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Koenig & Bauer AG

Annual Report Apr 28, 2011

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Annual Report

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Koenig & Bauer AG

Würzburg

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010

Lagebericht der Koenig & Bauer AG

Grundkapital, Organe und genehmigte Kapitalmaßnahmen

Das Grundkapital der Koenig & Bauer AG am 31. Dezember 2010 betrug 42.808.201,80 €. Bei einem Nominalwert von 2,60 € je Aktie ist es in 16.464.693 auf den Inhaber lautende Aktien aufgeteilt. Jede Stückaktie gewährt gemäß § 12 Abs. 7 der Satzung in der Hauptversammlung eine Stimme. Grundsätzlich bestehen keine Beschränkungen der Stimmrechte, Restriktionen bei der Aktienübertragung und Sonderrechte, die Kontrollbefugnisse verleihen. Lediglich junge Belegschaftsaktien unterliegen einer Haltefrist von drei Jahren, verfügen aber über alle anderen Rechte. Die einzigen Aktionäre mit einem Anteil am Grundkapital von über 10 % sind nach unserer Kenntnis die Bestinver Gestión, S.A. SGIIC in Madrid/Spanien mit 13,6 % und die MKB Holding GmbH in Wien/Österreich mit 10,3 %.

Angaben zu den Organen

Die Bestellung und Abberufung der Vorstandsmitglieder und die Änderung der Satzung erfolgen entsprechend den gesetzlichen Vorschriften (§§ 84, 85, 179 AktG, § 31 MitbestG). Die Befugnis zu Änderungen, die nur die Fassung betreffen, ist gemäß § 17 der Satzung dem Aufsichtsrat übertragen. Diese Berechtigung gilt insbesondere bei der Ausnutzung des genehmigten Kapitals.

Nach dem bei Koenig & Bauer festgelegten Vergütungssystem beziehen alle Vorstandsmitglieder ein Grundgehalt und eine erfolgsabhängige Tantieme. Dabei bemisst sich der erfolgsabhängige Teil der Vergütung an den Konzernergebnissen aufeinanderfolgender Geschäftsjahre. Entsprechend dem gesetzlichen Erfordernis wird die Vergütungsstruktur dadurch auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Dem gesamten Aufsichtsrat steht für 2010 eine feste Vergütung von 100.000 € zu. Als variablen Bestandteil erhält der Aufsichtsrat eine Vergütung von 5 % der um einen Betrag von 4 % des Grundkapitals reduzierten Dividendenausschüttung. Bei der Verteilung der fixen und variablen Aufsichtsratsvergütung auf die einzelnen Mitglieder werden die Tätigkeit im Vorsitz und die Arbeit in den Ausschüssen berücksichtigt. Ab dem Geschäftsjahr 2011 wird nach einem Beschluss der Hauptversammlung vom 17. Juni 2010 das Vergütungssystem für den Aufsichtsrat geändert. Aktien-Optionsprogramme und sonstige aktienbasierte Vergütungen bestehen für Vorstand und Aufsichtsrat nicht.

Mitarbeiteraktien aus genehmigtem Kapital

Mit Zustimmung des Aufsichtsrats hat der Vorstand in 2010 das zu Beginn der Berichtsperiode noch vorhandene genehmigte Kapital von 15.180.638,20 € wieder teilweise zur Fortführung des Belegschaftsaktien-Programms genutzt. Unter Ausschluss des Bezugsrechts standen davon 1.205.638,20 € bzw. 463.707 neue Aktien für die Mitarbeiterbeteiligung zur Verfügung. Den Beschäftigten der Koenig & Bauer AG wurden 20 Aktien zum ermäßigten Stückpreis von 6,50 € angeboten. 41,1 % der Mitarbeiter beteiligten sich an dem seit 2002 laufenden Programm und zeichneten 38.640 Stück. Am 24. September 2010 wurden die jungen Belegschaftsaktien ausgegeben und anschließend den Depots der Beschäftigten gutgeschrieben. Nach dieser Ausschöpfung betrug zum 31. Dezember 2010 das genehmigte Kapital noch 15.080.174,20 € bzw. 5.800.067 Stückaktien. Dieses kann noch bis zum 21. Juni 2011 genutzt werden. Seit Einführung wurden 464.693 Belegschaftsaktien ausgegeben. Dies entspricht 2,8 % des gezeichneten Kapitals.

Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien

Die Hauptversammlung vom 17. Juni 2010 hat den Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts bis maximal 10 % des Grundkapitals von 42.707.737,80 € genehmigt. Diese bis zum 16. Dezember 2011 gültige Ermächtigung soll die Koenig & Bauer AG kurzfristig in die Lage versetzen, eigene Aktien für den Kauf von Unternehmen oder Beteiligungen anbieten zu können. Am 31. Dezember 2010 waren keine eigenen Aktien im Bestand der Gesellschaft.

Angaben nach § 289 Abs. 4, Nr. 8 und 9 HGB

Wesentliche Vereinbarungen oder besondere Regelungen für den Fall des Kontrollwechsels bzw. Kontrollerwerbs infolge eines Übernahmeangebots bestehen bei der Koenig & Bauer AG nicht. Ebenso gibt es keine Entschädigungsvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern für diesen Fall.

Geschäft und Rahmenbedingungen

Frühe Diversifizierungsstrategie wirkt stabilisierend

Die Koenig & Bauer AG (KBA) wird im August 194 Jahre alt. Sie wurde 1817, fünf Jahre nach der Erfindung der Zylinderdruckmaschine durch Friedrich Koenig und Andreas Bauer in London, von den beiden Erfindern als weltweit erste Schnellpressenfabrik im Kloster Oberzell bei Würzburg gegründet. Oft wird KBA als Wiege des international führenden deutschen Druckmaschinenbaus bezeichnet, denn alle anderen großen heimischen Hersteller in dieser Branche sind direkt oder über Umwege aus Koenig & Bauer heraus entstanden. Schon 1920 firmierte Koenig & Bauer als AG, wobei über Jahrzehnte die Nachfahren der Gründer die Aktienmehrheit hielten. 1985 öffnete sich das Unternehmen mit dem Börsengang in Frankfurt a. M. und München für den Kapitalmarkt und ist seit 2004 im SDAX gelistet.

KBA hat unter allen bedeutenden Druckmaschinenlieferanten mit Abstand das breiteste Produktportfolio. In der jüngsten Wirtschaftskrise hat sich die durch eigene Entwicklungen und Zukäufe schon früh verfolgte Diversifizierungsstrategie als richtig erwiesen. Im Stammwerk Würzburg, im angeschlossenen Zweigwerk Trennfeld und am Standort Frankenthal/Pfalz werden hauptsächlich Rotationsanlagen für Zeitungs- und Akzidenzdruckereien konstruiert und produziert. Im Zeitungsdruck ist KBA mit einem Anteil von etwa 40 % international führend.

Das vom Marktvolumen her größte Segment Bogenoffsetmaschinen wurde im sächsischen Radebeul bei Dresden konzentriert. Klein-, mittel- und großformatige Bogenoffsetmaschinen für Akzidenz-, Bücher- und Verpackungsdrucker werden von Radebeul aus weltweit vertrieben. Der KBA-Marktanteil beträgt international insgesamt etwa 17 % und wächst mit der Formatgröße. Im Großformat liegt er über 50 %.

Trotz der anhaltenden strukturellen Veränderungen am Druck- und Medienmarkt wird innovative Drucktechnik für unterschiedlichste Anwendungen weiter das Kerngeschäft von KBA bleiben. Der 2011 geplante Einstieg in den wachstumsträchtigen Digitaldruck soll die längerfristig erwartete Abschwächung des heute dominierenden Offsetverfahrens mittelfristig zumindest teilweise ausgleichen. Darüber hinaus beschäftigt sich das Management schon länger mit der Prüfung potenzieller neuer Geschäftsfelder außerhalb der Printmedienindustrie. Für die ins Auge gefassten Bereiche Verpackungstechnik und thermische Solartechnik verfügt das Unternehmen über Basis-Know-how, die notwendigen Kompetenzen im Engineering und Projektmanagement, moderne Fertigungseinrichtungen und langjährige Erfahrung auf internationalen Märkten.

Die KBA-Berichterstattung unterscheidet zwischen dem serienorientierten Geschäftsbereich Bogenmaschinen und dem Segment Rollen- und Sondermaschinen, das stark vom Anlagenbau geprägt wird. Im langjährigen Vergleich tragen beide Geschäftsbereiche je etwa zur Hälfte zum Umsatz bei. In den vergangenen beiden Jahren lag der Anteil der Rollen- und Sondermaschinen aufgrund der zunächst stärkeren Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf das Seriengeschäft des Bogenoffsetdrucks etwas über 50 %.

KBA ist schon fast 200 Jahre international tätig. Exportquoten über 80 % sind schon lange üblich. Daraus resultiert eine enge Abhängigkeit von der Entwicklung der Weltmärkte. Deren Gewichte haben sich in den letzten Jahren regional stark verschoben. Die Finanzkrise hat diesen Prozess beschleunigt und verstärkt. Der Ferne Osten, allen voran China, hat enorm an Bedeutung gewonnen und den trotz leichter Erholungstendenzen schon länger gebremsten Markt Nordamerika weit überholt. Auf dem amerikanischen Kontinent kommen Wachstumsimpulse vor allem aus den lateinamerikanischen Ländern, insbesondere Brasilien. In Europa ist die Entwicklung sehr unterschiedlich. Die für deutsche Hersteller wichtigen Märkte Italien und Spanien kämpfen mit einer hartnäckigen Rezession und mit der im Mittelmeerraum besonders ausgeprägten Schuldenkrise. In Großbritannien ist ein stabiler Aufschwung ebenfalls noch nicht in Sicht. Belebt hat sich dagegen die Nachfrage aus Mittel- und Osteuropa. Auf längere Sicht stellen wir uns darauf ein, dass bevölkerungsreiche Wachstumsmärkte in Asien und Südamerika unser Geschäft noch stärker prägen werden.

Internationale Organisation und Steuerung

Nachhaltiges Handeln auch im Interesse der Anteilseigner

Die längerfristig ausgerichtete, nicht von Quartalsdenken und kurzfristigen Effekten geprägte Unternehmensstrategie von KBA hat sich in der zurückliegenden Krise trotz zweijährigem Dividenden-Ausfall und zeitweise erheblichen Kurseinbrüchen auch für die Anteilseigner als richtig erwiesen. Dies spiegelt die im Branchenvergleich deutlich bessere Kursentwicklung der KBA-Aktie über die letzten drei Jahre wider. KBA hat diese für alle exportabhängigen Maschinenbauer schwierige Phase aus eigener Kraft bewältigt, ohne staatliche Hilfe, ohne Erhöhung der Schuldenlast und ohne frisches Kapital von seinen Aktionären. Der wichtige Aspekt der Eigenvorsorge eines Unternehmens in guten Zeiten für schlechte Zeiten wird zuweilen vergessen, wenn von Shareholder Value die Rede ist und darunter nur kurzfristig hohe Kurszuwächse oder Dividendenausschüttungen verstanden werden.

Trotz des berechtigten Interesses an einer möglichst großen Wertsteigerung und Verzinsung ihres Engagements haben Verlässlichkeit, Nachhaltigkeit, Sorgfalt und Risikobegrenzung beim Umgang mit ihrem zur Verfügung gestellten Kapital für viele Aktionäre aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen in der Finanzkrise enorm an Bedeutung gewonnen. Der KBA-Vorstand fühlt sich diesen Werten verpflichtet und dies kam dem Kurs der KBA-Aktie in den vergangenen zwölf Monaten zugute. Diese Verpflichtung beinhaltet auch eine klare Kommunikation und die erforderliche Transparenz der notwendigen Maßnahmen gegenüber Investoren, Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten.

Die Neuausrichtung für die aktuellen und erwarteten Veränderungen am Druck- und Medienmarkt ist in den vergangenen zwei Jahren gut vorangekommen, aber noch nicht komplett abgeschlossen. Die durchgeführten Kapazitäts-, Kosten- und Personalmaßnahmen waren nicht immer einfach, aber notwendig. Die verstärkte Eigenfertigung und die zeitweise Nutzung des Instruments Kurzarbeit haben geholfen, nachfragebedingte Auslastungsschwankungen abzufedern. Da Kurzarbeit aber weder für das Unternehmen noch für die Beschäftigten eine Dauerlösung sein kann, verfolgt der Vorstand mit Nachdruck das Ziel, die noch nicht vollständig abgeschlossene Restrukturierung zügig umzusetzen.

Zur Steuerung des Unternehmens nutzt das KBA-Management die jährlich erstellte 3-Jahres-Unternehmensplanung. Monatlich wird die Unternehmenssteuerung durch aktuelle Kennzahlen unterstützt. Die Unternehmensplanung und das zeitnahe Reporting wurden in den letzten Jahren systematisch verfeinert und verbessert und liefern zeitnah ein realistisches Bild der Geschäftslage und Zielerreichung.

Der Preisdruck war auch 2010 ein Dauerthema auf dem noch immer durch Überkapazitäten gekennzeichneten Käufermarkt für Druckmaschinen. Die Erhöhung der Flexibilität bei gleichzeitiger Reduzierung der Kostenbasis werden auch 2011 zentrale Aufgaben für das Management bleiben.

Zufriedene Kunden, die Förderung von Mitarbeitern und Innovationen, nachhaltige Verantwortung für die Qualität unserer Produkte, die Erhaltung der Umwelt sowie ein soziales Miteinander im und außerhalb des Unternehmens sind die Säulen im Unternehmensleitbild von KBA. Unser breites Aus- und Weiterbildungsangebot, die aktive Einbeziehung der Mitarbeiter bei internen Verbesserungen, Qualitäts- und Umweltinitiativen, die jährlich zu Sonderkonditionen ausgegebenen Belegschaftsaktien, das Sponsoring von Innovations- und Umweltpreisen, kulturellen, sozialen und wissenschaftlichen Einrichtungen und eine Vielzahl weiterer Aktivitäten füllen unser Leitbild mit Leben.

Weltweite Standorte

Heterogene Entwicklung in den einzelnen Marktsegmenten

Schon lange bevor das Wort Globalisierung täglich in den Medien war, erzielte KBA drei Viertel seines Jahresumsatzes im Ausland. Voraussetzung dafür ist ein international ausgerichtetes Vertriebs- und Servicenetzwerk, das immer wieder an sich wandelnde Markt- und Kundenanforderungen angepasst werden muss, aber dennoch flexibel und wirtschaftlich bleiben soll. Dafür unterhalten wir in West-, Nord-, Süd- und Osteuropa, auf dem amerikanischen und asiatischen Kontinent und in Australien zahlreiche Tochtergesellschaften. Weitere Absatzmärkte decken wir über Vertretungen ab. Die schlanke Organisation hat sich gerade in Krisenzeiten bewährt.

Die Koenig & Bauer AG produziert an verschiedenen Standorten in Deutschland. Über Tochtergesellschaften kommen noch Produktionswerke in Deutschland und Europa hinzu. Angesichts der gesunkenen Marktnachfrage ist der Eigenanteil an der Produktion in den letzten beiden Jahren gestiegen. Die standortübergreifende Arbeitsteilung spielt dabei eine wichtige Rolle.

Unsere amerikanische Tochtergesellschaft KBA North America Inc. in Dallas, Texas, konnte nach dem schwachen Vorjahr bei einer moderaten Belebung des US- und kanadischen Marktes ihren Auftragseingang deutlich steigern. Trotz einer konsequenten Sparpolitik schreibt die Gesellschaft noch keine schwarzen Zahlen. Dieses Ziel wird für 2011 mit Nachdruck verfolgt und von einem guten Auftragsbestand zum Jahresende 2010 unterstützt. Wir hoffen, dass sich der erkennbare Aufwärtstrend der Druckmaschinenkonjunktur jenseits des Atlantiks weiter stabilisiert und dabei hilft.

Bei der österreichischen KBA-Mödling AG führten verstärkte Zulieferungen an das Bogenoffsetwerk Radebeul und die weiter gute Nachfrage bei Sondermaschinen für den Sicherheitsdruck zu einem Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr und zu einem positiven Ergebnis. Wir sind optimistisch, dass sich diese Entwicklung in 2011 fortsetzen wird.

Die auf kleinformatige Bogenoffsetmaschinen spezialisierte KBA-Grafitec s.r.o. im tschechischen Dobruška litt unter den schwierigen Marktbedingungen in dieser Formatklasse. Ursächlich dafür sind Finanzierungsprobleme bei Investitionen, die in entwickelten Märkten sinkende Zahl der Anwender, der bei kleinen Formaten zunehmend intensivere Wettbewerb mit dem Digitaldruck und die für das aktuelle Marktvolumen zu große Zahl der Anbieter. Der von dieser Tochtergesellschaft erzielte Umsatz lag unter Plan. Das Ergebnis war negativ. Mit einer Neuausrichtung des Vertriebs und einer im Mai 2010 vorgestellten neuen Maschinengeneration soll im laufenden Geschäftsjahr der Turnaround erreicht werden.

In Teilen ihres Produktspektrums vom Markteinbruch betroffen war ebenfalls die KBA-Metronic AG in Veitshöchheim. Während das Geschäft mit industrieller Kennzeichnungstechnik sogar leicht zulegte, blieb der Absatz der Maschinen für den UV-Druck auf Plastik, Folien und elektronischen Datenträgern hinter den Erwartungen zurück. Um die sehr unterschiedlichen Zielgruppen in den beiden Marktsegmenten direkter und besser betreuen zu können, erfolgte im Sommer 2010 die Aufspaltung der Gesellschaft in die für den UV-Druck zuständige KBA-MetroPrint AG und in die KBA-Metronic GmbH für das digitale und analoge Kennzeichnungsgeschäft. Umsatzbedingt verbuchte die KBA-MetroPrint AG einen Verlust. Die KBA-Metronic GmbH erwirtschaftete dagegen einen erfreulichen Vorsteuergewinn.

Beim Auftragseingang und Umsatz gegenüber dem schlechten Vorjahr deutlich zweistellig zugelegt hat die im Blechdruck und in der thermischen Abluftreinigungstechnik tätige KBA-MetalPrint GmbH in Stuttgart. Gleichwohl lagen die Erlöse immer noch erheblich unter dem sehr guten Jahr 2008. Durch Restrukturierungsmaßnahmen und die Nachfragebelebung hat sich das Vorsteuerergebnis im Berichtsjahr verbessert. Die Rückkehr zu schwarzen Zahlen wurde gleichwohl 2010 noch nicht erreicht.

Die KBA-GIORI S.A. (seit 06.01.2011 KBA-NotaSys SA) in Lausanne, Schweiz, hat erneut eine sehr gute Geschäftsentwicklung und ein erfreuliches Ergebnis verzeichnet. KBA-NotaSys ist der weltweit führende Systemanbieter für den Banknoten- und Sicherheitsdruck.

Der Umsatz der im Gebrauchtmaschinenhandel tätigen Holland Graphic Occasions B.V. in Wieringerwerf, Niederlande, übertraf die Planung und führte zu einem kleinen Gewinn. Die im Konzernabschluss konsolidierte Vertriebsgesellschaft KBA-FRANCE SAS erreichte bei niedrigeren Umsätzen noch kein positives Vorsteuerergebnis. Der Umsatz von KBA (UK) Ltd. war ein Spiegelbild der schlechten Wirtschaftslage im Vereinigten Königreich. Die Tochtergesellschaft schrieb aber dennoch schwarze Zahlen.

Beschaffung, Produktion und Organisation

Mehr Produktivität und Effizienz im Fokus

Neben marktorientierten Innovationen lässt sich unsere hervorragende Position am internationalen Druckmaschinenmarkt nur über wettbewerbsfähige Herstellkosten, kurze Durchlaufzeiten und eine möglichst niedrige Kapitalbindung nachhaltig sichern. Ein professioneller Einkauf, effiziente Technologien in der Fertigung und die permanente Optimierung von Prozessen und Strukturen sind dafür entscheidend.

Einkauf auf Termintreue und Kostensenkung fokussiert

Durch die konjunkturelle Erholung hat sich die Situation am Beschaffungsmarkt im Verlauf des Jahres 2010 sukzessive verändert. Die seit dem Frühjahr stark gestiegenen Auftragseingänge im Bogenbereich führten im zweiten Halbjahr zu einem Nachfrageschub bei Zulieferteilen. Durch verstärkte unternehmensinterne Zusammenarbeit konnte der Mehrbedarf bei Gussteilen, mechanischen Komponenten und Baugruppen zu einem großen Teil über Eigenfertigung gedeckt und die Unterauslastung der Rollenstandorte abgefedert werden. Die Versorgung mit fremdbezogenen Teilen wurde parallel sichergestellt. Dabei sind partnerschaftliche Beziehungen zu unseren Lieferanten sehr hilfreich. Neben der termingerechten Verfügbarkeit von Rohmaterialien und Fertigteilen hat die Senkung der Beschaffungskosten enorme Bedeutung. Durch den Ausbau des Materialgruppenmanagements, Substitution, Wertanalyse und weitere unternehmensübergreifende Rahmenverträge wurden nachhaltige Einsparungen erzielt. Lieferbeziehungen zu neuen Partnern werden durch das auf diverse Sprachen umstellbare elektronische Beschaffungssystem unterstützt.

Zielgerichtete Investitionen

Die Vorbereitung der 2011 anstehenden technischen Sanierung der Gießerei am Stammsitz Würzburg wurde im Berichtsjahr mit der Auftragsvergabe an einen Generalunternehmer abgeschlossen. Mit einer neu installierten Drehmaschine können neben Zylindern für Rollenmaschinen nunmehr auch in Würzburg gegossene Druckzylinder für Mittelformat-Bogenmaschinen vorbearbeitet werden. Im Werk Radebeul wurden die getaktete Fließmontage und die Mehrmaschinenbedienung in der Fertigung erweitert. Von einem neuen hoch produktiven Lasergravursystem für Farb- und Lackdosierwalzen erwarten wir eine bessere Qualität zu geringeren Kosten.

Bessere IT-Infrastruktur für den Vertrieb

Neben der kosteneffizienten Unterstützung der standortübergreifenden Kommunikations- und Geschäftsprozesse blieb 2010 die Modernisierung der IT-Infrastruktur ein wichtiges Thema. Im Segment Bogenmaschinen wurde „Salesforce.com“ als durchgängiges Customer-Relationship-Management-System (CRM) zur weltweiten Vertriebsplanung und -steuerung eingeführt. Ohne aufwendige Investitionen in eigene Hard- und Software wird das Salesforce CRM nach dem Cloud Computing-Ansatz ohne Abstriche bei der Datensicherheit und Systemverfügbarkeit über das Internet bereitgestellt. Die Abrechnung erfolgt nutzungsabhängig. Nach der kompletten Einführung können Vertrieb, Marketing und Service unternehmensweit für Kunden- und Marktinformationen auf eine einheitliche Datenbasis zurückgreifen. Durch weltweit standardisierte Prozesse wird eine verbesserte Transparenz über Marktentwicklungen und eine höhere Planungssicherheit erreicht. Weltweite Angebote für neue Maschinen oder Servicedienstleistungen sind individueller und schneller möglich. Der Vertrieb im Bogenbereich wird dabei durch den neuen grafischen Produkt-Konfigurator SPM unterstützt.

Neue Organisation für mehr Kundennähe

Im Bereich Rollendruckmaschinen wurden Konstruktion, Kapazitätsplanung, Projektmanagement, Innen- und Außenmontage reorganisiert und störende Prozessschranken beseitigt. Zentraler Ansprechpartner bei der Auftragsabwicklung von Akzidenz- und Zeitungsrotationsanlagen ist der neue Bereich Gesamtmaschine. Dort sind die für eine zügige Projektumsetzung notwendigen Fachleute zusammengefasst.

Forschung und Entwicklung

Innovationen tragen am Markt Früchte

In der noch nicht völlig überwundenen Branchenkrise zeigte sich deutlich, dass rechtzeitige Innovationen in einem wettbewerbsintensiven Umfeld eine hohe Bedeutung haben. So setzte sich die im zurückliegenden Jahrzehnt in Würzburg entgegen dem damaligen Mainstream entwickelte Hightech-Kompaktplattform für den industriellen Zeitungsdruck bei den im Berichtsjahr vor allem in Europa getätigten Investitionen in vielen Fällen durch. Dank seiner technologischen Spitzenstellung im Segment Zeitungsdruck konnte KBA seinen Weltmarktanteil auf gut 40 % steigern.

Nachdem bis 2008 die umweltfreundlich ohne Wasser druckende KBA Cortina den Auftragseingang in der Kompaktklasse dominiert hat, holte 2009 und insbesondere 2010 die mit Feuchtwerken ausgestattete Schwestermaschine KBA Commander CT durch viele Bestellungen auf. Neben Aufträgen für diesen Maschinentyp aus England, Österreich und Schweden wurden vor allem in Deutschland von regionalen Zeitungshäusern doppelt- und dreifachbreite Anlagen in Kompakt-Achterturmbauweise für Papierbahnbreiten bis 2,1 m bestellt. Bisher war Deutschland ein klassischer Markt für sog. Satelliten-Rotationen. Mit der herkömmlichen hohen Turmbauweise wäre der Erfolg der Commander CT nicht möglich gewesen.

Ein weiteres Beispiel für die auch in schwierigen Zeiten bestehende Notwendigkeit kontinuierlicher F&E-Investitionen ist die hohe Marktakzeptanz der im Werk Radebeul hergestellten Bogenoffsetmaschine Rapida 106. Sie wurde zur drupa 2008 erstmals vorgestellt und war im Mai 2010 auf der internationalen Fachmesse IPEX in Birmingham mit ihren Alleinstellungsmerkmalen wie fliegender Auftragswechsel (Flying JobChange) und Closed-Loop-Farbregelung der Star im mittelformatigen Bogenoffset. Inzwischen wurden über 100 Rapida 106-Anlagen mit wellenloser DriveTronic SPC-Einzelantriebstechnik, darunter einige mit der Option Flying JobChange, geliefert.

Im Akzidenz-Rollenoffset hatte die in den vergangenen Jahren neu entwickelte 16-Seiten-Rotation KBA C16 vor internationalem Fachpublikum im November 2010 beim Erstanwender L.N. Schaffrath in Geldern nahe der niederländischen Grenze eine sehr erfolgreiche Premiere. Diese weitgehend automatisierte Anlage trägt mit ihrem sehr schnellen Auftragswechsel und deutlich reduzierter Anlaufmakulatur dem Trend zu kleineren, zielgruppenorientierten Auflagen bei Zeitschriften und Werbedrucksachen Rechnung und findet am Markt großes Interesse.

Darüber hinaus beschäftigten sich unsere Ingenieure im Berichtsjahr in allen Produktbereichen intensiv mit den Themen Energieeffizienz, Rüstzeitverkürzung und Produktivitätssteigerung durch weitere Automatisierungskomponenten. Einen hohen Anteil an der Entwicklungsarbeit hatten bereits die für die nächste drupa-Fachmesse im Juni 2012 geplanten Neuheiten im Bogen- und Rollendruck. Die neuen Produkte adressieren KBA-Kernmärkte wie den Akzidenz-, Verpackungs- und Zeitungsdruck, aber auch Nischenmärkte im Verpackungsbereich. Einige befinden sich bereits im Feldtest.

Der Ruf von KBA als Innovator im Druckmaschinenbau wurde am Ende des Berichtsjahres erneut in der vom Wall Street Journal veröffentlichten Patent Scorecard™ Heavy Industrial Equipment für die USA bestätigt. In diesem mit renommierten internationalen Namen aus dem Maschinen- und Anlagenbau gefüllten Patent-Ranking der Top 50 belegte KBA den Mittelfeld-Platz 24 und lag damit deutlich vor einem anderen großen deutschen Druckmaschinenhersteller. Der Anteil der F&E-Investitionen am Umsatz inklusive der hauptsächlich bei Rotationsanlagen geforderten kundenspezifischen Neuerungen erreichte 2010 über 4 % vom Umsatz.

Markt- und Branchenentwicklung 2010

Aufschwung mit gebremster Dynamik

Im Berichtsjahr erholte sich die Druckmaschinennachfrage in den einzelnen Regionen und Marktsegmenten mit unterschiedlicher Intensität. Insgesamt war die Aufschwungdynamik deutlich schwächer als in vielen anderen Sektoren des Maschinenbaus. Hauptursachen dafür sind das veränderte Medienverhalten und der dadurch beschleunigte strukturelle Wandel der Printmedienindustrie. Mit knapp 4,5 Mrd. € erreichten die weltweiten Bestellungen bei neuen analogen Druckmaschinen (ohne Digitaldruck) nur etwa die Hälfte des Durchschnittsvolumens der Jahre 2006 und 2007. Wachstumstreiber waren Asien und Lateinamerika, wobei die Volksrepublik China im größten Segment Bogenoffset 2010 als mit Abstand größter Exportmarkt herausragte. In Europa und vor allem in Nordamerika blieb das Investitionsvolumen weiter deutlich unter dem Vorkrisenniveau, obwohl in der Mehrzahl der Länder mehr Aufträge vergeben wurden als im Vorjahr. Eine negative Ausnahme bildet der immer noch wachstumsschwache und von Haushaltsproblemen besonders betroffene südeuropäische Raum.

Die Marktentwicklung in 2010 bestätigte die schon länger erkennbare und durch die Wirtschaftskrise noch verstärkte Verschiebung der Nachfrage in Richtung der wachstumsstarken Schwellenländer im Fernen Osten und im Süden des amerikanischen Kontinents. So nahm nach Angaben des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) der Anteil Asiens an den Lieferungen deutscher Hersteller für Druck- und Papiertechnik von 17,1 % im Jahr 2000 auf 33,2 % in 2010 zu. Des Weiteren ist festzustellen, dass die Investitionsbereitschaft in mit Online-Medien konkurrierende Drucksegmente wie Zeitungen, Zeitschriften und Kataloge stark und nachhaltig beeinträchtigt ist. Von dem durch das Internet forcierten Medienwandel wird das KBA-Segment Rollendruckmaschinen hart getroffen. Der Geschäftsbereich Bogenmaschinen partizipiert dagegen am überproportionalen Wachstum des Verpackungsdrucks.

23,7 % mehr Aufträge stärken Marktposition

Auf AG-Ebene stieg der Auftragseingang in 2010 gegenüber dem Vorjahr um 23,7 % auf 858,7 Mio. € (2009: 694,4 Mio. €). Dadurch konnte KBA seine gute Marktposition im Bogen- und Rollenoffset weiter stärken.

Mit Neuaufträgen von 502,7 Mio. € legte der vom großen Werk in Radebeul geprägte Geschäftsbereich Bogenmaschinen überproportional zu. Der Auftragszuwachs von 27,8 % gegenüber dem Vorjahr (2009: 393,2 Mio. €) kam vor allem vom wachsenden Asiengeschäft. Druckunternehmen aus aller Welt fragten besonders rege die Mittelformatmaschinen Rapida 105 und 106 nach. Auch der Verkauf von Großformatmaschinen konnte insbesondere im Fernen Osten erfreulich gesteigert werden. Nicht zufriedenstellend war für KBA wie für alle Lieferanten die Nachfrage im Kleinformat.

Im Segment Rollen- und Sondermaschinen stiegen in der AG die Neuaufträge mit einem Plus von 18,2 % auf 356,0 Mio. € (2009: 301,2 Mio. €). Dabei gibt es bei der Investitionsbereitschaft im Rollendruck schon seit Jahren erhebliche regionale Schwankungen. Den im Berichtsjahr europaweit größten vergebenen Auftrag erhielt KBA von der britischen Express Newspapers Group. Darüber hinaus wurden aus dem Ausland Rotationsanlagen von Druckbetrieben in Australien, Bulgarien, China, Frankreich, Jordanien, den Niederlanden, Kamerun, Österreich, Saudi-Arabien und Schweden geordert. Das Investitionsklima in der deutschen Zeitungsindustrie hat sich ebenfalls spürbar verbessert. Für die kompakte Zeitungsrotation KBA Commander CT haben sich von Juli 2010 bis Februar 2011 sieben regionale Medienhäuser im Inland entschieden.

Mit 403,4 Mio. € war der Auftragsbestand Ende Dezember um 45,9 % höher als im Vorjahr (2009: 276,4 Mio. €). Das im Bogenbereich auf 120,7 Mio. € (2009: 73,1 Mio. €) gewachsene Auftragspolster gewährleistet im ersten Quartal eine gute Auslastung des Werkes Radebeul. Der von 203,3 Mio. € auf 282,7 Mio. € angestiegene Auftragsbestand im Rollensegment verbessert zwar die Grundauslastung der dafür zuständigen Produktionsstandorte, ermöglicht aber noch keine kontinuierliche Vollauslastung.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ertragslage

Reduzierter Rollenumsatz und Verluste im ersten Halbjahr beeinflussen Ertragslage

Während sich der ab März 2010 steigende Auftragseingang im Bogensegment sehr positiv auf die Umsatzerlöse im zweiten Halbjahr auswirkte, kamen die erst im Juli spürbar anziehenden Bestellungen im Rotationsbereich für die Umsatzrealisierung in 2010 zu spät. Die dort dominierenden Großanlagen für Zeitungs- und Akzidenzbetriebe sind bei Durchlaufzeiten und Lieferterminen längerfristig ausgerichtet. Da eine höhere Zahl von Rotationsmaschinen als im Vorjahr durch noch zu erbringende Montageleistungen nicht umsatzwirksam wurde, reduzierte sich der AG-Umsatz per Saldo gegenüber 2009 (786,2 Mio. €) um 6,9 % auf 731,7 Mio. €. Die dadurch fehlenden Deckungsbeiträge belasteten die Ertragsentwicklung. Der angesichts des stark geschrumpften Marktvolumens anhaltende Preisdruck, Vorsorgen für noch ausstehende Restrukturierungsmaßnahmen im Rollenbereich und niedrigere sonstige betriebliche Erträge beeinflussten die Ertragslage trotz der erreichten Konsolidierungserfolge zusätzlich negativ. Nach –10,0 Mio. € in 2009 lag das Ergebnis der Muttergesellschaft vor Steuern (EBT) im Berichtsjahr bei –33,3 Mio. €. Die Sondereffekte betrafen insbesondere den Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen und führten in Summe auf AG-Ebene zu einer negativen Umsatz- und Ertragsentwicklung. Diese ist gegenläufig zur deutlich positiven Entwicklung beider Kennziffern im Konzern.

Bogenmaschinen im Aufwind

Der Segmentumsatz bei Bogenoffsetmaschinen übertraf mit 455,1 Mio. € den Vorjahreswert von 389,2 Mio. € um 16,9 %. Durch das schwächere Rollengeschäft erhöhte sich der Anteil am Gesamtumsatz in der AG auf 62,2 % (2009: 49,5 %).

Das Wachstum bei Bogenmaschinen wurde vor allem von den Mittelformat-Baureihen Rapida 105 und Rapida 106 getragen. Während die Rapida 105 besonders im Boommarkt China und vielen anderen Schwellen- und jungen Industrieländern gefragt ist, findet die auf höchste Leistung und Flexibilität ausgerichtete Rapida 106 bei industriell operierenden Druckbetrieben besonderes Interesse. Im Großformat profitierte KBA von der wieder anziehenden Investitionsbereitschaft großer westlicher Verpackungsgruppen und von der deutlich gewachsenen Nachfrage aus China, Südostasien und Osteuropa. Trotz des Eintritts eines weiteren deutschen Mitbewerbers konnten wir unsere Spitzenstellung in dieser Formatklasse behaupten und die angestrebte Anzahl von Druckwerken absetzen. Deutlich hinter der Planung zurück blieb dagegen das Kleinformat. Die Absatzentwicklung dieser Formatklasse wird von den schwieriger gewordenen Finanzierungen und vom konkurrierenden Digitaldruck beeinträchtigt.

Weniger Geschäft im Rotationsbereich

Trotz der führenden Stellung von KBA im Zeitungsdruck mit über 40 % Marktanteil unterschritt der auf AG-Ebene weitgehend auf große Rotationsanlagen beschränkte Umsatz im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen aufgrund des deutlich kleineren Auftragsbestandes zu Jahresbeginn, der erst im Sommer anziehenden Nachfrage und einiger durch noch zu erbringende Montageleistungen noch nicht abgerechneter Großaufträge mit 276,6 Mio. € den Vorjahreswert (2009: 397,0 Mio. €) um etwa 30 %.

Bei den Zeitungsmaschinen dominierten die Kompaktrotationen der Cortina- und Commander CT-Baureihen die Auslieferungen in Europa und Nordamerika. Die hoch automatisierte, bedienungsfreundliche und flexibel ebenso für den Semicommercial- oder auch Bücherdruck einsetzbare Kompakt-Plattform hat wesentlich zur Festigung unserer Weltmarktführerschaft im Zeitungsdruck beigetragen. Neben zwei Neuinstallationen in Skandinavien druckt seit Sommer 2010 eine Cortina-Anlage im umweltfreundlichen wasserlosen Offsetverfahren beim KBA-Stammkunden Rheinische Post in Düsseldorf. Gleich vier Commander CT-Rotationen mit Heißlufttrocknern gingen im Berichtsjahr beim kanadischen Druckkonzern Transcontinental in Betrieb. Eine für die Herstellung von einfarbigen Taschenbüchern modifizierte Commander CT nahm bei der französischen CPI-Gruppe die Produktion auf. Zu den ausgelieferten Rollenoffsetmaschinen für den Akzidenz-, Magazin- und Katalogdruck zählten mit der C16 und der C48 SG zwei Neuentwicklungen. Die neue 16-Seiten-Anlage C16 wurde bei L.N. Schaffrath in Geldern, die C48 SG als weltweit erste 48-Seiten-Rotation von KBA im liegenden Format beim langjährigen Kunden Em. de Jong im holländischen Baarle-Nassau installiert. Mit Hilfe dieser beiden durch ihre hohe Automatisierung für den schnellen Jobwechsel bei immer kleineren Auflagen konzipierten Neuentwicklungen will KBA seinen Ende 2010 erreichten Weltmarktanteil im Akzidenz-Rollenoffset von etwa 17 % halten und nach Möglichkeit weiter ausbauen.

Exportanteil weiter gestiegen

Trotz des höheren Umsatzes im Bogenbereich führten die geringeren Lieferungen bei Rollendruckmaschinen gegenüber 2009 in der AG zu einem Rückgang des Inlandsumsatzes von 151,2 Mio. € auf 118,6 Mio. €. Die Exportquote stieg dadurch auf 83,8 % (2009: 80,8 %). Wegen der noch anhaltenden wirtschaftlichen Probleme in Südeuropa, UK und anderen wichtigen Märkten reduzierte sich der Umsatz im europäischen Ausland von 298,9 Mio. € auf 224,0 Mio. €. Mit einem Anteil von 30,6 % (2009: 38,0 %) blieb unser traditioneller Kernmarkt wesentlich unter dem langjährigen Mittel von gut 50 %.

Wachstumsmotor China

Die Bedeutung des Vertriebsgebietes Asien/Pazifik ist mit einem Umsatzanteil von 28,5 % (2009: 23,9 %) nochmals gestiegen. Das China-Geschäft mit Bogenoffsetmaschinen hatte daran einen entscheidenden Anteil. Mit Erlösen von 208,4 Mio. € (2009: 187,4 Mio. €) lag die Wachstumsregion insgesamt nicht mehr weit hinter dem europäischen Markt zurück, der mit regional unterschiedlicher Intensität immer noch unter den Folgen der Wirtschaftskrise leidet.

Leichte Erholung in Nordamerika

In Nordamerika, dem für die deutschen Druckmaschinenbauer in der Vergangenheit größten Auslandsmarkt, war 2010 nach einer langen Durststrecke eine leichte Erholung, aber noch kein kräftiger Aufschwung spürbar. Der Umsatz mit nordamerikanischen Kunden stieg gegenüber 2009 auch durch die Lieferung großer Rotationsanlagen von 85,3 Mio. € auf 100,5 Mio. €. Gleiches gilt für die regionale Umsatzquote Nordamerikas mit 13,7 % im Vergleich zu 10,9 % im Vorjahr.

Auch Lateinamerika und Afrika legen zu

Die Schwellenmärkte Lateinamerika und Afrika lagen mit einer Regionalquote von 11,0 % ebenfalls über dem langjährigen Durchschnitt. Nach 63,4 Mio. € in 2009 stieg das mit lateinamerikanischen und afrikanischen Druck-

KBA-Geschäftsbereiche: Auftragseingang / Umsatzentwicklung / Auftragsbestand

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in Mio. € 2009 2010
Auftragseingang 694,4 858,7
Bogenoffsetmaschinen 393,2 502,7
Rollen- und Sondermaschinen 301,2 356,0
Umsatzentwicklung 786,2 731,7
Bogenoffsetmaschinen 389,2 455,1
Rollen- und Sondermaschinen 397,0 276,6
Auftragsbestand 276,4 403,4
Bogenoffsetmaschinen 73,1 120,7
Rollen- und Sondermaschinen 203,3 282,7

betrieben erzielte Umsatzvolumen auf 80,2 Mio. €. Insgesamt ist die regionale Umsatzverteilung ein Spiegelbild der regional sehr unterschiedlichen Dynamik des Weltmarktes.

Negatives Betriebsergebnis durch Minderumsatz und Vorsorgen

Bei im Vergleich zu 2009 umsatzbedingt niedrigeren Herstellungskosten verminderte sich das Bruttoergebnis vom Umsatz auf 74,1 Mio. € (2009: 79,7 Mio. €). Die Bruttomarge belief sich wie im Vorjahr auf 10,1 %. Neben unbefriedigenden Marktpreisen wirkten sich fehlende Deckungsbeiträge durch den Minderumsatz bei Rollenmaschinen negativ aus. Während die Vertriebskosten durch höhere Provisionszahlungen für mehr Neuaufträge von 76,1 Mio. € auf 79,0 Mio. € stiegen, gingen die Verwaltungskosten auf 37,2 Mio. € (2009: 41,4 Mio. €) zurück. Durch Vorsorgen für noch ausstehende Strukturmaßnahmen an den Rollenstandorten blieben die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 65,9 Mio. € (2009: 74,4 Mio. €) auf einem hohen Niveau. Die darin enthaltenen F&E-Kosten – ohne kundenspezifische Entwicklungen – betrugen 25,5 Mio. € (2009: 28,8 Mio. €). Die sonstigen betrieblichen Erträge von 27,5 Mio. € (2009: 82,5 Mio. €) beinhalten überwiegend periodenfremde Auflösungen von Rückstellungen und Wertberichtigungen. In Summe führte dies zu einem deutlichen Betriebsverlust der AG von –80,5 Mio. € (2009: –29,7 Mio. €). Die Umsetzung der noch vorgesehenen Anpassungsmaßnahmen an den Rollenstandorten und die bereits durchgeführte Neudimensionierung des Bogenbereichs werden der Ertragskraft der Muttergesellschaft in den kommenden Jahren zugutekommen. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Zinsen, Abschreibungen und Wertminderungen (EBITDA) lag bei –9,5 Mio. € (2009: 11,6 Mio. €).

Finanzergebnis deutlich positiv

Erträge aus Beteiligungen steigerten das Finanzergebnis auf 47,6 Mio. € (2009: 19,7 Mio. €). Bei annähernd gleichen Zinserträgen von 5,1 Mio. € (2009: 4,8 Mio. €) erhöhten sich die Zinsaufwendungen von 2,6 Mio. € auf 4,4 Mio. €. Per Saldo ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von –33,3 Mio. € gegenüber –10,0 Mio. € im Vorjahr.

Nach Steuern entsteht für das Geschäftsjahr 2010 ein Jahresfehlbetrag von –33,1 Mio. € (2009: –9,7 Mio. €). Trotz der unbefriedigenden Ergebnislage wollen Vorstand und Aufsichtsrat nach zwei dividendenlosen Jahren der am 16. Juni 2011 tagenden Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende in Höhe von 0,30 € je Stückaktie auszuschütten. Dieser Vorschlag basiert auf dem trotz ausreichender Rückstellungen für noch fällige Strukturmaßnahmen deutlich positiven Konzernergebnis.

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Finanzlage

Innenfinanzierung dominiert

Ein starkes Finanzprofil mit einer überdurchschnittlichen Eigenkapitalquote ist für KBA eine wichtige strategische Zielsetzung, um die finanzielle und unternehmerische Flexibilität nachhaltig zu sichern. Über die Mittelzuflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit konnten der Kapitalbedarf gedeckt und die liquiden Mittel bei weiter reduzierten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf einem hohen Niveau gehalten werden. Darüber hinaus stehen über Kreditlinien ausreichend finanzielle Reserven zur Verfügung. Die vorhandenen Barkreditlinien wurden zu keinem Zeitpunkt in Anspruch genommen, eingeräumte Avalkreditlinien entsprechend des Geschäftsverlaufs für Anzahlungsgarantien genutzt. Neben der Begrenzung von Kursrisiken über aktive Steuerungsmaßnahmen des Treasury (siehe dazu die Ausführungen im Lagebericht auf Seite 22) ist die permanente Optimierung des Working Capital ein Schwerpunkt unseres Finanzmanagements.

Positiver Cashflow

Durch den gewachsenen Auftragseingang stiegen die Kundenanzahlungen auf 155,5 Mio. € (2009: 101,0 Mio. €). Trotz leicht gestiegener Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und höherer Bestände an unfertigen Erzeugnissen durch die noch nicht erfolgte Umsatzrealisation bei einigen Großanlagen blieb der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit mit 7,3 Mio. € deutlich positiv (2009: 26,3 Mio. €). Nach Abzug der für Investitionen benötigten Mittel betrug der freie Cashflow 0,2 Mio. € (2009: 15,7 Mio. €). Der hauptsächlich zur Kreditrückführung eingesetzte Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit belief sich auf –2,0 Mio. € (2009: –1,6 Mio. €).

Weiter gute Nettoliquidität

Neben genügenden Kreditlinien standen zum Jahresultimo 2010 eigene liquide Mittel von 44,1 Mio. € zur Verfügung (31.12.2009: 45,9 Mio. €). Nach Abzug der von 12,3 Mio. € auf 10,1 Mio. € reduzierten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (nähere Angaben auf der Seite 43 im Anhang) blieb die Nettofinanzposition mit 34,0 Mio. € weiter deutlich positiv. Die vorhandene Nettoliquidität lag leicht über dem Vorjahreswert (2009: 33,6 Mio. €) und deutlich über dem Branchendurchschnitt.

40,2 % Eigenkapitalquote

Durch die Ausgabe von Belegschaftsaktien erhöhten sich das gezeichnete Kapital auf 42,8 Mio. € und die Kapital-

Lieferung nach Regionen

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in % 2009 2010
Afrika/Lateinamerika 8,0 11,0
Asien/Pazifik 23,9 28,5
Nordamerika 10,9 13,7
Übriges Europa 38,0 30,6
Deutschland 19,2 16,4

Ertrags- und Aufwandsrechnung

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in % des Umsatzes 2009 2010
Herstellungskosten des Umsatzes -89,9 -89,9
Forschungs-/Entwicklungskosten -3,7 -3,5
Vertriebskosten -9,7 -10,8
Verwaltungskosten -5,3 -5,1
Übrige Aufwendungen ./. Erträge 4,7 -1,8
Finanzergebnis 2,5 6,5
Steuern 0,04 0,03
Jahresfehlbetrag -1,2 -4,5

rücklage auf 87,1 Mio. €. Durch den ausgewiesenen Bilanzverlust verminderte sich das Eigenkapital zum Geschäftsjahresende 2010 auf 234,1 Mio. € (2009: 267,0 Mio. €). In Relation zur niedrigeren Bilanzsumme liegt die Eigenkapitalquote weiterhin bei beachtlichen 40,2 % (2009: 41,8 %).

Geringere Verbindlichkeiten

Niedrigere Bankschulden und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen führten zu einem Rückgang der Gesamtverbindlichkeiten um 22,1 Mio. € auf 75,0 Mio. € (2009: 97,1 Mio. €). Angesichts der noch anstehenden Strukturmaßnahmen blieben die sonstigen Rückstellungen mit 195,2 Mio. € annähernd auf Vorjahresniveau (2009: 197,4 Mio. €). Die Pensionsrückstellungen erhöhten sich von 68,3 Mio. € auf 70,1 Mio. €. Der Verschuldungsgrad als Relation von Fremd- zu Eigenkapital nahm von 139,1 % auf 148,7 % zu.

Vermögenslage

Gesunde Substanz

Zum 31. Dezember 2010 wurde das Anlagevermögen mit 171,6 Mio. € ausgewiesen (2009: 189,6 Mio. €). Die Sachanlagen im Wert von 126,3 Mio. € (2009: 143,9 Mio. €) werden mit 185,4 % durch Eigenkapital abgedeckt. Die im Berichtsjahr durchgeführten Anlageinvestitionen von 8,7 Mio. € (2009: 10,8 Mio. €) betrafen überwiegend Ersatz- und Rationalisierungsprojekte in der Fertigung und Montage. Die bedeutendsten Investitionen werden im Lagebericht auf den Seiten 13 f. beschrieben. Inklusive der Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände lag die Quote in Relation zum Umsatz bei 1,2 % gegenüber 1,4 % im Vorjahr. Bei 24,5 Mio. € Abschreibungen (2009: 23,8 Mio. €) betrug die Investitionsrate 36,3 % (Vorjahr: 47,1 %).

Durch die Saldierung der höheren Kundenanzahlungen mit den Vorräten ist das Umlaufvermögen von 446,6 Mio. € auf 409,8 Mio. € gesunken. Der Wertpapierbestand stieg auf 21,3 Mio. € (2009: 13,3 Mio. €). Das Working Capital lag bei 342,3 Mio. € (2009: 361,7 Mio. €).

Die Bilanzsumme der Koenig & Bauer AG zum 31. Dezember 2010 lag mit 582,3 Mio. € um 56,1 Mio. € unter dem Vorjahreswert.

Gesamtaussage zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Durch erhebliche Vorsorgen für weitere Strukturmaßnahmen, umsatzbedingt fehlende Deckungsbeiträge und niedrigere sonstige betriebliche Erträge lag das Ergebnis vor Steuern mit –33,3 Mio. € deutlich unter dem Vorjahr (2009: –10,0 Mio. €). Neben Investitionen in innovative Produkte und effiziente Prozesse haben wir im Rahmen der seit Anfang 2009 laufenden Neuausrichtung im Berichtsjahr weitere Maßnahmen zur Kostensenkung definiert, die im Bogensegment schon weitgehend abgeschlossen sind und für die Rollenstandorte aufgrund der weiterhin enttäuschenden Marktentwicklung erweitert wurden. Mit der konsequenten Neuausrichtung wollen wir unsere gute Weltmarktposition als Nr. 2 festigen und eine stabile Basis für profitables Wirtschaften in einem kleineren Markt schaffen. Der positive Cashflow erlaubte die Eigenfinanzierung der Investitionen und die Rückführung der ohnehin geringen Bankschulden. Die komfortable Nettoliquidität und zusätzliche Kreditlinien gewährleisten eine gute Finanzausstattung. Darüber hinaus bleibt die Bilanzstruktur mit einer hohen Eigenkapitalquote und Anlagendeckung ausgesprochen solide.

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Nachtragsbericht

Nach Schluss des Geschäftsjahres wurde die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung mit dem weltgrößten Druckereikonzern R. R. Donnelley & Sons Company in Chicago/USA bekannt gegeben.

Das am 1. März 2011 publizierte Abkommen sieht die Weiterentwicklung, Herstellung und den Verkauf zukunftsträchtiger Digitaldrucklösungen auf der Basis der in den letzten zehn Jahren von RR Donnelley entwickelten Inkjet-Digitaldrucktechnologien durch KBA vor. KBA erweitert damit sein heute schon vielfältiges Angebot für die Druck- und Medienindustrie um Digitaldruckmaschinen. Die von Koenig & Bauer weiter entwickelten Digitaldruckanlagen sollen bei KBA in Deutschland produziert und an die spezifischen Anforderungen der für digitale Druckanwendungen in Frage kommenden Marktsegmente Akzidenz-, Bücher-, Verpackungs-, Sicherheits- und Zeitungsdruck angepasst werden. Bereits auf der nächsten drupa im Mai 2012 will KBA die erste Digitaldruckmaschine präsentieren.

Risikomanagement- und internes Kontrollsystem

Mehr Transparenz für zielorientiertes Handeln

Das unternehmensweite Frühwarnsystem der Koenig & Bauer AG soll mögliche Gefahren für die Geschäftsentwicklung und deren Ausmaß transparent und frühzeitig anzeigen und ein rechtzeitiges zielgerichtetes Handeln des Managements sicherstellen. Trotz der derzeit zweifellos vorhandenen politischen und gesamtwirtschaftlichen Risiken im Exportgeschäft sind den Bestand der Gesellschaft gefährdende Risiken nicht erkennbar. Die weiter sehr solide Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung von KBA, die gegenüber 2009 verbesserte Auftragslage und die insgesamt wieder deutlich stabilere Branchenkonjunktur machen die Risikolage beherrschbar.

Maßnahmen zur Früherkennung

Ein Risiko wird als negative Abweichung von der Geschäftsplanung definiert. Im Zuge der Finanzkrise hat KBA das zur Risikoerkennung und -bekämpfung vorgesehene Instrumentarium ausgeweitet. Die Planzyklen wurden verkürzt, die Maßnahmenkataloge verstärkt und regelmäßig unabhängige Kontrollen durch Soll/Ist-Abgleich durchgeführt. Dabei wird die Erfassung, Bewertung und Berichterstattung der wesentlichen Unwägbarkeiten systematisch nach den Kategorien und Grundsätzen des Risikohandbuchs durchgeführt. Für die Umsetzung der Maßnahmen ist das Management verantwortlich.

Die Organisation im Bereich Risikomanagement besteht aus der zentralen Risikokoordinationsstelle und festgelegten Risikomanagern, die ihre Bereichsrisiken mittels Wahrscheinlichkeiten und Meldeschwellen berichten. Diese werden in quantitativer und qualitativer Form gebündelt und dem Vorstand zur Verfügung gestellt. Die Unternehmensplanung, die regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand und das interne Berichtswesen runden die Systematik ab.

Klar definierte Kommunikationswege ermöglichen das rechtzeitige Erkennen abweichender Entwicklungen. Der halbjährliche Meldeprozess macht kritische Markt- und Unternehmensentwicklungen transparent, verbessert die Planungsgenauigkeit und fördert das allgemeine Risikobewusstsein. Dadurch werden mögliche Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Koenig & Bauer AG frühzeitig erkannt und geeignete Gegenmaßnahmen können schnell eingeleitet werden.

Das vom Vorstand verabschiedete und im Risikohandbuch beschriebene Frühwarnsystem wird jährlich im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats diskutiert und vom Jahresabschlussprüfer nach den gesetzlichen Vorschriften geprüft.

Berichterstattung zu eingesetzten Finanzinstrumenten

Finanzielle Risiken resultieren aus Kreditfinanzierungen, Liquiditätsengpässen, Währungsschwankungen und Preisänderungen. Im Anhang sind Art, Umfang und Größenordnung der bei KBA eingesetzten Finanzinstrumente ausgewiesen. Derzeit sehen wir keine wesentlichen Länder- und Kontrahentenrisiken.

Fremdwährungsrisiken entstehen aus Bilanzpositionen und schwebenden Geschäften in Fremdwährungen. In diesem Bereich ergeben sich vor allem potenzielle Risiken aus den in US-Dollar abgeschlossenen Aufträgen und entsprechenden Forderungen. Deshalb werden in enger Kooperation zwischen den Vertriebseinheiten und dem Treasury der Koenig & Bauer AG Fremdwährungstransaktionen zum größten Teil abgesichert. Bei Großaufträgen erfolgt die Absicherung direkt, im Seriengeschäft über Macro- bzw. Micro-Hedges. Nur dafür werden Devisenoptionen und Devisentermingeschäfte genutzt. Spekulative Aufnahmen oder Anlagen in Fremdwährungen sind den operativen Einheiten untersagt. Das Treasury ermittelt zur Bewertung der Fremdwährungspositionen den verbleibenden ungesicherten Fremdwährungsbetrag und unterstellt im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse eine Auf- bzw. Abwertung des Euro um 5 %. Zur näheren quantitativen Erläuterung verweisen wir auf den Anhang.

Bei Großanlagen mit Festpreisgarantie bilden die Rahmenverträge des Einkaufs die Basis für erzielbare Ergebnismargen. Die Auswirkungen schwankender Materialpreise werden soweit möglich durch Gleitpreisvereinbarungen mit den Kunden vermindert. Die enorme Nachfrage durch das wachstumsstarke China trägt neben der allgemeinen Konjunkturerholung zu deutlich gestiegenen Rohstoffpreisen bei.

Als Folge der Finanzkrise ist für die Realwirtschaft die Versorgung mit Geld schwieriger geworden. Die Guthabenzinsen sind auf einem sehr niedrigen Niveau und Kreditvergaben erfolgen mit einem relativ hohen Risikoaufschlag. Dadurch ist auch für KBA das Zinsänderungsrisiko gestiegen, angesichts der soliden Finanzstruktur aber weiter überschaubar.

Seinen Kunden bietet KBA marktübliche Finanzierungsformen an. Leasinggesellschaften fordern und erhalten in bestimmten Fällen Sicherheiten für finanzierte Projekte. Durch Absatzfinanzierung und Forderungsmanagement auf Einzelprojektebene beugen wir Zahlungsausfällen  soweit wie möglich vor. Die Prüfung der Kreditwürdigkeit und das Einfordern von Sicherheiten vor der Auslieferung stellen einen geordneten Umgang sicher. Nach Auslieferung behalten wir uns das Eigentum bis zur vollständigen Zahlung vor. Neukunden werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Für wahrscheinliche Ausfälle werden frühzeitig Wertberichtigungen oder Rückstellungen gebildet, die steigende Kreditrisiken vorwegnehmen. Derzeit liegt keine kundenspezifische oder geografische Konzentration von Kreditrisiken vor.

Über einen täglichen Liquiditätsstatus wird die Zahlungsfähigkeit gesteuert. Zudem wurde während der Finanzkrise eine wöchentliche Liquiditätsplanung und Berichterstattung eingeführt sowie das Reporting an die Banken verstärkt. Zahlungsein- und -ausgänge werden laufend überwacht. Es existiert eine hinreichend differenzierte Liquiditäts- und Finanzplanung.

Die im zyklischen Maschinen- und Anlagenbau für mögliche Liquiditätsschwankungen notwendigen Kredit- und Avallinien sind bei KBA in ausreichendem Maße für die aktuelle und prognostizierte Marktlage vorhanden. Unwägbare Zahlungsstromschwankungen können damit überbrückt werden.

Internes Kontrollsystem für ordnungsgemäße Rechnungslegung

Das interne Kontrollsystem beinhaltet bei KBA auch Grundsätze und Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung. Die vorgegebenen Organisations- und Kontrollstrukturen werden durch Arbeitsanweisungen und Richtlinien ergänzt.

Die Koenig & Bauer AG verfügt über eigene Abteilungen für die Rechnungslegung. Die Funktionen sind in die Bereiche Controlling, Personalmanagement, -abrechnung, Finanzierung, Buchhaltung bzw. Rechnungswesen und interne Revision getrennt. Diese Aufbauorganisation trägt zur internen Selbstkontrolle bei.

Die in der Finanz- und Personalbuchhaltung eingesetzten EDV-Systeme (SAP) sind gegen unbefugte Zugriffe geschützt. Unternehmensweite Planungs-, Forecast- und Frühwarnprozesse sowie Risikomanagement-, Reportingrichtlinien, Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze gewährleisten die nötige Transparenz.

Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten des Rechnungswesens werden regelmäßig mittels Stichproben, softwaregestützten Abstimmungen sowie durch manuelle oder körperliche Kontrollen überprüft. Dazu zählen Anlage- und Vorratsinventuren, Abgleiche durch Saldenbestätigungen und Jahresabschlussarbeiten. Schulungen im Bereich Rechnungslegung, die unabhängige Überwachung und das Vier-Augen-Prinzip stellen die Regelungskonformität des Abschlusses und des Lageberichtes sicher. Wesentliche rechnungsrelevante Prozesse unterliegen analytischen Prüfungen u. a. auch durch die interne Revision. Die Wirtschaftlichkeit der Kontrollen wird durch automatisierte Eingabe-, Ausgabe- und Verarbeitungskontrollen sichergestellt.

Grundsätzlich sind genehmigende Stellen von durchzuführenden Stellen getrennt. Ebenso existieren Schreib- und Leseberechtigungen in den Systemen. Hinsichtlich der Verbuchung von Geschäftsvorfällen herrscht eine strikte Funktionstrennung. Differenzierte Anordnungsbefugnisse und Zugriffsbeschränkungen der Mitarbeiter existieren bezüglich der IT-Anwendungen. Einzelne Mitarbeiter in den Funktionsbereichen haben keine Zugriffsberechtigungen auf die komplette Prozessebene der Rechnungslegung (Warenannahme, Lagerzugang, Rechnungsprüfung, Zahlungsfreigabe, -transfer). Die eingerichtete, organisatorische Funktionstrennung kann so nicht unterlaufen werden. Die interne Revision hat Zugang zu allen Daten und überprüft stichprobenartig auch außerhalb der Rechnungslegung relevante Bereiche und Prozesse. So stellen wir eine Finanzberichterstattung nach den gesetzlichen Vorschriften sicher.

Dem Bilanz-/Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats wurden die Aufgaben zur Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontroll-, Risikomanagement- und internen Revisionssystems sowie der Abschlussprüfung übertragen. Die ordnungsgemäße Funktion der für die Rechnungslegung eingerichteten internen Kontrollsysteme wird jährlich durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft untersucht.

Prognose- und Chancenbericht

Moderates Wachstum in einem volatilen Umfeld

Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für das weitere Wachstum der Weltwirtschaft sind derzeit angesichts der noch nicht abschließend gelösten Schuldenkrise in Europa, der revolutionären Veränderungen in Nordafrika, der inflationären Tendenzen in China, der Naturkatastrophen und deren Folgen in Japan, der instabilen US-Konjunktur, der Wechselkursschwankungen zwischen Euro, US-Dollar und chinesischem Yuan und der auf breiter Front steigenden Energie- und Rohstoffpreise recht volatil. Trotz dieser Risiken erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) in seiner jüngsten Prognose von Ende Januar für 2011 einen Anstieg der weltweiten Wirtschaftsleistung um 4,4 %.

Auch wir gehen davon aus, dass die Weltwirtschaft im laufenden Jahr weiter wachsen wird und die hinter anderen Sparten des Maschinenbaus noch deutlich zurückliegende Druckmaschinenkonjunktur sich weiter verbessert. Für dieses Szenario sprechen der in den letzten Jahren aufgelaufene Investitionsstau und das gestiegene Durchschnittsalter des Maschinenbestandes. Der intensive Wettbewerb zwischen den Druckbetrieben sorgt in den Industrieländern für einen anhaltenden Modernisierungsdruck und dürfte die Investitionsneigung spürbar stimulieren. Hinzu kommt der notwendige Kapazitätsaufbau in wachstumsstarken Schwellenländern. Dort liegt die Druckleistung pro Kopf immer noch um 90 % oder mehr unter der in hoch entwickelten Märkten wie Westeuropa, USA, Japan oder Singapur.

Einseitige Mediendiskussion zu Lasten Print

Eine zuweilen nur schwer überwindbare Hürde bei vielen Investitionsprojekten stellt die gegenüber früher deutlich restriktivere Finanzierungspraxis der Banken für den Drucksektor dar. Die manchmal etwas realitätsferne Euphorie um die Bedeutung der Online-Medien und des Digitaldrucks, die tendenziell negative Berichterstattung über die Zukunftsaussichten der Printmedien und die Insolvenzen in der Branche haben Spuren beim Rating durch den Finanzsektor hinterlassen. Darunter leiden kleine Familienbetriebe ebenso wie große Lohndrucker, insbesondere wenn sie mit einer dünnen Eigenkapitaldecke wirtschaften. Basel III und der dadurch beabsichtigte Eigenkapitalaufbau im Bankensektor werden die Investitionsfinanzierung nicht erleichtern.

Unsere Planungen für 2011 und darüber hinaus unterstellen, dass die Weltnachfrage für neue Druckmaschinen mittelfristig das Niveau von 2006 oder 2007 nicht mehr erreichen wird. Die enormen Produktivitätszuwächse moderner Druckanlagen, die in der entwickelten Welt sinkende Zahl von Druckbetrieben, die Abwanderung von Werbegeldern ins Internet und in Smartphones sowie der allmählich in einige Offset-Domänen vordringende Digitaldruck begrenzen die Absatzperspektiven.

Unterschiedliche Perspektiven für Teilmärkte

Je nach Anwendung gibt es erhebliche Unterschiede in den Marktaussichten. Die Maschinennachfrage aus von der Wirtschaftskrise besonders heftig getroffenen Märkten wie dem Bücher-, Zeitschriften- oder Zeitungsdruck wird vom derzeit sehr niedrigen Niveau aus moderat weiter zulegen. Früher gewohnte Jahresvolumina liegen allerdings in weiter Ferne. Auch die vom Einbruch der Werbeausgaben gebeutelten Akzidenzdrucker werden wieder mehr in Bogen- und Rollendruckmaschinen investieren, sobald Wirtschaft und Werbung flächendeckend wachsen. Weiter überproportional zunehmen wird der konsum- und wohlstandsabhängige Verpackungsdruck, besonders in den Schwellenländern mit ihrem großen Nachholbedarf. KBA ist in diesem Marktsegment hervorragend positioniert und wird entsprechend teilhaben.

Preise und Margen weiter unter Druck

Durch die immer noch vorhandenen Überkapazitäten bei den Anbietern von Rollen- und Bogenoffsetmaschinen hält der Preis- und Margendruck weiter an. Mit klaren Vertriebsvorgaben bezüglich der Einbuchung von Aufträgen, der Preisgestaltung bei Neumaschinen und der Rücknahme von Gebrauchtmaschinen sowie eindeutigen Regeln für die Absatzfinanzierung halten wir die mit der aktuellen Markttendenz verbundenen Verlustrisiken in Grenzen.

Produkt-Innovationen in der Pipeline

KBA unternimmt permanente Anstrengungen, seine gute Position in wesentlichen Druckmärkten durch marktorientierte Innovationen zu erhalten bzw. auszubauen. Darunter sind vor dem Hintergrund der 2012 wieder anstehenden internationalen Branchenschau drupa eine Reihe technisch anspruchsvoller Neu- und Weiterentwicklungen, deren Einführung nicht ganz frei von Risiken ist. Diese werden durch ein umfassendes Projekt- und Qualitätsmanagement sowie die Erprobung unter Praxisbedingungen reduziert. Bei immer kürzeren Innovationszyklen ist die Senkung der Produktions- und Qualitätskosten zur Stärkung der Ertragslage eine Daueraufgabe. Wertanalytische Maßnahmen und die systematische Dokumentation der bei der Projektabwicklung gewonnenen Erkenntnisse helfen, dieses Ziel zu erreichen.

Konsolidierung der Rollenstandorte noch nicht abgeschlossen

Das KBA-Management hat sich rechtzeitig auf die absehbare Marktentwicklung eingestellt, die Kapazitäten in vielen Bereichen neu dimensioniert und die Strukturen neu gestaltet. Dieser zuweilen für alle Beteiligten schmerzhafte Prozess ist weit fortgeschritten, aber noch nicht abgeschlossen. Die KBA-Zahlen bestätigen auch im Branchenvergleich, dass die Weichen richtig gestellt wurden. Im Bogenoffset sind wir nach der durchgeführten Kapazitätsanpassung seit Monaten wieder gut ausgelastet. An den Standorten für Rollen- und Sondermaschinen hat sich die Beschäftigungssituation gegenüber dem Vorjahr ebenfalls verbessert. Dennoch sehen wir dort angesichts des halbierten Marktvolumens für Rotationsanlagen weiteren Konsolidierungsbedarf. Die Notwendigkeit zeitweiser Kurzarbeit können wir angesichts der vorhersehbaren Auslastungsschwankungen im neuen Geschäftsjahr nicht ausschließen.

Aufstieg zur Nummer 2 im Druckmaschinenbau

Unter Zugrundelegung veröffentlichter Zahlen und eigener Marktanalysen konnte sich die KBA-Gruppe hinter dem Marktführer im Bogenoffset 2010 endgültig als die weltweite Nummer 2 im Druckmaschinenbau etablieren. Die Platzierung an der zweiten Position wird umso deutlicher, wenn man berücksichtigt, dass KBA bisher im Gegensatz zu großen Mitbewerbern nicht im Handelsgeschäft mit Verbrauchsmitteln wie Farbe und sonstigen Druckmaterialien tätig war. Der Handel mit den sog. Consumables erhöht zwar den Umsatz, bringt aber kaum Wertschöpfung und Auslastung für das eigene Unternehmen und ist nicht maschinenbau-typisch. Dennoch sehen wir in der schrittweisen Aufnahme von geprüften und für unsere Maschinen optimierten Verbrauchsmitteln in unser Angebot eine Chance zur Kundenbindung, eine Möglichkeit zur weiteren Steigerung der Performance unserer Druckmaschinen und mittelfristig auch eine potenzielle zusätzliche Ertragsquelle. Angesichts der für den internationalen Vertrieb von Consumables notwendigen logistischen Voraussetzungen und Markterfahrungen plant das Management in 2011 zunächst den moderaten Einstieg im Segment Bogenoffset in Deutschland und einigen Nachbarländern.

Für Marktveränderungen gut aufgestellt

KBA hat die größte Branchenkrise der letzten 60 Jahre mit eigenen Mitteln ohne die Inanspruchnahme neuer Kredite und ohne die Notwendigkeit von Kapitalhilfen unserer Anteilseigner bewältigt. Für die Koenig & Bauer AG ist die weitere Entwicklung in großen Marktsegmenten wie dem Bogenoffset-, Rollenoffset- oder Zeitungsdruck von großer Bedeutung. Durch die breite Aufstellung im Konzern sind wir aber vom Auf und Ab in einzelnen Segmenten weniger betroffen als andere. Das hinter unserer Produktvielfalt steckende Know-how und die soliden Finanzen erleichtern Anpassungen und Ergänzungen beim Angebotsportfolio und zukunftsorientierten Tätigkeitsfeldern.

Ausblick 2011: Finanziell gesundes Wachstum

In das neue Geschäftsjahr 2011 ist KBA mit einem deutlich höheren Auftragsbestand gestartet als in das vorhergehende. Auch die Neubestellungen in den ersten beiden Monaten bei Bogen- und Rollendruckmaschinen lagen über dem schwachen Vorjahresbeginn. Dazu trugen fast alle internationalen Vertriebsregionen und in gesteigertem Maße auch der deutsche Markt bei. Die eingangs beschriebenen externen Rahmenbedingungen bergen Risiken für die weitere Geschäftsentwicklung und für längerfristige Vorhersagen. Der von KBA schon länger verfolgte finanziell gesunde Wachstumskurs sieht kein Wachstum und keine Steigerung der Anteile auf einem Käufermarkt um jeden Preis vor. Dennoch geht der Vorstand im Zuge der erhofften Verbreiterung und Stabilisierung der Branchenkonjunktur für 2011 von einer Steigerung des Umsatzes der Muttergesellschaft aus und strebt auch beim Ergebnis der AG trotz des anhaltenden Verdrängungswettbewerbs wieder ein positives Vorzeichen an. Beide Geschäftsbereiche sollen dazu ihren Beitrag leisten. Weitere Informationen will das Management bei der Vorlage des Berichts über das erste Quartal Mitte Mai geben.

Für 2012 erwarten wir aufgrund des anhaltenden Kapazitätsaufbaus in wachstumsorientierten Emerging Markets und der nach längerer Investitionszurückhaltung anstehenden Ersatz- und Rationalisierungsinvestitionen in entwickelten Märkten eine Fortsetzung der Nachfragebelebung. Dabei sind auch positive Effekte durch die im Juni kommenden Jahres in Düsseldorf stattfindende weltgrößte Fachmesse drupa absehbar. Von besonderer Bedeutung für den exportintensiven deutschen Druckmaschinenbau sind dabei die mittelfristige Entwicklung der Weltwirtschaft sowie stabile politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen.

Sozialbericht

Tüchtige Mitarbeiter als Erfolgsbasis

Im technisch anspruchsvollen, internationalen Druckmaschinengeschäft sind Know-how, Ideen und Initiativen unserer Führungskräfte und Mitarbeiter entscheidend für den Erfolg. Trotz der aus der Marktentwicklung resultierenden Personalanpassung bilden wir weiter mit hohem Aufwand viele Jugendliche zu exzellenten Fachkräften aus, fördern Nachwuchstalente und kümmern uns um die fachliche und persönliche Weiterqualifizierung der bei uns tätigen Menschen.

Personalstand trägt Marktentwicklung Rechnung

Zum 31. Dezember 2010 waren bei der Koenig & Bauer AG 4.465 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, 497 weniger als im Vorjahr (31.12.2009: 4.962). Die Verringerung der Belegschaft der Konzernmutter um rund 1.200 Stellen seit Ausbruch der Wirtschaftskrise im Herbst 2008 ist eine Folge des stark geschrumpften Markt- und Umsatzvolumens. Nach vollständiger Umsetzung des Konsolidierungsprogramms wird KBA in der Gruppe rund 25 % weniger Beschäftigte haben als vor der Finanzkrise.

Mehr Aufträge und weniger Kurzarbeit

Angesichts der verhaltenen Marktperspektiven in der näheren Zukunft ist der 2009 eingeleitete Prozess der Kapazitätsanpassung zwar schmerzlich, aber im Interesse des Unternehmens und der verbleibenden Arbeitsplätze ohne vernünftige Alternative. Nach der Neuausrichtung der Bogenoffsetwerke konnte die Kurzarbeit am Standort Radebeul im Zuge einer deutlich verbesserten Auslastung Ende Mai 2010 beendet werden. An den Rollenstandorten wurde die Kurzarbeit im vierten Quartal 2010 angesichts der besseren Auftragslage ausgesetzt. Da die Ausrichtung der Werke für Rollendruckmaschinen auf den deutlich kleiner gewordenen Weltmarkt aber noch nicht ganz abgeschlossen ist, wird dieses Instrument zum Ausgleich von Auslastungsschwankungen 2011 noch benötigt werden.

Ausbildungsquote bei 7,7 %

Die Zahl der Auszubildenden und Praktikanten hat sich von 326 auf 345 zum Jahresende 2010 leicht erhöht. Die Ausbildungsquote ist von 6,6 % auf 7,7 % gestiegen. Die seit über 140 Jahren bestehende, staatlich anerkannte Werkberufsschule in Würzburg und die Ausbildungsstätten an den anderen Produktionsstandorten leisten für die Qualifizierung unseres technischen Nachwuchses einen hervorragenden Beitrag. Dies zeigt sich u. a. alljährlich bei den IHK-Prüfungsergebnissen. Zudem wurde das KBA-Werk in Radebeul von der IHK Dresden erneut als „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ zertifiziert. Seit der Einführung der Prämierung im Jahre 2000 hat KBA Radebeul diese ohne Unterbrechung als eines von zwei Unternehmen aus der Region erhalten.

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74 junge Menschen starteten im August/September 2010 ihre Ausbildung in elf, überwiegend technischen Berufen. Am stärksten besetzt war erneut die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker, gefolgt vom Industriemechaniker, Mechatroniker und Elektroniker. Neben Druckern und kaufmännischen Berufen gehört auch das duale Studium zum Qualifizierungsspektrum bei KBA. Vom hohen Ausbildungsstandard profitieren künftig auch andere Unternehmen aus dem Würzburger Umland und Kunden, deren Nachwuchs bei KBA zum Mechatroniker ausgebildet wird.

Drei IHK- und ein Landessieger

Die Abschlussprüfungen vor den Industrie- und Handelskammern legten 85 Auszubildende erfolgreich ab. Dabei unterstrichen drei Kammersieger und einige zweite und dritte Plätze erneut die hohe Qualität der Ausbildung bei KBA. Im Beruf Drucker setzte sich 2010 ein Auszubildender des KBA-Werkes Radebeul mit seinen hervorragenden Prüfungsleistungen auf Landesebene als bester sächsischer Jungfacharbeiter durch.

Durch Info-Veranstaltungen in Schulen und Ausbildungsstätten, die langjährige Beteiligung an bundes- und landesweiten Kampagnen wie dem Girls’ Day oder dem Technik-Camp für Mädchen sucht KBA aktiv den Kontakt zu jungen Menschen. Über 250 Schüler und Studenten nutzten 2010 die Möglichkeit, Praktika und Schnupperlehren zu absolvieren. Als international ausgerichtetes Technologieunternehmen gilt KBA bei jungen Leuten nach wie vor als attraktiver Arbeitgeber. Alle offenen Ausbildungsstellen konnten im Berichtsjahr mit qualifizierten Bewerbern besetzt werden. Mit der Betreuung von Diplom- und Bachelorarbeiten und speziellen Förderverträgen für Studenten und Doktoranden kümmern wir uns darüber hinaus um qualifizierten Ingenieurnachwuchs.

Fitnessprogramm für neue Aufgaben

Neben Sprachkursen, IT-Schulungen und Fachseminaren dienten die Weiterbildungsangebote im Berichtsjahr der Qualifizierung von Mitarbeitern für neue bzw. veränderte Aufgaben. Industriemechaniker nahmen an Elektrotechnik-Kursen teil. Kurzarbeitszeiten wurden im Rahmen der Möglichkeiten zur Fortbildung genutzt. Erstmals wurden Lehrgänge für externe Teilnehmer angeboten und Auszubildende anderer Unternehmen in der Metallbearbeitung und Steuerungstechnik geschult.

Kontinuierlich besser werden

Unsere Mitarbeiter haben auch im Berichtsjahr durch zahlreiche Verbesserungsvorschläge wieder zu Prozessoptimierungen und Produktweiterentwicklungen beigetragen. Von den insgesamt 493 auf AG-Ebene eingereichten Mitarbeiterideen (2009: 415) wurden rund 85 % prämiert und nicht unerhebliche Kosteneinsparungen realisiert.

Die als eigenständiges Unternehmen geführte Betriebskrankenkasse BKK KBA hatte am Ende des Berichtsjahres 9.520 Mitglieder und 3.179 Familienangehörige auf ihrer Versichertenliste. Die gut besuchten Gesundheitstage behandelten 2010 das Thema Lärmschutz. In einem speziellen Training für die Auszubildenden wurden die theoretischen Grundlagen und das praktische Einüben von gesundheitsgerechtem Verhalten am Arbeitsplatz vermittelt.

Beruf und Familie vereinbaren

Für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bietet KBA Teilzeitmodelle, Job-Sharing und Kooperationen mit betriebsnahen Kinderbetreuungsstätten an. Für Mütter und Väter in Elternzeit werden Räumlichkeiten für den Erfahrungsaustausch zur Verfügung gestellt. Bereits zum dritten Mal organisierte KBA in Würzburg und Trennfeld eine Kinderbetreuung am schulfreien Buß- und Bettag. 160 Kinder und Jugendliche von sechs bis 14 Jahren nahmen am abwechslungsreichen Programm teil.

Viele langjährige Mitarbeiter

200 Mitarbeiter begingen in 2010 ein Arbeitsjubiläum. Für 50 Jahre Betriebszugehörigkeit wurde ein Jubilar geehrt, 93 feierten ihr 40-jähriges Jubiläum und 106 Beschäftigte blickten auf eine 25-jährige Tätigkeit bei KBA zurück. Allen Jubilaren gilt unser Dank für ihren jahrzehntelangen Einsatz und für ihre Treue zum Unternehmen.

Nachhaltigkeitsbericht

Umweltorientierte Produkte und Prozesse

Aktiver Klima- und Umweltschutz, wo immer möglich, ist ein wesentlicher Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Diese reicht über die gesamte Wertschöpfungskette von der konstruktiven Gestaltung unserer Erzeugnisse über die Beschaffung bis zur Produktion. Neben der Qualität, Performance und Zuverlässigkeit unserer Maschinen sind deren Energieeffizienz, Bedienergonomie sowie der Einsatz klimaschonender Roh- und Verbrauchsmaterialien für uns und die Anwender von großer Bedeutung. Dabei spielen die effiziente Nutzung von Ressourcen und die Einhaltung hoher Sicherheitsstandards eine gewichtige Rolle. Unserer gesellschaftlichen Verantwortung werden wir durch die Ausbildung junger Menschen über den eigenen Bedarf hinaus und durch die Förderung sozialer und kultureller Belange gerecht.

Arbeitssicherheit groß geschrieben

Durch die regelmäßige Überprüfung und Verbesserung der Herstellungsprozesse ist es 2010 gelungen, den Ressourcenverbrauch, das Abfallaufkommen und die Emissionen in unseren Werken weiter zu senken. Mit regelmäßigen Messungen und Einweisungen wird die Einhaltung interner und externer Umweltrichtlinien sichergestellt. Das im Maschinen- und Anlagenbau im Interesse unserer Mitarbeiter sehr wichtige Thema Arbeitssicherheit und -ergonomie wird durch klare Vorgaben, Schulungen und Beratung adressiert.

Umfassendes Qualitätsmanagement

Für eine nachhaltige Kundenzufriedenheit haben wir unser Qualitätsmanagement weiterentwickelt. Mit Erstmuster- und Prototypprüfungen, systematischen Qualitätskontrollen, regelmäßigen Inspektionen, internen und externen Audits arbeiten wir intensiv an der Sicherstellung einer hohen Produktqualität. EDV-gestützte Werkzeuge ermöglichen Abweichungsanalysen und ein schnelles Gegensteuern zur Minimierung von Wiederholfehlern. Dabei werden Zulieferer verstärkt in den Qualitätssicherungsprozess einbezogen. Bei den Aggregaten für Rollendruckmaschinen wurden die Funktions- und Softwaretests vor der Auslieferung weiter optimiert. Qualitätsberichte von bereits installierten Maschinen fließen permanent in die Prüfpläne ein. Bei Bogenoffsetmaschinen erfordert die gewachsene Komplexität ein umfassendes Abnahmeprozedere im Werk. Die Zertifizierung der Radebeuler Bogenoffsetspezialisten nach ISO 9001:2008 wurde im Juni 2010 erneuert.

Klimaschonender Druck

Neben der Wirtschaftlichkeit rückt die Umweltorientierung immer stärker in den Fokus von Druckereien. Neu- und Weiterentwicklungen bei KBA zielen verstärkt auf den sparsamen Einsatz von Energie und Verbrauchsmitteln sowie auf geringere Lärm-, Staub- und CO2-Emissionen bei der Druckproduktion ab. Als erster Druckmaschinenhersteller hat KBA im Frühjahr 2010 in enger Zusammenarbeit mit ClimatePartner in München umweltorientierten Kunden auf seiner Website mit dem Footprint-Manager eine individuelle, preisgünstige und einfach zu bedienende Online-Plattform zur Ermittlung der Treibhausgasemissionen von Druckproduktionen angeboten. Damit können Druckereien ihre Emissionsmenge bei der Printproduktion selbst errechnen und interessierten Auftraggebern die zunehmend gefragte Option klimaneutral drucken gegen einen kleinen Aufpreis anbieten.

Auf der Branchenmesse IPEX in Birmingham präsentierten wir die neue E-Klasse der Bogenmaschine Rapida 75.E steht für „Economy & Ecology“. Mit einem bis zu 50 % niedrigeren Stromverbrauch ist die KBA Rapida 75E in ihrer Formatklasse Energiespar-Champion. Eine hohe Energieeffizienz weisen die verbrauchsarmen KBA VariDryBLUE-Trockner mit Wärmerückgewinnung auf. Alle Rapida-Bogenmaschinen sind mit dem Öko-Label „Emission geprüft“ zertifiziert. Im umweltfreundlichen wasserlosen Offsetdruck ist KBA seit vielen Jahren bei Bogen- und Rollenmaschinen internationaler Vorreiter. Von KBA gesponserte Branchenpreise wie die „Umweltorientierte Druckerei des Jahres“ würdigen ein entsprechendes Engagement von Druckbetrieben.

Förderung kultureller, sozialer und wissenschaftlicher Initiativen

Soziales und kulturelles Engagement für die Gesellschaft hat bei KBA eine über 150-jährige Tradition. Auch heute werden trotz aller Sparbemühungen an den Unternehmensstandorten soziale und kulturelle Projekte und Initiativen im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten gefördert. So unterstützt das Unternehmen am Würzburger Stammsitz schon seit Jahrzehnten die alljährlichen Bachtage und das Mozartfest. Zusammen mit anderen regionalen Druck- und Medienunternehmen veranstaltete Koenig & Bauer im November 2010 erneut die Würzburger Benefizkonzerte. Die Konzerterlöse kommen regionalen wissenschaftlichen, kulturellen und sozialen Initiativen zugute, so im Berichtsjahr dem Verein HALMA e. V. (Hilfen für alte Menschen im Alltag) in Würzburg.

Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB

Nachhaltige Unternehmensentwicklung als Leitbild

Bei der Koenig & Bauer AG orientieren sich Kultur und Geschäftspolitik am Leitbild einer verantwortungsvollen, nachhaltigen Unternehmensentwicklung. Fünf Grundsätze beschreiben das unternehmerische Selbstverständnis und bilden die Richtschnur für unser Handeln. Sie enthalten die grundlegenden Prinzipien für den internen Umgang sowie das Verhalten gegenüber unseren Kunden, externen Partnern und der Öffentlichkeit. Diese Richtlinien sind auf unserer Internetseite unter http://www.kba.com/de/unternehmen/philosophie.html öffentlich zugänglich.

Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Die vom Aufsichtsrat und Vorstand der Koenig & Bauer AG am 18. Februar 2011 abgegebene Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG ist auf der KBA-Website unter http:// www.kba.com/de/investor/corporate_governance.html veröffentlicht. Im Corporate Governance-Bericht auf den Seiten 32 bis 33 wird auf weitere Details eingegangen.

Praktiken der Unternehmensführung

Über die gesetzlichen Anforderungen hinaus wendet KBA weitere Führungsregeln zur effizienten Überwachung und besseren Fundierung von Entscheidungen an. So wurden 2009 die kurz- und mittelfristigen Planungs- und Steuerungsinstrumente mit der Einführung einer integrierten dreijährigen Unternehmensplanung optimiert. Auf Basis der Istwerte zum 30. Juni und 30. September wurden für 2010 Vorschaurechnungen durchgeführt. Im Zuge des im November 2010 abgeschlossenen Planungsprozesses für den Zeitraum 2011 bis 2013 wurden monatliche Plan-Gewinn- und Verlustrechnungen, Plan-Bilanzen und Plan-Kapitalflussrechnungen für 2011 und 2012 erstellt. Für 2013 erfolgte die Planung auf Jahresbasis.

Neben dem Maßnahmencontrolling ermöglicht ein detailliertes Monatsreporting eine frühzeitige Abweichungsanalyse zwischen Plan- und Istwerten. Bei signifikanten Abweichungen werden Maßnahmen für ein schnelles und gezieltes Gegensteuern definiert. Auf der Basis der rollierenden Dreijahresplanung können die gesamtunternehmerische Entwicklung reflektiert, potenzielle Chancen und Risiken identifiziert und strategische Weichenstellungen vorgenommen werden.

Die Plan-Cashflow-Rechnung mit kontinuierlichen Plan-Ist-Vergleichen erlaubt eine zeitnahe Liquiditätsplanung und die Optimierung des Cash-Managements. Für das operative Geschäft sind Kennziffern wie Bruttomarge, Auftragseingangs- und Umsatzrendite wichtige Steuerungsinstrumente.

Enge Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Als deutsche Aktiengesellschaft verfügt die Koenig & Bauer AG über eine zweigeteilte Leitungs- und Kontrollstruktur, die von den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats wahrgenommen wird. Im Interesse des Unternehmens arbeiten Vorstand und Aufsichtsrat eng und verantwortungsvoll zusammen. Gemeinsames Ziel ist es, für den Bestand des Unternehmens und seine nachhaltige Entwicklung zu sorgen.

Der KBA-Vorstand als Leitungsorgan besteht derzeit aus fünf Mitgliedern. In der Geschäftsordnung werden insbesondere die Ressortzuständigkeiten, dem Gesamtvorstand vorbehaltene Angelegenheiten und erforderliche Mehrheiten bei Vorstandsbeschlüssen geregelt. Dort sind auch Sachverhalte wie Akquisitionen, Investitionen und Kapitalmaßnahmen definiert, bei denen der Vorstand die Zustimmung des Aufsichtsrats benötigt. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für das Unternehmen relevanten Inhalte wie Planung, Strategieumsetzung, aktuelle Geschäftsentwicklung, Finanz-, Ertrags- und Risikolage. Abweichungen werden ausführlich erläutert. Die Berichterstattung des Vorstands umfasst auch das Thema Compliance, also die Maßnahmen zur Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen, behördlichen Regelungen und unternehmensinternen Richtlinien.

Der aus zwölf Mitgliedern bestehende Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG ist gemäß dem deutschen Mitbestimmungsgesetz mit jeweils sechs Vertretern der Anteilseigner und der Arbeitnehmer besetzt. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Im Geschäftsjahr 2011 werden die Aufsichtsräte neu gewählt. Eine Geschäftsordnung regelt die Arbeit in diesem Gremium und in den Ausschüssen. Mit dem Ausschuss für Personalangelegenheiten, Bilanz-/Prüfungs-, Strategie-, Nominierungs- und Vermittlungsausschuss bestehen derzeit bei der Koenig & Bauer AG fünf Ausschüsse. Sie bereiten in erster Linie die im Plenum zu behandelnden Themen und entsprechende Beschlussvorlagen vor. Der Aufsichtsrat kontrolliert den Vorstand kontinuierlich bei der Führung der Geschäfte und berät diesen in Grundsatzfragen der Geschäftspolitik, der strategischen Ausrichtung sowie bei bedeutsamen Projekten. Neben der Feststellung des Jahresabschlusses behandelt das Gremium auch Compliance-Themen.

Bilanz der Koenig & Bauer AG zum 31. Dezember 2010

Nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften (HGB)

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Aktiva
in Mio. € 31.12.2009 31.12.2010
Anhang
Anlagevermögen (1)
Immaterielle Vermögensgegenstände (2) 2,2 1,5
Sachanlagen 143,9 126,3
146,1 127,8
Finanzanlagen (3) 43,5 43,8
189,6 171,6
Umlaufvermögen
Vorräte (4) 228,6 234,9
Erhaltene Anzahlungen -101,0 -155,5
127,6 79,4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (5) 147,0 154,2
Übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 112,8 110,8
Wertpapiere (6) 13,3 21,3
Flüssige Mittel (7) 45,9 319,0 44,1 330,4
446,6 409,8
Rechnungsabgrenzungsposten 2,2 0,9
638,4 582,3
Passiva
in Mio. € 31.12.2009 31.12.2010
Anhang
Eigenkapital (8)
Gezeichnetes Kapital 42,7 42,8
Kapitalrücklage 87,0 87,1
Gewinnrücklagen 246,4 376,1 99,3 229,2
Bilanzverlust/-gewinn -109,1 4,9
267,0 234,1
Sonderposten mit Rücklageanteil (9) 4,6 4,4
Rückstellungen (10)
Pensionen 68,3 70,1
Steuerrückstellungen 4,0 3,5
Sonstige Rückstellungen 197,4 269,7 195,2 268,8
Verbindlichkeiten (11)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12,3 10,1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 45,1 23,4
Übrige Verbindlichkeiten 39,7 97,1 41,5 75,0
638,4 582,3

Gewinn- und Verlustrechnung der Koenig & Bauer AG 2010

Nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften (HGB)

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in Mio. €
2009 2010
Anhang
Umsatzerlöse (12) 786,2 731,7
Herstellungskosten des Umsatzes (13) -706,5 -657,6
Bruttoergebnis vom Umsatz 79,7 74,1
Vertriebskosten (14) -76,1 -79,0
Verwaltungskosten -41,4 -37,2
Sonstige betriebliche Erträge (15) 82,5 27,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen (16) -74,4 -65,9
Betriebsergebnis -29,7 -80,5
Finanzergebnis (17) 19,7 47,6
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -10,0 -32,9
Außerordentliche Erträge (18) - 1,0
Außerordentliche Aufwendungen (19) - -1,4
Ergebnis vor Steuern -10,0 -33,3
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (20) 0,3 0,2
Jahresfehlbetrag -9,7 -33,1
Verlustvortrag -99,4 -109,1
Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen - 147,1
Bilanzverlust/-gewinn -109,1 4,9

Anhang des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2010

Vorbemerkungen

Der Jahresabschluss ist in Euro aufgestellt und die Beträge werden in Millionen Euro (Mio. €) angegeben. Das Umsatzkostenverfahren wird für die Gewinn- und Verlustrechnung angewendet. Ergänzende Angaben erfolgen in Übereinstimmung mit § 285 Nr. 8 HGB. Eine Anpassung der Vorjahreszahlen ist nach Art. 67 (8) EGHGB nicht erfolgt.

Währungsumrechnung

Fremdwährungsforderungen sind gemäß § 256a HGB zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet, soweit nicht Kurssicherungen bestehen. Forderungen mit einer Restlaufzeit über einem Jahr sind mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls oder dem ungünstigeren Kurs am Bilanzstichtag bewertet, soweit nicht Kurssicherungen bestehen.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Der Abschluss der Koenig & Bauer AG ist nach den deutschen Rechnungslegungsvorschriften aufgestellt. Die Bewertungs- und Abschreibungsmethoden haben sich nicht wesentlich geändert.

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten und Sachanlagen zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger und außerplanmäßiger Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Für Vorrichtungen und Modelle werden Festwerte gebildet. Die Abschreibungen werden in Übereinstimmung mit den steuerrechtlichen Methoden vorgenommen. Für Werkzeugmaschinen in Mehrschichtnutzung ist eine entsprechend kürzere Nutzungsdauer angesetzt. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden über zwei Jahre abgeschrieben. Die Anwendung steuerlicher Bewertungsvorschriften hat keinen wesentlichen Einfluss auf das Jahresergebnis.

Beteiligungen sind grundsätzlich zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Abschreibungen auf Finanzanlagen werden im Beteiligungs- bzw. Finanzergebnis gesondert ausgewiesen. Die Aufstellung des Anteilsbesitzes der Koenig & Bauer AG wird in Form einer Beteiligungsliste als Anlage zum Anhang im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

In den Vorräten werden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie bezogene Waren zu Anschaffungskosten oder zu den niedrigeren Tageswerten angesetzt. Die Eigenerzeugnisse sind mit den Einzelkosten sowie den anteiligen Fertigungsgemeinkosten (einschließlich Abschreibungen) bewertet. Bei der Ermittlung der Gemeinkosten werden ausschließlich die steuerrechtlichen Pflichtinhalte berücksichtigt. Abwertungen für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer oder aus der geminderten Verwertbarkeit ergeben, sind in ausreichendem Maße vorgenommen. Lagerteile für Rollenmaschinen werden nach dem LIFO-Verfahren bewertet. Sich dadurch ergebende Unterschiede werden gemäß § 284 (2) Nr. 4 HGB bei den Vorräten angegeben.

Für alle erkennbaren Risiken in den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen werden individuelle sowie pauschale Wertberichtigungen vorgenommen. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von über einem Jahr sowie der Wechselbestand sind abgezinst.

Wertpapiere und flüssige Mittel sind mit den Anschaffungskosten oder niedrigeren Tageswerten angesetzt.

Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert, für die die Gründe nicht mehr bestehen, werden gemäß § 253 (5) Satz 1 HGB zugeschrieben.

In den Rückstellungen ist den erkennbaren Risiken angemessen und ausreichend Rechnung getragen. Den Pensionsrückstellungen für Anwartschaften und Pensionäre liegt jeweils ein versicherungsmathematisches Gutachten nach dem Teilwertverfahren – unter Verwendung der „Richttafeln 2005 G“ von Dr. Klaus Heubeck – zugrunde. Im Rahmen der Umstellung nach BilMoG wurde von dem Wahlrecht, die Anpassungen der Pensionsverpflichtungen auf 15 Jahre aufzuteilen, Gebrauch gemacht.

Die drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften werden gemäß der IDW Stellungnahme RS HFA 4 mit Herstellungskosten auf Vollkostenbasis ermittelt.

Latente Steuern werden ab 2010 für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt. Im Falle einer Steuerentlastung wird vom entsprechenden Aktivierungswahlrecht kein Gebrauch gemacht werden. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt eine – nicht bilanzierte – aktive latente Steuer.

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Erläuterungen zur Bilanz

(1) Anlagevermögen

Die Entwicklung der Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie die bisher aufgelaufenen Abschreibungen je Anlageposten sind in folgenden Tabellen aufgeführt.

Anlagespiegel

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in Mio. € Anschaffungs- und Herstellungskosten
01.01.2010 Zugänge Um- Abgänge 31.12.2010
buchungen
Immaterielle

Vermögensgegenstände
19,3 0,2 0,2 - 19,7
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 175,1 0,1 - 0,1 175,1
Technische Anlagen und Maschinen 171,4 0,9 2,3 1,3 173,3
Andere Anlagen, Betriebs- und  Geschäftsausstattung 91,4 5,0 0,1 11,0 85,5
Geleistete Anzahlungen und Anlagen

im Bau
2,6 2,7 -2,6 - 2,7
440,5 8,7 -0,2 12,4 436,6
459,8 8,9 - 12,4 456,3
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen

Unternehmen
46,9 2,3 - - 49,2
Beteiligungen 0,1 - - - 0,1
Wertpapiere des Anlagevermögens 0,1 - - - 0,1
Sonstige Ausleihungen 0,1 - - - 0,1
Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen 8,8 0,2 - 0,7 8,3
56,0 2,5 - 0,7 57,8
515,8 11,4 - 13,1 514,1

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Abschreibungen Buchwerte
01.01.2010 Jahresab- Zuschrei- Abgänge 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010
schreibungen bungen
Immaterielle

Vermögensgegenstände
17,1 1,1 - - 18,2 2,2 1,5
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 82,4 5,6 - - 88,0 92,7 87,1
Technische Anlagen und Maschinen 144,1 9,7 - 1,3 152,5 27,3 20,8
Andere Anlagen, Betriebs- und  Geschäftsausstattung 70,1 8,1 - 8,4 69,8 21,3 15,7
Geleistete Anzahlungen und Anlagen

im Bau
- - - - - 2,6 2,7
296,6 23,4 - 9,7 310,3 143,9 126,3
313,7 24,5 - 9,7 328,5 146,1 127,8
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen

Unternehmen
12,4 1,5 - - 13,9 34,5 35,3
Beteiligungen - - - - - 0,1 0,1
Wertpapiere des Anlagevermögens 0,1 - - - 0,1 - -
Sonstige Ausleihungen - - - - - 0,1 0,1
Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen - - - - - 8,8 8,3
12,5 1,5 - - 14,0 43,5 43,8
326,2 26,0 - 9,7 342,5 189,6 171,6

(2) Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Bei den immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich hauptsächlich um neu erworbene EDV-Software.

Die Zugänge des Sachanlagevermögens betreffen überwiegend Bearbeitungszentren für die mechanische Fertigung sowie Ergänzungs- und Ersatzbeschaffungen bei technischen Anlagen und Maschinen.

Minderabschreibungen infolge von in Vorjahren übertragenen Sonderposten mit Rücklageanteil betragen im Berichtsjahr 1,7 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €).

(3) Finanzanlagen

Am Bilanzstichtag lagen bei den Unternehmen, an denen die Koenig & Bauer AG mit mindestens 20 % beteiligt ist, folgende Verhältnisse vor:

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Firma / Sitz der Gesellschaft
Anteil am Eigenkapital
Kapital in % in Mio. €
Verbundene Unternehmen
KBA-MetroPrint AG, Veitshöchheim 100,0 3,6
KBA-Metronic GmbH, Veitshöchheim 1) 100,0 6,0
KBA-MetalPrint GmbH, Stuttgart 1) 100,0 -2,1 2)
Bauer+Kunzi GmbH, Stuttgart 100,0 0,3
KBA Australasia Pty. Ltd., Campbelltown/Australien 100,0 -0,7 2)
KBA NORDIC A/S, Herlev/Dänemark 100,0 -3,0 2)
KBA (UK) Ltd., Watford/Großbritannien 100,0 0,5
KBA-France SAS, Tremblay-en-France/Frankreich 100,0 0,4
KBA-Italia S.p.A., Mailand/Italien 100,0 1,4
KBA Koenig & Bauer (Asia Pacific) Sdn. Bhd., Kuala Lumpur/Malaysia 100,0 0,6
Holland Graphic Occasions B.V., Wieringerwerf/Niederlande 100,0 1,1
KBA-Mödling AG, Mödling/Österreich >99,9 36,0
KBA-Polska Sp.z o.o., Warschau/Polen 100,0 -0,1 2)
KBA RUS OOO, Moskau/Russische Föderation 100,0 -0,6 2)
KBA-SWISS HOLDING SA, Lausanne/Schweiz 100,0 30,7
KBA-GIORI S.A., Lausanne/Schweiz 1)  (seit 06.01.11 KBA-NotaSys SA) 100,0 122,2
Print Assist AG, Höri/Schweiz 1) 100,0 2,1
KBA-Grafitec s.r.o., Dobruška/Tschechien 100,0 8,4
KBA North America Inc., Wilmington, DE/USA 100,0 -2,1 2)
KBA (HK) Company Ltd., Hongkong/VR China 100,0 0,8
KBA Printing Machinery (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/VR China 100,0 1,3
MABEG Machinery (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/VR China 80,0 1,6
Beteiligungen
KBA Leasing GmbH, Bad Homburg 24,9 0,9 3)
KBA Complete GmbH, Radebeul 50,0 - 3)
KBA-GIORI India Private Ltd., Neu Delhi/Indien 1) 50,0 0,5
1) Mittelbare Beteiligung
2) Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag
3) Vorläufige Zahlen

(4) Vorräte

Von den Vorräten einschließlich geleisteter Anzahlungen wurden in Erweiterung des gesetzlichen Gliederungsschemas erhaltene Anzahlungen offen abgesetzt. Die Absetzung erfolgt ohne direkte Zuordnung der Anzahlungsbeträge zu den jeweils angearbeiteten Vorratsbeständen.

Durch die Anwendung des LIFO-Verfahrens ergeben sich bei den Lagerteilen für Rollenmaschinen stille Reserven von 1,1 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €).

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in Mio. €
31.12.2009 31.12.2010
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 42,9 35,0
Unfertige Erzeugnisse 146,0 164,3
188,9 199,3
Geleistete Anzahlungen 39,7 35,6
- davon an verbundene Unternehmen (36,6) (31,7)
228,6 234,9
Offen abgesetzte erhaltene Anzahlungen -101,0 -155,5
127,6 79,4

(5) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen gegen verbundene Unternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren überwiegend aus Lieferungen und Leistungen. In den sonstigen Vermögensgegenständen werden vor allem Versicherungsleistungen, Vorschüsse an Werksangehörige, Steuererstattungsansprüche, Darlehen an verbundene Unternehmen sowie sonstige Darlehen ausgewiesen.

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in Mio. € 31.12.2009 davon mit 31.12.2010 davon mit
Gesamt Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit
von mehr als von mehr als
einem Jahr einem Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 147,0 38,5 154,2 28,8
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 71,0 0,5 62,0 0,3
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht 3,7 - 0,2 -
Sonstige Vermögensgegenstände 38,1 7,8 48,6 9,2
259,8 46,8 265,0 38,3

(6) Wertpapiere

Hierin enthalten sind ausschließlich sonstige Wertpapiere. Der Bestand betrifft die Anteile eines Spezialfonds für Renten- und Aktienwerte. Zur Absicherung von Altersteilzeitguthaben wurden 23,7 Mio. € (Marktwert) vom Spezialfonds an Mitarbeiter verpfändet.

(7) Flüssige Mittel

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in Mio. €
31.12.2009 31.12.2010
Kassenbestand 0,1 0,1
Guthaben bei Kreditinstituten 45,8 44,0
45,9 44,1

(8) Eigenkapital

Auf der 85. ordentlichen Hauptversammlung am 17. Juni 2010 wurde die Gesellschaft ermächtigt, eigene Aktien bis zum zehnten Teil des Grundkapitals von 42,7 Mio. € zu erwerben. Diese Ermächtigung besteht bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung, längstens jedoch bis zum 16. Dezember 2011.

Anfang 2010 bestand ein genehmigtes Kapital in Höhe von 15,2 Mio. €, davon wurden im Geschäftsjahr 0,1 Mio. € für Belegschaftsaktien verwendet. Mit Zustimmung des Aufsichtsrats erfolgte die Ausgabe unter Ausschluss des Bezugsrechts. Das verbleibende genehmigte Kapital von 15,1 Mio. € ist bis zum 21. Juni 2011 gültig.

Gezeichnetes Kapital/Kapitalrücklage

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Mio. €
Inhaberaktien (Stückaktien) 16.464.693 2,60 42,8

Durch die Ausgabe von 38.640 Aktien an die Belegschaft erhöhte sich das gezeichnete Kapital um 0,1 Mio. € und die Kapitalrücklage um 0,1 Mio. €.

Die Kapitalrücklage allein übersteigt den zehnten Teil des Grundkapitals, so dass eine Zuführung zur gesetzlichen Rücklage nicht erforderlich ist.

Gewinnrücklagen

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in Mio. €
31.12.2009 31.12.2010
Gesetzliche Rücklage 0,5 0,5
Andere Gewinnrücklagen 245,9 98,8
246,4 99,3
Veränderungen der anderen Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen am 31. Dezember 2008 / 2009 245,9 245,9
- Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen - -147,1
Andere Gewinnrücklagen am 31. Dezember 2009 / 2010 245,9 98,8

Bilanzgewinn/-verlust

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in Mio. €
31.12.2009 31.12.2010
Jahresfehlbetrag -9,7 -33,1
Verlustvortrag -99,4 -109,1
Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen - 147,1
-109,1 4,9

(9) Sonderposten

Die Entwicklung des Sonderpostens stellt sich wie folgt dar:

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in Mio. €
01.01.2010 Auflösung Zuführung 31.12.2010
Sonderposten für Investitionszuschüsse zum
Anlagevermögen gemäß § 9 InvZulG 1999 4,6 1,7 1,5 4,4
4,6 1,7 1,5 4,4

(10) Rückstellungen

Pensionsrückstellungen werden entsprechend der versicherungsmathematischen Gutachten mit dem Teilwert bilanziert. Dabei wurden die Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt. Im Rahmen der Umstellung nach BilMoG wurde von dem Wahlrecht, die Anpassungen der Pensionsverpflichtungen auf 15 Jahre aufzuteilen, Gebrauch gemacht. Bei der Berechnung wurde ein Rechnungszinssatz in Höhe von 5,17 % sowie ein Gehaltstrend in Höhe von 3,0 % unterstellt. Der verbleibende Unterschiedsbetrag zum 31.12.2010 beträgt 19,2 Mio. €. Es wurde ein Betrag in Höhe von 0,7 Mio. € aus Zusagen gegen Gehaltsverzicht verrechnet. Aufwendungen und Erträge sind jeweils in Höhe von 0,1 Mio. € in 2010 angefallen.

Sonstige Rückstellungen beinhalten Vorsorgen, vor allem für Gewährleistungsverpflichtungen und für die geplante Personalanpassung, Ansprüche aus dem Personalbereich, fehlende Kosten zum Umsatz sowie drohende Verluste aus schwebenden Geschäften.

(11) Verbindlichkeiten

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 10,1 Mio. € (Vorjahr: 12,3 Mio. €) handelt es sich um festverzinsliche Darlehen (Zinssatz 4,70 % bis 6,10 %), die durch Grundpfandrechte gesichert sind. Im Geschäftsjahr wurden überwiegend langfristige Kredite zurückgeführt. Zur Sicherung der Liquidität und Flexibilität bestanden zum Stichtag zugesagte und nicht ausgenutzte Kreditlinien von 36,4 Mio. € (Vorjahr: 60,0 Mio. €).

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen Liefer- und Leistungsschulden.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind unter anderem Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern, Sozialversicherungsbeiträge sowie Steuerverbindlichkeiten enthalten.

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in Mio. € Gesamt 31.12.2009 Gesamt 31.12.2010
davon mit Restlaufzeit davon mit Restlaufzeit
bis 1 Jahr über 5 Jahre bis 1 Jahr über 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12,3 2,4 - 10,1 2,4 -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 45,1 42,8 - 23,4 23,2 -
Übrige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüberverbundenen Unternehmen 16,7 16,7 - 19,5 19,5 -
Sonstige Verbindlichkeiten 23,0 23,0 - 22,0 22,0 -
- davon aus Steuern (9,6) (9,6) (-) (9,1) (9,1) (-)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (0,4) (0,4) (-) (0,4) (0,4) (-)
39,7 39,7 - 41,5 41,5 -
97,1 84,9 - 75,0 67,1 -

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(12) Umsatzerlöse

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2009 2010
Aufgliederung nach Sparten Mio. € % Mio. € %
Rollen- und Sondermaschinen 397,0 50,5 276,6 37,8
Bogenoffsetmaschinen 389,2 49,5 455,1 62,2
786,2 100,0 731,7 100,0
Aufgliederung nach Märkten
Deutschland 151,2 19,2 118,6 16,2
Übriges Europa 298,9 38,0 224,0 30,6
Nordamerika 85,3 10,9 100,5 13,7
Sonstige Märkte 250,8 31,9 288,6 39,5
786,2 100,0 731,7 100,0

Die Sparte Rollen- und Sondermaschinen umfasst Rollenmaschinen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck sowie Sondermaschinen für den Telefonbuch- und Wertpapierdruck.

Der Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen beinhaltet Bogenrotationen für den Akzidenz-, Bücher- sowie Poster- und Verpackungsdruck.

(13) Herstellungskosten des Umsatzes

In den Herstellungskosten sind die zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen mit den Einzel- und Gemeinkosten enthalten. 

(14) Vertriebs- und Verwaltungskosten

Die Zuordnung der angefallenen Aufwendungen und Erträge erfolgt soweit möglich in den einzelnen Funktionsbereichen, nicht zuordenbare werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen ausgewiesen.

(15) Sonstige betriebliche Erträge

Sonstige betriebliche Erträge beinhalten überwiegend periodenfremde Auflösungen von Rückstellungen, Wertberichtigungen und Schadensersatzleistungen. Hierin sind auch Währungsgewinne in Höhe von 3,0 Mio. € (Vorjahr: 2,0 Mio. €) enthalten. Zusätzlich sind in den periodenfremden Erträgen von 24,0 Mio. € (Vorjahr: 80,2 Mio. €) Versicherungsleistungen und Investitionszulagen enthalten.

(16) Sonstige betriebliche Aufwendungen           

Diese betreffen überwiegend Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, Wertkorrekturen von Gegenständen des Umlaufvermögens und Zuführung zu Rückstellungen. Hierin sind auch Währungskursverluste in Höhe von 1,1 Mio. € (Vorjahr: 2,1 Mio. €) enthalten.

Die periodenfremden Aufwendungen von 5,0 Mio. € (Vorjahr: 6,9 Mio. €) enthalten im Wesentlichen Kundengutschriften.

(17) Finanzergebnis

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in Mio. €
2009 2010
Beteiligungsergebnis
Beteiligungserträge 17,5 48,4
Abschreibungen auf Finanzanlagen und

Wertpapiere des Umlaufvermögens
- -1,5
17,5 46,9
Zinsergebnis
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 4,8 5,1
- davon aus verbundenen Unternehmen (0,9) (1,5)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2,6 -4,4
- davon von verbundenen Unternehmen (-0,1) (-0,2)
2,2 0,7
Finanzergebnis 19,7 47,6

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Abzinsungen für Rückstellungen in Höhe von 0,2 Mio. € enthalten.

(18) Außerordentliche Erträge

Die Erträge betreffen ausschließlich die gesetzlich vorgeschriebene Bewertungsänderung bei der Umrechnung der Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten vom strengen Niederstwertprinzip auf den Mittelkurs, die für uns am 01.01.10 in Kraft trat.

(19) Außerordentliche Aufwendungen

Die Aufwendungen betreffen ausschließlich die gesetzlich vorgeschriebene Bewertungsänderung bei der Berechnung der Pensionsverpflichtungen. In den außerordentlichen Aufwendungen wird 1/15 des per 01.01.10 bestehenden Differenzbetrages dargestellt.

(20) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag / Sonstige Steuern

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag im laufenden Geschäftsjahr resultieren aus der geänderten Einschätzung in Höhe von 0,2 Mio. € für Vorjahre.

Insgesamt erwarten wir zum 31. Dezember 2010 aus zeitlichen Bilanzierungsunterschieden sowie aus körperschaftsteuerlichen und gewerbesteuerlichen Verlustvorträgen eine zukünftige Steuerentlastung von 12,8 Mio. €, die zukünftige Steuerlast beträgt 1,1 Mio. €. Die Ermittlung dieses Betrags erfolgte auf Basis eines kombinierten Ertragsteuersatzes von 30 %.

Passive Steuerlatenzen resultieren aus unterschiedlichen Wertansätzen bei der Fremdwährungsbewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten. Die Unterschiede bei den Pensionsrückstellungen sind im Wesentlichen in der vom steuerlichen Ansatz abweichenden Bewertung nach BilMoG begründet. Aus den Pensionsverpflichtungen vor Saldierung

ergibt sich aufgrund der höheren Verpflichtungen im handelsrechtlichen Abschluss gegenüber den steuerlichen Wertansätzen eine aktive Steuerlatenz. Weitere aktive Latenzen resultieren aus für steuerliche Zwecke nicht ansetzbaren Rückstellungen insbesondere für drohende Verluste sowie aus wertmäßigen Unterschieden bei Rückstellungen für Altersteilzeit, Restrukturierung und Mitarbeiterjubiläen. Des Weiteren resultieren aktive Steuerlatenzen aus den unterschiedlichen Wertansätzen von Anteilen an Kapitalgesellschaften. Zudem besteht eine latente Steuerforderung aufgrund bislang nicht genutzter körperschaftsteuerlicher und gewerbesteuerlicher Verlustvorträge. Insgesamt werden die passiven latenten Steuern durch aktive Steuerlatenzen bei Weitem überkompensiert. In Ausübung des Wahlrechts aus § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB wurde für den Überhang aktiver Steuerlatenzen eine aktive latente Steuer nicht bilanziert.

In 2010 sind sonstige Steuern in den Herstellungskosten des Umsatzes, in den Vertriebs- sowie in den Verwaltungskosten enthalten und bestehen größtenteils aus Ausfuhrzöllen sowie Grund- und Ökosteuern. Ein separater Ausweis in der Gewinn- und Verlustrechnung ist im Hinblick auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage von untergeordneter Bedeutung. Die sonstigen Steuern belaufen sich im Geschäftsjahr auf insgesamt 1,3 Mio. € (Vorjahr: 0,9 Mio. €). Um die Aussagefähigkeit einer betriebswirtschaftlichen Darstellung zu erhöhen, erfolgt die Zuordnung der sonstigen Steuern in den einzelnen Funktionsbereichen.

Sonstige Angaben

A. Informationen gemäß Gesamtkostenverfahren (GKV)

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in Mio. €
2009 2010
Materialaufwand
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 379,7 412,7
Aufwendungen für bezogene Leistungen 55,3 57,7
435,0 470,4
Personalaufwand
Löhne und Gehälter 224,5 225,7
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 40,8 36,7
Aufwendungen für Altersversorgung 5,0 5,6
270,3 268,0
Im Jahresdurchschnitt waren beschäftigt:
Gewerbliche Arbeitnehmer 3.000 2.603
Angestellte 1.909 1.652
4.909 4.255
Auszubildende/Praktikanten 303 296
5.212 4.551

B. Eventualverbindlichkeiten

Haftungen aus Gewährleistungsverträgen bestehen in Höhe von 99,2 Mio. €. Davon entfallen 19,2 Mio. € auf für verbundene Unternehmen gegebene Patronatserklärungen.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von 13,3 Mio. € umfassen hauptsächlich ein aus erteilten Investitionsaufträgen zum 31. Dezember 2010 bestehendes Bestellobligo von 2,0 Mio. € sowie Verpflichtungen aus langfristigen Miet- und Leasingverträgen mit 10,5 Mio. €.

Zum Zwecke der Absatzförderung sind in den vorgenannten Haftungen aus Gewährleistungsverträgen 80,0 Mio. € für Rückkaufverpflichtungen/ Mindererlösvereinbarungen und ähnliche enthalten. Grundsätzlich können hieraus Verpflichtungen entstehen, konkrete Verpflichtungen hieraus sind bereits in der Bilanz berücksichtigt.

C. Angaben nach § 160 (1) Nr. 8 AktG

Die SEB Investment GmbH, Frankfurt, Deutschland, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 02.06.2010 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Koenig & Bauer AG, Würzburg, Deutschland, ISIN: DE0007193500, WKN: 719350, am 23.06.2008 durch Aktien die Schwellen von 3 % und 5 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 7,13 % (das entspricht 1.165.000 Stimmrechten) betrug.

Die Sparinvest Fondsmæglerselskab A/S, Taastrup, Dänemark, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 18.11.2010 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Koenig & Bauer AG, Würzburg, Deutschland, ISIN: DE0007193500, WKN: 719350, am 26.05.2010 durch Aktien die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 4,44 % (das entspricht 729.384 Stimmrechten) betrug.

Uns bekannte Aktionäre mit einem Anteil am Grundkapital über 10 % sind die Bestinver Gestión, S.A. SGIIC in Madrid/Spanien mit einem Stimmrechtsanteil von 13,6 % und die MKB Holding GmbH in Wien/Österreich mit einem Stimmrechtsanteil am Stichtag von 10,3 %.

D. Entsprechenserklärung

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung wurde abgegeben und ist dauerhaft zugänglich gemacht (www.kba.com/de/investor/corporate_governance.html).

E. Derivate

Die den derivativen Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Nominalvolumina sowie deren Marktwerte sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

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in Mio. € Nominalvolumen Marktwert Nominalvolumen Marktwert
31.12.2009 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2010
Devisentermingeschäfte 42,7 0,1 55,7 -
Devisenoptionen 1,9 - - -
44,6 0,1 55,7 -

Das Nominalvolumen derivativer Finanzinstrumente bezeichnet die rechnerische Bezugsgröße, aus der sich die Zahlungen ableiten. Das Risiko ergibt sich daher nicht aus dem Nominalvolumen, sondern aus den darauf bezogenen Wechselkurs- und Zinsänderungen.

Der Marktwert entspricht den Gewinnen bzw. Verlusten bei einer fiktiven Glattstellung der Derivate zum Bilanzstichtag. Die Ermittlung erfolgt über eine Marktbewertung und entspricht dem beizulegenden Zeitwert.

Bewertungseinheiten nach § 254 HGB

Bewertungseinheiten werden zur Absicherung des Wechselkursrisikos von Zahlungsströmen aus Kundenaufträgen gebildet. Bewertungseinheiten werden auf Ebene einzelner Kundenaufträge gebildet. Die Restlaufzeit dieser Bewertungseinheiten beträgt unter 1 Jahr.

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in Mio. € Fremdwährung Betrag in €
31.12.2010 31.12.2010
Devisentermingeschäfte
USD 30,9 22,6
GBP 1,2 1,5
HKD 1,4 0,1

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in Höhe von 24,2 Mio. € gegen Wechselkursrisiken abgesichert.

F. Angaben nach § 285 Nr. 17 HGB

Das Honorar des Abschlussprüfers setzt sich wie folgt zusammen: 

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in Mio. €
2010
Abschlussprüfungen 0,3
Sonstige Leistungen 1,0
1,3

Das Honorar für die Abschlussprüfungen umfasst das Jahresabschlusshonorar für die AG und für den Konzern.

G. Gewinnverwendungsvorschlag

Mit Zustimmung des Aufsichtsrats wird der Hauptversammlung vorgeschlagen, den Bilanzgewinn von € 4.939.407,90 wie folgt zu verwenden:

Ausschüttung einer Dividende von € 0,30 je Stammaktie auf 16.464.693 Stückaktien                            € 4.939.407,90

Angaben zu den Organen

Die Bezüge des Vorstands betragen 2,6 Mio. € (davon fixe Vergütung 1,2 Mio. €). Eine individualisierte Offenlegung der Vorstandsbezüge unterbleibt nach § 286 (5) HGB. Im Berichtsjahr wurde die Rückstellung für Versorgungszusagen um 0,3 Mio. € erhöht. Für ehemalige Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene wurden 2,7 Mio. € aufgewendet und die Rückstellungen für deren Pensionsansprüche belaufen sich auf 12,9 Mio. €. Die Bezüge des Aufsichtsrats betragen 0,3 Mio. €.

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Aufsichtsrat Ausschüsse
Dieter Rampl Vermittlungsausschuss gem. § 27 Abs. 3
Vorsitzender MitbestG
Bankkaufmann Dieter Rampl
München Klaus Schmidt
Gottfried Weippert
Gottfried Weippert* Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel
stellv. Vorsitzender
techn. Angestellter Ausschuss für Personalangelegenheiten
Eibelstadt Dieter Rampl
Reinhart Siewert
Reinhart Siewert Gottfried Weippert
stellv. Vorsitzender
Betriebswirt Bilanzausschuss/Prüfungsausschuss
Würzburg Reinhart Siewert
Peter Hanzelka
Peter Hanzelka* Dieter Rampl
Bohrwerker Gottfried Weippert
Coswig
Strategieausschuss
Dipl.-Ing. Matthias Hatschek Reinhart Siewert
Unternehmer Dr. Hermann Jung
St. Martin/Österreich Klaus Schmidt
Gottfried Weippert
Günter Hoetzl*
Bevollmächtigter der IG Metall Nominierungsausschuss
Hofheim Dieter Rampl
Reinhart Siewert
Dr. Hermann Jung Baldwin Knauf
Mitglied der Geschäftsführung der Voith GmbH Dr. Hermann Jung
Heidenheim
Vorstand
Dipl.-Kfm. Baldwin Knauf
stellv. Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Dipl.-Betriebswirt Helge Hansen
Knauf Gips KG Vorsitzender
Iphofen Vorstand Finanzen (bis 30. September 2010),
Personal, Recht, IT, Qualitätsmanagement
Walther Mann* Rollen- und Bogenmaschinen sowie Produktion,
Bevollmächtigter der IG Metall Einkauf und Logistik Bogenmaschinen
Würzburg Würzburg
Dipl.-Volkswirt Klaus Schmidt* Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann
Direktor Marketing Stellv. Vorsitzender
Hettstadt Vorstand Konstruktion Rollen- und Bogen-
maschinen sowie Produktion Rollenmaschinen
Jochen Walther* Würzburg
Ausbilder
Großniedesheim Dr. Axel Kaufmann (seit 1. Oktober 2010)
Vorstand Finanzen
Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel München
Universitätsprofessor Fachgebiet Strukturdynamik
Technische Universität Darmstadt Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller
Höchberg Vorstand Vertrieb, Marketing, Service, Einkauf
und Logistik Rollenmaschinen
Würzburg
Dipl.-Ing. Ralf Sammeck
Vorstand Vertrieb, Marketing und Service
Bogenmaschinen
* Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer Radebeul

Angaben zu zusätzlichen Mandaten von Aufsichtsratsmitgliedern

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Aufsichtsratsmitglied in folgenden weiteren Gesellschaften
Dieter Rampl UniCredit S.p.A., Mailand/Italien
Aufsichtsratsvorsitzender Mediobanca S.p.A., Mailand/Italien
FC Bayern München AG, München
KKR Management LLC, New York/USA
Reinhart Siewert Bank Schilling & Co. AG, Hammelburg
stellv. Aufsichtsratsvorsitzender KBA-Mödling AG, Mödling/Österreich
Winkler + Dünnebier AG, Neuwied
Matthias Hatschek Buy-Out Central Europe II Beteiligungs-Invest AG, Wien/Österreich
Dr. Hermann Jung Putzmeister AG, Aichtal
Baldwin Knauf Lindner AG, Arnstorf
Günter Hoetzl Tyco Electronics AMP GmbH, Speyer
Klaus Schmidt KBA-France SAS, Tremblay-en-France/Frankreich
KBA-MetroPrint AG, Veitshöchheim
KBA-Metronic GmbH, Veitshöchheim
KBA-Polska Sp.z o.o., Warschau/Polen

Angaben zu zusätzlichen Mandaten von Vorstandsmitgliedern

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Gesellschaft Funktion
Dipl.-Betriebswirt Helge Hansen Vorsitzender KBA-France SAS, Tremblay-en-France/Frankreich Präsident
KBA-GIORI S.A., Lausanne/Schweiz (seit 06.01.11 KBA-NotaSys SA) Mitglied Verwaltungsrat
KBA-Grafitec s.r.o., Dobruška/Tschechien Mitglied Beirat
KBA-Italia S.p.A., Mailand/Italien Präsident Verwaltungsrat
KBA-Mödling AG, Mödling/Österreich Mitglied Aufsichtsrat
KBA North America Inc., Wilmington, DE/USA Member of Board
KBA (UK) Ltd., Watford/ Großbritannien Chairman
KBA-MetroPrint AG, Veitshöchheim Aufsichtsratsvorsitzender
KBA-Metronic GmbH, Veitshöchheim Mitglied Beirat
KBA-Polska Sp.z o.o., Warschau/Polen Member of Board
MABEG Machinery (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/VR China Member of Board
Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann stellv. Vorsitzender KBA-GIORI S.A., Lausanne/Schweiz (seit 06.01.11 KBA-NotaSys SA) Präsident Verwaltungsrat
KBA-Metronic GmbH, Veitshöchheim Mitglied Beirat
KBA-MetroPrint AG, Veitshöchheim Mitglied Aufsichtsrat
KBA-Mödling AG, Mödling/Österreich Mitglied Aufsichtsrat
KBA North America Inc., Wilmington, DE/USA Member of Board
Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller KBA Australasia Pty. Ltd., Campbelltown/Australien Director
KBA (HK) Company Ltd., Hongkong/VR China Director
KBA-Italia S.p.A., Mailand/Italien Mitglied Verwaltungsrat
KBA Koenig & Bauer (Asia Pacific) Sdn. Bhd., Kuala Lumpur/Malaysia Company Director
KBA NORDIC A/S, Herlev/Dänemark Chairman of Board
KBA Printing Machinery (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/VR China Director
Print Assist AG, Höri/Schweiz Präsident Verwaltungsrat
Dipl.-Ing. Ralf Sammeck KBA North America Inc., Wilmington, DE/USA Member of Board
KBA-Polska Sp.z o.o., Warschau/Polen Chairman of Board
KBA RUS OOO, Moskau/Russische Föderation Chairman of Board
KBA-France SAS, Tremblay-en-France/Frankreich Mitglied Verwaltungsrat
Holland Graphic Occasions B.V., Wieringerwerf/Niederlande Mitglied Beirat
KBA-Grafitec s.r.o., Dobruška/Tschechien Mitglied Beirat
KBA NORDIC A/S, Herlev/Dänemark Member of Board
KBA (UK) Ltd., Watford/ Großbritannien Member of Board

Würzburg, den 23. März 2011

Der Vorstand

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Dipl.-Betriebswirt Helge Hansen Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann
Vorsitzender stellv. Vorsitzender
Dr. Axel Kaufmann Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller
Dipl.-Ing. Ralf Sammeck

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der KOENIG & BAUER Aktiengesellschaft, Würzburg für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Nürnberg, den 23. März 2011

KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft

Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Steuerberatungsgesellschaft

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Karsten Dankert Dr. Holger Kelle
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Berichterstattung der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der KBA AG so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung beschrieben sind.

Würzburg, den 23. März 2011

Der Vorstand

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Dipl.-Betriebswirt Helge Hansen Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann
Vorsitzender stellv. Vorsitzender
Dr. Axel Kaufmann Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller
Dipl.-Ing. Ralf Sammeck

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre,

angesichts der noch nicht überwundenen Folgen der Wirtschafts- und Strukturkrise haben der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse ihre Aufgaben gemäß Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung im Geschäftsjahr 2010 mit besonderer Sorgfalt wahrgenommen. Den Vorstand haben wir bei der Leitung der Koenig & Bauer AG beratend begleitet und seine Tätigkeit kontinuierlich überwacht. In wichtige Entscheidungen war der Aufsichtsrat stets frühzeitig eingebunden. Nach eingehender Prüfung und Beratung wurden die erforderlichen Beschlüsse gefasst.

In vier Sitzungen wurde der Aufsichtsrat vom Vorstand ausführlich über die Geschäftslage und -entwicklung, die aktuelle Finanz- und Ertragslage der Koenig & Bauer AG, der einzelnen Geschäftsbereiche und wesentlicher Tochtergesellschaften unterrichtet. Neben der Marktsituation und dem Wettbewerbsumfeld in den einzelnen Segmenten wurden grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik und Unternehmensplanung eingehend erörtert. In allen Sitzungen ließ sich der Aufsichtsrat über den Stand der Restrukturierungsmaßnahmen informieren und setzte sich intensiv mit der strategischen Weiterentwicklung der Geschäftsaktivitäten der Koenig & Bauer AG auseinander. Die Investitions- und Personalplanung, Risikolage und Compliance waren weitere zentrale Themen.

In der März-Sitzung standen die Diskussion, Prüfung und Feststellung des Jahresabschlusses 2009 im Mittelpunkt der Beratungen. Neben der Einrichtung eines Nominierungsausschusses hat das Gremium zudem die vom Präsidium vorgeschlagene, ab dem Geschäftsjahr 2011 vorgesehene Neuregelung der Aufsichtsratsvergütung gebilligt und zur Beschlussfassung an die Hauptversammlung freigegeben. Dem technischen Werkleiter des Bogenoffsetstandortes Radebeul Dr. Olaf Römer wurde Prokura erteilt. Am 17. Juni stimmten wir der Aufgliederung der Tochtergesellschaft KBA-Metronic AG entsprechend ihren Geschäftsbereichen Kennzeichnungstechnik und UV-Drucksysteme in die beiden eigenständig agierenden Tochterunternehmen KBA-Metronic GmbH und KBA-MetroPrint AG zu.

In der September-Sitzung wurden die Geschäfts- und Ergebnisprognosen des Vorstands für 2010 und die Perspektiven des Segments Rollen- und Sondermaschinen intensiv erörtert. Im November hat der Aufsichtsrat der Ausweitung der Restrukturierungsmaßnahmen an den Produktionsstandorten für Zeitungs- und Akzidenzrotationen aufgrund der auch mittelfristig gedämpften Marktperspektiven – wie vom Management vorgeschlagen – zugestimmt. Auch die vom Vorstand vorgelegte Unternehmensplanung für 2011 bis 2013 wurde vom Aufsichtsrat nach Erläuterung und Diskussion genehmigt. Ferner haben wir in dieser Sitzung den Investitionsplan für 2011 bewilligt und eine veränderte Ressortverteilung innerhalb des Vorstands nach dem Eintritt des neuen Finanzvorstands beschlossen.

Der Aufsichtsratsvorsitzende hat in regelmäßigen Gesprächen mit dem Vorstand seine laufende Beratungs- und Überwachungsfunktion zwischen den Plenarsitzungen wahrgenommen und die Arbeit in den Ausschüssen koordiniert. Vom Vorstandsvorsitzenden wurde der Aufsichtsratsvorsitzende kontinuierlich über die aktuelle Geschäftslage und anstehende wichtige Entscheidungen informiert. Intensiv beraten wurden geschäftliche Vorgänge und Vorhaben von wesentlicher Bedeutung.

Fünf Ausschüsse unterstützen den Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG bei der effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben, indem sie die vom Aufsichtsrat zu treffenden Beschlüsse und die im Plenum zu behandelnden Themen vorbereiten. Der Ausschuss für Personalangelegenheiten, der Bilanz-/Prüfungsausschuss und der Strategieausschuss tagten mehrmals. Der im März 2010 neu eingerichtete Nominierungsausschuss ist im Berichtsjahr noch nicht zusammengekommen. Der gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG gebildete Vermittlungsausschuss musste im Geschäftsjahr 2010 trotz der durchgeführten Personalanpassung nicht einberufen werden.

Der Bilanz- und Prüfungsausschuss besprach in seiner Sitzung am 23. März 2011 eingehend den Jahresabschluss und Lagebericht der Koenig & Bauer AG für das Geschäftsjahr 2010 sowie die Prüfungsberichte. Die dabei anwesenden Vertreter des Abschlussprüfers berichteten dem Ausschuss über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung und standen für Erläuterungen zur Verfügung. Zuvor hat der Aufsichtsratsvorsitzende am 7. März an der Abschlussbesprechung des Vorstands mit dem Wirtschaftsprüfer teilgenommen. Neben der Prüfung des Jahresabschlusses 2010 wurden die Quartalsberichte ausführlich beraten. Ferner hat sich das Gremium mit der Überwachung der Unabhängigkeit und Effizienz des Abschlussprüfers, mit Fragen des Risikomanagements, des internen Kontrollsystems, der internen Revision und mit dem Themenbereich Compliance befasst.

Auf der Agenda des Präsidiums standen diverse Personalthemen. Um den Vorstandsvorsitzenden von operativen Aufgaben zu entlasten, hat der Ausschuss die Besetzung des Finanzressorts mit einem neuen Finanzvorstand intensiv verfolgt. Entsprechend unserer Empfehlung hat der Aufsichtsrat zum 1. Oktober 2010 Herrn Dr. Axel Kaufmann als neuen Finanzvorstand bestellt. Der promovierte Diplom-Kaufmann verfügt über einen breiten Finanz- und Industriehintergrund auf internationaler Ebene.

Der Strategieausschuss hat sich eingehend mit den vom Vorstand vorgelegten Unterlagen zu möglichen neuen Geschäftsfeldern und zur strategischen Zukunftsorientierung der Koenig & Bauer AG befasst. Über das Ergebnis wurde der Aufsichtsrat informiert.

Die Umsetzung des Deutschen Corporate Governance Kodex und die Weiterentwicklung seiner Grundsätze bei der Koenig & Bauer AG stehen immer wieder auf der Agenda. Mit den am 26. Mai 2010 neu aufgenommenen Empfehlungen haben wir uns eingehend beschäftigt. Bis auf wenige begründete Abweichungen erfüllt KBA die Vorgaben des Kodex in seiner neuesten Fassung. Am 18. Februar 2011 haben Aufsichtsrat und Vorstand die aktuelle Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben und auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht. Zu Interessenskonflikten ist es bei den Vorstands- und den Aufsichtsratsmitgliedern im zurückliegenden Geschäftsjahr nicht gekommen.

Die von der Hauptversammlung als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2010 gewählte KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft AG in Nürnberg hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG zum 31. Dezember 2010 einschließlich der Lageberichte unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Weiterhin stellte der Abschlussprüfer fest, dass der Vorstand ein den gesetzlichen Vorschriften in § 91 Abs. 2 AktG entsprechendes Risikomanagementsystem eingerichtet hat. Die zu prüfenden Unterlagen und der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers wurden jedem Aufsichtsratsmitglied rechtzeitig übermittelt. Der Bilanzausschuss hat dem Aufsichtsrat das Ergebnis seiner intensiven Prüfungen vorgetragen. Der Aufsichtsrat hat dieses zusammen mit dem Bericht des Abschlussprüfers zustimmend zur Kenntnis genommen und nach eigener Prüfung keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss und den Lagebericht der Koenig & Bauer AG erhoben. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 24. März 2011 den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss gebilligt und damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands zur Ausschüttung einer Dividende von 0,30 € pro Aktie stimmte der Aufsichtsrat zu.

Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Mitgliedern des Vorstands, den Führungskräften und Belegschaftsvertretern für die engagierte Arbeit im zurückliegenden Geschäftsjahr.

Würzburg, den 24. März 2011

Der Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG

Dieter Rampl

Vorsitzender des Aufsichtsrats

Entsprechenserklärung der Koenig & Bauer AG vom 18. Februar 2011

Aufsichtsrat und Vorstand der Koenig & Bauer AG erklären gemäß § 161 AktG:

Den Grundsätzen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 26. Mai 2010 wird mit den nachfolgenden Abweichungen entsprochen:

1. Bei der für die Mitglieder des Aufsichtsrats abgeschlossenen D&O-Versicherung ist derzeit ein geringerer Selbstbehalt vereinbart als in Ziffer 3.8 des Kodex empfohlen. In Anbetracht der während der letzten Jahre gezahlten Aufsichtsratsbezüge halten wir einen höheren Selbstbehalt nicht für angemessen. Im Zuge der Anpassung des Vergütungssystems für den Aufsichtsrat ab dem Geschäftsjahr 2011 ist eine Anhebung des Selbstbehalts geplant.
2. Auf die individualisierte Darstellung der Aufsichtsratsvergütung wird verzichtet (Ziffer 5.4.6 des Kodex). Bereits seit Jahren werden die Gesamtbezüge in fixe und variable Bestandteile aufgeteilt. Zusammen mit dem in der Satzung dargelegten Vergütungs-system ist unserer Auffassung nach eine adäquate Informationstiefe gegeben.
3. Der Anteilsbesitz der einzelnen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder am Grund-kapital wird nicht separat dargestellt (Ziffer 6.6 des Kodex). Unseres Erachtens trägt der nach Vorstand und Aufsichtsrat getrennte Ausweis des Gesamt-Aktienbesitzes dem berechtigten Informationsbedürfnis der Investoren ausreichend Rechnung.
4. In der Liste von Drittunternehmen, an denen eine Beteiligung von nicht unter-geordneter Bedeutung besteht, werden die Ergebnisse des letzten Geschäftsjahres aus Wettbewerbsgründen nicht angegeben (Ziffer 7.1.4 des Kodex).

Seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im Februar 2010 entsprach die Koenig & Bauer AG den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ in der Fassung vom 18. Juni 2009 mit den folgenden Ausnahmen. Der Selbstbehalt bei der für die Mitglieder des Aufsichtsrats abgeschlossenen D&O-Versicherung war geringer als das Eineinhalbfache der festen jährlichen Vergütung (Ziffer 3.8 des Kodex). Der Nominierungsausschuss wurde erst im März 2010 eingerichtet, da vor Juni 2011 keine Neuwahlen des Aufsichtsrats anstanden (Ziffer 5.3.3 des Kodex). Der Ausweis der Aufsichtsratsbezüge und des Aktienbesitzes von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgten nicht individualisiert (Ziffern 5.4.6 und 6.6 des Kodex). Die Liste von Drittunternehmen enthielt keine Ergebnisangaben (Ziffer 7.1.4 des Kodex).

Würzburg, 18. Februar 2011

Koenig & Bauer AG

Für den Aufsichtsrat:                                                   Für den Vorstand:

Dieter Rampl                                                               Helge Hansen

Vorsitzender des Aufsichtsrats                                       Vorsitzender des Vorstands

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