AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

KHD Humboldt Wedag International AG

Annual Report Apr 11, 2011

242_rns_2011-04-11_eb47de54-2e2e-4c12-afa4-ae74676b4651.html

Annual Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

KHD Humboldt Wedag International AG

Köln

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2010 bis zum 31.12.2010

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Sehr geehrte Aktionäre,

der Aufsichtsrat der KHD Humboldt Wedag International AG hat im Geschäftsjahr 2010 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Kontroll- und Beratungsaufgaben umfassend wahrgenommen. Er überwachte und beriet den Vorstand kontinuierlich und stimmte sich mit ihm in zahlreichen ordentlichen und außerordentlichen Sitzungen sowie Kontakten außerhalb von Sitzungen ab. Regelmäßig, zeitnah und umfassend ließ er sich durch den Vorstand schriftlich und mündlich über die beabsichtigte Geschäftspolitik, grundsätzliche Fragen der Finanz-, Investitions- und Personalplanung, die Geschäftsentwicklung und Rentabilität des Konzerns und der wesentlichen Konzerngesellschaften sowie über die strategische Ausrichtung der Gesellschaft und den Stand der Strategieumsetzung berichten.

In Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung für den Konzern war der Aufsichtsrat eingebunden. Hierzu gehören Maßnahmen und Geschäfte des Vorstands, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen. Dazu zählen insbesondere die Genehmigung des Jahresbudgets und der Mittelfristplanung sowie die Zustimmung zur Annahme von Großaufträgen.

Eine reibungslose und konstruktive Zusammenarbeit war stets gegeben. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand, auch außerhalb von Sitzungen in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstandsvorsitzenden. Über außergewöhnliche Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage und der Entwicklung des KHD Konzerns von wesentlicher Bedeutung waren, wurde der Aufsichtsratsvorsitzende vom Vorsitzenden des Vorstands stets unverzüglich informiert.

Veränderungen in Vorstand und Aufsichtsrat

Die bisherigen Aufsichtsratsmitglieder Reimund Berner, Andrew Blythe und Richard Kelsey haben ihr Amt als Mitglieder des Aufsichtsrats mit Wirkung zum Ende der Hauptversammlung am 23. März 2010 niedergelegt. Die Hauptversammlung hat daher Herrn Gerhard Beinhauer, Frau Silke Stenger und Herrn Gerhard Rolf als neue Mitglieder des Aufsichtsrates gewählt. In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 23. März 2010 wurde Herr Gerhard Beinhauer zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats und Frau Silke Stenger zur Stellvertreterin des Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.

Mit Wirkung zum 14. Februar 2011 hat Herr Beinhauer sein Aufsichtsratsmandat niedergelegt. Im Anschluss an die Kapitalerhöhung der KHD Humboldt Wedag International AG hat der neue Großaktionär Max Glory Industries Limited ("Max Glory") entgegen der im Wertpapierprospekt vom 29. Dezember 2010 auf Seite 151 beschriebenen Vorgehensweise kein Aufsichtsratsmitglied benannt. Da das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden Gerhard Beinhauer durch Niederlegung mit Abschluss der Kapitalerhöhung endete, war der Aufsichtsrat unterbesetzt. Durch gerichtliche Bestellung vom 23. März 2011 wurde Gerhard Beinhauer erneut Aufsichtsratsmitglied der KHD und durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 23. März 2011 zudem erneut zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.

Herr Alan Hartslief hat zum 28. März 2010 sein Vorstandsmandat niedergelegt. Mit Wirkung zum 29. März 2010 wurde Herr Manfred Weinandy zum Mitglied des Vorstands bestellt; er ist zuständig für das Finanzressort.

Sitzungen und Beschlussfassungen des Aufsichtsrats vom 01. Januar bis zum 23. März 2010

Bis zum 23. März 2010 trat der Aufsichtsrat zu einer ordentlichen Sitzung zusammen. An der Sitzung haben alle Aufsichtsratsmitglieder teilgenommen. In der Bilanz-Aufsichtsratssitzung am 09. Februar 2010 befasste sich der Aufsichtsrat sich u. a. eingehend mit dem Jahresabschluss und dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009 der KHD Humboldt Wedag International AG (vormals KHD Humboldt Wedag International (Deutschland) AG), billigten diese und stimmten dem Gewinnverwendungsvorschlag zu.

Weitere Beschlüsse (u.a. Zustimmung zu Geschäften von wesentlicher Bedeutung für den Konzern) wurden auf Basis zur Verfügung gestellter Unterlagen außerhalb der Aufsichtsratssitzungen im schriftlichen Verfahren herbeigeführt.

Sitzungen und Beschlussfassungen des Aufsichtsrats nach dem 23. März 2010

Im Geschäftsjahr 2010 trat der Aufsichtsrat, nach seiner Konstituierung im März 2010, zu insgesamt drei ordentlichen Sitzungen zusammen, bei denen er sich gründlich mit allen für das Unternehmen relevanten Fragen befasste, und zwar am 26. Mai 2010, 10. August 2010 sowie am 11. und 15. November 2010. Außerdem fanden sechs außerordentliche Sitzungen am 23. März 2010, 17. April 2010, 20. September 2010, 22. September 2010, 23.September 2010 und 17. Dezember 2010 statt. An den Sitzungen haben jeweils alle Aufsichtsratsmitglieder teilgenommen. Dringende Beschlüsse wurden zudem auf schriftlichem Wege im Umlaufverfahren gefasst.

Die ordentlichen Aufsichtsratssitzungen vom Mai, August und November hatten unter anderem die Berichterstattung über den Geschäftsverlauf sowie über Abweichungen der Geschäftsverlaufs von den Plänen, Beschlussfassungen zum Deutschen Corporate Governance Kodex, das Interne Kontrollsystem und den Abschluss einer D&O-Versicherung zum Gegenstand. Des Weiteren ließ sich der Aufsichtsrat über operative Themen informieren.

Die außerordentlichen Sitzungen vom März, April, September und Dezember dienten insbesondere der Konstituierung des neuen Aufsichtsrats, Entscheidungen zur Vorstandsvergütung, Corporate-Governance-Beschlüssen, operativen Themen sowie der Verabschiedung der Planung für 2011. Zudem wurden die avisierte strategische Partnerschaft mit CATIC Beijing Co., Ltd. erörtert.

Weitere Beschlüsse (u.a. Zustimmung zu Geschäften von wesentlicher Bedeutung für den Konzern) wurden auf Basis zur Verfügung gestellter Unterlagen außerhalb der Aufsichtsratssitzungen im schriftlichen Verfahren herbeigeführt.

Corporate Governance und Entsprechenserklärung

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erfüllten und erfüllen die Unabhängigkeitskriterien des Deutschen Corporate Governance Kodex. Interessenkonflikte im Sinne des Deutschen Corporate Governance Kodex traten nicht auf.

Vorstand und Aufsichtsrat haben im März 2011 eine Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben. Diese wurde zwischenzeitlich veröffentlicht und den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.khd.com dauerhaft zugänglich gemacht. Weitere Informationen zur Corporate Governance sind im Konzernlagebericht unter "Erklärung zur Unternehmensführung entsprechend § 289a HGB" zu finden.

Jahres- und Konzernabschluss

Der Vorstand hat den Jahresabschluss der KHD Humboldt Wedag International AG einschließlich des Lageberichts zum 31. Dezember 2010 nach HGB-Grundsätzen, den Konzernabschluss einschließlich Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2010 nach IFRS-Grundsätzen, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, sowie den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) zeitnah aufgestellt. Der von der ordentlichen Hauptversammlung am 23. März 2010 gewählte Abschlussprüfer, die Deloitte & Touche GmbH, Niederlassung Düsseldorf, hat sowohl den Jahresabschluss einschließlich des Lageberichts als auch den Konzernabschluss einschließlich Konzernlagebericht geprüft und jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Abschlussprüfer bestätigte ferner, dass das Risikomanagementsystem den gesetzlichen Vorschriften des § 91 Abs. 2 AktG entspricht; bestandsgefährdende Risiken waren nicht erkennbar. Wesentliche Schwächen des internen Kontrollsystems wurden vom Abschlussprüfer nicht berichtet.

Die Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zugestellt. Sie waren Gegenstand intensiver Beratungen in der Bilanz-Aufsichtsratssitzung am 29. März 2011. An den Erörterungen nahmen sowohl der Abschlussprüfer als auch der Vorstand teil. Der Abschlussprüfer berichtete über die Prüfungsschwerpunkt und wesentlichen Ergebnisse der Prüfungen und stand für ergänzende Auskünfte sowie die Beantwortung von Fragen zur Verfügung.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2010 einschließlich des Lageberichts und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2010 einschließlich des Konzernlageberichts sowie den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns des Geschäftsjahrs 2010 unter Einbeziehung der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers geprüft.

Der Aufsichtsrat hat sämtliche Vorlagen und Prüfungsberichte geprüft und eingehend diskutiert. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung der von Vorstand und Abschlussprüfer vorgelegten Unterlagen erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen und schließt sich dem Ergebnis der Abschlussprüfung durch die Deloitte & Touche GmbH an. Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der KHD Humboldt Wedag International AG und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010; der Jahresabschluss der KHD Humboldt Wedag International AG ist damit festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands stimmt der Aufsichtsrat zu.

Der Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) wurde ebenfalls vom Abschlussprüfer geprüft und mit folgendem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen:

"Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war,

3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen."

Der Vorstand hat den Abhängigkeitsbericht dem Aufsichtsrat vorgelegt, der diesen seinerseits geprüft hat. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfungen erhebt der Aufsichtsrat gegen die im Abhängigkeitsbericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstands und gegen das Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer keine Einwendungen.

Aufgaben nach § 107 Abs. 3 AktG

Da der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2010 aus lediglich drei Personen bestand, hat er entschieden keine Ausschüsse zu bilden. Die Aufgaben, die sonst an Ausschüsse (insbesondere an den Prüfungsausschuss) übertragen werden, werden von allen drei Aufsichtsratsmitgliedern gemeinsam erledigt.

Der Aufsichtsrat befasste sich mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und erörterte die Zwischenmitteilungen sowie den Halbjahresfinanzbericht vor deren Veröffentlichung auf Basis der Berichterstattung des Vorstands. Darüber hinaus beschäftigte sich der Aufsichtsrats mit dem Vorschlag zur Bestellung des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung, der Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer, der Festlegung der Prüfungsschwerpunkte und der Honorarvereinbarung mit dem Abschlussprüfer. Ferner überwachte der Aufsichtsrat die Unabhängigkeit, Qualifikation, Rotation und Effizienz des Abschlussprüfers sowie die von diesem zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistungen erbrachten Leistungen.

Weiterhin ließ sich der Aufsichtsrat über die Wirksamkeit und die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems, die Risikolage, -erfassung und -überwachung sowie über die Compliance-Strukturen und Compliance-Themen im Konzern unterrichten.

Der Aufsichtsrat beschäftigte sich zudem anhand der Darstellungen von Vorstand und Leiter Internal Audit mit der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems. Der Leiter der Internal Audit gab einen Bericht bezüglich Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie Prüfungstätigkeit der Internal Audit ab und legte den Prüfungsplan 2010/11 vor.

Dank

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand für die stets offene und konstruktive Zusammenarbeit sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens für ihre engagierte, verantwortungsvolle und erfolgreiche Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 und wünscht für das neue Geschäftsjahr 2011 viel Erfolg.

Köln, 30. März 2011

scroll

Gerhard Beinhauer
(Vorsitzender des Aufsichtsrats)

KONZERNLAGEBERICHT DER KHD HUMBOLDT WEDAG INTERNATIONAL AG 2010

ALLGEMEINE GESCHÄFTSENTWICKLUNG

Konzernstruktur und Beteiligungen

Die KHD Humboldt Wedag International AG (KHD, vormals KHD Humboldt Wedag International (Deutschland) AG), Köln, im Folgenden auch als "Konzern" bezeichnet, ist einer der weltweit führenden Anbieter von Ausrüstungen und Dienstleistungen für Zementproduzenten. KHD hält in ihrer Eigenschaft als verwaltende Konzernholding als wesentliches Investment 100 % an der KHD Humboldt Wedag GmbH, Köln (KHD HW). Die zwölf Konzerngesellschaften der KHD konzentrieren sich auf das Geschäftsfeld Industrieanlagenbau und zugehörige Dienstleistungen. Ihre strategische und operative Ausrichtung zielt auf die Planung und Errichtung von Anlagen für die Zementindustrie ab. Zu den Konzernunternehmen zählen auch sechs Unternehmen, die KHD im Geschäftsjahr 2010 von der KHD Humboldt Wedag International GmbH, Wien, Österreich (KIA), einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Terra Nova Royalty Corp., Vancouver, Kanada (Terra Nova) (vormals KHD Humboldt Wedag International Ltd., Vancouver, Kanada (KHD Ltd.)), erworben hat und die sich auf den Anlagenbau sowie dazugehörige Dienstleistungen spezialisiert haben:

Humboldt Wedag Australia Pty. Ltd. (Australien) (HWAUS)
Humboldt Wedag Inc. (USA) (HWUS)
Humboldt Wedag India Private Ltd. (Indien) (HWIN)
KHD Humboldt Wedag Machinery Equipment (Beijing) Co. Ltd., Beijing, (China) (KHD Beijing)
KHD Engineering Holding GmbH (Österreich) (KHD Engineering), 50 % der Anteile
EKOF Flotation GmbH (Deutschland) (EKOF)

Die Konzernstruktur der KHD Humboldt Wedag International AG zum 31. Dezember 2010:

Änderungen der Konzernstruktur im Jahresverlauf 2010

Die KHD war bis Ende März 2010 eine Tochtergesellschaft der KHD Ltd., heute Terra Nova, die an der New York Stock Exchange (NYSE) notiert ist. Die Geschäftsführung der KHD Ltd. beschloss im Januar 2010, ihre beiden Geschäftsbereiche (Lizenzeinnahmen aus dem Kohle- und Erzaufbereitungsgeschäft sowie dem Industrieanlagenbau) zu trennen. Die Gesellschaften des Industrieanlagenbaus wurden an die KHD verkauft, und der Terra Nova Konzern wurde in zwei eigenständige Konzerne aufgeteilt. Hierbei schüttete die Terra Nova 25.115.927 der von ihr gehaltenen Aktien an der KHD an ihre Aktionäre aus. Am 15. November 2010 kündigte sie an, auch die restlichen von ihr gehaltenen Aktien an ihre Aktionäre auszuschütten. Als Teil der Reorganisation änderte die KHD Ltd. im März 2010 ihren Namen in Terra Nova.

Aufgrund des Beschlusses der ordentlichen Hauptversammlung der KHD vom 23. März 2010 stimmten die Aktionäre für die Namensänderung von KHD Humboldt Wedag International (Deutschland) AG in KHD Humboldt Wedag International AG. Diese Umfirmierung wurde am 25. März 2010 im Handelsregister eingetragen.

Mitarbeiter

Zum 31. Dezember 2010 beschäftigte der KHD Konzern insgesamt 767 Mitarbeiter, zudem zwei Auszubildende. Im Vorjahr waren es 391 Personen sowie zusätzlich fünf Auszubildende. Global verteilten sich die Mitarbeiter Ende 2010 wie folgt auf die einzelnen Regionen:

scroll

Deutschland 373
Indien 308
USA 38
Russland 38
China 10

Produkte und Dienstleistungen

KHD ist weltweit einer der Top-Five-Zementanlagenbauer und -Lieferanten von Maschinen für Zementwerke. Das Leistungsspektrum umfasst die Gestaltung und Konstruktion, das Projektmanagement und die Lieferung der technischen Ausrüstung sowie die Überwachung der Montage und Inbetriebnahme von Zementanlagen und von dazugehörigen Maschinen. Kundendienstleistungen wie die Lieferung von Ersatzteilen, die Optimierung von Anlagen und die Ausbildung von Anlagenmitarbeitern runden die Bandbreite der von KHD angebotenen Leistungen ab.

Zum Kernsortiment der von KHD gelieferten technischen Ausrüstung gehören Anlagen für die Zerkleinerung, was von grundsätzlicher Bedeutung in jeder Zementanlage ist. Diese Technologie findet Anwendung bei der Zerkleinerung von Rohmaterialien und Klinker und beinhaltet Mahl-, Zerkleinerungs- und Trennungsanlagen. Die zweite Kompetenz der KHD umfasst alle wesentlichen Komponenten der Ofenlinie wie Wärmetauscher, Kalzinator, Brenner, Drehrohröfen und Klinkerkühler. KHD hat außerdem eine Bandbreite von Systemautomatisierungsprodukten entwickelt, die zur Verfahrenskontrolle sowie Anlagenoptimierung eingesetzt werden. Die Produktion ist fast vollständig an externe Hersteller ausgelagert, die Anlagen und Maschinen gemäß den Vorgaben von KHD fertigen.

KHD liefert ihre Produkte und Dienstleistungen grundsätzlich direkt an den Betreiber einer Zementanlage oder als Teil eines Konsortiums gemeinsam mit anderen Anlagenspezialisten. Je nach den Anforderungen des Kunden werden entweder einzelne Anlagen oder auch die vollständige technische Ausrüstung einer Zementanlage geliefert. Dies kann auch Maschinen von anderen Spezialherstellern beinhalten, wobei KHD meist die Verantwortung für die Koordinierung und die Technik für die Bereitstellung übernimmt. Maschinen von KHD werden in über 500 Anlagen weltweit eingesetzt.

Zu den wichtigsten Erfolgen der Gesellschaft zählte im Geschäftsjahr 2010 die Akquirierung eines Großauftrags in Indien über zwei Ofenlinien mit einer Tagesleistung von jeweils 10.000 Tonnen und 13 Rollenpressen für die Rohmaterial- und Klinkermahlung. Insgesamt war im Jahresverlauf die hohe Akzeptanz der Rollenpressen-Technologie von KHD zur Mahlung von Rohmaterial und Klinker spürbar. Die KHD-Produkte zeichnen sich unter anderem durch einen vergleichsweise geringen Energieverbrauch und einen niedrigen Instandhaltungsaufwand, wenig Vibrationen und Lärmemissionen sowie geringen Verschleiß gegenüber den Produkten der Wettbewerber aus.

Für das Geschäftsjahr 2011 plant KHD, ihren Kundendienst weiter auszubauen. Im Fokus stehen dabei vor allem die Lieferung von Ersatz- und Verschleißteilen sowie die Montage, Inbetriebnahme und Überwachung der Anlagen. Hinzu kommen Funktionsprüfungen insbesondere mit Blick auf Verfahrenstechnik, mechanische Ausrüstung, Elektrik und Automation, Qualität und Chemie sowie Beratung bei Umweltfragen.

Forschung und Entwicklung

Als einer der weltweit führenden Anbieter von Ausrüstungen und Dienstleistungen für Zementproduzenten sind die F&E-Aktivitäten von KHD eng an den Bedürfnissen der Kunden der KHD und somit an den Marktanforderungen der Zukunft ausgerichtet. Ziel ist es, umweltfreundliche und nachhaltige Produkte und Technologien mit hoher Energieeffizienz für optimale Prozesse in der Zementherstellung zu entwickeln. Im Geschäftsjahr 2010 waren insgesamt rechnerisch rund 35 Mitarbeiter in F&E-Aktivitäten eingebunden. Insbesondere handelte es sich dabei um Ingenieure verschiedener Disziplinen. Darüber hinaus stehen generell - je nach Auftragslage - für das Thema Forschung und Entwicklung weitere Mitarbeiter zur Verfügung.

Im Mittelpunkt der F&E-Aktivitäten 2010 stand die Standardisierung wesentlicher Komponenten sowie die Steigerung der Effizienz von Anlagen für die Zementherstellung. Im Bereich Mahltechnik hat KHD im ersten Quartal 2010 die Entwicklung ihrer bisher größten Rollenpresse für die Erzaufbereitung (RPS20) abgeschlossen. Diese Maschine soll künftig auch für Zementanwendungen eingesetzt werden. Zudem wurde das erste von KHD entwickelte COMFLEX®-Komplettmahlsystem in den Markt eingeführt, womit eine wichtige Etappe in der Weiterentwicklung des COMFLEX®-Portfolios erreicht worden ist.

Wichtigstes Projekt in der Brenntechnik war 2010 die Entwicklung von Wärmetauschern mit größeren Kapazitäten und geringerem Druckverlust. Diese Arbeiten wurden erfolgreich beendet. KHD hat sich dabei auf die drei großen Leistungsstufen konzentriert und bietet nun zweistrangige Wärmetauscher mit einer Tagesleistung für die Produktion von 10.000 bis 12.000 Tonnen Klinker an. Der Klinkerkühler Pyrofloor®, der sich durch eine hervorragende Kühlereffizienz und eine kostengünstige Konstruktion auszeichnet, konnte im Geschäftsjahr 2010 erfolgreich weiterentwickelt werden. Daneben gab es zahlreiche Weiterentwicklungen bei den Drehrohröfen. Weitere wichtige Entwicklungsarbeiten wurden 2010 und werden auch 2011 im Bereich der Ofen-Antriebsysteme durchgeführt.

Im Bereich der Prozessautomation standen die Entwicklung und Optimierung neuer Steuerungssequenzen für einzelne Produkte sowie für den Gesamtprozess eines Zementwerks im Vordergrund. Als wichtige F&E-Themen auch für die nächsten Jahre gelten bei KHD die Nutzung alternativer Brennstoffe und die Erhöhung der Energieeffizienz. Ein Beispiel hierfür ist die Arbeit an neuen Brennern, die besser für alternative Brennstoffe geeignet sind. Im Jahr 2010 wurde hier bereits ein entsprechendes Produkt entwickelt und mit entsprechenden Tests begonnen.

Als Ergebnis ihrer sehr erfolgreichen F&E-Arbeit hat die KHD in den vergangenen drei Jahren insgesamt 33 deutsche Patente angemeldet. Insgesamt besitzt KHD damit 407 Patente / Patentanmeldungen sowie 15 Gebrauchsmuster.

Marketing und Vertrieb

Vertrieb

KHD verkauft ihre Produkte und Dienstleistungen weltweit, wobei die Nachfrage in den Schwellenländern am stärksten ist. Im Geschäftsjahr 2010 waren Indien, China und das übrige Asien gemessen am Auftragseingang die wichtigsten Märkte und machten gemeinsam 61 % des Auftragseingangs aus. Osteuropa und Russland folgten mit jeweils 13 % und der Nahe Osten mit 10 %.

Zu den Kunden von KHD zählen in erster Linie Zementhersteller in aller Welt. Enger Kontakt mit dieser Zielgruppe ist für den Konzern eine wichtige Basis für den Geschäftserfolg. Im vergangenen Geschäftsjahr hat KHD mit der Einführung des Key-Account-Managements ihren Fokus auf die Bedürfnisse ihrer Kunden noch weiter verstärkt.

Die Betreuung der Kunden wird über eigene Vertriebsteams sichergestellt, die zum einen regional und zum anderen nach Kundengruppen aufgeteilt sind. International verfügt KHD über vier große Kundenservicecenter mit jeweils regionaler Zuständigkeit. Vorteil dieser Aufteilung ist die Nähe zu den jeweiligen Kunden und lokale Branchenkenntnis der entsprechenden Mitarbeiter. Um Zugang zu den Märkten zu erhalten, in denen die Gesellschaft nicht mit eigenen Mitarbeitern vertreten ist, beauftragt KHD Handelsvertreter. Insgesamt setzt sich das Vertriebs- und After-Sales-Team infolge der starken technischen Ausrichtung dieser Aktivitäten vor allem aus Ingenieuren zusammen.

Die vier Kundenservicecenter stellen sich im Einzelnen wie folgt dar:

EMEA

Das Vertriebsteam am Standort Köln ist unter anderem verantwortlich für die globale Vertriebsstrategie sowie für internationale Ausschreibungen. So werden aus Köln heraus die Märkte Europa, der Nahe Osten, Afrika, China und der Pazifikraum abgedeckt. Zudem werden die Vorbereitungen für eine Niederlassung in Südafrika vorangetrieben.

Russland

Das Kundenservicecenter für Russland deckt mit einem Standort in Moskau und einer Gesellschaft in Dessau (Deutschland) die 15 Staaten der früheren Sowjetunion plus die Mongolei ab. Dabei liegt der Fokus neben den Neuanlagen auch auf der Ausnutzung des großen Potenzials für Modernisierungs- und Erweiterungsinvestitionen. Insgesamt nimmt der Bereich Ersatzteile und Dienstleistungen dort bislang nur einen kleinen Teil des Geschäfts ein, soll künftig aber ausgebaut werden. Im Jahr 2010 gewann das Kundenservicecenter für Russland eines der wenigen Großprojekte, die in diesem Jahr in Russland überhaupt vergeben wurden. Zudem wurde die Zusammenarbeit mit der Universität Belgorod (Weißrussland) intensiviert, um die Nachwuchsförderung zu verstärken.

Nord- und Südamerika

Die für die USA, Kanada, Mexiko sowie Mittel- und Südamerika verantwortliche Niederlassung befindet sich in Norcross. Insbesondere das Geschäft in Nordamerika litt 2010 stark unter den Auswirkungen der Rezession. Aktivitäten in dieser Region waren meist umweltrechtlich getrieben, inzwischen gibt es aber wieder Anzeichen für zunehmende Investitionsbereitschaft. Hingegen steht Südamerika aus Sicht von KHD am Beginn einer Boomphase. Vor allem in Brasilien, Chile und Peru verzeichnete KHD in den vergangenen Monaten eine sehr hohe Nachfrage. So konnte 2010 erstmals ein großer Auftrag in Brasilien gewonnen werden, zudem wurden die Kundenbeziehungen zu den großen Zementkonzernen vertieft.

Indien

In Indien verfügt KHD bereits über eine sehr gute Marktposition, das Geschäft in diesem wichtigen Markt wird aus New Delhi heraus betrieben. Experten erwarten für diese Region in den nächsten Jahren ein starkes Wachstum des Zementverbrauchs. Einen wichtigen Meilenstein in ihrer Geschäftsentwicklung in Indien hat KHD mit dem Erhalt eines Großauftrags im Volumen von € 85 Mio. im Jahr 2010 erreicht.

Marketing

Das Marketing für die KHD wurde 2010 neu strukturiert und wird seitdem von Indien aus gesteuert. Dabei erfolgt die Umsetzung der Maßnahmen über die Mitarbeiter an den einzelnen Standorten. Marketingunterlagen von KHD wie Broschüren, Fallstudien und Pressemitteilungen zu neuen Aufträgen und Inbetriebnahmen neuer Anlagen werden regelmäßig aktualisiert und veröffentlicht. Im Jahr 2010 konnte die Medienpräsenz erhöht und eine neue Werbekampagne gestartet werden. Zudem erfuhr die Unternehmenswebseite (www.khd.com) einen Relaunch, daneben wurde das Intranet für die Mitarbeiter implementiert. Ein weiterer Schwerpunkt lag im Jahr 2010 auf der Planung und Durchführung von Kundenveranstaltungen, um die Produkte und Dienstleistungen von KHD zielgruppengerecht vorzustellen.

Um den engen Kontakt zu ihren Zielgruppen zu halten, präsentierte sich KHD im Jahresverlauf auch auf zahlreichen internationalen Messen und Kongressen. So war die Gesellschaft mit ihren Produkten und Technologien unter anderem bei den fünf folgenden Großveranstaltungen vertreten:

CEMTECH - Istanbul, Türkei
16th Arab International Cement Conference and Exhibition, Ras Al Khaimah, UAE
FICEM - APCAC XXVII Technical Process, Jamaika
INTERCEM Americas, Rio de Janeiro, Brasilien
25nd IEEE-IAS/ PCA, Colorado Springs, USA

Für die Zukunft plant KHD, ihr weltweites Marketing weiter zu intensivieren, unter anderem über zielgruppengerechte Werbekampagnen und eine höhere aktive Medienpräsenz.

Markt- und Wettbewerbsumfeld

Allgemeines konjunkturelles Umfeld

Als einer der weltweit führenden Anbieter von Ausrüstungen und Dienstleistungen für Zementproduzenten ist KHD sowohl in den Industriestaaten als auch in zahlreichen Schwellenländern aktiv. Hier stellen vor allem Indien, Russland und Brasilien, daneben aber auch der Nahe Osten und Nordafrika, wichtige Märkte für KHD dar. In China hat KHD in der Vergangenheit vergleichsweise wenig operatives Geschäft betrieben. Künftig dürfte diese Region infolge der geschlossenen Kooperation mit CATIC eine zunehmende Bedeutung bekommen.

Nach der schweren Krise im Jahr 2009 wuchs die globale Wirtschaftsleistung im Jahr 2010 um 4,8 %1 . Dabei war die Entwicklung zweigeteilt: Während die Schwellenländer deutliche Wachstumsraten verzeichneten, erholten sich die Industriestaaten langsamer. Viele Länder profitierten 2010 auch von nationalen Konjunkturprogrammen, mit denen die Wirtschaft unterstützt wurde, um eine Stabilisierung nach der globalen Krise zu erreichen.

Für 2011 wird ein Anstieg des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 4,5 % erwartet. Die Gefahr eines erneuten globalen Abschwungs oder einer Stagnation in den Industriestaaten wird von den Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF) dabei als eher gering eingeschätzt. Für die USA erwartet der IWF nach dem Zuwachs der Wirtschaft um 2,8 % nun einen Anstieg um 3,0 % im Jahr 2011. Die Eurozone präsentierte sich im Jahr 2010 mit einem Wachstum von 1,8 %, hier wird eine Steigerung um rund 1,5 % für 2011 prognostiziert. Für die Schwellenländer, insbesondere für China, sieht der IWF hingegen eine anhaltend starke Aufwärtstendenz voraus, wobei Überhitzung und Inflation als damit verbundene Gefahren hervorgehoben werden.

Die durch ein Erdbeben ausgelöste Reaktorkatastrophe in Japan hat per aktuellem Stand bislang noch keine gravierenden Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Die KHD hat keine nennenswerten Geschäftsaktivitäten im japanischen Markt. Zurzeit ist eine verlässliche Abschätzung des weiteren Verlaufs der Katastrophe und ihrer Auswirkungen nicht hinreichend möglich. Mit zunehmender Ausweitung der Strahlenbelastung wächst jedoch die Gefahr, dass sich das erwartete Wachstum der Weltwirtschaft abschwächen wird. Um dieser Gefahr zu begegnen, beobachtet KHD die Ereignisse in Japan sehr genau.

1 Internationaler Währungsfonds, IMF Survey Magazine, 25. Januar 2011

Branchenspezifisches Umfeld

Zementproduktion und Zementkonsum

In ihrer Eigenschaft als Ausrüster für Zementanlagen ist KHD abhängig von der Entwicklung der weltweiten Zementproduktion sowie vom Zementverbrauch. Dabei entspricht seit vielen Jahren die Produktionsmenge ungefähr dem Verbrauch. Weltweit betrug der Zementkonsum im Jahr 2009 rund 2.900 Mio. Tonnen, wovon fast die Hälfte auf den Einzelmarkt China entfiel, dem mit großem Abstand wichtigsten Markt für diesen Baustoff. Erst weit dahinter folgten Indien (6 %), die USA (3 %) sowie Brasilien und Russland (je 2 %). Im Zeitraum 1999 bis 2009 wuchs der weltweite Zementmarkt durchschnittlich um 5,2 % jährlich bzw. um das 1,6-Fache des entsprechenden Bruttoinlandsprodukts2 . Dabei zeigt China mit durchschnittlich 10,5 % pro Jahr das stärkste Wachstum.

2 Studie Mainfirst

Für die Zukunft sehen Marktexperten das höchste Wachstumspotenzial in den BRIC-Staaten, in denen KHD in Indien und Russland bereits gut positioniert ist. Auch in einigen weiteren Regionen wie den USA dürften umweltpolitische Regularien künftige Investitionen fördern.

Weltweit gibt es rund 2.500 installierte Zementanlagen mit einer durchschnittlichen Kapazität von 1,2 Mio. Tonnen pro Jahr und einer geschätzten Kapazitätsauslastung von 76 %3 . Die Hälfte dieser Anlagen ist zwischen 25 und 50 Jahren alt und bietet somit Potenzial für Modernisierung, Erweiterung oder Neubau durch Marktteilnehmer wie KHD. Abgesehen von beachtlichen Errichtungs- und Infrastrukturkosten liegt der durchschnittliche Preis einer 1,5-Millionen-Tonnen-Zementanlage bei rund € 150 Mio. Da KHD grundsätzlich keine Komplettanlagen erstellt, beträgt hier die durchschnittliche Auftragsgröße rund € 10 Mio. bis € 60 Mio.

Die weltweite Zementproduktion wurde im Jahr 2009 durch die Rezession beeinflusst. Zwar betrug die durchschnittliche Wachstumsrate 5,3 %, wurde aber vor allem durch den Anstieg in China (14,5 %) gestützt, während der Rest der Welt einen Rückgang um durchschnittlich 3,7 % verzeichnete. Mit dem Abklingen der Wirtschaftskrise erholte sich die Zementproduktion im Jahr 2010 um 7,2 %. Bis 2013 dürfte die jährliche Produktion durchschnittlich um 4 % pro Jahr bis auf 3.447 Mio. Tonnen steigen. Daran werden China und die übrigen Schwellenländer voraussichtlich den größten Anteil haben, da Faktoren wie Urbanisierung, demografische Entwicklung und Infrastrukturbedürfnisse zu einer höheren Bautätigkeit in diesen Ländern führen dürften. Hingegen könnte der Verbrauch im reifen Markt USA eher sinken.

3 OneStone Intelligence

Markt für Zementanlagen und Ausrüstung

In den Industriestaaten wie Nordamerika und Westeuropa bestehen die Leistungen von KHD vor allem aus Modernisierung und Optimierung der Anlagen sowie Wartungsarbeiten. Hingegen stammt die Nachfrage nach neuen Anlagen vor allem aus Märkten wie Indien oder Russland, wo die Produzenten auf den wachsenden Zementbedarf reagieren müssen. Der Markt für Zementanlagen und Ausrüstung ist abhängig von mehreren Faktoren, zu denen neben der ökonomischen Entwicklung auch die Zementnachfrage, der Verbrauch, die Preise sowie die Kapazitätsauslastung gehören. Zudem ist die Nachfrage nach Zementanlagen und Ausrüstung abhängig von der Bereitschaft und Fähigkeit der Zementproduzenten, in Zementanlagen zu investieren und die Finanzierung zu sichern.

Seit 1950 hat KHD mehr als 500 Zementanlagen installiert und in Betrieb genommen sowie weltweit mehr als 5.000 Anlagen mit Teilen ausgerüstet. Rund 30 % der Installationen entfallen auf Russland, weitere 30 % auf Europa, 18 % auf den asiatisch-pazifischen Raum, 12 % auf Nord- und Südamerika sowie rund 10 % auf den Nahen Osten und Afrika. Die installierten Anlagen bieten somit eine solide Basis für die geplante Expansion des Dienstleistungsgeschäfts.

Im Jahr 2010 war der weltweite Zementmarkt von einer Erholung nach der Rezession gekennzeichnet, wobei Finanzierungsengpässe, Schuldenabbau und Kostensenkung auch weiterhin wichtige Themen der Zementhersteller waren. Gleichzeitig ist die Branche von anhaltendem Wettbewerbsdruck gekennzeichnet.

Weiter steigende Preise für Energie wie Kohle, Petrolkoks und Heizöl dürften in Zukunft dafür sorgen, dass alternative Energiequellen für die Zementindustrie weiter in den Fokus geraten und zu neuen technologischen Entwicklungen führen werden.

Laut einer Studie von OneStone Intelligence dürften die bis 2013 weltweit geplanten Kapazitätserhöhungen für die Zementproduktion rund 42 % gegenüber dem Stand im Jahr 2009 betragen. Parallel wird die Schließung bestehender Produktionskapazitäten in Höhe von 21 % erwartet, wobei davon vor allem alte Anlagen in China, Russland, Spanien, Italien, den USA und in der Türkei betroffen sind. Von den insgesamt erwarteten 1.201 Mio. Tonnen an neuen Kapazitäten entfallen rund 420 Mio. Tonnen auf China, 153 Mio. Tonnen auf Indien und 55 Mio. Tonnen jeweils auf Vietnam und Russland.

Unternehmensziele und Strategie

KHD bietet Produkte und Dienstleistungen für Zementproduzenten an. Mit ihren innovativen Produkten will die Gesellschaft ihre Position als führender Anbieter von umweltfreundlichen Technologien in Zukunft weiter ausbauen. In diesem Zusammenhang sollen die Wettbewerbsfähigkeit verbessert und die Beschaffung optimiert werden. Insbesondere in den Schwellenländern wie Russland und Indien will KHD ihre Position stärken sowie ihre Marktpräsenz in China und Südamerika (insbesondere in Brasilien) ausbauen. Daneben strebt die Gesellschaft an, ihre Positionierung bei den großen, global agierenden Zementproduzenten zu optimieren, um hier "Preferred Supplier" zu werden. Zudem soll das Dienstleistungsgeschäft ausgeweitet werden, um die für das Projektgeschäft von KHD typische Zyklizität etwas zu mildern und um die Nachhaltigkeit der Ergebnisse zu verbessern.

Damit diese Ziele erreicht werden können, plant KHD unter anderem, die Produktpalette über strategische Partnerschaften zu erweitern. Zudem gilt es, Produkte zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit stärker zu standardisieren. Um Kunden in Zukunft noch besser mit Beratung und Service versorgen zu können, hat die Gesellschaft ein Key-Account-Managementsystem implementiert und bietet ihren Kunden attraktive Produkte und Dienstleistungen. Daneben soll das Servicegeschäft in den Bereichen Ersatzteile, technische Assistenz, Funktionsprüfungen, Beratung und Training intensiviert werden.

Analyse der Geschäftsergebnisse und Darstellung der Ertrags-, Vermögens- und Liquiditätslage

Aufgrund der im Frühjahr 2010 erfolgten Umstrukturierung des KHD Konzerns sind die Zahlen für das Berichtsjahr nur eingeschränkt mit denen des Geschäftsjahres 2009 vergleichbar. In der folgenden Darstellung werden die legalen Konzernstrukturen der beiden Jahre nebeneinandergestellt. Die Zahlen von 2009 beziehen sich auf den deutschen Teilkonzern der Terra Nova. Die Angaben für das Jahr 2010 umfassen ab dem zweiten Quartal 2010 zusätzlich die von der KIA erworbenen Zementaktivitäten außerhalb Deutschlands sowie die EKOF in Bochum.

Stellenweise werden auch sogenannte Pro-forma-Zahlen verwendet. Dabei wird unterstellt, dass die Zementaktivitäten aller Gesellschaften für das ganze Jahr 2009 und 2010 verglichen werden. Wenn in der Darstellung von der Kommentierung der legalen Struktur abgewichen wird, wird explizit darauf hingewiesen.

Allgemeine Geschäftsentwicklung 2010

Das Geschäft der KHD hat sich im Geschäftsjahr trotz eines gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Umsatzvolumens und Ergebnisses insgesamt positiv entwickelt. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass das Vorjahr durch mehrere positive Sondereffekte geprägt war. Gestützt wurde das Geschäftsjahr 2010 von der zunehmenden Erholung der Weltwirtschaft nach der Rezession und der hohen Bautätigkeit und Investitionsbereitschaft in den Schwellenländern. Vor allem in den angestammten Märkten Indien und Russland konnte KHD wieder zufriedenstellende Auftragseingänge erzielen. In der Länderbetrachtung zeigt sich, dass der indische Markt mit 50 % der Auftragseingänge im Jahresverlauf überproportional zum Erfolg des Konzerns beigetragen hat. Maßgeblich hierfür war ein Großauftrag für Ofenlinien und Rollenpressen-Mahlanlagen im Gesamtvolumen von € 85 Mio. von der UltraTech Cement Ltd., dem größten Zementhersteller in Indien. Der russische Markt trug mit rund 13 % zum Auftragseingang bei.

Nach dem niedrigen Auftragseingang des Jahres 2009 von € 58 Mio. im deutschen Teilkonzern bzw. € 124 Mio. auf Pro-forma-Basis konnte KHD für 2010 einen deutlichen Anstieg des Auftragseingangs auf € 269 Mio. (Pro-forma-Basis € 308 Mio.) verbuchen. Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2010 lag mit € 304 Mio. auf einem Niveau, mit dem rein rechnerisch die Kapazitäten von KHD für ein Jahr ausgelastet sind.

Im Vergleich der beiden Jahre ist zu beachten, dass im Vorjahr ein Volumen von € 62 Mio. an laufenden Aufträgen storniert und somit als negativer Auftragseingang berücksichtigt wurde. Im Geschäftsjahr 2010 wurden € 39 Mio. an Stornierungen wieder rückgängig gemacht.

Beim Vergleich der Umsatzerlöse ist zu berücksichtigen, dass das Jahr 2009 für den deutschen Teilkonzern ein außergewöhnlich gutes war, bedingt durch die hohen Auftragseingänge der Vorjahre. Zusätzlich sorgten positive Sondereffekte 2009 für eine überdurchschnittlich hohe Profitabilität. Das Abrechnungsvolumen des Jahres 2010 war hingegen von den niedrigen Auftragseingängen des Jahres 2009 geprägt. Sowohl in der legalen als auch in der Pro-forma-Betrachtung sind die Umsätze 2010 entsprechend um rund 20 % gesunken.

Umsatz- und Ertragslage

Trotz der Erweiterung des Konsolidierungskreises sind die Umsatzerlöse von € 360,3 Mio. im Vorjahr auf € 286,9 Mio. im Jahr 2010 gesunken, was einem Rückgang um 20,4 % entspricht. Hintergrund war der niedrige Auftragseingang im Rezessionsjahr 2009.

Das Bruttoergebnis vom Umsatz reduzierte sich von € 66,0 Mio. um 13 % auf € 57,4 Mio. Gleichzeitig hat sich die Rentabilität (Bruttomarge) von 18,3 % auf 20 % verbessert. Dies hängt zusammen mit der Auftragsstruktur sowie der kostenseitig überplanmäßig guten Ausführung von Aufträgen, insbesondere im russischen Markt.

Mit € 3,5 Mio. blieben die sonstigen betrieblichen Erträge unter dem hohen Wert des Vorjahres von € 9,0 Mio. Das Jahr 2009 war geprägt von positiven Effekten aus der Auflösung von Rückstellungen für stornierte Aufträge in Höhe von € 5,4 Mio. Zudem hatte der Verkauf der Aktivitäten im Kohle- und Mineralienmarkt (CMT) sowie der Fertigung am Standort Köln-Kalk zu einem positiven Effekt von € 2,0 Mio. geführt. Im Jahr 2010 resultierte die Abarbeitung von ehemals stornierten Aufträgen zu einem positiven Ergebnisbeitrag in Höhe von € 1,3 Mio. Zudem wurden für € 1,2 Mio. (Vorjahr: € 0,3 Mio.) IT- und administrative Dienstleistungen an fremde Dritte erbracht.

Die Vertriebsaufwendungen in Höhe von € 11,9 Mio. beinhalten die Kosten der Verkaufs- und Angebotsaktivitäten des Konzerns. Gegenüber dem Vorjahreswert von € 11,7 Mio. sind sie insgesamt nur geringfügig gestiegen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die erstmalig in den Konzernabschluss einbezogenen neuen Gesellschaften hierzu € 3,0 Mio. beigetragen haben. Die Kosten für die Verkaufs- und Angebotsaktivitäten sind hingegen bei den deutschen Gesellschaften des Konzerns deutlich niedriger ausgefallen.

Die Verwaltungsaufwendungen haben sich von € 9,8 Mio. um € 9,1 Mio. auf € 18,9 Mio. erhöht, da vor allem mit der Aufteilung von Terra Nova in zwei getrennte Konzerne die Übernahme aller Konzernleitungsfunktionen durch die KHD einherging.

Darüber hinaus haben die erstmalig in den Konzernabschluss einbezogenen neu erworbenen Gesellschaften zu einer weiteren Erhöhung der Verwaltungsaufwendungen beigetragen. Die Verwaltungsaufwendungen enthalten neben den Vorstandsbezügen und Kosten der allgemeinen Verwaltung insbesondere Rechts- und Beratungskosten, Jahresabschlusskosten, Aufsichtsratsvergütung, Kosten der Börsennotierung sowie Investor-Relations-Kosten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten die Kosten der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Höhe von € 3,4 Mio. (Vorjahr: € 3,1 Mio.). Ferner sind hier € 1,8 Mio. Aufwendungen für die im ersten Halbjahr bei der HW vorgenommene Kurzarbeit enthalten sowie Aufwendungen für Beratungsleistungen für laufende Reorganisationsprojekte sowie Kursverluste.

Bei den Kosten der Restrukturierung konnte eine Auflösung von Rückstellungen in Höhe von € 2,9 Mio. (Vorjahr: € 3,8 Mio.) vorgenommen werden. Die Personalanpassungsmaßnahmen bei der HW sind inzwischen weitestgehend abgeschlossen und konnten überwiegend sozialverträglich und mit niedrigeren Kosten als geplant umgesetzt werden.

Das EBIT hat sich durch den Rückgang des Geschäfts und die deutliche Erhöhung der Verwaltungsaufwendungen gegenüber dem Jahr 2009 von € 49,7 Mio. auf € 25,0 Mio. für 2010 in absoluter Höhe nahezu halbiert. Die EBIT-Marge lag bei 8,7 % und damit unter dem Rekordwert des Vorjahrs von 13,8 %. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass das Vorjahr durch mehrere positive Effekte geprägt war.

Mit € 2,9 Mio. (Vorjahr: € 3,7 Mio.) befanden sich die Zinseinnahmen im Jahr 2010 aufgrund allgemein niedriger Guthabenzinsen nach wie vor auf einem vergleichsweise geringen Niveau.

Die Steuerquote des Geschäftsjahres 2010 war mit 39,3 % außergewöhnlich hoch, wird sich aber 2011 voraussichtlich wieder reduzieren. In dem Wert war ein Sondereffekt aus der 2010 abgeschlossenen steuerlichen Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2005 bis 2007 in Höhe von rund € 1,6 Mio. enthalten. Ohne diesen Sondereffekt ergäbe sich eine übliche Steuerquote in Höhe von rund 33 %. Im Geschäftsjahr 2009 hatte sie bei 30,7 % gelegen.

Der Konzernjahresüberschuss in Höhe von € 15,8 Mio. (Vorjahr: € 37,2 Mio.) entspricht einer Umsatzrentabilität von 5,5 % (Vorjahr: € 10,3 %). Bei dem Vorjahreswert handelt es sich um einen außerordentlich hohen Wert, der wesentlich auf positive Sondereffekte zurückzuführen ist.

Vermögenslage

Zum Stichtag 31. Dezember 2010 betrug die Bilanzsumme € 413,3 Mio. und lag somit rund 4 % unter dem entsprechenden Wert des Vorjahres von € 429,9 Mio.

Das Eigenkapital belief sich zum Jahresende 2010 auf € 148,6 Mio. gegenüber € 169,7 Mio. im Vorjahr. Zurückzuführen ist dies ist im Wesentlichen auf die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von € 49,4 Mio. im April 2010. Gegenläufig hat sich das Konzerngesamtergebnis von € 16,4 Mio. sowie die Eigenkapitalveränderung aufgrund der Unternehmenserwerbe in Höhe von € 11,8 Mio. ausgewirkt.

Mit € 33,1 Mio. blieb das gezeichnete Kapital unverändert. Die Eigenkapitalquote sank von 39,5 % auf nunmehr 35,9 % zum Jahresende 2010 und stellt damit auch weiterhin einen im Branchenvergleich hohen Wert dar. Daneben haben sich die Beträge für die kurzfristigen und langfristigen Verbindlichkeiten insgesamt nur wenig verändert: Langfristige Schulden erhöhten sich lediglich aufgrund höherer langfristiger Rückstellungen von € 46,2 Mio. auf € 49,2 Mio. zum 31. Dezember 2010.

Bei den kurzfristigen Schulden in Höhe von € 215,6 Mio. (Vorjahr: € 213,9 Mio.) verringerten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von insgesamt € 100,8 Mio. auf € 92,3 Mio. Unter Berücksichtigung der erstmals in den Konzernabschluss einbezogenen neu erworbenen Gesellschaften haben sich insbesondere bei den Gesellschaften der deutschen Gruppe die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen vor allem volumenbedingt deutlich vermindert. Die Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern betrugen € 20,9 Mio. gegenüber € 11,0 Mio. zum Vorjahresstichtag. Die Steuerrückstellung beinhaltet überwiegend die Berücksichtigung von zwei Veranlagungszeiträumen bei der deutschen Tochtergesellschaft HW.

Die Rückstellungen insgesamt blieben mit € 50,1 Mio. nach € 50,3 Mio. im Vorjahr nahezu unverändert.

Der Anteil des langfristigen Vermögens betrug € 9,3 Mio. und sank damit auf nunmehr 2,2 % der Bilanzsumme. Im Vorjahr lag dieser Wert noch mit € 55,9 Mio. bei 13,0 %. Die Reduzierung beruht vor allem auf der zum Ende des ersten Quartals 2010 erfolgten vollständigen Rückführung eines der KIA gewährten Darlehens in Höhe von € 47,7 Mio. Kurzfristige Vermögenswerte machten mit € 404,0 Mio. (Vorjahr: € 373,9 Mio.) rund 98 % (Vorjahr: 87 %) der Aktiva zum Stichtag 31. Dezember 2010 aus. Dabei beruhte der Anstieg im Wesentlichen auf der Erhöhung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um € 67,3 Mio. auf € 293,1 Mio.

Finanzierung

Abschluss der neuen Bonding- bzw. Avallinie

KHD hat Ende November 2010 unter Führung der RBI mit einem Bankenkonsortium einen Avalrahmen in Höhe von € 150 Mio. abgeschlossen. Dieser steht für verschiedene Sicherungsinstrumente wie Garantien, Akkreditive oder Bürgschaften allen operativen Gesellschaften des KHD Konzerns zur Verfügung.

Liquiditäts- und Finanzlage

Die Gesellschaft verfügte zum Ende des Geschäftsjahres 2010 weiterhin über einen hohen Cashbestand, die liquiden Mittel lagen bei € 293,1 Mio.

Für das Jahr 2010 zeigt die Konzern-Kapitalflussrechnung einen gegenüber dem Vorjahr um € 54,1 Mio. erhöhten Finanzmittelfonds von € 279,3 Mio. Ursächlich für dessen Zunahme sind die liquiden Mittel der erstmals in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften abzüglich des gezahlten Kaufpreises in Höhe von € 20,9 Mio. sowie das positive Konzernergebnis vor Steuern und Zinsen in Höhe von € 25,0 Mio. Die an die Aktionäre ausgeschüttete Dividende in Höhe von € 49,4 Mio. wurde weitgehend kompensiert durch die Rückführung des an die KIA gewährten Darlehens in Höhe von € 47,7 Mio.

Bei der unverändert hohen Liquidität ist aus Sicht der Gesellschaft für die nahe Zukunft keine Gefährdung der Zahlungsbereitschaft des Konzerns erkennbar.

NACHTRAGSBERICHT

Nach Ende des Geschäftsjahrs, am 16. Februar 2011, hat die KHD ihre am 21. Dezember 2010 angekündigte Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen. Diese Transaktion war Voraussetzung für die Wirksamkeit einer Vereinbarung mit der in Peking ansässigen CATIC über die strategische Partnerschaft beider Unternehmen. Im Rahmen der Transaktion erhöhte sich dabei das Grundkapital der KHD von € 33.142.552,00 um € 16.561.021,00 auf € 49.703.573,00. Die 16.561.021 neuen auf den Inhaber lautenden Stammaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von € 1,00 je Aktie wurden zum Preis von € 4,53 je Aktie ausgegeben. Der Bruttoemissionserlös aus der Transaktion belief sich auf € 75.021.425,13. Im Ergebnis hält CATIC über ihre in Hongkong ansässige Tochtergesellschaft Max Glory Industries Ltd. (MGI) nun 20 % am Grundkapital der KHD.

KHD und CATIC streben an, zu einem der Marktführer im Bereich Zementanlagenbau aufzusteigen, indem sie sich gemeinsam an einer größeren Anzahl von Projektausschreibungen beteiligen können, insbesondere für Turn-Key-Anlagen. In der Vergangenheit wurden solche Aufträge überwiegend an Wettbewerber vergeben. Damit verschaffen sich KHD und CATIC künftig besseren Zugang zu Aufträgen der führenden Zementhersteller. Zudem umfasst die Zusammenarbeit auch den Bereich Beschaffungswesen sowie das Recht für KHD, gemeinsam mit CATIC in eine Ingenieurgesellschaft in China zu investieren. KHD erwartet aus der Kooperation eine signifikante Verstärkung ihrer Präsenz und ihrer Geschäftsentwicklung im weltgrößten Zementmarkt China ebenso wie in anderen Ländern und Regionen, die KHD und CATIC für geeignet halten.

Im Anschluss an die Kapitalerhöhung der KHD hat der neue Großaktionär Max Glory Industries Limited ("Max Glory") entgegen der im Wertpapierprospekt vom 29. Dezember 2010 auf Seite 151 beschriebenen Vorgehensweise kein Aufsichtsratsmitglied benannt. Da das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden Gerhard Beinhauer durch Niederlegung mit Abschluss der Kapitalerhöhung endete, war der Aufsichtsrat unterbesetzt. Durch gerichtliche Bestellung vom 23. März 2011 wurde Gerhard Beinhauer erneut Aufsichtsratsmitglied der KHD und durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 23. März 2011 zudem erneut zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind, waren nicht zu verzeichnen.

BERICHT ÜBER RISIKEN UND CHANCEN

Risikomanagement

Der KHD Konzern ist als global operierender Anlagenbauer und Servicedienstleister im Rahmen seines weltweiten Geschäfts einer Vielzahl unterschiedlichster Risiken ausgesetzt. Durch die Bereitschaft, kalkulierbare unternehmerische Wagnisse bewusst einzugehen, kann KHD sich bietende Chancen zur nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts nutzen.

Der Vorstand der KHD hat ein umfassendes, systematisches und wirksames Risikomanagementsystem implementiert, dessen Grundsätze in einer Risk Policy festgeschrieben sind. Im KHD Konzern ist Risikomanagement ein systematischer Ansatz zur Identifizierung, Erfassung und Bewertung von Risiken. Entscheidende Komponenten unseres Risikomanagementsystems sind die Aktivitäten zur Risikobewältigung, d. h. die Definition und die Umsetzung von Maßnahmen als Antwort auf festgestellte Risiken. Risikomanagement ist somit eine unternehmensweite und kontinuierliche Aufgabe, die integraler Bestandteil aller Entscheidungen und Geschäftsprozesse im KHD Konzern ist.

Die Vorgehensweise zum Risikomanagement im KHD Konzern berücksichtigt die bestmögliche Ausnutzung von Chancen in gleichem Umfang wie die Reduzierung der Auswirkungen und der Eintrittswahrscheinlichkeit von negativen Ereignissen. Durch ein wirksames und verlässliches Risikomanagement können wir unsere Möglichkeiten zum Identifizieren und Ergreifen von Geschäftschancen zum Vorteil unserer Anteilseigner, Kunden und Mitarbeiter insgesamt verbessern.

Die systematische Erfassung und Bewertung von Risiken und Chancen ist ein wesentlicher Baustein für die Steuerung des Konzerns; die Unternehmensstrategie bildet die Basis für eine systematische Risikofrüherkennung. Da im Rahmen des Planungsprozesses die Unternehmensziele und die zugehörigen Erfolgsfaktoren festgelegt werden, bestehen unmittelbare Wechselbeziehungen zwischen Risikomanagement einerseits und der strategischen Planung und Mittelfristplanung andererseits.

Unser Risikomanagement beschränkt sich nicht auf das Risikofrüherkennungssystem nach § 91 Abs. 2 AktG (bestandsgefährdende Risiken), sondern umfasst sämtliche wesentliche Risiken des KHD Konzerns (operative, strategische, finanzielle und Compliance-Risiken).

Das Risikomanagementsystem ist im KHD Konzern in die Gesamtheit unseres internen Kontrollsystems eingebettet. Das interne Kontrollsystem umfasst sämtliche Kontrollen und Prozesse, um Risiken zu vermeiden bzw. identifizierte Risiken zu steuern und zu überwachen. Die kontinuierliche Verbesserung unseres Risikomanagements beinhaltet eine regelmäßige Überprüfung und Weiterentwicklung der relevanten internen Kontrollen, um einen effizienten und funktionsfähigen Prozess sicherzustellen. Prozessverbesserungen bzw. -korrekturen werden sowohl für die CSCs als auch für Zentralfunktionen identifiziert und umgesetzt.

Organisation, Zuständigkeiten, Instrumente und Berichterstattung des Risikomanagements

Der KHD Konzern unterscheidet zwischen Risiken, die den gesamten Konzern betreffen bzw. nur auf Ebene der Konzernleitung gemanagt werden können ("Group Risks"), und Risiken, die aus den Aktivitäten der operativen Geschäftseinheiten resultieren ("CSC Risks"). Group Risks werden von den Vorstandsmitgliedern und Leitern der konzernübergreifenden Zentralfunktionen ("Global Functional Heads") identifiziert und durch Risikoverantwortliche ("Risk Owner"), die entsprechend bestimmt werden, gesteuert. CSC Risks werden von den Verantwortlichen der operativen Bereiche in den Customer Service Centers geführt. Die jeweiligen Risikoverantwortlichen in den CSCs sind für den systematischen Umgang mit den CSC Risks verantwortlich. Hierbei identifizieren, analysieren, steuern und überwachen sie kontinuierlich ihre Risiken.

Um eine konzernweit einheitliche Identifizierung und Bewertung der Risiken zu unterstützen und zu koordinieren, hat KHD für das Risikomanagement Verantwortliche auf Konzernebene sowie auf Ebene der Customer Service Center (CSC) bestimmt. Die Risikomanager sind auch für die Überwachung und Nachverfolgung der Umsetzung der jeweiligen Aktivitäten zur Risikobewältigung zuständig. Die zentrale Risikomanagementabteilung stellt den operativen Einheiten die konzernweit einheitliche Methodik sowie die Instrumente zur Dokumentation (Risikoidentifizierung, Risikobewertung und Risikobewältigung) zur Verfügung.

Das Risikomanagement umfasst den gesamten Risikoprozess - von der Identifikation eines Risikos über dessen Analyse, Bewertung und Steuerung bis zur Kontrolle der getroffenen Maßnahmen zur Risikobewältigung.

Alle wesentlichen Risiken werden in sogenannten Risikoregistern erfasst. Die in dem Risikoregister der KHD aufgeführten Group Risks haben ihren Schwerpunkt bei strategischen Risiken und Compliance-Risiken, während die bei den operativen Einheiten erfassten CSC Risks insbesondere auf operative und finanzielle Risiken abstellen. Die Risikoregister dokumentieren die Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und der potenziellen Schadenshöhe für jedes Risiko sowie die vorhandenen und geplanten Maßnahmen zur Risikobewältigung in komprimierter und übersichtlicher Form. Die mögliche Schadenshöhe wird für jedes CSC auf Basis einer berechneten lokalen Wesentlichkeitsgrenze beurteilt. Um das Risikopotenzial zu verdeutlichen und um das Risikobewusstsein zu steigern, ist im Risikoregister zwingend eine Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und der potenziellen Schadenshöhe ohne sowie mit Berücksichtigung der Maßnahmen und Kontrollen zur Risikobewältigung vorzunehmen. Zudem besteht die Verpflichtung, dass sowohl beim Konzern als auch bei den CSCs potenziell bestandsgefährdende Risiken identifiziert und in das Risikoregister mit aufgenommen werden. Für jedes Risiko wird ein Risikoverantwortlicher benannt, der die Maßnahmen zur Risikobewältigung verantwortet. Die Risikoregister werden regelmäßig aktualisiert und bieten so den Entscheidungsträgern einen Überblick über die gesamte Risikolage.

Die für das Risikomanagement verantwortlichen Mitarbeiter führen sowohl mit den Leitern der konzernübergreifenden Zentralfunktionen als auch mit den Führungsteams der operativen Einheiten Risikoworkshops zur Identifikation und Bewertung von Risiken sowie zur Festlegung von Maßnahmen zur Risikominderung durch.

Den besonderen Anforderungen des Projektgeschäfts wird durch ein in die operativen Prozesse eingebundenes Risikomanagement Rechnung getragen. Hierbei werden die kaufmännischen und vertraglichen Bedingungen vor dem Vertragsabschluss durch die Experten in unseren Fachabteilungen beurteilt, um das Eingehen unkalkulierter oder nicht beherrschbarer Risiken zu verhindern. Das projektbezogene Risikomanagement setzt sich in der Phase der Auftragsabwicklung fort, wobei das Projektmanagement insbesondere auf Risiken in Bezug auf Überschreitung des Kosten- oder Zeitbudgets, technische Schwierigkeiten sowie finanzielle Aspekte achtet. Falls bewertete Auftragsrisiken die Wesentlichkeitsgrenze der operativen Einheit überschreiten, sind diese als CSC Risk zusätzlich in das Risikoregister des betroffenen CSC aufzunehmen.

Bei einem wirksamen Risikomanagement kommt dem Berichtswesen eine besondere Bedeutung zu. Es stellt sicher, dass alle wesentlichen Risiken aus den CSCs nach einheitlichen Kriterien abgebildet und den Führungskräften im Rahmen ihres Entscheidungsprozesses bekannt sind. Die CSCs berichten direkt an den zentralen Risikomanagementbeauftragten. Neben den regelmäßig aktualisierten Risikoregistern werden kurzfristig auftretende Risiken unabhängig von den normalen Berichtswegen direkt ("ad hoc") an die zuständigen Stellen des Konzerns kommuniziert. Bei der KHD wurde zudem ein Risk Committee als bereichsübergreifendes Team - unter Einbeziehung des Vorstands - installiert. Im Rahmen des Risikomanagementsystems überwacht das Risk Committee die Vollständigkeit, die Einschätzung der Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit, den Status der Risikobewältigung und die Veränderungen bedeutender Risiken.

Der zentrale Risikomanagementbeauftragte steht mit dem Vorstand in Bezug auf die Risikosituation und die Effektivität des Risikomanagementsystems in laufendem Kontakt. Im halbjährlichen Turnus erläutert er die Risikosituation anhand der Risikoregister detailliert gegenüber dem Aufsichtsrat. Zudem erläutert der Leiter Risikomanagement seine Einschätzung zu der Effektivität des Risikomanagementsystems in einer an den Vorstand sowie den Aufsichtsrat der KHD gerichteten Stellungnahme.

Die Internal Audit überprüft in regelmäßigen Zeitabständen die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems und der relevanten Aspekte des internen Kontrollsystems und berichtet regelmäßig über das Prüfungsergebnis an den Vorstand. Zudem wird einmal pro Jahr eine zusammengefasste Erklärung gegenüber Vorstand und Aufsichtsrat der KHD über die Einschätzung der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems aus Sicht der Internal Audit erstellt.

Risikomanagement bezogen auf Finanzinstrumente

Als weltweit agierender Konzern ist die KHD verschiedenen finanziellen Risiken (Währungs-, Zins-, Ausfall-, Kredit- und Liquiditätsrisiken) ausgesetzt, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Ziel des finanzwirtschaftlichen Risikomanagements im KHD Konzern ist es, finanzielle Risiken durch den geeigneten Einsatz von Sicherungsinstrumenten einschließlich derivativer Finanzinstrumente abzudecken bzw. zu reduzieren.

Bei den Währungskursrisiken ist zwischen Währungsrisiken im Zusammenhang mit der Abwicklung von Aufträgen in verschiedenen Währungsgebieten und den Risiken, die sich aus der Währungsumrechnung für einzelne Gesellschaften zu verschiedenen Stichtagen ergeben, zu unterscheiden. Im Rahmen der Auftragsabwicklung werden Wechselkursrisiken auf Basis geplanter Zahlungsströme bestimmt und durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten minimiert. Bei den eingesetzten derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich ausschließlich um Devisentermingeschäfte.

Das Zinsrisiko tritt durch marktbedingte Schwankungen der Zinssätze auf. Zum Bilanzstichtag weist der KHD Konzern keine wesentlichen zinstragenden Verbindlichkeiten, aber einen sehr hohen Bestand an liquiden Mitteln aus. Insofern beschränkt sich das Zinsrisiko weitestgehend auf Schwankungen der Zinssätze für kurzfristige Termingelder und Tagesgeld.

Das Risiko einer Kreditkonzentration in Bezug auf Forderungen ist durch die Kundenstruktur des Konzerns grundsätzlich geografisch weltweit gestreut. Das Kreditrisiko wird weiterhin dadurch verringert, dass der Konzern mit den Kunden Zahlungsmodalitäten, im Besonderen Anzahlungen, vereinbart, die einen hohen Bestand an offenen Forderungen vermeiden. Interne Richtlinien stellen sicher, dass grundsätzlich Produkte an Kunden mit angemessener Kredithistorie verkauft werden. Basis für die Steuerung des Adressenausfallrisikos ist eine laufende regelmäßige Analyse des Forderungsbestands und der Forderungsstruktur. Forderungen im Exportgeschäft sind im KHD Konzern in hohem Umfang durch bestätigte und unbestätigte Akkreditive sowie durch Bürgschaften, Garantien und Deckungszusagen auch von Exportkreditagenturen (z. B. Hermes) gegen Ausfallrisiken abgesichert.

Der KHD Konzern verfolgt seit Jahren eine konservative und vorausschauende Politik der Liquiditätssicherung und verfügt über einen sehr hohen Bestand an liquiden Mitteln. Auf Basis einer Finanz- und Liquiditätsplanung werden liquide Mittel so disponiert, dass der KHD Konzern seinen Zahlungsverpflichtungen jederzeit in vollem Umfang nachkommen kann. Zur Absicherung des weiteren Wachstumskurses wurde mit einem Bankenkonsortium eine Avalkreditlinie abgeschlossen, die es den einzelnen Gesellschaften des KHD Konzerns erlaubt, Vertragsgarantien zu günstigen Konditionen für ihre Kunden weltweit herauszulegen.

Rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem

Das interne Kontrollsystem (IKS) des KHD Konzerns umfasst neben dem Risikomanagementsystem insbesondere auch umfangreiche Kontrollaktivitäten zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit und der Verlässlichkeit der Rechnungslegung und Finanzberichterstattung sowie die Internal Audit als prozessunabhängige Kontrollfunktion. Das IKS ist auch auf die Einhaltung der einschlägigen Gesetze und Normen sowie die Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Abläufe ausgerichtet.

Einrichtung, Überwachung und Weiterentwicklung sowie die Sicherstellung der Wirksamkeit des IKS liegen in der Verantwortung des Vorstands. In das IKS der KHD sind alle konsolidierten Tochtergesellschaften eingebunden.

Die Kontrollaktivitäten zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit und der Verlässlichkeit der Rechnungslegung umfassen im Wesentlichen automatisierte Kontrollen wie z. B. Systemzugangskontrollen auf Basis eines Berechtigungskonzepts oder Plausibilitätsprüfungen des Zahlenwerks sowie manuelle Kontrollen wie z. B. Abweichungs- und Trendanalysen auf Grundlage definierter Kennzahlen und Vergleiche mit Budgetzahlen.

Das gesamte rechnungslegungsbezogene IKS ist bei der KHD und allen wesentlichen Tochtergesellschaften durch Prozessbeschreibungen dokumentiert. Wesentliche Kontrollen ("Key Controls") wurden dabei für jeden Prozess identifiziert und in einer Risikokontrollmatrix (RCM) zusammengefasst. Die zuständigen Prozessverantwortlichen überwachen fortlaufend die Durchführung aller wesentlichen Kontrollaktivitäten sowie die Erstellung einer angemessenen Dokumentation.

Die Erfassung von buchhalterischen Vorgängen erfolgt durch die Tochtergesellschaften der KHD. Die auf die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Konzernrechnungslegung ausgerichteten Maßnahmen des IKS stellen sicher, dass Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und sonstigen regulatorischen Vorschriften vollständig und zeitnah erfasst werden. Weiterhin wird sichergestellt, dass Vermögenswerte und Schulden zutreffend angesetzt, bewertet und ausgewiesen werden. Das Vieraugenprinzip sowie die Funktionstrennung ("Segregation of Duties") sind Grundprinzipien des IKS im KHD Konzern; hierdurch wird auch die Möglichkeit zu dolosen Handlungen reduziert.

Die lokal erfassten Monatsabschlüsse werden durch ergänzende Informationen zu einem Konzernberichtspaket erweitert und über ein konzernweit einheitliches Berichtssystem an die zentrale Konsolidierungsabteilung gemeldet. Der Konzernabschlusserstellungsprozess wird zentral durchgeführt und überwacht. Konzerneinheitliche Richtlinien zur Bilanzierung, Bewertung und Berichterstattung stellen die Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften sicher.

Eine systematische Überprüfung der Effektivität des IKS wird von der Internal Audit in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Die Ergebnisse der Prüfungen berichtet die Internal Audit direkt an den Vorstand, sodass sowohl identifizierte Mängel umgehend beseitigt als auch Verbesserungspotenziale im Zuge einer permanenten Weiterentwicklung des IKS umgesetzt werden können.

Risikofelder

Im nachfolgenden Abschnitt werden wesentliche Risikofelder sowie die Strategie zur Risikobewältigung beschrieben. Die Risikofelder bündeln eine Vielzahl von Einzelrisiken, und die dargestellte Strategie zur Risikobewältigung setzt sich wiederum aus einer Vielzahl von spezifischen Einzelmaßnahmen und Aktivitäten zusammen.

Risiken aus wirtschaftlichen Rahmenbedingungen

Als global agierender Konzern ist die KHD von der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft abhängig. Der im Vorjahr als Folge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise stark zurückgegangene Auftragseingang konnte im Berichtsjahr erheblich gesteigert werden. Als Lieferant der technischen Ausrüstung für Zementanlagen besteht die Abhängigkeit von der zyklischen Entwicklung der Nachfrage nach Zement aber fort. Zudem besteht aufgrund des harten Wettbewerbs das Risiko des Verlusts von Marktanteilen sowie des Rückgangs der erzielbaren Margen.

Der KHD Konzern ist in vielen Ländern und Regionen als Anlagenbauer tätig, sodass sich eine Risikominderung aufgrund geografischer Diversifizierung ergibt. Durch den gezielten Ausbau unserer Servicedienstleistungen (inkl. Ersatzteilgeschäft) und unserer Aktivitäten im Bereich der Bergbauindustrie (Rollenpressen) sowie den systematischen Ausbau unserer Position in Wachstumsmärkten sowie Märkten mit bisher schwacher Präsenz werden diese Risiken zusätzlich gemindert. Wir begegnen dem Wettbewerbsrisiko durch eine kontinuierliche Analyse unseres Marktumfelds und unserer Konkurrenzsituation. Stetiger Kundenkontakt verbunden mit dem Ausbau unseres Key-Account-Managements und der daraus resultierenden Marktnähe liefern uns wichtige Informationen über die Anforderungen unserer Kunden. Die gewonnenen Informationen ermöglichen uns, bedarfsgerechte Produkte zu entwickeln und anzubieten sowie unsere Wettbewerbsposition zu verbessern.

Länderrisiken

Die KHD ist als ein global operierender Konzern möglichen Länderrisiken ausgesetzt. Diese umfassen rechtliche Risiken, Kapitaltransferverbot, sonstige regulatorische Beschränkungen, Ausfall von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Krieg sowie sonstige Unruhen.

Um diese Risiken zu managen, werden einzelne Projekte bereits in der Angebotsphase unter Berücksichtigung von Länderrisiken bewertet. Ausfallrisiken für Exportgeschäfte werden bewertet und gegebenenfalls durch Deckungszusagen von Exportkreditagenturen (z. B. Hermesbürgschaften) begrenzt.

Beschaffungsrisiken

Die zuverlässige Verfügbarkeit der beschafften Produkte und Dienstleistungen in geeigneter Qualität, Menge und zu marktgerechten Preisen ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Störungen im Beschaffungsprozess stellen daher für den KHD Konzern ein wesentliches Risiko dar.

Zur Risikominderung verfolgt der Einkauf eine globale Strategie basierend auf der systematischen Analyse der Qualität, Lieferperformance und Preisstruktur bestehender und potenzieller Lieferanten. Um die vorhandenen Kenntnisse über die lokalen Märkte bei der Entwicklung der Einkaufsstrategie zu nutzen, sind die Einkaufsorganisationen der CSCs in den Prozess eingebunden. Unterstützend werden Elemente der strategischen Beschaffung konzernweit angewandt.

Innovationsrisiken

Innovationsstärke ist für ein Technologieunternehmen wie den KHD Konzern ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Dabei ist es wichtig, neben den Anforderungen der Kunden auch die zunehmenden Anforderungen des Umweltschutzes bei der Entwicklung unserer Produkte zu berücksichtigen. Zusätzlich richten sich unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten insbesondere auf die Standardisierung von Komponenten, die für kundenspezifische Lösungen verwendet werden können, sowie auf Verbesserungen und Kostenreduzierung bestehender Produkte aus.

Durch den permanenten Austausch mit der Vertriebsabteilung sowie die Einrichtung bereichsübergreifender Teams stellt der KHD Konzern eine möglichst hohe Marktnähe der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sicher. Ein Entwicklungsprozess mit definierten Meilensteinen und vorgegebenem Budget identifiziert so früh wie möglich Zielabweichungen und veranlasst entsprechende Korrekturmaßnahmen.

Projektrisiken

Komplexe Großprojekte im Anlagenbau stellen besondere Anforderungen an das Risikomanagement. Unsere Aufträge haben regelmäßig eine Vertragslaufzeit von deutlich mehr als zwölf Monaten; das Vertragsvolumen einzelner Aufträge ist nicht nur für einzelne Tochtergesellschaften, sondern auch aus Sicht des KHD Konzerns wesentlich. Typischerweise handelt es sich bei Großaufträgen um die Planung, das Engineering und die Lieferung der kompletten oder zumindest aller wesentlichen Teile der Ausrüstung eines Zementwerks. Potenzielle Projektrisiken entstehen dabei in der mit Unsicherheiten behafteten Kalkulation, in unerwarteten technischen Problemen, Lieferengpässen oder Qualitätsproblemen bei Lieferanten wichtiger Komponenten, Störungen bei den geplanten Cashflows und unvorhersehbaren Entwicklungen bei der Montage vor Ort. Nach der Inbetriebnahme bestehen zudem Gewährleistungsrisiken.

Zum Management der Risiken im Anlagenbau wenden wir bereits in der Angebotsphase bewährte Methoden an, um das Eingehen unkalkulierter oder nicht beherrschbarer Risiken zu verhindern. In der Phase der Auftragsabwicklung ermöglichen die eingesetzten Methoden unseres Projektmanagements und des Projektcontrollings nicht nur den Einfluss möglicher Kostenabweichungen abzuschätzen, sondern auch frühzeitig gegenzusteuern. Für die während der Gewährleistungsphase möglicherweise auftretenden Mängel wird über die Bildung von Rückstellungen bilanzielle Vorsorge getroffen. Die im Projektmanagement und Projektcontrolling eingesetzten Instrumente werden ständig weiterentwickelt und den steigenden Anforderungen angepasst.

Personalrisiken

KHD zeichnet sich durch eine Unternehmenskultur aus, die auf Vertrauen basiert. Eigenverantwortliches, unternehmerisch orientiertes Denken und Handeln unserer Mitarbeiter stehen dabei im Vordergrund. Der Erfolg des KHD Konzerns ist unmittelbar vom Engagement, von der Motivation und von den Fähigkeiten seiner Mitarbeiter abhängig. Risiken bestehen insbesondere dann, wenn Führungspositionen nicht zeitnah und qualifiziert besetzt werden können.

Personalrisiken begegnen wir durch frühzeitige Identifikation und Förderung insbesondere von Leistungsträgern. KHD strebt eine langfristige Bindung der Führungskräfte und Mitarbeiter an den Konzern an. Auf Basis einer systematischen Einschätzung der Kompetenzen leiten wir individuelle Maßnahmen zur Personalentwicklung ab. Zusätzlich wird eine langfristige Nachfolgeplanung entwickelt.

Rechtliche Risiken

Als international tätiges Unternehmen ist der KHD Konzern einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt, vergleiche hierzu auch die diesbezüglichen Ausführungen im Anhang. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Gewährleistung, Wettbewerbs- und Patentrecht sowie Steuerrecht gehören. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren können oft nicht mit Sicherheit vorausgesehen werden. Das Risiko der Nichtigkeit der Jahresabschlüsse 2002 bis 2005 ergibt sich aus den im Anhang beschriebenen Aktionärsklagen.

Bestehende und drohende Rechtsstreitigkeiten werden kontinuierlich identifiziert und analysiert sowie bezüglich ihrer potenziellen juristischen und finanziellen Auswirkungen qualitativ und / oder quantitativ bewertet. Auf Basis dieser Bewertung leitet das Management angemessene Maßnahmen zeitnah ein und trifft gegebenenfalls über die Bildung von Rückstellungen bilanzielle Vorsorge.

Steuerliche Risiken

Die Gesellschaften des KHD Konzerns müssen eine Vielzahl internationaler und landesspezifischer Gesetze und Anweisungen von Finanzverwaltungen berücksichtigen. Abgabenrechtliche Risiken können entstehen, falls nach Auffassung der Finanzverwaltung Steuergesetze und andere Regelungen nicht oder nicht in vollem Umfang beachtet wurden. Insbesondere steuerliche Außenprüfungen können zu einer Belastung aufgrund von Steuernachzahlungen, Zinsen und Strafen führen.

Der KHD Konzern trägt steuerlichen Risiken durch die permanente Überwachung der aktuellen und der sich ändernden Steuergesetzgebung sowie durch das Einholen externer steuerlicher Beratung Rechnung. Sofern eine verlässliche Schätzung steuerlicher Risiken möglich ist, wird über die Bildung von Rückstellungen bilanzielle Vorsorge getroffen.

IT-Risiken

Alle wesentlichen Geschäftsprozesse (Rechnungswesen, Projektmanagement, Einkauf, Vertrieb etc.) des KHD Konzerns sind auf die Funktionsfähigkeit und Verfügbarkeit der eingesetzten IT-Systeme angewiesen. Störungen beim Betrieb der Systeme ziehen daher Störungen in Geschäftsprozessen und Arbeitsabläufen nach sich.

Um einen unterbrechungs- und störungsfreien Betrieb zu gewährleisten, wird der Verfügbarkeit der IT-Ressourcen und IT-Systeme große Aufmerksamkeit gewidmet. Zudem achten wir stets darauf, dass die Integrität und Vertraulichkeit wichtiger Informationen gewährleistet wird (Datenschutz). Bei den im KHD Konzern eingesetzten Softwarelösungen achten wir permanent auf deren Wirksamkeit und Effizienz im Hinblick auf unsere Geschäftsprozesse. Im Rahmen der IT-Strategie werden Maßnahmen zur Aktualisierung bzw. zum Ersetzen von Softwarelösungen und Hardware festgelegt.

Gesamtaussage zur Risikosituation der KHD Gruppe

Hinsichtlich der in diesem Bericht erläuterten Risiken wurde im Geschäftsjahr 2010, soweit erforderlich, eine bilanzielle Vorsorge über die Bildung von Rückstellungen getroffen. Die identifizierten Risiken gefährden weder einzeln noch in Kombination den Fortbestand des KHD Konzerns. Organisatorisch sind alle Voraussetzungen geschaffen, um frühzeitig über sich abzeichnende Veränderungen der Risikosituation Kenntnis zu erlangen.

Chancen

Grundsätzlich stellen die dargestellten Risiken auch Chancen für die künftige Entwicklung des KHD Konzerns dar. Diese Chancen resultieren beispielsweise aus der Verbesserung der Markt- und Wettbewerbsposition aufgrund der Entwicklung von kostengünstigen Produkten oder der weiteren Optimierung unserer Beschaffungsaktivitäten. Auch der geplante Ausbau unserer Servicedienstleistungen (inkl. Ersatzteilgeschäft) sowie der systematische Ausbau unserer Position in Wachstumsmärkten sowie Märkten mit bisher schwacher Präsenz sind wesentliche Chancen. Nachfolgend gehen wir auf wesentliche Chancen und Potenziale für die künftige Entwicklung gesondert ein.

Die Erholung der Weltwirtschaft wirkt sich mit der typischen zeitlichen Verzögerung nun auch zunehmend auf den Märkten für langfristige Investitionsgüter aus. Aus der fortschreitenden Urbanisierung und dem forcierten Ausbau der Infrastruktur resultiert insbesondere in den Schwellenländern eine steigende Nachfrage nach Zement. Bestehende Produktionskapazitäten werden ausgebaut und bestehende Zementanlagen modernisiert und / oder erweitert. Durch die starke Marktposition in den Emerging Markets sieht der KHD Konzern insbesondere in Indien und Russland Chancen für ein weiteres Wachstum. Auch aus dem Ausbau der Marktaktivitäten in Brasilien und anderen südamerikanischen Ländern erwarten wir positive Auswirkungen auf die künftige Entwicklung.

Zunehmende Auflagen der Behörden zur Reduzierung der Auswirkungen von Zementanlagen auf die Umwelt, wie beispielsweise Bestimmungen der Environmental Protection Agency (EPA) in den USA, begreifen wir als Chance. Der KHD Konzern bietet seinen Kunden umweltfreundliche Lösungen, indem wir die Umweltauswirkungen des Produktionsprozesses für Zement bereits in der Angebotsphase berücksichtigen. Unsere Produkte werden zudem auch im Hinblick auf Umweltaspekte fortlaufend weiterentwickelt; dabei konzentrieren wir uns auf die Reduzierung von Emissionen sowie auf den effizienten Einsatz von Ressourcen, Materialien und Energie.

Im Geschäftsjahr 2010 hat KHD mit Weir eine langfristige Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Weir fungiert dabei als exklusiver weltweiter Vertriebspartner für den Einsatz von Rollenpressen in der Bergbauindustrie. Bei der Aufbereitung von Erzen ergeben sich für unsere Rollenpressen aufgrund ihres hohen Wirkungsgrads und der Energieeffizienz weitgehende Einsatzmöglichkeiten, die das Produktportfolio unseres Kooperationspartners ergänzen. Weir ist als Anbieter von Ausrüstung sowie als Serviceprovider in der Bergbauindustrie hervorragend aufgestellt, sodass KHD einen direkten Zugang zu diesen Märkten erhält.

Im Dezember 2010 hat die KHD eine strategische Partnerschaft mit der CATIC abgeschlossen. Nach der Durchführung der Kapitalerhöhung besteht seit Februar 2011 auch eine gesellschaftsrechtliche Beziehung, da der CATIC Konzern eine Beteiligung von 20 % an der KHD übernommen hat. Aus der Partnerschaft mit CATIC erwarten wir neben dem verbesserten Zugang zum chinesischen Absatzmarkt auch einen einfacheren und umfassenderen Zugriff auf den chinesischen Beschaffungsmarkt. Über die Marktposition unseres Kooperationspartners wird uns der Zugang zu kostengünstigen, qualitativ hochwertigen Fertigungskapazitäten in China erheblich erleichtert. Als entscheidende Chance der strategischen Partnerschaft sieht der KHD Konzern allerdings die Möglichkeit, nunmehr unseren Kunden auch schlüsselfertige Zementanlagen anbieten zu können, wodurch ein neues Geschäftsfeld erschlossen wird. Aufgrund der geschlossenen Kooperation fungiert der KHD Konzern als exklusiver Lieferant von Ausrüstung für Zementwerke an die CATIC. CATIC wiederum ist für KHD der exklusive Vertragspartner bei schlüsselfertigen Anlagen. Aus der Kombination der Erfahrungen der CATIC als Generalunternehmer bei schlüsselfertigen Anlagen mit der technologischen Kompetenz der KHD bei der Ausrüstung von Zementanlagen erwarten wir eine wesentliche Stärkung unserer globalen Wettbewerbsposition.

AUSBLICK

Die Geschäftsentwicklung der KHD im Geschäftsjahr 2010 war aus Sicht des Unternehmens angesichts der Auswirkungen der Rezession auf das Projektgeschäft zufriedenstellend. Die Gesellschaft ist zuversichtlich, dass sich die Konjunktur als wichtiger Einflussfaktor in den für das Unternehmen relevanten Märkten in den nächsten Monaten weiter tendenziell freundlich zeigen wird. Insbesondere in den BRIC-Staaten dürfte sich das starke Wirtschaftswachstum fortsetzen und dies auch den Anstieg des weltweiten Zementverbrauchs vorantreiben. Allerdings werden die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch die Reaktorkatastrophe in Japan sowie bei anhaltenden Unruhen in den arabischen Staaten eingetrübt.

Mit der Beteiligung von CATIC als industriellem Investor an KHD wird das Jahr 2011 daneben von der operativen Umsetzung der Zusammenarbeit geprägt sein. Aufgrund der Langfristigkeit von Ausschreibungen und Projektumsetzungen erwartet das Management von KHD aus der Kooperation mit CATIC frühestens im Geschäftsjahr 2012 erste Effekte auf die Umsatz- und Ergebnissituation des Konzerns. Gleichzeitig geht der Vorstand davon aus, dass sich die Zusammenarbeit mit Weir bei der Vermarktung der Rollenpressen in der Bergbauindustrie zukünftig positiv entwickeln wird.

KHD erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2011, dass der Auftragseingang und die Umsatzerlöse ungefähr auf dem Niveau des Jahres 2010 liegen dürften. Aufgrund der zuvor beschriebenen Kooperationen und bei positiver Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwartet KHD für 2012 einen Anstieg von Auftragseingang und Umsatzerlösen. Gleichzeitig rechnet der Vorstand damit, dass sich der Preisdruck in der Branche verstärkt in der EBIT-Marge des Jahres 2011 niederschlagen wird. Für das Jahr 2011 wird daher eine gegenüber 2010 leicht reduzierte EBIT-Marge erwartet. Für 2012 sehen wir die Möglichkeit einer leichten Verbesserung der EBIT-Marge.

SONSTIGE ANGABEN

Erklärung zur Unternehmensführung entsprechend § 289a HGB

Einhaltung des Deutschen Corporate Governance Kodex (der "Kodex", DCGK) und Entsprechenserklärung

Mit Zulassung der Aktien der KHD Humboldt Wedag International AG (KHD), Köln, zum Handel am regulierten Markt (General Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse am 30. März 2010 wurde die KHD zu einer börsennotierten Aktiengesellschaft. Vorstand und Aufsichtsrat richten ihr Handeln nach anerkannten Grundsätzen einer verantwortungsvollen Unternehmensführung und -kontrolle. Dabei versteht die KHD Corporate Governance als fortlaufenden Prozess und wird auch zukünftige Entwicklungen weiterhin aufmerksam verfolgen.

Vorstand und Aufsichtsrat haben die jährliche Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben:

Entsprechenserklärung des Vorstands und Aufsichtsrats der KHD Humboldt Wedag International AG gemäß § 161 AktG zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex"

Gemäß § 161 Abs. 1 Satz 1 AktG müssen Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft jährlich erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewandt wurden oder werden und warum nicht.

Vorstand und Aufsichtsrat der KHD Humboldt Wedag International AG erklären hiermit, dass den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 26. Mai 2010 mit den nachfolgend aufgeführten Ausnahmen entsprochen wurde und auch in Zukunft entsprochen wird:

Die Gesellschaft hat für den Aufsichtsrat eine D&O-Versicherung abgeschlossen, aber es wurde kein Selbstbehalt vereinbart (Kodex Ziffer 3.8 Abs. 3).

Die Gesellschaft und der Aufsichtsrat sind sich in vollem Umfang den Anforderungen zur Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften Aufsichtsratsmitglieds bewusst und sind diesen verpflichtet, aber sie sind der Auffassung, dass die Vereinbarung eines Selbstbehalts nicht geeignet wäre, um die Motivation und Verantwortungsbereitschaft zu verbessern, mit denen die Mitglieder des Aufsichtsrats die ihnen übertragenen Aufgaben und Funktionen wahrnehmen.

Die Abfindung (zahlbar bei Beendigung des Dienstvertrags) ist in den Dienstverträgen der Vorstandsmitglieder festgesetzt. Der jeweilige Dienstvertrag begrenzt die Abfindung auf ein Jahresfestgehalt bzw. zwei Jahresfestgehälter, aber die Abfindung ist nicht auf die Vergütung für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags begrenzt (Kodex Ziffer 4.2.3 Abs. 4).

Der Dienstvertrag mit Herrn Salo enthält keinen Abfindungscap für den Fall der Beendigung des Dienstvertrags ohne wichtigen Grund. Der Vorstandsvertrag sieht insoweit keinen sogenannten Abfindungscap vor, da der Aufsichtsrat die Vereinbarung eines solchen Abfindungscaps nicht für zweckmäßig erachtet. Eine vorzeitige Beendigung eines Vorstandsvertrags ohne wichtigen Grund kann regelmäßig nur durch einvernehmliche Aufhebung erfolgen. Selbst wenn der Aufsichtsrat beim Abschluss oder der Verlängerung des jeweiligen Vorstandsvertrags auf der Vereinbarung eines Abfindungscaps besteht, ist damit nicht ausgeschlossen, dass beim vorzeitigen Ausscheiden über den Abfindungscap mitverhandelt wird. Darüber hinaus wird bei Vorstandsverträgen mit entsprechendem Abfindungscap und Restlaufzeiten von mehr als zwei Jahren die Einigung über eine vorzeitige Aufhebung signifikant erschwert, denn die Beachtung des Abfindungscaps ist in diesen Fällen für das betroffene Vorstandsmitglied regelmäßig ungünstiger als das einfache Festhalten am Vertrag mit der dann fortgeltenden laufenden Vergütung.

Der Aufsichtsrat hat keine Ausschüsse gebildet (Kodex Ziffer 5.3.1).

Da der Aufsichtsrat aus lediglich drei Personen besteht, hat er entschieden, keine Ausschüsse zu bilden. Die Aufgaben, die sonst an Ausschüsse übertragen werden, werden von allen drei Aufsichtsratsmitgliedern gemeinsam erledigt, wobei jedes Aufsichtsratsmitglied an den gesamten Aufsichtsrat über die Erledigung der Aufgaben berichtet, die ihm ausdrücklich übertragen wurden.

Der Aufsichtsrat hat entgegen der Empfehlung des Kodex keinen Prüfungsausschuss (Audit Committee) eingerichtet (Kodex Ziffer 5.3.2).

Es wird auf die Ausführungen in Bezug auf Ziffer 5.3.1 des Kodex verwiesen. Die Zielsetzung von Ziffer 5.3.2 des Kodex wird dennoch erreicht, weil alle Aufsichtsratsmitglieder unabhängig sind und kein Mitglied ein ehemaliges Vorstandsmitglied der Gesellschaft ist. Zumindest ein Mitglied des Aufsichtsrats verfügt über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren.

Der Aufsichtsrat hat entgegen der Empfehlung des Kodex keinen Nominierungsausschuss gebildet (Kodex Ziffer 5.3.3).

Aufgrund seiner Größe hat der Aufsichtsrat keine Ausschüsse gebildet. Die Zielsetzung von Ziffer 5.3.3 des Kodex wird dennoch erreicht, weil alle Aufsichtsratsmitglieder Vertreter der Anteilseigner sind.

Der Aufsichtsrat hat entgegen der Empfehlung des Kodex keine Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder festgelegt (Kodex Ziffer 5.4.1 Abs. 2 Satz 1).

Der Aufsichtsrat erachtet umfangreiche Geschäftserfahrung, die im Laufe einer langen beruflichen Laufbahn gewonnen wurde, als vorteilhaft für die Kompetenz des Aufsichtsrats und die Interessen der Gesellschaft. Daher hat sich der Aufsichtsrat entschieden, keine Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder festzulegen.

Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder berücksichtigt nicht den Vorsitz und den stellvertretenden Vorsitz im Aufsichtsrat (Kodex Ziffer 5.4.6 Abs. 1).

Der Aufsichtsrat berücksichtigt die Rollen und Verantwortlichkeiten, wie sie in einem Gremium mit lediglich drei Mitgliedern ausgeübt werden. Daher hat sich der Aufsichtsrat entschieden, die Aufsichtsratsvergütung gleichmäßig auf die Aufsichtsratsmitglieder zu verteilen, da dies den tatsächlich ausgeübten Rollen und Verantwortlichkeiten Rechnung trägt.

Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats enthält entgegen der Empfehlung des Kodex kein erfolgsorientiertes Vergütungselement (Kodex Ziffer 5.4.6 Abs. 2).

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten eine feste Vergütung. Im Hinblick auf die Beratungs- und Überwachungsfunktion des Aufsichtsrats hält die Gesellschaft die Gewährung einer ausschließlich festen Vergütung für angemessen.

Der folgenden Empfehlung der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" wurde im Geschäftsjahr 2010 nicht entsprochen, Vorstand und Aufsichtsrat der KHD Humboldt Wedag International AG beabsichtigen jedoch, dieser Empfehlung in Zukunft zu entsprechen:

Der Halbjahresfinanzbericht wurde 48 Tage nach Ende des Berichtszeitraums statt binnen 45 Tagen, wie im Kodex empfohlen, öffentlich zugänglich gemacht (Kodex Ziffer 7.1.2).

Die Gesellschaft hat den entsprechenden Finanzbericht innerhalb des Zeitraums wie vom Wertpapierhandelsgesetz vorgeschrieben veröffentlicht. Dieser Zeitraum weicht von den Empfehlungen des Kodex ab. Die kurze Verzögerung wurde durch die Reorganisation der internen Berichtsprozesse nach der Börsennotierung der Gesellschaft im regulierten Markt (General Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse ab Ende März 2010 verursacht. In Zukunft wird die Gesellschaft die entsprechenden Finanzberichte innerhalb des Zeitraums, wie vom Kodex empfohlen, öffentlich zugänglich machen.

Köln, 23. März 2011

scroll

Für den Vorstand Für den Aufsichtsrat
gez. Jouni Salo gez. Manfred Weinandy gez. Gerhard Beinhauer

Die aktuelle Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist auf der Webseite der Gesellschaft (www.khd.com) verfügbar.

Unternehmensführungspraktiken

Gute und verantwortungsbewusste, auf nachhaltige Wertschöpfung ausgerichtete Leitung und Kontrolle haben bei der KHD einen hohen Stellenwert. Gute Corporate Governance fördert das Vertrauen von Anlegern, Kunden und Mitarbeitern in den KHD Konzern. Grundlage für eine erfolgreiche Unternehmensführung sind die effektive Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat, die Beachtung der Aktionärsinteressen sowie eine offene und transparente Unternehmenskommunikation.

Verhaltenskodex

Der Vorstand der KHD hat einen Verhaltenskodex ("Code of Conduct") aufgestellt und wirksam eingeführt, der für die geschäftlichen Aktivitäten des KHD Konzerns die Beachtung sämtlicher Gesetze und hoher ethischer Standards vorschreibt. Der Verhaltenskodex ist für alle Führungskräfte und Mitarbeiter konzernweit verbindlich. Als ein wichtiges Element des Compliance-Systems des KHD Konzerns ist ein Hinweisgebersystem ("Whistleblower Policy") installiert. Das Hinweisgebersystem ermöglicht Mitarbeitern, Bedenken in Bezug auf mögliche Verstöße gegen Gesetz oder Unternehmensgrundsätze des KHD Konzerns zu melden. Auf Wunsch werden die Informationen auch unter Geheimhaltung der Identität des Meldenden entgegengenommen.

Compliance-Organisation

Maßnahmen zur Einhaltung von Gesetz und gesetzlichen Bestimmungen sowie von Unternehmensgrundsätzen des KHD Konzerns sind bei der KHD ebenso wie ein verantwortungsbewusster Umgang mit Risiken eine wesentliche Leitungsaufgabe. Um die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und unternehmensinterner Grundsätze sicherzustellen, existiert konzernweit ein System von Maßnahmen und Verantwortlichkeiten, welches regelmäßig auf seine Wirksamkeit untersucht wird.

Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat

Die KHD unterliegt den Vorschriften des deutschen Aktiengesetzes, den Kapitalmarktregelungen sowie den Bestimmungen der Satzung. Gemäß dem dualen Führungssystem verantwortet der Vorstand die Führung der Geschäfte, während der Aufsichtsrat Beratungs- und Überwachungsfunktionen ausübt. Beide Organe arbeiten zum Wohle des Unternehmens eng zusammen, mit dem Ziel, für eine nachhaltige Wertschöpfung unter Berücksichtigung der Belange der Aktionäre, der Mitarbeiter und sonstiger Stakeholder zu sorgen.

Vorstand

Der Vorstand der KHD besteht aktuell aus zwei Mitgliedern. Er leitet die Gesellschaft in eigener Verantwortung und führt ihre Geschäfte. Der Vorstand stimmt die strategische Ausrichtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt für ihre Umsetzung. Des Weiteren ist der Vorstand für die Planung, die Erstellung von Abschlüssen, die Einrichtung eines angemessenen Risikomanagements und Risikocontrollings, die Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien ("Compliance") sowie für eine regelmäßige, zeitnahe und umfassende Berichterstattung an den Aufsichtsrat verantwortlich.

Der Aufsichtsrat hat eine Geschäftsordnung für den Vorstand erlassen, die unter anderem die Arbeit des Vorstands, die Ressortzuständigkeiten der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie Verfahrensregeln zu Vorstandssitzungen und Vorstandsbeschlüssen festlegt. Darüber hinaus legt die Geschäftsordnung für den Vorstand einen Zustimmungsvorbehalt des Aufsichtsrats für Maßnahmen und Geschäfte von grundlegender Bedeutung fest.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat bestellt den Vorstand, berät ihn bei der Leitung des Unternehmens und überwacht seine Geschäftsführung. Der Aufsichtsrat der KHD besteht gegenwärtig aus lediglich drei Mitgliedern und hat daher keine Ausschüsse gebildet.

Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit des Plenums und leitet die Sitzungen. Der Aufsichtsratsvorsitzende und der Vorstandsvorsitzende halten regelmäßig Kontakt und tauschen Informationen aus. In seiner Geschäftsordnung hat der Aufsichtsrat unter anderem auch Regelungen bezüglich Zusammensetzung, Verantwortlichkeiten, Beschlussfassung sowie bezüglich des Umgangs mit möglichen Interessenkonflikten verankert.

Der Aufsichtsrat entscheidet über die Feststellung des Jahresabschlusses und die Billigung des Konzernabschlusses und beauftragt den Abschlussprüfer. Er überwacht insbesondere die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des internen Revisionssystems und des Risikomanagementsystems. Er überwacht den Rechnungslegungsprozess und die Abschlussprüfung und befasst sich darüber hinaus mit Fragen der Compliance. Außerdem erörtert er mit dem Vorstand vor Veröffentlichung die Zwischen- und Halbjahresfinanzberichte.

In der Geschäftsordnung für den Vorstand hat der Aufsichtsrat für Maßnahmen und Geschäfte von grundlegender Bedeutung einen Zustimmungsvorbehalt festgelegt; in einer Informationsordnung hat der Aufsichtsrat die Informations- und Berichtspflichten des Vorstands näher bestimmt.

Vergütungsbericht

Der Vergütungsbericht stellt die Grundzüge, die Struktur und die Höhe der Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung dar. Der Vergütungsbericht ist als Bestandteil des Konzernlageberichts anzusehen und berücksichtigt die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Er enthält auch die entsprechend § 314 Abs. 1 Nr. 6 Buchstabe a Satz 5 bis 8 HGB erforderlichen Angaben; eine zusätzliche Darstellung dieser Angaben im Konzernanhang erfolgt daher nicht.

Vergütungssystem für die Mitglieder des Vorstands im Geschäftsjahr 2010

Mit dem zum 5. August 2009 in Kraft getretenen Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) hat der Gesetzgeber neue Anforderungen hinsichtlich der Festsetzung der Vorstandsvergütung geschaffen. Eine transparente und verständliche Darstellung der Vorstandsvergütung ist für die KHD ein Element guter Corporate Governance.

Der Aufsichtsrat hat sich mit den gesetzlichen Regelungen des VorstAG und den Empfehlungen des DCGK intensiv beschäftigt. Die Regelungen wurden bei der KHD im Geschäftsjahr 2010 mit Ausnahme der in der Entsprechenserklärung dargestellten Abweichungen umgesetzt. Die Gesamtbezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder werden vom Aufsichtsrat festgesetzt. Das Vergütungssystem für den Vorstand wurde vom Aufsichtsrat beschlossen und wird ebenso wie die Höhe der Vergütung von diesem einer regelmäßigen Überprüfung unterzogen. Das nachfolgend dargestellte Vergütungssystem gilt seit dem 1. April 2010.

Die Vorstandsvergütung ist so bemessen, dass sie international wettbewerbsfähig ist und Anreiz für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung sowie die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts in einem dynamischen Umfeld bietet. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden sowohl die internationale Tätigkeit des KHD Konzerns, die Aufgaben des einzelnen Vorstandsmitglieds, dessen persönliche Leistung, die wirtschaftliche und finanzielle Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des KHD Konzerns als auch die Üblichkeit der Vergütung unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds und der Vergütungsstruktur, die sonst im Konzern gilt.

Die Vergütung des Vorstandsvorsitzenden Jouni Olavi Salo und des Finanzvorstands Manfred Weinandy besteht aus festen (erfolgsunabhängigen) und variablen (erfolgs- und leistungsbezogenen) Bezügen. Die festen Bezüge werden als leistungsunabhängige Grundvergütung monatlich als Gehalt ausgezahlt. Darüber hinaus erhalten die Vorstandsmitglieder Nebenleistungen in Form von Sachbezügen. Diese bestehen hauptsächlich aus dem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Wert der privaten Nutzung der Dienstwagen, der Unfallversicherung und sonstigen Sachbezügen.

Die variable Vergütung (Bonus) richtet sich nach dem geschäftlichen Erfolg des KHD Konzerns sowie nach der auf Basis von qualitativen Leistungsfaktoren bestimmten persönlichen Leistung des einzelnen Vorstandsmitglieds. Bei der Beurteilung der persönlichen Leistung berücksichtigt der Aufsichtsrat insbesondere auch den individuellen Beitrag zur mittel- und langfristigen Entwicklung des Konzerns.

Vom Aufsichtsrat wurden für die Mitglieder des Vorstands jeweils drei eindeutig bestimmte quantitative (kennzahlenbasierte) Ziele definiert. Die Zielparameter (z. B. Auftragseingang sowie Renditeziele) finden grundsätzlich auch bei den leitenden Angestellten Anwendung, um dadurch die Einheitlichkeit und Durchgängigkeit des Zielsystems im gesamten KHD Konzern zu gewährleisten. Die Gewichtung der Zielparameter wurde vom Aufsichtsrat mit je 25 % festgelegt, d. h., bei einer Zielerreichung von 100 % bei allen quantitativen Zielen im gesamten Betrachtungszeitraum erhalten die Mitglieder des Vorstands einen Betrag in Höhe von 75 % der maximalen variablen Vergütung. Die persönliche Leistung der einzelnen Vorstandsmitglieder beurteilt der Aufsichtsrat nach eigenem Ermessen auf Basis von qualitativen Faktoren sowie der mittel- und langfristigen Entwicklung des Konzerns; die persönliche Leistung wirkt sich in Höhe von 25 % der maximalen variablen Vergütung aus.

Der Bonus wird durch einen Maximalbetrag (Cap) begrenzt, der sich bei Herrn Salo auf 100 % und bei Herrn Weinandy auf ein Drittel der jährlichen leistungsunabhängigen Grundvergütung beläuft. Da die Dienstverträge der Vorstände Ende März / Anfang April 2010 abgeschlossen wurden, ergibt sich für das Geschäftsjahr 2010 der maximale Bonus als zeitanteiliger Betrag ab Beginn des Dienstvertrags.

Bei der Bemessung der variablen Vergütung wird jedes quantitative Ziel separat betrachtet, d. h. die Überschreitung einer Zielgröße (Zielerreichung > 100 %) kann nicht zur Kompensation bei einer anderen Zielgröße (Zielerreichung < 100 %) verwendet werden. Für jedes quantitative Ziel wurde eine Untergrenze festgelegt. Bei Erreichen der jeweiligen Untergrenze beläuft sich der Bonus auf 80 % des korrespondierenden Bonusanteils; bei Zielverfehlungen (Nichterreichen der Zieluntergrenze) entfällt der entsprechende Teil der variablen Vergütung vollständig. Die nach Ermessen des Aufsichtsrats auf Basis qualitativer Faktoren zu bestimmende variable Vergütungskomponente wird in drei Stufen (0 % / 50 % / 100 %) festgelegt.

Um die variablen Vergütungskomponenten auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung auszurichten und mit einer langfristigen Anreizwirkung auszustatten, liegen diesen Komponenten Beurteilungszeiträume zugrunde, die über das Geschäftsjahr hinausgehen. Erst nach Ablauf dieser Beurteilungszeiträume wird über die Erreichung der gestellten Ziele endgültig befunden. Maßgeblich ist der für das einzelne Ziel über den gesamten Beurteilungszeitraum ermittelte durchschnittliche Zielerreichungsgrad. Für Herrn Weinandy wurde der erste Beurteilungszeitraum für die variable Vergütung auf die Zeit vom 1. April 2010 bis zum 31. Dezember 2011 festgelegt. Für Herrn Salo bestimmt sich der Beurteilungszeitraum vom 1. April 2010 bis zum 31. Dezember 2012.

Aufgrund der über das Geschäftsjahr hinausgehenden Beurteilungszeiträume ist die variable Vergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder erst nach Feststellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2011 bzw. 2012 zur Zahlung fällig.

Auf Basis von durch den Aufsichtsrat vorgenommenen Zwischenbeurteilungen der Zielerreichung können halbjährliche Abschlagszahlungen auf die variable Vergütung erfolgen. Diese dürfen jedoch 50 % des gemäß Zwischenbeurteilung ermittelten theoretischen Anspruchs nicht überschreiten. Falls bei der endgültigen Bestimmung der Zielerreichung nach Ablauf des Beurteilungszeitraums die festgelegte Untergrenze nicht erreicht wird, sind etwa bereits gewährte Abschlagszahlungen zurückzuzahlen.

Sonstige Zahlungen und Zusagen

Die Gesellschaft hat mit Herrn Salo einen in vier Raten zahlbaren Einmalbetrag ("Signing Fee") zum Ausgleich von Nachteilen, die ihm durch die Unterzeichnung des aktuellen Dienstvertrags im Vergleich zu seiner vorherigen Anstellung entstanden sind, in Höhe von € 475.000 vereinbart. Im Geschäftsjahr 2010 wurden Herrn Salo drei Raten in einer Gesamthöhe von € 316.666 bereits ausgezahlt. Die verbleibende Rate in Höhe von € 158.334 ist in voller Höhe zurückgestellt und im Dezember 2011 zur Zahlung fällig.

Zusagen an Vorstandsmitglieder für den Fall der Beendigung der Tätigkeit

Sofern ein Widerruf der Bestellung erfolgt, aber keine außerordentliche Kündigung des Dienstvertrags ausgesprochen wird, endet der Dienstvertrag mit Ablauf der vertraglich vereinbarten Kündigungsfrist oder durch Zeitablauf zum vertraglich vereinbarten Zeitpunkt, falls dieser früher liegt. Bei Herrn Weinandy beträgt die Kündigungsfrist zwölf Monate, während sie bei Herrn Salo eine Laufzeit von drei Monaten hat. Die durch die Gesellschaft zu zahlende Abfindung beläuft sich dann auf den Betrag der Fixvergütung, den das Vorstandsmitglied in einem Zeitraum von zwölf Monaten (€ 180.000) bei Herrn Weinandy bzw. von 24 Monaten (€ 750.000) bei Herrn Salo ab der vorzeitigen Abberufung erhalten hätte, abzüglich der in der Zeit zwischen vorzeitiger Abberufung und dem vertraglich vereinbarten Ende des Dienstvertrags tatsächlich gezahlten Vergütung. Auch bei Beendigung des Dienstvertrags durch Zeitablauf erhält Herr Weinandy einen Betrag in Höhe eines Jahresfestgehalts als Abfindung; Herr Salo erhält bei gleichem Sachverhalt eine Abfindung in Höhe der zweifachen Jahresfestvergütung.

Ein Abfindungsanspruch besteht nicht, sofern ein Widerruf der Bestellung aus wichtigem Grund erfolgt, der die Gesellschaft zur außerordentlichen Kündigung des Dienstvertrags berechtigt, oder bei Eigenkündigung des Vorstandsmitglieds.

Die Regelung in Bezug auf die an Herrn Salo bzw. Herrn Weinandy für den Fall der Beendigung der Tätigkeit zu zahlende Abfindung begrenzt die Abfindung nicht auf die Vergütung für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags. Mit Herrn Salo wurde diese Regelung vereinbart, da sie wirtschaftlich der Vergütungsregelung am nächsten kommt, welche im Dienstvertrag zwischen Herrn Salo und der vormaligen Konzernmutter bestand. Die Regelungen im Dienstvertrag mit Herrn Weinandy beruht auf der Erwägung einer angemessenen Gleichbehandlung hinsichtlich des Vergütungssystems, wobei die Abweichung in dem zugrunde liegenden Zeitraum (12 Monate statt 24 Monate) darauf beruht, dass Herr Weinandy keine Position bei der vormaligen Konzernmutter bekleidet hat.

Im Fall der mehrmaligen Verlängerung enden die Dienstverträge der Vorstände spätestens bei Erreichen der Altersgrenze von 65 Jahren. Der Barwert der Leistungen, die Herrn Salo bzw. Herrn Weinandy für den Fall der regulären Beendigung durch Erreichen der Altersgrenze zugesagt wurden, beläuft sich zum 31. Dezember 2010 auf € 394.798 bzw. € 118.241. Für die spätestens bei Erreichen der Altersgrenze zu zahlende Abfindung führt die KHD einen entsprechenden Betrag ratierlich der Rückstellung zu. Zum 31. Dezember 2010 beläuft sich der für Herrn Salo zurückgestellte Betrag auf € 28.200 und für Herrn Weinandy auf € 11.824.

Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands

Überblick über wesentliche Daten der Vorstände:

scroll

Name Vorstand seit: Vorstandsvertrag bis: Dienstvertrag mit

KHD seit:
Alan Hartslief 28.01.2008 28.03.2010 n / a
Jouni Olavi Salo 11.12.2008 10.12.2013 01.04.2010
Manfred Weinandy 01.04.2010 28.03.2013 29.03.2010

Die gesamten Bezüge der Mitglieder des Vorstands der KHD betrugen im Geschäftsjahr 2010 T€ 1.338 (Vorjahr: T€ 126). Die Gesamtvergütung eines jeden Vorstandsmitglieds ist unter Namensnennung, aufgeteilt nach fixen und variablen Vergütungsteilen, in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

scroll

in € Jouni Olavi Salo Manfred Weinandy Alan Hartslief
Fixvergütung 281.250 135.000 0
Sonstige Bezüge ("Signing Fee") 475.000 0 0
Variable Vergütung 281.250 45.000 0
Service & Cost Allocation 18.012 0 16.215
Sachbezüge 32.816 12.948 0
Sonstige 28.200 11.824
Summe 1.116.528 204.772 16.215

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2010 hat der Vorstand der KHD wie im Vorjahr keine direkten Bezüge erhalten. Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands für ihre Tätigkeit im Konzern erfolgte über das Service & Cost Allocation Agreement mit der KIA.

Wie bei der Erläuterung des Vergütungssystems dargestellt, ist die variable Vergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder aufgrund der über das Geschäftsjahr hinausgehenden Beurteilungszeiträume erst nach Feststellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2011 bzw. 2012 zur Zahlung fällig. Im Geschäftsjahr 2010 wurden keine Abschlagszahlungen geleistet. Für die auf Basis einer vorläufigen Bestimmung der Zielerreichung ermittelten theoretischen Ansprüche auf variable Vergütung wurden im Geschäftsjahr Rückstellungen gebildet.

Im Geschäftsjahr 2009 wurden dem KHD Konzern über das Service & Cost Allocation Agreement für die Vorstandstätigkeit von Herrn Salo € 77.381 (davon € 0 direkt an die KHD) und für die Vorstandstätigkeit von Herrn Hartslief € 48.473 (davon € 1.139 direkt an die KHD) belastet.

Der Anstieg der Vorstandsbezüge im Geschäftsjahr 2010 gegenüber dem Vorjahr ergibt sich insbesondere daraus, dass im Geschäftsjahr 2009 die Bezüge von Herrn Salo und Herrn Hartslief für ihre Managementtätigkeit bei der Konzernführungsgesellschaft zum größten Teil von dem damaligen Mutterunternehmen der KHD gewährt wurden. Über das Service & Cost Allocation Agreement wurde nur für die den Gesellschaften des KHD Konzern zurechenbaren Tätigkeiten der Vorstandsmitglieder eine Kostenumlage berechnet. Zudem ergeben sich im Geschäftsjahr 2010 durch den Einmalbetrag ("Signing Fee") an Herrn Salo einmalig erhöhte Vorstandsbezüge.

Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats

Die bisherigen Aufsichtsratsmitglieder Reimund Berner, Andrew Blythe und Richard Kelsey haben ihr Amt als Mitglieder des Aufsichtsrats mit Wirkung zum Ende der Hauptversammlung am 23. März 2010 niedergelegt. Die Hauptversammlung hat daher Herrn Gerhard Beinhauer, Frau Silke Stenger und Herrn Gerhard Rolf als neue Mitglieder des Aufsichtsrats gewählt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind bis zur Beendigung derjenigen Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das zweite Geschäftsjahr nach Beginn der Amtszeit beschließt, wobei das Geschäftsjahr, in dem die Amtszeit beginnt, nicht mitgerechnet wird, mithin bis zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2013. In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 25. März 2010 wurden Herr Gerhard Beinhauer zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats und Frau Silke Stenger zur Stellvertreterin des Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.

Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats ist in § 13 der Satzung (in der durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 23. März 2010 geänderten Fassung) festgelegt. Über die Verteilung der Gesamtvergütung auf die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats entscheidet der Aufsichtsrat durch Beschluss. Unter Berücksichtigung der Aufgaben der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder und insbesondere aufgrund der ausgeglichenen Rollen und Verantwortlichkeiten in einem Gremium von drei Mitgliedern hat sich der Aufsichtsrat für eine gleichmäßige Verteilung der Aufsichtsratsvergütung entschieden. Die Gesamtvergütung eines jeden Aufsichtsratsmitglieds ist unter Namensnennung in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

scroll

in € Gerhard Beinhauer Silke Stenger Gerhard Rolf
Fixvergütung 72.000 72.000 72.000

Auf die gemäß Satzung nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung haben zwei Mitglieder des Aufsichtsrats jeweils einen Betrag in Höhe von € 48.000 als Vorschuss erhalten.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten kein erfolgsorientiertes Vergütungselement, sondern ausschließlich eine feste Vergütung. Im Hinblick auf die Beratungs- und Überwachungsfunktion des Aufsichtsrats hält die Gesellschaft die Gewährung einer ausschließlich festen Vergütung für angemessen.

Die Vergütung der bis zum Ende der Hauptversammlung am 23. März 2010 amtierenden Aufsichtsratsmitglieder Reimund Berner, Andrew Blythe und Richard Kelsey richtete sich nach § 13 der Satzung (in der bis zum 23. März 2010 gültigen Fassung). Gemäß der langjährigen geübten Praxis haben die bisherigen Mitglieder des Aufsichtsrats keine Ansprüche für ihre Tätigkeit geltend gemacht. Entsprechend haben die ehemaligen Aufsichtsratsmitglieder weder im Geschäftsjahr 2010 noch im Vorjahr Bezüge erhalten.

Bericht und Erläuterungen zu den Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB

Erläuternder Bericht des Vorstands der KHD zu den Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB im Konzernlagebericht 2010.

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Gesellschaft beträgt zum 31. Dezember 2010 € 33.142.552 und ist eingeteilt in 33.142.552 nennwertlose Stückaktien. Alle Aktien sind auf den Inhaber lautende Stammaktien und gewähren die gleichen Rechte. Die Rechte und Pflichten aus den Aktien ergeben sich aus den gesetzlichen Vorschriften. Zum 31. Dezember 2010 hält die Gesellschaft 229.136 eigene Aktien.

Beschränkungen, die die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen

Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft gemäß § 71b AktG keine Rechte zu. In den Fällen des § 136 AktG ist das Stimmrecht aus den betroffenen Aktien kraft Gesetz ausgeschlossen.

Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die zehn vom Hundert der Stimmrechte überschreiten

Herr Krister Graf hat der Gesellschaft gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 22. November 2010 mitgeteilt, dass am 18. November 2010 sein Stimmrechtsanteil an der KHD die Schwelle von 25 % unterschritten hat und zu diesem Tag insgesamt 21,86 % (7.244.951 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihm insgesamt 21,86 % der Stimmrechte (entsprechend 7.244.951 Stimmrechten) zuzurechnen, und zwar 0,00 % (entsprechend 50 Stimmrechten) nach § 22 Abs. 1 Nr. 1 WpHG über die KGC Strategische Dienstleistungen UG (haftungsbeschränkt), Köln (KGC), sowie 21,86 % (entsprechend 7.244.901 Stimmrechten) nach § 22 Abs. 2 WpHG über die Terra Nova.

KGC hat der Gesellschaft gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 22. November 2010 mitgeteilt, dass am 18. November 2010 ihr Stimmrechtsanteil an der KHD die Schwelle von 25 % unterschritten hat und zu diesem Tag insgesamt 21,86 % (entsprechend 7.244.951 Stimmrechten) beträgt. Davon sind ihr insgesamt 21,86 % der Stimmrechte (entsprechend 7.244.901 Stimmrechten) nach § 22 Abs. 2 WpHG über die Terra Nova zuzurechnen.

Am 22. November 2010 hat die Terra Nova der Gesellschaft gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass am 18. November 2010 ihr Stimmrechtsanteil an der KHD die Schwelle von 25 % unterschritten hat und zu diesem Tag insgesamt 21,86 % (entsprechend 7.244.951 Stimmrechten) beträgt. Davon sind der Terra Nova 0,00 % (entsprechend 50 Stimmrechten) nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen.

Weitere Aktionäre, deren Stimmrechte zum Stichtag direkt oder indirekt 10 % überschreiten, sind dem Vorstand nicht zur Kenntnis gebracht worden.

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, existieren nicht.

Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben

Eine Beteiligung von Arbeitnehmern im Sinne des § 315 Abs. 4 Nr. 5 HGB besteht nicht.

Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern sowie über Änderungen der Satzung

Der Vorstand besteht aus einer Person oder mehreren Personen, die gemäß § 84 AktG vom Aufsichtsrat für eine Amtszeit von höchstens fünf Jahren bestellt werden. Eine wiederholte Bestellung oder eine Verlängerung der Amtszeit ist zulässig. Der Aufsichtsrat kann eines der Vorstandsmitglieder zum Vorsitzenden des Vorstands ernennen. In Ausnahmefällen kann ein Vorstandsmitglied gemäß § 85 AktG gerichtlich bestellt werden. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung zum Vorstand und die Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands gemäß § 84 Abs. 3 AktG widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt.

Die Satzung kann gemäß §§ 119 Abs. 1 Nr. 5, 179 AktG nur durch Beschluss der Hauptversammlung geändert werden. Soweit nicht zwingende Vorschriften des Gesetzes etwas Abweichendes bestimmen, werden Beschlüsse der Hauptversammlung nach § 133 AktG und § 18 Abs. 2 der Satzung mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und gegebenenfalls mit einfacher Mehrheit des vertretenen Grundkapitals gefasst. Änderungen der Satzung, die lediglich die Fassung betreffen, kann der Aufsichtsrat gemäß § 20 der Satzung beschließen. Satzungsänderungen werden nach § 181 Abs. 3 AktG mit Eintragung in das Handelsregister wirksam.

Befugnisse des Vorstands insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats in der Zeit vom 23. März 2010 bis einschließlich zum 22. März 2015 einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt € 16.571.276 gegen bar und / oder Sacheinlagen durch Ausgabe von bis zu 16.571.276 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen.

Im Rahmen der vorstehenden Ermächtigung hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats am 21. Dezember 2010 eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital unter Gewährung des gesetzlichen Bezugsrechts für bestehende Aktionäre beschlossen. Die Kapitalerhöhung wurde am 16. Februar 2011 mit ihrer Eintragung in das Handelsregister erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen der Transaktion wurde das Grundkapital der Gesellschaft von € 33.142.552 um € 16.561.021 auf € 49.703.573 erhöht. Die neuen auf den Inhaber lautenden Stammaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von € 1,00 je Aktie wurden zum Preis von € 4,53 je Aktie ausgegeben. Sie sind mit einer Gewinnberechtigung ab dem 1. Januar 2010 ausgestattet.

Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen

Dem KHD Konzern steht unter Führung durch die Gesellschaft im Rahmen eines Bonding Line Facility Agreement mit einem Bankenkonsortium ein Avalrahmen in Höhe von bis zu € 150 Mio. zur Verfügung. Für den Fall eines Kontrollwechsels im Sinne dieser Vereinbarung wird die Gesellschaft diesen Kontrollwechsel den Banken unverzüglich anzeigen und mit der führenden Bank, Raiffeisen Bank International AG, Wien / Österreich (RBI), in Verhandlungen über die Fortführung des Bonding Line Facility Agreement eintreten.

Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern getroffen sind

Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern getroffen sind, bestehen nicht.

Erklärung des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Gemäß § 312 Abs. 1 AktG hat der Vorstand der KHD einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt.

Dazu erklärt der Vorstand:

"Unsere Gesellschaft hat bei den aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden."

Köln, den 25. März 2011

Der Vorstand

scroll

Jouni Salo Manfred Weinandy

KONZERNABSCHLUSS

KONZERNGEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DER KHD HUMBOLDT WEDAG INTERNATIONAL AG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2010

scroll

in T€ Anhang Nr. 2010 2009
Umsatzerlöse 4 286.890 360.295
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen* (229.477) (294.285)
Bruttoergebnis vom Umsatz 57.413 66.010
Sonstige betriebliche Erträge 20 3.463 9.038
Vertriebsaufwendungen* 21 (11.886) (11.657)
Verwaltungsaufwendungen* 22 (18.981) (9.818)
Sonstige Aufwendungen* 23 (7.937) (7.633)
Restrukturierungsertrag 15 2.881 3.773
Ertrag aus Finanzinvestitionen 24 3.364 5.505
Finanzierungskosten 24 (2.296) (1.553)
Gewinn vor Steuern 26.021 53.665
Ertragsteueraufwand 25 (10.221) (16.497)
Jahresüberschuss 15.800 37.168
Davon entfallen auf:
Gesellschafter des Mutterunternehmens 15.583 37.102
Nicht beherrschende Anteile 217 66
15.800 37.168

* Vorjahr aufgrund von Ausweisänderungen angepasst

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG DER KHD HUMBOLDT WEDAG INTERNATIONAL AG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2010

scroll

in T€ 2010 2009
Jahresüberschuss 15.800 37.168
Währungsumrechnungsdifferenzen 597 -
Gesamtergebnis 16.397 37.168
Davon entfallen auf:
Gesellschafter des Mutterunternehmens 16.180 37.102
Nicht herrschende Anteile 217 66
16.397 37.168

Ertragsteuern auf Währungsumrechnungsdifferenzen sind, wie im Vorjahr, nicht angefallen.

GEWINN PRO AKTIE

scroll

2010 2009
Aktionären zuzuordnender Nettogewinn (in €) 15.583.000 37.102.000
Gewichtete durchschnittliche Anzahl an ausgegebenen Stammaktien 32.913.416 32.913.416
Unverwässerter und verwässerter Gewinn pro Aktie (in €) 0,47 1,13

KONZERNBILANZ DER KHD HUMBOLDT WEDAG INTERNATIONAL AG ZUM 31. DEZEMBER 2010

Aktiva

scroll

in T€ Anhang Nr. 2010 2009
Langfristige Vermögenswerte
Sachanlagen 5 3.045 1.526
Geschäfts- oder Firmenwert 6 2.127 2.127
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 6 913 316
Aktive latente Steuern 8 3.191 237
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 7 16 51.741
Summe langfristige Vermögenswerte 9.292 55.947
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 9 8.267 13.663
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo 9 21.159 38.413
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 7 57.448 49.387
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 7 - 3.678
Geleistete Vorauszahlungen 21.203 26.235
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 10 1.857 5.260
Forderungen aus Ertragsteuern 1.046 11.461
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 11 293.060 225.844
Summe kurzfristige Vermögenswerte 404.040 373.941
Aktiva Gesamt 413.332 429.888

Passiva

scroll

in T€ Anhang Nr. 2010 2009
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 33.142 33.142
Kapitalrücklage 1.776 1.776
Eigene Anteile (221) (221)
Währungsrücklage 544 (53)
Sonstige Rücklagen 112.473 134.428
Den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zurechenbarer Anteil am Eigenkapital 147.714 169.072
Nicht beherrschende Anteile 841 659
Summe Eigenkapital 12 148.555 169.731
Langfristige Schulden
Sonstige Verbindlichkeiten 16 8.318 7.558
Pensionsverpflichtungen 14 20.388 21.159
Passive latente Steuern 8 9.681 9.755
Rückstellungen 15 10.772 7.748
Summe langfristige Schulden 49.159 46.220
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 16 92.381 100.791
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 16 - 4.914
Finanzschulden 13 - 3.552
Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen 17, 9 63.048 51.136
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 16 20.864 10.970
Rückstellungen 15 39.325 42.574
Summe kurzfristige Schulden 215.618 213.937
Passiva Gesamt 413.332 429.888

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG DER KHD HUMBOLDT WEDAG INTERNATIONAL AG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2010

scroll

in T€ 2010 2009
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
Periodenergebnis 15.800 37.168
Erfolgswirksam erfasster Ertragsteueraufwand 10.221 16.497
Erfolgswirksam erfasstes Finanzergebnis (1.068) (3.952)
Ergebnis vor Steuern und Zinsen 24.953 49.713
Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte 1.245 1.087
Buchgewinn aus dem Abgang von Vermögenswerten des Anlagevermögens (17) (2.029)
Abnahme / Zunahme (-) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und finanzieller Vermögenswerte 28.127 7.102
Abnahme / Zunahme (-) der Vorräte und Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo 28.213 (883)
Zunahme / Abnahme (-) geleisteter Vorauszahlungen und sonstiger finanzieller Vermögenswerte 21.370 944
Zunahme / Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen,

der sonstigen Verbindlichkeiten und der Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen
(51.290) (55.979)
Zunahme / Abnahme (-) der Pensionsrückstellungen (490) 55
Zunahme / Abnahme (-) von Rückstellungen und langfristigen Verbindlichkeiten (7.393) 12.597
Zahlungsmittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit 44.718 12.607
Sonstige zahlungsunwirksame Vorgänge 1.694 67
Erhaltene Dividenden - 68
Vereinnahmte Ertragsteuern 10.415 -
Gezahlte Ertragsteuern (6.351) (17.200)
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 50.476 (4.458)
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Erhaltene Zinsen aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen 81 650
Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte (937) (112)
Auszahlungen für Sachanlagen (1.433) (616)
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen 50 132
Einzahlungen aus dem Abgang von konsolidierten Gesellschaften und sonstigen

Geschäftseinheiten abzüglich abgegebener Finanzmittel
- 2.642
Auszahlungen aus dem Zugang von konsolidierten Gesellschaften und sonstigen

Geschäftseinheiten abzüglich erhaltener Finanzmittel
20.881 -
Einzahlungen aus Rückzahlungen langfristiger Forderungen 47.676 18.591
Cashflow aus Investitionstätigkeit 66.318 21.287
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Erhaltene Zinsen 2.861 3.092
Zahlung für Aktienkäufe von nicht beherrschenden Anteilen (35) (45)
Nettowert aus der Aufnahme und Rückzahlung von Darlehen (3.552) 2.385
Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens (49.370) -
Erhöhung von langfristigen Verbindlichkeiten - (1.053)
Veränderung von verfügungsbeschränkten Barmitteln für Sicherheiten oder Garantien (13.067) 1.006
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (63.163) 5.385
Zunahme des Finanzmittelfonds 53.631 22.214
Finanzmittelfonds zu Beginn des Jahres 225.183 202.969
Wechselkurseffekte 518 -
Finanzmittelfonds am Ende des Jahres 279.332 225.183

scroll

in T€ 31.12.2010 31.12.2009
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Bankguthaben und Kassenbestand 74.513 91.210
Kurzfristig verfügbare und verfügungsbeschränkte Bankeinlagen 218.547 134.634
Summe der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 293.060 225.844
Verfügungsbeschränkte Barmittel für Sicherheiten oder Garantien (13.728) (661)
Finanzmittelfonds am Ende des Jahres 279.332 225.183

Im Geschäftsjahr 2010 zeigt die Konzern-Kapitalflussrechnung einen gegenüber dem Vorjahr um € 54,1 Mio. erhöhten Finanzmittelfonds von € 279,3 Mio. Ursächlich für die Zunahme des Finanzmittelfonds ist dabei im Wesentlichen der Zugang des mit dem Kaufpreis verrechneten Finanzmittelfonds durch die in den Konsolidierungskreis erstmalig einbezogenen Gesellschaften in Höhe von T€ 20.881 sowie das positive Konzernergebnis vor Steuern und Zinsen in Höhe von T€ 24.953. Die an die Aktionäre ausgeschüttete Dividende in Höhe von T€ 49.370 wurde weitestgehend kompensiert durch die Rückführung von an die KIA ausgereichten Darlehen in Höhe von T€ 47.676.

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG DER KHD HUMBOLDT WEDAG INTERNATIONAL AG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2010

scroll

in T€ Gezeichnetes

Kapital
Kapital-

rücklage
Eigene

Anteile
Währungs-

rücklage
Sonstige

Rücklagen
Auf die Gesell-

schafter des Mutter-

unternehmens

entfallendes

Eigenkapitel
31.12.2008 33.142 1.776 (221) (53) 97.319 131.963
Periodenergebnis - - - - 37.102 37.102
Konzern-Gesamtergebnis - - - - 37.102 37.102
Sonstige Veränderungen - 7 7
Nicht beherrschende Anteile -
31.12.2009 33.142 1.776 (221) (53) 134.428 169.072
Periodenergebnis - - - - 15.583 15.583
Währungsumrechnungsdifferenz - - - 597 - 597
Konzern-Gesamtergebnis - - - 597 15.583 16.180
Dividendenzahlungen - (49.370) (49.370)
Eigenkapitalveränderung aus Unternehmenserwerb - 11.832 11.832
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen -
31.12.2010 33.142 1.776 (221) 544 112.473 147.714

scroll

in T€ Nicht beherrschende Anteile Gesamt
31.12.2008 638 132.601
Periodenergebnis 66 37.168
Konzern-Gesamtergebnis 66 37.168
Sonstige Veränderungen - 7
Nicht beherrschende Anteile (45) (45)
31.12.2009 659 169.731
Periodenergebnis 217 15.800
Währungsumrechnungsdifferenz 597
Konzern-Gesamtergebnis 217 16.397
Dividendenzahlungen - (49.370)
Eigenkapitalveränderung aus Unternehmenserwerb - 11.832
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen (35) (35)
31.12.2010 841 148.555

KONZERNANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS DER KHD HUMBOLDT WEDAG INTERNATIONAL AG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2010

1. Zusammenfassung der wichtigsten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

A. Erstellungsgrundlage und sonstige Erläuterungen

Das Mutterunternehmen des Konzerns ist die KHD Humboldt Wedag International AG (vormals KHD Humboldt Wedag International (Deutschland) AG) mit Sitz in der Colonia-Allee 3, 51067 Köln, eingetragen im Handelsregister Köln in der Abteilung B unter der Nummer 36688. Der Konzern wird im Folgenden bezeichnet als "Konzern" oder "KHD Konzern".

Die Aktien der Gesellschaft werden seit Ende März 2010 im regulierten Markt (General Standard) an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt.

Der Konzernabschluss der KHD ist nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und deren Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt und steht im Einklang mit den gesetzlichen Verpflichtungen, die für kapitalmarktorientierte, berichtspflichtige Unternehmen nach § 315a Abs. 1 HGB in Verbindung mit Art. 4 der Verordnung (EG) Nr. 1606 /2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002, betreffend die Anwendung aktueller internationaler Rechnungslegungsstandards in der jeweils gültigen Fassung (IAS-VO), gelten. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Die Beträge einschließlich der Vergleichszahlen des Vorjahres werden grundsätzlich in Tausend Euro (T€) angegeben. Alle Beträge sind kaufmännisch gerundet. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt. Das Geschäftsjahr der KHD und ihrer in den Konzernabschluss einbezogenen Tochter- und Gemeinschaftsunternehmen entspricht dem Kalenderjahr.

Die gegenüber dem Vorjahr geänderte Konzernstruktur führt zu einer eingeschränkten Vergleichbarkeit mit den entsprechenden Vorjahreswerten.

B. Konsolidierung

Tochtergesellschaften sind die Gesellschaften, bei denen die KHD direkt oder indirekt mehr als 50 % der Stimmrechte besitzt oder auf sonstige Weise die Geschäftstätigkeit kontrolliert. Diese Gesellschaften werden grundsätzlich konsolidiert. Tochtergesellschaften werden ab dem Datum konsolidiert, an dem die tatsächliche Kontrolle auf die KHD übertragen wird, und werden ab dem Datum nicht mehr konsolidiert, an dem die Kontrolle nicht mehr besteht. Alle konzerninternen Geschäftsvorfälle, Salden und Zwischenergebnisse aus Geschäftsvorfällen zwischen Konzerngesellschaften werden eliminiert. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für Tochtergesellschaften nach lokalem Recht werden angepasst, um die Übereinstimmung mit den Rechnungslegungsgrundsätzen der KHD zu gewährleisten. Nicht beherrschende Anteile werden separat ausgewiesen und erläutert.

Gemeinschaftlich geführte Unternehmen werden quotal in den Konzernabschluss einbezogen. Die auf den Konzern entfallenden anteiligen Vermögenswerte und Schulden, Erträge und Aufwendungen der gemeinschaftlich geführten Unternehmen werden mit den entsprechenden Posten im Konzernabschluss zusammengefasst und sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen. Im Übrigen werden die oben erwähnten Konsolidierungsmethoden angewandt.

Anteilige Vermögenswerte und Schulden sowie Erträge und Aufwendungen der gemeinschaftlich geführten Unternehmen:

scroll

in T€ 31.12.2010
Aktiva
Kurzfristige Vermögenswerte 4.874
Liquide Mittel 4.431
Langfristige Vermögenswerte 25
Summe Aktiva 9.330
Passiva
Kurzfristige Schulden 7.535
Langfristige Schulden 158
Eigenkapital 1.637
Summe Passiva 9.330

scroll

in T€ 01.04. - 31.12.2010
Erträge 15.627
Aufwendungen -14.508

Die Tochtergesellschaften und die Gemeinschaftsunternehmen des Konzerns werden unter Punkt 2 im Anhang aufgeführt.

C. Währungsumrechnung

In Fremdwährungen gebundene monetäre Posten werden in den Einzelabschlüssen mit dem Kurs zum Zeitpunkt des Zugangs umgerechnet und an jedem Stichtag an den jeweiligen Stichtagskurs angepasst. Dabei entstehende Umrechnungsdifferenzen werden ergebniswirksam erfasst.

Die Einzelabschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften werden nach dem Prinzip der funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Das Eigenkapital wird zu historischen Kursen, die Vermögenswerte und Schulden werden zum Stichtagskurs, die Aufwendungen und Erträge zum Durchschnittskurs umgerechnet. Die funktionale Währung des Konzerns ist der Euro. Aufwendungen und Erträge der in den Konzern einbezogenen ausländischen Tochtergesellschaften werden mit dem Durchschnittskurs seit dem Beginn der erstmaligen Konsolidierung umgerechnet.

Die angewandten Währungskurse sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen.

scroll

Währung Stichtagskurs

zum

31.12.2010
Durchschnittskurs

01.01. -

31.12.2010
Durchschnittskurs*

01.04. -

31.12.2010
1 EURO = Kurs*
--- --- --- --- ---
Australien AUD 1,3121 1,4428 1,4650
Indien INR 59,6528 60,5881 60,6014
USA USD 1,3282 1,3266 1,3236
Russland RUB 40,5280 40,2606 39,9815

* für erstmalig seit dem 1. April 2010 in den Konzern einbezogene Gesellschaften

D. Immaterielle Vermögenswerte

Geschäfts- oder Firmenwert

Im erstmaligen Konzernabschluss nach IFRS wurden die Geschäfts- oder Firmenwerte aufgrund der Erleichterungen nach IFRS 1 zu den Buchwerten übernommen, die sich nach den vorher angewandten Rechnungslegungsgrundsätzen (§ 301 HGB) ergeben haben.

Für alle nach diesem Zeitpunkt erfolgten Erwerbe entspricht der Geschäfts- oder Firmenwert dem positiven Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten für einen Unternehmenszusammenschluss und den erworbenen neu bewerteten Vermögenswerten und Schulden sowie Eventualverbindlichkeiten, der nach Durchführung einer Kaufpreisallokation, insbesondere der Identifizierung von immateriellen Vermögenswerten, bestehen bleibt. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. Er unterliegt jährlichen bzw. anlassbezogenen Impairment Tests und wird zu Anschaffungskosten abzüglich Abschreibungen auf den niedrigeren erzielbaren Betrag bilanziert.

Lizenzen

Die Bilanzierung von Lizenzen erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen. Softwarelizenzen werden linear über eine Nutzungsdauer von drei Jahren abgeschrieben. Aktivierungspflichtige Entwicklungskosten sind im Berichtsjahr nicht angefallen.

E. Sachanlagevermögen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bewertet. Zu den Anschaffungskosten zählen neben dem Kaufpreis auch die direkt zurechenbaren Kosten, um den Vermögenswert zu dem Standort und in den vom Management beabsichtigten betriebsbereiten Zustand zu bringen. Die Nutzungsdauer beträgt bei Betriebs- und Geschäftsausstattung und anderen Anlagen in der Regel drei bis zehn Jahre. Einbauten in gemieteten Gebäuden werden über die Mietlaufzeit abgeschrieben. Gewinne und Verluste bei Abgängen von Sachanlagevermögen werden in Bezug auf ihren Buchwert ermittelt und erfolgswirksam gebucht..

Kosten für die Reparatur von Sachanlagen werden grundsätzlich in der Periode des Anfalls aufwandswirksam erfasst. Eine Aktivierung größerer Ausgaben erfolgt für Erneuerungen und Verbesserungen, wenn wahrscheinlich ist, dass zusätzlich zum ursprünglich erfassten Leistungsstandard der bestehenden Sachanlage künftiger wirtschaftlicher Nutzen dem Konzern zufließt.

Bei den bestehenden Leasingverträgen verbleiben die wesentlichen Risiken und der Nutzen aus dem Leasinggegenstand beim Leasinggeber. Es handelt sich somit in allen Fällen um ein sogenanntes "Operating Leasing". Daher werden Zahlungen im Rahmen von "Operating Leasings" in der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Konzept der Periodenabgrenzung als Aufwand gebucht. Das Sachanlagevermögen erstmalig in den Konzern einbezogener Gesellschaften wurde mit den Buchwerten zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung angesetzt.

F. Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten werden im KHD Konzern aktiviert, sofern sie auf die Anschaffung oder Herstellung qualifizierter Vermögenswerte entfallen. Ansonsten erfolgt die aufwandswirksame Erfassung dieser Kosten im Finanzergebnis. In 2010 sind keine Fremdkapitalkosten aktiviert worden.

G. Impairment Test auf langlebige Vermögenswerte

Langfristige Vermögenswerte einschließlich immaterieller Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden auf Wertminderung geprüft, sobald Ereignisse oder Änderungen von Umständen darauf schließen lassen, dass der Buchwert solcher Vermögenswerte nicht mehr erzielbar ist. In den Fällen, in denen der Buchwert größer ist als der ermittelte erzielbare Betrag, wird der Vermögenswert auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben.

H. Finanzinvestitionen und andere finanzielle Vermögenswerte sowie finanzielle Schulden

Finanzielle Vermögenswerte im Sinne von IAS 39 betreffen im KHD Konzern derzeit entweder

finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, oder
Kredite und Forderungen

und werden entsprechend klassifiziert. Die finanziellen Vermögenswerte werden bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Falle von anderen Finanzinvestitionen als solchen, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert sind, werden darüber hinaus Transaktionskosten berücksichtigt, die direkt dem Erwerb des Vermögenswerts zuzurechnen sind.

Die Designation der finanziellen Vermögenswerte in die Bewertungskategorien erfolgt bei ihrem erstmaligen Ansatz. Alle marktüblichen Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten mit Ausnahme der zu Handelszwecken gehaltenen Derivate werden am Erfüllungstag, d. h. am Tag, an dem der Vermögenswert an oder durch den Konzern geliefert wird, bilanziell erfasst. Die Derivate werden am Handelstag, d. h. am Tag, an dem der Konzern die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf des Vermögenswerts eingegangen ist, bilanziell erfasst. Marktübliche Käufe und Verkäufe sind Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines durch Marktvorschriften oder -konventionen festgelegten Zeitraums vorschreiben.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Die Gruppe der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte enthält im KHD Konzern die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte. Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte einzustufen, hat der KHD Konzern bislang keinen Gebrauch gemacht.

Finanzielle Vermögenswerte werden als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie für Zwecke der Veräußerung in der nahen Zukunft erworben werden. Derivate werden stets als zu Handelszwecken gehalten eingestuft.

Kredite und Forderungen

Kredite und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind. Diese Kategorie umfasst Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen und Vermögenswerte. Sie entstehen, wenn der KHD Konzern Geld, Güter oder Dienstleistungen direkt einem Schuldner bereitstellt. Sie zählen zu den kurzfristigen Vermögenswerten, mit Ausnahme solcher, die erst nach zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag fällig werden oder die nach ihrer wirtschaftlichen Gestaltung als langfristig klassifiziert werden. Letztere werden als langfristige Vermögenswerte ausgewiesen. Nach der erstmaligen Erfassung werden die Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich etwaiger Wertminderungen bewertet. Gewinne und Verluste werden im Periodenergebnis erfasst, wenn die Kredite und Forderungen ausgebucht oder wertgemindert sind, sowie im Rahmen von Amortisationen.

Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten

Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte, werden zu jedem Bilanzstichtag auf das Vorhandensein von objektiven Indikatoren für eine Wertminderung (wie etwa erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, die hohe Wahrscheinlichkeit eines Insolvenzverfahrens gegen den Schuldner, der Wegfall eines aktiven Markts für den finanziellen Vermögenswert, eine bedeutende Veränderung des technologischen, ökonomischen und rechtlichen Umfelds sowie des Marktumfelds des Emittenten oder ein andauernder Rückgang des beizulegenden Zeitwerts des finanziellen Vermögenswerts unter die fortgeführten Anschaffungskosten) untersucht.

Bestehen objektive Anhaltspunkte dafür, dass eine Wertminderung bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Vermögenswerten eingetreten ist, ergibt sich die Höhe des Wertminderungsverlusts als Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswerts und dem Barwert der erwarteten künftigen Cashflows (mit Ausnahme erwarteter künftiger, noch nicht eingetretener Kreditausfälle), abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz des finanziellen Vermögenswerts, d. h. dem bei erstmaligem Ansatz ermittelten Effektivzinssatz. Der Wertminderungsverlust wird ergebniswirksam erfasst.

Verringert sich die Höhe der Wertberichtigung in den folgenden Berichtsperioden und kann diese Verringerung objektiv auf einen nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückgeführt werden, wird die früher erfasste Wertberichtigung rückgängig gemacht. Der neue Buchwert des Vermögenswerts darf jedoch die fortgeführten Anschaffungskosten zum Zeitpunkt der Wertaufholung nicht übersteigen. Die Wertaufholung wird erfolgswirksam erfasst.

Liegen bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen objektive Hinweise dafür vor, dass nicht alle fälligen Beträge gemäß den ursprünglich vereinbarten Rechnungskonditionen eingehen werden (wie z. B. mangelnde Bonität des Schuldners, Uneinigkeit über Bestehen oder Höhe der Forderung, mangelnde Durchsetzbarkeit der Forderung aus rechtlichen Gründen etc.), wird eine Wertminderung unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos vorgenommen. Eine Ausbuchung der Forderungen erfolgt, wenn diese als uneinbringlich eingestuft werden.

Wertminderungen für sonstige Forderungen und Vermögenswerte werden durch direkte Minderungen der Buchwerte berücksichtigt.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände sowie sofort verfügbare Guthaben bei Kreditinstituten, Einlagen auf Abruf bei Banken und Geldmarktanlagen ohne Kontokorrentkredite, deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei Monate beträgt und die zum Nennwert bilanziert werden. Nicht frei verfügbare Zahlungsmittel werden gesondert angegeben. Die Bewertung der Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Finanzielle Schulden

Finanzielle Schulden im Sinne von IAS 39 betreffen finanzielle Schulden, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden.

Die finanziellen Schulden setzen sich im KHD Konzern grundsätzlich im Wesentlichen aus

Finanzschulden (Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und verbundenen Unternehmen) und
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und aus sonstigen Verbindlichkeiten zusammen.

Finanzielle Schulden werden als kurzfristig klassifiziert, sofern der KHD Konzern nicht das Recht hat, die finanzielle Schuld erst mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu begleichen.

Finanzielle Schulden werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert, unter Einschluss von Transaktionskosten, angesetzt. In den Folgeperioden werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet.

Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen

Der Konzern setzt derivative Finanzinstrumente regelmäßig zur Reduzierung des Fremdwährungsrisikos von bilanzierten Vermögenswerten und Schulden oder von geplanten Transaktionen in Fremdwährung ein. Es werden ausschließlich Devisentermingeschäfte abgeschlossen.

Diese werden erstmalig am Tag des Vertragsabschlusses mit ihrem Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden zum jeweiligen beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Derivaten wird unter Verwendung notierter Preise berechnet. Wenn solche Preise nicht verfügbar sind, wird von Discounted-Cashflow-Analysen unter Verwendung der entsprechenden Zinsstrukturkurven für die Laufzeit der Instrumente Gebrauch gemacht.

Da die abgeschlossenen derivativen Finanzinstrumente nicht die strengen Anforderungen des Hedge Accounting erfüllen, werden die Wertänderungen unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

I. Vorräte

Vorräte sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und dem Nettoveräußerungswert angesetzt. Letzterer setzt sich aus dem geschätzten Verkaufspreis im gewöhnlichen Geschäftsverkehr abzüglich der geschätzten Kosten der Fertigstellung und des Verkaufsaufwands zusammen.

J. Fertigungsaufträge

Umsätze und Gewinne aus Fertigungsaufträgen werden gemäß IAS 11 entsprechend dem Fertigstellungsgrad realisiert. Der Fertigstellungsgrad ergibt sich aus dem Verhältnis der bis zum Ende des Geschäftsjahres bereits angefallenen Auftragskosten zu den zum Ende des Fertigungsauftrags geschätzten gesamten Auftragskosten. Verluste aus Fertigungsaufträgen werden unabhängig vom erreichten Fertigstellungsgrad sofort in voller Höhe in demjenigen Geschäftsjahr erfasst, in dem die Verluste erkennbar werden. Langfristaufträge, die nach der Percentage-of-Completion-Methode bewertet sind, werden je nach Höhe der Teilabrechnungen unter den Fertigungsaufträgen mit aktivischem Saldo bzw. Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen ausgewiesen. Sie sind zu Herstellungskosten zuzüglich eines anteiligen Gewinns entsprechend des erreichten Fertigstellungsgrads bewertet. Soweit die kumulierte Leistung (Auftragskosten und Auftragsergebnis) die Teilabrechnungen im Einzelfall übersteigt, erfolgt der Ausweis der Fertigungsaufträge unter den Fertigungsaufträgen mit aktivischem Saldo. Verbleibt nach Abzug der Teilabrechnungen ein negativer Saldo, wird dieser als Verpflichtung aus Fertigungsaufträgen passivisch ausgewiesen. Zu erwartende Auftragsverluste werden durch Abwertungen bzw. Rückstellungen gedeckt. Sie werden unter Berücksichtigung der erkennbaren Risiken ermittelt.

K. Pensionsverpflichtungen und Altersversorgungspläne

Die in der Bilanz erfassten Pensionsverpflichtungen stellen den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung zum Bilanzstichtag dar. Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung wird jährlich durch unabhängige Versicherungsmathematiker anhand des Anwartschaftbarwertverfahrens ("Projected Unit Credit Method") ermittelt. Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung wird ermittelt, indem die geschätzten künftigen Mittelabflüsse anhand von Zinssätzen hochwertiger Industrieobligationen diskontiert werden.

Der Konzern macht von der sogenannten Korridormethode der Regelung des IAS 19 Gebrauch. Demnach müssen Gewinne oder Verluste aus der Bewertung der Pensionsverpflichtung nicht bilanziert werden, wenn sie nur auf der Veränderung der versicherungsmathematischen Parameter beruhen und sich die Veränderung in einem Korridor von 10 % über oder unter dem Verpflichtungsumfang aus dem Vorjahr bewegt. Übersteigende Beträge werden über die erwartete durchschnittliche Restlebensarbeitszeit der vom jeweiligen Pensionsplan erfassten Arbeitnehmer realisiert. Seit 1996 werden vom Konzern keine neuen Pensionszusagen mehr gegeben.

Im Personalaufwand einiger Tochterunternehmen sind Beiträge für beitragsorientierte Versorgungspläne enthalten. Hierbei handelt es sich um sogenannte Defined-Contribution-Pläne. Die Zahlungen erfolgen an Pensionsversicherungen auf einer vertraglichen Basis. Die Unternehmen gehen über die Entrichtung von Beitragszahlungen keine weiteren Verpflichtungen ein.

L. Rückstellungen

Rückstellungen werden erfasst, wenn der Konzern rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten infolge von Ereignissen in der Vergangenheit hat und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung vorgenommen werden kann.

Die Schätzung über den Haftungsumfang für alle Produkte mit Gewährleistungszusicherungen nimmt der Konzern zum Bilanzstichtag vor. Die Rückstellung erfolgt auf der Grundlage von in der Vergangenheit erbrachten Leistungen. Das Unternehmen ist Partei bei verschiedenen Rechtsstreitigkeiten.

M. Latente Ertragsteuern

Die Bilanzierung und Bewertung der latenten Steuern erfolgt nach IAS 12. Aktive und passive latente Steuern werden als separate Posten in der Bilanz dargestellt, um die künftige steuerliche Wirkung aus zeitlichen Unterschieden zwischen den bilanziellen Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden sowie dem steuerlich beizumessenden Wert zu berücksichtigen.

Für steuerliche Verlustvorträge werden latente Steueransprüche nur angesetzt, wenn ihre Realisierung in der nächsten Zukunft wahrscheinlich ist. Latente Steuerforderungen und Steuerverpflichtungen werden in Höhe der voraussichtlichen Steuerbelastung bzw. -entlastung nachfolgender Geschäftsjahre unter Verwendung des zum Zeitpunkt der Realisation gültigen Steuersatzes berücksichtigt.

N. Ertrags- und Aufwandsrealisierung

Die Erfassung von Umsatzerlösen und sonstigen betrieblichen Erträgen erfolgt grundsätzlich erst dann, wenn die Leistung erbracht ist bzw. die Waren oder Erzeugnisse geliefert worden sind und damit der Gefahrenübergang auf den Kunden erfolgt ist. Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt der Verursachung als Aufwand erfasst.

Zinsen werden periodengerecht als Aufwand bzw. Ertrag erfasst.

Hinsichtlich der langfristigen Fertigungsaufträge im Industrieanlagenbau werden die Aufwendungen und Erträge nach der Percentage-of-Completion-Methode erfasst.

Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen umfassen in erster Linie Kosten für bezogene Waren und Dienstleistungen, Transportkosten, Löhne und Gehälter, Gemeinkosten, Provisionen und Zölle.

O. Schätzungen und Annahmen

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind Annahmen getroffen und Schätzungen verwendet worden, die sich auf Ansatz und Höhe der bilanzierten Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen sowie auf die Eventualschulden und Eventualforderungen ausgewirkt haben. Diese Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die konzerneinheitliche Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern, die Ermittlung des Fertigstellungsgrads bei Fertigungsaufträgen, die Annahme bezüglich der Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten, die Bewertung von Rückstellungen und die Nutzbarkeit steuerlicher Verlustvorträge. Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis in der Regel erfolgswirksam berücksichtigt.

Anwendung neuer oder überarbeiteter "International Financial Reporting Standards"

Anwendung von neuen und geänderten Standards

In der Berichtsperiode hat der Konzern alle neuen und geänderten Standards und Interpretationen, die vom International Accounting Standards Board (IASB) und vom International Financial Reporting Interpretations Commitee (IFRIC) des IASB veröffentlicht wurden, angewandt, soweit diese für die Geschäftstätigkeit des Konzerns relevant waren und sie für die Berichtsperiode, die am 1. Januar 2010 begann, in Kraft getreten sind.

Überarbeitung von IFRS 1 (anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen)
Überarbeitung von IFRS 3 sowie Änderung von IAS 27 betreffend die geänderte Abbildung bestimmter Aspekte von Unternehmenszusammenschlüssen im Konzernabschluss (anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 Änderungen in der Beteiligungsquote ohne Verlust der Beherrschung sind ausschließlich als Eigenkapitaltransaktion zu erfassen.
Änderung von IAS 39 betreffend qualifizierende gesicherte Grundgeschäfte (anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen).
Änderung von IAS 39 und IFRIC 9 betreffend eingebettete Derivate (anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 30. Juni 2009 enden).
IFRIC 12 Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen (anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem 29. März 2009 beginnen).
IFRIC 17 Sachausschüttungen an Eigentümer (anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen).
IFRIC 18 Übertragungen von Vermögenswerten von Kunden (anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen).
Änderungsstandard im Rahmen des jährlichen Verbesserungsprozesses an den IFRS (April 2009), kleine Änderungen an verschiedenen IFRS (überwiegend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen).
Änderung von IFRS 1 betreffend zusätzliche Ausnahmen zur rückwirkenden Anwendung der IFRS (anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen).
Änderung von IFRS 2 betreffend anteilsbasierte Vergütungen im Konzern (anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen).

Aus der Anwendung dieser geänderten Vorschriften ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Die folgenden Standards bzw. Änderungen und Überarbeitungen von Standards und Interpretationen waren noch nicht verpflichtend anzuwenden:

Änderung von IAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Personen - regierungsverbundene Unternehmen und die Definition eines nahestehenden Unternehmens oder einer nahestehenden Person (anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen).
Änderung von IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung - Bilanzierung von Bezugsrechten (anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen).
IFRS 9 Finanzinstrumente (anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen).
Änderungen von IFRIC 14 und IAS 19 betreffend die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswerts, Mindestdotierungsvorschriften und ihre Wechselwirkung (anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen).

Zudem wurden 2010 die folgenden Standards bzw. Änderungen und Überarbeitungen von Standards und Interpretationen erlassen, die ebenfalls noch nicht verpflichtend anzuwenden waren:

Änderungsstandard im Rahmen des jährlichen Verbesserungsprozesses an den IFRS (Mai 2010), kleine Änderungen an verschiedenen IFRS (überwiegend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen).
Änderung an IFRS 7 Finanzinstrumente: Anhangsangaben. Die Änderung betrifft quantitative und qualitative Angaben zu solchen Vermögenswerten, bei denen die übertragenen Vermögenswerte nicht vollständig ausgebucht werden oder beim übertragenden Unternehmen ein anhaltendes Engagement verbleibt (anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen).
Änderung an IFRS 9 Finanzinstrumente: Bilanzierung von finanziellen Verbindlichkeiten. Die Vorschriften ersetzen die hierzu existierenden Regelungen in IAS 39: Finanzinstrumente - Ansatz und Bewertung (anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen).
Änderung an IAS 12: Latente Steuern, Realisierung zugrunde liegender Vermögenswerte. Die Änderung bestimmt, welche Art der Realisierung für bestimmte Vermögenswerte zu unterstellen ist. Dies ist in den Fällen wichtig, in denen sich je nach Art der Realisierung unterschiedliche Steuerkonsequenzen ergeben. Durch die neue Verlautbarung wird SIC 21: Ertragsteuern - Realisierung neubewerteter, nicht abschreibbarer Vermögenswerte außer Kraft gesetzt (anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnen).

Der Konzern geht davon aus, dass die Anwendung der vorstehend genannten Verlautbarungen, soweit sie auf die Geschäftstätigkeit des Konzerns Anwendung finden, keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in der Periode der erstmaligen Anwendung haben werden.

2. Tochtergesellschaften und Gemeinschaftsunternehmen der KHD Humboldt Wedag International AG zum 31. Dezember 2010

Zu den Konzernunternehmen zählen:

scroll

Name des Unternehmens Sitz Eigentum

in % Anteil
Währung Aktien- /

Stammkapital
Tochterunternehmen
KHD Humboldt Wedag GmbH Köln 100,00 D 15.339.300
Humboldt Wedag GmbH Köln 100,00 I 7.000.000
ZAB Zementanlagenbau GmbH Dessau Dessau 100,00 I 2.000.000
Blake International Ltd. Tortola 100,00 I USD 1.000
KHD Humboldt Wedag Industrial Services AG Köln 88,97 I 3.600.000
EKOF Flotation GmbH Bochum 100,00 I 51.129
Humboldt Wedag Australia Pty Ltd. Braeside 100,00 I AUD 200.002
Humboldt Wedag Inc. Norcross 100,00 I USD 1.000
Humboldt Wedag India Private Ltd. New Delhi 100,00 I INR 19.200.000
KHD Humboldt Wedag Machinery Equipment (Beijing) Co. Ltd Beijing 100,00 I USD 780.000
Gemeinschaftsunternehmen
KHD Engineering Holding GmbH Wien 50,00 I 100.000
OOO KHD Humboldt Engineering Moskau 50,00 I RUB 3.350.000

D = unmittelbar im Besitz

I = mittelbar im Besitz

Im ersten Quartal 2010 wurde die Aufteilung von Terra Nova Royalty Corp. (vormals KHD Humboldt Wedag International Ltd.), Vancouver, Kanada (Terra Nova), in zwei getrennte Konzerne abgeschlossen, und die KHD wurde zur Holdinggesellschaft für den gesamten Geschäftsbereich Anlagenbau sowie in dazugehörigen Dienstleistungen. Der zweite Konzern ist die Terra Nova, ein auf Lizenzeinnahmen aus dem Bergbau spezialisiertes Unternehmen, das weiterhin an der New York Stock Exchange notiert ist.

Im Zuge dieser Aufteilung hat die KHD einige Unternehmen von der KHD Humboldt Wedag International GmbH, Wien, Österreich (KIA), einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Terra Nova, erworben. Hierbei handelt es sich grundsätzlich um Firmen, die in dem Geschäftsbereich Anlagenbau sowie in dazugehörigen Dienstleistungen tätig sind. Es handelt sich hierbei um die folgenden Gesellschaften:

Humboldt Wedag Australia Pty. Ltd. (Australien) (HWAUS),
Humboldt Wedag Inc. (USA) (HWUS),
Humboldt Wedag India Private Ltd. (Indien) (HWIN),
KHD Humboldt Wedag Machinery Equipment (Beijing) Co. Ltd. (China) (KHD Beijing),
KHD Engineering Holding GmbH (Österreich) (KHD Engineering), 50 % der Anteile, und deren 100 %ige Tochtergesellschaft OOO KHD Humboldt Engineering, Moskau
EKOF Flotation GmbH (Deutschland) (EKOF).

Zum 31. Dezember 2010 umfasst der Konsolidierungskreis neben der KHD fünf inländische (31. Dezember 2009: fünf) und fünf ausländische (31. Dezember 2009: ein) Tochterunternehmen. Mit Wirkung zum 29. März 2010 wurden bedingt durch den Erwerb der internationalen Beteiligungen fünf Gesellschaften erstmalig vollkonsolidiert und zwei Gemeinschaftsunternehmen erstmalig im Rahmen der Quotenkonsolidierung einbezogen. Eine Gesellschaft wurde liquidiert.

Nicht in die Konsolidierung einbezogen wurden ein Tochterunternehmen und ein Gemeinschaftsunternehmen, da deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht von wesentlicher Bedeutung ist.

3. Unternehmenserwerbe

Der Erwerb der internationalen Beteiligungen durch die KHD HW, einer direkten Tochtergesellschaft der KHD, erfolgte mit Wirkung zum 29. März 2010 zum Kaufpreis von insgesamt T€ 12.621. Der Erwerb stellte eine Transaktion unter gemeinsamer Beherrschung dar, die analog der Interessenzusammenführungsmethode bilanziert wurde. Hierbei sind grundsätzlich die Konzernbuchwerte des Mutterunternehmens zum Zeitpunkt des Erwerbs zugrunde zu legen; d. h. in diesem Fall die Buchwerte, die bisher im Konzernabschluss der KHD Ltd. angesetzt waren. Die Unterschiedsbeträge zwischen Kaufpreis und dem Nettovermögen zu Buchwerten wurden mit dem Eigenkapital verrechnet (T€ 11.832).

Auf die zum 29. März 2010 im Rahmen der Unternehmenserwerbe neu erworbenen Gesellschaften entfallen zu diesem Zeitpunkt die folgenden Vermögenswerte und Schulden:

scroll

in T€
Aktiva
Kurzfristige Vermögenswerte 47.865
Liquide Mittel 33.485
Langfristige Vermögenswerte 1.595
Summe Aktiva 82.945
Passiva
Kurzfristige Schulden 57.224
Langfristige Schulden 1.268
Eigenkapital 24.453
Summe Passiva 82.945

Die Umsatzerlöse und das Periodenergebnis der im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses erworbenen Gesellschaften stellen sich wie folgt dar:

scroll

in T€ 01.01. - 31.03.2010 01.01. - 31.12.2010
Umsatzerlöse 21.494 116.329
Periodenergebnis / Jahresüberschuss 1.149 3.560

Die in bar geleisteten Anschaffungskosten betrugen T€ 12.621. Ihnen stehen Netto-Vermögenswerte in Höhe von T€ 24.453 gegenüber.

4. Segmentberichterstattung

Die externe Segmentberichterstattung erfolgt auf Basis der konzerninternen Unternehmenssteuerung sowie der internen Finanzberichterstattung entsprechend der Art der angebotenen Produkte und Dienstleistungen. Der Konzern ist ein Einsegmentunternehmen, da er nahezu ausschließlich im Industrieanlagenbau tätig ist. Die Tätigkeiten, die sich aus den Holdingaktivitäten ergeben, sind in der internen Finanzberichterstattung enthalten und werden für die Beurteilung der Segmentleistung und zum Zwecke der Ressourcenallokation nicht gesondert betrachtet. Die Unternehmenssteuerung erfolgt insbesondere auf Basis von Größen der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung. Die betrachtete Umsatzgröße setzt sich dabei aus Umsätzen aus Fertigungsaufträgen und Dienstleistungen zusammen. Die Geschäftstätigkeit des Konzerns besteht in der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Industrieanlagen, insbesondere Zementanlagen. Den Bewertungsgrundsätzen für die Segmentberichterstattung des Konzerns liegen die im Konzernabschluss verwendeten IFRS-Grundsätze zugrunde. Der Vorstand in seiner Funktion als oberstes Entscheidungsgremium beurteilt die Ertragskraft des Segments anhand des operativen Ergebnisses (Ergebnis vor Steuern).

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über den Geschäftsverlauf für die Geschäftsjahre 2009 und 2010:

scroll

in Mio. € 2010 2009
Auftragseingang 269 58
Auftragsbestand 304 213
Umsatzerlöse 287 360
Herstellungskosten des Umsatzes 229 294
Bruttoergebnis vom Umsatz 58 66
Aufwendungen / sonstige Erträge (netto) -32 -12
Gewinn vor Steuern 26 54
Zunahme des Finanzmittelfonds 54 22
Summe Aktiva (31.12.) 413 430
Liquidität (31.12.) 293 226
Schulden (31.12.) 265 260

Die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr ist eingeschränkt durch die im Geschäftsjahr 2010 erstkonsolidierten Gesellschaften.

Die geografische Zuordnung der Projektdaten erfolgte gemäß dem Erfüllungsort der erbrachten Lieferungen und Leistungen.

scroll

Umsatz Langfristige

Vermögenswerte
in T€ 2010 2009 2010 2009
--- --- --- --- ---
Deutschland 15.033 19.935 5.104 3.969
Russland 83.180 128.533 8 -
Rest Europa 5.216 43.377 - -
Nordamerika 2.064 2.188 94 -
Südamerika 5.662 - - -
Naher und Mittlerer Osten 21.888 99.192 - -
Indien 70.755 28.179 878 -
China 12.461 26.340 1 -
Rest Asien 32.271 6.639 - -
Afrika 29.772 5.150 - -
Andere 8.588 762 - -
286.890 360.295 6.085 3.969

scroll

Auftragseingang Auftragsbestand
in T€ 2010 2009 2010 2009
--- --- --- --- ---
Deutschland 6.115 5.356 3.012 3.302
Russland 36.107 30.203 72.357 110.323
Rest Europa 2.622 -1.213 2.641 6.436
Nordamerika 970 3.701 1.947 2.500
Südamerika 15.778 0 10.959 0
Naher und Mittlerer Osten 26.792 23.903 29.398 42.862
Indien 134.354 14.880 133.201 8.904
China 5.081 14.622 5.070 10.722
Rest Asien 23.489 -44.185 30.059 23.358
Afrika 7.817 8.974 6.950 4.182
Andere 9.799 1.322 7.936 500
268.924 57.563 303.530 213.089

Der Auftragsbestand der im Geschäftsjahr 2010 erstmalig in den Konzern einbezogenen Gesellschaften betrug zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung € 109,3 Mio. Die Stornierung von Aufträgen im vorangegangenen Geschäftsjahr führte in der Vergleichsperiode zu einem negativen Ausweis beim Auftragseingang in den Regionen Rest Europa und Rest Asien.

Informationen über Hauptkunden

Von den Umsatzerlösen des Konzerns in Höhe von € 287 Mio. (2009: € 360 Mio.) entfallen rund € 131 Mio. (Vorjahr: € 197 Mio.) auf die größten Kunden des Konzerns. Diese gliedern sich wie folgt:

scroll

in Mio. € 2010 2009
Kunde 1 36 62
Kunde 2 35 41
Kunde 3 29 39
Kunde 4 18 28
Kunde 5 13 27

Es sind jeweils die größten Kunden eines jeden Jahres aufgeführt.

5. Sachanlagen

scroll

in T€ Ein- / Ausbauten

in gemieteten

Gebäuden
Betriebs- und

Geschäftsaus-

stattung
Gesamt
Anschaffungskosten
31.12.2008 717 18.630 19.347
Zugänge - 627 627
Abgänge (657) (12.887) (13.544)
31.12.2009 60 6.370 6.430
Zugänge 258 1.177 1.435
Zugänge durch Änderungen des Konsolidierungskreises 147 877 1.024
Abgänge - (107) (107)
Währungsumrechnung (21) (21)
31.12.2010 465 8.296 8.761
Aufgelaufene Abschreibungen
31.12.2008 505 16.218 16.723
Zugänge 42 804 846
Abgänge (520) (12.145) (12.665)
31.12.2009 27 4.877 4.904
Zugänge 36 863 899
Abgänge (87) (87)
31.12.2010 63 5.653 5.716
Nettobuchwert
31.12.2009 33 1.493 1.526
31.12.2010 402 2.643 3.045

Die Veränderung des Sachanlagevermögens betrifft im Wesentlichen die Zugänge der erstmalig in 2010 in den Konzern einbezogenen Gesellschaften in Höhe von T€ 1.024.

6. Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte

scroll

in T€ Geschäfts- oder

Fimenwert
Lizenzen Gesamt
Anschaffungskosten
31.12.2008 2.127 2.241 4.368
Zugänge - 106 106
Abgänge - (90) (90)
31.12.2009 2.127 2.257 4.384
Zugänge - 943 943
Abgänge - (10) (10)
31.12.2010 2.127 3.190 5.317
Aufgelaufene Abschreibungen
31.12.2008 - 1.796 1.796
Zugänge - 241 241
Abgänge - (96) (96)
31.12.2009 - 1.941 1.941
Zugänge - 346 346
Abgänge (10) (10)
31.12.2010 - 2.277 2.277
Nettobuchwert
31.12.2009 2.127 316 2.443
31.12.2010 2.127 913 3.040

Die Lizenzen sind im Wesentlichen bei der HW bilanziert. Die Abschreibungen sind überwiegend in den Herstellungskosten enthalten.

Geschäfts- oder Firmenwert

Der zum 31. Dezember 2010 ausgewiesene Geschäfts- oder Firmenwert resultiert aus dem Erwerb von Anteilen an der KHD HW und ist der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Zementanlagenbau der HW zugeordnet. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird jährlich im Rahmen der Abschlusserstellung durch Vergleich des Buchwerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (einschließlich des Geschäfts- oder Firmenwerts) mit dem erzielbaren Betrag auf seine Werthaltigkeit geprüft. Der erzielbare Betrag wird hierbei als interner Nutzungswert nach dem Discounted-Cashflow-Verfahren ermittelt.

Die berücksichtigten Zahlungsströme (vor Steuern) basieren auf der vom Management verabschiedeten Mittelfristplanung, die einen Vierjahreszeitraum umfasst. Zur Ermittlung des Wertbeitrags aus der ewigen Rente (Wertbeitrag nach Ablauf des Detailplanungszeitraums) wurden die operativen nachhaltigen Cashflows als arithmetisches Mittel der Planjahre 2011 bis 2014 ermittelt. Bei der ewigen Rente wurde eine Wachstumsrate in Höhe von 1,0 % angenommen. Die Wachstumsrate spiegelt die langfristige Erwartung des Managements wider.

Der Kapitalisierungszins wurde auf der Grundlage von Marktdaten unter Berücksichtigung der unternehmensspezifischen Risikosituation entwickelt und beträgt 13,49 % vor Steuern (Vorjahr: 12,01 %). Da der errechnete Nutzungswert den Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (einschließlich des Geschäfts- oder Firmenwerts) übersteigt, ergab sich kein Wertberichtigungsbedarf gemäß IAS 36.

Eine Veränderung der wesentlichen Bewertungsparameter, entweder die Minderung der erwarteten Zahlungsströme um 10 % oder eine Erhöhung des Kapitalisierungszinses um 20 %, würde nicht zu einem Wertberichtigungsbedarf führen.

7. Forderungen und finanzielle Vermögenswerte

scroll

in T€ 31.12.2010 31.12.2009
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 48.289 42.264
abzgl. Wertberichtigungen für Wertminderungen von Forderungen (2.567) (652)
Forderungen Lieferungen und Leistungen - netto 45.722 41.612
Forderungen gegen verbundene Unternehmen - 3.678
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.857 5.260
Finanzielle Forderungen 8.726 2.846
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 56.305 53.396
übrige Forderungen 3.000 4.929
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte und übrige Forderungen 59.305 58.325
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Langfristige Darlehen an verbundene Unternehmen - 47.676
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 16 4.065
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 16 51.741
Zeitwerte von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - netto 45.722 41.612
Forderungen gegen verbundene Unternehmen - 51.354
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.857 5.260
Sonstige Forderungen 11.726 7.775
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 16 4.065
Summe der Zeitwerte von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen 59.321 110.066

Die im Vorjahr ausgewiesenen Forderungen und Darlehen an verbundene Unternehmen in Höhe von T€ 51.354 haben sich aufgrund der geänderten Konzernstruktur im Geschäftsjahr 2010 auf T€ 0 reduziert. Dies betrifft im Wesentlichen die im Rahmen der Treasury-Funktion im Vorjahr bei der damaligen Konzernschwestergesellschaft KIA in Form von Darlehen angelegte freie Liquidität in Höhe von T€ 47.676. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich von T€ 41.612 um T€ 4.110 auf T€ 45.722 erhöht. Ursächlich hierfür ist der Forderungsbestand zum 31. Dezember 2010 der erstmalig im Geschäftsjahr durch Erwerb neu einbezogenen Gesellschaften in Höhe von T€ 26.031. Abzüglich des Forderungsabbaus der bereits in der Vorperiode zum Konzern zugehörigen Gesellschaften in Höhe von T€ 21.921 führte dies saldiert zu einer Erhöhung des Forderungsbestandes aus Lieferungen und Leistungen um T€ 4.110.

Die sonstigen Forderungen resultieren mit T€ 3.000 (Vorjahr: T€ 4.929) aus Vorsteuererstattungsansprüchen. In Höhe von T€ 2.663 ist eine Forderung gegenüber dem ehemaligen Mehrheitsgesellschafter Terra Nova bilanziert. Der Forderung wegen eines Erstattungsanspruchs auf Kapitalertragsteuer steht eine Verbindlichkeit aus Ertragsteuern in gleicher Höhe gegenüber, die infolge der im Geschäftsjahr abgeschlossenen Betriebsprüfung der deutschen Gesellschaften für die Jahre 2005 bis 2007 gebildet wurde. Eine in der Vergleichsperiode unter den sonstigen langfristigen Vermögenswerten ausgewiesene Kundenforderung in Höhe von T€ 3.251 wurde aufgrund der Fristigkeit in die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte umgegliedert.

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 6.319 (Vorjahr: T€ 1.492), die zum Fälligkeitszeitpunkt überfällig waren, wurden keine Wertminderungen gebildet, da keine wesentliche Veränderung der Kreditwürdigkeit dieser Schuldner festgestellt wurde und mit einer zeitnahen Zahlung der ausstehenden Beträge zu rechnen ist.

Altersstruktur der überfälligen, aber nicht wertberichtigten Forderungen

scroll

in T€ 31.12.2010 31.12.2009
60 bis 90 Tage 1.537 241
91 bis 120 Tage 833 20
über 120 Tage 3.949 1.231
Summe 6.319 1.492

Monatsweise erfolgt eine Überprüfung der überfälligen Forderungen, auf deren Basis, bei Vorliegen von objektiven Hinweisen einzelfallbezogene Wertberichtigungen gebildet werden.

Die überfälligen, aber nicht wertberichtigten Forderungen haben sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 4.827 auf T€ 6.319 erhöht. Ursächlich hierfür sind überfällige Forderungen der im Geschäftsjahr 2010 neu erworbenen Gesellschaften in Höhe von T€ 5.002. Der auf die im Vorjahr in den Konzern einbezogenen Gesellschaften entfallende Anteil hat sich vermindert.

Entwicklung der Wertberichtigungen auf Forderungen

scroll

in T€ 2010 2009
Wertberichtigungen zum 01.01.2010 652 762
Zugang 1.835 405
Zugang durch Erstkonsolidierung 958 -
Verbrauch (171) (377)
Währungsdifferenzen 39 -
Auflösung (746) (138)
Wertberichtigungen zum 31.12.2010 2.567 652

Die Wertberichtigungen entsprechen dem Nettowert (ohne Umsatzsteuer) der wertberichtigten Forderungen.

8. Aktive und passive latente Steuern

Der Konzern hat latente Steuern aus temporären Differenzen zwischen der IFRS- und der Steuerbilanz bilanziert. Der Ermittlung der aktiven und passiven latenten Steuern wurden die lokalen Steuersätze zugrunde gelegt. Die temporären Differenzen betreffen im Wesentlichen die deutschen Gesellschaften des KHD Konzerns. Der hier angewandte Steuersatz beträgt unverändert zum Vorjahr 31,6 %.

Aktive latente Steuern werden für steuerliche Verlustvorträge nur in dem Umfang erfasst, in dem eine zukünftige Steuerentlastung wahrscheinlich ist.

Der Gesamtbetrag der Verlustvorträge im Konzern beträgt € 51,2 Mio. (Vorjahr: € 57,4 Mio.) für die Körperschaftsteuer und € 61,8 Mio. (Vorjahr: € 62,4 Mio.) für die Gewerbesteuer. Hiervon wurden für die Ermittlung der latenten Steuern Verlustvorträge in Höhe von € 4,8 Mio. (Vorjahr: € 8,9 Mio.) für die Körperschaftsteuer und € 4,6 Mio. (Vorjahr: € 0,0 Mio.) für die Gewerbesteuer herangezogen. Auf Verlustvorträge von € 46,4 Mio. (Vorjahr: € 48,5 Mio.) für die Körperschaftsteuer und € 57,2 Mio. (Vorjahr: € 62,4 Mio.) für die Gewerbesteuer wurden keine latenten Steuern aktiviert. Vom Gesamtbetrag der Verlustvorträge vor steuerlicher Außenprüfung verfallen nicht genutzte Verlustvorträge in Höhe von T€ 3.298 für die Körperschaftsteuer und die Gewerbesteuer im Jahr 2030.

Aktive und passive latente Steuern ergeben sich aus den folgenden Positionen:

scroll

in T€ 31.12.2010 31.12.2009
Aktive latente Steuern
Rückstellungen 2.549 1.143
Steuerliche Verlustvorträge 1.724 2.155
Verrechnung mit passiven latenten Steuern (1.082) (3.061)
3.191 237
Passive latente Steuern
Fertigungsaufträge / POC-Methode (10.763) (12.816)
Verrechnung mit aktiven latenten Steuern 1.082 3.061
(9.681) (9.755)

9. Vorräte

scroll

in T€ 31.12.2010 31.12.2009
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 8.089 9.056
Unfertige Erzeugnisse und Leistungen 1.371 7.609
Abschreibungen auf den Nettoveräußerungspreis (1.193) (3.002)
8.267 13.663

Im Geschäftsjahr wurden Vorräte in Höhe von T€ 12.036 (Vorjahr: T€ 5.893) als Teil der Herstellungskosten erfasst. Die im jeweiligen Geschäftsjahr gebuchten Abschreibungen auf Netto-Veräußerungswerte betragen im Geschäftsjahr T€ 1.193 (Vorjahr: T€ 3.002). Die Abschreibungen entfallen ausschließlich auf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, deren Buchwert T€ 5.865 beträgt (Vorjahr: T€ 6.624). Die im Vorjahr unter den unfertigen Erzeugnissen und Leistungen bilanzierten Komponenten aus stornierten Aufträgen wurden im Geschäftsjahr weitestgehend veräußert.

Fertigungsaufträge

scroll

in T€ 31.12.2010 31.12.2009
Bislang angefallene Kosten für Fertigungsaufträge 245.071 127.644
Bislang erfasste anteilige Gewinne aus diesen Verträgen 43.541 41.702
Summe angefallener Kosten und ausgewiesener Gewinne 288.612 169.346
abzüglich verrechneter Auftragsverluste (1.833) (1.772)
abzüglich Teilabrechnungen (311.794) (176.574)
Saldo der Fertigungsaufträge (25.015) (9.000)
Dieser Betrag wird in der Bilanz wie folgt ausgewiesen:
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo 21.159 38.413
Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen mit Leistungserbringung (46.174) (47.413)
(25.015) (9.000)
Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen mit Leistungserbringung (46.174) (47.413)
Erhaltene Anzahlungen aus Fertigungsaufträgen ohne Leistungserbringung (16.874) (3.723)
Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen (63.048) (51.136)

Von den im Geschäftsjahr 2010 gebuchten Umsätzen in Höhe von T€ 286.890 entfallen T€ 262.317 (Vorjahr: T€ 360.295) auf Umsätze aus Fertigungsaufträgen entsprechend dem Fertigstellungsgrad.

10. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die Verminderung der sonstigen finanziellen Vermögenswerte von T€ 5.260 um T€ 3.403 auf T€ 1.857 ist im Wesentlichen auf den Verkauf von Wertpapieren im Geschäftsjahr 2010 zurückzuführen.

11. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Der Konzern weist Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von T€ 293.060 (Vorjahr: T€ 225.844) aus. Hiervon sind T€ 13.728 (Vorjahr: T€ 661) als Sicherheit zur Herauslegung von Bürgschaften bei Banken hinterlegt. Dies betrifft im Wesentlichen Sicherheiten im Zusammenhang mit dem seit Ende November 2010 über die KHD bestehenden Avalrahmen in Höhe von € 150 Mio., der allen operativ tätigen Gesellschaften des KHD Konzerns zur Verfügung steht.

scroll

in T€ 31.12.2010 31.12.2009
Bankguthaben und Kassenbestand 74.513 91.210
Kurzfristig verfügbare Bankeinlagen 204.819 133.973
Verfügungsbeschränkte Barmittel für Sicherheiten oder Garantien 13.728 661
293.060 225.844

12. Eigenkapital

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt € 33.142.552,00 und ist in 33.142.552 Stückaktien eingeteilt.

Aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 23. März 2010 wurde das Grundkapital im Wege des Aktiensplits im Verhältnis 1:2 neu eingeteilt. Auf diesem Wege verdoppelte sich die Anzahl der Stückaktien von 16.571.276 auf nunmehr 33.142.552. Der rechnerische Anteil am Grundkapital beträgt € 1,00 pro Aktie.

Aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 23. März 2010 ist der Vorstand der Gesellschaft gemäß § 5 Abs. 1 der Satzung der Gesellschaft ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 22. März 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe von bis zu 16.571.276 neuen auf den Inhaber lautenden, nennwertlosen Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1,00 je Aktie gegen Bareinlagen einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt € 16.571.276,00 zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Den Aktionären steht das gesetzliche Bezugsrecht zu. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, die weiteren Einzelheiten von Kapitalerhöhungen und deren Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Die Satzungsänderung ist am 25. März 2010 in das Handelsregister der Gesellschaft eingetragen worden.

Seit 2002 hält die Gesellschaft eigene Aktien. Die Aktien sind zur Kurspflege und als Vorsorge für einen eventuell erforderlichen Spitzenausgleich im Rahmen von Kapitalerhöhungen erworben worden. Sie sind mit ihren Anschaffungskosten in Höhe von € 1,93 pro Aktie bilanziert. Der Börsenkurs der Aktie betrug zum 31. Dezember 2010 € 6,16. Durch den Aktiensplit erhöhte sich die Stückzahl der eigenen Aktien von 114.568 auf 229.136 Stück. Dies entspricht 0,69 % der Aktien des Grundkapitals.

Die nicht beherrschenden Anteile in Höhe von 11,03 % (Vorjahr: 12,34 %) betreffen ausschließlich die Minderheitsaktionäre der KIS. Der im Vorjahr bestehende nicht beherrschende Anteil an der Blake in Höhe von 0,01 % wurde im Berichtsjahr erworben.

13. Finanzschulden

scroll

in T€ 31.12.2010 31.12.2009
Kurzfristige Finanzschulden
Darlehen von Banken oder Dritten - 152
Darlehen verbundene Unternehmen - 3.400
- 3.552

Die im Vorjahr ausgewiesenen Finanzschulden wurden im Geschäftsjahr 2010 vollständig ausgeglichen.

14. Pensionsverpflichtungen

Die gewährte betriebliche Altersversorgung im Konzern entfällt ausschließlich auf das Inland. Sie erfolgt über leistungsorientierte Pensionspläne, die durch die Bildung von Pensionsverpflichtungen finanziert werden. Nach dem Einfrieren der Pensionspläne im Jahr 1996 besteht für die Mitarbeiter keine Möglichkeit mehr, zusätzliche Pensionsanwartschaften zu erwerben. Die Ansprüche auf Auszahlung der zugesagten und unverfallbaren Versorgungsleistungen aus den Pensionsplänen entstehen auf Antrag seitens des Pensionsberechtigten mit Nachweis des Bezugs der gesetzlichen Rente.

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres sind Zinsaufwendungen auf Pensionsverpflichtungen in Höhe von T€ 1.133 (Vorjahr: T€ 1.219) ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2010 wie auch im Vorjahr hat der Konzern von der sogenannten Korridormethode gemäß IAS 19 Gebrauch gemacht. Der Gegenwert der Pensionsverpflichtungen ist nicht in einem Fonds oder in Form von "Plan Assets" hinterlegt.

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Annahmen:

scroll

31.12.2010 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2007 31.12.2006
Abzinsungssatz 4,95 % 5,30 % 6,00 % 5,34 % 4,75 %
Rentendynamik 2,00 % 2,00 % 1,50 % 1,50 % 1,50 %
Fluktuationsrate 0 % 0 % 0 % 0 % 0 %

scroll

in T€ 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2007 31.12.2006
Defined Benefit Obligation 22.272 21.656 21.374 22.080 23.073
Erfahrungsbedingte Anpassungen -245 -197 -81 - -

Für die Jahre 2006 bis 2007 wurden die erfahrungsbedingten Anpassungen nicht ermittelt.

Defined Benefit Obligation wird in der Bilanz wie folgt ausgewiesen:

scroll

in T€ 31.12.2010 31.12.2009
Defined Benefit Obligation (unfunded) 22.272 21.656
./. Nicht erfasste vs. mathematische Gewinne / Verluste (1.884) (1.311)
Bilanzwert 20.388 20.345

Im Vorjahr waren in den Pensionsverpflichtungen T€ 814 für Deferred Compensation enthalten.

Abstimmung des Barwerts der Verpflichtung (Jahresanfang / Jahresende)

scroll

in T€ 31.12.2010 31.12.2009
Defined Benefit Obligation am 01.01. 21.656 21.374
Zugang zum Konsolidierungskreis 461 -
Zinskosten 1.133 1.219
Tatsächlich gezahlte Leistungen (gesamt) (1.474) (1.377)
Übertragung (2) (777)
Gewinne aus erfahrungsbedingten Anpassungen (245) (197)
Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste aufgrund Parameteränderungen 743 1.414
Defined Benefit Obligation am 31.12. 22.272 21.656

Leistungen in der Zukunft

voraussichtliche Rentenzahlungen

scroll

in T€
in 2011 1.463
in 2012 1.527
in 2013 1.558
in 2014 1.583
in 2015 1.592
in 2016 bis 2020 7.895

15. Rückstellungen

scroll

in T€ Garantie Prozessrisiken Restruk-

turierung
Drohverlust Gesamt
Rückstellungen zum 01.01.2010 38.087 102 5.450 6.683 50.322
Zugang zum Konsolidierungskreis 7.927 8 68 1.152 9.155
Bildungen 15.328 1.097 - 3.077 19.502
Auflösungen (2.517) (19) (2.884) (4.239) (9.659)
Aufzinsung 728 728
Effekte aus Währungsumrechnungen 155 - 3 23 181
Inanspruchnahmen / Umgliederungen (15.535) (150) (1.697) (2.750) (20.132)
Rückstellungen zum 31.12.2010 44.173 1.038 940 3.946 50.097

scroll

in T€ 31.12.2010 31.12.2009
Langfristig (Garantie) 10.772 7.748
Kurzfristig 39.325 42.574
50.097 50.322

Die Rückstellungen für Garantien decken alle erkennbaren Risiken aus Garantie- und Gewährleistungsverpflichtungen ab. Die Rückstellungen werden je Auftrag nach bestmöglicher Einschätzung bewertet. Die als langfristig ausgewiesenen Beträge umfassen Gewährleistungsverpflichtungen von über einem Jahr. Die erwarteten Fälligkeiten liegen zwischen einem Jahr und vier Jahren.

Die Auflösung der Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen ist im Wesentlichen auf die im Geschäftsjahr 2010 erfolgte Fluktuation von Mitarbeitern sowie eine Anpassung der Rückstellung zurückzuführen.

Die Bildung der Rückstellung für Drohverluste im Vorjahr umfasste im Wesentlichen die bei Lieferanten im Zusammenhang mit stornierten Aufträgen ausstehenden Bestellverpflichtungen. Diese Rückstellungen konnten im Geschäftsjahr 2010 zum großen Teil ergebniswirksam aufgelöst werden.

16. Verbindlichkeiten

scroll

in T€ 31.12.2010 31.12.2009
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 83.628 96.622
Kurzfristige finanzielle Schulden - 3.552
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen - 4.914
Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten 8.632 4.111
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 92.260 109.199
Sonstige Verbindlichkeiten
Steuern und Sozialversicherungsabgaben 121 58
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 20.864 10.970
Sonstige Verbindlichkeiten 20.985 11.028
Kurzfristige Schulden 113.245 120.227
Langfristige sonstige Verbindlichkeiten 8.318 7.558

Unter den sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten sind Verpflichtungen aus Gewährleistungsfällen in Höhe von T€ 8.318 (Vorjahr: T€ 7.558) bilanziert.

Bezüglich der zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die branchenüblichen Eigentumsvorbehalte. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betrafen im Vorjahr ausschließlich die Leistungsverrechnung mit der KIA Gruppe. In Höhe von T€ 1.976 ist unverändert zum Vorjahr eine Verbindlichkeit für den Erstattungsanspruch der MFC Corporate Services in Höhe der ihr entstandenen Aufwendungen für Leistungen an die KHD unter den kurzfristigen Verbindlichkeiten bilanziert.

Die zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wurden durch die erstmalig zum Konzernkreis zugehörigen Gesellschaften um T€ 32.687 erhöht. Gleichzeitig hat sich zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Gesamtbestand der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um T€ 12.994 vermindert.

Die Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern in Höhe von T€ 20.864 beinhalten in Höhe von T€ 2.663 zu entrichtende Kapitalertragsteuer infolge der im Geschäftsjahr abgeschlossenen Betriebsprüfung für die Jahre 2005 bis 2007 der Gesellschaften der deutschen Gruppe. Dieser Verbindlichkeit steht eine Forderung gegenüber dem ehemaligen Mehrheitsgesellschafter Terra Nova (vormals KHD Ltd.) in gleicher Höhe gegenüber.

17. Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen

Unter dieser Position sind die unter Anwendung von IAS 11 ausgewiesenen Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen bilanziert. Die Verpflichtung stellt den passivischen Saldo der in Anhangangabe 9 erläuterten Beträge dar. Darüber hinaus enthält diese Position die unter IAS 11 zu bilanzierenden erhaltenen Anzahlungen, die bei Auftragsannahme vom Kunden gezahlt werden und denen noch keine Leistungserbringung seitens des KHD Konzerns gegenübersteht.

18. Personalkosten

scroll

in T€ 2010 2009
Löhne und Gehälter 34.385 34.742
Soziale Abgaben und Aufwendungen einschließlich Pensionskosten 5.040 5.460
39.425 40.202

In den gesamten Personalaufwendungen sind Aufwendungen der erstmalig in den Konsolidierungskreis einbezogenen Gesellschaften in Höhe von € 7,6 Mio. enthalten. Die Erhöhung dieser Aufwendungen wurde unter anderem kompensiert durch den im vergangenen Jahr durchgeführten Verkauf der damaligen Tochtergesellschaft CMT und der Fertigung der HW. Darüber hinaus haben die bei der HW durchgeführten Personalanpassungsmaßnahmen zu einer Reduzierung der Personalkosten geführt.

scroll

in T€ zum

31.03.2010
zum

30.06.2010
zum

30.09.2010
zum

31.12.2010
Angestellte 399 722 707 706
Gewerbliche 0 49 61 61
Gesamt 399 771 768 767

Bedingt durch den Zugang der neuen Gesellschaften erhöhte sich die Anzahl der Mitarbeiter zum Bilanzstichtag von 391 um 376 auf 767.

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 648 Mitarbeiter, davon 43 gewerbliche Arbeitnehmer (Vorjahr: 522 Mitarbeiter, davon 73 gewerbliche Arbeitnehmer), beschäftigt. Bei gemeinschaftlich geführten Unternehmen waren im Geschäftsjahr 28 Mitarbeiter (Vorjahr: 0) beschäftigt. In den gemeinschaftlich geführten Unternehmen waren keine gewerblichen Arbeitnehmer beschäftigt.

Im Personalaufwand sind Arbeitgeberanteile zur gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland in Höhe von T€ 2.153 (Vorjahr: T€ 2.408) sowie Aufwendungen für vertragliche sogenannte Defined-Contribution-Pläne von T€ 857 (Vorjahr: T€ 218) enthalten.

19. Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie ehemaliger Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats

Die gesamten Bezüge der Mitglieder des Vorstands der KHD betrugen im Geschäftsjahr 2010 T€ 1.338. Im vorangegangenen Geschäftsjahr und im ersten Quartal 2010 hat der Vorstand keine direkten Bezüge erhalten. Die Tätigkeitsvergütung der Vorstände erfolgte insgesamt über ein Service & Cost Allocation Agreement mit der KIA. Dafür wurden im Geschäftsjahr 2009 dem Konzern Aufwendungen von insgesamt rund € 1,4 Mio. belastet. Hierin enthalten ist ein Anteil für Vorstandsbezüge in Höhe von T€ 126. Für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben wurden den Mitgliedern des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2010 Gesamtbezüge in Höhe von T€ 216 (Vorjahr: T€ 0) gewährt. Weitere Ausführungen zu den Bezügen des Vorstands und des Aufsichtsrats sind dem Vergütungsbericht zu entnehmen. Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des Konzernlageberichts und stellt auch die Grundzüge des Vergütungssystems dar.

Früheren Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats und ihren Hinterbliebenen wurden für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Mutterunternehmen und den Tochterunternehmen keine Bezüge gewährt. Pensionsverpflichtungen gegenüber diesen Personengruppen bestehen nicht.

Zwei Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden im Geschäftsjahr 2010 Vorschüsse in Höhe von je T€ 48 auf die gemäß Satzung nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung gewährt.

20. Sonstige betriebliche Erträge

scroll

in T€ 2010 2009
Kursgewinne 574 67
Erträge aus Verkäufen von Anlagevermögen und Gesellschaften 17 2.029
Ertrag aus stornierten Aufträgen 1.272 5.366
Sonstige Erträge 1.600 1.576
3.463 9.038

Die Erträge aus Verkäufen von Anlagevermögen im Vorjahr betreffen den Verkauf der Fertigung der HW und der Anteile an der CMT. Beeinflusst durch die Erträge aus stornierten Aufträgen des Vorjahres in Höhe von T€ 5.366 sowie die Erträge aus Verkäufen von Anlagevermögen und Gesellschaften in Höhe von T€ 2.029 des Vorjahres haben sich die sonstigen betrieblichen Erträge von T€ 9.038 um T€ 5.575 auf T€ 3.463 vermindert. In den sonstigen Erträgen sind im Wesentlichen Erträge aus Weiterbelastungen von Dienstleistungen an fremde Dritte in Höhe von T€ 1.174 (Vorjahr: T€ 339) enthalten.

21. Vertriebsaufwendungen

Die im Geschäftsjahr angefallenen Aufwendungen für Angebote in Höhe von T€ 5.425 sind in den Vertriebsaufwendungen enthalten; im Geschäftsjahr 2009 wurden diese in den Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen ausgewiesen. In Höhe von T€ 6.350 wurden diese in die Vertriebsaufwendungen umgegliedert, um eine Vergleichbarkeit herzustellen.

22. Verwaltungsaufwendungen

Die Verwaltungsaufwendungen haben sich von T€ 9.818 um T€ 9.163 auf T€ 18.981 erhöht, da vor allem mit der Aufteilung von Terra Nova in zwei getrennte Konzerne die Übernahme aller Konzernleitungsfunktionen durch KHD von den ehemaligen Führungsgesellschaften einherging.

Darüber hinaus haben die erstmalig in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften wesentlich zu einer weiteren Erhöhung der Verwaltungsaufwendungen beigetragen. Die Verwaltungsaufwendungen enthalten neben den Vorstandsbezügen und Kosten der allgemeinen Verwaltung insbesondere Rechts- und Beratungskosten, Jahresabschlusskosten, Aufsichtsratsvergütungen, Kosten der Börsennotierung sowie Investor-Relations-Kosten.

Die im vergangenen Geschäftsjahr und zu Teilen auch noch im ersten Halbjahr 2010 durch die Konzernschwestergesellschaft KIA wahrgenommenen Tätigkeiten wurden den Gesellschaften der KHD Ltd. über Service & Cost Allocation Agreements weiterbelastet. Die Belastungen solcher Aufwendungen durch die KIA wurden im vergangenen Jahr im deutschen Teilkonzern unter den sonstigen Aufwendungen ausgewiesen.

23. Sonstige Aufwendungen

scroll

in T€ 2010 2009
Forschung und Entwicklung 3.357 3.090
Belastungen von verbundenen Unternehmen 353 3.758
Übrige Aufwendungen 4.227 785
7.937 7.633

Die Verminderung der Belastungen von verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 3.405 ist wesentlich bedingt durch die gegenüber dem Vorjahr geänderte Konzernstruktur der KHD. Zum Ende März 2010 wurden bestehende Dienstleistungsverträge sowie übrige bestehende Verträge zwischen den Tochtergesellschaften des KHD Konzerns und der Terra Nova vollständig gekündigt.

Die unter den sonstigen Aufwendungen ausgewiesenen übrigen Aufwendungen in Höhe von T€ 1.835 entfallen vor allem auf die im ersten Halbjahr bei der HW vorgenommene Kurzarbeit.

Darüber hinaus sind in dieser Position Aufwendungen für Beratungsleistungen für laufende Reorganisationsprojekte sowie Kursverluste enthalten.

Im Geschäftsjahr 2009 wurden unter den sonstigen Aufwendungen EDV-Leistungen und Aufwendungen im Rahmen der Personalabrechnungen ausgewiesen. In Höhe von T€ 1.363 wurden diese in die Verwaltungskosten umgegliedert, um eine Vergleichbarkeit mit dem Geschäftsjahr 2010 herzustellen.

24. Finanzergebnis

Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

scroll

in T€ 2010 2009
Zinserträge 2.861 3.092
Zinsertrag von verbundenen Unternehmen 81 650
Summe Zinserträge 2.942 3.742
Kursgewinne von Wertpapieren 407 1.695
Einnahmen aus Dividenden 15 68
Finanzerträge 3.364 5.505
Sonstige Finanzaufwendungen (240) (332)
Zinseffekt aus der Aufzinsung von Pensionsverpflichtungen und Rückstellungen (1.861) (1.221)
Zinsaufwendungen (195) -
Finanzaufwendungen (2.296) (1.553)
Finanzergebnis 1.068 3.952

Die Zinserträge enthalten im Wesentlichen Zinserträge aus Darlehen, Bankguthaben und Zahlungsmitteläquivalenten. Davon entfällt ein Teilbetrag von T€ 2.469 auf Termingeldanlagen. Die Reduzierung der Finanzerträge um T€ 2.141 auf T€ 3.364 beruht im Wesentlichen auf einem Rückgang der Erträge aus Kursgewinnen von Wertpapieren. Die Zinserträge entfallen ausschließlich, wie im Vorjahr, auf finanzielle Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Unter den Finanzaufwendungen ist die Aufzinsung der Pensionsverpflichtungen mit T€ 1.133 (Vorjahr 2009: T€ 1.219) enthalten. Auf die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Verbindlichkeiten entfallen keine Zinsaufwendungen (Vorjahr: T€ 2). Im Geschäftsjahr sind Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen von T€ 728 (Vorjahr: T€ 0) angefallen.

25. Ertragsteuern

Der im Geschäftsjahr 2010 gebuchte Aufwand aus Ertragsteuern in Höhe von T€ 10.221 (Vorjahr: T€ 16.497) setzt sich wie folgt zusammen:

scroll

in T€ 2010 2009
Aufwand aus laufenden Steuern (12.656) (11.724)
Ertrag / Aufwand aus latenten Steuern 2.435 (4.773)
Steueraufwand des Jahres (10.221) (16.497)

Der erwartete Steueraufwand lässt sich auf den tatsächlichen Steueraufwand wie folgt überleiten:

scroll

in T€ 2010 2009
Ergebnis vor Ertragsteuern 26.021 53.665
Durchschnittlicher Steuersatz 31,60 % 31,60 %
Erwarteter Steueraufwand (8.223) (16.958)
Auswirkungen steuerfreier Erträge 69 978
Auswirkungen steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen (95) (285)
Auswirkungen von ungenutzten und nicht als latente Steueransprüche

erfassten steuerlichen Verlusten und Aufrechnungsmöglichkeiten
(953) 0
Auswirkungen von ursprünglich nicht erfassten und ungenutzten steuerlichen

Verlusten und Aufrechnungsmöglichkeiten, die jetzt als latente Steueransprüche

bilanziert werden, sowie Auswirkungen aus Veränderungen von Verlustvorträgen der Vorjahre
319 240
Auswirkungen abweichender Steuersätze bei Tochterunternehmen 275 0
In der laufenden Periode erfasste Anpassungen für Steuern der Vorjahre (1.588) (300)
Sonstige nicht steuerwirksame Zu- und Abrechnungen (25) (172)
Steueraufwand des Jahres (10.221) (16.497)

Die steuerliche Betriebsprüfung für die Jahre 2005 bis 2007 der deutschen Gesellschaften des KHD Konzerns konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr abgeschlossen werden. Als Ergebnis der Betriebsprüfung ist insgesamt eine Steuernachzahlung von T€ 1.588 bei den deutschen Gesellschaften des KHD Konzerns angefallen, die bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr vollständig gezahlt worden ist. Vom durchschnittlichen Konzernsteuersatz abweichende Steuersätze sind vor allem den USA, Indien und Russland zuzuordnen.

Der effektive Konzernsteuersatz beträgt 39,28 % (Vorjahr: 30,74 %).

26. Gewinn und Dividende pro Aktie

Gewinn pro Aktie

Zur Vergleichbarkeit wurde die gewichtetete durchschnittliche Anzahl an ausgegebenen Aktien im vorhergehenden Geschäftsjahr von 16.456.708 auf die Anzahl der Stammaktien (nach Akiensplit) zum 31.12.2010 angepasst. Der unverwässerte und der verwässerte Gewinn pro Aktie beträgt € 0,47 je Aktie (Vorjahr: € 1,13).

scroll

2010 2009
Aktionären zuzuordnender Nettogewinn (in €) 15.583.000 37.102.000
Gewichtete durchschnittliche Anzahl an ausgegebenen Stammaktien 32.913.416 32.913.416
Unverwässerter und verwässerter Gewinn pro Aktie (in €) 0,47 1,13

Dividende pro Aktie

Laut Satzung beschließt die Hauptversammlung der KHD über die Verwendung eines Bilanzgewinns.

Im Geschäftsjahr 2010 zahlte die Gesellschaft eine Dividende von € 3,00 je Aktie auf den Gesamtbestand vor Aktiensplit.

27. Vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnetes Gesamthonorar

Das vom Abschlussprüfer Deloitte & Touche GmbH sowie anderen Mitgliedsunternehmen des Deloitte & Touche Netzwerks für das Geschäftsjahr berechnete Honorar setzt sich wie folgt zusammen:

scroll

in T€ 2010 2009
Abschlussprüfungsleistungen 643 409
davon Deloitte & Touche GmbH (571) (409)
davon für das Vorjahr (111) -
Andere Bestätigungsleistungen 318 -
davon Deloitte & Touche GmbH (308) -
Steuerberatungsleistungen 42 73
davon Deloitte & Touche GmbH (27) (73)
Sonstige Leistungen 44 -
davon Deloitte & Touche GmbH (31) -
1.047 482

28. Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten / Eventualforderungen

Verpflichtungen im Bereich Operating Leasing

Der Gesamtbetrag der künftigen Mindestzahlungen für unkündbare Operating-Leasing-Verträge und Mietverträge resultiert im Wesentlichen aus Mietverträgen für Gebäude:

scroll

in T€ 31.12.2010 31.12.2009
Innerhalb eines Jahres 1.752 1.435
Innerhalb von zwei bis fünf Jahren 1.661 1.425
Nach fünf Jahren 487 -
Gesamte Leasing- und Mietverpflichtungen 3.900 2.860

Der in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gebuchte Aufwand für geleaste und gemietete Büroräume sowie Geschäftsausstattung beträgt im Geschäftsjahr T€ 2.741 (Vorjahr: T€ 2.554). Von dem Aufwand im Geschäftsjahr 2010 entfallen auf die im Geschäftsjahr neu hinzugekommenen Gesellschaften T€ 1.067.

Eventualverbindlichkeiten

Die im Rahmen der üblichen Geschäftstransaktionen entstandenen Eventualverpflichtungen aus Garantien sind in den zusätzlichen Angaben zu Finanzinstrumenten näher erläutert.

Das Bestellobligo des Konzerns beträgt € 74,2 Mio. (Vorjahr: € 70,1 Mio.).

Eventualforderungen

Im Rahmen der Veräußerung der Fertigungsstätte der HW in Köln-Kalk an einen indischen Erwerber zum 7. Oktober 2009 wurde über den gezahlten Kaufpreis hinaus ein bedingter Kaufpreis von max. T€ 2.850 vereinbart, der vom Eintritt bestimmter auslastungsabhängiger Kriterien abhängig ist. Dieser maximal mögliche Kaufpreis, der mit Ablauf von vier Jahren nach dem Veräußerungszeitpunkt fällig ist, wurde auf Basis der vorgenommenen Bewertung in der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010 nicht berücksichtigt.

29. Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten

a) Finanzielle Risikofaktoren

Als weltweit agierender Konzern ist die KHD verschiedenen finanziellen Risiken (Währungs-, Zins-, Ausfall-, Kredit- und Liquiditätsrisiken) ausgesetzt, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können.

b) Kapitalmanagement

Vorrangiges Ziel des Kapitalmanagements des KHD Konzerns ist es sicherzustellen, dass auch in Zukunft die Schuldentilgungsfähigkeit und die finanzielle Substanz erhalten bleiben.

Die finanzielle Sicherheit wird im Wesentlichen mit der Kennzahl Eigenkapitalquote gemessen. Bestandteile dieser Kenngröße sind das in der Konzernbilanz ausgewiesene Eigenkapital sowie die Bilanzsumme des Konzernabschlusses. Die Eigenkapitalquote wird als eine wichtige Kenngröße gegenüber Investoren, Analysten, Banken und Ratingagenturen verwendet.

Die Steuerung der Kapitalstruktur kann grundsätzlich durch KHD mittels Ausschüttung von Dividenden, Kapitalherabsetzungen bzw. Emissionen neuer Anteile sowie der Ausgabe von Finanzinstrumenten, die nach IFRS als Eigenkapital qualifiziert werden, erfolgen. Angestrebt wird eine dem Geschäftsrisiko angemessene Kapitalstruktur.

KHD unterliegt den Mindestkapitalanforderungen für Aktiengesellschaften. Die Einhaltung dieser Anforderungen wird laufend überwacht. Im Jahr 2010 wurden die Anforderungen eingehalten.

scroll

in T€ 31.12.2010 31.12.2009
Eigenkapital in T€ 148.555 169.731
Bilanzsumme in T€ 413.332 429.888
Eigenkapitalquote in % 35,94 39,48

Das Jahresergebnis in Höhe von T€ 15.583 hat sich positiv auf die Eigenkapitalquote ausgewirkt. Aufgrund der im Geschäftsjahr gezahlten Dividende in Höhe von T€ 49.730 hat sich die Eigenkapitalquote auf 35,94 % verringert.

c) Marktrisiko

Währungsrisiko

Bei den Währungskursrisiken ist zwischen Währungsrisiken im Zusammenhang mit der Abwicklung von Aufträgen in verschiedenen Währungsgebieten und den Risiken, die sich aus der Währungsumrechnung für einzelne Gesellschaften zu verschiedenen Stichtagen ergeben, zu unterscheiden. Im Rahmen der Auftragsabwicklung werden Wechselkursrisiken auf Basis geplanter Zahlungsströme bestimmt und durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten minimiert. Bei den eingesetzten derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich ausschließlich um Devisentermingeschäfte. Der Konzern hat Vermögenswerte und Schulden auf fremde Währung zu Buchwerten in Höhe von umgerechnet T€ 7.062 bilanziert. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Vermögenswerte und Schulden in Indien und den USA. Eine Veränderung der Währungskurse um 10 % würde das Ergebnis des Konzerns um T€ 483 (Vorjahr: T€ 0) verändern.

Die Einzelabschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften werden nach dem Prinzip der funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Die funktionale Währung des Konzerns ist der Euro. Die Vermögenswerte und Schulden werden zum Stichtagskurs umgerechnet.

Bei der Umrechnung der lokalen Währung der Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Tochterunternehmen in die funktionale Währung des Konzerns angefallene Währungsdifferenzen können die Höhe des Konzerneigenkapitals verändern. Auswirkungen auf das Konzerneigenkapital können sich ergeben aus dem Jahresergebnis und dem Eigenkapital der Währung USD (US-Dollar) in Höhe von umgerechnet T€ 1.160, der Währung RUB (Rubel) in Höhe von T€ 1.089, der Währung INR (indische Rupie) in Höhe von T€ 21.875 sowie AUD (australischer Dollar) in Höhe von T€ 1.445. Bei einer Veränderung der Fremdwährungen in Höhe von 10 % würde sich das Konzerneigenkapital um T€ 2.557 verändern.

Preisrisiko

Der Konzern bilanziert Wertpapiere und ist dem marktüblichen Preisrisiko in Bezug auf Wertpapiere ausgesetzt. Der Konzern ist aufgrund der einzelvertraglichen Regelung von Leistung und Preis keinem Warenpreisrisiko ausgesetzt.

d) Kredit- und Ausfallrisiko

Der Konzern hat keine nennenswerten Kreditrisiken. Das Risiko einer Kreditkonzentration in Bezug auf Forderungen ist durch die Kundenstruktur des Konzerns grundsätzlich geografisch weltweit gestreut. Das Kreditrisiko wird weiterhin dadurch verringert, dass der Konzern mit den Kunden Zahlungsmodalitäten, vor allem Anzahlungen, vereinbart, die einen hohen Bestand an offenen Forderungen vermeiden. Interne Richtlinien stellen sicher, dass Produkte grundsätzlich an Kunden mit angemessener Kredithistorie verkauft werden. Basis für die Steuerung des Adressenausfallrisikos ist eine regelmäßige Überwachung sowie die regelmäßige Analyse des Forderungsbestands und der Forderungsstruktur. Forderungen im Exportgeschäft sind im KHD Konzern in hohem Umfang durch bestätigte und unbestätigte Akkreditive sowie durch Bürgschaften, Garantien und Deckungszusagen auch von Exportkreditagenturen (z. B. Hermes) gegen Ausfallrisiken abgesichert.

Im Geschäftsjahr lagen Sicherheiten für Forderungen in Höhe von T€ 4.736 (Vorjahr: T€ 10.503) vor.

Das Ausfallrisiko aus finanziellen Vermögenswerten besteht in der Gefahr des Ausfalls eines Vertragspartners und daher maximal in der Höhe der positiven Buchwerte.

Dem Risiko wird durch die vorgenommenen Wertberichtigungen für Forderungsausfälle Rechnung getragen.

e) Liquiditätsrisiko

Der KHD Konzern verfolgt seit Jahren eine konservative und vorausschauende Politik der Liquiditätssicherung und verfügt über einen sehr hohen Bestand an liquiden Mitteln.

Zur Vermeidung finanzieller Risiken aus dem Anlagengeschäft werden die Aufträge durch Kundenanzahlungen abgewickelt, die zum Bilanzstichtag zu einem Finanzmittelüberschuss geführt haben. Auf Basis der Finanz- und Liquiditätsplanung werden liquide Mittel so disponiert, dass der KHD Konzern seinen Zahlungsverpflichtungen jederzeit in vollem Umfang nachkommen kann. Die zum Bilanzstichtag ausgewiesenen kurzfristigen Verbindlichkeiten und Schulden sind überwiegend innerhalb von 60 Tagen zur Zahlung fällig.

Der Konzern hat im Rahmen seiner üblichen Geschäftstransaktionen Verpflichtungen aus herausgelegten Anzahlungs-, Erfüllungs- und Gewährleistungsgarantien. Die Gesellschaft erwartet keine materiellen Auszahlungen aus diesen Verpflichtungen. Zur Absicherung des weiteren Wachstumskurses wurde mit einem Bankenkonsortium eine Avalkreditlinie in Höhe von € 150 Mio. abgeschlossen, die es den einzelnen Gesellschaften des KHD Konzerns erlaubt, Vertragsgarantien zu günstigen Konditionen für ihre Kunden weltweit herauszulegen.

Der Konzern hat Garantien im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von € 106,7 Mio. (Vorjahr: € 83,5 Mio.) herausgelegt. Im vergangenen Jahr wurde die Avallinie von der damaligen Konzernschwestergesellschaft KIA gehalten.

f) Zinsrisiko

Der Konzern verfügt über Vermögenswerte, die im Zeitablauf durch Änderungen der Marktzinssätze beeinflusst werden. Bei einer Erhöhung oder Verringerung des Markzinsniveaus zum 31. Dezember 2010 um 50 Basispunkte wäre das Konzernergebnis um T€ 1.004 (Vorjahr: T€ 947) höher oder niedriger gewesen.

g) Nettoergebnis je Klasse

Die Nettoergebnisse entfallen auf die einzelnen Klassen finanzieller Vermögenswerte und Schulden wie folgt:

scroll

2010 Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Schulden gesamt
erfolgswirksam

zum beizule-

genden Zeitwert
zu fortgeführten

Anschaffungs-

kosten
erfolgswirksam

zum beizule-

genden Zeitwert
zu fortgeführten

Anschaffungs-

kosten
--- --- --- --- --- ---
in T€
--- --- --- --- --- ---
Aufwendungen aus der Wertminderung

finanzieller Vermögenswerte
0,0 -1.835,0 - - -1.835,0
Zinsergebnis 2.942,0 - - 2.942,0
Übriges Nettoergebnis 182,0 959,0 - - 1.141,0
Nettoergebnis 182 2.066 0 0 2.248

scroll

2009 Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Schulden gesamt
erfolgswirksam

zum beizule-

genden Zeitwert
zu fortgeführten

Anschaffungs-

kosten
erfolgswirksam

zum beizule-

genden Zeitwert
zu fortgeführten

Anschaffungs-

kosten
--- --- --- --- --- ---
in T€
--- --- --- --- --- ---
Aufwendungen aus der Wertminderung

finanzieller Vermögenswerte
- -267,0 - - -267,0
Zinsergebnis 0,0 3.742,0 - -2,0 3.740,0
Übriges Nettoergebnis 1.431,0 67,0 - - 1.498,0
Nettoergebnis 1.431 3.542 0 -2 4.971

Das Nettoergebnis beinhaltet insbesondere Zinserträge, Erträge und Aufwendungen aus der Umrechung monetärer Fremdwährungsposten, Marktwertänderungen von Wertpapieren sowie Aufwendungen aus der Wertminderung finanzieller Vermögenswerte.

h) Aufstellung der finanziellen Vermögenswerte und Schulden nach Klassen

scroll

Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Schulden
31.12.2010

in T€
erfolgswirksam

zum beizule-

genden

Zeitwert
zu

fortgeführten

Anschaffungs-

kosten
nicht im

Anwendungs-

bereich von

IAS 39
zu

fortgeführten

Anschaffungs-

kosten
nicht im

Anwendungs-

bereich von

IAS 39
Buchwert
--- --- --- --- --- --- ---
Langfristige finanzielle Vermögenswerte - 16 - - - 16
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 45.722 - - - 45.722
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.857 - - - - 1.857
Derivate 411 - - - - 411
Sonstige Forderungen - 8.315 3.000 - - 11.315
Zahlungsmittel und -äquivalente - 293.060 - - - 293.060
Summe finanzieller Vermögenswerte 2.268 347.113 3.000 0 0 352.381
Sonstige Verbindlichkeiten - - - 8.632 8.318 16.950
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - - - 83.628 - 83.628
Summe finanzieller Schulden 0 0 0 92.260 8.318 100.578

scroll

31.12.2010

in T€
beizulegender

Zeitwert
Langfristige finanzielle Vermögenswerte -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.857
Derivate 411
Sonstige Forderungen -
Zahlungsmittel und -äquivalente -
Summe finanzieller Vermögenswerte 2.268
Sonstige Verbindlichkeiten -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -
Summe finanzieller Schulden 0

scroll

Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Schulden
31.12.2009

in T€
erfolgswirksam

zum beizule-

genden

Zeitwert
zu

fortgeführten

Anschaffungs-

kosten
nicht im

Anwendungs-

bereich von

IAS 39
zu

fortgeführten

Anschaffungs-

kosten
nicht im

Anwendungs-

bereich von

IAS 39
Buchwert
--- --- --- --- --- --- ---
Langfristige finanzielle Vermögenswerte - 51.741 - - - 51.741
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 41.612 - - - 41.612
Forderungen gegen verbundene Unternehmen - 3.678 - - - 3.678
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 5.260 0 - - - 5.260
Derivate 176 - - - - 176
Sonstige Forderungen - 2.670 4.929 - - 7.599
Zahlungsmittel und -äquivalente - 225.844 - - - 225.844
Summe finanzieller Vermögenswerte 5.436 325.545 4.929 0 0 335.910
Sonstige Verbindlichkeiten - - - 4.111 7.558 11.669
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - - - 96.622 - 96.622
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen - - - 4.914 - 4.914
Summe finanzieller Schulden 0 0 0 105.647 7.558 113.205

scroll

31.12.2009

in T€
beizulegender

Zeitwert
Langfristige finanzielle Vermögenswerte -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -
Forderungen gegen verbundene Unternehmen -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 5.260
Derivate 176
Sonstige Forderungen -
Zahlungsmittel und -äquivalente -
Summe finanzieller Vermögenswerte 5.436
Sonstige Verbindlichkeiten -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen -
Summe finanzieller Schulden 0

Die beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden wurden mittels folgender Hierarchie ermittelt:

Die beizulegenden Zeitwerte der börsennotierten Wertpapiere, die zu Handelszwecken gehalten werden, werden unter Bezugnahme auf die notierten Marktpreise bestimmt.
Der beizulegende Zeitwert der Derivate wird unter Verwendung notierter Preise berechnet. Wenn solche Preise nicht verfügbar sind, wird von Discounted-Cashflow-Analysen unter Verwendung der entsprechenden Zinsstrukturkurven für die Laufzeit der Instrumente bei Derivaten Gebrauch gemacht.

Die Verzinsung der langfristigen finanziellen Vermögenswerte erfolgt zu marktüblichen Bedingungen.

i) Zu Handelszwecken gehaltene Wertpapiere

Die zu Handelszwecken gehaltenen Wertpapiere betragen T€ 1.857 (Vorjahr: T€ 5.260). Eine Veränderung des Marktpreises um 10 % würde das Ergebnis des Konzerns um T€ 186 (Vorjahr: T€ 526) verändern.

j) Forderungen

Von den Gesamtforderungen des Konzerns ist einschließlich der wertberichtigten Forderungen ein Teilbetrag von T€ 8.424 (Vorjahr: T€ 1.978) überfällig (vereinbarte Zahlungstermine, die um mehr als 60 Tage überschritten sind). Nach Abzug von Sicherheiten (Akkreditive und Hermesdeckungen) beziffert der Konzern das hieraus resultierende Risiko mit T€ 5.857 (Vorjahr: T€ 485). Eine Veränderung des Risikobetrags von 10 % würde das Ergebnis um T€ 401 beeinflussen. Die wertberichtigten Forderungen sind im Wesentlichen zu mehr als 90 Tagen überfällig.

k) Derivate

Bei den eingesetzten derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich ausschließlich um Devisentermingeschäfte. Der Bilanzansatz erfolgte gemäß IAS 39 zum beizulegenden Zeitwert.

Devisentermingeschäfte sind anhand der notierten Devisenterminkurse und anhand der Zinsstrukturkurven, die von den notierten Zinssätzen entsprechender Laufzeiten abgeleitet wurden, bewertet. Der beizulegende Zeitwert der Derivate beträgt T€ 411 (Vorjahr: T€ 176). Eine Veränderung des durch die Derivate gesicherten Kurses um 10 % würde das Ergebnis um T€ 982 (Vorjahr: T€ 12) beeinflussen. Die Summe der den Devisentermingeschäften zugeordneten Grundgeschäfte beträgt € 14 Mio. Die Absicherung der Eurowährung erfolgte von ausländischen Tochtergesellschaften.

30. Rechtsstreitigkeiten

Aktionärsklage ("Einlagenrückgewähr"):

Aktionäre haben gegen die Gesellschaft Klage auf Feststellung der Nichtigkeit, hilfsweise auf Feststellung der Unwirksamkeit der festgestellten Jahresabschlüsse der Gesellschaft zum 31. Dezember 2002 und 31. Dezember 2003, sowie Nichtigkeits-, hilfsweise Anfechtungsklage, gegen die auf der Hauptversammlung der Gesellschaft am 29. September 2004 gefassten Beschlüsse, den Mitgliedern des Vorstands sowie drei Mitgliedern des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2003 Entlastung zu erteilen, erhoben.

Gegenstand der Klagen waren Gebühren in Höhe von T€ 1.206 ("Platzierungsgebühr") sowie in Höhe von T€ 1.914 ("Merchant Banking Fee"), die die KHD der MFC Corporate Services Ende 2002 für die Platzierung der Kapitalerhöhung im Dezember 2002 und die Erbringung von Merchant-Bank-Leistungen bezahlt hat. Diese Zahlungen, so die Kläger, seien als Einlagenrückgewähr unzulässig gewesen, die besagten Posten der Jahresabschlüsse seien unterbewertet, da ein entsprechender Rückforderungsanspruch nicht eingebucht worden sei.

Die Gesellschaft hatte bereits in den Vorjahresabschlüssen auf Basis des Landgerichtsurteils eine Forderung gegen die MFC Corporate Services über den Betrag der "Merchant Banking Fee" (T€ 1.914) ergebniswirksam eingebucht und diese Forderung gegenüber der MFC Corporate Services AG mit Schreiben vom 16. Februar 2006 geltend gemacht. Das Urteil betrifft nicht die Platzierungsgebühr.

Im Hinblick auf die von der MFC Corporate Services detailliert nachgewiesenen tatsächlichen Aufwendungen in Höhe von T€ 1.976 im Zusammenhang mit den Leistungen für die KHD im Rahmen des Merchant Banking Agreement hat die Gesellschaft ebenfalls bereits in den Vorjahresabschlüssen eine entsprechende Verbindlichkeit passiviert, für den Fall, dass bei einer endgültigen Inanspruchnahme der Forderung durch die KHD die MFC Corporate Services ihrerseits einen Erstattungsanspruch für die ihr entstandenen Aufwendungen geltend macht.

Das Landgericht hat den Klagen mit Urteil vom 4. November 2005 stattgegeben. Die KHD hat gegen dieses Urteil frist- und formgerecht Berufung eingelegt.

Eine der Klagen wurde zwischenzeitlich zurückgenommen. Die Gesellschaft geht im Hinblick auf die noch anhängige Klage davon aus, dass ihre Berufung nach wie vor begründete Aussicht auf Erfolg hat. Die Entscheidung hierzu steht aufgrund einer Vielzahl von Terminverlegungen derzeit noch aus.

Aktionärsklage ("Bewertung der veräußerten Gesellschaften"):

Im Zusammenhang mit der Bewertung der veräußerten Gesellschaften wurde der KHD mit Datum vom 27. Februar 2007 die Klageschrift eines Aktionärs zugestellt. Die Klage ist gerichtet auf die Feststellung der Nichtigkeit des festgestellten Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2005 und der Beschlüsse zur Entlastung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats.

Der Rechtsstreit wurde beendet durch Vergleichsabschluss vom 19. April 2010 vor dem Oberlandesgericht Köln.

Aktionärsantrag auf Bestellung eines Sonderprüfers:

Im Zusammenhang mit der Bewertung der fünf veräußerten Gesellschaften in 2005 /2006 hat ein Investmentfonds als Aktionär der KHD beantragt, die Bestellung des Sonderprüfers Dr. Klaus Lippmann zur Prüfung von Vorgängen bei der Geschäftsführung von Vorstand und Aufsichtsrat im Zusammenhang der Veräußerung der Gesellschaften in 2005 /2006 anzuordnen.

Der Rechtsstreit wurde beendet durch Vergleichsabschluss vom 19. April 2010 vor dem Oberlandesgericht Köln.

Schiedsgerichstklagen gegen Dalmia Cement Ventures Limited

HW hat am 15. Februar 2010 eine Schiedsgerichtsklage gegen Dalmia auf Zahlung von Schadensersatz in Höhe von T€ 4.291 nebst Zinsen erhoben, nachdem Dalmia mehrere Verträge mit HW beendet hat. Schiedsgerichtsort ist Zürich.

HWIN hat am 21. August 2010 eine Schiedsgerichtsklage gegen Dalmia vor dem Schiedsgericht in New Delhi erhoben, nachdem Dalmia mehrere Verträge mit HWIN beendet hat. Der Streitwert beläuft sich auf INR 268,1 Mio. zuzüglich der Klage von HWIN gegen Dalmia in Höhe von INR 90 Mio. wegen Rückzahlung des von Dalmia aus einer Bankgarantie gezogenen Betrags.

Die Rechtsstreitigkeiten der HW und der HWIN sollen voraussichtlich im ersten Quartal 2011 beigelegt werden, die anhängigen Schiedsverfahren würden sich damit erledigen.

Mustagheem AG

Der KHD HW wurde am 13. Dezember 2010 ein Schiedsgerichtsantrag der Mustagheem AG auf Zahlung von ausstehenden Provisionen in Höhe von T€ 20.683 zugestellt.

Vor dem Hintergrund, dass die KHD HW kein Vertragsverhältnis mit Mustagheem hat, ist KHD HW in diesem Verfahren nicht passivlegitimiert und der Schiedsantrag von daher in Gänze zurückzuweisen.

31. Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Im ersten Quartal 2010 wurde die Aufteilung des Terra Nova Konzerns in zwei eigenständige Konzerne erfolgreich abgeschlossen.

Am 27. März 2010 haben die KGC Strategische Dienstleistungen UG (haftungsbeschränkt), Köln (KGC), vertreten durch ihren Geschäftsführer Herrn Krister Graf, Frankfurt am Main und die KHD Ltd. eine Stimmrechtsbindungsvereinbarung abgeschlossen, der zufolge die KHD Ltd. ihre Stimmrechte aus den Aktien nur nach Maßgabe von Weisungen der KGC ausüben wird. Demzufolge sind die von der KHD Ltd. gehaltenen Aktien der KGC zuzurechnen und umgekehrt.

Entsprechend § 21 WpHG haben Terra Nova und KGC am 9. Februar 2011 angezeigt, dass die Stimmrechte an diesem Tag die Schwelle von 3 % unterschritten haben und nunmehr zu diesem Datum 0 % betragen.

Mit Datum vom 19. November 2010 haben Terra Nova und KGC Strategische Dienstleistungen UG entsprechend § 21 WpHG angezeigt, dass die Stimmrechte an diesem Tag die Schwelle von 25 % unterschritten haben und nunmehr zu diesem Datum 21,86 % betragen.

Zu Ende März 2010 wurden im Zusammenhang mit der zuvor beschriebenen Aufteilung die folgenden zwischen den Konzerngesellschaften des KHD Konzerns und Tochtergesellschaften des Terra Nova Konzerns bestehenden Verträge gekündigt:

Treasury Agreements / Service & Cost Allocation Agreements
Loan Offer Agreements
Asset and Portfolio Management Agreement
Framework Agency Agreement
Technology Licence Agreement

Die KHD hat Ende November 2010 unter Führung der RBI mit einem Bankensyndikat einen Avalrahmen in Höhe von € 150 Mio. abgeschlossen. Dieser steht für verschiedene Sicherungsinstrumente wie Garantien, Akkreditive oder Bürgschaften allen operativen Gesellschaften des KHD Konzerns zur Verfügung.

Unternehmenserwerbe

Vergleiche hierzu die diesbezüglichen ergänzenden Ausführungen zum Unternehmenserwerb unter Punkt 2 des Anhangs "Konzerngesellschaften der KHD Humboldt Wedag International AG zum 31. Dezember 2010".

Erträge

Die Erträge von nahestehenden Unternehmen belaufen sich auf T€ 466. Die im Vorjahr ausgewiesenen Erträge in Höhe von T€ 7.535 betrafen ausschließlich Erträge mit den Gesellschaften des Terra Nova Konzern.

scroll

in T€ 2010 2009
Gemeinschaftsunternehmen 293 -
Terra Nova Konzern 173 7.535
466 7.535

Aufwendungen

Die Aufwendungen aus Transaktionen mit nahe stehenden Personen setzen sich wie folgt zusammen.

scroll

in T€ 2010 2009
Terra Nova Konzern 2.469 35.139
Gemeinschaftsunternehmen 219 -
2.688 35.139

Forderungen

In Höhe von T€ 2.663 hat die Gesellschaft unter den sonstigen Forderungen eine Forderung gegenüber dem ehemaligen Mehrheitsgesellschafter Terra Nova bilanziert. Der Forderung wegen eines Erstattungsanspruchs auf Kapitalertragsteuer steht eine Verbindlichkeit für Ertragsteuern in gleicher Höhe gegenüber, die infolge der im Geschäftsjahr abgeschlossenen Betriebsprüfung der deutschen Gesellschaften für die Jahre 2005 bis 2007 gebildet wurde.

Die Forderungen gegen die Terra Nova im Vorjahr in Höhe von T€ 51.354 betrafen im Wesentlichen die Ausleihungen an die KIA.

Verbindlichkeiten

Zum 31. Dezember 2010 bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von T€ 191 (Vorjahr 0).

Im Vorjahr bestanden gegenüber der Terra Nova Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 8.314.

32. Corporate Governance

Vorstand und Aufsichtsrat der KHD haben die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung am 23. März 2011 abgegeben und darüber hinaus den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft (www.khd.com) zugänglich gemacht.

Darüber hinaus haben Vorstand und Aufsichtsrat der börsennotierten Konzerngesellschaft KIS die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung am 2. Februar 2010 abgegeben und darüber hinaus den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft (www.khdis.de) zugänglich gemacht.

33. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach Ende des Geschäftsjahres, am 16. Februar 2011, hat die KHD ihre am 21. Dezember 2010 angekündigte Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen. Diese Transaktion war Voraussetzung für die Wirksamkeit einer Vereinbarung mit der in Peking ansässigen CATIC über die strategische Partnerschaft beider Unternehmen. Im Rahmen der Transaktion erhöhte sich dabei das Grundkapital der KHD von € 33.142.552,00 um € 16.561.021,00 auf € 49.703.573,00. Die 16.561.021 neuen auf den Inhaber lautenden Stammaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von € 1,00 je Aktie wurden zum Preis von € 4,53 je Aktie ausgegeben. Der Brutto-Emissionserlös aus der Transaktion belief sich auf € 75.021.425,13. Im Ergebnis hält CATIC über ihre in Hongkong ansässige Tochtergesellschaft Max Glory Industries Ltd. (MGI) nun 20 % am Grundkapital der KHD.

KHD und CATIC streben an, zu einem der Marktführer im Bereich Zementanlagenbau aufzusteigen, indem sie sich gemeinsam an einer größeren Anzahl von Projektausschreibungen beteiligen können, insbesondere für Turn-Key-Anlagen. In der Vergangenheit wurden solche Aufträge überwiegend an Wettbewerber vergeben. Damit verschaffen sich KHD und CATIC künftig besseren Zugang zu Aufträgen der führenden Zementhersteller. Zudem umfasst die Zusammenarbeit auch den Bereich Beschaffungswesen sowie das Recht für KHD, gemeinsam mit CATIC in eine Ingenieurgesellschaft in China zu investieren. KHD erwartet aus der Kooperation eine signifikante Verstärkung ihrer Präsenz und ihrer Geschäftsentwicklung im weltgrößten Zementmarkt China ebenso wie in anderen Ländern und Regionen, die KHD und CATIC für geeignet halten.

Im Anschluss an die Kapitalerhöhung der KHD hat der neue Großaktionär Max Glory Industries Limited ("Max Glory") entgegen der im Wertpapierprospekt vom 29. Dezember 2010 auf Seite 151 beschriebenen Vorgehensweise kein Aufsichtsratsmitglied benannt. Da das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden Gerhard Beinhauer durch Niederlegung mit Abschluss der Kapitalerhöhung endete, war der Aufsichtsrat unterbesetzt. Durch gerichtliche Bestellung vom 23. März 2011 wurde Gerhard Beinhauer erneut Aufsichtsratsmitglied der KHD und durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 23. März 2011 zudem erneut zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind, waren nicht zu verzeichnen.

34. Freigabe zur Veröffentlichung durch den Vorstand

Der vorliegende Konzernabschluss wurde durch den Beschluss des Vorstands vom 25. März 2011 zur Veröffentlichung freigegeben. Die Billigung durch den Aufsichtsrat soll in der Aufsichtsratssitzung am 29. März 2011 erfolgen.

Der Vorstand

Köln, den 25. März 2011

scroll

Jouni Salo Manfred Weinandy

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Risiken und Chancen der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Köln, den 25. März 2011

Der Vorstand

scroll

Jouni Salo Manfred Weinandy

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Wir haben den von der KHD Humboldt Wedag International AG (vormals KHD Humboldt Wedag International (Deutschland) AG), Köln, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung sowie Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang - sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung gemäß § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens , Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss der KHD Humboldt Wedag International AG (vormals KHD Humboldt Wedag International (Deutschland) AG), Köln, den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar."

Düsseldorf, den 25. März 2011

Deloitte & Touche GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

scroll

(gez. Graetz) (gez. Neu)
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

scroll

Blake Blake International Ltd., Road Town, Tortola, British Virgin Islands
BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China
CAGR Compound Annual Growth Rate bzw. durchschnittliche jährliche Wachstumsrate
CATIC CATIC Beijing Co. Ltd., China (CATIC)
CSC Customer Service Center
CSC Risks Risiken, die die operativen Geschäftseinheiten betreffen
CMT HUMBOLDT WEDAG Coal & Minerals Technology GmbH, Köln
EKOF EKOF Flotation GmbH, Bochum
Group Risks Risiken, die den gesamten Konzern betreffen
HW Humboldt Wedag GmbH, Köln
HWAUS Humboldt Wedag Australia Pty. Ltd, Braeside, Australien
HWIN Humboldt Wedag India Private Ltd., New Delhi, Indien
HWUS Humboldt Wedag Inc., Norcross (Georgia), USA
KHD KHD Humboldt Wedag International AG (vormals KHD Humboldt Wedag International (Deutschland) AG), Köln
KHD Beijing KHD Humboldt Wedag Machinery Equipment (Beijing) Co. Ltd., Beijing, China
KHD Engineering KHD Engineering Holding GmbH, Wien, Österreich
KHD HW KHD Humboldt Wedag GmbH, Köln
KHD SM KHD Sales & Marketing Ltd., Hongkong
KHD UAE KHD Humboldt Wedag International FZE, Ras Al Khaimah, Vereinigte Arabische Emirate
KIA KHD Humboldt Wedag International GmbH, Wien, Österreich
KIS KHD Humboldt Wedag Industrial Services AG, Köln
MFC Corporate Services MFC Corporate Services AG, Herisau, Schweiz
RBI Raiffeisen Bank International AG (vormals Raiffeisen Zentralbank Österreich AG), Wien, Österreich
Terra Nova Terra Nova Royalty Corp. (vormals KHD Humboldt Wedag International Ltd. (KHD Ltd.)), Vancouver, Kanada
Weir Weir Group PLC, Glasgow, Schottland, Großbritannien
ZAB ZAB Zementanlagenbau GmbH Dessau, Dessau
ZABIS ZAB-Industrietechnik & Service GmbH, Dessau

IMPRESSUM

Herausgeber

KHD Humboldt Wedag International AG

Colonia-Allee 3

51067 Köln

Deutschland

Tel: +49 221 6504 - 0

E-Mail: [email protected]

www.khd.com

Investor Relations

cometis AG

Unter den Eichen 7

65195 Wiesbaden

Deutschland

Tel.: +49 611 20 58 55 - 0

E-Mail: [email protected]

www.cometis.de

Konzept, Redaktion, Layout & Satz

cometis AG

Der Geschäftsbericht liegt auch in englischer Sprache vor. Bei Unterschieden ist die deutsche Fassung maßgeblich.

Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen

Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Erfahrungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstands sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Zu diesen Risikofaktoren gehören insbesondere die im Risikobericht auf den Seiten 34 bis 38 genannten Faktoren. Wir übernehmen keine Verpflichtung, die in diesem Bericht gemachten zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren.

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.