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Lechwerke AG

Annual Report Apr 19, 2012

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Annual Report

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Lechwerke AG

Augsburg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2011 bis zum 31.12.2011

Geschäftsbericht 2011 der LEW-Gruppe

WIR DENKEN AN MORGEN - SEIT 110 JAHREN

AUF EINEN BLICK

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LEW-GRUPPE 2011 2010 +/-

in %
Außenumsatz (inkl. Strom- und Erdgassteuer) Mio. € 2.133 1.812 + 17,7
EBITDA Mio. € 180 178 + 1,1
Betriebliches Ergebnis Mio. € 138 139 - 0,7
Ergebnis vor Steuern Mio. € 141 168 - 16,1
Nettoergebnis Mio. € 118 149 - 20,8
Return on Capital Employed (ROCE)1 % 13,5 13,5 -
Kapitalkosten vor Steuern % 8,0 8,8 - 9,1
Wertbeitrag1 Mio. € 56 49 + 14,3
Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed)1 Mio. € 1.025 1.031 - 0,6
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. € 180 188 - 4,3
Investitionen in das Sachanlagevermögen und in immaterielle Vermögenswerte Mio. € 89 81 + 9,9
Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien Mio. St. 35,4 35,4 -
Ergebnis je Aktie 3,33 4,21 - 20,9
Dividende je Aktie 2,002 2,00 -
31.12.2011 31.12.2010
Mitarbeiter (inkl. Auszubildende) FTE3 1.725 1.705 + 1,2

1 Absenkung des Kapitalkostensatzes von 8,8 % auf 8,0 % ab 2011

2 Vorgeschlagene Dividende je Aktie für das Geschäftsjahr 2011 der Lechwerke AG, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 16. Mai 2012

3 Full Time Equivalents (1 FTE = 1 Vollzeitstelle) inklusive den Auszubildenden und erstmals den geringfügig Beschäftigten; Vorjahreswert nicht angepasst

DIE LEW-GRUPPE - EIN KURZPORTRÄT

Wir sind regionaler Energieversorger für rund eine Millionen Kunden in Bayern und Teilen Baden-Württembergs innerhalb des RWE-Konzerns. Wir bieten sowohl Strom- als auch Gasprodukte sowie energienahe Dienstleistungen an.

Unter dem Dach der Lechwerke AG sind der Vertrieb, die Energiebeschaffung sowie die Querschnitts- und Steuerungsfunktionen für die LEW-Gruppe gebündelt. Zudem gehören die Netzanlagen und die LEW-Wasserkraftwerke zum Eigentum der Lechwerke AG.

Die LEW Verteilnetz GmbH ist der Netzbetreiber im Netzgebiet der Lechwerke AG, der Überlandwerk Krumbach GmbH sowie in Teilen des Stadtgebiets Augsburg. Aufgaben der Gesellschaft sind Planung, Errichtung, Ausbau, Qualität, Betrieb und Nutzung von Netzanlagen. Ferner gestaltet sie die technische Netzplanung, zentrale Netzführung und kalkuliert die Netzentgelte innerhalb des regulatorischen Rahmens.

Die LEW Netzservice GmbH ist für die operative Netzbetriebsführung im Auftrag der LEW Verteilnetz GmbH verantwortlich. Neben dem Bau und der Wartung ist sie auch für die Instandhaltung der Netzanlagen zuständig.

Die LEW Service & Consulting GmbH verantwortet die Bereiche Kundenservice, IT, Personal und Infrastrukturdienstleistungen sowie kaufmännische Dienstleistungen.

Der Bayerische Elektrizitätswerke GmbH unterliegen alle Erzeugungsaktivitäten der LEWGruppe. Ihr obliegt die gesamtverantwortliche Betriebsführung von insgesamt 35 Wasserkraftanlagen, acht thermischen Anlagen und drei Fernwärmenetzen.

LEW-GRUPPE

2011

BERICHT ÜBER DAS GESCHÄFTSJAHR 2011 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2011

"WIR DENKEN AN MORGEN - SEIT 110 JAHREN"

IHRE LEW-GRUPPE

UNSER UNTERNEHMENSJUBILÄUM - ZEIT FÜR DEN BLICK NACH VORN

Am 2. Oktober 1901 lieferte das Wasserkraftwerk in Gersthofen erstmals Energie. Der Zeitpunkt markiert einen Meilenstein in der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Region: die vom Wasserkraftwerk mit Energie versorgten Betriebe entwickelten sich zu einem wichtigen Industriestandort der Region. Von Gersthofen aus erfolgte in den folgenden Jahren die Elektrifizierung von Bayerisch-Schwaben und dem Allgäu. 1901 ist das Geburtsjahr der heutigen LEW-Gruppe.

2011 feierten wir unser 110. Unternehmensjubiläum. Für uns ist dieser Jahrestag ein Anlass, nach vorne zu schauen. Auch heute ist Pioniergeist gefragt. Daher arbeiten wir täglich daran, innovative Lösungen für eine sichere, umweltfreundliche und bezahlbare Energieversorgung der Zukunft umzusetzen. Darin liegt die Kernkompetenz der LEW-Gruppe.

Auf den folgenden Seiten haben wir für Sie dargestellt, wie sich die LEW-Gruppe seit 1901 entwickelt hat - und wie wir uns für die Zukunft aufgestellt haben.

WIR SETZEN AUF ERNEUERBARE ENERGIEN - SEIT 110 JAHREN

Unser Beginn

Unsere Erfolgsgeschichte beginnt mit der Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks Gersthofen. Ein Chemiewerk und die Orte Gersthofen, Friedberg, Lechhausen und Oberhausen waren die ersten Abnehmer von Strom. Nur sechs Jahre später nahm das zweite Wasserkraftwerk am Lechkanal in Langweid am Lech die Produktion auf. Dort zeigen wir heute im Lechmuseum Bayern die Geschichte des Flusses und seiner Nutzung.

Natürlich ökologisch

Seit 110 Jahren nutzen wir die umweltfreundliche und saubere Kraft des Wassers hier vor Ort. Dazu betreiben wir 35 Wasserkraftwerke an Donau, Lech, Wertach, Iller und Günz, in denen klimafreundlich und CO2 -arm Strom produziert wird. Unser Ziel ist es, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Zukunft noch weiter auszubauen. Schon seit längerem bieten wir unseren Kunden reine Ökostromprodukte an. Damit unterstützen unsere Kunden zusätzlich regionale Ökoprojekte wie die Errichtung und Pflege von Biotopen. Darüber hinaus kooperieren wir mit den Energie-Agenturen "eza" (seit 1998) und "Regionale Energieagentur Ulm" (seit 2008) sowie seit 2011 zusätzlich mit dem "Regio Augsburg Energie e. V.".

Investition Zukunft

Als modernes Unternehmen ist Klimaschutz für uns Selbstverständnis und Verpflichtung zugleich. Darum investieren wir verstärkt in den Ausbau des Netzes, denn nur so können erneuerbare Energien ihren Beitrag zur Energieversorgung von morgen leisten. Das Ergebnis sind neue Ortsnetzstationen und Umspannwerke, über die z. B. Fotovoltaik-Anlagen den aus Sonnenenergie gewonnenen Strom einspeisen.

WIR ENTWICKELN IDEEN FÜR EFFIZIENTE ENERGIENUTZUNG - SEIT 110 JAHREN

Schon immer kundennah

Unsere Elektroberatung zeigte bereits 1958 die arbeitssparende und wirtschaftliche Stromanwendung der Elektrogeräte. Unsere Experten gaben den Bewohnern in der Region wertvolle Tipps rund um Backöfen, Bügeleisen und Glühbirnen. Der Beratungsbus fuhr damals über die Dörfer und entwickelte sich an jedem Haltepunkt zur dicht umlagerten Attraktion des Tages.

Trends in der Energietechnik

Ein fester Bestandteil unseres Informations- und Beratungsangebots ist seit vielen Jahrzehnten auch die Präsenz auf Messen in unserer Region. Dort informieren wir die Besucher zu allen Fragen rund ums Thema Energie und stellen neue Technologien vor. Zum Beispiel die Nutzung erneuerbarer Energien: so haben wir bereits in den 1970er-Jahren auf Messen Solarkollektoren zur Erzeugung von Warmwasser vorgestellt. Damals ebenfalls ein neuer Trend: die zu dieser Zeit noch junge Wärmepumpentechnologie, die bis zu 80 % der bereitgestellten Wärme aus der Umwelt gewinnt. Heute setzt in vielen Neubaugebieten der Region jeder zweite "Häuslebauer" auf dieses effiziente und klimaschonende Heizsystem.

Ein leuchtendes Vorbild

Im Rahmen unseres Energieeffizienz-Programms unterstützen wir Kommunen bei der Optimierung der Straßenbeleuchtung. Bisher haben wir in unserem Netzgebiet die Straßenbeleuchtung von knapp 200 Kommunen modernisiert, rund 30.000 Leuchtmittel gegen doppelt so effiziente ersetzt und dadurch 3.800 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart.

Das Thema LED in der Straßenbeleuchtung steht derzeit ganz oben auf der Agenda von Städten und Gemeinden. Daher setzen wir bereits Projekte in vielen Kommunen in der Region um. In unserem 13.000 Quadratmeter großen LED-Leuchtenpark in Königsbrunn informieren wir über die neue Technik. Die Besucher können vor Ort etwa 40 Lichtmasten mit unterschiedlichen LEDLeuchten begutachten.

WIR ENTWICKELN ENERGIEKONZEPTE FÜR DIE REGION - SEIT 110 JAHREN

Impulse setzen

Die LEW-Gruppe setzt sich seit ihrer Gründung für die Energieerzeugung aus Wasserkraft ein. Mit Kollektoren, die über Sonnenenergie für Wärme sorgen, haben wir schon in den 1970er-Jahren gearbeitet. Anfang der 1990er-Jahre haben wir gemeinsam mit unserer Tochtergesellschaft, der Wendelsteinbahn GmbH, eine kombinierte Windenergie- und Fotovoltaik-Anlage als Forschungs- und Versuchsanlage auf dem Wendelstein in Betrieb genommen. Anlagen zur Stromerzeugung mit Fotovoltaik erleben derzeit einen Boom: Ende 2011 haben wir über 50.000 solcher Anlagen an unser Netz angeschlossen. Nun rückt auch die Windkraft in unserer Region in den Fokus. Wir stehen unseren Partnern, den Städten und Gemeinden, Unternehmen und Bürgern zur Seite, um den weiteren Umbau der Energieversorgung mit neuen Impulsen voranzutreiben. Dabei geht es sowohl um die Entwicklung umfassender Konzepte als auch um einzelne Projekte.

Einsparpotenziale erkennen und heben

In 2010 haben wir unser Energieeffizienz-Programm erfolgreich abgeschlossen. Das Ergebnis - evaluiert durch das Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos - konnte sich 2011 sehen lassen: mit fünf der insgesamt sieben von uns angestoßenen Teilprojekten erzielten wir eine jährliche Einsparung von insgesamt 10.745 Tonnen C02 . Darüber hinaus lösten allein zwei Teilprojekte Beschäftigungs- und Investitionseffekte in Höhe von 17,6 Mio. € in der Region aus. Rund 10 Mio. € hatten wir in die Ausstellung von Energieausweisen, den Einsatz von Energiecontrollingsoftware, Analysen und Beratungen zur Energieeffizienz und -einsparung sowie in die Umrüstung der Straßenbeleuchtung in rund 200 Kommunen investiert. So fördern wir kontinuierlich die Nachhaltigkeit in der Region.

Lösungen mit Zukunft - LEW E-Mobility

Bei der Elektromobilität verfolgen wir das Ziel der CO2 -Einspa-rung. Elektrofahrzeuge sind leise, feinstaubarm und spritzig unterwegs, denn der Elektromotor ist ausgereift und leistungsstark. Damit "Stromtanken" selbstverständlich wird, arbeiten wir am Ausbau einer bedarfsgerechten Infrastruktur von öffentlichen Ladesäulen und entwickeln Konzepte für den Einsatz von E-Mobility in Stadt und Land sowie für Pendler. Auch in unserem betriebseigenen Fuhrpark haben wir bereits mehrere Elektrofahrzeuge im Einsatz.

WIR BAUEN SICHERE UND INTELLIGENTE NETZE - SEIT 110 JAHREN

Unsere Netze - durchdacht, sicher, zuverlässig

Bereits 1913 haben wir den ersten Meilenstein für das Stromnetz gelegt. Mit der ersten 50.000-Volt-Leitung von Gersthofen nach Memmingen haben wir zuverlässig und sicher die Region von nördlich der Donau bis ins Allgäu für die Stromversorgung erschlossen. Seitdem investieren wir kontinuierlich in den Ausbau des Netzes von der Hochspannung bis zur Niederspannung. Unser Stromnetz hat heute eine Länge von über 33.000 Kilometern; mehr als die Hälfte davon liegt als Kabel in der Erde. Mit 120 Umspann- und Schaltanlagen und über 9.000 Ortsnetzstationen sorgen wir zuverlässig dafür, dass unsere Kunden Strom nutzen können.

Zentrale Steuerung des Netzes

Ursprünglich waren die größeren Umspannwerke mit Personal besetzt, das von dort aus auf die jeweiligen Anforderungen reagierte. Die erste Schaltzentrale für eine Fernüberwachung des Netzes wurde 1938 mit noch begrenzten Eingriffsmöglichkeiten in Augsburg eingerichtet. Ab den 1960er-Jahren begannen Versuche mit auf Relaistechnik basierender analoger Fernsteuerung, die in der neuen Fernsteuerwarte von 1964 auf dem damals aktuellsten Stand eingebaut wurde. Überlegungen und Erfahrungen mit dem Einsatz elektronischer Technik gab es seit den 1970er-Jahren. Heute führen und überwachen unsere Mitarbeiter in unserer Netzleitstelle mit modernster Technik das gesamte Stromnetz der LEW-Gruppe - zuverlässig 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.

Glasfaser - Basis für das Datennetz der Zukunft

Als führender Datenspezialist unterstützen wir die ländlichen Kommunen beim Breitbandausbau des Datennetzes: Wir schließen dabei Haushalte und Gewerbebetriebe mit modernen Glasfaserkabeln mit bis zu 50 Mbit/s Bandbreite an das schnellere Internet an. Darüber hinaus schaffen wir die Basis für weitere zukunftsweisende Techniken: Mit Smart Home können unsere Kunden den Energieverbrauch ihres Heims per Internet, Smartphone oder Fernbedienung steuern.

WIR UNTERSTÜTZEN INITIATIVEN FÜR UMWELT- UND KLIMASCHUTZ - SEIT 110 JAHREN

Weltweiter Spitzenreiter in der Klima-Liga

Die Energieplanung für die SGL arena in Augsburg stand bereits, als wir ein innovatives Konzept ins Spiel brachten. Die Arena sollte als erstes Stadion der Welt eine CO2 -neutrale Klimabilanz aufweisen. Und das funktioniert so: zwei Großwärmepumpen nutzen die Geothermik, Grundwasser sorgt für Heizung und Kühlung, Strom liefern unsere Wasserkraftwerke sowie ein Spitzenlastkessel mit Biogas. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch das Budget und brachte mehrere Auszeichnungen.

Auszeichnung für unser Energiekonzept in der SGL arena

Nachdem das Konzept für das CO2 -neutrale Fußballstadion 2010 als Leitprojekt des Kompetenzzentrums Umwelt Augsburg-Schwaben (KUMAS) ausgezeichnet wurde, erhielt es 2011 eine Anerkennung auf nationaler Ebene: aus 2.600 eingereichten Bewerbungen überzeugte das Energiekonzept des Augsburger Fußballstadions die unabhängige Jury des Wettbewerbs "365 Orte im Land der Ideen". Es ist damit einer von 365 Preisträgern, die jedes Jahr von der Standortinitiative "Deutschland - Land der Ideen" prämiert werden. Unter der Schirmherrschaft unseres Bundespräsidenten rückt der Wettbewerb Ideen und Projekte in den Mittelpunkt, um die Zukunft Deutschlands aktiv mitzugestalten.

LEW-Innovationspreis Klima und Energie

Anlässlich unseres Jubiläums verliehen wir zum ersten Mal den mit insgesamt 50.000 € dotierten Innovationspreis. Ausgezeichnet wurden vier Maßnahmen, die in der Region zum nachhaltigen Klimaschutz beitragen und starken Vorbildcharakter haben. Damit belohnen und stärken wir das regionale Engagement im Bereich von Klimaschutz und Energieeffizienz. Namhafte Partner wie die IHK Schwaben, die Augsburger Allgemeine und die Handwerkskammer für Schwaben unterstützten den LEW-Innovationspreis und waren in der neutralen Jury vertreten.

WIR ENGAGIEREN UNS FÜR DIE REGION - SEIT 110 JAHREN

Investition in die Zukunft und ein gesundes Umfeld

Als bedeutender Ausbildungsbetrieb in der Region bietet die LEW-Gruppe seit Jahren jungen Menschen hochmoderne und innovative Ausbildungsstätten. Darüber hinaus sind wir ein wichtiger Auftraggeber für die heimische Wirtschaft sowie ein bedeutender Arbeitgeber in der Region. So betrug die regionale Wertschöpfung der LEW-Gruppe in 2011 rund 846 Mio. €.

Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerökologie

Nicht nur unser wirtschaftliches Umfeld ist für uns erfolgsentscheidend. Besonders das Thema Ökologie steht für uns im Fokus. Als einer der führenden Wasserkraftbetreiber in Bayern setzen wir in enger Zusammenarbeit mit Behörden und Umweltverbänden zahlreiche Projekte zur Verbesserung der Gewässerökologie um. Dazu gehörten unter anderem der Bau von Fischtreppen (eine der ersten in der Region haben wir 1995 am Gersthofer Wehr in Betrieb genommen), Maßnahmen zur Auwaldbewässerung oder die Schaffung von Kieslaichplätzen. An der Donau führen wir derzeit ein Pilotprojekt durch, das Hochwasser- und Naturschutz verbindet: auf drei Testfeldern in den Stauräumen vor den Wasserkraftwerken in Günzburg, Leipheim und Offingen wird zukünftig eine so genannte Öko-Berme (flacher Absatz an einer Böschung) das Donauufer aufwerten. So schaffen wir neue Lebensräume für die heimischen Tiere im und am Fluss.

Sponsoring und Bildung

Sponsoring ist für uns mehr als nur eine Marketingmaßnahme. Wir engagieren uns intensiv als Sponsor für Soziales, Kultur und Sport. Beispielsweise unterstützen wir Konzertreihen wie den Oberstdorfer Musiksommer, Museen, Ausstellungen und Theateraufführungen und stärken so die Vielfalt der kulturellen Landschaft. In den Bereichen Sport und Soziales legen wir den Schwerpunkt auf Jugendarbeit und Nachwuchsförderung. So unterstützen wir mit unseren Wettbewerben wie "Volle Energie" oder "Leistung lohnt" Jahr für Jahr einzelne Projekte der offenen Jugendarbeit und Jugendsportmannschaften. Anerkannte Arbeit leistet unsere Bildungsinitiative "forum schule". Sie steht unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Kultusministers Dr. Ludwig Spaenle. Mit "forum schule" stellen wir eine Plattform bereit, bei der sich Wirtschaft und Bildungsinstitutionen zum gegenseitigen Nutzen austauschen können.

1.0 BRIEF AN DIE AKTIONÄRE

Sehr geehrte Aktionäre und Partner der LEW-Gruppe,

"Wir denken an Morgen - seit 110 Jahren", lautet der Titel unseres Geschäftsberichts. Es war gleichzeitig auch das Motto unseres Jubiläumsjahres. 1901 erzeugten die Lechwerke AG erstmals Strom im Wasserkraftwerk Gersthofen und ermöglichten damit die Industrialisierung und wirtschaftliche Entwicklung der Region vom Donau-Ries im nördlichen Bayerisch-Schwaben bis ins Allgäu. Das ist die Heimat unseres Unternehmens, für deren Zukunft wir uns mit allen unseren Mitarbeitern Tag für Tag einsetzen.

Selten zuvor hat das Thema Energie die Schlagzeilen ähnlich bestimmt wie in unserem Jubiläumsjahr. Das Reaktorunglück von Fukushima, die Energiewende, regionale Energie- und Klimakonzepte, der massive Ausbau erneuerbarer Energien als Ersatz für abgeschaltete Kernkraftwerke, das intelligente Stromnetz, Elektromobilität, Energieeinsparverordnung und Energieeffizienz-Maßnahmen - all dies hat unser Handeln 2011 beeinflusst und wir haben daran unsere Geschäftspolitik ausgerichtet. Unsere Aufgabe ist es, Lösungen für die sichere, bezahlbare und umweltverträgliche Energieversorgung von morgen anzubieten. Dazu haben wir in den letzten Monaten mit unseren Partnern, Kunden und interessierten Bürgern zahlreiche Gespräche und Diskussionen geführt.

Als Stromnetzbetreiber wissen wir, dass dem Netzausbau eine Schlüsselrolle bei der sicheren Energieversorgung zufällt. 2011 haben wir 73,1 Mio. € für den Netzausbau aufgewendet und damit den Ausbau der dezentralen Erzeugung ermöglicht. Der Netzausbau wird auch in den nächsten Jahren größtes Know-how und einen hohen finanziellen Aufwand erfordern, um die Lebensadern der Region leistungsfähig und fit zu halten. Dies gilt insbesondere auch für den von uns durchgeführten Ausbau der Breitbandnetze für den Datenverkehr und um Eingriffs- und Steuerungsmöglichkeiten im Netzbetrieb weiter zu verbessern. Mit diesen Aktivitäten begleiten wir die Kommunen sowohl bei Energie- als auch bei Infrastrukturthemen. Mit den Kommunen verbindet uns eine Partnerschaft, die zum Teil schon über 100 Jahre besteht und die immer zum Ziel hat, gemeinsam einen attraktiven Standort und ein lebenswertes Umfeld zu gestalten.

Im Energievertrieb haben wir in einem unstetigen Markt Stabilität bewahren können. Der Stromabsatz in der LEW-Gruppe stieg auf 14.719 Mio. kWh. Neue Abnehmer konnten wir im Segment der Energieversorgungsunternehmen gewinnen, bei den Geschäfts-, Privat- und Gewerbekunden mussten wir dagegen leichte Einbußen hinnehmen. Unser Gasabsatz entwickelte sich mit einem Plus von 14,0 % ebenfalls positiv. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage haben sich in zahlreichen Kundenbeziehungen die Risikobewertungen geändert; dem tragen wir in unseren Geschäftsvereinbarungen Rechnung.

In der Erzeugung konnten wir aufgrund der gesunkenen Wasserdarbietung nicht die Produktionsmengen der Vorjahre erreichen. Im Bereich der Energiedienstleistungen haben wir uns im Jahr 2011 neu aufgestellt, um auf die neuen Gegebenheiten im Bereich der erneuerbaren Energien besser reagieren zu können.

Das betriebliche Ergebnis ist nach einer kontinuierlichen Steigerung in den letzten Jahren im Berichtsjahr leicht rückläufig und liegt bei 137,9 Mio. €. Maßgeblicher Grund dafür ist, die kurz vor Jahresende noch wirksam gewordene Neuregelung des § 19 Abs. 2 der Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV). Im § 19 Abs. 2 StromNEV ist eine vollständige Netzentgeltbefreiung stromintensiver Industriebetriebe bei einem bestimmten Verbrauchsverhalten möglich. Dies führte im Jahr 2011 bei der LEW Verteilnetz GmbH zu einer Ergebnisbelastung von rund 8 Mio. €, die nicht komplett kompensiert werden konnte.

Unser Umsatz stieg um 17,7 % gegenüber dem Vorjahr auf 2.133 Mio. €, was auf den höheren Stromabsatz und insbesondere auf die weiter gestiegenen Einspeisemengen erneuerbarer Energien aus EEG-geförderten Anlagen zurückzuführen ist. Das handelsrechtliche Ergebnis liegt wie im Vorjahr konstant bei rund 71 Mio. €. Daher können wir unseren Aktionären auch für das Geschäftsjahr 2011 wieder eine Dividende in Höhe von 2,00 € je Stückaktie vorschlagen.

Wir erwarten 2012 und 2013 ein gleichbleibend schwankendes Marktumfeld, in dem wir uns als stabiles und zukunftsorientiertes Unternehmen behaupten werden. Unser Garant für Stabilität ist die breite Aufstellung. Die feste Basis bilden unser Stromnetz und die Erzeugung aus Wasserkraft. Für unsere Kunden werden wir weiterhin sichtbar den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben und Lösungen und Anwendungen für effiziente Nutzung von Energie anbieten. Den Aufbau der Elektromobilität werden wir fortsetzen und damit zeigen, wie intelligenter Einsatz von Energie funktionieren kann.

Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Stabilität und wirtschaftlichen Entwicklung der Region. Unsere Mitarbeiter leben diese Verantwortung. Sie sind das Gesicht der Lechwerke AG und unser wichtigstes Kapital. Unsere Attraktivität als Arbeitgeber wollen wir angesichts der demografischen Entwicklung festigen und haben dazu ein Demografieprogramm mit zahlreichen Maßnahmen gestartet.

Allen unseren Partnern, Kunden und Aktionären danken wir für das Vertrauen und ihre Zusammenarbeit mit unserem Unternehmen und bitten sie: "Denken Sie mit uns gemeinsam die Energieversorgung von morgen!"

Dr. Markus Litpher, Vorstand

Paul Waning, Vorstand

Norbert Schürmann, Vorstand

DR. MARKUS LITPHER

25. August 1963

geboren in Dortmund

1984 bis 1990

Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Münster

1990 bis 1995

Promotion und Referendariat in Bielefeld, Bonn, Köln und Montreal

1995 bis 2001

Referent und Rechtsanwalt

2001 bis 2009

Diverse Leitungsfunktionen im RWE-Konzern

seit 2009

Vorstandsmitglied der Lechwerke AG

verantwortlich für die Querschnitts- und Steuerungsfunktionen, den Kundenservice, die Telekommunikation und den Verteilnetzbetrieb

PAUL WANING

2. April 1951

geboren in Rhede

1965 bis 1968

Ausbildung zum Elektromechaniker

1972 bis 1975

Studium der Elektrotechnik an der Gesamthochschule in Duisburg

1975 bis 2002

Diverse Leitungsfunktionen im RWE-Konzern

seit 2003

Vorstandsmitglied der Lechwerke AG

verantwortlich für den Vertrieb und die Energiebeschaffung (bis 31. Dezember 2011), den Netzservice und die Erzeugung

NORBERT SCHÜRMANN

5. Mai 1961

geboren in Duisburg

1980 bis 1986

Studium des Bauingenieurwesens an der Techn. Universität in Aacher

1989 bis 2006

Diverse Leitungsfunktionen im RWE-Konzern

2006 bis 2011

Vorstandsvorsitzender der Východoslovenská energetika a.s. (VSE) in Košice (Slowakei)

seit 1. Januar 2012

Vorstandsmitglied der Lechwerke AG

verantwortlich für den Vertrieb und die Energiebeschaffung

2.0 LEW-AKTIE

PERFORMANCE

Die LEW-Aktie notierte an der Börse in München am Jahresende 2011 mit 58,87 € und damit 3,32 € unter dem Schlusskurs des Vorjahres. Dies entspricht für 2011 einem Kursrückgang von 5,3 %, während der deutsche Aktienindex DAX 30 einen Kursverlust von rund 15 % verzeichnete.

Über einen Betrachtungszeitraum von fünf Jahren erreichte die Aktie der Lechwerke AG eine negative Kursperformance von 12,4 % und blieb damit knapp hinter der Entwicklung des DAX 30. In den letzten zehn Jahren lag die Kurssteigerung der LEW-Aktie bei rund 25 % und entwickelte sich überproportional zum DAX 30.

Die Diskussionen über die Energiewende und den Ausstieg aus der Atomenergie belasteten die Kurse der Energieversorger 2011 enorm. Im Vergleich zu anderen Energieversorgungsunternehmen hat sich die LEW-Aktie gut behaupten können. Aufgrund des geringen Streubesitzes (Free Float) steht die LEW-Aktie nicht im Fokus der Börsenberichterstattung, ist in keinem Index gelistet und deshalb auch nicht für Fonds von Interesse.

ENTWICKLUNG DER LEW-AKTIE

Quelle: Equity Story AG/ARIVA.DE AG

AUSSCHÜTTUNG

Am 16. Mai 2012 werden der Aufsichtsrat und der Vorstand der Lechwerke AG der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividende in Höhe von 2,00 € je Stückaktie vorschlagen.

Bezogen auf den Jahresschlusskurs 2011 entspricht die Ausschüttung einer Dividendenrendite von 3,4 %.

DIVIDENDENENTWICKLUNG

AKTIONÄRSSTRUKTUR

Die RWE AG, Essen, hält als Hauptaktionär über Tochterunternehmen 89,87 % der Anteile an der Lechwerke AG. Weitere 6,74 % unserer Aktien befinden sich in Besitz der öffentlichen Hand. Der Bezirk Schwaben ist dabei der größte Anteilseigner. Der Streubesitz (Free Float) beläuft sich weiterhin auf 3,39 %.

Die LEW-Aktie, international Securities identification Number (ISIN) DE0006458003, notiert am regulierten Markt an den Börsen in München und Frankfurt (General Standard, Xetra-Handel) sowie im Freiverkehr in Stuttgart, Düsseldorf und Berlin.

AKTIONÄRSSTRUKTUR

KENNZAHLEN DER LEW-AKTIE

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LECHWERKE AG 2011 2010 2009 2008 2007
Ergebnis je Aktie 2,08 2,00 1,80 1,49 1,51
Cash Flow je Aktie 1,79 2,36 4,01 2,59 3,23
Börsenkurs zum Geschäftsjahresende 58,87 62,19 53,50 45,00 64,00
Höchstkurs 65,50 64,99 56,00 65,00 73,50
Tiefstkurs 53,55 50,00 42,00 43,45 60,10
Kurs-Gewinn-Verhältnis (nach DVFA/SG) 28,30 31,10 29,72 30,20 42,38
Dividende je Aktie 2,001 2,00 1,80 1,50 1,50
Ausschüttung Mio. € 70,891 70,89 63,80 53,17 53,17
Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien Mio. St. 35,44 35,44 35,44 35,44 35,44
Börsenkapitalisierung zum Geschäftsjahresende Mrd. € 2,09 2,20 1,90 1,60 2,27

1 Vorschlag für das Geschäftsjahr 2011 der Lechwerke AG, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 16. Mai 2012

3.0 LAGEBERICHT

3.1 KONJUNKTURELLE UND POLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Die Weltwirtschaft verzeichnete in 2011 im Vergleich zum Vorjahr eine Abschwächungsphase. Dies ist u. a. auf die gestiegene Verunsicherung durch die Staatsschuldenkrise in den USA und Europa zurückzuführen. Trotzdem konnte ein Wachstum von knapp 4 % verzeichnet werden. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein guter Prozentpunkt weniger.

Die wirtschaftliche Entwicklung im Euro-Raum wird gegenwärtig vor allem durch die Staatsschuldenkrise belastet. Sparprogramme, die Senkung von Investitionen der Unternehmen und eine geringere Kaufbereitschaft von Privathaushalten waren spürbar. Außerdem hat sich die abschwächende Weltkonjunktur auch auf die Exporte der Euro-Zone negativ ausgewirkt. Wegen des guten Starts in 2011 wurde dennoch ein Wirtschaftswachstum von 1,7 % erreicht.

Auch die deutsche Wirtschaft verzeichnete im Jahresverlauf eine Abkühlung. Durch die stark am Export orientierte Ausrichtung sind die Auswirkungen der Weltwirtschaft spürbar. Trotzdem konnte das Wirtschaftswachstum in Deutschland auch in diesem Jahr weiter ausgebaut werden. Große Auftragspolster, die solide Industrieproduktion sowie das Investitionswachstum in Deutschland sorgten für eine positive Entwicklung. Im gesamten Jahr 2011 stieg das Bruttoinlandsprodukt um 3,0 %.

Der Wirtschaftsraum Bayerisch-Schwaben ist auf dem Konjunkturgipfel angekommen. Nach einer hervorragenden konjunkturellen Entwicklung in den letzten beiden Jahren war ein Seitwärtstrend in 2011 zu beobachten.

BRANCHEN- UND WETTBEWERBSSITUATION

War der Gesamtstromverbrauch 2010 im Vergleich zum Vorjahr noch um 5,5 % gestiegen, sank der Bedarf 2011 - nach Verbrauchszuwächsen Anfang des Jahres - ersten Berechnungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) zufolge - gegenüber 2010 leicht um 0,6 %. Gründe hierfür waren u.a. die milde Witterung und eine Abschwächung der konjunkturellen Dynamik.

Der Erdgasbedarf ging in 2011 aufgrund der relativ hohen Temperaturen um ca. 9 % gegenüber dem Vorjahr zurück. In diesem Zeitraum waren vor allem die Monate April, Mai, September und Oktober überdurchschnittlich warm. Temperaturbereinigt konnte die Branche allerdings ein Plus von rund 2 % verzeichnen.

Weiter im Aufwärtstrend ist Energie aus regenerativen Quellen. Der Anteil am Gesamtstrommix in Deutschland hat 2011 erstmals die 20 %-Hürde übersprungen. Im Dezember produzierten die deutschen Windenergieanlagen mit rund 8,5 Milliarden Kilowattstunden so viel Strom wie in keinem anderen Monat zuvor.

Auf den Strommärkten hat - nach zunächst konstanten Preisen zu Beginn des Jahres - das Reaktorunglück von Fukushima zu einem Preissprung geführt. Auf diesem höheren Niveau stabilisierten sich zunächst die Großhandelspreise in den Folgemonaten. Bis Jahresende 2011 gingen die Preise für 2012 wieder auf das Niveau vom Jahresbeginn zurück. Die Preise für Erdgas blieben im Laufe des Jahres trotz kleinerer Auf- und Abwärtsbewegungen weitgehend auf gleichem Niveau.

Der Wettbewerb in der Energiebranche macht sich durch vermehrte Lieferantenwechsel bemerkbar. Der Monitoringbericht der Bundesnetzagentur 2011 zeigt auf, dass sich die Anzahl der Lieferantenwechsel von Haushaltskunden in den letzten Jahren, abgesehen von einer Stagnation im Jahr 2009, kontinuierlich deutlich erhöht hat. Dadurch werden auch die operativen Bereiche bei den Energieversorgern vor neue Herausforderungen gestellt.

Es stellte sich heraus, dass ca. 10 % der Lieferantenwechsel von Kunden vollzogen wurden, die bereits in den vorangegangenen Jahren ihren Energieversorger gewechselt haben.

Der BDEW hat ermittelt, dass ein Drei-Personen-Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh in 2011 eine monatliche Stromrechnung von rund 73 € zu bezahlen hat. Die nachfolgenden Grafiken zeigen zum einen die Entwicklung der Strompreise seit Beginn der Liberalisierung und zum anderen die Zusammensetzung des Strompreises. Staatlich veranlasste Abgaben und Steuern machen einen Anteil von fast der Hälfte der Stromrechnung aus. Der Anteil der Kosten für Erzeugung, Transport und Vertrieb ist seit 1998 um 5,3 % gestiegen. Erwähnenswert dabei ist, dass diese Kosten in den Jahren 2010 und 2011 rückläufig waren. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Kostensteigerung von 0,4 %. Der Hauptanteil der Belastung für Endkunden ist auf gestiegene Steuern, Abgaben und Umlagen zurückzuführen. Diese sind im Betrachtungszeitraum 1998 bis 2011 um ca. 168 % gestiegen, was einer durchschnittlichen jährlichen Kostensteigerung von 12,0 % entspricht.

DURCHSCHNITTLICHE MONATLICHE STROMRECHNUNG EINES DREI-PERSONEN-MUSTER-HAUSHALTS MIT 3.500 KWH/A

ZUSAMMENSETZUNG DES HAUSHALTSSTROMPREISES 2011

RECHTLICHE UND POLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN

Die rechtliche, politische und regulatorische Entwicklung im Berichtszeitraum wurde maßgeblich durch die Debatte über den zukünftigen Einsatz der Kernenergie, die Energiewende und insbesondere die Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) geprägt.

Das Bundeskabinett hatte bereits knapp drei Monate nach dem Reaktorunglück in Japan den schrittweisen Atomausstieg in Deutschland beschlossen. Mit insgesamt elf Beschlüssen zur Energiepolitik wurden darüber hinaus weitere Schritte zur Energiewende auf den Weg in ein regeneratives Zeitalter gebracht. Die Umsetzung dieser energiepolitischen Maßnahmen und der damit verbundene Umbau der energiewirtschaftlichen Landschaft werden die gesamte Energiewirtschaft in Deutschland vor enorme Herausforderungen stellen. Auch die bayerische Staatsregierung hat Ende Mai 2011 das neue bayerische Energiekonzept "Energie innovativ" beschlossen. In dem Konzept wird beschrieben, wie der Ausstieg aus der Kernkraft und der Einstieg in das regenerative Zeitalter in Bayern erreicht werden kann. Wesentlicher Eckpunkt dabei ist der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien. Vorgesehen ist die Verdopplung ihres Anteils innerhalb der nächsten zehn Jahre und - damit einhergehend - der Ausbau der Netzinfrastruktur, der Bau neuer Gaskraftwerke und auch die verstärkte Erforschung neuer Energietechnologien, insbesondere der Speichertechnologien. Diese anstehenden großen Herausforderungen wurden auf dem Energiegipfel am 28. Juni 2011 u. a. auch mit der Lechwerke AG, Ministerpräsident Horst Seehofer und weiteren Vertretern der bayerischen Staatsregierung diskutiert.

Die Novellierung des EnWG vom 28. Juli 2011 erfolgte als Teil eines umfangreichen Gesetzgebungspakets, durch das ebenfalls eine Vielzahl weiterer Gesetze geändert bzw. neu geschaffen wurden. So u. a. das Atomgesetz, das Energie- und Klima-Fonds-Gesetz, das Gesetz zur Beschleunigung des Netzausbaus Elektrizitätsnetze, das Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG) und das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz. Daneben auch die Stromnetzentgelt- und Anreizregulierungsverordnung. Dieses Bündel von Änderungen wird erhebliche Auswirkungen auf nahezu alle energiewirtschaftlichen Wertschöpfungsstufen haben. Dabei sind die konkreten Folgen in der Zukunft für die LEW-Gruppe derzeit noch nicht vollständig abschätzbar. Viele Auslegungs- und Anwendungsfragen, aber auch Details der praktischen Umsetzung sind noch ungeklärt. Des Weiteren sollen kurzfristig weitere Gesetzesänderungen erfolgen.

Das neue EnWG fordert erwartungsgemäß neue Entflechtungsmodelle und weitere Anforderungen für den Übertragungsnetzbereich. Gleichwohl können sich hieraus längerfristig ebenfalls Anforderungen für unseren Verteilnetzbetrieb ergeben. Fest steht für den Verteilnetzbereich bisher, dass Strom- und Gasverteilnetzbetreiber infolge des neuen EnWG durch ihre Markenpolitik und ihr Kommunikationsverhalten gewährleisten müssen, dass eine Verwechslung zwischen Verteilnetzbetreiber und Vertriebsaktivitäten ausgeschlossen ist. Auch Verteilnetzbetreiber müssen zukünftig jährliche Netzzustandsberichte für die 110-kV-Spannungsebene erstellen, insbesondere auch zum erwarteten Ausbau der EEG-Einspeisungen. Ergänzend kann die zuständige Regulierungsbehörde einen Zehn-Jahres-Netzentwicklungsplan anfordern. Zudem ist eine grundsätzliche Einbeziehung von Fotovoltaik-Anlagen in das Einspeisemanagement vorgesehen. Nach der neuen Gesetzeslage sind 110-kV-Leitungen auf neuen Trassen unter gewissen Voraussetzungen nicht als Freileitung, sondern als Kabel auszuführen. Diese Vorschrift wird den Investitionsbedarf in das Netz weiter erhöhen, wobei die Kosten als Investitionsbudget gemäß Anreizregulierungsverordnung anerkannt werden.

Für die Strom- und Gasvertriebe sieht das neue EnWG u. a. weitere Verkürzungen von Lieferantenwechselfristen auf drei Wochen und die Erstellung von Schlussabrechnungen innerhalb von drei Wochen nach Lieferende vor. Ebenso sind neue Regeln für die Aufbewahrung von Handelsdaten vorgesehen. Hierdurch wird sich eine Erhöhung der Kosten des Vertriebsprozesses ergeben. Neue Vorgaben folgen zudem auch für den Bereich der Messung und des Messstellenbetriebs. Beide Bereiche werden als zentrale Elemente eines verstärkten Engagements im Bereich Energieeinsparung und Energieeffizienz gesehen.

Weitere nachhaltige Änderungen für die Energiewirtschaft, namentlich für Stromvertriebe, regenerative Erzeuger und Netzbetreiber haben sich aus der erneuten Novellierung des EEG ergeben. So wurden, basierend auf einem entsprechenden EEG-Erfahrungsbericht des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Ausbauziele für den Stromsektor verankert. Des Weiteren wurden Prämienmodelle zum Anreiz marktorientierter Stromerzeugung etabliert. Neben der EEG-Vergütung und der klassischen Direktvermarktung ist nun auch die Vermarktung über ein Marktprämienmodell möglich. Außerdem wurden Verbesserungen zur Integration von Fotovoltaik-Anlagen geschaffen und die Vergütungssätze weiter angepasst. Ob das Ziel der Vereinfachung des durch starke Komplexität geprägten EEG-Vergütungssystems mit den neuen Regelungen erreicht werden kann, bleibt zu beobachten. Relevant ist jedoch, dass die infolge der EEG-Förderung zu erhebende bundesweit einheitliche EEG-Umlage, die die Übertragungsnetzbetreiber am 14. Oktober 2011 veröffentlichten, auf 3,592 ct/kWh für 2012 leicht erhöht wurde. Dies führt zu weiteren Belastungen für die Stromvertriebe und die Stromkunden.

Das Gesetzgebungspaket sieht zudem Erleichterungen für stromintensive Unternehmen vor. So z. B. Netzentgeltbefreiung nach der Neuregelung des § 19 Abs. 2 der Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV) und eine Härtefallregelung zur Gewährleistung einer niedrigeren EEG-Belastung nach dem EEG. Zur Finanzierung der Entlastung stromintensiver Industriebetriebe von Netzentgelten wird auf Basis der Neuregelung des § 19 Abs. 2 StromNEV zum 1. Januar 2012 eine § 19 StromNEV-Umlage für Letztverbraucher, analog dem KWK-Aufschlag, eingeführt. Die § 19 StromNEV-Umlage wird in einem bundesweiten Belastungsausgleich der Übertragungsnetzbetreiber erhoben und beträgt in 2012 für einen Jahresverbrauch bis 100.000 kWh 0,151 ct/kWh.

Im Rahmen der Anreizregulierung erwarten wir weiteren Druck auf die Netzentgelte durch die zweite Regulierungsperiode, die ab 1. Januar 2014 beginnen wird. Für diese zweite Regulierungsperiode im Stromnetzbereich bildete das Jahr 2011 die Kostenbasis. D. h. die Kostenprüfung erfolgt auf der Grundlage der Kostensituation und der Daten des Jahres 2011. Durch die Kostenprüfung wird dabei das Ausgangsniveau für die ab 2014 geltende Erlösobergrenze für die LEW Verteilnetz GmbH und die Wendelsteinbahn Verteilnetz GmbH bestimmt. Aber auch das bisherige Anreizregulierungssystem wurde in 2011 weiter fortentwickelt. Gleichwohl ist noch eine Vielzahl von Fragen weiterhin nicht endgültig geklärt: so wurde beispielsweise im April 2011 mit der Festlegung über die Datenerhebung zur Bestimmung des Qualitätselements hinsichtlich der Netzzuverlässigkeit ein wichtiger Schritt in Richtung Qualitätsregulierung der Stromnetze unternommen, die ab 1. Januar 2012 Anwendung finden. Die Detailausgestaltung der Qualitätsregulierung steht aber noch aus. Im Stromnetzbereich trieb die Bundesnetzagentur (BNetzA) zudem ihre Bemühungen zur Schaffung eines Standardbilanzkreisvertrags Strom im Wege eines Konsultationsverfahrens für eine entsprechende Festlegung weiter voran. Trotz verschiedener Änderungen sind auch Weiterentwicklungen der Geschäftsprozesse im Strom- und Gasbereich erforderlich.

Aus der Rechtsprechung ist hervorzuheben, dass nun erstmals auch der Bundesgerichtshof (BGH) in einem Beschluss vom 31. März 2011 selbst die Rückforderungssperre für die im Zeitraum der Mehrerlösabschöpfung erhobenen Netzentgelte bestätigt hat. Bisher unberechtigt geltend gemachten Ansprüchen von Netzkunden gegen die LEW Verteilnetz GmbH ist damit die Grundlage entzogen. Zudem hat der BGH mit einer Entscheidung vom 28. Juni 2011 teilweise die für die Netzbetreiber negative Rechtsprechung des Oberlandesgerichts Düsseldorf zur Festsetzung der Erlösobergrenze korrigiert. Die BNetzA hat die Grundsätze dieser Entscheidung im Wege eines als Vergleich abgeschlossenen öffentlich-rechtlichen Vertrags auf alle Netzbetreiber angewandt, die - wie auch die LEW Verteilnetz GmbH - ursprünglich Beschwerde gegen die Festsetzung der Erlösobergrenze eingelegt hatten. Im Gegenzug musste die LEW Verteilnetz GmbH die Beschwerde gegen die Festlegung der Erlösobergrenze einschließlich des Antrags auf Entscheidung des Härtefalls wegen Nichtberücksichtigung des Anstiegs der Kosten für Verlustenergie zurücknehmen. Die Umsetzung dieses Vergleichs führt zu Erhöhungen der Netzentgelte im Bereich der betroffenen Netzbetreiber, so auch für die LEW Verteilnetz GmbH, ab dem Jahr 2012.

Die am 9. September 2010 novellierte Gasnetzzugangsverordnung machte eine Überarbeitung der bundesweiten Kooperationsvereinbarung (KoV) im Gasbereich in 2011 erforderlich. Hierzu wurde die KoV durch die maßgeblichen Interessenverbände weiterentwickelt zur KoV IV. Diese Weiterentwicklung verfolgte insbesondere das Ziel, eine wesentlich bessere Struktur der KoV, verbesserte Standardverträge und Detailleitfäden, z. B. zum Bilanzkreismanagement, zu schaffen.

Auf EU-Ebene werden aktuell auch weitere Richtlinien und Vorhaben diskutiert, die zukünftig ebenfalls Auswirkungen auf die deutsche Energiewirtschaft haben können. So z. B. die Richtlinie über die Gesamt-Energieeffizienz von Gebäuden oder die Richtlinie zur Energiekennzeichnung. Angestoßen wurde ebenfalls eine Diskussion über ein viertes EU-Binnenmarktpaket, das nach ersten Vorstellungen auch ein Ownership-Unbundling für Verteilnetzbetreiber vorsehen könnte. Diese Diskussion steht aber erst am Anfang.

3.2 GESCHÄFTSENTWICKLUNG

MARKTSTELLUNG

VERTRIEB

Die starke Dynamik hielt auch 2011 auf dem deutschen Strom- und Gasmarkt weiter an. Die Kunden folgten zum Jahreswechsel 2010/11 vermehrt den Wechselaufrufen der Politik und Medien und auch die Ereignisse in Fukushima hatten kurzzeitig eine Wechselwelle zu Öko-stromanbietern zur Folge. Eine Vielzahl von Anbietern vertreiben ihre Produkte überregional oder sogar bundesweit. Seit Beginn der Liberalisierung des Strommarkts in Deutschland im Jahr 1998 haben sich nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) rund 26 % der Haushalte für ein anderes Versorgungsunternehmen entschieden. Auch hält der Trend zu Discount-Anbietern selbst nach der Insolvenz des Lieferanten TelDaFax im Juni 2011 weiter an.

Die Zahl der Mitbewerber stieg auch im Gasbereich erneut an. Mittlerweile agieren über 300 Anbieter als Wettbewerber in Fremdnetzen, davon allein 60 in unserem Gasvertriebsgebiet. Den Wettbewerb im liberalisierten Markt genutzt haben seit 1998 laut BDEW über 14 % der Haushalte in Deutschland. Sie stehen in keiner Lieferbeziehung mehr zu ihrem früheren Erdgas-Versorger.

STROM

Die angespannte Wettbewerbssituation im Segment Gewerbekunden, hervorgerufen durch die weiterhin zunehmende Anzahl an regionalen und überregionalen Stromanbietern, setzte sich auch in 2011 weiter fort. Die nach Preisanpassungen zum 1. Januar 2011 erfolgten Kundenverluste im Berichtsjahr konnten wir nicht durch Reakquise- und Akquisebemühungen ausgleichen. Allerdings wirkte sich die bereits im Juli 2011 angekündigte Preispolitik zugunsten unserer Kunden ab dem 1. Januar 2012 beruhigend auf unseren Kundenbestand aus. Trotzdem konnten wir das Absatzniveau des Vorjahres nicht halten.

Im Geschäftskundenbereich mussten wir Rückgänge beim Absatz hinnehmen. Dieser Minderung wirken wir mit Produktangeboten, die wir entsprechend den Kundenbedürfnissen weiter verbessert haben, werthaltiger Akquise sowie durch neu aufgelegte und individuell auf das jeweilige Stromprodukt aufgesetzte Ökostromprodukte entgegen. Näheres hierzu auf Seite 62 "Wichtige Ereignisse und Aktivitäten 2011".

Auch im Bereich der Privatkunden mussten wir wiederum Absatzrückgänge durch Kundenverluste und geringere Stromabnahmen, u. a. zurückzuführen auf die vergleichsweise milden Temperaturen in den Wintermonaten, hinnehmen. Die Preisanpassung zum Jahreswechsel 2010/11 führte zu einer deutlichen Zunahme von Kundenwechseln. Ohne nennenswerte Kundenverluste bewältigten wir jedoch die durch die Ereignisse in Fukushima entstandene politische Diskussion zum Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland. Ab Mitte 2011 gewannen wir durch unsere Akquisebemühungen wieder mehr Kunden und stoppten somit den Abwärtstrend. Weiterhin verbesserten wir kontinuierlich unser Energieeffizienz-Angebot und leisteten damit einen Beitrag für die Energiewende. Diese Maßnahmen sowie das gesteigerte Energieeffizienz-Bewusstsein unserer Kunden führen zu sinkenden Durchschnittsverbräuchen im Privatkundensegment.

Hingegen konnten wir bei den Energieversorgungsunternehmen einen deutlichen Absatzzuwachs von 39,1 % auf 6.426 Mio. kWh verzeichnen. Diese Zunahme können wir auf eine breitere Kundenbasis sowie auf Steigerungen des Lieferanteils bei bereits bestehenden Lieferverträgen zurückführen.

Der Energiemarkt war zu Beginn des Jahres 2011 von den Laufzeitverlängerungen bei den Kernkraftwerken geprägt. Die Erwartungen der Kunden waren auf nachhaltig sinkende Preise gerichtet. Überlagert wurde dieser Effekt durch vermehrte Energienachfrage aufgrund konjunktureller Auswirkungen. Dies führte bei den Großhandelspreisen eher zur Preisstabilität. Die nachfolgenden Ereignisse in Fukushima und die kurzfristige Abschaltung mehrerer Kernkraftwerke in Deutschland durch das Moratorium der Bundesregierung führten zu einem sprunghaften Anstieg der Großhandelspreise im März 2011 um ca. 8 €/MWh. Im Laufe des Jahres wurde dieser Anstieg ganz abgeschmolzen. Weitere Details dazu auf Seite 51 f..

GAS

Im Gasbereich konnten wir in einem stark umkämpften Markt das Absatzvolumen bei den Geschäftskunden nahezu stabil auf 471 Mio. kWh halten, bei den Energieversorgungsunternehmen sogar von 293 Mio. kWh auf 366 Mio. kWh steigern.

Mit Beginn des Jahres 2011 etablierten wir uns im regionalen Gasmarkt auch im Privatkundensegment und haben unsere Position als Wettbewerber weiter ausgebaut. Bis zum Jahresende 2011 konnten wir unseren Kundenstamm gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppeln.

Die Entwicklung der Handelspreise für Erdgas hat sich ähnlich wie der Strompreis verhalten. Da Gas nach den Vorkommnissen in Japan als so genannte "Brückentechnologie" genannt war, hat sich der Preis für die Folgejahre etwas erhöht. Die Preissprünge waren im Vergleich zum Strom jedoch deutlich geringer. Das Preisniveau war am Jahresende 2011 nahezu wieder auf dem Niveau wie zu Beginn des Jahres 2011. Weitere Details dazu auf Seite 52.

ERZEUGUNG

Die Erzeugungsaktivitäten der LEW-Gruppe sind in unserer 100%igen Tochtergesellschaft, der Bayerische Elektrizitätswerke GmbH (BEW), gebündelt. In der Verantwortung der BEW liegt der Betrieb von 35 Laufwasserkraftanlagen und acht thermischen Anlagen in Bayern. Im Bereich der Wasserkraft steht uns der Strom aus 28 eigenen und vertraglich gebundenen Kraftwerken zur Verfügung. Darüber hinaus betreiben wir sieben Kraftwerke für andere Eigentümer.

Die Erzeugung in Laufwasserkraftwerken hängt stark von klimatischen Einflussfaktoren und lokalen Wettereinflüssen ab. Nachdem die Erzeugung im Januar und Februar noch über der Regelerzeugung lag, waren die Monate März bis Juni und November von einer sehr niedrigen Wasserführung gekennzeichnet. Die Monate Juli bis Oktober und Dezember lagen im Bereich der Regelerzeugung, konnten jedoch die Mindererzeugung der Vormonate nicht vollständig ausgleichen. Für das Gesamtjahr lag die Erzeugung aus den Wasserkraftwerken bei 91 % des langjährigen Mittels. Die Erzeugungsmenge reduzierte sich somit um 57 GWh gegenüber dem Vorjahr auf 764 GWh.

Bei den thermischen Kraftwerken stammte der größte Anteil der Erzeugung aus einer Contracting-Anlage bei einem Industriekunden. Die Erzeugung der thermischen Anlagen lag in 2011 bei 64 GWh und damit um 14 GWh unter dem Vorjahr.

Die Gesamterzeugung von 828 GWh wurde zu 83 % zu Konditionen der Strombörse EEX in Leipzig verkauft. Die übrigen 139 GWh stammen aus Kraftwerken, die im Rahmen des Gesetzes für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG) gefördert bzw. über Direktvermarktung an Dritte abgegeben wurden.

Trotz der geringeren Erzeugung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lagen die Umsatzerlöse durch die EEG-Direktvermarktung sowie aufgrund höherer Erlöse aus vermiedener Netznutzung leicht über dem Vorjahresniveau.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein wesentlicher Teil der Unternehmensstrategie. Mit dem Geschäftsfeld Energiecontracting forcieren wir verstärkt die regenerative Energieerzeugung. So konnte z. B. mit einem Industriekunden ein langjähriger Vertrag für ein modernes und umweltfreundliches Biomasse-Heizwerk abgeschlossen werden. Zur Durchführung des Projekts wurde am 30. Mai 2011 eine gemeinsame Wärmegesellschaft, die Rain Biomasse Wärmegesellschaft mbH, Rain am Lech, gegründet. Die Inbetriebnahme des neuen Biomasse-Heizwerks mit einer installierten Leistung von 15,7 MWth ist für das erste Halbjahr 2012 geplant.

NETZ

Seit der Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) im Juli 2005 unterliegt unser Netzgeschäft der Regulierung durch die Bundesnetzagentur (BNetzA).

Die Erlösobergrenze für das Jahr 2011 ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dieser Anstieg ist insbesondere in den Kostensteigerungen durch Netzerweiterungen - im Wesentlichen aufgrund des beständigen Zubaus von EEG-Anlagen und deren Integration in unser Netz -begründet. Ein weiterer Faktor resultiert aus der geänderten Berücksichtigungsfähigkeit der Aufwendungen für die Beschaffung von Netzverlusten in der Erlösobergrenze.

Der Zuwachs der EEG-bedingten dezentralen Erzeugungsanlagen im Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH - wie auch deutschlandweit - blieb in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2011 deutlich unter dem Vorjahresniveau. Dies hatte zur Folge, dass die von der Bundesregierung geplante Vergütungsabsenkung zum 1. Juli 2011 ausgesetzt wurde. In den Folgemonaten stieg der Zubau von Einspeiseanlagen wieder an. Insgesamt wurden in 2011 in unserem Netzgebiet rund 10.600 neue Einspeiseanlagen angeschlossen. Dadurch hatten wir zum Jahresende rund 52.000 an unser Netz angeschlossene EEG-Einspeiseanlagen mit einer Einspeiseleistung von rund 1.470 MW. Die in unserem Netzgebiet erzeugte und eingespeiste regenerative Energiemenge aus dezentralen Erzeugungsanlagen erhöhte sich in 2011 auf 2.035 GWh, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 17,9 % ergibt. Die hierfür angefallenen Einspeisevergütungen nach dem EEG beliefen sich in 2011 auf 608,7 Mio. € (Vorjahr: 468,9 Mio. €).

Durch den stetigen Zubau der dezentralen Erzeugungsanlagen - insbesondere in lastschwachen, landwirtschaftlich geprägten Regionen - mussten auch im Jahr 2011 die Nieder- und Mittelspannungsnetze weiter ausgebaut werden. Die Kosten für den Netzausbau, bedingt durch den Anschluss von EEG-Anlagen, betrugen im Geschäftsjahr 2011 über 17 Mio. €. Exemplarisch hierfür wurde beispielsweise in einer Netzregion mit dem Bau einer zusätzlichen, ca. 10 km langen Mittelspannungsleitung begonnen, da der Energieabtransport aus dieser Region an den Sonnentagen nicht mehr über die bestehenden Mittelspannungsleitungen gewährleistet werden kann.

Seit 2010 werden zur Netzautomatisierung und Netzlaststeuerung Einspeiseanlagen mit Fernsteueranlagen inklusive Istwertübertragung an die Netzleitstelle in Augsburg angebunden. Im Geschäftsjahr 2011 haben wir rund 220 weitere dezentrale Einspeiseanlagen mit Fernsteuerungen ausgestattet. Insgesamt sind damit ca. 430 MW der in unser Netz eingespeisten Leistung für den sicheren Netzbetrieb steuerbar.

Das bereits seit mehreren Jahren laufende umfangreiche Programm zur Modernisierung des 110-kV-Leitungsnetzes konnte im Jahr 2011 erfolgreich fortgesetzt werden. Neben zwei insgesamt 9,5 km langen Teilstrecken auf der 110-kV-Leitungsverbindung Memmingen und Meitingen wurde der 5,7 km lange Abschnitt zwischen den beiden Umspannanlagen Bäumenheim und Rain sowie die 4,5 km lange 110-kV-Leitungsverbindung zwischen Gersthofen und Augsburg Nord komplett neu gebaut. Ferner wurde die 110-kV-Leitung zwischen den Abzweigmasten Denzingen und Ichenhausen auf einer Streckenlänge von 3,1 km erneuert. Die bisherigen Leitungen waren am Ende ihrer wirtschaftlichen Lebensdauer angekommen.

Durch das Auflegen von größeren Leiterseilquerschnitten auf den neu gebauten Trassen konnte die Leistungsfähigkeit erhöht und die Stromversorgungsqualität verbessert werden. Die LEW Verteilnetz GmbH trägt damit den erhöhten Anforderungen beim Energietransport durch den Zubau von dezentralen Einspeiseanlagen Rechnung und schafft die Voraussetzungen für den weiteren Ausbau und die netzverträgliche Integration dieser Anlagen. Auch in den nächsten Jahren wird das Modernisierungsprogramm an Hochspannungsleitungen fortgesetzt. Jährlich sollen ca. 25 km Trassenlänge erneuert und mit einem stärkeren Seilquerschnitt ausgerüstet werden.

Bei unseren Industrie- und Gewerbekunden mit registrierender Leistungsmessung sorgt die anhaltend gute Konjunkturlage in 2011 im Vergleich zum Vorjahr für einen annähernd gleichbleibenden Energieverbrauch. Im Bereich der Kunden ohne registrierende Leistungsmessung ist jedoch ein Rückgang des Energieverbrauchs im Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH zu verzeichnen. Gründe sind die milden Witterungsverhältnisse und das- vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen - zunehmende Energiebewusstsein der Bevölkerung. Insbesondere bei den Wärmekunden führten die vergleichsweise milden Temperaturen in den Wintermonaten zu einem Verbrauchsrückgang gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2011 wurden durch das Stromnetz der LEW Verteilnetz GmbH 11,2 TWh Energie transportiert, dies entspricht einem Rückgang um 1 % gegenüber dem Vergleichszeitraum 2010. Die Netzlastspitze hingegen stieg im Vergleich zum Vorjahr von 1.879 MW auf 1.952 MW.

Unsere zweite Verteilnetzgesellschaft, die Wendelsteinbahn Verteilnetz GmbH, verfügt über insgesamt 195 km Netzlänge. In 2011 wurden insgesamt 46 (Vorjahr: 47) neue EEG-Anlagen mit einer Leistung von 551 kWp in Betrieb genommen.

ERLÄUTERUNG DER VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE DER LEW-GRUPPE

ANMERKUNGEN ZUR BERICHTSWEISE

Um die Transparenz der Berichterstattung zu erhöhen, werden im Konzernabschluss der LEW-Gruppe seit dem Berichtsjahr konzernintern erbrachte Leistungen für selbst erstellte und zur Eigennutzung bestimmte Sachanlagen als andere aktivierte Eigenleistungen in der Position sonstige betriebliche Erträge ausgewiesen. Diese Änderung haben wir rückwirkend zum 1. Januar 2010 durchgeführt.

Darüber hinaus änderten wir die Bilanzierungspraxis bei den Auflösungen von Rückstellungen. Ab dem Berichtsjahr werden die Rückstellungen nicht mehr über die sonstigen betrieblichen Erträge, sondern grundsätzlich gegen den Aufwandsposten aufgelöst, gegen den sie gebildet wurden.

Durch die Änderungen der Berichtsweise wird eine sachgerechtere Darstellung erzielt. Ergebnisauswirkungen ergeben sich keine.

ERTRAGSLAGE DER LEW-GRUPPE | SEGMENTE

Wir untergliedern die LEW-Gruppe in die Segmente Strom-Erzeugung, Netzbetrieb und Netzservice, Energie-Allgemeines und Sonstiges. Im Segment Strom-Erzeugung sind alle Aktivitäten im Bereich der Stromerzeugung, im Segment Netzbetrieb und Netzservice sind die Aktivitäten im Bereich der Verteilung von Strom gebündelt, wobei das Sachanlagevermögen dem Segment Energie-Allgemeines zugeordnet ist. Der Strom- und Gasvertrieb, der Overhead-Bereich sowie die Eigentümerfunktion des Sachanlagevermögens sind im Segment Energie-Allgemeines zusammengefasst. Das Segment Sonstiges beinhaltet den Kundenservice, die IT- und kaufmännischen Funktionen, unsere Aktivitäten im Bereich der Telekommunikation sowie unsere Beteiligungen im Bergbahnbereich und in der Entsorgungswirtschaft.

AUSSENUMSÄTZE NACH SEGMENTEN

ERTRAGSLAGE DER LEW-GRUPPE | EBITDA UND BETRIEBLICHES ERGEBNIS

Außerordentliche oder periodenfremde Erträge und Aufwendungen beeinträchtigen die Beurteilung der laufenden Geschäftstätigkeit. Diese werden im neutralen Ergebnis ausgewiesen und somit im EBITDA nicht berücksichtigt.

Beim EBITDA verzeichnen wir zum Vorjahr einen Anstieg um 1,9 Mio. € auf 179,6 Mio. €.

In 2011 erzielte die LEW-Gruppe einen betrieblichen Umsatz von 2.109,1 Mio. €. Dieser Betrag beinhaltet die Strom- und Erdgassteuer in Höhe von 96,9 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Umsatzerlöse um 323,6 Mio. €. Wie bereits in den letzten Jahren haben sich die Einspeisemengen aus EEG-geförderten Anlagen in unserem Netzgebiet erhöht. Das Volumen hierfür beträgt im Geschäftsjahr 608,7 Mio. € (Vorjahr: 468,9 Mio. €). Im Stromgeschäft mit Energieversorgungsunternehmen und im Gasbereich konnten wir deutliche Absatzsteigerungen erzielen, dies ist auf eine breitere Kundenbasis sowie auf Steigerungen des Lieferumfangs bei bereits bestehenden Lieferverträgen zurückzuführen. Auch Preiseffekte spielten eine Rolle, infolge der Weitergabe der Mehrkosten für die Förderung von erneuerbaren Energien an unsere Kunden. Die gegenüber dem Vorjahr mildere Witterung schlug sich in einem geringen Heizwärmebedarf bei den Privatkunden nieder.

Entsprechend zur Umsatzentwicklung hat sich auch der betriebliche Materialaufwand um 296,9 Mio. € erhöht. Gründe hierfür sind die EEG-Einspeisemengen, höhere Beschaffungsmengen, die deutlich gestiegene EEG-Umlage und gestiegene Unterhaltsaufwendungen.

Im Berichtszeitraum verminderten sich die sonstigen betrieblichen Erträge um 13,1 Mio. €. Der wesentliche Grund für den Rückgang ist, wie bei den Anmerkungen zur Berichtsweise bereits beschrieben, die geänderte Darstellung der Auflösung von Rückstellungen, die ab diesem Berichtsjahr gegen den Aufwandsposten aufgelöst werden, gegen den sie gebildet worden sind. Positiv wirkten sich in der Berichtsperiode Erträge aus der Veräußerung von Netzanlagen aus.

Unser betrieblicher Personalaufwand ist um 3,0 Mio. € angestiegen. Die Zunahme des Personalaufwands ist auf höhere Aufwendungen für Altersversorgung und auf die Anhebung der tariflichen Vergütung zum 1. Mai 2010 und zum 1. Juli 2011 zurückzuführen. Aufwandsmindernd wirkte sich die geänderte Darstellung der Auflösung von Rückstellungen in der Berichtsperiode aus.

Der sonstige betriebliche Aufwand beläuft sich auf 81,3 Mio. € und liegt damit um 8,4 Mio. € unter dem Vorjahreswert. Während der Vergleichswert des Vorjahres durch Risikovorsorgen im Vertriebsbereich belastet war, wirkte sich in der Berichtsperiode die Wertberichtigung einer Forderung gegenüber einem Geschäftskunden belastend aus. Aufwandsentlastend wirkte auch hier die geänderte Darstellung der Auflösung von Rückstellungen. In der Position sind zudem betriebliche und allgemeine Geschäftskosten, Konzessionsabgaben, Kosten für Marketing, Fremdlieferungen und -leistungen - soweit sie nicht den Materialaufwand betreffen - sowie Versicherungsprämien enthalten.

Gegenüber dem Geschäftsjahr 2010 erhöhte sich das betriebliche Beteiligungsergebnis im Geschäftsjahr 2011 um 2,8 Mio. €. Der Anstieg ergibt sich im Wesentlichen aus einem höheren Ergebnisbeitrag der nach at-equity-bilanzierten Unternehmen.

EBITDA AUFGETEILT NACH SEGMENTEN

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2011

TEUR
2010

TEUR
Segment Strom-Erzeugung 50.906 43.096
Segment Netzbetrieb und Netzservice - 31.782 20.225
Segment Energie-Allgemeines 141.730 100.736
Segment Sonstiges 18.743 13.629
179.597 177.686

Das Ergebnis im Segment Strom-Erzeugung verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 7,8 Mio. €. Mehrerlöse konnten wir aus den Laufwasserkraftwerken erzielen, deren Strom wir im Rahmen des Gesetzes für den Vorrang Erneuerbarer Energien direkt vermarktet haben. Gleichzeitig verringerte sich der Aufwand für Strombezugskosten aus vertraglich gebundenen Kraftwerken gegenüber dem Vorjahr.

Das Segment Netzbetrieb und Netzservice konnte kein positives Ergebnis erwirtschaften. Das Segmentergebnis erreichte im Berichtsjahr ein negatives EBITDA von 31,8 Mio. €. Dem Rückgang liegen folgende Komponenten zugrunde: der weiter anhaltende Zubau von dezentralen regenerativen Erzeugungsanlagen im Netzgebiet bewirkte hohe Netzausbaukosten, was zugleich höhere Kosten für vermiedene Netznutzung zur Folge hatte. Hinzu kommen Netzentgeltrückzahlungen aufgrund der Neuregelung des § 19 Abs. 2 Stromnetzentgeltverordnung und höhere Bezugskosten für das vorgelagerte Netz. Des Weiteren führten witterungsbedingte Verbrauchsrückgänge zu geringeren Netznutzungserlösen.

Im Segment Energie-Allgemeines wird die Verzinsung unserer Netzanlagen, die Auflösung der Baukostenzuschüsse und das Vertriebsergebnis erfasst. Aus der Eigentümerfunktion des Sachanlagevermögens wird ein erheblicher Anteil des Segmentergebnisses Energie-Allgemeines erzielt. Das Segmentergebnis liegt mit 141,7 Mio. € um 41,0 Mio. € über dem Vorjahreswert. Positiv wirkten sich in der Berichtsperiode höhere Ergebnisbeiträge von Beteiligungsunternehmen, Erträge aus der Veräußerung von Netzanlagen und eine deutlich geringere Risikovorsorge gegenüber dem Vorjahr aus.

Das EBITDA des Segments Sonstiges hat sich um 5,1 Mio. € gegenüber dem Vorjahr verbessert. Der Anstieg ergibt sich im Wesentlichen durch ein höheres Abrechnungsvolumen in den Bereichen Kundenservice, IT- sowie bei den kaufmännischen Funktionen.

ERTRAGSLAGE DER LEW-GRUPPE | NETTOERGEBNIS

ÜBERLEITUNG VOM EBITDA ZUM NETTOERGEBNIS

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2011

TEUR
2010

TEUR
EBITDA 179.597 177.686
Betriebliche Abschreibungen - 41.741 - 38.407
Betriebliches Ergebnis 137.856 139.279
Neutrales Ergebnis - 2.146 - 3.168
Finanzergebnis 5.195 31.929
Ertragsteuern - 17.314 - 13.258
Ergebnis nach Steuern 123.591 154.782
Ergebnisanteil anderer Gesellschafter - 5.574 - 5.733
Nettoergebnis 118.017 149.049

Die betrieblichen Abschreibungen belaufen sich auf 41,7 Mio. € und liegen um 3,3 Mio. € über dem Vorjahreswert. Der Anstieg der planmäßigen Abschreibungen ist auf das anhaltend hohe Investitionsvolumen zurückzuführen.

NEUTRALES ERGEBNIS

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2011

TEUR
2010

TEUR
Veräußerungsgewinne aus Immobilien und Desinvestments 2.323 1.377
Ergebniseffekte aus Commodity-Derivaten 1.945 1.419
Sonstige neutrale Aufwendungen und Erträge - 6.414 - 5.964
Neutrales Ergebnis - 2.146 - 3.168

Das Neutrale Ergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,0 Mio. € verbessert. Im Berichtszeitraum erzielten wir Veräußerungsgewinne von 2,3 Mio. € aus dem Verkauf von Grundstücken und Gebäuden.

Die bilanzielle Erfassung von Geschäften mit Commodity-Derivaten führte zu einem Ertrag in Höhe von 1,9 Mio. €. Gemäß IFRS sind bestimmte Derivate mit den Marktwerten am jeweiligen Stichtag zu bilanzieren, während die (genau umgekehrt reagierenden) Grundgeschäfte erst später bei ihrer Realisierung ertragswirksam erfasst werden dürfen. Dadurch entstehen kurzfristige Ergebniseffekte, die sich im Laufe der Zeit wieder aufheben. Die sonstigen neutralen Aufwendungen und Erträge in Höhe von - 6,4 Mio. € beinhalten periodenfremde Verpflichtungen aus Energieverbrauchskosten.

FINANZERGEBNIS

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2011

TEUR
2010

TEUR
Zinsen und ähnliche Erträge 25.950 25.613
Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 263 - 294
Zinsergebnis 25.687 25.319
Zinsanteil an langfristigen Rückstellungen - 16.602 - 23.423
Übriges Finanzergebnis - 3.890 30.033
Finanzergebnis 5.195 31.929

Beim Finanzergebnis verzeichneten wir gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 26,7 Mio. €. Das übrige Finanzergebnis beläuft sich im Berichtszeitraum auf - 3,9 Mio. € und verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 33,9 Mio. €. Maßgeblich verantwortlich sind dafür stark verringerte Erträge und höhere Verluste aus Wertpapierverkäufen.

Der Rückgang der Zinsanteile an langfristigen Rückstellungen beläuft sich auf 6,8 Mio. € und ergibt sich aus einer Anhebung der Diskontierungssätze und der damit verbundenen Neubewertung von Rückstellungen.

Gegenüber dem Geschäftsjahr 2010 erhöhte sich die Ertragsteuerbelastung um 4,1 Mio. €. Der Hauptgrund für den Anstieg ist der Wegfall des positiven Sondereffekts aus dem Vorjahr, welches durch die Neuregelung des Körperschaftsteuerguthabens im Jahressteuergesetz 2010 begünstigt war.

Der Ergebnisanteil anderer Gesellschafter betrifft im Wesentlichen die Anteile an der Bayerische-Schwäbische-Wasserkraftwerke Beteiligungsgesellschaft mbH, die die Beteiligung an der Rhein-Main-Donau AG hält.

Das Nettoergebnis beläuft sich in 2011 auf 118,0 Mio. € und liegt damit um 31,0 Mio. € unter dem Vorjahresergebnis.

VERMÖGENSLAGE DER LEW-GRUPPE

Zum 31. Dezember 2011 beträgt unsere Bilanzsumme 1.903 Mio. € und liegt damit um 87 Mio. € über dem Stand des Vorjahres.

Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich zum 31. Dezember 2011 im Vergleich zum 31. Dezember 2010 um 8,0 %. Die Gründe hierfür sind ein höheres Sachanlagevermögen und gestiegene latente Steuern.

Die kurzfristigen Vermögenswerte nahmen im Vergleichszeitraum um 2,3 % zu. Zum Anstieg tragen ein gestiegenes Forderungsvolumen und gestiegene Guthaben bei Kreditinstituten bei.

Unser Eigenkapital erhöhte sich zum 31. Dezember 2011 um 2,4 %.

Die langfristigen Schulden liegen auf dem Niveau des Vorjahres.

Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich um 19,5 % gegenüber dem Jahresende 2010, was im Wesentlichen aus dem Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen resultiert.

VERMÖGENS- UND KAPITALSTRUKTUR

FINANZLAGE DER LEW-GRUPPE | FINANZMANAGEMENT

Das Finanzmanagement der LEW-Gruppe erfolgt im Rahmen des RWE-weiten Cash-Poolings. Liquiditätsüberhänge in der LEW-Gruppe werden dabei im Einklang mit der kurzbzw. mittelfristigen Finanzplanung über ein Finanzmittelkonto kurzfristig über die RWE Deutschland AG bei der RWE AG angelegt. Unsere langfristigen Wertpapier- und Fondsanlagen werden auf Basis von Assetmanagementverträgen der Lechwerke AG und der LEW Beteiligungsgesellschaft mbH durch die RWE AG verwaltet. Ziel ist es, mittelfristig einen Ertrag zu erzielen, der dem Abzinsungsfaktor für die langfristigen Rückstellungen entspricht. Die Anlage erfolgt dabei weitgehend in so genannten Spezialfonds durch Investment-Manager im Rahmen entsprechend vereinbarter Anlagerichtlinien und unter Berücksichtigung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Derivative Finanzinstrumente werden dabei grundsätzlich zur Absicherung von Kapitalmarktrisiken benutzt. Die bestehenden Devisentermingeschäfte werden zur Absicherung von Währungsrisiken aus Geldanlagen und Finanzierungsvorgängen verwendet. Zinsderivate (Finanzterminkontrakte und Zinsswaps) werden in den Spezialfonds in eng vorgegebenen Grenzen zur Steuerung des Zinsrisikos eingesetzt.

Zur weiteren Diversifizierung unseres Anlagebestands besteht ein in 2009 an die RWE AG ausgegebenes Darlehen mit einer Laufzeit von fünf Jahren.

Unser aktuelles Kapitalanlage-Portfolio beträgt zum 31. Dezember 2011 810,4 Mio. € und setzt sich wie folgt zusammen:

ZUSAMMENSETZUNG DES KAPITALANLAGE-PORTFOLIOS

FINANZLAGE DER LEW-GRUPPE | CASH FLOW

CASH FLOW

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2011

TEUR
2010

TEUR
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 179.567 188.388
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit - 102.236 - 86.236
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit - 66.860 - 77.368
Veränderung der flüssigen Mittel 10.471 24.784
Flüssige Mittel zum Jahresende 41.722 31.251

Im Geschäftsjahr 2011 haben wir einen Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 179,6 Mio. € erwirtschaftet. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist auf eine höhere Inanspruchnahme der Rückstellungen zurückzuführen. Dem standen positive Effekte aus den Veränderungen des Nettoumlaufvermögens gegenüber.

Aus der Investitionstätigkeit sind 102,2 Mio. € abgeflossen. Durch um 8,4 Mio. € höhere Investitionen ins Sachanlagevermögen und durch geringere Einnahmen aus Anlagenabgängen ergab sich gegenüber dem Vorjahr ein zusätzlicher Mittelabfluss.

Beim Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit verzeichneten wir im Berichtszeitraum einen Mittelabfluss in Höhe von 66,9 Mio. €. Der Mittelabfluss spiegelt die Ausschüttung aus 2010 in Höhe von 71,0 Mio. € und die Veränderung der Finanzverbindlichkeiten wider.

Von den flüssigen Mitteln zum Jahresende sind 35,0 Mio. € als kurzfristige Termingelder bei Kreditinstituten angelegt.

WERTMANAGEMENT

Die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts und die Erwirtschaftung eines positiven Wertbeitrags sind mit die wichtigsten Ziele der LEW-Gruppe, um die Interessen von Investoren, Kunden und Mitarbeitern zu erfüllen. Gleichzeitig sind wir bestrebt, auch den vielfältigen Ansprüchen der gesellschaftlichen Gruppen gerecht zu werden. Wertsteigerung erzielen wir, wenn die erwirtschaftete Rendite auf das eingesetzte Vermögen die Kapitalkosten übersteigt. Die Kennzahl ROCE (Return on Capital Employed) spiegelt das Verhältnis zwischen betrieblichem Ergebnis und betrieblichem Vermögen wider.

Unsere Kapitalkosten errechnen sich aus dem gewichteten Durchschnitt von Eigenkapital- und Fremdkapitalkosten. Unter Berücksichtigung unserer unternehmensspezifischen Renditeanforderungen, langfristigen Refinanzierungskosten und weiterer Kriterien ergeben sich für das Jahr 2011 Kapitalkosten von 8,00 %.

Daneben sind innerhalb der LEW-Gruppe individuell für einzelne Geschäftsbereiche Kapitalkosten definiert. Auf Grundlage ihres Beitrags zur Steigerung der Rendite auf das eingesetzte Vermögen können wichtige Unternehmensentscheidungen getroffen werden.

Das betriebliche Vermögen wird aus Kennzahlen der Bilanz errechnet. Dabei wird das Anlagevermögen mit der Hälfte der historischen Anschaffungskosten und nicht mit dem Buchwert angesetzt. Hinzugerechnet werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräte des Umlaufvermögens. Das Abzugskapital, das sich aus Teilen der Passiva ermittelt, wird im letzten Schritt in Abzug gebracht. Im Wesentlichen setzt sich dieses aus den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, den Rückstellungen und den passiven Rechnungsabgrenzungsposten zusammen.

Aus der Differenz der Kennzahlen ROCE und Kapitalkosten ergibt sich der relative Wertbeitrag. Dieser beläuft sich für das abgelaufene Geschäftsjahr auf 5,45 %. Bildet man das Produkt aus dem relativen Wertbeitrag und dem betrieblichen Vermögen, ergibt sich der absolute Wertbeitrag in Höhe von 55,9 Mio. €. In der LEW-Gruppe dient der Wertbeitrag als Steuerungsgröße und zur Zielerreichungsmessung sowie als Grundlage für wirtschaftliche Entscheidungen.

BERECHNUNG ABSOLUTER WERTBEITRAG

BERICHTERSTATTUNG NACH § 289 ABSATZ 4 HGB BZW. § 315 ABSATZ 4 HGB

Das gezeichnete Kapital der Lechwerke AG beträgt unverändert 90.738.278,40 € und besteht aus 35.444.640 Stück auf den Inhaber lautende Stückaktien. Jede Stückaktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Die weiteren Rechte und Pflichten aus den Aktien bestimmen sich nach dem Aktiengesetz (AktG).

Die RWE AG, Essen, hält über die RWE Deutschland AG, Essen, die RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen, und die RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Gundremmingen, einen Anteil von 89,87 % am Stammkapital der Lechwerke AG, Augsburg.

Die Lechwerke AG sowie Gesellschaften, an denen wir mehrheitlich beteiligt sind, werden in den Konzernabschluss nach IFRS der RWE AG, Essen, einbezogen. Der Konzernabschluss kann bei der RWE AG in Essen angefordert werden und steht auch im Internet zur Verfügung.

Die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach den §§ 84 f. AktG i. V. m. § 6 der Satzung der Lechwerke AG. Danach werden Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat für eine Amtszeit von maximal fünf Jahren bestellt. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für höchstens fünf Jahre, ist zulässig. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung eines Vorstandsmitglieds vor Ablauf der Amtszeit widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Satzungsänderungen erfolgen nach den Regelungen der §§ 179 ff. AktG i. V. m. § 18 der Satzung der Lechwerke AG und bedürfen grundsätzlich eines Beschlusses der Hauptversammlung. Ausgenommen hiervon sind Änderungen der Satzung, die nur deren Fassung betreffen; zu solchen Änderungen ist der Aufsichtsrat gemäß § 11 Abs. 2 der Satzung der Lechwerke AG ermächtigt.

Sowohl das bisherige Aktienoptions-Programm Beat 2005 als auch das neue Programm Beat 2010 sehen für Vorstand und Führungskräfte der Lechwerke AG und der nachgeordneten verbundenen Unternehmen für den Fall eines Wechsels der Unternehmenskontrolle oder einer Fusion eine Entschädigungszahlung für sämtliche Inhaber von Performance Shares vor. Details hierzu auf Seite 99.

BERICHTERSTATTUNG NACH § 289 ABSATZ 5 HGB UND § 315 ABSATZ 2 NR. 5 HGB

Risiken der Finanzberichterstattung, die zu materiellen Falschaussagen im LEW-Konzernabschluss führen könnten, werden vom Bereich "Rechnungswesen" der Lechwerke AG überwacht. Dieser Bereich ist direkt dem Finanzvorstand unterstellt. Er bedient sich eines Risikomanagementsystems, das wir auf den Seiten 69 bis 72 ausführlich darstellen. In der Finanzberichterstattung besteht das Risiko, dass die Jahres- und Zwischenabschlüsse Falschdarstellungen enthalten, die möglicherweise wesentlichen Einfluss auf die Entscheidungen ihrer Adressaten haben. Unser rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem (IKS) zielt darauf ab, mögliche Fehlerquellen zu identifizieren und die daraus resultierenden Risiken zu begrenzen. Es erstreckt sich auf die Finanzberichterstattung in der gesamten LEW-Gruppe. So können wir mit hinreichender Sicherheit gewährleisten, dass ein den gesetzlichen Vorschriften entsprechender Jahres- und Konzernabschluss erstellt wird.

Die Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen IKS ergibt sich aus der Organisation unseres Rechnungslegungs- und Finanzberichterstattungsprozesses. Eine der Kernfunktionen dieses Prozesses ist die Steuerung der gesamten LEW-Gruppe sowie deren operativer Gesellschaften und Geschäftsbereiche. Ausgangspunkt für unsere Überlegungen sind dabei die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Strategieentwicklungsprozess. Dort werden unsere Unternehmensgruppe sowie das Marktumfeld, in dem wir uns befinden, vor allem unsere Wettbewerber, gründlich analysiert. Auf Basis unserer Stärken und Schwächen erörtern wir Möglichkeiten, aber auch Gefährdungen für unser zukünftiges Handeln. Aus diesen Erwartungen heraus erarbeiten wir einmal jährlich eine so genannte Mittelfristplanung. Diese umfasst Budgetwerte für das jeweils bevorstehende Geschäftsjahr und Planzahlen für weitere zwei Folgejahre. Dabei werden nicht nur monetäre Größen, wie Umsatz, Ergebnis, Investitionen oder Cash Flows ermittelt, sondern auch Mengengerüste u. a. für unsere Absatzerwartungen, für Investitions- und Unterhaltsprogramme und für unsere Mitarbeiterentwicklung. Für das jeweils laufende Geschäftsjahr erstellen wir vierteljährlich Prognosen, so genannte Forecasts, die am Budget und an den Vorjahreswerten anknüpfen. Der Vorstand der Lechwerke AG und die Planungs- und Ergebnisverantwortlichen der wichtigen Tochtergesellschaften und Geschäftsbereiche kommen während der Prognosearbeiten zusammen, um diese Prognosen auf den Prüfstand zu stellen und gemeinsam Steuerungsmaßnahmen zu erarbeiten. Dabei werden auch insbesondere die Quartals- und Jahresabschlüsse zur Validierung herangezogen.

Im Rahmen der externen Berichterstattung zum Halbjahr und zum Gesamtjahr haben die Geschäftsführer wichtiger Tochtergesellschaften sowie ausgewählte Bereichsleiter der Lechwerke AG einen internen Bilanzeid zu leisten. Erst wenn dies geschehen ist, legen die Mitglieder des Vorstands der Lechwerke AG zum Halbjahr und zum Gesamtjahr einen externen Bilanzeid ab und unterzeichnen die Versicherung der gesetzlichen Vertreter. Sie bestätigen damit, dass die vorgeschriebenen Rechnungslegungsstandards und die Bilanzierungsrichtlinien der LEW-Gruppe eingehalten wurden und dass die Zahlen ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermitteln.

Unsere Abschlüsse erstellen wir mit Hilfe eines konzernweiten Berichterstattungssystems, das wir auch für die Aufstellung der Budgets und Prognosen nutzen. Alle vollkonsolidierten Tochtergesellschaften bedienen sich dieses Systems. Es bildet die Basis für einen standardisierten Datenmeldeprozess in der LEW-Gruppe.

Wir identifizieren Risiken der Finanzberichterstattung auf Ebene der Unternehmensbereiche anhand quantitativer, qualitativer und prozessualer Kriterien. Fundament des IKS sind unsere allgemein verbindlichen Richtlinien und ethischen Werte, die auch im LEW-Verhaltenskodex ihren Niederschlag finden. Darauf aufbauend stellen Mindestanforderungen an die wesentlichen Verarbeitungsprozesse eine integre Datenerhebung und -verwaltung sicher. Risiken bei einzelnen Bilanzpositionen infolge subjektiver Ermessensspielräume oder komplexer Transaktionen werden in einer konzernübergreifenden Risiko- und Kontrollmatrix erfasst. In einem jährlichen Regelprozess erbringen wir den Nachweis, dass die notwendigen Kontrollmaßnahmen tatsächlich stattfanden und korrekt vorgenommen wurden. Dies geschieht durch die Interne Revision, externe Wirtschaftsprüfer oder das für die Durchführung der Kontrollen verantwortliche Management.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats befasst sich in seinen Sitzungen regelmäßig mit der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen IKS. Einmal im Jahr legt ihm der Finanzvorstand der Lechwerke AG die Risiken der Finanzberichterstattung dar. Dabei erläutert er auch, welche Kontrollmaßnahmen ergriffen wurden und wie die korrekte Durchführung der Kontrollen geprüft wurde.

BERICHTERSTATTUNG NACH § 289A ABSATZ 1 HGB

Für kapitalmarktorientierte Aktiengesellschaften im Sinne des § 289a Abs. 1 HGB ist die Aufnahme einer Erklärung zur Unternehmensführung verpflichtend. Diese ist auf den Seiten 90 bis 106 als Anlage zum Lagebericht zu finden.

INVESTITIONEN UND UNTERHALTSAUFWENDUNGEN

Unsere Investitionen in das Sachanlagevermögen und in immaterielle Vermögensgegenstände lagen 2011 bei 89,1 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 10,4 %. Für den Ausbau und die Erweiterung unserer Netzinfrastruktur wurden rund 82 % des gesamten Investitionsvolumens aufgewandt.

Im Höchst- und Hochspannungsnetz wurden für die Sanierung und Erneuerung von Leitungen insgesamt 7,5 Mio. € sowie für die Erneuerung von 110- und 20-kV-Schaltanlagen 12,5 Mio. € ausgegeben. Besonders erwähnenswert ist hier der Neubau des 380/110-kV-Einspeisepunkts in Vöhringen, der in 2011 fertiggestellt werden konnte (Gesamtinvestitionsvolumen 2010 bis 2011 7,0 Mio. €). Auch die geplante Gesamterneuerung der 110-kV-Leitung zwischen Memmingen und Meitingen auf einer Länge von 82 km wurde 2011 begonnen. Hier wurden die beiden ersten Teilstrecken von Holzgünz bis Lauben und von Erlingen bis Meitingen mit einem Volumen von 2,2 Mio. € neu gebaut.

Für Erneuerungen und Erweiterungen in der Mittel- und Niederspannung wurden 5,8 Mio. € ausgegeben. Die neuen Netzanschlüsse, mit einem Investitionsvolumen von 16,4 Mio. €, liegen mit 3.206 Stück rund 10 % unter Vorjahresniveau. Durch die weiterhin anhaltend starke Zunahme der EEG-geförderten dezentralen Einspeiseanlagen (rund 10.600 Anlagen) erhöhten sich die Anschaffungskosten für deren Netzanschlüsse. Damit verbunden sind ebenfalls unmittelbar notwendige Ausbaumaßnahmen bzw. die Verstärkung unseres Verteilnetzes. Diese Ausgaben waren mit 14,1 Mio. € in etwa in der gleichen Größenordnung wie im Vorjahr.

Auch in 2011 wurden weitere Investitionen in Breitbandprojekte vorgenommen (6,0 Mio. €), um in den ländlichen Gebieten unserer Region einen schnellen Internetzugang mittels neuester Glasfasertechnik zu ermöglichen und um Eingriffs- und Steuerungsmöglichkeiten im Netzbetrieb weiter zu verbessern. Damit wird eine gute Basis für Smart Metering- und Smart Home-Anwendungen geschaffen.

Weitere 16,5 Mio. € sind neben den Investitionen in das Kerngeschäft Netz für turnusmäßige Ersatzinvestitionen in den Bereichen Stromerzeugung, Facility Management, Fuhrpark, Grundstücke und IT angefallen.

INVESTITIONEN UND UNTERHALTSAUFWENDUNGEN

Neben Erneuerungs- und Erweiterungsinvestitionen sind uns auch der Unterhalt und die Instandhaltung bestehender Anlagen besonders wichtig, um einen reibungslosen Ablauf aller betrieblichen Prozesse zu unterstützen. Insgesamt fielen dafür Fremdlieferungen und -leistungen in Höhe von 41,9 Mio. € an. Darin sind neben den Unterhaltsaufwendungen für den Stromnetzbereich (inkl. EEG-bedingten Netzausbaus) auch die Fremdlieferungen und -leistungen für unsere Erzeugungsaktivitäten, für unsere Verwaltungs- und Betriebsgebäude sowie für unseren Fuhrpark enthalten.

Die LEW-Gruppe investierte - nach handelsrechtlichen Grundsätzen - rund 25 Mio. € in die Wertpapiere des Finanzanlagevermögens. Diese Investitionen resultieren aus der Wiederanlage von Fonds-Ausschüttungen in bestehende Wertpapierfonds, die im Konzernabschluss der LEW-Gruppe vollkonsolidiert werden.

Im Geschäftsjahr 2011 hat sich die Bayerische Elektrizitätswerke GmbH mit 74,9 % an der in 2011 gegründeten Rain Biomasse Wärmegesellschaft mbH mit Sitz in Rain am Lech beteiligt. Zweck der Gesellschaft ist die Planung, Errichtung und der Betrieb eines BiomasseHeizwerks zur Erzeugung und Belieferung eines Industriekunden mit Dampf sowie die Auskopplung von Wärme/Abwärme. Die Höhe der Investitionen in das Eigenkapital betrug in 2011 2,6 Mio. €. Die Anteile werden unter den nicht konsolidierten Tochterunternehmen ausgewiesen.

Die Lechwerke AG hat die Beteiligung an der Verteilnetze Energie Weißenhorn GmbH & Co. KG mit Sitz in Weißenhorn in 2011 von 25,1 % auf 35,0 % erhöht. Die Erhöhung erfolgte durch Sacheinlage der im Eigentum der Lechwerke AG stehenden Stromversorgungsanlagen im Gebiet der Gemeinde Roggenburg. An der geschäftsführenden Verwaltungsgesellschaft Energie Weißenhorn GmbH hat die Lechwerke AG ebenfalls die Beteiligung mittels Bareinlage von 25,1 % auf 35,0 % erhöht. Beide Anteile werden unter den übrigen Beteiligungen ausgewiesen.

DESINVESTITIONEN

Im Geschäftsjahr 2011 wurden Sachanlagen mit Buchwerten in Höhe von insgesamt 7,1 Mio. € veräußert. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Netzverkäufe aufgrund des Konzessionsvertragsverlustes in Landsberg am Lech und der Netzeinbringung in Roggenburg. Ebenfalls erwähnenswert sind die Verkäufe von nicht betriebsnotwendigen Grundstücken und Gebäuden.

KONTINUIERLICHER VERBESSERUNGSPROZESS

Im Jahr 2007 wurde mit der Einführung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) in der LEW-Gruppe unter dem Motto "Wir gestalten Zukunft" begonnen. Der Schwerpunkt lag zu Beginn bei der Optimierung von bereichsübergreifenden Prozessen. Ab 2009 wurde ein Konzept zur Integration des KVP in die Linie erarbeitet. Im Rahmen eines Pilot- und eines Folgeprojekts wurden Erfahrungen in der betrieblichen Umsetzung gesammelt. Der Schwerpunkt lag hierbei auf der Vermittlung von Methodenkompetenz bei Führungskräften und Mitarbeitern, um diese in die Lage zu versetzen, Prozesse effektiv zu optimieren. In 2011 wurden im Rahmen von zwei 2-tägigen Workshops weitere Führungskräfte und Mitarbeiter qualifiziert, kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Prozesse zu arbeiten.

3.3 ERLÄUTERUNGEN ZUM JAHRESABSCHLUSS DER LECHWERKE AG

Die Lechwerke AG ist die Vertriebs- und Führungsgesellschaft für die LEW-Gruppe und hält das Eigentum an den Netzanlagen. Zwischen der Lechwerke AG und wesentlichen Mehrheitsbeteiligungen bestehen Beherrschungs- und/oder Ergebnisabführungsverträge, wodurch die organisatorische, finanzielle und wirtschaftliche Eingliederung geregelt ist.

Der von der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss der Lechwerke AG wird beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers (Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Köln) eingereicht und dort bekannt gemacht. Er kann bei der Lechwerke AG angefordert werden und steht auch im Internet zur Verfügung.

GESCHÄFTSENTWICKLUNG

STROMVERKAUF

Zum 110-jährigen Bestehen der Lechwerke AG konnten wir den Stromabsatz um 9,7 % gegenüber dem Vorjahr auf 13.547 Mio. kWh deutlich steigern. Damit konnten wir im Jubiläumsjahr einen neuen Rekordabsatz erreichen.

Im Bereich der Energieversorgungsunternehmen verzeichneten wir mit 30,8 % auf 5.454 Mio. kWh einen beachtlichen Absatzzuwachs in unserem Vertriebssektor. Zurückführen lässt sich dies auf eine breitere Kundenbasis sowie deutliche Absatzsteigerungen beim bestehenden Kundenstamm. Dieser Erfolg resultiert aus unserem nachhaltigen Kundenbetreuungsmodell und einer effektiven Verkaufsstrategie, die wir auch im Geschäftsjahr 2012 fortführen werden.

Die Absatzmenge im Geschäftskundenbereich sank von 4.273 Mio. kWh im Vorjahr auf 4.095 Mio. kWh in 2011, da wir an Wettbewerber Liefermengen verloren haben. Wir wirken dem Rückgang mit kundenorientierten Produkten und werthaltiger Akquise entgegen. Auch im Segment Gewerbekunden sank der Absatz um 5,8 % auf 644 Mio. kWh. Grund hierfür sind Umschichtungen von Gewerbekunden in das Segment der Geschäftskunden sowie Kundenverluste. Hier werben wir mit Produktangeboten, die wir entsprechend den Kundenbedürfnissen weiter verbessert haben sowie durch neu aufgelegte und individuell auf das jeweilige Stromprodukt aufgesetzte Ökostromprodukte, um diesem Trend entgegenzuwirken.

Ebenso blieb der Stromabsatz im Bereich der Privatkunden erneut hinter dem Vorjahr zurück. Insbesondere bei den Wärmekunden führten die vergleichsweise milden Temperaturen in den Wintermonaten zu Verbrauchsrückgängen, aber auch durch zunehmenden Wettbewerbsdruck sowie durch Energieeffizienz-Maßnahmen sank der Stromabsatz um 106 Mio. kWh auf 1.380 Mio. kWh.

STROMVERKAUF DER LECHWERKE AG

Mit unserem LEW-Energieeffizienz-Programm sind wir seit Jahren erfolgreich im Markt unterwegs. Dabei erbringen wir Leistungen wie beispielsweise: energiesparende Straßenleuchten für Kommunen, Energieausweise für öffentliche Gebäude, Performance-Checks für Krankenhäuser, Energiecontrolling für Unternehmen, Energieberatungen vor Ort oder Energieeffizienz-Projekte an Schulen in Bayern. im Bereich der Wärmepumpen haben wir in diesem Zusammenhang ein Programm zur Technologieverbreitung und zur Schaffung von Marktanreizen aufgelegt. Mit der initiative unterstützen wir Kommunen, private Haushalte und Geschäftspartner beim Energiesparen. Zum einen wollen wir damit - als Experten in Sachen Energie - einen aktiven Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten und damit aktiv zur Energiewende beitragen. Zum anderen sehen wir die Zufriedenheit unserer Kunden als Grundlage unseres Geschäfts und festigen mit kompetenter Beratung rund um das Thema "Energieeffizienz" langfristige Kundenbeziehungen.

im Nachgang zur Preisanpassung zum Jahreswechsel 2010/11 ist es zu einer deutlichen Zunahme von Kundenverlusten im Bereich Privatkunden gekommen. Die Kundenwanderungsbilanz zeigt zunehmend einen Wechsel zu Strom-Discountern. Der für den Kunden zu erzielende Preisvorteil ist dabei der treibende Faktor für einen Wechsel. Seit Anfang 2011 hat der Privatkundenvertrieb im Rahmen der Kundenbindungsoffensive erfolgreich Kunden für Preisgarantieprodukte, wie z. B. LEW Strom 36max, gewinnen können.

Das zum Juni 2011 überarbeitete Angebot an Ökostromprodukten, aufbauend auf der Stromerzeugung aus Wasserkraftwerken in der LEW-Gruppe, wurde im Markt positiv aufgenommen. in kurzer Zeit konnte die Anzahl der Ökostromkunden versechsfacht werden. Mit einem gestrafften Produktportfolio und einem Portfolio von Verkaufskanälen startete der Privatkundenvertrieb in das Jahr 2011. Neben der Grundversorgung und dem Smart Meter-Produkt wurden auch Ökostrom- und Preisgarantieprodukte sowie weitere Produkte angeboten.

Neu in unserem Portfolio ist LEW Autostrom. Unter dem Motto "zu Hause und Mobil" bieten wir dem Kunden ein Produkt für seinen häuslichen Energiebedarf und sein Elektrofahrzeug. Die Nutzung der von der Lechwerke AG errichteten öffentlichen Ladeinfrastruktur erfolgt dabei ohne separate Verrechnung der Liefermengen.

im Zuge der Insolvenz des Lieferanten TelDaFax zum Juni 2011 fielen die im Grundversorgungsgebiet der Lechwerke AG durch TelDaFax belieferten Kunden in die Ersatzversorgung durch die Lechwerke AG. Mittlerweile konnten wir über die Hälfte der Kunden in unsere Produktpalette überführen.

Die regionale Nähe zu unseren Kunden hat hohe Bedeutung für uns und stellt aus unserer Sicht einen hohen Kundenloyalitäts- und -zufriedenheitsaspekt dar. Unsere über die Region verteilten Kundenforen spielen dabei eine große Rolle. Anfang 2011 wurde außerdem das bestehende Kundenforum in Ulm unter dem Namen "LEW Energieladen Ulm" in neuen Räumlichkeiten erweitert. Zum Jahresende 2011 konnte der "Energiepunkt Schongau" eröffnet werden. in diesem Kundenforum bieten wir bei reduzierten Öffnungszeiten das vollständige Leistungs- und Produktportfolio an. in 2012 planen wir weitere Energiepunkte in Buchloe und Illertissen.

Neben den festen Beratungspunkten nutzen wir weiterhin regionale Messen und Großveranstaltungen, um mit unseren Kunden in Kontakt zu treten und diese zu beraten.

Auch in 2011 steigerte sich weiterhin die Nachfrage nach der Kundenkarte der Lechwerke AG. Nicht zuletzt dank der Weiterentwicklung zur Bezahlkarte in dem ersten CO2 -neutralen Fußballstadion, der SGL arena, konnten wir 2011 die Gesamtzahl der ausgegebenen Karten um rund 30.000 Stück erhöhen. Somit hatten wir Ende 2011 über 130.000 Karten im Einsatz. Seit Oktober 2011 geben wir unsere Kundenkarte mit dem neuen Namen LEW Card aus. Die neue LEW Card löst damit die easy living card ab, wobei die im Markt befindlichen easy living cards weiterhin uneingeschränkt gültig sind. Die Funktionalität bleibt dabei unverändert. Auch in 2012 werden wir verstärkt an der qualitativen Weiterentwicklung unseres Kartensystems arbeiten.

Für die auch im Bayerischen Energiekonzept "Energie innovativ" fixierten Energieeinspar- und Ausbauziele der regenerativen Energien ist der "energetische Dreisprung" erforderlich: Energieeinsparung, Energieeffizienz und Ausbau der regenerativen Energien. Neben den herkömmlichen Stromprodukten bieten wir seit dem zweiten Quartal 2011 auch das Energieeffizienz-Produkt RWE SmartHome an. Dieser Einstieg in die Hausautomatisierung bietet bei Komfortgewinn für den Nutzer die Möglichkeit der Energieeinsparung. Mit dem zunehmenden Bewusstsein der Kunden im Rahmen der Energiewende haben wir mit RWE SmartHome eine zukunftsfähige Lösung im Angebot.

Im Oktober 2011 wurde mit "Intelligente Energie" ein neues Gütesiegel in den Markt gebracht. Ausgezeichnet werden Produkte, die in besonderem Maße effizient und innovativ sind. Die Kampagne wird von RWE national beworben, und wir haben die Möglichkeit, die Kampagne vertrieblich für die LEW-Gruppe zu nutzen. Wir werden das Gütesiegel "Intelligente Energie" bei ausgewählten Themen und Produkten einsetzen. Erste mit dem Gütesiegel ausgezeichnete Produkte der Lechwerke AG waren LEW Pur Erdgas in Kombination mit 110 Hocheffizienz-Heizungsumwälzpumpen und LEW Autostrom.

Zum 110-jährigen Unternehmensjubiläum hat die Lechwerke AG einen Innovationspreis für Klima und Energie ausgelobt. Damit würdigten wir innovative und beispielgebende Maßnahmen, die nachhaltig zum Klimaschutz und zu mehr Energieeffizienz in der Region beitragen. Nähere Details dazu auf Seite 62 unter den "Wichtigen Ereignissen und Aktivitäten 2011".

GASVERKAUF

Die Lechwerke AG bietet seit drei Jahren Gas für Geschäftskunden an. Auf Basis langjähriger Kundenbeziehungen profitieren wir in diesem Geschäftsfeld vom Vertrauen unserer Kunden. Trotz des deutlich härteren Wettbewerbs konnten wir den Absatz im Geschäftskundenbereich mit 621 Mio. kWh (Vorjahr: 646 Mio. kWh) nahezu stabil halten. Bei den Energieversorgungsunternehmen verzeichneten wir einen Zuwachs um 23,9 % auf 363 Mio. kWh. Auch in 2012 werden wir unsere Aktivitäten weiter ausbauen, um die vorhandenen Wachstumschancen bestmöglich zu nutzen.

Bei den Privatkunden wurde mit Beginn der Heizperiode 2010/201 1 das Verkaufsgebiet erweitert und damit die Position als Wettbewerber ausgebaut. Wir liefern nunmehr auch in weiten Teilen Bayerisch-Schwabens, in der Region Landsberg am Lech sowie in ausgewählten Regionen in Bayern. Bis zum Jahresende konnten wir unseren Kundenstamm in der Belieferung mehr als verdoppeln.

GASVERKAUF DER LECHWERKE AG

ENERGIEBESCHAFFUNG

Im Jahr 2011 spiegelten sich zunächst die politischen Entwicklungen in den Strompreisen am Großhandelsmarkt wider.

Am Terminmarkt wurden vor Beginn des Moratoriums die Preise für das Jahresband 2012 in der Spanne zwischen 50 €/MWh und 55 €/MWh gehandelt, jedoch sind sie unmittelbar nach Verkündigung des Moratoriums um rund 8 €/MWh gestiegen und pendelten bis im zweiten Quartal 2011 um die 60 €/MWh. Im Zuge der Finanzprobleme in der Eurozone und der Reaktionen an den Aktienmärkten verloren auch die Preise am Terminmarkt und schwächten sich im Laufe des zweiten Halbjahres sukzessive auf 52 €/MWh ab.

EEX-TERMINMARKT 2011 LIEFERZEITRAUM 2012

Quelle: Energiebörse EEX, Leipzig

Die Spotmarktpreise für Grundlast (Phelix Base) lagen zu Beginn des Jahres infolge der guten konjunkturellen Entwicklung und der damit einhergehenden gestiegenen Nachfrage auf den Rohstoffmärkten um rund 5 €/MWh über den Vergleichspreisen des Vorjahres. Durch den Unfall in Fukushima und die damit zusammenhängenden vorübergehenden Stilllegungen älterer Kraftwerke Mitte März 2011 hat sich diese Preisdifferenz erhöht. Bis einschließlich 31. Dezember 2011 lag der mittlere Phelix Base bei 51,12 €/MWh im Vergleich zu 44,48 €/MWh aus dem Vorjahr.

EEX-SPOTMARKT: GRUNDLAST (PHELIX BASE) VERLAUF 2009/2010/2011 IM VERGLEICH

Der EEG-Aufschlag lag im Jahr 2011 mit 35,30 €/MWh deutlich über dem Vorjahreswert von 20,47 €/MWh. Diese enorme Steigerung war auch Nachholeffekten geschuldet. Ursprünglich war für das Jahr 2012 eine Kostenentlastung erwartet worden. Doch die Zuwachsraten an EEG-Einspeiseanlagen und an Vergütungen für die eingespeisten Mengen übertrafen die Erwartungen der Politik und der Bundesnetzagentur, so dass sich die EEG-Umlage für 2012 auf einen Rekordwert von 35,92 €/MWh erhöht. Eine Trendwende dieser kontinuierlichen Kostensteigerung zeichnet sich derzeit nicht ab.

Die Vermarktung von Minutenreserve haben wir wie geplant weiter ausweiten können. Wir bewirtschaften mittlerweile in den Regelzonen Amprion und TenneT TSO jeweils Pools für positive und negative Minutenreserve.

Das Stromaufkommen zur Deckung unseres Absatzes belief sich im Geschäftsjahr 2011 auf 13.550 Mio. kWh und verteilt sich wie nachstehende Grafik zeigt:

STROMAUFKOMMEN DER LECHWERKE AG

Eine ähnliche Entwicklung wie die Strompreise zeigten auch die Gaspreise. So lag die Lieferung 2012 zu Beginn des Jahres im Bereich zwischen 23 €/MWh und 25 €/MWh, während sie sich nach Verkündigung des Moratoriums in der Spanne zwischen 26 €/MWh und 28 €/MWh bewegte. Die vergleichsweise milde Witterung mit einhergehenden niedrigen Spotpreisen im vierten Quartal 2011 zogen die Terminmarktpreise für 2012 mit nach unten. Hier lag das Niveau gegen Jahresende um die 24 €/MWh.

Unser Gasbezug lag in 2011 bei 1.032 Mio. kWh (Vorjahr: 948 Mio. kWh). Zu Beginn des Gaswirtschaftsjahres 201 1/2012 haben wir die Zulassung zum EEX-Spotmarkt realisiert.

ENERGIEPREISE

Die kurzfristige Abschaltung mehrerer Kernkraftwerke in Deutschland durch das Moratorium der Bundesregierung führte zu einem sprunghaften Anstieg der Großhandelspreise. im Laufe des Jahres wurde dieser Anstieg wieder ganz abgeschmolzen. infolge unserer mehrjährigen Beschaffungszyklen im Privat- und Gewerbekundenbereich, durch die sich ein durchschnittlicher Beschaffungspreis ergibt, vermeiden wir kurzfristige Preissprünge bei unseren Kunden.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2011 haben wir für Privatkunden die Strompreise für LEW[Avanza] und LEW[Grundversorgung Privat] angepasst, um hierdurch namentlich die Mehrkosten für die Förderung von erneuerbaren Energien nach dem EEG weiterzugeben. Diese stiegen von 2010 auf 2011 nochmals um rund 72 % an - von 2,05 ct/kWh auf 3,53 ct/kWh; durch den weiteren Ausbau der regenerativen Energien liegt die Umlage in 2012 bei 3,59 ct/kWh.

Auch im Gasgeschäft zeigten sich die im Großhandelsmarkt gestiegenen Beschaffungskosten. Vor diesem Hintergrund erhöhten wir zum 1. April 2011 erstmals seit dem Einstieg in das Gasgeschäft im Jahr 2009 die Gaspreise für das Produkt LEW Cleverle Gas.

Unsere Geschäftskunden und Energieversorgungsunternehmen werden ausschließlich mit Festpreisprodukten und einer Laufzeit von ein oder zwei Jahren beliefert. Mit unserer Back-to-back-Beschaffung im Bereich Strom und Gas minimieren wir das Risiko auf der Einkaufsseite. Die Preise in 2011 waren annähernd auf dem Niveau des Vorjahres.

JAHRESABSCHLUSS

Der Jahresabschluss der Lechwerke AG wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) in der Fassung des am 29. Mai 2009 in Kraft getretenen Bilanzmodernisierungsgesetzes (BilMoG) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Der Jahresabschluss wird hier im Überblick dargestellt:

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BILANZ DER LECHWERKE AG 31.12.2011

TEUR
31.12.2010

TEUR
AKTIVA 1.632.151 1.535.098
Anlagevermögen 1.346.170 1.284.009
immaterielle Vermögensgegenstände 2.019 1.508
Sachanlagen 362.930 315.981
Finanzanlagen 981.221 966.520
Umlaufvermögen 283.111 246.774
Vorräte 7.266 7.356
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 240.064 212.728
Flüssige Mittel 35.781 26.690
Rechnungsabgrenzungsposten 2.870 4.315
PASSIVA 1.632.151 1.535.098
Eigenkapital 385.580 385.369
Gezeichnetes Kapital 90.738 90.738
Kapitalrücklage 59.714 59.714
Gewinnrücklagen 163.952 163.952
Bilanzgewinn 71.176 70.965
Sonderposten 16.087 19.161
Rückstellungen 446.515 452.735
Verbindlichkeiten 643.159 540.398
Rechnungsabgrenzungsposten 140.810 137.435

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GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DER LECHWERKE AG 2011

TEUR
2010

TEUR
Umsatzerlöse 1.567.529 1.378.323
Strom- und Erdgassteuer - 92.295 - 72.817
Bestandsveränderung der unfertigen Leistungen - 612 - 834
Andere aktivierte Eigenleistungen 26 23
Sonstige betriebliche Erträge 50.686 55.959
Materialaufwand 1.215.524 1.074.885
Personalaufwand 91.102 89.037
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 35.504 45.847
Sonstige betriebliche Aufwendungen 97.937 91.529
Ergebnis Finanzanlagen 35.930 57.929
Zinsergebnis - 31.394 - 33.905
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 89.803 83.380
Außerordentliches Ergebnis - - 1.153
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 18.703 - 11.323
Jahresüberschuss 71.100 70.904
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 76 61
Bilanzgewinn 71.176 70.965

VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE

ERTRAGSLAGE

im Berichtsjahr erwirtschaftete die Lechwerke AG einen Umsatz, bereinigt um die Strom- und Erdgassteuer, von 1.475,2 Mio. € und lag damit um 169,7 Mio. € über dem Vorjahr. im Stromgeschäft mit Energieversorgungsunternehmen und im Gasbereich konnten wir deutliche Absatzsteigerungen erzielen, dies ist auf eine breitere Kundenbasis sowie durch Steigerungen des Lieferumfang bei bereits bestehenden Lieferverträgen zurückzuführen. Auch Preiseffekte spielten eine Rolle, infolge der Weitergabe der Mehrkosten für die Förderung von erneuerbaren Energien an unsere Kunden. Die gegenüber dem Vorjahr mildere Witterung schlug sich in einem geringen Heizwärmebedarf bei den Privatkunden nieder. Leicht gegenläufig wirkte sich im Geschäftsjahr der Absatzrückgang bei Geschäfts- und Gewerbekunden im Strombereich aus.

Die sonstigen Umsatzerlöse bewegten sich auf Vorjahresniveau und betreffen überwiegend Verrechnungen von Personalaufwendungen, Sachkosten, Mieten und Pachten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge verminderten sich im Berichtszeitraum um 5,3 Mio. €. Die Ursache für den Rückgang ist überwiegend auf die Auflösung der Sonderposten zurückzuführen, die sich durch die BilMoG-Umstellung im Jahr 2010 ergeben hat. Positiv wirkten sich in der Berichtsperiode Zuschreibungen auf das Sachanlagenvermögen und Veräußerungserlöse aus den Netzanlagen aus.

Der Materialaufwand erhöhte sich um 140,6 Mio. € auf insgesamt 1.215,5 Mio. €. Ausschlaggebend hierfür sind der erhöhte Absatz und die deutlich gestiegenen EEG-Aufwendungen.

Der Personalaufwand hat sich im Geschäftsjahr um 2,1 Mio. € erhöht. Die Zunahme des Personalaufwands ist auf eine höhere Zuführung zur Pensionsrückstellung und auf die Anhebung der tariflichen Vergütung zum 1. Mai 2010 und zum 1. Juli 2011 zurückzuführen. Der Personalaufwand des Vorjahres war durch die Ablösung einer bestehenden Betriebsvereinbarung belastet.

Die Abschreibungen sind um 10,3 Mio. € niedriger als im Vorjahreszeitraum. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang ist der Wegfall der außerordentlichen Abschreibungen im Anlagevermögen, die sich durch die BilMoG-Umstellung im Jahr 2010 ergeben haben.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen 6,4 Mio. € über dem Vorjahr. in der Berichtsperiode musste die Forderung eines Geschäftskunden wertberichtigt und für drohende Zahlungsverpflichtungen, welche Energieverbrauchskosten betreffen, eine Vorsorge getroffen werden. Des Weiteren sind betriebliche und allgemeine Geschäftskosten, Kosten für Marketing, Fremdlieferungen und -leistungen - soweit sie nicht den Materialaufwand betreffen - sowie Versicherungsprämien in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten.

in der Berichtsperiode hat sich das Finanzergebnis um 22,0 Mio. € verringert, dagegen hat sich das Zinsergebnis um 2,5 Mio. € verbessert. Der Hauptgrund für den Rückgang des Finanzergebnisses ist auf einen gesunkenen Ergebnisbeitrag aus den mit Tochtergesellschaften geschlossenen Ergebnisabführungsverträgen zurückzuführen. Verantwortlich ist dabei die LEW Verteilnetz GmbH mit einem negativen Ergebnisbeitrag von 19,9 Mio. €, der auf höhere Betriebskosten, die im Wesentlichen auf einen erhöhten EEG-bedingten Netzausbau sowie leicht rückläufige Netzerlöse, zurückzuführen ist. Hinzu kommen Netzentgeltrückzahlungen aufgrund der Neuregelung des § 19 Abs. 2 Stromnetzentgeltverordnung die durch die Auflösung der Rückstellung für Mehrerlöse, die nur nach HGB gebildet war, kompensiert werden konnte.

Hauptgrund für die Verbesserung im Zinsergebnis ist, dass die Aufwendungen für die Aufzinsung unserer langfristigen Rückstellungen gesunken sind. Dies ergibt sich aus einer Anhebung der Diskontierungssätze und der damit verbundenen Neubewertung von Rückstellungen.

Das außerordentliche Ergebnis aus dem Vorjahr hat sich aus der Umstellung auf die neuen Vorschriften des BilMoG zum 1. Januar 2010 ergeben.

Der Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ist gegenüber dem Vorjahr um 7,4 Mio. € angestiegen. Im Vorjahr führte die Neuregelung des Körperschaftsteuerguthabens im Jahressteuergesetz 2010 zu einer Steuerminderung.

Nach dem Abzug der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag erzielte die Lechwerke AG im Berichtsjahr einen Jahresüberschuss von 71,1 Mio. €, dies ermöglicht uns wie im Vorjahr eine Dividende in Höhe von 2,00 € je Stückaktie.

VERMÖGENSLAGE

Die Eigenkapitalquote beträgt im Berichtsjahr 23,6 % (Vorjahr: 25,1 %). Der Deckungsgrad des Anlagevermögens durch das Eigenkapital, einschließlich der dem Eigenkapital zuzurechnenden Mittel, betrug zum Bilanzstichtag 36,4 % (Vorjahr: 38,1 %). Das Verhältnis von Eigenkapital zum übrigen Kapital veränderte sich auf 1:2,3 (Vorjahr: 1:2,1). Die Veränderung der Kennzahlen ist im Wesentlichen auf ein gestiegenes Anlagevermögen und der dadurch bewirkten Erhöhung der Bilanzsumme zurückzuführen.

FINANZLAGE

CASH FLOW

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2011

TEUR
2010

TEUR
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 63.398 83.922
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit - 89.710 - 79.284
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 35.403 21.010
Veränderung des Finanzmittelbestands 9.091 25.648
Flüssige Mittel zum Jahresende 35.781 26.690

Im Berichtszeitraum haben wir einen Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 63,4 Mio. € erwirtschaftet. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang von 20,5 Mio. €, dies ist im Wesentlichen auf eine höhere Inanspruchnahme der Rückstellungen zurückzuführen.

Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von - 89,7 Mio. € spiegelt im Berichtsjahr insbesondere die Investitionen in die Sachanlagen wider.

Durch die Finanzierungstätigkeit sind im Saldo 35,4 Mio. € zugeflossen. Der Liquiditätszuwachs ergab sich aus der Veränderung der Finanzmittelkonten. Belastend wirkte sich dagegen die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2010 aus.

Von den flüssigen Mittel zum Jahresende sind 35,0 Mio. € als kurzfristige Termingelder bei Kreditinstituten angelegt.

TÄTIGKEITSABSCHLÜSSE

Am 30. Juni 2011 verabschiedete der Deutsche Bundestag die Novelle des Gesetzes über die Elektrizitäts- und Gasversorgung (Energiewirtschaftsgesetz - EnWG), die am 3. August 2011 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde.

Aufgrund der geänderten Vorschriften hat die Lechwerke AG, als vertikal integriertes Energieversorgungsunternehmen, ab dem Geschäftsjahr 2011 den Tätigkeitsabschluss nach § 6 Abs. 3 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) mit dem geprüften Jahresabschluss beim elektronischen Bundesanzeiger zur Veröffentlichung einzureichen und über die Tätigkeiten gemäß § 6 Abs. 3 EnWG zu berichten (§ 6b Abs. 7 EnWG).

Die Lechwerke AG erfüllt mit ihren Tätigkeitsabschlüssen 2011 die Berichtspflicht nach § 6b der EnWG-Novelle 2011. in unserer internen Rechnungslegung führen wir jeweils getrennte Konten für die Tätigkeiten der Elektrizitätsübertragung und -verteilung sowie für andere Tätigkeiten innerhalb des Elektrizitäts- und Gassektors. Für die Elektrizitätsübertragung und -verteilung erstellen wir eine Bilanz und eine Gewinn- und Verlustrechnung (Tätigkeitsabschluss).

Vom Gesamtumsatz (inklusive Stromsteuer) des Elektrizitätssektors in Höhe von 1.534,8 Mio. € entfallen 8,3 Mio. € auf die Elektrizitätsübertragung und 368,6 Mio. € auf die Elektrizitätsverteilung. Der verbleibende Anteil vom Gesamtumsatz des Elektrizitätssektors entfällt auf die sonstigen Tätigkeiten innerhalb des Elektrizitätssektors.

In der Elektrizitätsübertragung ist der mit der Amprion GmbH abgeschlossene Pachtvertrag abgebildet. Die Pachteinnahmen aus dem Vertrag spiegeln sich in den Umsatzerlösen wider.

Das Ergebnis der Lechwerke AG in der Elektrizitätsverteilung wird im Wesentlichen durch die Erträge aus dem mit der LEW Verteilnetz GmbH abgeschlossenen Pachtvertrag bestimmt. Die LEW Verteilnetz GmbH fungiert als Netzpächter und ist für den Unterhalt und den Ausbau der Stromnetze sowie für die Netzplanung und -führung verantwortlich.

Insgesamt ist der Jahresüberschuss im Elektrizitätssektor von 69,1 Mio. € in 2010 auf 70,8 Mio. € im laufenden Geschäftsjahr gestiegen.

Dem Gassektor ist ein Umsatz inklusive Erdgassteuer in Höhe von 32,7 Mio. € zugeordnet.

Zum 31. Dezember 2011 weist der Elektrizitätssektor der Lechwerke AG eine Bilanzsumme von 1.627,5 Mio. € (Vorjahr: 1.527,7 Mio. €) aus. Davon entfallen 1,3 % (Vorjahr: 1,8 %) auf die Elektrizitätsübertragung und 41,9 % (Vorjahr: 42,0 %) auf die Elektrizitätsverteilung. Der verbleibende Anteil der Bilanzsumme des Elektrizitätssektors ist den sonstigen Tätigkeiten innerhalb des Elektrizitätssektors zugeordnet.

Während sich das Sachanlagevermögen in der Elektrizitätsübertragung mit 4,7 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres bewegt, hat sich das Sachanlagevermögen in der Elektrizitätsverteilung gegenüber dem Vorjahr um 42,8 Mio. € auf 312,5 Mio. € erhöht. Von den 73,1 Mio. € Investitionen in der Elektrizitätsverteilung entfallen rund 52 Mio. € auf Investitionen in Stromverteilungsanlagen.

Die Rückstellungen und Verbindlichkeiten machen 66,7 % (Vorjahr: 64,7 %) der Bilanzsumme des Elektrizitätssektors auf der Passivseite aus. Davon entfallen 10,2 Mio. € (Vorjahr: 17,1 Mio. €) auf die Elektrizitätsübertragung und 294,5 Mio. € (Vorjahr: 241,1 Mio. €) auf die Elektrizitätsverteilung. Den gestiegenen Schulden steht ein leicht gestiegenes Umlaufvermögen auf der Aktivseite gegenüber.

Der Tätigkeit innerhalb des Gassektors sind der Gasvertrieb und die Gasbeschaffung zugeordnet, so dass die dem Gassektor zugeordnete Aktiva und Passiva im Verhältnis zu der dem Elektrizitätssektor zugeordneten Aktiva und Passiva von untergeordneter Bedeutung sind.

DIVIDENDENAUSSCHÜTTUNG

Aufsichtsrat und Vorstand der Lechwerke AG werden der Hauptversammlung am 16. Mai 2012 für das Geschäftsjahr 2011 vorschlagen, pro Stückaktie eine unveränderte Dividende von 2,00 € zu zahlen.

ABHÄNGIGKEITSBERICHT

Der Vorstand hat einen Bericht über Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen im Berichtszeitraum nach § 312 AktG erstellt und mit folgender Schlusserklärung versehen:

"Der Vorstand der Gesellschaft erklärt, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die ihm im Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen bzw. die Maßnahmen getroffen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen wurden, nicht benachteiligt worden. Unterlassene Maßnahmen lagen nicht vor."

SONSTIGE ANGABEN

Zum Vergütungsbericht des Vorstands verweisen wir gemäß § 289 Abs. 2 Nr. 5 HGB auf die Ausführungen in der Erklärung zur Unternehmensführung auf den Seiten 93 bis 99.

3.4 UNTERNEHMENSSTRUKTUR

Das Kerngeschäft der LEW-Gruppe besteht aus der Energieversorgung und damit zusammenhängenden Dienstleistungen. Insgesamt waren am 31. Dezember 2011 1.839 Mitarbeiter, darunter 88 Auszubildende, in Gesellschaften der LEW-Gruppe beschäftigt.

Innerhalb der LEW-Gruppe fungiert die Lechwerke AG als operative Holding. Jeweils zu 100 % ist sie als Muttergesellschaft an den nachstehenden, rechtlich selbstständigen Gesellschaften beteiligt: LEW Verteilnetz GmbH (LVN), LEW Netzservice GmbH, LEW Service & Consulting GmbH und Bayerische Elektrizitätswerke GmbH. Mit der LVN besteht ein Ergebnisabführungsvertrag, mit den anderen drei Gesellschaften bestehen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge.

Neben den genannten Gesellschaften sind unter dem Dach der Lechwerke AG sonstige Beteiligungen an lokalen Energieversorgungsunternehmen, Gesellschaften aus dem Erzeugungsbereich, der Entsorgung, dem Bergbahnbereich und der Telekommunikation gebündelt.

Im Rahmen unserer Segmentberichterstattung wurde die LEW-Gruppe wie folgt eingeteilt: Strom-Erzeugung, Netzbetrieb und Netzservice, Energie-Allgemeines und Sonstiges. Das Segment Strom-Erzeugung fasst alle Aktivitäten im Bereich der Stromerzeugung zusammen. Die Tätigkeiten der Stromverteilung gehören dem Segment Netzbetrieb und Netzservice an. Das Segment Energie-Allgemeines beinhaltet neben der Eigentümerfunktion am Sachanlagevermögen und dem Strom- und Gasvertrieb den Overhead-Bereich. Im Segment Sonstiges werden Kundenservice, IT- und kaufmännische Funktionen, die Aktivitäten im Bereich der Telekommunikation sowie die Beteiligungen im Bergbahnbereich und in der Entsorgungswirtschaft dargestellt.

DIE LEW-GRUPPE

LECHWERKE AG

Zum Geschäft unserer Muttergesellschaft, der Lechwerke AG, zählen Vertrieb, Strombeschaffung sowie Querschnitts- und Steuerungsfunktionen für die LEW-Gruppe. Die Netzanlagen und LEW-Wasserkraftwerke werden von der Lechwerke AG an die LEW Verteilnetz GmbH bzw. die Bayerische Elektrizitätswerke GmbH verpachtet.

Informationen zur detaillierten wirtschaftlichen Entwicklung der Lechwerke AG sind auf den Seiten 48 bis 58 aufgeführt.

LEW VERTEILNETZ GMBH (LVN)

Die Kernaufgabe der Gesellschaft ist die Planung, Errichtung, Instandhaltung, der Betrieb und Ausbau des Verteilnetzes und der dazugehörigen elektrischen Betriebsmittel sowie die Gewährleistung eines diskriminierungsfreien Netzzugangs für die Marktteilnehmer und die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben, u. a. des Energiewirtschaftsgesetzes und des Gesetzes für den Vorrang Erneuerbarer Energien. Grundlage ist ein Pachtvertrag zwischen der LVN und der Lechwerke AG über die in deren Eigentum befindlichen Stromverteilungsnetze sowie die von ihr von Dritten gepachteten Stromverteilungsnetze.

Am 31. Dezember 2011 beschäftigte die LVN 111 Mitarbeiter.

Die LVN verzeichnete Umsatzerlöse in Höhe von 977,0 Mio. € (Vorjahr: 811,1 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern1 belief sich auf - 19,9 Mio. € (Vorjahr: 8,5 Mio. €). Die wesentlichen Gründe für das negative Ergebnis sind höhere Betriebskosten, die hauptsächlich auf einen erhöhten EEG-bedingten Netzausbau sowie leicht rückläufige Netzerlöse zurückzuführen sind. Hinzu kommen Netzentgeltrückzahlungen aufgrund der Neuregelung des § 19 Abs. 2 Stromnetzentgeltverordnung die durch die Auflösung der Rückstellung für Mehrerlöse, die nur nach HGB gebildet war, kompensiert werden konnte.

LEW NETZSERVICE GMBH (LNS)

Das Kerngeschäft der LEW Netzservice GmbH (LNS) bildet der Betrieb, die Projektierung, der Bau sowie die Instandhaltung der elektrischen Infrastruktur. Neben externen Kunden ist die LEW Verteilnetz GmbH (LVN) der Hauptauftraggeber.

Die operativen Tätigkeiten der Gesellschaft werden überwiegend durch Personalgestellung von Mitarbeitern der Lechwerke AG wahrgenommen.

In 2011 war ein ähnlich hohes Volumen an neuen EEG-Einspeiseanlagen zu verzeichnen wie im vorangegangenen Geschäftsjahr. Rund 10.600 Anlagen (Vorjahr: rund 12.300) wurden an das Netz angeschlossen.

Die LNS erzielte in 2011 Umsatzerlöse in Höhe von 198,9 Mio. € (Vorjahr: 177,3 Mio. €) und ein Ergebnis vor Steuern1 von 6,6 Mio. € (Vorjahr: 5,7 Mio. €). Der Anstieg beim Ergebnis ist auf das gestiegene Auftragsvolumen zurückzuführen.

LEW SERVICE & CONSULTING GMBH (LSC)

Kernaufgaben der LEW Service & Consulting GmbH (LSC) bilden analog zu den vorangegangenen Jahren unverändert die Bereiche Kundenservice (Customer-Care-Center und Stromabrechnung, Debitoren- und Forderungsmanagement), kaufmännische und IT-Dienstleistungen sowie Personal- und Infrastrukturdienstleistungen.

Ein Schwerpunkt in diesem Geschäftsjahr lag in der IT-Umsetzung der gesetzlichen Anforderung der Bundesnetzagentur, die bundesweit einheitliche Grundlagen für Marktregeln zur Durchführung der Bilanzkreisabrechnung Strom und zum Austausch sowie des Clearings aller bilanzierungsrelevanter Daten beschlossen hat.

Die LSC beschäftigte am 31. Dezember 201 1 126 Mitarbeiter.

1 Werte nach deutschen handelsrechtlichen Vorschriften

Die Umsatzerlöse der LSC beliefen sich im Geschäftsjahr 2011 auf 84,0 Mio. € (Vorjahr: 77,2 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern1 betrug 10,1 Mio. € (Vorjahr: 5,6 Mio. €). Der Anstieg ergibt sich im Wesentlichen durch ein höheres Abrechnungsvolumen in den Bereichen Kundenservice, IT sowie bei den kaufmännischen Funktionen.

BAYERISCHE ELEKTRIZITÄTSWERKE GMBH (BEW)

Die Bayerische Elektrizitätswerke GmbH (BEW) engagiert sich schwerpunktmäßig in den Geschäftsfeldern Wasserkraft und Energiedienstleistungen. Hierbei obliegt ihr neben der gesamtverantwortlichen Betriebsführung von insgesamt 35 Wasserkraftanlagen auch die Verantwortung für mehrere thermische Erzeugungsanlagen sowie drei Fernwärmenetze.

Schwerpunkt im Geschäftsfeld Energiedienstleistungen war der Vertragsabschluss mit einem Industriekunden im Bereich Wärmecontracting.

Auf Seiten der Wasserkraft standen die Umsetzungen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und die Anpassungen an neue Anforderungen der DIN-Normen für Stauanlagen und Deiche (DIN 19700 und DIN 19712) weiter im Vordergrund.

Am 31. Dezember 2011 beschäftigte die BEW 170 Mitarbeiter.

Die BEW erzielte im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von 76,1 Mio. € (Vorjahr: 72,1 Mio. €) und ein Ergebnis vor Steuern1 von 32,5 Mio. € (Vorjahr: 22,0 Mio. €). Mehrerlöse wurden aus den Laufwasserkraftwerken erzielt, deren Strom im Rahmen des Gesetzes für den Vorrang Erneuerbarer Energien direkt vermarktet wurde. Gleichzeitig verringerte sich der Aufwand für Strombezugskosten aus vertraglich gebundenen Kraftwerken gegenüber dem Vorjahr.

LEW BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT MBH (LB)

Unter dem Dach der LEW Beteiligungsgesellschaft mbH (LB) bündeln wir zur einheitlichen Steuerung die Beteiligungen an der Elektrizitätswerk Landsberg GmbH, der Überlandwerk Krumbach GmbH sowie der LEW TelNet GmbH. Des Weiteren hält die Gesellschaft verschiedene Finanzanlagen.

Im Geschäftsjahr 2011 wurde ein Ergebnis vor Steuern1 in Höhe von 16,1 Mio. € erzielt (Vorjahr: 11,3 Mio. €).

1 Werte nach deutschen handelsrechtlichen Vorschriften

3.5 WICHTIGE EREIGNISSE UND AKTIVITÄTEN 2011

FIRMENJUBILÄUM - 110 JAHRE LEW

Am 2. Oktober 1901 lieferte das Wasserkraftwerk Gersthofen erstmals elektrische Energie. Das Datum markiert den Start der flächendeckenden Stromversorgung in Bayerisch-Schwaben und die Gründung der heutigen Lechwerke AG. Unser 110-jähriges Unternehmensjubiläum in 2011 war jedoch nicht nur Anlass zum Rückblick. Unter dem Motto "Wir denken an morgen - seit 110 Jahren" beleuchteten wir im Rahmen von Projekten und Veranstaltungen aktuelle und künftige Herausforderungen der Energieversorgung. Gemeinsam mit Vertretern aus Wissenschaft und Politik luden wir in sieben Städten zu Bürgergesprächen mit dem Thema "Energieversorgung der Zukunft" ein. In der SGL arena diskutierten wir mit Dozenten aus der Lehrerausbildung bei unserem vierten Hochschultag ENERGIE über aktuelle energiepolitische und -wirtschaftliche Themen. Mit dem anschließenden EnergieCampus entwickelten wir eine sehr erfolgreiche Veranstaltung speziell für junge Menschen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren. Höhepunkt der Veranstaltungen zu unserem Unternehmensjubiläum war ein Festakt im ehemaligen Dampfkraftwerk in Gersthofen.

INNOVATIONSPREIS 2011 AUSGELOBT

Anlässlich unseres Firmenjubiläums lobten wir den Innovationspreis Klima und Energie aus. Mit dieser Auszeichnung würdigten wir innovative und beispielgebende Maßnahmen, die nachhaltig zum Klimaschutz und zu mehr Energieeffizienz in der Region beitragen. Im Rahmen des Festaktes zeichneten wir die Preisträger des LEW-Preises aus. Unter mehr als 40 qualifizierten Bewerbungen hat eine neutrale Jury - bestehend aus Vertretern von Wissenschaft, Wirtschaft, Medien und Politik - die Gewinner ausgewählt. Preisträger des Innovationspreises sind die Walcker Offsetdruck GmbH & Co. KG aus Isny im Allgäu, die Contecta Immobilienverwaltung GmbH aus Gersthofen und die Tankstelle Peter Beducker aus Langweid. Angesichts der besonderen Rolle, die Einrichtungen der kommunalen Ebene für die erfolgreiche Umsetzung von Energieeffizienz- und Klimaschutzmaßnahmen spielen, lobten wir außerdem einen Sonderpreis aus. Diesen erhielt das Landratsamt Günzburg für sein ganzheitliches Heiz- und Kühlkonzept in dessen geplanten Erweiterungsbau.

NEUE LEW-ÖKOSTROMPRODUKTE FÜR PRIVAT- UND GESCHÄFTSKUNDEN IM MARKT PLATZIERT

Im Rahmen des Jubiläumsjahres brachte die Lechwerke AG zum 8. Juli 2011 zwei Ökostrom-produkte für Privatkunden auf den Markt. LEW Strom Aqua Natur und LEW Wärme Aqua Pur. Kunden, die sich für LEW Strom Aqua Natur entscheiden, unterstützen über einen Förderfonds aktiv den Ausbau erneuerbarer Energien und fördern gleichzeitig mit monatlich einem Euro pro Vertrag regionale Naturschutzprojekte. Beide Produkte sind TÜV Süd-zertifiziert und werden zu 100 % aus umweltverträglicher Wasserkraft der Region gewonnen.

Für Geschäftskunden bieten wir die Option, das Ökostrom-Angebot LEW Business Natur zusätzlich zum bestehenden Stromvertrag zu erwerben. Das Produkt ist ebenfalls vom TÜV Süd zertifiziert und aus 100 % Wasserkraft gewonnen.

"INTELLIGENTE ENERGIE" ALS GÜTESIEGEL FÜR INNOVATION EINGEFÜHRT

Seit Oktober 2011 wurde "voRWEg gehen mit intelligenter Energie" als neues Gütesiegel in den Markt gebracht. So werden Produkte, Technologien oder Services, die besonders effizient und innovativ sind, mit diesem Gütesiegel ausgezeichnet. Seitens der Lechwerke AG waren dies das Angebot für LEW Pur Erdgas in Kombination mit 110 Hocheffizienz-Heizungsumwälzpumpen sowie das Produkt LEW Autostrom.

GASVERKAUF - ZAHL DER PRIVATKUNDEN VERDOPPELT

In 2011 erweiterten wir unser Vertriebsgebiet und liefern nunmehr auch Erdgas für Privatkunden in weiten Teilen Bayerisch-Schwabens sowie in der Region Landsberg am Lech und weiteren Akquiseregionen in Bayern. Zum Beginn der Heizperiode 2011 hat sich der Privatkundenvertrieb im regionalen Gasmarkt etabliert und seine Position als Wettbewerber ausgebaut. Dadurch wurde die Anzahl der Kunden mehr als verdoppelt. Die Gesamtabsatzmenge Gas lag 2011 bei 44 GWh.

STANDORTINITIATIVE "DEUTSCHLAND - LAND DER IDEEN" ZEICHNETE ENERGIEKONZEPT DER LECHWERKE AG IN DER SGL ARENA AUS

"Ein CO2 -neutrales Fußballstadion setzt in der Sportwelt ein grünes Zeichen" - unter diesem Motto wurde das Fußballstadion des FC Augsburg zum "Ausgewählten Ort 2011" gekürt. Ausgezeichnet wurde das von der Lechwerke AG gemeinsam mit den Stadtwerken Augsburg entwickelte, umgesetzte und betriebene Energiekonzept von der Standortinitiative "Deutschland - Land der Ideen".

Zum Heizen und Kühlen der Arena werden ausschließlich erneuerbare Energien und BioEnergie aus nachwachsenden Rohstoffen genutzt. Das spart im Vergleich zu konventionellen Stadien jährlich etwa 750 Tonnen CO2 ein. Herzstück der stadioneigenen Heiz- und Kühlanlage sind zwei Grundwasserwärmepumpen mit einer Heizleistung von je 645 Kilowatt. Zu Zeiten von Spitzenlasten wird ein mit regenerativem Erdgas betriebener Brennwertkessel zugeschaltet. Als Energiequelle für die Wärmepumpen dient das Grundwasser, das am Standort Lechfeld ganzjährig mit einer Temperatur von etwa zehn Grad verfügbar ist. Diese Temperatur reicht für die Wärmepumpen aus, um damit das Stadion zu beheizen. Im Sommer wird das Grundwasser für die Kühlung der Gebäude genutzt.

Mit diesem grünen Konzept ist das CO2 -neutrale Fußballstadion einer von 365 Preisträgern, die jedes Jahr von der Standortinitiative "Deutschland - Land der Ideen" unter der Schirmherrschaft unseres Bundespräsidenten prämiert werden. Das Konzept hatte aus 2.600 eingereichten Bewerbungen die unabhängige Jury überzeugt.

ERNEUERUNG UNSERER WEGENUTZUNGSVERTRÄGE SCHREITET VORAN

Wegenutzungsverträge mit Kommunen bilden eine wichtige Grundlage für unser Geschäft. Insgesamt bestehen 286 Wegenutzungsverträge, davon wurden 263 bereits erneuert. Derzeit prüfen verschiedene Kommunen die Möglichkeit, die Versorgungsaufgaben selbst oder in Kooperation mit anderen kommunalen Betrieben durchzuführen. Nachdem sich im Netzgebiet der LEW-Gruppe im Jahr 2009 zwei Kommunen entschlossen hatten, den bisherigen Konzessionsnehmer (LEW-Gruppe) zu wechseln, wurden im Jahr 2010 Verhandlungen über den Eigentumsübergang geführt. Die Verhandlungen über den Eigentumsübergang und den Kaufpreis sind für einen Netzbereich abgeschlossen. Dieser Netzbereich ist zum 1. Januar 2011 an den neuen Konzessionsnehmer übergegangen. Die Beendigung des Verfahrens mit dem zweiten Netzbereich steht noch aus.

In 2011 haben sich zwei kleine Kommunen entschlossen, die Konzession für ihre Teilnetzbereiche im LEW-Netzgebiet an einen neuen kommunalen Konzessionsnehmer zu vergeben. Die Gespräche zur Übertragung dieser Teilnetze wurden aufgenommen.

LEW VERTEILNETZ GMBH SCHLIESST VERGLEICH ÜBER FESTSETZUNG DER ERLÖSOBERGRENZE

Der Bundesgerichtshof traf am 28. Juni 2011 eine Entscheidung zur Festlegung der kalenderjährlichen Erlösobergrenze. Zur Umsetzung dieser Entscheidung wurde mit der Bundesnetzagentur im Rahmen eines öffentlich-rechtlichen Vertrags ein Vergleich abgeschlossen. Die sich daraus ergebenden rückwirkenden Korrekturen aus 2009 bis 2011 wirken sich über sieben Jahre verteilt ab 2012 positiv auf die Erlösobergrenze aus.

TREND BEI STROMEINSPEISUNG HÄLT UNGEBROCHEN AN

in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2011 blieb der Zuwachs der EEG-bedingten dezentralen Erzeugungsanlagen im Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH - wie auch deutschlandweit - deutlich unter dem Vorjahresniveau. Daraufhin wurde die von der Bundesregierung zum 1. Juli 2011 geplante Vergütungsabsenkung ausgesetzt. Der in den Folgemonaten steigende Zubau von Einspeiseanlagen näherte sich dem Vorjahreswert an. insgesamt wurden in 2011 in unserem Netzgebiet rund 10.600 neue Einspeiseanlagen angeschlossen. Dadurch hatten wir zum Jahresende rund 52.000 an unser Netz angeschlossene EEG-Einspeiseanlagen mit einer Leistung von rund 1.470 MW. Die in unserem Netzgebiet erzeugte und eingespeiste regenerative Energiemenge aus dezentralen Erzeugungsanlagen erhöhte sich in 2011 auf 2.035 GWh. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung in Höhe von 17,9 %. Die hierfür gezahlten Einspeisevergütungen nach dem Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien beliefen sich in 2011 auf 608,7 Mio. € (Vorjahr: 468,9 Mio. €). Um bei der großen Anzahl der Neuanmeldungen die Servicequalität zu gewährleisten, wurden verschiedene Prozessverbesserungsmaßnahmen eingeleitet. Dabei wurde eine neue SAP-Datenbank für eine größere Transparenz der Bearbeitungsvorgänge eingeführt und Maßnahmen zur Optimierung der telefonischen Erreichbarkeit umgesetzt. Reibungslose und kundenfreundliche Bearbeitung der Anmeldungen hat für uns oberste Priorität.

ENTWICKLUNG DER NACH DEM EEG EINSPEISENDEN ANLAGEN

Ab der Berichtsperiode 2010 werden die Anlagen nicht mehr nach Übergabestellen, sondern pro EEG-Anlage gezählt. Die Vorjahre wurde den Zahlen angepasst.

3.6 MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER1

PERSONALWIRTSCHAFTLICHE SCHWERPUNKTE

In der Tarifgemeinschaft Bayern wurden die Tabellenvergütungen und die Ausbildungsvergütungen ab 1. Juli 2011 um 3,2 % erhöht. Die Arbeitnehmer erhielten außerdem eine Einmalzahlung von 325 €, Auszubildende eine Einmalzahlung von 165 €. Das Vergütungsabkommen ist erstmals zum 31. August 2012 kündbar.

Prognostizierter Altersaufbau in Deutschland im Jahr 2060

Quelle: Statistisches Bundesamt

Die Veränderungen durch den demografischen Wandel (siehe Grafik) verlangen von Unternehmen Lösungen zur Bewältigung der daraus resultierenden Herausforderungen. Um z. B. einen Know-how-Verlust aufgrund des Ausscheidens von Mitarbeitern zu vermeiden, wurde bei der LEW-Gruppe ein systematischer Wissenstransfer eingeführt. Dieser ermöglicht es, langjährig aufgebaute Spezialkenntnisse und Wissen zu erfassen und noch vor dem Ausscheiden des Wissensträgers an einen Nachfolger zu übergeben.

Um die Nachfolge von Führungsfunktionen weiterhin zu sichern, werden Nachwuchskräfte und Potenzialträger stetig identifiziert und weiterentwickelt.

Zur Verbesserung der Feedbackkultur haben wir in mehreren Gesellschaften der LEW-Gruppe Trainings für alle Mitarbeiter und Führungskräfte durchgeführt, in denen das Geben und auch Annehmen von konstruktivem Feedback gelernt und geübt wurde. Wichtig war hierbei neben der Vorbildfunktion der Führungskräfte eine entsprechende Veränderungsbereitschaft der Mitarbeiter.

Die im Rahmen der Zertifizierung zum audit berufundfamilie® vereinbarten Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie wurden auch in 2011 weiter umgesetzt. So wurden in 2011 die ersten Auszahlungen auf Grundlage der Ende 2010 abgeschlossenen Betriebsvereinbarung über die Gewährung eines Arbeitgeberzuschusses zu den Kinderbetreuungskosten vorgenommen. Wir möchten dadurch die Mitarbeiter, die frühzeitig nach der Geburt eines Kindes wieder ihrer Beschäftigung nachgehen wollen, durch die Gewährung eines Zuschusses zu den Kinderbetreuungskosten finanziell entlasten.

Zum dritten Mal bot die LEW-Gruppe Mitarbeiterkindern für die Sommerferien die Teilnahme am Ferienbetreuungsprogramm "Sommerkinder" der Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration an. Mitarbeiter, die z. B. aufgrund der räumlichen Entfernung das Angebot nicht nutzen konnten, erhielten einen Zuschuss zur Kinderbetreuung. Erstmals konnte im Jahr 2011 das Ferienbetreuungsprogramm auch in den Herbstferien angeboten werden.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Ausbau des Gesundheitsmanagements. Alle Führungskräfte der LEW-Gruppe wurden darin geschult, auf ihre eigene Gesundheit und die ihrer Mitarbeiter zu achten.

LTIF2 - Werte LEW-Gruppe

Das Ziel, die Arbeitsunfälle in der LEW-Gruppe weiter zu reduzieren, konnte auch im vergangenen Jahr erreicht werden. Die positive Entwicklung zeigt die nebenstehende Grafik anhand des so genannten LTIF-Werts. Der LTIF-Wert gibt die Anzahl der Arbeitsunfälle inklusive Dienstwegeunfälle ab einem Ausfalltag bezogen auf eine Million geleistete Arbeitsstunden an. Hierzu wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, wie beispielsweise das Schwerpunktprogramm zur Vermeidung von SRS-Unfällen (Stolpern, Rutschen, Stürzen).

1 Soweit aus Gründen der Übersichtlichkeit von Mitarbeitern im gesamten Geschäftsbericht die Rede ist, sind damit auch Mitarbeiterinnen gemeint.

2 LTIF = Lost-Time-Incident-Frequency

AUSBILDUNG UND NACHWUCHSSICHERUNG

Zurzeit bilden wir 88 Jugendliche in mittlerweile acht Ausbildungsberufen aus. Um künftig den Nachwuchs besonders im südlichen Bereich unseres Netzgebiets sicherzustellen, starteten wir zum 1. September 2011 erstmals mit der dezentralen Ausbildung in Memmingen. Dort erlernen zwei junge Auszubildende den Beruf des Elektroanlagenmonteurs.

Besonderen Erfolg konnten drei unserer Absolventinnen gemeinsam mit uns verzeichnen. Sie schlossen ihre IHK-Abschlussprüfungen als Jahrgangsbeste aus dem Wirtschaftsraum Augsburg und Nordschwaben in den Berufen Servicefachkraft bzw. Kauffrau für Dialogmarketing sowie Industriekauffrau ab. Allen 27 Auszubildenden konnten wir eine Weiterbeschäftigung innerhalb der LEW-Gruppe anbieten.

Die Vorbereitung junger Menschen auf das Berufsleben sehen wir als wichtige Maßnahme zur frühzeitigen und qualifizierten Nachwuchssicherung an. So boten wir 60 Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, wochenweise in die einzelnen Ausbildungsberufe und Tätigkeitsbereiche zu schnuppern. Wir beteiligten uns an zahlreichen Berufsinformationstagen an Schulen. Dort berieten wir Schüler, Eltern und Lehrer zu Inhalten der Berufe und deren Ablauf. Außerdem gaben wir Hilfestellungen zu Bewerbungsverfahren und zur ordentlichen Gestaltung von Bewerbungsunterlagen.

Die LEW-Gruppe verstärkte 2011 das Hochschulmarketing und präsentierte sich auf drei Hochschulmessen, auf denen zahlreiche Gespräche mit Studenten und Absolventen geführt werden konnten. 2011 waren in der LEW-Gruppe zwölf Praktikanten, 38 Werkstudenten und sechs Diplomanden temporär tätig.

AUSZUBILDENDE NACH BERUFEN

PERSONALSTAND

Am 31. Dezember 2011 beschäftigte die LEW-Gruppe 1.839 Mitarbeiter, davon 88 Auszubildende. Das entspricht 1.725 Vollzeitstellen (FTE2 ). In dieser Zahl sind seit 2011 erstmals die geringfügig Beschäftigten mit 10 FTE berücksichtigt.

Die durchschnittliche Beschäftigungsdauer unserer Mitarbeiter betrug 19 Jahre, das durchschnittliche Lebensalter 44 Jahre.

Bei der Lechwerke AG waren zum 31. Dezember 201 1 1.267 Mitarbeiter (1.190 FTE), darunter 88 Auszubildende beschäftigt. Von den 1.267 Mitarbeitern wurden 708 an Beteiligungsgesellschaften zur Arbeitsleistung überlassen. 22 Mitarbeiter waren befristet beschäftigt.

MITARBEITER ZUM GESCHÄFTSJAHRESENDE

1 Soweit aus Gründen der Übersichtlichkeit von Mitarbeitern im gesamten Geschäftsbericht die Rede ist, sind damit auch Mitarbeiterinnen gemeint.

2 Full Time Equivalents, 1 FTE = 1 Vollzeitstelle

3.7 NACHHALTIGKEIT FÜR DIE REGION

Als heimatverbundenes Unternehmen engagieren wir uns für die Region und übernehmen Verantwortung für Klima- und Umweltschutz sowie für die Gesellschaft. Daher sind unsere wirtschaftlichen Aktivitäten auf Nachhaltigkeit ausgerichtet.

Klimaschutz durch Wasserkraft - dies kennzeichnet unsere eigene Stromerzeugung. So wird in den von uns betriebenen 35 Wasserkraftwerken an Donau, Lech, Iller, Wertach und Günz klimafreundlich und CO2 -arm Strom produziert. Entlang unserer Wasserkraftanlagen übernehmen wir die Gewässerpflege und sorgen für Hochwasserschutz mit von uns bewirtschafteten Dämmen und Deichen. Für den Erhalt der Artenvielfalt in unseren Flüssen führten wir im Jahr 2011 Pilotprojekte zur Gewässerstrukturverbesserung an Lech und Donau und zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit an den Staustufen der Günz durch. Beispielhaft seien an dieser Stelle folgende Projekte genannt: die Untersuchung zum Bau und Betrieb sowie zu Methoden der Funktionskontrolle von Fischaufstiegen an der Pilotanlage Altenstadt an der Iller - ein gemeinsames Forschungsprojekt mit Betreibern, Wissenschaft und Fischerei; die Revitalisierung von Kieslaichplätzen - Einbau von Totholzstrukturen, ein gemeinsames Pilotprojekt mit der Fischerei an der Günz; ein Projekt zur Auwaldbewässerung an Donau, Lech und Iller. Wir beteiligten uns dabei als Projektpartner am Naturschutz-Großprojekt "Schwäbisches Donautal - Auwaldverbund von nationaler Bedeutung". Darüber hinaus informieren wir im Lechmuseum Bayern im Wasserkraftwerk Langweid umfangreich über die Flüsse, die Wasserkraft, die Geschichte und die Entwicklung unserer Region.

Mit zahlreichen Aktivitäten belegen wir unser hohes Engagement im Umweltschutz. Zentraler Baustein ist das in der LEW-Gruppe seit vielen Jahren eingeführte Umweltmanagementsystem nach der international gültigen Norm DIN EN ISO 14001. So konnten wir dem TÜV Süd Ende Juli dieses Jahres beim vorgeschriebenen Überwachungsaudit wieder nachweisen, dass wir die Anforderungen dieser Norm umfassend erfüllen. Darüber hinaus wurde die Lechwerke AG 2011 ein weiteres Mal als "Ökoprofitbetrieb Augsburg" ausgezeichnet und nimmt mit verschiedenen Maßnahmen am Umweltpakt Bayern teil. Wie auch in den vergangenen Jahren bringen wir unsere Kompetenz als Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Energie der IHK Schwaben und im Förderverein Kompetenzzentrum Umwelt AugsburgSchwaben (KUMAS) ein.

Mit dem 2011 beschlossenen Energiekonzept der Bayerischen Staatsregierung und dem Kernenergieausstieg der Bundesregierung erwarten wir einen weiter anhaltenden Ausbau der regenerativen Energien. Ende 2011 verzeichneten wir rund 52.000 Anlagen, die Strom aus erneuerbaren Quellen in unser Netz einspeisen. In den kommenden Jahren wird sich vor allem die Zahl der Fotovoltaik-Anlagen und der Windräder weiter erhöhen. Schon heute liegt die installierte Leistung dieser Anlagen nahe an unserer Netzhöchstlast. Wir werden daher, wie in den Jahren zuvor, gefordert sein, unser Netz auszubauen und zu modernisieren, um eine sichere Stromversorgung auch in Zukunft zu gewährleisten. Dabei entwickeln und testen wir auch innovative Lösungen wie eine intelligente Netzstation oder autonom regelnde Netzagenten.

Das Stromnetz ist der Schwerpunkt unserer Investitionen. Für den Ausbau, die Instandhaltung und Wartung vergeben wir Aufträge gezielt in die Region. Dabei ist uns bei der Auftragsvergabe die Qualität unserer Zulieferer besonders wichtig. Daher überprüfen wir unsere Zulieferer regelmäßig und zeichnen jährlich diejenigen aus, die in den Feldern Arbeitssicherheit, Arbeitsqualität und Umweltschutz besonders gut abschneiden.

Um die Ziele der Energiewende zu erreichen, brauchen wir neben Ideen und Engagement vor allem die Bereitschaft aller, einen eigenen Beitrag zu leisten. Wir haben daher 2011 erstmals im Rahmen unseres 110-jährigen Firmenjubiläums einen Innovationspreis ausgeschrieben, mit dem wir vorbildliche Lösungen für Klimaschutz und Energieeffizienz auszeichnen. Auf das ausgesetzte Preisgeld in Höhe von 50.000 € erhielten wir mehr als 40 Bewerbungen aus der Region. Die Auszeichnungen und Siegesprämien gingen an Projekte in Isny im Allgäu, Gersthofen, Langweid und Günzburg. Die Auswahl erfolgte durch eine neutrale Jury.

Selbst machen wir uns zum Vorreiter beim Thema Energieeffizienz durch Projekte wie eine Abwasserwärmepumpe in Krumbach, Elektromobilität in der gesamten Region oder ein LED-Leuchtenzentrum, das wir in Königsbrunn eröffnet haben. Hier zeigen wir Kommunen die Möglichkeiten effizienter Straßenbeleuchtung mit LED-Technik.

Ende 2011 erhielten wir die Ergebnisse zu unserem Energieeffizienz-Programm. In den Jahren 2008 bis 2010 hatten wir über das Programm mit rund 10 Mio. € Energieeffizienz-Projekte angestoßen und umgesetzt. Allein mit fünf von sieben Teilprojekten des umfangreichen Programms erreichten wir eine dauerhaft wirksame Einsparung von 10.745 Tonnen CO2 jährlich. Das Programm erstreckte sich über die Themenfelder Aufklärung und Information, Analyse und Beratung sowie Forschung und Entwicklung. Das Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos AG stellte fest, dass allein die zwei Teilprojekte zur Steigerung der Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden und in der Straßenbeleuchtung Beschäftigungs- und Investitionseffekte in Höhe von 17,6 Mio. € in der Region auslösten. Der größte Anteil entfiel dabei mit 14 Mio. € auf Bau- und Handwerksbetriebe.

Unsere Bilanz für die Region weist aus, dass mehr als jeder dritte Euro unseres Umsatzes in die Region fließt und hier wertvolle Kaufkraft schafft. Neben den Zahlungen an dezentrale Stromerzeuger, deren regenerative Anlagen von uns nach dem EEG vergütet werden, sind es die Löhne und Gehälter für unsere Mitarbeiter, die in der Region verbleiben. Hinzu kommen die Aufträge an die heimische Wirtschaft, ebenso wie die Gewerbesteuer und die Konzessionsabgaben, die direkt in die Kassen der Kommunen fließen. Unser bürgerschaftliches Engagement findet Ausdruck in Sponsorings und Spenden. Darüber hinaus fördern wir zahlreiche ehrenamtliche Aktivitäten unserer Mitarbeiter u. a. dadurch, indem wir sie bei ihren ehrenamtlichen Projekten finanziell unterstützen. Zusammen mit den Ausgaben für die Ausbildung junger Menschen und den Dividenden an regionale Anteilseigner trugen wir 2011 insgesamt 846 Mio. € zur Wertschöpfung in der Region bei. Umsatz-, Energie- und Körperschaftssteuer sind extra genannt, da sich diese nicht genau unserer Region zuordnen lassen.

BILANZ FÜR DIE REGION

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2011

Mio. €
2010

Mio. €
Aufträge an die heimische Wirtschaft 55 50
Ausbildung 2 2
Gewerbesteuer 17 12
Konzessionsabgaben an Kommunen 26 29
Dividende an regionale Anteilseigner 5 4
Mitarbeiter und Pensionäre 131 137
Zahlung an regenerative Stromerzeuger 609 469
Sponsoring (Kultur, Sport, Soziales) 1 1
Wertschöpfung in der Region 846 704
Umsatz-, Energie- und Körperschaftsteuer 205 162

Das Ziel, die Arbeitsunfälle in der LEW-Gruppe weiter zu reduzieren, konnte auch im vergangenen Jahr erreicht werden. Hierzu wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, wie z. B. das Schwerpunktprogramm zu SRS-Unfällen (Stolpern, Rutschen, Stürzen) und die Sensibilisierung der Mitarbeiter auf der LEW-Betriebsversammlung. Im vergangenen Jahr wurde die erste Rezertifizierung des Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystems der LEW-Gruppe nach der OHSAS 18001 durch den TÜV Süd erfolgreich durchgeführt.

3.8 EREIGNISSE NACH ABLAUF DES GESCHÄFTSJAHRES

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Geschäftsberichts lagen keine bedeutenden Ereignisse vor.

3.9 RISIKOMANAGEMENT

in der LEW-Gruppe sorgt ein einheitliches Risikomanagementsystem dafür, dass Chancen und Risiken frühzeitig erkannt, standardisiert erfasst, bewertet, gesteuert und überwacht werden. Zielsetzung ist die grundsätzliche Schaffung von Risikobewusstsein sowie die Etablierung einer wertorientierten Risikokultur in allen Gesellschaften und auf allen Ebenen der LEW-Gruppe. Um dies zu gewährleisten und darüber hinaus stetige Verbesserungen zu erreichen, werden für das Risikomanagementsystem allgemeine Grundsätze, Verfahren und Verantwortlichkeiten definiert und stetig überprüft. Durch die gruppenweite Vorgabe von Regeln und Mindeststandards wird der Grundstein gelegt, um ein systematisches und effizientes Risikomanagement sicherzustellen, das es ermöglicht, die Risikosituation der LEW-Gruppe zutreffend erkennen und steuern zu können. Diese grundlegenden Festlegungen werden in der LEW-Richtlinie zum Risikomanagement festgehalten. Hinzu kommt, dass das Risikomanagement nicht unabhängig agiert, sondern eingebettet ist in die Strategie-, Planungs- und Controllingprozesse der LEW-Gruppe. Um eine Harmonisierung des Risikomanagements mit den vorgenannten Prozessen zu erreichen, umfasst die Chancen- und Risikoerfassung das laufende wie auch die drei folgenden Geschäftsjahre und ist damit kongruent mit unserem Mittelfristplanungszeitraum. Somit kann eine ganzheitliche Sicht auf die Chancen- und Risikosituation gewonnen werden, die es ermöglicht, rechtzeitig effektive und effiziente Maßnahmen zur Risikosteuerung zu ergreifen.

Wichtig für die gruppenweite Etablierung einer gemeinsamen Risikokultur ist vor allem ein gemeinsames und einheitliches Verständnis über die wesentlichen Begrifflichkeiten. Deshalb werden selbst sehr grundlegende Definitionen vorgenommen.

CHANCE

Als Chance wird die Möglichkeit einer zum Betrachtungsstichtag absehbaren positiven künftigen Entwicklung der wirtschaftlichen Lage (Mehrung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage) gesehen, die durch das Eintreten eines nicht geplanten Ereignisses in der Zukunft hervorgerufen wird.

RISIKO

Der Begriff Risiko definiert sich als Unsicherheit zukünftiger Ereignisse und die Möglichkeit einer negativen Abweichung von einer festgelegten Zielgröße. Risiko im Sinne dieser interpretation ist die Möglichkeit einer zum Betrachtungsstichtag absehbaren negativen künftigen Entwicklung der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens (Minderung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage), die durch das Eintreten eines unvorhergesehenen Ereignisses in der Zukunft hervorgerufen wird.

Neben der Definition von Begrifflichkeiten sind vor allem permanent wiederkehrende Prozessabläufe festzulegen und durchzuführen, um das Risikobewusstsein stetig zu fördern und sensibel zu bleiben für aktuelle Entwicklungen, die Chancen und Risiken für die LEW-Gruppe bedeuten können. Das Risikomanagementsystem der LEW-Gruppe sieht u. a. folgende wesentliche Prozesse für das Risiko-Frühwarnsystem vor:

RISIKOIDENTIFIKATION

Die erste Phase des Risiko-Frühwarnsystems bildet die Risikoidentifikation als strukturierte Bestandsaufnahme. Diese beinhaltet die systematische Sammlung von Risiken, die Erfassung der wesentlichen Risikoquellen und die Zuordnung der Risiken zu einer vordefinierten Risikokategorie, wie Marktrisiken, Betriebsrisiken, Finanzrisiken, Umfeld- und Regulierungsrisiken und Risiken der Finanzberichterstattung. Diese Clusterung ist für das Risikomanagementsystem auch aufgrund der unterschiedlichen Risikosteuerung von besonderer Wichtigkeit.

Nähere Erläuterungen zu den einzelnen Risikokategorien inklusive der Nennung der wesentlichen Einzelrisiken werden auf den Seiten 71 und 72 näher ausgeführt.

RISIKOANALYSE

Die Risikoanalyse als zweiter Schritt beinhaltet neben der reinen Ursachenanalyse auch die Messung und Bewertung von Risiken. Im Einzelnen umfasst diese folgende Komponenten: Erfassung von Risikoursachen, Einschätzung der Schadenshöhe, Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit, Identifikation von Frühwarnindikatoren und - in Fällen, bei denen dies aufgrund von Interdependenzen notwendig und zielführend erscheint - die Aggregation von Risiken.

RISIKOSTEUERUNG

Mit Hilfe der Risikosteuerung sollen die identifizierten und analysierten Risiken unter Beachtung der Risikostrategie gesteuert werden. Gegenstand der Risikosteuerung ist die aktive Beeinflussung der Risikopositionen. Ziel ist die Begrenzung der potenziellen Schadenshöhe und die Verringerung der Eintrittswahrscheinlichkeit von Risiken. Dabei gibt es grundsätzlich mehrere Möglichkeiten, u. a. die Vermeidung, die Verminderung oder die Überwälzung von Risiken.

RISIKOREPORTING

Für das Risikoreporting wird die Risikosituation der LEW-Gruppe in regelmäßigen Abständen systematisch in einem Risikoportfolio abgebildet und dargestellt. Dieses wird im Zuge eines zeitlich standardisierten, regelmäßigen Risikoreportings an den Vorstand sowie den Aufsichtsrat der Lechwerke AG weitergeleitet und kommentiert, um die Risikotransparenz zu gewährleisten. Zusätzlich zu diesem regelmäßigen Risikoreporting findet bei unerwarteten gravierenden Veränderungen der Risikosituation, wie z. B. im Falle der Finanz- und Wirtschaftskrise geschehen, ein unverzügliches Einzelfallreporting statt. D. h. losgelöst von den vordefinierten Reportingterminen.

RISIKOKONTROLLE

Die Risikokontrolle soll feststellen, ob die tatsächliche Risikosituation innerhalb der LEW-Gruppe mit den vorgegebenen Zielen bzw. der Risikostrategie übereinstimmt. Dafür wird zunächst die geschätzte Schadenshöhe von Risiken dem betrieblichen Ergebnis sowie dem Eigenkapital gegenübergestellt, um je nach Risikohöhe daraus einen notwendigen Handlungsbedarf abzuleiten. Unterschieden werden hierfür die Handlungsbedarfsklassen "Akuter Handlungsbedarf", "Beobachten, ggf. handeln" und "Überwachen". Risiken, für die ein "Akuter Handlungsbedarf" identifiziert wird, implizieren ein hohes Risikopotenzial, weswegen umgehend Maßnahmen der Risikosteuerung zur Risikoreduzierung einzuleiten wären. Neben diesem Kontrollmechanismus gibt es in der LEW-Gruppe noch weitere Kontrollprozesse, wie etwa für Commodity-Risiken und für finanzwirtschaftliche Risiken.

Flankiert werden die genannten Prozessphasen des Risikofrühwarnsystems durch das so genannte interne Überwachungssystem, das aus den beiden Einzelkomponenten Prozessintegrierte Überwachung und Interne Revision besteht. Die Prozessintegrierte Überwachung zielt dabei darauf ab, dass Prozesse von vorneherein so gestaltet werden, dass sie effektiv und effizient ablaufen können und somit unnötige Risiken bereits am Entstehungsort eingegrenzt und vermieden werden können. Die Interne Revision stellt eine außerhalb der betrieblichen Prozesse angesiedelte neutrale Stelle dar, die durch systematische Prüfungen die Ordnungsmäßigkeit, Funktionsfähigkeit, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Rechtmäßigkeit der betrieblichen Abläufe überwacht.

Die genannten Prozesse wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 mehrmals durchlaufen. Dabei sind aus heutiger Sicht auch für die Zukunft keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der LEW-Gruppe gefährden könnten.

Durch die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftprüfungsgesellschaft wurden die eben dargestellten betrieblichen Prozesse des Risikomanagementsystems auf Ordnungsmäßigkeit, Funktionsfähigkeit, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Rechtmäßigkeit hin geprüft und testiert.

RISIKO- UND CHANCENKATEGORIEN

Risiken und Chancen werden in der LEW-Gruppe nach folgenden, gruppeneinheitlich festgelegten Kategorien differenziert:

MARKTRISIKEN UND -CHANCEN

Hierunter fallen alle Risiken und Chancen, die aufgrund veränderter Rahmenbedingungen in unseren Beschaffungs- und Absatzmärkten eintreten können. Darunter verstehen wir sämtliche preis- und mengenbedingte Veränderungen, die die Ergebnissituation beeinflussen könnten. in unserem Risikokatalog führen wir als Einzelrisiko in dieser Kategorie unter anderem den Rückgang der Preise an der Strombörse EEX, was für die Vermarktung unserer Erzeugungsmengen negative Auswirkungen hätte. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dafür liegt nach unserer Einschätzung im mittleren Bereich zwischen 10 und 20 %. Als Gegensteuerungsmaßnahme verkaufen wir die Strommengen ratierlich ab, um, vergleichbar mit einem Fondssparplan, eine gewisse Preisstreuung zu erzielen. Des Weiteren finden sich in dieser Kategorie Risiken wie der Verlust von Konzessionen oder Forderungsausfälle von Kunden aufgrund mangelnder Bonität. (Details zur Berichtserstattung zu Finanzinstrumenten auf Seite 144 ff.).

BETRIEBSRISIKEN UND -CHANCEN

in diese Kategorie fallen sämtliche Risiken und Chancen, die aus der operativen Geschäftstätigkeit entstehen und zu nachhaltigen Veränderungen in der Wertschöpfungskette führen können. Entlang unserer Wertschöpfungskette können Schäden auftreten, die unsere Ertragslage belasten. Dem begegnen wir mit hohen Sicherheitsstandards und regelmäßigen Prüf-, Wartungs- und instandhaltungsarbeiten. Hier erachten wir als größtes Risiko den Eintritt von Naturkatastrophen in unserer Region und die daraus resultierenden Schäden für unsere Netz- und Erzeugungsanlagen. Jedoch bemessen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering und unter 10 %. Als mögliche Gegenmaßnahmen sind dabei Sofortmaßnahmen nach Schadenseintritt im Wesentlichen gemäß der Richtlinie "Krisenmanagement" und des "Leitfadens zur Beherrschung von Großstörungen" durchzuführen. Die weiteren Risiken in dieser Rubrik umfassen u. a. den Ausfall unseres EDV-Rechenzentrums, Schäden durch Computerkriminalität sowie die geringere Verfügbarkeit unserer Laufwasserkraftwerke.

FINANZRISIKEN UND -CHANCEN

Hierzu zählen wir alle Risiken und Chancen, die aus finanztechnischen Tätigkeiten und Transaktionen entstehen. Somit werden dort alle Zins-, Kredit- und Kursrisiken erfasst und überwacht. in dieser Kategorie führen wir im Wesentlichen die Kursrisiken für unser Wertpapierportfolio. Dabei handelt es sich um das größte Einzelrisiko im Risikokatalog der Lechwerke AG. Die Eintrittswahrscheinlichkeit schätzen wir hier momentan zwischen 10 und 20 %. Als Gegenmaßnahmen nimmt unser Asset-Management ständig Marktbeobachtungen vor, überprüft regelmäßig die Portfoliobewertung und schließt entsprechende Sicherungsgeschäfte ab. Dagegen bestehen auch entsprechende Chancen einer Kurssteigerung unserer Wertpapiere. (Details zur Berichtserstattung zu Finanzinstrumenten auf Seite 144 ff.).

UMFELD- UND REGULIERUNGSRISIKEN UND -CHANCEN

In diese Kategorie fallen Risiken und Chancen aufgrund veränderter energiepolitischer, steuerrechtlicher, regulierungsrechtlicher und kartellrechtlicher Regelungen und Gesetze. Alle Wertschöpfungsstufen des Stromgeschäfts sind im starken Maße durch politische und rechtliche Rahmenbedingungen beeinflusst. Das Netzgeschäft unterliegt der Regulierung nach dem Energiewirtschaftsgesetz. Nach den ersten Einschnitten der Netzregulierung zeichnet sich ab, dass es hier auch langfristig zu weiteren Senkungen der Netznutzungsentgelte kommen wird. Mit Maßnahmen der Kostensenkung und Effizienzverbesserung sowie durch eine Verstärkung unserer vertrieblichen Aktivitäten wirken wir diesen Einflüssen entgegen. Ein zentraler Risikosachverhalt in diesem Cluster ist die Verschärfung von Immissionsschutzauflagen für elektromagnetische Felder, wobei die Eintrittswahrscheinlichkeit lediglich gering eingeschätzt wird. Als Gegensteuerungsmaßnahme sondieren wir kontinuierlich die Gesetzgebungsaktivitäten in diesem Bereich, um möglichst schnell auf die Entwicklungen reagieren zu können. Die weiteren Risiken in dieser Sparte beinhalten im Wesentlichen den Hochwasserschutz an unseren Erzeugungsanlagen sowie allgemein Gerichtsurteile zu Fällen bei anderen Energieversorgungsunternehmen, die unter Umständen auch Auswirkung auf unser operatives Geschäft haben können.

RISIKEN DER FINANZBERICHTERSTATTUNG

Das Risiko der Finanzberichterstattung liegt darin, dass unsere Jahres- und Zwischenabschlüsse Fehldarstellungen enthalten könnten, die möglicherweise wesentlichen Einfluss auf die Entscheidungen ihrer Adressaten haben. Unser rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem (IKS) zielt darauf ab, mögliche Fehlerquellen zu identifizieren und die daraus resultierenden Risiken zu begrenzen (Details hierzu auf Seite 44 f.).

3.10 AUSBLICK

WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Die Weltwirtschaft wird voraussichtlich in den Jahren 2012 und 2013 ein nahezu gleiches Wachstum wie in den vergangenen Jahren haben. Mit knapp 4 % Wachstum in den beiden Jahren bleiben die Raten relativ konstant. Wichtige Stütze des weltweiten Wachstums sind weiterhin die Schwellenländer. Für die Industrieländer werden nur geringe Wachstumsraten erwartet. Ursache für die schwerfällige Konjunkturentwicklung ist vor allem die hohe Verschuldung der Staaten und Privathaushalte, die den privaten Konsum dämpft und Spielräume für konjunkturstützende staatliche Nachfrage eng begrenzt.

Für den Euroraum wird eine Seitwärtsbewegung bzw. nur ein schwaches Wachstum erwartet. Die durch die hohe Verschuldung resultierende Vertrauenskrise ist ein Indikator für diese Auswirkung. Die Investitionstätigkeit und der Konsum werden deutlich zurückgehen. Ebenso wird die Auslandsnachfrage schwächer ausfallen als in den letzten beiden Jahren. Experten prognostizieren für 2012 einen leichten Konjunkturrückgang in Höhe von 0,2 %. 2013 soll sich die Konjunktur etwas erholen und ein Wachstum von 1,2 % erzielen.

Die stark exportabhängige deutsche Wirtschaft bleibt von der Abschwächung der Weltkonjunktur nicht unberührt. Vor allem unter der Abschwächung der Wirtschaft im Euroraum werden die deutschen Exporte zu leiden haben. Allerdings sollen sich nach Einschätzung von Konjunkturforschern ab der Jahresmitte 2012 die Exporte und auch die Inlandsnachfrage wieder kräftig entwickeln. Experten erwarten in 2012 ein Wachstum in Höhe von 0,7 %. Für 2013 wird mit einem Aufholwachstum in Höhe von 1,6 % gerechnet.

Die Wirtschaft in Bayerisch-Schwaben wird sich in den nächsten Jahren voraussichtlich in einem Seitwärtstrend bewegen. Von einer nochmaligen Verbesserung gehen inzwischen immer weniger Unternehmen aus.

BRANCHENSITUATION

Das Reaktorunglück im japanischen Fukushima im März 2011 hat die energiepolitische Diskussion in Deutschland nachhaltig verändert. Sicherheitsaspekte der Kernenergie wurden neu bewertet. Die Bundesregierung hat nach der Katastrophe in Japan zur beschleunigten Umsetzung des Energiekonzepts ein umfangreiches Maßnahmenpaket beschlossen. Schwerpunkte sind der verstärkte Ausbau der erneuerbaren Energien und der Ausstieg aus der Kernenergie bis Ende 2022. Der Anteil regenerativer Energien an der Stromerzeugung soll auf mindestens 35 % im Jahr 2020 steigen. Bis 2030 strebt die Bundesregierung einen Anteil von 50 % an, bis 2040 von 60 %, bis 2050 sollen 80 % der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen stammen. Die juristischen Weichen dazu bilden u. a. das Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG), das Energiewirtschaftsgesetz, das Netzausbaubeschleunigungsgesetz, die Änderungen im Baurecht sowie das modifizierte Gesetz zur Errichtung eines Sondervermögens "Energie- und Klimafonds". Um die Energiewende zu realisieren, stehen laut Bundesumweltministerium mit Ausnahme der Kernkraft alle Energieträger zur Verfügung. Schlüsselrollen kämen dem Zubau von Erzeugungsanlagen auf Basis regenerativer Energien sowie der verstärkten Nutzung von Energieeffizienzpotenzialen zu. Auch sei der Ausbau der Energieinfrastruktur - Netze, Kraftwerke, Speicher - eine entscheidende Voraussetzung für den geplanten Umbau der Energieversorgung in Deutschland.

VORAUSSICHTLICHE GESCHÄFTSENTWICKLUNG MIT WESENTLICHEN CHANCEN UND RISIKEN

Durch die von der Bundesregierung formulierten Leitlinien ist der ambitionierte Umbau der Energiewirtschaft in Deutschland vorgezeichnet. Auch die bayerische Staatsregierung hat Ende Mai 2011 das neue bayerische Energiekonzept "Energie innovativ" beschlossen. In dem Konzept wird beschrieben, wie der Ausstieg aus der Kernkraft und der Einstieg in das regenerative Zeitalter in Bayern erreicht werden kann. Dieser Weg wird zu einem tief greifenden Strukturwandel in der Energiewirtschaft führen, mit entsprechenden Risiken, aber auch Chancen für alle wesentlichen Geschäftsbereiche der LEW-Gruppe. Die Lechwerke AG sieht sich für die kommenden Herausforderungen gut gerüstet und hat auch zukünftig den Anspruch, zu den führenden regionalen Energieversorgern im Süden Deutschlands zu gehören. Neben der Sicherung und Optimierung des bestehenden Geschäfts setzen wir dabei gezielt auch auf die Nutzung von Wachstumschancen in neuen innovativen Geschäftsfeldern. Zu nennen sind hier z. B. unsere Investitionen in einen nachhaltigen Breitbandausbau in der Region über unsere Tochter LEW TelNet GmbH und unsere geschäftsfeldübergreifenden Aktivitäten in den so genannten "smarten" Energiewelten der Zukunft, z. B. Smart Grid und E-Mobility.

VERTRIEB

STROM

Es ist zu beobachten, dass die Kunden sich immer intensiver mit Eigenerzeugungs-Themen sowie mit Energieeffizienz-Themen beschäftigen. Da die Komplexität dieser Thematiken kontinuierlich zunimmt, werden von unseren Kunden vermehrt Berater und Fachleute in den Firmen hinzugezogen. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass langjährige Kundenbeziehungen als Auswahlkriterium für den Stromversorger nicht mehr so intensiv wie in der Vergangenheit zum Tragen kommen. Zunehmend ist zu beobachten, dass die Kaufentscheidungen auf kurzfristigen Erfolg und auf Provisionsmodelle der Berater ausgerichtet sind. Wir begegnen dieser Entwicklung mit transparenten Produkten, Fach- bzw. Hintergrundinformationen über den Markt, Hilfestellung bei Angebotsvergleichen und einer deutlichen Erhöhung der Effizienz bei den Kalkulations- und Angebotsprozessen.

Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber veröffentlichten am 14. Oktober 2011 den Umlagebetrag für 2012 von 3,592 ct/kWh (Vorjahr: 3,530 ct/kWh), der sich aus der Förderung nach dem EEG ergibt. Die gesamten Mehrkosten aus der EEG-Umlage erhöhen sich für die Kunden nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. deutschlandweit auf voraussichtlich 14,1 Mrd. € im Jahr 2012.

In 2012 werden wir die Preise im Privatkundenbereich voraussichtlich anpassen. Hierdurch werden zum einen namentlich die Mehrkosten für die Förderung von erneuerbaren Energien nach dem EEG weitergegeben, zum anderen wird eine neue Preiskomponente deutliche Auswirkungen auf das Preisgefüge haben. Diese neue Preiskomponente verfolgt das Ziel der Kostenentlastung stromintensiver Betriebe, beginnend ab dem Jahr 2012 auf der Grundlage des § 19 Abs. 2 der Stromnetzentgeltverordnung, für die eine Sonderkundenumlage zu bilden ist. Die Höhe dieser Umlage wurde erst zum Jahresende 2011 verbindlich bekannt, die Belastungen gelten jedoch bereits seit dem 1. Januar 2012.

Im Privatkundenbereich wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr im Bereich der Marktbearbeitung die verfügbaren Verkaufskanäle weiter ausgebaut und zusätzlich neue erschlossen. Zukünftig wollen wir unser besonderes Augenmerk auf die Online-Kanäle und neue Kommunikationswege im Social Web legen. Hier gehen wir in den Folgejahren von großen Entwicklungssprüngen aus. Zukünftig können Produkte bei uns via Internet oder E-Mail bestellt werden. Kunden haben dann auch die Möglichkeit, ihre Daten bequem von zu Hause aus zu verwalten und unmittelbar im System Änderungen wie beispielsweise die Eingabe des Zählerstands, Bankeinzugsermächtigungen oder An-, Ab- und Ummeldungen online vorzunehmen.

Durch die bereits Mitte des Jahres angekündigte Preispolitik zum 1. Januar 2012 im Bereich der Gewerbekunden hatten wir in diesem Segment für Planungssicherheit bei unseren Geschäftspartnern und somit zur Stärkung der Kundenbindung beigetragen. Diese Transparenz wollen wir auch in den nächsten Jahren beibehalten und noch weiterentwickeln. im Hinblick auf eine steigende Zahl von Gewerbekunden, die ihren in eigenen EEG-Anlagen erzeugten Strom zur Deckung ihres Strombedarfs und somit zur Reduzierung der bezogenen Strommenge verwenden, planen wir Produktpakete zu erstellen, die eine Mischung aus regenerativen Energieerzeugungsanlagen und dezentralen Speichererzeugungsanlagen beinhalten. in einer Testphase in 2011 wurden mit der telefonischen Kundenakquise und neuen Prozessen gute Erfolge erzielt, die wir in den Folgejahren auf das gesamte Vertriebsgebiet ausweiten wollen. Mit der zum 1. Januar 2012 vorgenommenen Preispolitik und der Einführung eines preislich interessanten Ökostromprodukts sehen wir einen positiven Einfluss auf unsere Wettbewerbsfähigkeit im Markt.

Im Bereich der Geschäftskunden rechnen wir in den beiden Folgejahren mit einem stabilen Stromabsatz sowie einer konstanten Kundenzahl. Absatzminderungen aufgrund von Energieeffizienz-Maßnahmen werden sich durch absatzsteigernde Konjunktureinflüsse ausgleichen. Durch gezielte Werbeaktionen in Fachzeitschriften werden wir unser image und unseren Bekanntheitsgrad steigern. Wir bieten unseren Kunden mit unserem Partner-Netzwerk Forum [E] eine Plattform für Fachveranstaltungen zu energiewirtschaftlichen Themen, Werksbesichtigungen und eine eigene Messe. Mit einem neuen Schwerpunkt, dem so genannten "Energieeffizienz-Tisch" begleiten wir unsere Geschäftskunden intensiv über die kommenden zwei Jahre bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Energieeinsparung.

in 2012 werden wir im Segment der Energieversorgungsunternehmen den Absatz voraussichtlich weiter steigern können. Die geplante Erhöhung resultiert sowohl aus Mengenzuwächsen wie auch aus der Gewinnung neuer Kunden. Mit dem Ausbau der Kundenbeziehungen, der effizienten Prozesse sowie des Produktportfolios erwarten wir auch in 2013 einen Absatz in ähnlicher Größenordnung.

GAS

In den kommenden Jahren werden wir im Segment der Privatkunden das Produktportfolio auch im Gas ausbauen. Neben Preisgarantieprodukten werden auch Biogasprodukte in den Markt gebracht. Für die Kundenakquise werden die für den Verkauf von Stromprodukten aufgebauten Vertriebskanäle eingesetzt. Mit dem kombinierten Verkauf von Strom- und Gasprodukten erfolgt der Ausbau der Kundenbasis.

Bei den Geschäftskunden werden wir im ersten Halbjahr 2012 ein Produkt im Markt platzieren, das speziell für Kunden bis zu einem Jahresverbrauch von 1,5 Mio. kWh entwickelt wurde. Auch hier werden wir den Ausbau des Kundenstamms mit unseren bestehenden Kontakten im Stromsektor nutzen. Durch Reakquiseaktionen der Mitbewerber gehen wir davon aus, dass wir gerade bei den größeren Geschäftskunden Kunden- und Absatzverluste hinnehmen müssen. Allerdings sehen wir unsere Chancen im Bereich der kleineren Geschäftskunden, so planen wir unsere Kundenbasis in 2012 auszuweiten.

Deutliche Absatzzuwächse sehen wir im Bereich Energieversorgungsunternehmen. Unser Ziel ist es, über eine wettbewerbsfähige Preisstellung und durch Weiterentwicklung des Produktportfolios, die Absätze auf ein deutlich höheres Niveau zu heben. Beispielsweise durch ein Portfoliomanagement in Zusammenarbeit mit der RWE. Auch hier kann die Qualität der Kundenbeziehungen, die im Stromgeschäft begründet ist, die Basis für eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung im Bereich Gas bilden.

Die Absicherung der Marktposition sowie eine Steigerung der Absatzmenge bei wertorientierter Preispolitik, der Ausbau des Gasgeschäfts und eine aktive Marktbearbeitung im Vertriebsgebiet werden auch 2012 und 2013 unsere wichtigsten vertriebsstrategischen Ziele sein.

ERZEUGUNG

Die Vermarktung unserer Strommengen aus den nicht durch das Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG) geförderten Wasserkraftwerken erfolgt weiterhin ratierlich über einen Zeitraum von drei Jahren auf Basis der Großhandelspreise. Für das Jahr 2012 wurden bis 31. Dezember 2011 rund 72 % der erwarteten Erzeugung bereits vermarktet, für 2013 rund 33 %. Die dabei erzielten Preise für das Lieferjahr 2012 liegen rund 2 % unter den Preisen des Vorjahres. Für die Vermarktung der noch offenen Restmengen gehen wir derzeit von einem zu erzielenden Preis aus, der auf dem Niveau des aktuellen Preises liegt.

Im Bereich der Wasserkraft stellen die neuen Anforderungen für den Hochwasserschutz gemäß den Normen DIN 19700 und DIN 19712 bei einigen Stauanlagen und Deichen die größte Herausforderung in den kommenden Jahren dar. Im Rahmen der Überprüfung der Anlagensicherheit ist die Standsicherheit jeder betroffenen Stauanlage nachzuweisen. Außerdem ist für jede Staustufe eine geotechnische Bewertung und Standsicherheitsuntersuchung durchzuführen. Dazu sind in der Regel auch Baugrunderkundungen erforderlich. An der Donau muss des Weiteren die Hochwasserhydraulik mit der Abflussaufteilung zwischen Donau und Riedstrom überprüft werden.

Um die europäische Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen, wird die Herstellung der Gewässerdurchgängigkeit an den verschiedenen Flussketten forciert.

In 2012 stehen Gespräche mit Genehmigungsbehörden bezüglich der Verlängerung des bestehenden Konzessionsvertrags der Illerstufe 7 (Maria Steinbach) an, der zum 31. Dezember 2014 endet.

Im Geschäftsbereich Erzeugung erwarten wir für die beiden Folgejahre ein Ergebnis, das unter dem Niveau von 2011 liegt. Dies resultiert im Wesentlichen aus geringeren Erlösen im Bereich Energiedienstleistungen sowie dem Wegfall der EEG-Direktvermarktungsoption. Darüber hinaus belasten weiterhin die Anforderungen aus der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und das Thema Hochwasserschutz das Ergebnis.

NETZ

Der Bundesgerichtshof (BGH) traf am 28. Juni 2011 Entscheidungen zur Festlegung der kalenderjährlichen Erlösobergrenze. Diese umfassen u. a. die Anpassungen bei der Bestimmung des Ausgangsniveaus und der Ermittlung des pauschalierten Investitionszuschlags, die Berücksichtigung des Erweiterungsfaktors bereits im ersten Jahr der Regulierungsperiode (2009), die Anwendung der Härtefallregelung in Bezug auf die Kosten für die Beschaffung von Verlustenergie sowie die Unzulässigkeit des generellen sektoralen Produktivitätszuschlags in der derzeitigen Ausgestaltung. Im Zuge der Umsetzung dieser BGH-Rechtsprechung unterbreitete die Bundesnetzagentur der LEW Verteilnetz GmbH ein Vergleichsangebot zum Abschluss eines öffentlich-rechtlichen Vertrags.

Die LEW Verteilnetz GmbH hat diesen Vergleich abgeschlossen. Dadurch kann ein Rückfluss der durch den Bundesgerichtshof festgelegten Korrekturen der kalenderjährlichen Erlösobergrenze 2009 bis 2011 bereits so in der Erlösobergrenze 2012 erfolgen. Um eine möglichst geringe Auswirkung auf die Netznutzungsentgelte zu gewährleisten, wird der Vergleichsbetrag bei der LEW Verteilnetz GmbH über sieben Jahre verteilt.

Im Jahr 2012 wird von einem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien am Netz der LEW Verteilnetz GmbH ausgegangen. Neben dem stetigen Ausbau der Fotovoltaik-Anlagen kann auch mit einem Zubau der Windenergie-Anlagen gerechnet werden. Das von der Staatsregierung verabschiedete Energiekonzept sieht in Bayern bis zum Jahr 2021 rund 1.000 bis 1.500 neue Windenergieanlagen vor. Aus diesem Konzept lässt sich bis zum Jahr 2021 im Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH ein flächenanteiliger Zubau von 100 bis 150 Windenergieanlagen mit bis zu 600 MW Gesamteinspeiseleistung ableiten.

Zur Erfüllung der aktuellen und zukünftigen Anforderungen an effiziente und "intelligente" Energienetze werden neue Technologien untersucht und eingesetzt sowie die technischen Entwicklungen für ein Smart Grid vorangetrieben. Beispielhaft sind hier der Piloteinsatz von "intelligenten" Netzstationen sowie die Untersuchung eines autonom geregelten Niederspannungsnetzes zu nennen.

Zielsetzung der weiteren Aktivitäten im Bereich Smart Grid ist es, durch gesteuerte elektrische Anwendungen sowohl zum lokalen als auch zum überregionalen Energieausgleich beizutragen. Hierzu gilt es weitere Lösungsmöglichkeiten zu analysieren und zu untersuchen. in Verbindung mit der eingesetzten informations- und Kommunikationstechnik und einer intelligenten ggf. mehrspartigen Messtechnik kann das Netz so zur Energiedrehscheibe und damit zum zukünftigen Marktplatz für einen breiten Kundenstamm aufgerüstet werden.

Ein weiteres, langfristig angelegtes und kostenintensives Maßnahmenprogramm ist das gemeinsam mit dem Übertragungsnetzbetreiber, der Amprion GmbH, erarbeitete Konzept zum Rückbau der 220-kV-Netzebene. Nach der inbetriebnahme des neuen 380/110-kV-Einspei-sepunktes Bidingen im Jahr 2010 und mit der planmäßigen Fertigstellung des 380/110-kV-Einspeisepunktes in Vöhringen im Geschäftsjahr 2011 wurde ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung des Konzepts zum Rückbau der 220-kV-Netzebene erreicht. Dieser leistungsfähige 380-kV-Einspeisepunkt ersetzt die bisherige 220/110-kV-Einspeisung in Vöhringen. Das Konzept sieht einen vollständigen Rückbau der 220-kV-Netzebene im Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH bis zum Jahr 2020 vor. Damit verbunden ist die Schaffung neuer, leistungsfähigerer Einspeisepunkte auf der 380-kV-Netzebene. Das Konzept dient zur langfristigen Sicherstellung der Versorgungsqualität, verbessert die Effizienz des Energietransports und des Netzbetriebs und stellt die im Zusammenhang mit der Energiewende zusätzlich erforderlichen Netzkapazitäten zur Verfügung.

Das Geschäftsjahr 2011 gilt als das Basisjahr für die zweite Regulierungsperiode der Anreizregulierung im Bereich Strom. Auf der Basis des Geschäftsjahres 2011 werden zum 30. Juni 2012 Unterlagen zur Bestimmung des Ausgangsniveaus für die Ermittlung der Erlösobergrenzen der Jahre 2014 bis 2018 bei der Bundesnetzagentur eingereicht.

Wie bereits in den vergangenen Jahren 2010 und 2011 wirkt sich auch in 2012 das Thema Mehrerlösabschöpfung belastend auf das iFRS-Ergebnis im Netzbereich aus. Aufgrund des von der Bundesregierung beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie und des Ziels der Erhöhung des Anteils an regenerativen Energien rechnen wir auch künftig mit massiven Kostensteigerungen durch stetigen EEG-bedingten Netzausbau. Für das Jahr 2012 rechnen wir mit einem ausgeglichenen Ergebnis.

UMSATZ

Wie in den vergangenen Jahren gehen wir in unserer Unternehmensplanung für die nächsten beiden Jahre von weiter steigenden Umsatzerlösen aus. Wesentlicher Faktor dabei ist wiederum der deutliche Zubau an EEG-geförderten Erzeugungsanlagen. Die von der LEW Verteilnetz GmbH an die Einspeiser ausbezahlte EEG-Förderung bekommen wir von unserem vorgelagerten Übertragungsnetzbetreiber gesetzeskonform zurückerstattet, so dass sich die Umsatzerlöse zwar signifikant erhöhen, jedoch damit kein Ergebniseffekt verbunden ist.

Die Dynamik auf dem Strommarkt ist ungebrochen. Die LEW-Gruppe möchte sich auf diesem Terrain auch weiterhin behaupten. Ziel ist es, die Position in dem stark umworbenen Kundensegment Privatkunden zu festigen. Daneben wollen wir auch im Geschäfts- und Gewerbekundenmarkt weiter erfolgreich agieren. Ebenfalls werden unsere Umsatzerlöse auch durch die Weitergabe der erhöhten gesetzlichen Steuern und Abgaben, wie z. B. die oben beschriebene EEG-Umlage, weiter ansteigen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren im Gasgeschäft Umsatzzuwächse zu verzeichnen. Demnach sind wir auch weiterhin bestrebt, unser Engagement in diesem Geschäftsbereich fortzuführen und unsere Position am Markt nachhaltig zu stärken. Eine positive Umsatzentwicklung ist zusätzlich aus dem weiteren Vorantreiben des Glasfasernetzausbaus in Bayerisch-Schwaben durch die LEW TelNet GmbH zu erwarten. in strategisch wichtiger Zusammenarbeit mit den Kommunen wird dadurch den Bürgern die Nutzung von High-Speed-Internet ermöglicht.

ERGEBNIS UND DIVIDENDE

In Summe gehen wir davon aus, für die LEW-Gruppe in 2012 und 2013 ein betriebliches Ergebnis in der Größenordnung der Vorjahre zu erzielen. Für die Lechwerke AG planen wir für die Jahre 2012 und 2013 mit einem Jahresüberschuss in der Größenordnung des Jahres 2011. Diese Annahme basiert auf der Prämisse, dass es keine wesentlichen Verwerfungen an den Finanzmärkten oder weitere unvorhersehbare Eingriffe der Gesetzgebung gibt.

Die Ausschüttung bemisst sich nach dem handelsrechtlichen Ergebnis der Lechwerke AG. Unser Ziel ist es, die Dividenden für die kommenden Geschäftsjahre auf dem Niveau von 2011 zu halten.

INVESTITIONEN

Durch umfangreiche investitionsmaßnahmen in den vergangenen Jahren und insbesondere im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 hat die LEW-Gruppe das Fundament für ein kontinuierliches Wachstum weiter gefestigt. Allen voran im Verteilnetz, aber auch im Bereich der Stromerzeugungsanlagen und der Glasfasertechnologie werden investitionsschwerpunkte liegen. Für 2012 gehen wir weiterhin von einem sehr hohen investitionsniveau aus. Die nach unserer Einschätzung weiter anhaltende Zunahme der EEG-Einspeiseanlagen wird bei der LEW Verteilnetz GmbH abermals zu umfangreichen Bau- und Erweiterungsmaßnahmen führen. Dabei haben unsere Bestrebungen stets eine optimale Versorgungssicherheit und eine schnellstmögliche Anbindung aller Einspeiser zum Ziel. im Bereich der Eigenerzeugung werden wir voraussichtlich noch in der ersten Jahreshälfte 2012 eine große Biomasseanlage zur Dampferzeugung in Betrieb nehmen können.

MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER

In 2012 findet in der LEW-Gruppe wieder eine Mitarbeiterbefragung statt. Ziel der Mitarbeiterbefragung ist es u. a., den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, die LEW-Gruppe aktiv mitzugestalten und die eigene Arbeitssituation zu verbessern. Alle Mitarbeiter werden nach Abschluss der Befragung über die Ergebnisse informiert. Aufbauend auf den Ergebnissen erarbeiten die Führungskräfte mit ihren Mitarbeitern Verbesserungsmaßnahmen und setzen diese anschließend gemeinsam um.

Das auf der Grundlage verschiedener Analysen entwickelte ganzheitliche Demografie-Programm stellt einen wichtigen Beitrag für unsere Zukunftsfähigkeit dar. Die darin enthaltenen Maßnahmen werden aktuell und in den kommenden Jahren umgesetzt, um dem demografischen Wandel aktiv zu begegnen.

im Jahr 2012 planen wir die Auslagerung der Pensionsverpflichtungen der Lechwerke AG in einen Pensionsfonds.

ZUKUNFTSBEZOGENE AUSSAGEN

In unserem Geschäftsbericht treffen wir Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der LEW-Gruppe beziehen. Diese Aussagen sind ausschließlich Erwartungen, die wir auf Basis unseres aktuellen informationsstands abgeben. Sollten sich die zugrunde gelegten Prämissen ändern oder weitere Chancen und Risiken eintreten, so sind Ergebnisabweichungen möglich. Eine Gewähr können wir daher für diese Angaben nicht übernehmen.

4.0 BERICHT DES AUFSICHTSRATS

ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN DEM AUFSICHTSRAT UND DEM VORSTAND

Auch im Geschäftsjahr 2011 hat der Aufsichtsrat sämtliche ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat dabei eng mit dem Vorstand zusammengearbeitet, ihn bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Maßnahmen überwacht. Der Aufsichtsrat war in alle grundlegenden Entscheidungen eingebunden und wurde vom Vorstand in schriftlichen und mündlichen Berichten regelmäßig, umfassend und zeitnah informiert. Insbesondere über die wesentlichen Aspekte der Geschäftsentwicklung, bedeutende Geschäftsvorfälle, die wirtschaftliche Lage und Ertragssituation, die strategische Entwicklung des Unternehmens, seiner Geschäftsfelder und Beteiligungen, die Risiken, das Risikomanagement, Revision und Compliance. In den Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse (Prüfungsausschuss und Personalausschuss) standen darüber hinaus auch zahlreiche Einzelthemen sowie zustimmungspflichtige Geschäftsvorfälle zur Diskussion und Entscheidung an.

Die Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand war stets durch einen intensiven und offenen Austausch gekennzeichnet.

Auf Basis der Berichte des Vorstands wurden alle für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorfälle im Aufsichtsrat und seinem Prüfungsausschuss ausführlich erörtert. Zustimmungspflichtige Angelegenheiten legte der Vorstand anhand ausführlicher Unterlagen rechtzeitig zur Beschlussfassung vor. Die Entscheidungen des Aufsichtsrats wurden nach gründlicher Prüfung der Berichterstattung und der Beschlussvorschläge sowie nach eingehender Beratung gefasst.

Im Berichtsjahr ist der Aufsichtsrat zu vier turnusmäßigen Sitzungen sowie einer weiteren Sitzung im Anschluss an die Hauptversammlung am 12. Mai 2011 zusammengetreten. Die Präsenz lag im Durchschnitt bei 96 %. Die Ausschüsse tagten im Berichtsjahr jeweils in vollständiger Besetzung.

Auch in der Zeit zwischen den Sitzungen des Plenums und der Ausschüsse standen namentlich der Aufsichtsratsvorsitzende und der Vorsitzende des Prüfungsausschusses in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand, um die aktuelle Geschäftsentwicklung zu erörtern und den Vorstand beratend zu unterstützen. Über Projekte und Vorgänge, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung sowie für die Leitung des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung oder Dringlichkeit waren, wurde der Aufsichtsrat umfassend und unverzüglich informiert.

Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offenzulegen sind und über die die Hauptversammlung zu informieren wäre, sind auch im Geschäftsjahr 2011 nicht aufgetreten.

SCHWERPUNKTE DER AUFSICHTSRATSARBEIT IM JAHR 2011

Auch im Geschäftsjahr 2011 waren die Berichterstattung des Vorstands über das laufende Geschäftsjahr und die Berichte der Ausschussvorsitzenden aus den Sitzungen des Prüfungsausschusses und des Personalausschusses regelmäßige Berichtspunkte. Wiederkehrende Themen im Rahmen der Ausführungen des Vorstands waren neben der Berichterstattung zur Geschäftsentwicklung, Umsatz-, Ertrags- und Risikolage und der Preisentwicklung an den Energiemärkten u. a. die aktuelle energiepolitische, energierechtliche und regulatorische Entwicklung und deren Auswirkungen für die LEW-Gruppe. Themen waren dabei insbesondere die Entwicklung der Investitionen in die Energienetze, der wachsende Ausbau von dezentralen EEG-Anlagen und die aktuelle Entwicklung im Bereich der Konzessions- und Straßenbeleuchtungsverträge. Weitere regelmäßige Inhalte waren die Weiterentwicklung der Unternehmensstruktur in der LEW-Gruppe, aber auch Zukunftsfragen der Energieversorgung, wie zum Beispiel E-Mobility und Bürgerbeteiligungsanlagen im Bereich erneuerbare Energien. Daneben befasste sich der Aufsichtsrat regelmäßig mit der Geschäftsentwicklung im Vertriebsbereich, im Erzeugungsbereich und dem Breitbandausbau durch die LEW TelNet GmbH in der Region.

Neben dieser Regelberichterstattung standen auch im Berichtsjahr wieder zahlreiche Einzelthemen auf den Tagesordnungen der Sitzungen.

Schwerpunkt der Sitzung des Aufsichtsrats am 14. Februar 2011, an der auch der Abschlussprüfer teilnahm, war die Befassung mit dem vom Abschlussprüfer bestätigten Jahresabschluss der Lechwerke AG und dem Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2010, dem zusammengefassten Lagebericht der Lechwerke AG und der LEW-Gruppe sowie dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands. Der Aufsichtsrat hat in dieser Sitzung auch die Tagesordnung für die Hauptversammlung der Lechwerke AG am 12. Mai 2011 mit den Beschlussvorschlägen verabschiedet und Herrn Dr. Bernd Widera und Herrn Jürgen Reichert als Kandidaten zur Wahl der Anteilseignervertreter in den Aufsichtsrat aufgestellt. Weiterhin befasste sich der Aufsichtsrat mit der Beteiligung der Bayerische Elektrizitätswerke GmbH an einer gemeinsam mit einem Industriekunden zu gründenden Erzeugungsgesellschaft, der Rain Biomasse Wärmegesellschaft mbH, deren Ziel eine langfristige wirtschaftliche Dampfversorgung ist. Zudem hat der Aufsichtsrat über Fragen der Vergütung des Vorstands beraten.

In seiner Sitzung am 12. Mai 2011 - unmittelbar vor der Hauptversammlung - stand neben den regelmäßigen Berichtspunkten die Zustimmung des Aufsichtsrats zu Verkäufen von nicht betriebsnotwendigen Immobilien auf der Tagesordnung.

Nachdem Herr Dr. Rolf Martin Schmitz sein Amt als Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats mit Wirkung zum Ablauf der Hauptversammlung am 12. Mai 2011 niedergelegt hatte, wählte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung im Anschluss an die Hauptversammlung Herrn Dr. Bernd Widera zu seinem Vorsitzenden und zum Mitglied des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats. Neben der Erörterung von Beiratsthemen wurde der Auftrag an den Abschlussprüfer erteilt.

In der Sitzung am 23. September 2011 stimmte der Aufsichtsrat der Beteiligung der Lechwerke AG an einer regionalen Energieagentur für den Wirtschaftsraum Augsburg zu. Ferner erörterte der Aufsichtsrat neben Grundstücksgeschäften die aktuelle Praxis der Lechwerke AG zur Corporate Governance, wonach bei der Besetzung von Führungspositionen eine angemessene Berücksichtigung von Frauen angestrebt wird. Zudem befasste sich der Aufsichtsrat mit dem Vergütungssystem des Vorstands und bestellte Herrn Dr. Markus Litpher mit Wirkung ab dem 1. Juni 2012 bis zum Ablauf des 31. Mai 2017 erneut zum ordentlichen Mitglied des Vorstands. Ebenso wurde Herr Norbert Schürmann ab dem 1. Januar 2012 bis zum Ablauf des 31. Dezember 2016 zum ordentlichen Mitglied des Vorstands bestellt.

Im Mittelpunkt der Sitzung am 8. Dezember 2011 stand die Unternehmensplanung für die Geschäftsjahre 2012 bis 2013. Nach ausführlicher Beratung hat der Aufsichtsrat das Budget für das Geschäftsjahr 2012 verabschiedet. Zudem stimmte der Aufsichtsrat dem Austritt der Wendelsteinbahn GmbH aus der Energieallianz Bayern GmbH & Co. KG zu, befasste sich mit der Besicherung von Pensionsverpflichtungen und der betrieblichen Altersversorgung für Vorstände der Lechwerke AG. Auch wurde die Entsprechenserklärung 2011 zum Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex) gemäß § 161 AktG abgegeben.

DR. BERND WIDERA

19. Juli 1958

geboren in Hagen

1978 bis 1983

Studium der Rechtswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum

1984 bis 1989

Promotion, Lehrbeauftragter, Referendariat und Zulassung als Rechtsanwalt

1989 bis 2003

Diverse Leitungsfunktionen in der Energiebranche

2003 bis 2010

Vorstandsmitglied in RWE-Konzernunternehmen

seit 2011

Vorstandsmitglied der RWE Deutschland AG

BERICHT AUS DEN AUSSCHÜSSEN DES AUFSICHTSRATS

Der Aufsichtsrat hat einen Personalausschuss und einen Prüfungsausschuss, deren Mitglieder auf Seite 167 aufgeführt sind. Die Ausschüsse haben die Aufgabe, für den Aufsichtsrat Themen und Beschlüsse vorzubereiten. In Einzelfällen nehmen sie im gesetzlichen Rahmen auch Entscheidungsbefugnisse wahr, die ihnen vom Aufsichtsrat übertragen wurden. Die jeweiligen Vorsitzenden der Ausschüsse haben den Aufsichtsrat regelmäßig und zeitnah über die Inhalte und Ergebnisse ihrer Sitzungen informiert, so dass der Aufsichtsrat für seine Beratungen und Beschlussfassungen über eine umfassende Informationsbasis verfügte.

PERSONALAUSSCHUSS

Der Personalausschuss bereitet die Personalentscheidungen des Aufsichtsrats vor und ist für sonstige Vorstandsangelegenheiten zuständig. Er tagte im Geschäftsjahr 2011 am 14. Februar, am 23. September und am 8. Dezember und befasste sich mit den ihm übertragenen Aufgaben. Gemäß den Regelungen des Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung hat der Personalausschuss hierbei insbesondere die Beschlussfassungen des Aufsichtsrats zum Vergütungssystem, zu individuellen Vergütungsanpassungen, zur Tantieme, zur Zuteilung von Performance Shares und zu Vertragsverlängerungen bzw. Neubestellungen von Vorstandsmitgliedern vorbereitet.

PRÜFUNGSAUSSCHUSS

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats ist im Berichtszeitraum zu vier Sitzungen zusammengetreten. An den Sitzungen nahm stets der kaufmännische Vorstand des Unternehmens teil.

Besonderes Augenmerk galt in den Sitzungen des Prüfungsausschusses der Berichterstattung über das laufende Geschäftsjahr, der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems und des internen Kontroll- und Revisionssystems. Darüber hinaus widmete sich der Ausschuss eingehend auch Compliance-Themen.

In seiner Sitzung am 14. Februar 2011 beschäftigte sich der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats zusätzlich intensiv mit dem Jahresabschluss der Lechwerke AG und dem Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2010 und bereitete die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer vor. Außerdem befasste er sich mit dem IKS-Regelbericht zur IKS-Wirksamkeit für das abgelaufene Geschäftsjahr. Der Abschlussprüfer hat an dieser Sitzung teilgenommen. In seiner Sitzung am 12. Mai 2011 beriet der Prüfungsausschuss insbesondere über die Vereinbarungen mit dem Abschlussprüfer. Im Mittelpunkt der Sitzung des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats am 22. September 2011 standen die Aktualisierung des Regelberichts zum internen Kontrollsystem und der Risikobericht für das zweite Quartal 2011. In der Sitzung am 8. Dezember 2011 standen wieder die regelmäßigen Berichte über das laufende Geschäftsjahr, die Interne Revision und Compliance-Themen des Unternehmens auf der Tagesordnung.

Darüber hinaus wurden gemäß Ziffer 7.1.2 des Kodex die Zwischenmitteilungen und der Halbjahresbericht vor deren Veröffentlichung mit dem Vorstand erörtert. Die Besprechungen des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats hierzu erfolgten am 5. Mai 2011, 5. August 2011 und 4. November 2011. Schwerpunkte der Diskussionen waren dabei die Ergebnisentwicklung des laufenden Geschäftsjahres und der Ausblick auf das Geschäftsjahresende.

CORPORATE GOVERNANCE UND ENTSPRECHENSERKLÄRUNG

Der Aufsichtsrat hat sich auch im Berichtsjahr in den Sitzungen am 23. September 2011 und 8. Dezember 2011 ausführlich mit den Empfehlungen des Kodex auseinandergesetzt. Über die Corporate Governance-Praxis bei der Lechwerke AG berichtet der Vorstand zugleich auch für den Aufsichtsrat gemäß Ziffer 3.10 des Kodex im Corporate Governance-Bericht auf den Seiten 90 f.. Vorstand und Aufsichtsrat haben am 8. Dezember 2011 eine aktualisierte Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben, die den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich ist.

JAHRESABSCHLUSSPRÜFUNG 2011

Der vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellte Jahresabschluss der Lechwerke AG, der nach International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellte Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht für die Lechwerke AG und die LEW-Gruppe wurden von der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, Zweigniederlassung München, unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Die Prüfung hat keine Beanstandungen ergeben; der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk wurde erteilt. Der Abschlussprüfer hat zudem festgestellt, dass der Vorstand ein geeignetes Risikofrüherkennungssystem eingerichtet hat.

Der Abschlussprüfer war von der Hauptversammlung am 12. Mai 2011 gewählt und vom Aufsichtsrat mit der Prüfung des Jahresabschlusses der Lechwerke AG, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts für die Lechwerke AG und die LEW-Gruppe beauftragt worden.

An der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers bestehen keine Zweifel. Der Abschlussprüfer hat die geforderte Unabhängigkeitserklärung abgegeben, über die der Prüfungsausschuss auch beraten hat. Die Anforderungen des Kodex zum Auftragsverhältnis zwischen der Lechwerke AG und der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sind erfüllt.

Die Jahresabschlussunterlagen, der Geschäftsbericht sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig zur Bilanzsitzung am 27. Februar 2012 zugeleitet, ebenso den Mitgliedern des Prüfungsausschusses.

Der Prüfungsausschuss hat sich in seiner unmittelbar vor der Bilanzsitzung am 27. Februar 2012 einberufenen Sitzung in Anwesenheit des Abschlussprüfers ausführlich mit den Abschlüssen und den Prüfungsberichten auseinandergesetzt. Er empfahl dem Aufsichtsrat die Billigung der Abschlüsse sowie die Zustimmung zum Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands.

Der Vorstand erläuterte die Unterlagen in der nachfolgenden Bilanzsitzung des Aufsichtsrats auch mündlich. Der Abschlussprüfer, der an den Beratungen teilgenommen hat, berichtete in dieser Sitzung zudem über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand für weitere ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Über Umstände, die seine Befangenheit besorgen hätten lassen, war nicht zu berichten. Der Aufsichtsrat kam insbesondere auch zu dem Ergebnis, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen zur Einrichtung eines Risikofrüherkennungssystems in geeigneter Form getroffen hat.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der Lechwerke AG, den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht für die Lechwerke AG und die LEW-Gruppe sowie den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns eingehend geprüft und keine Einwendungen erhoben. Der Aufsichtsrat stimmt mit der Einschätzung des Vorstands im Lagebericht überein. Der Aufsichtsrat hat von dem Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers zustimmend Kenntnis genommen. Wie vom Prüfungsausschuss empfohlen, hat der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung beider Abschlüsse durch den Abschlussprüfer zugestimmt und sowohl den Jahresabschluss der Lechwerke AG als auch den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2011 festgestellt. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands an, der eine Dividende von 2,00 € je Aktie vorsieht.

Der Aufsichtsrat hat auch den vom Vorstand gemäß § 312 AktG erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft und für in Ordnung befunden. Der Abhängigkeitsbericht wurde vom Abschlussprüfer gemäß § 313 Abs. 3 Satz 1 AktG mit folgendem Vermerk versehen:

"Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war,

3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen."

Die Überprüfung dieses Berichts durch den Aufsichtsrat hat zu keinen Beanstandungen geführt. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an. Hiernach und nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung erhebt der Aufsichtsrat gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen keine Einwendungen.

PERSONALIA DES AUFSICHTSRATS

Herr Dr. Rolf Martin Schmitz hat sein Mandat als Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats mit Wirkung zum Ablauf der Hauptversammlung am 12. Mai 2011 niedergelegt. Herr Dr. Bernd Widera, Hagen, Mitglied des Vorstands der RWE Deutschland AG, wurde von der Hauptversammlung am 12. Mai 2011 für die restliche Amtszeit des ausgeschiedenen Dr. Rolf Martin Schmitz, d. h. bis zum Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2014 beschließt, als Aufsichtsratsmitglied der Anteilseigner in den Aufsichtsrat gewählt. Der Aufsichtsrat hat Herrn Dr. Bernd Widera in seiner Sitzung am 12. Mai 2011, die im Anschluss an die Hauptversammlung stattfand, zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.

Ebenso wurde Herr Dr. Bernd Widera vom Aufsichtsrat in der Sitzung am 12. Mai 2011 zum Mitglied des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats gewählt. Er folgt in diesem Amt Herrn Dr. Arndt Neuhaus, der sein Mandat als Mitglied des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats mit Wirkung zum Ablauf der Hauptversammlung am 12. Mai 2011 niedergelegt hatte.

Herr Dr. Ivo Holzinger hat sein Mandat als Mitglied des Aufsichtsrats mit Wirkung zum Ablauf der Hauptversammlung am 12. Mai 2011 niedergelegt. Herr Jürgen Reichert, Bobingen, Direktor der St. Gregor Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Augsburg und Geschäftsführer der Kath. Waisen- und Armenkinderhausstiftung Augsburg, Bezirkstagspräsident von Schwaben, wurde von der Hauptversammlung am 12. Mai 2011 für die restliche Amtszeit des ausgeschiedenen Herrn Dr. Ivo Holzinger, d. h. bis zum Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2014 beschließt, als Aufsichtsratsmitglied der Anteilseigner in den Aufsichtsrat gewählt.

PERSONALIA DES VORSTANDS

In der Sitzung am 23. September 2011 hat der Aufsichtsrat Herrn Dr. Markus Litpher im Anschluss an seine derzeitige, bis zum 31. Mai 2012 laufende Bestellung mit Wirkung ab dem 1. Juni 2012 bis zum Ablauf des 31. Mai 2017 erneut zum ordentlichen Mitglied des Vorstands bestellt.

Der Aufsichtsrat hat in dieser Sitzung zudem Herrn Norbert Schürmann mit Wirkung ab dem 1. Januar 2012 bis zum Ablauf des 31. Dezember 2016 zum ordentlichen Mitglied des Vorstands der Lechwerke AG bestellt.

Die Bestellung von Herrn Paul Waning zum Vorstand endet am 30. Juni 2012.

DANK

Der Aufsichtsrat bedankt sich bei den Mitgliedern des Vorstands und bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Leistung im Geschäftsjahr 2011. Mit ihrem hohen persönlichen Engagement und ihrer Kompetenz haben sie maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beigetragen.

Augsburg, 27. Februar 2012

Dr. Bernd Widera, Vorsitzender des Aufsichtsrats

5.0 ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG

In der nachfolgenden Erklärung berichtet die Lechwerke AG gemäß § 289a HGB in Verbindung mit Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex) über die Corporate Governance der Lechwerke AG und die Unternehmensführung des Unternehmens. Die Erklärung zur Unternehmensführung enthält die Entsprechenserklärung (§ 289a Abs. 2 Nr. 1 HGB, § 161 AktG), den Vergütungsbericht, Angaben zu Unternehmensführungspraktiken (§ 289a Abs. 2 Nr. 2 HGB) und die Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie der Zusammensetzung und Arbeitsweise der Aufsichtsratsausschüsse (§ 289a Abs. 2 Nr. 3 HGB).

Vorstand und Aufsichtsrat berichten über die Corporate Governance des Unternehmens wie folgt:

CORPORATE GOVERNANCE-BERICHT

Die Lechwerke AG misst der Corporate Governance einen hohen Stellenwert bei. Gute Corporate Governance gewährleistet eine verantwortungsbewusste, qualifizierte, transparente und auf den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg ausgerichtete Führung und Kontrolle des Unternehmens. Die Lechwerke AG will mit diesem Anspruch das Vertrauen, das ihr Anleger, Finanzmärkte, Geschäftspartner, Mitarbeiter und die Öffentlichkeit entgegenbringen, dauerhaft bestätigen und die Corporate Governance im Unternehmen weiterentwickeln.

Nach § 161 AktG haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium für Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" (Regierungskommission) entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht. Der Deutsche Corporate Governance Kodex (Kodex) wird von der Regierungskommission jährlich überprüft und vor dem Hintergrund nationaler und internationaler Entwicklungen bei Bedarf angepasst. Die Regierungskommission hat für 2011 erklärt, dass sie nach eingehender Diskussion keine Notwendigkeit für Kodexänderungen in diesem Jahr sehe. Die Kommission hat bereits in der Vergangenheit immer wieder den Grundsatz betont, so wenig wie möglich und nur so viel wie nötig am Regelwerk zu ändern. Der aktuelle Stand des Kodex gebe den börsennotierten Unternehmen einen flexiblen Rahmen für gute Unternehmensführung, der den Vergleichen mit internationalen Regelwerken standhalte.

Nachfolgend gehen wir vorwiegend auf Sachverhalte ein, die sich im Berichtszeitraum ergeben haben:

AKTIONÄRE UND HAUPTVERSAMMLUNG

Die Aktionäre der Lechwerke AG nehmen ihre Rechte in der Hauptversammlung der Gesellschaft wahr. Die ordentliche Hauptversammlung findet einmal jährlich statt. Jede Aktie gewährt eine Stimme.

Die Hauptversammlung am 12. Mai 2011 hat die Herren Dr. Bernd Widera, Hagen, Mitglied des Vorstands der RWE Deutschland AG, und Jürgen Reichert, Bobingen, Direktor der St. Gregor Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Augsburg, Geschäftsführer der Kath. Waisen- und Armenkinderhaus-Stiftung Augsburg und Bezirkstagspräsident von Schwaben, für die Zeit bis zum Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2014 beschließt, als Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner in den Aufsichtsrat gewählt.

Die Wahrnehmung der Rechte der Aktionäre erfolgt auch weiterhin über die etablierte Stimmrechtsvertretung. Die Möglichkeit der Briefwahl ist in der Satzung nicht vorgesehen.

ZUSAMMENWIRKEN VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Vorstand und Aufsichtsrat haben auch im Berichtsjahr zum Wohle des Unternehmens eng zusammengearbeitet. Die angemessene Information des Aufsichtsrats sehen Vorstand und Aufsichtsrat als gemeinsame Aufgabe. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für das Unternehmen relevanten Fragen der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements, der Revision und der Compliance informiert.

VORSTAND

AUFGABEN UND ZUSTÄNDIGKEITEN

Der Kodex hat in seiner letzten Neufassung vom 26. Mai 2010 die Vielfalt (Diversity) u. a. auch auf die Besetzung von Führungsfunktionen im Unternehmen erweitert. Der Vorstand soll dabei eine angemessene Berücksichtigung von Frauen anstreben. Die Lechwerke AG hat sich im Geschäftsjahr 2011 intensiv mit den vorgenannten Diversity-Anforderungen beschäftigt. Im Ergebnis hat der Vorstand im Berichtsjahr ein Konzept zur Besetzung von Führungspositionen verabschiedet, das in der LEW-Gruppe den Schwerpunkt auf die Förderung von Frauen legt, um langfristig den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Der Aufsichtsrat der Lechwerke AG begrüßt dieses Konzept. Infolgedessen kann das Unternehmen im Geschäftsjahr 2011 eine weitere Empfehlung des Kodex einhalten (Ziffer 4.1.5).

ZUSAMMENSETZUNG UND VERGÜTUNG

Nach § 7 Abs. 1 der Satzung besteht der Vorstand der Lechwerke AG aus zwei oder mehr Personen. Im Geschäftsjahr 2011 bestand der Vorstand aus zwei Personen. Für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2012 besteht der Vorstand aus drei Personen. In der Sitzung am 23. September 2011 hat der Aufsichtsrat Herrn Dr. Markus Litpher im Anschluss an seine derzeitige, bis zum 31. Mai 2012 laufende Bestellung mit Wirkung ab dem 1. Juni 2012 bis zum Ablauf des 31. Mai 2017 erneut zum ordentlichen Mitglied des Vorstands bestellt. Der Aufsichtsrat hat in dieser Sitzung zudem Herrn Norbert Schürmann mit Wirkung ab dem 1. Januar 2012 bis zum Ablauf des 31. Dezember 2016 zum ordentlichen Mitglied des Vorstands der Lechwerke AG bestellt. Die Bestellung von Herrn Paul Waning zum Vorstand endet am 30. Juni 2012.

Für den Vorstand der Lechwerke AG wurde eine Geschäftsordnung erlassen, in der die Aufgabenverteilung detailliert geregelt und eine gleichberechtigte Führung der Lechwerke AG vorgesehen ist. Für eine Gesellschaft von der Größe der Lechwerke AG und die damit verbundenen Aufgaben ist die Ernennung eines Vorsitzenden oder eines Sprechers des Vorstands nicht sachgerecht. Für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2012, in dem der Vorstand mit drei Vorstandsmitgliedern besetzt ist, wird eine Interims-Geschäftsverteilung gelten. Aufgrund des Interimszeitraums ist auch für diese Zeitspanne die Ernennung eines Vorsitzenden oder Sprechers des Vorstands nicht erforderlich. Die Lechwerke AG weicht daher auch im Berichtsjahr von Ziffer 4.2.1 des Kodex ab, wonach ein Vorstandsmitglied zum Vorsitzenden oder Sprecher des Vorstands ernannt werden soll.

Der Aufsichtsrat führt seine Corporate Governance-Praxis fort und ist mit Blick auf die Größe und Eigentümerstruktur der Gesellschaft weiterhin der Überzeugung, dass Vereinbarungen über die Gewährung und Höhe einer Abfindung bei einer vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit im jeweiligen Einzelfall Gegenstand bilateraler Vereinbarungen zwischen dem Aufsichtsrat und dem Vorstandsmitglied sein sollen. Dabei wird der Aufsichtsrat dem Grund der Beendigung sowie der zu vergütenden Restlaufzeit des Anstellungsvertrags in jedem Einzelfall angemessen Rechnung tragen. Der Aufsichtsrat hat daher derzeit von einer abstrakten Festlegung eines Abfindungs-Caps und der Beschränkung von Abfindungen auf die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags in den Vorstandsverträgen Abstand genommen. Die Lechwerke AG weicht insofern von Ziffer 4.2.3 des Kodex ab.

Weitergehende Informationen zu den gesetzlichen und den Kodex-Anforderungen an die Vorstandsvergütung ergeben sich aus dem Vergütungsbericht, der Teil dieses Corporate Governance-Berichts ist. Die Offenlegung der Vergütung erfolgt in diesem Vergütungsbericht.

AUFSICHTSRAT

AUFGABEN UND ZUSTÄNDIGKEITEN

Der Aufsichtsrat hat sich im Berichtsjahr weiterhin mit dem Thema Vielfalt (Diversity), explizit im Hinblick auf die nun im Kodex vorgesehene angemessene Berücksichtigung von Frauen bei der Auswahl von Vorstandsmitgliedern befasst. Der Aufsichtsrat ist der Auffassung, dass eine weiter gehende Befassung erforderlich ist, um ein für die Lechwerke AG angemessenes Konzept beschließen zu können. Der Beschluss über das Konzept ist für das Geschäftsjahr 2012 vorgesehen. Für das Geschäftsjahr 2011 weicht die Lechwerke AG noch von der Empfehlung in Ziffer 5.1.2 des Kodex ab, wonach der Aufsichtsrat im Rahmen der Vielfalt (Diversity) bei der Zusammensetzung des Vorstands insbesondere eine angemessene Berücksichtigung von Frauen anstreben soll.

BILDUNG VON AUSSCHÜSSEN

Der Aufsichtsrat hat einen Prüfungsausschuss und einen Personalausschuss gebildet.

Die Lechwerke AG führt ihre Corporate Governance-Praxis fort und weicht auch im Berichtsjahr von der Empfehlung in Ziffer 5.3.3 des Kodex ab. Der Aufsichtsrat bildet keinen eigenen Nominierungsausschuss. Die Ziele dieses Ausschusses, die Verbesserung der Qualifikation der Kandidaten und der Transparenz des Auswahlverfahrens, können aufgrund der vergleichsweise geringen Mitgliederzahl auch im Plenum des Aufsichtsrats effizient umgesetzt werden. Auch vor dem Hintergrund der bestehenden Aktionärsstruktur würde die Bildung eines Nominierungsausschusses keine signifikante Verbesserung des Auswahlverfahrens der Kandidaten bewirken. Aus Effizienzgründen wird diese Aufgabe daher weiterhin durch das Gesamtgremium vorgenommen.

ZUSAMMENSETZUNG UND VERGÜTUNG

Die Mitglieder verfügen insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen.

Den Vorsitz im Prüfungsausschuss führte auch im Berichtsjahr weiter Herr Dr. Wolfgang Kässer, der die Anforderungen des Gesetzes an den unabhängigen Finanzexperten erfüllt.

Ziffer 5.4.1 Abs. 2 des Kodex empfiehlt seit seiner aktuellen Fassung vom 26. Mai 2010, dass der Aufsichtsrat für seine Zusammensetzung konkrete Ziele benennen soll, die unter Beachtung der unternehmensspezifischen Situation die internationale Tätigkeit des Unternehmens, potentielle Interessenkonflikte, eine festzulegende Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder und Vielfalt (Diversity) berücksichtigen sollen. Diese Ziele sollen gemäß Ziffer 5.4.1 Abs. 2 des Kodex bei den Vorschlägen des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung berücksichtigt werden. Zudem soll die Zielsetzung gemäß Ziffer 5.4.1 Abs. 3 des Kodex im Corporate Governance-Bericht veröffentlicht werden. Diese Empfehlungen werden auch im Berichtsjahr noch nicht eingehalten. Der Aufsichtsrat hat dieses Thema im Geschäftsjahr 2011 ebenfalls behandelt. Die endgültige Benennung der konkreten Ziele bedarf noch weiterer eingehender Beratung im Aufsichtsratsplenum, um die im Kodex genannten Gesichtspunkte (insbesondere die unternehmensspezifische Situation, Diversity) sowie die Realisierbarkeit der Ziele bestmöglich zu berücksichtigen. Der Beschluss ist für das Geschäftsjahr 2012 vorgesehen.

Die Wahlen der Herren Dr. Widera und Reichert in den Aufsichtsrat durch die Hauptversammlung am 12. Mai 2011 wurden als Einzelwahl durchgeführt. Den Aktionären wurde mit der Einladung zur Hauptversammlung die Absicht angezeigt, dass Herr Dr. Widera für den Fall seiner Wahl in den Aufsichtsrat von den Mitgliedern des Aufsichtsrats zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt wird.

Die Lechwerke AG weicht, wie in den Vorjahren, von Ziffer 5.4.6 des Kodex ab, da der Vorsitz und die Mitgliedschaft in den Ausschüssen des Aufsichtsrats nicht gesondert vergütet werden. Die Tätigkeit in den Ausschüssen wird durch die Aufsichtsratsvergütung mit abgegolten. Eine gesonderte Vergütung für diese Funktion ist aus unserer Sicht aktuell nicht erforderlich.

Die Struktur und Höhe der Vergütung des Aufsichtsrats ist im Vergütungsbericht, der Teil dieses Corporate Governance-Berichts ist, im Einzelnen offengelegt.

VERGÜTUNGSBERICHT

Zu den Kernelementen guter Corporate Governance gehört für uns eine transparente Berichterstattung über die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat. Bereits seit 2003 veröffentlicht die Lechwerke AG die Vorstands- und Aufsichtsratsvergütungen in individualisierter Form. Seit dem Geschäftsjahr 2006 erfolgt dies in einem gesonderten Vergütungsbericht im Rahmen des Corporate Governance-Berichts. Im Folgenden stellen wir die Grundzüge des Vergütungssystems sowie die Struktur und die Höhe der Leistungen der Lechwerke AG dar. Der Vergütungsbericht entspricht den gesetzlichen Anforderungen, berücksichtigt die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex) und ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts und des Corporate Governance-Berichts.

GRUNDZÜGE DER VERGÜTUNG DES VORSTANDS | VERGÜTUNGSSTRUKTUR

Die Struktur und die Höhe der Vergütung der Vorstandsmitglieder werden vom Aufsichtsratsplenum beschlossen und überprüft. Die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder wird entsprechend dem am 5. August 2009 in Kraft getretenen Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) und Ziffer 4.2 des Kodex ebenfalls vom Aufsichtsratsplenum nach Vorbereitung durch den Personalausschuss festgesetzt. Kriterien für die Angemessenheit der Vorstandsvergütung bilden nach den vorgenannten Regeln sowohl die Aufgaben des einzelnen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens als auch die Üblichkeit der Vergütung unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds und der Vergütungsstruktur, die ansonsten in der Gesellschaft gilt. Ziffer 4.2.3 des Kodex sieht u. a. entsprechend § 87 Abs. 1 Sätze 2 und 3 AktG vor, dass die Vergütungsstruktur auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung auszurichten ist und dass variable Vergütungsteile grundsätzlich eine mehrjährige Bemessungsgrundlage haben müssen. Sämtliche Vergütungsteile müssen für sich und insgesamt angemessen sein und dürfen insbesondere nicht dazu verleiten, unangemessene Risiken einzugehen. Nach Ziffer 4.2.4 des Kodex ist u. a. die Gesamtvergütung jedes Vorstandsmitglieds aufgeteilt nach fixen und variablen Vergütungsteilen unter Namensnennung offenzulegen. Die Regierungskommission hat im Jahr 2011 erstmals keinen Bedarf gesehen, den Kodex anzupassen. Damit gelten auch die Vergütungsregelungen des Kodex unverändert fort.

Der Aufsichtsrat hat das Vergütungssystem vor dem Hintergrund des VorstAG und der vorgenannten Regelungen des Kodex bereits in der Vergangenheit eingehend geprüft (hierzu wird namentlich auf die Vergütungsberichte der Jahre 2008 bis 2010 verwiesen). Mit Wirkung zum 1. Januar 2010 hatte der Aufsichtsrat das nunmehr geltende Vergütungssystem verabschiedet. Dieses richtet die Struktur des Vergütungssystems vor dem Hintergrund des § 87 Abs. 1 Satz 2 AktG u. a. noch stärker auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung aus. Der Aufsichtsrat hat sich in seinen Sitzungen am 14. Februar 2011 und am 23. September 2011 ausführlich mit Fragen des Vergütungssystems beschäftigt und dieses weiterentwickelt. In seiner Sitzung am 8. Dezember 2011 hat der Aufsichtsrat darüber hinaus das betriebliche Altersversorgungssystem für künftige Vorstandsmitglieder der Lechwerke AG angepasst.

Das neue Vergütungssystem wurde durch den damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden bereits in der Hauptversammlung am 12. Mai 2010 dargestellt und erläutert und wird nachfolgend beschrieben.

GRUNDZÜGE DER VERGÜTUNG DES VORSTANDS | KURZFRISTIGE VERGÜTUNGSBESTANDTEILE

Die Gesamtbarvergütung setzt sich aus einem erfolgsunabhängigen Festgehalt und einer erfolgsbezogenen variablen Komponente zusammen. Bei einer 100%igen Zielerreichung beträgt der fixe Gehaltsbestandteil rund 60 % und der variable Teil rund 40 % der Gesamtbarvergütung. Der variable Anteil setzt sich aus einer Unternehmenstantieme in Höhe von 70 % und einer individuellen Tantieme in Höhe von 30 % zusammen.

Die Unternehmenstantieme für 2011 wird aufgrund gesellschafts- und konzernbezogener Komponenten fixiert. Bezugsgrößen für beide Komponenten sind die Zielerreichungsgrade bezüglich definierter Wertbeiträge, die durch eine Top-Management-Beurteilung flankiert werden. Diese berücksichtigt, in welchem Umfeld die wirtschaftlichen Ergebnisse erzielt wurden. Die Zielerreichung kann bei der Unternehmenstantieme zwischen 0 % und maximal 150 % betragen.

Die Höhe der individuellen Tantieme ist vom Erreichen der zu Beginn des Geschäftsjahres zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem einzelnen Vorstandsmitglied vereinbarten Performance-Ziele abhängig. Bei der individuellen Tantieme kann die Zielerreichung zwischen 0 % und maximal 130 % betragen.

Damit die Mitglieder des Vorstands noch stärker messbar an der langfristigen positiven wie negativen Unternehmensentwicklung teilhaben, werden seit dem Geschäftsjahr 2010 40 % der Gesamttantieme zunächst nicht ausgezahlt, sondern für drei Jahre zurückbehalten (Tantiemenrückbehalt). Am Ende des Drei-Jahres-Zeitraums überprüft der Aufsichtsrat anhand eines Nachhaltigkeitsfaktors ("Bonus-Malus-Faktor"), ob der Vorstand das Unternehmen nachhaltig geführt hat. Nur wenn dies der Fall ist, wird die zurückbehaltene Tantieme ausbezahlt.

Der Nachhaltigkeitsfaktor bestimmt sich zu 60 % aus der Entwicklung des Wertbeitrags der LEW-Gruppe. Weitere 30 % werden auf Basis eines Index ermittelt, der den Erfolg auf dem Gebiet der Corporate Responsibility (CR) wiedergibt. Mit diesem CR-Index wird das ökologische und gesellschaftliche Handeln abgebildet. Die verbleibenden 10 % des Bonus-MalusFaktors werden durch den Motivationsindex bestimmt, der die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter misst. Beim Motivationsindex handelt es sich um eine standardisierte Kennzahl im Rahmen der regelmäßig durchgeführten Mitarbeiterbefragung.

Der Aufsichtsrat der Lechwerke AG legt zu Beginn des Drei-Jahres-Zeitraums verbindliche Zielwerte für Wertbeitrag, CR-Index und Motivationsindex fest, die während des gesamten Beobachtungszeitraums nicht mehr verändert werden können. Diese Zielwerte werden am Ende des Drei-Jahres-Zeitraums den tatsächlich erreichten Werten gegenübergestellt. Der so ermittelte Bonus-Malus-Faktor ist maßgeblich dafür, ob und in welcher Höhe die zurückbehaltene Tantieme ausbezahlt wird. Je besser die tatsächlich erreichten Werte sind, desto höher ist der Bonus-Malus-Faktor. Er kann zwischen 0 % und maximal 130 % liegen.

Darüber hinaus enthält die Vergütung der Vorstandsmitglieder Sach- und sonstige Bezüge, die im Wesentlichen aus den nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Werten für die Dienstwagennutzung und Versicherungsprämien zur Unfallversicherung bestehen. Hinzu kommen Mandatseinkünfte, die die Vorstandsmitglieder für die Aufsichtsratstätigkeit in konzernverbundenen Unternehmen erhalten. Diese Mandatseinkünfte werden vollständig auf die erfolgsbezogene Vergütung angerechnet und führen damit nicht zu einer Erhöhung der Bezüge.

Für das Geschäftsjahr 2011 betrugen die kurzfristigen Vergütungsbestandteile des Vorstands:

KURZFRISTIGE VERGÜTUNGEN 2011

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Erfolgsunabhängige Vergütung

TEUR
Erfolgsbezogene Vergütung

TEUR
Sach- und sonstige Bezüge

TEUR
Mandatseinkünfte1

TEUR
Gesamt

TEUR
Dr. Markus Litpher 212 51 17 39 319
Paul Waning 245 51 22 49 367
457 102 39 88 686

1 Werden auf die erfolgsbezogene Vergütung 2011 angerechnet

Für das Geschäftsjahr 2010 betrugen die kurzfristigen Vergütungsbestandteile des Vorstands:

KURZFRISTIGE VERGÜTUNGEN 2010

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Erfolgsunabhängige Vergütung

TEUR
Erfolgsbezogene Vergütung

TEUR
Sach- und sonstige Bezüge

TEUR
Mandatseinkünfte2

TEUR
Gesamt

TEUR
Dr. Markus Litpher 212 59 13 36 320
Paul Waning 245 64 21 43 373
457 123 34 79 693

2 Werden auf die erfolgsbezogene Vergütung 2010 angerechnet

Nicht in obiger Tabelle enthalten ist der zurückbehaltene Tantiemenanteil von 40 % für das Geschäftsjahr 2011, da dieser erst nach dem Drei-Jahres-Zeitraum und nur bei Erfüllung der erforderlichen Voraussetzungen ausgezahlt wird. Die Behandlung des Tantiemenrückbehalts richtet sich nach dem Deutschen Rechnungslegungsstandard 17, der zwischen aktienbasierten und nicht aktienbasierten Bezügen differenziert. Die zurückbehaltenen Tantiemen für 2010 und 2011 werden nachfolgend dargestellt.

TANTIEMENRÜCKBEHALT

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TEUR 2011 TEUR 2010
Dr. Markus Litpher 57 61
Paul Waning 67 71
124 132

GRUNDZÜGE DER VERGÜTUNG DES VORSTANDS | VERGÜTUNGEN MIT LANGFRISTIGER ANREIZWIRKUNG

Zusätzlich wurde den Vorstandsmitgliedern im Geschäftsjahr 2011 eine langfristige Vergütung in Form von Performance Shares zugeteilt. Diese Zuteilungen erfolgten im Rahmen des Long Term Incentive Plan Beat 2010 (Beat 2010), der im Rahmen der Neugestaltung des Vergütungssystems ab dem Geschäftsjahr 2010 an die Stelle des Long Term Incentive Plan Beat 2005 (Beat 2005) getreten ist.

Im Rahmen des Programms Beat 2010 erhalten die Vorstandsmitglieder jährlich bedingte Zuteilungen von Performance Shares. Ein Performance Share umfasst das bedingte Recht, nach einer Wartezeit von vier Jahren eine Barauszahlung zu erhalten. Zudem ist ein Eigeninvestment vorgesehen.

Der Unternehmenserfolg wird anhand des Total Shareholder Return (TSR) der RWE-Aktie -also der Entwicklung des Aktienkurses sowie reinvestierter Dividenden - gemessen. Zur Bestimmung des Auszahlungsfaktors wird der TSR der RWE AG wie bisher mit dem TSR anderer Unternehmen im Dow-Jones-STOXX-Utilities-Index verglichen.

Eine Auszahlung aufgrund der zugeteilten Performance Shares findet nur dann statt, wenn nach Ablauf der Wartezeit die Performance der RWE-Aktie besser ist als die von 25 % der Vergleichsunternehmen - gemessen an deren Indexgewicht zum Zeitpunkt der Auflegung des Programms. Damit kommt es nicht allein darauf an, welche Position die RWE AG unter den Vergleichsunternehmen einnimmt, sondern auch darauf, welche Unternehmen die RWE AG übertrifft. Schlägt RWE 25 % des Indexgewichts, werden 7,5 % der Performance Shares werthaltig. Mit jedem weiteren Prozentpunkt übertroffenen Indexgewichts steigt der Anteil der werthaltigen Performance Shares um 1,5 %.

Die Höhe der Auszahlung wird im Geschäftsjahr auf Basis des so ermittelten Auszahlungsfaktors, des durchschnittlichen RWE-Aktienkurses an den letzten 60 Börsenhandelstagen vor Programmablauf und der Anzahl der bedingt zugeteilten Performance Shares berechnet.

Der Auszahlungsbetrag ist bei den Vorstandsmitgliedern auf das Zweifache des Zuteilungswerts der Performance Shares begrenzt.

Im Berichtsjahr 2011 hat die Lechwerke AG folgende Zuteilungen nach dem Programm Beat 2010 gewährt:

ZUTEILUNG BEAT 2010 - TRANCHE 2011

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Stück Zeitwert bei Zuteilung

TEUR
Dr. Markus Litpher 4-jährige Wartezeit 4.947 84
Paul Waning 4-jährige Wartezeit 4.947 84
9.894 168

Von den in 2011 neu zugeteilten Performance Shares, die als Teil der Gesamtvergütung als langfristige Vergütungen für das Jahr 2011 gewährt wurden, sind Auszahlungen aus werthaltig gewordenen Zuteilungen der Vorjahre zu unterscheiden. So erhielt das Vorstandsmitglied Paul Waning aus der werthaltigen Beat Tranche 2008 von der Lechwerke AG eine Auszahlung. Die Behandlung von Performance Shares richtet sich dabei nach dem Deutschen Rechnungslegungsstandard 17, der zwischen aktienbasierten und nicht aktienbasierten Bezügen differenziert. Diese Auszahlung stellt damit keinen Bestandteil der Gesamtvergütung für das Geschäftsjahr 2011 dar, sondern ist als Zuteilung für das Geschäftsjahr 2008 im Vergütungsbericht für das Jahr 2008 abgebildet.

Die nachfolgende Darstellung dieser Auszahlung erfolgt daher auf freiwilliger Basis mit dem Ziel, ein vollständiges Bild der Vergütungshistorie zu vermitteln.

AUSZAHLUNG BEAT 2005 - TRANCHE 2008

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Auszahlung

TEUR
Dr. Markus Litpher -
Paul Waning 81
81

Der Deutsche Rechnungslegungsstandard 17 legt fest, dass der Gesamtaufwand für aktienbasierte Vergütungen für jedes Vorstandsmitglied individualisiert anzugeben ist. Aufgrund der Kursentwicklung ist im Berichtsjahr insgesamt betrachtet kein Aufwand für die aktienbasierte Vergütung entstanden. Stattdessen konnte die vorhandene Rückstellung in der Berichtsperiode zum Teil aufgelöst werden, und zwar wie folgt:

AUFWANDSZUFÜHRUNG BEAT TRANCHEN 2009/2010/2011

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Aufwandszuführung für aktienbasierte Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung Tranchen 2009/2010/2011 2011

TEUR
2010

TEUR
Dr. Markus Litpher - 7 12
Paul Waning - 33 - 25
- 40 - 13

GRUNDZÜGE DER VERGÜTUNG DES VORSTANDS | GESAMTVERGÜTUNG

Insgesamt erhielten die Vorstandsmitglieder Paul Waning und Dr. Markus Litpher für das Geschäftsjahr 2011 kurzfristige Vergütungsbestandteile in Höhe von 686 Tsd. € (Vorjahr: 693 Tds. €). Außerdem wurden Paul Waning und Dr. Markus Litpher im Rahmen des Programms Beat 2010 Performance Shares mit einem Ausgabezeitwert von 168 Tsd. € (Vorjahr: 188 Tds. €) als Vergütung für das Geschäftsjahr 2011 zugeteilt. Die Gesamtvergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2011 betrug demnach 854 Tsd. € (Vorjahr: 881 Tsd. €).

GRUNDZÜGE DER VERGÜTUNG DES VORSTANDS | LEISTUNGEN IM FALL DER BEENDIGUNG DER TÄTIGKEIT

Im Folgenden werden die im Fall einer Beendigung der Vorstandstätigkeit von der Lechwerke AG zu erbringenden Leistungen erläutert.

Pensionszusagen

Den Mitgliedern des Vorstands wurden von der Lechwerke AG Pensionszusagen (Direktzusagen) erteilt, die ihnen oder ihren Hinterbliebenen in folgenden Fällen einen Anspruch auf lebenslange Ruhegeld- bzw. Hinterbliebenenversorgung einräumen: beim Ausscheiden aufgrund Übertritts in den Ruhestand, bei dauernder Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit, im Todesfall und bei einer von der Gesellschaft ausgehenden vorzeitigen Beendigung oder einer Nichtverlängerung des Dienstvertrags. Maßgeblich für die Höhe des individuellen Ruhegelds und der Hinterbliebenenversorgung sind das ruhegeldfähige Einkommen und der Versorgungsgrad, der aus der Anzahl der geleisteten bzw. anerkannten Dienstjahre ermittelt wird. Gewinnbeteiligungen und sonstige Nebenbezüge gehören nicht zum ruhegeldfähigen Einkommen. Als Zielwert für die Altersversorgung wird für die Vorstandsmitglieder nach Erreichen der Regelaltersgrenze ein Versorgungsgrad von 60 % bzw. 75 % des letzten ruhegeldfähigen Einkommens zugrunde gelegt. Das Witwengeld beträgt in Abhängigkeit von der Vertragsgestaltung beim jeweiligen Vorstandsmitglied mindestens 60 % des Ruhegelds des Ehemanns, das Waisengeld mindestens 20 % des Witwengelds. Die Anwartschaft auf die Altersversorgung ist direkt unverfallbar. Die Höhe des Ruhegelds bzw. der Hinterbliebenenversorgung wird in Abhängigkeit von der Vertragsgestaltung beim jeweiligen Vorstandsmitglied jährlich bzw. alle drei Jahre unter Berücksichtigung aller für die Höhe des Ruhegelds bedeutsamen Umstände, insbesondere der Entwicklung der Lebenshaltungskosten, überprüft. Infolge früherer Regelungen bestehen Unterschiede zwischen den Versorgungszusagen, u. a. bei der Berechnung des Versorgungsgrads, bei der Anrechnung von sonstigen Renten- und Versorgungsbezügen, beim Anpassungsmodus der Ruhegeld- und Hinterbliebenenversorgung sowie bei der Hinterbliebenenversorgung.

Bei vorzeitiger Beendigung oder bei Nichtverlängerung des Dienstvertrags erhalten die Vorstandsmitglieder Zahlungen ausschließlich dann, wenn die Beendigung oder Nichtverlängerung von der Gesellschaft ausgeht und ohne wichtigen Grund erfolgt. In diesem Fall wird das Ruhegeld bereits ab dem Zeitpunkt des Ausscheidens, in Abhängigkeit von der Vertragsgestaltung beim jeweiligen Vorstandsmitglied, jedoch frühestens mit Vollendung des 55. Lebensjahres gewährt. Im Falle der Nichtverlängerung bzw. vorzeitigen Auflösung des Dienstverhältnisses werden die Einkünfte, die durch anderweitige Tätigkeit bis zur Vollendung des 60. bzw. 65. Lebensjahres bzw. bis zum Eintritt der Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit erzielt werden, zu 50 % auf das Ruhegeld angerechnet.

Der Dienstzeitaufwand (Service Cost) für die Pensionsverpflichtungen lag im Geschäftsjahr 2011 bei 46 Tsd. € (Vorjahr: 40 Tsd. €). Der Barwert nach IFRS der Gesamtverpflichtung (Defined Benefit Obligation) betrug zum Ende des Berichtsjahres 3.040 Tsd. € (Vorjahr: 2.927 Tsd. €). Unter Berücksichtigung von Lebensalter und Dienstzugehörigkeit ergeben sich folgende individuelle Dienstzeitaufwendungen und Barwerte der Versorgungsansprüche:

PENSIONEN

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Alter Voraussichtliches jährliches Ruhegeld im Alter von 60 Jahren1 Service Cost Defined Benefit Obligation
TEUR (Dienstzeitaufwand)

TEUR
(Barwert IFRS)

TEUR
(Teilwert HGB)

TEUR
--- --- --- --- --- ---
Dr. Markus Litpher 48
2011 105 46 477 490
2010 104 40 381 389
Paul Waning 60
2011 155 - 2.563 2.685
2010 156 - 2.546 2.670
2011 260 46 3.040 3.175
2010 260 40 2.927 3.059

1 Nach dem Stand der ruhegeldfähigen Bezüge zum 31. Dezember 2011 und 31. Dezember 2010

Für künftige Vorstandsmitglieder wurde das bisherige Pensionsmodell durch ein neues, beitragsorientiertes Versorgungskonzept abgelöst. Vorstandsmitglieder erhalten zukünftig eine Versorgungszusage auf Basis des im Folgenden dargestellten Neumodells. Diese Regelung gilt nicht für die Herren Dr. Litpher, Waning und Schürmann, der am 23. September 2011 vom Aufsichtsrat mit Wirkung ab dem 1. Januar 2012 zum ordentlichen Mitglied des Vorstands der Lechwerke AG bestellt wurde.

Zukünftig zu bestellende Vorstandsmitglieder erhalten in jedem Jahr ihrer aktiven Dienstzeit ein Versorgungsentgelt in Höhe von 13 % der Zielbarvergütung. Dieses Versorgungsentgelt kann jährlich als Bar-Komponente auf Basis der individuellen einkommensteuerrechtlichen Gegebenheiten ausgezahlt werden. Alternativ kann das Vorstandsmitglied jährlich zu Gunsten einer späteren Versorgungsleistung auf die Barauszahlung verzichten. In diesem Fall wird das Versorgungsentgelt durch eine Brutto-Entgeltumwandlung zugunsten einer wertgleichen Versorgungszusage gewandelt. Zur Finanzierung dieser Versorgungszusage wird eine Rückdeckungsversicherung abgeschlossen. Die Leistungen der Versorgungszusage entsprechen den garantierten Leistungen aus der Rückdeckungsversicherung. Das aufgebaute Kapital ist nach dem Eintritt in den Ruhestand, frühestens aber mit Vollendung des 60. Lebensjahres als Einmalzahlung oder als Ratenzahlung in maximal neun Teilbeträgen abrufbar.

Weitere Versorgungsleistungen erhalten das Vorstandsmitglied bzw. seine Hinterbliebenen nach dem neuen Modell nicht. Soweit im Rahmen früherer Tätigkeiten Ruhegeldansprüche erworben wurden, bleiben diese unberührt.

Frühere Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebenen erhielten Zahlungen in Höhe von 677 Tsd. € (Vorjahr: 571 Tsd. €). Darin sind Auszahlungen von Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung in Höhe von 48 Tsd. € (Vorjahr: 21 Tsd. €) enthalten. Es bestehen Pensionsverpflichtungen nach IFRS (Defined Benefit Obligations) gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen in Höhe von 7.460 Tsd. € (Vorjahr: 7.370 Tsd. €), nach HGB ergibt sich ein Teilwert von 7.538 Tsd. € (Vorjahr: 7.428 Tsd. €).

Change of Control

Bei einem Wechsel der Unternehmenskontrolle verfallen nach den Planbedingungen sowohl des bisherigen Programms Beat 2005 als auch des neuen Programms Beat 2010 sämtliche noch nicht ausgeübte Performance Shares. Für die verfallenen Performance Shares wird eine Entschädigungszahlung - ermittelt auf den Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebots - gewährt. Ihre Höhe richtet sich nach dem im Rahmen der Übernahme für die RWE-Aktie gezahlten Preis. Dieser wird mit der endgültigen Anzahl der Performance Shares multipliziert.

Auch bei einem Zusammenschluss mit einer anderen Gesellschaft verfallen die Performance Shares und es wird eine Entschädigungszahlung gewährt, es sei denn, der Zusammenschluss betrifft ausschließlich Gesellschaften des RWE-Konzerns. In diesem Fall bemisst sich die Entschädigungszahlung nach dem Erwartungswert der Performance Shares zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses. Dieser Erwartungswert wird mit der Anzahl der gewährten Performance Shares multipliziert, die dem Verhältnis der Zeit während der Warteperiode bis zum Zusammenschluss zur gesamten Warteperiode der Performance Shares entspricht.

Die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder Dr. Markus Litpher und Paul Waning enthalten darüber hinaus keine Regelungen zu einem Wechsel der Unternehmenskontrolle.

Abfindungs-Cap

Ebenso enthalten die Verträge der Vorstandsmitglieder keine Regelungen zu Zahlungen an Vorstandsmitglieder bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund (Abfindungs-Cap und Beschränkung auf Restlaufzeit), vgl. hierzu die entsprechende Ausnahme in der Entsprechenserklärung zu Ziffer 4.2.3 des Kodex.

GRUNDZÜGE DER VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder ist in der Satzung geregelt und wird durch die Hauptversammlung bestimmt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten nach Ablauf des jeweiligen Geschäftsjahres für ihre Tätigkeit eine Festvergütung von 2.500 € je Geschäftsjahr. Die Vergütung erhöht sich um 125 € je angefangene Mio. € der Ausschüttung ohne Berücksichtigung von Sonderausschüttungen und Boni. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Zweifache, seine Stellvertreter das Eineinhalbfache der vorgenannten Beträge für ein ordentliches Mitglied. Darüber hinaus wird je Aufsichtsratsmitglied ein Sitzungsgeld von netto 100 € zur pauschalierten Erstattung der entstehenden Auslagen je Teilnahme an einer Aufsichtsratssitzung gewährt, sofern das jeweilige Aufsichtsratsmitglied nicht verzichtet hat. Der Vorsitz und die Mitgliedschaft in Ausschüssen des Aufsichtsrats werden nicht gesondert vergütet.

Für das Geschäftsjahr 2011 betragen die Bezüge des Aufsichtsrats insgesamt 125 Tsd. €.

VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

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Vergütung des Aufsichtsrats Feste Vergütung Variable Vergütung Gesamt Vergütung
2011

TEUR
2011

TEUR
2011

TEUR
2010

TEUR
--- --- --- --- ---
Dr. Bernd Widera1 4 12 16 -
Dr. Rolf Martin Schmitz2 2 6 8 23
Ralf Zimmermann 4 13 17 17
Thomas Siprak 4 13 17 17
Dr. Ivo Holzinger2 1 3 4 11
Dr. Wolfgang Kässer 2 9 11 10
Jürgen Kaiser 2 9 11 11
Dr. Arndt Neuhaus 2 9 11 11
Robert Rehm 2 9 11 8
Jürgen Reichert1 2 6 8 -
Dr. Ulrich Rust 2 9 11 8
Tim Hartmann3 - - - 4
Linda Wiedenmann3 - - - 4
27 98 125 124

1 Mitglied des Aufsichtsrats seit 12. Mai 2011

2 Mitglied des Aufsichtsrats bis 12. Mai 2011

3 Mitglied des Aufsichtsrats bis 12. Mai 2010

Für persönlich erbrachte Leistungen außerhalb der beschriebenen Aufsichtsratstätigkeit, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, wurden keine Vergütungen gewährt. Ausgenommen ist die Vergütung der betrieblichen Arbeitnehmer aus ihrem Arbeitsvertrag. Entsprechende Angaben nach Ziffer 5.4.6 des Kodex sind daher nicht zu machen. Im Berichtsjahr wurden keine Kredite oder Vorschüsse an Mitglieder des Vorstands oder des Aufsichtsrats gewährt.

Für die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat bestehen Arbeitsverträge mit der Lechwerke AG. Die Auszahlung erfolgt entsprechend der dienstvertraglichen Regelungen.

Gemäß § 13 der Satzung der Lechwerke AG bestand ein Beirat. Die Beiratsmitglieder erhielten für das Geschäftsjahr 2011 insgesamt 50 Tsd. €.

TRANSPARENZ

Die direkt oder indirekt von den Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats gehaltenen Aktien der Lechwerke AG oder sich darauf beziehende Finanzinstrumente machen insgesamt weniger als 1 % der von der Lechwerke AG ausgegebenen Aktien aus.

Die Lechwerke AG hat am 7. Januar 2011 eine Stimmrechtsmitteilung nach § 26 Abs. 1 Satz 1 WpHG veröffentlicht, wonach die RWE Aktiengesellschaft insgesamt über 89,8715 % der Stimmrechte verfügt, von denen ihr 74,8715 % über die RWE Beteiligungsgesellschaft mbH und 15,00001 12 % über die RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG zuzurechnen sind.

Über die wesentlichen wiederkehrenden Termine, wie den Termin der Hauptversammlung oder die Veröffentlichungstermine der Finanzberichte, unterrichten wir unsere Aktionäre, Analysten, Aktionärsvereinigungen, Medien sowie die interessierte Öffentlichkeit kontinuierlich in einem Finanzkalender. Diesen veröffentlichen wir im Geschäftsbericht, in den Zwischenberichten sowie auf der Website unserer Gesellschaft.

Über aktuelle Entwicklungen können sich Aktionäre zeitnah und gleichmäßig im Internet informieren. Dort werden sämtliche Presse- und Ad-hoc-Mitteilungen der Lechwerke AG veröffentlicht.

RECHNUNGSLEGUNG

Die nach Ziffer 7.1.3 des Kodex in diesem Bericht empfohlenen Angaben über Aktienoptions-Programme und ähnliche wertpapierorientierte Anreizsysteme der Gesellschaft sind bei den Angaben zur Vorstandsvergütung bereits konkret aufgeführt.

Die von der Lechwerke AG veröffentlichte Liste von Drittunternehmen, an denen die Gesellschaft eine Beteiligung von für das Unternehmen nicht untergeordneter Bedeutung hat, ist auf den Seiten 160 f. im Geschäftsbericht veröffentlicht.

Beziehungen zu Aktionären, die im Sinn der anwendbaren Rechnungslegungsvorschriften als nahestehende Personen zu qualifizieren sind, werden im Konzernabschluss auf Seite 154 ff. erläutert. Mit dem Abschlussprüfer hat die Lechwerke AG auch für das Berichtsjahr vereinbart, dass der Vorsitzende des Aufsichtsrats über während der Prüfung auftretende mögliche Ausschluss- oder Befangenheitsgründe sofort unterrichtet wird, soweit diese nicht unverzüglich beseitigt werden. Der Abschlussprüfer soll unverzüglich auch über alle für die Aufgaben des Aufsichtsrats wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse berichten, die sich bei der Durchführung der Abschlussprüfung ergeben.

ENTSPRECHENSERKLÄRUNG

Vorstand und Aufsichtsrat der Lechwerke AG geben nach pflichtgemäßer Prüfung folgende Entsprechenserklärung im Sinne von § 161 AktG ab:

Die Lechwerke AG hat seit der Abgabe der letzten Entsprechenserklärung am 8. Dezember 2010 bis zum 14. März 2011 den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" (Regierungskommission) in der vom Bundesministerium der Justiz am 2. Juli 2010 im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Fassung des Kodex vom 26. Mai 2010 mit den nachfolgend dargestellten Ausnahmen Nummern 1 bis 7 entsprochen. Seit dem 14. März 2011 ist zusätzlich bereits die Empfehlung in Ziffer 4.1.5 umgesetzt, so dass ab diesem Zeitpunkt dem Kodex mit den Ausnahmen Nummern 1 bis 6 entsprochen wird. Im Einzelnen:

1. Ernennung eines Vorstandsmitglieds zum Vorsitzenden oder Sprecher des Vorstands (Ziffer 4.2.1)

Für den Zeitraum vom 1. Januar 2012 bis 30. Juni 2012, in denen der Vorstand mit drei Vorstandsmitgliedern besetzt sein wird, wird eine Interims-Geschäftsverteilung gelten. Eine weiter gehende Anpassung der Geschäftsordnung für den Vorstand ist nicht erforderlich, da die Formulierungen der Geschäftsordnung entsprechend allgemein gehalten sind, so dass auch für diesen Zeitraum die Ernennung eines Vorstandsmitglieds zum Vorsitzenden oder Sprecher des Vorstands nicht sachgerecht ist.

2. Zahlungen an Vorstandsmitglieder bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund (Abfindungs-Cap und Beschränkung auf Restlaufzeit, Ziffer 4.2.3)

Der Aufsichtsrat ist derzeit mit Blick auf die Größe und Eigentümerstruktur der Gesellschaft der Überzeugung, dass Vereinbarungen über die Gewährung und die Höhe einer Abfindung bei einer vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit im jeweiligen Einzelfall Gegenstand bilateraler Vereinbarungen zwischen dem Aufsichtsrat und dem Vorstandsmitglied sein sollen. Dabei wird der Aufsichtsrat dem Grund der Beendigung sowie der zu vergütenden Restlaufzeit des Anstellungsvertrags in jedem Einzelfall angemessen Rechnung tragen. Der Aufsichtsrat hält die abstrakte Festlegung eines Abfindungs-Caps und die Beschränkung von Abfindungen auf die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags in den Vorstandsverträgen für nicht erforderlich.

3. Anstreben einer angemessenen Berücksichtigung von Frauen im Rahmen der Diversity bei der Zusammensetzung des Vorstands (Ziffer 5.1.2)

Der Aufsichtsrat hat sich im Berichtsjahr mit dem Thema Vielfalt (Diversity) im Hinblick auf die nun im Kodex vorgesehene angemessene Berücksichtigung von Frauen und die hierauf bezogenen Anforderungen bei der Auswahl von Vorstandsmitgliedern befasst. Der Aufsichtsrat ist aber der Auffassung, dass eine weiter gehende intensive Befassung und Beratung im Aufsichtsrat erforderlich ist, um einen endgültigen Beschluss fassen zu können. Dieser Beschluss ist für das Geschäftsjahr 2012 vorgesehen.

4. Bildung eines Nominierungsausschusses (Ziffer 5.3.3)

Die Ziele dieses Ausschusses, die Verbesserung der Qualifikation der Kandidaten und der Transparenz des Auswahlverfahrens, können aufgrund der vergleichsweise geringen Mitgliederzahl auch im Plenum des Aufsichtsrats effizient umgesetzt werden. Auch vor dem Hintergrund der bestehenden Aktionärsstruktur würde die Bildung eines Nominierungsausschusses keine signifikante Verbesserung des Auswahlverfahrens der Kandidaten bewirken. Aus Effizienzgründen wird diese Aufgabe daher weiterhin durch das Gesamtgremium vorgenommen.

5. Benennung von konkreten Zielen für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats, Berücksichtigung dieser Ziele bei den Vorschlägen an die Hauptversammlung sowie Veröffentlichung dieser Zielsetzung und des Stands der Umsetzung im Corporate Governance-Bericht (Ziffer 5.4.1 Absätze 2 und 3)

Auch die Beschlussfassung über die Umsetzung der Diversity-Empfehlung gemäß Ziffer 5.4.1 Absätze 2 und 3 bedarf ebenso wie die Thematik der Diversity bei der Zusammensetzung des Vorstands gemäß Ziffer 5.1.2 weiter gehender intensiver Beratung. Auch dieser Beschluss ist für das Geschäftsjahr 2012 vorgesehen. Bei der Entscheidung sind insbesondere die unternehmensspezifische Situation, potentielle Interessenkonflikte, festzulegende Altersgrenzen für Aufsichtsratsmitglieder, Diversity sowie die Realisierbarkeit der Ziele bestmöglich zu berücksichtigen.

6. Gesonderte Vergütung von Vorsitz und Mitgliedschaft in Ausschüssen des Aufsichtsrats (Ziffer 5.4.6)

Die Tätigkeit in den Ausschüssen wird durch die Aufsichtsratsvergütung bisher mit abgegolten. Eine gesonderte Vergütung für diese Funktion war nach bisheriger Einschätzung des Aufsichtsrats nicht erforderlich. Der Aufsichtsrat wird diese Frage im Lichte der besonderen Aufgabenstellung der Ausschüsse nochmals in 2012 beraten.

7. Vielfalt (Diversity), insbesondere angemessene Berücksichtigung von Frauen, bei der Besetzung von Führungsfunktionen im Unternehmen (Ziffer 4.1.5) (bis 14. März 2011)

Seit 14. März 2011 umgesetzt ist die Empfehlung gemäß Ziffer 4.1.5, die das Thema Vielfalt (Diversity), insbesondere die angemessene Berücksichtigung von Frauen, bei der Besetzung von Führungspositionen im Unternehmen regelt. Die Lechwerke AG hatte bereits in 2010 relevante Diversity-Aktivitäten angestoßen. Davon bezogen sich Maßnahmen auch explizit auf weibliche Führungskräfte, wie ein Mentoring-Programm und Personalentwicklungsmaßnahmen. Das Gesamtkonzept bezieht sich nun insbesondere auf die Besetzung von Führungspositionen mit Frauen, um langfristig den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Das neue Konzept erfüllt vollumfänglich die Anforderungen des Kodex und wurde am 14. März 2011 verabschiedet. D. h., bis zum 14. März 2011 ist noch eine Abweichung von der Empfehlung in Ziffer 4.1.5 für das Berichtsjahr anzugeben. Ab dem 14. März 2011 ist auch die Empfehlung in Ziffer 4.1.5 umgesetzt, so dass die Lechwerke AG für das Geschäftsjahr 2011 eine weitere Empfehlung der Regierungskommission einhalten kann.

ANGABEN ZU UNTERNEHMENSFÜHRUNGSPRAKTIKEN

Nach § 289a Abs. 2 Ziffer 2 HGB angabepflichtige Unternehmensführungspraktiken, die über die gesetzlichen Anforderungen hinaus angewendet werden, bestehen bei der Lechwerke AG nicht.

BESCHREIBUNG DER ARBEITSWEISE VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT SOWIE DER ZUSAMMENSETZUNG UND ARBEITSWEISE DER AUFSICHTSRATSAUSSCHÜSSE

Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten zum Wohle des Unternehmens eng zusammen. Gemeinsames Ziel ist es, für den Bestand des Unternehmens und eine nachhaltige Wertschöpfung zu sorgen.

Die Unternehmensführung der Lechwerke AG als börsennotierte deutsche Aktiengesellschaft wird in erster Linie durch das Aktiengesetz und daneben durch die Vorgaben des Kodex in seiner jeweils aktuellen Fassung bestimmt.

Entsprechend den gesetzlichen Vorgaben für eine deutsche Aktiengesellschaft besteht bei der Lechwerke AG ein duales Führungssystem, das durch eine strikte personelle Trennung zwischen dem Vorstand als Leitungsorgan und dem Aufsichtsrat als Überwachungsorgan gekennzeichnet ist.

ARBEITSWEISE DES VORSTANDS

Dem Vorstand obliegt die eigenverantwortliche Leitung der Gesellschaft mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung. Er nimmt seine Leitungsaufgabe als Kollegialorgan wahr. Seine Aufgabe umfasst insbesondere die Festlegung der Unternehmensziele, die strategische Ausrichtung des Unternehmens und dessen Steuerung und Überwachung. Er stimmt diese mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt für deren Umsetzung. Er führt die Geschäfte der Gesellschaft nach Maßgabe der Gesetze, der Satzung, ihrer Geschäftsordnung, der Beschlüsse des Aufsichtsrats und etwaig erlassener Richtlinien.

Dabei gilt der Grundsatz der Gesamtverantwortung, d. h., die Mitglieder des Vorstands tragen unbeschadet der Geschäftsverteilung gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Die Mitglieder des Vorstands arbeiten kollegial zusammen und unterrichten sich gegenseitig laufend über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Geschäftsbereichen. Die Grundsätze der Zusammenarbeit des Vorstands der Lechwerke AG sind in der Geschäftsordnung des Vorstands zusammengefasst. Diese regelt insbesondere die Ressortzuständigkeiten der Vorstandsmitglieder, die dem Gesamtvorstand vorbehaltenen Angelegenheiten sowie die erforderliche Beschlussmehrheit bei Vorstandsbeschlüssen.

Der Vorstand berät und entscheidet in regelmäßigen Sitzungen. Jedes Mitglied des Vorstands kann darüber hinaus die Einberufung einer Sitzung unter Mitteilung des Beratungsgegenstands verlangen.

Der Vorstand der Lechwerke AG bestand im Geschäftsjahr 2011 aus zwei Mitgliedern. Für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2012 besteht der Vorstand aus drei Mitgliedern.

Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand und wird in sämtliche Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung sind, unmittelbar und frühzeitig einbezogen.

Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig sowohl in schriftlicher als auch mündlicher Form zeitnah und umfassend über die Lage des Unternehmens und seiner Beteiligungen, alle wesentlichen Aspekte der Geschäftsentwicklung und der strategischen Weiterentwicklung, bedeutende Geschäftsvorfälle und die Lage des Konzerns. Alle für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorfälle erörtert der Aufsichtsrat auf Basis der Berichte des Vorstands ausführlich. Außerdem berichtet der Vorstand regelmäßig neben dem Thema Revision über das Thema Compliance, also die Maßnahmen zur Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und unternehmensinterner Richtlinien, das gleichfalls in seinem Verantwortungsbereich liegt.

Die Mitglieder des Vorstands arbeiten mit den übrigen Organen der Gesellschaft und mit der Belegschaft bzw. deren Vertretungen zum Wohle des Unternehmens zusammen.

ARBEITSWEISE DES AUFSICHTSRATS

Der Aufsichtsrat berät den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens und überwacht seine Tätigkeit. Er bestellt und entlässt die Mitglieder des Vorstands und setzt deren jeweilige Gesamtvergütung fest. Er wird in alle Entscheidungen eingebunden, die für die Lechwerke AG von grundlegender Bedeutung sind. Der Aufsichtsrat der Lechwerke AG besteht aus neun Mitgliedern und ist nach Maßgabe des Drittelbeteiligungsgesetzes zu einem Drittel mit Arbeitnehmervertretern besetzt.

Die Amtszeit der Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner und der Arbeitnehmervertreter endet mit Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2014 beschließt.

Die Grundsätze der Zusammenarbeit des Aufsichtsrats der Lechwerke AG sind in der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat geregelt. Diese enthält auch einen Katalog von Geschäften und Maßnahmen, für die der Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrats bedarf.

Die detaillierte Beschreibung der Arbeitsweise des Aufsichtsrats ist im Bericht des Aufsichtsrats auf Seite 82 ff. dieses Geschäftsberichts dargestellt.

ZUSAMMENSETZUNG UND ARBEITSWEISE DER AUSSCHÜSSE

Der Vorstand der Lechwerke AG hat keine Ausschüsse gebildet.

Der Aufsichtsrat der Lechwerke AG hat einen Prüfungsausschuss und einen Personalausschuss gebildet.

PRÜFUNGSAUSSCHUSS DES AUFSICHTSRATS

Die Errichtung eines Prüfungsausschusses ist in § 9 Abs. 1 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat vorgesehen.

Die Aufgaben des Prüfungsausschusses sind in § 9 Abs. 6 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat detailliert geregelt. Zu den festgeschriebenen Aufgaben zählen die Befassung mit Fragen der Rechnungslegung und der Compliance sowie die Compliance-Überwachung. Weiter obliegt ihm die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, des Risikomanagements und der internen Maßnahmen dazu, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des internen Revisionssystems. Er soll den Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers und die Vereinbarungen mit diesem vorbereiten und geeignete Maßnahmen zur Feststellung und Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers treffen. Der Prüfungsausschuss bereitet die Beratungen über den Jahresabschluss und den Lagebericht sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht vor und erörtert zudem vor deren Veröffentlichung die Halbjahres- und Finanzberichte mit dem Vorstand. Grundlegende Fragen der Rechnungslegung werden im Prüfungsausschuss beraten.

Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtet regelmäßig über die Arbeit des Ausschusses an den Aufsichtsrat.

Nach § 9 Abs. 2 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat besteht der Prüfungsausschuss aus drei Mitgliedern, d. h. zwei Aufsichtsratsmitglieder der Aktionäre und ein Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer. Die Wahl der Mitglieder des Prüfungsausschusses und dessen Vorsitzender erfolgt aus der Mitte des Aufsichtsrats.

Vorsitzender des Prüfungsausschusses ist Herr Dr. Wolfgang Kässer.

Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 12. Mai 2011 Herrn Dr. Bernd Widera zum Mitglied des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats gewählt. Er folgt in diesem Amt Herrn Dr. Arndt Neuhaus, der sein Mandat als Mitglied des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats mit Wirkung zum Ablauf der Hauptversammlung am 12. Mai 2011 niedergelegt hatte.

Weiteres Mitglied des Prüfungsausschusses ist Herr Jürgen Kaiser als Arbeitnehmervertreter.

Es wird auf die Angaben unter Organe und weitere Gremien auf den Seiten 166 bis 169 dieses Geschäftsberichts verwiesen.

Der Prüfungsausschuss wird grundsätzlich durch den Vorsitzenden des Ausschusses einberufen. Der Prüfungsausschuss tagt in der Regel im Vorfeld der Aufsichtsratssitzungen. Darüber hinaus werden die Zwischenmitteilungen und der Halbjahresbericht vor deren Veröffentlichung mit dem Vorstand erörtert.

PERSONALAUSSCHUSS DES AUFSICHTSRATS

Grundlage für die Errichtung des Personalausschusses des Aufsichtsrats bildet § 10 Abs. 1 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat.

Die Aufgaben des Personalausschusses sind in § 10 Abs. 2 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat detailliert geregelt. Der Personalausschuss des Aufsichtsrats bereitet die Personalentscheidungen des Aufsichtsrats vor. Er beschließt anstelle des Aufsichtsrats im Rahmen der gesetzlich möglichen Kompetenzübertragung über Abschluss, Änderung und Beendigung der Anstellungsverträge mit den Mitgliedern des Vorstands, über sonstige Rechtsgeschäfte gegenüber Vorstandsmitgliedern nach § 112 AktG und Ziffer 4.3.4 des Kodex sowie über die Einwilligung zu anderweitigen Tätigkeiten eines Vorstandsmitglieds nach § 88 AktG und zu sonstigen Nebentätigkeiten, insbesondere zur Wahrnehmung von Aufsichtsratsmandaten und Mandaten in vergleichbaren Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen außerhalb des Konzerns, über die Gewährung von Darlehen an den in §§ 89, 115 AktG genannten Personenkreis und erteilt die Zustimmung zu Verträgen mit Aufsichtsratsmitgliedern nach § 114 AktG.

Der Personalausschuss berät regelmäßig über die langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand. Dabei berücksichtigt er die Führungskräfteplanung des Unternehmens und achtet auch auf Vielfalt (Diversity).

Interessenkonflikte werden von Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats gegenüber dem Personalausschuss anstelle des Aufsichtsrats offengelegt.

Der Vorsitzende des Personalausschusses berichtet regelmäßig über die Arbeit des Ausschusses an den Aufsichtsrat.

Dem Personalausschuss gehören nach Maßgabe der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat kraft Amtes der Aufsichtsratsvorsitzende, sein Stellvertreter und sein zweiter Stellvertreter an. Vorsitzender des Personalausschusses war damit bis zum Ablauf der Hauptversammlung am 12. Mai 2011 Herr Dr. Rolf Martin Schmitz. Seit Ablauf der Hauptversammlung am 12. Mai 2011 wird dieses Mandat von Herrn Dr. Bernd Widera wahrgenommen. Weitere Mitglieder des Personalausschusses sind die Herren Thomas Siprak und Ralf Zimmermann.

Der Personalausschuss wird durch den Vorsitzenden des Ausschusses einberufen. Die Einberufung erfolgt so oft, wie es erforderlich ist.

Es wird auf die Angaben unter Organe und weitere Gremien auf den Seiten 166 bis 169 dieses Geschäftsberichts verwiesen.

6.0 KONZERNABSCHLUSS

6.1 GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

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(siehe Anhang) 2011

TEUR
20101

TEUR
Umsatzerlöse (inkl. Strom- und Erdgassteuer) (1) 2.133.326 1.811.726
Strom- und Erdgassteuer (1) - 96.894 - 76.974
Umsatzerlöse 2.036.432 1.734.752
Sonstige betriebliche Erträge (2) 38.365 51.275
Materialaufwand (3) - 1.728.739 - 1.434.402
Personalaufwand (4) - 119.087 - 122.009
Abschreibungen (5) - 41.741 - 39.095
Sonstige betriebliche Aufwendungen (6) - 87.667 - 89.765
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 97.563 100.756
Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Beteiligungen (7) 22.923 19.906
Übriges Beteiligungsergebnis (7) 15.224 15.449
Finanzerträge (8) 49.285 72.157
Finanzaufwendungen (8) - 44.090 - 40.228
Ergebnis vor Steuern 140.905 168.040
Ertragsteuern (9) - 17.314 - 13.258
Ergebnis nach Steuern 123.591 154.782
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter - 5.574 - 5.733
Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der Lechwerke AG 118.017 149.049
EUR EUR
Unverwässertes/verwässertes Ergebnis je Aktie (28) 3,33 4,21

1 Angepasste Vorjahreszahlen aufgrund geänderter Darstellungsweise

6.2 BILANZ

AKTIVA

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(siehe Anhang) 31.12.2011

TEUR
31.12.2010

TEUR
Langfristiges Vermögen 849.815 786.789
Immaterielle Vermögenswerte (10) 2.956 2.552
Sachanlagen (11) 456.799 402.131
Investment Property (12) 11.097 19.997
At-equity-bilanzierte Beteiligungen (13) 127.223 123.305
übrige Finanzanlagen (14) 18.950 18.468
Finanzforderungen (15) 144.162 145.001
Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte (16) 17.852 13.216
Ertragsteueransprüche 27.093 28.780
Latente Steuern (17) 43.683 33.339
Kurzfristiges Vermögen 1.052.943 1.029.044
Vorräte (18) 8.546 10.529
Finanzforderungen (15) 40.672 50.185
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (19) 252.423 224.388
Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte (16) 21.305 30.335
Ertragsteueransprüche 14.619 9.413
Kurzfristige Wertpapiere (20) 673.656 669.705
Flüssige Mittel (21) 41.722 31.251
Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte (22) - 3.238
1.902.758 1.815.833
Passiva
31.12.2011

TEUR
31.12.2010

TEUR
Eigenkapital (23) 867.313 846.718
Anteile der Aktionäre der Lechwerke AG 844.901 823.510
Anteile anderer Gesellschafter 22.412 23.208
Langfristige Schulden 618.490 620.162
Rückstellungen (24) 442.814 443.936
übrige Verbindlichkeiten (27) 147.985 146.710
Latente Steuern (17) 27.691 29.516
Kurzfristige Schulden 416.955 348.953
Rückstellungen (24) 133.686 118.506
Finanzverbindlichkeiten (25) 1.182 810
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (26) 186.110 142.549
Ertragsteuerverbindlichkeiten 422 168
übrige Verbindlichkeiten (27) 95.555 83.637
Zur Veräußerung bestimmte Schulden (22) - 3.283
1.902.758 1.815.833

6.3 KAPITALFLUSSRECHNUNG

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(siehe Anhang) (32) 2011

TEUR
2010

TEUR
Ergebnis nach Steuern 123.591 154.782
Abschreibungen/Zuschreibungen 39.107 39.095
Veränderung der Rückstellungen 14.293 38.212
Veränderung der latenten Steuern - 8.680 - 4.460
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen und Wertpapieren - 5.225 - 35.409
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen (im Wesentlichen Auflösung von Baukostenzuschüssen und at-equity-Bilanzierung) - 867 - 4.733
Veränderung des Nettoumlaufvermögens 17.348 901
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 179.567 188.388
Immaterielle Vermögenswerte/Sachanlagen/Investment Property
Investitionen - 89.138 - 80.743
Einnahmen aus Anlagenabgängen 6.387 3.555
Akquisitionen, Beteiligungen
Investitionen - 2.754 - 190
Einnahmen aus Anlagenabgängen - 9.441
Wertpapiere und Geldanlagen
Erwerb von Wertpapieren und Geldanlagen - 32.332 - 31.749
Veräußerung von Wertpapieren und Geldanlagen 15.601 13.450
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit - 102.236 - 86.236
Kapitalveränderungen einschließlich anderer Gesellschafter
Dividenden/Ausschüttungen an LEW-Aktionäre und andere Gesellschafter - 71.022 - 63.922
Veränderung Finanzschulden/-vermögen 4.162 - 13.446
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit - 66.860 - 77.368
Zahlungswirksame Veränderungen der flüssigen Mittel 10.471 24.784
Veränderung der flüssigen Mittel 10.471 24.784
Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraums 31.251 6.467
Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraums 41.722 31.251
Die flüssigen Mittel setzen sich wie folgt zusammen:
Kasse 98 101
Guthaben bei Kreditinstituten 41.624 31.150

6.4 AUFSTELLUNG DER ERFASSTEN ERTRÄGE UND AUFWENDUNGEN

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(siehe Anhang) 2011

TEUR
2010

TEUR
Ergebnis nach Steuern 123.591 154.782
Marktbewertung von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten (29) - 17.851 - 6.050
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste leistungsorientierter Pensionszusagen und ähnlicher Verpflichtungen (24) - 7.936 - 1.650
Anteiliges Other Comprehensive Income at-equity-bilanzierter Beteiligungen 18 - 621
Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen
(Other Comprehensive Income) - 25.769 - 8.321
Summe der erfassten Erträge und Aufwendungen
(Total Comprehensive Income) 97.822 146.461
davon: Auf Aktionäre der Lechwerke AG entfallend (92.248) (140.878)
davon: Auf andere Gesellschafter entfallend (5.574) (5.583)

6.5 VERÄNDERUNG DES EIGENKAPITALS

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(siehe Anhang) (23) Gezeichnetes Kapital der Lechwerke AG

TEUR
Kapitalrücklage der Lechwerke AG

TEUR
Gewinnrücklage und Bilanzgewinn

TEUR
Accumulated Other comprehensive Income

TEUR
Anteile der Aktionäre der Lechwerke AG

TEUR
Anteile anderer Gesellschafter

TEUR
Stand: 01.01.2010 90.738 59.714 544.035 51.742 746.229 27.197
Dividendenzahlungen - - - 63.800 - - 63.800 - 122
Ergebnis nach Steuern - - 149.049 - 149.049 5.733
Other comprehensive Income - - - 1.673 - 6.498 - 8.171 - 150
Total Comprehensive Income - - 147.376 - 6.498 140.878 5.583
übrige Veränderungen - - 203 - 203 - 9.450
Stand: 31.12.2010 90.738 59.714 627.814 45.244 823.510 23.208
Stand: 01.01.2011 90.738 59.714 627.814 45.244 823.510 23.208
Dividendenzahlungen - - - 70.889 - - 70.889 - 133
Ergebnis nach Steuern - - 118.017 - 118.017 5.574
Other comprehensive Income - - - 7.936 - 17.833 - 25.769 -
Total Comprehensive Income - - 110.081 - 17.833 92.248 5.574
übrige Veränderungen - - 32 - 32 - 6.237
Stand: 31.12.2011 90.738 59.714 667.038 27.411 844.901 22.412

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(siehe Anhang) (23) Summe

TEUR
Stand: 01.01.2010 773.426
Dividendenzahlungen - 63.922
Ergebnis nach Steuern 154.782
Other comprehensive Income - 8.321
Total Comprehensive Income 146.461
übrige Veränderungen - 9.247
Stand: 31.12.2010 846.718
Stand: 01.01.2011 846.718
Dividendenzahlungen - 71.022
Ergebnis nach Steuern 123.591
Other comprehensive Income - 25.769
Total Comprehensive Income 97.822
übrige Veränderungen - 6.205
Stand: 31.12.2011 867.313

6.6 ANHANG - VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Augsburg, 26. Januar 2012

Dr. Markus Litpher, Vorstand

Paul Waning, Vorstand

Norbert Schürmann, Vorstand

6.6 ANHANG - ALLGEMEINE GRUNDLAGEN

Die Lechwerke AG mit Sitz in der Schaezlerstraße 3 in Augsburg, Deutschland, ist Mutterunternehmen der LEW-Gruppe. Gemäß ihrer Satzung erstreckt sich ihre Geschäftstätigkeit im Wesentlichen auf die Beschaffung und gewerbliche Nutzung von Energien, insbesondere Erzeugung, Bezug, Abgabe und Verteilung von elektrischer Energie, Gas und Wärme sowie die Erbringung und Vermarktung von Dienstleistungen auf diesen Gebieten. Ferner ist sie über verschiedene Tochterunternehmen in den Bereichen der Telekommunikation, beim Bau und Betrieb von Bergbahnen sowie in der Entsorgungswirtschaft tätig. Die RWE AG, Essen, ist mit der Mehrheit der Aktien an der Lechwerke AG, Augsburg, beteiligt. Die vollkonsolidierten Unternehmen der LEW-Gruppe werden auch in den Konzernabschluss der RWE AG, Essen, einbezogen.

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 ist am 27. Februar 2012 vom Aufsichtsrat gebilligt und am 14. März 2012 vom Vorstand der Lechwerke AG zur Veröffentlichung freigegeben worden. Aufgestellt wurde er nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften. Die Vorjahreszahlen sind nach den gleichen Grundsätzen ermittelt worden.

Neben der Gewinn- und Verlustrechnung, der Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen sowie der Bilanz und der Kapitalflussrechnung wird die Veränderung des Eigenkapitals gezeigt. Die Anhangangaben enthalten zudem eine Segmentberichterstattung.

Zum Zwecke einer klareren Darstellung sind verschiedene Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Im Anhang werden diese Posten gesondert ausgewiesen und erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge sind - soweit nicht anders angegeben - in Tausend Euro (TEUR) ausgewiesen. Aus rechentechnischen Gründen können Rundungsdifferenzen auftreten.

Der vorliegende Abschluss bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2011 (1. Januar bis 31. Dezember).

Aufstellung, Vollständigkeit und Richtigkeit des Konzernabschlusses sowie des - mit dem Lagebericht der Lechwerke AG zusammengefassten - Konzernlageberichts liegen in der Verantwortung des Vorstands der Lechwerke AG.

Durch interne Kontrollsysteme, den Einsatz konzernweit einheitlicher Richtlinien und Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter gewährleisten wir die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und der konzerninternen Richtlinien sowie die Zuverlässigkeit und Funktionsfähigkeit der Kontrollsysteme werden kontinuierlich konzernweit geprüft.

Das Risikomanagementsystem des Konzerns ist entsprechend den Anforderungen des "Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich" (KonTraG) darauf ausgerichtet, dass der Vorstand Risiken frühzeitig erkennen und bei Bedarf Gegenmaßnahmen ergreifen kann.

Der Konzernabschluss, der zusammengefasste Lagebericht und der Prüfungsbericht werden in Anwesenheit des Abschlussprüfers im Prüfungsausschuss und in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats eingehend erörtert. Aus dem Bericht des Aufsichtsrats (Seiten 82 bis 87 dieses Geschäftsberichts) geht das Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat hervor.

6.6 ANHANG - KONSOLIDIERUNGSKREIS

In den Konzernabschluss einbezogen sind neben der Lechwerke AG alle Tochterunternehmen, die von der Lechwerke AG unmittelbar oder mittelbar beherrscht werden. Eine Beherrschung liegt dann vor, wenn die Lechwerke AG unmittelbar oder mittelbar über mehr als 50 % der Stimmrechte verfügt und damit über die Finanz- und Geschäftspolitik des Tochterunternehmens bestimmen kann. Wesentliche assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.

Anteile an Tochterunternehmen, an Gemeinschaftsunternehmen oder an assoziierten Unternehmen, die aus Konzernsicht von untergeordneter Bedeutung sind, werden nach IAS 39 bilanziert. Tochterunternehmen mit negativem Ergebnis oder negativem Eigenkapital werden grundsätzlich vollkonsolidiert. In so genannten Spezialfonds gebündelte liquide Mittel werden vollständig in den Konzernabschluss einbezogen, da wir die Mehrheit des Nutzens bzw. den wesentlichen Teil des Risikos aus der Tätigkeit der Spezialfonds tragen. Die Mittlere Donau Kraftwerke AG, München, wird aufgrund der vertraglichen Verhältnisse, wonach uns der von ihr erzeugte Strom ausschließlich zusteht, gemäß SIC-12 als Zweckgesellschaft einbezogen.

Zum 31. Dezember 2011 bestand der Konsolidierungskreis wie im Vorjahr aus 16 vollkonsolidierten Unternehmen sowie aus drei Spezialfonds. Außerdem werden wie im Vorjahr vier Unternehmen at-equity einbezogen.

Erst- bzw. Entkonsolidierungen werden grundsätzlich zum Zeitpunkt des Übergangs bzw. der Aufgabe der Beherrschung vorgenommen.

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes des Konzerns gemäß § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 und Abs. 3 HGB wird im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht. Auf den Seiten 160 und 161 dieses Geschäftsberichts sind die in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen, at-equity-bilanzierte Beteiligungen sowie wesentliche sonstige Beteiligungen aufgeführt.

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31.12.2011 31.12.2010
Anzahl der vollkonsolidierten Unternehmen 16 16
Anzahl der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen 4 4
Anzahl der einbezogenen Spezialfonds 3 3
23 23

6.6 ANHANG - KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse der Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Tochterunternehmen mit abweichendem Abschlussstichtag (in der LEW-Gruppe ausschließlich der 31. Oktober) schreiben alle wesentlichen Geschäftsvorfälle auf den Konzernabschluss-Stichtag fort. Aus wirtschaftlichen Gründen weicht der Bilanzstichtag der Wendelsteinbahn GmbH, Brannenburg, der Wendelsteinbahn Verteilnetz GmbH, Brannenburg, sowie der at-equity-bilanzierten Nebelhornbahn-AG, Oberstdorf, von den übrigen Konzerngesellschaften ab.

Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode bilanziert. Das heißt, bei der Kapitalkonsolidierung wird der Kaufpreis zuzüglich des Betrags der Minderheitenanteile mit dem neu bewerteten Nettovermögen der erworbenen Tochterunternehmen zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Dabei können Minderheitenanteile entweder mit dem entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens oder mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die ansatzfähigen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden der Tochterunternehmen werden - unabhängig von der Höhe des Minderheitenanteils - mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte sind gesondert vom Geschäfts- oder Firmenwert zu bilanzieren, wenn sie vom Unternehmen abtrennbar sind oder aus einem vertraglichen oder anderen Recht resultieren. übersteigt der Kaufpreis das neu bewertete anteilige Nettovermögen der erworbenen Tochtergesellschaft, wird der Unterschiedsbetrag als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Liegt der Kaufpreis darunter, wird der Unterschiedsbetrag erfolgswirksam aufgelöst.

Aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einmal im Jahr sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung einem Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen. Im Falle einer Entkonsolidierung werden die Restbuchwerte der aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte bei der Berechnung des Veräußerungserfolgs berücksichtigt. Änderungen im Anteilsbesitz, bei denen die Beherrschungsmöglichkeit gegenüber dem Tochterunternehmen fortbesteht, werden ergebnisneutral erfasst. Bei Anteilsreduzierungen, die zu einem Wechsel im Beherrschungsstatus führen, werden die verbleibenden Anteile ergebniswirksam neu bewertet.

Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Zwischenergebnisse werden herausgerechnet, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. In Einzelabschlüssen vorgenommene Abschreibungen sowie Zuschreibungen auf Anteile an einbezogenen Unternehmen werden zurückgenommen.

Bei at-equity-bilanzierten Beteiligungen werden Geschäfts- oder Firmenwerte nicht gesondert ausgewiesen, sondern im Wertansatz der Beteiligung erfasst. Im übrigen gelten anteilig auch hier die oben beschriebenen Konsolidierungsgrundsätze. Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Falls außerplanmäßige Abschreibungen des Equity-Wertes erforderlich werden, weisen wir diese im Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Beteiligungen aus. Die Abschlüsse der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

6.6 ANHANG - RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich auf Basis der historischen Kosten mit Ausnahme bestimmter Finanzinstrumente, für die IAS 39 eine Bewertung zum beizulegenden Zeitwert fordert.

IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Immaterielle Vermögenswerte werden mit den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert. Sämtliche immaterielle Vermögenswerte mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten weisen eine bestimmbare Nutzungsdauer auf und werden planmäßig linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden jährlich überprüft.

Software für kaufmännische und technische Anwendungen wird über drei bis fünf Jahre abgeschrieben.

Immaterielle Vermögenswerte werden außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswertes den Buchwert unterschreitet. Der erzielbare Betrag ist dabei der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten und Nutzungswert. Eine gesonderte Regelung gilt für den Fall, dass der Vermögenswert Teil einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist. Letztere ist definiert als die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten, die Mittelzuflüsse erzeugt; dabei müssen die Mittelzuflüsse weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögenswerten sein. Ist ein immaterieller Vermögenswert Teil einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit, wird die Abschreibung auf der Basis des erzielbaren Betrags der Einheit ermittelt. Wurde einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet und übersteigt ihr Buchwert den erzielbaren Betrag, so wird zunächst der Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe des Differenzbetrags außerplanmäßig abgeschrieben. Ein darüber hinausgehender Abwertungsbedarf wird durch anteilige Reduzierung der Buchwerte der übrigen Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit berücksichtigt. Wenn der Grund für eine früher vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, werden die immateriellen Vermögenswerte zugeschrieben. Allerdings darf der durch Zuschreibung erhöhte Buchwert nicht die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten übersteigen. Bei Geschäfts- oder Firmenwerten werden keine Zuschreibungen vorgenommen.

SACHANLAGEN

Sachanlagen werden mit den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert. Fremdkapitalkosten werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert, wenn sie unmittelbar dem Erwerb oder der Herstellung eines "qualifizierten Vermögenswertes" zugeordnet werden können, bei dem ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen.

Instandhaltungs- und Reparaturaufwendungen werden als Aufwand erfasst.

Sachanlagen werden - mit Ausnahme von Grund und Boden - grundsätzlich linear abgeschrieben.

Für planmäßige Abschreibungen unserer typischen Anlagen legen wir die folgenden konzerneinheitlichen Nutzungsdauern zugrunde:

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Jahre
Gebäude 8 - 50
Technische Anlagen
Stromverteilungsanlagen 5 - 35
Kraftwerksanlagen 8 - 50
Sonstige technische Anlagen 3 - 20

Nutzungsdauern, Abschreibungsmethoden und Restbuchwerte werden jährlich überprüft.

Die außerplanmäßige Abschreibung und Zuschreibung von Sachanlagen folgt den für immaterielle Vermögenswerte beschriebenen Grundsätzen.

INVESTMENT PROPERTY

Investment Property (als Finanzinvestition gehaltene Immobilien) umfasst alle Immobilien, die zur Erzielung von Mieteinnahmen oder langfristigen Wertsteigerungen gehalten und weder in der Produktion noch für Verwaltungszwecke eingesetzt werden. Es wird zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Bei der erstmaligen Bewertung sind auch Transaktionskosten einzubeziehen. Abnutzbares Investment Property wird über eine Laufzeit von 8 bis 50 Jahren linear abgeschrieben. Der beizulegende Zeitwert des Investment Property ist im Anhang unter (12) angegeben. Er wird nach international anerkannten Bewertungsmethoden, z. B. der Discounted-Cash-Flow-Methode, ermittelt oder aus den aktuellen Marktpreisen vergleichbarer Immobilien abgeleitet.

Auch bei Investment Property folgt die außerplanmäßige Abschreibung und Zuschreibung den für immaterielle Vermögenswerte beschriebenen Grundsätzen.

AT-EQUITY-BILANZIERTE BETEILIGUNGEN

At-equity-bilanzierte Beteiligungen werden zunächst mit den Anschaffungskosten und in den Folgeperioden mit dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermögen bilanziert. Dabei werden die Buchwerte jährlich um die anteiligen Ergebnisse, die Ausschüttungen und alle weiteren Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Die Änderungen werden, sofern sie nicht ergebniswirksam sind, erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Geschäfts- oder Firmenwerte sind nicht gesondert ausgewiesen, sondern sind im Wertansatz der Beteiligung enthalten. Eine planmäßige Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte findet nicht statt. Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen werden außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag den Buchwert unterschreitet.

ÜBRIGE FINANZANLAGEN

Die unter den übrigen Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen und an nicht nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie die übrigen Beteiligungen und die langfristigen Wertpapiere gehören der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar" an. In diese Kategorie fallen Finanzinstrumente, die keine Kredite und Forderungen oder bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinvestitionen darstellen und die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Sie werden sowohl bei der Erstbilanzierung als auch in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt, sofern dieser verlässlich ermittelbar ist. Ist diese zuverlässige Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts nicht gegeben, so erfolgt die Bilanzierung zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Erstbewertung findet am Erfüllungstag statt; unrealisierte Gewinne und Verluste werden unter Berücksichtigung latenter Steuern im Other Comprehensive Income erfasst. Bei Veräußerung der Finanzinstrumente wird der Gewinn oder Verlust erfolgswirksam. Liegen wesentliche objektive Anzeichen für eine Wertminderung eines Vermögenswertes vor, wird dieser unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos erfolgswirksam abgeschrieben. Befindet sich ein Schuldner in finanziellen Schwierigkeiten oder ist er mit den Zins- und Tilgungszahlungen in Verzug, kann dies ein Hinweis auf eine Wertminderung des betreffenden finanziellen Vermögenswertes sein. Gleiches gilt, wenn es für den finanziellen Vermögenswert keinen aktiven Markt mehr gibt. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungsmittelzuflüsse aus dem Vermögenswert auslaufen oder der finanzielle Vermögenswert übertragen wird. Letzteres ist dann der Fall, wenn alle wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an dem Vermögenswert verbunden sind, übertragen werden oder die Verfügungsmacht über den Vermögenswert abgegeben wird.

FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSWERTE

Die Forderungen umfassen die Finanzforderungen, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen.

Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden anfänglich zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in der Folge -mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente - mit den fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Die Erstbewertung findet am Erfüllungstag statt. Erforderliche Wertberichtigungen orientieren sich am tatsächlichen Ausfallrisiko. Gemäß konzerninternen Vorgaben werden die Wertansätze bei Forderungen grundsätzlich über ein Wertberichtigungskonto korrigiert. In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus Strom- und Gaslieferungen sind erhaltene Abschlagszahlungen auf den abgegrenzten, noch nicht abgelesenen Verbrauch unserer Kunden verrechnet.

Die unter den Finanzforderungen ausgewiesenen Ausleihungen sind mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Marktüblich verzinsliche Ausleihungen werden zum Nominalwert bilanziert, zinslose oder niedrig verzinsliche Ausleihungen dagegen grundsätzlich mit ihrem abgezinsten Betrag unter Verwendung eines risikoadäquaten Zinssatzes.

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen des RWE-Konzerns sowie Forderungen gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen.

CO2 -Emissionsrechte werden als immaterielle Vermögenswerte bilanziert und unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen. Sowohl entgeltlich erworbene als auch frei zugeteilte Rechte werden zu Anschaffungskosten bewertet; eine planmäßige Abschreibung findet nicht statt.

LATENTE STEUERN

Latente Steuern resultieren aus temporären Unterschieden zwischen IFRS- und Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften sowie aus Konsolidierungsvorgängen. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben. Latente Steuern sind dann zu aktivieren, wenn damit verbundene wirtschaftliche Vorteile wahrscheinlich genutzt werden können. Ihre Höhe richtet sich nach den Steuersätzen, die zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. voraussichtlich gelten werden. Maßgeblich sind die am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten steuerlichen Vorschriften. Für die Berechnung der latenten Steuern wird wie im Vorjahr ein Steuersatz von 31,23 % herangezogen. Er ergibt sich aus dem geltenden Körperschaftsteuersatz von 15,00 %, dem Solidaritätszuschlag von 5,50 % und dem durchschnittlichen Gewerbeertragsteuersatz. Aktive und passive latente Steuern werden je Gesellschaft bzw. je Organkreis saldiert.

VORRÄTE

Vorräte sind Vermögenswerte, die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (Waren), die sich in der Herstellung befinden (unfertige Leistungen) oder die bei der Erbringung von Dienstleistungen verbraucht werden (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe).

Sofern die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die Waren nicht hauptsächlich mit der Absicht erworben wurden, aus einem kurzfristigen Weiterverkauf Gewinne zu erzielen, werden sie zu durchschnittlichen Anschaffungskosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten angesetzt. Die unfertigen Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten entsprechen den produktionsorientierten Vollkosten. Die Herstellungskosten enthalten die direkt zurechenbaren Kosten. Fremdkapitalkosten werden nicht als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert.

Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Nettoveräußerungswert gestiegen ist, wird die Wertaufholung als Minderung des Materialaufwands erfasst.

Vorräte, die hauptsächlich mit der Absicht erworben wurden, aus einem kurzfristigen Weiterverkauf Gewinne zu erzielen, werden mit dem Nettoveräußerungswert abzüglich der Vertriebsaufwendungen bewertet. Wertänderungen werden erfolgswirksam erfasst.

WERTPAPIERE

Zu den als kurzfristig ausgewiesenen Wertpapieren zählen im Wesentlichen die Wertpapiere in den Spezialfonds sowie festverzinsliche Titel, die beim Erwerb eine Restlaufzeit von mehr als drei Monaten und weniger als einem Jahr haben. Die Wertpapiere gehören ausnahmslos der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar" an und werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Bei der Erstbewertung werden Transaktionskosten berücksichtigt, die direkt dem Erwerb des Wertpapiers zuzurechnen sind; die Erstbewertung erfolgt zum Erfüllungstag. Unrealisierte Gewinne und Verluste werden unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral im Other Comprehensive Income erfasst. Liegen wesentliche objektive Hinweise für eine Wertminderung vor, wird erfolgswirksam abgeschrieben. Erfolgswirksam sind auch die Ergebnisse aus der Veräußerung von Wertpapieren.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungsmittelzuflüsse aus dem Vermögenswert auslaufen oder wenn der finanzielle Vermögenswert übertragen wird. Letzteres ist dann der Fall, wenn alle wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an dem Vermögenswert verbunden sind, übertragen werden oder die Verfügungsmacht über den Vermögenswert abgegeben wird.

FLÜSSIGE MITTEL

Flüssige Mittel umfassen Kassenbestände sowie Guthaben bei Kreditinstituten mit einer ursprünglichen Laufzeit von unter drei Monaten. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten.

ZUR VERÄUSSERUNG BESTIMMTE VERMÖGENSWERTE UND SCHULDEN

Als zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte sind Vermögenswerte ausgewiesen, die in ihrem gegenwärtigen Zustand veräußert werden können und deren Veräußerung sehr wahrscheinlich ist. Dabei kann es sich um einzelne langfristige Vermögenswerte, um Gruppen von Vermögenswerten (Veräußerungsgruppen) oder um Geschäftsbereiche (nicht fortgeführte Aktivitäten bzw. Discontinued Operations) handeln. Schulden, die zusammen mit Vermögenswerten in einer Transaktion abgegeben werden sollen, sind Bestandteil einer Veräußerungsgruppe oder nicht fortgeführten Aktivität und werden als zur Veräußerung bestimmte Schulden gesondert ausgewiesen.

Zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Sie werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt, sofern dieser Betrag niedriger ist als der Buchwert.

Gewinne oder Verluste aus der Bewertung einzelner zur Veräußerung bestimmter Vermögenswerte und von Veräußerungsgruppen werden bis zur endgültigen Veräußerung im Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen.

AKTIENKURSBASIERTE VERGÜTUNGEN

Die für den Vorstand und leitende Angestellte der LEW-Gruppe ausgegebenen Aktienoptionsprogramme der RWE AG werden als aktienbasierte Vergütungen mit Barausgleich bilanziert. Zum Bilanzstichtag wird eine Rückstellung in Höhe des zeitanteiligen beizulegenden Zeitwerts der Zahlungsverpflichtung gebildet. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden erfolgswirksam erfasst. Der beizulegende Zeitwert der Optionen wird mithilfe anerkannter finanzwirtschaftlicher Modelle bestimmt.

RÜCKSTELLUNGEN

Rückstellungen werden für sämtliche am Bilanzstichtag gegenüber Dritten bestehenden rechtlichen oder faktischen Verpflichtungen gebildet, die darauf beruhen, dass vergangene Ereignisse wahrscheinlich zu einem Ressourcenabfluss führen werden, und deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Die Rückstellungen werden mit ihrem voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und nicht mit Erstattungsansprüchen saldiert. Wenn die zu bewertende Rückstellung eine große Anzahl von Positionen umfasst, wird die Verpflichtung durch Gewichtung aller möglichen Ergebnisse mit ihren jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeiten geschätzt (Erwartungswertmethode).

Alle langfristigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bilanziert. Bei der Ermittlung dieses Betrags sind auch die bis zum Erfüllungszeitpunkt voraussichtlich eintretenden Kostensteigerungen zu berücksichtigen. Ausgenommen davon sind Pensionsrückstellungen, für die gemäß IAS 19 gesonderte Regelungen angewandt werden.

Rückstellungen werden grundsätzlich gegen den Aufwandsposten aufgelöst, gegen den sie gebildet wurden.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden für leistungsorientierte Versorgungspläne gebildet. Dabei handelt es sich um Verpflichtungen des Unternehmens aus Anwartschaften und laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter sowie deren Hinterbliebene. Die Verpflichtungen beziehen sich insbesondere auf Ruhegelder. Die individuellen Zusagen richten sich in der Regel nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit und der Vergütung der Mitarbeiter.

Bei der Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wird der versicherungsmathematische Barwert der jeweiligen Verpflichtung zugrunde gelegt. Dieser wird mithilfe der Methode der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Bei diesem Anwartschaftsbarwertverfahren werden nicht nur die am Stichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch erwartete künftige Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Die Berechnung stützt sich auf versicherungsmathematische Gutachten unter Berücksichtigung biometrischer Daten (insbesondere die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck). Die Rückstellung ergibt sich aus dem Saldo des versicherungsmathematischen Barwertes der Verpflichtung und dem beizulegenden Zeitwert des zur Deckung der Pensionsverpflichtung gebildeten Planvermögens. Der Dienstzeitaufwand ist im Personalaufwand enthalten. Der Zinsaufwand und die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen gehen in das Finanzergebnis ein.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden vollständig in dem Geschäftsjahr erfasst, in dem sie anfallen. Sie werden als Bestandteil des Other Comprehensive Income außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung in der Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen ausgewiesen und unmittelbar in die Gewinnrücklagen gebucht. Auch in den Folgeperioden werden sie nicht mehr erfolgswirksam.

Für die Verpflichtung zur Rückgabe von CO2 -Emissionsrechten an die zuständigen Behörden wird eine Rückstellung gebildet, die mit dem Buchwert der dafür aktivierten CO2 -Rechte bewertet wird. Ist ein Teil der Verpflichtung nicht durch vorhandene Zertifikate gedeckt, wird die Rückstellung hierfür mit dem Marktpreis der Emissionsrechte am Stichtag bewertet.

VERBINDLICHKEITEN

Die Verbindlichkeiten umfassen die Finanzverbindlichkeiten, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen Verbindlichkeiten.

Verbindlichkeiten werden bei erstmaligem Ansatz mit ihrem beizulegenden Zeitwert einschließlich Transaktionskosten erfasst und in den Folgeperioden - mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente - mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen des RWE-Konzerns sowie Verbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen.

Die von Kunden erhaltenen Anzahlungen sowie erhaltene Zuschüsse werden unter den übrigen Verbindlichkeiten passiviert. Zu den übrigen Zuschüssen zählen die Baukostenzuschüsse. Sie werden grundsätzlich über eine Laufzeit von 20 Jahren zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst, sofern die Zuschüsse Jahre vor 2003 betreffen. Die Auflösung der Zuschüsse, die die Jahre 2003 bis 2007 betreffen, erfolgt über die Laufzeit der korrespondierenden Vermögenswerte und wird, sofern die Zuschüsse die Jahre 2003 und 2004 betreffen, bei den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Die Zuschüsse, die die Jahre 2005 bis 2007 betreffen, werden zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst. Ab 2008 werden die Zuschüsse wieder über einen Zeitraum von 20 Jahren zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst.

Steuerpflichtige Zuschüsse zum Anlagevermögen werden als erhaltene Zuschüsse bilanziert und entsprechend dem Abschreibungsverlauf der Anlagen als sonstige betriebliche Erträge vereinnahmt.

DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE

Derivative Finanzinstrumente werden als Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten bilanziert und zum Erfüllungstag angesetzt. Unabhängig von ihrem Zweck werden alle derivativen Finanzinstrumente mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Änderungen dieses Wertes werden erfolgswirksam erfasst, es sei denn, die derivativen Finanzinstrumente stehen in einer bilanziellen Sicherungsbeziehung. In diesem Fall richtet sich die Erfassung von Änderungen des beizulegenden Zeitwerts nach der Art des Sicherungsgeschäfts.

Verträge, die den Empfang oder die Lieferung nicht finanzieller Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs- oder Nutzungsbedarf des Unternehmens zum Gegenstand haben (Eigenverbrauchverträge), werden nicht als derivative Finanzinstrumente, sondern als schwebende Geschäfte bilanziert. Enthalten die Verträge eingebettete Derivate, werden die Derivate getrennt vom Basisvertrag bilanziert, sofern die wirtschaftlichen Merkmale und Risiken des eingebetteten Derivats nicht eng mit den wirtschaftlichen Merkmalen und Risiken des Basisvertrags verbunden sind. Geschriebene Optionen auf den Kauf oder Verkauf nicht finanzieller Posten, die durch Barausgleich erfüllt werden können, sind keine Eigenverbrauchverträge.

WÄHRUNGSUMRECHNUNG

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften bewerten in ihren Einzelabschlüssen nicht monetäre Posten in fremder Währung zum Bilanzstichtag mit dem Kurs, der am Tag der Erstverbuchung galt. Monetäre Posten werden mit dem Kurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Bis zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste aus der Bewertung von monetären Bilanzposten in fremder Währung werden ergebniswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen berücksichtigt.

ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN BEI DER ANWENDUNG DER RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN

Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden sind Ermessensentscheidungen zu treffen. Dies gilt insbesondere für folgende Sachverhalte:

Bei bestimmten Verträgen ist zu entscheiden, ob sie als Derivate zu behandeln oder wie so genannte Eigenverbrauchverträge als schwebende Geschäfte zu bilanzieren sind.
Finanzielle Vermögenswerte sind in die Kategorien "bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen", "Kredite und Forderungen", "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" und "finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden" einzuordnen.
Bei "zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten" ist zu entscheiden, ob und wann eine Wertminderung als außerplanmäßige Abschreibung erfolgswirksam zu erfassen ist.
Bei Vermögenswerten, die veräußert werden sollen, ist zu bestimmen, ob sie in ihrem aktuellen Zustand veräußert werden können und ob ihre Veräußerung sehr wahrscheinlich ist. Ist beides der Fall, sind die Vermögenswerte und gegebenenfalls zugehörige Schulden als "zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte bzw. Schulden" auszuweisen und zu bewerten.

SCHÄTZUNGEN UND BEURTEILUNGEN DES MANAGEMENTS

Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert, dass Annahmen getroffen und Schätzungen gemacht werden, die sich auf den Wertansatz der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen auswirken.

Diese Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen, die Prüfung der Werthaltigkeit von Vermögenswerten, die Beurteilung der Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern sowie die Ermittlung der Umsatzerlöse.

Insbesondere der Abzinsungsfaktor bei Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen stellt eine wichtige Schätzgröße dar. Der Abzinsungsfaktor für Pensionsverpflichtungen wird auf Grundlage der auf den Finanzmärkten am Bilanzstichtag beobachtbaren Renditen erstrangiger, festverzinslicher Unternehmensanleihen ermittelt. Eine Erhöhung bzw. Verminderung des Abzinsungsfaktors um einen Prozentpunkt würde den Barwert der Verpflichtung aus betrieblichen Altersversorgungsplänen um 39.514 TEUR (Vorjahr: 37.260 TEUR) reduzieren bzw. um 50.551 TEUR (Vorjahr: 47.261 TEUR) erhöhen. Darüber hinaus bestehen bei den Rückstellungen für Entfernungs- und Heimfallverpflichtungen Unsicherheiten in Bezug auf die Höhe der Verpflichtung.

Aktive latente Steuern werden angesetzt, wenn die Realisierbarkeit künftiger Steuervorteile wahrscheinlich ist. Die tatsächliche steuerliche Ergebnissituation in zukünftigen Perioden und damit die tatsächliche Nutzbarkeit aktiver latenter Steuern kann allerdings von der Einschätzung zum Zeitpunkt der Aktivierung der latenten Steuern abweichen.

Schätzungen ergeben sich zudem im Bereich der Umsatzerlöse. Bei den Privat- und Gewerbekunden ist aufgrund der Stichtagsabrechnung zum 31. Dezember eine Jahresverbrauchsabgrenzung für den gesamten Berichtszeitraum notwendig. Diese basiert auf dem Vorjahresverbrauch, wird um unterjährige Kundengewinne und -verluste sowie um Änderungen im Verbrauchsverhalten angepasst und mit den aktuellen Preisen bewertet.

Weitere Informationen zu den Annahmen und Schätzungen, die diesem Konzernabschluss zugrunde liegen, finden sich in den Erläuterungen zu den einzelnen Abschlussposten.

Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den Verhältnissen und Beurteilungen am Bilanzstichtag. Bei der Einschätzung der voraussichtlichen Geschäftsentwicklung wurde außerdem das zu diesem Zeitpunkt als realistisch unterstellte künftige wirtschaftliche Umfeld in den Branchen und Regionen, in denen die LEW-Gruppe tätig ist, berücksichtigt. Sollten sich die Rahmenbedingungen anders als erwartet entwickeln, können die tatsächlichen Beträge von den Schätzwerten abweichen. In solchen Fällen werden die Annahmen und, falls erforderlich, die Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte und Schulden angepasst.

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses ist nicht von einer wesentlichen Änderung der zugrunde gelegten Annahmen und Schätzungen auszugehen.

ÄNDERUNG DER RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN

Der International Accounting Standards Board (IASB) und das IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) haben eine Reihe von Änderungen bestehender International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie einige neue IFRS und Interpretationen verabschiedet, die für die LEW-Gruppe ab dem Geschäftsjahr 2011 verpflichtend anzuwenden sind:

Verbesserungen der International Financial Reporting Standards (2010)
Änderungen des IFRS 1 (2010) - Begrenzte Befreiung erstmaliger Anwender von Vergleichsangaben nach IFRS 7
IAS 24 (2009) - Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
Änderungen des IAS 32 (2009) - Einstufung von Bezugsrechten
Änderungen des IFRIC 14 (2009) - Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestdotierungsverpflichtungen
IFRIC 19 - Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente

Die erstmals anzuwendenden Standards und Interpretationen sowie die Änderungen von Standards und Interpretationen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den LEW-Konzernabschluss.

NEUE RECHNUNGSLEGUNGSVORSCHRIFTEN

Der IASB hat weitere Standards und Änderungen an Standards verabschiedet, die in der Europäischen Union im Geschäftsjahr 2011 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind. Die wichtigsten Neuerungen sind im Folgenden dargestellt. Teilweise sind sie noch nicht von der EU anerkannt.

IFRS 9 (2011) "FINANCIAL INSTRUMENTS"

IFRS 9 (2011) ersetzt die bisherigen Regelungen des IAS 39 zur Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und enthält kleinere Änderungen im Hinblick auf die Bewertung finanzieller Verbindlichkeiten. Die verabschiedeten Änderungen betreffen insbesondere die Reduzierung der Bewertungskategorien finanzieller Vermögenswerte. IFRS 9 (2011) ist erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen.

IFRS 10 (2011) "CONSOLIDATED FINANCIAL STATEMENTS"

IFRS 10 (2011) ersetzt die bisherigen Regelungen des IAS 27 und des SIC-12 zur Konsolidierung. Gemäß IFRS 10 (2011) müssen folgende drei Voraussetzungen kumulativ erfüllt sein, damit eine Beherrschung von einem Unternehmen durch ein anderes vorliegt: Verfügungsgewalt über die relevanten Aktivitäten, ein Recht auf variable Rückflüsse aus der Beteiligung und die Möglichkeit zur Beeinflussung der variablen Rückflüsse durch Ausübung der Verfügungsgewalt. IFRS 10 (2011) ist erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.

IFRS 11 (2011) "JOINT ARRANGEMENTS"

IFRS 11 (2011) ersetzt die bisherigen Regelungen des IAS 31 und des SIC-13 zur Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen. IFRS 11 (2011) regelt die bilanzielle Abbildung von Fällen, in denen Unternehmen gemeinschaftlich geführt oder Tätigkeiten gemeinschaftlich ausgeübt werden. Eine weitere Änderung besteht darin, dass Gemeinschaftsunternehmen künftig nicht mehr quotal konsolidiert werden können. Die LEW-Gruppe hat diese Möglichkeit bislang ohnehin nicht genutzt. IFRS 11 (2011) ist erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.

IFRS 12 (2011) "DISCLOSURE OF INTERESTS IN OTHER ENTITIES"

IFRS 12 (2011) umfasst die aus der Anwendung der Standards IFRS 10, IFRS 11 und IAS 28 resultierenden Angabepflichten. Die zu veröffentlichenden Angaben sollen den Abschlussadressaten ermöglichen, die Risiken und finanziellen Auswirkungen zu beurteilen, die sich aus Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und gemeinschaftlichen Tätigkeiten, assoziierten Unternehmen und nicht konsolidierten Zweckgesellschaften ergeben. IFRS 12 (2011) ist erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.

IFRS 13 (2011) "FAIR VALUE MEASUREMENT"

IFRS 13 (2011) definiert standardübergreifend einheitliche Bewertungsmaßstäbe für die Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert (Fair Value). Darüber hinaus führt IFRS 13 (2011) umfangreiche Anhangangaben für Fair-Value-Bewertungen ein. IFRS 13 (2011) ist erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.

IAS 28 (2011) "INVESTMENTS IN ASSOCIATES AND JOINT VENTURES"

IAS 28 (201 1) wurde im Rahmen der Neufassung um Regelungen zur Bilanzierung von Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen ergänzt. IAS 28 (2011) ist erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.

AMENDMENTS TO IAS 1 "PRESENTATION OF OTHER COMPREHENSIVE INCOME"

Die Änderung an IAS 1 betrifft die Darstellung der in der Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen enthaltenen Posten. Diese müssen zukünftig in zwei Kategorien unterteilt werden, und zwar je nachdem, wie die Posten zukünftig über die Gewinn- und Verlustrechnung gebucht werden ("Recycling"). Die Änderungen sind erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen.

ÄNDERUNGEN AN IAS 19 "EMPLOYEE BENEFITS"

Die Änderungen an IAS 19 sehen den Wegfall von Wahlrechten zur Erfassung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste vor. Neugeregelt wird auch die Art der Berücksichtigung erwarteter Planrenditen. Zudem werden die Angabepflichten im Anhang erweitert. Die Änderungen sind erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.

AMENDMENTS TO IAS 32 "OFFSETTING FINANCIAL ASSETS AND FINANCIAL LIABILITIES" SOWIE AMENDMENTS TO IFRS 7 "DISCLOSURES - OFFSETTING FINANCIAL ASSETS AND FINANCIAL LIABILITIES"

Die Änderungen betreffen die Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten und die diesbezüglichen Anhangangaben. Während die Voraussetzungen für eine Saldierung lediglich durch Anwendungsleitlinien weiter konkretisiert werden, wird der Umfang der erforderlichen Anhangangaben deutlich erweitert. Die Änderungen betreffend IFRS 7 sind verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013, die Änderungen betreffend IAS 32 für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen.

Die Auswirkungen der Standardänderungen auf den LEW-Konzernabschluss werden derzeit geprüft.

Die nachfolgenden Standards und Änderungen an Standards sowie Interpretationen werden voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den LEW-Konzernabschluss haben:

IAS 27 (201 1) - Separate Financial Statements
Änderungen des IFRS 1 (2010) - Severe Hyperinflation and Removal of Fixed Dates for First-time Adopters
Änderungen des IFRS 7 (2010) - Finanzinstrumente: Angaben - Übertragung finanzieller Vermögenswerte
Änderungen des IAS 12 (2010) - Deferred Tax: Recovery of Underlying Assets
IFRIC 20 - Stripping Costs in the Production Phase of a Surface Mine

NEUE DARSTELLUNG

Um die Transparenz der Berichterstattung zu erhöhen werden im Konzernabschluss der LEW-Gruppe seit dem Berichtsjahr konzernintern erbrachte Leistungen für selbst erstellte und zur Eigennutzung bestimmte Sachanlagen als andere aktivierte Eigenleistungen in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Diese Änderungen haben wir rückwirkend zum 1. Januar 2010 durchgeführt. Dementsprechend erhöhen sich die anderen aktivierten Eigenleistungen für das Geschäftsjahr 2010 um 15.965 TEUR auf 16.103 TEUR. Im gleichen Zuge weisen wir zum Zwecke einer übersichtlicheren Darstellung ab dem Geschäftsjahr 2011 die Bestandsveränderungen der Erzeugnisse sowie die anderen aktivierten Eigenleistungen erstmals nicht mehr als separate Posten der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern unter den Posten "Sonstige betriebliche Erträge" bzw. "Sonstige betriebliche Aufwendungen" aus. Die Vorjahreswerte stellen wir in gleicher Weise dar.

Darüber hinaus ändern wir die Bilanzierungspraxis bei den Auflösungen von Rückstellungen. Ab dem Berichtsjahr werden die Rückstellungen nicht mehr über die sonstigen betrieblichen Erträge, sondern grundsätzlich gegen den Aufwandsposten aufgelöst, gegen den sie gebildet wurden. Auch hierdurch wird eine sachgerechtere Darstellung erzielt.

Die Änderungen in der Darstellung haben keine Auswirkungen auf das Ergebnis.

6.6 ANHANG - ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

(1) UMSATZERLÖSE

Umsatzerlöse werden grundsätzlich dann erfasst, wenn die Dienstleistungen erbracht oder die Güter geliefert wurden und die Risiken daraus auf den Kunden übergegangen sind. In der Segmentberichterstattung auf den Seiten 151 bis 153 werden die Umsatzerlöse nach Unternehmensbereichen aufgegliedert.

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2011

TEUR
2010

TEUR
Stromerlöse (inkl. Stromsteuer) 2.025.418 1.710.234
Gaserlöse (inkl. Erdgassteuer) 29.061 22.231
Sonstige Umsatzerlöse 78.847 79.261
2.133.326 1.811.726
Strom- und Erdgassteuer - 96.894 - 76.974
2.036.432 1.734.752

(2) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

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2011

TEUR
2010

TEUR
Erträge aus aktivierten Eigenleistungen 14.585 16.103
Abgänge von kurzfristigen Vermögenswerten ohne Wertpapiere 5.310 273
Erträge aus der Auflösung von Baukosten- und Investitionszuschüssen 3.263 4.853
Abgänge von Anlagegegenständen 3.032 1.676
Zuschreibungen zu Sachanlagen 2.634 -
Vermietung und Verpachtung 2.141 2.306
Erträge aus sonstigen Materialverkäufen und sonstigen Dienstleistungen 1.855 1.983
Schadenersatz- und Versicherungsleistungen 1.168 1.352
Währungskursgewinne 553 392
Auflösung von Rückstellungen - 18.497
Erträge aus der Nichtinanspruchnahme aus Verpflichtungen - 709
übrige 3.824 3.131
38.365 51.275

Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen und Ausleihungen werden, soweit sie Beteiligungen betreffen, im Beteiligungsergebnis ausgewiesen und ansonsten, ebenso wie die Erträge aus dem Abgang kurzfristiger Wertpapiere, im Finanzergebnis gezeigt.

Ab dem Berichtsjahr werden die Auflösung von Rückstellungen sowie die Nichtinanspruchnahme aus Verpflichtungen nicht mehr in den sonstigen betrieblichen Erträgen dargestellt. Die Auflösung bzw. Nichtinanspruchnahme erfolgt nun grundsätzlich gegen den Aufwandsposten, gegen den sie gebildet wurden.

(3) MATERIALAUFWAND

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2011

TEUR
2010

TEUR
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 1.613.477 1.343.800
Aufwendungen für bezogene Leistungen 115.262 90.602
1.728.739 1.434.402

(4) PERSONALAUFWAND

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2011

TEUR
2010

TEUR
Löhne und Gehälter 99.044 100.246
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 20.043 21.763
119.087 122.009

Die Aufwendungen für Altersversorgung betrugen 2.897 TEUR (Vorjahr: 2.399 TEUR). Sie bestehen im Wesentlichen aus dem Dienstzeitaufwand des Berichtsjahres in Höhe von 2.274 TEUR (Vorjahr: 1.946 TEUR).

Die Mitarbeiterzahl, gemessen als Jahresdurchschnitt der Mitarbeiteräquivalente (Full Time Equivalents; FTE), setzt sich in der LEW-Gruppe wie folgt zusammen:

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2011 FTE 2010 FTE
Gewerbliche Arbeitnehmer 345 412
Angestellte 1.091 1.031
Teilzeitbeschäftigte 208 175
1.644 1.618
davon: Befristet Beschäftigte (46) (70)
Auszubildende 79 81
1.723 1.699

In die Mitarbeiteräquivalente fließen die Vollzeitbeschäftigten voll ein, die Teilzeitbeschäftigten bzw. die befristet Beschäftigten werden nur in der Höhe ihrer Teilzeitquote bzw. ihrer Beschäftigungszeit im Verhältnis zur Jahresbeschäftigungszeit erfasst. Im Geschäftsjahr 2011 werden erstmals auch die geringfügig Beschäftigten in die Mitarbeiteräquivalente mit aufgenommen.

(5) ABSCHREIBUNGEN

Die Abschreibungen beliefen sich für Sachanlagen auf 40.368 TEUR (Vorjahr: 36.532 TEUR) und für immaterielle Vermögenswerte auf 1.022 TEUR (Vorjahr: 1.172 TEUR). Investment Property wurden in Höhe von 351 TEUR (Vorjahr: 1.391 TEUR) abgeschrieben.

Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Diese beliefen sich für Sachanlagen auf 611 TEUR (Vorjahr: keine) und für Investment Property auf 87 TEUR (Vorjahr: 688 TEUR). Sie waren erforderlich, da der erzielbare Betrag für Grundstücke und Gebäude niedriger als dessen Buchwert war. Auf immaterielle Vermögenswerte wurden wie im Vorjahr keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen.

(6) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

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2011

TEUR
2010

TEUR
Vertrags- und konzessionsbedingte Aufwandsbelastungen 25.509 29.447
Rückstellungszuführungen 11.131 20.593
Rechts- und Datenverarbeitungsaufwand 6.744 4.886
Vertriebs- und vertriebsnahe Aufwendungen 6.443 6.397
Instandhaltungsaufwendungen 6.080 4.817
Wertberichtigungen auf Forderungen und übrige Vermögenswerte 5.595 1.507
Allgemeine Verwaltungskosten 3.967 1.264
Übrige Fremdlieferungen und -leistungen 3.931 3.859
Sonstige personalnahe Aufwendungen 2.155 2.237
Kosten des Post- und Zahlungsverkehrs 1.829 1.964
Versicherungen 1.447 1.527
Sonstige Steuern 1.388 1.215
Vorruhestands- und Altersteilzeitleistungen sowie freiwillige soziale Aufwendungen 1.164 789
Büromaterial 648 681
Aufwendungen für Beiträge und Verbände 622 846
Aufwendungen aus Bestandsveränderungen der Erzeugnisse 612 834
Prüfungsgebühren 574 504
Abgänge von Anlagegegenständen ohne Finanzanlagen 503 615
Mietaufwendungen 420 464
Übrige 6.905 5.319
87.667 89.765

(7) BETEILIGUNGSERGEBNIS

Das Beteiligungsergebnis enthält sämtliche Erträge und Aufwendungen, die im Zusammenhang mit den betrieblich veranlassten Beteiligungen entstanden sind. Es umfasst das Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Beteiligungen und das übrige Beteiligungsergebnis.

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2011

TEUR
2010

TEUR
Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Beteiligungen 22.923 19.906
Ergebnis aus nicht konsolidierten Tochterunternehmen - - 22
Ergebnis aus übrigen Beteiligungen 250 118
Ergebnis aus Ausleihungen 14.974 15.353
Übriges Beteiligungsergebnis 15.224 15.449
38.147 35.355

Die Erträge aus at-equity-bilanzierten Beteiligungen resultieren im Wesentlichen aus der RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Gundremmingen, und der Rhein-Main-Donau AG, München.

Das Ergebnis aus übrigen Beteiligungen beinhaltet die Erträge aus assoziierten Unternehmen, die nicht at-equity-bilanziert sind.

Im Ergebnis aus Ausleihungen werden die Erträge aus dem an die RWE AG, Essen, gewährten Darlehen sowie dem an die Rhein-Main-Donau AG, München, gewährten Konzessionsdarlehen ausgewiesen.

(8) FINANZERGEBNIS

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2011

TEUR
2010

TEUR
Zinsen und ähnliche Erträge 25.950 25.613
Andere Finanzerträge 23.335 46.544
Finanzerträge 49.285 72.157
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 263 294
Zinsanteile an Zuführungen zu Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 14.690 14.441
sonstigen Rückstellungen 1.912 8.982
Andere Finanzaufwendungen 27.225 16.511
Finanzaufwendungen 44.090 40.228
5.195 31.929

Das Finanzergebnis setzt sich aus dem Zinsergebnis, den Zinsanteilen an Rückstellungszuführungen sowie den anderen Finanzerträgen und Finanzaufwendungen zusammen.

Das reine Zinsergebnis stellt sich wie folgt dar:

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2011

TEUR
2010

TEUR
Zinsen und ähnliche Erträge 25.950 25.613
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 263 294
25.687 25.319

Das Zinsergebnis enthält im Wesentlichen Zinserträge aus verzinslichen Wertpapieren, Cash-Pooling und Ausleihungen, Erträge aus Aktien und sonstigen Wertpapieren sowie Zinsaufwendungen.

Das Zinsergebnis resultiert aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die den folgenden Bewertungskategorien zugeordnet sind:

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2011

TEUR
2010

TEUR
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 24.876 24.369
Kredite und Forderungen 1.074 1.244
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten - 263 - 294

Die Zinsanteile an Rückstellungszuführungen enthalten die jährlichen Aufzinsungsbeträge aus der Fortschreibung der Barwerte der langfristigen Rückstellungen. Bei den Pensionsrückstellungen werden sie um die erwarteten Erträge aus Planvermögen zur Deckung von Pensionsverpflichtungen gekürzt. Im Berichtsjahr haben wir die Zinssätze, je nach Art und Laufzeit der Rückstellungen, um 0,25 % bis 0,75 % angehoben bzw. um 1,00 % abgesenkt und uns damit an die aktuelle Entwicklung der Finanzmärkte angepasst.

Das Finanzergebnis enthält darüber hinaus alle anderen Finanzerträge und Finanzaufwendungen, die nicht dem Zinsergebnis oder den Zinsanteilen an Rückstellungszuführungen zugeordnet werden können.

Zu den anderen Finanzerträgen zählen u. a. Erträge aus Abgängen von kurzfristig gehaltenen Aktien in Höhe von 17.322 TEUR (Vorjahr: 10.920 TEUR) und von kurzfristig gehaltenen festverzinslichen Wertpapieren in Höhe von 4.461 TEUR (Vorjahr: 32.372 TEUR) sowie aus Finanzderivaten in Höhe von 1.300 TEUR (Vorjahr: 1.771 TEUR).

Die anderen Finanzaufwendungen enthalten im Wesentlichen Verluste aus Abgängen von kurzfristig gehaltenen Aktien in Höhe von 14.790 TEUR (Vorjahr: 6.018 TEUR), von kurzfristig gehaltenen festverzinslichen Wertpapieren in Höhe von 4.831 TEUR (Vorjahr: 4.015 TEUR) und von kurzfristig gehaltenen sonstigen Wertpapieren in Höhe von 4.645 TEUR (Vorjahr: 55 TEUR) sowie aus Finanzderivaten in Höhe von 2.245 TEUR (Vorjahr: 3.330 TEUR).

(9) ERTRAGSTEUERN

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2011

TEUR
2010

TEUR
Tatsächliche Ertragsteuern 25.994 17.718
Latente Steuern - 8.680 - 4.460
17.314 13.258

In den tatsächlichen Ertragsteuern sind per Saldo Steuererträge von - 570 TEUR (Vorjahr: - 13.205 TEUR) enthalten, die vorangegangene Perioden betreffen.

Von den latenten Steuern entfallen - 8.885 TEUR (Vorjahr: - 4.167 TEUR) auf temporäre Differenzen.

Im Berichtsjahr wurde das Eigenkapital durch die Verrechnung latenter Steuern mit dem Other Comprehensive Income um 3.489 TEUR (Vorjahr: 9.478 TEUR) erhöht:

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2011

TEUR
2010

TEUR
Marktbewertung von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten 112 - 8.753
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste leistungsorientierter Pensionszusagen und ähnlicher Verpflichtungen - 3.601 - 725
Ertrag - 3.489 - 9.478

Der Ertragsteueraufwand wird aus dem theoretischen Steueraufwand abgeleitet. Dabei wird wie im Vorjahr ein Steuersatz in Höhe von 31,23 % auf das Ergebnis vor Steuern angewendet.

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2011

TEUR
2010

TEUR
Ergebnis vor Steuern 140.905 168.040
Theoretischer Steueraufwand 44.005 52.479
Steuereffekte auf
abweichende Gewerbesteuer - 5.864 - 5.082
steuerfreie Dividendenerträge - 2.337 - 4.014
sonstige steuerfreie Erträge - 3 - 1.858
steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen 547 275
steuerliche Verlustvorträge 75 - 5
Equity-Bilanzierung von assoziierten Unternehmen - 1.112 - 2.614
Auflösung der Steuerpauschale - 1.915 - 104
aperiodische Effekte - 16.680 - 26.292
Steuersatzänderung - - 1
Sonstiges 598 474
Effektiver Steueraufwand 17.314 13.258
% %
Effektiver Steuersatz 12,29 7,89

6.6 ANHANG - ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

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(10) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE (11) SACHANLAGEN
Lizenzen und ähnliche Rechte

TEUR
Grundstücke und Bauten

TEUR
Technische Anlagen und Maschinen

TEUR
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

TEUR
Geleistete Anzahlungen

TEUR
Anlagen im Bau

TEUR
--- --- --- --- --- --- ---
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.2011 22.887 197.528 1.817.510 74.286 31 14.246
Zugänge 1.287 6.022 58.694 5.315 122 17.697
Umbuchungen 143 26.031 8.033 696 - - 8.883
Abgänge 3.472 236 15.907 3.902 - 583
Stand: 31.12.2011 20.845 229.345 1.868.330 76.395 153 22.477
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.2011 20.335 127.895 1.516.784 56.791 - -
Abschreibungen des Berichtsjahres 1.022 4.246 31.127 4.995 - -
Umbuchungen - 18.384 - - - -
Abgänge 3.468 187 14.555 3.671 - -
Zuschreibungen des Berichtsjahres - 1.908 - - - -
Stand: 31.12.2011 17.889 148.430 1.533.356 58.115 - -
Buchwerte
Stand: 31.12.2011 2.956 80.915 334.974 18.280 153 22.477
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.2010 22.611 197.273 1.764.135 73.237 - 27.787
Zugänge 545 1.291 65.179 5.048 31 8.610
Umbuchungen 244 - 1.013 1.818 156 - - 21.355
Abgänge 513 23 13.622 4.155 - 796
Stand: 31.12.2010 22.887 197.528 1.817.510 74.286 31 14.246
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.2010 19.672 126.185 1.514.643 55.955 - -
Abschreibungen des Berichtsjahres 1.172 3.126 28.518 4.888 - -
Umbuchungen - - 1.401 - 13.887 - - -
Abgänge 509 15 12.490 4.052 - -
Stand: 31.12.2010 20.335 127.895 1.516.784 56.791 - -
Buchwerte
Stand: 31.12.2010 2.552 69.633 300.726 17.495 31 14.246

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(12) INVESTMENT PROPERTY
Summe

TEUR
Investment Property

TEUR
--- --- ---
Anschaffungs- bzw . Herstellungskosten
Stand: 01.01.2011 2.103.601 54.032
Zugänge 87.850 1
Umbuchungen 25.877 - 26.020
Abgänge 20.628 5.956
Stand: 31.12.2011 2.196.700 22.057
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.2011 1.701.470 34.035
Abschreibungen des Berichtsjahres 40.368 351
Umbuchungen 18.384 - 18.384
Abgänge 18.413 4.316
Zuschreibungen des Berichtsjahres 1.908 726
Stand: 31.12.2011 1.739.901 10.960
Buchwerte
Stand: 31.12.2011 456.799 11.097
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.2010 2.062.432 54.081
Zugänge 80.159 39
Umbuchungen - 20.394 3.025
Abgänge 18.596 3.113
Stand: 31.12.2010 2.103.601 54.032
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.2010 1.696.783 33.906
Abschreibungen des Berichtsjahres 36.532 1.391
Umbuchungen - 15.288 1.401
Abgänge 16.557 2.663
Stand: 31.12.2010 1.701.470 34.035
Buchwerte
Stand: 31.12.2010 402.131 19.997

(10) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Die immateriellen Vermögenswerte unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen.

(11) SACHANLAGEN

Sachanlagen wurden im Berichtsjahr in Höhe von 611 TEUR (Vorjahr: keine) außerplanmäßig abgeschrieben. Außerdem wurden Zuschreibungen in Höhe von 1.908 TEUR (Vorjahr: keine) vorgenommen.

Die Sachanlagen unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen.

(12) INVESTMENT PROPERTY

Zum 31. Dezember 2011 betrug der beizulegende Zeitwert des Investment Property 35.666 TEUR (Vorjahr: 44.139 TEUR). Er wird aus dem aktuellen Marktpreis vergleichbarer Immobilien sowie durch Gutachten abgeleitet. Vom beizulegenden Zeitwert sind 22.804 TEUR (Vorjahr: 34.236 TEUR) auf eine Bewertung durch konzernexterne, unabhängige Gutachter zurückzuführen. Im Berichtszeitraum wurden Mieterträge in Höhe von 602 TEUR (Vorjahr: 1.055 TEUR) erzielt. Die sonstigen direkten betrieblichen Aufwendungen betrugen 124 TEUR (Vorjahr: 180 TEUR).

Im Geschäftsjahr 2011 wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 87 TEUR (Vorjahr: 688 TEUR) auf Investment Property vorgenommen. Diese waren erforderlich, da der erzielbare Betrag für Grundstücke und Gebäude niedriger als dessen Buchwert war. Zudem wurde Investment Property in Höhe von 726 TEUR (Vorjahr: keine) zugeschrieben.

Eine Verfügungsbeschränkung bei Investment Property besteht nicht.

(13) AT-EQUITY-BILANZIERTE BETEILIGUNGEN

Die folgenden Übersichten zeigen die wesentlichen Posten von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung der at-equity-bilanzierten Unternehmen:

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31.12.2011

TEUR
31.12.2010

TEUR
Eigenkapital
Vermögenswerte 1.150.973 1.147.255
Schulden 1.384.829 1.332.989
- 233.856 - 185.734
Anpassung auf LEW-Anteil und Equity-Bewertung 361.079 309.039
At-equity-bilanzierte Beteiligungen 127.223 123.305

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2011

TEUR
2010

TEUR
Umsatzerlöse 213.437 210.560
Jahresergebnis 65.219 59.701
Anpassung auf LEW-Anteil und Equity-Bewertung - 42.296 - 39.795
Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Beteiligungen 22.923 19.906

Die Vermögenswerte und Schulden sowie die Umsatzerlöse und das Jahresergebnis resultieren im Wesentlichen aus der RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Gundremmingen, und der Rhein-Main-Donau AG, München.

Der beizulegende Zeitwert der at-equity-bilanzierten Beteiligungen, für die öffentlich notierte Marktpreise existieren, lag zum 31. Dezember 2011 bei 2.315 TEUR (Vorjahr: 2.397 TEUR).

(14) ÜBRIGE FINANZANLAGEN

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31.12.2011

TEUR
31.12.2010

TEUR
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen 2.666 33
Übrige Beteiligungen 698 584
Langfristige Wertpapiere 15.586 17.851
18.950 18.468

Die langfristigen Wertpapiere umfassen im Wesentlichen börsennotierte Aktien. Sie unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen.

Mit notariellem Vertrag vom 30. Mai 2011 haben die Bayerische Elektrizitätswerke GmbH (BEW), Augsburg, und die Aviko Deutschland GmbH, Rain am Lech, die Rain Biomasse Wärmegesellschaft mbH (RBW), Rain am Lech, gegründet. Die BEW hält einen Anteil von 74,90 % und hat im Geschäftsjahr 2011 insgesamt 2.640 TEUR in die RBW eingebracht. Die Anteile werden unter den nicht konsolidierten Tochterunternehmen ausgewiesen.

Mit notariellem Vertrag vom 23. März 2011 wurde die Inntal Netz- und Servicegesellschaft mbH (INS), Brannenburg, rückwirkend zum 1. November 2010 auf die Wendelsteinbahn GmbH (WB), Brannenburg, gem. §§ 2 ff. in Verbindung mit §§ 46 ff. UmwG verschmolzen (Verschmelzung durch Aufnahme). Die INS wurde bislang unter den nicht konsolidierten Tochterunternehmen ausgewiesen.

Mit notariellem Vertrag vom 4. November 2010 hat uns die Elektrizitätswerke Weißenhorn Aktiengesellschaft, Weißenhorn, mit Wirkung zum 1. Januar 2011 weitere 9,90 % ihrer Geschäftsanteile an der Verwaltungsgesellschaft Energie Weißenhorn GmbH, Weißenhorn, verkauft. Der Anteil der Lechwerke AG (LEW), Augsburg, beträgt damit insgesamt 35,00 % mit einem Nennbetrag von 9 TEUR. Darüber hinaus erhöhte die LEW auch die Beteiligung an der Verteilnetze Energie Weißenhorn GmbH & Co. KG (VNEW), Weißenhorn, mit Wirkung zum 1. Januar 2011 von 25,10 % auf 35,00 % und brachte hierfür 111 TEUR ein. Beide Anteile werden unter den übrigen Beteiligungen ausgewiesen.

(15) FINANZFORDERUNGEN

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31.12.2011 31.12.2010
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
--- --- --- --- ---
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 106.000 - 106.000 -
Ausleihungen an assoziierte Beteiligungen 35.906 - 36.245 -
Finanzforderungen gegen verbundene Unternehmen - 20.961 - 30.406
Finanzforderungen gegen assoziierte Unternehmen die at-equity-bilanziert sind - 18.524 - 19.533
Wohnungsbaudarlehen 2.124 342 2.613 222
Sonstige 132 845 143 24
144.162 40.672 145.001 50.185

Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen betreffen ein an die RWE AG, Essen, gewährtes Darlehen.

Die Ausleihungen an assoziierte Beteiligungen betreffen die Rhein-Main-Donau AG, München.

Die durchschnittliche Verzinsung für die Finanzforderungen gegen verbundene Unternehmen und gegen assoziierte Unternehmen lag bei 1,07 % (Vorjahr: 0,48 %).

(16) SONSTIGE FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSWERTE

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31.12.2011 31.12.2010
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
--- --- --- --- ---
Derivate 11.736 6.590 7.100 7.019
Forderungen an Mitarbeiter - 213 - 457
Dividenden und Zinsabgrenzungen - 10.543 - 11.010
Vorausbezahlte Leistungen - 1.637 - 1.924
Verbrauchsteuern - 636 - 7.664
Sonstige 6.116 1.686 6.116 2.261
17.852 21.305 13.216 30.335

Die sonstigen Vermögenswerte aus Derivaten resultieren aus der Bilanzierung von Commodity-Derivaten.

Die unter den sonstigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerten ausgewiesenen Finanzinstrumente sind bis auf die Derivate mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Die derivativen Finanzinstrumente werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst.

(17) LATENTE STEUERN

Die aktiven latenten Steuern in Höhe von 43.683 TEUR (Vorjahr: 33.339 TEUR) und die passiven latenten Steuern in Höhe von 27.691 TEUR (Vorjahr: 29.516 TEUR) ergeben sich überwiegend dadurch, dass sich Wertansätze im IFRS-Abschluss von den Wertansätzen in der Steuerbilanz unterscheiden. Vom Bruttobetrag der aktiven und passiven latenten Steuern werden 22.211 TEUR bzw. 29.775 TEUR (Vorjahr: 13.261 TEUR bzw. 31.607 TEUR) innerhalb von zwölf Monaten realisiert.

Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen sich auf folgende Bilanzpositionen:

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31.12.2011 31.12.2010
Aktive latente Steuern

TEUR
Passive latente Steuern

TEUR
Aktive latente Steuern

TEUR
passive latente Steuern

TEUR
--- --- --- --- ---
Langfristige Vermögenswerte 492 11.127 566 7.836
Kurzfristige Vermögenswerte 900 29.729 451 31.526
steuerliche sonderposten - 22.432 - 20.836
Langfristige schulden
pensionsrückstellungen 26.905 - 23.545 -
sonstige langfristige Rückstellungen 25.568 325 24.660 796
sonstige langfristige schulden 4.387 - 2.573 -
Kurzfristige schulden 21.311 46 12.810 81
79.563 63.659 64.605 61.075
Verlustvorträge
Körperschaftsteuer - - 111 -
Gewerbesteuer 88 - 182 -
Bruttobetrag 79.651 63.659 64.898 61.075
saldierung - 35.968 - 35.968 - 31.559 - 31.559
Nettobetrag 43.683 27.691 33.339 29.516

Aktive und passive latente steuern sind je Gesellschaft bzw. organkreis saldiert.

Die aktivierten steuerminderungsansprüche aus Verlustvorträgen ergeben sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren.

Es besteht hinreichende Sicherheit, dass die Verlustvorträge, aus denen sich die aktiven latenten steuern ergeben, realisiert werden.

Im Berichtsjahr wurden 3.489 TEUR latente steuern aus der erfolgsneutralen Bewertung eigenkapitalerhöhend verrechnet (Vorjahr: 9.478 TEUR eigenkapitalerhöhend).

Auf temporäre unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen wurden nach IAS 12.39 keine latenten steuern gebildet, da die umkehrung der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass diese sich in absehbarer zeit nicht umkehren.

(18) VORRÄTE

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31.12.2011

TEUR
31.12.2010

TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 6.639 5.888
Unfertige Leistungen 1.057 1.668
Waren 192 220
Geleistete Anzahlungen 658 2.753
8.546 10.529

Die Vorräte unterlagen keinen Verfügungsbeschränkungen; andere Belastungen lagen nicht vor.

(19) FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

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31.12.2011

TEUR
31.12.2010

TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
gegen Dritte 565.093 477.431
abzgl. Abschlagszahlungen 341.076 321.077
224.017 156.354
gegen verbundene Unternehmen 2.796 47.934
gegen assoziierte Unternehmen die at-equity-bilanziert sind 25.538 19.943
gegen Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 72 157
252.423 224.388

(20) KURZFRISTIGE WERTPAPIERE

Die kurzfristigen Wertpapiere hatten einen Gesamtwert von 673.656 TEUR (Vorjahr: 669.705 TEUR). Davon entfielen 447.307 TEUR (Vorjahr: 469.646 TEUR) auf festverzinsliche Wertpapiere mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von mehr als drei Monaten und 226.349 TEUR (Vorjahr: 200.059 TEUR) auf Aktien und sonstige Wertpapiere. Die sonstigen Wertpapiere setzen sich zusammen aus Aktienfonds in Höhe von 124.032 TEUR (Vorjahr: 31.516 TEUR) und Rentenfonds in Höhe von 43.254 TEUR (Vorjahr: 41.071 TEUR). Die Wertpapiere sind zum beizulegenden Zeitwert bilanziert.

(21) FLÜSSIGE MITTEL

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31.12.2011

TEUR
31.12.2010

TEUR
Kassenbestand 98 101
Guthaben bei Kreditinstituten 41.624 31.150
41.722 31.251

Bankguthaben werden ausschließlich im Rahmen der kurzfristigen Liquiditätsdisposition grundsätzlich bei Banken mit einem Mindestrating von A-/A3 unterhalten und sind überwiegend als Termingelder angelegt. Die durchschnittliche Verzinsung lag im Geschäftsjahr bei 0,63 % (Vorjahr: 0,23 %).

(22) ZUR VERÄUSSERUNG BESTIMMTE VERMÖGENSWERTE UND SCHULDEN

Zum 31. Dezember 2011 bestanden in der LEW-Gruppe keine zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte und Schulden.

Die zum 31. Dezember 2010 ausgewiesenen zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte und Schulden beinhalteten die Netzanlagen der Stadt Landsberg am Lech, die zum 1. Januar 2011 an den neuen kommunalen Eigentümer übergingen.

(23) EIGENKAPITAL

Die Aufgliederung des Eigenkapitals ist auf Seite 112 dargestellt.

Das voll einbezahlte Grundkapital beträgt 90.738 TEUR und ist eingeteilt in 35.444.640 (Vorjahr: 35.444.640) nennwertlose Inhaber-Stückaktien. Die Aktien sind in einer Urkunde verbrieft, der Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seines Anteils ist satzungsgemäß ausgeschlossen. Jede Stückaktie gewährt ein Stimmrecht. Das gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklage betreffen die Lechwerke AG.

ACCUMULATED OTHER COMPREHENSIVE INCOME

Im Accumulated Other Comprehensive Income werden im Wesentlichen die Änderungen der beizulegenden Zeitwerte der "zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente" erfasst. Im Berichtsjahr wurden erfolgsneutrale Änderungen der beizulegenden Zeitwerte der "zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten" in Höhe von - 17.851 TEUR (Vorjahr: - 6.050 TEUR) erfasst. Ursprünglich erfolgsneutral gebuchte Wertänderungen aus "zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente" wurden in Höhe von 2.301 TEUR als Aufwand (Vorjahr: 34.347 TEUR als Ertrag) realisiert.

GEWINNVERWENDUNGSVORSCHLAG

Wir schlagen der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn der Lechwerke AG für das Geschäftsjahr 2011 wie folgt zu verwenden:

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EUR
Ausschüttung einer Dividende von 2,00 EUR je Stückaktie 70.889.280,00
Gewinnvortrag auf neue Rechnung 286.750,94
Bilanzgewinn 71.176.030,94

Die für das Geschäftsjahr 2010 ausgeschüttete Dividende belief sich laut Beschluss der Hauptversammlung der Lechwerke AG vom 12. Mai 2011 auf 2,00 EUR je Stückaktie. Die Ausschüttung an die Aktionäre der Lechwerke AG betrug insgesamt 70.889 TEUR.

ANTEILE ANDERER GESELLSCHAFTER

Die Anteile anderer Gesellschafter zeigen den Anteilsbesitz Dritter an den Konzerngesellschaften. Die Anteile anderer Gesellschafter resultieren aus der Konsolidierung der Bayerische-Schwäbische-Wasserkraftwerke Beteiligungsgesellschaft mbH, Gundremmingen, der Mittlere Donau Kraftwerke AG, München, sowie der Überlandwerk Krumbach GmbH, Krumbach.

KAPITALMANAGEMENT

Die Ziele der LEW-Gruppe im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen in der Sicherstellung der Unternehmensfortführung, um den Anteilseignern weiterhin Erträge und den anderen Interessenten die ihnen zustehenden Leistungen bereitzustellen. So soll durch ein optimales Kapitalmanagement eine finanzielle Flexibilität sichergestellt werden, um die Geschäfts- und Wachstumsziele sowie eine langfristige Wertsteigerung im Interesse von Investoren, Mitarbeitern und Kunden zu erreichen. Um diese Ziele zu erreichen, streben wir eine kontinuierliche Verbesserung des Ergebnisses durch organisches Wachstum und Effizienzverbesserungen an. Zusätzlichen Wert in Form eines positiven Wertbeitrags schaffen wir, wenn die Rendite auf das eingesetzte Vermögen die Kapitalkosten übersteigt. Wir messen die Rendite als Return on Capital Employed (ROCE). Der ROCE zeigt die operative Rendite eines Unternehmens an und ergibt sich, wenn das betriebliche Ergebnis durch das betriebliche Vermögen geteilt wird. Deshalb bilden das betriebliche Ergebnis sowie der relative Wertbeitrag die zentralen Steuerungsgrößen für uns. Außerdem achtet die LEW-Gruppe auf eine ausgewogene Kapitalstruktur. Eine nachhaltige Eigenkapitalquote von rund 40 % stellt dies sicher. Das betriebliche Ergebnis, der Wertbeitrag sowie das Eigen- und Fremdkapital sind in folgender Tabelle gegenübergestellt:

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2011

TEUR
2010

TEUR
Betriebliches Ergebnis 137.856 139.279
Absoluter Wertbeitrag1 55.876 49.072
Relativer Wertbeitrag in %1 5,45 4,76

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31.12. 2011

TEUR
31.12.2010

TEUR
Eigenkapital 867.313 846.718
in % der Bilanzsumme 45,58 46,63
Langfristiges Fremdkapital 618.490 620.162
in % der Bilanzsumme 32,51 34,15
Kurzfristiges Fremdkapital 416.955 348.953
in % der Bilanzsumme 21,91 19,22
Gesamtkapital 1.902.758 1.815.833

1 Absenkung des Kapitalkostensatzes von 8,75 % auf 8,00 % ab 2011; Vorjahreswert nicht angepasst

Die Lechwerke AG unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen.

(24) RÜCKSTELLUNGEN

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31.12.2011 31.12.2010
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
Gesamt

TEUR
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
Gesamt

TEUR
--- --- --- --- --- --- ---
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 299.102 - 299.102 284.880 - 284.880
Steuerrückstellungen 490 28.820 29.310 16.509 24.405 40.914
Sonstige Rückstellungen
Verpflichtungen aus dem Personalbereich 6.564 26.242 32.806 5.784 34.614 40.398
Einkaufs- und Verkaufsverpflichtungen 3.537 47.252 50.789 6.128 30.414 36.542
Entfernungs- und Heimfallverpflichtungen 55.504 10.016 65.520 54.858 7.101 61.959
übrige sonstige Rückstellungen 77.617 21.356 98.973 75.777 21.972 97.749
143.222 104.866 248.088 142.547 94.101 236.648
442.814 133.686 576.500 443.936 118.506 562.442

RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGEN

Die betriebliche Altersversorgung setzt sich aus beitragsorientierten und leistungsorientierten Versorgungssystemen zusammen.

Als Leistungen an beitragsorientierte Versorgungssysteme werden die Leistungen an die gesetzliche Rentenversicherung verstanden. Mit Zahlung der Beträge bestehen für die LEW-Gruppe keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die laufenden Beitragszahlungen werden im Personalaufwand des jeweiligen Jahres ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2011 wurden für die gesetzliche Rentenversicherung Beiträge in Höhe von 8.762 TEUR (Vorjahr: 7.761 TEUR) geleistet.

Rückstellungen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter und Hinterbliebene gebildet. Die Verpflichtungen beziehen sich insbesondere auf als Zusatzversorgung gewährte Ruhegelder. Die Zusagen basieren auf individuell unterschiedlichen Leistungen; sie bemessen sich i. d. R. nach der Dauer der Zugehörigkeit und der Vergütung der Mitarbeiter.

Die betriebliche Altersversorgung besteht aus leistungsorientierten Versorgungsplänen. Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen besteht die Verpflichtung des Unternehmens darin, zugesagte Leistungen an aktive und frühere Mitarbeiter zu erfüllen. Der Rückstellungsbewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen liegt das Anwartschaftsbarwert-verfahren zugrunde. Die Rückstellung wird in Höhe des Vermögens der zur Deckung der Pensionsverpflichtung gebildeten Fonds gekürzt. Der Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand, der Zinsaufwand im Finanzergebnis ausgewiesen.

Die Höhe der Rückstellung wird nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet. Dabei werden folgende Rechnungsannahmen zugrunde gelegt:

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31.12.2011

%
31.12.2010

%
Abzinsungsfaktor 5,25 5,25
Gehaltssteigerungsrate 2,75 2,75
Rentensteigerungsrate 1,75 1,50
Erwartete Rendite des Planvermögens 3,50 3,50

Ferner fanden bei der Berechnung die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck Anwendung.

Die erwarteten Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren werden nach anerkannten Methoden aus sachgerecht ausgewählten Notierungen und Indizes abgeleitet.

Die Pensionsrückstellung leitet sich wie folgt ab:

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31.12.2011

TEUR
31.12.2010

TEUR
Barwert der fondsfinanzierten Versorgungsansprüche 5.662 4.540
Zeitwert des Planvermögens 3.987 4.105
Bilanzierte Rückstellungen für fondsfinanzierte Versorgungsansprüche 1.675 435
Bilanzierte Rückstellungen für nicht fondsfinanzierte Versorgungsansprüche 297.427 284.445
Pensionsrückstellungen (fondsfinanzierte und nicht fondsfinanzierte Versorgungsansprüche) 299.102 284.880

Die bis zum 31. Dezember 2011 entstandenen versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste betrugen ohne Berücksichtigung von Steuern - 10.049 TEUR (Vorjahr: 1.488 TEUR).

Der Zeitwert des Planvermögens entwickelte sich wie folgt:

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2011

TEUR
2010

TEUR
Zeitwert des Planvermögens zu Beginn des Geschäftsjahres 4.105 4.021
Erwarteter Vermögensertrag der Fonds 137 136
Arbeitgeberbeiträge an die Fonds 217 224
Arbeitnehmerbeiträge an die Fonds 88 113
Rentenzahlung der Fonds - 538 - 543
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste der Fonds - 22 131
Umbuchungen - 23
Zeitwert des Planvermögens am Ende des Geschäftsjahres 3.987 4.105

Die tatsächlichen Vermögenserträge der Fonds summierten sich in 2011 auf 115 TEUR (Vorjahr: 267 TEUR). Das Planvermögen setzte sich wie im Vorjahr aus festverzinslichen Wertpapieren zusammen. Der Marktwert des Planvermögens ergibt sich aus den Kurswerten der festverzinslichen Wertpapiere.

Der Barwert der Versorgungsansprüche hat sich im Berichtsjahr sowie im Vorjahr folgendermaßen entwickelt:

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2011

TEUR
2010

TEUR
Anfangsbestand 288.985 284.055
Laufender Dienstzeitaufwand 2.186 1.833
Zinsaufwand 14.827 14.577
Arbeitnehmerfinanzierte Versorgungszusage 88 113
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 10.479 1.351
Gezahlte Leistungen - 14.386 - 14.123
Umbuchungen/neutrale Veränderungen 910 1.179
Barwert der Versorgungsansprüche am Ende des Geschäftsjahres 303.089 288.985

Der Aufwand für Pensionsrückstellungen gliedert sich wie folgt:

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2011

TEUR
2010

TEUR
Dienstzeitaufwand 2.186 1.833
Zinsaufwand 14.827 14.577
Erwarteter Vermögensertrag der Fonds - 137 - 136
Aufwand für Pensionsrückstellungen 16.876 16.274

Der Barwert der Versorgungsansprüche abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens ergibt den Überschuss bzw. Fehlbetrag des Plans. Hier zeigte sich in den vergangenen fünf Jahren folgende Entwicklung:

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2011

TEUR
2010

TEUR
2009

TEUR
2008

TEUR
2007

TEUR
Barwert der Versorgungsansprüche 303.089 288.985 284.055 251.644 262.372
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 3.987 4.105 4.021 3.424 4.878
Überschuss/Fehlbetrag des Plans 299.102 284.880 280.034 248.220 257.494

Im gleichen Zeitraum wurden folgende erfahrungsbedingte Anpassungen bei den Barwerten der Versorgungsansprüche und den Zeitwerten des Planvermögens vorgenommen:

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2011

TEUR
2010

TEUR
2009

TEUR
2008

TEUR
2007

TEUR
Erfahrungsbedingte Anpassungen des Barwerts der Versorgungsansprüche 2.240 1.718 2.942 5.610 4.770
Erfahrungsbedingte Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens 22 - 131 - 1.323 1.444 - 277

Die erfahrungsbedingten Anpassungen können die Barwerte der Versorgungsansprüche oder die beizulegenden Zeitwerte des Planvermögens betreffen. Je nachdem sind sie Teil der auf die Versorgungsansprüche oder auf das Planvermögen entfallenden versicherungsmathematischen Gewinne oder Verluste des jeweiligen Jahres.

Im Geschäftsjahr 2012 werden voraussichtlich 17.178 TEUR in leistungsorientierte Pläne eingezahlt.

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RÜCKSTELLUNGSSPIEGEL Stand: 01.01.2011

TEUR
Zuführungen

TEUR
Auflösungen

TEUR
Zinsanteil/ Änderungen des Zinssatzes

TEUR
Umbuchungen und neutrale Veränderungen

TEUR
Inanspruchnahmen

TEUR
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen 284.880 2.186 - 14.690 11.411 14.065
Steuerrückstellungen 40.914 37.099 2.838 - - 45.865
Sonstige Rückstellungen
Verpflichtungen aus dem Personalbereich 40.398 16.396 1.616 471 - 22.843
Einkaufs- und Verkaufsverpflichtungen 36.542 23.305 5.847 277 - 3.488
Entfernungs- und Heimfallverpflichtungen 61.959 10.942 2.273 - 160 - 4.948
übrige sonstige Rückstellungen 97.749 16.186 1.922 1.324 - 42 14.322
236.648 66.829 11.658 1.912 - 42 45.601
562.442 106.114 14.496 16.602 11.369 105.531

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RÜCKSTELLUNGSSPIEGEL Stand: 31.12.2011

TEUR
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen 299.102
Steuerrückstellungen 29.310
Sonstige Rückstellungen
Verpflichtungen aus dem Personalbereich 32.806
Einkaufs- und Verkaufsverpflichtungen 50.789
Entfernungs- und Heimfallverpflichtungen 65.520
übrige sonstige Rückstellungen 98.973
248.088
576.500

Langfristige Rückstellungen werden in Abhängigkeit der Art und der Laufzeit mit einem Zinssatz von 2,50 % bis 5,25 % (Vorjahr: 2,50 % bis 5,25 %) abgezinst.

Die Rückstellungen für Entfernungs- und Heimfallverpflichtungen resultieren überwiegend aus Entfernungsverpflichtungen für Hoch- und Mittelspannungsleitungen sowie aus der Abdeckung von Vermögensverlusten, für die Heimfallrückstellungen gebildet wurden. Unsicherheiten liegen im Zeitpunkt des erwarteten Ressourcenabflusses. Es wird mit einer Inanspruchnahme bis zum Jahr 2035 gerechnet.

In den übrigen sonstigen Rückstellungen enthalten sind Rückstellungen für das Sanierungsprogramm unserer Strommasten, Rückstellungen im Zusammenhang mit Umweltschutz, Rückstellungen für Zinszahlungsverpflichtungen sowie Rückstellungen für den Strombezug.

(25) FINANZVERBINDLICHKEITEN

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31.12.2011 31.12.2010
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
--- --- --- --- ---
Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen - 4 - 6
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht - 1.178 - 804
- 1.182 - 810

Die durchschnittliche Verzinsung für die Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und gegenüber Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht lag bei 1,63 % (Vorjahr: 0,89 %).

Die Finanzverbindlichkeiten sind nicht besichert.

(26) VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

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31.12.2011

TEUR
31.12.2010

TEUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Dritten 111.408 59.208
gegenüber verbundenen Unternehmen 74.576 81.830
gegenüber assoziierten Unternehmen die at-equity-bilanziert sind 126 882
gegenüber Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht - 629
186.110 142.549

(27) ÜBRIGE VERBINDLICHKEITEN

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31.12.2011 31.12.2010
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
--- --- --- --- ---
Derivate 1.945 25.640 1.338 23.626
Verbindlichkeiten aus Steuern - 20.705 - 8.134
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 783 1.049 1.499 1.543
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern - 5.647 - 5.313
Erhaltene Zuschüsse 145.257 21.464 143.873 23.479
Übrige sonstige Verbindlichkeiten - 21.050 - 21.542
147.985 95.555 146.710 83.637

Die Verbindlichkeiten aus Derivaten resultieren aus der Bilanzierung von Commodity-Derivaten.

Als Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit sind insbesondere die Vorruhestandsverpflichtungen und alle festen Zusagen an Mitarbeiter enthalten. Diese beruhen auf versicherungsmathematischen Berechnungen.

Die erhaltenen Zuschüsse setzen sich folgendermaßen zusammen:

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31.12.2011 31.12.2010
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
--- --- --- --- ---
Hausanschlusskosten und Baukostenzuschüsse 144.031 20.950 142.560 21.781
Investitionszuwendungen zu Anlagegegenständen 1.141 99 1.213 798
Sonstige 85 415 100 900
145.257 21.464 143.873 23.479

Die unter den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Finanzinstrumente haben überwiegend kurze Restlaufzeiten.

6.6 ANHANG - SONSTIGE ANGABEN

(28) ERGEBNIS JE AKTIE

Das unverwässerte und verwässerte Ergebnis je Aktie ergeben sich, indem der den LEW-Aktionären zustehende Teil des Nettoergebnisses durch die durchschnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien geteilt wird.

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2011 2010
Nettoergebnis TEUR 118.017 149.049
Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien Stück 35.444.640 35.444.640
Unverwässertes/verwässertes Ergebnis je Aktie EUR 3,33 4,21
Dividende je Aktie EUR 2,001 2,00

1 Vorschlag für das Geschäftsjahr 2011

(29) BERICHTERSTATTUNG ZU FINANZINSTRUMENTEN

Die Finanzinstrumente lassen sich in originäre und derivative Finanzinstrumente untergliedern.

Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktivseite im Wesentlichen die übrigen Finanzanlagen, die Forderungen, die kurzfristigen Wertpapiere und die flüssigen Mittel. Die Finanzinstrumente der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar" sind mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt, die übrigen originären finanziellen Vermögenswerte mit den fortgeführten Anschaffungskosten. Auf der Passivseite bestehen die originären Finanzinstrumente im Wesentlichen aus mit den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Verbindlichkeiten.

Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte geben das maximale Ausfallrisiko wieder. Soweit bei den finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese durch Wertberichtigungen erfasst.

Die beizulegenden Zeitwerte ergeben sich aus den Börsenkursen oder werden mit anerkannten Bewertungsmethoden ermittelt.

Für die Bewertung von Commodity-Derivaten werden Notierungen an aktiven Märkten (z. B. Börsenkurse) herangezogen. Liegen keine Notierungen vor, etwa weil der Markt nicht hinreichend liquide ist, werden beizulegende Zeitwerte auf der Grundlage anerkannter Bewertungsmodelle ermittelt. Dabei orientieren wir uns - soweit möglich - an Notierungen auf aktiven Märkten. Sollten auch diese nicht vorliegen, fließen unternehmensspezifische Planannahmen in die Bewertung ein. Diese beinhalten sämtliche Marktfaktoren, die auch andere Marktteilnehmer für die Preisfestsetzung berücksichtigen würden.

Commodity-Forwards, -Futures, -Optionen und -Swaps werden - sofern sie in den Anwendungsbereich von IAS 39 fallen -grundsätzlich mit ihren beizulegenden Zeitwerten am Bilanzstichtag bilanziert. Börsengehandelte Produkte werden mit den veröffentlichten Schlusskursen der jeweiligen Börsen bewertet. Bei nicht börsengehandelten Produkten erfolgt die Bewertung anhand von öffentlich zugänglichen Brokerquotierungen oder - falls nicht vorhanden - anhand allgemein anerkannter Bewertungsmodelle. Die beizulegenden Zeitwerte bestimmter langfristiger Bezugs- oder Absatzverträge werden - sofern keine Marktdaten vorliegen - mithilfe anerkannter Bewertungsmodelle berechnet, für die interne Daten herangezogen werden.

Der beizulegende Zeitwert von in den übrigen Finanzanlagen und Wertpapieren erfassten Finanzinstrumenten entspricht dem veröffentlichten Börsenkurs, sofern diese an einem aktiven Markt gehandelt werden. Übrige Finanzanlagen, die an keinem aktiven Markt gehandelt werden, werden mit den Anschaffungskosten bewertet.

Die folgende Übersicht stellt die Einordnung aller zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente in die durch IFRS 7 vorgegebene Fair-Value-Hierarchie dar. Die einzelnen Stufen der Fair-Value-Hierarchie sind gemäß IFRS 7 wie folgt definiert:

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Stufe 1: Bewertung mit (unverändert übernommenen) Preisen für identische Finanzinstrumente, die sich auf aktiven Märkten gebildet haben;
Stufe 2: Bewertung auf Basis von Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um die auf Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt, die sich aber für das Finanzinstrument entweder direkt (d. h. als Preis) oder indirekt (d. h. in Ableitung von Preisen) beobachten lassen;
Stufe 3: Bewertung mithilfe von nicht auf beobachtbaren Marktdaten basierenden Faktoren.

Die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente verteilen sich auf die einzelnen Stufen wie folgt:

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31.12.2011 31.12.2010
Stufe 1

TEUR
Stufe 2

TEUR
Stufe 3

TEUR
Summe

TEUR
Stufe 1

TEUR
Stufe 2

TEUR
--- --- --- --- --- --- ---
Übrige Finanzanlagen 15.586 - 3.364 18.950 17.851 -
Derivate (aktiv) 150 18.176 - 18.326 - 14.119
Wertpapiere 333.239 340.417 - 673.656 304.863 364.842
Derivate (passiv) 514 27.071 - 27.585 5 24.959
348.461 331.522 3.364 683.347 322.709 354.002

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31.12.2010
Stufe 3

TEUR
Summe

TEUR
--- --- ---
Übrige Finanzanlagen 617 18.468
Derivate (aktiv) - 14.119
Wertpapiere - 669.705
Derivate (passiv) - 24.964
617 677.328

Die folgende Darstellung zeigt die Entwicklung der nach Stufe 3 zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente:

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Stand: Sonstiges Veränderungen Stand:
01.01.2011

TEUR
TEUR erfolgswirksam

TEUR
erfolgsneutral (OCI)

TEUR
zahlungswirksam

TEUR
31.12.2011

TEUR
--- --- --- --- --- --- ---
Übrige Finanzanlagen 617 104 - - 2.643 3.364

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Stand: Sonstiges Veränderungen Stand:
01.01.2010

TEUR
TEUR erfolgswirksam

TEUR
erfolgsneutral (OCI)

TEUR
zahlungswirksam

TEUR
31.12.2010

TEUR
--- --- --- --- --- --- ---
Übrige Finanzanlagen 489 160 - 21 - - 11 617

Die zahlungswirksamen Veränderungen beinhalten im Berichtsjahr im Wesentlichen die Gründung der Rain Biomasse Wärmegesellschaft mbH, Rain am Lech, durch die wir einen Zugang von 2.640 TEUR in den übrigen Finanzanlagen ausweisen.

Die erfolgswirksamen Änderungen der nach Stufe 3 zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente ergeben sich wie folgt:

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2011 2010
Gesamt

TEUR
davon auf Finanzinstrumente entfallend, die am Bilanzstichtag noch gehalten wurden

TEUR
Gesamt

TEUR
davon auf Finanzinstrumente entfallend, die am Bilanzstichtag noch gehalten wurden

TEUR
--- --- --- --- ---
Übriges Beteiligungsergebnis - - - 21 - 21
- - - 21 - 21

Auf die unter den folgenden Bilanzposten ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerte im Anwendungsbereich von IFRS 7 wurden die nachstehenden Wertberichtigungen vorgenommen:

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Übrige Finanzanlagen

TEUR
Finanzforderungen

TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

TEUR
Gesamt

TEUR
Stand: 01.01.2011 77 137.015 2.539 139.631
Umbuchungen - 23 - - - 23
Wertberichtigungen des Berichtsjahres - 10.944 4.688 15.632
Abgänge - 18.524 663 19.187
Stand: 31.12.2011 54 129.435 6.564 136.053
Stand: 01.01.2010 56 146.762 2.322 149.140
Umbuchungen - - 1.793 - - 1.793
Wertberichtigungen des Berichtsjahres 21 11.556 777 12.354
Abgänge - 19.510 560 20.070
Stand: 31.12.2010 77 137.015 2.539 139.631

Zum Abschlussstichtag lagen im Anwendungsbereich von IFRS 7 überfällige, nicht wertberichtigte Forderungen in folgender Höhe vor:

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Bruttowert 31.12.2011 Überfällige, wertberichtigte Forderungen Nicht wertberichtigte, in den folgenden Zeitbändern überfällige Forderungen
TEUR TEUR bis 30 Tage

TEUR
31 bis 60 Tage

TEUR
61 bis 90 Tage

TEUR
91 bis 120 Tage

TEUR
über 120 Tage

TEUR
--- --- --- --- --- --- --- ---
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 259.687 6.955 8.646 530 151 234 3.480

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Bruttowert 31.12.2010 Überfällige, wertberichtigte Forderungen Nicht wertberichtigte, in den folgenden Zeitbändern überfällige Forderungen
TEUR TEUR bis 30 Tage

TEUR
31 bis 60 Tage

TEUR
61 bis 90 Tage

TEUR
91 bis 120 Tage

TEUR
über 120 Tage

TEUR
--- --- --- --- --- --- --- ---
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 226.927 2.848 5.155 463 208 194 1.474

Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten lassen sich in Bewertungskategorien mit den folgenden Buchwerten untergliedern:

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31.12.2011

TEUR
31.12.2010

TEUR
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten 18.326 14.119
davon: Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte (18.326) (14.119)
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 692.606 688.173
davon: Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen (2.666) (33)
davon: Übrige Beteiligungen (698) (584)
davon: Langfristige Wertpapiere (15.586) (17.851)
davon: Kurzfristige Wertpapiere (673.656) (669.705)
Kredite und Forderungen 497.465 470.464
davon: Finanzforderungen (184.834) (195.186)
davon: Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (252.423) (224.388)
davon: Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte (18.486) (19.639)
davon: Flüssige Mittel (41.722) (31.251)
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten 27.585 24.964
davon: Übrige Verbindlichkeiten (27.585) (24.964)
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten gehaltene Verbindlichkeiten 198.201 161.521
davon: Finanzverbindlichkeiten (1.182) (810)
davon: Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (186.110) (142.549)
davon: Übrige Verbindlichkeiten (10.909) (18.162)

In den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sind im Wesentlichen die von den Spezialfonds gehaltenen Wertpapiere enthalten, die zu 66,35 % (Vorjahr: 70,09 %) aus festverzinslichen Wertpapieren, zu 8,78 % (Vorjahr: 19,06 %) aus Aktien und zu 24,87 % (Vorjahr: 10,85 %) aus sonstigen Wertpapieren bestehen. Von den sonstigen Wertpapieren betreffen 18,44 % (Vorjahr: 4,71 %) Aktienfonds und 6,43 % (Vorjahr: 6,14 %) Rentenfonds.

Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Anwendungsbereich von IFRS 7 stimmen mit einer Ausnahme grundsätzlich mit ihren beizulegenden Zeitwerten überein. In der Kategorie "Kredite und Forderungen" ist in den Finanzforderungen das bedingt rückzahlbare Darlehen an die Rhein-Main-Donau AG, München, enthalten. Dessen beizulegender Zeitwert beträgt 171.756 TEUR. Es wurde nach der Effektivzinsmethode unter Annahme eines Zinssatzes von 6,00 % ermittelt.

Finanzinstrumente wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung mit folgenden Nettoergebnissen gemäß IFRS 7 erfasst:

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2011

TEUR
2010

TEUR
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten - 3.369 2.846
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 22.824 59.064
Kredite und Forderungen 340 4.657
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten gehaltene Verbindlichkeiten - 263 415

Das Nettoergebnis gemäß IFRS 7 umfasst im Wesentlichen Zinsen, Dividenden, Erträge aus Ausleihungen und Ergebnisse aus der Bewertung von Finanzinstrumenten zum beizulegenden Zeitwert.

Die LEW-Gruppe ist bei ihrer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Kredit-, Liquiditäts- und Marktrisiken ausgesetzt. Marktrisiken resultieren insbesondere aus Änderungen von Commodity-Preisen, Währungskursen, Zinssätzen und Aktienkursen.

Wir begrenzen diese Risiken durch ein systematisches Risikomanagement. Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kontrollen werden durch interne Richtlinien verbindlich vorgegeben. Zusätzlich sind die Gesellschaften der LEW-Gruppe auch in das Risikomanagement des RWE-Konzerns eingebunden.

Derivative Finanzinstrumente werden eingesetzt, um Risiken aus Geldanlagen zu verringern. Als Instrumente dienen dabei vor allem Zinsfutures.

Ausführliche Angaben zu den Risiken der LEW-Gruppe sowie zu den Zielen und Prozessen des Risikomanagements enthält der Risikobericht im Lagebericht.

MARKTRISIKEN

Marktrisiken ergeben sich durch Schwankungen von finanzwirtschaftlichen Preisen sowie von Commodity-Preisen. Währungs-, Zins- und Aktienkursänderungen können das Ergebnis der Geschäftstätigkeit der LEW-Gruppe beeinflussen.

Zinsrisiken resultieren hauptsächlich aus den zinstragenden Anlagen der LEW-Gruppe. Gegen negative Wertveränderungen aus unerwarteten Zinsbewegungen sichern wir uns über den mit der RWE AG geschlossenen Assetmanagementvertrag, der die Ausführung und Verwaltung unserer langfristigen Wertpapier- und Fondsanlagen regelt, durch originäre und derivative Finanzgeschäfte ab.

Die Chancen und Risiken aus den Wertänderungen der Wertpapiere werden durch ein professionelles Fondsmanagement gesteuert. Finanzgeschäfte der LEW-Gruppe werden mit einer zentralen Risikomanagement-Software erfasst und von der RWE AG überwacht.

Für Commodity-Geschäfte haben der Bereich Commodity-Management sowie die zum Bereich Controlling gehörende Abteilung Risikocontrolling der RWE AG Richtlinien aufgestellt. Demnach dürfen Derivate zur Absicherung gegen Preisrisiken und zur Margenerhöhung eingesetzt werden. Innerhalb der LEW-Gruppe werden keine Derivate zur Risikobegrenzung eingesetzt, vielmehr erfolgt die Energiebeschaffung "back-to-back".

Alle derivativen Finanzinstrumente werden als Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Bei der Interpretation ihrer positiven und negativen beizulegenden Zeitwerte ist zu beachten, dass den Finanzinstrumenten i. d. R. Grundgeschäfte mit kompensierenden Risiken gegenüberstehen.

Die Laufzeit der Zins- und Commodityderivate orientiert sich an der Laufzeit der jeweiligen Grundgeschäfte und liegt damit im kurz- bis mittelfristigen Bereich.

Aktienkurs-, Zinsänderungs- und Währungskursrisiken bei Finanzinstrumenten werden in der LEW-Gruppe entsprechend dem internationalen Bankenstandard mit der Value-at-Risk-Methode gemessen. Auf der Basis historischer Wertschwankungen wird das maximale Verlustpotenzial, das sich aus der Veränderung von Marktpreisen innerhalb bestimmter Fristen ergeben könnte, berechnet und laufend überwacht. Alle Value-at-Risk-Angaben wurden mit einem Konfidenzintervall von 95 % und einer Haltedauer von einem Tag ermittelt. Die Aggregation der einzelnen Value-at-Risk-Angaben zu einer einzigen Value-at-Risk-Kennzahl ist insbesondere aufgrund der wechselseitigen Abhängigkeiten nicht sinnvoll.

Die im Folgenden dargestellten Value-at-Risk-Angaben beziehen sich entsprechend den zwingenden Vorschriften des IFRS 7 ausschließlich auf bilanzierte Finanzinstrumente. Nicht in der Bilanz erfasste Planpositionen, die Gegenstand einer Sicherungsbeziehung sind, und so genannte Eigenverbrauchverträge im Commodity-Bereich dürfen nicht berücksichtigt werden. Die Risikosituation der LEW-Gruppe wird daher unvollständig abgebildet.

Der Value-at-Risk für Finanzderivate betrug zum 31.12.201 1 60 TEUR (Vorjahr: 26 TEUR). Zum 31.12.2011 lag der Value-at-Risk für das Risiko aus zinstragenden Anlagen bei 2.334 TEUR (Vorjahr: 2.449 TEUR) und für das Aktienkursrisiko bei 4.480 TEUR (Vorjahr: 2.315 TEUR). Für das Fremdwährungsrisiko ergab sich zum 31.12.2011 wie im Vorjahr kein Value-at-Risk.

KREDITRISIKEN

In unserem Vertriebsgeschäft sind wir Kreditrisiken ausgesetzt, weil Kunden möglicherweise ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Wir identifizieren solche Risiken durch regelmäßige Bonitätsanalyse unseres Kundenportfolios auf Basis der Kreditrisiko-Richtlinie, die für die gesamte LEW-Gruppe Gültigkeit besitzt, und leiten bei Bedarf Gegenmaßnahmen ein.

Des Weiteren schätzen wir das Ausfallrisiko des Konzessionsdarlehen gegenüber der Rhein-Main-Donau AG, München, aufgrund deren Geschäftsmodell als gering ein.

Das maximale bilanzielle Ausfallrisiko ergibt sich durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten Forderungen. Bei den Derivaten entsprechen die Ausfallrisiken ihren positiven beizulegenden Zeitwerten. Weder 2011 noch 2010 waren bedeutende Ausfälle zu verzeichnen.

LIQUIDITÄTSRISIKEN

Die Refinanzierung der Gesellschaften der LEW-Gruppe erfolgt i. d. R. zentral durch die Lechwerke AG, Augsburg, die ihrerseits in die zentrale Refinanzierung der RWE AG, Essen, eingebunden ist. Hier besteht das Risiko, dass die Liquiditätsreserven der Lechwerke AG nicht ausreichen, um die finanziellen Verpflichtungen fristgerecht zu erfüllen. Durch die Refinanzierung bei der RWE AG, Essen, sowie durch flüssige Mittel ist das Liquiditätsrisiko als äußerst gering zu betrachten.

Aus den finanziellen Verbindlichkeiten im Anwendungsbereich von IFRS 7 ergeben sich in den nächsten Jahren voraussichtlich die folgenden (nicht diskontierten) Zahlungen:

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Buchwert 31.12.2011

TEUR
2012

TEUR
2013 bis 2016

TEUR
Zahlungen ab 2017

TEUR
Übrige Finanzverbindlichkeiten 1.182 1.182 - -
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 27.585 16.612 10.973 -
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 122.443 122.443 - -
151.210 140.237 10.973 -

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Buchwert 31.12.2010

TEUR
2011

TEUR
2012 bis 2015

TEUR
Zahlungen ab 2016

TEUR
Übrige Finanzverbindlichkeiten 810 810 - -
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 24.964 12.795 12.169 -
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 78.881 78.881 - -
104.655 92.486 12.169 -

(30) FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Zum Geschäftsjahresende 2011 bestand ein Bestellobligo in Höhe von 69.833 TEUR (Vorjahr: 72.977 TEUR). Davon betrafen 20.681 TEUR (Vorjahr: 22.597 TEUR) Sachanlageinvestitionen sowie 567 TEUR (Vorjahr: 678 TEUR) verbundene Unternehmen.

Haftungsverpflichtungen aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften sowie Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen bestanden zum Bilanzstichtag nicht.

Die Verpflichtungen aus Operating Leasing betreffen überwiegend Miet- und Leasingverträge für Verwaltungsgebäude und Telekommunikationsanlagen.

Die Leasingzahlungen haben folgende Fälligkeitsstruktur:

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Nominalwert 31.12.2011

TEUR
Nominalwert 31.12.2010

TEUR
Fällig in bis zu einem Jahr 1.550 1.960
Fällig in ein bis fünf Jahren 4.553 5.975
Fällig nach über fünf Jahren 1.142 1.422
7.245 9.357

Darüber hinaus bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Abnahmeverpflichtungen aus Strom- und Gasbezugsverträgen in Höhe von 1.762.257 TEUR (Vorjahr: 1.571.573 TEUR). Davon betreffen 1.417.269 TEUR (Vorjahr: 1.568.686 TEUR) verbundene Unternehmen.

Die Lechwerke AG und ihre Tochtergesellschaften sind im Zusammenhang mit ihrem Geschäftsbetrieb in Gerichtsprozesse involviert. Wir erwarten dadurch jedoch keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finanzielle Situation der LEW-Gruppe. Darüber hinaus sind Konzerngesellschaften an verschiedenen administrativen und regulatorischen Verfahren (inkl. Genehmigungsverfahren) direkt beteiligt oder von deren Ergebnissen betroffen.

(31) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

In der LEW-Gruppe ergibt sich die Segmentabgrenzung aus den von den Unternehmensbereichen erbrachten Leistungen. Die Segmentierung basiert dabei auf der internen Berichterstattung. Dem folgend untergliedern wir die LEW-Gruppe in die Segmente Strom-Erzeugung, Netzbetrieb und Netzservice, Energie-Allgemeines und Sonstiges.

Das Segment Strom-Erzeugung umfasst die gesamten Aktivitäten im Bereich der Stromerzeugung.

Im Segment Netzbetrieb und Netzservice sind unsere Aktivitäten im Bereich Verteilung von Strom gebündelt.

Das Segment Energie-Allgemeines beinhaltet im Wesentlichen den Strom- und Gasvertrieb, den Overhead-Bereich sowie die Eigentümerfunktion am Sachanlagevermögen.

Das Segment Sonstiges umfasst neben dem Kundenservice, den kaufmännischen und IT-Dienstleistungen, Personal und Infrastruktur unsere Aktivitäten im Bereich der Telekommunikation sowie unsere Beteiligungen im Bergbahnbereich und in der Entsorgungswirtschaft.

Das betriebliche Ergebnis stellt die zentrale Steuerungsgröße in der LEW-Gruppe dar.

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UNTERNEHMENSBEREICHE Strom- Erzeugung 2011

TEUR
Netzbetrieb und Netzservice 2011

TEUR
Energie- Allgemeines 2011

TEUR
Sonstiges 2011

TEUR
Konsolidierung 2011

TEUR
Gesamt 2011

TEUR
Außenumsatz (inkl. Strom- und Erdgassteuer) 14.350 736.063 1.371.243 11.670 - 2.133.326
Konzern-Innenumsatz 63.600 251.769 269.667 87.969 - 673.005 -
Gesamtumsatz 77.950 987.832 1.640.910 99.639 - 673.005 2.133.326
Betriebliches Ergebnis 49.255 - 31.782 102.604 17.779 - 137.856
Betriebliches Beteiligungsergebnis 18.201 - 18.113 1.833 - 38.147
Betriebliches Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Beteiligungen 7.580 - 13.510 1.833 - 22.923
Betriebliche Abschreibungen 1.651 - 39.126 964 - 41.741
Außerplanmäßige Abschreibungen nach IAS 36 (Ausweis im betrieblichen Ergebnis) - - 698 - - 698
EBITDA 50.906 - 31.782 141.730 18.743 - 179.597
Sonstige wesentliche nicht zahlungswirksame Aufwendungen des Segmentergebnisses 7.190 31.762 109.439 4.689 - 153.080
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Property 1.448 - 86.930 760 - 89.138

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UNTERNEHMENSBEREICHE Strom- Erzeugung 2010

TEUR
Netzbetrieb und Netzservice 2010

TEUR
Energie- Allgemeines 2010

TEUR
Sonstiges 2010

TEUR
Konsolidierung 2010

TEUR
Gesamt 2010

TEUR
Außenumsatz (inkl. Strom- und Erdgassteuer) 14.112 599.216 1.186.924 11.474 - 1.811.726
Konzern-Innenumsatz 59.851 245.517 261.984 80.657 - 648.009 -
Gesamtumsatz 73.963 844.733 1.448.908 92.131 - 648.009 1.811.726
Betriebliches Ergebnis 41.466 20.225 64.873 12.715 - 139.279
Betriebliches Beteiligungsergebnis 19.412 - 14.945 998 - 35.355
Betriebliches Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Beteiligungen 8.411 - 10.497 998 - 19.906
Betriebliche Abschreibungen 1.630 - 35.863 914 - 38.407
Außerplanmäßige Abschreibungen nach IAS 36 (Ausweis im neutralen Ergebnis) - - 688 - - 688
EBITDA 43.096 20.225 100.736 13.629 - 177.686
Sonstige wesentliche nicht zahlungswirksame Aufwendungen des Segmentergebnisses 6.961 12.250 122.824 4.900 - 146.935
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Property 235 - 79.704 804 - 80.743

Aufgrund der ausschließlich inländischen Geschäftstätigkeit der LEW-Gruppe unterbleiben die nach IFRS 8.33 vorgesehenen Informationen über die geografischen Bereiche.

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2011

TEUR
2010

TEUR
Außenumsatz 2.133.326 1.811.726
davon: Strom (2.025.418) (1.710.234)
davon: Gas (29.061) (22.231)
davon: Sonstiges (78.847) (79.261)

Im Berichtsjahr und im Vorjahr hat die LEW-Gruppe mit keinem einzelnen Kunden mehr als 10 % der Umsatzerlöse erzielt.

ERLÄUTERUNGEN ZU DEN SEGMENTDATEN

Als Konzern-Innenumsätze der LEW-Gruppe weisen wir die Umsätze zwischen den Segmenten aus. Sie werden zu Vollkosten oder Marktpreisen abgerechnet.

BETRIEBLICHES ERGEBNIS

Das betriebliche Ergebnis leitet sich folgendermaßen zum Ergebnis vor Steuern über:

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2011

TEUR
2010

TEUR
Betriebliches Ergebnis 137.856 139.279
+ Neutrales Ergebnis - 2.146 - 3.168
+ Finanzergebnis 5.195 31.929
Ergebnis vor Steuern 140.905 168.040

Erträge und Aufwendungen, die außerordentlich oder periodenfremd sind, beeinträchtigen die Beurteilung der laufenden Geschäftstätigkeit. Sie werden in das neutrale Ergebnis umgegliedert.

(32) ANGABEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Kapitalflussrechnung ist nach den Zahlungsströmen aus Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Betrag der flüssigen Mittel in der Kapitalflussrechnung stimmt mit dem entsprechenden in der Bilanz ausgewiesenen Wert überein. Flüssige Mittel umfassen Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten.

Im Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit sind u. a. enthalten:

Zinseinnahmen in Höhe von 5.807 TEUR (Vorjahr: 6.018 TEUR) und Zinsausgaben in Höhe von 264 TEUR (Vorjahr: 1.407 TEUR),
gezahlte Ertragsteuern (abzüglich Ertragsteuererstattungen) in Höhe von 43.947 TEUR (Vorjahr: 5.295 TEUR) und
das um nicht zahlungswirksame Effekte - insbesondere aus der Equity-Bilanzierung - korrigierte Beteiligungsergebnis in Höhe von 32.183 TEUR (Vorjahr: 31.849 TEUR).

Im Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit sind Ausschüttungen an LEW-Aktionäre in Höhe von 70.889 TEUR (Vorjahr: 63.800 TEUR) und Ausschüttungen an andere Gesellschafter in Höhe von 133 TEUR (Vorjahr: 122 TEUR) enthalten. Die Veränderung von Finanzschulden/-vermögen betrug 4.162 TEUR (Vorjahr: - 13.446 TEUR).

Die flüssigen Mittel unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen.

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31.12.2011

TEUR
31.12.2010

TEUR
Flüssige Mittel 41.722 31.251
Kurzfristige Wertpapiere 673.656 669.705
Langfristige Wertpapiere 15.586 17.851
Sonstige kurz- und langfristige Finanzforderungen 184.834 195.186
Finanzvermögen 915.798 913.993
Sonstige Finanzschulden 1.182 810
Finanzverbindlichkeiten 1.182 810
Nettofinanzvermögen 914.616 913.183
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 299.102 284.880
Nettovermögen 615.514 628.303

Die sonstigen kurz- und langfristigen Finanzforderungen enthalten im Wesentlichen das der RWE AG gewährte Darlehen, die kurzfristigen Geldanlagen bei der RWE Deutschland AG im Rahmen des Cash-Poolings sowie die Forderungen gegenüber assoziierten Beteiligungen aufgrund einer noch nicht zugeflossenen Ausschüttung. Die sonstigen Finanzschulden umfassen die Finanzverbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen und Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie die sonstigen Finanzverbindlichkeiten. Das Nettofinanzvermögen stellt den Saldo von Finanzvermögen und Finanzschulden dar.

(33) ANGABEN ZU KONZESSIONEN

Zwischen Unternehmen der LEW-Gruppe und den Gebietskörperschaften bestehen 286 Wegenutzungsverträge im Strombereich, davon wurden 263 bereits erneuert.

Im Stromgeschäft regeln Wegenutzungsverträge die Nutzung von öffentlichen Verkehrswegen für das Legen und die Nutzung von Leitungen, die der allgemeinen Energieversorgung dienen. Die Laufzeit der Wegenutzungsverträge beträgt i. d. R. 20 Jahre. Nach ihrem Ablauf besteht die gesetzliche Pflicht, die örtlichen Stromverteilungsanlagen ihrem neuen Betreiber gegen Zahlung einer angemessenen Vergütung zu überlassen.

Derzeit prüfen verschiedene Kommunen die Möglichkeit, die Versorgungsaufgaben selbst oder in Kooperation mit anderen kommunalen Betrieben durchzuführen. Nachdem sich im Netzgebiet der LEW-Gruppe im Jahr 2009 zwei Kommunen entschlossen haben, keinen neuen Wegenutzungsvertrag mit uns abzuschließen, wurden im Jahr 2010 Verhandlungen über den Eigentumsübergang geführt. Die Verhandlungen über den Eigentumsübergang und den Kaufpreis sind für einen Netzbereich abgeschlossen. Dieser Netzbereich ist zum 1. Januar 2011 an den neuen Konzessionsnehmer übergegangen. Der Abschluss der Verhandlungen für den zweiten Netzbereich steht noch aus.

In 2011 haben sich zwei kleine Kommunen entschlossen, die Konzessionen für ihre Teilnetzbereiche im Netzgebiet der LEW-Gruppe an einen neuen kommunalen Konzessionsnehmer zu vergeben. Die Gespräche zur Übertragung dieser Teilnetze wurden aufgenommen.

(34) BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhalten die Lechwerke AG und ihre Tochterunternehmen Geschäftsbeziehungen zu zahlreichen nahestehenden Unternehmen. Diese können in nachfolgende vier Gruppen unterteilt werden:

RWE AG
Sonstige RWE-Konzernunternehmen
Assoziierte Unternehmen der LEW-Gruppe die at-equity-bilanziert sind
Sonstige nahestehende Unternehmen: hierunter fallen die nicht in den LEW-Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen, sonstige Beteiligungen sowie nahestehende Unternehmen des RWE-Konzerns; hierzu zählen wesentliche assoziierte Unternehmen des RWE-Konzerns; ferner gelten die Georgsmarienhütte Holding GmbH und die RGM Gebäudemanagement GmbH als nahestehende Personen, da der Vorstandsvorsitzende unseres Mutterunternehmens RWE AG, Herr Dr. Jürgen Großmann, Gesellschafter dieser Unternehmen ist.

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RWE AG Sonstige RWE Konzernunternehmen (soweit nicht der LEW-Gruppe zugehörig) Assoziierte Unternehmen der LEW-Gruppe
2011

TEUR
2010

TEUR
2011

TEUR
2010

TEUR
2011

TEUR
2010

TEUR
--- --- --- --- --- --- ---
Erträge
Stromverkauf - - 506.485 486.822 - -
Sonstige Verkäufe und Dienstleistungen 4.523 5.649 31.329 31.778 8.743 8.069
Aufwendungen
Strombezug - - 808.388 711.953 6.680 10.246
Sonstige Einkäufe und Dienstleistungen 785 1.291 82.322 91.174 2.625 2.333
Forderungen
langfristige 106.000 106.000 1.243 89 511 511
kurzfristige 159 30.449 30.013 54.602 44.062 39.452
Verbindlichkeiten
langfristige - - 243 76 - -
kurzfristige - - 99.703 105.450 126 882
Sonstige Verpflichtungen aus schwebenden Geschäften - - 1.510.059 1.723.204 310.735 319.209

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Sonstige nahestehende Unternehmen
2011

TEUR
2010

TEUR
--- --- ---
Erträge
Stromverkauf 130.029 342
Sonstige Verkäufe und Dienstleistungen 6.373 3.761
Aufwendungen
Strombezug 45.136 3.366
Sonstige Einkäufe und Dienstleistungen 13.991 611
Forderungen
langfristige - -
kurzfristige 25.545 488
Verbindlichkeiten
langfristige - -
kurzfristige 15.147 1.439
Sonstige Verpflichtungen aus schwebenden Geschäften 81.483 31.338

Alle Geschäfte wurden zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen, die sich grundsätzlich nicht von den Liefer- und Leistungsbeziehungen mit anderen Unternehmen unterscheiden.

Von den langfristigen Forderungen waren 106.511 TEUR (Vorjahr: 106.511 TEUR) verzinslich, von den kurzfristigen Forderungen 20.961 TEUR (Vorjahr: 30.429 TEUR).

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten waren in Höhe von 1.182 TEUR (Vorjahr: 810 TEUR) verzinslich.

Wertberichtigungen auf Forderungen an nahestehende Unternehmen erfolgten nicht. Sicherheiten wurden nicht bestellt.

Die Lechwerke AG befragt für alle konsolidierten Unternehmen jährlich zum 31. Dezember Führungskräfte, Organ- und Aufsichtsratsmitglieder zu ihren Transaktionen und vertraglichen Beziehungen mit den Gesellschaften der LEW-Gruppe. Dabei sind alle Beziehungen anzugeben, sofern der Einzelvertrag 50 TEUR, die Summe aller Verträge 100 TEUR übersteigt, oder aber der Vertrag nicht zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen wurde. Die LEW-Gruppe hat mit keiner nahestehenden Person solche Geschäfte abgeschlossen.

GRUNDZÜGE DER VERGÜTUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Die Grundzüge des Vergütungssystems und die Höhe der Vergütung von Vorstand, Aufsichtsrat und Beirat sind im Vergütungsbericht dargestellt und finden sich auf den Seiten 93 ff. dieses Geschäftsberichts. Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des Lageberichts.

Die Gesamtvergütung des Vorstands betrug 854 TEUR (Vorjahr: 881 TEUR), zuzüglich Dienstzeitaufwand für Pensionen in Höhe von 46 TEUR (Vorjahr: 40 TEUR). Der Vorstand erhielt für das Geschäftsjahr 2011 kurzfristige Vergütungsbestandteile in Höhe von 686 TEUR (Vorjahr: 693 TEUR). Außerdem wurden langfristige Vergütungsbestandteile im Rahmen des Beat (Tranche 2011) mit einem Ausgabezeitwert von 168 TEUR zugeteilt (im Vorjahr für die Beat-Tranche 2010: 188 TEUR).

Die Bezüge des Aufsichtsrats summierten sich im Geschäftsjahr 2011 auf 125 TEUR (Vorjahr: 124 TEUR). Für die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat bestehen Arbeitsverträge mit der Lechwerke AG. Die Auszahlung erfolgt entsprechend der dienstvertraglichen Regelungen.

Im Berichtsjahr und Vorjahr wurden keine Kredite oder Vorschüsse an Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats gewährt.

Ehemalige Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebenen erhielten 677 TEUR (Vorjahr: 571 TEUR). Dabei entfielen 48 TEUR (Vorjahr: 21 TEUR) auf die Auszahlung von Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung. Die Pensionsverpflichtungen (Defined Benefit Obligations) gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 7.460 TEUR (Vorjahr: 7.370 TEUR).

Die Angaben zu den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB sind auf den Seiten 166 bis 168 aufgeführt.

(35) AKTIENKURSBASIERTE VERGÜTUNGEN

Während des Berichtsjahres gab es folgende RWE-konzernweite, auf der RWE AG Aktie basierende Vergütungssysteme für den Vorstand und leitende Angestellte der Lechwerke AG und nachgeordneter verbundener Unternehmen:

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BEAT 2005 Tranche 2009 Tranche 2008
Zuteilungszeitpunkt 01.01.2009 01.01.2008
Anzahl bedingt zugeteilter Performance Shares 70.403 38.670
Vertragliche Laufzeit drei Jahre drei Jahre
Auszahlungsbedingungen Automatische Auszahlung, sofern nach Ablauf einer Wartezeit von drei Jahren eine Outperformance gegenüber 25 % der Vergleichsunternehmen des Dow-Jones-STOXX-Utilities-Index erreicht wurde, gemessen an deren Indexgewicht zum Zeitpunkt der Auflegung des Programms. Die Outperformance wird anhand des Total Shareholder Return gemessen, der die Entwicklung des Aktienkurses zzgl. reinvestierter Dividenden berücksichtigt.
Ermittlung der Auszahlung 1. Ermittlung des Indexgewichtes der Vergleichsunternehmen, die am Ende der Laufzeit einen geringeren Total Shareholder Return als RWE aufweisen.
2. Durch Quadrierung dieses Prozentsatzes und Multiplikation mit 1,25 errechnet sich der Performance-Faktor.
3. Berechnung der auszahlbaren Performance Shares als Produkt aus bedingt zugeteilten Performance Shares und Performance-Faktor.
4. Die Auszahlung entspricht der endgültigen Anzahl der Performance Shares, bewertet mit dem durchschnittlichen RWE-Aktienkurs der letzten 20 Börsenhandelstage vor Programmablauf. Sie ist auf den zweifachen Zuteilungswert der Performance Shares begrenzt.
Wechsel der Unternehmenskontrolle/Fusion - Kommt es während der Wartezeit zu einem Wechsel der Unternehmenskontrolle, verfallen alle Performance Shares und es wird eine Entschädigungszahlung gewährt. Sie berechnet sich durch Multiplikation des im Rahmen der Übernahme für die RWE-Aktien gezahlten Preises mit der endgültigen Anzahl der Performance Shares. Letztere wird den Planbedingungen entsprechend bezogen auf den Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebots ermittelt.
- Im Falle einer Fusion mit einer anderen Gesellschaft außerhalb des RWE-Konzerns verfallen die Performance Shares und es wird eine Entschädigungszahlung vorgenommen. Diese errechnet sich aus dem Fair Value der Performance Shares zum Zeitpunkt der Fusion, multipliziert mit der Anzahl der gewährten Performance Shares, die dem Verhältnis der Zeit während der Wartezeit bis zur Fusion zur gesamten Wartezeit der Performance Shares entspricht.
Form des Ausgleichs Barausgleich

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BEAT 2010 Tranche 2011 Tranche 2010 Tranche 2010
Wartezeit: vier Jahre Wartezeit: drei Jahre Wartezeit: vier Jahre
--- --- --- --- ---
Zuteilungszeitpunkt 01.01.2011 01.01.2010 01.01.2010
Anzahl bedingt zugeteilter Performance Shares 53.953 18.493 20.517
Vertragliche Laufzeit fünf Jahre drei Jahre fünf Jahre
Auszahlungsbedingungen - Tranche 2010 mit Wartezeit drei Jahre: Automatische Auszahlung, sofern nach Ablauf einer Wartezeit von drei Jahren (Bewertungsstichtag: 31.12. des zweiten, auf das Gewährungsjahr folgenden Jahres) eine Outperformance gegenüber mindestens 25 % der Vergleichsunternehmen des Dow-Jones-STOXX-Utilities-Index erreicht wurde, gemessen an deren Indexgewicht zum Zeitpunkt der Auflegung der Tranche. Die Outperformance wird anhand des Total Shareholder Return gemessen, der die Entwicklung des Aktienkurses zzgl. reinvestierter Dividenden berücksichtigt.
- Tranche 2010 mit Wartezeit vier Jahre und Tranche 2011: Möglichkeit der Auszahlung an drei Ausübungszeitpunkten (Bewertungsstichtage: 31.12. des dritten auf das Gewährungsjahr folgenden Jahres (Bewertungsstichtag I), 30.06. des vierten auf das Gewährungsjahr folgenden Jahres (Bewertungsstichtag II) und 31.12. des vierten auf das Gewährungsjahr folgenden Jahres (Bewertungsstichtag III)), sofern zum Bewertungsstichtag eine Outperformance gegenüber mindestens 25 % der Vergleichsunternehmen des Dow-Jones-STOXX-Utilities-Index erreicht wurde, gemessen an deren Indexgewicht zum Zeitpunkt der Auflegung der Tranche. Die Outperformance wird anhand des Total Shareholder Return gemessen, der die Entwicklung des Aktienkurses zzgl. reinvestierter Dividenden berücksichtigt. Zum Bewertungsstichtag III erfolgt eine automatische Auszahlung, zum Bewertungsstichtag I und II kann die Anzahl der auszahlbaren Performance Shares frei gewählt werden.
Ermittlung der Auszahlung 1. Ermittlung des Indexgewichtes der Vergleichsunternehmen, die zum Bewertungsstichtag einen geringeren Total Shareholder Return als RWE aufweisen.
2. Die Anzahl der werthaltigen (auszahlbaren) Performance Shares ergibt sich auf Basis einer linearen Auszahlungskurve. Ab einem übertroffenen Index-Gewicht von 25 % werden 7,5 % der bedingt zugeteilten Performance Shares werthaltig. Danach werden für jeden über das Indexgewicht von 25 % hinausgehende Prozentpunkt weitere 1,5 % der zugeteilten Performance Shares werthaltig.
3. Die Auszahlung entspricht der Anzahl der werthaltigen Performance Shares, bewertet mit dem durchschnittlichen RWE-Aktienkurs der letzten 60 Börsenhandelstage zum Bewertungsstichtag. Sie ist auf den zweifachen Zuteilungswert der Performance Shares begrenzt.
Wechsel der Unternehmenskontrolle/Fusion - Kommt es während der Wartezeit zu einem Wechsel der Unternehmenskontrolle, verfallen alle noch nicht ausgeübten Performance Shares und es wird eine Entschädigungszahlung gewährt. Sie berechnet sich durch Multiplikation des im Zuge der Übernahme für die RWEAktien gezahlten Preises mit der endgültigen, noch nicht ausgeübten Anzahl der Performance Shares. Letztere wird den Planbedingungen entsprechend bezogen auf den Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebots ermittelt.
- Fusioniert RWE AG mit einer anderen Gesellschaft außerhalb des RWE-Konzerns, so verfallen die Performance Shares und es wird eine Entschädigungszahlung vorgenommen. Hierzu wird zunächst der Fair Value der Performance Shares zum Zeitpunkt der Fusion berechnet. Dieser Fair Value wird mit der Anzahl der gewährten Performance Shares multipliziert, die dem Verhältnis der Zeit während der Laufzeit bis zur Fusion zur gesamten Laufzeit der Performance Shares sowie dem Verhältnis der zum Zeitpunkt der Fusion verbleibenden ausübbaren Performance Shares zu den zu Beginn der Laufzeit insgesamt gewährten Performance Shares (pro rata) entspricht.
Eigeninvestment Als Voraussetzung für die Teilnahme müssen die Planteilnehmer nachweislich ein Sechstel des Bruttozuteilungswertes der Performance Shares vor Steuern in RWE-Stammaktien investieren und für die Wartezeit der jeweiligen Tranche halten.
Form des Ausgleichs Barausgleich

Der beizulegende Zeitwert der im Rahmen von Beat bedingt zugeteilten Performance Shares zum Zeitpunkt der Zuteilung betrug 17,01 € pro Stück für die Tranche 2011, 25,96 € pro Stück für die Tranche 2010 (vierjährige Wartezeit), 28,80 € pro Stück für die Tranche 2010 (dreijährige Wartezeit) und 11,93 € pro Stück für die Tranche 2009. Diese Werte wurden durch eine externe Berechnungsstelle mithilfe eines stochastischen, multivariaten Black-Scholes-Standardmodells per Monte-Carlo-Simulation auf Basis von jeweils einer Million Szenarien ermittelt. Bei ihrer Ermittlung wurden die in den Programmbedingungen festgelegte maximale Auszahlung je bedingt zugeteilter Performance Share, die restlaufzeitbezogenen Diskontsätze, die Volatilitäten und die erwarteten Dividenden der RWE AG und ihrer Vergleichsunternehmen berücksichtigt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr zeigte sich folgende Entwicklung der Performance Shares:

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BEAT 2005 Tranche 2009 Tranche 2008
Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres 72.105 38.670
Zugesagt - -
Veränderung (zugeteilt/verfallen) - 1.702 - 971
Ausgezahlt - 37.699
Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres 70.403 -
Auszahlbar am Ende des Geschäftsjahres 70.403 -

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BEAT 2010 Tranche 2011 Wartezeit: vier Jahre Tranche 2010 Wartezeit: drei Jahre Tranche 2010 Wartezeit: vier Jahre
Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres - 18.193 20.184
Zugesagt 53.953 - -
Veränderung (zugeteilt/verfallen) - 300 333
Ausgezahlt - - -
Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres 53.953 18.493 20.517
Auszahlbar am Ende des Geschäftsjahres - - -

Die Wartezeit (Vestingperiode) für die Tranche 2009 endete mit Ablauf des Berichtsjahres. Die mit der Tranche 2009 bedingt gewährten Performance Shares (PS) sind nach Ablauf der Wartezeit zum 31. Dezember 2011 aufgrund der Entwicklung des Total Shareholder Return (TSR) nicht werthaltig geworden.

Am Ende des Geschäftsjahres 2011 beträgt die verbleibende Wartezeit für die Tranche 2010 mit dreijähriger Wartezeit noch ein Jahr, für die Tranche 2010 mit vierjähriger Wartezeit noch zwei Jahre und für die Tranche 2011 noch drei Jahre.

Aus den aktienkursbasierten Vergütungssystemen entstanden im Berichtszeitraum Erträge von insgesamt 290 TEUR (Vorjahr: 163 TEUR). Wie im Vorjahr wurden die Ansprüche ausschließlich durch Barausgleich abgegolten. Zum Bilanzstichtag beliefen sich die Rückstellungen für aktienkursbasierte Vergütungen mit Barausgleich auf 54 TEUR (Vorjahr: 997 TEUR). Der innere Wert der zum Bilanzstichtag ausübbaren bzw. auszahlbaren aktienkursbasierten Vergütungen mit Barausgleich betrug zum Bilanzstichtag 0 TEUR (Vorjahr: 646 TEUR).

(36) HONORARE DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Für die im Geschäftsjahr 2011 und im Vorjahr erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers des Konzernabschlusses, PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden:

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2011

TEUR
2010

TEUR
Abschlussprüfungsleistungen 386 420
Andere Bestätigungsleistungen 121 58
Sonstige Leistungen 67 26
574 504

Die Honorare für Abschlussprüfungen beinhalten vor allem die Honorare für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung der Abschlüsse der Lechwerke AG und ihrer Tochterunternehmen. In den anderen Bestätigungsleistungen sind im Wesentlichen Honorare für prüfungsnahe Dienstleistungen enthalten.

(37) ERKLÄRUNG GEMÄSS § 161 AKTG

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Lechwerke AG, Augsburg, haben gemäß § 161 AktG die vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex abgegeben und auf der Internetseite der Lechwerke AG (www.lew.de) dauerhaft zugänglich gemacht; sie ist auf den Seiten 102 und 103 abgedruckt.

(38) EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Zum Zeitpunkt der Erstellung des Geschäftsberichts lagen keine bedeutenden Ereignisse vor.

ZUKUNFTSBEZOGENE AUSSAGEN

In unserem Geschäftsbericht treffen wir Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der LEW-Gruppe beziehen. Diese Aussagen sind ausschließlich Erwartungen, die wir auf Basis unseres aktuellen Informationsstands abgeben. Sollten sich die zugrunde gelegten Prämissen ändern oder weitere Chancen und Risiken eintreten, so sind Ergebnisabweichungen möglich. Eine Gewähr können wir daher für diese Angaben nicht übernehmen.

(39) WESENTLICHE BETEILIGUNGEN

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NAME UND SITZ Methode der Einbeziehung in den Konzernabschluss Anteil am Kapital

in %
2011 2010
unmittelbar mittelbar Eigenkapital1

TEUR
Ergebnis

TEUR
Eigenkapital1

TEUR
--- --- --- --- --- --- ---
Lechwerke AG, Augsburg Mutterunternehmen 385.580 71.100 385.369
Bayerische Elektrizitätswerke GmbH (BEW), Augsburg5 vollkonsolidiert 100,00 34.008 - 23.008
Bayerische Bergbahnen-Beteiligungs-Gesellschaft mbH (BBG), Gundremmingen vollkonsolidiert 100,00 21.047 756 20.291
Wendelsteinbahn GmbH (WB), Brannenburg3 vollkonsolidiert 100,00 2.817 302 2.091
Wendelsteinbahn Verteilnetz GmbH (WBN), Brannenburg3,5 vollkonsolidiert 100,00 38 - 25
Inntal Netz- und Servicegesellschaft mbH (INS), Brannenburg3,7 Beteiligung 100,00 - - 7
Nebelhornbahn-AG (NBO), Oberstdorf3 Equity 26,86 4.865 309 4.961
Wärmeversorgung Schwaben GmbH (WVS), Augsburg2 Beteiligung 100,00 64 - 64
Rain Biomasse Wärmegesellschaft mbH (RBW), Rain am Lech4,8 Beteiligung 74,90 - - -
Mittlere Donau Kraftwerke AG (MDK), München vollkonsolidiert 40,00 5.113 - 5.113
Untere Iller AG (UIAG), München2 Beteiligung 40,00 1.134 41 1.134
LEW Anlagenverwaltung GmbH (LAV), Gundremmingen vollkonsolidiert 100,00 214.753 11.400 203.353
RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Gundremmingen Equity 49,00 355.895 27.308 350.274
LEW Beteiligungsgesellschaft mbH (LB), Gundremmingen vollkonsolidiert 100,00 213.728 14.370 199.356
Elektrizitätswerk Landsberg GmbH (EWL), Landsberg am Lech9 vollkonsolidiert 100,00 3.036 1.448 6.364
LEW TelNet GmbH (LTN), Neusäß vollkonsolidiert 100,00 5.100 3.884 5.616
Überlandwerk Krumbach GmbH (ÜWK), Krumbach vollkonsolidiert 74,60 4.388 733 4.055
LEW Netzservice GmbH (LNS), Augsburg5 vollkonsolidiert 100,00 87 - 87
LEW Service & Consulting GmbH (LSC), Augsburg5 vollkonsolidiert 100,00 1.250 - 1.250
LEW Verteilnetz GmbH (LVN), Augsburg5 vollkonsolidiert 100,00 4.816 - 4.816
Schwäbische Entsorgungsgesellschaft mbH (SE), Gundremmingen vollkonsolidiert 100,00 18.748 1.117 17.632
Abfallverwertung Augsburg GmbH (AVA), Augsburg4 Equity 25,01 - - 18.111
Bayerische-Schwäbische-Wasserkraftwerke Beteiligungsgesellschaft mbH (BSW), Gundremmingen vollkonsolidiert 62,20 79.513 9.142 86.870
Rhein-Main-Donau AG (RMD), München2 Equity 22,50 110.169 - 110.169
Peißenberger Wärmegesellschaft mbH (PWG), Peißenberg4 Beteiligung 50,00 - - 660
Verwaltungsgesellschaft Energie Weißenhorn GmbH, Weißenhorn4,6 Beteiligung 35,00 - - 24
Verteilnetze Energie Weißenhorn GmbH & Co. KG (VNEW), Weißenhorn4,6 Beteiligung 35,00 - - 731
RIWA GmbH Gesellschaft für Geoinformationen (RIWA), Kempten4 Beteiligung 33,33 - - 1.353

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NAME UND SITZ 2010 Ergebnis1

TEUR
Lechwerke AG, Augsburg 70.904
Bayerische Elektrizitätswerke GmbH (BEW), Augsburg5 -
Bayerische Bergbahnen-Beteiligungs-Gesellschaft mbH (BBG), Gundremmingen 1.002
Wendelsteinbahn GmbH (WB), Brannenburg3 168
Wendelsteinbahn Verteilnetz GmbH (WBN), Brannenburg3,5 -
Inntal Netz- und Servicegesellschaft mbH (INS), Brannenburg3,7 - 11
Nebelhornbahn-AG (NBO), Oberstdorf3 405
Wärmeversorgung Schwaben GmbH (WVS), Augsburg2 -
Rain Biomasse Wärmegesellschaft mbH (RBW), Rain am Lech4,8 -
Mittlere Donau Kraftwerke AG (MDK), München -
Untere Iller AG (UIAG), München2 41
LEW Anlagenverwaltung GmbH (LAV), Gundremmingen 14.482
RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Gundremmingen 21.687
LEW Beteiligungsgesellschaft mbH (LB), Gundremmingen 9.480
Elektrizitätswerk Landsberg GmbH (EWL), Landsberg am Lech9 - 1.350
LEW TelNet GmbH (LTN), Neusäß 4.259
Überlandwerk Krumbach GmbH (ÜWK), Krumbach 411
LEW Netzservice GmbH (LNS), Augsburg5 -
LEW Service & Consulting GmbH (LSC), Augsburg5 -
LEW Verteilnetz GmbH (LVN), Augsburg5 -
Schwäbische Entsorgungsgesellschaft mbH (SE), Gundremmingen 811
Abfallverwertung Augsburg GmbH (AVA), Augsburg4 4.151
Bayerische-Schwäbische-Wasserkraftwerke Beteiligungsgesellschaft mbH (BSW), Gundremmingen 8.509
Rhein-Main-Donau AG (RMD), München2 -
Peißenberger Wärmegesellschaft mbH (PWG), Peißenberg4 271
Verwaltungsgesellschaft Energie Weißenhorn GmbH, Weißenhorn4,6 - 1
Verteilnetze Energie Weißenhorn GmbH & Co. KG (VNEW), Weißenhorn4,6 256
RIWA GmbH Gesellschaft für Geoinformationen (RIWA), Kempten4 367

1 Werte nach deutschen handelsrechtlichen Vorschriften

2 Erwartetes Eigenkapital und Ergebnis für 2011

3 Abschluss zum 31. Oktober

4 Werte für 2011 liegen noch nicht vor

5 Ergebnisabführungsvertrag

6 Anteilserhöhung von 25,10 % auf 35,00 %

7 Verschmelzung auf die Wendelsteinbahn GmbH, Brannenburg, zum 1. November 2010

8 Gründung mit notariellem Vertrag vom 30. Mai 2011

9 Kapitalherabsetzung im Geschäftsjahr 2011 durchgeführt

(40) KONZERNZUGEHÖRIGKEIT

Die RWE AG, Essen, ist mit der Mehrheit der Aktien an der Lechwerke AG beteiligt.

Mit Schreiben vom 16. Dezember 2010 hat uns die RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Gundremmingen, mitgeteilt, dass die RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Gundremmingen, die Führung ihrer Beteiligung an der Lechwerke AG ab dem 1. Januar 2011 auf die RWE Deutschland AG, Essen, überträgt und diese zur Ausübung ihrer Aktionärsrechte bei der Lechwerke AG bevollmächtigt.

Mit Schreiben vom 16. Dezember 2010 hat uns die RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen, mitgeteilt, dass die RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen, die Führung ihrer Beteiligung an der Lechwerke AG ab dem 1. Januar 2011 auf die RWE Deutschland AG, Essen, überträgt und diese zur Ausübung ihrer Aktionärsrechte bei der Lechwerke AG bevollmächtigt.

Mit Schreiben vom 5. Januar 2011 hat uns die RWE AG, Essen, gemäß §§ 21 Abs. 1, 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und 6 i. V. m. Satz 2, 24 WpHG Folgendes mitgeteilt:

Die RWE Deutschland AG, Essen, hat am 1. Januar 2011 die Schwellenwerte von 3 %, 5 %, 10 %, 15 %, 20 %, 25 %, 30 %, 50 % und 75 % der Stimmrechte an der Lechwerke AG aufgrund Zurechnung nach § 22 Abs. 1 Nr. 6 WpHG überschritten. Dabei sind der RWE Deutschland AG, Essen, 74,8715 % (das entspricht 26.537.930 Stimmrechten) über die RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen, und 15,00001 12 % (das entspricht 5.316.700 Stimmrechten) über die RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Gundremmingen, jeweils nach § 22 Abs. 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen. Der Stimmrechtsanteil der RWE Deutschland AG betrug damit an diesem Tag 89,8715 %, das entspricht 31.854.630 Stimmrechten (Zurechnung nach § 22 Abs. 1 Nr. 6 WpHG).

Die RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen, hat am 1. Januar 2011 den Schwellenwert von 75 % der Stimmrechte an der Lechwerke AG überschritten. Die ihrer Tochtergesellschaft RWE Deutschland AG, Essen, von ihr selbst (i. H. v. 74,8715 %) sowie von der RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Gundremmingen, (i. H. v. 15,00001 12 %) zuzurechnenden Stimmrechte sind der RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen, ihrerseits nach § 22 Abs. 1 Nr. 6 i. V. m. Satz 2 WpHG in voller Höhe zuzurechnen. Der Stimmrechtsanteil der RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen, an der Lechwerke AG betrug damit am 1. Januar 2011 89,8715 %, das entspricht 31.854.630 Stimmrechten. Die RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen, hält als Eigentümerin zudem nach § 21 Abs. 1 WpHG nach wie vor unmittelbar 74,8715 % der Aktien der Lechwerke AG (das entspricht 26.537.930 Stimmrechten).

Die RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Gundremmingen, ist gleichfalls nach wie vor Eigentümerin der von ihr gehaltenen 15,00001 12 % der Aktien der Lechwerke AG. Ihr Stimmrechtsanteil an der Lechwerke AG gem. § 21 Abs. 1 WpHG beträgt daher unverändert 15,00001 12 %, das entspricht 5.316.700 Stimmrechten.

Der RWE Aktiengesellschaft, Essen, sind die von ihren Tochterunternehmen RWE Deutschland AG, Essen, bzw. RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen, und der RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Gundremmingen, gehaltenen Stimmrechte an der Lechwerke AG in voller Höhe zuzurechnen. Der Stimmrechtsanteil der RWE Aktiengesellschaft beträgt daher ebenfalls unverändert 89,8715 %, das entspricht 31.854.630 Stimmrechten. Die Zurechnung erfolgt dabei gem. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG i. H. v. 15,00001 12 % von der RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Gundremmingen, sowie i. H. v. 74,8715 % von der RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen. Darüber hinaus werden ihr die gesamten Stimmrechte i. H. v. 89,8715 % auch gem. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i. V. m. Satz 2 WpHG von ihren zuvor genannten Tochterunternehmen zugerechnet.

Der vollständige Wortlaut des Schreibens zu den §§ 21, 22, 24 WpHG vom 5. Januar 2011 wurde von uns gemäß § 26 Abs. 1 Satz 1 WpHG europaweit und im Internet unter www.lew.de veröffentlicht sowie an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und das Unternehmensregister übermittelt.

Die Lechwerke AG, Augsburg, sowie Gesellschaften, an denen wir mehrheitlich beteiligt sind, werden in den Konzernabschluss nach IFRS der RWE AG, Essen, einbezogen. Der Konzernabschluss ist bei der RWE AG in Essen erhältlich und steht auch im Internet unter www.rwe.com zur Verfügung.

Augsburg, 26. Januar 2012

Dr. Markus Litpher, Vorstand

Paul Waning, Vorstand

Norbert Schürmann, Vorstand

6.7 BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Wir haben den von der Lechwerke AG, Augsburg, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang - sowie den Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

München, 27. Januar 2012

**PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Kerstin Krauß, Wirtschaftsprüferin

ppa. Gerhard Locher, Wirtschaftsprüfer

7.0 WEITERE INFORMATIONEN

7.1 ORGANE UND WEITERE GREMIEN

AUFSICHTSRAT

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Dr. Bernd Widera Hagen (seit 12. Mai 2011) Mitglied des Vorstands der RWE Deutschland AG Aufsichtsratsvorsitzender (seit 12. Mai 2011)
a) envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz (Vorsitz) RWE Vertrieb AG, Dortmund (Vorsitz) Süwag Energie AG, Frankfurt am Main VSE AG, Saarbrücken (Vorsitz)
b) KEH Kärntner Energieholding Beteiligungs GmbH, Klagenfurt, Österreich (Aufsichtsrat) KELAG-Kärntner Elektrizitäts-AG, Klagenfurt, Österreich (Aufsichtsrat) RWE Effizienz GmbH, Dortmund (Aufsichtsrat; Vorsitz)
Dr. Rolf Martin Schmitz Mönchengladbach (bis 12. Mai 2011) Mitglied des Vorstands der RWE AG Aufsichtsratsvorsitzender (bis 12. Mai 2011)
a) RWE Deutschland AG, Essen (Vorsitz) RWE Power AG, Essen/Köln (Vorsitz) Süwag Energie AG, Frankfurt am Main (Vorsitz)
b) essent N.V., Den Bosch, Niederlande (Aufsichtsrat) KELAG-Kärntner Elektrizitäts-AG, Klagenfurt, Österreich (Aufsichtsrat) RWE Transgas, a.s., Prag, Tschechische Republik (Aufsichtsrat; Vorsitz) RWE Turkey Holding A.S., Istanbul, Türkei (Non-executive Board)
Ralf Zimmermann Rüsselsheim Mitglied des Vorstands der RWE Vertrieb AG 1. Stv. Aufsichtsratsvorsitzender
a) Berlinwasser Holding AG, Berlin envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz# Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-AG, Koblenz (Vorsitz) Stadtwerke Duisburg AG, Duisburg Süwag Energie AG, Frankfurt am Main
b) Berliner Wasserbetriebe AöR, Berlin (Aufsichtsrat) RWE-Veolia Berlinwasser Beteiligungs GmbH, Berlin (Aufsichtsrat)
Thomas Siprak1 Biberbach Vorsitzender des Betriebsrats der Lechwerke AG 2. stv. Aufsichtsratsvorsitzender
Dr. Ivo Holzinger Memmingen (bis 12. Mai 2011) Oberbürgermeister der Stadt Memmingen
b) Kommunale Bau- und Verwaltungsgesellschaft der Stadt Memmingen mbH, Memmingen (Aufsichtsrat; Vorsitz)
Dr. Wolfgang Kässer Pullach Rechtsanwalt in der Kanzlei Nörr LLP, München
a) prevero AG (Vorsitz)
Jürgen Kaiser1 Augsburg Technischer Angestellter
Dr. Arndt Neuhaus Essen Vorsitzender des Vorstands der RWE Deutschland AG
a) Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH, Dortmund envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz rhenag Rheinische Energie AG, Köln RWE IT GmbH, Dortmund RWE IT GmbH, Dortmund RWE Vertrieb AG, Dortmund Stadtwerke Essen AG, Essen Süwag Energie AG, Frankfurt am Main
b) RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr (Aufsichtsrat) Stadtwerke Lingen GmbH, Lingen (Aufsichtsrat)
Robert Rehm1 Friedberg Energieanlagenelektroniker
Jürgen Reichert Bobingen (seit 12. Mai 2011) Direktor der St. Gregor Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Augsburg Geschäftsführer der Kath. Waisen- und Armenkinderhaus-Stiftung Augsburg Bezirkstagspräsident von Schwaben
b) GBW Oberbayern und Schwaben GmbH, München (Aufsichtsrat) Bezirkskliniken Schwaben (KU), Augsburg (Verwaltungsrat; Vorsitz) Kurhaustheater GmbH, Augsburg (Aufsichtsrat) Blaue Blume Schwaben GmbH, Kaufbeuren (Aufsichtsrat; Vorsitz) Leiter Corporate & Finance der RWE AG
Dr. Ulrich Rust Mülheim an der Ruhr Leiter Corporate & Finance der RWE AG
a) RWE Deutschland AG, Essen

AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS

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Personalausschuss Dr. Bernd Widera (Vorsitz)
Ralf Zimmermann
Thomas Siprak
Prüfungsausschuss Dr. Wolfgang Kässer (Vorsitz)
Dr. Bernd Widera
Jürgen Kaiser

a) Mitglied in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten

b) Mitglied in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen

1 Von der Belegschaft gewählt

VORSTAND

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Dr. Markus Litpher Augsburg Vorstandsmitglied verantwortlich für die Querschnitts- und Steuerungsfunktionen, den Kundenservice, die Telekommunikation und den Verteilnetzbetrieb
a) Mittlere Donau Kraftwerke AG, München Nebelhornbahn-AG, Oberstdorf Rhein-Main-Donau AG, München
b) AVA Abfallverwertung Augsburg GmbH, Augsburg (Aufsichtsrat) Elektrizitätswerk Landsberg GmbH, Landsberg am Lech (Aufsichtsrat bis 30. April 2011) MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH, Kabelsketal (Aufsichtsrat; Vorsitz) Überlandwerk Krumbach GmbH, Krumbach (Aufsichtsrat) Wärmeversorgung Schwaben GmbH, Augsburg (Aufsichtsrat) Wendelsteinbahn GmbH, Brannenburg (Aufsichtsrat; Vorsitz)
Paul Waning Aystetten Vorstandsmitglied verantwortlich für den Vertrieb und die Energiebeschaffung (bis 31. Dezember 2011), den Netzservice und die Erzeugung
a) Mittlere Donau Kraftwerke AG, München (Vorsitz) Nebelhornbahn-AG, Oberstdorf Süwag Energie AG, Frankfurt am Main Untere Iller AG, München
b) AVA Abfallverwertung Augsburg GmbH, Augsburg (Aufsichtsrat) Elektrizitätswerk Landsberg GmbH, Landsberg am Lech (Aufsichtsrat; Vorsitz; bis 30. April 2011) NEURA AG, Regau, Österreich (Aufsichtsrat; Vorsitz) Überlandwerk Krumbach GmbH, Krumbach (Aufsichtsrat; Vorsitz) Wärmeversorgung Schwaben GmbH, Augsburg (Aufsichtsrat; Vorsitz) Wendelsteinbahn GmbH, Brannenburg (Aufsichtsrat)
Norbert Schürmann Ustersbach (ab 1. Januar 2012) Vorstandsmitglied verantwortlich für den Vertrieb und die Energiebeschaffung
b) RWE Transgas, a.s., Prag/Tschechische Republik (Aufsichtsrat)

a) Mitglied in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten

b) Mitglied in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen

BEIRAT

Gemäß § 13 der Satzung der Lechwerke AG wurde ein Beirat gebildet.

Die Mitglieder sind:

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Jürgen Reichert Bobingen Direktor der St. Gregor Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Augsburg Geschäftsführer der Kath. Waisen- und Armenkinderhaus-Stiftung Augsburg Bezirkstagspräsident von Schwaben Beiratsvorsitzender
Andreas Scherer Augsburg Geschäftsführer der Presse-Druck- und Verlags-GmbH in Augsburg stv. Beiratsvorsitzender
Dr. Helmut Bläsig Günzburg Technischer Geschäftsführer der Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH
Richard Fank Augsburg Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Augsburg
Dr. Claus Gebhardt Augsburg Geschäftsführer der Stadtwerke Augsburg Holding GmbH
Dr. Ivo Holzinger Memmingen Oberbürgermeister der Stadt Memmingen
Ulrich Humbaur Gersthofen Geschäftsführer der Humbaur GmbH in Gersthofen
Dr. Reinhard Janta Meitingen Geschäftsführer und Standortleiter der SGL Carbon GmbH in Meitingen
Dr. Wolfgang Kässer Pullach Rechtsanwalt der Kanzlei Nörr LLP in München
Jürgen Kaiser Augsburg Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Lechwerke AG
Robert Rehm Friedberg Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Lechwerke AG
Peter Saalfrank Augsburg Hauptgeschäftsführer der IHK Augsburg
Martin Sailer Augsburg Landrat des Landkreises Augsburg
Jürgen Schmid Augsburg Präsident der Handwerkskammer für Schwaben
Dr. Rolf Martin Schmitz Mönchengladbach (bis 12. Mai 2011) Mitglied des Vorstands der RWE AG
Dr. Georg Simnacher1 Günzburg Ehem. Bezirkstagspräsident von Schwaben
Thomas Siprak Biberbach Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Lechwerke AG
Hildegard Wanner Höchstädt an der Donau Bürgermeisterin der Stadt Höchstädt an der Donau Bezirksvorsitzende des Bayerischen Gemeindetags
Dr. Bernd Widera Hagen (seit 12. Mai 2011) Mitglied des Vorstands der RWE Deutschland AG
Götz Wolf München Vorsitzender der Geschäftsführung der PASM Power and Air Condition Solution Management GmbH & Co. KG in München

1 Ehrengast

7.2 GLOSSAR

ANREIZREGULIERUNG

Im Energiewirtschaftsgesetz festgeschriebene zweite Phase der Entgeltregulierung für Strom- und Gasnetze. Sie folgt auf die erste Phase der kostenorientierten Entgeltregulierung.

BACK-TO-BACK-BESCHAFFUNG

Bei einer Back-to-back-Beschaffung deckt sich der Lieferant exakt zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses mit den Liefermengen ein, die mit dem Kunden vereinbart sind. Back-to-Back wird zur Risiko-minimierung im Energiesektor verwendet. Der Kunde kann einen Zeitpunkt wählen, zu dem ihm das Preisniveau günstig erscheint.

BASE UND PEAK

Engl. für Grundlast und Spitzenlast.

BETRIEBLICHES ERGEBNIS

Ergebnis vor Abzug von Zinsen und Steuern (EBIT) bereinigt um außerordentliche und periodenfremde Erträge und Aufwendungen.

BILANZRECHTSMODERNISIERUNGSGESETZ (BILMOG)

Das im Mai 2009 in Kraft getretene BilMoG bringt eine grundlegende Neuregelung des Handelsbilanzrechts. Die neuen Vorschriften sind von den Unternehmen ab dem Geschäftsjahr 2010 anzuwenden.

BUNDESNETZAGENTUR (BNETZA)

Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen ist eine selbstständige Bundesoberbehörde. Sie hat u. a. die Aufgabe, durch Liberalisierung und Regulierung für die weitere Entwicklung auf dem Elektrizitäts- und Gasmarkt zu sorgen.

COMPLIANCE

Überwachung der Einhaltung von Gesetzen und Regelungen sowie freiwilliger Kodexe, insbesondere des LEW-Verhaltenskodex, im Unternehmen.

CONTRACTING

Contracting ist definiert als vertraglich fixierte Übertragung von eigenen Aufgaben der Energiebereitstellung und der Bewirtschaftung auf ein externes Dienstleistungsunternehmen. Wärme-Contracting ist als umfassende Dienstleistung zu verstehen, die den Nutzer von allen Aufgaben entlastet, die mit der Bereitstellung der von ihm benötigten Energie zusammenhängen.

DEUTSCHER CORPORATE GOVERNANCE KODEX (KODEX)

Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex für eine zuverlässige, effiziente Leitung und Überwachung börsennotierter Aktiengesellschaften.

DVFA/SG

Hierbei handelt es sich um ein Rechenverfahren, das von der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse & Assetmanagement (DVFA) zusammen mit der Schmalenbach-Gesellschaft (SG) entwickelt wurde. Das DVFA/SG-Ergebnis entspricht einem um außerordentliche Einflüsse bereinigten Gewinn je Aktie, vergleichbar mit dem bereinigten Jahresüberschuss. Es erleichtert den Vergleich und die Bewertung von nach deutschem Handelsgesetzbuch (HGB) veröffentlichten Jahresabschlüssen.

EBITDA

(Engl. Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Firmenwertabschreibungen, inkl. betrieblichem Beteiligungsergebnis, bereinigt um außerordentliche und periodenfremde Erträge und Aufwendungen.

EEX

Die European Energy Exchange ist die Energiebörse Deutschlands mit Sitz in Leipzig.

ENERGIEWIRTSCHAFTSGESETZ (ENWG)

Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung. Seit 13. Juli 2005 ist die Gesetzesnovelle in Kraft, die u. a. die gesellschaftsrechtliche Trennung von Netz und Vertrieb festlegt.

EQUITY-METHODE

Verfahren zur Berücksichtigung von Beteiligungsgesellschaften, die nicht auf Basis einer Vollkonsolidierung mit allen Aktiva und Passiva in den Konzernabschluss einbezogen werden. Hierbei wird der Beteiligungsbuchwert um die Entwicklung des anteiligen Eigenkapitals der Beteiligung fortgeschrieben. Diese Veränderung geht in die Gewinn- und Verlustrechnung der Eigentümergesellschaft ein.

ERNEUERBARE-ENERGIEN-GESETZ (EEG)

Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien. Ziel des Gesetzes ist es, die aus erneuerbaren Energien erzeugte Strommenge bis zum Jahr 2020 auf mindestens 35 % zu erhöhen und danach kontinuierlich weiter zu erhöhen.

FREE FLOAT

Streubesitz, auch Free Float , sind die Aktien einer börsennotierten Aktiengesellschaft, die nicht dauerhaft im Besitz von Anlegern sind und somit dem Aktienhandel potentiell zur Verfügung stehen.

FULL TIME EQUIVALENTS (FTE)

Anzahl Vollzeit-, Teilzeit- und befristete Mitarbeiter (ohne ruhende Arbeitsverhältnisse, Werkstudenten/Praktikanten, Mitarbeiter in der Freistellungsphase der Altersteilzeit) abzüglich der Teilzeitreduzierung. So entsprechen z. B. zwei Teilzeitstellen (Beschäftigungsgrad 50 %) einem FTE.

IFRS INTERPRETATIONS COMMITTEE (IFRS IC)

Das IFRS IC unterstützt den International Accounting Standards Board (IASB) in seinem Bestreben, eine internationale Konvergenz der Rechnungslegungsstandards zu erzielen.

INTERNATIONAL FINANCIAL REPORTING STANDARDS (IFRS)

Regelwerk zur Rechnungslegung, das vom International Accounting Standards Board (IASB), einer unabhängigen juristischen Person, erstellt wird. Die Rechnungslegung nach IFRS zielt auf eine bessere Vergleichbarkeit internationaler Abschlüsse ab.

KILOWATT (kW)

Maßeinheit der elektrischen Leistung.

1 Kilowatt (kW) = 1.000 W

1 Megawatt (MW) = 1.000 kW

1 Gigawatt (GW) = 1.000 MW = 1.000.000 kW

1 Terawatt (TW) = 1.000 GW = 1.000.000.000 kW

KONTRAG

Das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) hat zu einschneidenden Veränderungen in den gesetzlichen Bestimmungen zur Führung und Jahresabschlusserstellung von Kapitalgesellschaften geführt. Das KonTraG ist kein neues, eigenständiges Gesetz, sondern bewirkt vielmehr Änderungen und Ergänzungen in diversen Wirtschaftsgesetzen, vorrangig dem HGB und dem AktG (siehe auch Risikomanagement).

KONZESSIONSABGABE

Entgelt für die Nutzung von öffentlichen Wegen im Gemeindegebiet für die Verlegung und den Betrieb von Leitungen. Energieversorger müssen dafür einen bestimmten Centbetrag pro Kilowattstunde an die Städte und Gemeinden zahlen.

KRAFT-WÄRME-KOPPLUNGSGESETZ (KWKG)

Gesetz für die Erhaltung, die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung. Das 2008 novellierte Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz hat zum Ziel, einen Beitrag zur Erhöhung der Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung in Deutschland zu leisten. Die Förderung, die Betreiber von testierten KWK-Anlagen erhalten, wird auf den gesamten Stromverbrauch der Letztverbraucher umgelegt.

MINUTENRESERVE

Die Minutenreserve soll nach Eintritt eines Leistungsausfalls ohne Verzögerung eingesetzt werden können und muss nach der derzeit gültigen Spielregel der europäischen Verbundorganisation "Union für die Koordination des Transports elektrischer Energie" (UCTE) spätestens nach 15 Minuten die Sekundenreserve abgelöst haben. Die Minutenreserve wird aus den unter Sekundärregelung laufenden thermischen Kraftwerken, ferner durch den Einsatz von Speicher-, Pumpspeicher-Kraftwerken sowie Gasturbinen und Abschaltung von Kundenlasten bereitgestellt. Seit 1. Dezember 2006 decken die Übertragungsnetzbetreiber ihren Bedarf an Minutenreserveleistung über eine gemeinsame Ausschreibung, was den Vorgaben des neuen EnWG und der zugehörigen Stromnetzzugangsverordnung entspricht.

NETTOERGEBNIS

Ergebnis nach Steuern ohne Ergebnisanteile anderer Gesellschafter.

OWNERSHIP-UNBUNDLING

Unter Entflechtung (engl. Unbundling) versteht man ganz allgemein die Herstellung oder Stärkung der Unabhängigkeit zwischen verschiedenen Geschäftsfeldern eines Unternehmens oder Unternehmensverbundes aufgrund entsprechender gesetzlicher und/oder regulierungsbehördlicher Vorgaben, insbesondere solcher des Wettbewerbs- oder Kartellrechts.

RETURN ON CAPITAL EMPLOYED (ROCE)

Der ROCE zeigt die operative Rendite eines Unternehmens an und ergibt sich, wenn das betriebliche Ergebnis durch das betriebliche Vermögen geteilt wird.

RISIKOMANAGEMENT

Nach dem KonTraG sind Vorstände von Aktiengesellschaften verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu treffen, um Risiken frühzeitig zu erkennen. Ziel eines solchen Überwachungs- oder auch Risikomanagementsystems ist die allgemeine Sicherung des Fortbestands eines Unternehmens.

SMART GRID

Der Begriff intelligentes Stromnetz umfasst die kommunikative Vernetzung und Steuerung von Stromerzeugern, Speichern, elektrischer Verbraucher und Netzbetriebsmitteln in Energieübertragungs- und -verteilungsnetzen der Elektrizitätsversorgung. Ziel ist die Sicherstellung der Energieversorgung auf Basis eines effizienten und zuverlässigen Systembetriebs.

ÜBERTRAGUNGSNETZBETREIBER

Ein Übertragungsnetzbetreiber (engl. Transmission System Operator, kurz TSO) im Sinne des § 3 EnWG ist eine natürliche oder juristische Person oder rechtlich unselbstständige Organisationseinheit eines Energieversorgungsunternehmens, welche für den Betrieb, die Wartung sowie erforderlichenfalls den Ausbau des Höchst- und Hochspannungsverbundnetzes in einem bestimmten Gebiet und den Verbindungsleitungen zu anderen Netzen verantwortlich ist. Als Übertragung wird der Transport von Elektrizität über ein Verbundnetz, d. h. eine Anzahl von miteinander verbundenen Verteilungsnetzen der Höchst- und Hochspannungsebenen, zur Versorgung von Letztverbrauchern - jedoch nicht die Belieferung dieser Kunden selbst - oder Verteilern bezeichnet.

VERTEILNETZBETREIBER

Ein Verteilnetzbetreiber (engl. Distribution System Operator, kurz DSO) im Sinne des § 3 EnWG ist eine natürliche oder juristische Person oder rechtlich unselbstständige Organisationseinheit eines Energieversorgungsunternehmens, welche für Betrieb und Wartung der Netze mit hoher, mittlerer und niedriger Spannung in einem bestimmten Gebiet und gegebenenfalls den Verbindungsleitungen zu anderen Netzen verantwortlich ist. Unter Verteilung ist hierbei der Transport von Elektrizität über die oben genannten Netze zu dem Zweck, die Versorgung von Kunden zu ermöglichen - jedoch nicht die Belieferung der Kunden selbst -, zu verstehen.

VOLLKONSOLIDIERUNG

Verfahren zur Einbeziehung von Tochterunternehmen in den Konzernabschluss, wenn das Mutterunternehmen diese beherrscht (durch Mehrheit der Stimmrechte oder anderen Beherrschungsgrund).

7.3 FINANZKALENDER

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EREIGNIS ORT TERMIN
1. Zwischenmitteilung 2012 16. Mai 2012
Hauptversammlung 2012 Augsburg 16. Mai 2012
Dividendenzahlung 17. Mai 2012
Zwischenbericht Januar - Juni 2012 14. August 2012
2. Zwischenmitteilung 2012 16. November 2012
Bericht zum Geschäftsjahr 2012 - Bilanzpressekonferenz Augsburg März 2013
1. Zwischenmitteilung 2013 Mai 2013
Hauptversammlung 2013 Augsburg 16. Mai 2013
Dividendenzahlung 17. Mai 2013
Zwischenbericht Januar - Juni 2013 August 2013
2. Zwischenmitteilung 2013 November 2013

7.4 IMPRESSUM

Lechwerke AG

Schaezlerstraße 3

86150 Augsburg

Postanschrift:

Lechwerke AG

86136 Augsburg

T +49 821 328-1701

F +49 821 328-1710

www.lew.de

[email protected]

Gestaltung:

Adverma Advertising & Marketing GmbH, Rohrbach

www.adverma.de

Fotografie:

Werbefotografie Weiss GmbH, Gersthofen

www.werbefotografie-weiss.de

Archivfotos:

Christina Bleier, Augsburg; www.christina-bleier.de

brechenmacher baumann photography, Augsburg; www.breba2.de

Rainer Retzlaff, Niedersonthofen; www.photographie-retzlaff.de

Rainer Funck, Bobingen; Fotodesign & Luftbild Funck

Eckhart Matthäus, Augsburg; www.em-foto.de

Ulrich Wagner, Augsburg

Druck:

Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

www.walchdruck.de

Dieser Geschäftsbericht ist am 14. März 2012 veröffentlicht worden.

8-JAHRES-ÜBERSICHT

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LEW-GRUPPE 2011 2010 2009 2008 2007
Außenumsatz (inkl. Strom- und Erdgassteuer) Mio. € 2.133 1.812 1.468 1.165 1.013
ERGEBNIS
EBITDA Mio. € 180 178 167 160 148
Betriebliches Ergebnis Mio. € 138 139 128 122 109
Nettoergebnis Mio. € 118 149 86 94 93
Ergebnis je Aktie1 3,33 4,21 2,43 2,66 2,63
Eigenkapitalrentabilität2 % 14,3 18,3 12,0 14,0 13,8
Umsatzrentabilität2 % 5,8 8,6 6,3 8,5 9,3
Return on Capital Employed (ROCE)3 % 13,5 13,5 11,2 11,4 10,4
Kapitalkosten vor Steuern % 8,0 8,8 9,0 8,5 9,0
Wertbeitrag3 Mio. € 56 49 25 31 15
Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed)3 Mio. € 1.025 1.031 1.151 1.077 1.049
CASH FLOW/INVESTITIONEN/ABSCHREIBUNGEN
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. € 180 188 124 153 108
Investitionen in das Sachanlagevermögen und in immaterielle Vermögenswerte Mio. € 89 81 66 46 44
Abschreibungen und Anlagenabgänge auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Mio. € 42 39 39 38 41
MITARBEITER ZUM GESCHÄFTSJAHRESENDE FTE4 1.725 1.705 1.704 1.651 1.626
VERMÖGENS-/KAPITALSTRUKTUR
Langfristiges Vermögen Mio. € 850 787 732 683 701
Kurzfristiges Vermögen Mio. € 1.053 1.029 1.003 893 837
Eigenkapital Mio. € 867 847 774 706 679
Langfristige Schulden Mio. € 619 620 628 599 616
Kurzfristige Schulden Mio. € 417 349 333 271 243
Bilanzsumme Mio. € 1.903 1.816 1.735 1.576 1.538
Eigenkapitalquote2 % 45,6 46,6 44,6 44,8 44,2
DIVIDENDE/AUSSCHÜTTUNG
Ausschüttung Mio. € 715 71 64 53 53
Dividende je Aktie1 2,005 2,00 1,80 1,50 1,50
Sonderausschüttung je Aktie1 - - - - -

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LEW-GRUPPE 2006 2005 2004
Außenumsatz (inkl. Strom- und Erdgassteuer) 951 879 764
ERGEBNIS
EBITDA 142 154 143
Betriebliches Ergebnis 102 113 101
Nettoergebnis 120 107 66
Ergebnis je Aktie1 3,39 3,01 1,86
Eigenkapitalrentabilität2 18,8 18,3 12,7
Umsatzrentabilität2 12,7 12,2 8,6
Return on Capital Employed (ROCE)3 9,8 10,9 -7
Kapitalkosten vor Steuern 9,0 10,0 -7
Wertbeitrag3 9 9 -7
Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed)3 1.044 1.036 -7
CASH FLOW/INVESTITIONEN/ABSCHREIBUNGEN
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 155 120 94
Investitionen in das Sachanlagevermögen und in immaterielle Vermögenswerte 42 38 31
Abschreibungen und Anlagenabgänge auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 42 42 48
MITARBEITER ZUM GESCHÄFTSJAHRESENDE 1.624 1.636 1.730
VERMÖGENS-/KAPITALSTRUKTUR
Langfristiges Vermögen 718 703 726
Kurzfristiges Vermögen 802 705 591
Eigenkapital 645 585 520
Langfristige Schulden 658 644 636
Kurzfristige Schulden 217 179 161
Bilanzsumme 1.520 1.408 1.317
Eigenkapitalquote2 42,4 41,5 39,5
DIVIDENDE/AUSSCHÜTTUNG
Ausschüttung 53 606 53
Dividende je Aktie1 1,50 1,50 1,50
Sonderausschüttung je Aktie1 - 0,20 -

1 Aufgrund des Aktiensplits am 23. Juli 2007 wurden die Vorjahreswerte zur besseren Vergleichbarkeit angepasst

2 Berechnung beinhaltet Anteil anderer Gesellschafter

3 Absenkung des Kapitalkostensatzes von 8,8 % auf 8,0 % ab 2011

4 Full Time Equivalents (1 FTE = 1 Vollzeitstelle) inklusive den Auszubildenden und erstmals den geringfügig Beschäftigten; Vorjahreswerte nicht angepasst

5 Vorgeschlagene Ausschüttung bzw. Dividende je Aktie für das Geschäftsjahr 2011 der Lechwerke AG, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 16. Mai 2012

6 Inklusive Sonderausschüttung

7 Aufgrund der Einführung des IFRS-Konzernabschlusses keine Werte für 2004

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