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Koenig & Bauer AG

Quarterly Report Dec 19, 2012

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Quarterly Report

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KOENIG & BAUER Aktiengesellschaft

Würzburg

Quartalsfinanzbericht zum 30. September 2012

Lagebericht

Markt- und Branchenentwicklung

Die sich schon länger abzeichnende Eintrübung der Weltkonjunktur hat sich im dritten Quartal verfestigt. Die ökonomischen Folgen der Eurokrise bremsen mittlerweile auch die Wirtschaftsdynamik in Wachstumsregionen wie China, Indien oder Brasilien. Die Entwicklung der US-Konjunktur bleibt weiter labil, im Mittleren Osten und in Nordafrika verunsichern die politischen Turbulenzen viele Investoren. Dies zeigt sich deutlich in den verschlechterten Geschäftserwartungen bei vielen Konjunkturumfragen. Die Neubestellungen im deutschen Maschinen- und Anlagenbau gingen in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahr um rund 5 % zurück.

Nach dem Investitionsschub zur Branchenleitmesse drupa spürten auch die Druckmaschinenbauer die sommerliche Nachfrageschwäche. Dagegen zeigt sich der Maschinenbau bei der Umsatzentwicklung noch robuster als viele andere Branchen. Im konjunkturellen Auf und Ab reagiert er seit jeher mit zeitlicher Verzögerung. Dank immer noch hoher Auftragsbestände erwartet der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) für die Branche in 2012 und 2013 sogar nochmals leicht steigende Umsätze. Es bleibt abzuwarten, ob diese optimistische Prognose eintritt.

Mit einem realen Auftragsrückgang um 7 % gegenüber 2011 rangierte die Druck- und Papiertechnik nach neun Monaten unter 30 VDMA-Fachzweigen im Mittelfeld. Dabei entwickelten sich die einzelnen Marktsegmente recht unterschiedlich. Dies gilt ebenso für das sehr breite KBA-Produktportfolio.

Die Sonderimpulse der drupa ließen den Auftragseingang bei Bogenmaschinen trotz der Nachfrageabkühlung im August und September in den ersten neun Monaten um knapp 10 % von 472,0 Mio. € in 2011 auf 517,8 Mio. € steigen. KBA kam dabei die starke Stellung im weiter wachsenden Verpackungsdruck zugute. Die vom KBA-Werk in Radebeul belieferten Kartonagendrucker und die von KBA-MetalPrint betreuten Blechdrucker hatten am Auftragsvolumen einen Anteil von etwa 60 %. Dagegen hemmten im Akzidenz- und Werbedruck die schwache Konjunktur in vielen Ländern und im Bücherdruck der Technologiewandel in der Produktion (wachsender Anteil Digitaldruck) sowie veränderte Lesegewohnheiten (Tablets, eBooks) die Investitionsbereitschaft.

Im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen erreichten die Bestellungen mit 308,2 Mio. € nur 45 % des durch Großaufträge außerordentlich hohen Vorjahreswertes von 683,7 Mio. €. Bei Rollenoffsetanlagen verstärkte die wachsende Bedeutung der Online-Medien die konjunkturbedingte Investitionszurückhaltung. Am Ende unterschritt der Auftragseingang im Konzern von Januar bis September mit 826,0 Mio. € den Rekordwert des Vorjahres (1.155,7 Mio. €) um 28,5 %.

Entsprechend reduzierte sich zum Ende des dritten Quartals der Auftragsbestand auf 735,5 Mio. € gegenüber 810,8 Mio. € im Vorjahr. Bei Bogenoffsetmaschinen standen Ende September 271,4 Mio. € (2011: 237,3 Mio. €) und bei Rollen- und Sondermaschinen 464,1 Mio. € (2011: 573,5 Mio. €) in den Büchern.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ertragslage

Der Konzernumsatz zum 30. September legte um 16,6 % auf 916,2 Mio. € (2011: 785,7 Mio. €) zu. Im Bereich Rollen- und Sondermaschinen trugen neben digitalen und analogen Kennzeichnungssystemen für diverse Industriebranchen hauptsächlich Anlagen für den Akzidenz-, Wertpapier- und Zeitungsdruck zum Umsatzanstieg von 34,1 % auf 520,8 Mio. € bei (2011: 388,3 Mio. €). Bei Bogenoffsetmaschinen lagen die Erlöse mit 395,4 Mio. € nach neun Monaten in etwa auf Vorjahresniveau (2011: 397,4 Mio. €). Der drupa-Effekt wird sich deutlich im vierten Quartal bemerkbar machen. Im wachsenden Marktsegment Verpackungsdruck konnte KBA dank seiner technologischen Spitzenstellung viele Neukunden gewinnen.

Bei einem gegenüber 2011 deutlich geringeren Inlandsumsatz von 96,3 Mio. € erreichte die Exportquote mit 89,5 % (2011: 84,6 %) erneut einen Höchstwert. Weniger Installationen bei Rollenmaschinen führten trotz der Zuwächse im Bogengeschäft zu einem leichten Rückgang der Lieferungen ins europäische Ausland auf 271,8 Mio. € (2011: 283,6 Mio. €). Dessen Anteil ging durch die Konjunkturschwäche in bedeutenden Abnehmerländern von 36,1 % auf 29,7 % zurück. Getrieben durch den größten Markt China erhöhte sich das im Raum Asien/Pazifik erzielte Umsatzvolumen auf 223,9 Mio. € (2011: 209,8

Bild

Mio. €). Dies entspricht 24,4 % des Gesamtumsatzes. Die Erlöse in den Ländern Mittel-, Südamerikas und Afrikas erreichten mit 232,0 Mio. € und einer Regionalquote von 25,3 % ein weit überdurchschnittliches Niveau. Das Nordamerika-Geschäft blieb trotz des gegenüber 2011 von 81,8 Mio. € auf 92,2 Mio. € gestiegenen Umsatzvolumens mit einem Anteil von 10,1 % weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt. Trotz des Investitionsstaus ist in den USA bei Bogenmaschinen noch keine nachhaltige Belebung erkennbar. In der amerikanischen Zeitungsindustrie hält die Nachfrageflaute an, während wir aus Kanada einen Auftrag erhielten.

Die mit einer gesunden Produktmischung zweistellig gewachsenen Umsatzerlöse und die erreichte Kostensenkung wirkten sich positiv auf die Ertragsentwicklung aus. Die Bruttomarge konnte nach 22,5 % im Vorjahr deutlich auf 28,2 % verbessert werden. Aufgrund höherer Provisionen für unsere Vertriebspartner und gestiegener Messeausgaben nahmen die Vertriebskosten von 102,2 Mio. € auf 124,2 Mio. € zu. Gestiegene Tariflöhne trugen zum Anstieg der Verwaltungskosten auf 56,7 Mio. € (2011: 47,7 Mio. €) bei. Hohe Aufwendungen für die Entwicklung und Markteinführung neuer Maschinengenerationen ließen den Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen auf –57,4 Mio. € gegenüber –47,4 Mio. € in 2011 ansteigen. Mit +20,5 Mio. € war das Betriebsergebnis um über 40 Mio. € besser als im Vorjahr (–20,4 Mio. €).

Das Segmentergebnis im Bereich Rollen- und Sondermaschinen konnte im Vergleich zum Vorjahr (2011: 1,7 Mio. €) auf 41,9 Mio. € gesteigert werden. Dabei ist die Profitabilität bei Rotationsanlagen angesichts der schwachen Nachfrage und der wettbewerbsbedingt oft unbefriedigenden Margen weiterhin ungenügend. Noch nicht durch entsprechende Umsätze kompensierte Aufwendungen entstanden zudem für die Entwicklung der neuen Digitaldruckanlage RotaJET 76.

Bild

Die erfreuliche Ertragsentwicklung resultiert aus höheren Deckungsbeiträgen durch den um 34,1 % gestiegenen Segmentumsatz, dem wachsenden Servicegeschäft sowie unseren weiter rege nachgefragten Systemen für den Sicherheitsdruck und die industrielle Kennzeichnung.

Hohe Anlaufkosten bei der Markteinführung neuer Maschinengenerationen in allen Formatklassen, der weiter anhaltende Preisdruck und der nach neun Monaten noch zurückliegende Umsatz führten im Segment Bogenoffsetmaschinen zu einem negativen Betriebsergebnis von –21,4 Mio. € gegenüber –22,1 Mio. € im Vorjahr. Von der neuen Maschinenplattform erwarten wir uns allerdings im Zuge der üblichen Lernkurve bei Montagen und Inbetriebnahmen eine signifikante Kostensenkung. Darüber hinaus hat der Vorstand ein umfassendes Programm zur Verbesserung der Profitabilität im von einem besonders intensiven Wettbewerb geprägten Geschäft mit Bogen- und Rollenoffsetmaschinen aufgelegt. Ein wesentliches Element ist die Einführung einer Produkthaus-Organisation. Von der Bündelung der Verantwortung für jeden der beiden Produktbereiche in einem Vorstandsressort erwarten wir uns weniger Schnittstellen und kürzere Entscheidungswege. Der jeweilige Produkthaus-Leiter im Vorstand für Bogen- bzw. Rollenmaschinen verantwortet die marktorientierten Bereiche Entwicklung, Marketing und Vertrieb, Außenmontage und Inbetriebnahme bis zum After-Sales-Service.

Bei einem mit –8,0 Mio. € weiterhin nur moderat negativen Finanzergebnis hat sich das Ergebnis vor Steuern (EBT) im Konzern mit +12,5 Mio. € gegenüber 2011(–26,6 Mio. €) entscheidend verbessert. Nach Steuern errechnet sich ein Konzernergebnis von +5,9 Mio. € (2011: –32,5 Mio. €) und ein anteiliges Ergebnis je Aktie von 0,36 € (2011: –1,97 €).

Finanzlage

Angesichts der im vierten Quartal geplanten höheren Auslieferungen im Bogenbereich sind die Vorräte gestiegen. Dennoch hat sich der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit gegenüber dem Vorjahr (64,6

Lieferung nach Regionen

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in % 2011 2012
Deutschland 15,4 10,5
Übriges Europa 36,1 29,7
Nordamerika 10,4 10,1
Asien/Pazifik 26,7 24,4
Afrika/Lateinamerika 11,4 25,3

Mio. €) durch den Ergebnissprung, niedrigere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und höhere Rückstellungen auf 66,1 Mio. € leicht verbessert. Der freie Cashflow nach Berücksichtigung der Investitionsausgaben legte von 40,7 Mio. € auf 49,9 Mio. € zu. Entsprechend sind die liquiden Mittel nochmals kräftig auf 193,4 Mio. € gestiegen (Ende 2011: 145,6 Mio. €). Nach Abzug der auf 30,7 Mio. € zurückgeführten Bankverbindlichkeiten (31.12.2011: 35,9 Mio. €) erreichte die Nettofinanzposition zum Quartalsende komfortable 162,7 Mio. €. Diese durch ein aktives Cash-Management geförderte hohe Liquidität unterstreicht das starke Finanzprofil von KBA, ebenso das beachtliche Eigenkapital von 475,8 Mio. €. Die Eigenkapitalquote liegt mit 37,6 % weiterhin über dem Durchschnitt. Zudem sind ausreichende Kreditlinien vorhanden.

Vermögenslage

In immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen wurden 16,5 Mio. € (2011: 29,8 Mio. €) investiert. Die durchgeführten Anlageinvestitionen betrafen überwiegend Ersatz- und Rationalisierungsprojekte in der Produktion. Bei Abschreibungen von 27,9 Mio. € (2011: 26,9 Mio. €) gingen die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen leicht auf 273,1 Mio. € zurück (31.12.2011: 275,0 Mio. €). Bei niedrigeren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (–58,0 Mio. €) sind die kurzfristigen Vermögenswerte vor allem durch die gewachsenen Vorräte (+60,3 Mio. €) und die höheren liquiden Mittel (+47,8 Mio. €) auf 924,0 Mio. € gestiegen (Jahresende 2011: 877,9 Mio. €). Per Saldo erhöhte sich die Bilanzsumme im Konzern gegenüber dem 31. Dezember 2011 um 42,4 Mio. € auf 1.265,2 Mio. €.

Forschung und Entwicklung

Im Berichtsquartal wurden bereits eine ganze Reihe der zur drupa präsentierten neuen Druckmaschinen bei Kunden in Betrieb genommen. Unsere Ingenieure begleiten aktiv den Prozess der Markteinführung und setzen die Erkenntnisse der Anwender in der weiteren Produktentwicklung um. Im Bogenoffset hat sich die hoch automatisierte Großformatbaureihe Rapida 145 in kurzer Zeit vor allem bei Verpackungs- und Internetdruckern einen beachtlichen Marktanteil gesichert. Bis zum Jahresende wird KBA über 30 Maschinen dieses Typs in viele Länder ausgeliefert haben. Die meisten sind für schnelle Jobwechsel mit Automatisierungsoptionen ausgestattet, die zum Teil nur KBA als Markt- und Technologieführer in dieser Formatklasse anbieten kann. Beispiele sind die ziehmarkenfreie Anlage, Einzelantriebstechnik für den simultanen Druck- und Lackplattenwechsel und die leicht und schnell zu wechselnden Rasterwalzen-Hülsen im Lackturm. Im September hat KBA in der Schweiz mit der Installation der mit 19 Druck-, Lack- und Trockenwerken weltweit bisher längsten Mittelformatmaschine begonnen. Diese Rapida 106 für einen global tätigen Verpackungsdrucker verfügt u. a. über einen neuen Saugzylinder mit darüber angeordnetem Inert-Trockner für die migrationsfreie UV-Produktion. Diese Neuentwicklung bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten im wachsenden Markt für hochwertige Verpackungen.

Im Bereich Rollendruckmaschinen ist die erst im Oktober 2011 vorgestellte, modular automatisierbare Zeitungsrotation KBA Commander CL mit sechs Bestellungen aus Deutschland, den USA und China die mit Abstand erfolgreichste Maschine ihrer Klasse. Zusammen mit den beiden am Markt sehr geschätzten High-End-Anlagen Commander CT und Cortina trägt die Commander CL dazu bei, dass KBA die Nummer 1 im kleiner gewordenen Zeitungsmarkt bleibt. Die gemeinsam mit dem amerikanischen Partner RR Donnelley entwickelte und im KBA-Stammwerk Würzburg gebaute Digitaldruckanlage RotaJET 76 hatte ebenfalls eine erfolgreiche Premiere zur drupa 2012. Sie schafft bei KBA zusätzliches eigenes Know-how für einen Zukunftsmarkt, das auch für andere Produktbereiche nutzbar ist.

Für das anspruchsvolle Marktsegment Banknotendruck hat die erste Maschine einer neuen Generation der erfolgreichen Baureihe Super Orlof Intaglio das Würzburger Werk verlassen. Sie dokumentiert unseren technologischen Vorsprung in diesem sensiblen Bereich. Für die digitale Kennzeichnungstechnik hat unsere Tochtergesellschaft KBA-Metronic GmbH mit dem alphaJET mondo zur Messe FachPack in Nürnberg ein neues Produkt für den Continuous Inkjet (CIJ) vorgestellt, das international ebenfalls gute Absatzperspektiven hat.

Bild

Mitarbeiter

Zum 30. September 2012 beschäftigte die KBA-Gruppe inklusive der 411 Auszubildenden 6.312 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dies sind 134 weniger als im Vorjahr. Ohne die neu konsolidierte Schweizer Tochtergesellschaft Print Assist AG ging die Zahl der Beschäftigten um 149 zurück. In naher Zukunft wird die Konzernbelegschaft durch bereits feststehende Altersteilzeitregelungen und andere Maßnahmen unter die 6.000er Grenze sinken. Zur Sicherung des erforderlichen qualifizierten Fachkräftenachwuchses haben im Herbst 70 junge Menschen bei der Muttergesellschaft eine Ausbildung in technischen und kaufmännischen Berufen begonnen.

Risikobericht

Auf den Seiten 41 und 42 des Konzernberichts 2011 wird das Risikomanagement-System der Koenig & Bauer AG beschrieben. Gegenüber der dort und im Prognosebericht (Seiten 45 bis 48) dargestellten Risikosituation ergaben sich im Berichtszeitraum keine wesentlichen Veränderungen. Trotz der weltweiten Unsicherheiten und Schuldenkrisen sind den Bestand der KBA-Gruppe gefährdende Risiken nicht erkennbar. Die gesunde Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung und die gute Positionierung in weniger konjunkturanfälligen Marktnischen begrenzen das Risikopotenzial.

Prognosebericht

Der vom VDMA trotz der seit zehn Monaten tendenziell rückläufigen Auftragseingänge für die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer im Oktober 2012 prognostizierte reale Umsatzzuwachs von jeweils 2 % im laufenden und folgenden Geschäftsjahr birgt erhebliche Unsicherheiten und gilt nicht gleichermaßen für alle Sparten. Trotz der für die Stabilisierung der Finanzmärkte sehr hilfreichen politischen Entscheidung zur Installation des permanenten europäischen Rettungsfonds ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) im Oktober sind negative Auswirkungen der Staatsschulden- und Euro-Krise auf die Weltwirtschaft weiter möglich. Hinzu kommen nur schwer einschätzbare politische Einflüsse wie z. B. in Verbindung mit der Neubesetzung der chinesischen Staatsführung. Das Wachstum in expandierenden Märkten wie China, Indien und Brasilien hat sich zuletzt deutlich verlangsamt. Diese dynamischen Schwellenländer haben den Nachfrageeinbruch in Europa, Nordamerika und anderen Industrieregionen während der Finanzkrise maßgeblich abgefedert und bleiben für die Weltkonjunktur in 2013 und darüber hinaus von entscheidender Bedeutung.

Viele Lieferanten der Druckindustrie, darunter KBA, werden 2012 beim Umsatz zulegen. Dafür sorgt die erfreuliche Sonderkonjunktur durch die Branchenleitmesse drupa, die sich im vierten Quartal bei KBA im Segment Bogenmaschinen positiv im Umsatz niederschlagen wird. Bei unseren Planungen für 2013 stellen wir uns angesichts der zuletzt nach unten revidierten Konjunkturprognosen auf eine insgesamt eher stagnierende Nachfrage mit Ausschlägen nach oben und unten in einzelnen Marktsegmenten ein. Neben konjunkturellen Aspekten haben die Veränderungen am Medienmarkt sowie der anhaltende Struktur- und Technologiewandel in der Druckbranche entscheidenden Einfluss auf unser Geschäft.

In mediennahen und werbeorientierten Bereichen wie dem Zeitungs- und Akzidenzdruck erwarten wir für 2013 keine signifikante Belebung der schon im laufenden Jahr recht niedrigen Investitionstätigkeit. Anders ist dies im erst seit Kurzem von KBA bearbeiteten Wachstumsmarkt Digitaldruck. Dort findet unsere im Stammwerk Würzburg produzierte neue KBA RotaJET 76 beachtliches Interesse. Nach der Premiere dieser Inkjet-Rotation zur drupa sind wir zuversichtlich, bald erste Aufträge mit Lieferung im kommenden Jahr zu erhalten. Mit der RotaJET adressieren wir zunächst die für den Digitaldruck heute schon interessanten Marktsegmente Bücher-, Direct Mail- und Werbedruck. Mit geplanten Folgeprodukten wollen wir in einem zweiten Schritt auch Zeitungs- und Verpackungsdrucker ansprechen. Die KBA RotaJET ist eine Antwort auf die rasanten Veränderungen am Printmarkt und soll mittelfristig das reduzierte Geschäft mit Rollenoffsetanlagen teilweise ersetzen.

Die Nachfrageentwicklung bei Bogenoffsetmaschinen für den Akzidenzdruck hängt stark von der Konjunktur- und Werbeentwicklung und der Finanzierungsbereitschaft der Banken ab. Der Verpackungsdruck, in dem KBA mit seinen mittel- und großformatigen Rapidas schon lange hervorragend positioniert ist, unterliegt diesen Einflussfaktoren weniger. Wir gehen davon aus, dass wir angesichts der zur drupa präsentierten neuen Maschinengeneration und weiterentwickelter Verfahren auch 2013 unsere Technologieführung im Verpackungsbereich erfolgreich vermarkten können.

In unseren klassischen europäischen, nordamerikanischen und asiatischen Kernmärkten sehen wir im Segment Bogenmaschinen für 2013 keine großen Wachstumsimpulse. Positive Akzente im größten Einzelmarkt China erhoffen wir uns allerdings von der Fachmesse China Print im Mai 2013 in Peking. Zusätzliches Absatzpotenzial für KBA gibt es auch noch in Lateinamerika, Afrika und Asien. Dort haben wir uns in einigen bisher nicht oder nicht ausreichend bearbeiteten Märkten mit eigenen Vertriebsgesellschaften und anderen Handelspartnern neu aufgestellt. Erste Erfolge konnten wir bereits verbuchen, u. a. mehrere Bestellungen aus Korea, Japan und Mexiko.

KBA ist einer breiteren Öffentlichkeit vor allem als Hersteller von Bogen- und Zeitungsdruckmaschinen bekannt. Weniger bekannt sind die speziellen Drucktechnologien, Systeme und Dienstleistungen, die wir vorwiegend über unsere Tochtergesellschaften in weniger im Fokus stehende Märkte liefern. Diese reichen von der Banknotenproduktion über den Blechdruck, die digitale und analoge Kennzeichnungstechnik für diverse Industriebranchen, den UV-Druck von Smart Cards bis hin zur thermischen Abluftreinigung. Ihr Anteil ist inzwischen höher als der Anteil der unter dem Medienwandel leidenden Rollendruckanlagen.

Der breite Produktmix hat wesentlich dazu beigetragen, dass KBA die enormen Veränderungen am Druckmarkt seit der Finanzkrise besser bewältigt hat als andere Hersteller. Neben positiven Vorsteuerergebnissen in den letzten drei Jahren kann das Unternehmen weiterhin stabile Bilanzkennziffern und eine hohe Eigenkapitalquote vorweisen und hat die Branchenkrise ohne Neuverschuldung bewältigt. Diese finanzielle Solidität wird von vielen Kunden registriert und hilft im intensiven Wettbewerb. Dennoch arbeitet der Vorstand mit externer Unterstützung weiter mit Hochdruck an der Anpassung der Prozesse und Strukturen, um die unbefriedigende Ertragskraft nachhaltig zu verbessern. Die Erweiterung unserer Tätigkeitsfelder über den neu hinzugekommenen Digitaldruck hinaus steht ebenfalls weiter auf der Agenda. Unter den vielen intensiv geprüften Optionen kristallisieren sich drucknahe Segmente im weiten Feld der Verpackungsproduktion als für KBA besonders interessant und geeignet heraus. Sobald konkrete Entscheidungen getroffen sind, wird der Vorstand darüber berichten.

Wenige Wochen vor dem Ende des laufenden Geschäftsjahres geht das Management davon aus, dass die für 2012 angekündigten Ziele angesichts der bis zum Jahresende noch anstehenden Lieferungen erreicht werden können. Neben der Steigerung des Konzernumsatzes über die Schwelle von 1,2 Mrd. € hinaus bleibt die in Aussicht gestellte deutliche Verbesserung des Vorsteuerergebnisses (EBT) gegenüber 2011 (3,3 Mio. €) auf einen zweistelligen Millionenbetrag oberhalb des aktuellen Wertes von 12,5 Mio. € weiterhin realistisch. Weitergehende Aussagen zum laufenden Geschäftsjahr und zu den Erwartungen für 2013 hält der Vorstand angesichts des labilen Marktumfeldes erst bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen 2012 im Februar nächsten Jahres für sinnvoll.

Konzern-Bilanz

Aktiva

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in Mio. € 31.12.2011 30.09.2012
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 275,0 273,1
Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen 22,1 18,1
Sonstige Vermögenswerte 0,2 0,2
Latente Steueransprüche 47,6 49,8
344,9 341,2
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 328,1 388,4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 310,4 252,4
Sonstige finanzielle Forderungen 24,3 17,3
Sonstige Vermögenswerte 40,8 42,4
Wertpapiere 28,7 30,1
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 145,6 193,4
877,9 924,0
Bilanzsumme 1.222,8 1.265,2
Passiva
in Mio. € 31.12.2011 30.09.2012
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 42,9 42,9
Kapitalrücklage 87,3 87,3
Gewinnrücklagen 336,4 345,6
466,6 475,8
Schulden
Langfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen 106,6 108,6
Sonstige Rückstellungen 65,9 68,1
Finanzschulden 8,0 0,1
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 12,8 17,2
Sonstige Schulden 0,1 3,0
Latente Steuerverbindlichkeiten 27,8 28,8
221,2 225,8
Kurzfristige Schulden
Sonstige Rückstellungen 137,4 165,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 64,2 59,0
Finanzschulden 27,9 30,6
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 73,3 80,3
Sonstige Schulden 232,2 228,4
535,0 563,6
Bilanzsumme 1.222,8 1.265,2

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

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01.01.-30.09.

in Mio. €
2011 2012
Umsatzerlöse 785,7 916,2
Herstellungskosten des Umsatzes -608,8 -657,4
Bruttoergebnis vom Umsatz 176,9 258,8
Vertriebskosten -102,2 -124,2
Verwaltungskosten -47,7 -56,7
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge -47,4 -57,4
Betriebsergebnis -20,4 20,5
Finanzergebnis -6,2 -8,0
Ergebnis vor Steuern (EBT) -26,6 12,5
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -5,9 -6,6
Konzernergebnis -32,5 5,9

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01.07.-30.09.

in Mio. €
2011 2012
Umsatzerlöse 276,0 325,7
Herstellungskosten des Umsatzes -214,9 -238,1
Bruttoergebnis vom Umsatz 61,1 87,6
Vertriebskosten -35,8 -42,0
Verwaltungskosten -15,9 -18,7
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge -22,5 -20,0
Betriebsergebnis -13,1 6,9
Finanzergebnis -2,5 -2,3
Ergebnis vor Steuern (EBT) -15,6 4,6
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -2,2 -3,2
Konzernergebnis -17,8 1,4

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

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in Mio. € Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Erfolgsneutrale Veränderung Andere Gesamt
01.01.2011 42,8 87,1 34,3 297,1 461,3
Konzernergebnis -32,5 -32,5
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis 7,9 7,9
Gesamtergebnis der Periode 7,9 -32,5 -24,6
Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital 0,1 0,3 0,4
Dividende -4,9 -4,9
Sonstige Veränderungen 2,1 2,1
30.09.2011 42,9 87,4 42,2 261,8 434,3
01.01.2012 42,9 87,3 42,6 293,8 466,6
Konzernergebnis 5,9 5,9
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis 4,0 4,0
Gesamtergebnis der Periode 4,0 5,9 9,9
Sonstige Veränderungen -0,7 -0,7
30.09.2012 42,9 87,3 46,6 299,0 475,8

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

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01.01.-30.09.

in Mio. €
2011 2012
Konzernergebnis -32,5 5,9
Währungsumrechnung 9,9 1,2
Bewertung originäre Finanzinstrumente 0,1 1,5
Bewertung derivative Finanzinstrumente -2,7 2,1
Latente Steuern 0,6 -0,8
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis 7,9 4,0
Gesamtergebnis -24,6 9,9

Konzern-Kapitalflussrechnung

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01.01.-30.09.

in Mio. €
2011 2012
Ergebnis vor Steuern (EBT) -26,6 12,5
Zahlungsneutrale Aufwendungen und Erträge 30,8 35,2
Bruttocashflow 4,2 47,7
Veränderung der Vorräte, Forderungen und anderer Aktiva 46,6 9,6
Veränderung der Rückstellungen und Verbindlichkeiten 13,8 8,8
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit 64,6 66,1
Cashflow aus Investitionstätigkeit -23,9 -16,2
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -11,6 -5,2
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 29,1 44,7
Wechselkurs-/konsolidierungskreisbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands 8,0 3,1
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 91,0 145,6
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 128,1 193,4

Erläuterungen zum Zwischenabschluss per 30. September 2012

1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Quartalsbericht der Koenig & Bauer-Gruppe wird nach internationaler Rechnungslegung (IFRS) aufgestellt.

Dabei werden alle am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, und alle verbindlichen Interpretationen des International Financial Reporting Committee (IFRIC) sowie die Vorschriften der Europäischen Union berücksichtigt.

Der Rechnungslegungsstandard IAS 34 für die Zwischenberichterstattung wird eingehalten. Der Ansatz von Ertragsteuern erfolgt auf Basis der landesbezogenen durchschnittlichen Ertragsteuersätze.

Im Zuge einer übersichtlichen Darstellung werden einzelne Posten in der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Berichtswährung ist der Euro und soweit nichts anderes erwähnt erfolgen die Angaben in Millionen Euro (Mio. €).

2 Konsolidierung und Konsolidierungskreis

Zum 1. Januar 2012 wurde die Tochtergesellschaft Print Assist AG, Höri/Schweiz, erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen, außerdem erfolgte die Ausgliederung des Bogenoffsetvertriebs für die Region Deutschland der Koenig & Bauer AG in die KBA Deutschland GmbH.

Die Konsolidierungsmethoden haben sich im laufenden Geschäftsjahr nicht geändert.

Die Währungsumrechnung ausländischer Abschlüsse erfolgt nach dem Konzept der “funktionalen Währung” mittels des modifizierten Stichtagskursverfahrens gemäß IAS 21.

3 Segmentbericht

3.1 Segmentbericht nach Sparten

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01.01.-30.09.

in Mio. €
Rollen- und Sondermaschinen Bogenoffsetmaschinen
2011 2012 2011 2012
--- --- --- --- ---
Umsatzerlöse 388,3 520,8 397,4 395,4
Betriebsergebnis 1,7 41,9 -22,1 -21,4
Investitionen 16,4 9,3 13,4 7,2

3.2 Informationen über geografische Gebiete

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01.01.-30.09.

in Mio. €
2011 2012
Deutschland 121,0 96,3
Übriges Europa 283,6 271,8
Nordamerika 81,8 92,2
Asien/Pazifik 209,8 223,9
Afrika/Lateinamerika 89,5 232,0
Umsatzerlöse 785,7 916,2

4 Ergebnis je Aktie

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01.01.-30.09.

in €
2011 2012
Ergebnis je Aktie -1,97 0,36

Das Ergebnis je Aktie gemäß IAS 33 ermittelt sich aus dem anteiligen Konzernergebnis der Stammaktionäre dividiert durch die gewichtete Anzahl der ausstehenden Stammaktien (16.485.953 Stückaktien, Vorjahr: 16.464.927 Stückaktien).

5 Bilanz

5.1 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

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in Mio. € Anschaffungs- und Herstellungskosten Kumulierte Abschreibung Buchwert
Immaterielle Vermögenswerte 71,4 45,0 26,4
Sachanlagen 648,0 399,4 248,6
31.12.2011 719,4 444,4 275,0
Immaterielle Vermögenswerte 72,0 46,0 26,0
Sachanlagen 673,0 425,9 247,1
30.09.2012 745,0 471,9 273,1

Die Investitionen in das Sachanlagevermögen von 15,8 Mio. € (3. Quartal 2011: 28,1 Mio. €) betreffen vorwiegend im Bau befindliche Anlagen, Zugänge bei Anlagen und Maschinen sowie der Betriebs- und Geschäftsausstattung. Der Rückgang der Investitionen resultiert insbesondere aus der in 2011 abgeschlossenen Generalsanierung der Gießerei in Würzburg.

5.2 Vorräte

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in Mio. € 31.12.2011 30.09.2012
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 62,2 69,0
Unfertige Erzeugnisse 221,8 287,2
Fertige Erzeugnisse und Waren 44,1 32,2
328,1 388,4

5.3 Schulden

Der Anstieg der kurz- und langfristigen Schulden um 33,2 Mio. € resultiert aus einer Erhöhung der Rückstellungen. Diese ergibt sich insbesondere durch die Abgrenzung von Aufwendungen für die realisierten Umsatzerlöse.

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