Quarterly Report • Jun 10, 2013
Quarterly Report
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Eine solide Geschäftspolitik und viel Erfahrung in Sachen Windkraft: Dafür steht Energiekontor seit mehr als 20 Jahren. 1990 in Bremerhaven gegründet, zählt das Unternehmen zu den Pionieren der Branche und ist heute einer der führenden deutschen Projektentwickler. Das Kerngeschäft erstreckt sich von der Planung über den Bau bis hin zur Betriebsführung von Windparks im In- und Ausland. Pionierarbeit leistet der Projektierer heute mit der Entwicklung großer Offshore-Parks auf dem Meer.
Neben dem Firmensitz in Bremen unterhält Energiekontor Büros in Bremerhaven, Aachen und Bernau bei Berlin. Außerdem ist das Unternehmen mit Tochtergesellschaften in Großbritannien (Leeds) und Portugal (Lissabon) vertreten. Die stolze Bilanz seit Firmengründung: 84 realisierte Windparks mit insgesamt 495 Anlagen und einer Gesamtleistung von rund 610 Megawatt. Das entspricht einem Investitionsvolumen von mehr als Mio. € 922.


| Branchen- und Marktentwicklung | |
| Das Unternehmen | |
| Segmentbericht | |
| Prognosebericht | |
| Sonstiges | |
| Finanzkalender | |
| Impressum |
Das erste Quartal 2013 wurde in Deutschland vor allem durch die Diskussion über eine kurzfristige Neuregelung des EEG geprägt. Ausgelöst wurde diese Diskussion durch die Bundesminister Altmaier und Rösler, von denen am 14. Februar 2013 unter dem Schlagwort „Strompreisbremse“ verschiedene Maßnahmen zur Strompreissicherung angekündigt wurden. Dazu zählten u. a. Eingriffe in den Bestandsschutz bestehender Projekte sowie eine kurzfristige Absenkung der EEG-Vergütung ab 1. August 2013 zur Begrenzung der EEG-Umlage. Insbesondere die angekündigten Eingriffe in den Bestandsschutz und die Kurzfristigkeit der angekündigten Maßnahmen haben zu einer großen Verunsicherung des Marktes und zu allgemeinen Verzögerungen bei der Umsetzung von Inlandsprojekten geführt. Daran haben auch die Ergebnisse des Energiegipfels am 21. März 2013 in Berlin nicht viel geändert. Erst in den letzten Wochen hat sich herauskristallisiert, dass es vor der Bundestagswahl im September 2013 keine Änderungen im EEG mehr geben wird. Damit hat sich zumindest die Planbarkeit für die im laufenden Geschäftsjahr umsetzbaren Projekte deutlich verbessert. Dennoch ist zeitnah nach der Bundestagswahl mit einer Neuregelung des EEG und der gesetzlichen Einspeisetarife für Erneuerbare Energien- Projekte zu rechnen, die sich auf den weiteren Ausbau in Deutschland auswirken wird. Unabhängig davon wird der Ausbau von weiten Teilen der Bevölkerung und auch der politischen Entscheidungsträger als unabdingbar angesehen. Die Regelungen im EEG sehen bis zum Jahr 2050 einen Anteil von 80 Prozent erneuerbarer Energien vor.
Auch der weitere Ausbau der Windkraft in Portugal stand in den letzten Monaten im Zeichen einer intensiven Diskussion im Hinblick auf eine Neuregelung der Einspeisetarife für regenerativ erzeugten Strom. Am 28. Februar 2013 wurde in Portugal ein neues Gesetz (Gesetzesverordnung 35 / 2013) zur Regelung der Einspeisetarife nach Ablauf des gesetzlich garantierten Zeitraums von 15 Jahren beschlossen. Davon betroffen sind alle bestehenden Windparks. Diese werden mit dem Beschluss weiterhin die bei Inbetriebnahme festgelegte Vergütung erhalten. Allerdings mussten die Betreiber sich bis Ende März 2013 zwischen zwei bzw. vier unterschiedlichen Tarifoptionen entscheiden. Im Basisfall A wird die Vergütung auf eine Mindestvergütung (Floor) nach 15 Jahren festgelegt. Nach oben gibt es keine Begrenzung. Im Basisfall B ist ein Korridor (Begrenzung nach unten und oben) für die Vergütung nach 15 Jahren vorgesehen. Für beide Basisfälle kann zwischen einer Laufzeit von fünf bzw. sieben Jahren gewählt werden. In Abhängigkeit von der gewählten Option müssen die Windparkbetreiber eine jährliche Optionsgebühr pro installiertem Megawatt Jahr in einen Energiefonds einzahlen. Kurz- und mittelfristig führt die Gesetzesänderung damit zu moderaten finanziellen Mehrbelastungen durch die jährlichen Zahlungen in diesen Energiefonds. Langfristig gesehen sind mit der Gesetzesänderung aber auch positive Effekte verbunden. So wird z. B. die Betriebslizenz zeitlich unbefristet erteilt und ein Zubau am jeweiligen Standort von bis zu 20 Prozent der installierten Leistung ermöglicht. Von dieser Neuregelung sind alle im Eigenbestand der Energiekontor-Gruppe betriebenen Windparks in Portugal betroffen.
Deutschland und Großbritannien sind derzeit die führenden europäischen Länder im Ausbau der erneuerbaren Energien. Großbritannien ist vor allem in der Entwicklung von Offshore-Standorten führend. Über die Hälfte der errichteten Kapazitäten sind hier auf dem Meer errichtet.
Bis zum 10. Mai 2013 hat die Energiekontor-Gruppe insgesamt 495 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 610 Megawatt in 84 Windparks in Deutschland, Großbritannien, Griechenland und Portugal projektiert und errichtet. Für fast alle dieser Projekte übernehmen die Mitarbeiter der Energiekontor-Gruppe das technische und kaufmännische Management. Das Gesamtinvestitionsvolumen dieser Projekte beträgt über Mio. € 922. Darüber hinaus wurden eine Solardachanlage, sowie eine Freiflächenanlage mit rund 9 Megawatt (p) geplant und errichtet.
Die Quartalsberichterstattung der Energiekontor-Gruppe erfolgt in vier Segmenten, wobei die Segmentierung auf der Grundlage des jeweiligen Leistungsgegenstandes vorgenommen wird. Unter Zugrundelegung dieses Kriteriums werden folgende vier Segmente gebildet:
| £ Projektierung und Verkauf Onshore (Wind, Solar) | |
| £ Projektierung und Verkauf Offshore (Wind) | |
| £ Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks | |
| £ Betriebsentwicklung, Innovation und Sonstiges |
Für jedes dieser vier Segmente wird getrennt berichtet.
Im ersten Segment wird die Projektierung von Onshore-Windparks und Solarprojekten erfasst, die an Dritte veräußert werden. Dieses Segment umfasst alle Teile der Wertschöpfungskette von der Planung über den Vertrieb bis hin zur Errichtung. Am Ende des Planungsprozesses steht demzufolge ein errichteter und veräußerter Wind- / Solarpark. Der Verkauf von in- und ausländischen Wind- und Solarparks erfolgt in Form von Private Placements an institutionelle Investoren aus dem In- und Ausland.
Im zweiten Segment werden die Projektierung und der Verkauf von Offshore-Windparks abgebildet. Dieses Segment umfasst alle Teile der Wertschöpfungskette von der Planung über den Vertrieb bis hin zur Errichtung von Offshore- Windparks. Der Verkauf von Projektbeteiligungen an Off-shore-Projekten erfolgt üblicherweise in Form von Private Placements an strategische Investoren (EVUs, Stadtwerke) und / oder an Finanzinvestoren (z. B. Private-Equity- oder Infrastrukturfonds, Pensionsfonds etc.) im In- und Ausland.
Im dritten Segment wird der Verkauf von Strom aus konzerneigenen Windparks erfasst. Die im Eigentum der Energiekontor-Gruppe stehenden Windparks produzieren Strom, der im Rahmen der gesetzlichen Regelungen in das öffentliche Stromnetz eingespeist und entsprechend vergütet wird. Darüber hinaus wird in diesem Segment das Repowering von konzerneigenen Windparks erfasst.
Im vierten Segment werden alle übrigen Leistungen erfasst, die nach der Inbetriebnahme von Windparks ansetzen und die auf die Optimierung der operativen Wertschöpfung abzielen. Dazu zählen sämtliche Maßnahmen zur Kostensenkung, Lebensdauerverlängerung (z. B. durch vorbeugende Instandhaltung) und Ertragssteigerung (z. B. durch Direktvermarktung) bestehender Windparks, die technische und kaufmännische Betriebsführung, das Repowering sowie innovative technische Maßnahmen wie z. B. die Rotorblattverlängerung.
1. Segment:
Projektierung und Verkauf onshore (wind, solar)
Dieses Segment umfasst die Akquisition, die Planung, den Bau, die Finanzierung und den Vertrieb von Onshore-Windparks an Dritte. Darüber hinaus wird hier auch die Projektentwicklung im Solarbereich erfasst. Der Vertrieb der Wind- und Solarparks erfolgt an institutionelle Investoren, private Komplettabnehmer oder Bürger vor Ort. Für jeden Wind- / Solarpark wird eine eigenständige Gesellschaft, in bisher allen Fällen eine GmbH & Co. KG, gegründet.
Geschäftsverlauf Projektierung und Verkauf onshore (wind, solar)
Bis Mai 2013 erfolgte in Deutschland die Akquisition einiger neuer Standorte (darunter auch Projekt-Erweiterungen). Darin enthalten sind auch Flächen, die für ein Repowering geeignet sind.
Für den in Niedersachsen liegenden Windpark Wittgeeste wurde im März 2013 die Baugenehmigung erteilt. Kreditvalutierung und Baubeginn konnten noch im April erreicht werden. An diesem Standort werden sechs Windenergieanlagen des Typs Repower 3.4M mit einer Nennleistung von insgesamt 20,4 Megawatt errichtet. Im April 2013 wurde für dieses Projekt ein Kaufvertrag mit einem institutionellen Investor aus dem Stadtwerkebereich unterzeichnet.
Fortschritte konnten auch für einige weitere Projekte im Raum Cuxhaven erreicht werden. Für Projekte mit einer Kapazität von rund 100 Megawatt wurden im Berichtszeitraum weitere Abstimmungen mit den entsprechenden Behörden zur Erlangung der Genehmigungen durchgeführt. Für zwei Windparks, mit einer Kapazität von rund 25 Megawatt, deren Genehmigung 2013 erfolgen sollte, scheint sich die Erlangung der Genehmigungen aus projektspezifischen Gründen in das Jahr 2014 zu verzögern. Fortgesetzt wurden die Bauarbeiten am Windpark Zülpich (19,25 Megawatt) in Nordrhein-Westfalen. Fünf der insgesamt sieben Anlagen wurden an einen institutionellen Investor veräußert, zwei Anlagen werden von Bürgern vor Ort übernommen. Die Kaufverträge für dieses Projekt wurden Anfang 2013 unterzeichnet. Für den Windpark Straelen-Auwel (4 Megawatt) wurden im Berichtszeitraum die Erlangung der Baugenehmigung und die Kreditvalutierung weiter vorbereitet.
In Großbritannien wurden am Standort Withernwick (18,5 Megawatt) mit neun Windenergieanlagen die Bauarbeiten fortgeführt. Im Laufe des zweiten Quartals soll dort die Inbetriebnahme des für den Eigenbestand vorgesehenen Windparks erfolgen. Für den Windpark Burton Pidsea konnte im Februar 2013 der Financial Close erreicht werden. Dieser Windpark liegt an der Ostküste Englands im Landkreis (County) East Riding of Yorkshire. Es sollen dort drei Windenergieanlagen des Typs Repower 3.4M mit insgesamt 10,2 Megawatt errichtet werden. Laut Windgutachten liegt die Windgeschwindigkeit in 80 Metern Nabenhöhe bei nahezu acht Metern pro Sekunde. Für dieses Projekt wurde mit einem institutionellen Investor eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die Projektprüfung und die Kaufvertragsverhandlungen sollen bis Jahresmitte erfolgreich abgeschlossen werden. Der Baubeginn ist erfolgt. Für einen weiteren windstarken Standort in Großbritannien, den Windpark Gayton le Marsh mit 16 Megawatt, wurde im März 2013 die Baugenehmigung erteilt. Die Genehmigung war ursprünglich im Rahmen des regulären Genehmigungsverfahrens versagt worden, konnte aber nachträglich durch ein Inquiry- Verfahren erlangt werden.
In Portugal wurde die Planung des Windparks Guardão fortgeführt. Der Einspeisetarif für diesen Park wurde im Rahmen eines öffentlichen Ausschreibungsverfahrens festgelegt. Ein Wechsel in das beschriebene neue Tarifmodell (s. S. 5) wäre grundsächlich möglich, hätte für das Projekt jedoch derzeit keinen wirtschaftlichen Vorteil. Aktuell wird trotz der schwierigen externen Rahmenbedingungen an möglichen Finanzierungslösung zur Projektumsetzung mit potenziellen Investoren und Banken gearbeitet.
Für den ersten Energiekontor-Solarpark wurde im Februar 2013 die Kreditvalutierung und der Baubeginn am Standort Ramin (Mecklenburg-Vorpommern) erreicht. An diesem Standort nordöstlich von Berlin ist eine Freiflächenanlage mit rund 9 Megawatt errichtet worden. Die Inbetriebnahme nach EEG ist Ende März 2013 erfolgt. Das Projekt wurde im April 2013 an einen institutionellen Investor veräußert. Die Entwicklung weiterer Solar-Freiflächenanlagen in Deutschland wurde im ersten Quartal 2013 fortgesetzt.
Im Vertrieb wurde bis März 2013, neben den oben dargestellten Verkaufsverhandlungen für einzelne Projekte, die zweite Tranche einer Unternehmensanleihe 2012 mit einem Volumen von zwei Millionen Euro platziert und mit der Platzierung der Stufenzins-Anleihe V begonnen. Mit der Stufenzins-Anleihe soll der Zukauf von drei weiteren Windparks mit rund 25 Megawatt zur Erweiterung des Eigenpark-Portfolios finanziert werden. Außerdem erfolgte Mitte Mai die planmäßige und fristgerechte Rückzahlung der Unternehmensanleihe 2008 mit einem Volumen von 10.447.000 €.
2. Segment:
Projektierung und Verkauf offshore (wind)
Ein wichtiger Bereich für das Unternehmen ist neben dem Segment Projektierung und Verkauf Onshore (Wind, Solar) die Planung und Entwicklung von Offshore-Projekten. Hier wurden im Berichtszeitraum die Planungen an zwei Windparks in der deutschen Nordsee vorangetrieben. Im Nearshore-Windpark Nordergründe, der in der Jade- / Wesermündung liegt, sollen 18 Anlagen der 6-Megawatt- Klasse innerhalb der 12-Seemeilen-Zone errichtet werden. Der zweite Windpark, Borkum Riffgrund West II (BRW II) befindet sich in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ). An diesem Standort sollen bis zu 43 Windenergieanlagen der 5-bis-6-MW-Klasse errichtet werden.
Projektplanung in der Nordsee

Geschäftsverlauf Projektierung und Verkauf offshore (wind)
Für das Projekt Nordergründe war im Jahr 2012 ein strukturiertes Bieterverfahren durchgeführt worden. Im Oktober 2012 hatte sich ein ausländischer Energieversorger als „preferred bidder“ herauskristallisiert, mit dem dann in der Folge intensive und zum Teil exklusive Vertragsverhandlungen geführt wurden. Der Kaufvertrag für das Projekt war nahezu endverhandelt und sollte im Februar 2013 unterzeichnet und vollzogen werden. Aufgrund der durch die beiden Bundesminister Altmaier und Rösler ausgelösten EEG-Diskussionen und der dadurch entstandenen Unsicherheiten im Hinblick auf die Investitions- und Rechtssicherheit in Deutschland, hat sich der Investor dann im April 2013 völlig unerwartet aus dem Projekt zurückgezogen. Diese Absage hat die Wiederaufnahme des zwischenzeitlich zurückgestellten Investorenprozesses und weitere Projektverzögerungen zur Folge. Derzeit werden Gespräche mit verschiedenen Interessenten geführt, um dem Verkaufsprozess schnellstmöglich zum Abschluss zu bringen.
Am 19. März 2013 hat der Erörterungstermin BRW II stattgefunden. Dieser Termin ist insgesamt positiv verlaufen. Mit der Erteilung der BSH-Genehmigung wird im Laufe des zweiten Halbjahres 2013 gerechnet. Auch für dieses Projekt wurden bereits erste Investorengespräche geführt. Ziel ist es nicht, das Projekt zu veräußern, sondern bereits zum jetzigen Zeitpunkt einen Investitionspartner in die weitere Projektentwicklung und Projektumsetzung einzubinden.
3. Segment:
Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks
Das dritte Segment umfasst die Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks. Mit dem Ausbau des Eigenbestandes an Windparks wird das Ziel verfolgt, die Unabhängigkeit von politischen Rahmenbedingungen, Zins- und Rohstoffpreis-Entwicklungen und Verzögerungen bei der Projektrealisierung zu erhöhen. Darüber hinaus wurden im Konzern eigene Standorte gehalten, deren Veräußerung jederzeit die Liquidität des Unternehmens erhöhen könnte und deren zusätzliches Potenzial in einem Repowering der vorhandenen Windparks liegt. Gerade die auf den Finanzmärkten herrschende Unruhe und deren Auswirkungen haben die Entscheidung zum Auf- und Ausbau dieses Segments noch einmal bestätigt.
Den ersten Windpark hat die Energiekontor-Gruppe im Jahr 2002 in den eigenen Bestand übernommen. Das Portfolio ist seitdem kontinuierlich weiter ausgebaut worden. Dies geschieht in erster Linie durch Übernahme von selbst entwickelten Projekten nach Inbetriebnahme in den Eigenbestand. Als weitere Möglichkeit wird der Zukauf von wirtschaftlich interessanten Windparks realisiert. Dies sind sowohl Projekte, die in früheren Jahren durch Energiekontor entwickelt und verkauft wurden, als auch Projekte von anderen Betreibern / Entwicklern. Per 10. Mai 2013 betreibt das Unternehmen in Deutschland, Großbritannien und Portugal eigene Windparks mit einer Nennleistung von 183,75 Megawatt.
Konzerneigene WindParks*, Stand: 10. Mai 2013
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| Megawatt | |
|---|---|
| Debstedt (Tandem I) | 11,00 |
| Breitendeich (Tandem I) | 7,50 |
| Sievern (Tandem II) | 2,00 |
| Briest (Tandem II) | 7,50 |
| Briest II | 1,50 |
| Geldern | 3,00 |
| Mauritz-Wegberg (Energiekontor hält 62 %) | 7,50 |
| Halde Nierchen I | 5,00 |
| Halde Nierchen II | 4,00 |
| Grevenbroich II (Energiekontor hält 96,2 %) | 5,00 |
| Osterende | 3,00 |
| Nordleda (Energiekontor hält 51 %) | 6,00 |
| Kajedeich | 4,00 |
| Engelrod | 5,20 |
| Krempel | 14,30 |
| Schwanewede | 3,00 |
| Giersleben | 11,25 |
| Beckum | 1,30 |
| Holßel | 2,30 |
| Kerpen | 2,50 |
| Marão | 10,40 |
| Montemuro | 10,40 |
| Penedo Ruivo | 13,00 |
| Hyndburn | 24,60 |
| Withernwick (noch im Bau) | 18,50 |
| Summe | 183,75 |
* Siehe Kartenübersicht Seite 3.
Geschäftsverlauf Stromerzeugung in konzerneigenen WindParks
Das Windjahr 2013 ist in Deutschland eher schwach gestartet. Für Portugal gibt es keinen entsprechenden Index. Die Ertragsanalyse der Energiekontor-Projekte deutet darauf hin, dass das Windangebot hier über den Prognosen lag. Die Erträge aus den konzerneigenen Windparks insgesamt bewegen sich im Rahmen der Prognose.
Für mehrere Windparks aus dem konzerneigenen Bestand wurden konkrete Planungen für ein Repowering fortgesetzt. Unter dem Begriff Repowering versteht man den Austausch der bestehenden Windenergieanlagen durch moderne, leistungsstärkere. Die Planungen befinden sich je nach Windpark in unterschiedlichen Stadien zwischen Abschluss der Flächensicherung und Vorbereitung des Genehmigungsantrags. Die Planungszeiträume bei Repoweringprojekten unterscheiden sich dabei nicht wesentlich von Neuprojekten.
Dieses Segment wird im Laufe des Jahres 2013 planmäßig erweitert durch Übernahme des Windparks Withernwick nach Fertigstellung in den Eigenbestand sowie Zukauf von mindestens drei weiteren Windparks, die über die StufenzinsAnleihe V finanziert werden.
4. Segment:
Betriebsentwicklung, Innovation und Sonstiges
Alle Aktivitäten, die nach der Inbetriebnahme der Windparks auf eine Steigerung der operativen Wertschöpfung abzielen, werden in dem Segment Betriebsentwicklung, Innovation und Sonstiges zusammengefasst.
Dazu zählen insbesondere
£ die technische und kaufmännische Betriebsführung,
£ alle Maßnahmen zur Kostensenkung, Lebensdauerverlängerung und Ertragssteigerung, z. B. durch
| £ prognostizierende, vorbeugende Instandhaltung, | |
| £ Direktvermarktung, |
£ das Repowering bestehender Windparks,
£ die Rotorblattverlängerung.
Unabhängig davon, ob die projektierten Windparks veräußert werden oder im Eigenbestand verbleiben, übernimmt Energiekontor i. d. R. die kaufmännische und technische Betriebsführung und generiert so einen laufenden Cashflow für das Unternehmen. Im technischen Bereich umfassen die Aufgaben neben der Überwachung der Windenergieanlagen, der Datenaus- und -bewertung hauptsächlich die Koordination von Reparatur- und Wartungseinsätzen sowie die Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur vorbeugenden Instandhaltung, für die Energiekontor ein Patent angemeldet hat. Durch deren Anwendung kann die Lebensdauer der einzelnen Anlage und des Gesamtprojekts entscheidend verlängert werden. Gleichzeitig lassen sich die Kosten für die Reparatur der Hauptkomponenten deutlich vermindern. Im kaufmännischen Bereich gehören insbesondere die Abrechnung mit dem Energieversorger, den Service- und Wartungsfirmen und den Verpächtern zu den Kernaufgaben. Ebenso fällt darunter die Kommunikation mit Banken, Versicherungen und nicht zuletzt den Investoren.
Geschäftsverlauf Betriebsentwicklung, Innovation und Sonstiges
Die Einnahmen aus der laufenden Betriebsführung sind in den letzten Jahren durch den Zuwachs an Windparks kontinuierlich gestiegen. Aufgrund des unterdurchschnittlichen Gesamtwindangebotes lagen die Einnahmen in diesem Segment leicht unter den Erwartungen. Um die Einnahmensituation in den bestehenden Windparks zu optimieren, wird kontinuierlich die Direktvermarktung des Stroms im Rahmen der EEG-Regelungen umgesetzt bzw. geprüft. Auch für das Jahr 2013 wurde im Rahmen des Marktprämienmodells eine Direktvermarktungsvereinbarung mit einem renommierten Partner abgeschlossen. Im Schnitt liegt der erwartete Mehrerlös gegenüber der Einspeisung rein nach EEG-Tarif bei ca. 3,5 Prozent. Darüber hinaus wurde im ersten Quartal 2013 die Mehrzahl der deutschen Energiekontor-Windparks mit Systemen zur Fernsteuerbarkeit ausgerüstet. Diese ermöglichen eine marktnahe Steuerung / Abschaltung der Windparks z. B. bei übermäßigem Stromangebot und damit verbundenen negativen Börsenpreisen. Die dafür notwendigen Investitionen werden durch einen Vergütungs-Aufschlag von 0,1 €-Cent / kWh getragen.
Das Repowering von Standorten, d. h. der Ersatz von alten Anlagen durch neue leistungsstärkere Anlagen, ist für die Energiekontor-Gruppe ein wichtiger Teil der Planung. Seit dem Jahr 2003 werden hier Projekte erfolgreich umgesetzt.
Bei der Rotorblattverlängerung handelt es sich um ein Verfahren zur Vergrößerung des Rotordurchmessers, das Energiekontor zum Patent angemeldet hat. Seit mehr als drei Jahren läuft der Test erfolgreich an einem Prototyp. Hier wird an einer Anlage der 1-Megawatt-Klasse eine Methode angewendet, die im Test zu Mehreinnahmen von vielversprechenden sieben bis zehn Prozent geführt hat. Der Einsatz der Rotorblattverlängerung soll bei Eigenparks, aber auch bei Fremdparks stark ausgebaut werden. Insbesondere in Portugal und Spanien soll das System in Zukunft verstärkt erprobt und dann in den Regelbetrieb übernommen werden. Erste Genehmigungen für Windparks in Deutschland und Portugal werden im zweiten Quartal 2013 erwartet.
Ausblick Projektierung und Verkauf Onshore (wind, solar)
Für das Jahr 2013 geht der Vorstand der Energiekontor AG insgesamt von einer positiven Entwicklung im Segment Projektierung und Verkauf Onshore (Wind, Solar) aus. Dazu beitragen soll u. a. die Umsetzung der Windparks in Deutschland und Großbritannien.
Einen Schwerpunkt in Deutschland stellt dabei die Region Cuxhaven dar. Hier sind zahlreiche durch Energiekontor akquirierte Flächen im Rahmen des Raumordnungsprogramms für den Landkreis Cuxhaven, das im ersten Halbjahr 2012 rechtskräftig geworden ist, als Vorrangflächen ausgewiesen. Aktuell geht die Geschäftsführung davon aus, dass bis Jahresende, neben der bereits erteilten Genehmigung für den Windpark Wittgeste, insgesamt für vier weitere Windparks mit einer Gesamtleistung von rund 90 Megawatt die Genehmigung erteilt werden kann. Verzögerungen sind dabei insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen EEG-Diskussion und den damit verbundenen Rückwirkungen auf den Banken- und Investorenmarkt grundsätzlich nicht auszuschließen. Ein Teil dieser Niedersachsen-Projekte soll in den Eigenbestand übernommen werden.
Auch für die Energiekontor-Planungen in Nordrhein- Westfalen werden im Jahr 2013 deutliche Fortschritte erwartet. Mit dem Bau des Windparks Straelen-Auwel (4 Megawatt) soll Mitte 2013 begonnen werden. Für den Windpark Zülpich (19,25 Megawatt), mit dessen Bau bereits begonnen wurde, soll die Inbetriebnahme im vierten Quartal 2013 abgeschlossen sein. Darüber hinaus werden in Nordrhein-Westfalen Genehmigungen für Windparks mit einer Leistung von insgesamt rund 30 Megawatt vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2013 angestrebt.
In der dritten deutschen Schwerpunktregion des Unternehmens, in Brandenburg, hat sich die Planung neuer Projekte im Vergleich zu den Angaben im Jahresfinanzbericht 2012 verzögert. Hier können frühestens ab dem Jahr 2014 Genehmigungsunterlagen für neue Projekte eingereicht werden. Voraussetzung hierfür sind rechtskräftige Regionalpläne, deren Inkrafttreten sich in den letzten Wochen immer wieder verschoben hat. Die Erteilung erster Genehmigungen wird nach aktueller Kenntnislage erst ab 2015 / 2016 möglich sein.
Grundsätzlich lässt sich anmerken, dass das Risiko von überjährigen Verzögerungen nicht auszuschließen ist. Dieses gilt in erhöhtem Maß für Projekte, deren Genehmigung erst im zweiten Quartal erwartet wird.
Im April 2013 hat sich bestätigt, dass es vor den Bundestagswahlen im September 2013 keine Änderungen im EEG geben wird. Auch der Bestandsschutz bleibt den aktuellen Diskussionen zufolge unangetastet bestehen. Mit deutlichen Änderungen im EEG ist jedoch kurzfristig nach der Bundestagswahl zu rechnen.
Eine zunehmend größere Rolle für die weitere Entwicklung und das Wachstum der Energiekontor-Gruppe kommt dem britischen Markt zu. Dort soll im Jahr 2013 die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Windparks Burton Pidsea (10,2 Megawatt) erfolgen. Aktuell wird mit Investoren über den Verkauf des Windparks verhandelt. Für den genehmigten Windpark Gayton le Marsh (16 Megawatt) soll bis zum Jahresende der Financial Close erreicht werden.
Für britische Windparks mit rund 35 Megawatt Leistung wird im Jahr 2013 noch die Erlangung der Genehmigungen angestrebt. Die Kreditvalutierung wird erfahrungsgemäß erst im Jahr 2014 erreicht werden können, denn in der Regel beträgt der Abstimmungsprozess nach Genehmigung mit den Banken neun Monate. Darüber hinaus verfügt die Energiekontor-Gruppe über einen umfangreichen Bestand an Planungsprojekten mit weiteren attraktiven Standorten in verschiedenen Regionen in Großbritannien, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen. Im Vergleich zu Deutschland sind in Großbritannien die Planungsunsicherheiten deutlich höher – sowohl in Bezug auf die grundsätzliche Realisierung von Windparks als auch in Bezug auf die zeitliche Umsetzung von Projekten.
In Portugal soll im Jahr 2013 weiter an der Umsetzung des Windparks Guardão (28 Megawatt) gearbeitet werden. Erste Anzeichen deuten auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen auf dem portugiesischen Markt hin. Erneut geprüft werden soll daher die Finanzierung dieses Windparks durch internationale Banken. Vor dem Hintergrund der portugiesischen Finanzkrise wird jedoch hier die enge Zusammenarbeit mit einem institutionellen Investor angestrebt. Ziel ist ein Verkauf des Projekts bis Ende des Jahres 2013. Bezüglich weiterer Planungen in Portugal kann davon ausgegangen werden, dass regierungsseitig neue Verfahren zur Vergabe von Netzkapazitäten ausgeschrieben werden. Damit ist aber aufgrund der anhaltenden Finanzkrise in Portugal kurzfristig nicht zu rechnen. Die im Februar 2013 verabschiedete Gesetzesänderung verbessert u.a.. die Ausbaubedingungen für die Erweiterung von bestehenden Windparks. Da hierbei der bereits bestehende Netz- anschluss genutzt werden kann, wird die wirtschaftliche Umsetzung der Erweiterungsoptionen eingehend geprüft.
Grundsätzliches Ziel der Energiekontor-Gruppe ist es, das in der Vergangenheit von Jahr zu Jahr schwankende Niveau der Projektrealisierung zu verstetigen und nachhaltig zu steigern. Perspektivisch soll jeweils die Hälfte des Umsatzes und des Gewinns im In- und Ausland erzielt werden.
Um Synergien besser nutzen zu können, hat sich die Unternehmensgruppe im letzten Jahr noch stärker regional verankert. Dazu gehört auch die Erweiterung des Unternehmens-Leistungsspektrums um den Bereich Solar. Im Bereich Solar sollen im Jahr 2013 weitere Flächen für die Errichtung von Freiflächenanlagen akquiriert werden. Für drei weitere Projekte, die insgesamt eine Kapazität von rund 16 Megawatt (p) aufweisen, sollen im Jahr 2013 die Kreditvalutierung, die Inbetriebnahme und der Verkauf erreicht werden. Als Risiko können sich mögliche Strafzölle für chinesische Module herausstellen. Damit wäre im aktuellen Marktumfeld die wirtschaftliche Realisierung von Solarprojekten zumindest kurzfristig erheblich erschwert.
Vertriebsseitig sollen im Jahr 2013 in Abhängigkeit von der Projektreife eine Reihe von in- und ausländischen Projekten in Form von Private Placements angeboten werden. Darüber hinaus soll die StufenzinsAnleihe V und eine weitere Unternehmensanleihe mit einem Volumen von sieben Millionen Euro platziert werden. Die Mittel sollen in erster Linie zur Zwischenfinanzierung von Windkraft- und Solarprojekten eingesetzt werden.
Ausblick Projektierung und Verkauf Offshore (wind)
Wichtigstes Ziel für das Jahr 2013 ist der erfolgreiche Abschluss der Investorengespräche für den Offshore-Windpark Nordergründe, worauf seit mehreren Jahren intensiv hingearbeitet wird. Nach Unterzeichnung des Kaufvertrags sollen dann unter Regie des Käufers die finalen Design- und Zertifizierungsprozesse sowie die abschließenden Finanzierungsverhandlungen mit den Banken durchgeführt werden, um den Financial Close schnellstmöglich zu erreichen. Der Bau des Offshore-Windparks Nordergründe sowie der Netzanschluss und die Inbetriebnahme werden sich voraussichtlich aufgrund der neuerlichen Verzögerung des Investorenprozesses in das Jahr 2016 verschieben.
Mit der Erteilung der Errichtungsgenehmigung für das Projekt Borkum Riffgrund West II wird im zweiten Halbjahr 2013 gerechnet. An diesem Standort sollen insgesamt 43 Windenergieanlagen errichtet werden. Der Bau des Windparks wird aus heutiger Sicht unter Berücksichtigung der aktuellen Planungen des BSH zu einem verbindlichen Offshore-Netz-Entwicklungs-Plan (O-NEP) voraussichtlich nicht vor 2020 / 21 erfolgen können, da vorher gemäß O-NEP kein Netzanschluss zur Verfügung steht. Darüber hinaus soll für dieses Projekt im Lauf des Jahres 2013 ein Beteiligungs- und Kooperationsvertrag mit einem strategischen Investor abgeschlossen werden.
Ziel ist es, die Akquisition auch in diesem Bereich zu verstärken und weitere Offshore-Projekte in die Planung zu übernehmen. In Betracht kommen dazu sowohl Standorte in der deutschen Nord- und Ostsee als auch Projektansätze in anderen europäischen Märkten.
Ausblick Stromerzeugung in konzerneigenen WindParks
Das Segment Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks soll systematisch weiter ausgebaut werden, um die Abhängigkeit vom volatilen Vertriebsmarkt zu vermindern und den operativen Cashflow im Konzern zu verstetigen. Ein deutlicher Zuwachs konnte hier mit dem britischen Windpark Hyndburn erreicht worden. Der ebenfalls in Großbritannien liegende Windpark Withernwick wird in den Eigenbestand übernommen. Darüber hinaus wurden Anfang 2013 Kaufverträge für die Windparks Hanstedt- Wriedel (16,5 Megawatt) und Hörne (3,9 Megawatt) unterzeichnet. Diese Projekte werden mit erfolgreicher Platzierung der StufenzinsAnleihe V voraussichtlich zu Mitte 2013 das Eigenpark-Portfolio verstärken. Mit dieser Anleihe wird auch der im Jahr 2012 vertraglich vereinbarte Kauf des Windparks Lengers (4,5 Megawatt) finanziert. Zum 1. Januar 2013 wurde der Windpark Kerpen (2,5 Megawatt) erworben (der voraussichtlich im Herbst 2013 vom Netz genommen werden soll). Neben dem Zukauf von Fremdparks und / oder der Übernahme von Energiekontor- Projekten zur Optimierung des eigenen Portfolios wird darüber hinaus in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit des Repowerings von konzerneigenen Windparks geprüft. Ziel ist es dabei, durch den Austausch der vorhandenen Altanlagen gegen moderne, deutlich leistungsstärkere Windenergieanlagen die vorhandenen Standorte optimal zu nutzen und die Erträge zu steigern. Das EEG sieht hierfür einen zusätzlichen wirtschaftlichen Anreiz vor, den sogenannten Repowering-Bonus. Vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen können sich hier zeitnah neue Ansätze aufgrund von anstehenden Änderungen entsprechender Verordnungen ergeben, wie z. B. durch die Aufhebung der Höhenbegrenzung.
In Portugal wurde ein neues Gesetz zur Anschluss-Vergütung nach Ende der 15-jährigen gesetzlichen Abnahme- und Vergütungsverpflichtung verabschiedet. Kurzfristig wird dies zu etwas geringeren Zahlungsüberschüssen aus den portugiesischen Windparks Marão, Montemuro und Penedo Ruivo führen. Mittel- bis langfristig überwiegen jedoch die wirtschaftlichen Vorteile (unbefristete Betriebslizenz, Erweiterung der Kapazität um bis zu 20 Prozent, garantierte Mindestvergütung für weitere fünf Jahre).
Ausblick betriebsentwicklung, innovation und sonstiges
Trotz schwankender Einnahmen aufgrund von unterschiedlichen Windjahren ist in den kommenden Jahren ein stabiler Liquiditäts- und Ergebnisbeitrag zu erwarten, zumal sich die Zahl der Windparks, die in der Betriebsführung betreut werden, stetig erhöht. Auch für veräußerte Windparks wird bisher in fast allen Fällen die Betriebsführung durch die Energiekontor-Gruppe durchgeführt. Eine Erweiterung ist außerdem durch die Wahrnehmung der Betriebsführung von Windparks dritter Betreiber denkbar.
Ausgebaut werden soll der Bereich der technischen Innovationen, dort vor allem das zertifizierte Verfahren zur Vergrößerung von Rotorflächen bestehender 1-MW- Windenergieanlagen. Für dieses soll schnellstmöglich das beantragte Patent erlangt werden. Die Weiterentwicklung der Rotorblattverlängerung für 1,3-MW-Anlagen wird im ersten Halbjahr abgeschlossen. Vor allem im portugiesischen und spanischen Markt werden große Umsetzungspotenziale gesehen. Dort sind einerseits größere Stückzahlen der entsprechenden Windenergieanlagen gebaut worden, andererseits bietet ein Repowering dort meist keinen wirtschaftlichen Vorteil. Da auf der Iberischen Halbinsel meist die Netzkapazität für die Einspeisung des erzeugten Stroms nicht erweitert werden kann, lohnt es sich in der Regel nicht, die bestehenden Anlagen durch leistungsstärkere zu ersetzen. Ertragssteigerungen können dann nur durch technische Optimierungen der bestehenden Anlagen erreicht werden.
Die Direktvermarktung des regenerativ erzeugten Stroms, die 2011 mit dem Grünstromprivileg Thema wurde, hat mit der EEG-Novelle 2012 und dem Marktprämienmodell zwischenzeitlich an Bedeutung gewonnen. Hier konnten frühzeitig wichtige Erfahrungen für eine Marktintegration der Windenergie gesammelt werden. Für 2013 wurden weiterhin Verträge für die Vermarktung im Rahmen des Marktprämienmodells abgeschlossen. Wir gehen davon aus, dass diese Form der Direktvermarktung des regenerativ erzeugten Stroms ab 1. Januar 2014 nicht mehr vorgesehen sein wird. Energiekontor wird das Thema der Direktvermarktung weiterverfolgen. Die Erzielung höherer Einnahmen gegenüber der EEG-Vergütung ist jedoch fraglich.
Zusätzlich zur Rotorblattverlängerung sind weitere innovative technische Ansätze in der Prüfung. Neben Maßnahmen zur Ertragssteigerung werden im Rahmen der prognostizierenden, vorbeugenden Instandhaltung vor allem Möglichkeiten zur exakteren Bestimmung des technischen Zustands der Anlagenkomponenten und ihrer Betriebsstoffe untersucht. Hier befindet sich ein Projekt zur Optimierung der Getriebeöl-Analyse in der Prototypenphase.
Das Repowering wird sowohl für die Parks im Eigenbestand als auch für die Parks im Eigentum von Kommanditisten sowie für Fremdparks durchgeführt. Mittelfristig sind Umsetzungspotenziale in der Größenordnung von 300 bis 500 Megawatt vorhanden.
Gesamtunternehmen
Die weltweite Finanzkrise ist aktuell nicht mehr so deutlich spürbar, ihre Wirkung auf die Märkte und Banken ist aber nach wie vor nicht zu unterschätzen. Extrem hohe Sicherheitsanforderungen vor allem für Großprojekte oder Projekte im Ausland sind oft die Folge.
Politisch herrscht in Deutschland nach wie vor Einigkeit, dass die erneuerbaren Energien – hier vor allem die Windkraft – ein wichtiger Lieferant für umweltfreundlichen Strom sind und auch in Zukunft sein werden. Der weltweite Klimawandel ist nur aufzuhalten, wenn kurzfristig der Energiemarkt umgestaltet wird. Deutschland kann hier seine gewonnenen Erfahrungen und Know-how nutzen und weltweit eine führende Marktposition einnehmen.
Weil viele Bundesländer neue Flächen für die Nutzung durch Windkraft ausgewiesen haben, rechnet die Branche 2013 erneut mit einem stabilen Wachstum. Der weitere Ausbau wird jedoch maßgeblich von der Ausgestaltung der spätestens nach der Bundestagswahl zu erwartenden Neuregelung des EEG abhängen. Durch die langjährige Diversifizierung in weitere Länder, aktuell vor allem in Großbritannien und Portugal, verfügt die Energiekontor-Gruppe über eine solide Basis, um unabhängig von künftigen EEG-Regelungen auch in den nächsten Jahren erfolgreich agieren zu können. Auch der Bestand an rentablen konzerneigenen Windparks ermöglicht der Energiekontor-Gruppe dauerhafte und planbare Einnahmen, die in unmittelbarer Zukunft die laufenden Kosten des Unternehmens und damit den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmensgruppe sichern. Daher sieht die Geschäftsführung der Energiekontor- Gruppe die Entwicklungschancen und Potenziale des Unternehmens für die nächsten Jahre unabhängig von einem wechselhaften und schwer kalkulierbaren Marktumfeld deutlich positiv. Dies gilt für alle Wertschöpfungsbereiche.
Die Fortführung von im Unternehmen integrierten und bewährten Strukturen und Arbeitsweisen wie flache Hierarchien und kostenbewusstes Management sowie die Nutzung unterschiedlicher Banken, Finanzierungsinstrumente, Anlagenhersteller, Dienstleister und Berater bilden auch in Zukunft die Basis für den nachhaltigen und langfristigen Erfolg. Die nach wie vor gute Liquiditätssituation des Unternehmens, die im Jahr 2011 mit dem Rechteverkauf des Offshore-Windparks Borkum Riffgrund West (Pilotphase) noch einmal deutlich verbessert werden konnte, ermöglicht darüber hinaus Raum für flexible Handlungsmöglichkeiten, um im Markt erfolgreich agieren zu können.
Im Jahr 2013 soll im Segment Projektierung und Verkauf Onshore (Wind, Solar) der Financial Close für mehrere Projekte in Deutschland und Großbritannien erfolgen. Aus heutiger Sicht wird damit gerechnet, dass die Kreditvalutierung für Windkraftprojekte mit mehr als 90 Megawatt in Deutschland und Großbritannien erreicht werden kann. Projektspezifische oder situationsbedingte Probleme können jedoch zu Verzögerungen sowohl bei der Erlangung von Genehmigungen als auch bei der Finanzierung bereits genehmigter Projekte führen. In den vergangenen Jahren ist es mehrfach zu erheblichen zeitlichen Verschiebungen durch Verzögerungen in den Genehmigungsverfahren oder durch sonstige externe Einflussfaktoren gekommen. Derartige externe Entwicklungen können auch für die Zukunft nicht ausgeschlossen werden.
Den Bereich Offshore schätzt die Geschäftsführung für die Unternehmensentwicklung nach wie vor als wichtig ein. Dieses liegt zum einen in den vorhandenen werthaltigen Projektansätzen Nordergründe und Borkum Riffgrund West II begründet. Zum anderen sollen in diesem Bereich mittelfristig neue Standorte akquiriert und sukzessive entwickelt werden.
Die Umsätze aus dem Segment Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks sind, trotz windabhängiger Ertragsschwankungen, besser kalkulierbar als diejenigen aus der Projektierung. Grundsätzlich stellen die Einnahmen aus dem Energieverkauf eine stabile Basis für die Liquiditätsplanung im Konzern dar. Die aus dem Betrieb eigener Windparks erzielten Liquiditätsüberschüsse sollen in den nächsten Jahren durch die Erweiterung des bestehenden Eigenpark-Portfolios stetig ausgebaut werden. Potenziale werden dabei sowohl im Kauf bestehender Windparks als auch in der Übernahme projektierter Neuparks gesehen. Voraussetzung ist in beiden Fällen, dass die Parks dauerhaft und nachhaltig wirtschaftlich betrieben werden können.
Die Entscheidung zur Übernahme von Windparks in den eigenen Bestand geschieht immer situationsabhängig und projektbezogen.
In der Betriebsführung werden für das Jahr 2013 steigende Umsätze und ein verbessertes Ergebnis erwartet, da in diesem Jahr einige zusätzliche Windparks betreut werden.
Insgesamt geht der Vorstand von einem positiven Geschäftsverlauf und einem deutlich positiven Jahresergebnis im Jahr 2013 aus, und zwar sowohl in der AG als auch im Konzern. Aufgrund der bis zum Berichtszeitpunkt bereits im Bau befindlichen Projekte, für die größtenteils auch schon Kaufverträge mit Investoren abgeschlossen wurden, sollte dieses Ziel mit großer Wahrscheinlichkeit erreichbar sein. In den vergangenen Jahren wurden umfangreiche Projektpipelines in allen Wertschöpfungsbereichen aufgebaut, um künftig ein stabiles und nachhaltiges Unternehmenswachstum zu generieren. Ziel der Geschäftsführung ist es, das EBIT in den nächsten Jahren sukzessive und nachhaltig weiter zu steigern. Von entscheidender Bedeutung für das Gesamtjahresergebnis 2013 wird es allerdings sein, ob es gelingt, die im weiteren Jahresverlauf noch geplanten Kreditvalutierungen für die anstehenden Projekte (Onshore, Solar) im In- und Ausland (UK, Portugal) zu erreichen, die geplanten (Beteiligungs-)Verkäufe im Offshore-Bereich umzusetzen und das vorgesehene Vertriebsvolumen erfolgreich zu platzieren. Als wesentliche erfolgsbeeinflussende externe Faktoren sind hier vor allem mögliche Verzögerungen in den Genehmigungsverfahren sowie unproduktive und irreführende Diskussionen um die Neuregelung des EEG zu nennen. Insbesondere eine erneute EEG-Diskussion und die mögliche Neuregelung der Vergütungssätze können den Geschäftsverlauf im Jahr 2013 maßgeblich beeinflussen.
Sollten wider Erwarten noch vor der Bundestagswahl im September 2013 Änderungen im EEG beschlossen werden, wären erhebliche negative Auswirkungen auf den Investoren- und Bankenmarkt und auf die geplante Projektumsetzung im Jahr 2013 und für die Folgejahre zu befürchten. Dennoch sind trotz aller Risiken und Unwägbarkeiten die Voraussetzungen und Potenziale für ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr vorhanden.
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt zum 31. Dezember 2012 € 14.777.610.
Erklärung zur Unternehmensführung
Die Erklärung zur Unternehmensführung nach dem Bilanzrechtmodernisierungsgesetz (BilMoG) finden Sie im Internet unter www.energiekontor.de/corporate_governance.html.
Aktienbesitz
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| Funktion | Name | Aktien Stück |
|---|---|---|
| Aufsichtsratsvorsitzender | Dr. Bodo Wilkens | 5.214.335 |
| Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender | Günter Lammers | 5.217.974 |
Aktienkäufe der AG
Bisher wurden im Jahr 2013 4.000 Aktien durch die Energiekontor AG erworben. Näheres dazu siehe unter www.energiekontor.de. Insgesamt hält das Unternehmen aktuell 71.150 Aktien, die im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms erworben wurden.
Risikomanagement
Vergleich hier Jahresfinanzbericht der Energiekontor AG (Seite 50 ff.)
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| Hauptversammlung 2013 | Donnerstag, 16. Mai 2013 |
| Halbjahresfinanzbericht 2013 | Freitag, 30. August 2013 |
| Zwischenmitteilung Q3 | Freitag, 15. November 2013 |
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| WKN | 531350 |
| ISIN | DE0005313506 |
| Reuters-Kürzel (Xetra) | EKT |
| Marktsegment | General Standard |
| Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien zum 31.12.2012 | 14.710.460 |
Herausgeber
| Energiekontor AG Mary-Somerville-Straße 5 28359 Bremen |
|
| Telefon: +49 421 3304-0 Telefax: +49 421 3304-444 |
|
| [email protected] www.energiekontor.de |
Büro Bremerhaven
| Stresemannstraße 46 27570 Bremerhaven |
|
| Telefon: +49 471 140-880 Telefax: +49 471 140-209 |
|
| [email protected] www.energiekontor.de |
Bildnachweis
Energiekontor Bildarchiv
Zukunftsgerichtete Aussagen
Dieser Bericht beinhaltet zukunftsgerichtete Aussagen über die Energiekontor AG und den Energiekontor Konzern, die mitunter durch Verwendung der Begriffe „erwarten“, „beabsichtigen“, „planen“, „annehmen“, „das Ziel verfolgen“ und ähnliche Formulierungen kenntlich gemacht werden. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der Energiekontor AG liegen, beeinflussen die Geschäftsaktivitäten, den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse der Energiekontor AG. Zukunftsorientierte Aussagen sind keine historischen Fakten und beinhalten daher bekannte und unbekannte Risiken, Unsicherheiten und andere wichtige Faktoren, die dazu führen könnten, dass die tatsächlichen Ergebnisse von den erwarteten Ergebnissen abweichen. Diese in die Zukunft gerichteten Aussagen beruhen auf gegenwärtigen Plänen, Zielen, Schätzungen und Prognosen und berücksichtigen Erkenntnisse nur bis einschließlich des Datums der Erstellung dieses Berichts. In Anbetracht dieser Risiken, Ungewissheiten sowie anderer wichtiger Faktoren übernimmt die Energiekontor AG – vorbehaltlich gesetzlicher Verpflichtungen – keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, derartige zukunftsgerichtete Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse und Entwicklungen anzupassen. Obwohl mit größtmöglicher Sorgfalt sichergestellt wird, dass die hierin bereitgestellten Informationen und Fakten zutreffend und dass die Meinungen und Erwartungen angemessen sind, wird keine Haftung oder Garantie auf Vollständigkeit, Richtigkeit, Angemessenheit und / oder Genauigkeit jeglicher hier enthaltener Informationen und Meinungen übernommen.
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