Annual Report • Mar 15, 2012
Annual Report
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Markt und Branchensituation
Nach aktuellen Veröffentlichungen der Gartner Group erreichte die ITK-Branche (Informations- und Telekommunikationstechnologie) 2011 ein Wachstum von 4,6 %. Für 2012 liegen die Prognosen von Gartner leicht rückläufig dagegen bei 3,9 %. Die Prognosen des Bitkom (Veröffentlichung vom 15. Dezember 2011, Berthold Wesseler) zeigen für 2012 dagegen ein Wachstum von 4,5 %. Offensichtlich gelang es der IT-Branche in Deutschland sich von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abzukoppeln. Die Analysten kommen zu dem Ergebnis, dass die ITK-Wirtschaft die Krise robust meistert.
So sind die Software-Umsätze in der IT-Branche in Deutschland im Jahr 2011 um bis zu 4,6 % gestiegen. Gartner erwartet jedoch bei lokalen und regionalen öffentlichen Auftraggebern sowie Unternehmen aus dem Telekommunikationsbereich einen Anstieg der IT-Ausgaben um nur 1,7 % beziehungsweise 1,9 %. Nach den Prognosen für das Jahr 2012 wird sich der Markt voraussichtlich auf dem gleichen Niveau entwickeln. Die Bitkom-Analysen sehen die Perspektiven des Telekommunikationsmarktes etwas gedämpfter, bei einem Wachstum in 2012 von 0,4 %. Die aktuellen Trends in der IT-Branche werden durch die Themen Cloud Computing und Sicherheit bestimmt.
Mittelständische IT-Anbieter, wie die PRO DV AG, konnten mit dem Berichtsjahr nicht zufrieden sein, da hier die Ergebnisse aufgrund des anhaltenden Preis- und Margendrucks hinter den Erwartungen zurück blieben.
Kunden treffen ihre Investitionsentscheidungen sehr rational und erwarten effiziente Lösungen für ihre spezifischen Anforderungen. Entscheidungen werden im Wesentlichen unter Wachstums- und Rentabilitätsgesichtspunkten getroffen. Im Mittelpunkt steht hier der erzielbare Nutzen. Bedarf besteht einerseits bei der Beratung individueller, kundenbezogener Prozesse und andererseits bei standardisierten Softwareprodukten. Von leistungsstarken Anbietern werden gleichermaßen IT-, Branchen- und Geschäftsprozess-Kenntnisse erwartet. Kundenorientierte Geschäftspartner kennen die Betriebsabläufe ihrer Kunden. Neben kundenspezifischem Know-how müssen sie die IT-Prozesse ihrer Kunden begleiten und zukunftssicher gestalten. Sie müssen Software und Services so kombinieren, dass sich Projekte schnell amortisieren und somit kostengünstig umsetzen lassen.
Unternehmensstruktur
Nach erfolgreicher Sanierung konzentriert sich die PRO DV AG auf die Geschäftsfelder, die mittel- und langfristig eine positive Geschäftsentwicklung versprechen. Der damit einhergehende Unternehmenserfolg der PRO DV AG als mittelständischer Anbieter effizienter IT-Lösungen sowohl für den öffentlichen als auch für den privaten Sektor bestätigt sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr. Nachfolgend eine Kurzbeschreibung der zwei Unternehmensbereiche:
· Safety & Security Solutions
Der Bereich Safety & Security Solutions mit den Themen Zivil- und Bevölkerungsschutz, Krisenmanagement bei Betreibern kritischer Infrastrukturen und den IT-Lösungen deNIS llplus, (deutsches NotfallvorsorgeInformationssystem) sowie SaSIS (Safety and Security Information System) bildet das Kerngeschäft der PRO DV AG.
· Consulting -> PRO DV Consulting GmbH
Als eigenständige GmbH und 100%-iges Tochterunternehmen bündelt die PRO DV Consulting GmbH unsere Aktivitäten der Beratungsleistungen im Geschäftsprozess- und IT-Management. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Nürnberg. Im Business Consulting analysieren, modellieren und optimieren wir die Geschäftsprozesse unserer Kunden; im ITManagement schließen wir bei unseren Kunden die Lücke zwischen IT- und Geschäftsprozessen.
Geschäftsverlauf
Der Geschäftsverlauf entsprach im Wesentlichen unseren Erwartungen und führte zu einem positiven Ergebnis in Höhe von 59 T€ (Vorjahr: 42 T€).
Die Geschäftsentwicklung führte in unseren Geschäftsfeldern zu unterschiedlichen Auswirkungen. Bei den öffentlichen Auftraggebern verlängern sich die Akquisitionsphasen, jedoch zeichnen sich hier weitere langfristige Lieferbeziehungen ab. Die Entwicklung bei unseren Industriekunden, den Betreibern kritischer Infrastrukturen, verlief vielversprechend. Hier konnten neue Kunden gewonnen werden. Für 2012 rechnen wir mit weiteren Aufträgen aus diesem Segment. Mit unseren Produkten und Dienstleistungen sind wir gut positioniert und decken die Anforderungen des Marktes gezielt ab.
Wesentliche Ereignisse des Geschäftsjahres
Im abgelaufenen Geschäftsjahr setzten wir mit dem roll out eines neuen Releases des deutschen Notfallvorsorge-Informationssystem (deNIS llplus) einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung des Zivil- und Bevölkerungsschutzes. Durch die erfolgreiche Arbeit konnten wir die Geschäftsbeziehungen zu unseren Bestandskunden stärken und ausbauen. Die Erfüllung des Rahmenvertrages deNIS mit dem BBK (dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) und den Bundesländern stand hier im Mittelpunkt, was zu einer erfreulichen Auslastung unserer Kapazitäten führte. Auf Basis des neusten von PRO DV entwickelten Release der deNISÜSA (Übungssteuerung) konnte Ende November 2011 die bundesweite ressort- und länderübergreifende Krisenmanagementübung LÜKEX erfolgreich durchgeführt werden.
Neben unseren Kunden aus dem öffentlichen Bereich gewannen wir mit unserem Krisenmanagement- Know how weitere Projekte bei Betreibern kritischer Infrastrukturen wie Stadtwerken und Energieversorgern.
Ertragslage
Sämtliche Angaben zu Vorjahreswerten beziehen sich auf das Rumpfgeschäftsjahr vom 01. September bis 31. Dezember 2010 und sind daher nur eingeschränkt vergleichbar.
Umsatz- und Auftragsentwicklung
Die Umsatzerlöse der PRO DV AG beliefen sich im Berichtszeitraum auf 1.561 T€ (Vorjahr: 785 T€). Unfertige Leistungen lagen nicht vor. Es wurden keine Entwicklungsleistungen aktiviert.
Im Berichtszeitraum erhielten wir Aufträge für neue Projekte mit einem Gesamtvolumen von 1.137 T€.
Sowohl der Anstieg der Umsatzerlöse als auch der Umfang neuer Aufträge zeigen, dass auch nach der Sanierung das Vertrauen der Kunden in die PRO DV AG groß ist. Am 31. Dezember 2011 betrug der Auftragsbestand insgesamt 1.162 T€.
Ergebnisentwicklung
Der Geschäftsverlauf entsprach im Wesentlichen unseren Erwartungen und führte zu dem geplanten positiven Ergebnis. Das operative Ergebnis (EBIT) der Gesellschaft für den Berichtszeitraum beläuft sich auf 68 T€ (Vorjahr: 49 T€).
Demnach ergibt sich ein Ergebnis je Aktie von 0,014 Euro.
Erläuterung der Ergebnisstruktur
Im Berichtsjahr belief sich das Rohergebnis auf 1.620 T€ (Vorjahr: 701 T€)und Verlustrechnung. Die ertragswirksamen Zuwendungen der öffentlichen Hand im Rahmen von Förderprojekten beliefen sich im abgelaufenen Berichtszeitraum auf 297 T€ (Vorjahr: 96 T€). Im Personalbereich entstanden Aufwendungen in Höhe von 1.150 T€ (Vorjahr: 481 T€). Der Entwicklung lag die ausreichende Auslastung der verfügbaren Kapazitäten zugrunde.
Finanzlage
Liquiditätsanalyse
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich auf 105 T€ (Vorjahr: 77 T€), der Cashflow aus Investitionstätigkeit aufgrund der Investitionen in das Anlagevermögen auf -56 T€ (Vorjahr: -8 T€) und ist geprägt durch die Zuzahlung in die Kapitalrücklage der PRO DV Consulting GmbH (50 T€). Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beträgt -100 T€ (Vorjahr: +100 T€). Dies resultiert im Wesentlichen aus einer Darlehensrückzahlung (100 T€).
Die Liquidität der Gesellschaft ist ausreichend und wird durch kurzfristige Zahlungsziele der Forderungen sichergestellt. Die Liquiditätslage ermöglicht es jederzeit der Erfüllung aller Zahlungsverbindlichkeiten nachzukommen.
An Finanzmitteln standen zum Stichtag 118 T€ (Vorjahr: 169 T€) zur Verfügung. Das kurzfristige Fremdkapital belief sich auf 321 T€ (Vorjahr: 607 T€). Dementsprechend ergibt sich quotal eine Liquidität ersten Grades in Höhe von 36,8 % (Vorjahr: 27,8 %). Die ausreichende Liquiditätsbasis der Gesellschaft zeigt sich in der Liquidität zweiten Grades in Höhe von 116,8 % (Vorjahr: 94,7 %), bei der die kurzfristigen Forderungen in Höhe von 257 T€ (Vorjahr: 406 T€) zu den Liquiden Mitteln gezählt werden. Da zu beiden Bilanzstichtagen keine unfertigen Leistungen vorliegen, entspricht die Liquidität dritten Grades der zweiten Grades.
Investitionen
Insgesamt investierten wir im Berichtszeitraum 5 T€ (Vorjahr: 8 T€), die ausschließlich auf Sachanlagen entfielen, wobei der Schwerpunkt im Bereich der Büro- und Geschäftsausstattung lag. Indem wir diese auf modernem und sicherem Stand halten, bleibt die Leistungsfähigkeit unserer Teams gewährleistet. Für Ersatzbeschaffungen in Hardware und Investitionen in neue Software werden in 2012 voraussichtlich 50 T€ investiert.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme des PRO DV AG belief sich am 31. Dezember 2011 auf 467 T€ (Vorjahr: 614 T€). Das Eigenkapital betrug zum Stichtag 66 T€ (Vorjahr: 7 T€). Zur Struktur des Eigenkapitals wird auf den Anhang verwiesen.
Das Umlaufvermögen lag am 31. Dezember 2011 bei 375 T€ (Vorjahr: 575 T€). Somit ist der Großteil
(80,3 %; Vorjahr: 93,6 %) des Vermögens lediglich kurzfristig gebunden.
Mitarbeiter
Im Berichtszeitraum beschäftigte der PRO DV AG durchschnittlich 12 Mitarbeiter. Dieser Wert bezieht sich auf das Vollzeitäquivalent, d. h. bei der Ermittlung wurden Teilzeitkräfte mit ihren jeweiligen Zeitanteilen berücksichtigt.
Vergütungssystem
Das Vergütungssystem der Gesellschaft ist leistungsorientiert. Es besteht neben festen Vergütungsanteilen aus variablen Gehaltsbestandteilen und zusätzlichen sozialen Leistungen. Der variable Gehaltsbestandteil wird sowohl von der persönlichen Zielerreichung als auch von der Erreichung der Unternehmensziele beeinflusst.
Forschung und Entwicklung
Im Berichtszeitraum investierten wir ca. 4,3 Personenjahre an Ingenieurleistungen in Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich der zivilen Sicherheit und kritischen Infrastrukturen in den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundforschungsprojekten. In Security2People, SAVE und Spider entwickeln wir (prototypische) Komponenten für eine Interoperabilitätsplattform über alle Ebenen des Bevölkerungsschutzes und Krisenmanagements. Mit der PRML (Prototype Rescue Markup Language) ist hier z. B. ein Austauschformat für unterschiedliche im Krisenmanagement eingesetzte IT-Systeme und Komponenten für die Darstellung und Auswertung eines Sensornetzes von Gassensoren zur Gefahrenüberwachung in Industrieanlagen geschaffen worden.
Risikobericht
Risikopolitik
Die Risikopolitik der PRO DV AG ist daran ausgerichtet, den Unternehmenswert zu steigern um mittelfristig das Eigenkapital zu stärken und weiteren Handlungsspielraum zu erreichen. Deshalb geht die Gesellschaft zukünftig nur angemessene, überschaubare und beherrschbare Risiken ein, die zum Ausschöpfen der Erfolgspotenziale erforderlich sind und im Zusammenhang mit den Kernkompetenzen des Unternehmens stehen sowie eine angemessene Wertsteigerung erwarten lassen. Risiken, die nicht im Zusammenhang mit Kernprozessen stehen, werden nicht übernommen. Insgesamt darf der aggregierte Risikoumfang die vorhandenen Risikodeckungspotenziale der PRO DV AG nicht überschreiten. Gegenüber Lieferanten, Kunden und der Gesellschaft ist unser Verhalten fair und verantwortungsbewusst.
Risikomanagementsystem
Der Vorstand hat mit seinen Vorgaben unter Berücksichtigung des "Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmen" (KonTraG) den Rahmen für ein systematisches, effizientes der Unternehmensgröße angemessenes Risikomanagement geschaffen und damit seine Gesamtverantwortung wahrgenommen. Das Risikomanagementsystem unterstützt die Aufdeckung von Risikopositionen, deren Optimierung sowie die Wahrnehmung von Chancen. Dem operativen Management obliegt dabei die direkte Verantwortung zur Früherkennung, Steuerung und Kommunikation der Risiken. Die jeweils nächst höhere Ebene ist für die Kontrolle verantwortlich.
Im Rahmen des Risikomanagementsystems sowie in der regelmäßigen Berichterstattung berichten die Segmentverantwortlichen über den Eintritt, den Status und die wesentlichen Veränderungen bedeutender Risiken. Zu der Risikoberichterstattung gehört auch, dass die benannten Verantwortlichen den Vorstand regelmäßig über die aktuelle Risikolage informieren.
Risiken der Informationssicherheit
Angesichts der teilweise tiefen Integration von IT-gestützten Geschäftsprozessen zwischen dem Unternehmen sowie mit Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern, vergrößern sich besonders die Gefahren im Zusammenhang mit der Informationssicherheit. Zur sicheren Abwicklung von Geschäftsprozessen findet deshalb eine ständige Überprüfung, Anpassung und Verbesserung der eingesetzten Informationstechnologien statt. Dabei werden die schon bestehenden Maßnahmen zur Informationssicherheit laufend weiterentwickelt, damit die mit der IT-gestützten Integration der Geschäftsprozesse verbundenen Risiken beseitigt oder zumindest begrenzt werden.
Projektrisiken
Erfahrene Projektleiter koordinieren und führen unsere Kundenprojekte sowie interne Entwicklungsprojekte. Bei ihren Aufgaben unterstützt sie ein Management- und Controlling-System. Ausfallrisiken in Projekten versuchen wir wenn möglich durch Vorauszahlungsvereinbarungen mit Kunden zu minimieren, insbesondere bei Festpreisprojekten.
Finanzwirtschaftliche Risiken
Die PRO DV AG sorgt durch eine vorausschauende Liquiditätsplanung für eine Minimierung der finanzwirtschaftlichen Risiken. In einem kontinuierlichen Prozess erstellt die Gesellschaft monatlich aktualisierte Liquiditätsanalysen und -prognosen. Aus der erwarteten Steigerung der Lizenzeinnahmen erwartet die Gesellschaft eine zusätzliche Stärkung der Liquidität.
Prozessrisiken
Im November 2011 wurde die PRO DV AG von der VR-Leasing Milvus GmbH & Co. Immobilien KG auf Zahlung einer Immobilien-Leasingrate in Höhe von 30 T€ verklagt. Die Forderung umfasst eine Leasingrate des vom Insolvenzverwalter im Juni 2010 im eröffneten Insolvenzverfahren gekündigten Leasingvertrages. Nach Rechtsauffassung der PRO DV AG handelt es sich hier eindeutig um eine im eröffneten Insolvenzverfahren entstandene und somit vom Insolvenzverwalter zu tragende Masseforderung. Zur Abbildung einer eventuellen Inanspruchnahme und des verbleibenden Restrisikos wurde eine entsprechende Rückstellung gebildet.
Personalrisiken
Wesentlicher Faktor für die Entwicklung von PRO DV AG ist das Erkennen und erfolgreiche Managen von Risiken durch kompetente Mitarbeiter. Um diese zu sichern und zu stärken, streben wir eine langfristige Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen an. In diesem Zusammenhang messen wir der Fortbildung und Qualifizierung unseres Personals große Bedeutung bei. Die gestiegene Nachfrage nach qualifiziertem Personal am Markt birgt jedoch das Risiko erhöhter Fluktuation und steigender Personalkosten.
Risiken der künftigen Entwicklung
Die Risiken aus der sich entwickelnden Finanzkrise lassen sich derzeit nur schwer einschätzen. Täglich erreichen den Markt Hiobsbotschaften, deren Auswirkungen auch negativen Einfluss auf unsere Geschäftsentwicklung haben könnten. Um eine Steigerung der Auslastung sicherzustellen und auf Veränderungen des Marktes flexibel reagieren zu können, arbeiten wir in enger Abstimmung mit unseren Kunden. Das Vertriebs- und Kostenmanagement entwickeln wir konsequent fort. Bei der Weiterentwicklung unserer Produkte achten wir verstärkt auf erkennbaren Kundennutzen und deutlich verkürzte Return on Investment (Rol)-Zeiten.
Sollte sich jedoch eine verschlechternde gesamtwirtschaftliche Lage einstellen ist mit einem Nachfragerückgang bzw. mit einer Verlängerung der Akquisitionszeiten zu rechnen. Darüber hinaus bergen die Haushaltslagen des Bundes und der Länder gewisse Risiken. Hier stehen häufig die Wünsche der Kunden nicht im Einklang mit den zeitnah zur Verfügung stehenden Budgets. Bei Ausschreibungsverfahren der öffentlichen Hand sowie der privaten Wirtschaft, besteht generell das Risiko von Dumpingangeboten potenzieller Wettbewerber. Neben dem Risiko des weiterhin anhaltenden Preisdrucks, können verschlechterte Zahlungsmodalitäten, eventuelle Haushaltssperren oder das deutliche Überschreiten von Zahlungszielen ein weiteres Risiko darstellen.
Das Management hat Maßnahmen getroffen, um die Planungssicherheit weiter zu verbessern. Letztlich bestehen jedoch Risiken in der Produktentwicklung und im Projektgeschäft darin, Markttrends nicht frühzeitig zu erkennen und somit Kosten zu verursachen, die nicht durch zukünftige Erlöse abgedeckt werden.
Zum jetzigen Zeitpunkt sind keine weiteren Risiken erkennbar, die zu einer dauerhaften, negativen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen könnten.
Prognosebericht
Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds
Nach letzten aktuellen Einschätzungen der Gartner Group dürften die Ausgaben im IT Bereich in 2012 gegenüber dem Vorjahr nicht mehr so stark ansteigen. Für das laufende Jahr liegen die Prognosen von Gartner bei 3,9 %. Die Wachstumsprognosen des Bitkom (Veröffentlichung vom 15. Dezember 2011, Berthold Wesseler) liegen für 2012 dagegen bei 4,5 %.
Die Gartner Group erwartet bei lokalen und regionalen öffentlichen Auftraggebern sowie Unternehmen aus dem Telekommunikationsbereich ein im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 % reduzierten Anstieg der IT-Ausgaben. Die Bitkom-Analysten sehen insbesondere die Perspektiven des Telekommunikationsmarktes etwas gedämpfter. Sie prognostizieren hier für 2012 lediglich ein Wachstum von 0,4 %.
Bei der Bewertung der aktuellen Trends der IT-Branche in 2012 werden den Themen Cloud Computing und Sicherheit eine wachsende Bedeutung zugeschrieben. Somit sieht sich die PRO DV AG insbesondere unter Berücksichtigung der eigenen F&E Aktivitäten gut aufgestellt und erwartet eine moderate, sich verbessernde Entwicklung beim Auftragseingang. Im laufenden Geschäftsjahr rechnen wir im Bereich Safety & Security Solutions mit weiteren Beauftragungen durch Bundesbehörden, Bundesländer und Hilfsorganisationen sowie Betreibern kritischer Infrastrukturen.
Im europäischen Umfeld bauen wir unsere Safety & Security Aktivitäten mit strategischen Partnern aus.
Für das Geschäftsjahr 2011 haben wir mit einer moderaten, sich verbessernden Entwicklung beim Auftragseingang gerechnet. Diese Erwartungen haben sich im Geschäftsjahr mit Umsatzerlösen in Höhe von 1.561 T€ (Vorjahr: 785 T€) bestätigt. Unter der Voraussetzung, dass unsere Kunden die für das Jahr 2012 mit uns geplanten Investitionen auslösen, sollte wiederum ein positives operatives Ergebnis möglich sein. Vor dem Hintergrund der Finanzkrise und der Unsicherheit am Markt ist eine verlässlichere Prognose für die kommenden Geschäftsjahre jedoch kaum möglich.
Nachtragsbericht
Seit dem 31. Dezember 2011 ergaben sich mit Ausnahme der oben bereits dargestellten Sachverhalte keine Ereignisse von besonderer Bedeutung.
Dortmund, den 15. Februar 2012
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| Klaus Bullmann Vorstand PRO DV AG |
Uwe Osterkamp Vorstand PRO DV AG |
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| A k t i v a | ||||||
| 31.12.2011 | 31.12.2010 | |||||
| EUR | EUR | |||||
| A. | Anlagevermögen | |||||
| I. | Immaterielle Vermögensgegenstände | 1,00 | 1,00 | |||
| II. | Sachanlagen | 6.917,00 | 4.853,69 | |||
| III. | Finanzanlagen | 76.000,00 | 25.000,00 | |||
| B. | Umlaufvermögen | |||||
| I. | Forderungen und sonstige | |||||
| Vermögensgegenstände | 257.288,54 | 406.039,45 | ||||
| II. | Kassenbestand, | |||||
| Guthaben bei Kreditinstituten | 117.621,47 | 168.822,07 | ||||
| C. | Rechnungsabgrenzungsposten | 9.343,87 | 9.100,00 | |||
| 467.171,88 | 613.816,21 | |||||
| P a s s i v a | ||||||
| 31.12.2011 | 31.12.2010 | |||||
| EUR | EUR | |||||
| A. | Eigenkapital | |||||
| I. | Gezeichnetes Kapital | |||||
| Bedingtes Kapital: 0,00 EUR | ||||||
| (Vorjahr: 430.000,00 EUR) | 4.300.000,00 | 4.300.000,00 | ||||
| II. | Gewinnrücklagen | 9.780,37 | 9.780,37 | |||
| III. | Bilanzverlust | 4.243.803,02 | 65.977,35 | 4.302.542,58 | ||
| B. | Rückstellungen | 135.150,00 | 262.925,00 | |||
| C. | Verbindlichkeiten | |||||
| - davon aus Steuern: 27.092,22 EUR | ||||||
| (Vorjahr: 68.516,99 EUR) | ||||||
| - davon im Rahmen der | ||||||
| sozialen Sicherheit: 1.828,81 EUR | ||||||
| (Vorjahr: 2.910,12 EUR) | 186.311,21 | 343.653,42 | ||||
| D. | Rechnungsabgrenzungsposten | 79.733,32 | 0,00 | |||
| 467.171,88 | 613.816,21 |
1. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss, zu
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
1.1. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss
Der Jahresabschluss wurde auf der Grundlage der Gliederungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuchs aufgestellt. Ergänzend zu diesen Vorschriften wurden die Regelungen des Aktiengesetzes beachtet.
Die Gesellschaft ist eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB.
Die Gesellschaft wird seit dem 16. November 2009 im Marktsegment m:access der Börse München im Freiverkehr notiert.
Der Jahresabschluss wurde entsprechend der Gliederungsvorschriften der §§ 265 ff. HGB aufgestellt.
Die Angaben des Vorjahres in der Gewinn- und Verlustrechnung zeigen Werte des Rumpfgeschäftsjahres vom 1. September bis 31. Dezember 2010 und sind daher nur eingeschränkt mit dem aktuellen Geschäftsjahr vergleichbar.
1.2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Der vorliegende Jahresabschluss ist unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungs- und Bewertungsgrundsätze nach den für kleine Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches und den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt.
Im Jahresabschluss sind sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten, Aufwendungen und Erträge enthalten, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist. Die Posten der Aktivseite sind grundsätzlich nicht mit Posten der Passivseite, Aufwendungen nicht mit Erträgen verrechnet worden.
Erhaltene Anzahlungen auf Vorräte wurden offen vom Posten Vorräte abgesetzt. Erhaltene Anzahlungen wurden passiv ausgewiesen, soweit sie den Bewertungsansatz der Posten Vorräte überstiegen.
Das Anlagevermögen weist nur Gegenstände aus, die dazu bestimmt sind, dem Geschäftsbetrieb dauernd zu dienen. Aufwendungen für die Gründung des Unternehmens und für die Beschaffung des Eigenkapitals, sowie für immaterielle Vermögensgegenstände, die nicht entgeltlich erworben wurden, wurden nicht bilanziert.
Rückstellungen wurden nur im Rahmen des § 249 HGB und Rechnungsabgrenzungsposten wurden nach den Vorschriften des § 250 HGB gebildet.
Die Wertansätze der Eröffnungsbilanz des Geschäftsjahres stimmen mit denen der Schlussbilanz des vorangegangenen Geschäftsjahres überein. Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen. Die Vermögensgegenstände und Schulden wurden einzeln bewertet.
Es ist vorsichtig bewertet worden, namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, berücksichtigt worden, selbst wenn diese erst zwischen Abschlussstichtag und der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind.
Gewinne sind nur berücksichtigt worden, wenn sie bis zum Abschlussstichtag realisiert wurden. Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres sind unabhängig vom Zeitpunkt der Zahlung berücksichtigt worden.
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert.
Sachanlagen wurden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet.
Grundlage der planmäßigen Abschreibung war die voraussichtliche Nutzungsdauer des jeweiligen Vermögensgegenstandes. Ihnen liegt die lineare Methode zugrunde.
Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis 410,00 € wurden voll abgeschrieben.
Die Finanzanlagen wurden mit den Anschaffungskosten bewertet.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennbetrag angesetzt.
Der Wert dersonstigen Rückstellungen berücksichtigt alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.
Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.
2. Erläuterungen zur Bilanz
2.1. A K T I V A
A. Anlagevermögen
Anteile an verbundenen Unternehmen
Die Gesellschaft ist mit einer Beteiligungsquote von 100 % an der PRO DV Consulting GmbH, Nürnberg, beteiligt. Zum 31. Dezember 2011 beträgt das Eigenkapital 57.346,49 €. Im Geschäftsjahr 2011 erzielte die Gesellschaft ein Ergebnis von ./. 22.758,25 €.
2.2. P A S S I V A
A. Eigenkapital
Das gezeichnete Kapital beträgt 4.300.000,00 € und ist in 4.300.000 nennwertlose Aktien eingeteilt.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 19. April 2011 wurden die Beschlüsse vom 31. Mai 2005 zur bedingten Kapitalerhöhung von bis zu 430.000,00 €, eingeteilt in bis zu 430.000 neue auf den Inhaber lautende Stückaktien, aufgehoben.
Zur weiteren Finanzierung steht der Gesellschaft am 31. Dezember 2011 bis zum 20. August 2014 ein genehmigtes Kapital von 2.150.000,00 € zur Verfügung.
Im Geschäftsjahr 2011 ergab sich ein Jahresüberschuss in Höhe von 58.739,56 EUR. Nach Verrechnung mit dem Verlustvortrag in Höhe von 4.302.542,58 EUR ergibt sich ein Bilanzverlust von 4.243.803,02 EUR.
C. Verbindlichkeiten
Sämtliche Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten, die durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert sind beträgt 0,00 € (Vorjahr: 101.250,00 €).
2.3 Sonstige Pflichtangaben
Mitglieder des Geschäftsführungsorgans
Bis zum 19. April 2011 (Eintragung Handelsregister: 11. Mai 2011) waren zu Liquidatoren bestellt:
- Herr Dipl.-Ing. Klaus Bullmann, Dortmund
- Herr Dipl.-Inform. Uwe Osterkamp, Duisburg
Ab dem 19. April 2011 (Eintragung Handelsregister: 11. Mai 2011) sind zum Vorstand bestellt:
- Herr Dipl.-Ing. Klaus Bullmann, Dortmund
- Herr Dipl.-Inform. Uwe Osterkamp, Duisburg
Mitglieder des Aufsichtsrats
- Herr Prof. Dr.-Ing. Ralf Windmöller, Ennepetal, Vorsitzender, Berater für Energiewirtschaft
- Herr Siegfried W. Wenzel, Herten, stellv. Vorsitzender, Unternehmensberater
- Herr Michael Petmecky, Dortmund, Vorstand der Signal Iduna Versicherungsgruppe
Dortmund, den 15. Februar 2012
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| Klaus Bullmann Vorstand PRO DV AG |
Uwe Osterkamp Vorstand PRO DV AG |
Für Zwecke der Veröffentlichung wurde die Bilanz gem. § 266 Abs. 1 S. 3 HGB verkürzt und es wurden die größenabhängigen Erleichterungen des § 326 HGB in Anspruch genommen. Zu dem nicht verkürzten Jahresabschluss und dem Lagebericht wurde folgender Bestätigungsvermerk erteilt:
An die PRO DV AG, Dortmund
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der PRO DV AG (vormals: PRO DV Software AG), Dortmund, für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2011 bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogeneninternen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.
Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar.
Dortmund, den 15. Februar 2012
MOORE STEPHENS
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