Teilnehmerkreis ausgerichtet; die Preise werden nicht nach der Herkunft der Teilnehmer differenziert. Deshalb ist es aus Preis-, Margen- und Risikogesichtspunkten unwesentlich, ob Umsatzerlöse mit nationalen oder internationalen Teilnehmern erwirtschaftet werden.

Die Risiken und Erträge aus den Aktivitäten der Tochtergesellschaften innerhalb des wirtschaftlichen Umfelds der Europäischen Währungsunion (EWU) unterscheiden sich auf Basis der zu berücksichtigenden Faktoren zur Bestimmung von geografischen Segmenten nach IFRS 8 nicht wesentlich voneinander. Daher hat die Gruppe Deutsche Börse folgende geografische Segmente identifiziert: Eurozone, übriges Europa, Amerika und Asien-Pazifik.

Die Zuordnung der Umsatzerlöse zu den einzelnen Segmenten erfolgt nach Sitz des Kunden, während Investitionen nach Sitz des Unternehmens und die Mitarbeiter je nach Standort den Segmenten zugeordnet werden.

Sekundäre Segmente

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Umsatzerlöse Investitionen Anzahl Mitarbeiter
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009 2008
--- --- --- --- --- --- ---
Eurozone 1.406,4 1.642,5 101,7 99,8 2.760 2.770
Übriges Europa 715,7 851,3 5,3 0,1 436 316
Amerika 304,1 331,4 5,4 5,0 341 280
Asien-Pazifik 63,5 43,0 1,5 63 29
Summe aller Segmente 2.489,7 2.868,2 113,9 104,9 3.600 3.395
Überleitung -428,0 -413,1 -15,6 -10,4
Konzern 2.061,7 2.455,1 98,31) 94,5 3.600 3.395

1) Ohne Investitionen in immaterielle Vermögenswerte im Zusammenhang mit der Übernahme der STOXX Ltd. (74,0 Mio. €)

42. Finanzrisikomanagement

Im Konzernlagebericht (siehe Erläuterungen im Risikobericht des Konzernlageberichts) stellt die Gruppe Deutsche Börse die gemäß IFRS 7 erforderlichen qualitativen Angaben, wie die Art und Weise der Entstehung von Risiken aus Finanzinstrumenten sowie Ziele, Strategien und Verfahren zur Steuerung der Risiken, ausführlich dar.

Finanzwirtschaftliche Risiken treten in der Gruppe Deutsche Börse vor allem in Form von Kreditrisiken, Marktpreisrisiken und Liquiditätsrisiken auf und werden mittels des „Value at Risk" (VaR)-Konzepts quantifiziert (siehe detaillierte Angaben hierzu im Risikobericht). Der VaR wird ebenso wie andere Risiken – etwa das operationelle und das Geschäftsrisiko – mit dem aktuell prognostizierten EBIT-Wert verglichen, um die Verlusttragfähigkeit der Gruppe zu prüfen. Der finanzielle VaR wird hauptsächlich durch das Kreditrisiko bestimmt. Der Kredit-VaR wird auf täglicher Basis ermittelt. Für die Gruppe sind weder das Marktpreisrisiko noch das Liquiditätsrisiko wesentliche Risikoklassen; der finanzielle VaR wird jeweils zum Ende eines jeden Monats ermittelt. Wie im Vorjahr lag er im Laufe des Geschäftsjahres sowie zum 31. Dezember 2009 bei unter 100,0 Mio. €.

Die Gruppe evaluiert fortlaufend ihre Risikosituation. Aus heutiger Sicht ist für den Vorstand keine signifikante Änderung der Risikosituation und somit keine Gefährdung des Fortbestands der Gruppe erkennbar.

Kreditrisiken

Kreditrisiken entstehen in der Gruppe Deutsche Börse aus den folgenden Positionen:

Klassifizierung der Finanzinstrumente

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Buchwerte – maximale Risikoposition Sicherheiten
Segment Konzern-

anhang
Betrag zum 31.12.2009

Mio. €
Betrag zum 31.12.2008

Mio. €
Betrag zum 31.12.2009

Mio. €
Betrag zum 31.12.2008

Mio. €
--- --- --- --- --- --- ---
Besicherte Geldanlagen
Tagesgeld gegen Sicherungsübereignung von Wertpapieren Eurex1) 499,7 1.500,2 782,7 1.584,3
Verzinsliche Forderungen Clearstream 15 200,0 200,0 190,0 194,1
Reverse Repurchase Agreements Eurex1) 3.797,3 8.381,4 3.816,6 8.456,4
Clearstream 19 2.955,8 2.910,9 2.945,52) 2.937,0
Corporate Services1) 193,3 100,5 194,3 100,5
7.646,1 13.093,0 7.929,1 13.272,3
Unbesicherte Geldanlagen
Geldmarktgeschäfte – Zentralbanken Eurex1) 492,9 428,5 0 0
Clearstream 19 1.197,0 1.900,0 0 0
Geldmarktgeschäfte – andere Kontrahenten Eurex1) 40,3 76,5 0 0
Clearstream 19 401,7 976,7 0 0
Corporate Services1) 157,5 141,0 0 0
Guthaben auf Nostrokonten Clearstream 19 1.475,9 1.349,2 0 0
Gruppe1) 120,2 75,6 0 0
Zentralbankguthaben mit Verfügungsbeschränkung Clearstream 22 4,1 144,0 0 0
Festverzinsliche Wertpapiere – Geldmarktinstrumente Clearstream 19 272,0 147,2 0 0
Sonstige festverzinsliche Wertpapiere Clearstream 15, 19 711,5 739,8 0 0
Variabel verzinsliche Anleihen Clearstream 15, 19 1.004,8 148,4 0 0
Gruppe 15 4,0 0 0 0
Schatzanweisungen Eurex1) 15, 21 21,7 0 0 0
5.903,6 6.126,9 0 0
Kredite zur Abwicklung von Wertpapiertransaktionen
Technische Überziehungskredite Clearstream 19 405,7 722,3 k.A.3) k.A.3)
Automated Securities Fails Financing4) Clearstream 750,7 538,4 1.136,1 738,0
ASLplus-Wertpapierleihe4) Clearstream 17.595,5 6.179,1 18.452,6 6.908,7
Unwiderrufliche Kreditzusagen an Kunden ohne eigene TARGET2-Konten4) Clearstream 0 9,9 0 10,0
18.751,9 7.449,7 19.588,7 7.656,7
Summe 32.301,6 26.669,6 27.517,8 20.929,0
Sonstige Forderungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Gruppe 207,4 210,7 0 0
Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen Gruppe 8,6 5,7 0 0
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Gruppe 1,5 1,0 0 0
Zinsforderungen Clearstream 19 17,7 80,4 0 0
235,2 297,8 0 0
Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (zentraler Kontrahent) 36.240,15) 54.054,55) 53.439,86) 73.190,76)
Derivative Finanzinstrumente 17 18,8 11,6 0 0
Summe 68.795,7 81.033,5 80.957,8 94.119,7

1) In den Positionen „Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung" sowie „Kassenbestand und sonstige Bankguthaben" ausgewiesen

2) Summe des Marktwertes von erhaltenen Sicherheitsleistungen in Geld (30,9 Mio. €) und in Wertpapieren (2.914,6 Mio. €) aus Reverse Repurchase Agreements

3) Der Bestand an hinterlegten Sicherheiten ist nicht direkt einer Inanspruchnahme zugeordnet, sondern wird im Rahmen der gesamten Geschäftsbeziehung und der eingeräumten Limits bestimmt.

4) Nicht in der Bilanz abgebildete Positionen

5) Nettowert aller Margin-Anforderungen von Geschäften, die am 31. Dezember 2009 abgeschlossen waren. Diese Zahl stellt die risikoorientierte Betrachtung der Eurex Clearing AG dar, während der Buchwert der Bilanzposition „Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG" den Bruttobetrag der offenen Trades gemäß IAS 32 zeigt.

6) Beizulegender Zeitwert von als Sicherheitsleistung verwahrten Barmitteln und Wertpapieren, der den Nettowert aller Margin-Anforderungen abdeckt

Geldanlagen

Die Gruppe Deutsche Börse ist Kreditrisiken im Zusammenhang mit der Anlage liquider Finanzmittel ausgesetzt. Die Gruppe beugt solchen Risiken durch eine – soweit möglich – besicherte Anlage kurzfristiger Gelder vor, z. B. in Form von Reverse Repurchase Agreements.

Gemäß den Treasury-Richtlinien gelten als Sicherheiten ausschließlich Anleihen mit einem Mindestrating von AA–, die von Regierungen, supranationalen Institutionen oder Banken begeben werden. Nach einer Verschärfung der Zulassungskriterien im Zuge der Finanzkrise sind nunmehr ausschließlich Staatspapiere oder staatlich garantierte Papiere zugelassen.

Der Marktwert der im Rahmen von Reverse Repurchase Agreements erhaltenen Wertpapiere (Teil-konzern Clearstream, Eurex Clearing AG und Deutsche Börse AG) belief sich auf 7.708,2 Mio. € (2008: 13.078,2 Mio. €). Der Clearstream-Teilkonzern ist berechtigt, die erhaltenen Wertpapiere an Zentralbanken weiterzuverpfänden.

Der Marktwert der im Rahmen von Reverse Repurchase Agreements erhaltenen und an Zentralbanken weiterverpfändeten Wertpapiere belief sich zum 31. Dezember 2009 auf 2.914,6 Mio. € (2008: 2.937,0 Mio. €). Die Vertragsbedingungen basieren auf anerkannten bilateralen Rahmenverträgen.

Unbesicherte Geldanlagen sind nur bei Kontrahenten mit einwandfreier Bonität im Rahmen eingeräumter Kontrahentenlimits bzw. in Form von Anlagen in Geldmarktfonds sowie in US-Staatsanleihen oder Kommunalobligationen mit Laufzeiten von weniger als zwei Jahren zulässig. Der Clearstream-Teilkonzern bewertet die Bonität der Kontrahenten mit Hilfe eines internen Rating-Systems. Die übrigen Gruppengesellschaften verwenden extern verfügbare Ratings. Gruppengesellschaften, die keinen Bankstatus haben, können im Rahmen von vorab definierten Kontrahentenlimits Gelder auch bei Kontrahenten anlegen, die nicht extern bewertet werden, dafür aber einem Einlagensicherungssystem angeschlossen sind. Die entsprechenden Kontrahentenlimits liegen dabei stets deutlich unterhalb der Haftungsgrenzen der jeweiligen Sicherungssysteme.

Ein Teil der von Clearstream zur Veräußerung verfügbar gehaltenen festverzinslichen Anlageinstrumente und Anleihen mit variablem Zinssatz ist an Zentralbanken verpfändet und dient als Sicherheit für die erhaltenen Settlement-Kreditlinien. Der Marktwert der verpfändeten Wertpapiere belief sich zum 31. Dezember 2009 auf 1.748,7 Mio. € (2008: 754,1 Mio. €).

Kredite zur Abwicklung von Wertpapiertransaktionen

Clearstream räumt den Kunden technische Überziehungskredite ein, um die Effizienz des Settlement zu maximieren. Diese Settlement-Kreditlinien unterliegen gruppeninternen Bonitätsprüfungen. Die Kreditlinien können nach Ermessen der Gesellschaften des Clearstream-Teilkonzerns jederzeit widerrufen werden und sind zum weit überwiegenden Teil besichert. Sie beliefen sich zum 31. Dezember 2009 auf 93,7 Mrd. € (2008: 83,6 Mrd. €). Hierin enthalten sind 2,8 Mrd. € (2008: 3,0 Mrd. €), die unbesichert sind; bei diesem Teil handelt es sich hauptsächlich um Linien mit Zentralbanken und anderen staatlich garantierten Stellen. Die effektiven Außenstände am Ende jedes Börsentages stellen in der Regel einen kleinen Teil der Kreditlinien dar und beliefen sich zum 31. Dezember 2009 auf 405,7 Mio. € (2008: 722,3 Mio. €); siehe Erläuterung 19.

Ferner verbürgt Clearstream die Risiken, die durch das von Clearstream den Kunden angebotene „Automated Securities Fails Financing"-Programm entstehen. Dies gilt jedoch nur für besicherte Risiken. Sind keine Sicherheiten vorhanden, wird das Risiko von Dritten abgesichert. Zum 31. Dezember 2009 beliefen sich die im Rahmen dieses Programms erbrachten Garantien auf 750,7 Mio. € (2008: 538,4 Mio. €).

Zum 31. Dezember 2009 belief sich das Volumen der von verschiedenen Kontrahenten im Rahmen des Wertpapierleihesystems ASLplus an die Clearstream Banking S.A. ausgeliehenen Wertpapiere auf 17.595,5 Mio. € (2008: 6.179,1 Mio. €). Diese Wertpapiere sind vollständig an andere Kontrahenten weitergegeben. Die Sicherheitsleistungen, die die Clearstream Banking S.A. im Zusammenhang mit diesen Ausleihungen erhalten hat, betrugen 18.452,6 Mio. € (2008: 6.908,7 Mio. €).

Im Jahr 2009 beendete die Clearstream Banking AG ihr Angebot, Kunden ohne eigenes TARGET2-Konto im Rahmen des nationalen Wertpapierabwicklungsprozesses Kredite gegen Sicherheiten zu gewähren. Die Kredite hatten sich zum 31. Dezember 2008 auf 53,0 Mio. € belaufen. Davon waren 9,9 Mio. € unwiderruflich. Der Marktwert der im Zusammenhang mit diesen Kreditzusagen erhaltenen Sicherheiten hatte 10,0 Mio. € betragen. Weder 2008 noch 2009 ist es bei einer der beschriebenen Geschäftsarten zu Verlusten aus Kreditgeschäften gekommen.

Sonstige Forderungen

Handels-, Abwicklungs- und Depotentgelte werden in der Regel per Lastschrift zeitnah eingezogen. Entgelte für andere Dienstleistungen wie die Bereitstellung von Daten und Informationen werden überwiegend per Überweisung beglichen. Infolge des Ausfalls von Kunden sind Forderungen, die Handelsentgelte sowie Bereitstellungsentgelte für Daten und IT-Dienstleistungen in Höhe von 1,5 Mio. € (2008: 7,6 Mio. €) betreffen, voraussichtlich uneinbringlich.

Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (zentraler Kontrahent)

Zur Absicherung des Risikos der Eurex Clearing AG für den Fall eines Ausfalls eines Clearingmitglieds verpflichten sich die Clearingmitglieder gemäß den Clearingbedingungen zu täglichen bzw. untertägigen Sicherheitsleistungen in Geld oder Wertpapieren (Margins) in der von der Eurex Clearing AG festgelegten Höhe. Darüber hinausgehende Sicherheitsmechanismen der Eurex Clearing AG sind detailliert im Risikobericht erläutert.

Die Summe der eingeforderten Margins aus den getätigten Geschäften betrug (nach Sicherheitsabschlag) zum Bilanzstichtag 36.240,1 Mio. € (2008: 54.054,5 Mio. €). Tatsächlich wurden Sicherheiten in einer Gesamthöhe von 47.987,7 Mio. € (2008: 64.794,4 Mio. €) hinterlegt.

Zusammensetzung der Sicherheiten der Eurex Clearing AG

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Sicherheitenwert zum

31.12.2009

Mio. €
Sicherheitenwert zum

31.12.2008

Mio. €
Marktwert zum

31.12.2009

Mio. €
Marktwert zum

31.12.2008

Mio. €
Sicherheiten in Geld (Bardepots) 4.737,0 10.216,2 4.737,0 10.216,2
Sicherheiten in Wertpapieren und Wertrechten 43.250,7 54.578,2 48.702,8 62.974,5
Summe 47.987,7 64.794,4 53.439,8 73.190,7

Zusätzlich bestanden zum Jahresende Drittbankgarantien für Clearingmitglieder der Eurex Clearing AG über 122,5 Mio. € und 15,3 Mio. CHF (2008: 182,4 Mio. € und 15,3 Mio. CHF).

Im Gegensatz zur risikoorientierten Nettobetrachtung der Transaktionen über den zentralen Kontrahenten werden in der Bilanz die Bruttobeträge ausgewiesen, da die Regelungen von IAS 32 zur Saldierung nicht erfüllt werden. Zur detaillierten Zusammensetzung dieser Bilanzposition siehe „Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (zentraler Kontrahent)" in Erläuterung 3. Für eine Analyse des Buchwertes in Höhe von 143.178,4 Mio. € (2008: 121.684,3 Mio. €) zum 31. Dezember 2009 siehe Erläuterung 18.

Kreditrisikokonzentrationen

Bedingt durch das Geschäftsmodell der Gruppe Deutsche Börse und die sich daraus ergebenden Geschäftsbeziehungen zu einem großen Teil des Finanzsektors werden Risikokonzentrationen auf einzelne Kontrahenten in der Regel vermieden. Die mögliche Konzentration von Kreditrisiken wird durch Kreditlimits für Kontrahenten überwacht. Die gesetzlichen Anforderungen, etwa die der Großkredit- und Millionenkreditverordnung (GroMiKV) in Deutschland, werden eingehalten. Zu den regulatorischen Kapitalanforderungen siehe Erläuterung 23.

Zur Aufdeckung von Konzentrationsrisiken führt die Gruppe Deutsche Börse VaR-Berechnungen durch. Im Jahr 2009 wurden keine nennenswerten Kreditkonzentrationen festgestellt.

Der VaR aus Kreditrisiken wird auf täglicher Basis ermittelt. Er betrug im Laufe des Berichtsjahres sowie zum Bilanzstichtag wie im Vorjahr stets weniger als 100,0 Mio. €.

Marktpreisrisiken

Im Zuge der Jahresplanung werden die Treasury-Richtlinien der Gruppe Deutsche Börse in der Form umgesetzt, dass alle Risiken aus Fremdwährungen im Nettoertrag durch Devisentermingeschäfte abge-

sichert werden müssen, sofern das unbesicherte Risiko 10 Prozent des Konzern-EBIT übersteigt. Fremdwährungsrisiken, die weniger als 10 Prozent des EBIT betragen, können ebenfalls abgesichert werden.

Im Jahresverlauf wird das tatsächliche Fremdwährungsrisiko anhand der jeweils aktuellen EBIT-Prognose überwacht. Für den Fall eines Überschreitens der 10-Prozent-Schwelle wird der überstei- gende Betrag abgesichert.

Darüber hinaus sehen die Richtlinien vor, dass unterjährig auftretende offene Nettopositionen in Fremdwährungen geschlossen werden, sofern sie 15,0 Mio. € übersteigen. Wie im Vorjahr wurden diese Richtlinien eingehalten; es gab zum 31. Dezember 2009 keine bedeutenden Nettobestände in Fremdwährungen.

Fremdwährungsrisiken resultieren für die Gruppe überwiegend aus betrieblichen Erlösen und Aufwendungen in US-Dollar sowie aus auf US-Dollar lautenden Bilanzpositionen der ISE. Hinzu kommt jener Teil der Umsatzerlöse und Zinserträge abzüglich Aufwendungen von Clearstream, welche direkt oder indirekt in US-Dollar erwirtschaftet werden. Zum 31. Dezember 2009 betrug der Anteil der ISE-Umsatzerlöse am Segment Eurex 25 Prozent. Zudem generiert das Segment Clearstream Umsatzerlöse und Zinserträge (9 Prozent; 2008: 12 Prozent), die mittelbar oder unmittelbar in US-Dollar erzielt werden.

Eurex vereinnahmt Zinsen auf in US-Dollar geleistete Intraday Margin Calls. Diese werden teilweise durch betriebliche Aufwendungen in US-Dollar kompensiert.

Unternehmenstransaktionen, bei denen aus der Zahlung des Kaufpreises Fremdwährungsrisiken resultieren, werden grundsätzlich abgesichert.

Ihre Beteiligung an der ISE sichert die Gruppe mittels festverzinslicher, auf US-Dollar lautender Schuldtitel teilweise gegen Fremdwährungsrisiken ab. Diese Beteiligung (besichertes Grundgeschäft) stellt eine Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb dar. Zu ihrer Absicherung wurden auf US-Dollar lautende Wertpapiere im Nennwert von 460,0 Mio. US$ ausgegeben, die als Sicherungsinstrumente designiert sind.

Zinsrisiken im operativen Geschäft entstehen zum Großteil im Segment Clearstream. Da eine Prognose künftiger Barguthaben nicht präzise möglich ist, können zur Absicherung gegen Zinsrisiken für einen Teil der erwarteten Barguthaben Derivate eingesetzt werden (siehe Erläuterung 17). Zinsswaps werden in erster Linie bei attraktiven Terminzinssätzen eingesetzt. Die Transaktionen, die 2008 abgeschlossen wurden, um das Zinsänderungsrisiko aus der Wiederanlage von Kundenbarguthaben während des Jahres 2008 und im Jahr 2009 abzusichern, galten bis zum 30. September 2009 gemäß IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" als Absicherungen von Zahlungsströmen (Cashflow-Hedges). Zum 1. Oktober 2009 wurde diese Zuordnung aufgehoben. Die im Jahr 2007 abgeschlossenen Transaktionen zur Absicherung des Zinsrisikos aus der Wiederanlage solcher Barguthaben im Jahr 2008 erfüllten die entsprechenden Kriterien bis Oktober 2008, als die Wirksamkeit nicht länger innerhalb der von IAS 39 geforderten Bandbreite von 80 bis 125 Prozent lag. Aus diesem Grund erfolgte kein Hedge Accounting mehr, statt dessen wurden die entsprechenden Zinsswaps als Handelsderivate umklassifiziert.

Im Verlauf des Jahres 2008 hat Clearstream ihr Zinsrisiko aus der Wiederanlage künftiger Barguthaben durch den Erwerb festverzinslicher Wertpapiere im Nennwert von 300,0 Mio. € weiter reduziert. Die Fälligkeitstermine liegen zwischen dem 16. und 29. Oktober 2009. Diese Wertpapiere sind jedoch nicht Teil einer Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39. Sie wurden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte erfasst.

Zinsrisiken entstehen darüber hinaus aus der Fremdfinanzierung von Unternehmenstransaktionen. Die Akquisition der ISE wurde durch vorrangiges Fremdkapital und Hybridinstrumente finanziert. Das vorrangige Fremdkapital resultiert aus der Emission von auf Euro und US-Dollar lautenden, über die Laufzeit festverzinslichen Schuldtiteln mit Fälligkeiten zwischen fünf und zwölf Jahren. Die ausgegebenen Hybridinstrumente weisen für die ersten fünf Jahre eine feste Verzinsung auf. Sofern keine Kündigung erfolgt, wird der Kupon neu festgesetzt.

Aktienkursrisiken ergeben sich in begrenztem Umfang aus Contractual Trust Arrangements (CTAs). Zudem bestehen Aktienkursrisiken aufgrund von strategischen Beteiligungen an anderen Börsenbetreibern.

Für Marktpreisrisiken, die im Zusammenhang mit der Anlage oder Aufnahme von Geldern durch Zins- und Währungsschwankungen sowie durch die Absicherung von Unternehmenstransaktionen entstehen können, wird zum Ende jedes Monats ein VaR ermittelt. Er betrug im Laufe des Geschäftsjahres sowie zum 31. Dezember 2009 stets weniger als 3,0 Mio. €.

Für strategische Beteiligungen, die nicht in den VaR für Marktpreisrisiken einbezogen sind, wurden im Geschäftsjahr 2009 Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 3,3 Mio. € (2008: 10,0 Mio. €) erfolgswirksam erfasst.

Liquiditätsrisiken

Liquiditätsrisiken bestehen aufgrund möglicher Schwierigkeiten, fällige Schuldtitel wie Commercial Paper und bilaterale und syndizierte Kredite zu erneuern. Zudem stellen möglicherweise erforderliche Finanzierungen unerwarteter Ereignisse ein Liquiditätsrisiko dar. Die Gruppe betreibt überwiegend kurzfristige Geldanlage, um bei Bedarf Liquidität zu gewährleisten.

Liquiditätsrisiken entstehen aus möglichen Zahlungsschwierigkeiten im Hinblick auf aktuelle und künftige Cashflows sowie aus erforderlichen Sicherheiten für die Abwicklungsaktivitäten von Clearstream-Kunden. Sie werden gesteuert durch die Fristenkongruenz von Geldanlagen und Verbindlichkeiten, die Beschränkung von Anlagen in potenziell illiquide oder hoch volatile Anlageinstrumente, die Berechtigung des Clearstream-Teilkonzerns zur Verpfändung erhaltener Wertpapiere an Zentralbanken sowie durch die Sicherung ausreichender Finanzierungsmöglichkeiten zum Ausgleich einer unerwarteten Nachfrage nach Liquidität. Die Gruppe betreibt überwiegend kurzfristige Geldanlage.

Bei der Eurex Clearing AG sind Kundenbarguthaben und Anlagen überwiegend fristenkongruent, während der Clearstream-Teilkonzern Kundengelder für maximal sechs Monate anlegen darf (siehe Erläuterung 34 für einen Überblick über die Fälligkeitenstruktur). Die Eurex Clearing AG kann in begrenztem Umfang Beträge mit Laufzeiten von bis zu einem Monat investieren.

Vertraglich vereinbarte Kreditlinien

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Gesellschaft Kreditlinienzweck Währung Betrag zum

31.12.2009

Mio.
Betrag zum

31.12.2008

Mio.
Deutsche Börse AG operativ1) – interday 605,0 405,0
Eurex Clearing AG Geschäftsabwicklung – interday 370,0 370,0
Geschäftsabwicklung – intraday 700,0 700,0
Geschäftsabwicklung – interday CHF 200,0 200,0
Clearstream Banking S.A. operativ1) – interday US$ 1.000,0 1.000,0
Geschäftsabwicklung in Deutschland (jederzeit widerruflich) – interday 0 3.500,0
Clearstream Banking AG nationale Geschäftsabwicklung in Deutschland (unwiderruflich) – interday 0 9,9

1) Von der operativen Kreditlinie der Deutsche Börse AG sind 400,0 Mio. € eine Unterlinie aus der operativen Kreditlinie der Clearstream Banking S.A. über 1,0 Mrd. US$.

Zur Besicherung der täglichen Wertpapierlieferungen zwischen Euroclear und Clearstream verfügt die Clearstream Banking S.A. über eine von einem internationalen Konsortium gestellte Bankgarantie („Letter of Credit") zu Gunsten der Euroclear Bank S.A./N.V. Zum 31. Dezember 2009 betrug diese Garantie 3,0 Mrd. US$ (2008: 5,6 Mrd. US$). Die Euroclear Bank S.A./N.V. stellt ebenfalls eine entsprechende Garantie zu Gunsten von der Clearstream Banking S.A.

Des Weiteren besteht zur Maximierung der Abwicklungseffizienz ein technischer Überziehungskredit der Eurex Clearing AG bei der Euroclear Bank S.A./N.V. in Höhe von 2,1 Mrd. US$.

Zur Geschäftsabwicklung der Eurex Clearing AG in ihrer Funktion als zentrale Gegenpartei hat die Gesellschaft neben bereits bestehenden Kreditlinien im Januar 2010 eine weitere Kreditlinie von 300,0 Mio. € etabliert.

Das von der Deutsche Börse AG aufgelegte Commercial Paper-Programm bietet flexible und kurzfristige Finanzierungsmöglichkeiten von bis zu 2,5 Mrd. € in verschiedenen Währungen. Zum Jahresende waren Commercial Paper im Wert von 100,0 Mio. € (2008: 202,0 Mio. €) im Umlauf.

Die Clearstream Banking S.A. hat ebenfalls ein Commercial Paper-Programm im Umfang von 1,0 Mrd. € aufgelegt, das zur Beschaffung zusätzlicher kurzfristiger Liquidität dient. Zum 31. Dezember 2009 waren Commercial Paper im Nennwert von 180,0 Mio. € emittiert (2008: 35,0 Mio. €).

Zum 31. Dezember 2009 stufte Standard & Poor's das langfristige Kredit-Rating der Deutsche Börse AG wie im Vorjahr mit AA ein. Das Commercial Paper-Programm der Deutsche Börse AG wurde unverändert mit dem bestmöglichen kurzfristigen Rating von A-1+ versehen.

Die langfristigen Kredit-Ratings von Fitch und Standard & Poor's für die Clearstream Banking S.A. wurde jeweils ebenfalls unverändert zum Vorjahr mit AA eingestuft. Wie im Vorjahr wurde das Commercial Paper-Programm der Clearstream Banking S.A. von Fitch mit F1+ und von Standard & Poor's mit A-1+ eingestuft.

Im Laufe des Geschäftsjahres betrug der VaR aus Liquiditätsrisiken wie im Vorjahr zum Ende jedes Monats sowie zum 31. Dezember 2009 stets weniger als 2,0 Mio. €.

43. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Konzernaufwendungen für langfristig abgeschlossene Verträge belaufen sich in den kommenden Geschäftsjahren für Wartungsverträge sowie für sonstige Verträge auf 127,2 Mio. € (2008: 175,9 Mio. €).

Aufteilung der sonstigen finanziellen Verpflichtungen

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Bis 1 Jahr 80,9 112,2
1 bis 5 Jahre 37,4 53,6
Länger als 5 Jahre 8,9 10,1
Summe 127,2 175,9

Aus Versicherungsverträgen bestehen für das Geschäftsjahr 2010 Verpflichtungen in Höhe von 5,0 Mio. € (2009: 5,6 Mio. €).

Mit der SIX Group AG hat die Deutsche Börse AG eine Investitionsschutzvereinbarung getroffen. Diese verpflichtet die Deutsche Börse AG, im Falle einer Reduzierung des indirekten Anteils der SIX Group AG am Gewinn der Eurex-Gesellschaften einen Ausgleich für die Reduzierung des indirekten Anteils an der International Securities Exchange Holdings, Inc. an die SIX Group AG zu leisten.

Im Zusammenhang mit dem Kooperationsvertrag zwischen der SIX Swiss Exchange AG und der Deutsche Börse AG bezüglich der Beteiligung beider Parteien an der Scoach Holding S.A. hat die Deutsche Börse AG bei Beendigung der Kooperation nach Ablauf bzw. Kündigung des Vertrags das Recht und die Verpflichtung, die Holding als alleinige Aktionärin zu behalten. Aus dieser Verpflichtung ergibt sich eine Eventualverpflichtung der Deutsche Börse AG gegenüber der SIX Swiss Exchange AG, die von dieser an der Holding gehaltenen Aktien zu übernehmen, ohne dass eine Fair Value-Ermittlung durchgeführt wird. Darüber hinaus muss die Deutsche Börse AG eine Ausgleichszahlung leisten, sofern die Nettofinanzverbindlichkeiten und die nicht betriebsnotwendigen Aktiva der dem SIX-Konzern zugerechneten Scoach Schweiz AG und der der Gruppe Deutsche Börse zugerechneten Scoach Europa AG nicht gleich hoch sind.

44. Leasingverhältnisse

Finanzierungsleasing-Verhältnisse

Finanzierungsleasing-Verhältnisse betreffen IT-Hardwarekomponenten, die die Gruppe Deutsche Börse operativ einsetzt und nicht untervermietet.

Mindest-Leasingzahlungen aus Finanzierungsleasing-Verhältnissen

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Bis 1 Jahr 0,6 0,2
1 bis 5 Jahre 0 0,6
Summe 0,6 0,8
Abzinsung -0,1 -0,1
Barwert der Mindest-Leasingzahlungen 0,5 0,7

Bedingte Zahlungen sind im Rahmen der abgeschlossenen Leasinggeschäfte nicht vorgesehen. Die entsprechenden Vereinbarungen enthalten keinerlei Zahlungsanpassungsklauseln.

Operating-Leasingverhältnisse (als Leasingnehmer)

Neben den Finanzierungsleasing-Verträgen sind Mietverträge abgeschlossen worden, die von ihrem wirtschaftlichen Inhalt her als Operating-Leasingverhältnisse zu qualifizieren sind, sodass der Leasinggegenstand dem Leasinggeber zuzurechnen ist. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Gebäude sowie IT-Hard- und -Software.

Mindest-Leasingzahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Bis 1 Jahr 72,1 73,3
1 bis 5 Jahre 190,7 146,6
Länger als 5 Jahre 207,9 118,6
Summe 470,7 338,5

Im Berichtsjahr wurden Mindest-Leasingzahlungen in Höhe von 79,3 Mio. € (2008: 72,2 Mio. €) als Aufwand erfasst.

Die Operating-Leasingverträge für Gebäude, die zum Teil untervermietet werden, laufen nach einem bis 15 Jahren aus. Die Verträge enden in der Regel automatisch nach Ablauf der Vertragslaufzeit. Für einige Verträge bestehen Mietverlängerungsoptionen.

Erwartete Erträge aus Untermietverträgen

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Bis 1 Jahr 2,9 4,9
1 bis 5 Jahre 0,9 2,8
Summe 3,8 7,7

45. Aktienoptionsprogramm, Aktientantiemeprogramm und Mitarbeiterbeteiligungsprogramm

Aktienoptionsprogramm

Zum Börsengang am 5. Februar 2001 hatte die Deutsche Börse AG ein virtuelles Aktienoptionsprogramm für Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte der Deutsche Börse AG und deren Tochterunternehmen aufgelegt. Dieses Programm wurde mit Wirkung zum 28. Mai 2003 auf die Mitglieder des Aufsichtsrats ausgedehnt, jedoch für Letztere im Rahmen der Satzungsänderung vom 25. Mai 2005 wieder eingestellt. Für Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte wurde das virtuelle Aktienoptionsprogramm 2006 letztmalig aufgelegt und 2007 durch ein neues Aktientantiemeprogramm ersetzt.

Für die Ermittlung des Optionswertes gemäß IFRS 2 wurde ein angepasstes Exchange Options-Modell (Spread Option-Modell) angewandt.

Für alle im Rahmen des virtuellen Aktienoptionsprogramms gewährten Optionen wird das gleiche Bewertungsmodell angewandt. Der ermittelte Wert spiegelt den Wert für die erhaltenen Dienstleistungen am besten wider. Die fiktiven Optionen haben eine Laufzeit von maximal fünf Jahren und eine Sperrfrist von drei Jahren. Die Ausübung der Optionen ist in jedem Quartal der nachfolgenden zwei Jahre in jeweils 14-tägigen Ausübungsfenstern möglich. Falls Optionen am letztmöglichen Ausübungstag nicht ausgeübt wurden, wird der Inhaber so gestellt, als hätte er ausgeübt. Die Höhe der Barauszahlung ist abhängig von der relativen (dividendenbereinigten) Entwicklung der Aktie der Deutsche Börse AG gegenüber dem STOXX® Europe 600 Technology Index als Referenzindex (1,00 € pro 1 Prozent Outperformance).

Bewertungsparameter der Aktienoptionen

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zum 31.12.2009 zum 31.12.2008
60-Tage-Durchschnitt der Aktie der Deutsche Börse AG 56,71 56,15
60-Tage-Durchschnitt des STOXX® Europe 600 Technology Punkte 239,42 206,24
Volatilität der Aktie der Deutsche Börse AG1) % 17,81/47,27 52,6–66,2
Volatilität des STOXX® Europe 600 Technology2) % 11,49/28,89 33,5–48,4
Korrelation3) % 46,37/59,54 60,1–64,9

1) Für die einzelnen Tranchen betrug die zugrunde gelegte Volatilität 17,81 Prozent (2008: 66,2 Prozent) für Tranche 2005 und 47,27 Prozent (2008: 52,6 Prozent) für Tranche 2006.

2) Die Volatilität des Index betrug 11,49 Prozent (2008: 42,0 Prozent) für Tranche 2005 und 28,89 Prozent (2008: 33,5 Prozent) für Tranche 2006.

3) Die Korrelation betrug 46,37 Prozent (2008: 64,9 Prozent) für Tranche 2005 und 59,54 Prozent (2008: 61,3 Prozent) für Tranche 2006.

Das Bewertungsmodell berücksichtigt keine Ausübungshürden und geht von der maximalen Haltedauer aus. Die verwendeten Volatilitäten entsprechen den laufzeitkongruenten Marktvolatilitäten vergleichbarer Optionen.

Bewertung der Aktienoptionen

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Anzahl zum

31.12.2009

Stück
Anfangswert

Aktie1)

Anfangswert

Index

Punkte
Innerer Wert/

Option

Optionswert/

Option

Auszahlungs-

verpflichtung

Mio. €
Rückstellung zum

31.12.2009

Mio. €
Tranche 2005 6.715 20,96 302,64 191,45 191,45 1,3 1,3
Tranche 2006 45.879 41,55 365,27 70,94 70,94 3,2 3,2
Summe 52.5941) 4,5 4,5

1) Zum 31. Dezember 2009 waren alle Tranchen ausübungsfähig.

Zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2009 wurden kurzfristige Rückstellungen in Höhe von 4,5 Mio. € (2008: 33,6 Mio. €) ausgewiesen, von denen keine auf Mitglieder des Vorstands (2008: 6,3 Mio. €) und keine auf Mitglieder des Aufsichtsrats (2008: 0,4 Mio. €) entfielen. Aufgrund der rückläufigen Entwicklung der Outperformance entstand im Berichtsjahr ein Ertrag in Höhe von 2,6 Mio. € (2008: 6,0 Mio. €). Davon entfielen auf Mitglieder des Vorstands 0,3 Mio. € (2008: 1,1 Mio. €) sowie kein Ertrag auf Mitglieder des Aufsichtsrats (2008: 0,4 Mio. €). Zu den Aktienoptionen, die Vorstandsmitgliedern zugeteilt wurden, siehe auch den Vergütungsbericht.

Entwicklung der Anzahl der zugeteilten Aktienoptionen

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Stand zum

31.12.2008
Zugeteilte

Optionen
Ausgeübte

Optionen
Verwirkte

Optionen
Stand zum

31.12.2009
An Aufsichtsratsmitglieder 1.820 0 1.820 0 0
An Vorstandsmitglieder 82.849 0 82.849 0 0
An leitende Angestellte 323.999 0 269.089 2.316 52.594
Summe zugeteilte Aktienoptionen 408.668 0 353.758 2.316 52.594

Der durchschnittliche Ausübungspreis betrug im Berichtsjahr 75,47 € (2008: 428,40 €) für die 353.758 (2008: 345.999) ausgezahlten Aktienoptionen.

Aktientantiemeprogramm (ATP)

Als Komponente mit längerfristiger Anreizwirkung hatte die Gesellschaft im Jahr 2007 für die Mitglieder des Vorstands und für leitende Angestellte ein Aktientantiemeprogramm eingeführt und damit das virtuelle Aktienoptionsprogramm der vergangenen Jahre abgelöst. Im Berichtsjahr legte die Gesellschaft eine weitere Tranche des ATP-Programms auf.

Ferner wurde gemäß dem Beschluss des Compensation Committee der ISE auch für die US-amerikanische Tochtergesellschaft International Securities Exchange Holdings, Inc. das ATP-Programm im Jahr 2007 eingeführt.

Um am ATP-Programm teilzunehmen, muss ein Berechtigter einen Bonus erdient haben. Die Anzahl der Aktienbezugsrechte ergibt sich aus dem individuell und leistungsabhängig festgelegten ATP-Bonusbetrag für das Geschäftsjahr und dessen Division durch den durchschnittlichen Börsenpreis der Gesellschaft (Schlussauktionspreis der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse) im vierten Quartal des jeweiligen Geschäftsjahres. Weder der umgerechnete ATP-Bonus noch die Aktienbezugsrechte werden zum Zeitpunkt der Festlegung des Bonus geleistet. Vielmehr erfolgen die Leistungen üblicherweise zwei Jahre nach ihrer Gewährung (so genannte Wartezeit). Innerhalb dieser Frist können die Berechtigten keine Aktionärsrechte (insbesondere das Recht auf eine Dividende und auf die Teilnahme an der Hauptversammlung) geltend machen. Die aus dem ATP resultierenden Ansprüche der Berechtigten werden am ersten Börsenhandelstag, der auf den letzten Tag der Wartezeit folgt, ermittelt. Dazu wird der an diesem Tag aktuelle Börsenkurs (Schlussauktionspreis der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse) mit der Anzahl der Aktienbezugsrechte multipliziert. Die Gesellschaft hat ein Wahlrecht, ob sie den Anspruch eines Berechtigten in Aktien oder in bar erfüllt; für die im Jahr 2010 fälligen Ansprüche aus der Tranche 2007 hat die Gesellschaft im Berichtsjahr die Erfüllung in bar beschlossen.

Für die Ermittlung des Fair Value der Aktienbezugsrechte gemäß IFRS 2 verwendet die Gesellschaft ein angepasstes Black-Scholes-Modell (Merton-Modell).

Bewertungsparameter der ATP-Aktienbezugsrechte

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Tranche 2009 Tranche 2008 Tranche 2007 Tranche 2007

ISE
Risikoloser Zins % 1,33 0,77 0,77 0,77
Volatilität der Aktie der Deutsche Börse AG % 57,86 47,27 17,81 17,81
Dividendenrendite % 5,27 4,78 4,34 4,34
Ausübungspreis 0 0 0 0

Das Bewertungsmodell berücksichtigt keine Ausübungshürden. Die verwendeten Volatilitäten entsprechen den laufzeitkongruenten Marktvolatilitäten vergleichbarer Optionen.

Bewertung der ATP-Aktienbezugsrechte

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Anzahl zum

31.12.20091)

Stück
Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG zum

31.12.2009

Innerer

Wert/

Bezugsrecht2)

Beizulegender

Zeitwert/

Bezugsrecht2)

Erfüllungs-

verpflichtung2)

Mio. €
Rückstellung

zum

31.12.2009

Mio. €
Tranche 2007 101.361 58,00 58,00 57,78 5,9 5,6
Tranche 2007 ISE 30.061 58,00 58,00 57,78 1,7 1,7
Tranche 2008 424.908 58,00 58,00 55,13 23,4 15,0
Tranche 2009 163.3333) 58,00 58,00 52,10 8,5 2,6
Summe 719.6633) 39,5 24,9

1) Am 31. Dezember 2009 gab es keine ausübungsfähigen ATP-Aktienbezugsrechte.

2) Zum Bilanzstichtag

3) Da die Aktienbezugsrechte der Tranche 2009 erst im Geschäftsjahr 2010 gewährt werden, kann sich die für den Bilanzstichtag angegebene Anzahl noch nachträglich ändern.

Infolge der im Berichtsjahr getroffenen Entscheidung, für die Tranche 2007 einen Barausgleich vorzunehmen, wurde der Gesamtbetrag in Höhe von 22,7 Mio. € für die Anzahl der Aktienbezugsrechte aller Tranchen gemäß IFRS 2 in die Rückstellungen umgegliedert. Der Rückstellungsbetrag ergibt sich aus der Bewertung der Anzahl der Aktienbezugsrechte mit dem Fair Value des Schlussauktionspreises der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse zum Bilanzstichtag und dessen ratierlicher Erfassung über den Erdienungszeitraum. Die Differenz zwischen dem Fair Value des Aktienpreises zum Gewährungsstichtag und dem Fair Value des Aktienpreises zum Zeitpunkt des Entstehens der Verpflichtung zum Barausgleich wurde für die Tranchen, aus denen sich eine Auflösung ergab, erfolgsneutral in die Gewinnrücklage eingestellt und für die Tranchen, aus denen sich eine Zuführung ergab, im Personalaufwand ausgewiesen.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2009 wurden Rückstellungen in Höhe von 24,9 Mio. € ausgewiesen (gebuchte Rücklagen 31. Dezember 2008: 13,2 Mio. €). Davon sind 17,6 Mio. € langfristig; 4,9 Mio. € entfielen auf Mitglieder des Vorstands (Rücklagen 2008: 3,3 Mio. €). Der Gesamtaufwand für die Aktienbezugsrechte betrug im Berichtsjahr 16,1 Mio. € (2008: 9,0 Mio. €). Davon entfielen auf zum Bilanzstichtag aktive Mitglieder des Vorstands ein Aufwand von 3,1 Mio. € (2008: 2,3 Mio. €) und ein Ertrag von 1,4 Mio. €, der aus der oben genannten Entscheidung für den Barausgleich resultierte und in die Gewinnrücklagen eingestellt wurde. Auf ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands entfiel ein Ertrag von 0,2 Mio. €. Zur Anzahl der Aktienbezugsrechte, die Vorstandsmitgliedern zugeteilt wird, siehe auch den Vergütungsbericht.

Entwicklung der Anzahl der zugeteilten ATP-Aktienbezugsrechte

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Stand

zum

31.12.2008
Zugänge/

Abgänge

Tranche 2008
Zugänge

Tranche 2009
Ausgeübte

Bezugsrechte
Verwirkte

Bezugsrechte
Stand

zum

31.12.2009
An Vorstandsmitglieder 121.310 -16.4651) 33.2682) 0 0 138.113
An leitende Angestellte 412.580 40.456 130.0652) 0 -1.551 581.550
Summe 533.890 397.169 163.3332) 0 -1.551 719.663

1) Überwiegend bedingt durch das Ausscheiden eines Vorstandsmitglieds

2) Da die Aktienbezugsrechte der Tranche 2009 erst im Geschäftsjahr 2010 gewährt werden, kann sich die für den Bilanzstichtag angegebene Anzahl noch nachträglich ändern.

Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Group Share Plan, GSP)

Nach der Hauptversammlung am 20. Mai 2009 legte die Gesellschaft eine weitere Tranche für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm auf.

Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse, die nicht dem Vorstand und den oberen Führungsebenen angehören, hatten die Möglichkeit, Aktien der Deutsche Börse AG mit einem Abschlag auf den Ausgabepreis von 30 bzw. 40 Prozent (2008: 30 bzw. 40 Prozent) zu zeichnen. Dieser Nachlass ist von der Leistungsbeurteilung und der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit der betreffenden Mitarbeiter abhängig. Im Rahmen der GSP-Tranche für das Jahr 2009 konnten die teilnahmeberechtigten Mitarbeiter bis zu 200 Aktien (2008: 300) der Gesellschaft erwerben. Die erworbenen Aktien müssen mindestens zwei Jahre gehalten werden.

In den Jahren 2004 bis 2006 erhielten GSP-Teilnehmer für jede erworbene GSP-Aktie zusätzlich eine Aktienoption, die sie nach zwei Jahren mit einem festen Aufschlag auf den Ausgabepreis ausüben konnten. Der Ausübungspreis für diese Optionen setzt sich zusammen aus dem Basispreis, der dem durchschnittlichen volumengewichteten Kurs der Aktie in den Schlussauktionen im Xetra-Handel der letzten zehn Handelstage vor dem Datum der Zuteilung der Aktienoptionen entspricht, mindestens jedoch dem Schlusskurs am Tag der Zuteilung der Aktienoptionen, und einem Aufschlag von 20 Prozent auf den Basispreis. Die Optionen konnten während der ersten beiden Jahre nicht ausgeübt werden und verfallen ohne Anspruch auf eine Entschädigung, wenn sie nicht innerhalb von sechs Jahren ausgeübt werden. Jede einzelne Option berechtigt den Inhaber – nach der 2007 durchgeführten Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln – zum Bezug von zwei Deutsche Börse-Aktien, sofern die Deutsche Börse AG nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch macht, den Anspruch in bar auszugleichen.

Gemäß IFRS 2 wurden die zugeteilten Optionen der Tranchen 2004 bis 2006 mit dem beizulegenden Zeitwert am Stichtag der Zuteilung bewertet. Der beizulegende Zeitwert wird mit Hilfe eines Merton-Modells unter Verwendung folgender Annahmen berechnet:

Bewertungsparameter der GSP-Optionen

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Tranche 20041) Tranche 20051) Tranche 20061)
Laufzeit bis 30.06.2010 30.06.2011 30.06.2012
Risikoloser Zins % 3,86 2,79 3,93
Volatilität der Aktie der Deutsche Börse AG % 19,15 21,37 37,68
Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG 20,95 33,45 54,55
Dividendenrendite % 1,46 2,50 2,63
Ausübungspreis 25,92 38,85 63,90
Beizulegender Zeitwert 5,59 8,78 28,90

1) Bewertungsparameter und beizulegender Zeitwert zum Stichtag der Zuteilung

Das Bewertungsmodell berücksichtigt – außer der Mindesthaltefrist – keine Ausübungshürden und geht von der maximalen Haltedauer aus. Die verwendeten Volatilitäten entsprechen den laufzeitkongruenten Marktvolatilitäten vergleichbarer Optionen.

Insgesamt zeichneten die teilnahmeberechtigten Mitarbeiter im Rahmen des GSP 113.719 Aktien (2008: 112.883). Diese Aktien wurden jeweils aus dem Bestand eigener Aktien entnommen. Die Differenz zwischen dem durchschnittlichen Kaufpreis und dem von den Mitarbeitern bezahlten durchschnittlichen Zeichnungspreis in Höhe von 2,3 Mio. € (2008: 5,7 Mio. €) wurde im Personalaufwand ausgewiesen.

Im Berichtsjahr wurde für alle GSP-Optionen ein Nettoertrag von insgesamt 0,2 Mio. € (2008: 1,5 Mio. €) im Personalaufwand ausgewiesen, der in voller Höhe auf aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente entfiel (2008: 0,9 Mio. €).

Entwicklung der Anzahl der zugeteilten GSP-Optionen

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Stand zum

31.12.2008
Ausgeübte

Optionen
Verwirkte

Optionen
Stand zum

31.12.2009
Tranche 2003 12.277 12.227 50 0
Tranche 2004 16.645 2.718 55 13.872
Tranche 2005 34.782 1.417 0 33.365
Tranche 2006 52.022 0 1.230 50.792
Summe1) 115.726 16.362 1.335 98.029

1) Ausübungsfähig zum 31. Dezember 2009: insgesamt 98.029 Optionen aus den Tranchen 2004 bis 2006 (2008: 115.726 aus den Tranchen 2003 bis 2006)

Der durchschnittliche gewichtete Aktienkurs betrug im Berichtsjahr für die ausgeübten Optionen 53,58 € (2008: 88,33 €).

ISE Group Share Plan

Als Vergütungskomponente mit längerfristiger Anreizwirkung legte das Unternehmen im Berichtsjahr auch für Mitarbeiter des US-amerikanischen Teilkonzerns ISE eine neue Tranche des Group Share Plan auf. Die teilnahmeberechtigten Mitarbeiter hatten die Möglichkeit, eine auf Basis ihres erdienten Bonus zuzüglich einer persönlichen Zuzahlung ermittelte Anzahl von Aktien der Deutsche Börse AG zu erwerben. Die Zahlung des um 90 Prozent ermäßigten Kaufpreises der Aktie erfolgte aus dem gewährten GSP-Bonus und einer Zuzahlung durch den Berechtigten. Die zum Bilanzstichtag ausstehenden Bezugsrechte der Tranche 2007 unterliegen einer Sperrfrist von zwei Jahren. Für die Aktienbezugsrechte der Tranchen 2008 und 2009 ist eine Wartezeit von drei Jahren ab dem Zeitpunkt der Gewährung vereinbart. Weder der GSP-Bonus noch die GSP-Aktienanzahl werden zum Zeitpunkt der Festlegung des Bonus geleistet. Vielmehr erfolgen die Leistungen nach zwei Jahren für die nachträglich im Jahr 2008 gewährte Tranche 2007 sowie nach drei Jahren für die Tranchen 2008 und 2009, ab dem Zeitpunkt ihrer Gewährung („Wartezeit"). Innerhalb dieser Frist können die Berechtigten keine Aktionärsrechte (insbesondere das Recht auf eine Dividende und auf die Teilnahme an der Hauptversammlung) geltend machen.

Die Leistung erfolgt in Form einer Aktienzuteilung spätestens 45 Tage nach Ablauf der Wartezeit. Die Aktien werden jeweils am Markt gekauft. Die Differenz zwischen dem durchschnittlichen Kaufpreis und dem reduzierten Zeichnungspreis wird im Personalaufwand ausgewiesen.

Für die Ermittlung des Fair Value der GSP-Aktienbezugsrechte gemäß IFRS 2 verwendet die Gesellschaft ein angepasstes Black-Scholes-Modell (Merton-Modell).

Bewertungsparameter der ISE GSP-Aktienbezugsrechte

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Tranche 2007 Tranche 2008 Tranche 2009
Laufzeit bis 31.01.2010 31.01.2011 31.01.2012
Risikoloser Zins % 3,21 1,37 1,33
Volatilität der Aktie der Deutsche Börse AG % 35,95 56,83 57,86
Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG zum 31.12.2009 58,00 58,00 58,00
Dividendenrendite % 2,93 5,48 5,27
Ausübungspreis 0 0 0
Beizulegender Zeitwert 76,33 34,62 52,10

Das Bewertungsmodell berücksichtigt keine Ausübungshürden. Die verwendeten Volatilitäten entsprechen den laufzeitkongruenten Marktvolatilitäten vergleichbarer Optionen.

Bewertung der ISE GSP-Aktienbezugsrechte

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Unterstellte Anzahl zum

31.12.20091)

Stück
Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG zum

31.12.2009

Innerer

Wert/

Bezugsrecht2)

Beizulegender

Zeitwert/

Bezugsrecht2)

Erfüllungs-

verpflichtung3)

Mio. €
Rücklagen

zum

31.12.2009

Mio. €
Tranche 2007 19.727 58,00 78,77 76,33 1,3 1,2
Tranche 2008 110.963 58,00 38,35 34,62 3,5 2,1
Tranche 2009 52.6334) 58,00 58,00 52,10 2,4 0,8
Summe 183.323 7,2 4,1

1) Am 31. Dezember 2009 gab es keine ausübungsfähigen ISE GSP-Aktienbezugsrechte.

2) Zum Gewährungsstichtag

3) Zum Endfälligkeitstermin

4) Da die Aktienbezugsrechte der Tranche 2009 erst im Geschäftsjahr 2010 gewährt werden, kann sich die für den Bilanzstichtag angegebene Anzahl noch nachträglich ändern.

Gemäß IFRS 2 wird der Gesamtbetrag für die Anzahl der ISE GSP-Aktienbezugsrechte mit dem beizulegenden Zeitwert zum Gewährungsstichtag bzw. zum Bilanzstichtag bewertet und über den Erdienungszeitraum von zwei (für die Tranche 2007) bzw. drei Jahren (Tranchen 2008 und 2009) erfolgswirksam erfasst. Dabei wird das Konzerneigenkapital entsprechend erhöht.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2009 wurden Rücklagen in Höhe von 4,1 Mio. € ausgewiesen (2008: 1,9 Mio. €). Davon sind 2,9 Mio. € langfristig (2008: 1,3 Mio. €). Der Gesamtaufwand für die Anzahl der ISE GSP-Aktienbezugsrechtel betrug im Berichtsjahr 3,5 Mio. € (2008: 1,9 Mio. €).

Entwicklung der Anzahl der zugeteilten ISE GSP-Aktienbezugsrechte

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Stand zum

31.12.2008
Zugänge Ausgeübte

Bezugsrechte
Verwirkte

Bezugsrechte
Stand zum

31.12.2009
Tranche 2007 30.648 0 10.462 459 19.727
Tranche 2008 92.294 24.477 0 5.808 110.963
Tranche 20091) 0 52.6331) 0 0 52.6331)
Summe 122.942 77.1101) 10.462 6.267 183.3231)

1) Da die Aktienbezugsrechte der Tranche 2009 erst im Geschäftsjahr 2010 gewährt werden, kann sich die für den Bilanzstichtag angegebene Anzahl noch nachträglich ändern.

Der Aktienkurs der im Berichtsjahr ausgeübten 10.462 Bezugsrechte der Tranche 2007 betrug 38,00 €.

46. Organe

Die Mitglieder der Organe der Gesellschaft sind in den Kapiteln „Vorstand" und „Aufsichtsrat" dieses Geschäftsberichts aufgeführt.

47. Corporate Governance

Am 17. Dezember 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat die neueste Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz (AktG) abgegeben und den Aktionären auf der Website der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht (siehe Kapitel „Erklärung zur Unternehmensführung/Corporate Governance-Bericht").

48. Beziehungen zu nahe stehenden Personen

Nahe stehende Personen im Sinne von IAS 24 sind die Organmitglieder der Deutsche Börse AG, assoziierte Unternehmen, Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und Unternehmen, die von Organmitgliedern beherrscht oder maßgeblich beeinflusst werden.

Die Bezüge der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sind im Kapitel „Erklärung zur Unternehmensführung/Corporate Governance-Bericht" und dort im Vergütungsbericht individualisiert ausgewiesen. Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des Konzernlageberichts.

Vorstand

2009 betrug die fixe und variable Vergütung für die Mitglieder des Vorstands einschließlich im Geschäftsjahr gewährter Sachbezüge insgesamt 9,4 Mio. € (2008: 13,0 Mio. €).

2009 fielen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 5.800,0 T € Aufwendungen für einmalige Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Vorstandsverhältnisses an (2008: null).

Der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen gegenüber Vorstandsmitgliedern belief sich am 31. Dezember 2009 auf 19,1 Mio. € (31. Dezember 2008: 15,6 Mio. €). Es wurden Aufwendungen in Höhe von 1,4 Mio. € (2008: 3,5 Mio. €) als Zuführung zu den Pensionsrückstellungen berücksichtigt.

Ehemalige Mitglieder des Vorstands oder ihre Hinterbliebenen

Für ehemalige Mitglieder des Vorstands oder ihre Hinterbliebenen beliefen sich die Bezüge 2009 auf 1,3 Mio. € (2008: 1,2 Mio. €). Der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen betrug am 31. Dezember 2009 28,7 Mio. € (31. Dezember 2008: 27,2 Mio. €).

Aufsichtsrat

Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Berichtsjahr eine Vergütung von insgesamt 1,9 Mio. € (2008: 2,3 Mio. €) erhalten. Für die bis zum Geschäftsjahr 2004 gewährten fiktiven Optionen aus dem virtuellen Aktienoptionsprogramm fielen im Jahr 2009 keinerlei Aufwendungen an (2008: Gesamtaufwand von 0,2 Mio. €). Siehe hierzu auch Erläuterung 45.

Friedrich von Metzler, Aufsichtsratsmitglied bis 20. Mai 2009, ist persönlich haftender Gesellschafter der B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA, Frankfurt am Main. Mit dieser Gesellschaft haben die Deutsche Börse AG und einige ihrer Tochtergesellschaften einen Treuhandvertrag über die Verwahrung von Vermögen (Contractual Trust Arrangement, CTA) abgeschlossen. Für diese Dienstleistung wurde im Berichtsjahr ein Aufwand in Höhe von 0,2 Mio. € (2008: 0,2 Mio. €) erfasst.

Sonstige wesentliche Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen

Die folgende Tabelle zeigt die sonstigen wesentlichen Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen. Alle Geschäfte kamen zu marktgerechten Preisen zustande.

Aufteilung der sonstigen Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen

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Betrag der Geschäftsvorfälle Ausstehende Salden
2009

Mio. €
2008

Mio. €
2009

Mio. €
2008

Mio. €
--- --- --- --- ---
Assoziierte Unternehmen
Lizenzentgelte von der Eurex Frankfurt AG an die STOXX Ltd.1) -20,5 -26,5 0 -7,4
Administrative Dienstleistungen von der Deutsche Börse AG für die Scoach Holding S.A.2) 0 0 -5,5 0
Betrieb der Handels- und Clearingsoftware für die European Energy Exchange AG und verbundene Unternehmen durch die Deutsche Börse Systems AG 11,6 7,0 2,1 2,6
Bereitstellung von Kursdaten der STOXX Ltd. für die Deutsche Börse AG1) -3,9 -4,1 0 0
Betrieb des Handelssystems für die U.S. Futures Exchange LLC durch die Deutsche Börse Systems AG 0 5,7 03) 03)
Administrative Dienstleistungen sowie Dienstleistungen im Rahmen der Indexberechnung von der Deutsche Börse AG für die STOXX Ltd.1) 0,6 0,6 0 0
Betrieb und Entwicklung von Xontro durch die Deutsche Börse Systems AG für die BrainTrade Gesellschaft für Börsensysteme mbH 16,6 20,7 1,6 1,9
Betrieb des Parketthandelssystems durch die Brain Trade Gesellschaft für Börsensysteme mbH für die Deutsche Börse AG -8,7 -8,8 -0,9 -1,0
Entwicklung und Betrieb des Systems Converter durch die Clearstream Services S.A. für die Link-Up Capital Markets, S.L. 6,5 0 0,5 0
Geldmarktgeschäft der Clearstream Banking S.A. mit der European Commodity Clearing AG -1,0 -3,5 -197,9 -278,0
Sonstige Beziehungen zu assoziierten Unternehmen 1,5 0,9
Summe -198,6 -281,0
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Büro- und administrative Dienstleistungen von der Eurex Zürich AG für die SIX Swiss Exchange AG 27,0 32,6 3,5 3,4
Im Rahmen der Akquisition bereitgestelltes Darlehen der SIX GroupAG für die STOXX Ltd.4) 0 0 -15,2 0
Büro- und administrative Dienstleistungen von der SIX Swiss Exchange AG für die Scoach Schweiz AG -9,05) -9,55) 0 0
Büro- und administrative Dienstleistungen von der SIX Swiss Exchange AG für die Eurex Zürich AG -7,4 -7,2 -0,8 -0,8
Entwicklung von Eurex-Software durch die Deutsche Börse Systems AG für die SIX Swiss Exchange AG 15,4 6,1 1,5 0,9
Büro- und administrative Dienstleistungen von der SIX Swiss Exchange AG für die Eurex Frankfurt AG -6,7 -7,4 -0,8 -0,8
Erlösweiterleitung der Eurex-Entgelte von der Eurex Zürich AG für die SIX Swiss Exchange AG k.A. k.A. -12,0 -8,7
Betrieb des Parketthandelssystems durch die Brain Trade Gesellschaft für Börsensysteme mbH für die Scoach Europa AG -1,75) -2,35) 0 0
Sonstige Beziehungen zu Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0,2 -2,4
Summe -23,6 -8,4

1) Die STOXX Ltd. wurde zum 29. Dezember 2009 voll konsolidiert. Die Darstellung in der Konzernbilanz wurde entsprechend angepasst und betroffene Positionen wurden eliminiert.

2) Aufgrund der Entkonsolidierung der Scoach Holding AG zum 31. Dezember 2009 wird diese als assoziiertes Unternehmen bilanziert. Für 2009 und 2008 werden folglich in der Spalte „Betrag der Geschäftsvorfälle" keine Werte gezeigt.

3) Für Forderungen in Höhe von 5,7 Mio. € (2008: 2,2 Mio. €) wurden in der Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr Wertberichtigungen vorgenommen.

4) Da die STOXX Ltd. seit dem 29.12.2009 voll konsolidiert wird, werden Leistungen für die und von der SIX Group AG zum Bilanzstichtag ausgewiesen.

5) Aufgrund der Entkonsolidierung der Scoach Schweiz AG und der Scoach Europa AG werden für beide Gesellschaften ausschließlich erfolgswirksam zu erfassende Werte für 2009 gezeigt.

49. Anteilseigner

Die Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, Deutschland, hatte am 30. September 2008 eine Erklärung gemäß § 26 Abs. 1 Satz 2 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) veröffentlicht, nach der ihr Anteil an eigenen Aktien an der Deutsche Börse AG am 26. September 2008 die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte überschritten hatte und an diesem Tag 3,05 Prozent (5.950.653 Stimmrechte) betragen hatte.

The Children's Investment Master Fund, Grand Cayman, Cayman Islands, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 1. April 2009 die Schwelle von 10 Prozent, 5 Prozent und 3 Prozent unterschritten hatte und an diesem Tag 0,87 Prozent (1.690.152 Stimmrechte) betragen hatte.

Zuvor hatte The Children's Investment Master Fund, Grand Cayman, Cayman Islands, der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG im Geschäftsjahr 2006 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 10. April 2006 die Schwelle von 10 Prozent überschritten habe und an diesem Tag 10,06 Prozent (10.264.953 Stimmrechte) betragen habe.

The Children's Investment Fund Management (UK) LLP, London, Großbritannien, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG in eigenem Namen sowie im Namen von The Children's Investment Fund Management Ltd., London, Großbritannien, The Children's Investment Fund Management (Cayman) Ltd., Grand Cayman, Grand Cayman Islands, und Herrn Christopher Hohn, Großbritannien, mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil jeder dieser Gesellschaften und Personen an der Deutsche Börse AG am 1. April 2009 die Schwelle von 10 Prozent, 5 Prozent und 3 Prozent unterschritten habe und an diesem Tag 0,96 Prozent (1.867.089 Stimmrechte) betrage. Von diesen Stimmrechten seien der Mitteilung zufolge jeweils 0,96 Prozent (1.867.089 Stimmrechte) dem The Children's Investment Fund Management (UK) LLP nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG und jeweils 0,96 Prozent (1.867.089 Stimmrechte) dem The Children's Investment Fund Management Ltd., dem The Children's Investment Master Fund, dem The Children's Investment Fund Management (Cayman) Ltd. und Herrn Christopher Hohn nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zuzurechnen.

Zuvor hatte The Children’s Investment Fund Management (UK) LLP, London, Großbritannien, in eigenem Namen sowie im Namen von The Children’s Investment Fund Management Ltd., London, Großbritannien, The Children's Investment Fund Management (Cayman) Ltd., Grand Cayman, Grand Cayman Islands, und Herr Christopher Hohn, Großbritannien, der Deutsche Börse AG im Geschäftsjahr 2008 mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil jeder dieser Gesellschaften und Personen an der Deutsche Börse AG am 2. September 2008 die Schwelle von 15 Prozent überschritten hatte und 19,30 Prozent (37.630.334 Stimmrechte) betragen hatte.

Es war außerdem mitgeteilt worden, dass die Überschreitung der Schwelle von 15 Prozent jeweils auf eine Vereinbarung zurückzuführen sei, die The Children's Investment Fund Management (UK) LLP, Atticus Capital LP und Atticus Management Limited abgeschlossen hätten und aufgrund derer das Verhalten in Bezug auf die Beteiligung an der Deutsche Börse AG abgestimmt werden könne.

Atticus European Fund, Ltd., New York, USA, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 31. März 2009 die Schwelle von 5 Prozent und 3 Prozent unterschritten habe und im Hinblick auf alle Stimmrechte an der Deutsche Börse AG zu diesem Zeitpunkt 1,18 Prozent (2.292.488 Stimmrechte) betrage.

Atticus Global Advisors, Ltd., New York, USA, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 31. März 2009 die Schwelle von 3 Prozent unterschritten habe und im Hinblick auf alle Stimmrechte an der Deutsche Börse AG zu diesem Zeitpunkt 0,88 Prozent (1.708.312 Stimmrechte) betrage.

Atticus Capital LP, New York, USA, Atticus Management Limited, St. Peter Port, Guernsey, Atticus LP Incorporated, St. Peter Port, Guernsey, Atticus Capital Holdings LLC, New York, USA, Atticus Holdings LP, New York, USA, Atticus Management LLC, New York, USA und Herr Timothy Barakett, USA, haben der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr jeweiliger Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 31. März 2009 die Schwellen von 15 Prozent, 10 Prozent, 5 Prozent und 3 Prozent unterschritten habe und im Hinblick auf alle Stimmrechte an der Deutsche Börse AG zu diesem Zeitpunkt jeweils 2,05 Prozent (4.000.800 Stimmrechte) betrage. Von diesen Stimmrechten seien der Mitteilung zufolge jeweils 2,05 Prozent (4.000.800 Stimmrechte) der Atticus Capital LP und der Atticus Management Limited nach § 22 Abs. 1 Nr. 6 WpHG sowie der Atticus LP Incorporated, der Atticus Capital Holdings LLC, der Atticus Holdings LP, der Atticus Management LLC und Herrn Timothy Barakett nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 und 3 WpHG zuzurechnen.

Zuvor hatte Atticus European Fund, Ltd., New York, USA, der Deutsche Börse AG im Geschäftsjahr 2008 nach § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 23. Juli 2008 die Schwelle von 5 Prozent überschritten hatte und im Hinblick auf alle Stimmrechte an der Deutsche Börse AG zu diesem Zeitpunkt 5,02 Prozent (9.780.188 Stimmrechte) betragen hatte und Atticus Capital LP, New York, USA, Atticus Management Limited, St. Peter Port, Guernsey, Atticus LP Incorporated, St. Peter Port, Guernsey, Atticus Capital Holdings LLC, New York, USA, Atticus Holdings LP, New York, USA, Atticus Management LLC, New York, USA und Herr Timothy Barakett, USA, hatten der Deutsche Börse AG im Geschäftsjahr 2008 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr jeweiliger Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 2. September 2008 die Schwellen von 10 Prozent und 15 Prozent überschritten hatte und im Hinblick auf alle Stimmrechte an der Deutsche Börse AG zu diesem Zeitpunkt jeweils 19,30 Prozent (37.630.334 Stimmrechte) betragen hatte.

Es war außerdem mitgeteilt worden, dass die Überschreitung der Schwellen von 10 Prozent und 15 Prozent jeweils auf eine Vereinbarung zurückzuführen sei, die The Children's Investment Fund Management (UK) LLP, Atticus Capital LP und Atticus Management Limited abgeschlossen hätten und aufgrund derer das Verhalten in Bezug auf die Beteiligung an der Deutsche Börse AG abgestimmt werden könne.

Fidelity International, Tadworth, Großbritannien, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG in eigenem Namen sowie im Namen von FIL Limited, Hamilton, Bermuda; FIL Investment Management Limited, Hildenborough, Großbritannien, und FIL Investments International, Hildenborough, Großbritannien mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil jeder dieser Gesellschaften an der Deutsche Börse AG am 18. Mai 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten hat und an diesem Tag 3,03 Prozent (5.908.217 Stimmrechte) betrug. Von diesen Stimmrechten sind nach der Mitteilung jeweils 3,03 Prozent (5.908.217 Stimmrechte) der FIL Limited nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG, der FIL Investment Management Limited nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG und der FIL Investments International nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen.

Die FMR LLC (Fidelity Management & Research), Boston, USA, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 24. Juni 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten habe und der Anteil der Stimmrechte an diesem Tag 3,21 Prozent (6.253.628 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden FMR LLC (Fidelity Management & Research) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit Satz 2 WpHG zugerechnet.

Franklin Mutual Advisers, LLC, Short Hill, USA, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 25. Juni 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten habe und der Anteil der Stimmrechte an diesem Tag 3,01 Prozent (5.871.225 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden Franklin Mutual Advisers, LLC nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet.

Die Fidelity Management & Research Company, Boston, USA, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 14. August 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten habe und der Anteil der Stimmrechte an diesem Tag 3,11 Prozent (6.070.149 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden Fidelity Management & Research Company nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet.

Sun Life of Canada (U.S.) Financial Services Holdings, Inc., Boston, USA, Sun Life Financial (U.S.) Investments LLC, Wellesley Hills, USA, Sun Life Financial (U.S.) Holdings, Inc., Wellesley Hills, USA, und Sun Life Assurance Company of Canada – U.S. Operations Holdings, Inc., Wellesley Hills, USA, haben der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 8. September 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten habe und der Anteil der Stimmrechte an diesem Tag 3,07 Prozent (5.990.617 Stimmrechte) betrage. Die Stimmrechte der in diesem Absatz genannten Gesellschaften werden allen Gesellschaften nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.

Sun Life Global Investment Inc., Toronto, Canada, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 8. September 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten habe und der Anteil der Stimmrechte an diesem Tag 3,34 Prozent (6.518.717 Stimmrechte) betrage. 3,07 Prozent der Stimmrechte (5.990.617 Stimmrechte) werden Sun Life Global Investment Inc. nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG und 0,27 Prozent der Stimmrechte (528.100 Stimmrechte) werden Sun Life Global Investment Inc. nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet.

Sun Life Financial Inc., Toronto, Canada, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 8. September 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten habe und der Anteil der Stimmrechte an diesem Tag 3,34 Prozent (6.518.717 Stimmrechte) betrage. 3,07 Prozent der Stimmrechte (5.990.617 Stimmrechte) werden Sun Life Financial Inc. nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG und 0,27 Prozent der Stimmrechte (528.100 Stimmrechte) werden Sun Life Financial Inc. nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet.

Massachusetts Financial Services Company (MFS), Boston, USA, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 8. September 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten habe und der Anteil der Stimmrechte an diesem Tag 3,07 Prozent (5.990.617 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden Massachusetts Financial Services Company (MFS) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet.

BlackRock Investment Management (UK) Limited, London, Großbritannien, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil von BR Jersey International Hold- ings L.P., St. Helier (gemäß Korrekturmeldung vom 17. Februar 2010), Jersey, und BlackRock International Holdings, Inc., New York, USA, an der Deutsche Börse AG am 1. Dezember 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten habe und an diesem Tag 3,27 Prozent (6.381.063 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden den beiden zuletzt genannten Gesellschaften nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.

BlackRock Investment Management (UK) Limited, London, Großbritannien, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil von BlackRock Advisors Holdings, Inc., New York, USA, an der Deutsche Börse AG am 1. Dezember 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten habe und an diesem Tag 3,35 Prozent (6.526.163 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden BlackRock Advisors Holdings, Inc., nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.

BlackRock Financial Management, Inc., New York, USA, und BlackRock Holdco 2, Inc, Delaware, USA, haben der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 8. Januar 2010 die Schwelle von 5 Prozent unterschritten habe und an diesem Tag 4,81 Prozent (9.385.336 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden den beiden Gesellschaften nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.

Zuvor hatten BlackRock Financial Management, Inc., New York, USA, und BlackRock Holdco 2, Inc, Delaware, USA, der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 1. Dezember 2009 die Schwelle von 3 und 5 Prozent überschritten hatte und an diesem Tag 5,35 Prozent (10.432.046 Stimmrechte) betragen hatte. Alle Stimmrechte waren den beiden Gesellschaften an diesem Tag nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet worden.

BlackRock, Inc., New York, USA, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 8. Januar 2010 die Schwelle von 5 Prozent unterschritten habe und an diesem Tag 4,92 Prozent (9.603.635 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden der Gesellschaft nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.

Zuvor hatte BlackRock, Inc., New York, USA, der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 1. Dezember 2009 die Schwelle von 3 und 5 Prozent überschritten hatte und an diesem Tag 5,46 Prozent (10.641.136 Stimmrechte) betragen hatte. Alle Stimmrechte waren der Gesellschaft an diesem Tag nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet worden.

Fidelity Investment Trust, Boston, USA, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 5. Februar 2010 die Schwelle von 3 Prozent unterschritten habe und an diesem Tag 2,88 Prozent (5.607.429 Stimmrechte) betrage.

Zuvor hatte Fidelity Investment Trust, Boston, USA, der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 27. Januar 2010 die Schwelle von 3 Prozent überschritten hatte und an diesem Tag 3,02 Prozent (5.898.429 Stimmrechte) betragen hatte.

50. Mitarbeiter

Mitarbeiter

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2009 2008
Im Jahresdurchschnitt beschäftigt 3.549 3.339
Am Bilanzstichtag beschäftigt 3.600 3.395

Von den im Jahresdurchschnitt beschäftigten Arbeitnehmern gehörten 9 (2008: 10) zu den Managing Directors (ohne Vorstand), 437 (2008: 411) zählten zu den sonstigen leitenden Angestellten und 3.103 (2008: 2.918) zu den Mitarbeitern.

Unter Berücksichtigung von Teilzeitkräften betrug die Mitarbeiterkapazität im Jahresdurchschnitt 3.333 (2008: 3.115). Hierzu wird im Übrigen auf den Abschnitt „Mitarbeiter" im Konzernlagebericht verwiesen.

51. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Am 16. Februar 2010 hat der Vorstand der Gesellschaft ein Kostensenkungsprogramm mit Einsparungen von jährlich 50 Mio. € beschlossen sowie die Kostenprognose für das Jahr 2010 auf maximal 1.250 Mio. € ohne Berücksichtigung von Rückstellungen für die Kosteninitiativen in Höhe von rund 40 Mio. € angepasst. Für Details siehe den Prognosebericht im Konzernlagebericht.

52. Zeitpunkt der Freigabe zur Veröffentlichung

Der Vorstand der Deutsche Börse AG hat den Konzernabschluss am 23. März 2010 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.

Der Konzernabschluss der Deutsche Börse AG für das Jahr 2009 wurde am 23. März 2010 gebilligt.

Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid)

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Frankfurt am Main, den 23. März 2010

Deutsche Börse AG

Reto Francioni

Andreas Preuß

Frank Gerstenschläger

Michael Kuhn

Gregor Pottmeyer

Jeffrey Tessler

Einzelabschluss nach HGB – Kurzfassung

Es folgt eine Zusammenfassung des nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches vorbereiteten Einzelabschlusses der Deutsche Börse AG. Hierbei handelt es sich nicht um eine der gesetzlichen Form entsprechende Veröffentlichung nach § 328 Abs. 2 HGB. Eine Kopie des vollständigen Abschlusses kann bei der Deutsche Börse AG, Investor Relations, 60485 Frankfurt am Main, bestellt werden. Eine pdf-Version finden Sie im Internet unter www.deutsche-boerse.com/hv in der Rubrik Hauptversammlung bei den „Unterlagen zur Hauptversammlung 2010".

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Umsatzerlöse 975,8 1.282,7
Sonstige betriebliche Erträge 196,5 187,5
Gesamtkosten -643,4 -641,5
Erträge aus Beteiligungen 233,1 418,8
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 0 112,0
Aufwendungen aus Verlustübernahme -0,2 0
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens -80,9 -21,2
Finanzergebnis -68,8 -78,8
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 612,1 1.259,5
Steuern -159,0 -288,3
Jahresüberschuss 453,1 971,2
Einstellung in andere Gewinnrücklagen -53,1 -471,2
Bilanzgewinn 400,0 500,0

Bilanz zum 31. Dezember

Aktiva

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Anlagevermögen 3.758,0 3.714,3
Umlaufvermögen 586,0 584,6
Summe Aktiva 4.344,0 4.298,9
Passiva
2009

Mio. €
2008

Mio. €
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital

(davon Nennbetrag der zur Einziehung erworbenen Aktien: -9,1 Mio. €; i.Vj.: -9,2 Mio. €)
185,9 185,8
Kapitalrücklage 1.284,3 1.284,3
Andere Gewinnrücklagen 315,6 144,3
Bilanzgewinn 400,0 500,0
2.185,8 2.114,4
Rückstellungen 268,8 219,7
Verbindlichkeiten 1.889,4 1.964,8
2.158,2 2.184,5
Summe Passiva 4.344,0 4.298,9

Gewinnverwendungsvorschlag

Der Vorstand schlägt vor, den im Jahresabschluss der Deutsche Börse AG ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von 400,0 Mio. € (2008: 500,0 Mio. €) wie folgt zu verwenden:

Gewinnverwendungsvorschlag

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Ausschüttung einer Dividende von 2,10 € je Stückaktie bei 185.943.021 dividendenberechtigten Stückaktien an die Aktionäre (im Jahr 2009 aus dem Ergebnis des Jahres 2008: 2,10 €) 390,5 390,2
Einstellung in Gewinnrücklagen 9,5 109,8
Bilanzgewinn 400,0 500,0

Der Gewinnverwendungsvorschlag berücksichtigt die von der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar gehaltenen eigenen Aktien, die gemäß § 71b Aktiengesetz nicht dividendenberechtigt sind. Bis zur Hauptversammlung kann sich durch den weiteren Erwerb eigener Aktien (mit und ohne anschließende Einziehung der erworbenen Aktien) oder durch die Veräußerung eigener Aktien die Zahl der dividendenberechtigten Aktien vermindern oder erhöhen. In diesem Fall wird bei unveränderter Ausschüttung von 2,10 € je dividendenberechtigter Stückaktie der Hauptversammlung ein entsprechend angepasster Beschlussvorschlag über die Gewinnverwendung unterbreitet.

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Frankfurt am Main, den 23. März 2010

**KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Becker, Wirtschaftsprüfer

Bors, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr intensiv mit der Lage und den Perspektiven des Unternehmens befasst und dabei die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Den Vorstand hat der Aufsichtsrat bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und die Geschäftsführung der Gesellschaft überwacht. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung eingebunden. Soweit dies nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnungen geboten war, hat der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung Beschluss gefasst.

Der Aufsichtsrat hat insgesamt neun Sitzungen abgehalten, davon eine konstituierende und drei außerordentliche. Zusätzlich hat der Aufsichtsrat zwei Strategieworkshops durchgeführt. In seinen Sitzungen wurde er vom Vorstand ausführlich, zeitnah, umfassend, schriftlich und mündlich sowie den gesetzlichen Vorgaben entsprechend über den Gang der Geschäfte, die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements) sowie über die Strategie und Planung des Unternehmens unterrichtet. Sämtliche für das Unternehmen bedeutende Geschäftsvorgänge hat der Aufsichtsrat auf Basis der Berichte des Vorstands im Plenum und in den Aufsichtsratsausschüssen ausführlich erörtert. Durch die dichte zeitliche Frequenz sowohl der Plenums- als auch der Ausschusssitzungen fand ein intensiver Dialog zwischen Aufsichtsrat und Vorstand statt. Auch in der Zeit zwischen den Sitzungen wurden Einzelfragen in Gesprächen erörtert und in schriftlicher Form vom Vorstand berichtet. Der Vorstandsvorsitzende hat den Aufsichtsratsvorsitzenden darüber hinaus fortlaufend über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage, wesentliche Geschäftsvorfälle und anstehende Entscheidungen informiert. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Jahr 2009 an mehr als der Hälfte der Aufsichtsratssitzungen teilgenommen. Die durchschnittliche Teilnahmequote lag bei über 90 Prozent.

Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat alle zustimmungspflichtigen Geschäfte korrekt vorgelegt und der Aufsichtsrat hat diesen Geschäften zugestimmt. Auch im Übrigen hat sich der Aufsichtsrat von der Rechtmäßigkeit des Handelns des Vorstands überzeugt. Dabei hat der Aufsichtsrat den Rat der Rechtsabteilung des Unternehmens und im Einzelfall auch externen Rechtsrat eingeholt.

Schwerpunkte der Aufsichtsratstätigkeit

In den Aufsichtsratssitzungen hat sich der Aufsichtsrat vom Vorstandsvorsitzenden im Rahmen des CEO-Reports sowie von den für die einzelnen Geschäftsbereiche zuständigen Vorstandsmitgliedern kontinuierlich über aktuelle Entwicklungen und Initiativen informieren lassen. Dabei wurden sowohl für das Unternehmen relevante Projekte als auch Marktentwicklungen und regulatorische Veränderungen erörtert. Besonderes Augenmerk wurde auch in diesem Berichtsjahr auf die Finanzkrise und deren Auswirkungen auf die Gruppe Deutsche Börse gelegt.

Regelmäßig wurde der Aufsichtsrat über die Entwicklung der Aktie der Deutsche Börse AG – auch im Vergleich zu ihren Wettbewerbern – informiert. Ferner berichtete der Vorstand über die Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage der Beteiligungsgesellschaften der Deutsche Börse AG, insbesondere über die Nachhandelsaktivitäten der Clearstream International S.A. und ihrer Tochtergesellschaften. Weiterhin hat der Aufsichtsrat über die Wachstumsstrategie der Gruppe Deutsche Börse beraten und strategische Weiterentwicklungen beschlossen. Das gemeinsam von Vorstand und Aufsichtsrat getragene Ziel besteht darin, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, aus eigener Kraft profitabel zu wachsen, ohne jedoch Akquisitionen und andere Konsolidierungsmaßnahmen auszuschließen.

Der Aufsichtsrat hat sich außerdem mit den gesetzlichen Änderungen infolge des Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) und des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) auseinandergesetzt und die Geschäftsordnungen für den Aufsichtsrat und für den Vorstand entsprechend angepasst. Bereits vor Inkrafttreten des VorstAG am 5. August 2009 hatte sich der Aufsichtsrat dazu entschlossen, die Beschlüsse zur Vergütung der Vorstandsmitglieder im Plenum und nicht mehr im Personalausschuss zu fassen.

Weiterhin hat sich der Aufsichtsrat in seinen Sitzungen und Strategieworkshops insbesondere mit folgenden Themen beschäftigt:

In seiner außerordentlichen Sitzung am 22. Januar 2009 hat der Aufsichtsrat vor dem Hintergrund der Veränderungen im Wettbewerbsumfeld des Kassamarktes strategische Optionen für dieses Geschäftsfeld erörtert.

In der Bilanzsitzung am 23. März 2009 hat sich der Aufsichtsrat in Anwesenheit des Abschlussprüfers eingehend mit dem Jahresabschluss der Gesellschaft und dem Konzernabschluss 2008 sowie den entsprechenden Lageberichten befasst. Der Jahres- und der Konzernabschluss 2008 wurden gebilligt. Damit ist der Aufsichtsrat der Empfehlung des Finanz- und Prüfungsausschusses gefolgt, der die Unterlagen bereits zuvor einer intensiven Prüfung unterzogen hatte. Weitere Beratungsschwerpunkte waren die Entwicklung der International Securities Exchange (ISE), der Aufbau des zentralen Kontrahenten für den Markt der Kreditderivate (Projekt OTC CCP), die Positionierung des Kassamarktes im Wettbewerb mit anderen Börsen und die Verabschiedung der Tagesordnung für die Hauptversammlung 2009. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat die variable Vergütung für 2008 für die Vorstandsmitglieder eingehend diskutiert und festgesetzt sowie über die Vergütung 2009 entschieden. Des Weiteren hat er zum Ausscheiden des CFO Beschluss gefasst und Herrn Dr. Michael Kuhn mit Wirkung zum 1. Januar 2010 für drei Jahre wiederbestellt.

In seinem ersten Strategieworkshop am 27. April 2009 hat sich der Aufsichtsrat über organische Wachstumsoptionen und externe Entwicklungsmöglichkeiten informiert. Schwerpunkte der Diskussion bildeten die Strategie für den Terminmarkt sowie für die Clearing- und Nachhandelsaktivitäten der Gruppe.

Unmittelbar vor der Hauptversammlung hat sich der Aufsichtsrat in der Sitzung am 20. Mai 2009 über den Stand der Besetzung der Position des Chief Financial Officer (CFO) sowie über die bevorstehende Hauptversammlung aktuell informieren lassen. Nach Ablauf der Hauptversammlung hat sich der neu gewählte Aufsichtsrat in einer Sitzung konstituiert und die Wahl des Aufsichtratsvorsitzenden und seines Stellvertreters sowie die Wahlen zur Besetzung der Ausschüsse durchgeführt.

In der Sitzung am 15. Juni 2009 berichtete der Vorstand über die Einführung einer neuen Controlling-Methodik zur weiteren Verbesserung des Planungsprozesses sowie zum gezielten Performance- und Kostenmanagement. Ferner wurde die in der Gruppe Deutsche Börse angewandte Compliance-Methodik vorgestellt. Darüber hinaus setzte der Aufsichtsrat seine Diskussion zum Projekt OTC CCP und der Positionierung des Kassamarktes im Wettbewerbsumfeld fort. Weiterhin hat der Aufsichtsrat Herrn Frank Gerstenschläger mit Wirkung zum 1. April 2010 für die Dauer von drei Jahren wiederbestellt.

In der außerordentlichen Sitzung am 17. Juli 2009 bestellte der Aufsichtsrat Herrn Gregor Pottmeyer mit Wirkung zum 1. Oktober 2009 zum Vorstandsmitglied für die Funktion des Chief Financial Officer.

In der ordentlichen Sitzung am 21. September 2009 befasste sich der Aufsichtsrat mit der im Konzern angewandten Methodik für das Risikomanagement sowie dem Status des Projekts OTC CCP. Weiterer Tagesordnungspunkt war die Vorbereitung der Effizienzprüfung des Aufsichtsrats.

In seinem zweiten Strategieworkshop am 16. November 2009 hat sich der Aufsichtsrat detailliert über die Nachhandelsstrategie der Gruppe, insbesondere das externe Marktumfeld und die künftige Positionierung der Geschäftsfelder Abwicklung (Settlement), Verwahrung (Custody), globale Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing) und Investmentfonds (Investment Funds) informiert.

In der ordentlichen Sitzung am 7. Dezember 2009 hat der Aufsichtsrat das Budget für 2010 verabschiedet. Er hat seine Debatte über den Status des Projekts OTC CCP fortgesetzt. Der Aufsichtsrat hat sich vom Personalausschuss über den Stand der Überlegungen zur Überarbeitung des Vergütungssystems für den Vorstand infolge des Inkrafttretens des VorstAG und der Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex umfassend informieren lassen und über die ins Auge gefasste Neuordnung diskutiert. Weiterhin wurde eine Obergrenze für den Selbstbehalt bei D&O-Versicherungen für Vorstandsmitglieder (Directors & Officers-Versicherung, Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden) festgelegt und beschlossen, von einer Vereinbarung eines Selbstbehalts bei D&O-Versicherungen für Aufsichtsratsmitglieder zunächst abzusehen. Weitere Tagesordnungspunkte waren insbesondere die Verabschiedung der Entsprechenserklärung für das Jahr 2009, die Vorstellung der Ergebnisse der Effizienzprüfung sowie die Entscheidung über daraus resultierende Maßnahmen zur Umsetzung. Im Anschluss an die ordentliche Sitzung fand eine außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrats statt. In dieser fasste der Aufsichtsrat Beschlüsse, die die ISE benötigte, um Genehmigungen der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) zum Betrieb der US-amerikanischen Handelsplattformen EDGA Exchange, EDGX Exchange und Topaz Exchange zu erhalten.

Arbeit der Ausschüsse

Die insgesamt sechs Ausschüsse des Aufsichtsrats haben die Aufgabe, Entscheidungen und Themen für das Plenum vorzubereiten. Soweit gesetzlich zulässig, sind auch einzelne Entscheidungsbefugnisse auf die Ausschüsse übertragen worden. In den Aufsichtsratssitzungen berichteten die Ausschussvorsitzenden jeweils ausführlich über die Ausschussarbeit. Der Aufsichtsratsvorsitzende übernimmt nach der Geschäftsordnung den Vorsitz im Personalausschuss, im Nominierungsausschuss sowie im Ausschuss für Strategieangelegenheiten. Die personelle Zusammensetzung der Ausschüsse kann der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a Handelsgesetzbuch (HGB) entnommen werden.

Im Berichtsjahr ist der Personalausschuss neun Mal zusammengetreten. Zu Beginn des Jahres wurden der Bonus der Vorstandsmitglieder für das Jahr 2008 zur Beschlussfassung an den Aufsichtsrat empfohlen und die Ziele für das Jahr 2009 für die Mitglieder des Vorstands festgelegt. Weiterhin beschäftigte sich der Personalausschuss mit der Wiederbestellung der Herren Dr. Michael Kuhn und Frank Gerstenschläger als Mitglieder des Vorstands der Deutsche Börse AG. Ein weiteres Thema war die vorzeitige Beendigung des Vorstandsmandats von Herrn Thomas Eichelmann sowie die Auswahl eines geeigneten Kandidaten (Herr Gregor Pottmeyer) für die Position des Chief Financial Officer (CFO). Aus Anlass des Inkrafttretens des VorstAG und der vergütungsrelevanten Änderungen im Deutschen Corporate Governance Kodex erarbeitete der Ausschuss in insgesamt vier Sitzungen ein neues Konzept für die Vorstandsvergütung. Ferner befasste sich der Ausschuss mit Fragen im Zusammenhang mit der Vereinbarung eines Selbstbehalts bei der D&O-Versicherung für den Vorstand und den Aufsichtsrat. In seiner letzten Sitzung im Jahr 2009 hat der Ausschuss die Ziele der Mitglieder des Vorstands für das Jahr 2010 erörtert und verabschiedet.

Der Ausschuss für Strategieangelegenheiten hat im Berichtszeitraum eine ordentliche und zwei außerordentliche Sitzungen abgehalten. Der Ausschuss behandelte den Status strategischer Projekte im Detail und erörterte dabei mögliche Wachstumsinitiativen. Der Schwerpunkt der Beratungen lag auf der Wettbewerbsentwicklung im Kassamarkt sowie dem Projekt OTC CCP.

Der Finanz- und Prüfungsausschuss hielt im Berichtszeitraum acht Sitzungen ab. In Gegenwart des Abschlussprüfers erörterte der Finanz- und Prüfungsausschuss die Jahresabschlüsse und den Prüfbericht für das Geschäftsjahr 2008. Des Weiteren beschäftigte er sich mit den Zwischenberichten für das erste und dritte Quartal, dem Halbjahresfinanzbericht, der einer prüferischen Durchsicht unterzogen wurde, sowie mit dem vorläufigen Ergebnis des ersten Halbjahres 2009. Er holte die erforderliche Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers ein, bereitete den Vorschlag des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung im Mai 2009 zur Wahl des Abschlussprüfers vor und erörterte das Honorar für den Abschlussprüfer. Der Abschlussprüfer

unterstützte den Finanz- und Prüfungsausschuss bei allen wesentlichen Fragen der Rechnungslegung und der regelmäßigen Überwachungstätigkeit. Bedeutende Themen waren zudem das Risikomanagement der Gruppe Deutsche Börse, Aspekte der Compliance, Berichte über das interne Kontrollsystem und der Revisionsbericht.

Die Mitglieder des Ausschusses haben sich über diese Themen einschließlich der angewandten Methoden und Systeme sowie deren Effizienz über den gesamten Berichtszeitraum hinweg unterrichten lassen und sie eingehend erörtert. Als weitere Themen wurden im Finanz- und Prüfungsausschuss das Liquiditätsmanagement für die Gruppe sowie die finanziellen Auswirkungen des Umzugs nach Eschborn und wesentliche strategische Initiativen erörtert. Ferner wurden die Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie die Implementierung des BilMoG bei der Deutsche Börse AG und sich daraus ableitende notwendige Änderungen der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat behandelt und für die Diskussion im Gesamtaufsichtsrat vorbereitet. In seiner letzten Sitzung im Berichtszeitraum beschäftigte sich der Ausschuss intensiv mit dem Budget für das Jahr 2010 und der Entsprechenserklärung.

Der Ausschuss für Technologiefragen befasste sich in vier Sitzungen im Berichtszeitraum mit den Weiterentwicklungen der Handelssysteme Xetra® und Eurex® im Rahmen der Einführung neuer Versionen (Releases) im Jahr 2009. Darüber hinaus ließ sich der Ausschuss für Technologiefragen eingehend über die IT-Strategien und Releases im Segment Clearstream und bei der Eurex Clearing AG unterrichten und erörterte das Projekt zur Entwicklung einer einheitlichen Plattform für die Handelssysteme der Gruppe Deutsche Börse. Ferner nahm das Gremium eine Bewertung der für die Gruppe Deutsche Börse relevanten Entwicklungen im IT-Markt vor und beschäftigte sich mit der gruppenweiten IT-Architektur. In der letzten Sitzung des Berichtsjahres wurde der IT-Projektplan 2010 einschließlich der geplanten strategischen Projekte für die Gruppe Deutsche Börse detailliert besprochen. Der Ausschuss für Fragen von Clearing- und Settlement erörterte in drei Sitzungen im Geschäftsjahr 2009 die Clearing- und Nachhandelsstrategie der Gruppe Deutsche Börse. Neben strategischen Herausforderungen durch regulatorische Entwicklungen und strukturelle Veränderungen im Nachhandelsgeschäft wurden wesentliche Projekte wie TARGET2-Securities, das Management von Wertpapiersicherheiten (Collateral Management) und OTC CCP behandelt. Einen weiteren Schwerpunkt stellten die Projektberichte der Clearstream Banking AG zur Reduktion der grenzüberschreitenden Transaktionskosten in Europa (Projekt Link Up Markets) dar.

Der Nominierungsausschuss erörterte in einer Sitzung das Prozedere für die Wahl der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat durch die Hauptversammlung 2009.

Corporate Governance und Entsprechenserklärung

Die neuen Empfehlungen und die neue Anregung des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie ihre mögliche Umsetzung wurde in den Sitzungen des Aufsichtsrats, des Personalausschusses und des Finanz- und Prüfungsausschusses diskutiert. Eingehend erörtert wurden insbesondere die vergütungs- und versicherungsrelevanten Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Der Aufsichtsrat beschloss, dass zunächst kein Selbstbehalt in der D&O-Versicherung für Aufsichtsratsmitglieder vorgesehen werden soll. Soweit erforderlich, wurden die Geschäftsordnungen für Aufsichtsrat und Vorstand durch Beschluss des Aufsichtsrats entsprechend angepasst.

Die jährliche Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz (AktG) ist auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.deutsche-boerse.com> Investor Relations> Corporate Governance> Entsprechenserklärung öffentlich zugänglich. In der Entsprechenserklärung nimmt die Gesellschaft nicht nur zu den Empfehlungen, sondern auch zu den Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex auf freiwilliger Basis Stellung. Weitere Ausführungen zur Corporate Governance in der Gruppe Deutsche Börse sind der von Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam verabschiedeten Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB zu entnehmen.

Jahres- und Konzernabschlussprüfung

Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, hat den Jahresabschluss der Deutsche Börse AG, ihren Konzernabschluss sowie die entsprechenden Lageberichte für das am 31. Dezember 2009 beendete Geschäftsjahr unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Ebenfalls wurden der verkürzte Abschluss und der Zwischenlagebericht als Teil des Halbjahresfinanzberichts für das erste Halbjahr 2009 einer prüferischen Durchsicht durch KPMG unterzogen.

Die Abschlussunterlagen und Berichte der KPMG wurden den Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zur Einsicht ausgehändigt. Der Abschlussprüfer hat sowohl an den entsprechenden Sitzungen des Finanz- und Prüfungsausschusses als auch an der Bilanzsitzung des gesamten Aufsichtsrats teilgenommen. Er berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung; insbesondere hat er Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns abgegeben und für ergänzende Auskünfte zur Verfügung gestanden. Der Abschlussprüfer berichtete auch darüber, dass keine wesentlichen Schwächen des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems bezogen auf den Rechnungslegungsprozess vorlagen. Dies galt ebenso für die Funktionen Compliance und interne Revision.

Der Finanz- und Prüfungsausschuss hat die Abschlussunterlagen und die Berichte der KPMG intensiv mit dem Abschlussprüfer erörtert und einer eigenen sorgfältigen Prüfung unterzogen. Er ist zu der Überzeugung gelangt, dass die Berichte den gesetzlichen Anforderungen aus §§ 317, 321 HGB genügen. Über die Prüfung hat der Ausschuss dem Aufsichtsrat berichtet und ihm die Billigung von Jahresabschluss und Konzernabschluss einschließlich der Lageberichte empfohlen.

Nach eigener Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und der entsprechenden Lageberichte hat der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zugestimmt. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind keine Einwendungen zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss in der Sitzung vom 23. März 2010 entsprechend der Empfehlung des Finanz- und Prüfungsausschusses gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss der Deutsche Börse AG festgestellt. Den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns hat der Finanz- und Prüfungsausschuss insbesondere vor dem Hintergrund der Liquidität der Gesellschaft und ihrer Finanzplanung sowie der Berücksichtigung der Aktionärsinteressen eingehend mit dem Vorstand diskutiert. Der Finanz- und Prüfungsausschuss hat sich nach dieser Diskussion und eigener Prüfung für den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns ausgesprochen. Auch der Aufsichtsrat hat sich nach eigener Prüfung dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns angeschlossen.

Personalia

Im Berichtszeitraum haben sich im Aufsichtsrat folgende personelle Änderungen ergeben:

Per Gerichtsbeschluss vom 16. Januar 2009 wurde Herr Thomas Neiße als neues Mitglied des Aufsichtsrats bestellt.
Die turnusgemäße Amtszeit des Aufsichtsrats endete mit Ablauf der Hauptversammlung am 20. Mai 2009. Mit dem Ende der Amtszeit wurde die in der Hauptversammlung am 21. Mai 2008 beschlossene Verkleinerung des Aufsichtsrats von 21 auf 18 Mitglieder umgesetzt. Bei den Anteilseignervertretern stellten sich die Herren Udo Behrenwaldt, Friedrich von Metzler und Dr. Herbert Walter nicht erneut zur Wahl, sodass ihre Mandate als Aufsichtsratsmitglieder mit Ablauf der Hauptversammlung endeten. Herr Dr. Joachim Faber wurde neu in den Aufsichtsrat gewählt. Die verbleibenden Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat wurden für eine weitere Amtszeit bestätigt.
Von den Arbeitnehmervertretern schieden die Herren Sadegh Rismanchi und Otto Wierczimok aus dem Aufsichtsrat aus. Herr Norfried Stumpf wurde neu in den Aufsichtsrat gewählt.
In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 20. Mai 2009 wurden die Herren Dr. Manfred Gentz und Gerhard Roggemann als Aufsichtsratsvorsitzende bzw. stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt.

Im Berichtszeitraum haben sich im Vorstand folgende Wiederbestellungen und personelle Änderungen ergeben:

Herr Dr. Michael Kuhn wurde durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 23. März 2009 für drei Jahre wiederbestellt. Seine Amtszeit endet zum 31. Dezember 2012.
Herr Frank Gerstenschläger wurde durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 15. Juni 2009 für drei Jahre wiederbestellt. Seine Amtszeit endet zum 31. März 2013.
Das Vorstandsmandat von Herrn Thomas Eichelmann endete einvernehmlich mit Ablauf des 30. April 2009.
Herr Gregor Pottmeyer wurde durch Beschluss des Aufsichtsrats in der außerordentlichen Sitzung am 17. Juli 2009 mit Wirkung ab dem 1. Oktober 2009 für drei Jahre bestellt. Die Amtszeit endet damit am 30. September 2012.

Umgang mit Interessenkonflikten in Einzelfällen

Gelegentlich bestand bei einzelnen Aufsichtsratsmitgliedern das Risiko latenter Interessenkonflikte. So waren im Berichtszeitraum Herr Hermann-Josef Lamberti gleichzeitig Vorstandsmitglied der Deutsche Bank AG und Herr Richard Berliand gleichzeitig Managing Director (geschäftsführender Direktor) bei J.P. Morgan Securities Ltd. und J.P. Morgan Futures Inc. Sowohl die Deutsche Bank wie auch J.P. Morgan vertreten beim CCP-basierten Clearing von Kreditderivaten eigene Positionen. Beide Herren haben deshalb an Beratungen zu den entsprechenden Themen nicht teilgenommen, soweit das Risiko eines latenten Interessenkonflikts bestand. Weiterer Maßnahmen im Hinblick auf diese möglichen latenten und lediglich punktuellen Interessenkonflikte bedurfte es nicht.

Der Aufsichtsrat dankt den ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern für ihr langjähriges großes Engagement für die Weiterentwicklung der Deutsche Börse AG. Seine Anteilnahme gilt der Familie des langjährigen Aufsichtsratsmitglieds Herrn Otto Wierczimok, der am 27. Oktober 2009 verstorben ist. Darüber hinaus bedankt sich der Aufsichtsrat beim Vorstand, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretungen für ihr Engagement und die geleistete Arbeit in einem schwierigen Marktumfeld.

Frankfurt am Main, den 23. März 2010

Für den Aufsichtsrat:

Dr. Manfred Gentz, Vorsitzender

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