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MeVis Medical Solutions AG

Annual Report May 18, 2011

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Annual Report

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MeVis Medical Solutions AG

Bremen

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2010 bis zum 31.12.2010

Konzern-Kennzahlen (IFRS)

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ANGABEN

IN TAUSEND €
2010 2009 Veränderung
Umsatzerlöse 14.291 13.869 3%
davon Segment1 Digitale Mammographie 10.724 10.048 7%
Sonstige Befundung 3.572 3.876 -8%
davon Fakturawährung1 ,2 Euro 2.380 2.037 17%
US-Dollar 11.911 11.832 1%
EBITDA 3.452 4.474 -23%
EBITDA-Marge 24% 32% -
EBIT -5.427 1.633 -432%
EBIT-Marge -38% 12% -
Finanzergebnis -180 -465 61%
EBT -5.607 1.168 -580%
Konzernjahresfehlbetrag/-überschuss -8.349 398 -2.197%
Ergebnis je Aktie in € (unverwässert und verwässert) -4,89 0,23 -2.184%
Eigenkapital 24.789 32.607 -24%
Immaterielle Vermögenswerte 22.001 27.095 -19%
Aktive latente Steuern 0 1.487 -
Lang- und kurzfristige Schulden 13.996 18.348 -24%
Bilanzsumme 38.785 50.955 -24%
Eigenkapitalquote in % 64% 64% -
Liquide Mittel3 8.162 15.093 -46%
Mitarbeiter4 178 186 -4%

1 Unter Einbeziehung der Intersegment-Umsätze.

2 Die Zuordnung der Umsatzerlöse zu den Währungen erfolgt ausschließlich nach dem Sitz der Kunden. Dies sind Industriepartner im Rahmen des indirekten Vertriebes sowie klinische Endkunden im Geschäftsbereich Distant Services. Umsätze der MeVis Japan K.K. werden in Euro fakturiert.

3 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie kurzfristig veräußerbare Wertpapiere.

4 Vollzeitäquivalente im Jahresdurchschnitt.

Aktie auf einen Blick

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Stand: 31.12.2010
Branchenzuordnung Software / Medizintechnik
gez. Grundkapital € 1.820.000,00
Anzahl der Aktien 1.820.000
Letzte Kursfeststellung am 30.12.2009 € 24,16
Letzte Kursfeststellung am 31.12.2010 € 13,80
Höchst-/Tiefstkurs in 2010 € 27,00 / € 12,90
Marktkapitalisierung € 23,679 Mio.
Von MeVis gehaltene eigene Aktien 104.124 (5,72%)
Free Float 38,81%
Prime Standard (Regulierter Markt) Frankfurt und Xetra
Freiverkehr Frankfurt, Berlin, Düsseldorf, München, Stuttgart
Indizes CDAX, PrimeAS, TechnologyAS, DAXsector Software, DAXsubsector Software, GEX
ISIN / WKN / Ticker Symbol DE000A0LBFE4 / A0LBFE / M3V

Vorwort des Vorstands

Sehr geehrte Aktionäre, verehrte Kunden und Geschäftspartner, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

nach einem krisenbedingt schwierigen Geschäftsjahr 2009 können wir im abgelaufenen Geschäftsjahr auf ein geringes Umsatzwachstum zurückblicken, das jedoch hinter unseren ursprünglichen Erwartungen zurückblieb. Dabei konnten die zunehmend wichtigeren Umsätze aus Wartung um 44% gesteigert werden, während die Umsätze aus Neulizenzen um 10% zurück gingen.

Die Erwartungen an ein signifikantes Unternehmenswachstum in 2010 haben sich nach zunächst deutlichen Umsatzsteigerungen in den ersten beiden Quartalen im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres eingetrübt: Nachdem wir das erste Quartal aufgrund einer leichten Belebung des US-amerikanischen Absatzmarktes und einem deutlichen Umsatzanstieg bei den neuen Produkten noch zuversichtlich abgeschlossen hatten, wurde im zweiten Quartal das Wachstum bereits ganz überwiegend von gestiegenen Wartungserlösen getragen. Daraufhin haben wir im Halbjahresbericht unsere Erwartungen auf ein nur noch moderates Umsatzwachstum für das Gesamtjahr angepasst und mit der Veröffentlichung des Zwischenabschlusses zum dritten Quartal und der Präsentation auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt auf dann 14 Mio. Euro gesenkt und unter dem Eindruck des sich verschlechternden Neulizenzabsatzes bei den jüngeren Produkten auf gestiegene Abschreibungsrisiken hingewiesen. Gleichzeitig haben wir unsere laufenden Kostensenkungsmaßnahmen nochmals deutlich intensiviert, was erstmals auch unmittelbare Auswirkungen auf die Anzahl der Beschäftigten hatte. Das vierte Quartal 2010 war weiterhin durch ungünstige Einflüsse im Lizenzabsatz geprägt und der Konzernumsatz lag mit 3,4 Mio. Euro unter dem Niveau der vorangegangenen Quartale. Bezogen auf das gesamte Geschäftsjahr war schließlich ein Umsatzwachstum von 3% auf 14,3 Mio. Euro zu verzeichnen.

Das Neulizenzgeschäft ist konzernweit um 10% zurückgegangen. Die wesentlichen Einflussfaktoren im Segment Sonstige Befundung waren der ausbleibende Markterfolg im Lungengeschäft sowie eine Absatzschwäche im Bereich Brust-MRT. Das Geschäft mit dem Lungenprodukt Visia™ CT-Lung hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht wie geplant entwickelt. Entgegen den ursprünglichen Planungen war der Umsatz stark rückläufig. Deshalb haben wir uns zu einer außerplanmäßigen vollständigen Abschreibung der diesbezüglichen Bilanzansätze entschlossen, was das Ergebnis in erheblicher Weise belastet hat, jedoch ohne Auswirkung auf die Liquidität. Die Absatzschwäche im Bereich Brust-MRT führen wir auf den zunehmenden Wettbewerbsdruck in diesem speziellen Marktsegment zurück, der durch die einsetzende Marktkonsolidierung in den USA noch verstärkt wurde.

Insgesamt hat sich gezeigt, dass im Lizenzgeschäft mit den jüngeren Produkten keine neuen Impulse zur Vertriebsausweitung gesetzt werden konnten. Die in Folge der zunehmenden Marktsättigung in den USA nachlassende Dynamik im Kerngeschäft der digitalen Brustbefundung konnte nicht durch eine Dynamisierung des Lizenzabsatzes in anderen Absatzregionen kompensiert werden.

Die Umsatzerlöse aus dem Geschäft mit Wartungsverträgen haben sich mit einem konzernweiten Wachstum von 44% weiterhin erfreulich entwickelt. Mit der Zulassung des dreidimensionalen Tomosynthese-Gerätes unseres Industriepartners Hologic in den USA durch die amerikanische Zulassungsbehörde FDA erfolgte Anfang 2011 der Verkaufsstart in den USA. Darin sehen wir einen wichtigen Meilenstein für unser Segment Digitale Mammographie, denn mit den laufenden Wartungsverträgen für den SecurView™ Befundungsarbeitsplatz partizipieren die klinischen Endkunden automatisch an unseren Innovationen für diese herausragende Technologie - etwa bei der Optimierung des Workflow-Managements. Der Rückgang in unserem Neulizenzgeschäft bei digitalen Mammographie-Geräten aufgrund der einsetzenden Marktsättigung in den USA kann somit teilweise durch das Tomosynthese-Geschäft kompensiert werden, welches bei uns in den Wartungserlösen ausgewiesen wird.

Wir verfolgen weiterhin unsere Produktentwicklungsstrategie, krankheitsorientierte Software-Applikationen an der technologischen Innovationsspitze für epidemiologisch relevante Erkrankungen zu entwickeln. Die Früherkennung und Diagnostik von Brustkrebs bildet nach wie vor das Kerngeschäft, welches inzwischen auch die Unterstützung chirurgischer Eingriffe bzw. Biopsien beinhaltet. Brustkrebs ist mit etwa 1,3 Millionen Neuerkrankungen weltweit die häufigste Tumorerkrankung. In Deutschland und Europa stellt Brustkrebs fast 30 Prozent aller Krebserkrankungen bei Frauen dar. Unsere hochspezialisierten Software-Applikationen unterstützen Radiologen und Chirurgen bei der diagnostischen Auswertung und präoperativen Planung anhand vielfältiger Bildinformationen, die von unterschiedlichen bildgebenden Verfahren zur Verfügung gestellt werden.

Dazu zählen nicht nur die auf Röntgenstrahlen basierenden Verfahren wie Computertomographie, digitale Mammographie und digitale Tomosynthese, sondern auch die Magnetresonanztomographie (MRT) und die digitale Sonographie (Ultraschall). Hinzu kommen neuere bildgebende Verfahren wie z. B. Positronen-Emissions-Tomographie (PET), Sono-Elastographie oder molekulare Bildgebung. So arbeiten wir beispielsweise im Rahmen des von der EU geförderten HAMAM-Projekts gemeinsam mit dem Fraunhofer MEVIS Institut und weiteren europäischen Forschungspartnern an Innovationen für die multi-modale Brust-Diagnostik. Beim DOT-MOBI Projekt, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, geht es um die Entwicklung einer Softwareplattform für die multimodale Diagnostik onkologischer Erkrankungen und Therapieoptimierung durch molekulare Bildgebung.

Unsere langjährigen, engen Industriepartnerschaften mit den Herstellern dieser bildgebenden Geräte (OEM) Hologic, Siemens und Invivo haben sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder in der Produktentwicklung und im Vertrieb bewährt.

Mit einem um 7% erhöhten Segmentumsatz von 10,7 Mio. Euro war das Segment Digitale Mammographie im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut die starke Säule im Konzern. Dies ist insbesondere auf die weitere signifikante Erhöhung der Wartungserlöse zurückzuführen, die im Berichtszeitraum 38% des Segmentumsatzes (i. Vj. 3,0 Mio. Euro bzw. 30%) ausmachten. Konzernweit sind die Wartungserlöse um 44% gestiegen und repräsentieren mit 4,6 Mio. Euro inzwischen ein Drittel des Gesamtumsatzes (i. Vj. 3,2 Mio. Euro bzw. 23%).

Der Lizenzabsatz mit den jüngeren Produkten im Segment Sonstige Befundung verlief im stagnierenden Markt enttäuschend. Der Segmentumsatz ist um 8% auf 3,6 Mio. Euro zurückgegangen. Ausschlaggebend hierfür ist neben der unverändert schwachen Absatzdynamik in unserem Lungengeschäft mit Visia™ CT-Lung System ein Umsatzrückgang mit den MRT Produkten im Bereich Brust. Die Wartungserlöse sind in diesem Segment ebenfalls gesteigert worden und machen mit 0,5 Mio. Euro inzwischen 14% des Segmentumsatzes (i. Vj. 0,2 Mio. bzw. 4%) aus.

Die große strategische Bedeutung der technologischen Innovationsführerschaft führte erneut zu hohen Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der MeVis-Produkte, von denen 2,9 Mio. Euro als Eigenleistungen erfolgswirksam aktiviert wurden. In den nächsten zwei Jahren planen wir die sukzessive Markteinführung einer Reihe krankheitsorientierter Anwendungen auf Basis unserer proprietären Visia™ Enterprise Technologie, die uns den gleichzeitigen Ausbau bestehender und Aufbau neuer Industriepartnerschaften ermöglicht. Diese neuen Produkte beziehen sich auf Anwendungen in den Bereichen kardiovaskuläre Erkrankungen, Neurologie, Brust, Prostata, Lunge und Darm und sollen nach ihrer Markteinführung sukzessive Umsatz und Rentabilität im Segment Sonstige Befundung erheblich verbessern. In 2010 wurde mit der Fertigstellung der internen Plattformversion Visia™ Foundation ein wesentlicher Meilenstein in der Produktentwicklung erreicht. Auf der Basis von Visia™ Foundation wurde das Produkt Visia™ MR Core entwickelt, das umfassende Funktionalitäten zur Befundung dynamischer MRT-Bildserien sowie eine Schnittstelle zur Anbindung der Software an eine Host-Umgebung enthält. Darüber hinaus wurde eine Integrationsschnittstelle für die Software-Produkte QMass® und QFlow® der Partnerfirma Medis medical imaging systems B.V. entwickelt, die in einer Beta-Version zum Jahresende 2010 an Medis geliefert werden konnte. Der Entwicklungspartner Fraunhofer MEVIS hat im Auftrag der MMS AG in 2010 zahlreiche Entwicklungen für die Verbesserung der Brust-MRT-Produkte durchgeführt. Außerdem wurde bei der MeVis BreastCare u.a. die Diagnostik-Software für den ACUSON S2000 ABVS Ultraschall-Scanner für Siemens weiterentwickelt. Bei der MeVis BreastCare Solutions konzentrierten sich die Entwicklungen auf zahlreiche Verbesserungen des Brustbefundungsarbeitsplatzes SecurView™ für Hologic.

Der Personalaufwand hat sich überwiegend durch Sondereffekte um 6% auf 10,4 Mio. Euro erhöht. Die durchschnittliche Anzahl der Vollzeitäquivalente ist um 4% auf 177 zurückgegangen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich trotz der andauernden und ab dem vierten Quartal nochmals intensivierten Kostensenkungsmaßnahmen um 13% auf 3,7 Mio. Euro erhöht. Hierfür war ein Sondereffekt in Höhe von 0,8 Mio. Euro verantwortlich, da Rückstellungen im Zusammenhang mit der Verpflichtung zur Projektfinanzierung gegen ein Vorkaufsrecht an den Forschungs- und Entwicklungsergebnissen gebildet wurden. Bereinigt um diesen Sondereffekt wurden die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Geschäftsjahr um 12% auf 2,9 Mio. Euro reduziert.

Entsprechend ist das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im Geschäftsjahr 2010 auf 3,5 Mio. Euro gesunken (i. Vj. 4,5 Mio.). Das bereinigte EBITDA betrug 4,3 Mio. Euro und lag damit nur leicht unter dem Vorjahreswert.

Zusätzlich zur Verlangsamung des Umsatzwachstums und zum Sondereffekt bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen wurde die Ertragssituation im Konzern auch durch hohe Abschreibungen beeinträchtigt. Die planmäßigen Abschreibungen stiegen insgesamt um 25% auf 3,6 Mio. Euro an, von denen etwa die Hälfte auf Abschreibungen von aktivierten Entwicklungsleistungen entfiel. Der Aktivierungssaldo, also die Differenz aus aktivierten Entwicklungsleistungen und Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungsleistungen, erhöhte sich dabei auf 0,6 Mio. Euro (i. Vj. 0,5 Mio. Euro). Darin wird deutlich, dass wir unsere Wachstumsstrategie zur Erneuerung bestehender Produkte und zum Ausbau unseres Produktportfolios weiterhin konsequent umsetzen. Künftig wird unsere proprietäre Software-Plattform Visia™ Enterprise dabei eine zunehmende Bedeutung einnehmen.

Die einmalige, nicht liquiditätswirksame Abschreibung des Lungen-CT Geschäfts in Höhe von 5,3 Mio. Euro hat zu einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von -5,4 Mio. Euro geführt. Das um diese beiden Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis beträgt 0,7 Mio. Euro. Bei einem leicht verbesserten Finanzergebnis von -0,2 Mio. Euro ergibt sich somit für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Vorsteuerergebnis von -5,6 Mio. Euro (um Sondereffekte bereinigt: 0,5 Mio. Euro). Der erhöhte Steueraufwand von 2,7 Mio. Euro ergibt schließlich ein Konzernperiodenergebnis von -8,4 Mio. Euro, was einem Ergebnis je Aktie von -4,89 Euro entspricht.

Für das laufende Geschäftsjahr gehen wir von einem leichten Umsatzrückgang bei einem ausgeglichenen EBIT aus. Mit der sukzessiven Markteinführung unserer neuen auf Basis der Visia™ Enterprise Technologie entwickelten Produkte, die anders als der Großteil des bestehenden Produktportfolios OEM-unabhängig entwickelt werden, erwarten wir ab 2012 wieder eine deutliche Dynamisierung des Lizenzgeschäfts mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die Umsatz- und Rentabilitätsentwicklung. Der Vertrieb dieser Produkte soll auch über neue Industriepartnerschaften erfolgen. Die Zulassung von Visia™ Enterprise für den amerikanischen Markt durch die FDA erwarten wir in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres. Der geplante Markteintritt in die kardiovaskuläre Bildgebung ist ein weiterer Baustein für das künftige Unternehmenswachstum, der wesentlich vom Erfolg der Kooperation mit der niederländischen Medis medical imaging systems B.V. abhängt. Im letzten Geschäftsjahr haben wir uns in zwei Schritten mit 41% an der Gesellschaft beteiligt haben. Die Entscheidung über eine vollständige Übernahme werden wir in Kürze treffen.

Die liquiden Mittel haben sich zum Bilanzstichtag auf 8,2 Mio. Euro reduziert. Unter Berücksichtigung der Teilzahlungen von bis zu 7,5 Mio. Euro, die für den Erwerb von 49% der Anteile an der MBS KG bis 2015 fällig sind, gehen wir weiterhin von einer ausreichenden Liquiditätsausstattung im laufenden Geschäftsjahr aus.

Am 1. Oktober 2010 hat Dr. Robert Hannemann seine Tätigkeit als Vorstand im Ressort Finanzen mit einem erweiterten Verantwortungsbereich aufgenommen. Wir fühlen uns mit diesen personellen und organisatorischen Veränderungen im Vorstand gut für die künftigen Herausforderungen gerüstet.

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre außerordentlichen Leistungen sowie bei unseren Geschäftspartnern, Kunden und Aktionären für ihr Vertrauen bedanken!

Dr. Carl J.G. Evertsz, Vorstandsvorsitzender

Dr. Robert Hannemann, Mitglied des Vorstands

Thomas E. Tynes, Mitglied des Vorstands

Bericht des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2010

Sehr geehrte Aktionäre,

der Aufsichtsrat hat sich im Geschäftsjahr 2010 intensiv mit der Geschäftslage und den Geschäftsaussichten des Unternehmens befasst und die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Verpflichtungen wahrgenommen. Wir haben den Vorstand auf der Basis regelmäßiger, zeitnaher und umfassender Informationen durch den Vorstand regelmäßig beraten, seine Tätigkeiten überwacht und waren in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen mit einbezogen.

Der Aufsichtsrat ließ sich eingehend sowohl schriftlich als auch mündlich über das operative Geschäft und die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens unterrichten. Wesentliche Entscheidungen wurden mit uns abgestimmt. Nach gründlicher Prüfung gab der Aufsichtsrat sein Votum zu den Beschlussvorschlägen des Vorstands im Rahmen von fünf ordentlichen Aufsichtsratssitzungen und einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung und im Wege des schriftlichen Umlaufverfahrens ab, sofern dies nach den gesetzlichen und satzungsmäßigen Bestimmungen bzw. den Regelungen der Geschäftsordnung für den Vorstand erforderlich war. Insgesamt kamen Aufsichtsrat und Vorstand somit im Rahmen von sechs Aufsichtsratssitzungen zusammen. Darüber hinaus stand der Vorsitzende des Aufsichtsrats in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand, hier insbesondere mit dessen Vorsitzenden.

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat über den Geschäftsverlauf einschließlich der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, die künftige Geschäftspolitik und Unternehmensplanung, wichtige Geschäftsvorfälle und Angelegenheiten von besonderer Bedeutung, sonstige berichtspflichtige Umstände und die von ihm für das Risikomanagement getroffenen Maßnahmen sowie über erkennbar gewordene geschäftliche Risiken unterrichtet.

Neben der umfangreichen und detaillierten Analyse, Diskussion und Beratung bezüglich der Umsetzung der Geschäftsstrategie hat sich der Aufsichtsrat Ende des Berichtsjahres gemeinsam mit dem Vorstand mit möglichen strategischen Kooperationen zur Weiterentwicklung der Gesellschaft sowie weiteren Maßnahmen zur Kostensenkung befasst.

Zusammenfassung der Sitzungen des Aufsichtsrates

Erste Sitzung des Aufsichtsrates am 26. April 2010

Gegenstand der ersten Sitzung des Aufsichtsrates im Geschäftsjahr 2010 war u. a. die Analyse und Billigung des nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellten Jahresabschlusses und Lageberichtes der MMS AG sowie des nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellten Konzernjahresabschlusses und des Konzernlageberichtes des MeVis-Konzerns für das Geschäftsjahr 2009. Weiterer Gegenstand war die Feststellung des Berichtes des Aufsichtsrats und die Vorbereitung der ordentlichen Hauptversammlung der MeVis Medical Solutions AG am 10. Juni 2010, einschließlich der Erarbeitung der im Rahmen der Hauptversammlung vorzulegenden Beschlüsse. Weiterhin beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit dem internen Kontrollsystem, einem Frühwarnsystem für mögliche Impairment-Risiken, der Innovationsstrategie und der Dividendenpolitik.

Zweite Sitzung des Aufsichtsrates am 27. Mai 2010

Gegenstand der zweiten Sitzung des Aufsichtsrates im Geschäftsjahr 2010 war u. a. die Berichterstattung des Vorstands über die wesentlichen Ereignisse und Entwicklungen im Konzern im Geschäftsjahr 2009, die Berichterstattung über die aktuelle Geschäftslage der Gesellschaft einschließlich der Umsatzerwartungen und aktuellem Risikobericht, die Diskussion über Planungsanpassungen für das Budget 2010 unter Berücksichtigung der Wechselkursentwicklung und der beabsichtigten Akquisition weiterer Unternehmensanteile an der Medis Holding B.V., Leiden sowie die Erörterung möglicher proaktiver Maßnahmen zur Kostensenkung, die Verteilung regionaler Absatzmärkte, die Verspätungen in der Fertigstellung der Plattform MeVisAP, die Abschreibungspolitik der Gesellschaft, die Risiken aus Wechselkursentwicklungen, Empfehlung von proaktiven Maßnahmen zur Kostensenkung. Des Weiteren stimmte der Aufsichtsrat der vom Vorstand beabsichtigten Akquisition weiterer Unternehmensanteile an der Medis Holding B.V., Leiden, zu.

Dritte Sitzung des Aufsichtsrates am 10. Juni 2010

Gegenstand der dritten Sitzung des Aufsichtsrates, für die unter Verzicht auf Form- und Fristerfordernisse eingeladen wurde, um die nicht in der 2. Aufsichtsratssitzung behandelten Tagesordnungspunkte abzuarbeiten, war u. a. die Berichterstattung des Vorstandes über die Geschäftslage der Gesellschaft einschließlich Erörterung des aktuellen Umsetzungsstands der strategischen Weiterentwicklung der Gesellschaft durch mögliche neue OEM-Partner bis hin zu dem Szenario eines gemeinsamen Marktauftritts, die Auswirkungen auf bestehende OEM-Partnerschaften, die Analyse und Diskussion der bestehenden Vertriebsstrategie sowie die Strategie zur Devisenabsicherung der Gesellschaft.

Vierte Sitzung des Aufsichtsrates am 7. und 8. September 2010

Gegenstand der vierten Sitzung des Aufsichtsrates war u. a. die Berichterstattung des Vorstands über die Geschäftslage der Gesellschaft, einschließlich der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage für das erste Halbjahr, die Beschlussfassung der zum 1. Juli 2010 angepassten Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex, die Diskussion über den aktuellen Umsetzungsstand der strategischen Weiterentwicklung der Gesellschaft durch mögliche Kooperationspartner, Impairment-Risiken von Visia LungCAD sowie einer bedrohenden Lage mit einem OEM-Partner, der durch Zukauf eines Unternehmens im August 2010 mit der Gesellschaft erstmals in Wettbewerb steht. Nach strategischer Überprüfung des Geschäftsmodells hinsichtlich der Prämisse der permanenten technologischen Innovation der Produkte hat der Aufsichtsrat so genannte Rahmenrichtlinien für den Vorstand für die künftige Ausgestaltung strategischer Partnerschaften beschlossen.

Fünfte Sitzung des Aufsichtsrates am 4. November 2010

Gegenstand der fünften - außerordentlichen - Sitzung des Aufsichtsrats war die detaillierte Erörterung der aktuellen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und ihrer Tochter- und Beteiligungsunternehmen nach HGB und IFRS. Unter Bezugnahme auf die aktuelle Berichterstattung des Vorstands, die enttäuschende Umsatzentwicklung im Segment Sonstige Befundung, den Risikobericht und den aktuellen Umsetzungsstand der strategischen Weiterentwicklung der Gesellschaft durch mögliche Kooperationspartner hat der Aufsichtsrat mit dem Vorstand die Auswirkungen von Impairment-Risiken sowie unterschiedliche Zukunftsszenarien auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns diskutiert.

Sechste Sitzung des Aufsichtsrates am 14. Dezember 2010

Gegenstand der sechsten Sitzung des Aufsichtsrates war u. a. die Berichterstattung des Vorstandes über die Geschäftslage der Gesellschaft, einschließlich der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage für die ersten drei Quartale und die Erwartungen für das gesamte Geschäftsjahr 2010, die Erörterung und Genehmigung des vom Vorstand präsentierten Geschäftsplans für das Geschäftsjahr 2011 sowie die Diskussion des aktuellen Umsetzungsstands der strategischen Weiterentwicklung der Gesellschaft durch mögliche Kooperationspartner. Weiterhin hat sich der Aufsichtsrat mit folgenden Punkten befasst: wesentliche Veränderungen der Wettbewerbssituation für Produkte der Gesellschaft, strategischer Stellenwert der Plattform MeVisAP, Zusammenhang von Unternehmensentwicklung und Aktienkurs, Kostenanpassung für das Budget 2011, Impairment-Risiken und Auswirkungen auf die Bilanz, Verzögerungen bei der Produktentwicklung, Umsatz- und Absatzplanung unter besonderer Berücksichtigung der mit Medis gemeinsam entwickelten Produkte für die Diagnostik kardio-vaskulärer Erkrankungen sowie Stärkung der OEM-Kundenbeziehungen.

Personelle Veränderungen im Aufsichtsrat und Vorstand

Das durch Gesellschafterbeschluss vom 28. August 2006 zum Mitglied des ersten Aufsichtsrates bestellte Aufsichtsratsmitglied Axel Schubert hat sein Mandat aus persönlichen Gründen zum 31. Dezember 2010 niedergelegt. Durch Beschluss des Amtsgerichts Bremen vom 10. Januar 2011 wurde Herr Dr. Jens J. Kruse, Leiter des Bereichs Corporate Finance der Privatbank M.M.Warburg & CO, Hamburg, mit Wirkung zum 10. Januar 2011 zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt. Sein Amt erlischt mit der in 2011 vorgesehenen Neuwahl des Aufsichtsrats durch die Hauptversammlung.

Christian H. Seefeldt, der seit 1. Januar 2009 für die Gesellschaft als Finanzvorstand tätig war, hat auf eigenen Wunsch sein Vorstandsamt zum 30. September 2010 niedergelegt und das Unternehmen verlassen. Der Aufsichtsrat hat Dr. Robert Hannemann mit Wirkung zum 1. Oktober 2010 zum neuen Vorstandsmitglied bestellt.

Arbeit der Ausschüsse

Aufgrund der Größe des Aufsichtsrats von insgesamt drei Mitgliedern hat der Aufsichtsrat auf die Bildung von Ausschüssen verzichtet.

Corporate Governance

Vorstand und Aufsichtsrat unterstützen die Initiative der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex, der die Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung zusammenfasst, und geben gemeinsam regelmäßig aktualisierte Entsprechenserklärungen gemäß § 161 AktG ab. Der Wortlaut der aktuellen Erklärung wurde auf der Homepage der MeVis Medical Solutions AG veröffentlicht und findet sich im Kapitel Corporate Governance im vorliegenden Geschäftsbericht.

Abschlüsse uneingeschränkt bestätigt

Der nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 der Einzelgesellschaft MeVis Medical Solutions AG, der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2010, der Lagebericht und der Konzernlagebericht des Vorstands über das Geschäftsjahr 2010 wurden durch den von der Hauptversammlung gewählten und vom Aufsichtsrat beauftragten Abschlussprüfer KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Bremen, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen.

Wir haben den vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss, den Lagebericht und den Konzernlagebericht des Vorstands über das Geschäftsjahr 2010 sowie den Vorschlag des Vorstands an die Hauptversammlung für die Verwendung des Jahresergebnisses geprüft. An der Prüfung und Erörterung haben die zuständigen Wirtschaftsprüfer des Abschlussprüfers teilgenommen. Sie haben dem Aufsichtsrat über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung berichtet. Nach eigener Untersuchung haben wir dem Ergebnis der Abschlussprüfer zugestimmt.

Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 auf seiner Sitzung am 8. April 2011 gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Konzernabschluss am 19. April 2011 durch Beschluss im Umlaufverfahren gebilligt. Die Abschlüsse sind zur Veröffentlichung freigegeben.

Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands, den im Geschäftsjahr 2010 erzielten Bilanzverlust der MeVis Medical Solutions AG in Höhe von € 10.367.139,05 auf neue Rechnung vorzutragen, schließt sich der Aufsichtsrat an.

Die Angaben zu den §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB (Übernahmerichtlinien-Umsetzungsgesetz) sind im Lagebericht sowie im Konzernlagebericht enthalten. Der Aufsichtsrat hat diese Angaben und Erläuterungen, die aus seiner Sicht vollständig sind, geprüft und macht sie sich zu Eigen.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des MeVis-Konzerns im In- und Ausland für ihre Arbeit und spricht seine Anerkennung für die im Berichtsjahr geleistete Arbeit und das Engagement aus.

Bremen, den 19. April 2011

für den Aufsichtsrat

Prof. Dr. Heinz-Otto Peitgen, Vorsitzender

Corporate Governance Bericht

Der vorliegende Corporate Governance Bericht ist ergänzender Bestandteil der Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB.

Entsprechenserklärung für das Geschäftsjahr 2011

Vorstand und Aufsichtsrat der MeVis Medical Solutions AG haben zum 8. April 2011 die folgende Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 26. Mai 2010 abgegeben und gemäß § 161 AktG erklärt, dass den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 26. Mai 2010 mit folgenden Ausnahmen entsprochen wurde und auch in Zukunft entsprochen wird:

Die Vereinbarung eines Selbstbehalts für den Aufsichtsrat im Rahmen der D&O Versicherung (Ziffer 3.8 DCGK) ist derzeit nicht vorgesehen, da die satzungsgemäße Vergütung des Aufsichtsrates als Bemessungsgrundlage für eine mögliche Selbstbeteiligung in ihrer Höhe als geringfügig angesehen wird. Aufgrund des am 05.08.2009 in Kraft getretenen Vorstandsvergütungsgesetzes wurde ein Selbstbehalt für den Vorstand gemäß den gesetzlichen Vorgaben vereinbart.
Bislang entspricht die Vergütung der Vorstände (Ziffer 4.2.3 DCGK) den vor den am 05.08.2009 in Kraft getretenen Vorstandsvergütungsgesetzes geltenden Regelungen. Ein Eingriff in laufende Vorstandsanstellungsverträge ist nicht vorgesehen. Neue Vorstandsanstellungsverträge werden die Vergütung der Vorstände in Übereinstimmung mit den Vorschriften des Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung regeln. Die Langfristigkeit soll über die Anpassung des bestehenden Aktienoptionsprogramms hergestellt werden, über welche die nächste Hauptversammlung beschließen soll.
Eine Altersbegrenzung für die Vorstandsmitglieder (Ziffer 5.1.2 DCGK) halten Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft für nicht sinnvoll. Aus der Sicht des Unternehmens würde eine solche Limitierung kein geeignetes Auswahlkriterium darstellen und das Wahlrecht der Aufsichtsräte zur Bestellung von Vorstandsmitgliedern unangemessen einschränken.
Die Gesellschaft verzichtet derzeit auf die Bildung von fachlich qualifizierten Ausschüssen (Ziffer 5.3.1 DCGK), insbesondere ist bislang weder ein Prüfungsausschuss (Ziffer 5.3.2 DCGK) noch ein Nominierungsausschuss (Ziffer 5.3.3 DCGK) gebildet worden. Der Aufsichtsrat ist der Ansicht, dass die Einrichtung derartiger Ausschüsse aufgrund der spezifischen Gegebenheiten der Gesellschaft, insbesondere der Aufsichtsratsgröße, die eine effiziente Arbeit ermöglicht, weder derzeit erforderlich noch zweckmäßig erscheint.
Eine Altersbegrenzung für die Aufsichtsratsmitglieder (Ziffer 5.4.1 DCGK) halten Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft für nicht sinnvoll. Aus der Sicht des Unternehmens würde eine solche Limitierung kein geeignetes Auswahlkriterium darstellen und das Wahlrecht der Aktionäre unangemessen einschränken.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats der MeVis Medical Solutions AG erhalten derzeit satzungsgemäß ausschließlich eine feste Vergütung, deren Höhe auch im Anhang des Konzernabschlusses aufgeführt ist. Der Aufsichtsrat sieht seine derzeitige Aufgabe insbesondere in der Sicherung der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells der Gesellschaft. Die Mitglieder des Aufsichtsrates sind der Ansicht, dass die vergleichsweise geringe feste Vergütung dem aktuellen Entwicklungsstand der Gesellschaft angemessen und ausreichend ist und derzeit kein Bedarf für eine erfolgsorientierte bzw. individualisierte Vergütung besteht (Ziffer 5.4.6 Absatz 2 DCGK).
Die Gremienarbeit der MeVis Medical Solutions AG beinhaltet eine laufende Überwachung der Prozesse und Regelungen auch außerhalb der Sitzungen des Aufsichtsrates. Vor diesem Hintergrund erachtet der Aufsichtsrat eine zusätzliche Überprüfung der Effizienz seiner Tätigkeit - etwa im Rahmen von Performance-Prüfungen (Ziffer 5.6 DCGK)-derzeit für nicht sinnvoll.
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft wird vom Vorstand regelmäßig auf der Basis einer gesonderten Informations- und Berichtsordnung informiert. Dies umfasst auch eine detaillierte Darstellung der in den Halbjahres- und Quartalsberichten zu veröffentlichenden Angaben. Der Vorstand wird die Halbjahres- und Quartalsberichte dem Aufsichtsrat jeweils rechtzeitig mit der Möglichkeit zur Stellungnahme zur Kenntnis geben. Insofern halten Aufsichtsrat und Vorstand der Gesellschaft eine zusätzliche Erörterung der Halbjahres- und Quartalsberichte der Gesellschaft vor deren Veröffentlichung (Ziffer 7.1.2 Satz 2 DCGK) derzeit für entbehrlich.
Die MeVis Medical Solutions AG weicht von den Empfehlungen bezüglich der Veröffentlichung des Konzernabschlusses und etwaiger Zwischenberichte (Ziffer 7.1.2 Satz 4 DCGK) ab. Das Unternehmen hält die entsprechenden Vorgaben der Börsenordnung für die Frankfurter Wertpapierbörse für die im Prime Standard des regulierten Marktes zugelassenen Emittenten für ausreichend, die eine über den Kodex-Empfehlungen liegende Frist von vier Monaten für den Konzernabschluss (§ 65 Abs. 2 FWB01) und von zwei Monaten für Halbjahres- und Quartalsfinanzberichte (§ 66 Abs. 5 FWB01) vorsehen.

Transparenz

Um eine größtmögliche Transparenz zu gewährleisten informiert die MeVis Medical Solutions AG regelmäßig und unverzüglich den Kapitalmarkt, die Aktionäre und die interessierte Öffentlichkeit über die wirtschaftliche Lage des Konzerns und neue Tatsachen & Ereignisse von Bedeutung.

Die Veröffentlichung des Konzernabschlusses und etwaiger Zwischenberichte erfolgt entsprechend den zeitlichen Vorgaben für die im Prime Standard des Regulierten Marktes notierten Unternehmen innerhalb einer Frist von vier Monaten für den Konzernjahresabschluss und innerhalb einer Frist von zwei Monaten für die Halbjahres- und Quartalsfinanzberichte des Konzerns.

Über aktuelle Ereignisse und neue Entwicklungen informieren Presse- und gegebenenfalls Ad-hoc Mitteilungen gem. § 15 des Wertpapierhandelsgesetzes. Darüber hinaus nimmt die MeVis Medical Solutions AG an mindestens zwei Analystenkonferenzen pro Jahr teil. Die geplanten Termine der wesentlichen und teilweise wiederkehrenden Ereignisse werden in einem Finanzkalender zusammengestellt.

Alle Informationen stehen dabei gleichzeitig in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung. Die Berichte, Informationen und der Finanzkalender werden entsprechend veröffentlicht und im Internet zur Verfügung gestellt unter http://www.mevis.de/mms/Investor_Relations.html.

Hauptversammlung und Aktionäre

Die Hauptversammlung der MeVis Medical Solutions AG wird mindestens einmal jährlich einberufen und beschließt dabei über alle durch das Gesetz bestimmten Angelegenheiten, wie z.B. Gewinnverwendung, Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat und den Abschlussprüfer mit verbindlicher Wirkung für alle Aktionäre und die Gesellschaft. In den Abstimmungen der Hauptversammlung gewährt jede Aktie eine Stimme.

Jeder Aktionär, der sich rechtzeitig anmeldet, ist zur Teilnahme an der Hauptversammlung berechtigt oder hat die Möglichkeit sein Stimmrecht durch ein Kreditinstitut, die Aktionärsvereinigung, die von der MeVis Medical Solutions AG eingesetzten und weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter oder einen sonstigen Bevollmächtigten ausüben zu lassen.

Die Einladung zur Hauptversammlung sowie die für die Beschlussfassung erforderlichen Berichte und Informationen werden den aktienrechtlichen Vorschriften entsprechend veröffentlicht und im Internet unter http://www.mevis.de/mms/Hauptversammlung.html zur Verfügung gestellt.

Risikomanagement

Das Risikomanagement stellt ein zentrales Element der Corporate Governance der MeVis Medical Solutions AG dar. Die Fortentwicklung entsprechender Prozesse und Systeme sowie die Sensibilisierung der Mitarbeiter für die Notwendigkeit einer aktiven Identifizierung und Steuerung von Unternehmensrisiken ist das laufende Bestreben des Vorstands. Dieses Bestreben hat auch im abgelaufenen Geschäftsjahr dafür gesorgt, dass Risiken auf allen Ebenen identifiziert, aggregiert und analysiert werden konnten um insbesondere solche Risiken zu erkennen und zu entschärfen, die den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens gefährden könnten.

Das Risikomanagementsystem der Gesellschaft ist darauf ausgerichtet, die Systeme zur Überwachung, Früherkennung und Bewältigung aller unternehmerischen Risiken entsprechend dem Gesetz zur Transparenz und Kontrolle im Unternehmensbereich zu koordinieren. Dadurch sollen den Fortbestand gefährdende Entwicklungen, insbesondere risikobehaftete Geschäfte, Unrichtigkeiten der Rechnungslegung und Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften, die sich auf die Vermögenslage-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft oder des Konzerns wesentlich auswirken, früh erkannt werden.

Kernelement des Risikomanagements der MeVis Medical Solutions AG ist es, Informationen über identifizierte Risiken strukturiert an jene Entscheidungsträger weiterzuleiten, die in der Position und mit den notwendigen Mittel ausgestattet sind, frühzeitig optimale Gegenmaßnahmen einzuleiten. Verbunden mit geeigneten Kommunikationsmitteln nehmen so unter der Führung des Vorstands die Mitarbeiter auf allen Ebenen aktiv Teil an der Sicherung des Unternehmenserfolgs gegen Gefahren von außen und innen.

Rechnungslegung und Abschlussprüfung

Die MeVis Medical Solutions AG stellt ihren Konzernabschluss sowie die Konzernzwischenabschlüsse nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) auf, wie sie in der EU anzuwenden sind. Die Aufstellung des Jahresabschlusses der MeVis Medical Solutions AG erfolgt nach deutschem Handelsrecht (HGB).

Die Abschlüsse werden vom Vorstand aufgestellt und vom Abschlussprüfer und vom Aufsichtsrat geprüft. Die Wahl des Abschlussprüfers erfolgt gemäß den gesetzlichen Bestimmungen durch die Hauptversammlung. Für das Geschäftsjahr 2010 wurde die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Bremen, zum Abschlussprüfer bestellt. Der Aufsichtsrat beauftragt den von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer. Dabei wird sichergestellt, dass keine Interessenkonflikte die Arbeit des Abschlussprüfers beeinträchtigen.

Veröffentlichung von Directors' Dealings gemäß § 15a WpHG

Der MeVis-Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Mitteilungen über den Erwerb oder die Veräußerung von Aktien der MeVis Medical Solutions AG oder von sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten, insbesondere Derivaten, durch Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Gesellschaft oder sonstiger Personen mit Führungsaufgaben, die regelmäßig Zugang zu Insiderinformationen der Gesellschaft haben und zu wesentlichen unternehmerischen Entscheidungen befugt sind, sowie durch bestimmte mit ihnen in einer engen Beziehung stehenden Personen unverzüglich auf ihrer Homepage veröffentlicht.

Im Berichtszeitraum wurden folgende Mitteilungen über Directors' Dealings auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht:

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Mitteilungspflichtiger Grund der Mitteilungspflicht ISIN Finanzinstrument Geschäftsart Datum der Transaktion Ort
Axel Schubert Verwaltungs- oder Aufsichtsorgan DE000A0LBFE4 Aktie Verkauf 10.08.2010 Xetra
Axel Schubert Verwaltungs- oder Aufsichtsorgan DE000A0LBFE4 Aktie Verkauf 19.07.2010 Xetra

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Mitteilungspflichtiger Preis

in €
Stückzahl Geschäftsvolumen

in €
Axel Schubert 17,54 200 3.508,00
Axel Schubert 17,405 100 1.740,50

Zum Bilanzstichtag halten die Mitglieder des Vorstandes 354.640 Aktien der MeVis Medical Solutions AG, dies entspricht einem Anteil am Grundkapital von 19,49%. Die Mitglieder des Aufsichtsrates halten zum Bilanzstichtag 354.239 Aktien der MeVis Medical Solutions AG, dies entspricht einem Anteil am Grundkapital von 19,46%.

Die MeVis Aktie

Kursverlauf der MeVis-Aktie

Die MeVis-Aktie hat sich im Geschäftsjahr 2010 um ein mittleres Kursniveau von 19 Euro bewegt und notierte im 2. Halbjahr (17 Euro) schwächer als im 1. Halbjahr (21 Euro). Während Anfang Februar mit 27 Euro kurzfristig das Jahreshoch markiert wurde, notierte die Aktie am Jahresende bei 13,80 Euro. Über das gesamte Geschäftsjahr war mit einer Entwicklung von ca. -42% ein negativer Verlauf zu verzeichnen (im Vergleich SDAX +43% und TecDAX +3%). Die MeVis-Aktie konnte sich damit auch im vierten Quartal nicht von der insgesamt schwachen Kursentwicklung des Jahres entkoppeln. Ursächlich hierfür dürfte nach wie vor die hohe Unsicherheit der Investoren in Bezug auf allgemeine makroökonomische Faktoren und branchenbezogene Entwicklungen wie die Auswirkungen der amerikanischen Gesundheitsreform sein. Daneben besteht Unsicherheit darüber, inwieweit die geringe Absatzdynamik in den USA künftig durch zusätzliches Lizenzgeschäft in anderen regionalen Märkten wie z.B. Asien ausgeglichen werden kann.

Entwicklung der Aktionärsstruktur

Die Aktionärsstruktur blieb im Jahresverlauf 2010 im Wesentlichen unverändert. Von den drei Gründern wurden weiterhin ca. 55% des Grundkapitals gehalten. Die Gesellschaft verfügt über 5,72% eigene Aktien. Die restlichen Aktien werden überwiegend von institutionellen Investoren gehalten. Die Anzahl der Privataktionäre hat sich erstmals seit dem Börsengang wieder verringert (5% gegenüber Ende 2009).

Abb.: Aktionärsstruktur zum 29. März 2011

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2010

Rahmenbedingungen und Geschäftsentwicklung

Geschäftstätigkeit

MeVis Medical Solutions AG, Bremen, (im Folgenden auch "MMS AG" oder "Gesellschaft") und ihre Tochter- und Beteiligungsgesellschaften entwickeln, produzieren und vermarkten innovative Software-Applikationen im Bereich der Computerunterstützung in der bildbasierten Medizin.

Die spezialisierten Software-Applikationen der Gesellschaften unterstützen die behandelnden Ärzte bei der Auswertung vielfältiger Bildinformationen aus unterschiedlichen bildgebenden Verfahren, die bei der Diagnose und Therapie eingesetzt werden. Die klinische Ausrichtung erfolgt anhand epidemiologisch bedeutsamer Erkrankungen. Hierbei stehen die bildbasierte Früherkennung und Diagnostik von Brustkrebs im Vordergrund, die auch die Unterstützung von chirurgischen Eingriffen bzw. Biopsien umfassen. Brustkrebs ist mit etwa 1,3 Millionen Neuerkrankungen weltweit die häufigste Tumorerkrankung. In Deutschland und Europa stellt Brustkrebs fast 30 Prozent aller Krebserkrankungen dar.

Die hieraus gewonnene Expertise nutzen die Gesellschaften zur sukzessiven Weiterentwicklung der Software-Applikationen zur Anwendung bei anderen onkologischen Erkrankungen wie z. B. Erkrankungen von Lunge, Leber, Hirn und Darm. Die Software-Lösungen unterstützen dabei jeweils alle zur Anwendung kommenden bildgebenden Verfahren. Dazu zählen nicht nur die auf Röntgenstrahlen basierenden Verfahren wie Computertomographie, die digitale Mammographie, die digitale Tomosynthese, sondern auch die Magnetresonanztomographie (auch Kernspintomographie) und die digitale Sonographie. Hinzu kommen neuere bildgebende Verfahren wie z. B. Positronen-Emissions-Tomographie (PET), Sono-Elastographie oder molekulare Bildgebung. Die Hauptanwender derartiger Systeme sind Radiologen, Gynäkologen, Chirurgen und medizinisch-technische Assistenten.

Die Software-Applikationen der MMS AG werden vom Industriepartner Invivo Corp., Orlando (Florida/USA), (im Folgenden auch "Invivo") und der Koninklijke Philips Electronics N.V., Amsterdam (Niederlande), (im Folgenden auch "Philips") unter eigenen Markennamen vertrieben. Seit November 2006 ist Invivo eine 100%-ige Tochtergesellschaft von Philips. Die von der MMS AG an Invivo lizenzierte Software-Applikation für den Befundungsarbeitsplatz DynaCAD® Breast wird im Bereich der kontrastmittelgestützten Magnetresonanztomographie der Brust eingesetzt und kann mit allen Magnetresonanztomographie-Geräten der weltweit führenden Gerätehersteller verwendet werden.

Des Weiteren liefert die Gesellschaft eine spezialisierte Software-Applikation für die neurologische Diagnostik und Unterstützung neurochirurgischer Planungsprozesse mit dem DynaSuite®Neuro Befundungsarbeitsplatz, der Ende 2008 von Invivo neu auf den Markt gebracht wurde. . Hierzu zählt die Möglichkeit der dreidimensionalen Visualisierung von Gefäßstrukturen, die Orientierungspunkte für chirurgische Eingriffe liefert. Die ebenfalls enthaltene Diffusions-Tensor-Bildgebung nutzt die Tatsache, dass sich das Diffusionsverhalten von Wassermolekülen im Gewebe bei einigen neurologischen Erkrankungen charakteristisch verändert. Mit der Nutzung der so genannten "Fiber Tracking"-Optionen können Nervenfaserbündel berechnet, visualisiert und während chirurgischer Eingriffe umgangen werden. Neben Funktionen zur Berechnung der Durchblutung von Tumoren und normalem Gehirngewebe (so genannte Perfusionsbildgebung) beinhaltet DynaSuite®Neuro außerdem die funktionelle Magnetresonanztomographie, bei der einzelne Gehirnbereiche bestimmten Funktionen wie Bewegung oder Sprache zugeordnet werden können.

Zudem hat die Gesellschaft für Invivo eine innovative Lösung für die Prostatadiagnostik mittels Magnetresonanztomographie entwickelt, die Ende 2009 auf dem Markt vorgestellt wurde. Prostatakrebs ist mit jährlich 64.000 Neuerkrankungen in Deutschland die häufigste bösartige Tumorerkrankung bei Männern. Eine der gängigsten Vorsorgeuntersuchungen ist die Bestimmung des PSA-Spiegels (Prostataspezifisches Antigen) im Blut, wobei eine endgültige Abklärung letztlich immer über eine Gewebeentnahme erfolgen muss. Bisher werden Prostata-Biopsien in der Regel ultraschallgesteuert über den Mastdarm (transrektal) durchgeführt. Häufig erbringt die Gewebeentnahme allerdings keinen verwertbaren Befund, obwohl der PSA-Wert weiter ansteigt. In diesen Fällen erfolgen in der Regel nach 6 Monaten neue Gewebeentnahmen. Die zunehmend verwendete Magnetresonanztomographie (MRT) verbessert die Abklärungsdiagnostik allerdings erheblich.

Die DynaCAD® Software ermöglicht erstmals auch eine gezielte MRT-gestützte Gewebeentnahme. Dazu wird die Interventionseinheit DynaTRIM verwendet, welche die genaue Platzierung der Biopsienadel im Gewebe mittels Einstellung von drei Freiheitsgraden ermöglicht. Die MeVis-Software ermittelt hierbei für eine gewählte Zielposition die beste Einstellung. Durch diese gezielte Gewebeentnahme müssen deutlich weniger Proben entnommen werden, was Schmerzen und Risiken während des Eingriffs (aber auch Folgekomplikationen wie Inkontinenz, Impotenz, etc.) erheblich reduziert. Darüber hinaus können mit dieser Methode auch Tumore an sonst schwer zugänglichen Stellen in der Prostata erreicht werden. Bei einem negativen MRT-gestützten Untersuchungsbefund steigt die Wahrscheinlichkeit auf über 75%, dass tatsächlich kein Tumor vorliegt.

Durch die ersparten Biopsien und Folgekosten eröffnet diese Lösung laut der im November 2010 erschienenen Gemeinschaftsstudie "Das Einsparpotential innovativer Medizintechnik im Gesundheitswesen 2010" (http://bit.ly/9AwF8d) allein in Deutschland ein gesundheitsökonomisches Einsparpotential von ca. 9 Mio. EUR jährlich. Darüber hinaus ermöglichen DynaCAD® Prostate und DynaTRIM auch den Einstieg in die fokale Therapie mit minimal-invasiven Verfahren, wodurch sich bei positivem Therapie-Verlauf wesentliche Erleichterungen auch für den Patienten mit weniger aggressiven Tumoren ergeben. Größere chirurgische Eingriffe können vermieden werden oder erst viel später erfolgen. Bei einer guten Zusammenarbeit von Urologen und Radiologen sind die möglichen Einsparpotenziale für das Gesundheitswesen daher noch deutlich größer.

Im Geschäftsfeld Distant Services bietet die Gesellschaft ihren klinischen Partnern mit der präoperativen Planung der Leberchirurgie eine spezialisierte Dienstleistung an. Hierzu werden den Chirurgen bestimmte Zusatzinformationen zur Verfügung gestellt, die sich je nach Patientenfall auf verschiedene Aspekte beziehen können. Die Dienstleistung im Geschäftsfeld Distant Services umfasst ferner die Tumorbefundung im Rahmen klinischer Studien pharmazeutischer Unternehmen.

Darüber hinaus hält die Gesellschaft diverse Beteiligungen. Die MeVis BreastCare GmbH & Co. KG, Bremen, (im Folgenden auch "MBC KG") wird als Joint Venture mit dem Industriepartner Siemens Aktiengesellschaft, Berlin und München, (im Folgenden auch "Siemens") betrieben. Gegenstand der MBC KG ist die Erstellung, Vermarktung und der Vertrieb von Software sowie von Beratungsleistungen, insbesondere im Bereich multimodaler Befundungssysteme für die Früherkennung, Diagnostik und Therapie von Brusterkrankungen. Die Software-Applikationen der MBC KG sind auf den Befundungsarbeitsplätzen enthalten, die vom Industriepartner Siemens unter den Markennamen MammoReport™, syngo BreVis™, syngo BreVis Biopsy™ und ACUSON S2000™ (ABVS) vertrieben werden.

Die Software-Applikationen der MBS KG werden als Befundungsarbeitsplätze vom Industriepartner Hologic unter dem Markennamen SecurView™ vertrieben. Dabei stellt die von der MMS AG an die MBS KG lizenzierte Lösung MeVisAP eine der technologischen Grundlagen für die von der Tochtergesellschaft für Hologic entwickelten Produkte dar.

Die 100%-ige Tochtergesellschaft MeVis Medical Solutions, Inc., Pewaukee (Wisconsin/USA), (im Folgenden auch "MMS Inc. ") hat seit dem 3. Quartal 2008 spezialisierte Software-Applikationen unter eigenem Markennamen Visia™ CT-Lung System über verschiedene Distributionspartner am Markt angeboten. Die MMS Inc. unterstützt die Gesellschaft darüber hinaus im Vertrieb und Service und Support auf dem US-amerikanischen Absatzmarkt über die bestehenden Industriepartner, bei der Vernetzung mit US-Kliniken, in der Forschung und Entwicklung sowie bei der Zulassung von MeVis-Produkten in den USA.

Die 100%-ige Tochtergesellschaft MeVis Japan KK, Tokyo (Japan), (im Folgenden auch "MeVis Japan") wurde am 16. September 2009 gegründet. Die MeVis Japan soll die Gesellschaft im Vertrieb auf dem japanischen Markt, bei der Vernetzung mit japanischen Kliniken, in der Forschung und Entwicklung sowie bei der Zulassung von MeVis-Produkten in Japan unterstützen. Aufgrund geringer Managementkapazitäten vor Ort befindet sich die MeVis Japan noch in der Anlaufphase zur Aufnahme der Geschäftstätigkeit.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Befundungsarbeitsplätze mit Applikationen der Gesellschaft und ihrer Tochterunternehmen sind weltweit im Einsatz. Mit dem ganz überwiegenden Teil der Produkte ist die Gesellschaft im Marktsegment der Befundung von Brustkrebserkrankungen vertreten. Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft ist u.a. von der Entwicklung des globalen wirtschaftlichen Umfeldes für radiologische Kliniken und Zentren abhängig. Dieses war im Berichtszeitraum durch uneinheitliche Entwicklungen geprägt.

Auf dem für die Gesellschaft wichtigen US-amerikanischen Markt gestaltete sich der Absatz neuer Software-Applikationen der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2010 aufgrund einer andauernden Kaufzurückhaltung der klinischen Endanwender bildgebender Systeme als schwierig. Dies äußerte sich insbesondere in der Verschiebung bzw. Verringerung von entsprechenden Investitionsvorhaben von Krankenhäusern und radiologischen Zentren sowie in einer Verlängerung von Verkaufszyklen.

Neben den Produkten im Bereich der Magnetresonanztomographie der Brust war hiervon insbesondere das unter eigenem Markennamen in den USA vertriebene Lungenprodukt Visia™ CT-Lung System betroffen. Damit blieb der Ausbau des Produktsortiments außerhalb des Geschäftssegments "Digitale Mammographie" deutlich hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück. Die vor der Weltwirtschaftskrise bestehende Marktdynamik konnte allerdings auch im angestammten Geschäft der digitalen Mammographie wegen der zunehmenden Marktsättigung auf dem US-Markt nicht wieder erreicht werden.

Auf Basis der von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde Food & Drug Administration (im Folgenden auch "FDA") veröffentlichten Zahlen für die Entwicklung der Umstellung von den ursprünglich filmbasierten, analogen auf zertifizierte digitale Mammographie-Einrichtungen in den USA und den bisherigen Verkaufszahlen sieht sich die Gesellschaft mit ihren Tochterunternehmen weiterhin als ein führender Hersteller von Befundungssoftware zur Früherkennung und Diagnose von Brustkrebserkrankungen mittels medizinischer Bildgebung.

Abb.: Verteilung der analogen und digitalen FDA-zertifizierten Mammographie-Einrichtungen in den USA Quelle: http://bit.ly/hoX56u

Waren in den USA Anfang des Jahres 2007 noch insgesamt 8.833 Mammographie-Einrichtungen zertifiziert, reduzierte sich die Anzahl bis Ende 2010 leicht auf 8.619 (Ende 2009: 8.687). Dadurch wird ein Trend zur Spezialisierung auf bestimmte Diagnostikbereiche, etwa in der Form "spezialisierter Brustkrebszentren", deutlich, was mit der Verringerung der Gesamtzahl der Einrichtungen einhergeht. Vor diesem Hintergrund werden zukünftig höhere Fallvolumina in diesen Zentren anfallen. Die Gesellschaft geht davon aus, dass nicht zuletzt aus ökonomischen Gründen die Bearbeitungszeit pro Fall weiter sinken wird. Daher wird die so genannte Workflow-Optimierung zukünftig noch weiter an Bedeutung gewinnen. Gleichzeitig schritt die Umstellung von analogen zu digitalen Einrichtungen im Berichtszeitraum weiter dynamisch voran. Im Januar 2010 lag die Zahl der von der FDA zertifizierten digitalen Mammographie-Einrichtungen bei 5.246 (Januar 2009: 4.086), was etwa 60% (Januar 2009: 46%) aller zertifizierten Einrichtungen entspricht. Ende 2010 waren bereits 6.174 (Ende 2009: 5.154) digitale Mammographie-Einrichtungen von der FDA registriert, was etwa 72% aller zertifizierten Einrichtungen entspricht (Ende 2009: 59%).

Entsprechend erwartet die Gesellschaft eine Verlangsamung der bisher hohen Absatzdynamik für ihre Software-Applikationen auf dem US-Absatzmarkt, da die Geschwindigkeit der Umstellung auf digitale Systeme bis zur vollständigen Marktsättigung abnehmen dürfte.

Geschäftsverlauf

Der Geschäftsverlauf und die Ertragslage des Konzerns sind bei einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Höhe von T€ -5.427 (i. Vj. T€ 1.633) neben dem weiteren Ausbau des Produktsortiments und den damit verbundenen hohen Entwicklungsaufwendungen wesentlich durch ganz überwiegend nicht liquiditätswirksame Sondereffekte geprägt, die sich als Reaktion auf eingetretene Risiken ergeben haben. Insofern hat der Vorstand auf eine uneinheitliche Geschäftsentwicklung in den beiden Geschäftssegmenten Digitale Mammographie und Sonstige Befundung im abgelaufenen Geschäftsjahr reagiert, da sich insbesondere bei den jüngeren Produkten das Geschäft deutlich schwächer als geplant gezeigt hat.

Die Sondereffekte beziehen sich in Höhe von T€ 821 auf die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Verpflichtung zur Projektfinanzierung gegen ein Vorkaufsrecht an den Forschungs- und Entwicklungsergebnissen und in Höhe von T€ 5.328 auf die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte im Zusammenhang mit dem strategischen Erwerb des Lungen-CT-Geschäfts durch die MMS, Inc.

Bereinigt um diese Sondereffekte ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 56% auf T€ 722 gesunken.

Trotz der Einführung der komplexen DynaSuite® Neuro und der innovativen DynaCAD® Prostate Software-Applikationen im Vorjahr blieb die DynaCAD® Breast Befundungsstation mit einem Anteil von etwa 54% am Lizenzumsatz des Segments Sonstige Befundung bei einem insgesamt deutlich rückläufigen Neulizenzgeschäft auch im abgelaufenen Geschäftsjahr der Hauptumsatzträger der MMS AG. Während das Produkt DynaSuite® Neuro im ersten vollständigen Geschäftsjahr seit Markteinführung mit einem Anteil von etwa 16% nennenswert zum Lizenzumsatz im Segment Sonstige Befundung beitrug, entwickelte sich das Geschäft mit den DynaCAD® Prostate Software-Applikationen bei einem Anteil von etwa 9% am Lizenzumsatz in diesem Segment erwartungsgemäß noch sehr verhalten. Der mit den im Geschäftsfeld Distant Services von der MMS AG für klinische Partner erbrachten Dienstleistungen generierte Umsatz konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut deutlich ausgeweitet werden und trug mit einem Anteil von etwa 8% zum gesamten Segmentumsatz im Segment Sonstige Befundung bei.

Durch die Konzentration der Geschäftstätigkeit der MBC KG, welche zu 51% im MeVis-Konzern konsolidiert wird, auf die maßgeschneiderte Entwicklung neuer Software-Lösungen für Siemens konnte die Befundungs-Software für den automatischen Brust-Volumen-Scanner ACUSON S2000™ (ABVS) entwickelt und im abgelaufenen Geschäftsjahr von Siemens vertrieben werden. Im Geschäftsjahr 2010 wurde dieses Produkt vor allem außerhalb der USA verkauft und trug im ersten vollen Jahr des Verkaufs mit etwa 5% bereits zum Lizenzumsatz im Segment Digitale Mammographie bei. Mit dem ACUSON S2000™ (ABVS) kann eine automatische, Anwender-unabhängige und schnelle Vollfeld-Ultraschalluntersuchung der Brust durchgeführt werden. Die Trennung von Datenerhebung und Befundung ermöglicht die Optimierung klinischer Arbeitsabläufe und eröffnet auch bei niedergelassenen Ärzten der Frauenheilkunde Einsatzmöglichkeiten. Die Brustbefundungs- und Interventions-Software syngo BreVis und syngo BreVis Biopsy trug im abgelaufenen Geschäftsjahr ebenfalls erstmals vollständig zum Umsatz bei. Diese Software-Applikation stellt eine Reihe wichtiger klinischer Funktionen bereit, welche dem Radiologen die diagnostische Auswertung von MRT-Bilddaten (Magnetresonanztomographie) sowie eine eventuell nötige Gewebeentnahme zur Abklärung unklarer Befunde erleichtern. Obwohl die Magnetresonanztomographie der Brust nach Auffassung der Gesellschaft zunehmend als wichtige komplementäre Bildgebungstechnologie für die zuverlässige Diagnose verdächtiger Läsionen gilt, lag der Anteil dieser Produktgruppe am Lizenzumsatz im Segment Digitale Mammographie lediglich bei insgesamt 2%. Somit blieb die Software-Applikation syngo™ MammoReport für den Einsatz mit den digitalen Mammographie-Geräten von Siemens trotz der Einführung der neuen Software-Applikationen für die Brustbefundung und -Intervention mittels Ultraschall und Magnetresonanztomographie mit einem Anteil von 8% am Lizenzumsatz im Segment Digitale Mammographie ein wichtiges Produkt der MBC KG.

Bei der MBS KG wurden die bestehenden Produkte wie z. B. die Software-Applikation für den SecurView™ Befundungsarbeitsplatz des Industriepartners Hologic weiterentwickelt. Die aktuelle Softwaregeneration unterstützt auch innovative, so genannte cross-modale Arbeitsabläufe durch die Bündelung innovativer Software-Technologien für alle Bildgebungsverfahren - einschließlich der dreidimensionalen digitalen Tomosynthese der Brust - auf einem einzigen Befundungsarbeitsplatz. Dadurch sollen die Umsatzerlöse aus Wartungseinnahmen, die im Berichtszeitraum mit etwa 32% zum Segmentumsatz im Segment Digitale Mammographie beitrugen, auch mittelfristig abgesichert werden.

Das Geschäft mit dem Lungenprodukt, welches über die MMS, Inc. betrieben wird, hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht wie geplant entwickelt. Entgegen den ursprünglichen Planungen war der Umsatz mit Visia™ CT-Lung System stark rückläufig und betrug lediglich 8% des Segmentumsatzes im Segment Sonstige Befundung. Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass der Umsatz mit dem Lungenprodukt in der derzeitigen Vertriebssituation nicht belastbar zu planen ist. Im Rahmen der konzernweiten Risikosteuerung kam es daher zu den außerplanmäßigen Abschreibungen der aktivierten immateriellen Vermögenswerte.

In Folge der geringen Geschäftsaktivitäten der MeVis Japan waren im Berichtszeitraum keine nennenswerten Umsatzbeiträge zu verzeichnen.

Die hohen Entwicklungsaufwendungen innerhalb des MeVis-Konzerns bezogen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr sowohl auf die Weiterentwicklung der MeVisAP Plattform und der neuen Visia™-Applikationen als auch auf die Verbesserung der bestehenden Software-Applikationen. Wir verweisen insoweit auf den Abschnitt "Forschung und Entwicklung".

Der MeVis-Konzern geht davon aus, dass die erreichte Marktposition auf der Grundlage des spezialisierten Produktportfolios im Bereich Brustbefundung, der umfangreichen Research-Basis und der bestehenden Industriepartnerschaften auch in 2011 insgesamt gehalten und in einigen Marktsegmenten gezielt weiter ausgebaut werden kann. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Kaufzurückhaltung der klinischen Endanwender bei neuen Produkten wird der künftige Geschäftsverlauf mit den neuen Visia™-Applikationen in den Bereichen Neuro, Prostata und Lunge in hohem Maße von der Fähigkeit der Gesellschaft abhängen, bestehende Vertriebskanäle weiter auszubauen und neue zu finden. Darüber hinaus hängt der weitere Geschäftsverlauf mit dem Produkt Visia™ CT-Lung System in den USA auch davon ab, ob und in welchem Ausmaß die im November 2010 veröffentlichten Ergebnisse der vom National Cancer Institute durchgeführten Langzeitstudie (http://1.usa.gov/hQVB8b) Auswirkungen auf den für die Gesellschaft relevanten Absatzmarkt haben werden. Der wirtschaftliche Erfolg des geplanten Einstiegs in den Bereich kardiovaskulärer Erkrankungen hängt zunächst wesentlich vom Erfolg der Kooperation mit der niederländischen Medis medical imaging systems B.V. ab, die aufgrund der aktuellen Kapitalbeteiligung von ca. 41% des Grundkapitals im Geschäftsjahr 2010 nicht in den Konsolidierungskreis des Konzerns einbezogen ist.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Segment Digitale Mammographie

Das Segment Digitale Mammographie entwickelt und vermarktet Softwareprodukte zur Unterstützung der bildbasierten Diagnostik und Intervention im Bereich der Brustbefundung. Zu den ursprünglichen Produkten für die digitale Mammographie sind im Geschäftsjahr 2009 neue Software-Applikationen für andere bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Magnetresonanztomographie, Tomosynthese etc. hinzugekommen. Diese Produkte werden über die Industriepartner Siemens und Hologic an die radiologischen bzw. klinischen Endkunden vertrieben. Das Segment Digitale Mammographie umfasst das mit 51% konsolidierte Joint Venture MBC KG sowie seit dem 1. November 2008 die 100%-ige Tochtergesellschaft MBS KG, deren Geschäft zuvor ebenfalls in der MBC KG abgebildet wurde.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich das Geschäft im Segment Digitale Mammographie mit einer Umsatzerhöhung von 7% auf T€ 10.724 (i. Vj. T€ 10.048) erneut positiv entwickelt.

Während sich die Lizenzumsätze in 2010 aufgrund der geringeren Absatzdynamik um 7% auf T€ 6.483 (i. Vj. T€ 6.965) reduzierten, erhöhten sich die Umsatzerlöse aus Wartungs- und Supportleistungen um 34% nochmals deutlich auf T€ 4.065 (i. Vj. T€ 3.042). Insgesamt erhöhten sich die Umsätze mit Produkten des Segmentes Digitale Mammographie (Lizenzen und Wartung) um 5% auf T€ 10.548 (i. Vj. T€ 10.007).

Die Erlöse aus Dienstleistungen (Consulting & Schulungen) erhöhten sich im Berichtszeitraum im Segment Digitale Mammographie auf T€ 131 (i. Vj. T€ 2), was im Wesentlichen auf abgegrenzte Erlöse im Zusammenhang mit dem 2009 eingeführten ABVS Brust-Ultraschallscanner zurückzuführen ist. Die Umsätze mit Hardware beliefen sich im Berichtszeitraum auf T€ 48 (i. Vj. T€ 39).

Das Segment Digitale Mammographie konnte im Geschäftsjahr 2010 in den beiden Fakturawährungen Euro und US-Dollar, die sich beim indirekten Vertrieb nach dem Sitz des jeweiligen Industriepartners richten, gleichermaßen Umsatzzuwächse verzeichnen. Die in Euro fakturierten Umsatzerlöse erhöhten sich um 8% auf T€ 1.577 (i. Vj. T€ 1.464). Die in US-Dollar fakturierten Umsatzerlöse stiegen um 7% auf T€ 9.147 (i. Vj. T€ 8.584) an.

Die aktivierten Eigenleistungen lagen im Segment Digitale Mammographie mit T€ 1.486 leicht über dem Vorjahresniveau (T€ 1.444), während sich die planmäßigen Abschreibungen aufgrund der vorhergehenden Markteinführung neuer Produkte und Produktgenerationen um 41% auf T€ 1.932 erhöht haben (i. Vj. T€ 1.375).

Die operativen Aufwendungen im Segment Digitale Mammographie haben sich um 14% auf T€ 4.051 erhöht (i. Vj. T€ 3.552), was auf einen um 4% auf T€ 3.367 erhöhten Personalaufwand (i. Vj. T€ 3.228) sowie einen um T€ 360 höheren Materialaufwand zurückzuführen ist. Die Erhöhung des Personalaufwands bei gleichzeitiger Verringerung der Mitarbeiterzahl im Jahresdurchschnitt auf 74 (i. Vj. 81) ist auf die Passivierung Bonus- und Urlaubsverpflichtungen zurückzuführen, der im Vorjahr ein Abbau von entsprechenden Abgrenzungsposten gegenüber stand.

Auf Basis der erhöhten Abschreibungen und operativen Aufwendungen reduzierte sich das operative Segmentergebnis auf T€ 6.227 (i. Vj. T€ 6.848).

Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich im Segment Digitale Mammographie auf T€ 133 (i. Vj. T€ 604), was im Wesentlichen auf Sondereffekte in der Vorperiode zurückzuführen ist. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen wurden auf der Grundlage der anhaltenden Kostensenkungsmaßnahmen erneut reduziert und beliefen sich auf T€ 954 (i. Vj. T€ 1.185).

Somit wird ein Segmentergebnis in Höhe von T€ 5.406 ausgewiesen (i. Vj. T€ 6.267). Demnach hat sich die EBIT-Marge im Segment Digitale Mammographie auf 50% reduziert (i. Vj. 62%).

Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Segment Sonstige Befundung

Das Segment Sonstige Befundung beinhaltet sowohl Produkte der digitalen Radiologie (z. B. Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT) etc.) als auch die allgemeine Analyse und Diagnostik radiologischer Aufnahmen. Des Weiteren gehören die Bild- und Risikoanalyse bei der Planung von chirurgischen Lebereingriffen und die Tumorbefundung im Rahmen klinischer Studien pharmazeutischer Unternehmen zu den Tätigkeitsschwerpunkten dieses Segmentes. Das Segment Sonstige Befundung umfasst die MMS AG als Konzernmuttergesellschaft sowie die 100%-igen Tochtergesellschaften MMS Inc. und MeVis Japan.

Das Geschäftsvolumen des Segmentes Sonstige Befundung hat sich im Berichtsjahr um 8% auf T€ 3.571 (i. Vj. T€ 3.876) reduziert.

Die Lizenzumsätze reduzierten sich dabei um 18% auf T€ 2.480 (i. Vj. T€ 3.028) überproportional. Diese Entwicklung ist maßgeblich auf eine rückläufige Geschäftsentwicklung mit dem Industriepartner Invivo in Folge des zunehmenden Wettbewerbs im Bereich Brust-MRT auf dem US-amerikanischen Markt zurückzuführen. Die Umsätze aus Wartungs- und Supportleistungen erhöhten sich dagegen um 248% auf T€ 544 (i. Vj. T€ 156), welche im Wesentlichen aus der Pflege bestehender Software-Applikationen bestehen. Insgesamt sanken die Umsätze mit Produkten des Segmentes Sonstige Befundung (Lizenzen und Wartung) um 5% auf T€ 3.024 (i. Vj. T€ 3.184).

Die Erlöse aus Dienstleistungen (Consulting & Schulungen) betrugen im Segment Sonstige Befundung T€ 351 (i. Vj. T€ 182), während sich die Erlöse aus der Veräußerung von Hardware im abgelaufenen Geschäftsjahr auf T€ 196 beliefen (i. Vj. T€ 454).

Im Segment Sonstige Befundung werden ebenfalls Rechnungen in den Währungen Euro und US-Dollar fakturiert, was sich beim indirekten Vertrieb nach dem Sitz des jeweiligen Industriepartners und beim direkten Vertrieb nach dem Sitz des jeweiligen klinischen Endkunden richtet. Die in Euro fakturierten Umsatzerlöse erhöhten sich um 28% auf T€ 804 (i. Vj. T€ 628). Darin enthalten sind T€ 9 (i. Vj. T€ 0) über die MeVis Japan fakturierte Umsatzerlöse. Dagegen sanken die in US-Dollar fakturierten Umsatzerlöse um 15% auf T€ 2.765 (i. Vj. T€ 3.248).

Die Summe der Fördermittel hat sich im Segment Sonstige Befundung auf T€ 644 erhöht (i. Vj. T€ 581), was zu Segmenterlösen in Höhe von insgesamt T€ 4.215 geführt hat (i. Vj. T€ 4.457).

Die planmäßig hohen Wachstumsaufwendungen, die im Zusammenhang mit der Entwicklung der Software-Plattform MeVisAP sowie neuer Software-Applikationen stehen, werden zum überwiegenden Teil im Segment Sonstige Befundung erfasst. Dies führte im Berichtszeitraum zu einer Erhöhung der aktivierten Eigenleistungen um 64% auf T€ 1.421 (i. Vj. T€ 864). Während sich die planmäßigen Abschreibungen mit T€ 1.651 im Vorjahresvergleich nur moderat erhöhten (i. Vj. T€ 1.466), ist das Segment zusätzlich durch die Sondereffekte der Wertminderungen in Höhe von T€ 5.328 betreffend das über die MMS, Inc. betriebene Lungen-CT Geschäft belastet.

Die operativen Aufwendungen im Segment Sonstige Befundung haben sich um 10% auf T€ 7.725 erhöht (i. Vj. T€ 7.047), was auf einen um 8% auf T€ 7.095 erhöhten Personalaufwand (i. Vj. T€ 6.571) sowie einen um T€ 154 höheren Materialaufwand zurückzuführen ist. Der Personalaufwand ist durch Änderungen bei der Vorstandsvergütung sowie die Passivierung von Bonus- und Urlaubsverpflichtungen belastet, der im Vorjahr eine Entlastung durch den Abbau entsprechender Abgrenzungen gegenüber stand.

Aufgrund der hohen planmäßigen Wachstumsaufwendungen sowie der Sondereffekte bezüglich der Wertminderungen im Zusammenhang mit der MMS, Inc. in Höhe von insgesamt T€ 5.328 und der schwachen Umsatzentwicklung reduzierte sich das operative Segmentergebnis um 184% auf T€ -9.068 (i. Vj. T€ -3.192).

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich im Segment Sonstige Befundung auf T€ 1.845 (i. Vj. T€ 906), was im Wesentlichen auf Sondereffekte bei konzerninternen Verrechnungen zurückzuführen ist. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind maßgeblich durch die Zuführung zur Rückstellung für drohende Verluste in Höhe von T€ 821 belastet und erhöhten sich um 44% auf T€ 4.044 (i. Vj. T€ 2.799).

Somit wird ein Segmentergebnis in Höhe von T€ -11.267 ausgewiesen (i. Vj. T€ -5.085). Demnach hat sich die negative EBIT-Marge im Segment Sonstige Befundung weiter verschlechtert.

Das um die beiden Sondereffekte der Wertminderungen in Höhe von T€ 5.328 und der zusätzlichen Rückstellung in Höhe von T€ 821 bereinigte Segmentergebnis beläuft sich auf T€ -5.118. Demnach ergibt sich eine bereinigte EBIT-Marge von -143%.

Ertragsentwicklung

Die Entwicklung des Konzernumsatzes wurde im Geschäftsjahr 2010 maßgeblich durch den erneuten Anstieg der Wartungserlöse aus dem Geschäft mit dem Industriepartner Hologic, welches im Segment Digitale Mammographie enthalten ist, positiv beeinflusst.

Im Berichtsjahr wurde ein Gesamtumsatz in Höhe von T€ 14.291 (i. Vj. T€ 13.869) erzielt, was einem Umsatzwachstum von 3% entspricht. Dieses Umsatzwachstum wurde maßgeblich durch den erneuten Anstieg des Umsatzes mit Wartungsverträgen (Software-Service-Verträgen) um 44% auf T€ 4.605 (i. Vj. T€ 3.199) getrieben, während der durch Lizenzerlöse generierte Umsatz um 10% auf T€ 8.963 (i. Vj. T€ 9.938) gesunken ist.

Auf Basis der seit dem Geschäftsjahr 2008 vorzunehmenden Aktivierung von Entwicklungsaufwendungen wurden im Berichtsjahr eigene und bezogene Entwicklungsleistungen in Höhe von T€ 2.907 (i. Vj. T€ 2.624) aktiviert. Die hierin enthaltenen eigenen Entwicklungsleistungen in Höhe von T€ 2.786 (i. Vj. T€ 2.308) werden zur Neutralisierung der in den einzelnen Kostenarten enthaltenen Personal- und Sachkosten in Verbindung mit den Entwicklungsprojekten in dem Posten Ertrag aus der Aktivierung von Entwicklungsaufwendungen ausgewiesen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich auf T€ 1.140 (i. Vj. T€ 1.828) reduziert, was in Höhe von T€ 263 auf eine Reduktion der Erträge aus Kostenweiterbelastungen insbesondere an die MBC KG, in Höhe von T€ 220 auf eine Reduktion der Fördermittel und in Höhe von T€ 60 auf eine Reduktion der Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten zurückzuführen ist. Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich auf T€ 332 (i. Vj. T€ 484).

Die Summe des Materialaufwands sowie des Aufwands für bezogene Leistungen hat sich auf T€ 690 erhöht (i. Vj. T€ 459). Dies ist auf einen um T€ 321 erhöhten Aufwand für bezogene Leistungen und einen um T€ 90 niedrigeren Beschaffungsaufwand für Waren zurückzuführen. Der Aufwand für bezogene Leistungen entfällt in voller Höhe auf die nicht aktivierten Forschungs- und Entwicklungsprojekte des Fraunhofer Instituts für Bildgestützte Medizin MEVIS.

Der Personalaufwand hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 6% auf T€ 10.382 (i. Vj. T€ 9.799) erhöht, was im Wesentlichen auf eine um T€ 230 höhere Vorstandsvergütung sowie auf die Abgrenzung von Bonus- und Urlaubsverpflichtungen zurückzuführen ist. Diese Effekte konnten vom Rückgang der Mitarbeiteranzahl nicht kompensiert werden. Die den fest angestellten Mitarbeitern entsprechenden Vollzeitäquivalente haben sich im Jahresdurchschnitt auf 156 (i. Vj. 161) und die den studentischen Aushilfen entsprechenden Vollzeitäquivalente haben sich im Jahresdurchschnitt auf 21 (i. Vj. 25) reduziert.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind wie oben erwähnt durch einen Sondereffekt belastet. Zum 31. Dezember 2010 wurde eine Rückstellung in Höhe von T€ 821 im Zusammenhang mit der Verpflichtung zur Projektfinanzierung gegen ein Vorkaufsrecht an den Forschungs- und Entwicklungsergebnissen gebildet. In den Vorjahren hatte die Gesellschaft die Verpflichtung aus dem 2007 abgeschlossenen Vertrag, nach der die Gesellschaft dem Fraunhofer MEVIS Institut für die Dauer von fünf Jahren einen jährlichen Finanzierungsrahmen in Höhe von T€ 185 zur Verfügung stellen muss, als im Anhang aufzuführende finanzielle Verpflichtung angesehen und ist jetzt vor dem Hintergrund der Entwicklungen des MeVis-Konzerns einerseits und Fraunhofer MEVIS andererseits zu einer geänderten Einschätzung gekommen. Daher haben sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen trotz der weitreichenden Kostensenkungsmaßnahmen um 13% auf T€ 3.692 erhöht (i. Vj. T€ 3.273).

Bereinigt um den Sondereffekt haben sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen infolge der anhaltenden Kostensenkungsmaßnahmen um 12% auf T€ 2.871 reduziert. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzten sich neben der einmaligen Projektfinanzierung für das Fraunhofer MEVIS Institut in Höhe von T€ 821 aus Mietaufwendungen in Höhe von T€ 555 (i. Vj. T€ 546), Rechts- und Beratungskosten in Höhe von T€ 483 (i. Vj. T€ 808), Kosten für Wartung, Instandhaltung und Energie in Höhe von T€ 274 (i. Vj. T€ 247), Reisekosten in Höhe von T€ 190 (i. Vj. 183), Abschluss- und Prüfungskosten in Höhe von T€ 189 (i. Vj. 182) sowie Buchführungskosten in Höhe von T€ 111 (i.Vj. T€ 100) zusammen. Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich auf T€ 1.069 reduziert (i. Vj. T€ 1.208).

Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Wertminderungen) betrug im Geschäftsjahr 2010 somit T€ 3.453 (i. Vj. T€ 4.474). Die EBITDA-Marge hat sich mit 24% gegenüber dem Vorjahreswert von 32% entsprechend verringert.

Das um den Sondereffekt bereinigte EBITDA 2010 beträgt 4.274. Daraus ergibt sich eine bereinigte EBITDA-Marge von 30% (i. Vj. 32%).

Die Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen haben sich um 213% auf T€ 8.880 (i. Vj. T€ 2.841) erhöht. In Folge der Markteinführung neuer Produkte und Produktgenerationen in der Vorperiode hat einerseits die deutliche Ausweitung der Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten um T€ 707 auf T€ 1.841 zu diesem Anstieg beigetragen (i. Vj. T€ 1.134). Daneben hat in Folge des Wertminderungstests des durch die MMS, Inc. betriebenen Lungen-CT Geschäfts die Wertminderung des Firmenwertes der MMS, Inc. in Höhe von T€ 4.173 sowie die Wertminderung des Kundenstamms sowie von Software und Lizenzen in Höhe von T€ 1.155 zum Bilanzstichtag zu einem Sondereffekt in Höhe von T€ 5.328 geführt.

Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) betrug im Berichtsjahr somit T€ -5.427 (i. Vj. T€ 1.633). Die EBIT-Marge hat sich mit -38% gegenüber dem Vorjahreswert von 12% entsprechend deutlich verringert.

Das um die beiden Sondereffekte der Rückstellung für die Verpflichtung zur Projektfinanzierung gegenüber dem Fraunhofer MEVIS Institut sowie der Wertminderungen bezüglich des Lungen-CT Geschäfts bereinigte EBIT beträgt T€ 722 (i. Vj. T€ 1.633). Daraus ergibt sich eine bereinigte EBIT-Marge von 5% (i. Vj. 12%).

Das Finanzergebnis verbesserte sich im Berichtsjahr auf T€ -180 (i. Vj. T€ -465).

Maßgeblich hierfür ist neben einem verbesserten sonstigen Finanzergebnis insbesondere der geringere Zinsaufwand in Höhe von T€ 712 (i. Vj. T€ 996), welcher im Wesentlichen aus der laufzeitadäquaten Aufzinsung der verbleibenden Kaufpreisraten für den Erwerb des 49%-Anteils an der MBS KG resultiert. Dem stehen infolge des geringeren Anlagevolumens liquider Mittel gesunkene Zinserträge in Höhe von T€ 389 gegenüber (i. Vj. T€ 598).

Die Entwicklung des sonstigen Finanzergebnisses in Höhe von T€ 130 (i. Vj. T€ -67) ist insbesondere durch ein verbessertes Ergebnis aus Wertänderungen von Finanzinstrumenten zur Währungssicherung in Höhe von T€ -133 (i. Vj. T€ -170) sowie den höheren Saldo der Erträge und Aufwendungen aus Kursdifferenzen in Höhe von T€ 332 (i. Vj. T€ 172) beeinflusst.

Das EBT (Ergebnis vor Steuern) betrug im Berichtsjahr somit T€ -5.607 (i. Vj. T€ 1.168). Die EBT-Marge (Umsatzrendite) hat sich mit -39% gegenüber dem Vorjahreswert von 8% entsprechend deutlich verringert.

Das um die beiden Sondereffekte der Rückstellung für die Verpflichtung zur Projektfinanzierung gegenüber dem Fraunhofer MEVIS Institut sowie der Wertminderungen bezüglich des Lungen-CT Geschäfts bereinigte EBT beträgt T€ 542 (i. Vj. T€ 1.168). Daraus ergibt sich eine bereinigte Umsatzrendite von 4% (i. Vj. 8%).

Bei der Berechnung der aktiven und passiven Steuerlatenzen auf temporäre Differenzen wurde grundsätzlich ein Ertragsteuersatz von 31,2% zu Grunde gelegt. Bei der Bemessung der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge wurde für den körperschaftsteuerlichen Verlustvortrag in Deutschland ein Steuersatz von 15,8%, für den gewerbesteuerlichen Verlustvortrag in Deutschland ein Steuersatz von 15,4% und für Verlustvorträge in den USA ein einheitlicher Steuersatz von 39% zu Grunde gelegt.

Die deutliche Erhöhung des Aufwands für Steuern vom Einkommen und Ertrag um T€ 1.972 auf T€ 2.742 betrifft im Wesentlichen die Erhöhung der latenten Steuern auf T€ 2.689 (i. Vj. T€ 459). Dieser Anstieg des Aufwands für latente Steuern bei einem negativen Vorsteuerergebnis, bei dem ein Ertrag aus latenten Steuern zu erwarten gewesen wäre, resultiert in Höhe von T€ 4.958 aus Sondereffekten im Zusammenhang mit Wertminderungen bzw. dem Nicht-Ansatz von latenten Steuern, von denen T€ 2.970 auf die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge der MMS, Inc. entfallen. Weitere T€ 1.988 entfallen auf die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge der MMS AG.

Damit belief sich das Konzernergebnis nach Steuern im Berichtsjahr auf T€ -8.349 (i. Vj. T€ 398), was einem unverwässerten Ergebnis je Aktie von € -4,89 entspricht (i. Vj. € 0,23).

Investitionen

Im Berichtszeitraum betrugen die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen insgesamt T€ 3.176 (i. Vj. T€ 3.040).

Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte in Höhe von T€ 2.983 (i. Vj. T€ 2.720) umfassen insbesondere aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von T€ 2.907 (i. Vj. T€ 2.624) unter Einbeziehung der direkt aktivierten bezogenen Leistungen in Höhe von T€ 121 (i. Vj. T€ 316) sowie gewerbliche Schutzrechte und andere Rechte in Höhe von T€ 76 (i. Vj. T€ 96).

Die Investitionen in Sachanlagen belaufen sich auf T€ 193 (i. Vj. T€ 320) und setzen sich zusammen aus Investitionen in die EDV-Ausstattung in Höhe von T€ 162 (i. Vj. T€ 165), Mietereinbauten in Höhe von T€ 13 (i. Vj. T€ 110) sowie Investitionen in die Büro- und Geschäftsausstattung in Höhe von T€ 18 (i. Vj. T€ 45).

Vermögens- und Finanzlage

Zum Bilanzstichtag betrugen die liquiden Mittel T€ 8.162 (i. Vj. T€ 15.093). Diese setzten sich zusammen aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten in Höhe von T€ 5.621 (i. Vj. T€ 7.718) und kurzfristig veräußerbaren Wertpapieranlagen in Höhe von T€ 2.541 (i. Vj. T€ 7.375).

Während die Bilanzsumme in Folge der Wachstumsstrategie in den Vorperioden deutlich ausgeweitet worden war, hat sie sich im Berichtsjahr um T€ 12.170 auf T€ 38.785 reduziert (i. Vj. T€ 50.955). Die Verminderung der Konzernaktiva ist im Wesentlichen auf den Sondereffekt der Wertminderungen bezüglich des Lungen-CT Geschäfts sowie den Rückgang der liquiden Mittel zurückzuführen. Dem stehen insbesondere ein um das Konzerngesamtergebnis vermindertes Eigenkapital sowie reduzierte Verbindlichkeiten gegenüber, welche um die im Berichtszeitraum geleisteten Kaufpreisraten der vorhergehenden Akquisitionen gekürzt sind.

In diesem Zusammenhang hat sich die Bilanzstruktur im Berichtsjahr nur leicht verändert. Die Eigenkapitalquote blieb mit 64% konstant. Das Anlagevermögen ist zu 102% vom Eigenkapital gedeckt (Anlagendeckung i. Vj. 109%) und beträgt 166% des Umlaufvermögens (i. Vj. 142%). Das Anlagevermögen hat sich im Verhältnis zum Gesamtvermögen auf 62% erhöht (Anlagenintensität i. Vj. 59%).

Die langfristigen Vermögenswerte sanken zum Bilanzstichtag um 19% auf T€ 24.207 (i. Vj. T€ 29.873). Die Abnahme resultiert aus der Verringerung der immateriellen Vermögenswerte um T€ 5.094 auf T€ 22.001 (i. Vj. T€ 27.095). Diese Verringerung ist der Wertminderung des Firmenwertes der MMS, Inc. in Höhe von T€ 4.173 und der Restbuchwerte des Kundenstamms sowie Software und Lizenzen des von der MMS, Inc. betriebenen Lungen-CT Geschäfts in Höhe von T€ 1.155 geschuldet. Den planmäßigen Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von T€ 1.841 (i. Vj. T€ 1.134) standen im Berichtsjahr neu aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von T€ 2.907 (i. Vj. T€ 2.624) gegenüber.

Das Sachanlagevermögen, welches im Wesentlichen Mietereinbauten, erworbene Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Investitionen in moderne IT-Fileserver-Technologie umfasst, reduzierte sich zum Bilanzstichtag um T€ 265 auf T€ 926 (i. Vj. T€ 1.191). Aufgrund der im Berichtszeitraum erfolgten sukzessiven Übernahme von rd. 41% der Kapitalanteile an der Medis Holding B.V. wurden erstmals Anteile an assoziierten Unternehmen in Höhe von T€ 1.280 ausgewiesen.

Die latenten Steuern reduzierten sich auf T€ 0 (i. Vj. T€ 1.487), was auf den reduzierten Ansatz aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge zurückzuführen ist.

Die Abnahme der kurzfristigen Vermögenswerte im Berichtszeitraum um 31% auf T€ 14.578 (i. Vj. T€ 21.082) resultiert zum überwiegenden Teil aus der Verminderung der sonstigen finanziellen Vermögenswerte um T€ 5.658 auf T€ 2.882 (i. Vj. T€ 8.540), was in Höhe von T€ 4.834 maßgeblich auf den Rückgang der kurzfristigen Wertpapieranlagen durch Verkauf zurückzuführen ist. Darüber hinaus haben sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um T€ 2.097 auf T€ 5.621 (i. Vj. T€ 7.718) reduziert.

Der Verminderung der liquiden Mittel um insgesamt T€ 6.931 (i. Vj. T€ 5.164) stehen die im Berichtsjahr geleisteten Zahlungen im Rahmen des strategischen Erwerbs des Lungen-CT Geschäftes, des 49%-Anteils an der MBS KG sowie von Anteilen an der Medis Holding B.V. in Höhe von T€ 8.130 (i. Vj. 4.651) gegenüber, die zu einer entsprechenden Verringerung der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten führten.

Dagegen erhöhten sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um T€ 917 auf T€ 5.139 (i. Vj. T€ 4.222). Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass zum Bilanzstichtag bestehende Zahlungsziele von Kunden des MeVis-Konzerns überschritten waren. Nennenswerte Ausfallrisiken sind unverändert nicht anzunehmen.

Zum Bilanzstichtag hat sich das Eigenkapital in Folge des Konzernjahresfehlbetrags um 24% auf T€ 24.789 verringert (i. Vj. T€ 32.607). Die Eigenkapitalquote veränderte sich aufgrund der Verkürzung der Bilanzsumme nicht und blieb bei 64%. Das gezeichnete Kapital belief sich weiterhin auf T€ 1.820 (i. Vj. T€ 1.820). Die Kapitalrücklage blieb mit T€ 28.513 nahezu unverändert (i. Vj. T€ 28.465), während die hiervon abgesetzten eigenen Anteile um T€ 367 auf T€ 3.789 abnahmen (i. Vj. T€ 4.156). Der Währungsausgleichsposten erhöhte sich auf T€ 149 (i. Vj. T€ -20). Das erwirtschaftete Konzerneigenkapital verringerte sich um T€ 8.119 auf T€ -3.180 (i. Vj. T€ 4.939), korrigiert um die Veränderung der Neubewertungsrücklage in Höhe von T€ 230 (i. Vj. T€ 173). Dies entspricht dem Konzernperiodenergebnis in Höhe von T€ -8.349 (i. Vj. T€ 398).

Die langfristigen Schulden lagen sich zum Bilanzstichtag mit T€ 5.853 um T€ 1.172 unter Vorjahresniveau (i. Vj. T€ 7.025). Hierzu haben gegenläufige Effekte geführt. Einerseits reduzierten sich die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten um T€ 3.146 auf T€ 3.452 (i. Vj. T€ 6.598), was darauf zurückzuführen ist, dass die in 2011 fällige Kaufpreisrate für den strategischen Erwerb des 49%-Anteils an der MBS KG zum 31. Dezember 2010 eine kurzfristige Verbindlichkeit darstellt, während sie im Vorjahr noch langfristig war. Andererseits erhöhten sich die passiven latenten Steuern um T€ 1.155 auf T€ 1.580 (i. Vj. T€ 425), was im Wesentlichen auf die Erhöhung der aktivierten Entwicklungskosten sowie die geringeren aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge zurückzuführen ist. Schließlich war die voraussichtlich 2014 fällige Verpflichtung gegenüber Fraunhofer MEVIS in Höhe von T€ 821 unter den langfristigen Schulden auszuweisen.

Die kurzfristigen Schulden reduzierten sich um 28% auf T€ 8.143 (i. Vj. T€ 11.323). Die Abnahme ist im Wesentlichen auf die Verringerung der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten um T€ 3.471 auf T€ 4.007 (i. Vj. T€ 7.478) zurückzuführen. Davon entfallen T€ 1.729 auf die Reduktion der verbleibenden kurzfristig fälligen Kaufpreisverbindlichkeiten aus dem strategischen Erwerb des 49%-Anteils an der MBS KG und T€ 2.026 auf die vollständige Tilgung der Restkaufpreisverbindlichkeit für den strategischen Erwerb des Lungen-CT Geschäfts.

Während die Personalverbindlichkeiten aufgrund höherer Bonus- und Urlaubsverpflichtungen um T€ 328 auf T€ 395 gestiegen sind, reduzierten sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus den vorhergehenden strategischen Akquisitionen infolge der im Berichtszeitraum gezahlten Kaufpreisraten. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber dem Fraunhofer MEVIS Institut blieben mit T€ 180 nahezu unverändert (i. Vj. T€ 178). Während sich die negativen Marktwerte der zur Fremdwährungsabsicherung abgeschlossenen Devisentermingeschäfte auf T€ 5 reduzierten (i. Vj. T€ 59), erhöhten sich die übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten auf T€ 22 (i. Vj. T€ 14).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um T€ 196 auf T€ 1.317 (i. Vj. T€ 1.121). Im Gegensatz zum Vorjahresende (T€ 401) bestanden zum Bilanzstichtag keine kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Die Erhöhung des Umsatzabgrenzungspostens um T€ 711 auf T€ 2.248 (i. Vj. T€ 1.537) ist im Wesentlichen auf im Berichtszeitraum vereinnahmte Zahlungen aus Wartungsverträgen zurückzuführen, für die zum Bilanzstichtag eine entsprechende Wartungsleistung noch nicht erbracht war.

Die sonstigen übrigen Verbindlichkeiten haben sich um T€ 142 auf T€ 268 (i. Vj. T€ 410) reduziert. Davon entfielen T€ 122 (i. Vj. T€ 200) auf Umsatzsteuerverbindlichkeiten.

Die Ertragsteuerverbindlichkeiten reduzierten sich auf T€ 67 (i. Vj. T€ 188).

Der Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit belief sich im Berichtszeitraum auf T€ 4.950 (i. Vj. T€ 3.071). Dieser setzt sich im Wesentlichen aus dem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von T€ -5.427 (i. Vj. T€ 1.633), korrigiert um Abschreibungen in Höhe von T€ 8.880 (i. Vj. T€ 2.841), Veränderungen der Rückstellungen in Höhe von T€ 869 (i. Vj. T€ 66), dem Saldo aus sonstigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträgen in Höhe von T€ -605 (i. Vj. T€ 160), erhaltenen Zinsen in Höhe von T€ 395 (i. Vj. T€ 586), gezahlten Steuern in Höhe von per Saldo T€ -288 (i. Vj. T€ -2.399), erhaltenen bzw. gezahlten Währungsdifferenzen in Höhe von T€ 184 (i. Vj. T€ -67), Veränderungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstiger Aktiva in Höhe von T€ -472 (i. Vj. T€ 1.911) sowie um Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstiger Passiva in Höhe von T€ 1.376 (i. Vj. T€ -1.624) zusammen.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich im Berichtszeitraum auf T€ -6.536 (i. Vj. T€ -9.973) und setzte sich im Wesentlichen zusammen aus Auszahlungen für aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von T€ 2.907 (i. Vj. T€ 2.624), aus Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen in Höhe von T€ 5.000 (i. Vj. T€ 2.500), welche sich auf den strategischen Erwerb des 49%-Anteils an der MBS KG beziehen, aus Auszahlungen für den Erwerb von Geschäftseinheiten in Höhe von T€ 2.230 (i. Vj. T€ 2.151), welche sich auf den strategischen Erwerb des Lungen-CT Geschäfts beziehen sowie auf Einzahlungen aus der Veräußerung von Wertpapieren in Höhe von T€ 4.770 (i. Vj. T€ 5.536) zusammen.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von T€ -401 (i. Vj. T€ -526) resultierte in voller Höhe aus den Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-)Krediten (i. Vj. T€ -64).

Die Veränderung des Finanzmittelfonds belief sich im Berichtszeitraum auf T€ -1.987 (i. Vj. T€ -7.428).

Steuerungssysteme und Finanzmanagement

Strategische Zielsetzung der Gesellschaft und des MeVis-Konzerns unter der Führung der MMS AG ist die weltweite Marktführerschaft in einzelnen Marktsegmenten für spezialisierte Software-Applikationen im Bereich der bildbasierten Medizin, insbesondere in der Früherkennung, Diagnostik und Intervention von Krebs- und Lungenerkrankungen sowie neurologischen Erkrankungen mittels der digitalen Radiologie. Die Software-Applikationen beziehen sich dabei auf unterschiedliche bildgebende Verfahren, insbesondere die digitale Mammographie, die Computertomographie, die Magnetresonanztomographie, die digitale Tomosynthese und die digitale Sonographie (Ultraschall).

Die Gesellschaft bedient sich im Absatz ihrer Produkte im Wesentlichen eines indirekten Vertriebsmodells über Industriepartnerschaften.

Die Qualität des betrieblichen Leistungsprozesses der MeVis Medical Solutions AG unter Einschluss der MBS KG und der MBC KG als Betriebsstätten hinsichtlich der Entwicklung, Herstellung und Endkontrolle von Software zur Befundung radiologischer Bilddaten und der Dienstleistung zur Auswertung von medizinischen Bilddaten wurde am 8. Februar 2010 von der Zertifizierungsstelle Medcert GmbH gemäß EN ISO 13485:2003 + AC 2007 zertifiziert.

Als wesentliche finanzielle Steuerungsgrößen dienen der Gesellschaft Lizenzabsatz-, Umsatz- und Umsatzmargenvorgaben. Auf monatlicher Basis erfolgt eine Abweichungsanalyse mit den jeweiligen Plangrößen unter Einbeziehung einer Risikobeurteilung sowie ggf. notwendige Plananpassungen.

Die Anlage der freien Liquidität erfolgt zu niedrigem Wertrisiko und unter dem Gesichtspunkt kurz- und mittelfristiger Liquidierbarkeit. Hierzu zählen zum Bilanzstichtag insbesondere verschiedene festverzinsliche Wertpapiere, zu denen u.a. auch Unternehmensanleihen mit Investment Grade gehören.

Zum Bilanzstichtag bestehen Kreditlinien nur in geringfügiger Höhe. Die verfügbaren liquiden Mittel dienen im Wesentlichen zur Finanzierung des Working Capitals sowie zur Tilgung ausstehender Kaufpreisraten im Rahmen von Akquisitionen.

Forschung und Entwicklung

Der Markt für Softwareprodukte im Umfeld der digitalen medizinischen Bildgebung ist durch hohe Qualitätsanforderungen und teilweise kurze Innovationszyklen bei steigender technischer Komplexität geprägt. Die von der Gesellschaft entwickelten Produktfamilien erfordern daher eine fortlaufende und vorausschauende Anpassung an neue medizinische und technologische Entwicklungen sowie an den kontinuierlichen Anstieg der zu verarbeitenden Datenmengen. Darüber hinaus verfügt die Gesellschaft über eine Reihe von Projektentwicklungen, um zukünftige Marktentwicklungen zu nutzen.

Die Gesellschaft verfügt über geringe eigene Forschungskapazitäten. Die Forschungsleistungen werden überwiegend durch das Fraunhofer Institut für Bildgestützte Medizin MEVIS (im Folgenden auch "Fraunhofer MEVIS" oder "FME", vor dem Berichtszeitraum "MeVis Research GmbH") erbracht. Der überwiegende Teil der bei der Gesellschaft beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird im Rahmen der Entwicklung von Software-Applikationen eingesetzt.

Der Schwerpunkt der Entwicklungsaktivitäten innerhalb des MeVis-Konzerns lag im Berichtszeitraum auf der Fertigstellung neuer Produktgenerationen sowie der Fortführung bestehender Entwicklungsprojekte:

Technologieplattform MeVisAP und Entwicklungsumgebung MeVisLab

Die Softwareprodukte der Gesellschaft müssen entsprechend ihrer jeweiligen Verwendung eine Vielzahl unterschiedlicher medizinischer und technischer Anforderungen erfüllen und sind in unterschiedlicher Weise in klinische Arbeitsabläufe eingebunden. Gleichzeitig enthalten alle Software-Applikationen in der bildbasierten Medizin einen gemeinsamen Kern von Basisfunktionalitäten, die auch in einem großen Teil der Produkte der Gesellschaft benötigt werden. Dabei handelt es sich beispielsweise um Funktionen zum Abrufen der Patienten- und Studiendaten von einem Datenarchiv, zum Anzeigen dieser Informationen auf dem Bildschirm, zum interaktiven Navigieren in den zugehörigen Bilddaten, zum Anbringen von Markierungen an den Bilddaten oder zum Erfassen von Befundinformationen. Weitere grundlegende Softwarefunktionen werden benötigt zur Speicherung und Verteilung der Daten in einer Client-Server-Umgebung, zur automatischen Vorverarbeitung der Bilddaten, zur Kommunikation mit anderen Servern nach dem DICOM-Standard, zum Speicher- und Ressourcenmanagement, etc.

Durch die Implementierung dieser Funktionen in die Software-Plattform MeVisAP wird die Entwicklung neuer Produkte in hohem Maße beschleunigt, da ein großer Teil der Funktionalität bereits zur Verfügung steht und nicht jeweils neu entwickelt werden muss. Mit diesen Synergien will die Gesellschaft künftig der Herausforderung immer kürzerer Innovationszyklen begegnen. Im Berichtszeitraum wurde mit der Fertigstellung der internen Plattformversion Visia™ Foundation ein wesentlicher Meilenstein erreicht, in dem ein von Grund auf überarbeitetes User Interface, ein skalierbares und transaktionssicheres Datenbank-Backend sowie Anpassungen an moderne 64-bit Windows-Betriebssysteme realisiert wurden.

Auf der Basis von Visia™ Foundation wurde das Produkt Visia™ MR Core entwickelt, das umfassende Funktionalitäten zur Befundung dynamischer MRT-Bildserien sowie eine Schnittstelle zur Anbindung der Software an eine Host-Umgebung enthält. Über diese Schnittstelle wurde eine Integration in die radiologische Befundungsumgebung Vitrea der Firma Vital Images, Inc. (Minnetonka, MN, USA) realisiert und im Herbst 2010 an den Kooperationspartner Vital Images übergeben. Darüber hinaus wurde eine Integrationsschnittstelle für die Software-Produkte QMass® und QFlow® der Partnerfirma Medis medical imaging systems B.V. entwickelt, die in einer Beta-Version zum Jahresende 2010 an Medis geliefert werden konnte.

Neben den durch MeVisAP zur Verfügung gestellten Grundfunktionen basieren komplexe, medizinische Softwareprodukte wesentlich auf innovativen, an die jeweiligen medizinischen Fragestellungen angepassten Algorithmen und Methoden zur Bildverarbeitung, Bildanalyse und Visualisierung sowie spezifischen Anforderungen an klinische Arbeitsabläufe. Für die schnelle prototypische Entwicklung solcher Methoden und Arbeitsabläufe wurde bei MeVis die Forschungs- und Entwicklungsumgebung MeVisLab geschaffen. Sie erlaubt die schnelle Realisierung prototypischer, auf den spezifischen medizinischen Anwendungsfall zugeschnittener Software-Applikationen, mit denen die entwickelten Methoden und Arbeitsabläufe in klinischen Umgebungen erprobt, evaluiert und optimiert werden können ("Rapid Prototyping").

Der Transfer der auf Basis von MeVisLab entwickelten Methoden, Algorithmen und Arbeitsabläufe in die Produktentwicklung wird durch die Integration von MeVisLab und MeVisAP ermöglicht. Durch die Kombination beider Plattformen können MeVisLab-Module und Modulnetzwerke schneller in Produkte integriert werden, die auf Basis von MeVisAP implementiert sind. Dieses Modell der dynamischen Integration von Forschungs- und Produktentwicklungen führt zu einer signifikanten Verkürzung der Entwicklungs- und Innovationszyklen.

Im Berichtszeitraum konzentrierten sich die Entwicklungsarbeiten an MeVisLab auf die Integration von MeVisLab und MeVisAP sowie auf Maßnahmen zur weiteren Steigerung der Entwicklungseffizienz, Performance und Stabilität. Darüber hinaus wurde durch die Implementierung von Software-Bibliotheken für eine hochmodulare, performante 3D-Visualisierung sowie zur effizienten Realisierung gleichläufiger Rechenprozesse (Multi-Threading, Parallel Processing) der Wert von MeVisLab sowohl für die prototypische als auch für die Produktentwicklung wesentlich gesteigert. Ein Teil dieser Arbeiten erfolgte im Rahmen des durch Drittmittel teilfinanzierten Forschungsprojektes DOT-MOBI.

Produktbereich Brust und Prostata

In der MMS AG wurde im Berichtszeitraum mit Visia™ MR Core ein Produkt für die Befundung dynamischer MRT-Studien entwickelt, insbesondere für die Anwendungsbereiche Brust-, Prostata- und Leber-MRT. Darüber hinaus wurde für die Software Visia™ MR Core eine Integration in das radiologische Befundungs- und Analyse-System Vitrea Enterprise der Firma Vital Images Inc. implementiert, über die Visia™ MR Core direkt aus der Vitrea-Umgebung heraus aufgerufen werden kann. Die Integration unterstützt die Vitrea Client-Server-Funktionalität, so dass Visia™ MR Core auch auf einem Vitrea Thin Client verwendet werden kann.

Das Produkt DynaCAD® Breast wurde maßgeblich so weiterentwickelt, dass eine Integration in das Intellispace Breast-System der Firma Philips Healthcare ermöglicht wurde. Dies erlaubt es dem Anwender, aus einer multimodalen Befundungsumgebung heraus die umfassenden Analyse- und Diagnosewerkzeuge von DynaCAD® zu nutzen und die Ergebnisse in das Intellispace-System zu übernehmen.

Darüber hinaus wurde mit "DynaCAD® Express" für Brust und Prostata eine preisgünstige Produktvariante entwickelt, die das Marktsegment der mittleren bis kleineren Kliniken und Praxen erschließen soll.

Der Entwicklungspartner Fraunhofer MEVIS hat im Auftrag der MMS AG im Berichtszeitraum zahlreiche Entwicklungen für die Verbesserung der Brust-MRT-Produkte durchgeführt. Dies beinhaltet Methoden zur Segmentierung des Pectoralis-Muskels, zur Registrierung zwischen aktuellen und Voraufnahmen (Current Prior Comparison) sowie eine neue Version des Algorithmus zur Bewegungskorrektur. Weitere Arbeiten konzentrierten sich auf die Entwicklung eines Spektroskopie-Moduls für Brust-, Prostata- und Neuro-Anwendungen. Teilweise dauern diese Entwicklungsarbeiten über den Berichtszeitraum hinaus an.

Im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes HAMAM wurde bei der MMS AG an der Entwicklung einer MeVisAP-basierten Workstation zur multimodalen Befundung von Brust-Untersuchungen (insbesondere Mammographien und Tomosynthese-Aufnahmen sowie Brust-MRT- und 3D-Ultraschall-Bildserien) gearbeitet. Dies beinhaltet Funktionen zur Unterstützung eines patientenzentrierten, multimodalen Workflows, etwa zum leichteren Auffinden einer Läsion in einer anderen Bildserie, zum Erstellen und Fortführen eines multimodalen Befundberichts oder zum effizienten Navigieren in allen aktuellen und Voraufnahmen zu einer Patientin ("Time Line", zum Patent angemeldet).

Produktbereich Neuro

Das Produkt DynaSuite Neuro wurde um den Export von fusionierten Daten zu chirurgischen Navigationssystemen erweitert. Desweiteren wurde der Umgang mit hochaufgelösten Daten verbessert. Beim Entwicklungspartner Fraunhofer MEVIS wurde im Auftrag der MMS AG an neuen und verbesserten Funktionalitäten zur Bilddatenvisualisierung, Nervenbahnverfolgung ("Fiber Tracking") sowie zur Perfusionsquantifizierung gearbeitet.

3D-Computertomographie der Lunge / Visia™ CT LungCare

Die Entwicklungsarbeiten der MMS AG an einer umfassenden Softwarelösung für die computerunterstützte 3D-Befundung von Lungen-CT-Aufnahmen wurden im Berichtszeitraum teilweise zugunsten anderer Projekte zurückgestellt. Die durchgeführten Arbeiten konzentrierten sich auf eine Portierung der in 2008 erworbenen Software-Technologie zur computerunterstützten Diagnose (CAD) von Lungentumoren. Im Mai 2010 wurde Version 3.1 des Visia™ Lung CAD Servers auf Basis der Software-Plattform MeVisAP freigegeben, mit der eine Nutzung der CAD-Technologie auf diversen Windows-Betriebssystemen (32- und 64-bit) möglich ist.

Im Rahmen eigenfinanzierter Forschungstätigkeit wurde an der Verbesserung der Qualität der CAD-Algorithmen gearbeitet, insbesondere an der Reduktion des Anteils an Falsch-Positiven. Diese Entwicklungen konnten bis Ende 2010 nahezu zur Produktreife gebracht werden. Darüber hinaus wurde in Zusammenarbeit mit der CAD-Gruppe bei Fraunhofer MEVIS in Nijmegen (NL) an einer Erweiterung der CAD-Methode auf weitere Typen von Lungenläsionen geforscht.

Virtuelle Koloskopie

Die Entwicklungsarbeiten der MMS AG an einer spezialisierten Software-Applikation für die Befundung von CT-Aufnahmen zur virtuellen Koloskopie wurden im Berichtszeitraum weitestgehend zugunsten anderer Projekte zurückgestellt. Die Portierung der in 2008 erworbenen Software-Technologie und deren Integration in die Softwareplattform MeVisAP wurden mit geringem Ressourceneinsatz fortgeführt. Mit der Markteinführung dieses Produkts rechnet die Gesellschaft aus heutiger Sicht in 2012.

ASP-Dienstleistungen

Im Rahmen des Dienstleistungsangebots MeVis Distant Services, in dem die Gesellschaft für die präoperative Planung der Leberchirurgie tätig ist, plant die MMS AG eine Ausweitung auf Problemstellungen im Bereich anderer Organe bzw. Krankheitsbilder. Zielsetzung ist es, Medizinern bei der Befundung bzw. Vorbereitung und Planung komplexer Operationen zu unterstützen. Darüber hinaus wurde im Berichtszeitraum eine Unterstützung für den neu verabschiedeten Standard DICOM-PDF implementiert und freigegeben, so dass die Analyse- und Visualisierungsergebnisse der Distant Services dem Kunden nun optional in einem Format geliefert werden können, das die Integration und Langzeitarchivierung in einem PACS-System möglich macht.

MBS

Der Brustbefundungsarbeitsplatz SecurView™ wurde für die neuesten Windows Plattformen angepasst. Rechtzeitig zur Freigabe der neuen Tomosynthese Aufnahmetechnik durch die amerikanische Zulassungsbehörde FDA Anfang 2011 wurden neue Funktionen für die Befundung der Schichtaufnahmen bereitgestellt sowie die Verarbeitungsgeschwindigkeit der großen Datenmengen verbessert. Außerdem wurde die Unterstützung des kürzlich als DICOM-Standard verabschiedeten, generischen Tomosynthese-Bildformats entwickelt. Durch die Erweiterung der digitalen Kommunikationsmöglichkeiten zwischen den diagnostischen Befundungsarbeitsplätzen für Radiologen, dem speziellen SecurView™ Befundungsarbeitsplatz für medizinisch-technischen Assistentinnen und dem neuesten Mammographiegerät von Hologic (Dimensions) wurden die Arbeitsabläufe im Rahmen eines optimierten Workflow-Management in Kliniken gezielt verbessert. Neben einer Vielzahl weiterer praktischer Verbesserungen wurde u.a. die Befundung durch die Anzeige diverser brustspezifischer Parameter wie Volumen, Dichte, etc. erleichtert.

MBC

Das Produkt syngo MammoReport wurde maßgeblich weiterentwickelt, indem neben einer Portierung auf ein 64bit Betriebssystem ein so genannter Multi-Application Multi-Modality Betrieb - also der synchronisierte Parallelbetrieb mit ABVS (Ultraschall) und syngo BreVis (MRT) - ermöglicht wurde. Des Weiteren wird ein 2D-MammoViewer auf Basis der syngo.via Plattform von Siemens entwickelt. Darüber hinaus wurde die Diagnostik-Software für den ACUSON S2000 ABVS Ultraschall-Scanner weiterentwickelt. Zu den wesentlichen neuen Features zählen die Integration in die multi-modale Software-Applikation syngo MammoReport sowie diverse Verbesserungen der Benutzerfreundlichkeit und der Leistungsmerkmale.

Zudem wurde die Anzahl der Zielsysteme für syngo BreVis erheblich erweitert. Syngo BreVis ist eine Software-Applikation für die MRT-basierte Brustbefundung. Die Intervention ist inzwischen direkt auf dem Arbeitsplatz des Bildaufnahmegerätes (Acquisition Workplace) verfügbar. Neben der Unterstützung der ostasiatischen Sprachen Japanisch und Chinesisch sowie weiterer Interventionsinstrumente bietet die Software nunmehr eine dedizierte Unterstützung für die Befundung von sagittal (also in Seitenansicht) aufgenommenen Brustdaten.

Mitarbeiter

Der Konzern beschäftigte am Bilanzstichtag 155 fest angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (i. Vj. 169). Darüber hinaus waren studentische Tester auf Aushilfsbasis in einem Umfang beschäftigt, der 20 Vollzeitäquivalenten entspricht (i. Vj.25).

Im Jahresdurchschnitt waren insgesamt 224 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (i. Vj. 239) bei der Gesellschaft beschäftigt. Davon waren 163 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fest angestellt (i. Vj. 167) und 61 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (i. Vj. 72) als studentische Tester auf Aushilfsbasis beschäftigt.

Der überwiegende Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhielt im abgelaufenen Geschäftsjahr lediglich eine fixe Vergütung. Die Zahlung etwaiger Sondervergütungen wie Gratifikationen oder Prämien erfolgt in Einzelfällen freiwillig durch die Gesellschaft.

Die Hauptversammlung vom 22. August 2007 hat mit Berichtigungsbeschluss der Hauptversammlung vom 28. September 2007 beschlossen, das Kapital der Gesellschaft bedingt um 130.000 Euro zu erhöhen und ein Aktienoptionsprogramm für Mitarbeiter und Mitglieder der Geschäftsführung im MeVis-Konzern aufzulegen. Daraus ergibt sich die Ermächtigung des Vorstands, befristet bis zum 31. Dezember 2011 einmalig oder mehrmals insgesamt bis zu 105.000 Aktienoptionen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszugeben. Bisher wurden zwei Tranchen (2007 und 2009) über insgesamt bis zu 40.491 Aktienoptionen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des MeVis Konzerns ausgegeben. Die Ausübung der gewährten Optionen ist jeweils unter die Bedingung einer zweijährigen Wartefrist und eines Erfolgsziels für die Aktienkursentwicklung gestellt. Während das Erfolgsziel für die erste Tranche bei einem Aktienkurs von 63,25 Euro für die MeVis-Aktie liegt, gilt für die zweite Tranche eine um mindestens 15% bessere Wertentwicklung der MeVis-Aktie im Vergleich zum TecDAX seit Ausgabe der Aktienoptionen als Erfolgsziel.

Vergütungsbericht

Die Bezüge des Vorstands enthalten fixe und variable Bestandteile. Die fixe Vergütung des Vorstandsmitgliedes Dr. Carl J.G. Evertsz erfolgt, in Anrechnung auf seine von der MMS AG zu zahlenden Bezüge, zum Teil über die MBC Verwaltungsgesellschaft mbH und zum anderen Teil über die MMS AG. Bei den übrigen Vorstandsmitgliedern erfolgt die Vergütung ausschließlich durch die MMS AG. Die erfolgsbezogene Vergütung von Thomas E. Tynes besteht im Berichtsjahr im Wesentlichen aus einer Einmalzahlung für die Abgeltung des in seinem vorherigen Vertrag eingeräumten Bezugsrechts von Aktien der MMS AG.

Die Tantieme der Vorstandsmitglieder bemisst sich grundsätzlich nach dem Erreichen eines jeweils mit dem Aufsichtsrat vereinbarten Zielekatalogs. Sie ist auf das 1,5-fache der Bruttogehälter begrenzt. Für ein Vorstandsmitglied setzt der Aufsichtsrat die Tantieme nach seinem Ermessen fest; diese ist auf T€ 100 begrenzt.

Als variablen Vergütungsbestandteil mit langfristiger Anreizwirkung ist für die Vorstandsmitglieder mit Ausnahme von Dr. Carl J.G. Evertsz die Teilnahme an einem Aktienoptionsprogramm vorgesehen.

Für zwei Vorstandsmitglieder sehen die Verträge Übergangsgelder von bis zu vier Monatsbezügen im Falle der Nichtverlängerung unter Versäumung einer Frist von vier Monaten zum Vertragsende vor.

Die Gesamtvergütung des Vorstands betrug im Berichtsjahr T€ 738 (i. Vj. T€ 458) und wird im Konzernanhang (Ziffer 39) erläutert, wobei T€ 50 der Steigerung auf die volle Einbeziehung der von der MBC KG geleisteten Vergütung (i. Vj. quotale Einbeziehung) zurückzuführen sind.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die folgende auszugsweise Wiedergabe der Erklärung nach § 289a HGB beinhaltet einen Hinweis auf die aktuelle Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK), relevante Angaben zu Unternehmensführungspraktiken sowie eine Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat.

Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zum DCGK

Vorstand und Aufsichtsrat geben gemeinsam regelmäßig aktualisierte Entsprechenserklärungen gemäß § 161 AktG ab. Der Wortlaut der aktuellen Erklärung ist im Corporate Governance Bericht wiedergegeben. Die jeweils aktuellen sowie die bisherigen Entsprechenserklärungen werden darüber hinaus auf den Internetseiten der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht unter http://www.mevis.de/mms/Corporate Governance.html.

Wesentliche Unternehmensführungspraktiken

Die Unternehmensführung der MeVis Medical Solutions AG als börsennotierte deutsche Aktiengesellschaft im Prime Standard wird in erster Linie durch das Aktiengesetz und durch die Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner jeweils aktuellen Fassung bestimmt.

Als Hersteller für Softwareprodukte im Medizinbereich sind für uns u.a. die gesetzlichen Vorgaben des Medizinproduktegesetzes (MPG), die Medizinprodukterichtlinie 93/42/EWG (MDD Medical Device Directive) und die Norm DIN EN ISO 13485:2003 (Medizinprodukte - Qualitätsmanagementsysteme -Anforderungen für regulatorische Zwecke) maßgeblich.

Qualität und Qualitätsmanagement sind dabei wesentliche Bestandteile der Unternehmensführung. Das QM-System ist darauf ausgerichtet, unsere Qualitätsziele sowie die Qualitätsanforderungen und Erwartungen unserer Kunden in Bezug auf Funktion, Handhabung, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Termintreue sicherzustellen.

Das Qualitätsmanagement der Gesellschaft ist von der Zertifizierungs- und Prüfungsgesellschaft MEDCERT in den Bereichen Entwicklung, Herstellung und Endkontrolle von Software zur Befundung radiologischer Bilddaten und Dienstleistung zur Auswertung von medizinischen Bilddaten nach EN ISO 13485:2003 + AC 2007 zertifiziert.

Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat

Der Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung mit der Zielsetzung einer nachhaltigen Wertschöpfung. Er führt dabei das Unternehmen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen, der Satzung und der Geschäftsordnung für den Vorstand und arbeitet vertrauensvoll mit den übrigen Organen zusammen.

Der Vorstand legt die Unternehmensziele und Strategien fest und bestimmt die daraus abgeleitete Unternehmenspolitik. Derzeit besteht der Vorstand der MeVis Medical Solutions AG aus 3 Mitgliedern, die entsprechend der Satzung vom Aufsichtsrat bestellt wurden, wobei der Grundsatz der Gesamtverantwortung gilt, d. h. die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die Geschäftsführung. Der Vorstand arbeitet kollegial zusammen und unterrichtet sich gegenseitig laufend über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Geschäftsbereichen. Darüber hinaus finden mindestens einmal wöchentlich interne Abstimmungen zwischen dem Vorstand und der mittleren Führungsebene statt.

Der Aufsichtsrat hat für den Vorstand eine Geschäftsordnung erlassen, die alle Verfahrensregeln und zustimmungsbedürftigen Geschäfte in einem Katalog zusammenfasst und die Bereichszuständigkeiten der einzelnen Vorstände in einem Geschäftsverteilungsplan festlegt.

Der Aufsichtsrat besteht gemäß Satzung aus drei von den Aktionären gewählten Mitgliedern. Mindestens viermal im Jahr finden offizielle Aufsichtsratssitzungen statt. Die Vorstandsmitglieder nehmen in der Regel an den Sitzungen des Aufsichtsrates teil und berichten schriftlich und mündlich zu den einzelnen Tagesordnungspunkten und beantworten Fragen der Aufsichtsratsmitglieder. Zu bestimmten Themen tauschen sich die Aufsichtsratsmitglieder auch außerhalb der offiziellen Aufsichtsratssitzungen aus oder beschließen im Umlaufverfahren. Der Aufsichtsrat hat sich selbst eine Geschäftsordnung gegeben.

Insbesondere der Vorsitzende des Aufsichtsrates trifft sich zusätzlich regelmäßig mit dem Vorstand und erörtert aktuelle Fragen. Auch außerhalb dieser Treffen informiert der Vorstandsvorsitzende ihn über aktuelle Entwicklungen.

Die Gesellschaft verzichtet derzeit auf die Bildung von Ausschüssen. Sie ist der Ansicht, dass die Einrichtung derartiger Ausschüsse aufgrund der der Aufsichtsratsgröße, die eine effiziente Arbeit ermöglicht, weder erforderlich noch zweckmäßig erscheint.

Vorstand und Aufsichtsrat sind dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr traten keine Interessenkonflikte auf, die dem Aufsichtsrat unverzüglich offen zu legen waren.

Vergütung der Gremien

Die MeVis Medical Solutions AG entspricht den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, die Vergütungen für den Vorstand und den Aufsichtsrat individualisiert offen zu legen. Der Vergütungsbericht wird im Konzernanhang (Ziffer 39) erläutert.

Übernahmerechtliche Angaben

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Das gezeichnete Kapital betrug zum Bilanzstichtag T€ 1.820 und bestand aus 1.820.000 nennwertlosen, stimmberechtigten, auf den Namen lautenden Stückaktien.

Beteiligungen am Kapital, die mehr als 10 % der Stimmrechte überschreiten

Gemäß Aktienregister vom 31. Dezember 2010 beläuft sich der Stimmrechtsanteil von Herrn Dr. Carl J.G. Evertsz, Schumannstraße 12, 28213 Bremen, auf rd. 19,5% der Stimmrechte.
Gemäß Aktienregister vom 31. Dezember 2010 beläuft sich der Stimmrechtsanteil von Herrn Dr. Hartmut Jürgens, Grohner Bergstraße 11, 28759 Bremen, auf rd. 16,5% der Stimmrechte.
Gemäß Aktienregister vom 31. Dezember 2010 beläuft sich der Stimmrechtsanteil von Herrn Prof. Dr. Heinz-Otto Peitgen, Am Jürgens Holz 5, 28355 Bremen, auf rd. 19,5% der Stimmrechte.
Gemäß Meldung der Fortelus Special Situations Master Fund Ltd, George Town, Cayman Islands, vom 30. April 2008 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG beläuft sich der gemeinsame Stimmrechtsanteil der Fortelus GP Ltd, c/o M&C Corporate Services Ltd, Ugland House, PO Box 309, George Town, Grand Cayman, Cayman Islands, der Fortelus Special Situations Fund LP, registered office 2711 Centerville Road, Suite 400, Wilmington, Delaware 19808, USA, und der Fortelus Special Situations Fund Ltd, c/o M&C Corporate Services Ltd, Ugland House, PO Box 309, George Town, Grand Cayman, Cayman Islands, auf rd. 10,2% der Stimmrechte.

Bestimmung über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und Änderung der Satzung

Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach den §§ 84, 85 AktG. Für Änderungen der Satzung gelten §§ 133, 179 ff. AktG. Gemäß § 119 Abs. 1 Nr. 5 AktG beschließt die Hauptversammlung über Satzungsänderungen. Der Aufsichtsrat ist nach § 9 Abs. 5 der Satzung befugt, Änderungen der Satzung, insofern sie die Fassung betreffen, zu beschließen.

Befugnis des Vorstands Aktien auszugeben bzw. zurückzukaufen

Die Hauptversammlung vom 22. August 2007 hat mit Berichtigungsbeschluss der Hauptversammlung vom 28. September 2007 den Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31. Dezember 2011 einmalig oder mehrmals Bezugsrechte auf insgesamt bis zu 130.000 Stück auf den Namen lautende Stammaktien der Gesellschaft ohne Nennbetrag an Arbeitnehmer und Mitglieder der Geschäftsführung der Gesellschaft und der Unternehmen, an denen die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mit Mehrheit beteiligt ist, zu gewähren sowie ein bedingtes Kapital in Höhe von T€ 130 zu schaffen.

Der Vorstand ist gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 10. Juni 2010 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats in der Zeit bis zum 9. Juni 2015 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu € 910.000,00 durch ein- oder mehrmalige Ausgabe von neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien ohne Nennwert gegen Bar- oder Sacheinlagen zu erhöhen. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten Fällen auszuschließen. Die von der Hauptversammlung vom 28. September 2007 unter Tagesordnungspunkt 2 erteilte Ermächtigung des Vorstands gemäß § 5 Abs. 5 der Satzung, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, in der Zeit bis zum 27. September 2012 das Grundkapital der Gesellschaft um insgesamt bis zu € 650.000,00 durch ein- oder mehrmalige Ausgabe nennwertloser, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen zu erhöhen, wurde gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 10. Juni 2010 aufgehoben.

Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, eigene Aktien bis zu insgesamt 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung durch die Hauptversammlung vom 10. Juni 2010 bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, welche die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt oder welche ihr nach den §§ 57 a ff. AktG zuzurechnen sind, 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft nicht übersteigen. Die Ermächtigung darf nicht zum Zwecke des Handels mit eigenen Aktien ausgenutzt werden. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmalig oder mehrmals, für einen oder mehrere Zwecke ausgeübt werden. Sie kann auch durch abhängige oder in Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehende Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Die Ermächtigung gilt bis zum Ablauf des 9. Juni 2015. Mit Wirksamwerden dieses Beschlusses wurde der entsprechende Hauptversammlungsbeschluss vom 9. Juli 2008 gegenstandslos.

Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebotes stehen

Die Siemens Aktiengesellschaft, als 49 % Gesellschafterin der MBC KG, ist berechtigt, die Übertragung des Kommanditanteils der MMS AG an der MBC KG sowie ihres Geschäftsanteils an der MeVis BreastCare Verwaltungsgesellschaft mbH zu einem angemessenen Preis auf sich zu verlangen, wenn ein Dritter - mittelbar oder unmittelbar - einen beherrschenden Einfluss im Sinne von § 17 AktG auf die MMS AG erwirbt und im Wettbewerb zur Siemens Aktiengesellschaft steht.
Die Gesellschaft Invivo, Corp., als Lizenznehmerin der MMS AG, hat das Recht, den zwischen ihr und der MMS AG bestehenden Lizenzvertrag im Falle der Veränderung der bestehenden Beherrschungsverhältnisse innerhalb der MMS AG zu kündigen, soweit die dann beherrschende Partei die Verpflichtung des Lizenzvertrages nicht anerkennt.

Risikobericht

Die MMS AG hat auch im abgelaufenen Geschäftsjahr die Anstrengungen fortgesetzt, ihre Risikomanagementprozesse weiter zu optimieren. Regelmäßige Führungssitzungen der Unternehmensleitung stellen dabei nach wie vor ein wichtiges Instrument dar, Vermögensrisiken sowie Veränderungen der wirtschaftlichen Entwicklung der Geschäftsbereiche und Konzernunternehmen sowie sonstige unternehmensgefährdende Risiken frühzeitig zu erkennen.

Geleitet ist das Risikomanagementsystem der Gesellschaft davon, die Prozesse zur Überwachung, Früherkennung und Bewältigung aller unternehmerischen Risiken entsprechend dem Gesetz zur Transparenz und Kontrolle im Unternehmensbereich (im Folgenden auch "KonTraG") zu koordinieren. Hierdurch können gefährdende Entwicklungen, insbesondere risikobehaftete Geschäfte, Unrichtigkeiten der Rechnungslegung und Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften, die sich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft oder des Konzerns wesentlich auswirken, frühzeitig erkannt und mögliche negative Auswirkungen minimiert werden.

Am 29. Mai 2009 trat das Gesetz zur Modernisierung des Bilanzrechts (im Folgenden auch "BilMoG") in Kraft. Das BilMoG beabsichtigt, die Aussagekraft handelsrechtlicher Jahresabschlüsse weiter auszubauen. Dieses wird laut Gesetzesbegründung durch eine Annäherung an die Bilanzierungsregeln nach den International Financial Reporting Standards (im Folgenden auch "IFRS") erreicht. Darüber hinaus konkretisiert das Reformgesetz den Aufgabenkatalog von Aufsichtsräten und Vorständen kapitalmarktorientierter Unternehmen. Dies betrifft insbesondere die Verantwortung und die Überwachungspflichten in Bezug auf das interne Risikomanagement einschließlich des internen Kontrollsystems.

Die MMS AG orientiert sich an dieser rechtlichen Grundlage bei der fortlaufenden Optimierung ihres Risikomanagements. Kernelement dieses Risikomanagements ist ein Überwachungssystems, das sicherstellt, dass bestehende Risiken erfasst, analysiert und bewertet sowie risikobezogene Informationen in systematisch geordneter Weise zeitnah an die zuständigen Entscheidungsträger weitergeleitet werden.

Ausgehend von der Risikoanalyse im Rahmen des Börsengangs der Gesellschaft werden vom Risikomanagementsystem Risiko-Szenarien aus der Geschäftstätigkeit und solche aus Rahmenbedingungen erfasst und regelmäßig aktualisiert. Die Gesellschaft hat derzeit im Wesentlichen folgende Risiken für sich identifiziert:

Risiken im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit

Abhängigkeit von Großkunden

Die Gesellschaft erwirtschaftet mit ihren Tochter- und Beteiligungsunternehmen einen wesentlichen Teil ihrer Umsatzerlöse mit wenigen Einzelkunden (Original Equipment Manufacturers, "OEMs"). Diese Kunden, die gleichzeitig einen großen Teil des Weltmarkts des jeweiligen Geschäftsbereiches abdecken, haben damit erhebliche Bedeutung für die geschäftliche Entwicklung der Gesellschaft.

Sollte es nicht gelingen, die bestehende positive Geschäftsbeziehung zu diesen wichtigen Kunden zu halten, würde sich dies negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der MMS AG auswirken.
Abhängigkeit vom Erfolg der Kunden

Ein großer Teil der Produkte der Gesellschaft sind keine Endkundenprodukte. Die MMS AG liefert überwiegend an die Hersteller von Endkundenprodukten Software, die diese wiederum für den Betrieb oder die Herstellung von ihnen vertriebener medizinisch-technischer Geräte benötigen. Damit ist der Erfolg der Gesellschaft davon abhängig, dass die Kunden ihre Produkte erfolgreich vermarkten. Ähnliches gilt prinzipiell auch für die indirekte Vermarktung durch Vertriebspartner. Sollten Kundenprodukte nicht erfolgreich vertrieben werden können oder gelingt es Kunden nicht, die erforderlichen Zulassungen für ihre Produkte zu erhalten, so würde sich dies auch auf die zukünftige Nachfrage nach Produkten der Gesellschaft und ihrer Tochter- und Beteiligungsunternehmen auswirken. In der Folge könnte dies u.a. zu einer Wertberichtigung von Beteiligungsansätzen führen.
Auslaufende Exklusivvereinbarung

Am 1. Januar 2012 wird die mit dem OEM-Partner Hologic seit langem bestehende vertragliche Exklusivität über den Vertrieb des Produktes SecurView™ auslaufen. Demnach ist es dem Kunden Hologic zu diesem Zeitpunkt erstmals möglich, alternative, nicht von der MBS KG bezogene Befundungsstationen am Markt anzubieten. Dies könnte sich negativ auf das Neulizenzgeschäft der MBS KG und damit auf die Beteiligungserträge der MMS AG auswirken, was zu einer signifikanten Beeinträchtigung der Vermögens- Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft führen könnte. Derzeit erwartet die Gesellschaft allerdings keine erhebliche Veränderung des Absatzes an Neulizenzen auf Basis der neuen vertraglichen Regelung.
Geschäft mit neuen Kunden

Die MMS AG beabsichtigt ihr Geschäft durch die Akquisition neuer Großkunden und Vertriebspartner weiter auszubauen. Hierfür wurde neben der Entwicklung neuer Produkte auch ein Ausbau der Geschäftsprozesse eingeleitet. Aufgrund der geringen Erfahrung im Umgang mit diesen Kunden und deren Märkten geht die Geschäftsleitung trotz umfangreicher Vorprüfung von einem erhöhten Geschäftsrisiko aus. Eine Verzögerung in der Auslieferung von Produkten an diese Geschäftspartner bzw. deren Kunden oder ein hinter den Erwartungen zurückbleibender Erfolg der Beziehung würde sich ebenfalls negativ auf die Umsatz- und Ertragslage der MMS AG auswirken.
Vermehrte Aktivitäten im Bereich der Plattformentwicklung bei führenden OEMs

Die MMS AG hat ihren Entwicklungsschwerpunkt seit einigen Jahren auf ihre proprietäre Softwareplattform Visia™ Enterprise gelegt. Die Gesellschaft beobachtet nun bei führenden OEMs verstärkte Entwicklungsaktivitäten in ähnlichen Bereichen. Diese Aktivitäten könnten dazu führen, dass sich die Nachfragesituation für die proprietäre MeVis-Plattform anders als von der Gesellschaft erwartet entwickeln und die Marktfähigkeit der Visia™ Produkte insoweit erheblich einschränken könnte. Darüber hinaus könnte es im klinischen Einsatz zu Kompatibilitätsproblemen der von MeVis entwickelten klinischen Anwendungen mit den Plattformen Dritter kommen, was negative Auswirkungen auf die Nachfrage der klinischen Endanwender nach den MeVis-Applikationen haben könnte. Beides würde sich in erheblichem Maße negativ auf die Vermögens- Finanz- und Ertragslage des Unternehmens auswirken.
Produkthaftungsrisiken

Trotz einer stetigen Qualitätssicherung kann nicht ausgeschlossen werden, dass Produkte der Gesellschaft Mängel aufweisen. Die Gesellschaft oder ihre Tochterunternehmen wären in solchen Fällen gegebenenfalls Gewährleistungsansprüchen von Vertragspartnern oder Produkthaftungsansprüchen ausgesetzt. Darüber hinaus könnten Gewährleistungs- und Produkthaftungsstreitigkeiten zu einem Vertrauensverlust im Markt und zu einer Schädigung des Rufes der MMS AG führen.
Risiken im Zusammenhang mit der Nutzung von Marken

Es ist möglich, dass weitere Kennzeichen wie Marken, Namen oder Firmen Dritter existieren, die den durch die Gesellschaft oder ihre Tochterunternehmen genutzten oder als Marken angemeldeten Bezeichnungen ähnlich sind und identische oder ähnliche Dienstleistungen und Waren schützen. Insoweit ist nicht auszuschließen, dass bezüglich Marken oder Kennzeichen (wie etwa Namen, Firmenbezeichnungen, etc.) Dritter eine Kollision auftritt, die im Ergebnis dazu führen kann, dass die MMS AG die betreffende Bezeichnung nicht mehr führen beziehungsweise die betroffene Marke nicht mehr verwenden darf. In einem solchen Fall wäre zudem zu befürchten, dass die Gesellschaft oder ihre Tochterunternehmen Schadensersatz an die Rechteinhaber zu zahlen hätten.
Risiken im Zusammenhang mit der Nutzung von Patenten und Gebrauchsmustern

Die MMS AG und ihre Tochtergesellschaften sind Inhaber einer Anzahl deutscher, europäischer und US-amerikanischer Patente und Patentanmeldungen. Für die MBC KG ist außerdem ein deutsches Gebrauchsmuster geschützt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Dritte gewerbliche Schutzrechte der Gesellschaft oder ihrer Tochterunternehmen verletzen. Es kann ebenso nicht ausgeschlossen werden, dass die Unternehmen des MeVis-Konzerns ihrerseits Patente oder Gebrauchsmuster Dritter verletzen.
Wechselkursrisiken

Der MeVis-Konzern bietet seine Leistungen international und damit auch außerhalb des Euro-Währungsgebietes an, insbesondere auf dem US-amerikanischen Markt. Die Umsätze der Gesellschaft und ihrer Tochterunternehmen werden in der Währung fakturiert, in dessen Gebiet der jeweilige Kunde seinen Hauptsitz hat. Bisher wird ein ganz überwiegender Teil der Leistungen in US-Dollar in Rechnung gestellt. Auch wenn teilweise zur Absicherung von Wechselkursrisiken Kurssicherungsgeschäfte getätigt werden, lassen sich insbesondere bei mittel- und langfristigen Kundenverträgen, wie sie durch den MeVis-Konzern üblicherweise abgeschlossen werden, Risiken aus Wechselkursschwankungen, die sich nachteilig auf die Ertragslage des MeVis-Konzerns auswirken können, nicht ausschließen.
Liquiditätsrisiken

Liquiditätsrisiken können dazu führen, dass der Konzern möglicherweise nicht in der Lage ist, die notwendigen Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, um eingegangene finanzielle Verpflichtungen aus dem operativen Geschäft oder im Zusammenhang mit Kaufpreiszahlungen für strategische Akquisitionen zu erfüllen. Die Liquiditätssicherung der MMS AG ist deshalb fester Bestandteil der laufenden Liquiditätssteuerung im MeVis-Konzern und berücksichtigt mögliche Sondereinflüsse durch projektbezogene Kosten. Die Gesellschaft nutzt dabei die Möglichkeiten eines konzerninternen Finanzausgleichs wie Intercompany-Darlehen. Darüber hinaus bestanden im Berichtsjahr ausreichende Kreditlinien bei Kreditinstituten, so dass es zu keinen Finanzierungs- oder Liquiditätsengpässen kam. Zum Abschlussstichtag verfügte die Gesellschaft auf Konzernebene über € 8,2 Mio. liquide Mittel (i. Vj. € 15,1 Mio.). Im laufenden Geschäftsjahr wird die Liquidität aufgrund weiterer Zahlungsverpflichtungen aus Akquisitionen sowie projektbezogener betrieblicher Sach- und Personalaufwendungen planmäßig weiter absinken. Eine Beeinträchtigung der erwarteten Umsatzerlöse könnte zu einem weiteren Liquiditätsbedarf der Gesellschaft führen.

Risiken im Zusammenhang mit der Forschung und Entwicklung

Verfügbarkeit von qualifizierten Führungskräften und Mitarbeitern

Die Verfügbarkeit einer ausreichend großen Anzahl qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Untermauerung der aktuellen Entwicklungsbestrebungen ist vor dem Hintergrund der aktuellen Situation in dem relevanten Segment des Arbeitsmarktes mit einem Risiko behaftet.

Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft und ihrer Tochterunternehmen besteht zu einem großen Teil in der Entwicklung und Produktion maßgeschneiderter und innovativer Software-Applikationen. Die wesentliche Kompetenz liegt in der Entwicklungstätigkeit. Der MeVis-Konzern ist damit von hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Spezifikation, die Entwicklung und den Test der hergestellten Software abhängig. Insbesondere sind einzelne Know-how-Träger beschäftigt, die über die für den Geschäftsbetrieb erforderlichen speziellen Kenntnisse in spezifischen Bereichen wie der Software-Entwicklung für medizinisch-technische Anwendungen verfügen. Solche lassen sich auf dem freien Arbeitsmarkt nur eingeschränkt finden; zudem erfolgt die Ausbildung üblicherweise nicht produktbezogen, so dass eine gründliche Einarbeitung erforderlich ist. Je nach Funktion könnte bereits der Ausfall einer dieser Personen ohne geeignete Nachfolge nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.

Sollte es der Gesellschaft nicht gelingen, die erforderlichen qualifizierten Führungskräfte und Mitarbeiter bzw. hochqualifizierte Know-how-Träger dauerhaft zu halten bzw. ausfallende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeitnah und adäquat zu ersetzen, könnte dies negative Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung und Ertragslage der Gesellschaft haben. Vor diesem Hintergrund wird u. a. ein Schulungskonzept erarbeitet, um die Führungskräfte und Mitarbeiter weiter zu qualifizieren. Zudem sollen Konzepte erarbeitet werden, um angemessene Perspektiven und Anreize für Führungskräfte und Mitarbeiter aufzeigen zu können.

Marktbezogene Risiken

Risiken aus der Notwendigkeit einer ständigen Produktoptimierung

Der MeVis-Konzern ist im Wettbewerb darauf angewiesen, die angebotenen Produkte ständig weiterzuentwickeln, um diese an die Entwicklung des Marktes unter Berücksichtigung der jeweiligen regionalen Anforderungen anpassen und entsprechend dem jeweils aktuellen technologischen Stand der Diagnose-, Therapie- und Interventionsmethoden anbieten zu können. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der technische Fortschritt in diesen Bereichen künftig zu Entwicklungen führt, welche die durch den MeVis-Konzern entwickelte Software überholen können. Sollte es dem MeVis-Konzern nicht gelingen, die angebotenen Software-Produkte entsprechend den schnellen und dynamischen technischen Fortschritten in den jeweiligen Anwendungsbereichen weiterzuentwickeln, könnte sich dies negativ auf den Auftragseingang und damit auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft oder ihrer Tochterunternehmen auswirken.

Insgesamt sieht der Vorstand keine bestandsgefährdenden Risiken für die Gesellschaft.

Rechnungslegungsbezogenes Risikomanagementsystem und Internes Kontrollsystem

Generell umfassen das Risikomanagementsystem und das interne Kontrollsystem auch die rechnungslegungsbezogenen Prozesse sowie sämtliche Risiken und Kontrollen im Hinblick auf die Rechnungslegung. Dies bezieht sich auf alle Teile des Risikomanagementsystems und internen Kontrollsystems, die den Jahresabschluss der Gesellschaft wesentlich beeinflussen können.

Ziel des Risikomanagementsystems im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse ist die Identifizierung und Bewertung von Risiken, die dem Ziel der Regelungskonformität des Jahresabschlusses entgegenstehen können. Erkannte Risiken sind hinsichtlich ihres Einflusses auf den Jahresabschluss zu bewerten, ggf. auch durch Hinzuziehen externer Spezialisten. Die Zielsetzung des internen Kontrollsystems in diesem Zusammenhang ist, durch Implementierung von entsprechenden Kontrollen hinreichende Sicherheit zu gewährleisten, dass trotz der identifizierten Risiken ein regelungskonformer Jahresabschluss erstellt wird.

Die Gesellschaft verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess, in welchem geeignete Strukturen sowie Prozesse definiert und in der Organisation umgesetzt sind. Eine zeitnahe und korrekte buchhalterische Erfassung aller Transaktionen wird gewährleistet. Gesetzliche Normen und Rechnungslegungsvorschriften werden eingehalten und Änderungen der Gesetze und Rechnungslegungsstandards werden fortlaufend bezüglich Relevanz und Auswirkungen auf den Jahresabschluss analysiert, aufgenommen und umgesetzt. Die involvierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dazu regelmäßig geschult.

Sowohl Risikomanagementsystem als auch internes Kontrollsystem umfassen bei der MeVis Medical Solutions AG auch alle für den Konzernabschluss wesentlichen Tochtergesellschaften mit sämtlichen für die Abschlusserstellung relevanten Prozessen. Die für die Rechnungslegung relevanten Kontrollen richten sich insbesondere auf Risiken wesentlicher Fehlaussagen in der Finanzberichterstattung. Die Beurteilung der Wesentlichkeit von Fehlaussagen basiert auf der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie der finanziellen Auswirkung auf Umsatz, EBIT oder Bilanzsumme.

Wesentliche Elemente zur Risikosteuerung und Kontrolle in der Rechnungslegung sind die klare Zuordnung von Verantwortlichkeiten und Kontrollen bei der Abschlusserstellung, transparente Vorgaben mittels Richtlinien zur Bilanzierung und Abschlusserstellung, angemessene Zugriffsregelungen in den abschlussrelevanten EDV-Systemen sowie die eindeutige Regelung von Verantwortlichkeiten bei der Einbeziehung externer Spezialisten.

Das Vier-Augen-Prinzip und die Funktionstrennung sind auch im Rechnungslegungsprozess bei der MMS AG wichtige Kontrollprinzipien. Die identifizierten Risiken und entsprechend ergriffenen Maßnahmen werden im Rahmen der quartalsweisen Berichterstattung aktualisiert und an das Management berichtet. Die Effektivität von internen Kontrollen im Hinblick auf die Rechnungslegung wird mindestens einmal jährlich vorwiegend im Rahmen des Abschlusserstellungsprozesses beurteilt.

Nachtragsbericht

Im ersten Quartal 2011 hat der Vorstand einen externen Dienstleister damit beauftragt, ihn bei der Gewinnung eines Partners zu unterstützen, der sich in bedeutendem Umfang bei der Gesellschaft strategisch und finanziell engagiert. Dem Aufsichtsrat wurde die unternehmerisch-strategische Begründung des Projekts mitgeteilt. Maßgebliches Motiv für die beabsichtigte strategische Partnersuche ist die Sicherung und Verbreiterung der Industriepartnerschaften entsprechend der Marketingstrategie des MeVis-Konzerns. Der angestrebte Umfang möglicher strategischer Partnerschaften sowie Transaktionsstrukturen sind derzeit noch offen und von mehreren Bedingungen abhängig.

Prognosebericht und Chancen

Die MMS AG entwickelt spezialisierte Software-Applikationen für den globalen Markt der bildbasierten Medizin. Die Produkte und Leistungen der MMS AG unterstützen Mediziner bei der Analyse medizinischer Bilddaten. Nach Einschätzung der MMS AG ist der Markt der bildgebenden Medizintechnik in den für die Gesellschaft relevanten Marktsegmenten mittelfristig von grundsätzlich kontinuierlichem und nachhaltigem Wachstum geprägt.

In dem im Januar 2010 erschienenen Bericht "US Markets for Computer-Aided Diagnostic Imaging Products" der Medtech Insight Division der Elsevier Business Intelligence, Inc. wird das Marktwachstum des Segments der Computer-unterstützten Bildgebung (CAD) bis zum Jahr 2013 auf eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 11,1% geschätzt. Demnach soll bis 2013 ein Volumen in diesem Marktsegment von etwa USD 185.3 Millionen erreicht werden (http://tiny.cc/9VLTr).

Laut der im Dezember 2010 veröffentlichten Studie "X-Ray Systems Market to 2016 - The Digital X-Ray Systems Segment to be the Growth Driver" des Marktforschungsunternehmens Global Business Intelligence (http://bit.ly/eZFNid) wird der globale Markt für röntgenologische Systeme von 2009 bis 2016 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 4% auf etwa 4,8 Mrd. US-Dollar wachsen. Als wesentliche Wachstumstreiber gelten hierfür die Umstellung der installierten analogen Basis sowie das zunehmende Marktwachstum in Entwicklungsländern.

Der US-Markt für Geräte der diagnostischen Bildgebung wird der im Januar 2011 veröffentlichten Studie "US Markets for Diagnostic Imaging Systems 2011" der Millennium Research Group of Toronto zufolge in den nächsten 5 Jahren eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von etwa 5% aufweisen, da in Folge der US-Gesundheitsreform bis 2014 insgesamt 32 Millionen Menschen zusätzlich dem Versicherungssystem zugeführt werden. Dies wird die Fallzahlen bildbasierter Untersuchungen erhöhen, was schließlich zur Erhöhung der installierten Basis der bildgebenden Geräte führen sollte. Dabei werden Computertomographen und Magnetresonanztomographen als wesentliche Treiber dieses Wachstums angesehen (http://bit.ly/ej4RmV). Nach Auffassung der Gesellschaft wird die Digitalisierung im Bereich der bildbasierten Brustbefundung außerhalb der USA mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten voranschreiten. Dies eröffnet die Möglichkeit, gemeinsam mit den Industriepartnern gezielt regionale Märkte in diesem Segment zu bearbeiten.

Nach Einschätzung der MMS AG werden diese Entwicklungen nicht nur für ein Wachstum des Marktes für bildgebende Medizintechnik im Allgemeinen, sondern insbesondere auch für eine kontinuierliche Steigerung der Bedeutung von spezialisierten Software-Applikationen, wie sie von der MMS AG und anderen Marktteilnehmern entwickelt werden, sorgen. Dies trifft in besonderem Maße auf die Digitalisierung etablierter Bildgebungsverfahren zu, da die Darstellung, Analyse und Bearbeitung digitaler Bilddaten grundsätzlich Software-Applikationen erfordert, während analoge Bilder in der Regel auch ohne Software dargestellt werden können. Dabei steigen die Anforderungen an die Software, da die technische Weiterentwicklung vieler bildgebender Verfahren für eine kontinuierliche Verbesserung der Orts- und Zeitauflösung der Bilddaten und somit für ein erhebliches Wachstum der erzeugten Datenmengen sorgt.

Dennoch ist die Gesellschaft - wie schon bereits im Risikobericht erwähnt - im Wesentlichen darauf angewiesen, dass die Produkte der Industriepartner, in welchem die Produkte der Gesellschaft zum Einsatz kommen, auch im Geschäftsjahr 2011 und in den darauf folgenden Jahren ihre Stellung im Weltmarkt halten bzw. ausbauen können. Insbesondere vor dem Hintergrund der schweren Rezession des für die Gesellschaft wichtigen Teilmarktes USA sowie der gesundheitspolitischen Debatten um die medizinische Bedeutung von Früherkennungsprogrammen im Bereich Brustkrebs kann die MMS AG nicht ausschließen, dass es zu einer Verschiebung des für 2011 durch die Industriepartner avisierten Lizenzabsatzes kommen kann. Die Auswirkungen der US-amerikanischen Gesundheitsreform sowie die sich hieraus möglicherweise ergebenden Entscheidung von Marktteilnehmern hinsichtlich IT-Investitionen können die Wachstums- und Ertragsentwicklung der Gesellschaft im laufenden Geschäftsjahr deutlich beeinträchtigen.

Der Vorstand der Gesellschaft ist jedoch davon überzeugt, dass der Markterfolg des multi-modalen syngo MammoReport Befundungsarbeitsplatzes für den Industriepartner Siemens sowie insbesondere auch des multi-modalen SecurView™ Befundungsarbeitsplatzes für den Industriepartner Hologic auch außerhalb der angestammten Absatzmärkte künftig starke Impulse für eine Stabilisierung des Lizenzabsatzes der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften geben kann.

Die MMS AG verfügt darüber hinaus mit ihren Visia™-Entwicklungsprojekten über eine gut gefüllte Pipeline, die es der Gesellschaft ermöglichen sollte, ihre marktführende Stellung im Bereich der krankheitsorientierten Softwarelösungen für die bildgebende Medizin zu behaupten.

Aufgrund der Abhängigkeit vom Markterfolg der Industriepartner im indirekten Vertriebsmodell sind die künftigen Umsatzentwicklungen auch im laufenden Geschäftsjahr mit Unsicherheit behaftet.

Am 15. Januar 2010 hat die Gesellschaft mit der Reiber Consultancy B.V., Rotterdam (Niederlande), einen Vertrag über die Zusammenführung von Geschäftsaktivitäten, begleitet von einer schrittweisen Kapitalbeteiligung an der Medis Holding B.V., Leiden (Niederlande), (im Folgenden auch "Medis Holding") bis zu 100 % abgeschlossen. Die Medis Holding hält 100% der Anteile an der Medis medical imaging systems, B.V., Leiden (Niederlande), (im Folgenden auch "Medis"). Die Kapitalbeteiligung an der Medis Holding B.V. ist in drei festgelegten Schritten bis zum Jahr 2011 in Verbindung mit einem anschließenden Earn-out möglich. Im ersten Halbjahr 2010 wurde sukzessive rund 41% der Medis Holding erworben. Hinsichtlich der restlichen Anteile hält die MMS AG eine Kaufoption.

Im Rahmen der vereinbarten Zusammenführung von Geschäftsaktivitäten erhält Medis Zugang zur Technologieplattform MeVisAP und zur Entwicklungsumgebung MeVisLAB, welche das Herzstück der multi-modalen Software-Lösungen des MeVis-Konzerns bilden. Medis entwickelt Software-Lösungen, die Kardiologen, Technikern und Forschern die genaue Quantifizierung kardiovaskulärer Bilddaten ermöglichen. Die Produkte von Medis sind auf die bildgebende Diagnostik von Herz-Kreislauferkrankungen mittels Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT), Röntgenaufnahmen und intravaskulärem Ultraschall ausgerichtet. Medis betreibt eine Tochtergesellschaft in Raleigh (NC/USA).

Konzernumsatz- und Konzernergebnisprognose 2011/2012

Vor dem Hintergrund des auf Konzernebene im Geschäftsjahr 2010 abgesunkenen Neulizenzgeschäfts erwartet der Vorstand der MMS AG für das laufende Geschäftsjahr eine weitere leichte Reduzierung des Konzernumsatzes. Das Geschäftssegment Digitale Mammographie wird mit etwa 70% bis 75% dabei weiterhin der Hauptumsatzträger sein. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) dürfte aufgrund der andauernden Einsparungen bei den laufenden betrieblichen Aufwendungen, der reduzierten Personalkapazität sowie des in Folge der Bilanzbereinigung zum 31. Dezember 2010 gesunkenen Abschreibungsrisikos leicht positiv sein. Dabei wird die operative Rentabilität des Segmentes Digitale Mammographie auch im Jahr 2011 deutlich über der des Segmentes Sonstige Befundung liegen. Die zum Bilanzstichtag bestehende Konzernliquidität in Höhe von € 8,2 Mio. wird in 2011 insbesondere wegen der fälligen Zahlungsverpflichtungen von bis zu € 3,4 Mio. aus der strategischen Akquisition des 49%-Anteils an der MBS KG planmäßig weiter abnehmen. Darüber hinaus würde im Falle einer Übernahme der restlichen Kapitalanteile an der Medis Holding B.V. eine zusätzliche Liquiditätsbelastung resultieren, soweit der Kaufpreis nicht mit eigenen Aktien beglichen werden könnte.

Der Vorstand wird seine Erwartungen im Verlauf des Geschäftsjahres auf der Basis der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr überprüfen und seine Prognosen entsprechend konkretisieren. Für das Geschäftsjahr 2012 erwartet der Vorstand eine im Vergleich zum laufenden Geschäftsjahr verbesserte Umsatz- und Ergebnissituation für den MeVis-Konzern. Allerdings sind weiterhin überwiegend bei der MMS AG anfallende hohe Entwicklungsaufwendungen für die Technologieplattform MeVisAP sowie die Fertigstellung der neuen Software-Applikationen geplant. Sollte es bei der Markteinführung zu Verzögerungen kommen oder keine ausreichenden Vertriebskanäle zur Verfügung stehen, könnte sich dies negativ auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2012 auswirken. In diesem Falle würde ein zusätzlicher Liquiditätsbedarf für die Gesellschaft bestehen.

Bremen, den 31. März 2011

Dr. Carl J.G. Evertsz, Vorstandsvorsitzender

Dr. Robert Hannemann, Mitglied des Vorstands

Thomas E. Tynes, Mitglied des Vorstands

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010

MeVis Medical Solutions AG, Bremen Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2010

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ANGABEN

IN TAUSEND €
Anhang 2010 2009
Umsatzerlöse 10 14.291 13.869
Aktivierung von Entwicklungsaufwendungen 11 2.786 2.308
Sonstige betriebliche Erträge 12 1.140 1.828
Materialaufwand 13 -690 -459
Personalaufwand 14 -10.382 -9.799
Sonstige betriebliche Aufwendungen 15 -3.692 -3.273
Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) 3.453 4.474
Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 16 -8.880 -2.841
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) -5.427 1.633
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 5 13 0
Zinserträge 389 598
Zinsaufwendungen -712 -996
Sonstiges Finanzergebnis 130 -67
Finanzergebnis 17 -180 -465
Ergebnis vor Steuern (EBT) -5.607 1.168
Ertragsteuern 18 -2.742 -770
Konzernjahresfehlbetrag (i. Vj. -überschuss) -8.349 398
Ergebnis je Aktie in € 19
Unverwässert -4,89 0,23
Verwässert -4,89 0,23

Gesamtergebnisrechnung

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010

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ANGABEN

IN TAUSEND €
Anhang 2010 2009
Konzernjahresfehlbetrag (i. Vj. -Überschuss) -8.349 398
Veränderung des Währungsausgleichspostens 24 169 -95
Zeitwertänderung zur Veräußerung verfügbarer Finanzinstrumente 24 -76 76
Latenter Steueraufwand auf die Zeitwertänderung 23 -23
Sonstiges Gesamtergebnis 116 -42
Konzerngesamtergebnis -8.233 356

Konzernbilanz

zum 31. Dezember 2010

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ANGABEN

IN TAUSEND €
Anhang 2010 2009
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 20 22.001 27.095
Sachanlagen 20 926 1.191
Anteile an assoziierten Unternehmen 5 1.280 0
Latente Steuern 18 0 1.487
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 22 0 100
24.207 29.873
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 21 86 130
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 22 5.139 4.222
Ertragsteuerforderungen 470 356
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 22 2.882 8.540
Übrige Vermögenswerte 22 380 116
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 23 5.621 7.718
14.578 21.082
AKTIVA 38.785 50.955
Eigenkapital 24
Gezeichnetes Kapital 1.820 1.820
Kapitalrücklage 28.513 28.465
Neubewertungsrücklage 1.276 1.506
Eigene Anteile -3.789 -4.156
Kumulierte Zeitwertänderung zur Veräußerung verfügbarer Vermögenswerte 0 53
Währungsausgleichsposten 149 -20
Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital -3.180 4.939
24.789 32.607
Langfristige Schulden
Rückstellungen 25 821 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 26 3.452 6.598
Latente Steuern 18 1.580 425
Sonstige Verbindlichkeiten 0 2
5.853 7.025
Kurzfristige Schulden
Rückstellungen 25 236 188
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.317 1.121
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 27 0 401
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 28 4.007 7.478
Umsatzabgrenzungsposten 29 2.248 1.537
Sonstige übrige Verbindlichkeiten 30 268 410
Ertragsteuerverbindlichkeiten 67 188
8.143 11.323
PASSIVA 38.785 50.955

Konzern-Kapitalflussrechnung

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010

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ANGABEN

IN TAUSEND €
Anhang 2010 2009
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) -5.427 1.633
+ Abschreibungen 16 8.880 2.841
- Gewinne aus der Veräußerung von Wertpapieren 0 -23
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen 869 66
+/- Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen/Erträge -605 160
+ Erhaltene Zinsen 395 586
- Gezahlte Zinsen -6 -37
- Gezahlte Steuern -564 -3.026
+ Erhaltene Steuerrückzahlung 276 627
+/- Erhaltene/gezahlte Währungsdifferenzen 184 -67
+/- Abnahme/Zunahme der Vorräte 44 24
+/- Abnahme/Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstiger Aktiva -472 1.911
-/+ Abnahme/Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstiger Passiva 1.376 -1.624
\= Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 4.950 3.071
- Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen -193 -320
- Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte (ohne Entwicklungskosten) -76 -96
- Auszahlungen für den Erwerb von nach der Equity-Methode bilanzierten Anteilen -900 0
- Auszahlungen für aktivierte Entwicklungskosten -2.907 -2.624
- Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen -5.000 -2.500
- Auszahlungen für den Erwerb von Geschäftseinheiten -2.230 -2.151
- Auszahlungen für den Erwerb von Wertpapieren 0 -7.818
+ Einzahlungen aus der Veräußerung von Wertpapieren 4.770 5.536
\= Cashflow aus Investitionstätigkeit -6.536 -9.973
- Auszahlungen für den Erwerb eigener Anteile 0 -462
- Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-) Krediten -401 -64
\= Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -401 -526
Veränderung des Finanzmittelfonds -1.987 -7.428
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds -110 -111
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 7.718 15.257
\= Finanzmittelfonds am Ende der Periode 23 5.621 7.718

Der Finanzmittelfonds setzt sich aus den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zusammen.

Eigenkapitalveränderungsrechnung

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010

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ANGABEN

IN TAUSEND €
Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Neubewertungs-

rücklage
Eigene Anteile Kumulierte Zeitwertänderung zur Veräußerung verfügbarer Vermögenswerte Währungs-

ausgleichsposten
Stand 01.01.2009 1.820 28.363 1.679 -3.694 0 75
Kauf eigener Anteile 0 0 0 -462 0 0
Umbuchung aus der Neubewertungsrücklage nach Maßgabe der Abschreibungen 0 -173 0 0 0
Aktienoptionen - Veränderung des beizulegenden Zeitwerts 0 102 0 0 0 0
Konzerngesamtergebnis 0 0 0 0 53 -95
Stand 31.12.2009 1.820 28.465 1.506 -4.156 53 -20
Stand 01.01.2010 1.820 28.465 1.506 -4.156 53 -20
Hingabe eigener Anteile 0 0 0 367 0 0
Umbuchung aus der Neubewertungsrücklage nach Maßgabe der Abschreibungen 0 0 -230 0 0 0
Aktienoptionen - Veränderung des beizulegenden Zeitwerts 0 48 0 0 0 0
Konzerngesamtergebnis 0 0 0 0 -53 169
Stand 31.12.2010 1.820 28.513 1.276 -3.789 0 149

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ANGABEN

IN TAUSEND €
Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital Summe
Stand 01.01.2009 4.368 32.611
Kauf eigener Anteile 0 -462
Umbuchung aus der Neubewertungsrücklage nach Maßgabe der Abschreibungen 173 0
Aktienoptionen - Veränderung des beizulegenden Zeitwerts 0 102
Konzerngesamtergebnis 398 356
Stand 31.12.2009 4.939 32.607
Stand 01.01.2010 4.939 32.607
Hingabe eigener Anteile 0 367
Umbuchung aus der Neubewertungsrücklage nach Maßgabe der Abschreibungen 230 0
Aktienoptionen - Veränderung des beizulegenden Zeitwerts 0 48
Konzerngesamtergebnis -8.349 -8.233
Stand 31.12.2010 -3.180 24.789

MeVis Medical Solutions AG, Bremen Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2010

Grundsätzliche Informationen über den Konzern

1. Allgemeine Angaben

Die MeVis Medical Solutions AG (im Folgenden auch "MMS AG") ist die Muttergesellschaft des MeVis-Konzerns. Sie wurde Ende 1997 gegründet und nahm ihren Geschäftsbetrieb in 1998 auf. Der eingetragene Sitz der Gesellschaft ist in Bremen/Deutschland. Die Unternehmensanschrift ist: Universitätsallee 29, 28359 Bremen.

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010 wird in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Boards (IASB) aufgestellt. Dabei wurden die Regelungen der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rats vom 19. Juli 2002 betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in Verbindung mit § 315a Abs. 1 HGB sowie die ergänzenden handelsrechtlichen Vorschriften berücksichtigt. Die Anforderungen wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen des MeVis-Konzerns entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Das Geschäftsjahr der MMS AG und der einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr. Der Stichtag des Konzernabschlusses entspricht dem Abschlussstichtag des Mutterunternehmens.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich auf der Basis einer Bilanzierung von Vermögenswerten und Schulden zu fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Davon ausgenommen sind derivative Finanzinstrumente, die am Bilanzstichtag zum geltenden Zeitwert angesetzt werden. Die im Konzernabschluss verwandte Währung ist €, im Anhang werden die Positionen, sofern nicht anders angegeben, in Tausend € dargestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die Gliederung der Bilanz erfolgt gemäß IAS 1 nach kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Schulden. Als langfristige Vermögenswerte bzw. langfristige Schulden werden Posten ausgewiesen, die nicht innerhalb eines Jahres fällig sind. Latente Steuern werden immer als langfristige Vermögenswerte bzw. Schulden ausgewiesen.

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010 wurde am 6. April 2011 vom Vorstand der MMS AG zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt. Die Veröffentlichung des Konzernabschlusses ist für den 19. April 2011 vorgesehen.

2. Geschäftstätigkeit des Konzerns

Der MeVis-Konzern entwickelt und vertreibt innovative Softwareprodukte in den Bereichen der medizinischen Bildverarbeitung. Die Entwicklung der Software wird teils durch eigene Mitarbeiter, teils durch Vergabe an ein Forschungsinstitut durchgeführt. Inhaltlich liegen die Schwerpunkte der Arbeit des MeVis-Konzerns im Bereich der Computerunterstützung für die klinische Radiologie und Chirurgie.

Dabei liegen die Schwerpunkte auf der Entwicklung von Software für bildbasierte Prozesse für die Diagnostik und Therapie von Brustkrebs, Leberchirurgie, Gefäßdiagnostik, Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Lunge sowie die Diagnostik und Therapie neurologischer Erkrankungen. Zur Überführung von Ergebnissen aus Forschung und Entwicklung in marktfähige Produkte arbeitet der Konzern einerseits mit führenden Medizintechnikfirmen zusammen, andererseits werden Firmen gegründet, die bestimmte Softwareprodukte weiterentwickeln und vertreiben.

3. Segmente der MMS AG

Die MMS AG ist in folgenden zwei Segmenten tätig: Digitale Mammographie und Sonstige Befundung. Das Segment Digitale Mammographie beinhaltet die Aktivitäten des Gemeinschaftsunternehmens MBC KG sowie der 100% Tochtergesellschaft MBS KG. Der Bereich Sonstige Befundung umfasst die Erstellung und Vermarktung von Befundungssoftware, die seitens der Gesellschaft MMS AG sowie der MMS Inc. vertrieben wird. Der MeVis-Konzern unterscheidet aufgrund der lokalen Verteilung der realisierten Umsätze die geographischen Bereiche USA sowie Europa/Sonstige.

Grundlagen des Konzernabschlusses

4. Konsolidierungsgrundsätze

Der Konzernabschluss beinhaltet die Jahresabschlüsse der MMS AG und ihrer Tochterunternehmen. Tochterunternehmen sind Unternehmen, die von der MMS AG beherrscht werden. Eine Beherrschung wird dann angenommen, wenn die MMS AG direkt oder indirekt über mehr als die Hälfte der Stimmrechte eines Unternehmens verfügt, und es möglich ist, die Geschäfts- und Finanzpolitik eines Tochterunternehmens so zu bestimmen, dass der Konzern Vorteile aus deren Tätigkeit ziehen kann.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt bei neu erworbenen Unternehmen nach der Erwerbsmethode. Danach werden die Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses auf die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, die übernommenen identifizierbaren Schulden und Eventualschulden entsprechend ihren beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt verteilt. Anschaffungsnebenkosten werden sofort ergebniswirksam erfasst. Ein Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses über den Anteil des Konzerns an den beizulegenden Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden, wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Sofern die beizulegenden Zeitwerte der übernommenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden den Kaufpreis übersteigen (negativer Unterschiedsbetrag), wird dieser Betrag ertragswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die erworbenen Unternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt in den Konzernabschluss einbezogen.

Bei einem sukzessiven Erwerb von Anteilen an Unternehmen, in dessen Rahmen die MMS AG die Beherrschungsmöglichkeit über das Unternehmen erwirbt, werden die Regelungen des IFRS 3 hinsichtlich der vollständigen Neubewertung der Vermögenswerte und Schulden zum Zeitpunkt des Erwerbs der Beherrschungsmöglichkeit angewandt. Die Bestimmung des Geschäfts- oder Firmenwerts bzw. des ergebniswirksam zu erfassenden negativen Unterschiedsbetrags erfolgt dabei für jeden Erwerbsvorgang separat. Eine Änderung der Zeitwerte der Vermögenswerte und Schulden zwischen den Zeitpunkten der Anteilserwerbe und dem Zeitpunkt des Erwerbs der Beherrschungsmöglichkeit wird in der Neubewertungsrücklage im Konzerneigenkapital erfasst.

Anteile an Unternehmen, deren wirtschaftliche Aktivitäten gemeinsam von der MMS AG und einem anderen Unternehmen beherrscht werden (Joint Ventures), werden nach der Quotenkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Dabei werden die Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen des gemeinschaftlich geführten Unternehmens entsprechend dem gehaltenen Anteil in den Konzern einbezogen. Die Kapitalkonsolidierung im Rahmen der quotalen Konsolidierung erfolgt entsprechend den Regelungen bei der Vollkonsolidierung.

Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf das der Konzern maßgeblichen Einfluss hat und das weder ein Tochterunternehmen noch eine Beteiligung an einem Joint Venture ist. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Unternehmens, an dem die Beteiligung gehalten wird, mitzuwirken. Dabei liegt weder Beherrschung noch gemeinschaftliche Beherrschung der Finanz- und Geschäftspolitik vor. Ausgehend von den Anschaffungskosten zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile wird bei Anwendung der Equity-Methode der jeweilige Beteiligungsbuchwert um die Eigenkapitalveränderungen der assoziierten Gesellschaften erhöht bzw. vermindert, soweit diese auf die Anteile der MMS AG entfallen.

Konzerninterne Salden und Transaktionen, einschließlich der Zwischenergebnisse, werden eliminiert. Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

5. Konsolidierungskreis

Neben der MMS AG sind alle Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Gemeinschaftlich geführte Unternehmen werden auf der Grundlage der Quotenkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Anteile an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Im Folgenden sind die in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen und die quotal konsolidierten Unternehmen sowie die assoziierten Unternehmen dargestellt:

Tochterunternehmen

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Name, Sitz der Gesellschaft Anteilsbesitz

in %
MeVis Medical Solutions Inc., Pewaukee, Wisconsin (USA) 100,0
MeVis BreastCare Solutions GmbH & Co. KG, Bremen 100,0
MeVis BreastCare Solutions Verwaltungs-GmbH, Bremen 100,0
MeVis Japan KK, Tokio (Japan) 100,0

Aufgrund ihrer Einbeziehung in den Konzernabschluss der MMS AG, die für die Erfüllung der übrigen Voraussetzungen des § 264b HGB Sorge tragen wird, ist die MBS KG von der Pflicht zur Aufstellung eines Jahresabschlusses nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften sowie eines Lageberichts und von der Offenlegung dieser Dokumente befreit.

Gemeinschaftlich geführte Unternehmen, die quotal konsolidiert werden

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Name, Sitz der Gesellschaft Anteilsbesitz

in %
MeVis BreastCare Verwaltungsgesellschaft mbH, Bremen 51,0
MeVis BreastCare GmbH & Co. KG, Bremen 51,0

Die MeVis Medical Solutions AG hält im Rahmen eines Joint Ventures mit der Siemens Aktiengesellschaft 51% an der MeVis BreastCare GmbH & Co. KG.

Zum 31. Dezember 2010 werden unverändert 49% der Anteile an der MeVis BreastCare GmbH & Co. KG von der Siemens AG gehalten. Daneben hat die Siemens AG eine jederzeit ausübbare Call-Option auf weitere 2% der Anteile an der MeVis BreastCare GmbH & Co. KG. Aufgrund der Regelungen des Gesellschaftsvertrags sind für wesentliche Entscheidungen 2/3 Mehrheiten erforderlich, so dass sich die potenzielle Ausübung der Option nicht auf den Umfang des Einflusses des MeVis-Konzerns auf die Gesellschaft auswirkt. Die MeVis BreastCare GmbH & Co. KG ist daher ein gemeinschaftlich geführtes Unternehmen und wird quotal zu 51% konsolidiert. Die MeVis BreastCare Verwaltungsgesellschaft mbH ist die Komplementärin der MeVis BreastCare GmbH & Co. KG. Die Beteiligungsverhältnisse und die Konsolidierung entsprechen denen der MeVis BreastCare GmbH & Co. KG.

Im Rahmen der Quotenkonsolidierung wurden zum 31. Dezember 2010 bzw. im Vorjahr Vermögenswerte und Schulden sowie Aufwendungen und Erträge mit folgenden quotalen Salden in den MeVis-Konzernabschluss einbezogen:

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Kurzfristige Vermögenswerte 1.589 1.178
Kurzfristige Schulden 403 377
Langfristige Vermögenswerte 723 620
Langfristige Schulden 185 160
Aufwendungen 2.305 2.417
Erträge 2.255 2.369

Assoziierte Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

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Name, Sitz der Gesellschaft Anteilsbesitz

in %
Medis Holding B.V., Leiden (Niederlande) 41,09

Am 15. Januar 2010 hat die MMS AG mit der Reiber Consultancy B.V., Rotterdam (Niederlande), einen Vertrag über die Zusammenführung von Geschäftsaktivitäten, begleitet von einer schrittweisen Kapitalbeteiligung an der Medis Holding B.V., Leiden (Niederlande), (im Folgenden auch "Medis") bis zu 100% abgeschlossen. Die Medis Holding hält 100% der Anteile an der Medis medical imaging systems, B.V., Leiden (Niederlande). Die Kapitalbeteiligung an der Medis Holding B.V. ist in drei festgelegten Schritten bis zum Jahr 2011 in Verbindung mit einem anschließenden Earn-out möglich. Im ersten Schritt ist eine Barkapitaleinzahlung in Höhe von T€ 400 vereinbart und mit Vertragsabschluss geleistet worden. Dies entspricht einer Kapitalbeteiligung von rund 14%. Im zweiten Schritt wurden zum 31. Mai 2010 weitere 27% der Anteile an Medis erworben. Der Kaufpreis hierfür setzt sich aus einer Barkomponente von T€ 500 sowie einem Aktientausch zusammen, bei dem eigene Aktien im Wert von T€ 367 hingegeben wurden.

Im Rahmen der vereinbarten Zusammenführung von Geschäftsaktivitäten erhält Medis Zugang zur Technologieplattform MeVisAP und zur Entwicklungsumgebung MeVisLAB, welche das Herzstück der multi-modalen Software-Lösungen des MeVis-Konzerns bilden. Medis entwickelt Software-Lösungen, die Kardiologen, Technikern und Forschern die genaue Quantifizierung kardiovaskulärer Bilddaten ermöglichen. Die Produkte von Medis sind auf die bildgebende Diagnostik von Herz-Kreislauferkrankungen mittels Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT), Röntgenaufnahmen und intravaskulärem Ultraschall ausgerichtet. Medis betreibt eine Tochtergesellschaft in Raleigh (NC/USA).

Zum 31. Dezember 2010 erzielte die Medis Holding B.V. ein konsolidiertes Ergebnis von T€ 25 nach Steuern. Aufgrund der schrittweisen Beteiligung von rund 41% entfällt auf den MeVis-Konzern ein Ergebnis aus assoziierten Unternehmen von T€ 13.

Die nachfolgenden Angaben ergeben sich aus dem nach IFRS erstellten Konzernabschluss der Medis (ohne Berücksichtigung der im Rahmen der Equity-Bewertung ermittelten Unterschiedsbeträge zwischen Anschaffungskosten der MMS AG und anteiligem Eigenkapital der Medis):

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Kurzfristige Vermögenswerte 1.784 1.229
Kurzfristige Schulden 1.357 1.606
Langfristige Vermögenswerte 1.001 941
Langfristige Schulden 0 0
Aufwendungen 4.037 5.368
Erträge 4.061 3.297

Das Geschäftsjahr der Medis entspricht dem Geschäftsjahr der MMS AG. Die Angaben entsprechen nicht dem auf MeVis entfallenden Anteil, sondern sind in voller Höhe ausgewiesen.

Hinsichtlich des dritten Schritts des (potentiellen) Erwerbs der Anteile an der Medis Holding B.V. wurde der MMS AG im Vertrag vom 15. Januar 2010 (einschließlich Nachträgen) eine Kaufoption für die restlichen 58,9% eingeräumt, die in der Zeit vom 15. April bis 1. Mai 2011 ausgeübt werden kann. Eine Optionsprämie war nicht zu entrichten. Die MMS AG hat das Recht, die Anteile nach ihrer Wahl gegen die Hingabe von eigenen Aktien oder durch Barzahlung zu erwerben. Der Ausübungsbetrag beläuft sich auf T€ 1.767 abzüglich des negativen konsolidierten EBIT 2010 der Medis (T€ 191). Hinzu kann auf der Grundlage einer Earn-out Klausel ein zusätzlicher Ausübungsbetrag von bis zu T€ 5.000 kommen, der sich nach dem konsolidierten EBIT der Medis für die Jahre 2011 bis 2014 bemisst und maximal 50% dieser EBITs beträgt.

Die Kaufoption wurde zum 31. Dezember 2010 auf der Grundlage der aktuellen Unternehmensplanung für Medis und mittels der Monte-Carlo-Simulation bewertet. Die Bewertung der Kaufoption erfolgte gemäß IAS 39. Danach erfolgt der erstmalige Ansatz zum beizulegenden Zeitwert im Zeitpunkt der Gewährung der Option. Zum jedem folgenden Bilanzstichtag erfolgt eine Bewertung mit dem dann ermittelten beizulegenden Zeitwert.

Die Bewertung erfolgte auf Grundlage des Kaufvertrags, der Planungsrechnung für Medis sowie des geprüften IFRS-Jahresabschlusses von Medis zum 31. Dezember 2010. Es wurde unterstellt, dass die Kaufoption zum Ende der Laufzeit am 1. Mai 2011 ausgeübt wird.

Der zugrunde gelegte Kapitalisierungszinssatz lag bei 7,45% bzw. 5,95% für den Terminal Value. Der Basispreis, der sich aus dem fixen Kaufpreis, den geplanten EBIT sowie variablen Kaufpreisbestandteilen ergibt, beträgt zum Bewertungsstichtag T€ 1.654.

Auf Basis der Monte-Carlo-Simulationen sowie des Basispreises ergibt sich ein beizulegender Zeitwert der Kaufoption zum 31. Dezember 2010 von T€ 0.

6. Währungsumrechnung

Der Jahresabschluss der Tochtergesellschaft MMS Inc. wird in der funktionalen Währung US-Dollar aufgestellt und zum 31. Dezember 2010 in die Berichtswährung € umgerechnet. Da die MMS Inc. wirtschaftlich selbständig ist, erfolgt die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden in die Berichtswährung mit dem Währungskurs am Bilanzstichtag. Erträge und Aufwendungen werden zum Durchschnittskurs sowie das Eigenkapital zu historischen Kursen in die Berichtswährung € umgerechnet. Unterschiede aus der Währungsumrechnung des Eigenkapitals sowie Umrechnungsdifferenzen zwischen Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.

In 2010 war die japanische Tochtergesellschaft MeVis Japan KK erstmalig im geringen Umfang operativ tätig. Bei der Währungsumrechnung erfolgte die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden ebenfalls in der Berichtswährung mit dem Währungskurs am Bilanzstichtag. Die angefallenen Aufwendungen und Erträge wurden zum Durchschnittskurs, das Eigenkapital zum historischen Kurs in die Berichtswährung € umgerechnet. Aufgrund der bisher eingeschränkten operativen Tätigkeit muss zukünftig überprüft werden, inwieweit die wirtschaftliche Selbstständigkeit weiterhin gegeben ist.

Die Jahresdurchschnittskurse ergeben sich als Mittelwert aus Währungskursen des jeweiligen Geschäftsjahres. Die der Währungsumrechnung zu Grunde gelegten Wechselkurse des US-Dollars gegenüber dem € lauten wie folgt:

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Stichtagskurs Jahresdurchschnittskurs
Währung 31.12.2010 31.12.2009 2010 2009
--- --- --- --- ---
US-Dollar/€ 1,3362 1,4406 1,3257 1,3948
Japan JPN/€ 108,65 133,16 116,24 130,34

Für Geschäftsvorfälle, die in anderen Währungen als der funktionalen Währung abgewickelt werden, erfolgt die Umrechnung mit dem aktuellen Wechselkurs am Tag des Geschäftsvorfalls. Kursgewinne und -verluste, die durch Wechselkursschwankungen bei Fremdwährungstransaktionen entstehen, sind im Finanzergebnis ausgewiesen.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

7. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Umsatzrealisierung

Umsätze werden realisiert, wenn die Wahrscheinlichkeit besteht, dass wirtschaftliche Vorteile aus den Geschäftsvorfällen dem MeVis-Konzern zufließen und die Höhe des Ertrages zuverlässig feststeht.

Der MeVis-Konzern differenziert grundsätzlich zwischen der Realisierung von Umsatzerlösen aus dem Verkauf von Lizenzen, der Erbringung von Dienstleistungen und dem Verkauf von Hardware.

Erlöse aus dem Verkauf von Waren und Erzeugnissen sind zu dem Zeitpunkt zu realisieren, wenn folgende Bedingungen kumulativ erfüllt sind:

Übertragung des wesentlichen Risikos und der Chancen, die mit dem Eigentum der verkauften Waren und Erzeugnisse in Zusammenhang stehen (Eigentumsübergang),
dem Unternehmen verbleibt kein Verfügungsrecht,
die Höhe der Erlöse kann verlässlich bestimmt werden,
der Zufluss des wirtschaftlichen Nutzens des Verkaufs (Forderungseingang) ist hinreichend sicher und
die im Zusammenhang mit dem Verkauf angefallenen Kosten können verlässlich bestimmt werden.

Erträge aus dem Erbringen von Dienstleistungen sind zu realisieren, wenn:

die Höhe der Erträge verlässlich bemessen werden kann,
es hinreichend wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft dem Unternehmen zufließen wird (Forderungseingang),
der Fertigstellungsgrad des Geschäfts am Bilanzstichtag verlässlich bemessen werden kann und
die für das Geschäft angefallenen Kosten und die bis zu seiner vollständigen Abwicklung zu erwartenden Kosten verlässlich bemessen werden können.

Grundsätzlich werden für die Veräußerung von Software und Lizenzen die oben stehenden Kriterien zum Verkauf von Waren und Erzeugnissen angewendet, d. h., der Umsatz ist mit dem Verkauf der Software realisiert. Teilweise schließen Verträge über den Verkauf von Software Leistungen ein, die erst nach dem Zeitpunkt der Veräußerung der Software realisiert werden. Solche "Mehrkomponentenverträge" werden in ihre Erlöskomponenten aufgeteilt und die Erlöse nach Maßgabe des jeweiligen Realisierungszeitpunkts vereinnahmt. Bereits bezahlte, aber nicht realisierte Erlöskomponenten werden abgegrenzt.

Im Einzelnen bedeutet dies für den MeVis-Konzern:

Software und Lizenzen

Lizenzgebühren und Nutzungsentgelte, die aus der Nutzung von Software resultieren, werden entsprechend des wirtschaftlichen Gehalts der Vereinbarung erfasst. Sofern nicht anders vereinbart, erfolgt eine Erfassung des Ertrags linear über die Laufzeit der Lizenzvereinbarung.

Die Überlassung von Nutzungsrechten gegen fixe Vergütung (Einmallizenzen), die dem Lizenznehmer eine unbeschränkte Nutzung gewährt, ist in wirtschaftlicher Betrachtungsweise ein Veräußerungsakt und wird in voller Höhe als Ertrag realisiert.

Hardware

Beim Verkauf von Hardware ergibt sich der Zeitpunkt der Umsatzrealisierung mit dem Gefahrenübergang.

Beratungsleistungen

Für Beratungsleistungen werden Umsätze in der Periode realisiert, in der die entsprechende Dienstleistung erbracht wurde.

Wartung

Umsatzerlöse aus Wartungsverträgen werden in der Periode der Leistungserbringung realisiert. Enthält der Verkaufspreis von Software Teilbeträge für nachfolgende Dienstleistungen (z. B. Wartung), wird dieser Betrag abgegrenzt und über die Perioden der Leistungserbringung zeitanteilig als Ertrag erfasst.

Schulungen

Grundsätzlich werden die oben stehenden Kriterien zum Verkauf von Dienstleistungen angewendet, d. h. der Umsatz wird mit Leistungserbringung realisiert.

Aufwandsrealisierung

Aufwendungen werden in der Periode erfolgswirksam erfasst, in der der entsprechende Werteverzehr verursacht wurde.

Forschungs- und Entwicklungskosten

Die Kosten für Forschungsaktivitäten, das heißt für Aktivitäten, die unternommen werden, um neue wissenschaftliche oder technische Erkenntnisse zu gewinnen, erfasst MeVis in voller Höhe als Aufwand.

Die Kosten für Entwicklungsaktivitäten, das heißt, wenn die Forschungsergebnisse in einen Plan oder einen Entwurf für die Produktion von neuen Produkten und Prozessen umgesetzt werden, werden dagegen aktiviert. Voraussetzung dafür ist, dass die Entwicklungskosten verlässlich ermittelt werden können, das Produkt oder der Prozess technisch und wirtschaftlich realisierbar sowie zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen wahrscheinlich ist. Darüber hinaus muss MeVis die Absicht haben und über ausreichende Ressourcen verfügen, die Entwicklung abzuschließen und den Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen.

Für die Softwareprodukte des MeVis-Konzerns werden daher Entwicklungsleistungen aktiviert, die anfallen, nachdem die Softwarespezifikationen festgeschrieben und mit dem Kunden abgestimmt sind oder wenn die Marktfähigkeit der künftigen Produkte durch Marktanalysen und Abstimmung mit den Vertriebspartnern hinreichend belegt ist. Dabei werden die den Entwicklungsleistungen zurechenbaren Einzel- und Gemeinkosten bis zur Fertigstellung des Produktes aktiviert und in der Folge über eine Laufzeit von 2-3 Jahren abgeschrieben.

Entwicklungen, die noch nicht nutzungsbereit sind, werden einmal jährlich auf Wertminderungen untersucht. Im Übrigen erfolgen Wertminderungstests, wenn Indikatoren (Triggering Events) für eine mögliche Wertminderung vorliegen.

Zinserträge

Zinserträge werden im Zeitpunkt ihrer Entstehung erfasst.

Zinsaufwendungen

Aufwendungen für Fremdkapitalüberlassung werden als Aufwand erfasst, es sei denn, die Fremdkapitalkosten können direkt dem Bau, dem Erwerb oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zugerechnet werden. Ein Vermögenswert wird als qualifiziert angesehen, wenn mehr als sechs Monate erforderlich sind, diesen in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Die Fremdkapitalkosten des MeVis-Konzerns resultieren im Wesentlichen aus Erwerben von Vermögenswerten, die 2008 abgeschlossen wurden und bei denen eine Kaufpreiszahlung in Raten vereinbart wurde (Aufzinsung von Verbindlichkeiten). Laufende Kreditlinien wurden nur sporadisch dispositionsbedingt in Anspruch genommen.

Firmenwerte

Firmenwerte (Goodwill), die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworben wurden, unterliegen keiner planmäßigen Abschreibung, sondern werden einmal jährlich auf Wertminderung überprüft. Eine Überprüfung erfolgt auch, wenn Ereignisse oder Umstände (Triggering Events) eintreten, die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten. Die Firmenwerte werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungen angesetzt. Als Zeitpunkt der jährlichen Überprüfung hat die Gesellschaft den 31. Dezember bestimmt.

Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Firmenwerte erfolgt auf der Ebene von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units, kurz CGU) bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten als unterste Ebene, auf der der Firmenwert durch die Unternehmensführung überwacht wird. Für die Werthaltigkeitsprüfung wird der erworbene Firmenwert der CGU oder der Gruppe von CGU zugeordnet, die erwartungsgemäß von den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses profitieren. Für die wesentlichen Goodwills des MeVis-Konzerns sind die maßgeblichen CGUs identisch mit den rechtlichen Einheiten MMS Inc. und MBS KG. Übersteigt der Buchwert der CGU oder der Gruppe von CGU, der der Firmenwert zugeordnet wurde, deren erzielbaren Betrag, wird der allokierte Firmenwert entsprechend abgeschrieben. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert, abzüglich Verkaufskosten und Nutzungswert der CGU. Diese Werte beruhen grundsätzlich auf Bewertungen mittels diskontierter Mittelzuflüsse (Discounted-Cashflow-Bewertungen).

Es werden in zukünftigen Perioden keine Wertaufholungen auf einen abgeschriebenen Firmenwert vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag den Buchwert der CGU oder der Gruppe der CGU, der der Firmenwert zugeordnet ist, übersteigt.

Immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte umfassen die Software und sonstige selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte, Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte. Das Unternehmen schreibt immaterielle Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer auf den geschätzten Restbuchwert ab. Die voraussichtliche Nutzungsdauer für Software, Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte beträgt in der Regel drei bis fünf Jahre.

Die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen immateriellen Vermögenswerte beziehen sich insbesondere auf Kundenbeziehungen und Technologie. Die entsprechenden voraussichtlichen Nutzungsdauern liegen zwischen zehn Jahren für Kundenbeziehungen und bis zu sieben Jahren für Technologie.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer sowie noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einmal jährlich auf Wertminderung überprüft.

Sachanlagen

Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen sowie außerplanmäßige Wertminderungen.

Die Anschaffungskosten setzen sich aus dem Anschaffungspreis, den Anschaffungsnebenkosten und nachträglichen Anschaffungskosten abzüglich erhaltener Anschaffungspreisminderungen zusammen.

Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen die folgenden geschätzten Nutzungsdauern der Vermögenswerte zu Grunde:

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Nutzungsdauer in Jahren
EDV-Geräte 3
Betriebsausstattung 3 - 10
Mietereinbauten 5 - 10

Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, wird durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Gemäß IAS 36 werden solche Wertverluste anhand von Vergleichen mit den diskontierten zukünftigen Cashflows ermittelt. Bei Fortfall der Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen, die die fortgeführten Anschaffungskosten nicht übersteigen.

Finanzielle Vermögenswerte

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstruments führt.

Die finanziellen Vermögenswerte setzen sich aus den Forderungen (außer Steuerforderungen) und sonstigen finanziellen Vermögenswerten, den Zahlungsmitteln bzw. Zahlungsmitteläquivalenten und den Derivaten mit positiven beizulegenden Zeitwerten zusammen.

Die Bilanzierung und Bewertung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt nach IAS 39. Demnach werden finanzielle Vermögenswerte in der Konzernbilanz angesetzt, wenn dem MeVis-Konzern ein vertragliches Recht zusteht, Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte von einer anderen Partei zu erhalten. Finanzielle Vermögenswerte werden nicht mehr angesetzt, wenn die vertraglichen Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind.

Marktübliche Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden grundsätzlich zum Erfüllungstag bilanziert. Der erstmalige Ansatz eines finanziellen Vermögenswerts erfolgt zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich der Transaktionskosten. Transaktionskosten, die beim Erwerb von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten anfallen, werden unmittelbar aufwandswirksam erfasst. Unverzinsliche oder unterverzinsliche Forderungen werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem Barwert der erwarteten zukünftigen Cashflows angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt gemäß der Zuordnung der finanziellen Vermögenswerte zu den nachstehenden Kategorien:

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte umfassen die zu Handelszwecken gehaltenen bzw. in diese Kategorie designierten finanziellen Vermögenswerte. Dieser Bewertungskategorie werden derivative Finanzinstrumente zugeordnet. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts finanzieller Vermögenswerte dieser Kategorie werden zum Zeitpunkt der Wertsteigerung bzw. Wertminderung erfolgswirksam erfasst.

Kredite und Forderungen sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind.

Kredite und Forderungen werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Dieser Bewertungskategorie werden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten enthaltenen finanziellen Forderungen und Darlehen sowie die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zugeordnet.

Zur Veräußerung verfügbare (available for sale - afs) finanzielle Vermögenswerte werden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Wertänderungen werden bis zum Abgang erfolgsneutral in einem gesonderten Posten im Eigenkapital erfasst (AfS-Rücklage). Dieser Kategorie sind die gehaltenden, festverzinslichen Wertpapiere zugeordnet.

Der Zinsertrag aus Positionen dieser Kategorie wird unter Anwendung der Effektivzinsmethode ermittelt.

Vorräte

Bei den Vorräten handelt es sich ausschließlich um Handelswaren, die zu Anschaffungskosten angesetzt werden. Sofern der Nettoveräußerungswert der Bestände unter die Anschaffungskosten sinkt, wird auf diesen Wert abgeschrieben. Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Netto veräußerungswert gestiegen ist, wird die daraus resultierende Wertaufholung als Minderung des Materialaufwands erfasst.

Steuern

Das Unternehmen wendet IAS 12, Ertragsteuern, an. Nach der darin enthaltenen Verbindlichkeitsmethode (Liability Method) werden aktive und passive latente Steuern mit der zukünftigen Steuerwirkung angesetzt, die sich aus den Unterschieden zwischen IFRS- und steuerrechtlicher Bilanzierung von Aktiv- und Passivposten ergeben. Die Auswirkungen von Steuersatzänderungen auf die latenten Steuern erfasst der MeVis-Konzern erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Berichtszeitraum, in dem das der Steuersatzänderung zugrunde liegende Gesetzgebungsverfahren weitgehend abgeschlossen ist. Bei Änderungen auf Positionen mit erfolgsneutraler Erfassung im Eigenkapital erfolgt dies im Berichtszeitraum der Änderung ebenfalls mit erfolgsneutraler Erfassung im Eigenkapital. Latente Steueransprüche bilanziert MeVis in dem Maße, wie es wahrscheinlich ist, dass zukünftige zu versteuernde Gewinne verfügbar sein werden. Gegen diese können die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste aufgerechnet werden.

Ertragsteuern beinhalten sämtliche Steuern, die auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaften des Konzerns erhoben werden. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden unter Steuern vom Einkommen und vom Ertrag laufende Ertragsteuern und latente Ertragsteuern ausgewiesen. Laufende Ertragsteuern beinhalten im Wesentlichen inländische Gewerbesteuer und Körperschaftsteuer.

Eigenkapitalinstrumente

Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug aller dazugehörigen Schulden begründet. Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals des MeVis-Konzerns ist in der Übersicht der "Veränderung des Eigenkapitals" dargestellt.

Rückstellungen für Pensionen

Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen werden die Kosten für die Leistungserbringung mittels des Verfahrens der laufenden Einmalprämien ermittelt, wobei zu jedem Bilanzstichtag eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt wird. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die zehn Prozent des höheren Betrags aus dem beizulegenden Zeitwert der leistungsorientierten Verpflichtungen des Konzerns und dem beizulegenden Zeitwert des Planvermögens übersteigen, werden erfolgswirksam über die erwartete durchschnittliche Restarbeitszeit der an dem Plan partizipierenden Arbeitnehmer verteilt. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort in dem Umfang erfolgswirksam erfasst, in dem die Leistungen bereits unverfallbar sind. Ansonsten erfolgt eine lineare Verteilung über den durchschnittlichen Zeitraum bis zur Unverfallbarkeit der geänderten Leistungen.

Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpflichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar, welcher durch nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne und Verluste und nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand angepasst wurde. Davon wird der beizulegende Zeitwert von bestehendem Planvermögen in Abzug gebracht. Jeder Vermögenswert, der durch diese Berechnung entsteht, wird auf die nicht erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste und den nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand zuzüglich des Barwertes von verfügbaren Erstattungen und Kürzungen bei den künftigen Beiträgen zum Plan begrenzt.

Sonstige Rückstellungen

Rückstellungen werden für Verpflichtungen gebildet, die aus Ereignissen der Vergangenheit resultieren, die wahrscheinlich zu einer künftigen wirtschaftlichen Belastung führen werden und deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt nach IAS 37, mit der bestmöglichen Schätzung der Ausgaben, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlich wären. Soweit bei Verpflichtungen erst nach mehr als einem Jahr mit Mittelabflüssen gerechnet wird, werden die Rückstellungen mit dem Barwert der voraussichtlichen Mittelabflüsse angesetzt.

Anteilsbasierte Vergütungen

Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente, die dem Vorstand, den Geschäftsführern sowie den Mitarbeitern gewährt wurden, werden mit dem beizulegenden Zeitwert des Eigenkapitalinstruments am Tag der Gewährung ("grant date") bewertet. Erfasst wird der beizulegende Zeitwert der Verpflichtung als Personalaufwand. Gleichzeitig erfolgt eine Verteilung über den Erdienungszeitraum.

Die mit einem Vorstandsmitglied in der Vergangenheit geschlossene Vereinbarung über die Gewährung von Aktienoptionen, deren beizulegender Zeitwert sich im Vorjahr auf T€ 0 vermindert hatte, wurde im Berichtsjahr aufgehoben. Insoweit bezieht sich die nachfolgende Darstellung zu Aktienoptionen des Vorstands nur auf das Vorjahr.

Der beizulegende Zeitwert aller Vergütungszusagen wurde auf Basis einer Monte-Carlo-Simulation ermittelt. Wesentliche Werttreiber der Mitarbeiteroptionen sind die Werte der Aktien sowie der Preis, zu dem die jeweilige Option ausgeübt werden kann, der so genannte Basispreis. Die Differenz zwischen dem Wert des zu Grunde liegenden Finanzinstruments und dem Basispreis ist der so genannte "innere Wert" der Option.

Neben der Modellierung der Entwicklung des zu Grunde liegenden Finanzinstruments (bzw. der Bemessungsgrundlage für die variable Vergütung des Vorstandsmitglieds) wurden im Rahmen der Wertermittlung der Optionen auch mögliche Abwanderungen der Optionsinhaber (bzw. des Anspruchsberechtigten) sowie -im Falle des Mitarbeiteroptionsprogramms - das vorzeitige Ausüben der Optionen der Mitarbeiter in die Bewertung einbezogen. Zur Abbildung dieser Sachverhalte hat die Gesellschaft auf Basis statistischer Verteilungsmodelle, die diese Entscheidungen modellieren, entsprechende weitere relevante Inputvariablen für die Simulationsmodelle abgeleitet.

Zur Ermittlung der Wahrscheinlichkeit, dass ein Optionsinhaber das Unternehmen vorzeitig verlässt bzw. ein Inhaber von Mitarbeiteroptionen diese vor Ablauf der Laufzeit vorzeitig ausübt, hat die Gesellschaft die so genannte "Exponentialverteilung" verwendet.

Für die Ableitung der jeweiligen Wahrscheinlichkeiten sind die durchschnittlichen Verweildauern, also einerseits die durchschnittliche Verweildauer von Vorständen und andererseits von Mitarbeitern, zu analysieren. Hierzu hat die Gesellschaft allgemein zugängliche Marktstudien herangezogen. Auf Basis dieser Analysen wurde eine durchschnittliche Verweildauer für Vorstände von 5,7 Jahren angenommen. Bei Mitarbeitern ist die Gesellschaft von einer durchschnittlichen Zugehörigkeitsdauer im Unternehmen von 7,5 Jahren ausgegangen, die auf Basis der historischen jährlichen Abwanderungsrate von Mitarbeitern des MeVis-Konzerns von 7 % p. a. ermittelt wurde.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Die finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich aus originären Verbindlichkeiten und den negativen beizulegenden Zeitwerten derivativer Finanzinstrumente zusammen. Originäre Verbindlichkeiten werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn der MeVis-Konzern eine vertragliche Pflicht hat, Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte auf eine andere Partei zu übertragen. Der erstmalige Ansatz einer originären Verbindlichkeit erfolgt zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung bzw. zum Wert der erhaltenen Zahlungsmittel abzüglich ggf. angefallener Transaktionskosten. Die Folgebewertung erfolgt bei den Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode.

Derivative Finanzinstrumente werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die negativen beizulegenden Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten sind Teil der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind.

Zuschüsse

Der MeVis-Konzern hat Entwicklungskostenzuschüsse von Kunden und von öffentlichen Stellen erhalten, die als sonstige Verbindlichkeiten ausgewiesen und ertragswirksam aufgelöst werden, sobald die bezuschussten Entwicklungsleistungen durch den MeVis-Konzern erbracht sind. Die vereinnahmten Teilbeträge werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Leasingverhältnisse

Ein Leasingverhältnis wird als Operating-Leasingverhältnis klassifiziert, wenn im Wesentlichen die Chancen und Risiken, die mit Eigentum verbunden sind, bei dem Leasinggeber verbleiben. Leasingzahlungen innerhalb eines Operating-Leasingverhältnisses sind als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses zu erfassen.

8. Wesentliche Ermessensentscheidungen und Schätzungen

Die Erstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS erfordert Einschätzungen und Ermessen einzelner Sachverhalte durch das Management. Die vorgenommenen Schätzungen wurden auf der Basis von Erfahrungswerten und weiteren relevanten Faktoren unter Berücksichtigung der Prämisse der Unternehmensfortführung vorgenommen.

Die wesentlichen Bilanzposten, die von Schätzungen des Managements betroffen sind, sind neben den Firmenwerten immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer (T€ 9.366; 2009: T€ 10.502) und Sachanlagen (T€ 926; 2009: T€ 1.191), deren Nutzungsdauer geschätzt wurde. Daneben sind bei den in den immateriellen Vermögenswerten mit bestimmter Nutzungsdauer mit T€ 5.102 (i. Vj. T€ 3.977) enthaltenen Entwicklungskosten die aus der Verwertung dieser Entwicklungen erzielbaren Erlöse zu schätzen. Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (T€ 5.139; 2009: T€ 4.222) schätzt das Management aufgrund der überschaubaren Kundenzahl, dass mit keinen Ausfällen zu rechnen ist. Die aktiven latenten Steuern beinhalten latente Steuern für steuerliche Verlustvorträge (T€ 191; 2009: T€ 1.909) bei der MMS AG und im Vorjahr auch der MMS Inc., deren Nutzung von der zukünftigen Erzielung steuerpflichtiger Erträge abhängig sind. Die Rückstellungen (T€ 1.057; 2009: T€ 188) betreffen im Wesentlichen Verpflichtungen aus der Zuschussgewährung gegenüber Fraunhofer MEVIS und Garantiekosten, deren tatsächliche Inanspruchnahme in Bezug auf die Höhe mit Unsicherheiten behaftet ist. Wesentliche Schätzungen hinsichtlich zu Grunde gelegtem Bewertungsmodell sowie diversen Parametern wie Verweildauer der Mitarbeiter im Unternehmen, Entwicklung des Aktienkurses oder Ausübungswahrscheinlichkeit enthalten die im Eigenkapital ausgewiesenen Aktienoptionen (T€ 257; 2009: T€ 210).

Der Konzern überprüft mindestens einmal jährlich, ob bestehende Firmenwerte (T€ 12.635; 2009: T€ 16.593) wertgemindert sind. Dabei wird dem jeweiligen Buchwert des Firmenwerts der erzielbare Betrag der entsprechenden CGU gegenübergestellt. Die Bestimmung des erzielbaren Betrags einer CGU ist mit Schätzungen der entsprechenden Cash Flows sowie adäquater Diskontierungszinsen durch die Geschäftsleitung verbunden.

Die sich tatsächlich ergebenden Beträge können von den Beträgen, die sich aus Schätzungen und Annahmen ergeben, abweichen.

9. Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsstandards

Der Konzernabschluss der MMS AG zum 31. Dezember 2010 einschließlich der Vorjahreszahlen wird nach den zum 31. Dezember 2010 in der Europäischen Union geltenden IFRS aufgestellt.

Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden. Darüber hinaus hat der Konzern die folgenden neuen/überarbeiteten und für die Geschäftstätigkeit des Konzerns relevanten Standards und Interpretationen angewandt, welche im Geschäftsjahr 2010 erstmals verpflichtend anzuwenden waren:

IFRS 3 "Business Combinations" (neu gefasst 2008):

Der neu gefasste IFRS 3 ist auf Unternehmenszusammenschlüsse anzuwenden, bei denen der Erwerbszeitpunkt zu Beginn der ersten Berichtsperiode des Geschäftsjahres, das am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnt, oder danach liegt.

IFRS 3 (2008) liegen die folgenden wesentlichen Prinzipien zugrunde:

Der Erwerber erlangt Beherrschung über das erworbene Unternehmen zum Erwerbszeitpunkt und bilanziert ab diesem Zeitpunkt sämtliche Vermögenswerte und Schulden des erworbenen Unternehmens unabhängig von seiner Beteiligungsquote.
Die bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden werden zum Erwerbszeitpunkt grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert erfasst.
Anteile, die der Erwerber zum Erwerbszeitpunkt hält, die nicht zur Beherrschung des erworbenen Unternehmens führten, sind zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert in die Anschaffungskosten des erworbenen Unternehmens einzubeziehen und ein daraus resultierender Gewinn oder Verlust ergebniswirksam zu erfassen.

Die Hauptänderungen gegenüber IFRS 3 (2004) lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Unternehmenszusammenschlüsse auf vertraglicher Basis und Unternehmenszusammenschlüsse von Gegenseitigkeitsunternehmen werden in den Anwendungsbereich von IFRS 3 (2008) einbezogen.
Die Definition eines Geschäftsbetriebs (business) ist weiter gefasst: Die bloße Möglichkeit, eine integrierte Gruppe von Tätigkeiten und Vermögenswerten als Geschäftsbetrieb zu betreiben, ist für das Vorliegen eines Geschäftsbetriebs ausreichend.
Bedingte Kaufpreiszahlungen sind im Erwerbszeitpunkt mit ihrem beizulegenden Zeitwert als Kaufpreisbestandteil zu erfassen.
Für die Bewertung der nicht beherrschenden Anteile wurde ein Wahlrecht eingeführt. Demnach kann die Bewertung der nicht beherrschenden Anteile proportional zum Anteil am beizulegenden Zeitwert des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens oder zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfolgen.
Anschaffungsnebenkosten sind als Aufwand zu erfassen.

Der geänderte IFRS 3 würde bei der Ausübung der Option auf die restlichen 58,9 % der Medis Holding B.V. in 2011 greifen, wobei die konkreten Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des MeVis-Konzerns erst zum Zeitpunkt der Optionsausübung bestimmbar sind.

IAS 27 "Consolidated and Separate Financial Statements" (geändert 2008):

Der geänderte Standard erfordert, dass Veränderungen im Anteilsbesitz des Konzerns an einem Tochterunternehmen, bei denen die Beherrschung erhalten bleibt, als Eigenkapitaltransaktionen zu erfassen sind. Wenn der Konzern die Beherrschung des Tochterunternehmens verliert, wird der verbleibende Anteil an dem vormaligen Tochterunternehmen zum beizulegenden Zeitwert angesetzt; etwaige Gewinne oder Verluste hieraus sind erfolgswirksam zu erfassen. Die Änderungen des IAS 27 sind für ab dem 1. Juli 2009 beginnende Geschäftsjahre des Konzerns verpflichtend anzuwenden. Der Standard ist von grundsätzlicher Bedeutung für den MeVis-Konzern.

Zudem hat der Konzern die folgenden neuen bzw. überarbeiteten Standards und Interpretationen erstmals im Geschäftsjahr 2010 verpflichtend angewendet. Diese hatten aber keinen oder zumindest keinen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss:

IFRS 1 "First-time Adoption of International Financial Reporting Standards" (geändert 2008)

Amendments to IFRS 1 " Additional Exemptions for First time Adopters"

Amendment to IFRS 2 "Share-based Payments: Group Cash-settled Share-based Payment Transactions"

Amendments to IAS 39 "Financial Instruments: Recognition and Measurement: Eligible Hedged Items"

IFRIC 12 "Service Concession Arrangements"

IFRIC 15 "Agreements for the Construction of Real Estate"

IFRIC 16 "Hedges of a Net Investment in a Foreign Operation"

IFRIC 17 "Distribution of Non-cash Assets to Owners"

IFRIC 18 "Transfers of Assets from Customers"

Sammelstandard "Improvements to IFRS 2008 - Amendments to IFRS 5 Non-current Assets Held for Sale and Discontinued Operations"

Sammelstandard: "Improvements to IFRS 2009 - IFRS 2, IFRS 5, IFRS 8, IAS 1, IAS 7, IAS 17, IAS 36, IAS 38, IAS 39, IFRIC 9, IFRIC 16"

Darüber hinaus wurden die folgenden Standards und Interpretationen bis zur Aufstellung des Konzernabschlusses veröffentlicht und bereits durch die EU anerkannt. Diese Standards sind bis zum 31. Dezember 2010 noch nicht verpflichtend anzuwenden und wurden von der MMS AG auch nicht vorzeitig angewendet. Es wird kein wesentlicher Einfluss auf künftige Konzernabschlüsse der MMS AG erwartet:

IAS 24 "Related Party Disclosures" (revised 2009)
Amendments to IFRS 1 "Limited Exemption from Comparative IFRS 7 Disclosures for First-time Adopters"
Amendments to IAS 32 "Classification of Rights Issues"
Amendment to IFRIC 14 "Prepayments of a Minimum Funding Requirement"
IFRIC 19 "Extinguishing Financial Liabilities with Equity Instruments"
Sammelstandard: "Improvements to IFRS 2010 - IFRS 1, IFRS 3, IFRS 7, IAS 1, IAS 21, IAS 31, IAS 32, IAS 34, IAS 38, IAS 39, IFRIC 13"

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

10. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich in die folgenden Erlösarten:

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Software und Lizenzen 8.963 9.938
Wartung (Software-Service-Verträge) 4.605 3.198
Dienstleistungen (Consulting und Schulungen) 479 240
Hardware 244 493
14.291 13.869

Die Aufgliederung nach Segmenten wird aus der Segmentberichterstattung (siehe Ziffer 35) ersichtlich.

11. Ertrag aus der Aktivierung von Entwicklungsaufwendungen

Entsprechend IAS 38 wurden Entwicklungskosten von T€ 2.786 (2009: T€ 2.308) aktiviert, die auf Entwicklungsleistungen von Mitarbeitern des Konzerns entfallen. Darüber hinaus sind T€ 121 (2009: T€ 316) Entwicklungsleistungen aktiviert, die von Dritten für den Konzern erbracht wurden. Weitere Einzelheiten sind unter Ziffer 20 erläutert. Insgesamt fielen im Geschäftsjahr 2010 Aufwendungen für Forschung und Entwicklung von T€ 6.877 (2009: T€ 7.524) an.

12. Sonstige betriebliche Erträge

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Fördermittel 644 864
Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten 80 140
Erträge aus Kostenweiterbelastungen 76 339
Übrige periodenfremde Erträge 8 1
Übrige 332 484
1.140 1.828

13. Materialaufwand/Aufwand für bezogene Leistungen

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Aufwendungen für Waren 330 420
Aufwendungen für bezogene Leistungen 360 39
690 459

14. Personalaufwand

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Löhne und Gehälter 8.500 8.031
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 1.882 1.768
10.382 9.799

Die sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung enthalten in Höhe von T€ 700 (2009: T€ 843) die Aufwendungen für die staatliche Rentenversicherung der Arbeitnehmer, die auf den Arbeitgeber entfallen. Im Jahresdurchschnitt wurden 224 (2009: 239) Mitarbeiter beschäftigt. Dies entspricht im Durchschnitt 177 Vollzeitäquivalenten (2009: 186). Von den 224 Mitarbeitern entfallen 29 (2009: 31) auf die quotal konsolidierte Gesellschaft MeVis BreastCare GmbH & Co. KG. In den Jahresdurchschnittszahlen sind 61 (2009: 72) Tester und Aushilfen auf Konzernebene enthalten.

15. Sonstige betriebliche Aufwendungen

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Projektfinanzierung Fraunhofer MEVIS 821 0
Mietaufwendungen/Leasing 555 546
Rechts- und Beratungskosten 483 808
Reisekosten 190 183
Abschluss- und Prüfungskosten 189 182
Wartungskosten/Instandhaltung 150 134
Energiekosten 124 113
Buchführungskosten 111 100
Garantieaufwand 90 126
Versicherungen 87 57
Aufsichtsratsvergütungen 80 80
Werbekosten 75 78
Aufwendungen der Hauptversammlung 61 19
Reinigungsaufwendungen 44 39
Telefonkosten 39 38
Internetaufwendungen 34 28
Fremdarbeiten 22 70
Bürobedarf 20 26
Beiträge 16 17
Personalakquisition 1 45
Übrige 500 584
3.692 3.273

16. Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Abschreibungen auf gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Kundenstämme 1.243 1.168
Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten 1.841 1.134
Abschreibungen auf Sachanlagen 468 539
Wertminderung Firmenwert MMS Inc. (LungCAD) 4.173 0
Wertminderung andere immaterielle Vermögenswerte MMS Inc. (LungCAD) 1.155 0
Abschreibungen gesamt 8.880 2.841

17. Zinserträge/Zinsaufwendungen und sonstiges Finanzergebnis sowie Ergebnis aus assoziierten Unternehmen

Das Finanzergebnis des MeVis-Konzerns beläuft sich im Geschäftsjahr 2010 auf T€ -180 (2009: T€ -465). Es setzt sich zusammen aus Zinserträgen aus der Anlage liquider Mittel in Höhe von T€ 389 (2009: T€ 598), Zinsaufwendungen in Höhe von T€ 712 (2009: T€ 996) und dem sonstigen Finanzergebnis in Höhe von T€ 130 (2009: T€ -67). Das sonstige Finanzergebnis beinhaltet im Wesentlichen die Wertveränderung von derivativen Finanzinstrumenten in Höhe von T€ 133 (2009: T€ -170), den Saldo der Erträge und Aufwendungen aus Kursdifferenzen in Höhe von T€ 332 (2009: T€ 172), sowie die Aufwendungen für die Verwahrung von Wertpapieren in Höhe von T€ 69 (2009: T€ 69).

18. Ertragsteuern

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Laufende Ertragsteuern Berichtsjahr 51 429
Laufende Ertragsteuern Vorjahre 2 -118
Latente Steuern 2.689 459
2.742 770

Bei der Berechnung der aktiven und passiven Steuerlatenzen auf temporäre Differenzen wurde ein Ertragsteuersatz von 31,2% (2009: 30%) zu Grunde gelegt.

Bei der Bemessung der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge wurde jeder Verlustvortrag mit dem relevanten Steuersatz bewertet. In Deutschland sind das 15,4% für gewerbesteuerliche Verlustvorträge und 15,8% für körperschaftsteuerliche Verlustvorträge. In den USA kommt ein einheitlicher Steuersatz von 39% zur Anwendung.

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Ergebnis vor Steuern (EBT) -5.607 1.168
Theoretische Steuer 31,2% (30,0%) -1.749 350
Ausbuchung bzw. Nicht-Ansatz latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge 4.958 0
Steuersatzdifferenzen ausländischer Tochterunternehmen -448 -42
Währungsdifferenzen -64 29
Periodenfremde Steuereffekte -43 344
Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen 20 27
Sonderbetriebseinnahmen MBS KG 80 110
Sonstige -12 -48
Effektiver Steueraufwand 2.742 770
Effektiver Steuersatz -48,9% 65,9%

Die latenten Ertragsteuern setzen sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Aktive latente Steuern
Steuerliche Verlustvorträge 1.064 1.909
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 0 50
Rückstellungen 266 14
Derivate 2 18
Vorräte 671 1.605
Sonstige Posten 57 152
Aktive latente Steuern brutto 2.060 3.748
Saldierung -2.060 -2.261
Aktive latente Steuern 0 1.487
Passive latente Steuern
Immaterielle Vermögenswerte 3.615 2.516
Derivate 25 64
Sonstige Posten 0 83
Wertpapiere (direkt im Eigenkapital erfasst) 0 23
Passive latente Steuern brutto 3.640 2.686
Saldierung -2.060 -2.261
Passive latente Steuern 1.580 425

Die latenten Steueransprüche auf Verlustvorträge ermitteln sich wie folgt:

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Körperschaftsteuerliche Verlustvorträge der Gesellschaften 4.270 3.225
Gewerbesteuerliche Verlustvorträge der Gesellschaften 1.752 5.840
Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge brutto 6.022 1.909
Nicht aktivierte latente Steuern auf Verlustvorträge 4.958 0
Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge netto 1.064 1.909

Vor dem Hintergrund der nicht erreichten Planergebnisse und der neuerlichen steuerlichen Verluste sind aktive latente Steuern nur insoweit anzusetzen als einerseits die Verluste unter Berücksichtigung der Mindestbesteuerung nutzbar sind und andererseits diesen passive latente Steuern aus temporären Differenzen gegenüberstehen. Im Vorjahr war der Ansatz noch auf die Steuerplanungen des Konzerns gestützt worden. Die Entwicklungen im Berichtsjahr führten zu einer Neueinschätzung der Wahrscheinlichkeit der Verlustnutzung verbunden mit einem Aufwand von T€ 4.958 aus der Ausbuchung bzw. den Nicht-Ansatz latenter Steuern auf Verlustvorträge.

19. Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie entspricht dem Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten bzw. dem Gewinn (nach Steuern) dividiert durch die gewichtete, durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahrs ausstehenden Aktien. Das Ergebnis je Aktie (voll verwässert) wird unter der Annahme berechnet, dass grundsätzlich alle potenziell verwässernden Wertpapiere, Aktienoptionen und Aktienzusagen umgewandelt bzw. ausgeübt werden.

Da die Erfolgskriterien für die Ausübung der Optionen zum Bilanzstichtag jedoch nicht erfüllt sind, muss von einer Nichtausübung der Optionen durch die Mitarbeiter sowie die Nichtgewährung von Aktien an Herrn Tynes ausgegangen werden. Sie werden bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie somit nicht berücksichtigt, so dass das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie entspricht.

Der gewichtete Durchschnitt der in Umlauf befindlichen Stückaktien ergibt sich unter zeitlich gewichteter Berücksichtigung der zurückgekauften und wieder ausgegebenen Aktien.

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2010 2009
Konzernjahresfehlbetrag (i. Vj. -überschuss) in Tausend € -8.349 398
Gewichteter Durchschnitt der Anzahl der Stückaktien, die während der Berichtsperiode im Umlauf waren 1.708.074 1.699.820
Unverwässertes Ergebnis je Aktie in € -4,89 0,23
Verwässertes Ergebnis je Aktie in € -4,89 0,23

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz

20. Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Die Entwicklung der Anschaffungs- und Herstellungskosten und der kumulierten Abschreibungen der immateriellen Vermögenswerte (inkl. Geschäfts- und Firmenwerte) sowie der Sachanlagen für die Geschäftsjahre 2010 und 2009 sind in den Anlagenspiegeln als Anlagen 1 und 2 zum Anhang dargestellt.

Die im Geschäftsjahr 2010 wesentlichen Zugänge zum immateriellen Vermögen betreffen die Aktivierung selbsterstellter immaterieller Vermögenswerte.

Nettobuchwerte

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Angaben

in Tausend €
Vermögenswerte und sonstige Rechte
Erworbene immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer Firmenwerte Gesamt
--- --- --- --- ---
Stand 31.12.2009 6.525 3.977 16.593 27.095
Stand 31.12.2010 4.264 5.102 12.635 22.001

Die Veränderung der immateriellen Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer resultiert im Wesentlichen aus aktivierten Entwicklungskosten sowie aus der Wertminderung auf die CGU MeVis Medical Solutions Inc.

Als selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer wurden gemäß IAS 38 im Geschäftsjahr 2010 Softwareentwicklungskosten in Höhe von T€ 2.907 (2009: T€ 2.624) aktiviert. Diese setzen sich aus erfolgswirksamen Aktivierungen eigener Leistungen von T€ 2.786 (2009: T€ 2.308) und direkt aktivierten fremdbezogenen Leistungen von T€ 121 (2009: T€ 316) zusammen. Auf die aktivierten Entwicklungskosten entfallen im Berichtsjahr Abschreibungen in Höhe von T€ 1.841 (2009: T€ 1.134).

Die Firmenwerte wurden zum Zeitpunkt des Erwerbs für zukünftige Wertminderungstests einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGU) zugeordnet. Diese stimmten mit den rechtlichen Einheiten überein, die jeweils insgesamt Teile der Segmente der Segmentberichterstattung darstellen. Als jährlicher Zeitpunkt, zu dem der Wertminderungstest durchgeführt werden soll, ist der 31. Dezember festgelegt worden. Die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit den jeweils zum Bilanzstichtag enthaltenen Firmenwerten zu Buchwerten sind der folgenden Tabelle zu entnehmen.

Buchwerte je zahlungsmittelgenerierende Einheit

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Angaben

in Tausend €
31.12.2010 Firmenwerte 31.12.2009 Firmenwerte
--- --- ---
Digitale Mammographie
MeVis BreastCare Solutions GmbH & Co. KG 12.489 12.489
Sonstige Befundung
MeVis Medical Solutions AG 146 147
MeVis Medical Solutions, Inc. 0 3.957

Im Rahmen des Wertminderungstests zum 31. Dezember 2010 wurden die Firmenwerte auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Nach IAS 36 ist ein Wertminderungsaufwand über eine außerplanmäßige Abschreibung vorzunehmen, wenn der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit niedriger ist als ihr Buchwert. Als erzielbarer Betrag wurde der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter Anwendung eines DCF-Verfahrens ermittelt. Ausgangspunkt waren dabei die von der Gesellschaft prognostizierten erzielbaren Cashflows über einen Detail-Planungshorizont von 5 Jahren. Der gewählte Planungshorizont spiegelt die kurz- bis mittelfristig erwartete Marktentwicklung wider. Darüber hinaus wurde für die zahlungsmittelgenerierende Einheit ein Fortführungswert angesetzt. Der Fortführungswert entspricht dem Barwert der Free Cashflows nach Ablauf des Detailprognosezeitraums.

Für die Zeiträume nach der Detailplanungsphase wird für Zwecke des Werthaltigkeitstests eine Wachstumsrate der Cashflows von einem Prozent angesetzt. Da die Cashflows fast ausschließlich im US-Dollar-Raum generiert werden, erfolgte die Berechnung auf US-Dollar-Basis.

Die Berechnungen wurden jeweils auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten durchgeführt. Der zugrunde gelegte Diskontierungszins betrug 11,25% nach Steuern (2009: 10,25% nach Steuern).

Die Wertminderungstests nach IAS 36 für die CGU MeVis BreastCare Solutions GmbH & Co. KG und MeVis Medical Solutions AG ergaben für das Geschäftsjahr 2010 keinen Wertberichtigungsbedarf.

Der Wertminderungstest für die CGU MeVis Medical Solutions Inc. zum 31 Dezember 2010 führte zu einer vollständigen Wertminderung des Firmenwertes sowie weiterer immaterieller Vermögenswerte, die beim Erwerb des "R2 Image Checker CT"-Geschäfts in 2008 erworben wurden.

Die Wertminderung beläuft sich auf insgesamt T€ 5.327, wobei T€ 4.266 auf den Buchwert des Firmenwertes und T€ 1.061 auf die Restbuchwerte des Kundenstamms sowie Software und Lizenzen zum 31. Dezember 2010 entfielen.

Die Wertminderungen wurden erforderlich, da entgegen den Erwartungen der Umsatz mit dem Lungen-CT-Geschäft in 2010 nicht gesteigert werden konnte. Gleichzeitig wurde bei der Planung für die kommenden Jahre unter Berücksichtigung der bisher erzielten Umsätze deutlich, dass der Umsatz aus heutiger Sicht nicht belastbar zu planen ist.

Die Entwicklung des Sachanlagevermögens war im Geschäftsjahr 2010 im Wesentlichen durch Investitionen in Mietereinbauten sowie in die Büro- und Geschäftsausstattung geprägt. In Summe belaufen sich die Investitionen in das Sachanlagevermögen auf T€ 193 (2009: T€ 320).

21. Vorräte

Der Vorratsbestand umfasst Hardware T€ 1 (2009: T€ 9) und Dongles T€ 66 (2009: T€ 60), die der Freischaltung der verkauften Software dienen. Darüber hinaus beinhaltet das Vorratsvermögen Lizenzen T€ 19 (2009: T€ 61), welche im Rahmen des Vertriebs des Produktes Visia™ Image Checker CT mitveräußert werden. Die Vorräte werden aufwandswirksam erfasst, wenn die entsprechenden Umsatzerlöse realisiert sind.

22. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige finanzielle Vermögenswerte und übrige Vermögenswerte

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, welche zum Berichtszeitpunkt überfällig waren, wurde eine Wertminderung von T€ 32 gebildet, die mit dem Betrag der betroffenen Forderung korrespondiert. Eine wesentliche Veränderung der Kreditwürdigkeit der jeweiligen Schuldner konnte nicht festgestellt werden und deshalb wird von einer Tilgung der nicht wertgeminderten ausstehenden Beträge ausgegangen. Die überfälligen Forderungen in Höhe von T€ 3.604 (2009: T€ 2.069) sind im Durchschnitt 75 Tage (2009: 75 Tage) alt. Für diese offenen Posten hält der Konzern keine Sicherheiten.

Der Gesamtbetrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von T€ 5.139 (2009: T€ 4.222) ist innerhalb eines Jahres fällig.

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Angaben

in Tausend €
davon: zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und in den folgenden Zeitbändern überfällig
--- --- --- --- --- --- ---
Buchwert davon wertgemindert: nicht überfällig weniger als 30 Tage zwischen 31 und 60 Tagen zwischen 61 und 90 Tagen
--- --- --- --- --- --- ---
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
zum 31.12.2010 5.139 0 1.535 851 170 943
zum 31.12.2009 4.222 0 2.153 583 259 714

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Angaben

in Tausend €
davon: zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und in den folgenden Zeitbändern überfällig zwischen 91 und 180 Tagen zwischen 181 und 360 Tagen
--- --- ---
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
zum 31.12.2010 1.640 0
zum 31.12.2009 435 78

Im Geschäftsjahr 2010 wurden weder Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgebucht, noch sind Zahlungen für bereits ausgebuchte Forderungen eingegangen.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Gesamt Davon: kurzfristig Gesamt Davon: kurzfristig
--- --- --- --- ---
Ausgereichte Darlehen und Forderungen 10 10 763 763
Derivate 136 136 214 114
Wertpapiere 2.541 2.541 7.375 7.375
Abgegrenzte Zinsen 102 102 207 207
Sonstiges 93 93 81 81
2.882 2.882 8.640 8.540

Die ausgereichten Darlehen und Forderungen bestehen mit T€ 10 (2009: T€ 205) gegen die Fraunhofer MEVIS, mit T€ 0 (2009: T€ 533) gegen den MBC-Fremdgesellschafter und mit T€ 0 (2009: T€ 25) gegen Gesellschafter.

Bei den Wertpapieren handelt es sich um ein breit gestreutes Portfolio festverzinslicher Unternehmens- und Staatsanleihen mit nominellen Zinssätzen zwischen 4,25% und 6,75% p.a. und gestaffelten Laufzeiten bis 2014. Da die Wertpapieranlage der Liquiditätssteuerung dient, die Papiere börsennotiert sind und es nicht beabsichtigt ist, die Wertpapiere bis zu ihrer Fälligkeit zu halten, wurden diese als zur Veräußerung verfügbar qualifiziert und insgesamt als kurzfristige Vermögenswerte eingestuft.

Der Konzern hat im Jahr 2010 zum Abschlussstichtag 6 (2009: 12) Devisentermingeschäfte sowie 4 (2009: 0) Optionsgeschäfte im Bereich des USD abgeschlossen.

Sämtliche Devisentermingeschäfte haben eine Laufzeit von bis zu einem Jahr, während im Vorjahr Devisentermingeschäfte mit einem beizulegenden Zeitwert von T€ 100 mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr unter den langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen wurden.

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte von T€ 2.882 (2009: T€ 8.540) sind innerhalb eines Jahres in den folgenden Laufzeitbändern fällig:

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Angaben

in Tausend €
davon: zum Abschlussstichtag mit einer Restlaufzeit von
Buchwert davon wertgemindert: weniger als 30 Tage zwischen 31 und 60 Tagen zwischen 61 und 90 Tagen zwischen 91 und 180 Tagen
--- --- --- --- --- --- ---
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
zum 31.12.2010 2.882 0 200 306 332 302
zum 31.12.2009 8.540 0 0 28 1.051 583

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Angaben

in Tausend €
davon: zum Abschlussstichtag mit einer Restlaufzeit von zwischen 181 und 360 Tagen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
zum 31.12.2010 1.742
zum 31.12.2009 6.878

Der Zeitwert der kurzfristigen Forderungen und sonstigen finanziellen Vermögenswerte unterscheidet sich nicht von ihrem Buchwert.

Übrige Vermögenswerte

Die übrigen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen kurzfristige sonstige Steuerforderungen in Höhe von T€ 30 (2009: T€ 55) sowie abgegrenzte Positionen in Höhe von T€ 97 (2009: T€ 54)

In Bezug auf die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte sind zum Abschlussstichtag keine Anzeichen erkennbar, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

23. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die in diesem Posten enthaltenen Vermögenswerte haben eine Laufzeit von 0 bis 3 Monaten und beinhalten laufende Bankguthaben und Tagesgeld von T€ 5.619 (2009: T€ 7.715) mit einer Verzinsung von 0,13% p. a. bis 1,05%. Des Weiteren bestehen Kassenbestände von T€ 2 (2009: T€ 3).

24. Eigenkapital

Die Entwicklung des gezeichneten Kapitals, der Kapitalrücklage, der Neubewertungsrücklage, der eigenen Anteile, der kumulierten Zeitwertänderung zur Veräußerung verfügbarer Vermögenswerte des Währungsausgleichspostens und des erwirtschafteten Konzerneigenkapitals ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der MMS AG beträgt € 1.820.000 (2009: € 1.820.000) und ist in 1.820.000 (2009: 1.820.000) nennwertlose Stückaktien eingeteilt. Zum 31. Dezember 2010 besteht ein genehmigtes Kapital in Höhe von T€ 910 sowie ein bedingtes Kapital von ebenfalls T€ 130.

Im Berichtsjahr ergaben sich hinsichtlich des gezeichneten Kapitals keine Veränderungen. Der Beschluss über das genehmigte Kapital wurde in der Hauptversammlung am 10. Juni 2010 neu gefasst.

Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage in Höhe von T€ 28.512 (2009: T€ 28.465) resultiert im Wesentlichen aus dem Agio der im Rahmen eines Börsengangs erfolgten Kapitalerhöhung der MMS AG in 2007 von T€ 28.080. Es wurden Netto-Aufwendungen des Börsengangs in Höhe von T€ 1.139 vom Eigenkapital in Abzug gebracht. Darin enthalten sind Steuerentlastungen in Höhe von T€ 505. Aus dem Verkauf eigener Anteile ergab sich in 2007 eine Erhöhung von T€ 1.314. Darüber hinaus ist in der Konzernkapitalrücklage ein auf Aktienoptionen entfallender Betrag in Höhe von T€ 257 ausgewiesen. Die Aktienoptionen haben gerechnet vom Zeitpunkt der Gewährung eine Laufzeit von 5 Jahren und können erst nach einer Wartefrist von 2 Jahren ausgeübt werden. Bei Ausübung ist durch die Optionsinhaber ein Preis zu zahlen, der dem durchschnittlichen Schlusskurs der Stückaktie im XETRA-Handel in den letzten fünf Börsentagen vor Ende des Bezugsfensters, in dem die jeweiligen Optionen gewährt wurden, entspricht.

Die Kapitalrücklage der MMS AG von T€ 28.080 steht nicht zur Ausschüttung einer Dividende zur Verfügung.

Neubewertungsrücklage

Im Zuge des Erwerbs von 49% der Anteile an der MBS KG von der Siemens AG und der nachfolgenden Vollkonsolidierung der MBS KG in 2008 waren die Vermögenswerte und Schulden der MBS KG vollständig neu zu bewerten. Soweit diese Aufstockung auf die 51% der MBS KG entfielen, die schon vorher im Eigentum des Konzerns standen, war die Aufstockung erfolgsneutral in die Neubewertungsrücklage einzustellen. Der Betrag der vorgenommenen Einstellung von T€ 1.688 betraf mit T€ 2.411 immaterielle Vermögenswerte und mit T€ 723 darauf entfallende latente Steuern. Mit den Abschreibungen auf diese Vermögenswerte korrespondierende Beträge werden anteilig in das erwirtschaftete Konzerneigenkapital umgebucht.

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Angaben

in Tausend €
2010
Stand zum 1.1.2010 1.506
- Erfolgsneutrale Umbuchung des mit den Abschreibungen und den darauf entfallenden latenten Steuern korrespondierenden Betrags in das erwirtschaftete Konzerneigenkapital -230
Stand zum 31.12.2010 1.276

Eigene Anteile

Mit Beschlussfassung der Hauptversammlung vom 28. September 2007 wurde die Gesellschaft ermächtigt, eigene Aktien gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG bis zu insgesamt 10 % des damaligen Grundkapitals (i. H. v. T€ 1.300) bis zum 27. März 2009 zu erwerben. Die MMS AG hielt zum 31. Dezember 2007 bereits 37.800 eigene Aktien. Der Vorstand beschloss am 4. März 2008 bis zum 30. August 2008 zunächst bis zu 53.200 weitere eigene Aktien der Gesellschaft über die Börse zurückzukaufen. Im Rahmen dieses Aktienrückkaufprogramms wurden bis zum 17. Juni 2008 53.200 eigene Anteile zu einem Gesamtbetrag von T€ 1.502 zurückgekauft.

Im Rahmen des Erwerbs des Softwareproduktes Colotux für insgesamt T€ 220 vom 23. Oktober 2008, wurde eine erste Kaufpreisrate in Höhe von T€ 110 Mitte November 2008 zur Hälfte über den Transfer eigener Aktien (insgesamt 1.832 eigene Aktien mit einem Kurswert von T€ 55) beglichen.

Mit Neufassung des Beschlusses der Hauptversammlung vom 9. Juli 2008 zum Erwerb eigener Aktien gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG, wurde die Gesellschaft ermächtigt, bis zu insgesamt zehn Prozent des derzeitigen Grundkapitals (T€ 1.820) bis zum 8. Januar 2010 zu erwerben. Der Vorstand beschloss am 4. November 2008 bis zu 91.000 weitere eigene Aktien über die Börse zu erwerben. Im Rahmen dieses Aktienrückkaufprogramms wurden bis zum 31. März 2009 33.682 eigene Anteile zu einem Gesamtbetrag von T€ 1.163 zurückgekauft. Mit Beendigung des Aktienrückkaufprogramms am 31. März 2009 hielt die MMS AG insgesamt 122.850 eigene Aktien (6,75% des Grundkapitals). Im Rahmen des zweiten Erwerbsschritts von Medis-Anteilen am 31. Mai 2010 wurden insgesamt 18.726 eigene Aktien an den Veräußerer übertragen. Somit ergibt sich zum 31. Dezember 2010 noch ein Gesamtbestand an eigenen Aktien von 104.124. Dies entspricht einer Quote von 5,72% des derzeitigen Grundkapitals.

Erwerbsschritts von Medis-Anteilen am 31. Mai 2010 wurden insgesamt 18.726 eigene Aktien an den Veräußerer übertragen. Somit ergibt sich zum 31. Dezember 2010 noch ein Gesamtbestand an eigenen Aktien von 104.124. Dies entspricht einer Quote von 5,72% des derzeitigen Grundkapitals.

Währungsausgleichsposten

Der Währungsausgleichsposten resultiert aus der Umrechnung des Jahresabschlusses der MMS Inc. sowie der MeVis Japan KK aus der lokalen Währung US-Dollar und Yen in die Berichtswährung Euro.

Kumulierte Zeitwertänderung zur Veräußerung verfügbarer Vermögenswerte

Unter den kumulierten Zeitwertänderungen werden die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes aus den festverzinslichen Wertpapieren erfasst, die als jederzeit verfügbar (Available for sale) kategorisiert wurden.

Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital

Das erwirtschaftete Konzerneigenkapital enthält die gesetzliche Rücklage gemäß § 150 AktG in Höhe von T€ 5. Eine weitere Bildung der gesetzlichen Rücklage ist gemäß § 150 Abs. 2 AktG nicht notwendig. Außerdem sind nicht ausgeschüttete Gewinne aus Vorjahren und Ergebnisse aus dem aktuellen Geschäftsjahr enthalten.

25. Rückstellungen

Der Bilanzausweis der Rückstellungen für Pensionen setzt sich wie folgt zusammen:

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Anwartschaftsbarwert der Pensionsverpflichtungen 194 97
Rückdeckungsversicherungen -194 -97
Bilanzausweis 0 0

Die Rückstellungen für Pensionen betreffen leistungsorientierte Pensionszusagen. Die Höhe der Pensionsleistungen richtet sich grundsätzlich nach den geleisteten Entgeltumwandlungen und einer jährlichen Verzinsung von 4%. Der zu Grunde gelegte Diskontsatz beträgt 4,56% (2009: 5,4%). Die Bewertung und Bilanzierung der Versorgungsverpflichtungen und der zur Deckung dieser Verpflichtungen notwendigen Aufwendungen erfolgt grundsätzlich nach dem gemäß IAS 19 "Employee Benefits" vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren ("Projected Unit Credit Method"). Zukünftige jährliche Einkommens- und Anwartschaftssteigerungen bis zum Rentenbeginn werden in der Berechnung nicht berücksichtigt.

In der folgenden Tabelle wird die Entwicklung der gemäß IAS 19 ermittelten Anwartschaftsbarwerte dargestellt:

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Defined Benefit Obligation am Anfang des Geschäftsjahres 97 39
Arbeitnehmer-Anteil 80 48
Arbeitgeber-Anteil 17 10
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 0 0
Defined Benefit Obligation am Ende des Geschäftsjahres 194 97

Ein Absenken des Rechnungszinses um 0,5 Prozentpunkte auf 4,06% würde die oben ausgewiesene "Defined Benefit Obligation" (DBO) zum Bewertungsstichtag 31. Dezember 2010 auf T€ 224 erhöhen.

Eine Erhöhung des Rechnungszinses um 0,5 Prozentpunkte auf 5,06% würde die oben ausgewiesene "Defined Benefit Obligation" (DBO) zum Bewertungsstichtag 31. Dezember 2010 auf T€ 184 herabsetzen.

Der Gesamtaufwand für leistungsorientierte Versorgungszusagen, ausgewiesen innerhalb des Personalaufwands, setzt sich wie folgt zusammen:

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Dienstzeitaufwand: Barwert der im Geschäftsjahr hinzuverdienten Ansprüche 97 58
Zinsaufwand: Aufzinsung der bereits erworbenen Ansprüche 5 2
Netto-Pensionsaufwand für Leistungszusagen 102 60

Zur Absicherung der Pensionsansprüche der Mitarbeiter hat der MeVis-Konzern Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen, die an die einzelnen Mitarbeiter verpfändet sind. Die Mitarbeiter haben Anspruch auf den höheren Wert aus Pensionsanspruch und Rückdeckungsversicherung. Zum 31. Dezember 2010 belief sich der beizulegende Zeitwert der Rückdeckungsversicherungen auf T€ 217 wobei der den Betrag des Anwartschaftsbarwerts übersteigende Wert der Rückdeckungsversicherungen wegen der Begrenzung durch den IAS 19 ("asset ceiling") nicht aktiviert wurde.

Die langfristigen sonstigen Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr 2010 wie folgt entwickelt:

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Angaben

in Tausend €
Stand 01.01.2010 Inanspruchnahme Auflösung Zuführung Währungseffekt Stand 31.12.2010
Drohende Verluste 0 0 0 821 0 821
Sonstige Rückstellungen 0 0 0 821 0 821

Die Rückstellungen für drohende Verlust betreffen die Verpflichtung gegenüber Fraunhofer MEVIS auf Zuschussgewährung für Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Diese Verpflichtung wurde in den Vorjahren als Eventualverbindlichkeit unter den finanziellen Verpflichtungen ausgewiesen. Aufgrund der Neueinschätzung des Vorstands über die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme ohne entsprechende Gegenleistung, die der divergierenden Entwicklung des MeVis-Konzerns einerseits und der Fraunhofer MEVIS andererseits Rechnung trägt, wurde in 2010 die Verpflichtung (Nominalbetrag T€ 925) mit ihrem Barwert passiviert. Die Inanspruchnahme der MMS AG wird voraussichtlich 2014 erfolgen.

Die kurzfristigen sonstigen Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr 2010 wie folgt entwickelt:

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Angaben

in Tausend €
Stand 01.01.2010 Inanspruchnahme Auflösung Zuführung Währungseffekt Stand 31.12.2010
Garantierückstellungen 188 85 0 90 2 195
Preisnachlässe 0 0 0 41 0 41
Sonstige Rückstellungen 188 85 0 131 2 236

Die Garantierückstellungen betreffen den Kunden vertraglich zugesicherte Gewährleistungsverpflichtungen. Die Preisnachlässe betreffen den Verkauf von Lizenzen an einen Kunden, bei dem vereinbarte Preisreduktionen nicht berücksichtigt wurden.

26. Langfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Verbindlichkeit aus dem Erwerb von 49% der Anteile an der MBS KG 3.276 6.296
Verbindlichkeit gegenüber Fraunhofer MEVIS 175 297
Sonstige 1 5
3.452 6.598

Die langfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten resultieren im Wesentlichen aus der Akquisition des 49%-Anteils an der MBS KG in 2008.

Von dem Gesamtkaufpreis für die 49% der Anteile an der MBS KG waren T€ 2.500 unmittelbar nach Geschäftsabschluss fällig. Die übrigen Kaufpreisraten wurden mit laufzeitadäquaten Zinssätzen zwischen 4,26% und 4,95% abgezinst, die ab 2012 fälligen Teilbeträge werden hier ausgewiesen, die in 2011 fällige Zahlung (T€ 3.405) unter den kurzfristigen Verbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeit gegenüber der Fraunhofer MEVIS resultiert aus dem Erwerb des Softwarepaketes "MeVisLab", das innerhalb des MeVis-Konzerns als Softwareplattform eingesetzt wird. Die Verbindlichkeit ist bis Ende 2012 quartalsweise mit T€ 46 zu tilgen. Unter den kurzfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ist der in 2011 zu tilgende Betrag ausgewiesen. Insgesamt ist die Verbindlichkeit mit dem Barwert angesetzt, dessen Ermittlung ein Zinssatz von 5,5% zu Grunde gelegt wurde.

27. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die im Vorjahr ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden im Berichtsjahr zurückgeführt.

28. Kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die kurzfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten enthalten folgende Posten:

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von 49% der Anteile an der MBS KG 3.405 5.134
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb des "R2 Image Checker CT"-Geschäfts 0 2.026
Personalverbindlichkeiten 395 67
Verbindlichkeiten gegenüber Fraunhofer MEVIS 180 178
Derivative Finanzinstrumente 5 59
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 22 14
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 4.007 7.478

Zu den Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von 49 % der Anteile an der MBS KG verweisen wir auf die Erläuterungen unter Ziffer 26.

Die Personalverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Kosten für noch nicht genommenen Urlaub sowie für Boni.

Die derivativen Finanzinstrumente betreffen die negativen Marktwerte der zur Fremdwährungsabsicherung abgeschlossenen Devisentermingeschäfte.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Fraunhofer MEVIS betreffen im Wesentlichen den kurzfristigen Teil der unter Ziffer 26 erläuterten Verbindlichkeit aus dem "MeVisLab"-Erwerb.

29. Umsatzabgrenzung

Unter dem Posten sind bereits bezahlte aber nicht realisierte Erlöskomponenten aus Mehrkomponentenverträgen abgegrenzt. Darüber hinaus werden vereinnahmte Zahlungen aus Wartungsverträgen abgegrenzt, soweit die entsprechende Wartungsleistung noch nicht erbracht wurde.

30. Sonstige übrige Verbindlichkeiten

Die sonstigen übrigen Verbindlichkeiten enthalten folgende Positionen:

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Kurzfristige Steuerverbindlichkeiten 122 200
Verbindlichkeiten aus Fördermitteln 0 91
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 146 119
Sonstige übrige Verbindlichkeiten 268 410

Die kurzfristigen Steuerverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Umsatzsteuer sowie Lohn- und Kirchensteuer.

31. Eventualschulden

Die MMS AG ist verpflichtet, dem quotenkonsolidierten Joint Venture MBC KG ein Darlehen zu banküblichen Konditionen bis zu einer Höhe von T€ 820 zu gewähren, sofern der Kapitalbedarf der Gesellschaft die durch die Gesellschafter gewährten Einlagen übersteigt. Auf den MeVis-Konzern entfallen von dieser Verpflichtung quotal T€ 418.

32. Finanzielle Verpflichtungen

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Angaben

in Tausend €
Gesamt bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Mietverträge 529 424 105 0
Leasingverträge 274 90 184 0
Gesamte finanzielle Verpflichtungen 31. Dezember 2010 803 549 271 0
Mietverträge 1.084 517 567 0
Leasingverträge 72 37 35 0
Verpflichtung Fraunhofer MEVIS-Zuschussgewährung 925 555 370 0
Gesamte finanzielle Verpflichtungen 31. Dezember 2009 2.081 1.109 972 0

Bei den Mietverträgen handelt es sich ausschließlich um Mietverträge mit begrenzten Laufzeiten für Büroflächen. Im Geschäftsjahr sind T€ 555 (2009: T€ 525) Mietaufwendungen im Konzern angefallen, die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen sind. In den Mietverträgen ist auf die Dauer der vereinbarten Mietvertragslaufzeit von 5 Jahren ein unkündbares Untermietverhältnis von der MBC KG enthalten, woraus dem Konzern in den kommenden Jahren Mindestzahlungen in Höhe von T€ 156 (davon T€ 70 in einem Jahr und T€ 86 zwischen 1 und 5 Jahren) vom Joint-Venture-Partner zugehen. Im Berichtsjahr sind Erträge aus der Weiterbelastung an die MBC KG aus mit dem nicht zu konsolidierenden Teil von T€ 68 in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten.

Im Geschäftsjahr 2010 bestehende Leasingverhältnisse des MeVis-Konzerns sind durchweg Operating-Leases von PKW sowie Kopierstationen. Das wirtschaftliche Eigentum bei den gemieteten Vermögenswerten liegt beim jeweiligen Leasinggeber. Der MeVis-Konzern erfasst die Leasingraten als Aufwand. In 2010 wurden insgesamt T€ 26 (2009: T€ 21) in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Bei der Verpflichtung zur Fraunhofer MEVIS-Zuschussgewährung handelt es sich um einen jährlich durch die Fraunhofer MEVIS abzurufenden Finanzierungsrahmen in Höhe von T€ 185, welcher der Fraunhofer MEVIS im Rahmen des Erwerbs des Softwarepaketes MeVisLab durch die MMS AG in 2007 für fünf Jahre gewährt wurde. Die Verpflichtung wurde in 2010 aufgrund einer geänderten Einschätzung hinsichtlich der aus dieser Vereinbarung resultierenden Risikos für den Konzern als Rückstellung erfasst, im Vorjahr wurde sie noch als Eventualverbindlichkeit ausgewiesen.

33. Management von Finanzrisiken

Im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit ist der Konzern aufgrund seiner internationalen Geschäftsaktivitäten insbesondere Währungskursschwankungen ausgesetzt. Unternehmenspolitik ist es, diese Risiken durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften auszuschließen bzw. zu begrenzen. Als Partner für den Abschluss der Sicherungsgeschäfte fungieren erstklassige nationale Banken, deren Bonität laufend von führenden Rating-Agenturen überprüft wird.

Derivative Finanzinstrumente werden nach IFRS zu ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Hinsichtlich der Abbildung von Sicherungsbeziehungen ("Hedge Accounting") sehen die IFRS strenge Vorschriften in Bezug auf die Korrelation von Grund- und Sicherungsgeschäft sowie für die Dokumentation dieser Sicherungszusammenhänge vor. In den dargestellten Perioden werden Sicherungsgeschäfte von der Gesellschaft jedoch nicht auf Einzeltransaktionsebene durchgeführt, sondern nach erwarteten Zahlungsvorgängen auf Portfoliobasis. Demzufolge ist eine eindeutige Zuordnung von Sicherungsinstrument und Grundgeschäft nicht möglich. Im Ergebnis wird "Hedge Accounting" nach IAS 39 von der Gesellschaft nicht angewendet. Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte werden erfolgswirksam gebucht.

Neben den bereits genannten Währungskursrisiken treten im MeVis-Konzern weitere finanzwirtschaftliche Risiken in Form von Liquiditäts- und Ausfallrisiken auf.

Im Konzernlagebericht stellt der MeVis-Konzern die gemäß IFRS 7 erforderlichen qualitativen Angaben wie die Art und Weise der Entstehung von Risiken aus Finanzinstrumenten sowie Verfahren zur Steuerung der Risiken ausführlich dar.

Wechselkursrisikosteuerung

Der Konzern schließt bei Bedarf zur Steuerung des Wechselkursrisikos, resultierend aus dem Cashflow aus (erwarteten) Geschäftsaktivitäten, die auf Fremdwährungen lauten, unterschiedliche Arten von Devisenverträgen ab, um die hieraus resultierenden Marktrisiken zu begrenzen. Das Transaktionsrisiko wird in jeder relevanten Fremdwährung berechnet. Die Währungsrisiken des Konzerns sind auf seine weltweite Geschäftstätigkeit und hierbei vor allem auf den Vertrieb der Produkte an US-amerikanische Kunden, der in USD abgewickelt wird, zurückzuführen.

Der Konzern hat im Jahr 2010 zum Abschlussstichtag 6 (2009: 12) Devisentermingeschäfte sowie 4 (2009: 0) Optionsgeschäfte im Bereich des USD abgeschlossen. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte wird von den Banken vorgenommen.

Umfang und Marktwerte der Derivate setzen sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

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Termingeschäfte zur Absicherung erwarteter Umsatzerlöse Nominalwerte Marktwert Nominalwerte Marktwert
Angaben

in Tausend €
31.12.2010 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2009
--- --- --- --- ---
Devisenoptionen 1.504 55 0 0
Devisentermingeschäft 2.330 76 5.045 155

Die Termingeschäfte haben unterschiedliche Laufzeiten, deren Fälligkeiten zwischen dem 31. Januar 2011 und dem 31. Dezember 2011 liegen.

Die Optionsgeschäfte haben unterschiedliche Laufzeiten, deren Fälligkeiten zwischen dem 27. Januar 2011 und dem 27. Oktober 2011 liegen.

Liquiditätsrisiken

Der Konzern benötigt ausreichende liquide Mittel zur Erfüllung seiner finanziellen Verpflichtungen. Liquiditätsrisiken entstehen durch die Möglichkeit, dass Kunden nicht in der Lage sind, etwaige Verpflichtungen gegenüber dem MeVis-Konzern im Rahmen der normalen Handelsbedingungen zu erfüllen. Der Konzern verfügt zum Bilanzstichtag über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente von T€ 5.621 (2009: T€ 7.718) sowie über kurzfristig veräußerbare Wertpapieranlagen von T€ 2.541 (2009: T€ 7.375).

Zur Steuerung der Liquiditätsrisiken besteht eine rollierende Liquiditätsplanung.

Ausfallrisiken

Ausfallrisiken, d. h. Risiken, dass Vertragspartner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, werden durch die Handhabung von Kreditgenehmigungen, die Festlegung von Obergrenzen und Kontrollverfahren gesteuert.

Zur Steuerung dieses Risikos nimmt das Unternehmen periodisch eine Einschätzung der Zahlungsfähigkeit seiner Kunden vor.

Die Gesellschaft erwartet keine Forderungsausfälle bei Geschäftspartnern, denen eine hohe Kreditwürdigkeit eingeräumt wurde. Der Konzern erzielt seine wesentlichen Umsatzerlöse mit fünf Kunden und hat daher eine wesentliche Konzentration von Kreditrisiken auf eine bestimmte Kundengruppe. Mit diesen Kunden, die eine sehr gute Bonität und Bekanntheit aufweisen, bestehen seit mehreren Jahren Geschäftsbeziehungen, die in der Vergangenheit ohne Ausfälle abgewickelt wurden, so dass der Vorstand von keinem signifikant erhöhten Ausfallrisiko ausgeht. Das maximale Ausfallrisiko ergibt sich aus den in der Bilanz abgebildeten Beträgen.

Beizulegender Zeitwert von Finanzinstrumenten

Der beizulegende Zeitwert ist definiert als der Betrag, zu dem das betreffende Instrument in einer gegenwärtigen Transaktion (ausgenommen: erzwungene Veräußerungen oder Liquidationen) zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern getauscht werden könnte.

Für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte gibt es ein dreistufiges Verfahren, welches in dieser Reihenfolge umgesetzt werden muss:

1. Notierte Marktpreise für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten an aktiven Märkten

2. Andere Informationen als notierte Marktpreise, die direkt (z. B. Preise) oder indirekt (z. B. abgeleitet aus Preisen) beobachtbar sind

3. Ermittlung von Zeitwerten anhand von finanzmathematischen Modellen (diskontierte Cashflows, Optionspreismodelle).

Notierte Markpreise (Kategorie 1) liegen für die Wertpapiere des Konzerns vor, andere beobachtbare Informationen (Kategorie 2) für die Derivate. Für die übrigen Finanzinstrumente des Konzerns greift die 3. Kategorie.

Zur Schätzung des beizulegenden Zeitwertes der einzelnen Klassen von Finanzinstrumenten werden die folgenden Verfahren und Annahmen verwendet:

Langfristige finanzielle Schulden

Der beizulegende Zeitwert der langfristigen finanziellen Schulden ermittelt sich auf Basis diskontierter Cashflows, denen ein laufzeitadäquater Zinssatz von bis zu 5,0 % p. a. zu Grunde gelegt wurde.

Finanzielle Vermögenswerte und kurzfristige finanzielle Schulden

Der Buchwert flüssiger Mittel, anderer finanzieller Vermögenswerte und kurzfristiger finanzieller Schulden kommt dem beizulegenden Zeitwert durch die verhältnismäßig kurzfristige Fälligkeit dieser Finanzinstrumente sehr nahe. Wo keine börsennotierten Marktpreise verfügbar sind, werden die beizulegenden Zeitwerte öffentlich gehandelter Finanzinstrumente auf der Grundlage der börsennotierten Marktpreise für gleichartige oder ähnliche Vermögensanlagen geschätzt. Bei allen anderen Finanzinstrumenten ohne börsennotierten Marktpreis ist eine Schätzung des beizulegenden Zeitwertes vorgenommen worden, die auf dem erwarteten Cashflow oder dem jeder Vermögensanlage zu Grunde liegenden Reinvermögen basiert. Sämtliche Buchwerte approximieren den Zeitwert der entsprechenden Positionen.

Derivative Finanzinstrumente

Als Sicherungsinstrumente eingesetzte Derivate mit positiven (negativen) Zeitwerten werden in Abhängigkeit von ihrer Laufzeit als kurzfristige oder langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten ausgewiesen. Ihr Ansatz basiert auf den am Bilanzstichtag geltenden Marktpreisen.

Im Folgenden werden die Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien dargestellt:

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Wertansatz Bilanz nach IAS 39
Angaben

in Tausend €
Bewertungskategorie nach IAS 39 Buchwert zum 31.12.10 Fortgeführte Ako*) Ako Fair Value erfolgsneutral Fair Value erfolgswirksam
--- --- --- --- --- --- ---
Aktiva
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 5.139 5.139 0 0 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte AfS 2.541 0 0 2.541 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte LaR 205 205 0 0 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte FAPL 136 0 0 0 136
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 5.621 5.621 0 0 0
Passiva
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 3.452 3.452 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 1.317 1.317 0 0 0
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten FLPL 5 0 0 0 5
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 4.002 4.002 0 0 0
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gem. IAS 39:
Loans and Receivables LaR 5.344 5.344 0 0 0
Financial Assets Available for Sale AfS 2.541 0 0 2.541 0
Financial Assets at Fair Value through Profit or Loss FAPL 136 0 0 0 136
Financial Liabilities measured at Amortised Costs FLAC 8.771 8.771 0 0 0
Financial Liabilities at Fair Value Through Profit or Loss FLPL 5 0 0 0 5

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Angaben

in Tausend €
Fair Value zum 31.12.10
Aktiva
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.139
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2.541
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 205
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 136
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 5.621
Passiva
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 3.452
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.317
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 5
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 4.002
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gem. IAS 39:
Loans and Receivables 5.344
Financial Assets Available for Sale 2.541
Financial Assets at Fair Value through Profit or Loss 136
Financial Liabilities measured at Amortised Costs 8.771
Financial Liabilities at Fair Value Through Profit or Loss 5

*) Ako = Anschaffungskosten

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Wertansatz Bilanz nach IAS 39
Angaben

in Tausend €
Bewertungskategorie nach IAS 39 Buchwert zum 31.12.09 Fortgeführte Ako*) Ako Fair Value erfolgsneutral Fair Value erfolgswirksam
--- --- --- --- --- --- ---
Aktiva
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 4.222 4.222 0 0 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte AfS 7.375 0 0 7.375 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte LaR 1.051 1.051 0 0 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte FAPL 214 0 0 0 214
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 7.718 7.718 0 0 0
Passiva
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 6.598 6.598 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 1.121 1.121 0 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 401 401 0 0 0
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten FLPL 59 0 0 0 59
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 7.419 7.419 0 0 0
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gem. IAS 39:
Loans and Receivables LaR 5.273 5.273 0 0 0
Financial Assets Available for Sale AfS 7.375 0 0 7.375 0
Financial Assets at Fair Value through Profit or Loss FAPL 214 0 0 0 214
Financial Liabilities measured at Amortised Costs FLAC 15.539 15.539 0 0 0
Financial Liabilities at Fair Value Through Profit or Loss FLPL 59 0 0 0 59

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Angaben

in Tausend €
Fair Value zum 31.12.09
Aktiva
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.222
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 7.375
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.051
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 214
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 7.718
Passiva
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 6.598
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.121
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 401
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 59
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 7.419
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gem. IAS 39:
Loans and Receivables 5.273
Financial Assets Available for Sale 7.375
Financial Assets at Fair Value through Profit or Loss 214
Financial Liabilities measured at Amortised Costs 15.539
Financial Liabilities at Fair Value Through Profit or Loss 59

*) Ako = Anschaffungskosten

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

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Cashflows 2011 Cashflows 2012-2015
Angaben

in Tausend €
Buchwert 31.12.2010 Zins fix Zins variabel Tilgung Zins fix Zins variabel
--- --- --- --- --- --- ---
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 7.454 203 0 4.002 403 0

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Cashflows 2012-2015 Gesamt
Angaben

in Tausend €
Tilgung Zins fix Zins variabel Tilgung
--- --- --- --- ---
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 3.452 606 0 7.454

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Cashflows 2010 Cashflows 2011-2014
Angaben

in Tausend €
Buchwert 31.12.2009 Zins fix Zins variabel Tilgung Zins fix Zins variabel
--- --- --- --- --- --- ---
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 14.017 281 0 7.419 854 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 401 0 0 401 0 0

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Cashflows 2011-2014 Gesamt
Angaben

in Tausend €
Tilgung Zins fix Zins variabel Tilgung
--- --- --- --- ---
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6.598 1.135 0 14.017
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0 0 401

Die Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien setzen sich wie folgt zusammen:

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aus der Folgebewertung Nettoergebnis
Angaben

in Tausend €
aus Dividenden und Zinsen zum beizulegenden Zeitwert Währungsumrechnung Ausbuchung von Verbindlichkeiten 2010 2009
--- --- --- --- --- --- ---
Loans and Receivables (LaR) 98 -32 332 0 398 477
Financial Assets Available for Sale (AfS) 291 0 0 0 291 293
Derivate 0 -133 0 0 -133 -170
Financial Liabilities measured at Amortised Costs (FLAC) -712 0 0 80 -632 -856
-76 -256

Sensitivitätsanalyse

Zur Darstellung von Marktrisiken verlangt IFRS 7 Sensitivitätsanalysen, welche die Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikovariablen auf Ergebnis und Eigenkapital zeigen. Für den MeVis-Konzern kommen im Wesentlichen Währungsrisiken in Betracht, denn ein Zinsänderungsrisiko existiert auf Grund der Festverzinslichkeit der Finanzverbindlichkeiten nicht. Darüber hinaus können die festverzinslichen Wertpapiere bei entsprechenden Veränderungen des Zinsumfeldes kurzfristig veräußert werden. Betrachtet man den Forderungsbestand zum 31. Dezember 2010, so ergibt sich eine Elastizität von T€ 1.038 (2009: T€ 833) bei einer Veränderung des Stichtagskurses um 10%. Unter Berücksichtigung dieser Bewertungsbänder ergibt sich für den Bestand an liquiden Mitteln zum 31. Dezember 2010 eine Elastizität von T€ 357 (2009: T€ 248).

Zur Absicherung des Währungsrisikos bestehen Währungssicherungsgeschäfte, die ca. 70% des US-Dollar-Geschäftsvolumens absichern, sich allerdings wegen des fehlenden Bezugs zum Grundgeschäft nicht für Hedge Accounting qualifizieren. Aus der Betrachtung der Marktwerte der Sicherungsgeschäfte zum 31. Dezember 2010 ergibt sich aus einer Änderung des zu Grunde gelegten Währungskurses um +10% eine Erhöhung des Finanzergebnisses von T€ 341 (2009: T€ 600) und bei einem Absinken um -10% ein Absinken des Finanzergebnisses von T€ 250 (2009: T€ 388).

Die festverzinslichen Vermögenswerte und Schulden unterliegen dem Risiko schwankender beizulegender Zeitwerte in Abhängigkeit vom Marktzinsniveau. Relevant ist das für den MeVis-Konzern hinsichtlich der Verbindlichkeit aus dem Erwerb von 49% der Anteile an der MBS KG. Eine Erhöhung des Zinsniveaus um einen Prozentpunkt würde den beizulegenden Zeitwert der Verbindlichkeit um T€ 93 (2009: T€ 198) vermindern, eine entsprechende Senkung des Zinsniveaus würde zu einem um T€ 97 (2009: T€ 203) höheren beizulegenden Zeitwert führen.

Angaben zum Kapitalmanagement

Die Ziele des Kapitalmanagements leiten sich aus der Finanzstrategie ab. Hierzu gehören die Sicherstellung der jederzeitigen Liquidität und die Gewährleistung des jederzeitigen Zugangs zum Kapitalmarkt.

Die Kapitalstruktur wird dahingehend gesteuert, dass sie den Änderungen der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie Risiken aus den zu Grunde liegenden Vermögenswerten Rechnung trägt.

Zur Zielerreichung wird das Eigenkapital im Verhältnis zum Risiko gesetzt und ggf. mittels Dividendenpolitik, Kapitalrückzahlungen und Kapitalerhöhungen angepasst. Das Kapital wird auf Basis des Verhältnisses von Netto-Finanzverbindlichkeiten/-forderungen zum wirtschaftlichen Eigenkapital überwacht. Netto-Finanzverbindlichkeiten/-forderungen sind die mit den Zahlungsmitteln und finanziellen Vermögenswerten saldierten Finanzverbindlichkeiten. Das wirtschaftliche Eigenkapital entspricht dem bilanziellen Eigenkapital.

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Angaben

in Tausend €
31.12.2010 31.12.2009
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 401
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 7.459 14.076
Brutto-Finanzverbindlichkeiten 7.459 14.477
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 5.621 7.718
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2.882 8.640
Brutto-Finanzforderungen 8.503 16.358
Nettofinanzforderungen 1.044 1.881
Eigenkapital 24.789 32.607

Aufgrund der internationalen Ausrichtung der Aktivitäten des MeVis-Konzerns sind je nach Region unterschiedliche rechtliche und regulatorische Vorschriften zu beachten. Stand und Weiterentwicklung dieser Vorschriften werden lokal und zentral verfolgt und Veränderungen im Rahmen des Kapitalmanagements berücksichtigt.

34. Angaben zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung ist nach den Zahlungsströmen aus Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt.

Der Finanzmittelfonds enthält Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten.

35. Segmentberichterstattung

Zum Stichtag 31. Dezember 2010 werden die Aktivitäten des MeVis-Konzerns somit in die berichtspflichtigen Segmente Digitale Mammographie sowie Sonstige Befundung unterteilt. Das Management jedes dieser Segmente berichtet direkt an den Vorstand der MMS AG in seiner Funktion als verantwortliche Unternehmensinstanz.

Zentrale Größe für die Beurteilung und die Steuerung der Ertragslage eines Segments ist das Segmentergebnis, das dem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) entspricht.

Die Aufteilung der Segmente stellt sich wie folgt dar:

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Digitale Mammographie Sonstige Befundung Sonstiges / Konsolidierungen und Überleitung
01.01. - 31.12. 01.01. - 31.12. 01.01. - 31.12.
--- --- --- --- --- --- ---
ANGABEN

IN TAUSEND €
2010 2009 2010 2009 2010 2009
--- --- --- --- --- --- ---
Externe Erträge 10.724 10.048 3.567 3.821 0 0
Intersegment Erträge 0 0 4 55 -4 -55
Umsatzerlöse 10.724 10.048 3.571 3.876 -4 -55
Fördermittel 0 283 644 581 0 0
Summe der Segmenterlöse 10.724 10.331 4.215 4.457 -4 -55
Andere aktivierte Eigenleistungen 1.486 1.444 1.421 864 -121 0
Planmäßige Abschreibungen -1.932 -1.375 -1.651 -1.466 31 0
Wertminderungen 0 0 -5.328 0 0 0
Operative Aufwendungen -4.051 -3.552 -7.725 -7.047 704 341
Operatives Ergebnis 6.227 6.848 -9.068 -3.192 610 286
Sonstige betriebliche Erträge 133 604 1.845 906 -1.482 -546
Sonstige betriebliche Aufwendungen -954 -1.185 -4.044 -2.799 1.306 711
Segmentergebnis 5.406 6.267 -11.267 -5.085 434 451
Segmentvermögen 15.334 20.322 38.401 56.554 -14.952 -25.921
Segmentverbindlichkeiten 5.539 4.979 15.334 18.997 -6.100 -5.628

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MeVis - Konzern
01.01. - 31.12.
--- --- ---
ANGABEN

IN TAUSEND €
2010 2009
--- --- ---
Externe Erträge 14.291 13.869
Intersegment Erträge 0 0
Umsatzerlöse 14.291 13.869
Fördermittel 644 864
Summe der Segmenterlöse 14.935 14.733
Andere aktivierte Eigenleistungen 2.786 2.308
Planmäßige Abschreibungen -3.552 -2.841
Wertminderungen -5.328 0
Operative Aufwendungen -11.072 -10.258
Operatives Ergebnis -2.231 3.942
Sonstige betriebliche Erträge 496 964
Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.692 -3.273
Segmentergebnis -5.427 1.633
Segmentvermögen 38.783 50.955
Segmentverbindlichkeiten 14.773 18.348

Die Umsatzerlöse in den Segmenten Digitale Mammographie und Sonstige Befundung werden ganz überwiegend mit Kunden erzielt, bei denen der Anteil an den gesamten Umsatzerlösen über 10% liegt.

Für die Aufteilung der externen Erträge nach geographischen Regionen verweisen wir auf die Darstellung des Geschäftsverlaufs im Konzernlagebericht.

Das Segmentvermögen im Bereich Digitale Mammographie kann unter Bezug auf den Standort der Vermögenswerte der geographischen Region Deutschland zugeordnet werden. Die Vermögenswerte des Segmentes Sonstige Befundung können auf die geographischen Regionen Deutschland und USA sowie Japan zugeordnet werden. Dabei entfallen auf Deutschland T€ 36.181 (2009: T€ 48.969) und auf die USA T€ 1.853 (2009: T€ 7.585). Das Segmentvermögen in Japan beträgt T€ 367 (2009: T€ 0).

36. Beziehungen zu nahe stehenden Personen

Der Konzern führt mit nahe stehenden Personen Transaktionen durch, die im Folgenden erläutert werden. Diese sind Teil der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und werden wie unter Fremden Dritten gehandhabt.

Die Fraunhofer MEVIS führt für die MMS AG Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen durch, die in 2010 einem Volumen von T€ 529 (2009: T€ 735) entsprachen. Zudem hat die MMS AG im Geschäftsjahr 2007 von der Fraunhofer MEVIS die Software MeVisLab für T€ 925 erworben. Diese Verpflichtung ist in 5 Jahresraten a T€ 185 zu tilgen. Aus der Weiterberechnung von Personalaufwand an die Fraunhofer MEVIS resultieren Erträge in Höhe von T€ 74 (2009: T€ 56).

Darüber hinaus hat die MMS AG der Fraunhofer MEVIS aus dem MeVisLab-Vertrag einen Zuschuss in Höhe von T€ 925 für Forschungszwecke gewährt. Dieser war bis 2009 als Eventualverbindlichkeit ausgewiesen. Seit 2010 wird die Verpflichtung aus der Zuschussgewährung als Rückstellung zum Zeitwert (T€ 821) bei der MMS AG bilanziert.

Zu den nahe stehenden Personen gehören auch die gemeinschaftlich geführten Unternehmen MBC KG und die MeVis BreastCare Verwaltungs-GmbH.

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Personen und Unternehmen:

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Mitglieder des Managements
Forderungen 0 8
Verbindlichkeiten 0 0
Mitglieder des Aufsichtsrats
Forderungen 0 8
Verbindlichkeiten 31 0
Fraunhofer MEVIS
Forderungen 298 205
Verbindlichkeiten 574 475
Joint Ventures
Forderungen 21 12
Verbindlichkeiten 7 13

37. Stimmrechtsmitteilungen nach Wertpapierhandelsgesetz (WpHG)

Aufgrund der der MMS AG vorliegenden Mitteilungen nach §§ 21 ff. WpHG ergaben sich bis zum Aufstellungsdatum des Jahresabschlusses folgende meldepflichtige Beteiligungen bzw. Stimmrechtsanteile an der MMS AG:

1) Am 15. November 2007 teilte uns Herr Prof. Dr. Heinz-Otto Peitgen, Am Jürgens Holz 5, 28355 Bremen, gemäß § 21 Abs. 1a WpHG mit, dass dessen Stimmrechtsanteil am 15. November 2007 als erstem Tag der Zulassung 17,67% beträgt.

2) Am 15. November 2007 teilte uns Herr Dr. Carl J.G. Evertsz, Schumannstraße 12, 28213 Bremen, gemäß § 21 Abs. 1a WpHG mit, dass dessen Stimmrechtsanteil am 15. November 2007 als erstem Tag der Zulassung 17,67% beträgt.

3) Am 20. November 2007 teilte uns die cominvest Asset Management GmbH, Platz der Einheit 1, 60327 Frankfurt am Main, gemäß §§ 21 Abs. 1, 22 Abs. 1, Satz 1 Nr. 6 und § 32 Abs. 2 InvG mit, dass deren Stimmrechtsanteil am 19. November 2007 die Meldeschwelle von 3 % überschritten hat und nunmehr 4,75% beträgt.

4) Am 21. November 2007 teilte uns die Allianz Global Investors Kapitalanlagegesellschaft mbH, Mainzer Landstraße 11-13, 60329 Frankfurt am Main, gemäß § 21 Abs. 1 Satz 1 WpHG mit, dass deren Stimmrechtsanteil am 19. November 2007 die Meldeschwelle von 3 % überschritten hat und nunmehr 4,95% beträgt.

5) Am 13. Dezember 2007 teilte uns Herr Dr. Hartmut Jürgens, Grohner Bergstraße 11, 28759 Bremen, gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mit, dass dessen Stimmrechtsanteil am 13. Dezember 2007 die Meldeschwelle von 15% überschritten hat und nunmehr 16,53 % beträgt.

6) Am 11. April 2008 teilte die MMS AG gemäß § 26 Abs. 1 Satz 2 WpHG mit, dass der Bestand an eigenen Aktien am 11. April 2009 die Schwelle von 3% überschritten hat; er betrug an diesem Tag 3,04% (das entspricht 55.333 Aktien).

7) Am 30. April 2008 teilte uns die Fortelus Special Situations Master Fund Ltd., George Town, Cayman Islands, Folgendes mit:

Gemäß § 21 Abs. 1 WpHG überstieg der Stimmrechtsanteil der Fortelus Special Situations Master Fund Ltd., George Town, Cayman Islands, am 19. November 2007 die Schwellen von 3% und 5%; sie hielt zu diesem Zeitpunkt 112.000 Stimmrechte (entsprechend 6,15% aller Stimmrechte).

Gemäß § 21 Abs. 1 WpHG überstieg der Stimmrechtsanteil der Fortelus GP Ltd., c/o M&C Corporate Services Ltd., Ugland House, PO Box 309, George Town, Grand Cayman, Cayman Islands, der Fortelus Special Situations Fund LP, registered office 2711 Centerville Road, Suite 400, Wilmington, Delaware 19808, USA, sowie der Fortelus Special Situations Fund Ltd., c/o M&C Corporate Services Ltd., Ugland House, PO Box 309, George Town, Grand Cayman, Cayman Islands, in Summe am 19. November 2007 jeweils die Schwellen von 3% und 5%, und die o. g. Gesellschaften hielten zu diesem Zeitpunkt 112.000 Stimmrechte (entsprechend 6,15% aller Stimmrechte). Die Stimmrechte werden über die Fortelus Special Situations Master Fund Ltd., George Town, Cayman Islands, gehalten und den o. g. Gesellschaften jeweils gemäß § 22 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet.

Gemäß § 21 Abs. 1 WpHG überstieg der Stimmrechtsanteil der Fortelus Special Situations Master Fund Ltd., George Town, Cayman Islands, am 2. April 2008 die Schwelle von 10% und hielt zu diesem Zeitpunkt 186.037 Stimmrechte (entsprechend 10,22% aller Stimmrechte).

Gemäß § 21 Abs. 1 WpHG überstieg der Stimmrechtsanteil der Fortelus GP Ltd., c/o M&C Corporate Services Ltd., Ugland House, PO Box 309, George Town, Grand Cayman, Cayman Islands, der Fortelus Special Situations Fund LP, registered office 2711 Centerville Road, Suite 400, Wilmington, Delaware 19808, USA, sowie der Fortelus Special Situations Fund Ltd., c/o M&C Corporate Services Ltd., Ugland House, PO Box 309, George Town, Grand Cayman, Cayman Islands, in Summe am 2. April 2008 die Schwelle von 10 %, und die o. g. Gesellschaften hielten zu diesem Zeitpunkt 186.037 Stimmrechte (entsprechend 10,22% aller Stimmrechte). Die Stimmrechte werden über die Fortelus Special Situations Master Fund Ltd., George Town, Cayman Islands, gehalten und den o. g. Gesellschaften jeweils gemäß § 22 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet.

8) Am 17. Juni 2008 teilte die MMS AG gemäß § 26 Abs. 1 Satz 2 WpHG mit, dass der Bestand an eigenen Aktien am 17. Juni 2009 die Schwelle von 5 % überschritten hat; der Bestand betrug an diesem Tag 5,0% (das entspricht 91.000 Aktien).

9) Am 4. November 2008 teilte uns Herr Peter Kuhlmann-Lehmkuhle, Oyten, Deutschland, gemäß § 21 Abs. 1 WpGH mit, dass sein Stimmrechtsanteil am 30. Oktober 2009 die Schwelle von 3 % überschritten hat und nunmehr 3,0027% (das entspricht 54.650 Aktien) beträgt.

10) Am 3. November 2008 teilte uns M.M. Warburg & CO KGaA, Hamburg, Deutschland, gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mit, dass ihr Stimmrechtsanteil am 31. Oktober 2008 die Schwelle von 5% überschritten hat und nunmehr 5,070% (das entspricht 92.282 Aktien) beträgt.

5,070% der Stimmrechte (das entspricht 92.282 Aktien) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1, Nr. 1 WpHG von der M.M. Warburg & CO Gruppe KGaA zuzurechnen.

11) Am 4. November 2008 teilte uns M.M. Warburg & CO KGaA, Hamburg, Deutschland, gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mit, dass ihr Stimmrechtsanteil am 4. November 2008 die Schwelle von 5% unterschritten hat und nunmehr 4,899% (das entspricht 89.161 Aktien) beträgt. 4,899% der Stimmrechte (das entspricht 89.161 Aktien) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1, Nr. 1 WpHG von der M.M. Warburg & CO Gruppe KGaA zuzurechnen.

12) Am 2. Oktober 2009 teilte uns die cominvest Asset Management GmbH, Platz der Einheit 1, 60327 Frankfurt am Main, gemäß §§ 21 Abs. 1 WpHG, dass deren Stimmrechtsanteil am 30. September 2009 die Meldeschwelle von 3% unterschritten hat und nunmehr 2,98% (das entspricht 54.300 Aktien) beträgt.

2,48% der Stimmrechte (das entspricht 45.200 Aktien) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1, Nr. 6 WpHG zuzurechnen.

13) Die M.M.Warburg & CO KGaA, Hamburg, Deutschland hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 12. April 2010 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der MeVis Medical Solutions AG, Bremen, Deutschland, ISIN: DE000A0LBFE4, WKN: A0LBFE am 07.04.2010 die Schwelle von 5% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 5,015% (das entspricht 91.275 Stimmrechten) betragen hat.

Darüber hinaus hat uns die M.M.Warburg & CO KGaA, Hamburg, Deutschland, gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 12. April 2010 mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der M.M.Warburg & CO Gruppe (GmbH & Co.) KGaA, Hamburg, an der MeVis Medical Solutions AG am 7. April 2010 die Schwelle von 5% überschritten hat und zu diesem Tag 5,015% (91.275 Stimmrechte) beträgt.

Sämtliche dieser Stimmrechte sind der M.M.Warburg & CO Gruppe (GmbH & Co.) KGaA nach § 22 Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnete Stimmrechte werden dabei über folgendes von ihr kontrolliertes Unternehmen gehalten: M.M.Warburg & CO KGaA.

14) Die M.M.Warburg & CO KGaA, Hamburg, Deutschland hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 15. April 2010 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der MeVis Medical Solutions AG, Bremen, Deutschland, ISIN: DE000A0LBFE4, WKN: A0LBFE am 13. April 2010 die Schwelle von 5% der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 4,994% (das entspricht 90.885 Stimmrechten) betragen hat.

Darüber hinaus hat uns die M.M.Warburg & CO KGaA, Hamburg, Deutschland, gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 15. April 2010 mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der M.M.Warburg & CO Gruppe (GmbH & Co.) KGaA, Hamburg, an der MeVis Medical Solutions AG am 13. April 2010 die Schwelle von 5% unterschritten hat und zu diesem Tag 4,994% (90.885 Stimmrechte) beträgt.

Sämtliche dieser Stimmrechte sind der M.M.Warburg & CO Gruppe (GmbH & Co.) KGaA nach § 22 Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnete Stimmrechte werden dabei über folgendes, von ihr kontrolliertes Unternehmen gehalten: M.M.Warburg & CO KGaA.

38. Organe der MeVis Medical Solutions AG

Vorstand

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Dr. Carl J.G. Evertsz Vorsitzender Bremen ab 6.9.2006 - Geschäftsführer der Beteiligungsgesellschaft MeVis BreastCare Verwaltungsgesellschaft mbH, Bremen - Geschäftsführer der MeVis BreastCare Solutions Verwaltungs-GmbH, Bremen - Director der MeVis Medical Solutions, Inc., Pewaukee, Wisconsin / USA - Director der MeVis Japan KK, Tokyo / Japan - Mitglied des Kuratoriums von Fraunhofer MEVIS
Thomas E. Tynes Pewaukee, Wisconsin / USA ab 1.9.2007 - Director der MeVis Medical Solutions, Inc., Pewaukee, Wisconsin / USA - Officer der Eye Prosthetics of Wisconsin, Inc., Brookefield, Wisconsin / USA
Christian H. Seefeldt Berlin ab 1.1.2009 bis 30.9.2010 - Geschäftsführer der MeVis BreastCare Solutions Verwaltungs-GmbH, Bremen - Director der MeVis Medical Solutions, Inc., Pewaukee, Wisconsin / USA - Director der MeVis Japan KK, Tokyo / Japan - Mitglied der Gesellschafterdelegation der MeVis BreastCare GmbH & Co. KG, Bremen
Dr. Robert Hannemann Bremen ab 1.10.2010 - Geschäftsführer der MeVis BreastCare Solutions Verwaltungs-GmbH, Bremen - Director der MeVis Medical Solutions, Inc., Pewaukee, Wisconsin / USA - Director der MeVis Japan KK, Tokyo / Japan - Mitglied der Gesellschafterdelegation der MeVis BreastCare GmbH & Co. KG, Bremen

Aufsichtsrat

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Prof. Dr. Heinz-Otto Peitgen Bremen Vorsitzender ab 6.9.2006 - Institutsleiter Fraunhofer MEVIS, Bremen - Mitglied des Board of Governors der Jacobs University, Bremen - Mitglied des Kuratoriums des Zentrums für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe - Mitglied der Gesellschafterdelegation der MeVis BreastCare GmbH & Co. KG, Bremen
Axel Schubert Bremen Stellvertreter des Vorsitzenden ab 6.9.2006 bis 31.12.2010 - Rechtsanwalt - Vorstand der Stiftung Bremer Wertpapierbörse, Bremen - Vorsitzender des Aufsichtsrates der Scoach Europa AG, Frankfurt am Main - Vorsitzender des Verwaltungsrates der Scoach Schweiz AG, Zürich / Schweiz - Vorsitzender des Verwaltungsrates der Scoach Holding S.A., Luxemburg / Luxemburg
Dr. Peter Zencke Heidelberg ab 21.8.2007 - Aufsichtsratsmitglied der SupplyOn AG, München - Mitglied des Verwaltungsrates der Indian School of Business in Hyderabad I Indien - Mitglied des Forschungsbeirates des Institute of Media and Communication Management der Universität St. Gallen, St. Gallen I Schweiz
Dr. Jens J. Kruse Hamburg Stellvertreter des Vorsitzenden ab 11.1.2011 - Generalbevollmächtigter der Privatbank M.M.Warburg & CO, Hamburg - Aufsichtsratsmitglied der Biesterfeld AG, Hamburg

Die Aktienbestände der Organe zum 31. Dezember 2010 stellen sich wie folgt dar:

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Anzahl Stückaktien % vom Grundkapital
Vorstand
Dr. Carl J.G. Evertsz* 354.640 19,49
Thomas E. Tynes 625 0,03

* Neben den durch Herrn Dr. Evertsz direkt gehaltenen Aktien wird ein Bestand von 500 Aktien mittelbar über eine Vermögensverwaltungsgesellschaft gehalten, an welcher Herr Dr. Evertsz beteiligt ist.

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Anzahl Stückaktien % vom Grundkapital
Aufsichtsrat
Prof. Dr. Heinz-Otto Peitgen 354.039 19,45
Axel Schubert 500 0,03

39. Vergütungen von Vorstand und Aufsichtsrat

Vergütungen des Vorstands

Im Geschäftsjahr 2010 bezogen die Vorstände folgende Vergütungen:

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Feste Vergütung Erfolgsbezogene ergütung Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung Geldwerte Vorteile aus Sachbezügen Gesamt
Angaben

in €
Gehalt Tantieme Aktienoptionen
--- --- --- --- --- ---
Dr. Carl J.G. Evertsz 207.215,10 0,00 0 9.195,24 216.410,34
Thomas E. Tynes 200.770,07 115.453,78 0 0,00 316.223,85
Dr. Robert Hannemann 40.350,00 8.750,00 49.100,00
Christian H. Seefeldt 156.000,00 0,00 0 0,00 156.000,00
Gesamt 604.335,17 124.203,78 0 9.195,24 737.734,19

Herr Seefeldt erhielt nach Beendigung der Organstellung in 2010 noch einen vereinbarten Betrag von T€ 39 als Teil der T€ 156 Gesamtvergütung.

Im Geschäftsjahr 2009 bezogen die Vorstände folgende Vergütungen:

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Feste Vergütung Erfolgsbezogene Vergütung Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung Geldwerte Vorteile aus Sachbezügen Gesamt
Angaben

in €
Gehalt Tantieme Aktienoptionen
--- --- --- --- --- ---
Dr. Carl J.G. Evertsz 151.018,00 0,00 0 11.497,20 162.515,20
Christian H. Seefeldt 156.000,00 0,00 0 0,00 156.000,00
Thomas E. Tynes 125.466,00 0,00 0 13.809,87 139.275,87
Gesamt 432.484,00 0,00 0 25.307,07 457.791,07

Herr Dr. Evertsz erhält seine Bezüge von der MMS AG und von der MBC KG. Die entsprechenden Aufwendungen der MBC KG wurden 2010 vollständig (2009: quotal) in die vorstehende Darstellung einbezogen.

Zugunsten der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats wurde auf Kosten der Gesellschaft eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung mit einer Versicherungssumme von T€ 2.000 abgeschlossen.

Vergütungen des Aufsichtsrats

Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats wird in § 10 der Satzung der MMS AG geregelt. Hiernach erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats eine feste, nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung in Höhe von € 17.500,00. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das zweifache, sein Stellvertreter das 1,5fache. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben, erhalten eine zeitanteilige Vergütung.

Zusätzlich werden den Mitgliedern des Aufsichtsrats die ihnen durch ihre Teilnahme an den Aufsichtsratssitzungen entstehenden Aufwendungen sowie auf ihre Vergütung und den Aufwendungsersatz etwa entfallende Umsatzsteuer ersetzt.

Zugunsten der Mitglieder des Aufsichtsrats wurde auf Kosten der Gesellschaft eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung mit einer Versicherungssumme von T€ 2.000 abgeschlossen. In diese Versicherung sind auch die Mitglieder des Vorstands einbezogen.

40. Aktienoptionspläne

Die Vergütungsvereinbarung mit dem Vorstandsmitglied Thomas E. Tynes wurde in 2010 geändert. Diese sah ursprünglich die Ausgabe von Aktien der MMS AG im Gegenwert von € 100.000 bis € 500.000 vor, abhängig vom Erreichen bestimmter EBIT-Grenzen.

Da diese Grenzen zu keinem Zeitpunkt erreicht wurden, hat man sich auf eine Einmalzahlung in Höhe von € 100.000 als Kompensation entschieden. Damit wurde das Aktienoptionsprogramm gegenüber dem Vorstandsmitglied abgegolten.

Für das Aktienoptionsprogramm wurde vor der Hauptversammlung am 22. August 2007 ein bedingtes Kapital bei der MMS AG in Höhe von € 130.000 geschaffen, um bis zum 31. Dezember 2011 bis zu 130.000 Aktienoptionen an Mitarbeiter oder Vorstandsmitglieder auszugeben.

An Mitarbeiter wurden in 2010 0 Optionen ausgegeben (2009: 20.191).

Gemäß Vorstandsbeschluss vom 19. Dezember 2008 und der entsprechenden Zustimmung des Aufsichtsrats vom 14. Februar 2009 wurden bis zu 20.191 Aktienoptionen in einer zweiten Tranche zu einem Basispreis von € 37,45 ausgegeben. Bezugsgberechtigt waren 182 Mitarbeiter.

Die MMS AG hat das Recht, die Aktienoptionen in Geld zu erfüllen, d.h., es liegt ein sog. Kombinationsmodell vor. Da keine Restriktionen, die einer Erfüllung in Aktien entgegen stehen, erkennbar sind und bei der Gesellschaft auskunftsgemäß gegenwärtig auch keine Präferenz für eine Erfüllung in Geld besteht, wurde eine Bewertung nach den Grundsätzen für Equity-settled-Optionen vorgenommen.

Sollte der Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, verfallen die gewährten Optionen. Die Wartefrist von 2 Jahren bestimmt den Erdienungszeitraum der Mitarbeiteroptionen. Entsprechend ist der mit der Gewährung des Mitarbeiteroptionsprogramms verbundene Aufwand über 2 Jahre zu verteilen.

Der beizulegende Zeitwert der Mitarbeiteroptionen wurde auf Basis einer Monte-Carlo-Simulation ermittelt, mittels derer die normalverteilte Rendite des zukünftigen Aktienkurses geschätzt wurde. Die Nominalverteilung wird durch die Parameter "Mittelwert" und "Varianz" beschrieben, die aus der Entwicklung und der Volatilität des Kurses der MeVis-Aktie abgeleitet wurden.

Auf Basis der Simulation ergibt sich ein beizulegender Zeitwert der Mitarbeiteroptionen von insgesamt T€ 257 (2009: T€ 270). Der Aufwand in Form des beizulegenden Zeitwerts ist über den Erdienungszeitraum von 2 Jahren zu verteilen. Für das Geschäftsjahr 2010 ergibt sich daraus ein Aufwand von T€ 48 (2009: Aufwand T€ 125).

Sämtliche ausstehenden Aktienoptionen haben eine Laufzeit von fünf Jahren ab dem Zeitpunkt der Gewährung. Da das Aktienoptionsprogramm des MeVis-Konzerns am 31. Dezember 2011 ausläuft, beläuft sich die maximale Laufzeit der ausstehenden Optionen auf unter neun Jahren (bis zum 1. Januar 2016).

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zu Beginn der Berichtsperiode Veränderung zum End der Berichtsperiode
Ausstehende Aktienoptionen 89.579 485 90.064
Gewährte Optionen 40.421 0 40.421
Verwirkte Optionen -7.819 -1.510 -9.329
Ausgeübte Optionen 0 0 0
Verfallene Optionen -2.925 0 -2.925
Summe 119.256 -1.025 118.231
hiervon ausübbare Optionen 0 0 0

41. Deutscher Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat der MMS AG haben die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex, dass den geltenden Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex grundsätzlich entsprochen wurde und wird sowie welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden, abgegeben und den Aktionären auf der Internetseite der MeVis-Gruppe zugänglich gemacht. Die für das Berichtsjahr gültige Entsprechenserklärung datiert vom 1. Juli 2010 und ist ebenfalls auf der Internetseite der MeVis-Gruppe (http://www.mevis.de/mms/Corporate_Governance.html) einzusehen.

42. Honorare des Abschlussprüfers KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

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Angaben

in Tausend €
2010 2009
Abschlussprüfung 134 169
Sonstige Bestätigungsleistungen 7 0
Steuerberatung 64 71
Summe 205 240

43. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im ersten Quartal 2011 hat der Vorstand einen externen Dienstleister damit beauftragt, ihn bei der Gewinnung eines Partners zu unterstützen, der sich in bedeutendem Umfang bei der Gesellschaft strategisch und finanziell engagiert. Dem Aufsichtsrat wurde die unternehmerisch-strategische Begründung des Projekts mitgeteilt. Maßgebliches Motiv für die beabsichtigte strategische Partnersuche ist die Sicherung und Verbreiterung der Industriepartnerschaften entsprechend der Marketingstrategie des MeVis-Konzerns. Der angestrebte Umfang möglicher strategischer Partnerschaften sowie Transaktionsstrukturen sind derzeit noch offen und von mehreren Bedingungen abhängig. Dem Dienstleister steht aus dem Vertrag neben einer monatlichen festen Vergütung eine erfolgsabhängige variable Vergütung zu.

Bremen, den 31. März 2011

Dr. Carl J.G. Evertsz, Vorstandsvorsitzender

Dr. Robert Hannemann, Mitglied des Vorstands

Thomas E. Tynes, Mitglied des Vorstands

Entwicklung des Konzernanlagevermögens

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010

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Anschaffungs-/Herstellungskosten
ANGABEN

IN TAUSEND €
Stand am 1.1.2010 Laufende Zugänge Abgänge Effekte aus Währungs-

umrechnung
Stand am 31.12.2010
--- --- --- --- --- ---
I. Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 4.189 76 0 59 4.324
Kundenstamm/Vertragsbeziehungen 5.082 0 0 78 5.160
Entwicklungskosten 5.215 2.907 0 59 8.181
Firmenwerte 16.593 0 0 309 16.902
31.079 2.983 0 505 34.567
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Mietereinbauten 735 13 0 0 748
EDV-Ausstattung 1.576 162 60 10 1.688
Büro- und Geschäftsausstattung 487 18 0 3 508
2.798 193 60 13 2.944
33.877 3.172 60 522 37.511

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Kumulierte Abschreibungen
ANGABEN

IN TAUSEND €
Stand am 1.1.2010 Abschreibungen Wert-

minderungen
Abgänge Effekte aus Währungs-

umrechnung
Stand am 31.12.2010
--- --- --- --- --- --- ---
I. Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 2.220 611 401 0 43 3.275
Kundenstamm/Vertragsbeziehungen 526 632 754 0 33 1.945
Entwicklungskosten 1.238 1.841 0 0 0 3.079
Firmenwerte 0 0 4.173 0 94 4.267
3.984 3.084 5.328 0 170 12.566
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Mietereinbauten 239 153 0 0 0 392
EDV-Ausstattung 1.178 230 0 60 1 1.349
Büro- und Geschäftsausstattung 190 85 0 0 2 277
1.607 468 0 60 3 2.018
5.591 3.552 5.328 60 173 14.584

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Buchwerte
ANGABEN

IN TAUSEND €
Stand am 31.12.2010 Stand am 31.12.2009
--- --- ---
I. Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 1.049 1.969
Kundenstamm/Vertragsbeziehungen 3.215 4.556
Entwicklungskosten 5.102 3.977
Firmenwerte 12.635 16.593
22.001 27.095
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Mietereinbauten 356 496
EDV-Ausstattung 339 398
Büro- und Geschäftsausstattung 231 297
926 1.191
22.927 28.286

Entwicklung des Konzernanlagevermögens

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009

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Anschaffungs-/Herstellungskosten
ANGABEN

IN TAUSEND €
Stand am 1.1.2009 Laufende Zugänge Abgänge Effekte aus Währungs-

umrechnung
Stand am 31.12.2009
--- --- --- --- --- ---
I. Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 4.139 96 0 -46 4.189
Kundenstamm/Vertragsbeziehungen 5.124 0 0 -42 5.082
Entwicklungskosten 2.612 2.624 0 -21 5.215
Firmenwerte 16.732 0 0 -139 16.593
28.607 2.720 0 -248 31.079
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Mietereinbauten 625 110 0 0 735
EDV-Ausstattung 1.414 165 0 -3 1.576
Büro- und Geschäftsausstattung 443 45 0 -1 487
2.482 320 0 -4 2.798
31.089 3.040 0 -252 33.877

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Kumulierte Abschreibungen
ANGABEN

IN TAUSEND €
Stand am 1.1.2009 Laufende Zugänge Abgänge Effekte aus Währungs-

umrechnung
Stand am 31.12.2009
--- --- --- --- --- ---
I. Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 1.533 730 0 -43 2.220
Kundenstamm/Vertragsbeziehungen 94 438 0 -6 526
Entwicklungskosten 104 1.134 0 0 1.238
Firmenwerte 0 0 0 0 0
1.731 2.302 0 -49 3.984
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Mietereinbauten 109 130 0 0 239
EDV-Ausstattung 847 331 0 0 1.178
Büro- und Geschäftsausstattung 112 78 0 0 190
1.068 539 0 0 1.607
2.799 2.841 0 -49 5.591

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Buchwerte
ANGABEN

IN TAUSEND €
Stand am 31.12.2009 Stand am 31.12.2008
--- --- ---
I. Immaterielle Vermögenswerte
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 1.969 2.606
Kundenstamm/Vertragsbeziehungen 4.556 5.030
Entwicklungskosten 3.977 2.508
Firmenwerte 16.593 16.732
27.095 26.876
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Mietereinbauten 496 516
EDV-Ausstattung 398 567
Büro- und Geschäftsausstattung 297 331
1.191 1.414
28.286 28.290

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der MeVis Medical Solutions AG, Bremen, aufgestellten Konzernabschluss --bestehend aus Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Konzernbilanz, Konzern-Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung und Konzernanhang-- sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Bremen, den 8. April 2011

**KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Heuermann, Wirtschaftsprüfer

Bultmann, Wirtschaftsprüfer

Bilanzeid

Versicherung der gesetzlichen Vertreter ("Bilanzeid") zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht der MeVis Medical Solutions AG gemäß § 37y Nr. 1 WpHG i.V.m. §§ 297 Abs. 2 Satz 4 und 315 Abs. 1 Satz 6 HGB

"Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind."

Bremen, den 8. April 2011

MeVis Medical Solutions AG

Dr. Carl J.G. Evertsz, Vorstandsvorsitzender

Dr. Robert Hannemann, Mitglied des Vorstands

Thomas E. Tynes, Mitglied des Vorstands

Disclaimer

Zukunftsbezogene Aussagen

Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf aktuellen Einschätzungen des Managements über künftige Entwicklungen beruhen. Solche Aussagen unterliegen Risiken und Unsicherheiten, die außerhalb der Möglichkeiten der MeVis Medical Solutions AG bezüglich einer Kontrolle oder präzisen Einschätzung liegen, wie beispielsweise das zukünftige Marktumfeld und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, das Verhalten der übrigen Marktteilnehmer, die erfolgreiche Integration von Neuerwerben sowie Maßnahmen staatlicher Stellen. Sollte einer dieser oder andere Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die Annahmen, auf denen diese Aussagen basieren, als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen explizit genannten oder implizit enthaltenen Ergebnissen abweichen. Es ist von MeVis Medical Solutions AG weder beabsichtigt, noch übernimmt die MeVis Medical Solutions AG eine gesonderte Verpflichtung, zukunftsbezogene Aussagen zu aktualisieren, um sie an Ereignisse oder Entwicklungen nach dem Datum dieses Berichtes anzupassen.

Abweichungen aus technischen Gründen

Aus technischen Gründen (z.B. Umwandlung von elektronischen Formaten) kann es zu Abweichungen zwischen den in diesem Zwischenbericht enthaltenen und den zum elektronischen Bundesanzeiger eingereichten Rechnungslegungsunterlagen kommen. In diesem Fall gilt die zum elektronischen Bundesanzeiger eingereichte Fassung als die verbindliche Fassung.

Der Finanzbericht liegt ebenfalls in englischer Übersetzung vor; bei Abweichungen geht die deutsche Fassung des Zwischenberichts der englischen Übersetzung vor.

Der Finanzbericht steht in beiden Sprachen im Internet unter

http://www.mevis.de/mms/Finanzberichte.html zum Download bereit.

Finanzkalender 2011

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Datum Veranstaltung
30. Mai 2011 Veröffentlichung Quartalsfinanzbericht 1. Quartal
15. Juni 2011 Ordentliche Hauptversammlung, Bremen
29. August 2011 Veröffentlichung Halbjahresfinanzbericht
29. August bis 31. August 2011 9. DVFA-Small Cap Conference, Frankfurt am Main
21. November 2011 Veröffentlichung Quartalsfinanzbericht 3. Quartal
21. November bis 23. November 2011 Deutsches Eigenkapitalforum, Frankfurt am Main

Kontakt

Investor Relations

Tel. +49 421 22495 0

Fax +49 421 22495 11

[email protected]

Unternehmensadresse

MeVis Medical Solutions AG

Universitätsallee 29

28359 Bremen

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