Annual / Quarterly Financial Statement • Dec 5, 2011
Annual / Quarterly Financial Statement
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AKTIVA
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| 30.6.2010 | 19.5.2010 | ||
|---|---|---|---|
| EUR | EUR | ||
| --- | --- | --- | --- |
| A. AUSSTEHENDE EINLAGEN AUF DAS GEZEICHNETE KAPITAL | 0,00 | 114.132,00 | |
| - davon eingefordert: EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 114.132,00) | |||
| B. ANLAGEVERMÖGEN | |||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |||
| 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 7.539,00 | 0,00 | |
| II. Finanzanlagen | |||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 1.085.868,00 | 1.085.868,00 | |
| C. UMLAUFVERMÖGEN | 1.085.868,00 | 1.085.868,00 | |
| I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | |||
| 1. Sonstige Vermögensgegenstände | 111.590,45 | 0,00 | |
| II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks | 114.183,17 | 0,00 | |
| 225.773,62 | 0,00 | ||
| 1.319.180,62 | 1.200.000,00 | ||
| PASSIVA | |||
| 30.6.2010 | 19.5.2010 | ||
| EUR | EUR | ||
| A. EIGENKAPITAL | |||
| I. Gezeichnetes Kapital | 1.200.000,00 | 1.200.000,00 | |
| II. Jahresfehlbetrag | -824.160,99 | 0,00 | |
| 375.839,01 | 1.200.000,00 | ||
| B. RÜCKSTELLUNGEN | |||
| 1. Sonstige Rückstellungen | 242.331,00 | 0,00 | |
| C. VERBINDLICHKEITEN | |||
| 1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 518.116,12 | 0,00 | |
| - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 518.116,12 (Vorjahr: EUR 0,00) | |||
| 2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 182.826,49 | 0,00 | |
| - davon mit einer Restlautzeit bis zu einem Jahr: EUR 182.826,49 (Vorjahr: EUR 0,00) | |||
| 3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern | 68,00 | 0,00 | |
| - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 68,00 (Vorjahr: EUR 0,00) | |||
| 701.010,61 | 0,00 | ||
| 1.319.180,62 | 1.200.000,00 |
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| Rumpfgeschäftsjahr 2010 EUR |
|
|---|---|
| 1. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | -216,00 |
| 2. Sonstige betriebliche Aufwendungen | -823.944,99 |
| 3. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | -824.160,99 |
| 4. Jahresfehlbetrag | -824.160,99 |
Der Jahresabschluss der Tonkens Agrar AG wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.
Die Gesellschaft ist gemäß § 267 Abs. 1 HGB als kleine Kapitalgesellschaft einzuordnen. Zwar besteht eine Börsennotierung im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse, jedoch gilt dieses Börsensegment nicht als organisierter Markt im Sinne des § 2 Abs. 5 WpHG. Die Erleichterungsvorschriften für kleine Kapitalgesellschaften wurden nur insoweit in Anspruch genommen wie nicht gemäß § 131 Abs. 1 Satz 3 AktG ein Aktionär in der Hauptversammlung ein Vorlagerecht für einen Jahresabschluss ohne Erleichterungsmöglichkeiten besitzt.
Der vorliegende Jahresabschluss betrifft ein 2-monatiges Rumpfgeschäftsjahr für die Zeit vom 19.05.2010 bis 30.06.2010. Die Tonkens Agrar AG wurde am 19.05.2010 gegründet.
Die immateriellen Vermögensgegenstände werden über eine Nutzungsdauer von 3 Jahren linear abgeschrieben.
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit eine voraussichtliche dauernde Wertminderung vorliegt.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert abzüglich erforderlicher Abschreibungen bewertet. Die Restlaufzeiten betragen weniger als ein Jahr.
Die liquiden Mittel werden zu Nominalwerten angesetzt.
Durch die sonstigen Rückstellungen werden allen erkennbaren Risiken angemessen und ausreichend Rechnung getragen.
Die Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag ausgewiesen.
Das Grundkapital beträgt zum 30.06.2010 € 1.200.000,00 und ist eingeteilt in 1.200.000 Stück nennwertlose, auf den Inhaber lautende Stückaktien.
Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 10.06.2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu insgesamt nominal € 600.000,00 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen (genehmigtes Kapital).
In der Bilanz erfolgt eine Darstellung des Eigenkapitals vor Ergebnisverwendung. Die gemäß § 158 Abs. 1 AktG erforderliche Überleitungsrechnung zum Bilanzgewinn stellt sich wie folgt dar:
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| 30.06.2010 € |
|
|---|---|
| Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres | -824.160,99 |
| Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 0 |
| Bilanzverlust zum Stichtag | -824.160,99 |
Die sonstigen Rückstellungen von T€ 242,3 berücksichtigen im Wesentlichen Rückstellungen für Rechts- und Beratungskosten von T€ 172,3 sowie Prüfungskosten von T€ 70,0.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen nicht, Alle anderen Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Sicherheiten wurden für diese Verbindlichkeiten nicht bestellt. Gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 182,8. Diese Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Die Umsatzerlöse erzielte die Gesellschaft seit Gründung nicht.
Die Abschreibungen enthalten planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände von T€ 0,2.
Mit den Tochtergesellschaften Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH in Sülzetal, Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH in Sülzetal, Osterfelder Agrar GmbH in Osterfeld, Weickelsdorfer Kartoffellagerhaus GmbH in Osterfeld, AMB Agrar Holding GmbH in Zinna und BIOGAS STEMMERN GmbH in Sülzetal, bestehen jeweils ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, der auch zur Übernahme von Verlusten dieser Gesellschaft verpflichtet. Diese Verträge werden mit der Eintragung in das Handelsregister des Sitzes der Gesellschaften wirksam. Er gilt rückwirkend ab dem Beginn des Geschäftsjahres der jeweiligen Gesellschaft, in dessen Verlauf der Vertrag in das Handelsregister des Sitzes der Gesellschaft eingetragen wird, frühestens aber für das Geschäftsjahr, das am 01.07.2010 beginnt.
Die Gesellschaft hält zum Bilanzstichtag folgende Anteile an Unternehmen:
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| Name und Sitz der Gesellschaft | Anteil am Kapital % |
Eigenkapital 30.06.2010 TEUR |
Jahresergebnis per 30.06.2010 TEUR |
|---|---|---|---|
| Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH, Sülzetal | 100,00 direkt | 463 | 287 |
| Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH, Sülzetal | 51,00 direkt und 49,00 indirekt | 229 | -36 |
| Osterfelder Agrar GmbH, Osterfeld | 100,00 direkt | 1.140 | 45 |
| Weickelsdorfer Kartoffellagerhaus GmbH, Osterfeld | 100,00 direkt | 274 | -137 |
| BIOGAS STEMMERN GmbH, Sülzetal | 100,00 direkt | 20 | -4 |
| AMB Agrar Holding GmbH, Zinna | 100,00 direkt | 10 | -14 |
| Bördelagerhaus GmbH, Kroppenstedt | 50,00 indirekt | 3.250 | 322 |
Folgende Damen und Herren gehörten im Geschäftsjahr dem Aufsichtsrat der Gesellschaft an:
| ― | Herr Dr. Sebastian Kühl, Rechtsanwalt, Hamburg, Vorsitzender (seit 19.05.2010), |
| ― | Frau Bea Tonkens, Landwirtin, Zinna, stellvertretender Vorsitzender (seit 19.05.2010) sowie |
| ― | Herr Bernd Peters, Dipl.-Agraringenieur, Wolfsburg (seit 19.05.2010). |
Die Gesamtbezüge des Aufsichtrates für das Rumpfgeschäftsjahr betrugen T€ 0,00.
Zu Mitgliedern des Vorstandes waren im abgelaufenen Geschäftsjahr bestellt:
| ― | Herr Gerrit Tonkens, Landwirt, Sülzetal (seit 19.05.2010) |
Die Gesamtbezüge des Vorstandes betrugen für das Geschäftsjahr T€ 0,00.
Im abgelaufenen Rumpfgeschäftsjahr beschäftigte die Gesellschaft, neben dem Vorstand, durchschnittlich 1 angestellten Mitarbeiter. Die Tätigkeiten wurden unentgeltlich ausgeführt.
Die Tonkens Agrar AG, Sülzetal, stellt als Muttergesellschaft einen Konzernabschluss der Tonkens Agrar AG, Sülzetal, und ihrer Tochterunternehmen auf. Der Konzernabschluss wird elektronisch beim Bundesanzeiger veröffentlicht.
Sülzetal, den 15.12.2010
Gerrit Tonkens
Vorstand
Nachdem sich im ersten Halbjahr 2009 die Verwerfungen der Finanzkrise auch auf die Realwirtschaft auswirkten und zu einem signifikanten Rückgang volkswirtschaftlicher Kennzahlen führten, hat die Erholung der Weltwirtschaft im zweiten Halbjahr 2009 vor allem infolge einer raschen Expansion von Produktion und Handel in den Entwicklungs- und Schwellenländern eine beträchtliche Dynamik erreicht. Im vierten Quartal stieg das globale Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorquartal erneut mit einer laufenden Jahresrate von schätzungsweise 4 Prozent. In den Industrieländern war der Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts allerdings weniger schwungvoll. Die unterschiedlichen Entwicklungen zwischen Industrie- und Schwellenländern zeigte sich auch an der Industrieproduktion, Während sie in den Entwicklungs- und Schwellenländern ihr Vorkrisenniveau bereits im Sommer 2009 wieder erreichte und am Jahresende rund 5 Prozent darüber lag, ist der krisenbedingte Rückgang in den Industrieländern erst zu einem geringen Teil wettgemacht worden. Dieser Trend setzte sich im ersten Halbjahr 2010 fort. Nach wie vor wird die Erholung dabei von den Auswirkungen der geld- und fiskalpolitischen Impulse sowie vom verlängerten Lagerzyklus getragen. Diese positive globale Konjunkturentwicklung ging mit einer weiteren Belebung des Welthandels einher. Die Beschäftigungsindikatoren weltweit haben sich in den letzten Monaten ebenfalls verbessert, nachdem über weite Strecken der vorangegangenen zwei Jahre auf breiter Front Arbeitsplätze verloren gegangen waren. Insgesamt wurde die Erholung weiterhin vor allem vom verarbeitenden Gewerbe getragen und beruhte erneut auf einer recht soliden Zunahme des Auftragseingangs. Mit der weltwirtschaftlichen Erholung hat sich auch der internationale Handel Ende 2009 und im ersten Quartal 2010 weiter belebt. Für das zweite Quartal bilanzierte das Institut für Weltwirtschaft, die Weltkonjunktur habe sich rascher erholt als erwartet, die Risiken für den Aufschwung hätten aber in den vergangenen Wochen zugenommen.
Auf dem Kapitalmarkt verfolgten die Notenbanken unverändert eine Niedrigzinspolitik, mit dem Ziel die Konjunktur fiskalpolitisch anzukurbeln. Die Leitzinssätze der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der amerikanischen Federal Reserve Bank bewegten sich mit 1,0 Prozent bzw. 0,0 - 0,25 Prozent auf unverändert historisch niedrigem Niveau. Die Aktienmärkte entwickelten sich positiv. So stieg der MSCI World Index von 2.226,582 Punkten am 1. Juli 2009 auf 2.537,318 Punkte am 30. Juni 2010. In derselben Zeit stieg der Dow Jones Industrial Average von 8.447,53 auf 9.774,02 Punkte.
Analog zur weltwirtschaftlichen Entwicklung erholte sich die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2009 und verzeichnete sowohl gegenüber den Vorjahresquartalen als auch den jeweiligen Vorquartalen bis Ende Juni 2010 ein kontinuierliches Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt. Besonders stark wuchs das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2010 mit 2,3 Prozent gegenüber dem 1. Quartal 2010. Ein schwächerer Verlauf konnte bei den privaten Konsumausgaben beobachtet werden, die im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal kontinuierlich sanken. Im Gegensatz hierzu verbesserten sich die Geschäftserwartungen erheblich. In allen vier untersuchten Wirtschaftsbereichen (verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel) zeigte sich seit Jahresmitte 2009 ein positiver Trend, wobei vor allem im verarbeitenden Gewerbe die Geschäftslage und Geschäftserwartungen deutlich besser beurteilt wurden. Unterlegt wird dieses Meinungsbild vom stark gestiegenen Produktionsindex, der im Juli 2009 noch bei 93,9 Punkten notierte, ein Jahr später nach einer Phase stetigen Wachstums schon 103,9 Punkte betrug. Auf den Arbeitsmarkt wirkten diese Zahlen stimulierend: Waren zu Beginn der zweiten Jahreshälfte 2009 noch 3,5 Mio. Menschen ohne Arbeit, sank diese Zahl bis Juni 2010 auf 3,2 Mio. Arbeitslose.
Der Markt für landwirtschaftliche Produkte wird vornehmlich durch den Absatz an den Endverbraucher geprägt. Auf globaler Ebene nahm die Getreideproduktion in den Jahren 2009 und 2010 leicht von 1.801 Mio. Tonnen auf 1.787 Mio. Tonnen ab. Den größten Anteil daran bildete Mais, dessen Produktion sich auf 811 Mio. Tonnen erhöht. Dagegen nimmt die Weizenproduktion leicht um 12 Mio. Tonnen auf 677 Mio. Tonnen ab. Als Gründe werden vor allem anhaltende Trockenheit und geringerer Düngemitteleinsatz angeführt. Dieser Ernterückgang hatte seit Mitte 2009 einen erheblichen Preisanstieg für Getreide, u.a. Weizen und Mais zur Folge.
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| Gliederung | 2006/07 | 2007/08 | 2008/09 | 2009/10 |
|---|---|---|---|---|
| WEIZEN | ||||
| Erzeugung | 598 | 609 | 686 | 677 |
| Handel | 111 | 110 | 136 | 127 |
| Verbrauch | 610 | 612 | 638 | 650 |
| Endbestände | 125 | 121 | 169 | 196 |
| dar. 5 Hauptexportländer1) | 47 | 40 | 64 | 71 |
| MAIS | ||||
| Erzeugung | 710 | 795 | 798 | 811 |
| Handel | 87 | 101 | 84 | 86 |
| Verbrauch | 725 | 775 | 781 | 813 |
| Endbestände | 117 | 137 | 155 | 152 |
| GETREIDE | ||||
| Erzeugung insgesamt | 1588 | 1697 | 1801 | 1787 |
| Handel | 222 | 239 | 249 | 240 |
| Verbrauch | 1629 | 1685 | 1724 | 1759 |
| Endbestände | 281 | 372 | 372 | 401 |
| dar. 5 Hauptexportländer1) | 116 | 112 | 151 | 160 |
1) Argentinien, Australien, Kanada, EU, USA
In Deutschland wird rund die Hälfte der deutschen Landesfläche landwirtschaftlich genutzt. Bezogen auf einzelne Anbaupflanzen ergab sich dabei folgendes Bild:
Die deutschen Bauern konnten mit 49,3 Mio. Tonnen auch im Jahr 2009 hohe Erträge bei der Getreideernte mit überwiegend guten bis sehr guten Qualitäten einfahren. Damit wurde das hohe Ergebnis aus dem Jahr 2008 um 1,6 % unterschritten und das langjährige Mittel (45,1 Mio. Tonnen) um 9,2 % übertroffen. Diese Entwicklung ist vor allem der Anbaueinschränkungen geschuldet. Zur Jahresmitte 2010 revidierten Branchenexperten den Ernteertrag für das Geschäftsjahr 2010 nach unten.
Der Anbau von Raps und Rüben beträgt nach vorläufigen Ergebnissen 42,4 Mio. Tonnen, was einen neuen Höchstertrag bedeutet. Dieses Ergebnis übertrifft das vorherige um 12,5 % und den langjährigen Durchschnitt um 16,6 %. Auch regional wurden in allen Bundesländern Zuwächse erzielt. Für 2010 wird mit niedrigeren Erträgen gerechnet, was einen Anstieg der Erzeugerpreise auf über 340 Euro pro Tonne zur Folge hatte.

Die Kartoffelernte lag Ende 2009 mit 11,62 Mio. Tonnen um 2,2 % über dem Vorjahresniveau von 11,37 Mio. Tonnen. Ursachen hierfür sind überdurchschnittliche Hektarerträge bei leicht ausgedehnten Anbauflächen und den niedrigen Preisen. Aufgrund widriger Wetterbedingungen im ersten Halbjahr 2010 wird für die Ernte von Ertragseinbußen von 10 bis 30 Prozent ausgegangen.
Nach einer angespannten Lage am Milchmarkt im Frühjahr 2009 konnte im August mit 0,2217 EUR je Kilogramm ein Aufwärtstrend vermerkt werden, der sich im September 2009 sich mit 0,2287 EUR je Kilogramm bestätigte und sich langsam aber stetig fortsetzt. Im 1. Halbjahr 2010 zogen die Milchpreis dann bundesweit an und notierten um die 0,30 EUR-Marke.
Preis für angelieferte Rohmilch:
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| 2009 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Euro je 100 KG | Juli | Aug. | Sept. | Okt. | Nov. | Dez. |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Ab Hof | Bundesgebiet West | |||||
| bei tatsächlichem Fett- und Eiweißgehalt | 28,50 | 28,25 | 28,05 | 28,43 | 29,49 | 30,08 |
| bei 3,7 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt | 26,52 | 26,42 | 26,54 | 27,32 | 28,56 | 29,54 |
| Frei Molkerei | ||||||
| bei 3,7 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt | 27,62 | 27,53 | 27,63 | 28,40 | 29,64 | 30,64 |
| Ab Hof | Bundesgebiet Ost | |||||
| bei tatsächlichem Fett- und Eiweißgehalt | 28,01 | 27,74 | 27,63 | 28,12 | 29,10 | 30,06 |
| bei 3,7 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt | 26,55 | 26,44 | 26,54 | 27,35 | 28,53 | 29,86 |
| Frei Molkerei | ||||||
| bei 3,7 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt | 27,41 | 27,30 | 27,41 | 28,24 | 29,41 | 30,74 |
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| 2010 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Euro je 100 KG | Jan. | Feb. | März | April | Mai | Juni |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Ab Hof | Bundesgebiet West | |||||
| bei tatsächlichem Fett- und Eiweißgehalt | 22,43 | 22,79 | 24,10 | 26,67 | 28,60 | 28,78 |
| bei 3,7 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt | 22,03 | 22,26 | 22,96 | 24,78 | 26,59 | 26,82 |
| Frei Molkerei | ||||||
| bei 3,7 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt | 23,13 | 23,33 | 24,04 | 25,85 | 27,65 | 27,88 |
| Ab Hof | Bundesgebiet Ost | |||||
| bei tatsächlichem Fett- und Eiweißgehalt | 21,58 | 22,27 | 23,51 | 25,91 | 28,22 | 28,25 |
| bei 3,7 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt | 21,63 | 22,20 | 22,88 | 24,38 | 26,65 | 26,86 |
| Frei Molkerei | ||||||
| bei 3,7 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt | 22,39 | 22,96 | 23,65 | 25,22 | 27,48 | 27,69 |
Die Tonkens Agrar AG ist mit mehreren Betrieben im Bereich der landwirtschaftlichen Rohproduktion tätig. Die Geschäftstätigkeit der Tonkens Gruppe unterteilt sich dabei in die Bereiche Ackerbau, Milchproduktion sowie Lagerung und Vermarktung von Agrarprodukten. Darüber hinaus wird derzeit als vierter Geschäftsbereich das Betreiben von Biogasanlagen aufgebaut. Die Tonkens Gruppe ist in der Produktion von Agrarprodukten (Ackerbau und Milchproduktion) ausschließlich mit in Deutschland gelegenen Flächen tätig. Diese Flächen haben im laufenden Geschäftsjahr insgesamt ein Volumen von ca. 2.900 Hektar, davon sind ca. 7 % Eigentumsflächen, ca. 73 % sind gepachtete Flächen und 20 % sind Flächen in Bewirtschaftung, d.h. diese Flächen werden für Landwirte in Lohnarbeit bzw. als Dienstleister bewirtschaftet. Die Tonkens Gruppe baut ausschließlich auf konventionelle Weise an und betreibt nicht den sogenannten ökologischen Anbau von Agrarprodukten.

Die Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 5. Juni 1997 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 110167 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 100.000,00 DM, es wird zu 100 % von der Tonkens AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist landwirtschaftlicher Betrieb einschließlich Tierhaltung.
Die BIOGAS STEMMERN GmbH mit Sitz in Sülzetal wurde am 30. September 2009 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter HRB 9873 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 25.000,00 EUR. Es wird zu 100 % von der Tonkens AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb von Biogas-Anlagen und die Beteiligung an Gesellschaft, die den Betrieb von Biogas-Anlagen zum Gegenstand haben, einschließlich der Übernahme der unbeschränkten persönlichen Haftung und der Geschäftsführung bei Personengesellschaften dieser Art.
Die Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 22. März 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 102245 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 200.000,00 DM, es wird zu 51 % von der Tonkens AG und zu 49 % von der Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist die Führung eines landwirtschaftlichen Betriebs mit allen damit verbundenen Tätigkeiten und Geschäften, insbesondere zur Aufzucht und Haltung von Milchkühen.
Die Osterfelder Agrar GmbH mit Sitz in Haardorf wurde am 8. Oktober 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 205628 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 100.000,00 DM. Es wird zu 100 % von der Tonkens AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eines landwirtschaftlichen Betriebes (Tier- und Pflanzenproduktion) in Osterfeld.
Die Weickelsdorfer Kartoffellagerhaus GmbH mit Sitz in Weickelsdorf wurde am 26. November 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 21107 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 26.000,00 EUR, es wird zu 100 % von der Tonkens AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist das Be- und Verarbeiten und das Handeln von Früchten landwirtschaftlicher Urproduktion und verarbeiteter Folgeprodukte betreffend frische Kartoffeln, Kartoffelprodukte für Nahrungs- und Genusszwecke, landwirtschaftliche und gärtnerische Bedarfsartikel, Pflanzenbehandlungsmittel, Düngemittel, Saatgut, Pflanzgut, Futtermittel, Getreideprodukte; Brenn-, Heiz- und Kraftstoffe. Sie nimmt die Rechte aus der Warenzeichenanmeldung vom 12. Oktober 1994, Nr. 2 080 422 (Az. K 61999/31 Wz des Deutschen Patentamtes) wahr, welches die Gesellschaft mit gesonderter Urkunde erworben hat.
Die AMB Agrar Holding GmbH mit Sitz in Zinna wurde am 30. September 2009 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Leipzig unter HRB 25636 eingetragen. Das Stammkapital beträgt aufgrund einer am 18. Mai 2010 eingetragenen Kapitalerhöhung derzeit 26.000,00 EUR, es wird zu 100 % von der Tonkens AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen an Unternehmen.
Die Bördelagerhaus GmbH mit Sitz in Kroppenstedt wurde am 5. Februar 2001 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 112660 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 500.000,00 EUR, es wird zu 50 % von Herrn Berend van der Velde und zu 50 % von der AMB Agrar Holding GmbH, einer hundertprozentigen Tochter der Tonkens AG, gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist die Lagerung, Aufbereitung und der Handel von landwirtschaftlichen Produkten. Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, die den Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar zu dienen geeignet sind.
Die Strategie der Tonkens Gruppe zur Entwicklung des Unternehmens zielt auf eine kontinuierliche Weiterentwicklung der vorhandenen Geschäftsfelder Milchproduktion, Ackerbau und Lagerhaltung und Vermarktung.
Insgesamt verfolgt die Tonkens Agrar AG eine Strategie des kontrollierten Wachstums, fünf Faktoren stellen dabei die Eckpunkte des Handelns dar:

Zur Umsetzung dieser Strategie sieht sich die Gesellschaft sehr gut aufgestellt. Durch die für ein Agrarunternehmen schon erhebliche Größe der Tonkens Gruppe und das Führen von drei Standorten ist die Nutzung von Synergieeffekten und Skaleneffekten möglich, die bei vielen Konkurrenten aufgrund der geringeren Betriebsgröße nicht gegeben ist. Beispielsweise können Logistik und Vertriebskapazitäten effektiver genutzt werden. Ein weiterer Vorteil wird in der guten Bodenqualität der von der Tonkens Gruppe bewirtschafteten Flächen gesehen. Die Flächen liegen in Sachen-Anhalt in einem grundsätzlich sehr fruchtbaren Gebiet, das potenziell eine gemessen am Durchschnitt in Deutschland überdurchschnittliche Erntequalität aufweist. Ein weiterer Wettbewerbsvorteil der Tonkens Gruppe liegt in der Qualifikation ihres Managements. Das Management weist langjährige Erfahrung in der Branche, landwirtschaftliches Know-how sowie betriebswirtschaftlicher Fachkenntnis auf und ergänzt sich damit gegenseitig. Es ist dem Management der Gesellschaft gelungen, über die Jahre eine sehr aussichtsreiche Marktstellung in der Branche aufzubauen und sich als einer der führenden Anbieter von Kartoffeln und Zwiebeln in Deutschland zu etablieren. Durch die im Zuge der Kapitalerhöhung eingeworbenen Mittel ist die Gesellschaft mit ausreichend Kapital ausgestattet, um die angedachte Wachstumsstrategie zu realisieren.
Die Geschäftsverlauf der Tonkens Agrar AG war geprägt von den Verwaltungsarbeiten, die im Zuge der Gründung der Gesellschaft sowie des Börsengangs angefallen sind. Es wurden keine Umsatzerlöse erwirtschaftet. Aufgrund der sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von -0,8 Mio. Euro wurde ein Jahresfehlbetrag in selber Größenordnung erzielt.
Am 19. Mai 2010 wurde die Tonkens Agrar AG durch Einbringung sämtlicher Geschäftsanteile an der Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH, der Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH, der Osterfelder Agrar GmbH, der Weickelsdorfer Kartoffellagerhaus GmbH und der AMB Agrar Holding GmbH, die eine 50-%ige Beteiligung an der Bördelagerhaus GmbH hält, sowie der BIOGAS STEMMERN GmbH gegründet. Bei Gründung betrug das Grundkapital 1.200.000,00 EUR. In gleicher Höhe wurden Anteile an den eingebrachten Unternehmen innerhalb der Finanzanlagen bilanziert.
Die Einbringung der einzelnen GmbHs unter dem Dach einer Aktiengesellschaft diente dem Zweck, die Einzelgesellschaften im AG-Verbund an die Börse zu führen und mittels einer Kapitalerhöhung frisches Kapital zur Ausweitung der Geschäftsaktivitäten einzuwerben. In der außerordentlichen Hauptversammlung am 11. Juni 2010 wurde beschlossen, eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlage durch die Ausgabe von bis zu 232.000 Aktien der Gesellschaft im Rahmen eines öffentlichen Angebots durchzuführen. Der Preis pro Aktie wurde auf 23,75 EUR festgesetzt.
Die vergrößerte Eigenkapitalbasis erlaubt insbesondere die Verbesserung der Finanzierungsstruktur sowie die Anmietung oder den Erwerb zusätzlicher Flächen zur Agrarbewirtschaftung. Darüber hinaus soll der Emissionserlös zur Errichtung mehrerer Biogasanlagen verwendet werden.
Die Tonkens Agrar AG wurde erst im Mai 2010 gegründet. Aus diesem Grund wurde für den AG-Abschluss ein Rumpfgeschäftsjahr vom 19. Mai 2010 bis 30. Juni 2010 gebildet.
Die Tonkens Agrar AG erzielte keine Umsatzerlöse. Es wurden sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von -0,8 Mio. erzielt. Dieser setzte sich vor allem aus den Rechts- und Beratungskosten von 0,5 Mio. Euro zusammen, die für den Börsengang aufgewendet werden musste, z.B. für die Erstellung des Wertpapierprospekts. Der Jahresfehlbetrag betrug -0,8 Mio. Euro.
Die Aktivseite der Gesellschaft ist im Wesentlichen durch die in den Finanzanlagen erfassten Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 1,1 Mio. Euro geprägt, weitere größere Aktivposten bilden die sonstigen Vermögensgegenstände und der Kassenbestand im Wert von jeweils 0,1 Mio. Euro.
Die Passivseite setzt sich aus einem Eigenkapital von 0,4 Mio. Euro, Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung von 0,5 Mio. Euro sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 0,2 Mio. Euro zusammen. Die Bilanzsumme beträgt 1,3 Mio. Euro.
Die Tonkens Agrar AG verfügt über eine Eigenkapitalquote von 28,5%, die liquiden Mittel belaufen sich auf 0,1 Mio. Euro. Damit verfügt die AG über eine solide Finanzierungsbasis.
Die Landwirtschaft ist stark von externen Effekten geprägt. Aufgrund der Schwankungsbreite der Rohstoffpreise auf den Märkten sowie der nicht beeinflussbaren Witterung unterliegt die Gesellschaft dabei Faktoren, die eine erhebliche Wirkung auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage der Gesellschaft haben. Eine vollständige Vermeidung von Risiko kann daher nicht gewährleistet werden. Jedoch wird derzeit zur Begrenzung des Risikos ein Risiko-Management-System aufgebaut, das die frühzeitige Identifikation von Risiken, ihre Bewertung, den abgestimmten Einsatz geeigneter Instrumente zur Steuerung der Risiken sowie die Risikoüberwachung gewährleisten soll.
Momentan hat die Gesellschaft keine Kenntnis von eingetretenen Risiken, die eine Beeinträchtigung der Geschäftsentwicklung nach sich ziehen könnte. Neben den für nahezu jedes Unternehmen bestehenden Risikopotenzialen (z.B. Gesetzes- und Steueränderungen) hat die Tonkens Agrar AG verschiedene, speziell das Unternehmen und die Branche betreffende Sachverhalte identifiziert.
a. Die Erträge aus landwirtschaftlicher Tätigkeit sind zu einem nicht unerheblichen Anteil von Umwelt- und Witterungsbedingungen abhängig. Insbesondere die Bodenqualität, Sonnenschein- und Regenmenge sowie Stürme, Hagel und Frost, aber auch der Befall mit Schädlingen oder Krankheiten können den landwirtschaftlichen Ernteertrag stark beeinflussen und dazu führen, dass Ernteerträge geringer ausfallen oder sogar ganz ausbleiben.
b. Die Tonkens AG und ihre Tochtergesellschaften (nachfolgend zusammen "Tonkens Gruppe") sind von einzelnen Kunden abhängig, manchmal von nur drei bis vier Händlern. Der Wegfall eines Kunden kann, zumindest kurzfristig schlechtere Vertragsverhältnisse und Erträge zur Folge haben.
c. Der Verlust des Vorstands und Großaktionärs Herrn Tonkens würde aufgrund seiner etablierten langjährigen Kontakten und Erfahrungen, aber auch seiner finanziellen Verflechtung mit dem Unternehmen dazu führen, dass die treibende Kraft hinter dem operativen Geschäft ausfällt, was von der Tonkens Gruppe, zumindest kurzfristig, nicht kompensiert werden könnte.
d. Sich ändernde Preise während der Lagerzeit, eine unsachgemäße Einlagerung oder der Schädlingsbefall von eingelagerten Agrarprodukten könnten Wertverluste und zusätzlich Schadensersatzansprüche konzernfremder Dritter, die Waren einlagern, nach sich ziehen. Ebenfalls könnte der Bezug qualitativ minderwertigen Saatguts oder Futters die Ernteerträge beeinträchtigen.
e. Bei der Errichtung sowie beim Betrieb von Biogasanlagen besteht die Gefahr von Personen- oder Sachschäden, ausgelöst durch eine fehlerhafte Montage bzw. Bedienung der Anlagen, einen Unfall, etc., wofür die Tonkens Gruppe als Betreiber von Biogasanlagen haftbar gemacht werden könnte. Staatliche Vergütungssätze könnten sich aus Sicht des Unternehmens negativ ändern. Ebenso besteht das Risiko, dass erforderliche Genehmigungen nicht, nicht rechtzeitig oder nur unter Auflagen und Befristungen erteilt werden.
f. Es besteht das Risiko, dass öffentliche Fördermittel zurückgezahlt werden müssen oder künftig ganz oder teilweise entfallen oder sonst Zahlungen wegen Verletzung landwirtschaftlicher Gesetze zu leisten sind.
g. Der Markt für landwirtschaftliche Erzeugnisse ist von einem intensiven Wettbewerb zwischen den verschiedenen Produzenten gekennzeichnet, der nach Einschätzung der Gesellschaft aufgrund der derzeit günstigen Rahmenbedingungen noch zunehmen wird und einen hohen Preisdruck auf Erzeugnisse der Gesellschaft mit sich bringt. Zudem besteht beim Erwerb landwirtschaftlicher Flächen oder beim Abschluss oder der Verlängerung von Pachtverträgen eine hohe Konkurrenz. Gegebenenfalls kann die Tonkens-Gruppe die von ihr zur Umsetzung ihrer Strategie benötigten Flächen nicht oder nur zu erheblich ungünstigeren Konditionen als bisher nutzen. Auch können Altlasten auf den bewirtschafteten Flächen zusätzliche Kosten nach sich ziehen.
h. Die Altaktionäre haben sich verpflichtet, über einen Zeitraum von 6 (RUPAG) bzw. 24 Monaten (Herr und Frau Tonkens) ihre Aktien weder direkt noch indirekt anzubieten, zu veräußern, dieses anzukündigen oder sonstige Maßnahmen zu ergreifen, die einer Veräußerung wirtschaftlich entsprechen. Daher besteht die Möglichkeit, dass nicht alle interessierten Anleger die gewünschte Anzahl an Aktien über die Börse erwerben können bzw. das Handelsvolumen eingeschränkt ist.
Für die Kapitalerhöhung im Rahmen des Börsengangs lief am 5. Juli 2010 die Bezugsfrist zur Zeichnung der neuen Aktien ab, der erste Kurs lag bei 24,00 EUR. Aufgrund des großen Interesses von institutionellen und privaten Investoren übertraf die Nachfrage nach neuen Aktien das Angebot. Damit konnten nicht jedem Interessenten in vollem Umfang Aktien entsprechend seines Zeichnungswunsches zugeteilt werden. Durch das öffentliche Angebot flossen der Gesellschaft Mittel von brutto 5,51 Mio. Euro zu und werden derzeit zur Ausweitung des Geschäfts eingesetzt. Im Rahmen des öffentlichen Angebots verpflichteten sich die Altaktionäre Herr und Frau Tonkens sowie die RUPAG Grundbesitz & Beteiligungen GmbH dazu, gegenüber der Silvia Quandt & Cie. AG eine Marktschutzvereinbarung abzuschließen. Demnach dürfen die von den Altaktionären gehaltenen Aktien an der Gesellschaft für mindestens zwei Jahre (Herr und Frau Tonkens) bzw. sechs Monate (RUPAG) nach der Notierungsaufnahme nicht verkauft werden ("Lock-up"). Erst nach Ablauf dieser Fristen haben die Altaktionäre der Gesellschaft das Recht, über ihre Beteiligungen frei zu verfügen. Mit Eintragung der Aktien erhöhte sich der Streubesitz der Gesellschaft auf 16,2 Prozent.
Am 7. Juli 2010 bewilligte die Frankfurter Wertpapierbörse den Zulassungsantrag der Tonkens Agrar AG und nahm die Aktien der Gesellschaft in den Open Market (Freiverkehr) der Frankfurter Wertpapierbörse unter gleichzeitiger Einbeziehung in den Entry Standard auf. Das Grundkapital der Gesellschaft erhöhte sich von 1.200.000 Euro auf 1.432.000 Euro.
Im September 2010 begann die Tonkens Agrar AG mit der Umsetzung ihrer zum Börsengang angekündigten Emissionsziele. So wurde ein Teil des Erlöses aus der Kapitalerhöhung in den Ausbau von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien investiert. Am Stammsitz erfolgte auf den eigenen Hallen der Gesellschaft in Sülzetal die Installation eine Solaranlage mit einer Nennleistung von rund 1 Megawatt.
Im November ließ die Gesellschaft eine erste Biogasanlage mit einer Leistung von rund 500 kW am Unternehmenssitz in Sülzetal errichten. Voraussichtlich wird die Anlage Anfang 2011 in Betrieb gehen. Neben den ohnehin anfallenden Reststoffen, wie bspw. Kartoffelschalen und Gülle, sollen in der Anlage auch selbst kultivierte Grassilage verwertet werden. Hierfür sowie für alle zukünftigen Anlagen sind entsprechende Wärmekonzepte vorgesehen. Es ist beabsichtigt, mit den Biogasanlagen die Energiekosten der Gesellschaft erheblich zu senken.
Im Dezember vermeldete die Tonkens Agrar AG, dass die diesjährige Kartoffelernte deutlich besser als erwartet ausfiel. Die im Frühjahr angepeilte Erntemenge an Kartoffeln konnte sogar noch übertroffen werden. Da sich zugleich der Preis für Kartoffeln in den vergangenen Monaten mehr als verdoppelt hat und mit 19,25 Euro je 100 kg deutlich über dem Marktpreis von unter 10 Euro je Kilo im Sommer 2010 belief, wurden kurzfristig Kartoffeln am Markt verkauft. Normalerweise werden Kartoffeln über den Winter eingelagert, um sie im Frühling zu höheren Marktpreisen zu veräußern.
In der im Oktober veröffentlichten Konjunkturprognose des Internationalen Währungsfonds World Economic Outlook wird eine weiterhin unterschiedliche globale Wirtschaftsentwicklung skizziert. Während in den asiatischen Schwellenländern 2011 von Wachstumsraten von deutlich über sechs Prozent ausgegangen wird, werden die Konjunkturaussichten in den USA und Europa skeptischer gesehen. Für 2010 erwartet der Fonds für die USA ein Plus von 2,6 Prozent, für den Euro-Raum gehen die Experten sogar von einem Wachstum von nur 1,7 Prozent aus. Auch wenn hier die Konjunktur in den letzten Monaten anziehen konnte, wird diese trotzdem moderat und unausgeglichen ausfallen. Auch Deutschland dürfte hiervon betroffen sein, wenngleich in den letzten Monaten die Prognose deutlich angehoben und nunmehr für 2011 von einem Wirtschaftsanstieg in Höhe von 2,0 Prozent ausgegangen wird. Einen ähnlichen Wachstumstrend erkennt auch die Bundesregierung in ihrem Herbstgutachten. Für 2010 erwarten die führenden Wirtschaftsinstitute des Landes einen Anstieg um 3,7 Prozent, 2011 wird mit einem Wachstum von 2,2 Prozent gerechnet. Dies hat positive Effekte auf den Arbeitsmarkt. Im Durchschnitt wird mit 3,2 Mio. Arbeitslosen gerechnet. Unter der Annahme einer weitgehend störungsfreien Expansion der Weltwirtschaft ist nach Einschätzung der Bundesbank damit zu rechnen, dass sich die Aufwärtsbewegung der deutschen Wirtschaft in den beiden kommenden Jahren 2011 sowie 2012 mit Raten von 2,0% und 1,5% fortsetzen wird. Der Vorkrisenstand des BIP würde danach gegen Ende 2011 wieder erreicht, und die gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten wären dann auch wieder normal ausgelastet.
Unverändert bleiben die Megatrends einer rasch ansteigenden Weltbevölkerung von jährlich 80 Mio. Menschen sowie Einkommenssteigerungen in Staaten mit hohem Wirtschaftswachstum bestehen und führen zu einem starken Anstieg der mengenmäßigen Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln. Die FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) rechnet mit einem globalen jährlichen Anstieg des Bedarfs an Agrarprodukten (Nahrungs-, Futtermittel sowie nachwachsende Rohstoffe) um 1,6 % bis 2015 und danach um 1,4 % bis 2030. Dies hat zur Folge, dass auf der begrenzt zur Verfügung stehenden Anbaufläche intensiver gewirtschaftet, bzw. generell ein höherer Ertrag erzielt werden muss, um die zusätzliche Bevölkerung ernähren zu können. Trotz aller Innovationen bei der Bewirtschaftung von Anbauflächen kann die Agrarproduktion diesen Bevölkerungsanstieg nicht vollständig kompensieren, so dass mittelfristig mit einem Anstieg der Rohstoffpreise zu rechnen ist. Schon im zweiten Halbjahr 2010 stieg der Weizenpreis von rund 140 USD auf zeitweilig fast 240 USD pro Tonne, Mais von rund 3,50 USD je Bushel auf bis nahezu 6,00 USD je Bushel. Nach Auskunft des österreichischen Lebensmittelministeriums wird die Maisproduktion derzeit um 2 % höher als im Vorjahr, mit dem größten Zuwachs in China, geschätzt. Die weltweite Ölsaatenproduktion dürfte mit 430 Mio. t nahezu unverändert bleiben.
Aufgrund des geringeren Weizenernteertrags in der EU 27 (ca. 280 Mio. t, d.h. -4,5 Prozent gegenüber 2009) sowie einer Ölsaatenproduktion unter den Erwartungen stiegen die Rohstoffpreise an den Agrarbörsen. Trockenes und heißes Wetter in Deutschland, Frankreich sowie in weiten Teilen Russlands bzw. das feuchte, kalte Wetter in Osteuropa ließen die Ernteprognosen sinken und verringerten die Exportprogramme nicht nur in der EU, sondern auch in der Schwarzmeerregion.
Jedoch können landwirtschaftliche Betriebe geringere Erntemengen aufgrund der erhöhten Weizenpreise finanziell teilweise kompensieren.
Die Getreideexporte aus der EU werden generell geringer ausfallen. Beim Verbrauch wird mit einem weiteren Anstieg bei der Ethanolerzeugung sowie mit einem Rückgang in der Mischfutterproduktion gerechnet. In Summe wird erstmals nach zwei Jahren ein Rückgang des Gesamtlagerstandes für Getreide prognostiziert. Unbeschadet dieser Aussagen ist eine verlässliche Prognose über den Ernteertrag 2011 aufgrund der hohen Abhängigkeit der Branche von den jeweiligen Wettergegebenheiten nur eingeschränkt möglich.
Aufgrund der begrenzten Wachstumspotenziale bei der herkömmlichen Bodenkultivierung sowie des im Rahmen des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) politisch geförderten Ausbaus regenerativer Energien dürfte die Fokussierung von Agrarbetrieben auf die Erzeugung regenerativen Stroms weiter an Bedeutung gewinnen, da diese aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen eine gut zu kalkulierende zusätzliche Einnahmequelle darstellt. Hierfür eignen sich besonders Biogasanlagen. Für tierhaltende Betriebe ist das interessant, da die anfallende Gülle in der Biogasanlage als Einsatzstoff verwendet werden kann. Biogas besteht aus Methan und anderen Gasen wie Kohlendioxid sowie Sauerstoff, Stickstoff und Spurengasen. Die Gase können für Heizzwecke oder unter Verwendung eines Blockheizkraftwerkes zur Produktion von Strom und Wärme genutzt werden. Da sich Biogas speichern lässt oder auch in das Erdgasnetz eingespeist werden kann, ist die Verwendung besonders flexibel.
Im derzeit laufenden Geschäftsjahr 2010/2011 setzt die Tonkens Agrar AG wie geplant die Projekte um, die im Zuge des Börsengangs angekündigt wurden. Die Gesellschaft wird am Stammsitz der Gesellschaft in den Ausbau von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien investieren. Auf den eigenen Hallen wird eine Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung von rund 1 Megawatt installiert werden. Darüber hinaus wurde im November mit dem Bau der ersten Biogasanlage begonnen. In den nächsten Jahren ist ein weiterer Aufbau des Bereichs Biogas durch Errichtung von bis zu vier Biogasanlagen geplant.
Mit der Installation dieser Anlagen am Standort Sülzetal werden die Voraussetzungen geschaffen, den Unternehmensstandort zu einem sich selbst mit Energie versorgenden Betrieb auszubauen. Darüber hinaus sollen mit den stetigen Erträgen aus der Energieproduktion ergänzend zum volatilen Agrargeschäft zusätzliche Umsätze generiert und die Abhängigkeit der Gesellschaft von saisonalen Effekten abgebaut werden. Erste Umsätze werden im Frühjahr 2011 erwartet.
Neben der Diversifikation des Geschäftsmodells soll die herkömmliche Agrarproduktion in den nächsten Jahren durch Betriebsübernahmen, ggf. auch im osteuropäischen Ausland, oder durch die Ausweitung landwirtschaftlicher Flächen erhöht werden. Der eingeworbene Emissionserlös dient zusätzlich dazu, Dienstleistungen zu verbessern und dadurch höhere Margen aus den Ernteerträgen zu generieren. So ist angedacht, mittelfristig in eine neue Zwiebelschälanlage und eine neue Kartoffelschälanlage zu investieren. Hintergrund ist hier, dass durch geschälte Kartoffeln doppelt so hohe Abnahmepreise pro Kilo erzielt werden können.
Trotz des heißen Sommers, der in vielen Teilen Deutschlands zu erheblichen Ernteschäden geführt hat, verzeichnete die Gesellschaft keine Ernteeinbußen. Aufgrund der Strategie, nur Flächen mit hoher Bodenqualität zu bewirtschaften, die eine hohe Widerstandsfähigkeit und Ergiebigkeit aufweisen, ist die Tonkens Agrar AG im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern nur in geringem Maße von Ernteausfällen betroffen. Zu Gute kommt der Gesellschaft, dass die extremen Wetterbedingungen niedrigere Getreideerträge und damit eine deutliche Verknappung des Angebots auslösten. Diese Verknappung führt zu einem starken Preisanstieg landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Die Gesellschaft sieht sich als ein Profiteur des Klimas, da die infolge der Trockenheit mengenmäßig nur wenig geringere Ernte durch die hohen Marktpreise deutlich überkompensiert wird.
Die erfolgreiche Ernte 2010 dürfte maßgeblich das Umsatz- und Ergebnisbild des Geschäftsjahres 2010/2011 prägen. Die Gesellschaft geht nach heutigem Stand davon aus, Umsatzerlöse von 21 Mio. Euro und ein EBIT von 5,5 Mio. Euro zu erzielen. Auch für das Geschäftsjahr 2011/12 wird eine Fortsetzung der positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung erwartet. Zunehmende Einnahmen aus den Biogas- und Photovoltaik-Anlagen führen zu einem weiteren Unternehmenswachstum und sichern das Unternehmen immer stärker gegen witterungsbedingte Ernteschwankungen ab. Es wird mit Umsatzerlösen in Höhe von rund 24 Mio. Euro und einem EBIT zwischen 6,5-7,0 Mio. Euro gerechnet.
Die Tonkens Agrar AG wird ab dem laufenden Geschäftsjahr Verwaltungsdienstleistungen für ihre einzelnen Tochtergesellschaften durchführen. Hierdurch werden Umsatzerlöse generiert, die im Rahmen eines Gewinnabführungsvertrages abgeführt werden müssen. Die Einzelheiten hierzu werden derzeit auf Basis von Konzernumlageverträgen geregelt. Eine genaue Einschätzung über die Höhe der Erlöse ist noch nicht möglich. Darüber hinaus wird die Ertragslage der AG von sonstigen betrieblichen Aufwendungen belastet sein.
Es wurde ein Abhängigkeitsbericht gemäß 319 Abs. 3 Aktiengesetz erstellt. Der Vorstand erklärt nach § 312 Abs. 3 Aktiengesetz Folgendes: Die Tonkens Agrar AG hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmungen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Weder im Interesse noch auf Veranlassung der herrschenden Gesellschaft wurden Maßnahmen zum Nachteil der Gesellschaft durchgeführt oder unterlassen.
Sülzetal, den 15. Dezember 2010
Tonkens Agrar AG
Gerrit Tonkens
Vorstand
An die Tonkens Agrar AG, Sülzetal
Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Tonkens Agrar AG, Sülzetal, für das Geschäftsjahr vom 19. Mai 2010 bis 30. Juni 2010 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Hamburg, den 17. Dezember 2010
**59500 Treuökonom Beratungs-, Revisions- und Treuhandgesellschaft mbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**
Dirk Jessen, Wirtschaftsprüfer
Anja Hornow, Wirtschaftsprüferin
Bei Veröffentlichungen oder Weitergabe des Jahresabschlusses in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form bedarf (einschließlich der Übersetzung in andere Sprachen) es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert oder auf unsere Prüfung hingewiesen wird; auf § 328 HGB wird verwiesen.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
die Begleitung der Tonkens Agrar AG an die Börse war aus Sicht des Aufsichtsrats eine spannende, aber zugleich auch herausfordernde Aufgabe. Aufgrund der erst am 19. Mai 2010 erfolgten Gründung der Tonkens Agrar AG waren viele organisatorische und strukturelle Maßnahmen notwendig, um die neue Aktiengesellschaft zum Börsengang vorzubereiten. Dies konnte nur mit der großartigen Unterstützung der Mitarbeiter der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften erledigt werden, wofür der Aufsichtsrat sehr dankbar ist.
Vordringliches Ziel aus Sicht des Aufsichtsrates war es, den Vorstand und Großaktionär Gerrit Tonkens mit Rat und Tat zu unterstützen und auf die Anforderungen vorzubereiten, die eine Notierung an einer Börse mit sich bringt, sowie die Erfahrungen der einzelnen Mitglieder beim Aufbau einer effektiven Unternehmensstruktur einzubringen. Dabei nahm der Aufsichtsrat alle ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Pflichten und Aufgaben, den Vorstand zu überwachen und begleitend zu beraten, wahr. Diesen Pflichten und Aufgaben ist der Aufsichtsrat mit großer Sorgfalt nachgekommen. Es wurden alle wichtigen Unternehmensentscheidungen ausführlich und gemeinsam diskutiert und abgestimmt, das betraf insbesondere die strategische Ausrichtung der Gesellschaft und die Verwendung des Emissionserlöses aus dem Börsengang. Bei Fragen zur grundsätzlichen Unternehmensentwicklung bzw. bei Fragen zu operativen und finanziellen Zielsetzungen der Gesellschaft fand ein zeitnaher, umfassender und regelmäßiger Austausch mit dem Vorstand statt. Auf Basis vielfältiger Berichte wurden den Aufsichtsratsmitgliedern Informationen in mündlicher und schriftlicher Form zur Verfügung gestellt. Jederzeit war somit ein kontinuierlicher Informationsaustausch zwischen Vorstand und Aufsichtsratsvorsitzenden sichergestellt.
Der Aufsichtsrat hat auf die Bildung von Ausschüssen verzichtet, da es im Hinblick auf die Größe des Gremiums und dessen Zusammensetzung sowie die sich entwickelnde Zusammenarbeit nicht erforderlich war.
Im Geschäftsjahr vom 19.05.2010 bis zum 30.06.2010 kam der Aufsichtsrat zu insgesamt zwei gemeinsamen Sitzungen zusammen und zwar einmal unter Teilnahme des Vorstandes und einmal ohne Teilnahme des Vorstandes. Die Sitzungen fanden am 19.05.2010 und am 11.06.2010 statt. Hierbei standen neben der jeweils aktuellen Geschäftsentwicklung natürlich zunächst die Konstituierung des Aufsichtsrats sowie die Wahl des Vorsitzenden und Bestellung des Vorstandes im Vordergrund. Weiterhin mussten die Geschäftsordnung für den Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen und der Dienstvertrag mit dem Vorstand abgeschlossen werden. Schließlich wurde dem Abschluss von Ergebnisabführungsverträgen zugestimmt.
Im Rahmen der Gründung der Gesellschaft wurden am 19.05.2010 Herr Dr. Sebastian Kühl, Frau Bea Gerda Tonkens und Herr Bernd Peters zu Mitgliedern des ersten Aufsichtsrates der Gesellschaft gewählt. Die Amtszeit des ersten Aufsichtsrats läuft bis zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Rumpfgeschäftsjahr bis zum 30. Juni 2010 beschließt. In der anschließend konstituierenden Sitzung wählte der Aufsichtsrat Herrn Dr. Kühl zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Frau Tonkens zur stellvertretenden Vorsitzenden.
Im Rahmen der Gründung der Gesellschaft wurde am 19.05.2010 die "Treuökonom," Beratungs-, Revisions und Treuhandgesellschaft mbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, ("Treuökonom") zum Abschlussprüfer für das am 30.06.2010 endende Geschäftsjahr bestellt. Nach der Wahl erteilte der Aufsichtsrat unter Hinweis auf die gesetzlich festgelegten Regelungen zur Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Abschlussprüfer den Prüfungsauftrag. Die Unabhängigkeit der Abschlussprüfung stellte der Aufsichtsrat durch umfangreiche Informationen vom Abschlussprüfer über die einzelnen Prüfungsschritte sicher.
Nach Prüfung aller Unterlagen versah der Wirtschaftsprüfer den gemäß HGB aufgestellten Jahresabschluss, den nach IFRS aufgestellten Konzernabschluss sowie den Lagebericht und den Konzernlagebericht der Gesellschaft zum 30.06.2010 mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Mit ausreichender Frist vor der bilanzfeststellenden Aufsichtsratssitzung am 22.12.2010 erhielten alle Mitglieder des Aufsichtsrats die geprüften Unterlagen zur Prüfung. Auf der gemeinsamen Bilanz-Aufsichtsratssitzung konnten im Beisein des Abschlussprüfers und des Vorstands alle noch verbliebenen Fragen umfassend beantwortet werden. Der Aufsichtsrat hatte keine Einwendungen und stimmte dem Ergebnis der Prüfung zu. Er billigte den Jahresabschluss für das am 30.06.2010 abgelaufene Rumpfgeschäftsjahr sowie den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2009 bis 30. Juni 2010. Damit ist der Jahresabschluss für das am 30. Juni 2010 abgelaufene Rumpfgeschäftsjahr im Sinne des § 172 AktG festgestellt.
Gemäß § 312 AktG erstellte der Vorstand einen Abhängigkeitsbericht, der ebenfalls von Treuökonom geprüft und nach dem abschließenden Prüfungsergebnis mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk gemäß § 313 Abs. 3 AktG versehen wurde. Rechtzeitig erhielten alle Aufsichtsratsmitglieder eine Abschrift des Prüfberichts mitsamt Abhängigkeitsbericht des Vorstands, so dass auch diese Unterlagen auf der bilanzfeststellenden Sitzung ebenfalls erörtert werden konnten. Aus Sicht des Aufsichtsrats bestehen keine Einwendungen.
Der Aufsichtsrat bedankt sich beim Vorstand und allen Mitarbeitern für die geleistete Arbeit.
Sülzetal, im Dezember 2010
Dr. Sebastian Kühl, Aufsichtsratsvorsitzender
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