Management Reports • May 24, 2012
Management Reports
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Lagebericht
Geschäftsjahr 2011
Bei diesem Lagebericht handelt es sich um einen zusammengefassten Lagebericht für den Evonik-Konzern und die Evonik Industries AG. Die für den Evonik-Konzern getroffenen Aussagen hinsichtlich der Entwicklung in den Segmenten gelten aufgrund der Einflüsse aus den Segmenten entsprechend für die Evonik Industries AG. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und der Einzelabschluss nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt.
Inhaltsverzeichnis
| 1. | Geschäft und Rahmenbedingungen |
| 2. | Ertragslage |
| 3. | Finanzlage |
| 4. | Vermögenslage |
| 5. | Forschung & Entwicklung |
| 6. | Entwicklung in den Segmenten |
| 7. | Entwicklung in den Regionen |
| 8. | Wirtschaftliche Entwicklung der Evonik Industries AG |
| 9. | Corporate Responsibility |
| 10. | Nachtragsbericht |
| 11. | Risikobericht |
| 12. | Prognosebericht |
Überblick
Sehr hohes Ergebnisniveau
2011 war ein sehr erfolgreiches Jahr für Evonik: Getragen von einer weltweit hohen Nachfrage nach unseren Produkten konnten wir die Ergebnisse nochmals deutlich steigern. Gleichzeitig haben wir den strategischen Umbau von Evonik zum reinen Spezialchemieunternehmen konsequent fortgeführt und unser Finanzprofil weiter verbessert.
Evonik erwirtschaftete 2011 die bisher höchsten operativen Ergebnisse. Hierzu steuerten alle Geschäftsbereiche zum Teil deutlich über dem Vorjahr liegende Ergebnisse bei. Die EBITDA-Marge konnten wir von 1 7,8 Prozent auf 19,0 Prozent verbessern. Zu der sehr guten Ergebnissituation haben die starke Nachfrage, die damit verbundene hohe Kapazitätsauslastung sowie Margenverbesserungen beigetragen. Unsere - insbesondere in der ersten Jahreshälfte zum großen Teil voll ausgelasteten - Produktionskapazitäten erweitern wir durch bereits in Betrieb genommene oder in Bau befindliche Kapazitäten, sodass wir von dem von uns erwarteten künftigen Wachstum unserer Märkte überproportional profitieren können. Das im Krisenjahr 2009 gestartete Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm On Track haben wir erfolgreich abgeschlossen. Dank schneller Umsetzung konnten wir das Ziel der jährlichen Einsparungen von 500 Millionen € erstmals Ende 2011 und damit ein Jahr früher als geplant erreichen. Hierdurch haben wir unsere Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu den Vorkrisenjahren deutlich verbessert.

Konsequente Konzentration auf Spezialchemie
Mit dem Umbau von Evonik zu einem reinen Spezialchemieunternehmen sind wir gut vorangekommen. In der Spezialchemie konzentrieren wir uns konsequent auf margenstarke Geschäfte mit attraktivem Wachstums- und Ertragspotenzial. Profitieren wollen wir dabei vor allem von den globalen Megatrends Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz sowie Globalisierung. Dementsprechend haben wir unser Geschäft anhand dieser Megatrends neu geordnet, um noch näher am Markt operieren zu können.
Auch bei der Abgabe von Nichtkerngeschäften haben wir spürbare Fortschritte gemacht: So gaben wir im März 2011 die Mehrheit an unseren in der STEAG GmbH gebündelten Energieaktivitäten an ein deutsches Stadtwerke-Konsortium der Rhein-Ruhr-Region ab. Wir haben zudem verbindliche Regelungen vereinbart, im Zeitraum 2014 bis 2017 auch die restliche Beteiligung an der STEAG zu übertragen. Mittelfristig wollen wir uns ebenfalls von unseren Immobilienaktivitäten trennen und diese vollständig abgeben. Dazu bereiten wir derzeit die Zusammenführung der Immobiliengeschäfte von Evonik und der THS GmbH vor, die insgesamt über einen Bestand von rund 130.000 Wohneinheiten - konzentriert auf Nordrhein-Westfalen - verfügen. Darüber hinaus haben wir das Carbon-Black-Geschäft sowie kleinere Nichtkerngeschäfte verkauft.
Wachstumsprojekte forciert
Profitables Wachstum ist ein Kernelement unserer Strategie. Um der steigenden Nachfrage entsprechen zu können und unsere Marktpositionen zu stärken, haben wir 2011 wichtige Investitionsprojekte auf den Weg gebracht. Für den Ausbau unseres Spezialchemiegeschäfts - vorrangig in attraktiven Wachstumsmärkten - haben wir Gesamtinvestitionen von mehr als 6 Milliarden € in den nächsten fünf Jahren vorgesehen. Bedeutende Projekte sind beispielsweise der Bau eines neuen rückintegrierten Anlagenkomplexes für die Aminosäure DL-Methionin in Singapur, der 2014 in Betrieb gehen soll. In China wollen wir bis Ende 2013 einen neuen Produktionskomplex für Isophoron und Isophoron-Veredelungsprodukte sowie eine Produktionsanlage für Wasserstoffperoxid errichten. Zudem entsteht in Argentinien eine Produktionsanlage, die ab Ende 2012 Alkoholate als Katalysatoren für die Biodieselproduktion liefern soll.
Finanzprofil verbessert
2011 erwirtschafteten wir einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 1,3 Milliarden € und konnten die Nettofinanzschulden um 0,8 Milliarden € auf 0,8 Milliarden € zurückführen.
Unsere operativen und strategischen Erfolge wurden auch extern gewürdigt: Im Mai 2011 wurde unser Rating von den Agenturen Standard & Poor's („BBB" mit stabilem Ausblick) und Moody's („Baa3" mit positivem Ausblick) auf „Investment Grade”-Niveau angehoben.
Börsennotierung bleibt unser Ziel
Wie bereits im Frühjahr 2011 öffentlich bekanntgegeben planen unsere Eigentümer, Evonik zu einem börsennotierten Unternehmen zu machen. Evonik unterstützt diese Pläne ausdrücklich und hat die dafür erforderlichen Vorbereitungen so weit vorangetrieben, dass dieses Ziel, abhängig von den Entscheidungen der Eigentümer und insbesondere auch vorbehaltlich eines entsprechenden Kapitalmarktumfeldes, aus Sicht von Evonik umgesetzt werden kann.
Deutliche Geschäftsausweitung
Die erfolgreiche Geschäftsentwicklung des Jahres 2010 hat sich insbesondere im ersten Halbjahr 2011 verstärkt fortgesetzt, während gegen Jahresende in einigen Geschäften eine Abschwächung der Nachfrage erkennbar war. Insgesamt konnten wir den Umsatz im Jahr 2011 um 9 Prozent auf 14,5 Milliarden € steigern. Das organische Umsatzwachstum betrug 12 Prozent - es setzt sich zusammen aus 2 Prozentpunkten aus der Mengenausweitung und 10 Prozentpunkten aus der Anhebung der Verkaufspreise. Weitere Effekte auf den Umsatz waren Währungseinflüsse mit minus 1 Prozentpunkt sowie sonstige Effekte mit minus 2 Prozentpunkten. In dieser Position wirkte sich maßgeblich die im August 2011 erfolgte Entkonsolidierung des Carbon-Black-Geschäfts aus.
Umsatzveränderung 2011 gegenüber 2010
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| Menge | 2% |
| Preis | 10% |
| Währung | -1% |
| Sonstige Effekte | -2% |
| Gesamt | 9% |
Operative Ergebnisse weiter gesteigert
Dank der starken Mengennachfrage waren unsere Produktionsbetriebe vor allem in der ersten Jahreshälfte 2011 zum großen Teil voll ausgelastet. Gegen Jahresende wurden die Anlagen entsprechend der Nachfrageentwicklung weitgehend wieder auf Normalniveau zurückgefahren. Die operativen Ergebnisse konnten wir infolge der gestiegenen Mengen, der vorteilhaften Kapazitätsauslastung, erfolgreicher Kostensenkungen sowie der höheren Verkaufspreise nochmals verbessern: Das operative Ergebnis vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA) wuchs um 17 Prozent auf 2,8 Milliarden €; die EBITDA-Marge nahm aufgrund des überproportionalen Ergebnisanstiegs von 17,8 Prozent auf 19,0 Prozent zu. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBIT) kletterte um 28 Prozent auf 2,1 Milliarden €. Alle Segmente steuerten hierzu höhere Ergebnisse bei. Das EBIT der sonstigen Aktivitäten betrug minus 404 Millionen € gegenüber minus 420 Millionen € im Vorjahr. Hierin enthalten sind unter anderem die Aufwendungen für das Corporate Center, die strategische Forschung sowie Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation früherer Erwerbe von Unternehmen.
EBIT (vor Sondereinflüssen) nach Segmenten
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| 2011 Mio. € |
2010 Mio. € |
Veränd. in % |
|
|---|---|---|---|
| Consumer, Health & Nutrition | 917 | 853 | 7 |
| Resource Efficiency | 611 | 569 | 7 |
| Specialty Materials | 748 | 469 | 59 |
| Services | 56 | 28 | 101 |
| Real Estate | 171 | 140 | 21 |
| Corporate, andere Aktivitäten | -404 | -420 | 4 |
| Evonik | 2.099 | 1.639 | 28 |
Vorjahreszahlen angepasst.
Umsatz und Überleitung vom EBITDA zum Konzernergebnis
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| 2011 Mio. € |
2010 Mio. € |
Veränd. in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatz | 14.540 | 13.300 | 9 |
| EBITDA (vor Sondereinflüssen) | 2.768 | 2.365 | 17 |
| Betriebliche Abschreibungen | -669 | -726 | |
| EBIT (vor Sondereinflüssen) | 2.099 | 1.639 | 28 |
| Neutrales Ergebnis fortgeführter Aktivitäten | -175 | -236 | |
| Zinsergebnis | -381 | -428 | |
| Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten | 1.543 | 975 | 58 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern nicht fortgeführter Aktivitäten | -42 | 73 | |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (gesamt) | 1.501 | 1.048 | 43 |
| Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten | -451 | -175 | |
| Ertragsteuern nicht fortgeführter Aktivitäten | -36 | -80 | |
| Ergebnis nach Steuern | 1.014 | 793 | 28 |
| Ergebnis anderer Gesellschafter | -3 | -59 | |
| Konzernergebnis | 1.011 | 734 | 38 |
Konzernergebnis erheblich verbessert
Das neutrale Ergebnis von minus 175 Millionen € ist ein Saldo von nicht operativen Aufwendungen und Erträgen mit einmaligem bzw. seltenem Charakter. Wesentliche Posten betrafen Wertminderungen unter anderem auf Sachanlagen im Segment Resource Efficiency aufgrund einer Nachfrageabschwächung und im Segment Specialty Materials infolge bestehender Überkapazitäten sowie im Zusammenhang mit Unternehmensverkäufen. Zudem sind Aufwendungen für den Verkauf von Beteiligungen und für Restrukturierungen enthalten. Sonstiges umfasst unter anderem einen Ertrag aus der Bilanzierung der Put- und der Call-Option für die 49prozentige Beteiligung an der STEAG. Im Vorjahreswert von minus 236 Millionen € waren hauptsächlich Aufwendungen für Restrukturierungen, Wertminderungen und Pensionen enthalten.
Neutrales Ergebnis
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| 2011 Mio. € |
2010 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Restrukturierungen | -30 | -64 |
| Wertminderungen/Wertaufholungen | -131 | -72 |
| Kauf/Verkauf von Beteiligungen | -33 | 0 |
| Sonstiges | 19 | -100 |
| Neutrales Ergebnis fortgeführter Aktivitäten | -175 | -236 |
Das Zinsergebnis verbesserte sich hauptsächlich infolge höherer Zinserträge sowie geringerer Zinsaufwendungen für Pensionsrückstellungen auf minus 381 Millionen €. Das Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten konnten wir um 58 Prozent auf 1.543 Millionen € steigern. Das Ergebnis vor Ertragsteuern der nicht fortgeführten Aktivitäten von minus 42 Millionen € betraf vor allem das ehemalige Geschäftsfeld Energie und hier im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Abgabe des 51-Prozent-Anteils an der STEAG. Der Vorjahreswert von 73 Millionen € enthielt maßgeblich das laufende Ergebnis des ehemaligen Geschäftsfelds Energie sowie Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit dem Abgang der Energieaktivitäten. Insgesamt stieg das Ergebnis vor Ertragsteuern um 43 Prozent auf 1.501 Millionen €. Die Ertragsteuerquote liegt mit 32 Prozent im Wesentlichen bedingt durch steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen im Zusammenhang mit Veräußerungen von Nichtkerngeschäften über der erwarteten Konzernsteuerquote von 30 Prozent. Die Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis verringerten sich infolge der Entkonsolidierung der STEAG deutlich auf 3 Millionen €. Das Konzernergebnis steigerten wir dank der erfolgreichen operativen Geschäftsentwicklung um 38 Prozent auf 1.011 Millionen €.
Schwellenländer stützen Wachstum der Weltwirtschaft
Nach der dynamischen Erholung im Jahr 2010 hat sich das Wachstum der Weltwirtschaft 2011 insgesamt deutlich verlangsamt. Das hohe Wachstumstempo des ersten Halbjahres 2011 konnte im Jahresverlauf nicht aufrechterhalten werden. Ausgelöst durch zunehmende Unsicherheiten bezüglich der Staatsschuldenkrise in der Euro-Zone und einer langsamer als erwartet wachsenden US-Wirtschaft, kam es im zweiten Halbjahr zu einer deutlichen Abschwächung des Wachstums. Darüber hinaus war das Jahr 2011 durch politische Konflikte und Naturkatastrophen gekennzeichnet. Das globale Bruttoinlandsprodukt konnte auf Jahressicht dennoch um 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen.
Wesentliche Wachstumstreiber der Weltwirtschaft waren im Jahr 2011 die Schwellenländer Asiens, angeführt von China (plus 9,2 Prozent), das trotz einer restriktiveren Geldpolitik und dämpfender Maßnahmen am Immobilienmarkt ein hohes Wachstum erzielen konnte. Darüber hinaus war Indien ein wesentlicher Wachstumsgarant, der zwar durch einen Rückgang der Investitionen eine Abschwächung des Wachstums gegenüber 2010 verzeichnen musste, jedoch nach wie vor eine starke Expansion der Wirtschaftsleistung erfuhr (plus 6,8 Prozent).
Die Schwellenländer Südamerikas konnten 2011 mit plus 3,8 Prozent weniger zum globalen Wachstum beitragen als noch 2010 (plus 5,9 Prozent). Insbesondere der Wachstumsmotor der Region, Brasilien, erlebte eine Abkühlung. Eine starke Währung und eine restriktive Kreditvergabe reduzierten das stark von Rohstoffexporten getriebene Wachstum des Landes deutlich von 7,5 Prozent im Jahr 2010 auf 2,9 Prozent im Jahr 2011.
In den Industrienationen (OECD-Länder) hat sich das Wachstumstempo nach der konjunkturellen Erholung 2010 im Jahr 2011 wieder deutlich abgeschwächt. Das Bruttoinlandsprodukt in den OECD-Staaten stieg lediglich um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Signifikant für fast alle Industriestaaten war im Jahr 2011 eine deutliche Verlangsamung des Wachstums nach dem ersten Quartal. Insbesondere in der Euro-Zone (plus 1,5 Prozent) führte die anhaltende Schuldenproblematik der südeuropäischen Staaten zu einem geringen Wachstum, wobei in einzelnen Ländern der Euro-Zone, wie Portugal (minus 1,5 Prozent) und Griechenland (minus 6,8 Prozent), die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahr sogar zurückging. Deutschland konnte sich durch seine Exportstärke in den Wachstumsmärkten und einen stabilen privaten Konsum, insbesondere in der ersten Jahreshälfte, den negativen Entwicklungen im Euro-Raum entziehen. Mit einem Wachstum von 3,0 Prozent war Deutschland wesentlicher Wachstumstreiber in der Euro-Zone. In den USA (plus 1,8 Prozent) hat sich die konjunkturelle Erholung gegenüber 2010 ebenfalls deutlich abgeschwächt. Insbesondere der stagnierende Arbeitsmarkt und die geringe Belebung am Häusermarkt führten dort zu einem deutlich geringeren Wachstum als vor Jahresfrist erwartet. Japan wurde im Jahr 2011 von einer Katastrophe mit weitreichenden Folgen für das Wirtschaftswachstum heimgesucht. Durch den nahezu kompletten Stillstand der japanischen Industrieproduktion befand sich die Wirtschaft zum Ende des Jahres 2011 immer noch in der Rezession. Insgesamt ging die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozent zurück.
Entwicklung der Spezialchemie und bedeutender Abnehmerbranchen
Die globale Industrieproduktion ist auch im Jahr 2011 stärker als das Bruttoinlandsprodukt gewachsen. Gegenüber der starken Erholung im Jahr 2010 (plus 8,1 Prozent) im Nachgang zur Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 hat sich das Wachstumstempo jedoch abgeschwächt (plus 3,8 Prozent). Wesentlicher Treiber der globalen Industrieproduktion war weiterhin das nach wie vor hohe Wachstum in China (plus 13,4 Prozent).
In den Industrienationen litt auch die Industrieproduktion unter der zunehmenden Unsicherheit der Konsumenten und Unternehmen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung. Ein massiver Abbau der Lager in vielen Industriezweigen bremste die Industrieproduktion zum Ende des Jahres deutlich. Die Unsicherheiten in Europa erreichten zum Jahresende auch das Wachstum der Industrieproduktion in Asien, das sich deutlich verlangsamte.
In den einzelnen Abnehmerbranchen gab es im Jahr 2011 deutlich unterschiedliche Entwicklungen. Insbesondere in der Automobilindustrie fand eine Normalisierung des Wachstums gegenüber dem außergewöhnlich guten Jahr 2010 statt. Getrieben von der asiatischen Nachfrage konnte die Industrie real um 7,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen. Ähnliche Entwicklungen waren in der Elektroindustrie (plus 6,3 Prozent) und der Informations- und Kommunikationstechnologieindustrie (plus 4,0 Prozent) zu verzeichnen. Trotz der aufkommenden Verunsicherung der privaten Konsumenten verzeichneten die Nahrungsmittelindustrie (plus 3,8 Prozent) und die Körperpflegeindustrie (plus 6,0 Prozent) weiterhin ein Wachstum auf hohem Niveau. Während auch die globale Bauindustrie im Jahr 2011 einen deutlichen Anstieg (plus 3,9 Prozent) verzeichnete, erfuhr die Farben- & Lackindustrie nur eine vergleichsweise geringe Zunahme (plus 1,2 Prozent).
In der globalen Spezialchemie kam es nach einem hohen Wachstum 2010 ebenfalls zu einer Normalisierung. Aufgrund der hohen Kapazitätsauslastung in der Chemieindustrie der Industrieländer konnte das Wachstumstempo des Jahres 2010 nicht aufrecht erhalten werden. Außerdem schwächte sich die Industrieproduktion im zweiten Halbjahr ab. Aufgrund des sehr guten Starts in das Jahr 2011 ergab sich insgesamt ein reales Wachstum von 4,8 Prozent gegenüber 2010. Gestiegene Rohstoffkosten führten im ersten Halbjahr darüber hinaus zu einem deutlichen Preisanstieg, der global zu einem starken Umsatzwachstum in der Spezialchemie führte. Die Spezialchemie folgte im Wesentlichen ihren wichtigen Abnehmerindustrien und konnte insbesondere in Asien ein deutliches Wachstum erzielen. Aufgrund der gedämpften Zunahme der nicht exportorientierten Industrieproduktion in der Euro-Zone verlangsamte sich das Wachstum in der Spezialchemie hier besonders deutlich.
Entwicklung der Rohstoffpreise und Währungen
Der Rohölpreis der Sorte Brent hat sich im Jahr 2011 sehr volatil entwickelt, im Jahresdurchschnitt war dieses Rohöl mit 1 1 1 US-$ per Barrel deutlich teurer als im Vorjahr (plus 40 Prozent). Durch die gute konjunkturelle Entwicklung zu Beginn des Jahres und angebotsseitige Risiken verteuerte sich der Rohölpreis auf bis zu 123 US-$ im Monatsdurchschnitt. Die Risiken einer globalen Konjunkturabschwächung führten ab Mitte 2011 wieder zu einer deutlichen Entspannung. Der Euro hat sich aufgrund der europäischen Staatsschuldenkrise zum Jahresende gegen die langfristigen Aufwertungstendenzen entwickelt und stand unter erhöhtem Druck. Der durchschnittliche Jahreskurs gegenüber dem US-Dollar betrug 1,39 €.
Branchenentwicklung: Wohnimmobilien
Der deutsche Wohnungsmarkt entwickelt sich insgesamt dynamisch: Seit 2010 ziehen Mieten, Immobilientransaktionen und -preise sowie die Zahl der Baugenehmigungen und der Baufertigstellungen an. Langfristig orientierte Investoren sind unter dem Gesichtspunkt der Risikostreuung und der aktuellen Euro-Krise wieder verstärkt an einer Erhöhung ihrer Immobilienquote interessiert. Das führte dazu, dass 2011 insgesamt 213 Wohnungspakete mit zusammen rund 82.600 Einheiten verkauft wurden. Beide Werte stiegen damit um mehr als 50 Prozent gegenüber ihren jeweiligen Vergleichswerten von 2010. Getragen wurde der Aufschwung vor allem vom Handel kleinerer Wohnungspakete mit jeweils weniger als 800 Einheiten.
Die Nachfrage nach Wohnraum ist unmittelbar an die Zahl der Privathaushalte sowie deren verfügbares Einkommen gekoppelt. Die Anzahl der Haushalte steigt wegen der fortwährenden Verkleinerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße insgesamt weiter an - auch wenn sich die Situation in einzelnen Städten und Gemeinden sehr unterschiedlich darstellt. Die Nettokaltmieten für Wohnraum entwickelten sich regional ebenfalls unterschiedlich, insgesamt stieg die durchschnittliche Miete im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent. Im Wohnungsbau setzte sich 2011 die Trendwende fort. Mit 225.000 genehmigten Wohneinheiten (Vorjahr: 192.000) lag die Zahl der Baugenehmigungen deutlich höher als im Vorjahr. Wegen der zeitlichen Verzögerung zwischen Genehmigung und Fertigstellung ist nach dem absoluten Tiefpunkt im Jahr 2009 mit 143.000 fertiggestellten Wohneinheiten auch 2011 noch nicht mit einem Ergebnis oberhalb der Marke von 200.000 Fertigstellungen zu rechnen, sondern erst ab 2012. Günstige Koordinaten für die weitere Entwicklung des deutschen Wohnungsmarktes sind stabile Einkommen, niedrige Bauzinsen, die staatlichen Programme zur Gebäudesanierung und eine hohe Wohnungsnachfrage in prosperierenden Regionen.
Unternehmensstrategie zielt auf profitables Wachstum
Evonik ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie. Darüber hinaus bestehen Beteiligungen bei Wohnimmobilien und in der Energie. Profitables Wachstum und eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts stehen im Mittelpunkt unserer Strategie, die von unseren Anteilseignern RAG-Stiftung (74,99 Prozent) und Fonds des Finanzinvestors CVC Capital Partners (mittelbar 25,01 Prozent) unterstützt wird.
Mit unserer Spezialchemie konzentrieren wir uns auf wachstumsstarke Megatrends - insbesondere Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz sowie Globalisierung - und erschließen attraktive Zukunftsmärkte. Dabei nutzen wir integrierte Technologieplattformen und entwickeln diese ständig weiter. Zu unseren Stärken zählen ein ausbalanciertes Spektrum an Arbeitsgebieten, Endmärkten und regionaler Präsenz sowie die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Unseren ehrgeizigen Wachstumskurs wollen wir in den nächsten Jahren konsequent fortsetzen und unsere führenden Markt- und Technologiepositionen weiter ausbauen. Gleichzeitig stärken wir unsere Aktivitäten in wirtschaftlich attraktiven Regionen. Als wichtigen Motor für künftiges Wachstum sehen wir unsere marktorientierte Forschung & Entwicklung. Die kontinuierliche Verbesserung der Kostenposition hat im Evonik-Konzern ebenfalls einen hohen Stellenwert.
Marktorientierte Struktur
Entsprechend der Ausrichtung unserer Strategie auf die Megatrends Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz sowie Globalisierung haben wir unser Geschäft neu geordnet1. Unsere in sechs Geschäftsbereichen zusammengefassten operativen Spezialchemieaktivitäten sind nun den drei Segmenten Consumer, Health & Nutrition, Resource Efficiency und Specialty Materials zugeordnet. In dieser neuen Segmentstruktur werden die Spezialchemieaktivitäten von Evonik entsprechend gleichartiger Themen und langfristiger Erfolgsfaktoren ausgerichtet. Das Segment Services erbringt vor allem Konzerndienstleistungen für die operativen Chemiegeschäfte sowie das Corporate Center. Im Segment Real Estate führen wir unsere Beteiligungen an den Immobilienaktivitäten. Das Corporate Center unterstützt den Konzernvorstand bei der strategischen Steuerung des Unternehmens. Die Vorjahreszahlen wurden an die neue Struktur angepasst.
1 Siehe hierzu auch Textziffern (1) und (9.1) im Anhang.
Schlanke Organisation
Um Evonik insgesamt noch transparenter und beweglicher zu machen, verringern wir die Komplexität unseres Konzerns weiter. Hierzu planen wir, wichtige Legaleinheiten in Deutschland gesellschaftsrechtlich zusammenzuführen. Als ersten Schritt haben wir zum 1. August 2011 die Führung sämtlicher Betriebe der Evonik Degussa GmbH, Evonik Goldschmidt GmbH, Evonik Oxeno GmbH, Evonik Röhm GmbH und Evonik Stockhausen GmbH auf die Evonik Industries AG übertragen. Damit verbunden gingen auch die Mitarbeiter der Gesellschaften auf die Evonik Industries AG über. Weitere Gesellschaften werden am 1. April 2012 folgen. Durch die Betriebsführungsverträge ist die Evonik Industries AG bereits heute einheitlicher Arbeitgeber für alle Mitarbeiter der betroffenen Einheiten - die Mitbestimmungsstrukturen wurden entsprechend angepasst. Gleichzeitig stärkt Evonik seinen einheitlichen Auftritt gegenüber Kunden und Geschäftspartnern sowie am Arbeitsmarkt.
Vorstand erweitert
Um die Nähe zwischen Vorstand und operativem Geschäft zu stärken, wurden zum 1. April 2011 die Herren Patrik Wohlhauser, Dr. Thomas Haeberle und Dr. Dahai Yu zu weiteren Vorstandsmitgliedern bestellt. Die mit der neuen Struktur einhergehende direkte Führung des operativen Geschäfts durch den Evonik-Vorstand ermöglicht eine Straffung der Entscheidungsstrukturen und damit eine Beschleunigung der Prozesse. Zum 1. September 2011 wurde Herr Thomas Wessel zum Mitglied des Vorstandes und zum Arbeitsdirektor bestellt, er folgt in beiden Funktionen Herrn Ralf Blauth, der zum 31. August 2011 vorzeitig in den Ruhestand ging.
Mehrheit an der STEAG GmbH verkauft
Am 2. März 2011 haben wir den im Dezember 2010 unterzeichneten Kaufvertrag über 51 Prozent der Anteile an der STEAG an ein deutsches Stadtwerke-Konsortium der Rhein-Ruhr-Region vollzogen. Damit erhält das Energiegeschäft die Möglichkeit, sein Wachstumspotenzial mit einem neuen Mehrheitsgesellschafter voll auszuschöpfen. Der vorläufige Kaufpreis für den 51-prozentigen Anteil betrug 651 Millionen €. Aufgrund der vereinbarten Abgabe der Energieaktivitäten wurde das ehemalige Geschäftsfeld Energie im Jahresabschluss 2010 als nicht fortgeführte Aktivität dargestellt. Seit März 2011 wird der verbliebene 49-prozentige Anteil an der STEAG als At-Equity-Beteiligung ausgewiesen.
Im Zusammenhang mit dem Mehrheitsverkauf der STEAG wurde im Dezember 2010 eine vertragliche Regelung getroffen, durch die wir die 49-prozentige Beteiligung an der STEAG in fünf Jahren vollständig an das Stadtwerke-Konsortium abgeben können (Put-Option). Gleichzeitig hat das Konsortium die vertraglich festgelegte Option, ab dem 1. Januar 2014 die Beteiligung an der STEAG zu übernehmen (Call-Option). Die Put-Option wird als finanzieller Vermögenswert und die Call-Option als finanzielle Verbindlichkeit in der Bilanz gezeigt. Beide Optionen werden wie Finanzinstrumente behandelt und müssen regelmäßig bewertet werden, wobei zahlreiche Parameter einzubeziehen sind. Die Bewertungen werden sich bis zur Optionsausübung fortsetzen - die Erträge und Aufwendungen hieraus werden im neutralen Ergebnis gezeigt.
Zukunftsmodell für Immobilien erarbeitet
Gemeinsam mit der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) haben wir im September 2011 wichtige Vereinbarungen zur Umsetzung des Zukunftsmodells der Immobilienaktivitäten unterzeichnet. Durch die geplante Zusammenführung unseres Immobiliengeschäfts mit dem der THS, an der Evonik und die IG BCE indirekt zu jeweils 50 Prozent beteiligt sind, wird das drittgrößte Wohnungsunternehmen in Deutschland entstehen. Um langfristig stabile Eigentumsverhältnisse herzustellen, beabsichtigt Evonik einen Anteil seiner Immobilienbeteiligung dem Treuhandvermögen (Contractual Trust Arrangement, CTA) zuzuführen, das langfristige Pensionsansprüche der Mitarbeiter von Evonik absichert. Die RAG-Stiftung will sich ebenfalls an dem Immobilienunternehmen beteiligen. Im Rahmen der Konzentration auf die Spezialchemie planen wir mittelfristig die vollständige Abgabe unserer Immobilienbeteiligung.
Seit dem 1. Januar 2012 haben Evonik und THS die Bewirtschaftung ihres Wohnungsbestands in dem Gemeinschaftsunternehmen Vivawest Wohnen GmbH gebündelt.
Aktives Portfoliomanagement
Aktives Portfoliomanagement verbunden mit effizienter Kapitalallokation hat in unserem Konzern einen hohen Stellenwert: Wir investieren nur in Geschäfte, von denen wir uns nachhaltiges, profitables Wachstum versprechen. Von Aktivitäten, die nicht mehr zu unserer Strategie passen oder unsere Renditevorgaben nicht mehr erfüllen, trennen wir uns.
Mit gezielten Akquisitionen ergänzen wir unser Portfolio in Bezug auf Produkte, Märkte und Technologien. So haben wir 2011 zur Verstärkung unserer führenden Marktpositionen im Segment Consumer, Health & Nutrition das RESOMER® Geschäft von der Boehringer Ingelheim-Gruppe, Ingelheim, das Pharmageschäft von SurModics Pharmaceuticals Inc., Birmingham (Alabama, USA), sowie das Geschäft der hanse-chemie-Gruppe, Geesthacht, erworben. Zur Ergänzung des Segments Resource Efficiency haben wir die Aktivitäten der norwegischen FESIL Sunergy AS von der FESIL AS, Trondheim (Norwegen), übernommen. Außerdem haben wir im Segment Specialty Materials die Nordamerika-Position unseres Wasserstoffperoxidgeschäfts durch den Kauf einer Produktionsanlage in Kanada von der Kemira Chemicals Canada Inc., Maitland (Ontario, Kanada), verstärkt.
Im Zuge der Konzentration auf die Spezialchemie haben wir Ende Juli 2011 aus dem Segment Resource Efficiency das Carbon-Black-Geschäft an eine Beteiligungsgesellschaft von Investmentfonds, die von Rhone Capital LLC, New York (NY, USA), und von Triton Partners, St. Helier (Jersey, Kanalinseln), verwaltet und beraten werden, verkauft. Der Transaktionswert belief sich inklusive zu übernehmender Verpflichtungen auf mehr als 900 Millionen €. Das Carbon-Black-Geschäft wurde bis Ende Juli 2011 vollkonsolidiert. Da der Verkauf rückwirkend zum 1. Januar 2011 erfolgte, stand uns das anteilige Jahresergebnis des Carbon-Black-Geschäfts nicht mehr zu und wurde über das neutrale Ergebnis korrigiert. Ebenfalls Ende Juli 2011 wurde aus dem Segment Resource Efficiency das Geschäft mit Plastikadditiven und Plastisolen an Kaneka Belgium N.V., Westerlo-Oevel (Belgien), verkauft.
Evonik übernimmt Verantwortung
Nachhaltiges Wirtschaften und verantwortungsvolles Handeln sind Voraussetzungen für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen - auch von Evonik. Wir übernehmen weltweit Verantwortung für unsere Geschäfte, unsere Mitarbeiter und die Gesellschaft. Das ist für uns Corporate Responsibility (CR). Als Bestandteil der Konzernstrategie greift unsere CR-Strategie Megatrends - wie Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz und Globalisierung - sowie ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen auf und unterstützt die Entwicklung neuer Geschäfte. So leisten wir mit unseren Produkten und Technologien einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft und stärken gleichzeitig unsere Marktpositionen. Auf dieser strategischen Grundlage bauen wir unsere CR-Aktivitäten konsequent aus und berichten der Öffentlichkeit darüber.
Effizienzsteigerungsprogramm On Track vorzeitig erfolgreich beendet
Als Reaktion auf die Wirtschaftskrise hatten wir Anfang 2009 das Effizienzsteigerungsprogramm On Track mit dem Ziel gestartet, unsere Kosten zunächst kurzfristig und zusätzlich bis Ende 2012 dauerhaft um die Größenordnung von 500 Millionen € zu senken. Alle wesentlichen Prozesse und Kostenpositionen im Konzern wurden hierbei auf den Prüfstand gestellt. Dank schneller Umsetzung konnten wir das Ziel der jährlichen Einsparungen bereits Ende 2011 erstmals erreichen. On Track hat somit in den vergangenen Jahren einen ganz wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Evonik geleistet. Darüber hinaus hat sich durch die Umsetzung der Maßnahmen und Methoden zur stetigen Optimierung im gesamten Unternehmen bei den Mitarbeitern eine Performance-Kultur fest etabliert. Zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit werden wir weiterhin an der nachhaltigen Effizienzsteigerung des Unternehmens arbeiten.
Weltweite Aktivitäten
Evonik ist weltweit tätig und betreibt Produktionsanlagen in 26 Ländern. Die größten Produktionsstandorte wie Marl, Wesseling, Rheinfelden, Antwerpen (Belgien), Mobile (Alabama, USA) und Schanghai (China) produzieren auf Basis von integrierten Technologieplattformen für mehrere Geschäftsbereiche. Dies ermöglicht eine hervorragende Verwertung der Stoffströme, da Nebenprodukte aus einer Produktion als Rohstoff für eine andere Produktion eingesetzt werden. Die Folge ist eine optimale Ausbeute der Ressourcen und damit eine hohe Wertschöpfung. Auch Energieversorgung und Infrastruktur eines Standorts können kosteneffizient von allen ansässigen Geschäftsbereichen genutzt werden. Aus logistischen oder produktionstechnischen Gründen betreiben wir einige Produktionsanlagen in der Nähe oder auf dem Gelände unserer Kunden (Fence-to-Fence-Anlagen). Darüber hinaus gibt es zahlreiche kleinere Evonik-Standorte, die nur für jeweils einen Geschäftsbereich produzieren.
Effiziente Beschaffung
Die Beschaffung ist ein essenzieller Bestandteil der Wertschöpfungskette, daher erachten wir eine intensive organisations- und funktionsübergreifende Zusammenarbeit mit den Geschäftsbereichen als unabdingbar. Mit innovativen Konzepten und globalen Strategien haben wir auch 2011 neue Wege beschritten und dadurch eine optimierte Versorgung sicherstellen können. Gleichzeitig konnten wir potenzielle Beschaffungsrisiken weiter verringern. Durch die stetige Verbesserung wesentlicher Prozesse wollen wir die Effizienz der Beschaffung weiter erhöhen.
Die Erschließung neuer Märkte sowie die weitere Sicherung der Versorgung werden auch in Zukunft wichtige Kernaufgaben darstellen. Dabei sind wir uns unserer Verantwortung innerhalb der Lieferkette bewusst. Themen wie Qualität, Sicherheit, Gesundheit, Umweltschutz und Corporate Responsibility stellen einen festen Bestandteil der Beschaffungsstrategie dar.
Vor dem Hintergrund der langfristigen Sicherung unserer Rohstoffbeschaffung haben wir entschieden, uns aktiv an den Vorbereitungen zur Gründung der vom Bundesverband der Deutschen Industrie ins Leben gerufenen „Allianz zur Rohstoffsicherung" zu beteiligen.
Im Jahr 2011 hat Evonik Rohstoffe, Energieträger, technische Güter und Dienstleistungen im Wert von rund 9,4 Milliarden € eingekauft. Etwa 60 Prozent des Gesamteinkaufswerts entfallen dabei auf die Beschaffung von Rohstoffen. Für den Konzern stellen petrochemische Rohstoffe, insbesondere Steamcracker-Produkte und deren Derivate, mit mehr als 30 Prozent den größten Anteil der Rohstoffe dar.
Von den in unserer Produktion eingesetzten Rohstoffen waren im Jahr 2011 rund 10 Prozent regenerativer Herkunft, womit dieser Anteil gegenüber dem Vorjahr weiter gestiegen ist. Ein wesentlicher Teil dieser nachwachsenden Ausgangsstoffe geht in hochwertige Vorprodukte der Konsumgüterindustrie sowie fermentativ hergestellte Aminosäuren ein.
Nachdem die Rohstoffpreise in der ersten Jahreshälfte 2011 auf ein Rekordniveau gestiegen waren, fielen sie im zweiten Halbjahr wieder auf das Niveau vom Jahresbeginn zurück. Um dieser zunehmenden Volatilität entgegenzutreten, wird ein strukturierter Ansatz der Risikobewertung verfolgt, damit gezielte Maßnahmen zur Risikominimierung ergriffen werden können.
Wertorientierte Unternehmenssteuerung
Die Unternehmenssteuerung von Evonik erfolgt auf der Basis eines konsistenten, wertorientierten Kennzahlensystems. Diese Steuerungskennzahlen dienen der Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs der operativen Geschäftseinheiten und des Konzerns. Die konsequente Ausrichtung an diesen Kennzahlen zielt auf die Steigerung des Unternehmenswerts durch Rentabilitätsverbesserung und profitables Wachstum ab.
Die Konzernstruktur erfordert Kennzahlen, die einerseits den Besonderheiten der einzelnen Geschäfte Rechnung tragen und andererseits konzernweit vergleichbar sind. Um die Zielsetzung profitablen Wachstums noch stärker und transparenter in den Fokus zu rücken, erfolgt die wertorientierte Steuerung von Evonik seit 2010 mit der Führungskennzahl EVA® (Economic Value Added). Weitere relevante Werttreiber und flankierende Kennzahlen zur Konzernsteuerung runden das Kennzahlensystem ab. Die Kennzahlen werden aus einheitlich definierten Erfolgskennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz abgeleitet.
Deutlich Wert geschaffen
Im Vergleich zu einer absoluten Ergebnisgröße erweitert der EVA® die Performance-Betrachtung um die Kapitalkosten, die mindestens verdient werden müssen. Der EVA® errechnet sich als Differenz zwischen EBIT und Kapitalkosten. Mit einem positiven EVA® schafft Evonik Wert (Value-Spread-Ansatz).
Die Kapitalkosten ergeben sich, indem man das durchschnittlich gebundene Kapital (Capital Employed) mit dem gewichteten durchschnittlichen Kapitalkostensatz multipliziert. Der Kapitalkostensatz stellt die risikoadjustierte Renditeanforderung dar und wird nach dem Capital Asset Pricing Model und dem WACC-Ansatz (Weighted Average Cost of Capital) ermittelt. Die Kapitalkosten spiegeln die mittelfristige interne Steuerungsperspektive wider. Der Kapitalkostensatz für den Evonik-Konzern betrug unverändert zum Vorjahr 9,5 Prozent vor Steuern.
2011 erwirtschaftete Evonik einen EVA® von 1.035 Millionen € und schaffte damit deutlich Wert. Die Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um 434 Millionen € resultierte aus dem deutlichen Ergebnisanstieg bei nur leicht erhöhtem Kapitaleinsatz.
Höhere Kapitalverzinsung
Der Return an Capital Employed (ROCE) gibt an, wie sich das eingesetzte Kapital verzinst. Zur Errechnung wird das EBIT in ein Verhältnis zum durchschnittlichen Capital Employed gesetzt.
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| in Millionen € | 2011 | 2010 |
|---|---|---|
| EBIT (vor Sondereinflüssen) | 2.099 | 1.639 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 3.325 | 3.543 |
| + Sachanlagen/als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 5.799 | 5.882 |
| + Beteiligungen | 995 | 602 |
| + Vorräte | 1.635 | 1.480 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 1.861 | 1.781 |
| + Übrige unverzinsliche Vermögenswerte | 782 | 397 |
| - Unverzinsliche Rückstellungen | -1.283 | -1.080 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -1.051 | -929 |
| - Übrige unverzinsliche Verbindlichkeiten | -859 | -749 |
| \= Capital Employed 1) | 11.204 | 10.927 |
| ROCE (EBIT/Capital Employed) in % | 18,7 | 15,0 |
1) Jeweils Jahresdurchschnittswerte.
2011 hat sich das durchschnittliche Capital Employed leicht auf 11,2 Milliarden € erhöht. Hierzu trug der Zugang der 49-prozentigen Beteiligung an STEAG bei. Im Vorjahr waren die STEAG-Gesellschaften dagegen als nicht fortgeführtes Geschäft nicht in die Berechnung des Capital Employed einbezogen. Weiterhin wirkte sich ein höheres Umlaufvermögen im Zuge der Geschäftsausweitung erhöhend aus, während der Abgang des Carbon-Black-Geschäfts einen gegenläufigen Effekt hatte.
Dank der deutlichen Ergebnissteigerung verbesserte sich der ROCE von 15,0 Prozent auf 18,7 Prozent. Insbesondere in den drei operativen Chemiesegmenten erzielten wir eine weit überdurchschnittliche Verzinsung des gebundenen Kapitals. Der ROCE des Konzerns ist deutlich geringer, da im Capital Employed auch die aufgedeckten stillen Reserven aus dem Erwerb der Anteile an der ehemaligen Degussa AG sowie aus früheren Fusionen der ehemaligen Degussa AG enthalten sind. Diese waren in der in den Vorjahren geltenden Struktur dem ehemaligen Geschäftsfeld Chemie zugeordnet und werden in der neuen Segmentstruktur unter „Corporate, andere Aktivitäten" ausgewiesen.
ROCE nach Segmenten
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| in % | 2011 | 2010 |
|---|---|---|
| Consumer, Health & Nutrition | 55,9 | 57,0 |
| Resource Efficiency | 29,5 | 25,7 |
| Specialty Materials | 43,9 | 28,8 |
| Services | 12,7 | 6,3 |
| Real Estate | 9,3 | 7,7 |
| Evonik (einschl. Corporate, andere Aktivitäten) | 18,7 | 15,0 |
Vorjahreszahlen angepasst.
Deutliche Margenverbesserung
Als relative Kennzahl gibt die EBITDA-Marge wichtige Hinweise für den internen und externen Vergleich der Geschäfte hinsichtlich Kostenstruktur und Ertragskraft. Da beim EBITDA Abschreibungen und Wertminderungen unberücksichtigt bleiben, kann die EBITDA-Marge auch näherungsweise als umsatzbezogene Cashflow-Rendite herangezogen werden.
2011 konnten wir die EBITDA-Marge aufgrund der gestiegenen Mengennachfrage, der daraus resultierenden hohen Kapazitätsauslastung sowie von Verkaufspreisanhebungen von 1 7,8 Prozent auf 19,0 Prozent steigern.
EBITDA-Marge nach Segmenten
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| in % | 2011 | 2010 |
|---|---|---|
| Consumer, Health & Nutrition | 25,7 | 26,8 |
| Resource Efficiency | 18,9 | 17,8 |
| Specialty Materials | 18,6 | 1 5,2 |
| Services | 14,6 | 13,2 |
| Real Estate | 53,2 | 47,3 |
| Evonik (einschl. Corporate, andere Aktivitäten) | 19,0 | 17,8 |
Vorjahreszahlen angepasst.
Ergebnis fortgeführter Aktivitäten erheblich verbessert
Bei der Beurteilung der Ertragslage ist zu berücksichtigen, dass das Carbon-Black-Geschäft im Berichtsjahr aufgrund des Ende Juli 2011 vollzogenen Verkaufs nur mit sieben Monaten enthalten war, während es im Vorjahr zwölf Monate konsolidiert war. Der Umsatz des Evonik-Konzerns wuchs bei höheren Mengen und Preisen um 9 Prozent auf 14.540 Millionen €. Die Kosten der umgesetzten Leistungen nahmen um 9 Prozent auf 10.247 Millionen € zu. Dies ist vor allem auf die gestiegenen Rohstoffkosten zurückzuführen. So kletterte der konzernspezifische Rohstoffkostenindex regionenübergreifend um nahezu 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Preise für erdöl- und erdgasbasierte Rohstoffe erhöhten sich dabei um 20 Prozent bis 30 Prozent und die für wesentliche regenerative Rohstoffe um mehr als 50 Prozent. Das Bruttoergebnis vom Umsatz verbesserte sich um 11 Prozent auf 4.293 Millionen €. Die Aufwendungen für Vertrieb und Verwaltung nahmen unterproportional zum Umsatz um 6 Prozent auf 1.905 Millionen € zu. Um unsere Innovationsfähigkeit weiter zu stärken, erhöhten wir die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung um 8 Prozent auf 365 Millionen €.
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| in Millionen € | 2011 | 2010 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 14.540 | 13.300 |
| Kosten der umgesetzten Leistungen | -10.247 | -9.440 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 4.293 | 3.860 |
| Vertriebskosten | -1.242 | -1.198 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | -365 | -338 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | -663 | -606 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 1.021 | 968 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -1.207 | -1.347 |
| Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten | 1.837 | 1.339 |
| Finanzergebnis | -294 | -364 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten | 1.543 | 975 |
| Ertragsteuern | -451 | -175 |
| Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten | 1.092 | 800 |
| Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten | -78 | -7 |
| Ergebnis nach Steuern | 1.014 | 793 |
| davon entfallen auf | ||
| Andere Gesellschafter | 3 | 59 |
| Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) | 1.011 | 734 |
Vorjahreszahlen angepasst
Die sonstigen betrieblichen Erträge von 1.021 Millionen € umfassen unter anderem Erträge aus der Bewertung von Derivaten (273 Millionen €), aus der Währungsumrechnung monetärer Posten (272 Millionen €) sowie aus der Bewertung der Put-Option im Zusammenhang mit der Abgabe der STEAG-Beteiligung (102 Millionen €). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert um 53 Millionen € ist auf den erstmaligen Ausweis der Put-Option zurückzuführen, während die Erträge aus der Bewertung von Derivaten deutlich unter denen des Vorjahres lagen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 1.207 Millionen € betrafen unter anderem die Bewertung von Derivaten (287 Millionen €), die Währungsumrechnung monetärer Posten (233 Millionen €), Wertminderungen auf Vermögenswerte (172 Millionen €) sowie die Call-Option im Zusammenhang mit der Abgabe der STEAG-Beteiligung (82 Millionen €). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert um 140 Millionen € resultierte vor allem aus den geringeren Aufwendungen aus der Bewertung von Derivaten. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten erhöhte sich um 37 Prozent auf 1.837 Millionen €.
Das Finanzergebnis verbesserte sich um 70 Millionen € auf minus 294 Millionen €. Dies resultiert insbesondere aus höheren Zinserträgen und geringeren Zinsaufwendungen für Pensionsrückstellungen. Das Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten stieg um 58 Prozent auf 1.543 Millionen €. Nach Abzug der deutlich höheren Ertragsteuern lag das Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Aktivitäten mit 1.092 Millionen € um 37 Prozent über dem Vorjahreswert.
Deutlich höheres Konzernergebnis
Das Ergebnis nach Steuern der nicht fortgeführten Aktivitäten betrug minus 78 Millionen €. Es setzt sich zusammen aus dem laufenden Ergebnis des ehemaligen Geschäftsfelds Energie (16 Millionen €), Aufwendungen im Zusammenhang mit der Abgabe dieses Geschäfts (minus 106 Millionen €) und nachlaufenden Erträgen aus früheren Verkäufen von Randaktivitäten (12 Millionen €). Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich um 28 Prozent auf 1.014 Millionen €. Die Anteile anderer Gesellschafter am Nachsteuerergebnis verringerten sich
von 59 Millionen € auf 3 Millionen €. Dies resultierte aus der Entkonsolidierung der STEAG-Gesellschaften, an deren Auslandsgesellschaften lokale Gesellschafter beteiligt waren. Insgesamt verbesserte sich das Konzernergebnis um 38 Prozent auf 1.011 Millionen €.
Effektives Finanzmanagement
Wesentliche Ziele des Finanzmanagements sind die Sicherung der finanziellen Unabhängigkeit und die Begrenzung von Refinanzierungsrisiken für den Evonik-Konzern. Wir verfolgen eine zentrale Finanzierungsstrategie. Kredite und Anleihen werden im Regelfall durch die Evonik Industries AG oder durch die Finanzierungsgesellschaft Evonik Finance B.V., deren Verbindlichkeiten vollständig von der Evonik Industries AG garantiert werden, aufgenommen. Konzernbürgschaften bzw. -garantien für Verbindlichkeiten von Konzerngesellschaften werden zentral durch die Evonik Industries AG gestellt. Zur Reduzierung der externen Kreditaufnahmen werden Liquiditätsüberschüsse in einem Cashpool auf Konzernebene genutzt, um den Finanzbedarf in anderen Konzerngesellschaften zu decken. Evonik verfügt über ein flexibles Instrumentarium zur Absicherung der Kapitalerfordernisse aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitionen und Tilgungen von Finanzschulden.
Rating Upgrade - Evonik erhält Investment-Grade-Einstufung
Evonik hat im Mai 2011 von den Ratingagenturen Standard & Poor's („BBB" mit stabilem Ausblick) und Moody's („Baa3" mit positivem Ausblick) Investment-Grade-Ratings erhalten und beabsichtigt, ein solides Investment-Grade-Rating auch langfristig aufrechtzuerhalten. Um das zu gewährleisten, soll das Verhältnis von bilanzieller Nettoverschuldung (einschließlich ungedeckter Pensionsverpflichtungen) zu EBITDA einen Zielwert von 2,5 nicht überschreiten. Zum Stichtag 31. Dezember 2011 betrug dieser Wert 1,7.
Nettofinanzverschuldung weiter gesenkt
Das Finanzvermögen erhöhte sich insbesondere dank der guten Geschäftsentwicklung und signifikanter Desinvestitionserlöse auf 2.063 Millionen €. Die bilanzielle Nettofinanzverschuldung2 ging entsprechend von 1.677 Millionen € zum Jahresende 2010 auf 843 Millionen € zurück.
Evonik hat einen Teil der freien liquiden Finanzmittel zur vorzeitigen Rückführung von Finanzverbindlichkeiten verwendet. Per Ende Juli 2011 haben wir die variabel verzinslichen Tranchen der 2009 emittierten Schuldscheindarlehen in Höhe von 92 Millionen € gekündigt und vorzeitig zurückgezahlt. Zudem wurde im November 2011 ein Teilrückkauf der Evonik Degussa-Anleihe (2003/2013) abgeschlossen. Institutionelle und private Investoren verkauften Anleihen mit einem Nominalvolumen von rund 1 57 Millionen € an Evonik. Die zurückgekauften Anteile sind eingezogen worden und reduzieren damit das Nominalvolumen der Evonik Degussa-Anleihe auf 1.093 Millionen €. Durch diese Transaktionen haben wir vorzeitig Schulden abgebaut und unsere zukünftigen Zinszahlungsverpflichtungen verringert. Für das im Jahr 2013 erwartete hochwahrscheinliche Refinanzierungsvolumen von bis zu 500 Millionen € haben wir uns den Ende 2011 geltenden Zinssatz gesichert.
2 Seit dem 1. Januar 2011 wird die Nettofinanzverschuldung ohne Berücksichtigung von Verbindlichkeiten und Forderungen aus Derivaten berechnet. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
Nettofinanzverschuldung
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| 31.12.2011 Mio. € |
31.12.2010 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | -2.657 | -2.913 |
| Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | -249 | -260 |
| Finanzverschuldung | -2.906 | -3.173 |
| - Flüssige Mittel | 1.609 | 1.103 |
| - Kurzfristige Wertpapiere | 449 | 388 |
| - Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 5 | 5 |
| Finanzvermögen | 2.063 | 1.496 |
| Nettofinanzverschuldung lt. Bilanz | -843 | -1.677 |
| Nettofinanzverschuldung nicht fortgeführter Aktivitäten | -979 | |
| Nettofinanzverschuldung (gesamt) | -2.656 |
Vorjahreszahlen angepasst.
Neben dem Abbau der Nettofinanzverschuldung haben wir im Berichtsjahr die Ausfinanzierung von ungedeckten Pensionsverpflichtungen aus Direktzusagen fortgeführt und ausgebaut. Das dafür eingerichtete CTA (Contractual Trust Arrangement oder Treuhandmodell) wurde nach einer ersten Zuführung in Höhe von 200 Millionen € im Jahr 2010 mit 400 Millionen € im Berichtsjahr dotiert3. Das Treuhandvermögen wollen wir in den Folgejahren schrittweise weiter erhöhen.
Anleihen als zentrales Finanzierungsinstrument
Die Finanzverschuldung von 2.906 Millionen € setzt sich zusammen aus zwei Anleihen über insgesamt 1.860 Millionen €, Immobilienfinanzierungen (547 Millionen €), dezentralen Kreditgeschäften (285 Millionen €), Schuldscheindarlehen (92 Millionen €) und sonstigen Verbindlichkeiten (122 Millionen €).
3 Vergleiche hierzu Textziffer (7.10) im Anhang.

Komfortable Liquiditätsvorsorge
Neben flüssigen Mitteln von 1.609 Millionen € und Anlagen in Wertpapieren mit einer Restlaufzeit zwischen drei und zwölf Monaten von 449 Millionen € steht als zentrale Liquiditätsvorsorge des Konzerns eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1.500 Millionen € mit einer Gruppe von rund 30 nationalen und internationalen Banken zur Verfügung. Die Kreditlinie unterteilt sich in drei Tranchen von jeweils 500 Millionen € mit einer Laufzeit bis August 2014,201 5 bzw. 2016. Die Kreditlinie wurde im gesamten Geschäftsjahr 2011 nicht in Anspruch genommen. Die revolvierende Kreditlinie beinhaltet Klauseln, die Evonik zur Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen verpflichten. Die wesentliche Kennzahl ist der „Total Net Debt Leverage", der das Verhältnis der Nettofinanzverschuldung zum EBITDA misst. Die zweite einzuhaltende Finanzkennzahl, die „Loan to Value Ratio", vergleicht als vermögensbasierte Kennzahl die Nettofinanzverschuldung des Segments Real Estate mit dem Verkehrswert der Immobilien. Die Überwachung und eine Prognose hinsichtlich der Entwicklung dieser Kennzahlen erfolgen zeitnah. Über die Einhaltung dieser Finanzkennzahlen ist vierteljährlich an die kreditgebenden Banken zu berichten. Im Geschäftsjahr 2011 konnten wir zu allen Berichtsterminen die Einhaltung der vertraglichen Mindestanforderungen mit erheblichem Spielraum nachweisen.
Darüber hinaus besteht mit der Europäischen Investitionsbank zur Finanzierung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten eine spezielle Kreditlinie von 200 Millionen € mit einer Laufzeit von bis zu fünf Jahren nach der jeweiligen Inanspruchnahme. Bis zum Ablauf des Geschäftsjahres 2011 blieb diese Kreditlinie ungenutzt.
Ferner bestanden per 31. Dezember 2011 aufgrund lokaler Gegebenheiten insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum diverse nicht in Anspruch genommene Kreditlinienteile von 142 Millionen €.
Erheblich gestiegene Investitionen verdeutlichen den Wachstumskurs in der Spezialchemie
Evonik expandiert in Geschäftsgebieten und Märkten, in denen starke Wettbewerbspositionen bestehen oder ausgebaut werden sollen. Zielgerichtete Investitionen sollen Potenziale für nachhaltiges, profitables Wachstum und Wertschaffung sichern. Jede Investition wird detaillierten strategischen und wirtschaftlichen Analysen, unter Berücksichtigung von Sensitivitäts- und Szenariorechnungen zur Abbildung wesentlicher Risiken, unterzogen. Zudem muss sie geschäftsspezifische und risikoadjustierte Mindestrenditeanforderungen erfüllen, die auch die Deckung konzernübergreifender Funktionskosten einbeziehen.
Die Sachinvestitionen steigerten wir um 27 Prozent auf 830 Millionen € (Vorjahr 652 Millionen €). Die Zunahme basierte zum einen auf den strategischen Wachstumsprojekten, die wir bereits in der Krise geplant hatten und 2011 begonnen oder fortgeführt haben. Im Folgenden kamen zudem im Rahmen unseres geplanten wertsteigernden Wachstumskurses neu genehmigte Projekte hinzu, die auch in den folgenden Jahren zu steigenden Investitionen führen werden. Größtes Einzelprojekt im Jahr 2011 war der Ausbau unserer Produktionskapazitäten zur Fertigung von Lithium-Ionen-Zellen in Kamenz.
Mit 68 Prozent entfiel entsprechend der Konzernstrategie der größte Teil der Sachinvestitionen auf die operativen Chemiegeschäfte, 10 Prozent wurden im Segment Services und 9 Prozent im Segment Real Estate investiert. Regional lag der Schwerpunkt der Sachinvestitionen mit einem Anteil von 58 Prozent in Deutschland, gefolgt von den USA mit 13 Prozent und China mit 8 Prozent.
Bedeutende im Jahr 2011 fertiggestellte bzw. weitgehend fertiggestellte Einzelprojekte
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| Segment | Ort | Projekt |
|---|---|---|
| Consumer, Health & | Diverse Standorte | Erweiterung Produktionskapazität Methionin |
| Nutrition | Garyville (LA, USA) | Neubau Dampf- und Stromversorgungsinfrastruktur |
| Resource Efficiency | Yokkaichi (Japan) | Neubau Produktionsanlagen für Monosilan und AEROSIL |
| Specialty Materials | Liaoyang (China) | Erweiterung Produktionskapazität und Verlagerung Produktion für Stabilisatoren/Additive |
| Changchun (China) | Erweiterung Produktionskapazität PEEK | |
| Marl | Erweiterung Produktionskapazität Compoundierung | |
| Real Estate | Deutschland | Energieeffiziente Modernisierungen, Neubaumaßnahmen im Raum Köln sowie selektive Erwerbe von Wohnungsbeständen im Ruhrgebiet sowie Bestandserwerbe |
Weitere Informationen zu aktuellen Investitionsprojekten finden Sie bei den Segmenten und Regionen.
Die Zugänge zu Finanzanlagen4 übertrafen mit 140 Millionen € deutlich den Vorjahreswert von 36 Millionen €.
Cashflow unter dem hohen Vorjahreswert
Dank der guten operativen Geschäftsentwicklung erwirtschafteten wir einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit der fortgeführten Aktivitäten von 1.435 Millionen €, dies waren 136 Millionen € weniger als im Vorjahr. Hierbei standen dem deutlich verbesserten Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern insbesondere höhere Ertragsteuerzahlungen sowie das im Zuge der positiven Geschäftsentwicklung gestiegene Nettoumlaufvermögen gegenüber. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit der nicht fortgeführten Aktivitäten betraf das ehemalige Geschäftsfeld Energie und betrug minus 126 Millionen € gegenüber 504 Millionen € im Jahr 2010. Insgesamt ging der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit um 766 Millionen € auf 1.309 Millionen € zurück.
Aus der Investitionstätigkeit resultierte ein Mittelabfluss von 398 Millionen € (Vorjahr: 1.272 Millionen €). Hauptgrund hierfür waren Auszahlungen für Investitionen insbesondere in Sachanlagen von 885 Millionen € (Vorjahr: 769 Millionen €) und für Unternehmensbeteiligungen von 134 Millionen € (Vorjahr: 55 Millionen €).
4 Siehe zu den Akquisitionen auch Seite 10 des Lageberichts sowie Textziffer (5.2) im Anhang.
Für Auszahlungen in den Pensionstreuhandverein sowie für Wertpapiere, Geldanlagen und Ausleihungen flossen insgesamt 462 Millionen € (Vorjahr: 564 Millionen €) ab. Dem gegenüber standen Einzahlungen aus Veräußerungen von Unternehmensbeteiligungen, im Wesentlichen das Carbon-Black-Geschäft und die 51-prozentige Beteiligung an der STEAG, von insgesamt 1.021 Millionen €.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit von minus 636 Millionen € (Vorjahr: minus 377 Millionen €) wurde im Wesentlichen durch die Ausschüttung an unsere Gesellschafter mit 400 Millionen € (Vorjahr: 320 Millionen €) sowie durch die Rückführung der Finanzschulden mit 237 Millionen € (Vorjahr: 59 Millionen €) beeinflusst.
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| In Mio. € | 2011 | 2010 |
|---|---|---|
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten | 1.435 | 1.571 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten | -126 | 504 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 1.309 | 2.075 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit* | -398 | -1.272 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit* | -636 | -377 |
| Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel* | 275 | 426 |
* einschließlich nicht fortgeführter Aktivitäten
Bilanzsumme verringert
Die Bilanzsumme ging um 3,6 Milliarden € auf 16,9 Milliarden € zurück. Hierzu trug maßgeblich die Entkonsolidierung der STEAG-Gesellschaften bei, die am Jahresende 2010 in den „zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten" enthalten waren. Das langfristige Vermögen nahm um 0,3 Milliarden € auf 11,0 Milliarden € zu. Hierbei standen Erhöhungen aus dem Zugang der 49-prozentigen at Equity bilanzierten Beteiligung an der STEAG sowie aus der gestiegenen Investitionstätigkeit Verminderungen aus dem Abgang der langfristigen Vermögenswerte des Carbon-Black-Geschäfts gegenüber. Das kurzfristige Vermögen verringerte sich um 3,9 Milliarden € auf 5,9 Milliarden €. Maßgeblichen Einfluss hierauf hatte die Entkonsolidierung der STEAG-Gesellschaften aus der Position „zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte" sowie der Abgang der kurzfristigen Vermögenswerte der Carbon-Black-Gesellschaften. Gegenläufig wirkte die Erhöhung der flüssigen Mittel vor allem aufgrund des Eingangs des Verkaufserlöses für das Carbon-Black-Geschäft sowie die geschäftsbedingte Zunahme von Vorräten. Der Anteil des langfristigen Vermögens am Gesamtvermögen stieg auf 65 Prozent; es ist fristenkongruent finanziert.

Das Eigenkapital erhöhte sich um 0,1 Milliarden € auf 6,1 Milliarden €. Die Rücklagen stiegen vor allem infolge der guten Geschäftsentwicklung um 0,6 Milliarden € auf 5,5 Milliarden €, während die Anteile anderer Gesellschafter im Zuge der Entkonsolidierung der STEAG-Gesellschaften um 0,5 Milliarden € auf 0,1 Milliarden € zurückgingen. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich von 29,1 Prozent auf 35,8 Prozent.
Das langfristige Fremdkapital verringerte sich vor allem aufgrund des Abgangs des Carbon-Black-Geschäfts um 0,6 Milliarden € auf 7,5 Milliarden €. Im kurzfristigen Fremdkapital wirkte sich insbesondere die Entkonsolidierung der STEAG-Gesellschaften aus, die in der Position „Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten" enthalten waren; insgesamt ging es um 3,0 Milliarden € auf 3,4 Milliarden zurück.
Hohe strategische Bedeutung von F&E
Die Verbindung von Innovationskraft und Kundennähe ist für Evonik ein entscheidender Erfolgsfaktor und Motor für profitables Wachstum. Als ein weltweit führendes Spezialchemieunternehmen erarbeiten wir für unsere Kunden ständig neue oder verbesserte Produkte und Anwendungen, die deren Wettbewerbsfähigkeit weiter erhöhen sollen. Im Jahr 2011 erzielte Evonik einen Umsatz von 1,9 Milliarden € mit Produkten und Anwendungen, die in den letzten fünf Jahren entwickelt wurden. Aufgrund ihrer strategischen Bedeutung haben wir die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung (F&E) im Jahr 2011 erneut spürbar gesteigert - mit 365 Millionen € lagen sie 8 Prozent über denen des Vorjahres.
Unsere F&E ist dezentral aufgestellt und mit den Anforderungen der Märkte verzahnt: Das weltweite F&E-Netzwerk von Evonik umfasst mehr als 35 Standorte mit rund 2.400 Mitarbeitern. Diese kooperieren intensiv mit den Marketing-Kollegen des operativen Spezialchemiegeschäfts und dem internationalen Vertrieb. Auf diese Weise orientieren sich unsere Innovationen sehr eng an den Bedürfnissen unserer Kunden und deren Kunden.
Da sich zukunftsträchtige Innovationsfelder heute vor allem an den Schnittstellen klassischer Fachdisziplinen wie Chemie/Biologie oder Chemie/Ingenieurwissenschaften befinden, arbeiten unsere Spezialisten verstärkt in interdisziplinären Teams zusammen. Innerhalb von Evonik wurden zudem sechs bereichsübergreifende Kompetenzfelder definiert. Damit heben wir bei der Entwicklung von Innovationen weitere Synergien und verwirklichen zusätzliche Wachstumspotenziale. Diese „Areas of Competence" bündeln das Know-how folgender Zukunftstechnologien: Inorganic Particle Design, Coating & Bonding Technologies, Interfacial Technologies, Designing with Polymers, Biotechnology sowie Catalytic Processes. Außerdem kombinieren wir bereits in frühen F&E-Projektphasen die Spezialchemiekompetenz mit unserem Prozess- und Engineering-Know-how, wodurch die rasche Umsetzung neuer Verfahren in eine effiziente industrielle Produktion möglich ist.

Ausgeprägte Innovationskultur
Evonik versteht sich als „lernende Organisation" und hat dies in einem langfristigen Programm für das Innovationsmanagement verankert. Innerhalb der operativen Einheiten und der Creavis Technologies & Innovation (Creavis), in der wir unsere strategische Forschung gebündelt haben, bestehen stringente Prozesse für die Allokation der F&E-Aufwendungen auf konkrete Projekte. Unser ganzheitliches Projektmanagementsystem I2P® (Idea to Profit) ermöglicht die effiziente Erfassung und Bewertung des gesamten Innovationsablaufs. Auch in unserer Innovationskultur spielt Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. So hat Evonik eine Methode entwickelt, mit der bereits im frühen Entwicklungsstadium der CO2-Fußabdruck eines zukünftigen Produkts oder Verfahrens abgeschätzt werden kann.
Herausragende anwendungsnahe Forschungserfolge würdigen wir mit einem internen Innovationspreis, der jährlich vergeben wird. Ausgezeichnet wurde im Dezember 2011 in der Kategorie „Neues Produkt/Neue Systemlösung" eine fluoridfreie Rückseitenabdeckung von Solarmodulen, die der Geschäftsbereich Performance Polymers auf den Markt gebracht hat. Bislang war diese Anwendung einem Folienverbund aus Polyvinylfluorid und Polyester vorbehalten. Die neue Abdeckung aus VESTAMID® lässt sich nicht nur leichter recyceln, sondern hat auch eine höhere Temperatur- und Lichtbeständigkeit, reflektiert besser und ist zudem preiswerter. In der Kategorie „Neuer oder verbesserter Prozess" ging der Preis an einen innovativen Prozess zur Herstellung eines Titansilikalit-Katalysators, der von den Geschäftsbereichen Inorganic Materials und Advanced Intermediates gemeinsam erarbeitet wurde. Diese Innovation kommt beim HPPO-Verfahren (Hydrogen Peroxide to Propylene Oxide) zum Einsatz, das Evonik und Uhde gemeinsam entwickelt haben. Beim HPPO-Verfahren wird Propylenoxid, ein wichtiger Rohstoff für Polyurethane, mit Hilfe von Wasserstoffperoxid hergestellt. Propylenoxid ist insbesondere in Asien ein stark wachsender Markt. Die neue Mischoxid-Route für den Katalysator ist nicht nur einfacher und kostengünstiger als die alte Ester-Route, sondern aufgrund geringerer Abfallströme auch umweltschonender.
Unsere F&E-Leistungen wurden im Geschäftsjahr 2011 auch extern gewürdigt. So erhielt Evonik beispielsweise den Responsible Care Award in der Kategorie „Große Unternehmen" für den Einsatz des Bodenhilfsstoffs STOCKOSORB® bei der Wiederaufforstung von Arganbäumen in Marokko. Auf der renommierten Messe für Personal Care and Home Care Ingredients (PCHi) in Shenzen (China) wurden zwei Evonik-Produkte bzw. -Technologien mit dem „China Personal Care & Cosmetics Innovation Award" ausgezeichnet. Der Ringier Technology Innovation Award für die Lackindustrie ging an TEGO® Twin 4100.
Motor für künftiges profitables Wachstum
Mit einer ausbalancierten Innovationspipeline geben wir Antworten auf von uns identifizierte wesentliche Megatrends - insbesondere Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz und Globalisierung. Jüngste Highlights der F&E von Evonik sind beispielsweise Produktentwicklungen für Display-Anwendungen, Hochleistungspolymere für die Fotovoltaik sowie Komponenten zur Verbesserung der Energieeffizienz von Automobilen.
Evonik liegt mit einer hohen Zahl von Erstanmeldungen für Patente in der Spitzengruppe der Spezialchemie. Der gesamte Bestand der Patente und Anmeldungen betrug im Geschäftsjahr 2011 mehr als 24.000; rund 300 Patente wurden in diesem Zeitraum neu eingereicht.
Zur weiteren Stärkung unserer Innovationskraft haben wir im September 2011 den Grundstein für zwei neue Forschungs- und Entwicklungszentren gelegt. Insgesamt investiert Evonik rund 31 Millionen € in die beiden Gebäudekomplexe in Essen, in denen ab 2012/2013 insgesamt mehr als 180 Mitarbeiter tätig sein sollen. Ihre Arbeitsgebiete sind zum einen umweltfreundliche Additive und Spezialbindemittel für die Lack- und Farbenindustrie sowie zum anderen zukunftsorientierte Kosmetikprodukte.
Als Ergänzung zu den bestehenden Innovationsprozessen und -strukturen wollen wir in den kommenden Jahren bis zu 100 Millionen € über Corporate Venturing in vielversprechende Start-ups investieren, entweder direkt oder indirekt mittels spezialisierter Fonds. Wir sehen darin ein geeignetes Instrument, um die Entwicklung neuer Geschäfte zu beschleunigen und künftige Wachstumsfelder entlang der identifizierten Megatrends zu erschließen.
Zukunftsrobuste Geschäfte für Evonik mit einem Zeithorizont von 10 bis 15 Jahren erarbeitet unser Corporate-Foresight-Team. Im Mittelpunkt stehen dabei künftige Bedürfnisse: Auf Basis von Trendanalysen werden Herausforderungen identifiziert, die die Märkte von morgen bewegen werden. Ein Beispiel hierfür ist die weltweit wachsende Zahl von Megacitys - Städten, in denen mehr als zehn Millionen Einwohner leben - und die sich daraus ergebenden Chancen für unsere Spezialchemieaktivitäten.
Interdisziplinäre strategische Forschung
Unsere Projekthäuser, Science-to-Business-Center (S2B-Center) und internen Start-ups werden von der Creavis geführt. In Projekthäusern ziehen wir Experten mehrerer operativer Einheiten zusammen, die - auf drei Jahre befristet - an Themen mit relativ nahem Bezug zum bestehenden Produkt- und Technologieportfolio von Evonik forschen und sie bis zur Anwendungsreife vorantreiben. Nach der Beendigung des Projekthauses erfolgt die Vermarktung der Forschungsergebnisse in einem internen Start-up oder in den operativen Einheiten von Evonik. Letzteres gilt beispielsweise für das vor Kurzem erfolgreich beendete Projekthaus Systemintegration. Unser derzeit aktives Projekthaus ist Light & Electronics mit Sitz in Taiwan.
Charakteristisch für die S2B-Center, die langfristiger angelegt sind als die Projekthäuser, ist die enge Zusammenarbeit unter einem Dach entlang der Wertschöpfungskette: Evonik-Fachleute forschen dort gemeinsam mit externen Wissenschaftlern sowie Kunden und Lieferanten. Ein Teil unserer Projekte wird vom Bund, vom Land Nordrhein-Westfalen sowie von der Europäischen Union gefördert. Zurzeit betreiben wir die S2B-Center Bio (Entwicklung neuer biotechnologischer Produkte und Prozesse auf Basis nachwachsender Rohstoffe) und Eco2 (Entwicklung innovativer Produkte und Anwendungen für Energieeffizienz und Klimaschutz). Zum 1. Januar 2012 hat der Geschäftsbereich Coatings & Additives das Innovationsprojekt „Printed Electronics" aus dem bisherigen S2B-Center Nanotronics übernommen - eine Premiere für Evonik. Dies war der erste Transfer eines im Rahmen des S2B-Konzepts aufgebauten Geschäfts zusammen mit allen Mitarbeitern sowie der entwickelten Forschungs- und Anwendungstechnik in einen Geschäftsbereich.
Systematische Vernetzung mit der Wissenschaft
Gemäß der Devise „Open Innovation" unterhält Evonik zahlreiche Kooperationen mit Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen, um Erkenntnisse der Spitzenforschung zu nachhaltigen Themen in der Chemie, Biologie und Physik schnell ins Unternehmen zu übertragen. Im Jahr 2011 haben wir weltweit rund 8 Millionen € für gemeinsame Forschungsaktivitäten mit anderen Unternehmen sowie führenden Universitäten und wissenschaftlich-technischen Institutionen ausgegeben. Dazu zählen beispielsweise das Leibniz-Institut für Katalyse an der Universität Rostock und das Industrial Technology Research Institute in Hsinchu (Taiwan). Mit der University of Minnesota (USA) wurde im Dezember 2011 eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Grenzflächentechnologie und Materialwissenschaft vereinbart.
Das Forum „Evonik Meets Science" veranstalten wir regelmäßig in Deutschland, China, Japan und in den USA. Dort tauschen sich unsere Experten mit Spitzenforschern über wissenschaftliche Fragestellungen aus. So diskutierten Spezialisten von Evonik und führende Universitätsprofessoren Ende 2011 in Tokio (Japan) über die aktuelle Forschung auf dem Gebiet von Katalysatoren bzw. in Pittsburgh (Pennsylvania, USA) über „Coatings/Surfaces/Adhesives".
Förderung von talentiertem Nachwuchs intensiviert
Im Studienjahr 2011/2012 wird Evonik zehn Hochschulen mit insgesamt 150 Deutschlandstipendien unterstützen. Diese Stipendien, die der Bund in Partnerschaft mit privaten Stiftern realisiert, sollen dem Fachkräftemangel entgegenwirken und mehr junge Menschen zu einem Hochschulabschluss ermutigen. Engagierte Studierende und Doktoranden fördern wir bei ihren Forschungsvorhaben bereits seit langer Zeit durch unsere Evonik Stiftung.
Verstärkte F&E-Aktivitäten in Emerging Markets
Die F&E-Präsenz in attraktiven Wachstumsregionen baut Evonik im Einklang mit der Unternehmensstrategie gezielt aus. Wir verfügen bereits heute über Technologiezentren in Indien und Japan sowie ein Forschungszentrum in Schanghai (China), das sich besonders dynamisch entwickelt hat: Seit der Eröffnung im Jahr 2004 wurde es bereits zweimal erweitert und soll nun bis Mitte 2013 erneut vergrößert werden. Das Investitionsvolumen hierfür beträgt rund 23 Millionen €. Ziel ist es, mit einer an den lokalen Bedürfnissen ausgerichteten Forschung und Anwendungstechnik die Wettbewerbsfähigkeit unserer asiatischen Kunden zu stärken. Im November 2011 haben wir zudem unser erstes F&E-Zentrum für Lackadditive in Asien eröffnet - der Region, in der wir in den nächsten Jahren weltweit das größte Wachstum bei Lacken und Farben erwarten. An den Standorten des Zentrums in Singapur und Schanghai werden maßgeschneiderte Lösungen für Hersteller im asiatisch-pazifischen Raum entwickelt. Im Mittelpunkt steht dabei das wachstumsstarke Marktsegment umweltfreundlicher Lacksysteme.
In Hsinchu (Taiwan) forscht seit 2011 unser Projekthaus Light & Electronics an Produkten und Technologien für die Display-, Fotovoltaik- und Beleuchtungsindustrie. Angesichts immer kürzer werdender Innovations- und Produktlebenszyklen in der Optoelektronik haben strategische Entwicklungspartnerschaften mit Schlüsselkunden vor Ort einen hohen Stellenwert.
Darüber hinaus unterhalten unsere Technologie-Scouts, die in China, Japan, Indien, Brasilien und den USA ansässig sind, Kontakte zu führenden wissenschaftlichen Einrichtungen und zu Unternehmen in ihrer Region. So können sie bei Bedarf schnell einen geeigneten Kooperationspartner für eine Geschäftsidee ihrer operativ tätigen Evonik-Kollegen identifizieren.
F&E bei Evonik
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| F&E-Aufwand | 365 Millionen € |
| Aufwendungen für gemeinsame Forschungsaktivitäten mit anderen Unternehmen, Universitäten und wissenschaftlich-technischen Institutionen | rund 8 Millionen € |
| F&E-Mitarbeiter | rund 2.400 |
| Standorte | mehr als 35 |
| F&E-Projekte | etwa 450 |
| Anzahl neu eingereichter Patente | rund 300 |
| Bestand der Patente und Anmeldungen | mehr als 24.000 |
| Bestand Markenregistrierungen/-anmeldungen | mehr als 7.500 |
Marktorientierte Forschung & Entwicklung
Auch im Geschäftsjahr 2011 haben unsere operativen Einheiten bedeutende innovative Produkte und Verfahren entwickelt und auf den Markt gebracht. Im Segment Consumer, Health & Nutrition erweiterte der Geschäftsbereich Consumer Specialties seine TEGOSOFT® Produktfamilie erfolgreich um neue enzymatisch hergestellte Emollients, also leichte kosmetische Öle. TEGOSOFT® AC wird als Emollient mit äußerst angenehmem Hautgefühl in kosmetischen Formulierungen eingesetzt und entspricht dem Trend zu ressourcenschonenden Produkten.
Als Lieferant von Spezialadditiven unter anderem für die Baubranche hat der Geschäftsbereich Consumer Specialties im Jahr 2011 außerdem die Produkte SITREN AirVoid® 353/354 auf den Markt gebracht. Diese regulieren die Qualität zementöser Baustoffe hinsichtlich Energieeffizienz, mechanischer Festigkeit und Langlebigkeit durch eine gezielte Steuerung des Luftporengehalts. Damit bieten sie einen besseren Schutz beispielsweise gegen Salz. SITREN AirVoid® 353/354 wird unter anderem in Trockenmörteln eingesetzt, deren Bedarf seit Jahren stetig steigt. Evonik ist einer der wenigen Anbieter, die hierfür sowohl Entschäumer als auch Luftporenbildner liefern.
Im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung dehnt der Geschäftsbereich Health & Nutrition seine Marktaktivitäten auf die Aquakultur aus. Angesichts knapper natürlicher Ressourcen wird durch Zusatz von Aminosäuren beispielsweise wertvolles Fischmehl eingespart, die Futtereffizienz bei Fischen und Krustentieren gesteigert und die Umweltbelastung durch einen niedrigeren Stickstoffaustrag verringert. Um Premiummärkte mit einer differenzierten Produktpalette erschließen zu können, hat der Geschäftsbereich innovative Produkte entwickelt, die eine optimierte Methionin-Quelle für Shrimps und andere Krustentiere darstellen. Außerdem wird derzeit die fermentative Herstellung neuartiger Algen mit hohem Omega-3-Fettsäuregehalt als Fischölersatz untersucht.
Health & Nutrition hat im Jahr 2011 in Hanau ein Labor für hochpotente Wirkstoffe (Highly Potent Active Pharmaceutical Ingredients, HPAPI) in Betrieb genommen und gleichzeitig bei Tippecanoe Laboratories am Standort Lafayette (Indiana, USA) die cGMP-Kapazitäten (current Good Manufacturing Practices) für diese Wirkstoffe erweitert. Damit deckt Evonik bei der Exklusivsynthese das ganze Spektrum der Herstellung hochpotenter Wirkstoffe von der klinischen Phase bis hin zur Kommerzialisierung ab.
Darüber hinaus ist der Geschäftsbereich Koordinator des auf drei Jahre angelegten Projekts PeTrA (Plattform für effizienten epithelialen Transport für pharmazeutische Applikationen durch innovative partikuläre Trägersysteme) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. In diesem Projekt arbeiten Industriepartner mit führenden Forschungseinrichtungen und Hochschulen zusammen. Ziel ist es, Biopharmazeutika zum Beispiel für die Krebsimmuntherapie als Spray oder Tablette zu formulieren und damit Spritzen überflüssig zu machen.
Im Segment Resource Efficiency haben Forscher aus dem Geschäftsbereich Inorganic Materials ein neues Verfahren zur Wärmedämmung von Gebäuden auf Basis von AEROSIL® entwickelt. Dabei werden Ziegelsteine für den Hausbau mit einer Mischung unter anderem aus AEROSIL® und Silanen befüllt, was zu einer hervorragenden Wärmeisolierung führt.
Ein innovativer Klebstoffzusatz für Rotorblätter von Großwindkraftanlagen ist das Ergebnis einer gezielten und systematischen Weiterentwicklung von oberflächenmodifzierten AEROSIL® Produkten mit hydrophobem (wasserabweisendem) Charakter. Neue AEROSIL® Typen sorgen beim Zusammenkleben der Rotorblatthälften für die richtige Viskosität, Festigkeit und ein einfacheres Auftragen des Klebers auf die Rotorblatthälften.
Des Weiteren hat Inorganic Materials mit DYNASYLAN® SIVO 160 ein wasserbasiertes Bindemittel für Korrosionsschutz-Formulierungen in den Markt eingeführt, das den Einsatz giftiger Schwermetalle wie Chrom vermeidet bzw. deutlich verringert. Aufgrund der im Vergleich zu schwermetallhaltigen Systemen hervorragenden Eigenschaften und der ökologischen Vorteile sehen wir in DYNASYLAN® SIVO 160 einen Durchbruch im Korrosionsschutz.
Mit TEGO® Airex 990 und TEGO® Airex 991 entwickelte der Geschäftsbereich Coatings & Additives eine neue Generation von Entlüftern und Entschäumern für lösemittelhaltige High-Solid-Lacke. Die flüssigen Produkte enthalten 100 Prozent Wirkstoff, sind frei von organischen Lösemitteln und zudem überlackierbar. Somit kann der Formulierer über den Lösemittelgehalt selbst entscheiden.
Außerdem wird Coatings & Additives seine Polybutadien-Palette um das wachstumsstarke hydroxy-terminierte Polybutadien (HTPB) erweitern, das unter POLYVEST® HT vermarktet werden soll. Zum Einsatz kommt dieses neuartige polymere Material bei Dichtmassen für hochisolierende dreifach verglaste Fenster oder bei Strukturklebern im Fahrzeugkarosseriebau. Wesentliche Wachstumstreiber sind dabei Energieeffizienz und Gewichtsreduktion. Eine neue HTPB-Produktionsanlage wird in Marl errichtet; parallel dazu werden die Forschungsund Entwicklungsarbeiten weiter vorangetrieben.
Im Segment Specialty Materials hat der Geschäftsbereich Performance Polymers mit AVENEER® ein im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Umweltaspekte überzeugendes neues Herstellverfahren für Methylmethacrylat (MMA) erarbeitet. Durch den Einsatz von konzernintern entwickelten Katalysatoren wird der Anfall von Nebenprodukten verringert, die Ausbeute gesteigert und damit sowohl Kosten als auch CO2-Emissionen spürbar gesenkt. Eine World-Scale-Produktion für MMA nach dem innovativen AVENEER® -Verfahren ist in Planung.
In Zusammenarbeit mit einem Partner hat Performance Polymers außerdem ein PMMA-Holz-Composite entwickelt, mit dem im Direktextrusionsverfahren Profile beispielsweise für Bodendielen gefertigt werden können. Dieser neue PMMA-Holz-Verbund PLEXIGLAS® Wood, der unter anderem über eine deutlich verbesserte Farb- und Witterungsbeständigkeit verfügt, wurde im Dezember 2011 auf dem vierten Deutschen Wood-PlasticComposites-Kongress in Köln mit dem Innovationspreis ausgezeichnet.
Der Bedarf an energetisch effizienten und ressourcenschonenden Technologien zur Aufbereitung von Erd- und Synthesegas wächst stetig. Diese Gase enthalten nach der Förderung bzw. Herstellung nicht nur die gewünschten Inhaltsstoffe wie Methan oder Wasserstoff, sondern auch eine Vielzahl anderer Gase und Spurenstoffe. Für die Aufreinigung großer Mengen hat sich in der Praxis die Gaswäsche etabliert, bei der das Rohgas intensiv mit geeigneten Lösemitteln vermischt wird und saure Bestandteile gezielt absorbiert werden. Der Geschäftsbereich Advanced Intermediates entwickelt hierfür zurzeit aminbasierte Systemlösungen, die die Reinigung deutlich effizienter und kostengünstiger machen. Diese maßgeschneiderten Amine sollen im Jahr 2013 auf den Markt kommen.
Absorptionskältemaschinen nutzen thermische statt elektrischer Energie, um Räume zu klimatisieren oder Industriekälte bereitzustellen. So können sie beispielsweise mittels Solarthermie oder Abwärme angetrieben werden. Gegenwärtig weisen die dabei zum Einsatz kommenden Chemikalien Nachteile auf. Eine Entwicklung des Geschäftsbereichs will den Weg für eine größere Verbreitung dieser ressourcenschonenden Technologie ebnen. Dazu hat Advanced Intermediates zusammen mit dem Servicebereich Verfahrenstechnik & Engineering eine neue Systemlösung basierend auf ionischen Flüssigkeiten erarbeitet. Derzeit laufen Feldtests mit verschiedenen Industriepartnern, unter anderem zur Bereitstellung von Kälte im Megawattbereich.
Segment Consumer, Health & Nutrition
Das Segment Consumer, Health & Nutrition produziert Spezialchemie schwerpunktmäßig für Anwendungen in Konsumgütern, in der Tierernährung und im Pharmabereich. Sozioökonomische Megatrends treiben die langfristige Entwicklung der Geschäfte in diesem Segment: Aufgrund des weltweiten Bevölkerungswachstums nimmt der Bedarf an Lebensmitteln tierischer Herkunft stetig zu. Gleichzeitig führt das Anwachsen einer kaufkräftigen Mittelschicht in Schwellenländern zu einer steigenden Nachfrage nach gehobenen Konsumgütern des täglichen Bedarfs, wie Körperpflegeprodukten oder Kosmetika. Infolge des demografischen Wandels in den entwickelten Märkten erhöht sich dort der Anteil der älteren Bevölkerung, die verstärkt Kosmetik-, Wellness- und Pharmaprodukte nachfragt. Das Segment umfasst die Geschäftsbereiche Consumer Specialties sowie Health & Nutrition.
Kennzahlen Segment Consumer, Health & Nutrition
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| 2011 Mio. € |
2010 Mio. € |
Veränd. in % |
|
|---|---|---|---|
| Außenumsatz | 4.081 | 3.677 | 11 |
| EBITDA | 1.049 | 985 | 6 |
| EBITDA-Marge in % | 25,7 | 26,8 | - |
| EBIT | 917 | 853 | 7 |
| Sachinvestitionen | 186 | 109 | 70 |
| Abschreibungen | 123 | 121 | 2 |
| Capital Employed (Jahresdurchschnitt) | 1.640 | 1.497 | 10 |
| ROCE in % | 55,9 | 57,0 | - |
| Mitarbeiter zum 31.12. | 6.384 | 6.326 | 1 |
Vorjahreszahlen angepasst

Starke Nachfrage
Die sehr erfolgreiche Geschäftsentwicklung hat sich 2011 fortgesetzt. Insbesondere im ersten Halbjahr 2011 verzeichneten wir eine sehr starke Nachfrage aus allen Regionen, sodass unsere Produktionskapazitäten überwiegend voll ausgelastet waren. Gegen Jahresende schwächte sich das Mengenwachstum in Teilbereichen leicht ab, die Nachfrage blieb aber auf hohem Niveau. Den Umsatz konnten wir 2011 um 11 Prozent auf 4.081 Millionen € steigern. Hierzu trugen sowohl der spürbare Mengenzuwachs als auch die höheren Verkaufspreise vor allem aus der Weitergabe der gestiegenen Rohstoffkosten bei.

Hervorragende Ergebnisse erwirtschaftet
Die operativen Ergebnisse konnten wir gegenüber den guten Vorjahreswerten nochmals verbessern: Das EBITDA kletterte um 6 Prozent auf 1.049 Millionen € und das EBIT um 7 Prozent auf 917 Millionen €. Maßgeblich für das Ergebniswachstum waren vor allem die gestiegenen Mengen und die daraus resultierende hohe Kapazitätsauslastung. Die EBITDA-Marge verringerte sich leicht auf 25,7 Prozent.
Ausgezeichnete Kapitalverzinsung
Im Rahmen des Ausbaus unserer führenden Marktpositionen steigerten wir die Sachinvestitionen um
70 Prozent auf 186 Millionen €. Sie lagen damit deutlich über den Abschreibungen von 123 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich vor allem durch die gestiegene Investitionstätigkeit sowie getätigte Akquisitionen um 143 Millionen € auf 1.640 Millionen €. Der ROCE lag mit 55,9 Prozent auf ausgezeichnetem Niveau, wenn auch aufgrund des wachstumsbedingt höheren Capital Employed leicht unter dem Vorjahreswert.
Einen wesentlichen Teil des Geschäftsbereichs Consumer Specialties bilden Inhaltsstoffe, Additive und Systemlösungen insbesondere für hochwertige Konsumgüter und spezielle industrielle Anwendungen. Der Geschäftsbereich verfügt über herausragendes Know-how in der Grenzflächenchemie. Die Produkte von Consumer Specialties basieren auf einer umfangreichen Palette an oleochemischen Derivaten, organomodifizierten Siliconen und Biochemie sowie deren Kombinationen. Schlüsselfaktoren für den Erfolg des Geschäftsbereichs sind eine hohe Innovationskraft, integrierte Technologieplattformen sowie strategische Partnerschaften mit bedeutenden Konsumgüterherstellern.
Deutliche Geschäftsausweitung
Der Geschäftsbereich Consumer Specialties konnte seinen Umsatz um 12 Prozent auf 2.018 Millionen € ausweiten. Ausgehend von dem hohen Mengenabsatz im Geschäftsjahr 2010 stieg die Nachfrage insbesondere im ersten Halbjahr 2011 weiter an. Die Produktionsanlagen waren dementsprechend sehr hoch ausgelastet. Analog zur konjunkturellen Entwicklung normalisierte sich die Mengennachfrage im Verlauf des vierten Quartals, wozu auch der gezielte Abbau der Lagerbestände bei unseren Kunden beitrug. Insgesamt lag der Mengenabsatz leicht über dem des Vorjahres, während die deutliche Erhöhung der Verkaufspreise maßgeblich die Weitergabe der spürbar gestiegenen Rohstoffkosten widerspiegelte. Das EBIT nahm vor allem aufgrund der gestiegenen Mengen sowie der höheren Preise zu.
Ausbau der Kapazitäten
In Essen errichtet Consumer Specialties für rund 17 Millionen € ein Forschungszentrum für innovative und zukunftsorientierte Produkte für die Kosmetikindustrie, das Anfang 2013 fertiggestellt werden soll. Am chinesischen Standort Schanghai baut Evonik für einen höheren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag einen Produktionskomplex für organische Spezialtenside, der Mitte 2013 in Betrieb gehen soll. Auf Basis nachwachsender Rohstoffe sollen dort Inhaltsstoffe für Kosmetik- und Wäschepflegeprodukte sowie Spezialtenside für industrielle Anwendungen hergestellt werden. Damit begleitet Consumer Specialties das Wachstum der Schlüsselkunden in Asien mit einer lokalen Produktion, aus der insbesondere die chinesische Kosmetikindustrie bedient werden soll.
Im Sommer 2011 haben Consumer Specialties, die National Industrialization Company (Tasnee) und Sahara Petrochemicals einen Vertrag zur Gründung von Joint Ventures zur Produktion und Vermarktung von Superabsorbern in Saudi-Arabien unterzeichnet. Am Standort Jubail soll eine hochmoderne World-Scale-Anlage mit einer jährlichen Kapazität von 80.000 Tonnen entstehen, deren Inbetriebnahme für Ende 2013 geplant ist. Die Gesamtinvestition wird im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen. Das Joint Venture für Superabsorber ist Teil eines neuen Acrylsäure- und Derivate-Komplexes auf dem Tasnee-Gelände im Chemiepark AI Jubail und wird von kostengünstigem Propylen aus dem benachbarten Cracker, den Tasnee und Sahara Petrochemicals gemeinsam mit LyondellBasell betreiben, profitieren.
Consumer Specialties hat im Mai 2011 die hanse chemie-Gruppe erworben, die die siliconbasierten Produkte des Geschäftsbereichs sehr gut ergänzt. Die Transaktion ermöglicht Evonik den raschen Eintritt in neue, wachstumsstarke Märkte für Spezialanwendungen der Siliconchemie.
Health & Nutrition
Der Geschäftsbereich Health & Nutrition produziert und vermarktet essenzielle Aminosäuren für die Tierernährung sowie Spezialitäten für die Pharmaindustrie. Erfolgsfaktoren sind die langjährige Erfahrung in der technischen organischen Synthese und in der Biotechnologie, in der wir einen wesentlichen Wachstumstreiber für den Evonik-Konzern sehen.
Ergebnis nochmals gesteigert
Die sehr gute Geschäftsentwicklung setzte sich 2011 fort. Der Umsatz wuchs bei deutlich gestiegenen Mengen und leicht höheren Verkaufspreisen vor allem aus der Weitergabe der gestiegenen Rohstoffkosten um 10 Prozent auf 2.063 Millionen €. Hierzu trugen sowohl die Aminosäuren für die Tierernährung als auch das Pharmageschäft bei. Insbesondere die für die Tierernährung wichtigen Aminosäuren Methionin und Lysin profitierten weiterhin vom nachhaltigen Wachstum beim weltweiten Fleischverzehr. Das Pharmageschäft hat sich ebenfalls positiv entwickelt - der Trend der Pharmaindustrie zur Fremdvergabe der Wirkstoffproduktion hält an. Das EBIT verbesserte sich vor allem dank der gestiegenen Mengennachfrage nochmals gegenüber dem sehr guten Vorjahreswert.
Investitionen für weiteres Wachstum
Um der steigenden Nachfrage nach der Futtermittelaminosäure L-Lysin in den USA nachkommen zu können, wird die Lysin-Produktion am Standort Blair (Nebraska, USA) nahezu verdoppelt. Die zweistufige Erweiterung der Anlage auf 280.000 Tonnen Jahreskapazität soll noch im Jahr 2012 abgeschlossen werden. Das unter dem Markennamen BIOLYS® vermarktete biotechnologisch hergestellte L-Lysin gilt weltweit als bevorzugte Lysin-Quelle im Tierfutter.
Angesichts des anhaltenden Wachstums bei der Aminosäure Methionin für die Tierernährung werden an den drei Standorten Antwerpen (Belgien), Wesseling und Mobile (Alabama, USA) die Produktionskapazitäten für DL-Methionin in einem Stufenkonzept bis voraussichtlich 2013 um 70.000 Jahrestonnen auf insgesamt 430.000 Jahrestonnen erweitert. Zudem wird Evonik in Singapur einen neuen Anlagenkomplex zur Herstellung von DL-Methionin errichten und dafür rund eine halbe Milliarde Euro investieren. In dem vollständig rückintegrierten
Komplex auf Jurong Island wird Health & Nutrition sämtliche für die Produktion von Methionin strategisch wichtigen Vorprodukte herstellen. Der Produktionskomplex soll im zweiten Halbjahr 2014 mit einer Kapazität von 1 50.000 Tonnen pro Jahr in Betrieb gehen. Evonik wird damit seine Kapazität auf dann insgesamt 580.00 Tonnen pro Jahr steigern.
Health & Nutrition hat in Hanau ein Labor für hochpotente Wirkstoffe (Highly Potent Active Pharmaceutical Ingredients, HPAPI) in Betrieb genommen und gleichzeitig bei Tippecanoe Laboratories am Standort Lafayette (Indiana, USA) die cGMP-Kapazitäten für diese Wirkstoffe im Kilogrammmaßstab erweitert. Hochpotente Wirkstoffe sind pharmazeutische Wirkstoffe, die bereits in sehr niedrigen Konzentrationen wirken und hauptsächlich zur Behandlung von Krebserkrankungen (Onkologie) eingesetzt werden. Sie zählen zu den wachstumsstärksten Segmenten im Pharmamarkt.
Das Pharmageschäft wurde 2011 durch die Übernahmen des RESOMER® Geschäfts von Boehringer Ingelheim sowie des Pharmageschäfts der SurModics verstärkt. Diese Akquisitionen erweitern die Produktpalette der Pharmapolymere sowie die Services für Wirkstoffformulierungen und ermöglichen Evonik den Zugang zu führendem Know-how auf dem Gebiet innovativer, parenteraler und implantatbasierter pharmazeutischer Darreichungsformen. Beide Transaktionen sind wichtige Elemente des weltweiten Ausbaus des Pharmageschäfts.
Segment Resource Efficiency
Das Segment Resource Efficiency bietet Lösungen für umweltfreundliche und energieeffiziente Produkte. Angesichts begrenzter Vorkommen an fossilen Brennstoffen sehen wir den Megatrend hin zu erneuerbaren Energien und energieeffizienten, umweltschonenden Produkten als einen Schlüsselfaktor für die Geschäftsentwicklung dieses Segments. Ihm sind die beiden Geschäftsbereiche Inorganic Materials sowie Coatings & Additives zugeordnet.
Kennzahlen Segment Resource Efficiency
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| 20111) Mio. € |
2010 Mio. € |
Veränd. in % |
|
|---|---|---|---|
| Außenumsatz | 4.045 | 4.195 | -4 |
| EBITDA | 765 | 746 | 3 |
| EBITDA-Marge in % | 18,9 | 17,8 | - |
| EBIT | 611 | 569 | 7 |
| Sachinvestitionen | 170 | 247 | -31 |
| Abschreibungen | 152 | 171 | -11 |
| Capital Employed (Jahresdurchschnitt) | 2.068 | 2.215 | -7 |
| ROCE in % | 29,5 | 25,7 | - |
| Mitarbeiter zum 31.12. | 6.381 | 7.874 | -19 |
Vorjahreszahlen angepasst
1) Ab August 2011 ohne Carbon Black

Bereinigter Umsatz über Vorjahr
Der Umsatz des Segments Resource Efficiency blieb mit 4.045 Millionen € aufgrund des Ende Juli vollzogenen Verkaufs des Carbon-Black-Geschäfts leicht unter dem Vorjahreswert. Bereinigt um die Umsätze des Geschäftsgebiets Carbon Black in beiden Jahren konnten wir einen Umsatzzuwachs von 8 Prozent erzielen, der maßgeblich aus höheren Verkaufspreisen vor allem infolge der Weitergabe der gestiegenen Rohstoffkosten resultierte. Die Mengennachfrage nahm im ersten Halbjahr 2011 nochmals gegenüber dem guten Vorjahresniveau zu und führte zu einer sehr hohen Kapazitätsauslastung in den meisten Produktionsanlagen. In der zweiten Jahreshälfte schwächte sich die Nachfrage insbesondere aus Asien und auch aus Europa leicht ab, sodass insgesamt der Mengenabsatz etwa auf Vorjahreshöhe lag.
Höhere operative Ergebnisse
Die operativen Ergebnisse konnten wir trotz der seit August 2011 nicht mehr enthaltenen Ergebnisbeiträge von Carbon Black steigern. Das EBITDA erhöhte sich um 3 Prozent auf 765 Millionen € und das EBIT um 7 Prozent auf 611 Millionen €. Die EBITDA-Marge verbesserte sich sowohl operativ als auch aufgrund des Verkaufs des Carbon-Black-Geschäfts, welches eine unterdurchschnittliche EBITDA-Marge aufwies, von 1 7,8 Prozent auf 18,9 Prozent.

Verbesserte Kapitalrendite
Die Sachinvestitionen lagen mit 170 Millionen € um 31 Prozent unter dem hohen Vorjahreswert, der einige Großprojekte beinhaltete. Damit lagen die Investitionen deutlich über den Abschreibungen von 152 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed ging vor allem aufgrund des Verkaufs des Carbon-Black-Geschäfts aus dem Geschäftsbereich Inorganic Materials sowie des Geschäfts mit acrylatbasierten Kunststoffadditiven und Plastisolen aus dem Geschäftsbereich Coatings & Additives um 147 Millionen € auf 2.068 Millionen € zurück. Der ROCE erhöhte sich infolge des geringeren Capital Employed sowie des verbesserten EBIT von 25,7 Prozent auf 29,5 Prozent.
Als einer der führenden Hersteller einer breiten Palette von Kieselsäuren und Silanen zeichnet sich der Geschäftsbereich Inorganic Materials insbesondere durch seine integrierte Silizium-Technologieplattform aus. Wichtige Kunden sind unter anderem die Reifen-, Elektronik-, Bau- und Lichtwellenleiterindustrie. Die Expertise im Design anorganischer Partikel und deren Oberflächeneigenschaften nutzt der Bereich auch für sein Katalysatorengeschäft.
Hohe Nachfrage
Im Geschäftsbereich Inorganic Materials ging der Umsatz vor allem aufgrund des Verkaufs des Carbon-Black-Geschäfts um 11 Prozent auf 2.298 Millionen € zurück. Ohne Berücksichtigung der Umsätze des Geschäftsgebiets Carbon Black ergab sich ein Anstieg um 8 Prozent. Dieser resultierte maßgeblich aus Preisanhebungen infolge der Weitergabe der gestiegenen Rohstoffkosten. Vor allem in der ersten Jahreshälfte 2011 verzeichneten die Produkte von Inorganic Materials eine starke Nachfrage, beispielsweise aus der Automobil- und Bauindustrie. Spürbare Steigerungen wurden bei energieeffizienten und umweltschonenden Anwendungen - vor allem dem „grünen" Reifen, der thermischen Isolierung sowie Klebstoffzusätzen für den Bau von Rotorblättern von Großwindkraftanlagen - erzielt. Im zweiten Halbjahr schwächte sich die Nachfrage gegenüber dem starken ersten Halbjahr ab. Das EBIT erreichte trotz der seit August 2011 fehlenden Ergebnisbeiträge von Carbon Black die Höhe des Vorjahres.
Ausbau der Kapazitäten
Die kombinierte Produktionsanlage von Monosilan und der pyrogenen Kieselsäure AEROSIL® am japanischen Standort Yokkaichi wurde im Frühsommer 2011 in Betrieb genommen. Mit der Taiyo Nippon Sanso Corporation hat Evonik einen langfristigen Liefervertrag für Monosilan vereinbart. Monosilan wird bei der Herstellung von Siliziumschichten für Solarzellen, Flachbildschirme und Halbleiter in der Elektronikindustrie verwendet. AEROSIL® wird beispielsweise in Kunststoffen, Farben und Lacken verarbeitet. Diese Investition ermöglicht Inorganic Materials, an der insbesondere in Asien starken Nachfrage für Anwendungen in der Dünnschicht-Fotovoltaik sowie bei Flachbildschirmen und Halbleitern teilzuhaben.
Um der weiter steigenden Nachfrage nach gefällten Kieselsäuren nachkommen zu können, plant Evonik seine weltweiten Kapazitäten bis 2014 um 25 Prozent zu erhöhen. Der Ausbau findet bevorzugt an den bestehenden Produktionsstandorten in Asien und Europa statt. Inorganic Materials stellt so in allen Regionen die Verfügbarkeit seiner gefällten Kieselsäuren weiterhin sicher.
Ende Oktober 2011 hat Inorganic Materials die Aktivitäten der norwegischen FESIL Sunergy zur metallurgischen Produktion von Solarsilizium (Solsilc-Prozess) übernommen und in die neugegründete Evonik Solar Norge AS überführt. Der Solsilc-Prozess ist eine hervorragende Basis für Evonik, sein Know-how zur Produktion von Solarsilizium weiter zu optimieren.
Der Geschäftsbereich Coatings & Additives beliefert die Lack-, Beschichtungs-, Klebstoff- und Dichtstoffindustrie mit hochwertigen funktionalen Polymeren und Monomerspezialitäten. Zudem stellt er leistungsstarke Öladditive und Hydraulikflüssigkeiten her. Der Bereich zeichnet sich durch die integrierte Isophoron-Technologieplattform aus. Darüber hinaus ist Coatings & Additives eng mit den Methylmethacrylat- und Silicon-Plattformen von Evonik verzahnt.
Umsatz und Ergebnis nochmals gesteigert
Die Produkte des Geschäftsbereichs Coatings & Additives waren im ersten Halbjahr 2011 sehr stark nachgefragt. Im Verlauf der zweiten Jahreshälfte schwächte sich die Nachfrage aus der Coatings- und Bauindustrie ab, während sich die Verkaufsmengen in den Automobilsektor im gesamten Jahr auf sehr hohem Niveau bewegten. Dank der guten Mengennachfrage konnten die gestiegenen Rohstoffkosten über Verkaufspreiserhöhungen weitergegeben werden. Insgesamt wuchs der Umsatz um 8 Prozent auf 1.747 Millionen €. Das EBIT verbesserte sich überproportional.
Investitionen in neue Produkte
Am Standort Essen investiert Coatings & Additives 14 Millionen € in ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum, in dem umweltfreundliche Additive und Spezialbindemittel für die Lack- und Farbenindustrie entwickelt und in der Anwendung betreut werden sollen.
In Marl baut der Geschäftsbereich eine Anlage für Kleb- und Dichtstoffe und erweitert damit seine Produktpalette der flüssigen Polybutadiene um eine funktionalisierte Variante (Hydroxy-funktionalisiertes Polybutadien, HTPB). Mit der Anlage wird Coatings & Additives seinen Kunden in der Kleb- und Dichtstoffindustrie erstmals auch HTPB anbieten können. Evonik will damit seine Position als Lösungsanbieter für nachhaltige Produkte stärken, die dazu beitragen, Ressourcen effizienter zu nutzen. Doppel- und Dreifachverglasungen im Fensterbau, bei denen HTPB für die Dichtmassen genutzt wird, sorgt für eine verbesserte Isolierung im Hausbau. In Klebstoffen für den Fahrzeugbau, die unterschiedliche Materialien und Composites miteinander verkleben, trägt HTPB dazu bei, Kunststoffe im Automobilbau effizient und sicher einsetzen zu können. Die Gewichtsreduktion der Fahrzeuge durch den vermehrten Einsatz von Kunststoff führt zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch.
Evonik wird in Schanghai (China) für über 100 Millionen € World-Scale-Anlagen zur Produktion von Isophoron und Isophorondiamin errichten, die im ersten Quartal 2014 in Betrieb gehen sollen. Isophoron wird unter anderem für Lacke und Druckfarben und sein Folgeprodukt Isophorondiamin als Härter für Verbundwerkstoffe - beispielsweise beim Bau von Rotorblättern für Windkrafträder - eingesetzt. Mit der neuen Anlage will Coatings & Additives dem stark wachsenden Bedarf für diese Anwendungen, insbesondere in Asien, entsprechen.
Im Mittelpunkt des Segments Specialty Materials steht die Herstellung von polymeren Werkstoffen, deren Vorstufen sowie von Additiven. Marktchancen für Specialty Materials eröffnen sich insbesondere durch die fortschreitende Globalisierung: Wachstumstreiber sind die Megatrends Mobilität und Urbanisierung mit dem weltweit steigenden Bedarf an effizienten Transportsystemen sowie nachhaltigen Bauweisen. Das Anwachsen einer kaufkräftigen Mittelschicht vor allem in den asiatischen Schwellenländern verstärkt diese Entwicklung. Evonik ist außerdem überzeugt, dass sich neue Anwendungen infolge von Materialsubstitution wachstumsfördernd auf das Segment auswirken. Es umfasst die Geschäftsbereiche Performance Polymers und Advanced Intermediates.
Kennzahlen Segment Specialty Materials
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| 2011 Mio. € |
2010 Mio. € |
Veränd. in % |
|
|---|---|---|---|
| Außenumsatz | 4.880 | 4.117 | 19 |
| EBITDA | 907 | 626 | 45 |
| EBITDA-Marge in % | 18,6 | 15,2 | - |
| EBIT | 748 | 469 | 59 |
| Sachinvestitionen | 210 | 132 | 59 |
| Abschreibungen | 153 | 154 | -1 |
| Capital Employed (Jahresdurchschnitt) | 1.702 | 1.630 | 4 |
| ROCE in % | 43,9 | 28,8 | - |
| Mitarbeiter zum 31.12. | 6.846 | 6.789 | 1 |
Vorjahreszahlen angepasst

Starke Geschäftsausweitung
Die gute Geschäftsentwicklung hat sich 2011 verstärkt fortgesetzt. Die Produkte des Segments Specialty Materials waren weltweit stark nachgefragt, wenngleich sich auch hier gegen Jahresende eine leichte Abschwächung abzeichnete. Die Mehrzahl unserer Produktionsanlagen war voll ausgelastet, wobei im vierten Quartal die Produktion an die nachlassende Nachfrage angepasst wurde. Die gestiegenen Rohstoffkosten konnten in den Verkaufspreisen weitergegeben werden. Insgesamt wuchs der Umsatz um 19 Prozent auf 4.880 Millionen €.
Operative Ergebnisse deutlich gesteigert
Die operativen Ergebnisse konnten wir dank der positiven Mengenentwicklung, der gestiegenen Kapazitätsauslastung sowie der höheren Preise deutlich verbessern. Das EBITDA wuchs um 45 Prozent auf 907 Millionen € und das EBIT um 59 Prozent auf 748 Millionen €. Die EBITDA-Marge kletterte infolge des überproportionalen Ergebnisanstiegs von 1 5,2 Prozent auf 18,6 Prozent.

ROCE erheblich verbessert
Um die steigende Nachfrage zu begleiten, haben wir unsere Investitionstätigkeit verstärkt: Die Sachinvestitionen nahmen um 59 Prozent auf 210 Millionen € zu, sie lagen damit deutlich über den Abschreibungen von 153 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich um 72 Millionen € auf 1.702 Millionen €. Der ROCE verbesserte sich dank des erheblich gestiegenen Ergebnisses deutlich von 28,8 Prozent auf 43,9 Prozent.
Der Geschäftsbereich Performance Polymers produziert ein breites Spektrum von Hochleistungsmaterialien insbesondere für die Automobil-, Luftfahrt-, Elektronik- und Fotovoltaikindustrie. Im Mittelpunkt stehen dabei integrierte Technologieplattformen für die Methylmethacrylat-Chemie (MMA) sowie Polyamid 12. Darüber hinaus stellt der Bereich Materialien für mechanische, thermische oder chemische Hightech-Anforderungen her, die auf Polyetheretherketon (PEEK) und Polyimiden basieren.
Erheblich höheres Ergebnis erwirtschaftet
Der Geschäftsbereich Performance Polymers konnte seine Mengen 2011 weiter steigern. Wesentliche Treiber hierfür war neben der guten Konjunktur bei traditionellen Anwendungen, wie beispielsweise in der Automobilindustrie, das Nachfragewachstum für neue Anwendungen wie LED-Bildschirme und im Bereich Solartechnik. Im zweiten Halbjahr 2011 ging die Nachfrage auch aufgrund einer Wachstumsabschwächung bei LED-Bildschirmen und des gezielten Lagerabbaus bei den Kunden zurück, lag aber trotzdem noch auf einem sehr guten Niveau. Infolge der starken Nachfrage kam es bei einigen Produkten zu einer spürbaren Marktverknappung mit entsprechend positiver Wirkung auf die Verkaufspreise. Insgesamt stieg der Umsatz um 18 Prozent auf 1.960 Millionen €. Das EBIT nahm dank der höheren Mengen und Preise erheblich zu.
Deutlicher Ausbau der Kapazitäten
Aufgrund der weltweit steigenden Nachfrage hat Performance Polymers seine Produktionskapazität für Polyetheretherketon (PEEK) am chinesischen Standort Changchun deutlich ausgebaut. Die hochtemperatur- und chemikalienbeständigen PEEK-Polymere werden für die Herstellung von Bauteilen verwendet, die für den Dauereinsatz unter härtesten Bedingungen, beispielsweise in der Luftfahrtindustrie vorgesehen sind. Ebenfalls in China baut Performance Polymers seine Produktionskapazitäten für Polymethylmethacrylat-Formmassen (PMMA) aus: In Schanghai wurde mit der Inbetriebnahme der zweiten Ausbaustufe die regionale Kapazität für PMMA-Formmassen auf rund. 40.000 Jahrestonnen verdoppelt. Eine weitere Extrusionslinie entsteht in Taichung (Taiwan). PMMA-Formmassen von Evonik genießen unter dem Namen PLEXIGLAS® bzw. ACRYLITE® international eine hohe Bekanntheit. Die Produkte werden in unterschiedliche Industriezweige wie beispielsweise die Automobil-, Beleuchtungs- und Elektronikbranche geliefert.
In Marl wurden die Compoundier-Kapazitäten - eine Vorstufe für maßgeschneiderte Polyamid 12-Werkstoffe - erweitert. Die Inbetriebnahme ist für die erste Jahreshälfte 2012 geplant. Auch die Erweiterung der Kapazitäten für den Spezialkunststoff Polyamid 12 in Marl ist nahezu abgeschlossen. Eine weitere Produktionsanlage für Polyamid 12 soll innerhalb von drei Jahren in Asien entstehen. Mit diesem beabsichtigten deutlichen Kapazitätsausbau will Performance Polymers seine führende Position bei Polyamid 12 langfristig absichern. Polyamid 12 wird in innovativen und hochwertigen Produkten im Automobilbereich, in Elektrik und Elektronik, sowie bei Gas- und Offshore-Ölleitungen eingesetzt.
Schlüsselfaktoren für den Erfolg des Geschäftsbereichs Advanced Intermediates sind anspruchsvolle chemische Prozesse und Verfahren, die wir über Jahrzehnte hinweg konsequent weiterentwickelt haben. Dies gilt insbesondere für die integrierte C4-Technologieplattform, wo C4-Schnitt zu Spezialitäten veredelt wird. Bei Wasserstoffperoxid hat sich der Bereich durch seine Innovationskraft - Paradebeispiel ist der Hydrogen-Peroxideto-Propylene-Oxide-Prozess (HPPO) - neue Wachstumsmärkte eröffnet. Darüber hinaus sieht sich Evonik als Weltmarktführer bei Alkoholaten, die als Katalysatoren in der Biodieselproduktion Verwendung finden.
Umsatz und Ergebnis erheblich gesteigert
Der Geschäftsbereich Advanced Intermediates profitierte von einer anhaltend hohen Nachfrage. Insbesondere die Weichmacheralkohole, Butadien, Wasserstoffperoxid und die Alkoholate für die Biodieselproduktion waren weltweit stark gefragt. Dank der robusten Auftragslage konnten die Verkaufspreise bei vielen Produkten angehoben und die gestiegenen Rohstoffkosten weitergegeben werden. Insgesamt wuchs der Umsatz um 19 Prozent auf 2.920 Millionen €. Das EBIT konnte aufgrund eines verbesserten Produktmix und der höheren Verkaufspreise gesteigert werden.
Investitionen in die Zukunft
Advanced Intermediates baut in Puerto General San Martino (Argentinien) eine neue Anlage zur Herstellung von Katalysatoren zur Biodieselproduktion. Nach der für Ende 2012 geplanten Fertigstellung der Anlage wird sie Alkoholate als Katalysatoren für die Produktion von Biodiesel aus nachwachsenden Rohstoffen liefern. Aus der neuen Anlage mit einer Jahreskapazität von über 60.000 Tonnen sollen künftig vor allem Argentinien und Brasilien beliefert werden. Mit dieser Investition will Advanced Intermediates am deutlichen Wachstum des südamerikanischen Marktes für Biodiesel teilhaben.
Im chinesischen Jilin wird Evonik eine neue Produktionsanlage für Wasserstoffperoxid (H2O2) errichten, die bis Ende 2013 fertiggestellt sein soll. Advanced Intermediates wird damit seine aktuelle Jahreskapazität von rund 600.000 Tonnen für Wasserstoffperoxid um fast 40 Prozent steigern. Mit dieser Investition im unteren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich geht Evonik einen weiteren Schritt bei der Erschließung neuer Absatzmärkte für das umweltfreundliche Oxidationsmittel. Das Wasserstoffperoxid aus Jilin wird Evonik über eine Pipeline direkt in die künftige benachbarte Propylenoxid-Anlage der Jishen Chemical Industry Co., Ltd. liefern. Dafür ist ein langfristiger Liefervertrag abgeschlossen worden. Jishen wird mit Hilfe von Wasserstoffperoxid nach einer innovativen Technologie, dem sogenannten HPPO-Verfahren, Propylenoxid herstellen. Propylenoxid wird vor allem für die Herstellung von Polyurethan-Vorprodukten verwendet und ist insbesondere ein in Asien stark wachsender Markt.
Advanced Intermediates hat im November 2011 von der Kemira Chemicals Canada Inc. das Wasserstoffperoxid-Geschäft mit einer Produktionsstätte in Maitland (Ontario, Kanada) übernommen. Mit dieser Akquisition werden die Kapazitäten in Nordamerika um 44.000 Tonnen auf über 200.000 Tonnen pro Jahr erhöht. Die Produktion in Maitland beliefert vor allem die nordamerikanische Zellstoff- und Papierindustrie mit Wasserstoffperoxid als umweltfreundlichem Oxidationsmittel.
Das Segment Services umfasst im Wesentlichen die Site Services und die Evonik Business Services. Es erbringt seine Dienstleistungen vor allem für die operativen Chemiegeschäfte und das Corporate Center sowie in geringerem Umfang auch für Dritte. In der Einheit Site Services sind standortübergreifend Infrastrukturdienstleistungen - wie Ver- und Entsorgung, Logistik oder Anlagenmanagement - gebündelt. Die Evonik Business Services unterstützen die operativen Chemiegeschäfte und das Corporate Center mit konzernweit standardisierten kaufmännischen Dienstleistungen unter anderem auf den Gebieten IT, Personal, Rechnungswesen oder Recht. Zudem sind hier die konzernweiten Beschaffungs- und Engineeringaktivitäten angesiedelt.
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| 2011 Mio. € |
2010 Mio. € |
Veränd. in % |
|
|---|---|---|---|
| Außenumsatz | 952 | 801 | 19 |
| EBITDA | 139 | 106 | 32 |
| EBITDA-Marge in % | 14,6 | 13,2 | - |
| EBIT | 56 | 28 | 101 |
| Sachinvestitionen | 84 | 79 | 6 |
| Abschreibungen | 82 | 78 | 5 |
| Capital Employed (Jahresdurchschnitt) | 442 | 447 | -1 |
| ROCE in % | 12,7 | 6,3 | - |
| Mitarbeiter zum 31.12. | 10.946 | 10.616 | 3 |
Vorjahreszahlen angepasst
Höhere Ergebnisse
Das Segment Services erzielte 2011 einen Gesamtumsatz von 2.423 Millionen €, hiervon entfielen 1.471 Millionen € auf Innenumsätze mit den Chemiesegmenten und dem Corporate Center. Der Außenumsatz von 952 Millionen € setzte sich hauptsächlich aus Dienstleistungen und Beschaffungsaktivitäten für externe Kunden zusammen. Der Anstieg des Außenumsatzes um 19 Prozent resultierte vor allem aus einer höheren Dienstleistungsnachfrage sowie der Weitergabe gestiegener Rohstoffpreise bei den Beschaffungsaktivitäten. Das EBITDA verbesserte sich um 32 Prozent auf 139 Millionen € und das EBIT verdoppelte sich auf 56 Millionen €. Insbesondere die Site Services Europe erzielten dank der erfolgreich umgesetzten Kostensenkungsmaßnahmen ein höheres Ergebnis.
Neue Standortservices-Einheit erfolgreich
Im Bereich Site Services Europe haben wir seit Oktober 2010 die Infrastrukturdienstleistungen der elf größten europäischen Chemiestandorte des Konzerns gebündelt. Ziel ist es, die standortübergreifende Zusammenarbeit zu intensivieren, das Geschäft auszubauen und den Kunden dabei deutlichen Mehrwert zu bieten. Rund 7.700 Mitarbeiter bieten ein umfassendes Angebot in den Bereichen Technik, Logistik, Ver- und Entsorgung sowie Standortmanagement an. Das Ende 2010 aufgelegte Performance-Programm war erfolgreich und übertraf die Zielsetzung. Es konnten konkrete Maßnahmen mit über 100 Millionen € Einsparpotenzial erarbeitet werden.
Das Segment Real Estate, das Evonik mittelfristig vollständig abgeben will, konzentriert sich auf die Vermietung von Wohnraum an private Haushalte in Nordrhein-Westfalen (NRW). Es umfasst neben dem eigenen Wohnungsbestand von Evonik auch einen 50-prozentigen Anteil an der THS.
Kennzahlen Segment Real Estate
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| 2011 Mio. € |
2010 Mio. € |
Veränd. in % |
|
|---|---|---|---|
| Außenumsatz | 412 | 402 | 2 |
| EBITDA | 219 | 190 | 16 |
| EBITDA-Marge in % | 53,2 | 47,3 | - |
| EBIT | 171 | 140 | 21 |
| Sachinvestitionen | 74 | 41 | 79 |
| Abschreibungen | 47 | 47 | 0 |
| Capital Employed (Jahresdurchschnitt) | 1.833 | 1.810 | 1 |
| ROCE in % | 9,3 | 7,7 | - |
| Mitarbeiter zum 31.12. | 1.135 | 1.098 | 3 |
Verbessertes Ergebnis
Der Umsatz nahm um 2 Prozent auf 412 Millionen € zu. Das EBITDA verbesserte sich um 16 Prozent auf 219 Millionen €; die EBITDA-Marge erhöhte sich dementsprechend von 47,3 Prozent auf 53,2 Prozent. Das EBIT stieg um 21 Prozent auf 1 71 Millionen €. Zu dem Ergebniszuwachs trug ein Sondereffekt aus der Neubewertung aktiver latenter Steuern im At-Equity-Ergebnis der THS von 20 Millionen € bei; insgesamt erhöhte sich dieses auf 46 Millionen €. Das Bestandsmanagement steuerte vor allem dank gestiegener Mieteinnahmen ein verbessertes Ergebnis bei: Die durchschnittliche monatliche Nettokaltmiete per Dezember konnte von 4,58 € pro Quadratmeter im Vorjahr auf 4,71 € pro Quadratmeter erhöht werden. Die nachfragebedingte Leerstandsquote konnte gegenüber dem Vorjahr von 2,2 Prozent auf 2,0 Prozent weiter optimiert werden und liegt auf einem im Branchenvergleich guten Niveau. Der Netto-Instandhaltungsaufwand lag mit 11,85 € pro Quadratmeter etwa auf der Höhe des Vorjahres von 11,89 € pro Quadratmeter. Aber auch das Portfoliomanagement erwirtschaftete im Rahmen der Fokussierung auf Bestandsverkäufe im Wege der Einzelprivatisierung ein über dem Vorjahr liegendes Ergebnis.
Das Segment Real Estate konnte dank des höheren EBIT bei nahezu unverändertem Capital Employed seinen ROCE von 7,7 Prozent auf 9,3 Prozent steigern.
Höhere Investitionen
Die Sachinvestitionen nahmen deutlich auf 74 Millionen € zu. Schwerpunkte der Investitionstätigkeit waren dabei die energetische Modernisierung des Wohnungsbestands sowie Neubau und Erwerbsmaßnahmen. Ziel ist eine langfristige Wertsteigerung des Wohnimmobilienportfolios durch gezielte Modernisierungsinvestitionen zur Absicherung bzw. Steigerung der Vermietungserlöse und der Energieeffizienz sowie durch den Ankauf und Neubau nachhaltiger, zukunftsfähiger Wohnungsbestände an attraktiven Standorten in NRW. Im Fokus stehen hier gezielte Ankäufe von Beständen in Groß- und mittelgroßen Städten im Ruhrgebiet mit marktgerechtem Objektzustand und attraktivem Mietentwicklungspotenzial.
Zusammenführung mit THS eingeleitet
Durch die geplante Zusammenführung unseres Immobiliengeschäfts mit der THS, an der Evonik und die IG BCE zu jeweils 50 Prozent beteiligt sind, wird das drittgrößte Wohnungsunternehmen in Deutschland entstehen. Bereits seit dem 1. Januar 2012 werden die insgesamt rund 130.000 Wohnungen von Evonik und THS von der Vivawest Wohnen GmbH, an der Evonik und THS jeweils einen Anteil von 50 Prozent halten, gemeinsam bewirtschaftet.
Umsatz* nach Regionen

* Nach Sitz des Kunden.
Weltweit tätig
Im Geschäftsjahr 2011 erzielten wir 74 Prozent unseres Umsatzes außerhalb Deutschlands. Der Umsatz in Deutschland stieg bei lebhafter Nachfrage um 10 Prozent auf 3.784 Millionen €. Überdurchschnittliche Zuwächse steuerten vor allem die Segmente Specialty Materials und Services bei, während der Umsatz im Segment Resource Efficiency aufgrund des Verkaufs des Carbon-Black-Geschäfts unter dem des Vorjahres lag.
Die Sachinvestitionen kletterten um 53 Prozent auf 481 Millionen €. Größtes Projekt ist der Ausbau unserer Produktionskapazitäten in Kamenz zur Fertigung von Lithium-Ionen-Zellen zur Nutzung in Lithium-Ionen-Batterien. Gemeinsam mit der Daimler AG, Stuttgart, haben wir im Geschäftsjahr 2011 die Vorbereitungen für die Massenproduktion von Lithium-Ionen-Zellen und -Batterien in Kamenz weiter vorangetrieben. Dazu baut Evonik die jährliche Zellfertigungskapazität am Standort bis voraussichtlich 2013 von etwa 300.000 Einheiten auf etwa 3 Millionen Einheiten aus. Im Laufe des Jahres 2012 soll der €-Smart von Daimler mit Lithium-Ionen-Batterien aus Kamenz auf den Markt kommen. Das Segment Real Estate erhöhte seine Investitionen in den Wohnungsbestand deutlich. In Marl erweitert der Geschäftsbereich Performance Polymers seine Compoundier-Kapazitäten - eine Vorstufe für maßgeschneiderte Polyamid-12-Werkstoffe - sowie die Kapazitäten für den Spezialkunststoff Polyamid 12. Der Geschäftsbereich Health & Nutrition nahm in Hanau ein Labor für hochpotente Wirkstoffe (Highly Potent Active Pharmaceutical Ingredients, HPAPI) in Betrieb.
Im übrigen Europa wuchs der Umsatz um 12 Prozent auf 4.1 51 Millionen €. Höhere Umsätze erwirtschafteten insbesondere die Segmente Specialty Materials sowie Consumer, Health & Nutrition. Der Anteil dieser Region am Konzernumsatz nahm um 1 Prozentpunkt auf 29 Prozent zu. Die auf das übrige Europa entfallenden Sachinvestitionen verringerten sich um 6 Prozent auf 81 Millionen €.
Ausbau unserer Marktpositionen in Asien
Den Umsatz in Asien konnten wir um 9 Prozent auf 2.901 Millionen € steigern. Alle Geschäftsbereiche weiteten ihr Geschäft dank der hohen Nachfrage aus. Gegenläufig wirkte der Verkauf des Carbon-Black-Geschäfts. Der Anteil der Region am Konzernumsatz blieb daher unverändert bei 20 Prozent. Die Sachinvestitionen lagen mit 152 Millionen € unter dem hohen Vorjahreswert. Wir sehen Asien und hier insbesondere China aufgrund der wirtschaftlichen Dynamik als sehr attraktive Region mit großem Potenzial. So hat der Geschäftsbereich Performance Polymers in China seine Produktionskapazitäten für Polyetheretherketon (PEEK) sowie für Polymethylmethacrylat-Formmassen (PMMA) ausgebaut. Am japanischen Standort Yokkaichi nahm der Geschäftsbereich Inorganic Materials die kombinierte Produktionsanlage von Monosilan und der pyrogenen Kieselsäure AEROSIL® in Betrieb. Entsprechend unserer Wachstumsstrategie haben wir weitere größere Projekte auf den Weg gebracht: In Singapur entsteht ein neuer rückintegrierter Anlagenkomplex für die Aminosäure DL-Methionin und in China werden wir neue Produktionskomplexe für Isophoron und Isophoron-Veredelungsprodukte sowie für organische Spezialtenside und eine Produktionsanlage für Wasserstoffperoxid errichten.
Hohe Nachfrage in Amerika
In Nordamerika wuchs der Umsatz um 10 Prozent auf 2.766 Millionen €; der Anteil am gesamten Konzernumsatz blieb unverändert bei 19 Prozent. Deutliche Umsatzanstiege verzeichneten wir in den Segmenten Consumer, Health & Nutrition sowie Specialty Materials, während der Umsatz des Segments Resource Efficiency aufgrund des Verkaufs des Carbon-Black-Geschäfts unter dem Vorjahreswert blieb. Die Sachinvestitionen stiegen deutlich auf 109 Millionen €.
In Mittel- und Südamerika erwirtschaftete Evonik einen Umsatz von 642 Millionen €. Dieser lag aufgrund des Abgangs des Carbon-Black-Geschäfts um 2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Anteil am Konzernumsatz verringerte sich um 1 Prozentpunkt auf 4 Prozent. In Sachanlagen wurden wie im Vorjahr 7 Millionen € investiert. In dieser Region befinden sich für uns attraktive Schwellenländer, in denen wir überproportionales Potenzial für zukünftiges Wachstum sehen. Um hieran teilhaben zu können, haben wir Investitionsprojekte in die Wege geleitet. So entsteht in Argentinien eine Produktionsanlage für Alkoholate, die als Katalysatoren für die Biodieselproduktion eingesetzt werden; in Brasilien werden wir eine Anlage für oleochemische Spezialtenside errichten.
Die Evonik Industries AG mit Sitz in Essen ist das Mutterunternehmen des Evonik-Konzerns. Sie hält direkt und indirekt die Anteile an den zum Konzern gehörenden Tochterunternehmen. Die RAG-Stiftung hält 74,99 Prozent der Anteile an der Evonik Industries AG. Der Jahresabschluss der Evonik Industries AG wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Ertragslage der Evonik Industries AG wird maßgeblich von den Ergebnissen der Tochtergesellschaften sowie von Aufwendungen und Erträgen aus der Konzernfinanzierung und aus Portfoliomaßnahmen bestimmt.
Zum 1. August 2011 wurde die Führung sämtlicher Betriebe der Evonik Degussa GmbH, Evonik Goldschmidt GmbH, Evonik Oxeno GmbH, Evonik Röhm GmbH und Evonik Stockhausen GmbH auf die Evonik Industries AG übertragen. Damit verbunden gingen rund 13.600 Mitarbeiter der Gesellschaften auf die Evonik Industries AG über. Die betriebsgeführten Gesellschaften bleiben wirtschaftliche Eigentümer der Vermögensgegenstände und Schulden der Betriebe. Die wirtschaftlichen Chancen und Risiken sind daher weiterhin den betriebsgeführten Gesellschaften zuzurechnen. Evonik Industries AG weist als Betriebsführer die in eigenem Namen eingegangenen Schulden aus und aktiviert gleichzeitig einen Ausgleichsanspruch gegen die Eigentümer der Betriebe. Aus der Betriebsführung entstehen in der Gewinn- und Verlustrechnung der Evonik Industries AG lediglich Umsatzerlöse für Entgelte aus den Betriebsführungstätigkeiten. Alle anderen Aufwendungen und Erträge sind den betriebsgeführten Gesellschaften zuzurechnen und in deren Jahresabschlüssen ausgewiesen. Für das Geschäftsjahr 2011 erfolgte die Berechnung der Betriebsführungsentgelte zeitanteilig.
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| in Millionen € | 2011 | 2010 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 51 | 168 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 529 | 929 |
| Personalaufwand | -87 | -62 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen | -3 | -2 |
| Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens | -1 | -1 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -811 | -934 |
| Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit | -322 | 98 |
| Zinsergebnis | -147 | -122 |
| Abschreibungen auf Finanzanlagen | -5 | -440 |
| Beteiligungsergebnis | 101 | 848 |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | -373 | 384 |
| Außerordentlicher Ertrag | 11 | 0 |
| Außerordentlicher Aufwand | -17 | -16 |
| Außerordentliches Ergebnis | -6 | -16 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -46 | -237 |
| Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss | -425 | 131 |
| Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 115 | 384 |
| Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen | 735 | 0 |
| Bilanzgewinn | 425 | 515 |
Seit dem 1. Januar 2008 stellt die Evonik Industries AG ihren Tochterunternehmen Dienstleistungsentgelte in Rechnung. Diese betrugen im Jahr 2011 24 Millionen € und wurden zusammen mit den zeitanteiligen Betriebsführungsentgelten von 27 Millionen € unter den Umsatzerlösen ausgewiesen. Die Konzernumlage wird seit dem 1. Januar 2011 nicht mehr erhoben. Daher lagen die sonstigen betrieblichen Erträge mit 529 Millionen € erheblich unter dem Vorjahreswert von 929 Millionen €, der Kostenweiterbelastungen an Konzernunternehmen in Höhe von 252 Millionen € enthielt. Im Rahmen der Bruttodarstellung werden Erträge aus Währungskursdifferenzen (456 Millionen €) unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und die korrespondierenden Aufwendungen (404 Millionen €) unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Saldiert ergab sich ein Ertrag von 52 Millionen €. Der Personalaufwand stieg deutlich auf 87 Millionen €. Hierzu trugen Sonderbelastungen bei den Pensionsrückstellungen, Kosten im Zusammenhang mit der Neustrukturierung sowie allgemeine Personalkostensteigerungen bei. Nicht enthalten ist der Personalaufwand für die zum 1. August 2011 übernommenen Mitarbeiter, da diese wirtschaftlich weiter den betriebsgeführten Gesellschaften zuzurechnen sind.
Das Zinsergebnis von minus 147 Millionen € resultierte im Wesentlichen aus der Finanzmittelaufnahme im Rahmen der konzernweiten Finanzierungstätigkeit. Zudem sind Zinserträge und Zinsaufwendungen aus dem konzernweiten Cashpool, der bei der Evonik Industries AG konzentriert ist, enthalten. Das Beteiligungsergebnis verringerte sich von 848 Millionen € im Vorjahr auf 101 Millionen €. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Evonik Degussa GmbH ihren gesamten Jahresüberschuss thesauriert hat, während er im Vorjahr vollständig abgeführt wurde. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug aufgrund der fehlenden Konzernumlage sowie des geringeren Beteiligungsergebnisses minus 373 Millionen € gegenüber 384 Millionen € im Jahr zuvor. Das außerordentliche Ergebnis von minus 6 Millionen € betraf Aufwendungen im Umfeld der geplanten Börsennotierung. Darüber hinaus sind im außerordentlichen Aufwand Kosten für die Vorbereitung der geplanten Börsennotierung in Höhe von 11 Millionen € enthalten, die uns von den Aktionären erstattet wurden. Die Ertragsteuern von 46 Millionen € betrafen Steuern für die Vorjahre. Der Jahresüberschuss/-fehlbetrag verringerte sich von 131 Millionen € auf minus 425 Millionen €. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr von 1 1 5 Millionen € sowie Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen in Höhe von 735 Millionen € ergibt sich ein Bilanzgewinn von 425 Millionen €. Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, den Bilanzgewinn als Dividende an die Aktionäre auszuschütten.
Aktiva
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| in Millionen € | 31.12.2011 | 31.12.2010 |
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen | 8 | 8 |
| Finanzanlagen | 8.813 | 8.870 |
| Anlagevermögen | 8.821 | 8.878 |
| Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 3.156 | 3.423 |
| Wertpapiere | 635 | 373 |
| Flüssige Mittel | 1.192 | 860 |
| Umlaufvermögen | 4.983 | 4.656 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 2 | 2 |
| Summe Aktiva | 13.806 | 13.536 |
| Passiva | ||
| in Millionen € | 31.12.2011 | 31.12.2010 |
| Gezeichnetes Kapital | 466 | 466 |
| Kapitalrücklage | 720 | 720 |
| Gewinnrücklagen | 2.638 | 3.373 |
| Bilanzgewinn | 425 | 515 |
| Eigenkapital | 4.249 | 5.074 |
| Rückstellungen | 1.960 | 382 |
| Verbindlichkeiten | 7.597 | 8.080 |
| Summe Passiva | 13.806 | 13.536 |
Die Bilanzsumme der Evonik Industries AG erhöhte sich um 0,3 Milliarden € auf 13,8 Milliarden €. Die Finanzanlagen umfassen insbesondere die Anteile an den Tochtergesellschaften. In den Forderungen sind im Wesentlichen die Erstattungsansprüche aus Betriebsführung sowie Finanzforderungen von 1,0 Milliarden € vor allem aus der Cashpool-Tätigkeit enthalten. Das Eigenkapital verringerte sich aufgrund der Dividendenzahlung und des Jahresfehlbetrags um 0,8 Milliarden € auf 4,2 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote ging dementsprechend von 37,5 Prozent auf 30,8 Prozent zurück. Die Rückstellungen erhöhten sich im Wesentlichen aufgrund der Übertragung von Pensions- und Personalrückstellungen von den betriebsgeführten Gesellschaften um 1,6 Milliarden € auf 2,0 Milliarden €. Die Verbindlichkeiten und die Forderungen spiegeln die konzernweite Finanzierungsfunktion als Konzernführungsgesellschaft wider. In den Verbindlichkeiten sind 6,9 Milliarden € Finanzverbindlichkeiten enthalten. Hiervon entfallen 6,0 Milliarden € auf verbundene Unternehmen, die im Wesentlichen aus der Cashpool-Tätigkeit resultieren. Weitere 750 Millionen € betreffen die im Oktober 2009 begebene Kapitalmarktanleihe.
Über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde ein Bericht nach § 312 AktG erstellt, der mit folgender Erklärung abschließt: „Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen worden sind, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung bzw. einen Ausgleich erhalten. Maßnahmen wurden weder getroffen noch unterlassen."
Evonik übernimmt weltweit Verantwortung für seine Geschäfte, seine Mitarbeiter und die Gesellschaft. Das ist für uns gelebte Corporate Responsibility (CR). Globale Herausforderungen wie Klimawandel, knappe Ressourcen, Trinkwassermangel, Armut und Unterernährung prägen heute die Lebenswirklichkeit vieler Menschen. Hier setzen wir mit unseren Produkten und Lösungen bei den Megatrends Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz sowie Globalisierung an.
Die Erwartungen unserer internen und externen Stakeholder bezüglich unseres Beitrags zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft greifen wir aktiv auf und entwickeln in enger Zusammenarbeit mit unseren Geschäftsbereichen Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft. Die in der CR-Strategie festgelegten Handlungsfelder Geschäft, Mitarbeiter und Prozesse unterstützen die Konzernstrategie und das Erreichen der Konzernziele.
Unsere CR-Strategie wollen wir 2012 weiterentwickeln und noch stärker in die Kerngeschäftsprozesse der einzelnen Geschäftsbereiche integrieren. Basis dafür sind die Ergebnisse der in den Jahren 2010 und 2011 durchgeführten Wesentlichkeitsanalysen, deren Ziel es war, globale Herausforderungen besser zu verstehen und ihre Bedeutung für die Gesellschaft und Evonik zu bewerten.
Als Fortsetzung der 2010 durchgeführten Stakeholderbefragung haben wir uns 2011 mit den gleichen Fragen hinsichtlich globaler Herausforderungen und deren Bedeutung für Evonik an unsere Kunden gewandt. Ihrer Ansicht nach sind die wichtigsten Themen Ressourcennutzung, Gesundheit, Diversity und Chancengleichheit sowie der Zugang zu Wasser. Die Bedeutung der Herausforderung Klimawandel wurde gegenüber dem Vorjahr als geringer eingeschätzt.
Im Handlungsfeld Mitarbeiter haben wir das Projekt „CR in der Ausbildung" weitergeführt. Die Auszubildenden der teilnehmenden Standorte verständigten sich gemeinsam auf das Thema „Social Media", um Chancen und Risiken für Evonik bei deren Einsatz und im Umgang damit herauszuarbeiten und darzustellen. Alle bislang entwickelten Lerninhalte können über eine Mediathek von allen Ausbildungsstandorten für Unterrichtszwecke genutzt werden. Bei der Weiterbildung wurden Ergänzungspotenziale in bestehenden Weiterbildungs- und Trainingsangeboten identifiziert. Ein erstes Beispiel für die Umsetzung ist die Integration in den sogenannten „Tool-Day", eine zweitägige Informationsveranstaltung für neu in den Konzern eingetretene Mitarbeiter. Zur Vermittlung von Grundlagen zu Corporate Responsibility und Nachhaltigkeit soll 2012 ein Online-Tool für alle Mitarbeiter entwickelt und damit ein tieferes Verständnis für CR an allen Evonik-Standorten weltweit erreicht werden. Ein solches Tool wurde bereits für den Bereich Einkauf entwickelt und erfolgreich eingeführt.
Im Jahr 2011 hat Evonik den Fokus bei der Betrachtung der Lieferanten angepasst - weg vom volumenbezogenen Ansatz hin zu einer vollständigen Evaluierung aller Risikolieferanten in den nächsten Jahren. Die Bewertung umfasst beispielsweise Themen wie Gesundheit und Arbeitssicherheit, Umweltschutz, Korruptionsverhinderung, Güte der Arbeitsbedingungen sowie Verantwortung in der Lieferkette und Qualität und fokussiert sich damit auf wesentliche Aspekte der UN-Millennium Goals.
HR-Arbeit richtet sich neu aus
Mit der strategischen Neuausrichtung des Konzerns auf die Spezialchemie und der geänderten Betriebsführung waren 2011 zahlreiche Herausforderungen für die Personalbereiche verbunden. Grundlegende Strukturveränderungen auf der einen, wichtige Zukunftsthemen auf der anderen Seite forderten die Human-Resources-Bereiche (HR) weltweit. Im Zuge dieser Entwicklungen haben wir auch die Personalarbeit bei Evonik neu ausgerichtet: Einheitliche Bewertungs- und Vergütungssysteme, eine einheitliche Tariflandschaft und ein an die neuen Erfordernisse angepasstes Kompetenzmodell zeugen davon.
HR-Strategie - Mitarbeiter erfolgsentscheidend
Mit maßgeschneiderten Personalkonzepten wollen wir die strategischen Wachstums- und Effizienzziele des Unternehmens unterstützen, insbesondere in den rasant wachsenden Märkten in Asien. Unsere Gestaltungskraft wird von wichtigen Zukunftsthemen, wie etwa der weiteren Internationalisierung, der Förderung unternehmerischer Vielfalt oder der demografischen Entwicklung, herausgefordert. HR leistet dabei einen entscheidenden Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit und den Erfolg von Evonik. Unsere HR-Strategie haben wir daher sehr bewusst an den strategischen Treibern „Gewinnen", „Entwickeln" und „Binden" von Mitarbeitern ausgerichtet. Neben der funktionalen Exzellenz der HR-Arbeit steht die Mitarbeiter-Exzellenz mit Handlungsfeldern wie Arbeitgebermarke und Rekrutierung, Personalentwicklung und -führung sowie die spezifischen Herausforderungen der Personalarbeit in Asien im Vordergrund.
HR an Track - fit für die Zukunft
Wichtige strukturelle Voraussetzungen für unsere weltweite Personalarbeit schafft das Projekt „HR an Track". Ziel ist es, eine exzellente Personalarbeit durch effiziente und einheitliche Prozesse, transparente Strukturen und moderne HR-IT-Systeme zu erreichen. Ebenso gehört dazu eine partnerschaftliche Kultur der Zusammenarbeit in allen Bereichen, um Personalarbeit „aus einem Guss" zu schaffen. Ende 2011 haben wir erste organisatorische und prozessuale Veränderungen beschlossen - durch die Neuaufstellung der Personalarbeit an den deutschen Standorten als Region Deutschland. Zeitgleich wurde für Deutschland die Einführung eines Evonik-Recruitingcenters und eines Evonik-HR-Beratungscenters vereinbart und die weitere Vereinheitlichung vorhandener Regelwerke gemeinsam mit der Mitbestimmung verabredet.
Darüber hinaus haben wir 2011 gemeinsam mit internationaler Beteiligung ein einheitliches HR-Prozessmodell erarbeitet. Die Ergebnisse sollen ab 2012 begleitend zur Einführung eines neuen, weltweiten HR-IT-Systems für alle Mitarbeiter umgesetzt werden.
Strukturveränderungen - einheitlicher Arbeitgeber
Zum 1. August 2011 ist die Führung sämtlicher Betriebe der Evonik Degussa GmbH, der Evonik Goldschmidt GmbH, der Evonik Oxeno GmbH, der Evonik Röhm GmbH und der Evonik Stockhausen GmbH auf die Evonik Industries AG übertragen worden. Zum 1. April 2012 wird die Einbeziehung der Evonik Goldschmidt Rewo GmbH, der Evonik RohMax Additives GmbH, der Evonik Technochemie GmbH und der Evonik Tego Chemie GmbH folgen. Die veränderte Betriebsführung zum 1. August und der damit verbundene Betriebsübergang von insgesamt mehr als 13.600 Mitarbeitern haben zur Folge, dass die Evonik Industries AG nunmehr einheitliche Arbeitgeberin für alle Mitarbeiter der einbezogenen Einheiten ist. Auch die Mitbestimmungsstrukturen sind an die neue Konzernstruktur angepasst worden.
Weltweite Neuausrichtung der Vergütungssysteme - Meilenstein auf dem globalen Wachstumspfad
In Deutschland und Asien haben wir 2011 unsere Vergütungssysteme neu ausgerichtet. Die regionenübergreifende Angleichung und die Einführung globaler Standards fügen sich in die strategische Neuausrichtung von Evonik und setzen einen wichtigen Meilenstein zur Unterstützung der globalen Wachstumsstrategie.
Gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern wurde in Deutschland ein neues einheitliches Vergütungssystem für die außertariflichen Mitarbeiter (AT) und leitenden Angestellten (LA) geschaffen. Ab 2012 werden hier erstmals konzernweit einheitliche Vergütungsregelungen gelten. Nachdem bislang sehr unterschiedliche Regelungen die Vergütungslandschaft kennzeichneten, schafft das neue attraktive Vergütungssystem transparente Strukturen und zielt darauf, Komplexität zu reduzieren und Prozesse im Konzern zu vereinfachen. In diesem Zusammenhang haben wir auch die Performance-Beurteilung für unsere AT/LA-Mitarbeiter überarbeitet und deutschlandweit vereinheitlicht.
Auf internationaler Ebene wurden zwei Projekte in Asien durchgeführt: In Greater China haben wir das 2007 erstellte Bewertungs- und Gradingsystem einer Revision unterzogen und in den Ländern der Region Südostasien, Australien und Neuseeland (SEAANZ) ein entsprechendes Neubewertungsprojekt gestartet.
Über die internationale Zusammenarbeit unserer Vergütungsexperten im Konzern ist es uns gelungen, für die Führungskräfte und Mitarbeiter in den Regionen Deutschland, Greater China und SEAANZ - unter Beachtung regionaler Unterschiede - zukünftig ein einheitliches Stellenbewertungssystem zur Anwendung zu bringen und die Vergütungssysteme in den jeweiligen Ländern daran auszurichten. Als nächster Schritt ist die Einbeziehung weiterer Regionen in das „Evonik Global Grading System" geplant.
Leistungszulage Tarif - die Performance stimmt
Im Rahmen der Leistungsbeurteilung 2011 haben wir die monatliche Leistungszulage für alle Tarifmitarbeiter in Deutschland gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat neu geregelt. Die Leistungszulage ermöglicht es, unseren Tarifmitarbeitern, ihr monatliches Entgelt unmittelbar durch ihre eigene Performance zu steigern. Das erste einheitliche Leistungszulagensystem im Evonik-Konzern tritt 2012 in Kraft.
„Mitwachsen 2011" - großer Mitarbeiterzuspruch
Bereits zum vierten Mal wurde das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm „Mitwachsen" aufgelegt. Evonik belohnt das finanzielle Engagement durch Teilhabe am Konzernerfolg: Das angelegte Kapital wird in Abhängigkeit von der erzielten Kapitalrendite des Konzerns (ROCE) verzinst, darüber hinaus gewährt Evonik steuerfreie Zuschüsse. Die im Vergleich zur bereits hohen Beteiligungsquote von 2010 nochmals deutlich auf insgesamt rund 34 Prozent gesteigerte Teilnahme 2011 zeigt, dass unsere Mitarbeiter sich gerne mit eigenem Kapital am Erfolg von Evonik beteiligen: Nahezu 7.500 der teilnahmeberechtigten Beschäftigten erwarben Genussrechte im Wert von rund 14,5 Millionen €.
Kompetenzen - konsequent auf Wachstum ausgerichtet
Die klare Fokussierung auf die Spezialchemie spiegelt sich auch in veränderten Anforderungen an Management Führungskräfte und Mitarbeiter wider im Rahmen des 2011 weiterentwickelten Evonik-Kompetenzendells sehen wir eine ausgewogene Balance aus Ergebnisorientierung und längerfristigem strategischen Denken als ebenso erfolgsentscheidend an, wie die permanente Innovations- und Veränderungsfähigkeit unserer Mitarbeiter. Der Schlüssel hierzu sind Menschen mit vielfältigen Erfahrungen, denen wir ihren Stärken entsprechend Verantwortung übertragen und die wir nachhaltig entwickeln wollen - auf Basis des Evonik-Kompetenzmodells.
Eine wesentliche Grundlage für diese persönliche Entwicklung unserer Beschäftigten ist das regelmäßig stattfindende Mitarbeitergespräch. Den bereits 2008 etablierten konzernweit einheitlichen Standard haben wir im Zuge der Weiterentwicklung des neuen Kompetenzmodells ebenfalls neu justiert. Die Integration einer einheitlichen Leistungsbeurteilung in das Mitarbeitergespräch unterstreicht dessen Bedeutung als zentrales Führungsinstrument.
Ausbildung - proaktiv gegen Fachkräftemangel
Zukünftige Personalbedarfe vornehmlich aus dem eigenen Nachwuchs zu rekrutieren, ist das erklärte Ziel von Evonik. Rund 2.160 junge Menschen werden an mehr als 20 Ausbildungsstandorten in Deutschland und in rund 40 anerkannten Ausbildungsberufen ausgebildet, was den Stellenwert der Ausbildung bei Evonik verdeutlicht: Die Ausbildungsquote von 9 Prozent liegt weit über dem bundesdeutschen Durchschnitt - die Investitionen in Ausbildung im Jahr 2011 betrugen 49,8 Millionen €.
Um schon heute dem demografisch bedingt stärker werdenden Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte nachhaltig zu begegnen, haben wir 2011 eine Vereinbarung zur Übernahme von Ausgebildeten geschlossen, die bereits seit März 2011 zur Anwendung gelangte: Jeder zweite neu Ausgebildete erhielt einen festen Arbeitsvertrag - das entspricht einer Erhöhung der unbefristeten Übernahmen um rund 150 Prozent und ist eine wichtige Botschaft im Kampf um die besten Bewerber. Im knapper werdenden Personalmarkt der 15- bis 19-Jährigen konnten wir uns dank der 2011 gestarteten Kampagne „Gesucht. Gefunden! Die passende Ausbildung" als attraktiver Arbeitgeber neu positionieren und deutlich steigende Bewerberzahlen verzeichnen.
Seit mehr als zehn Jahren beteiligt sich Evonik an der von IG BCE und dem Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) unter dem Motto "Wir machen junge Menschen ausbildungsfähig" ins Leben gerufenen Maßnahme "Start in den Beruf" und erhöhte 2011 die Zahl der „Starter" auf insgesamt 100 Teilnehmer.
Employer Branding - glaubwürdig im Dialog
Die einzigartigen Stärken von Evonik als Arbeitgeber den relevanten Zielgruppen glaubwürdig zu vermitteln, steht im Mittelpunkt unseres Employer Branding. Vor dem Hintergrund der internationalen Wachstumsstrategie geht es darum, Evonik weltweit ein wiedererkennbares „Gesicht" als Arbeitgeber zu verleihen. Die Kombination aus Wachstum, Diversity und Kreativität unterscheidet Evonik von Wettbewerbern und macht uns gleichzeitig attraktiv für unsere Zielgruppen.
2011 haben wir mit dem erfolgreichen Start des Evonik-Facebook-Auftritts unsere Präsenz in der Social-Media-Welt ausgebaut. Als Arbeitgeber erreichen wir über Facebook viele Menschen, die auf der Suche nach dem geeigneten Berufseinstieg oder einer neuen Herausforderung sind. Wir sehen in dieser Form der Kommunikation eine große Chance, Evonik als transparentes, offenes und dynamisches Unternehmen zu positionieren und persönliche und glaubwürdige Einblicke ins Unternehmen zu ermöglichen.
Talentmanagement - Talente von heute sind Führungskräfte von morgen!
Der Wettbewerb um die besten Talente verstärkt sich immer mehr. Wir sind der Überzeugung, unsere Schlüsselfunktionen bevorzugt intern zu besetzen. Dafür fördert und fordert Evonik die Qualität in den eigenen Reihen und hat das Angebot an die Talente 2011 nochmals intensiviert. Neben der Entwicklung unserer Talente „on-the-job" offerieren wir „off-the-job" Maßnahmen, die vom Vorstand und den Konzernführungskräften eng begleitet werden und so mit dem Geschäft eng verzahnt sind.
In Talentdialogen trifft sich regelmäßig jeweils ein Vorstandsmitglied mit Talenten, um ein aktuelles strategisches Thema intensiv zu diskutieren. Im „Leadership"-Programm haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Ergebnisse aus dem 360°-Feedback in Einzelgesprächen mit professionellen Coaches zu reflektieren und sich zugleich mit Kollegen über aktuelle Führungsherausforderungen auszutauschen.
Darüber hinaus kooperieren wir weiterhin mit der renommierten schweizerischen Business School IMD und entwickeln unsere Talente in maßgeschneiderten Programmen.
360° Feedback - gelebte Feedback-Kultur
Seit Jahren setzen wir auf das 360°-Feedback als Instrument zur gezielten Mitarbeiter- und Organisationsentwicklung. Basierend auf dem weiterentwickelten Kompetenzmodell wurde es 2011 überarbeitet. Zum ersten Mal hat auch der Vorstand von Evonik ein 360°-Feedback durchgeführt. Damit nimmt Evonik eine Vorreiterrolle ein. Die Botschaft lautet: Feedbackkultur ist kein Lippenbekenntnis, sondern eine klare Verpflichtung und vor allem die Chance auf Entwicklung. 2012 werden alle Konzernführungskräfte diesem Beispiel folgen und ebenfalls ein 360°-Feedback durchführen.
Diversity - treibende Kraft für Kreativität und Innovationen
Vielfalt ist für uns ein wahrer Wert für das Unternehmen, denn sie schafft eine nachhaltige Grundlage für Kreativität und Innovation und verbessert somit die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Dies vor Augen hat der Vorstand Anfang 2011 die Diversity-Strategie verabschiedet, die Vielfalt durch unterschiedliche Nationalitäten, Geschlechter, Ausbildungsfachrichtungen, Berufserfahrungen sowie altersgemischte Teams erreichen will.
Angesichts der strategischen Bedeutung wurde das Thema Diversity in den Zielvereinbarungsprozess mit allen Konzernführungskräften aufgenommen. Zugleich haben sich 2011 mehr als 100 Konzernführungskräfte in ganztägigen Mindset-Workshops zu den einzelnen Aspekten von Diversity und ihren Herausforderungen für das tägliche Führungsverhalten ausgetauscht.
Ergänzend haben wir das Format „Women@Work" gestartet, ein speziell für die Anforderungen weiblicher Fach- und Führungskräfte konzipiertes Seminar, dessen Teilnehmerinnen sich am Jahresende zum ersten deutschlandweiten Netzwerktag trafen.
Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität - „well at work"
Gründe, warum wir uns bei Evonik bereits seit Jahren mit der Frage beschäftigen, wie wir sicherstellen können, dass unsere Mitarbeiter ihre Arbeitsfähigkeit und - damit untrennbar verbunden - ihre Lebensqualität erhalten und erhöhen können, gibt es viele: Demografischer Wandel, Zunahme der Zivilisationskrankheiten oder zunehmende Arbeitsverdichtung - zum Beispiel bedingt durch ständige Erreichbarkeit und die Vermischung von
Freizeit und Arbeitszeit - sind einige davon. Viele Standorte von Evonik sind auf diesem Feld bereits seit Jahren aktiv. Im vergangenen Jahr lag der Fokus darauf, ein konzernweites Konzept unter Einbeziehung bereits vorhandener Initiativen zu entwickeln. Das Konzept unter dem Titel „well at work" hat zum Ziel, die körperliche, physische und geistige Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter zu stärken und soll im zweiten Quartal 2012 in Deutschland eingeführt werden. Wir wollen „well at work" stärker in den Vordergrund rücken und unsere Mitarbeiter für die Thematik sensibilisieren. Dazu planen wir einheitliche Grundstandards und einen Best-Practice-Austausch. Langfristig soll das Konzept auch international zum Einsatz kommen.
Mitarbeiterzahl - Entwicklung 2011
Zum Jahresende 2011 waren im Evonik-Konzern 33.556 Mitarbeiter beschäftigt, davon sind rund 23 Prozent weiblich. Das Durchschnittsalter unserer Mitarbeiter lag bei 41,4 Jahren. 35 Prozent der Beschäftigten sind außerhalb Deutschlands tätig. Die Zahl der Mitarbeiter verringerte sich vor allem aufgrund der Unternehmensverkäufe um 5.767 Personen. Infolge des Verkaufs der Mehrheit an der STEAG gingen rund 5.500 Mitarbeiter ab - diese Zahl liegt im Wesentlichen infolge des im Januar 2011 erfolgten Erwerbs einer indischen Energiegesellschaft über dem Wert vom Jahresende 2010. Durch den Verkauf des Carbon-Black-Geschäfts im Segment Resource Efficiency ging die Mitarbeiterzahl um rund 1.450 Mitarbeiter zurück.
Mitarbeiter nach Segmenten
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| 31.12.2011 | 31.12.2010 | |
|---|---|---|
| Consumer, Health & Nutrition | 6.384 | 6.326 |
| Resource Efficiency | 6.381 | 7.874 |
| Specialty Materials | 6.846 | 6.789 |
| Services | 10.946 | 10.616 |
| Real Estate | 1.135 | 1.098 |
| Sonstige Aktivitäten | 1.864 | 1.704 |
| Fortgeführte Aktivitäten | 33.556 | 34.407 |
| Nicht fortgeführte Aktivitäten (Energie) | 0 | 4.916 |
| Evonik | 33.556 | 39.323 |
Altersstruktur Evonik-Konzern

Umwelt, Sicherheit, Gesundheit
In Anbetracht der globalen Herausforderungen setzen wir weiterhin auf langfristige Orientierung und nachhaltiges Handeln, um dauerhaft erfolgreich am Markt bestehen zu können. Umwelt, Sicherheit und Gesundheit (USG) sind Eckpfeiler unserer unternehmerischen Verantwortung und substanzielle Elemente unserer Verpflichtung zur Umsetzung der weltweit gültigen Responsible Care Prinzipien. Unser konzernweit verbindliches, extern geprüftes Regelwerk wird permanent durch zahlreiche interne Audits in den Geschäftsbereichen, in den Regionen und an den Standorten überprüft. Im Jahr 2011 führten wir 25 Audits weltweit durch. Mehr als 95 Prozent unserer Produktion weltweit sind extern nach der international anerkannten Norm für Umweltmanagement ISO 14001 zertifiziert.
Fortschritte bei der Arbeits- und Anlagensicherheit
Bei der Arbeitssicherheit blieb unsere Performance hinsichtlich der Unfallhäufigkeit (Anzahl der Arbeitsunfälle eigener Mitarbeiter und von Fremdfirmenmitarbeitern, wenn sie unter direkter Weisung von Evonik stehen, pro 1 Million Arbeitsstunden) mit 2,1 auf der Höhe des Vorjahres. Es ereignete sich ein tödlicher Unfall am US-Standort Tippecanoe bei einem Fremdfirmenmitarbeiter. Ohne Berücksichtigung des Segments Real Estate erhöhte sich die Unfallhäufigkeit von 1,3 auf 1,5 und lag damit auf dem selbst gesetzten Zielwert von maximal 1,5. Da der Schwerpunkt des Anstiegs gegenüber dem Vorjahr lokal identifiziert werden konnte, wurden gezielte Maßnahmen vereinbart, um für 2012 wieder eine Verringerung der Unfallhäufigkeit zu erreichen.
Unfallhäufigkeit 1)
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| 2011 | 2010 | |
|---|---|---|
| Chemiegeschäft einschl. Services | 1,5 | 1,3 |
| Real Estate (Wohnen) | 1,1 | 2,3 |
| Real Estate (sonstige Aktivitäten) | 28,2 | 42,0 |
| Fortgeführte Aktivitäten | 2,1 | 2,1 |
| Nicht fortgeführte Aktivitäten (Energie) | - | 5,2 |
| Gesamt | 2,1 | 2,5 |
1) Anzahl der Arbeitsunfälle eigener Mitarbeiter und von Fremdfirmenmitarbeitern, wenn sie unter direkter Weisung von Evonik stehen, pro 1 Million Arbeitsstunden.
Zum Thema „Sicherheitskultur und Arbeitssicherheit" haben wir erstmals Ende 2011 konzernweit eine Umfrage durchgeführt. Hierbei wurden rund 50 Prozent aller Mitarbeiter angesprochen, von denen uns knapp zwei Drittel ihre Einschätzung mitgeteilt haben. Wir verstehen die Ergebnisse der Befragung als einen Frühindikator für ein durchgängiges Sicherheitsverständnis in unserem Unternehmen. Aus der Analyse der Antworten werden die Geschäftsbereiche und Standorte Maßnahmen entwickeln. Bei der Wiederholungsbefragung im Jahr 2013 sollen alle Mitarbeiter einbezogen werden.
Der sichere und zuverlässige Betrieb der Produktionsanlagen ist von elementarer Bedeutung für die Unversehrtheit unserer Mitarbeiter sowie für die Anwohner an unseren Standorten und damit auch für unseren Geschäftserfolg. Ziel ist es, die Anlagensicherheit kontinuierlich zu verbessern und so die Anzahl von Ereignissen mit Stofffreisetzungen, Bränden oder Explosionen weiter zu verringern.
Um dies zu erreichen und bereits Ereignisse mit geringen oder keinen Schäden zu vermeiden, führten wir im Jahr 2008 eine Kennzahl zur Anlagensicherheit ein, mit der auch geringere, gegenüber den Behörden nicht meldepflichtige Stofffreisetzungen systematisch erfasst werden. Mit Hilfe dieses selbst entwickelten Spätindikators (Lagging Indicator) stellen wir nach einheitlichen Kriterien die Anzahl und die Häufigkeit von Stofffreisetzungen, Bränden und Explosionen fest. Seit Einführung der Kennzahl ist klar erkennbar, dass sowohl die Freisetzungsmengen als auch die Schäden abgenommen haben. So gab es 2011 an keinem Produktionsstandort einen Störfall mit erheblichen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Am US-Standort Mapleton (Illinois) ereignete sich eine Freisetzung, die zwar keine Umwelt- oder Personengefährdung verursacht hatte, aber den zuständigen Behörden gemeldet wurde. Seit der Einführung im Jahr 2008 sank dieser Indikator kontinuierlich und lag 2011 bei 52 Punkten (Referenzwert 2008: 100 Punkte). Zusätzlich berechnen die Häufigkeit pro 1 Million Arbeitsstunden in den Produktionsstätten, um über diesen normativen Ansatz zeitliche Entwicklungen vergleichen und interne Benchmarks erheben zu können.
Analog zur Arbeitssicherheit betrachten wir die Anlagensicherheit als Managementaufgabe. Dementsprechend haben wir auf Konzernebene neue Kennzahlen entwickelt. Der für die Anlagensicherheit vereinbarte Frühindikator soll feststellen, inwieweit die produzierenden Geschäftsbereiche ihre Führungsaufgabe in Bezug auf Anlagensicherheit gegenüber den Standorten und Produktionseinrichtungen wahrnehmen. Die Erhebung wird ab 2012 in die regulären Audits integriert.
Krisenstab von Evonik gefordert
Das Erdbeben in Japan, der dadurch ausgelöste Tsunami und die Reaktorkatastrophe von Fukushima im März 2011 forderten das Krisenmanagement von Evonik heraus. Zwar wurden die in Japan befindlichen Produktionsstandorte nicht wesentlich beschädigt, doch galt es, die Mitarbeiter in Japan und entsendete deutsche Mitarbeiter zu betreuen. Evonik richtete eine Informationsplattform im Intranet mit allen aktuellen Nachrichten und Bewertungen des lokalen Krisenstabes in Japan ein. Unsere heimischen Standorte wurden zum Umgang mit Produkten aus Japan beraten. Ebenso haben wir unsere Kunden auf Anfrage über die Einhaltung der Sorgfaltspflichten beim Einkauf unserer Rohstoffe von den japanischen Lieferanten informiert. Die Erfahrungen aus diesem Ereignis sind in unseren Krisenplan eingeflossen, um bei zukünftigen Naturkatastrophen noch besser reagieren zu können.
Umweltschutzinvestitionen und Umweltschutzbetriebskosten
2011 haben wir für eine weitere Verbesserung des Umweltschutzes 48 Millionen € (Vorjahr: 36 Millionen €) in effektive End-of-pipe-Technologien sowie anlagen- und prozessintegrierte Umweltschutzmaßnahmen investiert. Die Umweltschutzinvestitionen verteilten sich auf eine Vielzahl von Einzelinvestitionen. Zum Beispiel wurde in Wesseling in den Gewässer- und Hochwasserschutz investiert, in Rheinfelden eine zusätzliche Aktivkohle-Absorptionsanlage installiert, in Essen ein Abluftwäscher ausgetauscht und Bodenbeschichtungen saniert, in Rheinmünster im Zuge von Anlagenerweiterungen Luftreinhaltemaßnahmen durchgeführt, in Krefeld die Abwasserfrachten reduziert sowie in Antwerpen (Belgien) ein Abwasserpuffertank umgebaut, das zentrale Containerlager erweitert und Optimierungen an Absaugungen und Abgasleitungen durchgeführt.
Die Betriebskosten für den Umweltschutz lagen 2011 bei 251 Millionen € (Vorjahr: 264 Millionen €). Der Rückgang ist unter anderem auf den Verkauf des Carbon-Black-Geschäfts und vorübergehend niedrigere REACH-Kosten zurückzuführen.
CO2-Emissionen nach EU-ETS aufgrund Verkauf des Carbon-Black-Geschäfts stark gesunken
Evonik unterliegt mit zahlreichen Anlagen direkt den Regelungen des CO2-Emissionshandels der EU (EU-ETS). Aus diesen Anlagen wurden 2011 etwa 3,6 Millionen Tonnen5 CO2 emittiert (Vorjahr: 4,2 Millionen Tonnen CO2). Grund für die Abweichung ist der Verkauf des Carbon-Black-Geschäfts, dessen Emissionen ab August 2011 nicht mehr enthalten sind.
Die Ausgestaltung des EU-ETS ab 2013 ist abgeschlossen. Die Zuteilungsmechanismen für die dritte Handelsperiode - auf Basis von Benchmarks - wurden verabschiedet und die Beantragung der Zertifikate wurde abgeschlossen. Bei der Zertifikateausgabe ist mit hohen Abschlägen zu rechnen, da beispielsweise für die Stromerzeugung keine Zertifikate zugeteilt werden. Noch ausstehend ist der sogenannte sektorenübergreifende Reduktionsfaktor. Dieser wird von der EU voraussichtlich Mitte 2012 veröffentlicht und verringert die Zuteilungsmenge zusätzlich. Die konkreten Zuteilungsbescheide der einzelnen Anlagen werden nicht vor Herbst 2012 erwartet. Erst dann sind die genauen Mengen an kostenlos zugeteilten Emissionsberechtigungen bekannt und kann das voraussichtliche Defizit ermittelt werden.
Bedingt durch die wirtschaftlichen Unsicherheiten infolge der Euro-Krise sind die Marktpreise für Emissionsberechtigungen von circa 18 bis 20 €/Tonne CO2 in der ersten Jahreshälfte auf circa 6 bis 7 €/Tonne CO2 zum Ende des Jahres 2011 gesunken.
5 Vorläufig.
Nachhaltigkeitsperformance weiterentwickeln
2008 haben wir erstmals den Carbon Footprint für Evonik ermittelt und schreiben diesen nun mit aktualisierten Daten kontinuierlich fort. Neben direkten Treibhausgasemissionen aus der Produktion sind uns auch weitere Emissionen wichtig, wie sie beispielsweise aus der Herstellung unserer Rohstoffe (sogenannter CO2e6Rucksack) oder der Entsorgung unserer Produkte entstehen. Dabei betrachten wir bei einer Reihe von Produkten auch die Emissionsminderungen durch den Einsatz/Nutzen dieser Produkte bei unseren Kunden. Sowohl der Carbon Footprint von Evonik als auch die zugrunde liegende Bewertungsmethodik zur Berechnung des CO2e-Einsparpotenzials wurden extern von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft. Für die Einschätzung der Auswirkungen unserer künftigen Aktivitäten auf das Klima nutzen wir diese Methodik zur Quantifizierung der Treibhausgaseinsparungen ebenso wie in der strategischen Forschung zur Bewertung von Innovationen hinsichtlich ihres zu erwartenden CO2e-Fußabdrucks.
Wir werden uns 2012 erstmals am Carbon Disclosure Project (CDP) beteiligen. Diese weltweite Initiative der Finanzwirtschaft zielt darauf ab, mehr Transparenz in Bezug auf Treibhausgasemissionen zu schaffen. Dies wird uns helfen, weitere Chancen und Risiken, die aus einem Klimawandel resultieren können, für Evonik zu erkennen, zu bewerten und daraus relevante Managementprozesse und Geschäftsaktivitäten abzuleiten.
Künftig wollen wir Investitions- und Akquisitionsentscheidungen auch über sogenannte Nachhaltigkeitsindikatoren bewerten. Außerdem wollen wir diese Kenngrößen zur strategischen Steuerungen unserer Geschäftsgebiete nutzen.
Dazu haben wir 2011 die wesentlichen ökologischen und gesellschaftlichen Indikatoren zur Messung von CR und Nachhaltigkeit untersucht. Aspekte wie etwa Energieeffizienz, CO2-Intensität, Wasserverbrauch, Abfallmengen, Recycling, Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen, Anlagensicherheit, Arbeitssicherheit, Diversity, Demografie oder auch der nachhaltige Kundennutzen stellen dabei die Grundlage zur Beurteilung unserer CR und Nachhaltigkeitsaktivitäten dar. Im Jahr 2012 wollen wir die von uns entwickelte Methode erstmals in zwei Geschäftsbereichen anwenden.
Verantwortlicher Blick auf den Produktlebensweg
Die Produktverantwortung von Evonik (Product Stewardship) wird über ein Chemicals Management System (CMS) umgesetzt. Die darüber ermittelten und bewerteten stoffbezogenen Gefahren ermöglichen eine frühzeitige Reaktion. Wir erfüllen damit die Selbstverpflichtungen zu Responsible Care sowie zur Global Product Strategy (GPS) des internationalen Chemieverbandes ICCA. Damit trägt das CMS zur Entwicklung eines zukunftssicheren und nachhaltigen Produktportfolios bei. Zusätzlich erhöht Evonik seine Transparenz, verbessert die Kommunikation in der Produktkette und stellt über die Veröffentlichung auf der Evonik-Website allgemein verständliche Informationen (GPS Safety Summaries) zu den Chemikalien zur Verfügung.
6 CO2e = CO2-Äquivalente (CO2 und weitere Treibhausgase
REACH- Umsetzung und Ausblick
Bis zum Abschluss der ersten Registrierungsphase der EU-Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) Ende 2010 hatte Evonik 167 vorregistrierte Stoffe sowie weitere Stoffe ohne Vorregistrierungsstatus registriert. Hierzu war die Zusammenarbeit mit unseren Wettbewerbern in sogenannten SIEF-Konsortien (Substance Information Exchange Forum) notwendig. Bei mehr als der Hälfte der betroffenen Stoffe haben wir die Federführung in den SIEF übernommen. 2011 folgten circa 130 weitere dieser Registrierungen, zu denen wiederum jeweils umfangreiche Dossiers erstellt werden mussten. Darüber hinaus konnten wir durch den intensiven Dialog sowohl die Kundenbindung stärken als auch die Liefersicherheit unserer Rohstoffe bei den Lieferanten verbessern. Im Rahmen der bis zum 31. Mai 2013 laufenden zweiten Registrierungsphase für Stoffe mit Produktionsmengen zwischen 100 und 1000 Tonnen pro Jahr werden wir voraussichtlich circa 160 weitere Stoffe registrieren.
Im Nachgang zu der Übertragung der Aktien der Degussa AG auf die Evonik Industries AG gemäß 55 327a ff. AktG im Jahr 2006 wird in einem Spruchverfahren vor dem Landgericht Düsseldorf die Angemessenheit der gezahlten Barabfindung in Höhe von 45,11 € je Aktie überprüft.
Ein vom Gericht bestellter Sachverständiger hat in einem am 6. Februar 2012 vorgelegten Gutachten zur Angemessenheit der Barabfindung Stellung genommen und eine höhere als die gezahlte Barabfindung für angemessen gehalten. Evonik hält die im Gutachten dargelegten Korrekturen für unzutreffend und die gezahlte Barabfindung weiterhin für angemessen. Wir werden daher dementsprechend zum Gutachten Stellung nehmen.
Risikostrategie
Evonik ist im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit verschiedenen Risiken ausgesetzt. Das Risikomanagement ist deshalb ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmenssteuerung und dient der gezielten Sicherung bestehender und künftiger Erfolgspotenziale sowie der Vermeidung, Vorbeugung bzw. Gegensteuerung und Minimierung von Risiken. Unternehmerische Risiken gehen wir nur ein, wenn wir überzeugt sind, dadurch den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern und gleichzeitig mögliche Auswirkungen dauerhaft zu beherrschen.
Aufbau und Organisation des Risikomanagements
Evonik verfügt über ein konzernweites internes Risikomanagement. Dieses wird - neben organisatorischen Sicherungsmaßnahmen und internen Kontrollsystemen - auch durch die Konzernrevision als prozessunabhängige Kontroll- und Beratungsinstanz unterstützt.
Das Risikomanagement ist gemäß der Organisationsstruktur von Evonik dezentral aufgebaut. Die originäre Risikoverantwortung liegt bei den Geschäfts-, Konzern- und Servicebereichen, die für Früherkennung, Abschätzung der Auswirkungen, Einleitung geeigneter Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen sowie interne Kommunikation der Risiken verantwortlich sind. Innerhalb dieser Organisationseinheiten koordinieren Risikobeauftragte die jeweiligen Risikomanagementaktivitäten. Für den Konzern nimmt ein zentraler Risk-Officer die Steuerungs- und Kontrollfunktionen für Abläufe und Systeme wahr. Er ist Ansprechpartner für alle Risikobeauftragten und für die Dokumentation, Information und Koordination auf Konzernebene. Gleichzeitig verantwortet er die methodische Weiterentwicklung des Risikomanagements. 2010 wurde ein Risikokomitee unter Leitung des Finanzvorstandes mit Vertretern des Corporate Centers und der Geschäftsbereiche eingerichtet. Es nimmt die Aufgaben der Validierung der konzernweiten Risikosituation und der Verifizierung der angemessenen Berücksichtigung von Risiken im Zahlenwerk wahr.
Auf allen Konzernebenen ist das Risikomanagement ein wesentliches Element der Controllingprozesse von Evonik. Dazu zählen strategische und operative Planung, Vorbereitung von Investitionsentscheidungen, Monatsberichterstattung, Hochrechnungen sowie ab einem bestimmten Schwellenwert eine Risiko-Sofortberichterstattung. Die Organisationseinheiten führen einmal jährlich in Verbindung mit der Mittelfristplanung eine umfassende Risikoinventur durch. Dies erfolgt mit einer 2010 neu eingeführten Spezial-Software für das Risikomanagement. Alle Risiken werden systematisch erfasst, dokumentiert und hinsichtlich ihrer potenziellen Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Für bei der Risikoinventur erkannte Risiken müssen die Organisationseinheiten Sicherungsmaßnahmen benennen, deren Umsetzung zeitnah verfolgt wird. Die jährliche Risikoinventur erfasst Risiken als Abweichung vom geplanten Konzernergebnis sowohl kurzfristig für ein Jahr als auch mittelfristig über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren und, wird ergänzt durch eine vierteljährliche Überprüfung aller Risiken sowie monatliche Risikoberichte, in denen Veränderungen bei den bereits identifizierten Risiken sowie neu aufgetretene Risiken bezogen auf das laufende Jahr erfasst werden. Eine konzernweit verbindliche Richtlinie regelt die Anforderungen an das Risikomanagement.
Die Konzernrevision hat im Geschäftsjahr 2011 bei ihren Prüfungen in den Organisationseinheiten das Risikomanagement von Evonik geprüft und festgestellt, dass die gesetzlichen und unternehmensinternen Anforderungen erfüllt werden. Zusätzlich ist das Risikofrüherkennungssystem in die Jahresabschlussprüfung nach den Modalitäten für börsennotierte Aktiengesellschaften einbezogen. Die Prüfung ergab, dass das Risikofrüherkennungssystem von Evonik geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, rechtzeitig zu erkennen.
Gesamtrisikosituation
Die konzernweit identifizierten Risiken unter Berücksichtigung der ergriffenen bzw. geplanten Maßnahmen haben einzeln oder in Wechselwirkung miteinander keine bestandsgefährdenden Auswirkungen auf Evonik als Ganzes. Gemäß unserem Risikokatalog betrachten wir die Risiken in Anlehnung an das COSO-Enterprise-Risk-Management-Modell in den vier Hauptkategorien Strategie, operative Aspekte, Compliance/Recht und Finanzen.
Der Evonik-Konzern ist aufgrund seiner Betätigungsfelder mit national wie international sich ständig ändernden politischen, gesellschaftlichen, demografischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konfrontiert. Wir begegnen den Risiken, die sich daraus ableiten, indem wir unser Umfeld genauestens beobachten und Marktentwicklungen antizipieren sowie das Portfolio konsequent entsprechend der Konzernstrategie weiterentwickeln.
2011 war insgesamt - nach dem hervorragenden Jahr 2010 - wiederum ein erfolgreiches Jahr für Evonik. Insbesondere die Mengennachfrage in den Chemiesegmenten zog im ersten Halbjahr 2011 nochmals stark an und die Produktionskapazitäten waren wieder sehr gut ausgelastet. Darüber hinaus konnten die Verkaufspreise angehoben und damit die gestiegenen Rohstoffkosten weitergegeben werden. Die Ergebnis- und Cashflow-Risiken waren dadurch 2011 gering.
1. Strategische Risiken
Das geplante Wachstum in der Chemie durch Investitionen in attraktiven Märkten und Akquisitionen ist hinsichtlich der Einhaltung des geplanten Umfangs und Umsetzungszeitpunkts der Projekte mit gewissen Risiken behaftet. Diesen Risiken wird durch bewährte strukturierte Prozesse, wie nachfolgend beschrieben, begegnet.
Markt- und Wettbewerbsrisiken
Einen generellen Risikoschwerpunkt stellt der intensive Wettbewerb in verschiedenen Marktsegmenten dar. Insbesondere Konkurrenz aus Niedriglohnländern sorgt mit aggressiver Preispolitik für verschärften Wettbewerbsdruck. Dem wirken wir durch den Ausbau unserer Produktionsbasis im Ausland sowie die Erschließung neuer Märkte in Regionen mit höheren Wachstumsraten, wie zum Beispiel Asien und Südamerika, entgegen. Die betroffenen operativen Einheiten reduzieren diese Wettbewerbsrisiken außerdem durch verschiedene Maßnahmen zur engeren Kundenbindung. Dazu zählen insbesondere strategische Forschungspartnerschaften mit Kunden sowie eine Verbesserung der angebotenen Serviceleistungen. Dem Risiko der Substitution von Chemieprodukten durch neue, verbesserte oder kostengünstigere Materialien bzw. Technologien wird fortlaufend durch die eigene Entwicklung neuer, attraktiver und wettbewerbsfähiger Produkte bzw. Technologien begegnet. Auch für bestimmte Rohstoffe, die der REACH-Verordnung unterliegen und ab einem zukünftigen Zeitpunkt nicht mehr zur Verfügung stehen, müssen alternative Einsatzstoffe gesucht werden.
Das Segment Real Estate wirkt mit einem Strategiemix aus Modernisierung, Abriss und Neubau sowie dem gezielten Ankauf attraktiver Wohnbestände möglichen Beeinträchtigungen der Werthaltigkeit und Ertragskraft seines Bestandsportfolios aufgrund regionaler oder demografischer Faktoren entgegen.
Risiken aus Akquisitionen und Desinvestitionen
Aktives Portfoliomanagement hat im Zusammenhang mit der wertorientierten Steuerung bei Evonik einen hohen Stellenwert: Unsere operativen Einheiten stehen hinsichtlich ihrer nachhaltigen Rentabilität sowie ihrer Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie permanent auf dem Prüfstand. Eine strategische Weiterentwicklung des Konzerns kann durch den Ausbau einzelner Geschäfte, ihre Abgabe oder auch den Aufbau völlig neuer Aktivitäten erfolgen. Für alle Optionen hat Evonik strukturierte Prozesse festgelegt.
Sollte eine Verstärkung von Geschäften durch organisches Wachstum nicht möglich sein, führt der Weg über den Erwerb anderer Unternehmen bzw. Unternehmensteile. Für die Vor- und Nachbereitung sowie die Durchführung von Akquisitionen haben wir klare Vorgehensweisen etabliert, die insbesondere auch Zuständigkeitsregeln und Genehmigungsprozesse enthalten. So unterziehen wir im Vorfeld eines Kaufs in Betracht kommende Akquisitionsobjekte einer intensiven Überprüfung (Due Diligence), durch die wir systematisch alle wesentlichen Chancen und Risiken erfassen und eine angemessene Bewertung vornehmen. Zentrale Aspekte sind dabei strategische Ausrichtung, Managementqualität und Entwicklungspotenzial auf der einen Seite sowie bestehende Ertragsrisiken, rechtliche Risiken und Altlasten auf der anderen Seite. Neu erworbene Unternehmen werden umgehend in den Konzern und damit in unsere Risikomanagement- und Controllingprozesse integriert.
Sollten sich im Rahmen der strategischen Steuerung von Evonik Umstrukturierungs- oder Desinvestitionserfordernisse ergeben, setzen wir diese ebenfalls konsequent um. Nachlaufende Haftungs- bzw. Gewährleistungsrisiken aus Desinvestitionen unterliegen einer strukturierten Folgeüberwachung (Post Transaction Management). Im Zusammenhang mit dem Verkauf von dem früheren Energiegeschäft (STEAG) bestehen für Evonik Risiken aus den im Vertrag festgelegten Freistellungsverpflichtungen, unter anderem bezüglich eines neuen Kohlekraftwerks, das wegen technischer Probleme noch nicht in Betrieb gegangen ist. Diese Risiken sind bilanziell berücksichtigt.
2. Operative Risiken
Infolge der geschäftstypischen Abhängigkeit von externen Parametern insbesondere im Chemiegeschäft (unter anderem Konjunktur und Rohstoffpreise) bilden die Maßnahmen zur Reduzierung der operativen Risiken einen Schwerpunkt.
Vertriebs- und Absatzrisiken
In den Chemiesegmenten besteht insgesamt eine geringe Kundenkonzentration. Einzelne operative Einheiten sind aber von wichtigen Hauptkunden in einem gewissen Maße abhängig. Nachfragerückgänge in den Abnehmerindustrien sowie die Verschlechterung der Wettbewerbssituation von bestehenden Kunden können das Chemiegeschäft beeinträchtigen. Diesen Risiken begegnen wir durch permanente Marktbeobachtung, das Gewinnen von Neukunden sowie Anstrengungen zur frühzeitigen Erschließung neuer Anwendungen und Märkte.
Beschaffungsrisiken
Auch die Verfügbarkeit von Vor- und Zwischenprodukten sowie die Abhängigkeit von Rohstoff- und Energiepreisen stellen potenzielle Risiken dar. Besonders die Chemiesegmente sind abhängig von der Entwicklung des Rohölpreises und von direkt oder indirekt aus Rohöl gewonnenen petrochemischen Rohstoffen sowie von Wechselkursen, die sowohl Rohstoffpreise als auch Energiekosten stark beeinflussen. Diesen Risiken begegnen wir dadurch, dass wir die Einkaufsaktivitäten weltweit optimieren und bestehende Lieferanten so weit wie möglich durch vertragliche Regelungen langfristig und über Formelverträge binden bzw. alternative Lieferanten erschließen. Außerdem prüfen wir bei verschiedenen Herstellungsverfahren die Verwendung von Ersatzrohstoffen und arbeiten an der Entwicklung alternativer Produktionstechnologien. Die im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr weiter angestiegenen Bezugskosten konnten infolge der hohen Nachfrage und teilweise bestehender Produktknappheit durch Verkaufspreiserhöhungen weitgehend aufgefangen werden. Dies ist aufgrund von Wettbewerbssituationen nicht immer unmittelbar und auch nicht immer in vollem Umfang möglich.
Produktionsrisiken
Als Industriekonzern ist Evonik den Risiken von Betriebsunterbrechungen, Qualitätsproblemen und unerwarteten technischen Schwierigkeiten ausgesetzt. Konzernweit gültige Richtlinien zu Projekt- und Qualitätsmanagement gewährleisten eine wirksame Reduzierung dieser Risiken. Der Ausfall von Produktionsanlagen ist über Betriebsunterbrechungsversicherungen abgesichert. Zudem werden alle Anlagen sorgfältig gewartet und die Mitarbeiter entsprechend aus- und weitergebildet.
Personalrisiken
Die Realisierung der strategischen und operativen Ziele in den Organisationseinheiten basiert auf den Fähigkeiten und Kenntnissen unserer hoch qualifizierten Fach- und Führungskräfte. Um auch für die künftigen Anforderungen entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und dauerhaft zu binden, bietet Evonik attraktive Vergütungssysteme und über systematische Personalentwicklungsmaßnahmen vielfältige Möglichkeiten, sich fachlich und persönlich fort- bzw. weiterzubilden. Zudem werden intensive Kontakte zu Universitäten und Berufsverbänden gepflegt, um talentierte Nachwuchskräfte für das Unternehmen gewinnen zu können.
3. Compliance- und Rechtsrisiken
Compliance-Risiken
Compliance-Risiken umfassen das regelkonforme und ethisch korrekte Verhalten im geschäftlichen Umfeld. Die für alle Mitarbeiter von Evonik verpflichtenden Regeln zum fairen Umgang untereinander sowie mit unseren Geschäftspartnern sind im Evonik-Verhaltenskodex festgelegt. Die aus Sicht von Evonik besonders bedeutsamen Compliance-Themen sind im sogenannten House of Compliance zusammengefasst7. Die Sensibilisierung und umfassende Schulung der Mitarbeiter durch Präsenztrainings und/oder €-Learning-Programme tragen dazu bei, diese Compliance-Risiken zu minimieren.
Zu den im House of Compliance zusammengefassten Themen zählen neben der Bekämpfung von Korruption unter anderem auch Datenschutz und IT-Compliance sowie Know-how-Schutz und Kartell- und Außenhandelsrecht.
Risiken des Datenschutzes und der IT-Compliance
Der sichere Umgang mit Informationen sowie die sichere Nutzung von Informationssystemen werden durch konzernweite Richtlinien und Regelungen detailliert beschrieben. Zur Informationssicherheit und zum Datenschutz setzen wir unternehmensweit Instrumente mit modernsten Technologien ein. Um Risiken durch potenzielle unautorisierte Zugriffe und Datenverluste möglichst abzuwenden, wurden adäquate Prozesse und aktuelle technische Schutzmaßnahmen eingerichtet. Diese werden weiter ausgebaut und der sich ständig verändernden Bedrohungslage angepasst, um auch in Zukunft angemessen auf potenzielle Risiken vorbereitet zu sein. Mit Hilfe der internen Kommunikation, wie IT-Sicherheitskampagnen, verbessern wir das Bewusstsein aller Mitarbeiter bezüglich der Sicherheit in der Informationstechnologie.
Risiken des Know-how-Schutzes
Insbesondere beim Neubau von Produktionsanlagen in Ländern wie China sind unsere Geschäftsbereiche dem Risiko ausgesetzt, dass geistiges Eigentum auch durch Patente nicht in hinreichendem Umfang geschützt werden kann. Die konzernweit agierende Organisationseinheit Intellectual Property Management (IPM) unterstützt die operativen Bereiche bei der Sicherung, der Entwicklung und der Nutzung der geschaffenen Intellectual-Property-Werte und Patente und wird dabei durch ein weltweites Netzwerk von Korrespondenzanwälten unterstützt.
7 Den Corporate-Governance-Bericht finden Sie im Geschäftsbericht.
Rechtliche Risiken
Evonik ist grundsätzlich Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder Verwaltungs- bzw. Bußgeldverfahren ausgesetzt. Aus getätigten Desinvestitionen können sich Gewährleistungsansprüche gegenüber Evonik ergeben. Im operativen Geschäft unterliegt der Konzern Haftungsrisiken insbesondere in den Bereichen Produkthaftung sowie Patent-, Steuer-, Wettbewerbs-, Kartell- und Umweltrecht. Für den kontrollierten Umgang mit solchen Risiken haben wir ein Konzept mit hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entwickelt. Zur Absicherung der finanziellen Folgen von gleichwohl eingetretenen Schäden wurden Versicherungen bezüglich Sachschäden, Produkthaftung und anderer Risiken abgeschlossen. Soweit erforderlich, haben wir Rückstellungen gebildet.
Umweltrisiken (Umwelt, Sicherheit, Gesundheit, Qualität)
Als Industriekonzern ist Evonik Risiken in den Bereichen Anlagensicherheit, Produktsicherheit, Arbeitssicherheit sowie Risiken aus der Nichteinhaltung weiterer umweltrechtlicher Vorschriften ausgesetzt. Konzernweit gültige Richtlinien zu Umwelt, Gesundheit und Sicherheit gewährleisten eine wirksame Reduzierung dieser Risiken. Im Auftrag des Vorstandes werden zudem Audits durchgeführt, bei denen der kontrollierte Umgang mit den vorgenannten Risiken geprüft wird. Zudem werden die nach internationalen Normen zertifizierten Managementsysteme für Umwelt und Sicherheit ständig weiterentwickelt und verbessert. Für die erforderliche Sanierung bzw. Sicherung von Altlasten haben wir ausreichende bilanzielle Vorsorge getroffen. Als verantwortungsbewusstes Unternehmen mit bedeutenden Aktivitäten in der chemischen Industrie betreibt Evonik diese Prozesse nach den Grundsätzen der weltweiten Responsible-Care-Initiative und des UN Global Compact.
4. Finanzielle Risiken
Evonik berücksichtigt beim finanzwirtschaftlichen Risikomanagement den Grundsatz der Funktionstrennung von Handel, Risikocontrolling und Abwicklung und orientiert sich an den bankentypischen „Mindestanforderungen an das Risikomanagement" (MaRisk) sowie den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). Entsprechend sind Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kontrollen verbindlich nach anerkannten „Best Practices" festgelegt; konzernweit bestehen gültige Richtlinien und Grundsätze. Alle finanziellen Risikopositionen sind konzernweit zu erfassen und zubewerten. Auf dieser Grundlage führen wir gezielt risikobegrenzende Absicherungsmaßnahmen durch.
Bestehende Kreditrisiken aus Finanzkontrakten werden systematisch bei Vertragsabschluss geprüft und danach laufend überwacht. Im Zuge von internen bzw. ratinggestützten Bonitätsanalysen werden Höchstgrenzen für die jeweiligen Finanzkontrahenten festgelegt.
Detaillierte Angaben zu den verwendeten derivativen Finanzinstrumenten sowie deren Bewertung und Bilanzierung finden Sie im Konzernanhang unter Textziffer (10.2).
Zins- und Währungsrisiken
Im Rahmen der unternehmerischen Tätigkeit ist Evonik Währungs- und Zinsänderungsrisiken ausgesetzt. Eine detaillierte Darstellung des Zins- und Währungsmanagements sowie des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten finden Sie im Konzernanhang, Textziffer (10.2), sowie im Anhang des Einzelabschlusses, Textziffer (27).
Liquiditätsrisiken
Zur Steuerung der Liquiditätsrisiken im Konzern existiert ein zentrales Liquiditätsrisikomanagement, in dessen Mittelpunkt ein konzernweiter Cashpool steht. Darüber hinaus sichert eine breit gefächerte Finanzierungsstruktur die finanzielle Unabhängigkeit von Evonik. Eine detaillierte Darstellung der Liquiditätsrisiken und ihres Managements finden Sie im Konzernanhang, Textziffer (10.2).
Einzelheiten zur Konzernfinanzierung und Liquiditätssicherung finden Sie auf Seite 16 (Finanzlage).
Insgesamt ist Evonik der Auffassung, mit den zur Verfügung stehenden Finanzierungsinstrumenten eine jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung sicherstellen zu können.
Internes Kontrollsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess
Im Rahmen des internen Kontrollsystems (IKS) erfolgt basierend auf einer quantitativen sowie einer qualitativen Analyse die Identifizierung der wesentlichen Risiken der Finanzberichterstattung. Je Risikobereich des Rechnungslegungsprozesses sind Kontrollmaßnahmen dokumentiert, die in regelmäßigen Abständen durch den Konzernbereich Rechnungswesen auf ihre Wirksamkeit geprüft und wenn notwendig verbessert werden. Alle Bestandteile dieses Regelprozesses werden stichprobenartig durch die Interne Revision verifiziert.
Grundlage zur Sicherstellung der Abschlussqualität ist eine konzernweit gültige Richtlinie, die einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für alle in den Konzernabschluss einbezogenen in- und ausländischen Unternehmen vorgibt. Ein Großteil der Gesellschaften hat die Abschlusserstellung an Evonik Business Services (EBS) übertragen. So können durch konsequente Prozessorientierung und -standardisierung sowie Nutzung von Skaleneffekten nachhaltig Kostenvorteile realisiert und gleichzeitig die Qualität der Rechnungslegung verbessert werden. Die EBS wird jährlich nach dem IDW-Prüfungsstandard 951 zertifiziert. Eine Jahresabschlussprüfung durch externe Wirtschaftsprüfer lassen wir bei über 95 Prozent der Gesellschaften durchführen.
Die Konsolidierung aller Daten erfolgt mit Hilfe von SAP SEM-BCS zentral im Corporate Center. Die Einreichung der Abschlüsse der Konzerngesellschaften erfolgt über eine webbasierte Schnittstelle. Schon bei diesem Schritt werden zahlreiche technische Validierungen durchgeführt. Maschinelle wie auch manuelle Prozesskontrollen und das Vier-Augen-Prinzip stellen wichtige Überwachungsmaßnahmen im Abschlusserstellungsprozess dar. Die monatliche Erstellung einer konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Erstellung von drei kompletten Quartalsabschlüssen ermöglichen einerseits eine frühzeitige Beschäftigung mit neuen Sachverhalten und bilden andererseits eine gute Basis für eine Plausibilisierung am Jahresende. Die Berichterstattung an den Vorstand erfolgt monatlich und an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates quartalsweise.
Sachverhalte, die zukünftige bilanziell zu erfassende Chancen oder Risiken darstellen könnten, werden möglichst frühzeitig im Rahmen des integrierten Risikomanagementsystems (RMS) erfasst und bewertet. Dies erlaubt eine starke Verzahnung des Risikomanagements mit den Controlling- und Rechnungslegungsprozessen.
Weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Weltwirtschaft 2012 mit moderatem Wachstum
Wir erwarten aufgrund unserer internen Analysen, basierend auf der Auswertung verschiedener Studien und eigener Einschätzungen, ein globales Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 2,7 Prozent. Das Wirtschaftswachstum wird voraussichtlich durch zunehmende regionale Wachstumsunterschiede geprägt sein. Geringe Dynamik im privaten Konsum und fiskalische Sparprogramme vieler Industriestaaten führen nach unserer Ansicht im Jahr 2012 zu einer Abschwächung des Wachstums gegenüber 2011. Es besteht Unsicherheit über die weltwirtschaftliche Entwicklung für 2012. Die Entwicklung wesentlicher Treiber der Weltkonjunktur ist derzeit schwer vorhersehbar. Der Verlauf der europäischen Staatsschuldenkrise ist weiterhin ungewiss und könnte weitergehende Auswirkungen auf das globale Wachstum haben.
In der für uns als Absatzmarkt besonders wichtigen Euro-Zone erwarten wir auf Jahressicht einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozent gegenüber 2011. Der Ausblick für die Euro-Zone setzt auf einer leichten Rezession zum Jahreswechsel 2011/12 auf - bedingt durch die verstärkten Bemühungen vieler europäischer Länder zur Reduzierung ihrer Budgetdefizite und weiterhin hohen Arbeitslosenquoten. Im Jahresverlauf 2012 erwarten wir für die Euro-Zone zwar eine Belebung der Wirtschaft. Die Wachstumsunterschiede zwischen den Ländern der Euro-Zone bleiben jedoch auch 2012 bestehen. Für Deutschland gehen wir von einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes im Jahr 2012 von 0,2 Prozent gegenüber 2011 aus.
In wichtigen Industrieländern außerhalb der Euro-Zone erwarten wir ein moderates Wachstum. Das Wachstum in den USA wird nach unserer Einschätzung im Jahr 2012 voraussichtlich wieder bei 1,8 Prozent liegen. Nach wie vor bremst die ungewöhnlich hohe Arbeitslosigkeit den privaten Konsum als wichtige Stütze des amerikanischen Wachstums. In Japan erwarten wir mit 2,9 Prozent eine deutliche Belebung der Wirtschaft nach dem spürbaren Rückgang der Wirtschaftsleistung im Jahr 2011. Damit könnte sich Japan mit an die Spitze des Wachstums der Industrienationen im Jahr 2012 setzen.
Die Schwellen- und Entwicklungsländer (Nicht-OECD Staaten), allen voran China, werden nach unserer Einschätzung weiter das globale Wachstum stützen und insgesamt mit 5,4 Prozent wachsen. In China, dem Wachstumstreiber der Weltwirtschaft, erwarten wir im Jahr 2012 ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 8,0 Prozent. Diese Erwartung ist mit einem gestiegenen Risiko einer Abschwächung des chinesischen Wachstums verbunden. Allerdings könnte im Jahr 2012 durch einen geringeren Inflationsdruck auch ein erweiterter Handlungsspielraum der chinesischen Regierung stehen, das Wachstum zu stimulieren. Eine Abkühlung der chinesischen Wirtschaft hätte deutliche Auswirkungen auf die globalen Wachstumserwartungen für 2012.
Entwicklung der Spezialchemie und bedeutender Abnehmerindustrien
Die globale Industrieproduktion wird im Jahr 2012 nach unserer Einschätzung weiter wachsen. Wir gehen hier von einer Zunahme von 3,5 Prozent aus, die im Wesentlichen durch die Schwellen- und Entwicklungsländer (plus 5,7 Prozent) getragen wird. In den Industrienationen erwarten wir ein Wachstum von 2,3 Prozent.
China (plus 10,9 Prozent) bleibt, trotz geringerer Nachfrage durch die wichtigsten Abnehmermärkte in Europa, unserer Ansicht nach weiter globaler Wachstumsmotor. Eine zunehmende Binnennachfrage und der sogenannte Süd-Süd-Handel sorgen hier für eine lediglich leichte Abschwächung der Industrieproduktion gegenüber 2011. In der Euro-Zone erwarten wir dagegen einen leichten Rückgang des Produktionsniveaus in der Industrie. Auch die Industrieproduktion in Deutschland dürfte sich dem negativen europäischen Umfeld nicht entziehen können und an Dynamik verlieren.
Wir erwarten in der globalen Produktion bedeutender Abnehmerindustrien im Jahr 2012 insgesamt ein Wachstum. Wir rechnen jedoch für die Entwicklung sowohl einzelner Industrien als auch einzelner Regionen mit deutlichen Unterschieden im Jahr 2012. Für die Nahrungsmittel- und die Pharmaindustrie erwarten wir auch 2012 ein robustes Wachstum im langfristigen Durchschnitt. Im Bereich der Körperpflegeprodukte könnte die zurückhaltende Konsumbereitschaft europäischer und amerikanischer Kunden zu einem leichten Rückgang der hohen Wachstumsraten aus den letzten Jahren führen. Die globale Produktion weiterer wichtiger Abnehmerindustrien, wie der Automobilindustrie oder der Bauwirtschaft, werden nach unserer Einschätzung im Jahr 2012 voraussichtlich mit ähnlichen Raten wie 2011 wachsen. In der Automobilindustrie wird es sehr wahrscheinlich zu einer Verlangsamung des Wachstums in Asien kommen. In den USA erwarten wir weiterhin starke Wachstumsimpulse für die globale Automobilnachfrage. In der Farben- und Lackindustrie erwarten wir für das Jahr 2012 ein stärkeres Produktionswachstum als im Jahr 2011. In der Elektronik- sowie der Informations- und Kommunikationstechnologieindustrie könnte auch 2012 weiterhin ein überdurchschnittliches Wachstum erfolgen.
Unter den beschriebenen weltwirtschaftlichen Bedingungen und Entwicklungen in den Endkundenindustrien erwarten wir für die Spezialchemie ein globales Wachstum der Produktionsmenge von 3,2 Prozent für das Gesamtjahr 2012. Während die hohe Dynamik in China fast das Vorjahresniveau erreichen dürfte, hinterlässt die gesamtwirtschaftliche Situation in Europa und den USA ihre Spuren in der Spezialchemie. In der Euro-Zone und in Deutschland erwarten wir jedoch nach wie vor ein Wachstum. In den USA bleibt dieses Wachstum trotz positiver Impulse durch eine verbesserte Wettbewerbssituation hinter dem Industriewachstum zurück.
Die globalen Inflationsrisiken könnten 2012 nach unserer Einschätzung infolge der nachlassenden wirtschaftlichen Dynamik zurückgehen, was sich auch auf den Rohstoffmärkten bemerkbar machen sollte. Rohöl der Sorte Brent wird sich in unseren Erwartungen für 2012 von einem durchschnittlichen Preis von gut 111 US$ pro Barrel im Jahr 2011 nicht wesentlich verteuern. Risiken liegen hier jedoch in geopolitischen Konflikten, wie zum Beispiel mit dem Iran-Konflikt, durch die negative Auswirkungen auf die Angebotsseite entstehen könnten. Wir erwarten, dass der Euro bedingt durch die Staatsschuldenkrise in der Euro-Zone weiter unter Druck bleibt, gegenüber dem US-Dollar im Jahresverlauf 2012 im Vergleich zum Jahresende 2011 aber nicht weiter abwertet.
Mittelfristige Erwartungen für die Weltwirtschaft
Aufgrund des bisher nicht abzuschätzenden Verlaufs der Staatschuldenkrise in Europa sowie Unsicherheiten bezüglich anderer regionaler Entwicklungen ist eine Prognose des mittelfristigen Wachstums der Weltwirtschaft mit hohen Unsicherheiten behaftet. Fundamental erwarten wir jedoch mittelfristig ein höheres globales Wachstum als für das Jahr 2012 prognostiziert. Treiber des mittelfristigen Wachstums sind globale Megatrends. Dazu zählen die wachsende Bevölkerung in den Schwellenländern, die am globalen Konsum partizipieren können, sowie neue Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft in den Industrienationen treiben.
Unsere strategische Ausrichtung auf wachstums- und margenstarke Geschäfte der Spezialchemie soll Evonik Chancen für weiteres profitables Wachstum eröffnen. Profitieren wollen wir vor allem von globalen Megatrends, wie Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz und Globalisierung. Gleichzeitig verstärken wir unser Engagement in attraktiven Schwellenländern und Regionen, wo wir aufgrund der wirtschaftlichen Dynamik besonders großes Potenzial sehen. Dies gilt für Asien - insbesondere China-, Südamerika sowie den Nahen und Mittleren Osten. Dort werden wir künftig verstärkt mit eigenen Produktionsanlagen präsent sein und haben dazu bedeutende Investitionsprojekte vorangebracht.
Chancen aus den Megatrends Gesundheit und Ernährung
Die Geschäftschancen für DL-Methionin zur gesunden und umweltschonenden Ernährung landwirtschaftlicher Nutztiere sind sehr gut: Infolge des weltweiten Bevölkerungswachstums steigt der Bedarf an Lebensmitteln tierischer Herkunft. Außerdem verändert in Asien die sich vergrößernde kaufkräftige Mittelschicht ihre Ernährungsgewohnheiten und verzehrt deutlich mehr Fleisch. Um als Weltmarkt- und Technologieführer die mit der steigenden Nachfrage verbundenen Chancen nutzen zukönnen, erhöhen wir bis voraussichtlich 2013 unsere DL-Methionin-Kapazitäten in Nordamerika und Europa auf insgesamt 430.000 Tonnen. Das Marktpotenzial im wachstumsstarken asiatisch-pazifischen Raum werden wir künftig noch gezielter ausschöpfen. Dazu errichten wir einen neuen, rückintegrierten DL-Methionin-Produktionskomplex in Singapur, der bis 2014 fertiggestellt werden soll. Dadurch wollen wir unsere jährliche Gesamtkapazität auf 580.000 Tonnen steigern.
Darüber hinaus haben wir mit der Aquakultur einen neuen, attraktiven Absatzmarkt und damit zusätzliche Chancen für Methionin erschlossen. Entwickelt wurden Produkte, die eine optimierte Methioninquelle für Shrimps und andere Krustentiere darstellen. Angesichts knapper natürlicher Ressourcen wird dadurch beispielsweise wertvolles Fischmehl eingespart, die Futtereffizienz bei Fischen und Krustentieren gesteigert und die Umweltbelastung durch einen niedrigeren Stickstoffaustrag verringert.
In Schwellenländern fragt die kaufkräftige Mittelschicht verstärkt Körperpflegeprodukte und Kosmetika nach. Wir erwarten, dass sich Südamerika in den nächsten Jahren zum weltweit zweitgrößten Personal-Care-Markt entwickeln wird, gefolgt von China. Mit neuen Produktionsanlagen für oleochemische Spezialtenside, die wir in China und Brasilien bis voraussichtlich 2013/2014 errichten, wollen wir diese Wachstumschancen intensiv nutzen.
Chancen aus dem Megatrend Ressourceneffizienz
Darüber hinaus ergreifen wir Chancen, die sich aus dem Megatrend hin zu erneuerbaren Energien und dem schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen ergeben. Ein neues Spezialchemieprodukt von Evonik ist beispielsweise das hydroxy-terminierte Polybutadien, das wir ab Herbst 2012 in einer neuen Anlage in Marl herstellen wollen. Zum Einsatz kommt dieses neuartige polymere Material unter anderem bei Dichtmassen für hochisolierende dreifach verglaste Fenster oder für Leichtbauanwendungen in der Automobilproduktion.
Der Trend zu erneuerbaren Energien treibt die Nachfrage nach Isophorondiamin, das in Härterkomponenten beim Bau von Rotorblättern für Großwindkraftanlagen eingesetzt wird. Um das sich daraus ergebende Marktpotenzial nutzen zu können, baut Evonik in Schanghai (China) einen neuen Produktionskomplex für Isophoron und Isophoron-Veredelungsprodukte. Dieser soll bis Ende 2013 fertiggestellt sein. Besondere Chancen erhoffen wir uns dadurch, dass wir das erste und derzeit einzige Unternehmen in der Isophoronchemie sein werden, das mit einem Produktionsstandort im attraktiven asiatischen Wachstumsmarkt präsent ist.
Chancen aus dem Megatrend Globalisierung
Weitere Chancen für unsere Spezialchemie eröffnet die fortschreitende Globalisierung. In Südamerika ist weltweit das stärkste Wachstum für die Biodieselherstellung zu verzeichnen. Diesen attraktiven Markt werden wir durch eine neue Anlage in Argentinien bedienen, die Alkoholate als Katalysatoren für die Biodiesel-Produktion herstellt und Ende 2012 in Betrieb gehen soll. Bisher produzieren wir diese Spezialkatalysatoren in Deutschland und den USA.
Globales Wachstum wird auch durch neue Anwendungen bestehender Geschäfte getrieben. Ein Beispiel hierfür ist das HPPO-Verfahren (Hydrogen Peroxide to Propylene Oxide) von Evonik und Uhde, bei dem Propylenoxid (PO) aus Wasserstoffperoxid hergestellt wird. PO ist ein wichtiger Rohstoff für Polyurethane - ein insbesondere in Asien dynamisch wachsender Markt. Die weltweit erste HPPO-Produktion nach Lizenz von Evonik und Uhde ging im Sommer 2008 in Ulsan (Korea) in Betrieb. In der chinesischen Provinz Jilin entsteht zusammen mit einem strategischen Partner ein neuer HPPO-Produktionskomplex, den Evonik mit Wasserstoffperoxid aus einer eigenen neuen Anlage „über den Zaun" beliefern wird. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2013 vorgesehen.
Innovationskraft eröffnet neue Geschäftschancen8
Chancen für zusätzliches Spezialchemiegeschäft leiten wir insbesondere aus unserer Innovationskraft ab. So betrug der Umsatz mit Produkten und Anwendungen, die in den letzten fünf Jahren entwickelt wurden, im Jahr 2011 insgesamt 1,9 Milliarden €. Mit etwa 450 kurz-, mittel- und langfristigen Projekten verfügen wir nach unserer Einschätzung über eine gut gefüllte und ausbalancierte Innovationspipeline.
Als Ergänzung zu unseren bestehenden Innovationsprozessen und -strukturen wollen wir in den kommenden Jahren über Corporate Venturing bis zu 100 Millionen € in vielversprechende Start-ups investieren, entweder direkt oder indirekt mittels spezialisierter Fonds. Damit beschleunigen wir die Entwicklung neuer Geschäfte und zukünftiger Wachstumsfelder.
Unsere hohe F&E-Kompetenz nutzen wir auch zur Weiterentwicklung der integrierten Technologieplattformen von Evonik und erschließen neue Zukunftsmärkte. Ein Beispiel hierfür ist - neben dem HPPO-Prozess - das AVENEER® -Verfahren. Mit AVENEER® haben wir einen hinsichtlich Wirtschaftlichkeits- und Umweltgesichtspunkten überzeugenden neuen Herstellungsprozess für Methylmethacrylat erarbeitet und wollen die sich daraus ergebenden Geschäftschancen durch die Errichtung einer World-Scale-Produktion nutzen.
Im Einklang mit unserer Unternehmensstrategie verstärken wir zudem unsere F&E-Aktivitäten insbesondere in attraktiven Schwellenländern. Die an den lokalen Bedürfnissen ausgerichtete Forschung und Anwendungstechnik verbessert die Wettbewerbsfähigkeit unserer dortigen Kunden und erschließt für Evonik neue Absatzmärkte.
Chancen durch aktives Portfoliomanagement
Zusätzliche Chancen ergeben sich für Evonik außerdem durch unser aktives Portfoliomanagement. Von Aktivitäten, die nicht mehr zu unserer Strategie passen oder unsere Renditevorgaben nicht mehr erfüllen, trennen wir uns. So wurden im Jahr 2011 die Carbon-Black-Aktivitäten und das Plastic-Additives-Geschäft abgegeben.
8 Nähere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel Forschung und Entwicklung auf Seite 21.
Der Schwerpunkt unserer Portfoliomaßnahmen soll jedoch in den kommenden Jahren auf der Akquisitionsseite liegen und unseren eingeschlagenen Wachstumskurs unterstützen. So haben wir uns bereits im Jahr 2011 mit gezielten Akquisitionen wachstumsstarke Produkte, Märkte und Technologien erschlossen. Dazu zählen pharmazeutische Depotarzneiformen für parenterale Anwendungen (Injektionen) von Boehringer Ingelheim sowie von SurModics, die unser bestehendes Pharmageschäft hervorragend ergänzen. Mit der Übernahme der hanse chemie-Gruppe haben wir die Basis für den raschen Eintritt in weitere Märkte für Spezialanwendungen der Siliconchemie geschaffen. Und durch den Erwerb des Wasserstoffperoxid-Geschäfts der Kemira Chemicals Canada mit einer Produktionsstätte in Maitland (Kanada) konnten wir in Nordamerika zusammen mit den Evonik-Anlagen in Gibbons (Kanada) und Mobile (USA) ein logistisch wichtiges Dreieck aufbauen. Wir verfügen in der Region nun über eine führende Position mit neuen, attraktiven Markt- und Absatzchancen.
Chancen durch Verbesserung der Kostenposition
Durch unser Programm On Track haben wir Einsparungen von 500 Millionen € jährlich bereits Ende 2011 erzielt - ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Hierdurch haben wir die Wettbewerbsfähigkeit von Evonik deutlich verbessert. Auch in Zukunft werden wir konsequent weiter an Effizienzsteigerungen im Konzern arbeiten.
Dazu leisten unsere Experten von Operational Excellence einen wichtigen Beitrag. Sie haben dauerhafte Produktivitätsverbesserungen in unseren operativen Werken im Visier. Schwerpunkte sind Kosteneffizienz, Einsatzoptimierung von Rohstoffen und Energien sowie die gezielte Übertragung von im Evonik-Konzern vorhandenen Best-Practice-Ansätzen.
Chancen durch verbesserte Sicherung der Rohstoffbasis
Die Rohstoffversorgung unseres Spezialchemiegeschäfts sichern wir noch besser ab, indem wir uns - zusätzlich zu den eigenen Beschaffungsaktivitäten - weitere Versorgungskanäle eröffnen. Dazu beteiligten wir uns im Geschäftsjahr 2011 unter Federführung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie an den Vorbereitungen für eine „Allianz zur Rohstoffsicherung" der deutschen Industrie.
Regelmäßige Bewertung der Chancenpotenziale
Eine Bewertung der Chancenpotenziale von Evonik erfolgt regelmäßig im Rahmen des strategischen Planungsprozesses. Zukunftsrobuste Geschäfte mit einem Zeithorizont von 10 bis 15 Jahren erarbeitet unser Corporate-Foresight-Team. Im Mittelpunkt stehen dabei künftige Bedürfnisse: Auf Basis von Trendanalysen werden Herausforderungen identifiziert, welche die Märkte von morgen bewegen werden und die Berührungspunkte bzw. Entwicklungspotentiale für unser Spezialchemieportfolio aufweisen.
Trotz unsicheren wirtschaftlichen Umfelds erfolgreiches Jahr 2012 erwartet
Die weltwirtschaftliche Entwicklung für 2012 ist mit deutlichen Unsicherheiten behaftet und daher schwer vorhersehbar. Zudem ist der Verlauf der europäischen Staatsschuldenkrise ungewiss und könnte weitergehende Auswirkungen auf das globale Wachstum haben. Diese Unsicherheiten des wirtschaftlichen Umfelds wirken sich auch auf die Prognose von Evonik aus.
Beim Ausblick für 2012 ist außerdem zu berücksichtigen, dass das Carbon-Black-Geschäft bis zu seinem Verkauf Ende Juli 2011 in den Werten des Berichtsjahres enthalten war. Zur besseren Vergleichbarkeit haben wir bei der folgenden Prognose um das Carbon-Black-Geschäft bereinigte Werte zu Grunde gelegt.
Unter der Voraussetzung, dass die im Abschnitt „weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen" beschriebene prognostizierte Entwicklung eintrifft, erwarten wir erneut eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung: Für unsere Spezialchemieprodukte rechnen wir weiterhin mit einer hohen Nachfrage, wobei sich jedoch die insbesondere in der ersten Jahreshälfte 2012 erwartete konjunkturelle Abschwächung in Europa sowie in einzelnen Industrien auch auf unser Geschäft auswirken kann. Infolge des anspruchsvolleren marktwirtschaftlichen Umfelds dürfte sich der Druck auf die Verkaufspreise erhöhen. Insgesamt gehen wir von einem etwa auf Höhe des Jahres 2011 liegenden Umsatz aus. Die operativen Ergebnisse werden voraussichtlich leicht unter dem hervorragenden Niveau von 2011 liegen.
Sollte die konjunkturelle Abkühlung in Europa sowie der Nachfragerückgang aus einzelnen Industrien weniger ausgeprägt als angenommen verlaufen, erwarten wir, dass die operativen Ergebnisse wieder das hervorragende Niveau von 2011 erreichen oder sogar leicht überschreiten werden.
Höhere Investitionen
Wie im Abschnitt „Chancen" ausführlich beschrieben, haben wir im Rahmen unseres Wachstumskurses bedeutende Investitionsprojekte vor allem in attraktiven weltwirtschaftlichen Regionen auf den Weg gebracht. Insgesamt sind hierfür in den nächsten fünf Jahren - im Zeitraum 2012 bis 2016 - Investitionen von mehr als 6 Milliarden € vorgesehen. Für das Jahr 2012 haben wir ein Investitionsbudget von 1,3 Milliarden € veranschlagt. Damit werden die Investitionen deutlich über den Abschreibungen liegen. Die Finanzierung der Investitionen soll vollständig aus dem erwirtschafteten Cashflow erfolgen.
Die Nettoverschuldung befindet sich nach den deutlichen Rückführungen der vergangenen Jahre bereits auf niedrigem Niveau. Für 2012 gehen wir deshalb von einer weitgehend unveränderten Nettoverschuldung aus.
Entwicklung in den Segmenten
Für das Segment Consumer, Health & Nutrition rechnen wir dank einer anhaltend hohen Nachfrage weiterhin mit einem sehr guten Geschäft. In den Segmenten Resource Efficiency und Specialty Materials gehen wir davon aus, dass die Geschäftsentwicklung in der ersten Jahreshälfte 2012 unter anderem von der vorübergehenden konjunkturellen Eintrübung in Europa sowie in einzelnen Industrien beeinträchtigt werden könnte. Ab der zweiten Jahreshälfte 2012 erwarten wir für diese beiden Segmente eine Rückkehr zum positiven Trend. Die Entwicklung in den Segmenten Services und Real Estate wird unserer Ansicht nach stabil verlaufen.
2013 deutliche Verbesserung erwartet
Für das Jahr 2013 gehen wir davon aus, dass die Weltwirtschaft weiter wachsen wird und es in Europa zu einer deutlichen konjunkturellen Erholung gegenüber 2012 kommen wird. Hierbei wurde unterstellt, dass von der europäischen Staatsschuldenkrise keine weiteren wirtschaftlichen Auswirkungen auf das Jahr 2013 ausgehen. Unter diesen Voraussetzungen erwarten wir für 2013 einen deutlichen Anstieg von Umsatz und operativen Ergebnissen gegenüber den Jahren 2011 und 2012. Hierzu werden auch die erweiterten Produktionskapazitäten beitragen, mit denen wir an dem von uns erwarteten Marktwachstum überproportional teilhaben wollen.
Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstandes sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren, sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen.
AKTIVA
scroll
| Anhang TZ |
31.12.2011 Mio. € |
31.12.2010 Mio. € |
|
|---|---|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | 2 | 3 | |
| Sachanlagen | 6 | 5 | |
| Finanzanlagen | 8.813 | 8.870 | |
| Anlagevermögen | (1) | 8.821 | 8.878 |
| Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 3.062 | 3.397 | |
| Übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 94 | 26 | |
| Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | (2) | 3.156 | 3.423 |
| Sonstige Wertpapiere | (3) | 635 | 373 |
| Flüssige Mittel | (4) | 1.192 | 860 |
| Umlaufvermögen | 4.983 | 4.656 | |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 2 | 2 | |
| Summe Aktiva | 13.806 | 13.536 | |
| PASSIVA | |||
| Anhang TZ |
31.12.2011 Mio. € |
31.12.2010 Mio. € |
|
| Gezeichnetes Kapital | (5) | 466 | 466 |
| Kapitalrücklage | (6) | 720 | 720 |
| - gesetzliche Rücklage | 47 | 47 | |
| - andere Gewinnrücklagen | 2.591 | 3.326 | |
| Gewinnrücklagen | (7) | 2.638 | 3.373 |
| Bilanzgewinn | 425 | 515 | |
| Eigenkapital | (8) | 4.249 | 5.074 |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 780 | 103 | |
| Steuerrückstellungen | 222 | 159 | |
| Sonstige Rückstellungen | 958 | 120 | |
| Rückstellungen | (9) | 1.960 | 382 |
| Anleihen | 750 | 750 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 111 | 228 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 336 | 16 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 6.315 | 7.054 | |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 84 | 31 | |
| Verbindlichkeiten | (10) | 7.596 | 8.079 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 1 | 1 | |
| Summe Passiva | 13.806 | 13.536 |
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| Anhang TZ |
2011 Mio. € |
2010 Mio. € |
|
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | (11) | 51 | 168 |
| Sonstige betriebliche Erträge | (12) | 529 | 929 |
| Personalaufwand | -87 | -62 | |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | -3 | -2 | |
| Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens | -1 | -1 | |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (13) | -811 | -934 |
| Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit | -322 | 98 | |
| Beteiligungsergebnis | (14) | 101 | 848 |
| Abschreibungen auf Finanzanlagen | (15) | -5 | -440 |
| Zinsergebnis | (16) | -147 | -122 |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | -373 | 384 | |
| Außerordentlicher Ertrag | 11 | 0 | |
| Außerordentlicher Aufwand | -17 | -16 | |
| Außerordentliches Ergebnis | (18) | -6 | -16 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | (19) | -46 | -237 |
| Jahresfehlbetrag/-überschuss | -425 | 131 | |
| Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | (20) | 115 | 384 |
| Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen | 735 | 0 | |
| Bilanzgewinn | 425 | 515 |
Der Jahresabschluss der Evonik Industries AG, Essen, wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.
Im Interesse der Klarheit werden in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einige Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Die Evonik Industries AG ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB.
Die strategische Neuausrichtung des Evonik-Konzerns sieht vor, das Kerngeschäft in der Chemie direkter zu führen und bestehende Entscheidungswege durch die Umsetzung einer neuen Konzernstruktur zu beschleunigen. Zu diesem Zweck wurde mit Beschluss vom 27. Mai 2011 zwischen der Evonik Industries AG und fünf Tochtergesellschaften ein Betriebsführungsvertrag mit Wirkung zum 1. August 2011 abgeschlossen. Der Betriebsführungsvertrag kann von beiden Parteien mit einer Frist von drei Monaten zum 31. Juli eines Jahres, erstmals zum 31. Juli 2012, gekündigt werden. Darüber hinaus hat Evonik Industries AG mit vier weiteren Gesellschaften Betriebsführungsverträge abgeschlossen, die ab dem 1. April 2012 wirksam werden.
Die Betriebsführung erfolgt im Namen der Evonik Industries AG. Im Verhältnis zu den Tochtergesellschaften erfolgt die Betriebsführung für deren Rechnung. Bei einem unechten Betriebsführungsvertrag gehen die zuvor mit der Eigentümergesellschaft bestehenden Arbeitsverhältnisse gemäß § 613a Abs. 1 Satz 1 BGB auf den Betriebsführer über. Zum 1. August 2011 sind 13.600 bestehende aktive Arbeitsverhältnisse auf die Evonik Industries AG übergegangen. Die originären Verpflichtungen für die passiven Arbeitsverhältnisse bleiben bei den betriebsgeführten Gesellschaften.
Die betriebsgeführten Gesellschaften bleiben als Betriebseigner, wie bei einem Treuhandverhältnis, wirtschaftliche Eigentümer der Vermögensgegenstände und Schulden der Betriebe und haben diese gemäß § 246 Abs. 1 Satz 2 und 3 HGB in ihren Bilanzen auszuweisen. Die wirtschaftlichen Chancen und Risiken verbleiben somit bei den betriebsgeführten Gesellschaften. Die Evonik Industries AG weist als Betriebsführer die in eigenem Namen eingegangenen Schulden aus und aktiviert gleichzeitig einen Ausgleichsanspruch gegen die Eigentümer der Betriebe.
Aus der Betriebsführung entstehen in der Gewinn- und Verlustrechnung der Evonik Industries AG lediglich Umsatzerlöse für Entgelte aus den Betriebsführungstätigkeiten. Alle anderen Aufwendungen und Erträge sind den betriebsgeführten Gesellschaften zuzurechnen und in deren Jahresabschlüssen ausgewiesen.
Das Betriebsführungsentgelt beträgt 5,0 % des Ergebnisses der betrieblichen Tätigkeit im Sinne des § 275 Abs. 2 Nr. 1 bis 8 HGB vor Entgeltzahlung, mindestens aber 0,2 % der Umsatzerlöse der betriebsgeführten Gesellschaften im Sinne des § 275 Abs. 2 Nr. 1 HGB. Die Berechnung erfolgt im Geschäftsjahr 2011 zeitanteilig. Das Betriebsführungsentgelt wird mit einem Betrag in Höhe von 27 Mio. € in den Umsatzerlösen ausgewiesen.
Im Betriebsführungsvertrag werden Tatbestände geregelt, die von der Betriebsführung ausgenommen sind. Die wesentlichen sogenannten Eigengeschäfte sind:
| • | Erwerb und Veräußerung von Anlagen, Anlagenteilen und Nebeneinrichtungen sowie Beteiligungen |
| • | Verpflichtungs- und Verfügungsgeschäfte im Umgang mit gewerblichen Schutzrechten, deren Inhaberin die betriebsgeführte Gesellschaft ist |
| • | Versorgung der Anlagen mit Energien |
| • | Zulassung und Registrierung nach Stoffrecht bzw. REACH-Verordnung |
| • | Geheimhaltungsverträge |
Bei diesen Eigengeschäften treten die betriebsgeführten Gesellschaften auch nach dem 1. August 2011 in eigenem Namen und für eigene Rechnung auf.
Treuhandvermögen der Betriebsführung
Die Evonik Industries AG hält nachfolgend genannte Vermögensgegenstände der betriebsgeführten Gesellschaften treuhänderisch. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Finanzanlagen, Vorräte und Forderungen aus Lieferung und Leistung.
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| Betriebsgeführte Gesellschaften | in Mio. € |
|---|---|
| Evonik Degussa GmbH | 6.182 |
| Evonik Goldschmidt GmbH | 259 |
| Evonik Oxeno GmbH | 225 |
| Evonik Röhm GmbH | 301 |
| Evonik Stockhausen GmbH | 186 |
Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen aus Betriebsführungsgeschäft
Die im Rahmen der Betriebsführung entstandenen Rückstellungen und Verbindlichkeiten belaufen sich auf 1.954 Mio. €. Sie sind zivilrechtlich der Evonik Industries AG zuzurechnen. In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind entsprechende Ausgleichsansprüche gegenüber den betriebsgeführten Gesellschaften in gleicher Höhe aktiviert.
Der zwischen Evonik Industries AG und Evonik Degussa GmbH, Essen, bestehende Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag wurde durch Vereinbarung vom 17. Dezember 2010 dahingehend geändert, dass der Gewinnabführungsvertrag zum Ende des Geschäftsjahres 2010 beendet worden ist und der Unternehmensvertrag als Beherrschungsvertrag fortgeführt wird. Folge des Beherrschungsvertrages ist eine Verpflichtung zur Verlustübernahme gem. § 302 AktG. Am 22. März 2011 wurde zwischen der Evonik Industries AG und der Evonik Degussa GmbH ein Gewinnabführungsvertrag mit einer Laufzeit von einem Jahr abgeschlossen. Der Vertrag verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn er nicht mit einer Frist von drei Monaten vor Ablauf des Geschäftsjahresendes oder aus wichtigem Grund gekündigt wird.
Der zwischen Evonik Industries AG und Vivawest GmbH, Essen (vormals Evonik Immobilien GmbH), bestehende Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag wurde durch Vereinbarung vom 13. Dezember 2011 mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2011 aufgehoben.
Durch Beschluss des Vorstandes am 17. November 2011 und Zustimmung des Aufsichtsrates am 16. Dezember 2011 wird mit steuerlicher Wirkung zum 1. Januar 2012 zwischen der Evonik Industries AG und der Evonik Oxeno GmbH, Marl, ein Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen.
Seit dem 1. Januar 2008 belegt die Evonik Industries AG ihre Tochterunternehmen mit einer Konzernumlage und stellt Dienstleistungsentgelte in Rechnung. Die Höhe der Dienstleistungsentgelte für das Geschäftsjahr 2011 betrug 24 Mio. €. Der Ausweis erfolgt unter den Umsatzerlösen. Ab dem 1. Januar 2011 wurde keine Konzernumlage mehr in Rechnung gestellt (Vorjahr: 222 Mio. € unter den sonstigen betrieblichen Erträgen).
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten einschließlich der Anschaffungsnebenkosten angesetzt und planmäßig über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Als Nutzungsdauer gelten grundsätzlich ein bis fünf Jahre. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht aktiviert.
Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten einschließlich der Anschaffungsnebenkosten angesetzt.
Seit dem Geschäftsjahr 2010 kommt für Neuzugänge ausschließlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Für in den Vorjahren angeschaffte Wirtschaftsgüter des abnutzbaren Sachanlagevermögens wurde die im Zugangsjahr geltende steueroptimale Abschreibungsmethode gewählt. Der Bemessung der Abschreibungen der einzelnen Sachanlagegruppen liegen folgende betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern zugrunde:
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| Betriebsvorrichtungen | 20 Jahre |
| Fahrzeuge | 6 Jahre |
| EDV-Anlagen | 3 bis 7 Jahre |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 5 bis 13 Jahre |
Beim beweglichen Sachanlagevermögen wird auf Zugänge des Geschäftsjahres ab dem Monat des Zugangs linear pro rata temporis abgeschrieben. Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten von mehr als 150,- € aber weniger als 1.000,- € werden in einen Jahressammelposten eingestellt. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Sammelpostens werden im Jahr der Bildung sowie den folgenden vier Geschäftsjahren jeweils zu einem Fünftel abgeschrieben.
Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.
Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen, zu niedrigeren beizulegenden Zeitwerten bilanziert. Unverzinsliche Ausleihungen werden mit dem Barwert angesetzt.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert bilanziert.
Besonderen Risiken im Forderungsbestand wird durch Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen.
Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfolgt gemäß § 253 Abs. 1 und 2 HGB nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen (Projected-Unit-Credit-Methode). Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Entgelten und Renten berücksichtigt. Die Bewertung basiert wie im Vorjahr auf den biometrischen Grundlagen der „Richttafeln 2005 G" von Klaus Heubeck.
Die Pensionsrückstellungen sowie sonstige langfristige Personalrückstellungen für Altersteilzeit, Vorruhestand, Entgeltfortzahlung im Todesfall, Jahresleistung und Jahresurlaub im Versorgungsfall, Jubiläum und Teile der Langzeitkonten werden versicherungsmathematisch berechnet.
Die Abzinsung dieser Rückstellungen erfolgt unter Ausübung des Wahlrechts gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 und 3 HGB mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre für eine angenommene Laufzeit von fünfzehn Jahren. Der für die Bewertung angewandte Zinssatz beträgt 5,14 % (Vorjahr: 5,15 %).
Die bei der versicherungsmathematischen Bewertung der Verpflichtungen zugrunde gelegten Prämissen sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:
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| in % | 2011 |
|---|---|
| Künftige Entgeltsteigerungen | 2,50 |
| Fluktuation | 2,45 |
| Künftige Rentensteigerungen | 2,00 |
Die Verpflichtungen der Pensionszusagen betreffen die betriebliche Altersversorgung. Am 2. November 2011 hat die Gesellschaft 155 Mio. € (Vorjahr: 6 Mio. €) in den Evonik Pensionstreuhand €.V., Essen, eingezahlt. Hierdurch werden Teile der Pensionszusagen an Mitarbeiter insolvenzgesichert. Um, wie bereits in den allgemeinen Ausführungen zur Betriebsführung dargestellt, weiterhin wirtschaftlicher Eigentümer der Vermögensgegenstände und Schulden zu bleiben und somit die Pensionsrückstellungen in den Bilanzen der betriebsgeführten Gesellschaften verrechnen zu können, wurden von den betriebsgeführten Gesellschaften eingezahlte Beiträge in Höhe von 142 Mio. € ausgeglichen. Dadurch können bei den betriebsgeführten Gesellschaften die Pensionsrückstellungen entsprechend reduziert und die aus dem Deckungsvermögen resultierenden Zinserträge ebenfalls den betriebsgeführten Gesellschaften zugerechnet werden.
Der Vermögenswert wurde gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit dem Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen von 941 Mio. € (Vorjahr: 109 Mio. €) verrechnet, wobei 799 Mio. € der Erfüllungsbeträge die betriebsgeführten Gesellschaften betreffen. Der Zeitwert des saldierten Deckungsvermögens beträgt 162 Mio. € (Vorjahr: 6 Mio. €), davon betreffen die betriebsgeführten Gesellschaften 142 Mio. €.
Die historischen Anschaffungskosten der Vermögenswerte betrugen 161 Mio. € (im Vorjahr 6 Mio. €). Die Marktwerte wurden zum beizulegenden Zeitwert angesetzt, der den Marktwerten zum 30. Dezember aus dem Masterfonds entspricht. Gemäß § 268 Abs. 8 HGB unterliegen über die Anschaffungskosten hinausgehende Beträge zeitwertbewerteter Vermögensgegenstände zur Altersvorsorge, abzüglich hierfür bilanzierter passiver latenter Steuern der Ausschüttungssperre. Dies trifft für die Gesellschaft nicht zu, da sie über genügend frei verfügbare Rücklagen verfügt.
Die Gesellschaft hat für Mitarbeiter, die bereits in Altersteilzeit sind oder bereits Verträge abgeschlossen haben und in Altersteilzeit gehen werden, die Aufstockungs- und Abfindungsleistungen in voller Höhe sowie das Arbeitsentgelt in der Freistellungsphase ratierlich zurückgestellt.
Des Weiteren wurden Rückstellungen für potentielle Altersteilzeitfälle mit einer Quote der wahrscheinlichen Inanspruchnahme von 60 % gebildet.
Die Zusagen für Langzeitkonten enthalten zwei Komponenten. Die erste Komponente umfasst die als Rückstellung bilanzierten Verpflichtungen für tarifliche Einmalzahlungen, Urlaub während der Freistellungsphase sowie die Schlussförderung. Die Anwartschaften mit noch nicht vereinbarter Schlussförderung sind nach Inanspruchnahmewahrscheinlichkeiten gewichtet worden. Die zweite Komponente beinhaltet die laufenden Arbeitnehmer- und Arbeitgebereinbringungen in ein individuelles Wertguthabenkonto, welches durch eine doppelseitige Treuhand insolvenzgesichert ist. Bei dieser Komponente handelt es sich um eine wertpapiergebundene Zusage gemäß § 253 Abs. 1 Satz 3 HGB. Der Verpflichtungsumfang entspricht dabei dem Zeitwert der hinterlegten Vermögenswerte von 1 Mio. € (Vorjahr: 1 Mio. €). Nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB sind die Vermögenswerte, die zur Insolvenzsicherung der Verpflichtungen aus dem Wertguthabenkonto bestimmt sind, mit diesen Verpflichtungen verrechnet worden. Die historischen Anschaffungskosten der Vermögenswerte betrugen 1 Mio. €. Alle Vermögenswerte wurden zum Buchwert oder niedrigerem Zeitwert am 3. November 2011 in einen Spezialfonds der Assetklasse Aktien und Renten übertragen. Die Vermögenswerte entsprechen den Marktwerten zum 30. Dezember 2011 aus dem Spezialfonds der Allianz.
Die sonstigen Rückstellungen und die Steuerrückstellungen berücksichtigen in ausreichendem Umfang alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sie werden mit dem Betrag der voraussichtlichen Inanspruchnahme in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrages bilanziert. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.
Latente Steuern werden nach § 274 Abs. 1 HGB für Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen gebildet, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Steuerliche Verlustvorträge und Zinsvorträge werden bei der Berechnung aktiver latenter Steuern in Höhe der innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwartenden Verrechnung berücksichtigt.
Zur Ermittlung der latenten Steuern wurden die Steuersätze angewendet, die nach der derzeitigen Rechtslage für den Zeitpunkt gültig oder angekündigt sind, zu dem sich die temporären Differenzen wahrscheinlich abbauen werden. Die Bewertung der Bilanzdifferenzen erfolgte mit dem unternehmensindividuellen Steuersatz von 31,2 % (Vorjahr: 32,4 %). Dieser setzt sich zusammen aus 15 % Körperschaftsteuer, 5,5 % Solidaritätszuschlag und 15,4 % Gewerbesteuer.
Besteht eine steuerliche Organschaft, werden die latenten Steuern grundsätzlich dem Organträger zugerechnet (formale Betrachtungsweise).
Soweit sich insgesamt eine Steuerentlastung ergibt (Aktivüberhang), wird das Aktivierungswahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht ausgeübt. Wenn sich eine Steuerbelastung ergibt, wird diese als passive latente Steuer in der Bilanz ausgewiesen. In der Gewinn- und Verlustrechnung ist die Veränderung der latenten Steuern dann unter dem Posten "Steuern vom Einkommen und Ertrag" gesondert ausgewiesen.
Die Anleihe und die Verbindlichkeiten werden zum Nennwert bzw. zum höheren Rückzahlungsbetrag ausgewiesen.
Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden im Rahmen der Erstbewertung zu historischen Entstehungskursen bilanziert. Posten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden im Rahmen der Folgebewertung imparitätisch mit dem am Stichtag geltenden Devisenkassamittelkurs bewertet, wobei positive Wertansätze unberücksichtigt bleiben. Posten mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden mit dem am Stichtag geltenden Devisenkassamittelkurs bewertet, so dass auch positive Wertansätze berücksichtigt werden.
Die Bewertung der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Cash-Pool, Tagesgeldern, Lieferungen und Leistungen sowie der flüssigen Mittel und der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erfolgt zum Devisenkassamittelkurs.
Bewertungseinheiten werden gebildet, indem die Marktwerte der Termingelder den zu Marktwerten bewerteten Sicherungsgeschäften gegenüber gestellt werden. Soweit sich daraus ein negativer Überhang ergibt, wird eine Drohverlustrückstellung passiviert.
(1) Anlagevermögen
Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Positionen des Anlagevermögens und ihre Entwicklung im Geschäftsjahr sind im Anlagengitter gesondert dargestellt.
Außerplanmäßige Abschreibungen wurden im Geschäftsjahr bei den immateriellen Vermögensgegenständen in Höhe von 1 Mio. € vorgenommen.
Die planmäßigen Abschreibungen betrugen im Geschäftsjahr 2011 wie im Vorjahr bei den immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen 2 Mio. €.
Mit Vertrag vom 18. Dezember 2010 und Wirkung zum 2. März 2011 veräußerte Evonik Industries AG ihre 5,1 % Beteiligung an der STEAG GmbH, Essen (vormals Evonik STEAG GmbH), an die KSBG Kommunale Beteiligungsgesellschaft GmbH & Co. KG, Essen. Der Abgang im Finanzanlagevermögen beläuft sich auf 56 Mio. €. Aufgrund einer Freistellungserklärung der Evonik Industries AG gegenüber der RBV Verwaltungs-GmbH, Essen, datiert vom 16. Dezember 2010, werden jegliche Risiken aus dem Verkauf der STEAG GmbH von der Evonik Industries AG übernommen.
Zu den Angaben der Anteilsbesitzliste der Evonik Industries AG wird auf TZ 31 verwiesen.
(2) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
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| in Mio. € | 31.12.2011 | 31.12.2010 | ||
|---|---|---|---|---|
| bis 1 Jahr | Restlaufzeit über 1 Jahr | Gesamt | ||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 2.097 | 965 | 3.062 | 3.397 |
| Sonstige Vermögensgegenstände | 88 | 6 | 94 | 26 |
| 2.185 | 971 | 3.156 | 3.423 |
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen gliedern sich wie folgt:
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| in Mio. € | 31.12.2011 | 31.12.2010 |
|---|---|---|
| Finanzforderungen | 1.048 | 3.341 |
| Sonstige Forderungen | 2.014 | 56 |
| 3.062 | 3.397 |
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten unter anderem Erstattungsansprüche aus Betriebsführung sowie Ansprüche aus Gewinnabführungen gegen Vivawest GmbH und Evonik Risk and Insurance Services GmbH, Essen, für das Berichtsjahr.
Bei den sonstigen Vermögensgegenständen handelt es sich im Wesentlichen um Forderungen aus anrechenbaren Steuerabzugsbeträgen sowie aus Umsatzsteuerguthaben.
(3) Sonstige Wertpapiere
Im Geschäftsjahr 2011 wurde ein Teil der überschüssigen Liquidität in Wertpapieren angelegt. Es handelt sich um Wertpapiere mit hoher Bonität der Emittenten, die der Risikostreuung (Vermeidung von Klumpenrisiken) und Diversifikation dienen.
Zum 1. September 2011 hat die Evonik Industries AG 100 Prozent der Anteile am Deutsche Asset Management Treasury 1 Spezialfonds erworben. Der Fonds dient der Risikoreduzierung und Diversifizierung des liquiden Vermögens der Evonik Industries AG und investiert vorwiegend in Anleihen und Pfandbriefe mit einer kurzfristigen Restlaufzeit. Zum 31. Dezember 2011 belief sich der Anteilswert auf 352 Mio. € und lag damit um 2 Mio. € über den Anschaffungskosten. Im Geschäftsjahr 2011 erfolgte keine Ausschüttung. Die Anteile an dem Spezialfonds können grundsätzlich jederzeit zurückgegeben werden. Die faktische Beschränkung der Anteilrückgabe liegt in der Umsetzung der Veräußerung der in dem Spezialfonds gehaltenen Wertpapiere, die i.d.R. einige Werktage in Anspruch nimmt.
(4) Flüssige Mittel
Unter den Flüssigen Mitteln sind der Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sowie hochliquide Geldmarktpapiere erfasst.
(5) Gezeichnetes Kapital
Das Gezeichnete Kapital beträgt 466.000.000,-- €. Es ist eingeteilt in 466.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien.
In der außerordentlichen Hauptversammlung vom 13. Dezember 2011 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 26. September 2016 mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe neuer auf den Namen lautenden Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen um bis zu insgesamt 4.660.000,-- € zu erhöhen. Die Ermächtigung kann vollständig oder ein- oder mehrmals in Teilbeträgen ausgenutzt werden. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Die neuen Aktien dürfen nur zur Gewährung von Aktien an Mitarbeiter der Evonik Industries AG und nachgeordneter mit ihr verbundener Unternehmen (Belegschaftsaktien) ausgegeben werden. Die neuen Aktien können dabei auch an ein Kreditinstitut oder ein anderes, die Voraussetzungen des § 186 Abs. 5 Satz 1 AktG erfüllendes Unternehmen ausgegeben werden, das die Aktien mit der Verpflichtung übernimmt, sie ausschließlich zur Gewährung von Belegschaftsaktien zuverwenden. Soweit gesetzlich zulässig können die Belegschaftsaktien auch in der Weise ausgegeben werden, dass die auf sie zuleistende Einlage aus dem Teil des Jahresüberschusses gedeckt wird, den Vorstand und Aufsichtsrat nach § 58 Abs. 2 AktG in andere Gewinnrücklagen einstellen können. Die Belegschaftsaktien können auch im Wege von Wertpapierdarlehen von einem Kreditinstitut oder einem anderen, die Voraussetzungen des § 186 Abs. 5 Satz 1 AktG erfüllenden Unternehmen beschafft und die neuen Aktien zur Rückführung dieser Wertpapierdarlehen verwendet werden. Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen.
Der Vorstand wurde angewiesen, die entsprechende Änderung der Satzung erst unmittelbar nach Aufnahme des Handels der Aktie der Gesellschaft im regulierten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse zum Handelsregister anzumelden. Vor Eintrag in das Handelsregister besteht keine Wirksamkeit.
(6) Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage in Höhe von 720 Mio. € resultiert aus Einstellungen nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB.
(7) Gewinnrücklagen
Der Bilanzposten beinhaltet die gesetzliche Rücklage in Höhe von 47 Mio. €. Die anderen Gewinnrücklagen betragen zum 31. Dezember 2011 2.591 Mio. € (Vorjahr: 3.326 Mio. €).
Die Veränderung der Gewinnrücklagen resultiert aus der Entnahme aus den Gewinnrücklagen in Höhe von 735 Mio. €.
(8) Eigenkapital
Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt 4.249 Mio. € (Vorjahr: 5.074 Mio. €).
Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, den Bilanzgewinn der Evonik Industries AG in Höhe von 425 Mio. € an die Aktionäre auszuschütten.
(9) Rückstellungen
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| in Mio. € | 31.12.2011 | 31.12.2010 |
|---|---|---|
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 780 | 103 |
| Steuerrückstellungen | 222 | 159 |
| Sonstige Rückstellungen | 958 | 120 |
| davon entfallen auf | ||
| - Personal | 621 | 31 |
| - übrige sonstige Rückstellungen | 337 | 89 |
| 1.960 | 382 |
Im Rahmen der Betriebsführung sind Rückstellung in Höhe von 1.368 Mio. € von den betriebsgeführten Gesellschaften auf die Gesellschaft übertragen worden, davon 656 Mio. € Rückstellungen für Pensionen, 577 Mio. € für sonstige Personalrückstellungen und 135 Mio. € für übrige sonstige Rückstellungen. Gleichzeitig wurde ein Ausgleichsanspruch gegen die Eigentümer der Betriebe aktiviert.
Die Steuerrückstellungen enthalten angemessene Beträge für noch nicht endgültig veranlagte Geschäftsjahre.
In den sonstigen Rückstellungen ist eine Rückstellung für verschiedene Risiken im Zusammenhang mit der Veräußerung der Beteiligung an der STEAG GmbH enthalten, die verschiedene Gewährleistungsrisiken für die Freistellung und den Betrieb des Kohlekraftwerks in Duisburg (Walsum 10) abdeckt. Weiterhin bestehen unter anderem Rückstellungen für Strukturmaßnahmen, schwebende Verfahren, Rabatte und Boni sowie Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften.
Vom Gesamtbetrag der Rückstellungen entfallen 1.197 Mio. € (Vorjahr: 118 Mio. €) auf Anteile mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.
(10) Verbindlichkeiten
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| in Mio. € | 31.12.2011 | 31.12.2010 Gesamt |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| bis 1 Jahr | Restlaufzeit über 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre | Gesamt | ||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Anleihen | 0 | 750 | 0 | 750 | 750 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 29 | 82 | 0 | 111 | 228 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 336 | 0 | 0 | 336 | 16 |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 6.279 | 4 | 32 | 6.31 5 | 7.054 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 40 | 44 | 0 | 84 | 31 |
| davon aus Steuern | 16 | 0 | 0 | 16 | 1 |
| davon für soziale Sicherheit | 2 | 0 | 0 | 2 | 0 |
| 6.684 | 880 | 32 | 7.596 | 8.079 | |
| Vorjahr | 6.889 | 1.158 | 32 | 8.079 |
Die Gesellschaft hat im Oktober 2009 eine Anleihe in Höhe von 750 Mio. € mit 7 % Zinsen p.a. und einer Laufzeit von 5 Jahren begeben. Der Ausgabekurs war 99,489 %. Von den beiden in den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Vorjahr ausgewiesenen Schuldscheindarlehen wurde das variabel verzinsliche Darlehen über 92 Mio. € im Berichtsjahr getilgt. Das verbleibende Schuldscheindarlehen in Höhe von 82 Mio. € ist fest verzinslich und hat eine Restlaufzeit von 13 Monaten.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beinhalten unter anderem Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten, die im Rahmen der unechten Betriebsführung auf die Evonik Industries AG übergegangen sind, in Höhe von 320 Mio. €.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen gliedern sich wie folgt:
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| in Mio. € | 31.12.2011 | 31.12.2010 |
|---|---|---|
| Finanzverbindlichkeiten | 6.006 | 6.928 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 240 | 9 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 69 | 117 |
| 6.315 | 7.054 |
Die Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten unter anderem Darlehen gegenüber RÜTGERS GmbH, Essen und RCIV Vermögensverwaltungs-GmbH, Essen sowie Verbindlichkeiten aus Cash-Pooling und kurzfristige Termingelder unter anderem mit der Evonik Specialty Organics Ltd., Milton Keynes, Evonik Degussa GmbH, Evonik Röhm GmbH, Darmstadt, Evonik Oxeno GmbH, Marl, Infracor GmbH, Marl, Evonik International Holding B.V., Amsterdam und Evonik Oxeno Antwerpen N.V., Antwerpen. Ferner enthalten die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Verbindlichkeiten aus Betriebsführung in Höhe von 229 Mio. €, organschaftlich abgerechneter Umsatzsteuer, anrechenbaren Steuern sowie Verbindlichkeiten zum Verlustausgleich aus Ergebnisabführungsverträgen und Aufwandserstattungen.
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten aus Betriebsführung in Höhe von 37 Mio. €, aus abzuführender Lohnsteuer sowie aus Schuldscheindarlehen gegenüber Nichtbanken (10 Mio. €). Daneben sind Verbindlichkeiten aus Genussrechten in Höhe von 34 Mio. € enthalten, die die Evonik Industries AG im Rahmen der Genussrechts-Pläne 2008 bis 2011 ausgegeben hat und die von den berechtigten Personen im Konzern gezeichnet werden konnten. Der Nennwert der Genussrechte beträgt jeweils 1 €. Es wurden in 2011 14.524.778 Genussrechte gezeichnet. Im Vorjahr waren es 11.903.822 Genussrechte. Für die ersten 270 Stück wurde ein Preisnachlass von 0,50 € gewährt. Jedes weitere Genussrecht konnte zu 1 € unter der Berücksichtigung der Zeichnungsgrenze in Höhe eines Nennwertes von 4.135 € erworben werden.
(11) Umsatzerlöse
In den Umsatzerlösen werden Entgelte aus Dienstleistungsverträgen mit Tochterunternehmen in Höhe von 24 Mio. € (Vorjahr: 168 Mio. €) ausgewiesen. Weiterhin ist erstmalig das Betriebsführungsentgelt in Höhe von 27 Mio. € enthalten. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr liegt im Wesentlichen an den neu verhandelten Dienstleistungsverträgen.
(12) Sonstige betriebliche Erträge
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| in Mio. € | 2011 | 2010 |
|---|---|---|
| Erträge aus dem Abgang von Vermögensgegenständen | 10 | 0 |
| Konzernumlage | 0 | 222 |
| Fakturierung von Mietkosten | 13 | 16 |
| IT-Lizenzen | 12 | 12 |
| Fakturierung von Beratungs- und M&A Projektkosten | 1 | 2 |
| diverse Kostenweiterbelastungen | 1 | 1 |
| Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren | 0 | 3 |
| Erträge aus Währungskursdifferenzen | 456 | 646 |
| Erträge aus der Weiterbelastung von Projektkosten | 9 | 0 |
| übrige sonstige betriebliche Erträge | 6 | 5 |
| Periodenfremde Erträge: | ||
| Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 21 | 22 |
| 529 | 929 |
Der Ausweis der Erträge aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 456 Mio. € erfolgt gemäß Saldierungsverbot des § 246 Abs. 2 HGB auf Bruttobasis. Diesen ausgewiesenen Erträgen stehen Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 404 Mio. € gegenüber, die unter wirtschaftlicher Betrachtungsweise als Einheit zu werten sind. In einer Nettodarstellung hätten sich Erträge aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 52 Mio. € ergeben.
(13) Sonstige betriebliche Aufwendungen
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| in Mio. € | 2011 | 2010 |
|---|---|---|
| Konzern-Dienstleistungen | 85 | 73 |
| Aufwand aus der Zuführung von Rückstellungen | 172 | 32 |
| Rechts- und Beratungsleistungen | 40 | 29 |
| Mietkosten | 13 | 16 |
| IT-Aufwand | 18 | 13 |
| Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen | 404 | 679 |
| übrige sonstige betriebliche Aufwendungen | 79 | 92 |
| 811 | 934 |
Der Ausweis der Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 404 Mio. € erfolgt gemäß Saldierungsverbot des § 246 Abs. 2 HGB auf Bruttobasis. Diesen ausgewiesenen Aufwendungen stehen Erträge aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 456 Mio. € gegenüber, die unter wirtschaftlicher Betrachtungsweise als Einheit zu werten sind. In einer Nettodarstellung hätten sich Erträge aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 52 Mio. € ergeben.
(14) Beteiligungsergebnis
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| in Mio. € | 2011 | 2010 |
|---|---|---|
| Erträge aus Gewinnabführungsverträgen | 103 | 884 |
| Aufwendungen aus Verlustübernahme | -2 | -36 |
| 101 | 848 |
Die gesunkenen Erträge aus Gewinnabführungsverträgen lassen sich überwiegend damit erklären, dass im Geschäftsjahr 2011 keine Gewinnabführung der Evonik Degussa GmbH erfolgt ist.
Ferner reduzierten sich die Erträge aus Gewinnabführung durch Aufhebung des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages aufgrund der Aufhebungsvereinbarung vom 17./21. Dezember 2010 mit STEAG GmbH.
Die Gewinnabführung der Vivawest GmbH erhöhte sich von 30 Mio. € auf 102 Mio. € (inkl. Steuerumlagen).
Die Aufwendungen aus Verlustübernahmen stammen aus dem Gewinnabführungsvertrag mit der Evonik Services GmbH, Essen, in Höhe von -2 Mio. € inkl. Steuerumlagen (Vorjahr: -36 Mio. €).
Weiterhin ist im Beteiligungsergebnis der Ertrag aus Körperschaftsteuer- und Gewerbesteuerumlagen der verschiedenen Gesellschaften des steuerlichen Organkreises in Höhe von 6 Mio. € (Vorjahr: 155 Mio. €) enthalten.
(15) Abschreibungen auf Finanzanlagen
Die Abschreibung auf Finanzanlagen belaufen sich auf 5 Mio. € (Vorjahr: 440 Mio. €).
Dieser Betrag resultiert aus den Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert des verbundenen Unternehmens RBV Verwaltungs-GmbH, Essen.
(16) Zinsergebnis
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| in Mio. € | 2011 | 2010 |
|---|---|---|
| Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 5 | 2 |
| davon aus verbundenen Unternehmen | 0 | 2 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 55 | 71 |
| davon aus Abzinsung von Rückstellungen | 4 | 0 |
| davon aus verbundenen Unternehmen | 38 | 66 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -207 | -195 |
| davon aus Aufzinsung von Rückstellungen | -6 | -8 |
| davon an verbundene Unternehmen | -113 | -92 |
| -147 | -122 |
Der Zinsänderungseffekt aus den Pensions- und Personalverpflichtungen ist in den Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten. Die laufenden Erträge des Deckungsvermögens wurden mit den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen verrechnet.
(17) Latente Steuern der Gesellschaft
Besteht eine steuerliche Organschaft, werden die latenten Steuern grundsätzlich dem Organträger zugerechnet (formale Betrachtungsweise). Infolge der Anpassung des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags zwischen der Evonik Industries AG und der Vivawest GmbH mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2011 ist die Gesellschaft steuerlich selbstständig. Die auf die Vivawest GmbH entfallenden latenten Steuern werden daher nicht bei der Evonik Industries AG gezeigt.
Infolge des Vorstandsbeschlusses zum Abschluss eines Gewinnabführungsvertrags zwischen der Evonik Industries AG und der Evonik Oxeno GmbH werden die auf diese Gesellschaft entfallenen latenten Steuern bei der Evonik Industries AG gezeigt.
Steuerpflichtige, zeitlich begrenzte Differenzen aus dem Sachanlagevermögen wurden mit abzugsfähigen zeitlich begrenzten Differenzen aus den sonstigen Rückstellungen verrechnet. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive Steuern (Aktivüberhang) auf temporäre Differenzen wurden gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert.
(18) Außerordentliches Ergebnis
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| in Mio. € | 2011 | 2010 |
|---|---|---|
| Außerordentliche Erträge | 11 | 0 |
| Außerordentliche Aufwendungen | -17 | -16 |
| Außerordentliches Ergebnis | -6 | -16 |
Die außerordentlichen Aufwendungen von 17 Mio. € setzen sich zusammen aus Kosten für die Vorbereitung der geplanten Börsennotierung in Höhe von 11 Mio. € und im Umfeld der geplanten Börsennotierung entstandenen weiteren Aufwendungen in Höhe von 6 Mio. €. Die außerordentlichen Erträge resultieren aus der gemäß Vereinbarung mit den Aktionären zur Kostenübernahme vom 12. August 2011 erfolgten Erstattung der Kosten für die Vorbereitung der geplanten Börsennotierung.
(19) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Der Steueraufwand in Höhe von 46 Mio. € betrifft die Körperschaftsteuer für Vorjahre in Höhe von 29 Mio. € (Vorjahr: 107 Mio. €) und die Gewerbesteuer für Vorjahre in Höhe von 17 Mio. € (Vorjahr: 130 Mio. €). In dem Gewerbesteueraufwand sind Erstattungen für Gewerbesteuer aus Vorjahren in Höhe von 13 Mio. € enthalten.
(20) Gewinnvortrag
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| in Mio. € | 2011 |
|---|---|
| Jahresüberschuss 2010 | 131 |
| Gewinnvortrag 2010 | 384 |
| Dividende 2010 | -400 |
| Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 115 |
(21) Periodenangaben
Personalaufwand
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| in Mio. € | 2011 | 2010 |
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | 61 | 53 |
| Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | 26 | 9 |
| davon für Altersversorgung | 21 | 5 |
| 87 | 62 |
Die zum 1. August 2011 übernommenen Mitarbeiter haben keine Änderung des Personalaufwands zur Folge, da diese wirtschaftlich weiter den betriebsgeführten Gesellschaften zuzurechnen sind.
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
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| 2011 | 201 0 | |
|---|---|---|
| AT-Angestellte | 1.477 | 193 |
| Angestellte | 4.876 | 57 |
| Auszubildende | 394 | 0 |
| 6.747 | 250 |
Zum 31. Dezember 2011 sind 13.236 Mitarbeiter bei der Gesellschaft beschäftigt.
Wirtschaftsprüferhonorare
Auf die Angaben zum Honorar des Abschlussprüfers gemäß § 285 Nr. 17 HGB wird verzichtet, da diese in den Konzernabschluss der Evonik Industries AG einfließen.
(22) Haftungsverhältnisse
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| in Mio. € | 31.12.2011 | 31.12.2010 |
| Verbindlichkeiten aus Bürgschaften | 97 | 146 |
| davon zu Gunsten verbundener Unternehmen | 96 | 145 |
| Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen | 527 | 587 |
| davon zu Gunsten verbundener Unternehmen | 507 | 585 |
| 624 | 733 |
Die Evonik Industries AG übernimmt im Rahmen der Konzernfinanzierung Bürgschaften und Gewährleistungen gegenüber Banken für Unternehmen des Evonik Konzerns. Des Weiteren hat die Evonik Industries AG Bürgschaften und Gewährleistungen für eventuelle Verpflichtungen von Konzerngesellschaften gegenüber Dritten übernommen. Die Reduktion des Gesamtvolumens resultiert im Wesentlichen aufgrund des Abgangs der Energiegesellschaften aus dem Evonik Konzernverbund. Diese haben betreffende Verpflichtungen in das eigene Obligo übernommen.
Seit Bestehen der Evonik Industries AG ist es, abgesehen von einer streitigen Ziehung von 12 T€, zu keiner Inanspruchnahme von Bürgschaften und Gewährleistungen gekommen. Der Avalbestand wird laufend durch das Rechnungswesen und die Abteilung Finanzen überwacht. Avale wurden ausschließlich zur Absicherung von Aktivitäten der Konzerngesellschaften herausgelegt.
Der Bestand an Kreditbesicherungsbürgschaften und -garantien, die mit einem Volumen von 316 Mio. € begeben worden sind, werden im Rahmen der monatlichen Finanzberichterstattung und der Liquiditätsplanungen einer entsprechenden Beobachtung unterzogen. Die Liquidität der Tochtergesellschaften im Evonik Konzern wird durch die einheitliche Konzernfinanzierungsstrategie sichergestellt, daher droht keine Inanspruchnahme.
Vertragserfüllungsavale stehen mit 202 Mio. € zu Buche. Die Konzerngesellschaften sind gehalten, eingegangene vertragliche Verpflichtungen zu erfüllen. Im Rahmen des bei den Konzerngesellschaften bestehenden Vertragscontrollings ist eine laufende Kontrolle gewährleistet, somit sind Inanspruchnahmen unwahrscheinlich.
In den Vertragserfüllungsavalen sind neben den Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen der Evonik Industries AG auch Garantien zur Absicherung der Altersteilzeit-Wertguthaben im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Insolvenzsicherung für den Bereich Evonik Degussa GmbH enthalten. Die Absicherung der Wertguthaben erfolgt über halbjährlich zu erneuernde Bankgarantien, die den im betreffenden Zeitraum jeweils maximal erreichten Wertguthabenstand absichern. Grundlage für die Höhe der Bankgarantien sind die einzelnen in die Absicherung einbezogenen Gesellschaften bzw. die ermittelten Vorschaudaten der dort abzusichernden Mitarbeiter. Treuhänder für dieses Altersteilzeitabsicherungsmodell ist die Deutsche Treuinvest-Stiftung, Frankfurt am Main. Zum Bilanzstichtag ergibt sich hieraus ein Gesamtvolumen in Höhe von 196 Mio. €.
Anzahlungsavale bestehen in Höhe von 3 Mio. €. Verpflichtungen aus Verträgen für Lieferungen und Leistungen werden von den Konzerngesellschaften wie vertraglich vereinbart erfüllt, somit sind Ziehungen nicht zu erwarten.
Sonstige Bürgschaften und Garantien bestehen in einem geringen Umfang von 103 Mio. €. Die zuständigen Fachabteilungen, insbesondere der Bereich Recht, tragen für ein entsprechendes Fallmanagement Sorge, daher wird nicht von einer Inanspruchnahme ausgegangen.
(23) Sonstige finanzielle Verpflichtungen
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| zum 31. Dezember in Mio. € | 2011 |
|---|---|
| Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen | |
| fällig 2012 | 14 |
| fällig 2013 | 13 |
| fällig 2014 | 13 |
| fällig 2015 | 13 |
| fällig 2016 | 13 |
| fällig nach 2016 | 38 |
| Summe | 104 |
| davon gegenüber verbundenen Unternehmen | 0 |
| Bestellobligo aus Investitionen | 0 |
| 104 | |
| Verpflichtungen aus langfristigen Abnahmeverträgen | |
| fällig 2012 | 29 |
| fällig 2013 | 7 |
| fällig 2014 | 7 |
| fällig 2015 | 2 |
| fällig 2016 | 1 |
| fällig nach 2016 | 3 |
| Summe | 49 |
| davon gegenüber verbundenen Unternehmen | 4 |
(24) Derivative Finanzinstrumente
Im Rahmen der betrieblichen Tätigkeit ist die Evonik Industries AG Währungs- und Zinsrisiken ausgesetzt. Zur Reduzierung bzw. Eliminierung dieser Risiken werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Abgesichert werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie die im Jahr 2013 erwartete Refinanzierung der Anleihe. Finanzderivate werden nur mit Banken und Handelshäusern erstklassiger Bonität im Rahmen festgelegter Limite abgeschlossen. Dabei kommen ausschließlich marktgängige Instrumente mit ausreichender Marktliquidität zum Einsatz. Wesentliche Kreditrisiken existieren daher nicht.
Im Geschäftsjahr 2011 wurden zur Absicherung von Währungsrisiken Devisentermingeschäfte und zur Absicherung von Zinsrisiken ein Zinsswap abgeschlossen.
Alle derivativen Finanzinstrumente werden im Rahmen des Jahresabschlusses zu Marktwerten bewertet, wobei der Marktwert angibt, wie sich eine Glattstellung des Derivats am Bilanzstichtag, losgelöst von den Grundgeschäften, auf das Ergebnis auswirken würde. Die zum Bilanzstichtag ermittelten Marktwerte derivativer Finanzinstrumente können aufgrund der Volatilität wertbestimmender Marktdaten erheblich von den aktuell realisierbaren Beträgen abweichen. Der Marktwert der Devisentermingeschäfte errechnet sich auf Basis der am Bilanzstichtag geltenden Devisenkassakurse sowie der Terminauf- und -abschläge im Vergleich zum kontrahierten Devisenterminkurs. Bei dem Zinsswap erfolgt die Marktbewertung durch Abzinsung der zukünftigen Cashflows.
Die Bilanzierung der Marktwerte erfolgt imparitätisch: Negative Marktwerte werden als Drohverlustrückstellungen ausgewiesen, sofern sie nicht in ein Bewertungsportfolio oder in eine Bewertungseinheit mit entsprechenden Grundgeschäften einbezogen sind. Im Rahmen der Währungssicherung hat die Evonik Industries AG mit Tochtergesellschaften abgeschlossene Devisentermingeschäfte teilweise kongruent an Banken durchgehandelt und teilweise zu einem Währungsportfolio zusammengefasst und nach internem Ausgleich die Spitzenposition mit Banken glatt gestellt. Die mit Banken kongruent abgeschlossenen Devisentermingeschäfte sowie die jeweiligen Gegengeschäfte mit den Tochtergesellschaften wurden mittels Makro-Hedges zu Bewertungseinheiten zusammengefasst, die nach der Einfrierungsmethode bilanziert werden, so dass lediglich ein geringes Bewertungsergebnis entsteht. Zur Feststellung der Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird die Critical Terms Match-Methode angewendet, wobei die durchschnittliche Laufzeit der Derivate weniger als 1 Jahr beträgt. Darüber hinaus wurden für die nicht durchgehandelten Geschäfte der Evonik Industries AG Währungsportfolien gebildet. Für negative Salden aus diesen Währungsportfolien sowie für negative Marktwerte von Devisentermingeschäften, denen kein bilanziertes Gegengeschäft zugrunde lag, wurden zum 31. Dezember 2011 Drohverlustrückstellungen in Höhe von 6 Mio. € angesetzt. Die Ergebnisse für die Bildung der Rückstellungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gezeigt.
Im Währungsbereich wurden die folgenden Grundgeschäfte in Bewertungseinheiten einbezogen:
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| in Mio. € | |
|---|---|
| Vermögensgegenstände | 2.130 |
| Schulden | 170 |
| Summe | 2.300 |
Darüber hinaus wurde der Zinsswap für die erwartete Refinanzierung der Anleihe mittels Mikro-Hedge in eine Bewertungseinheit einbezogen. Die Bilanzierung der Bewertungseinheit erfolgt nach der Einfrierungsmethode, die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird nach der Critical Terms Match-Methode festgestellt. Zum 31. Dezember 2011 war keine Drohverlustrückstellung anzusetzen
Zum Bilanzstichtag bestanden bei der Evonik Industries AG folgende derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken:
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| in Mio. € | Nominalvolumen < 1 Jahr | Nominalvolumen >1 Jahr | Marktwerte | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2011 | 31.12.2011 | 31.12.2011 | 31.12.2011 | 31.12.2011 | 31.12.2011 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| extern | konzernintern | extern | konzernintern | positiv | negativ | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Devisentermingeschäfte | 3.107 | 1.947 | 36 | 5 | 109 | 148 |
| Zinsswaps | - | - | 50 | - | - | 0 |
(25) Erfolgsabhängige Vergütungen - Long-Term-Incentive-Plan
Das Vergütungssystem von Evonik beinhaltet neben Grundvergütung und Short Term Incentives auch langfristige Komponenten, den Long-Term-Incentive-Plan für Vorstände und Konzernführungskräfte (Evonik LTI-Plan) sowie den Long-Term-Incentive-Plan für obere Führungskräfte des früheren Evonik Degussa Konzerns (Evonik Degussa LTI-Plan). Es handelt sich dabei um LTI-Pläne, deren Werte nicht an der Wertentwicklung der Aktien gebunden sind, sondern auf der Grundlage definierter betriebswirtschaftlicher Kennzahlen berechnet werden.
Evonik LTI-Plan für Vorstände
Der Evonik LTI-Plan wurde den Vorstandsmitgliedern erstmals im Jahr 2008 durch den Aufsichtsrat der Evonik Industries AG gewährt. Die Laufzeit des LTI-Plans erstreckt sich über einen fünfjährigen Performancezeitraum, Beginn ist der 1. Januar des Ausgabejahres. Die Werthaltigkeit des LTI-Plans hängt davon ab, wie sich der aus der Kennzahl EBITDA abgeleitete fiktive Equity Value von Evonik innerhalb des Performancezeitraums entwickelt.
Ausgangswert für die Ermittlung der Wertsteigerung ist der fiktive Equity Value zum 31. Dezember des dem Ausgabejahr vorhergehenden Jahres. Die tatsächliche Steigerung gegenüber dem Ausgangswert wird mit der vom Aufsichtsrat der Evonik Industries AG verabschiedeten Mittelfristplanung des Ausgabejahres verglichen. Falls nach fünf Jahren der in der Mittelfristplanung festgelegte fiktive Equity Value erreicht oder überschritten wird, wird ein Geldbetrag aus dem LTI-Plan ausgezahlt. Die Auszahlungshöhe bemisst sich am individuell gewährten Zielwert und dem Verhältnis zwischen tatsächlicher und geplanter Zielerreichung. Die erstmalige Ausschüttung für aktive Vorstände findet gemäß Vorstehendem im Jahr 2013 statt. Bei vorzeitig ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern ist lediglich eine Wartezeit von 3 Jahren einzuhalten. Insofern sind in 2011 für die in 2008 bzw. 2009 ausgeschiedenen Vorstände die Auszahlungen für den LTI-Plan 2008 fällig und ausgezahlt worden (2 Mio. €). Für die Evonik LTI-Pläne 2008 bis 2011 besteht zum 31. Dezember 2011 eine Rückstellung in Höhe von 4 Mio. € (Vorjahreswerte sind im LTI-Plan für Konzernführungskräfte zum 31. Dezember 2010 enthalten).
Evonik LTI-Plan für Konzernführungskräfte
Der Evonik LTI-Plan wurde den vom Vorstand benannten Konzernführungskräften erstmals im Jahr 2008 durch die Evonik Industries AG gewährt. Die Laufzeit des LTI-Plans erstreckt sich über einen dreijährigen Performancezeitraum, Beginn ist der 1. Mai des Ausgabejahres. Die Werthaltigkeit des LTI-Plans hängt davon ab, wie sich der aus der Kennzahl EBITDA abgeleitete fiktive Equity Value von Evonik innerhalb des Performancezeitraums entwickelt. Ab 2010 ist als zusätzliches Ziel die Erreichung des mittelfristig aufgestellten EVA-Budgets hinzugekommen.
Ausgangswert für die Ermittlung der Wertsteigerung ist der fiktive Equity Value zum 31. Dezember des dem Ausgabejahr vorhergehenden Jahres. Die tatsächliche Steigerung gegenüber dem Ausgangswert wird mit der vom Aufsichtsrat der Evonik Industries AG verabschiedeten Mittelfristplanung des Ausgabejahres verglichen. Falls nach drei Jahren der in der Mittelfristplanung festgelegte fiktive Equity Value erreicht oder überschritten wird, wird ein Geldbetrag aus dem LTI-Plan ausgezahlt. Die Auszahlungshöhe bemisst sich am individuell gewährten Zielwert und dem Verhältnis zwischen tatsächlicher und geplanter Zielerreichung.
Gemäß Planbedingungen ist der LTI-Plan 2008 in 2011 regulär ausgeübt worden (8 Mio. €). Zusätzlich lag für die Konzernführungskräfte des ehemaligen Geschäftsfeldes Energie der Sachverhalt eines Change-in-Control-Falles vor, wodurch den hiervon betroffenen Personen die LTI-Pläne 2008 bis 2010 anteilig ausgezahlt wurden (2 Mio. €).
Für die Evonik LTI-Pläne 2009 bis 2011 besteht zum 31. Dezember 2011 eine Rückstellung in Höhe von 24 Mio. € (Vorjahr: 24 Mio. €, inkl. LTI-Plan für Vorstände).
Evonik Degussa LTI-Plan
Im Rahmen des Evonik Degussa LTI-Plans wurden den Mitgliedern der Geschäftsführung der Evonik Degussa GmbH und den rund 190 oberen Führungskräften (Executives) des früheren Evonik Degussa-Konzerns für 2003 bis 2006 sogenannte Performance-Optionen angeboten. Für den LTI-Plan wurden die Kennzahlen ROCE und EBITDA für Evonik Degussa als Bemessungsgrößen gewählt. Da ein Evonik Degussa Konzernabschluss letztmalig 2007 erstellt wurde, wurden diese Kennzahlen näherungsweise ermittelt.
Die Anzahl der im Rahmen der Evonik Degussa LTI-Pläne 2003 bis 2006 zugeteilten Performance-Optionen ist der folgenden Tabelle zu entnehmen:
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| in Euro | LTI-Plan 2003 | LTI-Plan 2004 | LTI-Plan 2005 | LTI-Plan 2006 |
|---|---|---|---|---|
| Bestand zum 31. Dezember 2010 | 0 | 0 | 0 | 95.687 |
| Ausgeübt | 0 | 0 | 0 | -95.687 |
| Bestand zum 31. Dezember 2011 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Für die einzelnen LTI-Pläne 2003 bis 2006 wurde jeweils eine Laufzeit von fünf Jahren festgelegt. Die fünfjährige Laufzeit des LTI-Plans ist unterteilt in eine anfängliche Wartefrist von zwei Jahren, innerhalb derer die Performance-Optionen nicht ausgeübt werden dürfen, und einen Ausübungszeitraum von drei Jahren mit insgesamt vier Ausübungsfenstern. Durch Zeitablauf sind alle LTI-Pläne (2003, 2004, 2005 und 2006) inzwischen geschlossen.
Damit die Performance-Optionen ausgeübt werden konnten, musste zunächst ein bestimmter ROCE-Zielwert für Evonik Degussa überschritten werden. Überstieg der ROCE diese Ausübungshürde, so entwickelte sich die Anzahl der ausübbaren Performance-Optionen in Relation zu dem erzielten ROCE-Wert. Die Festlegung der heranzuziehenden Berechnungsformel orientierte sich an den Kapitalkosten (WACC - Weighted Average Cost of Capital) für Evonik Degussa und wurde für jeden LTI-Plan neu definiert.
Anhand des EBITDA wurde berechnet, welchen Wert die ausübbaren Performance-Optionen hatten. Die EBITDA-Entwicklung von Evonik Degussa musste mindestens der durchschnittlichen Entwicklung dieser Ergebnisgröße bei den festgelegten Peergroup-Unternehmen entsprechen, damit die Performance-Optionen werthaltig werden konnten. War dieses Niveau überschritten, so entwickelte sich der Wert der Performance-Optionen in Abhängigkeit von der erzielten EBITDA-Outperformance von Evonik Degussa gegenüber der Peergroup.
Im Vorjahr betrug die Rückstellung für die LTI-Pläne 7 Mio. €. Der offenstehende Anteil des LTI-Plan 2006 konnte in seinem letzten Ausübungsfenster vollständig ausgeübt werden und die Rückstellung aus dem Vorjahr wurde in Anspruch genommen.
(26) Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen
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| in Mio. € | Art des Geschäfts | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Art der Beziehung | Zins-erträge | Zins-aufwen-dungen | Miet-erträge | Erträge aus Weiter-belastung von Kosten | Erträge aus Weiter-belastung von Projektkosten | Kosten- erstattungen und sonstige Aufwen- dungen |
Betriebs-führungs-entgelt | Termin-geld-anlage | Haftungs-verhält-nisse | sonst. finanz. Ver-pflich-tungen |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Beteiligungen | 1 | 1 | 1 | 2 | 1 | |||||
| Verbundene Unter-nehmen | 33 | 80 | 11 | 18 | 8 | 36 | 27 | 603 | 4 | |
| Related Party | 11 | |||||||||
| Unternehmen der öffentlichen | ||||||||||
| Hand | 50 |
In Bezug auf die Erträge und Aufwendungen aus Gewinnabführungsverträgen mit Tochtergesellschaften wird auf TZ 14 verwiesen.
Die Aufstellung enthält sämtliche wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen. Für die Definition des Kreises der nahe stehenden Unternehmen und Personen sind auch nach HGB die Bestimmungen des IAS 24 maßgeblich. Aufgrund der Neuregelungen des IAS 24 ab dem 1. Januar 2011 sind demnach die Bundesrepublik Deutschland sowie die Länder Nordrhein-Westfalen und Saarland nahe stehend.
(27) Organe der Gesellschaft
Mitglieder des Vorstands
Dr. Klaus Engel, Mülheim a. d. Ruhr,
Vorsitzender
Dr. Wolfgang Colberg, Ratingen,
Finanzvorstand
Beteiligung Energie
Evonik Business Services
Dr. Thomas Haeberle, Einhausen,
(ab 1. April 2011)
Resource Efficiency
Thomas Wessel, Herten,
(ab 1. September 2011)
Personalvorstand
Beteiligung Immobilien
Site Services
Patrik Wohlhauser, Kelkheim,
(ab 1. April 2011)
Consumer, Health & Nutrition
Dr. Dahai Yu, Shanghai,
(ab 1. April 2011)
Specialty Materials
Im Laufe des Geschäftsjahres ausgeschieden:
Ralf Blauth, Marl
Personalvorstand
Beteiligung Immobilien
(bis 31. August 2011)
Mitglieder des Aufsichtsrats
Wilhelm Bonse-Geuking,
Essen,
Vorsitzender
Vorsitzender des Vorstands der RAG-Stiftung
Werner Bischoff, Monheim
Stellv. Vorsitzender
Ehem. Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Günter Adam, Freigericht
Stellv. Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Evonik Industries AG
Dr. Dr. Peter Bettermann, Weinheim
Sprecher der Unternehmensleitung Freudenberg & Co. KG
Dr. Hans Michael Gaul, Düsseldorf
Ehem. Mitglied des Vorstands der E.ON AG
Stephan Gemkow, Overath
Mitglied des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG
Ralf Giesen, Hannover
Vorstandssekretär der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Ralf Hermann, Herten
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Evonik Industries AG
Professor Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann, Freising
Präsident der TU München
Dieter Kleren, Wesseling
(ab 1. August 2011)
Vorsitzender des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebes Wesseling
Steve Koltes, St. Moritz, Schweiz
Geschäftsführer CVC Capital Partners (Luxembourg) S.à r.l.
Rainer Kumlehn, Hochheim
Ehem. Landesbezirksleiter Hessen-Thüringen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Dr. Siegfried Luther, Gütersloh
Ehem. Finanzvorstand der Bertelsmann AG
Jürgen Nöding, Duisburg
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Evonik Services GmbH
Norbert Pohlmann, Essen
(ab 1. August 2011)
Vorsitzender des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebes Goldschmidtstraße
Dr. Wilfried Robers, Gescher
Vorsitzender des Gesamtsprecherausschusses der Evonik Industries AG
Christian Strenger, Frankfurt a. M.
Ehem. Sprecher der Geschäftsführung der DWS Investment GmbH
Ulrich Terbrack, Reinheim
(ab 12. März 2011)
Stellv. Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Evonik Industries AG
Dr. Volker Trautz, München
Ehem. Vorsitzender des Vorstandes LyondellBasell Holdings B.V.
Dr. Christian Wildmoser, Savigny, Schweiz
Geschäftsführer CVC Capital Partners Switzerland GmbH
Im Laufe des Geschäftsjahres ausgeschieden:
Horst Rohde, Datteln
Stellv. Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der Evonik Industries AG (bis 2. März 2011)
Konrad Oelze, Essen
Stellv. Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der Evonik Degussa GmbH
(bis 31. Juli 2011)
Rainer Schankweiler, Essen
Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Betriebsräte der Evonik Immobilien AG
(bis 31. Juli 2011)
(28) Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats
Die laufenden Bezüge des Vorstands für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2011 belaufen sich auf 10.523.444,57 € (Vorjahr: 8.032.275,06 €). Im laufenden Geschäftsjahr wurden Rückstellungen für Tantiemen des Vorjahres für Vorstände in Höhe von 1 12.000,00 € aufgelöst. Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder des Vorstands belaufen sich für das Geschäftsjahr 2011 auf 674.103,56 € (Vorjahr: 665.662,00 €).
Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands bestehen zum Bilanzstichtag Rückstellungen von 17.900.793,00 € (Vorjahr: 12.048.5 80,00 €).
Die Bezüge des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2011 betragen 2.198.666,66 € (Vorjahr: 2.126.000,00 €).
(29) Mitteilungen nach 420 AktG
Die RAG-Stiftung hat am 8. Januar 2008 gemäß § 20 Abs. 4 AktG mitgeteilt, dass sie am Grundkapital der Evonik Industries AG unmittelbar mit Mehrheit beteiligt ist.
Die Gabriel Acquisitions GmbH, Gadebusch, hat der Evonik Industries AG am 15. September 2008 gemäß § 20 Abs. 1 und 3 AktG mitgeteilt, dass sie unmittelbar mit mehr als dem vierten Teil der Aktien an der Evonik Industries AG beteiligt ist.
Des Weiteren haben nachfolgende Gesellschaften am 15. September 2008 mitgeteilt, dass sie gemäß § 20 Abs. 1 AktG mittelbar - über ihre Beteiligung an der Gabriel Acquisitions - mit mehr als dem vierten Teil der Aktien an der Evonik Industries AG beteiligt sind:
Gabriel Investments S.à r.l., Gabriel Holdings S.à r.l., Clear Vision Capital Fund SICAV-FIS S.A., jeweils Luxemburg (Luxemburg) und
CVC European Equity Partners Tandem (A) L.P., CVC European Equity Partners Tandem (B) L.P., CVC European Equity Partners Tandem (C) L.P., CVC European Equity Partners V (A) L.P., CVC European Equity Partners V (B) L.P., CVC European Equity Partners V (C) L.P., CVC European Equity Partners V (D) L.P., CVC European Equity Partners V (€) L.P., jeweils George Town (Grand Cayman, Cayman Islands) sowie
CVC Nominees Limited, CVC European Equity V Limited, CVC European Equity Tandem GP Limited, CVC Capital Partners Finance Limited, CVC Capital Partners Advisory Company Limited, jeweils St. Helier (Jersey, Channel Islands).
(30) Einbeziehung in den Konzernabschluss der RAG-Stiftung
Die RAG-Stiftung, Essen, ist das Mutterunternehmen der Evonik Industries AG, das den Konzernabschluss für den größten und kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt. Dieser wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.
Die Offenlegung des Konzernabschlusses der Evonik Industries AG erfolgt ebenfalls im elektronischen Bundesanzeiger.
(31) Anteilsbesitzliste
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| Sitz | Anteil % |
Geschäftsjahr | Eigenkapital in Mio. € |
Jahresüberschuss/ -fehlbetrag in Mio. € |
|
|---|---|---|---|---|---|
| I. VERBUNDENE UNTERNEHMEN | |||||
| A. Konsolidierte verbundene Unternehmen | |||||
| Inland | |||||
| 1 Aachener Bergmannssiedlungsgesellschaft mbH | Hückelhoven | 100 | 2011 | 23 | 7* |
| 2 AQura GmbH | Hanau | 100 | 2011 | 2 | -1* |
| 3 ASTA Medica GmbH | Essen | 100 | 2011 | 215 | 5 |
| 4 Bauverein Glückauf GmbH | Ahlen | 94,9 | 2011 | 11 | 0* |
| 5 BHS Liegenschaften GmbH & Co. KG | Peißenberg | 100 | 2011 | 2 | 1 |
| 6 BHS Liegenschaften Verwaltungs-GmbH | Peißenberg | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 7 BHS Projektentwicklungs-GmbH & Co. KG | Peißenberg | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 8 BK-Wolfgang-Wärme GmbH | Hanau | 100 | 2011 | 2 | 0 |
| 9 CyPlus GmbH | Hanau | 100 | 2011 | 53 | 8* |
| 10 EBV Gesellschaft mit beschränkter Haftung | Hückelhoven | 100 | 2011 | 86 | 25* |
| 11 Evonik Beteiligungs-GmbH | Frankfurt am Main | 100 | 2011 | 1 | 0* |
| 12 Evonik Chempower GmbH | Essen | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 13 Evonik Degussa GmbH | Essen | 100 | 2011 | 4.241 | 1.471 |
| 14 Evonik Degussa Immobilien GmbH & Co. KG | Marl | 100 | 2011 | 154 | 20 |
| 15 Evonik Degussa Immobilien Verwaltungs-GmbH | Marl | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 16 Evonik Goldschmidt GmbH | Essen | 100 | 2011 | 128 | 91 * |
| 17 Evonik Goldschmidt Rewo GmbH | Steinau an der Straße | 100 | 2011 | 4 | 7 |
| 18 Evonik Gorapur GmbH | Wittenburg | 100 | 2011 | 1 | 1* |
| 19 Evonik Litarion GmbH | Kamenz | 100 | 2011 | 8 | -7* |
| 20 Evonik Oxeno GmbH | Marl | 100 | 2011 | 39 | 278* |
| 21 Evonik Peroxygens GmbH | Essen | 100 | 2011 | 10 | 2* |
| 22 Evonik Peroxygens Holding GmbH | Essen | 100 | 2011 | -22 | 0 |
| 23 Evonik Persalze GmbH | Essen | 100 | 2011 | 2 | 1 |
| 24 Evonik Polymer Technologies GmbH | Wörth am Main | 100 | 2011 | -1 | -2* |
| 25 Evonik Projekt-Beteiligungs-GmbH & Co. KG | Essen | 99 | 2011 | 344 | 0 |
| 26 Evonik Projekt-Beteiligung Verwaltungs-GmbH | Essen | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 27 Evonik Risk and Insurance Services GmbH | Essen | 100 | 2011 | 1 | 2* |
| 28 Evonik RohMax Additives GmbH | Darmstadt | 100 | 2011 | 31 | 28* |
| 29 Evonik Röhm GmbH | Darmstadt | 100 | 2011 | 170 | 134* |
| 30 Evonik Services GmbH | Essen | 100 | 2011 | 2 | -1 * |
| 31 Evonik Stockhausen GmbH | Krefeld | 100 | 2011 | 128 | 27* |
| 32 Evonik Technochemie GmbH | Dossenheim | 100 | 2011 | 10 | 8 |
| 33 Evonik Tego Chemie GmbH | Essen | 100 | 2011 | 1 | 34* |
| 34 Evonik Wohnen GmbH | Essen | 100 | 2011 | 3 | 1 1 * |
| 35 Goldschmidt ETB GmbH | Berlin | 100 | 2011 | 1 | 0* |
| 36 Goldschmidt SKW Surfactants GmbH | Essen | 100 | 2011 | 25 | 6 |
| 37 hanse chemie AG | Geesthacht | 100 | 2011 | 10 | 4 |
| 38 Haus Vogelsang GmbH | Essen | 100 | 2011 | 5 | 0 |
| 39 HD Ceracat GmbH | Frankfurt am Main | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 40 Heinrich Schäfermeyer GmbH | Hückelhoven | 100 | 2011 | 10 | 9* |
| 41 Hüls Service GmbH | Marl | 100 | 2011 | 0 | 0* |
| 42 Industriepark Wolfgang GmbH | Hanau | 100 | 2011 | 4 | 5* |
| 43 Infracor GmbH | Marl | 100 | 2011 | 67 | 14* |
| 44 Infracor Lager- und Speditions-GmbH | Marl | 100 | 2011 | 1 | 0* |
| 45 KMV Vermögensverwaltungs-GmbH | Marl | 100 | 2011 | 12 | 0 |
| 46 Li-Tec Battery GmbH | Kamenz | 50,1 | 2011 | 13 | -26 |
| 47 Lünener Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft mbH | Lünen | 100 | 2011 | 28 | 2* |
| 48 Mönch-Kunststofftechnik GmbH | Bad König | 100 | 2011 | 1 | 3* |
| 49 Nanoresins AG | Geesthacht | 100 | 2011 | 1 | -1 |
| 50 R & B Industrieanlagenverwertung GmbH | Essen | 100 | 2011 | 2 | 0 |
| 51 RBV Verwaltungs-GmbH | Essen | 100 | 2010 | 234 | -6 |
| 52 RCIV Vermögensverwaltungs-GmbH | Essen | 100 | 2011 | 35 | 0 |
| 53 Rhein Lippe Wohnen GmbH | Duisburg | 100 | 2011 | 122 | 24* |
| 54 RHZ Handwerks-Zentrum GmbH | Gladbeck | 100 | 2011 | 2 | -1 |
| 55 RIAG Immobilienverwaltung GmbH | Essen | 100 | 2011 | 3 | 1* |
| 56 RUTGERS Dienstleistungs-GmbH | Essen | 100 | 2011 | 2 | 0 |
| 57 RUTGERS GmbH | Essen | 100 | 2011 | 387 | -13 |
| 58 RUTGERS Rail Verwaltungs GmbH | Essen | 100 | 2011 | 50 | 0 |
| 59 Siedlung Niederrhein GmbH | Dinslaken | 100 | 2011 | 43 | 3* |
| 60 Stockhausen Unterstützung-Einrichtungs GmbH | Krefeld | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 61 Th. Goldschmidt-Fürsorge GmbH | Essen | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 62 Vivawest GmbH | Essen | 100 | 2011 | 339 | 94 |
| 63 Walsum Immobilien GmbH | Duisburg | 94,9 | 2011 | 25 | 4* |
| 64 Westgas GmbH | Marl | 100 | 2011 | 8 | 6 |
| 65 Wohnbau Auguste Victoria GmbH | Marl | 100 | 2011 | 34 | 6* |
| 66 Wohnbau Westfalen GmbH | Dortmund | 100 | 2011 | 80 | 15* |
| 67 Wohnungsbaugesellschaft mbH "Glückauf” | Moers | 100 | 2011 | 44 | 7* |
| Ausland | |||||
| 68 Aktivsauerstoff GmbH | Treibach-Althofen | 51 | 2011 | 4 | 0 |
| 69 Asian Bleaching Earth Company Ltd. (i.L.) | Kongmadue | 100 | 2011 | in Liquidation | |
| 70 Colortrend Australia Pty Ltd. | Dandenong | 100 | 2011 | 17 | 2 |
| 71 Colortrend Canada Inc. | Brampton | 100 | 2011 | 2 | 2 |
| 72 Colortrend USA LLC | Wilmington | 100 | 2011 | 12 | 3 |
| 73 Cosmoferm B.V. | Delft | 100 | 2011 | 2 | 10 |
| 74 Degussa Africa Holdings (Pty) Ltd. | Johannesburg | 84,374 9 | 2011 | 6 | 0 |
| 75 Degussa International Inc. | Wilmington | 100 | 2011 | 443 | -75 |
| 76 Degussa Limited | Milton Keynes | 100 | 2011 | 3 | 0 |
| 77 Degussa Re S.A. | Luxemburg | 100 | 2011 | 5 | 0 |
| 78 Degussa 5 KW Co. | Milton Keynes | 100 | 2011 | 748 | 0 |
| 79 Egesil Kimya Sanayi ve Ticaret A.S. | Istanbul | 51 | 2011 | 16 | 10 |
| 80 EGL Ltd. | Milton Keynes | 100 | 2011 | 3 | 83 |
| 81 Evonik Aerosil France S.A.R.L. | Salaise-sur-Sanne | 100 | 2011 | 10 | 0 |
| 82 Evonik Agroferm Zrt. | Kaba | 100 | 2011 | 14 | 2 |
| 83 Evonik Amalgamation Ltd. | Milton Keynes | 100 | 2011 | 37 | 342 |
| 84 Evonik Australia Pty Ltd | Dandenong | 100 | 2011 | 5 | 1 |
| 85 Evonik Canada Inc. | Burlington | 100 | 2011 | 8 | -1 |
| 86 Evonik Carbon Black Nederland B.V. | Botlek | 100 | 2011 | 23 | -1 |
| 87 Evonik CB LLC | Wilmington | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 88 Evonik Colortrend B.V. | Maastricht | 100 | 2011 | 13 | 1 |
| 89 Evonik Cristal Materials Corporation | Taipeh | 52 | 2011 | 2 | 0 |
| 90 Evonik Cyro Canada Inc. | Etobicoke | 100 | 2011 | 5 | 1 |
| 91 Evonik Cyro LLC | Parsippany | 100 | 2011 | 69 | 25 |
| 92 Evonik Degussa Africa (Pty) Ltd. | Johannesburg | 100 | 2011 | 17 | 2 |
| 93 Evonik Degussa Antwerpen N.V. | Antwerpen | 99,991 | 2011 | 252 | 25 |
| 94 Evonik Degussa Argentina S.A. | Buenos Aires | 100 | 2011 | 16 | 2 |
| 95 Evonik Degussa Brasil Ltda. | Sao Paulo | 100 | 2011 | 144 | 22 |
| 96 Evonik Degussa Canada Inc. | Burlington | 100 | 2011 | 22 | 8 |
| 97 Evonik Degussa Carbons, Inc. | Parsippany | 100 | 2011 | 0 | -44 |
| 98 Evonik Degussa Chile S.A. | Santiago | 99,997 | 2011 | 0 | 0 |
| 99 Evonik Degussa (China) Co., Ltd. | Peking | 100 | 2010 | -108 | -39 |
| 100 Evonik Degussa Corporation | Parsippany | 100 | 2011 | 1.329 | 116 |
| 101 Evonik Degussa France Groupe S.A.S. | Ham | 100 | 2011 | 12 | -29 |
| 102 Evonik Degussa Gulf FZE | Dubai | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 103 Evonik Degussa Hong Kong Ltd. | Hongkong | 100 | 2011 | 10 | 6 |
| 104 Evonik Degussa Iberica S.A. | Granollers | 100 | 2011 | 79 | 21 |
| 105 Evonik Degussa India Pvt. Ltd. | Mumbai | 100 | 2011 | 0 | 1 |
| 106 Evonik Degussa International AG | Zürich | 100 | 2011 | 27 | 22 |
| 107 Evonik Degussa Iran AG | Teheran | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 108 Evonik Degussa Italia S.p.A. | Mailand | 100 | 2011 | 140 | 54 |
| 109 Evonik Degussa Japan Co., Ltd. | Tokio | 100 | 2011 | 159 | 41 |
| 110 Evonik Degussa Korea Ltd. | Incheon | 100 | 2011 | 11 | 3 |
| 111 Evonik Degussa Mexico S.A. de C.V. | Mexiko-Stadt | 100 | 2011 | 30 | 7 |
| 112 Evonik Degussa Mexico Servicios, S.A. de C.V. | Mexiko-Stadt | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 113 Evonik Degussa Peroxid GmbH | Klagenfurt | 100 | 2011 | 23 | 2 |
| 114 Evonik Degussa Peroxide Ltd. | Morrinsville | 100 | 2011 | 15 | 1 |
| 115 Evonik Degussa (SEA) Pte. Ltd. | Singapur | 100 | 2011 | 27 | 1 |
| 116 Evonik Degussa Services LLC | Wilmington | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 117 Evonik Degussa Specialty Chemicals (Shanghai) Co., Ltd. | Schanghai | 100 | 2011 | 92 | 4 |
| 118 Evonik Degussa Taiwan Ltd. | Taipeh | 100 | 2011 | 30 | 5 |
| 119 Evonik Degussa (Thailand) Ltd. | Bangkok | 100 | 2011 | 2 | 0 |
| 120 Evonik Degussa Ticaret Ltd. Sirketi | Tuzla/Istanbul | 100 | 2011 | 7 | 2 |
| 121 Evonik Degussa UK Holdings Ltd. | Milton Keynes | 100 | 2011 | 851 | 205 |
| 122 Evonik Fermas s.r.o. | Slovenská L'upca | 100 | 2011 | 54 | 2 |
| 123 Evonik Fibres GmbH | Schörfling | 100 | 2011 | 10 | 2 |
| 124 Evonik Finance B.V. | Amsterdam | 100 | 2011 | 2 | 0 |
| 125 Evonik Foams Inc. | Magnolia | 100 | 2011 | 18 | 2 |
| 126 Evonik Forhouse Optical Polymers Corporation | Taichung | 51 | 2011 | 21 | 2 |
| 127 Evonik Goldschmidt Corp. | Hopewell | 100 | 2011 | 75 | 27 |
| 128 Evonik Goldschmidt UK Ltd. | Milton Keynes | 100 | 2011 | 17 | 1 |
| 129 Evonik International Holding B.V. | Amsterdam | 100 | 2011 | 2.092 | 22 |
| 130 Evonik Jayhawk Fine Chemicals Corporation | Galena | 100 | 2011 | 14 | 2 |
| 131 Evonik MedAvox SpA (i.L.) | Mailand | 100 | 2011 | in Liquidation | |
| 132 Evonik Membrane Extraction Technology Limited | Milton Keynes | 100 | 2011 | -1 | -1 |
| 133 Evonik Methionine SEA Pte. Ltd. | Singapur | 100 | 2011 | 23 | 0 |
| 134 Evonik Metilatos S.A. | Rosario | 100 | 2011 | 4 | 0 |
| 135 Evonik Mexico S.A. de C.V. | Mexiko-Stadt | 100 | 2011 | 5 | 3 |
| 136 Evonik Monosilane Japan Co., Ltd. | Tokio | 100 | 2011 | -8 | -13 |
| 137 Evonik Oxeno Antwerpen N.V. | Antwerpen | 100 | 2011 | 260 | 50 |
| 138 Evonik Para-Chemie GmbH | Gramatneusiedl | 99 | 2011 | 23 | 2 |
| 139 Evonik Pension Scheme Trustee Limited | Milton Keynes | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 140 Evonik Peroxide Africa (Pty) Ltd. | Umbogintwini | 100 | 2011 | 2 | 0 |
| 141 Evonik Rexim (Nanning) Pharmaceutical Co., Ltd. | Nanning | 100 | 2011 | 2 | -3 |
| 142 Evonik Rexim S.A.S. | Ham | 100 | 2011 | 8 | -1 |
| 143 Evonik RohMax Asia Pacific Pte. Ltd. | Singapur | 100 | 2011 | 24 | 6 |
| 144 Evonik RohMax Canada Inc. | Morrisburg | 100 | 2011 | 12 | 4 |
| 145 Evonik RohMax France S.A.S. | Lauterbourg | 100 | 2011 | 17 | 2 |
| 146 Evonik RohMax USA, Inc. | Horsham | 100 | 2011 | 34 | 15 |
| 147 Evonik Sanzheng Chongging Fine Chemical Co., Ltd. | Chongging | 100 | 2011 | -21 | -6 |
| 148 Evonik Sanzheng (Yingkou) Fine Chemicals Co., Ltd. | Yingkou | 65 | 2011 | 34 | 0 |
| 149 Evonik Silguimica S.A. | Zubillaga-Lantaron | 100 | 2011 | 11 | 1 |
| 150 Evonik Solar Norge AS | Trondheim | 100 | 2011 | 0 | -1 |
| 151 Evonik Speciality Organics Ltd. | Milton Keynes | 100 | 2011 | 789 | 7 |
| 152 Evonik Stockhausen LLC | Greensboro | 100 | 2011 | 31 | 9 |
| 153 Evonik Thai Aerosil Co. Ltd. | Bangkok | 100 | 2011 | 11 | 3 |
| 154 Evonik Tianda (Liaoyang) Chemical Additive Co., Ltd. | Liaoyang | 97,04 | 2011 | 22 | 0 |
| 155 Evonik United Silica Industrial Ltd. | Tao Yuan | 100 | 2011 | 21 | 0 |
| 156 Evonik United Silica (Siam) Ltd. | Rayong | 70 | 2011 | 6 | 1 |
| 157 Evonik Wellink Silica (Nanping) Co., Ltd. | Nanping | 60 | 2011 | 25 | 3 |
| 158 Insilco Ltd. | Neu-Delhi | 73,11 | 2011 | 9 | 1 |
| 159 Inspec Fine Chemicals Ltd. | Milton Keynes | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 160 Ltd. JIDA Evonik High Perfomance Polymers (Changchun) Co., | Changchun | 80 | 2011 | 0 | -1 |
| 161 Laporte Chemicals Ltd. | Milton Keynes | 100 | 2011 | 0 | 3 |
| 162 Laporte do Brasil Ltda. | Sao Paulo | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 163 Laporte Group Pension Trustees Ltd. (i.L.) | London | 100 | 2011 | in Liquidation | |
| 164 Laporte Industries Ltd. | Milton Keynes | 100 | 2011 | 12 | 1 |
| 165 Laporte Materials (Barrow) Ltd. (i.L.) | Milton Keynes | 100 | 2011 | in Liquidation | |
| 166 Laporte Nederland (Holding) B.V. | Amsterdam | 100 | 2011 | 5 | 0 |
| 167 Laporte Organisation Ltd. (i.L.) | London | 100 | 2011 | in Liquidation | |
| 168 Laporte Properties Limited (i.L.) | Milton Keynes | 100 | 2011 | in Liquidation | |
| 169 Nilok Chemicals Inc. (i.L.) | Parsippany | 100 | 2011 | in Liquidation | |
| 170 Nippon Aerosil Co., Ltd. | Tokio | 80 | 2011 | 48 | 12 |
| 171 OOO Destek | Podolsk | 59 | 2011 | 4 | 2 |
| 172 OOO Evonik Chimia | Moskau | 100 | 2011 | 4 | 1 |
| 173 Peter Spence & Sons Limited (i.L.) | Milton Keynes | 100 | 2011 | in Liquidation | |
| 174 PT. Evonik Indonesia | Cikarang Bekasi | 100 | 2011 | 8 | 2 |
| 175 PT. Evonik Sumi Asih | Bekasi Timur | 75 | 2011 | 8 | 1 |
| 176 Qingdao Evonik Chemical Co., Ltd. | Jiaozhou | 52 | 2011 | 25 | 2 |
| 177 R + J Garroway Limited (i.L.) | Glasgow | 100 | 2011 | in Liquidation | |
| 178 Rohe B.V. | Tilburg | 100 | 2011 | 3 | 0 |
| 179 RUTGERS Organics Corporation | State College | 100 | 2011 | -9 | -2 |
| 180 SKC Evonik Peroxide Korea Co., Ltd. | Ulsan | 55 | 2011 | 18 | 4 |
| 181 Stockhausen Nederland B.V. | Amsterdam | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 182 The St. Bernard Insurance Company Ltd. | Douglas | 100 | 2011 | 6 | 0 |
| B. Nicht konsolidierte verbundene Unternehmen | |||||
| Inland | |||||
| 183 BF Technik GmbH | Hückelhoven | 100 | 2010 | 0 | 1 |
| 184 Evonik Degussa Anlagen-Betriebs Verwaltungs-GmbH | Essen | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 185 GSB Gesellschaft zur Sicherung von Bergmannswohnungen mbH | Essen | 50 | 2010 | 0 | 0 |
| 186 PKU Pulverkautschuk Union GmbH (i.L.) | Marl | 100 | 2010 | in Liquidation | |
| 187 RWS Wohnpark Sanssouci GmbH | Essen | 67,1 | 2010 | 1 | 0 |
| 188 Si Brikett- und Extrazitfabriken GmbH | Hückelhoven | 100 | 2010 | 2 | 4 |
| 189 Studiengesellschaft Kohle mbH | Mülheim | 69,99 | 2010 | 0 | 0 |
| Ausland | |||||
| 190 Ariens Steenfabriek I B.V. | Almelo | 100 | 2010 | 0 | 0 |
| 191 Colortrend Colorants (Shanghai) Co.,Ltd | Schanghai | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| 192 Evonik Degussa Praha s.r.o. (i.L.) | Prag | 100 | 2011 | in Liquidation | |
| 193 Evonik Degussa Romania S.R.L. (i.L.) | Bukarest | 100 | 2011 | in Liquidation | |
| 194 Evonik Degussa UK Services Ltd. (i.L.) | Milton Keynes | 100 | 2011 | in Liquidation | |
| 195 Inspec Finance Ltd. | Milton Keynes | 100 | 2011 | 0 | 1 |
| 196 Inspec Invesco | Milton Keynes | 100 | 2011 | 0 | 1 |
| 197 Laporte Invesco | Milton Keynes | 100 | 2011 | 0 | 1 |
| 198 RUTGERS S.r.L. (i.L.) | Mailand | 99,99 | 2011 | in Liquidation | |
| 199 Sarclear Ltd. (i.L.) | Milton Keynes | 100 | 2011 | in Liquidation | |
| 200 SKW Chemicals UK Ltd. | Milton Keynes | 100 | 2011 | 0 | 0 |
| II. BETEILIGUNGSGESELLSCHAFTEN | |||||
| A. Gemeinschaftsunternehmen (at-Equity-bilanziert) | |||||
| Inland | |||||
| 201 StoHaas Management GmbH | Marl | 50 | 2011 | 0 | 0 |
| 202 StoHaas Monomer GmbH & Co. KG | Marl | 50 | 2011 | 202 | 33 |
| 203 THS GmbH | Essen | 50 | 2010 | 253 | 75 |
| 204 Vivawest Wohnen GmbH | Essen | 50 | 2011 | 3 | -7 |
| Ausland | |||||
| 205 Daicel-Evonik Ltd. | Tokio | 50 | 2011 | 16 | 4 |
| 206 Evonik Headwaters LLP | Milton Keynes | 50 | 2011 | 4 | -3 |
| 207 Evonik Lanxing (Rizhao) Chemical Industrial Co., Ltd. | Rizhao | 50 | 2010 | 5 | 0 |
| 208 Perorsa - Peróxidos Orgánicos S.A. (i.L.) | Barcelona | 50 | 2011 | in Liquidation | |
| B. Gemeinschaftsunternehmen (nicht at-Equity-bilanziert) | |||||
| Inland | |||||
| 209 Landschaftsagentur Plus GmbH | Essen | 50 | 2011 | 0 | 0 |
| Ausland | |||||
| 210 Taiyo Nippon Sanso Silane Gas Service Corporation | Tokio | 25 | 2011 | 10 | 0 |
| C. Assoziierte Unternehmen (at-Equity-bilanziert) | |||||
| Inland | |||||
| 211 ARG mbH & Co. KG | Duisburg | 20,28 | 2011 | 8 | 22 |
| 212 Deutsche Industrieholz GmbH | Essen | 45 | 2010 | 1 | 0 |
| 213 JSSi GmbH | Freiberg | 51 | 2010 | 29 | 0 |
| 214 RAG Verkauf GmbH | Herne | 49 | 2010 | 1 | 6 |
| 215 STEAG GmbH | Essen | 49 | 2010 | 625 | 70 |
| 216 TÜV Nord InfraChem GmbH & Co. KG | Marl | 49 | 2010 | 2 | 0 |
| 217 TÜV Nord InfraChem Verwaltungsgesellschaft mbH | Marl | 49 | 2010 | 0 | 0 |
| Ausland | |||||
| 218 DSL. Japan Co., Ltd. | Tokio | 51 | 2010 | 6 | 1 |
| D. Inland | |||||
| Assoziierte Unternehmen (nicht at-Equity-bilanziert) | |||||
| 219 ARG Verwaltungs GmbH | Duisburg | 20 | 2011 | 1 | 0 |
| 220 Interkommunale Entwicklungsgesellschaft Hückelhoven-Wassenberg mbH | Hückelhoven | 25 | 2010 | 0 | 0 |
| 221 Umschlagsterminal Marl GmbH & Co. KG | Marl | 50 | 2010 | 0 | 0 |
| 222 Umschlagsterminal Marl Verwaltungsgesellschaft mbH | Marl | 50 | 2010 | 0 | 0 |
| 223 Wohnbau Dinslaken GmbH | Dinslaken | 46,45 | 2010 | 43 | 6 |
| E. Sonstige Unternehmen | |||||
| Inland | |||||
| 224 Faserwerke Hüls GmbH | Marl | 50 | 2011 | 1 | 0 |
| 225 Industriepark Münchsmünster GmbH & Co. KG | Münchsmünster | 30 | 2010 | 0 | 0 |
| 226 Industriepark Münchsmünster Verwaltungs-GmbH | Königstein | 38 | 2010 | 7 | 0 |
| Ausland | |||||
| 227 Aerosil Regional Representative Office Ltd. | Bangkok | 49 | 2010 | k.A. | k.A. |
* Zwischen den Gesellschaften und der Evonik Industries AG bestehen Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge.
Die Umrechnung der Auslandswerte erfolgt für das Eigenkapital mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag, für das Jahresergebnis mit dem Jahresdurchschnittskurs.
Essen, 20. Februar 2012
Der Vorstand
Dr. Engel
Dr. Colberg
Dr. Haeberle
Wessel
Wohlhauser
Dr. Yu
scroll
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Mio.€ Vortrag zum 01.01.2011 |
Mio.€ Zugänge |
Mio.€ Abgänge |
Mio.€ Umbuchungen |
Mio.€ Stand am 31.12.2011 |
|
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |||||
| 1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte | 6 | 1 | 0 | 0 | 7 |
| 6 | 1 | 0 | 0 | 7 | |
| II. Sachanlagen | |||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 4 | 0 | 1 | 0 | 3 |
| 2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 8 | 1 | 1 | 0 | 8 |
| 3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0 | 1 | 0 | 0 | 1 |
| 12 | 2 | 2 | 0 | 12 | |
| III. Finanzanlagen | |||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 9.400 | 2 | 90 | 0 | 9.312 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 68 | 1 | 3 | 0 | 66 |
| 3. Wertpapiere des Anlagevermögens | 22 | 4 | 0 | 0 | 26 |
| 9.490 | 7 | 93 | 0 | 9.404 | |
| Gesamt | 9.508 | 10 | 95 | 0 | 9.423 |
scroll
| Abschreibungen | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Mio.€ Vortrag zum 01.01.2011 |
Mio.€ Abschreibungen des Geschäftsjahres* |
Mio.€ Zuschreibung des Geschäftsjahres |
Mio.€ Abgänge |
Mio.€ Stand am 31.12.2011 |
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| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |||||
| 1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte | 3 | 2 | 0 | 0 | 5 |
| 3 | 2 | 0 | 0 | 5 | |
| II. Sachanlagen | |||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 3 | 0 | 0 | 1 | 2 |
| 2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 4 | 1 | 0 | 1 | 4 |
| 3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 7 | 1 | 0 | 2 | 6 | |
| III. Finanzanlagen | |||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 620 | 5 | 0 | 34 | 591 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 3. Wertpapiere des Anlagevermögens | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 620 | 5 | 0 | 34 | 591 | |
| Gesamt | 630 | 8 | 0 | 36 | 602 |
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| Buchwerte | ||
|---|---|---|
| Mio.€ 31.12.2011 |
Mio.€ 31.12.2010 |
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| --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| 1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte | 2 | 3 |
| 2 | 3 | |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 1 | 1 |
| 2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 4 | 4 |
| 3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 1 | 0 |
| 6 | 5 | |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 8.721 | 8.780 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 66 | 68 |
| 3. Wertpapiere des Anlagevermögens | 26 | 22 |
| 8.813 | 8.870 | |
| Gesamt | 8.821 | 8.878 |
* In den Abschreibungen des Geschäftsjahres sind 6 Mio. € außerplanmäßige Abschreibungen enthalten.
Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Evonik Industries AG, Essen, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den zusammengefassten Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Düsseldorf, 23. Februar 2012
**PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**
Andreas Menke, Wirtschaftsprüfer
Eckhard Sprinkmeier, Wirtschaftsprüfer
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Aufsichtsrat hat im zurückliegenden Geschäftsjahr die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Wir standen im fortlaufenden Dialog mit dem Vorstand und haben ihn bei der Geschäftsführung kontinuierlich überwacht und bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten. Der Vorstand hat uns zeitnah und umfassend über die relevanten Aspekte der Geschäftspolitik, der Unternehmensplanung und der strategischen Weiterentwicklung, den Gang der Geschäfte und die Lage des Konzerns informiert.
In sieben Sitzungen am 17. Januar, 15. März, 2. Mai, 28. Juni, 12. August, 26. September und 16. Dezember 2011 sowie in einem schriftlichen Umlaufverfahren im April 2011 haben wir uns mit den für das Unternehmen wichtigen Fragen befasst. Darüber hinaus berichtete uns der Vorstand schriftlich über die Geschäftsentwicklung und über Vorgänge von für das Unternehmen besonderer Bedeutung.
Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde laufend über alle wichtigen Geschäftsvorfälle unterrichtet.
Das Geschäftsjahr 2011 ist insgesamt sehr positiv verlaufen: Evonik hat seinen strategischen Kurs von einem integrierten Industriekonzern zu einem weltweit führenden Spezialchemieunternehmen erfolgreich fortgesetzt und erwirtschaftete sehr gute Ergebnisse. Diese unterstreichen die gute Aufstellung von Evonik und stimmen für die weitere Entwicklung des Konzerns zuversichtlich.
Zu den bedeutenden Entwicklungen zählte der Verkauf der 51-prozentigen Beteiligung an der STEAG GmbH an ein Stadtwerke-Konsortium im Rhein-Ruhr-Gebiet. Dem Verkauf hat der Aufsichtsrat im Januar vergangenen Jahres zugestimmt. Das Konsortium soll auch die restlichen Anteile zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen fester vertraglicher Vereinbarungen erwerben.
Die geplante Zusammenführung der Evonik Immobilien GmbH, jetzt firmierend als Vivawest GmbH, und der THS GmbH zum drittgrößten deutschen Wohnimmobilienunternehmen und die beabsichtigte, mittelfristige Trennung vom Immobilienbereich waren ebenfalls wichtige Beratungsthemen. In einem ersten Schritt haben Vivawest und THS die Bewirtschaftung ihres Wohnungsbestands seit dem 1. Januar 2012 in der neu formierten gemeinsamen Gesellschaft Vivawest Wohnen GmbH gebündelt.
Ebenfalls umfassend beraten hat der Aufsichtsrat die neue Konzern- und Führungsstruktur des Evonik-Konzerns. Wichtigste Eckpunkte waren
| • | die Erweiterung des Vorstandes auf sechs Mitglieder am 1. April 2011 durch die Bestellung der Herren Patrik Wohlhauser, Dr. Thomas Haeberle und Dr. Dahai Yu, |
| • | die direkte Führung der operativen Geschäftsbereiche durch den erweiterten Vorstand, |
| • | die Bündelung von jeweils zwei Geschäftsbereichen zu einem Berichtssegment. |
Weitere wichtige Themen unserer Beratungen waren:
| • | Verkauf des Carbon-Black-Geschäfts an Rhone Capital und Triton Partners |
| • | Erwerb der hanse chemie AG und nanoresins AG (Geesthacht) |
| • | Akquisition der SurModics Pharmaceuticals Inc. (USA) |
| • | Erwerb des kanadischen Wasserstoffperoxid-Geschäfts der Kemira Chemicals Canada Inc. |
| • | Errichtung einer Superabsorber-Anlage (Saudi-Arabien) |
| • | Bau einer rückwärtsintegrierten Methionin-Anlage (Singapur) |
| • | Bau eines oleochemischen Produktionskomplexes (China) |
| • | Errichtung einer Wasserstoffperoxid-Anlage (China) |
| • | Bau eines Isophoron-Strangs (China) |
| • | Erweiterung der Lysin-Kapazitäten (USA) |
| • | Ausbau der Lithium-Ionen-Zellfertigung (Kamenz) |
Der Aufsichtsrat hat sich eingehend, insbesondere auf einer Sondersitzung am 12. August 2011, mit der geplanten Börsennotierung befasst. Ein Schwerpunkt war die Anpassung der Regelungen für die Corporate Governance an den Standard börsennotierter Unternehmen.
Aufsichtsrat und Vorstand der Evonik Industries AG bekennen sich ausdrücklich zu einer verantwortungsvollen Corporate Governance als Ausdruck guter Unternehmensführung. Evonik richtet sich an den Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (in der Fassung vom 26. Mai 2010) aus.
Auch im Geschäftsjahr 2011 ist es nicht zu Interessenkonflikten bei Aufsichtsratsmitgliedern der Evonik Industries AG gekommen. Es bestanden 2011 keine Berater- und sonstigen Dienstleistungs- und Werkverträge eines Aufsichtsratsmitglieds mit der Gesellschaft. Etwaige Geschäfte zwischen der Gesellschaft oder einer ihrer Konzerngesellschaften einerseits und den Aufsichtsratsmitgliedern sowie ihnen nahestehenden Personen oder ihnen nahestehenden Unternehmungen andererseits entsprachen branchenüblichen Standards.
Der Aufsichtsrat hat Ziele für seine Zusammensetzung beschlossen, die künftig berücksichtigt werden sollen. Besonders berücksichtigt werden soll dabei der Gedanke der Vielfalt (Diversity). Dies zielt auf verschiedene Aspekte wie Nationalität, Geschlecht, Alter und Erfahrung ab und berücksichtigt in hohem Maße die strategische Ausrichtung des weltweit tätigen Konzerns auf die Spezialchemie und die regionalen Schwerpunkte des Geschäfts. Der Aufsichtsrat und sein Nominierungsausschuss verfolgen die Einhaltung dieser Ziele auch im Rahmen einer Effizienzprüfung. Die Effizienzprüfung des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse hat zu einem positiven Ergebnis geführt.
Die Arbeit des Aufsichtsrates wurde vorbereitet und unterstützt durch seine Ausschüsse. Diese tagten in acht Sitzungen des Präsidialausschusses, sieben Sitzungen des Finanz- und Investitionsausschusses, vier Sitzungen des Prüfungsausschusses und drei Sitzungen des neu gebildeten Nominierungsausschusses.
Die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Düsseldorf, hat den vom Vorstand nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellten Jahresabschluss der Evonik Industries AG zum 31. Dezember 2011, den gemäß § 315 a Abs. 3 HGB auf der Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS aufgestellten Konzernabschluss sowie den Lagebericht, der für die Evonik Industries AG und den Evonik-Konzern zusammengefasst wurde, eingehend geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken gemäß § 322 HGB versehen. Auch das Risikofrüherkennungssystem wurde vom Abschlussprüfer auf der Grundlage eines freiwilligen, vom Aufsichtsrat erteilten Prüfungsauftrags in die Jahresabschlussprüfung einbezogen.
In der Sitzung des Prüfungsausschusses am 6. März 2012 sowie in der Aufsichtsratssitzung am 13. März 2012 berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung. Nach eingehender Prüfung und Erörterung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses sowie
des zusammengefassten Lageberichts erhebt der Aufsichtsrat keine Einwände gegen Jahres- und Konzernabschluss sowie Lagebericht. Der Aufsichtsrat stimmt den Ergebnissen des Abschlussprüfers zu. Damit billigt der Aufsichtsrat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss. Der Jahresabschluss 2011 ist somit festgestellt.
Der Vorstand hat einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt, den der Abschlussprüfer geprüft und dem er folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk nach § 313 AktG erteilt hat:
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
| 1. | die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, |
| 2. | bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind." |
In der Sitzung des Prüfungsausschusses am 6. März 2012 sowie in der Aufsichtsratssitzung am 13. März 2012 berichtete der Abschlussprüfer auch über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen.
Der Aufsichtsrat hat bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften geprüft, dass die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war. Dazu hat er sich insbesondere für die Rechtsgeschäfte von wesentlicher Bedeutung erläutern lassen, nach welchen Grundsätzen die Leistungen der Gesellschaft und die dafür erhaltenen Gegenleistungen festgesetzt worden sind.
Der Prüfungsausschuss hat den Abhängigkeitsbericht beraten und dem Aufsichtsrat ausführlich über das Ergebnis seiner Beratung berichtet. Der Aufsichtsrat erhebt gegen die Schlusserklärung des Vorstandes im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen keine Einwände und schließt sich dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers an.
Das Mandat von Herrn Horst Rohde im Aufsichtsrat ist mit Abgabe von 51 Prozent der Anteile an der STEAG GmbH an das Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr kraft Gesetzes erloschen. Als Nachfolger wurde Herr Ulrich Terbrack mit Wirkung vom 12. März 2011 für die laufende Amtsperiode des Aufsichtsrates zum Mitglied des Aufsichtsrates bestellt.
Herr Konrad Oelze und Herr Rainer Schankweiler haben ihre Mandate im Aufsichtsrat zum 31. Juli 2011 niedergelegt. Als Nachfolger wurden Herr Dieter Kleren und Herr Norbert Pohlmann mit Wirkung vom 1. August 2011 für die laufende Amtsperiode des Aufsichtsrates zu Mitgliedern des Aufsichtsrates bestellt.
Herr Ralf Blauth ist als Mitglied des Vorstandes und Arbeitsdirektor der Evonik Industries AG am 31. August 2011 in den Ruhestand getreten. Als sein Nachfolger wurde Herr Thomas Wessel zum 1. September 2011 für fünf Jahre bestellt.
Der Aufsichtsrat dankt den ausgeschiedenen Mitgliedern des Aufsichtsrates und Herrn Blauth für ihre langjährige Mitwirkung zum Wohle des Unternehmens und seiner Belegschaft.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, den Betriebsräten und Sprecherausschüssen sowie allen Mitarbeitern der Evonik Industries AG und der verbundenen Unternehmen für die erfolgreiche Arbeit und den engagierten Einsatz im zurückliegenden Geschäftsjahr.
Essen, im März 2012
Der Aufsichtsrat
Wilhelm Bonse-Geuking, Vorsitzender
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