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Koenig & Bauer AG

Management Reports Apr 29, 2011

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Management Reports

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Koenig & Bauer AG

Würzburg

Konzernabschluss der Unternehmensgruppe Koenig & Bauer zum 31. Dezember 2010

Konzernlagebericht

Grundkapital, Organe und genehmigte Kapitalmaßnahmen

Das Grundkapital der Koenig & Bauer AG am 31. Dezember 2010 betrug 42.808.201,80 €. Bei einem Nominalwert von 2,60 € je Aktie ist es in 16.464.693 auf den Inhaber lautende Aktien aufgeteilt. Jede Stückaktie gewährt gemäß § 12 Abs. 7 der Satzung in der Hauptversammlung eine Stimme. Grundsätzlich bestehen keine Beschränkungen der Stimmrechte, Restriktionen bei der Aktienübertragung und Sonderrechte, die Kontrollbefugnisse verleihen. Lediglich junge Belegschaftsaktien unterliegen einer Haltefrist von drei Jahren, verfügen aber über alle anderen Rechte. Die einzigen Aktionäre mit einem Anteil am Grundkapital von über 10 % sind nach unserer Kenntnis die Bestinver Gestión, S.A. SGIIC in Madrid/Spanien mit 13,6 % und die MKB Holding GmbH in Wien/Österreich mit 10,3 %.

Angaben zu den Organen

Die Bestellung und Abberufung der Vorstandsmitglieder und die Änderung der Satzung erfolgen entsprechend den gesetzlichen Vorschriften (§§ 84, 85, 179 AktG, § 31 MitbestG). Die Befugnis zu Änderungen, die nur die Fassung betreffen, ist gemäß § 17 der Satzung dem Aufsichtsrat übertragen. Diese Berechtigung gilt insbesondere bei der Ausnutzung des genehmigten Kapitals.

Nach dem bei Koenig & Bauer festgelegten Vergütungssystem beziehen alle Vorstandsmitglieder ein Grundgehalt und eine erfolgsabhängige Tantieme. Dabei bemisst sich der erfolgsabhängige Teil der Vergütung an den Konzernergebnissen aufeinanderfolgender Geschäftsjahre. Entsprechend dem gesetzlichen Erfordernis wird die Vergütungsstruktur dadurch auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Dem gesamten Aufsichtsrat steht für 2010 eine feste Vergütung von 100.000 € zu. Als variablen Bestandteil erhält der Aufsichtsrat eine Vergütung von 5 % der um einen Betrag von 4 % des Grundkapitals reduzierten Dividendenausschüttung. Bei der Verteilung der fixen und variablen Aufsichtsratsvergütung auf die einzelnen Mitglieder werden die Tätigkeit im Vorsitz und die Arbeit in den Ausschüssen berücksichtigt. Ab dem Geschäftsjahr 2011 wird nach einem Beschluss der Hauptversammlung vom 17. Juni 2010 das Vergütungssystem für den Aufsichtsrat geändert. Aktien-Optionsprogramme und sonstige aktienbasierte Vergütungen bestehen für Vorstand und Aufsichtsrat nicht.

Mitarbeiteraktien aus genehmigtem Kapital

Mit Zustimmung des Aufsichtsrats hat der Vorstand in 2010 das zu Beginn der Berichtsperiode noch vorhandene genehmigte Kapital von 15.180.638,20 € wieder teilweise zur Fortführung des Belegschaftsaktien-Programms genutzt. Unter Ausschluss des Bezugsrechts standen davon 1.205.638,20 € bzw. 463.707 neue Aktien für die Mitarbeiterbeteiligung zur Verfügung. Den Beschäftigten der Koenig & Bauer AG wurden 20 Aktien zum ermäßigten Stückpreis von 6,50 € angeboten. 41,1 % der Mitarbeiter beteiligten sich an dem seit 2002 laufenden Programm und zeichneten 38.640 Stück. Am 24. September 2010 wurden die jungen Belegschaftsaktien ausgegeben und anschließend den Depots der Beschäftigten gutgeschrieben. Nach dieser Ausschöpfung betrug zum 31. Dezember 2010 das genehmigte Kapital noch 15.080.174,20 € bzw. 5.800.067 Stückaktien. Dieses kann noch bis zum 21. Juni 2011 genutzt werden. Seit Einführung wurden 464.693 Belegschaftsaktien ausgegeben. Dies entspricht 2,8 % des gezeichneten Kapitals.

Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien

Die Hauptversammlung vom 17. Juni 2010 hat den Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts bis maximal 10 % des Grundkapitals von 42.707.737,80 € genehmigt. Diese bis zum 16. Dezember 2011 gültige Ermächtigung soll die Koenig & Bauer AG kurzfristig in die Lage versetzen, eigene Aktien für den Kauf von Unternehmen oder Beteiligungen anbieten zu können. Am 31. Dezember 2010 waren keine eigenen Aktien im Bestand der Gesellschaft.

Angaben nach § 315 Abs. 4, Nr. 8 und 9 HGB

Wesentliche Vereinbarungen oder besondere Regelungen für den Fall des Kontrollwechsels bzw. Kontrollerwerbs infolge eines Übernahmeangebots bestehen bei der Koenig & Bauer AG nicht. Ebenso gibt es keine Entschädigungsvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern für diesen Fall.

Geschäft und Rahmenbedingungen

Frühe Diversifizierungsstrategie wirkt stabilisierend

Die Koenig & Bauer AG (KBA) wird im August 194 Jahre alt. Sie wurde 1817, fünf Jahre nach der Erfindung der Zylinderdruckmaschine durch Friedrich Koenig und Andreas Bauer in London, von den beiden Erfindern als weltweit erste Schnellpressenfabrik im Kloster Oberzell bei Würzburg gegründet. Oft wird KBA als Wiege des international führenden deutschen Druckmaschinenbaus bezeichnet, denn alle anderen großen heimischen Hersteller in dieser Branche sind direkt oder über Umwege aus Koenig & Bauer heraus entstanden. Schon 1920 firmierte Koenig & Bauer als AG, wobei über Jahrzehnte die Nachfahren der Gründer die Aktienmehrheit hielten. 1985 öffnete sich das Unternehmen mit dem Börsengang in Frankfurt a. M. und München für den Kapitalmarkt und ist seit 2004 im SDAX gelistet.

KBA hat unter allen bedeutenden Druckmaschinenlieferanten mit Abstand das breiteste Produktportfolio für Volumen- und Nischenmärkte. In der jüngsten Wirtschaftskrise hat sich die durch eigene Entwicklungen und Zukäufe schon früh verfolgte Diversifizierungsstrategie als richtig erwiesen. Im Stammwerk Würzburg, im angeschlossenen Zweigwerk Trennfeld und am Standort Frankenthal/ Pfalz werden hauptsächlich Rotationsanlagen für Zeitungs- und Akzidenzdruckereien konstruiert und produziert. Im Zeitungsdruck ist KBA mit einem Anteil von etwa 40 % international führend.

Das vom Marktvolumen her größte Segment Bogenoffsetmaschinen ist im sächsischen Radebeul bei Dresden und bei der tschechischen Tochtergesellschaft KBA-Grafitec angesiedelt. Die dort hergestellten klein-, mittel- und großformatigen Bogenoffsetmaschinen werden von Radebeul aus weltweit vertrieben und vor allem bei Akzidenz-, Bücher- und Verpackungsdruckern eingesetzt. Der KBA-Marktanteil beträgt international insgesamt etwa 17 % und wächst mit der Formatgröße. Im Großformat liegt er über 50 %. Nischenmärkte wie der Sicherheits-, Blech-, UV-Spezialdruck und die industrielle Kennzeichnungstechnik werden über Tochtergesellschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz abgedeckt. Die meisten verfügen über eigene Entwicklungs-, Fertigungs- und Vertriebskapazitäten.

Trotz der anhaltenden strukturellen Veränderungen am Druck- und Medienmarkt wird innovative Drucktechnik für unterschiedlichste Anwendungen weiter das Kerngeschäft von KBA bleiben. Der 2011 geplante Einstieg in den wachstumsträchtigen Digitaldruck soll die längerfristig erwartete Abschwächung des heute dominierenden Offsetverfahrens mittelfristig zumindest teilweise ausgleichen. Darüber hinaus beschäftigt sich das Management schon länger mit der Prüfung potenzieller neuer Geschäftsfelder außerhalb der Printmedienindustrie. Für die ins Auge gefassten Bereiche Verpackungstechnik und thermische Solartechnik verfügt das Unternehmen über Basis-Know-how, die notwendigen Kompetenzen im Engineering und Projektmanagement, moderne Fertigungseinrichtungen und langjährige Erfahrungen auf internationalen Märkten.

Die KBA-Berichterstattung unterscheidet zwischen dem serienorientierten Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen und dem Segment Rollen- und Sondermaschinen, das stark vom Anlagenbau geprägt wird. Im langjährigen Vergleich tragen beide Geschäftsbereiche je etwa zur Hälfte zum Konzernumsatz bei. In den vergangenen beiden Jahren lag der Anteil der Rollen- und Sondermaschinen aufgrund der zunächst stärkeren Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf das Seriengeschäft des Bogendrucks etwas über 50 %.

KBA ist schon fast 200 Jahre international tätig. Exportquoten über 80 % sind schon lange üblich. Daraus resultiert eine enge Abhängigkeit von der Entwicklung der Weltmärkte. Deren Gewichte haben sich in den letzten Jahren regional stark verschoben. Die Finanzkrise hat diesen Prozess beschleunigt und verstärkt. Der Ferne Osten, allen voran China, hat enorm an Bedeutung gewonnen und den trotz leichter Erholungstendenzen schon länger gebremsten Markt Nordamerika weit überholt. Auf dem amerikanischen Kontinent kommen Wachstumsimpulse vor allem aus den lateinamerikanischen Ländern, insbesondere Brasilien. In Europa ist die Entwicklung sehr unterschiedlich. Die für deutsche Hersteller wichtigen Märkte Italien und Spanien kämpfen mit einer hartnäckigen Rezession und mit der im Mittelmeerraum besonders ausgeprägten Schuldenkrise. In Großbritannien ist ein stabiler Aufschwung ebenfalls noch nicht in Sicht. Belebt hat sich dagegen die Nachfrage aus Mittel- und Osteuropa. Auf längere Sicht stellen wir uns darauf ein, dass bevölkerungsreiche Wachstumsmärkte in Asien und Südamerika unser Geschäft noch stärker prägen werden.

Internationale Konzernorganisation und -steuerung

Nachhaltiges Handeln auch im Interesse der Anteilseigner

Die längerfristig ausgerichtete, nicht von Quartalsdenken und kurzfristigen Effekten geprägte Unternehmensstrategie von KBA hat sich in der zurückliegenden Krise trotz zweijährigem Dividenden-Ausfall und zeitweise erheblichen Kurseinbrüchen auch für die Anteilseigner als richtig erwiesen. Dies spiegelt die im Branchenvergleich deutlich bessere Kursentwicklung der KBA-Aktie über die letzten drei Jahre wider. KBA hat diese für alle exportabhängigen Maschinenbauer schwierige Phase aus eigener Kraft bewältigt, ohne staatliche Hilfe, ohne Erhöhung der Schuldenlast und ohne frisches Kapital von seinen Aktionären. Der wichtige Aspekt der Eigenvorsorge eines Unternehmens in guten Zeiten für schlechte Zeiten wird zuweilen vergessen, wenn von Shareholder Value die Rede ist und darunter nur kurzfristig hohe Kurszuwächse oder Dividendenausschüttungen verstanden werden.

Trotz des berechtigten Interesses an einer möglichst großen Wertsteigerung und Verzinsung ihres Engagements haben Verlässlichkeit, Nachhaltigkeit, Sorgfalt und Risikobegrenzung beim Umgang mit ihrem zur Verfügung gestellten Kapital für viele Aktionäre aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen in der Finanzkrise enorm an Bedeutung gewonnen. Der KBA-Vorstand fühlt sich diesen Werten verpflichtet und dies kam dem Kurs der KBA-Aktie in den vergangenen zwölf Monaten zugute. Diese Verpflichtung beinhaltet auch eine klare Kommunikation und die erforderliche Transparenz der notwendigen Maßnahmen gegenüber Investoren, Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten.

Die Neuausrichtung des Konzerns für die aktuellen und erwarteten Veränderungen am Druck- und Medienmarkt ist in den vergangenen zwei Jahren gut vorangekommen, aber noch nicht komplett abgeschlossen. Die durchgeführten Kapazitäts-, Kosten- und Personalmaßnahmen waren nicht immer einfach, aber notwendig. Die verstärkte Eigenfertigung und die zeitweise Nutzung des Instruments Kurzarbeit haben geholfen, nachfragebedingte Auslastungsschwankungen abzufedern. Da Kurzarbeit aber weder für das Unternehmen noch für die Beschäftigten eine Dauerlösung sein kann, verfolgt der Vorstand mit Nachdruck das Ziel, die noch nicht vollständig abgeschlossene Restrukturierung zügig umzusetzen.

Zur Steuerung des Unternehmens nutzt das KBA-Management die jährlich erstellte 3-Jahres-Unternehmensplanung. Monatlich wird die Unternehmenssteuerung durch aktuelle Kennzahlen unterstützt. Die Unternehmensplanung und das zeitnahe Reporting wurden in den letzten Jahren systematisch verfeinert und verbessert und liefern zeitnah ein realistisches Bild der Geschäftslage und Zielerreichung.

Der Preisdruck war auch 2010 ein Dauerthema auf dem noch immer durch Überkapazitäten gekennzeichneten Käufermarkt für Druckmaschinen. Dank der im Vorjahr durchgeführten Neudimensionierung unserer Organisation sowie vieler zusätzlicher Maßnahmen zur Kostensenkung und Steigerung von Auftragseingang und Umsatz konnten wir dennoch das Konzernergebnis vor Steuern gegenüber 2009 deutlich verbessern. Die Erhöhung der Flexibilität bei gleichzeitiger Reduzierung der Kostenbasis werden auch 2011 zentrale Aufgaben für das Management bleiben.

Zufriedene Kunden, die Förderung von Mitarbeitern und Innovationen, nachhaltige Verantwortung für die Qualität unserer Produkte, die Erhaltung der Umwelt sowie ein soziales Miteinander im und außerhalb des Unternehmens sind die Säulen im Unternehmensleitbild von KBA. Unser breites Aus- und Weiterbildungsangebot, die aktive Einbeziehung der Mitarbeiter bei internen Verbesserungen, Qualitäts- und Umweltinitiativen, die jährlich zu Sonderkonditionen ausgegebenen Belegschaftsaktien, das Sponsoring von Innovations- und Umweltpreisen, kulturellen, sozialen und wissenschaftlichen Einrichtungen und eine Vielzahl weiterer Aktivitäten füllen unser Leitbild mit Leben.

Weltweite Standorte

Heterogene Entwicklung in den einzelnen Marktsegmenten

Schon lange bevor das Wort Globalisierung täglich in den Medien war, erzielte KBA drei Viertel seines Jahresumsatzes im Ausland. Voraussetzung dafür ist ein international ausgerichtetes Vertriebs- und Servicenetzwerk, das immer wieder an sich wandelnde Markt- und Kundenanforderungen angepasst werden muss, aber dennoch flexibel und wirtschaftlich bleiben soll. Dafür unterhalten wir in West-, Nord-, Süd- und Osteuropa, auf dem amerikanischen und asiatischen Kontinent und in Australien zahlreiche Tochtergesellschaften. Weitere Absatzmärkte decken wir über Vertretungen ab. Die schlanke Organisation hat sich gerade in Krisenzeiten bewährt.

Die KBA-Gruppe produziert an acht Standorten in Deutschland und Europa. Angesichts der gesunkenen Marktnachfrage ist der Eigenanteil an der Produktion in den letzten beiden Jahren gestiegen. Die standortübergreifende Arbeitsteilung im Konzern spielt dabei eine wichtige Rolle.

Unsere amerikanische Tochtergesellschaft KBA North America Inc. in Dallas, Texas, konnte nach dem schwachen Vorjahr bei einer moderaten Belebung des US- und kanadischen Marktes ihren Auftragseingang deutlich steigern. Trotz einer konsequenten Sparpolitik schreibt die Gesellschaft noch keine schwarzen Zahlen. Dieses Ziel wird für 2011 mit Nachdruck verfolgt und von einem guten Auftragsbestand zum Jahresende 2010 unterstützt. Wir hoffen, dass sich der erkennbare Aufwärtstrend der Druckmaschinenkonjunktur jenseits des Atlantiks weiter stabilisiert und dabei hilft.

Bei der österreichischen KBA-Mödling AG führten verstärkte Zulieferungen an das Bogenoffsetwerk Radebeul und die weiter gute Nachfrage bei Sondermaschinen für den Sicherheitsdruck zu einem Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr und zu einem positiven Ergebnis. Wir sind optimistisch, dass sich diese Entwicklung in 2011 fortsetzen wird.

Die auf kleinformatige Bogenoffsetmaschinen spezialisierte KBA-Grafitec s.r.o. im tschechischen Dobruška litt unter den schwierigen Marktbedingungen in dieser Formatklasse. Ursächlich dafür sind Finanzierungsprobleme bei Investitionen, die in entwickelten Märkten sinkende Zahl der Anwender, der bei kleinen Formaten zunehmend intensivere Wettbewerb mit dem Digitaldruck und die für das aktuelle Marktvolumen zu große Zahl der Anbieter. Der von dieser im Geschäftsbereich Bogenmaschinen konsolidierten Tochter erzielte Umsatz lag unter Plan. Das Ergebnis war negativ. Mit einer Neuausrichtung des Vertriebs und einer im Mai 2010 vorgestellten neuen Maschinengeneration soll im laufenden Geschäftsjahr der Turnaround erreicht werden.

In Teilen ihres Produktspektrums vom Markteinbruch betroffen war ebenfalls die KBA-Metronic AG in Veitshöchheim. Während das Geschäft mit industrieller Kennzeichnungstechnik sogar leicht zulegte, blieb der Absatz der Maschinen für den UV-Druck auf Plastik, Folien und elektronischen Datenträgern hinter den Erwartungen zurück. Um die sehr unterschiedlichen Zielgruppen in den beiden Marktsegmenten direkter und besser betreuen zu können, erfolgte im Sommer 2010 die Aufspaltung der Gesellschaft in die für den UV-Druck zuständige KBA-MetroPrint AG und in die KBA-Metronic GmbH für das digitale und analoge Kennzeichnungsgeschäft. Beide Unternehmen werden im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen konsolidiert. Umsatzbedingt verbuchte die KBA-MetroPrint AG einen Verlust. Die KBA-Metronic GmbH erwirtschaftete dagegen einen erfreulichen Vorsteuergewinn.

Beim Auftragseingang und Umsatz gegenüber dem schlechten Vorjahr deutlich zweistellig zugelegt hat die im Blechdruck und in der thermischen Abluftreinigungstechnik tätige KBA-MetalPrint GmbH in Stuttgart. Gleichwohl lagen die Erlöse immer noch erheblich unter dem sehr guten Jahr 2008. Durch Restrukturierungsmaßnahmen und die Nachfragebelebung hat sich das Vorsteuerergebnis im Berichtsjahr verbessert. Die Rückkehr zu schwarzen Zahlen wurde gleichwohl 2010 noch nicht erreicht.

Die KBA-GIORI S.A. (seit 06.01.2011 KBA-NotaSys SA) in Lausanne, Schweiz, hat erneut eine sehr gute Geschäftsentwicklung und ein erfreuliches Ergebnis verzeichnet. KBA-NotaSys ist der weltweit führende Systemanbieter für den Banknoten- und Sicherheitsdruck.

Der Umsatz der im Gebrauchtmaschinenhandel tätigen Holland Graphic Occasions B.V. in Wieringerwerf, Niederlande, übertraf die Planung und führte zu einem kleinen Gewinn. Die ebenfalls konsolidierte Vertriebsgesellschaft KBA-FRANCE SAS erreichte bei niedrigeren Umsätzen noch kein positives Vorsteuerergebnis. Der Umsatz von KBA (UK) Ltd. war ein Spiegelbild der schlechten Wirtschaftslage im Vereinigten Königreich. Die Tochtergesellschaft schrieb aber dennoch schwarze Zahlen.

Beschaffung, Produktion und Organisation

Mehr Produktivität und Effizienz im Fokus

Neben marktorientierten Innovationen lässt sich unsere hervorragende Position am internationalen Druckmaschinenmarkt nur über wettbewerbsfähige Herstellkosten, kurze Durchlaufzeiten und eine möglichst niedrige Kapitalbindung nachhaltig sichern. Ein professioneller Einkauf, effiziente Technologien in der Fertigung und die permanente Optimierung von Prozessen und Strukturen sind dafür entscheidend.

Einkauf auf Termintreue und Kostensenkung fokussiert

Durch die konjunkturelle Erholung hat sich die Situation am Beschaffungsmarkt im Verlauf des Jahres 2010 sukzessive verändert. Die seit dem Frühjahr stark gestiegenen Auftragseingänge im Bogenbereich führten im zweiten Halbjahr zu einem Nachfrageschub bei Zulieferteilen. Durch verstärkte konzerninterne Zusammenarbeit konnte der Mehrbedarf bei Gussteilen, mechanischen Komponenten und Baugruppen zu einem großen Teil über Eigenfertigung gedeckt und die Unterauslastung der Rollenstandorte abgefedert werden. Die Versorgung mit fremdbezogenen Teilen wurde parallel sichergestellt. Dabei sind partnerschaftliche Beziehungen zu unseren Lieferanten sehr hilfreich. Neben der termingerechten Verfügbarkeit von Rohmaterialien und Fertigteilen hat die Senkung der Beschaffungskosten enorme Bedeutung. Durch den Ausbau des Materialgruppenmanagements, Substitution, Wertanalyse und weitere konzernübergreifende Rahmenverträge wurden nachhaltige Einsparungen erzielt. Lieferbeziehungen zu neuen Partnern werden durch das auf diverse Sprachen umstellbare elektronische Beschaffungssystem unterstützt.

Zielgerichtete Investitionen

Die Vorbereitung der 2011 anstehenden technischen Sanierung der Gießerei am Stammsitz Würzburg wurde im Berichtsjahr mit der Auftragsvergabe an einen Generalunternehmer abgeschlossen. Mit einer neu installierten Drehmaschine können neben Zylindern für Rollenmaschinen nunmehr auch in Würzburg gegossene Druckzylinder für Mittelformat-Bogenmaschinen vorbearbeitet werden. Im Werk Radebeul wurden die getaktete Fließmontage und die Mehrmaschinenbedienung in der Fertigung erweitert. Von einem neuen hoch produktiven Lasergravursystem für Farb- und Lackdosierwalzen erwarten wir eine bessere Qualität zu geringeren Kosten.

Bessere IT-Infrastruktur für den Vertrieb

Neben der kosteneffizienten Unterstützung der standortübergreifenden Kommunikations- und Geschäftsprozesse blieb 2010 die Modernisierung der IT-Infrastruktur ein wichtiges Thema. Im Segment Bogenmaschinen wurde „Salesforce.com“ als durchgängiges Customer-Relationship-Management-System (CRM) zur weltweiten Vertriebsplanung und -steuerung eingeführt. Ohne aufwendige Investitionen in eigene Hard- und Software wird das Salesforce CRM nach dem Cloud Computing-Ansatz ohne Abstriche bei der Datensicherheit und Systemverfügbarkeit über das Internet bereitgestellt. Die Abrechnung erfolgt nutzungsabhängig. Nach der kompletten Einführung können Vertrieb, Marketing und Service konzernweit für Kunden- und Marktinformationen auf eine einheitliche Datenbasis zurückgreifen. Durch weltweit standardisierte Prozesse wird eine verbesserte Transparenz über Marktentwicklungen und eine höhere Planungssicherheit erreicht. Weltweite Angebote für neue Maschinen oder Servicedienstleistungen sind individueller und schneller möglich. Der Vertrieb im Bogenbereich wird dabei durch den neuen grafischen Produkt-Konfigurator SPM unterstützt.

Neue Organisation für mehr Kundennähe

Im Segment Rollendruckmaschinen wurden die technischen Bereiche Konstruktion, Kapazitätsplanung, Projektmanagement, Innen- und Außenmontage reorganisiert und störende Prozessschranken beseitigt. Zentraler Ansprechpartner bei der Auftragsabwicklung von Akzidenz- und Zeitungsrotationsanlagen ist der neue Bereich Gesamtmaschine. Dort sind die für eine zügige Projektumsetzung notwendigen Fachleute zusammengefasst.

Forschung und Entwicklung

Innovationen tragen am Markt Früchte

In der noch nicht völlig überwundenen Branchenkrise zeigte sich deutlich, dass rechtzeitige Innovationen in einem wettbewerbsintensiven Umfeld eine hohe Bedeutung haben. So setzte sich die im zurückliegenden Jahrzehnt in Würzburg entgegen dem damaligen Mainstream entwickelte Hightech-Kompaktplattform für den industriellen Zeitungsdruck bei den im Berichtsjahr vor allem in Europa getätigten Investitionen in vielen Fällen durch. Dank seiner technologischen Spitzenstellung im Segment Zeitungsdruck konnte KBA seinen Weltmarktanteil auf gut 40 % steigern.

Nachdem bis 2008 die umweltfreundlich ohne Wasser druckende KBA Cortina den Auftragseingang in der Kompaktklasse dominiert hat, holte 2009 und insbesondere 2010 die mit Feuchtwerken ausgestattete Schwestermaschine KBA Commander CT durch viele Bestellungen auf. Neben Aufträgen für diesen Maschinentyp aus England, Österreich und Schweden wurden vor allem in Deutschland von regionalen Zeitungshäusern doppelt- und dreifachbreite Anlagen in Kompakt-Achterturmbauweise für Papierbahnbreiten bis 2,1 m bestellt. Bisher war Deutschland ein klassischer Markt für sog. Satelliten-Rotationen. Mit der herkömmlichen hohen Turmbauweise wäre der Erfolg der Commander CT nicht möglich gewesen.

Ein weiteres Beispiel für die auch in schwierigen Zeiten bestehende Notwendigkeit kontinuierlicher F&E-Investitionen ist die hohe Marktakzeptanz der im Werk Radebeul hergestellten Bogenoffsetmaschine Rapida 106. Sie wurde zur drupa 2008 erstmals vorgestellt und war im Mai 2010 auf der internationalen Fachmesse IPEX in Birmingham mit ihren Alleinstellungsmerkmalen wie fliegender Auftragswechsel (Flying JobChange) und Closed-Loop-Farbregelung der Star im mittelformatigen Bogenoffset. Inzwischen wurden über 100 Rapida 106-Anlagen mit wellenloser DriveTronic SPC-Einzelantriebstechnik geliefert, darunter einige mit der Option Flying JobChange.

Im Akzidenz-Rollenoffset hatte die in den vergangenen Jahren neu entwickelte 16-Seiten-Rotation KBA C16 vor internationalem Fachpublikum im November 2010 beim Erstanwender L.N. Schaffrath in Geldern nahe der niederländischen Grenze eine sehr erfolgreiche Premiere. Diese weitgehend automatisierte Anlage trägt mit ihrem sehr schnellen Auftragswechsel und deutlich reduzierter Anlaufmakulatur dem Trend zu kleineren, zielgruppenorientierten Auflagen bei Zeitschriften und Werbedrucksachen Rechnung und findet am Markt großes Interesse.

Darüber hinaus beschäftigten sich unsere Ingenieure im Berichtsjahr in allen Produktbereichen intensiv mit den Themen Energieeffizienz, Rüstzeitverkürzung und Produktivitätssteigerung durch weitere Automatisierungskomponenten. Einen hohen Anteil an der Entwicklungsarbeit hatten bereits die für die nächste drupa-Fachmesse im Juni 2012 geplanten Neuheiten im Bogen- und Rollendruck. Die neuen Produkte adressieren KBA-Kernmärkte wie den Akzidenz-, Verpackungs- und Zeitungsdruck, aber auch Nischenmärkte im Verpackungs- und Wertpapierbereich. Einige befinden sich bereits im Feldtest.

Der Ruf von KBA als Innovator im Druckmaschinenbau wurde am Ende des Berichtsjahres erneut in der vom Wall Street Journal veröffentlichten Patent Scorecard™ Heavy Industrial Equipment für die USA bestätigt. In diesem mit renommierten internationalen Namen aus dem Maschinen- und Anlagenbau gefüllten Patent-Ranking der Top 50 belegte KBA den Mittelfeld-Platz 24 und lag damit deutlich vor einem anderen großen deutschen Druckmaschinenhersteller. Der Anteil der F&E-Investitionen am Umsatz inklusive der hauptsächlich bei Rotationsanlagen geforderten kundenspezifischen Neuerungen erreichte 2010 über 4 % vom Umsatz.

Markt- und Branchenentwicklung 2010

Aufschwung mit gebremster Dynamik

Im Berichtsjahr erholte sich die Druckmaschinennachfrage in den einzelnen Regionen und Marktsegmenten mit unterschiedlicher Intensität. Insgesamt war die Aufschwungdynamik deutlich schwächer als in vielen anderen Sektoren des Maschinenbaus. Hauptursachen dafür sind das veränderte Medienverhalten und der dadurch beschleunigte strukturelle Wandel der Printmedienindustrie. Mit knapp 4,5 Mrd. € erreichten die weltweiten Bestellungen bei neuen analogen Druckmaschinen (ohne Digitaldruck) nur etwa die Hälfte des Durchschnittsvolumens der Jahre 2006 und 2007. Wachstumstreiber waren Asien und Lateinamerika, wobei die Volksrepublik China im größten Segment Bogenoffset 2010 als mit Abstand größter Exportmarkt herausragte. In Europa und vor allem in Nordamerika blieb das Investitionsvolumen weiter deutlich unter dem Vorkrisenniveau, obwohl in der Mehrzahl der Länder mehr Aufträge vergeben wurden als im Vorjahr. Eine negative Ausnahme bildet der immer noch wachstumsschwache und von Haushaltsproblemen besonders betroffene südeuropäische Raum.

Die Marktentwicklung in 2010 bestätigte die schon länger erkennbare und durch die Wirtschaftskrise noch verstärkte Verschiebung der Nachfrage in Richtung der wachstumsstarken Schwellenländer im Fernen Osten und im Süden des amerikanischen Kontinents. So nahm nach Angaben des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) der Anteil Asiens an den Lieferungen deutscher Hersteller für Druck- und Papiertechnik von 17,1 % im Jahr 2000 auf 33,2 % in 2010 zu. Des Weiteren ist festzustellen, dass die Investitionsbereitschaft in mit Online-Medien konkurrierende Drucksegmente wie Zeitungen, Zeitschriften und Kataloge stark und nachhaltig beeinträchtigt ist. Von dem durch das Internet forcierten Medienwandel wird das KBA-Segment Rollendruckmaschinen hart getroffen. Der Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen partizipiert dagegen am überproportionalen Wachstum des Verpackungsdrucks. Weniger oder gar nicht von der Medienentwicklung tangiert sind die von KBA schon seit Jahren über Tochtergesellschaften abgedeckten Nischenmärkte, die zum größten Teil im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen konsolidiert werden. Deshalb wirkt sich der Markteinbruch bei den Rotationsanlagen bei KBA auch nicht ganz so gravierend aus wie bei direkten Mitbewerbern.

45,4 % mehr Aufträge stärken Marktposition

Im Konzern stieg der Auftragseingang in 2010 gegenüber dem Vorjahr um 45,4 % auf 1.284,9 Mio. € (2009: 883,9 Mio. €). Mit diesem erheblich über der allgemeinen Branchenentwicklung liegenden Bestellzuwachs konnte KBA seine gute Marktposition im Bogen- und Rollenoffset weiter stärken. Auch das Neugeschäft in den Nischenmärkten Blech-, Kennzeichnungs- und Sicherheitsdruck entwickelte sich erfreulich.

Mit 621,6 Mio. € verbuchte der Geschäftsbereich Bogenmaschinen im Berichtsjahr ein beachtliches Bestellvolumen. Die Steigerung des Auftragseingangs um 33,8 % gegenüber dem Vorjahr (2009: 464,6 Mio. €) kam vor allem vom wachsenden Asiengeschäft. Druckunternehmen aus aller Welt fragten besonders rege die Mittelformatmaschinen Rapida 105 und 106 nach. Auch der Verkauf von Großformatmaschinen konnte insbesondere im Fernen Osten erfreulich gesteigert werden. Nicht zufriedenstellend war für KBA wie für alle Lieferanten die Nachfrage im Kleinformat.

Im Segment Rollen- und Sondermaschinen erhöhten sich die Neuaufträge mit einem Plus von 58,2 % auf 663,3 Mio. € (2009: 419,3 Mio. €). Wie schon seit Jahren unterlagen die Investitionen im Rollendruck erheblichen regionalen Schwankungen. Den im Berichtsjahr europaweit größten vergebenen Auftrag erhielt KBA von der britischen Express Newspapers Group. Darüber hinaus wurden aus dem Ausland Rotationsanlagen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck von Druckbetrieben in Australien, Bulgarien, China, Frankreich, Jordanien, Kamerun, den Niederlanden, Österreich, Saudi-Arabien und Schweden bei Koenig & Bauer geordert. Bemerkenswert ist, dass sich das Investitionsklima in der deutschen Zeitungsindustrie spürbar verbessert hat. Für die kompakte Zeitungsrotation KBA Commander CT haben sich von Juli 2010 bis Februar 2011 sieben regionale Medienhäuser im Inland entschieden.

Mit 440,8 Mio. € war der Auftragsbestand im Konzern Ende Dezember um 31,6 % höher als im Vorjahr (2009: 335,0 Mio. €). Das im Bogenbereich auf 162,7 Mio. € (2009: 92,2 Mio. €) gewachsene Auftragspolster gewährleistet im ersten Quartal eine gute Auslastung des Hauptwerkes Radebeul. Der von 242,8 Mio. € auf 278,1 Mio. € angestiegene Auftragsbestand bei Rollen- und Sondermaschinen verbessert zwar an den Rollenstandorten die Grundauslastung, ermöglicht aber noch keine kontinuierliche Vollauslastung.

KBA-Geschäftsbereiche: Auftragseingang / Umsatzentwicklung / Auftragsbestand

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in Mio. € 2009 2010
Auftragseingang 883,9 1.284,9
Bogenoffsetmaschinen 464,6 621,6
Rollen- und Sondermaschinen 419,3 663,3
Umsatzentwicklung 1.050,4 1.179,1
Bogenoffsetmaschinen 478,7 551,1
Rollen- und Sondermaschinen 571,7 628,0
Auftragsbestand 335,0 440,8
Bogenoffsetmaschinen 92,2 162,7
Rollen- und Sondermaschinen 242,8 278,1

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ertragslage

Ergebnisverbesserung

Als Folge der im Frühjahr einsetzenden Nachfrageerholung im Druckmaschinenbau stieg der Konzernumsatz gegenüber 2009 (1.050,4 Mio. €) um 12,3 % auf 1.179,1 Mio. €. Trotz des im Anlagengeschäft besonders intensiven Preisdrucks führten die höheren Erlöse zusammen mit den erreichten Kosteneinsparungen aus dem laufenden Konsolidierungsprogramm zu einer positiven Ertragsentwicklung. Das Konzernergebnis nach Zinsen und vor Steuern (EBT) verbesserte sich gegenüber 2009 (+2,7 Mio. €) auf 15,3 Mio. €.

Bogenmaschinen im Aufwind

Der Segmentumsatz bei Bogenoffsetmaschinen übertraf mit 551,1 Mio. € den Vorjahreswert von 478,7 Mio. € um 15,1 %. Der Beitrag des Bogenbereichs zum Gesamtumsatz erhöhte sich leicht von 45,6 % in 2009 auf 46,7 %. Seinen Anteil am Weltmarktvolumen für Bogenoffsetmaschinen konnte KBA auf 17 % steigern.

Das Wachstum bei Bogenmaschinen wurde vor allem von den Mittelformat-Baureihen Rapida 105 und Rapida 106 getragen. Während die Rapida 105 besonders im Boommarkt China und vielen anderen Wachstumsregionen gefragt ist, findet die auf höchste Leistung und Flexibilität ausgerichtete Rapida 106 mit ihren vielen Alleinstellungsmerkmalen im Bereich der Automatisierung bei industriell operierenden Druckbetrieben besonderes Interesse. Im Großformat profitierte KBA von der wieder anziehenden Investitionsbereitschaft westlicher Verpackungsgruppen und von der deutlich gewachsenen Nachfrage aus China, Südostasien und Osteuropa. Trotz des Eintritts eines weiteren deutschen Mitbewerbers konnte KBA im Berichtsjahr seine Spitzenstellung in dieser Formatklasse behaupten und die angestrebte Anzahl von Druckwerken absetzen. Unter den Planwerten blieb dagegen das in unserem tschechischen Werk gefertigte Kleinformat, das über die KBA-Organisation im Werk Radebeul vertrieben wird. Die Absatzentwicklung in dieser Formatklasse wird besonders von den in Folge der Finanzkrise schwieriger gewordenen Finanzierungen und vom konkurrierenden Digitaldruck beeinträchtigt. Dagegen hat das von der KBA-MetalPrint GmbH in Stuttgart betreute Geschäft mit Blechdruckmaschinen und Abluftreinigungsanlagen im Berichtsjahr deutlich angezogen.

Umsatzplus von rund 10 % bei Rollen- und Sondermaschinen

Trotz des starken Sondermaschinengeschäfts und der führenden Stellung von KBA im Zeitungsdruck mit über 40 % Marktanteil wuchs der Umsatz im Segment Rollen- und Sondermaschinen aufgrund des deutlich kleineren Auftragsbestandes zu Jahresbeginn und der erst im Sommer anziehenden Nachfrage lediglich um 9,8 % auf 628,0 Mio. € (2009: 571,7 Mio. €).

Bei den Zeitungsmaschinen dominierten die Kompaktrotationen der Cortina- und Commander CT-Baureihen die Auslieferungen in Europa und Nordamerika. Die hoch automatisierte, bedienungsfreundliche und flexibel ebenso für den Semicommercial- oder auch Bücherdruck einsetzbare Kompakt-Plattform hat wesentlich zur Festigung unserer Weltmarktführerschaft im Zeitungsdruck beigetragen. Neben zwei Neuinstallationen in Skandinavien druckt seit Sommer 2010 eine Cortina-Anlage im umweltfreundlichen wasserlosen Offsetverfahren beim KBA-Stammkunden Rheinische Post in Düsseldorf. Gleich vier Commander CT-Rotationen mit Heißlufttrocknern gingen beim kanadischen Druckkonzern Transcontinental in Betrieb. Eine für die Herstellung von einfarbigen Taschenbüchern modifizierte Commander CT nahm bei der französischen CPI-Gruppe, dem europäischen Marktführer in diesem Segment, die Produktion auf. Zu den ausgelieferten Rollenoffsetmaschinen für den Akzidenz-, Magazin- und Katalogdruck zählten mit der C16 und der C48 SG zwei Neuentwicklungen. Die neue 16-Seiten-Anlage C16 wurde bei L.N. Schaffrath in Geldern, die C48 SG als weltweit erste 48-Seiten-Rotation von KBA im liegenden Format beim langjährigen Kunden Em. de Jong im holländischen Baarle-Nassau installiert. Mit Hilfe dieser für den schnellen Jobwechsel bei immer kleineren Auflagen konzipierten Neuentwicklungen will KBA seinen zum Jahresende 2010 erreichten Weltmarktanteil von etwa 17 % im Akzidenz-Rollenoffset halten und nach Möglichkeit weiter ausbauen.

Exportanteil weiter gestiegen

Trotz des höheren Umsatzes im Bogenbereich führten die geringeren Lieferungen bei Rollendruckmaschinen gegenüber 2009 zu einem Rückgang des Inlandsumsatzes von 162,8 Mio. € auf 135,7 Mio. €. Die Exportquote stieg dadurch auf 88,5 % (2009: 84,5 %). Wegen der noch anhaltenden wirtschaftlichen Probleme in Südeuropa, UK und anderen wichtigen Märkten reduzierte sich der Umsatz im europäischen Ausland von 378,4 Mio. € auf 335,3 Mio. €. Mit einem Anteil von 28,5 % (2009: 36,0 %) blieb unser traditioneller Kernmarkt weit unter dem langjährigen Mittel von gut 50 %.

Wachstumsmotor China

Die Bedeutung des Vertriebsgebietes Asien/Pazifik ist mit einem Umsatzanteil von 29,4 % (2009: 22,5 %) nochmals deutlich gestiegen. Das China-Geschäft mit Bogenoffsetmaschinen hatte daran einen entscheidenden Anteil. Mit Erlösen von 347,1 Mio. € (2009: 235,7 Mio. €) lag die Wachstumsregion auf Konzernebene erstmals vor dem europäischen Ausland, das in einigen Regionen immer noch unter den Folgen der Wirtschaftskrise leidet.

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Nordamerika noch immer verhalten

In Nordamerika, dem für die deutschen Druckmaschinenbauer in der Vergangenheit größten Auslandsmarkt, war 2010 noch kein kräftiger Aufschwung spürbar. Während der Auftragseingang bei Bogenmaschinen zulegte, ging der Umsatz mit nordamerikanischen Kunden von 146,4 Mio. € in 2009 auf 118,3 Mio. € zurück. Die regionale Umsatzquote Nordamerikas fiel auf 10,0 % (2009: 13,9 %).

Lateinamerika und Afrika legen kräftig zu

Dagegen lagen die Schwellenmärkte Lateinamerika und Afrika mit einer Regionalquote von 20,6 % deutlich über dem Vorjahr (12,1 %) und dem langjährigen Durchschnitt. Nach 127,1 Mio. € in 2009 stieg das mit lateinamerikanischen und afrikanischen Druckbetrieben erzielte Umsatzvolumen auf 242,7 Mio. €. Insgesamt ist die Umsatzverteilung ein Spiegelbild der regional unterschiedlichen Dynamik des Weltmarktes.

Kosteneinsparungen verbessern Bruttomarge

Trotz des Umsatzzuwachses von 12,3 % sind die Herstellungskosten nur unterproportional von 831,7 Mio. € im Vorjahr auf 865,6 Mio. € in 2010 gestiegen. Das Bruttoergebnis vom Umsatz verbesserte sich auf 313,5 Mio. € (2009: 218,7 Mio. €), die Bruttomarge von 20,8 % auf 26,6 %.

Betriebsergebnis signifikant höher

Ohne die im Anlagenbau üblichen kundenspezifischen Entwicklungen wurden im Berichtsjahr 45,2 Mio. € (2009: 46,1 Mio. €) für reine F&E-Leistungen aufgewendet. Der gestiegene Auftragseingang und vermehrte Auslieferungen führten über höhere Provisionszahlungen und Ausgangsfrachten zu einem Anstieg der Vertriebskosten von 127,0 Mio. € auf 154,2 Mio. €. Leicht über dem Vorjahr (2009: 86,4 Mio. €) lagen die Verwaltungskosten mit 87,7 Mio. €. Während sich die sonstigen betrieblichen Erträge auf 88,5 Mio. € (2009: 109,6 Mio. €) verminderten, trugen Vorsorgen für noch ausstehende Strukturmaßnahmen an den Rollenstandorten zum Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf 92,7 Mio. € (2009: 60,1 Mio. €) bei. In Summe war das Betriebsergebnis mit 22,2 Mio. € deutlich besser als im Vorjahr (2009: 8,7 Mio. €). Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Zinsen, Abschreibungen und Wertminderungen (EBITDA) lag bei 29,5 Mio. € (2009: 34,6 Mio. €).

Trotz unbefriedigender Marktpreise und zeitweise schwacher Kapazitätsauslastung an den Rollenstandorten konnte im Bereich Rollen- und Sondermaschinen durch das florierende Nischen- und Servicegeschäft wieder ein deutlich positives Segmentergebnis von 14,0 Mio. € (2009: 31,8 Mio. €) erzielt werden. Im Bogenbereich führten die positiven Effekte aus dem schon 2009 weitgehend umgesetzten Restrukturierungsprogramm zu einer signifikanten Verbesserung des Betriebsergebnisses von –23,1 Mio. € auf 8,2 Mio. €, obwohl durch den erst im März 2010 einsetzenden Nachfrageaufschwung die ersten fünf Monate des Berichtsjahres noch durch Unterauslastung und Kurzarbeit im Werk Radebeul geprägt waren. Durch den wesentlich höheren Auftragsbestand zu Beginn

Lieferung nach Regionen

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in % 2009 2010
Afrika/Lateinamerika 12,1 20,6
Asien/Pazifik 22,5 29,4
Nordamerika 13,9 10,0
Übriges Europa 36,0 28,5
Deutschland 15,5 11,5

und die Stabilisierung des Bestelleingangs in den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres erwarten wir in 2011 eine Verstärkung des positiven Ergebnistrends.

Vorsteuerergebnis über 15 Mio. €

Mit –6,9 Mio. € lag das Finanzergebnis leicht unter dem Vorjahreswert von –6,0 Mio. €. Bei annähernd gleichen Zinserträgen von 4,9 Mio. € (2009: 5,0 Mio. €) sanken die Zinsaufwendungen von 12,8 Mio. € auf 12,1 Mio. €   und das sonstige Finanzergebnis von 1,8 Mio. € auf 0,3 Mio. €. Per Saldo ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 15,3 Mio. € gegenüber 2,7 Mio. € im Vorjahr.

Dividende von 0,30 € je Aktie

Nach Abzug der Steuern vom Einkommen und Ertrag wird für das Geschäftsjahr 2010 ein Jahresüberschuss von 12,5 Mio. € (2009: 6,6 Mio. €) ausgewiesen. Entsprechend hat sich das anteilige Ergebnis je Aktie von 0,41 € auf 0,76 € verbessert. Auf Basis des positiven Konzernergebnisses wollen Vorstand und Aufsichtsrat nach zwei dividendenlosen Jahren der am 16. Juni 2011 tagenden Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende in Höhe von 0,30 € je Stückaktie auszuschütten.

Finanzlage

Innenfinanzierung dominiert

Ein starkes Finanzprofil mit einer überdurchschnittlichen Eigenkapitalquote ist für KBA eine wichtige strategische Zielsetzung, um die finanzielle und unternehmerische Flexibilität nachhaltig zu sichern. Über die Mittelzuflüsse aus betrieblicher Geschäftstätigkeit konnten der Kapitalbedarf vollständig gedeckt und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten weiter reduziert werden. Zudem stiegen die liquiden Mittel deutlich an. Darüber hinaus stehen über Kreditlinien ausreichend finanzielle Reserven zur Verfügung. Die vorhandenen Barkreditlinien wurden zu keinem Zeitpunkt in Anspruch genommen, eingeräumte Avalkreditlinien entsprechend dem Geschäftsverlauf für Anzahlungsgarantien genutzt. Neben der Begrenzung von Kursrisiken über aktive Steuerungsmaßnahmen des Treasury (siehe dazu die Ausführungen im Lagebericht auf den Seiten 39 f.) ist die permanente Optimierung des Working Capital ein Schwerpunkt unseres Finanzmanagements.

Positiver Cashflow

Durch den gewachsenen Auftragseingang stiegen die Kundenanzahlungen auf 153,0 Mio. € (2009: 104,4 Mio. €). Trotz höherer Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lag der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit durch die Ergebnisverbesserung, gesunkene Vorräte, gestiegene Anzahlungen und Rückstellungen bei 30,1

Ertrags- und Aufwandsrechnung des Konzerns

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in % des Umsatzes 2009 2010
Herstellungskosten des Umsatzes -79,2 -73,4
Forschungs-/Entwicklungskosten -4,4 -3,8
Vertriebskosten -12,1 -13,1
Verwaltungskosten -8,2 -7,4
Übrige Aufwendungen ./. Erträge 4,7 -0,4
Finanzergebnis -0,6 -0,6
Steuern 0,4 -0,2
Jahresüberschuss 0,6 1,1

Mio. €. Mit dem im Vergleich zum Vorjahr (29,6 Mio. €) leicht höheren Mittelzufluss waren die Auszahlungen für Investitionen gedeckt. Zusätzlich verblieb ein freier Cashflow von 20,4 Mio. € (2009: 4,9 Mio. €). Der hauptsächlich zur Kreditrückführung eingesetzte Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit belief sich auf –5,0 Mio. € (2009: –14,4 Mio. €).

Gute Liquiditätsausstattung

Neben genügenden Kreditlinien stiegen zum Jahresultimo 2010 die eigenen liquiden Mittel auf 91,0 Mio. € (31.12.2009: 76,1 Mio. €). Nach Abzug der von 48,3 Mio. € auf 43,1 Mio. € reduzierten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (nähere Angaben auf den Seiten 85 f. im Anhang) blieb die Nettofinanzposition mit 47,9 Mio. € weiter deutlich positiv. Die vorhandene Nettoliquidität lag deutlich über dem Vorjahreswert (2009: 27,8 Mio. €) und über dem Durchschnitt in der Branche.

39,6 % Eigenkapitalquote

Der Anstieg des Eigenkapitals um 41,5 Mio. € zum Geschäftsjahresende 2010 auf 461,3 Mio. € (2009: 419,8 Mio. €) resultiert vor allem aus dem Jahresüberschuss, Währungseffekten und der Ausgabe von Belegschaftsaktien. In Relation zur deutlich höheren Bilanzsumme liegt die Eigenkapitalquote wie im Vorjahr bei beachtlichen 39,6 %.

Bankschulden weiter reduziert

Bei niedrigeren Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Lieferanten waren die um 48,6 Mio. € gewachsenen Kundenanzahlungen und die um 22,4 Mio. € höheren Rückstellungen ausschlaggebend für die von 640,6 Mio. € auf 703,1 Mio. € gestiegenen Gesamtschulden. Neben der leichten Aufstockung der Pensionsrückstellungen resultiert die Zunahme der sonstigen Rückstellungen von 212,9 Mio. € auf 234,4 Mio. € hauptsächlich aus Vorsorgen für Strukturmaßnahmen an den Rollenstandorten und höheren Verpflichtungen aus dem Vertriebsbereich. Der Verschuldungsgrad als Relation von Fremd- zu Eigenkapital nahm von 152,6 % auf 152,4 % ab.

Vermögenslage

Gesunde Substanz

Mit 333,8 Mio. € lagen die langfristigen Vermögenswerte zum 31. Dezember 2010 um 17,9 Mio. € über dem Vorjahreswert von 315,9 Mio. €. Auf Sachanlagen entfallen davon 243,0 Mio. € (2009: 234,6 Mio. €), die mit 189,8 % durch Eigenkapital abgedeckt sind. Die durchgeführten Anlageinvestitionen von 14,0 Mio. € (2009: 28,9 Mio. €) betrafen überwiegend Ersatz- und Rationalisierungsprojekte in der Produktion. Die bedeutendsten Investitionen werden im Lagebericht auf Seite 25 beschrieben. Inklusive der Investitionen in immaterielle Vermö-

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gensgegenstände lag die Quote in Relation zum Umsatz bei 1,3 % gegenüber 2,9 % im Vorjahr. Bei 31,0 Mio. € Abschreibungen (2009: 30,3 Mio. €) betrug die Investitionsrate 49,7 % (Vorjahr: 99,7 %).

Bei niedrigeren Vorräten von 296,7 Mio. € (2009: 319,5 Mio. €) sind die kurzfristigen Vermögenswerte zum Jahresultimo auf 830,6 Mio. € (2009: 744,5 Mio. €) gestiegen. Neben den um 14,9 Mio. € höheren liquiden Mitteln trugen vor allem die durch die hohen Auslieferungen in den letzten Wochen des Berichtsjahres auf 368,6 Mio. € (2009: 276,2 Mio. €) gewachsenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu dieser Entwicklung bei. Das Working Capital lag bei 341,5 Mio. € (2009: 305,3 Mio. €).

Die Bilanzsumme im Konzern lag zum 31. Dezember 2010 mit 1.164,4 Mio. € um 104,0 Mio. € über dem Vorjahreswert.

Gesamtaussage zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Neben den erzielten Kosteneinsparungen führten die höheren Erlöse zusammen mit der seit dem Frühsommer wieder guten Auslastung unserer Bogenoffsetwerke zu einer deutlichen Verbesserung des Konzernergebnisses vor Steuern auf 15,3 Mio. € (2009: 2,7 Mio. €). Neben Investitionen in innovative Produkte und effiziente Prozesse haben wir im Rahmen der seit Anfang 2009 laufenden Neuausrichtung im Berichtsjahr aufgrund der enttäuschenden Marktentwicklung zusätzliche Maßnahmen zur Kostensenkung an den Rollenstandorten definiert. Das bereits im Frühjahr 2009 gestartete Konsolidierungspaket im Bogensegment ist dagegen weitgehend umgesetzt. Mit der konsequenten Neuausrichtung wollen wir unsere gute Weltmarktposition als Nr. 2 festigen und eine stabile Basis für profitables Wirtschaften in einem kleineren Markt schaffen. Der positive Cashflow erlaubte die Eigenfinanzierung der Investitionen und die Rückführung der ohnehin geringen Bankschulden. Die komfortable Nettoliquidität und zusätzliche Kreditlinien gewährleisten eine gute Finanzausstattung. Darüber hinaus bleibt die Bilanzstruktur mit einer hohen Eigenkapitalquote und Anlagendeckung ausgesprochen solide.

Nachtragsbericht

Nach Schluss des Geschäftsjahres wurde die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung mit dem weltgrößten Druckereikonzern R. R. Donnelley & Sons Company in Chicago/USA bekannt gegeben.

Das am 1. März 2011 publizierte Abkommen sieht die Weiterentwicklung, Herstellung und den Verkauf zukunftsträchtiger Digitaldrucklösungen auf der Basis der in den letzten zehn Jahren von RR Donnelley entwickelten Inkjet-Digitaldrucktechnologien durch KBA vor. KBA erweitert damit sein heute schon vielfältiges Angebot für die Druck- und Medienindustrie um Digitaldruckmaschinen. Die von Koenig & Bauer weiter entwickelten Digitaldruckanlagen sollen bei KBA in Deutschland produziert und an die spezifischen Anforderungen der für digitale Druckanwendungen in Frage kommenden Marktsegmente Akzidenz-, Bücher-, Verpackungs-, Sicherheits- und Zeitungsdruck angepasst werden. Bereits auf der nächsten drupa im Mai 2012 will KBA die erste Digitaldruckmaschine präsentieren.

Risikomanagement- und internes Kontrollsystem

Mehr Transparenz für zielorientiertes Handeln

Das unternehmensweite Frühwarnsystem der Koenig & Bauer AG soll mögliche Gefahren für die Geschäftsentwicklung und deren Ausmaß transparent und frühzeitig anzeigen und ein rechtzeitiges zielgerichtetes Handeln des Managements sicherstellen. Trotz der derzeit zweifellos vorhandenen politischen und gesamtwirtschaftlichen Risiken im Exportgeschäft sind den Bestand des Konzerns gefährdende Risiken nicht erkennbar. Die weiter sehr solide Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung von KBA, die gegenüber 2009 verbesserte Auftrags- und Ertragslage und die insgesamt wieder deutlich stabilere Branchenkonjunktur machen die Risikolage beherrschbar.

Maßnahmen zur Früherkennung

Ein Risiko wird als negative Abweichung von der Geschäftsplanung definiert. Im Zuge der Finanzkrise hat KBA das zur Risikoerkennung und -bekämpfung vorgesehene Instrumentarium ausgeweitet. Die Planzyklen wurden verkürzt, die Maßnahmenkataloge verstärkt und regelmäßig unabhängige Kontrollen durch Soll/Ist-Abgleiche durchgeführt. Dabei wird die Erfassung, Bewertung und Berichterstattung der wesentlichen Unwägbarkeiten systematisch nach den Kategorien und Grundsätzen des Risikohandbuchs durchgeführt. Für die Umsetzung der Maßnahmen ist das Management verantwortlich.

Die Organisation im Bereich Risikomanagement besteht aus der zentralen Risikokoordinationsstelle und festgelegten Risikomanagern, die ihre Bereichsrisiken mittels Wahrscheinlichkeiten und Meldeschwellen berichten. Alle produzierenden Gesellschaften im Konzern melden nach vorgegebenen Berichtswegen halbjährlich ihre Einzelrisiken. Diese werden in quantitativer und qualitativer Form gebündelt und dem Vorstand zur Verfügung gestellt. Die konzernweite Unternehmensplanung, die regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand und das interne Konzernberichtswesen runden die Systematik ab.

Klar definierte Kommunikationswege ermöglichen das rechtzeitige Erkennen abweichender Entwicklungen. Der halbjährliche Meldeprozess macht kritische Markt- und Unternehmensentwicklungen transparent, verbessert die Planungsgenauigkeit und fördert das allgemeine Risikobewusstsein. Dadurch werden mögliche Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns frühzeitig erkannt und geeignete Gegenmaßnahmen können schnell eingeleitet werden.

Das vom Vorstand verabschiedete und im Risikohandbuch beschriebene Frühwarnsystem wird jährlich im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats diskutiert und vom Jahresabschlussprüfer nach den gesetzlichen Vorschriften geprüft.

Berichterstattung zu eingesetzten Finanzinstrumenten

Finanzielle Risiken resultieren aus Kreditfinanzierungen, Liquiditätsengpässen, Währungsschwankungen und Preisänderungen. Im Konzernanhang sind Art, Umfang und Größenordnung der bei KBA eingesetzten Finanzinstrumente ausgewiesen. Derzeit sehen wir keine wesentlichen Länder- oder Kontrahentenrisiken. Dem Management liegen regelmäßige Auswertungen der Forderungen nach Regionen vor, so dass mögliche Risikokonzentrationen zeitnah identifiziert werden können.

Fremdwährungsrisiken entstehen aus Bilanzpositionen und schwebenden Geschäften in Fremdwährungen. In diesem Bereich ergeben sich vor allem potenzielle Risiken aus den in US-Dollar abgeschlossenen Aufträgen und entsprechenden Forderungen. Deshalb werden in enger Kooperation zwischen den Vertriebseinheiten und dem Treasury der Koenig & Bauer AG Fremdwährungstransaktionen zum größten Teil abgesichert. Bei Großaufträgen erfolgt die Absicherung direkt, im Seriengeschäft über Macro- und Micro-Hedges. Nur dafür werden Devisenoptionen und Devisentermingeschäfte genutzt. Spekulative Aufnahmen oder Anlagen in Fremdwährungen sind den operativen Einheiten verboten. Das Treasury ermittelt zur Bewertung der Fremdwährungspositionen den verbleibenden ungesicherten Fremdwährungsbetrag und unterstellt im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse eine Auf- bzw. Abwertung des Euro um 5 %. Zur näheren quantitativen Erläuterung verweisen wir auf den Anhang.

Bei Großanlagen mit Festpreisgarantie bilden die Rahmenverträge des Einkaufs die Basis für erzielbare Ergebnismargen. Die Auswirkungen schwankender Materialpreise werden soweit möglich durch Gleitpreisvereinbarungen mit den Kunden vermindert. Die enorme Nachfrage durch das wachstumsstarke China trägt neben der allgemeinen Konjunkturerholung zu deutlich gestiegenen Rohstoffpreisen bei.

Als Folge der Finanzkrise ist für die Realwirtschaft die Versorgung mit Geld schwieriger geworden. Die Guthabenzinsen sind auf einem sehr niedrigen Niveau und Kreditvergaben erfolgen mit einem relativ hohen Risikoaufschlag. Das Zinsänderungsrisiko besteht in der Gefahr, dass sich der beizulegende Zeitwert oder die künftigen Zahlungsströme aufgrund der Schwankungen von Marktzinssätzen verändern. Bei KBA bestehen Finanzinstrumente, deren beizulegender Zeitwert bzw. die aus dem Finanzinstrument resultierenden Zahlungsströme vom Marktzinssatz beeinflusst werden. Zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos schließen wir derivative Finanzinstrumente ab.

Seinen Kunden bietet KBA marktübliche Finanzierungsformen an. Leasinggesellschaften fordern und erhalten in bestimmten Fällen Sicherheiten für finanzierte Projekte. Durch Absatzfinanzierung und Forderungsmanagement auf Einzelprojektebene beugen wir Zahlungsausfällen soweit wie möglich vor. Die Prüfung der Kreditwürdigkeit und das Einfordern von Sicherheiten vor der Auslieferung stellen einen geordneten Umgang sicher. Nach Auslieferung behalten wir uns das Eigentum bis zur vollständigen Zahlung vor. Neukunden werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Für wahrscheinliche Ausfälle werden frühzeitig Wertberichtigungen oder Rückstellungen gebildet, die steigende Kreditrisiken vorwegnehmen. Derzeit liegt keine kundenspezifische oder geografische Konzentration von Kreditrisiken vor.

Über einen täglichen Liquiditätsstatus wird die Zahlungsfähigkeit der Mutter- und Tochtergesellschaften gesteuert. Zudem wurde während der Finanzkrise bei der AG eine wöchentliche bzw. im Konzern eine monatliche Liquiditätsplanung und Berichterstattung eingeführt sowie das Reporting an die Banken verstärkt. Zahlungsein- und -ausgänge werden laufend überwacht. Neben dem konzernweiten Cash-Management existiert eine hinreichend differenzierte Liquiditäts- und Finanzplanung.

Die im zyklischen Maschinen- und Anlagenbau für mögliche Liquiditätsschwankungen notwendigen Kredit- und Avallinien sind bei KBA in ausreichendem Maße für die aktuelle und prognostizierte Marktlage vorhanden. Unwägbare Zahlungsstromschwankungen können damit überbrückt werden.

Internes Kontrollsystem für ordnungsgemäße Rechnungslegung

Das interne Kontrollsystem beinhaltet bei KBA auch Grundsätze und Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung. Die vorgegebenen Organisations- und Kontrollstrukturen werden durch Arbeitsanweisungen und Richtlinien ergänzt.

Muttergesellschaft und Beteiligungsunternehmen verfügen jeweils über eigene Abteilungen für die Rechnungslegung. Die Funktionen sind in die Bereiche Controlling, Personalmanagement, -abrechnung, Finanzierung, Buchhaltung bzw. Konzernrechnungswesen und interne Revision getrennt. Diese Aufbauorganisation trägt zur internen Selbstkontrolle bei.

Die in der Finanz- und Personalbuchhaltung eingesetzten EDV-Systeme (SAP) sind gegen unbefugte Zugriffe geschützt. Die Rechnungslegung für den Konzern wird mittels eines Konsolidierungsprogramms durchgeführt. Quartalsweise werden umfangreiche Abstimmkontrollen durchgeführt. Konzernweite Planungs-, Forecast- und Frühwarnprozesse sowie Risikomanagement-, Reportingrichtlinien, Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze gewährleisten die nötige Transparenz.

Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten des Rechnungswesens werden regelmäßig mittels Stichproben, softwaregestützten Abstimmungen sowie durch manuelle oder körperliche Kontrollen überprüft. Dazu zählen Anlage- und Vorratsinventuren, Abgleiche durch Saldenbestätigungen und Jahresabschlussarbeiten. Schulungen im Bereich Rechnungslegung, die unabhängige Überwachung und das Vier-Augen-Prinzip stellen die Regelungskonformität des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes sicher. Wesentliche rechnungsrelevante Prozesse unterliegen analytischen Prüfungen u. a. auch durch die interne Revision. Die Wirtschaftlichkeit der Kontrollen wird durch automatisierte Eingabe-, Ausgabe- und Verarbeitungskontrollen sichergestellt.

Grundsätzlich sind genehmigende Stellen von durchzuführenden Stellen getrennt. Ebenso existieren Schreib- und Leseberechtigungen in den Systemen. Hinsichtlich der Verbuchung von Geschäftsvorfällen herrscht eine strikte Funktionstrennung. Differenzierte Anordnungsbefugnisse und Zugriffsbeschränkungen der Mitarbeiter existieren bezüglich der IT-Anwendungen. Einzelne Mitarbeiter in den Funktionsbereichen haben keine Zugriffsberechtigungen auf die komplette Prozessebene der Rechnungslegung (Warenannahme, Lagerzugang, Rechnungsprüfung, Zahlungsfreigabe, -transfer). Die eingerichtete, organisatorische Funktionstrennung kann so nicht unterlaufen werden. Die interne Revision hat Zugang zu allen Daten und überprüft stichprobenartig auch außerhalb der Rechnungslegung relevante Bereiche und Prozesse. So stellen wir eine Finanzberichterstattung nach den gesetzlichen Vorschriften sicher.

Dem Bilanz-/Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats wurden die Aufgaben zur Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontroll-, Risikomanagement- und internen Revisionssystems sowie der Abschlussprüfung übertragen. Die ordnungsgemäße Funktion der für die Rechnungslegung eingerichteten internen Kontrollsysteme wird jährlich durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft untersucht.

Prognose- und Chancenbericht

Moderates Wachstum in einem volatilen Umfeld

Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für das weitere Wachstum der Weltwirtschaft sind derzeit angesichts der noch nicht abschließend gelösten Schuldenkrise in Europa, der revolutionären Veränderungen in Nordafrika, der inflationären Tendenzen in China, der Naturkatastrophen und deren Folgen in Japan, der instabilen US-Konjunktur, der Wechselkursschwankungen zwischen Euro, US-Dollar und chinesischem Yuan und der auf breiter Front steigenden Energie- und Rohstoffpreise recht volatil. Trotz dieser Risiken erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) in seiner jüngsten Prognose von Ende Januar für 2011 einen Anstieg der weltweiten Wirtschaftsleistung um 4,4 %.

Auch wir gehen davon aus, dass die Weltwirtschaft im laufenden Jahr weiter wachsen wird und die hinter anderen Sparten des Maschinenbaus noch deutlich zurückliegende Druckmaschinenkonjunktur sich weiter verbessert. Für dieses Szenario sprechen der in den letzten Jahren aufgelaufene Investitionsstau und das gestiegene Durchschnittsalter des Maschinenbestandes. Der intensive Wettbewerb zwischen den Druckbetrieben sorgt in den Industrieländern für einen anhaltenden Modernisierungsdruck und dürfte die Investitionsneigung spürbar stimulieren. Hinzu kommt der notwendige Kapazitätsaufbau in wachstumsstarken Schwellenländern. Dort liegt die Druckleistung pro Kopf immer noch um 90 % oder mehr unter der in hoch entwickelten Märkten wie Westeuropa, USA, Japan oder Singapur.

Einseitige Mediendiskussion zu Lasten Print

Eine zuweilen nur schwer überwindbare Hürde bei vielen Investitionsprojekten stellt die gegenüber früher deutlich restriktivere Finanzierungspraxis der Banken für den Drucksektor dar. Die manchmal etwas realitätsferne Euphorie um die Bedeutung der Online-Medien und des Digitaldrucks, die tendenziell negative Berichterstattung über die Zukunftsaussichten der Printmedien und die Insolvenzen in der Branche haben Spuren beim Rating durch den Finanzsektor hinterlassen. Darunter leiden kleine Familienbetriebe ebenso wie große Lohndrucker, insbesondere wenn sie mit einer dünnen Eigenkapitaldecke wirtschaften. Basel III und der dadurch beabsichtigte Eigenkapitalaufbau im Bankensektor werden die Investitionsfinanzierung nicht erleichtern.

Unsere Planungen für 2011 und darüber hinaus unterstellen, dass die Weltnachfrage für neue Druckmaschinen mittelfristig das Niveau von 2006 oder 2007 nicht mehr erreichen wird. Die enormen Produktivitätszuwächse moderner Druckanlagen, die in der entwickelten Welt sinkende Zahl von Druckbetrieben, die Abwanderung von Werbegeldern ins Internet und in Smartphones sowie der allmählich in einige Offset-Domänen vordringende Digitaldruck begrenzen die Absatzperspektiven.

Unterschiedliche Perspektiven für Teilmärkte

Je nach Anwendung gibt es erhebliche Unterschiede in den Marktaussichten. Die Maschinennachfrage aus von der Wirtschaftskrise besonders heftig getroffenen Märkten wie dem Bücher-, Zeitschriften- oder Zeitungsdruck wird vom derzeit sehr niedrigen Niveau aus moderat weiter zulegen. Früher gewohnte Jahresvolumina liegen allerdings in weiter Ferne. Auch die vom Einbruch der Werbeausgaben gebeutelten Akzidenzdrucker werden wieder mehr in Bogen- und Rollendruckmaschinen investieren, sobald Wirtschaft und Werbung flächendeckend wachsen. Weiter überproportional zunehmen wird der konsum- und wohlstandsabhängige Verpackungsdruck, besonders in den Schwellenländern mit ihrem großen Nachholbedarf. KBA ist in diesem Marktsegment hervorragend positioniert und wird entsprechend teilhaben.

Preise und Margen weiter unter Druck

Durch die immer noch vorhandenen Überkapazitäten bei den Anbietern von Rollen- und Bogenoffsetmaschinen hält der Preis- und Margendruck weiter an. Mit klaren Vertriebsvorgaben bezüglich der Einbuchung von Aufträgen, der Preisgestaltung bei Neumaschinen und der Rücknahme von Gebrauchtmaschinen sowie eindeutigen Regeln für die Absatzfinanzierung halten wir die mit der aktuellen Markttendenz verbundenen Verlustrisiken in Grenzen.

Produkt-Innovationen in der Pipeline

KBA unternimmt permanente Anstrengungen, seine gute Position in wesentlichen Druckmärkten durch marktorientierte Innovationen zu erhalten bzw. auszubauen. Darunter sind vor dem Hintergrund der 2012 wieder anstehenden internationalen Branchenschau drupa eine Reihe technisch anspruchsvoller Neu- und Weiterentwicklungen, deren Einführung nicht ganz frei von Risiken ist. Diese werden durch ein umfassendes Projekt- und Qualitätsmanagement sowie die Erprobung unter Praxisbedingungen reduziert. Bei immer kürzeren Innovationszyklen ist die Senkung der Produktions- und Qualitätskosten zur Stärkung der Ertragslage eine Daueraufgabe. Wertanalytische Maßnahmen und die systematische Dokumentation der bei der Projektabwicklung gewonnenen Erkenntnisse helfen, dieses Ziel zu erreichen.

Konsolidierung der Rollenstandorte noch nicht abgeschlossen

Das KBA-Management hat sich rechtzeitig auf die absehbare Marktentwicklung eingestellt, die Kapazitäten in vielen Bereichen neu dimensioniert und die Strukturen neu gestaltet. Dieser zuweilen für alle Beteiligten schmerzhafte Prozess ist weit fortgeschritten, aber noch nicht abgeschlossen. Die KBA-Zahlen bestätigen auch im Branchenvergleich, dass die Weichen richtig gestellt wurden. Im Bogenoffset sind wir nach der durchgeführten Kapazitätsanpassung seit Monaten wieder gut ausgelastet. An den Standorten für Rollen- und Sondermaschinen hat sich die Beschäftigungssituation gegenüber dem Vorjahr ebenfalls verbessert. Dennoch sehen wir dort angesichts des halbierten Marktvolumens für Rotationsanlagen weiteren Konsolidierungsbedarf. Die Notwendigkeit zeitweiser Kurzarbeit können wir angesichts der vorhersehbaren Auslastungsschwankungen im neuen Geschäftsjahr nicht ausschließen.

Aufstieg zur Nummer 2 im Druckmaschinenbau

Unter Zugrundelegung veröffentlichter Zahlen und eigener Marktanalysen konnte sich die KBA-Gruppe hinter dem Marktführer im Bogenoffset 2010 endgültig als die weltweite Nummer 2 im Druckmaschinenbau etablieren. Die Platzierung an der zweiten Position wird umso deutlicher, wenn man berücksichtigt, dass KBA bisher im Gegensatz zu großen Mitbewerbern nicht im Handelsgeschäft mit Verbrauchsmitteln wie Farbe und sonstigen Druckmaterialien tätig war. Der Handel mit den sog. Consumables erhöht zwar den Umsatz, bringt aber kaum Wertschöpfung und Auslastung für das eigene Unternehmen und ist nicht maschinenbau-typisch. Dennoch sehen wir in der schrittweisen Aufnahme von geprüften und für unsere Maschinen optimierten Verbrauchsmitteln in unser Angebot eine Chance zur Kundenbindung, eine Möglichkeit zur weiteren Steigerung der Performance unserer Druckmaschinen und mittelfristig auch eine potenzielle zusätzliche Ertragsquelle. Angesichts der für den internationalen Vertrieb von Consumables notwendigen logistischen Voraussetzungen und Markterfahrungen plant das Management in 2011 zunächst den moderaten Einstieg im Segment Bogenoffset in Deutschland und einigen Nachbarländern.

Für Marktveränderungen gut aufgestellt

KBA hat die größte Branchenkrise der letzten 60 Jahre mit eigenen Mitteln ohne die Inanspruchnahme neuer Kredite und ohne die Notwendigkeit von Kapitalhilfen unserer Anteilseigner bewältigt. Mit unserem im Berichtsjahr erneut positiven und gegenüber 2009 deutlich verbesserten Vorsteuerergebnis haben wir uns im Vergleich zu direkten Mitbewerbern sehr gut behauptet. Einmal mehr hat sich in den hinter uns liegenden schwierigen Jahren der vielfältige Produktmix für Volumen- und Nischenmärkte als stabilisierender Faktor erwiesen.

Für die KBA-Gruppe ist die weitere Entwicklung in großen Marktsegmenten wie dem Bogenoffset-, Rollenoffset- oder Zeitungsdruck von großer Bedeutung. Durch die breite Aufstellung im Konzern sind wir aber vom Auf und Ab in einzelnen Segmenten weniger betroffen als andere. Das hinter unserer Produktvielfalt steckende Know-how und die soliden Finanzen erleichtern Anpassungen und Ergänzungen beim Angebotsportfolio mit zukunftsorientierten Tätigkeitsfeldern.

Ausblick 2011: Fortsetzung des finanziell gesunden Wachstums

In das neue Geschäftsjahr 2011 ist KBA mit einem deutlich höheren Auftragsbestand gestartet als in das vorhergehende. Auch die Neubestellungen in den ersten beiden Monaten bei Bogen- und Rollendruckmaschinen lagen über dem schwachen Vorjahresbeginn. Dazu trugen fast alle internationalen Vertriebsregionen und in gesteigertem Maße auch der deutsche Markt bei. Die eingangs beschriebenen externen Rahmenbedingungen bergen Risiken für die weitere Geschäftsentwicklung und für längerfristige Vorhersagen. Der von KBA schon länger verfolgte finanziell gesunde Wachstumskurs sieht kein Wachstum und keine Steigerung der Anteile auf einem Käufermarkt um jeden Preis vor. Dennoch geht der Vorstand im Zuge der erhofften Verbreiterung und Stabilisierung der Branchenkonjunktur für 2011 von einer erneuten Steigerung des Konzernumsatzes im einstelligen Prozentbereich aus. Bei der Ergebnisentwicklung strebt das Management trotz des in der Branche anhaltenden Verdrängungswettbewerbs ebenfalls Kontinuität an. Die zuweilen in externen Analysen vorgenommene lineare Fortschreibung der Ertragssteigerungsraten der letzten beiden Jahre hält der Vorstand allerdings für unrealistisch. Dennoch soll das seit zwei Jahren positive Konzernergebnis vor Steuern gegenüber 2010 moderat zulegen. Beide Geschäftsbereiche sollen dazu ihren Beitrag leisten. Weitere Informationen will das Management erst bei der Vorlage des Berichts über das erste Quartal Mitte Mai geben.

Für 2012 erwarten wir aufgrund des anhaltenden Kapazitätsaufbaus in wachstumsorientierten Emerging Markets und der nach längerer Investitionszurückhaltung anstehenden Ersatz- und Rationalisierungsinvestitionen in entwickelten Märkten eine Fortsetzung der Nachfragebelebung. Dabei sind auch positive Effekte durch die im Juni kommenden Jahres in Düsseldorf stattfindende weltgrößte Fachmesse drupa absehbar. Von besonderer Bedeutung für den exportintensiven deutschen Druckmaschinenbau sind dabei die mittelfristige Entwicklung der Weltwirtschaft sowie stabile politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen.

Sozialbericht

Tüchtige Mitarbeiter als Erfolgsbasis

Im technisch anspruchsvollen internationalen Druckmaschinengeschäft sind Know-how, Ideen und Initiativen unserer Führungskräfte und Mitarbeiter entscheidend für den Erfolg. Trotz der aus der Marktentwicklung resultierenden Personalanpassung bilden wir weiter mit hohem Aufwand viele Jugendliche zu exzellenten Fachkräften aus, fördern Nachwuchstalente und kümmern uns um die fachliche und persönliche Weiterqualifizierung der bei uns tätigen Menschen.

Personalstand trägt Marktentwicklung Rechnung

Zum 31. Dezember 2010 waren im KBA-Konzern 6.419 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, 550 weniger als im Vorjahr (31.12.2009: 6.969). Die Verringerung der Belegschaft um rund 1.700 Stellen seit Ausbruch der Wirtschaftskrise im Herbst 2008 ist eine Folge des stark geschrumpften Markt- und Umsatzvolumens. Nach vollständiger Umsetzung des Konsolidierungsprogramms wird die KBA-Gruppe rund 25 % weniger Beschäftigte haben als vor der Finanzkrise.

Mehr Aufträge und weniger Kurzarbeit

Angesichts der verhaltenen Marktperspektiven in der näheren Zukunft ist der 2009 eingeleitete Prozess der Kapazitätsanpassung zwar schmerzlich, aber im Interesse des Unternehmens und der verbleibenden Arbeitsplätze ohne vernünftige Alternative. Nach der Neuausrichtung der Bogenoffsetwerke konnte die Kurzarbeit am Standort Radebeul im Zuge einer deutlich verbesserten Auslastung Ende Mai 2010 beendet werden. An den Rollenstandorten wurde die Kurzarbeit im vierten Quartal 2010 angesichts der besseren Auftragslage ausgesetzt. Da die Ausrichtung der Werke für Rollendruckmaschinen auf den deutlich kleiner gewordenen Weltmarkt aber noch nicht ganz abgeschlossen ist, wird dieses Instrument zum Ausgleich von Auslastungsschwankungen 2011 noch benötigt werden.

Ausbildungsquote bei 6,5 %

Die Zahl der Auszubildenden und Praktikanten im KBA-Konzern hat sich von 407 auf 420 zum Jahresende 2010 leicht erhöht. Die Ausbildungsquote ist von 5,8 % auf 6,5 % gestiegen. Die seit über 140 Jahren bestehende, staatlich anerkannte Werkberufsschule in Würzburg und die Ausbildungsstätten an den anderen Produktionsstandorten leisten für die Qualifizierung unseres technischen Nachwuchses einen hervorragenden Beitrag. Dies zeigt sich u. a. alljährlich bei den IHK-Prüfungsergebnissen. Zudem wurde das KBA-Werk in Radebeul von der IHK Dresden erneut als „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ zertifiziert. Seit der Einführung der Prämierung im Jahre 2000 hat KBA Radebeul diese ohne Unterbrechung als eines von zwei Unternehmen aus der Region erhalten.

74 junge Menschen starteten im August/September 2010 bei der Koenig & Bauer AG ihre Ausbildung in elf, überwiegend technischen Berufen. Am stärksten besetzt war erneut die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker, gefolgt vom Industriemechaniker, Mechatroniker und Elektroniker. Neben Druckern und kaufmännischen Berufen gehört auch das duale Studium zum Qualifizierungsspektrum bei KBA. Vom hohen Ausbildungsstandard profitieren künftig auch andere Unternehmen aus dem Würzburger Umland und Kunden, deren Nachwuchs bei KBA zum Mechatroniker ausgebildet wird.

Drei IHK- und ein Landessieger

Die Abschlussprüfungen vor den Industrie- und Handelskammern legten 85 Auszubildende der Muttergesellschaft erfolgreich ab. Dabei unterstrichen drei Kammersieger und einige zweite und dritte Plätze erneut die hohe Qualität der Ausbildung bei KBA. Im Beruf Drucker setzte sich 2010 ein Auszubildender des KBA-Werkes Radebeul mit seinen hervorragenden Prüfungsleistungen auf Landesebene als bester sächsischer Jungfacharbeiter durch.

Durch Info-Veranstaltungen in Schulen und Ausbildungsstätten, die langjährige Beteiligung an bundes- und landesweiten Kampagnen wie dem Girls’ Day oder dem Technik-Camp für Mädchen sucht KBA aktiv den Kontakt zu jungen Menschen. Über 250 Schüler und Studenten nutzten 2010 die Möglichkeit, Praktika und Schnupperlehren an den Standorten der Muttergesellschaft zu absolvieren. Als international ausgerichtetes Technologieunternehmen gilt KBA bei jungen Leuten nach wie vor als attraktiver Arbeitgeber. Alle offenen Ausbildungsstellen konnten im Berichtsjahr mit qualifizierten Bewerbern besetzt werden. Mit der Betreuung von Diplom- und Bachelorarbeiten und speziellen Förderverträgen für Studenten und Doktoranden kümmern wir uns darüber hinaus um qualifizierten Ingenieurnachwuchs.

Fitnessprogramm für neue Aufgaben

Neben Sprachkursen, IT-Schulungen und Fachseminaren dienten die Weiterbildungsangebote im Berichtsjahr der Qualifizierung von Mitarbeitern für neue bzw. veränderte Aufgaben. Industriemechaniker nahmen an Elektrotechnik-Kursen teil. Kurzarbeitszeiten wurden im Rahmen der Möglichkeiten zur Fortbildung genutzt. Erstmals wurden Lehrgänge für externe Teilnehmer angeboten und Auszubildende anderer Unternehmen in der Metallbearbeitung und Steuerungstechnik geschult.

Kontinuierlich besser werden

Unsere Mitarbeiter haben auch im Berichtsjahr durch zahlreiche Verbesserungsvorschläge wieder zu Prozessoptimierungen und Produktweiterentwicklungen beigetragen. Von den insgesamt 493 auf AG-Ebene eingereichten Mitarbeiterideen (2009: 415) wurden rund 85 % prämiert und nicht unerhebliche Kosteneinsparungen realisiert.

Die als eigenständiges Unternehmen geführte Betriebskrankenkasse BKK KBA hatte am Ende des Berichtsjahres 9.520 Mitglieder und 3.179 Familienangehörige auf ihrer Versichertenliste. Die gut besuchten Gesundheitstage behandelten 2010 das Thema Lärmschutz. In einem speziellen Training für die Auszubildenden wurden die theoretischen Grundlagen und das praktische Einüben von gesundheitsgerechtem Verhalten am Arbeitsplatz vermittelt.

Beruf und Familie vereinbaren

Für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bietet KBA Teilzeitmodelle, Job-Sharing und Kooperationen mit betriebsnahen Kinderbetreuungsstätten an. Für Mütter und Väter in Elternzeit werden Räumlichkeiten für den Erfahrungsaustausch zur Verfügung gestellt. Bereits zum dritten Mal organisierte KBA in Würzburg und Trennfeld eine Kinderbetreuung am schulfreien Buß- und Bettag. 160 Kinder und Jugendliche von sechs bis 14 Jahren nahmen am abwechslungsreichen Programm teil.

Viele langjährige Mitarbeiter

200 Mitarbeiter der Koenig & Bauer AG begingen in 2010 ein Arbeitsjubiläum. Für 50 Jahre Betriebszugehörigkeit wurde ein Jubilar geehrt, 93 feierten ihr 40-jähriges Jubiläum und 106 Beschäftigte blickten auf eine 25-jährige Tätigkeit bei KBA zurück. Allen Jubilaren gilt unser Dank für ihren jahrzehntelangen Einsatz und für ihre Treue zum Unternehmen.

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Nachhaltigkeitsbericht

Umweltorientierte Produkte und Prozesse

Aktiver Klima- und Umweltschutz, wo immer möglich, ist ein wesentlicher Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Diese reicht über die gesamte Wertschöpfungskette von der konstruktiven Gestaltung unserer Erzeugnisse über die Beschaffung bis zur Produktion. Neben der Qualität, Performance und Zuverlässigkeit unserer Maschinen sind deren Energieeffizienz, Bedienergonomie sowie der Einsatz klimaschonender Roh- und Verbrauchsmaterialien für uns und die Anwender von großer Bedeutung. Dabei spielen die effiziente Nutzung von Ressourcen und die Einhaltung hoher Sicherheitsstandards eine gewichtige Rolle. Unserer gesellschaftlichen Verantwortung werden wir durch die Ausbildung junger Menschen über den eigenen Bedarf hinaus und durch die Förderung sozialer und kultureller Belange gerecht.

Arbeitssicherheit groß geschrieben

Durch die regelmäßige Überprüfung und Verbesserung der Herstellungsprozesse ist es 2010 gelungen, den Ressourcenverbrauch, das Abfallaufkommen und die Emissionen in unseren Werken weiter zu senken. Mit regelmäßigen Messungen und Einweisungen wird die Einhaltung interner und externer Umweltrichtlinien sichergestellt. Das im Maschinen- und Anlagenbau im Interesse unserer Mitarbeiter sehr wichtige Thema Arbeitssicherheit und -ergonomie wird durch klare Vorgaben, Schulungen und Beratung adressiert.

Umfassendes Qualitätsmanagement

Für eine nachhaltige Kundenzufriedenheit haben wir unser Qualitätsmanagement weiterentwickelt. Mit Erstmuster- und Prototypprüfungen, systematischen Qualitätskontrollen, regelmäßigen Inspektionen, internen und externen Audits arbeiten wir intensiv an der Sicherstellung einer hohen Produktqualität. EDV-gestützte Werkzeuge ermöglichen Abweichungsanalysen und ein schnelles Gegensteuern zur Minimierung von Wiederholfehlern. Dabei werden Zulieferer verstärkt in den Qualitätssicherungsprozess einbezogen. Bei den Aggregaten für Rollendruckmaschinen wurden die Funktions- und Softwaretests vor der Auslieferung weiter optimiert. Qualitätsberichte von bereits installierten Maschinen fließen permanent in die Prüfpläne ein. Bei Bogenoffsetmaschinen erfordert die gewachsene Komplexität ein umfassendes Abnahmeprozedere im Werk. Die Zertifizierung der Radebeuler Bogenoffsetspezialisten nach ISO 9001:2008 wurde im Juni 2010 erneuert.

Klimaschonender Druck

Neben der Wirtschaftlichkeit rückt die Umweltorientierung immer stärker in den Fokus von Druckereien. Neu- und Weiterentwicklungen bei KBA zielen verstärkt auf den sparsamen Einsatz von Energie und Verbrauchsmitteln sowie auf geringere Lärm-, Staub- und CO2-Emissionen bei der Druckproduktion ab. Als erster Druckmaschinenhersteller hat KBA im Frühjahr 2010 in enger Zusammenarbeit mit ClimatePartner in München umweltorientierten Kunden auf seiner Website mit dem Footprint-Manager eine individuelle, preisgünstige und einfach zu bedienende Online-Plattform zur Ermittlung der Treibhausgasemissionen von Druckproduktionen angeboten. Damit können Druckereien ihre Emissionsmenge bei der Printproduktion selbst errechnen und interessierten Auftraggebern die zunehmend gefragte Option klimaneutral drucken gegen einen kleinen Aufpreis anbieten.

Auf der Branchenmesse IPEX in Birmingham präsentierten wir die neue E-Klasse der Bogenmaschine Rapida 75.E steht für „Economy & Ecology“. Mit einem bis zu 50 % niedrigeren Stromverbrauch ist die KBA Rapida 75E in ihrer Formatklasse Energiespar-Champion. Eine hohe Energieeffizienz weisen die verbrauchsarmen KBA Vari-DryBLUE-Trockner mit Wärmerückgewinnung auf. Alle Rapida-Bogenmaschinen sind mit dem Öko-Label „Emission geprüft“ zertifiziert. Im umweltfreundlichen wasserlosen Offsetdruck ist KBA seit vielen Jahren bei Bogen- und Rollenmaschinen internationaler Vorreiter. Von KBA gesponserte Branchenpreise wie die „Umweltorientierte Druckerei des Jahres“ würdigen ein entsprechendes Engagement von Druckbetrieben.

Förderung kultureller, sozialer und wissenschaftlicher Initiativen

Soziales und kulturelles Engagement für die Gesellschaft hat bei KBA eine über 150-jährige Tradition. Auch heute werden trotz aller Sparbemühungen an den Konzernstandorten soziale und kulturelle Projekte und Initiativen im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten gefördert. So unterstützt das Unternehmen am Würzburger Stammsitz schon seit Jahrzehnten die alljährlichen Bachtage und das Mozartfest. Zusammen mit anderen regionalen Druck- und Medienunternehmen veranstaltete Koenig & Bauer im November 2010 erneut die Würzburger Benefizkonzerte. Die Konzerterlöse kommen regionalen wissenschaftlichen, kulturellen und sozialen Initiativen zugute, so im Berichtsjahr dem Verein HALMA e. V. (Hilfen für alte Menschen im Alltag) in Würzburg.

Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2010

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Aktiva
in Mio. € 31.12.2009 31.12.2010
Anhang
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte (1) 25,2 26,4
Sachanlagen (1) 234,6 243,0
Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen (2) 24,4 27,4
Sonstige Vermögenswerte (2) - 0,2
Latente Steueransprüche (6) 31,7 36,8
315,9 333,8
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte (3) 319,5 296,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (2) 276,2 368,6
Sonstige finanzielle Forderungen (2) 24,4 10,0
Sonstige Vermögenswerte (2) 31,6 39,5
Laufende Ertragsteueransprüche 1,1 1,1
Wertpapiere (4) 15,6 23,7
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (5) 76,1 91,0
744,5 830,6
1.060,4 1.164,4
Passiva
in Mio. € 31.12.2009 31.12.2010
Anhang
Eigenkapital (7)
Gezeichnetes Kapital 42,7 42,8
Kapitalrücklage 87,0 87,1
Gewinnrücklagen 290,1 331,4
Eigenkapital der Anteilseigner des Mutterunternehmens 419,8 461,3
Schulden
Langfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen (8) 103,7 104,6
Sonstige Rückstellungen (9) 56,0 71,7
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (10) 20,6 15,0
Sonstige Schulden (10) 0,1 0,5
Latente Steuerverbindlichkeiten (6) 21,0 22,2
201,4 214,0
Kurzfristige Schulden
Sonstige Rückstellungen (9) 156,9 162,7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (10) 74,8 69,4
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (10) 83,6 84,2
Sonstige Schulden (10) 117,2 165,2
Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 6,7 7,6
439,2 489,1
1.060,4 1.164,4

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 2010

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in Mio. €
2009 2010
Anhang
Umsatzerlöse (14) 1.050,4 1.179,1
Herstellungskosten des Umsatzes (15) -831,7 -865,6
Bruttoergebnis vom Umsatz 218,7 313,5
Forschungs- und Entwicklungskosten (15) -46,1 -45,2
Vertriebskosten (15) -127,0 -154,2
Verwaltungskosten (15) -86,4 -87,7
Sonstige betriebliche Erträge (17) 109,6 88,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen (17) -60,1 -92,7
Betriebsergebnis 8,7 22,2
Sonstiges Finanzergebnis 1,8 0,3
Zinserträge 5,0 4,9
Zinsaufwendungen -12,8 -12,1
Finanzergebnis (18) -6,0 -6,9
Ergebnis vor Steuern 2,7 15,3
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (19) 3,9 -2,8
Konzernergebnis der Anteilseigner des Mutterunternehmens 6,6 12,5
Ergebnis je Aktie (in €, verwässert/unverwässert) (20) 0,41 0,76

Konzern-Gesamtergebnisrechnung 2010

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in Mio. €
2009 2010
Konzernergebnis 6,6 12,5
Währungsumrechnung 0,3 26,7
Bewertung originäre Finanzinstrumente 0,3
Bewertung derivative Finanzinstrumente 1,4 0,5
Latente Steuern -0,3 1,6
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis 1,7 28,8
Gesamtergebnis der Anteilseigner des Mutterunternehmens 8,3 41,3

Zu weiteren Erläuterungen wird auf Anhangsziffer (7) verwiesen.

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 2010

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in Mio. € Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen
Erfolgsneutrale Rücklagen
Originäre Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente Währungsumrech-nung
1. Januar 2009 42,6 86,7 2,1 -1,3 5,8
Konzernergebnis - - - - -
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis - - 0,3 1,4 0,3
Gesamtergebnis der Periode - - 0,3 1,4 0,3
Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital 0,1 0,3 - - -
31. Dezember 2009 42,7 87,0 2,4 0,1 6,1
1. Januar 2010 42,7 87,0 2,4 0,1 6,1
Konzernergebnis - - - - -
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis - - - 0,5 26,7
Gesamtergebnis der Periode - - - 0,5 26,7
Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital 0,1 0,1 - - -
31. Dezember 2010 42,8 87,1 2,4 0,6 32,8

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in Mio. € Gesamt
Andere
Latente Steuern
1. Januar 2009 -2,8 278,0 411,1
Konzernergebnis - 6,6 6,6
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis -0,3 - 1,7
Gesamtergebnis der Periode -0,3 6,6 8,3
Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital - - 0,4
31. Dezember 2009 -3,1 284,6 419,8
1. Januar 2010 -3,1 284,6 419,8
Konzernergebnis - 12,5 12,5
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis 1,6 - 28,8
Gesamtergebnis der Periode 1,6 12,5 41,3
Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital - - 0,2
31. Dezember 2010 -1,5 297,1 461,3

Zu weiteren Erläuterungen wird auf Anhangsziffer (7) verwiesen.

Konzern-Kapitalflussrechnung 2010

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in Mio. €
2009 2010
Ergebnis vor Steuern 2,7 15,3
Abschreibungen/Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 24,1 7,0
Fremdwährungsbewertung - 0,4
Nicht zahlungswirksame Zinsaufwendungen/-erträge 6,0 4,9
Veränderung der Rückstellungen für Pensionen 1,2 0,9
Nicht zahlungswirksame sonstige Aufwendungen/Erträge -1,4 -0,9
Bruttocashflow 32,6 27,6
Veränderung der Vorräte 76,8 33,9
Veränderung der Forderungen und sonstiger Vermögenswerte 46,9 -71,8
Veränderung der sonstigen Rückstellungen -62,8 17,3
Veränderung der Verbindlichkeiten und sonstiger Schulden -58,0 30,7
Erhaltene Zinsen 2,4 2,8
Gezahlte Zinsen -4,4 -5,2
Ertragsteuerzahlungen -3,9 -5,2
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit 29,6 30,1
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 2,8 7,7
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -30,2 -15,4
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzinvestitionen 0,5 0,1
Auszahlungen für Finanzinvestitionen -0,4 -3,3
Erhaltene Investitionszuschüsse 0,6 0,9
Erhaltene Dividenden 2,0 0,3
Cashflow aus Investitionstätigkeit -24,7 -9,7
Freier Cashflow 4,9 20,4
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 0,4 0,2
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzschulden 0,2 1,5
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzschulden -15,0 -6,7
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -14,4 -5,0
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -9,5 15,4
Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands -0,2 -0,5
Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres 85,8 76,1
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres 76,1 91,0

Zu weiteren Erläuterungen wird auf Anhangsziffer (I) verwiesen.

Konzern-Anhang

(A) Vorbemerkungen

Der KBA-Konzern fertigt und vertreibt weltweit Bogen- und Rollenrotationsmaschinen sowie Sondermaschinen in allen gängigen Druckverfahren. Oberste Konzerngesellschaft ist die Koenig & Bauer AG (kurz KBA) in 97080 Würzburg, Friedrich-Koenig-Str. 4, Deutschland. KBA ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht. Der Konzernabschluss umfasst das Mutterunternehmen sowie alle verbundenen konsolidierten Tochtergesellschaften.

Zum 31. Dezember 2010 hat KBA einen Konzernabschluss sowie einen Konzernlagebericht gemäß § 315a HGB erstellt, der im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird.

Dabei wurden alle am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, und alle für das abgelaufene Geschäftsjahr verbindlichen Interpretationen des International Financial Reporting Interpretation Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, berücksichtigt.

In der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasste Posten werden im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Umsatzkostenverfahren angewendet. Berichtswährung ist der Euro und soweit nichts anderes erwähnt, erfolgen die Angaben in Millionen Euro (Mio. €).

Der Vorstand der Koenig & Bauer AG hat den Konzernabschluss am 24. März 2011 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu billigen.

(B) Neue und geänderte Standards/Interpretationen

Für das Geschäftsjahr 2010 wurden die folgenden IFRS zugrunde gelegt, die verpflichtend auf Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen.

IFRS 3       Neufassung des IFRS 3 – Unternehmenszusammenschlüsse  

IAS 27        Änderungen des IAS 27 – Konzern- und Einzelabschlüsse       

IAS 39        Änderungen des IAS 39 – Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung:

Zulässige Grundgeschäfte im Rahmen von Sicherungsbeziehungen   

Diverse     Änderungen im Rahmen des zweiten Annual Improvements Project     

IFRS 1      Neufassung des IFRS 1 – Erstmalige Anwendung der IFRS      

IFRS 1       Änderungen des IFRS 1 – Zusätzliche Ausnahmen für erstmalige Anwender  

IFRS 1       Änderungen des IFRS 1 – Begrenzte Ausnahme für Vergleichsangaben nach

IFRS 7 für erstmalige Anwender  

IFRS 2       Änderungen des IFRS 2 – Anteilsbasierte Vergütungen

IFRIC 17    Unbare Ausschüttungen an Anteilseigner

IFRIC 18    Übertragungen von Vermögenswerten von Kunden

Die Standards wurden in Übereinstimmung mit den jeweiligen Übergangsvorschriften angewendet. Soweit erforderlich, erfolgte die Anpassung rückwirkend, d. h. die Darstellung ist so, als ob die neuen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden schon immer angewandt worden wären. Vorjahresvergleichszahlen wurden entsprechend angepasst.

Insbesondere ergaben sich folgende Auswirkungen auf die im Konzernabschluss dargestellten Perioden:

IFRS 3/IAS 27: Neufassung des IFRS 3 – Unternehmenszusammenschlüsse und Änderungen des IAS 27 – Konzern- und Einzelabschlüsse

Die wesentlichen Änderungen der beiden Standards betreffen die bilanzielle Behandlung von Minderheitenanteilen sowie die Verbuchung von Änderungen in der Beteiligungsquote (u. a. sukzessiver Unternehmenserwerb, Verlust der Beherrschung). Daraus haben sich für KBA keine Auswirkungen auf Ansatz und Bewertung im Geschäftsjahr ergeben.           

IAS 39: Änderungen des IAS 39 – Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung

Zur Vereinfachung der Anwendung der Grundprinzipien des IAS 39 wurde zur Designation eines einseitigen Risikos in einem Grundgeschäft mit einer Option als Sicherungsgeschäft bestimmt, dass lediglich der innere Wert einer Option, nicht jedoch der vollständige Wert bestehend aus innerem Wert und Zeitwert, designiert werden kann. Da KBA keine Optionen hält, hat die Änderung des IAS 39 keinen Einfluss auf die Bilanzierung.

Änderungen im Rahmen des zweiten Annual Improvements Project

Die „Improvements to IFRS“ dienen insbesondere der Klarstellung bestehender Regelungen und sollen unbeabsichtigte Inkonsistenzen zwischen Standards beseitigen. Die Änderungen betreffen IFRS 2, IFRS 5, IFRS 8, IAS 1, IAS 7, IAS 17, IAS 18, IAS 36, IAS 38, IAS 39, IFRIC 9 und IFRIC 16. Auf Ansatz, Bewertung und Darstellung des KBA-Konzernabschlusses haben sich keine wesentlichen Auswirkungen ergeben.

IFRS 2: Änderungen des IFRS 2 – Anteilsbasierte Vergütungen

Die Änderung des IFRS 2 stellt klar, dass ein Unternehmen, das Güter oder Dienstleistungen im Rahmen einer anteilsbasierten Vergütungsvereinbarung erhält, diese bilanzieren muss, unabhängig davon, welches Konzernunternehmen die zugehörige Verpflichtung erfüllt. Bei KBA bestehen zurzeit keine anteilsbasierten Vergütungsvereinbarungen.

Folgende durch das IASB herausgegebene Standards, Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards, die noch nicht verpflichtend sind, wurden nicht vorzeitig angewandt.

Anwendungszeitpunkt ab Geschäftsjahr

IAS 24    Änderungen des IAS 24 – Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen                2011

IAS 32    Änderungen des IAS 32 – Finanzinstrumente: Darstellung: Klassifizierung von  Bezugsrechten                           2011

IFRS 1     Änderungen des IFRS 1 – Erstmalige Anwendung der IFRS:

Begrenzte Befreiung von Vergleichsangaben nach IFRS 7                                                                                        2011

IFRIC 14 Änderungen des IFRIC 14 – Beitragsvorauszahlungen bei bestehenden

Mindestdotierungsverpflichtungen                                                                                                                       2011

IFRIC 19  Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten mit Eigenkapitalinstrumenten                                                                2011

Diverse    Änderungen im Rahmen des dritten Annual Improvements Process (2008-2010)                                             2011

IAS 12    Änderung des IAS 12 – Ertragsteuern: Realisierung zugrunde liegender,

neubewerteter Vermögenswerte                                                                                                                         2012

IFRS 1   Änderungen des IFRS 1 – Erstmalige Anwendung der IFRS: Hyperinflation                                                       2012

IFRS 7   Änderungen des IFRS 7 – Finanzinstrumente: Angaben                                                                                2012

IFRS 9  Finanzinstrumente                                                                                                                                 2013

IFRIC 14, IFRIC 19, die Änderungen der IAS 24 und IAS 32 sowie die Neufassung des IFRS 1 zur begrenzten Befreiung von Vergleichsangaben nach IFRS 7 und die Änderungen im Rahmen des dritten Annual Improvements Process (2008-2010) wurden bislang im Rahmen des Endorsement-Verfahrens von der EU übernommen.

Die in den Änderungen von IAS 12, IAS 24, IFRS 1 sowie IFRIC 14 geregelten Themen haben keine Relevanz für die Geschäftstätigkeit der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften.   

IAS 32: Änderungen des IAS 32 – Finanzinstrumente: Darstellung: Klassifizierung von Bezugsrechten

Die Änderung des IAS 32 regelt die Bilanzierung beim Emittenten von Bezugsrechten, die auf eine von der funktionalen Währung des Unternehmens abweichende Währung lauten. Sofern es sich dabei um eine bestimmte Anzahl von Eigenkapitalinstrumenten handelt, die zu einem festgelegten Währungsbetrag anteilig an die bestehenden Anteilseigner ausgegeben werden, sind diese Bezugsrechte als Eigenkapital zu klassifizieren. Für KBA hat diese Änderung derzeit keine Bedeutung.

IFRIC 19: Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten mit Eigenkapitalinstrumenten

Diese Interpretation erläutert die Bilanzierung und Bewertung sogenannter „Debt for Equity Swaps“, wenn eine finanzielle Verbindlichkeit teilweise oder vollständig durch die Ausgabe von Aktien oder anderen Eigenkapitalinstrumenten getilgt wird. Für KBA ergeben sich daraus keine Änderungen.

Änderungen im Rahmen des dritten Annual Improvements Process (2008-2010)

Bei den veröffentlichten Änderungen handelt es sich vorwiegend um Klarstellungen oder Korrekturen der vorhandenen IFRS. Die Änderungen betreffen die Standards IFRS 1, IFRS 3, IFRS 7, IAS 1, IAS 27 und IAS 34 sowie die Interpretation IFRIC 13. Auf die Darstellung des KBA-Konzernabschlusses können sich dadurch geringfügige Änderungen ergeben. 

IFRS 7: Änderungen des IFRS 7 – Finanzinstrumente: Angaben

Die Änderungen des IFRS 7 führen zu einer Erweiterung der Anhangsangaben bei der Übertragung finanzieller Vermögenswerte. Dabei sollen Informationen über die Art der Transaktionen zur Übertragung vermittelt werden und es sollen mögliche Chancen und Risiken, die bei der übertragenden Gesellschaft verbleiben, offengelegt werden. Diese Angaben haben zurzeit keine Auswirkungen auf den KBA-Anhang.

IFRS 9: Finanzinstrumente: Klassifizierung und Bewertung

Dieser Standard ist Teil 1 eines Projekts zur Entwicklung eines Nachfolgestandards für IAS 39. Die bisherigen vier  Bewertungskategorien finanzieller Vermögenswerte werden durch zwei Kategorien „fortgeführte Anschaffungskosten“ und „beizulegender Zeitwert“ ersetzt. Die Einordnung eines Finanzinstruments in eine der beiden Kategorien hängt vom Geschäftsmodell des Unternehmens und von den Produktmerkmalen des jeweiligen Instruments ab. Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie „beizulegender Zeitwert“ sind grundsätzlich erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, eine erfolgsneutrale Bewertung für ausgewählte Eigenkapitalinstrumente ist zulässig. Für finanzielle Verbindlichkeiten besteht die Option, diese zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Änderungen des Zeitwerts, die aus der Änderung des eigenen Kreditrisikos resultieren, sind dann direkt im Eigenkapital zu erfassen. Die Einführung des IFRS 9 wird für KBA Änderungen in der Darstellung zur Folge haben, auf Ansatz und Bewertung erwarten wir keine wesentlichen Auswirkungen.

(C) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Abschlüsse der Koenig & Bauer AG sowie der in- und ausländischen Tochterunternehmen werden gemäß IAS 27 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.

Bewertungsgrundlagen und Ermessensausübung

Die Bewertung der finanziellen Vermögenswerte und Schulden erfolgt mit den historischen bzw. fortgeführten Anschaffungskosten, mit Ausnahme von „zur Veräußerung verfügbaren“ finanziellen Vermögenswerten und Schulden sowie derivativen Finanzinstrumenten, die zum beizulegenden Zeitwert angesetzt werden.

Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erfolgt eine Ermessensausübung des Managements im Wesentlichen bei der Kategorisierung der finanziellen Vermögenswerte, die als bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen behandelt werden.

Schätzungen und Annahmen

Liegen für die Bewertung der Vermögenswerte und Schulden keine Marktpreise vor, so ist es notwendig, zukünftige Entwicklungen zu schätzen. Daraus entsteht das Risiko, dass innerhalb der nächsten Geschäftsjahre eine Anpassung der ausgewiesenen Posten erforderlich werden kann. Schätzungen werden aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit bzw. unter Berücksichtigung aktueller Erkenntnisse und Entwicklungen vorgenommen.

Für Werthaltigkeitstests gemäß IAS 36 werden die zukünftigen Cashflows der zahlungsmittelgenerierenden Einheit auf der Basis von 3- bis 5-jährigen integrierten Planungen ermittelt. Dazu werden den von der Geschäftsleitung genehmigten Planungen die Prognosen über die zukünftige Marktentwicklung zugrunde gelegt unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus Vorperioden. Der ermittelte Nutzungswert reagiert am sensibelsten auf Änderungen des Zinssatzes und der Wachstumsrate für die Extrapolation der Cashflows jenseits des Planungszeitraums. Der verwendete Zinssatz entspricht den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten. Dabei werden ein risikofreier, um das unternehmensspezifische Risiko korrigierter Zinssatz für die Eigenkapitalkomponente und der durchschnittliche Fremdkapitalzinssatz des Konzerns unter Berücksichtigung des Steuersatzes der jeweiligen Einheit für die Fremdkapitalkomponente herangezogen. Die Wachstumsrate liegt bei 0,8 % (Vorjahr: 0 bis 0,8 %). Integrierte Planungen werden auch zur Beurteilung des Ansatzes latenter Steueransprüche auf Verlustvorträge herangezogen.

Restrukturierungsrückstellungen werden auf Grundlage der geplanten Maßnahmen gebildet. Die tatsächlich entstehenden Kosten unterliegen Unsicherheiten, da sie vom Eintritt der zugrunde gelegten Prämissen abhängig sind.

Wesentliche weitere Schätzungen werden bei den einzelnen Posten der Bilanz näher erläutert (u. a. Nutzungsdauern bei immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen, Rückstellungen, latente Steuern).

Immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden beim Zugang mit ihren Anschaffungskosten angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen ein wirtschaftlicher Vorteil aus der Nutzung entsteht und die Kosten zuverlässig bestimmbar sind. Sofern die Nutzung immaterieller Vermögenswerte zeitlich begrenzt ist, erfolgen planmäßige Abschreibungen linear über die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer.

Entwicklungskosten für neue oder wesentlich verbesserte Produkte werden mit den Herstellungskosten aktiviert, sofern der Aufwand eindeutig zugeordnet und mit hoher Wahrscheinlichkeit ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen realisiert werden kann. Daneben müssen sowohl die technische Umsetzung als auch die Vermarktungsfähigkeit und -absicht sichergestellt sein. Der Nachweis für die genannten Kriterien wird mit der Erprobung der neuen Produkte am Markt erbracht. Somit werden Entwicklungskosten ab dem Zeitpunkt der Markterprobung erfasst und mit Gebrauchsfähigkeit über den geplanten Lebenszyklus des betroffenen Produkts linear abgeschrieben sowie jährlich durch einen Werthaltigkeitstest überprüft. Hierbei werden Einflüsse aus der zukünftigen Marktentwicklung angemessen berücksichtigt. Forschungs- und nicht aktivierungsfähige Entwicklungskosten werden bei ihrer Entstehung ergebniswirksam erfasst.

Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, ausgewiesen. Jeder Teil einer Sachanlage mit einem bedeutenden Wert im Verhältnis zum gesamten Wert der Sachanlage wird getrennt abgeschrieben (Komponentenansatz). Die Herstellungskosten für selbst erstellte Anlagen enthalten neben Material- und Personalaufwand auch anteilige Gemeinkosten. Soweit Fremdkapitalkosten einem qualifizierten Vermögenswert direkt zurechenbar sind, werden sie als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Folgekosten, um einer Sachanlage etwas hinzuzufügen oder sie zu ersetzen, werden aktiviert und über eine individuell festgelegte Nutzungsdauer abgeschrieben. Die ersetzten Teile werden entsprechend ausgebucht. Aufwendungen für Instandhaltungen und Reparaturen werden ergebniswirksam erfasst.

Wesentliche Grundstücke und Gebäude, die zu Finanzanlagezwecken gemäß IAS 40 gehalten werden, liegen nicht vor.

Zuwendungen

Zuwendungen der öffentlichen Hand für Vermögenswerte mindern die Anschaffungs- oder Herstellungskosten des jeweiligen Vermögenswerts. Durch den reduzierten Abschreibungsbetrag wird die Zuwendung über die wirtschaftliche Nutzungsdauer verteilt.

Bei Zuschüssen zu Forschungsprojekten ist die Auszahlung der Mittel in der Regel an Kostennachweise gebunden, welche vollständig nach Abschluss der Projekte erbracht werden.

Die Bundesagentur für Arbeit erstattet in Deutschland einen Teil der Aufwendungen zur Sozialversicherung, die im Rahmen der Kurzarbeit entstehen. Diese Erstattungen werden mit dem Personalaufwand der jeweiligen Funktionsbereiche verrechnet.   

Leasing

Leasingverträge, bei denen der KBA-Konzern als Leasingnehmer die wesentlichen Risiken und Chancen trägt, werden mit Abschluss des Leasingvertrags als Finance Lease in den immateriellen Vermögenswerten oder in den Sachanlagen ausgewiesen. Der Ansatz des Leasingobjekts erfolgt mit dem beizulegenden Zeitwert oder dem niedrigeren Barwert der Mindestleasingraten. Planmäßige Abschreibungen werden linear über den jeweils kürzeren der beiden Zeiträume „Vertragslaufzeit“ oder „Nutzungsdauer“ vorgenommen. Die aus künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen werden unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten passiviert und setzen sich aus Zins- und Tilgungsanteil zusammen. Sind die Bedingungen des Finance Lease nicht erfüllt, liegt ein Operating Lease vor. Dabei werden die anfallenden Leasingraten aufwandswirksam im Periodenergebnis erfasst.

Leasingverträge, bei denen der KBA-Konzern als Leasinggeber die wesentlichen Risiken und Chancen auf den Leasingnehmer überträgt, werden mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen als Finance Lease in den sonstigen finanziellen Forderungen erfasst. Die Realisierung der Erträge erfolgt anteilig über die Laufzeit des Leasingvertrags. Bei Operating Lease werden die Leasingraten entsprechend der vertraglichen Vereinbarung ertragswirksam ausgewiesen.

Abschreibungen

Die Ermittlung der planmäßigen linearen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen basiert auf folgenden Nutzungsdauern.

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Jahre
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 3 bis 7
Entwicklungskosten 4 bis 6
Gebäude 5 bis 40
Technische Anlagen und Maschinen 3 bis 15
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 bis 12

Darüber hinaus werden immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen am Bilanzstichtag bei Vorliegen eines Anhaltspunktes, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte, einem Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36 unterzogen. Der erzielbare Betrag wird dabei als der höhere der beiden Beträge aus „beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten“ und „Nutzungswert“ eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit definiert. Zahlungsmittelgenerierende Einheiten sind vom Unternehmen definierte kleinstmögliche Gruppen von Vermögenswerten, deren Produkte auf einem aktiven Markt veräußerbar sind. Der abgezinste freie Cashflow ist der erzielbare Betrag für die Einheit und entspricht jeweils dem Nutzungswert. Für die Diskontierung werden landesspezifische Nach-Steuer-Zinssätze verwendet. Liegt der erzielbare Betrag unter dem Restbuchwert, so wird die Differenz als Wertminderungsaufwand erfasst. Entfällt der Grund für durchgeführte Wertminderungen, dann wird bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten zugeschrieben.

Der Ausweis der Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen erfolgt in den einzelnen Funktionsbereichen.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden jährlich auf Werthaltigkeit überprüft. Dazu werden die jeweiligen Geschäfts- oder Firmenwerte den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugerechnet. Übersteigt der erzielbare Betrag den Buchwert inklusive Geschäfts- oder Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, so ist die Einheit als werthaltig anzusehen. Ist hingegen der Wert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit höher als der Nutzungswert, so wird eine Wertminderung auf den niedrigeren Zeitwert vorgenommen. Dabei ist der Wertminderungsbedarf zuerst vom Geschäfts- oder Firmenwert abzusetzen und der verbleibende Differenzbetrag auf die Vermögenswerte der Einheit zu verteilen unter Beachtung der Wertuntergrenze aus erzielbarem Betrag des einzelnen Vermögenswertes und Null.

Einzelne Posten, planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen der Periode gemäß IAS 36 werden in der „Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen“ dargestellt.

Finanzielle Vermögenswerte

Bei Vorliegen von vertraglichen Ansprüchen werden finanzielle Vermögenswerte bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Für Folgebewertungen werden finanzielle Vermögenswerte gemäß IAS 39 in die Kategorien „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“, „bis zur Endfälligkeit gehalten“, „Kredite und Forderungen“ und „zur Veräußerung verfügbar“ unterteilt. Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte sowie Kredite und Forderungen werden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet und Wertänderungen ergebniswirksam erfasst. Handelt es sich um zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, so werden diese mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt, wobei unrealisierte Gewinne und Verluste bis zur Realisierung ergebnisneutral gesondert im Eigenkapital unter Berücksichtigung latenter Steuern ausgewiesen werden. Die Bilanzierung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt zum Erfüllungstag. Finanzielle Vermögenswerte der Kategorien „bis zur Endfälligkeit gehalten“ und „Kredite und Forderungen“ werden jeweils zum Bilanzstichtag auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Für alle erkennbaren Risiken werden angemessene Wertberichtigungen vorgenommen.

Anteile an verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen werden unter den Finanzinvestitionen ausgewiesen und als „zur Veräußerung verfügbar“ eingestuft. Da es sich um Finanzinvestitionen in Eigenkapitalinstrumente handelt, für die kein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorliegt und deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich ermittelt werden kann, erfolgt die Bewertung mit den Anschaffungskosten. Ausleihungen sind als „Kredite und Forderungen“ eingestuft.

In den sonstigen finanziellen Forderungen sind Derivate, Forderungen und bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte enthalten.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind „Kredite und Forderungen“. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit über einem Jahr werden abgezinst.

Bei den Wertpapieren handelt es sich gemäß IAS 39 um „zur Veräußerung verfügbare“ finanzielle Vermögenswerte, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag angesetzt werden. Diese Zuordnung gilt auch für festverzinsliche Wertpapiere, da nicht beabsichtigt ist, diese bis zur Endfälligkeit zu halten.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden der Kategorie „Kredite und Forderungen“ zugeordnet.

Gemäß IFRS 7 erfolgt eine Zuordnung zu einer der drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie: Stufe 1 gilt für die auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierten, unverändert übernommenen Preise. Stufe 2 betrifft andere, direkt oder indirekt beobachtbare Informationen, abgesehen von in Stufe 1 verwendeten Faktoren. Stufe 3 ist definiert für auf nicht beobachtbaren Marktdaten basierenden Faktoren zur Bewertung der Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.

Derivative Finanzinstrumente

Nach IAS 39 sind alle derivativen Finanzinstrumente wie beispielsweise Swaps oder Devisentermingeschäfte zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Im KBA-Konzern werden die derivativen Finanzinstrumente auf Basis von Inputfaktoren der Stufe 2 bewertet.

Änderungen des beizulegenden Zeitwerts sind ergebniswirksam, sofern kein Hedge Accounting zur Anwendung kommt.

Wird Hedge Accounting angewendet, so werden Zeitwertveränderungen entweder im Eigenkapital oder in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei einem Fair Value Hedge findet eine ergebniswirksame Erfassung der dem abgesicherten Risiko zuzurechnenden Gewinne oder Verluste statt. Bei einem Cashflow Hedge wird dagegen das Ergebnis des effektiven Teils aus der Sicherungsbeziehung direkt im Eigenkapital und der ineffektive Teil in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Eine Ergebnisrealisierung erfolgt, sobald das abgesicherte Grundgeschäft ergebniswirksam wird.

Der KBA-Konzern ist international tätig und somit zahlreichen Finanzrisiken aus der operativen Geschäftstätigkeit ausgesetzt.

Währungsrisiken ergeben sich aus Kursschwankungen der in unterschiedlichen Währungen abgeschlossenen Geschäfte, insbesondere des US-Dollars.

Zinsbedingte Cashflow-Risiken beruhen auf der Veränderung künftiger Cashflows aufgrund von Schwankungen des Marktzinses.

Zinsänderungsrisiken bestehen vor allem für variabel verzinsliche Geldanlagen oder -aufnahmen aufgrund von Schwankungen des Marktzinssatzes.

Ausfallrisiken ergeben sich aus der Gefahr der Zahlungsunfähigkeit von Vertragspartnern.

Liquiditätsrisiken bestehen hinsichtlich der Erfüllung von finanziellen Verpflichtungen.

Diesen Risiken wird durch Einsatz eines Risikomanagementsystems begegnet. Dabei gewährleisten die festgelegten Grundsätze ein systematisches und einheitliches Vorgehen bei der Erfassung und Bewertung von Risiken. Weitere Ausführungen dazu erfolgen auf den Seiten 39 f. Zur Absicherung werden marktgängige Devisengeschäfte (Forwards und Swaps) sowie Zinsabsicherungen eingesetzt. Soweit die Voraussetzungen für eine hochwirksame Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39 erfüllt sind, wird Hedge Accounting angewendet, wobei es sich ausschließlich um Cashflow Hedges handelt. 

Vorräte

Die Vorräte sind mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, wobei die Herstellungskosten die Einzelkosten und die anteiligen Gemeinkosten einschließlich Abschreibungen auf Basis einer normalen Auslastung der Produktion umfassen. Soweit Fremdkapitalkosten einem qualifizierten Vermögenswert direkt zurechenbar sind, werden sie als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Soweit eine Einzelbewertung der Vorräte nicht möglich ist, erfolgt die Bewertung nach der gewogenen Durchschnittsmethode.

Liegt der Nettoveräußerungswert der Vorräte am Bilanzstichtag unter den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, beispielsweise durch Beschädigung, verminderte Marktgängigkeit oder Lagerdauer, so wird auf den niedrigeren Betrag abgewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte im normalen Geschäftsbetrieb erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der notwendigen Vertriebskosten.

Kundenspezifische Fertigungsaufträge

Kundenspezifische Fertigungsaufträge werden gemäß IAS 11 nach der „Percentage-of-Completion“-Methode bilanziert. Dabei werden Umsatzerlöse entsprechend dem Fertigstellungsgrad am Bilanzstichtag realisiert. Der Fertigstellungsgrad entspricht dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen auftragsbezogenen Kosten zu den insgesamt kalkulierten Kosten des Auftrags. Der Bilanzausweis der Fertigungsaufträge erfolgt, nach Abzug erhaltener Teilzahlungen, in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital errechnet sich aus der Anzahl der von der Koenig & Bauer AG zum Bilanzstichtag ausgegebenen Stückaktien zum Nennwert.

In der Kapitalrücklage ist das Aufgeld aus der Ausgabe von Aktien abgebildet, und sie unterliegt den Beschränkungen des § 150 AktG.

Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten und thesaurierten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sowie erfolgsneutrale Anpassungen im Rahmen der erstmaligen Anwendung der IFRS, insbesondere des IFRS 3 in 2004. Weitere Bestandteile der Gewinnrücklagen sind die ergebnisneutral im Eigenkapital erfassten Differenzen aus der Währungsumrechnung ausländischer Einzelabschlüsse sowie aus Marktwertänderungen von Finanzinstrumenten nach Steuern, soweit diese nicht ergebniswirksam ausgewiesen werden.

Rückstellungen für Pensionen

Pensionsrückstellungen werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren auf der Basis von versicherungsmathematischen Gutachten angesetzt. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern bei Einschätzung der relevanten Einflussgrößen berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die einen Korridor von 10 % des Maximums aus Anwartschaftsbarwert und Planvermögen überschreiten, werden erfolgswirksam verrechnet. Dieser Betrag wird über die künftige durchschnittliche Restdienstzeit der betroffenen Mitarbeiter verteilt.

Für die Mitarbeiter des KBA-Konzerns bestehen in der Regel, abhängig von den landesrechtlichen Gegebenheiten, leistungsorientierte Versorgungspläne. Die Höhe der Pensionszahlungen ist abhängig von der Dauer der Firmenzugehörigkeit und den versorgungsrelevanten Bezügen der jeweiligen Mitarbeiter.

Teilweise bestehen fondsfinanzierte Versorgungssysteme. Nicht durch Fondsvermögen gedeckte Verpflichtungen werden mit dem Wert der Nettoverpflichtung unter den Pensionsrückstellungen passiviert.

Die Erfassung des laufenden Dienstzeitaufwands und der Erträge aus Planvermögen erfolgt ergebniswirksam in den Funktionsbereichen, denen die Mitarbeiter zugeordnet werden.

Sonstige Rückstellungen

In den sonstigen Rückstellungen sind alle übrigen ungewissen Verpflichtungen gegenüber Dritten und Risiken enthalten, sofern ein Mittelabfluss daraus wahrscheinlich und zuverlässig schätzbar ist. Die angesetzten Beträge stellen die bestmögliche Schätzung der Ausgaben dar, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung erforderlich sind. Langfristige Rückstellungen werden mit ihrem Barwert angesetzt, sofern der Zinseffekt wesentlich ist.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Der Ansatz einer finanziellen Verbindlichkeit erfolgt, sobald vertragliche Verpflichtungen aus einem Finanzinstrument entstehen. Bei der erstmaligen Erfassung werden finanzielle Verbindlichkeiten zu ihrem beizulegenden Zeitwert und in Folgejahren mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Die Bilanzierung von finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt zum Erfüllungstag.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden als Finanzschulden definiert.

Bei den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden derivative Finanzinstrumente mit negativem Marktwert mit ihrem beizulegenden Zeitwert und Verbindlichkeiten aus Finance Lease-Verträgen mit dem Barwert angesetzt.

Latente Steuern

Die Abgrenzung latenter Steuern ergibt sich aus unterschiedlichen Wertansätzen zwischen den IFRS- und den Steuerbilanzen der Konzerngesellschaften sowie aus Konsolidierungsmaßnahmen. Die Berechnung erfolgt gemäß der Liability-Methode des IAS 12. Dabei finden ausschließlich steuerlich relevante temporäre Differenzen Berücksichtigung. Aktive latente Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit ausreichender Wahrscheinlichkeit gewährleistet ist. Ist mit einer Nutzung nicht zu rechnen, so werden entsprechende Wertberichtigungen gebildet. Die zur Ermittlung der latenten Steuern verwendeten Steuersätze sind jeweils die zum Bilanzstichtag gültigen bzw. angekündigten landesspezifischen Steuersätze und liegen zwischen 10 % und 40 %.

Die Wirkung von Steuersatzänderungen auf latente Steuern wird mit Bekanntgabe der gesetzlichen Änderungen ergebniswirksam erfasst.

Der Konzernsteuersatz entspricht dem Steuersatz des Mutterunternehmens. Abweichungen durch die Berechnung mit landesspezifischen Steuersätzen werden unter „steuersatzbedingte Abweichungen“ separat ausgewiesen.

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Langfristige Vermögenswerte werden als „zur Veräußerung gehalten“ klassifiziert, wenn ein entsprechender Managementbeschluss vorliegt und der Verkauf innerhalb eines Jahres als höchstwahrscheinlich eingestuft wird. Die Bewertung erfolgt zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Planmäßige Abschreibungen werden nicht mehr vorgenommen. Zurzeit werden im KBA-Konzern keine Vermögenswerte zur Veräußerung gehalten.

Erträge

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Produkten werden zum beizulegenden Zeitwert realisiert, wenn die maßgeblichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, auf den Käufer übertragen wurden, weder ein Verfügungsrecht noch eine wirksame Verfügungsgewalt beim Unternehmen verbleiben und es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Unternehmen zufließt.

Erträge aus Dienstleistungen werden nach Erbringung der Leistung oder entsprechend dem Fertigstellungsgrad am Bilanzstichtag angesetzt, wenn die Höhe der Erträge und Kosten verlässlich geschätzt werden kann.

Gewährte Preisnachlässe, Skonti, Boni und Mengenrabatte werden entsprechend abgesetzt.

Zinsen werden ertragswirksam, wenn die Höhe verlässlich bestimmbar und der wirtschaftliche Nutzenzufluss hinreichend wahrscheinlich ist. Dividenden werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung bilanziert.

Kosten nach Funktionsbereichen

Die Herstellungskosten des Umsatzes enthalten die Anschaffungs- und Herstellungskosten der verkauften Produkte. Dazu zählen neben den direkt zurechenbaren Material- und Fertigungseinzelkosten auch die Gemeinkosten und Abschreibungen auf Produktionsanlagen sowie Abwertungen des Vorratsbestands.

Forschungs- und Entwicklungskosten umfassen Kosten für Forschungsprojekte, die mit der Absicht verknüpft sind, zu neuen wissenschaftlichen oder technischen Erkenntnissen zu gelangen und in voller Höhe aufwandswirksam erfasst werden, sowie die gemäß IAS 38 nicht aktivierungsfähigen Entwicklungskosten.

In den Vertriebskosten sind unter anderem Aufwendungen für Open House-Veranstaltungen und Vorführungen für Kunden enthalten.

Verwaltungskosten beinhalten die Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte.

Die Zuordnung der angefallenen Aufwendungen und Erträge erfolgt soweit möglich in den einzelnen Funktionsbereichen, nicht zuordenbare werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen erfasst.

(D) Konsolidierungskreis und Konsolidierungsmethoden

Konsolidierungskreis

Neben der Koenig & Bauer AG, Würzburg, werden 13 (Vorjahr: 12) Gesellschaften in den Konzernabschluss einbezogen.

Insgesamt werden 16 (Vorjahr: 17) Tochtergesellschaften aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des KBA-Konzerns nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Ein Spezialfonds, der gemäß IAS 27 in Verbindung mit SIC 12 als Zweckgesellschaft anzusehen ist, wird aufgrund des geringen Volumens und der damit nur unwesentlichen Bedeutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des KBA-Konzerns nicht konsolidiert. Der Bilanzansatz erfolgt nach den Vorschriften des IAS 39 für „zur Veräußerung verfügbare“ Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert.

Konsolidierungsgrundsätze

Zum Zeitpunkt der Übernahme der Beherrschung erfolgt die Kapitalkonsolidierung der verbundenen Unternehmen und die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem zum Marktwert bewerteten Konzernanteil am Eigenkapital der konsolidierten Unternehmen. Dabei werden stille Reserven oder stille Lasten den Vermögenswerten und Schulden des Tochterunternehmens zugeordnet. Eventualverbindlichkeiten werden Eigenkapital mindernd berücksichtigt. Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Vor dem 1. Januar 1995 entstandene Geschäfts- oder Firmenwerte bleiben gemäß dem Wahlrecht in IAS 22 mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Negative Unterschiedsbeträge werden sofort ergebniswirksam erfasst.

Forderungen, Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen zwischen konsolidierten Unternehmen sowie Ergebnisse aus konzerninternen Transaktionen werden eliminiert. Auf temporäre Steuerlatenzen, die im Rahmen der Konsolidierung entstehen, werden latente Steuern – mit Ausnahme auf Geschäfts- oder Firmenwerte – gemäß IAS 12 gebildet.

(E) Währungsumrechnung

Umrechnungen der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der konsolidierten Unternehmen erfolgen auf Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung gemäß IAS 21 nach der modifizierten Stichtagskursmethode.

Da alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig ihre Geschäftstätigkeit betreiben, ist die funktionale Währung grundsätzlich identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft. Daher werden im Konzernabschluss die Vermögenswerte und Schulden mit dem Stichtagskurs sowie Aufwendungen und Erträge mit dem Jahresdurchschnittskurs in die Berichtswährung umgerechnet. Daraus resultierende Umrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral im Eigenkapital ausgewiesen.

Währungsumrechnungen bei Abschlüssen erstmalig in den Konzern einbezogener Tochtergesellschaften, daraus entstehende Geschäfts- oder Firmenwerte sowie Anpassungen der Vermögenswerte und Schulden auf den beizulegenden Zeitwert erfolgen mit dem Stichtagskurs zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung. In Folgeperioden werden Geschäfts- oder Firmenwerte in Fremdwährung mit dem Stichtagskurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.

Aus Konsolidierungsmaßnahmen resultierende Währungsgewinne und -verluste werden ergebniswirksam erfasst.

(F) Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen

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in Mio. € Anschaffungs- und Herstellungskosten
01.01. Zugänge Währungs- Umbu- Abgänge 31.12.
differenzen chungen
2009
Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 50,4 0,7 - 0,1 0,2 51,0
Geschäfts- oder Firmenwert 20,0 - - - - 20,0
Entwicklungskosten 5,4 0,6 - - - 6,0
75,8 1,3 - 0,1 0,2 77,0
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 230,4 6,4 0,5 15,8 1,8 251,3
Technische Anlagen und Maschinen 254,0 8,5 0,2 6,1 1,2 267,6
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 126,0 6,4 - 0,9 8,6 124,7
Anlagen im Bau 18,4 7,6 -0,2 -22,9 - 2,9
628,8 28,9 0,5 -0,1 11,6 646,5
704,6 30,2 0,5 - 11,8 723,5
2010
Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 51,0 0,6 0,9 0,1 11,2 41,4
Geschäfts- oder Firmenwert 20,0 - 1,4 - - 21,4
Entwicklungskosten 6,0 0,7 - - - 6,7
Anlagen im Bau - 0,1 - - - 0,1
77,0 1,4 2,3 0,1 11,2 69,6
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 251,3 0,1 5,2 0,9 1,0 256,5
Technische Anlagen und Maschinen 267,6 3,0 5,5 3,0 12,1 267,0
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 124,7 5,9 1,3 -1,2 12,7 118,0
Anlagen im Bau 2,9 4,2 - -2,8 - 4,3
646,5 13,2 12,0 -0,1 25,8 645,8
723,5 14,6 4,3 - 37,0 715,4
1) Segment Bogenoffsetmaschinen

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in Mio. € Abschreibungen
01.01. Jahres- Wert- Zuschrei-
abschrei- minde- bungen
bungen rungen
2009
Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 43,5 2,6 0,3 -
Geschäfts- oder Firmenwert 0,2 - - -
Entwicklungskosten 5,4 - - -
49,1 2,6 0,3 -
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 108,6 5,1 - 3,1
Technische Anlagen und Maschinen 196,1 12,2 - 2,4
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 96,3 10,1 - 0,7
Anlagen im Bau - - - -
401,0 27,4 - 6,2
450,1 30,0 0,3 1) 6,2 1)
2010
Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 46,2 1,9 - 0,2
Geschäfts- oder Firmenwert 0,2 - - -
Entwicklungskosten 5,4 - - -
Anlagen im Bau - - - -
51,8 1,9 - 0,2
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 108,8 6,4 - 16,4
Technische Anlagen und Maschinen 204,7 12,3 0,5 3,8
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 98,4 9,9 - 3,6
Anlagen im Bau - - - -
411,9 28,6 0,5 23,8
463,7 30,5 0,5 1) 24,0 1)

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in Mio. € Buchwerte
Währungs- Umbu- Abgänge 31.12. 01.01. 31.12.
differenzen chungen
2009
Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte - - 0,2 46,2 6,9 4,8
Geschäfts- oder Firmenwert - - - 0,2 19,8 19,8
Entwicklungskosten - - - 5,4 - 0,6
- - 0,2 51,8 26,7 25,2
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten - - 1,8 108,8 121,8 142,5
Technische Anlagen und Maschinen 0,1 -0,2 1,1 204,7 57,9 62,9
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung - 0,2 7,5 98,4 29,7 26,3
Anlagen im Bau - - - - 18,4 2,9
0,1 - 10,4 411,9 227,8 234,6
0,1 - 10,6 463,7 254,5 259,8
2010
Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 0,9 - 11,2 37,6 4,8 3,8
Geschäfts- oder Firmenwert - - - 0,2 19,8 21,2
Entwicklungskosten - - - 5,4 0,6 1,3
Anlagen im Bau - - - - - 0,1
0,9 - 11,2 43,2 25,2 26,4
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 0,6 0,3 0,6 99,1 142,5 157,4
Technische Anlagen und Maschinen 4,4 0,7 8,8 210,0 62,9 57,0
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1,0 -1,0 11,0 93,7 26,3 24,3
Anlagen im Bau - - - - 2,9 4,3
6,0 - 20,4 402,8 234,6 243,0
6,9 - 31,6 446,0 259,8 269,4

(G) Erläuterungen zur Bilanz

(1) Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Aufgrund von Finance Lease-Verträgen sind technische Anlagen und Maschinen von 2,8 Mio. € (Vorjahr: 3,1 Mio. €) sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung von 0,9 Mio. € (Vorjahr: 2,2 Mio. €) enthalten. Weitere Angaben zu Finance Lease-Verträgen erfolgen bei den sonstigen Verbindlichkeiten unter Anhangsziffer (10).

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zur Investitionsförderung gewährt und vermindern die Buchwerte um 7,3 Mio. € (Vorjahr: 6,4 Mio. €) bei Sachanlagen.

Immaterielle Vermögenswerte

Zugänge zu gewerblichen Schutzrechten und ähnlichen Rechten betreffen erworbene Software und Lizenzen.

Geschäfts- oder Firmenwerte  

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in Mio. €
31.12.2009 31.12.2010
Bauer+Kunzi GmbH, Stuttgart 3,4 3,4
KBA-MetalPrint GmbH, Stuttgart 9,2 9,2
KBA-GIORI S.A., Lausanne/Schweiz (seit 06.01.11 KBA-NotaSys SA) 7,2 8,6
19,8 21,2

Sachanlagen

Im Berichtsjahr wurden überwiegend Ergänzungs- und Ersatzbeschaffungen bei technischen Anlagen und Maschinen aktiviert.

Werthaltigkeitstests

Zum Bilanzstichtag wurden folgende Werthaltigkeitstests gemäß IAS 36 durchgeführt.

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Zahlungsmittelgenerierende Einheit Anzahl der Vor-Steuer- Nach-Steuer-
Planperioden Zinssatz Zinssatz
Bauer+Kunzi GmbH und KBA-MetalPrint GmbH 3 9,8% 7,1%
KBA-GIORI S.A. (seit 06.01.11 KBA-NotaSys SA) 3 8,1% 7,3%
Segment Bogenoffsetmaschinen der Koenig & Bauer AG, der KBA-Mödling AG und KBA North America Inc. 5 9,6% 7,1%

Für die Geschäfts- oder Firmenwerte, die den jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet sind, hätte sich im Geschäftsjahr auch bei einem um 0,5 % höheren Zinssatz kein Abwertungsbedarf ergeben.

Ein Restrukturierungsprogramm im Segment Bogenoffsetmaschinen zur Neuausrichtung der Unternehmensgruppe auf ein verkleinertes Marktvolumen wurde in den Jahren 2009 und 2010 erfolgreich umgesetzt. Dies führte zu einer Wertaufholung immaterieller Vermögenswerte und Sachanlagen am Standort Radebeul (Sachsen) von 24,0 Mio. €, die in 2008 im Rahmen eines Werthaltigkeitstests unter Verwendung eines Nach-Steuer-Zinssatzes von 8,4 % außerplanmäßig abgeschrieben worden waren.

(2) Finanzielle und sonstige Vermögenswerte

Finanzinvestitionen

In der folgenden Übersicht sind alle für den KBA-Konzern wichtigen Beteiligungen dargestellt. Darin genannte Zahlen für Eigenkapital spiegeln – soweit nicht anders vermerkt – die Werte der geprüften landesrechtlichen Einzelabschlüsse wider und entsprechen den Zusatzangaben nach HGB. Bei Abschlüssen in Fremdwährung ist das Eigenkapital mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die Anteile am Kapital entsprechen den Anteilen an den Stimmrechten.

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Firma / Sitz der Gesellschaft Anteil am Eigenkapital
Kapital in % in Mio. €
Verbundene konsolidierte Unternehmen
KBA-MetroPrint AG, Veitshöchheim 100,0 3,6
KBA-Metronic GmbH, Veitshöchheim1) 100,0 6,0
Bauer+Kunzi GmbH, Stuttgart 100,0 0,3
KBA-MetalPrint GmbH, Stuttgart1) 100,0 -2,1 2)
KBA-FRANCE SAS, Tremblay-en-France/Frankreich 100,0 0,4
KBA (UK) Ltd., Watford/Großbritannien 100,0 0,5
Holland Graphic Occasions B.V., Wieringerwerf/Niederlande 100,0 1,1
KBA-Mödling AG, Mödling/Österreich >99,9 36,0
KBA-SWISS HOLDING SA, Lausanne/Schweiz 100,0 30,7
KBA-GIORI S.A., Lausanne/Schweiz (seit 06.01.11 KBA-NotaSys SA)1) 100,0 122,2
KBA-Grafitec s.r.o., Dobruška/Tschechien 100,0 8,4
KBA North America Inc., Wilmington, DE/USA 100,0 -2,1 2)
Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen
KBA Australasia Pty. Ltd., Campbelltown/Australien 100,0 -0,7 2)
KBA NORDIC A/S, Herlev/Dänemark 100,0 -3,0 2)
KBA-Italia S.p.A., Mailand/Italien 100,0 1,4
KBA Koenig & Bauer (Asia Pacific) Sdn. Bhd., Kuala Lumpur/Malaysia 100,0 0,6
KBA-Polska Sp.z o.o., Warschau/Polen 100,0 -0,1 2)
KBA RUS OOO, Moskau/Russische Föderation 100,0 -0,6 2)
Print Assist AG, Höri/Schweiz1) 100,0 2,1
KBA (HK) Company Ltd., Hongkong/VR China 100,0 0,8
KBA Printing Machinery (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/VR China 100,0 1,3
MABEG Machinery (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/VR China 80,0 1,6
Nicht konsolidierte Beteiligungen
KBA Leasing GmbH, Bad Homburg 24,9 0,9 3)
KBA Complete GmbH, Radebeul 50,0 - 3)
KBA-GIORI India Private Ltd., Neu Delhi/Indien1) 50,0 0,5
1) Mittelbare Beteiligung
2) Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag
3) Vorläufige Zahlen

Die Laufzeiten der finanziellen und sonstigen Vermögenswerte sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.

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in Mio. € 31.12.2009 davon Restlaufzeit 31.12.2010 davon Restlaufzeit
bis 1 Jahr über 1 Jahr bis 1 Jahr über 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
- gegen verbundene Unternehmen 9,7 9,6 0,1 12,7 12,7 -
- gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3,7 3,7 - 0,2 0,2 -
- gegen Dritte 262,8 223,6 39,2 355,7 324,3 31,4
276,2 236,9 39,3 368,6 337,2 31,4
Finanzinvestitionen 5,9 - 5,9 8,2 - 8,2
Sonstige finanzielle Forderungen
- gegen verbundene Unternehmen 0,6 0,6 - - - -
- Derivate 1,0 0,9 0,1 1,0 1,0 -
- übrige 41,3 22,9 18,4 28,2 9,0 19,2
48,8 24,4 24,4 37,4 10,0 27,4
Sonstige Vermögenswerte
- geleistete Anzahlungen Vorräte 19,7 19,7 - 23,5 23,5 -
- Steuerforderungen 7,1 7,1 - 11,9 11,9 -
- Rechnungsabgrenzungen 4,8 4,8 - 4,3 4,1 0,2
31,6 31,6 - 39,7 39,5 0,2
356,6 292,9 63,7 445,7 386,7 59,0

Durch die Anwendung der „Percentage-of-Completion“-Methode sind in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 38,4 Mio. € (Vorjahr: 26,3 Mio. €) enthalten.

Aus Finance Lease-Verträgen mit Kunden sind sonstige finanzielle Forderungen von 2,7 Mio. € (Vorjahr: 3,0 Mio. €) aktiviert bei einer Gesamtinvestition von 3,6 Mio. € (Vorjahr: 4,0 Mio. €) und einem Zinsanteil von 0,9 Mio. € (Vorjahr: 1,0 Mio. €). Forderungen mit einer Fälligkeit bis 1 Jahr belaufen sich auf 2,5 Mio. € (Vorjahr: 2,4 Mio. €) bei einer Gesamtinvestition von 3,4 Mio. € (Vorjahr: 3,2 Mio. €). Die übrigen Forderungen aus Finance Lease haben eine Laufzeit bis 5 Jahre. Auf die Gesamtinvestition sind Wertberichtigungen von 2,7 Mio. € (Vorjahr: 2,2 Mio. €) gebildet. Sonstige finanzielle Forderungen aus Derivaten sind unter Anhangsziffer (11) näher erläutert.

Wertberichtigungen auf finanzielle Vermögenswerte werden einzelfallbezogen gebildet. Liegen Anhaltspunkte für spezielle Kredit- oder Länderrisiken wie Zahlungsverzug vor, so wird das wahrscheinliche Ausfallrisiko entsprechend berücksichtigt. Aufgrund neu ausgehandelter Konditionen sind 15,3 Mio. € (Vorjahr: 2,7 Mio. €) nicht mehr überfällig und nicht wertgemindert. Für erfasste Wertberichtigungen werden auf Konzernebene keine separaten Konten geführt.

(3) Vorräte

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in Mio. €
31.12.2009 31.12.2010
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 62,3 56,1
Unfertige Erzeugnisse 211,7 198,0
Fertige Erzeugnisse und Waren 45,5 42,6
319,5 296,7

Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert bilanzierten Vorräte beträgt 115,0 Mio. € (Vorjahr: 89,5 Mio. €). Im Geschäftsjahr wurden Wertberichtigungen von 7,7 Mio. € (Vorjahr: –2,6 Mio. €) ergebniswirksam erfasst.

(4) Wertpapiere 

In den Wertpapieren sind Anteile eines Spezialfonds für Renten- und Aktienwerte enthalten.

Der bilanzierte Marktwert des Spezialfonds beträgt 23,7 Mio. € (Vorjahr: 15,6 Mio. €). Zur Absicherung von Altersteilzeitguthaben wurde dieser an Mitarbeiter verpfändet.

(5) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente  

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in Mio. €
31.12.2009 31.12.2010
Schecks, Kassenbestand 1,1 0,1
Guthaben bei Kreditinstituten 75,0 90,9
76,1 91,0

(6) Latente Steuern

Die in den latenten Steueransprüchen und -verbindlichkeiten ausgewiesenen Beträge verteilen sich auf folgende Bilanzpositionen.

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in Mio. € Latente Steueransprüche Latente Steuerverbindlichkeiten
31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010
Aktiva
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 1,3 1,0 16,9 16,0
Vorräte 15,2 23,7 1,6 2,9
Finanzielle Forderungen und sonstige Vermögenswerte 0,8 0,1 1,1 8,8
Wertpapiere, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - - 0,2 0,1
Passiva
Eigenkapital - - 2,2 0,3
Rückstellungen 22,5 25,0 0,7 1,4
Finanzielle Verbindlichkeiten und sonstige Schulden 0,9 0,9 16,0 22,3
40,7 50,7 38,7 51,8
Steuerliche Verlustvorträge 8,2 15,7 - -
Sonstige 0,5 - - -
Saldierung -17,7 -29,6 -17,7 -29,6
31,7 36,8 21,0 22,2
- davon kurzfristige latente Steuern 10,3 11,0 1,9 5,8

Zum Geschäftsjahresende bestanden 174,6 Mio. € (Vorjahr: 110,7 Mio. €) Verlustvorträge sowie 32,2 Mio. € (Vorjahr: 67,5 Mio. €) temporäre Differenzen, für welche keine latenten Steuern aktiviert wurden. Aufgrund positiver Ertragsprognosen wurden 15,7 Mio. € (Vorjahr: 9,7 Mio. €) aktive latente Steuern angesetzt, obwohl die jeweiligen Unternehmen einen Verlust erzielten.

Auf temporäre Differenzen bei Anteilen von 2,7 Mio. € (Vorjahr: 4,7 Mio. €) wurden keine latenten Steuern gebildet, da eine Umkehr in absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich ist.

(7) Eigenkapital

Ziele der Kapitalsteuerung sind die Erhaltung der nachhaltigen Kreditwürdigkeit auf dem Kapitalmarkt, Unterstützung der laufenden Geschäftstätigkeit mittels ausreichender Liquidität sowie die substanzielle Steigerung des Unternehmenswertes.

Die Entwicklung des Eigenkapitals im Konzern ist auf Seite 64 dargestellt. Weitere Ausführungen zum  Kapitalmanagement sind auf den Seiten 32 f. genannt.

Gezeichnetes Kapital

Zum 31. Dezember 2010 sind von der Koenig & Bauer AG 16.464.693 (Vorjahr: 16.426.053) Stückaktien zum Nennwert von 2,60 € ausgegeben. Die Erhöhung um 38.640 Aktien gegenüber dem Vorjahr resultiert aus der Emission von Mitarbeiteraktien. Dazu wurde das in der Hauptversammlung vom 22. Juni 2006 beschlossene genehmigte Kapital von 15,6 Mio. € zum Teil verwendet. Das verbleibende genehmigte Kapital von 15,1 Mio. € ist bis zum 21. Juni 2011befristet. Weiterhin wurde die Gesellschaft ermächtigt, eigene Aktien bis zum zehnten Teil des Grundkapitals von 42,7 Mio. € zu erwerben. Diese Ermächtigung besteht bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung, längstens jedoch bis zum 16. Dezember 2011.

Alle ausgegebenen auf den Inhaber lautenden Stammaktien sind voll einbezahlt und mit dem Recht zur Teilnahme und zur Abstimmung auf der Hauptversammlung sowie dem Gewinnbezugsrecht verbunden.

Kapitalrücklage

Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Kapitalrücklage um 0,1 Mio. € durch die Ausgabe von Mitarbeiteraktien.

Gewinnrücklagen

Durch die Anwendung von Hedge Accounting wurden die Gewinnrücklagen um –1,6 Mio. € vermindert (Vorjahr: 0,6 Mio. €). Bei der Abwicklung der Grundgeschäfte wurden 2,1 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €) ergebniswirksam erfasst.

Latente Steuern verändern die Gewinnrücklagen durch ergebnisneutrale Verrechnungen um 1,6 Mio. € (Vorjahr: –0,3 Mio. €). Davon resultieren –0,2 Mio. € (Vorjahr: –0,4 Mio. €) aus derivativen Finanzinstrumenten und 1,8 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) aus der Währungsumrechnung. Im Vorjahr waren –0,1 Mio. € latente Steuern aus originären Finanzinstrumenten mit den Gewinnrücklagen verrechnet.

(8) Rückstellungen für Pensionen

Die Höhe der Pensionsverpflichtung (Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen) wurde nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet, für die Schätzungen unumgänglich sind.

Hierbei wird ein Abzinsungssatz von 4,8 % (Vorjahr: 4,9 %) in Deutschland und 3,3 % bis 5,6 % (Vorjahr: 4,1 % bis 5,8 %) bei anderen europäischen Unternehmen verwendet. Zudem werden Gehaltssteigerungsraten von 3,1 % (Vorjahr: 3,9 %) und eine Fluktuationsrate von 2,7 % (Vorjahr: 2,4 %) unterstellt. Die Rentenanpassung wird mit 1,5 % (Vorjahr: 2,1 %) berücksichtigt. Dabei handelt es sich jeweils um die gewichteten Durchschnitte der in den Pensionsplänen enthaltenen Annahmen. Änderungen ansonsten nicht näher erläuterter versicherungsmathematischer Annahmen hatten nur einen unwesentlichen Einfluss auf die Pensionsverpflichtung.

Der Pensionsplan eines Unternehmens, bei dem zumindest temporär alle versicherungsmathematischen Risiken, einschließlich der Kapitalmarktrisiken, von einer Versicherungsgesellschaft getragen werden, war bislang als beitragsorientiert im Sinne des IAS 19 behandelt worden. Inzwischen hat sich die Meinung durchgesetzt, dass diese Art von Pensionsverpflichtung als leistungsorientiert betrachtet werden muss. Dies führte in 2010 zur Aktivierung der Überdeckung aus diesem Plan in Höhe von 0,2 Mio. €. Gleichzeitig ergab sich eine Erhöhung des Barwerts der Pensionsverpflichtung um 53,0 Mio. € und ein Anstieg des Zeitwerts des Planvermögens um 51,6 Mio. €.

Der Barwert der Pensionsverpflichtungen und der Zeitwert des Planvermögens haben sich wie folgt entwickelt.

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in Mio. € Barwert der Zeitwert des
Pensionsverpflichtungen Planvermögens
31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010
Stand am 01.01. 104,8 114,9 -8,4 -10,0
Laufender Dienstzeitaufwand 2,4 5,8 - -
Zinsaufwand 5,8 7,4 - -
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 7,8 9,8 -0,4 0,1
Erwartete Erträge aus Planvermögen - - -0,4 -2,9
Fondsdotierungen des Arbeitgebers - - -0,6 -5,4
Fondsdotierungen der Planteilnehmer - - -0,1 -0,1
Gezahlte Versorgungsleistungen -6,3 -8,1 0,2 2,8
Währungskursänderungen 0,1 11,2 -0,3 -10,1
Sonstige Änderungen 0,3 53,1 - -51,6
Stand am 31.12. 114,9 194,1 -10,0 -77,2

In der Periode wurden die folgenden Aufwendungen und Erträge ergebniswirksam erfasst.

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in Mio. €
31.12.2009 31.12.2010
Laufender Dienstzeitaufwand 2,4 5,8
Zinsaufwand 5,8 7,4
Erwartete Erträge aus Planvermögen -0,4 -2,9
Aufwand(+)/Erträge(-) des Geschäftsjahres 7,8 10,3

Die Rückstellungen für Pensionen setzen sich wie folgt zusammen.

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in Mio. €
31.12.2009 31.12.2010
Barwert der nicht fondsfinanzierten Pensionsverpflichtungen 104,9 107,0
Barwert der fondsfinanzierten Pensionsverpflichtungen 10,0 87,1
Barwert der Pensionsverpflichtungen 114,9 194,1
Zeitwert des Planvermögens -10,0 -77,2
Zeitwert der Pensionsverpflichtungen saldiert 104,9 116,9
Nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne/Verluste -1,2 -12,8
Bilanzwert zum 31.12. 103,7 104,1
- davon Pensionsrückstellungen 103,7 104,6
- davon Vermögenswert - 0,5

Das Planvermögen setzt sich mit 30,3 Mio. € (Vorjahr: 3,2 Mio. €) aus Aktien und Dividendenpapieren, mit 35,2 Mio. € (Vorjahr: 5,2 Mio. €) aus Anleihen, mit 5,0 Mio. € aus liquiden Mitteln und mit 6,7 Mio. € (Vorjahr: 1,6 Mio. €) aus sonstigen Vermögenswerten zusammen.

Der tatsächliche Ertrag aus Planvermögen beläuft sich auf 2,8 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €). Aktuell wird auf Basis der Erträge in Vorjahren eine Rendite von 3,8 % (Vorjahr: 4,0 %) erwartet.

Die Nettoverpflichtung ergibt sich aus dem Barwert der Pensionsverpflichtungen abzüglich dem Zeitwert des Planvermögens. In den letzten Jahren entwickelte sich die Nettoverpflichtung wie folgt.

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in Mio. €
31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2010
Barwert der Pensionsverpflichtungen 127,0 110,2 104,8 114,9 194,1
Zeitwert des Planvermögens -8,8 -9,4 -8,4 -10,0 -77,2
Nettoverpflichtung 118,2 100,8 96,4 104,9 116,9
Erfahrungsbedingte Anpassungen der Schulden -0,9 - 1,9
Erfahrungsbedingte Anpassungen der Vermögenswerte 0,9 -0,4 -0,4

Der für beitragsorientierte Versorgungspläne im Ergebnis erfasste Aufwand beläuft sich auf 35,6 Mio. € (Vorjahr: 37,7 Mio. €).

Für 2011 wird mit Auszahlungen aus Pensionsverpflichtungen in Höhe von 10,8 Mio. € (Vorjahr: 6,7 Mio. €) gerechnet.

(9) Sonstige Rückstellungen

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in Mio. € Stand Verbrauch Auflösung Zuführung Auf- Währungs-
01.01.2010 zinsung differenz
Sonstige Rückstellungen
- aus dem Personalbereich 79,3 28,5 2,8 25,6 1,3 0,3
- aus dem Vertriebsbereich 102,7 22,2 8,2 40,0 0,5 1,4
- übrige 30,9 12,8 0,8 25,1 - 2,6
212,9 63,5 11,8 90,7 1,8 4,3
davon
- langfristige Rückstellungen 56,0
- kurzfristige Rückstellungen 156,9
212,9

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in Mio. € Umglie- Stand
derung 31.12.2010
Sonstige Rückstellungen
- aus dem Personalbereich 1,5 76,7
- aus dem Vertriebsbereich - 114,2
- übrige -1,5 43,5
- 234,4
davon
- langfristige Rückstellungen 71,7
- kurzfristige Rückstellungen 162,7
234,4

Rückstellungen aus dem Personalbereich enthalten unter anderem Vorsorgen für die geplante Neuausrichtung, Jubiläumsprämien und Altersteilzeitguthaben sowie erfolgsabhängige Vergütungen. Der Vertriebsbereich deckt den Bedarf für Prozessrisiken, aufgrund von vertraglichen und gesetzlichen Vereinbarungen bestehende Gewährleistungsansprüche und erwartete Aufwendungen für Kulanzleistungen sowie Provisionsverpflichtungen. In den übrigen Rückstellungen werden Berufsgenossenschaftsbeiträge, Archivierungskosten und ähnliche Verpflichtungen erfasst.

In den langfristigen Rückstellungen sind Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen, Jubiläumsprämien und Prozessrisiken enthalten sowie alle übrigen Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

(10) Finanzielle und sonstige Verbindlichkeiten

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in Mio. € 31.12.2009 davon Restlaufzeit 31.12.2010 davon Restlaufzeit
bis 1 Jahr über 1 Jahr bis 1 Jahr über 1 Jahr
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
- gegenüber verbundenen Unternehmen 2,6 2,6 - 5,0 5,0 -
- gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0,1 0,1 - - - -
- gegenüber Dritten 72,1 71,8 0,3 64,4 64,2 0,2
74,8 74,5 0,3 69,4 69,2 0,2
Finanzschulden 48,3 35,3 13,0 43,1 34,3 8,8
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
- aus Derivaten 0,9 0,8 0,1 1,2 1,1 0,1
- übrige 55,0 47,5 7,5 54,9 48,8 6,1
104,2 83,6 20,6 99,2 84,2 15,0
Sonstige Schulden
- aus erhaltenen Anzahlungen 104,4 104,3 0,1 153,0 152,5 0,5
- aus Steuern 11,0 11,0 - 12,2 12,2 -
- übrige 1,9 1,9 - 0,5 0,5 -
117,3 117,2 0,1 165,7 165,2 0,5
296,3 275,3 21,0 334,3 318,6 15,7

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Finanzschulden) bestehen Besicherungen durch Grundpfandrechte von 23,2 Mio. € (Vorjahr: 13,3 Mio. €), Verpfändungen von 1,3 Mio. € (Vorjahr: 1,3 Mio. €) sowie eine Sicherungsübereignung und Zessionen von 4,4 Mio. € (Vorjahr: 7,9 Mio. €). Der Buchwert besicherter Vermögenswerte beträgt 26,7 Mio. € (Vorjahr: 26,9 Mio. €) für Sachanlagen, 27,9 Mio. € (Vorjahr: 24,4 Mio. €) für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, 4,0 Mio. € (Vorjahr: 6,3 Mio. €) für Vorräte und 1,1 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €) für Wertpapiere (sonstige finanzielle Forderungen). Eine Verwertung der Sicherheiten kann erfolgen, wenn die vereinbarten Verpflichtungen nicht fristgerecht erfüllt werden.

Das Management steuert die Liquidität des Konzerns auf Basis einer fortlaufenden Überwachung und Planung der Cashflows unter Berücksichtigung der zugesagten Kreditlinien und der Fälligkeitsstruktur von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Die durch den KBA-Konzern nicht genutzte Kreditlinie belief sich zum Stichtag auf 51,1 Mio. € (Vorjahr: 74,2 Mio. €).

In den übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Finance Lease von 5,0 Mio. € (Vorjahr: 8,2 Mio. €) ausgewiesen. Dabei bestehen Verlängerungs- und Kaufoptionen zu marktüblichen Bedingungen. Sale-and-Leaseback-Geschäfte wurden auf der Basis eines Absatzfinanzierungsmodells abgeschlossen, wobei den Verbindlichkeiten Kundenforderungen gegenüberstehen. Die Umsatzrealisierung erfolgt mit der Lieferung der Maschinen. Der Barwert der künftigen Leasingraten aus Finance Lease-Verträgen setzt sich wie folgt zusammen.

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in Mio. € 31.12.2009 davon Restlaufzeit 31.12.2010 davon Restlaufzeit
von 1 bis von 1 bis
bis 1 Jahr 5 Jahre bis 1 Jahr 5 Jahre
Mindestleasingzahlungen 9,0 2,9 6,1 5,3 2,5 2,8
Zinsanteil -0,8 -0,4 -0,4 -0,3 -0,2 -0,1
Barwert Finance Lease 8,2 2,5 5,7 5,0 2,3 2,7

Die in den übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten enthaltenen Posten aus derivativen Finanzinstrumenten sind unter Anhangsziffer (11) näher erläutert.

In den sonstigen Schulden sind erhaltene Anzahlungen von 53,5 Mio. € (Vorjahr: 23,6 Mio. €) für kundenspezifische Fertigung enthalten.

(11) Derivative Finanzinstrumente

Devisentermingeschäfte mit einer Restlaufzeit von bis zu 1 Jahr (Vorjahr: bis zu 1 Jahr), denen Grundgeschäfte mit identischer Laufzeit gegenüberstehen, dienen der Absicherung des Kalkulationskurses weiterer in Fremdwährung geschlossener Liefer- und Leistungsverträge. Bei den abgesicherten Währungen handelt es sich überwiegend um USD. Der beizulegende Zeitwert der mit einem Nominalvolumen von 27,9 Mio. € (Vorjahr: 12,5 Mio. €) als Sicherungsgeschäft qualifizierenden Devisentermingeschäfte beträgt 0,4 Mio. €.

Zinssatzswap- und Cap-Geschäfte mit bis zu 3,5-jähriger Restlaufzeit sichern das bestehende Zinsrisiko von Tochtergesellschaften ab, dabei entfällt zum Bilanzstichtag ein Marktwert von –0,1 Mio. € (Vorjahr: –0,2 Mio. €) auf das Hedge Accounting eines Zinssatzswaps mit einem Nominalvolumen von 1,7 Mio. € (Vorjahr: 1,7 Mio. €).

Die den derivativen Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Nominalvolumina sowie deren Marktwerte sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

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in Mio. € Nominalvolumen Nominalvolumen
Gesamt Restlaufzeit Marktwert Gesamt Restlaufzeit Marktwert
31.12.2009 über 1 Jahr 31.12.2009 31.12.2010 über 1 Jahr 31.12.2010
Devisentermingeschäfte 36,4 - 0,1 55,7 - -
Devisenoptionen 1,9 - - - - -
Zinsabsicherungen 7,7 7,7 -0,1 7,7 7,7 -0,2
46,0 7,7 - 63,4 7,7 -0,2

Das Nominalvolumen derivativer Finanzinstrumente bezeichnet die rechnerische Bezugsgröße, aus der sich die Zahlungen ableiten. Das Risiko ergibt sich daher nicht aus dem Nominalvolumen, sondern aus den darauf bezogenen Wechselkurs- und Zinsänderungen.

Der Marktwert entspricht den Gewinnen und Verlusten bei einer fiktiven Glattstellung der Derivate zum Bilanzstichtag, der mittels standardisierter Bewertungsverfahren ermittelt wird.

(12) Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten

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in Mio. € Buchwert davon nicht wertberichtigt, nicht überfällig davon nicht wertberichtigt, aber überfällig davon wertberichtigt
< 3 Monate 3-12 Monate > 12 Monate
2009
Kredite und Forderungen 358,2 286,0 28,8 19,4 3,4 20,6
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden 26,3 23,1 2,5 - - 0,7
Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte 8,3 8,3 - - - -
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 22,9 22,9 - - - -
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente 0,6 0,6 - - - -
416,3 340,9 31,3 19,4 3,4 21,3
2010
Kredite und Forderungen 439,5 346,9 38,3 29,9 0,8 23,6
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden 38,4 22,6 5,5 2,4 7,9 -
Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte 8,5 8,5 - - - -
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 33,3 33,3 - - - -
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente 0,4 0,4 - - - -
520,1 411,7 43,8 32,3 8,7 23,6

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in Mio. € 31.12.2009 Wertansatz
Kategorie gem. IAS 39* Buchwert Fortgeführte Anschaffungskosten Fair Value erfolgs-wirksam
Aktiva
Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen
- Anteile zVv 5,8 5,8 -
- Ausleihungen KuF 0,1 0,1 -
- sonstige finanzielle Forderungen aus Finance Lease KuF 0,8 0,8 -
- sonstige finanzielle Forderungen aus Derivaten ezbZ 0,6 - 0,6 2)
- sonstige finanzielle Forderungen aus Hedge Accounting - 0,4 - -
- übrige sonstige finanzielle Forderungen bzEg 8,3 8,3 -
zVv 1,5 - -
KuF 31,3 31,3 -
48,8 46,3 0,6
Forderungen aus Lieferungenund Leistungen KuF 249,9 249,9 -
Fertigungsaufträge mit akitvischem Saldo gegenüber Kunden KuF 26,3 26,3 -
Wertpapiere zVv 15,6 - -
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente KuF 76,1 76,1 -
416,7 398,6 0,6
Passiva
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
- Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sfV 48,3 48,3 -
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Finance Lease sfV 8,2 8,2 -
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Derivaten ezbZ 0,3 - 0,3 2)
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Hedge Accounting - 0,6 - -
- übrige sfV 46,8 46,8 -
104,2 103,3 0,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sfV 74,8 74,8 -
179,0 178,1 0,3

* KuF = Kredite und Forderungen

bzEg = bis zur Endfälligkeit gehalten

ezbZ = erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet

zVv = zur Veräußerung verfügbar

sfV = sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

1) Bewertung gem. Stufe 1 der Fair-Value-Hierarchie

2) Bewertung gem. Stufe 2 der Fair-Value-Hierarchie

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in Mio. € 31.12.2009 31.12.2010 Wertansatz
Fair Value erfolgs-neutral Beizulegender Zeitwert Buchwert Fortgeführte Anschaffungskosten
Aktiva
Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen
- Anteile - - 8,1 8,1
- Ausleihungen - 0,1 0,1 0,1
- sonstige finanzielle Forderungen aus Finance Lease - 0,8 - -
- sonstige finanzielle Forderungen aus Derivaten - 0,6 0,4 -
- sonstige finanzielle Forderungen aus Hedge Accounting 0,4 2) 0,4 0,6 -
- übrige sonstige finanzielle Forderungen - 8,3 8,5 8,5
1,5 1) 1,5 1,5 -
- 31,3 18,2 18,2
1,9 43,0 37,4 34,9
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 249,9 330,2 330,2
Fertigungsaufträge mit akitvischem Saldo gegenüber Kunden - 26,3 38,4 38,4
Wertpapiere 15,6 1) 15,6 23,7 -
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - 76,1 91,0 91,0
17,5 410,9 520,7 494,5
Passiva
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
- Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 48,3 43,1 43,1
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Finance Lease - 8,2 5,0 5,0
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Derivaten - 0,3 0,9 -
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Hedge Accounting 0,6 2) 0,6 0,3 -
- übrige - 46,8 49,9 49,9
0,6 104,2 99,2 98,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 74,8 69,4 69,4
0,6 179,0 168,6 167,4

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in Mio. € 31.12.2010
Fair Value erfolgswirksam Fair Value erfolgsneutral Beizulegender Zeitwert
Aktiva
Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen
- Anteile - - -
- Ausleihungen - - 0,1
- sonstige finanzielle Forderungen aus Finance Lease - - -
- sonstige finanzielle Forderungen aus Derivaten 0,4 2) - 0,4
- sonstige finanzielle Forderungen aus Hedge Accounting - 0,6 2) 0,6
- übrige sonstige finanzielle Forderungen - - 8,5
- 1,5 1) 1,5
- - 18,2
0,4 2,1 29,3
Forderungen aus Lieferungenund Leistungen - - 330,2
Fertigungsaufträge mit akitvischem Saldo gegenüber Kunden - - 38,4
Wertpapiere - 23,7 1) 23,7
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - - 91,0
0,4 25,8 512,6
Passiva
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
- Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - - 43,1
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Finance Lease - - 5,0
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Derivaten 0,9 2) - 0,9
- sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Hedge Accounting - 0,3 2) 0,3
- übrige - - 49,9
0,9 0,3 99,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - - 69,4
0,9 0,3 168,6

Für Anteile an verbundenen Unternehmen ist kein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorhanden, ein beizulegender Zeitwert kann daher nicht ermittelt werden. Eine Veräußerung ist derzeit nicht geplant.

Bei den sonstigen finanziellen Forderungen/Verbindlichkeiten aus Derivaten entspricht der beizulegende Zeitwert dem Marktwert. Die ausgewiesenen Werte bei den Wertpapieren, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten entsprechen den notierten Marktpreisen.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Finance Lease sind die mit dem Marktzinssatz abgezinsten Zahlungsverpflichtungen.

Für Ausleihungen und die übrigen finanziellen Forderungen/Verbindlichkeiten entspricht der beizulegende Zeitwert im Wesentlichen den zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzten Buchwerten. 

Das maximale Kreditrisiko der Finanzinstrumente entspricht den Buchwerten, dabei sind bei den nicht wertberichtigten und nicht überfälligen keine Risiken erkennbar.

Das Liquiditätsrisiko resultiert aus den vertraglich vereinbarten Cashflows der finanziellen Verbindlichkeiten bestehend aus Zins- und Tilgungsanteil. Für verzinsliche Finanzschulden und Verbindlichkeiten aus Finance Lease ergibt sich innerhalb des nächsten Jahres ein Liquiditätsabfluss von 37,1 Mio. € (Vorjahr: 36,8 Mio. €) und innerhalb der nächsten 1 bis 3 Jahre von 10,9 Mio. € (Vorjahr: 18,9 Mio. €). Weiterer Liquiditätsbedarf entsteht aus den übrigen finanziellen Verbindlichkeiten, aus sonstigen finanziellen Verpflichtungen und Finanzgarantien.

Zum Bilanzstichtag bestehende Zins-, Wechselkurs- und Ausfallrisiken aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten sind aus der folgenden Übersicht der im Geschäftsjahr erfassten Nettogewinne und -verluste ersichtlich.

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in Mio. € aus Zinsen aus der Folgebewertung
Nettoergebnis Wertberichtigung Kurseffekte zum Fair Value
31.12.2009
Kredite und Forderungen -5,0 4,0 0,7 - -
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden -1,3 0,2 -0,2 -0,1 -
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 2,3 0,3 -0,2 0,2 -
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente - -0,1 - 0,9 -0,8
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten -5,3 -4,4 - -0,9 -
-9,3 - 0,3 0,1 -0,8
31.12.2010
Kredite und Forderungen -17,8 3,6 -2,3 -9,6 -
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden -0,7 - -0,5 - -
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 0,5 0,2 - - -
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente -3,0 - - -0,8 -2,2
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0,8 -4,6 - 5,4 -
-20,2 -0,8 -2,8 -5,0 -2,2

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in Mio. € aus Abgang Sonstiges
31.12.2009
Kredite und Forderungen -9,7 -
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden -1,2 -
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte - 2,0
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - -
-10,9 2,0
31.12.2010
Kredite und Forderungen -9,5 -
Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden -0,2 -
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte - 0,3
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - -
-9,7 0,3

Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden 4,2 Mio. € (Vorjahr: –5,9 Mio. €) und bei Finanzinvestitionen und sonstigen finanziellen Forderungen –1,9 Mio. € (Vorjahr: 5,4 Mio. €) wertberichtigt.

Zur Bewertung des Fremdwährungsrisikos wird eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt. Dabei wird unterstellt, dass sich der USD gegenüber dem Euro um €/– 5 % verändert. Zum Bilanzstichtag hätte eine Abwertung des USD um 5 % das Eigenkapital um 1,3 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €) erhöht und das Ergebnis mit 1,4 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €) belastet. Dagegen hätte eine Aufwertung um 5 % das Eigenkapital um 1,4 Mio. € (Vorjahr: 0,7 Mio. €) vermindert und das Ergebnis um 1,5 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €) verbessert. Für den KBA-Konzern besteht zum Bilanzstichtag ein Fremdwährungsrisiko von 78,8 Mio. € (Vorjahr: 66,7 Mio. €), dieses resultiert im Wesentlichen aus der Kategorie Kredite und Forderungen.

Eine Sensitivitätsanalyse zur Bewertung des Zinsänderungsrisikos berücksichtigt Veränderungen der variablen Zinssätze um €/– 5 %. Zinssatzschwankungen hätten sich nicht wesentlich auf Ergebnis und Eigenkapital des Geschäftsjahres ausgewirkt.

(13) Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

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in Mio. € 31.12.2009 davon
Restlaufzeit
von 1 bis über
bis 1 Jahr 5 Jahre 5 Jahre
Verpflichtungen aus:
Operating Lease 11,7 4,4 6,0 1,3
Miet- und Wartungs-
verträgen 13,5 5,0 8,5 -
Investitionsvorhaben 0,3 0,3 - -
Übrige 0,9 0,9 - -
26,4 10,6 14,5 1,3

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in Mio. € 31.12.2010 davon
Restlaufzeit
von 1 bis über
bis 1 Jahr 5 Jahre 5 Jahre
Verpflichtungen aus:
Operating Lease 8,1 3,4 3,9 0,8
Miet- und Wartungs-
verträgen 14,4 7,5 6,9 -
Investitionsvorhaben 2,0 2,0 - -
Übrige 0,3 0,3 - -
24,8 13,2 10,8 0,8

Operating Lease-Verträge werden überwiegend im IT-Bereich sowie für den Fuhrpark abgeschlossen. Dabei bestehen Verlängerungsoptionen zu marktüblichen Bedingungen. Im Geschäftsjahr wurden Leasingraten von 4,6 Mio. € (Vorjahr: 6,9 Mio. €) erfolgswirksam erfasst. Die Verpflichtungen aus Operating Lease sind in Höhe der Mindestleasingzahlungen dargestellt.

Investitionsvorhaben enthalten Verpflichtungen für Investitionen in Sachanlagen von 2,0 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €).

Übrige sonstige finanzielle Verpflichtungen sind zu Nominalwerten angesetzt und enthalten Verbindlichkeiten für Reparaturmaßnahmen.

Eventualverbindlichkeiten

Im KBA-Konzern bestehen Haftungsverhältnisse aus Finanzgarantien von 79,1 Mio. € (Vorjahr: 116,0 Mio. €). Dabei handelt es sich überwiegend um Rückkaufverpflichtungen gegenüber Leasinggebern und Banken. Mit zunehmendem Alter der Verpflichtung nimmt der garantierte Rückkaufbetrag ab.

Werden vorhandene Risiken nicht als gering eingestuft, dann findet der Ansatz in der Bilanz statt. Ansonsten werden für die angegebenen Eventualverbindlichkeiten keine Rückstellungen gebildet.

(H) Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(14) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Maschinen belaufen sich auf 928,1 Mio. € (Vorjahr: 875,9 Mio. €), sonstige Umsätze erzielen 251,0 Mio. € (Vorjahr: 174,5 Mio. €).

Im Geschäftsjahr wurden Erlöse aus kundenspezifischer Fertigung von 142,7 Mio. € (Vorjahr: 166,9 Mio. €) realisiert, die kumulierten Auftragserlöse für alle zum Bilanzstichtag noch nicht abgeschlossenen „Percentage-of-Completion“-Aufträge belaufen sich auf 458,3 Mio. € (Vorjahr: 478,0 Mio. €).

Weitere Angaben zu den Umsatzerlösen können dem Segmentbericht (siehe Anhang (J)) entnommen werden.

(15) Kosten nach Funktionsbereichen

Herstellungskosten des Umsatzes

In den Herstellungskosten des Umsatzes sind Zuschüsse für Lehrlings- und Arbeitsplatzförderung sowie für auftragsbezogene Entwicklungen von 1,1 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €) enthalten.

Die Kosten aus kundenspezifischer Fertigung für am Bilanzstichtag noch laufende Projekte betragen 445,8 Mio. € (Vorjahr: 455,8 Mio. €).

Forschungs- und Entwicklungskosten

Die Forschungs- und Entwicklungskosten lagen um 0,9 Mio. € unter dem Vorjahr.

Forschungszuschüsse der öffentlichen Hand für bereits angefallene Aufwendungen werden in der Periode der Zusage erfolgswirksam erfasst und vermindern die Forschungs- und Entwicklungskosten um 0,7 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €).

Vertriebs- und Verwaltungskosten

Der Anstieg der Vertriebskosten um 27,2 Mio. € ist überwiegend auf die Umsatzsteigerung im Geschäftsjahr zurückzuführen. Die Verwaltungskosten erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Mio. €.

(16) Kosten nach Kostenarten

Materialaufwand

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in Mio. €
2009 2010
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 433,3 446,4
Aufwendungen für bezogene Leistungen 84,9 80,8
518,2 527,2

Personalaufwand (gemäß Gesamtkostenverfahren)

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in Mio. €
2009 2010
Löhne und Gehälter 314,8 306,9
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 60,4 56,2
Aufwendungen für Altersversorgung 4,9 7,5
380,1 370,6
Im Jahresdurchschnitt waren beschäftigt:
Gewerbliche Arbeitnehmer 3.985 3.507
Angestellte 2.963 2.645
Auszubildende/Praktikanten 379 363
7.327 6.515

Erstattungen der Bundesagentur für Arbeit für Aufwendungen zur Sozialversicherung im Rahmen der Kurzarbeit  mindern den Personalaufwand um 4,8 Mio. € (Vorjahr: 7,3 Mio. €).

(17) Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

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in Mio. €
2009 2010
Sonstige betriebliche Erträge
Gewinne aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 2,3 2,5
Realisierte Währungskursgewinne 4,2 19,9
Fremdwährungsbewertung 2,8 12,9
Restrukturierung 35,1 24,8
Auflösung von Wertberichtigungen 15,1 6,9
Übrige betriebliche Erträge 50,1 21,5
109,6 88,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Verluste aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen -0,7 -0,1
Realisierte Währungskursverluste -4,1 -24,5
Fremdwährungsbewertung -2,8 -13,3
Restrukturierung -19,7 -18,7
Bildung von Wertberichtigungen -14,5 -9,8
Übrige betriebliche Aufwendungen -18,3 -26,3
-60,1 -92,7
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 49,5 -4,2

Die Erträge des Geschäftsjahres enthalten 24,0 Mio. € für Restrukturierung aus der Wertaufholung immaterieller Vermögenswerte und Sachanlagen.      

In den übrigen betrieblichen Erträgen sind 8,2 Mio. € (Vorjahr: 25,2 Mio. €) aus der Auflösung von Rückstellungen aus dem Vertriebsbereich ausgewiesen, die der Anpassung des Konzerns an ein niedrigeres Marktvolumen entsprechen. Daneben sind Versicherungs- und Schadensersatzleistungen sowie sonstige Kostenerstattungen in den übrigen betrieblichen Erträgen erfasst.

Die übrigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Forderungsausfälle, Kundengutschriften und Gewährleistungen.

(18) Finanzergebnis

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in Mio. €
2009 2010
Sonstiges Finanzergebnis
Erträge aus Beteiligungen an verbundenen Unternehmen 2,0 0,3
Abschreibungen auf Finanzinvestitionen und Wertpapiere -0,2 -
1,8 0,3
Zinsergebnis
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 5,0 4,9
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -12,8 -12,1
- davon aus Pensionsverpflichtungen (-5,8) (-7,4)
-7,8 -7,2
Finanzergebnis -6,0 -6,9

(19) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

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in Mio. €
2009 2010
Ergebnis vor Ertragsteuern 2,7 15,3
Konzernsteuersatz 30,0 % 30,0 %
Erwartete Ertragsteuern -0,8 -4,6
Steuerauswirkungen durch
- steuersatzbedingte Abweichungen 11,2 13,0
- steuerfreie Erträge -1,5 0,6
- Wertberichtigungen -5,8 -10,8
- steuerliche Zu- und Abrechnungen -0,4 0,2
- Sonstiges 1,2 -1,2
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 3,9 -2,8

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in Mio. €
2009 2010
Tatsächlicher Steueraufwand -4,8 -4,9
Periodenfremde Ertragsteuern 1,1 -1,0
Latente Steuern aus Verlustvorträgen 6,4 7,5
Latente Steuern aus
temporären Unterschieden 1,2 -4,4
3,9 -2,8

In den sonstigen Steuerauswirkungen sind insbesondere periodenfremde Ertragsteuern enthalten.

Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen latenter Steueransprüche von 7,2 Mio. € aus der Wertaufholung immaterieller Vermögenswerte und Sachanlagen sind mit den Wertberichtigungen saldiert.

(20) Ergebnis je Aktie  

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2009 2010
Konzernergebnis in Mio. € 6,6 12,5
Gewichteter Durchschnitt der ausgegebenen Stammaktien 16.397.050 16.436.428
Ergebnis je Aktie in € 0,41 0,76

Die Anzahl der ausgegebenen Stammaktien hat sich gegenüber dem Vorjahr um 38.640 Aktien durch die Ausgabe von Belegschaftsaktien im 3. Quartal 2010 erhöht. Eine Verwässerung des Ergebnisses je Aktie besteht nicht.

(I) Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wurde nach den Vorschriften des IAS 7 erstellt und zeigt die Veränderungen des Finanzmittelbestands des KBA-Konzerns durch Mittelzu- und -abflüsse, unterteilt in die Bereiche betriebliche Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit.

Die Mittelveränderung aus betrieblicher Geschäftstätigkeit ist um Effekte aus der Währungsumrechnung bereinigt. Der Finanzmittelbestand von 91,0 Mio. € (Vorjahr: 76,1 Mio. €) enthält Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

Die Ertragsteuerzahlungen umfassen Zahlungen von 5,3 Mio. € (Vorjahr: 7,1 Mio. €) und Erstattungen von 0,1 Mio. € (Vorjahr: 3,2 Mio. €).

(J) Segmentberichterstattung

Segmentbericht nach Sparten

Gemäß den Vorschriften des IFRS 8 werden für den KBA-Konzern einzelne Finanzinformationen für die beiden Geschäftssegmente Rollen- und Sondermaschinen sowie Bogenoffsetmaschinen zur Verfügung gestellt.

Im Geschäftssegment Rollen- und Sondermaschinen werden Rollenmaschinen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck, Sondermaschinen für den Telefonbuch- und Wertpapierdruck sowie Maschinen für die industrielle Kennzeichnungstechnik und für den UV-Druck auf Plastik, Folien und elektronischen Datenträgern zusammengefasst. Das Geschäftssegment Bogenoffsetmaschinen beinhaltet Offsetmaschinen für den Akzidenz-, Buch-, Blech- und Verpackungsdruck.

Den Segmentinformationen liegen die gleichen Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden zugrunde wie dem Konzernabschluss. Im Segmentergebnis (Betriebsergebnis) enthaltene konzerninterne Verrechnungen erfolgen wie zwischen unabhängigen Geschäftspartnern.

Intersegmentäre Umsätze und andere Überleitungseffekte zwischen den Geschäftssegmenten sind nicht wesentlich.

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in Mio. € Rollen- und Sondermaschinen Bogenoffsetmaschinen Konzern
2009 2010 2009 2010 2009 2010
Außenumsatz 571,7 628,0 478,7 551,1 1.050,4 1.179,1
Betriebsergebnis 31,8 14,0 -23,1 8,2 8,7 22,2
Abschreibungen 17,9 19,7 12,1 10,8 30,0 30,5
Investitionen 20,6 9,4 9,6 6,0 30,2 15,4

Informationen über geografische Gebiete

Die geografische Aufteilung orientiert sich an den bedeutendsten Absatzmärkten und Standorten des KBA-Konzerns.

Unter der Überleitung werden langfristige Vermögenswerte finanzieller Art und latente Steueransprüche berichtet.

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in Mio. € Außenumsatz Investitionen Langfristige
Vermögenswerte
2009 2010 2009 2010 2009 2010
Deutschland 162,8 135,7 13,0 8,7 170,8 181,2
Übriges Europa 378,4 335,3 16,2 6,5 87,8 87,2
Nordamerika 146,4 118,3 1,0 0,2 1,2 1,2
China 92,8 131,0 - - - -
Übriges Asien/Pazifik 142,9 216,1 - - - -
Afrika/Lateinamerika 127,1 242,7 - - - -
Überleitung - - - - 56,1 64,2
Konzern 1.050,4 1.179,1 30,2 15,4 315,9 333,8

(K) Angaben nach § 285 Nr. 17 HGB

Auf das Honorar der KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft entfielen im Geschäftsjahr 0,5 Mio. € für Abschlussprüfungen und 1,0 Mio. € für sonstige Leistungen.

(L) Angaben zu nahe stehenden Unternehmen und Personen 

Nahe stehende Unternehmen im Sinne des IAS 24 sind alle verbundenen nicht konsolidierten Gesellschaften (siehe Anhangsziffer (2)). Zu den nahe stehenden Personen zählen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats.

Geschäftsvorfälle mit nahe stehenden Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus Lieferungen und Leistungen an unsere Vertriebs- und Servicegesellschaften, welche als Selbstkäufer Forderungen und Umsatzerlöse in annähernd gleicher Höhe gegen Endkunden ausweisen. Bedingungen und Konditionen sind wie zwischen unabhängigen Geschäftspartnern. Zu Fälligkeiten wird auf die Anhangsziffern (2) und (10) verwiesen.

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in Mio. €
2009 2010
Sonstige kurzfristige finanzielle Forderungen zum 31.12. 0,6 -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31.12. 13,4 12,9
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zum 31.12. 2,6 5,0
Umsatzerlöse 25,1 28,1

Die Bezüge des Vorstands betragen 2,6 Mio. € (Vorjahr: 2,3 Mio. €), dabei beläuft sich die fixe Vergütung auf 1,2 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €). Der erfolgsabhängige Teil der variablen Vergütung bemisst sich am Jahresergebnis.

Zu Pensionsrückstellungen wurden 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) für den laufenden Dienstzeitaufwand zugeführt. Für ehemalige Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene wurden 2,7 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €) aufgewendet. Die Bezüge des Aufsichtsrats belaufen sich auf 0,3 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €), davon sind 0,2 Mio. € variabel.

Für Pensionsansprüche des Vorstands sowie ehemaliger Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebenen wurden insgesamt 15,2 Mio. € (Vorjahr: 15,1 Mio. €) zurückgestellt. Die individualisierte Offenlegung der Bezüge gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB unterbleibt gemäß § 314 Abs. 2 HGB i. V. m. § 286 Abs. 5 HGB.

Der zum 31. Dezember 2010 von den Organen der Koenig & Bauer AG gehaltene Anteilsbesitz betrug 4,9 % am Grundkapital. Auf die Mitglieder des Vorstands entfallen davon 2,6 % und auf Mitglieder des Aufsichtsrats 2,3 %.

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Aufsichtsrat
Dieter Rampl Dr. Hermann Jung
Vorsitzender Mitglied der Geschäftsführung der Voith GmbH
Bankkaufmann Heidenheim
München
Dipl.-Kfm. Baldwin Knauf
Gottfried Weippert* stellv. Vorsitzender des
stellv. Vorsitzender Gesellschafterausschusses der Knauf Gips KG
techn. Angestellter Iphofen
Eibelstadt
Walther Mann*
Reinhart Siewert Bevollmächtigter der IG Metall
stellv. Vorsitzender Würzburg
Betriebswirt
Würzburg Dipl.-Volkswirt Klaus Schmidt*
Direktor Marketing
Peter Hanzelka* Hettstadt
Bohrwerker
Coswig Jochen Walther*
Ausbilder
Dipl.-Ing. Matthias Hatschek Großniedesheim
Unternehmer
St. Martin/Österreich Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel
Universitätsprofessor Fachgebiet Strukturdynamik
Günter Hoetzl* Technische Universität Darmstadt
Bevollmächtigter der IG Metall Höchberg
Hofheim
* Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer
Ausschüsse
Vermittlungsausschuss gem. § 27 Abs. 3 MitbestG Strategieausschuss
Dieter Rampl Reinhart Siewert
Klaus Schmidt Dr. Hermann Jung
Gottfried Weippert Klaus Schmidt
Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel Gottfried Weippert
Ausschuss für Personalangelegenheiten Nominierungsausschuss
Dieter Rampl Dieter Rampl
Reinhart Siewert Reinhart Siewert
Gottfried Weippert Baldwin Knauf
Dr. Hermann Jung
Bilanzausschuss/Prüfungsausschuss
Reinhart Siewert
Peter Hanzelka
Dieter Rampl
Gottfried Weippert
Vorstand
Dipl.-Betriebswirt Helge Hansen Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller
Vorsitzender Vorstand Vertrieb, Marketing, Service, Einkauf
Vorstand Finanzen (bis 30. September 2010), und Logistik Rollenmaschinen
Personal, Recht, IT, Qualitätsmanagement Rollen- Würzburg
und Bogenmaschinen sowie Produktion, Einkauf
und Logistik Bogenmaschinen Dipl.-Ing. Ralf Sammeck
Würzburg Vorstand Vertrieb, Marketing und Service
Bogenmaschinen
Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann Radebeul
stellv. Vorsitzender
Vorstand Konstruktion Rollen- und Bogenmaschinen
sowie Produktion Rollenmaschinen
Würzburg
Dr. Axel Kaufmann (seit 1. Oktober 2010)
Vorstand Finanzen
München

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Angaben zu zusätzlichen Mandaten von Aufsichtsratsmitgliedern
Aufsichtsratsmitglied in folgenden weiteren Gesellschaften
Dieter Rampl UniCredit S.p.A., Mailand/Italien
Aufsichtsratsvorsitzender Mediobanca S.p.A., Mailand/Italien
FC Bayern München AG, München
KKR Management LLC, New York/USA
Reinhart Siewert Bank Schilling & Co. AG, Hammelburg
stellv. Aufsichtsratsvorsitzender KBA-Mödling AG, Mödling/Österreich
Winkler + Dünnebier AG, Neuwied
Matthias Hatschek Buy-Out Central Europe II Beteiligungs-Invest AG,
Wien/Österreich
Dr. Hermann Jung Putzmeister AG, Aichtal
Baldwin Knauf Lindner AG, Arnstorf
Günter Hoetzl Tyco Electronics AMP GmbH, Speyer
Klaus Schmidt KBA-FRANCE SAS, Tremblay-en-France/Frankreich
KBA-MetroPrint AG, Veitshöchheim
KBA-Metronic GmbH, Veitshöchheim
KBA-Polska Sp.z o.o., Warschau/Polen

Sonstige Angaben

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung wurde abgegeben und ist dauerhaft zugänglich gemacht (www.kba.com/de/investor/corporate_governance.html).

(M) Gewinnverwendungsvorschlag

Die Erstellung des Einzelabschlusses der Koenig & Bauer AG erfolgte nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften.

Nach dem Aktiengesetz bemisst sich die an die Aktionäre ausschüttbare Dividende nach dem im Jahresabschluss ausgewiesenen Bilanzgewinn. Mit Zustimmung des Aufsichtsrats wird der Hauptversammlung vorgeschlagen, den Bilanzgewinn der Koenig & Bauer AG von € 4.939.407,90 wie folgt zu verwenden:

Ausschüttung einer Dividende von € 0,30 je Stammaktie auf 16.464.693 Stückaktien                           € 4.939.407,90

Würzburg, den 24. März 2011

Der Vorstand

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Dipl.-Betriebswirt Helge Hansen Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann
Vorsitzender stellv. Vorsitzender
Dr. Axel Kaufmann Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller
Dipl.-Ing. Ralf Sammeck

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der KOENIG & BAUER Aktiengesellschaft, Würzburg, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzern-Bilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzern-Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Nürnberg, den 24. März 2011

KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft

Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Steuerberatungsgesellschaft

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Karsten Dankert Dr. Holger Kelle
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Berichterstattung der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Würzburg, den 24. März 2011

Der Vorstand

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Dipl.-Betriebswirt Helge Hansen Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann
Vorsitzender stellv. Vorsitzender
Dr. Axel Kaufmann Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller
Dipl.-Ing. Ralf Sammeck

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre,

angesichts der noch nicht überwundenen Folgen der Wirtschafts- und Strukturkrise haben der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse ihre Aufgaben gemäß Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung im Geschäftsjahr 2010 mit besonderer Sorgfalt wahrgenommen. Den Vorstand haben wir bei der Leitung der Koenig & Bauer AG beratend begleitet und seine Tätigkeit kontinuierlich überwacht. In wichtige Entscheidungen war der Aufsichtsrat stets frühzeitig eingebunden. Nach eingehender Prüfung und Beratung wurden die erforderlichen Beschlüsse gefasst.

In vier Sitzungen wurde der Aufsichtsrat vom Vorstand ausführlich über die Geschäftslage und -entwicklung, die aktuelle Finanz- und Ertragslage der Koenig & Bauer AG, des Konzerns, der einzelnen Geschäftsbereiche und wesentlicher Tochtergesellschaften unterrichtet. Neben der Marktsituation und dem Wettbewerbsumfeld in den einzelnen Segmenten wurden grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik und Unternehmensplanung eingehend erörtert. In allen Sitzungen ließ sich der Aufsichtsrat über den Stand der Restrukturierungsmaßnahmen informieren und setzte sich intensiv mit der strategischen Weiterentwicklung der Geschäftsaktivitäten der KBA-Gruppe auseinander. Die Investitions- und Personalplanung, Risikolage und Compliance waren weitere zentrale Themen.

In der März-Sitzung standen die Diskussion, Prüfung und Feststellung des Jahresabschlusses 2009 im Mittelpunkt der Beratungen. Neben der Einrichtung eines Nominierungsausschusses hat das Gremium zudem die vom Präsidium vorgeschlagene, ab dem Geschäftsjahr 2011 vorgesehene Neuregelung der Aufsichtsratsvergütung gebilligt und zur Beschlussfassung an die Hauptversammlung freigegeben. Dem technischen Werkleiter des Bogenoffsetstandortes Radebeul Dr. Olaf Römer wurde Prokura erteilt. Am 17. Juni stimmten wir der Aufgliederung der Tochtergesellschaft KBA-Metronic AG entsprechend ihren Geschäftsbereichen Kennzeichnungstechnik und UV-Drucksysteme in die beiden eigenständig agierenden Konzernunternehmen KBA-Metronic GmbH und KBA-MetroPrint AG zu.

In der September-Sitzung wurden die Geschäfts- und Ergebnisprognosen des Vorstands für 2010 und die Perspektiven des Segments Rollen- und Sondermaschinen intensiv erörtert. Im November hat der Aufsichtsrat der Ausweitung der Restrukturierungsmaßnahmen an den Produktionsstandorten für Zeitungs- und Akzidenzrotationen aufgrund der auch mittelfristig gedämpften Marktperspektiven – wie vom Management vorgeschlagen – zugestimmt. Auch die vom Vorstand vorgelegte Unternehmensplanung für 2011 bis 2013 wurde vom Aufsichtsrat nach Erläuterung und Diskussion genehmigt. Ferner haben wir in dieser Sitzung den Investitionsplan für 2011 bewilligt und eine veränderte Ressortverteilung innerhalb des Vorstands nach dem Eintritt des neuen Finanzvorstands beschlossen.

Der Aufsichtsratsvorsitzende hat in regelmäßigen Gesprächen mit dem Vorstand seine laufende Beratungs- und Überwachungsfunktion zwischen den Plenarsitzungen wahrgenommen und die Arbeit in den Ausschüssen koordiniert. Vom Vorstandsvorsitzenden wurde der Aufsichtsratsvorsitzende kontinuierlich über die aktuelle Geschäftslage und anstehende wichtige Entscheidungen informiert. Intensiv beraten wurden geschäftliche Vorgänge und Vorhaben von wesentlicher Bedeutung.

Fünf Ausschüsse unterstützen den Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG bei der effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben, indem sie die vom Aufsichtsrat zu treffenden Beschlüsse und die im Plenum zu behandelnden Themen vorbereiten. Der Ausschuss für Personalangelegenheiten, der Bilanz-/Prüfungsausschuss und der Strategieausschuss tagten mehrmals. Der im März 2010 neu eingerichtete Nominierungsausschuss ist im Berichtsjahr noch nicht zusammengekommen. Der gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG gebildete Vermittlungsausschuss musste im Geschäftsjahr 2010 trotz der durchgeführten Personalanpassung nicht einberufen werden.

Der Bilanz- und Prüfungsausschuss besprach in seiner Sitzung am 23. März 2011 eingehend den Jahresabschluss und Lagebericht der Koenig & Bauer AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2010 sowie die Prüfungsberichte. Die dabei anwesenden Vertreter des Abschlussprüfers berichteten dem Ausschuss über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung und standen für Erläuterungen zur Verfügung. Zuvor hat der Aufsichtsratsvorsitzende am 7. März an der Abschlussbesprechung des Vorstands mit dem Wirtschaftsprüfer teilgenommen. Neben der Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses 2010 wurden die Quartalsberichte ausführlich beraten. Ferner hat sich das Gremium mit der Überwachung der Unabhängigkeit und Effizienz des Abschlussprüfers, mit Fragen des Risikomanagements, des internen Kontrollsystems, der internen Revision und mit dem Themenbereich Compliance befasst.

Auf der Agenda des Präsidiums standen diverse Personalthemen. Um den Vorstandsvorsitzenden von operativen Aufgaben zu entlasten, hat der Ausschuss die Besetzung des Finanzressorts mit einem neuen Finanzvorstand intensiv verfolgt. Entsprechend unserer Empfehlung hat der Aufsichtsrat zum 1. Oktober 2010 Herrn Dr. Axel Kaufmann als neuen Finanzvorstand bestellt. Der promovierte Diplom-Kaufmann verfügt über einen breiten Finanz- und Industriehintergrund auf internationaler Ebene.

Der Strategieausschuss hat sich eingehend mit den vom Vorstand vorgelegten Unterlagen zu möglichen neuen Geschäftsfeldern und zur strategischen Zukunftsorientierung des Konzerns befasst. Über das Ergebnis wurde der Aufsichtsrat informiert.

Die Umsetzung des Deutschen Corporate Governance Kodex und die Weiterentwicklung seiner Grundsätze bei der Koenig & Bauer AG stehen immer wieder auf der Agenda. Mit den am 26. Mai 2010 neu aufgenommenen Empfehlungen haben wir uns eingehend beschäftigt. Bis auf wenige begründete Abweichungen erfüllt KBA die Vorgaben des Kodex in seiner neuesten Fassung. Am 18. Februar 2011 haben Aufsichtsrat und Vorstand die aktuelle Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben und auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht. Zu Interessenskonflikten ist es bei den Vorstands- und den Aufsichtsratsmitgliedern im zurückliegenden Geschäftsjahr nicht gekommen.

Die von der Hauptversammlung als Prüfer der Abschlüsse des Geschäftsjahres 2010 gewählte KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft AG in Nürnberg hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG und den Konzernabschluss der KBA-Gruppe zum 31. Dezember 2010 einschließlich der Lageberichte unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Weiterhin stellte der Abschlussprüfer fest, dass der Vorstand ein den gesetzlichen Vorschriften in § 91 Abs. 2 AktG entsprechendes Risikomanagementsystem eingerichtet hat. Die zu prüfenden Unterlagen und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden jedem Aufsichtsratsmitglied rechtzeitig übermittelt. Der Bilanzausschuss hat dem Aufsichtsrat das Ergebnis seiner intensiven Prüfungen vorgetragen. Der Aufsichtsrat hat dieses zusammen mit den Berichten des Abschlussprüfers zustimmend zur Kenntnis genommen und nach eigener Prüfung keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss und den Lagebericht der Koenig & Bauer AG erhoben. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 24. März 2011 den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss gebilligt und damit festgestellt. Der Konzernabschluss und Konzernlagebericht wurden ebenfalls sorgfältig geprüft und bestätigt. Dem Vorschlag des Vorstands zur Ausschüttung einer Dividende von 0,30 € pro Aktie stimmte der Aufsichtsrat zu.

Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KBA-Gruppe, den Mitgliedern des Vorstands, den Führungskräften und Belegschaftsvertretern aller Konzerngesellschaften für die engagierte Arbeit im zurückliegenden Geschäftsjahr.

Würzburg, den 24. März 2011

Der Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG

Dieter Rampl

Vorsitzender des Aufsichtsrats

Entsprechenserklärung der Koenig & Bauer AG vom 18. Februar 2011

Aufsichtsrat und Vorstand der Koenig & Bauer AG erklären gemäß § 161 AktG:

Den Grundsätzen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 26. Mai 2010 wird mit den nachfolgenden Abweichungen entsprochen:

1. Bei der für die Mitglieder des Aufsichtsrats abgeschlossenen D&O-Versicherung ist derzeit ein geringerer Selbstbehalt vereinbart als in Ziffer 3.8 des Kodex empfohlen. In Anbetracht der während der letzten Jahre gezahlten Aufsichtsratsbezüge halten wir einen höheren Selbstbehalt nicht für angemessen. Im Zuge der Anpassung des Vergütungssystems für den Aufsichtsrat ab dem Geschäftsjahr 2011 ist eine Anhebung des Selbstbehalts geplant.
2. Auf die individualisierte Darstellung der Aufsichtsratsvergütung wird verzichtet (Ziffer 5.4.6 des Kodex). Bereits seit Jahren werden die Gesamtbezüge in fixe und variable Bestandteile aufgeteilt. Zusammen mit dem in der Satzung dargelegten Vergütungs-system ist unserer Auffassung nach eine adäquate Informationstiefe gegeben.
3. Der Anteilsbesitz der einzelnen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder am Grund-kapital wird nicht separat dargestellt (Ziffer 6.6 des Kodex). Unseres Erachtens trägt der nach Vorstand und Aufsichtsrat getrennte Ausweis des Gesamt-Aktienbesitzes dem berechtigten Informationsbedürfnis der Investoren ausreichend Rechnung.
4. In der Liste von Drittunternehmen, an denen eine Beteiligung von nicht unter-geordneter Bedeutung besteht, werden die Ergebnisse des letzten Geschäftsjahres aus Wettbewerbsgründen nicht angegeben (Ziffer 7.1.4 des Kodex).

Seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im Februar 2010 entsprach die Koenig & Bauer AG den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ in der Fassung vom 18. Juni 2009 mit den folgenden Ausnahmen. Der Selbstbehalt bei der für die Mitglieder des Aufsichtsrats abgeschlossenen D&O-Versicherung war geringer als das Eineinhalbfache der festen jährlichen Vergütung (Ziffer 3.8 des Kodex). Der Nominierungsausschuss wurde erst im März 2010 eingerichtet, da vor Juni 2011 keine Neuwahlen des Aufsichtsrats anstanden (Ziffer 5.3.3 des Kodex). Der Ausweis der Aufsichtsratsbezüge und des Aktienbesitzes von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgten nicht individualisiert (Ziffern 5.4.6 und 6.6 des Kodex). Die Liste von Drittunternehmen enthielt keine Ergebnisangaben (Ziffer 7.1.4 des Kodex).

Würzburg, 18. Februar 2011

Koenig & Bauer AG

Für den Aufsichtsrat:                                                    Für den Vorstand:

Dieter Rampl                                                                Helge Hansen

Vorsitzender des Aufsichtsrats                                        Vorsitzender des Vorstands

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