Quarterly Report • Dec 2, 2011
Quarterly Report
Open in ViewerOpens in native device viewer

Markt- und Branchenentwicklung
Nicht nur in der besonders exportintensiven Druckmaschinenbranche haben sich im Sommer die Nachfrageimpulse aus wichtigen Auslandsmärkten und die Geschäftserwartungen abgeschwächt. Dies gilt besonders für den von hohen Staatsschulden belasteten Süden der EU, die USA, die Konfliktregionen rund um das Mittelmeer, aber auch für den durch eine restriktivere Geldpolitik gebremsten Boommarkt China. Der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.) spricht in seinem November-Bericht von einem Prozess der Wachstumsverlangsamung und weist in der Auftragseingangsstatistik für Druckereimaschinen im Zeitraum Juli bis September ein Minus von 9 % gegenüber dem Vorjahr aus. Von Jahresanfang bis Ende September betrug der Auftragsrückgang 5 %. Vor allem im konjunktursensiblen Akzidenz- und Werbedruck hat die seit dem Frühjahr 2010 zu beobachtende Nachfragebelebung an Schwung verloren. Hinzu kommt die durch das Internet-Wachstum schon länger anhaltende Investitionszurückhaltung im Zeitungs-, Zeitschriften- und Katalogdruck.
Die Volumenmärkte für Bogen- und Rollenoffsetmaschinen sind von diesen Entwicklungen besonders betroffen. Das Geschäft mit Sondermaschinen für den Verpackungs- oder Wertpapierdruck wird dagegen bisher kaum tangiert. Von der anhaltenden Dynamik der Nischenmärkte profitierte KBA dank seiner einzigartig breiten Produktpalette bei den Bestellungen im Berichtszeitraum.
Mit Neuaufträgen von 472,8 Mio. € im Sommerquartal 2011 erreichte die KBA-Gruppe den höchsten Quartalswert seit dem Rekordjahr 2006. Von Januar bis September legte der Auftragseingang im Konzern um 15,4 % auf 1.155,7 Mio. € zu (2010: 1.001,2 Mio. €). Der prozentuale Auftragszuwachs lag damit deutlich über der Branchenkennziffer für die Druck- und Papiertechnik. Insbesondere durch die dynamische Nachfrage bei Nischenprodukten stieg der Auftragseingang im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen gegenüber dem Vorjahr (539,2 Mio. €) um 26,8 % auf 683,7 Mio. €. Zudem konnte KBA trotz der anhaltenden Investitionszurückhaltung bei Großanlagen mit neuen Baureihen gegenüber 2010 einen Bestellzuwachs bei Akzidenzrotationen verbuchen. Für das urlaubsbedingt zumeist schwächere Sommerquartal war der Auftragseingang im Segment Bogenoffsetmaschinen mit 161,9 Mio. € ebenfalls recht beachtlich. Über die gesamte Berichtsperiode legte das regional und sektoral stark schwankende Neugeschäft im Bogensegment moderat um 2,2 % auf 472,0 Mio. € zu (2010: 462,0 Mio. €), blieb jedoch hinter den noch etwas optimistischeren Erwartungen zurück.
Ende des dritten Quartals lag der Auftragsbestand im Konzern mit 810,8 Mio. € erstmals seit dem Sommer 2008 wieder über der 800- Millionen-Euro-Marke sowie um 43,7 % über dem Vorjahreswert von 564,1 Mio. €. Bei Bogenoffsetmaschinen erhöhte sich der Auftragsbestand gegenüber dem Vorjahr um 14,0 % auf 237,3 Mio. € (2010: 208,2 Mio. €) und bei den Rollen- und Sondermaschinen um 61,1 % auf 573,5 Mio. € (2010: 355,9 Mio. €). Die hohen Bestandszuwächse resultieren allerdings teilweise aus dem nach neun Monaten in beiden Geschäftsbereichen noch vorhandenen Umsatzrückstand.
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Ertragslage
Durch marktbedingte und eigene Lieferverschiebungen, auch aufgrund arbeitsrechtlicher Auseinandersetzungen, blieb der Konzernumsatz im dritten Quartal hinter der Planung zurück. Gegenüber den beiden Vorperioden stieg der Quartalsumsatz nur leicht auf 276,0 Mio. €. Und im Vergleich zum Vorjahr (2010: 772,1 Mio. €) erhöhten sich die Erlöse in den ersten neun Monaten nur leicht um 1,8 % auf 785,7 Mio. €. Maschinenbautypisch wird mehr als ein Drittel des Jahresumsatzes auf das vierte Quartal entfallen, davon ein erheblicher Anteil mit überdurchschnittlich profitablen Nischenprodukten. Der Umsatzrückstand und im Juli gebuchte erhebliche Rückstellungen für zusätzliche Personalmaßnahmen an den ungenügend ausgelasteten Standorten für Rollendruckmaschinen führten im Berichtsquartal zu einem Einbruch bei der Ertragsentwicklung. Entsprechend verschlechterte sich das Quartalsergebnis vor Steuern gegenüber der Vorperiode von –7,1 auf –15,6 Mio. €. Über den gesamten Neunmonats-Zeitraum errechnet sich ein Vorsteuerergebnis von –26,6 Mio. € im Vergleich zu –6,7 Mio. € im Vorjahr.
Der Segmentumsatz bei Bogenoffsetmaschinen übertraf mit 397,4 Mio. € den Vorjahreswert von 346,0 Mio. € um 14,9 %. Neben der Absatzsteigerung der im Kartonagendruck stark verbreiteten Rapida-Großformatmaschinen machte sich die Nachfragebelebung bei den Blechdruck-Anlagen positiv bemerkbar. Der Bogenumsatz blieb allerdings unter dem nach drei Quartalen vorgesehenen Soll und wird trotz der Steigerung im vierten Quartal auch im Gesamtjahr das Planziel nicht ganz erreichen. Noch deutlicher hinter der Jahresplanung und mit –8,9 % hinter dem Vorjahr zurück lag nach neun Monaten der Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen mit Erlösen von 388,3 Mio. € (2010: 426,1 Mio. €). Hier wird es wie so oft in der Vergangenheit zu einem erheblichen Mehrumsatz im vierten Quartal kommen.

Die Exportquote reduzierte sich gegenüber 2010 von 87,8 auf 84,6 %. Der Inlandsumsatz stieg um 28,0 % auf 121,0 Mio. € (2010: 94,5 Mio. €). Dazu trugen neben Bogenmaschinen auch wieder verstärkt Installationen von Rollenmaschinen bei. Die Lieferungen ins europäische Ausland wuchsen gegenüber dem Vorjahr 2010 (233,7 Mio. €) um 21,4 % auf 283,6 Mio. €. Der Umsatzanteil dieses KBA-Kernmarktes erhöhte sich von 30,3 % auf 36,1 %. In Nordamerika ist die auch durch den Medien- und Strukturwandel verstärkte Investitionszurückhaltung vor allem bei Rollenmaschinen weiter sehr ausgeprägt. Durch das verbesserte Bogenmaschinengeschäft nahmen das Umsatzvolumen um 9,4 % auf 81,8 Mio. € und die Regionalquote von 9,7 % auf 10,4 % zu. Das mit Druckbetrieben in der Wachstumsregion Asien/Pazifik erzielte Umsatzvolumen erhöhte sich leicht auf 209,8 Mio. € (2010: 206,7 Mio. €). Der Anteil am Konzernumsatz blieb mit 26,7 % (2010: 26,8 %) weitgehend konstant. Die Erlöse in den Schwellenmärkten Afrika und Lateinamerika gingen durch weniger gelieferte Rollen- und Sondermaschinen und den Absatzeinbruch in der Krisenregion Nordafrika gegenüber 2010 deutlich von 162,4 Mio. € auf 89,5 Mio. € zurück. Der Anteil am Konzernumsatz lag mit 11,4 % aber näher am historischen Mittel als die sehr hohe Vorjahres-Quote von 21 %.
Durch den anhaltend harten Preiswettbewerb und die unter Ertragsgesichtspunkten in den ersten neun Monaten weniger attraktive Lieferstruktur blieb die Bruttomarge mit 22,5 % hinter dem Vorjahreswert von 27,1 % zurück. Die Vertriebs- und Verwaltungskosten lagen mit 102,2 Mio. € bzw. 47,7 Mio. € deutlich unter dem Vorjahr. Bei einem Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen von –47,4 Mio. € (2010: –40,3 Mio. €) wird ein Betriebsergebnis von –20,4 Mio. € (Vorjahr: –2,0 Mio. €) ausgewiesen. Darin kommen vor allem die Unterauslastung der Rollenstandorte, die hohen Sonderaufwendungen für deren nochmalige Kapazitätsanpassung und Umsatzverschiebungen in das vierte Quartal zum Ausdruck. Dennoch war das Segmentergebnis bei Rollen- und Sonderma-

schinen nach neun Monaten leicht positiv. Im Geschäftsbereich Bogenmaschinen verhinderten die trotz der erreichten intensiven Kostensenkungen weiter unter Druck stehenden Margen sowie hohe Vorlaufkosten für neue Produktgenerationen zur Fachmesse drupa im nächsten Jahr einen operativen Gewinn. Das mit –6,2 Mio. € negative Finanzergebnis trug in der Gesamtperiode zu einem Ergebnis vor Steuern (EBT) von –26,6 Mio. € (2010: –6,7 Mio. €) bei. Nach Steuern errechnet sich ein Konzernergebnis von –32,5 Mio. € (2010: –9,2 Mio. €) und ein anteiliges Ergebnis je Aktie von –1,97 € (2010: –0,56 €). Trotz dieses Quartals-Einbruchs unterstellt der Forecast für das Gesamtjahr nach Zinsen und vor Steuern weiterhin ein positives Ergebnis.
Finanzlage
Bei gewachsenen Vorräten für den erwarteten Umsatzsprung im vierten Quartal hat sich der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit durch höhere Kundenanzahlungen und niedrigere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit 64,6 Mio. € gegenüber dem Vorjahr (11,6 Mio. €) deutlich verbessert. Der freie Cashflow nach Berücksichtigung der gestiegenen Auszahlungen für Investitionen erreicht 40,7 Mio. €. Auch er liegt weit über dem Vorjahreswert von 0,4 Mio. €. Liquide Mittel von 128,1 Mio. € zum Ende des dritten Quartals und ausreichende Kreditlinien unterstreichen die weiterhin gute Finanzausstattung. Nach Abzug der auf 36,2 Mio. € zurückgeführten Bankverbindlichkeiten (31.12.2010: 43,1 Mio. €) errechnet sich eine komfortable Nettoliquidität von 91,9 Mio. €. In Relation zur gestiegenen Bilanzsumme erreicht die Eigenkapitalquote 36,7 %.
Vermögenslage
In immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen wurden 29,8 Mio. € (2010: 13,2 Mio. €) investiert. Im Rahmen der etwa 14 Millionen Euro teueren Generalsanierung der Gießerei in Würzburg wurde Ende September Richtfest für das neue Gießereigebäude gefeiert. Den Investitionen standen Abschreibungen in Höhe von 26,9 Mio. € (2010: 24,2 Mio. €) gegenüber. Insgesamt stiegen die Sachanlagen im Vergleich zum Jahresen-
Lieferung nach Regionen
scroll
| in % | 2010 | 2011 |
|---|---|---|
| Deutschland | 12,2 | 15,4 |
| Übriges Europa | 30,3 | 36,1 |
| Nordamerika | 9,7 | 10,4 |
| Asien/Pazifik | 26,8 | 26,7 |
| Afrika/Lateinamerika | 21,0 | 11,4 |
de 2010 (243,0 Mio. €) auf 245,1 Mio. €. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gingen dagegen um 111,9 Mio. € zurück. Der leichte Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte um 12,5 Mio. € auf 843,1 Mio. € resultiert vor allem aus gewachsenen Vorräten (+75,4 Mio. €) für anstehende Auslieferungen und aus höheren liquiden Mitteln (+37,1 Mio. €). Per Saldo erhöhte sich die Bilanzsumme im Konzern gegenüber dem 31. Dezember 2010 um 18,7 Mio. € auf 1.183,1 Mio. €.
Forschung und Entwicklung
Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit wurde im Berichtsquartal weiter von der Optimierung neuer Produkte und Verfahren für die im Mai 2012 in Düsseldorf stattfindende Branchenmesse drupa geprägt. Dabei binden der Bau, die Inbetriebnahme und die notwendige Praxisoptimierung von Prototypen und Beta-Anlagen in der Hoffnung auf zukünftige Umsatzbeiträge zunächst erhebliche finanzielle und personelle Ressourcen. Einige Neuentwicklungen, die in Stahl und Eisen auch auf der drupa zu sehen sein werden, wurden bereits einem ausgewählten Fachpublikum vorgestellt und verkauft. Ein Beispiel ist die neue Allround-Bogenoffsetmaschine Rapida 105, die auf der gleichen Plattform wie die Highend-Anlage Rapida 106 basiert. Ein anderes Beispiel ist die zur Zeitungsfachmesse IFRA Expo im Oktober 2011 in Wien vorgestellte Achterturmrotation KBA Commander CL (CL = CLassic), die bei deutlich niedrigeren Investitionskosten als die Hightech-Anlage Commander CT (CT = CompacT) eine sehr flexible Automatisierung erlaubt und die im oberen Preis- und Leistungssegment sehr erfolgreiche KBA-Kompaktplattform technisch und preislich nach unten abrundet.
Die Innovationskraft von KBA wurde wieder offiziell bestätigt. In der im September vom Wall Street Journal veröffentlichten Patent Scorecard™ Heavy Industrial Equipment belegte KBA unter den 119 gelisteten internationalen Maschinen- und Anlagenbauern weit vor allen anderen Druckmaschinenherstellern einen hervorragenden 21. Rang.
Mitarbeiter
Zum 30. September 2011 waren bei der KBA-Gruppe durch die 2011 erstmals konsolidierten Auslandsgesellschaften in Mailand, Hongkong und Shanghai 6.446 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit neun Beschäftigte mehr tätig als im Vorjahr. Ohne Berücksichtigung der neu in

den Konzernabschluss integrierten Tochtergesellschaften hat sich die Mitarbeiterzahl um 52 verringert. Nach kompletter Umsetzung der für die Rollenstandorte beschlossenen Kapazitätsanpassung wird die KBA-Gruppe noch rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Mit dem Berufsstart im September hat sich die Zahl der Auszubildenden und Praktikanten von 419 auf 433 und die Ausbildungsquote auf 6,7 % erhöht.
Risikobericht
Im Konzernbericht 2010 werden auf den Seiten 39 f. bei der Beschreibung des Risikomanagementsystems und im Prognosebericht auf den Seiten 43 bis 46 die möglichen Gefahren für die Geschäftsentwicklung bei der KBA-Gruppe erläutert. Gegenüber der dort dargestellten Risikosituation ergaben sich im Berichtszeitraum keine wesentlichen Veränderungen. Trotz der aktuell vorhandenen politischen und gesamtwirtschaftlichen Unwägbarkeiten sind keine den Bestand des Konzerns gefährdende Risiken erkennbar.
Prognosebericht
Nach der allmählichen Überwindung der negativen Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise vom Herbst 2008 belasten seit einiger Zeit die Verunsicherung der Märkte durch hohe Staatsschulden, die Inflationsbekämpfung in China, die Katastrophen in Japan und die Konflikte rund um das Mittelmeer erneut das Weltwirtschaftsklima. Erste Bremsspuren sind bereits erkennbar und die Geschäftsaussichten für die nächsten Monate werden in der Industrie mittlerweile deutlich skeptischer beurteilt als noch im Frühjahr.
Die exportgetriebene Druckmaschinenbranche hat wegen des durch die Online-Medien ausgelösten Strukturwandels ohnehin deutlich weniger vom Nachfrageaufschwung der letzten eineinhalb Jahre profitiert als andere Maschinenbauzweige. So war die weltweite Nachfrage bei Zeitungsrotationen von Januar bis Oktober 2011 über ein Drittel niedriger als 2010 und damit im vierten Jahr hintereinander weit unter dem vor der Finanzkrise üblichen Volumen. Auch die Bestellungen bei Akzidenzrotationen gingen gegenüber 2010 leicht zurück. Aufträge konnte KBA im Berichtsquartal vor allem aus Deutschland und Westeuropa verbuchen.
Die weit über dem Branchendurchschnitt liegenden zweistelligen Zuwachsraten beim Auftragseingang im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen und im Konzern insgesamt kommen in hohem Maße aus seit Jahrzehnten von KBA erfolgreich bearbeiteten und technologisch geprägten Nischenmärkten. Dazu zählt neben dem Sicherheitsdruck u. a. die industrielle Kennzeichnungstechnik. Aktuell deutet einiges darauf hin, dass das robuste Nischengeschäft 2012 anhalten und die Umsatz- und Ergebnisentwicklung bei KBA wie in den zurückliegenden Jahren stabilisieren wird.
Bei Bogenoffsetmaschinen hat die Nachfrage auch wegen des etwas ruhiger gewordenen China-Geschäfts zuletzt an Dynamik eingebüßt. Zudem drücken in 2011 statistische Basiseffekte die prozentualen Auftrags- und Umsatzzuwächse gegenüber den von Quartal zu Quartal besser gewordenen Vorjahreswerten. Die gestiegene Investitionsbereitschaft der Verpackungsdrucker kommt KBA als Marktführer im Kartonagenbereich zugute. Auch die Präsenz in der Verpackungsnische Blechdruck wirkt sich positiv auf den Umsatz aus. Dagegen leidet das Geschäft mit den Akzidenzdruckern weiter unter wirtschaftlichen Problemen in wichtigen Abnehmerländern wie Italien, Spanien, UK oder den USA. Die wachsende Digitaldruck-Konkurrenz trifft bisher hauptsächlich das Kleinformat. Durch die Turbulenzen an den Finanzmärkten verstärkte Finanzierungsprobleme begrenzen den Absatz in einigen Industrieländern, aber auch in wachstumsorientierten Schwellenmärkten wie Lateinamerika.
Noch offen ist, ob es in den nächsten Monaten zu der von einigen befürchteten Investitionszurückhaltung im Vorfeld der im Mai 2012 stattfindenden Branchenmesse drupa kommen wird. Die weitere Entwicklung des politischen und wirtschaftlichen Umfeldes spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Das vom bisherigen Jahresverlauf und vom Vorjahr deutlich negativ abweichende Ergebnis im dritten Quartal 2011 wurde durch zusätzliche Restrukturierungs-Rückstellungen im Rollenbereich, einen zu geringen Quartalsumsatz bzw. erhebliche Umsatzverschiebungen in das vierte Quartal belastet. Der Quartalswert kann nicht für das Gesamtjahr hochgerechnet werden, da nach neun Monaten erst gut 60 % des für 2011 geplanten Konzernumsatzes realisiert wurden.
Auch unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Claus Bolza-Schünemann geht das Management davon aus, dass durch das besonders umsatz- und ertragsstarke vierte Quartal die im Frühjahr 2011 prognostizierte Steigerung des Konzernumsatzes (2010: 1,18 Mrd. €) erreicht wird. Das Vorsteuerergebnis (EBT) im Konzern wird aus heutiger Sicht wie in den beiden Vorjahren positiv und damit eine Ausnahme innerhalb der vom Medienwandel hart getroffenen Druckmaschinenbranche sein. Die zur Jahresmitte noch in Aussicht gestellte moderate Verbesserung des Konzern-EBT 2010 (15,3 Mio. €) dürfte allerdings aufgrund der wieder gestiegenen Markt- und sonstigen Risiken und der daraus resultierenden Bewertungen und Vorsorgen im Jahresabschluss nicht erreichbar sein.
Über das laufende Geschäftsjahr hinausgehende Aussagen zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung in 2012 hält der Vorstand zum gegenwärtigen Zeitpunkt angesichts der verschlechterten externen Rahmenbedingungen und des noch nicht klar erkennbaren Investitionsverhaltens der Druckbranche im Umfeld der im Mai anstehenden Fachmesse drupa für wenig sinnvoll. Das Management wird sich deshalb zu den Erwartungen für 2012 erst im Frühjahr äußern.
Aktiva
scroll
| in Mio. € | 31.12.2010 | 30.09.2011 |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | 269,4 | 271,5 |
| Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen | 27,4 | 26,5 |
| Sonstige Vermögenswerte | 0,2 | 0,4 |
| Latente Steueransprüche | 36,8 | 41,6 |
| 333,8 | 340,0 | |
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||
| Vorräte | 296,7 | 372,1 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 368,6 | 256,7 |
| Sonstige finanzielle Forderungen | 10,0 | 13,6 |
| Sonstige Vermögenswerte | 40,6 | 48,8 |
| Wertpapiere | 23,7 | 23,8 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 91,0 | 128,1 |
| 830,6 | 843,1 | |
| Bilanzsumme | 1.164,4 | 1.183,1 |
| Passiva | ||
| in Mio. € | 31.12.2010 | 30.09.2011 |
| Eigenkapital | ||
| Gezeichnetes Kapital | 42,8 | 42,9 |
| Kapitalrücklage | 87,1 | 87,4 |
| Gewinnrücklagen | 331,4 | 304,0 |
| 461,3 | 434,3 | |
| Schulden | ||
| Langfristige Schulden | ||
| Rückstellungen für Pensionen | 104,6 | 106,6 |
| Sonstige Rückstellungen | 71,7 | 76,3 |
| Finanzschulden | 8,8 | 8,1 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 6,2 | 3,9 |
| Sonstige Schulden | 0,5 | 0,1 |
| Latente Steuerverbindlichkeiten | 22,2 | 27,0 |
| 214,0 | 222,0 | |
| Kurzfristige Schulden | ||
| Sonstige Rückstellungen | 162,7 | 146,7 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 69,4 | 65,5 |
| Finanzschulden | 34,3 | 28,1 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 49,9 | 68,7 |
| Sonstige Schulden | 172,8 | 217,8 |
| 489,1 | 526,8 | |
| Bilanzsumme | 1.164,4 | 1.183,1 |
scroll
| 01.01.-30.09. in Mio. € |
2010 | 2011 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 772,1 | 785,7 |
| Herstellungskosten des Umsatzes | -563,0 | -608,8 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 209,1 | 176,9 |
| Vertriebskosten | -107,9 | -102,2 |
| Verwaltungskosten | -62,9 | -47,7 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge | -40,3 | -47,4 |
| Betriebsergebnis | -2,0 | -20,4 |
| Finanzergebnis | -4,7 | -6,2 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -6,7 | -26,6 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -2,5 | -5,9 |
| Konzernergebnis | -9,2 | -32,5 |
scroll
| 01.07.-30.09. in Mio. € |
2010 | 2011 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 298,9 | 276,0 |
| Herstellungskosten des Umsatzes | -210,8 | -214,9 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 88,1 | 61,1 |
| Vertriebskosten | -36,5 | -35,8 |
| Verwaltungskosten | -22,3 | -15,9 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge | -12,4 | -22,5 |
| Betriebsergebnis | 16,9 | -13,1 |
| Finanzergebnis | -1,6 | -2,5 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 15,3 | -15,6 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -4,2 | -2,2 |
| Konzernergebnis | 11,1 | -17,8 |
scroll
| 01.01.-30.09. in Mio. € |
2010 | 2011 |
|---|---|---|
| Konzernergebnis | -9,2 | -32,5 |
| Währungsumrechnung | 12,7 | 9,9 |
| Bewertung originäre Finanzinstrumente | 0,2 | 0,1 |
| Bewertung derivative Finanzinstrumente | 1,2 | -2,7 |
| Latente Steuern | -3,5 | 0,6 |
| Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis | 10,6 | 7,9 |
| Gesamtergebnis | 1,4 | -24,6 |
scroll
| Gewinnrücklagen | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | Erfolgsneutrale Veränderung | Andere | Gesamt |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| 01.01.2010 | 42,7 | 87,0 | 5,5 | 284,6 | 419,8 |
| Konzernergebnis | – | – | – | -9,2 | -9,2 |
| Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis | – | – | 10,6 | – | 10,6 |
| Gesamtergebnis der Periode | – | – | 10,6 | -9,2 | 1,4 |
| Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital | 0,1 | 0,1 | – | – | 0,2 |
| 30.09.2010 | 42,8 | 87,1 | 16,1 | 275,4 | 421,4 |
| 01.01.2011 | 42,8 | 87,1 | 34,3 | 297,1 | 461,3 |
| Konzernergebnis | – | – | – | -32,5 | -32,5 |
| Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis | – | – | 7,9 | – | 7,9 |
| Gesamtergebnis der Periode | – | – | 7,9 | -32,5 | -24,6 |
| Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital | 0,1 | 0,3 | – | – | 0,4 |
| Dividende | – | – | – | -4,9 | -4,9 |
| Sonstige Veränderungen | – | – | – | 2,1 | 2,1 |
| 30.09.2011 | 42,9 | 87,4 | 42,2 | 261,8 | 434,3 |
scroll
| 01.01.-30.09. in Mio. € |
2010 | 2011 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -6,7 | -26,6 |
| Zahlungsneutrale Aufwendungen und Erträge | 31,1 | 30,8 |
| Bruttocashflow | 24,4 | 4,2 |
| Veränderung der Vorräte, Forderungen und anderer Aktiva | -56,3 | 46,6 |
| Veränderung der Rückstellungen und Verbindlichkeiten | 43,5 | 13,8 |
| Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit | 11,6 | 64,6 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -11,2 | -23,9 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -5,0 | -11,6 |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands | -4,6 | 29,1 |
| Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands | -3,6 | 8,0 |
| Finanzmittelbestand am Anfang der Periode | 76,1 | 91,0 |
| Finanzmittelbestand am Ende der Periode | 67,9 | 128,1 |
1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Der Quartalsbericht der Koenig & Bauer-Gruppe wird nach internationaler Rechnungslegung (IFRS) aufgestellt.
Dabei werden alle am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, und alle verbindlichen Interpretationen des International Financial Reporting Committee (IFRIC) sowie die Vorschriften der Europäischen Union berücksichtigt.
Der Rechnungslegungsstandard IAS 34 für die Zwischenberichterstattung wird eingehalten. Der Ansatz von Ertragsteuern erfolgt auf Basis der landesbezogenen durchschnittlichen Ertragsteuersätze.
Im Zuge einer übersichtlichen Darstellung werden einzelne Posten in der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Berichtswährung ist der Euro und soweit nichts anderes erwähnt erfolgen die Angaben in Millionen Euro (Mio. €).
2 Konsolidierung und Konsolidierungskreis
Die Tochtergesellschaften KBA-Italia S.p.A., Mailand/Italien, KBA (HK) Company Ltd., Hongkong/VR China und KBA Printing Machinery (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/VR China werden ab 1. Januar 2011 erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen.
Die Konsolidierungsmethoden haben sich im laufenden Geschäftsjahr nicht geändert.
Die Währungsumrechnung ausländischer Abschlüsse erfolgt nach dem Konzept der „funktionalen Währung“ mittels des modifizierten Stichtagskursverfahrens gemäß IAS 21.
3 Segmentbericht
3.1 Segmentbericht nach Sparten
scroll
| 01.01.-30.09. in Mio. € | 2010 | Rollen- und Sondermaschinen 2011 | 2010 | Bogenoffsetmaschinen 2011 |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 426,1 | 388,3 | 346,0 | 397,4 |
| Abschreibungen | 14,8 | 14,1 | 9,4 | 12,8 |
| Investitionen | 9,2 | 16,4 | 4,0 | 13,4 |
3.2 Informationen über geografische Gebiete
scroll
| 01.01.-30.09. in Mio. € |
2010 | 2011 |
|---|---|---|
| Deutschland | 94,5 | 121,0 |
| Übriges Europa | 233,7 | 283,6 |
| Nordamerika | 74,8 | 81,8 |
| Asien/Pazifik | 206,7 | 209,8 |
| Afrika/Lateinamerika | 162,4 | 89,5 |
| Umsatzerlöse | 772,1 | 785,7 |
4 Ergebnis je Aktie
scroll
| 01.01.-30.09. in € |
2010 | 2011 |
|---|---|---|
| Ergebnis je Aktie | -0,56 | -1,97 |
Das Ergebnis je Aktie gemäß IAS 33 ermittelt sich aus dem anteiligen Konzernergebnis der Stammaktionäre dividiert durch die gewichtete Anzahl der ausstehenden Stammaktien (16.464.927 Stückaktien, Vorjahr: 16.426.902 Stückaktien).
5 Bilanz
5.1 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
scroll
| in Mio. € | Anschaffungs-und Herstellungskosten | Kumulierte Abschreibung | Buchwert |
|---|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 69,6 | 43,2 | 26,4 |
| Sachanlagen | 645,8 | 402,8 | 243,0 |
| 31.12.2010 | 715,4 | 446,0 | 269,4 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 71,6 | 45,2 | 26,4 |
| Sachanlagen | 672,1 | 427,0 | 245,1 |
| 30.09.2011 | 743,7 | 472,2 | 271,5 |
Die Investitionen in das Sachanlagevermögen von 28,1 Mio. € (3. Quartal 2010: 8,3 Mio. €) betreffen vorwiegend im Bau befindliche Anlagen, Zugänge bei Anlagen und Maschinen sowie der Betriebs- und Geschäftsausstattung.
5.2 Vorräte
scroll
| in Mio. € | 31.12.2010 | 30.09.2011 |
|---|---|---|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 56,1 | 63,8 |
| Unfertige Erzeugnisse | 198,0 | 258,9 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 42,6 | 49,4 |
| 296,7 | 372,1 |
5.3 Schulden
Gegenüber dem Jahresende 2010 erhöhten sich die kurz- und langfristigen Schulden um 45,7 Mio. €. Dies ist insbesondere auf einen Anstieg der Kundenanzahlungen um 42,7 Mio. € zurückzuführen.
Building tools?
Free accounts include 100 API calls/year for testing.
Have a question? We'll get back to you promptly.