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JDC Group AG

Annual / Quarterly Financial Statement Jan 9, 2012

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Annual / Quarterly Financial Statement

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Aragon Aktiengesellschaft

Wiesbaden

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2010 bis zum 31.12.2010

Bilanz zum 31. Dezember 2010

Aktiva

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Stand

31.12.2010

Stand

31.12.2009

A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 35.516,00 48.790,00
II. Sachanlagen 125.419,00 114.394,00
III. Finanzanlagen 42.635.884,90 42.400.379,27
42.796.819,90 42.563.563,27
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 6.020.335,07 5.781.180,41
II. Kassenbstand, Guthaben bei Kreditinstituten 151.527,54 1.497.323,34
6.171.862,61 7.278.503,75
C. Rechnungsabgrenzungsposten 268.468,44 99.857,79
49.237.150,95 49.941.924,81
Passiva
Stand

31.12.2010

Stand

31.12.2009

A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 7.233.316,00 7.233.316,00
II. Kapitalrücklage 36.012.242,43 36.012.242,43
III. Bilanzverlust ./. 9.954.245,26 ./. 7.402.913,08
33.291.313,17 35.842.645,35
B. Rückstellungen 314.167,34 531.121,34
C. Verbindlichkeiten 15.631.670,44 13.568.158,12
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: € 7.534.177,77 (Vj. € 4.481.642,53)
- davon aus Steuern: € 44.832,86 (Vj. € 83.053,09)
49.237.150,95 49.941.924,81

Anhang für das Geschäftsjahr 2010

A. Allgemeine Angaben

Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des dritten Buches des Handelsgesetzbuches sowie des Aktiengesetzes erstellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Gesellschaft ist eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB. Die Gesellschaft ist als Muttergesellschaft verpflichtet, einen Konzernabschluss aufzustellen. Größenabhängige Erleichterungen werden teilweise in Anspruch genommen.

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen bewertet. Abschreibungen erfolgen grundsätzlich linear; im Zugangsjahr erfolgt die Abschreibung pro rata temporis. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- und Herstellungskosten von € 150,00 bis € 1.000,00 werden im Jahr des Zugangs in einem Sammelposten zusammengefasst, der im Jahr der Bildung und in den folgenden vier Geschäftsjahren mit jeweils einem Fünftel ergebnismindernd abgeschrieben wird.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Zuschreibungen aufgrund des Wertaufholungsgebots werden berücksichtigt, wenn die Gründe für eine dauerhafte Wertminderung nicht mehr bestehen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit ihrem Nennwert abzüglich etwaiger Wertberichtigungen bilanziert.

Bankguthaben und Kassenbestände werden mit dem Nennwert bewertet.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Die Bewertung erfolgt nach dem Grundsatz vernünftiger kaufmännischer Beurteilung unter Berücksichtigung erwarteter künftiger Preis- und Kostensteigerungen in Höhe der voraussichtlichen Erfüllungsbeträge und berücksichtigt alle erkennbaren Risiken.

Die übrigen Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

C. Erläuterung zur Bilanz

1. Umlaufvermögen

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben in Höhe von € 4.635.000,00 eine Laufzeit von mehr als einem Jahr. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten in Höhe von € 355.070,35 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

2. Eigenkapital

Das Grundkapital beträgt € 7.233.316,00. Die Aktien der Gesellschaft sind in 7.233.316 Stückaktien ohne Nennbetrag eingeteilt und lauten auf den Namen.

Das Grundkapital ist in voller Höhe erbracht.

Der Vorstand ist gem. Beschluss der Hauptversammlung vom 29.6.2007 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum 31. Mai 2012 einmalig oder mehrmals gegen Bareinlagen oder Sacheinlagen um bis zu insgesamt € 3.100.000,00 durch Ausgabe von insgesamt bis zu 3.100.000 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1,00 je Aktie zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2007/I). Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates jeweils über den Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre zu entscheiden.

Im Geschäftsjahr 2009 wurde aufgrund dieser Ermächtigung die Erhöhung des Grundkapitals um € 1.033.316,00 durchgeführt, sodass das genehmigte Kapital nach teilweiser Inanspruchnahme am Abschlussstichtag noch € 2.066.684,00 beträgt.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 2.6.2008 um bis zu € 620.000,00 durch Ausgabe von bis zu 620.000 neuen auf den Inhaber lautende nennbetragslose Aktien (Stückaktien) bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2008/I). Die bedingte

Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Erfüllung von Optionen an Arbeitnehmer und Mitglieder der Geschäftsführung der Gesellschaft oder eines verbundenen Unternehmens, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 2. Juni 2008 bis zum 30. Mai 2013 gewährt werden.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 2.6.2008 um bis zu € 2.200.000,00 durch Ausgabe von bis zu 2.200.000 neuen auf den Inhaber lautende nennbetragslose Aktien (Stückaktien) mit Gewinnberechtigung ab Beginn des Geschäftsjahres ihrer Ausgabe bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2008/II). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Aktien an die Inhaber von Options- und Wandelschuldverschreibungen, die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 2. Juni 2008 bis zum 30. Mai 2013 von der Gesellschaft oder durch eine unmittelbare oder mittelbare Beteiligungsgesellschaft der Gesellschaft begeben werden.

Zum Bilanzstichtag sind keine Optionen an Mitarbeiter der Gesellschaft und keine Options- und Wandelschuldverschreibungen ausgegeben worden.

Der zum 31.12.2010 ausgewiesene Bilanzverlust in Höhe von € 9.954.245,26 enthält einen Verlustvortrag in Höhe von € 7.402,913,08.

3. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten in Höhe von € 489.551,04 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind im folgenden Verbindlichkeitenspiegel dargestellt:

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Gesamt

Restlaufzeit
Bis zu einem Jahr

1 bis 5 Jahre

mehr als 5 Jahre

--- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten 15.631.670,44 7.534.177,77 8.097.492,67 0,00

D. Sonstige Angaben

1. Haftungsverhältnisse

Die Aragon AG haftet dem Bundesverband deutscher Banken e. V., weil in der Eigenschaft als Mehrheitsgesellschafterin der biw Bank AG eine Freistellungserklärung gegenüber der Einlagensicherung abgegeben wurde. Sollte die Einlagensicherung aus Verlusten der biw Bank AG in Anspruch genommen werden, haftet die Aragon auch nach Absenkung der Beteiligungsquote auf 47 % vollumfänglich für diese Verluste.

Die Aragon AG hat für ihre Tochterunternehmen gegenüber verschiedenen Versicherungsgesellschaften Patronatserklärungen in Höhe von € 2.275.000,00 (Vj. € 700.000,00) abgegeben.

Des Weiteren hat sich die Aragon AG gegenüber verschiedenen Versicherungen verpflichtet, deren Forderungen gegenüber der Compexx Finanz AG zu 57,4 % entsprechend ihrer Anteilsquote der Höhe nach unbegrenzt abzusichern.

Ferner wurden Mietbürgschaften für Tochterunternehmen in Höhe von € 135.000,00 abgegeben.

Haftungsverhältnisse werden nur nach intensiver Abwägung des Risikos eingegangen. Das Risiko der Inanspruchnahme aus den nach § 251 HGB ausgewiesenen Haftungsverhältnissen wird als unwahrscheinlich eingestuft, da die Aragon AG davon ausgeht, dass die originär verpflichteten Tochterunternehmen bzw. Beteiligungen sämtliche ihrer Verpflichtungen erfüllen können.

2. Bewertungseinheiten i. S. d. § 254 HGB (§ 285 Nr. 23 HGB)

Die Aragon AG ist im Rahmen Ihrer Investitions- und Finanzierungstätigkeit dem Risiko von Zinssatzänderungen ausgesetzt. Zur Absicherung des Zahlungsstromrisikos, das aus Schwankungen künftiger Zinszahlungen im Zusammenhang mit variabel verzinslichen Finanzschulden in Höhe von € 8,0 Mio. erwächst, existiert ein Zinsswap, durch den der variable Zinssatz wirtschaftlich betrachtet in einen Festzins umgewandelt wird.

Da sich die Änderungen der Zahlungsströme aus dem Grundgeschäft infolge von Änderungen des 3M EURIBOR durch die Änderung der Zahlungsströme aus dem Zinsswap ausgleichen, wurde dieser mit dem Grundgeschäft als Bewertungseinheit zusammengefasst (micro hedge, critical term match).

3. Beteiligungen an der Gesellschaft (§ 20 AktG)

Es bestehen Beteiligungen an der Aragon Aktiengesellschaft, die nach § 20 AktG mitteilungspflichtig waren:

Die AXA Lebensversicherung AG mit Sitz in Köln hat uns gem. § 20 Abs. 1 mitgeteilt, dass ihr unmittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien an unserer Gesellschaft gehört.
Die AXA S. A. mit Sitz in Paris, Frankreich, hat uns gem. § 20 Abs. 1 i. V. m. § 16 Abs. 2 S. 1 AktG mitgeteilt, dass ihr mittelbar mehr als der vierte Teil unserer Gesellschaft gehört.
Die VINCI B.V. mit Sitz in Breda, Niederlande, hat uns gem. § 20 Abs. 1 i. V. m. § 16 Abs. 2 S. 1 AktG mitgeteilt, dass ihr mittelbar mehr als der vierte Teil unserer Gesellschaft gehört.
Die AXA Konzern AG mit Sitz in Köln hat uns gem. § 20 Abs. 1 i. V. m. § 16 Abs. 2 S. 1 AktG mitgeteilt, dass ihr mittelbar mehr als der vierte Teil unserer Gesellschaft gehört.
Größter Aktionär ist die Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe GmbH, der rund 38 % der Aktien gehören.

4. Mitglieder des Geschäftsführungsorgans und des Aufsichtsrats (§ 285 Nr. 10 HGB)

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres gehörten die folgenden Personen dem Vorstand bzw. Aufsichtsrat an:

Vorstand:

Herr Dr. Sebastian Grabmaier, Grünwald, Rechtsanwalt, Vorstandsvorsitzender,
Herr Ralph Konrad, Mainz, Dipl.-Kaufmann, Vorstand Finanzen,
Herr Wulf U. Schütz, Hamburg, Kaufmann, Vorstand für Corporate Business Development und Investor Relations.

Aufsichtsrat:

Herr Harald Petersen, Bayreuth, Rechtsanwalt, Vorsitzender,
Herr Peter Brumm, Frankfurt am Main, Kaufmann, stellvertretender Vorsitzender,
Herr Stefan Schütze, Frankfurt am Main, Rechtsanwalt,
Herr Christian Angermayer, Frankfurt am Main, Kaufmann,
Herr Dr. Patrick Dahmen, Köln, Vorstand der AXA Konzern AG,
Herr Jörg Keimer, Hünstetten, Rechtsanwalt.

Auf die Angabe der Gesamtbezüge von Vorstand und Aufsichtsrat gem. § 285 Nr. 9 a HGB wird unter Inanspruchnahme des § 288 Abs. 1 HGB verzichtet.

5. Anteilsbesitz (§ 285 Nr. 11 HGB)

Die Berichtsgesellschaft ist an folgenden Unternehmen mit mindestens 20 % beteiligt:

Unmittelbare Beteiligungen

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Anteilshöhe

%
Eigenkapital

T€
Ergebnis

T€
Jung, DMS & Cie. AG, Grünwald 100,0 15.383 0 *1
Fundmatrix AG, Frankfurt am Main 71,0 ./. 6 ./. 562
biw Bank für Investments und Wertpapiere AG, Willich 47,0 13.161 1.090
BIT-Beteiligungs- und Investitionstreuhand AG, Neuwied 54,9 443 ./. 26
Compexx Finanz AG, Regensburg 57,4 2.102 789
Inpunkto GmbH, Mönchengladbach 70,0 7.048 740
MEG AG, Kassel 100,0 - - *2
AFSH GmbH, Wien 100,0 ./. 41 ./. 87
FiNUM.FINANZHAUS GmbH, Köln 74,99 ./. 68 ./. 93
Aragon IT Service GmbH, Troisdorf 100,0 29 4

Mittelbare Beteiligungen

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Anteilshöhe

%
Eigenkapital

T€
Ergebnis

T€
BIT IT! Service GmbH, Neuwied 60,0 78 26
Jung, DMS & Cie. GmbH, Wien 100,0 1.215 367
Jung, DMS & Cie. Pool GmbH, Wiesbaden 100,0 1.704 0 *3
Jung, DMS & Cie. Broker Pool AG, Wiesbaden 100,0 3.155 1.032
Jung, DMS & Cie. Pro GmbH, Wiesbaden 100,0 48 0
Dr. Jung & Richter GmbH, Steinigtwolmsdorf 20,0 354 165 *4
Dr. Jung & Partner GmbH Generalrepräsentanz, Essenbach 25,0 215 79 *4
Dr. Jung Investment- & Finanzvermittlungs GmbH, Miltenberg 20,0 2 22 *4
Dr. Jung & Gaziano GmbH, Much 20,0 17 ./. 7 *4
Dr. Jung & Peter Generalrepräsentanz GmbH, Memmingen 20,0 47 20 *4
Compexx Coaching GmbH, Regensburg 100,0 25 0 *5
Sigma Makler Service GmbH, Regensburg 100,0 25 0 *5
Sopia AG, Wien 100,0 3.039 995
Inpunkto Akademie und Marketing GmbH, Mönchengladbach 100,0 22 ./. 50
IOC Augsburg GmbH, Augsburg 20,0 39 17 *4

*1 Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der Aragon AG

*2 Unternehmen befindet sich im Insolvenzverfahren

*3 Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der Jung, DMS & Cie. AG

*4 Quelle: Abschluss 31.12.2009

*5 Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der Compexx Finanz AG

6. Vorschlag zur Verwendung des Bilanzverlustes

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Bilanzverlust in Höhe von € 9.954.245,26 auf neue Rechnung vorzutragen.

Wiesbaden, 21. März 2011

Aragon Aktiengesellschaft

Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandsvorsitzender

Ralph Konrad

Vorstand

Wulf U. Schütz

Vorstand

Lagebericht 2010

1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen

1.1. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Das Geschäftsjahr 2010 war von einer positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland geprägt. Die Weltwirtschaft hatte jedoch noch mit einigen Problemen zu kämpfen, wie z.B. verhaltenes Wachstum der amerikanischen Volkswirtschaft sowie Euro-Krise mit milliardenschweren Rettungsaktionen.

In Deutschland stieg laut Statistischem Bundesamt das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal 2010 auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Im vierten Quartal 2010 hat sich dieser Aufwärtstrend mit einem leicht abgeschwächten Wachstum von 0,4 % zum Vorquartal fortgesetzt. Die deutsche Exportwirtschaft erzielt Rekordquoten und der private Konsum steigt, da sich die Nettolöhne langsam wieder nach oben entwickeln. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich positiv; auf dem Arbeitsmarkt für Akademiker herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Diese positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2010 hat sich an den Kapitalmärkten widergespiegelt. Der DAX konnte im Jahr 2010 ein Wachstum von über 15 Prozent erzielen.

1.2. BRANCHENWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Die Aragon AG ist ein unabhängiger Finanzdienstleister mit derzeit neun Tochtergesellschaften, die mit jeweils eigenem Profil, eigener Strategie und eigener Marke in Deutschland, Österreich und Osteuropa in der Beratung und Vermittlung von Finanzprodukten durch rund 20.000 freie Finanzvermittler an rund 900.000 Endkunden erfolgreich tätig sind. Die Aktivitäten der Aragon AG sind nach Zielgruppen und Dienstleistungen in die zwei operativen Geschäftsbereiche „Broker Pools“ und „Financial Consulting“ segmentiert. Zusätzlich sind im Geschäftsbereich „Holding“ die Beteiligung an der biw Bank für Investments und Wertpapiere AG, Willich, der Fundmatrix AG, Frankfurt, der Aragon IT Service GmbH, Troisdorf, und der Aragon AG, Wiesbaden, zusammengefasst.

Folgendes Schaubild zeigt die Struktur der Aragon AG:

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Broker Pools Financial Consulting Holding
JDC (100 %) * Compexx (57,4 %) * Aragon AG
• Maklerpool, v. a. Vermittlung von Finanzprodukten über Intermediäre (IFSs, freie Makler etc.) • Vermittlung von Finanzprodukten an Endkunden • Holdingaktivitäten
• Investmentfonds, Geschlossene Fonds, Versicherungen, Zertifikate • Lebensversicherungen, Altervorsorge, Investment fonds, Finanzierungen
• Derzeit ca. 18.600 Vermittlerverträge, davon über 3.000 mit vertraglich gebundenen Vermittlern (Haftungsdach) • Strukturvertrieb mit derzeit ca. 400 Handelsvertretern
BIT (54,9 %)* Inpunkto GmbH (70 %)* Fundmatrix AG (71 %)*
• Plattform für den Vertrieb geschlossener Fonds an institutionelle Kunden • Vermittlung von privaten Krankenversicherungen an Endkunden • Vermittlung von Finanzprodukten an institutionelle Anleger
• Derzeit ca. 1.100 aktive Vermittler • Strukturvertrieb mit derzeit ca. 145 Vermittlern • Trendscout und Produktgestalter
• Investmentfonds, Zertifikate, Hedge- und Private-Equity-Fonds
Scopia AG (100 %) * Aragon IT Service AG (100 %) *
• Vermittlung von Finanzprodukten an Endkunden • IT- und Managementberatung
• Lebensversicherungen, Altersvorsorge, Investmentfonds, Finanzierungen
• Derzeit ca. 40 Berater
Finum.Finanzhaus GmbH (75,0 %) * BIW Bank für Investments und Wertpapiere AG (47 %) *
• Vermittlung von Finanzprodukten an Endkunden • Konto-/Depotführung, Verwahrung, Trading und andere Bankdienstleistungen
• Lebensversicherungen, Altersvorsorge, Investmentfonds, Finanzierungen
• Derzeit ca. 110 Berater und 40 Analysten

[*] Beteiligungsquote der Aragon AG zum 31.12.2010

Der Markt für Investmentprodukte 1

Die deutsche Investmentbranche verwaltete zum 31. Dezember 2010 an Gesamtvermögen von EUR 1.829,6 Milliarden, was einer Erhöhung um 7,2 % im Vergleich zum 31. Dezember 2009 entspricht und ein Allzeithoch darstellt.

Zum 31. Dezember 2010 waren EUR 710,0 Milliarden (38,8 %) in Publikumsfonds und EUR 812,5 Milliarden (44,4 %) in Spezialfonds investiert. EUR 307,1 Milliarden (16,8 %) wurden in Vermögen außerhalb von Investmentfonds für institutionelle Anleger verwaltet.

Auf die einzelnen Assetklassen teilt sich das Fondsvolumen der Publikumsfonds zum 31. Dezember 2010 wie folgt auf:

Aktienfonds: EUR 238,0 Milliarden (33,5 %)
Rentenfonds: EUR 157,8 Milliarden (22,2 %)
Geldmarktfonds: EUR 42,2 Milliarden (5,9 %)
Offene Immobilienfonds: EUR 85,8 Milliarden (12,1 %)
Gemischte und sonstige Fonds: EUR 186,2 Milliarden (26,2 %)

Trotz der positiven Zahlen aus 2010 gehen führende Marktexperten nur von einem moderaten Wachstum in 2011 aus.

Gründe sind neben der anhaltenden Schuldenkrise einiger Eurostaaten, die politischen Unruhen in Nordafrika und den arabischen Staaten, welche sich an den volatilen Kursentwicklungen zu Beginn des Jahre 2011 widerspiegeln. Ebenso zeichnen sich erste Zinserhöhungen ab, welche den Vorteil von Aktien gegenüber festverzinslichen Anlagen reduzieren. Der in den letzten Jahren starke Beitrag von Wachstum bei Investmentfonds durch fondsgebundene „Riester-Sparplänen“ wird weiter anhalten, aufgrund der zunehmenden Sättigung allerdings nicht auf dem Niveau der letzten Jahre. Es ist davon auszugehen, dass Investmentfonds mit flexiblen Aktienquoten und aktivem Management in der Gunst der Anleger stehen werden.

Der Markt für Beteiligungen 2

Der Markt für Beteiligungen in Form von geschlossenen Fonds ist im Jahr 2010 nach dem Krisenjahr 2009 wieder gestiegen. Die Höhe des platzierten Eigenkapitals betrug laut dem VGF Verband Geschlossene Fonds e.V. 5,835 Mrd. EUR und stieg damit um rund 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Nach dem starken Rückgang im Markt für geschlossene Fonds haben sich nahezu alle Anlageklassen positiv entwickelt. Besonders hervorzuheben ist, dass die inländischen Immobilienfonds eine Steigerung um 46 Prozent aufzuweisen haben. Das Platzierungsvolumen bei Schifffonds steigt zwar um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr, steht aber weiterhin unter starkem Druck und weit unter dem Niveau vor der Finanzkrise 2007.

Die Branche für geschlossene Fonds befindet sich weiterhin in einer Umbruchsituation. Getrieben durch aktuelle Liquiditätsprobleme einiger Fonds, ist für das Jahr 2011 mit einem weiterhin schwierigen Umfeld für den Absatz von geschlossenen Fonds zu rechnen. Wir gehen von einem – von niedrigem Niveau startend - leicht steigenden Absatz von geschlossenen Fonds aus.

1 Alle Daten der folgenden Beschreibung des Marktes für Investmentprodukte wurden – wenn nicht anders kenntlich gemacht – der BVI Investmentstatistik – Gesamtüberblick vom 8. Februar 2011 entnommen.

2 Alle Daten der folgenden Beschreibung des Marktes für Beteiligungen wurden – wenn nicht anders kenntlich gemacht – der Pressemitteilung 4/2011 des VGF Verband Geschlossene Fonds e.V. entnommen.

Der Markt für Versicherungen 3

Das Beitragsaufkommen der deutschen Versicherungswirtschaft hat sich vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Konjunkturerholung im Jahr 2010 positiv entwickelt. Aber auch in den Jahren zuvor, in der Finanz und Wirtschaftskrise, die den größten Konjunktureinbruch der Nachkriegszeit mit sich gebracht hatte, war das Beitragsaufkommen – auch im Vergleich zu anderen Branchen und Versicherungsmärkten – sehr stabil geblieben und schon in 2009 gewachsen. Dazu trug nicht unwesentlich bei, dass die wirtschaftliche Lage der privaten Haushalte, auf die über 80 Prozent der Versicherungsnachfrage entfällt, auch in der Krise weiterhin stabil geblieben ist. Auch hat gerade die Lebensversicherung im Verlauf der Finanz- und Wirtschaftskrise ihre Wettbewerbsposition verbessern können. Einmal mehr wurde in 2010 so die Beitragsentwicklung gerade durch die dynamische Entwicklung des Einmalbeitragsgeschäfts in der Lebensversicherung geprägt. Längerfristig wirksame Faktoren – ein intensiver Wettbewerb, eine hohe Marktdurchdringung, ein moderater Schadenverlauf, in Zahl und Gewicht zunehmende Vertragsabläufe und Veränderungen im rechtlichen und regulatorischen Umfeld – prägen weiterhin die Geschäftsentwicklung. Für das Jahr 2010 zeichnet sich für die Versicherungswirtschaft insgesamt gegenüber dem Vorjahr ein Beitragsplus von 4,7 Prozent ab (2009: plus 4,2 Prozent) auf 179,5 Milliarden Euro ab.

Dabei wird das erwartete Wachstum ganz überwiegend von der Personenversicherung getragen. Während sich für die Lebensversicherung (einschließlich Pensionskassen und Pensionsfonds) ein Beitragswachstum von 6,8 Prozent auf 91,0 Milliarden Euro abzeichnet, erwarten die privaten Krankenversicherer einen Zuwachs um 6,0 Prozent auf 33,4 Milliarden Euro. In der Schaden- und Unfallversicherung deuten die vorliegenden Zahlen auf ein leichtes Beitragsplus von 0,7 Prozent auf 55,1 Milliarden Euro hin.

In der Lebensversicherung zeigte sich auch im Jahr 2010 das Bedürfnis der Kunden nach Sicherheit., Das Neugeschäft 2010 wurde durch deutlich wachsende Einmalbeiträge gestützt - – entsprechend wuchsen die Beitragseinnahmen. Dies zeigt sich vor allem im Segment der Rentenversicherungen gegen Einmalbeitrag. Der Trend zu Einmalbeiträgen wird darüber hinaus durch die steigende Flexibilität der Produkte gefördert. Zudem trägt der wachsende Bestand an Riester-Verträgen über die staatlichen Zulagen zu diesem Trend bei. Dagegen konnte das Neugeschäft gegen laufenden Beitrag nur einen leichten Anstieg verzeichnen. Allerdings sanken die Abgänge deutlich – Zeichen der wirtschaftlichen Entspannung. Für die Lebensversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds zusammengenommen erreichten die gebuchten Brutto-Beiträge im ersten Halbjahr 2010 rund 45,2 Milliarden Euro; dies entspricht einer Veränderung gegenüber dem Vorjahr von plus 14,2 Prozent. 43,7 Milliarden Euro entfielen davon auf die Lebensversicherung im engeren Sinn (i.e.S.; plus 14,9 Prozent). Für das Gesamtjahr 2010 könnten die Bundesbürger für die Lebensversicherung i.e.S. voraussichtlich Beiträge in Höhe von 87,3 (Schätzung; Vorjahr: 81,4) Milliarden Euro aufbringen. Auf Pensionskassen und -fonds könnten weitere 3,7 (Vorjahr: 3,9) Milliarden Euro entfallen. Alles in allem können die Lebensversicherer 2010 wieder ein gutes Ergebnis mit wachsenden Beitragseinahmen erzielen. Wie in den Jahren zuvor liegen die Auszahlungen an die Lebensversicherungskunden auch in 2010 auf hohem Niveau: Die Leistungsauszahlungen aus Lebensversicherungen i.e.S. erreichten im ersten Halbjahr rund 32,6 Milliarden Euro; damit wurde 2,2 Prozent weniger an die Kunden ausgezahlt als im ersten Halbjahr 2009. Im Gesamtjahr 2010 könnten – aufgrund verminderter Abgänge – rund 70,6 Milliarden Euro erreicht werden (minus 0,8 Prozent).

3 Alle Daten der folgenden Beschreibung des Markts für Versicherungen wurden – wenn nicht anders kenntlich gemacht – dem Jahrbuch 2010 des Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft e.V. („GDV 2010“) entnommen.

Für 2010 rechnen die privaten Krankenversicherer mit Beitragseinnahmen von 33,36 Milliarden Euro (plus 6,0 Prozent). Davon entfallen auf die Krankenversicherung 31,24 Milliarden Euro (plus 6,3 Prozent) und auf die Pflegeversicherung 2,12 Milliarden Euro (plus 2,2 Prozent). Im ersten Halbjahr 2010 erreichten die Beitragseinnahmen rund 16,68 Milliarden Euro: 15,62 Milliarden Euro in der Krankheitsvollversicherung und 1,06 Milliarden Euro in der Pflegeversicherung. In der Krankentagegeldversicherung betrug das Beitragsvolumen in diesem Zeitraum 520 Millionen Euro, in den Zusatzversicherungen zum GKV-Schutz (Wahlleistungstarife, ambulante Tarife und Zahntarife) 2,16 Milliarden Euro. Die ausgezahlten Versicherungsleistungen (einschließlich Schadenregulierungskosten) dürften bis Ende 2010 eine Höhe von 22,07 Milliarden Euro (plus 4,5 Prozent) erreichen, wobei auf die Krankenversicherung 21,33 (plus 4,3 Prozent) und auf die Pflegeversicherung gut 0,74 Milliarden Euro (plus 10,8 Prozent) entfallen. Im ersten Halbjahr 2010 erhielten die Versicherten 11,07 Milliarden Euro an Versicherungsleistungen, davon etwa 10,71 Milliarden Euro in der Krankenversicherung und 360 Millionen Euro in der Pflegeversicherung. Der Versichertenbestand in der Krankheitsvollversicherung umfasste zum 30. Juni 2010 insgesamt 8,86 Millionen Personen. Im ersten Halbjahr 2010 gab es einen Nettoneuzugang von 44 500 Personen. Im ersten Halbjahr 2009 hatte der Nettoneuzugang mit 98 800 Personen fast die doppelte Höhe erreicht, was aber im Wesentlichen auf einen Einmaleffekt aufgrund der am 1. Januar 2009 in Kraft getretenen Pflicht zur Versicherung zurückzuführen ist: Wegen der gesetzlichen Vorgabe hatten Tausende vormals Unversicherte 2009 eine private Kranken- und Pflegeversicherung abgeschlossen – darunter viele Beamte, die sich für den Anteil der Kosten, den die Beihilfe offen lässt, bis dahin überhaupt nicht versichern mussten. Leicht gestiegen ist die Zahl der Zusatzversicherungen. Bis zur Jahresmitte wurden etwa 77 000 neue Versicherungen abgeschlossen, die Gesamtzahl stieg damit auf 21,6 Millionen (30. Juni 2009: 21,1 Millionen). Dieser Anstieg liegt deutlich unter dem Vorjahreswert von 153 000 neuen Zusatzversicherungen. Hier zeigt sich eine große Verunsicherung der Bürger über die Zukunft der Gesundheitsversorgung. Die Versicherten reagieren zwar unverändert mit dem Abschluss von Zusatzversicherungen auf die Einschnitte in den Leistungskatalog der gesetzlichen Kassen, viele wollen aber zunächst wissen, welche finanziellen Mittel ihnen nach der angekündigten Reform der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung dafür übrig bleiben.

Nachdem die Schaden- und Unfallversicherer bereits im Jahr 2009 unter anderem aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise ein spürbar schlechteres Ergebnis als im Vorjahr hinnehmen mussten, deutet sich für 2010 eine nochmalige Eintrübung der Geschäftsaussichten an. Der versicherungstechnische Gewinn in der Schaden- und Unfallversicherung wird voraussichtlich um über 800 Millionen Euro auf rund 1,4 Milliarden Euro abschmelzen. Die marktweite Combined Ratio (Schaden-Kostenquote nach Abwicklung) dürfte damit im Jahr 2010 nochmals um etwa 1 Prozentpunkt auf 97 Prozent ansteigen. Dieses Ergebnis resultiert im Wesentlichen aus der aller Voraussicht nach deutlichen Zunahme der Schadenaufwendungen in der Kraftfahrt- und Sachversicherung. Während die Schaden- und Unfallversicherer 2009 von extremen Witterungsverhältnissen bzw. Elementarschadenereignissen weitgehend verschont geblieben sind, verursachten bereits zu Jahresbeginn der Orkan „Xynthia“ und die lange Frostperiode sowie das Neiße-Spree-Hochwasser im Sommer beträchtliche Mehrbelastungen.

Insbesondere die Verbundene Wohngebäudeversicherung war von allen drei Ereignissen betroffen und dürfte einen Schadenaufwandsanstieg von über 15 Prozent zu verkraften haben. Für die gesamte Schaden- und Unfallversicherung wird im Geschäftsjahr 2010 eine Zunahme der Schadenaufwendungen um 2,4 Prozent auf rund 43,1 Milliarden Euro erwartet. Eine höhere Schadenbelastung mussten die Schaden- und Unfallversicherer mit etwa 44 Milliarden Euro lediglich im vom Elbe-Hochwasser geprägten Jahr 2002 bewältigen. Das Prämienaufkommen dürfte in der Schaden- und Unfallversicherung insgesamt im Jahr 2010 erstmals seit fünf Jahren wieder anwachsen. Ursächlich für das voraussichtliche Beitragseinnahmenplus um 0,7 Prozent auf rund 55,1 Milliarden Euro ist insbesondere die Entwicklung in der Kraftfahrtversicherung. Nach den teils kräftigen Rückgängen seit 2004 zeichnet sich im aktuellen Geschäftsjahr erstmals wieder ein leichter Anstieg des Beitragsvolumens ab. Mit Ausnahme der Transport und der Allgemeinen Haftpflichtversicherung wird darüber hinaus auch in den weiteren Sparten der Schaden- und Unfallversicherung von steigenden Prämieneinnahmen ausgegangen. Alles in allem wird im Geschäftsjahr 2010 der erwartete Zuwachs auf der Beitragseinnahmenseite allerdings nicht ausreichen, um die deutliche Verschlechterung auf der Schadenseite zu kompensieren. In der Kraftfahrtversicherung dürfte zum Jahreswechsel 2009/2010 das Tarifniveau im Neugeschäft erstmals wieder angehoben worden sein. Angesichts der natürlichen Bestandswanderungen insbesondere in günstigere Schadenfreiheitsklassen werden die Durchschnittsbeiträge im Geschäftsjahr 2010 dennoch sowohl in der Kfz-Haftpflichtversicherung als auch in der Kaskoversicherung abnehmen. In Kombination mit einem leicht zunehmenden Bestand wird das Beitragsvolumen in der Kraftfahrtversicherung nach fünf von Einnahmenverlusten geprägten Jahren aller Voraussicht nach geringfügig um 0,4 Prozent auf rund 20,1 Milliarden Euro ansteigen. Auf der Schadenseite haben die winterlichen Straßenverhältnisse am Jahresanfang in der Kfz-Haftpflichtversicherung für erheblich mehr Schadenfälle gesorgt. Insofern muss von einer spürbar höheren Schadenbelastung als im Jahr 2009 ausgegangen werden – der Schadenaufwand wird 2010 voraussichtlich um 1,5 Prozent auf etwa 12,4 Milliarden Euro ansteigen. Für die gesamte Kraftfahrtversicherung ergibt sich ein um voraussichtlich 2,0 Prozent höherer Schadenaufwand von 19,8 (2009: 19,4) Milliarden Euro. Angesichts der geringfügig ansteigenden Beitragseinnahmen dürfte sich der versicherungstechnische Verlust demnach gravierend ausweiten. Alles in allem steuern die Kraftfahrtversicherer im Geschäftsjahr 2010 auf eine Combined Ratio von 105 (2009: 103,3) Prozent und ein versicherungstechnisches Minus von über einer Milliarde (2009: 700 Millionen) Euro zu. Auf Basis der Halbjahreszahlen 2010 wird für die Sachversicherung insgesamt eine moderate Steigerung der Bruttobeitragseinnahmen um 1,4 (2009: 2,6) Prozent für das Gesamtjahr erwartet. Insbesondere im Bereich der privaten Sachversicherungen führen Anpassungsmöglichkeiten (Inflationsausgleich) voraussichtlich zu einem Zuwachs von 2,5 (2009: 3,0) Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Für den Bereich Industrie/Gewerbe/Landwirtschaft zeichnet sich ein Zuwachs von 0,5 Prozent, für die Technischen Versicherer von 2 Prozent ab. Mit Blick auf den Schadenaufwand ist in der Sachversicherung insgesamt mit einer erheblichen Verschlechterung des versicherungstechnischen Ergebnisses zu rechnen. Zurzeit gehen die Sachversicherer für 2010 von einer Combined Ratio von 97 (2009: 92,5) Prozent aus.

Für das Geschäftsjahr 2010 wird in der Allgemeinen Haftpflichtversicherung ein leichter Rückgang der Beitragseinnahmen um minus 0,5 Prozent auf 6,8 (2009: 6,84) Milliarden Euro erwartet. Schadenseitig ist mit einem geringen Anstieg des Schadenaufwandes um 0,5 Prozent auf 4,7 (2009: 4,63) Milliarden Euro zu rechnen. Die Combined Ratio wird sich voraussichtlich weiterhin auf dem Vorjahresniveau von 91 Prozent bewegen. Der seit einigen Jahren zu beobachtende Trend sinkender Schadenstückzahlen und steigender Schadendurchschnitte setzt sich weiter fort.

Für 2010 rechnen die Unfallversicherer mit einer Fortsetzung der bereits in den letzten Jahren beobachteten Entwicklung: Es wird nur ein geringes Wachstum bei den Beitragseinnahmen bei gleichzeitig moderatem Rückgang der Vertragszahlen und leicht verschlechtertem Schadengeschehen erwartet. So dürfte zum Jahresende 2010 das Beitragsplus bei lediglich 1 (2009: 0,5) Prozent liegen, wobei sich die Einnahmen auf rund 6,5 (2009: 6,4) Milliarden Euro summieren.

Ausblick:

Das gesamtwirtschaftliche Umfeld setzt umgekehrt entscheidende Rahmendaten für Marktchancen und Geschäftsverlauf der Versicherungsunternehmen. Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat die deutsche Versicherungswirtschaft ohne größere Einbrüche überstanden. Zudem kann der aktuelle Geschäftsverlauf der Branche auch von der sich abzeichnenden Konjunkturerholung profitieren: Die deutsche Wirtschaft hat sich im Jahr 2010 erstaunlich schnell und kräftig von dem Einbruch im Zuge der weltweiten Banken- und Wirtschaftskrise erholt. Dies hängt auch mit dem erst im Laufe des Jahres 2010 voll wirkenden Konjunkturpaket II aus 2009 zusammen. Vor allem aber trägt die wieder rege Exporttätigkeit zum erstarkten Wirtschaftswachstum in Deutschland bei. Die Konsumnachfrage der privaten Haushalte bleibt im Wesentlichen unverändert, war aber auch in der Krise robust geblieben. Im Jahr 2011 ist mit einer Fortsetzung der weltwirtschaftlichen Dynamik und einer weiteren Erholung der Konjunktur in Deutschland zu rechnen. Als eine maßgebliche Stütze der konjunkturellen Entwicklung zeigt sich bislang der Arbeitsmarkt in Deutschland. Durch flexible Arbeitszeitmodelle und die Regelungen zur Kurzarbeit konnten in 2009 massive Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt, wie sie in anderen Volkswirtschaften zu beobachten waren, verhindert werden. Im laufenden Jahr zeichnet sich zudem ab, dass der Arbeitsmarkt schneller als in früheren Rezessionen auf die wieder anziehende konjunkturelle Dynamik reagiert. Selbst in der Krise sind die Arbeitslosenzahlen teilweise sogar leicht zurückgegangen. Die lange Jahre zu beobachtende Entkoppelung des Arbeitsmarktes vom Konjunkturaufschwung scheint sich im Hinblick auf die aktuelle Krise nicht wieder eingestellt zu haben. Zwar könnten sich in 2011 durch einzelne Unternehmensinsolvenzen doch noch Spätfolgen der Rezession auf dem Arbeitsmarkt zeigen. Größere Auswirkungen auch auf die privaten Haushalte in Deutschland, die in der Breite von der Krise bislang nur moderat getroffen wurden, sind jetzt aber kaum noch zu erwarten. Die Preisentwicklung dürfte auch 2011 weiterhin moderat ausfallen. Bei sich tendenziell zurückbildenden Unterauslastungen der Produktion und wieder deutlicheren Preissteigerungen vor allem im Bereich von Erdöl und Energie wird die Preisdynamik im kommenden Jahr voraussichtlich aber etwas größer als in 2010 ausfallen. Dagegen war die Entwicklung der Preise in 2009 und 2010 durch eine Preisstabilität gekennzeichnet, die sich auch in einer geringeren Expansionsrate der Versicherungsmärkte niederschlägt. Trotz der aktuell durchaus erfreulichen Konjunkturdynamik bleiben die gesamtwirtschaftlichen Aussichten für Deutschland insgesamt im kommenden Jahr erheblichen Risiken ausgesetzt. So sind etwa die Probleme in den Bankbilanzen weltweit nach wie vor nicht vollständig ausgeräumt. Vor allem der weltwirtschaftliche Ausblick – von dem nicht zuletzt die exportabhängige Konjunktur in Deutschland maßgeblich abhängt – ist nach der Eurokrise im Frühjahr 2010 und mit einer sich abzeichnenden konjunkturellen Abkühlung in den USA wieder deutlich eingetrübt.

Aber auch über die aktuell bestehenden Herausforderungen des gesamtwirtschaftlichen Umfelds hinaus sieht sich die deutsche Versicherungswirtschaft derzeit mit weiteren Herausforderungen konfrontiert. So hat sie seit längerem ein im Trend deutlich verlangsamtes Beitragswachstum zu verzeichnen, bis hin zu einer Stagnation oder einem Rückgang des Beitragsaufkommens. Hiermit, wie auch mit der technologisch bedingten Dynamisierung der Marktprozesse und der Globalisierung, geht eine unverkennbare Intensivierung des Wettbewerbs in der Versicherungswirtschaft einher. Veränderungen in den politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen stellen die deutsche Versicherungswirtschaft immer wieder vor erhebliche Anpassungserfordernisse. Auf der Nachfrageseite wiederum bedeutet die zunehmende Ausdifferenzierung der Kundengruppen und der demographische Wandel neue Aufgaben für die Versicherungsunternehmen. In der Folge sind die Versicherungsmärkte in

Deutschland sehr viel stärker in Bewegung geraten als in früheren Jahren oder Jahrzehnten. Neben tiefgreifenden Veränderungen der Produktlandschaft und deutlichen Verschiebungen in den relativen Marktpositionen der einzelnen Anbieter zeigt sich dies auch in der Pluralisierung der Vertriebsstrukturen und der fortschreitenden Rationalisierung der internen Geschäftsprozesse. Mittelfristig sprechen gleichwohl viele fundamentale Faktoren für ein nachhaltiges Wachstumspotential der deutschen Versicherungswirtschaft. Zunächst stellt die unverzichtbare gesamtwirtschaftliche Funktion der Versicherungswirtschaft bei der Abdeckung vielfältiger Risiken eine dauerhaft stabile Basis für die Versicherungsnachfrage dar. Gleichzeitig bringen die Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft.

Wettbewerbsposition

In den einzelnen Geschäftssegmenten steht Aragon mit unterschiedlichen Unternehmen in Konkurrenz.

Wettbewerber im Segment Broker Pools

Im Segment Broker Pools vermittelt Aragon über die Tochtergesellschaften Jung, DMS & Cie. Aktiengesellschaft („JDC“) und BIT – Beteiligungs- & Investitions-Treuhand AG („BIT“) die Finanzprodukte Investmentfonds, geschlossene Fonds, Strukturierte Produkte, Versicherungen und Finanzierungsprodukte über freie Finanzvermittler (B2B) an Endkunden.

Im Investmentgeschäft steht die JDC im Wettbewerb mit allen Unternehmen, die über selbstständige Vermittler Investmentfonds an Endkunden vermitteln. Darunter fallen alle auf Endkunden ausgerichteten Geschäftsbanken, Sparkassen und Volksbanken, große Finanzvertriebsgesellschaften (wie z.B. die Deutsche Vermögensberatungs AG, Frankfurt, oder die AWD AG, Hannover) sowie alle Maklernetzwerke/Maklerpools (wie z.B. BCA AG, Bad Homburg).

Die Markteintrittsbarrieren zur Vermittlung offener Fonds sind gering. Es gibt daher eine sehr hohe Zahl an Vermittlungsunternehmen, vor allem Maklernetzwerke/Maklerpools unterschiedlichster Größe und Professionalität.

Geschlossene Fonds werden von Aragon über die Tochtergesellschaften JDC, BIT und Finum. Finanzhaus vertrieben. Auch in diesem Geschäftsfeld ist die Anzahl der Wettbewerber hoch, wobei Geschlossene Fonds von einer im Vergleich zu Versicherungen und Investmentfonds wesentlich kleineren Anzahl von Wettbewerber angeboten werden.

Neben Fondsprodukten vermittelt die JDC auch Versicherungen. Die JDC steht hier im Wettbewerb vor allem mit Unternehmen, die Versicherungsprodukte über Verkäufer an Endkunden vermittelt. Dazu gehören neben den Vertriebsorganisationen der Versicherungen, große Finanzvertriebsgesellschaften (wie z.B. die MLP AG, Wiesloch oder die AWD AG, Hannover) sowie alle Maklernetzwerke / Maklerpools (wie z.B. Fond Finanz Maklerservice GmbH, München, BCA AG, Bad Homburg) und zunehmend auch Geschäftsbanken. Die Markteintrittsbarrieren zur Vermittlung von Versicherungsprodukten sind wie im Investmentfondsbereich ebenfalls gering. Es gibt auch hier eine unüberschaubare Anzahl an Vermittlungsunternehmen unterschiedlichster Größe und Professionalität.

Wettbewerber im Segment Financial Consulting

Im Segment Financial Consulting bietet die Aragon über ihre Tochtergesellschaften compexx Finanz AG, FiNUM.FINAUSHAUS GmbH, inpunkto GmbH, und SCOPIA AG die Beratung und Vermittlung von Finanzprodukten gegenüber Endkunden (B2C) an. Während die compexx ein Allfinanzvertrieb in der Form eines Strukturvertriebs ist, hat sich die inpunkto auf die Vermittlung und Beratung von privaten Krankenversicherungen spezialisiert. Die FiNUM.FINANZHAUS und die SCOPIA konzentrieren sich auf das Segment anspruchsvoller Privatkunden (sog. Mass-Affluent-Markt), wobei die FiNUM.FINANZHAUS in Deutschland und die SCOPIA in Österreich aktiv ist.

Wettbewerber unserer Tochterunternehmen sind neben Geschäfts- Privatbanken große Finanzvertriebsgesellschaften (wie z.B. die MLP AG, Wiesloch, oder die Postbank Finanzberatung AG, Hameln), sowie im Falle der inpunkto spezialisierte Vertriebe für Krankenversicherungen wie die impuls Finanzmanagement AG, Gersthofen.

2. VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE

2.1. WESENTLICHE KENNZAHLEN

Von 2009 auf 2010 entwickelten sich die wesentlichen Kennzahlen der Aragon wie folgt:

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2009

TEUR
2010

TEUR
Veränderung

in %
Veränderung

in TEUR
Anlagevermögen 42.564 42.797 0,55 233
Übrige Aktiva 7.378 6.440 - 12,71 - 938
Eigenkapital 35.843 33.291 - 7,12 - 2.552
Schulden 14.099 15.946 13,10 1.847
Bilanzsumme 49.942 49.237 - 1,41 - 705
Umsatzerlöse / Sonstige betriebliche Erträge 1.515 1.898 25,28 383
Jahresfehlbetrag - 10.032 - 2.551 - 74,57 7.481

2.2. VERMÖGENSLAGE

Das Anlagevermögen der Gesellschaft besteht – abgesehen von einem kleinen Anteil Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände (TEUR 161) - fast ausschließlich aus Finanzanlagen. Diese sind im Geschäftsjahr um TEUR 236 gestiegen. Die Veränderung der Finanzanlagen resultiert im Wesentlichen aus dem Erwerb der Beteiligungen an der FiNUM.FINANZHAUS GmbH und der Aragon IT Service GmbH in Höhe von TEUR 49 und nachträglichen Anschaffungskosten für die BIT AG in Höhe von TEUR 75.

Das übrigen Aktiva der Gesellschaft haben sich vermindert – TEUR 6.440 gegenüber TEUR 7.378 im Vorjahr. Hierin enthalten ist eine Kaufpreisforderung für den 15 %igen Anteil an der biw Bank AG in Höhe von TEUR 4.635 (Vorjahr TEUR 4.500). Die liquiden Mittel haben sich um TEUR 1.346 auf TEUR 152 vermindert. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen haben sich auf TEUR 921 nach TEUR 797 im Vorjahr erhöht.

Die Bilanzsumme hat sich in 2010 von TEUR 49.942 auf TEUR 49.237 leicht vermindert.

Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 33.291.

Die Aragon AG verfügt zum Bilanzstichtag über eine Eigenkapitalquote von 67,6 % (Vorjahr: 71,8 %) der Bilanzsumme.

2.3. FINANZLAGE

Mit den bestehenden Kreditlinien in Höhe von insgesamt 10 Mio. EUR ist Aragon solide finanziert und hat mit einem Eigenkapital von TEUR 33.291 nach Einschätzung des Vorstands Spielraum für die Aufnahme weiterer Fremdmittel.

2.4. ERTRAGSLAGE

Die Gesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatzerlöse sowie sonstige betriebliche Erträge in Höhe von TEUR 1.898 (Vorjahr: TEUR 1.515) erzielt.

Diesen Erträgen stehen ein Personalaufwand in Höhe von TEUR 1.616 (Vorjahr TEUR 886), Abschreibungen in Höhe von TEUR 58 (Vorjahr TEUR 33) und sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von TEUR 2.042 (Vorjahr TEUR 2.302) gegenüber.

Letztere enthalten insbesondere Werbekosten in Höhe von TEUR 257 (Vorjahr: TEUR 347) und Kosten für Kapitalmarktbetreuung in Höhe von TEUR 262 (Vorjahr: TEUR 637) entstanden. Rechts- und Beratungskosten erhöhten sich auf TEUR 826 von TEUR 492 im Vorjahr.

Darüber hinaus wurden Zinserträge von verbundenen Unternehmen und Banken in Höhe von TEUR 254 (Vorjahr: TEUR 151) erwirtschaftet. Demgegenüber stehen Zinsaufwendungen von TEUR 991 (Vorjahr: TEUR 934).

Aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der Jung, DMS & Cie. AG wurde ein Verlust von TEUR -210 übernommen. Erträge aus Beteiligungen wurden in Höhe von TEUR 203 erzielt.

Die Gesellschaft hat einen Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR -2.551 (Vorjahr: TEUR -10.032) erzielt.

2.5. ZUSAMMENFASSENDE GESAMTAUSSAGE

Die Aragon positioniert sich sowohl als attraktiver Partner für Produktinitiatoren, welche die Vertriebsgesellschaften der Aragon als Absatzkanal nutzen wollen. Gleichermaßen stellt sie sich auch als unternehmerische Beteiligungsgesellschaft für Finanzvertriebe dar, welche im sich schnell verändernden regulatorischen Umfeld als starker Partner wahrgenommen wird.

Die Beteiligungen der Aragon zeigen mehrheitlich – trotz der schweren Marktturbulenzen - eine solide Entwicklung. Fast alle Beteiligungen sind nach der Finanzkrise wieder profitabel und gewinnen in ihren Teilmärkten Marktanteile.

Der Vorstand geht für die Zukunft von einer für den Gesamtkonzern und damit auch für Aragon positiven Geschäftsentwicklung aus.

3. CHANCEN UND RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG

Die künftige Geschäftsentwicklung unserer Gesellschaft ist mit allen Chancen und Risiken verbunden, die mit dem Kauf, der Führung und dem Verkauf von Unternehmen zusammenhängen. Das Risikomanagementsystem der Aragon ist darauf ausgerichtet, Risiken zu minimieren. Um mögliche Probleme in den verbundenen Unternehmen und deren Beteiligungen frühzeitig zu erkennen, werden wesentliche Kennziffern monatlich abgefragt und beurteilt.

Die Gesellschaft hat auf die historisch beispiellosen Marktverwerfungen durch Anpassung und Weiterentwicklung ihrer bestehenden Risikomanagementsysteme reagiert. Das monatliche Berichtswesen, mit dem der Vorstand die Gesellschaft und ihre Beteiligung steuert, wurde wesentlich erweitert. Nicht zuletzt wurde die Liquiditätssteuerung der einzelnen Konzerneinheiten stärker verzahnt.

Die relevanten unternehmensbezogenen Risiken sind die folgenden:

Im Rahmen der Vermittlung von Finanzprodukten und Versicherungen kann nicht ausgeschlossen werden, dass durch Stornierungen Kosten entstehen, die nicht durch entsprechende Rückforderungsansprüche gedeckt sind, insbesondere wenn größere Poolpartner in finanzielle Schwierigkeiten geraten oder größere Strukturzweige bzw. eine größere Anzahl von Vertriebspartner wegfallen. In diesem Zusammenhang gibt die Gesellschaft teilweise Patronatserklärungen an die Produktpartner ab.
Aragon könnte für Aufklärungs- oder Beratungsfehler durch Vertriebspartner in Anspruch genommen werden. Trotz eines umfangreichen Risiko Management Systems in den einzelnen Vertriebsgesellschaften ist nicht auszuschließen, dass in Einzelfällen Fehlberatung oder ähnlich geschehen ist. Ob die dadurch entstehenden Risiken im Einzelfall durch den bestehenden Versicherungsschutz (Vermögensschadenhaftpflichtversicherung) gedeckt sind, ist nicht sicher.
Das schnelle Wachstum der Aragon-Gruppe macht eine fortlaufende Anpassung der organisatorischen und technischen Strukturen erforderlich. Außerdem stellen die Marktverwerfungen rund um die Finanzmarktkrise große Herausforderungen an das Liquiditätsmanagement. Da sich die Liquidität der Aragon hauptsächlich durch bestehende Gewinnabführungsverträge mit Tochtergesellschaften, sowie Dividendengewinnen speist ist die Entwicklung der einzelnen Tochtergesellschaften für die Liquidität der Aragon von essentieller Bedeutung, Fehlende Liquidität könnte zu einem existenziellen Problem für die Aragon werden.
Die Aragon haftet dem Bundesverband deutscher Banken e.V., weil in der Eigenschaft als Gesellschafterin der biw eine Freistellungserklärung abgegeben wurde. Sollte die Einlagensicherung aus Verlusten der biw in Anspruch genommen werden, haftet Aragon für diese Verluste.

Zu den relevanten marktbezogenen Risiken zählen unter anderem die folgenden:

Der geschäftliche Erfolg der Gesellschaft ist abhängig von der volkswirtschaftlichen Entwicklung.
Die Gesellschaft ist abhängig von der Entwicklung der Finanz- und Kapitalmärkte. Eine längerfristige Kapitalmarktschwäche kann erheblich negative Einflüsse auf die Ertragskraft der Aragon haben.

Der Vorstand geht zum Zeitpunkt der Berichterstattung davon aus, dass die Risiken in der Gesamtbewertung überschaubar sind und den Fortbestand der Aragon AG bzw. des Konzerns nicht gefährden. Es sind darüber hinaus aktuell auch keine weiteren Risiken erkennbar, die zukünftig eine Bestandsgefährdung darstellen könnten.

Die Chancen der Gesellschaft sieht der Vorstand zum einen in der Marktentwicklung und zum anderen in der Organisation selbst. Der Markt für private Altersversorgung ist einer der großen Wachstumsmärkte in Deutschland. Private Altersversorgung wird durch die private Investition in Finanzprodukte durchgeführt. Die überwältigende Mehrheit dieser Produkte kann der angeschlossene Makler bei den Töchtern der Aragon einkaufen und abwickeln. Zudem wird der Bereich der Versicherungen als Wachstumsmotor den Bereich der Investmentprodukte ablösen. Die Beteiligungen der Aragon werden also unmittelbar von dem Marktwachstum profitieren.

Durch die mittlerweile gewonnene Größe und Kapitalstärke der Aragon stehen finanzielle Ressourcen und Management-Kapazitäten zur Verfügung, die die meisten Wettbewerber nicht aufweisen können. Außerdem hat die Gesellschaft – insbesondere durch die Akquisitionen im Geschäftsjahr – die Diversifikationen über die Tochtergesellschaften ausgebaut, so dass sie von der Entwicklung des Finanzdienstleistungssektors in seiner gesamten Breite profitieren wird.

Zusammengefasst wird dies alles dazu führen, dass sich die Aragon Beteiligungen und damit auch die Gesellschaft selbst aus Sicht des Vorstands in den Geschäftsjahren 2011 und 2012 weiter nachhaltig positiv entwickeln wird..

5. NACHTRAGSBERICHT

Es sind keine besonderen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten.

6. VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN

Das Risikomanagementsystem der Aragon ist darauf ausgerichtet, Risiken zu minimieren. Finanzinstrumente werden dabei ausschließlich zur Absicherung eingesetzt. Zahlungsstromrisiken, die sich aus möglichen Schwankungen künftiger Zinszahlungen aufgrund variabel verzinslicher Finanzschulden ergeben, wurden durch Zinsswaps gesichert. Grundgeschäft und Finanzinstrument wurden bei Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst.

7. ERKLÄRUNG DES VORSTANDS ZUM ABHÄNGIGKEITSBERICHT

Die Aragon Aktiengesellschaft hat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden.

Wiesbaden, im März 2011

Dr. Sebastian Grabmaier

Ralph Konrad

Wulf U. Schütz

Bestätigungsvermerk

In dem vorstehenden, zur Offenlegung bestimmten verkürzten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 wurden die größenabhängigen Erleichterungen nach § 326 HGB zutreffend in Anspruch genommen. Zu dem vollständigen Jahresabschluss haben wir den folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Aragon Aktiengesellschaft, Wiesbaden, für das Geschäftsjahr vom 1.1. - 31.12.2010 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“

Münster, 22. März 2011

**A.A.S. Assurance & Advisory Services GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Jäger, Wirtschaftsprüfer

Kortbuß, Wirtschaftsprüfer

Der Jahresabschluss zum 31.12.2010 wurde festgestellt am 28. März 2011.

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