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Energiekontor AG

Quarterly Report Dec 19, 2012

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Quarterly Report

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EnergieKontor AG

Bremen

Zwischenmitteilung gemäß § 37 WpHG

Zwischenmitteilung Drittes Quartal 2012

Die Aktie

Kursverlauf von Juli 2012 bis November 2012

Kurs in Euro

Kenndaten zur Aktie/zum Unternehmen

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WKN 531350
ISIN DE 0005313506
Symbol EKT
Marktsegment Frankfurter Wertpapierbörse/Geregelter Markt
Vorstand Peter Szabo (Vorsitz), Thomas Walther
Aufsichtsrat Dr. Bodo Wilkens (Vorsitz), Günter Lammers (stellvertretender Vorsitz),
Klaus-Peter Johanssen (bis Oktober 2012),
seit November 2012 Darius Oliver Kianzad

Im Berichtszeitraum bewegte sich der Aktienkurs zwischen € 5 und € 4,50. Ende Oktober belief er sich rund 5 Prozent unter den Werten von Mitte des Jahres. Im Vergleich zum Jahresanfang (€ 4) liegt der Kurs immer noch auf höherem Niveau.

In eigener Sache

Am 10. Oktober 2012 verstarb unser Aufsichtsratsmitglied Klaus-Peter Johanssen. Herr Johanssen war seit dem Jahr 2004 Mitglied des Aufsichtsrates der Energiekontor AG und hat sich mit großem persönlichen Engagement bis zuletzt dieser Tätigkeit gewidmet. Wir verlieren mit ihm einen wertvollen Berater und Wegbegleiter und werden ihm ein würdiges Andenken in unserem Unternehmen bewahren.

Der Vorstand und Aufsichtsrat der Energiekontor AG

Neues Aufsichtsratsmitglied

Vorstellen möchten wir Ihnen unser neues Aufsichtsratsmitglied Darius Oliver Kianzad. Er wird die Position von Herrn Johanssen bis zur Hauptversammlung 2013 übernehmen. Über die zukünftige Zusammensetzung des Aufsichtsrats wird die Hauptversammlung 2013 entscheiden. Darius Oliver Kianzad verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Investment Banking (Corporate Finance/M&A) sowie im Industrie- bzw. Dienstleistungssektor. So hatte er Führungspositionen bei WP-Gesellschaften und Banken inne u.a. PricewaterhouseCoopers und Sal. Oppenheim, sowie auf der Industrie-Seite im Management board bei der ista-Gruppe. Aktuell ist Herr Kianzad Partner bei SynCap und hat seine Beratungsschwerpunkte in den Bereichen Cleantech, Energy und Industrials.

Rahmen- und Marktbedingungen

Die Erneuerbare-Energien-Branche wurde in den letzten Monaten durch eine öffentliche Diskussion um den Ausbau der regenerativen Energien und den damit verbundenen Kosten beherrscht. Vergessen wird in dieser Diskussion jedoch oft, dass die Erhöhung der EEG-Umlage für das Jahr 2013 nur zu einem Teil auf den Ausbau der erneuerbaren Energien zurückzuführen ist. Nach aktuellen Berechnungen des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) steigen die eigentlichen Förderkosten nur um etwa 8 Prozent von 2,11 auf 2,29 Cent, die Kosten für die Befreiung stromintensiver Industrien hingegen um ca. 28 Prozent von 0,95 auf 1,22 Cent. Insgesamt stieg die EEG-Umlage 2013 um etwa 46 Prozent von 3,59 auf 5,27 Cent.1

Unstrittig ist, dass die Energiewende nicht zum Nulltarif möglich ist. Mittelfristig werden sich diese Investitionen jedoch auszahlen, denn in Deutschland werden mit einer erfolgreichen Energiewende Exportvorteile, Arbeitsplätze und Klimaschutz für die Zukunft gesichert. Schon im Jahr 2011 haben erneuerbare Energien die Emission von 130 Mio. Tonnen Treibhausgas und damit auch Umweltschäden in Höhe von Mrd. € 10 vermieden. Darüber hinaus wurde durch erneuerbare Energien in demselben Jahr der Import fossiler Brennstoffe in Höhe von Mrd. € 7,1 vermieden. Außerdem sichert die Nutzung von erneuerbaren Energien eine Vielzahl von Arbeitsplätzen. So arbeiten etwa im Windbereich heute bereits über 100.000 Menschen, Tendenz steigend. Studien gehen davon aus, dass 2020 bereits bis zu 160.000 Menschen in der Branche tätig sein werden.

Ein Aspekt, der in der aktuellen politischen Diskussion unzureichend aufgegriffen wird, ist die grundsätzliche Struktur des Energiemarktes. Nachfrageseitig ist dieser Markt polypolistisch und durch eine Vielzahl von Marktteilnehmern unterschiedlichster Größe geprägt. Das Angebot wird jedoch größtenteils von einigen wenigen Großkonzernen bereitgestellt.

1 Alle Bestandteile der EEG-Umlage siehe »BEE-Hintergrund zur EEG-Umlage 2013, Bestandteile, Entwicklung und Höhe« vom 15. Oktober 2012, herausgegeben vom BEE

Ein Umbau dieses oligopolistischen Angebotsmarktes kann nur mit staatlicher Lenkung in die Wege geleitet werden. Denn vergleicht man die Förderung konventioneller Energien mit derjenigen der Erneuerbaren, wird hier ein hohes Ungleichgewicht deutlich. Eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) belegt, dass Kohle, Atom und Gas zwischen 1970 und 2012 mit Mrd. € 611 subventioniert wurden. Würde man diese Kosten ähnlich der EEG-Umlage auf den Strompreis umlegen, würden die Verbraucher für diese »Konventionelle-Energien-Umlage« im Jahr 2012 10,2 Cent/kWh bezahlen. Mittelfristig ist es möglich und gewollt, dass die erneuerbaren Energien ohne Umlagekosten wirtschaftlich betrieben werden können. Subventionsfreiheit muss dann aber auch für die konventionellen Energien gefordert werden.

Errichtet wurden im ersten Halbjahr 2012 in Deutschland 414 Windkraftanlagen mit einer Leistung von rund 1.000 MW, damit lagen die Zubauzahlen etwas über dem Vorjahresvergleichszeitraum.

Bis 30. September 2012 wurden laut Zahlen der Bundesnetzagentur in Deutschland Solarstrom-anlagen mit einer Leistung von 6,227 Gigawatt (GW) installiert. Für den Rest des Jahres 2012 wird weiterhin von einem stabilen deutschen PV-Markt, dem weltweit größten Solarmarkt, ausgegangen.2

In Großbritannien sind aktuell insgesamt etwa 360 Windparks mit 7.400 MW Leistung installiert, davon entfallen auf 17 Offshore-Projekte rund 30 Prozent der Leistung.

Die Rahmenbedingungen im Berichtszeitraum in Portugal wurden weiterhin von der Finanzkrise des Landes beherrscht. Nach einem leichten Wachstum von 1,4 Prozent im Jahr 2010 schrumpfte die Wirtschaft 2011 um 1,5 Prozent. Für 2012 wird - hervorgerufen durch einen weiteren drastischen Rückgang des privaten und öffentlichen Konsums sowie der Investitionen - mit einer Schrumpfung der Volkswirtschaft von 3,3 Prozent gerechnet. Unabhängig davon bleibt der Ausbau der erneuerbaren Energien für Portugal auch zur Entlastung der defizitären Handelsbilanz wichtig, da das Land rund 83 Prozent seines Bedarfs an Primär-Energie importieren muss. Strategisch kann hier nur Abhilfe durch einen Ausbau der eigenen erneuerbaren Ressourcen und damit eine Reduktion der Importquote erreicht werden. Mittelfristig scheint sich in Portugal eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage abzuzeichnen. Die seitens der portugiesischen Regierung beschlossenen und verfolgten Konsolidierungs- und Reformmaßnahmen zeigen erste Erfolge.

Aufgrund der nach wie vor herrschenden Finanzkrise in Portugal ist eine Änderung der Vergütung für erneuerbare Energien hier nicht ausgeschlossen.

2 Gemäß Angaben des IHS-Marktforschungsunternehmen

Das Unternehmen

Energiekontor ist einer der Pioniere der Windenergiebranche in Deutschland. Seit der Unternehmensgründung im Jahr 1990 verfolgt das Unternehmen mit beharrlichem Engagement die Planung, Finanzierung, Realisierung und Betriebsführung von Windparks sowie in jüngerer Zeit auch von Solaranlagen.

Bis zum 15. November 2012 hat die Energiekontor-Gruppe insgesamt 461 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von über 535 MW in 81 Windparks in Deutschland, Großbritannien, Griechenland und Portugal projektiert, errichtet und im Betrieb. Das Gesamtinvestitionsvolumen dieser Projekte beträgt über Mio. € 773.

In Deutschland liegen die Schwerpunktregionen von Energiekontor in:

Niedersachsen (Hauptsitz in Bremen, Niederlassung in Bremerhaven)
Nordrhein-Westfalen (Niederlassung in Aachen)
Brandenburg (Niederlassung in Bernau bei Berlin)

In Großbritannien liegt der Fokus aktuell primär im Nordosten Englands. Der regionale Schwerpunkt in Portugal befindet sich in den windreichen Bergregionen nordöstlich von Porto.

Einer der Unternehmensgrundsätze ist die Planung vor Ort unter Berücksichtigung der regionalen Besonderheiten und Anforderungen. Die lokale Wertschöpfung ist dabei ein zentraler Ansatz der Projektoptimierung. Die Akteure vor Ort, wie z. B. die Kommunen, Anwohner und Verpächter, als Partner zu gewinnen, ist den Mitarbeitern und der Geschäftsführung ein wichtiges Anliegen bei der Projektierung und dem Betrieb von Anlagen. Darüber hinaus ist es ein strategisches Ziel des Unternehmens, einen wesentlichen Beitrag zur regenerativen Vollversorgung ausgewählter Regionen mit Energie zu leisten.

Ein weiteres wichtiges Segment für das Unternehmen ist die Planung und Entwicklung von Offshore-Projekten. Vorrangig zu nennen sind hier zwei Windparks in der deutschen Nordsee. Im Offshore-Windpark Nordergründe, der in der Jade-/Wesermündung liegt, sollen 18 Anlagen der 6-Megawatt-Klasse innerhalb der 12-Seemeilen-Zone errichtet werden. Die Baugenehmigung für dieses Projekt wurde im Oktober 2011 erteilt. Darüber hinaus wird die Planung für den Windpark Borkum Riffgrund West II (Ausbauphase) mit 43 Windkraftanlagen in der sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone weiter verfolgt.

Neben der Projektierung von Windparks, die für den Verkauf an Investoren vorgesehen sind, betreibt das Unternehmen als unabhängiger mittelständischer Stromproduzent bereits seit Jahren eine ständig wachsende Anzahl konzerneigener Windparks. Den ersten Windpark hat die Energiekontor-Gruppe im Jahr 2002 in den eigenen Bestand übernommen. Aktuell befinden sich rund 138 MW in Deutschland und Portugal im eigenen Bestand, die einen substanziellen Beitrag zur finanziellen Stabilität des Unternehmens liefern. Dieser Bestand an konzerneigenen Windparks soll ausgebaut werden, so dass durch die Produktion und den Verkauf von regenerativ erzeugtem Strom die Abhängigkeit von der Volatilität des Vertriebsmarktes minimiert wird. Darüber hinaus werden im Konzern eigene Windparks gehalten, deren Veräußerung jederzeit die Liquidität des Unternehmens erhöhen kann und deren zusätzliches Potenzial in einem Repowering der vorhandenen Windparks liegt. Auch die auf den Finanzmärkten herrschende Unruhe und deren Auswirkungen haben die Entscheidung zum Auf- und Ausbau dieses Segments noch einmal bestätigt.

Konzerneigene Windparks, Stand: 15. November 2012

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Windpark MW
Deutschland
Debstedt (Tandem I) 11,0
Breitendeich (Tandem I) 7,5
Sievern (Tandem II) 2,0
Briest (Tandem II) 7,5
Briest II 1,5
Geldern 3,0
Mauritz-Wegberg (Energiekontor hält 62%) 7,5
Halde Nierchen I 5,0
Halde Nierchen II 4,0
Grevenbroich II (Energiekontor hält 96,2%) 5,0
Osterende 3,0
Nordleda (Energiekontor hält 51% 6,0
Kajedeich 4,1
Engelrod 5,2
Krempel 14,3
Schwanewede 3,0
Holßel 2,3
Giersleben 11,3
Beckum 1,3
Portugal
Márào 10,4
Montemuro 10,4
Penedo Ruiva 13,0
Gesamt 138,3
Darüber hinaus in Bau
Hyndburn 24,6
Withernwick 18,5

Segmentbericht

Die Segmentierung der Energiekontor-Gruppe erfolgt auf Grundlage des jeweiligen Leistungsgegenstandes. Unter Zugrundelegung dieses Kriteriums werden folgende vier Segmente gebildet:

Projektierung und Verkauf Onshore (Wind, Solar)
Projektierung und Verkauf Offshore (Wind)
Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks
Betriebsentwicklung, Innovation und Sonstiges

Für jedes dieser vier Segmente wird getrennt berichtet.

Im ersten Segment wird die Projektierung von Onshore-Windparks und Solarprojekten erfasst, die an Dritte veräußert werden. Dieses Segment umfasst alle Teile der Wertschöpfungskette von der Akquisition über die Planung und den Vertrieb bis hin zur Errichtung. Am Ende des Planungsprozesses steht demzufolge ein errichteter und veräußerter Wind-/Solarpark. Aktuell erfolgt der Verkauf von inländischen Windparks in Form von Private Placements, die Betriebsführung auch für diese Projekte wird weiterhin von Energiekontor übernommen. Bis zum Jahr 2005 wurde das Eigenkapital primär von privaten Investoren gezeichnet. Im Rahmen dieser KG-Modelle haben mehr als 5.000 private Anleger in Energiekontor-Windparks investiert.

Im zweiten Segment werden die Projektierung und der Verkauf von Offshore-Windparks abgebildet. Dieses Segment umfasst alle Teile der Wertschöpfungskette von der Planung über den Vertrieb bis hin zur Errichtung von Offshore-Windparks. Für dieses Segment wird aufgrund der großen wirtschaftlichen Bedeutung der Offshore-Projekte und der im Vergleich zu Onshore-Projekten bestehenden großen Unterschiede bei der Planung, Finanzierung und Errichtung seit dem Geschäftsjahr 2010 getrennt berichtet. Der Verkauf von Projektbeteiligungen an Offshore-Projekten erfolgt ebenfalls in Form von Private Placements bei institutionellen Investoren. Bei den potenziellen Eigenkapitalpartnern handelt es sich sowohl um strategische Investoren wie Stadtwerke oder Energieversorger als auch um Finanzinvestoren wie z.B. Infrastrukturfonds, Private-Equity-Gesellschaften oder Versicherungsunternehmen.

Im dritten Segment wird der Verkauf von Strom aus konzerneigenen Windparks erfasst. Das heißt, konzerneigene Windparks produzieren Strom, den die Energiekontor-Gruppe im Rahmen der gesetzlichen Grundlagen als Erzeuger in das öffentliche Stromnetz einspeist und der entsprechend vergütet wird. Darüber hinaus wird hier das Repowering von konzerneigenen Windparks abgebildet.

Im vierten Segment werden alle übrigen Leistungen erfasst, die nach der Inbetriebnahme von Windparks ansetzen und die auf die Optimierung der operativen Wertschöpfung abzielen. Dazu zählen sämtliche Maßnahmen zur Kostensenkung, Lebensdauerverlängerung (z.B. durch prognostizierende vorbeugende Instandhaltung), Ertragssteigerung (z.B. Direktvermarktung) bestehender Windparks sowie die technische und kaufmännische Betriebsführung. Im technischen Bereich umfassen die Aufgaben neben der Überwachung der Windkraftanlagen, der Datenaus- und -bewertung hauptsächlich die Koordination von Reparatur- und Wartungseinsätzen sowie die Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur vorbeugenden Instandhaltung, für die Energiekontor ein Patent angemeldet hat. Durch deren Anwendung kann die Lebensdauer der einzelnen Anlagen und des Gesamtprojekts entscheidend verlängert werden. Gleichzeitig lassen sich die Kosten für die Reparatur der Hauptkomponenten deutlich vermindern. Im kaufmännischen Bereich gehören insbesondere die Abrechnung mit dem Energieversorger, den Service- und Wartungsfirmen und den Verpächtern zu den Kernaufgaben. Ebenso fällt darunter die Kommunikation mit Banken, Versicherungen und nicht zuletzt den Investoren. Darüber hinaus werden in diesem Segment innovative technische Maßnahmen wie z. B. die Rotorblattverlängerung und das Repowering bestehender (nicht-konzerneigener) Windparks erfasst.

Geschäftsverlauf

1. Segment: Projektierung und Verkauf Onshore (Wind, Solar)

Im Jahr 2012 wurden bis November durch die Mitarbeiter der Energiekontor-Gruppe in Deutschland eine Vielzahl an Standorten für die Nutzung der Windenergie vor allem im Raum Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg akquiriert, darunter auch einige Flächen für einen großen Windpark in Niedersachsen.

In der Schwerpunktregion Niedersachsen wurden im Jahr 2012 Genehmigungsanträge für insgesamt 130 MW in sechs Projekten eingereicht, drei dieser Anträge (60 MW) erfolgten im dritten Quartal.

Im Juli 2012 wurde eine Genehmigung nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) für den Windpark Zülpich in Nordrhein-Westfalen mit sieben Windkraftanlagen erteilt. Bei diesem Projekt wird ein Teil der Windkraftanlagen den Verpächtern und Bürgern zum Erwerb und Betrieb angeboten. Die Einbeziehung der Anwohner/Verpächter ist für die Energiekontor-Gruppe ein wichtiges Element, um die regionale Akzeptanz zu erhöhen. Darüber hinaus wurde eine Genehmigung für den Windpark Straelen-Auwel mit zwei Windkraftanlagen vorbereitet, ein Projekt, das ebenfalls in Nordrhein-Westfalen liegt.

Für das bereits im Jahr 2011 genehmigte Projekt Titz (NRW) wurde der Kaufvertrag mit einem Investor aus dem Stadtwerkebereich im August 2012 unterzeichnet. Der Bau des Windparks mit einer Kapazität von 4 MW hat begonnen. Veräußert wurden außerdem die Projektrechte für einen Windpark mit insgesamt drei Windkraftanlagen und einer Erweiterungsoption für drei bis vier Windkraftanlagen im Saarland.

In Brandenburg wurde im dritten Quartal der Bauantrag für eine weitere Anlage im Windpark Beerfelde eingereicht. Im ersten Entwurf des Regionalplans Oderland-Spree wurden einige von Energiekontor gesicherte Flächen als Windeignungsgebiete ausgewiesen. Damit wurde eine wichtige planerische Grundlage für die spätere Genehmigung von dort geplanten Projekten geschaffen.

In Großbritannien wurden die Bauarbeiten am Windpark Hyndburn (24,6 MW) fortgesetzt. Bis November 2012 wurden alle Anlagen errichtet und teilweise in Betrieb genommen. Für das Projekt Withernwick (18,5 MW) wurde ebenfalls mit dem Bau begonnen. Für das Projekt Burton Pidsea (10,2 MW) konnten im Berichtszeitraum ein Stromliefervertrag für 15 Jahre und der Anlagenkaufvertrag endverhandelt werden.

Vor dem Hintergrund des nach wie vor schwierigen Bankenmarktes und der Zurückhaltung potenzieller Investoren bei Investitionen in Portugal, haben sich die Verhandlungen zur Veräußerung des Projektes Guardão weiter verzögert. Aktuell wird ein Bieterverfahren durchgeführt, um das Projekt mit Banken und Investoren schnellstmöglich zur Umsetzung zu bringen. Unabhängig davon werden alternative Vertriebsmöglichkeiten entwickelt und geprüft.

Im Bereich Solar wurde die Planung einiger Freiflächenanlagen in den Schwerpunktregionen des Unternehmens in Deutschland verfolgt. Für zwei weitere Projekte mit insgesamt 10 MW erfolgte die Sicherung der Flächen. Außerdem wurden im Berichtszeitraum die Projektrechte für eine genehmigte Solarstromanlage in Debstedt veräußert, die im Berichtszeitraum auch errichtet wurde. An diesem Standort im Raum Cuxhaven betreibt die Energiekontor-Gruppe bereits seit mehreren Jahren einen Windpark, so dass damit der erste Kombipark Wind/Solar errichtet ist. Für zwei Freiflächenanlagen in Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg wurden zentrale Vorbereitungen zur Kreditvalutierung geschaffen bzw. abgeschlossen. So konnte z.B. für die Freiflächenanlage Ramin der B-Plan-Satzungsbeschluss erwirkt werden.

Im Vertrieb wurde die Platzierung einer weiteren Stufenzinsanleihe mit einem Volumen von Mio. € 11,25 abgeschlossen. Die Mittel werden u.a. zum Kauf eines bestehenden Windparks in Sachsen-Anhalt verwendet, der in den Eigenbestand übernommen und dauerhaft im Konzern betrieben werden soll. Die Anleihegläubiger erhalten bei einer Beteiligung an der Stufenzins-anleihe in den ersten sechs Jahren eine Verzinsung von 6 Prozent und für die Restlaufzeit 6,5 Prozent. Die Laufzeit der Anleihe beträgt zehn Jahre, wobei die Tilgung in zwei Raten erfolgt. Die Besonderheit dieser Anleihe besteht in der Absicherung der Rückzahlungsverpflichtung durch Abtretung der Gesellschaftsanteile an den Windparkbetreibergesellschaften, die Anleihemittel in Anspruch nehmen. Neben der Platzierung der Stufenzinsanleihe konnte die Platzierung einer weiteren Unternehmensanleihe mit einem Volumen von Mio. € 6 und einer Laufzeit von fünf Jahren zu weiten Teilen abgeschlossen werden. Die eingeworbenen Mittel sollen zur Zwischenfinanzierung von Windkraft- und Solarprojekten verwendet werden.

2. Segment: Projektierung und Verkauf Offshore (Wind)

Das Ende letzten Jahres begonnene strukturierte Bieterverfahren für den Windpark Nordergründe konnte bislang noch nicht abgeschlossen werden. Mehrere potenzielle Einzelinvestoren bzw. Investorenkonsortien haben ihr konkretes Interesse an einer Projektbeteiligung bekundet und bereits eine umfassende Due Diligence durchgeführt. Der Verlauf des Bieterverfahrens hat sich jedoch zeitlich verzögert. Die Gründe dafür liegen wie berichtet in massiven Netzanschluss-verzögerungen und signifikanten Kostenüberschreitungen in anderen, aktuell im Bau befindlichen Offshore-Projekten in der deutschen Nordsee und den damit verbundenen Rückwirkungen auf die Finanzierungsbereitschaft von Banken und institutionellen Investoren. Trotz der ungünstigen externen Rahmenbedingungen und der zunehmenden Offshorekritischen Stimmung und Berichterstattung in den Medien wird vor dem Hintergrund der aktuellen Verhandlungsstände nach wie vor von dem Abschluss des Investorenvertrages im Jahr 2012 ausgegangen.

Als eines der wenigen deutschen Projekte verfügt der Offshore-Windpark Nordergründe über eine verbindliche Netzanschlusszusage des Übertragungsnetzbetreibers TenneT TSO GmbH. Aus heutiger Sicht sind damit alle wesentlichen Voraussetzungen in technischer und genehmigungsrechtlicher Hinsicht für die Projektumsetzung geschaffen.

Neben den zwischenzeitlich veräußerten Projektrechten an der Pilotphase des Standortes Borkum Riffgrund West (BRW I) entwickelt die Energiekontor AG bereits seit mehreren Jahren eine Ausbauphase dieses Standortes (BRW II). Hier sollen bis zu 43 Windkraftanlagen der 5-Megawatt-Klasse errichtet werden (215 MW). Die Genehmigungsanträge für diese Projekterweiterung wurden bereits Ende 2010 beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) eingereicht, wurden zwischenzeitlich aber wie berichtet aufgrund der fehlenden BfN-Stellungnahmen nicht bearbeitet. Davon betroffen ist nicht nur BRW II, sondern auch eine Vielzahl weiterer Projekt-anträge anderer Projektierer und Initiatoren. Vor dem Hintergrund der Neufassung der Seeanlagenverordnung im Januar 2012, in der u.a. die Entscheidungshoheit zwischen BSH und BfN neu geregelt wurde, konnten in den letzten Monaten deutliche Fortschritte bei der Bearbeitung und Vervollständigung des Genehmigungsantrages erreicht werden.

3. Segment: Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks

Das Windangebot im Jahr 2012 liegt gemäß aktuellen Indices, die die letzten windschwachen Jahre berücksichtigen, im Rahmen bzw. leicht unterhalb der Prognose. Die indexbereinigten Stromeinnahmen in den konzerneigenen Windparks im Inland lagen bis Ende September insgesamt rund fünf Prozent unterhalb der Prognosen. Für Portugal gibt es keinen vergleichbaren Windindex. Die eigene Ertragsanalyse auf Basis der von der Energiekontor-Gruppe errichteten Projekte zeigt ein nur leicht unterdurchschnittliches Windjahr.

Im dritten Quartal wurden insgesamt weitere 16 Windkraftanlagen, die bereits im ersten Halbjahr erworben wurden, in den konzerneigenen Bestand übernommen; aus dem Repowering des Windparks Holßel eine WKA des Typs Enercon E82. Insgesamt werden derzeit im konzerneigenen Bestand rund 138 MW betrieben. Aktuell wird der Windpark Hyndburn (24,6 MW) in Betrieb genommen und der Windpark Withernwick (18,5 MW) errichtet. Beide Projekte sollen ebenfalls in den konzerneigenen Bestand übergehen. Darüber hinaus werden aktuell fortgeschrittene Verhandlungen über den Zukauf weiterer Windparks geführt.

Durch die Nutzung der im EEG vorgesehenen Direktvermarktung des erzeugten Stroms durch das sogenannte Marktprämienmodell konnte bis zum 30. September für die konzerneigenen deutschen Windparks ein Mehrerlös i.H.v. ca. € 507.000 erzielt werden.

4. Segment: Betriebsentwicklung, Innovation und Sonstiges

Die Einnahmen aus der laufenden Betriebsführung konnten in den letzten Jahren durch den Zuwachs an Windparks kontinuierlich ausgebaut werden. Um die Einnahmensituation in den bestehenden Windparks zu optimieren, wird fortwährend die Direktvermarktung des Stroms im Rahmen der EEG-Vergütung geprüft bzw. umgesetzt. Insgesamt befinden sich aktuell Windparks mit rund 350 MW Nennleistung über das Marktprämienmodell in der Stromdirektvermarktung. Dieses Modell für die Stromvermarktung ist mit der Novellierung des EEG zum 01. Januar 2012 eingeführt worden. Hier konnte eine feste Abnahme der gesamten Stromproduktion für zwei Jahre zu einem festen Aufschlagsatz vereinbart werden, der 2012 im Mittel ca. sechs Prozent oberhalb der EEG-Vergütung liegt.

Das Repowering des Windparks Holßel wurde im September 2012 abgeschlossen. Dort wurden 25 Windkraftanlagen der 1-Megawatt-Klasse durch 20 moderne Windkraftanlagen mit jeweils 2,3 MW Nennleistung ersetzt. Trotz der geringeren Anlagenanzahl wird die Energieproduktion auf über 109 Mio. kWh p.a. mehr als verdoppelt.

Der technischen Optimierung von Windkraftanlagen kommt in der Energiekontor-Gruppe eine hohe Bedeutung zu. Unter anderem wurde hier ein Verfahren entwickelt und zum Patent angemeldet, das an bestehenden Anlagen durch die Verlängerung der Rotorblätter die Windenergieausbeute erhöhen soll. Seit mehr als zwei Jahren läuft der Test erfolgreich an einem Prototyp im Windpark Debstedt. Hier wird eine Anlage der 1-Mega-watt-Klasse mit einem um 1 m verlängerten Rotorblatt betrieben. Die nachgewiesene Ertragssteigerung liegt bei gut sieben Prozent p.a.

Ausblick

1. Segment: Projektierung und Verkauf Onshore (Wind, Solar)

Die für Deutschland beschlossene Energiewende bedeutet de facto den Ausbau der erneuerbaren Energien. Auch weltweit ist davon auszugehen, dass deren Beitrag deutlich steigen wird. Vor dem Hintergrund der oligopolistischen Struktur der Strommärkte kann eine Umgestaltung der Energiemärkte aber nur mit zuverlässigen politischen Rahmenbedingungen gelingen. Strategisch müssen sich die erneuerbaren Energien in den Markt integrieren, ein weiter Weg ist hier bereits zurückgelegt. Betrachtet man die Klimaentlastungen, die durch das EEG in Deutschland schon erreicht werden konnten, scheint der von unterschiedlichen Regierungskonstellationen bislang verfolgte Weg der richtige zu sein. Allein im Jahr 2011 konnten durch die installierte Windenergie 36,1 Mio. Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Um diese Menge Kohlendioxid wieder der Umwelt zu entziehen, benötigt eine über 3.000 qm große Waldfläche etwa zehn Jahre.

Für das Jahr 2012 geht der Vorstand der Energiekontor AG insgesamt von einer positiven Entwicklung im Segment Projektierung und Verkauf Onshore (Wind, Solar) aus. Dazu sollen vor allem die geplanten Projekte in Deutschland und Großbritannien beitragen. Ziel der Energie-kontor-Gruppe ist es, das in der Vergangenheit von Jahr zu Jahr schwankende Niveau der Projektrealisierung zu stabilisieren und nachhaltig zu steigern. Mittelfristig soll jeweils die Hälfte des Umsatzes und des Gewinnes im In- und Ausland erzielt werden.

Im Landkreis Cuxhaven (Niedersachsen) konnten die Energiekontor-Mitarbeiter für die dort akquirierten Windparks in den letzten Jahren deutliche Planungsfortschritte erzielen. Aktuell ist jedoch aufgrund der Vielzahl von Projektanträgen bei den entsprechenden Behörden davon auszugehen, dass sich hier Verzögerungen in den Genehmigungsverfahren ergeben werden. Vor diesem Hintergrund wird bis Jahresende nur noch mit der Erteilung von Errichtungsgenehmigungen nach BImSchG für rund 60 MW gerechnet. Unmittelbar nach Erhalt der Genehmigungen soll die jeweilige Kreditvalutierung, d.h. Auszahlung der Projektfinanzierung, erreicht werden.

Für die Schwerpunktregionen Nordrhein-Westfalen sollen bis zum Jahresende für den Windpark Straelen-Auwel die Genehmigungsunterlagen eingereicht werden. Der Bau des WP Titz soll ebenfalls im Jahr 2012 abgeschlossen werden.

Eine zunehmend größere Rolle für die weitere Entwicklung und das Wachstum der Energie-kontor-Gruppe kommt dem britischen Markt zu. Im Jahr 2012 werden die Bauarbeiten am Windpark Hyndburn planmäßig abgeschlossen. Der Windpark Withernwick wird überjährig fertiggestellt. Die Inbetriebnahme des Windparks Withernwick ist im Frühjahr 2013 vorgesehen. Der Financial Close für den Windpark Burton Pidsea mit einer Nennleistung von 10,2 MW soll zum Jahreswechsel 2012/2013 erfolgen. Die Baugenehmigung für das Projekt liegt bereits vor. Für den Windpark Gayton (ca. 18 MW) soll im ersten Quartal 2013 ein Enquiry-Verfahren stattfinden, um die Genehmigung dann kurzfristig zu erlangen. Darüber hinaus werden in den nächsten Jahren die bestehenden Planungsprojekte in Großbritannien kontinuierlich weiter-entwickelt, um schnellstmöglich die erforderlichen Genehmigungen zu erlangen und die Projekte zur Realisierung zu bringen. Im Vergleich zu Deutschland sind hier aber die Planungsunsicher-heiten deutlich höher - sowohl in Bezug auf die grundsätzliche Genehmigung von Windparks als auch in Bezug auf die zeitliche Umsetzung von Projekten.

In Portugal sollen im Jahr 2012 die Planungen für den Windpark Guardão (28 MW) weiter vorangetrieben und die Investorengespräche abgeschlossen werden. Aufgrund der aktuellen Marktsituation in Portugal sind hier Verzögerungen nicht ausgeschlossen. Bezüglich neuer Planungen in Portugal kann davon ausgegangen werden, dass mittelfristig regierungsseitig neue Verfahren zur Vergabe von Netzkapazitäten ausgeschrieben werden. Damit ist aber wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise in Portugal nicht kurzfristig zu rechnen. Aufgrund des grundsätz-lichen politischen Commitments der portugiesischen Regierung zum weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien geht die Geschäftsführung der Energiekontor-Gruppe trotz der aktuellen Euro-Schuldenkrise mittelfristig von einer Erholung des portugiesischen Marktes und damit nach wie vor von hohen Umsetzungspotenzialen aus.

Um Synergien besser nutzen zu können, hat sich die Energiekontor-Gruppe im letzten Jahr noch stärker regional verankert. Dazu gehört auch die Erweiterung des Unternehmens-Leistungsspektrums um den Bereich Solarstrom. Diesem Bereich wird im Rahmen der angestrebten regenerativen Vollversorgung (Energie-, Wärmebedarf) ausgewählter Regionen eine wichtige Rolle zukommen. Im Bereich Solar sollen im Jahr 2012 weitere Flächen für die Errichtung von Freiflächenanlagen akquiriert werden. Für ein Projekt mit rund 10 MWp in Mecklenburg-Vorpommern wird die Genehmigung noch im Jahr 2012 erwartet, die Inbetriebnahme soll im ersten Quartal 2013 erfolgen. Dieses Projekt soll noch im Jahr 2012 an institutionelle Investoren veräußert werden. Für ein weiteres Projekt ist der Baubeginn Mitte 2013 geplant, d.h. Genehmigung und Kreditvalutierung sollen im ersten Halbjahr 2013 erfolgen. Mindestens zwei weitere, bereits akquirierte Projekte mit insgesamt rund 10 MW Leistung sollen im Lauf des Jahres 2013 genehmigt und errichtet werden.

Vertriebsseitig sollen im verbleibenden Jahr 2012 in Abhängigkeit von der Projektreife weitere in- und ausländische Projekte in Form von Private Placements, darunter das britische Projekt am Standort Burton Pidsea angeboten werden. Darüber hinaus soll die bereits emittierte Unternehmensanleihe bis zum Jahresende voll platziert werden.

2. Segment: Projektierung und Verkauf Offshore (Wind)

Wichtigstes Ziel für das Jahr 2012 ist es nach wie vor, die bereits fortgeschrittenen Beteiligungs-verhandlungen und Due-Diligence-Prozesse für den Windpark Nordergründe mit den potenziellen Eigenkapitalpartnern bis Jahresende abzuschließen und das Projekt dann gemeinsam mit der NIBC und den weiteren Bankpartnern zum Financial Close zu führen. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass dieser Vertragsabschluss überjährig finalisiert wird.

Für die Ausbauphase des Projektes Borkum Riffgrund West (BRW II) wird mit dem Erörterungstermin im ersten Quartal des Jahres 2013 gerechnet. Ziel ist es, die Erteilung der Errichtungsgenehmigung bis zur Jahresmitte 2013 zu erreichen. Der Investorenprozess wurde bereits begonnen, um frühzeitig einen Investitionspartner in die weitere Projektentwicklung und Projektumsetzung einzubinden. Der Bau des Windparks wird aus heutiger Sicht unter Berücksichtigung der Netzanschlusssituation in der deutschen Nordsee nicht vor 2017/18 erfolgen können.

Darüber hinaus ist es Ziel des Unternehmens, die Akquisition zu verstärken und weitere Offshore-Projekte in die Planung zu übernehmen. In Betracht kommen dazu sowohl Standorte in der deutschen Nord- und Ostsee als auch Projektansätze in anderen europäischen Märkten. Mehrere Standorte bzw. Projekte befinden sich bereits in der Prüfung.

3. Segment: Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks

Das Segment Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks soll systematisch weiter ausgebaut werden, um den operativen Cashflow im Konzern weiter zu verstetigen. Neben dem Zukauf von Fremdparks und/oder der Übernahme von Energiekontor-Projekten zur Optimierung des eigenen Portfolios wird darüber hinaus in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit des Repowerings von konzerneigenen Windparks geprüft. Ziel ist es dabei, durch den Austausch der vorhandenen Altanlagen gegen moderne, deutlich leistungsstärkere Windkraftanlagen die vorhandenen Standorte optimal zu nutzen und die Erträge zu steigern. Aktuell befinden sich fünf konzern-eigene Parks in Repowering-Planungen, die in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden sollen. Das EEG sieht hierfür einen zusätzlichen wirtschaftlichen Anreiz vor, den sogenannten Repowering-Bonus.

Die Direktvermarktung des erzeugten Stroms wird systematisch ausgebaut und nach neuen Absatzmöglichkeiten gesucht. Für 2013 wird weiterhin auf die Vermarktung über das Marktprämienmodell gesetzt.

Um den Bereich Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks kontinuierlich auszubauen, hat sich die Geschäftsführung dazu entschlossen, auch die im Bau befindlichen Windparks Hyndburn und Withernwick nach Fertigstellung in den konzerneigenen Bestand zu übernehmen. Diese Windparks sollen im Jahr 2012/2013 in Betrieb genommen werden.

Mit dem Zukauf weiterer Windparks und der Übernahme der britischen Projekte in den konzerneigenen Bestand wird die Stromerzeugungskapazität in konzerneigenen Windparks Mitte 2013 voraussichtlich knapp 200 MW betragen.

4. Segment: Betriebsentwicklung, Innovation und Sonstiges

Trotz schwankender Einnahmen aufgrund von unterschiedlichen Windjahren ist in den kommenden Jahren ein stabiler Liquiditäts- und Ergebnisbeitrag zu erwarten, zumal sich die Zahl der Windparks, die in der Betriebsführung betreut werden, stetig erhöht. Auch für veräußerte Windparks wird bisher in fast allen Fällen die Betriebsführung durch die Energiekontor-Gruppe durchgeführt. Eine Erweiterung ist außerdem durch die Wahrnehmung der Betriebsführung von Windparks dritter Betreiber angestrebt.

Ausgebaut werden soll der Bereich der technischen Innovationen, dort vor allem das zertifizierte Verfahren zur Rotorblattverlängerung. Die Erteilung des Patentes wurde nach positiver Prüfung durch das Europäische Patentamt beantragt. Die Rotorblattverlängerung soll in konzerneigenen Windparks, aber auch als Produkt für andere Windpark-Betreiber angeboten werden. Der Fokus des Vertriebes wird auf der iberischen Halbinsel liegen. Zum einen ist hier aufgrund der eingeschränkten Netzkapazitäten für neue Anlagen in der Regel ein Repowering nicht möglich. Ertragssteigerungen sind daher nur durch technische Optimierung der bestehenden Anlagen möglich. Zum anderen wurden die Einnahmen der spanischen Windparks durch gesetzliche Neuregelungen bereits signifikant beschnitten. Ertragssteigerungen können dann nur durch technische Optimierungen der bestehenden Anlagen erreicht werden. Noch in diesem Jahr soll ein konzerneigener Windpark in Portugal mit der weiterentwickelten Rotorblattverlängerung für die 1,3-MW-Anlagenklasse ausgerüstet werden. Die Umsetzung an weiteren konzerneigenen Windkraftanlagen sowie der Vertrieb des Produktes ist für das Jahr 2013 geplant.

Zusätzlich zur Rotorblattverlängerung sind weitere innovative technische Ansätze in der Prüfung. Neben Maßnahmen zur Ertragssteigerung werden im Rahmen der prognostizierenden vorbeugenden Instandhaltung vor allem Möglichkeiten zur exakteren Bestimmung des technischen Zustands der Anlagenkomponenten und ihrer Betriebsstoffe untersucht. Hier befindet sich ein Projekt zur Optimierung der Getriebeöl-Analyse in der Prototypenphase. Die Entscheidung zur Umsetzung wird voraussichtlich Anfang 2013 fallen.

Weiterhin soll in den nächsten Jahren kontinuierlich der Kauf von Windparks geprüft und durchgeführt werden, um damit das Eigenparkportfolio zu erweitern.

Das Repowering soll sowohl für die Parks im Eigenbestand als auch für die Parks im Eigentum von Kommanditisten sowie für Fremdparks durchgeführt werden. Zurzeit sind mit zwei Energiekontor-Kommanditisten-Windparks Kooperationsverträge über ein gemeinsames Repowering abgeschlossen. Mit weiteren Gesellschaften wird über einen entsprechenden Abschluss verhandelt.

Ausblick Geschäftsjahr

Das Thema Energie ist vielschichtig: Sicher ist, dass die verlässliche Versorgung mit Energie einen Grundpfeiler für Deutschlands Wohlstand darstellt. Die Kontinuität dieser Versorgung zu angemessenen Bedingungen steht außer Frage. Ebenso sicher ist aber ein fortwährender Wandel des Energiemarktes. Überprüfungen des Standards und Anpassungen werden hier immer wieder notwendig sein. Unter Berücksichtigung der Erfolge der erneuerbaren Energien in den letzten 20 Jahren und der Beendigung des Atomzeitalters in Deutschland müssen mittelfristig sichere Rahmenbedingungen für den Zubau von erneuerbaren Energien und das Repowering bestehender Projekte bestehen bleiben.

Unabhängig von einem wechselhaften und schwer kalkulierbaren Marktumfeld sieht der Vorstand der Energiekontor AG die Entwicklungschancen und Potenziale des Unternehmens für die nächsten Jahre deutlich positiv.

Vor allem die Arbeitsweise des Unternehmens, das durch eine enge kommunale Zusammenarbeit in der Projektierung frühzeitig marktgerecht reagieren kann, stellt eine belastbare Grundlage für die zukünftige Unternehmensentwicklung dar. Zudem bilden die Weiterentwicklung von im Unternehmen integrierten und bewährten Strukturen und Arbeitsweisen wie flache Hierarchien und kostenbewusstes Management sowie die Diversifikation auf allen Ebenen (Banken, Finanzierung, Anlagenhersteller, Schwerpunktregionen) auch in Zukunft die Basis für den nachhaltigen und langfristigen Erfolg der Energiekontor-Gruppe.

Im Geschäftsjahr 2012 sollen im Segment Projektierung und Verkauf Onshore die Kreditvalutierungen für Windkraft- und Solarprojekte in Deutschland, Großbritannien und Portugal mit rund 70 MW erreicht werden. Projektspezifische oder situationsbedingte Probleme können jedoch zu Verzögerungen sowohl bei der Erlangung von Genehmigungen als auch bei der Finanzierung bereits genehmigter Projekte führen. In den vergangenen Jahren ist es mehrfach zu erheblichen zeitlichen Verschiebungen durch Verzögerungen in den Genehmigungsverfahren oder durch sonstige externe Einflussfaktoren gekommen. Derartige externe Entwicklungen können auch für die Zukunft nicht ausgeschlossen werden.

Die Potenziale für den Bereich Offshore schätzt die Geschäftsführung für die Unternehmens-entwicklung nach wie vor als hoch ein. Dieses liegt zum einen in den vorhandenen werthaltigen Projektansätzen an den Offshore-Standorten Nordergründe und Borkum Riffgrund West II begründet. Zum anderen sollen in diesem Bereich mittelfristig neue Standorte vor allem im europäischen Ausland akquiriert und in den kommenden Jahren sukzessive entwickelt werden.

Die Umsätze aus dem Segment Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks sind, trotz windabhängiger Ertragsschwankungen, besser kalkulierbar als diejenigen aus der Projektierung. Grundsätzlich stellen die Einnahmen aus dem Energieverkauf eine stabile Basis für die Liquiditätsplanung im Konzern dar. Die aus dem Betrieb eigener Windparks erzielten Liquiditätsüberschüsse sollen in den nächsten Jahren durch die Erweiterung des bestehenden Eigenpark-Portfolios stetig ausgebaut werden. Potenziale werden dabei sowohl im Kauf bestehender Windparks als auch in der Übernahme projektierter Neuparks gesehen. Voraus-setzung ist in beiden Fällen, dass die Parks dauerhaft und nachhaltig wirtschaftlich betrieben werden können. Die Entscheidung zur Übernahme von Windparks in den eigenen Bestand geschieht immer situationsabhängig und projektbezogen.

In der Betriebsführung werden für das Jahr 2012 steigende Umsätze und ein verbessertes Ergebnis erwartet, da in diesem Jahr einige zusätzliche Windparks betreut werden.

Bedingt durch die unerwartete Verschiebung und Verzögerung einiger Projekte im Jahresverlauf ist das Ziel, ein vergleichbares Konzernergebnis wie im Vorjahr zu erzielen, aus heutiger Sicht nicht mehr erreichbar. Hauptursachen sind die durch die Finanzkrise in Portugal bedingte Verzögerung bei der Umsetzung des Projektes Guardão (28 MW), die durch die schwierigen externen Rahmenbedingungen im Offshore-Bereich (u.a. massive Netzanschlussverzögerungen und signifikante Mehrkosten bei aktuell im Bau befindlichen Projekten) bedingte Verzögerung im Bieterverfahren Nordergründe (110,7 MW) sowie die zeitlichen Verschiebungen bei der Genehmigungserteilung für einige Onshore-Projekte in Deutschland und Großbritannien. Unter anderem aufgrund der daraus resultierenden überjährigen Realisierung von Projekten wirkt sich die aktuell überdurchschnittliche Realisierungstätigkeit (mehr als 45 MW im Bau) nur teilweise auf das Konzernergebnis des laufenden Geschäftsjahres aus. Hinzu kommt, dass die beiden im Bau befindlichen UK-Projekte Hyndburn (24,6 MW) und Withernwick (18,5 MW) nicht veräußert werden, sondern im Bestand verbleiben, um das Eigenparkportfolio weiter zu stärken und die liquiditätsmäßige Abhängigkeit vom Vertriebsmarkt weiter zu reduzieren. Aufgrund dieser bewussten Unternehmensentscheidung und der damit verbundenen Vollkonsolidierung der Projektgesellschaften haben die bei Verkauf erzielbaren Gewinnmargen in zweistelliger Millionenhöhe keinen Einfluss auf das Konzernergebnis 2012. Vor diesem Hintergrund geht der Vorstand nach aktuellem Stand im besten Fall von einem ausgeglichenen Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2012 aus. Für die Energiekontor AG wird hingegen nach wie vor ein positives Jahresergebnis erwartet.

Sonstiges

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt zum 15. November 14.777.610 Stückaktien, wovon sich zum Ende des Berichtszeitraums 14.713.510 Aktien im Umlauf befunden haben.

Aktienrückkaufprogramm der Energiekontor AG

64.100 Aktien wurden bis zum 09. November 2012 durch die Energiekontor AG im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms 2011/2012 erworben.

Beteiligungen

Dem Vorstand sind keine direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital (§ 315 Abs. 4 Nr. 3 HGB) größer als zehn Prozent bekannt, mit Ausnahme der in der nachfolgenden Tabelle dargestellten Beteiligungsverhältnisse.

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Funktion Name Aktien, Stück
Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Bodo Wilkens 5.214.335
Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Günter Lammers 5.217.974

Das Mitglied des Aufsichtsrats Klaus-Peter Johanssen (bis Oktober 2012) sowie die Vorstände Peter Szabo (Vorsitz) und Thomas Walther hielten bis zum Zeitpunkt der Berichterstellung keine Aktien der Gesellschaft. Herr Kianzad, Mitglied des Aufsichtsrates seit November, hält ebenfalls keine Aktien des Unternehmens.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung nach dem Bilanzrechtmodernisierungsgesetz (BilMog) finden Sie im Internet unter www.energiekontor.de

Directors’ Dealings

Im Jahr 2012 wurden bisher keine Käufe von Organen der Gesellschaft getätigt.

Risikomanagement

Der Vorstand verweist bezüglich des Risikoberichts auf den Jahresfinanzbericht 2011 und den Halbjahresbericht 2012 der Energiekontor AG. Diese finden Sie auf unserer Homepage www.energiekontor.de oder können Sie per Post unter Energiekontor AG, Mary-Somerville-Str. 5,29359 Bremen anfordern.

Energiekontor AG

Mary-Somerville-Straße 5

28359 Bremen

Telefon +49 421 3304-0

Telefax +49 421 3304-444

[email protected]

www.energiekontor.de

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