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LEONI AG

Annual Report Apr 11, 2012

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Annual Report

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Leoni AG

Nürnberg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2011 bis zum 31.12.2011

Geschäft und Rahmenbedingungen

Geschäftsgrundlage

LEONI ist ein weltweit tätiger Anbieter von Drähten und optischen Fasern, Kabeln und Kabelsystemen sowie entsprechender Serviceleistungen für die Automobilbranche und weitere Industrien. Das operative Geschäft ist in zwei Segmente gegliedert: Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions (WCS) werden Drähte und Litzen, optische Fasern, Standard- und Spezialkabel, Hybrid- und optische Kabel sowie komplette Kabelsysteme für unterschiedlichste industrielle Anwendungen entwickelt, produziert und konfektioniert. Der Unternehmensbereich Wiring Systems (WSD) entwickelt und fertigt Kabelsätze, komplette Bordnetz-Systeme sowie dazugehörige Komponenten für zahlreiche Kunden in der internationalen Fahrzeug- und Zulieferindustrie.

LEONI Leistungsspektrum

Die beiden Segmente arbeiten in vielen Bereichen eng zusammen und bilden eine aufeinander aufbauende Wertschöpfungskette. Das verschafft LEONI ein einzigartiges Know-how, vielfältige Prozess- und Verfahrensvorzüge und damit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Unsere Kunden profitieren von hoher technologischer Fachkompetenz, Innovationskraft, Qualität und Flexibilität. Die intensive Kooperation zwischen den beiden Unternehmensbereichen ermöglicht zudem Synergien in Einkauf, Entwicklung, regionaler Markterschließung und anderen Zentralbereichen.

Absatzmärkte

Die Abnehmer des LEONI-Konzerns kommen im Wesentlichen aus der Automobil- und Nutzfahrzeugbranche, verschiedensten Investitionsgüterindustrien, der Medizin- und Kommunikationstechnik, der Infrastrukturbranche, den Bereichen regenerative Energien und industrielle Großprojekte sowie der Haus- und Elektrogeräteindustrie. Der bedeutendste Abnehmer ist dabei die Automobilbranche. Auf diese Kundengruppe entfiel 2011 wieder ein Anteil von 71 Prozent des Gesamtumsatzes (Vorjahr: 71 Prozent).

Im Unternehmensbereich Wiring Systems beliefert LEONI die internationalen Automobil- und Nutzfahrzeughersteller sowie deren Zulieferer weltweit. Im Segment Wire & Cable Solutions bedienen wir Abnehmer aus allen oben genannten Märkten. Weitere Details über die wesentlichen Kundengruppen und Absatzmärkte sowie über die Wettbewerbssituation und Strategie der beiden Unternehmensbereiche finden Sie im → Segmentbericht.

Die regionalen Vertriebsschwerpunkte des Konzerns liegen in Europa, Nordamerika und Asien. Derzeit ist Europa das wichtigste Absatzgebiet. Der bedeutendste Wachstumsmarkt - vor Europa und Nordamerika - ist China. Daneben expandiert LEONI auch in anderen BRIC-Staaten weiter, insbesondere in Russland und Indien.

Organisationsstruktur

Der LEONI-Konzern setzt sich aus der als Holding agierenden LEONI AG und den zwei Unternehmensbereichen Wiring Systems bzw. Wire & Cable Solutions zusammen. Die Organisationsstruktur dieser beiden Segmente ist grundsätzlich an ihren Kundengruppen und Märkten ausgerichtet, damit wir flexibel auf unterschiedliche Anforderungen der Abnehmer reagieren können. Hierfür wurden verschiedene Business Groups, Units und Areas eingerichtet. Der Aufbau der Unternehmensbereiche ist im → Segmentbericht detailliert beschrieben. Die Holdinggesellschaft übernimmt mit ihren Zentralfunktionen bereichsübergreifende Aufgaben.

Organisation des Konzerns

Eine ausführliche Darstellung der Konzernstruktur finden Sie auf der hinteren Umschlaginnenseite dieses Geschäftsberichts.

Wesentliche Standorte und Akquisitionen

Ende 2011 war LEONI mit 83 Tochtergesellschaften und 93 Produktionsstandorten in 31 Ländern in Europa, Asien, Amerika und Nordafrika präsent (→ Weltkarte mit den wesentlichen Standorten). Der Konsolidierungskreis veränderte sich nur unwesentlich: Bemerkbar machte sich lediglich die zum 1. Januar 2011 erstmals konsolidierte Gesellschaft j-fiber GmbH, die zuvor nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen wurde. Details dazu sowie eine vollständige Auflistung des → Konsolidierungskreises enthält der → Konzernanhang.

Konzernstrategie

LEONI verfolgt eine ertragsorientierte, nachhaltige Expansionsstrategie. Grundsätzlich wird im Rahmen unserer Mittelfristplanung bis ins Jahr 2016 qualitatives Wachstum über rein quantitatives gestellt. Dabei ist es unser Ziel, nicht nur stärker als die jeweiligen Marktsegmente zu wachsen, sondern vor allem die Ertragskraft weiterhin überproportional zu steigern. Dabei wird sich der Konzern in den kommenden Jahren weiterhin hauptsächlich auf sein Kerngeschäft konzentrieren, jedoch auch Möglichkeiten zum Ausbau der Wertschöpfungstiefe prüfen. Dies umfasst den Aufbau von Entwicklungs-Know-how sowie eigener Produktion in Feldern, die technologisch und anwendungsbezogen eng mit Kabeln und Kabelsystemen verwandt sind.

In Zukunft wird LEONI seine strategische Ausrichtung mit den vier Stellhebeln Globalisierung, Innovation, Systemgeschäft sowie Effizienz steuern. Sie bilden den konzeptionellen Kernansatz.

Überblick Konzernstrategie

An erster Stelle steht in den nächsten Jahren für alle Anwendungsbereiche die weitere Globalisierung des Geschäfts. Dazu gehört der Auf- und Ausbau von Produktionsstätten in unseren Zielmärkten, um den Kunden eine lokale Wertschöpfung und hohe Lieferflexibilität bieten zu können. Der Schwerpunkt des Wachstums wird in den sogenannten BRIC-Staaten liegen. Unsere Umsatzerwartungen belaufen sich für China (inkl. Korea), Russland, Indien und Brasilien bis 2016 auf insgesamt mehr als 1 Milliarde Euro.

Außerdem sind eine deutliche Stärkung der Innovationskraft und die Optimierung von Prozessen vorgesehen. Unsere Aktivitäten konzentrieren sich dabei sowohl auf den Ausbau und die Verbesserung unserer eigenen Kompetenzen und Technologien als auch auf innovationsgetriebene Wachstumsmärkte. Die wichtigste Orientierungsgröße hierbei ist die Ausrichtung an den globalen Megatrends, insbesondere dem zunehmenden Bedarf an umweltfreundlichen Technologien, beispielsweise im Bereich der Elektromobilität. LEONI strebt an, der führende und innovativste Kabelhersteller für grüne Technologien zu werden.

Der Fokus gegenüber unseren Kunden liegt in der Expansion der eigenen Wertschöpfungskette, um die Anforderungen aus den globalen Märkten zu erfüllen. Insbesondere das Systemgeschäft sehen wir als Wachstumstreiber an. Deshalb wollen wir uns durch mehr Engineering-Leistung in zusätzlichen Themenfeldern zum Systemlieferanten entwickeln und auch hochwertige Dienstleistungen anbieten.

Ein wesentliches Erfolgskriterium für einen Großteil des Geschäftes von LEONI ist die Effizienz. Diese steigern wir unter anderem durch ein optimiertes Produktionsnetzwerk und die Realisierung von Synergien. Durch Erreichung der Kostenführerschaft im Wettbewerb, mit Hilfe eines stringenten Kostenmanagements und "Best-in-Class-Prozessen" soll eine nachhaltige Rendite, gemessen an einer EBIT-Marge größer als 7 Prozent und einem ROCE von mehr als 20 Prozent sichergestellt werden.

Die Expansion wird mittelfristig überwiegend organisch erfolgen. Größere Akquisitionen sind derzeit nicht geplant. Hinsichtlich der Branchenorientierung wird angestrebt, den Anteil außerhalb des Automobilgeschäfts zwischen 30 und 40 Prozent des gesamten Geschäftsvolumens zu halten.

Beide Unternehmensbereiche haben sich individuelle strategische Ziele für die vier genannten Stellhebel gesetzt, die auf die spezifischen Anforderungen ihrer jeweiligen Märkte und Kunden zugeschnitten sind. Über die konkrete Ausgestaltung und Umsetzung der Strategie in den Unternehmensbereichen informiert der → Segmentbericht. Details zur konzernweiten Finanzierungsstrategie finden Sie im Kapitel → Finanzlage. Strategische Kapitalbeteiligungen hat LEONI nicht.

Zur Überprüfung unserer langfristigen Ausrichtung und zur Entwicklung neuer Geschäftsfelder beobachten und bewerten wir konzernweit globale Trends. Die folgende Grafik veranschaulicht die für LEONI wichtigen Strömungen und Nachfragetreiber sowie unsere Vorgehensweise, um die sich daraus ergebenden Wachstumschancen in den bedeutendsten Märkten gezielt zu nutzen.

LEONI Strategie - Globale Trends

Unternehmensführung und Steuerungssystem

Die Unternehmensführung von LEONI orientiert sich an den Grundsätzen des Deutschen Corporate Governance Kodex', dessen Empfehlungen wir vollständig umsetzen. Verantwortlich für die Unternehmensführung ist der Vorstand. Seine Arbeit wird durch den Aufsichtsrat überwacht. Der Vorstand legt auch die Konzernstrategie fest und erarbeitet gemeinsam mit den Verantwortlichen der Unternehmensbereiche bzw. der einzelnen Geschäftsfelder geeignete Maßnahmen zu ihrer Umsetzung. Informationen über die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sind im → Vergütungsbericht enthalten.

Die operativen Unternehmensbereiche werden über die Kennzahlen Umsatz, Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und Capital Employed gesteuert. Über die Größen EBIT-Marge und Return on Capital Employed wird die Zielerreichung gemessen. Ein weiteres Steuerungsinstrument ist der Free Cashflow. Informationen über die Kapitalsteuerung finden Sie im → Konzernanhang.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Plan- und Ist-Werte der wichtigsten Kennzahlen. Gründe für die positiven Abweichungen im Jahr 2011 werden in den Kapiteln → LEONI-Geschäftsentwicklung im Überblick, → Finanzlage und → Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage erläutert.

Steuerungskennzahlen Konzern

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Plan 2011 Ist 2011
Umsatzerlöse Mio. € > 3.100 3.701,5
EBIT Mio. € ca.170 237,1
EBIT-Marge % ca. 5,5 6,4
Return on Capital Employed % ca. 17,0 24,0
Free Cashflow * Mio. € ca. 80 121,2

* vor Dividende und Akquisitionen

Operative Frühindikatoren

Die Ergebnisse der Beobachtung verschiedener operativer Frühindikatoren nehmen ebenfalls Einfluss auf unsere Unternehmenssteuerung. Im Fokus stehen Markt-, Konjunktur- und ausgewählte Branchendaten (→ Konjunkturelle Rahmenbedingungen), der Auftragseingang in unseren Geschäftsfeldern (→ Segmentbericht) und die Entwicklung wichtiger Rohstoffpreise, insbesondere von Kupfer(→ Beschaffung). Zur Einschätzung der Situation in der weltweiten Fahrzeugindustrie dienen uns zunächst globale und regionale Konjunkturprognosen sowie die von den Branchenverbänden erwarteten Absatz- und Produktionsmengen. Genauere Hinweise geben die Jahres- und Quartalsvorschauen unserer Kunden sowie direkte Gespräche mit den Marktteilnehmern. Im Berichtsjahr lagen sowohl die Lieferabrufe aus der Automobilindustrie als auch die Auftragseingänge in anderen Geschäftsfeldern deutlich über unseren Erwartungen.

Rechtliche und wirtschaftliche Einflussfaktoren

Der Geschäftsverlauf von LEONI wird auch von verschiedenen externen Faktoren beeinflusst. Zentrale Bedeutung hat die wirtschaftliche Entwicklung auf den wichtigsten Absatzmärkten. Sie ist ausführlich im Kapitel → Konjunkturelle Rahmenbedingungen beschrieben.

Die Preisentwicklung von Rohstoffen, insbesondere von Kupfer, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für LEONI (→Beschaffung). Die Schwankungen des Kupferpreises geben wir über Vertragsvereinbarungen weitgehend an unsere Kunden weiter, allerdings in der Regel mit einer zeitlichen Verzögerung.

Eine weitere bedeutende Einflussgröße sind die Personalkosten in den Staaten, in denen wir produzieren. Daneben sind für unsere Standortentscheidungen verlässliche rechtliche und politische Rahmenbedingungen sowie günstige Transportwege ausschlaggebend. Die politischen Umwälzungen in Nordafrika beobachten wir weiterhin sehr genau. Im Einklang mit unseren Kunden gehen wir davon aus, dass die Produktionsbedingungen dort weiterhin vorteilhaft bleiben, und behalten unsere Kapazitäten entsprechend bei. Die ebenfalls expandierenden LEONI-Standorte in Russland dürften vom bevorstehenden Beitritt Russlands zur WTO (World Trade Organisation) profitieren.

Zu den rechtlichen Einflussfaktoren, die LEONI betreffen, zählen neben den jeweiligen nationalen Gesetzgebungen der Länder, in denen wir präsent sind, auch internationale Regelungen. Indirekt beeinflussen uns beispielsweise die strengeren CO2 -Emissionsgrenzen für Pkw in Europa. Sie verstärken die Nachfrage aus der Automobilindustrie nach Leitungen, Kabelsätzen und Bordnetz-Systemen, die besonders leicht oder für alternative Antriebstechnologien geeignet sind.

Währungskursschwankungen haben aufgrund geeigneter Sicherungsgeschäfte keinen großen Einfluss auf die Entwicklung von LEONI (→Konzernanhang).

Konjunkturelle Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Die Weltwirtschaft entwickelte sich 2011 dank eines guten Jahresstarts insgesamt positiv: Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) belief sich das globale Wirtschaftswachstum auf 3,8 Prozent. Im Jahresverlauf geriet die Konjunktur jedoch etwas ins Stocken. Dies war nach Ansicht des IWF vor allem eine Folge der sich sukzessive verschärfenden Staatsschuldenkrise im Euro-Raum und der schwierigen Situation an den Finanzmärkten.

Der größte Beitrag zum Anstieg der Weltkonjunktur kam 2011 erneut aus den Schwellen- und Entwicklungsländern, die laut dem Währungsfonds in der Summe um 6,2 Prozent zulegten, obwohl sich das Wachstumstempo auch dort zuletzt deutlich verlangsamte. Am dynamischsten entwickelten sich im vergangenen Jahr erneut China (+ 9,2 Prozent) und Indien (+ 7,4 Prozent). Gemessen daran zeigte sich der Verlauf in den Industrienationen mit einem Zuwachs von 1,6 Prozent bescheiden. Neben schwachen Wachstumsraten in den von der Eurokrise stark betroffenen Ländern wie Italien (+ 0,4 Prozent) und Spanien (+ 0,7 Prozent) blieb auch die Entwicklung in Großbritannien (+ 0,9 Prozent) und den USA (+ 1,8 Prozent) eher verhalten. Japan musste infolge der Reaktorkatastrophe sogar ein Minus von 0,9 Prozent hinnehmen.

Wesentlich besser entwickelte sich im vergangenen Jahr die deutsche Volkswirtschaft: Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes erhöhte sich das reale Bruttoinlandsprodukt 2011 um 3,0 Prozent. Mit diesem beachtlichen Wachstum wurde der Einbruch der Wirtschaftsleistung 2009 - das Jahr der weltweiten Finanzmarktkrise - mehr als wettgemacht. Trotz der beeindruckenden Gesamtjahresleistung zogen auch in Deutschland zum Jahresende hin verstärkt Wolken am Konjunkturhimmel auf. Im vierten Quartal 2011 kam es im Vergleich zum Vorquartal sogar zu einem leichten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts.

Entwicklung der Weltwirtschaft 2009 - 2011

Quelle: IWF World Economic Outlook, Januar 2012 (2011: Prognose)

Wirtschaftliche Entwicklung 2011 in ausgewählten Regionen

Quelle: IWF World Economic Outlook, Januar 2012 (Prognose)

Branchenkonjunktur

Die Märkte, in denen LEONI aktiv ist, entwickelten sich ungeachtet der nachlassenden Dynamik der Weltkonjunktur sowie der schwierigen wirtschaftlichen Lage einzelner Länder besser als erwartet. Dies galt vor allem für die Automobilbranche, die nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) 2011 erneut deutlich gewachsen ist und weltweit ein Absatzplus von 6 Prozent auf 65,4 Millionen Einheiten erreichte. Hohe Verkaufszahlen mit einem Anstieg um gut 10 Prozent wurden demnach insbesondere in den USA erzielt. Aber auch die BRIC-Staaten zeigten sich überwiegend in einer starken Verfassung: Spitzenreiter war Russland, wo der Absatz ausgehend von niedrigem Niveau um 39 Prozent zulegte. Die Verkäufe in China und Indien blieben mit einem Plus von rund 8 Prozent bzw. 6 Prozent ebenfalls dynamisch. In Brasilien beruhigte sich das Geschäft nach dem starken Wachstum der Vorjahre dagegen etwas. Immerhin nahmen die Neuzulassungen dort nochmals um knapp 3 Prozent zu.

Der europäische Markt zeigte sich regional sehr unterschiedlich. Während beispielsweise in Italien, Großbritannien und Spanien deutliche Nachfragerückgänge hingenommen werden mussten, verlief die Entwicklung in Frankreich stabil. Erfreuliche Zuwächse wurden in Deutschland erzielt: Die Neuzulassungen erhöhten sich hier um 8 Prozent auf 3,1 Millionen Fahrzeuge. Dank der guten Performance im wichtigsten Pkw-Markt der Region nahmen die Verkäufe in Europa insgesamt nur moderat um ein Prozent ab.

Die international gute Fahrzeugnachfrage schlug sich 2011 auch in den Produktionsmengen der Automobilindustrie nieder. Dem Marktforschungsinstitut IHS Global Insight zufolge erhöhte sich die Zahl der weltweit hergestellten Pkw und leichten Nutzfahrzeuge um knapp 3 Prozent auf 76,6 Millionen Einheiten. Dabei wurde die Fertigung mit Ausnahme Japans, das unter den Folgen der Reaktorkatastrophe litt, in allen Regionen ausgeweitet. Am deutlichsten nahm die Produktion in Nordamerika zu, wo rund 10 Prozent mehr Fahrzeuge hergestellt wurden, gefolgt von Europa mit einem Plus von etwa 5 Prozent. Vor diesem Hintergrund bewegten sich die Abrufzahlen bei der LEONI AG, die international gut positioniert und in allen wichtigen Automobilmärkten vertreten ist, das ganze Jahr über auf hohem Niveau.

Pkw-Produktion (inkl. leichte Nutzfahrzeuge) nach Regionen

Quelle: IHS Global Insight (2/2012); Copyright © 2012 IHS, Inc.

Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen nach Regionen 2011

Quelle: IHS Global Insight (2/2012); Copyright © 2012 IHS, Inc.

Ebenfalls sehr robust zeigte sich im vergangenen Jahr der Nutzfahrzeugmarkt. Die Neuzulassungen von schweren Lkw über 6 Tonnen stiegen nach Informationen des VDA weltweit um rund 7 Prozent auf 3,1 Millionen Einheiten. Besonders hohe Wachstumsraten wurden in den neuen EU-Ländern mit etwa 70 Prozent, in den USA mit knapp 40 Prozent sowie in Russland mit rund 33 Prozent erzielt. Aber auch in Westeuropa (+ 25 Prozent) und in Brasilien (+ 14 Prozent) ist die Nachfrage erheblich gestiegen. Der chinesische Markt legte nach der dynamischen Entwicklung der Vorjahre 2011 dagegen eine Atempause ein: Die Verkäufe gingen um etwa 9 Prozent zurück. Produziert wurden 2011 laut IHS Global Insight weltweit rund 3,5 Millionen Nutzfahrzeuge, das sind etwa 6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Nutzfahrzeug-Produktion in ausgewählten Regionen

Quelle: IHS Global Insight (1/2012), 2011 Schätzung; Copyright © 2012 IHS, Inc.

Auch die Elektroindustrie setzte ihre Aufwärtsbewegung fort: Nach Angaben des Fachverbands ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie) ist der Branchenumsatz in Deutschland 2011 nochmals kräftig um rund 6 Prozent gestiegen. Tragende Säule dabei war das Inlandsgeschäft mit einem Plus von 8 Prozent. Die Produktion der deutschen Elektrobranche legte um etwa 13 Prozent zu.

Stabil zeigte sich der Markt für Informationstechnologie und Telekommunikation. Angaben des Fachverbands BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) zufolge konnte in Deutschland trotz eines rückläufigen Consumer-Electronic-Geschäfts 2011 insgesamt ein Umsatzanstieg von knapp einem Prozent erzielt werden. Dynamischer entwickelte sich der internationale ITK-Markt (Informationstechnik, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik). Vor allem die BRIC-Staaten sind kräftig gewachsen: Spitzenreiter war Indien mit einem Plus von 17 Prozent.

Für den Maschinen- und Anlagenbau stellte 2011 erneut ein erfolgreiches Jahr dar: Wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte, erhöhte sich der Auftragseingang um 10 Prozent, wobei sich die Nachfrage im Inland deutlich stärker vergrößerte als aus dem Ausland. Die Produktion legte um gut 14 Prozent zu, die Anlagen waren mit fast 90 Prozent überdurchschnittlich gut ausgelastet. Den zum Jahresende hin etwas abnehmenden Schwung wertete der VDMA als übliche zyklische Beruhigung nach einer sehr dynamischen Phase.

Auf Wachstumskurs blieb im vergangenen Jahr auch die Medizintechnikindustrie, die ein Umsatzplus von rund 6 Prozent erzielte. Insbesondere das Exportgeschäft entwickelte sich mit einem Anstieg um etwa 7 Prozent wieder erfreulich. Nach Angaben des Branchenverbands Spectaris konnten dabei Rückgänge, die in einigen europäischen Ländern aufgrund von Einsparungen im Gesundheitswesen auftraten, durch die steigende Nachfrage in Regionen wie Asien kompensiert werden.

Der Markt für Solarstrom boomt weiter: Auf Basis vorläufiger Berechnungen des Marktforschungsunternehmens IMS Research dürften 2011 weltweit Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von mindestens 26 Gigawatt ans Netz gegangen sein, was einem Wachstum von über 40 Prozent entsprach. Vom Gesamtwert entfielen nach Angaben der Bundesnetzagentur rund 7,5 Gigawatt allein auf Deutschland. Nach einer furiosen Jahresendrallye wurde der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2010 voraussichtlich doch noch einmal übertroffen. Weitere wichtige Absatzregionen waren Italien, die USA sowie Großbritannien und China. Trotz der guten Entwicklung in Deutschland konnten die heimischen Hersteller von Photovoltaik-Anlagen nur zum Teil davon profitieren. Zunehmend gewinnen chinesische Hersteller Marktanteile.

Großaufträge bescherten der deutschen Bahnindustrie 2011 ein gut gefülltes Auftragsbuch: Die Bestellungen stiegen allein im ersten Halbjahr um 75 Prozent. Insbesondere das inländische Fahrzeuggeschäft entwickelte sich dank des großen Bedarfs der Deutschen Bahn sehr positiv. Das Auftragsvolumen aus dem Ausland ging dagegen leicht zurück.

Von der insgesamt guten Entwicklung dieser Märkte profitierte auch die Draht- und Kabelindustrie. Nach Schätzungen von Branchenanalysten der CRU Group wuchs der Markt für metallische Draht- und Kabelprodukte 2011 weltweit um gut 4 Prozent, und der Bereich Glasfaserkabel legte sogar um fast 11 Prozent zu. Die bisher stark fragmentierte Kabelindustrie erlebte im Berichtsjahr einen leichten Konsolidierungstrend. Wichtigstes Ereignis in diesem Zusammenhang war die Übernahme des weltweit tätigen Kabelherstellers DRAKA durch den Energie- und Telekommunikationskabel-Hersteller Prysmian. Auf LEONI hatte diese Konsolidierung bisher keine nennenswerten Auswirkungen.

LEONI-Geschäftsentwicklung im Überblick

Kennzahlen Konzern

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2011 2010 Veränderung
Umsatzerlöse Mio. € 3.701,5 2.955,7 + 25,2 %
EBIT Mio. € 237,1 130,7 + 81,4 %
Bereinigtes EBIT 1 Mio. € 260,3 154,7 + 68,3 %
EBIT-Marge % 6,4 4,4 -
Konzernüberschuss Mio. € 156,0 67,2 + 132,1 %
Free Cashflow 2 Mio. € 121,2 50,7 + 139,1 %
Return on Capital Employed % 24,0 13,9 -
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte Mio. € 137,4 103,1 + 33,3 %
Akquisitionen und Finanzinvestitionen Mio. € 2,7 4,3 - 37,2 %
Mitarbeiter (per 31.12.) Anzahl 60.745 55.156 + 10,1 %

1 Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungen, Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte, Gewinne aus Unternehmenserwerben und Ergebnisse aus Derivaten im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen

2 Free Cashflow vor Dividende und Akquisitionen

LEONI konnte sich 2011 sehr erfolgreich und erneut etwas besser als die wichtigsten Märkte entwickeln. Der Konzernumsatz stieg um rund ein Viertel auf den Rekordwert von 3,7 Mrd. €. Hierzu trugen beide Unternehmensbereiche bei. Besonders dynamisch zeigte sich das Geschäft mit der Automobil- und der Investitionsgüterindustrie. Regional betrachtet expandierten wir vor allem mit Kabelsätzen und Bordnetz-Systemen für die Fahrzeugindustrie in den BRIC-Staaten und den USA.

Der Mehrumsatz führte auch beim Ergebnis zu neuen Höchstwerten. Dabei profitierte LEONI von erheblichen Effizienzsteigerungen durch die Straffung von Strukturen bzw. die Schließung unrentabler Standorte nach der Krise 2009, sodass sich die wesentlichen Aufwandspositionen mit Ausnahme der Materialkosten deutlich unterproportional zum Geschäftsvolumen entwickelten. Daher nahm das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um gut 80 Prozent auf 237,1 Mio. € zu und der Jahresüberschuss wurde auf 156,0 Mio. € sogar mehr als verdoppelt.

Der starke Geschäftsverlauf hat unsere Erwartungen spürbar übertroffen. Die ursprüngliche Prognose für 2011 ging noch von einem Konzernumsatz von mindestens 3,1 Mrd. € und einem EBIT von rund 170 Mio. € aus. Aufgrund der überraschend guten Entwicklung im ersten Quartal wurde sie im April auf einen Umsatz von circa 3,4 Mrd. € und ein EBIT von etwa 210 Mio. € angehoben. Da auch das zweite Quartal deutlich über den Planungen lag, erhöhten wir die Prognose im Juli 2011 auf einen Konzernumsatz von rund 3,6 Mrd. € und ein EBIT von etwa 230 Mio. €. Diese Werte wurden wegen der im zweiten Halbjahr anhaltenden Dynamik nochmals übertroffen. Der Grund für den wesentlich besseren Geschäftsverlauf und die Prognoseerhöhungen war die in nahezu allen Märkten weit über den Erwartungen liegende Nachfrage und die daraus resultierende starke Auslastung unserer Kapazitäten.

Bericht aus den Unternehmensbereichen / Segmentbericht

Unternehmensbereich Wiring Systems

Geschäftsmodell und Organisationsstruktur

Der Unternehmensbereich Wiring Systems ist Europas größter und weltweit einer der führenden Anbieter von kompletten Bordnetz-Systemen sowie kundenspezifischen Kabelsätzen für die Fahrzeugindustrie. Das Angebotsspektrum umfasst die Entwicklung und Fertigung von anspruchsvollen Kabelsätzen bis zu integrierten Bordnetz-Systemen, Hochvolt-Bordnetzsystemen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge, Energieverteilungskomponenten und Spezial-Steckverbindern. Als Systemanbieter decken wir das gesamte Leistungsspektrum von der Konzeption bis zur Serienfertigung sowie ergänzende Dienstleistungen ab.

Leistungsspektrum Wiring Systems

LEONI beliefert bis auf wenige Ausnahmen alle Hersteller und Fahrzeugklassen weltweit vom Low-Cost-Einsteigermodell über die gesamte Breite der Kompakt- und Mittelklasse bis hin zu Fahrzeugen der Premium- und Luxusklasse. Daneben gewinnen die Produzenten von Nutzfahrzeugen wie Lkw, Land- und Baumaschinen sowie die führenden selbstständigen Motorenhersteller kontinuierlich an Bedeutung. Das dritte wichtige Kundensegment stellen die weltweit agierenden Automobilzulieferer dar, die ihre Systeme mit unseren Kabelsätzen komplettiert an die Fahrzeughersteller liefern. In deren Auftrag entwickelt und produziert LEONI beispielsweise Kabelsätze für Heiz-, Lüftungs- und Klimaanlagen sowie für Fahrerassistenzsysteme wie Abstandsradar, ABS und ESP.

Die Organisationsstruktur orientiert sich an unseren Kunden. Für die Betreuung der verschiedenen Automobilhersteller, der Nutzfahrzeugindustrie, der Fahrzeugzulieferindustrie sowie der Bereiche Komponenten und Elektromobilität ist jeweils eine eigene, ergebnisverantwortliche Geschäftseinheit (Business Unit oder Business Group) zuständig. Prinzipiell ist jede Geschäftseinheit weltweit Ansprechpartner für einen Kunden. Ergänzend gibt es zwei regionale Dachorganisationen für Amerika und Asien, die in diesen Märkten unterstützend tätig sind, indem sie Ressourcen bündeln und Synergien sichern.

Organisation des Unternehmensbereichs Wiring Systems

Stand: Februar 2012

Wettbewerbssituation und -vorteile

2011 konnte der Unternehmensbereich Wiring Systems nach eigenen Recherchen die führende Position in Europa mit einem Marktanteil von 23 Prozent festigen und seine Stellung als der weltweit viertgrößte Hersteller mit einem Marktanteilsgewinn auf 9 Prozent weiter verbessern. Zu unseren größten Mitbewerbern zählen die Unternehmen Delphi, Sumitomo und Yazaki.

Als Kostenführer in Europa mit hoher Innovationskraft und Wertschöpfungstiefe, einer starken Logistik- und Systemkompetenz sowie weltweit verteilten Entwicklungszentren mit großer Kundennähe verfügen wir über sehr günstige Wettbewerbsbedingungen. Dazu zählt insbesondere auch unser weltumspannendes Produktionsnetzwerk mit standardisierten Prozessen sowie einem hohen Fertigungsanteil an lohnkostengünstigen Standorten.

Bordnetz-Systeme von LEONI entstehen parallel zur Entwicklung eines neuen Fahrzeugs in intensiver Zusammenarbeit mit den Kunden. Im Berichtsjahr konnten Vertrauen und Zufriedenheit unserer Abnehmer und damit unsere Kundenbeziehungen weiter gefestigt werden. Dazu trugen vor allem das große Know-how von LEONI in der Entwicklung, Herstellung und Distribution von Bordnetz-Systemen sowie die hohe Qualität und Zuverlässigkeit bei. Unsere sehr breite internationale Aufstellung und die große Vielzahl von belieferten Fahrzeugherstellern und -marken verringern nicht nur Risiken aus regionalen Marktzyklen, sondern erlauben es auch, weltweit Wachstumschancen zu realisieren.

Geschäftsverlauf

Kennzahlen Wiring Systems

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2011 2010 Veränderung
Konzernaußenumsatz Mio. € 2.023,8 1.634,2 + 23,8 %
EBIT Mio. € 146,2 74,3 + 96,8 %
Bereinigtes EBIT 1 Mio. € 165,4 87,0 + 90,1 %
EBIT-Marge % 7,2 4,5 -
Investitionen 2 Mio. € 76,3 57,5 + 32,7 %
Mitarbeiter (per 31.12.) Anzahl 52.643 47.583 + 10,6 %

1 Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungen, Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte, Gewinne aus Unternehmenserwerben und Ergebnisse aus Derivaten im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen

2 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

Der Unternehmensbereich Wiring Systems verbuchte 2011 einen neuen Umsatz- und Ergebnisrekord. In einem moderat wachsenden und durch hohen Wettbewerbsdruck geprägten Umfeld erhöhte sich der Außenumsatz des Segments um rund 24 Prozent auf 2.023,8 Mio. €. Damit konnten wir weitere Marktanteile gewinnen und stärker expandieren als die gesamte Branche.

Regional betrachtet erzielten wir die größten Zuwächse in den BRIC-Staaten China und Russland. Daran zeigt sich der Erfolg der frühzeitigen Erschließung dieser aufstrebenden Absatzmärkte im Rahmen unserer Emerging Markets-Strategie, die wir weiterhin mit oberster Priorität verfolgen. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich beispielsweise der Umsatz 2011 in China um 59 Prozent auf 165,2 Mio. €. In Russland hat sich das Volumen auf 38,7 Mio. € mehr als verdoppelt. Auch das Geschäft in den USA nahm erheblich zu. Hier profitierten wir von der dynamischen Entwicklung im Nutzfahrzeugbereich sowie der wachsenden Bedeutung der von uns belieferten deutschen Premiumhersteller. In Europa konnten wir ebenfalls wachsen. Die politischen Unruhen in Nordafrika führten Anfang des Jahres dank unseres schnellen und effizienten Krisenmanagements zu keinen Lieferverzögerungen für unsere Kunden.

Zu den größten Umsatzträgern zählten im Berichtszeitraum Bordnetz-Systeme und Kabelsätze für Fahrzeuge der Automobilhersteller PSA, GM, Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen sowie für die internationale Nutzfahrzeugindustrie. Stark gefragt waren beispielsweise Bordnetz-Systeme für die Opel-Modelle Astra und Zafira sowie weitere Fahrzeuge auf Basis der Global Compact-Plattform von GM, aber auch für die Mercedes C- und E-Klasse. Zahlreiche Neuanläufe trugen im Berichtsjahr erstmals zum Umsatz bei: Unter anderem starteten wir die Serienbelieferung für die neue Mercedes B-Klasse, die 1er Reihe von BMW, den Citroën DS5, Nissan X-Trail und Chevrolet Malibu sowie die Opel-Modelle Astra Touring und Zafira. Außerdem leisteten Kabelsätze für neue Baureihen des Agrarmaschinenherstellers Fendt und die Baumaschinen von Caterpillar und JCB sowie Stromverteilerboxen und Sicherungskomponenten für das Elektrofahrzeug Chevrolet Volt erste Beiträge zum Erfolg.

Der Mehrumsatz, positive Skaleneffekte, unser effizientes Projektmanagement sowie die in den Vorjahren eingeleiteten Strukturverbesserungen führten zu einer deutlich überproportionalen Ergebnissteigerung: Das EBIT des Unternehmensbereichs Wiring Systems konnte 2011 gemessen am Vorjahr auf 146,2 Mio. € annähernd verdoppelt werden.

Konzernaußenumsatz Wiring Systems Mio. €

Konzernaußenumsatz Wiring Systems nach Quartalen Mio. €

EBIT Wiring Systems Mio. €

Neuaufträge sichern mittelfristige Auslastung

Im Berichtsjahr gewann der Unternehmensbereich Wiring Systems durch seine starke Wettbewerbsposition vielfältige Aufträge aus der internationalen Fahrzeugindustrie. Verschiedene namhafte europäische Automobilhersteller orderten Bordnetz-Systeme für Neu- und Folgemodelle. Darunter sind Aufträge für unsere russischen und chinesischen Standorte, aber auch für den brasilianischen Markt. Der italienische Autobauer Fiat bestellte Kabelsätze einer neuen Fiat- und Chrysler-Motorengeneration. Gleichzeitig gewannen wir den Zuschlag für eine plattformenübergreifende Motorenserie mit neuester Abgastechnologie des französischen Herstellers PSA. Für einen deutschen Premiumhersteller werden wir eine komplett neue Kompaktwagen-Plattform mit Bordnetz-Systemen ausstatten.

Umfassende Auftragseingänge verzeichneten wir auch im Nutzfahrzeugbereich. So bestellte ein europäischer Produzent Kabelsätze für verschiedene Motoren einer neuen Lkw-Reihe, die weltweit zum Einsatz kommen wird. Ein weiterer Auftrag aus der europäischen Nutzfahrzeugindustrie betraf Motorkabelsätze für besonders schadstoffarme Lkw, die den Abgasnormen Euro-6 und EPA 10 (USA) entsprechen und 2013 auf den Markt kommen werden. Außerdem konnten wir das Geschäft mit einem führenden deutschen Lkw-Hersteller durch einen Auftrag über Motorkabelsätze für ein neues Modell deutlich ausweiten. Damit bauen wir unsere Marktstellung in diesem Segment erheblich aus.

Durch diese und weitere Neuaufträge bleibt unser Auftragsbuch gut gefüllt und bietet uns eine jahrelange Perspektive. Mittelfristig, also in den kommenden fünf bis sechs Jahren, beläuft sich das Auftragsvolumen auf mehr als 11 Mrd. €. Der genaue Umfang und Zeitpunkt der Lieferungen an die Fahrzeugindustrie wird dabei von den tatsächlichen Abrufen unserer Kunden bestimmt.

Strategie

Der Unternehmensbereich Wiring Systems verfolgt eine ertragsorientierte Wachstumsstrategie und strebt danach, seine Stellung als einer der vier größten Hersteller von Bordnetz-Systemen weltweit sukzessive auszubauen. Ziel ist es, der kapitaleffizienteste Hersteller im Wettbewerb zu sein. Entlang der vier strategischen Stellhebel auf Konzernebene (→ Konzernstrategie) werden im Segment folgende Ziele verfolgt:

Überblick Strategie Wiring Systems

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Stellhebel WSD-Definition Ziele des Unternehmensbereichs
Globalisierung Zusätzlicher Erfolg in BRIC Märkten ■ Erweiterung des Geschäfts mit Bestandskunden in Europa, NAFTA und Asien sowie der Aktivitäten im Bereich Elektromobilität und Erschließung neuer Kunden ■ Ausbau der Marktführerschaft in Europa und überproportionale Partizipation am Wachstum in den oben genannten Regionen ■Ausweitung der Produktionskapazitäten für neue Zielmärkte, um kostengünstig und kundennah zu fertigen, Lieferwege zu verkürzen und Währungs- und Zollproblematiken zu minimieren
Innovation Neu- und Weiterentwicklungen von Produkten und Prozessen ■ Vernetzung von R & D Entwicklungstools, um Entwicklungszyklen und -kosten zu optimieren ■ Integration des Wertschöpfungsprozesses von der Entwicklung bis zur Fertigung "Design-to-Build" ■ Gewichtseinsparung durch alternative Leitermaterialien ■ Optimierung der Verbindungstechnologie
Systemgeschäft Erweiterung der Wertschöpfungskette ■ Systematische Analyse von Erweiterungs- und Kooperationsmöglichkeiten rund um das Bordnetz ■ Entwicklung kundenspezifischer Steckverbinder und Leistungsverteilerkomponenten für den Hoch- und Niedervoltbereich
Effizienz Absicherung der Kostenführerschaft ■ Konzentration auf Best-cost-Standorte und mehrstufige Vernetzung von Produktionsstandorten ■ Best-in-class Supply Chain Management und qualitativ hochwertige, fehlerfreie Produktion ■ Kontinuierliche Optimierung der eingesetzten Produktionsfaktoren durch einen in der Firmenkultur verankerten Verbesserungszyklus

Darauf aufbauend wurden im Berichtsjahr verschiedene strategische Projekte umgesetzt, die insbesondere den weltweiten Ausbau der Entwicklungs- und Produktionskapazitäten sowie die Intensivierung der Aktivitäten im Bereich der Elektromobilität zum Ziel hatten.

Weltweiter Kapazitätsausbau

LEONI arbeitete im Berichtszeitraum mit Hochdruck an der Erweiterung der Kapazitäten für die Bordnetz-Fertigung, um bestehende Aufträge sicher zu erfüllen und sich auf künftiges Wachstum insbesondere in den Emerging Markets vorzubereiten. So verfolgte der Unternehmensbereich Wiring Systems zum Jahreswechsel weltweit mehr als ein Dutzend Standortentwicklungs-Projekte mit Schwerpunkt in den BRIC-Staaten.

In Brasilien wurde mit der Erweiterung unseres Standortes Itú begonnen, an dem wir bislang ausschließlich Kabelsätze für die Nutzfahrzeugindustrie herstellten. Künftig werden wir von dort aus auch Pkw-Hersteller beliefern und damit den wichtigen brasilianischen Automobilmarkt direkt erschließen. Der Start der neuen Serie ist für 2013 vorgesehen.

Um das geplante starke Wachstum in Russland realisieren zu können, wurden 2011 Maßnahmen zur Errichtung eines neuen Standorts begonnen. Mittelfristig wollen wir damit die Basis für den Aufbau einer Regionalorganisation (Business Area Russia) in diesem Markt legen.

Unsere Aktivitäten in Indien wurden Anfang 2011 um eine Kabelsatz-Produktion unweit von Pune erweitert. Im Berichtsjahr nahmen wir dort die Fertigung für einen internationalen Baumaschinenhersteller auf.

Im chinesischen Jining eröffnete LEONI Anfang November 2011 ein neues Werk, das sowohl lokale als auch dort ansässige internationale Automobilhersteller mit Bordnetz-Systemen beliefert. Jining liegt strategisch günstig zwischen Peking, Shanghai und der Hafenstadt Qingdao, sodass von dort aus diverse Kunden schnell versorgt werden können. Wir profitieren in der Region von einer anhaltend hohen Nachfrage nach Fahrzeugmodellen, die wir bereits ausstatten, und konnten mehrere Aufträge für zusätzliche Baureihen verschiedener Hersteller gewinnen. Ende des vergangenen Jahres startete bereits die Serienfertigung für drei Projekte.

2011 wurde der Standort ebenso wie die Werke in Weihai und Penglai noch über das damalige Joint Venture mit unserem südkoreanischen Partner Daekyeung betrieben. Seit der kompletten Übernahme von Daekyeung durch LEONI Anfang Januar 2012 (→ Nachtragsbericht) gehören diese drei Standorte unmittelbar zum Produktionsnetzwerk von LEONI.

Erste Serienprojekte für die BU Electromobility

Auf dem Gebiet der Elektromobilität, welches LEONI seit Mitte 2010 über eine eigene, divisionsübergreifend aufgestellte Business Unit konsequent erschließt, wurden 2011 wichtige strategische Fortschritte erzielt. Neben zahlreichen Hochvolt-Batterieverkabelungs-Projekten starteten wir die Serienbelieferung für ein komplettes Bordnetz-System. Sie betrifft die Lieferung maßgeschneiderter Gesamt-Bordnetz-Lösungen, also im Nieder- und Hochvoltbereich, für das Elektrofahrzeug mia. Darüber hinaus bestellte ein englischer Premiumhersteller das komplette Hochvolt-Bordnetz-System für ein neues Fahrzeug, das 2014 auf den Markt kommen wird, und ein führender deutscher Premiumhersteller nominierte uns als Konzeptentwicklungspartner für das Hochvolt-Bordnetz-System einer Oberklasse-Hybridfahrzeugreihe.

Auch im Bereich der Ladeinfrastruktur verzeichneten wir Erfolge: Als erster europäischer Kabelhersteller erhielten wir für unsere Produkte das sogenannte UL-Prüfzeichen und damit die Freigabe für den wichtigen US-Markt. Außerdem gewannen wir einen Serienauftrag über Ladekabel für den europäischen und den nordamerikanischen Markt. Laufende Entwicklungsprojekte der BU Electromobility sind im Kapitel → Forschung und Entwicklung dargestellt.

Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions

Geschäftsmodell und Organisationsstruktur

Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions umfasst das Leistungsspektrum von LEONI Drähte, Litzen und optische Fasern, standardisierte Leitungen, Spezialkabel und komplett konfektionierte Systeme sowie entsprechende Dienstleistungen für unterschiedliche industrielle Bereiche. Dabei konzentrieren wir uns auf technologisch anspruchsvolle Produkte sowie kundenspezifische Lösungen für Nischenmärkte. Von wachsender Bedeutung sind Draht- und Kabellösungen für umweltfreundliche Anwendungen.

Leistungsspektrum Wire & Cable Solutions

Auf Basis seiner vertikal stark integrierten Wertschöpfungskette bietet der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions ein Produkt- und Leistungsportfolio für Kunden in mehr als 90 Ländern und leistet als kompetenter Partner konkrete Beiträge für die globalen Trends Mobilität, Bevölkerungswachstum & demografischer Wandel, Urbanisierung, Globalisierung, Umweltbewusstsein & Ressourcenknappheit sowie Industrialisierung und Automatisierung.

Die Struktur des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions ist marktorientiert und gliedert sich entsprechend der fünf Kernmärkte in die fünf Geschäftsbereiche (Business Groups) Automotive Cables, Industry & Healthcare, Communication & Infrastructure, Electrical Appliance Assemblies sowie Conductors & Copper Solutions. Die Unternehmensbereichsleitung genehmigt die Grundausrichtung im Rahmen jährlicher Zielvereinbarungsgespräche und Strategiedialoge für jeden Geschäftsbereich.

Das operative Geschäft der fünf Business Groups ist in insgesamt 16 Geschäftseinheiten (Business Units) strukturiert, die flexibel und nah am Markt agieren. Sie verantworten weltweit Produkte, Werke, Märkte sowie Kunden und tragen Ergebnisverantwortung.

Zur Bearbeitung des für den Unternehmensbereich derzeit bedeutendsten Wachstumsmarktes China gibt es zusätzlich eine Regionalorganisation (Business Area). Sie ist gemeinsam mit den Geschäftsbereichen zuständig für die gesamten Aktivitäten in China und wurde 2011 weiter ausgebaut. Daneben unterstützen Zentralabteilungen der Division (Central Functions) die Unternehmensbereichsleitung. Sie erbringen Leistungen für alle Geschäftsbereiche, Geschäftseinheiten und Gesellschaften.

Wettbewerbssituation und -vorteile

Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions zählt europaweit zu den Top 3-Anbietern und nimmt in vielen Bereichen eine führende Markt- und Technologiestellung ein. Bei einigen Produkten wie z. B. Fahrzeugleitungen für die Automobilindustrie oder Spezialkabeln für die Solarindustrie sind wir Weltmarktführer. Im Bereich der Strahlenvernetzung von Kabeln, Kunststoffrohren oder Schläuchen sowie der Sterilisation medizinischer und pharmazeutischer Rohstoffe, Produkte und Packmittel sehen wir uns als Technologieführer.

Die wichtigste Absatzregion ist Europa inklusive Deutschland, gefolgt von Asien und Nordamerika. Zu unseren entscheidenden Wettbewerbsvorteilen gehören über Jahrzehnte entwickelte Kernkompetenzen wie ein breites Rohstoffverständnis, Werkstoff-, Engineering- und Applikations-Know-how sowie die Beherrschung technologisch anspruchsvoller Herstellungsprozesse über alle Wertschöpfungsstufen hinweg.

Mit unserer hohen Wertschöpfungstiefe und dem breiten Know-how treten wir verstärkt als Systemlieferant bzw. Lösungsanbieter auf. Diese wachsende System- und Servicekompetenz verbessert unsere Chancen im Wettbewerb ebenfalls. In vielen Fällen trägt sie dazu bei, die partnerschaftlichen und oft langjährigen Kontakte zu unseren Kunden weiter zu festigen. Diese Kundenbeziehungen (Customer Capital) sind ein weiterer Wettbewerbsvorteil für LEONI. Zur Intensivierung der Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden veranstalten die Business Groups "Tech Days" (Kundenmessen) und Innovations-Workshops bereits in frühen Phasen der Produktentwicklung.

Kennzahlen Wire & Cable Solutions

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2011 2010 Veränderung
Konzernaußenumsatz Mio. € 1.677,7 1.321,5 + 27,0 %
EBIT Mio. € 90,9 56,3 + 61,5 %
Bereinigtes EBIT 1 Mio. € 94,9 67,6 + 40,4 %
EBIT-Marge % 5,4 4,3 -
Investitionen 2 Mio. € 53,7 43,4 + 23,7 %
Mitarbeiter (per 31.12.) Anzahl 7.925 7.406 + 7,0 %

1 Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungen, Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte, Gewinne aus Unternehmenserwerben und Ergebnisse aus Derivaten im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen

2 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

2011 entwickelte sich die Nachfrage in fast allen Märkten des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions deutlich besser als erwartet und unsere Kapazitäten waren weltweit sehr gut ausgelastet. Der Auftragseingang belief sich im Gesamtjahr auf 1.675,2 Mio. €.

Sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis erzielten wir neue Höchstwerte. Der Außenumsatz des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions stieg 2011 gegenüber dem Vorjahr um 27 Prozent auf 1.677,7 Mio. €. Hierzu trugen alle Business Groups bei. Besonders gut verlief das Geschäft mit Kabeln und Spezialleitungen für die Automobilindustrie, das dank unserer internationalen Ausrichtung sowohl in Europa als auch in Amerika und Asien kräftig zulegte. Unsere Lieferungen an die Investitionsgüterindustrie stiegen insgesamt ebenfalls stark an, wobei der geografische Schwerpunkt in diesen Bereichen derzeit noch in Europa und Amerika liegt. Gefragt waren vor allem Kabel und Leitungen für die Automatisierungstechnik, Robotik, petrochemische Anlagen und den Schienenverkehr sowie Sicherheits- und Datenkabel für öffentliche Gebäude und Bürokomplexe. Lediglich die wegen der Reduzierung der Förderung verringerte Nachfrage nach Kabeln für die Solarindustrie sowie Steckerleitungen für die Haus- und Elektrogeräteindustrie blieb hinter unseren Erwartungen zurück.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern des Unternehmensbereichs erhöhte sich im Berichtsjahr kräftig um rund 62 Prozent auf 90,9 Mio. €. Dabei profitierten wir von der hohen Auslastung unserer Kapazitäten, dem wachsenden Anteil margenstarker Bereiche sowie den in den Vorjahren deutlich verschlankten Kostenstrukturen und kontinuierlichen Verbesserungen.

Konzernaußenumsatz Wire & Cable Solutions Mio. €

Konzernaußenumsatz Wire & Cable Solutions nach Quartalen

Umsatzanteile der Business Groups im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions

EBIT Wire & Cable Solutions Mio. €

Entwicklung der Business Groups

Business Groups

Automotive Cables

Weltweit stark wachsende Nachfrage

Gewinn zusätzlicher Aufträge

Anhaltender Trend zu mehr Ausstattungskomfort (Infotainment, Fahrerassistenz-Systeme)

Steigender Bedarf an Spezialleitungen in China und USA

Produkte

Kabel und Kabelsysteme für

■ Bordnetze

■ Kommunikation / Telematik

■ Antriebs- und Motorensysteme

■ Abgassysteme

■ Hybrid- und Brennstoff-Fahrzeuge

■ Sicherheits- und Assistenz-Systeme

Umsatzentwicklung

Business Groups

Industry & Healthcare

Positive Entwicklung in allen Märkten, insbesondere in der NAFTA-Region

Hohe Nachfrage aus Medizintechnik, Industrie/Automatisierungstechnik und Fiber Optic

Robotik-Systemgeschäft mit Automobilindustrie wächst stark

Produkte

Kabel und Kabelsysteme für

■ Maschinen- und Gerätebau

■ Automatisierungs- und Antriebstechnik

■ Mess-, Regel- und Steuerungstechnik

■ Robotik

■ Spezialfahrzeuge

■ Luft- und Raumfahrttechnik

■ Telekommunikation

■ Gerätemedizin

Umsatzentwicklung

Business Groups

Communication & Infrastructure

Zuwächse mit Datenkabeln und Produkten für Infrastrukturprojekte

Verkabelung verschiedener namhafter europäischer Bürokomplexe

Belieferung von Gasförderanlagen in Australien und Arabien

China: Aufbau des Geschäfts mit Solarkabeln

Produkte

Kabel und Kabelsysteme für

■ Hoch- und Tiefbau sowie Verkehrsinfrastruktur -Sicherheits-, Installationskabel und Verlegesysteme

■ Großanlagen und Raffinerien -Projektspezifische Instrumentations- und Energiekabel

■ Schienen- und Schiffsverkehrstechnik

Umsatzentwicklung

Business Groups

Electrical Appliance Assemblies

Leichtes Umsatzplus

Schwaches Chinageschäft durch abflauende Immobilienkonjunktur

Ausbau der automatisierten Steckerleitungs-Fertigung

Produkte

Kabel und Kabelsysteme für

■ Kleingeräte

■ Bügeleisen

■ Staubsauger

■ Unterhaltungselektronik

■ Waschmaschinen

■ Kühlschränke

■ Werkzeuge

■ Beleuchtungsindustrie

Umsatzentwicklung

Business Groups

Conductors & Copper Solutions

Signifikantes Plus in allen Regionen

Wachsendes Geschäft mit Produkten für Solarmodule und Sitzheizungen

Kapazitätsausbau in Deutschland, Großbritannien und USA

Produkte

Drähte und Litzen für

■ Spezialkabelindustrie

■ Hersteller von Heizsystemen

■ Solar- und Windkraftindustrie

Umsatzentwicklung

Strategie

Die Strategie des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions ist auf qualitatives Wachstum, nachhaltig höhere Margen und die Erreichung bzw. Sicherung der führenden Wettbewerbsposition für die Mehrzahl unserer Geschäftsbereiche bzw. -einheiten ausgerichtet. Produkte und Lösungen von LEONI sollen die erste Wahl für unsere Kunden sein und einen direkten Beitrag zu deren Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit leisten.

Anfang 2011 wurde die strategische Grundausrichtung des Unternehmensbereichs im Strategieprogramm "WCS 4ward" für die nächsten fünf Jahre bis 2016 formuliert. "WCS 4ward" definiert und schafft den Handlungsrahmen zur Erreichung unseres Ziels, einer der profitabelsten Draht-, Kabel- und Kabelsystemkonzerne zu werden. Der Titel "WCS 4ward" nimmt Bezug auf die vier Stellhebel, die in der → Konzernstrategie dargestellt sind. Für den Unternehmensbereich WCS ergeben sich daraus folgende Stellhebel:

Überblick Strategie Wire & Cable Solutions

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Stellhebel WCS Definition Ziele des Unternehmensbereichs
Globalisierung Ausbau der Internationalisierung ■ Partizipation am Wachstum der Regionen China und Südostasien, Indien, NAFTA, Nordafrika ■ Aufbau von Low-cost-Produktionen für den europäischen und weltweiten Bedarf ■ Sicherstellung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen dem europäischen Stammgeschäft und der globalen Präsenz, um Zugang zu neuen Absatzmärkten und technologischen Ressourcen zu erhalten ■ Präsenz vor Ort zum Ausbau der Marktnähe und der Erleichterung des Einkaufs in Ländern mit niedrigen Kosten und in verschiedenen Währungen
Innovation Stärkung der Innovationskraft ■ Absicherung von Marktposition und finanziellen Zielen durch Erschließung von Zukunftsmärkten (z.B. Green Technology, Medizintechnik, Mobilität, Automatisierung) und Zukunftstechnologien (z.B. Miniaturisierung, Hochfrequenz, Lichtwellenleiter), um an deren Wachstum überproportional zu partizipieren ■ Stärkung der Innovationskultur auf Basis eines leistungsfähigen Entwicklungsnetzwerks im weltweiten Standortverbund des Konzerns
Systemgeschäft Ausbau des Systemgeschäfts ■ Verbesserung der Position bei neuen und bestehenden Kunden in relevanten Zielmärkten durch den Ausbau von Engineering-Kompetenz, stärkere Integration in die Kundenprozesse und intelligente Kombination von Werkstoff-, Produkt- und Prozesstechnologien ■ Erschließung von Wachstumspotenzialen entlang der globalen Trends
Effizienz Realisierung von Synergien ■ Nutzung geschäftsbereichs- und funktionsbereichsübergreifender Synergien, um bei volatiler werdenden Rahmenbedingungen durch schlanke und flexible Kostenstrukturen optimal positioniert zu sein ■ Systematischer Wissenstransfer, um individuelle Stärken der Geschäftsbereiche übergreifend im Unternehmensbereich bzw. im Konzern besser ausspielen zu können

Konkrete strategische Projekte 2011

Zur Realisierung der Strategie entlang der vier Stellhebel erarbeitete jede Business Group Maßnahmen, die mit unserem finanziellen Zielsystem abgeglichen und mit Prioritäten versehen wurden. 2011 wurden vor allem im Bereich Internationalisierung weitere Fortschritte erzielt. Rund um den Globus setzten wir verschiedene Projekte um, die unsere weltweite Position langfristig stärken:

Die Business Area China wurde im Berichtsjahr durch lokale Aktivitäten in den Bereichen Fiber Optics sowie Solar & Wind erweitert: Um die Wachstumschancen in der chinesischen Solarindustrie zu nutzen, etablierten wir am Standort Changzhou eine entsprechende Fertigung. Dadurch wird auch die regionale Zusammenarbeit mit strategisch wichtigen Kunden gestärkt.
Für die Region Indien erarbeitete der Unternehmensbereich eine Markteintrittsstrategie und bereitete den Aufbau eines Produktionsstandortes vor, der 2012 für verschiedene Business Groups sukzessive entstehen wird.
Aufgrund der zunehmenden Bedeutung Nordafrikas als Standort für Bordnetz-System-Hersteller wurde unser erstes nordafrikanisches Automobilkabel-Werk in Marokko um weitere Produktionslinien ergänzt.
Als Reaktion auf die wachsende Nachfrage nach Sonderleitungen für Komfortanwendungen im Fahrzeug in den USA und in Asien haben wir unsere Standorte in Mexiko und China um eine Spezialkabelfertigung für Pkw-Datenleitungen erweitert.
In Mexiko wurde zusätzlich mit dem Aufbau von Produktionslinien für Infrastrukturkabel begonnen, da die Nachfrage aus der petrochemischen Industrie sowohl in Nord- und Südamerika als auch weltweit zunimmt.

Im Stellhebel Effizienz wurde 2011 das Projekt "Business IT-Alignment" zwischen dem Unternehmensbereich und dem Fachbereich "Information Management" initiiert. Ziel ist es, die Geschäftsprozesse des Unternehmensbereichs in einer darauf abgestimmten IT-Landschaft zu harmonisieren und zu konsolidieren. Die Informationen zu den Aktivitäten im Bereich Innovationen finden Sie im Kapitel → Forschung & Entwicklung.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Umsatz- und Ertragslage

Konzernumsatz auf Rekordniveau

Auf Basis der erfolgreichen Entwicklung der beiden Unternehmensbereiche konnte LEONI den Wachstumskurs 2011 fortsetzen: Der Konzernumsatz nahm um rund 25 Prozent oder 745,8 Mio. € auf den neuen Rekordwert von 3.701,5 Mio. € zu. Grund für die über Erwarten starke Expansion war die während des gesamten Berichtszeitraums große Nachfrage aus der Automobilbranche sowie aus wichtigen Teilen der Investitionsgüterindustrie. Der Großteil der Umsatzsteigerung entfiel mit 574,0 Mio. € auf organisches Wachstum. Der im Vergleich zum Vorjahr höhere Durchschnittspreis für Kupfer trug 156,1 Mio. € bei und die erstmalige Einbeziehung von j-fiber in den Konsolidierungskreis schlug mit 15,7 Mio. € zu Buche. Währungsveränderungen hatten keinen nennenswerten Einfluss auf den Konzernumsatz.

Das Unternehmenswachstum fand 2011 auch auf einer breiten regionalen Basis statt: Im nach wie vor wichtigsten Einzelmarkt Deutschland legte das Geschäftsvolumen um knapp 14 Prozent auf 1.067,1 Mio. € zu, in der übrigen EU noch kräftiger um rund 25 Prozent auf 1.457,3 Mio. €. Ein sehr hohes Plus von 39 Prozent auf 1.177,1 Mio. € wurde im übrigen Ausland erzielt. Besonders dynamisch zeigten sich dabei wieder die BRIC-Staaten, in denen LEONI den Umsatz insgesamt um rund 42 Prozent auf 425,0 Mio. € steigerte. Innerhalb dieser Ländergruppe ist China mit einem Volumen von 342,4 Mio. € (+ 36 %) die wichtigste Absatzregion für LEONI.

Konzernumsatz Mio. €

Konzernumsatz nach Quartalen Mio. €

Konzernumsatz nach Segmenten 2011

Konzernumsatz nach Regionen 2011

Kräftige Ergebnisverbesserung

Noch deutlich stärker als den Umsatz konnte LEONI 2011 die Ertragslage verbessern. Dazu trug vor allem die kontinuierlich hohe Auslastung unserer Kapazitäten mit entsprechend positiven Skaleneffekten bei. Weitere Effizienzgewinne resultierten aus den umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen der Vorjahre, die 2011 erstmals ihre volle Wirkung entfalteten und die Konzernstruktur erheblich gestärkt haben. Hinzu kamen Verschiebungen im Produktmix hin zu höherwertigen Erzeugnissen. Diese Effekte führten zu einer Verbesserung der Bruttomarge von 17,5 Prozent auf 18,2 Prozent, obwohl der Materialaufwand infolge gestiegener Durchschnittspreise für wichtige Rohstoffe erheblich zunahm. Insgesamt erhöhten sich die Umsatzkosten um rund 24 Prozent auf 3.029,3 Mio. €. Das Bruttoergebnis vom Umsatz belief sich auf 672,1 Mio. €, ein Plus von etwa 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.

Die Skalen- und Effizienzeffekte wirkten sich auch auf die anderen Kostenpositionen positiv aus. So stiegen die Vertriebsaufwendungen nur um gut 13 Prozent auf 181,9 Mio. € und die allgemeinen Verwaltungskosten lediglich um knapp 9 Prozent auf 157,0 Mio. €, obwohl wir in Teilbereichen fixkostenrelevante Erweiterungsmaßnahmen ergriffen haben, um das kräftige operative Wachstum zu bewältigen. Zu berücksichtigen ist ferner, dass einzelne Aufwandspositionen wie beispielsweise die Frachtkosten in direkter Abhängigkeit vom Geschäftsvolumen durchaus erheblich gestiegen sind.

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen fallen bei LEONI in der Regel projektbezogen an. Im abgelaufenen Geschäftsjahr nahmen sie um rund 11 Prozent auf 84,1 Mio. € zu. Der unter der Position Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen ausgewiesene Betrag von - 7,1 Mio. € umfasst im Wesentlichen das anteilige Ergebnis der 2011 noch at-equity-einbezogenen südkoreanischen Gesellschaft Daekyeung, die aufgrund erheblicher Aufwendungen, mit denen die Voraussetzungen für künftiges Wachstum geschaffen wurden, einen Fehlbetrag auswies.

Durch die im Vergleich zum Umsatz deutlich unterproportionalen Kostensteigerungen verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kräftig um rund 43 Prozent auf 344,2 Mio. €. Abzüglich der Abschreibungen, die 107,1 Mio. € (Vorjahr: 110,3 Mio. €) betrugen, nahm das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sogar um etwa 81 Prozent auf 237,1 Mio. € zu.

Die Finanzerträge erhöhten sich aufgrund der zusätzlichen liquiden Mittel aus der Kapitalerhöhung 2011 von 0,8 Mio. € auf 1,8 Mio. €. Diese eher moderate Zunahme ist eine Folge des sehr niedrigen Marktzinsniveaus. Dem Ertrag standen nahezu unveränderte Finanzaufwendungen von 42,8 Mio. € (Vorjahr: 43,0 Mio. €) gegenüber, die aus vertraglich festgelegten Zinsverpflichtungen im Rahmen unserer langfristigen Finanzierung resultieren.

In der Summe ergab sich 2011 ein Konzernergebnis vor Steuern von 196,3 Mio. €, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr mit 89,6 Mio. €. Die darauf anfallenden Ertragsteuern beliefen sich auf 40,3 Mio. € (Vorjahr: 22,4 Mio. €). Die rückläufige Steuerquote von 20,5 Prozent (Vorjahr: 24,9 Prozent) resultierte aus dem größeren Gewinnbeitrag von Tochtergesellschaften, die in Niedrigsteuerländern beheimatet sind. Zum anderen konnten die in einigen Gesellschaften vorhandenen Verlustvorträge aufgrund der verbesserten Ertragslage verstärkt genutzt werden.

Unter dem Strich wurde für das Geschäftsjahr 2011 ein Konzernüberschuss von 156,0 Mio. € ausgewiesen, was einem Plus von 132 Prozent entsprach. Das Ergebnis je Aktie stieg von 2,26 € auf 4,99 €.

Konzern-EBIT Mio. €

Konzern-EBIT nach Quartalen Mio. €

Finanzlage

Finanzierungsstrategie

Die Strategie der LEONI AG ist auf eine solide, ausgewogene Finanzierungsstruktur ausgerichtet. Ziel ist es, eine Eigenkapitalquote von rund 35 Prozent und ein Gearing von unter 50 Prozent nachhaltig zu sichern. Damit soll unsere hohe Akzeptanz sowohl am Kapitalmarkt als auch bei Banken und Lieferanten weiterhin gewahrt bleiben. Der langfristige Finanzierungsbedarf von LEONI wird über den Kapitalmarkt gedeckt. Kurzfristig finanzieren wir uns über Kreditlinien bei den Kernbanken. Das Wachstum wird in der Regel über den Netto-Cashflow finanziert. Darüber hinaus legen wir besonderen Wert darauf, dass wesentliche Expansionsschübe - insbesondere bei Akquisitionen - zu einem angemessenen Teil mit Eigenkapital unterlegt sind. Weitere Details zur Kapitalsteuerung enthält der → Konzernanhang.

Finanz- und Liquiditätsmanagement

Das Finanzmanagement des LEONI-Konzerns erfolgt zentral über die Holdinggesellschaft LEONI AG. Basierend auf der Erfassung des Kapitalbedarfs auf Konzernebene werden dort die erforderlichen Finanzierungsmaßnahmen für die gesamte Unternehmensgruppe ergriffen. In Ausnahmefällen tätigen wir regionale Sonderfinanzierungen. Die wichtigsten Ziele des Finanzmanagements sind die Sicherung der Liquidität der Unternehmensgruppe weltweit, die Optimierung der Finanzaufwendungen und -erträge sowie die Steuerung und Minimierung der Währungs- und Zinsrisiken. Um möglichst unabhängig von einzelnen Märkten oder Finanzierungsarten zu sein, nutzen wir ein breites Spektrum an Instrumenten und setzen auf eine langfristige, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit internationalen Kreditinstituten. Die Finanzierung der Konzerngesellschaften erfolgt weitestgehend in deren funktionaler Währung. Die wesentlichen Finanzverbindlichkeiten bestanden 2011 in Euro, US-Dollar sowie bei unseren chinesischen Gesellschaften in Yuan.

Die Liquidität managen wir unter anderem über ein Cash-Pooling-System, das Pools in den Heimatländern der wichtigsten Konzernwährungen beinhaltet. Darüber hinaus übernimmt die LEONI AG größtenteils den Zahlungsverkehr für die Gruppe.

Um stets allen finanziellen Verpflichtungen sicher nachkommen zu können, nutzen wir Kapitalmarktinstrumente wie Bonds oder Schuldscheindarlehen zentral für die gesamte Gruppe und decken uns mit Kreditlinien in ausreichender Höhe ein. Zum Bilanzstichtag bestanden kurz- und mittelfristige Kreditzusagen von Banken in Höhe von 330,8 Mio. € (Vorjahr: 316,5 Mio. €) mit Laufzeiten von bis zu 15 Monaten. Davon wurden zum Stichtag 36,1 Mio. € kurzfristig genutzt (Vorjahr: 26,8 Mio. €).

Auch die Instrumente Leasing und Factoring, die wir zur Verbesserung der Liquiditätsstruktur einsetzen, werden zentral gesteuert. Vor allem das Factoring stellt aufgrund seiner Flexibilität in Bezug auf die Umsatzentwicklung und den damit zusammenhängenden Finanzierungsbedarf eine wichtige Ergänzung zu anderen Instrumenten der kurzfristigen Liquiditätssteuerung dar. Ende 2011 waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch echtes Factoring in Höhe von 118,0 Mio. € (Vorjahr: 92,4 Mio. €) gemindert.

Zins- und Währungsabsicherung

Zinsrisiken aus Geldaufnahmen werden über Basisinstrumente wie Caps, Swaps und Collars abgesichert. Per 31. Dezember 2011 belief sich das Nominalvolumen der bestehenden Zinsswaps auf 126,2 Mio. € (Vorjahr: 126,0 Mio. €) und der Collars wie im Vorjahr auf 136,0 Mio. €.

Zur Minimierung des Einflusses von Wechselkursschwankungen auf das Konzernergebnis werden Fremdwährungspositionen innerhalb des Konzerns gegeneinander aufgerechnet. Für die verbleibenden Beträge schließen wir Devisensicherungsgeschäfte ab, und zwar überwiegend in britischen Pfund, chinesischen Yuan, mexikanischen Pesos, polnischen Zloty, Schweizer Franken, südkoreanischen Won, rumänischen Leu, russischen Rubel und US-Dollar. Zum Jahresende 2011 lag das Volumen bei 454,8 Mio. € gegenüber 442,7 Mio. € zum Vorjahresstichtag. Weitere Informationen zu Zins- und Währungsrisiken enthält der → Konzernanhang.

Frühzeitige Sicherung der langfristigen Finanzierung

Unsere langfristige Finanzierung ist durch die in den Jahren 2006 bis 2010 getätigten strategischen Finanzierungsmaßnahmen bis 2013 abgesichert. Die Refinanzierung der 2013 fälligen Positionen durch adäquate neue Instrumente werden wir bereits im laufenden Jahr vorbereiten. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die bislang genutzten Finanzierungsinstrumente:

Finanzierungsstruktur

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Langfristfinanzierungen Volumen (in Mio. €) Platziert (Jahr) Laufzeit (bis Jahr)
Anleihe 200 2006 2013 (endfällig)
Schuldscheindarlehen 160 90 2008 2008 2013 (endfällig) 2015 (endfällig)
Schuldscheindarlehen 15 2009 Tilgung 5 Mio. € p.a. bis 2014
Schuldscheindarlehen 20 2010 5 Mio. € in 2013 10 Mio. € in 2014 45 Mio. € in 2015

Kapitalerhöhung stärkt finanzielle Basis

2011 setzte LEONI erfolgreich eine 10-prozentige Kapitalerhöhung um. Das Grundkapital stieg durch die Ausgabe von 2.969.000 auf den Namen lautenden Stückaktien von bislang 29.700.000 € auf 32.669.000 €. Am 30. Juni 2011 bot LEONI die neuen Aktien institutionellen Investoren im Rahmen eines beschleunigten Preisfindungsverfahrens (Accelerated Bookbuilding) zum Preis von 38,00 € an. Dabei wurde das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen. Das Angebot stieß auf großes Interesse: Die Kapitalerhöhung war dreifach überzeichnet und die Platzierung wurde bereits am 1. Juli 2011 abgeschlossen. Die neuen Aktien sind ab dem 1. Januar 2011 gewinnanteilsberechtigt.

Durch die Kapitalmaßnahme verbesserte sich die finanzielle Basis von LEONI erheblich. Dem Konzern flossen daraus nach Abzug von Kosten 111,5 Mio. € zu. Die zusätzlichen Mittel dienen vor allem der Finanzierung unseres starken organischen Wachstums sowie dem Erwerb der restlichen Anteile an dem südkoreanischen Bordnetz-System-Hersteller Daekyeung (→Nachtragsbericht). Weitere Details zur Kapitalerhöhung finden Sie im → Konzernanhang.

Kapitalkosten und ROCE verbessert

Der gewichtete durchschnittliche Kapitalkostensatz (Weighted Average Cost of Capital, WACC) für den LEONI-Konzern belief sich zum Jahresende 2011 auf 7,6 Prozent nach 8,0 Prozent im Vorjahr. Die Verringerung resultierte aus den etwas niedrigeren Eigenkapitalkosten und dem durch die Kapitalerhöhung gestiegenen Anteil des Eigenkapitals.

Kapitalkosten

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2011 2010
Risikoloser Zins 2,37 % 3,42 %
Marktrisikoprämie 5,50 % 5,00 %
beta-Faktor 1,46 1,57
Eigenkapitalkosten nach Steuern 10,40 % 11,27 %
Fremdkapitalkosten vor Steuern 4,79 % 4,79 %
Steuersatz 25,00 % 1,20 % 25,00 % 1,20 %
Fremdkapitalkosten nach Steuern 3,59 % 3,59 %
Anteil Eigenkapital 59,50 % 57,67 %
Anteil Fremdkapital 40,50 % 42,33 %
Kapitalkosten nach Steuern (WACC) 7,64 % 8,02 %

Der Return on Capital Employed (ROCE, Rendite auf das eingesetzte Kapital), stieg aufgrund der deutlichen Ertragsverbesserung und erfolgreichem Working Capital Management von 13,9 Prozent auf 24,0 Prozent.

Kapitalflussrechnung: Hoher Mittelzufluss

Vor allem aufgrund der deutlichen Ergebnissteigerung nahm der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit 2011 deutlich um rund 73 Prozent auf 246,1 Mio. € zu. Hierzu trug auch die trotz der kräftigen Geschäftsausweitung insgesamt moderate zusätzliche Mittelbindung im Working Capital bei -eine Folge unseres aktiven Working Capital Managements.

Für Investitionstätigkeit flossen insgesamt 126,9 Mio. € aus dem Unternehmen ab im Vergleich zu 95,5 Mio. € im Vorjahr. Dies war vor allem eine Folge der von 102,1 Mio. € auf 127,4 Mio. € gesteigerten Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Wesentliche Teile der Investitionen wurden dabei für Kapazitätserweiterungen getätigt.

Im Finanzierungsbereich stellte die erfolgreiche Kapitalerhöhung mit einem Mittelzufluss von 111,5 Mio. € die wichtigste Transaktion dar. Dieser standen die planmäßige Tilgung von Finanzschulden in Höhe von 65,9 Mio. € sowie die Dividendenausschüttung an unsere Aktionäre von 20,8 Mio. € gegenüber. Bei den Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzschulden in Höhe von 23,5 Mio. € handelte es sich im Wesentlichen um kurzfristig aufgenommene Darlehen zur Finanzierung des laufenden Geschäfts. Per saldo ergab sich 2011 ein Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit von 48,3 Mio. € (Vorjahr: 2,1 Mio. €).

Nach Berücksichtigung aller Zahlungsvorgänge nahmen die liquiden Mittel im vergangenen Geschäftsjahr um 167,5 Mio. € zu. Unter Hinzurechnung von wechselkursbedingten Veränderungen in Höhe von 4,2 Mio. € belief sich der Finanzmittelbestand im LEONI-Konzern Ende Dezember 2011 auf 366,0 Mio. € im Vergleich zu 194,2 Mio. € am Vorjahresstichtag.

Operativer Cashflow Mio. €

Konzernkapitalflussrechnung (Kurzfassung) Mio. €

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2011 2010
Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit 246,1 142,3
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit - 126,9 - 95,5
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit 48,3 2,1
Zunahme des Finanzmittelbestandes 167,5 48,9
Finanzmittelbestand zum 31. Dezember 366,0 194,2

Free Cashflow deutlich über Vorjahr

Der Free Cashflow vor Dividendenzahlung und Akquisitionen nahm im Berichtsjahr ebenfalls deutlich um rund 139 Prozent auf 121,2 Mio. € zu. Er stieg damit stärker als prognostiziert, da sich neben der Ertragsverbesserung auch stichtagsbezogene Zahlungsvorgänge in unerwartetem Umfang positiv bemerkbar machten und gleichzeitig die → Investitionen niedriger als geplant ausfielen. Aufgrund des hohen Free Cashflows sowie der Mittel aus der Kapitalerhöhung reduzierten sich die Nettofinanzverbindlichkeiten per 31. Dezember 2011 im Stichtagsvergleich von 444,6 Mio. € auf 233,9 Mio. €.

Berechnung des Free Cashflows Mio. €

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2011 2010
Jahresüberschuss 156,0 67,2
Abschreibungen / Wertminderungsaufwand 115,2 115,1
Veränderung im Working Capital - 48,3 - 53,8
Sonstiges 23,2 13,8
Mittelab-/-zufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 246,1 142,3
Mittelab-/-zufluss aus der Investitionstätigkeit ohne Akquisitionen - 124,9 - 91,6
Free Cashflow* 121,2 50,7

* vor Dividende und Akquisitionen

Free Cashflow * Mio. €

* vor Dividende und Akquisitionen

Berechnung der Nettofinanzschulden Mio. €

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2011 2010 Veränderung
Zahlungsmittel und -äquivalente 366,0 194,2 171,8
Kurzfristige Finanzschulden - 106,3 - 49,0 - 57,3
Langfristige Finanzschulden - 493,6 - 589,8 96,2
Nettofinanzposition - 233,9 - 444,6 210,7

Investitionen

LEONI erhöhte die Investitionen 2011 konzernweit um rund 31 Prozent auf 140,1 Mio. €. Davon entfielen 137,4 Mio. € auf Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte gegenüber 103,1 Mio. € im Vorjahr. Der Fokus lag auf Projekten zur weiteren Internationalisierung und zur Stärkung der Innovationskraft. In Akquisitionen und Finanzanlagen wurden 2,7 Mio. € investiert (Vorjahr: 4,3 Mio. €), wovon der Großteil auf den Erwerb der restlichen Anteile der Tochtergesellschaft j-fiber GmbH entfiel (→ Konzernanhang).

Insgesamt lag das Volumen 2011 aufgrund der hohen Auslastung von Lieferanten aus der Investitionsgüterindustrie und der Verschiebung einiger Projekte vom vierten Quartal 2011 in das erste Quartal 2012 auf dem ursprünglich vorgesehenen Niveau, aber unter dem zur Jahresmitte auf rund 160 Mio. € erhöhten Planwert.

Im Unternehmensbereich Wiring Systems stiegen die Investitionen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in der Berichtsperiode um 33 Prozent auf 76,3 Mio. €. Im Mittelpunkt standen Kapazitätserweiterungsmaßnahmen aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage sowie die Vorbereitung von Modellwechseln und Neuanläufen. Unter anderem wurden für Projekte der Kunden BMW, General Motors, Jaguar/Land Rover, Mercedes-Benz, PSA, Renault, VW und verschiedene Nutzfahrzeughersteller Produktionsstätten in Ägypten, Brasilien, China, Indien, Marokko, Mexiko, Rumänien, Russland, Serbien, Tunesien und der Ukraine ausgebaut oder neu errichtet.

Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions investierte 2011 mit 53,7 Mio. € rund 24 Prozent mehr in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände als 2010, auch hier überwiegend infolge der starken Nachfrage in vielen Regionen und Marktsegmenten. Zugleich dienten die Investitionen dem Ausbau der Kapazitäten für margenstarke Produkte. In China und Mexiko wurde jeweils eine neue Fertigung von Automobil-Sonderleitungen aufgebaut. In Deutschland und Nordamerika erweiterten wir die Drahtproduktion, unter anderem für die Solarindustrie, sowie die Spezialkabel-Kapazitäten, zum Beispiel für High-Speed-Datenkabel. Weitere Schwerpunkte lagen auf der Automatisierung der Hausgeräteverdrahtung in China und der Vergrößerung unseres mexikanischen Standortes für die Herstellung von Kabeln für die petrochemische Industrie.

In der Holdinggesellschaft LEONI AG beliefen sich die Investitionen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte auf 7,4 Mio. € (Vorjahr: 2,2 Mio. €). Sie betrafen vor allem den Ausbau und die Harmonisierung unserer IT-Systeme, um die Strukturen auf künftiges Wachstum vorzubereiten.

Investitionen*

* ohne Akquisitionen und Finanzanlagen

Vermögenslage

Bilanzstruktur verbessert

Auch in der LEONI-Konzernbilanz schlug sich der dynamische Geschäftsverlauf erkennbar nieder: Dank der Gewinnsteigerung sowie der erfolgreich umgesetzten Kapitalerhöhung verbesserte sich die Eigenkapitalquote per 31.Dezember 2011 gegenüber dem Vorjahresstichtag deutlich auf 31,8 Prozent, obwohl die Bilanzsumme um 15 Prozent auf 2.320,6 Mio. € zugenommen hat.

Die liquiden Mittel in Höhe von 366,0 Mio. € haben sich fast verdoppelt, sodass ausreichend Spielraum für die Finanzierung der vollständigen Übernahme von Daekyeung und der anstehenden Investitionen sowie Darlehenstilgungen für das weitere Wachstum besteht. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen mit knapp 14 Prozent und die Vorräte mit rund 14 Prozent weniger stark als das Geschäftsvolumen bzw. die Bilanzsumme. Durch unser aktives Working Capital Management, das beispielsweise Maßnahmen zur Steigerung der Umschlagshäufigkeit unserer Vorratsbestände beinhaltete, konnten wir die Zuwachsraten beider Positionen begrenzen. Insgesamt erhöhten sich die kurzfristigen Vermögenswerte um etwa 26 Prozent auf 1.369,4 Mio. €.

Die Sachanlagen nahmen infolge der forcierten Investitionstätigkeit um rund 7 Prozent auf 625,9 Mio. € zu. Dagegen reduzierten sich die immateriellen Vermögenswerte um rund 19 Prozent auf 59,1 Mio. €. Grund dafür waren der im ersten Halbjahr 2011 verbuchte Wertminderungsaufwand (→ Konzernanhang) sowie planmäßige Abschreibungen, die in der Summe Zugänge aus der Aktivierung von Software-Käufen zur konzernweiten Harmonisierung der EDV-Systemlandschaft überkompensierten. Die Position Geschäfts- oder Firmenwerte wurde durch die Erstkonsolidierung der j-fiber GmbH um knapp 2 Mio. € erhöht. Die Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen wurden zum Jahresende mit 22,4 Mio. € ausgewiesen nach 29,7 Mio. € ein Jahr zuvor. Darin spiegelt sich im Wesentlichen die anteilige Übernahme des Fehlbetrags der 2011 noch at-equity-einbezogenen südkoreanischen Gesellschaft Daekyeung wider.

Die Passivseite der Konzernbilanz wurde von der Steigerung des Eigenkapitals um 256,3 Mio. € auf 737,5 Mio. € dominiert. Diese ist insbesondere auf das Wachstum der Gewinnrücklagen um 134,9 Mio. € sowie der Kapitalrücklage um 108,9 Mio. € zurückzuführen. Das kumulierte sonstige Ergebnis erhöhte sich vor allem wegen einer positiven Differenz aus Währungsumrechnung um 9,2 Mio. €. Dadurch verbesserte sich die Eigenkapitalquote von 23,8 Prozent auf 31,8 Prozent.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten legten in der Summe um rund 19 Prozent auf 943,9 Mio. € (Vorjahr 791,5 Mio. €) zu. Ursache dafür waren zum einen die aufgrund des starken operativen Geschäfts um rund 11 Prozent höheren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Zum anderen stiegen die kurzfristigen Finanzschulden um 57,3 Mio. € auf 106,3 Mio. €. Der größte Teil davon resultierte aus der Umbuchung langfristiger in kurzfristige Verbindlichkeiten aufgrund geänderter Restlaufzeiten. Die kurzfristigen Rückstellungen verringerten sich um rund 12 Prozent auf 47,2 Mio. €. Hier wirkte sich vor allem die Inanspruchnahme von in den Vorjahren gebildeten Restrukturierungsrückstellungen aus, die 2011 zu entsprechenden Auszahlungen führte.

Die langfristigen Verbindlichkeiten reduzierten sich insgesamt um etwa 14 Prozent auf 639,2 Mio. € (Vorjahr 744,7 Mio. €). Grund waren vor allem Tilgungszahlungen bei den langfristigen Finanzverbindlichkeiten sowie die oben bereits beschriebene Umbuchung von Teilen des Darlehensbestands in den kurzfristigen Bereich. Ende Dezember wurden noch langfristige Finanzschulden von 493,6 Mio. € ausgewiesen, ca. 16 Prozent weniger als am Vorjahresstichtag.

In der Gesamtbetrachtung belief sich die Nettofinanzverschuldung per 31. Dezember 2011 auf 233,9 Mio. € gegenüber 444,6 Mio. € am Vorjahresstichtag. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel → Finanzlage. Das Verhältnis von Nettofinanzverschuldung zu Eigenkapital (Gearing) betrug 32 Prozent nach 92 Prozent Ende 2010.

Vermögens- und Kapitalstruktur Mio. €

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31.12.2011 31.12.2010
Kurzfristige Vermögenswerte 1.369,4 1.086,3
Langfristige Vermögenswerte 951,2 931,1
Summe Aktiva 2.320,6 2.017,4
Kurzfristige Verbindlichkeiten 943,9 791,5
Langfristige Verbindlichkeiten 639,2 744,7
Eigenkapital 737,5 481,2
Summe Passiva 2.320,6 2.017,4

Sachanlagen, Immaterielle Vermögenswerte, Goodwill Mio. €

Eigenkapitalquote %

Eigenkapital und Nettofinanzschulden

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Die derzeitige Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des LEONI-Konzerns beurteilt der Vorstand als sehr zufriedenstellend. 2011 wurden in beiden Unternehmensbereichen neue Umsatzrekorde erzielt, sodass der Konzernumsatz auf den bisherigen Höchstwert von 3,7 Mrd. € anstieg. Die Basis dafür bildete die in nahezu allen wichtigen Märkten über unseren Erwartungen liegende Nachfrage.

Beim Ergebnis erreichte LEONI im abgelaufenen Geschäftsjahr mit einem Konzern-EBIT von 237,1 Mio. € ebenfalls ein neues Spitzenniveau. Die EBIT-Marge erhöhte sich auf 6,4 Prozent und näherte sich unserem Zielwert von 7 Prozent damit weiter an. Der Jahresüberschuss hat sich auf 156,0 Mio. € sogar mehr als verdoppelt. Gemäß unserer Dividendenpolitik, die eine Ausschüttung von rund einem Drittel des Jahresüberschusses vorsieht, werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine kräftige Anhebung der Dividende auf 1,50 € je Aktie (Vorjahr: 0,70 €) vorschlagen.

Auch die Finanz- und Vermögenslage verbesserte sich 2011 deutlich. Durch das gute Konzernergebnis und die Kapitalerhöhung nahm die Eigenkapitalquote auf 31,8 Prozent zu. Zusätzlich führten das erfolgreiche Working Capital Management und die teilweise auf Anfang 2012 verschobenen Investitionen zu einem wesentlich stärkeren Abbau der Nettofinanzverschuldung, sodass wir Ende 2011 mit 32 Prozent einen deutlich geringeren Verschuldungsgrad auswiesen als geplant.

Informationen zu außerbilanziellen Finanzierungselementen, die sich im Wesentlichen aus Pensionsverpflichtungen ergeben, sowie zu Ermessensspielräumen, Annahmen und Schätzungen enthält der → Konzernanhang.

Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals: Das Grundkapital der LEONI AG wurde im Juli 2011 durch eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlage von 29.700.000 € um 2.969.000 € auf 32.669.000 € erhöht. Es ist in 32.669.000 auf den Namen lautende Stückaktien unterteilt. Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Stückaktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn.

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen: Beschränkungen, die Stimmrechte betreffen, sind uns nicht bekannt. Übertragungsbeschränkungen bestehen insofern, als Aktien, die der Vorstand und Führungskräfte im Rahmen eines sogenannten "long-term-incentive"-Programms erwerben bzw. erworben haben, einer Haltefrist unterliegen. Im Verhältnis zur LEONI AG gilt nach § 67 Abs. 2 Satz 1 AktG als Aktionär nur, wer als solcher im Aktienregister eingetragen ist. Eintragungen von Ermächtigten in das Aktienregister im eigenen Namen für Aktien, die einem anderen gehören (Eintragung als Fremdbesitzer statt als Eigenbesitzer), sind nach § 4 Abs. 3 der Satzung nicht zulässig. Die satzungskonforme Eintragung im Aktienregister ist unter anderem für Teilnahme und Stimmrechtsausübung bei Hauptversammlungen wichtig.

Direkte oder indirekte Beteiligungen am Grundkapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, sind der LEONI AG nicht bekannt.

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, existieren nicht.

Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben: Sofern Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind, können sie die ihnen aus diesen Aktien zustehenden Kontrollrechte unmittelbar nach den Bestimmungen der Satzung und des Gesetzes ausüben.

Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und über die Änderung der Satzung: Die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern sind in den §§ 84 und 85 AktG sowie in § 31 MitbestG geregelt. Mitglieder des Vorstands werden danach vom Aufsichtsrat auf höchstens fünf Jahre bestellt. Gemäß § 5 Abs. 1 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Mitgliedern. Im Übrigen bestellt der Aufsichtsrat gemäß § 5 Abs. 2 der Satzung die Vorstandsmitglieder und bestimmt ihre Zahl. Er kann stellvertretende Vorstandsmitglieder sowie einen Vorsitzenden und einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands bestimmen. Satzungsänderungen bedürfen nach § 179 AktG eines Beschlusses der Hauptversammlung. Für die Änderung der Satzung ist gemäß § 16 Abs. 3 der Satzung die einfache Stimmenmehrheit und die einfache Kapitalmehrheit notwendig, falls das Gesetz oder die Satzung nicht zwingend eine andere Mehrheit vorsehen. Nach § 19 der Satzung ist der Aufsichtsrat befugt, Abänderungen und Ergänzungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Darüber hinaus ist der Aufsichtsrat gemäß § 4 Abs. 5 Unterabsatz 4 der Satzung ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend der Durchführung der Erhöhung des Grundkapitals durch Ausnutzung des genehmigten Kapitals nach Ablauf der Ermächtigungsfrist zu ändern. Er ist ferner gemäß § 4 Abs. 6 Unterabsatz 2 der Satzung ermächtigt, die Satzung entsprechend der jeweiligen Ausnutzung des bedingten Kapitals zu ändern. Entsprechendes gilt für den Fall der Nichtausnutzung der Ermächtigung zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen nach Ablauf der Ermächtigungsfrist sowie für den Fall der Nichtausnutzung des bedingten Kapitals I nach Ablauf sämtlicher Wandlungs- bzw. Optionsfristen.

Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen:

Erwerb eigener Aktien - Der Vorstand der LEONI AG wurde von der Hauptversammlung am 6. Mai 2010 gemäß § 71 Abs. 1 Ziffer 8 AktG ermächtigt, bis zum 5. Mai 2015 im Namen des Unternehmens bis zu 2.970.000 eigene Aktien zu erwerben. Der Erwerb kann auch durch von der Gesellschaft abhängige Konzernunternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Der Erwerb darf über die Börse oder mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten erfolgen. Der Vorstand ist gemäß dem vorgenannten Beschluss ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser oder einer früheren Ermächtigung erworben wurden, zu allen gesetzlich zugelassenen, insbesondere den in der Ermächtigung genannten Zwecken, zu verwenden. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auf die eigenen Aktien ist insoweit ausgeschlossen, wie die Aktien zu in der Ermächtigung näher bestimmten Zwecken verwendet werden.

Genehmigtes Kapital - Der Vorstand der LEONI AG wurde von der Hauptversammlung am 12. Mai 2011 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft in Teilbeträgen um insgesamt bis zu 14,85 Mio. € durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Aktien gegen Bar- oder Sacheinlagen zu erhöhen. Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen, der Vorstand wurde jedoch von der Hauptversammlung befugt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten Fällen auszuschließen.

Von dieser Ermächtigung hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats Gebrauch gemacht: Das Grundkapital der Gesellschaft ist am 1. Juli 2011 durch eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlage von 29.700.000 € um 2.969.000 € auf 32.669.000 € erhöht worden. Das Bezugsrecht der Aktionäre war dabei ausgeschlossen. Gemäß § 4 Abs. 5 der im Anschluss an die Kapitalerhöhung neu gefassten Satzung ist der Vorstand der LEONI AG nun befugt, das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum 11. Mai 2016 mit Zustimmung des Aufsichtsrats noch um insgesamt bis zu 11.881.000 € durch die einmalige oder mehrmalige Ausgabe von insgesamt bis zu 11.881.000 auf den Namen lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von je 1,00 € gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen.

Bedingtes Kapital - Des Weiteren ist der Vorstand gemäß § 4 Abs. 6 der Satzung ermächtigt, bis zum 5. Mai 2015 Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen auszugeben. Hierfür wurde das Grundkapital um bis zu 14,85 Mio. € bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, wie von Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch gemacht wird oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und soweit nicht ein Barausgleich gewährt oder eigene Aktien oder neue Aktien aus einer Ausnutzung eines genehmigten Kapitals zur Bedienung eingesetzt werden.

Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen: Im Falle eines Kontrollwechsels im Zuge eines Übernahmeangebots können die im Jahr 2006 begebene Unternehmensanleihe in Höhe von 200 Mio. €, die im Jahr 2008 begebenen Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt 250 Mio. €, das 2009 platzierte Schuldscheindarlehen in Höhe von 25 Mio. €, das 2010 begebene Schuldscheindarlehen in Höhe von 20 Mio. € sowie die weiteren Kreditverträge unmittelbar fällig gestellt werden. Außerdem hat in diesem Fall auch ein Teil der wesentlichen Kunden, Lieferanten sowie weiteren Kooperationspartner das Recht, die vertraglichen Vereinbarungen mit dem Unternehmen vorzeitig zu kündigen.

Entschädigungsvereinbarungen der LEONI AG für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern: Die Dienstverträge der Vorstandsmitglieder enthalten eine Change-of-control-Klausel. Demnach hat jeder Vorstand im Falle eines Kontrollwechsels innerhalb von drei Monaten ein Sonderkündigungsrecht sowie einen Abfindungsanspruch. Die Abfindung setzt sich aus der Summe der bis zum Ende der Dienstlaufzeit noch anstehenden Jahresvergütungen zusammen und ist in Übereinstimmung mit Ziffer 4.2.3 Abs. 4 und 5 des Deutschen Corporate Governance Kodex' auf maximal drei Jahresvergütungen bzw. bei einer Dienstlaufzeit von weniger als drei Jahren auf die für die Restlaufzeit noch entsprechend zu zahlende Summe begrenzt. Dabei besteht die Jahresvergütung aus dem jährlichen Fixgehalt und 80 Prozent des erreichbaren Höchstbetrags der Tantieme.

Weitere Leistungsindikatoren

Beschaffung

Materialaufwand um 29 Prozent gestiegen

Der Einkauf von Rohstoffen und Komponenten spielt für LEONI eine entscheidende Rolle und war im abgelaufenen Geschäftsjahr von deutlichen Preissteigerungen geprägt. 2011 erhöhte sich der Materialaufwand konzernweit um 29 Prozent auf 2.238,5 Mio. € (Vorjahr: 1.738,4 Mio. €). Das entsprach einem leicht erhöhten Anteil am Konzernumsatz von 60,5 Prozent (Vorjahr: 58,8 Prozent).

Der Materialaufwand des Unternehmensbereichs Wiring Systems vergrößerte sich 2011 um 21 Prozent auf 980,7 Mio. € (Vorjahr: 808,0 Mio. €), das entspricht ähnlich wie im Vorjahr etwa 48 Prozent des Segmentumsatzes. Die bedeutendste Materialgruppe stellen Steckverbinder dar, gefolgt von Kabeln und Leitungen, Befestigungsteilen, Spritzgussteilen und elektrischen Komponenten.

Materialaufwand des Unternehmensbereichs Wiring Systems, Anteil wichtiger Materialgruppen

Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions nahm der Materialeinsatz um 35 Prozent auf 1.257,8 Mio. € (Vorjahr: 930,4 Mio. €) oder 75 Prozent des Segmentumsatzes (Vorjahr: 70 Prozent) zu. Hier machte sich vor allem der weitere Anstieg des Kupferpreises bemerkbar. Die Zusammensetzung unseres Einkaufsportfolios hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert: Wichtigster Rohstoff für die Herstellung von Draht-/Kabelprodukten und -systemen ist Kupfer. Von diesem Metall wurden 2011 deutlich über 100.000 Tonnen verarbeitet. Den zweitgrößten Materialblock bilden PVC-Kunststoffmischungen mit einem Volumen von über 50.000 Tonnen. Hinzu kommen weitere Standardkunststoffe wie Polyethylen, Polypropylen und Sonderisolierwerkstoffe sowie einige andere Metalle wie Nickel, Silber und Zinn.

Kupfer 2011 im Durchschnitt 11 Prozent teurer

LEONI bezieht Kupfer bei großen strategischen Lieferanten, wobei die Preisfindung auf Basis der Notierung an der Londoner Metallbörse erfolgt. 2011 erhöhte sich der durchschnittliche Kupferpreis gegenüber Vorjahr nochmals um 11 Prozent auf 6,41 €/kg. Dabei stieg der Wert dieses Metalls zu Jahresbeginn zunächst weiter an, verlor im dritten Quartal dann aber deutlich an Wert. Die höchste Notierung wurde am 14. Februar mit 7,63 €/kg festgestellt, der Tiefstkurs am 20. Oktober mit 5,09 €/kg. Der Preis für Silber nahm einen ähnlichen Verlauf und war im Durchschnitt erheblich teurer als im Vorjahr. Dagegen verbilligten sich die Industriemetalle Zinn und Nickel im Jahresverlauf 2011 deutlich.

Entwicklung des Kupferpreises 2011 (niedrige DEL-Notierung) €/ 100 kg

Sonderisolierwerkstoffe stark verknappt

Am Markt für Standardkunststoffe wie Polyvinylchlorid oder Polyethylen und der Standardweichmacher kam es im ersten Halbjahr 2011 zu einem spürbaren Nachfrageüberhang, der sich im dritten Quartal jedoch merklich abschwächte und im vierten Quartal in einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage mündete. Seitdem sind die Notierungen für diese Commodities leicht rückläufig, eine grundlegende Trendwende ist aber noch nicht erkennbar. Unverändert knapp ist die Situation dagegen bei Sonderisolierwerkstoffen wie Polyurethan, Polyamiden und Fluorpolymeren. In diesem Segment sind die Märkte bis über das Jahr 2012 hinaus mehr als ausverkauft. Auf den Märkten für diese Materialien herrscht ein Verteilungskampf, der in den vergangenen beiden Jahren zu erheblichen Preiserhöhungen führte. Während wir die Auswirkungen daraus im Vorjahr dank bestehender Verträge noch vermeiden konnten, traf die Entwicklung LEONI im Berichtsjahr deutlich. Ein Ende dieser Preistrends und der anhaltend schwierigen Versorgungssituation ist nicht in Sicht. Um gegenzusteuern, wurde in die stetige Erweiterung unseres globalen Lieferantennetzwerks investiert.

Anhaltender Preisauftrieb bei Komponenten

Der Unternehmensbereich Wiring Systems bezieht Kabel und Leitungen zum großen Teil unternehmensintern aus dem Segment Wire & Cable Solutions. Komponenten wie Steckverbinder, Befestigungselemente sowie Kunststoff- und Gummiformteile werden extern beschafft. Dabei arbeiteten wir 2011 weltweit mit etwa 50 A-, 200 B- und 650 C-Lieferanten zusammen, die häufig bereits bei der Auftragsvergabe von unseren Kunden aus der Automobilindustrie festgelegt werden. Durch weitere Kostensteigerungen bei Rohmaterialien wie Metallen und Kunststoffen hielt der Preisauftrieb bei Komponenten im Berichtsjahr an. Diese Entwicklung konnten wir über kontinuierliche Verhandlungen mit den Lieferanten, veränderte technische Lösungen und Substitution teilweise kompensieren. Gleichzeitig führten die höhere Nachfrage aus der Automobilindustrie und die Verknappung einiger Rohmaterialien sowie die Naturkatastrophen in Japan und Thailand zu Lieferengpässen. Dank effizienter Allokationsmechanismen innerhalb unserer globalen Produktionsnetzwerke war LEONI in der Lage, die Versorgung sicherzustellen.

Enge Zusammenarbeit mit unseren Key Suppliers

Da der Materialaufwand einen hohen Anteil an unserer Wertschöpfung hat, sind die Beziehungen zu den Lieferanten von großer Bedeutung für LEONI (Supplier Capital): Für die Sicherung unseres kontinuierlichen Wachstums kommt dem Ausbau der weltweiten Zusammenarbeit mit sogenannten Key Suppliers (Schlüssellieferanten) eine entscheidende Bedeutung zu. Um die Versorgung mit wichtigen Komponenten weiter zu verbessern, wurde 2011 ein Lieferanten-Entwicklungs- und Verbesserungsprogramm gestartet. In diesem Bereich ist neben einer engen Kooperation auf globaler Ebene vor allem die frühzeitige Einbindung in neue Projekte unerlässlich.

Mitarbeiter*

* In diesem Geschäftsbericht werden die Begriffe "Mitarbeiter" und "Arbeitnehmer" aus Gründen der besseren Lesbarkeit stellvertretend für "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" sowie "Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer" verwendet.

Konzernweit mehr als 60.000 Beschäftigte

Aufgrund der deutlichen Geschäftsausweitung ist die Belegschaft von LEONI 2011 spürbar gewachsen. Am 31. Dezember 2011 hatte das Unternehmen konzernweit 60.745 Mitarbeiter, das entspricht gegenüber dem Vorjahresstichtag einer Steigerung um 10 Prozent oder 5.589 Personen. Ein Teil der Arbeitnehmer befindet sich in befristeten Arbeitsverhältnissen, um größtmögliche Flexibilität bei evtl. auftretenden Konjunkturschwankungen zu ermöglichen. Weltweit waren im Geschäftsjahr 8.718 Arbeitnehmer in befristeteten Arbeitsverhältnissen für LEONI tätig.

Das Durchschnittsalter der Belegschaft in Deutschland betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 40,1 Jahre nach 40,3 in 2010. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit lag bei 9,0 Jahren nach 9,9 Jahren im Vorjahr.

Neueinstellungen gab es sowohl im Inland als auch an den ausländischen Standorten. In Deutschland erhöhte sich die Arbeitnehmerzahl um 242 auf 4.017 Personen und im Ausland um insgesamt 5.347 auf 56.728 Personen. Das entspricht einem Auslandsanteil von 93,4 Prozent an der Gesamtbelegschaft (Vorjahr: 93,2 Prozent). Die größten Zuwächse verzeichneten wir in Nordafrika, also in Niedriglohnländern. Am Jahresende waren 89,5 Prozent der Beschäftigten in Niedrig- und 10,5 Prozent in Hochlohnländern tätig.

Der Unternehmensbereich Wiring Systems vergrößerte seine Belegschaft im Stichtagsvergleich um 5.060 auf 52.643 Mitarbeiter. Dabei machten sich vor allem Einstellungen für Neuanläufe und Kapazitätserweiterungen in Ägypten, Mexiko, Serbien, Rumänien, Tunesien und der Ukraine bemerkbar. Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions waren Ende 2011 7.925 Arbeitnehmer tätig, das sind 519 mehr als vor Jahresfrist. Der Zuwachs betraf sowohl deutsche als auch ausländische Standorte.

In der Holdinggesellschaft LEONI AG nahm die Mitarbeiterzahl von 167 auf 177 Personen zu.

Mitarbeiter im Konzern Stand 31. Dezember

Mitarbeiter nach Regionen Stand: 31. Dezember

Mitarbeiter nach Lohngebieten Stand: 31. Dezember

Mitarbeiter nach Segmenten Stand: 31. Dezember

Personalstrategie

Um die Motivation und Zufriedenheit unserer Mitarbeiter und den langfristigen Unternehmenserfolg zu steigern, verfolgt unsere Personalstrategie das Ziel, den Beschäftigten herausfordernde, attraktive Arbeitsplätze zu bieten. Wir wollen die Entwicklung unserer Mitarbeiter nachhaltig stärken und setzen deshalb auf individuelle Förderung durch Aus-, Fort- und Weiterbildung, gezielte Management- und Personalentwicklung sowie Eigenverantwortung. Im Berichtsjahr rückten Aktivitäten in den Bereichen Rekrutierung, Bindung an das Unternehmen und Verankerung von LEONI als attraktivem Arbeitgeber in der Öffentlichkeit wegen der aktuellen Arbeitsmarktlage und des bevorstehenden Fachkräftemangels wieder vermehrt in den Vordergrund. Die enge Abstimmung wichtiger Personalmaßnahmen und die konstruktive Zusammenarbeit zwischen der Unternehmensleitung und den Gesamtbetriebsräten in Deutschland und Frankreich, dem Eurobetriebsrat sowie mit lokalen Arbeitnehmervertretern und Betriebsräten wurden fortgesetzt.

Ausbildungsaktivitäten

Ende 2011 bildete LEONI konzernweit 156 junge Menschen (Vorjahr: 176) an elf Standorten in 19 kaufmännischen und gewerblichen Berufen aus. Das entsprach wiederum etwas mehr als unserem Eigenbedarf. Neben den klassischen Berufsbildern wie unter anderem Industrie- und Bürokaufmann/-frau, Elektroniker/-in, Industriemechaniker/-in oder Fachinformatiker/-in konnten Schulabgänger ihre Ausbildung auch in dualen Studiengängen beginnen, die eine Berufsausbildung bzw. verstärkte Praxisphasen mit einem akademischen Hochschulabschluss verknüpfen. Unser Angebot für dieses praxisorientierte Studium wurde 2011 um die Fächer Elektromobilität, Fahrzeugelektronik und mechatronische Systeme sowie Fachinformatik erweitert. Erstmals konnten junge Menschen auch an unserem Standort Neuhaus-Schierschnitz im Bereich Fiber Optics eine Ausbildung beginnen.

Auszubildende im Konzern Stand 31. Dezember

Bezogen auf den Standort Deutschland hat LEONI eine Ausbildungsquote von rund 3,9 Prozent. Um die Ausbildungsbedingungen weiter zu verbessern, wurde im Berichtsjahr die Zahl der Betreuer erhöht. Mit Unterstützung des LEONARDO-Projekts der Nationalen Agentur für Bildung in Europa förderten wir ferner die Vernetzung der Auszubildenden untereinander sowie die interkulturelle Kompetenz durch wechselnde Einsätze an verschiedenen LEONI-Standorten im In- und Ausland.

Für die kaufmännischen Auszubildenden wurde ein wöchentlicher betriebsinterner Werk- und Englischunterricht eingeführt. Ferner erhielten sie die Möglichkeit, an Kursen der Industrie- und Handelskammer zu den Themen Telefontraining, Rhetorik, Umgang mit Kunden und Prüfungsvorbereitung teilzunehmen. LEONI-Absolventen erzielten 2011 erneut überdurchschnittlich gute Prüfungsergebnisse, die wir wie im Vorjahr mit Prämien honoriert haben. So stellte LEONI 2011 den prüfungsbesten Kabeljungwerker in Deutschland, der dafür vom Bundeswirtschaftsminister mit dem Staatspreis ausgezeichnet wurde. Ehemalige Auszubildende mit sehr guten Leistungen und Entwicklungspotenzial können von LEONI außerdem ein Stipendium erhalten.

Rekrutierung von Hochschulabsolventen

Neben den klassischen Ausbildungsaktivitäten forcierten wir auch die Werbung um Hochschulabsolventen, um engagierte Nachwuchskräfte für LEONI zu gewinnen. Verstärkte Kontakte entstanden 2011 unter anderem über Projektarbeiten, Vorträge und Exkursionen sowie die etwa 20 Hochschul- und Firmenkontaktmessen, die LEONI besuchte. Bereits bestehende enge Kooperationen mit ausgewählten Hochschulen und Universitäten wurden unter anderem durch die Teilnahme am Stipendiaten-Programm "Deutschlandstipendium" und die Förderung von zahlreichen, besonders leistungsstarken Studenten oder die Übernahme von Mentorenaufgaben intensiviert. Die Unterstützung von Studenten-Wettbewerben wie dem Formula Student Germany-Wettbewerb und der Automotive Supplier Trophy förderte die Bekanntheit von LEONI an Universitäten ebenfalls. Darüber hinaus ermöglichten wir Hochschülern, LEONI im Rahmen von Werksstudententätigkeiten, Praktika und Abschlussarbeiten kennenzulernen und konnten das Unternehmen so als interessanten Arbeitgeber für den Berufseinstieg darstellen. Wenn Hochschulabsolventen eine feste Stelle bei LEONI antreten, durchlaufen sie vorab ein Traineeprogramm oder steigen über diverse Möglichkeiten direkt in eine Fachfunktion ein.

Umfangreiches Weiterbildungsangebot

2011 stand unseren Mitarbeitern weltweit ein breites Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung, das sowohl von internen als auch von externen Spezialisten geleitet wurde. Neben vielfältigen, spezifisch fachlichen Qualifizierungen fanden auch Sprach- und IT-Kurse sowie Maßnahmen zur Managemententwicklung statt. Zur Vorbereitung auf Auslandseinsätze erhielten Mitarbeiter und ihre Familienangehörigen bei Bedarf interkulturelle Schulungen. Alle Schulungen wurden während der Arbeitszeit durchgeführt und von der jeweiligen Abteilung finanziert. Insgesamt organisierten wir im Berichtsjahr 1.042 Veranstaltungen zur Weiterbildung (Vorjahr: 647) für 4.651 Personen (Vorjahr: 3.097).

Hoher Nutzen durch betriebliches Vorschlagswesen

Unsere Mitarbeiter können sich auch über das betriebliche Vorschlagswesen aktiv an der Gestaltung des Unternehmens beteiligen, wobei besonders gute Ideen prämiert werden. Von den 2011 weltweit insgesamt knapp 7.000 eingereichten Ideen wurden rund drei Viertel als nützlich erachtet und umgesetzt.

Flexible Entlohnungs- und Arbeitszeitregelungen

Zur Förderung von unternehmerischem Denken und Eigenverantwortung wird das Tarif- bzw. Fixentgelt bei LEONI teilweise durch leistungsabhängige Bezahlung und eine variable Erfolgsbeteiligung ergänzt. Grundlage der Erfolgsbeteiligung war auch 2011 insbesondere das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sowie der Free Cashflow. Zusätzlich bieten wir eine attraktive betriebliche Altersvorsorge gegen Entgeltumwandlung, die von den Beschäftigten im Berichtsjahr erneut gerne genutzt wurde.

Auch flexible Arbeitszeitregelungen wie Teil-, Gleit- und Vertrauensarbeitszeit, Jobsharing und Teleworking basieren auf hoher Eigenverantwortung. Gleichzeitig tragen diese Modelle dazu bei, die Anforderungen des Unternehmens und die Bedürfnisse unserer Beschäftigten aufeinander abzustimmen.

LEONI erneut TOP Arbeitgeber

2011 wählte die Corporate Research Foundation LEONI bereits zum neunten Mal in Folge zu einem der "TOP Arbeitgeber in Deutschland" und bei erstmaliger Teilnahme zu einem "TOP Arbeitgeber Automotive". Die Auszeichnungen werden unter anderem nach den Kriterien Entwicklungsmöglichkeiten, Unternehmenskultur, Jobsicherheit, Marktstellung, Vergütung und Work-Life-Balance vergeben.

Arbeitssicherheit und Gesundheitsmanagement intensiviert

Im Berichtsjahr wurden unsere firmeninternen Standards zum Unfall- und Gesundheitsschutz an die aktuellen Anforderungen angepasst und damit weiter verbessert (→ Nachhaltigkeitsbericht). Mit verschiedenen Aktionen im Rahmen unseres neuen betrieblichen Gesundheitsmanagement-Programms förderte LEONI gesundes Verhalten und Ernährung: 2011 unter anderem mit Gesundheitsanalysen, Rückentrainingskursen, Massageangeboten und speziellen Ernährungstagen.

Gleichberechtigung fördern

Aufgrund unserer weltweiten Aktivitäten mit Produktionsstandorten auf verschiedenen Kontinenten beschäftigt LEONI Mitarbeiter aus unterschiedlichsten Kulturkreisen. LEONI ist bestrebt, ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld zu schaffen, das niemanden diskriminiert. Entsprechende Weisungen finden sich in verschiedenen unternehmensinternen Regelwerken wie der → Sozialcharta und dem → LEONI Code of Ethics, aber auch in externen Grundsatzerklärungen wie der Charta der Vielfalt und dem UN Global Compact, die LEONI unterzeichnet hat.

LEONI fördert die Beschäftigung von Frauen, die bereits einen Anteil von über 60 Prozent an der Gesamtbelegschaft haben. Hierfür wurden 2011 eine Reihe von Maßnahmen ergriffen: Neben der Vielzahl flexibler, familienfreundlicher Arbeitszeitmodelle organisierten wir Workshops speziell für Frauen in Führungspositionen sowie einen Girls' Day, an dem sich Schülerinnen über technische Berufe bei LEONI informieren konnten. Auch die Teilnahme am Projekt "Frauen in Führungsfunktionen" des Verbands der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie, das auf die Förderung von Potenzialträgerinnen abzielt, wurde fortgesetzt.

Forschung & Entwicklung

F & E-Ziele

LEONI betreibt intensive Forschungs- & Entwicklungsaktivitäten (F & E). Im Einklang mit den Strategien der beiden Unternehmensbereiche ist es das Ziel unserer F & E-Arbeit, neue Produkte und Lösungen für sich laufend ändernde Anforderungen zu entwickeln und damit die in vielen Märkten führende Wettbewerbsposition weiter auszubauen sowie die Effizienz unserer Produktionsprozesse zu steigern. Außerdem arbeiten wir daran, zum innovativsten Kabelanbieter für umweltfreundliche Technologien (Green Technology) zu werden.

Organisationsstruktur und Entwicklungsschwerpunkte

Die Verantwortung für die F & E-Aktivitäten liegt in den beiden Unternehmensbereichen bzw. deren entsprechenden Fachabteilungen. Der Unternehmensbereich Wiring Systems unterhält Entwicklungszentren in den für das Bordnetz-Geschäft wichtigsten Märkten weltweit. Sie liegen in China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Südkorea und den USA. Die WSD-Zentralabteilung leistet Grundlagenforschung und projektbezogene Unterstützung. Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions wird Entwicklungsarbeit vor allem an den größeren Standorten in Deutschland betrieben, aber auch immer mehr in den Fokusregionen Asien und Nordamerika lokalisiert. Die Fachabteilung Research & Development koordiniert die divisionsweiten Entwicklungsaktivitäten, betreibt innovationsorientierte Entwicklungsprojekte sowie auch verschiedene anwendungsorientierte Aktivitäten, beispielsweise auf dem Gebiet Automobilleitungen. 2011 wurde ein bereichs- und funktionsübergreifendes "Zukunftsgremium Innovation" gegründet, das eine Technologie-Roadmap für die Division entwickelt und umsetzt, Investitionsprojekte initiiert und überwacht sowie Methoden für das Innovationsmanagement bereitstellt.

Unsere F & E-Aktivitäten profitieren vom breiten Fachwissen der beiden Unternehmensbereiche und der engen Kooperation zwischen den Teams, durch die wir Synergien erzielen. Das bringt auch Vorteile für unsere Kunden, insbesondere aus der internationalen Fahrzeugindustrie. Die bereichsübergreifende Business Unit Electromobility nimmt hierfür eine herausragende Stellung ein. Auch bei der Suche nach alternativen Leitermaterialien arbeiten Entwicklungsspezialisten beider Unternehmensbereiche eng zusammen.

Darüber hinaus liegen die strategischen Prioritäten im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions auf dem Ausbau des Portfolios an halogenfreien Kabeln, miniaturisierten Leitungen, Lichtwellenleitern und Produkten für Hochfrequenzanwendungen. Damit erschließen wir insbesondere die Märkte für erneuerbare Energien, Medizintechnik, Mobilität und Sensorik.

Im Unternehmensbereich Wiring Systems arbeiten wir vor allem an projektbezogenen Bordnetz-Konzepten für unsere Kunden aus der Fahrzeugindustrie. Weitere Entwicklungsschwerpunkte für zukünftige Anwendungen sind Komponenten wie Sicherungsboxen und Leistungsverteiler mit integrierter Elektronik sowie Sensorik.

F & E-Aufwand steigt um 11 Prozent

Im Geschäftsjahr 2011 erhöhte sich der Aufwand für Forschung und Entwicklung im LEONI-Konzern um rund 11 Prozent auf 84,1 Mio. €. Gemessen am Gesamtvolumen machten die F & E-Aufwendungen 2,3 Prozent des Konzernumsatzes aus nach 2,6 Prozent im Vergleichsjahr. Am Stichtag 31. Dezember 2011 beschäftigte LEONI konzernweit 1.042 Mitarbeiter im Bereich F & E (Vorjahr: 1.116). Das entsprach wie im Vorjahr etwa 2 Prozent der Gesamtbelegschaft.

Forschung und Entwicklung: Aufwand Mio. €

Forschung und Entwicklung: Aufwand / Umsatz %

Forschung und Entwicklung: Mitarbeiter Stand: 31. Dezember

F & E für Green Technology

Um unser Ziel zu erreichen, zum innovativsten Kabelanbieter für umweltfreundliche Technologien zu werden, verbessern wir einerseits unsere Position in ausgewählten Märkten der Umwelttechnik durch neuartige, kundenspezifische Produkte und Systeme. Andererseits setzen wir die kontinuierliche Gewichts- und Bauraumoptimierung unserer Leitungen und Kabelsysteme fort, um bei gleichbleibender oder höherer Qualität Kosten und Umweltbeeinträchtigungen zu verringern sowie die Effizienz zu steigern.

Gewichtsreduzierung im Fahrzeug

Im Berichtszeitraum standen Anwendungen für die Automobilindustrie im Zentrum der Green Technology-Aktivitäten. Zusätzliche Komfortsysteme im Fahrzeug werden weltweit ein zunehmend wichtiges Kaufargument. Multimediaanwendungen, Fahrerassistenz- und Kamerasysteme führen zu immer mehr Kabeln und Leitungen im Fahrzeug. Gleichzeitig erfordern wachsendes Umweltbewusstsein, strenge Abgasnormen und hohe Rohstoffpreise möglichst gewichts- und bauraumsparende Komponenten, um den Kraftstoffverbrauch reduzieren zu können. Dabei müssen beispielsweise die in einem Bordnetz verbauten Kabel hohe mechanische Belastungen aushalten. Traditionelle Kupferleitungen können aus diesem Grund nicht beliebig minimiert werden. Beide Unternehmensbereiche arbeiteten 2011 gemeinsam an der Entwicklung alternativer Leitermaterialien, die bei gleicher Belastbarkeit wesentlich dünner als herkömmliche Kupferkabel sein können: Kupferlegierungen wie Kuper-Magnesium, Kupfer-Silber oder Kupfer-Zinn ermöglichen es, die Querschnitte von 0,35 mm2 auf 0,22 mm2 bis 0,13 mm2 zu verringern. Für die entsprechenden Kontaktierungssysteme liegen bereits Kundenfreigaben vor. Damit kann das Gewicht des gesamten Bordnetz-Systems weiter reduziert und ein positiver Beitrag zur Kraftstoffeinsparung erreicht werden.

Einen ähnlichen Effekt hat eine im Berichtsjahr vom Unternehmensbereich Wiring Systems neu entwickelte sogenannte Aluminium-Busbar: eine dreidimensional formbare Verbindungsstange zwischen Batterie und Motor aus Aluminium. Ihre Vorteile gegenüber dem traditionell verwendeten Kupferkabel sind 40 bis 60 Prozent weniger Gewicht und ein geringerer Platzbedarf bei identischer Leitfähigkeit.

Optimierte Bordnetz-Architektur

Um die gesamte Bordnetz-Architektur zu optimieren und dadurch weitere Gewichtseinsparungen zu erzielen, setzen wir außerdem unser Software-Entwicklungstool TOODEDIS (Tool for Dimensioning Electrical Distribution Systems) ein. Mit dieser Entwicklungskompetenz lässt sich das Gewicht eines Bordnetz-Systems für viele Fahrzeuge signifikant verringern, was den CO2 -Ausstoß der Fahrzeuge jeweils deutlich reduziert.

Elektromobilität

Die Business Unit Electromobility entwickelte 2011 im Auftrag verschiedener Kunden Komponenten, Kabelsätze und komplette Bordnetz-Systeme für Fahrzeuge mit Elektroantrieb. Einen interessanten Entwicklungsauftrag erhielten wir beispielsweise von einem deutschen Premiumhersteller. Er umfasst die komplette, baureihenübergreifende Hochvolt-Batterieverkabelung und damit sowohl die Modulverbindung innerhalb der Lithiumionen-Batterie als auch Hochvolt-Kabelsätze für den Batterieanschluss. Ferner konzipierten wir in Zusammenarbeit mit einem namhaften Zulieferunternehmen einen Hochvolt-Leistungsverteiler mit integrierter Elektronik. Im Bereich der Ladeinfrastruktur wurde eine ganzheitliche Lösung entwickelt, die das konfektionierte Ladekabel sowie die notwendigen Steckverbindungen beinhaltet. Zusätzliche Informationen über die BU Electromobility finden Sie im → Segmentbericht.

Weitere F & E-Projekte

Neben dem Schwerpunktthema grüne Technologien gab es im Berichtszeitraum eine Vielzahl weiterer wichtiger Entwicklungsprojekte. Insgesamt wurden 18 Patente und Gebrauchsmuster angemeldet (Vorjahr: 17). Zu den interessantesten Innovationen, die im Segment Wire & Cable Solutions entwickelt wurden, zählt ein besonders flammwidriges, brandgeschütztes Kabel für Infrastrukturanwendungen, das den hohen Sicherheitsanforderungen des neuen Europäischen Bauproduktegesetzes entspricht. Gute Marktchancen sehen wir auch für eine neu entwickelte Kabellösung, die für das sogenannte Induktionsverfahren zur Gewinnung von Öl aus Ölsand eingesetzt werden kann. Bei einem großen europäischen Abnehmer befindet sich dieses Produkt bereits in der Testphase. Im Bereich Enterprise Data Solutions (Kabel für Rechenzentren und die schnelle Datenübertragung in Unternehmen) erhielten wir wichtige Kundenfreigaben für unsere High-Speed-Kabel und schafften damit den Markteintritt.

Der Unternehmensbereich Wiring Systems arbeitete an einer Reihe von Projekten zur Prozessoptimierung. Der Fokus lag auf entwicklungsbegleitenden Messtechniken, thermischen und elektrischen Simulationsprogrammen zur Verkürzung von Entwicklungszeiten sowie der Standardisierung von Softwaretools für die Bordnetz-Entwicklung.

Kooperationen und Entwicklungsförderung

Im Grundlagenbereich beteiligte sich LEONI auch 2011 wieder an öffentlich geförderten Projekten. Im Mittelpunkt standen die Themen Green Tech/Elektromobilität und Fiber Optics. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützte beispielsweise das Projekt "High TEG", in dem wir an thermoelektrischen Generatoren arbeiten, die Abgaswärme zur Stromerzeugung im Fahrzeug nutzen, sowie das Verbundprojekt "MIRFA" im Bereich Fiber Optics. Dabei ging es um die Weiterentwicklung sogenannter MIR-Fasern, also Glasfasern zur Führung mittlerer Infrarot-Strahlung, auf der Basis von Fluoriden.

Um uns mit anderen Unternehmen über neueste technologische Trends auszutauschen, gehören wir unter anderem der Forschungsvereinigung Räumliche Elektronische Baugruppen an, sind Partner der Cluster "Automotive" und "Neue Werkstoffe" von Bayern Innovativ, dem bayerischen Zentrum für Technologie-Transfer, und in verschiedenen Interessengruppen zum Thema Mobilität vertreten.

Außerdem arbeiteten wir 2011 mit mehreren externen Instituten und Universitäten zusammen. Die folgende Tabelle zeigt einige dieser Kooperationsprojekte:

Kooperationsprojekte mit externen Instituten und Universitäten

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Projekt Partner Unternehmensbereich
Elbflorace (Rennwagen) Technische Universität Dresden, Fakultät für Verkehrswissenschaften WSD
Ether Car Hochschule für angewandte Wissenschaften Amberg-Weiden, Fachgebiet Simulationstechnik und Anlagentechnik WCS
Green Team Student Racing Car Universität Stuttgart WSD
Metallurgische Entwicklung alternativer Leitermaterialien Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg, Fakultät für Werkstofftechnik WCS
Simulation von Datenleitungen Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Technische Elektronik WCS
Werkstoffentwicklung Slowakische Technische Universität Bratislava WCS

Nachhaltigkeitsbericht

Corporate Responsibility bei LEONI

LEONI hat eine besondere Verantwortung gegenüber seinem sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Umfeld (Corporate Responsibility). Als global agierender Konzern nehmen wir Einfluss auf viele Menschen, gesellschaftliche Bereiche und die Natur. Daher verpflichten wir uns, nachhaltig zu handeln und die Bedürfnisse aller Interessengruppen zu berücksichtigen, die von unseren Aktivitäten betroffen sind. In den folgenden Kapiteln sind unser Status quo und die wichtigsten Entwicklungen 2011 im Bereich Nachhaltigkeit zusammen-gefasst. Verweise informieren über zusätzliche Angaben zu Nachhaltigkeitsthemen in anderen Kapiteln des Geschäftsberichts und auf unserer Website.

Corporate Responsibility bei LEONI

Strategie, Regelwerke und Management-Systeme

Die → Strategie des LEONI-Konzerns ist auf ertragsorientierte, nachhaltige Expansion ausgerichtet. Neben langfristigem ökonomischem Erfolg strebt LEONI nach einem gesellschaftlichen und ökologischen Interessenausgleich. Hierzu orientieren wir uns an anerkannten Standards und befolgen darüber hinaus verschiedene eigene Regelwerke. Die externen Vorgaben, die wir im Rahmen unserer Corporate Responsibility beachten, sind - zusätzlich zu gesetzlichen Vorschriften - der Deutsche Corporate Governance Kodex (→ Corporate Governance Bericht), der UN Global Compact und die Charta der Vielfalt. Hinzu kommen interne Regelungen wie unsere Sozialcharta, der LEONI Code of Ethics sowie bereichsspezifische Leitlinien zur Qualitäts- und Umweltpolitik, die alle auf der → LEONI-Website eingesehen werden können.

Zur Umsetzung dieser Vorgaben und zur systematischen Verbesserung unserer Nachhaltigkeitsorientierung hat LEONI Management-Systeme für Compliance, Qualität, Umwelt sowie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz etabliert.

UN Global Compact

Im August 2011 trat LEONI dem UN Global Compact bei. Der Global Compact ist eine unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen stehende weltweite Initiative, deren Mitglieder sich dazu bekennen, ihre Arbeitsprozesse und Strategien an zehn universal akzeptierten Prinzipien in den Bereichen Menschen- und Arbeitsrechte, Umweltschutz sowie Korruptionsbekämpfung auszurichten und die damit verbundenen Ziele zu unterstützen. Jedes Mitglied verpflichtet sich, jährlich über seine Fortschritte auf dem Weg zur Verwirklichung dieser zehn Prinzipien zu berichten. Hierzu dient eine jährliche Fortschrittsmeldung (Communication on Progress, kurz COP). LEONI wird erstmals 2012 eine entsprechende Meldung veröffentlichen. Der → Global Compact-Index in diesem Geschäftsbericht zeigt, dass unsere internen Standards die Prinzipien bereits in großen Teilen abdecken.

Compliance

Für LEONI stellt integres Verhalten eine unverzichtbare Grundlage für den verantwortungs- und vertrauensvollen Umgang mit Geschäftspartnern und anderen Stakeholdern dar. Im LEONI Code of Ethics haben wir entsprechende Leitlinien aufgestellt, die für alle Organvertreter und Beschäftigten weltweit gültig sind. Grundsätzlich müssen LEONI-Mitarbeiter demnach in Übereinstimmung mit den betrieblichen Regelungen und den gesetzlichen Vorschriften des jeweiligen Landes handeln. Der Code of Ethics wird durch die Sozialcharta sowie die Kartellrechts- und Exportkontrollvorschriften ergänzt. Darüber hinaus hat der Vorstand die folgende Compliance-Erklärung abgegeben:

1. Korruption sowie Verstöße gegen das Kartellrecht, die Exportkontrolle, die Sozialcharta und den LEONI Code of Ethics werden in der LEONI-Gruppe nicht geduldet.

2. Um einen Auftrag zu erlangen, werden von uns weder Schmiergelder noch Kartellabsprachen eingesetzt.

3. Jeder Mitarbeiter und Manager ist dazu verpflichtet, im Unternehmen alle notwendigen Mittel zu ergreifen, um eine Gesetzesübertretung zu vermeiden.

Informationen über das Compliance-Management-System enthält der → Risikobericht.

Mitarbeiter und Soziales

Ein ganz wesentlicher Faktor für die langfristige, ertragsorientierte Expansion von LEONI sind unsere Mitarbeiter. Die erfolgreiche Rekrutierung, Aus- und Weiterbildung von Beschäftigten, die Bereitstellung attraktiver Arbeitsplätze sowie gesunder und sicherer Arbeitsbedingungen sehen wir als Schlüsselindikator für Nachhaltigkeit. Informationen zu diesen Themen enthält das Kapitel → Mitarbeiter. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Internationalisierung mit weltweiten Produktionsaktivitäten ist die Übernahme sozialer Verantwortung für LEONI ein elementarer Bestandteil guter Unternehmensführung. Deshalb verpflichteten wir uns bereits 2003 in einer "Erklärung zu den sozialen Rechten und industriellen Beziehungen" (→ Sozialcharta), an allen Standorten für die Einhaltung der Menschenrechte und grundlegender Arbeitnehmerschutzrechte zu sorgen. Damit richtet sich LEONI weltweit nach den Vorgaben der Internationalen Arbeitsorganisation ILO der Vereinten Nationen. Die Einhaltung dieser Standards an unseren weltweiten Standorten wird regelmäßig durch unsere interne Revision überprüft.

Wir ermutigen auch unsere Geschäftspartner, sich an unseren Standards zu orientieren. Die allgemeinen Einkaufsbedingungen von LEONI verpflichten Lieferanten, die Sozialcharta und den Code of Ethics einzuhalten. Verstöße gegen die dort festgelegten Grundsätze berechtigen LEONI zur sofortigen Beendigung der Lieferbeziehung. Künftig können diese individuellen Regelungen durch den Beitritt zum UN Global Compact ersetzt werden.

Darüber hinaus engagiert sich LEONI mit Spenden und Sponsoring für verschiedene soziale Projekte, wobei wir Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität legen. 2011 wurden beispielsweise die Projekte "Gesunde Ernährung für Schüler" und "Stadt der Kinder" in Nürnberg mit einer Spende unterstützt. Im Sportbereich trat LEONI als Sponsor des Brombachseemarathons in der Nähe verschiedener fränkischer LEONI-Standorte auf. Insgesamt fördern wir zahlreiche soziale Projekte und Einrichtungen in den Ländern, in denen wir mit größeren Standorten vertreten sind. Die größte Einzelspende ging im Jahr 2011 an die SOS Kinderdörfer (China und Serbien) in Höhe von 100.000 Euro.

Qualitätsmanagement

Die Zuverlässigkeit und die hohe Qualität von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen ist wesentlich für den Erfolg am Markt und zugleich ein integraler Bestandteil der wirtschaftlichen Verantwortung von LEONI. Aus diesem Grund haben wir in beiden Unternehmensbereichen zertifizierte Qualitätsmanagement (QM)-Systeme installiert. Diese sind in Management-Handbüchern prozessorientiert dargestellt und werden kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Steigerung der Leistungsfähigkeit der QM-Systeme ist ein kontinuierlicher Prozess, der regelmäßig durch Audits überprüft wird und 2011 fortgesetzt wurde. Der Unternehmensbereich Wiring Systems überarbeitete im Berichtsjahr sein Verfahren zur Messung der Effizienz von Prozessen, initiierte Maßnahmen zur weiteren Erhöhung der Kundenzufriedenheit und verfeinerte das Projektmanagement im Hinblick auf Neuanläufe. Im Segment Wire & Cable Solutions wurden ebenfalls vielfältige Qualitätsverbesserungen erreicht.

Nahezu alle Werke zertifiziert

Durch Zertifizierungen nach nationalen und internationalen Standards wird unsere Qualitätsorientierung in beiden Unternehmensbereichen auch von unabhängiger Seite bestätigt. Im Segment Wire & Cable Solutions fanden 2011 an fünf Standorten Erstzertifizierungen statt, wobei als zugrundeliegende Normen branchenspezifische Ergänzungen der ISO 9001 für die Luft- und Raumfahrt, die Automobil- und die Medizintechnikindustrie im Vordergrund standen. Von den insgesamt 50 WCS-Gesellschaften sind 96 Prozent nach der Qualitätsnorm ISO 9001 zertifiziert, zusätzlich elf Werke nach der Automobilindustrie-Norm ISO/TS 16949, drei nach der Medizintechnik-Norm ISO 13485 und zwei nach der Luft- und Raumfahrt-Norm EN 9100. Im Unternehmensbereich Wiring Systems sind alle Werke nach ISO/TS 16949 zertifiziert und durchliefen die jährliche Wiederholungsprüfung erfolgreich.

Verschiedene Kundenauszeichnungen belegten auch im Jahr 2011 die hohe Qualität unserer Leistungen:

Auszeichnungen 2011

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Auszeichnung Kunde, Preisverleiher Standort
Lieferant des Jahres Siemens (Bereich Medizintechnik) Friesoythe (Deutschland)
The Best Supplier Lear Beijing Changzhou (China)
Supplier Award (Kategorie Materialversorgung) Wacker Chemie Stolberg (Deutschland)

Umweltschutz

LEONI betrachtet Umweltschutz als ein vorrangiges Unternehmensziel und strebt danach, ökologische Belange mit ökonomischen Interessen in Einklang zu bringen. Unser Umweltmanagement ist darauf ausgerichtet, die Auswirkungen sämtlicher Prozesse auf die Natur so gering wie möglich zu halten. Wir versuchen, überall den Energieverbrauch und damit den CO2 -Ausstoß, den Wasserverbrauch sowie Abwassermengen zu reduzieren. Beide Unternehmensbereiche betreiben Umweltmanagement-Systeme und vielfältige Aktivitäten zum Umweltschutz, die an die jeweiligen Anforderungen ihrer Tätigkeit angepasst sind. Die Grundsätze unserer → Umweltpolitik fließen auch in die Auswahl der Lieferanten ein.

Carbon Disclosure Project

2011 beteiligte sich LEONI zum vierten Mal am Carbon Disclosure Project. Die Initiative befragt im Auftrag institutioneller Investoren die weltweit größten börsennotierten Unternehmen unter anderem zu ihren CO2 -Emissionen. Der CO2 -Ausstoß ist ein weiterer Schlüsselindikator für Nachhaltigkeit. Im Berichtsjahr wurden die Werte des Jahres 2010 abgefragt, in dem LEONI ein starkes Umsatzwachstum von 37 Prozent erzielte. Der direkte CO2 -Ausstoß nahm hierzu deutlich unterproportional um 29 Prozent zu. Im Verhältnis zur Zahl der Mitarbeiter vergrößerte er sich um 16 Prozent und in Relation zum Umsatz reduzierten sich die CO2 -Emissionen um 6 Prozent. Diese Entwicklung belegt, dass wir uns auf einem guten Weg befinden, unsere CO2 -Bilanz zu verbessern. In der Rangliste vergleichbarer Unternehmen, die am Carbon Disclosure Project teilnahmen, liegt LEONI damit relativ zur Mitarbeiterzahl erneut im oberen Bereich und konnte relativ zum Umsatz in den mittleren Bereich vorrücken. Auch in Zukunft werden wir die Erkenntnisse aus dem Projekt nutzen, um unsere CO2 -Emissionen weiter zu senken.

Direkter CO2-Ausstoß konzernweit

Neues SHE-Managementsystem gestartet

Der Unternehmensbereich Wiring Systems setzte 2011 das im Vorjahr neu entwickelte Managementsystem für Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz (Safety, Health and Environment, SHE) um. Dieses legt weltweit gültige Mindeststandards zu Arbeitssicherheit und Umweltschutz fest, die auf EU-Rechtsanforderungen basieren. Sie beinhalten unter anderem Vorgaben zu Maschinensicherheit, Notfallprozessen, Abfall-, Energie- und Wassermanagement sowie zur allgemeinen Gefahrenbeurteilung. Ihre Einhaltung wird durch Stichprobenaudits überprüft, die 2011 an zehn Standorten in Asien, Amerika und Europa stattfanden.

Die festgelegten Umweltstandards sorgen für einen sensibleren Umgang mit Wasser und Flächen sowie für eine bessere Einbindung des Umweltschutzgedankens in die Investitionsplanung. 2011 wurden durch Einzelmaßnahmen wie den Einsatz effizienterer Beleuchtungssysteme oder einer neuen, sparsamen Druckluftkompressor-Technik an verschiedenen Standorten teilweise deutliche Energieeinsparungen erreicht. Mit einem Umweltschutz-Aktionstag, den wir am mexikanischen Standort Durango organisierten, wurde das Bewusstsein der Belegschaft für ökologische Zusammenhänge geschärft. Darüber hinaus führte LEONI in verschiedenen Werken weltweit verstärkt Notfall- und Evakuierungsübungen durch, um für den Ernstfall gut vorbereitet zu sein.

Erstmals wurden 2011 im Rahmen des SHE-Managements des Unternehmensbereichs Wiring Systems übergeordnete Ziele für Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz definiert. Auf dieser Basis sollen die einzelnen Standorte Verbesserungsmaßnahmen umsetzen und künftig im SHE-Jahresbericht darüber informieren.

Zertifizierungen nach Umwelt- und Arbeitssicherheits-Standards

Das SHE-Managementsystem bildet eine geeignete Grundlage für die weitere Zertifizierung von Standorten nach den Standards ISO 14001 (Umwelt) oder OHSAS 18001 (Arbeitssicherheit). Im Berichtsjahr wurden acht WSD-Standorte nach ISO 14001, OHSAS 18001 oder dem EU-Umweltmanagement-Betriebsprüfungssystem EMAS revalidiert. Ende 2011 waren damit 36 Prozent der WSD-Standorte nach Umweltschutzstandards und 8 Prozent nach Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschutzstandards zertifiziert. Im Segment Wire & Cable Solutions waren 43 Prozent der Organisationseinheiten nach der Umweltnorm ISO 14001 zertifiziert.

Umweltbericht in der dritten Auflage

Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions veröffentlichte 2011 seinen dritten → Umweltbericht. Er enthält detaillierte Informationen über die Umweltleistungen der einzelnen Geschäftsbereiche in den vergangenen Jahren und fasst die Entwicklung wichtiger Umweltkennzahlen für den gesamten Unternehmensbereich zusammen. Sowohl beim Stromverbrauch als auch bei Wasserverbrauch und Abwassermengen war der Trend bezogen auf die produzierten Waren rückläufig, wie sich an der folgenden Übersicht ablesen lässt:

Stromverbrauch im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions * kWh/kg

* bezogen auf die nach ISO 14001 zertifizierten Standorte

Wasserverbrauch im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions * l/kg

* bezogen auf die nach ISO 14001 zertifizierten Standorte

Abwassermengen im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions * l/kg

* bezogen auf die nach ISO 14001 zertifizierten Standorte

Im Umweltmanagement des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions stand 2011 unter anderem das Thema Energiemanagement im Fokus. Zur Verbesserung der Energieeffizienz in der Produktion und zur Entwicklung eines entsprechenden Systems beschäftigen wir seit Mitte 2011 einen Energiemanager, der zugleich als interner Berater für Energiesparprojekte fungiert.

Im Berichtsjahr wurden erneut in vielen WCS-Produktionsstätten Einsparungen erzielt. So reduzierte sich der Stromverbrauch für die Beleuchtung in umgerüsteten Bereichen der Produktionshallen an den beiden deutschen Standorten Roth und Friesoythe durch den Einsatz effizienterer Leuchtmittel um 70 bzw. 80 Prozent. Im Werk Roth wurden darüber hinaus Maßnahmen zur Verringerung des Druckluftverbrauchs ergriffen, zum Beispiel durch die automatisierte Abschaltung der Drahttrocknungsluft während der Maschinenstillstandszeiten. Des Weiteren haben wir ein System zur automatisierten Erfassung von Energieverbräuchen der Maschinen in der Produktion aufgebaut.

Auch an der Verringerung von Abfallmengen wird kontinuierlich gearbeitet. Hierzu existieren für alle Produktionsstandorte individuelle Zielvorgaben.

Green Technology

Zunehmende Ressourcenknappheit und steigende Umweltbelastung erfordern es, Verfahren, Produkte und Anwendungen zu entwickeln, die nachhaltig, energiesparend und umweltverträglich sind. LEONI fasst seine Bestrebungen, sowohl die Wertschöpfungskette unter ökologischen Gesichtspunkten zu verbessern als auch gezielt Produkte für den Einsatz in ausgewiesenen Umwelttechnologien zu liefern, zu dem Konzept "Green Technology" zusammen. Dazu gehören alle Produkte, Systemlösungen und Services, die es ermöglichen, energieeffizienter und ressourcenschonender zu wirtschaften, Emissionen zu reduzieren und damit die Umweltbelastung zu senken. Dabei bewerten wir unsere Aktivitäten nach den drei Kriterien Produkt, Prozess und Anwendung.

Produkt: Steigerung des Anteils schadstoffarmer, umweltverträglicher Rohstoffe in unseren Kabelprodukten und weitere Verbesserung der Recyclingfähigkeit der verarbeiteten Materialien bzw. Komponenten
Prozess: Optimierung der Ressourceneffizienz im Herstellungsprozess durch den Einsatz energieeffizienter Maschinen oder Maßnahmen zur Wärmerückgewinnung. Zertifizierung weiterer Standorte unseres weltweiten Produktionsnetzwerks nach der Umweltnorm ISO 14001
Anwendung: Ausbau des Angebots an Produkten und Lösungen, die direkt in grünen Märkten und Technologien zum Einsatz kommen oder als Vorprodukt bzw. Komponente für grüne Endanwendungen dienen

Die Steigerung des Umsatzes mit Produkten und Lösungen für grüne Anwendungen ist Teil unserer Strategie und ein weiterer Schlüsselindikator für Nachhaltigkeit. Im Unternehmensbereich Wiring Systems fallen darunter Erlöse, die im Markt für Elektromobilität oder mit emissionsreduzierenden Technologien erzielt werden, beispielsweise durch gewichts- und querschnittsorientierte Bordnetzoptimierung, durch spezifische Motorkabelsätze oder durch Sensorkabelsätze zur Energierückführung. Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions werden nur Umsätze mit Produkten berücksichtigt, die in umweltfreundlichen Zielmärkten wie der Recyclingindustrie, der Schienenverkehrstechnik oder der Solarindustrie angewendet werden.

Im Geschäftsjahr 2011 erhöhte sich der Umsatz mit Produkten und Lösungen für Green Technology um etwa 33 % auf 223,1 Mio. € und damit überproportional zum Gesamtumsatz. Auch unsere Herstellungsprozesse haben wir unter Umweltgesichtspunkten analysiert. Der Umsatz mit Produkten, die in umweltzertifizierten Standorten bzw. unter Einsatz energieeffizienter Anlagen und Maschinen gefertigt werden, stieg konzernweit von 2.148,0 Mio. € im Vorjahr auf 2.972,4 Mio. € im Jahr 2011. Hiervon entfielen 1.234,3 Mio. € auf den Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions (Vorjahr: 762,2 Mio. €) und 1.738,1 Mio. € auf das Segment Wiring Systems (Vorjahr 1.385,8 Mio. €).

Umsatz im Bereich Green Technology Mio. €

Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der Produkte und Anwendungen von LEONI für Green Technology:

Green Technology: Absatzmärkte und Technologiefelder

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Kernmärkte Anwendungsfelder und Applikationen (exemplarisch)
Umweltfreundliche Energieerzeugung und -speicherung ■ Solarenergie (z. B. Photovoltaikanlagen, solarthermische Kraftwerke) ■ Bioenergie (z. B. Biogaskraftwerke, Biomassekraftwerke) ■ Wasserkraft (z. B. Gezeitenkraftwerke, Pumpspeicherkraftwerke)
Energieeffizienz ■ Energieverbrauchssenkende Mess-, Steuer- und Regeltechnik ■ Energieeffiziente Automatisierungs-/Antriebstechnik ■ Energieeffiziente Heiz- und Klimatechnik sowie energieeffiziente Haushaltsgeräte
Rohstoff- und Materialeffizienz * ■ Mess-, Steuer- und Regeltechnik zur Vermeidung von Ausschuss ■ Leichtbau (z. B. Kabelsysteme mit Aluminiumleitern)
Kreislaufwirtschaft * ■ Abfalltrennung (z.B. automatische Stofftrennungsanlagen) ■ Recycling (z.B. Anlagen zur Aufbereitung von Kunststoffen) ■ Umweltgerechte Abfallentsorgung (z.B. "End-of-Pipe"-Technologien)
Nachhaltige Wasserwirtschaft Nachhaltige Mobilität ■ Wasseraufbereitung, -verteilung und -bereitstellung ■ Abwasserreinigung (z. B. Kläranlagen, Filtertechnik) ■ Haushaltsgeräte mit hoher Wasserverbrauchseffizienz ■ Elektromobilität sowie Brennstoff- und Hybridtechnologie ■ Schienenverkehrstechnik ■ Verkehrsmanagementsystemtechnik

* Schwerpunktmärkte

Details über das Produktprogramm im Bereich Green Technology finden Sie auf unserer → Website. Über Neuentwicklungen im Jahr 2011 informiert das Kapitel → Forschung & Entwicklung.

Nachtragsbericht

Am 4. Januar 2012 übernahm LEONI den verbliebenen 50-Prozent-Anteil des bisherigen Joint Ventures Daekyeung. Der südkoreanische Bordnetz-System-Hersteller hat seinen Sitz in Busan und erwirtschaftete 2011 mit 3.328 Mitarbeitern in Südkorea und China einen Umsatz von 86,7 Mio. €. Zu den Hauptkunden zählen General Motors, SsangYong und Volvo. 2012 erwarten wir von Daekyeung einen Umsatzbeitrag zum Konzernvolumen von rund 130 Mio. €. In den Folgejahren ist von weiterem Wachstum auszugehen.

LEONI hatte sich bereits 2008 mit 50 Prozent an Daekyeung beteiligt und erwarb die restlichen Anteile ein Jahr früher als geplant. Ziel des vorgezogenen Kompletterwerbs ist die schnellere Erschließung des südkoreanischen Automobilmarktes: Bis 2016 soll sich der dort erzielte Umsatz durch die Ausweitung des Geschäfts mit Bestandskunden und die Gewinnung von Neukundenprojekten gegenüber 2011 nahezu verdoppeln. Auch die Einbindung der drei chinesischen Fertigungsstandorte von Daekyeung in das globale Produktionsnetzwerk von LEONI soll durch die Übernahme vorangetrieben werden. Dies betrifft die beiden Standorte Penglai und Weihai sowie das 2011 neu eröffnete Werk in Jining. Weitere Informationen zu diesem Erwerb finden Sie im → Konzernanhang.

Darüber hinaus gab es nach Abschluss des Geschäftsjahres bis zur Unterzeichnung dieses Berichts keine Vorgänge von besonderer Bedeutung mit wesentlichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des LEONI-Konzerns.

Risiko- und Chancenbericht

Risikopolitik

Chancen und Risiken sind ein integraler Bestandteil jeder unternehmerischen Tätigkeit und damit auch der global ausgerichteten Aktivitäten von LEONI. Unsere Risikopolitik folgt dem Grundsatz, Risiken nur dann einzugehen, wenn durch das damit verbundene Geschäft ein angemessener Beitrag zum Unternehmenswert erwartet werden kann. Diese vom Vorstand festgelegte Risikopolitik bestimmt das Handeln aller am Risikomanagement-Prozess beteiligten Personen. Generell definieren wir Risiken und Chancen als Abweichung vom geplanten Ergebnis.

Risikomanagement-System

LEONI verfügt über ein mehrstufiges Risikomanagement-System sowie über weitere unterstützende Kontrollsysteme, um Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen. In dieses System sind der zentrale und zwei dezentrale Risikomanager sowie rund 190 operativ tätige Führungskräfte aus allen relevanten Unternehmensteilen eingebunden. Die zentrale Überwachung und Koordinierung des Risikomanagement-Prozesses erfolgt durch eine unmittelbar dem Vorstand zugeordnete Stabsstelle, die auch die Gesamtrisikolage des Konzerns ermittelt und beschreibt. Für Früherkennung, Steuerung und Kommunikation der Risiken liegt die direkte Verantwortung bei den operativ tätigen Managern. Auf Basis ihrer Informationen erstellt das Risikomanagement und -controlling der Unternehmensbereiche vierteljährliche Reports, die der zentrale Risikomanager zu Quartalsberichten für den Vorstand zusammenfasst. Er stellt auch sicher, dass Vorstand und Aufsichtsrat über wesentliche Veränderungen der Risikosituation frühzeitig informiert werden.

Risikomanagement-System

Über das Reporting hinaus finden einmal jährlich Risikoworkshops statt, in denen das Risikoinventar der Unternehmensbereiche und des Konzerns aktualisiert, eine Schulung durchgeführt und die Schwankungsbreiten der Marktrisiken für die Aggregationsrechnung eingeschätzt werden. Diese Risikoworkshops organisieren wir für die Unternehmensbereiche und die LEONI-Gruppe. Vor den Veranstaltungen führen der zentrale und die jeweils zuständigen dezentralen Risikomanager Einzelinterviews mit dem operativen Management für jede Business Group/Unit in beiden Unternehmensbereichen.

Im "Corporate Riskmanagement Committee" tauschen sich die Abteilungen Recht, interne Revision, Finanzen, Versicherung und Steuern mit den Risikomanagern der Unternehmensbereiche aus. Dabei stehen auch Prozessverbesserungen für das Risikomanagement-System auf der Tagesordnung. Alle Risiken, die wir nicht verhindern oder übertragen können, werden mit den Maßnahmen zu ihrer Bewältigung in einer Workflowunterstützten Datenbank gespeichert.

Das Risikoreporting, die Risikoworkshops und diese Datenbank gewährleisten die Identifikation, Überwachung und Steuerung vorhandener Risiken sowie deren systematische Reduzierung durch eingeleitete Gegenmaßnahmen. Dabei erfolgt die Risikosteuerung über den Brutto-Höchstschaden. Darüber hinaus ist das Risikomanagement in die bestehenden Planungs-, Controlling- und Informationssysteme integriert und umfasst weltweit alle Gesellschaften der LEONI-Gruppe. Das Risikomanagement-System wird außerdem durch das konzernweite, interne Kontrollsystem und das Compliance-Management-System ergänzt.

Internes Kontroll- und Risikomanagement-System im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

LEONI ist gemäß § 315 Abs. 5 HGB verpflichtet, die wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess zu beschreiben. Dieses System ist gesetzlich nicht definiert. LEONI versteht es als umfassendes System in Anlehnung an die Definitionen des Instituts der Wirtschaftsprüfer. Unter einem internen Kontrollsystem werden danach die vom Management

im Unternehmen eingeführten Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen verstanden, die gerichtet sind auf die organisatorische Umsetzung der Entscheidungen des Managements

zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit (hierzu gehört auch der Schutz des Vermögens, einschließlich der Verhinderung und Aufdeckung von Vermögensschädigungen),
zur Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie
zur Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen rechtlichen Vorschriften.

Das Risikomanagement-System beinhaltet die Gesamtheit aller organisatorischen Regelungen und Maßnahmen zur Risikoerkennung und zum Umgang mit den Risiken unternehmerischer Betätigung.

Im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess sind im Konzern folgende Strukturen und Prozesse implementiert: Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für das interne Kontroll- und Risikomanagement-System im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess im Konzern. Über eine fest definierte Führungs- und Berichtsorganisation sind alle strategischen Unternehmens- und Geschäftsbereiche eingebunden. Die Grundsätze, die Aufbau- und Ablauforganisation sowie die Prozesse des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems sind in einem Handbuch niedergelegt, das in regelmäßigen Abständen an aktuelle externe und interne Entwicklungen angepasst wird.

Im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess erachten wir solche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems als wesentlich, die die Bilanzierung und Gesamtaussage des Jahres- und Konzernabschlusses einschließlich Lagebericht und Konzernlagebericht maßgeblich beeinflussen können. Dies sind insbesondere die folgenden Elemente:

Identifikation der wesentlichen Risikofelder und Kontrollbereiche mit Relevanz für den Rechnungslegungsprozess;
Monitoringkontrollen zur Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und deren Ergebnisse auf Ebene des Vorstands und der strategischen Unternehmensbereiche;
präventive Kontrollmaßnahmen im Finanz- und Rechnungswesen sowie in operativen, leistungswirtschaftlichen Unternehmensprozessen, die wesentliche Informationen für die Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses einschließlich Lagebericht und Konzernlagebericht generieren, inklusive einer Funktionstrennung und von vordefinierten Genehmigungsprozessen in relevanten Bereichen;
Maßnahmen, die die ordnungsmäßige EDV-gestützte Verarbeitung von rechnungslegungsbezogenen Sachverhalten und Daten sicherstellen;
Maßnahmen zur Überwachung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems.

Die Aufbau- und Ablauforganisation des internen Kontrollsystems untergliedert sich bei LEONI in vier lokale Kontrollebenen (Zentralabteilungen, Unternehmensbereiche, Business Groups/Units und lokale Gesellschaften) und eine zentrale Dokumentationsebene, die in das Risikomanagement-System integriert ist. Die lokal durchgeführten manuellen und IT-gestützten Kontrollen werden im Rahmen eines Bestätigungsprozesses (Control Self Assessment) zentral im Risikomanagement dokumentiert.

Unsere Kontrollprozesse sind dabei nicht nur auf rechnungslegungsbezogene Risiken begrenzt, sondern schließen auch nicht-rechnungslegungsbezogene Faktoren ein, die für die LEONI-Gruppe ein Risiko darstellen können. Dies sind zum Beispiel Kontrollen in den Bereichen Qualitätsmanagement und Produktion. Eine Überprüfung aller Kontrollfragen und -prozesse des internen Kontrollsystems auf Aktualität, Vollständigkeit sowie Wirksamkeit erfolgt durch das "Corporate Internal Control Committee", das sich aus den zentralen Kontrollverantwortlichen und den im Berichtsjahr installierten "Control Level Managern" zusammensetzt. Die vier "Control Level Manager" unterstützen den Prozess und die Kontrollverantwortlichen.

Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems wird einmal jährlich vom Prüfungsausschuss überprüft. Hierzu legt der Wirtschaftsprüfer gegebenenfalls im Rahmen der Abschlussprüfung festgestellte Schwachstellen des internen Kontrollsystems dar. Darüber hinaus überprüft die Interne Revision stichprobenartig, ob die internen Kontrollen auf den vier Unternehmensebenen durchgeführt werden.

Compliance-Management-System

Das zentrale Compliance-Management-System ist auf Prävention in den wesentlichen Compliance-Feldern ausgerichtet, um gesetzliche Regelungen und unternehmensinterne Richtlinien einzuhalten. Zu den wesentlichen Compliance-Feldern zählen: Kartellrecht, Exportkontrolle, Korruptionsprävention/Code of Ethics/Sozialcharta, Tread Act (Pflicht zur Meldung von Rückrufen an US-Behörden), Information Security/Datenschutz, Steuern und Kapitalmarktrecht (BaFin). Die Verantwortlichen für das Risikomanagement sind auch für die Compliance zuständig. Analog zum Risikoreporting gibt es eine quartalsweise Compliance-Berichterstattung.

Für die sieben genannten Compliance-Felder ist jeweils ein Compliance-Feld-Manager zuständig. Im Berichtsjahr wurde das Compliance-Feld Steuern ergänzt. Die Compliance-Feld-Manager treffen sich quartalsweise im "Corporate Compliance Committee" und nehmen zusätzlich zur Internen Revision jährliche Stichprobenprüfungen vor. Diese dienen auch der ständigen Verbesserung unseres Compliance-Management-Systems.

2011 wurde erstmals unsere Interne Revision extern geprüft. Dabei wurde untersucht, ob der Fachbereich Corporate Audit seine Aufgabe in Übereinstimmung mit dem Revisionsstandard Nr. 3 des Deutschen Instituts für Interne Revision e.V. durchführt. Aufgrund der Qualitätsprüfung kam der Prüfer zu dem Ergebnis, dass LEONI die Kriterien überwiegend angemessen erfüllt und in Teilbereichen wurden Verbesserungsvorschläge ausgesprochen. Dementsprechend hat LEONI das "Quality Assessment" erfolgreich bestanden.

Um die Compliance-Felder LEONI Code of Ethics und Sozialcharta weiter zu unterstützen, ist LEONI am 29. August 2011 dem United Nations Global Compact beigetreten. Ziel ist es, diesen Compliance-Standard auch extern gegenüber unseren Kunden und Lieferanten einzusetzen. Weitere Informationen dazu finden Sie im → Nachhaltigkeitsbericht sowie im → UN Global Compact-Index.

Die Compliance-Feld-Manager haben die Aufgabe, die internen Richtlinien jeweils zu aktualisieren und durch jährliche Schulungen zu vermitteln. Außerdem sind sie als Experten Ansprechpartner bei allen zu ihrem Compliance-Feld auftretenden Fragen.

Alle operativen Manager weltweit nehmen regelmäßig an Compliance-Schulungen teil. 2011 fanden eLearning-Schulungen für die Compliance-Felder Code of Ethics/Sozialcharta, Korruptionsprävention und Kartellrecht statt. Für 2012 planen wir, die eLearning-Schulungen auf alle relevanten Mitarbeiter weltweit zu erweitern, beginnend mit den Compliance-Feldern Exportkontrolle, Information Security, Datenschutz, sowie einer Basisschulung zum LEONI Code of Ethics, der Sozialcharta und dem UN Global Compact.

Automatisierte Compliance-Prüfungen über Self-Checks und eine jährlich wiederkehrend abzugebende Selbstverpflichtung der Manager sichern die Compliance zusätzlich ab. Der Inhalt unseres Self-Checks wird in Abstimmung mit dem Compliance-Manager festgelegt. In den "Corporate Compliance Committees" werden der Status der Abfragen präsentiert und weitere Prozessverbesserungen beschlossen.

2011 wurde das Compliance-Management-System (CMS) von LEONI nach dem neuen Prüfungsstandard "IDW PS 980 Grundsätze ordnungsmäßiger Prüfung von Compliance Management Systemen" durch Deloitte & Touche geprüft. Diese Systemprüfung erstreckte sich auf die Konzeption, Angemessenheit und Wirksamkeit im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Oktober 2011. Nicht enthalten sind Aussagen darüber, ob konkrete Compliance-Verstöße bei LEONI vorlagen, da die Systemprüfung nach IDW PS 980 nicht darauf ausgerichtet ist, konkrete Regelverstöße zu verhindern oder aufzudecken. Das Ergebnis war ein positives Gesamturteil ohne Beanstandungen. Ohne diese Beurteilung einzuschränken, wurden Empfehlungen und Feststellungen zum Compliance-Management-System gegeben. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnen Erkenntnisse sind die in der CMS-Beschreibung enthaltenen Aussagen über dessen Grundsätze und Maßnahmen in allen wesentlichen Belangen angemessen dargestellt. Die in der CMS-Beschreibung dargestellten Grundsätze und Maßnahmen sind in Übereinstimmung mit den angewandten Grundsätzen nach COSO II (genormte Vorgehensweise für Risiko- und Compliance Managementsysteme) geeignet, mit hinreichender Sicherheit Risiken für wesentliche Verstöße in den Compliance-Feldern Kartellrecht, Antikorruption, Exportkontrolle, Informationssicherheit und Datenschutz, Tread Act und Kapitalmarktrecht rechtzeitig zu erkennen und solche Regelverstöße zu verhindern. Die Grundsätze und Maßnahmen waren zum 22. Juli 2011 implementiert und während des Zeitraums vom 1. Januar bis 31. Oktober 2011 wirksam.

Integriertes Chancenmanagement

Die Identifikation, Wahrnehmung und Nutzung von Chancen werden bei LEONI dezentral gesteuert und obliegen dem operativen Management. Die Grundlage dafür bildet der vom Vorstand ausgehende Zielvereinbarungs- und Strategieprozess. Das Chancenmanagement stützt sich auch auf externe Prognosen und Marktanalysen. Es ist im Risikomanagement- und Controllingprozess auf den jeweiligen Business Unit/ Group-Ebenen sowie im Management der wesentlichen Projekte des Unternehmensbereichs Wiring Systems integriert. Die Ergebnisse daraus werden anhand einer Risiko-/Chancen-Gegenüberstellung von unseren operativen Managern dokumentiert und über eine Aggregationsrechnung für den Vorstand und den Aufsichtsrat verdichtet. Hierzu bedienen wir uns der sogenannten Monte-Carlo-Simulation.

Der Unternehmensbereich Wiring Systems versteht unter Chancenmanagement eine ausgewogene Kombination aus dem Ausbau des Kerngeschäfts, der Identifikation von neuen Märkten und der gezielten Erweiterung der Wertschöpfungstiefe. Dabei wird auf vorhandenen Stärken aufgesetzt und eine ständige Verbesserung entlang der gesamten Wertschöpfungskette angestrebt. Darüber hinaus werden kontinuierlich neue Kooperationsmöglichkeiten und technologische Trends analysiert, um nachhaltig profitables Wachstum generieren zu können.

Das Chancenmanagement im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions verfolgt produkt- und marktspezifische Chancen im Rahmen der Strategiearbeit. Beispielsweise werden die für LEONI wichtigen globalen Trends beobachtet, für jede eigene Business Unit bewertet und auf Expansionspotenziale bzw. Risiken überprüft. Daraus werden Wachstumspfade und geeignete Innovations-, Akquisitions- oder Umsatzsteigerungsprojekte abgeleitet.

Darstellung der Einzelrisiken

Nachfolgend werden zunächst die Risikofelder beschrieben, die wir beobachten.

Marktrisiken

Etwa 71 Prozent des LEONI-Konzernumsatzes entfallen auf Kunden aus der Automobilindustrie und deren Lieferanten. Dadurch hat die aktuelle Marktentwicklung in dieser Branche einen großen Einfluss auf das Geschäftsvolumen und das Unternehmensergebnis von LEONI. Für einen konjunkturellen Umsatzeinbruch hat LEONI durch eine weitere Flexibilisierung der Strukturen vorgesorgt. Risiken, die sich durch die Abhängigkeit von einigen wenigen Großkunden ergeben, hat der Unternehmensbereich Wiring Systems durch eine breite Kundenbasis weiter verringert. Dennoch könnte der Wegfall eines Abnehmers größere Auswirkungen haben, wobei sich dies aufgrund der langen Vertragslaufzeiten für eine Fahrzeugbaureihe rechtzeitig ankündigen würde. Durch den Aufbau sehr enger und stabiler Kundenbeziehungen sind wir bestrebt, einen derartigen Ausfall zu verhindern. Basis hierfür ist eine umfassende Entwicklungsarbeit und ein hervorragender Lieferservice. Die Insolvenzgefahr bei unseren Kunden hat sich auf ein Normalmaß reduziert. Der komplette Ausfall eines Kunden aus der Automobilindustrie ohne die Weiterführung der von uns belieferten Baureihen ist weiterhin relativ unwahrscheinlich.

Dem unverändert hohen Preisdruck in der Automobilindustrie begegnen wir durch wirksames, stringentes Kostenmanagement in allen Bereichen unseres Unternehmens, den weiteren Aufbau von Produktionseinrichtungen in Niedriglohnländern und durch eine konsequente Optimierung der Einkaufspreise, die wir zudem streng überwachen.

Der in der Automobilindustrie herrschende Trend zur Beteiligung der Zulieferer an den Entwicklungskosten betrifft LEONI auch weiterhin. Bei Entwicklungsprojekten und in der Serienproduktion setzen wir deshalb gemeinsam mit den Kunden und unseren Sublieferanten auf sorgfältige und umfassende Qualitätskontrolle und Qualifikationsroutinen.

Beschaffungsmarktrisiken

In allen Unternehmensbereichen von LEONI wird Kupfer eingesetzt. Daher beeinflusst der Weltmarktpreis für diesen Rohstoff, der deutlichen Schwankungen unterworfen ist, in hohem Maße die Materialkosten im Konzern. Die starke Volatilität kann über Vertragsvereinbarungen weitgehend an unsere Kunden weitergegeben werden - in der Regel mit einer zeitlichen Verzögerung. Bei einem über längere Zeit steigenden Kupferpreis ist durch diese Verzögerung stichtagsbezogen ein negativer Effekt möglich. Bei einem zum Stichtag stark fallenden Kupferpreis können sich Abwertungsrisiken für die Kupferbestände ergeben.

Die zweite große Materialgruppe, die im LEONI-Konzern eingesetzt wird, sind die hauptsächlich im Unternehmensbereich Wiring Systems genutzten Kontaktierungssysteme, die aus Kunststoffgehäusen und Metallkontakten bestehen. Dabei handelt es sich nahezu ausschließlich um werkzeuggebundene Teile, die aufgrund von Kundenvorgaben oder aus wirtschaftlichen Motiven überwiegend von einem Lieferanten bezogen werden. Die weiter zunehmenden Bedarfe haben zu einer Kostensteigerung bei unseren wichtigsten Rohstoffen geführt. Dies kann zu Preisforderungen und damit zu einem Anstieg der Einkaufspreise bei den entsprechenden Einzelteilen führen. Zusätzlich können bei Verknappung zukünftig Lieferengpässe entstehen. Bisher konnten wir dies aufgrund unserer langfristigen Lieferbeziehungen weitgehend vermeiden. Auch die durch die Naturkatastrophe in Japan entstandenen Engpässe hatten keine Auswirkung auf unsere Produktion.

Standortrisiken

Die Standortpolitik des LEONI-Konzerns, der 2011 insgesamt 93 Produktionsstandorte in 31 Ländern unterhielt, orientiert sich stark an den Anforderungen unserer Kunden, denen LEONI auf Auslandsmärkte folgt. Der derzeitige Ausbau unserer Produktionskapazitäten für neue Baureihen läuft nach Plan. Sollte es nicht gelingen, die Fertigungsanläufe termingerecht und den Anforderungen der Kunden entsprechend sicherzustellen, könnte dies gravierende Folgen für das künftige Geschäft haben. Wir sind uns der Bedeutung dieser Projekte für den eigenen Erfolg bewusst und überwachen die Vorbereitungen genau, um den planmäßigen Fortgang zu gewährleisten.

Bei großen Standorten mit bis zu 6.500 Mitarbeitern können wir die Produktionskapazitäten im Falle eines Ausfalls nicht kurzfristig ersetzen. Die Tragweite dieses Risikos wird durch Just-in-time-Belieferung, das Single-Source-Prinzip mancher Kunden und durch den Einsatz sogenannter kundenspezifischer Kabelsätze zusätzlich gesteigert. Aufgrund der erreichten Größe betreibt LEONI weltweit eine beachtliche Anzahl von Produktionsstätten, die über angemessene und von den Automobilherstellern akzeptierte Kapazitätsreserven verfügen. Ferner haben alle Produktionsstandorte vorbeugende Maßnahmen umgesetzt und in einem weltweiten Notfallkonzept dokumentiert. Sie reichen von einem rund um die Uhr tätigen Wachdienst bis zu aufwändigen Feuerschutzanlagen. Zudem befindet sich kein LEONI-Standort in einem Gebiet, das bekannterweise durch Erdbeben, Überschwemmungen oder sonstige Naturkatastrophen stark gefährdet ist.

Der ständige Preis- und Kostendruck führt zu einem überproportionalen Wachstum der Belegschaft in Niedriglohnländern. Dadurch müssen Abnehmer und Kunden häufig über mehrere Grenzen hinweg beliefert werden. Darüber hinaus bestehen in einigen Ländern politische Risiken.

Trotz der schwierigen politischen Lage und der eingetretenen Unruhen in Tunesien und Ägypten ist es durch zentrale Maßnahmen im Rahmen des Krisenmanagements gelungen, die Belieferung der Kunden mit geringen Einbußen aufrecht zu erhalten. Das Risiko von Einschränkungen beim Transport, z.B. durch geschlossene See- und Flughäfen, ist während politischer Unruhen nicht auszuschließen. Die Möglichkeit einer vorübergehenden Belieferung aus Produktionsstandorten in anderen, nicht betroffenen Ländern ist aufgrund der kundenspezifischen Produkte im Unternehmensbereich Wiring Systems stark eingeschränkt. Eine Verlagerung ist nur mit einem entsprechenden Vorlauf möglich, der durch den Aufbau der notwendigen Produktionskapazitäten limitiert wird. Deshalb können wir unseren Kunden nur alternativ eine Belieferung aus Standorten in verschiedenen Ländern anbieten.

Personalrisiken

Der wachsende Fachkräftemangel in Deutschland, Veränderungen in der Verfügbarkeit von Personal und der damit einhergehende Anstieg der Lohn- und Gehaltskosten an personalintensiven Produktionsstandorten in Osteuropa stellen das Personalmanagement vor besondere Herausforderungen. Hervorgerufen ist diese Situation durch die große Anzahl von Produktionsverlagerungen aus den westeuropäischen Industriestaaten in osteuropäische Länder mit niedrigem Lohnniveau. Um weiterhin als attraktiver Arbeitgeber Personal rekrutieren und binden zu können, werden verstärkt Anstrengungen zur Personalbindung unternommen - wie zum Beispiel interne Qualifizierungs- und Integrationsprogramme - sowie verschiedenste zusätzliche Sozialleistungen angeboten.

Für unsere Reisenden und Entsendeten haben wir einen bestehenden Versorgungsvertrag um weitere medizinische und sicherheitsrelevante Leistungen erhöht. So ist z.B. eine Evakuierung im Falle von Unruhen wie in Nordafrika oder bei einer Naturkatastrophe wie in Japan durch einen internationalen Dienstleister gesichert.

IT-Risiken

Ein weltweit operierendes Unternehmen wie LEONI kann nur mit Hilfe komplexer IT-Systeme gesteuert werden. Auch die permanente Lieferbereitschaft - insbesondere gegenüber der Automobilindustrie, die in der Regel eine Just-in-time- oder Just-in-sequence-Lieferung fordert - hängt von der ständigen Verfügbarkeit der entsprechenden Systeme und Daten ab. Gravierende Störungen wie Systemausfälle oder Datenverluste können die Lieferbereitschaft von LEONI gefährden, die Produktion bei den Kunden vorübergehend unterbrechen und weitreichende Schadensersatzforderungen nach sich ziehen. Deshalb arbeitet LEONI sowohl im konzeptionellen als auch im operativen Bereich permanent an der Optimierung des IT-Umfeldes - zum Teil mit Unterstützung externer Fachleute. Ein Beispiel dafür ist das Vorhalten eines zweiten, redundanten Rechenzentrums als Notfallsystem.

Ein direkt dem Vorstand unterstellter Information-Security- und Datenschutz-Verantwortlicher zeigt den sehr hohen Stellenwert dieses Themenbereichs im Unternehmen.

Finanzmarktrisiken

LEONI erhielt zur Absicherung des geplanten Wachstums und der damit verbundenen Investitionen ausreichend kurz- und langfristige Kreditzusagen von Banken. Im Wesentlichen erfolgte dies in Form von klassischen Kreditlinien. Ergänzend dazu wird ein stringentes Cash Pooling zur Sicherstellung der Liquidität genutzt. Die wichtigsten Zahlungsströme im Konzern werden zentral bei der LEONI AG gesteuert und durchgeführt.

Kreditrisiken

Alle Kunden, die mit dem Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Die regelmäßige Analyse des Forderungsbestandes und der Forderungsstruktur ermöglicht eine laufende Überwachung des Risikos. Das Debitorenmanagement ist dezentral organisiert und wird durch die Vorgabe von Rahmenbedingungen durch die bestehende Richtlinie zum konzernweiten Debitorenmanagement zentral gesteuert.

Kreditversicherungslimite sind von den versicherten Tochtergesellschaften beim Kreditversicherer für alle Kundenforderungen zu beantragen, die nicht aus der Versicherungsplicht genommen sind und größer 50 T€ sind. Interne Kreditlimite werden für Großkunden, die aus der Versicherungspflicht herausgenommen sind, und andere nichtversicherte Kunden vergeben. Die Beantragung der Limitvergabe erfolgt zeitnah und wird im Rahmen des zentralen Debitorenmanagements überwacht.

Als weiteres Instrument zur Reduzierung des Ausfallrisikos dient das Factoring, welches als "True Sale Factoring" für ausgewählte Kunden erfolgt. Auch Kunden mit guter Bonitätsbewertung werden einbezogen.

2011 setzte LEONI erfolgreich eine 10-prozentige Kapitalerhöhung um. Durch diese Kapitalmaßnahme verbesserte sich die finanzielle Basis von LEONI erheblich. Dem Konzern flossen daraus nach Abzug von Kosten 111,5 Mio. € zu. Die zusätzlichen Mittel dienen vor allem der Finanzierung unseres starken organischen Wachstums sowie dem Erwerb der restlichen Anteile an dem südkoreanischen Bordnetz-System-Hersteller (→ Nachtragsbericht) Daekyeung. Weitere Details zur Kapitalerhöhung finden Sie im → Konzernanhang.

Liquiditätsrisiko

Der Konzern überwacht täglich die aktuelle Liquiditätssituation. Zur Steuerung des künftigen Liquiditätsbedarfs wird eine monatliche, währungsdifferenzierte, rollierende Liquiditätsplanung für jeweils zwölf Monate eingesetzt. Die Planung berücksichtigt die Laufzeiten der Finanzinvestitionen und der finanziellen Vermögenswerte (z.B. Forderungen, sonstige finanzielle Vermögenswerte) sowie die erwarteten Cashflows aus der Geschäftstätigkeit. Darüber hinaus analysieren wir auf Basis der jährlichen, von uns zu überarbeitenden Mittelfristplanung unsere bestehenden Finanzierungen. Soweit sich hieraus ein veränderter Finanzierungsbedarf ergibt, leiten wir frühzeitig geeignete Maßnahmen in die Wege. Ziel des Konzerns ist die Sicherstellung der Finanzmittel in der jeweils benötigten Währung.

Zinsrisiken

Zur Vermeidung von Zinsänderungsrisiken setzen wir für den überwiegenden Teil der variabel verzinslichen Darlehensverpflichtungen Basisinstrumente wie Caps, Swaps und Collars ein. Der Abschluss erfolgt ausschließlich durch die LEONI AG.

Abwertungsrisiken

Auf Grundlage der IFRS-Bilanzierungsregeln führt LEONI Asset- und/oder Goodwill-Impairmenttests durch. Eine Erhöhung des Abzinsungsfaktors und/oder eine Verschlechterung der Ertragsaussichten lassen das Abwertungsrisiko steigen.

Währungsrisiken

Obwohl wir hauptsächlich Geschäfte in Euro oder in lokalen Märkten in Landeswährung abwickeln, sind wir aufgrund der Globalisierung der Märkte verstärkt mit Währungsrisiken konfrontiert. In der Konzernholding, der LEONI AG, kümmert sich die Abteilung Corporate Finance zentral in Zusammenarbeit mit und anhand von Vorgaben der Währungskommission im Hinblick auf Limite und Laufzeiten um daraus resultierende Risiken im Währungsbereich. Der Abschluss von Sicherungsgeschäften erfolgt in Abstimmung mit den bestehenden Grundgeschäften sowie den geplanten Transaktionen.

Die Auswahl der einzusetzenden Sicherungsinstrumente erfolgt regelmäßig nach eingehenden Analysen des abzusichernden Grundgeschäftes. Ziel ist, die Einflüsse der Wechselkursschwankungen auf das Konzernergebnis zu begrenzen. Zur Sicherung unserer operativen Geschäftstätigkeit nutzen wir neben den eigentlichen Sicherungsgeschäften primär die Möglichkeiten des Nettings der Fremdwährungspositionen innerhalb des Konzerns. Als weitere Maßnahme der Währungssicherung finanzieren wir grundsätzlich ausländische Tochtergesellschaften in der jeweiligen funktionalen Währung mit entsprechenden Refinanzierungen in der korrespondierenden Währung.

Die Devisensicherungsgeschäfte wurden, wie auch die Zinssicherungsgeschäfte, mit Geschäftsbanken erstklassiger Bonität abgeschlossen, sodass ebenfalls kein signifikantes Kontrahentenrisiko vorliegt. Auch hier erfolgt ein regelmäßiges Monitoring.

Es bestanden am Bilanzstichtag keine Risiken aus Finanzinstrumenten, die zu einer nennenswerten Risikokonzentration führten. Details über diese Finanzrisiken enthält der → Konzernanhang.

Compliance-Risiken

Um Compliance-Risiken zu vermeiden hat LEONI ein wirksames → Compliance-Management-System installiert. Die Compliance-Felder Kartellrecht, Exportkontrolle, Korruptionsprävention/Code of Ethics/Sozialcharta, Tread Act, Information Security/Datenschutz, Steuern und Kapitalmarktrecht (BaFin) stellen die wesentlichen Compliance-Risiken dar. Bei Verstößen kann es zu erheblichen Bußgeldern, Schadensersatzansprüchen und je nach Land auch zu Haftstrafen für Manager kommen.

Wie berichtet ist LEONI seit 24. Februar 2010 von internationalen kartellrechtlichen Untersuchungen im Automobilzulieferbereich betroffen. LEONI kooperiert mit den Behörden und hat verschiedene Anfragen der Kartellbehörden ausführlich beantwortet.

Im Oktober haben Endverbraucher (Autokäufer) in den USA mehrere Zivilverfahren in Form von Sammelklagen ("class actions") gegen die großen, international tätigen Bordnetzhersteller eingeleitet. Die Kläger behaupten, aufgrund angeblicher Verstöße gegen das US-amerikanische Kartellrecht überhöhte Preise für ihre Fahrzeuge bezahlt zu haben. Verschiedene Klageschriften benennen unter anderem auch LEONI als mitbeklagte Partei. LEONI betrachtet diese als haltlos und wird sich dagegen zur Wehr setzen.

LEONI-Produkte werden überwiegend für technisch anspruchsvolle Erzeugnisse oder Anlagen mit hohen Sicherheitsstandards verwendet. Die damit verbundenen Produkthaftungsrisiken minimieren wir durch wirksame Maßnahmen im Rahmen der Prozesssicherheit und des Qualitätsmanagements. Alle Werke sind nach ISO 9001 zertifiziert, ein Teil der Werke in Abhängigkeit von den zu beliefernden Abnehmergruppen zusätzlich nach ISO/TS 16949 (Automobilindustrie), ISO 9100 (Luft- und Raumfahrt) und ISO 13485 (Medizintechnik). Ein Teil der Werke verfügt auch über ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach ISO 14001. Zudem bestehen Versicherungen für Betriebs-, Produkt- und Umwelthaftung sowie für Rückrufaktionen.

Umweltrisiken sind aufgrund der bei LEONI eingesetzten Produktionsverfahren nahezu auszuschließen. Da ökologisch belastende Produktionsmittel nur im Ausnahmefall verwendet werden, können vorbeugende Maßnahmen gezielt und mit vergleichsweise wenig Aufwand getroffen werden. Zudem lassen wir von Anfang an die entsprechende Sorgfalt walten.

Gesamtrisiko

Im Geschäftsjahr 2011 hat sich die Risikotragfähigkeit durch die 10-prozentige Kapitalerhöhung und den sehr guten Konzernabschluss weiter verbessert. Das Risiko eines Umsatzeinbruchs in der Automobilindustrie steigt wieder an. Wir achten in diesem und allen anderen Märkten deshalb weiterhin auf ernstzunehmende Frühwarnsignale. Die obige Darstellung gibt einen Überblick über die wichtigsten Einzelrisiken für LEONI. Weitere wesentliche Risiken, beispielsweise unternehmensstrategischer und leistungswirtschaftlicher Art, liegen nach unserer Einschätzung nicht vor. Insgesamt sind die beschriebenen Risiken für den LEONI-Konzern aus heutiger Sicht beherrschbar und gefährden nicht den Fortbestand des Unternehmens.

Darstellung der Chancen

Der LEONI-Konzern verfügt in vielen Bereichen über Chancen, sich besser als geplant zu entwickeln. Die wesentlichen werden nachfolgend dargestellt. Sie ergeben sich aus externen Faktoren sowie aus der Strategie und den operativen Stärken von LEONI. Konkrete Erwartungen für das laufende Jahr sind im → Prognosebericht beschrieben.

Chancen aus externen Faktoren

Grundsätzlich besteht für LEONI die Chance, durch eine bessere Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds und darauf aufbauend eine stärkere Nachfrage in den bearbeiteten Märkten höhere Umsätze zu erzielen. Beispielsweise könnten wir von der anhaltenden Expansion der Automobilmärkte in den BRIC-Staaten sowohl durch direkte Lieferungen in die Region als auch indirekt - über Automobilexporte aus Europa - profitieren.

Darüber hinaus würden sich günstigere Rohstoffpreise positiv auf die Materialkostenquote und damit auf die Margen auswirken. Veränderte steuerliche Rahmenbedingungen könnten eine geringere Besteuerung und damit höhere Unternehmensgewinne nach sich ziehen.

Neue technologische und gesellschaftliche Trends bieten LEONI ebenfalls Wachstumschancen - etwa das zunehmende Interesse an Hybrid- und Elektroantrieben der Autofahrer sowie Elektrik- und Elektronik-Innovationen im Fahrzeug. Auch in nahezu allen anderen für LEONI wichtigen Branchen spielen Green Technology und Energieeinsparung eine immer größere Rolle, insbesondere in den Schwellenländern. In China und Indien sehen wir zum Beispiel wachsende Potenziale für alternative Energiegewinnung über Solar- und Windkraftanlagen sowie für die Schienenverkehrstechnik.

Generell eröffnen die für LEONI wichtigen globalen Trends - Mobilität, Urbanisierung, Umweltbewusstsein und Ressourcenknappheit, demografischer Wandel, Globalisierung sowie Industrialisierung und Automatisierung - dem Unternehmen auf vielen Gebieten zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten.

Chancen aus der Unternehmensstrategie und aus eigenen Stärken

Strategische Ausrichtung und operative Stärken bieten LEONI die Chance, deutlicher und schneller als geplant von positiven externen Entwicklungen zu profitieren, die Marktposition auszubauen und die Ertragskraft zu steigern.

Wesentliche Ansatzpunkte dafür sind die vier Säulen unserer → Strategie: Sie lauten Globalisierung, Innovation, Systemgeschäft und Effizienz. "Globalisierung" heißt für LEONI, konsequent die Gelegenheiten in den Emerging Markets zu nutzen und das noch deutlich europäisch geprägte Industriegeschäft weiter zu internationalisieren. "Innovation" steht für die Möglichkeit, unsere Marktposition einerseits durch neue Produkte und Lösungen sowie andererseits durch die kontinuierliche Optimierung der Prozesse zu verbessern. "Systemgeschäft" beinhaltet Potenziale aus der noch stärkeren Ausrichtung der Wertschöpfungstiefe auf Kundenbedürfnisse. Die Säule "Effizienz" schließlich birgt die Chance, die Optimierung unseres Produktionsnetzwerkes und Synergien durch Kostendisziplin und die Nutzung von Größeneffekten zu erreichen.

Zu den operativen Stärken des LEONI-Konzerns zählen die in den wichtigsten Kernmärkten europaweit führende Position, unsere globale Vertriebs-, Entwicklungs- und Produktionspräsenz sowie das breite, internationale Kundenportfolio. Diese Faktoren ermöglichen es LEONI, weltweit von positiven Marktentwicklungen zu profitieren.

Zudem fokussiert sich LEONI klar auf Kernprodukte und -märkte, verfügt entlang der gesamten Wertschöpfungskette über eine durchgehend hohe Kompetenz und deckt ein umfangreiches Technologieportfolio ab. Die daraus resultierende starke Wettbewerbsposition verbessert unsere Wachstumsaussichten ebenfalls.

Zusätzliche Ertragspotenziale ergeben sich für LEONI aus der weiteren Verbesserung der Effizienz der Prozesse sowie aus Kostenvorteilen durch die Fertigung kostensensitiver Produkte überwiegend in Low-Cost-Regionen.

Schließlich entstehen aufgrund der Zusammenarbeit der zwei Unternehmensbereiche in einer aufeinander aufbauenden Wertschöpfungskette Synergien, die LEONI sowohl Kostensenkungs- als auch Expansionspotenziale bieten. Gute Möglichkeiten eröffnet zum Beispiel die Business Unit Electromobility, in die beide Unternehmensbereiche ihr spezialisiertes Know-how einbringen. LEONI verfügt inzwischen über ein breites Produktangebot für den Zukunftsmarkt Elektromobilität und hat sich durch zahlreiche Entwicklungs- und einen ersten Serienauftrag eine erfolgversprechende Ausgangsstellung erarbeitet.

Für die beiden Unternehmensbereiche bestehen darüber hinaus folgende spezifische Chancen:

Der Unternehmensbereich Wiring Systems

kann durch sein internationales Produktionsnetzwerk mit Standorten in den expansionsstarken Regionen China, Indien und Russland überdurchschnittlich von der Entwicklung in diesen Ländern profitieren. Die Basis dafür bildet die erwartete kontinuierliche Zunahme der weltweiten Fahrzeugproduktion mit besonders hohen Steigerungsraten in den Emerging Markets und einer verstärkten Internationalisierung der europäischen Fahrzeughersteller. Die konsequente Optimierung des Produktionsnetzwerks im Sinne der Kostenführerschaft verbessert ferner die Ertragskraft des Unternehmensbereichs und erlaubt es zudem, im europäischen Heimatmarkt weiterzuwachsen.
hat die Möglichkeit, über erweiterte Kompetenzen zusätzliche Aufträge zu gewinnen - beispielsweise mit wegweisenden technologischen Entwicklungen im Leichtbau oder im Komponentenbereich.
könnte durch eine weiter vereinheitlichte Bordnetzarchitektur Skaleneffekte erreichen, die sich günstig auf die Ertragslage auswirken.
überprüft die Erweiterung der Wertschöpfungskette insbesondere im Bereich Stecker und Steckverbinder, um zusätzliche Ertragspotenziale zu erschließen.

Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions sehen wir neue Geschäftspotenziale

in der weiteren Internationalisierung der Aktivitäten mit Schwerpunkten in Asien und dem NAFTA-Raum,
durch Produkt-, Werkstoff- oder Technologieinnovationen vor allem in den Bereichen halogenfreie und flammwidrige Kabel, Miniaturisierung, Lichtwellenleiter- und Hochfrequenzkabel,
über verstärktes Engagement in den Märkten für erneuerbare Energien - insbesondere der Wasser-, Wind- und Solarenergie - Medizintechnik, Mobilität und Sensorik,
durch den Ausbau des Systemgeschäfts.

SWOT-Analyse

Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der wesentlichen Stärken und Schwächen von LEONI:

SWOT-Analyse

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Unternehmensspezifisch Marktspezifisch
Stärken Chancen
Führende Position in den wichtigsten Kernmärkten in Europa Mittelfristig nachhaltig stabiles Marktwachstum weltweit
Starke internationale Präsenz mit Vertrieb, Entwicklung und Produktion Starkes Marktwachstum in den BRIC-Staaten
Durchgehende Kompetenz entlang der gesamten Wertschöpfungstiefe und breites Technologie-Portfolio Technologiewandel zum Hybrid- und E-Antrieb
Breites, internationales Kundenportfolio Innovation bei Elektrik und Elektronik im Fahrzeugbau
Hoher Low-Cost-Anteil in den kostensensitiven Produktbereichen Trend zu Green Technology und Energieeinsparung
Klare Fokussierung auf Kernprodukte und Kernmärkte Ausweitung Systemgeschäft
Kurze Entscheidungswege und flache Hierarchien Ausweitung Non-automotive-Geschäft
Schwächen Risiken
Noch geringer Marktanteil in den Emerging Markets (Brasilien, Indien, Russland, China) Hoher Preisdruck der OEMs
Starke Abhängigkeit von globalen Automobilmärkten, insbesondere Europa Anstieg der Rohstoffpreise
Lohnkostenentwicklung in Low-Cost-Ländern
Politische Risiken in Low-Cost-Ländern

Prognosebericht

Konjunkturelle Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Die Mehrheit der Forschungsinstitute erwartet 2012 angesichts gestiegener globaler Risiken eine deutliche Abschwächung der Konjunkturdynamik. Beispielsweise rechnet der Internationale Währungsfonds mit einer weltweiten Zunahme der Wirtschaftsleistung von nur noch 3,3 Prozent. Die bisherige Schätzung lag bei 4,0 Prozent. Entscheidender Grund für diese vorsichtige Prognose ist die Annahme einer Rezession in der Euro-Zone, deren Wirtschaft insgesamt um 0,5 Prozent schrumpfen könnte. Für Deutschland schätzt der IWF ein leichtes Plus von 0,3 Prozent. In der Summe dürften die Industrieländer um 1,2 Prozent zulegen.

Die Aussichten für die Schwellen- und Entwicklungsländer im Jahr 2012 sind ebenfalls gedämpfter als zunächst erwartet. Der Währungsfonds geht davon aus, dass in dieser Ländergruppe insgesamt noch ein Wachstum von rund 5,4 Prozent erreichbar ist - bisher war ein Anstieg um 6,1 Prozent prognostiziert worden. Ursächlich für die geringere Dynamik sind laut IWF die von den Industrieländern ausgehenden bremsenden Effekte und eine schwächere Binnennachfrage. Für China wird mit einem Wachstum von 8,2 Prozent und für Indien von 7,0 Prozent gerechnet.

Die IWF-Prognosen basieren im Wesentlichen auf der Annahme, dass die Euro-Krise nicht weiter eskaliert und die Politik Mittel und Wege findet, den Herausforderungen angemessen zu begegnen.

Entwicklung der Weltwirtschaft 2010 - 2012

Quelle: IWF World Economic Outlook, Januar 2012 (2011 und 2012: Schätzung)

Wirtschaftliche Entwicklung 2012 in ausgewählten Regionen

Quelle: IWF World Economic Outlook, Januar 2012 (Schätzung)

Branchenumfeld

Die Perspektiven für die wichtigsten LEONI-Märkte bleiben 2012 trotz größerer konjunktureller Unsicherheiten insgesamt gut. Die Automobilindustrie muss sich nach Ansicht des VDA im laufenden Jahr zwar auf Gegenwind einstellen, dennoch sind die Aussichten alles in allem positiv. Der Verband rechnet mit einem Anstieg des Weltautomobilmarkts um rund 4 Prozent unter der Annahme, dass es gelingt, die Finanzmärkte zu stabilisieren. Wachstumstreiber dürften 2012 vor allem die USA, China und Indien sein. Für Westeuropa wird per saldo ein stabiles Niveau erwartet.

Auch die weltweite Automobil-Produktion wird 2012 voraussichtlich weiter zunehmen. Nach Schätzung des Marktforschungsinstituts IHS Global Insight werden im laufenden Jahr 79,6 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge vom Band laufen und damit 4 Prozent mehr als 2011. Dabei dürfte einem kräftigen Plus in Asien ein leichter Rückgang in Europa gegenüberstehen.

Pkw-Produktion (inkl. leichte Nutzfahrzeuge) nach Regionen

Quelle: IHS Global Insight (2/2012), 2012 Schätzung; Copyright © 2012 IHS, Inc.

Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen nach Regionen 2012

Quelle: IHS Global Insight (2/2012), Schätzung; Copyright © 2012 IHS, Inc.

Für den Nutzfahrzeug-Markt ist der VDA ebenfalls optimistisch gestimmt und prognostiziert ein weltweites Nachfragewachstum von rund 7 Prozent. Demnach werden vor allem Russland (25 Prozent), Japan (25 Prozent) und die USA (17 Prozent) deutlich zulegen können. Für Westeuropa kann aus heutiger Sicht immerhin von einem moderaten Plus von etwa 4 Prozent ausgegangen werden. Die Nutzfahrzeug-Produktion wird den IHS-Schätzungen zufolge gleichfalls in allen Regionen steigen - weltweit um fast 10 Prozent auf rund 3,8 Millionen Stück.

Nutzfahrzeug-Produktion in ausgewählten Regionen

Quelle: IHS Global Insight (1/2012), Schätzung; Copyright © 2012 IHS, Inc.

Zuversichtlich ist auch die Elektroindustrie. Der Branchenverband ZVEI geht für 2012 von einem weiteren Produktionswachstum in Deutschland um 5 Prozent aus - unter der Voraussetzung, dass die Politik die Euro-Schuldenkrise beherrschen kann. Der Umsatz sollte um rund 6 Prozent zulegen und einen neuen Rekordwert markieren.

Mit Elan ist die ITK-Branche in das laufende Jahr gestartet: Wie der Fachverband BITKOM mitteilte, wird das deutsche Marktvolumen 2012 voraussichtlich um mehr als 2 Prozent steigen. Wachstumstreiber dürfte mit einer Zunahme von über 4 Prozent die Informationstechnologie sein, also das Geschäft mit IT-Hardware, -Services und -Software. In diesem Segment bleiben Cloud Computing, Sicherheit und Mobility die wichtigsten Trends. Auch der Bereich Telekommunikation sollte nach einem schwierigen Jahr 2012 wieder leicht zulegen.

Der Maschinen- und Anlagenbau wird nach Einschätzung des VDMA 2012 weiter wachsen, allerdings mit im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduziertem Tempo. Im Inland geht der Verband von einer nochmaligen Ausweitung der Produktion um rund 4 Prozent aus.

Für die Solarindustrie zeichnet sich 2012 eine Beruhigung ab. IMS Research rechnet weltweit mit einer auf oder leicht über dem Vorjahresniveau liegenden neu installierten Leistung. Dabei dürfte der deutsche Markt von den beschlossenen weiteren Förderungskürzungen geprägt werden. Die langfristigen Aussichten in dieser Branche bleiben allerdings positiv.

Geschäftsverlauf und künftige Ausrichtung

Entwicklung des LEONI-Konzerns

LEONI rechnet damit, den Expansionskurs im laufenden Jahr fortzusetzen und sich wiederum etwas besser zu entwickeln als die wichtigsten Abnehmerindustrien. Dabei wird sich das Wachstumstempo 2012 ausgehend von dem überraschend starken Niveau des Vorjahres 2011 erwartungsgemäß verlangsamen.

Anfang 2012 blieb die Nachfrage in den für uns bedeutenden Branchen solide. Aus der Automobilindustrie, deren Bedarfsaussagen Rückschlüsse auf die Lieferungen in den nächsten sechs Monaten zulassen, kommen überwiegend positive Signale, und auch das Geschäft mit Kabeln und Kabelsystemen für andere Industrien läuft stabil. Wie sich die Rahmenbedingungen auf unseren Märkten im weiteren Jahresverlauf entwickeln, lässt sich aufgrund der zunehmenden Unsicherheiten im Euro-Raum und auf den internationalen Finanzmärkten derzeit nicht sicher abschätzen. LEONI beobachtet die aktuelle Situation sehr genau. Auf mögliche negative konjunkturelle Veränderungen sind wir dank der gestärkten Ertrags- und Finanzlage sowie unserer seit der letzten Krise erheblich flexibleren und effizienteren Strukturen gut vorbereitet.

Vor diesem Hintergrund geht LEONI davon aus, den Konzernumsatz 2012 auf 3,8 bis 4,0 Mrd. € zu steigern. Hierzu wird die südkoreanische Tochtergesellschaft Daekyeung etwa 130 Mio. € beitragen. Sofern sich unsere Märkte wie erwartet entwickeln und der Kupferpreis mindestens auf dem aktuellen Niveau bleibt, sind wir zuversichtlich, den oberen Rand dieser Spanne zu erreichen. Sollten sich die Rahmenbedingungen verschlechtern, rechnen wir mit entsprechend geringerem Wachstum.

Regional betrachtet werden vor allem die Absatzmärkte in den BRIC-Staaten an Bedeutung gewinnen, aber auch in Europa und Nordamerika ist mit einer positiven Tendenz zu rechnen.

Dank der deutlich verschlankten Strukturen wird LEONI 2012 aus heutiger Sicht erneut ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern wird sich abhängig vom Umsatzzuwachs voraussichtlich auf 230 Mio. € bis 280 Mio. € belaufen. Die wesentlichen Aufwandspositionen sollten trotz steigender Rohstoffpreise insgesamt nicht stärker als der Umsatz zunehmen.

Ziele des LEONI-Konzerns

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Ist 2011 Plan 2012
Umsatzerlöse Mio. € 3.701,5 3.800 bis 4.000
EBIT Mio. € 237,1 230 bis 280
Investitionsvolumen 1 Mio. € 138,0 155 bis 185
Free Cashflow 2 Mio. € 121,2 50 bis 80
Nettofinanzschulden Mio. € 233,9 280 bis 310
Eigenkapitalquote % 31,8 > 30
Return on Capital Employed % 24,0 > 20

1 ohne Akquisitionen

2 vor Dividende und Akquisitionen

Auch für das Geschäftsjahr 2013 ist LEONI grundsätzlich zuversichtlich und rechnet mit einer weiteren Expansion. Wir erwarten zum jetzigen Zeitpunkt ein moderates Umsatz- und Ergebniswachstum.

Wesentliche Veränderungen der Geschäftspolitik sind in den kommenden beiden Jahren nicht geplant. Den eingeschlagenen Internationalisierungskurs werden wir 2012 und 2013 fortsetzen und intensivieren. Unsere Innovationskraft soll ebenfalls global ausgebaut werden, indem beispielsweise regionale Engineeringbüros zunehmend F & E-Aktivitäten übernehmen. Von wachsender Bedeutung wird außerdem das Geschäft mit Lösungen für Elektromobilität untriebstechniken sein. Auf diesem Gebiet wollen wir mittelfristig ähnlich wie in unseren Kernmärkten eine Spitzenposition einnehmen. Unsere Organisationsstruktur sowie die eingesetzten Technologien und Prozesse werden ebenfalls nicht grundlegend verändert, aber auch künftig sukzessive optimiert, um Kostenstrukturen weiter zu verbessern und unsere Systemkompetenz zu stärken. An der Dividendenpolitik, die grundsätzlich die Ausschüttung von einem Drittel des Jahresüberschusses vorsieht, soll gleichfalls festgehalten werden.

Unternehmensbereich Wiring Systems

Der Unternehmensbereich Wiring Systems wird den Umsatz 2012 auf Basis der vorliegenden, umfangreichen Aufträge voraussichtlich weiter auf 2,2 bis 2,3 Mrd. € steigern und ein EBIT von 140 bis 165 Mio. € erreichen. Neben der Einbeziehung von Daekyeung werden vielfältige Neuanläufe für die internationale Fahrzeugindustrie zum positiven Geschäftsverlauf beitragen. Die dynamischste Entwicklung erwarten wir erneut in Asien. In dieser Region werden die Kundenbeziehungen vor allem im indischen und im südkoreanischen Markt weiter gestärkt. Unsere Position in Russland dürfte sich 2012 auf Basis der dort ausgebauten Kapazitäten ebenfalls verbessern. Darüber hinaus gibt es Standortentwicklungsprojekte in Nordafrika, Osteuropa und der NAFTA-Region. Produktseitig wird unser Angebot an Steckern und Steckverbindungssystemen 2012 im Rahmen des Projekts "Connectivity" analysiert und gezielt abgerundet. Auch in der Business Unit Electromobility bauen wir das Angebotsspektrum aus.

Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions

Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions, in dem die Entwicklung des Kupferpreises für den Umsatzverlauf eine große Rolle spielt, erwarten wir im laufenden Jahr eine Fortsetzung der guten Geschäftsentwicklung mit einem Umsatzvolumen von 1,6 bis 1,7 Mrd. € und einem EBIT von 90 bis 115 Mio. €. Im Fokus stehen 2012 die weitere Internationalisierung und die Stärkung der Innovationskraft. Wichtige künftige Absatzmärkte sind China und Indien, aber auch der mittlere Osten, Süd- und Osteuropa sowie Südostasien und der Pazifikraum. In China wird die bestehende Regionalorganisation mit zusätzlichen LEONI-Business Units kooperieren, um künftig beispielsweise auch in den Bereichen Medizin- und Schienenverkehrstechnik direkt vor Ort aktiv werden zu können. Durch den Ausbau der dortigen Fertigung für die Solarindustrie rechnen wir ebenfalls mit positiven Impulsen. In Indien wird voraussichtlich ein erstes Werk in Betrieb genommen und damit der Zugang in diesen wichtigen Wachstumsmarkt verbessert. Von dort aus sollen in Zukunft unter anderem die indischen Märkte für Automobil-, Solar- und Schienenverkehrstechnik sowie Infrastruktur und Petrochemie beliefert werden. Das Produktprogramm im Bereich WCS wird insbesondere durch innovative Lösungen für die Wachstumsfelder Energiemanagement/Smart Grids, Medizintechnik, High-Speed-Datenkommunikation, Mess- und Regeltechnik sowie Sicherheitstechnik erweitert.

Finanzlage und Investitionen

2012 wird die finanzielle Situation von LEONI aus heutiger Sicht weiter gefestigt. Obwohl wir uns ein umfangreiches Investitionsprogramm vorgenommen haben, wird ein Free Cashflow von 50 bis 80 Mio. € angestrebt. Trotz des positiven Free Cashflows wird die Nettofinanzverschuldung Ende 2012 insbesondere aufgrund der Akquisition von Daekyeung und der damit auch verbundenen Übernahme von Schulden sowie der erhöhten Ausschüttung bei rund 280 bis 310 Mio. € liegen.

Das voraussichtliche Investitionsvolumen liegt 2012 - ebenfalls abhängig von der Entwicklung auf unseren Märkten - bei 155 bis 185 Mio. €. Davon werden rund zwei Drittel auf den Unternehmensbereich Wiring Systems entfallen. Im Vordergrund stehen Maßnahmen, um bereits erhaltene Neu- und Folgeaufträge sicher abzuwickeln und weiteres Wachstum zu ermöglichen. Zur Vorbereitung von Modellwechseln und Neuprojekten werden unter anderem in Brasilien, China und Ägypten Neubau- und Erweiterungsmaßnahmen vorgenommen. Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions liegen die Schwerpunkte auf dem Ausbau der Regionalorganisation in China, der neuen Produktionsstätte in Indien und der Erhöhung der Kapazitäten für Infrastrukturkabel in Mexiko.

Für die Vorbereitung der anstehenden Refinanzierungsmaßnahmen ist LEONI dank der erfolgreichen Kapitalerhöhung und der starken Ergebnisentwicklung im vergangenen Jahr gut gerüstet. Wir prüfen derzeit verschiedene Alternativen für die Anschlussfinanzierung der 2013 auslaufenden Langfrist-Darlehen und planen, die entsprechenden Vereinbarungen zum Teil bereits 2012 abzuschließen.

Weitere Leistungsindikatoren

Auch wenn die Weltwirtschaft 2012 nicht mehr ganz so kräftig wachsen wird wie im Vorjahr, dürfte die Verknappung bei einigen für LEONI wichtigen Materialien anhalten. Um die Beschaffung der stark gefragten Sonderisolierwerkstoffe für den Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions zu sichern, kommt dem Ausbau der weltweiten Zusammenarbeit mit Schlüssellieferanten und der Erweiterung des globalen Lieferantenportfolios vor allem im asiatischen Raum eine hohe Bedeutung zu. Der Materialeinkauf im Unternehmensbereich Wiring Systems wird 2012 einerseits durch neuerliche Zusammenschlüsse großer Lieferanten und andererseits die zunehmende Internationalisierung des Produktionsnetzwerks geprägt sein. In der Folge werden wir unsere weltweiten Beschaffungs- und Lagerhaltungsaktivitäten auch hier weiter stärken.

Die Zahl der Mitarbeiter wird sich 2012 aus heutiger Sicht auf rund 64.000 Personen erhöhen. Dabei wirkt sich vor allem die Einbeziehung von Daekyeung aus. In Deutschland sollten rund 200 neue Stellen geschaffen werden.

Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung

Insgesamt ist der Vorstand der LEONI AG zuversichtlich für den künftigen Geschäftsverlauf, sofern sich die Rahmenbedingungen erwartungsgemäß entwickeln und die Schuldenkrise in Europa nicht eskaliert. Wir gehen von weiteren Umsatzsteigerungen aus, gestützt vor allem durch unser Bordnetzgeschäft, das von der hohen Nachfrage aus der Automobilindustrie in den BRIC-Staaten und der Daekyeung-Übernahme profitiert, und werden 2012 voraussichtlich einen Konzernumsatz von 3,8 Mrd. € bis 4,0 Mrd. € erreichen. Dabei wollen wir unsere in vielen Bereichen führende Stellung weiter festigen. Wir rechnen mit einem Ergebnis (EBIT) zwischen 230 Mio. € und 280 Mio. €. Trotz hoher Investitionen erwarten wir einen positiven Free Cashflow, der dazu beitragen wird, unseren Verschuldungsgrad unter 50 Prozent zu halten. Damit ist LEONI gut gerüstet für die anstehenden Refinanzierungsmaßnahmen und das Wachstumsprogramm, das wir uns für die Zukunft vorgenommen haben.

Nürnberg, 21. Februar 2012

Der Vorstand

Dr. Klaus Probst

Dieter Bellé

Uwe H. Lamann

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

LEONI AG

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[ T€ ] nach IFRS 01.01. bis 31.12. Anhang 2011 2010
Umsatzerlöse 3.701.487 2.955.671
Umsatzkosten - 3.029.347 - 2.438.148
Bruttoergebnis vom Umsatz 672.140 517.523
Vertriebskosten - 181.937 - 160.516
Allgemeine Verwaltungskosten - 156.957 - 144.312
Forschungs- und Entwicklungskosten - 84.095 - 75.927
Sonstige betriebliche Erträge [ 6 ] [ 7 ] 9.917 20.735
Sonstige betriebliche Aufwendungen [ 6 ] - 14.856 - 27.690
Aufwendungen / Erträge aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen [ 17 ] - 7.071 911
EBIT 237.141 130.724
Finanzerträge [ 8 ] 1.814 786
Finanzaufwendungen [ 8 ] - 42.796 - 42.981
Sonstiges Beteiligungsergebnis 91 1.070
Ergebnis vor Steuern 196.250 89.599
Ertragsteuern [ 9 ] - 40.291 - 22.353
Konzernüberschuss 155.959 67.246
davon: Anteilseigner des Mutterunternehmens 155.734 67.080
Anteile ohne beherrschenden Einfluss 225 166
Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) in Euro [ 29 ] 4,99 2,26
Durchschnittliche im Umlauf befindliche Aktien (unverwässert und verwässert) [ 29 ] 31.184.500 29.700.000

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

LEONI AG

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[T€ ] nach IFRS 01.01. bis 31.12. 2011 2010
Konzernüberschuss 155.959 67.246
Sonstiges Ergebnis
Differenzen aus der Währungsumrechnung
In der laufenden Periode entstandene Gewinne 9.588 41.598
Abzüglich Umbuchungen in die Gewinn- und Verlustrechnung 0 184
Summe Differenzen aus der Währungsumrechnung 9.588 41.782
Marktbewertung von Wertpapieren
In der laufenden Periode entstandene Verluste 0 - 115
Abzüglich Umbuchungen in die Gewinn- und Verlustrechnung 0 - 634
Summe Marktbewertung von Wertpapieren 0 - 749
Cashflow Hedges
In der laufenden Periode entstandene Gewinne 395 3.284
Abzüglich Umbuchungen in die Gewinn- und Verlustrechnung - 2.540 - 918
Abzüglich Umbuchungen in die Bilanz - 48 - 50
Summe Cashflow Hedges - 2.193 2.316
Anteil des sonstigen Ergebnisses, der auf assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen entfällt 426 2.748
davon: aus der Währungsumrechnung 321 T€ (Vorjahr: 2.806 T€) aus der Marktbewertung von Wertpapieren 105 T€ (Vorjahr: - 58 T€)
Steuerliche Effekte auf Bestandteile des sonstigen Ergebnisses 1.436 - 1.056
Sonstiges Ergebnis 9.257 45.041
Gesamtergebnis 165.216 112.287
davon: Anteilseigner des Mutterunternehmens 164.967 111.924
Anteile ohne beherrschenden Einfluss 249 363

Konzern-Kapitalflussrechnung

LEONI AG

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[T€ ] nach IFRS 01.01. bis 31.12. 2011 2010
Konzernüberschuss 155.959 67.246
Überleitung zum Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit:
Ertragsteuern 40.291 22.353
Zinsergebnis 40.744 41.427
Dividendenerträge - 91 - 459
Abschreibungen 107.045 110.282
Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte 8.108 4.833
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 6.395 - 911
Gewinn aus Unternehmenserwerb 0 - 718
Ergebnis aus Anlagenabgängen (Gewinn)/Verlust 351 999
Verlust aus dem Verkauf von Tochterunternehmen 0 3.112
Veränderung der betrieblichen Vermögenswerte und Schulden, bereinigt um Effekte aus Konsolidierungskreisveränderungen
Veränderung der Forderungen und sonstigen finanziellen Vermögenswerte - 56.574 - 70.504
Veränderung der Vorräte - 53.400 - 107.930
Veränderung der sonstigen Vermögenswerte 854 - 19.521
Veränderung der Rückstellungen - 10.839 - 30.837
Veränderung der Verbindlichkeiten 71.667 175.003
Gezahlte Ertragsteuern - 28.091 - 15.957
Gezahlte Zinsen - 37.896 - 37.222
Erhaltene Zinsen 1.491 642
Erhaltene Dividendenzahlungen 91 459
Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit 246.105 142.297
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen - 127.436 - 102.053
Akquisitionen von Tochterunternehmen abzüglich übernommener Finanzmittel - 1.990 - 3.905
davon: Kaufpreis 2.100 T€ (Vorjahr: - 3.992 T€)
Übernommene Finanzmittel 110 T€ (Vorjahr: 87 T€)
Investitionen in sonstige finanzielle Vermögenswerte - 608 - 302
Einzahlungen aus Anlagenabgängen 3.005 4.765
Erlöse aus dem Verkauf von assoziierten Unternehmen 128 0
Erlöse aus dem Verkauf von Anteilspapieren 0 5.990
Erlöse aus dem Verkauf von Tochterunternehmen abzüglich abgegebener Finanzmittel 0 - 7
davon: Verkaufserlöse 0 T€ (Vorjahr: 97 T€)
Abgegebene Finanzmittel 0 T€ (Vorjahr: 104 T€)
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit - 126.901 - 95.512
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzschulden 23.467 38.486
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzschulden - 65.875 - 36.238
Kapitalerhöhung 111.518 0
Gezahlte Dividenden der LEONI AG - 20.790 0
Gezahlte Dividenden Anteile ohne beherrschenden Einfluss 0 - 198
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit 48.320 2.050
Zunahme des Finanzmittelbestandes 167.524 48.835
Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelbestandes 4.228 4.321
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 194.243 141.087
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 365.995 194.243

Konzern-Bilanz

LEONI AG

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Aktiva [T€ ] nach IFRS Anhang 31.12.2011 31.12.2010
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 365.995 194.243
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte [ 11 ] 456.841 404.762
Sonstige Vermögenswerte [ 12 ] 76.855 77.806
Ertragsteuerforderungen 10.731 7.492
Vorräte [ 13 ] 458.973 402.001
Summe kurzfristige Vermögenswerte 1.369.395 1.086.304
Sachanlagevermögen [ 14 ] 625.948 585.613
Immaterielle Vermögenswerte [ 15 ] 59.084 73.194
Geschäfts- oder Firmenwerte [ 16 ] 152.661 150.810
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen [ 17 ] 22.416 29.695
Forderungen aus langfristigen Entwicklungsaufträgen [ 11 ] 39.492 38.445
Sonstige finanzielle Vermögenswerte [ 18 ] 4.570 5.670
Latente Steuern [ 9 ] 33.252 34.348
Sonstige Vermögenswerte [ 19 ] 13.762 13.299
Summe langfristige Vermögenswerte 951.185 931.074
Summe Aktiva 2.320.580 2.017.378

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Passiva [T€ ] nach IFRS Anhang 31.12.2011 31.12.2010
Kurzfristige Finanzschulden und kurzfristiger Anteil an langfristigen Krediten [ 20 ] 106.348 48.974
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten [ 21 ] 608.171 533.805
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 39.288 32.042
Kurzfristige andere Verbindlichkeiten [ 22 ] 142.899 123.026
Rückstellungen [ 23 ] 47.193 53.677
Summe kurzfristige Verbindlichkeiten 943.899 791.524
Langfristige Finanzschulden [ 20 ] 493.569 589.827
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 12.175 16.269
Langfristige andere Verbindlichkeiten 16.656 18.592
Pensionsrückstellungen [ 24 ] 44.919 43.144
Sonstige Rückstellungen [ 23 ] 25.798 28.404
Latente Steuern [ 9 ] 46.083 48.458
Summe langfristige Verbindlichkeiten 639.200 744.694
Gezeichnetes Kapital [ 25 ] 32.669 29.700
Kapitalrücklage [ 25 ] 290.887 181.961
Gewinnrücklagen [ 25 ] 372.662 237.718
Kumuliertes sonstiges Ergebnis 39.984 30.751
Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital 736.202 480.130
Anteile ohne beherrschenden Einfluss 1.279 1.030
Summe Eigenkapital [ 25 ] 737.481 481.160
Summe Passiva 2.320.580 2.017.378

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

LEONI AG

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Kumuliertes sonstiges Ergebnis
[T€ ] Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Differenz aus der Währungsumrechnung Marktbewertung von Wertpapieren Cashflow Hedges
--- --- --- --- --- --- ---
1. Januar 2010 29.700 181.961 170.638 - 3.014 749 - 11.828
Konzernüberschuss 67.080
Sonstiges Ergebnis 44.207 - 807 1.444
Gesamtergebnis
Dividendenzahlung
Abgang Anteile ohne beherrschenden Einfluss
31. Dezember 2010 29.700 181.961 237.718 41.193 - 58 - 10.384
1.Januar 2011 29.700 181.961 237.718 41.193 - 58 - 10.384
Konzernüberschuss 155.734
Sonstiges Ergebnis 9.907 105 - 779
Gesamtergebnis
Kapitalerhöhung 2.969 108.926
Dividendenzahlung - 20.790
31. Dezember 2011 32.669 290.887 372.662 51.100 47 - 11.163

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[T€ ] Auf die Anteilseigner- des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital Anteile ohne beherrschenden Einfluss Summe
1. Januar 2010 368.206 920 369.126
Konzernüberschuss 67.080 166 67.246
Sonstiges Ergebnis 44.844 197 45.041
Gesamtergebnis 111.924 363 112.287
Dividendenzahlung 0 - 198 - 198
Abgang Anteile ohne beherrschenden Einfluss - 55 - 55
31. Dezember 2010 480.130 1.030 481.160
1.Januar 2011 480.130 1.030 481.160
Konzernüberschuss 155.734 225 155.959
Sonstiges Ergebnis 9.233 24 9.257
Gesamtergebnis 164.967 249 165.216
Kapitalerhöhung 111.895 111.895
Dividendenzahlung - 20.790 - 20.790
31. Dezember 2011 736.202 1.279 737.481

LEONI AG Konzernanhang

[ 1 ] Allgemeine Grundlagen

Die LEONI AG ("LEONI", der "Konzern" oder die "Gesellschaft") wurde unter dem Namen Leonische Werke Roth-Nürnberg, Aktiengesellschaft, mit Vertrag vom 23. April 1917 in Deutschland gegründet und am 2. Februar 1918 in das Handelsregister eingetragen. Die LEONI AG wird beim Amtsgericht Nürnberg unter der Nummer HRB 202 geführt. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Nürnberg, Marienstraße 7. Die Hauptaktivitäten des Konzerns sind in der Textziffer 28 beschrieben.

Der vorliegende Konzernabschluss der LEONI AG wurde unter Anwendung von § 315a HGB ("Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards") im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den damit verbundenen Auslegungen (SIC/IFRIC-Interpretationen) erstellt, wie sie gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des europäischen Parlaments und des Rates über die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Bezeichnung IFRS umfasst auch die noch gültigen International Accounting Standards (IAS).

Der Konzernabschluss der LEONI zum 31. Dezember 2011 wurde in Euro erstellt. Soweit nichts anderes vermerkt, sind alle Beträge in Tausend Euro (T€) angegeben. Die Bilanz ist nach Fristigkeit gegliedert, die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt worden. Die Gesamtergebnisrechnung wird in zwei miteinander verbundenen Darstellungen vorgenommen. Soweit zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung die Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst sind, wurden sie im Anhang gesondert ausgewiesen.

Die im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen denen des Vorjahres mit Ausnahme der erstmalig im Geschäftsjahr 2011 angewendeten neuen IFRS Vorschriften. Diese sind in der Textziffer 3 erläutert.

Der vorliegende Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 wurde vom Vorstand am 21. Februar 2012 zur Vorlage an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger unter der Nummer HRB 202 veröffentlicht.

[ 2 ] Konsolidierungsgrundsätze und Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter Anwendung des Anschaffungskostenprinzips. Hiervon ausgenommen sind derivative Finanzinstrumente und zur Veräußerung verfügbare Finanzinvestitionen, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind.

Konsolidierungsgrundsätze

Zum Konzernabschluss gehören die Abschlüsse der LEONI AG und aller Tochterunternehmen, die von der LEONI AG mittelbar oder unmittelbar beherrscht werden. Beherrschung liegt vor, wenn die LEONI AG entweder unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte besitzt oder auf andere Weise die Möglichkeit besteht, die Finanz- und Geschäftspolitik der Gesellschaft zu bestimmen, um aus deren Tätigkeit Nutzen zu ziehen.

Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, das ist der Zeitpunkt, ab dem der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt, vollkonsolidiert. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung durch LEONI nicht mehr besteht. Eine Veränderung der Beteiligungsquote an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Verluste werden den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss auch dann zugeordnet, wenn dies zu einem negativen Saldo führt.

Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum gleichen Bilanzstichtag wie der Abschluss des Mutterunternehmens erstellt. Alle konzerninternen Salden, Erträge, Aufwendungen sowie unrealisierte Gewinne und Verluste und Dividenden aus konzerninternen Transaktionen werden in voller Höhe eliminiert.

Unternehmenszusammenschlüsse bzw. die Kapitalkonsolidierung von Tochterunternehmen werden seit 1. Januar 2010 unter Anwendung der Vorschriften des IFRS 3 (2008) nach der Akquisitionsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt und ggf. der Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss werden die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens bewertet.

Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst.

Eine vereinbarte bedingte Gegenleistung wird zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwertes einer bedingten Gegenleistung, die einen Vermögenswert oder eine Schuld darstellt, werden in Übereinstimmung mit IAS 39 entweder in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im sonstigen Ergebnis erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet und ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert.

Bei sukzessiven Unternehmenszusammenschlüssen wird der vom Erwerber zuvor an dem erworbenen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalanteil zum beizulegenden Zeitwert am Erwerbszeitpunkt neu bestimmt und der daraus resultierende Gewinn oder Verlust erfolgswirksam erfasst.

Ein Geschäfts- oder Firmenwert entsteht und wird bei der Erstkonsolidierung zu Anschaffungskosten angesetzt, wenn die übertragene Gegenleistung und der Betrag der Anteile ohne beherrschenden Einfluss die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden übersteigen. Liegt die übertragene Gegenleistung unter dem beizulegenden Zeitwert des Reinvermögens des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Geschäfts- oder Firmenwerte werden nach der Erstbilanzierung mindestens einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36 unterzogen, der zu einer Abwertung führen kann ("Impairment-Only Approach").

Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Ein assoziiertes Unternehmen liegt vor, wenn LEONI einen maßgeblichen Einfluss auf dessen Geschäfts- und Finanzpolitik ausüben kann. Dies ist grundsätzlich bei einem Stimmrechtsanteil zwischen 20 und 50 Prozent der Fall.

Ein Gemeinschaftsunternehmen ist ein Joint Venture, das die Gründung eines eigenständigen Unternehmens beinhaltet, an dem jedes Partnerunternehmen beteiligt ist. Ein Joint Venture ist eine vertragliche Vereinbarung von zwei oder mehreren Parteien zur Durchführung einer wirtschaftlichen Tätigkeit, die einer gemeinschaftlichen Führung unterliegt.

Anteile an assoziierten Unternehmen und an Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bewertet. Die Anteile werden zum Zeitpunkt ihres Erwerbs mit ihren Anschaffungskosten bewertet, die in den Folgeperioden um die nach dem Erwerb eingetretenen Änderungen des Reinvermögens des Unternehmens, wie z.B. die anteiligen Jahresergebnisse und Gewinnausschüttungen, erhöht bzw. vermindert werden. Dabei wird das anteilige Ergebnis nach den in dieser Textziffer beschriebenen Bewertungs- und Bilanzierungsmethoden ermittelt. Entsprechend der Behandlung von vollkonsolidierten Tochtergesellschaften werden keine planmäßigen Abschreibungen auf im Buchwert enthaltene Firmenwerte der at equity bewerteten Beteiligungen vorgenommen. Statt eines Werthaltigkeitstests des im Buchwert enthaltenen Firmenwertes wird der gesamte Wertansatz der at equity bewerteten Beteiligungen gemäß IAS 36 auf seine Werthaltigkeit geprüft, sofern Anhaltspunkte für einen zusätzlichen Wertminderungsaufwand vorliegen. Der Konzern ermittelt an jedem Bilanzstichtag, ob objektive Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Anteil an einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen wertgemindert sein könnte. Ist dies der Fall, wird die Differenz zwischen dem beizulegenden Zeitwert des Anteils und dem Buchwert als Wertminderungsaufwand ergebniswirksam erfasst.

Die Abschlüsse der assoziierten Unternehmen und der Gemeinschaftsunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum gleichen Bilanzstichtag wie der Abschluss des Mutterunternehmens erstellt.

Währungsumrechnung

Der Konzernabschluss wird in der Darstellungswährung Euro aufgestellt, welche die funktionale Währung der Konzernmuttergesellschaft, der LEONI AG, ist. Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen ausländischen Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden gemäß IAS 21 nach dem Konzept der funktionalen Währung in die Konzernwährung Euro umgerechnet. Die funktionale Währung der einzelnen Tochtergesellschaften ist die Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem das Unternehmen tätig ist. Die Umrechnung der in der jeweiligen funktionalen Währung der Tochterunternehmen erstellten Abschlüsse erfolgt nach der Stichtagskursmethode, d.h. die Vermögens- und Schuldposten werden von der funktionalen Währung in die Darstellungswährung grundsätzlich mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag, die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung mit den Jahresdurchschnittskursen (arithmetisches Mittel der Monatsdurchschnittskurse) umgerechnet. Unterschiede aus der Währungsumrechnung der Vermögenswerte und Schulden gegenüber der Umrechnung des Vorjahres sowie Umrechnungsdifferenzen zwischen Gewinn- und Verlustrechnung und der Bilanz werden im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Die im sonstigen Ergebnis erfassten Beträge werden beim Abgang des betreffenden ausländischen Tochterunternehmens bzw. Geschäftsbetriebs zum gleichen Zeitpunkt wie auch der Gewinn oder der Verlust aus dem Abgang erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechung erfasst.

Fremdwährungstransaktionen, das heißt Geschäftsvorfälle, die von einer in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaft in einer anderen Währung als ihrer funktionalen Währung getätigt werden, werden mit dem am jeweiligen Tag des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs zwischen der funktionalen Währung und der Fremdwährung bei der Konzerngesellschaft in die funktionale Währung umgerechnet. In den Folgeperioden werden monetäre Vermögenswerte und Schulden zu jedem Berichtsstichtag unter Verwendung des Stichtagskurses neu bewertet. Die daraus resultierenden Währungsdifferenzen werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Nicht monetäre Posten werden weiterhin mit dem Transaktionskurs bewertet bzw., sofern sie mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet werden, mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts. Währungsgewinne und Währungsverluste, die aus der Bewertung von monetären, im Wesentlichen konzerninternen Posten entstehen, werden insoweit dem operativen Ergebnis (EBIT) zugeordnet, als es sich um Währungseffekte handelt, die in einem direkten Zusammenhang mit einem operativen Geschäft stehen.

Die Wechselkurse der für den Konzernabschluss wesentlichen Gesellschaften haben sich wie folgt verändert:

Mittelkurs zum Bilanzstichtag

[ 1 Euro in Fremdwährungseinheiten ]

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Land Währung ISO Code 31.12.2011 31.12.2010
Brasilien Real BRL 2,41580 2,21020
China Renminbi Yuan CNY 8,14850 8,76970
Großbritannien Pfund GBP 0,83720 0,86300
Korea Won KRW 1490,14120 1507,24140
Mexiko Peso MXN 18,07310 16,44800
Polen Zloty PLN 4,45530 3,96750
Rumänien Leu RON 4,33260 4,28900
Russische Föderation Rubel RUB 41,74280 40,52800
Schweiz Franc CHF 1,21620 1,24420
USA Dollar USD 1,29380 1,32820

Jahresdurchschnittskurs

[ 1 Euro in Fremdwährungseinheiten ]

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Land Währung ISO Code 31.12.2011 31.12.2010
Brasilien Real BRL 2,32474 2,33723
China Renminbi Yuan CNY 9,00863 8,99697
Großbritannien Pfund GBP 0,86918 0,86021
Korea Won KRW 1542,83537 1542,32635
Mexiko Peso MXN 17,33813 16,83622
Polen Zloty PLN 4,12748 4,00295
Rumänien Leu RON 4,24440 4,21945
Russische Föderation Rubel RUB 40,96978 40,44729
Schweiz Franc CHF 1,23248 1,37849
USA Dollar USD 1,39410 1,32967

Umsatzrealisierung

Umsätze werden im Wesentlichen aus Produktverkäufen realisiert. Die Realisierung der Umsatzerlöse abzüglich Umsatzsteuer erfolgt nach IAS 18 im Allgemeinen mit der Lieferung an den Kunden bzw. mit Erfüllung der Werkverträge. Die Lieferung gilt als abgeschlossen, wenn die mit dem Eigentum verbundenen Risiken auf den Käufer übergegangen sind. Rückstellungen für Kundennachlässe und -rabatte sowie Retouren und sonstige Berichtigungen werden im gleichen Zeitraum wie die Erfassung der Umsätze berücksichtigt. Werkverträge gelten als erfüllt, wenn alle Leistungsverpflichtungen im Wesentlichen erbracht sind. Bei langfristiger Auftragsentwicklung erfolgt die Umsatzrealisierung entsprechend des Fertigstellungsgrades, sofern die Verträge die Voraussetzungen für die Anwendung der "percentage-of-completion-Methode" gemäß IAS 11 erfüllen. Dies betrifft die im Folgenden beschriebenen Entwicklungsaufträge.

Zinserträge werden erfasst, wenn die Zinsen entstanden sind. Unter Verwendung der Effektivzinsmethode bedeutet dies, dass der Zinsertrag erfasst wird, der sich unter Verwendung des Effektivzinssatzes ergibt. Dieser ist der Kalkulationszinssatz, mit dem geschätzte zukünftige Zahlungsmittelzuflüsse über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments auf den Nettobuchwert des finanziellen Vermögenswerts abgezinst werden. Dividendenerträge werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst.

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung

Aufwendungen für Forschung werden in der Periode erfolgswirksam erfasst, in der sie angefallen sind.

Aufwendungen für Entwicklung werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens ergebniswirksam erfasst, soweit es sich nicht um auftragsspezifische Entwicklungskosten handelt, die nach IAS 11 zu bilanzieren sind, oder um Entwicklungskosten, die bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzung gemäß IAS 38 als immaterieller Vermögenswert aktiviert werden müssen. Kundenspezifische Entwicklungsaufträge werden bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen gemäß IAS 11 nach der "percentage-of-completion-Methode", d.h. nach dem Fortschritt der erbrachten Entwicklungsleistung bilanziert. Der aktivierungspflichtige Betrag, dessen Zahlungseingang nach mehr als einem Jahr zu erwarten ist, ist unter den Forderungen aus langfristigen Entwicklungsaufträgen ausgewiesen. Der kurzfristige Anteil ist in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten. Der Fertigstellungsgrad wird entsprechend dem Verhältnis der Gesamtkosten zu den angefallenen Kosten ermittelt (Cost-to-Cost-Methode). Die Erlöse aus den Entwicklungsaufträgen werden unter den Umsatzerlösen ausgewiesen.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn eine hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Aufwandsbezogene Zuwendungen werden planmäßig als Ertrag über den Zeitraum erfasst, der erforderlich ist, um sie mit den entsprechenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, zu verrechnen. Zuwendungen für einen Vermögenswert werden von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Vermögenswertes gekürzt.

Vorräte

Vorräte umfassen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, bezogene Waren sowie unfertige und fertige Erzeugnisse. Sie werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder zum niedrigeren Nettoveräußerungswert bewertet. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie bezogene Waren werden zu Anschaffungskosten nach der Durchschnittspreismethode oder zum niedrigeren Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag bewertet. Der erzielbare Nettoveräußerungswert wird aus dem geschätzten Verkaufspreis im gewöhnlichen Geschäftsverkehr abzüglich eventuell noch anfallender Fertigstellungskosten und den notwendigen Vertriebskosten ermittelt. In die Herstellungskosten der unfertigen und fertigen Erzeugnisse sind neben den Kosten für Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten unter Annahme einer Normalauslastung eingerechnet.

Zum Verkauf bestimmte langfristige Vermögenswerte

Ein langfristiger Vermögenswert oder eine Veräußerungsgruppe wird als zum Verkauf bestimmt klassifiziert ("assets held for sale"), wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird, und die dafür notwendigen Kriterien des IFRS 5 vorliegen.

Sind langfristige Vermögenswerte oder eine Veräußerungsgruppe als zur Veräußerung bestimmt klassifiziert worden, werden keine weiteren planmäßigen Abschreibungen vorgenommen und deren Zeitwert ermittelt. Liegt der Zeitwert der zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte bzw. der Veräußerungsgruppe abzüglich der Kosten der Veräußerung unter dem Nettobuchwert der Vermögenswerte bzw. der Veräußerungsgruppe, wird eine Wertberichtigung auf den Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten vorgenommen. Ändert sich der Veräußerungsplan und werden die Kriterien nach IFRS 5 für einen Vermögenswert oder eine Veräußerungsgruppe, der bzw. die als zum Verkauf bestimmt klassifiziert wurden, nicht mehr erfüllt, werden diese nicht mehr gesondert ausgewiesen, sondern in die Bilanzposition zurückgegliedert, in der sie ursprünglich ausgewiesen waren. Sie werden mit dem niedrigeren Wert aus dem Buchwert, bevor der Vermögenswert oder die Veräußerungsgruppe als zum Verkauf bestimmt klassifiziert wurde, bereinigt um alle planmäßigen Abschreibungen oder Neubewertungen, die ohne eine Klassifizierung als zum Verkauf bestimmt erfasst worden wären, und dem erzielbaren Betrag zum Zeitpunkt der Entscheidung, nicht zu verkaufen, bewertet.

Sachanlagen

Sachanlagen werden bei ihrer erstmaligen Erfassung mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Zuordenbare Fremdkapitalkosten werden bei Sachanlagen, deren Beschaffung und/oder Versetzung in den betriebsbereiten Zustand einen längeren Zeitraum in Anspruch nimmt ("qualifying asset"), als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten gemäß IAS 23 aktiviert. Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen mindern die Anschaffungs- oder Herstellungskosten derjenigen Vermögenswerte, für die die Zuwendung gewährt wurde. In den Folgeperioden werden Sachanlagen mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um kumulierte planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen angesetzt. Sie werden über ihre voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Unbewegliches Sachanlagevermögen wird überwiegend linear und bewegliches Sachanlagevermögen je nach Einsatzart linear oder, sofern es aufgrund der tatsächlichen Nutzung geboten ist, degressiv abgeschrieben. Bei Durchführung von größeren Wartungen werden die Kosten im Buchwert der Sachanlage erfasst, sofern die Ansatzkriterien erfüllt sind.

Für die planmäßigen Abschreibungen werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

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Gebäude und Grundstückseinrichtungen max. 50 Jahre
Maschinen und Anlagen max. 12 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 - 10 Jahre
Computer-Hardware 3 - 5 Jahre

Mieteinbauten werden linear über den jeweils kürzeren Zeitraum der Laufzeit des Mietvertrages oder der geschätzten gewöhnlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.

Eine Sachanlage wird entweder bei Abgang ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des Vermögenswertes kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus der Ausbuchung resultierenden Gewinne oder Verluste werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert ermittelt und in der Periode, in der der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die Restwerte der Vermögenswerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Geschäftsjahresende überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Leasingverhältnisse

Leasing-Transaktionen sind entweder als "finance lease" oder als "operating lease" zu klassifizieren. Transaktionen, bei denen LEONI als Leasingnehmer alle wesentlichen eigentümertypischen Chancen und Risiken aus der Nutzung des Leasinggegenstandes trägt und folglich das wirtschaftliche Eigentum zuzurechnen ist, werden als "finance lease" behandelt. Danach wird der Leasinggegenstand zum Zeitpunkt des Abschlusses des Leasingverhältnisses mit seinem beizulegenden Zeitwert oder dem Barwert der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser Wert niedriger ist, beim Leasingnehmer aktiviert und eine korrespondierende Verbindlichkeit bilanziert. Der Leasinggegenstand wird über seine wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Ist zu Beginn des Leasingverhältnisses der Eigentumsübergang auf den Konzern nicht hinreichend sicher, wird der Leasinggegenstand über den kürzeren der beiden Zeiträume aus erwarteter Nutzungsdauer und Laufzeit des Leasingverhältnisses vollständig abgeschrieben. Die Leasingzahlungen werden in Finanzaufwendungen und Tilgungsanteil der Restschuld so aufgeteilt, dass über die Periode ein konstanter Zinssatz auf die verbleibende Leasingschuld entsteht. Finanzaufwendungen werden erfolgswirksam erfasst. Alle übrigen Leasingvereinbarungen, bei denen LEONI Leasingnehmer ist, werden als "operating lease" bilanziert. Die Leasingzahlungen werden linear über die Laufzeit des "operating-lease"-Verhältnisses als Aufwand gebucht.

Die Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, wird auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts der Vereinbarung zum Zeitpunkt des Abschlusses dieser Vereinbarung getroffen und erfordert eine Einschätzung, ob die Erfüllung der vertraglichen Vereinbarung von der Nutzung eines bestimmten Vermögenswertes oder bestimmter Vermögenswerte abhängig ist und ob die Vereinbarung ein Recht auf die Nutzung des Vermögenswerts einräumt. Bei Leasingvereinbarungen, die vor dem 1. Januar 2005 abgeschlossen wurden, gilt in Übereinstimmung mit den Übergangsvorschriften von IFRIC 4 der 1. Januar 2005 als Zeitpunkt des Abschlusses dieser Leasingvereinbarung.

Immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte sind Patente, Software, Lizenzen und ähnliche Rechte sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Kundenbeziehungen, Marken, Technologien und Fertigungs-Know-how. Ein immaterieller Vermögenswert, der aus Entwicklungsausgaben resultiert, wird aktiviert, wenn ein neu entwickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenzt werden kann, technisch realisierbar ist und entweder die eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen ist. Weiterhin setzt eine Aktivierung voraus, dass die Entwicklungsausgaben mit hinreichender Wahrscheinlichkeit durch künftige Finanzmittelzuflüsse gedeckt werden und dass die weiteren Kriterien des IAS 38.57 erfüllt sind.

Einzeln erworbene immaterielle Vermögenswerte werden bei der erstmaligen Erfassung mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Die Anschaffungskosten von im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen immateriellen Vermögenswerten entsprechen ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. In den Folgeperioden werden immaterielle Vermögenswerte mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Bei der Bewertung in den Folgeperioden ist zwischen immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten Nutzungsdauer und mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer zu differenzieren.

Gemäß IAS 38 sind immaterielle Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer planmäßig abzuschreiben. Das Unternehmen schreibt daher in Übereinstimmung mit diesen Regelungen als immaterielle Vermögenswerte aktivierte Entwicklungskosten und andere immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer auf den geschätzten Restbuchwert, in der Regel auf Null, ab. Bei den anderen immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter Nutzungsdauer handelt es sich im Wesentlichen um Softwarelizenzen mit einer Nutzungsdauer von drei Jahren sowie um im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Kundenbeziehungen mit Nutzungsdauern von vier bis 19 Jahren und erworbener Technologie und Fertigungs-Know-how mit einer Nutzungsdauer von fünf bis 15 Jahren. Die Abschreibungsmethode und die Abschreibungsdauer werden für einen immateriellen Vermögenswert mit begrenzter Nutzungsdauer mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Die aufgrund von Änderungen der erwarteten Nutzungsdauer oder des erwarteten Verbrauchs des zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens des Vermögenswertes erforderlichen Änderungen der Abschreibungsmethode und der Abschreibungsdauer werden als Änderungen von Schätzungen behandelt.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer sind gemäß IAS 38 nicht planmäßig abzuschreiben, sondern werden nach IAS 36 mindestens einmal jährlich hinsichtlich ihrer Werthaltigkeit überprüft und sind ggf. auf ihren niedrigeren erzielbaren Betrag ("recoverable amount") abzuschreiben. Die Überprüfung wird zum 31. Oktober jeden Jahres nach den gleichen Grundsätzen vorgenommen wie bei den Geschäfts- oder Firmenwerten. Die unten stehenden Ausführungen gelten daher analog.

Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer wird einmal jährlich überprüft, ob die Einschätzung einer unbegrenzten Nutzungsdauer weiterhin gerechtfertigt ist. Ist dies nicht der Fall, wird die Änderung der Einschätzung von einer unbegrenzten zur begrenzten Nutzungsdauer prospektiv vorgenommen. LEONI weist im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Marken als immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer aus.

Immaterielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn sie abgehen oder wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen von ihrer Nutzung oder ihrem Abgang zu erwarten ist.

Geschäfts- oder Firmenwerte

Geschäfts- oder Firmenwerte ("Goodwill") aus einem Unternehmenszusammenschluss werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der übertragenen Gegenleistung über die identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden bemessen. Nach dem erstmaligen Ansatz werden Geschäfts- oder Firmenwerte zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich entsprechend den Regelungen des IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Der Konzern nimmt die jährliche Überprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf Werthaltigkeit zum 31. Oktober vor. Eine Überprüfung findet auch dann statt, wenn Ereignisse oder Umstände darauf hindeuten, dass der Wert gemindert sein könnte. Zum Zwecke des Werthaltigkeitstests wird ein im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbener Geschäfts- oder Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ("cash-generating units") des Konzerns zugeordnet, die von den Synergieeffekten aus dem Unternehmenszusammenschluss profitieren sollen. Dies gilt unabhängig davon, ob andere Vermögenswerte oder Schulden des erworbenen Unternehmens diesen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet werden. Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen sie zugeordnet wurden, getestet, indem der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit bzw. Einheiten mit ihrem erzielbaren Betrag ("recoverable amount") verglichen wird. Übersteigt der Buchwert den erzielbaren Betrag, liegt eine Wertminderung vor und es ist auf den erzielbaren Betrag abzuschreiben. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ("fair value less cost to sell") und Nutzungswert ("value in use"). Der Nutzungswert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist definiert als der Barwert der erwarteten Cashflows, die dem Unternehmen aus der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zufließen werden. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten zukünftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes vor Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffektes und der spezifischen Risiken der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt. Dieses stützt sich auf Bewertungsmultiplikatoren, Discounted-Cashflow-Bewertungsmodelle, Börsenkurse oder andere zur Verfügung stehende Indikatoren für den beizulegenden Zeitwert.

Eine spätere Zuschreibung infolge des Wegfalls der Gründe für einen in vergangenen Geschäftsjahren oder Zwischenberichtsperioden erfassten Wertminderungsaufwand des Geschäfts- oder Firmenwerts ist nicht zulässig.

Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten mit bestimmter Nutzungsdauer und von Sachanlagen

An jedem Bilanzstichtag wird eine Einschätzung vorgenommen, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass langfristige Vermögenswerte wertgemindert sein könnten. Liegen entsprechende Anhaltspunkte vor, wird der erzielbare Betrag ("recoverable amount") des Vermögenswertes bestimmt und seinem Buchwert gegenübergestellt. Unterschreitet der erzielbare Betrag den Buchwert, wird eine Abwertung auf den niedrigeren erzielbaren Betrag vorgenommen. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Letzterer ist der Barwert der künftigen Cashflows, der voraussichtlich aus dem Vermögenswert abgeleitet werden kann. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten zukünftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes vor Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffektes und der spezifischen Risiken der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt. Dieses stützt sich auf Bewertungsmultiplikatoren, Discounted-Cashflow-Bewertungsmodelle, Börsenkurse bzw. Marktwerte oder andere zur Verfügung stehende Indikatoren für den beizulegenden Zeitwert.

Können den einzelnen Vermögenswerten keine eigenen, von anderen Vermögenswerten oder anderen Gruppen von Vermögenswerten weitgehend unabhängig generierten Cashflows zugeordnet werden, wird deren Werthaltigkeit auf Basis der kleinsten übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit von Vermögenswerten getestet.

Wenn die Gründe für eine früher vorgenommene Abwertung weggefallen sind, werden die Vermögenswerte wieder zugeschrieben. Die Zuschreibung ist auf den Wert beschränkt, der sich bei Berücksichtigung der planmäßigen Abschreibungen ergeben hätte.

Unabhängig davon, ob ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt, wird für noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte wie auch für immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer einmal jährlich eine entsprechende Wertminderungsprüfung durchgeführt.

Finanzinstrumente

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Als finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten erfasste Finanzinstrumente werden grundsätzlich getrennt ausgewiesen. Sie werden nur dann saldiert ausgewiesen, wenn bezüglich der Beträge zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Aufrechnungsrecht besteht und beabsichtigt wird, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen.

Finanzinstrumente werden erfasst, sobald LEONI Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Bei marktüblichen Käufen oder Verkäufen im Rahmen eines Vertrags, dessen Bedingungen die Lieferung des Vermögenswerts innerhalb eines Zeitraums vorsehen, der üblicherweise durch Vorschriften oder Konventionen des jeweiligen Marktes festgelegt wird, ist für die erstmalige bilanzielle Erfassung sowie den bilanziellen Abgang der Erfüllungstag relevant, d.h. der Tag, an dem der Vermögenswert an oder durch LEONI geliefert wird.

Finanzielle Vermögenswerte umfassen insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige ausgereichte Kredite und Forderungen, bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente und zu Handelszwecken gehaltene originäre und derivative finanzielle Vermögenswerte.

Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückgabeanspruch in Zahlungsmitteln oder einem anderen finanziellen Vermögenswert. Darunter fallen insbesondere Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen, Schuldscheindarlehen und derivative Finanzverbindlichkeiten.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn eine der drei folgenden Voraussetzungen erfüllt ist:

Die vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert sind erloschen.
Der Konzern behält zwar die Rechte auf den Bezug von Cashflows aus finanziellen Vermögenswerten, übernimmt jedoch eine vertragliche Verpflichtung zur sofortigen Zahlung der Cashflows an eine dritte Partei im Rahmen einer Vereinbarung, die die Bedingungen von IAS 39.19 ("pass-through-arrangement") erfüllt.
Der Konzern hat seine vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert übertragen und dabei entweder im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an dem finanziellen Vermögenswert verbunden sind, oder anderenfalls die Verfügungsmacht über den finanziellen Vermögenswert übertragen.

Zahlungseingänge auf verkaufte Forderungen, die am Bilanzstichtag noch nicht an den Forderungskäufer weitergeleitet waren, werden in den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die der Verbindlichkeit zugrundeliegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder erloschen ist.

Der erstmalige Ansatz von Finanzinstrumenten erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Dem Erwerb oder der Emission direkt zurechenbare Transaktionskosten werden bei der Ermittlung des Buchwerts berücksichtigt, wenn die Finanzinstrumente nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Für die Folgebewertung werden die Finanzinstrumente einer der in IAS 39 aufgeführten Bewertungskategorien zugeordnet, in die sie zum Zeitpunkt ihres erstmaligen Ansatzes designiert werden.

Finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte werden in die folgenden Kategorien eingeteilt:

■ Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Diese Kategorie enthält zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte ("Financial Assets Held for Trading" - FAHfT) und finanzielle Vermögenswerte, die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende Vermögenswerte ("Financial Assets at Fair Value Through Profit or Loss" - FVtPL) designiert wurden. Finanzielle Vermögenswerte werden als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie für Zwecke der Veräußerung in der nahen Zukunft erworben werden. Derivate, einschließlich getrennt erfasster eingebetteter Derivate, werden ebenfalls als zu Handelszwecken gehalten eingestuft, mit Ausnahme solcher Derivate, die als Sicherungsinstrument designiert wurden und als solche effektiv sind.

Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten dieser Kategorie werden erfolgswirksam erfasst. Weder im Geschäftsjahr 2011 noch im Vorjahr wurden originäre finanzielle Vermögenswerte als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, noch wurde von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende Vermögenswerte ("Financial Assets at Fair Value Through Profit or Loss") zu designieren, Gebrauch gemacht.

■ Bis zur Endfälligkeit zu haltende finanzielle Vermögenswerte

Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen ("Held-to-Maturity Investments" - HtM) sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen Laufzeit, für die das Unternehmen die Absicht hat und in der Lage ist, sie bis zur Endfälligkeit zu halten. Sie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Gewinne und Verluste werden im Periodenergebnis erfasst, wenn die Finanzinvestitionen ausgebucht oder wertgemindert sind sowie im Rahmen von Amortisationen.

Finanzielle Vermögenswerte dieser Kategorie waren weder im Geschäftsjahr 2011 noch im Vorjahr im Konzern vorhanden.

■ Kredite und Forderungen

Kredite und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen und bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind. Nach der erstmaligen Erfassung werden die Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich etwaiger Wertminderungen bewertet.

Einzelwertberichtigungen werden vorgenommen, wenn Forderungen uneinbringlich sind oder die Uneinbringlichkeit wahrscheinlich ist, wobei der Betrag der Wertberichtigung hinreichend genau ermittelbar sein muss. Ein Wertberichtigungsbedarf besteht bei Vorliegen objektiver Hinweise wie länger anhaltender Zahlungsverzug, Einleitung von Zwangsmaßnahmen, drohende Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung sowie Beantragung oder Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit marktüblichen Zahlungszielen, die in der Regel zwölf Monate nicht überschreiten, werden daher zum Nominalwert, vermindert um angemessene Wertberichtigungen, angesetzt. Unverzinsliche und niedrig verzinsliche Forderungen mit einer voraussichtlichen Restlaufzeit von über einem Jahr werden abgezinst, wobei der Abgrenzungsbetrag ratierlich bis zur Fälligkeit der Forderung im Zinsertrag vereinnahmt wird.

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie aus langfristigen Entwicklungsaufträgen werden die Wertberichtigungen auf separaten Wertberichtigungskonten erfasst. Bei allen sonstigen finanziellen Vermögenswerten erfolgt eine direkte Minderung der Konten.

Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn die Kredite und Forderungen ausgebucht oder wertgemindert sind sowie im Rahmen der Amortisation.

■ Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte ("Available-for-Sale Financial Assets" - AfS) sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte, die zur Veräußerung verfügbar klassifiziert und nicht in eine der vorstehenden Kategorien eingestuft sind. Sie sind grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Die aus der Zeitwertbewertung resultierenden Gewinne oder Verluste werden innerhalb des Eigenkapitals als erfolgsneutrale Eigenkapitaländerung separat erfasst. Sofern signifikante Verlustereignisse oder bei Eigenkapitalinstrumenten länger anhaltende Wertverluste bestehen, führt dies zu einer ergebniswirksamen Abschreibung in der Gewinn- und Verlustrechnung. Der Konzern geht davon aus, dass ein signifikantes Verlustereignis bei einer Wertminderung von mehr als 20 Prozent vorliegt und dass bei Eigenkapitalinstrumenten von länger anhaltenden Wertverlusten auszugehen ist, wenn über einen Zeitraum von zwölf Monaten ein kontinuierlicher Wertverfall zu verzeichnen war. Bei den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten werden spätere Wertaufholungen grundsätzlich erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Lediglich bei Schuldinstrumenten werden Zuschreibungen bis zur Höhe der ursprünglichen Wertminderung erfolgswirksam erfasst und darüber hinausgehende Beträge erfolgsneutral berücksichtigt. Sofern bei Finanzinvestitionen in Eigenkapitalinstrumente kein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorliegt und ihr beizulegender Wert nicht verlässlich ermittelbar ist, erfolgt die Bewertung zu Anschaffungskosten und im Falle einer dauerhaften Wertminderung wird eine Abwertung auf den Barwert der zukünftigen Cashflows vorgenommen.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten, die unter die Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten" fallen, werden auch in den Folgeperioden zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und die daraus resultierenden Gewinne und Verluste ergebniswirksam erfasst.

Diese Kategorie umfasst zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten ("Financial Liabilities Held for Trading" - FLHfT) sowie Verbindlichkeiten, die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende Verbindlichkeiten ("Financial Liabilities at Fair Value Through Profit or Loss" - FVtPL) designiert wurden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie für Zwecke der Veräußerung in der nahen Zukunft erworben werden. Derivate, einschließlich getrennt erfasster eingebetteter Derivate, werden ebenfalls als zu Handelszwecken gehalten eingestuft, mit Ausnahme solcher Derivate, die als Sicherungsinstrument designiert wurden und als solche effektiv sind.

Im Geschäftsjahr 2011 und im Vorjahr waren keine originären finanziellen Verbindlichkeiten als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert und es wurde nicht von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, finanzielle Verbindlichkeiten bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende Verbindlichkeiten ("Financial Liabilities at Fair Value Through Profit or Loss" - FVtPL) zu designieren.

Alle finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht in diese Kategorie fallen und keine derivativen Finanzinstrumente sind, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet (Financial Liabilities at Amortised Cost - FLAC"). Bei kurzfristigen Verbindlichkeiten entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten der Rückzahlungs- oder Erfüllungsbetrag. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn die Schulden ausgebucht werden sowie im Rahmen von Amortisationen.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind Kassenbestände, Schecks und sofort verfügbare Bankguthaben, deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei Monate beträgt. Sie werden entsprechend ihrem Nennwert bewertet.

Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsgeschäfte

Im LEONI-Konzern abgeschlossene derivative Finanzinstrumente werden zu ihrem Marktwert am Abschlussstichtag bilanziert. Abhängig von der Fälligkeit werden Derivate mit positivem Marktwert als kurz- oder langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte und Derivate mit negativem Marktwert als kurz- oder langfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten ausgewiesen. Aus der Marktwertänderung resultierende Gewinne oder Verluste werden grundsätzlich ergebniswirksam behandelt. Soweit Fremdwährungsderivate, die zur Sicherung zukünftiger Zahlungsströme aus schwebenden Geschäften oder geplanten Transaktionen abgeschlossen werden ("Cashflow Hedges"), den Anforderungen des Rechnungslegungsstandards hinsichtlich des Hedge-Accountings genügen, werden die Wertänderungen dieser Derivate bis zur Realisierung des Ergebnisses aus den abgesicherten Grundgeschäften im sonstigen Ergebnis bzw. direkt im Eigenkapital gesondert verbucht. Die im sonstigen Ergebnis erfassten Beträge werden in der Folgezeit zeitgleich mit der Ergebnisauswirkung der gesicherten Transaktion in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Diejenigen Teile der Marktwertänderung des Derivates, die hinsichtlich des abgesicherten Risikos als ineffektiv angesehen werden, werden unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung ergebniswirksam verbucht. Die Marktwertänderungen von Zinsderivaten, die der Absicherung von variabel verzinslichen langfristigen Verbindlichkeiten dienen, werden ebenfalls im sonstigen Ergebnis bzw. direkt im Eigenkapital erfasst, soweit die Anforderungen eines Cashflow Hedge-Accountings erfüllt sind. Die im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen Beträge führen in der Folgezeit zu einem Ausgleich des in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Zinsaufwandes aus dem zugehörigen Grundgeschäft.

Warentermingeschäfte, die durch einen Ausgleich in bar erfüllt werden, sind als Derivat bilanziert. Die Marktwertänderung des Derivats wird erfolgswirksam in den Umsatzkosten erfasst.

Verträge, die für Zwecke des Empfangs oder der Lieferung nicht finanzieller Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs- oder Nutzungsbedarf des Konzerns abgeschlossen und in diesem Sinne gehalten werden (Eigenverbrauchverträge), werden nicht als derivatives Finanzinstrument, sondern als schwebende Geschäfte bilanziert.

Enthalten Verträge eingebettete Derivate, werden die Derivate getrennt vom Basisvertrag bilanziert, wenn die wirtschaftlichen Merkmale und Risiken des eingebetteten Derivats nicht eng mit den wirtschaftlichen Merkmalen und Risiken des Basisvertrags verbunden sind. Die Überprüfung, ob ein Vertrag ein eingebettetes Derivat enthält, das getrennt vom Basisvertrag zu bilanzieren ist, wird zu dem Zeitpunkt vorgenommen, zu dem das Unternehmen Vertragspartei geworden ist. Eine Neubeurteilung wird nur dann vorgenommen, wenn es zu erheblichen Änderungen der Vertragsbedingungen kommt, aus denen eine signifikante Änderung der Zahlungsströme resultiert.

Abgegrenzte Schulden ("accruals")

Unter den Verbindlichkeiten werden auch abgegrenzte Schulden ("accruals") ausgewiesen. Abgegrenzte Schulden ("accruals") sind Schulden zur Zahlung von erhaltenen Gütern oder Dienstleistungen, die weder bezahlt wurden, noch vom Lieferanten in Rechnung gestellt wurden.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Pensionsrückstellungen für leistungsorientierte Pensionspläne werden aufgrund versicherungsmathematischer Gutachten nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ("Projected-Unit-Credit-Method") gemäß IAS 19 ermittelt. Änderungen aus den versicherungsmathematischen Annahmen oder Unterschiede zwischen der tatsächlichen Entwicklung und den ursprünglichen Annahmen sowie Vermögensgewinne oder -Verluste, die sich als Differenz zwischen dem erwarteten und tatsächlichen Ertrag aus dem Vermögen des Pensionsfonds bzw. dem Planvermögen ("plan assets") ergeben (versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste), werden ergebniswirksam über die durchschnittliche Restdienstzeit der betroffenen aktiven Mitarbeiter erfasst, soweit der Korridor von 10 Prozent des Barwerts der Pensionsverpflichtung ("present value of Defined Benefit Obligation"- DBO) bzw. 10 Prozent des Zeitwertes des Planvermögens überschritten wird. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird linear über den durchschnittlichen Zeitraum bis zum Eintritt der Unverfallbarkeit der Anwartschaften verteilt. Soweit Anwartschaften sofort nach Einführung oder Änderungen eines Pensionsplans unverfallbar sind, ist der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand sofort ergebniswirksam zu erfassen.

Der als Vermögenswert oder Schuld aus einem leistungsorientierten Plan zu erfassende Betrag umfasst den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung korrigiert um noch nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste, abzüglich des noch nicht erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands und abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des zur unmittelbaren Erfüllung von Verpflichtungen vorhandenen Planvermögens. Der Wert eines Vermögenswerts beschränkt sich auf die Summe aus dem noch nicht erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand und dem Barwert eines etwaigen wirtschaftlichen Nutzens in Form von Rückerstattungen aus dem Plan oder in Form der Minderung künftiger Beitragszahlungen an den Plan.

Die Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsverpflichtungen sowie die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen werden unter den Finanzaufwendungen ausgewiesen.

Sonstige Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen werden angesetzt, wenn am Bilanzstichtag eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung aus vergangenen Ereignissen gegenüber einem Dritten entstanden ist, deren Eintritt als wahrscheinlich anzusehen ist und deren Höhe verlässlich bestimmt werden kann. Sofern der Konzern für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung beispielsweise aus einem Versicherungsvertrag erwartet, wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt gemäß IAS 37 mit der bestmöglichen Schätzung des Verpflichtungsumfangs. Soweit Rückstellungen erst nach einem Jahr fällig werden und eine verlässliche Abschätzung der Auszahlungsbeträge bzw. -zeitpunkte möglich ist, wird für den langfristigen Teil der Barwert durch Abzinsung ermittelt. Die Aufzinsungsbeträge werden im Zinsaufwand erfasst.

Verpflichtungen zur Entsorgung einer Sachanlage und Rekultivierungsverpflichtungen ihres Standortes oder ähnliche Verpflichtungen sind als Bestandteil der Anschaffungs- und Herstellungskosten der Sachanlage zu aktivieren und gleichzeitig als Rückstellung zu passivieren. In den Folgeperioden ist dieser hinzuaktivierte Betrag über die Restnutzungsdauer der Sachanlage planmäßig abzuschreiben. Die bestmögliche Schätzung der Zahlungsverpflichtung bzw. Rückstellung wird am Ende jedes Berichtszeitraums auf ihren aktuellen Barwert angepasst.

Restrukturierungsrückstellungen werden angesetzt, wenn die faktische Verpflichtung zur Restrukturierung entsprechend den Kriterien gemäß IAS 37.72 entstanden ist.

Abgegrenzte Schulden ("accruals") werden nicht unter den Rückstellungen, sondern unter den Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Restrukturierungsaufwand

Aufwendungen, die im Zusammenhang mit Restrukturierungsmaßnahmen anfallen, werden im sonstigen betrieblichen Aufwand gezeigt, da solche Aufwendungen nicht zu den generellen operativen Aktivitäten der Funktionsbereiche gehören und ein transparentes Bild über die Restrukturierungsaktivitäten des Konzerns gegeben wird. Eine Aufteilung dieser Aufwendungen nach den in der Gewinn- und Verlustrechnung gezeigten Funktionsbereichen findet sich in der Textziffer 6.

Ertragsteuern

Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende und die früheren Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten.

Latente Steuern werden gemäß IAS 12 nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode ("balance sheet liability method") gebildet. Danach werden aktive und passive latente Steuern für sämtliche temporäre Differenzen, abgesehen von den Ausnahmen des IAS 12.15, IAS 12.24, IAS 12.39 und IAS 12.44, zwischen dem Wertansatz in der Konzernbilanz und dem steuerlichen Wertansatz sowie für steuerliche Verlustvorträge erfasst ("temporary-Konzept"). Dabei sind die Steuersätze anzuwenden, die nach der derzeitigen gültigen oder verabschiedeten Rechtslage künftig gelten werden, wenn sich die Differenzen wahrscheinlich wieder ausgleichen werden. Die Auswirkungen von Steuergesetzänderungen auf die aktiven und passiven latenten Steuern werden in der Periode, in der das Gesetz verabschiedet wird, ergebniswirksam berücksichtigt. Aktive latente Steuern werden nur insoweit angesetzt, als es wahrscheinlich ist, dass die damit zusammenhängenden Steuervorteile realisiert werden können. Die bilanzierten und die nicht angesetzten aktiven latenten Steuern werden zu jedem Bilanzstichtag diesbezüglich überprüft.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn der Konzern einen einklagbaren Anspruch auf die Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen und von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.

Ertragsteuern, die sich auf Posten beziehen, die im sonstigen Ergebnis erfasst werden, werden ebenfalls im sonstigen Ergebnis und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie wird in Übereinstimmung mit IAS 33 "Earnings per Share" ermittelt. Das Basis-Ergebnis je Aktie ergibt sich durch Division des den LEONI-Aktionären zuzurechnenden Konzernüberschusses durch den gewogenen Durchschnitt der Zahl der im Umlauf befindlichen Stammaktien. Das verwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich durch Division des den LEONI-Aktionären zuzurechnenden Konzernüberschusses durch die Summe der gewogenen Durchschnittszahl der im Umlauf befindlichen Stammaktien und der gewogenen Durchschnittszahl der in Stammaktien umwandelbaren Wertpapiere. In den dargestellten Berichtsperioden gab es keine Verwässerungseffekte.

Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wird gemäß IAS 7 in die Bereiche betriebliche Tätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Dabei werden die Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit nach der indirekten Methode ermittelt, indem das Periodenergebnis um Auswirkungen von nicht zahlungswirksamen Geschäftsvorfällen, Rückstellungen und Abgrenzungen von vergangenen oder künftigen betrieblichen Ein- und Auszahlungen sowie um Ertrags- und Aufwandsposten, die dem Investitions- oder Finanzierungsbereich zuzurechnen sind, berichtigt wird. Unter den "sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträgen" werden dabei im Wesentlichen nicht als Gewinnausschüttung vereinnahmte Ergebnisse der at equity bilanzierten Unternehmen ausgewiesen. Gezahlte Zinsen und erhaltene Zinsen und Dividenden sind als Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit klassifiziert. Gezahlte Dividenden sind dem Finanzierungsbereich zugeordnet. Der Finanzmittelbestand setzt sich aus den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zusammen. Diese beinhalten Kassenbestände, Schecks und sofort verfügbare Bankguthaben, deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei Monate beträgt. Der Einfluss von wechselkursbedingten Wertänderungen auf den Finanzmittelbestand wird gesondert ausgewiesen, so dass der Finanzmittelbestand zu Beginn und Ende der Berichtsperiode abgestimmt werden kann.

Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung erfolgt unter Anwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 8 "Geschäftssegmente" entsprechend des dort verankerten Management-Ansatzes ("management approach"), der eine an der internen Organisations- und Berichtsstruktur sowie an den internen Steuerungsgrößen anknüpfende Segmentierung und Berichterstattung vorsieht. Die Abgrenzung und Bestimmung der Segmente wurde daher entsprechend der internen Organisations- und Berichtsstruktur vorgenommen. Zum Zwecke der Unternehmenssteuerung ist der Konzern nach Produkten und Dienstleistungen in Geschäftseinheiten organisiert. Der Konzern verfügt daher über zwei berichtspflichtige Segmente: Wire & Cable Solutions und Wiring Systems. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird vom Management getrennt überwacht, um Entscheidungen über die Verteilung der Ressourcen zu fällen und um die Ertragskraft der Segmente zu bestimmen. Das EBIT wird in Übereinstimmung mit den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen des Konzernabschlusses ermittelt. Es enthält auch das Ergebnis aus der Equity-Bewertung von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen.

Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses werden vom Management Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen getroffen, die sich auf die Höhe der zum Stichtag ausgewiesenen Vermögenswerte, Schulden und die Angabe von Eventualverpflichtungen sowie auf die Aufwendungen und Erträge auswirken. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit könnten jedoch Ereignisse entstehen, die in zukünftigen Perioden zu erheblichen Anpassungen des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte und Schulden führen.

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Stichtag wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres wesentliche Anpassungen der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein werden, werden nachstehend erläutert.

Die Überprüfungen der Werthaltigkeit von Geschäfts- und Firmenwerten und immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer basieren auf Berechnungen des Nutzungswertes. Die Werthaltigkeitstests von langfristigen Vermögenswerten mit begrenzter Nutzungsdauer wurden weitgehend ebenfalls anhand ihres Nutzungswertes vorgenommen. Zur Schätzung des Nutzungswertes muss der Konzern die voraussichtlichen künftigen Cashflows aus den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen die langfristigen Vermögenswerte oder Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet sind, schätzen und darüber hinaus einen angemessenen Zinssatz wählen, um den Barwert dieser Cashflows zu ermitteln (Discounted-Cashflow-Metho-de). Die Cashflows werden aus der Unternehmensplanung der nächsten fünf Geschäftsjahre abgeleitet, wobei Restrukturierungsmaßnahmen, zu denen sich der Konzern noch nicht verpflichtet hat, und wesentliche künftige Investitionen, die die Ertragskraft der getesteten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten erhöhen werden, nicht enthalten sind. Die Unternehmensplanung wird bottom-up erstellt, d.h. die Planzahlen werden für jede Business Unit bzw. Tochtergesellschaft detailliert erstellt und zu den Segmenten und zum Gesamtkonzern verdichtet. Wesentliche Planungsannahmen basieren auf den von den Automobilherstellern kommunizierten erwarteten Stückzahlen. Dementsprechend ist der erzielbare Betrag bzw. der Nutzungswert stark abhängig von den prognostizierten Abnahmemengen. Des Weiteren ist der erzielbare Betrag stark abhängig von dem im Rahmen der Discounted-Cashflow-Methode verwendeten Diskontierungssatz. In wenigen Einzelfällen, z.B. wenn der Nutzungswert unter dem Buchwert lag, wurde der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten anhand von Schätzungen von Sachverständigen und Erfahrungswerten ermittelt.

Bei den immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer handelt es sich ausschließlich um im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Marken. Der Buchwert am 31. Dezember 2011 betrug 2.128 T€ (Vorjahr: 1.877 T€). Die immateriellen Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer hatten zum 31. Dezember 2011 einen Buchwert in Höhe von 56.956 T€ (Vorjahr: 71.317 T€). Die Sachanlagen standen zum 31. Dezember 2011 mit 625.948 T€ (Vorjahr: 585.613 T€) zu Buche. Die Geschäfts- oder Firmenwerte beliefen sich am 31. Dezember 2011 auf 152.661 T€ (Vorjahr: 150.810 T€). Weitere Einzelheiten sind in den Textziffern 14, 15 und 16 zu finden.

Derivate, die im Zusammenhang mit zukünftigen Unternehmenszusammenschlüssen stehen und in den Anwendungsbereich des IAS 39 fallen, werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser wird anhand eines Discounted-Cash-Flow-Modells ermittelt, wobei die dabei zu schätzenden zukünftigen Cashflows aus der vom Management erstellten Fünf-Jahres-Planung abgeleitet werden. Wesentliche Planungsannahmen basieren auf den von den Automobilherstellern kommunizierten erwarteten Stückzahlen. Dementsprechend ist der beizulegende Zeitwert stark abhängig von den prognostizierten Abnahmemengen. Zudem ist der beizulegende Zeitwert stark abhängig von dem im Rahmen der Discounted-Cashflow-Methode verwendeten Diskontierungssatz. Zum 31. Dezember 2011 bestand ein Derivat, das im Zusammenhang mit zukünftigen Unternehmenszusammenschlüssen steht. Der Buchwert betrug - 673 T€ (Vorjahr: 720 T€).

Für die Bilanzierung aktiver latenter Steuern, im Wesentlichen auf nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge, sind Einschätzungen und Ermessensentscheidungen der Unternehmensleitung hinsichtlich der zukünftigen Steuerplanungsstrategien, der erwarteten Eintrittszeitpunkte und Höhe der zukünftig zur Nutzung der Verlustvorträge zur Verfügung stehenden zu versteuernden Einkommen zu treffen. Aktive latente Steuern werden insoweit angesetzt als aufrechenbare latente Steuerverbindlichkeiten in gleicher Höhe und gleicher Fristigkeit erwartet werden. Darüber hinaus werden aktive latente Steuern nur dann angesetzt, wenn zukünftig mit hoher Wahrscheinlichkeit ausreichend zu versteuerndes Einkommen erwartet wird, um die latenten Steueransprüche aus Verlustvorträgen und temporären Differenzen nutzen zu können. Für diese Beurteilung wird das erwartete zu versteuernde Einkommen aus der Unternehmensplanung abgeleitet, welche nach den oben beschriebenen Grundsätzen erstellt wird. Der Betrachtungszeitraum beträgt aufgrund der zunehmenden Unsicherheiten in der weiteren Zukunft in der Regel drei Jahre. Bei Gesellschaften in Verlustsituationen werden aktive latente Steuern erst dann angesetzt, wenn sich der Turnaround abzeichnet bzw. mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen ist, dass die zukünftigen positiven Ergebnisse erzielt werden können. Zum 31. Dezember 2011 belief sich der Buchwert der aktiven latenten Steuern auf 33.252 T€ (Vorjahr: 34.348 T€). Weitere Einzelheiten sind in der Textziffer 9 dargestellt.

Der Altersversorgungsaufwand aus leistungsorientierten Plänen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Diese Bewertungen basieren auf Annahmen und Ermessensentscheidungen in Bezug auf Abzinsungssätze, erwartete Erträge aus Planvermögen, künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen, die Sterblichkeit und die künftigen Rentensteigerungen. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung solcher Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten. Für Altersversorgungsverpflichtungen wurde im Konzerndurchschnitt ein Abzinsungssatz von 4,24 Prozent (Vorjahr: 4,54 Prozent) unterstellt. Die Pensionsrückstellungen betrugen am 31. Dezember 2011 44.919 T€ (Vorjahr: 43.144 T€). In Höhe von 11.967 T€ (Vorjahr: 11.303 T€) bestand am 31. Dezember 2011 ein Aktivposten aus dem Altersversorgungsplan in England. Weitere Einzelheiten sind in der Textziffer 24 dargestellt.

[ 3 ] Neue Rechnungslegungsvorschriften

Im Geschäftsjahr erstmalig angewendete neue Rechnungslegungsvorschriften

Im Oktober 2009 veröffentlichte der IASB Änderungen zu IAS 32 "Finanzinstrumente: Darstellung".

Es wurde neu geregelt, dass bestimmte Bezugsrechte sowie Optionen und Optionsscheine in einer anderen Währung als der funktionalen Währung des Emittenten, auf dessen Eigenkapitalinstrumente sich diese Rechte beziehen, bilanziell nunmehr als Eigenkapital und nicht mehr als Verbindlichkeiten auszuweisen sind. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen. Die Regelung hatte keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Im November 2009 veröffentlichte der IASB den IFRIC 19 "Extinguishing Financial Liabilities with Equity Instruments". IFRIC 19 regelt, dass Eigenkapitalinstrumente, die ein Kreditnehmer zur vollständigen oder partiellen Tilgung einer finanziellen Verbindlichkeit an Kreditgeber ausgibt, als gezahltes Entgelt nach IAS 39 anzusehen sind und der Kreditnehmer die Verbindlichkeit entsprechend auszubuchen hat. Diese Eigenkapitalinstrumente sind zum beizulegenden Zeitwert oder - wenn dieser nicht ermittelbar ist - mit dem beizulegenden Zeitwert der getilgten Verbindlichkeit zu bewerten. Die Regelungen von IFRIC 19 sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen. Die Regelung hatte keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Ebenfalls im November 2009 veröffentlichte der IASB Änderungen zum IFRIC 14 "Prepayments of a Minimum Funding Requirement". Die Änderungen von IFRIC 14 regeln, dass Unternehmen, die Mindestfinanzierungsvorschriften bezüglich ihrer Pensionspläne unterliegen und Vorauszahlungen der Beiträge leisten, die diesen Anforderungen genügen, künftig den Nutzen hieraus als Vermögenswert darstellen können. Die Regelungen von IFRIC 14 sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Die Regelung hatte keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Im November 2009 veröffentlichte der IASB zudem eine Überarbeitung zum IAS 24 "Related Party Disclosures". Die Änderungen umfassen eine Teilausnahme von den Angabepflichten des Standards für regierungsverbundene Unternehmen sowie eine Verdeutlichung der Definition eines nahe stehenden Unternehmens oder einer nahe stehenden Person. Die Regelungen von IAS 24 sind für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Die neuen Regelungen hatten keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Im Mai 2010 veröffentlichte der IASB den dritten Omnibus-Standard zur Änderung verschiedener IFRS Standards mit dem primären Ziel, Inkonsistenzen zu beseitigen und Formulierungen klarzustellen.

Der Sammelstandard sieht für jeden geänderten Standard eine eigene Übergangsregelung vor. Die Änderungen sind anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2010 bzw. am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Die neuen Regelungen hatten keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Zukünftige, neue Rechnungslegungsvorschriften

A) Folgende von der Europäischen Union (EU) anerkannte Rechnungslegungsvorschriften wurden nicht angewendet, da sie erst zukünftig verpflichtend anzuwenden sind:

Im Oktober 2010 hat der IASB Änderungen zu IFRS 7 "Financial Instruments: Disclosures" veröffentlicht. Die Änderungen ermöglichen Nutzern von Finanzberichten einen besseren Einblick in Transaktionen zum Zwecke der Übertragung von Vermögenswerten (etwa Verbriefungen) einschließlich eines Einblicks in mögliche Auswirkungen der noch beim abgebenden Unternehmen verbliebenen Risiken. Mit den Änderungen werden auch zusätzliche Angaben gefordert, wenn ein unverhältnismäßig großer Anteil von Übertragungen rund um das Ende einer Berichtsperiode auftreten. Die Änderungen sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen. Die neuen Regelungen werden vom Konzern analysiert und könnten zusätzliche Angaben erforderlich machen.

B) Von der Europäischen Union (EU) sind folgende vom IASB oder IFRIC veröffentlichte Rechnungslegungsvorschriften noch nicht anerkannt worden:

Im Rahmen des IASB Projektes zur umfassenden Neuregelung der Bilanzierung von Finanzinstrumenten hat der IASB im November 2009 als ersten Teil der Neuregelungen den IFRS 9 "Financial Instruments" veröffentlicht, der zunächst nur die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten regelt. Hiernach sind finanzielle Vermögenswerte abhängig von ihren Charakteristika und unter Berücksichtigung der Geschäftsmodelle für die Verwaltung der finanziellen Vermögenswerte entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Eigenkapitalinstrumente sind immer zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren, Wertschwankungen von Eigenkapitalinstrumenten dürfen aber im sonstigen Ergebnis erfasst werden, soweit diese Option bei ihrem Zugang festgelegt wurde. Der Standard ist erstmals verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen. Die European Financial Reporting Advisory Group hat die Empfehlung zur Übernahme des IFRS in der EU verschoben, um sich mehr Zeit für die Begutachtung der Ergebnisse des IASB Projekts zur Verbesserung der Bilanzierung von Finanzinstrumenten zu nehmen.

Im Oktober 2010 veröffentlichte der IASB den zweiten Teil von IFRS 9 mit den neuen Vorschriften für die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Verbindlichkeiten. Die neuen Regelungen ändern insbesondere die Bewertung von finanziellen Verbindlichkeiten, die in Anwendung der sogenannten "Fair-Value-Option" erfolgswirksam bewertet werden. Alle sonstigen Regelungen in Bezug auf die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Verbindlichkeiten wurden unverändert aus IAS 39 in den neuen IFRS 9 übernommen. Die neuen Regelungen sind erstmals verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen.

Im Dezember 2010 hat der IASB eine Änderung zu IAS 12 "Deferred Tax: Recovery of Underlying Assets" veröffentlicht. Durch die Änderung wird eine praktische Lösung für das Problem der Beurteilung, ob der Buchwert eines Vermögenswertes durch Nutzung oder durch Veräußerung realisiert wird, durch die Einführung einer widerlegbaren Vermutung, dass die Realisierung des Buchwerts im Normalfall durch Veräußerung erfolgt, gelöst. Die Änderungen sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnen; eine vorzeitige Anwendung ist zulässig.

Im Mai 2011 veröffentlichte der IASB IFRS 13 "Fair Value Measurement", der erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden ist, das am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnt. Der Standard legt Richtlinien für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts fest und definiert umfassende quantitative und qualitative Angaben über die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert. Nicht zum Regelungsbereich des Standards gehört dagegen die Frage, wann Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden müssen oder können. IFRS 13 definiert den beizulegenden Zeitwert als den Preis, den eine Partei in einer regulären Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts erhalten oder für die Übertragung einer Verbindlichkeit zahlen würde.

Des Weiteren veröffentlichte der IASB im Mai 2011 mit IFRS 10 "Consolidated Financial Statements", IFRS 11 "Joint Arrangements", IFRS 12 " Disclosure of Interest in Other Entities" sowie den Folgeänderungen zu IAS 27 "Einzelabschlüsse" und IAS 28 "Anteile an assoziierten Unternehmen" Neuerungen und Verbesserungen der Rechnungslegungsvorschriften und Angabevorschriften zu den Themen Konsolidierung, gemeinschaftliche Vereinbarungen bzw. Gemeinschaftsunternehmen und zu außerbilanziellen Aktivitäten. Diese genannten Vorschriften sind jeweils erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnt.

IFRS 10 "Consolidated Financial Statements" ersetzt die Bestimmungen des bisherigen IAS 27 "Konzern- und Einzelabschlüsse" zur Konzernrechnungslegung und die Interpretation SIC-12 "Konsolidierung - Zweckgesellschaften". IFRS 10 begründet ein einheitliches Beherrschungskonzept, welches auf alle Unternehmen einschließlich der Zweckgesellschaften Anwendung findet.
IFRS 11 "Joint Arrangements" ersetzt den IAS 31 "Anteile an Gemeinschafsunternehmen" und die Interpretation SIC-13 "Gemeinschaftlich geführte Unternehmen - Nicht monetäre Einlagen durch Partnerunternehmen". Mit IFRS 11 wird das bisherige Wahlrecht zur Anwendung der Quotenkonsolidierung bei Gemeinschaftsunternehmen aufgehoben. Diese Unternehmen werden künftig allein At-Equity in den Konzernabschluss einbezogen.
IFRS 12 "Disclosure of Interests in Other Entities" regelt einheitlich die Angabepflichten für den Bereich der Konzernrechnungslegung und konsolidiert die Angaben für Tochterunternehmen, die bislang in IAS 27 geregelt waren, die Angaben für gemeinschaftlich geführte und assoziierte Unternehmen, welche sich bislang in IAS 31 bzw. IAS 28 befanden, sowie für strukturierte Unternehmen.
Der Anwendungsbereich von IAS 27 "Separate Financial Statements" (überarbeitet 2011) wurde mit der Verabschiedung von IFRS 10 und IFRS 12 allein auf die Bilanzierung von Tochterunternehmen, gemeinschaftlich geführten und assoziierten Unternehmen in separaten Einzelabschlüssen eines Unternehmens beschränkt.
Der Regelungsbereich des IAS 28 "Investments in Associates and Joint Ventures" (überarbeitet 2011) wurde mit der Verabschiedung von IFRS 11 und IFRS 12 neben den assoziierten Unternehmen auch auf die Anwendung der Equity-Methode auf Gemeinschaftsunternehmen ausgeweitet.

Im Juni 2011 hat der IASB eine Änderung zu IAS 1 "Presentation of Financial Statements - Presentation of Items of Other Comprehensive Income" veröffentlicht. Sie betrifft die Darstellung der Bestandteile des sonstigen Ergebnisses. Dabei sind Bestandteile, für die künftig eine erfolgswirksame Umgliederung vorgesehen ist (sog. Recycling), gesondert von Bestandteilen, die im Eigenkapital verbleiben, darzustellen. Die Änderung ist erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnt.
Der IASB hat ebenfalls im Juni 2011 mehrere Änderungen zu IAS 19 "Employee Benefits" veröffentlicht. Die vorgenommenen Anpassungen reichen von grundlegenden Änderungen, beispielsweise betreffend die Ermittlung von erwarteten Erträgen aus dem Planvermögen und die Aufhebung der Korridormethode, welche der Verteilung bzw. der Glättung von aus den Pensionsverpflichtungen resultierenden Volatilität im Zeitablauf diente, bis zu bloßen Klarstellungen und Umformulierungen. Der überarbeitete Standard ist erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnt. Da LEONI die Korridormethode anwendet und diese nicht mehr zulässig sein wird, sondern versicherungsmathematische Gewinne und Verluste künftig im sonstigen Ergebnis zu erfassen sind, werden sich die Änderungen auf die in der Bilanz anzusetzenden Pensionsverpflichtungen sowie auf das Eigenkapital auswirken. Die nach der Korridormethode noch nicht berücksichtigten versicherungsmathematischen Verluste werden zukünftig das Eigenkapital mindern, gleichzeitig werden sich die in der Bilanz auszuweisenden Pensionsrückstellungen erhöhen und der bisher auf der Aktivseite ausgewiesene Posten auf Null verringern. Zum 31. Dezember 2011 betrugen die versicherungsmathematischen Verluste 56.247 T€. Außerdem wird sich die geänderte Ermittlung der Erträge aus dem Planvermögen auf die Gewinn- und Verlustrechnung auswirken. Die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen und der Zinsaufwand auf die Pensionsverpflichtung werden zukünftig durch eine einheitliche Nettozinskomponente ersetzt. Die Auswirkungen daraus werden derzeit ermittelt.
Im Oktober 2011 hat der IASB die IFRIC Interpretation 20 "Stripping Costs in the Production Phase of a Surface Mine" veröffentlicht. Die Interpretation regelt die Aktivierung eines langfristigen Vermögenswerts für während des Abbaubetriebs anfallende Kosten der Abraumbeseitigung, sofern der Nutzen in einem verbesserten Zugang zu künftig abbaubaren Erzen liegt und weitere zwingende Voraussetzungen erfüllt sind. Die Interpretation ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 31. Dezember 2012 beginnen.
Im Dezember 2011 hat der IASB Änderungen zu IAS 32 und IFRS 7 "Offsetting Financial Assets and Financial Liabilities" veröffentlicht. Mit der Änderung sollen bestehende Inkonsistenzen über eine Ergänzung der Anwendungsleitlinien beseitigt werden. Die bestehenden grundlegenden Bestimmungen zur Saldierung von Finanzinstrumenten werden jedoch beibehalten. Darüber hinaus werden ergänzende Angaben definiert. Die Änderungen sind erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnt.

Die vorstehenden Regelungen sind zukünftig verpflichtend anzuwenden, soweit sie von der EU anerkannt werden. Die Auswirkungen dieser geänderten bzw. neuen Regelungen werden vom Konzern analysiert. Der derzeitige Analysestand lässt mit Ausnahme der oben dargelegten Auswirkungen hinsichtlich der Änderungen des IAS 19 noch keine Aussage der voraussichtlichen Auswirkung der geänderten Vorschriften auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu.

[ 4 ] Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind neben der LEONI AG 19 inländische und 63 ausländische Gesellschaften einbezogen, bei denen der LEONI AG unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht. Im Konsolidierungskreis sind keine Zweckgesellschaften im Sinne des SIC 12 enthalten, da LEONI keine Unternehmen beherrscht, die zu einem bestimmten Zweck ohne oder nur mit geringer Kapitalbeteiligung gegründet wurden.

Anzahl der vollkonsolidierten Gesellschaften

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31.12.2011 31.12.2010
Inland 20 20
Ausland 63 65
Gesamt 83 85

Den drei zugegangenen Unternehmen aus der Akquisition der j-fiber GmbH mit Sitz in Jena, welche in der Textziffer 5 näher beschrieben ist, stehen fünf Gesellschaftsabgänge gegenüber. Durch konzerninterne Verschmelzungen sind vier Rechtseinheiten ausgeschieden bzw. in der aufnehmenden Gesellschaft aufgegangen. Im Segment Wire & Cable Solutions wurde die LEONI Studer GmbH mit Sitz in Riedstadt auf die LEONI Kerpen GmbH mit Sitz in Stolberg verschmolzen. Im Segment Wiring Systems wurde die LEONI Automotive Leads GmbH mit Sitz in Brake auf die LEONI Bordnetz-Systeme GmbH, Kitzingen verschmolzen. Des Weiteren wurden die tunesischen Gesellschaften LEONI Wiring Systems Mateur Nord S.A. mit Sitz in Mateur und LEONI Tunisie Sarl. mit Sitz in Messadine-Sousse auf die LEONI Tunisia Group Sarl. mit Sitz in Messadine, Tunesien verschmolzen.

Die BTO GmbH Fiber Technologies aus dem Segment Wire & Cable Solutions war bereits seit längerer Zeit in Liquidation und ist aufgrund der im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgten Löschung im Handelsregister auch formell aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden.

Bei den Gemeinschaftsunternehmen ist die chinesische Gesellschaft Intedis E/E-Engineering and Technology (Shanghai) Co., Ltd. mit Sitz in Shanghai zugegangen. Sie wurde im Geschäftsjahr 2011 von der Intedis GmbH & Co. KG gegründet.

Am 30. September 2011 veräußerte LEONI ihren 25-Prozentanteil an der FiberTech Optica Inc. mit Sitz in Kitchener, Ontario, Kanada zu einem Preis von 222 T€. Das assoziierte Unternehmen war bislang at equity in den Konzernabschluss einbezogen. Aus dem Verkauf ergab sich ein Verlust in Höhe von 17 T€.

Die vollständige Aufstellung der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften, der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen zum 31. Dezember 2011 ist am Ende des Anhangs dargestellt.

Veräußerung von Tochtergesellschaften im Vorjahr:

Am 10. Dezember 2010 veräußerte LEONI im Rahmen der Neuorganisation bzw. Restrukturierung des Segments Wire & Cable Solutions alle Anteile an der österreichischen Tochtergesellschaft LEONI NBG Fiber Optics GmbH und an der niederländischen Vertriebsgesellschaft LEONI WCS Benelux B.V. Beide Gesellschaften des Segments Wire & Cable Solutions schieden daher zum Veräußerungszeitpunkt aus dem Konsolidierungskreis aus. Folgende Übersicht zeigt die im Vorjahr aus dem Konzern abgegangenen Vermögenswerte und Schulden:

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[ T€ ] Bei Verkauf abgegangen
Sachanlagen 376
Vorräte 1.648
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.042
Liquide Mittel 104
Sonstige Vermögenswerte 93
4.263
Sonstige Verbindlichkeiten 530
Langfristige Finanzschulden 100
Pensionsrückstellungen 72
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 836
1.537
Buchwert des Nettovermögens 2.726
Im Rahmen des Verkaufs eingegangene Verbindlichkeiten 483
Erhaltene Gegenleistungen 97
Veräußerungsverlust 3.112

[ 5 ] Akquisitionen von Tochterunternehmen und Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss

Im Geschäftsjahr 2011:

Aufgrund eines Optionsvertrags, der LEONI das Recht einräumte, die restlichen Anteile in Höhe von 49 Prozent an dem Glasfaserproduzenten j-fiber GmbH mit Sitz in Jena zwischen dem 1. Januar und 31. Oktober 2011 zu erwerben, waren die Gesellschaft sowie deren zwei Tochtergesellschaften ab dem 1. Januar 2011 zu konsolidieren. LEONI standen aus diesem Vertrag sogenannte potentielle Stimmrechte ("potential voting rights") zu, die zusammen mit den bereits bestehenden Stimmrechten zu einer Konsolidierungspflicht seit Geschäftsjahresbeginn geführt haben. Die Konsolidierungspflicht zu Beginn des Geschäftsjahres bestand unabhängig davon, ob LEONI die Option zum Erwerb der restlichen Anteile ausübt, was im vierten Quartal 2011 der Fall war. Die Gesellschaft wurde daher seit dem 1. Januar 2011 unter Anwendung der Regelungen des IFRS 3 erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen und dem Segment Wire & Cable Solutions zugeordnet. Aufgrund der Bedingungen des Optionsvertrags waren keine nicht-beherrschenden Anteile auszuweisen, sondern die Verbindlichkeit aus dem Optionsvertrag zu passivieren. Bisher wurden die j-fiber GmbH und ihre Tochtergesellschaften im Konzernabschluss der LEONI AG nach der Equity-Methode im Segment Wire & Cable Solutions berücksichtigt.

Die j-fiber GmbH zählt zu den führenden europäischen Anbietern von optischen Glasfasern, die vor allem in Kabeln für Tele- und Datenkommunikation eingesetzt werden. Ihre Tochtergesellschaft, die j-plasma GmbH, konzentriert sich auf die Herstellung von sogenannten Spezial-Preformen (Glasblöcken), die zu Glasfasern für hochwertige Anwendungen in der Sensorik, Medizin- und Lasertechnik weiterverarbeitet werden.

Bei der Erstkonsolidierung der j-fiber-Gruppe überstieg die Summe aus der im Optionsvertrag festgelegten Gegenleistung (Ausübungspreis) und dem beizulegenden Zeitwert der bestehenden Anteile in Höhe von 3.171 T€ den Betrag der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden, die ebenfalls mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet wurden. Daraus resultierte ein steuerlich nicht abzugsfähiger Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 1.280 T€, im Wesentlichen für den Mitarbeiterstamm, erwartete Synergien und die Erhöhung der Fertigungstiefe im Konzern. Aus der Bewertung der bereits gehaltenen Anteile zum beizulegenden Zeitwert entstand ein Ertrag in Höhe von 676 T€, der in der Gewinn- und Verlustrechnung in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurde.

Die nachfolgende Übersicht zeigt den beizulegenden Zeitwert der übernommenen Vermögenswerte und Schulden zum Erstkonsolidierungszeitpunkt:

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[ T€ ] Bei Erwerb angesetzt
Immaterielle Vermögenswerte 3.602
Sachanlagen 1.618
Vorräte 3.572
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.640
Liquide Mittel 110
Sonstige Vermögenswerte 366
11.908
Latente Steuern 655
Finanzschulden 6.984
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.366
Rückstellungen 214
Sonstige Verbindlichkeiten 798
10.017
Beizulegender Zeitwert des Nettovermögens 1.891
Gegenleistung aus Optionsvertrag 2.100
Beizulegender Zeitwert der bestehenden Anteile 1.071
Beizulegender Zeitwert des Nettovermögens 1.891
Geschäfts- oder Firmenwert 1.280

Die übertragene Gegenleistung betrug somit 2.100 T€. Unter Berücksichtigung der übernommenen liquiden Mittel in Höhe von 110 T€ betrug die zahlungswirksame Gegenleistung 1.990 T€.

Die übernommenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen waren um 112 T€ wertberichtigt. Der Beitrag der Gesellschaften zum Konzernumsatz betrug 15.714 T€ und zum Konzernüberschuss 23 T€.

Im Geschäftsjahr 2010

Aufgrund des Erhalts zusätzlicher Aufträge im Nutzfahrzeuggeschäft erwarb LEONI am 1. April 2010 Teile der Bordnetzfertigung von dem bisherigen Lieferanten AFL/AEES Group in Beius, Rumänien. Der Kaufpreis bzw. der beizulegende Zeitwert der übertragenen Gegenleistung für den übernommenen Geschäftsbetrieb betrug 531 T€ und entsprach dem Zahlungsmittelabfluss. Aus dem Unternehmenserwerb entstand ein in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasster Gewinn in Höhe von 718 T€, da im Kaufpreis etwaige zukünftig anfallende Aufwendungen und allgemeine Risiken antizipiert worden waren, für die nach den IFRS-Regelungen zum Erwerbszeitpunkt keine Verbindlichkeiten oder Rückstellungen gebildet werden konnten. Die nachfolgende Übersicht zeigt die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und Schulden zum Erwerbszeitpunkt:

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[ T€ ] Bei Erwerb angesetzt
Sachanlagen 427
Vorräte 880
1.307
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 29
Rückstellungen 29
58
Beizulegender Zeitwert des Nettovermögens 1.249
Gewinn aus dem Erwerb - 718
Übertragene Gegenleistungen 531

Der Umsatzbeitrag des erworbenen Geschäftsbetriebs im Geschäftsjahr 2010 betrug 6.961 T€, der Beitrag zum Konzernüberschuss 263 T€. Hätte der Unternehmenserwerb zu Beginn des Geschäftsjahres 2010 stattgefunden, hätte der Konzernumsatz 2.956.821 T€ und der Konzernüberschuss 67.309 T€ betragen.

LEONI hat am 1. Juli 2010 alle Anteile an dem auf optische Fasertechnologien spezialisierten Unternehmen RoMack Inc. in den USA mit Sitz in Williamsburg, Virginia, erworben. Der Kaufpreis bzw. der beizulegende Zeitwert der übertragenen Gegenleistung betrug 3.461 T€, wobei in Höhe von 3.374 T€ Zahlungsmittel aus dem Konzern abgeflossen sind. RoMack ist Spezialist für faseroptische Systemlösungen in Industrie und Wissenschaft und stellt hochentwickelte Produkte insbesondere für Luft- und Raumfahrt, optische Analytik, Wehrtechnik, Gerätemedizin und Industrielaser her.

Der Kauf erfolgte über die Tochtergesellschaft FiberTech USA Inc. im Segment Wire & Cable Solutions, die ihren Schwerpunkt auf lasermedizinischen Anwendungen hat. Mit RoMack ergänzte LEONI das eigene Portfolio und bietet mit diesem Erwerb auf den Zielmärkten Nord- und Südamerika das vollständige Spektrum der Optischen Technologien aus einer Hand an. Die erworbene Gesellschaft wurde im Geschäftsjahr 2010 auf die FiberTech USA Inc. verschmolzen. Zeitgleich wurde die FiberTech USA Inc. umbenannt in LEONI Fiber Optics Inc. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich nunmehr in Chandler, Arizona, im sogenannten Optics Valley. Der Standort Williamsburg besteht mit seinen Bereichen Produktion, Forschung und Vertrieb weiterhin. Die nachfolgende Übersicht zeigt die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und Schulden zum Erwerbszeitpunkt. Aus dem Erwerb entstand ein Geschäfts- oder Firmenwert von 917 T€ für den erworbenen Mitarbeiterstamm und Neukundenpotentiale, der in voller Höhe steuerlich abzugsfähig ist.

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[ T€ ] Bei Erwerb angesetzt
Immaterielle Vermögenswerte 1.844
Sachanlagen 73
Vorräte 497
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 438
Liquide Mittel 87
Sonstige Vermögenswerte 5
2.944
Sonstige Verbindlichkeiten 24
Kurzfristige Finanzschulden 49
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 327
400
Beizulegender Zeitwert des Nettovermögens 2.544
Geschäfts- oder Firmenwert 917
Übertragene Gegenleistung 3.461

Der Umsatzbeitrag von RoMack betrug im Geschäftsjahr 2010 1.740 T€, der Beitrag zum Konzernüberschuss 74 T€. Hätte der Unternehmenserwerb zu Beginn des Geschäftsjahres 2010 stattgefunden, hätte der Konzernumsatz 2.957.093 T€ und der Konzernüberschuss 67.429 T€ betragen.

Im Zusammenhang mit den beiden Unternehmenszusammenschlüssen sind im Geschäftsjahr 2010 Transaktionskosten in Höhe von 198 T€ angefallen.

Folgende Übersicht zeigt die im Geschäftsjahr 2010 übertragene Gegenleistung für die akquirierten Tochterunternehmen und die davon zahlungswirksamen Beträge:

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[ T€ ] 2010 Übertragene Gegenleistung 2010 davon zahlungswirksam Differenz
RoMack Inc. 3.461 3.374 87
Bordnetzfertigung von AFL/AEES 531 531 0
Gesamt 3.992 3.905 87

[ 6 ] Sonstige betriebliche Erträge und sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 9.917 T€ (Vorjahr: 20.735 T€) beinhalteten erfolgsbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von 3.194 T€ (Vorjahr: 4.367 T€) und Entschädigungsleistungen in Höhe von 1.110 T€ in China. Detaillierte Ausführungen hierzu befinden sich in der Textziffer 7. Aufgrund der Neubewertung des bisherigen Anteils an der j-fiber GmbH wurden 676 T€ in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst (siehe Textziffer 5). Des Weiteren waren Erträge in Höhe von 1.056 T€ (Vorjahr: 8.866 T€) aus der Auflösung von Restrukturierungsrückstellungen bzw. -verbindlichkeiten enthalten. Sie entfielen mit 376 T€ (Vorjahr: 5.347 T€) auf das Segment Wire & Cable Solutions und mit 680 T€ (Vorjahr: 3.519 T€) auf das Segment Wiring Systems. Die im Vorjahr enthaltenen Posten betrafen neben den Auflösungen von Restrukturierungsrückstellungen auch Schrotterlöse und Erträge aus Materialverkäufen aus den geschlossenen Standorten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 14.856 T€ (Vorjahr: 27.690 T€) beinhalteten Aufwendungen für Restrukturierung in Höhe von 2.409 T€ (Vorjahr: 15.028 T€), dem operativen Ergebnis zuzuordnende Währungsverluste in Höhe von 2.787 T€ (Vorjahr: 2.088 T€ Verlust) sowie Kosten im Zusammenhang mit dem Verkauf von Forderungen in Höhe von 3.785 T€ (Vorjahr: 2.774 T€). Im Vorjahr enthielt diese Position Abschreibungen von Geschäfts- und Firmenwerten in Höhe von 4.742 T€ im Segment Wire & Cable Solutions.

Die Restrukturierungsaufwendungen betrafen mit 1.202 T€ (Vorjahr: 9.461 T€) das Segment Wire & Cable Solutions und mit 1.207 T€ (Vorjahr: 5.567 T€) das Segment Wiring Systems. Es handelte sich fast ausschließlich um Aufwendungen für Abfindungen, die auch die Zuführungen zu den Restrukturierungsrückstellungen (vgl. hierzu die Erläuterungen in der Textziffer 23) beinhalten. Im Vorjahr war weiterhin der Veräußerungsverlust aus dem Verkauf von zwei Tochtergesellschaften im Segment Wire & Cable Solutions in Höhe von 3.112 T€ sowie Aufwendungen aus nicht mehr benötigten Mietverträgen enthalten. Die Restrukturierungsaufwendungen entfallen mit 1.330 T€ (Vorjahr: 7.323 T€) auf die Umsatzkosten, mit 160 T€ (Vorjahr: 1.562T€) auf die Vertriebskosten und mit 919 T€ (Vorjahr: 6.143 T€) auf die allgemeinen Verwaltungskosten. Auf die Forschungs- und Entwicklungskosten entfallen wie im Vorjahr keine Restrukturierungsaufwendungen.

[ 7 ] Zuwendungen der öffentlichen Hand

Der Konzern erhielt im Geschäftsjahr 2011 erfolgsbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand von insgesamt 6.428 T€ (Vorjahr: 7.963 T€). In Höhe von 3.234 T€ (Vorjahr: 3.596 T€) handelte es sich im Wesentlichen um Zuschüsse zur Altersteilzeit und um Zuwendungen für Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. Diese Erträge wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung direkt mit den angefallenen Aufwendungen verrechnet. In Höhe von 3.194 T€ (Vorjahr 4.367 T€) handelte es sich im Wesentlichen um staatliche Zuwendungen für den Aufbau eines neuen Werks und die damit verbundene Schaffung und dreijährige Aufrechterhaltung von Arbeitsplätzen in Serbien und um erfolgsbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand zur Förderung der Exportwirtschaft in Ägypten, Mexiko und China. Die Erträge aus diesen Zuwendungen wurden in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst (siehe Textziffer 6).

Im Geschäftsjahr 2011 wurden investitionsbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen in Sachanlagen in Höhe von 1.293 T€ (Vorjahr: 0 T€) erfasst. Sie wurden von den Anschaffungs- und Herstellungskosten der betreffenden Sachanlagen abgezogen.

[ 8 ] Finanzerträge und Finanzaufwendungen

Bei den Finanzerträgen in Höhe von 1.814 T€ (Vorjahr: 786 T€) handelte es sich wie im Vorjahr um Zinserträge. Die Finanzaufwendungen setzten sich wie folgt zusammen:

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[ T€ ] 2011 2010
Zinsaufwendungen 39.427 37.477
Finanzaufwand aus Pensionsverpflichtungen 2.443 3.667
Zinsaufwand aus der Bewertung von sonstigen Rückstellungen 688 1.069
Währungsverluste 239 768
Finanzaufwendungen 42.797 42.981

Die Finanzaufwendungen enthielten in Höhe von 32.233 T€ (Vorjahr: 28.810 T€) Zinsaufwendungen, die unter Zugrundelegung der Effektivzinsmethode ermittelt wurden. In den Finanzerträgen waren in Höhe von 1.814 T€ (Vorjahr: 786 T€) Zinserträge, die unter Zugrundelegung der Effektivzinsmethode ermittelt wurden, enthalten.

[ 9 ] Ertragsteuern

Für die Geschäftsjahre 2011 und 2010 setzten sich die Ertragsteuern einschließlich der latenten Steuern wie folgt zusammen:

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[ T€ ] 2011 2010
Laufende Ertragsteuern 40.065 26.446
Latente Steuern 226 - 4.093
Summe Steuern vom Einkommen und Ertrag 40.291 22.353

Im Geschäftsjahr 2011 wurden Steueraufwendungen in Höhe von 40.291 T€ (Vorjahr: 22.353 T€) in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. In Höhe von 1.436 T€ (Vorjahr: 1.056 T€ Steueraufwand) wurde ein Steuerertrag im sonstigen Ergebnis erfasst.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden sind anhand der Steuersätze zu bemessen, deren Gültigkeit für die Periode, in der der Vermögenswert oder die Schuld erfüllt wird, erwartet wird. Bei den deutschen Gesellschaften wurde zum 31. Dezember 2011 für die Berechnung der latenten Steuern unverändert zum Vorjahr ein Körperschaftsteuersatz von 15 Prozent für alle temporären Differenzen angewandt. Weiterhin berücksichtigt wurde ein Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent (Vorjahr: 5,5 Prozent) auf die Körperschaftsteuer sowie ein durchschnittlicher Gewerbesteuersatz in Höhe von 13,0 Prozent (Vorjahr: 13,0 Prozent). Unter Berücksichtigung des Solidaritätszuschlags und der Gewerbesteuer ergab sich für die Berechnung der latenten Steuern bei den inländischen Gesellschaften somit ein kombinierter Steuersatz von 28,9 Prozent (Vorjahr: 28,9 Prozent). Bei ausländischen Gesellschaften wurden zur Berechnung der latenten Steuern die jeweiligen landesspezifischen Steuersätze zugrunde gelegt.

Im Geschäftsjahr wurden Änderungen ausländischer Steuersätze ertragswirksam in Höhe von 374 T€ (Vorjahr: 460 T€) erfasst und betrafen Tochterunternehmen in Mexiko, in der Slowakei und der Ukraine, in England und Frankreich sowie in den USA, in der Schweiz und in China. Im Vorjahr betraf der ertragswirksame Effekt Tochterunternehmen in der Ukraine, England und China. In der folgenden Überleitungsrechnung wurden die Effekte aus Steuersatzänderungen jeweils berücksichtigt.

Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom im jeweiligen Geschäftsjahr erwarteten zum jeweils ausgewiesenen Steueraufwand. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwandes wurde der im Geschäftsjahr in Deutschland gültige kombinierte Steuersatz auf das Einkommen von 28,9 Prozent (Vorjahr: 28,9 Prozent) mit dem Ergebnis vor Steuern multipliziert.

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2011 2010
[ T€ ] [ % ] [ T€ ] [ % ]
--- --- --- --- ---
Erwarteter Steueraufwand (2011: 28,9 %; 2010: 28,9 %) 56.716 28,9 25.894 28,9
Unterschied zu ausländischen Steuersätzen -10.310 - 5,3 - 13.179 - 14,7
Veränderungen von Wertberichtigungen aktiver latenter Steuern - 9.068 - 4,6 7.098 7,9
Nicht abzugsfähige Aufwendungen 3.372 1,7 3.154 3,5
Ergebnisse aus at equity bewerteten Unternehmen 2.041 1,0 - 263 - 0,3
Periodenfremder Steueraufwand - 3.306 - 1,7 194 0,2
Sonstiges 846 0,4 - 545 - 0,6
Tatsächlicher Steueraufwand / Steuersatz 40.291 20,5 22.353 24,9

Bei der Veränderung der Wertberichtigungen aktiver latenter Steuern in Höhe von - 9.068 T€ (Vorjahr: + 7.098 T€) handelte es sich in Höhe von 2.738 T€ (Vorjahr: 9.080 T€) um nicht aktivierte latente Steuern. Diese Wertberichtigungen betrafen im Wesentlichen latente Steueransprüche aus Verlustvorträgen, wenn hinsichtlich der Nutzbarkeit dieser Verlustvorträge aufgrund der Sach- und Rechtslage sowie der verfügbaren Informationen Unsicherheiten bestanden. In Höhe von - 5.815 T€ (Vorjahr: - 4 T€) waren in der Veränderung der Wertberichtigungen ertragswirksame Auflösungen von Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern enthalten. Für die Nutzung von Verlustvorträgen, für die in Vorjahren keine Steueransprüche bilanziert waren, waren - 5.991 T€ (Vorjahr: - 1.978 T€) enthalten.

Die aktiven und passiven latenten Steuern ergaben sich aus Buchungsunterschieden (temporären Differenzen) in den folgenden Bilanzposten sowie aus steuerlichen Verlustvorträgen:

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Konzern-Bilanz KonzernGewinn- und Verlustrechnung
[ T€ ] 2011 2010 2011 2010
--- --- --- --- ---
Vorräte 6.768 5.793 914 902
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 7.156 7.710 - 2.299 713
Sachanlagen 3.278 5.524 - 2.265 710
Immaterielle Vermögenswerte 1.878 1.781 88 - 401
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 654 495 142 24
Steuerliche Verlustvorträge 44.192 67.213 - 24.358 8.254
Verbindlichkeiten und Rückstellungen 25.622 19.562 6.933 - 1.672
Pensionsrückstellungen 5.003 4.664 322 -157
Summe 94.551 112.742
Wertberichtigung - 30.658 - 45.315 14.599 - 7.024
Aktive latente Steuern (vor Saldierung) 63.893 67.427
Vorräte 10.392 11.591 1.241 - 4.103
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 4.002 4.635 4 3.032
Sachanlagen 29.805 28.649 - 820 1.943
Immaterielle Vermögenswerte 17.448 22.990 6.590 6.634
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 5.909 5.725 - 181 - 2.208
Verbindlichkeiten und Rückstellungen 8.778 7.565 - 1.128 - 2.710
Pensionsrückstellungen 390 382 - 8 156
Passive latente Steuern (vor Saldierung) 76.724 81.537
Latenter Steueraufwand / -ertrag - 226 4.093
Nettobetrag der aktiven / passiven latenten Steuern - 12.831 - 14.110

In Höhe von 30.658 T€ (Vorjahr: 45.315 T€) wurden keine aktiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge angesetzt.

Der Nettobetrag der aktiven und passiven latenten Steuern ergab sich wie folgt:

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[ T€ ] 2011 2010
Aktive latente Steuern 63.910 79.663
Wertberichtigung - 30.658 - 45.315
Nettobetrag der aktiven latenten Steuern 33.252 34.348
Passive latente Steuern 46.083 48.458
Saldo der aktiven und passiven latenten Steuern - 12.831 - 14.110

Latente Steuern auf sogenannte "Outside Basis Differences" (Differenzen zwischen den Nettovermögen inklusive Geschäfts- und Firmenwerten der Tochterunternehmen und dem jeweiligen steuerlichen Wert der Anteile an den Tochterunternehmen) wurden nicht gebildet, da die Umkehrung der Differenzen beispielsweise durch Ausschüttungen gesteuert werden kann und für die absehbare Zukunft keine wesentlichen Steuereffekte zu erwarten sind. Die "Outside Basis Differences" betrugen zum 31. Dezember 2011 184.663 T€ (Vorjahr: 103.899 T€).

Am Bilanzstichtag bestanden im Konzern hauptsächlich ausländische ertragsteuerliche Verlustvorträge aber auch inländische körperschaftsteuerliche Verlustvorträge von insgesamt 152.650 T€ (Vorjahr: 207.682 T€), davon sind 78.419 T€ (Vorjahr: 153.118 T€) nach der am jeweiligen Bilanzstichtag bestehenden Rechtslage zeitlich und der Höhe nach unbegrenzt vortragsfähig. Allerdings können in Deutschland seit dem Veranlagungszeitraum 2004 und in Frankreich seit dem Veranlagungszeitraum 2011 vorgetragene Verluste nur bis zu einem Betrag von 1.000 T€ uneingeschränkt von den positiven Einkünften abgezogen werden. Ein verbleibender Betrag an positiven Einkünften kann bis zu 60 Prozent um vorgetragene Verluste gemindert werden. Die nicht unbegrenzt vortragsfähigen steuerlichen Verlustvorträge betrafen ausschließlich ausländische Tochtergesellschaften und werden spätestens bis zum Jahre 2030 verfallen, soweit sie nicht genutzt werden können. Folgende Tabelle zeigt die Nutzbarkeit dieser Verlustvorträge:

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[ T€ ] 2011
Nutzbar bis 2012 8.153
Nutzbar bis 2013 23.441
Nutzbar bis 2014 4.695
Nutzbar bis 2015 5.905
Nutzbar bis 2016 4.041
Nutzbar bis 2021 248
Nutzbar bis 2022 711
Nutzbar bis 2023 6.018
Nutzbar bis 2024 22.182
Nutzbar bis 2025 81
Nutzbar bis 2026 212
Nutzbar bis 2029 95
Nutzbar bis 2030 1.249

Inländische gewerbesteuerliche Verlustvorträge bestanden am Bilanzstichtag im Konzern in Höhe von 12.298 T€ (Vorjahr: 50.004 T€), die alle nach der am jeweiligen Bilanzstichtag bestehenden Rechtslage zeitlich und der Höhe nach unbegrenzt vortragsfähig sind. Die Verrechnungsmöglichkeiten mit zukünftigen positiven Einkünften entsprechen denen der körperschaftsteuerlichen Verlustvorträge.

Im Geschäftsjahr wurden inländische gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 38.897 T€ (Vorjahr: 342 T€) und inländische körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 33.304 T€ (Vorjahr: 324 T€) genutzt. Ausländische ertragsteuerliche Verlustvorträge wurden in Höhe von 22.683 T€ (Vorjahr: 18.350 T€) und Verlustvorträge auf ausländische anrechenbare Ertragsteuern in Höhe von 2.726 T€ (Vorjahr: 1.303 T€) genutzt.

[ 10 ] Sonstiges Ergebnis

Die folgende Übersicht zeigt die Bestandteile des sonstigen Ergebnisses und die zugehörigen Steuereffekte:

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01.01. - 31.12.2011 01.01. - 31.12.2010
[ T€ ] Vorsteuerbetrag Steuereffekt Nettobetrag Vorsteuerbetrag Steuereffekt Nettobetrag
--- --- --- --- --- --- ---
Veränderung der Differenz aus Währungsumrechnung 9.588 16 9.604 41.782 - 184 41.598
Veränderung der Marktbewertung von Wertpapieren ("available for sale financial assets") 0 0 0 - 749 0 - 749
Veränderung unrealisierter Gewinne / Verluste aus Cash Flow Hedges - 2.193 1.420 - 773 2.316 - 872 1.444
Veränderung des Anteils am sonstigen Ergebnis, der auf assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen entfällt 426 0 426 2.748 0 2.748
Sonstiges Ergebnis 7.821 1.436 9.257 46.097 - 1.056 45.041

[ 11 ] Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte sowie langfristige Forderungen aus Entwicklungsaufträgen

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[ T€ ] 2011 2010
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 433.695 380.791
Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 2.353 6.034
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 20.793 17.937
456.841 404.762
Langfristige Forderungen aus Entwicklungsaufträgen 39.492 38.445

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen waren nicht verzinslich. Am Bilanzstichtag waren die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch echtes Factoring in Höhe von 117.986 T€ (Vorjahr: 92.373 T€) gemindert. Die im Zusammenhang mit dem Factoring noch entstehenden Aufwendungen waren von untergeordneter Bedeutung.

Bei den Forderungen aus Entwicklungsaufträgen handelte es sich um kundenspezifische Entwicklungsaufträge, die in Übereinstimmung mit IAS 11 bilanziert wurden. In den Umsatzerlösen wurden im Geschäftsjahr in Höhe von 12.276 T€ (Vorjahr: 12.096 T€) Erlöse aus solchen Entwicklungsaufträgen berücksichtigt. Die angefallenen Aufwendungen entsprachen den Erlösen.

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

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[ T€ ] 2011 2010
Stand Wertberichtigungen zum 01.01. 11.678 11.607
Konsolidierungskreisänderung 50 - 50
Kursdifferenzen 32 302
Zuführungen (Aufwendungen für Wertberichtigungen) 3.884 3.401
Verbrauch - 2.123 - 1.836
Auflösung - 3.269 - 1.746
Stand Wertberichtigungen zum 31.12. 10.252 11.678

Wertberichtigungen auf langfristige Forderungen aus Entwicklungsverträgen bestanden weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr.

Folgende Tabelle zeigt lang- und kurzfristige finanzielle Forderungen, die am Bilanzstichtag weder wertgemindert noch überfällig sind, sowie die überfälligen Forderungen, die nicht wertgemindert waren:

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davon: Zum Abschlussstichtag weder wertgemindert noch überfällig davon: Zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und in den folgenden Zeitbändern überfällig
[ T€ ] Buchwert Weniger als 30 Tage Zwischen 30 und 60 Tagen Zwischen 61 und 90 Tagen Zwischen 91 und 180Tagen
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31.12.2011
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 433.695 386.499 31.448 8.346 4.364 2.161
Langfristige Forderungen aus Entwicklungsaufträgen 39.492 39.492 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Forderungen 21.985 20.560 236 271 412 438
31.12.2010
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 380.791 340.814 24.694 5.899 2.572 2.117
Langfristige Forderungen aus Entwicklungsaufträgen 38.445 38.445 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Forderungen 20.632 19.809 218 165 61 175

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davon: Zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und in den folgenden Zeitbändern überfällig
[ T€ ] Zwischen 181 und 360 Tagen Mehr als 360 Tage
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Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 894 936
Langfristige Forderungen aus Entwicklungsaufträgen 0 0
Sonstige finanzielle Forderungen 37 31
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.032 1.795
Langfristige Forderungen aus Entwicklungsaufträgen 0 0
Sonstige finanzielle Forderungen 67 116

Das maximale Kreditausfallrisiko belief sich auf den Buchwert des Forderungsbestandes. Hinsichtlich der weder wertgeminderten Forderungen noch des in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an Forderungen ergaben sich am Abschlussstichtag keine Anzeichen dafür, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

In Höhe von 134.322 T€ (Vorjahr: 94.512 T€) waren Forderungen kreditversichert.

[ 12 ] Sonstige Vermögenswerte

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[ T€ ] 2011 2010
Umsatzsteuerforderungen 45.945 41.723
Abgegrenzte Aufwendungen 11.555 12.325
Geleistete Anzahlungen 6.800 4.312
Forderungen gegenüber Versicherungen 4.500 11.234
Forderungen aus sonstigen Steuern 2.509 1.420
Übrige Vermögenswerte 5.546 6.792
76.855 77.806

[ 13 ] Vorräte

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[ T€ ] 2011 2010
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 194.875 182.001
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 86.162 69.849
Fertige Erzeugnisse und Waren 177.936 150.151
458.973 402.001

Der Betrag der Wertminderungen von Vorräten, der als Aufwand erfasst worden ist, beläuft sich auf 15.299 T€ (Vorjahr: 14.453 T€). Die Bestandsabwertungen waren im Geschäftsjahr 2011 wie im Vorjahr in voller Höhe in den Umsatzkosten enthalten.

Die als Aufwand in den Umsatzkosten erfassten Vorräte (Materialaufwand) betrugen im Geschäftsjahr 2.238.455 T€ (Vorjahr: 1.738.408 T€).

Im Buchwert waren Vorräte in Höhe von 44.712 T€ (Vorjahr: 32.657 T€) enthalten, die zum erzielbaren Nettoveräußerungswert bewertet wurden.

[ 14 ] Sachanlagen

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[ T€ ] Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten technische Anlagen und Maschinen andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe
Nettobuchwert 1. Januar 2010 222.748 253.419 53.903 24.074 573.342
Anschaffungskosten 1. Januar 2010 313.856 612.621 171.104 24.126 1.121.707
Währungsunterschiede 12.199 18.831 2.719 1.497 35.246
Zugang 1.420 33.323 9.829 54.701 99.273
Zugang Konsolidierungskreis 0 224 277 0 501
Abgang 3.935 9.520 8.247 184 21.886
Abgang Konsolidierungskreis 60 427 475 0 962
Umgliederung 1.368 33.819 3.480 - 38.667 0
31. Dezember 2010 324.848 688.871 178.687 41.473 1.233.879
Kumulierte Abschreibungen 1. Januar 2010 91.108 359.202 117.201 52 567.563
Währungsunterschiede 1.930 8.408 1.557 5 11.900
Zugang Abschreibungen 11.775 58.210 17.186 - 21 87.150
Zugang Wertminderungen 25 0 0 0 25
Abgang 2.121 8.334 7.355 - 24 17.786
Abgang Konsolidierungskreis 60 187 339 0 586
31. Dezember 2010 102.657 417.299 128.250 60 648.266
Nettobuchwert 31. Dezember 2010 222.191 271.572 50.437 41.413 585.613
Anschaffungskosten 1. Januar 2011 324.848 688.871 178.687 41.473 1.233.879
Währungsunterschiede 662 3.106 342 123 4.233
Zugang 7.957 34.292 15.820 70.703 128.772
Zugang Konsolidierungskreis 0 1.482 133 3 1.618
Abgang 3.177 14.856 9.954 587 28.574
Umgliederung 9.758 45.968 7.397 - 63.123 0
31. Dezember 2011 340.048 758.863 192.425 48.592 1.339.928
Kumulierte Abschreibungen 1. Januar 2011 102.657 417.299 128.250 60 648.266
Währungsunterschiede 118 1.126 186 - 4 1.426
Zugang Abschreibungen 11.212 58.942 17.175 0 87.329
Zugang Wertminderungen 0 1.508 0 0 1.508
Abgang 1.719 13.814 9.016 0 24.549
31. Dezember 2011 112.268 465.061 136.595 56 713.980
Nettobuchwert 31. Dezember 2011 227.780 293.802 55.830 48.536 625.948

Im Geschäftsjahr wurden in Höhe von 13 T€ (Vorjahr: 2 T€) Zinsen aktiviert. Die zugrundeliegenden Zinssätze entsprachen den jeweiligen landesrechtlichen Gegebenheiten.

Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen in Sachanlagen wurden in Höhe von 1.293 T€ (Vorjahr: 0 T€) von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgezogen.

Wertminderungsaufwendungen im Sachanlagevermögen wurden in Höhe von 1.508 T€ (Vorjahr: 0 T€) in den Umsatzkosten berücksichtigt. Es handelte sich dabei um technische Anlagen an einem unserer chinesischen Standorte im Segment Wire & Cable Solutions , da diese Anlagen nicht mehr eingesetzt bzw. verwertet werden können.

Weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr wurden Zuschreibungen vorgenommen. Für untergegangene und außer Betrieb genommene Sachanlagen erhielt der Konzern im Geschäftsjahr Entschädigungen in Höhe von 1.501 T€ (Vorjahr: 188 T€).

[ 15 ] Immaterielle Vermögenswerte

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[ T€ ] Schutzrechte und ähnliche Rechte, Software u. Sonstiges Kundenbeziehungen und Auftragsbestand Entwicklungs- kosten Geleistete Anzahlungen Summe
Nettobuchwert 1. Januar 2010 26.287 59.416 2.958 3.734 92.395
Anschaffungskosten 1. Januar 2010 70.710 91.592 8.874 3.734 174.910
Währungsunterschiede 1.835 388 613 42 2.878
Zugang 2.143 0 0 1.694 3.837
Zugang Konsolidierungskreis 560 1.284 0 0 1.844
Abgang 2.881 3.182 0 2.825 8.888
Abgang Konsolidierungskreis 285 664 0 0 949
Umgliederung 722 0 0 - 722 0
31. Dezember 2010 72.804 89.418 9.487 1.923 173.632
Kumulierte Abschreibungen 1. Januar 2010 44.423 32.176 5.916 0 82.515
Währungsunterschiede 1.041 297 290 0 1.628
Zugang Abschreibungen 8.839 13.057 1.109 127 23.132
Zugang Wertminderungen 66 0 0 0 66
Abgang 2.772 3.182 0 0 5.954
Abgang Konsolidierungskreis 285 664 0 0 949
31. Dezember 2010 51.312 41.684 7.315 127 100.438
Nettobuchwert 31. Dezember 2010 21.492 47.734 2.172 1.796 73.194
Anschaffungskosten 1. Januar 2011 72.803 89.419 9.486 1.923 173.631
Währungsunterschiede 246 64 256 3 569
Zugang 6.543 0 0 2.123 8.666
Zugang Konsolidierungskreis 2.804 798 0 0 3.602
Abgang 819 872 92 65 1.848
Umgliederung 1.373 0 256 - 1.629 0
31. Dezember 2011 82.950 89.409 9.906 2.355 184.620
Kumulierte Abschreibungen 1. Januar 2011 51.311 41.685 7.315 127 100.438
Währungsunterschiede 149 47 219 0 415
Zugang Abschreibungen 6.798 12.436 482 0 19.716
Zugang Wertminderungen 0 6.600 0 0 6.600
Abgang 750 872 11 0 1.633
31. Dezember 2011 57.508 59.896 8.005 127 125.536
Nettobuchwert 31. Dezember 2011 25.442 29.513 1.901 2.228 59.084

In der Position Schutzrechte und ähnliche Rechte, Software und Sonstiges waren im Wesentlichen im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Technologien bzw. nicht patentiertes Fertigungs-Know-How enthalten. Der Restbuchwert der Technologie bzw. des Fertigungs-Know-Hows betrug 9.599 T€ (Vorjahr: 7.725 T€) und die durchschnittliche Restnutzungsdauer betrug 9,7 Jahre. Weiterhin waren in Höhe von 2.128 T€ (Vorjahr: 1.877 T€) im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Marken enthalten, die als immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer klassifiziert wurden, da keine vorhersehbare Begrenzung für die Nutzung dieser Marken existierte. Die im Rahmen von Unternehmenskäufen erworbenen vertraglichen und nicht-vertraglichen Kundenbeziehungen in der Position Kundenbeziehungen und Auftragsbestand hatten einen Restbuchwert von 29.513 T€ (Vorjahr: 47.734 T€), ihre durchschnittliche Restnutzungsdauer betrug 8,8 Jahre.

Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer waren in Höhe von 13.882 T€ (Vorjahr: 15.490 T€) in den Umsatzkosten, in Höhe von 945 T€ (Vorjahr: 1.153 T€) in den Vertriebskosten, in Höhe von 3.953 T€ (Vorjahr: 4.392 T€) in den Allgemeinen Verwaltungskosten und in Höhe von 938 T€ (Vorjahr: 2.097 T€) in den Forschungs- und Entwicklungskosten enthalten.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer wurden wie die Geschäfts- und Firmenwerte zum 31. Oktober hinsichtlich der Werthaltigkeit überprüft. Es handelte sich dabei um zwei Marken im Segment Wire & Cable Solutions, und zwar jeweils in einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit der Business Group Communication & Infrastructure und der Business Group Industry & Healthcare. Bei den Werthaltigkeitstests wurde der erzielbare Betrag auf Basis des Nutzungswertes ermittelt. Die dabei zugrundeliegenden Cashflow-Prognosen basieren jeweils auf der von der Unternehmensleitung für einen Zeitraum von fünf Jahren genehmigten Unternehmensplanung. Die Planung der Cashflows wurde grundsätzlich "bottom-up" aus den Einzelplanungen der operativen Bereiche abgeleitet. Sie berücksichtigte auf Erfahrungswerten beruhende Preisvereinbarungen und erwartete Effizienzsteigerungen sowie eine auf Basis der strategischen Ausrichtung abgeleitete Umsatzentwicklung. Die Cashflows nach dem Zeitraum von fünf Jahren wurden wie im Vorjahr jeweils unter Verwendung einer Wachstumsrate von Null extrapoliert. Der verwendete Abzinsungssatz vor Steuern betrug 11,72 Prozent (Vorjahr: 11,29 Prozent) und 11,98 Prozent bei der im Geschäftsjahr hinzugekommenen Marke in der Business Group Industry & Healthcare. Der Werthaltigkeitstest führte zu keinem Abwertungsbedarf.

Infolge von Auftragsrückgängen mit einem Kunden wurde im zweiten Quartal 2011 ein Werthaltigkeitstest bei einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit im Segment Wiring Systems durchgeführt. Der erzielbare Betrag wurde auf Basis des Nutzungswertes ermittelt. Die dabei zugrunde gelegten Cashflow-Prognosen basierten auf einer aktualisierten Fünf-Jahres-Planung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Der verwendete Abzinsungssatz vor Steuern betrug 10,97 Prozent. Der beizulegende Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit lag unter ihrem Nutzungswert. Aus dem Test resultierte ein Wertminderungsaufwand in Höhe von 6.600 T€, der zum weitaus überwiegenden Teil auf Kundenbeziehungen entfiel und in den Umsatzkosten erfasst wurde.

Weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr wurden Zuschreibungen vorgenommen.

[ 16 ] Geschäfts- oder Firmenwerte

Die Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwill) haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

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[ T€ ] 2011 2010
Anschaffungskosten 1. Januar 158.977 157.956
Kumulierte Wertberichtigungen 8.167 7.928
Buchwert 1. Januar 150.810 150.028
Zugang 1.280 917
Wertberichtigung 0 - 4.742
Währungsdifferenzen 571 4.607
Buchwert 31. Dezember 152.661 150.810
Anschaffungskosten 31. Dezember 160.818 158.977
Kumulierte Wertberichtigungen 31. Dezember 8.157 8.167
Buchwert 31. Dezember 152.661 150.810

Die zum 31. Dezember 2011 ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte entfielen mit 80.051 T€ (Vorjahr: 78.097 T€) auf das Segment Wire & Cable Solutions und mit 72.610 T€ (Vorjahr: 72.713 T€) auf das Segment Wiring Systems.

Die Zugänge in Höhe von 1.280 T€ (Vorjahr: 917 T€) betrafen die im Geschäftsjahr akquirierte Gesellschaft j-fiber GmbH (vgl. Textziffer 5).

Die Wertberichtigungen im Vorjahr in Höhe von 4.742 T€ betrafen Abschreibungen auf zwei Geschäfts- und Firmenwerte im Segment Wire & Cable Solutions und waren in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten.

Neben den mindestens einmal jährlich obligatorisch durchzuführenden Werthaltigkeitstests für alle Geschäfts- und Firmenwerte werden während des Geschäftsjahres bei Vorliegen von Indikatoren, die auf eine Wertminderung hinweisen, zusätzliche Werthaltigkeitstests durchgeführt.

Der mindestens einmal jährlich verpflichtend vorzunehmende Werthaltigkeitstest wurde für alle Geschäfts- und Firmenwerte zum 31. Oktober durchgeführt.

Für Zwecke der Werthaltigkeitsüberprüfung wurden alle Geschäfts- und Firmenwerte auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, die aus den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses Nutzen ziehen. Die wesentlichen wurden wie folgt zugeordnet:

Im Segment Wiring Systems wurde der größte Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von 67,4 Mio. € (Vorjahr: 67,4 Mio. €) auf Segmentebene zugeordnet.

Im Segment Wire & Cable Solutions wurden der Business Group "Industry & Healthcare" Geschäfts- und Firmenwerte von insgesamt 36,9 Mio. € (Vorjahr: 35,6 Mio. €) zugeordnet. Der Business Group "Communication & Infrastructure" wurden Geschäfts- und Firmenwerte von insgesamt 38,9 Mio. € (Vorjahr: 38,3 Mio. €) und der Business Group "Automotive" in Höhe von 4,2 Mio. € (Vorjahr: 4,2 Mio. €) zugeordnet.

Bei den Werthaltigkeitstests aller Geschäfts- oder Firmenwerte wurde der erzielbare Betrag auf Basis des Nutzungswertes ermittelt. Die dabei zugrundeliegenden Cashflow-Prognosen basieren jeweils auf der von der Unternehmensleitung für einen Zeitraum von fünf Jahren genehmigten Unternehmensplanung. Die Planung der Cashflows wird grundsätzlich "bottom-up" aus den Einzelplanungen der operativen Bereiche abgeleitet. Die Planung basiert unter anderem auf den von den Automobilherstellern bekanntgegebenen Stückzahlen. Sie berücksichtigt weiterhin die auf Erfahrungswerten beruhenden Preisvereinbarungen und erwartete Effizienzsteigerungen sowie eine auf Basis der strategischen Ausrichtung abgeleitete Umsatzentwicklung. Die Cashflows nach dem Zeitraum von fünf Jahren wurden wie im Vorjahr jeweils unter Verwendung einer Wachstumsrate von Null extrapoliert. Die verwendeten Abzinsungssätze vor Steuern betrugen für das Segment Wiring Systems 11,66 Prozent (Vorjahr: 11,83 Prozent), für die Business Group Automotive 12,17 Prozent (Vorjahr: 12,43 Prozent), für die Business Group Industry & Healthcare 10,92 Prozent (Vorjahr: 11,08 Prozent) und für die Business Group Communication & Infrastructure 10,79 Prozent (Vorjahr: 10,67 Prozent).

Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte kam zu dem Ergebnis, dass kein Abwertungsbedarf bestand.

Die Konzernleitung ist der grundsätzlichen Auffassung, dass keine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich mögliche Änderung einer der zur Bestimmung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen Geschäfts- und Firmenwerte zugeordnet wurden, getroffenen Grundannahmen dazu führen könnte, dass der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ihren erzielbaren Betrag übersteigt. Eine Ausnahme besteht im Segment Wiring Systems. Hier könnte es bei einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der ein Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von 3,3 Mio. € zugeordnet wurde, infolge einer Erhöhung des Abzinsungssatzes oder bei einer Verschlechterung der Ertragserwartungen dazu kommen, dass der Buchwert den Nutzungswert überschreitet. Auf Basis der getroffenen Annahmen überstieg bei dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit der Nutzungswert den Buchwert um 10,7 Mio. €. Ab einer Erhöhung des Abzinsungssatzes um 2,68-Prozentpunkte würde ceteris paribus der Nutzungswert unter dem Buchwert liegen.

[ 17 ] Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Der Buchwert der Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen betrug 22.416 T€ (Vorjahr: 29.695 T€).

Die Erträge und Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen setzten sich wie folgt zusammen:

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[ T€ ] 2011 2010
Erträge aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 1 965
Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen - 7.072 - 54
- 7.071 911

Die Aufwendungen in Höhe von 7.071 T€ entfielen im Wesentlichen auf das koreanische Gemeinschaftsunternehmen Daekyeung T&G Co. Ltd. und wurden hauptsächlich von dem Aufbau des neuen Werkes in Jining verursacht.

Folgende Übersicht zeigt die 100-Prozentwerte der Vermögenswerte und Schulden sowie die Erträge, Aufwendungen und das Jahresergebnis der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen:

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[ T€ ] 2011 2010
Kurzfristige Vermögenswerte 62.824 41.522
Langfristige Vermögenswerte 34.558 20.785
Kurzfristige Verbindlichkeiten 85.718 35.120
Langfristige Verbindlichkeiten 2.609 5.484
Eigenkapital 9.055 21.703
Bilanzsumme 97.382 62.307
Umsatz 92.230 96.441
Sonstige Erträge 2.599 3.345
Aufwendungen 108.967 97.726
Jahresfehlbetrag /-überschuss - 14.138 2.060

Die Gemeinschaftsunternehmen hatten zum 31. Dezember 2011 Leasingverpflichtungen in Höhe von 1.484 T€ (Vorjahr: 4.405 T€), aber keine finanziellen Verpflichtungen aufgrund von Bestellobligos (Vorjahr: 664 T€). Entsprechend der Anteile an den Gemeinschaftsunternehmen entfielen auf LEONI 742 T€ und 0 T€ (Vorjahr: 2.240 T€ und 338 T€).

[ 18 ] Sonstige finanzielle Vermögenswerte (langfristig)

In den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten waren in Höhe von 1.104 T€ (Vorjahr: 1.104 T€) Anteilspapiere enthalten, die als sogenannte "available for sale securities" (weiterveräußerbare Wertpapiere) klassifiziert sind. Sie wurden zu Anschaffungskosten bewertet, da kein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorlag und die beizulegenden Zeitwerte nicht verlässlich zu ermitteln waren.

Des Weiteren waren in Höhe von 2.580 T€ (Vorjahr: 2.206 T€) Darlehen an Dritte und Mitarbeiter enthalten. Im Vorjahr enthielt die Position zudem Darlehen in Höhe von 836 T€, die Gemeinschaftsunternehmen gewährt wurden. Des Weiteren beinhaltete die Position Derivate in Höhe von 225 T€ (Vorjahr: 836 T€).

[ 19 ] Sonstige Vermögenswerte (langfristig)

Unter dieser Position war im Wesentlichen die Überdeckung von Pensionsverpflichtungen in Höhe von 11.967 T€ (Vorjahr: 11.303 T€) ausgewiesen.

[ 20 ] Finanzschulden

Die Finanzschulden umfassten Anleihen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Wechselverbindlichkeiten sowie sonstige Darlehensverpflichtungen. Sie betrugen insgesamt 599.917 T€ (Vorjahr: 638.801 T€), davon waren 493.569 T€ (Vorjahr: 589.827 T€) langfristig.

Wie im Vorjahr umfassten die Finanzschulden eine Reihe von Schuldscheindarlehen aufgenommen in den Jahren 2008 - 2010. Die folgende Übersicht zeigt die bestehenden Schuldscheindarlehen:

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Nominalwert [ T€ ] Buchwert 31.12.2011 [ T€ ] Auszahlungsjahr Rückzahlung Verzinsung Zinssicherungsinstrument
24.000 24.880 2008 endfällig 2013 festverzinslich keine
26.500 27.490 2008 endfällig 2015 festverzinslich keine
136.000 135.960 2008 endfällig 2013 variabel verzinslich drei Collars
63.500 63.421 2008 endfällig 2015 variabel verzinslich Zinsswap
15.000 14.956 2009 jährlich 5.000 T€ variabel verzinslich keine
20.000 19.954 2010 2013 5.000 T€ variabel verzinslich keine
2014 10.000 T€
2015 5.000 T€

Ebenfalls wie im Vorjahr ist in den Finanzschulden eine von der LEONI AG im Juli 2006 begebene Anleihe in Höhe von nominell 200 Mio. € enthalten. Die Anleihe ist im Juli 2013 zur Rückzahlung fällig.

Aufgrund von frei verfügbarer Liquidität wurde ein ursprünglich im Dezember 2012 endfälliges Darlehen in Höhe von 40 Mio. € vorzeitig zum 29. Juni 2011 zurückgeführt. Details zu den Finanzverbindlichkeiten und Sicherungsinstrumenten sind in der Textziffer 27 zu finden.

[ 21 ] Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

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[ T€ ] 2011 2010
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 562.703 508.629
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 324 650
Sonstige Verbindlichkeiten 45.144 24.526
608.171 533.805

In den sonstigen Verbindlichkeiten waren Verbindlichkeiten in Höhe von 20.568 T€ (Vorjahr: 11.338 T€) aus dem Eingang von Forderungen, die im Rahmen von echtem Factoring verkauft waren, enthalten.

[ 22 ] Kurzfristige andere Verbindlichkeiten

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[ T€ ] 2011 2010
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 76.347 63.769
Verbindlichkeiten aus Steuern 31.121 24.668
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 15.069 12.596
Erhaltene Anzahlungen 14.041 15.867
Abgegrenzte Erträge 1.083 2.977
Sonstige Verbindlichkeiten 5.238 3.149
142.899 123.026

[ 23 ] Rückstellungen

Die Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:

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[ T€ ] 01.01.2011 Zugang Konsolidierungskreis Verbrauch Auflösung Zuführung Aufzinsung
Rückstellungen des Personalbereichs 21.283 0 3.286 1.522 7.392 498
Garantie- und Gewährleistungsrückstellungen 25.278 207 5.652 9.488 11.189 11
Weitere Rückstellungen des Einkaufs- und Vertriebsbereichs 7.962 0 3.208 867 2.702 0
Restrukturierungsrückstellungen 22.175 0 8.254 997 1.191 144
Sonstige Rückstellungen 5.383 7 330 1.754 2.579 35
Summe 82.081 214 20.730 14.628 25.053 688

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[ T€ ] Währungsdifferenzen 31.12.2011 kurzfristige Rückstellungen 2011 langfristige Rückstellungen 2011 kurzfristige Rückstellungen 2010 langfristige Rückstellungen 2010
Rückstellungen des Personalbereichs 62 24.427 5.045 19.382 2.624 18.659
Garantie- und Gewährleistungsrückstellungen 313 21.858 21.858 0 25.278 0
Weitere Rückstellungen des Einkaufs- und Vertriebsbereichs 42 6.631 6.359 272 7.716 246
Restrukturierungsrückstellungen - 85 14.174 8.921 5.253 13.561 8.614
Sonstige Rückstellungen - 19 5.901 5.010 891 4.498 885
Summe 313 72.991 47.193 25.798 53.677 28.404

Bei den Rückstellungen des Personalbereichs handelte es sich im Wesentlichen um langfristige Rückstellungen für Altersteilzeit in Deutschland in Höhe von 8.751 T€ (Vorjahr: 9.855 T€) und um Jubiläumsrückstellungen in Höhe von 8.005 T€ (Vorjahr: 7.038 T€). Die Jubiläumsrückstellungen kommen entsprechend der Altersstruktur der Belegschaft zu den jeweiligen Dienstjubiläen der Mitarbeiter zur Auszahlung. Bezogen auf den aktuellen Mitarbeiterbestand wird die Auszahlung schwerpunktmäßig in den nächsten 21 Jahren anfallen. Die Auszahlungen für die Altersteilzeitrückstellungen verteilen sich voraussichtlich auf die nächsten 5,2 Jahre.

Die Garantie- und Gewährleistungsrückstellungen wurden auf Basis von Vergangenheitswerten ermittelt, wobei auch Kulanzzugeständnisse berücksichtigt wurden. Im Geschäftsjahr 2011 wurden für Gewährleistungs- und Produkthaftungsfälle den Rückstellungen 11.189 T€ (Vorjahr: 10.930 T€) zugeführt. Den Gewähreistungs- und Produkthaftungsrückstellungen standen Forderungen gegenüber dem Versicherer in Höhe von 4.500 T€ (Vorjahr: 11.234 T€) gegenüber.

Zudem bestanden im Einkaufs- und Vertriebsbereich Rückstellungen für belastende Verträge.

Die Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von 14.174 T€ (Vorjahr: 22.175 T€) betrafen in Höhe von 2.647 T€ (Vorjahr: 6.740 T€) das Segment Wire & Cable Solutions und in Höhe von 11.527 T€ (Vorjahr: 15.435 T€) das Segment Wiring Systems. Der langfristige Teil der Restrukturierungsrückstellungen entfiel größtenteils auf Abfindungszahlungen in Italien im Segment Wiring Systems, deren Auszahlung sich bis in das Jahr 2014 erstreckt. Die Inanspruchnahmen der Restrukturierungsrückstellungen betrafen im Vorjahr zurückgestellte Beträge für Abfindungszahlungen im Segment Wiring Systems in Italien und im Segment Wire & Cable Solutions überwiegend in Deutschland. Die Zuführungen in Höhe von 1.191 T€ betrafen fast ausschließlich das Segment Wiring Systems für Abfindungen.

[ 24 ] Pensionsrückstellungen

In Deutschland bestehen verschiedene Pensionspläne. Die ehemalige Unterstützungskasse der Leonische Drahtwerke AG, die für alle Mitarbeiter zum Tragen kam, wurde für Eintritte in das Unternehmen nach dem 31. Dezember 1981 geschlossen. Zudem wurden die Leistungen aus der Unterstützungskasse aufgeteilt. Aus der Unterstützungskasse werden nur noch laufende Rentenzahlungen bestritten, während den aktiven Anwärtern eine allgemeine Pensionszusage gegeben wurde, deren Höhe sich nach der Betriebszugehörigkeit und dem Einkommen zum Zeitpunkt des Austritts berechnet.

Pensionszusagen bei akquirierten deutschen Unternehmen berechnen sich im Allgemeinen nach dem Lohn- und Gehaltsniveau der Anspruchsberechtigten und/oder ihrer Position in der Unternehmenshierarchie und Betriebszugehörigkeit bzw. nach einem Festbetrag pro Jahr der Betriebszugehörigkeit. Alle Versorgungswerke der akquirierten Unternehmen sind für Neueintritte geschlossen.

In Deutschland bietet LEONI den meisten Mitarbeitern die Möglichkeit an, durch Gehaltsumwandlung Versorgungsbezüge zu erwerben (Deferred-Compensation-Vereinbarungen). Die Umwandlungsbeträge sind verzinslich mit ca. 6 Prozent und führen bei Eintritt des Versorgungsfalls zu einem festgelegten Kapitalleistungsanspruch. Diese Ansprüche sind durch Kapitallebensversicherungen rückgedeckt. Diese Rückdeckungsversicherungen sind qualifizierte Versicherungspolicen und werden daher als Planvermögen berücksichtigt.

In England besteht ein leistungsorientierter Versorgungsplan, an dem alle Beschäftigten des betroffenen Unternehmens teilnehmen können. Die Leistungshöhe richtet sich nach dem Einkommen bei Eintritt des Versorgungsfalls, nach Betriebszugehörigkeit und Zuzahlungen der Teilnehmer in den Fonds.

In der Schweiz besteht die gesetzliche Pflicht der beruflichen Vorsorge (BVG), die neben der Altersvorsorge die Risiken Tod und Invalidität für die zu versichernden Mitarbeiter des schweizerischen Unternehmens absichert. Es handelt sich dabei um einen leistungsorientierten Versorgungsplan, der durch die Vorsorgestiftung LEONI Schweiz vorgenommen wird. Die Altersleistung wird in Abhängigkeit vom Guthaben nomineller Sparkonten (Altersguthaben) im Zeitpunkt der Pensionierung bestimmt.

In Frankreich bestehen leistungsorientierte Pensionspläne entsprechend der landesrechtlichen Bestimmungen und zusätzlicher Vereinbarungen. Die Leistungshöhe wird vom Tarifabkommen der französischen Metallindustrie vorgeschrieben. Sie orientiert sich an den Monatsgehältern in Abhängigkeit von der Betriebszugehörigkeit.

Bei den italienischen Tochtergesellschaften bestehen Pensionspläne entsprechend den lokalen gesetzlichen Bestimmungen. Diese sind als leistungsorientierte Pläne nach IAS 19 zu qualifizieren und wurden dementsprechend abgebildet.

Des Weiteren bestehen vereinzelt bei ausländischen Tochterunternehmen pensionsähnliche Leistungszusagen, vor allem für Übergangszahlungen nach Eintritt in den Ruhestand, die als leistungsorientierte Pläne gemäß IAS 19 abgebildet wurden und für den Konzern nur von untergeordneter Bedeutung waren. Die Entwicklung der Pensionsverpflichtungen sowie des Planvermögens stellt sich wie folgt dar:

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Veränderung des Anwartschaftsbarwertes [ T€ ] 2011 2010
Anwartschaftsbarwert am Anfang des Geschäftsjahres 242.642 213.048
Dienstzeitaufwand 4.645 4.137
Zinsaufwand 10.849 10.734
Beiträge der Arbeitnehmer 3.936 3.338
Versicherungsmathematische (Gewinne) / Verluste 2.006 5.999
Währungsdifferenzen 5.496 13.679
Verkauf von Tochterunternehmen 0 - 176
Transfers nach Schweizer Recht 1.381 2.638
Rentenzahlungen - 9.385 - 10.755
Anwartschaftsbarwert am Ende des Geschäftsjahres 261.570 242.642

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Veränderung des Planvermögens [ T€ ] 2011 2010
Marktwert des Planvermögens am Anfang des Geschäftsjahres 161.657 128.924
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen 8.406 7.067
Versicherungsmathematische Gewinne / (Verluste) - 5.783 - 244
Währungsdifferenzen 4.049 11.262
Beiträge des Arbeitgebers 6.098 16.726
Beiträge der Arbeitnehmer 3.936 3.338
Transfers nach Schweizer Recht 1.381 2.638
Rentenzahlungen - 7.373 - 8.054
Marktwert des Planvermögens am Ende des Geschäftsjahres 172.371 161.657

Die Beiträge des Arbeitgebers enthielten im Vorjahr Einzahlungen in Rückdeckungsversicherungen zur Insolvenzsicherung der Vorstandspensionen in Höhe von 8.370 T€.

Die Transfers nach Schweizer Recht betreffen übertragene Verpflichtungen und deren zugehöriges Planvermögen bei Arbeitnehmerwechsel und Ähnlichem entsprechend den landesspezifischen rechtlichen Bestimmungen.

Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betrugen im Geschäftsjahr 2.623 T€ (Vorjahr: 6.823 T€).

Die nachfolgenden Tabellen zeigen den Finanzierungsstatus, der sich aus der Differenz zwischen Anwartschaftsbarwert und Planvermögen errechnet, und die Überleitung zu den bilanzierten Werten:

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Finanzierungsstatus [ T€ ] 2011 2010
Finanzierungsstatus am Ende des Geschäftsjahres - 89.199 - 80.985
Noch nicht berücksichtigte versicherungsmathematische (Gewinne)/Verluste 56.247 49.144
Bilanzierter Betrag - 32.952 - 31.841

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Aufteilung des bilanzierten Betrags [ T€ ] 2011 2010
Vorausbezahlte Aufwendungen für Pensionen 11.967 11.303
Pensionsrückstellungen - 44.919 - 43.144
Bilanzierter Betrag - 32.952 - 31.841

Die vorausbezahlten Aufwendungen für Pensionen beziehen sich auf die Überdeckung des Pensionsvermögens über die Verpflichtung in England, während sich der als Pensionsrückstellung ausgewiesene Betrag fast ausschließlich auf die Verpflichtungen in Deutschland, Frankreich, Italien und in der Schweiz bezieht.

Der Anwartschaftsbarwert am Ende des Geschäftsjahres entfiel in Höhe von 223.327 T€ (Vorjahr: 204.022 T€) auf über Planvermögen finanzierte Verpflichtungen und in Höhe von 38.243 T€ (Vorjahr: 38.620 T€) auf nicht über Planvermögen finanzierte Verpflichtungen.

Die zur Berechnung des Anwartschaftsbarwertes gesetzten Prämissen für die Abzinsung, für die Gehaltssteigerungen sowie für den Rententrend variieren entsprechend der wirtschaftlichen Situation des Landes, in dem der Pensionsplan aufgestellt wurde. Der Diskontierungssatz für Deutschland betrug 5,10 Prozent (Vorjahr: 4,60 Prozent), für die Schweiz 2,25 Prozent (Vorjahr: 2,75 Prozent) und für England 4,90 Prozent (Vorjahr: 5,50 Prozent). Folgende gewogene Durchschnittssätze ergaben sich für die gesetzten Prämissen:

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Durchschnittliche Bewertungsfaktoren 2011 2010
Diskontierungssatz 4,24 % 4,54 %
Langfristige Gehaltssteigerungsraten 2,43 % 2,69 %
Rententrend 1,89 % 2,02 %
Fluktuationsrate 3,29 % 3,55 %

Für die Berechnung der Nettopensionsaufwendungen wurden die in der folgenden Tabelle dargestellten Prämissen (gewichteter Durchschnitt) zugrunde gelegt.

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Durchschnittliche Bewertungsfaktoren 2012 2011
Diskontierungssatz 4,24 % 4,54 %
Erwarteter Kapitalertrag auf das Fondsvermögen 4,73 % 5,38 %
Langfristige Gehaltssteigerungsraten 2,43 % 2,69 %
Rententrend 1,89 % 2,02 %
Fluktuationsrate 3,29 % 3,55 %

Die Annahmen über den erwarteten Kapitalertrag auf das Fondsvermögen beruhen auf detaillierten Analysen, die sowohl die historischen Ist-Renditen langfristiger Anlagen als auch für das Zielportfolio künftig erwartete langfristige Renditen berücksichtigen.

Die zugrunde gelegten Sterbewahrscheinlichkeiten basieren auf publizierten Statistiken und Erfahrungswerten in den jeweiligen Ländern. Bei der Bewertung der Altersversorgungsleistungen in Deutschland wurden die Heubeck-Richttafeln 2005 G zugrunde gelegt.

Die Nettopensionsaufwendungen für Leistungszusagen setzten sich wie folgt zusammen:

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[ T€ ] 2011 2010
Dienstzeitaufwand: Barwert der im Geschäftsjahr erworbenen Ansprüche 4.645 4.137
Zinsaufwand: Aufzinsung der bereits erworbenen Ansprüche 10.849 10.734
Erwarteter Kapitalertrag des Fondsvermögens - 8.406 - 7.067
Amortisation von versicherungsmathematischen Verlusten 2.255 2.212
Netto-Pensionsaufwand 9.343 10.016

Der Nettopensionsaufwand ist in der Gewinn- und Verlustrechnung in folgenden Positionen enthalten:

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[ T€ ] 2011 2010
Umsatzkosten 2.785 3.106
Allgemeine Verwaltungskosten 1.731 1.164
Vertriebskosten 1.008 919
Forschung- und Entwicklungskosten 1.376 1.160
Finanzaufwendungen 2.443 3.667
Netto-Pensionsaufwand 9.343 10.016

Die Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsverpflichtungen sowie die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen wurden unter den Finanzaufwendungen ausgewiesen.

Das Planvermögen setzte sich aus dem Fondsvermögen des Versorgungsplans in England, der Vorsorgestiftung LEONI Schweiz und den qualifizierten Versicherungspolicen sowie der Unterstützungskasse in Deutschland zusammen. Die gewichtete Portfoliostruktur für die Bewertungsstichtage der beiden vergangenen Geschäftsjahre und die Zielportfoliostruktur sind in der folgenden Übersicht zusammengestellt:

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Ziel-Portfoliostruktur Ist-Portfoliostruktur
2011 2010
--- --- --- ---
Aktien 31,8 % 31,5 % 35,1 %
Festverzinsliche Wertpapiere 31,3 % 35,6 % 32,1 %
Immobilien 9,3 % 6,1 % 5,0 %
Sonstige 27,6 % 26,8 % 27,8 %
100,0 % 100,0 % 100,0 %

Im Fondsvermögen in England und in der Schweiz waren keine Aktien oder Gläubigerpapiere von Unternehmen des LEONI-Konzerns oder ihm nahestehenden Personen enthalten.

Das Planvermögen in Deutschland umfasste einen Betrag von 770 T€ (Vorjahr: 849 T€), der von der Unterstützungskasse als Darlehen an die LEONI AG gewährt wurde, sowie qualifizierte Versicherungspolicen in Höhe von 22.179 T€ (Vorjahr: 20.400 T€).

Die geschätzten Beiträge in das Planvermögen für das folgende Geschäftsjahr wurden mit 4.331 T€ angenommen.

Folgende Übersicht beinhaltet den Anwartschaftsbarwert und das Planvermögen sowie jeweils deren erfahrungsbedingte Anpassungen:

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[ T€ ] 2011 2010 2009 2008 2007
Anwartschaftsbarwert am Ende des Geschäftsjahres - 261.570 - 242.642 - 213.048 - 174.122 - 192.492
Marktwert des Planvermögens am Ende des Geschäftsjahres 172.371 161.657 128.924 109.684 145.884
Finanzierungsstatus am Ende des Geschäftsjahres - 89.199 - 80.985 - 84.124 - 64.438 - 46.608
Erfahrungsbedingte Anpassungen des Anwartschaftsbarwerts - 1.084 - 3.724 - 415 - 1.421 - 22
Erfahrungsbedingte Anpassungen des Planvermögens - 5.783 - 244 7.852 - 28.929 - 4.485

Einige ausländische Gesellschaften gewähren beitragsorientierte Zusagen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung ("defined-contribution"-Pläne). In Deutschland und im Ausland wurden unter den beitragsorientierten Zusagen auch sog. "State-Plans" erfasst. Der Gesamtaufwand aus solchen Beitragsleistungen betrug im Geschäftsjahr 48.476 T€ (Vorjahr: 41.442 T€).

[ 25 ] Eigenkapital

Kapitalerhöhung

Am 1. Juli 2011 platzierte die LEONI AG 2.969.000 neue, auf Namen lautende Stückaktien aus der vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates am 30. Juni 2011 beschlossenen Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen aus dem genehmigten Kapital zum Preis von 38,00 Euro je Aktie. Das Bezugsrecht der Aktionäre war ausgeschlossen. Der Bruttoerlös betrug 112.822 T€. Abzüglich der im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung angefallenen Kosten in Höhe von 1.304 T€ und unter Berücksichtigung des zugehörigen Ertragsteuereffekts wurden 111.895 T€ als Zugang im Eigenkapital erfasst.

Folgende Überleitung zeigt die Veränderung der im Umlauf befindlichen Aktien im Geschäftsjahr 2011:

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Am 31.12.2010 im Umlauf befindliche Aktien 29.700.000
Im Geschäftsjahr 2011 verkaufte eigene Aktien 2.969.000
Am 31.12.2011 im Umlauf befindliche Aktien 32.669.000

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital in Höhe von 32.669 T€ (Vorjahr: 29.700 T€) entspricht dem Grundkapital der LEONI AG und ist in 32.669.000 (Vorjahr: 29.700.000) nennwertlose Stückaktien aufgeteilt. Der Anstieg in Höhe von 2.969 T€ resultierte aus der Kapitalerhöhung im Juli 2011.

Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage beträgt 290.887 T€ (Vorjahr: 181.961 T€) und ist im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Kapitalerhöhung um 108.926 T€ gestiegen.

Gesetzliche Rücklage

Die Gewinnrücklagen enthalten wie im Vorjahr die gesetzliche Rücklage der LEONI AG in Höhe von 1.092 T€, die für die Ausschüttung nicht zur Verfügung steht.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand ist nach der Satzung gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 12. Mai 2011 befugt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 11. Mai 2016 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder in Teilbeträgen um insgesamt bis zu 14,85 Mio. € durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Aktien gegen Bar- oder Sacheinlagen zu erhöhen. Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand wurde jedoch von der Hauptversammlung ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten, in der Satzung aufgeführten Fällen auszuschließen. Vom genehmigten Kapital wurden im Zuge der Kapitalerhöhung im Juli 2011 2.969 T€ in Anspruch genommen.

Bedingtes Kapital

Des Weiteren wurde der Vorstand von der Hauptversammlung am 6. Mai 2010 ermächtigt, bis zum 5. Mai 2015 Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen auszugeben. Hierbei wurde das Grundkapital um bis zu 14.850 T€ bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, wie von Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch gemacht wird oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und soweit nicht ein Barausgleich gewährt oder eigene Aktien oder neue Aktien aus einer Ausnutzung eines genehmigten Kapitals zur Bedienung eingesetzt werden.

Gezahlte Dividende

Im Geschäftsjahr 2011 wurde für das Geschäftsjahr 2010 eine Dividende von 20.790 T€ ausgeschüttet. Dies entsprach einer Dividende je dividendenberechtigter Stückaktie in Höhe von 0,70 Euro.

Gewinnverwendungsvorschlag

Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, aus dem nach dem deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) und dem Aktiengesetz (AktG) ermittelten Bilanzgewinn der LEONI AG von 50.783 T€ für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividende von 49.003 T€ auszuschütten und den verbleibenden Rest von 1.780 T€ auf neue Rechnung vorzutragen. Dies entspricht einer Dividende je dividendenberechtigter Stückaktie in Höhe von 1,50 Euro.

[ 26 ] Erfolgsunsicherheiten und sonstige Verpflichtungen

Verpflichtungen aus Leasingverträgen

Im Rahmen von Miet-, Pacht- und Leasingverträgen, die nicht als "finance lease" nach IFRS zu qualifizieren sind (sog. "operating lease"), least der Konzern Sachanlagen. Die Leasingaufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 23.305 T€ (Vorjahr: 20.667 T€). Die künftigen (nicht abgezinsten) Mindestmietzahlungen aus während der Grundmietzeit unkündbaren Verträgen betragen:

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Geschäftsjahre [ T€ ]
2012 19.426
2013 16.875
2014 11.608
2015 8.039
2016 6.854
ab 2017 9.958
Summe 72.760

Bestellobligo

Am Bilanzstichtag bestanden Bestellobligo für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 2.237 T€ (Vorjahr: 995 T€).

Schwebende Rechtsstreitigkeiten und Schadensersatzansprüche

Es bestehen Schadensersatzansprüche aus Gewährleistungs- und Produkthaftungsfällen in branchenüblichen Umfang, für die zum Teil Versicherungsschutz besteht. Die Versicherungsträger prüfen derzeit die Fälle. Für Schadensersatzansprüche sind angemessene Beträge und ggf. Forderungen gegenüber den Versicherungsträgern bilanziell berücksichtigt worden. Mögliche zukünftige Schadensersatzpflichten aus Gewährleistungs- und Produkthaftungsfällen könnten im branchenüblichen Umfang entstehen.

Im Oktober haben Endverbraucher (Autokäufer) in den USA mehrere Zivilverfahren in Form von Sammelklagen ("class actions") gegen die großen international tätigen Bordnetzhersteller eingeleitet. Die Kläger behaupten aufgrund angeblicher Verstöße gegen das US-amerikanische Kartellrecht überhöhte Preise für ihre Fahrzeuge bezahlt zu haben. Verschiedene Klageschriften benennen unter anderem auch LEONI als mit beklagte Partei. LEONI betrachtet diese als haltlos und wird sich dagegen zur Wehr setzen.

Darüber hinaus sind Klagen oder Gerichtsverfahren, die einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage von LEONI haben können, weder anhängig gewesen noch derzeit anhängig.

Wie berichtet ist LEONI seit 24. Februar 2010 von internationalen kartellrechtlichen Untersuchungen im Automobilzulieferbereich betroffen. LEONI kooperiert mit den Behörden und hat verschiedene Anfragen der Kartellbehörden ausführlich beantwortet.

[ 27 ] Risikomanagement und Finanzderivate

Kreditrisiko

Alle Kunden, die mit dem Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Die regelmäßige Analyse des Forderungsbestandes und der Forderungsstruktur ermöglicht eine laufende Überwachung des Risikos. Das Debitorenmanagement ist dezentral organisiert und wird durch die Vorgabe von Rahmenbedingungen in einer Richtlinie zum konzernweiten Debitorenmanagement zentral gesteuert.

Zum Abschlussstichtag gibt es keine Hinweise darauf, dass die weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nicht ausgeglichen werden.

Folgende Tabelle zeigt die regionale Aufteilung der Kundenforderungen.

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[ in Prozentpunkten ] 2011 2010
Europa 59 61
davon Deutschland 16 8
Ungarn 8 8
Großbritannien 7 11
Frankreich 5 10
Italien 5 6
Übrige 18 18
Asien 22 23
davon China 17 17
Übrige 5 6
Nordamerika 14 12
Übrige 5 4

Die nachstehende Tabelle zeigt die Größenklassen der Kundenforderungen zum Bilanzstichtag.

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2011 [ % ] 2011 [ Gesamtanteil in % ] 2010 [ % ] 2010 [ Gesamtanteil in % ]
Größter Kunde 11 11 11 11
Zweitgrößter Kunde 9 9 10 10
Dritt- bis siebentgrößter Kunde 3 - 4 16 4 - 5 21
Übrige Kunden < 3 64 < 4 58

Informationen über die Fälligkeitsstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in der Textziffer 11 dargestellt.

31 Prozent (Vorjahr: 25 Prozent) des Gesamtforderungsbestandes sind durch Versicherungslimite über einen Konzernrahmenvertrag mit einem Kreditversicherer bzw. über andere lokale Kreditversicherer abgesichert. Bei der Ermittlung des versicherten Bestandes wurde auf die Berücksichtigung von Selbstbehalten verzichtet. Somit liegt die tatsächliche Absicherung geringfügig unter diesem Prozentsatz. Der nicht versicherte Bestand besteht mit 43 Prozent (Vorjahr: 49 Prozent) aus Kunden, die von der vertraglichen Versicherungspflicht ausgenommen sind. Bei den aus der vertraglichen Versicherungspflicht ausgenommenen Kunden handelt es sich im Wesentlichen um Großkunden aus dem Automobil- und Elektronik-/Elektrotechnikbereich. Für 26 Prozent (Vorjahr: 26 Prozent) des Forderungsbestandes bestehen keine Deckungen durch einen Kreditversicherer. Folgende Tabelle zeigt die Struktur von versicherten und nicht versicherten Kundenforderungen:

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[ % ] 2011 2010
Forderungsbestand abgesichert 31 25
Forderungsbestand nicht abgesichert
von Versicherungspflicht ausgenommen 43 49
keine Deckungen 26 26

Kreditversicherungslimite sind von den versicherten Tochtergesellschaften beim Kreditversicherer für alle Kundenforderungen zu beantragen, die nicht aus der Versicherungspflicht ausgenommen sind und die in der bestehenden Richtlinie vorgegebenen Betragsgrenzen übersteigen. Im Einzelnen gelten die folgenden Bedingungen: Es besteht eine Anbietungspflicht von LEONI an den Kreditversicherer für alle Kundenforderungen größer 50 T€. Auch für niedrigere Forderungen kann ein Versicherungslimit eingeholt werden. Konsignationslager und Fabrikationsrisiken sind pauschal mitversichert. Die Kreditversicherung entschädigt 90 Prozent des versicherten Umfangs. Die Bewertung und Überwachung der Werthaltigkeit des nicht versicherten Forderungsbestandes wird unter anderem durch Bonitätsprüfungen des Kreditversicherers und anderer Dienstleister unterstützt.

Die bis zum Bilanzstichtag nicht versicherten Tochtergesellschaften werden in den Rahmenvertrag integriert, sofern dies aus Sicht der vorherrschenden Kundenstruktur sinnvoll ist und keine regionalen oder politischen Gründe seitens des Kreditversicherers gegen die Aufnahme sprechen. Die nicht integrierbaren Tochtergesellschaften sollen über lokale Kreditversicherer abgesichert werden. Interne Kreditlimite werden für Großkunden, die aus der Versicherungspflicht ausgenommen sind, und andere nichtversicherte Kunden vergeben. Die Beantragung der Limitvergabe erfolgt zeitnah, dezentral und wird im Rahmen des zentralen Debitorenmanagements überwacht.

Als weiteres Instrument zur Reduzierung des Ausfallrisikos dient das Factoring, welches als "True Sale Factoring" für ausgewählte Kunden erfolgt. Auch Kunden mit guter Bonitätsbewertung werden einbezogen.

Liquiditätsrisiko

Der Konzern überwacht täglich die aktuelle Liquiditätssituation. Zur Steuerung des künftigen Liquiditätsbedarfs wird eine monatliche währungsdifferenzierte rollierende Liquiditätsplanung für jeweils mindestens zwölf Monate eingesetzt. Die Planung berücksichtigt die Laufzeiten der Finanzinvestitionen und der finanziellen Vermögenswerte (z. B. Forderungen, sonstige finanzielle Vermögenswerte) sowie die erwarteten Cashflows aus der Geschäftstätigkeit. Darüber hinaus analysieren wir auf Basis der jährlich von uns zu überarbeitenden Mittelfristplanung unsere bestehenden Finanzierungen. Soweit sich hieraus ein veränderter Finanzierungsbedarf ergibt, leiten wir frühzeitig geeignete Maßnahmen in die Wege.

Ziel des Konzerns ist die Sicherstellung der Finanzmittel in der jeweils benötigten Währung. Die Flexibilität bleibt gewahrt durch die Nutzung von Kontokorrentkrediten, Darlehen, Leasingverhältnissen, Factoring und Kapitalmarktinstrumenten. Uns steht am Kapitalmarkt, bei Banken und Lieferanten eine breite Palette an Finanzierungsinstrumenten zur Verfügung, ohne das Erfordernis eines externen Ratings, Financial Covenants oder sonstiger Besicherungen.

Zur Sicherung der Liquidität und für die Abdeckung benötigter Avale bestanden am Bilanzstichtag kurzfristige Kreditzusagen mit Banken erstklassiger Bonität in Höhe von 330.767 T€ (Vorjahr: 316.503 T€) mit Laufzeiten bis zu 15 Monaten. Die kurzfristigen Kreditzusagen wurden in Höhe von 36.094 T€ (Vorjahr: 26.769 T€) durch Kontokorrentkonten und Termingelder in Anspruch genommen. Zusammen mit dem kurzfristigen Anteil an den langfristigen Krediten betrugen die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 94.028 T€ (Vorjahr: 36.721 T€).

Aus den nachfolgenden Tabellen sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanzinstrumente mit negativem beizulegenden Zeitwert ersichtlich:

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[ T€ ] Buchwert 31.12.2011 Cashflow 2012 Cashflow 2013 Cashflow 2014 - 2016 Cashflow ab 2017
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 562.703 - 562.703
Anleihe - 204.226 - 10.000 - 210.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 108.230 - 96.492 - 12.944 - 532 - 737
Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel und sonstige Finanzschulden - 800 - 533 - 267
Schuldscheindarlehen - 286.661 - 14.098 - 176.271 - 115.414
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - 31.561 - 31.561
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Devisenderivate ohne Hedge-Beziehung - 8.360 147.401 4.454
- 8.360 - 155.645 - 4.877
Devisenderivate in Verbindung mit Cashflow Hedges - 5.517 103.338
- 5.517 - 107.246
Zinsderivate in Verbindung mit Cashflow Hedges - 11.203 - 6.488 - 2.469 - 2.052
Warentermingeschäfte - 329 - 329
Unternehmenszusammenschlüsse - 673 - 25.660

Der in 2012 gezeigte Cashflow für das Derivat aus Unternehmenszusammenschlüssen stellt die zukünftig zu entrichtende Gegenleistung für den Kauf der restlichen Anteile an dem koreanischen Gemeinschaftsunternehmen Daekyeung T&G Co. Ltd. dar.

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[ T€ ] Buchwert 31.12.2010 Cashflow 2011 Cashflow 2012 Cashflow 2013 - 2015 Cashflow ab 2016
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 508.629 - 508.629
Anleihe - 204.014 - 10.000 - 10.000 - 210.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 142.334 - 39.606 - 94.878 - 12.965 - 536
Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel und sonstige Finanzschulden - 1.125 - 496 - 629
Schuldscheindarlehen - 291.328 - 13.418 - 13.156 - 290.805
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - 21.817 - 21.817
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Devisenderivate ohne Hedge-Beziehung - 4.306 - 136.793 - 4.867 - 4.795
- 4.306 133.280 4.480 4.412
Devisenderivate in Verbindung mit Cashflow Hedges - 926 - 27.201
- 926 26.356
Zinsderivate in Verbindung mit Cashflow Hedges - 14.396 - 7.955 - 7.453 - 5.232

Einbezogen wurden alle Instrumente, die sich zum jeweiligen Bilanzstichtag im Bestand befanden und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskassakurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen aus den Finanzinstrumenten wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem jeweiligen Bilanzstichtag fixierten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet. Zum Zwecke der Transparenz wurden bei den Devisenderivaten sowohl die Mittelabflüsse als auch die Mittelzuflüsse in vorstehender Tabelle dargestellt.

Zinsrisiken

Zur Vermeidung von Zinsänderungsrisiken setzen wir für den überwiegenden Teil der variabel verzinslichen Darlehensverpflichtungen Zinsderivate ein. Der Abschluss erfolgt ausschließlich durch die LEONI AG.

Für alle Zinsderivate liegen die Voraussetzungen für Cashflow Hedge Accounting vor. Sie sichern die jeweiligen Cashflows aus den Zinsänderungsrisiken der zugrundeliegenden Finanzverbindlichkeiten. Die aus den Zinsderivaten resultierenden Marktwertänderungen betragen im Geschäftsjahr 3.193 T€ (Vorjahr: 1.419 T€). Davon wurden im sonstigen Ergebnis 3.166 T€ (Vorjahr: 1.329 T€) und in der Gewinn- und Verlustrechnung 27 T€ (Vorjahr: 90 T€) erfasst. Zum 31. Dezember 2011 entspricht der Marktwert der Zinsderivate insgesamt - 11.203 T€ (Vorjahr: - 14.396 T€). Diese wurden im sonstigen Ergebnis erfasst. In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden im Berichtsjahr keine Beträge (Vorjahr: - 27 T€) erfolgswirksam verbucht. Soweit die Derivate das Zinsänderungsrisiko der langfristigen Finanzverbindlichkeiten sichern, ist die Laufzeit mit dem zugrundeliegenden Darlehen identisch. Ferner sichert ein Teil der Derivate auch die variable Verschuldung ab. Als Referenzzinssätze wurden der EURIBOR für zwei und drei Monate sowie der USD-Libor für drei Monate vereinbart. Die Zinsderivate haben Restlaufzeiten von bis zu drei Jahren und drei Monaten. Das Kontrahentenrisiko stufen wir als sehr gering ein, da alle Derivate mit nationalen bzw. international tätigen Geschäftsbanken erstklassiger Bonität abgeschlossen wurden. Das Kontrahentenrisiko unterliegt einem regelmäßigen Monitoring.

Sensitivität Zinsen

Das Ergebnis im Konzern ist von der Entwicklung des Marktzinsniveaus abhängig. Eine Änderung des Zinsniveaus würde sich auf das Ergebnis und das Eigenkapital des Konzerns auswirken. Die von uns durchgeführte Analyse umfasst alle verzinslichen Finanzinstrumente, die einem Zinsänderungsrisiko unterliegen.

Bei der Berechnung der Sensitivität der Zinsen gehen wir von einer Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve aus. Die Verschiebung nach oben beträgt 50 Basispunkte, die Verschiebung nach unten aufgrund des aktuell niedrigen Zinsniveaus nur 25 Basispunkte. Bezüglich der für uns in diesem Zusammenhang wesentlichen Währungen führt die Verschiebung zu folgendem Ergebnis:

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[ T€ ] 2011
Zinsänderung Eigenkapital + 0,50 % - 0,25 %
EUR 1.849 - 886
USD 39 - 20
Zinsänderung Ergebnis + 0,50 % - 0,25 %
CNY 21 - 11
EUR 1.068 - 494

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[ T€ ] 2010
Zinsänderung Eigenkapital + 0,50 % - 0,25 %
EUR 3.001 - 1.529
USD 77 - 39
Zinsänderung Ergebnis + 0,50 % - 0,25 %
CNY - 35 17
EUR 198 - 99

Zum 31. Dezember 2011 sind keine originären finanziellen Vermögenswerte der Kategorie Fair Value through Profit and Loss im Bestand, die in die Betrachtung einbezogen werden müssten. In den originären finanziellen Vermögenswerten der Kategorie Available-for-Sale sind zum 31. Dezember 2011 ausschließlich nicht zinstragende Eigenkapitalinstrumente enthalten. Sie unterliegen damit keinem Zinsänderungsrisiko und fließen nicht in die Berechnung ein. Auch für Finanzinstrumente mit fester Verzinsung besteht kein Zinsänderungsrisiko und somit finden sie in unserer Berechnung keine Berücksichtigung. Die Effekte aus Finanzinstrumenten, die im Rahmen des Cashflow Hedge-Accountings designiert wurden, schlagen sich im Eigenkapital nieder.

Währungsrisiken

Obwohl wir hauptsächlich Geschäfte in Euro oder in den lokalen Märkten in Landeswährung abwickeln, sind wir aufgrund der Globalisierung der Märkte verstärkt mit Währungsrisiken konfrontiert.

In der Konzernholding, der LEONI AG, kümmert sich die Abteilung Corporate Finance zentral in Zusammenarbeit mit und anhand von Vorgaben der Währungskommission im Hinblick auf Limite und Laufzeiten um die daraus resultierenden Risiken im Währungsbereich. Der Abschluss von Sicherungsgeschäften erfolgt in Abstimmung mit den bestehenden Grundgeschäften sowie den geplanten Transaktionen.

Die Auswahl des einzusetzenden Sicherungsinstruments erfolgt regelmäßig nach eingehender Analyse des abzusichernden Grundgeschäfts. Im Wesentlichen bestehen Sicherungsgeschäfte in den Währungen Britische Pfund, Mexikanische Pesos, Polnische Zloty, Rumänische Lei, Schweizer Franken und US-Dollar. Ziel ist, die Einflüsse der Wechselkursschwankungen auf das Konzernergebnis zu begrenzen. Zur Sicherung unserer operativen Geschäftstätigkeit nutzen wir neben den eigentlichen Sicherungsgeschäften primär die Möglichkeiten des Nettings der Fremdwährungspositionen innerhalb des Konzerns. Als weitere Maßnahme der Währungssicherung finanzieren wir grundsätzlich ausländische Tochtergesellschaften in der jeweiligen funktionalen Währung mit entsprechenden Refinanzierungen in der korrespondierenden Währung.

Zum Bilanzstichtag bestanden Devisensicherungsgeschäfte mit einem Volumen von 454.814 T€ (Vorjahr: 442.669 T€) und einer Restlaufzeit von bis zu 24 Monaten. Die Summe der Marktwerte der zum Bilanzstichtag bestehenden Devisentermingeschäfte, die erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung zu verbuchen waren, betrug im Geschäftsjahr - 5.415 T€ (Vorjahr: - 74 T€).

Devisentermingeschäfte in Höhe von 136.394 T€ (Vorjahr: 138.430 T€) erfüllen dabei die Voraussetzungen des Hedge-Accountings (Cashflow Hedge). Sie wurden im Jahr 2011 abgeschlossen. Die Summe der Marktwerte von - 3.835 T€ (Vorjahr: 1.632 T€) wurde im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Cashflows aus den Grundgeschäften werden in den Geschäftsjahren 2012 und 2013 erwartet. Die im sonstigen Ergebnis erfassten Marktwertänderungen werden zum Zeitpunkt des Eintritts des Grundgeschäfts erfolgswirksam über die Gewinn- und Verlustrechnung ausgebucht.

Im März 2011 wurden zwei Non-Deliverable Forwards (NDF) in koreanischen Won (KRW) zur Absicherung der Währungsrisiken aus den anstehenden Zahlungen im Zusammenhang mit der vorzeitigen Übernahme der restlichen Anteile an dem koreanischen Gemeinschaftsunternehmen Daekyeung T&G Co. Ltd. abgeschlossen.

Die erste Zahlung in Höhe von 20.000 Mio. KRW ist am 1. Januar 2012 fällig. Am 31. Dezember 2012 wird die abschließende Zahlung über 19.000 Mio. KRW erfolgen. Die Forwards erfüllen nicht die Voraussetzung zum Hedge-Accounting.

Die während des Berichtsjahres im Rahmen des Hedge-Accountings im sonstigen Ergebnis gebuchten Beträge beliefen sich auf - 2.869 T€ (Vorjahr: 1.876 T€). Ein Betrag von 2.540 T€ (Vorjahr: 918 T€) wurde ertragswirksam über die Gewinn- und Verlustrechnung in den in der nachstehenden Tabelle ersichtlichen Positionen ausgebucht. In den Anschaffungskosten wurden 48 T€ (Vorjahr: 50 T€) mindernd berücksichtigt, da es sich bei den Grundgeschäften um Investitionen in das Anlagevermögen handelte.

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[ T€ ] 2011 2010
Umsatzerlöse 418 - 460
Umsatzkosten 2.118 2.569
Sonstiger betrieblicher Ertrag / Aufwand (Ineffektivität) 4 - 1.191
Summe 2.540 918

Zusätzlich zu diesem erfolgswirksam verbuchten Betrag von 2.540 T€ (Vorjahr: 918 T€) wurden im Geschäftsjahr Erträge in Höhe von 5.979 T€ (Vorjahr: Erträge 5.032 T€) aus Devisensicherungsgeschäften ergebniswirksam erfasst, denen kompensierende Ergebniseffekte aus den Grundgeschäften gegenüberstehen.

Die Devisensicherungsgeschäfte wurden, wie auch die Zinssicherungsgeschäfte, mit Geschäftsbanken erstklassiger Bonität abgeschlossen, so dass ebenfalls kein signifikantes Kontrahentenrisiko vorliegt. Auch hier erfolgt ein regelmäßiges Monitoring.

Es bestanden am Bilanzstichtag keine Risiken aus Finanzinstrumenten, die zu einer nennenswerten Risikokonzentration führten.

Sensitivität Währungen

Eine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich mögliche Änderung der Wechselkurse würde das Konzernergebnis aufgrund der beizulegenden Zeitwerte der monetären Vermögenswerte und Schulden beeinflussen. Zusätzlich würden Effekte entstehen, die sich auf das Eigenkapital aufgrund der Marktwertänderung im Rahmen des Cashflow Hedge Accountings auswirken. Da wir das Zinsänderungsrisiko aus den Währungsderivaten als unwesentlich einschätzen, geht es nicht in die Berechnung mit ein.

Die nachstehende Tabelle basiert auf den zum Bilanzstichtag festgestellten Wechselkursen. Sie veranschaulicht die Auswirkungen, die sich aus Sicht der betroffenen Konzerngesellschaften bei einer Auf- bzw. Abwertung der zu berücksichtigenden Fremdwährungen um + 10 Prozent bzw. - 10 Prozent gegenüber der jeweiligen funktionalen Währung ergeben. Das Gesamtergebnis je Währung beinhaltet damit auch Effekte, die sich bei einer Auf- bzw. Abwertung des EUR für die Konzerngesellschaften errechnen, bei denen die funktionale Währung der in der Tabelle genannten entspricht.

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[ T€ ] 2011 [ T€ ] 2010
Wechselkursänderung Eigenkapital + 10 % - 10 % Wechselkursänderung Eigenkapital + 10 % - 10 %
GBP 1.243 - 1.017 CHF 1.299 - 1.063
MXN 3.664 - 2.998 MXN 2.914 - 2.385
PLN 1.762 - 1.441 PLN 1.874 - 1.533
RON 4.721 - 3.862 RON 4.286 - 3.506
USD 1.074 - 638 USD 941 -602
Wechselkursänderung Ergebnis + 10 % - 10 % Wechselkursänderung Ergebnis + 10 % - 10 %
GBP 349 285 CHF - 260 213
MXN 423 346 MXN 95 - 78
PLN 128 105 PLN - 1.966 1.598
RON 363 297 RON - 270 221
USD 737 448 USD - 1.117 944

Risiken aus Rohstoffpreisen

Die Geschäfte im Segment Wire & Cable Solutions sind Risiken aus der Änderung von Rohstoffpreisen, insbesondere Kupfer-, aber auch Gold- und Silberpreisen, ausgesetzt. Aus diesem Grunde erfolgt für Gold, Silber und insbesondere Kupfer eine Absicherung der Einkaufspreise für bekannte zukünftige Liefermengen durch Warentermingeschäfte. Diese Warentermingeschäfte werden im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bzw. Einkaufstätigkeit der benötigten Rohstoffe abgeschlossen und werden daher gemäß IAS 39 nicht als Finanzderivat bilanziert. Warentermingeschäfte, die durch einen Ausgleich in bar erfüllt werden, sind als Derivat bilanziert. Die Marktwertänderung der Derivate wird erfolgswirksam in den Umsatzkosten erfasst. Die Risiken aus diesen Derivaten sind für den Konzern von untergeordneter Bedeutung.

Risiken aus Derivaten im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen

Es besteht ein Vertrag, der zukünftig zu einem Unternehmenszusammenschluss führen wird. Aus diesem Vertrag können sich Vor- oder Nachteile ergeben. Dies hängt von der Entwicklung des beizulegenden Zeitwerts der Anteile an dem Unternehmen, das Vertragsgegenstand ist, ab. Siehe hierzu die Ausführungen "Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen" in der Textziffer 2. Es handelt sich dabei um den Kauf der restlichen Anteile an dem koreanischen Gemeinschaftsunternehmen Daekyeung T&G Co. Ltd. mit Sitz in Busan. Da der Vertrag nicht in Euro sondern in koreanischen Won abgeschlossen wurde, haben wir wie oben beschrieben Währungssicherungsgeschäfte abgeschlossen, um das Währungsrisiko aus den Kaufpreiszahlungen zu minimieren.

Kapitalsteuerung

Vorrangiges Ziel der Kapitalsteuerung von LEONI ist sicherzustellen, dass zur Unterstützung der Geschäftstätigkeit und zur Steigerung des Shareholder Value ein hohes Bonitätsranking, eine gute Eigenkapitalquote bzw. ein angemessener Verschuldungsgrad aufrechterhalten werden.

Der Konzern steuert seine Kapitalstruktur und nimmt Anpassungen unter Berücksichtigung des Wandels der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vor. Zur Aufrechterhaltung oder Anpassung der Kapitalstruktur kann der Konzern Anpassungen der Dividendenzahlungen an die Anteilseigner oder eine Kapitalrückzahlung an die Anteilseigner vornehmen oder neue Anteile ausgeben. Um eine möglichst breite Palette an Finanzierungsoptionen zu haben, strebt LEONI an, sich im Rahmen der jährlichen Hauptversammlung sämtliche Vorratsbeschlüsse genehmigen zu lassen. In den Geschäftsjahren 2011 und 2010 wurden keine Änderungen an den grundsätzlichen Richtlinien und Verfahren vorgenommen. LEONI überwacht das Kapital mithilfe eines Verschuldungsgrads ("Gearing"), der dem Verhältnis von Nettofinanzschulden zu Eigenkapital entspricht.

Im Vorjahr hat LEONI die Ziele für die Eigenkapitalquote und den Verschuldungsgrad angehoben. LEONI erwartet nachhaltig eine Eigenkapitalquote von 35 Prozent. Im Hinblick auf den Verschuldungsgrad wird generell eine Quote von unter 50 Prozent angestrebt. In Akquisitionsphasen darf diese Quote kurzfristig überschritten werden. Dabei wird prinzipiell angestrebt, dass die Auszahlungen für Investitionen für ein über dem Marktdurchschnitt liegendes organisches Wachstum aus dem operativen Cashflow generiert werden können und eine Reduzierung der Finanzschulden möglich ist.

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[ T€ ] 2011 2010
Finanzschulden 599.917 638.801
abzüglich liquide Mittel - 365.995 - 194.243
Nettofinanzschulden 233.922 444.558
Eigenkapital 737.481 481.160
Verschuldungsgrad ("Gearing") 32 % 92 %

Am Ende des Geschäftsjahrs 2011 betrug der Verschuldungsgrad 32 Prozent (Vorjahr: 92 Prozent), was im Wesentlichen auf die Stärkung des Eigenkapitals infolge der Kapitalerhöhung und auf die sehr gute Ergebnissituation zurückzuführen ist.

Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten

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Wertansatz Bilanz nach IAS 39
[ T€ ] Bewertungs- kategorie nach IAS 39 Buchwert 31.12.2011 Fortgeführte Anschaffungskosten Anschaffungskosten Fair Value erfolgsneutral
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Aktiva
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente LaR 365.995 365.995
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 433.695 433.695
Langfristige Forderungen aus Entwicklungsaufträgen LaR 39.492 39.492
Sonstige finanzielle Forderungen LaR 21.985 21.985
Sonstige originäre finanzielle Vermögenswerte
Available-for-Sale Financial Assets AfS 1.104 1.104
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung FAHfT 2.945
Derivate mit Hedge-Beziehung n/a 1.682 1.682
Passiva
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 562.703 562.703
Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten FLAC 204.226 204.226
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 108.230 108.230
Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel und sonstige Finanzschulden FLAC 800 800
Schuldscheindarlehen FLAC 286.661 286.661
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 31.561 31.561
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung FLHfT 9.362
Derivate mit Hedge-Beziehung n/a 16.720 16.720
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39:
Loans and Receivables (LaR) LaR 861.167 861.167 0 0
Available-for-Sale Financial Assets (AfS) AfS 1.104 0 1.104 0
Financial Assets Held for Trading (FAHfT) FAHfT 2.945 0 0 0
Financial Liabilities Measured at Amortised Cost (FLAC) FLAC 1.194.181 1.194.181 0 0
Financial Liabilities Held for Trading (FLHfT) FLHfT 9.362 0 0 0

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Wertansatz Bilanz nach IAS 39
[ T€ ] Bewertungs- kategorie nach IAS 39 Fair Value erfolgswirksam Fair Value 31.12.2011
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Aktiva
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente LaR 365.995
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 433.695
Langfristige Forderungen aus Entwicklungsaufträgen LaR 39.492
Sonstige finanzielle Forderungen LaR 21.985
Sonstige originäre finanzielle Vermögenswerte
Available-for-Sale Financial Assets AfS 1.104
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung FAHfT 2.945 2.945
Derivate mit Hedge-Beziehung n/a 1.682
Passiva
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 562.703
Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten FLAC 209.575
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 108.290
Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogene Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel und sonstige Finanzschulden FLAC 800
Schuldscheindarlehen FLAC 288.760
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 31.561
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung FLHfT 9.362 9.362
Derivate mit Hedge-Beziehung n/a 16.720
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39:
Loans and Receivables (LaR) LaR 0 861.167
Available-for-Sale Financial Assets (AfS) AfS 0 1.104
Financial Assets Held for Trading (FAHfT) FAHfT 2.945 2.945
Financial Liabilities Measured at Amortised Cost (FLAC) FLAC 0 1.201.689
Financial Liabilities Held for Trading (FLHfT) FLHfT 9.362 9.362

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Wertansatz Bilanz nach IAS 39
[ T€ ] Bewertungs- kategorie nach IAS 39 Buchwert 31.12.2010 Fortgeführte Anschaffungskosten Anschaffungskosten Fair Value erfolgsneutral
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Aktiva
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente LaR 194.243 194.243
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 380.791 380.791
Langfristige Forderungen aus Entwicklungsaufträgen LaR 38.445 38.445
Sonstige finanzielle Forderungen LaR 20.632 20.632
Sonstige originäre finanzielle Vermögenswerte
Available-for-Sale Financial Assets AfS 1.104 1.104
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung FAHfT 5.347
Derivate mit Hedge-Beziehung n/a 2.558 2.558
Passiva
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 508.629 508.629
Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten FLAC 204.014 204.014
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 142.334 142.334
Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel und sonstige Finanzschulden FLAC 1.125 1.125
Schuldscheindarlehen FLAC 291.328 291.328
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 21.817 21.817
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung FLHfT 4.306
Derivate mit Hedge-Beziehung n/a 15.322 15.295
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39:
Loans and Receivables (LaR) LaR 634.111 634.111 0 0
Available-for-Sale Financial Assets (AfS) AfS 1.104 0 1.104 0
Financial Assets Held for Trading (FAHfT) FAHfT 5.347 0 0 0
Financial Liabilities Measured at Amortised Cost (FLAC) FLAC 1.169.247 1.169.247 0 0
Financial Liabilities Held for Trading (FLHfT) FLHfT 4.306 0 0 0

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Wertansatz Bilanz nach IAS 39
[ T€ ] Bewertungs- kategorie nach IAS 39 Fair Value erfolgswirksam Fair Value 31.12.2010
--- --- --- ---
Aktiva
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente LaR 194.243
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 380.791
Langfristige Forderungen aus Entwicklungsaufträgen LaR 38.445
Sonstige finanzielle Forderungen LaR 20.632
Sonstige originäre finanzielle Vermögenswerte
Available-for-Sale Financial Assets AfS 1.104
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung FAHfT 5.347 5.347
Derivate mit Hedge-Beziehung n/a 2.558
Passiva
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 508.629
Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten FLAC 212.575
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 142.444
Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel und sonstige Finanzschulden FLAC 1.125
Schuldscheindarlehen FLAC 292.113
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 21.817
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung FLHfT 4.306 4.306
Derivate mit Hedge-Beziehung n/a 27 15.322
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39:
Loans and Receivables (LaR) LaR 0 634.111
Available-for-Sale Financial Assets (AfS) AfS 0 1.104
Financial Assets Held for Trading (FAHfT) FAHfT 5.347 5.347
Financial Liabilities Measured at Amortised Cost (FLAC) FLAC 0 1.178.703
Financial Liabilities Held for Trading (FLHfT) FLHfT 4.306 4.306

Aufgrund der kurzen Laufzeiten der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen kurzfristigen Forderungen entsprechen die beizulegenden Zeitwerte weitgehend den Buchwerten.

Die beizulegenden Zeitwerte von sonstigen langfristigen Forderungen mit Restlaufzeiten über einem Jahr entsprechen den Barwerten der mit den Vermögenswerten verbundenen Zahlungen unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Zinsparameter, welche markt- und partnerbezogene Veränderungen der Konditionen reflektieren.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten haben regelmäßig kurze Restlaufzeiten, die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar.

Der Marktwert der Anleihe ergibt sich aus dem Börsenkurs.

Die beizulegenden Zeitwerte von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, der Schuldscheindarlehen und der sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten werden als Barwerte der mit den Schulden verbundenen Zahlungen unter Zugrundelegung der jeweiligen gültigen Zinsstrukturkurven ermittelt. Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente und die Nominalvolumina stellten sich im Detail am Bilanzstichtag wie folgt dar:

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Derivative Finanzinstrumente [ T€ ] 31.12.2011 Nominalwert 31.12.2011 Marktwert 31.12.2010 Nominalwert 31.12.2010 Marktwert
Aktiva
Währungssicherungskontrakte 191.687 4.627 270.642 6.790
Devisentermingeschäfte
CHF 44.935 471 105.905 3.727
GBP 45.999 1.443 22.561 437
MXN 349 1 26.903 1.063
PLN 13.018 142 27.049 462
RON 15.333 79 42.388 200
USD 35.465 1.403 25.753 588
Sonstige 36.588 1.088 20.083 313
(davon Hedge Accounting) 32.682 1.682 112.111 2.558
Warentermingeschäfte 0 0 6.545 395
Unternehmenszusammenschlüsse 0 0 - 720
Passiva
Währungssicherungskontrakte 263.127 13.877 172.027 5.232
Devisentermingeschäfte
CHF 30.143 1.004 426 0
GBP 0 0 29.971 855
MXN 37.534 3.101 3.070 14
PLN 31.895 1.093 23.617 93
RON 44.038 669 7.927 11
USD 91.601 7.130 98.070 4.043
Sonstige 27.916 880 8.946 216
(davon Hedge Accounting) 103.712 5.517 26.319 926
Zinssicherungskontrakte 262.229 11.203 262.029 14.396
Zinscollars 136.000 3.636 136.000 5.477
Zinsswaps 126.229 7.567 126.029 8.919
(davon Hedge Accounting) 262.229 11.203 262.029 14.396
Warentermingeschäfte 10.227 329 0 0
Unternehmenszusammenschlüsse - 673 0 0

Die beizulegenden Zeitwerte von Devisentermingeschäften wurden auf der Basis von aktuellen, am Markt beobachtbaren Referenzkursen unter Berücksichtigung der Terminauf- bzw. -abschläge bestimmt. Die beizulegenden Zeitwerte der Zinssicherungsinstrumente (Zinsswaps und Zinscollars) wurden auf Basis abgezinster, zukünftiger Cashflows ermittelt. Dabei wurden die für die Restlaufzeiten der Finanzinstrumente geltenden Marktzinssätze und Volatilitäten verwendet.

Folgende Tabelle enthält eine Übersicht der angewendeten Bewertungsmethoden für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes ("Fair Value") für die betroffenen Finanzinstrumente.

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31.12.2011 [ T€ ] Notierte Preise auf aktiven Märkten (Stufe 1) Bewertungsmethoden, bei denen alle wesentlichen Parameter auf beobachtbaren Marktdaten basieren (Stufe 2) Bewertungsmethoden, bei denen alle wesentlichen Parameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (Stufe 3) Summe
Zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung 0 2.945 0 2.945
Derivate mit Hedge-Beziehung 0 1.682 0 1.682
Zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung 329 8.360 673 9.362
Derivate mit Hedge-Beziehung 0 16.720 0 16.720

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31.12.2010 [ T€ ] Notierte Preise auf aktiven Märkten (Stufe 1) Bewertungsmethoden, bei denen alle wesentlichen Parameter auf beobachtbaren Marktdaten basieren (Stufe 2) Bewertungsmethoden, bei denen alle wesentlichen Parameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (Stufe 3) Summe
Zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung 395 4.232 720 5.347
Derivate mit Hedge-Beziehung 0 2.558 0 2.558
Zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung 0 4.306 0 4.306
Derivate mit Hedge-Beziehung 0 15.322 0 15.322

Weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr fanden Bewegungen zwischen den einzelnen Stufen statt. Im Geschäftsjahr 2011 bestand wie im Vorjahr lediglich ein Derivat in der Fair-Value-Hierarchiestufe drei. Der beizulegende Zeitwert dieses Derivats betrug zum 31. Dezember 2011 - 673 T€ (Vorjahr: 720 T€). Der aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts resultierende Betrag von - 1.393 T€ wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Die Nettoergebnisse der Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien stellen sich wie folgt dar:

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Nettoergebnis davon Aufwand für Wertminderungen
[ T€ ] 2011 2010 2011 2010
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Loans and receivables (LaR) 2.178 3.058 - 3.884 - 3.431
Available-For-Sale Financial Assets (AfS) 0 - 115 0 0
Derivate (HfT) - 2.451 4.827 0 0
Financial Liabilities Measured at Amortised Cost (FLAC) - 6.928 - 9.165 0 0
Summe - 7.201 - 1.395 - 3.884 - 3.431

[ 28 ] Segmentberichterstattung

Zum Zwecke der Unternehmenssteuerung ist der Konzern nach Produkten und Dienstleistungen in Geschäftseinheiten organisiert. Die Abgrenzung der Segmente wurde entsprechend der internen Organisations- und Berichtsstruktur vorgenommen. Der Konzern verfügt über zwei berichtspflichtige Segmente:

Wire & Cable Solutions

Das Segment Wire & Cable Solutions umfasst die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Drähten, Litzen und Bändern für die Kabelproduktion und elektrische und elektromechanische Komponenten und Bauelemente, von Leonischen Waren für Textilien, als auch von Kabeln und Leitungen sowie Kabelsystemen für die Automobil- und Elektrogeräteindustrie, die Daten- und Kommunikationstechnik, den professionellen Multimediabereich, das Gesundheitswesen, die Automatisierungs- und Verfahrenstechnik, den Maschinen- und Anlagenbau, industrielle Großanlagen, die Solarindustrie, Infrastrukturprojekte sowie Dienstleistungen auf dem Gebiet der Strahlenvernetzung. Gefertigt wird sowohl nach nationalen und internationalen Normen als auch nach Kundenspezifikation. Gebräuchlichstes Leitermaterial ist Kupfer, es werden aber auch Lichtwellenleiterkabel auf Glas- und Kunststoffbasis hergestellt.

Wiring Systems

Die Aktivitäten des Segments Wiring Systems bestehen in der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb kompletter Bordnetz-Systeme und einbaufertiger Kabelsätze für Pkw und Nutzfahrzeuge. Hergestellt werden neben konventionellen Kabelsätzen auch formstabile Kabelsätze, Kunststoffformteile, elektronische Bordnetzkomponenten sowie anschlussfertig vorbereitete Einzelleitungen mit entsprechenden Verbindungselementen und Halterungen.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird vom Management getrennt überwacht, um Entscheidungen über die Verteilung der Ressourcen zu fällen und um die Ertragskraft der Einheiten zu bestimmen. Das EBIT wird in Übereinstimmung mit den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen des Konzernabschlusses ermittelt. Es enthält auch das Ergebnis aus der Equity-Bewertung von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen.

Der ROCE (Return on Capital Employed) ist eine Renditekennziffer anhand der das Management die Rentabilität der Segmente überwacht. Sie errechnet sich aus dem Verhältnis des EBIT zum Capital Employed (CE), welches das nichtzinstragende Vermögen abzüglich der nichtzinstragenden Verbindlichkeiten darstellt.

Verkäufe und Erlöse zwischen den Segmenten werden weitgehend zu Preisen berechnet, wie sie auch mit Konzernfremden vereinbart würden.

Die Segmentinformationen stellen sich für die Geschäftsjahre 2011 und 2010 wie folgt dar:

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Wire & Cable Solutions Wiring Systems Division Überleitung
[ T€ ] 2011 2010 2011 2010 2011
--- --- --- --- --- ---
Umsatzerlöse brutto 1.869.987 1.460.547 2.024.036 1.634.457 - 192.536
./. Konzerninnenumsätze 192.337 139.074 199 259 - 192.536
Konzernaußenumsatz 1.677.650 1.321.473 2.023.837 1.634.198 -
davon Inland 529.780 449.278 537.359 490.975 0
davon Ausland 1.147.870 872.195 1.486.478 1.143.223 0
Auslandsanteil in % 68,4 66,0 73,4 70,0
EBIT 90.905 56.341 146.227 74.250 9
in % vom Konzernaußenumsatz 5,4 4,3 7,2 4,5
Finanzergebnis und sonstiges Beteiligungsergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Konzernjahresüberschuss
Ergebnis aus der Equity-Bewertung 0 404 - 7.071 507 0
Abschreibungen 40.306 40.308 62.275 64.979 4.464
EBITDA 131.211 96.649 208.502 139.229 4.473
in % vom Konzernaußenumsatz 7,8 7,3 10,3 8,5
Wertberichtigungen auf langfristiges Vermögen 1.508 4.833 6.600 0 0
Restrukturierungsaufwendungen 1.202 9.461 1.207 5.567 0
Bilanzsumme 985.363 917.413 1.055.368 969.942 279.849
Capital employed 516.060 462.990 523.632 502.820 - 26.558
ROCE 18,6 % 12,9 % 28,5 % 14,8 %
Investitionen in Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte 53.721 43.410 76.289 57.511 7.428
Mitarbeiter im Durchschnitt 8.142 7.237 50.032 44.815 172

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Überleitung LEONI Konzern
[ T€ ] 2010 2011 2010
--- --- --- ---
Umsatzerlöse brutto - 139.333 3.701.487 2.955.671
./. Konzerninnenumsätze - 139.333 - -
Konzernaußenumsatz - 3.701.487 2.955.671
davon Inland 0 1.067.139 940.253
davon Ausland 0 2.634.348 2.015.418
Auslandsanteil in % 71,2 68,2
EBIT 133 237.141 130.724
in % vom Konzernaußenumsatz 6,4 4,4
Finanzergebnis und sonstiges Beteiligungsergebnis - 40.891 - 41.125
Ergebnis vor Steuern 196.250 89.599
Steuern vom Einkommen und Ertrag - 40.291 - 22.353
Konzernjahresüberschuss 155.959 67.246
Ergebnis aus der Equity-Bewertung 0 - 7.071 911
Abschreibungen 4.995 107.045 110.282
EBITDA 5.128 344.186 241.006
in % vom Konzernaußenumsatz 9,3 8,2
Wertberichtigungen auf langfristiges Vermögen 0 8.108 4.833
Restrukturierungsaufwendungen 0 2.409 15.028
Bilanzsumme 130.023 2.320.580 2.017.378
Capital employed - 1.372 1.013.134 964.438
ROCE 24,0 % 13,9 %
Investitionen in Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte 2.189 137.438 103.110
Mitarbeiter im Durchschnitt 161 58.346 52.213

Segmentinformationen nach Regionen:

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Bundesrepublik Deutschland Frankreich Übrige Europäische Union
[ T€ ] 2011 2010 2011 2010 2011
--- --- --- --- --- ---
Konzernaußenumsatz
Wire & Cable Solutions 529.780 449.278 34.679 26.012 373.503
Wiring Systems Division 537.359 490.975 357.582 271.558 691.510
1.067.139 940.253 392.261 297.570 1.065.013
Langfristige Vermögenswerte 158.168 157.218 27.388 33.063 139.704

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Übrige Europäische Union Übriges Ausland LEONI Konzern
[ T€ ] 2010 2011 2010 2011 2010
--- --- --- --- --- ---
Konzernaußenumsatz
Wire & Cable Solutions 290.230 739.688 555.953 1.677.650 1.321.473
Wiring Systems Division 580.821 437.386 290.844 2.023.837 1.634.198
871.051 1.177.074 846.797 3.701.487 2.955.671
Langfristige Vermögenswerte 151.931 382.188 346.290 707.448 688.502

Die nach Regionen segmentierten langfristigen Vermögenswerte beinhalten die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen sowie die Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen.

Im Geschäftsjahr 2011 wurden wie im Vorjahr mit keinem Kunden Umsätze realisiert, die 10 Prozent oder mehr des Konzernumsatzes betrugen.

[ 29 ] Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie (Basis-Ergebnis je Aktie) berechnet sich wie folgt:

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2011 2010
Gesamtbetrag Ergebnis je Aktie Anteil Konzern Gesamtbetrag Ergebnis je Aktie Anteil Konzern
--- --- --- --- --- ---
[ T€ ] [ € ] [ T€ ] [ € ]
--- --- --- --- --- ---
Zähler: Ergebnis vor Steuern Auf die Anteilseigner des Mutterkonzerns entfallend 196.005 6,29 89.420 3,01
Konzernjahresüberschuss Auf die Anteilseigner des Mutterkonzerns entfallend 155.734 4,99 67.080 2,26
Nenner: Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien (in Stück) 31.184.500 29.700.000

Die im Umlauf befindlichen Aktien betrugen am 31. Dezember 2011 32.669.000 Stück (Vorjahr: 29.700.000) und entsprechen den ausgegebenen Aktien. Im Geschäftsjahr wie auch im Vorjahr gab es keine Verwässerungseffekte.

[ 30 ] Honorar des Abschlussprüfers

Im Geschäftsjahr wurden folgende Aufwendungen für Leistungen des zur Prüfung des Jahresabschlusses und Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2011 bestellten Abschlussprüfers erfasst: für die Abschlussprüfung 786 T€ (Vorjahr: 914 T€), für die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts 198 T€ (Vorjahr: 213 T€) und für andere Bestätigungsleistungen 5 T€ (Vorjahr: 96 T€), für Steuerberatungsleistungen 420 T€ (Vorjahr: 314 T€) und für sonstige Leistungen 69 T€ (Vorjahr: 57 T€).

[ 31 ] Personalaufwand und Mitarbeiter

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[ T€ ] 2011 2010
Löhne und Gehälter 552.994 502.389
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 116.125 105.298
669.119 607.687

In diesem Posten sind folgende Aufwendungen für Altersversorgung enthalten:

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[ T€ ] 2011 2010
9.343 10.016

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Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 2011 2010
Angestellte 9.489 7.440
Gewerbliche Arbeitnehmer 48.857 44.773
58.346 52.213

Am Bilanzstichtag waren im Konzern 60.745 Mitarbeiter (Vorjahr: 55.156) beschäftigt, davon 56.728 Mitarbeiter im Ausland (Vorjahr: 51.381).

[ 32 ] Erfolgsabhängige Vergütung mit Langfristkomponente

Die Mitglieder des Vorstands erhalten neben einem jährlichen Festgehalt (Fixum) und einer erfolgsabhängigen kurzfristigen und mittelfristigen Vergütungskomponente (Jahres- und Mehrjahresbonus), eine Langfristkomponente mit Risikocharakter. Die kurzfristige und mittelfristige erfolgsabhängige Vergütungskomponente berechnen sich in Abhängigkeit vom Konzernjahresüberschuss.

Die langfristige Vergütungskomponente berechnet sich aus der Wertentwicklung des Unternehmens (EVA) und der Börsenkapitalisierung und schlägt sich in einer sogenannten Bonusbank nieder. Aus dieser Bonusbank kommt jährlich bis zu einer Obergrenze (Cap) ein Betrag zur Auszahlung, von dem 50 Prozent durch die Mitglieder des Vorstandes in LEONI-Aktien angelegt werden müssen und die über einen Zeitraum von 50 Monaten zu halten sind. Negative Unternehmensentwicklungen mindern die Bonusbank (Malusregelung), wobei die Bonusbank bis auf null sinken kann. Im Geschäftsjahr wurde eine Verbindlichkeit für diese langfristigen Vergütungskomponente in Höhe von 1.691 T€ (Vorjahr: 1.600 T€) erfasst. Der Aufwand für die langfristige Vergütungskomponente betrug im Geschäftsjahr 2011 907 T€ (Vorjahr: 1.600 T€). Die Auszahlung betrug 816 T€.

[ 33 ] Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Die gemäß IAS 24 angabepflichtige Vergütung des Managements in den Schlüsselpositionen des Konzerns umfasst die Vergütung des aktiven Vorstands und Aufsichtsrats. Neben den Organbezügen der Aufsichtsräte sind auch sonstige Entgelte zu berichten.

Vergütung des aktiven Vorstandes und Aufsichtrats (Organbezüge)

Die Vergütung des Vorstands setzte sich wie folgt zusammen:

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[ T€ ] 2011 2010
Kurzfristig fällige Leistungen 5.456 2.644
Langfristig fällige Leistungen 689 282
Erfolgsabhängige Vergütungen mit Langfristkomponente 907 1.600
7.052 4.526
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 609 498
7.661 5.024

Die kurzfristig fälligen Leistungen enthalten neben der Fixvergütung einen variablen Anteil in Höhe von 3.510 T€ (Vorjahr: 702 T€). Die langfristig fälligen Leistungen betreffen die mittelfristige Vergütungskomponente, die im vierten Jahr zur Auszahlung kommt, wobei 50 Prozent des jährlichen Betrages im Folgejahr als Abschlagszahlung ausgezahlt wird.

Der Aufwand für die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstandes gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB betrug 7.052 T€ (Vorjahr: 4.526 T€). In die Bezüge der Mitglieder des Vorstands sind gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB die Pensionsaufwendungen nicht einzubeziehen.

Die Grundzüge des Vergütungssystems und die Bezüge der einzelnen Mitglieder des Vorstands nach § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB sind im Lagebericht dargestellt.

Unter der Voraussetzung, dass die Hauptversammlung dem Gewinnverwendungsvorschlag zustimmt, betragen im Berichtsjahr die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats 1.364 T€ (Vorjahr: 1.315 T€), davon entfallen auf den variablen Anteil der Vergütung 630 T€ (Vorjahr: 817 T€). Die Bezüge der einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats sind im Lagebericht dargestellt.

Arbeitnehmervergütungen von Mitgliedern des Aufsichtsrats

Aufgrund ihrer Anstellungsverhältnisse bei LEONI bezogen die Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrats der LEONI AG eine Vergütung. Die Aufwendungen für LEONI daraus betrugen 408 T€ (Vorjahr: 390 T€). Am 31. Dezember 2011 bestanden Verbindlichkeiten in Höhe von 51 T€ (Vorjahr: 48 T€) aus Dienstverträgen gegenüber den Arbeitnehmervertretern des Aufsichtsrates.

Vergütung ehemaliger Vorstandsmitglieder

Die Bezüge früherer Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene betrugen im Geschäftsjahr 251 T€ (Vorjahr: 251 T€). Für frühere Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene sind Pensionsverpflichtungen in Höhe von 3.241 T€ zurückgestellt.

Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen

Der Konzern hatte Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Die Transaktionen mit diesen nahestehenden Unternehmen resultieren aus dem normalen Lieferungs- und Leistungsaustausch und wurden zu marktüblichen Konditionen vorgenommen. Der Umfang der Geschäftsbeziehungen ist in nachfolgender Tabelle dargestellt.

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[ T€ ] Käufe/Verkäufe von/an nahe stehende Unternehmen und Personen Geschäftsjahr Erlöse aus Verkäufen und Dienstleistungen an nahe stehende Unternehmen und Personen Käufe von nahe stehenden Unternehmen und Personen Von nahe stehenden Unternehmen und Personen geschuldete Beträge Nahe stehenden Unternehmen und Personen geschuldete Beträge
Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) 2011 3.882 2.642 2.867 988
2010 2.508 5.887 6.422 1.081
Assoziierte Unternehmen 2011 0 0 0 0
2010 98 0 24 0

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[ T€ ] Nahe stehenden Unternehmen und Personen gewährte Darlehen Geschäftsjahr Zinserträge Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen und Personen
Gemeinschaftsunternehmen 2011 37 0
(Joint Ventures) 2010 107 836

Sonstige Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Herr Dr. Bernd Rödl ist seit 14. Mai 2009 Mitglied des Aufsichtsrats. Verschiedene Gesellschaften der Firma Rödl & Partner erbrachten für den Konzern Dienstleistungen. Alle bezogenen Beratungs- und Dienstleistungen wurden zu marktüblichen Konditionen abgerechnet.

Seit 12. Mai 2011 ist Frau Ingrid Hofmann Mitglied des Aufsichtsrats und geschäftsführende Gesellschafterin der I.K. Hofmann GmbH / Hofmann Personal. Die Gesellschaft ist ein Zeitarbeitsunternehmen mit Tochtergesellschaften in Österreich, Tschechien, England und den USA, von dem LEONI Dienstleistungen bezogen hat, die zu marktüblichen Bedingungen abgerechnet wurden.

Ein nahestehender Familienangehöriger eines Organmitgliedes ist Geschäftsführer oder Mitglied des Direktoriums bei mehreren in- und ausländischen Tochtergesellschaften des LEONI-Konzerns und bezieht hierfür eine Vergütung zu marktüblichen Konditionen.

Die Gesellschaft Stanz- und Biegetechnik Distel GmbH & Co. KG mit Sitz in Nürnberg ist als ein nahestehendes Unternehmen einzustufen, da ein nahestehender Familienangehöriger eines Organmitgliedes Inhaber dieser Gesellschaft ist. Der Konzern bezog Güter und Dienstleistungen von diesem Unternehmen zu marktüblichen Bedingungen.

Von den genannten nahestehenden Personen und Unternehmen betrugen die Käufe und bezogenen Leistungen insgesamt 1.315 T€ (Vorjahr: 513 T€). Am 31. Dezember 2011 bestanden in Höhe von 126 T€ (Vorjahr: 142 T€) Verbindlichkeiten gegenüber diesen nahestehenden Personen und Unternehmen.

Darüber hinaus gab es keine berichtspflichtigen Transaktionen mit nahestehenden Personen.

[ 34 ] Abgabe der Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG

Im Dezember 2011 haben Vorstand und Aufsichtsrat die aktualisierte Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben und den Aktionären durch Veröffentlichung auf der Internetseite der Gesellschaft (www.leoni.com) dauerhaft zugänglich gemacht. Die Entsprechenserklärung ist zudem im Corporate Governance Bericht enthalten, der im Geschäftsbericht 2011 abgedruckt ist.

[ 35 ] Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Am 4. Januar 2012 übernahm LEONI die restlichen 50 Prozent der Anteile an dem südkoreanischen Gemeinschaftsunternehmen Daekyeung T&G Co. Ltd. mit Sitz in Busan zu einem Preis von 39.000 Mio. koreanische Won (KRW), wobei 20.000 Mio. KRW am Übernahmetag gezahlt wurden und die restlichen 19.000 Mio. KRW am Ende des Geschäftsjahres 2012 fällig werden. Etwaige Steuernachzahlungen von Daekyeung T&G Co. Ltd. sind teilweise vom Verkäufer an LEONI zu erstatten. Die übertragene Gegenleistung für die restlichen Anteile beträgt 24,3 Mio. €. Das Unternehmen ist dem Segment Wiring Systems zugeordnet und fertigt insbesondere für die Kunden General Motors, SsangYong und Volvo Bordnetzsysteme. Mit der Komplettübernahme soll der südkoreanische Automobilmarkt schneller erschlossen und die Einbindung der Fertigungsstandorte in das globale Produktionsnetzwerk von LEONI vorangetrieben werden.

Der Konzern ermittelt derzeit die beilzulegenden Zeitwerte der übernommenen Vermögenswerte und Schulden gemäß IFRS 3. Zusätzlich zum bisher bei Daekyeung bilanzierten Vermögen sind nach derzeitigem Kenntnisstand im Wesentlichen immaterielle Vermögenswerte für Kundenbeziehungen zu erfassen. Der beizulegende Zeitwert des bisherigen Anteils an dem Gemeinschaftsunternehmen beträgt 24,3 Mio. €.

Am 10. Januar 2012 wurden Daekyeung T&G Co. Ltd. und die bereits bestehende koreanische Tochtergesellschaft LEONI Wiring Systems Korea Inc. mit Sitz in Seoul verschmolzen. Die Gesellschaft firmiert unter dem Namen LEONI Wiring Systems Korea Inc. und hat ihren Sitz in Busan.

Nürnberg, 21. Februar 2012

LEONI AG

Der Vorstand

Dr. Klaus Probst

Dieter Bellé

Uwe H. Lamann

Konsolidierungskreis

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Kapitalanteil

in %
I. Vollkonsolidierte Unternehmen
LEONI AG, Nürnberg, Deutschland
1. Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions
Bundesrepublik Deutschland
LEONI Kabel Holding GmbH, Nürnberg 1) 100
LEONI Kabel Verwaltungs- GmbH, Nürnberg 1) 100
Haarländer GmbH, Roth 1) 100
KB Kabel Beteiligungs-GmbH, Nürnberg 100
LEONI Kabelsysteme GmbH, Ettlingen 1) 100
LEONI Cable Assemblies GmbH, Roth 1) 100
LEONI Draht GmbH, Nürnberg 1) 100
LEONI elocab GmbH, Georgensgmünd 1) 100
LEONI Fiber Optics GmbH, Neuhaus-Schierschnitz 1) 100
LEONI HighTemp Solutions GmbH, Radevormwald 1) 100
LEONI Kabel GmbH, Nürnberg 1) 100
LEONI Kerpen GmbH, Stolberg 1) 100
LEONI protec cable systems GmbH, Schmalkalden 1) 100
LEONI Special Cables GmbH, Friesoythe 1) 100
LEONI Studer Hard GmbH, Bautzen 100
j-fiber GmbH, Jena 100
j-plasma GmbH, Jena 100
FiberCore Machinery Jena GmbH, Jena 100
Europäisches Ausland
LEONI Cable Belgium N.V., Hasselt, Belgien 100
LEONI Cable Slovakia spol. s.r.o., Stará Turá, Slowakei 100
LEONI CIA Cable Systems S.A.S., Chartres, Frankreich 100
LEONI Furas S.L., Piera, Spanien 100
LEONI Kabel Polska sp. z o.o., Kobierzyce, Polen 100
LEONI Kablo ve Teknolojileri Sanayi ve Ticaret Limited Sirketi, Mudanya, Türkei 95
LEONI Slowakia spol. s.r.o., Nová Dubnica, Slowakei 100
LEONI Special Cables Iberica S.A., Barcelona, Spanien 100
LEONI Schweiz AG, Däniken, Schweiz 100
LEONI Studer AG, Däniken, Schweiz 100
LEONI Studer Hard AG, Däniken, Schweiz 100
LEONI Tailor-Made Cable UK Limited, Chesterfield, Derbyshire, Großbritannien 100
LEONI Temco Ltd., Cinderford, Gloucestershire, Großbritannien 100
LKH LEONI Kábelgyár Hungaria Kft., Hatvan, Ungarn 100
neumatic cz s.r.o., Turnov, Tschechische Republik 100
LEONI Silitherm s.r.l., Monticelli d'Ongina, Italien 100
Außereuropäisches Ausland
LEONI Fiber Optics Inc., Meza, Arizona, USA (vormals: FiberTech USA, Inc., Meza, Arizona, USA) 100
LEONI (M) Sdn. Bhd., Subang Jaya, Malaysia 75
LEONI (S.E.A.) Pte. Ltd., Singapur 75
LEONI (Thailand) Co. Ltd., Bangkok, Thailand 75
LEONI Cable Maroc SARL, Casablanca, Marokko 100
LEONI Cable (Changzhou) Co. Ltd., Changzhou, China 100
LEONI Cable (Xiamen) Co. Ltd., Xiamen, China 100
LEONI Cable Inc., Rochester, Michigan, USA 2) 100
LEONI Cable S.A. de C.V., Cuauhtémoc, Chihuahua, Mexiko 2) 100
LEONI Elocab Ltd., Kitchener, Ontario, Kanada 100
LEONI Engineering Products & Services Inc., Lake Orion, Michigan, USA 100
LEONI Special Cables (Changzhou) Co. Ltd., Changzhou, China 100
LEONI Wire (Changzhou) Co. Ltd., Changzhou, China 100
LEONI Cable Solutions (India) Private Limited, Mumbai, Indien 100
LEONI Wire Inc., Chicopee, Massachusetts, USA 2) 100
LEONI Wire & Cable Solutions Japan K.K., Nagakute-cho, Japan 99
2. Unternehmensbereich Wiring Systems
Bundesrepublik Deutschland
LEONI Bordnetz-Systeme GmbH, Kitzingen 1) 100
Europäisches Ausland
LEONI Autokabel Polska sp. z o.o., Ostrzeszów, Polen 100
LEONI Autokabel Slowakia spol. s.r.o., Trencin, Slowakei 100
LEONI Wiring Systems Arad SRL, Arad, Rumänien 100
LEONI Wiring Systems France S.A.S., Montigny-le-Bretonneux, Frankreich 100
LEONI Wiring Systems Pitesti SRL, Pitesti, Rumänien 100
LEONI Wiring Systems Italy s.r.l., Felizzano, Italien 3) 100
LEONI Wiring Systems RO SRL, Bistrita, Rumänien 100
LEONI Wiring Systems Spain SL, Santa Perpetua/Barcelona, Spanien 100
LEONI Wiring Systems U.K. Ltd., Newcastle-under-Lyme, Staffordshire, Großbritannien 100
LEONI Wiring Systems UA (GmbH), Strij, Ukraine 100
LEONI Wiring Systems Viana Lda., Viana do Castelo, Portugal 100
Leonische Portugal Lda., Lugar de Sao Martinho, Guimaraes,
OOO LEONI Wiring Systems (RUS), Nabereznye Chelny, Russland 100
OOO LIK AVTO, Gorodets, Russland 100
LEONI Wiring Systems Southeast d.o.o., Prokuplje, Serbien 100
Außereuropäisches Ausland
LEONI Automotive do Brasil Ltda., Itú, Saõ Paulo, Brasilien 100
LEONI Electrical Systems (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai, China 100
LEONI Tunisia Group Sarl, Messadine, Tunesien 100
LEONI Wiring Systems (Changchun) Co. Ltd., Changchun, China 100
LEONI Wiring Systems (East London) (Pty.) Ltd., East London, Südafrika (i.L.) 100
LEONI Wiring Systems (Liuzhou) Co. Ltd., Liuzhou, China 100
LEONI Wiring Systems Aïn Sebâa SA, Aïn Sebâa, Casablanca, Marokko 100
LEONI Wiring Systems Bouskoura SA, Bouskoura, Marokko 100
LEONI Wiring Systems Bouznika SA, Bouznika, Marokko 100
LEONI Wiring Systems de Durango S.A. de CV, Chihuahua,
Mexiko 100
LEONI Wiring Systems Egypt S.A.E., Nasr City, Kairo, Ägypten 100
LEONI Wiring Systems Inc., Tucson, Arizona, USA 100
LEONI Wiring Systems Korea Inc., Seoul, Korea 100
LEONI Wiring Systems Mexicana S.A. de C.V., Hermosillo, Mexiko 100
LEONI Wiring Systems de Hermosillo S.A. de C.V., Hermosillo, Mexiko 100
LEONI Wiring Systems (Pune) Pvt. Ltd., Pune, Indien 100
II. Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Unternehmensbereich Wiring Systems
Intedis GmbH & Co. KG, Würzburg, Deutschland 50
Intedis Verwaltungs- GmbH, Würzburg, Deutschland 50
Intedis Inc., Plymouth, Michigan, USA 50
Intedis E/E-Engineering and Technology (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai, China 50
LEONI Furukawa Wiring Systems SAS, Montigny-le-Bretonneux, Frankreich 50
Daekyeung T&G Co. Ltd., Busan, Korea 50
Daekyeung Electrical Systems(Jining) Co. Ltd, Jining, China 50
Weihai Daekyeung Electronic Device Assemble Co. Ltd., Weihai, China 50
Weihai DK Electronic Co. Ltd., Weihai, China 50
Penglai Daqing Wiring Systems Co. Ltd., Penglai, China 50

1) Gesellschaften, die von der Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch machen.

2) Diese Gesellschaften sind rechtlich dem Segment Wiring Systems zugeordnet.

3) Diese Gesellschaft ist rechtlich dem Segment Wire & Cable Solutions zugeordnet.

Bestätigungsvermerk

Wir haben den von der LEONI AG, Nürnberg, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Kapitalflussrechnung, Bilanz, Entwicklung des Konzerneigenkapitals und Anhang - sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Nürnberg, 21. Februar 2012

**Ernst & Young GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Broschulat, Wirtschaftsprüfer

Zenk, Wirtschaftsprüfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der vorausichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Nürnberg, 21. Februar 2012

Der Vorstand

Dr. Klaus Probst

Dieter Bellé

Uwe H. Lamann

Auszug aus dem Jahresabschluss der LEONI AG

Gewinn- und Verlustrechnung

LEONI AG

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[ T€ ] 01.01 - 31.12. nach HGB 2011 2010
1. Sonstige betriebliche Erträge 82.536 61.575
2. Personalaufwand:
a) Löhne und Gehälter 20.026 16.418
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 2.804 2.482
- 22.830 - 18.900
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen - 2.870 - 3.164
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen - 45.137 - 36.259
5. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages erhaltene Gewinne 82.768 36.648
6. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 12.489 26.344
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 10.781 6.756
8. Aufwendungen aus Verlustübernahmen 0 - 18.150
9. Abschreibungen auf Finanzanlagen - 699 -308
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 33.604 - 33.722
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 83.434 20.820
12. Außerordentliche Erträge 0 5.597
13. Außerordentliche Aufwendungen 0 - 45
14. Außerordentliches Ergebnis 0 5.552
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 4.565 - 616
16. Sonstige Steuern - 27 - 25
17. Jahresüberschuss 78.842 25.731
18. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 1.941 0
19. Einstellung in andere Gewinnrücklagen - 30.000 - 3.000
20. Bilanzgewinn 50.783 22.731

Bilanz

LEONI AG

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[ T€ ] nach HGB 2011 2010
Aktiva Immaterielle Vermögensgegenstände 5.288 1.014
Sachanlagen 4.480 4.935
Anteile an verbundenen Unternehmen 488.824 238.824
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 198.591 436.563
Sonstige Ausleihungen 1.152 1.265
Finanzanlagen 688.567 676.652
Anlagevermögen 698.335 682.601
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 498.295 425.028
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 291.225 150.096
Umlaufvermögen 789.520 575.124
Rechnungsabgrenzungsposten 1.325 1.617
Summe Aktiva 1.489.180 1.259.342
Passiva Eigenkapital (bedingtes Kapital 14.850 T€) 501.407 330.533
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 11.469 10.832
Steuerrückstellungen 3.204 0
Sonstige Rückstellungen 23.273 14.450
Rückstellungen 37.946 25.282
Finanzschulden 550.466 602.834
Andere Verbindlichkeiten 399.361 300.693
Summe Passiva 1.489.180 1.259.342

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

der Aufsichtsrat der LEONI AG befasste sich im vergangenen Geschäftsjahr intensiv mit der Lage und Entwicklung des Unternehmens. Er hat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben gewissenhaft erfüllt, stand dem Vorstand jederzeit beratend zur Seite und hat dessen Arbeit kontinuierlich begleitet und überwacht. Die Beratungen zwischen Aufsichtsrat und Vorstand waren stets konstruktiv und von offenen sowie vertrauensvollen Diskussionen geprägt.

Zur Wahrnehmung seiner Pflichten konnte der Aufsichtsrat unter anderem auf ausführliche Berichte zurückgreifen, die ihm der Vorstand regelmäßig in schriftlicher Form zur Verfügung stellte. Diese schriftlichen Ausführungen enthielten umfassende und aktuelle Informationen über die Lage des LEONI-Konzerns, den operativen Geschäftsverlauf und alle sonstigen Ereignisse, die von wesentlicher Bedeutung für die Entwicklung des Unternehmens waren. Alle Themen, insbesondere auch die zustimmungspflichtigen Geschäfte, wurden in den Aufsichtsratssitzungen ausführlich erörtert.

Der Aufsichtsrat trat im Geschäftsjahr 2011 wieder zu fünf ordentlichen Sitzungen zusammen, und zwar am 22. März, 12. Mai, 21. Juli, 21. September und am 8. Dezember. Ferner fand am 28. Juli eine Sitzung der Anteilseigner-Vertreter und am 7. Dezember eine Sitzung der Arbeitnehmervertreter statt. Die Sitzung am 21. Juli wurde am LEONI-Standort Roth abgehalten, um sich im Zusammenhang mit dem Thema "Fabrik der Zukunft" vor Ort einen Eindruck von der dortigen Fertigung und den hergestellten Produkten zu verschaffen. Das Aufsichtsgremium war stets komplett und beschlussfähig. Lediglich in den Zusammenkünften am 22. März und 21. September fehlte jeweils ein Mitglied. Interessenskonflikte von Mitgliedern des Aufsichtsrats im Zusammenhang mit der Ausübung ihres Amtes traten im Berichtszeitraum nicht auf.

Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat

2011 wurde in den Aufsichtsratssitzungen regelmäßig über die aktuelle Geschäftslage sowie über die Chancen der im Jahresverlauf zunehmend dynamischen Entwicklung diskutiert. Außerdem befasste sich das Gremium intensiv mit der Wirksamkeit des Risikomanagements, der Finanz-, Investitions- und Personalplanung sowie den operativen Zielvorgaben. Der Vorstand hat Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Planwerten im Einzelnen erläutert und die weitere strategische Vorgehensweise mit dem Aufsichtsrat abgestimmt. In den Sitzungen im Mai, September und Dezember erörterte der Aufsichtsrat außerdem ausführlich die Zwischenberichte für die Quartale sowie den Halbjahresbericht. Vorhaben und Ereignisse von erheblicher Bedeutung wurden auch außerhalb der turnusgemäßen Zusammenkünfte besprochen.

In der Auftaktsitzung für das Berichtsjahr am 22. März 2011 stand neben den regelmäßigen Themen die Erörterung der Jahresabschlüsse von AG und Konzern für das Geschäftsjahr 2010 im Mittelpunkt. Der Aufsichtsrat billigte beide Abschlüsse ohne Beanstandung. Darüber hinaus diskutierte das Gremium ausführlich die vorzeitige Ausübung der Kaufoption für den verbliebenen 50-Prozent-Anteil am südkoreanischen Bordnetzhersteller Daekyeung. Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Aktualisierung der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat. Aufgenommen wurde dabei insbesondere die Vorgabe, dass der Nominierungsausschuss bei der Prüfung der Eignung potenzieller Aufsichtsratsmitglieder das vom Gesamtplenum jeweils verabschiedete Anforderungsprofil zugrunde legt. Außerdem erfolgte eine Neufassung der Regelungen betreffend die Effizienzprüfung der Arbeit des Aufsichtsrats.

Am 12. Mai 2011 diskutierte das Gremium ausführlich, jedoch sehr allgemein, über das Für und Wider einschließlich der möglichen Alternativen einer Kapitalerhöhung. Der Vorstand konnte die aus der Diskussion entstandenen Ideen bei der schließlich durchgeführten Kapitalerhöhung berücksichtigen, zu welcher der Aufsichtsrat seine Zustimmung im Wege eines gesonderten schriftlichen Beschlussverfahrens ebenfalls erteilt hat.

Ein Schwerpunkt der Tagung am 21. Juli war die Diskussion über das vom Vorstand vorgestellte Konzept "Fabrik der Zukunft" für den Standort Roth, das auch Gegenstand der Versammlung der Anteilseigner-Vertreter am 28. Juli war und verschiedene Alternativen für die zukunftsorientierte Neu- oder Umgestaltung dieses Standorts beinhaltet. Aufgrund der unerwartet starken Geschäftsentwicklung genehmigte das Gremium ferner die Erhöhung des Investitionsbudgets für das laufende Jahr. Außerdem wurde das Vorhaben des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions, ein Joint Venture in Indien zur Erschließung dieses Wachstumsmarkts einzugehen, geprüft und genehmigt.

Im Rahmen des Aufsichtsratstreffens am 21. September war das Standortentwicklungskonzept des Unternehmensbereichs Wiring Systems ein wichtiges Thema. Der Aufsichtsrat stimmte geplanten Kapazitätsausbaumaßnahmen zu. Darüber hinaus befasste sich das Gremium mit Planrechnungen für die kommenden Jahre und analysierte die Auswirkungen verschiedener Konjunkturszenarien auf die Entwicklung des LEONI-Konzerns.

In der letzten Sitzung am 8. Dezember 2011 wurden die Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2012 sowie die Mittelfristplanung bis 2016 intensiv diskutiert. Ferner setzten sich die Mitglieder mit den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex' auseinander. Dabei standen die Effizienzprüfung der Arbeit des Gremiums sowie eine Überprüfung der Vorstandsvergütung (→ Vergütungsbericht) im Vordergrund. Außerdem wurde die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG beschlossen. Diese ist im vorliegenden → Geschäftsbericht abgedruckt und kann auf der → Internetseite abgerufen werden. LEONI erfüllt alle Empfehlungen des Kodex in der aktuellen Fassung vom 26. Mai 2010.

Arbeit der Ausschüsse

Der Aufsichtsrat der LEONI AG hat vier Ausschüsse gebildet. Dabei handelt es sich um den Prüfungs-, den Personal- und den Nominierungsausschuss sowie um den Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG. Die Ausschüsse verbessern die Effizienz der Aufsichtsratsarbeit, indem sich deren Mitglieder außerhalb der eigentlichen Sitzungen mit komplexen Sachthemen detailliert auseinandersetzen und die Ergebnisse für das Gesamtplenum auf- bzw. zur Beschlussfassung vorbereiten.

Der Prüfungsausschuss tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt viermal. Am 15. März 2011 befasste er sich mit den wesentlichen Ergebnissen der Abschlussprüfung 2010 und bereitete seinen Vorschlag für die Wahl des Abschlussprüfers 2011 vor. Am 4. Mai wurde die Wirksamkeit des internen Revisionssystems und am 4. August die Wirksamkeit des internen Kontroll- sowie des Risikomanagementsystems überprüft. Am 3. November fand eine Selbstevaluation des Prüfungsausschusses statt. Außerdem stellten externe Berater die Ergebnisse ihrer eingehenden Analyse des Compliance-Managements-Systems von LEONI vor.

Insgesamt zehnmal trat im vergangenen Jahr der Personalausschuss zusammen. Hauptaktivität des Ausschusses war die Suche nach einem geeigneten Nachfolger für das Ende 2012 aus Altersgründen ausscheidende Vorstandsmitglied Uwe H. Lamann. In einem strukturierten Such- und Evaluationsverfahren wurden - unterstützt durch einen externen Personalberater und aufbauend auf einem Anforderungsprofil - insgesamt sechs Kandidaten für die Endauswahl bestimmt. In seiner letzten Sitzung im Dezember 2011 hat sich der Personalausschuss in einer einstimmigen Entscheidung auf eine Person festgelegt. Die Vertragsunterzeichnung erfolgte durch beide Parteien im Januar 2012. Damit ist eine langfristige und vorausschauende Nachfolgeplanung für den Vorstand erfolgt.

Ein weiterer Themenschwerpunkt war die Überprüfung der Vorstandsvergütungen 2009 bis 2011 sowie die Auswirkungen der aktuellen Unternehmensplanung auf die Vergütung für das Jahr 2012.

Der Nominierungsausschuss, der im vergangenen Jahr vier Sitzungen abhielt, erarbeitete ein detailliertes Anforderungsprofil für die Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat. Darüber hinaus prüfte er die Effizienz der Arbeit des LEONI-Aufsichtsrats und beschäftigte sich zudem mit der Vorbereitung der turnusgemäß anstehenden Aufsichtsratswahlen. Der Findungsprozess für die Nachfolge der aus Altersgründen ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder Ernst Thoma und Benno Schwiegershausen (Ersatzmitglied) konnte erfolgreich abgeschlossen werden.

Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG brauchte im Geschäftsjahr 2011 nicht einberufen zu werden.

Jahresabschlussprüfung

Die ordentliche Hauptversammlung der LEONI AG wählte am 12. Mai 2011 die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2011. Ernst & Young hat den vom Vorstand nach HGB aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht 2011 der LEONI AG sowie den nach IFRS aufgestellten Konzernabschluss und den Konzernlagebericht geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die Lageberichte beschreiben die Situation der AG und des Konzerns sowie die Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung in zutreffender Weise. Der Abschlussprüfer bewertete auch die Qualität des Risikomanagementsystems positiv.

Die Jahresabschlüsse der Gesellschaft und des Konzerns, die Lageberichte und die Berichte des Abschlussprüfers lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig vor. Der Prüfungsausschuss hat diese Unterlagen in seiner Sitzung am 12. März 2012 vorgeprüft. In der ordentlichen Aufsichtsratssitzung vom 19. März 2012 wurde umfassend über diese beraten. Die Vertreter des Abschlussprüfers nahmen an beiden Sitzungen teil, berichteten über das Ergebnis ihrer Prüfungen und standen für zusätzliche Auskünfte zur Verfügung. Mit Blick auf den Prozess der Rechnungslegung bestätigten sie dem Aufsichtsrat die Wirksamkeit des Risikomanagement-und des internen Kontrollsystems. Ferner versicherten die Abschlussprüfer, dass sie im Berichtsjahr über die Abschlussprüfung hinaus keine wesentlichen Leistungen für die LEONI AG erbracht haben und keine Umstände vorliegen, die ihre Unabhängigkeit beeinträchtigen könnten. Das abschließende Ergebnis der Prüfung der Jahresabschlüsse und der Lageberichte von AG und Konzern durch den Aufsichtsrat führte zu keinen Einwendungen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der AG und den Konzernabschluss für das Jahr 2011 gebilligt. Der Jahresabschluss der LEONI AG ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands an, für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividende von 1,50 € je Aktie nach 0,70 € im Vorjahr auszuschütten.

Personalien

Horst Schmidmer hat sein Amt als Aufsichtsratsmitglied mit Wirkung zum Ende der ordentlichen Hauptversammlung am 12. Mai 2011 niedergelegt und schied zu diesem Zeitpunkt aus dem Gremium aus. Horst Schmidmer stand dem Unternehmen insgesamt 25 Jahre mit seinem fundierten Rat zur Seite. Der Aufsichtsrat dankt Horst Schmidmer für die stets konstruktive Zusammenarbeit. Die Hauptversammlung wählte am 12. Mai 2011 Ingrid Hofmann ab dem Ausscheiden von Horst Schmidmer für dessen restliche Amtszeit als Anteilseignervertreterin in den Aufsichtsrat. Als Ersatzmitglied für Ingrid Hofmann wählte die Hauptversammlung zudem Benno Schwiegershausen.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der LEONI-Gruppe für ihr großes Engagement, wodurch es 2011 gelang, neue Höchstwerte bei Umsatz und Ergebnis zu erzielen. Zugleich wünschen wir ihnen viel Erfolg bei der Bewältigung der Herausforderungen im laufenden Geschäftsjahr.

Nürnberg, 19. März 2012

Dr. Werner Rupp, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Aufsichtsrat und Vorstand

Mitglieder des Aufsichtsrats

Dr. Werner Rupp, Burgthann

Vorsitzender

Franz Spieß, Roth-Pfaffenhofen *

1.stv. Vorsitzender

Ernst Thoma, Nürnberg

2.stv. Vorsitzender

Gabriele Bauer, Prichsenstadt *

Josef Häring, Grafenwiesen *

Ingrid Hofmann, Hiltpoltstein

ab 12.05.2011

Ralf Huber, Nürnberg *

Karl-Heinz Lach, Eschweiler *

Dr. Bernd Rödl, Nürnberg

Horst Schmidmer, Nürnberg

bis 12.05.2011

Wilhelm Wessels, Fürth

Helmut Wirtz, Stolberg *

Prof. Dr. Klaus Wucherer, Ungelstetten

* Arbeitnehmervertreter

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Vermittlungsausschuss

gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz

Dr. Werner Rupp (Vorsitzender),

Franz Spieß, Gabriele Bauer, Ernst Thoma

Prüfungsausschuss (Audit Committee)

Ernst Thoma (Vorsitzender),

Ralf Huber, Dr. Werner Rupp,

Franz Spieß

Personalausschuss

Dr. Werner Rupp (Vorsitzender),

Franz Spieß,

Ernst Thoma

Nominierungsausschuss

Dr. Werner Rupp (Vorsitzender),

Ernst Thoma,

Prof. Dr. Klaus Wucherer

Vorstand

Dieter Bellé

verantwortlich für die Bereiche Finanzen und Controlling, Arbeitsdirektor, Vorstandsmitglied seit 2000

Dr. Klaus Probst

Vorstandsvorsitzender, verantwortlich für den Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions, Vorstandsmitglied seit 1997

Uwe H. Lamann

verantwortlich für den Unternehmensbereich Wiring Systems, Vorstandsmitglied seit 1999

Corporate Governance

Corporate Governance Bericht

LEONI verpflichtet sich zu einer verantwortungsvollen und transparenten Unternehmensführung und -kontrolle (Corporate Governance). Die Grundlage unserer Corporate Governance bilden gesetzliche Regelungen, die Geschäftsordnungen von Vorstand und Aufsichtsrat, die Satzung der LEONI AG und der Deutsche Corporate Governance Kodex (Kodex). Diese Leitlinien werden bei allen Entscheidungsprozessen berücksichtigt. Im Folgenden berichten wir gemäß Ziffer 3.10 des Kodex' über unsere Corporate Governance.

Kodex-Empfehlungen vollständig erfüllt

Die LEONI AG erfüllt alle Empfehlungen und mit einer Ausnahme auch alle Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex' in seiner aktuellen Fassung vom 26. Mai 2010. Die → Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat gemäß § 161 AktG vom Dezember 2011 ist im Geschäftsbericht abgedruckt und kann ebenso wie die Erklärungen der vergangenen fünf Jahre auf der LEONI-Website eingesehen werden.

Aktionäre und Hauptversammlung

Jede Aktie der LEONI AG gewährt grundsätzlich eine Stimme. Alle unsere Aktionäre können gleichberechtigt während der Hauptversammlung ihr Stimmrecht ausüben und mit den Mitgliedern von Vorstand und Aufsichtsrat zu allen Punkten der Tagesordnung in Dialog treten. In der Hauptversammlung am 12. Mai 2011 wurde den Anteilseignern auch das neue Vergütungssystem für den Aufsichtsrat zur Beschlussfassung vorgelegt und mit großer Mehrheit verabschiedet.

Die Einberufung zur Hauptversammlung und weitere Informationen werden allen in- und ausländischen Finanzdienstleistern, Aktionären und Aktionärsvereinigungen auf elektronischem Wege übermittelt, sofern sie dieser Kommunikationsart zugestimmt haben. Um möglichst alle Aktionäre unserer Gesellschaft transparent und umfassend zu unterrichten, hat der Vorstand von seiner satzungsgemäßen Ermächtigung Gebrauch gemacht und im Berichtszeitraum darüber hinaus auch andere Kommunikationswege für die Übermittlung dieser Informationen genutzt. Sämtliche Unterlagen und Berichte für die Hauptversammlung am 12. Mai 2011 waren außerdem auf der → LEONI-Website zugänglich. Auch alle sonst relevanten Informationen wurden auf der Website leicht zugänglich veröffentlicht bzw. auf Anfrage auf elektronischem Weg übermittelt. Gemäß der auf der Hauptversammlung 2010 beschlossenen Satzungsänderung zur Anpassung an die Bestimmungen des ARUG (Gesetz zur Umsetzung der Aktionärsrechterichtlinie) war die Anmeldung zur Hauptversammlung 2011 erstmals in Textform in deutscher oder englischer Sprache möglich.

Um Aktionären, die nicht an der Hauptversammlung teilnehmen können, die Wahrnehmung ihrer Rechte weiter zu erleichtern, stehen drei Stimmrechtsvertreter zur weisungsgebundenen Ausübung der Stimmrechte zur Verfügung. Sie können jederzeit bevollmächtigt und angewiesen werden und sind während der Veranstaltung durchgehend für alle Aktionäre erreichbar.

Interessenten und Aktionäre, die nicht an der Hauptversammlung teilnahmen, konnten die Rede des Vorstandsvorsitzenden auf der Hauptversammlung 2011 und eine während dieser Rede gezeigte Präsentation im Internet leicht verfolgen. Diese Präsentation war für den Zeitraum von drei Monaten nach der Veranstaltung zusätzlich auf unserer Website abrufbar.

Vorstand

Der Vorstand der LEONI AG ist für die Unternehmensführung verantwortlich. Er handelt im Interesse der LEONI AG mit dem Ziel, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Hierfür entwickelt er eine geeignete Strategie, stimmt sie mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt für deren Umsetzung. Zu seinen Aufgaben zählen außerdem ein effektives Chancen- und Risikomanagement sowie -controlling und die Überwachung der Compliance (Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und unternehmensinterner Richtlinien) im gesamten Konzern.

Die Zusammenarbeit und die Aufgabenverteilung innerhalb des Vorstandsgremiums werden durch eine Geschäftsordnung geregelt, die der Aufsichtsrat beschlossen hat. Darin sind auch die Ressortzuständigkeiten der einzelnen Vorstandsmitglieder, die dem Gesamtvorstand vorbehaltenen Angelegenheiten, die erforderliche Beschlussmehrheit sowie ein Katalog der durch den Aufsichtsrat zustimmungspflichtigen Geschäfte festgelegt. Die Geschäftsordnung wurde zuletzt im September 2011 formal neu gefasst, inhaltlich aber nicht verändert. Es erfolgte lediglich eine Ergänzung des Geschäftsverteilungsplans, da seit der letzten Fassung aus dem Jahr 2008 in der LEONI AG zwei neue Zentralabteilungen für Controlling und Information Security geschaffen wurden. Alle Informationen über die Vergütung des Vorstands sind im → Vergütungsbericht enthalten. Im Berichtsjahr ging der Vorstand keinen meldepflichtigen Nebentätigkeiten nach.

Der Vorstand der LEONI AG setzt sich aus drei Mitgliedern zusammen:

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Dr.-Ing. Klaus Probst, Diplom-Ingenieur, 58
Erste Bestellung: 1997 (bei LEONI seit 1989)
Bestellt bis: 2014
Zuständigkeit: Vorstandsvorsitzender; Leitung des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions sowie der Ressorts Corporate Communications und Internal Audit
Dieter Bellé, Diplom-Betriebswirt, 55
Erste Bestellung: 2000
Bestellt bis: 2014
Zuständigkeit: Leitung der Ressorts Accounting/Planning, Controlling, Taxes, Finance, Legal Affairs/Corporate Governance, Information Management, Risk Management/Compliance, Investor Relations, Information Security und Human Ressources; Arbeitsdirektor
Uwe H. Lamann, Diplom-Ingenieur, 62
Erste Bestellung: 1999
Bestellt bis: 2012
Zuständigkeit: Leitung des Unternehmensbereichs Wiring Systems

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der LEONI AG überwacht und berät den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Er setzt sich gemäß dem deutschen Mitbestimmungsgesetz paritätisch aus jeweils sechs Vertretern der Arbeitnehmer und der Anteilseigner zusammen. Die Arbeit im Aufsichtsrat wird durch eine Geschäftsordnung geregelt. Diese hat der Aufsichtsrat im März 2011 aktualisiert: Neben der Aufnahme der regelmäßigen Effizienzprüfung in die Geschäftsordnung wurde festgelegt, dass der Nominierungsausschuss bei der Prüfung der Eignung potenzieller Mitglieder des Aufsichtsrats künftig das vom Gesamtplenum verabschiedete Anforderungsprofil berücksichtigt. Es trägt nicht nur den gesetzlichen Anforderungen Rechnung, sondern berücksichtigt darüber hinaus auch die aktuellen Kodex-Regelungen bezogen auf Diversity sowie die Kriterien Unabhängigkeit, Erfahrung, Internationalität und Fachwissen der Aufsichtsratsmitglieder sowie eine angemessene Beteiligung von Frauen.

Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats hat sich im Berichtsjahr verändert. Horst Schmidmer legte sein Amt als Aufsichtsratsmitglied mit Wirkung zum Ende der ordentlichen Hauptversammlung am 12. Mai 2011 nieder und schied zu diesem Zeitpunkt aus dem Gremium aus. Die Hauptversammlung wählte am 12. Mai 2011 Ingrid Hofmann ab dem Ausscheiden von Horst Schmidmer für dessen restliche Amtszeit als Anteilseignervertreterin in den Aufsichtsrat. Die Hauptversammlung hat zudem Benno Schwiegershausen als Ersatzmitglied für Ingrid Hofmann gewählt. Schließlich hat die Hauptversammlung 2011 ein neues Vergütungssystem für den Aufsichtsrat beschlossen. Über die Struktur und Höhe der Vergütung des Aufsichtsrats informiert der → Vergütungsbericht.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats der LEONI AG haben jeweils höchstens drei weitere Aufsichtsratsmandate bei anderen börsennotierten Unternehmen oder in Aufsichtsgremien von Gesellschaften mit ähnlichen Anforderungen. Bei der eigenverantwortlichen Wahrnehmung der für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen werden die Mitglieder des Aufsichtsrats von der Gesellschaft angemessen unterstützt.

2011 trat der Aufsichtsrat zu fünf ordentlichen Sitzungen und einer zusätzlichen Sitzung der Anteilseigner-Vertreter zusammen. Bei Bedarf wurden die Sitzungen des Aufsichtsrats durch die Aktionärs- und Arbeitnehmervertreter gesondert vorbereitet. Der Aufsichtsrat bildete einen Prüfungs-, einen Personal-, einen Nominierungs- und einen Vermittlungsausschuss. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses ist unabhängig und nicht Vorsitzender des Aufsichtsrats, verfügt als Finanzexperte über die für dieses Amt erforderlichen besonderen Kenntnisse und gehörte dem Vorstandsgremium während der letzten beiden Jahre nicht an. Der Aufsichtsrat überprüft die Effizienz seiner Arbeit regelmäßig. Zuletzt erfolgte die Effizienzprüfung in der Sitzung vom 8. Dezember 2011.

Über die einzelnen Themen der Aufsichtsratssitzungen und die Arbeit der Ausschüsse informiert der → Bericht des Aufsichtsrats ausführlich. Die Mitglieder des Aufsichtsrats und die Besetzung der Ausschüsse sind im Kapitel → Aufsichtsrat und Vorstand aufgelistet.

Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat

Vorstand und Aufsichtsrat der LEONI AG arbeiten zum Wohle des Unternehmens eng und vertrauensvoll zusammen. Der Vorstand stimmt die strategische Ausrichtung mit dem Aufsichtsrat ab und erörtert mit ihm in regelmäßigen Abständen den Stand der Umsetzung. Außerdem informiert der Vorstand den Aufsichtsrat innerhalb des Geschäftsjahres regelmäßig, aktuell und umfassend über alle wichtigen Ereignisse sowie die Planung, den Geschäftsverlauf, die Risikosituation und die Compliance-Maßnahmen. Die Informations- und Berichtspflichten sind durch die Geschäftsordnung des Vorstands festgelegt. Bei den Aufsichtsratssitzungen diskutieren Vorstand und Aufsichtsrat alle wichtigen strategischen Entscheidungen sowie zustimmungspflichtige Geschäfte ausführlich, offen und unter Wahrung der Vertraulichkeit. In Ergänzung zu den ordentlichen Sitzungen berieten sich die Vorsitzenden von Vorstand und Aufsichtsrat bei einem monatlichen Jour fixe über alle relevanten aktuellen Themen. Weitere Informationen zur Zusammenarbeit der beiden Gremien enthält der → Bericht des Aufsichtsrats.

Für Vorstand und Aufsichtsrat besteht seit langem eine D & O-Versicherung mit einem Selbstbehalt. Dieser wurde 2009 aufgrund der neuen gesetzlichen Vorgaben sowie in Entsprechung der Empfehlungen des Corporate Governance Kodex' auf das Eineinhalbfache der festen jährlichen Vergütung des einzelnen Mitglieds festgelegt.

Compliance

Vorstand und Aufsichtsrat der LEONI AG informieren sich regelmäßig über die Compliance im Unternehmen und überwachen die entsprechenden Aktivitäten. Im Berichtsjahr wurden die Compliance-Maßnahmen weiter ausgebaut und das Compliance-Management-System erfolgreich einer externen, unabhängigen Prüfung unterzogen. Weitere Informationen dazu finden Sie im Kapitel → Risikobericht des Konzernlageberichts.

Transparenz

Die LEONI AG informiert ihre Aktionäre, die Aktionärsvereinigungen, Finanzanalysten, Medien und die interessierte Öffentlichkeit gleichberechtigt, zeitnah und ausführlich über die Entwicklung des Unternehmens und über wichtige Ereignisse. Dafür nutzt die Gesellschaft eine Vielzahl von Medien. Alle Pflichtpublikationen sowie umfangreiche ergänzende Informationen stehen jeweils aktuell auf der → LEONI-Website zur Verfügung. Die Veröffentlichungen, beispielsweise Ad-hoc-Meldungen, Medienmitteilungen, Zwischen- und Geschäftsberichte, werden stets in deutscher und englischer Sprache herausgegeben. Analysten- und Telefonkonferenzen sowie die jährliche Bilanzpressekonferenz überträgt die LEONI AG jeweils auch live im Internet. Die Audio- und Video-Aufzeichnungen sind außerdem dort danach für einen begrenzten Zeitraum leicht abrufbar. Der aktuelle Finanzkalender, der über alle wesentlichen Veröffentlichungs- und Veranstaltungstermine informiert, kann ebenfalls auf der Website eingesehen werden.

Rechnungslegung und Abschlussprüfung

Der Konzernabschluss für das Jahr 2011 sowie die verkürzten Konzernzwischenabschlüsse im Halbjahresfinanzbericht und in den beiden Quartalsberichten 2011 der LEONI AG wurden unter Beachtung der internationalen Rechnungslegungsgrundsätze (IFRS) aufgestellt. Die Hauptversammlung wählte am 12. Mai 2011 die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, zum Abschlussprüfer für das Berichtsjahr. Dem Wahlvorschlag ging eine Unabhängigkeitsprüfung voraus. Damit wurden geschäftliche, finanzielle, persönliche oder sonstige Beziehungen zwischen dem Abschlussprüfer, dessen Organen und Prüfungsleitern einerseits sowie der LEONI AG und ihren Organmitgliedern andererseits ausgeschlossen, die Zweifel an der Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers begründen können. Ernst & Young gab hierzu eine entsprechend verbindliche Unabhängigkeitserklärung ab.

Außerdem vereinbarte der Aufsichtsrat mit dem Abschlussprüfer, dass dieser ihm unverzüglich über alle für die Aufgaben des Aufsichtsrats wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse berichtet, die sich bei der Durchführung der Abschlussprüfung ergeben. Demnach ist der Abschlussprüfer verpflichtet, den Aufsichtsrat zu informieren beziehungsweise im Prüfungsbericht zu vermerken, wenn er Tatsachen feststellt, die eine Unrichtigkeit der von Vorstand und Aufsichtsrat abgegebenen Erklärung zum Kodex ergeben.

Aktiengeschäfte und Aktienbesitz

Alle Aktiengeschäfte von Vorstand und Aufsichtsrat sowie ihnen nahestehenden Personen (Directors' Dealings gemäß § 15a WpHG) werden unverzüglich auf der → LEONI-Website veröffentlicht, sobald die LEONI AG davon Kenntnis erhält. Im Jahr 2011 sind folgende Transaktionen gemeldet worden:

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Datum Meldepflichtige Person, Funktion Emittent Mitteilungspflichtiges Geschäft Ort des Geschäftsabschlusses
12.09.2011 Dr. Werner Rupp, Mitglied des Aufsichtsrats der LEONI AG LEONI AG1 Kauf von 20.000 nennwertlosen LEONI-Aktien1 zu einem Durchschnittskurs von € 22,89 je Stück. Gesamtvolumen: € 457.850,10 Xetra, via Sparkasse Nürnberg
04.07.2011 Marcel Bellé, Person in enger Beziehung zu Person mit Führungsaufgaben (Sohn von Dieter Bellé - Mitglied des Vorstands) LEONI AG1 Kauf von 130 nennwertlosen LEONI-Aktien1 zu einem Kurs von € 39,64 je Stück. Gesamtvolumen: € 5.153,20 Xetra, Frankfurt über UniCredit Bank AG Nürnberg
08.06.2011 Dieter Bellé, Mitglied des Vorstands der LEONI AG LEONI AG1 Kauf von 1.300 nennwertlosen LEONI-Aktien1 zu einem Kurs von € 36,56 je Stück. Gesamtvolumen: € 47.528,00 Xetra, Frankfurt über UniCredit Bank AG Nürnberg
03.06.2011 und 07.06.2011 Uwe H. Lamann, Mitglied des Vorstands der LEONI AG LEONI AG1 Kauf von 1.500 nennwertlosen LEONI-Aktien1 zu einem Kurs von € 36,80 je Stück sowie von 1.700 nennwertlosen LEONI-Aktien1 zu einem Kurs von € 37,30 je Stück. Gesamtvolumen: € 118.610,00 Xetra, Frankfurt und Börse Stuttgart, jeweils via Raiffeisenbank Sinzing
23.05.2011 Dieter Bellé, Mitglied des Vorstands der LEONI AG LEONI AG1 Kauf von 2.000 nennwertlosen LEONI-Aktien1 zu einem durchschnittlichen Kurs von € 36,10 je Stück. Gesamtvolumen: € 72.200,00 Xetra, Frankfurt über UniCredit Bank AG Nürnberg
16.05.2011 Dr. Klaus Probst, Vorsitzender des Vorstands der LEONI AG LEONI AG1 Kauf von 5.000 nennwertlosen LEONI-Aktien1 zu einem Kurs von € 35,50 je Stück. Gesamtvolumen: € 177.500,00. Xetra, über Sparkasse Nürnberg
12.05.2011 Ralf Huber, Mitglied des Aufsichtsrats der LEONI AG LEONI AG1 Kauf von 150 nennwertlosen LEONI-Aktien1 zu einem Kurs von € 35,50 je Stück. Gesamtvolumen: € 5.325,00 Xetra, via Sparkasse Nürnberg
21.04.2011 Annemarie Thoma, Person in enger Beziehung zu Person mit Führungsaufgaben (Ehefrau von Ernst Thoma - Mitglied des Aufsichtsrats) LEONI AG1 Verkauf von 5.000 Stück nennwertlosen LEONI-Aktien1 zu einem Kurs von € 35,00 je Stück. Gesamtvolumen: € 175.000,00 Xetra, via Deutsche Bank AG Nürnberg
21.04.2011 Ernst Thoma, Mitglied des Aufsichtsrats der LEONI AG LEONI AG1 Verkauf von 10.000 Stück nennwertlosen LEONI-Aktien1 zu einem Kurs von € 34,60 je Stück. Gesamtvolumen: € 346.000,00 Xetra, via UniCredit Bank AG Nürnberg
22.03.2011 Helmut Wirtz, Mitglied des Aufsichtsrats der LEONI AG LEONI AG1 Kauf von 883 Stück nennwertlosen LEONI-Aktien1 zu einem Kurs von € 27,39 je Stück sowie von 1.117 Stück zu einem Kurs von € 27,41. Gesamtvolumen: € 54.797,66 Xetra, via Sparkasse Aachen
31.01.2011 Dominik Probst, Person in enger Beziehung zu Person mit Führungsaufgaben (Sohn von Dr. Klaus Probst - Vorsitzender des Vorstands) LEONI AG1 Kauf von 3.000 nennwertlosen LEONI-Aktien1 zu einem durchschnittlichen Kurs von € 30,86625 je Stück. Gesamtvolumen: € 92.542,37 XETRA, via Sparkasse Nürnberg

1 WKN 540888, ISIN DE0005408884

Am 31. Dezember 2011 waren Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats im Besitz von mehr als einem Prozent der von LEONI ausgegebenen Aktien. Der Besitz verteilte sich wie folgt:

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Aktienbesitz Aktienstückzahl zum 31.12.2011 Anteil in % am Grundkapital (32,669 Mio. Stück)
Aufsichtsrat und ihm nahestehende Personen 346.389 1,06
Vorstand und ihm nahestehende Personen 117.887 0,36
Aufsichtsrat und Vorstand gesamt 464.276 1,42

Vergütungsbericht

Der Vergütungsbericht orientiert sich an den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex' (Kodex) und enthält Angaben, die nach den Erfordernissen des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) bzw. der International Financial Reporting Standards (IFRS) Bestandteil des Konzernanhangs bzw. des -lageberichts sind.

Vergütung des Vorstands

Die seit dem 1. Januar 2010 gültige Vergütungsstruktur für den Vorstand basiert auf dem Gesetz zur Angemessenheit von Vorstandsvergütungen (VorstAG), das am 5. August 2009 in Kraft trat und sich auch in den Empfehlungen des aktuellen Deutschen Corporate Governance Kodex' wiederfindet. Das Aufsichtsratsplenum prüft das Vergütungssystem mindestens einmal im Jahr. Zuletzt erfolgte diese Prüfung in der Sitzung am 8. Dezember 2011. Dabei wurden auch die Mittelfristplanung bis 2016 und deren Auswirkungen auf die künftige Vorstandsvergütung besprochen und in die Prüfung miteinbezogen.

Grundzüge des Vergütungssystems

In Übereinstimmung mit dem Kodex erläutern wir im Folgenden die Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand der LEONI AG und die konkrete Ausgestaltung der einzelnen Komponenten. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Struktur und Systematik der Vorstandsvergütung:

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Komponente Bemessungsgrundlage Korridor Voraussetzung für Zahlung Auszahlung
1. Fixvergütung Fixbezüge Sachbezüge/ Nebenleistungen Funktion, Verantwortung, Dauer der Vorstandszugehörigkeit, Üblichkeit Fix vereinbart für die Dauer des Vertrags Vertragliche Regelung Monatlich
2. Kurzfristige Vergütungskomponente Jahresbonus Aufgabe, Leistung, Jahresüberschuss des Konzerns 0 bis 150 % [ Ziel voll erreicht = 100 % ] 1-Jahresplanung, Erreichung der Ziele Einmal jährlich im darauf folgenden Jahr
3. Mittelfristige Vergütungskomponente Mehrjahresbonus Aufgabe, Leistung, Jahresüberschuss des Konzerns 0 bis 150 % [ Ziel voll erreicht = 100 % ] 3-Jahresplanung, Zielerreichung im Durchschnitt von 3 Jahren mind. 50 % Im 4. Jahr
4. Langfristige Vergütungskomponente Bonusbank Aufgabe, Leistung, EVA und Aktienkurssteigerung 0 bis Cap, Malusregelung vertragliche Regelung Einmal jährlich im darauf folgenden Jahr; 50 % davon Umwandlung in LEONI-Aktien mit einer Haltefrist von 50 Monaten
5. Versorgung Pensionsanwartschaft Versorgungsfähige Fixbezüge, Dienstjahre im Vorstand Festbetrag Pensionierung, Versorgungsfall

Fixvergütung

Das Fixum ist eine feste jährliche Grundvergütung, die in monatlich gleichen Raten ausbezahlt wird. Es ist angemessen im Vergleich zu dem anderer MDAX-Unternehmen.

Variable Bestandteile

Kurzfristige Vergütungskomponente - Jahresbonus:

In Abhängigkeit vom erreichten Jahresüberschuss wird ein Jahresbonus ausbezahlt. Dieser kann höchstens bis auf denjenigen Wert steigen, der für eine Planerfüllung von 150 Prozent erreicht wird (Cap). Der Jahresbonus kann bis auf null sinken. Damit wird den Anforderungen des VorstAG und des Kodex' entsprochen.

Mittelfristige Vergütungskomponente - Mehrjahresbonus:

Der Mehrjahresbonus stellt in Abhängigkeit des jeweiligen Jahresüberschusses auf das Ergebnis eines Dreijahreszeitraumes ab und entspricht damit der im VorstAG und im Kodex aufgestellten Nachhaltigkeitsforderung. Der Mehrjahresbonus ist durch einen Korridor (0 bis 150 Prozent) begrenzt. Auszahlungen erfolgen im Anschluss an die Dreijahresperiode und nur dann, wenn der Zielerreichungsgrad im (arithmetischen) Durchschnitt des Dreijahreszeitraumes mindestens 50 Prozent beträgt. Andernfalls verfällt der Mehrjahresbonus vollständig. Er kommt im vierten Jahr zur Auszahlung, wobei 50 Prozent des jährlichen Betrages im jeweiligen Folgejahr als Abschlagszahlung ausgezahlt wird.

Langfristige Vergütungskomponente:

Zur weiteren Stärkung einer nachhaltig positiven Unternehmensentwicklung dient eine langfristige Vergütungskomponente, die die Wertentwicklung des Unternehmens (EVA, Economic Value Added) und seiner Börsenkapitalisierung angemessen berücksichtigt. Aus dieser Bonusbank kommt jährlich bis zu einer Obergrenze (Cap) ein Betrag zur Auszahlung, von dem 50 Prozent durch die Mitglieder des Vorstands in LEONI-Aktien angelegt werden müssen, die über einen Zeitraum von 50 Monaten zu halten sind. Damit wird der Haltedauer von mindestens 48 Monaten gemäß VorstAG entsprochen. Diese Vergütungskomponente kann bis auf null sinken. Negative Unternehmensentwicklungen mindern die Bonusbank (Malusregelung), wobei die Bonusbank bis auf null sinken kann.

Die Gesamtvergütung ist angemessen im Vergleich zu MDAX-Unternehmen und anderen Unternehmen ähnlicher Größe. Sie trägt sowohl positiven als auch negativen Entwicklungen Rechnung. Die einzelnen Vergütungsbestandteile verleiten den Vorstand überdies nicht zum Eingehen unangemessener Risiken. Ein international anerkannter Vergütungsexperte hat die Konzeption der Vergütungsstruktur begleitet und ihre Vereinbarkeit mit der neuen Rechtslage einschließlich des Kodex' bestätigt. Der Aufsichtsrat hat dabei auch auf die Unabhängigkeit dieses Vergütungsexperten geachtet. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Vergütung für den Vorstand der LEONI AG den Erfordernissen des VorstAG sowie des Kodex' entspricht und auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.

Versorgung

Bei vorübergehender Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit oder andere Gründe, die das Vorstandsmitglied nicht zu vertreten hat, wird die Fixvergütung für die Dauer von bis zu zwölf Monaten, längstens bis zur Beendigung des Anstellungsvertrages, weitergezahlt. Im Falle einer dauerhaften Arbeitsunfähigkeit erhält das Vorstandsmitglied eine Invaliditätsrente. Verstirbt ein Vorstandsmitglied, so werden Witwen- und Waisenrenten gezahlt. Nach Vollendung des 65. (bzw. mit vereinbarten Abschlägen des 63.) Lebensjahres hat jedes Vorstandsmitglied Anspruch auf Zahlung einer Altersrente, die sich nach der Dauer der Vorstandstätigkeit und dem versorgungsfähigen Fixgehalt bemisst. Versorgungsfähig ist ein vertraglich vereinbarter Anteil der zuletzt bezahlten Fixvergütung. Im Vergleich zu MDAX-Unternehmen sind die Versorgungsvergütungen des Vorstands der LEONI AG ebenfalls angemessen.

Sonstiges

Abfindungszahlungen bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt, sind begrenzt auf zwei Jahresvergütungen und betragen nicht mehr als die Jahresvergütungen für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrages (Abfindungs-Cap gemäß Kodex).

Im Falle eines Kontrollwechsels (Change of Control) hat jedes Vorstandsmitglied ein Kündigungsrecht aus wichtigem Grund und Anspruch auf eine Abfindung. Die Abfindung ist auf maximal drei Jahresvergütungen begrenzt (150 Prozent des Abfindungs-Caps gemäß Kodex) und beträgt auch in diesem Fall nicht mehr als die Jahresvergütungen für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags.

Vergütungsaufwand im Jahr 2011

Die individualisierte Darstellung des Aufwands für die Vergütung des Vorstands im Geschäftsjahr 2011 und im Vergleich dazu die entsprechenden Werte aus dem Geschäftsjahr 2010 sind aus den nachfolgenden Tabellen ersichtlich.

Aus der Tabelle 1 ist der in der Gewinn- und Verlustrechnung des LEONI-Konzerns wirksame Aufwand für Vergütungen und Pensionen ersichtlich. Nur ein Teil dieses Aufwands floss dem Vorstand im Jahr 2011 zu. Die Tabelle 2 gibt Auskunft über den Teil der Vergütung, der dem Vorstand 2011 vergütet worden ist.

Individualisierte Darstellung des Aufwands für die Vergütung des Vorstands für das jeweilige Geschäftsjahr:

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Tabelle 1 Vergütung
T€ Fixvergütung Kurzfristige Vergütungskomponente Mittelfristige Vergütungskomponente Langfristige Vergütungskomponente Sonstiges
--- --- --- --- --- --- ---
Dr. K. Probst 2011 750 1.500 293 395 31
2010 750 300 120 670 28
D. Bellé 2011 550 1.005 198 256 38
2010 550 201 81 465 37
U. Lamann 2011 550 1.005 198 256 27
2010 550 201 81 465 27
Gesamt 2011 1.850 3.510 689 907 96
Gesamt 2010 1.850 702 282 1.600 92

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Tabelle 1 Vergütung Pensionen
T€ Gesamt Jahresbezug bei Eintritt des Pensionsfalles Zuführung zur Pensionsrückstellung im Geschäftsjahr
--- --- --- --- ---
Dr. K. Probst 2011 2.969 297 188
2010 1.868 297 152
D. Bellé 2011 2.047 188 164
2010 1.334 188 132
U. Lamann 2011 2.036 188 257
2010 1.324 188 214
Gesamt 2011 7.052 673 609
Gesamt 2010 4.526 673 498

Individualisierte Darstellung der Auszahlung an den Vorstand für das jeweilige Geschäftsjahr:

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Tabelle 2 Auszahlung
T€ Fixvergütung Kurzfristige Vergütungskomponente Mittelfristige Vergütungskomponente Langfristige Vergütungskomponente Sonstiges
--- --- --- --- --- --- ---
Dr. K. Probst 2011 750 1.500 1471) 350 31
2010 750 300 601) 350 28
D. Bellé 2011 550 1.005 991) 233 38
2010 550 201 40,51) 233 37
U. Lamann 2011 550 1.005 991) 233 27
2010 550 201 40,51) 233 27
Gesamt 2011 1.850 3.510 3451) 816 96
Gesamt 2010 1.850 702 1411) 816 92

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Tabelle 2 Auszahlung
T€ Gesamt
--- --- ---
Dr. K. Probst 2011 2.778
2010 1.488
D. Bellé 2011 1.925
2010 1.061,5
U. Lamann 2011 1.914
2010 1.051,5
Gesamt 2011 6.617
Gesamt 2010 3.601

1) Mittelfristige Vergütungskomponente laut Vertrag zunächst als Abschlagszahlung

Der Aufwand für die Vergütung des Vorstands beträgt für das Jahr 2011 insgesamt 7.052 T€ (Vorjahr: 4.526 T€). Davon fließen dem Vorstand für das Jahr 2011 6.617 T€ (Vorjahr: 3.601 T€) zu. Der restliche Betrag wird einbehalten und unterliegt der weiteren Entwicklung des LEONI-Konzerns. Die Steigerung des gesamten Aufwands und auch des Zuflusses im Jahr 2011 hängt direkt zusammen mit der deutlichen Erhöhung des Konzernergebnisses im Jahr 2011 auf 156,0 Mio. € (Vorjahr: 67,2 Mio. €).

Die sonstigen Bezüge beinhalten geldwerte Vorteile aus der Überlassung von Dienstwagen und Zuschüssen zu Versicherungen. Außerdem sind die auf die einzelnen Mitglieder des Vorstands entfallenden Pensionsansprüche sowie die Zuführung zur Pensionsrückstellung im Geschäftsjahr 2011 abgebildet. Diese setzt sich grundsätzlich aus den sogenannten Dienstzeitaufwendungen (service costs) und den nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwendungen (past service costs) zusammen. Pensionen werden an Vorstandsmitglieder gezahlt, wenn die Pensionsgrenze von 63 Jahren erreicht ist oder eine dauerhafte Dienstunfähigkeit eintritt. Der Pensionsanspruch der aktiven Vorstandsmitglieder bemisst sich nach einem als versorgungsfähig vereinbarten Anteil des letzten Jahresfestgehalts. An frühere Vorstandsmitglieder wurden ab dem 65. Lebensjahr Pensionen gezahlt.

Vergütung des Aufsichtsrats

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung geregelt und enthält grundsätzlich eine feste und eine erfolgsorientierte Komponente. Im Geschäftsjahr 2010 hat der Aufsichtsrat der LEONI AG auf Vorschlag des Nominierungsausschusses das bisherige Vergütungssystem auf Üblichkeit überprüft und modifiziert. Der Grund dafür sind veränderte, weitaus höhere Anforderungen an Mitglieder von Aufsichtsräten, insbesondere hinsichtlich der Tätigkeit in Ausschüssen. Diese ergeben sich aus der Gesetzgebung sowie dem Deutschen Corporate Governance Kodex und sind auch mit größer gewordenen Haftungsrisiken verbunden.

Neues Vergütungssystem ab 2011

Die Entwicklung des neuen Vergütungssystems für den Aufsichtsrat der LEONI AG wurde von einem international anerkannten Vergütungsexperten begleitet, der auch die Vereinbarkeit mit der Rechtslage einschließlich des Kodex' sowie die Üblichkeit für MDAX-Unternehmen bestätigte. Auf Vorschlag und nach Erläuterung des Nominierungsausschusses hat das Aufsichtsratsplenum in seiner Sitzung am 8. Dezember 2010 das neue Vergütungssystem beschlossen. Die Hauptversammlung stimmte dem neuen Vergütungssystem am 12. Mai 2011 mit großer Mehrheit zu. Es trat damit rückwirkend zum 1. Januar 2011 in Kraft.

Der Kodex empfiehlt aus Gründen der Unabhängigkeit eine größere Gewichtung des Fixums gegenüber der erfolgsorientierten Vergütung. Daher wurde die erfolgsorientierte Vergütung des Aufsichtsrats der LEONI AG auf maximal 50 Prozent (bisher maximal 65 Prozent) der Gesamtvergütung beschränkt und im Gegenzug das Fixum auf 45 T€ (bisher 35 T€) angehoben. Die Bemessung der variablen Vergütung bleibt gegenüber dem bisherigen Verfahren unverändert. Sie beträgt insgesamt 4 Prozent des Betrags, um den der Betrag des auszuschüttenden Bilanzgewinns den Betrag von 4 Prozent des jeweiligen Grundkapitals der Gesellschaft übersteigt und ist auf die Mitglieder des Aufsichtsrats im gleichen Verhältnis wie die Grundvergütung aufzuteilen.

Die Vergütung für Ausschusstätigkeit wurde auf 8 T€ je einfachem Mitglied angehoben, wobei eine Vergütung nur dann erfolgt, wenn der Ausschuss mindestens einmal im Jahr getagt hat. Die bisherige Vergütung für Ausschusstätigkeit war bei LEONI mit 1 T€ je einfachem Mitglied im Vergleich zu MDAX-Unternehmen weit unterdurchschnittlich. Der Gesamtaufwand für Ausschusstätigkeiten (Personal-, Prüfungs- und Nominierungsausschuss) beträgt für alle Ausschussmitglieder maximal 116 T€.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über das neue, ab 2011 geltende und im Vergleich dazu das bisherige Vergütungssystem:

Vergütungssystem für den Aufsichtsrat

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2011 2010
1. Fixum einfaches Mitglied 45 T€ 35 T€
stv. Vorsitzender (Faktor) 1,5-fach 1,5-fach
Vorsitzender (Faktor) 2-fach 2-fach
insgesamt* 630 T€ 490 T€
2. Variable Vergütung in % der Gesamtvergütung 0 bis 50 % 0 bis 65 %
maximal 630 T€ 891 T€
3. Ausschusstätigkeit maximal 116 T€ 8 T€
4. Gesamtvergütung maximal* 1.376 T€ 1.389 T€

* gerechnet mit 2. stellvertretendem AR-Vorsitzenden

Insgesamt, also einschließlich Ausschusstätigkeit, beträgt die maximale Vergütung für den Aufsichtsrat 1.376 T€ und liegt damit auf dem bisherigen maximalen Niveau von 1.389 T€. Die Umsatzsteuer wird wie bisher auch erstattet.

Die folgende Tabelle zeigt, wie sich die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder in den Jahren 2011 und 2010 im Einzelnen zusammensetzte:

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in T€ Fixum (netto) Erfolgsorientierte Vergütung (netto) Sonstiges Gesamt
Dr. Werner Rupp1) 2011 130 90 - 220
2010 73 117 - 189
Franz Spieß2) 2011 84 68 - 151
2010 55 88 - 142
Ernst Thoma3) 2011 100 68 - 167
2010 55 88 - 143
Gabriele Bauer 2011 45 45 - 90
2010 35 58 - 93
Josef Häring 2011 45 45 - 90
2010 35 58 - 93
Ingrid Hofmann4) 2011 29 29 - 57
2010 - - - -
Ralf Huber 2011 53 45 - 98
2010 36 58 - 94
Karl-Heinz Lach 2011 45 45 - 90
2010 35 58 - 93
Dr. Bernd Rödl 2011 45 45 - 90
2010 35 58 - 93
Horst Schmidmer5) 2011 16 16 - 33
2010 35 58 - 93
Wilhelm Wessels 2011 45 45 - 90
2010 35 58 - 93
Helmut Wirtz 2011 45 45 - 90
2010 35 58 1 94
Prof. Dr.-Ing. Klaus Wucherer 2011 53 45 - 98
2010 35 58 - 93
Summe* 2011 734 630 - 1.364
2010 498 817 1 1.313

* Die Aufsummierung der Einzelbezüge in T€ in obiger Tabelle kann rundungsbedingt von den hier ausgewiesenen Summen abweichen.

1) Aufsichtsratsvorsitzender

2) 1. stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender

3) 2. stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender

4) Mitglied des Aufsichtsrats seit 12.05.2011

5) Mitglied des Aufsichtsrats bis 12.05.2011

Entsprechenserklärung

Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der LEONI AG im Jahr 2011 zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex i. d. F. vom 18. Juni 2009 und vom 26. Mai 2010 (zuletzt veröffentlicht im elektronischen Bundesanzeiger am 2. Juli 2010) gemäß § 161 AktG

Vorstand und Aufsichtsrat der LEONI AG haben in den jeweiligen Sitzungen vom 5. Dezember und vom 8. Dezember 2011 übereinstimmend die folgende Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG beschlossen:

I. Vorstand und Aufsichtsrat erklären, dass sie seit ihrer letzten Entsprechenserklärung im Dezember 2010 den seit dem 2. Juli 2010 geltenden Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 26. Mai 2010 ohne Ausnahme entsprochen haben.

II. Vorstand und Aufsichtsrat der LEONI AG erklären außerdem ihre Absicht, auch zukünftig ohne Ausnahme allen Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 26. Mai 2010 zu entsprechen.

Nürnberg, im Dezember 2011

LEONI AG

für den Vorstand

Dr. Klaus Probst

für den Aufsichtsrat

Dr. Werner Rupp

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