AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Energiekontor AG

Quarterly Report Nov 25, 2011

142_rns_2011-11-25_51f95aa5-48c7-4320-aae2-068eac61d076.html

Quarterly Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

EnergieKontor AG

Bremen

Zwischenmitteilung gemäß § 37 WpHG

Zwischenmitteilung Drittes Quartal 2011

Zwischenmitteilung im November 2011

Energiekontor AG/Konzern

Die Aktie

Bis Mitte des Jahres 2011 ist der Kurs der Energiekontor Aktie kontinuierlich gestiegen. In den letzten Monaten entwickelte sich der Kurs jedoch leicht rückläufig und ist zwischenzeitlich bis auf ein Niveau von 4,50 € gesunken. Aktuell liegt der Kurs über dem Einstiegskurs zum Anfang des Jahres 2011. Die Kursentwicklung ist im Wesentlichen ein Spiegelbild der ständigen Kursturbulenzen an den Kapitalmärkten im Zusammenhang mit der anhaltenden Euro-Schuldenkrise und aus Unternehmenssicht nicht auf eine Veränderung fundamentaler Unternehmensdaten zurückzuführen. Die Geschäftsführung arbeitet mit Hochdruck an der Umsetzung der vorhandenen Projektplanungen im In- und Ausland und geht davon aus, dass sich Unternehmenserfolge mittelfristig auch positiv auf den Aktienkurs auswirken werden.

Kenndaten zur Aktie

scroll

ISIN DE 0005313506
Symbol EKT
Marktsegment Frankfurter Wertpapierbörse/Geregelter Markt
Vorstand Peter Szabo (Vorstandsvorsitzender)
Thomas Walther
Aufsichtsrat Dr. Bodo Wilkens (Vorsitz)
Günter Lammers (stellvertretender Vorsitz)
Klaus-Peter Johanssen

Rahmenbedingungen

Ende des Jahres 2010 waren weltweit Windenergieanlagen mit 194.390 MW Gesamtleistung installiert. Das entspricht der Leistung von circa 250 Kohlekraftwerken. Zehn Jahre zuvor waren es gerade einmal 17.400 MW. Obwohl die Folgen der Wirtschaftskrise zuletzt viele Projekte finanziell ausbremsten, ging 2009 und 2010 mehr Windleistung neu an die Netze als je zuvor. Mit 38,6 GW erreichte die Branche 2009 einen Rekord. Der Zubau 2010 blieb mit 35,8 GW nicht weit dahinter zurück, obwohl der wichtigste Absatzmarkt USA um die Hälfte einbrach.

In Deutschland wurden im ersten Halbjahr 2011 Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 793 MW neu installiert1. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurden damit 133 MW oder rund 20 Prozent mehr errichtet. Insgesamt sind Mitte 2011 in Deutschland Windenergieanlagen mit einer Leistung von 27.981 MW installiert. Im Meer wurden im gleichen Zeitraum fünf Windenergieanlagen mit einer Leistung von 25 MW installiert. Damit waren Mitte 2011 insgesamt 54 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 210 MW installiert. Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr gab es auch beim Austausch alter gegen neue und leistungsstärkere Anlagen, dem so genannten Repowering. Es wird deutlich, dass insgesamt der Ausbau der Windkraft in Deutschland auf leicht höherem Niveau als im letzten Jahr erfolgt ist.

1 Deutschen Windenergie-Institutes (DEWI)

Wichtige Rahmendaten für den Ausbau der Windkraft im Landkreis Cuxhaven, eine der Schwerpunktregionen der Energiekontor-Gruppe, sind am 31. Oktober 2011 mit der Verabschiedung des Regionalen Raumordnungsprogramms durch den Kreistag Cuxhaven geschaffen worden. Für eine Reihe von Windparks, darunter auch mehrere Energiekontor-Projekte, deren Realisierung zum Teil schon seit mehreren Jahren vorbereitet wird, sind damit zentrale rechtliche Hürden wie z.B. die generelle Höhenbeschränkung beseitigt worden. Ähnlich wie der Energieerlass in NRW, der Mitte des Jahres 2011 verabschiedet wurde, hat die Region Cuxhaven damit ein deutliches Zeichen zu Gunsten des Ausbaus der Windkraft gesetzt.

In Portugal sind Einschätzungen der politischen Entwicklungen vor dem Hintergrund der Schuldenkrise nach wie vor schwierig. Rahmenbedingungen für künftige Entwicklung von erneuerbaren Energien – Vergütungsregelungen, Ausschreibungsverfahren etc. – sind vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftslage noch nicht absehbar. Die Geschäftsführung der Energiekontor AG geht mittelfristig davon aus, dass in Portugal – ähnlich wie in Spanien – die Möglichkeit der Freivermarktung von regenerativ erzeugter Energie eingeführt wird. Vor allem für neue Projekte, die in Portugal mit einer eher niedrigen Vergütung rechnen können, wäre dies ein großer Vorteil.

In Großbritannien ist es erklärtes Ziel der Regierung bis zum Jahr 2020 mehr als 15 % der Energie aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen. Das bedeutet, dass rund 40 % des Stroms aus grünen Quellen stammen muss.

Das Windangebot im Jahr 2011 lag an der deutschen Küste auf fast 100 %, im deutschen Binnenland verlief es leicht unterdurchschnittlich. In Portugal lag das Windangebot im Vergleich zu den Vorjahren bis Ende September 2011 um mehr als 15 % unterhalb der Prognosen. Entscheidend für das Gesamtjahr wird letztlich das Windangebot im grundsätzlich windreicheren Herbst sein.

Die Energiekontor-Gruppe

Seit seiner Gründung im Jahr 1990 hat das Unternehmen insgesamt 441 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 515 MW in 77 Windparks (inkl. Planungen für Dritte) in Deutschland, Großbritannien, Griechenland und Portugal projektiert und errichtet. Darüber hinaus betreibt die Energiekontor-Gruppe als unabhängiger mittelständischer Stromproduzent in Deutschland und Portugal konzerneigene Windparks mit einer Nennleistung von mehr als 105 MW.

Die Mitarbeiter des Unternehmens planen nicht nur Onshore-, sondern auch Offshore-Windparks. Hier befinden sich drei Windparks in der deutschen Nordsee in Planung, und zwar der innerhalb der 12-Seemeilenzone liegende Windpark Nordergründe mit 18 Windkraftanlagen sowie die in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) gelegenen Offshore-Windparks Borkum Riffgrund West (Pilotphase)2 mit 80 Windkraftanlagen und Borkum Riffgrund West (Ausbauphase) mit 43 Windkraftanlagen. Für die Standorte Nordergründe und Borkum Riffgrund West (Pilotphase) liegen die entsprechenden Bau-/Errichtungsgenehmigungen vor. Für die Ausbauphase des Projektes Borkum Riffgrund West wurde die Errichtungsgenehmigung beantragt.

2 siehe Erläuteungen S. 6

Bisheriger Geschäftsverlauf 2011

Segmentbericht

Die Segmentierung der Energiekontor-Gruppe erfolgt auf Grundlage des jeweiligen Leistungsgegenstandes. Insgesamt berichtet der Konzern in vier Segmenten. Im Bereich »Projektierung und Verkauf von Windparks« wird in die Segmente Onshore und Offshore unterteilt. Diese Segmente umfassen je nach Lage des Windparks (on- oder offshore) alle Teile der Wertschöpfungskette von der Planung über den Vertrieb bis hin zur Errichtung eines Windparks. Am Ende des Planungsprozesses steht demzufolge ein errichteter und veräußerter Windpark. Im dritten Segment wird der Verkauf von Strom aus konzerneigenen Windparks (»Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks«, kurz »Stromerzeugung«) erfasst, d.h. konzerneigene Windparks produzieren Strom, den die Energiekontor-Gruppe auf Basis der gesetzlichen Grundlage als Stromhändler in das öffentliche Stromnetz einspeist und der entsprechend vergütet wird. Leistungen, die in keinem dieser drei Segmente erfasst werden, wie z.B. die Betriebsführungsleistungen, werden im Bereich »Sonstige operative Segmente« zusammengefasst.

Zu den Segmenten im Einzelnen:

Projektierung und Verkauf von Windparks (onshore)

In Deutschland konnten im Jahr 2011 die Mitarbeiter der Energiekontor-Gruppe bisher die Akquisition für über 150 Megawatt (MW) abschließen. Die Planungen für eine Reihe von Windparks im Inland wurden weiter konkretisiert und vorangetrieben. Dazu gehört auch das Repowering für einen größeren Küstenstandort mit 25 Windkraftanlagen, der von der bisherigen Eigentümergesellschaft weiter betrieben wird. Für den Standort Jülich konnte im September 2011 eine Baugenehmigung für eine Repower-Anlage mit einer Nennleistung von 2,0 MW erwirkt werden. Mit der Verabschiedung des Regionalen Raumordnungsprogramms in Cuxhaven konnte für sieben dort geplante Windparks mit über 100 MW ein wesentlicher Planungserfolg erreicht werden.

Darüber hinaus wurde im Oktober 2011 eine neue Niederlassung der Energiekontor-Gruppe eingeweiht. Mit einem Büro in Bernau bei Berlin will das Unternehmen zukünftig seine Planungen in der Region Brandenburg mit höherer regionaler Nähe forcieren. Im Rahmen der Entwicklung und Planung des Windparks Guardão (28 MW) konnten weitere Fortschritte erzielt werden. Dagegen gestaltet sich die Finanzierung des Projektes als schwierig. Grund ist die anhaltende Euro-Schuldenkrise, die Portugal nach wie vor fest im Griff hat und zurzeit die Finanzierung von Großprojekten erheblich erschwert. Im Laufe des Jahres 2011 wurden zahlreiche Gespräche mit internationalen Banken geführt, um die Projektfinanzierung für den Windpark zu strukturieren. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte im ersten Halbjahr 2011 ein Vorvertrag mit einem potenziellen Investor abgeschlossen werden. Auf Grund der aktuellen Situation in Portugal ist ein Financial Close für das Projekt Guardão im Jahr 2011 nicht mehr zu erreichen. Über die Aktivitäten am Standort Guardão hinaus wurde im Berichtszeitraum ebenfalls die Erweiterung existierender Windparks geplant, die von der Finanzkrise nicht im gleichen Umfang betroffen sind. Daneben konnte das Projektportfolio erweitert werden.

In Großbritannien konnte nach intensiven Verhandlungen mit der Nord/LB Ende August 2011 der Financial Close für den Windpark Hyndburn (24,6 MW) erreicht werden. An diesem Standort sollen zwölf Turbinen des Typs Repower MM82 errichtet werden. Geplant ist es, den Windpark im Herbst 2012 in Betrieb zu nehmen. Für ein weiteres Projekt (Withernwick, 18 MW) wurde ebenfalls mit Hochdruck an der Projektfinanzierung gearbeitet. Der Financial Close soll bis zur Jahreswende 2011/2012 erreicht werden. Darüber hinaus wurde der Bauantrag für den Windpark Gayton eingereicht. Dort sollen acht Windkraftanlagen mit einer Kapazität von jeweils bis zu 2.5 MW errichtet werden. Im Rahmen der Flächenakquisition wurden intensive Verhandlungen für mehrere neue Projektplanungen geführt.

Im Bereich Solar wurde die Umsetzung einiger Dachflächen mit einer Kapazität von rund 200 kWp weiter verfolgt. Darüber hinaus wurden die Genehmigungsverfahren für einige Freiflächen mit einer Kapazität von etwa 25 MWp forciert. Diese Flächen befinden sich in hauptsächlich Niedersachsen und Brandenburg, also in den Schwerpunktregionen der Energiekontor-Gruppe.

Im Vertrieb Onshore wurden im dritten Quartal Verhandlungen bezüglich des Verkaufs zweier Windparks geführt. Für einen Windpark wurde im Oktober 2011 der Kaufvertrag unterzeichnet. An diesem Standort in Niedersachsen sollen zwei Windkraftanlagen bis Ende des Jahres 2011 errichtet werden. Der Vertriebsstart für verschiedene Projekte, darunter zwei Windkraftanlagen und zwei kleinere Solar-Dachflächen, befinden sich aktuell in Vorbereitung. Für den Windpark Guardão (siehe oben) und Hyndburn wurden Verhandlungen mit verschiedenen Eigenkapitalinvestoren geführt. Darüber hinaus hat im September 2011 der Vertrieb einer Stufenzinsanleihe mit einem Volumen von 7,65 Mio. € begonnen. Die Mittel sollen zum Erwerb eines bestehenden Windparks verwendet werden.

Projektierung und Verkauf von Windparks (offshore)

Die Energiekontor AG entwickelt seit mehreren Jahren drei Offshore-Projekte in der deutsche Nordsee, die sich in unterschiedlichen Genehmigungs- und Planungsstadien befinden. Insgesamt ist an diesen Standorten die Errichtung von über 700 MW Leistung vorgesehen.

Bei den Projekten handelt es sich um die Windparks Nordergründe, Borkum Riffgrund West (Pilotphase) und BRW (Ausbauphase).

In Zusammenhang mit dem Windpark Nordergründe wurden im dritten Quartal die Verhandlungen mit potenziellen Eigenkapitalpartnern aus dem Stadtwerkebereich fortgeführt und die Eckdaten für eine Investition in das Projekt konkretisiert. Die verbindlichen Beteiligungsverträge sollen möglichst bis zum Jahresende verhandelt werden. Auch die Verhandlungen mit der mandatierten projektfinanzierenden Bank, der NIBC, Den Haag, wurden intensiv vorangetrieben. Hier konnten die Finanzierungsbedingungen weiter konkretisiert werden. Ein Market-Sounding wurde bereits durchgeführt und eine Banken-Shortlist erstellt. Das Bankenkonsortium zur Umsetzung der Projektfinanzierung soll möglichst noch vor Jahresende zusammengestellt werden.

Im Rahmen der Projektfinanzierung ist weiterhin die Einbindung von zinsgünstigen KfW-Mitteln geplant. Ein neues, für den Offshore-Bereich nutzbares KfW-Programm ist im Juni 2011 durch die Bundesregierung aufgelegt worden. Dieses neue Programm ermöglicht es nun auch kommunalen Investoren wie Stadtwerken sich an teilweise KfW-finanzierten Offshore-Projekten zu beteiligen. Erste Gespräche über eine Finanzierungsbeteiligung der KfW-Förderbank wurden bereits geführt und das Antragsverfahren vorbereitet.

Die Baugrunduntersuchung für die restlichen Anlagenstandorte in Nordergründe hat sich auf Grund mehrerer Schlechtwetterperioden etwas verzögert, konnte aber Anfang November 2011 abgeschlossen werden. Parallel wurde der Design- und Zertifizierungsprozess vorangetrieben, um die notwendigen Voraussetzungen für den Financial Close zu schaffen. Umgesetzt werden soll das Projekt mit 18 Windkraftanlagen des Typs Repower 6M. Hierbei handelt es sich um die baugleiche, aber leistungsstärkere Variante der ursprünglich vorgesehenen Repower 5M. Für die Errichtung des Typs 6M konnte im Berichtszeitraum eine Änderungsgenehmigung erwirkt werden. Auch die Ausschreibung des Netzanschlusses durch Tennet wurde entsprechend dem im Positionspapier der BNetzA vorgesehenen Prozedere in Gang gesetzt. Mit der Ausschreibung wurde im Juli begonnen. Die bedingte Netzanschlusszusage für das Projekt Nordergründe wurde im Berichtszeitraum erteilt. Die finale Vergabe durch Tennet soll Anfang des Jahres 2012 erfolgen. Insgesamt wird in allen Bereichen darauf hingearbeitet, den Financial Close schnellstmöglich zu erreichen.

Am Standort Borkum Riffgrund West (Pilotphase) ist die Errichtung von 80 Windkraftanlagen rund 50 Kilometer nordwestlich von Borkum geplant. Die Errichtungsgenehmigung für das Projekt war bis zum 31. Dezember 2011 befristet. Die notwendige Verlängerung konnte beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) im Oktober 2011 erwirkt werden. Nach intensiven Verhandlungen konnten sich Anfang November die Energiekontor AG und der dänische Energiekonzern Dong Energy über die Realisierung des Offshore-Windparks einigen (siehe adhoc-Meldung vom 4. November. 2011). Dong Energy, einer der führenden Energiekonzerne in Nordeuropa mit Hauptsitz in Dänemark, erwirbt die Rechte an der Realisierung des Windparks. Das Vertragsvolumen beträgt anfänglich mehr als Mio. € 30. Dong Energy beabsichtigt im Laufe der nächsten Jahre weiter in den Standort zu investieren. Die Transaktion verbessert unter Berücksichtigung der bisher angefallenen Verluste das Jahresergebnis der Energiekontor-Gruppe um einen zweistelligen Millionenbetrag. Hiermit wirken sich die Offshore-Aktivitäten der Energiekontor-Gruppe erstmalig positiv auf das Unternehmensergebnis aus.

Im Rahmen der Ausbauphase des Offshore-Windpark Borkum Riffgrund West plant Energiekontor die Errichtung weiterer 43 Windkraftanlagen. Eine Genehmigung für diesen Windpark ist nach wie vor nicht erteilt. Bereits im Jahr 2009 wurden die notwendigen Antragsunterlagen eingereicht. Ein konkreter Erörterungstermin ist auf Grund einer fehlenden Stellungnahme des BfN (Bundesamtes für Naturschutz) noch nicht festgelegt. Eine zeitliche Einschätzung ist auf Grund der offensichtlichen Überlastungssituation des BfN nur schwer möglich. Betroffen davon sind aber nicht nur das Projekt der Energiekontor AG, sondern auch die Offshore-Projekte anderer Projektierer, die ebenfalls seit mehr als 12 Monaten auf die entsprechenden Erörterungstermine und Genehmigungen warten. Gemeinsam werden hier aktuell rechtliche Schritte geprüft, um die Genehmigungserteilung zu beschleunigen.

Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks

Der Ausbau dieses Segmentes beinhaltet durch die Sicherung windreicher Standorte ein deutliches Wertezuwachspotenzial für den Konzern. Die Erlöse aus dem Verkauf von Strom haben darüber hinaus den Cashflow im Konzern verstetigt. Damit konnte die einnahmenseitige Abhängigkeit von der Volatilität des Vertriebsmarktes reduziert werden. Vor allem die Streuung in unterschiedliche Länder (Deutschland und Portugal) und damit in unterschiedliche Windregionen hat sich in den letzten Jahren bewährt.

Bisher ist das Windjahr 2011 in Deutschland im Binnenland leicht unterdurchschnittlich verlaufen, an der Küste scheint das Angebot sich bisher um die 100 % zu bewegen. Die Stromerzeugung in den konzerneigenen Windparks lag analog dazu nur leicht unterhalb der Erwartungen. In Portugal gibt es keinen vergleichbaren Index, eigene Berechnungen deuten jedoch darauf hin, dass hier das Windangebot im Jahr 2011 bisher unterhalb den Prognosen liegt. Die Betriebskosten unterliegen systemimmanenten Schwankungen. Mittelfristig ist davon auszugehen, dass sich die Kosten im Rahmen der Prognose bewegen werden.

Durch die Regelungen des §37 EEG 2009 konnte erstmalig in diesem Jahr der erzeugte Strom aus mehreren Windparks direkt vermarktet werden. So konnte gegenüber der Einspeisung nach EEG ein Mehrerlös zwischen 4,4 und 5,6 % realisiert werden. Zu Jahresbeginn wurden 13,5 MW direkt vermarktet, zur Jahresmitte waren 43,3 MW unter Vertrag. Ende des dritten Quartals waren Verträge zur Direktvermarktung von 89,2 MW abgeschlossen.

Übersicht konzerneigene Windparks

scroll

Windpark Anzahl WKA Ges. MW
Deutschland
Debstedt (Tandem I) 11 11,0
Breitenbach (Tandem I) 5 7,5
Sievern (Tandem II) 2 2,0
Briest (Tandem II) 5 7,5
Briest II 1 1,5
Geldern 2 3,0
Mauritz-Wegberg (62 % Energiekontor-Anteil) 5 7,5
Halde Nierchen I 5 5,0
Halde Nierchen II 4 4,0
Grevenbroich II 5 5,0
Osterende 2 3,0
Nordleda (51 % Energiekontor-Anteil) 10 6,0
Kajedeich 2 4
Engelrod 4 5,2
Portugal
Marão 8 10,4
Montemuro 8 10,4
Penedo Ruivo 10 13,0
Summe 89 106,0

Ausblick

Im bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2011 konnten einige wichtige Unternehmenserfolge erreicht werden. Dazu gehört der Financial Close für das Projekt Hyndburn (24,6 MW), der Verkauf des Offshore-Projektes Borkum Riffgrund West (Pilotphase) an Dong Energy sowie der Baubeginn für zwei Inlandsprojekte mit 6 MW.

Ausblick – Projektierung und Verkauf von Windparks (onshore)

Im Rahmen der Akquisition sollen durch die Mitarbeiter der Energiekontor-Gruppe in Deutschland im Jahr 2011 insgesamt Standorte für Windkraftanlagen mit einer Leistung von rund 170 MW gesichert werden. Darüber hinaus sollen die Baugenehmigungen an einem Standort für rund 10 bis 15 MW erwirkt werden. Abhängig vom konkreten Zeitpunkt der Genehmigungserteilung kann mit der Finanzierung und dem Bau noch in diesem Jahr begonnen werden. Aktuell befinden sich zwei Inlandsprojekte (Jülich und Eggersdorf) mit insgesamt 4 MW im Vertrieb. Für diese sollen bis zum Jahresende 2011 die Kaufverträge unterzeichnet werden. Mittelfristig positiv wird sich die Verabschiedung des Regionalen Raumordnungsprogrammes in Cuxhaven auswirken, da mehrere Energiekontor-Projekte betroffen und der Realisierung damit ein deutliches Stück näher gerückt sind.

Fortgeführt werden die Investorenverhandlungen für das britische Projekt Hyndburn. Sofern zeitnah ein wirtschaftlich attraktives Vertragspaket verhandelt werden kann, soll der Windpark noch bis Anfang 2012 veräußert werden.

In Portugal ist die künftige politische Entwicklung auf Grund der Komplexität der Einflussfaktoren nur äußert schwer einschätzbar. Zunächst ist davon auszugehen, dass hiervon auch die Planung des Windparks Guardão betroffen ist, weil sowohl Eigen- als auch Fremdkapitalgeber vor diesem Hintergrund zurückhaltend und abwartend agieren. Eine Verbesserung der Rahmenbedingungen wird frühestens im ersten Quartal 2012 erwartet. Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich die neue Regierung im Bezug zur Förderung erneuerbarer Energien positionieren wird und welche Auswirkungen sich daraus für die weiterer Geschäftsentwicklung ergeben. Auf Grund der bisherigen Erfolge in Portugal und der Einschätzung der strategischen Entwicklung dieses Markts wird die Geschäftsführung der Energiekontor-Gruppe hier dennoch auch weiterhin Projektplanungen betreiben. Die Umsetzung der oben genannten Erweiterungsprojekte soll ab dem Jahr 2012 erfolgen.

Auf Grundlage der bisher erzielten Projektfortschritte in Großbritannien ist es das Ziel, auch für den Windpark Withernwick (18 MW) bis zur Jahreswende 2011/2012 Jahr den Financial Close zu erreichen. Der Baubeginn für dieses Projekt wird allerdings erst im Jahr 2012 erfolgen. Außerdem soll in Großbritannien die Akquisition weiterer Flächen abgeschlossen werden. Mit der Genehmigung des Windparks Gayton wird frühestens im Jahr 2012 gerechnet.

Im Bereich Solar ist im Geschäftsjahr 2011 die Umsetzung mehrerer Dachflächenprojekte geplant. Für eine Freifläche in Brandenburg (7 MWp) soll eine Genehmigung bis Mitte 2012 erwirkt, ein weiteres Projekt in Niedersachsen soll ebenfalls im Jahr 2012 umgesetzt werden.

Ausblick – Projektierung und Verkauf von Windparks (offshore)

Mit Hochdruck werden auch die Planungen für den in der Wesermündung liegenden Windpark Nordergründe verfolgt. Ziel ist es, möglichst bis Ende dieses Jahres die verbindlichen Verträge mit den institutionellen Eigenkapitalpartnern abzuschließen und das Bankenkonsortium für die Projektfinanzierung unter der Führung der NIBC zusammenzustellen. Nächster zentraler Planungsschritt ist die Kreditvalutierung der Projektfinanzierung. Voraussetzung dafür ist u. a. das Vorliegen der unbedingten Netzanschlusszusage, die vom zuständigen Übertragungsnetzbetreiber (Tennet TSO GmbH) erteilt wird. Die Ausschreibung für den Netzanschluss wurde von Tennet im Juli 2011 ausgelöst. In Abhängigkeit vom konkreten Ausschreibungsverlauf wird die Erteilung der Netzanschlusszusage frühestens zum Jahresanfang 2012 erwartet. Die Inbetriebnahme des Windparks wird nach wie vor für das Jahr 2013 angestrebt.

Der Verkauf der Rechte für die Pilotphase des Offshore-Windparks Borkum Riffgrund West wird bis zum Jahresende finalisiert. Damit können dann alle Offshore-Kapazitäten der Energiekontor-Gruppe voll auf die Projekte Nordergründe, Borkum Riffgrund West (Ausbauphase) und die Akquisition neuer Standorte im In- und Ausland konzentriert werden.

Für die Ausbauphase des Windparks Borkum Riffgrund West (43 Windkraftanlagen) soll schnellstmöglich der Erörterungstermin mit dem BSH (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie) abgestimmt und festgelegt werden. Ziel ist es, die Errichtungsgenehmigung im ersten Halbjahr 2012 zu erhalten. Weitere zeitliche Verschiebungen sind aber auf Grund der oben beschriebenen BFN-Situation nicht auszuschließen.

Ausblick – Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks

Für das Gesamtjahr ist die Einschätzung der Erträge auf Grund der bisherigen Ertragssituation in Deutschland vorsichtig optimistisch. Entscheidend für das Segmentergebnis wird vor allem das Windangebot im Herbst sein, da dieser über das Jahr betrachtet der windreichste Zeitraum ist. Es ist davon auszugehen, dass dieses Segment einen positiven Anteil zum Ergebnis 2011 beitragen wird. Positiv wirkt sich in dieser Hinsicht die Streuung der Windparks sowohl in unterschiedlichen deutschen Regionen als auch die Verteilung zwischen Deutschland und Portugal aus. Damit ist ein natürlicher regionaler Ausgleich unterschiedlicher Windangebote gegeben.

Die Direktvermarktung des erzeugten Stroms wird im Jahr 2012 ein noch größeres Gewicht bekommen. Mit Inkrafttreten des EEG 2012 wird zwar die im Jahr 2011 erfolgreich gestartete Vermarktung über das sogenannte Grünstromprivileg keine große Rolle mehr spielen, dafür bietet das Marktprämienmodell (§33 EEG) eine Alternative. Im Jahr 2011 war die Vermarktung umso interessanter, je geringer die Vergütung nach EEG war, da ein fixer Betrag pro MWh gezahlt wurde. Nach dem Marktprämienmodell wird nunmehr eine feste, mit dem Stromhändler zu verhandelnde Prämie auf die EEG-Vergütung gezahlt. Erwartet wird eine Prämie zwischen 4 und 6 €/MWh, bei einer garantierten Abnahme und einer Laufzeit zwischen ein und vier Jahren. Die Verhandlungen sollen bis Jahresende 2011 abgeschlossen sein.

Der Bereich der konzerneigenen Windparks soll in den nächsten Jahren stetig ausgebaut werden. Auf dieser Grundlage ist einem Energiekontor-Küstenwindpark mit 14,3 MW der Rückkauf zum 1. Januar 2012 angeboten worden. Die Kommanditisten haben diesem Verkauf im Juli 2011 zugestimmt. Die Finanzierung des Energiekontor Windparks wird über das bewährte Modell einer Stufenzinsanleihe erfolgen, die bis Jahresende mit einem Volumen von 7,65 Mio. € platziert werden soll.

Ausblick – Das Geschäftsjahr

Vor dem Hintergrund des bisherigen Geschäftsverlaufs und der für das verbleibende Jahr 2011 noch umsetzbaren Planungs-, Bau- und Vertriebsaktivitäten geht die Geschäftsführung der Energiekontor-Gruppe für das Geschäftsjahr 2011 aus heutiger Sicht von einem deutlich positiven Jahresergebnis aus. Insbesondere die Veräußerung des Offshore-Projektes Borkum Riffgrund West (Pilotphase) wird sich unter Berücksichtigung der im Jahresverlauf aufgelaufenen Verluste in zweistelliger Millionenhöhe positiv auswirken. Insgesamt erwartet die Geschäftsführung damit für das Jahr 2011 eine deutliche Verbesserung des Jahresergebnisses und des Cashflows im Vergleich zum Vorjahr.

Sonstiges

Aktienbesitz von Geschäftsführungs- und Aufsichtsorganen

Aktuell beläuft sich das Grundkapital auf 14.777.610 Aktien.

Davon befinden sich im Besitz der beiden Unternehmensgründer zum 11. November 2011:

scroll

Name Stückaktien
Dr. Bodo Wilkens 5.214.335
Günter Lammers 5.217.974
Klaus-Peter Johanssen 0

Aktienrückkauf der Energiekontor AG

Der Vorstand der Energiekontor AG hat am 23. Juni 2011 mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen und per ad-hoc gemeldet, von der auf der ordentlichen Hauptversammlung vom 27. Mai 2010 beschlossenen Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG Gebrauch zu machen. Es ist beabsichtigt, die Aktien zum Zwecke einer Kapitalherabsetzung einzuziehen.

Bisher wurden rund 37.000 Aktien zurückgekauft. Näheres dazu können Sie unserer Homepage entnehmen: www.energiekontor.de

Risikomanagement

Der Vorstand verweist bezüglich des Risikoberichtes auf den Halbjahresbericht 2011 der Energiekontor AG. Diesen finden Sie auf unserer Homepage: www.energiekontor.de

Energiekontor AG

Mary-Somerville-Straße 5

28359 Bremen

Telefon +49 421 3304–0

Telefax +49 421 3304–444

[email protected]

www.energiekontor.de

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.