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Funkwerk AG

Annual / Quarterly Financial Statement May 17, 2011

5398_rns_2011-05-17_ae0bce12-7850-4d1d-b6ab-34c331499245.html

Annual / Quarterly Financial Statement

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Funkwerk AG

Kölleda

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 und Lagebericht

Bilanz zum 31. Dezember 2010

Aktiva

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31.12.2010 31.12.2009
EUR EUR EUR EUR
--- --- --- --- ---
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen 0,00 415,00
2. Geleistete Anzahlungen 62.147,90 62.147,90 0,00 415,00
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 7.691,41 3.450,30
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 52.383.750,50 43.583.750,50
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 14.000.000,00 66.383.750,50 31.150.000,00 74.733.750,50
66.453.589,81 74.737.615,80
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 13.496.666,60 22.572.349,38
2. Sonstige Vermögensgegenstände 346.527,20 13.843.193,80 2.300.704,10 24.873.053,48
--davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 12.369,02 (i. Vj. EUR 14.289,97)--
II. Wertpapiere
Eigene Anteile 0,00 220.368,70
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 7.702.675,71 7.935.466,27
21.545.869,51 33.028.888,45
C. Rechnungsabgrenzungsposten 5.566,76 17.701,05
D. Latente Steuern 907.413,00 0,00
88.912.439,08 107.784.205,30
Passiva
31.12.2010 31.12.2009
EUR EUR EUR EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
1. Gezeichnetes Kapital 8.101.241,00 8.101.241,00
2. Eigene Anteile --Bedingtes Kapital I (vormals II): EUR 212.590 (i. Vj. EUR 237.335,00)-- --Bedingtes Kapital II (vormals III): EUR 232.525,00 (i. Vj. EUR 232.525,00)-- --Bedingtes Kapital III: EUR 365.000,00 (i. Vj. EUR 0,00)-- --Bedingtes Kapital IV: EUR 30.000.000,00 (i. Vj. EUR 0,00)-- -41.579,00 8.059.662,00 0,00 8.101.241,00
II. Kapitalrücklage 59.570.433,59 59.570.433,59
III. Gewinnrücklagen
1. Rücklage für eigene Anteile 0,00 220.368,70
2. Andere Gewinnrücklagen 39.206.047,00 39.206.047,00 38.100.000,00 38.320.368,70
IV. Bilanzverlust -44.656.067,69 -17.713.717,83
62.180.074,90 88.278.325,46
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 203.121,05 1.940.183,16
2. Sonstige Rückstellungen 3.909.169,41 777.064,87
4.112.290,46 2.717.248,03
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 66.743,45 21.952,59
--davon mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr EUR 66.743,45 (i. Vj. EUR 21.952,59)--
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 178.716,90 112.293,87
--davon mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr EUR 178.716,90 (i. Vj. EUR 112.293,87)--
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 21.780.762,15 16.631.731,51
--davon mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr EUR 21.780.762,15 (i. Vj. EUR 16.631.731,51)--
4. Sonstige Verbindlichkeiten 593.851,22 22.653,84
--davon mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr EUR 593.851,22 (i. Vj. EUR 22.653,84)--
--davon aus Steuern EUR 572.112,20 (i. Vj. EUR 18.138,38)--
--davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 10.737,02 (i. Vj. EUR 4.515,46)--
22.620.073,72 16.788.631,81
88.912.439,08 107.784.205,30

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010

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2010 2009
EUR EUR EUR EUR
--- --- --- --- ---
1. Sonstige betriebliche Erträge 809.677.70 2.462.927.30
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -862.432.50 -919.130.65
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung -112.928.77 -975.361.27 -141.516.97 -1.060.647.62
--davon für Altersversorgung EUR 42.333,32 (i. Vj. EUR 64.000,03)--
3. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -3.485.36 -1.968.97
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten -8.000.000.00 -8.003.485.36 -6.250.000.00 -6.251.968.97
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen -5.187.342.95 -1.646.701.57
5. Erträge aus Gewinnabführungsführungsverträgen 338.273.38 4.253.855.89
6. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 1.398.888.88 1.419.800.21
--davon aus verbundenen Unternehmen EUR 1.398.888,88 (i. Vj. EUR 1.419.800,21)--
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.232.340.56 2.415.337.18
--davon aus verbundenen Unternehmen EUR 2.163.831,64 (i. Vj. EUR 2.399.159,26)--
8. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens -12.900.000.00 -11.500.265.63
9. Aufwendungen aus Verlustübernahme -2.568.399.03 -6.004.487.62
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.697.794.63 -1.308.285.49
--davon an verbundene Unternehmen EUR 580.711,51 (i. Vj. EUR 536.837,62)--
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -26.553.202.72 -17.220.436.32
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -389.076.14 -157.348.96
--davon latente Steuern EUR 157.055,00 (i. Vj. EUR 0,00)--
13. Sonstige Steuern -71.00 -807.00
14. Jahresfehlbetrag -26.942.349.86 -17.378.592.28
15. Verlustvortrag -17.713.717.83 -345.520.30
16. Entnahme aus der Rücklage für eigene Anteile 0.00 10.394.75
17. Bilanzverlust -44.656.067.69 -17.713.717.83

ANHANG für das Geschäftsjahr vom 01.01.2010 bis 31.12.2010

der Funkwerk AG, Kölleda

A. ALLGEMEINE ANGABEN

Der Jahresabschluss der Gesellschaft wurde nach den Vorschriften des deutschen Handelsrechts für Kapitalgesellschaften und des Aktiengesetzes erstellt.

Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung folgt dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB).

Die Gesellschaft ist gemäß § 267 Abs. 3 HGB eine große Kapitalgesellschaft.

Die Vorjahreszahlen wurden nach Art. 67 Abs. 8 Satz 2 EGHGB nicht angepasst. Entsprechend wurden die §§ 252 Abs. 1 Nr. 6, 265 Abs. 1 und 284 Abs. 2 Nr. 3 HGB auf Grund der durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetztes (BilMoG) geänderten Vorschriften im Jahresabschluss 2010 nicht angewandt.

Im Übrigen wurde die Form der Darstellung im Jahresabschluss beibehalten, sofern nicht Anpassungen auf Grund des BilMoG erfolgten.

1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bewertungsänderungen sind ausschließlich auf Grund der durch das BilMoG geänderten handelsrechtlichen Vorschriften erfolgt.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear pro rata temporis über die voraussichtliche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren abgeschrieben.

Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen.

Die beweglichen Gegenstände des Anlagevermögens werden linear pro rata temporis über die voraussichtliche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Die im Geschäftsjahr angeschafften geringwertigen Vermögensgegenstände bis 150,00 € werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und als Abgang behandelt. Für geringwertige Vermögensgegenstände über 150,00 € bis 1.000,00 € wird ein Sammelposten im Jahr der Anschaffung gebildet und über 5 Jahre linear abgeschrieben.

Sofern der beizulegende Wert von immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen zum Bilanzstichtag auf Grund einer dauernden Wertminderung unter dem Buchwert liegt, wird eine außerplanmäßige Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen und gegebenenfalls die Restnutzungsdauer angepasst.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Ausleihungen werden zum Rückzahlungsbetrag oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit dem Nennbetrag angesetzt. Soweit notwendig, wird der niedrigere beizulegende Wert angesetzt.

Unter der Position Forderungen gegen verbundene Unternehmen werden Forderungen gegen Unternehmen ausgewiesen, für die die Voraussetzungen der Vollkonsolidierung im Rahmen des Konzernabschlusses der Hörmann Holding GmbH & Co. KG vorliegen.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennwert angesetzt.

Das gezeichnete Kapital wurde zum Nennwert angesetzt.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten auf der Grundlage einer vorsichtigen kaufmännischen Beurteilung. Sie werden mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Unter der Position Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen werden Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen ausgewiesen, für die die Voraussetzungen der Vollkonsolidierung im Rahmen des Konzernabschlusses der Hörmann Holding GmbH & Co. KG vorliegen.

Aktive latente Steuern werden in der Höhe angesetzt, in der sie in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich zu Steuerentlastungen führen. Passive latente Steuern für zukünftige Steuerbelastungen werden grundsätzlich gebildet. Aktive und passive latente Steuern werden, soweit wie möglich, verrechnet.

2. Grundlagen der Währungsumrechnung

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung wurden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden zum Bilanzstichtag erfolgswirksam zum Devisenkassamittelkurs umgerechnet, soweit deren Restlaufzeit ein Jahr oder weniger beträgt. Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden am Bilanzstichtag unter Beachtung des Imparitätsprinzips zum historischen Kurs oder zum Devisenkassamittelkurs umgerechnet.

B. ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr ist in dem in der Anlage zum Anhang beigefügten Anlagespiegel dargestellt. Soweit erforderlich wurden im Anlagevermögen erfasste Vermögensgegenstände auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben bis auf Forderungen gegen das Finanzamt in Höhe von 12 T€ (Vorjahr 14 T€) eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Im Berichtsjahr wurden Abschreibungen gem. § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 8.000 T€ (Vorjahr 5.000 T€) vorgenommen. Im Vorjahr wurden zudem Forderungen gegen verbundene Unternehmen über 1.250 T€ auf Grund eines Forderungsverzichtes ausgebucht.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungen, Cashpooling, Darlehen, Zinsen und sonstigen Leistungen (z. B. EAV, Umsatzsteuer).

3. Aktive Rechnungsabgrenzung

Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Dienstleistungen für Informationsbereitstellung.

4. Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt 8.059.662 € und ist vollständig erbracht. Der Nennbetrag der eigenen Anteile beträgt 41.579 € und wird offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt. Der Nennwert der Aktien beträgt 1 €.

Die Kapitalrücklage wurde im Jahr 2010 nicht verändert.

Im Rahmen des Übergangs zu den Rechnungslegungsvorschriften des BilMoG zum 1. Januar 2010 wurden latente Steuern in Höhe von 1.064 T€ erhöhend in den Gewinnrücklagen eingestellt. Der Unterschiedsbetrag zwischen Nennbetrag und den fortgeschriebenen Anschaffungskosten der eigenen Anteile (178 T€) ist mit den freien Gewinnrücklagen verrechnet worden. Die Rücklage für eigene Anteile ist in die anderen Gewinnrücklagen umgegliedert worden.

Das Eigenkapital enthält nicht ausschüttungsfähige Beträge in Höhe von insgesamt 907 T€ aus der Aktivierung latenter Steuern.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Mai 2009 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 27. Mai 2014 durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stammaktien in Form von Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 4.050 T€ zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2009).

Der Vorstand wurde des Weiteren ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen,

um Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen,
bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen in Form von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder Forderungen gegen die Gesellschaft, wenn die unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 4.050.000 Stück nicht überschreiten,
bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, wenn der Ausgabebetrag der Aktien den Börsenpreis der Aktien zum Zeitpunkt der Festlegung des Ausgabebetrages durch den Vorstand nicht wesentlich unterschreitet und die unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 810.000 Stück nicht überschreiten.

Bedingtes Kapital

Die Hauptversammlungen vom 29. September 2000, 18. Mai 2005 und 14. Mai 2008 haben beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe auf den Inhaber lautende Stückaktien (die "Aktien") zur Bedienung der an die Berechtigten des Aktienoptionsplans ausgegebenen Optionsrechte bedingt zu erhöhen.

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Bedingtes Kapital I 29. September 2000 500.000 Stück
Bedingtes Kapital II 18. Mai 2005 367.965 Stück
Bedingtes Kapital III 14. Mai 2008 232.525 Stück

Die Hauptversammlung vom 27. Mai 2010 hat beschlossen, das Grundkapital um bis zu 365.000 Stück bedingt zu erhöhen und eine Umgliederung innerhalb des bedingten Kapitals vorzunehmen.

In der außerordentlichen Hauptversammlung vom 29. September 2000 wurde das Aktienoptionsprogramm 2000 beschlossen und zu dessen Bedienung das bedingte Kapital I erschaffen. Danach stand ein bedingtes Kapital in Höhe von 500 T€ und 500.000 Optionsrechten zur Verfügung. Die Ermächtigung des Vorstands und des Aufsichtsrats zur Ausgabe von Aktienoptionen unter dem Aktienoptionsprogramm 2000 ist am 28. September 2005 ausgelaufen. Optionen aus dem Aktienoptionsprogramm 2000 sind nicht mehr im Umlauf. Die Hauptversammlung 2010 hat das bedingte Kapital I ersatzlos aufgehoben.

In der ordentlichen Hauptversammlung vom 18. Mai 2005 ist das Aktienoptionsprogramm 2005 beschlossen und zu dessen Bedienung das bedingte Kapital II erschaffen worden. Danach stand der Gesellschaft ein bedingtes Kapital in Höhe von 368 T€ und 367.965 Optionsrechten zur Verfügung. Unter diesem Aktienoptionsprogramm wurden bislang noch keine Stückaktien ausgegeben, so dass das bedingte Kapital II weiterhin 368 T€ beträgt. Die Ermächtigung zur Ausgabe von Aktienoptionen unter dem Aktienoptionsprogramm 2005 war bis zum 18. Mai 2009 befristet. Im Aktienoptionsprogramm 2005 können deshalb keine Aktienoptionen mehr ausgegeben werden. Da die Ermächtigung abgelaufen ist und insgesamt 155.375 Optionen nicht ausgegeben worden sind, wurde das bedingte Kapital II in dieser Höhe, nämlich in Höhe von 155 T€, aufgehoben. Das bedingte Kapital II wurde in bedingtes Kapital I umbenannt.

Die Aktionäre der Funkwerk AG haben in der ordentlichen Hauptversammlung vom 14. Mai 2008 das Aktienoptionsprogramm 2008 beschlossen und zu dessen Gewährung das bedingte Kapital III erschaffen. Danach stand der Gesellschaft ein bedingtes Kapital in Höhe von 233 T€ bzw. 232.525 Optionsrechten zur Verfügung. Unter diesem Aktienoptionsprogramm wurden bislang noch keine Stückaktien ausgegeben, so dass das bedingte Kapital III weiterhin 233 T€ beträgt. Das bedingte Kapital III wurde in bedingtes Kapital II umbenannt.

In der ordentlichen Hauptversammlung vom 27. Mai 2010 wurde das Aktienoptionsprogramm 2010 beschlossen und hierfür ein bedingtes Kapital III in Höhe von bis zu 365 T€ und 365.000 Optionsrechten geschaffen.

Das neue bedingte Kapital stellt sich wie folgt dar:

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Bedingtes Kapital I 27. Mai 2010 212.590 Stück
Bedingtes Kapital II 27. Mai 2010 232.525 Stück
Bedingtes Kapital III 27. Mai 2010 365.000 Stück

Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, als Optionsrechte ausgegeben werden und deren Inhaber von ihrem Optionsrecht Gebrauch machen. Die neuen Aktien nehmen zu Beginn des Geschäftsjahres, in dem sie durch Ausübung des Optionsrechts entstehen, am Gewinn teil. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre wird insoweit ausgeschlossen. Der Nennbetrag des nach § 192 Abs. 2 Nr. 3 AktG beschlossenen bedingten Kapitals zur Schaffung von Aktienoptionsprogrammen darf 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten.

Bedingtes Kapital IV

In der Hauptversammlung vom 27. Mai 2010 wurde der Vorstand zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen ermächtigt. Der Vorstand kann mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum Ablauf des 26. Mai 2015 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber und/oder auf den Namen lautende Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 30.000 T€ begeben und den Inhabern bzw. Gläubigern von diesen Wandelschuldverschreibungen Wandlungsrechte und den Inhabern bzw. Gläubigern von diesen Optionsschuldverschreibungen Optionsrechte auf bis zu insgesamt 3.200.000 neue auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft gewähren. Die Laufzeit der Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen kann bis zu zehn Jahre betragen.

Für die Gewährung von Aktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen wurde in der Hauptversammlung die Schaffung eines neuen bedingten Kapital IV beschlossen und somit das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 3.200 T€ durch Ausgabe von bis zu 3.200.000 neuen, auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, als die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen von ihren Wandlungs- und Optionsrechten Gebrauch machen bzw. ihre Wandlungspflichten aus solchen Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen erfüllen. Die neuen Aktien sind ab dem Beginn des bei ihrer Ausgabe laufenden Geschäftsjahres dividendenberechtigt.

5. Sonstige Rückstellungen

Die wesentlichen sonstigen Rückstellungen betreffen:

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Bezeichnung Betrag

in T€
2010 2009
--- --- ---
Risiken aus Freistellungszusage gegenüber Tochtergesellschaften 3.300 0
Drohende Verluste 212 107
Abschlusskosten 202 207

6. Verbindlichkeiten

Alle Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Verbindlichkeiten sind nicht besichert.

7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beruhen auf Lieferungen und Leistungen, Cashpooling, Darlehen, Zinsen und sonstigen Leistungen (z. B. EAV, Kapitalerhöhung, Umsatzsteuer).

8. Latente Steuern

Die aktiven latenten Steuern resultieren aus den temporären Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz in folgenden Posten:

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Bezeichnung Betrag in T€ 2010
Sachanlagen 7
Vorräte 361
Sonstige Rückstellungen 539
907

Zur Berechnung der aktiven latenten Steuern wurde der Organkreis mit einbezogen.

Die latenten Steuern werden mit einem Köperschaftsteuersatz inklusive Solidaritätszuschlag von 15,825 % und einem Gewerbesteuersatz von 9,74 % bewertet.

C. ANGABEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten periodenfremde Erträge in Höhe von 19 T€ (Vorjahr 1.681 T€) sowie Erträge aus Währungsumrechnung in Höhe von 19 T€ (Vorjahr 16 T€).

2. Außerplanmäßige Abschreibungen

In dem am 31.12.2010 endenden Geschäftsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen über 12.900 T€ (Vorjahr 11.500 T€) vorgenommen.

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 3.399 T€ (Vorjahr 0 T€) sowie Aufwendungen aus Währungsumrechnung in Höhe von 0 T€ (Vorjahr 16 T€).

4. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten periodenfremde Steueraufwendungen in Höhe von 23 T€ und periodenfremde Steuererträge in Höhe von 213 T€.

D. SONSTIGE ANGABEN

1. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

a) Haftungsverhältnisse

Als Haftungsverhältnisse gemäß § 251 i. V. m. § 268 Abs. 7 HGB werden vermerkt.

Für Anzahlungsbürgschaften und Gewährleistungsbürgschaften aus dem laufenden Geschäft der Tochterunternehmen bestehen Bürgschaftsverpflichtungen in Höhe von 39.312 T€ (Vorjahr 46.394 T€).

Mit Patronatserklärung vom 07.06.2007 verpflichtete sich zudem die Funkwerk AG zur Absicherung der Darlehensverbindlichkeiten der Funkwerk Avionics GmbH, Waal, gegenüber der Sparkasse Landsberg-Dießen, Landsberg/Lech.

Am 10.01.2011 hat die Funkwerk AG eine bis 31.12.2012 befristete Patronatserklärung gegenüber der Funkwerk Enterprise Communications GmbH in Nürnberg abgegeben zur Absicherung eventueller finanzieller Verpflichtungen.

Weiterhin wurden von der Funkwerk AG am 04.02.2009 eine bis 31.12.2012 befristete Patronatserklärungen zu Gunsten der Funkwerk Enterprise Communications France S.A.S und deren Schwestergesellschaften (vormals Tochtergesellschaften) Funkwerk Enterprise Communications Italia s.r.l. und Funkwerk Enterprise Communications Iberia S.L. zur Absicherung eventueller finanzieller Verpflichtungen abgegeben.

Am 16.12.2010 hat die Funkwerk AG eine bis 31.12.2012 befristete Patronatserklärung gegenüber der Funkwerk Information Technologies Karlsfeld GmbH in Karlsfeld abgegeben zur Absicherung eventueller finanzieller Verpflichtungen.

Am 28. Dezember 2010 hat die Funkwerk AG eine bis zum 31. März 2012 befristete Patronatserklärung gegenüber der Funkwerk Information Technologies GmbH, Kiel, abgegeben zur Absicherung eventueller finanzieller Verpflichtungen.

Alle unsere Beteiligungsunternehmen führen ihre Geschäfte nach unserer Kenntnis und nach den uns vorliegenden Planungsrechnungen ordnungsgemäß und in einer Art und Weise, die gewährleistet, dass sie alle ihre Verpflichtungen aus eigener Kraft erfüllen können und damit eine Inanspruchnahme aus den von uns eingegangenen Haftungsverhältnissen nicht zu erwarten ist.

Darüber hinaus bestehen keine weiteren Haftungsverhältnisse.

b) Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen voraussichtlich Verpflichtungen bis zum Ende der Vertragslaufzeit bzw. bis zum nächsten Kündigungstermin aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von 4 T€ (Vorjahr 6 T€).

Im Jahr 2010 sind Aufwendungen für Miete und Leasing in Höhe von 20 T€ (Vorjahr 28 T€) angefallen.

In der Funkwerk AG bestehen zum Bilanzstichtag noch offene Devisentermingeschäfte / Devisenoptionsgeschäfte. Die Verpflichtung aus der Bewertung dieser Geschäfte beläuft sich auf 212 T€ (Vorjahr 107 T€) und wurde in Form einer Rückstellung in den Jahresabschluss aufgenommen. Im Wesentlichen beläuft sich das Sicherungsvolumen auf 18 Mio. USD.

Der postive Zeitwert beträgt 383 T€ (Vorjahr 54 T€), dieser wird nicht nach HGB bilanziert.

Weitere Verpflichtungen bestehen zum Bilanzstichtag nicht.

2. Verbundene Unternehmen, Beteiligungen, Konzernbeziehungen

Die Beteiligungsquote, die Ergebnisentwicklung für das Jahr 2010 bis zum 31. Dezember 2010, der Stand des Kapitals zum 31. Dezember 2010 sowie die Angabe zur unbeschränkten Haftung als Gesellschafter gemäß § 285 Nr. 11a HGB stellt sich für die verbundenen Unternehmen sowie die Beteiligungen im Überblick wie folgt dar:

Unmittelbare Tochtergesellschaften

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Name und Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital

%
Stammkapital

in in T€
Eigenkapital

in T€
Ergebnis

in T€
Funkwerk Dabendorf GmbH, Zossen, Brandenburg(1) 100 3.300 11.562 0
Hörmann-Funkwerk Kölleda GmbH, Kölleda, Thüringen(1) 100 1.700 21.680 0
ALPHA Meß-Steuer-Regeltechnik GmbH, Neustadt/ a.d. Wstr., Rheinland-Pfalz 100 26 1.697 697
Funkwerk Enterprise Communications GmbH, Nürnberg, Bayern 100 1.000 -848 -5.755
Funkwerk Information Technologies GmbH, Kiel, Schleswig-Holstein 100 512 1.852 -974
Funkwerk Security Communications GmbH, Salzgitter, Niedersachsen 100 2.000 2.825 -1.787
Funkwerk Beteiligungsgesellschaft mbH, Kölleda(4) 100 25 15 0

(1) Das Eigenkapital enthält das Jahresergebnis nach Ergebnisabführung

(4) ungeprüfter Abschluss per 31.12.2010

Mittelbare Tochtergesellschaften

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Name und Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital

in %
Stammkapital

in T€
Eigenkapital

in T€
Ergebnis

in T€
Funkwerk plettac electronic GmbH, Fürth, Bayern 100 50 -24.862 -14.109
Microsyst Systemelectronic GmbH, Weiden/OPf., Bayern 100 82 1.844 248
Funkwerk Systems Austria GmbH, Wien, Österreich 100 35 141 20
Funkwerk Akademie GmbH, Beichlingen, Thüringen(4) 100 25 -182 -136
Funkwerk eurotelematik GmbH, Ulm, Baden Württemberg 100 1.001 2.443 -1
Funkwerk Avionics GmbH, Waal, Bayern 100 36 298 923
Funkwerk Information Technologies Karlsfeld GmbH, Karlsfeld, Bayern 100 512 466 -4.554
Funkwerk Information Technologies York Limited, York, Großbritannien 100 7 1.036 -95
Positiveblast Limited, York, Großbritannien(2) 100 5 2 0
Funkwerk Information Technologies Malmö AB, Malmö, Schweden 100 73 -1.166 171
Funkwerk IT Polska Sp. Z.o.o., Warschau, Polen(4) 100 13 -479 -55
Patil Vossloh Rail IT Systems Private Ltd., Hyderabad, Indien(2) 51 0 8 0
Funkwerk Enterprise Communications Iberia S.L., Madrid, Spanien(4) 100 3 70 0
Funkwerk Enterprise Communications France S.A.S., Gradignan Cedex, Frankreich 100 300 109 -65
Funkwerk Enterprise Communications Italy S.R.L., Mailand, Italien(4) 100 11 -128 -87
Funkwerk Engineering GmbH, Kiel, Schleswig-Holstein 100 25 29 -13
Funkwerk ES Iberia S.L., Madrid, Spanien(2) 54 3 18 7
Funkwerk IP-Appliances GmbH, Nürnberg, Bayern 100 25 117 15
FunkTech GmbH, Nürnberg, Bayern 100 25 14 -2
Funkwerk Aphona GmbH, Wien, Österreich 100 945 85 14
VTech Funkwerk IAD GmbH, Kiel, Schleswig- Holstein(3) 49 25 -2.667 -1.744
Funkwerk Electronic Services GmbH, Salzgitter, Niedersachsen 100 250 -110 -867
WHSDnet GmbH, Potsdam, Brandenburg(2) 25 25 19 -6
Raytel LLC, San Diego, USA(5) 65 - - -

(2) ungeprüfter Abschluss per 31.12.2009

(3) ungeprüfter Abschluss per 31.03.2010

(4) ungeprüfter Abschluss per 31.12.2010

(5) Gesellschaft ist stillgelegt; keine aktuellen Werte vorhanden

3. Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG

Der Vorstand und der Aufsichtsrat haben die gemäß § 161 AktG geforderte Erklärung, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" entsprochen wird und in Zukunft entsprochen werden soll, abgegeben und den Aktionären auf der Homepage http://www.funkwerk.com zugänglich gemacht.

4. Vorstände

Herr Dr. Ing. Hans Grundner, Anzing, Vorsitzender

Business Development Traffic and Control Communication und Security Communication, Public Relations, Koordinierung der Vorstandsaufgaben

Herr Dipl.-Betriebswirt Johann M. Schmid-Davis, München

Finanzen, Recht, Controlling, Personal und Investor Relations

Herr Dipl.-Ing. Carsten Ahrens, Kaarst

Business Development Enterprise Communication und Automotive Communication, Technologie und Produkte (seit 01.10.2010)

Vergütung

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder besteht aus einer erfolgsunabhängigen und einer erfolgsbezogenen Komponente und wird in Höhe und Struktur vom Aufsichtsrat der Funkwerk AG festgelegt.

Der erfolgsunabhängige Bestandteil setzt sich aus einem Fixum zuzüglich Nebenleistungen und Pensionszusagen zusammen und ist nicht vom Erreichen bestimmter Ziele abhängig; er wird monatlich ausgezahlt. Neben dem monatlichen Fixum erhalten alle Vorstandmitglieder zusätzlich Nebenleistungen, welche die private Dienstwagennutzung sowie Versicherungsprämien beinhaltet. Diese Vergütungsbestandteile stehen allen Vorstandsmitgliedern zu und werden von jedem versteuert.

Eine ausführliche Darstellung der Vergütungsbestandteile der Vorstandsmitglieder ist dem Lagebericht für das Geschäftsjahr zu entnehmen.

Vorstandsbezüge

Die kurzfristig fälligen Leistungen setzen sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

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in EUR Erfolgsunabhängige Vergütung Erfolgsabhängige Vergütung Versorgungszusagen
2010 2009 2010 2009 2010 2009
--- --- --- --- --- --- ---
Dr. H. Grundner 231.636 220.015 0 0 24.000 24.000
J. Schmid-Davis 184.731 41.671 0 25.000 15.000 0
C. Ahrens 53.315 0 0 0 0 0
N. Gunkler 0 81.465 0 0 0 20.000
L. Pfister 0 74.536 0 0 0 20.000
Summe 469.682 417.687 0 25.000 39.000 64.000

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in EUR Aktienbasierte Vergütung Gesamtbezüge
2010 2009 2010 2009
--- --- --- --- ---
Dr. H. Grundner 10.080 13.140 265.716 257.155
J. Schmid-Davis 10.080 13.140 209.811 79.811
C. Ahrens 10.080 0 63.395 0
N. Gunkler 0 0 0 101.465
L. Pfister 0 0 0 94.536
Summe 30.240 26.280 538.922 532.967

Im Geschäftsjahr 2010 konnten die Vorstände keine Optionen ausüben.

5. Aufsichtsrat

Herr Christian A. Hufoagl, Pensionär, Hamburg,

Vorsitzender (bis 27. Mai 2010)

Herr Niels Lund Chrestensen, Unternehmer, Erfurt

(bis 27. Mai 2010)

Herr Maximilian Ardelt, Kaufmann, Starnberg,

stellvertretender Vorsitzender bis 27. Mai 2010,

Vorsitzender seit 27. Mai 2010 bis 18. März 2011

Herr Alfons Hörmann, Unternehmer, Wertingen,

stellvertretender Vorsitzender seit 27. Mai 2010,

Vorsitzender seit 18. März 2011

Prof. Dr. Gerhard P. Fettweis, Hochschullehrer, Dresden, seit 27. Mai 2010,

stellvertretender Vorsitzender seit 18. März 2011

Herr Christian A. Hufnagl war im Berichtzeitraum in keinen weiteren Aufsichtsräten tätig.

Herr Niels Lund Chrestensen war im Berichtszeitraum Mitglied in folgenden Aufsichtsräten:

Deutsche Bahn AG, Berlin, bis 31. März 2010
Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main (Beirat Ost)
Thüringer Aufbaubank, Erfurt
Mitglied des Beirats öffentliche Unternehmen/Institutionen, Kommunen und Sparkassen der Landesbank Hessen-Thüringen.

Herr Maximilian Ardelt war im Berichtszeitraum Mitglied in folgenden Aufsichtsräten:

TechData Corporation, Clearwater/Florida (Mitglied des Board of Directors)
Tiburon Partners AG, München (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Ecommerce Alliance AG (vorher Getmobile Europe PLC), München (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Stulz Holding GmbH, Hamburg (Mitglied des Aufsichtsrats)
Mannstaedt GmbH, Troisdorf (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Technische Universität Graz, Graz, Österreich (stv. Vorsitzender des Unirats)
Neumüller CeWe Color Stiftung (Mitglied im Kuratoriums).

Herr Alfons Hörmann war im Berichtszeitraum Mitglied in folgenden Aufsichtsräten:

Schöck AG, Baden-Baden (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Wilhelm Geier GmbH & Co. KG, Oberstdorf (Vorsitzender des Beirates)
Scaltel AG, Waltenhofen (Vorsitzender des Aufsichtsrats).
Hörmann Holding GmbH & Co. KG, Kirchseeon (Mitglied des Beirates bis 30. Juni 2010)

Herr Prof. Dr. Gerhard P. Fettweis war im Berichtszeitraum Mitglied in folgenden Aufsichtsräten:

DEWB AG, Jena (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)
ZMDI AG, Dresden (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Qualitype AG, Dresden (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Signalion GmbH, Dresden (Mitglied des Beirates)
Blue Wonder Communications GmbH, Dresden (Mitglied des Beirates).

Vergütung

Die Vergütung des Aufsichtsrates ist geregelt in § 12 der Satzung der Funkwerk AG und unterteilt sich in einen fixen, einen variablen Bestandteil sowie in Sitzungsgeld. Bei der Höhe der Bezüge wird zwischen dem Vorsitz und den übrigen Mitgliedern unterschieden.

Bezüge der Aufsichtsratsmitglieder

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in T€ Fixe Bezüge Sitzungsgeld Variable Bezüge
2010 2009 2010 2009 2010 2009
--- --- --- --- --- --- ---
Christian A.. Hufnagl 4 10 3 10 0 0
Maximilian Ardelt 9 8 15 8 0 0
Niels L. Chrestensen 2 5 1 5 0 0
Alfons Hörmann 4 0 10 0 0 0
Gerhard Fettweis 3 0 5 0 0 0
Summe 22 23 34 23 0 0

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in T€ Gesamtbezüge
2010 2009
--- --- ---
Christian A.. Hufnagl 7 20
Maximilian Ardelt 24 16
Niels L. Chrestensen 3 10
Alfons Hörmann 14 0
Gerhard Fettweis 8 0
Summe 56 46

6. Arbeitnehmer

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 7 (Vorjahr 7) Arbeitnehmer bei der Gesellschaft beschäftigt.

7. Honorar des Abschlussprüfers

Im laufenden Geschäftsjahr wurden für den Abschlussprüfer im Sinne des § 319 Abs. 1 HGB, KPMG AG, Leipzig, als Aufwand folgende Honorare erfasst:

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2010

in T€
2009

in T€
Abschlussprüfung 178* 71
Sonstige Leistungen 3 3
181 74

* davon betreffend Vorjahr 99 T€

8. Unternehmensverträge

Es bestehen zwischen der Funkwerk AG und den Tochtergesellschaften Hörmann Funkwerk Kölleda GmbH und Funkwerk Dabendorf GmbH Ergebnisabführungsverträge.

9. Konzernzugehörigkeit

Der Jahresabschluss der Funkwerk AG wird als verbundenes Unternehmen gemäß § 271 Abs. 2 HGB i. V. m. § 290 HGB in den Konzernabschluss der Hörmann Holding GmbH & Co. KG, Kirchseeon, als Mutterunternehmen mit dem größten Konsolidierungskreis einbezogen.

Der Konzernabschluss der Konzernobergesellschaft Hörmann Holding GmbH & Co. KG, Kirchseeon, wird beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht.

Der Konzernabschluss der Funkwerk AG, Kölleda, wird nach IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Der Konzernabschluss der Funkwerk AG, Kölleda, wird beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht.

Kölleda, den 28. März 2011

Funkwerk AG

Der Vorstand

Dr. Hans Grundner, Vorsitzender

Johann Schmid-Davis

Carsten Ahrens

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2010

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
1.1.2010

EUR
Zugänge

EUR
Abgänge

EUR
31.12.2010

EUR
--- --- --- --- ---
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen 29.096,51 0,00 0,00 29.096,51
2. Geleistete Anzahlungen 0,00 62.147,90 0,00 62.147,90
29.096,51 62.147,90 0,00 91.244,41
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 22.969,51 7.311,47 0,00 30.280,98
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 55.073.621,38 8.800.000,00 0,00 63.873.621,38
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 31.150.000,00 0,00 4.250.000,00 26.900.000,00
86.223.621,38 8.800.000,00 4.250.000,00 90.773.621,38
86.275.687,40 8.869.459,37 4.250.000,00 90.895.146,77

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Kumulierte Abschreibungen
1.1.2010

EUR
Zugänge

EUR
Abgänge

EUR
31.12.2010

EUR
--- --- --- --- ---
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen 28.681,51 415,00 0,00 29.096,51
2. Geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 0,00 0,00
28.681,51 415,00 0,00 29.096,51
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 19.519,21 3.070,36 0,00 22.589,57
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 11.489.870,88 0,00 0,00 11.489.870,88
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0,00 12.900.000,00 0,00 12.900.000,00
11.489.870,88 12.900.000,00 0,00 24.389.870,88
11.538.071,60 12.903.485,36 0,00 24.441.556,96

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Buchwerte
31.12.2010

EUR
31.12.2009

EUR
--- --- ---
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen 0,00 415,00
2. Geleistete Anzahlungen 62.147,90 0,00
62.147,90 415,00
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 7.691,41 3.450,30
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 52.383.750,50 43.583.750,50
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 14.000.000,00 31.150.000,00
66.383.750,50 74.733.750,50
66.453.589,81 74.737.615,80

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2010

Funkwerk AG, 99625 Kölleda, Im Funkwerk 5

Gesamtwirtschaft

2010 ist die Weltwirtschaft nach der größten Rezession der Nachkriegszeit dank vielfältiger konjunktureller Stützungsmaßnahmen sehr schnell wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt und hat einen Teil der krisenbedingten Einbußen der Vorjahre wieder aufgeholt. So stieg die globale Wirtschaftsleistung um rund 5 Prozent an, nachdem es 2009 noch einen Rückgang um 0,6 Prozent gegeben hatte. Motor des Aufschwungs waren aber nicht die etablierten Industriestaaten in Europa und Amerika, sondern die Schwellenländer und neuen Großmächte in Asien und Südamerika, die allein zwei Drittel des globalen Wirtschaftswachstums bestimmten. Länder wie Brasilien, Russland, Indien und China (die BRIC-Staaten) haben dabei mit bis zu 10 Prozent besonders stark zulegt.

In der Eurozone gibt es sehr divergente Entwicklungen. Länder wie Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien (PIIGS) stehen vor der Herausforderung, glaubwürdig darzulegen, wie sie ihre öffentlichen Haushalte wieder auf eine solide Basis stellen und gleichzeitig dem Kollaps ihrer Volkswirtschaften begegnen können. Die PIIGS Länder verharren daher weiter in der Rezession, während die klassischen Industriestaaten Westeuropas mit Deutschland an der Spitze sich erholen. Deutschland hat sich dabei 2010 mit einer Wachstumsrate von 3,6 Prozent die Position einer europäischen "Konjunkturlokomotive" erarbeitet, wobei neben der exportorientierten Industrie erstmals auch wieder die Binnennachfrage zu einem wichtigen Treiber für den Aufschwung wurde. Allerdings erfolgte das Wachstum von einer sehr niedrigen Basis aus.

Für 2011 sehen die führenden Wirtschaftsinstitute eine Eintrübung der Exportkonjunktur. Insgesamt wird für das Geschäftsjahr 2011 in den etablierten Industriestaaten nur noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 2,5 Prozent gerechnet. Die EU-Staaten und Großbritannien dürften noch weit schwächer wachsen.

Für Funkwerk als Zulieferer für Anlagen und Infrastrukturen besonders bedeutsam ist die Entwicklung bei den Bruttoanlageinvestitionen. Bei diesem Indikator gab es nach dem starken Einbruch im zweistelligen Prozentbereich des Vorjahres auch 2010 nur eine schwache Besserung um weniger als ein Prozent in den für Funkwerk wichtigsten Märkten. Eine Ausnahme bilden auch hier wieder die BRIC-Staaten, die voraussichtlich auch 2011 in wesentlich höherem Umfang investieren werden. Diese Märkte stehen daher auch im Fokus der weiteren Internationalisierungsstrategie von Funkwerk.

Der Spagat zwischen notwendigen Investitionen in Anlagen und Infrastruktur einerseits und dem Zwang zur Konsolidierung der Budgets andererseits bestimmte 2010 auch die Märkte für Kommunikations- und Informationssysteme, in denen Funkwerk schwerpunktmäßig engagiert ist. So gab es zwar infolge der in den Vorjahren aufgelegten Konjunkturprogramme 2010 zahlreiche neue Projektausschreibungen, im weiteren Jahresverlauf dokumentierte sich die restriktivere Fiskalpolitik jedoch auch in der zeitlichen Streckung von Infrastrukturprojekten beziehungsweise in Verzögerungen bei Ausgabeentscheidungen bei den Verkehrsbetrieben.

So hat sich in Teilbereichen ein Investitionsstau aufgebaut, der sich mittelfristig auflösen sollte, da sonst die Funktionsfähigkeit von Infrastrukturen (Energie, Verkehr, Versorgung) in Frage gestellt ist. Gerade in Deutschland besteht enormer Nachholbedarf bei öffentlichen Investitionen. Dies gilt insbesondere für die Verkehrsinfrastruktur, wo die Investitionen seit Jahren hinter dem Bedarf zurück bleiben. Im Zusammenhang mit der auf EU-Ebene vereinbarten Ausstattung der europäischen Schienenverkehrswege mit einem interoperablen Betriebsleitsystem und bei der Stellwerkstechnik sind zudem weitere Milliardeninvestitionen erforderlich, die aber bisher nicht in Gang gekommen sind.

Wachstumsperspektiven eröffnen auch die vielfältigen Ankündigungen der Unternehmen, in den nächsten Jahren in Kommunikations- und Informationstechnik rund um das Internet zu investieren, um ihre Wettbewerbsfähigkeit abzusichern. Besondere Bedeutung hat dabei neben dem Ausbau der Breitband-Versorgung in der Fläche das Thema Sicherheit, zwei Bereiche, in denen Funkwerk als Anbieter von integrierten Lösungen gut positioniert ist.

Insgesamt erwartet das European Information Technology Observatory (EITO) für 2011 ein weltweites Wachstum der Märkte für IT und Telekommunikation, in denen Funkwerk den größten Teil seiner Umsätze erzielt, um etwa 5 Prozent. Dabei werden allein für die BRIC-Staaten Zuwachsraten zwischen 7 und 26 Prozent erwartet, während in der EU mit rund 715 Milliarden Euro etwa 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr dafür ausgegeben werden sollen.

Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Die Gesellschaft ist unter HR B 111457 beim Amtsgericht Jena registriert. Gegenstand des Unternehmens ist laut Handelsregistereintrag:

die Entwicklung, die Produktion und der Vertrieb von elektrischen und elektronischen Geräten, Anlagen und Systemen, insbesondere auf den Gebieten der Nachrichten- und der Informationstechnik sowie der Telekommunikation. Die Erbringung von allen damit in Zusammenhang stehenden Dienstleistungen, der Erwerb, der Verkauf und die Verwaltung von Beteiligungen an Unternehmen, die insbesondere auf allen Gebieten der Nachrichten- und der Informationstechnik sowie der Telekommunikation tätig sind, sowie die strategische Führung, Steuerung und Koordinierung dieser Unternehmen.

Die Funkwerk AG betreibt wie in den Vorjahren kein operatives Geschäft. Die wesentliche Aufgabe besteht in der operativen und strategischen Steuerung der 4 Geschäftsbereiche. Darüber hinaus werden Dienstleistungen für die Tochtergesellschaften erbracht wie z. B. das zentrale Cash-Pooling-System, Fremdwährungskurssicherungen, die Verwaltung des Aktienoptionsprogramms und andere Leistungen. Außerdem läuft die gesamte Kapitalmarktkommunikation sowie andere Investor Relations Aktivitäten über die Funkwerk AG.

Die Funkwerk AG hat wie bisher keine eigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.

Unter dem Dach der Funkwerk AG sind folgende Gesellschaften zum Bilanzstichtag tätig:

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Unmittelbare Tochtergesellschaften Sitz Anteil

in %
- Hörmann-Funkwerk Kölleda GmbH (HFWK) Kölleda, Thüringen 100
- ALPHA Meß-Steuer-Regeltechnik GmbH Neustadt/Weinstr., Rheinland-Pfalz 100
- Funkwerk Dabendorf GmbH (FWD) Zossen, Brandenburg 100
- Funkwerk Enterprise Communications GmbH (FEC) Nürnberg, Bayern 100
- Funkwerk Information Technologies GmbH (FIT Kiel) Kiel, Schleswig-Holstein 100
- Funkwerk Security Communications GmbH (FSC) Salzgitter, Niedersachsen 100
- Funkwerk Beteiligungsgesellschaft mbH Kölleda, Thüringen 100

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Mittelbare Tochtergesellschaften Sitz Anteil

in %
- Funkwerk eurotelematik GmbH Ulm, Baden-Württemberg 100
- Funkwerk Avionics GmbH Waal, Bayern 100
- Funkwerk plettac electronic GmbH Fürth, Bayern 100
- Funkwerk Enterprise Communications France S.A.S. Gradignan Cedex, Frankreich 100
- Funkwerk Enterprise Communications Iberia S.L. Madrid, Spanien 100

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Mittelbare Tochtergesellschaften Sitz Anteil

in %
- Funkwerk Enterprise Communications ItaliaS.R.L. Mailand, Italien 100
- Funkwerk Aphona GmbH Wien, Österreich 100
- Funkwerk IP-Appliances GmbH Nürnberg, Bayern 100
- Funkwerk Engineering GmbH Kiel, Schleswig-Holstein 100
- Funkwerk ES Iberia S.L. Madrid, Spanien 54
- FunkTech GmbH Nürnberg, Bayern 100
- Funkwerk Information Technologies Karlsfeld GmbH Karlsfeld, Bayern 100
- Funkwerk Information Technologies York Ltd. York, Großbritannien 100
- Positiveblast Ltd. York, Großbritannien 100
- Funkwerk Information Technologies Malmö AB Malmö, Schweden 100
- Funkwerk IT Polska Sp. Z.o.o. Warschau, Polen 100
- Patil Vossloh Rail IT Systems Private Ltd. Hyderabad, Indien 51
- Microsyst Systemelectronic GmbH Weiden, Bayern 100
- Funkwerk Systems Austria GmbH Wien, Österreich 100
- Raytel LLC San Diego, USA 65
- Funkwerk Akademie GmbH Beichlingen, Thüringen 100
- Funkwerk Electronic Services GmbH (FES) Salzgitter, Niedersachsen 100

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Mittelbare Beteiligungen Sitz Anteil

in %
- VTech Funkwerk IAD GmbH Kiel, Schleswig-Holstein 49
- WHSDnet GmbH Potsdam, Brandenburg 25

Die Funkwerk AG hat seit dem 01.01.2001 mit ihren Tochtergesellschaften Hörmann-Funkwerk Kölleda GmbH und Funkwerk Dabendorf GmbH einen Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen.

Organisationsstruktur und Strategie

Die im Jahr 2000 gegründete Funkwerk AG ist heute mit ihren operativen Einheiten ein technologisch führender Anbieter von innovativen Kommunikations-, Management-, Informations- und Sicherheitssystemen für die Anwendungsbereiche Transport und Verkehr, Fahrzeuge, Sicherheit und Datennetze. Systeme von Funkwerk automatisieren, rationalisieren und sichern betriebliche Abläufe bei einer Vielzahl von privatwirtschaftlichen ebenso wie bei öffentlich-rechtlichen Unternehmen und Einrichtungen weltweit. Unsere Produkte und Lösungen basieren auf modernsten Technologien der Funk- und Kommunikationstechnik sowie der Datenverarbeitung und schaffen so neue Nutzen- und Serviceangebote für Unternehmen und Privatpersonen. So leistet Funkwerk einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung neuer Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft.

Struktur der Geschäftstätigkeit

Entsprechend den Anwendungsbereichen der Produkte und den danach klar abgegrenzten Zielgruppen hat Funkwerk seine Geschäftstätigkeit in vier strategisch eigenständigen Geschäftsbereichen organisiert. Analog dazu erfolgt die Segmentberichterstattung:

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Funkwerk AG
Traffic & Control Comunication Automotive Communication Enterprise Communication Security Communication
Kommunikationssysteme Managementsysteme Informationssysteme Kommunikationssysteme (ASM) Kommunikationssysteme (OEM) Telematik/Flottenmanagement Avionics Netzwerke TK-Anlagen/Sprache Datensicherheit Personensicherung Videosysteme Gebäudesicherheit/ Objektschutz
Traffic & Control Communication umfasst die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Kommunikations-, Management-, Steuerungs- und Informationssystemen für Verkehrs- und Logistikbetriebe sowie Hersteller von Verkehrsinfrastrukturen.
Security Communication ist spezialisiert auf die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb von elektronischen Sicherheitssystemen bzw. Komponenten zum Schutz von Personen, Objekten und Anlagen.
Automotive Communication konzipiert, produziert und vertreibt Kommunikationsausrüstungen für Fahr- und Flugzeuge sowie Telematiksysteme und Lösungen zum Flottenmanagement.
Enterprise Communication entwickelt, produziert und liefert professionelle Netzwerklösungen für Sprache und Daten sowie Lösungen für Datensicherheit speziell für mittelständische Kundenzielgruppen.

Das wesentliche strategische Ziel von Funkwerk ist es, organisch und durch komplementäre Zukäufe zu wachsen sowie erfolgreiche Produkte und Lösungen kontinuierlich technologisch weiter zu entwickeln. Dabei wird sich die bereits 2008 eingeleitete Wandlung von Funkwerk vom Lieferanten für individuelle Geräte und Komponenten in speziellen Nischen zum lösungsorientierten Systemanbieter mit unverzichtbaren Schlüsselprodukten fortsetzen.

Wichtige Kennzahlen zur Strategieentwicklung und zur Unternehmenssteuerung

In der Strategieentwicklung und zur Unternehmenssteuerung verwendet Funkwerk wesentliche Kennzahlen und Erfolgsparameter.

Um die Attraktivität der Marksegmente zu beurteilen setzt Funkwerk nicht nur auf Angaben zum absoluten Marktvolumen und deren Wachstumsraten sondern auch auf die Ermittlung des adressierbaren Marktes. Hinzu kommen die "Markt- und Kundenkonzentration", worunter wir das Verhältnis des Umsatzes der drei größten Marktteilnehmer zum adressierbaren Markt bzw. die Anzahl der Kunden verstehen, die 50 Prozent des Umsatzes ausmachen. Ebenfalls berücksichtigt werden in diesem Zusammenhang die durchschnittliche Investitionsintensität und der Bedrohungsgrad, die Wahrscheinlichkeit, dass das Produkt-/Marktsegment durch neue Marktentwicklungen innerhalb weniger Jahre substituiert wird.

Zur Bestimmung der aktuellen bzw. angestrebten Wettbewerbsposition von Funkwerk untersuchen wir neben dem absoluten und relativen Marktanteil als weitere wichtige Erfolgsfaktoren, die Produktqualität, den Umsatzanteil neuer Produkte sowie die Entwicklungsintensität. Für die Kennzeichnung der Leistungsposition der operativen Einheiten verwenden wir neben dem Ergebnis zusätzliche wesentliche Kennzahlen und Steuerungsgrößen wie Wertschöpfung pro Mitarbeiter, das Verhältnis von Working Capital zu Umsatz, die Investitionsintensität und die Umschlagshäufigkeit. Diese Führungsinstrumente auf Basis von Kennzahlen werden im Rahmen des Controllings weiter ausgebaut.

Ertragslage

Das Geschäftsjahr 2010 war für die Funkwerk Gruppe gekennzeichnet durch nachhaltige Erfolge bei der Wiederherstellung der operativen Ertragskraft, während gleichzeitig die Geschäftsentwicklung weiter verhalten blieb. Durch die mittlerweile weitgehend abgeschlossenen Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung und zur Fixkostenreduzierung gelang es der Funkwerk Gruppe dennoch, auch auf Jahressicht auf Konzernebene die operative Trendwende (vor Restrukturierungs- und Wertminderungsaufwendungen) zu schaffen.

Überlagert wurden diese nachhaltigen Erfolge bei der Wiederherstellung der operativen Ertragskraft jedoch durch die Auswirkungen der negativen Entwicklungen im Algerien-Geschäft. Angesichts der unsicheren politischen Lage dort hat sich der Vorstand entschlossen, in der Tochtergesellschaft Funkwerk plettac electronic GmbH das Projektgeschäft in Algerien nahezu vollständig im Wert zu berichtigen.

Mit den 2010 vorangetriebenen Restrukturierungsmaßnahmen und der vorsichtigen Bilanzierungspolitik hat die Funkwerk Gruppe die Voraussetzungen geschaffen, um 2011 in allen Geschäftsbereichen wieder profitabel zu sein. In allen operativen Einheiten wird Funkwerk darüber hinaus weiterhin die Prozesse optimieren, Vertriebs- und Servicestrukturen bündeln und die Technologieplattformen ausbauen, um die Ertragskraft weiter zu steigern.

Die Funkwerk AG weist im Berichtsjahr ein Jahresergebnis in Höhe von -26,9 Mio. EUR (Vorjahr: -17,4 Mio. EUR) aus. Dieses resultiert insbesondere aus Abschreibungen auf Finanzanlagen (12,9 Mio. EUR) sowie Wertberichtigungen auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen (8,0 Mio. EUR) in Folge der Geschäftsentwicklung in Algerien.

Der Betriebsaufwand der Funkwerk AG liegt mit rund 14,2 Mio. EUR deutlich über dem Vorjahresniveau (9,0 Mio. EUR). Neben den im Vorjahresvergleich erhöhten Wertberichtigungen im Verbundbereich trägt hier auch die Übernahme steuerlicher Risiken eines Tochterunternehmens zur Aufwandserhöhung bei. Gegenläufig wirkt die 8%ige Reduzierung der Personalaufwendungen. Das Betriebsergebnis in 2010 beträgt rd. -13,4 Mio. EUR (Vorjahr: -6,5 Mio. EUR).

Der Saldo aus Erträgen aus Ergebnisabführung und Aufwendungen aus Verlustübernahme beläuft sich im Berichtsjahr auf -2,2 Mio. EUR (Vorjahr: -1,8 Mio. EUR).

Das Finanzergebnis der Funkwerk AG wurde auch im Geschäftsjahr 2010 in erheblichem Maß durch Abschreibungen auf Finanzanlagen beeinflusst. Im Zuge von Werthaltigkeitsprüfungen wurden für zwei Tochterunternehmen Abwertungen in Höhe von insgesamt 12,9 Mio. EUR (Vorjahr: 11,5 EUR) vorgenommen. Das übrige Finanzergebnis (inkl. Erträge aus Ausleihungen) liegt mit 1,9 Mio. EUR unter dem Vorjahresniveau (2,5 Mio. EUR).

Finanz- und Vermögenslage

Alle Geldanlagen erfolgten wie bisher nach den Kriterien "risikoarm" und "kurzfristig verfügbar". Zum Jahresende betrugen die liquiden Mittel insgesamt 7,7 Mio. EUR (Vorjahr: 7,9 Mio. EUR). Das zentrale Cash-Pooling-System dient wie in den vergangenen Jahren der Liquiditätssteuerung und der Finanzierung der Tochtergesellschaften. Weiterhin wurden zu 5 % verzinste Darlehen an die Tochtergesellschaften zur Finanzierung des Wachstums und der Geschäftsentwicklung zur Verfügung gestellt. In fünf Tochtergesellschaften wurde zur Optimierung der Liquidität ein Factoringprogramm mit einer deutschen Geschäftsbank betrieben. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen inkl. der langfristigen Ausleihungen betragen zum Bilanzstichtag 27,5 Mio. EUR (Vorjahr: 53,7 Mio. EUR). Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus den bereits dargestellten Wertberichtigungen / Abschreibungen auf Forderungen gegen die Funkwerk plettac electronic GmbH in Höhe von 20 Mio. EUR.

Der Rückgang der sonstigen Forderungen resultiert im Wesentlichen aus im Vorjahr ausgewiesenen Steuererstattungsansprüchen in Höhe von 0,3 Mio. EUR (Vorjahr: 1,2 Mio. EUR).

Die Zielsetzung, die vorhandenen liquiden Mittel für das laufende Geschäft als auch zur Finanzierung von Investitionen zu verwenden, wird auch in Zukunft verfolgt. Funkwerk verfügt unverändert über unbefristete Kontokorrentlinien in Höhe von 8,5 Mio. EUR, die zum Bilanzstichtag nicht in Anspruch genommen waren. Zur nachhaltigen Finanzierung des Working Capital der Gruppe sowie zur Erweiterung der technologischen Basis und Erschließung neuer Kundenzielgruppen wurde mit Vertrag vom 24. März 2011 mit drei deutschen Geschäftsbanken ein mehrjähriger Konsortialkreditvertrag geschlossen, der neben einer Avalkreditlinie von bis zu 58,0 Mio. EUR eine Betriebsmittelkreditlinie von bis zu 17,5 Mio. EUR gewährt. Im Detail verweisen wir auf unseren Nachtragsbericht in diesem Lagebericht.

Zur Absicherung des Währungsrisikos im US-Dollar wurden von der Funkwerk AG für das geplante Einkaufsvolumen der Tochtergesellschaften Kurssicherungsgeschäfte getätigt. Die Sicherung wurde bei einer Geschäftsbank in Form von Devisentermingeschäften (insgesamt 12 Mio. USD) mit einer begrenzten Partizipation bei günstiger Kursentwicklung abgeschlossen. Die Devisentermingeschäfte wurden mit Zielterminen in Höhe von 3 Mio. USD für das erste Quartal und 9 Mio. USD für den Zeitraum Juni bis Dezember 2011 abgeschlossen. Des Weiteren sind Devisenoptionsgeschäfte über Kauf und Verkauf von USD mit einem Volumen von 6 Mio. USD abgeschlossen worden. Für alle Geschäfte entstanden keine Kosten.

Die Funkwerk AG hat latente Steuern in Höhe vom 0,9 Mio. EUR aktiviert, die im Wesentlichen aus Unterschieden zur Steuerbilanz aus dem Organkreis kommen. Der Effekt aus BilMoG-Umstellung zum 1.1.2010 wirkte in Höhe von 1,1 Mio. EUR erhöhend auf die Gewinnrücklage.

Die Eigenkapitalquote in Höhe von 70 Prozent ist im Vergleich zum Vorjahr (82 Prozent) aufgrund des Jahresfehlbetrages zurückgegangen.

Der Anstieg der Rückstellungen resultiert im Wesentlichen aus der Übernahme von Verpflichtungen für eine Tochtergesellschaft in Höhe von 3,3 Mio. EUR.

Die Erhöhung der Verbindlichkeiten ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um 5,1 Mio. EUR auf 21,8 Mio. EUR auf Grund der Cash Pooling Verbindlichkeiten zurückzuführen.

Vergütungsstruktur des Vorstands und Aufsichtsrats

Der nachfolgende Vergütungsbericht beschreibt das Vergütungssystem des Vorstands und des Aufsichtsrates.

Schon seit Jahren ist es für uns ein wesentlicher Aspekt guter Corporate Governance, in verständlicher und transparenter Form das Vergütungssystem zu erläutern. Gemäß dem Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) und der Vorgaben durch den Corporate Governance Kodex hat der Aufsichtsrat bei der Festsetzung der Gesamtbezüge des einzelnen Vorstandsmitgliedes dafür zu sorgen, dass diese in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben und Leistungen des Vorstandsmitgliedes sowie zur Lage der Gesellschaft stehen und die übliche Vergütung nicht ohne besondere Gründe übersteigen. Der Aufsichtsrat setzt die Vergütungsstruktur und die wesentlichen Vertragselemente der Vorstandsmitglieder fest und überprüft regelmäßig die Angemessenheit der Verträge.

Vergütungssystem für die Vorstände

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder besteht aus einer erfolgsunabhängigen und einer erfolgsbezogenen Komponente und wird in Höhe und Struktur vom Aufsichtsrat der Funkwerk AG festgelegt. Darüber hinaus bekommen die Vorstandsmitglieder Nebenleistungen und Vorsorgezusagen. Im Geschäftsjahr 2010 wurde die Vergütung durch den Aufsichtsrat überprüft.

Das Vergütungssystem für Vorstände der Funkwerk AG sieht vor:

Mit den Vorständen werden zeitlich begrenzte Dienstvertrage geschlossen, die für jedes Dienstjahr ein Zielgehalt vorsehen, das aus einer festen und einer erfolgsbezogenen Komponente besteht. Der feste Bestandteil setzt sich aus einem festen Grundgehalt zuzüglich Nebenleistungen, welche die Dienstwagennutzung sowie Versicherungsprämien enthalten, zusammen. Die Vorstandsmitglieder haben Anspruch auf eine Pensionsversicherung, die für jedes Mitglied individuell abgeschlossen wird. Die variable bzw. erfolgsbezogene Komponente ist vom Unternehmenserfolg abhängig. Bemessungsgrundlagen des Unternehmenserfolgs und somit der variablen Vergütung bei den in 2010 wirksamen Dienstverträgen sind das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und der Cash Flow. Bei Beginn und Beendigung der Vorstandstätigkeit innerhalb eines Geschäftsjahres erfolgt eine zeitanteilige Gewährung.

Die in 2010 gültigen Dienstverträge mit dem Vorstandsvorsitzenden, Herrn Dr. Hans Grundner, und mit dem Finanzvorstand, Herrn Johann Schmid-Davis, sehen bei der variablen Vergütung eine nicht begrenzte Zielerreichungstantieme vor, wobei das EBIT mit 2/3 und der Cash Flow mit 1/3 gewichtet werden. Der mit Herrn Carsten Ahrens 2010 geschlossene Dienstvertrag sieht bei der variablen Vergütung dagegen eine feste prozentuale Erfolgsbeteiligung am erwirtschafteten EBIT und Cash Flow vor. Die jährliche variable Vergütung ist hier auf das 1,25-fache des Grundgehalts begrenzt und wird zu 20 Prozent zwecks Verrechnung mit gegebenenfalls später anfallenden negativen Beträgen thesauriert.

Zusätzlich erhält der Vorstand Aktienoptionen mit längerfristiger Anreizwirkung. Die Ausgabe der Optionen wird vom Aufsichtsrat bestimmt. Die Ausübungsbedingungen sind identisch mit denen anderer Bezugsberechtigten aus der Mitarbeiterschaft. Eine ausführliche Beschreibung des Aktienoptionsprogramms findet sich im Anhang. Im Geschäftsjahr 2010 wurden allen Vorstandsmitgliedern je 6.000 und somit 18.000 Optionen im Zeitwert von 30.240 EUR (2009: 12.000 Aktienoptionen, Zeitwert 26.280 EUR) gewährt. Im Berichtsjahr konnten keine Optionen ausgeübt werden.

Im Geschäftsjahr 2010 betrug die erfolgsunabhängige Vergütung aller Vorstände 469,7 TEuro (2009: 417,7 TEuro) und die Gesamtvergütung 538,9 TEuro (2009: 533,0 TEuro). In der Gesamtvergütung enthalten ist der zu versteuernde Anteil an der privaten Nutzung des Firmen-Pkw. Vorsorgeleistungen wurden in Höhe von 39 TEuro (2009: 64 TEuro) aufgewendet. Ein individueller Ausweis der Vorstandsvergütung befindet sich im Anhang unter Abschnitt I.

Vergütung des Aufsichtsrats

Die Vergütung des Aufsichtsrates ist geregelt in § 12 der Satzung der Funkwerk AG und unterteilt sich in einen fixen und einen variablen Bestandteil sowie in Sitzungsgeld. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten für ihre Tätigkeit im Aufsichtsrat pro Geschäftsjahr eine feste Vergütung in Höhe von 5.000,00 EUR; eine erfolgsorientierte Vergütung in Höhe von 1.000,00 EUR je voller 0,05 EUR für das Geschäftsjahr ausgeschütteter Dividende pro Aktie. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten ferner ein Sitzungsgeld in Höhe von 1.300,00 EUR je Sitzung. Der Vorsitzende erhalt jeweils den 2-fachen, der Stellvertreter jeweils den 1,5-fachen Betrag der festen Vergütung und des Sitzungsgeldes.

Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nicht während eines vollen Geschäftsjahres angehört haben, erhalten die feste Vergütung und die erfolgsorientierte Vergütung zeitanteilig. Sämtliche Vergütungsbestandsteile für das jeweils abgelaufene Geschäftsjahr sind zahlbar nach Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung, in der der Jahresabschluss für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt oder festgestellt und ggf. ein Gewinnverwendungsbeschluss gefasst wird. § 113 Abs. 2 AktG bleibt unberührt.

Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten ferner Ersatz aller Auslagen sowie Ersatz der etwa auf ihre Vergütung und Auslagen zu entrichtenden Umsatzsteuer. Im Geschäftsjahr 2010 betrug die Gesamtvergütung 56,3 TEuro (2009: 45,9 TEuro). Ein individueller Ausweis der Aufsichtsratsvergütung befindet sich im Anhang unter Abschnitt I.

Aktienbesitz des Vorstands und des Aufsichtsrats

Gemäß dem Corporate Governance Kodex sind alle Wertpapiergeschäfte von Vorständen und Aufsichtsräten sowie der mit ihnen in enger Beziehung stehenden Personen unverzüglich zu veröffentlichen. Mitteilungspflichtig sind Erwerbs- und Veräußerungsgeschäfte über 5.000 EUR im Kalenderjahr. Die Funkwerk AG veröffentlicht diese Geschäfte unverzüglich. Die Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats haben im Jahr 2010 keine Transaktionen vorgenommen.

Gezeichnetes Kapital, Eigene Aktien und Satzung

Im Geschäftsjahr 2010 hat sich das gezeichnete Kapital zum Vorjahr nicht verändert. Das gezeichnete Kapital setzt sich aus 8.101.241 Inhaberaktien zusammen. Hauptaktionär war die Hörmann Funkwerk Holding GmbH mit 4.280.000 Aktien, gleich 52,83 Prozent. Die Zahl der zum 31.12.2010 gehaltenen eigenen Aktien betrug 41.579, welche offen vom gezeichneten Kapital abgezogen worden sind.

Jede Aktie gewährt eine Stimme in der Hauptversammlung sowie das Gewinnbezugsrecht bei beschlossenen Ausschüttungen. Es bestehen keine Stimmrechtsbeschränkungen.

Entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Mai 2009 ist der Vorstand ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 27. Mai 2014 durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stammaktien in Form von Stückaktien gegen Bar - und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 4.050.000.- EUR zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2009).

Sofern den Aktionären ein Bezugsrecht eingeräumt wird, können die Aktien auch einem Kreditinstitut oder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 KWG tätigen Unternehmen zur Übernahme angeboten werden, mit der Verpflichtung, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand wurde des Weiteren ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen,

um Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen,
bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen in Form von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder Forderungen gegen die Gesellschaft, wenn die unter Ausschluss des Bezugsrechtes ausgegebenen Aktien insgesamt 4.050.000 Stück nicht überschreiten,
bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, wenn der Ausgabebetrag der Aktien den Börsenpreis der Aktien zum Zeitpunkt der Festlegung des Ausgabebetrages durch den Vorstand nicht wesentlich unterschreitet und die unter Ausschluss des Bezugsrechtes ausgegebenen Aktien insgesamt 810.000 Stück nicht überschreiten.

Der Vorstand wurde von der Hauptversammlung am 27. Mai 2010 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum Ablauf des 26. Mai 2015 eigene Aktien bis zu einem Anteil von 10 Prozent am derzeitigen Grundkapital zu erwerben. Auf die erworbenen Aktien darf zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71 a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent des Grundkapitals entfallen. Die zeitliche Befristung gilt nur für den Erwerb, nicht für das Halten der Aktien. Der Erwerb der Aktien erfolgt über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots oder mittels einer öffentlichen Aufforderung zur Abgabe eines solchen Angebotes.

In der Hauptversammlung vom 27. Mai 2010 wurde der Vorstand zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen ermächtigt. Der Vorstand kann mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum Ablauf des 26. Mai 2015 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber und/oder auf den Namen lautende Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 30.000.000 EUR begeben und den Inhabern bzw. Gläubigern von diesen Wandelschuldverschreibungen Wandlungsrechte und den Inhabern bzw. Gläubigern von diesen Optionsschuldverschreibungen Optionsrechte auf bis zu insgesamt 3.200.000 neue auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft gewähren. Die Laufzeit der Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen kann bis zu zehn Jahre betragen.

Für die Gewährung von Aktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen wurde in der Hauptversammlung die Schaffung eines neuen bedingten Kapital IV beschlossen und somit das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 3.200.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 3.200.000 neuen, auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, als die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen von ihrem Wandlungs- und Optionsrechten Gebrauch machen bzw. ihre Wandlungspflichten aus solchen Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen erfüllen. Die neuen Aktien sind ab dem Beginn des bei ihrer Ausgabe laufenden Geschäftsjahres dividendenberechtigt.

Gemäß § 5 Abs. 7-9 der Satzung dient die bedingte Kapitalerhöhung (Bedingtes Kapital I-III) der Ausgabe von Optionsrechten auf Aktien. Optionsberechtigt sind Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, Mitglieder der Geschäftsführungen der verbundenen Unternehmen, leitende Angestellte der Gesellschaft und der verbundenen Unternehmen sowie sonstige Arbeitnehmer der Gesellschaft und der verbundenen Unternehmen. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, als Optionsrechte ausgegeben wurden und deren Inhaber von ihrem Optionsrecht Gebrauch machen.

Gemäß § 5 Abs. 10 der Satzung dient die bedingte Kapitalerhöhung (bedingtes Kapital IV) der Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, als die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen, zu deren Ausgabe der Vorstand von der Hauptversammlung durch Beschluss vom 27. Mai 2010 ermächtigt wurde, von ihrem Wandlungs- und Optionsrechten auf Aktien der Gesellschaft Gebrauch machen bzw. ihre Wandlungspflichten aus solchen Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen erfüllen.

Die §§ 84,85 sowie 133,179 Aktiengesetz sind in der Satzung umgesetzt.

Risikobericht und Risikomanagement

Auch nach Erholung der Weltwirtschaft sind die allgemeinen politischen und konjunkturellen Risiken für die Märkte, in denen Funkwerk tätig ist, gleich geblieben. Neben steigenden Rohstoff- und Energiepreisen überschatten dabei insbesondere die Schuldenprobleme vieler Industriestaaten, dadurch ausgelöste Währungsschwankungen und die innenpolitischen Unruhen in vielen Erdöl exportierenden Staaten die Perspektiven der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung. Auch möglicherweise häufiger auftretende Naturkatastrophen beeinträchtigen die Weltwirtschaft.

Das Risikomanagement im Funkwerk Konzern in Form des Controllings und des Risikomanagements ist weiter ausgebaut worden, wobei gerade die Erfahrungen des Projektgeschäftes in Algerien konstruktiv eingeflossen sind. Wir haben für Funkwerk insgesamt ein neues modernes und einheitliches ERP-System auf den Weg gebracht, damit die Transparenz durch eine einheitliche Datenbasis bis Ende 2012 auf Konzernebene deutlich erhöht wird.

Funkwerk hat darüber hinaus die Bilanzrichtlinien umfassend aktualisiert und damit eine einheitliche risikoorientierte Bilanzierungsgrundlage geschaffen, insbesondere in Bezug auf die Aktivierung und die Bewertung von Entwicklungsleistungen, Vorräte, in Arbeit befindlicher Projekte und zukünftigen Verpflichtungen für Gewährleistung u. ä. Durch eine noch konsequentere Anwendung der bestehenden Richtlinien zur Kalkulation, der Risikoanalyse und zum Projektmanagement sollte es möglich sein, geschäftliche Risiken besser als in der Vergangenheit zu beherrschen und frühzeitig zu erkennen. Um die Risiken der Produktentwicklung besser zu beherrschen wurden Werkzeuge eingeführt und Entwicklungsplattformen geschaffen. Zudem wurde im Management die Position eines Vorstands Technik (CTO) geschaffen und besetzt.

Unternehmensspezifische und Marktrisiken

Der für Funkwerk relevante Markt der professionellen Kommunikationssysteme ist ein verhältnismäßig junger Markt und unterliegt einem schnellen technologischen Wandel. Die Geschäftsentwicklung ist daher grundsätzlich davon abhängig, inwieweit es gelingt, die Marktposition und Technologieführerschaft zu halten bzw. auszubauen sowie flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren. Um das entwicklungstechnische Risiko zu beschränken, gilt es, die neuen Produkte zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Technologie zu entwickeln und in den Markt einzuführen. Die Anforderungen und Veränderungen im Markt müssen deshalb ständig beobachtet werden. Der Innovationsdruck erfordert eine kontinuierliche Erneuerung und Erweiterung der Produktpalette.

Hierzu ist Voraussetzung, dass neue technologische Trends rechtzeitig erkannt und umgesetzt werden. Es besteht insbesondere das Risiko, dass Wettbewerber verbesserte oder innovative Produkte zeitlich früher oder preisgünstiger als Funkwerk im Markt einführen. Außerdem ist nicht immer gewährleistet, dass verbesserte oder neue Produkte vom Markt entsprechend akzeptiert werden.

Sollte Funkwerk zukünftig nicht oder nicht rechtzeitig neue Kundenanforderungen oder die jeweilige technologische Weiterentwicklung erkennen, umsetzen und ihre Produkte unter entsprechender Beachtung betriebswirtschaftlicher Grundsätze weiter entwickeln oder anpassen können, kann dies nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Funkwerk haben.

Funkwerk unterliegt aufgrund seiner Geschäftstätigkeit zudem den zyklischen Konjunkturschüben der Elektronikindustrie, insbesondere den dynamischen Produktlebenszyklen elektronischer Bauteile. So ersetzen Lieferanten Bauteile und Komponenten innerhalb kurzer Vorlauffristen durch neue, so dass Funkwerk gezwungen ist, Produkte kontinuierlich an neue Bauteile und Komponenten anzupassen. Dies geht einher mit dem Risiko, dass Funkwerk nicht in der Lage sein könnte, die für die Anpassung ihrer Produkte erforderlichen Entwicklungsressourcen bereitzustellen.

Da Funkwerk insbesondere in den Geschäftsbereichen Traffic & Control Communication sowie Security Communication aufgrund der mit ihren Kunden vertraglich vereinbarten Gewährleistungen teilweise eine Ersatzteilbevorratung von über 10 Jahren zusichern muss, entsteht ein hoher Lagerbestand. Hier könnte es über die regelmäßig vorgenommenen Abwertungen hinaus zu weiteren Wertberichtigungen des Vorratsvermögens kommen.

Aufgrund der hohen technologischen Dynamik und der Skalierungsfähigkeit der Serienfertigung, dem Innovationsdruck sowie dem Wettbewerbsdruck ist der für Funkwerk relevante Markt der Kommunikationstechnik von einem Preisverfall gekennzeichnet. Besonders in wirtschaftlichen Krisenzeiten versuchen Wettbewerber verstärkt, Marktanteile mit niedrigsten Preisangeboten zu gewinnen. Auch bei einem technischen Vorsprung besteht das Risiko, dass Produkte der Wettbewerber sich insbesondere aufgrund des Preises am Markt durchsetzen. Diese Fälle können sich nachteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Funkwerk auswirken.

Funkwerk benötigt für die Herstellung seiner Produkte eine Vielzahl von Komponenten und Bauteilen, die von einer begrenzten Anzahl von Lieferanten bezogen werden. Einige, insbesondere elektronische, Bauteile werden dabei von ihren Lieferanten speziell für Funkwerk hergestellt. Sollte ein Lieferant eines solchen Bauteils nicht mehr an Funkwerk liefern, so könnte Funkwerk nicht in der Lage sein, rechtzeitig auf Bauteile anderer Lieferanten umzustellen. Dies könnte einen Produktionsstopp bei Funkwerk zur Folge haben. Die jüngsten Ereignisse in Japan, die von der Erdbebenkatastrophe ausgelöst wurden, führen hier zu einem erhöhten Risiko der Bauteilverknappung, das zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht quantifiziert werden aber sich nachteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Funkwerk auswirken kann.

Abhängigkeiten von politischen Entscheidungen und Vergabepraxis

Im internationalen Geschäft ist Funkwerk sowohl den konjunkturellen Entwicklungen der Weltwirtschaft wie auch den spezifischen politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes ausgesetzt, was sich 2010 für Funkwerk besonders nachteilig im Algerien-Geschäft gezeigt hat. Großprojekte im Ausland stellen grundsätzlich eine potenzielle Gefahr für die Geschäftsentwicklung von Funkwerk dar, wenn politische Krisen in dem jeweiligen Land ausbrechen.

Ein großer Teil der Geschäftstätigkeit von Funkwerk ist in erheblichem Maße abhängig von politischen Entscheidungen, aufgrund derer den öffentlichen Auftraggebern und Kunden von Funkwerk Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden. So sind insbesondere die Geschäftsbereiche Traffic & Control Communication und Security Communication von Investitionen der öffentlichen Hand in Bahnanlagen, für Personensicherung, Objektschutzanlagen, Autobahnen und Infrastrukturmaßnahmen abhängig. Insbesondere vor dem Hintergrund des gegenwärtig in zahlreichen europäischen Staaten bestehenden Konsolidierungsdrucks öffentlicher Haushalte und rückläufiger Steuereinnahmen könnten Verzögerungen oder Streichung von Investitionsvorhaben und Fördergeldern die Auftragsvergabe der öffentlichen Hand und damit auch die Geschäftsentwicklung von Funkwerk negativ beeinträchtigen.

Abhängigkeiten von Mitarbeitern und Projektmanagement

Der zukünftige Erfolg von Funkwerk hängt in erheblichem Umfang von der weiteren Mitwirkung ihrer Führungskräfte, leitenden Mitarbeiter und Mitarbeiter in sonstigen Schlüsselpositionen ab, insbesondere in der Forschung und Entwicklung von Funkwerk. Die Entwicklung der Produkte von Funkwerk erfordert besonders qualifiziertes Personal, insbesondere um eine zufriedenstellende Qualität der Produkte, kontinuierliche Produktinnovationen und -weiterentwicklungen zu ermöglichen. Sollte es Funkwerk in Zukunft nicht gelingen, entsprechend qualifiziertes Personal zu gewinnen, könnten die strategischen und wirtschaftlichen Ziele von Funkwerk möglicherweise nicht erreicht werden und negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Funkwerk haben.

Funkwerk ist im Projektgeschäft tätig. Bei der Erteilung von Projektaufträgen können sowohl der Kunde als auch Funkwerk von unterschiedlichen Voraussetzungen und Forderungen ausgehen, so dass die Umsetzung eines Projektes gefährdet sein könnte. Da Funkwerk im Projektgeschäft nach der Erbringung von bestimmten Leistungsabschnitten vergütet wird, kann der Abbruch eines Projekts dazu führen, dass Vorleistungen und getätigte Aufwendungen sowie Kosten nicht vollständig vergütet werden. Darüber hinaus könnte die von Funkwerk vor der Abgabe von Angeboten im Rahmen der Projektvergabe durchgeführte Risikobewertung in Bezug auf das konkrete Projekt fehlerhaft oder unvollständig sein, so dass die vereinbarte Vergütung nicht in angemessenem Verhältnis zu den Aufwendungen von Funkwerk steht.

Grundsätzlich erfolgt eine Risikobewertung eines Projektes bereits vor Abgabe eines Angebots an den Kunden. Die Projektrealisierung wird begleitet von einem durchgängigen Projektmonitoring, um im Bedarfsfall bei Planabweichungen frühzeitig reagieren zu können. Für jedes zentrale Projekt erstellt Funkwerk zur laufenden Überwachung einen Projektplan. Das Projektcontrolling ermittelt Abweichungen hinsichtlich der Zeit, der Kosten und der Erreichung bestimmter Meilensteine und leitet bei Zielabweichungen definierte Gegenmaßnahmen ein. Kalkulationen, Auftragssituation und Projektstände werden regelmäßig überprüft und ein Soll-/ Ist-Abgleich vorgenommen.

Die mit dem Projektgeschäft verbundenen Risiken könnten bei ihrer Realisierung wesentlich nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Funkwerk haben.

Unsichere Rahmenbedingungen und Abhängigkeiten von internationalen Märkten

Durch die unsicheren Rahmenbedingungen ist es schwierig, Prognosen hinsichtlich des Geschäftsverlaufs zu stellen und Risiken rechtzeitig zu erkennen, die die Geschäftstätigkeit beeinträchtigen können. Sollte es der Funkwerk-Gruppe nicht gelingen, effizient und angemessen auf die aus einem anhaltend schwierigen makroökonomischen Umfeld resultierenden Änderungen zu reagieren, könnte dies weitere wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Funkwerk haben.

Der Schwerpunkt von Funkwerk liegt bislang in Deutschland und dem europäischen Ausland. Insbesondere in den Geschäftsbereichen Traffic & Control Communication sowie Security Communication plant Funkwerk eine verstärkte Internationalisierung ihrer geschäftlichen Aktivitäten auch in das außereuropäische Ausland. Die weitere Internationalisierung der Geschäftstätigkeit von Funkwerk birgt jedoch Risiken. Dazu zählen vor allem Risiken durch die in den verschiedenen Ländern herrschenden allgemeinen wirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen, Wechselkursrisiken sowie die Notwendigkeit der Einhaltung der jeweils geltenden technischen Normen. Sollte Funkwerk nicht in der Lage sein, die Risiken zu beherrschen, könnte dies wesentlich nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

Darüber hinaus ist unsicher, ob die starke Konjunkturbelebung in Asien, Russland und Lateinamerika nachhaltig sein wird. Ein Einbruch der Nachfrage aus diesen Märkten könnte möglicherweise nicht durch eine stärkere Nachfrage aus anderen Märkten kompensiert werden und damit den Absatz der Produkte von Funkwerk nachteilig beeinflussen.

Funkwerk erzielt Umsätze ganz überwiegend in Euro sowie verschiedenen anderen Währungen. Einkäufe von Bauteilen und Komponenten erfolgen dagegen zu einem erheblichen Teil in Fremdwährung, zumeist auf Basis des US-Dollar. Daher besteht ein nicht unerhebliches Wechselkursrisiko, das sich auf den Umsatz, die Beschaffungspreise, die Bewertung von Forderungen, Währungsbestände, Verbindlichkeiten und damit auf das Ergebnis von Funkwerk auswirken kann. Die von Funkwerk betriebenen Währungssicherungsgeschäfte könnten dabei nicht ausreichend sein, alle Kursschwankungen zwischen Drittwährungen und dem Euro auszugleichen, was wesentlich nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnte.

Abhängigkeiten von Kunden und Zertifizierungen

Funkwerk hat Kunden, mit denen sie jeweils bis zu 10 Prozent bzw. in einem Einzelfall leicht über 10 Prozent des Gesamtumsatzes tätigt. Der anteilige Umsatz mit solchen Kunden gemessen am erzielten Umsatz des jeweiligen Geschäftsbereichs liegt bei einigen der Großkunden erheblich darüber.

Sollten mehrere der Großkunden nicht mehr Produkte in dem bisherigen Umfang von Funkwerk beziehen, könnte dies wesentliche negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Funkwerk haben.

Der Geschäftserfolg von Funkwerk hängt unter anderem auch von der Erlangung branchenspezifischer Zulassungen und Zertifizierungen sowie der Einhaltung von vorgegebenen Normen und technischen Richtlinien ab, die für die Einführung neuer Produkte und Technologien maßgeblich sind.

Sollte Funkwerk nicht in der Lage sein, Produkte zu entwickeln, die den vorgegebenen Normen und technischen Richtlinien entsprechen, oder erforderliche Genehmigungen zum Inverkehrbringen und dem Vertrieb ihrer Produkte in dem jeweiligen Land erhalten, könnte dies Funkwerk in der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.

Compliance und Akquisitionsrisiken

Angesichts der Komplexität der Geschäftstätigkeit und der geografischen Aufstellung von Funkwerk könnten Gesetzesverstöße und kriminelle Handlungen von Mitarbeitern nicht rechtzeitig entdeckt und unterbunden werden.

Wenn Mitarbeiter oder für Funkwerk tätige Dritte unlautere Vorteile im Zusammenhang mit der Geschäftsanbahnung entgegennehmen oder gewähren oder sonstige illigale Geschäftspraktiken anwenden, könnte dies zu rechtlichen Sanktionen, wie etwa Geldbußen, dem Ausschluss von Ausschreibungen und den Verlust von Aufträgen und einer erheblichen Schädigung der Reputation von Funkwerk führen. Funkwerk kann nicht garantieren, dass die bestehenden und zukünftigen Risikomanagement- und Kontrollverfahren von Funkwerk angemessen sind und sämtliche denkbaren Gesetzesvorgaben in allen Ländern erfassen sowie von allen Mitarbeitern und sonstigen für Funkwerk tätigen Dritten vollständig befolgt werden, was nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz und Ertragslage von Funkwerk haben könnte.

Funkwerk schließt nicht aus, zur Abrundung der technologischen Basis und zur Erhöhung von Marktanteilen weitere Akquisitionen von Unternehmen oder Unternehmensteilen zu tätigen. Insbesondere in den Geschäftsbereichen Traffic & Control Communication sowie Security Communication sind strategische Zukäufe denkbar.

Verletzung von Schutzrechten und Patentverstöße

Funkwerk hat bislang eine große Zahl von Patenten und weiteren gewerblichen Schutzrechten für seine Produkte in verschiedenen Ländern registriert oder angemeldet. Funkwerk kann nicht gewährleisten, dass auf der Grundlage anhängiger oder zukünftiger Patentanmeldungen Patente erteilt werden oder dass Funkwerk in der Lage sein wird, derzeitige und zukünftige Entwicklungen, Anwendungen und Computerprogramme patentieren zu lassen. Selbst wenn Patente erteilt sind oder erteilt werden, besteht keine Gewissheit, dass der Umfang gegenwärtiger oder zukünftiger Patente hinreichend weit gefasst ist, um einen Schutz gegenüber Dritten zu bieten, der wirtschaftlich von Bedeutung ist oder der Funkwerk mögliche Wettbewerbsvorteile sichert.

Für den Erfolg von Funkwerk bei der Entwicklung und Vermarktung von Produkten ist es unter anderem entscheidend, dass gewerbliche Schutzrechte Dritter nicht verletzt werden. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Funkwerk gegenwärtig oder zukünftig durch Weiter- und Neuentwicklungen von Produkten geistige Eigentumsrechte Dritter verletzt und Dritte infolge dessen Ansprüche aus Verletzung gewerblicher Schutzrechte gegenüber Funkwerk geltend machen können und dadurch ein Anspruch auf Schadensersatz- bzw. Lizenzzahlungen gegen Funkwerk entsteht.

Die Produkte von Funkwerk können mit Fehlern behaftet sein. Diese können auf Verschulden von Funkwerk oder auch auf das Verschulden von Zulieferern beruhen und zu Gewährleistungs- oder Haftungsansprüchen von Kunden oder Dritten oder einer Beeinträchtigung der Marktakzeptanz der Produkte von Funkwerk und damit zu einem Absatzrückgang führen. Die Tatsache, dass gegenwärtig keine wesentlichen Gewährleistungsansprüche gegen Funkwerk geltend gemacht werden, bedeutet nicht, dass Funkwerk künftig keinen erheblichen Gewährleistungs- und Haftungsansprüchen oder Ansprüchen auf Zahlung von Vertragsstrafen von Kunden und Vertriebspartnern ausgesetzt sein könnte. Ansprüche dieser Art können zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Funkwerk führen. Zusätzlich besteht das Risiko, dass ein öffentlich bekannt gewordener Schadensfall den Ruf der Produkte von Funkwerk schädigt und somit die Vertrauensbasis bei den Kunden stört und die Akzeptanz der Produkte von Funkwerk beeinträchtigt.

Risiken aus Rechtsstreitigkeiten

Gesellschaften der Funkwerk-Gruppe sind Beklagte in verschiedenen gerichtlichen und außergerichtlichen Auseinandersetzungen mit teilweise erheblichen Streitwerten. Der Ausgang dieser Verfahren ist ungewiss und es besteht das Risiko, dass die Kläger jeweils teilweise oder in voller Höhe obsiegen. Sofern mit einer Inanspruchnahme wahrscheinlich zu rechnen ist, wurden in ausreichender Höhe Rückstellungen gebildet.

Risiken aus dem Algerien-Geschäft

Die Funkwerk plettac electronic GmbH, eine Tochtergesellschaft der Funkwerk AG, ist an einer Arbeitsgemeinschaft nach algerischem Recht beteiligt. Diese Arbeitsgemeinschaft wurde im Auftrag des größten algerischen Staatsunternehmens mit der Absicherung wichtiger Öl- und Gasanlagen inklusive der dazugehörigen Wohnbasen im Objektschutz mit mehreren Projekten zur Installation von Videoüberwachungsanlagen und Zugangssystemen beauftragt. Von drei Projekten sind zwei Projekte ordnungsgemäß abgewickelt, abgenommen und bezahlt. Dies gilt insbesondere auch für die entsprechenden Unteraufträge gegenüber der Funkwerk plettac electronic GmbH. Im Zuge der zunehmenden politischen Instabilität in Nordafrika erfährt auch Algerien innenpolitische Umwälzungen. Diese führten unter anderem zum Wechsel an der Führungsspitze des vorbezeichneten Staatsunternehmens, welches Auftraggeber der algerischen Arbeitsgemeinschaft ist. Hierdurch bedingt wurde die Fertigstellung dieses Geschäfts in 2010 vorläufig eingestellt. Im Zuge der dargestellten innenpolitischen Entwicklung wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des angeblichen Verdachts der Korruption und unerlaubten Preiserhöhung gegen mehrere Unternehmen und Einzelpersonen in die Wege geleitet. Davon betroffen sind die Arbeitsgemeinschaft, der algerische Partner und neben anderen ausländischen Unternehmen auch die Funkwerk plettac electronic GmbH, nicht jedoch deren Geschäftsführung, sonstige Mitarbeiter der Funkwerk-Gruppe oder vor Ort handelnde Personen. Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens wurde auch eine vorläufige Sperrung der Konten der Arbeitsgemeinschaft mit der Folge verfügt, dass darauf befindliche Beträge, die aus der Bezahlung ordnungsgemäß geleisteter Arbeiten resultieren und die im Innenverhältnis ausschließlich der Funkwerk plettac electronic GmbH zustehen, in einer Größenordnung von rund 4 Mio. EUR aktuell nicht nach Deutschland transferiert werden können und daher der Funkwerk-Gruppe in absehbarer Zeit nicht zur freien Verfügung stehen. Die Unterbrechung des dritten Projektes hindert darüber hinaus aktuell den Export bewerteter Projektvorräte nach Algerien sowie die Abrechnung ordnungsgemäß erbrachter Leistungen durch die Funkwerk plettac electronic GmbH in einer Größenordnung von rund 8 Mio. Euro.

Im Rahmen der dargestellten Projekte wurden seitens Funkwerk Bankbürgschaften bzw. Bankgarantien in Höhe von insgesamt rund 17 Mio. Euro gestellt. Die Bankbürgschaften bzw. -garantien wurden durch algerische Banken auf Basis entsprechender Rückgarantieverträge mit einigen deutschen Banken emittiert. Von diesen Bankbürgschaften bzw. Bankgarantien sind Anfang 2011 rund 3,3 Mio. Euro zurückgegeben worden. Von den verbleibenden rund 13,7 Mio. Euro an Bankbürgschaften bzw. -garantien sollte auf Basis der Verträge mit dem Auftraggeber im Umfang von weiteren rund 10 Mio. Euro der gestellten Bankbürgschaften bzw. -garantien eine Inanspruchnahme von Funkwerk aufgrund bereits erfolgter Erfüllung der zugrundeliegenden Liefer- und Leistungsverpflichtungen bzw. Ablauf der vertraglichen Gewährleistungsgarantien ebenso wie aufgrund der Verfristung der Bürgschaften/Garantien nicht mehr erfolgen. Bezüglich der noch nicht zurückgegebenen Bankbürgschaften bzw. -garantien verbleibt jedoch ein Restrisiko insoweit, als die deutschen Banken gegenüber den algerischen Banken "echte" Rückgarantien auf erstes Anfordern gegeben haben.

Sollten die Kontensperrung und Hemmung des Projekts andauern oder sollte es sogar zur Erhebung einer Anklage gegen die algerische Arbeitsgemeinschaft oder die Funkwerk plettac electronic GmbH kommen, könnte dies erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Funkwerk haben.

Risiken aus der Rückzahlung von Zulagen und aus Steuerprüfungen

Der Funkwerk wurden und werden für einzelne Entwicklungsprojekte und unternehmerische Maßnahmen staatliche Investitionszulagen gewährt oder zugesagt. Die Verwendung solcher Mittel ist in der Regel zweckgebunden und an entsprechende Auflagen und Bedingungen geknüpft. Sollte Funkwerk nicht in der Lage sein, die zweckentsprechende oder auflagen- bzw. bedingungsgemäße Verwendung dieser Mittel sicherzustellen und nachzuweisen, kann dies zur Folge haben, dass die betreffenden Investitionszulagen zurückzuzahlen sind.

Im Geschäftsjahr 2009 fand eine steuerliche Außenprüfung bei Funkwerk statt. Diese Prüfung umfasste die Veranlagungszeiträume 2001 bis 2005 für Körperschaft-, Gewerbe- sowie Umsatzsteuer. Die Auswirkungen der Betriebsprüfung wurden im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009 berücksichtigt. Hinsichtlich nicht erfasster Zeiträume und Steuern, ist Funkwerk der Ansicht, dass die erstellten Steuererklärungen vollständig und korrekt abgegeben wurden. Gleichwohl könnte es im Nachhinein aufgrund unterschiedlicher Betrachtungsweisen von Sachverhalten zu Steuernachforderungen kommen. Insbesondere bezüglich Forderungen in Höhe von 14,7 Mio. Euro und 12,0 Mio. Euro der Vossloh AG, der damaligen Gesellschafterin und Verkäuferin, auf die die Vossloh AG im Vorfeld des Verkaufs der Funkwerk Information Technologies GmbH, Kiel, und Funkwerk Information Technologies Karlsfeld GmbH, Karlsfeld, durch uns verzichtet hatte. Diese Forderungen werden von uns als werthaltig eingestuft. Es besteht aber ein steuerliches Risiko hinsichtlich der Einschätzung der Werthaltigkeit der Forderungen durch die Finanzbehörden was ggf. zu einer nachträglichen Steuererhebung von bis zu 4,6 Mio. Euro zzgl. Zinsnachzahlungen ab dem Veranlagungsjahr 2007 führen kann. Steuernachforderungen können wesentlich nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Funkwerk haben.

Bericht nach § 315 Absatz 2 Nr. 5 HGB

Risikomanagement und Steuerungsinstrumente

Funkwerk setzt ein selbst geschaffenes, an die Unternehmensgröße angepasstes Risikomanagementsystem ein, das neben der Anforderung an ein Risikofrüherkennungssystem auch der Offenlegung und Nutzung von Chancen dient. Das System ist verbindlich für alle Konzerngesellschaften festgelegt und erstreckt sich über alle Unternehmensaktivitäten. Durch ein systematisches und permanentes Review von Projekten und der jeweiligen Geschäftssituation wird ein hohes Maß an Transparenz erzielt und das rechtzeitige Umsetzen von Maßnahmen gefördert. Untrennbar mit dem Risikomanagementsystem (RMS) verbunden ist das interne Kontrollsystem (IKS). Beide bilden über Richtlinien, Checklisten und regelmäßige Berichte das Rahmenwerk zur Identifikation, Analyse, Bewertung, Steuerung, Dokumentation und Kommunikation von Risiken und Chancen sowie zur Überwachung dieser Aktivitäten.

Allerdings hat sich gezeigt, dass auch angemessen und funktionsfähig eingerichtete Systeme keine absolute Sicherheit zur Identifikation und Steuerung der Risiken gewähren können. Daher unterliegen das Risikomanagementsystem und das interne Kontrollsystem einschließlich der Berichterstattung an Vorstand und Aufsichtsrat einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess.

Zielsetzungen

Grundsätzlich müssen durch das Zusammenwirken von RMS und IKS alle Risiken für das Unternehmen identifiziert und bewertet werden. Primäres Ziel des Risikomanagements ist dabei nicht die Vermeidung aller potenziellen Risiken, sondern die Schaffung von Handlungsspielräumen, die ein bewusstes Eingehen von Risiken aufgrund umfassender Kenntnisse der Risiken und Risikozusammenhänge ermöglichen. Der kontrollierte Umgang mit Risiken soll dazu beitragen, bestehende Chancen zu nutzen und den Unternehmenswert zu steigern.

Organisatorischer Aufbau

Risikomanagement

Das Risikomanagementsystem (RMS) ist in der Funkwerk AG zentral vorgegeben und besteht aus Richtlinien und Arbeitsdokumenten, wie zum Beispiel Checklisten. In diesen werden Prozesse standardisiert und eine systematische und kontinuierliche Prüfung operativer und nicht-operativer Risiken, aber auch Chancen definiert. Neben einer Richtlinie zum Risikomanagement sorgen auch Richtlinien zu Bilanzierung, Projektmanagement und Kalkulation sowie eine neue Compliance-Richtlinie in 2011 für eine nachvollziehbare und einheitliche Vorgehensweise.

Das RMS wird von den Konzerngesellschaften eigenverantwortlich durch die jeweilige Geschäftsführung umgesetzt und im Einzelfall durch firmenspezifische Themen erweitert. Die Berichterstattung bildet das Rahmenwerk, das RMS und IKS verbindet, und wird einerseits zentral vorgegeben aber auch durch firmenspezifische Berichte, die der operativen Steuerung dienen, ergänzt. Damit wird das IKS, was die Berichterstattung angeht, zum großen Teil zentral vorgegeben, aber - ergänzt durch firmenspezifische Regelungen - auch durch die Firmen direkt gestaltet und umgesetzt. Dass beide Systeme effektiv zusammenwirken, wird durch eine kontinuierliche Überprüfung, Analyse und Diskussion der aktuellen Geschäftszahlen und Projekte gewährleistet. Dabei sind sowohl Vorstand, als auch Beteiligungscontrolling auf übergeordneter Ebene in Diskussionen und Analysen intensiv eingebunden.

Die Unternehmen bewerten ihre Projekte anhand einer Risikocheckliste, die eine systematische Identifikation und Bewertung von Risiken erlaubt. Dabei werden sowohl quantitative als auch qualitative Kriterien bewertet. Bei Überschreiten definierter Risikoschwellen erfolgt eine Meldung an das Beteiligungscontrolling, das die Daten für den Vorstand aufbereitet und für eine zeitnahe Bewertung, Diskussion, gegebenenfalls Definition von Maßnahmen und letztendlich eine Abstimmung mit dem Vorstand sorgt.

Die Entwicklung dieser Projekte sowie die allgemeine Geschäftsentwicklung und deren Risiken, die auch im nicht-operativen Bereich liegen können, werden mindestens monatlich intensiv diskutiert, Maßnahmen besprochen und eingeleitet. Zusätzlich zu diesen monatlichen Treffen, erfolgt mindestens einmal jährlich eine gesamtheitliche Risikoinventur im Rahmen der Planung. Der dieser Inventur zugrundeliegende Risikokatalog wird zentral vorgegeben, aber durch firmenspezifische Themen ergänzt und jährlich einer Neubewertung unterzogen. Das Beteiligungscontrolling wertet die Daten auf Konzernebene aus und prüft eine Bündelung von Risiken. Auf Basis der Analyse bewertet der Vorstand die aktuelle Risikosituation und stimmt mit dem Aufsichtsrat zu treffende Maßnahmen in wichtigen Fällen ab.

Internes Kontrollsystem des Rechnungslegungsprozesses

Im Rahmen der (Konzern-)Abschlusserstellung werden sowohl die Risiken auf Ebene des Abschlusses insgesamt, als auch Risiken für die Abbildung einzelner Arten von Geschäftsvorfällen und für einzelne Kontensalden und Abschlussangaben identifiziert. Spezifische Risiken für die Funkwerk AG können z. B. aus dem Abschluss ungewöhnlicher oder komplexer Geschäfte, insbesondere zeitkritisch zum Ende des Geschäftsjahres, auftreten. Weiterhin sind Geschäftsvorfälle, die nicht routinemäßig verarbeitet werden, mit einem latenten Risiko behaftet. Rechnungslegungsbezogene Risiken aus derivativen Finanzinstrumenten sind im Anhang zum Konzernabschluss erläutert.

Die Erfassung buchhalterischer Vorgänge erfolgt in den Einzelabschlüssen der Tochter- bzw. Konzerngesellschaften der Funkwerk AG noch in verschiedenen Buchhaltungssystemen. Eine jährlich überarbeitete Konzernbilanzierungsrichtlinie mit Erläuterungen ist allen Tochterunternehmen zur Verfügung gestellt worden, um eine einheitliche Konzernbilanzierung zu gewährleisten. Zur Aufstellung des Konzernabschlusses der Funkwerk AG werden durch die Tochter- bzw. Konzernunternehmen die jeweiligen Einzelabschlüsse durch weitere Informationen zu standardisierten Berichtspaketen ergänzt. Diese Berichte werden vom Konzernrechnungswesen der Funkwerk AG mit Hilfe einer neu angeschafften Konsolidierungssoftware weiterverarbeitet. Die Konsolidierungsvorgänge zur Erstellung des Konzernabschlusses der Funkwerk AG, wie z. B. Kapitalkonsolidierung, die Vermögens- und Schuldenkonsolidierung oder die Aufwands- und Ertragskonsolidierung einschließlich der Equity-Bewertung, werden sowohl mittels automatisierter Konsolidierungsassistenten als auch über manuelle Anpassungsbuchungen durchgeführt.

Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit des RMS/IKS

Die auf die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit ausgerichteten Maßnahmen des internen Kontrollsystems stellen sicher, dass Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und satzungsmäßigen Vorschriften vollständig und zeitnah erfasst werden. Weiterhin ist gewährleistet, dass Inventuren ordnungsgemäß durchgeführt werden, Vermögenswerte und Schulden im Konzernabschluss zutreffend angesetzt, bewertet und ausgewiesen werden. Die Regelungsaktivitäten stellen ebenfalls sicher, dass durch die Buchungsunterlagen verlässliche und nachvollziehbare Informationen zur Verfügung gestellt werden. Zur Sicherstellung der korrekten Erstellung der Steuerbilanzen nutzen wir die Unterstützung durch nationale Steuerberatungsgesellschaften der jeweiligen Gesellschaft.

Durch die regelmäßige Diskussion und Weiterverfolgung im Rahmen der monatlichen Sitzungen, ergänzt durch individuelle Reviews, erfolgt eine fortwährende Kontrolle der Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen. Gleichzeitig wird diese Plattform genutzt, um Änderungen an der bestehenden Systematik vorzubringen, wodurch sie als Ausgangspunkt für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess dient.

Zusätzlich werden die gelieferten Informationen mittels Kennzahlen analysiert, so dass auf diesem Wege ebenfalls Schwachpunkte entdeckt werden können. Das Beteiligungscontrolling hat zudem die Aufgabe, durch Stichproben die Funktionsfähigkeit zu überprüfen und gegebenenfalls eine Veränderung herbeizuführen.

Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung wird die Umsetzung des Risikomanagementsystems von den Abschlussprüfern geprüft. Die regelmäßige Berichterstattung über Risiken und Chancen an den Aufsichtsrat soll intensiviert werden.

Bericht zur Unternehmensführung

Den Bericht zur Unternehmensführung haben wir vollständig auf unserer Internetseite unter www.funkwerk.com offengelegt.

Nachtragsbericht

Zur nachhaltigen Finanzierungsstabilität hat die Funkwerk AG mit Datum vom 24. März 2011 als Darlehensnehmerin und insgesamt 15 ihrer unmittelbaren und mittelbaren Tochtergesellschaften als Mitverpflichtete mit drei deutschen Geschäftsbanken unter dem Vorbehalt der Gewährung einer staatlichen Ausfallbürgschaft einen mehrjährigen Konsortialdarlehensvertrag in Höhe von 75,5 Mio. Euro abgeschlossen.

Der Konsortialkredit setzt sich aus einem revolvierenden Geldmarktdarlehen in Höhe von 17,5 Mio. Euro sowie einer Avalkreditlinie in Höhe von 58,0 Mio Euro zusammen. Das Geldmarktdarlehen kann zudem bis zu 5,0 Mio. Euro als Kontokorrentkredit in Anspruch genommen werden. Die Funkwerk AG und ihre Tochtergesellschaften stellen hierfür Sicherheiten in Form von Globalzessionen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einzelner Tochtergesellschaften, Abtretung von Vorräten aller Gesellschaften der Funkwerk-Gruppe sowie Grundschulden auf Betriebsimmobilien in Dabendorf und Kölleda. Das Darlehen hat eine Laufzeit über 3 Jahre mit Verlängerungsoption über weitere 2 Jahre.

Zur weiteren Sicherung des Konsortialdarlehensvertrages soll Funkwerk über eine Laufzeit von fünf Jahren eine 80%ige Ausfallbürgschaft für 9,0 Mio. Euro Barkredite sowie eine 60%ige Ausfallbürgschaft für 10,6 Mio. Euro Avalkredite aus dem Bund/Länder-Programm "Deutschlandfonds" erhalten, was wesentliche Bedingung für einen Teil der Darlehensgewährung ist.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Abschluss des Geschäftsjahres, die nicht im Lagebericht ausgeführt wurden, sind bisher nicht eingetreten.

Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

Mit allen vier Geschäftsbereichen bedient Funkwerk Wachstumsmärkte, die durch eine große Dynamik gekennzeichnet sind. Daraus ergeben sich vielfältige Chancen und lohnende Entwicklungsmöglichkeiten mit entsprechenden Risiken, wobei insbesondere die Tätigkeitsfelder Infrastruktur, Verkehr und Sicherheit attraktive Potenziale für die Zukunft bieten. In diesen Sektoren werden von staatlicher Seite zusätzliche Investitionsprogramme erwogen, die das Volumen des adressierbaren Marktes für Funkwerk um ein Vielfaches ausdehnen könnten. Der Markt der Informations- und Kommunikationstechnik gewinnt unabhängig davon langfristig an Bedeutung und eröffnet für unser Unternehmen gute Perspektiven, weil Funkwerk hier zu den wichtigen Herstellern in Europa zählt.

Gerade in Deutschland besteht enormer Nachholbedarf bei öffentlichen Investitionen. Dies gilt insbesondere für die Verkehrsinfrastruktur, wo die Investitionen seit Jahren hinter dem Bedarf zurück bleiben. Im Zusammenhang mit der auf EU-Ebene vereinbarten Ausstattung der europäischen Schienenverkehrswege mit einem interoperablen Betriebsleitsystem und bei der Stellwerkstechnik sind zudem weitere Milliardeninvestitionen erforderlich, an denen Funkwerk teilhaben kann. Auf dem Gebiet der elektronischen Stellwerke öffnet sich zudem ein neuer Markt für kostengünstige Systeme, womit insbesondere auch Nebenstrecken wirtschaftlich automatisiert werden können. Hier erwartet Funkwerk mit der Eigenentwicklung Alister schon bald einen bedeutenden Marktanteil in Deutschland.

Im Geschäftsbereich TCC bestehen dabei insbesondere in Osteuropa, wo die Erneuerung und der Infrastruktureinrichtungen ansteht, nachhaltige Marktchancen. Dies gilt auch für Länder in Asien, wie Indien, und Russland sowie nordafrikanische und arabische Staaten, die in den nächsten Jahren digitale Bahnfunksysteme als Standard einführen wollen. Zusätzliche Marktchancen ergeben sich in Großbritannien, wo 2012 die Olympischen Spiele stattfinden, und deshalb die gesamte Verkehrsinfrastruktur modernisiert wird.

Das steigende Sicherheitsbedürfnis von Menschen und Unternehmen vor dem Hintergrund zunehmender Gefahrenlagen sorgt auch dafür, dass der Gesamtmarkt für Systeme zum Personen-, Gebäude- und Objektschutz in den nächsten Jahren nachhaltig wachsen wird. Diese Nachfrage bedient Funkwerk im Segment Security Communication mit Komponenten zur Videoüberwachung und der Personensicherung aber auch mit kompletten Systemlösungen. In Deutschland ist Funkwerk bereits einer der führenden Anbieter bei Personensicherung und professioneller Videoüberwachung und macht sich zunehmend auch international einen guten Namen, woraus sich Chancen für ein überdurchschnittliches Wachstum ergeben. Dazu sucht Funkwerk Partnerschaften mit internationalen Infrastrukturlieferanten und Systemhäusern, die bei einem erfolgreichen Abschluss das Umsatzpotenzial wesentlich ausweiten würden.

Darüber hinaus könnte sich Argoscan, das von Funkwerk entwickelte, weltweit einmalige videogestützte Steuerungssystem zur Seitenstreifenfreigabe auf Autobahnen ganz schnell zu einem "Star-Produkt" entwickeln, wenn entsprechende Investitionen von staatlicher Seite gefördert werden. Hier zeichnen sich auch zusätzliche Potenziale durch neue Anwendungen, etwa bei der Ausstattung von Straßen- und Bahntunnels, Park- und Rastplätzen, ab.

Im Bereich Automotive Communication könnte eine rasche Marktdurchdringung von Infotainment-Angeboten und Service Lösungen den Absatz von Funkwerk-Produkten schneller vorantreiben. Neben Mobilfunk-Signalverstärkern liefert Funkwerk hier Kommunikationsanlagen, die über entsprechende Schnittstellen mit Fahrzeug und Außenwelt vernetzt sind. Wir gehen zudem davon aus, dass Assistenzsysteme für den automobilen Verkehr zukünftig eine größere Rolle spielen werden. Je schneller diese Systeme von der Automobilindustrie eingesetzt werden, desto eher profitiert Funkwerk davon.

Betriebliche Daten- und Kommunikationsnetze befinden sich weiter in einer schnellen technologischen Entwicklung, wobei die Konvergenz der verschiedenen Dienste auf ein einheitliches Netz den treibenden Faktor darstellt. Diese sogenannten intelligenten Netze stellen einen wichtigen Meilenstein zu einem unitären, Sprach-, Daten- und Multimedianetz, dem so genannten Next-Generation-Network (NGN), dar. Auf der anderen Seite nehmen die Komplexität und der Absicherungsbedarf der Systeme zu, was entsprechende Werkzeuge für die Konfiguration, Administration und Absicherung der Netze verlangt. Als Spezialist für integrierte Kommunikationslösungen bedient Funkwerk im Geschäftsfeld Enterprise Communication diesen, aber sehr wettbewerbsintensiven Markt.

Für EC könnte zudem der Trend zum "Cloud Computing" ein bedeutsamer Faktor sein. So werden immer mehr Dienste und Services für Telekommunikation und Geschäftsapplikationen virtualisiert und über zentrale Plattformen dem Benutzer zur Verfügung gestellt. Entsprechende Zugangssysteme und Lösungen zur Sicherung von Applikationen, Daten und Sprachübertragungen, wie sie Funkwerk bereits anbietet und entwickelt, werden hierfür verstärkt benötigt.

In allen Geschäftsfeldern verfügt Funkwerk damit bereits heute über sehr gutes Potenzial für ein überdurchschnittliches Wachstum. Diese Wachstumschancen beabsichtigt Funkwerk durch geeignete Akquisitionen zur weiteren Markterschließung bzw. Markterweiterung sowie zur komplementären Ergänzung von Technologien zu erschließen. Daneben plant Funkwerk die Ausübung weiterer strategischer Optionen zur Fokussierung auf aussichtsreiche Geschäftstätigkeiten.

Ausblick

Nach der überraschend schnellen und starken Erholung der Weltwirtschaft prognostizieren die Konjunkturexperten von OECD und IWF für das laufende Geschäftsjahr eine leichte Abschwächung der Wachstumsdynamik. Für Deutschland, für das Funkwerk mit einem Umsatzanteil von 60 Prozent den Kernmarkt darstellt, wird für das Geschäftsjahr 2011 nur noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 2,2 Prozent gerechnet. Die übrigen EU-Staaten, wo Funkwerk rund 30 Prozent seiner Produkte verkauft, dürften noch etwas schwächer wachsen. Wesentlich stärker dürften sich abermals die Anlageinvestitionen in den BRIC Staaten entwickeln. Diese Märkte stehen deshalb auch im Vordergrund der geplanten Internationalisierung von Funkwerk.

Der Spagat zwischen notwendigen Investitionen in Anlagen und Infrastruktur einerseits und dem Zwang zur Konsolidierung der Budgets andererseits wird auch 2011 die Märkte für Kommunikations- und Informationssysteme, in denen Funkwerk schwerpunktmäßig engagiert ist, bestimmen. Der mittlerweile bestehende Investitionsstau sollte sich jedoch mittelfristig auflösen, da sonst die Funktionsfähigkeit von Infrastrukturen (Energie, Verkehr, Versorgung) in Frage gestellt ist.

Insgesamt erwartet das European Information Technology Observatory (EITO) für 2011 ein weltweites Wachstum der Märkte für IT und Telekommunikation, in denen Funkwerk den größten Teil seiner Umsätze erzielt, um etwa 5 Prozent. Dabei werden allein für die BRIC-Staaten Zuwachsraten zwischen 7 und 26 Prozent erwartet, während in der EU mit rund 715 Milliarden Euro etwa 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr dafür ausgegeben werden sollen.

Vor diesem Hintergrund wird sich Funkwerk vor allem auf die Wachstumsmärkte Verkehrssicherheit fokussieren. Die 2010 vorbereitete und 2011 in vollem Umfang greifende Markteinführung neuer Produkte und Lösungen sowie die gezielte Internationalisierung lassen dabei auf ein organisches Wachstum in diesen Segmenten hoffen. Darüber hinaus könnten geeignete strategische Zukäufe zur technologischen Portfolioergänzung und zur Erweiterung bzw. Erschließung internationaler Märkte das Wachstum beschleunigen.

Für den Bereich Traffic & Control Communication erwarten wir in 2011 und die folgenden Jahre im Zuge der Förderung des Schienenverkehrs zur Ressourcenschonung und des Infrastrukturaufbaus in den BRIC-Staaten sowie in den Schwellenländern eine Zunahme der Nachfrage nach Kommunikationstechnik. In Mitteleuropa, dem für Funkwerk wichtigsten Zielmarkt, stehen die Bahnbetriebe vor der Herausforderung, mit neuen intelligenten Infrastrukturen die Kapazitäten zu erweitern, zu automatisieren und den Betrieb gleichzeitig wirtschaftlicher, kunden- und umweltgerechter zu machen. Dies lässt sich nur durch modernste Kommunikations-, Management- und Informationssysteme gewährleisten, wie sie Funkwerk als einer der führenden Anbieter bereitstellt.

Die erzielten Kostensenkungen und neu erschlossenen Absatzpotenziale bei TCC sollten sich 2011 in einer nachhaltigen positiven Geschäftsentwicklung mit moderatem Wachstum dokumentieren. Für 2012 und 2013 erwarten wir eine Zunahme der Wachstumsdynamik in diesem Sektor.

Im Bereich Security Communication rechnet Funkwerk mittelfristig mit einem verstärkten Wachstum, da der Bedarf an intelligenten Lösungen zum Schutz von Personen, Gebäuden, öffentlichen Plätzen und Objekten weltweit größer wird. Vor allem Behörden und Organisationen mit Sicherungsaufgaben (BOS), wie Polizei und Feuerwehr, die Betreiber von Industriearealen und die Rohstoffindustrie, müssen verstärkt in Sicherheitssysteme investieren. Funkwerk verfügt in den Produktgruppen Personennotrufanlagen und Videoüberwachung über eine langjährige Kompetenz und gehört hier zu den führenden Spezialisten im internationalen Markt.

Dabei wird Funkwerk zukünftig verstärkt auf die Branchen Energie, Industrie, Nah- und Fernverkehr sowie Versorgung zielen und durch Kooperation mit Infrastrukturlieferanten das Geschäft international ausweiten, so dass bereits für 2011 ein Umsatzwachstum angestrebt wird. Diese Entwicklung sollte sich 2012 verstärkt fortsetzen, sodass dann auch in diesem Bereich eine nachhaltig positive Ertragslage erreicht werden kann. Mittelfristig erwarten wir hier eine überdurchschnittliche Wachstumsrate.

Im Bereich Automotive Communication sehen wir für 2011 und die nächsten Jahre eine Fortsetzung des Wachstumstrends, da Elektronik und Kommunikationssysteme der zentrale Faktor für die Nutzung aller neuen Funktionen (Internet, Telematik, Infotainment) in den Fahrzeugen sind. Gerade die immer beliebter werdende, sichere Nutzung von auf dem Telefon installierten "Apps" während der Fahrt verlangt Kommunikationseinrichtungen, wie sie Funkwerk schon heute anbietet. Durch die angestoßenen Produktinnovationen und Markterweiterungen sollte es gelingen, die bestehende Produktlücke schnell zu schließen. Wir erwarten auf Basis der gelegten Angebote und der ernsthaften Anbahnungen mittelfristig ein starkes Wachstum.

Im Geschäftsbereich Enterprise Communication hat Funkwerk den Technologiewechsel hin zu IP-basierten Kommunikationslösungen antizipiert und die neue IP-TK-Anlage "hybird" als zentrale Einheit der Unternehmenskommunikation erfolgreich auf den Markt gebracht. Sie lässt insbesondere 2011 auf einen Nachfrage-Schub hoffen. Für das zukünftige Wachstum auf dem Gebiet der Lösungen sind Managementsysteme zur Administration der Netze von besonderer Wichtigkeit. Sicherung von Applikationen, Daten und Sprachübertragungen, wie sie auch zum "Cloud Computing" verstärkt benötigt werden, sind entscheidende Markttreiber. Durch verstärkte Kooperationen mit Partnern und zusätzliche Vertriebswege für Produkte im OEM Bereich erwartet Funkwerk insgesamt für 2011 im Bereich EC wieder ein profitables Wachstum, das sich auch in 2012 und 2013 fortsetzen sollte.

Aus Sicht des Vorstands hat sich nach all den internen Restrukturierungsmaßnahmen die Ausgangsbasis von Funkwerk für das angelaufene Geschäftsjahr insgesamt deutlich verbessert. Zusammen mit den getätigten Investitionen in neue Produkte und Lösungen, mit der strategischen Fokussierung, verbunden mit weiteren Anstrengungen zur Strukturverbesserung sollte Funkwerk 2011 wieder nachhaltig Gewinne erzielen können. In allen Geschäftsbereichen wird Funkwerk deshalb weiter die Prozesse optimieren, Vertriebs- und Servicestrukturen bündeln und die Technologieplattformen ausbauen, um die Ertragskraft weiter zu erhöhen.

Die gegen Ende des Berichtszeitraums erkennbar steigende Tendenz bei der Auftragsvergabe sollte sich in 2011 weiter verstärken und ein profitables Umsatzwachstum von etwa 8 Prozent sowie ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern bezogen auf die aktuelle Konzernstruktur erwarten lassen. In den Jahren 2012 und 2013 sollten die Zuwächse dann höher ausfallen, so dass dann eine signifikante Ergebnissteigerung geplant wird.

Die Finanzlage im Konzern sollte sich in 2011 im Verhältnis analog wie 2010 entwickeln, so dass durch die unterjährige Projektvorfinanzierung und dem damit einhergehenden Aufbau des Working Capital mit einer Inanspruchnahme der zur Verfügung stehenden Bankkreditlinien bis zum Anfang des vierten Quartals 2011 gerechnet wird, was sich bis Jahresende 2011 durch Projektabnahmen wieder ausgleichen soll. Zum 31. Dezember 2011 erwarten wir eine ausgeglichene Liquiditätssituation.

Als nachhaltige Kompetenzschwerpunkte für die Zukunft sieht der Vorstand die Technologiebereiche Funk, Datenübertragung und Datenverarbeitung. Durch weitere Vertiefung der Wertschöpfung in den Spezialtechnologien eröffnet sich für Funkwerk ein zusätzlicher OEM-Markt. Das gilt insbesondere für die Technologien DECT, TETRA, DMR und wichtiger Videokomponenten. Darauf gestützt wird Funkwerk langfristig einer der Top 5 Unternehmen für Kommunikations-, Informations- und Sicherheitslösungen mit hoher Wertschöpfung bei Schlüsselkomponenten für die Infrastrukturen in Europa sowie ein unverzichtbarer Zulieferer für Fahrzeughersteller sowie Infrastrukturanbieter werden.

Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht

Die Funkwerk AG hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden.

Kölleda, 28. März 2011

Hans Grundner, Vorsitzender

Johann Schmid-Davis

Carsten Ahrens

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss --bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang-- unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Funkwerk AG, Kölleda, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstandes der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstandes sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Leipzig, den 28. März 2011

**KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Dr. Flascha, Wirtschaftsprüfer

Nötzel, Wirtschaftsprüferin

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