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Evonik Industries AG

Management Reports Jul 31, 2013

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Management Reports

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Evonik Industries AG

Essen

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2012 bis zum 31.12.2012

Lagebericht Geschäftsjahr 2012

Zusammengefasster Lagebericht 2012

Bei diesem Lagebericht handelt es sich um einen zusammengefassten Lagebericht für den Evonik-Konzern und die Evonik Industries AG. Die für den Evonik-Konzern getroffenen Aussagen hinsichtlich der Entwicklung in den Segmenten gelten aufgrund der Einflüsse aus den Segmenten entsprechend für die Evonik Industries AG. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und der Einzelabschluss nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt.

Inhaltsverzeichnis

1. Geschäft und Rahmenbedingungen
2. Ertragslage
3. Finanzlage
4. Vermögenslage
5. Forschung & Entwicklung
6. Entwicklung in den Segmenten
7. Entwicklung in den Regionen
8. Entwicklung der Evonik Industries AG
9. Corporate Responsibility
10. Nachtragsbericht
11. Risikobericht
12. Prognosebericht

Erfolgreiches Jahr - Fokus auf Wachstum, Effizienz, Werte

1. Geschäft und Rahmenbedingungen

Überblick

Sehr gutes Ergebnisniveau

In einem weiterhin anspruchsvollen weltwirtschaftlichen Umfeld waren wir auch 2012 erfolgreich. Nach einer sehr erfreulichen ersten Jahreshälfte führte die im Sommer einsetzende konjunkturelle Abschwächung zu einem vorsichtigeren Bestellverhalten unserer Kunden. Dennoch verzeichneten wir weltweit eine hohe Nachfrage, sodass unsere Produktionskapazitäten überwiegend gut ausgelastet waren. Insgesamt erreichten der Umsatz mit 13,6 Milliarden € und die operativen Ergebnisse nahezu die sehr guten Werte von 20111. Unsere hohe Profitabilität zeigt sich an der erneut ausgezeichneten bereinigten EBITDA-Marge von 19,0 Prozent sowie einer attraktiven Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) von 17,2 Prozent. Das Konzernergebnis konnten wir spürbar auf 1,2 Milliarden € steigern.

Profitables Wachstum im Fokus

Auch strategisch haben wir Evonik im Geschäftsjahr 2012 weiter vorangebracht. Unsere mittelfristigen Ziele für Wachstum, Effizienz und Werte sind in dem Programm Evonik 2016 zusammengefasst. Bei der Umsetzung von bedeutenden Investitionsprojekten konnten wir 2012 große Fortschritte erzielen. Insgesamt wollen wir im Zeitraum 2012 bis 2016 ein ehrgeiziges Investitionsprogramm von mehr als 6 Milliarden € realisieren - einen wesentlichen Teil davon in aufstrebenden Schwellenländern. Angesichts kürzer werdender Produktlebenszyklen in unseren Kundenindustrien haben wir außerdem unser Innovationstempo mit einer Reihe neuer Ansätze und Aktivitäten noch einmal gesteigert. Zur weiteren Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Evonik wurde gleichzeitig die Arbeit an Effizienzsteigerungen im gesamten Konzern konsequent fortgesetzt.

1 Ohne Berücksichtigung des im Juli 2011 veräußerten Carbon-Black-Geschäfts.

Mit dem Programm On Track 2.0 sollen bis Ende 2016 zur Unterstützung des Wachstumskurses die jährlichen Kosten um 500 Millionen € nachhaltig gesenkt werden.

Solides Finanzprofil

2012 erwirtschafteten wir einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 1,4 Milliarden € und konnten die Nettofinanzschulden angesichts des ehrgeizigen Investitionsprogramms mit 1,2 Milliarden € auf einem niedrigen Niveau halten. Dank unserer operativen und strategischen Erfolge erhielt Evonik im Mai 2012 von der Ratingagentur Standard & Poor's ein verbessertes Investment-Grade-Rating (BBB+).

Börsennotierung bleibt unser Ziel

Auch nach der Absage des für 2012 geplanten Börsengangs beabsichtigen unsere Eigentümer weiterhin, Evonik zu einem börsennotierten Unternehmen zu machen. Evonik unterstützt diese Pläne ausdrücklich und hat die dafür erforderlichen Vorbereitungen so weit vorangetrieben, dass dieses Ziel, abhängig von den Entscheidungen der Eigentümer und insbesondere auch vorbehaltlich eines entsprechenden Kapitalmarktumfelds, aus Sicht von Evonik zügig umgesetzt werden kann.

Umsatz organisch nahezu auf Vorjahreshöhe

2012 haben wir uns angesichts der anspruchsvollen konjunkturellen Rahmenbedingungen sehr gut behauptet. Nach einem erfolgreichen Start in das Jahr schwächte sich die organische Umsatzentwicklung vor allem in der zweiten Jahreshälfte etwas ab. Infolge leicht rückläufiger Mengen bei etwas höheren Verkaufspreisen verzeichneten wir im Gesamtjahr einen organischen Umsatzrückgang um 1 Prozent. Der Konzernumsatz verringerte sich insgesamt um 6 Prozent auf 13,6 Milliarden €. Dies ist maßgeblich auf die sonstigen Effekte zurückzuführen, die im Wesentlichen die Entkonsolidierungen der verkauften Carbon-Black- und Colorants-Geschäfte sowie einen veränderten Umsatzausweis im Segment Real Estate2 betrafen. Positiv wirkte sich dagegen der Währungseinfluss aus.

Umsatzveränderung 2012 gegenüber 2011

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Menge -2%
Preis 1%
Organische Umsatzveränderung -1%
Währung 2%
Sonstige Effekte -7%
Gesamt -6%

2 Siehe hierzu Seite 40 im Lagebericht

Operative Ergebnisse auf hohem Niveau

Die operativen Ergebnisse lagen erneut auf einem hohen Niveau, erreichten aber insbesondere aufgrund der im Vorjahr für sieben Monate noch enthaltenen Ergebnisbeiträge von Carbon Black nicht die hervorragenden Vergleichswerte von 2011. Das bereinigte EBITDA3 nahm um 6 Prozent auf 2.589 Millionen € ab. Die bereinigte EBITDA-Marge erreichte mit 19,0 Prozent das sehr gute Niveau des Vorjahres (19,0 Prozent). Das bereinigte EBITDA3 ging um 7 Prozent auf 1.953 Millionen € zurück. Höhere Ergebnisse erwirtschafteten die Segmente Consumer, Health & Nutrition sowie Services, während die Ergebnisse der Segmente Specialty Materials und Real Estate zurückgingen. Der geringere Ergebnisbeitrag des Segments Resource Efficiency resultiert maßgeblich aus dem Abgang des Carbon-Black-Geschäfts. Das bereinigte EBIT der sonstigen Aktivitäten betrug minus 401 Millionen € gegenüber minus 404 Millionen € im Vorjahr. Hierin enthalten sind unter anderem die Aufwendungen für das Corporate Center und die strategische Forschung sowie Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation früherer Erwerbe von Unternehmen.

Bereinigtes EBIT nach Segmenten

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2012

Mio. €
2011

Mio. €
Veränd.

in %
Consumer, Health & Nutrition 924 917 1
Resource Efficiency 517 611 -15
Specialty Materials 691 748 -8
Services 68 56 21
Real Estate 154 171 -10
Corporate, andere Aktivitäten -401 -404 1
Evonik 1.953 2.099 -7

Umsatz und Überleitung vom bereinigten EBITDA zum Konzernergebnis

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2012

Mio. €
2011

Mio. €
Veränd.

in %
Umsatz 13.629 14.540 -6
Bereinigtes EBITDA 2.589 2.768 -6
Betriebliche Abschreibungen -636 -669
Bereinigtes EBIT 1.953 2.099 -7
Bereinigungen 16 -175
Zinsergebnis -357 -381
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.612 1.543 4
Ergebnis vor Ertragsteuern nicht fortgeführter Aktivitäten 17 -42
Ergebnis vor Ertragsteuern (gesamt) 1.629 1.501 9
Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten -460 -451
Ertragsteuern nicht fortgeführter Aktivitäten -2 -36
Ergebnis nach Steuern 1.167 1.014 15
Ergebnis anderer Gesellschafter -3 -3
Konzernergebnis 1.164 1.011 15

3 Anfang 2012 wurden das EBITDA (vor Sondereinflüssen), das EBIT (vor Sondereinflüssen) sowie das neutrale Ergebnis in bereinigtes EBITDA, bereinigtes EBIT und Bereinigungen umbenannt, ohne jedoch die Zusammensetzung dieser Größen zu verändern.

Konzernergebnis spürbar gesteigert

Die Bereinigungen von 16 Millionen € sind ein Saldo von nicht operativen Erträgen und Aufwendungen mit einmaligem bzw. seltenem Charakter, die vier Hauptkategorien zugeordnet werden. Die Position Restrukturierungen von 135 Millionen € umfasst maßgeblich die Zahlungsansprüche aus den Vergleichsvereinbarungen4 mit Kunden der Fotovoltaikindustrie sowie Aufwendungen aus der Restrukturierung des Fotovoltaikgeschäfts des Segments Resource Efficiency. Darüber hinaus sind Aufwendungen für On Track 2.0 und andere Konzernprojekte enthalten. Die Wertminderungen und -aufholungen von insgesamt minus 167 Millionen € betreffen vor allem die Produktionsanlage in Yokkaichi (Japan) infolge der Restrukturierung des Fotovoltaikgeschäfts. Zudem wurden im Segment Specialty Materials eine Produktionsanlage aufgrund einer dauerhaften Nachfrageabschwächung sowie aktivierte Kosten für ein vorzeitig beendetes Projekt wertgemindert. In der Position Sonstiges ist im Wesentlichen ein temporärer Ertrag aus dem Schadensfall5 der CDT-Anlage enthalten. Dieser ergibt sich als Saldo aus den Erstattungen der Sachversicherung abzüglich von Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Schadensfall. Die planmäßigen Abschreibungen der wiederaufgebauten aktivierten Produktionsanlage werden in den Folgejahren zu einem entsprechenden Aufwand in den Bereinigungen führen. Weiterhin ist unter Sonstiges ein Ertrag von 12 Millionen € im Zusammenhang mit der Bilanzierung der Put- und der Call-Option für die restlichen Anteile an der STEAG GmbH (STEAG) enthalten. Diese Optionen werden quartalsweise bewertet. Die Bereinigungen des Vorjahres von minus 175 Millionen € betrafen insbesondere Wertminderungen unter anderem auf Sachanlagen der Segmente Resource Efficiency und Specialty Materials sowie im Zusammenhang mit Unternehmensverkäufen.

Bereinigungen

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2012

Mio. €
2011

Mio. €
Restrukturierungen 135 -30
Wertminderungen/Wertaufholungen -167 -131
Kauf/Verkauf von Beteiligungen 8 -33
Sonstiges 40 19
Summe 16 -175

Das Zinsergebnis verbesserte sich hauptsächlich infolge der geringeren durchschnittlichen Nettoverschuldung auf minus 357 Millionen €. Das Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten stieg um 4 Prozent auf 1.612 Millionen €. Das Ergebnis vor Ertragsteuern der nicht fortgeführten Aktivitäten von 17 Millionen € betraf nachlaufende Erträge früherer Verkäufe von Randaktivitäten. Der Vorjahreswert von minus 42 Millionen € betraf vor allem das ehemalige Geschäftsfeld Energie und hier im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Abgabe des 51-Prozent-Anteils an der STEAG. Insgesamt stieg das Ergebnis vor Ertragsteuern um 9 Prozent auf 1.629 Millionen €. Die Ertragsteuerquote liegt mit 28 Prozent - im Wesentlichen bedingt durch periodenfremde Steuern - unter der erwarteten Konzernsteuerquote von 30 Prozent. Das Konzernergebnis stieg um 15 Prozent auf 1.164 Millionen €.

Zusätzlich ermitteln wir seit Jahresbeginn 2012 ein bereinigtes Konzernergebnis, welches die operative Ergebnisentwicklung widerspiegeln soll. Daher werden hierin die Effekte sowohl aus den Bereinigungen als auch aus den nicht fortgeführten Aktivitäten herausgerechnet. Diese wirkten sich 2012 mit insgesamt minus 9 Millionen € und im Vorjahr mit 245 Millionen € aus. Das bereinigte Konzernergebnis verringerte sich daher um 8 Prozent auf 1.155 Millionen €.

4 Siehe hierzu Seite 33 im Lagebericht.

5 Siehe hierzu Seite 36 im Lagebericht.

Überleitung vom Konzernergebnis zum bereinigten Konzernergebnis

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2012

Mio. €
2011

Mio. €
Konzernergebnis 1.164 1.011
Bereinigungen -16 175
Steuern auf Bereinigungen 9 -3
Anteile der Minderheiten an den Bereinigungen 13 -5
Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten -15 78
Bereinigtes Konzernergebnis 1.155 1.256

Wirtschaftliches Umfeld

Unsicherheiten belasten weltwirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2012

Nach der deutlich abgeschwächten weltwirtschaftlichen Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte 2011 hat sich das konjunkturelle Wachstum zu Jahresbeginn 2012 zunächst spürbar belebt, um dann jedoch wieder an Tempo zu verlieren. Erst in den letzten Wochen des Jahres 2012 konnte der Abwärtstrend gestoppt werden. Anhaltende Unsicherheiten bezüglich der Staatsschuldenkrise in der Euro-Zone, zunehmende Sorgen über die Konsolidierungsanstrengungen in den USA und eine deutliche Abschwächung des Wachstums in den Schwellenländern haben das weltweite Wachstum insgesamt spürbar belastet. Das globale Bruttoinlandsprodukt blieb unter unseren Erwartungen und konnte nur um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen. Sehr mäßig fiel der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts in den Industrienationen aus, der Euro-Raum rutschte gar in eine Rezession. Aber auch in den Entwicklungs- und Schwellenländern, deren Wirtschaft in der Erholungsphase unmittelbar nach der Finanzkrise sehr kräftig expandiert war, ließ die konjunkturelle Dynamik auf hohem Niveau stark nach.

Die Schwellenländer Asiens konnten sowohl durch den Rückgang der Nachfrage insbesondere aus Europa als auch durch landesspezifische Faktoren ihr Wachstumstempo der Vorjahre nicht aufrechterhalten. China erzielte 2012 das geringste Wachstum (plus 7,6 Prozent) seit über einer Dekade. Erst durch konjunkturstützende Maßnahmen, die im Laufe des Jahres ihre Wirkung entfalteten, konnte das Wachstum stabilisiert werden. Darüber hinaus war auch in Indien vor allem infolge von innenpolitischen Problemen, Inflation und strukturellen Defiziten ein deutlicher Wachstumsrückgang zu verzeichnen (plus 5,1 Prozent).

Die Schwellenländer Südamerikas konnten im Jahr 2012 mit plus 2,7 Prozent kaum überdurchschnittlich zum globalen Wachstum beitragen. Aufgrund der nach wie vor starken Währung und einer restriktiven Kreditvergabe erholte sich die größte Volkswirtschaft der Region, Brasilien, nicht von der konjunkturellen Abkühlung im Jahr 2011. Das Wachstum ging nochmals auf nunmehr 1,5 Prozent zurück.

In den Industrienationen (OECD-Länder) hat sich das Wachstumstempo nach der konjunkturellen Abkühlung im Jahr 2011 weiter leicht abgeschwächt. Das Bruttoinlandsprodukt in den OECD-Staaten stieg im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 1,3 Prozent. Insbesondere in der Euro-Zone (minus 0,4 Prozent) führten die anhaltende Staatsschuldenkrise vieler südeuropäischer Staaten und deren zunehmenden Auswirkungen auf die gesamte Euro-Zone zu einem leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahr. Infolge der schwierigen Situation am Arbeitsmarkt in vielen Ländern und des weiterhin geringen Vertrauens in eine nachhaltige Lösung der Krise blieben positive Impulse im Jahr 2012 aus. Dank seiner außereuropäischen Exporte und eines stabilen privaten Konsums konnte sich Deutschland insbesondere zu Beginn des Jahres 2012 den negativen Entwicklungen im Euro-Raum entziehen. Mit einem Wachstum von 1,0 Prozent war es wesentlicher Stabilisator in der Euro-Zone. In den USA (plus 2,1 Prozent) hat sich die konjunkturelle Entwicklung gegenüber 2011 leicht gebessert. Die für 2012 erwartete durchgreifende wirtschaftliche Erholung blieb jedoch aufgrund des weiterhin stagnierenden Arbeitsmarktes, einer geringen Belebung am Häusermarkt sowie einer zum Jahresende zunehmenden Unsicherheit über die fiskalische Entwicklung aus. Die Entwicklung in Japan stand zu Beginn des Jahres 2012 weiterhin im Zeichen der Auswirkungen der Naturkatastrophe vom März 2011. Durch den Wiederaufbau und einen Nachholeffekt konnte die Wirtschaftsleistung insbesondere im ersten Halbjahr gemessen am japanischen Wachstumspotenzial deutlich zulegen, bevor im zweiten Halbjahr ein Rückgang einsetzte. Insgesamt erhöhte sich die Wirtschaftsleistung um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Entwicklung der Spezialchemie und bedeutender Abnehmerbranchen

Die globale Industrieproduktion (plus 2,1 Prozent) nahm im Jahr 2012 etwas weniger zu als das Bruttoinlandsprodukt. Gegenüber dem kräftigen Wachstum im Nachgang zur Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 hat sich die Dynamik kontinuierlich abgeschwächt. Wichtiger Treiber der globalen Industrieproduktion war weiterhin das nach wie vor hohe Wachstum in China (plus 9,9 Prozent).

In den Industrienationen litt die Produktion insbesondere unter der anhaltenden Unsicherheit und der damit verbundenen Zurückhaltung der Wirtschaft bei Investitionen. Ein massiver Abbau der Lager in vielen Branchen bremste die Industrieproduktion zum Ende des Jahres noch einmal deutlich ab. Die rückläufige Nachfrage aus Europa erreichte Mitte 2012 auch die Industrieproduktion in Asien, die den geringsten Zuwachs seit Jahren verzeichnete. Die Industrieproduktion in den USA konnte sich mit einem höheren Expansionstempo als im Vorjahr von den negativen Entwicklungen abkoppeln.

In den einzelnen Abnehmerbranchen gelang es im Jahr 2012 lediglich der Automobilindustrie, sich deutlich von der Entwicklung der gesamten Industrieproduktion abzusetzen. Getrieben von einer außergewöhnlich guten Entwicklung in den USA und einer robusten Nachfrage in Asien legte sie real um 8,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.

In anderen Branchen wie der Elektroindustrie (plus 2,3 Prozent) und der Informations- und Kommunikationstechnologieindustrie (plus 1,7 Prozent) hat sich das Expansionstempo im Vergleich zum Vorjahr deutlich verringert. Von der zurückhaltenden Entwicklung der Konsumenten in weiten Teilen Europas waren ebenfalls die Nahrungsmittelindustrie (plus 2,0 Prozent) und die Körperpflegeindustrie (plus 2,1 Prozent) betroffen, die auch weltweit einen spürbaren Wachstumsrückgang verzeichneten. Auch in der globalen Bauindustrie hat sich das Wachstum 2012 (plus 2,0 Prozent) wieder reduziert. Die Farben- und Lackindustrie konnte im Jahr 2012 nur eine vergleichsweise geringe Zunahme (plus 0,3 Prozent) verzeichnen.

In der globalen Spezialchemie kam es durch das schwache Produktionswachstum der Kundenindustrien mit einem teilweisen Rückgang der Produktion in Europa zu einem geringeren Produktionswachstum als noch vor Jahresfrist. Das Wachstum von 3,5 Prozent im Jahr 2011 konnte nicht wieder erreicht werden. Nach einem positiven Start in das Jahr 2012 mit hoher Auslastung reduzierte sich die globale Produktion im Laufe des Jahres auch durch zunehmenden Lagerabbau in den Kundenindustrien. Aufgrund des sehr guten Starts in das Jahr 2012 ergab sich insgesamt ein reales Wachstum von 1,9 Prozent gegenüber 2011.

Entwicklung der Rohstoffpreise und Währungen

Der Rohölpreis der Sorte Brent hat sich im Jahr 2012 wiederum sehr volatil gezeigt, im Jahresdurchschnitt war dieses Rohöl mit 103 US-$ per Barrel günstiger als im Vorjahr (111 US-$). Durch die zunehmende Eintrübung der globalen Konjunktur nach dem ersten Quartal des Jahres 2012 und die hohe Unsicherheit hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung in den folgenden Monaten sank der Rohölpreis auf bis zu 92 US-$ im Monatsdurchschnitt, bevor zum Ende des Jahres wieder das Jahresdurchschnittsniveau erreicht wurde. Der Euro hat aufgrund der weiter anhaltenden europäischen Staatsschuldenkrise im Jahresvergleich zum US-Dollar leicht auf 1,29 US-$ abgewertet (Vorjahr: 1,40 US-$).

Branchenentwicklung Wohnimmobilien

Der deutsche Wohnungsmarkt hat sich 2012 dynamisch entwickelt: Bereits seit 2010 ziehen Mieten, Immobilientransaktionen und -preise sowie die Zahl der Baugenehmigungen und der Baufertigstellungen an. Diese Entwicklung vollzieht sich allerdings regional sehr unterschiedlich. So lässt sich insbesondere hinsichtlich der Kaufpreise und Mieten nach wie vor ein deutliches Süd-Nord- und West-Ost-Gefälle beobachten. Langfristig orientierte Investoren sind unter dem Gesichtspunkt der Risikostreuung und der anhaltenden Verunsicherung im Zusammenhang mit der weiter andauernden Euro- und Schuldenkrise verstärkt an einer Erhöhung ihrer Immobilienquote interessiert. Das führte dazu, dass 2012 insgesamt etwa 200.000 Wohneinheiten für mehr als 10 Milliarden € den Eigentümer wechselten. Getragen wurde diese Entwicklung maßgeblich vom Handel mit fünf größeren Wohnungspaketen, die insgesamt rund die Hälfte des Gesamttransaktionsvolumens ausmachten. Trotz teilweise massiv steigender Immobilienpreise in Ballungszentren gibt es bundesweit derzeit keine Anzeichen für eine gefährliche Blasenbildung auf dem Immobilienmarkt, lediglich vereinzelt lassen sich regionale Überhitzungen beobachten. Ein Hauptmotiv vieler Käufer ist nicht die Renditeorientierung, sondern die langfristige Absicherung ihres Vermögens in Sachwerten. Zudem ist derzeit kein überdimensionales Wachstum der Baukredite zu verzeichnen.

Die Nachfrage nach Wohnraum ist unmittelbar an die Entwicklung der Zahl der Privathaushalte sowie deren verfügbares Einkommen gekoppelt. Generell steigt die Anzahl der Haushalte wegen der fortwährenden Verkleinerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße insgesamt weiter an - auch wenn sich die Situation in einzelnen Städten und Gemeinden differenziert darstellt. Die Nettokaltmieten für Wohnraum entwickelten sich regional ebenfalls unterschiedlich, insgesamt stieg die durchschnittliche Bestandsmiete im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent. Im Wohnungsbau setzte sich 2012 die Trendwende weiter fort. Mit voraussichtlich 240.000 genehmigten Wohneinheiten lag die Zahl der Baugenehmigungen abermals höher als im Vorjahr (228.000). Günstige Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung des deutschen Wohnungsmarktes sind stabile Einkommen, niedrige Finanzierungskosten, die staatlichen Programme zur Gebäudesanierung sowie eine hohe Nachfrage in prosperierenden Regionen.

Geschäft

Unternehmensstrategie zielt auf profitables Wachstum

Evonik ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie. Darüber hinaus bestehen Beteiligungen bei Wohnimmobilien und in der Energie. Profitables Wachstum und eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts stehen im Mittelpunkt unserer Strategie, die von unseren Anteilseignern6 unterstützt wird.

Mehr als 80 Prozent des Spezialchemieumsatzes erwirtschaftet Evonik aus führenden Marktpositionen, die wir konsequent ausbauen. Dabei konzentrieren wir uns auf wachstumsstarke Megatrends - vor allem Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz und Globalisierung. Bedeutende Wettbewerbsvorteile erarbeiten wir uns durch die ständige Weiterentwicklung unserer integrierten Technologieplattformen. Zu den Stärken von Evonik zählen ein ausbalanciertes Spektrum an Arbeitsgebieten, Endmärkten und regionaler Präsenz sowie die enge Zusammenarbeit mit wichtigen Kunden. Motor für künftiges Wachstum ist darüber hinaus unsere marktorientierte Forschung & Entwicklung.

Evonik 2016: die Zukunft im Blick

Unsere mittelfristigen strategischen Ziele haben wir in dem ausgewogenen Programm Evonik 2016 zusammengefasst. Wachstum, Effizienz, Werte - das sind die Eckpunkte für die Umsetzung unserer ehrgeizigen Unternehmensstrategie. In diesem Rahmen wollen wir im Zeitraum 2012 bis 2016 mehr als 6 Milliarden € investieren, um unsere führenden Marktpositionen auszubauen. Einen wesentlichen Teil der Wachstumsprojekte verwirklichen wir in aufstrebenden Schwellenländern, sodass sich deren Anteil am Konzernumsatz künftig deutlich erhöhen wird. Außerdem sind Akquisitionen zur Verstärkung des bestehenden Kerngeschäfts vorgesehen. Durch die kontinuierliche Straffung von Strukturen und Arbeitsabläufen im Unternehmen wollen wir zusätzlichen Spielraum für Wachstum und Innovationen gewinnen. Zentraler Baustein ist das Effizienzsteigerungsprogramm On Track 2.0, zu dem unter anderem die weitere Optimierung der weltweiten Beschaffung, der Produktion und produktionsnaher Abläufe sowie der globalen kaufmännischen und administrativen Prozesse einen bedeutenden Beitrag leisten soll. Die Grundlage zur Beschleunigung unserer Wachstumskräfte und weiteren Steigerung der Effizienz bilden Werte, die wir leben. So hat „Diversity" in unserem Konzern einen hohen Stellenwert. Für unsere Kunden, die bei Evonik im Mittelpunkt stehen, sind wir ein verlässlicher und leistungsstarker Partner. Und wir übernehmen weltweit Verantwortung für unsere Geschäfte, unsere Mitarbeiter und die Gesellschaft.

Marktorientierte Struktur

Die operativen Spezialchemieaktivitäten von Evonik gliedern sich in drei Segmente mit jeweils zwei Geschäftsbereichen, die als Unternehmer im Unternehmen agieren. Die Segmente folgen der Ausrichtung unserer Strategie auf die Megatrends Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz und Globalisierung. Das Segment Services erbringt vor allem Konzerndienstleistungen für die operativen Chemiegeschäfte sowie das Corporate Center. Im Segment Real Estate führen wir unsere Beteiligungen an den Immobilienaktivitäten. Das Corporate Center unterstützt den Konzernvorstand bei der strategischen Steuerung des Unternehmens.

6 Zum 31. Dezember 2012 waren dies RAG-Stiftung (74,99 Prozent) und Fonds des Finanzinvestors CVC Capital Partners (mittelbar 25,01 Prozent).

Effektive Organisation

Um Evonik noch transparenter und beweglicher zu machen, verringern wir die Komplexität unseres Konzerns weiter. Hierzu werden wir mittelfristig wichtige Legaleinheiten in Deutschland gesellschaftsrechtlich zusammenführen. Nachdem bereits im Sommer 2011 die Betriebsführung von fünf Gesellschaften auf die Evonik Industries AG überging, wurde zum 1. April 2012 die Betriebsführung sämtlicher Betriebe der Evonik Tego Chemie GmbH, Evonik Oil Additives GmbH, Evonik Technochemie GmbH und Evonik Goldschmidt Rewo GmbH auf die Evonik Industries AG übertragen. Damit verbunden gingen auch die Mitarbeiter dieser Gesellschaften auf die Evonik Industries AG über. Durch die Betriebsführungsverträge ist die Evonik Industries AG einheitlicher Arbeitgeber für alle Mitarbeiter der betriebsgeführten Gesellschaften - die Mitbestimmungsstrukturen wurden entsprechend angepasst. Gleichzeitig stärkt Evonik seinen einheitlichen Auftritt gegenüber Kunden und Geschäftspartnern sowie am Arbeitsmarkt.

Fokussierung auf Spezialchemie

Im Jahr 2011 hat Evonik im Zuge der Fokussierung auf die Spezialchemie 51 Prozent der Anteile an dem Energieunternehmen STEAG an ein deutsches Stadtwerke-Konsortium der Rhein-Ruhr-Region verkauft. Wir haben dabei verbindliche Regelungen vereinbart, im Zeitraum 2014 bis 2017 auch die restliche Beteiligung zu veräußern. Dies umfasst eine Put-Option, durch die wir die 49-prozentige Beteiligung an der STEAG in vier Jahren vollständig an das Stadtwerke-Konsortium abgeben können. Gleichzeitig hat das Konsortium eine vertraglich festgelegte Call-Option, ab dem 1. Januar 2014 die Restbeteiligung an der STEAG zu übernehmen. Die Put-Option wird als finanzieller Vermögenswert und die Call-Option als finanzielle Verbindlichkeit in der Bilanz gezeigt. Beide Optionen werden wie Finanzinstrumente behandelt und müssen regelmäßig bewertet werden. Die Bewertungen sind bis zur Optionsausübung fortzusetzen - die Erträge und Aufwendungen hieraus fließen in die Bereinigungen ein.

Unsere Immobilienaktivitäten, von denen wir uns mittelfristig ebenfalls vollständig trennen wollen, konzentrieren sich auf die Vermietung von Wohnraum an private Haushalte in Nordrhein-Westfalen. Sie umfassen mit dem eigenen Wohnungsbestand und dem der THS, an der Evonik mit 50 Prozent beteiligt ist, insgesamt rund 130.000 Wohneinheiten. Die Bewirtschaftung ihres Wohnungsbestands haben Evonik und THS seit dem 1. Januar 2012 in dem Gemeinschaftsunternehmen Vivawest Wohnen GmbH gebündelt. Um langfristig stabile Eigentumsverhältnisse herzustellen, beabsichtigt Evonik, einen Anteil seiner Immobilienbeteiligung dem Treuhandvermögen (Contractual Trust Arrangement, CTA) zuzuführen, das langfristige Pensionsansprüche der Mitarbeiter von Evonik absichert. Die RAG-Stiftung will sich ebenfalls an dem Immobilienunternehmen beteiligen.

Aktives Portfoliomanagement

Aktives Portfoliomanagement verbunden mit effizienter Kapitalallokation hat in unserem Konzern einen hohen Stellenwert: Wir investieren nur in Geschäfte, von denen wir uns nachhaltiges, profitables Wachstum versprechen. Von Aktivitäten, die nicht mehr zu unserer Strategie passen oder unsere Renditevorgaben nicht mehr erfüllen, trennen wir uns. So haben wir im April 2012 aus dem Segment Resource Efficiency das Colorants-Geschäft an eine Tochtergesellschaft der Arsenal Capital Management LP, New York (New York, USA) verkauft.

Flankierend zur Wachstumsstrategie des Konzerns soll der Schwerpunkt der Portfoliomaßnahmen in den kommenden Jahren auf Akquisitionen liegen, mit denen wir uns zusätzliche wachstumsstarke Produkte, Märkte und Technologien erschließen können. Wir prüfen laufend mögliche Akquisitionsobjekte auf ihre strategische Ausrichtung, ihre Managementqualität und ihre Entwicklungspotenziale.

Evonik übernimmt Verantwortung

Nachhaltiges Wirtschaften und verantwortungsvolles Handeln sind Voraussetzungen für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen - auch von Evonik. Wir übernehmen weltweit Verantwortung für unsere Geschäfte, unsere Mitarbeiter und die Gesellschaft. Das ist für uns Nachhaltigkeit bzw. Corporate Responsibility (CR). Als Bestandteil der Konzernstrategie greift unsere CR-Strategie Megatrends - wie Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz und Globalisierung - sowie ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen auf und unterstützt die Entwicklung neuer Geschäfte. So leisten wir mit unseren Produkten und Technologien einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft und stärken gleichzeitig unsere Marktpositionen. Auf dieser strategischen Grundlage bauen wir unsere CR-Aktivitäten konsequent aus und berichten der Öffentlichkeit darüber.

Absicherung der Wettbewerbsposition durch Effizienzsteigerungsprogramm On Track 2.0

Zur Bewältigung der Wirtschaftskrise 2009 hatten wir das Kostensenkungsprogramm On Track gestartet, mit dem die Kosten um 500 Millionen € bis 2012 gesenkt werden sollten. Dieses Ziel wurde dank zügiger Umsetzung bereits Ende 2011 erreicht, gleichzeitig hat sich während dieses Prozesses eine Performance-Kultur etabliert. Vor dem Hintergrund sich abzeichnender konjunktureller Risiken durch die europäische Staatsschuldenkrise haben wir zu Jahresbeginn 2012 das Effizienzsteigerungsprogramm On Track 2.0 zur Stärkung unserer Kosten- und Wettbewerbsposition aufgelegt. Durch eine weitere Erhöhung der Effizienz in Prozessen und Strukturen im Unternehmen wollen wir unsere Kostenbasis bis 2016 um weitere 500 Millionen € jährlich verbessern. 2012 hatten wir bereits 50 Prozent des Volumens mit Maßnahmen unterlegt und mehr als 140 Millionen € davon wurden in die konkrete Umsetzung überführt. Die konsequente Umsetzung des Programms On Track 2.0 ist ein wesentlicher Baustein des Konzernprogramms Evonik 2016 und unterstützt den profitablen Wachstumskurs des Konzerns.

Weltweites Produktionsnetz mit integrierten Technologieplattformen

Evonik ist weltweit tätig und betreibt Produktionsanlagen in 24 Ländern. Die größten Produktionsstandorte wie Marl, Wesseling, Rheinfelden, Antwerpen (Belgien), Mobile (Alabama, USA) und Schanghai (China) produzieren auf Basis von integrierten Technologieplattformen für mehrere Geschäftsbereiche. Dies ermöglicht eine hervorragende Verwertung der Stoffströme, da Nebenprodukte aus einer Produktion als Rohstoff für eine andere Produktion eingesetzt werden können. Die Folge ist eine optimale Ausbeute der Ressourcen und damit eine hohe Wertschöpfung. Auch Energieversorgung und Infrastruktur eines Standorts können kosteneffizient von allen ansässigen Geschäftsbereichen genutzt werden. Aus logistischen oder produktionstechnischen Gründen betreiben wir einige Produktionsanlagen in der Nähe oder auf dem Gelände unserer Kunden (Fenceto-Fence-Anlagen). Darüber hinaus gibt es kleine Evonik-Standorte, die nur für jeweils einen Geschäftsbereich produzieren.

Effiziente Beschaffung

Die Beschaffung ist ein essenzieller Bestandteil der Wertschöpfungskette, weshalb eine intensive organisations- und funktionsübergreifende Zusammenarbeit mit den Geschäftsbereichen unabdingbar ist. Mit innovativen Konzepten und globalen Strategien haben wir auch 2012 neue Wege beschritten, um neben der nachhaltigen Sicherung der Versorgung die Effizienz und die Kostenposition von Evonik weiter zu verbessern.

Auch in Zukunft werden die Versorgungssicherheit und die Erschließung neuer Beschaffungsmärkte wichtige Kernaufgaben darstellen. So wird die Beschaffung in den Wachstumsmärkten von Evonik künftig eine größere Rolle spielen. Von zunehmender Bedeutung ist darüber hinaus die kritische Auseinandersetzung mit den für uns aus der Nutzung unkonventioneller Gasquellen erwachsenden Versorgungsopportunitäten. Neben der Beteiligung an Einkaufsallianzen mit anderen Unternehmen und der Qualifizierung neuer Lieferanten arbeiten wir intensiv am Ausbau strategischer Lieferantenbeziehungen. Dabei suchen wir nach zusätzlichen Möglichkeiten zur Risikoreduzierung, Kostenverbesserung und Kooperation mit unseren heute schon strategisch wichtigsten Lieferanten. Unserer Verantwortung innerhalb der Lieferkette sind wir uns bewusst. Themen wie Sicherheit, Gesundheit, Umweltschutz, Corporate Responsibility und Qualität stellen einen festen Bestandteil der Beschaffungsstrategie dar.

Evonik hat im Jahr 2012 Rohstoffe, Handelswaren, technische Güter und Dienstleistungen sowie Energien und sonstige Betriebsmittel im Wert von rund 9,1 Milliarden € eingekauft. Hiervon entfallen etwa 25 Prozent auf petrochemische Rohstoffe; insgesamt beträgt der Anteil von Rohstoffen und Handelswaren am Beschaffungsvolumen 60 Prozent.

Der Einsatz regenerativer Rohstoffe ist für Evonik von hoher Bedeutung. Im vergangenen Jahr machten Rohstoffe aus erneuerbaren Quellen etwa 8 Prozent der Rohstoffbasis aus. Wesentliche Einsatzgebiete dieser Rohstoffe sind Aminosäuren sowie Vorläuferprodukte für die Kosmetikindustrie.

Die Rohstoffpreise insgesamt stiegen im ersten und dritten Quartal 2012 deutlich, wobei die Preise dieses hohe Niveau nur kurz hielten und zur Mitte bzw. zum Ende des Jahres wieder auf das Niveau von Anfang 2012 zurückfielen. Insgesamt bewegten sich die Preise 2012 etwa auf dem durchschnittlichen Niveau des Vorjahres.

Wertorientierte Unternehmenssteuerung

Die Unternehmenssteuerung von Evonik erfolgt auf der Basis eines konsistenten, wertorientierten Kennzahlensystems. Diese Steuerungskennzahlen dienen der Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs der operativen Geschäftseinheiten und des Konzerns. Die konsequente Ausrichtung an diesen Kennzahlen zielt auf die Steigerung des Unternehmenswerts durch profitables Wachstum und Rentabilitätsverbesserung ab.

Die Konzernstruktur erfordert Kennzahlen, die einerseits den Besonderheiten der einzelnen Geschäfte Rechnung tragen und andererseits konzernweit vergleichbar sind. Um die Zielsetzung profitablen Wachstums noch stärker und transparenter in den Fokus zu rücken, erfolgt die wertorientierte Steuerung von Evonik seit 2010 mit der Führungskennzahl EVA® (Economic Value Added). Weitere relevante Werttreiber und flankierende Kennzahlen zur Konzernsteuerung runden das Kennzahlensystem ab. Die Kennzahlen werden aus einheitlich definierten Erfolgskennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz abgeleitet.

Deutlich Wert geschaffen

Im Vergleich zu einer absoluten Ergebnisgröße erweitert der EVA® die Performance-Betrachtung um die Renditeforderungen unserer Kapitalgeber, die wir mindestens erfüllen müssen. Der EVA® errechnet sich als Differenz zwischen bereinigtem EBIT und den Kapitalkosten. Mit einem positiven EVA® schafft Evonik Wert (Value Spread-Ansatz).

Die Kapitalkosten ergeben sich, indem man das durchschnittlich gebundene Kapital (Capital Employed) mit den risiko-adjustierten Renditeforderungen unserer Kapitalgeber, zusammengefasst in dem gewichteten durchschnittlichen Kapitalkostensatz multipliziert. Für die Berechnung der Eigenkapitalkosten verwenden wir das Capital Asset Pricing Model. Im Rahmen der regelmäßigen Überprüfung der Kapitalkosten wurde der Kapitalkostensatz für den Evonik-Konzern unter Berücksichtigung der Ziel-Konzernstruktur für das Geschäftsjahr 2012 auf 10,5 Prozent vor Steuern angepasst (Vorjahr: 9,5 Prozent vor Steuern).

2012 erwirtschafteten wir einen EVA® von 763 Millionen € und haben damit deutlich Wert geschaffen. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 159 Millionen €7 resultierte neben dem nicht mehr enthaltenen Wertbeitrag von Carbon Black aus dem vor allem infolge der hohen Investitionstätigkeit gestiegenen Capital Employed.

Erneut attraktive Kapitalverzinsung

Der Return an Capital Employed (ROCE) gibt an, wie sich das eingesetzte Kapital verzinst. Zur Errechnung wird das bereinigte EBIT in ein Verhältnis zum durchschnittlichen Capital Employed gesetzt.

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in Millionen € 2012 2011
Bereinigtes EBIT 1.953 2.099
Immaterielle Vermögenswerte 3.228 3.325
+ Sachanlagen/als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 5.896 5.799
+ Beteiligungen 1.130 995
+ Vorräte 1.716 1.635
+ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.802 1.861
+ Übrige unverzinsliche Vermögenswerte 612 782
- Unverzinsliche Rückstellungen -1.131 -1.283
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -1.089 -1.051
- Übrige unverzinsliche Verbindlichkeiten -837 -859
\= Capital Employed 1) 11.327 11.204
ROCE (Bereinigtes EBIT/Capital Employed) in % 17,2 18,7

1) Jeweils Jahresdurchschnittswerte.

2012 nahm das durchschnittliche Capital Employed leicht auf 11,3 Milliarden € zu. Dabei wirkten sich die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Investitionen zur Umsetzung der Wachstumsstrategie erhöhend aus, während der Abgang des Carbon-Black-Geschäfts einen gegenläufigen Effekt hatte.

7 Vorjahreswert an den aktuellen Kapitalkostensatz angepasst.

Der erwirtschaftete ROCE von 17,2 Prozent stellt eine attraktive Verzinsung des eingesetzten Kapitals dar. Der Rückgang gegenüber dem ausgezeichneten Vorjahreswert ist vor allem auf die gestiegene Investitionstätigkeit zurückzuführen, die das Capital Employed erhöhte, sich aber noch nicht im bereinigten EBIT auswirkte. In den drei operativen Chemiesegmenten erzielten wir eine weit überdurchschnittliche Verzinsung des gebundenen Kapitals. Der ROCE des Konzerns ist deutlich geringer, da im Capital Employed auch die aufgedeckten stillen Reserven aus dem Erwerb der Anteile an der ehemaligen Degussa AG sowie aus früheren Fusionen der ehemaligen Degussa AG enthalten sind.

ROCE nach Segmenten

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in % 2012 2011
Consumer, Health & Nutrition 48,5 55,9
Resource Efficiency 32,4 29,5
Specialty Materials 38,2 43,9
Services 13,9 12,7
Real Estate 8,2 9,3
Evonik (einschließlich Corporate, andere Aktivitäten) 17,2 18,7

Bereinigte EBITDA-Marge auf sehr guter Vorjahreshöhe

Als relative Kennzahl gibt die bereinigte EBITDA-Marge wichtige Hinweise für den internen und externen Vergleich der Geschäfte hinsichtlich Kostenstruktur und Ertragskraft. Da beim bereinigten EBITDA Abschreibungen und Wertminderungen unberücksichtigt bleiben, kann die bereinigte EBITDA-Marge auch näherungsweise als umsatzbezogene Cashflow-Rendite herangezogen werden.

2012 lag die bereinigte EBITDA-Marge des Evonik-Konzerns mit 19,0 Prozent auf der sehr guten Höhe des Vorjahres.

Bereinigte EBITDA-Marge nach Segmenten

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in % 2012 2011
Consumer, Health & Nutrition 25,0 25,7
Resource Efficiency 20,9 18,9
Specialty Materials 17,4 18,6
Services 16,3 14,6
Real Estate 83,3 53,2
Evonik (einschließlich Corporate, andere Aktivitäten) 19,0 19,0

2. Ertragslage

Höheres Ergebnis fortgeführter Aktivitäten

Bei der Beurteilung der Ertragslage ist zu berücksichtigen, dass das Carbon-Black-Geschäft im Vorjahr aufgrund des Ende Juli 2011 vollzogenen Verkaufs noch mit sieben Monaten enthalten war. Der Umsatz des Evonik-Konzerns ging im Wesentlichen aus diesem Grund um 6 Prozent auf 13.629 Millionen € zurück. Die Kosten der umgesetzten Leistungen nahmen um 5 Prozent auf 9.700 Millionen € ab. Auch dies ist maßgeblich auf das im Vorjahr noch enthaltene Carbon-Black-Geschäft zurückzuführen. Der Einfluss der Rohstoffpreisveränderungen war dagegen konzernweit insgesamt nur gering. Das Bruttoergebnis vom Umsatz verringerte sich um 8 Prozent auf 3.929 Millionen €. Die Vertriebsaufwendungen lagen mit 1.242 Millionen € auf Vorjahreshöhe. Um unsere Innovationsfähigkeit weiter zu stärken, erhöhten wir die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung nochmals um 8 Prozent auf 393 Millionen €. Dagegen nahmen die Verwaltungsaufwendungen um 2 Prozent auf 647 Millionen € ab.

Gewinn- und Verlustrechnung

Evonik-Konzern

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in Millionen € 2012 2011
Umsatzerlöse 13.629 14.540
Kosten der umgesetzten Leistungen -9.700 -10.247
Bruttoergebnis vom Umsatz 3.929 4.293
Vertriebskosten -1.242 -1.242
Forschungs- und Entwicklungskosten -393 -365
Allgemeine Verwaltungskosten -647 -663
Sonstige betriebliche Erträge 1.520 1.021
Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.290 -1.207
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.877 1.837
Finanzergebnis -265 -294
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.612 1.543
Ertragsteuern -460 -451
Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 1.152 1.092
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 15 -78
Ergebnis nach Steuern 1.167 1.014
davon entfallen auf
Andere Gesellschafter 3 3
Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) 1.164 1.011

Die sonstigen betrieblichen Erträge von 1.520 Millionen € umfassen unter anderem Erträge aus der Bewertung von Derivaten (384 Millionen €) einschließlich der Call-Option im Zusammenhang mit der Abgabe der STEAG-Beteiligung (17 Millionen €) und aus der Währungsumrechnung monetärer Posten (206 Millionen €). Darüber hinaus sind Erträge aus Versicherungserstattungen (228 Millionen €) im Wesentlichen für den Schadensfall8 in der CDT-Anlage sowie Erträge aus den Vergleichsvereinbarungen9 mit zwei Fotovoltaikkunden enthalten. Diese beiden Einflüsse waren auch die Hauptursache für den Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge gegenüber dem Vorjahreswert um 499 Millionen €. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 1.290 Millionen € betrafen unter anderem die Bewertung von Derivaten (355 Millionen €) einschließlich der Put-Option im Zusammenhang mit der Abgabe der STEAG-Beteiligung (5 Millionen €), die Währungsumrechnung monetärer Posten (226 Millionen €) sowie Wertminderungen auf Vermögenswerte (274 Millionen €). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert um 83 Millionen € resultierte maßgeblich aus höheren Wertminderungen sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit der Restrukturierung des Fotovoltaikgeschäfts und mit dem Schadensfall in der CDT-Anlage. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten nahm um 2 Prozent auf 1.877 Millionen € zu.

Das Finanzergebnis verbesserte sich vor allem infolge geringerer Zinsaufwendungen um 29 Millionen € auf minus 265 Millionen €. Das Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten nahm um 4 Prozent auf 1.612 Millionen € zu. Nach Abzug der geringfügig höheren Ertragsteuern lag das Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Aktivitäten mit 1.152 Millionen € um 5 Prozent über dem Vorjahreswert.

8 Siehe hierzu Seite 33 im Lagebericht.

9 Siehe hierzu Seite 36 im Lagebericht.

Konzernergebnis spürbar verbessert

Das Ergebnis nach Steuern der nicht fortgeführten Aktivitäten von 15 Millionen € betraf nachlaufende Erträge aus früheren Desinvestitionen von Randaktivitäten. Der Vorjahreswert von minus 78 Millionen € enthielt im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Abgabe der Mehrheit an STEAG. Das Ergebnis nach Steuern stieg um 15 Prozent auf 1.167 Millionen €. Die Anteile anderer Gesellschafter am Nachsteuerergebnis betrugen wie im Vorjahr 3 Millionen €. Insgesamt verbesserte sich das Konzernergebnis um 15 Prozent auf 1.164 Millionen €.

3. Finanzlage

Effektives Finanzmanagement

Wesentliche Ziele des Finanzmanagements sind die Sicherung der finanziellen Unabhängigkeit und die Begrenzung von Refinanzierungsrisiken für den Evonik-Konzern. Wir verfolgen eine zentrale Finanzierungsstrategie. Kredite und Anleihen werden im Regelfall durch die Evonik Industries AG oder durch die Finanzierungsgesellschaft Evonik Finance B.V., deren Verbindlichkeiten vollständig von der Evonik Industries AG garantiert werden, aufgenommen. Konzernbürgschaften bzw. -garantien für Verbindlichkeiten von Konzerngesellschaften werden zentral durch die Evonik Industries AG gestellt. Zur Reduzierung der externen Kreditaufnahmen werden Liquiditätsüberschüsse in einem Cashpool auf Konzernebene genutzt, um den Finanzbedarf in anderen Konzerngesellschaften zu decken. Evonik verfügt über ein flexibles Instrumentarium zur Absicherung der Kapitalerfordernisse aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitionen und Tilgungen von Finanzschulden.

Rating: Standard & Poor's stuft Evonik hoch

Dank unserer operativen und strategischen Erfolge erhielt Evonik im Mai 2012 von der Ratingagentur Standard & Poor's mit „BBB+" bei stabilem Ausblick ein um eine Stufe besseres Rating. Die Ratingagentur Moody's bestätigte ihr gutes Rating einschließlich des Ausblicks („Baa3" mit positivem Ausblick). Es ist Bestandteil unserer Finanzstrategie, ein solches solides Investment-Grade-Rating auch langfristig aufrechtzuerhalten. Um das zu gewährleisten, soll das Verhältnis von bilanzieller Nettoverschuldung (einschließlich ungedeckter Pensionsverpflichtungen) zu bereinigtem EBITDA einen Zielwert von 2,5 nicht überschreiten. Zum Stichtag 31. Dezember 2012 betrug dieser Wert 2,1. Zu der Veränderung gegenüber dem Vorjahreswert von 1,7 haben insbesondere ein um rund 1 Prozentpunkt niedrigerer Abzinsungssatz für Pensionsverpflichtungen und der entsprechend gestiegene Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen10 beigetragen.

10 Vergleiche hierzu Anhangziffer (7.10).

Gestiegene Nettofinanzverschuldung infolge hoher Sachinvestitionen und weiterer CTA-Dotierung

Die bilanzielle Nettofinanzverschuldung stieg gegenüber dem Jahresende 2011 um 320 Millionen € auf 1.163 Millionen €. Dies ist neben den hohen Sachinvestitionen auf die weitere Ausfinanzierung von ungedeckten Pensionsverpflichtungen aus Direktzusagen zurückzuführen. Das dafür eingerichtete CTA (Contractual Trust Arrangement oder Treuhandmodell) wurde mit weiteren 400 Millionen € dotiert11. Auch in den nächsten Jahren wollen wir das Treuhandvermögen durch Einbringung von Sachvermögen und weiteren Bardotierungen schrittweise weiter erhöhen.

Aus diesen Gründen verringerte sich das Finanzvermögen um 392 Millionen € auf 1.671 Millionen €, während die Finanzverschuldung mit 2.834 Millionen € nur leicht unter dem Vorjahreswert lag.

Nettofinanzverschuldung

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31.12.2012

Mio. €
31.12.2011

Mio. €
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten -1.397 -2.657
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten -1.437 -249
Finanzverschuldung -2.834 -2.906
- Flüssige Mittel 741 1.409
- Kurzfristige Wertpapiere 928 649
- Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2 5
Finanzvermögen 1.671 2.063
Nettofinanzverschuldung laut Bilanz -1.163 -843

Vorjahreszahlen angepasst.

Innerhalb der Finanzverschuldung gab es eine Verschiebung zwischen den langfristigen und kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten. Diese resultierte insbesondere aus der Umgruppierung der Ende 2013 fälligen Evonik Degussa-Anleihe (2003/2013) im Nominalwert von 1.093 Millionen €.

Für im Jahr 2013 erwartete Refinanzierungen wurden im Volumen von 500 Millionen € Zinssicherungen vorgenommen.

11 Vergleiche hierzu Anhangziffer (7.10).

Anleihen als zentrales Finanzierungsinstrument

Die Finanzverschuldung von 2.834 Millionen € setzte sich am Bilanzstichtag zusammen aus zwei Anleihen über insgesamt 1.850 Millionen €, Immobilienfinanzierungen (516 Millionen €), sonstigen dezentralen Krediten (220 Millionen €), Schuldscheindarlehen (92 Millionen €) und sonstigen Verbindlichkeiten (156 Millionen €). Das Schuldscheindarlehen wurde am 24. Januar 2013 vollständig zurückgezahlt.

Anfang 2013 haben wir ein Emissionsprogramm für die Begebung von Anleihen im Volumen von bis zu 3 Milliarden € aufgelegt. Dadurch haben wir zusätzliche Flexibilität gewonnen: Wir können nun kurzfristig Anleihen begeben und verbessern hiermit den Zugang zum Kapitalmarkt.

Komfortable Liquiditätsvorsorge

Neben flüssigen Mitteln von 741 Millionen € und Anlagen in kurzfristigen Wertpapieren von 928 Millionen € steht als zentrale Liquiditätsvorsorge des Konzerns eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1,5 Milliarden € mit einer Gruppe von knapp 30 nationalen und internationalen Banken zur Verfügung. Die Kreditlinie unterteilt sich in drei Tranchen von jeweils 500 Millionen € mit einer Laufzeit bis August 2014,2015 bzw. 2016. Die Kreditlinie wurde im gesamten Geschäftsjahr 2012 nicht in Anspruch genommen. Die revolvierende Kreditlinie beinhaltet Klauseln, die Evonik zur Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen verpflichten. Die wesentliche Kennzahl ist der „Total Net Debt Leverage", der das Verhältnis der Nettofinanzverschuldung zum bereinigten EBITDA misst. Die zweite einzuhaltende Finanzkennzahl, die „Loan to Value Ratio", vergleicht als vermögensbasierte Kennzahl die Nettofinanzverschuldung des Segments Real Estate mit dem Verkehrswert der Immobilien. Die Überwachung und eine Prognose hinsichtlich der Entwicklung dieser Kennzahlen erfolgen zeitnah. Über die Einhaltung dieser Finanzkennzahlen ist vierteljährlich an die kreditgebenden Banken zu berichten. Im Geschäftsjahr 2012 konnten wir zu allen Berichtsterminen die Einhaltung der vertraglichen Mindestanforderungen mit erheblichem Spielraum nachweisen.

Darüber hinaus besteht mit der Europäischen Investitionsbank zur Finanzierung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten eine Kreditlinie in Höhe von 200 Millionen € mit einer Laufzeit bis Mitte 2017. Bis zum Ablauf des Geschäftsjahres 2012 blieb diese Kreditlinie ungenutzt.

Ferner bestanden per 31. Dezember 2012 aufgrund lokaler Gegebenheiten insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum diverse nicht in Anspruch genommene Kreditlinien von umgerechnet rund 280 Millionen €.

Deutlicher Investitionsanstieg unterstreicht unseren Wachstumskurs

Evonik expandiert innerhalb der Spezialchemie in Geschäftsgebieten und Märkten, in denen bereits starke Wettbewerbspositionen bestehen oder ausgebaut werden sollen. Investitionen sollen zielgerichtet Potenziale für nachhaltiges und profitables Wachstum nutzen und zur Wertsteigerung beitragen. Jedes Investitionsprojekt wird umfangreichen strategischen und wirtschaftlichen Analysen, unter Berücksichtigung von Sensitivitäts- und Szenariorechnungen zur Abbildung wesentlicher Risiken, unterzogen. Weiterhin muss jedes Projekt risikoadjustierte Mindestrenditeanforderungen erfüllen, die auch die Deckung konzernübergreifender Funktionskosten einbeziehen.

Die Sachinvestitionen steigerten wir zum Vorjahr um 30 Prozent auf 1.078 Millionen € (Vorjahr: 830 Millionen €). Die Zunahme basiert vor allem auf den strategischen Wachstumsprojekten, die wir bereits in den Vorjahren begonnen bzw. die wir in diesem Jahr neu initiiert haben. Diese Projekte führen im Rahmen unseres eingeschlagenen wertsteigernden Wachstumskurses auch in den folgenden Jahren zu einem überdurchschnittlichen Investitionsniveau im Vergleich zu den letzten Geschäftsjahren. Größtes Einzelprojekt im Jahr 2012 war der Bau der neuen Methionin-Anlage in Singapur.

Mit 76 Prozent entfiel entsprechend der Konzernstrategie der größte Teil der Sachinvestitionen auf die operativen Chemiegeschäfte, 10 Prozent wurden im Segment Services investiert. Regional lag der Schwerpunkt der Sachinvestitionen mit einem Anteil von 53 Prozent in Deutschland, gefolgt von Asien-Pazifik mit 26 Prozent und Nordamerika mit 13 Prozent.

Bedeutende im Jahr 2012 fertiggestellte bzw. weitgehend fertiggestellte Einzelprojekte

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Segment Ort Projekt
Consumer, Health & Essen Neubau Zentrallabor Consumer Specialties
Nutrition Essen Neubau Produktionsanlage für silanmodifizierte Polymere
Essen Erweiterung Produktionskapazität für Wasserstoffsiloxane
Blair (Nebraska, USA) Erweiterung Produktionskapazität von Biolys® und Lysin-Aquakulturen
Darmstadt Neubau Produktionsanlage für RESOMER
Resource Efficiency Ta Yuan (Taiwan) Erweiterung Produktionskapazität für gefällte Kieselsäuren
Essen Neubau F&€-Zentrum für Additive und Spezialbindemittel
Specialty Materials Marl und Schanghai (China) Erweiterung Produktionskapazität für Polyamid 12
Marl Wiederaufbau Produktionsanlage für CDT
Real Estate Dortmund Erwerbsmaßnahme über 240 Wohneinheiten und Modernisierung von 80 Wohneinheiten

Weitere Informationen zu aktuellen Investitionsprojekten finden Sie bei den Segmenten und Regionen.

Die Zugänge zu Finanzanlagen lagen mit 36 Millionen € deutlich unter dem Vorjahreswert von 140 Millionen €.

Erneut guter Cashflow

Dank der erfolgreichen operativen Geschäftsentwicklung erwirtschafteten wir einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit der fortgeführten Aktivitäten von 1.420 Millionen € und erreichten damit die gute Höhe von 2011. Beim Vorjahresvergleich kompensierten sich positive und negative Veränderungen nahezu. Erhöhend wirkten sich insbesondere das leicht verbesserte Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern sowie das geringer gestiegene Nettoumlaufvermögen aus. Gegenläufige Effekte kamen dagegen aus der Veränderung der sonstigen Rückstellungen, die insbesondere den Belegschaftsbereich betrafen sowie aus höheren Ertragsteuerzahlungen. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit der nicht fortgeführten Aktivitäten von minus 126 Millionen € im Vorjahr betraf das ehemalige Geschäftsfeld Energie. Insgesamt erhöhte sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit um 111 Millionen € auf 1.420 Millionen €.

Aus der Investitionstätigkeit resultierte ein Mittelabfluss von 1.621 Millionen € (Vorjahr: 598 Millionen €). Hauptgrund hierfür waren Auszahlungen für Investitionen insbesondere in Sachanlagen von 1.021 Millionen € (Vorjahr: 885 Millionen €). Für Auszahlungen in das Treuhandvermögen sowie für Wertpapiere, Geldanlagen und Ausleihungen flossen insgesamt 638 Millionen € (Vorjahr: 662 Millionen €) ab. Im Vorjahr war der Investitionscashflow geprägt von Veräußerungserlösen in Höhe von 1.021 Millionen €, die im Wesentlichen das Carbon-Black-Geschäft und die 51-prozentige Beteiligung an der STEAG betrafen.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit von minus 468 Millionen € (Vorjahr: minus 636 Millionen €) wurde maßgeblich durch die Ausschüttung an unsere Gesellschafter mit 425 Millionen € (Vorjahr: 400 Millionen €) geprägt.

Kapitalflussrechnung Evonik-Konzern (Kurzfassung)

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In Mio. € 2012 2011
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 1.420 1.435
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten - -126
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 1.420 1.309
Cashflow aus Investitionstätigkeit* -1.621 -598
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit* -468 -636
Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel* -669 75

Vorjahreszahlen angepasst.

* Im Vorjahr einschließlich nicht fortgeführter Aktivitäten.

4. Vermögenslage

Bilanzsumme leicht gesunken

Die Bilanzsumme verringerte sich leicht von 16,9 Milliarden € auf 16,7 Milliarden €. Das langfristige Vermögen lag unverändert bei 11,0 Milliarden €. Hierbei standen Erhöhungen aus der gestiegenen Investitionstätigkeit Verminderungen aus der Veränderung der latenten Steuern gegenüber. Das kurzfristige Vermögen ging um 0,2 Milliarden € auf 5,7 Milliarden € zurück. Ursächlich hierfür war die Verringerung des Finanzvermögens, das heißt der flüssigen Mittel sowie der Termingelder und kurzfristigen Wertpapiere, die in der Bilanz unter den finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen werden. Der Anteil des langfristigen Vermögens am Gesamtvermögen erhöhte sich leicht auf 66 Prozent; es ist fristenkongruent finanziert.

Das Eigenkapital stieg um 0,7 Milliarden € auf 6,8 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich von 35,8 Prozent auf 41,0 Prozent.

Das langfristige Fremdkapital sank um 1,9 Milliarden € auf 5,6 Milliarden €. Haupteinflussfaktor war die Umgliederung der 2013 fälligen Evonik Degussa-Anleihe zu den kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten. Zudem gingen die Pensionsrückstellungen vor allem infolge der Dotierung des Pensionstreuhandfonds (CTA) zurück. Das kurzfristige Fremdkapital erhöhte sich im Wesentlichen wegen der Umgliederung der Anleihe um 0,8 Milliarden € auf 4,2 Milliarden €.

5. Forschung & Entwicklung

Evonik - ein innovationsstarkes Unternehmen

Für Evonik als weltweit führendes Spezialchemieunternehmen ist eine hohe Innovationskraft unverzichtbar: Sie ist Motor für profitables Wachstum und die Stärkung unserer führenden Markt- und Technologiepositionen. Gezielt kombinieren wir bei unseren Innovationsaktivitäten unterschiedliche Konzepte, mit denen wir zum einen bestehende Produkte, Anwendungen und Prozesse weiterentwickeln sowie zum anderen völlig neue Technologien und Lösungen erschließen. Darüber hinaus analysieren wir langfristige Trends und leiten daraus neue Wachstumsfelder für Evonik ab.

Besondere Innovationsdynamik erreichen wir durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb unserer dezentral aufgestellten Forschung & Entwicklung (F&€): Rund 2.500 Mitarbeiter unterschiedlicher Fachrichtungen bringen sich an mehr als 35 Standorten in unser globales F&€-Netzwerk ein. Unser Know-how in attraktiven Zukunftstechnologien bündeln wir in „Areas of Competence". Bereits in frühen F&€-Projektphasen verbinden wir die Kompetenzen von Evonik auf den Gebieten Spezialchemie sowie Verfahrenstechnik & Engineering, wodurch die rasche Umsetzung neuer Verfahren in eine effiziente industrielle Produktion möglich ist. Unsere F&€-Experten arbeiten zudem intensiv mit ihren Marketing-Kollegen und dem internationalen Vertrieb zusammen. Auf diese Weise orientieren sich unsere Innovationen sehr eng an den Bedürfnissen unserer Kunden, deren Wettbewerbsfähigkeit wir durch neue oder verbesserte Produkte und Anwendungen erhöhen.

Jüngste Highlights unserer Forschung & Entwicklung sind beispielsweise Polyimid-Hohlfasermembranmodule zur kosten- und energieeffizienten Aufbereitung von Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen, ein innovativer Hochleistungswärmedämmstoff für nachhaltiges Bauen sowie eine Methionin-Quelle zur optimalen Ernährung von Krustentieren. Insgesamt enthält unsere Innovationspipeline etwa 500 Projekte.

Mit einer hohen Zahl von Erstanmeldungen für Patente liegt Evonik in der Spitzengruppe der Spezialchemie. Im Jahr 2012 betrug der gesamte Bestand der Patente und Anmeldungen mehr als 26.000; neu eingereicht wurden in diesem Zeitraum rund 260 Patente. Aufgrund ihrer strategischen Bedeutung hat Evonik die F&E-Aufwendungen seit 2008 durchschnittlich um jährlich 6 Prozent gesteigert. Im Jahr 2012 betrugen sie 393 Millionen € und lagen damit sogar 8 Prozent über dem Vorjahr. Auch künftig wollen wir die F&E-Aufwendungen auf hohem Niveau halten.

Außerdem haben wir in den letzten fünf Jahren rund 130 Millionen € in den Bau von Laborkapazitäten und Pilotanlagen investiert. Ein Schwerpunkt war dabei die Errichtung von zwei neuen F&€-Zentren am Standort Essen, wo ab 2013 mehr als 180 Mitarbeiter auf dem Gebiet umweltfreundlicher Additive und Spezialbindemittel für die Farben- und Lackindustrie sowie zukunftsorientierter Kosmetikprodukte arbeiten werden.

Weitere Beschleunigung des Innovationstempos

Angesichts kürzer werdender Produktlebenszyklen in den Kundenindustrien hat Evonik das Innovationstempo mit einer Reihe neuer Ansätze und Aktivitäten weiter beschleunigt. So haben wir uns in den Jahren 2011 und 2012 im Sinne von „Open Innovation" weiter für externe Partner geöffnet und uns mit ihnen vernetzt: Mit der University of Minnesota (USA), der Jiaotong-Universität in Schanghai (China) sowie der King Abdullah University of Science and Technology (KAUST) in Saudi-Arabien wurden neue strategische Partnerschaften geschlossen. Evonik unterhält seit jeher zahlreiche Kooperationen mit Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen, um Erkenntnisse der Spitzenforschung zu nachhaltigen Themen in der Chemie, Biologie und Physik schnell ins Unternehmen zu übertragen. Dazu zählen beispielsweise das Leibniz-Institut für Katalyse an der Universität Rostock und das Industrial Technology Research Institute in Hsinchu (Taiwan).

Im Jahr 2012 fand die erste Fachkonferenz und Inhouse-Messe „Open Innovation Fair" von Evonik statt, an der rund 180 Mitarbeiter sowie zahlreiche externe Service-Provider und Dienstleister teilnahmen. Sie bildete den Auftakt für eine Reihe von „Open Innovation"-Projekten unter Nutzung der Möglichkeiten des Web 2.0. Dazu zählen Online-Ideenwettbewerbe sowohl auf allgemein zugänglichen Innovationsplattformen als auch im Evonik-Intranet, wo unsere Mitarbeiter interaktiv Vorschläge zur Lösung einer wissenschaftlichen Fragestellung machen können.

Ergänzend zum Ansatz von „Open Innovation" treiben wir den Aufbau unserer Corporate-Venture-Capital-Aktivitäten voran. In den nächsten Jahren wollen wir bis zu 100 Millionen € in vielversprechende Start-ups investieren, deren Technologien unserer Wachstumsstrategie entsprechen - entweder direkt oder indirekt mittels spezialisierter Fonds. Diese Investments sollen Evonik einen schnelleren Zugang zu völlig neuen Technologien außerhalb des bestehenden Portfolios ermöglichen und die für unser Unternehmen wichtigen Technologietrends und Regionen abdecken. 2012 erfolgte bereits der Einstieg in den deutschen High-Tech Gründerfonds II, den Emerald Cleantech Fund Ill mit Fokus auf Europa und Nordamerika sowie den nordamerikanischen Pangaea Ventures Fund III. Diese Fonds sind auf innovative Technologien mit dem Schwerpunkt neue Materialien, Energie- und Ressourceneffizienz sowie Nachhaltigkeit spezialisiert. Darüber hinaus ist ein Fondsengagement in Asien geplant.

Effiziente Innovationsstrukturen und -prozesse

Mehr als 85 Prozent der Forschungsausgaben von Evonik werden von unseren operativen Einheiten finanziert. Diese Ausgaben zielen auf die schrittweise Verbesserung ihrer Kerntechnologien und -anwendungen ab. Die weiteren rund 15 Prozent, die in strategische F&€-Projekte mit einem mittel- bis langfristigen Zeithorizont fließen, trägt der Konzern. Unsere strategische Forschung zum Aufbau neuer Geschäfte außerhalb des bestehenden Portfolios haben wir in der Creavis Technologies & Innovation (Creavis) gebündelt, die auch unsere Projekthäuser und Science-to-Business-Center (S2B-Center) führt.

In Projekthäusern ziehen wir - auf drei Jahre befristet - Experten mehrerer operativer Einheiten zusammen, die an Themen mit relativ nahem Bezug zum bestehenden Produkt- und Technologieportfolio von Evonik forschen und sie bis zur Anwendungsreife vorantreiben. Anschließend erfolgt die Vermarktung der Forschungsergebnisse in einem internen Start-up oder in den operativen Einheiten von Evonik. 2012 haben wir unser Projekthaus Systemintegration erfolgreich abgeschlossen und das Projekthaus Light & Electronics in Taiwan ausgebaut. Außerdem bereiten wir das neue Projekthaus Composites (Verbundwerkstoffe) vor, um innovative Materialien und Lösungen für den Leichtbau zu entwickeln.

Charakteristisch für die S2B-Center, die langfristiger angelegt sind als die Projekthäuser, ist die enge Zusammenarbeit unter einem Dach entlang der Wertschöpfungskette: Evonik-Fachleute forschen dort gemeinsam mit externen Wissenschaftlern sowie Kunden und Lieferanten. Ein Teil unserer Projekte wird vom Bund, vom Land Nordrhein-Westfalen sowie von der Europäischen Union gefördert. Zurzeit betreiben wir die S2B-Center Bio (Entwicklung neuer biotechnologischer Produkte und Prozesse auf Basis nachwachsender Rohstoffe) und Eco2 (Entwicklung innovativer Produkte und Anwendungen für Energieeffizienz und Klimaschutz).

Zukunftsfähige Geschäfte für Evonik mit einem Zeithorizont von 10 bis 15 Jahren erarbeitet das Corporate-Foresight-Team der Creavis. Im Mittelpunkt stehen dabei künftige Bedürfnisse: Auf Basis von Trendanalysen werden Herausforderungen identifiziert, die die Märkte von morgen bewegen werden. Ein Beispiel hierfür ist die weltweit wachsende Zahl von Megacitys - Städten, in denen mehr als zehn Millionen Einwohner leben - und die sich daraus ergebenden Chancen für unsere Spezialchemie.

Neben „kreativem Freiraum" zur Erarbeitung unkonventioneller Lösungen stellen wir hinsichtlich der Wertorientierung an unsere F&€-Projekte die gleichen hohen Anforderungen wie an unsere Investitionsprojekte. Innerhalb der operativen Einheiten und der Creavis bestehen stringente Prozesse für die Allokation der F&€-Aufwendungen auf konkrete Projekte. Unser ganzheitliches Projektmanagementsystem I2P® (Idea to Profit) ermöglicht die effiziente Erfassung und Bewertung des gesamten Innovationsablaufs.

Ausgeprägte Innovationskultur

Evonik versteht sich als offene und lernende Organisation und hat dies in einem langfristigen Programm für das Innovationsmanagement verankert. Herausragende anwendungsnahe Forschungserfolge würdigen wir jährlich mit einem internen Innovationspreis. Auf der ersten globalen Innovationskonferenz von Evonik im Herbst 2012 analysierten Führungskräfte außerdem mögliche Hebel, um die Innovationskraft weiter zu stärken.

Nachhaltige Entwicklung treibt Innovationen

Evonik steht zu seiner Verantwortung für Geschäft, Umwelt und Gesellschaft. In dieser Haltung sehen wir eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Zukunft. Sie ist Teil unserer Unternehmenskultur und integraler Bestandteil unserer Innovationsstrategie. Den Beitrag, den wir mit unseren innovativen Produkten, Systemen und Lösungen zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten, bauen wir mit großem Engagement aus. Dies erfolgt sowohl durch unsere operativen Einheiten als auch durch die Creavis.

So hat das S2B-Center Bio seine Forschung auf dem Gebiet der Weißen Biotechnologie mit Inbetriebnahme von zwei neuen Laboren im Herbst 2012 weiter verstärkt. Untersucht werden dort beispielsweise neue Herstellungswege für pflanzliche Öle und Fette aus Tropenregionen sowie die Eignung von Pflanzenreststoffen als alternative Rohstoffquellen. Das S2B-Center Eco2 bündelt die strategischen Forschungsarbeiten von Evonik auf den Gebieten Energieeffizienz und Klimaschutz. Entwickelt wurde beispielsweise eine Methode, mit der bereits im frühen Entwicklungsstadium der CO2-Fußabdruck eines Produkts oder Verfahrens abgeschätzt werden kann. Darüber hinaus beteiligt sich Evonik mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft an F&E-Projekten wie LionGrid zur Erforschung dezentraler Energiespeicher oder KOWIND zur Entwicklung neuartiger Technologien zum Schutz von Offshore-Windenergieanlagen. Mit der TU München arbeiten wir an Produkten - wie beispielsweise an PLEXIGLAS® , Lacken oder Klebstoffen - aus nachwachsenden Rohstoffen.

Evonik im engen Dialog mit der Wissenschaft und dem talentierten Nachwuchs

Im Studienjahr 2012/2013 wird Evonik zwölf Hochschulen mit insgesamt 180 Deutschlandstipendien unterstützen. Diese Stipendien, die der Bund in Partnerschaft mit privaten Stiftern realisiert, sollen dem Fachkräftemangel entgegenwirken und mehr junge Menschen zu einem Hochschulabschluss ermutigen. Durch die Evonik Stiftung fördern wir bereits seit langer Zeit engagierte Studierende und Doktoranden bei ihren Forschungsvorhaben. Im Rahmen regelmäßiger Stipendiatentreffen ermöglichen wir den jungen Wissenschaftlern frühzeitig einen Einblick in den Alltag der Spezialchemie und präsentieren uns gegenüber dem talentierten Nachwuchs als attraktiver Arbeitgeber.

Wir veranstalten in Deutschland, den USA und Asien regelmäßig das Forum „Evonik Meets Science", auf dem sich unsere Experten mit Spitzenforschern über aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen austauschen. So wurden in Darmstadt und Schanghai im Herbst 2012 Chancen und Herausforderungen von Megacitys erörtert.

Internationalisierung der F&€-Aktivitäten forciert

Mit dem gezielten Ausbau unserer Forschung & Entwicklung in wirtschaftlich attraktiven Regionen unterstützen wir die Wachstumsstrategie von Evonik. Künftig wollen wir stärker im NAFTA-Raum aktiv werden und dort mit renommierten Universitäten kooperieren.

Seit geraumer Zeit hat Evonik die F&€-Aktivitäten in den asiatischen Wachstumsmärkten intensiviert. Dies zeigen das 2011 eröffnete Innovationszentrum für Lackadditive mit Standorten in Singapur und Schanghai sowie die dritte Erweiterung unseres F&€-Zentrums in Schanghai, die Mitte 2013 abgeschlossen sein soll. Ziel ist es, mit einer an den lokalen Bedürfnissen ausgerichteten Forschung und Anwendungstechnik die Wettbewerbsfähigkeit unserer asiatischen Kunden zu stärken.

In Taiwan, dessen Elektronik- und Beleuchtungsindustrie an der Weltspitze liegt, betreiben wir das Projekthaus Light & Electronics. In unmittelbarer Nähe großer Produktionsunternehmen der Branche forscht es im Wissenschaftspark Hsinchu unter anderem an Display-Komponenten, großflächiger Beleuchtung und Beschichtungslösungen für die Elektronik. Angesichts immer kürzer werdender Innovations- und Produktlebenszyklen in der Optoelektronik haben strategische Entwicklungspartnerschaften mit Schlüsselkunden vor Ort einen hohen Stellenwert.

In allen für Evonik relevanten Weltwirtschaftsregionen sind unsere Technologie-Scouts präsent und unterhalten Kontakte zu führenden wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen. Sie haben die Funktion eines Radarsystems, um interessante Technologien und Geschäftschancen aufzuspüren. Außerdem können sie bei Bedarf schnell einen geeigneten Kooperationspartner in der Region für eine Geschäftsidee ihrer operativen Evonik-Kollegen identifizieren.

F&€ bei Evonik

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F&€-Aufwand 393 Millionen €
F&€-Mitarbeiter rund 2.500
Standorte mehr als 35
F&€-Projekte etwa 500
Anzahl neu eingereichter Patente rund 260
Bestand der Patente und Anmeldungen mehr als 26.000
Bestand Markenregistrierungen/-anmeldungen mehr als 7.700

Marktorientierte Forschung & Entwicklung

Auch im Geschäftsjahr 2012 haben unsere operativen Einheiten bedeutende innovative Produkte und Verfahren entwickelt. Das gilt beispielsweise für die TEGO® Pep-Produkte des Geschäftsbereichs Consumer Specialties im Segment Consumer, Health & Nutrition. Dies sind hocheffektive, maßgeschneiderte Tetrapeptide, die dem Konsumentenbedürfnis nach einem besseren Erscheinungsbild alternder Haut Rechnung tragen. So können mit TEGO® Pep-4-Even beispielsweise Pigmentierungsstörungen und aknebedingte Hautunregelmäßigkeiten sowie Altersflecken oder ein ungleichmäßiger Hautton behandelt werden. TEGO® Pep-4-17 ist ein Anti-Falten-Tetrapeptid, das auch in menschlichen Proteinen vorkommt und von innen heraus die Haut aufpolstert.

Als ein führender Anbieter von Additiven für die Polyurethan-Hartschaum- und -Weichschaumindustrie hat Consumer Specialties einen neu entwickelten Siliconstabilisator erfolgreich in den Markt eingeführt. Der Stabilisator ermöglicht eine deutliche Verringerung von Schaumdefekten in Polyurethan-Hartschaumkernen von Sandwich-Elementen. Die dadurch optimierte Oberflächenqualität führt zu einer erheblichen Verbesserung des Erscheinungsbilds dieser Elemente, die vor allem im industriellen Bau weit verbreitet sind.

Ein Schwerpunkt der Biotech-Forschung von Evonik ist der Standort Halle-Künsebeck des Geschäftsbereichs Health & Nutrition, der im Jahr 2012 sein 30-jähriges Bestehen feierte und eng mit der Creavis, der Einheit Verfahrenstechnik & Engineering sowie den Forschungsaktivitäten anderer Geschäftsbereiche zusammenarbeitet. In Halle-Künsebeck bündeln wir zum Beispiel das Know-how des Konzerns für das Prozessdesign der Fermentation im industriellen Maßstab. Dort arbeiten unsere Experten insbesondere an der Weiterentwicklung biotechnologischer Herstellungsverfahren für die Aminosäuren Biolys® (L-Lysin-Quelle), ThreAMINO® (L-Threonin) und TrypAMINO® (L-Tryptophan), die in der Tierernährung zum Einsatz kommen. Die Entwicklung neuer Produkte für Ernährung und Gesundheit ist ein weiterer Innovationsschwerpunkt. Mittelfristig will Evonik allein im Geschäftsbereich Health & Nutrition mit biotechnologisch hergestellten Produkten 1 Milliarde € umsetzen.

Die Aktivitäten des Geschäftsbereichs Health & Nutrition auf dem Gebiet funktioneller Hilfsstoffe für pharmazeutische Anwendungen umfassen Technologieplattformen für methacrylatbasierte orale Darreichungsformen (EUDRAGIT® ) sowie bioabbaubare Lactid-Polymere für Medizinprodukte und parenterale Depotarzneiformen, wie Injektionen oder Implantate (RESOMER® , LAKESHORE BIOMATERIALSTM). Auch im Jahr 2012 wurden erfolgreich innovative Produkte in den Markt eingeführt. Dies gilt beispielsweise für EUDRAGUARD BMC, das speziell für den Einsatz in Nahrungsergänzungsmitteln entwickelt wurde. Anwendungsgebiete sind vor allem die Geschmacks- und Geruchsmaskierung. Außerdem wurde Ende 2012 mit dem chinesischen Pharmahersteller Changzhou Siyao Pharma ein Vertrag zur Entwicklung eines lang wirkenden injizierbaren Wirkstoffs geschlossen.

Unter UV-Licht aushärtende Lacke sind von Natur aus glänzend; ihre Mattierung stellte bisher eine gewisse Herausforderung dar. Mit ACEMATT® 3600, einem neuen Mattierungsmittel des Geschäftsbereichs Inorganic Materials im Segment Resource Efficiency, lassen sich umweltfreundliche UV-Lacke nun einfach und gezielt mattieren: Die In-situ-Nachbehandlungstechnologie des Geschäftsbereichs ermöglicht das Vermahlen und Beschichten der Kieselsäurepartikel in einem Schritt. Im Vergleich zu herkömmlichen Technologien zur Oberflächenbehandlung gefällter Kieselsäuren verbraucht sie bis zu 70 Prozent weniger Energie. Während des gesamten Prozesses fallen zudem keinerlei organische Verbindungen bzw. Abfälle an.

Immer mehr Zulieferer von Komponenten für Kühl- und Gefrierschränke setzen auf AEROSIL® -basierte Vakuumisolationspaneele. Die pyrogene Kieselsäure weist eine ausgezeichnete Dämmqualität auf und ermöglicht gleichzeitig eine filigrane Konstruktion der Isolationsschicht. Die Vakuumisolationspaneele funktionieren nach dem Prinzip einer doppelwandigen Thermoskanne: AEROSIL® wird vakuumverpackt und in einer mehrlagigen, besonders luft- und feuchtigkeitsundurchlässigen Spezialfolie verschweißt. Durch das Vakuum erhöht sich die ohnehin gute Dämmleistung von AEROSIL® um das Fünffache. Damit leisten Vakuumisolationspaneele einen wichtigen Beitrag zum Energiesparen und zum Klimaschutz.

Dank einer Innovation in der Produktlinie VESTANAT® des Geschäftsbereichs Coatings & Additives können Urethanacrylatharze in höherer Ausbeute, ohne unerwünschte Nebenkomponenten und damit preiswerter hergestellt werden. Urethanacrylate finden in sogenannten strahlenhärtenden Beschichtungen - beispielsweise für kratzfeste Hochglanzoberflächen von Gehäuseteilen für Handys und Tablet-PCs - Anwendung. Der Markt für solche Systeme wächst vor allem in der asiatischen Elektronikindustrie sehr stark. Das neue Verfahren ist sehr umweltschonend, da keine organischen Lösungsmittel verwendet werden und gegenüber herkömmlichen Härtungsmethoden deutlich weniger Energie erforderlich ist.

Unter dem Namen DYNACOLL® Terra hat Coatings & Additives 2012 verschiedene biobasierte Polyesterpolyol-Typen für reaktive Schmelzklebstoffe zur Marktreife gebracht. Ihnen liegen erstmals überwiegend Monomere auf Basis nachwachsender Rohstoffe zugrunde. Dabei stellten die Forscher des Geschäftsbereichs fest, dass sich die Monomere aus den Pflanzen Hirse, Mais und Rizinus deutlich von denjenigen unterscheiden, die durch die Synthese petrochemischer Produkte gewonnen werden. Vorteilhaft ist dies beispielsweise in Teilen der Holzverarbeitung. Hier bieten die mit biobasierten Polyesterpolyolen formulierten Schmelzklebstoffe dem Verarbeiter eine gute Anfangsfestigkeit mit verkürzter Abbindezeit bei gleichbleibend langer Zeit zur endgültigen Verarbeitung, was in diesem Umfang neu ist.

Für die Erdgasförderung hat im Segment Specialty Materials der Geschäftsbereich Performance Polymers zusammen mit einem Kunden eine neue Produktgeneration für kinetische Gashydratinhibitoren entwickelt (Low Dosage Kinetic Hydrate Inhibitors, LDHI). Sie basiert auf einem Spezialmethacrylat und verhindert die Bildung von Gashydraten in Pipelines. Gashydrate sind feste, eisartige Verbindungen aus Gasmolekülen und Wasser, die - je nach Größe - zu Rissen, übermäßiger Abnutzung oder sogar zum Bruch einer Pipeline führen können. Die zum Patent angemeldete Innovation von Performance Polymers ist deutlich effizienter als bestehende LDHI-Systeme oder klassische Verfahren auf Basis der Dosierung von Methanol oder Glykol.

Performance Polymers hat die integrierte Technologieplattform zur Herstellung von Polyamid 12 über viele Jahre hinweg immer weiter verbessert. Angesichts des geplanten Baus eines neuen Polyamid-12-Strangs in Singapur wurde das Verfahren auf Basis des bestehenden Prozesses in Marl noch einmal deutlich weiterentwickelt. Mehrere Stufen werden künftig mit spürbar gesteigerter Selektivität und Ausbeute arbeiten.

Der Geschäftsbereich Advanced Intermediates bietet seinen Kunden seit 2012 die Biovariante des Premium-Antiklopfmittels Methyl-tertiär-butylether (MTBE) an. Bio-MTBE ist die bisher einzige kommerziell verfügbare Bio-Kraftstoffkomponente der zweiten Generation für Benzin in Deutschland und konkurriert nicht mit der Nahrungsmittelproduktion. Evonik produziert Bio-MTBE aus Isobuten und Bio-Methanol. Der Rohstoff für das Bio-Methanol ist Rohglycerin, das bei der Herstellung von Biodiesel als Koppelprodukt anfällt. Durch die Weiterverwendung des Reststoffs Glycerin wird Bio-MTBE zu einer vielversprechenden Option für Kraftstoffhersteller, um die EU-Vorgaben für den Einsatz von Biokraftstoffen und zur CO2-Reduzierung zu erfüllen.

Darüber hinaus erweitert der Geschäftsbereich sein Angebot an nachhaltigen Weichmachern und hat in Marl mit dem Aufbau einer entsprechenden Produktion begonnen. In der zweiten Jahreshälfte 2013 soll die Herstellung eines phthalatfreien Weichmachers anlaufen. Advanced Intermediates will die neue Generation der Weichmacher schrittweise um weitere innovative Produkte ergänzen, wobei auch die Vermarktung biobasierter Weichmacher vorgesehen ist.

6. Entwicklung in den Segmenten

Segment Consumer, Health & Nutrition

Das Segment Consumer, Health & Nutrition produziert schwerpunktmäßig für Anwendungen in Konsumgütern, in der Tierernährung und im Bereich Healthcare. Sozioökonomische Megatrends treiben die langfristige Entwicklung der Geschäfte in diesem Segment: Aufgrund des weltweiten Bevölkerungswachstums nimmt der Bedarf an Lebensmitteln tierischer Herkunft stetig zu. Gleichzeitig führt das Anwachsen einer kaufkräftigen Mittelschicht in Schwellenländern zu Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten und zu einer steigenden Nachfrage nach gehobenen Konsumgütern des täglichen Bedarfs, wie Körperpflegeprodukten oder Kosmetika. Infolge des demografischen Wandels in den entwickelten Märkten erhöht sich dort der Anteil der älteren Bevölkerung, die verstärkt Kosmetik-, Wellness- und Healthcare-Produkte nachfragt. Das Segment umfasst die Geschäftsbereiche Consumer Specialties sowie Health & Nutrition.

Kennzahlen Segment Consumer, Health & Nutrition

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2012

Mio. €
2011

Mio. €
Veränd.

in %
Außenumsatz 4.204 4.081 3
Bereinigtes EBITDA 1.050 1.049 0
Bereinigte EBITDA-Marge in % 25,0 25,7 -
Bereinigtes EBIT 924 917 1
Sachinvestitionen 303 186 63
Abschreibungen 132 123 7
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 1.906 1.640 16
ROCE in % 48,5 55,9 -
Mitarbeiter zum 31.12. 6.821 6.384 7

Umsatz nochmals gesteigert

2012 war erneut ein sehr erfolgreiches Jahr für das Segment Consumer, Health & Nutrition. Das Segment verzeichnete weltweit eine steigende Nachfrage nach seinen Produkten - die Produktionskapazitäten waren dementsprechend wieder überwiegend gut ausgelastet. Die Verkaufspreise gingen jedoch insbesondere in der zweiten Jahreshälfte leicht zurück. Getragen von den höheren Mengen erzielte das Segment Consumer, Health & Nutrition insgesamt ein leichtes organisches Umsatzwachstum. Zusammen mit einem positiven Währungskurseinfluss stieg der Umsatz um 3 Prozent auf 4.204 Millionen €.

Ausgezeichnete Ergebnisse erwirtschaftet

Die operativen Ergebnisse lagen dank der guten Mengenentwicklung erneut auf ausgezeichnetem Niveau. Das bereinigte EBITDA erreichte mit 1.050 Millionen € die Vorjahreshöhe und das bereinigte EBIT nahm um 1 Prozent auf 924 Millionen € zu. Die bereinigte EBITDA-Marge ging leicht zurück, blieb aber mit 25,0 Prozent weiterhin auf sehr hohem Niveau.

Wachstumskurs eingeleitet

Im Rahmen des Wachstumskurses stiegen die Sachinvestitionen erheblich auf 303 Millionen € (Vorjahr: 186 Millionen €). Vor dem Hintergrund der nachhaltigen Wachstumsdynamik der Megatrends Gesundheit und Ernährung sowie des Ausbaus der Aktivitäten in Schwellenländern werden signifikante Investitionen in neue Kapazitäten durchgeführt. Die Investitionen lagen daher 2012 deutlich über den Abschreibungen von 132 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich vor allem durch die hohe Investitionstätigkeit um 266 Millionen € auf 1.906 Millionen €. Der ROCE lag mit 48,5 Prozent auf ausgezeichnetem Niveau, wenn auch aufgrund des wachstumsbedingt höheren durchschnittlichen Capital Employed unter dem Vorjahreswert.

Consumer Specialties

Einen wichtigen Teil des Geschäftsbereichs Consumer Specialties bilden Inhaltsstoffe, Additive und Systemlösungen insbesondere für hochwertige Konsumgüter und spezielle industrielle Anwendungen. Der Geschäftsbereich verfügt über herausragendes Know-how in der Grenzflächenchemie. Die Produkte von Consumer Specialties basieren auf einer umfangreichen Palette an oleochemischen Derivaten, organo-modifizierten Siliconen und Biochemie sowie deren Kombinationen. Schlüsselfaktoren für den Erfolg des Geschäftsbereichs sind eine hohe Innovationskraft, integrierte Technologieplattformen sowie strategische Partnerschaften mit bedeutenden Konsumgüterherstellern.

Ergebnis nochmals verbessert

Der Geschäftsbereich Consumer Specialties konnte 2012 an die sehr erfolgreiche Entwicklung des Jahres 2011 anknüpfen. Angesichts des unsicheren Marktumfelds agierten die Kunden vorsichtiger - so bestellten sie beispielsweise pro Auftrag kleinere Mengen. Insgesamt erreichte der Mengenabsatz in etwa die Höhe des Vorjahres. Der Umsatz von Consumer Specialties stieg hauptsächlich aufgrund von Währungseffekten und der erstmaligen vollständigen Einbeziehung der im Vorjahr erworbenen Aktivitäten der Evonik Hanse GmbH um 2 Prozent auf 2.056 Millionen €. Die operativen Ergebnisse erhöhten sich gegenüber den Vorjahreswerten.

Investitionen in neue Märkte

Am Standort Essen wurde ein Forschungszentrum für innovative und zukunftsorientierte Produkte der Kosmetikindustrie mit einem Investitionsvolumen von rund 17 Millionen € errichtet.

Mit zwei großen Expansionsprojekten hat der Geschäftsbereich die Basis für künftiges profitables Wachstum in attraktiven Schwellenländern gelegt. Die Fertigstellungen der Superabsorber-Anlage in Saudi-Arabien und der Produktionsanlage für organische Spezialtenside in China werden für Ende 2013 erwartet.

In Saudi-Arabien hat Evonik unter dem Namen Saudi Acrylic Polymers Company (SAPCo) ein Joint Venture mit der Saudi Acrylic Acid Company (SAAC) zur Produktion von Superabsorbern mit einer jährlichen Kapazität von 80.000 Tonnen gegründet. SAAC ist ein Gemeinschaftsunternehmen der saudischen Firmen National Industrialization Company (Tasnee) und Sahara Petrochemicals. Das gesamte Investitionsvolumen hierfür liegt im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, wovon auf Evonik ein zweistelliger Millionen-Euro-Betrag entfällt. Die SAPCo-Superabsorber-Produktion wird über die modernste Evonik-Technologie verfügen und ist Teil eines neuen Acrylsäure- und Derivate-Komplexes auf dem Tasnee-Gelände im saudi-arabischen Chemiepark Al Jubail. Sie profitiert vom kostengünstigen Vorprodukt Propylen aus dem benachbarten Cracker, den Tasnee und Sahara Petrochemicals gemeinsam mit LyondellBasell betreiben. Die erforderliche Acrylsäure für die Herstellung von Superabsorbern wird aus einer benachbarten Anlage eines Joint Ventures zwischen SAAC und Dow Chemicals kommen. Mit der Anlage in AI Jubail festigt Consumer Specialties seine weltweit führende Position in diesem Geschäft und bedient die steigende Nachfrage nach Hygieneprodukten in den dynamisch wachsenden Märkten im Nahen Osten sowie in Teilen Afrikas und Asiens.

Am chinesischen Standort Schanghai baut Evonik für einen höheren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag einen Produktionskomplex für organische Spezialtenside. Auf Basis nachwachsender Rohstoffe sollen dort Inhaltsstoffe für Kosmetik- und Wäschepflegeprodukte sowie Spezialtenside für industrielle Anwendungen hergestellt werden. Damit begleitet Consumer Specialties das Wachstum seiner asiatischen Schlüsselkunden mit einer lokalen Produktion, aus der insbesondere die chinesische Kosmetikindustrie bedient werden soll. In China, dem größten Einzelmarkt für Kosmetikprodukte in Asien, werden mittelfristig 25 Prozent des Weltmarktwachstums erwartet.

Health & Nutrition

Der Geschäftsbereich Health & Nutrition produziert und vermarktet essenzielle Aminosäuren für die Tierernährung sowie Spezialitäten für die Healthcare-Industrie. Im Markt differenziert er sich durch seine hohe Kompetenz in der technischen organischen Synthese und in der Biotechnologie, in der wir einen wesentlichen Wachstumstreiber für den Evonik-Konzern sehen. Bedeutende Vorteile im Wettbewerb sind außerdem das globale Vertriebsnetz sowie ein umfassendes Angebot an differenzierenden Dienstleistungen. Weitere Erfolgsfaktoren sind eine breite Technologiebasis, ein globaler Zugang zu Märkten und Kunden sowie langjährige Erfahrung im Patentschutz und bei der Erfüllung regulatorischer Anforderungen.

Sehr erfolgreiche Geschäftsentwicklung

Auch 2012 waren die Produkte des Geschäftsbereichs Health & Nutrition weltweit stark nachgefragt. Die für die Tierernährung wichtigen Aminosäuren Methionin, Lysin, Threonin und Tryptophan verzeichneten infolge des weltweiten Bevölkerungswachstums sowie höherer verfügbarer Pro-Kopf-Einkommen in Schwellenländern erneut eine dynamische Entwicklung. Insbesondere in Asien verändert eine größer werdende kaufkräftige Mittelschicht ihre Ernährungsgewohnheiten und verzehrt deutlich mehr Fleisch. Auch das Geschäft mit Healthcare-Produkten hat sich weiterhin positiv entwickelt. Partnerschaften zu Schlüsselkunden konnten erfolgreich ausgebaut werden. Die Integration der 2011 erworbenen RESOMER® Aktivitäten von Boehringer Ingelheim sowie des Pharmageschäfts von SurModics (USA) kam gut voran. Der Umsatz wuchs vor allem dank der erfreulichen Mengenentwicklung um 4 Prozent auf 2.148 Millionen €. Die operativen Ergebnisse erreichten nahezu die ausgezeichnete Vorjahreshöhe.

Investitionen für weiteres Wachstum

Angesichts des anhaltenden Wachstums bei der Aminosäure Methionin für die Tierernährung wurde die Erweiterung der Produktionskapazitäten für DL-Methionin an den drei Standorten Antwerpen (Belgien), Wesseling und Mobile (Alabama, USA) um 70.000 Jahrestonnen auf insgesamt 430.000 Jahrestonnen bereits 2012 und damit fast ein Jahr früher als geplant abgeschlossen. Zudem errichtet Evonik in Singapur für mehr als 500 Millionen € einen neuen Anlagenkomplex zur Herstellung von DL-Methionin. In dem vollständig rückintegrierten Komplex auf Jurong Island wird Health & Nutrition auch sämtliche für die Produktion von Methionin strategisch wichtigen Vorprodukte herstellen. Die Anlage soll im zweiten Halbjahr 2014 mit einer jährlichen Kapazität von 150.000 Tonnen in Betrieb gehen. Evonik wird damit seine Kapazität auf dann insgesamt 580.000 Tonnen pro Jahr steigern.

In den Ausbau der Markt- und Wettbewerbsposition bei der Futtermittelaminosäure L-Lysin investiert Evonik rund 350 Millionen €. Das von Evonik unter dem Markennamen Biolys® vermarktete biotechnologisch hergestellte L-Lysin gilt weltweit als äußerst wirksame Lysin-Quelle in Tierfutter. Im Herbst 2012 wurde die Erweiterung der Biolys® Produktion am Standort Blair (Nebraska, USA) erfolgreich in Betrieb genommen, wodurch sich die Jahreskapazität auf 280.000 Tonnen verdoppelte. In Brasilien und gemeinsam mit Partnern in Russland entstehen neue Produktionskapazitäten für Biolys® von fast 200.000 Tonnen pro Jahr. In Russland wird Evonik in Volgodonsk in der Region Rostow am Don über ein Joint Venture ab 2014 rund 100.000 Jahrestonnen Biolys® produzieren. Im brasilianischen Castro (Parana) errichtet Evonik am Standort des US-amerikanischen Unternehmens Cargill eine Anlage, die ebenfalls 2014 in Betrieb gehen soll. Der Vorteil beider Standorte liegt in der hohen Wachstumsdynamik der lokalen Märkte sowie der sehr guten Verfügbarkeit der Basisrohstoffe für die Fermentation: In Russland wird Weizen eingesetzt, in Brasilien Mais.

Segment Resource Efficiency

Das Segment Resource Efficiency bietet umweltfreundliche und energieeffiziente Systemlösungen. Angesichts begrenzter Vorkommen an fossilen Brennstoffen sehen wir den Megatrend hin zu erneuerbaren Energien und energieeffizienten, umweltschonenden Produkten als einen Schlüsselfaktor für die Geschäftsentwicklung dieses Segments. Ihm sind die beiden Geschäftsbereiche Inorganic Materials sowie Coatings & Additives zugeordnet.

Kennzahlen Segment Resource Efficiency

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2012 Mio. € 20111) Mio. € Veränd. in %
Außenumsatz 3.131 4.045 -23
Bereinigtes EBITDA 655 765 -14
Bereinigte EBITDA-Marge in % 20,9 18,9 -
Bereinigtes EBIT 517 611 -15
Sachinvestitionen 171 170 1
Abschreibungen 136 152 -11
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 1.596 2.068 -23
ROCE in % 32,4 29,5 -
Mitarbeiter zum 31.12. 5.755 6.381 -10

1) Bis Juli 2011 einschließlich Carbon Black

Geringerer Umsatz infolge der Abgabe von Nichtkerngeschäften

Der Umsatz des Segments Resource Efficiency sank um 23 Prozent auf 3.131 Millionen €. Maßgeblich für den Rückgang war die Abgabe der Nichtkerngeschäfte Carbon Black Ende Juli 2011 sowie Colorants Ende April 2012. Der um diese Einflüsse sowie den positiven Währungseffekt angepasste Umsatz lag nur leicht unter der Vorjahreshöhe. Hierbei wurde der Mengenrückgang vor allem infolge des geringeren Absatzes in die Fotovoltaikindustrie teilweise durch geringfügig höhere Verkaufspreise ausgeglichen.

Fotovoltaikgeschäft restrukturiert

Aufgrund der anhaltend schwierigen Wettbewerbsverhältnisse im Fotovoltaikmarkt hat Evonik mit zwei seiner Hauptkunden im September 2012 Vergleichsvereinbarungen insbesondere zur Auflösung langfristiger Verträge über die Lieferung von Silanen geschlossen. Aus den Vergleichsvereinbarungen erhält Evonik insgesamt rund 270 Millionen € und verzichtet auf alle Rechte, die sich aus den betroffenen Lieferverträgen ergeben. Zudem ging die Produktionsanlage in Meran (Italien) an den Kunden über. Die Produktionsanlage in Yokkaichi (Japan) wurde stillgelegt und vollständig wertberichtigt. Die Erträge aus den Vergleichsvereinbarungen sowie alle Aufwendungen, die mit der Restrukturierung des Fotovoltaikgeschäfts zusammenhängen, sind nicht Bestandteil der operativen Ergebnisse.

Höhere bereinigte EBITDA-Marge

Die operativen Ergebnisse gingen maßgeblich infolge der im Vorjahr bis Juli noch enthaltenen Ergebnisbeiträge von Carbon Black zurück. Das bereinigte EBITDA verringerte sich daher um 14 Prozent auf 655 Millionen € und das bereinigte EBIT um 15 Prozent auf 517 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich sowohl operativ als auch aufgrund der Veräußerung von Nichtkerngeschäften von 18,9 Prozent auf 20,9 Prozent.

Verbesserte Kapitalrendite

Die Sachinvestitionen lagen mit 171 Millionen € auf der Vorjahreshöhe und übertrafen damit erneut spürbar die Abschreibungen von 136 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed ging vor allem aufgrund des Verkaufs des Carbon-Black- sowie des Colorants-Geschäfts um 472 Millionen € auf 1.596 Millionen € zurück. Der ROCE verbesserte sich infolge des geringeren durchschnittlichen Capital Employed von 29,5 Prozent auf 32,4 Prozent.

Inorganic Materials

Als einer der führenden Hersteller einer breiten Palette von Kieselsäuren und Silanen zeichnet sich der Geschäftsbereich Inorganic Materials insbesondere durch seine integrierte Silizium-Technologieplattform aus. Wichtige Kunden sind unter anderem die Reifen-, Elektronik-, Bau- und Kunststoffindustrie. Die Expertise im Design anorganischer Partikel und deren Oberflächeneigenschaften nutzt der Bereich auch für sein Katalysatorengeschäft.

Geschäftsverlauf auf Vorjahresniveau

Der Umsatz des Geschäftsbereichs Inorganic Materials sank um 36 Prozent auf 1.473 Millionen €. Ohne Berücksichtigung des Carbon-Black-Geschäfts betrug der Rückgang 1 Prozent. Hierbei stand positiven Währungskurseinflüssen vor allem ein geringerer Mengenabsatz gegenüber. Schwierig verlief insbesondere das Geschäft mit Silanen für die Fotovoltaikindustrie: Infolge der hohen Überkapazitäten im Fotovoltaikmarkt haben wichtige Hauptabnehmer ihre Produktion zurückgefahren bzw. eingestellt. Dementsprechend wurden mit zwei ehemaligen Großkunden Vergleichsverträge zur Beendigung der langfristigen Liefervereinbarungen geschlossen. Erfreulich entwickelten sich dagegen Kieselsäuren für energieeffiziente und umweltschonende Anwendungen wie beispielsweise den benzinsparenden Reifen sowie für die Elektronik- und die Bauindustrie. Zudem waren Silane für die Lichtwellenleiterindustrie insbesondere in Asien durch den Ausbau der Hochgeschwindigkeitsnetze stark nachgefragt. Die operativen Ergebnisse blieben aufgrund der im Vorjahr noch enthaltenen Ergebnisbeiträge von Carbon Black unter den Vorjahreswerten.

Investitionen in Wachstumsmärkte

In Rheinfelden wurde Ende 2012 eine Produktionsanlage für Hexachlordisilan (HCDS) in Betrieb genommen. Evonik vertreibt Hexachlordisilan unter dem Markennamen Siridion® HCDS. Dieser siliziumhaltige Rohstoff für die Halbleiterindustrie wird unter anderem für die effiziente und kostengünstige Herstellung von Chips mit sehr hoher Speicherdichte eingesetzt. Solche sogenannten Flash-Speicher finden sich beispielsweise in Smartphones, Digitalkameras, MP3-Playern oder USB-Sticks.

Um das Wachstum seiner weltweiten Schlüsselkunden aus der Reifenindustrie zu begleiten, baut Inorganic Materials seine weltweiten Kapazitäten für gefällte Kieselsäuren bis 2014 gegenüber 2010 um 30 Prozent aus. Der Ausbau findet bevorzugt an den bestehenden Produktionsstandorten in Europa, Nordamerika und Asien statt. Das Investitionsvolumen beläuft sich insgesamt auf einen oberen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Das Wachstum im Markt für gefällte Kieselsäuren wird vor allem durch den Trend zu energiesparenden Leicht-laufreifen getragen. Mit Hilfe von Kieselsäuren in Kombination mit Silanen können Reifen produziert werden, die im Vergleich zu herkömmlichen Pkw-Reifen durch einen deutlich geringeren Rollwiderstand zur Einsparung von bis zu 8 Prozent Kraftstoff führen. Evonik bietet als einziger Hersteller beide Komponenten an und ist so für seine Kunden aus der Reifen- und Gummiindustrie ein kompetenter Partner für leistungsfähige Reifenmischungen. In Europa gilt seit Anfang November 2012 eine Kennzeichnungspflicht für Reifen. Diese macht dem Verbraucher transparent, wie sprit- und CO2-sparend, bremssicher auf nasser Fahrbahn und geräuscharm der jeweilige Reifen ist. In Japan existiert bereits eine freiwillige Kennzeichnung, andere Staaten wie Korea und Brasilien ziehen mit einer eigenen Kennzeichnung nach. Darüber hinaus bieten wachsende Automobilmärkte in Schwellenländern, insbesondere China, ein großes Wachstumspotenzial für diese Reifentechnologie.

Coatings & Additives

Der Geschäftsbereich Coatings & Additives beliefert die Lack-, Beschichtungs-, Klebstoff- und Dichtstoffindustrie mit hochwertigen funktionalen Polymeren und Monomerspezialitäten. Zudem stellt er leistungsstarke Öladditive und Hydraulikflüssigkeiten her. Der Bereich zeichnet sich durch seine integrierte Isophoron-Technologieplattform aus. Darüber hinaus ist Coatings & Additives eng mit den Methylmethacrylat- und Silicon-Plattformen von Evonik verzahnt.

Umsatz und Ergebnis auf gutem Niveau

2012 war erneut ein sehr erfolgreiches Jahr für den Geschäftsbereich Coatings & Additives. Weltweit stark nachgefragt wurden insbesondere Öladditive für die Automobil-, Bau- und Transportindustrie, die den Wirkungsgrad von Motor und Getriebe verbessern. Aber auch die Produkte für die Coatings-Industrie verzeichneten vor allem in der ersten Jahreshälfte eine hohe Nachfrage. Etwas schwächer verlief dagegen das Geschäft mit Verbundwerkstoffen. Insgesamt ging der Umsatz von Coatings & Additives aufgrund des im April 2012 erfolgten Verkaufs des Colorants-Geschäfts um 5 Prozent auf 1.658 Millionen € zurück. Ohne Berücksichtigung dieses Effekts ergab sich ein leichter Anstieg. Die operativen Ergebnisse blieben ebenfalls aus diesem Grund leicht unter den guten Vorjahreswerten.

Investitionen in neue Produkte

Am Standort Essen errichtete Coatings & Additives für 14 Millionen € ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum, in dem umweltfreundliche Additive und Spezialbindemittel für die Lack- und Farbenindustrie entwickelt und in der Anwendung betreut werden.

Für eine neue Großanlage zur Herstellung von funktionalisierten Polybutadienen in Marl wurde im Sommer 2012 der Grundstein gelegt. Die Anlage mit einem Investitionsvolumen von einem mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag soll Mitte 2013 in Betrieb gehen. Funktionalisierte Polybutadiene, die Evonik unter dem Namen POLYVEST® HT vermarkten wird, kommen hauptsächlich in Dichtmassen beispielsweise bei Doppel- und Dreifachverglasungen im Fensterbau sowie in Klebstoffen für die Leichtbauweise von Fahrzeugen zum Einsatz. Im Automobilbau werden Klebstoffe zunehmend als Ergänzung zu traditionellen Schweißverfahren bzw. als Strukturkleber für nicht schweißbare Composite-Materialien verwendet. Die neue Anlage kann im Chemiepark Marl die vorhandene Infrastruktur und Rohstoffversorgung sowie Synergien zu bestehenden Polybutadien-Anlagen optimal nutzen.

In Schanghai (China) baut Coatings & Additives für über 100 Millionen € Produktionsanlagen für Isophoron und Isophorondiamin, die im ersten Quartal 2014 in Betrieb gehen sollen. Isophoron wird unter anderem für Beschichtungen von strapazierfähigen Industriefußböden oder Farben für hochwertigen langlebigen Korrosionsschutz und sein Folgeprodukt Isophorondiamin in umweltfreundlichen Lacktechnologien eingesetzt. Mit den neuen Anlagen will der Geschäftsbereich die aktuellen Kapazitäten erweitern, seine Position konsequent stärken und am wachsenden Bedarf für diese Anwendungen, insbesondere in Asien, teilhaben. Zusätzlich richtet Evonik ein technisches Service Center am Standort Xinzhuang in Schanghai ein. Dieses wird mit hochmodernen Laboren für die Anwendungstechnik ausgestattet sein, um den Kunden in der Region maßgeschneiderte Produkte und technologische Serviceleistungen anzubieten.

Segment Specialty Materials

Im Mittelpunkt des Segments Specialty Materials steht die Herstellung von polymeren Werkstoffen sowie Zwischenprodukten vor allem für die Gummi- und Kunststoffindustrie. Marktchancen für Specialty Materials eröffnen sich insbesondere durch die fortschreitende Globalisierung: Wachstumstreiber sind die Megatrends Mobilität und Urbanisierung mit dem weltweit steigenden Bedarf an effizienten Transportsystemen sowie nachhaltigen Bauweisen. Das Anwachsen einer kaufkräftigen Mittelschicht vor allem in den asiatischen Schwellenländern verstärkt diese Entwicklung. Außerdem wirken sich neue Anwendungen infolge von Materialsubstitution wachstumsfördernd auf das Segment aus, das die Geschäftsbereiche Performance Polymers und Advanced Intermediates umfasst.

Kennzahlen Segment Specialty Materials

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2012

Mio. €
2011

Mio. €
Veränd.

in %
Außenumsatz 4.843 4.880 -1
Bereinigtes EBITDA 843 907 -7
Bereinigte EBITDA-Marge in % 17,4 18,6 -
Bereinigtes EBIT 691 748 -8
Sachinvestitionen 344 210 64
Abschreibungen 151 153 -1
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 1.811 1.702 6
ROCE in % 38,2 43,9 -
Mitarbeiter zum 31.12. 6.134 6.846 -10

Umsatz leicht rückläufig

Der Umsatz des Segments Specialty Materials gab um 1 Prozent auf 4.843 Millionen € nach. Hierbei glichen positive Währungskurseffekte den organischen Umsatzrückgang nahezu aus. Der Produktionsausfall infolge des Brands in der CDT-Anlage sowie ein Nachfragerückgang vor allem bei Methacrylaten führten zu insgesamt geringeren Mengen. Die Verkaufspreise erhöhten sich leicht infolge der teilweisen Weitergabe gestiegener Rohstoffkosten.

Brand in der CDT-Anlage

Am 31. März 2012 ereignete sich in einer Produktionsanlage für Cyclododecatrien (CDT) des Geschäftsbereichs Performance Polymers am Standort Marl eine Explosion mit anschließendem Brand. CDT ist ein Ausgangsstoff für Polyamid 12, das in innovativen und hochwertigen Produkten im Automobilbereich, in Elektrik und Elektronik sowie bei Gas- und Offshore-Ölleitungen verwendet wird. Die Anlage wurde mit Hochdruck wiederaufgebaut - die Wiederinbetriebnahme erfolgte im Dezember 2012. Der Sachschaden aus dem Brand sowie die Ergebniseinbußen aus dem Produktionsausfall werden mit Ausnahme eines geringen Eigenanteils durch Versicherungen abgedeckt. Die Erstattungen der entgangenen Deckungsbeiträge werden in den operativen Ergebnissen gezeigt, während darüber hinausgehende Versicherungserstattungen - maßgeblich für den Wiederaufbau der Anlage - nicht Teil der operativen Ergebnisse sind.

Operative Ergebnisse unter Vorjahr

Die operativen Ergebnisse blieben im Wesentlichen aufgrund des nachfragebedingten Mengenrückgangs, höherer Rohstoffkosten sowie teilweise geringerer Verkaufspreise unter den sehr guten Vorjahreswerten. Das bereinigte EBITDA verringerte sich um 7 Prozent auf 843 Millionen € und das bereinigte EBIT um 8 Prozent auf 691 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge ging von 18,6 Prozent im Vorjahr auf 17,4 Prozent zurück.

Investitionstätigkeit deutlich intensiviert

Zur Stärkung der führenden Marktpositionen wurden die Sachinvestitionen um 64 Prozent auf 344 Millionen € gesteigert, sie lagen damit erheblich über den Abschreibungen von 151 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich angesichts der Investitionstätigkeit um 109 Millionen € auf 1.811 Millionen €. Der ROCE ging infolge des geringeren Ergebnisses sowie des höheren durchschnittlichen Capital Employed von 43,9 Prozent auf 38,2 Prozent zurück.

Performance Polymers

Der Geschäftsbereich Performance Polymers produziert ein breites Spektrum von Hochleistungsmaterialien insbesondere für die Automobil-, Luftfahrt- und Elektronikindustrie. Im Mittelpunkt stehen dabei integrierte Technologieplattformen für die Methylmethacrylat-Chemie sowie Polyamid 12. Darüber hinaus stellt der Bereich Materialien für mechanische, thermische oder chemische Hightech-Anforderungen her, die auf Polyetheretherketon (PEEK) und Polyimiden basieren.

Umsatz und Ergebnis unter sehr gutem Vorjahr

Die Geschäftsentwicklung von Performance Polymers war 2012 deutlich geprägt durch den Schadensfall in der CDT-Anlage. Infolge der fehlenden Verfügbarkeit des Ausgangsstoffs CDT kam es am Markt zu einer extremen Verknappung von Polyamid-12-Produkten. Evonik hat versucht, durch den Zukauf von Rohstoffen und durch alternative eigene Produkte die Situation für die Kunden abzumildern. Die CDT-Anlage wurde in Rekordzeit wiederaufgebaut und im November 2012 technisch fertiggestellt. Im Dezember konnten bereits erste kommerzielle Mengen produziert werden. Der Schadensfall führte insgesamt zu einem deutlichen Rückgang der Verkaufsmengen. Zudem war die Nachfrage nach Methacrylat-basierten Produkten insbesondere aus Südeuropa stark rückläufig mit entsprechendem Druck auf die Verkaufspreise. Erfreulich hat sich dagegen insbesondere das Geschäft mit Polyimid-Schäumen (ROHACELL® ) und mit Polyimid-Membranen entwickelt. Insgesamt ging der Umsatz des Geschäftsbereichs Performance Polymers um 9 Prozent auf 1.775 Millionen € zurück. Die operativen Ergebnisse gaben insbesondere aufgrund des nachfragebedingten Mengenrückgangs nach.

Deutlicher Ausbau der Kapazitäten

Der Wiederaufbau der CDT-Anlage in Marl hatte oberste Priorität, die Inbetriebnahme der Kapazitätserweiterungen für den Spezialkunststoff Polyamid 12 in Marl und Schanghai (China) wurden daher auf Anfang 2013 verschoben. Zudem ist ein weiterer Polyamid-12-Strang in Asien geplant. Mit diesem beabsichtigten deutlichen Kapazitätsausbau will Performance Polymers seine führende Position bei Polyamid 12 langfristig absichern.

Für eine neue Produktionsanlage für Methylmethacrylat (MMA) nach dem neuen AVENEER® Verfahren in Mobile (Alabama, USA) hat Evonik mit der Basisplanung begonnen und plant hierfür einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag ein. Die World-Scale-Anlage mit einer Produktionskapazität von 120.000 Tonnen jährlich soll Mitte 2015 in Betrieb gehen. Methacrylatmonomere und deren Folgeprodukte sind die Basis innovativer Produkte für ressourceneffiziente Lösungen etwa für den Leichtbau in der Automobilindustrie. Das von Evonik entwickelte AVENEER® Verfahren überzeugt hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Umweltgesichtspunkten: So wurde durch den Einsatz von konzernintern entwickelten Katalysatoren der Anfall von Nebenprodukten reduziert und die Ausbeute gesteigert, wodurch sowohl Kosten als auch CO2-Emissionen spürbar gesenkt werden können. Auch die CO2-Prozessemissionen sind deutlich geringer.

Advanced Intermediates

Schlüsselfaktoren für den Erfolg des Geschäftsbereichs Advanced Intermediates sind anspruchsvolle chemische Prozesse und Verfahren, die wir über Jahrzehnte hinweg konsequent weiterentwickelt haben. Dies gilt insbesondere für die integrierte C4-Technologieplattform, wo C4-Schnitt zu Spezialitäten veredelt wird. Bei Wasserstoffperoxid hat sich der Bereich durch seine Innovationskraft - Paradebeispiel ist der umweltschonende Hydrogen-Peroxide-to-Propylene-Oxide-Prozess (HPPO) - neue Wachstumsmärkte eröffnet. Darüber hinaus ist Evonik Weltmarktführer bei Alkoholaten, die als Katalysatoren in der Biodieselproduktion Verwendung finden.

Hohe Nachfrage

2012 war von einer guten Nachfragesituation geprägt. Der Umsatz wuchs um 5 Prozent auf 3.068 Millionen €. Hierzu trug neben einem positiven Währungskurseffekt vor allem ein gestiegener Mengenabsatz bei. Insbesondere die Weichmacheralkohole, Butadien, Wasserstoffperoxid und die Alkoholate für die Biodieselproduktion verzeichneten weltweit eine gute Nachfrage. Die höheren Rohstoffkosten konnten jedoch nur teilweise über die Verkaufspreise weitergegeben werden. Die operativen Ergebnisse blieben dementsprechend unter den sehr guten Vorjahreswerten. Zum Jahresende 2012 wurde das Cyanurchlorid-Joint-Venture in China im Einvernehmen mit dem bisherigen Partner aufgelöst. Die internationalen Cyanurchlorid-Kunden der Kunststoff-, Papier-, und Textilindustrie betreut und beliefert Evonik seitdem direkt aus Deutschland.

Investitionen in die Zukunft

Advanced Intermediates errichtet in Puerto General San Martino (Argentinien) eine neue Anlage zur Herstellung von Katalysatoren zur Biodieselproduktion aus nachwachsenden Rohstoffen, die im Herbst 2013 den Betrieb aufnehmen soll. Aus der neuen Anlage mit einer Jahreskapazität von über 60.000 Tonnen sollen künftig vor allem Argentinien und Brasilien beliefert werden. Mit dieser Investition will Advanced Intermediates am deutlichen Wachstum des südamerikanischen Marktes für Biodiesel teilhaben.

Im chinesischen Jilin baut Evonik eine neue Produktionsanlage für Wasserstoffperoxid, die Ende 2013 fertiggestellt sein soll. Advanced Intermediates wird damit seine Jahreskapazität für Wasserstoffperoxid um fast 40 Prozent auf über 800.000 Tonnen steigern. Mit dieser Investition im unteren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich macht Evonik einen weiteren Schritt bei der Erschließung neuer Absatzmärkte für das umweltfreundliche Oxidationsmittel. Den größten Teil des Wasserstoffperoxids aus Jilin wird Evonik über eine Pipeline direkt in die künftig benachbarte Propylenoxid-Anlage der Jishen Chemical Industry Co., Ltd. liefern. Dafür ist ein langfristiger Liefervertrag abgeschlossen worden. Jishen wird Propylenoxid mit Hilfe von Wasserstoffperoxid nach einer innovativen Technologie, dem von Evonik und ThyssenKrupp Uhde entwickelten HPPO-Verfahren, herstellen. Propylenoxid wird vor allem für die Herstellung von Polyurethan-Vorprodukten verwendet - hierfür besteht insbesondere in Asien ein stark wachsender Markt.

Zum weiteren Ausbau seiner führenden Marktposition bei C4-basierten Produkten will Advanced Intermediates bis 2015 einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag in die Erweiterung seiner Produktionsanlagen investieren.

Segment Services

Das Segment Services umfasst im Wesentlichen die Site Services und die Evonik Business Services. Es erbringt seine Dienstleistungen vor allem für die operativen Spezialchemiegeschäfte und das Corporate Center sowie für Dritte. In der Einheit Site Services sind standortübergreifend Infrastrukturdienstleistungen - wie Ver- und Entsorgung, Logistik oder Anlagenmanagement - gebündelt. Die Evonik Business Services unterstützen die operativen Spezialchemiegeschäfte und das Corporate Center mit konzernweit standardisierten kaufmännischen Dienstleistungen unter anderem auf den Gebieten IT, Personal, Rechnungswesen oder Recht. Zudem sind im Segment Services die konzernweiten Beschaffungs- und Engineering-Aktivitäten angesiedelt.

Kennzahlen Segment Services

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2012

Mio. €
2011

Mio. €
Veränd.

in %
Außenumsatz 999 952 5
Bereinigtes EBITDA 163 139 17
Bereinigte EBITDA-Marge in % 16,3 14,6 -
Bereinigtes EBIT 68 56 21
Sachinvestitionen 103 84 23
Abschreibungen 91 82 11
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 486 442 10
ROCE in % 13,9 12,7 -
Mitarbeiter zum 31.12. 11.900 10.946 9

Höhere Ergebnisse

Das Segment Services erzielte 2012 einen Gesamtumsatz von 2.715 Millionen €, hiervon entfielen 1.716 Millionen € auf Innenumsätze mit den Spezialchemiesegmenten und dem Corporate Center. Der Außenumsatz von 999 Millionen € setzte sich hauptsächlich aus Dienstleistungen und Beschaffungsaktivitäten für externe Kunden zusammen. Der Anstieg des Außenumsatzes um 5 Prozent resultierte vor allem aus einer höheren Dienstleistungsnachfrage bei den Site Services. Das bereinigte EBITDA wuchs um 17 Prozent auf 163 Millionen € und das bereinigte EBIT um 21 Prozent auf 68 Millionen €. Insbesondere die Site Services erwirtschafteten aufgrund hoher Auslastung und erfolgreich umgesetzter Kostensenkungsmaßnahmen ein höheres Ergebnis.

Der ROCE verbesserte sich aufgrund des gestiegenen bereinigten EBIT von 12,7 Prozent auf 13,9 Prozent.

Segment Real Estate

Das Segment Real Estate, das Evonik mittelfristig vollständig abgeben will, konzentriert sich auf die Vermietung von Wohnraum an private Haushalte in Nordrhein-Westfalen (NRW). Es umfasst neben dem eigenen Wohnungsbestand von Evonik auch einen 50-prozentigen Anteil an der THS.

Kennzahlen Segment Real Estate

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2012

Mio. €
2011

Mio. €
Veränd.

in %
Außenumsatz 239 412 -42
Bereinigtes EBITDA 199 219 -9
Bereinigte EBITDA-Marge in % 83,3 53,2 -
Bereinigtes EBIT 154 171 -10
Sachinvestitionen 60 74 -19
Abschreibungen 48 47 2
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 1.880 1.833 3
ROCE in % 8,2 9,3 -
Mitarbeiter zum 31.12. 617 1.135 -46

Veränderte Struktur

Im Segment Real Estate erfolgt die operative Bewirtschaftung des Immobilienbestands seit dem 1. Januar 2012 durch die gemeinsam mit THS betriebene Vivawest Wohnen GmbH. Zu diesem Zweck wurden Pachtverträge zwischen Vivawest Wohnen (Pächter) und den Eigentümergesellschaften der Immobilienbestände (Verpächter) geschlossen. Da Vivawest Wohnen at Equity bilanziert wird, wird seit Jahresbeginn 2012 kein Umsatz mehr aus dem Vermietungsgeschäft gezeigt. An dessen Stelle treten um zurechenbare Bewirtschaftungskosten geminderte Pachterlöse der vollkonsolidierten Eigentümergesellschaften. Der Umsatz verringerte sich deshalb um 42 Prozent auf 239 Millionen €. Die operativen Ergebnisse, die die At-Equity-Ergebnisse von Vivawest Wohnen und THS umfassen, verringerten sich gegenüber den Vorjahreswerten. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Ergebnisse Sondereffekte aus der Neubewertung aktiver latenter Steuern der THS beinhalten. Diese sind im At-Equity-Ergebnis von THS enthalten und betrugen im Berichtsjahr 6 Millionen € und im Vorjahr 20 Millionen €. Insgesamt ging das bereinigte EBITDA um 9 Prozent auf 199 Millionen € und das bereinigte EBIT um 10 Prozent auf 154 Millionen € zurück.

Das Segment Real Estate erzielte einen ROCE von 8,2 Prozent nach 9,3 Prozent im Jahr zuvor.

Zielgerichtete Investitionen

Die Sachinvestitionen gingen von 74 Millionen € auf 60 Millionen € zurück. Schwerpunkte der Investitionstätigkeit waren dabei die energetische Modernisierung des Wohnungsbestands sowie Neubau- und Erwerbsmaßnahmen. Angestrebt ist eine langfristige Wertsteigerung des Wohnimmobilienportfolios durch gezielte Modernisierungsinvestitionen zur Absicherung bzw. Steigerung der Vermietungserlöse und der Energieeffizienz sowie durch den Ankauf und Neubau nachhaltiger, zukunftsfähiger Wohnungsbestände an attraktiven Standorten in NRW. Im Fokus stehen hier gezielte Ankäufe von Beständen in großen und mittelgroßen Städten im Ruhrgebiet mit marktgerechtem Objektzustand und attraktivem Mietentwicklungspotenzial.

Zusammenführung mit THS eingeleitet

Durch die geplante Zusammenführung unseres Immobiliengeschäfts mit der THS, an der Evonik und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IC BCE) zu jeweils 50 Prozent beteiligt sind, soll das drittgrößte Wohnungsunternehmen in Deutschland entstehen. Als Folge der gemeinsamen Bewirtschaftung der insgesamt rund 130.000 Wohnungen von Evonik und THS durch die Vivawest Wohnen GmbH wurden die Mitarbeiter von der Evonik Wohnen GmbH im Rahmen von Betriebsübergängen auf die Vivawest Wohnen GmbH überführt.

7. Entwicklung in den Regionen

Weltweit tätig

Im Geschäftsjahr 2012 erzielten wir 75 Prozent unseres Umsatzes außerhalb Deutschlands. Der Umsatz in Deutschland ging um 10 Prozent auf 3.388 Millionen € zurück. Ursächlich hierfür waren vor allem die veränderte Gesellschaftsstruktur im Segment Real Estate13 sowie das Segment Resource Efficiency, dessen Umsatz auch aufgrund des Verkaufs der Carbon-Black- und Colorants-Geschäfte unter dem des Vorjahres lag. Dementsprechend verringerte sich der Inlandsanteil am Konzernumsatz um 1 Prozentpunkt auf 25 Prozent. Die Sachinvestitionen erhöhten sich um 18 Prozent auf 567 Millionen €. Größtes Projekt in Deutschland ist weiterhin der Ausbau unserer Produktionskapazitäten in Kamenz zur Fertigung von Lithium-lonen-Zellen für den Einsatz in Lithium-lonen-Batterien. Gemeinsam mit der Daimler AG, Stuttgart, erweitern wir stufenweise die Kapazitäten für die Massenfertigung von Lithium-lonen-Batterien. Ab 2014 sollen jährlich insgesamt 3 Millionen Zellen hergestellt werden. Seit Beginn der Serienfertigung von Lithium-lonen-Zellen für den E-Smart im Juni 2012 wurden Zellen für mehr als 1.300 E-Smart-Batterien ausgeliefert. Damit konnte die Markteinführung des E-Smart erfolgreich umgesetzt werden. In Marl entsteht bis Mitte 2013 eine neue Großanlage für funktionalisierte Polybutadiene und in Rheinfelden wurde Ende 2012 eine Produktionsanlage für Hexachlordisilan erfolgreich in Betrieb genommen. Zudem haben wir am Standort Essen zwei Forschungszentren für Produkte für die Farben- und Lack- sowie die Kosmetikindustrie fertiggestellt. Das Segment Real Estate investierte in die gezielte Modernisierung seines Wohnungsbestands.

Im übrigen Europa verringerte sich der Umsatz aufgrund des im Vorjahr noch enthaltenen Carbon-Black-Geschäfts um 3 Prozent auf 4.206 Millionen €. Höhere Umsätze steuerten die Segmente Specialty Materials sowie Consumer, Health & Nutrition bei. Der Anteil dieser Region am Konzernumsatz nahm um 1 Prozentpunkt auf 31 Prozent zu. Die auf das übrige Europa entfallenden Sachinvestitionen verringerten sich um 9 Prozent auf 79 Millionen €. In Antwerpen (Belgien) haben wir die Produktionsanlagen für DL-Methionin erweitert und zudem mit dem Ausbau der Ca-Kapazitäten begonnen. In Russland errichtet ein Gemeinschaftsunternehmen mit Evonik-Beteiligung die erste L-Lysin-Produktion des Landes, wo ab 2014 das Futtermitteladditiv Biolys® hergestellt werden soll. Eine entsprechende Grundsatzvereinbarung hierzu wurde im Januar 2013 unterzeichnet.

12 Zu Jahresbeginn wurde die Zuordnung der Länder zu den Regionen geringfügig geändert. Vergleiche hierzu Anhangziffer (9.2). Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

13 Siehe hierzu Seite 40 im Lagebericht.

Höhere Investitionen in Amerika

In Nordamerika ging der Umsatz ebenfalls wegen des im Vorjahr noch enthaltenen Carbon-Black-Geschäfts um 6 Prozent auf 2.423 Millionen € zurück. Einen deutlich höheren Umsatz steuerte das Segment Specialty Materials bei, das insbesondere von der im November 2011 übernommenen Wasserstoffperoxid-Anlage in Maitland (Kanada) sowie einer höheren Nachfrage nach Alkoholaten für die Biodieselproduktion profitierte. Der Anteil am gesamten Konzernumsatz blieb unverändert bei 18 Prozent. Die Sachinvestitionen stiegen um 29 Prozent auf 139 Millionen €. In Blair (Nebraska, USA) wurde die Verdoppelung unserer Biolys® Produktionskapazitäten abgeschlossen. Für eine neue Produktionsanlage für Methylmethacrylat (MMA) nach dem AVENEER® Verfahren am Standort Mobile (Alabama, USA) haben wir mit der Basisplanung begonnen.

In Mittel- und Südamerika erwirtschaftete Evonik einen Umsatz von 832 Millionen €. Dieser lag aufgrund des im Vorjahr noch enthaltenen Carbon-Black-Geschäfts um 1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Eine deutliche Umsatzsteigerung erzielte das Segment Consumer, Health & Nutrition wozu insbesondere die Ausweitung unseres Geschäfts mit Futtermittelaminosäuren beigetragen hat. Der Anteil am Konzernumsatz betrug unverändert 6 Prozent. Die Investitionen in Sachanlagen erhöhten sich auf 14 Millionen €. In Argentinien entsteht derzeit eine Produktionsanlage für Alkoholate, die als Katalysatoren für die Biodieselherstellung eingesetzt werden. In Brasilien errichten wir für den südamerikanischen Markt Produktionsanlagen für Kosmetikrohstoffe und Spezialtenside sowie für die Futtermittelaminosäure Biolys® .

Ausbau unserer Marktpositionen in Asien-Pazifik

Der Umsatz in der Region Asien-Pazifik nahm um 7 Prozent auf 2.463 Millionen € ab. Aufgrund des Verkauf des Carbon-Black-Geschäfts blieb der Umsatz des Segments Resource Efficiency deutlich unter Vorjahr, während das Segment Consumer, Health & Nutrition höhere Erlöse beisteuerte. Der Anteil der Region am Konzernumsatz blieb unverändert bei 18 Prozent. Die Sachinvestitionen stiegen infolge der begonnenen Großprojekte um 90 Prozent auf 278 Millionen €. In Singapur entsteht ein neuer rückintegrierter Produktionskomplex für die Aminosäure DL-Methionin, in China errichten wir neue Anlagen zur Herstellung von Isophoron und Isophoron-Veredelungsprodukten, organischen Spezialtensiden und Wasserstoffperoxid.

Verstärktes Engagement in Schwellenländern

Im Rahmen unserer Wachstumsstrategie bauen wir das Engagement von Evonik in aufstrebenden Schwellenländern aus. Dazu zählen wir ausgewählte Länder Asiens sowie Südamerika, Osteuropa und den Nahen Osten. In diesen Ländern erwirtschafteten wir 2012 einen Umsatz von 3,8 Milliarden €, dies entspricht einem Umsatzanteil von 28 Prozent.

Wir haben uns das Ziel gesetzt, unseren Umsatz in besonders attraktiven asiatischen Wachstumsmärkten bis 2015 erheblich zu steigern. In Südamerika, einem dynamischen Wachstumsmarkt für Evonik, wollen wir beim Umsatz die Marke von 1 Milliarde € im Jahr 2016 überspringen. Auch unseren Wachstumskurs in Osteuropa werden wir in den nächsten Jahren weiter vorantreiben und streben an, dort den Umsatz bis 2020 auf ebenfalls 1 Milliarde € zu verdoppeln - durch Sachinvestitionen, strategische Kooperationen sowie den Ausbau von Marketing und Vertrieb.

Durch unser ehrgeiziges Investitionsprogramm wird sich der Anteil des Konzernumsatzes, den wir in attraktiven Wachstumsregionen erwirtschaften, in Zukunft deutlich erhöhen. Evonik verfügt dann über eine gute Balance hinsichtlich der Präsenz in entwickelten Märkten und Schwellenländern.

8. Entwicklung der Evonik Industries AG

Die Evonik Industries AG mit Sitz in Essen ist das Mutterunternehmen des Evonik-Konzerns. Sie hält direkt und indirekt die Anteile an den zum Konzern gehörenden Tochterunternehmen. Die RAG-Stiftung hielt zum Bilanzstichtag 74,99 Prozent der Anteile an der Evonik Industries AG. Der Jahresabschluss der Evonik Industries AG wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Ertragslage der Evonik Industries AG wird maßgeblich von den Betriebsführungsentgelten, Ergebnissen der Tochtergesellschaften sowie von Aufwendungen und Erträgen aus der Konzernfinanzierung und aus Portfoliomaßnahmen bestimmt.

Zum 1. April 2012 wurde die Führung sämtlicher Betriebe der Evonik Goldschmidt Rewo GmbH, Evonik Oil Additives GmbH, Evonik Tego Chemie GmbH und Evonik Technochemie GmbH auf die Evonik Industries AG übertragen. Damit verbunden gingen rund 570 Mitarbeiter auf die Evonik Industries AG über. Bereits 2011 wurden mit fünf deutschen Gesellschaften Betriebsführungsverträge geschlossen. Die betriebsgeführten Gesellschaften bleiben wirtschaftliche Eigentümer der Vermögensgegenstände und Schulden der Betriebe. Die wirtschaftlichen Chancen und Risiken sind daher weiterhin den betriebsgeführten Gesellschaften zuzurechnen. Die Evonik Industries AG weist als Betriebsführer die in eigenem Namen eingegangenen Schulden aus und aktiviert gleichzeitig einen Ausgleichsanspruch gegen die Eigentümer der Betriebe. Aus der Betriebsführung entstehen in der Gewinn- und Verlustrechnung der Evonik Industries AG lediglich Umsatzerlöse für Entgelte aus den Betriebsführungstätigkeiten, dies waren im Berichtsjahr 70 Millionen € (Vorjahr: 27 Millionen €). Alle anderen Aufwendungen und Erträge sind den betriebsgeführten Gesellschaften zuzurechnen und in deren Jahresabschlüssen ausgewiesen.

Gewinn- und Verlustrechnung

Evonik Industries AG

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in Millionen € 2012 2011
Umsatzerlöse 71 51
Sonstige betriebliche Erträge 505 529
Personalaufwand -79 -87
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -3 -3
Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens 0 -1
Sonstige betriebliche Aufwendungen -707 -811
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit -213 -322
Beteiligungsergebnis 365 101
Abschreibungen auf Finanzanlagen -4 -5
Zinsergebnis -93 -147
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 55 -373
Außerordentlicher Ertrag 8 11
Außerordentlicher Aufwand -10 -17
Außerordentliches Ergebnis -2 -6
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 23 -46
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 76 -425
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 0 115
Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen 353 735
Bilanzgewinn 429 425

Seit dem 1. Januar 2008 stellt die Evonik Industries AG ihren Tochterunternehmen Dienstleistungsentgelte in Rechnung. 2012 betrugen diese 1 Million € und wurden zusammen mit den Betriebsführungsentgelten von 70 Millionen € unter den Umsatzerlösen ausgewiesen. Der Anstieg gegenüber 2011 resultierte vor allem aus den vier erstmals betriebsgeführten Gesellschaften sowie aus der vollständigen Entrichtung der Betriebsführungsentgelte der fünf im Vorjahr erst zum 1. August einbezogenen Gesellschaften. Die sonstigen betrieblichen Erträge von 505 Millionen € enthielten maßgeblich Erträge aus Währungskursdifferenzen (421 Millionen €). Im Rahmen der Bruttodarstellung werden die Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen (477 Millionen €) als Teil der sonstigen betrieblichen Aufwendungen getrennt von den Erträgen ausgewiesen. Saldiert ergab sich ein Aufwand von 56 Millionen €. Der Personalaufwand verringerte sich auf 79 Millionen €. Dies ist vor allem auf die im Vorjahr enthaltenen Sonderbelastungen bei den Pensionsrückstellungen zurückzuführen. Nicht enthalten ist der Personalaufwand für die im Rahmen der Betriebsführung übernommenen Mitarbeiter, da diese wirtschaftlich weiter den betriebsgeführten Gesellschaften zuzurechnen sind.

Das Zinsergebnis von minus 93 Millionen € resultierte im Wesentlichen aus der Finanzmittelaufnahme im Rahmen der konzernweiten Finanzierungstätigkeit. Zudem sind Zinserträge und Zinsaufwendungen aus dem konzernweiten Cashpool, der bei der Evonik Industries AG konzentriert ist, enthalten. Das Beteiligungsergebnis erhöhte sich auf 365 Millionen €. Hierzu trug maßgeblich der mit der Evonik Oxeno GmbH zum 1. Januar 2012 geschlossene Gewinnabführungsvertrag bei. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich infolge des höheren Beteiligungsergebnisses auf 55 Millionen € gegenüber minus 373 Millionen € im Jahr zuvor. Das außerordentliche Ergebnis von minus 2 Millionen € umfasste Aufwendungen im Umfeld der geplanten Börsennotierung. Im außerordentlichen Aufwand sind Kosten für die Vorbereitung der geplanten Börsennotierung in Höhe von 8 Millionen € enthalten, die uns von den Aktionären erstattet wurden. Bei den Ertragsteuern ergab sich ein Ertrag von 23 Millionen €, der vor allem aus Vorjahren resultierte. Der Jahresüberschuss/-fehlbetrag verbesserte sich von minus 425 Millionen € auf 76 Millionen €. Unter Berücksichtigung von Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen in Höhe von 353 Millionen € ergibt sich ein Bilanzgewinn von 429 Millionen €. Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, den Bilanzgewinn vollständig auszuschütten; dies entspricht einer Dividende von 0,92 € je Stückaktie.

Bilanz

Evonik Industries AG

Aktiva

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in Millionen € 31.12.2012 31.12.2011
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 11 8
Finanzanlagen 8.818 8.813
Anlagevermögen 8.829 8.821
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3.281 3.156
Sonstige Wertpapiere 900 635
Flüssige Mittel 421 1.192
Umlaufvermögen 4.602 4.983
Rechnungsabgrenzungsposten 2 2
Summe Aktiva 13.433 13.806
Passiva
in Millionen € 31.12.2012 31.12.2011
Gezeichnetes Kapital 466 466
Kapitalrücklage 720 720
Gewinnrücklagen 2.285 2.638
Bilanzgewinn 429 425
Eigenkapital 3.900 4.249
Rückstellungen 1.743 1.960
Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten 7.790 7.597
Summe Passiva 13.433 13.806

Die Bilanzsumme der Evonik Industries AG verringerte sich um 0,4 Milliarden € auf 13,4 Milliarden €. Die Finanzanlagen umfassen insbesondere die Anteile an den Tochtergesellschaften. In den Forderungen sind im Wesentlichen die Erstattungsansprüche aus der Betriebsführung sowie Finanzforderungen von 1,2 Milliarden € vor allem aus Ausleihungen sowie der Cashpool-Tätigkeit enthalten. Das Eigenkapital verringerte sich um 0,3 Milliarden € auf 3,9 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote ging dementsprechend von 30,8 Prozent auf 29,0 Prozent zurück. Von den Rückstellungen in Höhe von 1,7 Milliarden € entfallen 1,3 Milliarden € auf die betriebsgeführten Gesellschaften. Die Verbindlichkeiten und die Forderungen spiegeln die konzernweite Finanzierungsfunktion als Konzernführungsgesellschaft wider. In den Verbindlichkeiten sind 7,0 Milliarden € Finanzverbindlichkeiten enthalten. Hiervon entfallen 6,1 Milliarden € auf verbundene Unternehmen, die im Wesentlichen aus der Cashpool-Tätigkeit resultieren. Weitere 750 Millionen € betreffen die im Oktober 2009 begebene Kapitalmarktanleihe.

Über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde ein Bericht nach § 312 AktG erstellt, der mit folgender Erklärung abschließt: „Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen worden sind, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung bzw. einen Ausgleich erhalten. Maßnahmen wurden weder getroffen noch unterlassen."

9. Corporate Responsibility

Nachhaltigkeit bzw. Corporate Responsibility ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Wir bekennen uns zu den zehn Prinzipien des UN Global Compact und orientieren uns an den Arbeitsnormen der International Labour Organization (ILO) und den OECD-Leitlinien für multinationale Unternehmen. Zusammen mit dem Evonik-Verhaltenskodex tragen die Global Social Policy (GSP) und unsere Werte für Umwelt, Sicherheit und Gesundheit (USG-Werte) zur verantwortlichen Unternehmensführung bei.

Nachhaltigkeitsmanagement in zentraler Verantwortung

Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für Nachhaltigkeit bei Evonik; der Arbeitsdirektor ist das zuständige Vorstandsmitglied. Die aus der Nachhaltigkeitsstrategie abgeleiteten Themen werden auch über Ziele in den Geschäfts- und Fachbereichen umgesetzt und deren Erreichung über Leistungsindikatoren gesteuert. Die Lenkungskreise sind dabei Steuerungsgremien zur Sicherstellung der Zielerreichung. Strategieentwicklung und -verfolgung erfolgen im Wesentlichen im Corporate Center. Zudem werden über verschiedene Netzwerkplattformen, die bei Bedarf ergänzt werden, nachhaltigkeitsrelevante Themen im Konzern verfolgt und in konkrete Handlungsfelder umgesetzt.

Nachhaltigkeitsmanagement bei Evonik

Gemeinsame Lösungen sind gefragt

Für die gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen wollen wir - über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg - gemeinsam mit unseren Geschäftspartnern Lösungen entwickeln. Welche Herausforderungen bestehen und wie Lösungsansätze aussehen können, haben wir 2012 gemeinsam mit unseren Stakeholdern im Evonik Sustainability Business Forum zum Thema Ressourcenproduktivität diskutiert. Wir wollen mit anspruchsvollen Zielen Wert schaffen und unser Geschäft wirtschaftlich erfolgreich weiterentwickeln.

Produktverantwortung bei Evonik

Produktverantwortung hat bei Evonik höchste Priorität und beinhaltet eine umfassende Bewertung der Gesundheits- und Umweltrisiken entlang der Wertschöpfungskette. Die Umsetzung dieser Verantwortung geschieht über das Evonik Chemicals Management System (CMS). Es ermittelt und bewertet stoffbezogene Risiken und ermöglicht eine frühzeitige Reaktion, um eine sichere Handhabung zu gewährleisten. Wir erfüllen damit unsere Selbstverpflichtungen zu Responsible Care sowie zur Global Product Strategy (GPS) des internationalen Chemieverbands ICCA. Das CMS ist eine wichtige Grundlage für die Entwicklung eines zukunftssicheren und nachhaltigen Produktportfolios. Über unsere Website sowie das Portal des Weltchemieverbands ICCA stellt Evonik allgemein verständliche Informationen (GPS Safety Summaries) zu den Chemikalien zur Verfügung.

Das Engagement von Evonik in den Arbeitskreisen und Gremien der wichtigsten Verbände ist hoch und für uns selbstverständlich. Auf europäischer Ebene registrieren wir unsere Stoffe in den vorgegebenen Registrierungsphasen bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) sowie im Europäischen Verzeichnis angemeldeter chemischer Stoffe (ELINCS). Neben der Registrierung als Voraussetzung zur rechtskonformen Herstellung, zum Import und zum In-Verkehr-Bringen sowie der ebenfalls komplexen Kommunikation in der Lieferkette gewinnen zunehmend die Aspekte Zulassung und Beschränkung an Bedeutung. Wir gleichen kontinuierlich alle Stoffe, die als besonders besorgniserregende Stoffe auf einer sogenannten Kandidatenliste veröffentlicht werden, mit dem eigenen Stoffportfolio ab, um frühzeitig eine mögliche Betroffenheit festzustellen und im Bedarfsfall geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Gleichzeitig wird in engem Kontakt mit unseren Kunden das weitere Vorgehen geklärt.

Lieferantenqualifizierung weiter ausgebaut

Wir setzen auf enge und auf Vertrauen basierende Lieferantenbeziehungen. Um weltweit ein verlässlicher und starker Partner zu sein, benötigen wir ein stabiles Lieferantennetzwerk. Auch von unseren Lieferanten erwarten wir die Übernahme von Verantwortung und die Einhaltung unserer im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie definierten Ziele. Bei der Auswahl unserer Lieferanten wenden wir ein mehrstufiges Auswahlverfahren an, das über persönliche Ansprache, Selbsteinschätzungsfragebögen und Audits funktioniert. Die Ergebnisse werden sorgfältig ausgewertet und dokumentiert. Bei Auftreten von Mängeln bzw. Risiken werden gemeinsam mit dem Lieferanten Aktionspläne entwickelt, mit dem Ziel, die Nachhaltigkeitsperformance beim Lieferanten zu verbessern. Die Audits erfolgen vor Ort durch einen Pool qualifizierter externer Auditoren. Über die Branchenkooperation „Together for Sustainability" haben wir 2012 zusammen mit anderen multinationalen Unternehmen der chemischen Industrie einheitliche Prüfkriterien für die Lieferantenauswahl definiert und uns einheitlichen Selbstverpflichtungen unterworfen. Wir erwarten dadurch ein deutlich verbessertes gemeinsames Verständnis unserer Nachhaltigkeitsstandards in der Lieferantenkette sowie eine deutliche Reduzierung des Aufwands für den potenziellen Lieferanten, da sich dieser durch Nutzung einer gemeinsamen Datenplattform nur einem Assessment stellen muss.

Mitarbeiter

Personalarbeit „aus einem Guss"

Durch die aktive Förderung der Wachstumsstrategie, der Effizienzziele und der Werteorientierung des Konzerns leistet die Personalarbeit einen entscheidenden Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit und den Erfolg von Evonik. Unser Anspruch: exzellente Personalarbeit, die bei Mitarbeitern und Führungskräften einen Mehrwert schafft und als Personalarbeit „aus einem Guss" wahrgenommen wird. Garanten dafür sollen schlanke, leistungsfähige Strukturen und einheitliche Qualitätsstandards sein.

Um diese Ziele zu erreichen, haben die Personalbereiche in Deutschland zum 1. Januar 2012 ihre Leistungen an den deutschen Standorten in drei Teilregionen gebündelt und sich als „HR Management Region Deutschland" neu aufgestellt. Zum 1. Oktober 2012 gingen ein Recruiting Center und ein Beratungscenter, als erste Anlaufstelle für Mitarbeiter in allen Fragen zu Human Resources (HR), erfolgreich an den Start.

Auch in der Wachstumsregion Asien haben wir 2012 unsere Personalstrukturen und -konzepte im Rahmen des Projekts „HR in Asia" noch geschäftsorientierter ausgerichtet. Die Region Nordamerika startete das Projekt „HR OnTheMove", um ebenfalls Spitzenleistungen im Bereich Human Resources zu erzielen. Seit Januar 2013 gibt es nun auch dort eine an unserem globalen Rollenverständnis orientierte einheitliche HR-Struktur mit klar definierten regionalen und lokalen Zuständigkeiten. Diesen Weg zu transparenten Strukturen sowie einheitlichen, effizienten Prozessen werden wir in weiteren Regionen konsequent fortsetzen.

Ergänzend erfassen wir mit dem Projekt „Global HR Data Core" alle Mitarbeiter weltweit in einem neuen, globalen SAP-HR-System. Dadurch wird erstmals eine weltweite Datenquelle geschaffen, die auch alle weiteren angeschlossenen Systeme mit verlässlichen Mitarbeiterstammdaten und Organisationsdaten versorgt.

Personalstrategie - Mitarbeiterführung als zentrales Element

Zur Umsetzung der ambitionierten Wachstumsstrategie von Evonik werden wir in den nächsten Jahren weltweit mehrere Tausend Mitarbeiter einstellen. Dabei sind wir uns bewusst, dass die demografische Entwicklung in vielen Regionen, unterschiedliche Wertevorstellungen der Generationen und Kulturen sowie eine insgesamt enger vernetzte und komplexere Welt die Menschen zu einem Schlüsselfaktor für die Wachstumsstrategie von Evonik machen. Von entscheidender Bedeutung ist daher für uns die Frage, wie wir talentierte und qualifizierte Mitarbeiter gewinnen, weiterentwickeln und an unser Unternehmen binden können. Als Antwort darauf haben wir 2012 unsere Personalstrategie neu ausgerichtet und die bestehenden Handlungsfelder „Gewinnung", „Entwicklung", „Bindung" sowie „HR-Exzellenz" um die Aspekte „Führung" und „Leistung" ergänzt. Dabei sehen wir in der Mitarbeiterführung weltweit das zentrale und verbindende Element unserer personalstrategischen Handlungsfelder - die Basis für langfristigen Erfolg.

Strukturveränderungen - einheitlicher Arbeitgeber

Bereits im Jahr 2011 wurde die Betriebsführung für zahlreiche Betriebe in Deutschland auf die Evonik Industries AG übertragen. Zum 1. April 2012 ging auch die Führung sämtlicher Betriebe der Evonik Goldschmidt Rewo GmbH, der Evonik Oil Additives GmbH, der Evonik Technochemie GmbH und der Evonik Tego Chemie GmbH auf die Evonik Industries AG über. Damit ist die Evonik Industries AG nunmehr einheitlicher Arbeitgeber für über 14.000 Mitarbeiter dieser Einheiten. Die Einbeziehung der Servicegesellschaften Infracor GmbH und Industriepark Wolfgang GmbH in das Betriebsführungsmodell wird zum 1. Juli 2013 erfolgen. Auch die Mitbestimmungsstrukturen wurden und werden dabei angepasst.

Vergütungssysteme - weltweit neu ausgerichtet

Im Rahmen der im Vorjahr gestarteten weltweiten Neuausrichtung und Vereinheitlichung unserer Vergütungssysteme haben wir 2012 weitere wichtige Meilensteine erreicht. In fast allen Regionen und Ländern Asiens konnten wir die Bewertung sämtlicher relevanten Funktionen nach dem „Evonik Global Grading System" abschließen und damit die Einheitlichkeit sowie Transparenz signifikant verbessern. Analog dazu ist nun für 2013 die Übertragung in die Regionen Europa, Nordamerika, Naher Osten und Afrika sowie Mittel- und Südamerika vorgesehen.

„Mitwachsen 2012" - steigender Mitarbeiterzuspruch

Rund 9.000 Beschäftigte erwarben 2012 durch unser Mitarbeiterbeteiligungsprogramm „Mitwachsen" Genussrechte im Wert von rund 17,7 Millionen €. Sie nahmen damit die Chance zur Teilhabe am Unternehmenserfolg wahr. Das in Form von Genussrechten angelegte Kapital wird in Abhängigkeit von der erzielten Kapitalrendite des Konzerns (ROCE) verzinst. Trotz einer Anpassung der Verzinsungsformel an das weltweit gesunkene Zinsniveau stieg die Beteiligungsquote noch einmal erheblich um 20 Prozent auf rund 40 Prozent - ein deutliches Zeichen für das Vertrauen unserer Mitarbeiter in die Zukunft von Evonik.

Ausbildung - fester Bestandteil der Rekrutierungsstrategie

Evonik will Fachkräfte auch weiter vornehmlich aus dem eigenen Nachwuchs gewinnen, Ausbildung bleibt daher ein elementarer Bestandteil unserer Rekrutierungsstrategie.

In Deutschland nahmen 2012 rund 650 junge Menschen ihre Ausbildung bei Evonik in rund 40 Berufen und kooperativen Studiengängen an 20 Standorten auf, davon 550 für das eigene Unternehmen. Weiteren etwa 100 Jugendlichen wurde der Einstieg in das Berufsleben über eine Teilnahme am Projekt "Start in den Beruf" ermöglicht. Insgesamt befanden sich zum Jahresende über 2.100 Auszubildende in einem Ausbildungsverhältnis oder einer berufsvorbereitenden Maßnahme. Die Ausbildungsquote liegt mit weiterhin mehr als 9 Prozent deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Die Investitionen in Ausbildung im Jahr 2012 betrugen 52,8 Millionen €.

Erneut haben wir mehr als 50 Prozent der Ausgebildeten einen unbefristeten Arbeitsvertrag angeboten. Zugleich erweiterten wir unser Angebot an Kombinationsausbildungsgängen, die neben dem IHK-Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf auch einen Bachelor-Abschluss in naturwissenschaftlichen und kaufmännischen Fachrichtungen beinhalten.

Auch im internationalen Kontext gewinnt die Ausbildung immer mehr an Bedeutung: In China fördert Evonik schon seit Jahren die Ausbildung junger Menschen durch eine Kooperation mit der Shanghai Petrochemical Academy (SPA). Die Region Deutschland unterstützt dabei durch die konzernweit zugängliche „Mediathek Ausbildung" mit rund 100 Inhalten in Mandarin. Auch für Nordamerika wurde ein Pool von Trainingsinhalten für den Multi-User-Standort in Mobile (Alabama, USA) ausgearbeitet und in den Bestand von rund 300 englischsprachigen Lernmedien der „Mediathek Ausbildung" aufgenommen.

Employer Branding @ Evonik - mit globalem Anspruch

Beim Wettbewerb um die besten Fach- und Führungskräfte konzentriert sich unser neues Employer Branding darauf, die unverwechselbaren Stärken von Evonik als Arbeitgeber deutlich zu machen. Dabei zeigt bereits der Dreiklang aus Wachstum, Effizienz und Werten, wie wir uns vom Wettbewerb unterscheiden und was uns für künftige Mitarbeiter attraktiv macht.

2012 haben wir eine neue, global gültige Arbeitgeberpositionierung erarbeitet, die ab 2013 eingeführt wird. „Exploring Opportunities. Growing together." - dieses Versprechen gibt Evonik seinen Arbeitnehmern weltweit. Es unterstreicht einerseits die zahlreichen globalen Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten bei Evonik und stellt andererseits Teamgeist und internationale Zusammenarbeit in den Fokus.

Darüber hinaus haben wir eine neue Rekrutierungsstrategie mit der Vorgabe gestartet, zielgruppenorientiert die Kooperation mit Schulen und Hochschulen zur Pflege persönlicher Kontakte fortzusetzen sowie moderne Kommunikationskanäle wie Social Media stärker auszubauen. In diesem Sinne haben wir die im Vorjahr realisierte Präsenz im deutschen Facebook 2012 durch einen amerikanischen Auftritt ergänzt.

Talentmanagement - Talententwicklung auf ganzer Linie

Im Wettbewerb um die besten Köpfe stärkt Evonik die Potenzialträger in den eigenen Reihen, um Schlüsselfunktionen zu besetzen. Mit Hilfe eines durchgängigen Systems entdecken wir Talente, fördern sie über Hierarchien, Funktionen und Ländergrenzen hinweg und eröffnen ihnen individuelle Karrieremöglichkeiten. Im Jahr 2012 haben wir unser bestehendes Talentmanagement zur Nachfolgeplanung unserer Konzernführungskräfte durch die weltweite Koordination des Entwicklungsprozesses aller Talente zur Nachbesetzung der mittleren Führungsebenen ergänzt. Ziel ist es, auf Basis regelmäßiger Gespräche zwischen Führungskraft und Mitarbeiter mögliche Entwicklungsschritte zu konkretisieren und Karriereplanung systematisiert zu betreiben. Dazu integrieren wir das Talentmanagement stärker in das Training unserer Führungskräfte.

Führungskräfte - Entfaltung von Potenzialträgern aus den eigenen Reihen

Zur Förderung unserer Talente haben wir erneut zahlreiche Aktivitäten durchgeführt - angefangen bei bewährten Programmen und der Zusammenarbeit mit renommierten Business Schools über Leadership-Programme für alle Führungsebenen sowie Dialogveranstaltungen für Top-Manager und Potenzialträger bis hin zu einem internationalen Programm für Talente im mittleren Management, dem „Management Talents Training".

Zudem haben wieder etwa 20 Prozent unserer Talente für die oberen Konzernfunktionen im Rahmen der gezielten Rotation neue Aufgaben übernommen, die ihnen funktions- und bereichsübergreifende bzw. interkulturelle Erfahrungen ermöglichen.

Ausgehend von unserem Kompetenzmodell haben wir das neu konzipierte „Evonik Executive Development Programm" mit der Wharton Business School gestartet. Im Rahmen einer siebenmonatigen jobbegleitenden weltweiten „Lern-Reise" über drei Kontinente hinweg bieten wir unseren Top-Managern die Möglichkeit, ihre persönlichen Kompetenzen weiter auszubauen und so die ehrgeizigen Wachstumsziele des Konzerns zu realisieren.

Unsere TalentDays 2012 standen im Zeichen des Werte-Begriffs. Bei dem Bau eines therapeutischen Begegnungsplatzes für die Lebenshilfe Hattingen und der anschließenden Übergabe an die Bewohner der Lebenshilfe wurde deutlich, wie gemeinsame Werte in konkretes tägliches Handeln überführt werden können.

360°-Feedback - gelebte Feedback-Kultur von der Spitze

Bei Evonik ist das 360°-Feedback als Instrument zur gezielten Mitarbeiter- und Organisationsentwicklung seit Jahren für Fach- und Führungskräfte fest etabliert. Nachdem im Herbst 2011 erstmals der Vorstand ein 360°-Feedback durchgeführt hatte, folgte jetzt systematisch die Ebene der Executives. In den operativen Einheiten gingen Managementteams an den Start, um sich auf Basis des Kompetenzmodells gegenseitig Feedback zu geben. Die individuellen Rückmeldungen dienten der persönlichen Weiterentwicklung, die Gruppenauswertungen der gemeinsamen Reflexion über Stärken sowie Entwicklungsbedarfe der jeweiligen Einheiten bzw. Teams.

Das Vorbild der Executives zeigt, dass die Feedback-Kultur im Konzern durchgängig angestrebt und als Entwicklungschance betrachtet wird. Diesen Prozess gilt es nun weiter voranzutreiben. Ziel ist, die Feedback-Möglichkeit im Arbeitsalltag zu nutzen und sich aktiv mit Rückmeldungen auseinanderzusetzen.

Diversity - wichtiger Treiber für Kreativität und Innovationen

Vielfalt schafft eine nachhaltige Grundlage für Ideen und Innovation und steigert somit die Wettbewerbsfähigkeit von Evonik. Für uns ist Diversity ein Mehrklang aus unterschiedlichen Nationalitäten, Geschlechtern, Ausbildungsrichtungen, Berufserfahrungen und Altersstrukturen.

Um das Führungsverständnis hierfür zu festigen, haben wir 2012 die für das Top-Management bereits eingeführten Mindset-Workshops auf die nächsten Hierarchieebenen ausgedehnt. Zur Förderung weiblicher Fach- und Führungskräfte ging das neue „WoMentoring"-Programm an den Start, bei dem die Mentees 18 Monate individuell von erfahrenen Evonik-Managerinnen und -Managern unterstützt und beraten werden. Damit knüpfen wir an das Seminar „Women@Work" an, das inzwischen in den Trainingskatalog unserer Personalentwicklungslandschaft aufgenommen wurde.

Unseren ersten Diversity Day im Dezember 2012 nutzten rund 120 Teilnehmer aus allen Teilen des Konzerns zu einem intensiven Erfahrungsaustausch. Dabei wurden unter anderem kreative Ideen zur weiteren Verankerung von Diversity in unserer Unternehmenskultur für die kommenden Jahre entwickelt.

Mitarbeiterbefragung 2012 - „Ich bin auch dabei!"

Durch die Teilnahme an der alle zwei Jahre stattfindenden weltweiten Mitarbeiterbefragung können die Beschäftigten von Evonik die Zukunft des Konzerns aktiv mitgestalten. Wie ernst es uns damit ist, zeigt die Befragung 2010, deren Ergebnisse zu mehr als 250 Verbesserungsmaßnahmen führten. Die von den Mitarbeitern als besonders wichtig bezeichneten Themen Arbeitsverdichtung, Gesundheit und Diversity haben wir neu in den Fragenkatalog 2012 aufgenommen.

Unter dem Motto „Ich bin auch dabei!" riefen wir im November 2012 rund 31.500 Mitarbeiter in über 50 Ländern zur Teilnahme auf. Die Beteiligungsquote stieg gegenüber der letzten Befragung nochmals an und lag bei hervorragenden 83,4 Prozent. Die Online-Beteiligung erhöhte sich dabei von 20 Prozent auf 69,2 Prozent. Diese Quote wollen wir weiter steigern, um Kosten zu reduzieren und die Auswertung zu beschleunigen.

well@work - für mehr Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität

Nur mit zufriedenen, gesunden und leistungsbereiten Mitarbeitern wird Evonik die ehrgeizigen Wachstumsziele erreichen. Unsere Personalstrategie zielt deshalb auch darauf ab, konzernweit eine gesunde Leistungsorientierung zu verankern. Die Initiative well@work soll dazu beitragen, die Arbeitsfähigkeit und - damit untrennbar verbunden - die Lebensqualität aller Mitarbeiter zu stärken. Sie setzt dabei zum einen auf die Eigenverantwortung unserer Beschäftigten und unterstützt zum anderen umfassend deren Wohlbefinden mit Maßnahmen zur Gesundheitsförderung wie der Früherkennung von Risikofaktoren. Den konzernweiten Auftakt von well@work stellte der JP Morgan Lauf in Frankfurt dar. Die Initiative wird 2013 unter Berücksichtigung der jeweiligen kulturellen Besonderheiten international ausgeweitet.

Familie und Beruf - Bedürfnisse der Mitarbeiter im Vordergrund

Bei Evonik verstehen wir familienbewusste Unternehmensführung als Teil einer werteorientierten Personalpolitik und Ausdruck sozialer Verantwortung. Nach der Auszeichnung als familienbewusstes Unternehmen durch die gemeinnützige Hertie-Stiftung im Jahr 2009 sind wir daher eine Selbstverpflichtung zur weiteren Intensivierung eingegangen. Alle vereinbarten Ziele wurden erreicht oder übertroffen, sodass wir 2012 die planmäßige Re-Auditierung erfolgreich abschließen konnten. Die Ziele für die kommenden drei Jahre beinhalten eine quantitative und qualitative Ausweitung der Angebote sowie eine noch stärkere Verankerung des Familienbewusstseins in der Unternehmenskultur sowie im Führungsverhalten.

Für unser Austauschprogramm „Neue Horizonte" für Mitarbeiterkinder erhielten wir am 5. Dezember 2012 in Berlin den Human Resources Excellence Award für herausragende Leistungen im Personalmanagement. Der Preis wird vom Magazin „Human Resources Manager" des Bundesverbands der Personalmanager (BPM) für außergewöhnliche und innovative Strategien verliehen.

Mitarbeiterzahl - Entwicklung 2012

Zum Jahresende 2012 waren im Evonik-Konzern 33.298 Mitarbeiter beschäftigt, davon sind rund 24 Prozent weiblich. Das Durchschnittsalter unserer Mitarbeiter lag bei 41,2 Jahren. 34 Prozent der Beschäftigten sind außerhalb Deutschlands tätig. Im Vergleich zum Vorjahresstichtag verringerte sich die Zahl der Mitarbeiter um 258 Personen. Hierbei standen dem wachstumsbedingten Aufbau von Mitarbeitern in verschiedenen Einheiten Abgänge durch den Verkauf der Anteile an dem Joint Venture Evonik Sanzheng (Yingkou) Fine Chemicals Co., Ltd. und den Verkauf des Colorants-Geschäfts sowie durch die Umgliederung des Bewirtschaftungsgeschäfts gegenüber.

Mitarbeiter nach Segmenten

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31.12.2012 31.12.2011
Consumer, Health & Nutrition 6.821 6.384
Resource Efficiency 5.755 6.381
Specialty Materials 6.134 6.846
Services 11.900 10.946
Real Estate 617 1.135
Sonstige Aktivitäten 2.071 1.864
Evonik 33.298 33.556

Die Entwicklung in den Segmenten verlief unterschiedlich: Der Mitarbeiteraufbau im Segment Consumer, Health & Nutrition steht vor allem im Zusammenhang mit den initiierten Wachstumsprojekten. Der Rückgang im Segment Resource Efficiency resultiert maßgeblich aus dem Verkauf des Colorants-Geschäfts sowie der zum Jahresbeginn erfolgten Umgliederung des Standorts Rheinfelden zum Segment Services. Im Segment Specialty Materials wirkte sich insbesondere die Entkonsolidierung des chinesischen Joint Ventures sowie die Umgliederung des Standorts Lülsdorf zum Segment Services aus. Der Anstieg der Mitarbeiterzahl des Segments Services ist vor allem durch die Umgliederung der Standorte begründet, während sich im Segment Real Estate die Übertragung des Bewirtschaftungsgeschäfts auf die at Equity bilanzierte Vivawest Wohnen GmbH auswirkte.

Umwelt, Sicherheit, Gesundheit

Mit Blick auf globale Herausforderungen wie die des Klimawandels, der Begrenztheit wichtiger Ressourcen und der demografischen Entwicklung ist es unsere feste Überzeugung, dass nur langfristig orientierte und nachhaltig handelnde Unternehmen dauerhaft erfolgreich bestehen werden. Eine konzernweit verbindliche Strategie im Bereich Umwelt, Sicherheit und Gesundheit (USG) mit einem extern geprüften Regelwerk ist dabei ein Eckpfeiler für unser Handeln. Die Umsetzung überprüfen wir mit Audits in den Geschäftsbereichen, in den Regionen und an den Standorten. Im Jahr 2012 führten wir weltweit - neben vielen bereichsinternen Audits -24 Corporate-Audits durch. Mehr als 95 Prozent unserer Produktionsmenge weltweit ist nach der international anerkannten Norm für Umweltmanagement ISO 14001 zertifiziert.

Gesundheitsschutz, Gesundheitsförderung und Notfallmanagement Hand in Hand

Mitarbeiter prägen das Bild unseres Konzerns und sind unser Aushängeschild bei Kunden und anderen Unternehmenspartnern. Unsere soziale Verantwortung zeigen wir unter anderem im Rahmen unseres Programms well@work mit seinen vielfältigen Maßnahmen zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit und damit der Lebensqualität unserer Mitarbeiter und ihrer Familien. Die für Evonik einheitliche Systematik zur betrieblichen Gesundheitsförderung setzt vor allem auf einen gesunden Lebensstil mit Maßnahmen zu den Themenfeldern Bewegung, gesunde Ernährung, Work-Life-Balance, Suchtvermeidung und Infektionsprophylaxe. Ergänzend werden Gesundheitsaktionen zu jährlich wechselnden Themen durchgeführt. Im Rahmen des präventiven arbeitsbezogenen Gesundheitsschutzes bestehen feste Systeme, basierend auf der Gefährdungsbeurteilung. Hierüber werden bereits im Vorfeld mögliche Gefährdungen am Arbeitsplatz ermittelt und Maßnahmen abgeleitet, die die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter erhalten. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen wird durch arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen überprüft. Auf freiwilliger Basis können weitere Vorsorgemaßnahmen in Anspruch genommen werden. So planen wir für 2013 die Einführung eines Gesundheits-Checks in Ergänzung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge mit dem Ziel der Früherkennung von Risikofaktoren und Erkrankungen. Das medizinische Notfallmanagement bei Evonik orientiert sich an einem weltweit gültigen Konzernstandard, der unter anderem die erforderliche Notfallorganisation, die vorzuhaltende Ausstattung und das Personal regelt und dabei die regionalen Möglichkeiten der Notfallversorgung berücksichtigt. Die Wirksamkeit des Systems wird regelmäßig über Notfallübungen kontrolliert.

Entwicklung bei der Arbeits- und Anlagensicherheit

Bei der Arbeitssicherheit hat sich unsere Performance hinsichtlich der Unfallhäufigkeit (Anzahl der Arbeitsunfälle eigener Mitarbeiter und von Fremdfirmenmitarbeitern, wenn sie unter direkter Weisung von Evonik stehen, pro 1 Million Arbeitsstunden) mit 2,0 im Vergleich zum Vorjahr (2,1) leicht verbessert. Ohne Berücksichtigung des Segments Real Estate blieb die Unfallhäufigkeit mit 1,4 unter dem Vorjahreswert und unserem selbst gesetzten Zielwert (maximal 1,5). Überschattet wird diese positive Entwicklung durch vier tödliche Arbeitsunfälle, die sich 2012 ereigneten. Am Standort Marl starb ein Mitarbeiter bei einem Verkehrsunfall und am US-Standort Greensboro (North Carolina) geschah ein tödlicher Unfall beim Rangieren eines Lkw. Nach einer größeren Revision in Marl ereignete sich beim Anfahren der CDT-Anlage eine Explosion mit anschließendem Brand. Bei diesem Unglück im März 2012 kamen zwei Mitarbeiter ums Leben.

Unfallhäufigkeit 1)

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2012 2011
Chemiegeschäft einschließlich Services 1,4 1,5
Real Estate (Wohnen) - 2) 1,1
Real Estate (sonstige Aktivitäten) 29,8 28,2
Evonik 2,0 2,1

1) Anzahl der Arbeitsunfälle eigener Mitarbeiter und von Fremdfirmenmitarbeitern, wenn sie unter direkter Weisung von Evonik stehen, pro 1 Million Arbeitsstunden.

2) Aufgrund des Mitarbeiterübergangs in die Vivawest Wohnen GmbH kein Wert ermittelbar.

Ende 2011 hatten wir weltweit etwa 50 Prozent der Mitarbeiter zum Thema „Sicherheitskultur und Arbeitssicherheit" befragt. Die Ergebnisse der „Safety First"-Befragung sind Grundlage für weitergehende Dialoge der Führungskräfte mit den Mitarbeitern an den Standorten über Ursachen, Einflussfaktoren und Verbesserungen. 2013 werden wir eine konzernübergreifende Initiative zur Sicherheitskultur starten. Als Einstieg formulieren wir ein einheitliches Sicherheitsleitbild und unsere Erwartungen an eine gute Sicherheitskultur und Führung für unsere Führungskräfte und Mitarbeiter.

Zum Jahresbeginn 2012 wurde das sogenannte Global Process Safety Competence Center (GPS) ins Leben gerufen. Aufgabe des GPS ist die Sicherstellung der einheitlichen und hohen Qualität der Sicherheitsexperten und von Methoden zur Analyse der Prozesssicherheit unserer Produktionsanlagen. Hier werden alle internen Experten in einem weltweiten Kompetenz-Netzwerk erfasst und zusätzliche Experten für die vielen Investitionsprojekte unserer weltweiten Wachstumsinitiative zur Verfügung gestellt. Nur vom GPS bestätigte Experten sollen zukünftig Sicherheitsanalysen von Produktionsanlagen mit gefährlichen Verfahren oder Stoffen durchführen. Das GPS wird ebenfalls das Vorgehen zur Durchführung von Sicherheitsanalysen mit einer konzernweit verbindlichen Richtlinie regeln. Aber auch die Managementsysteme zum sicheren Betrieb der Produktionsanlagen, zu Revisionen oder zu Änderungen werden kontinuierlich weiterentwickelt. Dabei berücksichtigen wir außerdem Lehren aus Ereignissen und Unfällen. Die kontinuierliche Beobachtung der Anlagensicherheit erfolgt mit einer Kennzahl, die - ähnlich der Unfallhäufigkeit bei der Arbeitssicherheit - die Ereignisse mit Stofffreisetzungen, Bränden oder Explosionen auch schon mit nur geringen oder keinen Schäden erfasst. Seit Jahresbeginn 2012 wird diese Kennzahl nach den in der europäischen chemischen Industrie vereinheitlichten Kriterien berichtet (Kriterien gemäß European Chemical Industry Council, Cefic). Diese Kriterien unterscheiden sich nicht wesentlich von den früheren Kriterien von Evonik, nach denen derartige Ereignisse bereits erfasst wurden. Eine hinreichende Vergleichbarkeit zur Feststellung der Verbesserung gegenüber den Vorjahren bleibt erhalten. Nach alter Rechnung läge der Indikator bei 36 Punkten (Vorjahr: 52 Punkte) und bestätigt die kontinuierliche Verbesserung seit Einführung im Jahr 2008 (Referenz-wert = 100 Punkte). Die neue, verfeinerte Kennzahl ist innerhalb der Branche vereinbart und wird die einheitliche Basis für das externe Berichtswesen sein. Sie errechnet sich aus der Anzahl der Ereignisse pro 1 Million Arbeitsstunden der Mitarbeiter in den Produktionseinrichtungen der Geschäftsbereiche. Aufgrund dieser Berechnungsgrundlage lag der Indikator für die Anlagensicherheit 2012 bei 46 Punkten. Der Bezug zum Referenzjahr 2008, in dem erstmals eine Kennzahl zur Anlagensicherheit berechnet wurde, bleibt bestehen.

Ausgezeichnete Klima-Berichterstattung weiterentwickelt

Wachstumspotenziale durch die ökonomische Relevanz des Klimawandels ergeben sich für Unternehmen, die sich den Anforderungen durch den Klimawandel stellen, sie systematisch in ihre Geschäftsstrategie integrieren und sie letztlich auch bei der Ausrichtung ihres Produkt- bzw. Dienstleistungsportfolios berücksichtigen. In diesem Umfeld ein Höchstmaß an Transparenz und Vergleichbarkeit sicherzustellen, ist das Ziel des Carbon Disclosure Project (CDP), das von rund 650 institutionellen Investoren, die zusammen mehr als 75 Billionen US-$ Vermögen verwalten, unterstützt wird. Damit stellt es die weltweit größte und wichtigste Initiative der Finanzwirtschaft zum Investitionskriterium „Klimawandel" dar.

2012 hat Evonik14 erstmalig am CDP15 teilgenommen und dabei auf Anhieb die höchste Qualitätsstufe für transparente und umfängliche Berichterstattung erreicht (mit 81 von 100 Punkten im Disclosure Score). Damit geben wir uns jedoch nicht zufrieden. Im November 2012 haben wir über weitere Elemente einer transparente und anspruchsvollen Klimastrategie entschieden und weitere strukturelle Maßnahmen initiiert. Hierzu zählen sowohl die Implementierung der Klimaverantwortung auf Vorstandsebene als auch die Installation einer klimaspezifischen Chancen-Risiken-Matrix in unserem Risk-Management.

Auch 2012 haben wir unseren Corporate Carbon Footprint fortgeschrieben. Dabei verfolgen wir besonders die innerhalb unserer Wertschöpfungskette ermittelten CO2-Optimierungspotenziale. Wir betrachten bei einer Reihe von Produkten ebenfalls die Emissionsminderungen durch den Einsatz/Nutzen dieser Produkte bei unseren Kunden im Vergleich zu dem Einsatz/Nutzen von alternativen Produkten oder Anwendungen. Auf der anderen Seite streben wir gemeinsam mit unseren Lieferanten eine stetige Verbesserung des CO2-Rucksacks unserer Einsatzstoffe an. Unsere weiteren indirekten CO2-Emissionen sowie ausgewählte Projekte lassen wir durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft prüfen.

Produktionsbezogene CO2-Emissionen deutlich zurückgegangen

Die CO2-Emissionen waren 2012 mit 9,0 Millionen Tonnen16 deutlich niedriger als 2011 (10,7 Millionen Tonnen). Konsolidiert wurden die direkten und die indirekten CO2-Emissionen (aus dem Energiebezug). Die direkten CO2-Emissionen (sogenannte Scope-1-Emissionen nach Greenhouse Gas Protocol) stammen aus der Energieerzeugung und der Produktion sowie von den Firmenwagen von Evonik. Die indirekten CO2-Emissioner kommen aus dem Zukauf von Energie (sogenannte Scope-2-Emissionen). Der Rückgang um 16 Prozent liegt größtenteils an der Desinvestition des Carbon-Black-Geschäfts, Veränderungen im Energieträgermix (Substitution von Kohle durch Erdgas) sowie an gezielten Energieinitiativen und zahlreichen Einzelmaßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz.

Von den europäischen Anlagen, die den Regelungen des CO2-Emissionshandels der Europäischen Union (EU Emissions Trading System, EU ETS) unterliegen, wurden im Berichtsjahr 3,1 Millionen Tonnen CO2emittiert (Vorjahr: 3,6 Millionen Tonnen CO2). Erfasst werden im Emissionshandel nur die direkten (= Scope 1) CO2-Emissionen in Europa. Mit verbindlichen Bescheiden zu den kostenlos zuzuteilenden Zertifikatemengen für die dritte Handelsperiode (2013 bis 2020) ist im Laufe des ersten Quartals 2013 zu rechnen. Politische Bestrebungen, durch gezielte Maßnahmen den zuletzt stark gefallenen Preis für Zertifikate nach oben zu beeinflussen, dürften sich - wenn überhaupt - voraussichtlich erst im weiteren Verlauf von 2013 auswirken.

14 Ohne das Segment Real Estate.

15 CDP Mittelstandsinitiative.

16 Ohne das Segment Real Estate.

Umweltschutzinvestitionen und Umweltschutzbetriebskosten17

Für eine weitere Verbesserung des Umweltschutzes wurden im Berichtsjahr 39 Millionen € (Vorjahr: 48 Millionen €) investiert. Die Umweltschutzinvestitionen verteilten sich auf eine Vielzahl von Einzelinvestitionen in effektive End-of-pipe-Technologien sowie anlagen- und prozessintegrierte Umweltschutzmaßnahmen. Der Rückgang der Umweltschutzinvestitionen ist unter anderem auf den Verkauf des Carbon-Black-Geschäfts Ende Juli 2011 zurückzuführen. Die Betriebskosten für den Umweltschutz lagen 2012 unverändert bei 251 Millionen €.

10. Nachtragsbericht

Evonik hat ein Emissionsprogramm für die Begebung von Anleihen (Debt Issuance Programme) im Volumen von bis zu 3 Milliarden € aufgelegt. Der Basisprospekt für dieses Programm wurde von der luxemburgischen Finanzaufsichtsbehörde CSSF am 6. Februar 2013 gebilligt. In diesem Rahmen können kurzfristig Anleihen begeben werden. Zum Zeitpunkt der Bilanzaufstellung waren unter diesem Emissionsprogramm keine Anleihen emittiert.

Die Eigentümer von Evonik, die RAG-Stiftung und von CVC Capital Partners beratene Fonds, haben im Zuge der Vorbereitungen auf einen möglichen Börsengang der Evonik Industries AG einen Teil ihrer Aktien an in- und ausländische institutionelle Investoren veräußert. Beide Eigentümer haben sich im Rahmen einer Privatplatzierung zu gleichen Teilen von ihren Anteilen getrennt. Das platzierte Volumen umfasst einen Anteil von unter 10 Prozent der ausgegebenen Aktien.

11. Risikobericht

Risikostrategie

Evonik ist im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit verschiedenen Risiken ausgesetzt. Das Risikomanagement ist deshalb ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmenssteuerung und dient der gezielten Sicherung bestehender und künftiger Erfolgspotenziale sowie der Vermeidung, Vorbeugung bzw. Gegensteuerung und Minimierung von Risiken. Unternehmerische Risiken gehen wir nur ein, wenn wir überzeugt sind, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern und dabei gleichzeitig mögliche Auswirkungen dauerhaft zu beherrschen.

Aufbau und Organisation des Risikomanagements

Evonik verfügt über ein konzernweites internes Risikomanagement. Dieses wird - neben organisatorischen Sicherungsmaßnahmen und internen Kontrollsystemen - auch durch die Konzernrevision als prozessunabhängige Kontroll- und Beratungsinstanz unterstützt.

17 Ohne das Segment Real Estate.

Das Risikomanagement ist gemäß der Organisationsstruktur von Evonik dezentral aufgebaut. Die originäre Risikoverantwortung liegt bei den Geschäfts-, Konzern- und Servicebereichen, die für Früherkennung, Abschätzung der Auswirkungen, Einleitung geeigneter Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen sowie interne Kommunikation der Risiken verantwortlich sind. Innerhalb dieser Organisationseinheiten koordinieren Risikobeauftragte die jeweiligen Risikomanagementaktivitäten. Für den Konzern nimmt ein zentraler Corporate Risk Officer die Steuerungs- und Kontrollfunktionen für Abläufe und Systeme wahr. Er ist Ansprechpartner für alle Risikobeauftragten und für die Dokumentation, Information und Koordination auf Konzernebene. Gleichzeitig verantwortet er die methodische Weiterentwicklung des Risikomanagements. 2010 wurde ein Risikokomitee unter Leitung des Finanzvorstandes mit Vertretern des Corporate Center eingerichtet. Es nimmt die Aufgaben der Validierung der konzernweiten Risikosituation und der Verifizierung der angemessenen Berücksichtigung von Risiken im Zahlenwerk wahr.

Auf allen Konzernebenen ist das Risikomanagement ein wesentliches Element der Controllingprozesse von Evonik. Dazu zählen strategische und operative Planung, Vorbereitung von Investitionsentscheidungen, Monatsberichterstattung, Hochrechnungen sowie ab einem bestimmten Schwellenwert eine Risiko-Sofortberichterstattung. Die Organisationseinheiten führen einmal jährlich in Verbindung mit der Mittelfristplanung eine umfassende Risikoinventur durch. Dies erfolgt mit einer Software für das Risikomanagement. Alle Risiken werden systematisch erfasst, dokumentiert und hinsichtlich ihrer potenziellen Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Diese Bewertung erfolgt im Vergleich zu der aktuellen Planung - somit sind Chancen und Risiken als Planabweichungen definiert. Für bei der Risikoinventur erkannte Risiken müssen die Organisationseinheiten Sicherungsmaßnahmen benennen, deren Umsetzung zeitnah verfolgt wird. Die jährliche Risikoinventur erfasst Risiken als Abweichung vom geplanten Konzernergebnis, sowohl kurzfristig für ein Jahr als auch mittelfristig über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren. Sie wird ergänzt durch eine vierteljährliche Überprüfung aller Risiken sowie durch monatliche Risikoberichte, in denen Veränderungen bei den bereits identifizierten Risiken sowie neu aufgetretene Risiken bezogen auf das laufende Jahr erfasst werden. Eine konzernweit verbindliche Richtlinie regelt die Anforderungen an das Risikomanagement.

Die Konzernrevision hat im Geschäftsjahr 2012 bei ihren Prüfungen in den Organisationseinheiten das Risikomanagement von Evonik geprüft und festgestellt, dass die gesetzlichen und unternehmensinternen Anforderungen erfüllt werden. Zusätzlich ist das Risikofrüherkennungssystem in die Jahresabschlussprüfung nach den Modalitäten für börsennotierte Aktiengesellschaften einbezogen. Die Prüfung ergab, dass das Risikofrüherkennungssystem von Evonik geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden können, rechtzeitig zu erkennen.

Gesamtrisikosituation

Die konzernweit identifizierten Risiken unter Berücksichtigung der ergriffenen bzw. geplanten Maßnahmen haben einzeln oder in Wechselwirkung miteinander keine bestandsgefährdenden Auswirkungen auf Evonik als Ganzes. Gemäß unserem Risikokatalog betrachten wir die Risiken in Anlehnung an das COSO-Enterprise-Risk-Management-Modell in den vier Hauptkategorien Strategie, operative Aspekte, Compliance/Recht und Finanzen.

Der Evonik-Konzern ist aufgrund seiner Betätigungsfelder mit national wie international sich ständig ändernden politischen, gesellschaftlichen, demografischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konfrontiert. Wir begegnen den Risiken, die sich daraus ableiten, indem wir unser Umfeld genauestens beobachten und Marktentwicklungen antizipieren sowie das Portfolio konsequent entsprechend der Konzernstrategie weiterentwickeln.

Insgesamt blieb das Verhältnis der Chancen und Risiken für Evonik 2012 annähernd auf Vorjahresniveau. Es bestehen gleichwohl Verschiebungen zwischen den einzelnen Risikokategorien. Der leichte Risikorückgang infolge einer geringeren Volatilität der Wechselkurse, der Stabilisierung der europäischen Staatsschuldenkrise und einer niedrigeren Zinssituation kompensierte teilweise steigende Risiken wie zum Beispiel aus einer zunehmenden Verschärfung des Wettbewerbs in einzelnen Märkten oder moderat angestiegenen Rohstoffpreisen, deren Weitergabe über gestiegene Absatzpreise aufgrund von Markt- bzw. Wettbewerbssituationen nicht immer unmittelbar und auch nicht immer in vollem Umfang möglich ist.

1. Strategische Risiken

Das geplante Wachstum in der Chemie durch Investitionen in attraktiven Märkten und Akquisitionen ist hinsichtlich der Einhaltung des geplanten Umfangs und Umsetzungszeitpunkts der Projekte mit gewissen Risiken behaftet. Diesen Risiken wird durch bewährte strukturierte Prozesse, wie nachfolgend beschrieben, begegnet.

Markt- und Wettbewerbsrisiken

Einen generellen Risikoschwerpunkt stellt der intensive Wettbewerb in verschiedenen Marktsegmenten dar. Insbesondere Konkurrenz aus Niedriglohnländern sorgt mit aggressiver Preispolitik für verschärften Wettbewerbsdruck. Dem wirken wir durch den Ausbau unserer Produktionsbasis im Ausland sowie die Erschließung neuer Märkte in Regionen mit höheren Wachstumsraten, wie zum Beispiel Asien und Südamerika, entgegen. Die betroffenen operativen Einheiten reduzieren diese Wettbewerbsrisiken außerdem durch verschiedene Maßnahmen zur engeren Kundenbindung. Dazu zählen insbesondere strategische Forschungspartnerschaften mit Kunden sowie eine Verbesserung der angebotenen Serviceleistungen. Dem Risiko der Substitution von Chemieprodukten durch neue, verbesserte oder kostengünstigere Materialien bzw. Technologien wird fortlaufend durch die eigene Entwicklung neuer, attraktiver und wettbewerbsfähiger Produkte bzw. Technologien begegnet. Auch für bestimmte Rohstoffe, die der REACH-Verordnung unterliegen und ab einem zukünftigen Zeitpunkt nicht mehr zur Verfügung stehen, müssen alternative Einsatzstoffe gesucht werden.

Das Segment Real Estate wirkt mit einem Strategiemix aus Modernisierung, Abriss und Neubau sowie dem gezielten Ankauf attraktiver Wohnbestände möglichen Beeinträchtigungen der Werthaltigkeit und Ertragskraft seines Bestandsportfolios aufgrund regionaler oder demografischer Faktoren entgegen.

Risiken aus Akquisitionen und Desinvestitionen

Aktives Portfoliomanagement hat im Zusammenhang mit der wertorientierten Steuerung bei Evonik einen hohen Stellenwert: Unsere operativen Einheiten stehen hinsichtlich ihrer nachhaltigen Rentabilität sowie ihrer Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie permanent auf dem Prüfstand. Eine strategische Weiterentwicklung des Konzerns kann durch den Ausbau einzelner Geschäfte, ihre Abgabe oder auch den Aufbau völlig neuer Aktivitäten erfolgen. Für alle Optionen hat Evonik strukturierte Prozesse festgelegt.

Für die Vor- und Nachbereitung sowie die Durchführung von Akquisitionen haben wir klare Vorgehensweisen etabliert, die insbesondere auch Zuständigkeitsregeln und Genehmigungsprozesse enthalten. So unterziehen wir im Vorfeld eines Kaufs in Betracht kommende Akquisitionsobjekte einer intensiven Überprüfung (Due Diligence), durch die wir systematisch alle wesentlichen Chancen und Risiken erfassen und eine angemessene Bewertung vornehmen. Zentrale Aspekte sind dabei strategische Ausrichtung, Managementqualität und Entwicklungspotenzial auf der einen Seite sowie bestehende Ertragsrisiken, rechtliche Risiken und Altlasten auf der anderen Seite. Neu erworbene Unternehmen werden umgehend in den Konzern und damit in unsere Risikomanagement- und Controllingprozesse integriert.

Sollten sich im Rahmen der strategischen Steuerung von Evonik Umstrukturierungs- oder Desinvestitionserfordernisse ergeben, setzen wir diese ebenfalls konsequent um. Nachlaufende Haftungs- bzw. Gewährleistungsrisiken aus Desinvestitionen unterliegen einer strukturierten Folgeüberwachung (Post Transaction Management). Im Zusammenhang mit dem Verkauf des früheren Energiegeschäfts (STEAG) bestehen für Evonik Risiken aus den im Vertrag festgelegten Freistellungsverpflichtungen, unter anderem bezüglich eines neuen Kohlekraftwerks, das wegen technischer Probleme noch nicht in Betrieb gegangen ist. Diese Risiken sind bilanziell berücksichtigt.

2. Operative Risiken

Infolge der geschäftstypischen Abhängigkeit von externen Parametern insbesondere im Chemiegeschäft (unter anderem Konjunktur und Rohstoffpreise) bilden die Maßnahmen zur Reduzierung der operativen Risiken einen Schwerpunkt.

Vertriebs- und Absatzrisiken

In den Chemiesegmenten besteht insgesamt eine geringe Kundenkonzentration. Einzelne operative Einheiten sind aber von wichtigen Hauptkunden in einem gewissen Maße abhängig. Nachfragerückgänge in den Abnehmerindustrien sowie die Verschlechterung der Wettbewerbssituation von bestehenden Kunden können das Chemiegeschäft beeinträchtigen. Diesen Risiken begegnen wir durch permanente Marktbeobachtung, das Gewinnen von Neukunden sowie Anstrengungen zur frühzeitigen Erschließung neuer Anwendungen und Märkte.

Beschaffungsrisiken

Auch die Verfügbarkeit von Vor- und Zwischenprodukten sowie die Abhängigkeit von Rohstoff- und Energiepreisen stellen potenzielle Risiken dar. Besonders die Chemiesegmente sind abhängig von der Preisentwicklung strategischer Rohstoffe, auch von direkt oder indirekt aus Rohöl gewonnenen petrochemischen Rohstoffen, sowie von Wechselkursen, die sowohl Rohstoffpreise als auch Energiekosten stark beeinflussen. Diesen Risiken begegnen wir dadurch, dass wir die Einkaufsaktivitäten weltweit optimieren und bestehende Lieferanten so weit wie möglich durch vertragliche Regelungen langfristig und über Formelverträge binden bzw. alternative Lieferanten erschließen. Außerdem prüfen wir bei verschiedenen Herstellungsverfahren die Verwendung von Ersatzrohstoffen und arbeiten an der Entwicklung alternativer Produktionstechnologien. Die im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr moderat angestiegenen Rohstoffpreise konnten über Preiserhöhungen unserer Produkte aufgefangen bzw. weitergegeben werden. Dies ist aufgrund von Markt- bzw. Wettbewerbssituationen gleichwohl nicht immer unmittelbar und auch nicht immer in vollem Umfang möglich.

Produktionsrisiken

Evonik ist als Spezialchemieunternehmen den Risiken von Betriebsunterbrechungen, Qualitätsproblemen und unerwarteten technischen Schwierigkeiten ausgesetzt. Konzernweit gültige Richtlinien zu Projekt- und Qualitätsmanagement, eine hohe Mitarbeiterqualifikation und die regelmäßige Wartung unserer Anlagen gewährleisten eine wirksame Minimierung dieser Risiken. Sach- und Betriebsunterbrechungsschäden an Anlagen und Werken sind in einem wirtschaftlich vertretbaren Maße versichert, sodass die wirtschaftlichen Folgen von möglicherweise eintretenden Produktionsrisiken ganz oder teilweise abgesichert werden. Der Schaden infolge des Brands in der CDT-Anlage wurde bislang mit Ausnahme eines geringen Eigenanteils (Selbstbehalt und Belastung des konzerneigenen Rückversicherers) über unsere Versicherungen abgedeckt.

Personalrisiken

Die Realisierung der strategischen und operativen Ziele in den Organisationseinheiten basiert auf den Fähigkeiten und Kenntnissen unserer hoch qualifizierten Fach- und Führungskräfte. Um auch für die künftigen Anforderungen entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und dauerhaft zu binden, bietet Evonik attraktive Vergütungssysteme und über systematische Personalentwicklungsmaßnahmen vielfältige Möglichkeiten, sich fachlich und persönlich fort- bzw. weiterzubilden. Zudem werden intensive Kontakte zu Universitäten und Berufsverbänden gepflegt, um talentierte Nachwuchskräfte für das Unternehmen gewinnen zu können.

3. Compliance- und Rechtsrisiken

Compliance-Risiken

Compliance-Risiken umfassen das regelkonforme und ethisch korrekte Verhalten im geschäftlichen Umfeld. Die für alle Mitarbeiter von Evonik verpflichtenden Regeln zum fairen Umgang untereinander sowie mit unseren Geschäftspartnern sind im Evonik-Verhaltenskodex festgelegt. Die aus Sicht von Evonik besonders bedeutsamen Compliance-Themen sind im sogenannten House of Compliance zusammengefasst18. Die Sensibilisierung und umfassende Schulung der Mitarbeiter durch Präsenztrainings und/oder E-Learning-Programme tragen dazu bei, diese Compliance-Risiken zu minimieren.

Zu den im House of Compliance zusammengefassten Themen zählen neben der Bekämpfung von Korruption unter anderem auch Datenschutz und IT-Compliance, Know-how-Schutz sowie Kartell- und Außenhandelsrecht.

Risiken des Datenschutzes und der IT-Compliance

Der sichere Umgang mit Informationen sowie die sichere Nutzung von Informationssystemen werden durch konzernweite Richtlinien und Regelungen detailliert beschrieben. Zur lnformationssicherheit und zum Datenschutz setzen wir unternehmensweit Instrumente mit modernsten Technologien ein. Um Risiken durch potenzielle unautorisierte Zugriffe und Datenverluste möglichst abzuwenden, wurden adäquate Prozesse und aktuelle technische Schutzmaßnahmen eingerichtet. Diese werden weiter ausgebaut und der sich ständig verändernden Bedrohungslage angepasst, um auch in Zukunft angemessen auf potenzielle Risiken vorbereitet zu sein. Mit Hilfe der internen Kommunikation, wie IT-Sicherheitskampagnen, verbessern wir das Bewusstsein aller Mitarbeiter bezüglich der Sicherheit in der Informationstechnologie.

18 Den Corporate-Governance-Bericht finden Sie im Geschäftsbericht.

Risiken des Know-how-Schutzes

Know-how-Schutz zählt zu den Grundsätzen und Maßnahmen von Evonik, die auf die Sicherstellung eines regelkonformen Verhaltens von Evonik abzielen. Insbesondere beim Neubau von Produktionsanlagen in bestimmten Ländern sind unsere Geschäftsbereiche dem Risiko ausgesetzt, dass geistiges Eigentum auch durch Patente nicht in hinreichendem Umfang geschützt werden kann. Die konzernweit agierende Organisationseinheit Intellectual Property Management (IPM) unterstützt die operativen Bereiche bei der Sicherung, Entwicklung und Nutzung der geschaffenen Intellectual-Property-Werte und Patente und wird dabei durch ein weltweites Netzwerk von Korrespondenzanwälten unterstützt. Hier wurde 2012 zudem die Funktion des Chief Know-how Protection Officer (CKPO) eingerichtet.

Rechtliche Risiken

Evonik ist grundsätzlich Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder Verwaltungs- bzw. Bußgeldverfahren ausgesetzt. Aus getätigten Desinvestitionen können sich Gewährleistungsansprüche gegenüber Evonik ergeben. Im operativen Geschäft unterliegt der Konzern Haftungsrisiken insbesondere in den Bereichen Produkthaftung sowie Patent-, Steuer-, Wettbewerbs-, Kartell- und Umweltrecht. Für den kontrollierten Umgang mit solchen Risiken haben wir ein Konzept mit hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entwickelt. Zur Absicherung der finanziellen Folgen von gleichwohl eingetretenen Schäden wurden Versicherungen bezüglich Sachschäden, Produkthaftung und anderer Risiken abgeschlossen. Soweit erforderlich, haben wir Rückstellungen gebildet.

Unser Tochterunternehmen RBV Verwaltungs-GmbH befindet sich derzeit in laufenden Spruchverfahren im Zusammenhang mit der Abfindung früherer Anteilseigner. Auf Basis des Verfahrensstands schätzt das Unternehmen die getätigte Risikovorsorge als ausreichend ein.

Umweltrisiken (Umwelt, Sicherheit, Gesundheit, Qualität)

Evonik ist als Spezialchemieunternehmen Risiken in den Bereichen Anlagensicherheit, Produktsicherheit und Arbeitssicherheit sowie Risiken aus der Nichteinhaltung weiterer umweltrechtlicher Vorschriften ausgesetzt. Konzernweit gültige Richtlinien zuUmwelt, Gesundheit und Sicherheit gewährleisten eine wirksame Reduzierung dieser Risiken. Im Auftrag des Vorstandes werden zudem Audits durchgeführt, bei denen der kontrollierte Umgang mit den vorgenannten Risiken geprüft wird. Zudem werden die nach internationalen Normen zertifizierten Managementsysteme für Umwelt und Sicherheit ständig weiterentwickelt und verbessert. Für die erforderliche Sanierung bzw. Sicherung von Altlasten haben wir ausreichende bilanzielle Vorsorge getroffen. Als verantwortungsbewusstes Unternehmen mit bedeutenden Aktivitäten in der chemischen Industrie betreibt Evonik diese Prozesse nach den Grundsätzen der weltweiten Responsible-Care-Initiative und des UN Global Compact.

4. Finanzielle Risiken

Evonik berücksichtigt beim finanzwirtschaftlichen Risikomanagement den Grundsatz der Funktionstrennung von Handel, Risikocontrolling und Abwicklung und orientiert sich an den bankentypischen „Mindestanforderungen an das Risikomanagement" (MaRisk) sowie den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). Entsprechend sind Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kontrollen verbindlich nach anerkannten „Best Practices" festgelegt; konzernweit bestehen gültige Richtlinien und Grundsätze. Alle finanziellen Risikopositionen sind konzernweit zu erfassen und zu bewerten. Auf dieser Grundlage führen wir gezielt risikobegrenzende Absicherungsmaßnahmen durch.

Bestehende Kreditrisiken aus Finanzkontrakten werden systematisch bei Vertragsabschluss geprüft und danach laufend überwacht. Im Zuge von internen bzw. ratinggestützten Bonitätsanalysen werden Höchstgrenzen für die jeweiligen Finanzkontrahenten festgelegt.

Detaillierte Angaben zu den verwendeten derivativen Finanzinstrumenten sowie deren Bewertung und Bilanzierung finden Sie unter Anhangziffer (10.2).

Zins- und Währungsrisiken

Im Rahmen der unternehmerischen Tätigkeit ist Evonik Währungs- und Zinsänderungsrisiken ausgesetzt. Eine detaillierte Darstellung des Zins- und Währungsmanagements sowie des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten finden Sie in Anhangziffer (10.2), sowie im Anhang des Einzelabschlusses, Textziffer (23).

Liquiditätsrisiken

Zur Steuerung der Liquiditätsrisiken im Konzern existiert ein zentrales Liquiditätsrisikomanagement, in dessen Mittelpunkt ein konzernweites Cashpooling steht. Darüber hinaus sichert eine breit gefächerte Finanzierungsstruktur die finanzielle Unabhängigkeit von Evonik. Eine detaillierte Darstellung der Liquiditätsrisiken und ihres Managements finden Sie in Anhangziffer (10.2).

Einzelheiten zur Konzernfinanzierung und Liquiditätssicherung finden Sie ab Seite 16 (Finanzlage).

Insgesamt ist Evonik der Auffassung, mit den zur Verfügung stehenden Finanzierungsinstrumenten eine jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung sicherstellen zu können.

Internes Kontrollsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess

Im Rahmen des Internen Kontrollsystems (IKS) erfolgt basierend auf einer quantitativen sowie einer qualitativen Analyse die Identifizierung der wesentlichen Risiken der Finanzberichterstattung. Je Risikobereich des Rechnungslegungsprozesses sind Kontrollmaßnahmen dokumentiert, die in regelmäßigen Abständen auf ihre Wirksamkeit geprüft und wenn notwendig verbessert werden. Alle Bestandteile dieses Regelprozesses werden stichprobenartig durch die Interne Revision verifiziert.

Grundlage zur Sicherstellung der Abschlussqualität ist eine konzernweit gültige Richtlinie, die einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für alle in den Konzernabschluss einbezogenen in- und ausländischen Unternehmen vorgibt. Ein Großteil der Gesellschaften hat die Abschlusserstellung an die Evonik Business Services (EBS) übertragen. So können durch konsequente Prozessorientierung und -standardisierung sowie die Nutzung von Skaleneffekten nachhaltig Kostenvorteile realisiert werden und gleichzeitig kann die Qualität der Rechnungslegung verbessert werden. Eine Jahresabschlussprüfung durch Wirtschaftsprüfer lassen wir bei über 95 Prozent der Gesellschaften durchführen.

Die Konsolidierung aller Daten wird mit Hilfe von SAP SEM-BCS zentral im Corporate Center durchgeführt. Die Einreichung der Abschlüsse der Konzerngesellschaften erfolgt über eine webbasierte Schnittstelle. Schon bei diesem Schritt werden zahlreiche technische Validierungen durchgeführt. Maschinelle wie auch manuelle Prozesskontrollen und das Vier-Augen-Prinzip stellen wichtige Überwachungsmaßnahmen im Abschlusserstellungsprozess dar. Die monatliche Erstellung einer konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Erstellung von drei kompletten Quartalsabschlüssen ermöglichen einerseits eine frühzeitige Befassung mit neuen Sachverhalten und bilden andererseits eine gute Basis für eine Plausibilisierung im Jahresabschluss. Die Berichterstattung an den Vorstand erfolgt monatlich und an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates quartalsweise.

Sachverhalte, die zukünftige bilanziell zu erfassende Chancen oder Risiken darstellen könnten, werden frühzeitig im Rahmen des integrierten Risikomanagementsystems (RMS) erfasst und bewertet. Dies erlaubt eine starke Verzahnung des Risikomanagements mit den Controlling- und Rechnungslegungsprozessen.

12. Prognosebericht

Weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Weltwirtschaft 2013 weiter unter schwierigen Bedingungen

Wir erwarten aufgrund unserer internen Analysen, basierend auf der Auswertung verschiedener Studien und eigener Einschätzungen, für 2013 eine leichte Belebung des globalen Wachstums gegenüber 2012. Das Bruttoinlandsprodukt wird voraussichtlich höchstens um 3,0 Prozent zunehmen. Die wirtschaftliche Entwicklung dürfte sich regional weiterhin unterschiedlich gestalten. Anhaltende Unsicherheiten und eine geringe Dynamik im privaten Konsum - auch durch fiskalische Sparprogramme - dämpfen unserer Ansicht nach weiterhin das Wachstum in den Industrienationen.

Die Projektion für 2013 ist durch ein hohes Maß an Unsicherheit gekennzeichnet. Die weltwirtschaftliche Entwicklung könnte durch eine erneute Verschärfung der Staatsschuldenkrise in einigen europäischen Ländern, ein langsamer als erwartetes Wachstum in den Schwellenländern und eine fiskalisch bedingte Stagnation in den USA deutlich schwächer ausfallen als angenommen.

In der für uns als Absatzmarkt besonders wichtigen Euro-Zone erwarten wir auf Jahressicht eine Stagnation der Wirtschaftsleistung (0,0 Prozent) gegenüber 2012. Im Jahresverlauf 2013 erwarten wir eine kontinuierliche Belebung der Wirtschaft gegenüber der zweiten Hälfte von 2012, die insgesamt jedoch höchstens zu einem Erhalt der Wirtschaftsleistung führen wird. Die weiterhin hohe Arbeitslosigkeit und die fiskalische Konsolidierung in den meisten Volkswirtschaften verhindern eine deutliche Erholung der Konjunktur. Die Wachstumsunterschiede zwischen den Ländern der Euro-Zone bleiben auch 2013 bestehen. Für gehen wir von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2013 von 0,7 Prozent gegenüber 2012 aus, während Italien, Spanien und Portugal weiterhin einen Rückgang ihrer Wirtschaftsleistung verzeichnen werden.

In wichtigen Industrieländern außerhalb der Euro-Zone erwarten wir ein moderates Wachstum. Die Wirtschaftsleistung in den USA wird sich nach unserer Einschätzung im Jahr 2013 voraussichtlich um 1,9 Prozent erhöhen. Die Unsicherheiten über die weitere fiskalische Entwicklung belasten das Wachstum zu Beginn des Jahres 2013, während die voraussichtlich weiterhin hohe Arbeitslosigkeit den privaten Konsum im gesamten Jahr dämpfen und damit eine deutliche konjunkturelle Belebung verhindern wird. Auf dem US-amerikanischen Wohnimmobilienmarkt halten wir dagegen positive Impulse für das Wachstum im Jahr 2013 für möglich.

In Japan erwarten wir mit 0,7 Prozent einen spürbar geringeren Ausbau der Wirtschaftsleistung. Nach dem deutlichen Rückgang der Exporte und des privaten Konsums befindet sich Japan vermutlich zu Beginn des Jahres 2013 in einer Rezession, die nur mit der langsam fortschreitenden globalen Belebung überwunden werden kann.

Die Schwellen- und Entwicklungsländer (Nicht-OECD-Staaten), allen voran China, werden nach der leichten Wachstumsdelle 2012 das globale Wachstum wieder vermehrt stützen und insgesamt mit 5,1 Prozent wachsen. In China, dem Wachstumstreiber der Weltwirtschaft, erwarten wir durch stimulierende Maßnahmen eine Fortsetzung der konjunkturellen Belebung der letzten Monate, die insgesamt zu einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 8,0 Prozent führen wird.

Entwicklung der Spezialchemie und bedeutender Abnehmerindustrien

Die globale Industrieproduktion wird im Jahr 2013 nach unserer Einschätzung wieder mehr wachsen als 2012. Wir gehen hier von einer Zunahme von 3,5 Prozent aus, die im Wesentlichen durch die Schwellen- und Entwicklungsländer getragen wird.

China (plus 9,3 Prozent) bleibt, trotz weiterhin schwacher Nachfrage durch die wichtigsten Abnehmermärkte in Europa, unserer Ansicht nach globaler Wachstumsmotor. Die Maßnahmen der chinesischen Regierung zur Unterstützung des Exports werden im Jahr 2013 insbesondere die Industrieproduktion stimulieren. In der Euro-Zone erwarten wir dagegen einen leichten Rückgang des industriellen Produktionsniveaus. Auch die Industrieproduktion in Deutschland dürfte sich dem negativen europäischen Umfeld nicht entziehen können und kaum Dynamik entfalten.

Wir erwarten in der globalen Produktion bedeutender Abnehmerindustrien im Jahr 2013 insgesamt ein leicht stärkeres Wachstum als 2012. Dabei rechnen wir jedoch für die Entwicklung sowohl einzelner Industrien als auch einzelner Regionen mit deutlichen Unterschieden.

Die Wachstumsdynamik der Automobilproduktion wird im Jahr 2013 nach unseren Erwartungen global spürbar nachlassen. Ausschlaggebende Faktoren werden der höchstens stagnierende europäische Markt sowie eine deutliche Verlangsamung des Wachstums in Asien sein.

Für die Nahrungsmittel- und die Pharmaindustrie erwarten wir 2013 ein Wachstum auf oder leicht über dem Vorjahresniveau, jedoch weiterhin unterhalb des langfristigen Trends. Auch im Bereich der Körperpflegeprodukte dämpft die zurückhaltende Konsumbereitschaft europäischer und amerikanischer Kunden weiterhin die globale Entwicklung. Das Wachstum wird nach unserer Ansicht gegenüber 2012 nur leicht zulegen.

Für die globale Bauwirtschaft erwarten wir eine zunehmende Dynamik im Jahr 2013, die durch eine langsame Erholung des amerikanischen Häusermarktes und eine Stabilisierung der Bauindustrie in Südeuropa getrieben wird. Analog zu den Entwicklungen in den Hauptabnehmerindustrien sehen wir in der Farben- und Lackindustrie ein leicht stärkeres Produktionswachstum als 2012. In der Elektroindustrie gehen wir nach einem schwachen Wachstum im Jahr 2012 von einer deutlichen Belebung mit überdurchschnittlichem Wachstum aus.

Unter den beschriebenen weltwirtschaftlichen Bedingungen und Entwicklungen in den Endkundenindustrien erwarten wir für die Spezialchemie ein globales Wachstum der Produktionsmenge von 3,0 Prozent für das Gesamtjahr 2013. Während die Dynamik in China das Vorjahresniveau erreichen dürfte, sollten die Schwellenländer insgesamt das Vorjahreswachstum übertreffen. Aufgrund der Stagnation der Produktionsmengen in nahezu allen europäischen Abnehmerindustrien erwarten wir einen leichten Rückgang der Spezialchemieproduktion in Europa. In Deutschland gehen wir jedoch nach wie vor von einem leichten Wachstum für die Spezialchemie aus. In den USA wird sich das Industriewachstum insbesondere in der Basischemie materialisieren, sodass in der Spezialchemie eine geringe Dynamik zu erwarten ist. Die Erzeugerpreise könnten aufgrund der Weitergabe leicht steigender Rohstoffpreise im Laufe des Jahres stärker anziehen als im Jahr 2012, wodurch die Umsatzentwicklung deutlich über die Produktionsentwicklung getrieben werden sollte.

Die globale Inflation verharrt nach unserer Einschätzung infolge der weiterhin moderaten wirtschaftlichen Entwicklung auf niedrigem Niveau. Auf den Rohstoffmärkten sollte sich die verhaltene Dynamik bemerkbar machen und das Rohöl der Sorte Brent wird sich für 2013 von einem durchschnittlichen Preis von gut 102 US-$ pro Barrel im Jahr 2012 nur leicht verteuern. Risiken liegen hier weiterhin in geopolitischen Konflikten, durch die negative Auswirkungen auf die Angebotsseite entstehen können. Wir erwarten, dass der Euro bedingt durch die weiterhin ungelöste Staatsschuldenkrise in der Euro-Zone in seinen Aufwertungstendenzen begrenzt ist und gegenüber dem US-Dollar im Jahresverlauf 2013 im Vergleich zum Jahresende 2012 nur leicht aufwertet.

Branchenentwicklung Wohnimmobilien

Die Preise von Wohnimmobilien werden 2013 in den meisten deutschen Großstädten weiter steigen, auch wenn die Erhöhungen meist schwächer ausfallen werden als 2012. Für die Mieten ist - regional stark differenziert - ein weiterer Anstieg in so gut wie allen Großstädten zu erwarten. Während Berlin, Hamburg, München und Frankfurt am Main bei den Preis- und Mietsteigerungen weiterhin an der Spitze liegen werden, sind für die Großstädte des Ruhrgebiets eher stagnierende oder sogar rückläufige Preise und Mieten zu erwarten.

Mittelfristige Erwartungen für die Weltwirtschaft

Aufgrund der nur schwer abzuschätzenden weiteren Entwicklung der Staatsschuldenkrise in Europa, der Konsolidierungsbemühungen in den USA sowie der Unsicherheiten bezüglich der langfristigen Wirtschaftsentwicklung in China sind Prognosen des mittelfristigen Wachstums der Weltwirtschaft mit hohen Unsicherheiten behaftet. Fundamental erwarten wir jedoch mittelfristig ein höheres globales Wachstum als für das Jahr 2013 prognostiziert.

Chancen

Mit unserer strategischen Ausrichtung auf zukunftsfähige, margenstarke Geschäfte der Spezialchemie eröffnen wir Evonik Chancen für weiteres profitables Wachstum. Dabei konzentrieren wir uns auf globale Megatrends wie Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz und Globalisierung. Gleichzeitig verstärken wir mit bedeutenden Investitionen unser Engagement in Schwellenländern, in denen wir aufgrund ihrer wirtschaftlichen Dynamik großes Potenzial sehen. Dies gilt für ausgewählte asiatische Länder - insbesondere China -, Südamerika, den Nahen und Mittleren Osten sowie Osteuropa.

Chancen aus dem Megatrend Ernährung

Die Geschäftschancen unserer Aminosäuren für die gesunde und umweltschonende Ernährung landwirtschaftlicher Nutztiere sind sehr gut: Infolge des weltweiten Bevölkerungswachstums steigt der Bedarf an Lebensmitteln tierischer Herkunft. Insbesondere in Asien verändert eine größer werdende kaufkräftige Mittelschicht ihre Ernährungsgewohnheiten und verzehrt deutlich mehr Fleisch. Zusätzliche Geschäftschancen ergeben sich für Evonik durch die Vermarktung sämtlicher Aminosäuren über eine globale Vertriebsplattform. Um das Wachstumspotenzial im asiatisch-pazifischen Raum - dem dynamischsten Markt für DL-Methionin - verstärkt auszuschöpfen, errichten wir bis 2014 einen neuen, rückintegrierten Produktionskomplex in Singapur. Darüber hinaus bringt Evonik innovative Produkte für neue Anwendungen von DL-Methionin - beispielsweise für die Aquakultur - auf den Markt und erweitert damit die Basis für profitables Wachstum.

Chancen aus dem Megatrend Gesundheit

In Schwellenländern fragt die kaufkräftige Mittelschicht verstärkt Körperpflegeprodukte und Kosmetika nach. Wir erwarten, dass sich Südamerika in den nächsten Jahren zum weltweit zweitgrößten Personal-Care-Markt entwickeln wird, gefolgt von China, und leiten daraus vielversprechende Chancen für unser Geschäft ab. Mit neuen Produktionsanlagen für oleochemische Spezialtenside, die wir gegenwärtig in China und Brasilien errichten, werden wir dieses Wachstumspotenzial konsequent nutzen.

Chancen aus dem Megatrend Ressourceneffizienz

Für Evonik sind erneuerbare Energien und der schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen wesentliche Innovations- und Wachstumstreiber. Dies zeigt beispielsweise der Bau einer neuen Anlage für hydroxy-terminiertes Polybutadien in Marl. Zum Einsatz kommt dieses polymere Material unter anderem bei Dichtmassen für hochisolierende, dreifach verglaste Fenster oder für Leichtbauanwendungen in der Automobilproduktion. Mit der Investition stärken wir unsere Position als Lösungsanbieter für nachhaltige Produkte für die Klebstoff- und Dichtstoffindustrie.

Der Megatrend Ressourceneffizienz treibt auch die Nachfrage nach unserer Isophoronchemie. Sehr wachstumsstark - insbesondere in Asien - sind umweltfreundliche Lacktechnologien, wie UV-härtende Systeme oder lösemittelfreie Pulverlacke. Zur Begleitung der dynamischen Marktentwicklung errichten wir zurzeit im Shanghai Chemical Industry Park auf der Multi-User-Site unseres Konzerns den ersten Isophoron-Standort in Asien, der 2014 in Betrieb gehen soll. Zudem stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer asiatischen Kunden mit einer an den lokalen Bedürfnissen ausgerichteten Forschung und Anwendungstechnik. Dazu steht ihnen in Singapur sowie in Schanghai unser Innovationszentrum für Farben- und Lackadditive zur Verfügung.

Chancen aus dem Megatrend Globalisierung

Aus der fortschreitenden Globalisierung leiten wir attraktive Chancen für Evonik ab. In Südamerika ist weltweit das höchste Wachstum für die Biodieselherstellung zu verzeichnen. Diesen dynamischen Markt werden wir durch eine neue Anlage in Argentinien bedienen, die Alkoholate als Katalysatoren für die Biodieselproduktion herstellt. Bisher stellen wir die Spezialkatalysatoren in Deutschland und den USA her.

Treiber für globales Wachstum sind auch neue Anwendungen bestehender Geschäfte. Ein Beispiel ist das von Evonik und ThyssenKrupp Uhde entwickelte HPPO-Verfahren, bei dem Propylenoxid aus Wasserstoffperoxid produziert wird. Propylenoxid ist ein wichtiger Rohstoff für Polyurethane - ein insbesondere in Asien dynamisch wachsender Markt. Die weltweit erste HPPO-Produktion nach Lizenz von Evonik und ThyssenKrupp Uhde ging im Jahr 2008 in Ulsan (Korea) in Betrieb. Eine weitere ist derzeit in der chinesischen Provinz Jilin im Bau, die das erforderliche Wasserstoffperoxid ab Ende 2013 direkt aus einer neuen Anlage von Evonik beziehen wird. In Malaysia wollen wir im Rahmen des RAPID-Projekts von PETRONAS bis voraussichtlich 2016 eine neue Wasserstoffperoxid-Anlage für eine HPPO-Produktion errichten sowie darüber hinaus Anlagen für Isononanol und 1-Buten. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde im Januar 2013 unterzeichnet.

Chancen durch Weiterentwicklung der integrierten Technologieplattformen

Bedeutende Wettbewerbsvorteile erarbeitet sich Evonik durch die ständige Weiterentwicklung der integrierten Technologieplattformen. So wurde angesichts des Baus des neuen Isophoronstrangs in Schanghai die gesamte Prozesskette noch einmal durchleuchtet, sodass die Selektivität zur Herstellung von Isophoron und Isophorondiamin in der dortigen World-Scale-Anlage einen neuen Spitzenwert erreichen wird.

Als einer der weltweit führenden Hersteller von Methylmethacrylat (MMA) hat Evonik einen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeits- und Umweltgesichtspunkte überzeugenden neuen Herstellungsprozess für MMA erarbeitet. Der Einsatz von konzernintern entwickelten Katalysatoren verringert den Anfall von Nebenprodukten, steigert die Ausbeute und senkt damit spürbar sowohl Kosten als auch CO2-Emissionen. Die Geschäftschancen, die sich durch das neue AVENEER® Verfahren ergeben, will Evonik durch eine neue World-Scale-Produktion am Standort Mobile (Alabama, USA) nutzen.

Chancen durch aktives Portfoliomanagement

Weitere Chancen ergeben sich für Evonik durch konsequentes Portfoliomanagement. Flankierend zur Wachstumsstrategie des Konzerns soll der Schwerpunkt der Portfoliomaßnahmen in den kommenden Jahren auf Akquisitionen liegen, mit denen wir uns zusätzliche wachstumsstarke Produkte, Märkte und Technologien erschließen können. Wir prüfen laufend mögliche Akquisitionsobjekte auf ihre strategische Ausrichtung, ihre Managementqualität und ihre Entwicklungspotenziale.

Von Aktivitäten, die nicht mehr zu unserer Strategie passen oder unsere Renditevorgaben nicht mehr erfüllen, trennen wir uns. So haben wir am 30. April 2012 den Verkauf unseres globalen Colorants-Geschäfts abgeschlossen, das vor allem Farbsysteme für dekorative Anwendungen im Architekturbereich entwickelt, produziert und vermarktet.

Chancen durch kontinuierliche Verbesserung der Kostenposition

Zusätzlichen Spielraum für profitables Wachstum gewinnen wir durch die fortlaufende Straffung von Strukturen und Arbeitsabläufen im Konzern. Zentraler Baustein ist dabei das Effizienzsteigerungsprogramm On Track 2.0, zu dem unter anderem die weitere Optimierung der weltweiten Beschaffung, der Produktion und produktionsnaher Abläufe sowie der globalen kaufmännischen und administrativen Prozesse einen bedeutenden Beitrag leisten soll.

Chancen durch verbesserte Sicherung der Rohstoffbasis

Die Rohstoffversorgung unseres Spezialchemiegeschäfts wollen wir weiter verbessern, indem wir - neben der Beteiligung an Einkaufsallianzen mit anderen Unternehmen und der Qualifizierung neuer Lieferanten - unsere Beziehungen zu strategisch wichtigen Lieferanten ausbauen. Dabei suchen wir zusätzliche Möglichkeiten zur Risikoreduzierung, Kostenverbesserung und Kooperation. Darüber hinaus könnten sich Opportunitäten durch die Versorgung aus unkonventionellen Gasquellen ergeben.

Chancen durch Diversity

Diversity hat in unserem Unternehmen einen besonderen Stellenwert. Die gelebte Vielfalt im Konzern in Bezug auf Geschlecht, Nationalität, Altersstruktur sowie Erfahrung in unterschiedlichen Funktionen und Bereichen werden wir in den nächsten Jahren weiter intensivieren. Damit erhöhen wir das Potenzial von Evonik für Innovationen und stärken unsere Wettbewerbsfähigkeit.

Regelmäßige Bewertung der Chancenpotenziale

Eine Bewertung der Chancenpotenziale von Evonik erfolgt regelmäßig im Rahmen des strategischen Planungsprozesses. Zukunftsfähige Geschäfte mit einem Zeithorizont von 10 bis 15 Jahren erarbeitet unser Corporate-Foresight-Team. Im Mittelpunkt stehen dabei künftige Bedürfnisse: Auf Basis von Trendanalysen werden Herausforderungen identifiziert, die die Märkte von morgen bewegen werden und die Berührungspunkte bzw. Entwicklungspotenziale für unser Spezialchemieportfolio aufweisen.

Ausblick

2013: Erneut erfolgreiches Geschäftsjahr erwartet

Die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben anspruchsvoll. Eine rasche Erholung der Weltkonjunktur erscheint aus heutiger Sicht nicht sehr wahrscheinlich. Zudem führt die schwelende Staatsschuldenkrise in Europa weiterhin zu deutlichen Unsicherheiten, die die konjunkturelle Entwicklung beeinträchtigen können.

Unter der Voraussetzung, dass die im Abschnitt „Weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen" beschriebene prognostizierte Entwicklung eintrifft, erwarten wir für 2013 erneut eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung. In einem weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld werden hierzu bereits die ersten umgesetzten Wachstumsinvestitionen positiv beitragen. Dank dieser neuen Produktionskapazitäten und einer steigenden Nachfrage erwarten wir einen höheren Umsatz und operative Ergebnisse auf dem sehr guten Niveau von 2012.

Investitionen sichern Wachstumskurs

Wie im Abschnitt „Chancen" ausführlich beschrieben, haben wir im Rahmen unseres Wachstumskurses bedeutende Investitionsprojekte vor allem in attraktiven weltwirtschaftlichen Regionen auf den Weg gebracht. Insgesamt sind hierfür in den Jahren 2012 bis 2016 Investitionen von mehr als 6 Milliarden € vorgesehen. Davon haben wir 2012 bereits 1,1 Milliarden € ausgegeben, für 2013 beträgt unser Budget für Sachinvestitionen 1,5 Milliarden €. Somit werden die Investitionen erneut deutlich über den Abschreibungen liegen. Die Finanzierung soll zwar weitgehend aus dem erwirtschafteten Cashflow erfolgen, dennoch wird sich die Nettoverschuldung 2013 erhöhen.

Entwicklung in den Segmenten

Für die Segmente Consumer, Health & Nutrition sowie Resource Efficiency erwarten wir eine Fortsetzung des positiven Trends: Bei höherer Nachfrage rechnen wir damit, Umsatz und operative Ergebnisse nochmals zu verbessern. Das Segment Specialty Materials wird bei steigenden Absatzmengen seinen Umsatz ebenfalls ausweiten können - die prognostizierte Rohstoffkostenentwicklung wird jedoch die Margen und damit die operativen Ergebnisse belasten. Für das Segment Services rechnen wir damit, die sehr hohen Werte von 2012 nicht wieder zu erreichen, während die Entwicklung im Segment Real Estate stabil verlaufen sollte.

2014: Wachstum von Umsatz und operativen Ergebnissen erwartet

Für das Jahr 2014 gehen wir davon aus, dass die Weltwirtschaft wieder deutlich stärker wächst. Der erwartete Aufschwung wird maßgeblich getrieben von der positiven Entwicklung in den Schwellenländern sowie einer Belebung insbesondere in Nordamerika und Europa. Unter dieser Voraussetzung rechnen wir für 2014 mit einem deutlich anziehenden Geschäft. Getragen von einer höheren Mengennachfrage erwarten wir einen spürbaren Anstieg von Umsatz und operativen Ergebnissen gegenüber den Jahren 2012 und 2013. Hierzu werden auch die erweiterten Produktionskapazitäten beitragen, mit denen wir an dem von uns erwarteten Marktwachstum überproportional teilhaben wollen.

Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstandes sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren, sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen.

Konzernabschluss

Gewinn- und Verlustrechnung Gesamterfolgsrechnung
Bilanz
Eigenkapitalveränderungsrechnung Kapitalflussrechnung
Anhang
Segmentberichterstattung
Allgemeine Informationen
Grundlagen der Abschlussaufstellung
Diskussion zu Annahmen und Schätzungsunsicherheiten
Veränderungen im Konzern
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
Erläuterungen zur Segmentberichterstattung
Weitere Angaben
Angaben nach nationalen Vorschriften

Gewinn- und Verlustrechnung

Evonik-Konzern

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in Millionen € Anhang 2012 2011
Umsatzerlöse (6.1) 13.629 14.540
Kosten der umgesetzten Leistungen -9.700 -10.247
Bruttoergebnis vom Umsatz 3.929 4.293
Vertriebskosten -1.242 -1.242
Forschungs- und Entwicklungskosten -393 -365
Allgemeine Verwaltungskosten -647 -663
Sonstige betriebliche Erträge (6.2) 1.520 1.021
Sonstige betriebliche Aufwendungen (6.3) -1.290 -1.207
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.877 1.837
Zinserträge (6.4) 35 50
Zinsaufwendungen (6.4) -392 -431
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen (6.5) 87 80
Sonstiges Finanzergebnis (6.6) 5 7
Finanzergebnis -265 -294
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.612 1.543
Ertragsteuern (6.7) -460 -451
Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 1.152 1.092
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten (5.3) 15 -78
Ergebnis nach Steuern 1.167 1.014
davon entfallen auf
Andere Gesellschafter 3 3
Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) 1.164 1.011
Ergebnis je Aktie in € (unverwässert und verwässert) (6.8) +2,50 +2,17

Freiwillige Zusatzinformationen

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in Millionen € 2012 2011
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.877 1.837
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 87 80
Sonstiges Finanzergebnis 5 7
EBIT 1.969 1.924
Bereinigungen1) -16 175
Bereinigtes EBIT1) 1.953 2.099
Betriebliche Abschreibungen 636 669
Bereinigtes EBITDA1) 2.589 2.768

1) Die Begriffe wurden gegenüber dem Vorjahr geändert, vgl. Anhangziffer (9.3).

Gesamterfolgsrechnung

Evonik-Konzern

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in Millionen € Anhang 2012 2011
Ergebnis nach Steuern 1.167 1.014
davon entfallen auf
Andere Gesellschafter 3 3
Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) 1.164 1.011
Marktbewertung der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere 11 2
Marktbewertung von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen 96 -116
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung -71 173
Latente Steuern -31 15
Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern (7.9) 5 74
davon entfallen auf
Andere Gesellschafter -1 71
Gesellschafter der Evonik Industries AG 6 3
Gesamterfolg 1.172 1.088
davon entfallen auf
Andere Gesellschafter 2 74
Gesellschafter der Evonik Industries AG 1.170 1.014

Bilanz

Evonik-Konzern

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in Millionen € Anhang 31.12.2012 31.12.2011
Immaterielle Vermögenswerte (7.1) 3.190 3.272
Sachanlagen (7.2) 4.497 4.356
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (7.3) 1.550 1.545
At Equity bilanzierte Unternehmen (7.4) 1.132 1.057
Finanzielle Vermögenswerte (7.5) 197 255
Latente Steuern (7.14) 329 477
Laufende Ertragsteueransprüche (7.14) 21 23
Sonstige Forderungen (7.7) 35 41
Langfristige Vermögenswerte 10.951 11.026
Vorräte (7.6) 1.718 1.645
Laufende Ertragsteueransprüche (7.14) 79 60
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (7.7) 1.687 1.711
Sonstige Forderungen (7.7) 367 358
Finanzielle Vermögenswerte (7.5) 1.086 688
Flüssige Mittel (7.8) 741 1.409
5.678 5.871
Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte (5.3) 34 47
Kurzfristige Vermögenswerte 5.712 5.918
Summe Vermögenswerte 16.663 16.944
Gezeichnetes Kapital 466 466
Rücklagen 6.252 5.515
Anteile der Gesellschafter der Evonik Industries AG 6.718 5.981
Anteile anderer Gesellschafter 111 93
Eigenkapital (7.9) 6.829 6.074
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (7.10) 2.377 2.805
Sonstige Rückstellungen (7.11) 889 1.014
Latente Steuern (7.14) 463 481
Laufende Ertragsteuerschulden (7.14) 115 70
Finanzielle Verbindlichkeiten (7.12) 1.464 2.745
Sonstige Verbindlichkeiten (7.13) 309 369
Langfristige Schulden 5.617 7.484
Sonstige Rückstellungen (7.11) 1.130 1.174
Laufende Ertragsteuerschulden (7.14) 223 352
Finanzielle Verbindlichkeiten (7.12) 1.483 402
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (7.13) 1.096 1.086
Sonstige Verbindlichkeiten (7.13) 272 284
4.204 3.298
Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten (5.3) 13 88
Kurzfristige Schulden 4.217 3.386
Summe Eigenkapital und Schulden 16.663 16.944

Vorjahreszahlen angepasst, vgl. Anhangziffer (3.4).

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Evonik-Konzern Anhang (7.9)

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in Millionen € Gezeichnetes Kapital Rücklagen Anteile der Gesellschafter der Evonik Industries AG Anteile anderer Gesellschafter Summe Eigenkapital
Kapital-

rücklage
Angesammelte Ergebnisse Angesammelte andere Erfolgs-

bestandteile
--- --- --- --- --- --- --- ---
Stand 01.01.2011 466 1.165 3.948 -203 5.376 593 5.969
Kapitalzuführungen/-herabsetzungen - - - - - 18 18
Dividendenausschüttung - - -400 - -400 -14 -414
Anteilsveränderungen an Tochterunternehmen ohne Kontrollverlust - - -3 - -3 - -3
Ergebnis nach Steuern - - 1.011 - 1.011 3 1.014
Andere Erfolgsbestandteile
nach Steuern - - - 3 3 71 74
Gesamterfolg - - 1.011 3 1.014 74 1.088
Sonstige Veränderungen - - 12 -18 -6 -578 -584
Stand 31.12.2011 466 1.165 4.568 -218 5.981 93 6.074
Kapitalzuführungen/-herabsetzungen - - - - - 31 31
Dividendenausschüttung - - -425 - -425 -11 -436
Anteilsveränderungen an Tochterunternehmen ohne Kontrollverlust - - -7 - -7 4 -3
Ergebnis nach Steuern - - 1.164 - 1.164 3 11.167
Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern - - - 6 6 -1 5
Gesamterfolg - - 1.164 6 1.170 2 1.172
Sonstige Veränderungen - - 2 -3 -1 -8 -9
Stand 31.12.2012 466 1.165 5.302 -215 6.718 111 6.829

Kapitalflussrechnung

Evonik-Konzern

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in Millionen € Anhang 2012 2011
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.877 1.837
Abschreibungen, Wertminderungen/Wertaufholungen langfristiger Vermögenswerte 800 785
Ergebnis aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte -4 5
Veränderung der Vorräte -127 -255
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -32 -121
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und der kurzfristigen erhaltenen Kundenanzahlungen -30 76
Veränderung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen -191 -200
Veränderung der sonstigen Rückstellungen -161 -76
Veränderung der übrigen Vermögenswerte/Schulden -180 -108
Zinsauszahlungen -162 -194
Zinseinzahlungen 29 32
Dividendeneinzahlungen 66 58
Ein-/Auszahlungen für Ertragsteuern -465 -404
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 1.420 1.435
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten - -126
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (8.1) 1.420 1.309
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien -1.021 -885
Auszahlungen für Investitionen in Unternehmensbeteiligungen -32 -134
Einzahlungen aus Veräußerungen von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 82 62
Ein-/Auszahlungen aus Veräußerungen von Unternehmensbeteiligungen -12 1.021
Ein-/Auszahlungen für Wertpapiere, Geldanlagen und Ausleihungen -238 -262
Auszahlungen zur Dotierung des Pensionstreuhandvereins (7.10) -400 -400
Cashflow aus Investitionstätigkeit (8.2) -1.621 -598
(davon nicht fortgeführte Aktivitäten) (-) (14)
Kapitaleinzahlungen/-auszahlungen 31 18
Dividendenauszahlung an Gesellschafter der Evonik Industries AG -425 -400
Dividendenauszahlungen an andere Gesellschafter -11 -14
Ein-/Auszahlungen aus Anteilsveränderungen an Tochterunternehmen ohne Kontrollverlust - -3
Aufnahme der Finanzschulden 209 264
Tilgung der Finanzschulden -272 -501
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -468 -636
(davon nicht fortgeführte Aktivitäten) (-) (-8)
Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel -669 75
Finanzmittelbestand zum 01.01. 1.411 1.351
Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel -669 75
Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Veränderungen der Finanzmittel -1 -15
Finanzmittelbestand zum 31.12. (8.3) 741 1.411
Flüssige Mittel ausgewiesen unter den zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten - -2
Flüssige Mittel zum 31.12. laut Bilanz (7.8) 741 1.409

Vorjahreszahlen angepasst, vgl. Anhangziffer (3.4).

Anhang

Evonik-Konzern

(1) Segmentberichterstattung

nach operativen Segmenten Anhang (9.1)

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Berichtssegmente
Consumer, Health &Nutrition Resource Efficiency Specialty Materials Services Real Estate
--- --- --- --- --- --- --- --- --- --- ---
in Millionen € 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011
--- --- --- --- --- --- --- --- --- --- ---
Außenumsatz 4.204 4.081 3.131 4.045 4.843 4.880 999 952 239 412
Innenumsatz 91 77 73 57 115 114 1.716 1.471 1 1
Gesamtumsatz 4.295 4.158 3.204 4.102 4.958 4.994 2.715 2.423 240 413
Bereinigtes EBITDA1) 1.050 1.049 655 765 843 907 163 139 199 219
Bereinigte EBITDA-Marge 1) in % 25,0 25,7 20,9 18,9 17,4 18,6 16,3 14,6 83,3 53,2
Abschreibungen -132 -123 -136 -152 -151 -153 -91 -82 -48 -47
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 33 18 -8 1 1 2 - - 33 44
Bereinigtes EBIT1) 924 917 517 611 691 748 68 56 154 171
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 1.906 1.640 1.596 2.068 1.811 1.702 486 442 1.880 1.833
ROCE in % 48,5 55,9 32,4 29,5 38,2 43,9 13,9 12,7 8,2 9,3
Sachinvestitionen 303 186 171 170 344 210 103 84 60 74
Finanzinvestitionen 24 87 - 19 2 22 - - 2 6
Andere wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge -99 -102 -259 -202 -92 -213 -244 -242 -1 -6
Mitarbeiter zum 31.12. 6.821 6.384 5.755 6.381 6.134 6.846 11.900 10.946 617 1.135

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Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung Summe Konzern (fortgeführte Aktivitäten)
--- --- --- --- ---
in Millionen € 2012 2011 2012 2011
--- --- --- --- ---
Außenumsatz 213 170 13.629 14.540
Innenumsatz -1.996 -1.720 - -
Gesamtumsatz -1.783 -1.550 13.629 14.540
Bereinigtes EBITDA1) -321 -311 2.589 2.768
Bereinigte EBITDA-Marge 1) in % - - 19,0 19,0
Abschreibungen -81 -90 -639 -647
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 28 15 87 80
Bereinigtes EBIT1) -401 -404 1.953 2.099
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 3.648 3.519 11.327 11.204
ROCE in % - - 17,2 18,7
Sachinvestitionen 97 106 1.078 830
Finanzinvestitionen 8 6 36 140
Andere wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge -224 -137 -919 -902
Mitarbeiter zum 31.12. 2.071 1.864 33.298 33.556

1) Die Begriffe wurden gegenüber dem Vorjahr geändert, vgl. Anhangziffer (9.3).

nach Regionen Anhang (9.2)

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Deutschland Übriges Europa Nordamerika Mittel- und Südamerika Asien-Pazifik
in Millionen € 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011
--- --- --- --- --- --- --- --- --- --- ---
Außenumsatz 3.388 3.784 4.206 4.331 2.423 2.567 832 841 2.463 2.648
Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31.12.2) 1.596 1.607 542 541 278 283 27 27 265 286
Sonstige immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien zum 31.12.2) 4.495 4.317 481 540 646 606 33 45 862 913
Sachinvestitionen 567 481 79 87 139 108 14 7 278 146
Mitarbeiter zum 31.12. 21.969 21.909 2.736 2.826 3.790 3.795 436 419 4.255 4.513

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Naher Osten, Afrika Summe Konzern (fortgeführte Aktivitäten)
in Millionen € 2012 2011 2012 2011
--- --- --- --- ---
Außenumsatz 317 369 13.629 14.540
Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31.12.2) 1 - 2.709 2.744
Sonstige immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien zum 31.12.2) 11 8 6.528 6.429
Sachinvestitionen 1 1 1.078 830
Mitarbeiter zum 31.12. 112 94 33.298 33.556

Vorjahreszahlen angepasst, vgl. Anhangziffer (3.4).

2) Langfristiges Vermögen gemäß IFRS 8.33 b.

(2) Allgemeine Informationen

Evonik Industries AG ist ein in Deutschland ansässiges, international tätiges Spezialchemieunternehmen. Darüber hinaus bestehen Beteiligungen bei Wohnimmobilien und in der Energie. Es hat seinen Sitz in der Rellinghauser Straße 1-11,45128 Essen, und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Essen, HRB Nr. 19474, eingetragen.

Als Tochterunternehmen der RAG-Stiftung, Essen, die am 31. Dezember 2012 unmittelbar 74,99 Prozent der Anteile an der Evonik Industries AG hält, wird die Evonik Industries AG mit ihren Tochterunternehmen in den jährlichen HGB-Konzernabschluss der RAG-Stiftung als at Equity bilanziertes Unternehmen einbezogen. Der Konzernabschluss der RAG-Stiftung wird im Bundesanzeiger (www.bundesanzeiger.de) veröffentlicht. Zum Bilanzstichtag hält die Gabriel Acquisitions GmbH (Gabriel Acquisitions), Gadebusch, 25,01 Prozent der Anteile. Die Gabriel Acquisitions ist eine indirekte Tochtergesellschaft von Fonds, die von CVC Capital Partners SICAV-FIS S.A., Luxemburg (Luxemburg), und ihren direkten und indirekten Tochtergesellschaften (zusammen die CVC Gruppe) betreut werden.

Der vorliegende Konzernabschluss der Evonik Industries AG und ihrer Tochterunternehmen (zusammen Evonik oder Konzern) wurde vom Vorstand der Evonik Industries AG in seiner Sitzung am 20. Februar 2013 aufgestellt und zur Veröffentlichung genehmigt und wird durch den Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat für die Sitzung am 11. März 2013 zur Billigung vorgelegt. Der Konzernabschluss wird ebenfalls im Bundesanzeiger veröffentlicht.

(3) Grundlagen der Abschlussaufstellung

(3.1) Übereinstimmung mit den IFRS

Der vorliegende Konzernabschluss wurde in Anwendung des § 315 a Abs. 3 HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt und stimmt mit diesen überein. Die IFRS umfassen die vom International Accounting Standards Board (IASB), London, verabschiedeten Standards (IFRS, IAS) und die Interpretationen (IFRIC, SIC) des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC), wie sie von der Europäischen Union übernommen wurden. Weitere Angaben erfolgen nach nationalen Vorschriften gemäß § 315 a Abs. 1 HGB.

(3.2) Darstellung der Abschlussbestandteile

Der Konzernabschluss umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 und wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge werden, soweit nicht anders vermerkt, in Millionen Euro (Millionen €) angegeben.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie der Ausweis von Posten im Konzernabschluss werden grundsätzlich von Periode zu Periode beibehalten. Abweichungen von diesem Grundsatz werden unter Anhangziffer (3.4) dargestellt. Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden einzelne Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung, der Gesamterfolgsrechnung, der Bilanz sowie der Eigenkapitalveränderungsrechnung zusammengefasst und im Anhang weiter erläutert.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt. Dabei werden die Aufwendungen nach ihrer Funktion gegliedert.

Die Gesamterfolgsrechnung leitet das Ergebnis nach Steuern aus der Gewinn- und Verlustrechnung unter Berücksichtigung der anderen Erfolgsbestandteile auf den Gesamterfolg des Konzerns über.

Die Bilanz wird nach der Fristigkeit der Vermögenswerte und Schulden gegliedert. Vermögenswerte und Schulden sind grundsätzlich als kurzfristig einzustufen, wenn sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert oder erfüllt werden.

In der Eigenkapitalveränderungsrechnung werden die Veränderungen des gezeichneten Kapitals und der Rücklagen, die den Gesellschaftern der Evonik Industries AG zustehen, sowie die Veränderungen der Anteile anderer Gesellschafter für die Berichtsperiode gezeigt. Transaktionen mit Gesellschaftern, die in ihrer Eigenschaft als Anteilseigner handeln, werden ebenfalls hier ausgewiesen.

Die Kapitalflussrechnung stellt Informationen über die Zahlungsströme des Konzerns zur Verfügung. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt.

Der Anhang beinhaltet grundsätzliche Informationen zum Abschluss, ergänzende Informationen zu den obigen Abschlussbestandteilen sowie weitere Angaben, wie zum Beispiel die Segmentberichterstattung.

(3.3) Neue Rechnungslegungsvorschriften

Erstmalig angewendete Rechnungslegungsvorschriften

Im Geschäftsjahr 2012 sind erstmalig die vom IASB im Oktober 2010 veröffentlichten Änderungen zum Standard IFRS 7 „Financial Instruments: Disclosures" anzuwenden. Die Änderungen betreffen erweiterte Angabepflichten bei der Übertragung finanzieller Vermögenswerte und sollen ein besseres Verständnis der Auswirkungen der beim Unternehmen verbleibenden Risiken ermöglichen. Der geänderte Standard wirkte sich nicht wesentlich auf den Konzernabschluss aus.

Noch nicht verpflichtend anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften

Das IASB hat bis zum 31. Dezember 2012 weitere Rechnungslegungsvorschriften verabschiedet, die im laufenden Geschäftsjahr noch nicht verpflichtend anzuwenden sind bzw. von der Europäischen Union noch nicht in europäisches Recht übernommen wurden. Diese neuen Rechnungslegungsvorschriften werden - soweit sie für den Konzernabschluss relevant sind - voraussichtlich zum Zeitpunkt ihres Inkrafttretens erstmalig angewendet.

Im November 2009 hat das IASB den neuen Standard IFRS 9 „Financial Instruments" veröffentlicht. Dieser Standard ist Teil des Nachfolgestandards von IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement". Der Standard widmet sich in einem ersten Schritt ausschließlich der Eingruppierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten. Durch IFRS 9 werden die bisherigen Bewertungskategorien ersetzt durch die Gruppen „zu fortgeführten Anschaffungskosten" und „zum beizulegenden Zeitwert". Ob ein Finanzinstrument „zu fortgeführten Anschaffungskosten" eingeordnet werden kann, ist einerseits abhängig vom Geschäftsmodell und andererseits von den vertraglich vereinbarten Cashflows des jeweiligen finanziellen Vermögenswerts. Finanzinstrumente, die nicht die Definitionsmerkmale „zu fortgeführten Anschaffungskosten" erfüllen, sind ergebniswirksam „zum beizulegenden Zeitwert" zu bewerten. Eine ergebnisneutrale Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert ist für ausgewählte Eigenkapitalinstrumente zulässig. Das IASB hat den Standard IFRS 9 „Financial Instruments" erweitert und im Oktober 2010 neu veröffentlicht. Ergänzend zu IFRS 9 (2009) enthält IFRS 9 (2010) Regelungen für die Einstufung und Bewertung von finanziellen Verbindlichkeiten sowie zur Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Für finanzielle Verbindlichkeiten enthält IFRS 9 (2010) im Wesentlichen Änderungen hinsichtlich der Fair Value Option. Hierbei werden künftig Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts aufgrund des eigenen Kreditrisikos in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung, sämtliche anderen Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts im Ergebnis nach Steuern der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bezüglich der Ausbuchung übernimmt der Standard die derzeit gültigen Regelungen. Weitere Änderungen zu IFRS 9 „Financial Instruments" und IFRS 7 „Financial Instruments: Disclosures" hat das IASB im Dezember 2011 veröffentlicht. Aufgrund dieser Änderungen wird der verpflichtende Erstanwendungszeitpunkt von IFRS 9 vom 1. Januar 2013 auf den 1. Januar 2015 verschoben und auf die Anpassung von Vorjahreszahlen bei Erstanwendung verzichtet. Darüber hinaus fallen zusätzliche Anhangangaben nach IFRS 7 im Übergangszeitpunkt an, um eine bessere Beurteilung der Auswirkungen der Erstanwendung von IFRS 9 auf Ansatz und Bewertung von Finanzinstrumenten zu ermöglichen. Eine frühere Anwendung von IFRS 9 ist auch weiterhin erlaubt. Der Standard ist retrospektiv anzuwenden. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden zurzeit geprüft.

Im Dezember 2010 hat das IASB Änderungen an IFRS 1 „First-time Adoption of International Financial Reporting Standards" veröffentlicht. Durch die Änderung werden bisher bestehende Verweise auf das Datum 1. Januar 2004 durch einen Verweis auf den Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS ersetzt. Daneben wurden Regeln für jene Fälle aufgenommen, in denen ein Unternehmen aufgrund von Hyperinflation nicht in der Lage ist, allen Vorschriften der IFRS gerecht zu werden. Im März 2012 hat das IASB eine weitere Änderung an IFRS 1 „First-time Adoption of International Financial Reporting Standards: Government Loans" veröffentlicht. Die Änderung gewährt IFRS-Erstanwendern eine Ausnahme von der vollen retrospektiven Anwendung von IAS 20 „Accounting for Government Grants and Disclosure of Government Assistance" in Bezug auf die Bilanzierung von unterverzinslichen Darlehen der öffentlichen Hand. Der geänderte Standard ist innerhalb der Europäischen Union auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Der geänderte Standard ist für den Konzernabschluss nicht relevant.

Ebenfalls im Dezember 2010 hat das IASB eine Änderung zu IAS 12 „Income Taxes" veröffentlicht. Die Änderung enthält eine Klarstellung zur Behandlung temporärer steuerlicher Differenzen im Zusammenhang mit der Anwendung des Modells des beizulegenden Zeitwerts von IAS 40 „Investment Property". Zukünftig ist davon auszugehen, dass sich solche Differenzen grundsätzlich im Zuge einer Veräußerung und nicht im Rahmen der fortgeführten Nutzung umkehren. Der geänderte Standard ist gemäß IASB auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnen, retrospektiv anzuwenden. Der Erstanwendungszeitpunkt wurde von der Europäischen Kommission auf den 1. Januar 2013 verschoben. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Der geänderte Standard ist für den Konzernabschluss zurzeit nicht relevant.

Im Mai 2011 hat das IASB drei neue sowie zwei überarbeitete Standards zur Bilanzierung von Anteilen an anderen Unternehmen veröffentlicht:

Der neue Standard IFRS 10 „Consolidated Financial Statements" ersetzt die in IAS 27 „Consolidated and Separate Financial Statements" und SIC-12 „Consolidation - Special Purpose Entities" enthaltenen Leitlinien über Beherrschung und Konsolidierung. IFRS 10 ändert die Definition von „Beherrschung" dahin gehend, dass zur Ermittlung eines Beherrschungsverhältnisses auf alle Unternehmen die gleichen Kriterien angewendet werden. Diese Definition wird durch umfassende Anwendungsleitlinien gestützt. Das bisherige Kernprinzip in IAS 27, dass ein Konzernabschluss das Mutterunternehmen und seine Tochterunternehmen als ein einziges Unternehmen darstellt, bleibt ebenso unberührt wie die Konsolidierungsverfahren. IAS 27 wird in „Separate Financial Statements" umbenannt und behandelt zukünftig nur noch die unverändert bleibenden Regelungen zu Einzelabschlüssen. SIC-12 wird aufgehoben.

Der neue Standard IFRS 11 „Joint Arrangements" ersetzt den IAS 31 „Interests in Joint Ventures". Durch die geänderten Definitionen in IFRS 11 gibt es nunmehr zwei Arten gemeinschaftlicher Vereinbarungen: gemeinschaftliche Tätigkeiten (Joint Operations) und Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures). Gemeinschaftsunternehmen werden zukünftig nach der Equity-Methode in Übereinstimmung mit dem geänderten Standard IAS 28 „Investments in Associates and Joint Ventures" bilanziert. Das bisherige Wahlrecht der Quotenkonsolidierung wurde abgeschafft. Unternehmen, die an gemeinschaftlichen Tätigkeiten beteiligt sind, werden zukünftig Regelungen anwenden müssen, die mit den derzeit geltenden Bilanzierungsvorschriften für gemeinschaftliche Vermögenswerte oder gemeinschaftliche Tätigkeiten vergleichbar sind.

Der neue Standard IFRS 12 „Disclosure of Interests in Other Entities" führt die überarbeiteten und ausgeweiteten Anhangangaben aus den bisherigen Standards IAS 27, IAS 28 und IAS 31 zusammen.

Bereits im Juni 2012 hat das IASB weitere Änderungen an IFRS 10 „Consolidated Financial Statements", IFRS 11 „Joint Arrangements" und IFRS 12 „Disclosure of Interests in Other Entities" veröffentlicht. Die Änderungen stellen die Übergangsbestimmungen in den drei Standards klar und gewähren Erleichterungen bei der erstmaligen Anwendung. In Bezug auf IFRS 10 wird klargestellt, dass der „Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung" der Beginn des Geschäftsjahres ist, in dem der Standard erstmalig angewendet wird. Zu diesem Zeitpunkt ist zu entscheiden, ob eine Beteiligung nach IFRS 10 zu konsolidieren ist. Stimmt die Konsolidierungsentscheidung nach IFRS 10 mit der Entscheidung nach IAS 27 „Consolidated and Separate Financial Statements" und SIC-12 „Consolidation - Special Purpose Entities" überein, müssen keine rückwirkenden Anpassungen vorgenommen werden. Diese Ausnahme gilt auch für Tochterunternehmen, die im Vergleichszeitraum veräußert wurden. Weicht die Konsolidierungsentscheidung nach IFRS 10 von der bisherigen ab, muss eine Anpassung der Vergleichsperiode erfolgen, die dem Geschäftsjahr der erstmaligen Anwendung unmittelbar vorangegangen ist. Die Erstanwendung von IFRS 11 und IFRS 12 wird ebenfalls dahin gehend erleichtert, dass angepasste Vergleichsinformationen nur für die der Erstanwendung vorangehende Vergleichsperiode erforderlich sind. Zudem entfällt bei der Erstanwendung von IFRS 12 die Angabepflicht von Vergleichsinformationen für nicht konsolidierte strukturierte Unternehmen. Der Erstanwendungszeitpunkt der neuen und geänderten Standards ist gemäß IASB der 1. Januar 2013. Er wurde jedoch von der Europäischen Kommission auf den 1. Januar 20+++14 verschoben. Eine frühere Anwendung ist erlaubt, soweit alle neuen und geänderten Standards vorzeitig angewendet werden. Eine Ausnahme stellt IFRS 12 dar. Dessen Regelungen zu Anhangangaben können auch früher angewendet werden, ohne eine verpflichtende Anwendung der anderen Standards. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden zurzeit noch geprüft.

Weitere Änderungen an IFRS 10 „Consolidated Financial Statements", IFRS 12 „Disclosure of Interests in Other Entities" und IAS 27 „Separate Financial Statements" hat das IASB im Oktober 2012 veröffentlicht. Im Rahmen dieser Änderungen wird der Begriff der Investmentgesellschaft definiert und die Vorschrift hinzugefügt, dass Investmentgesellschaften bestimmte Beteiligungen an von ihnen beherrschten Tochterunternehmen ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerten müssen, anstatt diese zu konsolidieren. Diese Änderungen des Standards sind auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Die Änderungen sind für den Konzernabschluss nicht relevant.

Im Mai 2011 hat das IASB den neuen Standard IFRS 13 „Fair Value Measurement" veröffentlicht. IFRS 13 gibt standardübergreifend einheitliche Maßstäbe zur Bewertung des beizulegenden Zeitwerts vor und erweitert die Angaben zum beizulegenden Zeitwert. Der Standard enthält keine Vorgaben, in welchen Fällen der beizulegende Zeitwert zu verwenden ist. Der Standard ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden zurzeit geprüft.

Das IASB hat im Juni 2011 Änderungen an IAS 1 „Presentation of Financial Statements: Presentation of Items of Other Comprehensive Income" veröffentlicht. Die Änderungen betreffen hauptsächlich Ausweisänderungen für in den anderen Erfolgsbestandteilen nach Steuern ausgewiesene Posten. Diese müssen künftig gesondert nach Posten, die in Folgeperioden in das Ergebnis nach Steuern umgegliedert werden (sogenanntes Recycling), und solche, die nicht „recycelt" werden, ausgewiesen werden. Der geänderte Standard ist auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Der geänderte Standard wird sich auf den Ausweis der anderen Erfolgsbestandteile nach Steuern auswirken.

Ebenfalls im Juni 2011 hat das IASB Änderungen an IAS 19 „Employee Benefits" veröffentlicht. Die Änderungen betreffen die Erfassung und Bewertung des Aufwands für leistungsorientierte Pensionspläne und von Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses. Ab dem Geschäftsjahr 2013 entfällt unter anderem die von Evonik derzeit angewandte Bilanzierung nach der sogenannten Korridormethode, bei der versicherungsmathematische Gewinne und Verluste nur insoweit erfasst werden, wie sie bestimmte Größenkriterien übersteigen. Zukünftig werden die gesamten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste sofort in den anderen Erfolgsbestandteilen erfasst, was zu einer höheren Volatilität der Rückstellungen und des Eigenkapitals führen wird. Weitere Anpassungen betreffen den Ansatz des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands, den Nettozinsaufwand, die Behandlung der Aufstockungsbeträge für Altersteilzeit sowie eine Ausweitung der Angabepflichten zu Leistungen an Arbeitnehmer. Der geänderte Standard ist auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Im Folgenden sind die voraussichtlichen Auswirkungen der Änderungen des IAS 19 dargestellt. Die retrospektive Anwendung der neuen Regelungen würde für die Eröffnungsbilanz 1. Januar 2012 zu einer Erhöhung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen um ca. 1.030 Millionen € führen, während sich die sonstigen Rückstellungen um ca. 100 Millionen € reduzieren würden. Unter Berücksichtigung latenter Steuern würde sich das Eigenkapital um ca. 640 Millionen € vermindern. Im Geschäftsjahr 2012 würden sich die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen zusätzlich zu den dargestellten Effekten um ca. 975 Millionen € erhöhen, das heißt zum Jahresende 2012 um insgesamt ca. 2.005 Millionen € ansteigen. Die sonstigen Rückstellungen würden sich entsprechend um ca. 10 Millionen € erhöhen, was zum Jahresende 2012 insgesamt eine Reduktion von ca. 90 Millionen € zur Folge hätte. Unter Berücksichtigung latenter Steuern würde sich das Eigenkapital entsprechend um ca. 685 Millionen € vermindern, das heißt zum Jahresende 2012 um insgesamt ca. 1.325 Millionen € verringern. Die Effekte in der Gewinn- und Verlustrechnung im Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten betreffen als Ertrag im Wesentlichen den Wegfall der Amortisationsbeträge versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste sowie als Aufwand die Auswirkungen aus der Limitierung des Planvermögens und die erneute Erfassung der Aufstockungsbeträge für die Altersteilzeit. Diese Effekte heben sich nahezu gegenseitig auf. Durch die Einführung des Nettozinsaufwands und die niedrigeren Aufzinsungen für die gesunkenen Personalrückstellungen entstehen Erträge bzw. Minderaufwendungen im Finanzergebnis in nicht wesentlicher Höhe. Bei Anwendung des „neuen" IAS 19 im Vergleich mit dem „alten" IAS 19 wird sich im Jahr 2013 das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten um ca. 75 Millionen € verbessern und das Finanzergebnis um ca. 40 Millionen € verringern.

Das IASB hat im Oktober 2011 die Interpretation IFRIC 20 „Stripping Costs in the Production Phase of a Surface Mine" veröffentlicht. Die Interpretation beschäftigt sich mit Fragen des Ansatzes und der Bewertung von während des Abbaubetriebs anfallenden Kosten der Abraumbeseitigung im Tagebau. Die Interpretation ist auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Die Interpretation ist für den Konzernabschluss zurzeit nicht relevant.

Des Weiteren hat das IASB im Dezember 2011 Änderungen zu IAS 32 und IFRS 7 veröffentlicht. In IAS 32 werden die Voraussetzungen für die Saldierung von Finanzinstrumenten als Anwendungsleitlinien weiter konkretisiert. Unter anderem wird die Bedeutung des gegenwärtigen Rechtsanspruchs auf Aufrechnung erläutert und festgestellt, welche Systeme mit Bruttoausgleich als Nettoausgleich im Sinne des Standards angesehen werden können. Bezüglich des IFRS 7 werden ergänzende Anhangangaben zur Saldierung von Finanzinstrumenten verlangt. Der geänderte IFRS 7 ist auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, und die Änderung des IAS 32 auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Die geänderten Standards werden sich nicht wesentlich auf den Konzernabschluss auswirken.

Im Rahmen des Projekts „Annual Improvements 2009-2011 Cycle" hat das IASB im Mai 2012 Änderungen an IFRS 1, IAS 1, IAS 16, IAS 32 und IAS 34 veröffentlicht. Die Änderungen enthalten Verbesserungen und Klarstellungen bestehender Regelungen. Die geänderten Standards sind rückwirkend auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Die geänderten Standards werden sich nicht wesentlich auf den Konzernabschluss auswirken.

(3.4) Anpassungen von Vorjahreszahlen

Ein Unternehmen darf eine Bilanzierungs- und Bewertungsmethode bzw. den Ausweis von Posten nur dann ändern, wenn dies aufgrund eines Standards oder einer Interpretation erforderlich ist oder dazu führt, dass der Abschluss relevantere Informationen vermittelt. In der Regel sind diese Änderungen auch rückwirkend für die Vorperiode darzustellen. Für den vorliegenden Konzernabschluss haben sich folgende Anpassungen von Vorjahreszahlen ergeben:

Aufgrund der Neubeurteilung von möglichen Wertschwankungen einiger kurzfristiger Wertpapieranlagen gemäß IAS 7.7 werden diese nicht mehr unter den flüssigen Mitteln ausgewiesen, sondern unter den kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten. Die Ausweisänderung hat keinen Effekt auf das Eigenkapital. Da die betroffenen Wertpapiere im Jahr 2011 erworben wurden, ergibt sich auch kein Effekt auf die Bilanz zum 1. Januar 2011. Zum 31. Dezember 2011 vermindern sich die flüssigen Mittel um 200 Millionen €, die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte erhöhen sich entsprechend. In der Kapitalflussrechnung zum 31. Dezember 2011 erhöhen sich innerhalb des Cashflows aus Investitionstätigkeit die Auszahlungen für Wertpapiere, Geldanlagen und Ausleihungen um 200 Millionen €, während die zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel und der Finanzmittelbestand zum 31. Dezember 2011 um diesen Betrag sinken.

In der Segmentberichterstattung führten kleinere Anpassungen in der Berichterstattung nach Regionen zu einem geänderten Ausweis von Vorjahreszahlen, vgl. Anhangziffer (9).

(3.5) Konsolidierungskreis und -methoden

Konsolidierungskreis

Neben der Evonik Industries AG werden in den Konzernabschluss alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, die die Evonik Industries AG unmittelbar oder mittelbar beherrscht. Wesentliche assoziierte Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert, wenn ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann bzw. diese gemeinschaftlich geführt werden. Erst- bzw. Entkonsolidierungen erfolgen grundsätzlich zum Zeitpunkt des Erwerbs oder Verlustes der Kontrolle.

Unternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowohl im Einzelnen als auch insgesamt von untergeordneter Bedeutung ist, werden in den Konzernabschluss nach IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" zu fortgeführten Anschaffungskosten einbezogen.

Die Veränderungen des Konsolidierungskreises werden unter der Anhangziffer (5.1) dargestellt.

Konsolidierungsmethoden

Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Tochterunternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Im Erwerbszeitpunkt erfolgt die Kapitalkonsolidierung durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen. Anschaffungsnebenkosten sind nicht im Beteiligungsbuchwert, sondern als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Die Vermögenswerte und Schulden (Reinvermögen) der Tochterunternehmen werden dabei mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Werden vor Übergang der Kontrolle bereits Anteile an einem Tochterunternehmen gehalten, so sind diese Anteile neu zu bewerten und hieraus resultierende Wertänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu erfassen. Gewinne oder Verluste, die in den anderen Erfolgsbestandteilen erfasst wurden, sind auf derselben Grundlage auszubuchen, wie dies erforderlich wäre, wenn der Erwerber den zuvor gehaltenen Anteil unmittelbar veräußert hätte. Verbleibende positive Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Negative Unterschiedsbeträge werden nach erneuter Überprüfung der beizulegenden Zeitwerte des Reinvermögens ergebniswirksam erfasst.

Änderungen der Beteiligungsquote an einem bereits konsolidierten Tochterunternehmen, die nicht zu einem Kontrollverlust führen, werden als erfolgsneutrale Transaktion zwischen Eigentümern direkt im Eigenkapital bilanziert. Unter diesen Umständen sind die Anteile der Eigentümer des Mutterunternehmens und der anderen Gesellschafter so anzupassen, dass sie die Änderungen der an dem Tochterunternehmen bestehenden Anteilsquoten widerspiegeln. Jede Differenz zwischen dem Betrag, um den die Anteile anderer Gesellschafter angepasst werden, und dem beizulegenden Zeitwert der gezahlten oder erhaltenen Gegenleistung ist unmittelbar im Eigenkapital zu erfassen und den Anteilen der Eigentümer des Mutterunternehmens zuzuordnen. Direkt zurechenbare Transaktionskosten sind ebenfalls als Bestandteil der erfolgsneutralen Transaktion zwischen Eigentümern zu bilanzieren, mit der Ausnahme von Kosten für die Emission von Schuldtiteln oder Eigenkapitalinstrumenten, die weiterhin gemäß den Vorschriften für Finanzinstrumente zu erfassen sind. Ein- und Auszahlungen aus diesen Transaktionen werden im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.

Mit dem Zeitpunkt, in dem die Kontrolle über ein Tochterunternehmen endet, ist das Tochterunternehmen nicht mehr in den Konzernabschluss einzubeziehen. Im Rahmen der Entkonsolidierung werden das Reinvermögen des Tochterunternehmens und die Anteile anderer Gesellschafter (anteiliges Reinvermögen am Tochterunternehmen) ausgebucht. Der Veräußerungsgewinn bzw. -verlust ist aus Konzernsicht zu ermitteln. Er ergibt sich als Differenz aus dem Veräußerungserlös (Veräußerungspreis abzüglich Veräußerungskosten) und dem abgehenden anteiligen Reinvermögen am Tochterunternehmen (inklusive verbliebener stiller Reserven und Lasten sowie eines zuzuordnenden Geschäfts- oder Firmenwerts). Die Anteile, die Evonik am ehemaligen Tochterunternehmen behält, werden mit dem zum Zeitpunkt des Kontrollverlustes beizulegenden Zeitwert neu angesetzt. Alle hieraus resultierenden Gewinne und Verluste sind in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu erfassen. Darüber hinaus werden Beträge, die im Eigenkapital unter den angesammelten anderen Erfolgsbestandteilen erfasst sind, ebenfalls in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, soweit nicht eine andere Rechnungslegungsvorschrift eine direkte Übertragung in die Gewinnrücklagen verlangt.

Aufwendungen und Erträge, Zwischenergebnisse sowie Forderungen und Schulden zwischen den einbezogenen Tochterunternehmen werden eliminiert. In Einzelabschlüssen vorgenommene Abschreibungen auf deren Anteile werden zurückgenommen.

Dieselben Konsolidierungsgrundsätze gelten grundsätzlich auch für die nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen, wobei ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert im Beteiligungsansatz ausgewiesen wird. Die Abschlüsse der at Equity bilanzierten Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt, vgl. Anhangziffer (3.7) unter „At Equity bilanzierte Unternehmen".

(3.6) Währungsumrechnung

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der Erstbuchung bewertet. Bis zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste aus der Bewertung von monetären Vermögenswerten bzw. Schulden in fremder Währung werden ergebniswirksam unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.

Als Umrechnungsverfahren für die Abschlüsse ausländischer Tochterunternehmen wird die funktionale Währungsumrechnung angewendet. Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der Bilanzposten aller ausländischen Tochterunternehmen von der jeweiligen funktionalen Währung in den Euro zu Stichtagskursen am Bilanzstichtag, da diese Tochterunternehmen ihr Geschäft selbstständig in ihrer funktionalen Währung betreiben. Bei der Umrechnung der Eigenkapitalfortschreibung von ausländischen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, wird entsprechend vorgegangen. Geschäfts- oder Firmenwerte werden als Vermögenswerte der wirtschaftlich selbstständigen ausländischen Teileinheiten mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Aufwands- und Ertragsposten werden mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die Jahresdurchschnittskurse ergeben sich als Mittelwert aus den Währungskursen am Monatsende der vergangenen 13 Monate. Unterschiede aus der Währungsumrechnung gegenüber der Umrechnung des Vorjahres sowie Umrechnungsdifferenzen zwischen Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz werden in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung erfasst.

Für die Währungsumrechnung wurden unter anderem folgende Wechselkurse zugrunde gelegt:

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Jahresdurchschnittskurs Stichtagskurs
2012 2011 31.12.2012 31.12.2011
--- --- --- --- ---
Brasilianischer Real (BRL) 2,52 2,33 2,70 2,42
Britisches Pfund (GBP) 0,81 0,87 0,82 0,84
Chinesischer Renminbi Yuan (CNY) 8,15 9,01 8,22 8,16
Japanischer Yen (JPY) 103,24 111,12 113,61 100,20
Schweizer Franken (CHF) 1,21 1,23 1,21 1,22
US-Dollar (USD) 1,29 1,40 1,32 1,29

(3.7) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Ertragsrealisierung

Umsatzerlöse für den Verkauf von Gütern und Dienstleistungen, die im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit anfallen, und andere Erträge werden wie folgt realisiert:

(a) Umsatzerlöse

Evonik erwirtschaftet Umsatzerlöse hauptsächlich aus dem Verkauf von Produkten der Spezialchemie an weiterverarbeitende Industriekunden, vgl. ausführlich Anhangziffer (9.1):

Das Segment Consumer, Health & Nutrition produziert schwerpunktmäßig für Anwendungen in Konsumgütern, in der Tierernährung und im Bereich Healthcare.

Das Segment Resource Efficiency bietet umweltfreundliche und energieeffiziente Systemlösungen.

Im Mittelpunkt des Segments Specialty Materials steht die Herstellung von polymeren Werkstoffen sowie Zwischenprodukten vor allem für die Gummi- und Kunststoffindustrie.

Das Segment Services erbringt seine Dienstleistungen vor allem für die operativen Spezialchemiegeschäfte und das Corporate Center sowie in geringerem Umfang auch für Dritte.

Im Segment Real Estate wird die operative Bewirtschaftung des Immobilienbestands seit dem 1. Januar 2012 durch die gemeinsam mit der THS GmbH (THS), Essen, geführte Vivawest Wohnen GmbH (Vivawest Wohnen), Essen, wahrgenommen. Zu diesem Zweck wurden Pachtverträge zwischen Vivawest Wohnen (Pächter) und den Eigentümergesellschaften der Immobilienbestände (Verpächter) geschlossen. Da Vivawest Wohnen at Equity bilanziert wird, wird kein Umsatz mehr aus dem Vermietungsgeschäft gezeigt. An dessen Stelle treten um zurechenbare Bewirtschaftungskosten geminderte Pachterlöse der vollkonsolidierten Eigentümergesellschaften.

Es gelten die nachfolgenden Ausführungen zur Umsatzrealisierung:

Die Höhe der Umsatzerlöse ist zwischen den Parteien vertraglich festgelegt. Sie bemisst sich nach dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu beanspruchenden Gegenleistung abzüglich Umsatzsteuer sowie gewährter Preisnachlässe und Mengenrabatte. Allgemeine Voraussetzungen für die Erfassung von Erlösen sind, dass die Höhe der Erlöse und die Höhe der hiermit im Zusammenhang stehenden Kosten verlässlich bestimmt werden können. Des Weiteren ist der Nutzenzufluss als hinreichend wahrscheinlich einzustufen.

Erlöse aus dem Verkauf von Gütern werden bei Vorliegen der allgemeinen Voraussetzungen erfasst, wenn Eigentum und Risiken aus dem Verkauf auf den Kunden übergegangen sind. Allgemeine Risiken aus dem Verkaufsgeschäft werden auf Basis von Erfahrungswerten durch entsprechende Rückstellungen abgebildet.

Erlöse aus Dienstleistungsgeschäften werden bei Vorliegen der allgemeinen Voraussetzungen erfasst, wenn der Fertigstellungsgrad des Geschäfts verlässlich bestimmt werden kann.

Grundsätzlich werden sie in dem Geschäftsjahr erfasst, in dem die Dienstleistungen erbracht wurden. Bei der periodenübergreifenden Erbringung von Dienstleistungen wird der Umsatz im Verhältnis von erbrachten zu insgesamt zu erbringenden Dienstleistungen ermittelt.

(b) Andere Erträge

Voraussetzungen für die Erfassung von anderen Erträgen sind, dass die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann sowie der Nutzenzufluss als hinreichend wahrscheinlich einzustufen ist.

Zinserträge werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Erträge aus Nutzungsentgelten werden nach dem wirtschaftlichen Gehalt des zugrunde liegenden Vertrags abgegrenzt und zeitanteilig erfasst. Dividendenerträge werden erfasst, sobald das Recht auf den Empfang der Zahlung entsteht.

Immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert. Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden planmäßig abgeschrieben und bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen, vgl. Anhangziffer (3.7) unter „Werthaltigkeitsprüfung". Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung).

(a) Geschäfts- oder Firmenwerte

Geschäfts- oder Firmenwerte haben keine bestimmbare Nutzungsdauer und werden mindestens einmal jährlich daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung).

(b) Konzessionen, Schutzrechte und Lizenzen

Konzessionen, Schutzrechte und Lizenzen werden linear über die geschätzte Nutzungsdauer von 5 bis 25 Jahren planmäßig abgeschrieben. Ein Teil der Rechte weist eine unbestimmbare Nutzungsdauer auf, da es sich hier um uneingeschränkt nutzbare Marken handelt. Diese werden jährlich daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung) und ob die Nutzungsdauer weiterhin als unbestimmbar einzustufen ist. Sofern sich die Einschätzung der Nutzungsdauer geändert hat und als bestimmbar gilt, wird der Buchwert der Marken linear über die erwartete Restnutzungsdauer planmäßig abgeschrieben.

(c) Aktivierte Entwicklungskosten

Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn sie einem neu entwickelten Produkt oder Verfahren, welches technisch realisierbar ist und der eigenen Nutzung oder Vermarktung dienen kann, eindeutig zugeordnet werden können. Die aktivierten Entwicklungskosten beziehen sich hauptsächlich auf die Entwicklung von neuen Produkten und werden linear über ihre geschätzte Nutzungsdauer von 3 bis 15 Jahren planmäßig abgeschrieben.

(d) Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Der wesentliche Teil der sonstigen immateriellen Vermögenswerte sind erworbene Kundenbeziehungen. Diese werden über ihre Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauer wird anhand von vertraglichen Grundlagen und Erfahrungswerten eingeschätzt und beläuft sich überwiegend auf 2 bis 11 Jahre. Die Höhe der planmäßigen Abschreibung berücksichtigt neben der Nutzungsdauer die Fortführungswahrscheinlichkeit der Kundenbeziehungen in Form einer „Abschmelzrate".

Sachanlagen

Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und linear über ihre Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs werden sie daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen, vgl. Anhangziffer (3.7) unter „Werthaltigkeitsprüfung".

Anschaffungskosten beinhalten die Ausgaben, die direkt dem Erwerb zurechenbar sind. Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen umfassen Einzelkosten sowie die zurechenbaren Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich der Abschreibungen. Kosten, die sich aus der Verpflichtung der Beseitigung nach Ende der Nutzung der Sachanlage ergeben, werden als Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten zum Anschaffungs- bzw. Herstellungszeitpunkt aktiviert. Darüber hinaus können Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten auch Übertragungen von in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung erfassten Gewinnen oder Verlusten aus Cashflow-Hedges, die für Käufe von Sachanlagen in Fremdwährung abgeschlossen wurden, enthalten. Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert. Ein qualifizierter Vermögenswert liegt vor, wenn ein Zeitraum von mehr als einem Jahr erforderlich ist, diesen in seinen beabsichtigten gebrauchsfähigen Zustand zu versetzen.

Abschreibungen erfolgen linear über die erwartete Nutzungsdauer der Vermögenswerte:

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in Jahren
Gebäude 5-50
Technische Anlagen und Maschinen
Anlagen der chemischen Industrie 5-25
Kraftwerke und Kraftwerkskomponenten 12-40
Dezentrale Energieversorgungsanlagen 8-15
Andere technische Anlagen und Maschinen 3-25
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3-25

Aufwendungen für Generalüberholungen bzw. Großinspektionen (Großreparaturen) werden grundsätzlich aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass ein zukünftiger Nutzen aus dem bestehenden Vermögenswert resultiert. Sie werden über den Zeitraum bis zur nächsten Großreparatur abgeschrieben. Laufende Reparaturen und sonstige Instandhaltungen werden ergebniswirksam in der Periode erfasst, in welcher sie entstanden sind.

Aufwendungen, die im Rahmen von Investitionsprojekten für Vor- und Basisplanung anfallen, werden aktiviert, wenn das Investitionsprojekt mit hoher Wahrscheinlichkeit durchgeführt wird. Die Abschreibung erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer des Investitionsprojekts.

Haben wesentliche Teile einer Sachanlage unterschiedliche Nutzungsdauern, werden sie als separate Komponenten bewertet und jeweils planmäßig abgeschrieben.

Gewinne und Verluste aus Abgang werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert ermittelt und ergebniswirksam unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Immobilien, die als Finanzinvestition zur Erzielung von Mieteinnahmen und/oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten werden, werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und linear über ihre Nutzungsdauer von 25 bis 80 Jahren planmäßig abgeschrieben. Bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs werden sie daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen, vgl. Anhangziffer (3.7) unter „Werthaltigkeitsprüfung".

Die Zeitwerte dieser Immobilien werden nach dem Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF-Verfahren) durch interne Gutachter bewertet. Das DCF-Modell ist eine Abbildung der zukünftigen Zahlungsströme, die den Wert der Liegenschaften bestimmen, und stellt somit eine ertragsbasierte Immobilienbewertung dar, wie sie für als Mietobjekte genutzte Wohnimmobilien üblich ist.

Werthaltigkeitsprüfung

Die Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36 „Impairment of Assets" wird für immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien bei der Vermutung eines Wertminderungsbedarfs durchgeführt. Die Überprüfung dieser Vermögenswerte erfolgt überwiegend für eine zahlungsmittelgenerierende Einheit (Cash Generating Unit, CGU), die die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten mit abgrenzbaren Mittelzuflüssen darstellt, oder für eine Gruppe von CGUs. Geschäfts- oder Firmenwerte werden den Berichtssegmenten - also einer Gruppe von CGUs - zugeordnet. Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Der Stichtag für diese Überprüfung ist der 30. September.

Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung wird der erzielbare Betrag dem Buchwert der CGU/Gruppe von CGUs gegenübergestellt. Der erzielbare Betrag wird bestimmt als der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten (Marktwert) und Nutzungswert der CGU/Gruppe von CGUs. Eine Wertminderung ist vorzunehmen, wenn der erzielbare Betrag der CGU/Gruppe von CGUs niedriger ist als ihr Buchwert. Soweit der Grund für den Wertminderungsbedarf entfallen ist, werden - außer beim Geschäfts- oder Firmenwert - ergebniswirksame Zuschreibungen vorgenommen.

Für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung von Geschäfts- oder Firmenwerten erfolgt die Bestimmung des erzielbaren Betrags durch die Ermittlung des Marktwerts des jeweiligen Segments. Der Marktwert wird mittels eines Bewertungsmodells als Barwert der künftigen Cashflows ermittelt. Die künftigen Cashflows werden aus der aktuellen 5-jährigen Mittelfristplanung abgeleitet. Die Mittelfristplanung basiert sowohl auf Erfahrungen als auch auf Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Marktentwicklung. Die wesentlichen volkswirtschaftlichen Rahmendaten wie das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts und die die Entwicklung des Zinsniveaus, der Wechselkurse sowie der Rohstoffpreise, die der Mittelfristplanung zugrunde liegen, werden zentral von Evonik vorgegeben und aus internen und externen Markterwartungen abgeleitet. Die spezifischen Wachstumsraten der einzelnen Segmente sind aus Erfahrungen und Zukunftserwartungen abgeleitet.

Die erwarteten Cashflows werden mit den gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital) nach Steuern abgezinst. Die Kapitalkosten werden je Segment auf Basis von kapitalmarktorientierten Modellen als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten berechnet. Die Eigenkapitalkosten werden durch die Komponenten risikoloser Zinssatz und Risikozuschlag bestimmt. Der risikolose Zinssatz wird über alle Segmente hinweg in gleicher Höhe angesetzt. Der Risikozuschlag ergibt sich durch die Multiplikation des Beta-Faktors mit der Marktrisikoprämie. Der Beta-Faktor wird aus dem Kapitalmarkt entsprechend den Werten vergleichbarer Unternehmen des Segments (Peergroup) abgeleitet und berechnet. Die Fremdkapitalkosten für die Segmente Consumer, Health & Nutrition, Resource Efficiency, Specialty Materials und Services berücksichtigen einen risikolosen Zinssatz sowie Zuschläge für das Kreditrisiko und durchschnittliche Steuersätze des jeweiligen Segments. Für das Segment Real Estate werden die tatsächlichen Fremdkapitalkosten zugrunde gelegt. Bei den einzelnen Segmenten wurde im Fall der ewigen Rente eine Wachstumsrate unterstellt.

Die angewandten Parameter und die verteilten Geschäfts- oder Firmenwerte stellen sich wie folgt dar:

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Risikoloser Zinssatz

(in %)
Gewichtete Kapitalkosten nach Steuern

(in %)
Wachstumsrate

(in %)
Geschäfts- oder Firmenwerte

(in Millionen €)
2012 2011 2012 2011 2012 2011 31.12.2012 31.12.2011
--- --- --- --- --- --- --- --- ---
Consumer, Health & Nutrition 1,75 3,25 4,91 6,35 1,50 1,50 1.001 1.009
Resource Efficiency 1,75 3,25 8,22 8,82 1,50 1,50 875 894
Specialty Materials 1,75 3,25 7,80 8,41 1,50 1,50 715 724
Services 1,75 3,25 7,00 7,89 1,50 1,50 52 52
Real Estate 1,75 3,25 3,46 4,29 1,00 1,00 40 40
Corporate, andere Aktivitäten 1,75 3,25 5,97 7,18 1,50 1,50 26 25

Die Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte werden für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung auf die Segmente verteilt. Auf die drei Chemiesegmente entfällt im Wesentlichen ein Geschäfts- oder Firmenwert aus den früheren Erwerben von Anteilen an der Evonik Degussa GmbH (Evonik Degussa), Essen. Dieser wird in der Segmentberichterstattung unter „Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung" ausgewiesen.

At Equity bilanzierte Unternehmen

Wesentliche assoziierte Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert, wenn ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann bzw. sie gemeinschaftlich geführt werden.

Die erstmalige Bewertung erfolgt zu Anschaffungskosten der Beteiligung. Die Anschaffungskosten beinhalten auch alle direkt zurechenbaren Anschaffungsnebenkosten.

Als Grundlage für die Bewertung der Beteiligung in den Folgeperioden muss der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten der Beteiligung und dem anteiligen Eigenkapital bestimmt werden. Dieser ist dann daraufhin zu analysieren, ob er auf stille Reserven und Lasten zurückzuführen ist. Verbleibt nach der Aufteilung auf stille Reserven und Lasten ein positiver Unterschiedsbetrag, ist dieser als Geschäfts- oder Firmenwert zu behandeln und im Beteiligungsbuchwert auszuweisen. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird unmittelbar erfolgswirksam aufgelöst, indem der Wertansatz der Beteiligung erhöht wird.

Von den Anschaffungskosten ausgehend wird der Buchwert in den Folgeperioden um das anteilige Jahresergebnis erhöht bzw. gemindert. Weitere Anpassungen des Beteiligungswerts sind notwendig, wenn sich das Eigenkapital des Beteiligungsunternehmens aufgrund von in den anderen Erfolgsbestandteilen erfassten Sachverhalten verändert hat. Im Rahmen der Folgebewertung muss die Abschreibung der im Zuge der Erstkonsolidierung aufgedeckten stillen Reserven berücksichtigt und vom anteiligen Jahresüberschuss in Abzug gebracht werden. Erhaltene Dividendenzahlungen sind zur Vermeidung einer Doppelerfassung vom Wertansatz abzuziehen.

Falls Indikatoren vorliegen, die auf eine Wertminderung der Beteiligung hindeuten, ist diese auf Werthaltigkeit zu prüfen, vgl. Anhangziffer (3.7) unter „Werthaltigkeitsprüfung". Es erfolgt keine separate Prüfung des anteiligen Geschäfts- oder Firmenwerts. Die Prüfung wird für den gesamten Beteiligungsbuchwert durchgeführt. Demnach sind Wertminderungen nicht dem im Beteiligungsbuchwert enthaltenen Geschäfts- oder Firmenwert zuzuordnen und können in Folgeperioden auch wieder vollständig wertaufgeholt werden.

Vorräte

Vorräte werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt, wobei die historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten die Wertobergrenze darstellen. Der Nettoveräußerungswert entspricht dem im normalen Geschäftsverlauf erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Aufwendungen für Fertigung und Vertrieb. Die Kosten von Vorräten, die von ähnlicher Beschaffenheit oder Verwendung sind, werden einheitlich auf Basis der Durchschnittsmethode oder der First-in-First-out-Methode bestimmt. Die Herstellungskosten fertiger und unfertiger Erzeugnisse umfassen die Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, direkte Personalkosten, andere direkte Kosten und der Produktion zurechenbare Gemeinkosten (basierend auf normaler Betriebskapazität). Die Kosten für Vorräte können auch aus den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung entnommene Gewinne oder Verluste aus Cashflow-Hedges, die für den Kauf von Rohstoffen abgeschlossen wurden, sowie Fremdkapitalkosten im Falle eines qualifizierten Vermögenswerts beinhalten. Ein qualifizierter Vermögenswert liegt vor, wenn ein Zeitraum von mehr als einem Jahr erforderlich ist, diesen in seinen beabsichtigten verkaufsfähigen Zustand zu versetzen, und es sich nicht um in hoher Anzahl regelmäßig hergestellte Vorräte handelt.

Entgeltlich erworbene Emissionsrechte werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Unentgeltlich zugeteilte Emissionsrechte werden in Anlehnung an IAS 20 „Accounting for Government Grants and Disclosure of Government Assistance" mit dem Erinnerungswert angesetzt. Rückstellungen für die Abgabeverpflichtung von Emissionsrechten werden, soweit Emissionsrechte vorhanden sind, mit dem aktivierten Betrag dieser Rechte bewertet. Übersteigt die Abgabeverpflichtung die aktivierten Rechte, so wird dieser übersteigende Anteil mit dem Durchschnittskurs der letzten drei Monate zum Bilanzstichtag bewertet.

Flüssige Mittel

Unter den flüssigen Mitteln sind Guthaben bei Kreditinstituten sowie Schecks und Kassenbestände erfasst. Weiterhin sind hier hoch liquide Finanztitel mit einer Laufzeit - gerechnet vom Erwerbszeitpunkt - von nicht mehr als drei Monaten enthalten, die jederzeit in Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen. Ihr Ansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfolgt nach dem in IAS 19 „Employee Benefits" vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen (Defined Benefits) auf Altersversorgung. Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Die Bewertung für die inländischen Unternehmen basiert auf den biometrischen Grundlagen der „Richttafeln 2005 G" von Klaus Heubeck. Die Pensionsverpflichtungen außerhalb Deutschlands werden unter Berücksichtigung landesspezifischer Rechnungsgrundlagen und Parameter ermittelt. Die Verpflichtungen werden in Höhe des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens gekürzt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste ergeben sich aus dem Unterschiedsbetrag zwischen den zum Jahresende rechnungsmäßig erwarteten und den tatsächlich ermittelten Pensionsverpflichtungen sowie aus Abweichungen zwischen dem zum Jahresende erwarteten und dem tatsächlich festgestellten Zeitwert des Planvermögens. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden nur dann erfasst, wenn der Saldo der kumulierten, noch nicht ergebniswirksam erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste zum Ende der vorherigen Berichtsperiode den höheren der folgenden Beträge übersteigt:

10 Prozent des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtung,
10 Prozent des Zeitwerts des Planvermögens.

Der diesen Korridor übersteigende Betrag ist ab dem Folgejahr ergebniswirksam über die erwartete durchschnittliche Restdienstzeit der vom Plan erfassten Arbeitnehmer zu verteilen.

Dem Verpflichtungsumfang zum Jahresende wird das Planvermögen zum Zeitwert gegenübergestellt (Finanzierungsstand). Unter Berücksichtigung der Limitierung des Planvermögens (Asset Ceiling) sowie nach Abzug der noch nicht erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste bzw. nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwendungen ergeben sich die Pensionsrückstellungen.

Beitragsorientierte Zusagen (Defined Contribution) führen in der Periode zu Aufwand, in der die Zahlung erfolgt. Beitragsorientierte Verpflichtungen existieren sowohl aufgrund betrieblicher Zusagen als auch aufgrund staatlicher Pläne (gesetzliche Rentenversicherung).

Sonstige Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen sind Schulden, die bezüglich ihrer Fälligkeit oder ihrer Höhe ungewiss sind. Sie werden gebildet, sofern rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenwärtig gegenüber Dritten bestehen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen werden. Darüber hinaus muss die Schätzung der Höhe der Verpflichtung verlässlich möglich sein. Wenn eine Anzahl gleichartiger Verpflichtungen besteht, wird die Wahrscheinlichkeit eines Nutzenabflusses auf Basis der Gruppe dieser Verpflichtungen als Ganzes ermittelt. Restrukturierungsrückstellungen werden nur angesetzt, wenn eine faktische Verpflichtung aufgrund eines detaillierten, formalen Plans entsteht und bei den Betroffenen die gerechtfertigte Erwartung geweckt wird, dass die Restrukturierungsmaßnahme auch durchgeführt wird.

Rückstellungen werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt und berücksichtigen auch zukünftige Kostensteigerungen. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst. Eine Abzinsung wird nicht vorgenommen bei kurzfristigen Rückstellungen sowie beim kurzfristigen Teil langfristiger Rückstellungen. Mit fortschreitendem Zeitverlauf werden die Rückstellungen neuen Erkenntnisgewinnen angepasst.

Bei den sogenannten Long-Term-Incentive-Plänen handelt es sich um ein erfolgsabhängiges Vergütungssystem mit langfristiger Anreizwirkung für Führungskräfte von Evonik. Die entstandenen Verpflichtungen werden entsprechend IAS 19 „Employee Benefits" ermittelt und ergebniswirksam erfasst.

Latente Steuern, laufende Ertragsteuern

Latente Steuern werden nach IAS 12 „Income Taxes" für temporäre Ansatz- und Bewertungsunterschiede von Vermögenswerten und Schulden zwischen der Steuerbilanz und der IFRS-Bilanz gebildet. Steuerliche Verlustvorträge, die wahrscheinlich zukünftig genutzt werden können, werden in Höhe des latenten Steueranspruchs (aktive latente Steuern) aktiviert. Aktive latente Steuern sind grundsätzlich mit der Maßgabe angesetzt, dass ein künftiges zu versteuerndes Einkommen wahrscheinlich ist, mit dem die temporären Differenzen genutzt werden können. Soweit die Realisierung aktiver latenter Steuern unwahrscheinlich ist, erfolgt eine Wertberichtigung.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden (passive latente Steuern) werden saldiert, soweit das Unternehmen ein Recht zur Aufrechnung der laufenden Ertragsteueransprüche und -schulden hat und wenn sich die aktiven und passiven latenten Steuern auf laufende Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.

Zur Ermittlung der latenten Steuern sind die Steuersätze anzuwenden, die nach der derzeitigen Rechtslage für den Zeitpunkt gültig oder angekündigt sind, in dem sich die temporären Differenzen wahrscheinlich ausgleichen werden. Der Gesamtsteuersatz für die Ermittlung der latenten Steuern inländischer Unternehmen beträgt 30 Prozent. Hierbei werden neben der Körperschaftsteuer von 15 Prozent der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent auf die Körperschaftsteuer und die durchschnittliche Gewerbesteuer von ca. 14 Prozent berücksichtigt. Bei inländischen Unternehmen, die für gewerbesteuerliche Zwecke die sogenannte erweiterte Kürzung nach § 9 Nr. 1, Satz 2 ff. GewStG in Anspruch nehmen, werden die latenten Steuern mit 16 Prozent berechnet; dies entspricht der Körperschaftsteuer inklusive des Solidaritätszuschlags. Für ausländische Unternehmen wird der jeweilige nationale Steuersatz angewandt. Dieser beträgt zwischen 10 Prozent (Ungarn) und 41 Prozent (Japan).

Laufende Ertragsteuern für die Berichtsperiode und für frühere Perioden sind mit dem Betrag zu bemessen, in dessen Höhe eine Zahlung an bzw. Erstattung durch die Steuerbehörden erwartet wird. Sie werden anhand der am Bilanzstichtag geltenden gesellschaftsbezogenen Steuersätze ermittelt.

Finanzinstrumente

Als Finanzinstrumente werden vertraglich vereinbarte Rechte und Verpflichtungen bilanziert, aus denen ein Zu- oder Abfluss von finanziellen Vermögenswerten oder die Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten resultiert. Sie werden in originäre und derivative Finanzinstrumente unterteilt und in der Bilanz unter den finanziellen Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten sowie den Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.

Beim erstmaligen Ansatz werden Finanzinstrumente mit ihrem beizulegenden Zeitwert zuzüglich direkt zuordenbarer Transaktionskosten bewertet. Transaktionskosten von Finanzinstrumenten, die „ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (At Fair Value through Profit or Loss)" bewertet werden, sind direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert folgt einer dreistufigen Hierarchie. Sofern vorhanden, wird der Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt zugrunde gelegt (Stufe 1). Ist ein solcher Preis nicht verfügbar, ist der Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt für ähnliche Finanzinstrumente heranzuziehen oder andere Bewertungstechniken, bei denen die angewandten Parameter auf beobachtbaren Marktdaten basieren (Stufe 2). In allen anderen Fällen wird auf Bewertungstechniken zurückgegriffen, bei denen die angewandten Parameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (Stufe 3). Als etablierte Bewertungstechniken werden Discounted-Cashflow-Analysen oder Optionspreismodelle gewählt. Nicht marktgerecht verzinste langfristige Finanzinstrumente werden bewertet, indem die erwarteten Cashflows mit dem effektiven Zinssatz auf den Zeitpunkt der Anschaffung diskontiert werden (Barwert). Der effektive Zinssatz berücksichtigt alle zurechenbaren Gebühren mit Zinscharakter. Die Folgebewertung richtet sich nach der Kategorisierung der Finanzinstrumente.

(a) Originäre Finanzinstrumente

Im Konzern werden originäre Finanzinstrumente als finanzielle Vermögenswerte den Kategorien „Ausleihungen und Forderungen (Loans and Receivables)" oder „zur Veräußerung verfügbar (Available-for-Sale)" zugeordnet. Die erstmalige Erfassung dieser Vermögenswerte erfolgt zum Erfüllungstag. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Erhalt von Zahlungen erloschen sind oder übertragen wurden und Evonik im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen hat. Im Konzern lagen keine Fälle vor, in denen finanzielle Vermögenswerte mit einer Verbriefung oder Rückkaufsvereinbarung verkauft und ganz oder teilweise weiterbilanziert wurden.

Originäre Finanzinstrumente als finanzielle Verbindlichkeiten werden der Kategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten (At amortised Cost)" zugeordnet. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn sie getilgt sind, das heißt, wenn die Verpflichtung beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen ist.

Im Folgenden werden die im Konzern verwendeten Kategorien dargestellt:

Die Kategorie „Ausleihungen und Forderungen" umfasst insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Ausleihungen. Die Vermögenswerte dieser Kategorie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Zeigen objektive Hinweise, die auf historischen Erfahrungswerten beruhen, dass die fälligen Erfüllungsbeträge im Rahmen der üblichen Bedingungen nicht vollständig einbringlich sind, wird eine Wertminderung vorgenommen. Die Höhe bemisst sich als Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswerts und dem auf Basis des Effektivzinssatzes ermittelten Barwert der geschätzten zukünftigen Einzahlungen. Wertminderungen werden ergebniswirksam erfasst. Soweit der Grund für den Wertminderungsbedarf entfallen ist, werden ergebniswirksame Zuschreibungen bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.

Der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar" werden Eigenkapitalanteile zugeordnet, die nicht konsolidiert oder at Equity bilanziert werden, sowie andere Wertpapiere. Liegt der beizulegende Zeitwert solcher Vermögenswerte nicht vor oder ist er nicht verlässlich bestimmbar, wie im Falle von nicht börsennotierten Eigenkapitaltiteln, werden die Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts werden unter Berücksichtigung latenter Steuern in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung erfasst. Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob objektive Hinweise für eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswerts vorliegen. Ein wesentlicher oder andauernder Rückgang des beizulegenden Zeitwerts unter den Buchwert wird als Hinweis für eine Wertminderung gesehen. Bei Aktien liegt ein solcher Hinweis vor, wenn der beizulegende Zeitwert um 20 Prozent unter dem Buchwert liegt. Existiert ein derartiger Hinweis, werden die in den anderen Erfolgsbestandteilen erfassten Verluste ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Soweit der Grund für den Wertminderungsbedarf entfallen ist, werden Zuschreibungen grundsätzlich in den anderen Erfolgsbestandteilen erfasst. Lediglich für Schuldinstrumente, die dieser Kategorie zugeordnet sind, werden Zuschreibungen bis zur Höhe der ursprünglichen Wertminderung ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Bei Beteiligungen und anderen finanziellen Vermögenswerten, deren Zeitwerte nicht verlässlich bestimmt werden können, werden keine Zuschreibungen vorgenommen.

Der Kategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten" sind insbesondere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Kredite zugeordnet. Die Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet.

(b) Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente (Derivate) werden zur Absicherung von Risiken aus Währungs-, Warenpreis- und Zinsänderungen eingesetzt. Hierzu werden Sicherungsinstrumente in Form von Zinsswaps, Optionen, Devisentermingeschäften und Warentermingeschäften entweder freistehend oder im Rahmen einer Bewertungseinheit mit dem zugehörigen abzusichernden Grundgeschäft (Hedge Accounting) bilanziert. Die erstmalige Erfassung erfolgt zum Handelstag. Existiert für das Derivat kein Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt, wird der beizulegende Zeitwert mittels finanzmathematischer Methoden ermittelt. Bei Devisentermingeschäften wird der Devisenterminkurs am Bilanzstichtag zugrunde gelegt. Die Marktpreise von Optionsgeschäften werden über anerkannte Optionspreismodelle ermittelt. Commodity-Derivate werden auf Basis von Spotpreisen und Forwardsätzen, Zins-Derivate durch Abzinsung zukünftiger Cashflows bewertet.

Freistehende derivative Finanzinstrumente gehören der Kategorie „ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (At Fair Value through Profit or Loss)" an und werden als „zu Handelszwecken gehalten (Held for Trading)" eingestuft. Finanzinstrumente dieser Kategorie werden an jedem Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Ein Gewinn oder Verlust aus der Änderung des beizulegenden Zeitwerts wird ergebniswirksam erfasst.

Die Bilanzierung von Sicherungs- und zugehörigen Grundgeschäften im Rahmen des Hedge Accounting ist an bestimmte Kriterien geknüpft. Das Hedge Accounting setzt insbesondere eine ausführliche Dokumentation der Sicherungsbeziehung und einen Nachweis der erwarteten sowie der tatsächlichen Sicherungseffektivität zwischen 80 und 125 Prozent voraus. Es ist dann zu beenden, wenn die Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sind. Bei Cashflow-Hedges ist eine Beendigung des Hedge Accounting auch dann erforderlich, wenn der Eintritt der vorhergesehenen Transaktion nicht mehr wahrscheinlich ist. In diesem Falle ist der in den anderen Erfolgsbestandteilen erfasste Betrag ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umzubuchen.

In Abhängigkeit von der jeweiligen Art des Sicherungszusammenhangs werden Sicherungsinstrumente im Hedge Accounting wie folgt bewertet:

Fair Value Hedges verfolgen den Zweck, die beizulegenden Zeitwerte von bilanzierten Vermögenswerten oder bilanzierten Schulden abzusichern. Die auf das abgesicherte Risiko entfallenden Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments sowie des abgesicherten Grundgeschäfts werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Werden nicht bilanzierte feste Verpflichtungen abgesichert, führen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der festen Verpflichtung im Hinblick auf das abgesicherte Risiko zum ergebniswirksamen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld. Aufgrund dieser Vorgehensweise kompensieren sich bei Effektivität der Absicherung die Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft in der Gewinn- und Verlustrechnung der Periode.

Cashflow-Hedges verfolgen den Zweck, das Risiko der Volatilität der künftigen Zahlungsströme eines bilanzierten Vermögenswerts bzw. einer Verbindlichkeit oder einer mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden geplanten Transaktion abzusichern. Der effektive Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts eines Sicherungsinstruments wird in den anderen Erfolgsbestandteilen und der ineffektive Teil der Wertänderungen ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. In den anderen Erfolgsbestandteilen erfasste Beträge werden ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, sobald das abgesicherte Grundgeschäft die Gewinn- und Verlustrechnung berührt. Bei einer Zinssicherung laufen diese Beträge in das Zinsergebnis, bei einer Umsatzsicherung in die entsprechenden Umsatzerlöse und im Fall einer Absicherung von Wareneinkäufen in die Kosten der umgesetzten Leistung. Besteht die abgesicherte zukünftige Transaktion aus dem Ansatz eines nichtfinanziellen Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit, werden die zuvor in den anderen Erfolgsbestandteilen erfassten Gewinne oder Verluste in die Erstbewertung der Anschaffungskosten des Vermögenswerts oder der Verbindlichkeit einbezogen.

Hedges of a Net Investment verfolgen den Zweck, das Fremdwährungsrisiko aus Beteiligungen mit ausländischer Funktionalwährung abzusichern. Solche Absicherungen werden wie Cashflow-Hedges behandelt. In den anderen Erfolgsbestandteilen erfasste Gewinne oder Verluste werden mit Veräußerung des ausländischen Tochterunternehmens bzw. Rückführung des Investments ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht.

Leasing

Leasing ist eine Vereinbarung, in der gegen eine Zahlung oder Zahlungen das Recht auf Nutzung eines Vermögenswerts für einen bestimmten Zeitraum übertragen wird. Der Konzern tritt in Vereinbarungen über Operating- oder Finanzierungsleasing sowohl als Leasingnehmer wie auch als Leasinggeber auf.

Als Finanzierungsleasing werden Leasingverhältnisse klassifiziert, bei denen der Leasingnehmer entsprechend den vertraglichen Regelungen im Wesentlichen alle Chancen und Risiken aus dem Eigentum am Leasingobjekt trägt. Neben dem vertraglich vereinbarten Finanzierungsleasing können Vereinbarungen über die Nutzung von Vermögenswerten, zum Beispiel langfristige Lieferverträge, bei kumulativer Erfüllung bestimmter Kriterien als Finanzierungsleasing eingestuft werden. Ist Evonik selbst Leasingnehmer, werden die Vermögenswerte in den Sachanlagen zu ihrem Zeitwert oder zum niedrigeren Barwert der unkündbaren Mindestleasingzahlungen angesetzt. Die aus den künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen werden als Verbindlichkeit zum abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert. Ist Evonik Leasinggeber, so wird anstelle von Sachanlagen eine Forderung in Höhe des Nettoinvestitionswerts angesetzt.

Der beim Leasingnehmer angesetzte Vermögenswert wird in Übereinstimmung mit den Regeln des IAS 16 fortgeschrieben. Zum Zwecke der Folgebewertung der Leasingverbindlichkeit bzw. Leasingforderung werden die geleisteten bzw. erhaltenen Leasingraten mittels der Effektivzinsmethode in einen Zins- und einen Tilgungsanteil aufgeteilt. Der Zinsanteil wird über die Vertragsdauer ergebniswirksam im Zinsaufwand bzw. Zinsertrag erfasst. Der Tilgungsanteil ermittelt sich als Differenz zwischen Leasingrate und Zinsanteil und mindert kontinuierlich die Leasingverbindlichkeit bzw. Leasingforderung.

Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden in der Bilanz unter den finanziellen Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Operating-Leasing umfasst alle Leasingverhältnisse, bei denen es sich nicht um Finanzierungsleasing handelt. Aufwendungen und Erträge hieraus werden periodengerecht ergebniswirksam erfasst.

Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und mit diesen im Zusammenhang stehende Schulden Langfristige Vermögenswerte werden als „zur Veräußerung vorgesehen" ausgewiesen, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Die Vermögenswerte müssen in ihrem jetzigen Zustand zu Bedingungen, die für den Verkauf derartiger Vermögenswerte gängig und üblich sind, sofort veräußerbar sein und eine solche Veräußerung muss höchstwahrscheinlich sein. Sofern mit einer Transaktion auch die zugehörigen Schulden mitveräußert werden sollen, werden diese ebenfalls gesondert ausgewiesen.

Unmittelbar vor der erstmaligen Einstufung als „zur Veräußerung vorgesehen" sind die Vermögenswerte und Schulden gemäß den bisher relevanten Rechnungslegungsvorschriften zu bewerten. Danach sind sie mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten anzusetzen. Für eine spätere Neubewertung sind für Vermögenswerte und Schulden, die nicht unter die Bewertungsvorschriften des IFRS 5 „Non-current Assets Held for Sale and Discontinued Operations" fallen, auch weiterhin die relevanten Rechnungslegungsvorschriften zu beachten. Dies sind bei Evonik hauptsächlich:

IAS 2 „Inventories",
IAS 12 „Income Taxes",
IAS 19 „Employee Benefits" und
IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement".

Soweit es sich nicht um eine nicht fortgeführte Aktivität (Discontinued Operation) handelt, werden die Ergebnisse aus der Bewertung und dem Verkauf dieser Vermögenswerte weiterhin im Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen.

Nicht fortgeführte Aktivitäten (Discontinued Operations)

Eine nicht fortgeführte Aktivität ist entweder ein bedeutender geschäftlicher oder geografischer Bereich des Unternehmens, der im Rahmen eines einzelnen Plans als Gesamtheit oder in Teilen veräußert bzw. eingestellt werden soll, oder ein mit Veräußerungsabsicht erworbenes Tochterunternehmen.

Die Ergebnisse aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der Bewertung und dem Verkauf einer nicht fortgeführten Aktivität werden in der Gewinn- und Verlustrechnung getrennt von den fortgeführten Aktivitäten dargestellt. Ebenso sind die Cashflows einer nicht fortgeführten Aktivität in der Kapitalflussrechnung getrennt von den fortgeführten Aktivitäten darzustellen.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand für den Erwerb oder Bau von Sachanlagen vermindern die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Sie werden über die Nutzungsdauer der Sachanlage in Form geminderter Abschreibungen ergebniswirksam erfasst. Vorteile aus zinsvergünstigten Förderdarlehen der öffentlichen Hand werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten abgegrenzt und über die Laufzeit der Darlehen betragsmäßig in gleicher Höhe wie die Aufzinsung der Darlehen ergebniswirksam aufgelöst. Die Auflösung wird in den Umsatzerlösen vereinnahmt, sofern die niedrig verzinslichen Darlehen als Kompensation für entgangene Mieterträge gewährt wurden. Wurde der Zinsvorteil im Zusammenhang mit Investitionen gewährt, erfolgt die Auflösung für die Dauer der Vorteilsgewährung über die sonstigen betrieblichen Erträge. Sonstige gewährte Zuwendungen werden ebenfalls unter den sonstigen Verbindlichkeiten abgegrenzt und über den Zeitraum als Ertrag erfasst, um sie mit den entsprechenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, zu verrechnen.

Eventualschulden, Eventualforderungen und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Eventualschulden sind, soweit sie nicht im Rahmen eines Unternehmenserwerbs anzusetzen waren, nicht in der Bilanz zu erfassende mögliche oder gegenwärtige Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und bei denen ein Abfluss von Ressourcen nicht unwahrscheinlich ist.

Eventualforderungen sind nicht bilanzierungsfähige mögliche Vermögenswerte, die aus vergangenen Ereignissen entstehen und deren Existenz durch das Eintreten oder Nichteintreten eines oder mehrerer unsicherer künftiger Ereignisse erst noch bestätigt wird. Eintreten oder Nichteintreten stehen dabei nicht vollständig unter der Kontrolle des Unternehmens. Eine Eventualforderung wird angegeben, wenn der Zufluss wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen resultieren aus unbelasteten schwebenden Rechtsgeschäften, Dauerschuldverhältnissen, öffentlich-rechtlichen Auflagen oder sonstigen wirtschaftlichen Verpflichtungen, die nicht bereits unter den bilanzierten Schulden oder den Eventualschulden erfasst sind und sofern sie für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind.

(4) Diskussion zu Annahmen und Schätzungsunsicherheiten

Mit Erstellung des Konzernabschlusses werden Annahmen und Einschätzungen getroffen, welche die Zukunft betreffen. Die hieraus abgeleiteten Schätzungen werden naturgemäß nicht immer den späteren Gegebenheiten entsprechen. Schätzungsanpassungen werden zum Zeitpunkt besserer Kenntnis ergebniswirksam berücksichtigt. Diejenigen Annahmen und Schätzungen, die ein beträchtliches Risiko in Form einer Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahres mit sich bringen können, werden im Folgenden dargestellt:

(a) Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten

Die Überprüfung der Werthaltigkeit von immateriellen Vermögenswerten, und hier insbesondere der Geschäfts- oder Firmenwerte, erfordert auch Annahmen und Schätzungen bezüglich künftiger Cashflows, erwarteter Wachstumsraten, Währungskursen und der Abzinsungssätze. Die hierzu getroffenen Annahmen können Änderungen unterliegen, die zu Wertminderungen in zukünftigen Perioden führen würden. Eine relative Erhöhung des gewichteten Kapitalkostensatzes nach Steuern um 10 Prozent aufgrund etwaiger Veränderungen des Zinsniveaus am Kapitalmarkt würde zu keinem Wertminderungsbedarf führen.

(b) Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern

Aktive latente Steuern dürfen nur insoweit angesetzt werden, wie es hinreichend wahrscheinlich ist, dass zukünftig ausreichend zu versteuernde Jahresergebnisse verfügbar sein werden. Die Berechnung latenter Steuern erfolgt auf Basis der Steuersätze, die nach der derzeitigen Rechtslage zu dem Zeitpunkt gelten, in dem sich die nur vorübergehenden Differenzen wieder ausgleichen werden. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, so ist eine ergebniswirksame Wertberichtigung der aktiven latenten Steuern vorzunehmen.

(c) Werthaltigkeit von sonstigen Vermögenswerten

Sonstige immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, Beteiligungen sowie Forderungen und Ausleihungen unterliegen Einschätzungen hinsichtlich ihrer Nutzungsdauer, ihrer Abschreibungsverläufe und ihrer Werthaltigkeit. Diese Einschätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und Planungen, die unter anderem Annahmen bezüglich wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, Branchenentwicklungen bzw. Kundenbonitäten beinhalten.

Sofern sich Annahmen oder Umstände wesentlich verändern, ist eine Neubeurteilung der Einschätzungen notwendig, die zu einer Wertminderung des betroffenen Vermögenswerts führen kann.

(d) Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Der Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen liegen unter anderem Annahmen über Abzinsungssätze, langfristig erwartete Renditen auf das Planvermögen, zukünftig erwartete Gehalts- und Rentensteigerungen, Kostentrends im Bereich der medizinischen Versorgung sowie Sterbetafeln zugrunde. Diese Annahmen können aufgrund veränderter wirtschaftlicher Bedingungen oder einer veränderten Marktlage von den tatsächlichen Daten abweichen.

Zum 31. Dezember 2012 wurde die Datenbasis, die bisher für die Ermittlung des Abzinsungssatzes zur Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen im Euro-Raum herangezogen wurde, angepasst, vgl. auch Anhangziffer (7.10). Bis zu diesem Zeitpunkt wurde der Abzinsungssatz auf Basis des durch den iBoxx EUR Corporate AA definierten Korbs von Anleihen von Unternehmen mit erstklassiger Bonität ermittelt. Aufgrund von Ratingherabstufungen reduzierte sich die Anzahl der im Index enthaltenen Anleihen im Jahr 2012 jedoch so stark, dass er nicht mehr als ausreichende Grundlage für die Ermittlung eines stabilen und mit den Rechnungslegungsvorschriften kohärenten Abzinsungssatzes geeignet ist. Daher wurde die Datenbasis erweitert, wobei nun auch Anleihen mit einem geringeren ausstehenden Volumen berücksichtigt werden, die mindestens von einer der drei großen international anerkannten Ratingagenturen ein AA-Rating erhalten haben.

Zum 31. Dezember 2012 hätte der Abzinsungssatz vor Anpassung der Datenbasis 3,25 Prozent betragen - der neue Abzinsungssatz liegt bei 3,75 Prozent.

Bei einem Abzinsungssatz von 3,25 Prozent im Euro-Raum wären die Verpflichtungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen zum Jahresende 2012 um 654 Millionen € höher gewesen. Im Jahr 2013 würde dies nach dem geänderten IAS 19 zu einem um 26 Millionen € höheren Dienstzeitaufwand sowie zu einem um 2 Millionen € höheren Nettozinsaufwand führen.

Eine Verminderung des verwendeten konzernweiten Abzinsungssatzes um einen Prozentpunkt würde zu einer Erhöhung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen (DBO) um 1.575 Millionen € führen. Umgekehrt würde eine Erhöhung des Abzinsungssatzes um einen Prozentpunkt eine Verminderung der DBO um 1.220 Millionen € bewirken.

Bei einer Erhöhung des Kostentrends im Bereich der medizinischen Versorgung um einen Prozentpunkt würde sich der kumulierte Verpflichtungsumfang für Gesundheitsvorsorgeverpflichtungen um 13 Millionen € und der Pensionsaufwand um 1 Million € erhöhen. Umgekehrt würde eine Verminderung des Kostentrends um einen Prozentpunkt eine Verminderung des kumulierten Verpflichtungsumfangs um 11 Millionen € und des Pensionsaufwands um 1 Million € bewirken.

(e) Bewertung von sonstigen Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen, insbesondere die Rückstellungen für Rekultivierung und Umweltschutz, für Prozessrisiken sowie für Restrukturierungen, unterliegen naturgemäß in hohem Maße Schätzungsunsicherheiten bezüglich der Höhe oder des Eintrittszeitpunkts der Verpflichtungen. Das Unternehmen muss teilweise aufgrund von Erfahrungswerten Annahmen bezüglich der Eintrittswahrscheinlichkeit der Verpflichtung oder zukünftiger Entwicklungen, wie zum Beispiel der zur Verpflichtungsbewertung anzusetzenden Kosten, treffen. Diese können insbesondere bei langfristigen Rückstellungen Schätzungsunsicherheiten unterliegen. Des Weiteren ist die Höhe von langfristigen Rückstellungen im besonderen Maße von der Wahl und Entwicklung der marktgerechten Abzinsungssätze abhängig. Im Konzern werden nach Währungen und Restlaufzeiten gestaffelte Zinssätze verwendet.

(5) Veränderungen im Konzern

(5.1) Konsolidierungskreis und Anteilsbesitzliste

Neben der Evonik Industries AG werden in den Konzernabschluss alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen. Wesentliche assoziierte Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.

Unternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowohl im Einzelnen als auch insgesamt von untergeordneter Bedeutung ist, werden in den Konzernabschluss zu fortgeführten Anschaffungskosten einbezogen.

Der Konsolidierungskreis veränderte sich im Geschäftsjahr 2012 wie folgt:

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Anzahl Inland Ausland Gesamt
Evonik Industries AG und konsolidierte Tochterunternehmen
Stand 31.12.2011 68 115 183
Erwerbe - - -
Sonstige Erstkonsolidierungen 3 7 10
Verkäufe - 1 - 4 - 5
Verschmelzungen - 3 - - 3
Sonstige Abgänge aus dem Konsolidierungskreis - - 11 - 11
Stand 31.12.2012 67 107 174
Nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmen
Stand 31.12.2011 11 5 16
Erwerbe - 1 1
Sonstige erstmalige Bilanzierung nach der Equity-Methode - 2 2
Verkäufe - - -
Sonstige Abgänge aus dem Konsolidierungskreis - - -
Stand 31.12.2012 11 8 19
78 115 193

Die Erwerbe und Verkäufe des laufenden Geschäftsjahres werden unter Anhangziffer (5.2) erläutert.

Die Auswirkungen von Änderungen der Beteiligungsquote an Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der Beherrschung führten, sind unwesentlich.

Die folgende Auflistung zeigt den Anteilsbesitz von Evonik nach § 313 Abs. 2 HGB. Die Anteile am Kapital wurden gemäß § 16 AktG berechnet. Demnach wurden Anteile, die von dem Mutterunternehmen, von einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen oder von einer für Rechnung dieser Unternehmen handelnden Person gehalten wurden, bei der Berechnung berücksichtigt.

Die inländischen Tochterunternehmen, die von den Erleichterungen der §§ 264 Abs. 3 und 264 b HGB bezüglich der Aufstellung von Anhang und Lagebericht bzw. der Offenlegung des Jahresabschlusses Gebrauch machten, sind gekennzeichnet.

Unternehmen, an denen Evonik mehr als 50 Prozent der Anteile am Kapital hielt, die aber wegen fehlender Stimmrechtsmehrheit nach der Equity-Methode bilanziert wurden, sind ebenfalls kenntlich gemacht.

Folgende Unternehmen wurden als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen:

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Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens Kapitalanteil

in %
Konsolidierte Unternehmen
Inland
Aachener Bergmannssiedlungsgesellschaft mbH Hückelhoven 100,00
AQura GmbH Hanau 1) 100,00
Bauverein Glückauf GmbH Ahlen 100,00
BHS Liegenschaften GmbH & Co. KG Peißenberg 100,00
BHS Liegenschaften Verwaltungs-GmbH Peißenberg 100,00
BHS Projektentwicklungs-GmbH & Co. KG Peißenberg 100,00
BK-Wolfgang-Wärme GmbH Hanau 100,00
CyPlus GmbH Hanau 100,00
EBV Gesellschaft mit beschränkter Haftung Hückelhoven 100,00
Evonik Beteiligungs-GmbH Frankfurt am Main 1) 100,00
Evonik Chempower GmbH Essen 100,00
Evonik Dahlenburg GmbH Dahlenburg 100,00
Evonik Degussa GmbH Essen 100,00
Evonik Degussa Immobilien GmbH & Co. KG Marl 100,00
Evonik Degussa Immobilien Verwaltungs-GmbH Marl 100,00
Evonik Goldschmidt GmbH Essen 100,00
Evonik Goldschmidt Rewo GmbH Steinau an der Straße 100,00
Evonik Gorapur GmbH Wittenburg 1) 100,00
Evonik Hanse GmbH Geesthacht 1) 100,00
Evonik IP GmbH (i.G.) Eschborn 100,00
Evonik Litarion GmbH Kamenz 1) 100,00
Evonik Oil Additives GmbH Darmstadt 100,00
Evonik Oxeno GmbH Marl 100,00
Evonik Peroxygens GmbH Essen 100,00
Evonik Peroxygens Holding GmbH Essen 100,00
Evonik Polymer Technologies GmbH Wörth am Main 1) 100,00
Evonik Projekt-Beteiligungs-GmbH & Co. KG Essen 99,00
Evonik Projekt-Beteiligung Verwaltungs-GmbH Essen 100,00
Evonik Risk and Insurance Services GmbH Essen 1) 100,00
Evonik Röhm GmbH Darmstadt 100,00
Evonik Services GmbH Essen 1) 100,00
Evonik Technochemie GmbH Dossenheim 1) 100,00
Evonik Tego Chemie GmbH Essen 1) 100,00
Evonik Wohnen GmbH Essen 100,00
Goldschmidt ETB GmbH Berlin 1) 100,00
Goldschmidt SKW Surfactants GmbH Essen 100,00
HD Ceracat GmbH Frankfurt am Main 100,00
Heinrich Schäfermeyer GmbH Hückelhoven 100,00
Hüls Service GmbH Marl 1) 100,00
HVG Grünflächenmanagement GmbH Essen 99,00
Industriepark Wolfgang GmbH Hanau 100,00
Infracor GmbH Marl 100,00
Infracor Lager- und Speditions-GmbH Marl 1) 100,00
KMV Vermögensverwaltungs-GmbH Marl 100,00
Li-Tec Battery GmbH Kamenz 50,10
Lünener Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft mbH Lünen 100,00
Mönch-Kunststofftechnik GmbH Bad König 1) 100,00
R & B Industrieanlagenverwertung GmbH Essen 100,00
RBV Verwaltungs-GmbH Essen 100,00
RCIV Vermögensverwaltungs-GmbH Essen 100,00
Rhein Lippe Wohnen GmbH Duisburg 100,00
RHZ Handwerks-Zentrum GmbH Gladbeck 99,00
RIAG Immobilienverwaltung GmbH Essen 100,00
RÜTGERS Dienstleistungs-GmbH Essen 100,00
RÜTGERS GmbH Essen 100,00
RÜTGERS Rail Verwaltungs GmbH Essen 100,00
Siedlung Niederrhein GmbH Dinslaken 100,00
Stockhausen Unterstützung-Einrichtungs GmbH Krefeld 100,00
Th. Goldschmidt-Fürsorge GmbH (i.L) Essen 100,00
Vivawest Beteiligungen GmbH & Co. KG Essen 94,90
Vivawest GmbH Essen 100,00
Walsum Immobilien GmbH Duisburg 94,90
Westgas GmbH Marl 100,00
Wohnbau Auguste Victoria GmbH Marl 100,00
Wohnbau Westfalen GmbH Dortmund 100,00
Wohnungsbaugesellschaft mit beschränkter Haftung „Glückauf" Moers 100,00
Ausland
Cosmoferm B.V. (i.L.) Delft (Niederlande) 100,00
Degussa Africa Holdings (Pty) Ltd. Johannesburg (Südafrika) 84,37
Degussa International Inc. Wilmington (Delaware, USA) 100,00
Degussa Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00
Degussa SKW Co. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00
Egesil Kimya Sanayi ve Ticaret A.S. Istanbul (Türkei) 51,00
EGL Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00
Evonik Acrylics Africa (Pty) Ltd. Johannesburg (Südafrika) 51,00
Evonik Aerosil France S.A.R.L. Salaise-sur-Sanne (Frankreich) 100,00
Evonik Agroferm Zrt. Kaba (Ungarn) 100,00
Evonik Amalgamation Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00
Evonik Australia Pty Ltd. Mount Waverley (Victoria, Australien) 100,00
Evonik Canada Inc. Calgary (Kanada) 100,00
Evonik Carbon Black Nederland B.V. Botlek (Niederlande) 100,00
Evonik CB LLC Wilmington (Delaware, USA) 100,00
Evonik Cristal Materials Corporation Taipeh (Taiwan) 52,00
Evonik Cyro Canada Inc. Etobicoke (Kanada) 100,00
Evonik Cyro LLC Wilmington (Delaware, USA) 100,00
Evonik Degussa Africa (Pty) Ltd. Midrand (Südafrika) 100,00
Evonik Degussa Antwerpen N.V. Antwerpen (Belgien) 100,00
Evonik Degussa Argentina S.A. Buenos Aires (Argentinien) 100,00
Evonik Degussa Brasil Ltda. SR) Paulo (Brasilien) 100,00
Evonik Degussa Canada ULC Calgary (Kanada) 100,00
Evonik Degussa Carbons, Inc. Wilmington (Delaware, USA) 100,00
Evonik Degussa Chile S.A. Santiago (Chile) 99,99
Evonik Degussa (China) Co., Ltd. Peking (China) 100,00
Evonik Degussa Corporation Parsippany (New Jersey, USA) 100,00
Evonik Degussa France Groupe S.A.S. Ham (Frankreich) 100,00
Evonik Degussa Hong Kong Ltd. Hongkong (Hongkong) 100,00
Evonik Degussa Ibérica S.A. Granollers (Spanien) 100,00
Evonik Degussa India Pvt. Ltd. Mumbai (Indien) 100,00
Evonik Degussa International AG Zürich (Schweiz) 100,00
Evonik Degussa Iran AG Teheran (Iran) 100,00
Evonik Degussa Italia S.p.A. Mailand (Italien) 100,00
Evonik Degussa Japan Co., Ltd. Tokio (Japan) 100,00
Evonik Degussa Korea Ltd. Seoul (Südkorea) 100,00
Evonik Degussa Mexico S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100,00
Evonik Degussa Mexico Servicios, S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100,00
Evonik Degussa Peroxid GmbH Klagenfurt (Österreich) 100,00
Evonik Degussa Services LLC Wilmington (Delaware, USA) 100,00
Evonik Degussa Specialty Chemicals (Shanghai) Co., Ltd. Schanghai (China) 100,00
Evonik Degussa Taiwan Ltd. Taipeh (Taiwan) 100,00
Evonik Degussa Ticaret Ltd. Sirketi Tuzla/Istanbul (Türkei) 100,00
Evonik Degussa UK Holdings Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00
Evonik Dutch Holding B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00
Evonik Fermas s.r.o. Slovenskä L'upca (Slowakei) 100,00
Evonik Fibres GmbH Schörfling (Österreich) 100,00
Evonik Finance B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00
Evonik Foams Inc. Wilmington (Delaware, USA) 100,00
Evonik Forhouse Optical Polymers Corporation Taichung (Taiwan) 51,00
Evonik Goldschmidt Corp. Wilmington (Delaware, USA) 100,00
Evonik Goldschmidt UK Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00
Evonik Gulf FZE Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) 100,00
Evonik International Holding B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00
Evonik Jayhawk Fine Chemicals Corporation Carson City (Nevada, USA) 100,00
Evonik Malaysia Sdn. Bhd. Kuala Lumpur (Malaysia) 100,00
Evonik MedAvox SpA (i.L.) Mailand (Italien) 100,00
Evonik Membrane Extraction Technology Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00
Evonik Methionine SEA Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00
Evonik Metilatos S.A. Rosario (Argentinien) 100,00
Evonik Mexico S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100,00
Evonik Monosilane Japan Co., Ltd. Tokio (Japan) 100,00
Evonik Oil Additives Asia Pacific Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00
Evonik Oil Additives Canada Inc. Morrisburg (Kanada) 100,00
Evonik Oil Additives S.A.S. Lauterbourg (Frankreich) 100,00
Evonik Oil Additives USA, Inc. Horsham (Pennsylvania, USA) 100,00
Evonik Oxeno Antwerpen N.V. Antwerpen (Belgien) 100,00
Evonik Para-Chemie GmbH Gramatneusiedl (Österreich) 99,00
Evonik Pension Scheme Trustee Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00
Evonik Peroxide Africa (Pty) Ltd. Umbogintwini (Südafrika) 100,00
Evonik Peroxide B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00
Evonik Peroxide Holding B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00
Evonik Peroxide Ltd. Morrinsville (Neuseeland) 100,00
Evonik Re S.A. Luxemburg (Luxemburg) 100,00
Evonik Rexim (Nanning) Pharmaceutical Co., Ltd. Nanning (China) 100,00
Evonik Rexim S.A.S. Ham (Frankreich) 100,00
Evonik (SEA) Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00
Evonik Silquimica S.A. Zubillaga-Lantaron (Spanien) 100,00
Evonik Solar Norge AS Trondheim (Norwegen) 100,00
Evonik Speciality Organics Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00
Evonik Specialty Chemicals (Chongqing) Co., Ltd. Chongqing (China) 100,00
Evonik Specialty Chemicals (Jilin) Co., Ltd. Jilin (China) 100,00
Evonik Stockhausen LLC Wilmington (Delaware, USA) 100,00
Evonik Thai Aerosil Co. Ltd. Bangkok (Thailand) 100,00
Evonik (Thailand) Ltd. Bangkok (Thailand) 100,00
Evonik Tianda (Liaoyang) Chemical Additive Co., Ltd. Liaoyang (China) 97,04
Evonik Trustee Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00
Evonik United Silica Industrial Ltd. Tao Yuan Hsien (Taiwan) 100,00
Evonik United Silica (Siam) Ltd. Rayong (Thailand) 70,00
Evonik Wellink Silica (Nanping) Co., Ltd. Nanping (China) 60,00
Insilco Ltd. Gajraula (Indien) 73,11
JIDA Evonik High Performance Polymers (Changchun) Co., Ltd. Changchun (China) 84,04
Laporte Industries Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00
Laporte Nederland (Holding) B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00
Laporte Organisation Ltd. (i.L.) London (Vereinigtes Königreich) 100,00
Nilok Chemicals Inc. (i.L.) Parsippany (New York, USA) 100,00
Nippon Aerosil Co., Ltd. Tokio (Japan) 80,00
OOO Destek Podolsk (Russische Föderation) 62,25
OOO Evonik Chimia Moskau (Russische Föderation) 100,00
PT. Evonik Indonesia Cikarang Bekasi (Indonesien) 100,00
PT. Evonik Sumi Asih Bekasi Timur (Indonesien) 75,00
Qingdao Evonik Chemical Co., Ltd. Jiaozhou (China) 52,00
Roha B.V. Tilburg (Niederlande) 100,00
RÜTGERS Organics Corporation State College (Pennsylvania, USA) 100,00
SKC Evonik Peroxide Korea Co., Ltd. Ulsan (Südkorea) 55,00
Stockhausen Nederland B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00
The St. Bernard Insurance Company Ltd. Douglas (Isle of Man) 100,00

1) Inanspruchnahme von Erleichterungen nach §§ 264 Abs. 3 bzw. 264 b HGB.

Folgende Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen wurden nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen:

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Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens Kapitalanteil

in %
Gemeinschaftsunternehmen (at Equity bilanziert)
Inland
JSSi GmbH Freiberg 2) 51,00
StoHaas Management GmbH Marl 50,00
StoHaas Monomer GmbH & Co. KG Marl 50,00
THS GmbH Essen 50,00
Vivawest Wohnen GmbH Essen 50,00
Ausland
Daicel-Evonik Ltd. Tokio (Japan) 50,00
DSL Japan Co., Ltd. Tokio (Japan) 2) 51,00
Evonik Headwaters LLP Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 50,00
Evonik Lanxing (Rizhao) Chemical Industrial Co., Ltd. Rizhao (China) 50,00
Evonik Treibacher GmbH Treibach-Althofen (Österreich) 50,00
Perorsa - Peröxidos Orgänicos S.A. (i.L.) Barcelona (Spanien) 50,00
Rusferm Limited Nikosia (Zypern) 49,00
Assoziierte Unternehmen (at Equity bilanziert)
Inland
ARG mbH & Co. KG Duisburg 3) 19,93
Deutsche Industrieholz GmbH Essen 45,00
RAG Verkauf GmbH Herne 49,00
STEAG GmbH Essen 49,00
TÜV NORD InfraChem GmbH & Co. KG Marl 49,00
TÜV NORD InfraChem Verwaltungsgesellschaft mbH Marl 49,00
Ausland
Saudi Acrylic Polymers Company, Ltd. Jubail (Saudi-Arabien) 25,00

2) Aufgrund fehlender Stimmrechtsmehrheit at Equity bilanziert.

3) Aufgrund vertraglicher Vereinbarungen liegt ein maßgeblicher Einfluss vor.

Folgende Unternehmen wurden aus Wesentlichkeitsgründen zu fortgeführten Anschaffungskosten in den Konzernabschluss einbezogen:

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Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens Kapitalanteil

in %
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen (zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert)
Inland
GSB Gesellschaft zur Sicherung von Bergmannswohnungen mbH Essen 4) 50,00
PKU Pulverkautschuk Union GmbH (i.L.) Marl 100,00
RWS Wohnpark Sanssouci GmbH Essen 67,10
SJ Brikett- und Extrazitfabriken GmbH Hückelhoven 100,00
Studiengesellschaft Kohle mbH Mülheim 69,99
Ausland
Ariens Steenfabriek I B.V. Almelo (Niederlande) 100,00
Evonik Degussa Romania S.R.L. (i.L.) Bukarest (Rumänien) 100,00
Inspec Fine Chemicals Ltd. (i.L.) Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00
Laporte Chemicals Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00
RÜTGERS S.r.L. (i.L.) Mailand (Italien) 99,99
Sarclear Ltd. (i.L.) Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00
SKW Chemicals UK Ltd. (i.L.) Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00
Gemeinschaftsunternehmen (zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert)
Inland
Faserwerke Hüls Gesellschaft mit beschränkter Haftung Marl 50,00
Landschaftsagentur Plus GmbH Essen 50,00
Assoziierte Unternehmen (zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert)
Inland
Interkommunale Entwicklungsgesellschaft Hückelhoven-Wassenberg mbH (i.L.) Hückelhoven 25,00
Umschlag Terminal Marl GmbH & Co. KG Marl 50,00
Umschlag Terminal Marl Verwaltungs-GmbH Marl 50,00
Wohnbau Dinslaken GmbH Dinslaken 46,45
Sonstige Beteiligungen (zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert)
Inland
Industriepark Münchsmünster GmbH & Co. KG Münchsmünster 5) 30,00
Industriepark Münchsmünster Verwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung Münchsmünster 5) 38,00

4) Es liegt ein beherrschender Einfluss vor.

5) Es liegt kein maßgeblicher Einfluss vor.

(5.2) Akquisitionen und Desinvestitionen

Im Folgenden werden die Veränderungen des Konsolidierungskreises für die Berichtsperiode nach Erwerben (Akquisitionen) und Verkäufen (Desinvestitionen) näher erläutert.

Akquisitionen

In der Berichtsperiode gab es keine wesentlichen Akquisitionen.

Desinvestitionen

Am 5. März 2012 unterzeichnete Evonik einen Vertrag zur Veräußerung seines globalen Colorants-Geschäfts an eine Tochtergesellschaft der Arsenal Capital Management LP, New York (New York, USA). Der Verkauf wurde am 30. April 2012 vollzogen. Die Transaktion umfasste die Vermögenswerte und Schulden von Gesellschaften an Standorten in den USA, Kanada, Brasilien, Australien, China, Malaysia und den Niederlanden. Infolge dieses Verkaufs schieden drei Tochterunternehmen aus dem Konsolidierungskreis aus. Das Colorants-Geschäft war bis dahin Bestandteil des Segments Resource Efficiency. Über die finanziellen Bedingungen wurde Stillschweigen vereinbart.

Am 30. Juni 2012 unterzeichnete Evonik einen Vertrag zur Veräußerung seiner Anteile an dem Tochterunternehmen Evonik Sanzheng (Yingkou) Fine Chemicals Co. Ltd. an den chinesischen Partner. Der Vertrag wurde am 25. Dezember 2012 vollzogen. Das Geschäft der Gesellschaft mit Agrochemikalien gehörte vorher zum Segment Specialty Materials.

Weiterhin gab es einige kleinere Desinvestitionen, die ebenfalls nur unwesentliche Effekte auf den Konzernabschluss hatten.

Die Desinvestitionen wirkten sich zusammengefasst zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung bzw. Veräußerung auf die Bilanz wie folgt aus:

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Abgehende Buchwerte
Langfristiges Vermögen 89
Kurzfristiges Vermögen (ohne flüssige Mittel) 63
Flüssige Mittel 4
Langfristige Schulden 3
Kurzfristige Schulden 51
Verkaufspreise (brutto) 125

(5.3) Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und nicht fortgeführte Aktivitäten

Neben den unter Anhangziffer (5.2) beschriebenen Desinvestitionen hatte der Vorstand der Evonik Industries AG beschlossen, sich von weiteren kleineren Randaktivitäten zu trennen. Soweit diese Verkaufsprozesse noch nicht abgeschlossen sind, werden sie nach wie vor im Konzernabschluss abgebildet. IFRS 5 „Non-current Assets Held for Sale and Discontinued Operations" regelt die Bilanzierung und Bewertung dieser Geschäfte, vgl. Anhangziffer (3.7), sowie deren Darstellung im Konzernabschluss:

Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und hiermit im Zusammenhang stehende Schulden sind in der Bilanz getrennt von anderen Vermögenswerten und Schulden auszuweisen. Die Beträge für diese Vermögenswerte und Schulden, die im Vorjahr ausgewiesen wurden, sind nicht neu zu gliedern oder anzupassen.

Geschäfte, deren Vermögenswerte und zugehörige Schulden als „zur Veräußerung vorgesehen" klassifiziert wurden, können auch zusätzlich die Kriterien zur Einstufung als „nicht fortgeführte Aktivitäten" erfüllen, insbesondere wenn ein bedeutendes Geschäft veräußert werden soll.

Erträge und Aufwendungen solcher nicht fortgeführter Aktivitäten sind in der Gewinn- und Verlustrechnung getrennt von denen der fortgeführten Aktivitäten darzustellen. Ebenso sind die Cashflows gesondert auszuweisen. In der Gewinn- und Verlustrechnung sind die Angaben der Vorperiode anzupassen.

Für bereits in der Vergangenheit abgeschlossene Transaktionen, die als „nicht fortgeführte Aktivitäten" eingestuft waren, sind noch nachlaufende Erträge und Aufwendungen entstanden.

Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Auswirkungen der nicht fortgeführten Aktivitäten auf die Gewinn- und Verlustrechnung getrennt nach laufenden Ergebnissen und Veräußerungsergebnissen:

Gewinn- und Verlustrechnung

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Laufendes Ergebnis nach Steuern Veräußerungsergebnis nach Steuern Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten
in Millionen € 2012 20111 2012 20111 2012 2011
--- --- --- --- --- --- ---
Ehemaliges Geschäftsfeld Energie - 16 6 -106 6 -90
Sonstige nicht fortgeführte Aktivitäten - - 9 12 9 12
- 16 15 -94 15 -78

Für das ehemalige Geschäftsfeld Energie entfielen folgende Erträge und Aufwendungen auf das laufende Ergebnis:

Gewinn- und Verlustrechnung

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in Millionen € 2012 2011
Erträge - 700
Aufwendungen - -649
Laufendes Ergebnis vor Ertragsteuern nicht fortgeführter Aktivitäten - 51
Ertragsteuern - -35
Laufendes Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten - 16

Das Veräußerungsergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten setzt sich wie folgt zusammen:

Gewinn- und Verlustrechnung

scroll

in Millionen € 2012 2011
Ergebnis vor Ertragsteuern aus der Veräußerung nicht fortgeführter Aktivitäten 17 -93
Ehemaliges Geschäftsfeld Energie 7 -105
Sonstige nicht fortgeführte Aktivitäten 10 12
Ertragsteuern -2 -1
Ehemaliges Geschäftsfeld Energie -1 -1
Sonstige nicht fortgeführte Aktivitäten -1 -
Ergebnis nach Steuern aus der Veräußerung nicht fortgeführter Aktivitäten 15 -94
Ehemaliges Geschäftsfeld Energie 6 -106
Sonstige nicht fortgeführte Aktivitäten 9 12

Die zum 31. Dezember 2012 in der Bilanz umgegliederten Vermögenswerte und Schulden betreffen ein Tochterunternehmen, das in der Segmentberichterstattung unter „Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung" berichtet wird.

Zum 31. Dezember 2011 war im Wesentlichen der Teilbetrieb „Bewirtschaftung" der Evonik Wohnen GmbH (Evonik Wohnen), Essen, als „zur Veräußerung vorgesehen" ausgewiesen worden. Er wurde am 1. Januar 2012 auf Vivawest Wohnen übertragen. Vivawest Wohnen ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Evonik und THS. Der Teilbetrieb „Bewirtschaftung" war bis zur Übertragung Bestandteil des Segments Real Estate.

Bilanz

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in Millionen € 31.12.2012 31.12.2011
Sachanlagen 6 9
Latente Steuern/laufende Ertragsteueransprüche 3 6
Vorräte 7 9
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 16 18
Sonstige Forderungen 2 4
Flüssige Mittel - 1
Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte 34 47
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen - 29
Sonstige Rückstellungen 1 27
Latente Steuern/laufende Ertragsteuerschulden 1 -
Finanzielle Verbindlichkeiten 8 11
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3 3
Sonstige Verbindlichkeiten - 18
Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten 13 88

Die in der Kapitalflussrechnung dargestellten Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit der nicht fortgeführten Aktivitäten enthalten nur die Cashflows mit Dritten. Der Saldo dieser Cashflows spiegelt die Veränderung sowohl der flüssigen Mittel als auch des konzerninternen Cash-Pooling wider.

(6) Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(6.1) Umsatzerlöse

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in Millionen € 2012 2011
Erlöse aus dem Verkauf von Gütern und Dienstleistungen 13.462 14.178
Erlöse aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 167 362
13.629 14.540

(6.2) Sonstige betriebliche Erträge

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in Millionen € 2012 2011
Erträge aus der Bewertung von Derivaten (ohne Zins-Derivate) 384 375
Erträge aus Versicherungserstattungen 228 11
Erträge aus Währungsumrechnung monetärer Posten 206 272
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 123 120
Erträge aus Nebengeschäften 93 92
Erträge aus Wertaufholungen auf Vermögenswerte 77 19
Erträge aus dem Abgang von Vermögenswerten 38 14
Erträge aus Forschungszuschüssen 9 16
Erträge aus der Auflösung von Rechnungsabgrenzungsposten 2 2
Übrige Erträge 360 100
1.520 1.021

Von dem Ertrag aus der Bewertung von Derivaten des Jahres 2012 entfielen 366 Millionen € (Vorjahr: 273 Millionen €) auf Devisen-Derivate, 1 Million € (Vorjahr: keine) auf Commodity-Sicherungen und 17 Millionen € auf die von der KSBG Kommunale Beteiligungsgesellschaft GmbH & Co. KG (KSBG), Essen, ausübbare Call-Option für die restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG (Vorjahr: 102 Millionen € auf die von Evonik gehaltene Put-Option für die restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG).

Eine wirtschaftliche Erläuterung der Erträge aus den Devisen-Derivaten sowie der Erträge aus der Währungsumrechnung monetärer Posten erfolgt zusammen mit den entsprechenden Aufwendungen innerhalb der Anhangziffer (6.3).

Die Erträge aus Versicherungserstattungen betreffen im Wesentlichen einen Schadensfall in einer Produktionsanlage des Segments Specialty Materials am Standort Marl, wodurch die Ergebniseinbußen durch den Produktionsausfall weitgehend kompensiert werden.

Die Erträge aus Nebengeschäften beinhalten Einnahmen aus gelegentlichen, ungeplanten und nicht auf Dauer angelegten Geschäftstätigkeiten des Konzerns.

Von den Erträgen aus Wertaufholungen auf Vermögenswerte entfielen nach IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" 12 Millionen € (Vorjahr: 2 Millionen €) auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Ausleihungen. Darüber hinaus entfielen nach IFRS 5 „Non-current Assets Held for Sale and Discontinued Operations" und IAS 36 „Impairment of Assets" 65 Millionen € (Vorjahr: 17 Millionen €) Wertaufholungen auf folgende Segmente:

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Wertaufholungen
in Millionen € 2012 2011
--- --- ---
Resource Efficiency 24 5
Specialty Materials 27 9
Real Estate 13 2
Corporate, andere Aktivitäten 1 1
65 17

Die Erträge aus dem Abgang von Vermögenswerten enthalten 13 Millionen € (Vorjahr: 7 Millionen €) Erträge aus veräußerten Sachanlagen und Immobilien, die als Finanzinvestition gehalten werden, 21 Millionen € (Vorjahr: 7 Millionen €) Erträge aus veräußerten Unternehmensbeteiligungen sowie 4 Millionen € (Vorjahr: keine) Erträge aus Ausleihungen und Forderungen.

Der Anstieg der Position Übrige Erträge basiert im Wesentlichen auf Erträgen aus Vergleichsvereinbarungen im Zusammenhang mit der Restrukturierung des Fotovoltaikgeschäfts. Darüber hinaus werden hierunter Provisionen, erhaltene Vertragsabfindungen, Verkäufe von Schrott und aperiodische Erträge ausgewiesen.

(6.3) Sonstige betriebliche Aufwendungen

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in Millionen € 2012 2011
Aufwand aus der Bewertung von Derivaten (ohne Zins-Derivate) 355 369
Aufwand aus Währungsumrechnung monetärer Posten 226 233
Wertminderung nach IAS 36 222 146
Aufwand aus der Zuführung zu anderen Rückstellungen 55 120
Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten 51 38
Aufwand aus Restrukturierungsmaßnahmen 9 8
Aufwand aus der REACH-Verordnung 9 7
Wertminderung nach IAS 39 8 17
Aufwand aus Rekultivierungs- und Umweltschutzmaßnahmen 6 7
Aufwand aus sonstigen Steuern 6 4
Wertminderung nach IFRS 5 4 9
Übrige Aufwendungen 339 249
1.290 1.207

Von dem Aufwand aus der Bewertung von Derivaten des Jahres 2012 entfielen 349 Millionen € (Vorjahr: 287 Millionen €) auf Devisen-Derivate, 1 Million € (Vorjahr: keine) auf Commodity-Sicherungen und 5 Millionen € auf die von Evonik gehaltene Put-Option für die restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG (Vorjahr: 82 Millionen € auf die von der KSBG ausübbare Call-Option für die restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG).

Eine der wesentlichen Zielsetzungen der finanziellen Sicherungsstrategien des Konzerns ist die Minimierung des Ergebnisrisikos aus der Umrechnung der monetären Fremdwährungspositionen durch gegenläufige Devisensicherungen. Da diese Sicherungen in Form von Makro-Hedges auf die Nettopositionen der ermittelten Währungsexposures durchgeführt werden und daher kein Hedge Accounting nach IAS 39 angewendet werden kann, erfolgt in der Gewinn- und Verlustrechnung ein Bruttoausweis der Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung monetärer Posten sowie der Erträge und Aufwendungen der wirtschaftlich zugehörigen Devisensicherungen. Ein Bild des wirtschaftlichen Erfolgs dieser Devisensicherung liefert die Zusammenfassung der Positionen in einem Netto-Währungsergebnis:

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in Millionen € 2012 2011
Erträge aus Devisen-Derivaten 366 273
Erträge aus der Währungsumrechnung monetärer Posten 206 272
Aufwand aus Devisen-Derivaten -349 -287
Aufwand aus der Währungsumrechnung monetärer Posten -226 -233
Netto-Währungsergebnis -3 25

Das Netto-Währungsergebnis beinhaltet die Derivateergebnisse aus der Sicherung des Währungsrisikos fest kontrahierter, aber noch nicht bilanzierter Aufträge sowie die Ineffektivitäten aus der Sicherung der bilanzierten Fremdwährungspositionen.

Die Wertminderungen, die bei Anzeichen eines zusätzlichen Wertminderungsbedarfs nach IAS 36 „Impairment of Assets" festgestellt wurden, verteilten sich wie folgt auf die Segmente. Der erzielbare Betrag wurde hierbei jeweils als Value in Use bestimmt.

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Wertminderungen
in Millionen € 2012 2011
--- --- ---
Consumer, Health & Nutrition - 1
Resource Efficiency 177 58
Specialty Materials 30 39
Services 5 -
Real Estate 10 2
Corporate, andere Aktivitäten - 46
222 146

Die Wertminderungen im Segment Resource Efficiency betrafen im Wesentlichen Sachanlagen und waren aufgrund der anhaltend schwierigen Wettbewerbsverhältnisse im Fotovoltaikgeschäft erforderlich.

Im Segment Specialty Materials war eine Anlage in Südamerika aufgrund zu geringer Absatzmengen in der Region teilweise im Wert zu mindern. Außerdem wurden in diesem Bereich aktivierte Projektkosten wertgemindert, da das zugrunde liegende Projekt nicht weiterverfolgt wird.

Die Wertminderungen im Segment Real Estate entfielen im Wesentlichen auf Immobilien, die als Finanzinvestition gehalten werden.

Die Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten umfassen 41 Millionen € (Vorjahr: 9 Millionen €) Verluste aus veräußerten immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und Immobilien, die als Finanzinvestition gehalten werden, sowie 10 Millionen € (Vorjahr: 29 Millionen €) Verluste aus veräußerten Unternehmensbeteiligungen.

Von den Wertminderungen auf Finanzinstrumente und sonstige Forderungen, die grundsätzlich nach IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" ermittelt wurden, betrafen 8 Millionen € (Vorjahr: 16 Millionen €) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Im Vorjahr entfiel 1 Million € auf sonstige Forderungen.

Der Anstieg der Position Übrige Aufwendungen umfasst im Wesentlichen Aufwendungen für die Restrukturierung des Fotovoltaikgeschäfts und den Schadensfall in einer Produktionsanlage in Marl. Darüber hinaus werden hierunter Aufwendungen für Fremd- und Betriebsleistungen, für Projekte im Bereich von Käufen und Verkäufen von Unternehmen und Unternehmensteilen sowie für Nebengeschäfte, Provisionen und Rechts- und Beratungskosten ausgewiesen.

(6.4) Zinsergebnis

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in Millionen € 2012 2011
Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen 21 24
Zinsen und ähnliche Erträge aus Zins-Derivaten 3 -
Sonstige zinsähnliche Erträge 11 26
Zinserträge 35 50
Zinsaufwendungen aus Finanzverbindlichkeiten -148 -170
Sonstige zinsähnliche Aufwendungen -21 -32
Netto-Zinsaufwand aus Pensionen -164 -183
Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung der sonstigen Rückstellungen -59 -46
Zinsaufwendungen -392 -431
-357 -381

Fremdkapitalkosten wurden in Höhe von 15 Millionen € (Vorjahr: 7 Millionen €) aktiviert. Der zugrunde gelegte Finanzierungskostensatz betrug im Durchschnitt 5,6 Prozent (Vorjahr: 4,6 Prozent).

(6.5) Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen

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in Millionen € 2012 2011
Erträge aus der Equity-Bewertung 96 83
Aufwendungen aus der Equity-Bewertung -9 -3
87 80

Bis zur Ausübung der Put-Option oder der Call-Option für die restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG hat Evonik gegenüber der Mehrheitseigentümerin KSBG Kommunale Beteiligungsgesellschaft GmbH & Co. KG (KSBG), Essen, einen jährlichen Anspruch auf Erhalt einer Garantiedividende. Die Garantiedividende wird in den Erträgen aus der Equity-Bewertung ausgewiesen und ersetzt die Erfassung des anteiligen Ergebnisses der STEAG.

(6.6) Sonstiges Finanzergebnis

Das sonstige Finanzergebnis beinhaltet 5 Millionen € (Vorjahr: 7 Millionen €) Erträge aus übrigen Beteiligungen.

(6.7) Ertragsteuern

Die Ertragsteuern setzten sich wie folgt zusammen:

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in Millionen € 2012 2011
Laufende Ertragsteuern 358 392
(davon periodenfremd) (-40) (-35)
Latente Steuern 102 59
(davon periodenfremd) (-6) (30)
(davon aus temporären Differenzen) (-14) (-46)
460 451

Die steuerliche Überleitungsrechnung zeigt die Entwicklung von den erwarteten zu den effektiven Ertragsteuern der Gewinn- und Verlustrechnung. Die erwarteten Ertragsteuern basieren wie im Vorjahr auf einem Gesamtsteuersatz von 30 Prozent. Dieser setzt sich aus der Körperschaftsteuer mit 15 Prozent, dem Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent sowie der durchschnittlichen Gewerbesteuer von ca. 14 Prozent zusammen. Die effektiven Ertragsteuern schließen die laufenden Ertragsteuern und latenten Steuern ein.

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in Millionen € 2012 2011
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.612 1.543
Hierauf erwartete Ertragsteuern 483 463
Abweichung durch die Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer 4 8
Abweichungen von dem erwarteten Steuersatz 29 23
Änderung der Wertberichtigung latenter Steuern -4 -73
Verluste ohne Bildung latenter Steuern sowie Nutzung von Verlustvorträgen 21 11
Änderungen des Steuersatzes und der Steuergesetze - 2
Nicht abzugsfähige Aufwendungen 23 16
Zinsschranke -1 2
Steuerfreie Erträge -32 23
Ergebnisse aus at Equity bilanzierten Unternehmen -23 -18
Sonstige -40 -6
Effektive Ertragsteuern (laufende Ertragsteuern und latente Steuern) 460 451
Effektiver Ertragsteuersatz in % 28,5 29,2

Die Änderung der Wertberichtigung latenter Steuern ergab sich im Vorjahr vor allem aus der Anpassung aktiver latenter Steuern im Immobilienbereich. Periodenfremde laufende und latente Steuern wurden unter Sonstige ausgewiesen.

(6.8) Ergebnis je Aktie

Das in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Ergebnis je Aktie errechnet sich aus der Division des Konzernergebnisses durch die gewichtete durchschnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien in Höhe von 466.000.000 Stück. Das Konzernergebnis stellt das insgesamt erwirtschaftete Ergebnis des Jahres nach Abzug der auf andere Gesellschafter entfallenden Ergebnisanteile dar, unter Einschluss des Ergebnisses der nicht fortgeführten Aktivitäten. Das Ergebnis je Aktie kann durch sogenannte potenzielle Stammaktien verwässert werden. Da in beiden Berichtsperioden keine potenziellen Stammaktien bestanden, entspricht das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.

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in Million € 2012 2011
Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 1.152 1.092
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 15 -78
Abzgl. der Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis nach Steuern -3 -3
Anteile der Anteilseigner der Evonik Industries AG am Ergebnis nach Steuern (Konzernergebnis) 1.164 1.011
Ergebnis je Aktie in € (unverwässert und verwässert)
aus fortgeführten Aktivitäten 2,47 2,34
aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0,04 -0,16
abzgl. auf die anderen Gesellschafter entfallendes Ergebnis je Aktie -0,01 -0,01
Ergebnis je Aktie in € (unverwässert und verwässert) auf Anteile der Anteilseigner der Evonik Industries AG +2,50 +2,17

(7) Erläuterungen zur Bilanz

(7.1) Immaterielle Vermögenswerte

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in Millionen € Geschäfts- oder Firmenwerte Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen Aktivierte Entwicklungskosten Sonstige immaterielle Vermögenswerte Gesamt
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 01.01.2011 2.976 1.735 167 480 5.358
Währungsumrechnung 25 3 - - 28
Zugänge Unternehmenserwerbe 18 35 6 2 61
Sonstige Zugänge - 12 - 1 13
Umgliederungen nach IFRS 5 -163 -62 -2 -2 -229
Abgänge - -28 -3 - -31
Umbuchungen - 5 -1 -3 1
Stand 31.12.2011 2.856 1.700 167 478 5.201
Währungsumrechnung -22 -2 - 1 -23
Zugänge Unternehmenserwerbe 2 2 - - 4
Sonstige Zugänge - 38 - - 38
Umgliederungen nach IFRS 5 -12 -10 - - -22
Abgänge -3 -44 - -1 -48
Umbuchungen - 6 - -2 4
Stand 31.12.2012 2.821 1.690 167 476 5.154
Abschreibungen und Wertminderungen
Stand 01.01.2011 112 1.225 136 399 1.872
Währungsumrechnung - 3 - - 3
Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - -
Abschreibungen - 74 4 16 94
Wertminderungen 44 4 - - 48
Wertaufholungen - -2 - - -2
Umgliederungen nach IFRS 5 -44 -10 - -1 -55
Abgänge - -27 -3 -1 -31
Umbuchungen - - - - -
Stand 31.12.2011 112 1.267 137 413 1.929
Währungsumrechnung - -1 - - -1
Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - -
Abschreibungen - 63 6 13 82
Wertminderungen - 2 - - 2
Wertaufholungen - - - - -
Umgliederungen nach IFRS 5 - -4 - - -4
Abgänge - -44 - - -44
Umbuchungen - 2 - -2 -
Stand 31.12.2012 112 1.285 143 424 1.964
Buchwerte 31.12.2011 2.744 433 30 65 3.272
Buchwerte 31.12.2012 2.709 405 24 52 3.190

In den Konzessionen, Schutzrechten und Lizenzen sind Marken mit unbestimmbarer Nutzungsdauer in Höhe von 207 Millionen € (Vorjahr: 208 Millionen €) enthalten.

Zum Bilanzstichtag bestanden wie im Vorjahr keine eingeschränkten Eigentumsrechte an immateriellen Vermögenswerten oder Verpflichtungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten.

(7.2) Sachanlagen

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in Millionen € Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 01.01.2011 2.915 10.651 1.000 587 15.153
Währungsumrechnung 22 73 1 7 103
Zugänge Unternehmenserwerbe 30 39 7 2 78
Sonstige Zugänge 20 176 46 504 746
Umgliederungen nach IFRS 5 -199 -819 -62 -27 -1.107
Abgänge -19 -141 -52 -4 -216
Umbuchungen 31 399 14 -446 -2
Stand 31.12.2011 2.800 10.378 954 623 14.755
Währungsumrechnung -17 -67 -2 -2 -88
Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - -
Sonstige Zugänge 30 198 61 694 983
Umgliederungen nach IFRS 5 -31 -132 -6 -9 -178
Abgänge -29 -287 -39 -12 -367
Umbuchungen 41 348 28 -421 -4
Stand 31.12.2012 2.794 10.438 996 873 15.101
Abschreibungen und Wertminderungen
Stand 01.01.2011 1.571 8.276 838 13 10.698
Währungsumrechnung 8 41 1 1 51
Zugänge Unternehmenserwerbe 2 8 1 - 11
Abschreibungen 55 400 51 3 509
Wertminderungen 3 87 - 7 97
Wertaufholungen -2 -11 - - -13
Umgliederungen nach IFRS 5 -97 -598 -55 -9 -759
Abgänge -17 -128 -50 - -195
Umbuchungen -9 19 -8 -2 -
Stand 31.12.2011 1.514 8.094 778 13 10.399
Währungsumrechnung -10 -51 -2 - -63
Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - -
Abschreibungen 57 395 59 - 511
Wertminderungen 28 166 3 14 211
Wertaufholungen -1 -30 - - -31
Umgliederungen nach IFRS 5 -13 -66 -5 - -84
Abgänge -25 -270 -36 -8 -339
Umbuchungen -1 1 - - -
Stand 31.12.2012 1.549 8.239 797 19 10.604
Buchwerte 31.12.2011 1.286 2.284 176 610 4.356
Buchwerte 31.12.2012 1.245 2.199 199 854 4.497

Die Buchwerte, die aufgrund von Finanzierungsleasing-Vereinbarungen angesetzt wurden, betrugen für Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude 3 Millionen € (Vorjahr: 4 Millionen €), für technische Anlagen und Maschinen 1 Million € (Vorjahr: 20 Millionen €) sowie für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1 Million € (Vorjahr: 1 Million €).

Der Buchwert der Sachanlagen, die zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten dienten, betrug 8 Millionen € (Vorjahr: 15 Millionen €).

Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen bestanden in Höhe von 110 Millionen € (Vorjahr: 187 Millionen €).

Evonik vermietet als Leasinggeber im Rahmen von Operating-Leasing im Wesentlichen Grundstücke und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien. Die künftigen Mindestleasingzahlungen über die unkündbare Leasingdauer, die aus diesen Vermögenswerten erwartet werden, haben folgende Fälligkeiten:

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in Million € 2012 2011
Fällig bis 1 Jahr 119 5
Fällig in über 1 bis 5 Jahren 13 11
Fällig nach über 5 Jahren 105 107
237 123

Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr resultiert hauptsächlich aus den im Jahr 2012 neu abgeschlossenen Pachtverträgen zwischen der Vivawest Wohnen (Pächter) und den Eigentümergesellschaften der Immobilienbestände (Verpächter), die eine unkündbare Mietzeit von einem Jahr aufweisen. Diese Verträge sind an die Stelle von Mietverträgen getreten, die jederzeit nach gesetzlichen Vorschriften kündbar waren.

(7.3) Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

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in Millionen € Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte Gebäude Gebäude im Bau Gesamt
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 01.01.2011 321 2.259 21 2.601
Währungsumrechnung - 1 - 1
Zugänge Unternehmenserwerbe - - - -
Sonstige Zugänge 7 50 14 71
Umgliederungen nach IFRS 5 - - - -
Abgänge -1 -2 -1 -4
Umbuchungen -2 4 -17 -15
Stand 31.12.2011 325 2.312 17 2.654
Währungsumrechnung -1 -2 - -3
Zugänge Unternehmenserwerbe - - - -
Sonstige Zugänge 3 44 10 57
Umgliederungen nach IFRS 5 - - - -
Abgänge -3 - - -3
Umbuchungen 2 -3 -13 -14
Stand 31.12.2012 326 2.351 14 2.691
Abschreibungen und Wertminderungen
Stand 01.01.2011 8 1.065 - 1.073
Währungsumrechnung - 1 - 1
Zugänge Unternehmenserwerbe - - - -
Abschreibungen - 44 - 44
Wertminderungen - 1 - 1
Wertaufholungen - -2 - -2
Umgliederungen nach IFRS 5 - - - -
Abgänge - -1 - -1
Umbuchungen - -7 - -7
Stand 31.12.2011 8 1.101 - 1.109
Währungsumrechnung - -2 - -2
Zugänge Unternehmenserwerbe - - - -
Abschreibungen - 46 - 46
Wertminderungen - 9 - 9
Wertaufholungen - -13 - -13
Umgliederungen nach IFRS 5 - - - -
Abgänge - - - -
Umbuchungen - -8 - -8
Stand 31.12.2012 8 1.133 - 1.141
Buchwerte 31.12.2011 317 1.211 17 1.545
Buchwerte 31.12.2012 318 1.218 14 1.550

In den sonstigen Zugängen sind nachträgliche Anschaffungskosten von 29 Millionen € (Vorjahr: 26 Millionen €) enthalten. Der beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien betrug 2.927 Millionen € (Vorjahr: 2.899 Millionen €).

In der Gewinn- und Verlustrechnung sind direkt zurechenbare betriebliche Aufwendungen für Immobilien, die als Finanzinvestition gehalten werden und Mieteinnahmen erzielen, in Höhe von 84 Millionen € (Vorjahr: 224 Millionen €) erfasst. Im Berichtsjahr entfielen keine (Vorjahr: 8 Millionen €) Aufwendungen auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien ohne Mieteinnahmen.

Der Buchwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, die Beschränkungen hinsichtlich ihrer Veräußerbarkeit unterlagen, belief sich auf 998 Millionen € (Vorjahr: 1.038 Millionen €). Diese betrafen im Wesentlichen eingetragene Grundschulden für Darlehen, die zum Bilanzstichtag noch in Höhe von 749 Millionen € (Vorjahr: 787 Millionen €) valutierten.

Im Berichtsjahr bestanden keine Verpflichtungen für den Erwerb von Immobilien, die als Finanzinvestition gehalten wurden (Vorjahr: 14 Millionen €). Darüber hinaus existierten lediglich vertragliche Verpflichtungen bezüglich gesetzlicher Bestimmungen für Reparaturen, Instandhaltungen und Verbesserungen aus den bestehenden Mietverträgen.

(7.4) At Equity bilanzierte Unternehmen

Diese Position umfasst sowohl assoziierte Unternehmen als auch Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden. Im Buchwert von 1.132 Millionen € (Vorjahr: 1.057 Millionen €) sind im Wesentlichen die Gemeinschaftsunternehmen THS und StoHaas Monomer GmbH & Co. KG, Marl, sowie das assoziierte Unternehmen STEAG enthalten. Die vollständige Auflistung der at Equity bilanzierten Unternehmen befindet sich unter Anhangziffer (5.1).

Die zusammengefassten Finanzkennzahlen aus den letzten verfügbaren Abschlüssen der at Equity bilanzierten Unternehmen stellen sich - bezogen auf die Anteile von Evonik - wie folgt dar:

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Assoziierte Unternehmen Gemeinschaftsunternehmen
in Millionen € 2012 2011 2012 2011
--- --- --- --- ---
Langfristiges Vermögen zum 31.12. 1.236 1.368 1.370 1.390
Kurzfristiges Vermögen zum 31.12. 1.098 999 258 132
Langfristige Schulden zum 31.12. -931 -966 -820 -853
Kurzfristige Schulden zum 31.12. -746 -662 -257 -157
Erträge 1.805 1.631 763 417
Aufwendungen -1.795 -1.522 -708 -364

Der Anstieg der Erträge und Aufwendungen ist im Wesentlichen auf die Übertragung des Teilbetriebs „Bewirtschaftung" auf das Gemeinschaftsunternehmen Vivawest Wohnen zum 1. Januar 2012 zurückzuführen.

(7.5) Finanzielle Vermögenswerte

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31.12.2012 31.12.2011
in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig
--- --- --- --- ---
Übrige Beteiligungen 45 45 46 46
Ausleihungen 62 30 78 58
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 951 23 697 48
Forderungen aus Finanzierungsleasing - - 1 1
Forderungen aus Derivaten 189 99 113 102
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 36 - 8 -
1.283 197 943 255

Vorjahreszahlen angepasst.

(a) Übrige Beteiligungen

Übrige Beteiligungen stellen Investitionen in nicht notierte Eigenkapitaltitel dar und sind mit den Anschaffungskosten bewertet, da der beizulegende Zeitwert nicht verlässlich ermittelt werden kann.

(b) Ausleihungen

Ausleihungen unterliegen einem Zinsänderungsrisiko, welches den beizulegenden Zeitwert oder die zukünftigen Zahlungsströme beeinflussen kann. Sie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Die Risiko- und Altersstruktur der Ausleihungen stellt sich wie folgt dar:

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in Millionen € 31.12.2012 31.12.2011
Wertgeminderte Ausleihungen 1 1
Nennbetrag 4 7
Wertminderungen -3 -6
Nicht wertgeminderte Ausleihungen 61 77
Nicht fällig 61 77
Überfällig - -
62 78

Wie im Vorjahr wurden bei den langfristigen Ausleihungen keine Konditionen neu verhandelt.

(c) Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche

Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche unterliegen einem Zinsänderungsrisiko, welches den beizulegenden Zeitwert oder die zukünftigen Zahlungsströme beeinflussen kann. Sämtliche Wertpapiere sind in der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar" eingeordnet und werden mit dem Börsenkurs bilanziert. Börsennotierte Wertpapiere sind dem Marktpreisrisiko unterworfen. Im Geschäftsjahr 2012 wurde der Investitionsbetrag in diese Wertpapiertitel um 250 Millionen € erhöht. Die Vorjahresangabe für diese Position wurde, wie in Anhangziffer (3.4) erläutert, angepasst.

(d) Forderungen aus Derivaten

Die Forderungen aus Derivaten teilten sich zum Bilanzstichtag wie folgt auf:

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in Millionen € 31.12.2012 31.12.2011
Forderungen aus Zins-Derivaten 2 -
Forderungen aus Devisen-Derivaten 89 11
Forderungen aus Commodity-Derivaten 1 -
Forderungen aus übrigen Derivaten 97 102
- 189 113

Unter den Forderungen aus übrigen Derivaten wurde der beizulegende Zeitwert der Put-Option für die restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG ausgewiesen.

(e) Sonstige finanzielle Vermögenswerte

In den sonstigen finanziellen Vermögenswerten werden Termingelder bei Kreditinstituten, Forderungen aus der Ergebnisabführung nicht vollkonsolidierter Beteiligungen sowie Ansprüche aus Vertragsauflösungen gezeigt.

Die Risiko- und Altersstruktur der sonstigen finanziellen Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:

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in Millionen € 31.12.2012 31.12.2011
Wertgeminderte sonstige finanzielle Vermögenswerte 14 -
Nennbetrag 29 -
Wertminderungen -15 -
Nicht wertgeminderte sonstige finanzielle Vermögenswerte 22 8
Nicht fällig 22 8
Überfällig - -
36 8

(f) Gegebene Sicherheiten

Der Betrag der finanziellen Vermögenswerte, die als Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten verpfändet wurden, betrug 14 Millionen € (Vorjahr: 40 Millionen €). Diese betrafen kurzfristige Wertpapiere, die als Sicherheiten für Verpflichtungen aus Altersteilzeitregelungen gegenüber Mitarbeitern hinterlegt wurden.

(7.6) Vorräte

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in Millionen € 31.12.2012 31.12.2011
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (RHB-Stoffe) 434 442
Unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen 115 123
Fertige Erzeugnisse und Waren 1.169 1.080
1.718 1.645

Im Jahr 2012 wurden Wertminderungen auf RHB-Stoffe und Waren in Höhe von 44 Millionen € (Vorjahr: 19 Millionen €) sowie Wertaufholungen in Höhe von 14 Millionen € (Vorjahr: 25 Millionen €) ergebniswirksam erfasst. Die Wertaufholungen sind im Wesentlichen durch gestiegene Absatzpreise und eine verbesserte Marktgängigkeit begründet.

(7.7) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen

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31.12.2012 31.12.2011
in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig
--- --- --- --- ---
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.687 - 1.711 -
Geleistete Anzahlungen 39 14 38 16
Übrige sonstige Forderungen 285 10 289 12
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 78 11 172 13
2.089 351 2.110 41

Die Risiko- und Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar:

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in Millionen € 31.12.2012 31.12.2011
Wertgeminderte Forderungen 16 30
Nennbetrag 40 42
Wertminderungen -24 -12
Nicht wertgeminderte Forderungen 1.671 1.681
Nicht fällig 1.443 1.478
Überfällig 228 203
bis zu 3 Monate 218 192
über 3 bis 6 Monate 4 5
über 6 bis 9 Monate 1 3
über 9 bis 12 Monate 3 -
über 1 Jahr 2 3
1.687 1.711

Zum Jahresende war ein Bestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 519 Millionen € (Vorjahr: 555 Millionen €) durch Kreditversicherungen abgedeckt. Im Vorjahr wurden für nicht fällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem Buchwert von 5 Millionen € Konditionen neu verhandelt. Diese Forderungen wären ansonsten überfällig oder im Wert zu mindern gewesen.

(7.8) Flüssige Mittel

Unter den flüssigen Mitteln in Höhe von 741 Millionen € (Vorjahr: 1.409 Millionen €) sind Guthaben bei Kreditinstituten sowie Schecks und Kassenbestände erfasst. Weiterhin sind hier hoch liquide Finanztitel enthalten, die jederzeit in bestimmte Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen. Die Vorjahresangabe wurde, wie in Anhangziffer (3.4) erläutert, angepasst.

(7.9) Eigenkapital

(a) Gezeichnetes Kapital

Das voll eingezahlte Grundkapital der Gesellschaft betrug zum Bilanzstichtag unverändert 466.000.000 €. Es ist in 466.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.

Die RAG-Stiftung hatte der Evonik Industries AG am 3. Dezember 2007 gemäß § 20 Abs. 4 und Abs. 1 AktG mitgeteilt, dass sie gemäß § 16 Abs. 4 AktG über ihre Mehrheitsbeteiligung an der RAG Aktiengesellschaft, Essen, mit Mehrheit am Grundkapital der Evonik Industries AG beteiligt ist. Am 8. Januar 2008 hatte die RAG-Stiftung gemäß § 20 Abs. 4 AktG mitgeteilt, dass sie am Grundkapital der Evonik Industries AG unmittelbar mit Mehrheit beteiligt ist.

Die Gabriel Acquisitions hatte der Evonik Industries AG am 15. September 2008 gemäß § 20 Abs. 1 und Abs. 3 AktG mitgeteilt, dass sie unmittelbar mit mehr als dem vierten Teil der Aktien an der Evonik Industries AG beteiligt ist.

Des Weiteren hatten folgende Gesellschaften am 15. September 2008 gemäß § 20 Abs. 4 und Abs. 1 AktG mitgeteilt, dass sie mittelbar - über ihre Beteiligung an der Gabriel Acquisitions - mit mehr als dem vierten Teil der Aktien an der Evonik Industries AG beteiligt sind:

Gabriel Investments S.à r.l. (Gabriel Investments), Gabriel Holdings S.à r.l. (Gabriel Holdings) und Clear Vision Capital Fund SICAV-FIS S.A., jeweils Luxemburg (Luxemburg), und CVC European Equity Partners Tandem (A) L.P., CVC European Equity Partners Tandem (B) L.P., CVC European Equity Partners Tandem (C) L.P., CVC European Equity Partners V (A) L.P., CVC European Equity Partners V (B) L.P., CVC European Equity Partners V (C) L.P., CVC European Equity Partners V (D) L.P. und CVC European Equity Partners V (E) L.P., jeweils George Town (Grand Cayman, Kaimaninseln), sowie CVC Nominees Ltd., CVC European Equity V Ltd., CVC European Equity Tandem GP Ltd., CVC Capital Partners Finance Ltd. und CVC Capital Partners Advisory Company Ltd., jeweils St. Helier (Jersey, Kanalinseln).

(b) Kapitalrücklagen

Die Kapitalrücklagen enthalten vor allem sonstige Zuzahlungen von Anteilseignern nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB.

(c) Angesammelte Ergebnisse

Die angesammelten Ergebnisse in Höhe von 5.302 Millionen € (Vorjahr: 4.568 Millionen €) enthalten die im laufenden Geschäftsjahr sowie die in der Vergangenheit erzielten Konzernergebnisse. Das Ergebnis nach Steuern entspricht dem in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Konzernergebnis des laufenden Geschäftsjahres, das den Anteilseignern der Evonik Industries AG zuzurechnen ist. Jedoch stehen für Ausschüttungen nach deutschem Aktienrecht nur die Gewinnrücklagen aus dem handelsrechtlichen Einzelabschluss der Evonik Industries AG zur Verfügung, die nicht einer Ausschüttungsbeschränkung unterliegen. Zum 31. Dezember 2012 beliefen sich die Gewinnrücklagen der Evonik Industries AG auf 2.285 Millionen € (Vorjahr: 2.638 Millionen €). Davon entfielen wie im Vorjahr 47 Millionen € auf die nicht ausschüttungsfähige gesetzliche Rücklage.

Für das Geschäftsjahr 2012 wird der Hauptversammlung vorgeschlagen, den Bilanzgewinn in Höhe von 428.720.000 € vollständig auszuschütten; dies entspricht einer Dividende von 0,92 € je Stückaktie.

(d) Angesammelte andere Erfolgsbestandteile

Die angesammelten anderen Erfolgsbestandteile enthalten Gewinne und Verluste, die nicht über die Gewinn- und Verlustrechnung - also ergebnisneutral - erfasst werden. Die Rücklage aus Marktwertänderungen der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere enthält die ergebnisneutral berücksichtigten Auf- und Abwertungen aus voraussichtlich nicht dauerhaften Wertänderungen von Finanzinstrumenten. In der Rücklage aus Marktwertänderungen von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen sind Nettogewinne oder -verluste aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts des effektiven Teils von Cashflow-Hedges sowie Hedges of a Net Investment enthalten. Die Rücklage aus dem Neubewertungseffekt aus sukzessiven Anteilserwerben enthält die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten von bis zum 31. Dezember 2009 erstmalig einbezogenen Tochterunternehmen im Zusammenhang mit bereits vor Übergang der Kontrolle gehaltenen Anteilen. Der Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung enthält die Umrechnungsdifferenzen von ausländischen Abschlüssen.

Die Veränderung der angesammelten anderen Erfolgsbestandteile (Other Comprehensive Income, OCI) für eigene Anteile stellt sich wie folgt dar:

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in Millionen € Marktwert-

änderungen der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere
Marktwert-

änderungen von Finanzinstrumenten in Sicherungs-

beziehungen
Neubewertungs-

effekt aus sukzessiven Anteilserwerben
Unterschieds-

betrag aus der Währungs-

umrechnung
Gesamt
Stand 01.01.2011 - 58 41 -302 -203
Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung 2 -117 - 118 3
Im OCI erfasste Gewinne oder Verluste 2 -42 - - -40
Ergebniswirksame Entnahme - -91 - - -91
Übertragung auf Vermögenswerte oder Schulden - -3 - - -3
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung - - - 118 118
Latente Steuern - 19 - - 19
Sonstige Veränderungen - - -18 - -18
Stand 31.12.2011 2 -59 23 -184 -218
Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung 9 67 - -70 6
Im OCI erfasste Gewinne oder Verluste 11 20 - - 31
Ergebniswirksame Entnahme - 74 - - 74
Übertragung auf Vermögenswerte oder Schulden - 2 - - 2
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung - - - -70 -70
Latente Steuern -2 -29 - - -31
Sonstige Veränderungen - - -3 - -3
Stand 31.12.2012 11 8 20 -254 -215

Im Jahr 2012 wurde aus der Rücklage für Marktwertänderungen von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen insgesamt ein Sicherungsergebnis in Höhe von -74 Millionen € (Vorjahr: 91 Millionen €) entnommen und wie folgt in die Gewinn- und Verlustrechnung übertragen:

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in Million € 2012 2011
Umsatzerlöse -61 39
Kosten der umgesetzten Leistungen -9 -3
Sonstige betriebliche Aufwendungen -4 -
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten - 55
-74 91

(e) Anteile anderer Gesellschafter

Unter den Anteilen anderer Gesellschafter in Höhe von 111 Millionen € (Vorjahr: 93 Millionen €) werden die Anteile am gezeichneten Kapital und an den Rücklagen von einbezogenen Tochterunternehmen ausgewiesen, die nicht den Anteilseignern der Evonik Industries AG zuzurechnen sind.

Die Veränderung der angesammelten anderen Erfolgsbestandteile (Other Comprehensive Income, OCI) für Anteile anderer Gesellschafter stellt sich wie folgt dar:

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in Millionen € Marktwertänderungen von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung Gesamt
Stand 01.01.2011 -16 -52 -68
Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung 16 55 71
Im OCI erfasste Gewinne oder Verluste 20 - 20
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung - 55 55
Latente Steuern -4 - -4
Stand 31.12.2011 - 3 3
Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung _ -1 -1
Im OCI erfasste Gewinne oder Verluste - - -
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung - -1 -1
Latente Steuern - - -
Stand 31.12.2012 - 2 2

(7.10) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Leistungszusagen variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes, in dem die Unternehmen tätig sind. Die Höhe der Zusagen hängt in der Regel von der Zusagedauer und dem Entgelt der Mitarbeiter ab.

Der überwiegende Teil der zum Bilanzstichtag gebildeten Pensionsrückstellungen entfiel mit rund 93,7 Prozent (Vorjahr: 93,6 Prozent) auf Deutschland.

Die betriebliche Altersversorgung erfolgt bei inländischen Unternehmen überwiegend auf Basis von Leistungszusagen. Die Leistungszusagen in Deutschland sind im Wesentlichen durch Rückstellungen und durch das Vermögen von Pensionskassen finanziert. Des Weiteren erfolgte eine teilweise Ausfinanzierung von Pensionsverpflichtungen in Form eines Pensionstreuhandvereins (Contractual Trust Arrangement). Bei den ausländischen Unternehmen sind sowohl Beitrags- als auch Leistungszusagen vereinbart.

Die bei der versicherungsmathematischen Bewertung der Verpflichtungen zugrunde gelegten Prämissen sind neben den erwarteten Vermögensrenditen als gewichtete Durchschnitte der folgenden Tabelle zu entnehmen:

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Konzern Deutschland
in % 2012 20171 2012 2011
--- --- --- --- ---
Abzinsungssatz zum 31.12. 3,78 4,76 3,75 4,75
Künftige Entgeltsteigerungen 2,58 2,60 2,50 2,50
Künftige Rentensteigerungen 1,99 2,02 2,00 2,00
Erwartete Rendite aus dem Planvermögen zum 31.12. 4,86 5,05 4,71 4,80
Kostentrend im Bereich der medizinischen Versorgung 7,26 7,70 - -

Die erwartete Rendite aus dem Planvermögen wurde auf der Grundlage von veröffentlichten Kapitalmarktstudien und -prognosen sowie internen Erfahrungswerten für jede Gruppe von Vermögenswerten bestimmt.

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen (Defined Benefit Obligations) entwickelte sich wie folgt:

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in Millionen € 2012 2011
Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum 01.01. 7.787 7.472
Laufender Dienstzeitaufwand 119 107
Zinsaufwand 361 363
Beiträge der Arbeitnehmer 43 32
Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) 1.223 303
Gezahlte Leistungen -406 -413
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand - 7
Abgänge Unternehmensveräußerungen -33 -53
Umgliederungen nach IFRS 5 - -66
Plankürzungen -2 -3
Planabgeltungen -1 5
Währungsumrechnung -3 33
Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum 31.12. 9.088 7.787

Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens entwickelte sich wie folgt:

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in Millionen € 2012 2011
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 01.01. 4.045 3.551
Erwartete Erträge aus Planvermögen 197 180
Beiträge der Arbeitgeber 518 514
Beiträge der Arbeitnehmer 12 12
Versicherungsmathematische Gewinne (+) und Verluste (-) 212 -13
Gezahlte Leistungen -165 -176
Abgänge Unternehmensveräußerungen -32 -46
Umgliederungen nach IFRS 5 - -6
Währungsumrechnung 3 29
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 4.790 4.045

Das Planvermögen des Jahres 2012 verteilte sich mit 2.722 Millionen € (Vorjahr: 2.490 Millionen €) auf die Pensionskasse Degussa VVaG, Marl, und mit 1.091 Millionen € (Vorjahr: 610 Millionen €) auf den Evonik Pensionstreuhand e.V., Essen, der im Jahr 2012 mit 400 Millionen € dotiert wurde. Das übrige Planvermögen befand sich im Wesentlichen mit 566 Millionen € (Vorjahr: 532 Millionen €) im Vereinigten Königreich und mit 366 Millionen € (Vorjahr: 338 Millionen €) in den USA.

Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betrugen im Berichtsjahr 409 Millionen € (Vorjahr: 167 Millionen €).

Für das Jahr 2013 werden Arbeitgeberbeiträge in Höhe von 115 Millionen € erwartet.

Die folgende Tabelle zeigt im Zeitablauf den Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen, den beizulegenden Zeitwert des Planvermögens und den Stand der Finanzierung. Des Weiteren werden die erfahrungsbedingten Anpassungen (Experience Adjustments) der versicherungsmathematischen Gewinne (+) und Verluste (-) für leistungsorientierte Verpflichtungen sowie für das Planvermögen angegeben:

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in Millionen € 2012 2011 2010 2009 2008
Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum 31.12. 9.088 7.787 7.472 7.430 6.815
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 4.790 4.045 3.551 3.161 2.910
Stand der Finanzierung zum 31.12. 4.298 3.742 3.921 4.269 3.905
Erfahrungsbedingte Anpassungen für leistungsorientierte Verpflichtungen 2 -41 37 -37 -21
Erfahrungsbedingte Anpassungen für das Planvermögen 212 -13 -15 116 -152

Der Finanzierungsstand, der sich als Differenz aus dem Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen und dem beizulegenden Zeitwert des Planvermögens ergibt, wird wie folgt auf die in der Bilanz erfassten Pensionsrückstellungen übergeleitet:

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31.12.2012 31.12.2011
Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen 9.088 7.787
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 4.790 4.045
Stand der Finanzierung 4.298 3.742
Nicht erfasster nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 1 1
Nicht erfasster versicherungsmathematischer Verlust -2.004 -1.030
Sonstige Veränderungen (inkl. Limitierung des Planvermögens und IFRIC 14) 82 92
In der Bilanz erfasste Pensionsrückstellungen 2.377 2.805

Von dem Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum Bilanzstichtag waren 488 Millionen € (Vorjahr: 453 Millionen €) ungedeckt und 8.497 Millionen € (Vorjahr: 7.236 Millionen €) ganz oder teilweise durch Vermögenswerte gedeckt. Darüber hinaus bestanden Verpflichtungen für Gesundheitsfürsorge in Höhe von 103 Millionen € (Vorjahr: 98 Millionen €). Für Erläuterungen zu den Auswirkungen einer Veränderung des Kostentrends im Bereich der Gesundheitsfürsorge wird auf Anhangziffer (4) verwiesen.

Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens teilte sich wie folgt auf:

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31.12.2012 31.12.2011
in Millionen € in % in Millionen € in %
--- --- --- --- ---
Aktien 290 6,0 238 5,9
Schuldtitel 3.926 82,0 3.247 80,3
Immobilien 71 1,5 41 1,0
Sonstige Vermögenswerte 503 10,5 519 12,8
4.790 100,0 4.045 100,0

Aktien waren in Höhe von 56 Millionen € (Vorjahr: 66 Millionen €) durch Sicherungsgeschäfte abgesichert. Im Berichtsjahr wurden keine sonstigen Vermögenswerte (Vorjahr: 29 Millionen €) selbst genutzt.

Die bilanzierten Pensionsrückstellungen enthielten auch inländische Deputatverpflichtungen für Kohle und Strom sowie Krankenversorgungsansprüche im Wesentlichen von Betriebsrentnern der amerikanischen Tochtergesellschaften.

Der versicherungsmathematische Verlust betrug 2.004 Millionen € (Vorjahr: 1.030 Millionen €) und überstieg teilweise den Korridor. Die Anwendung der Korridorregelung und die Amortisation erfolgen je einbezogenem Plan.

Der Gesamtaufwand für Leistungszusagen für die fortgeführten Aktivitäten setzte sich wie folgt zusammen:

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in Millionen € 2012 2011
Laufender Dienstzeitaufwand 119 107
Zinsaufwand 361 363
Erwartete Erträge aus Planvermögen -197 -180
Amortisationsbeträge versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste 34 7
Amortisationsbeträge nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand - 6
Verluste/Gewinne aus Planänderungen und -kürzungen -3 2
Auswirkung aus Limitierung des Planvermögens -12 12
Nettopensionsaufwand 302 317

Vom Gesamtaufwand entfielen 4 Millionen € (Vorjahr: 5 Millionen €) auf Gesundheitsvorsorgeleistungen.

Der Zinsaufwand sowie die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen sind im Zinsergebnis ausgewiesen, vgl. Anhangziffer (6.4). Die anderen Beträge sind in den Funktionsbereichen als Personalaufwand (Pensionsaufwendungen) erfasst. Der gesamte Personalaufwand wird unter Anhangziffer (11.2) dargestellt.

Bei den ausländischen Tochtergesellschaften wurden für beitragsorientierte Zusagen 18 Millionen € (Vorjahr: 16 Millionen €) aufgewandt, die ebenfalls als Personalaufwand (Pensionsaufwendungen) erfasst sind.

Darüber hinaus wurden für beitragsorientierte staatliche Pläne (gesetzliche Rentenversicherung) im In- und Ausland 126 Millionen € (Vorjahr: 128 Millionen €) aufgewandt. Diese sind auch als Personalaufwand (Aufwendungen für soziale Abgaben) ausgewiesen.

(7.11) Sonstige Rückstellungen

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31.12.2012 31.12.2011
in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig
--- --- --- --- ---
Personal 1.071 511 1.076 538
Rekultivierung und Umweltschutz 268 223 260 224
Restrukturierung 133 57 193 119
Absatz und Beschaffung 92 9 130 15
Sonstige Steuern und Zinsen auf Steuern 64 20 53 9
Abbruchverpflichtungen 2 2 5 1
Übrige Verpflichtungen 389 67 471 108
2.019 889 2.188 1.014

Die sonstigen Rückstellungen verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 169 Millionen €. Dies lag im Wesentlichen an der Entwicklung der Rückstellungen für Restrukturierung, für Absatz und Beschaffung sowie für übrige Verpflichtungen. Weitere Details sind dem Rückstellungsspiegel zu entnehmen. Es wird erwartet, dass etwas mehr als die Hälfte der sonstigen Rückstellungen im Folgejahr zu Auszahlungen führen wird. Der Anteil der langfristigen Rückstellungen hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verringert.

Rückstellungen für Personal werden für eine Vielzahl unterschiedlicher Sachverhalte gebildet. Hierzu zählen unter anderem Tantiemen und variable Vergütungen, gesetzliche Altersteilzeitregelungen und andere betriebliche Vorruhestandsvereinbarungen, Urlaubsrückstände, Lebensarbeitszeitregelungen sowie Jubiläumsverpflichtungen. Nur ein geringer Teil der langfristigen Rückstellungen wird nach 2017 zu Auszahlungen führen.

Rückstellungen für Rekultivierung und Umweltschutz sind aufgrund von Verträgen und Gesetzen sowie behördlichen Auflagen zu bilden. Sie umfassen Verpflichtungen zur Bodenaufbereitung, zum Gewässerschutz, zur Rekultivierung von Deponien sowie zur Bodendekontaminierung. Die Auszahlungen des langfristigen Teils der Rückstellungen erfolgen ungefähr zu gleichen Teilen jeweils im Zeitraum von 2014 bis 2017 und nach 207.

Rückstellungen für Restrukturierung werden auf der Grundlage definierter Restrukturierungsmaßnahmen gebildet. Solche Maßnahmen sind als Programm definiert, das von einem Unternehmen geplant und kontrolliert wird und ein Tätigkeitsfeld oder die Art, in der dieses Geschäft geführt wird, wesentlich verändert. Restrukturierungsrückstellungen dürfen nur für Aufwendungen gebildet werden, die direkt durch die Restrukturierung entstehen. Hierzu zählen Abfindungen, Sozialplan- und Vorruhestandsleistungen, Aufwendungen für die Beendigung von Verträgen, für Abbrucharbeiten und für Bodenaufbereitungen, Mietaufwendungen für ungenutzte Anlagen sowie alle weiteren Aufwendungen, die allein der Stilllegung oder Abwicklung dienen. Zum Bilanzstichtag waren hier im Zusammenhang mit der für das Jahr 2011 erfolgten Veräußerung des ehemaligen Geschäftsfelds Energie 100 Millionen € (Vorjahr: 145 Millionen €) erfasst. Der Rückgang beruht im Wesentlichen auf Inanspruchnahmen.

Die Auszahlungen des langfristigen Teils aller Rückstellungen für Restrukturierung finden vollständig vor Ablauf von fünf Jahren statt.

Die Rückstellungen für Absatz und Beschaffung betreffen insbesondere Garantieverpflichtungen, ausstehende Vertriebsprovisionen, Preisnachlässe wie Rabatte und Boni, Drohverluste sowie bezogene Lieferungen und Leistungen, für die noch keine Rechnungen vorliegen. Die Auszahlungen erfolgen fast vollständig innerhalb des Folgejahres.

Die Rückstellungen für sonstige Steuern und Zinsen auf Steuern sind im Wesentlichen für Grund- und Umsatzsteuer sowie für Verzinsungsverpflichtungen für alle Steuerarten gebildet. Die Verpflichtungen führen größtenteils kurzfristig und nur etwa zu einem Drittel in den Jahren 2014 bis 2017 zu Auszahlungen.

In den Rückstellungen für Abbruchverpflichtungen werden die Sachverhalte berücksichtigt, die nicht Teil eines Restrukturierungsprogramms sind. Die Auszahlungen des langfristigen Teils der Rückstellungen finden bis Ende des Jahres 2017 statt.

Die Rückstellungen für übrige Verpflichtungen betreffen unter anderem Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder Verwaltungs- bzw. Bußgeldverfahren, insbesondere in den Bereichen Produkthaftung sowie Patent-, Steuer-, Kartell- und Umweltrecht, Rechts- und Beratungskosten sowie Prüfungsaufwendungen. Aus getätigten Desinvestitionen können sich Gewährleistungsansprüche gegenüber Evonik ergeben. Im Konzernabschluss sind für den Fall, dass sich die Risiken realisieren, angemessene Rückstellungen gebildet. Die Sachverhalte werden im Folgejahr größtenteils zu Auszahlungen führen. Die verbleibenden Risiken werden voraussichtlich bis Ende 2017 zu Auszahlungen führen.

Die sonstigen Rückstellungen entwickelten sich im Geschäftsjahr 2012 wie folgt:

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in Millionen € Personal Rekulti-

vierung, Umwelt-

schutz
Restruktu-

rierung
Absatz, Beschaffung Sonstige Steuern, Zinsen auf Steuern Abbruch-

verpflich-

tungen
Übrige Verpflich-

tungen
Gesamt
Stand 01.01.2012 1.076 260 193 130 53 5 471 2.188
Zuführungen 452 24 6 57 15 1 100 655
Inanspruchnahmen -470 -18 -59 -43 -3 - -80 -673
Auflösungen -24 -3 -10 -45 -1 -4 -110 -197
Aufzinsung/Zinssatzänderung 43 8 4 - - - 2 57
Umgliederungen nach IFRS 5 -3 - - -1 - - 2 -2
Übrige Bewegungen -3 -3 -1 -6 - - 4 -9
Stand 31.12.2012 1.071 268 133 92 64 2 389 2.019

(7.12) Finanzielle Verbindlichkeiten

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31.12.2012 31.12.2011
in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig
--- --- --- --- ---
Anleihen 1.850 746 1.860 1.860
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 811 568 872 677
Kredite von Nichtbanken 74 47 80 63
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 6 4 28 23
Verbindlichkeiten aus Derivaten 112 67 240 88
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 94 32 67 34
2.947 1.464 3.147 2.745

(a) Anleihen

Die Position Anleihen enthält eine Schuldverschreibung der Evonik Industries AG über nominal 750 Millionen €. Die Anleihe hat eine Laufzeit bis Oktober 2014 und einen jährlichen Kupon von 7,0 Prozent. Der Ansatz erfolgte zum Ausgabekurs von 99,489 Prozent, das Disagio wird über die Laufzeit der Anleihe nach der Effektivzinsmethode zugeschrieben.

Darüber hinaus enthält diese Position auch eine Kapitalmarktanleihe der Evonik Degussa GmbH über nominal 1.093 Millionen € (Vorjahr: 1.093 Millionen €) mit einer Laufzeit bis Dezember 2013 und einem jährlichen Kupon von 5,125 Prozent. Der Ansatz erfolgte zum Ausgabekurs von 98,99 Prozent, das Disagio wird über die Laufzeit der Anleihe nach der Effektivzinsmethode zugeschrieben.

Festverzinsliche Anleihen unterliegen einem Kursänderungsrisiko, während variabel verzinsliche Verbindlichkeiten einem Zinsänderungsrisiko unterliegen. Diese Risiken können den beizulegenden Zeitwert oder die zukünftigen Zahlungsströme beeinflussen. Der Börsenkurs der Anleihe der Evonik Industries AG betrug zum Bilanzstichtag 110,5 Prozent (Vorjahr: 111,9 Prozent). Hieraus ergab sich ein Börsenwert von 829 Millionen € (Vorjahr: 839 Millionen €). Der Börsenkurs der Anleihe der Evonik Degussa GmbH betrug zum Bilanzstichtag 103,9 Prozent (Vorjahr: 105,0 Prozent), es ergab sich ein Börsenwert von 1.135 Millionen € (Vorjahr: 1.148 Millionen €; berechnet auf das zum Bilanzstichtag ausstehende Anleihevolumen).

(b) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Kredite von Nichtbanken

In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind zinsvergünstigte Förderdarlehen von öffentlichen Banken für die Finanzierung preisgebundenen Wohnraums enthalten, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt wurden. Die Differenz zum Auszahlungsbetrag der Darlehen wurde als passiver Rechnungsabgrenzungsposten unter den sonstigen Verbindlichkeiten angesetzt, vgl. Anhangziffer (7.13). Des Weiteren hatte die Evonik Industries AG im Jahr 2009 Schuldscheindarlehen begeben, von denen zum Bilanzstichtag noch 92 Millionen € ausstanden und die hauptsächlich in den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten enthalten sind. Die Schuldscheindarlehen wurden zum 24. Januar 2013 vollständig zurückgezahlt.

Die Abgrenzung der Kuponzahlung für die Anleihen in Höhe von 14 Millionen € (Vorjahr: 15 Millionen €) wurde unter den kurzfristigen Krediten von Nichtbanken ausgewiesen.

(c) Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verträgen werden dann bilanziert, wenn die geleasten Vermögenswerte als wirtschaftliches Eigentum des Konzerns unter den Sachanlagen aktiviert sind. Die Überleitung der künftigen Mindestleasingzahlungen zu ihren Barwerten sowie deren Fälligkeiten stellen sich wie folgt dar:

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31.12.2012 31.12.2011
Künftige Mindestleasingzahlungen 7 29
Fällig bis 1 Jahr 2 5
Fällig in über 1 bis 5 Jahren 4 14
Fällig nach über 5 Jahren 1 10
Darin enthaltener Zinsanteil -1 -1
Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen (Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing) 6 28
Fällig bis 1 Jahr 2 5
Fällig in über 1 bis 5 Jahren 3 13
Fällig nach über 5 Jahren 1 10

Die im Rahmen eines Finanzierungsleasing-Vertrags geleasten Vermögenswerte wurden zum Teil untervermietet. Aus dieser Untervermietung werden künftige Mindestleasingzahlungen über die unkündbare Leasingdauer von 2 Millionen € (Vorjahr: 3 Millionen €) erwartet.

Der im Juni 2011 abgeschlossene Vertrag über das Zurückmieten einer Monosilan-Anlage zwischen Evonik und der Taiyo Nippon Sanso Silane Gas Service Co., Tokio (Japan), wurde zum 30. September 2012 vorzeitig beendet. Der bei Evonik bilanzierte Restbuchwert der Anlage von ca. 18 Millionen € wurde nach den Vorschriften des IAS 16 ausgebucht und als Aufwand unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gezeigt. Die zu diesem Zeitpunkt noch bestehende Leasingverbindlichkeit von ebenfalls ca. 18 Millionen € wurde nach den Vorschriften des IAS 39 ausgebucht und der hieraus resultierende Ertrag unter den sonstigen betrieblichen Erträgen gezeigt. Zeitgleich mit der Beendigung des Leasingvertrags wurde die Monosilan-Anlage von Evonik zurückerworben.

(d) Verbindlichkeiten aus Derivaten

Die Verbindlichkeiten aus Derivaten teilen sich wie folgt auf:

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in Millionen € 31.12.2012 31.12.2011
Verbindlichkeiten aus Zins-Derivaten 17 -
Verbindlichkeiten aus Devisen-Derivaten 26 147
Verbindlichkeiten aus Commodity-Derivaten 4 11
Verbindlichkeiten aus übrigen Derivaten 65 82
112 240

Unter den Verbindlichkeiten aus übrigen Derivaten wurde der beizulegende Zeitwert der von der KSBG ausübbaren Call-Option für die restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG ausgewiesen.

(7.13) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten

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31.12.2012 31.12.2011
in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig
--- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.096 - 1.086 -
Erhaltene Kundenanzahlungen 22 - 11 -
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 248 50 259 43
Passive Rechnungsabgrenzungsposten 311 259 383 326
1.677 309 1.739 369

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet 232 Millionen € (Vorjahr: 240 Millionen €) abgegrenzte Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe des Vorteils aus zinsvergünstigten Förderdarlehen öffentlicher Banken für die Finanzierung preisgebundenen Wohnraums, vgl. Anhangziffer (7.12).

(7.14) Latente Steuern, laufende Ertragsteuern

Die in der Bilanz ausgewiesenen latenten Steuern und laufenden Ertragsteuern verteilten sich auf folgende Fristigkeiten:

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31.12.2012 31.12.2011
in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig
--- --- --- --- ---
Aktive latente Steuern 329 230 477 266
Laufende Ertragsteueransprüche 100 21 83 23
Passive latente Steuern 463 413 481 439
Laufende Ertragsteuerschulden 338 115 422 70

Die kurzfristigen Elemente der latenten Steuern wurden in Übereinstimmung mit IAS 1 „Presentation of Financial Statements" in der Bilanz unter den langfristigen Vermögenswerten bzw. Schulden ausgewiesen. Latente Steuern entfielen auf nachstehende Bilanzposten und Sachverhalte:

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Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
in Million € 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2011
--- --- --- --- ---
Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 5 7 142 156
Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 107 108 431 474
Finanzielle Vermögenswerte 246 153 77 63
Vorräte 72 81 2 8
Forderungen, sonstige Vermögenswerte 119 73 17 20
Schulden
Rückstellungen 277 344 243 132
Verbindlichkeiten 59 103 85 114
Sonderposten mit Rücklageanteil (nach nationalem Recht) - - 22 12
Verlustvorträge 68 162 - -
Steuergutschriften - 1 - -
Sonstige 12 5 3 4
Latente Steuern (brutto) 965 1.037 1.022 983
Wertberichtigungen -77 -58 - -
Saldierungen -559 -502 -559 -502
Latente Steuern (netto) 329 477 463 481

Für temporäre Differenzen in Höhe von 657 Millionen € (Vorjahr: 471 Millionen €) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da es nicht wahrscheinlich ist, dass künftig steuerpflichtiges Einkommen zu deren Realisierung in ausreichender Höhe vorhanden sein wird. In Höhe von 10 Millionen € (Vorjahr: 76 Millionen €) wurden bei Gesellschaften, bei denen ein Verlust vorlag, aktive latente Steuern angesetzt. Die Nutzung wird durch steuerliche Umstrukturierungen sichergestellt.

Ergänzend zu den mit latenten Steuern belegten steuerlichen Verlustvorträgen bestanden nicht nutzbare und nicht mit latenten Steuern belegte Verlustvorträge. Diese und deren Verfallszeiten können der folgenden Tabelle entnommen werden:

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Körperschaftsteuer (In- und Ausland) Lokale Steuer (In- und Ausland) Steuergutschriften (Ausland)
in Million € 2012 2011 2012 2011 2012 2011
--- --- --- --- --- --- ---
Verlustvorträge nach Verfallszeiten
Bis 1 Jahr 7 3 - 1 - -
Über 1 bis 5 Jahre 86 113 1 - - -
Über 5 bis 10 Jahre 1 - - - - -
Unbegrenzt 278 252 176 185 158 153
372 368 177 186 158 153

(8) Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung stellt die zahlungswirksamen Veränderungen der Finanzmittel des Konzerns im Laufe der Berichtsperiode dar. Sie ist nach den Zahlungsströmen (Cashflows) aus laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Die Cashflows beinhalten die Zahlungsströme sowohl der fortgeführten als auch der nicht fortgeführten Aktivitäten. Auswirkungen aufgrund von Veränderungen des Konsolidierungskreises wurden eliminiert.

Gezahlte Zinsen sowie erhaltene Zinsen und Dividenden werden der laufenden Geschäftstätigkeit, gezahlte Dividenden der Finanzierungstätigkeit zugerechnet.

(8.1) Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten wird um Auswirkungen von nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträgen sowie um Posten, die der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind, bereinigt. Des Weiteren werden bestimmte Veränderungssalden der Bilanz ermittelt und diesem Ergebnis hinzugerechnet. Der Netto-Cashflow der nicht fortgeführten Aktivitäten, der mit Konzernfremden anfällt, wird in einer Summe dargestellt.

(8.2) Cashflow aus Investitionstätigkeit

In den Ein- und Auszahlungen aus der Veräußerung bzw. dem Erwerb von Unternehmensbeteiligungen sind unter anderem enthalten:

Die Summe der Bruttozuflüsse aus dem Verkauf von Tochterunternehmen betrug 104 Millionen € (Vorjahr: 1.295 Millionen €). Mit den Veräußerungen wurden 4 Millionen € (Vorjahr: 295 Millionen €) flüssige Mittel abgegeben.

Darüber hinaus sind in den Ein-/Auszahlungen aus Veräußerungen von Unternehmensbeteiligungen Auszahlungen von 71 Millionen € aus der Abspaltung des Teilbetriebs „Bewirtschaftung" enthalten. Des Weiteren kam es zu Auszahlungen von 47 Millionen € im Zusammenhang mit dem Verkauf des ehemaligen Geschäftsfelds Energie, die bereits im Vorjahr aufwandswirksam erfasst wurden.

(8.3) Finanzmittelbestand

Der Finanzmittelbestand in Höhe von 741 Millionen € (Vorjahr: 1.411 Millionen €) umfasst die flüssigen Mittel der fortgeführten Aktivitäten sowie die der zur Veräußerung vorgesehenen Geschäfte. Da die flüssigen Mittel der zur Veräußerung vorgesehenen Geschäfte gemäß IFRS 5 „Non-current Assets Held for Sale and Discontinued Operations" in der Bilanz umzugliedern sind, vgl. Anhangziffer (5.3), wurde der Finanzmittelbestand in der Kapitalflussrechnung auf die in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel, vgl. Anhangziffer (7.8), übergeleitet.

(9) Erläuterungen zur Segmentberichterstattung

Berichterstattung nach operativen Segmenten

Die Ressourcenallokation und die Bewertung der Ertragskraft der Aktivitäten im Konzern werden durch den Vorstand der Evonik Industries AG als Hauptentscheidungsträger im Konzern auf Ebene der im Folgenden beschriebenen operativen Segmente (im Weiteren auch kurz: Segmente) wahrgenommen. Unterhalb der Segmente werden die operativen Aktivitäten in Geschäftsbereiche unterteilt. Die Berichterstattung nach Segmenten folgt der internen Berichterstattungs- und Organisationsstruktur des Konzerns (Management Approach).

Es werden dieselben Rechnungslegungsvorschriften angewandt, wie sie für die externe Rechnungslegung gelten, vgl. Anhangziffern (3.4) bis (3.7).

Im Zuge der strategischen Ausrichtung auf die Spezialchemie hat der Vorstand der Evonik Industries AG folgende Entscheidung mit Auswirkungen auf die Segmentberichterstattung getroffen:

Das Segment Real Estate umfasst neben dem eigenen Wohnungsbestand von Evonik auch einen 50-prozentigen Anteil an der THS. Seit dem 1. Januar 2012 haben Evonik und THS die Bewirtschaftung ihres Wohnungsbestands in dem Gemeinschaftsunternehmen Vivawest Wohnen gebündelt, vgl. Anhangziffer (5.3). Als Folge dessen entfällt ein Teil der bisher durch das Segment Real Estate erwirtschafteten Umsatzerlöse sowie der damit zusammenhängenden wesentlichen Aufwendungen. Diese werden nun im at Equity bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen Vivawest Wohnen erfasst. Die Ergebniskennzahlen bleiben hiervon im Wesentlichen unberührt.

Nachfolgend die Beschreibung der Segmente von Evonik:

(a) Consumer, Health & Nutrition

Das Segment Consumer, Health & Nutrition produziert schwerpunktmäßig für Anwendungen in Konsumgütern, in der Tierernährung und im Bereich Healthcare. Es umfasst die Geschäftsbereiche Consumer Specialties sowie Health & Nutrition.

Einen wichtigen Teil des Segments bilden Inhaltsstoffe, Additive und Systemlösungen für hochwertige Konsumgüter. Das herausragende Know-how in der Grenzflächenchemie wird auch für ausgewählte industrielle Anwendungen eingesetzt. Schlüsselfaktoren für den Erfolg sind eine hohe Innovationskraft, integrierte Technologieplattformen sowie strategische Partnerschaften mit bedeutenden Konsumgüterherstellern. Darüber hinaus produziert und vermarktet Consumer, Health & Nutrition als weltweit einziger Anbieter alle vier wichtigen Aminosäuren für die Tierernährung. Im Markt differenziert sich das Segment durch die hohe Kompetenz in der technischen organischen Synthese und in der Biotechnologie. Bedeutende Vorteile im Wettbewerb sind auch das globale Vertriebsnetz sowie ein umfassendes Angebot an Fachservices. Mit seinen Aktivitäten auf den Gebieten Exklusivsynthese, Pharmaaminosäuren und Pharmapolymere ist das Segment zudem strategischer Partner und führender Lösungsanbieter der globalen Healthcare-Industrie.

(b) Resource Efficiency

Das Segment Resource Efficiency bietet umweltfreundliche und energieeffiziente Systemlösungen. Ihm sind die beiden Geschäftsbereiche Inorganic Materials sowie Coatings & Additives zugeordnet.

Seine integrierte Silizium-Technologieplattform ermöglicht dem Segment eine führende Position bei einer breiten Palette von Kieselsäuren und Silanen. Damit werden unter anderem Kunden der Reifen-, Elektronik-, Bau- und Kunststoffindustrie beliefert. Die Expertise im Design anorganischer Partikel und deren Oberflächeneigenschaften nutzt das Segment auch für sein Katalysatorengeschäft. Außerdem bedient Resource Efficiency vor allem die Lack-, Beschichtungs-, Klebstoff- und Dichtstoffindustrie mit hochwertigen funktionalen Polymeren und Monomerspezialitäten. Dazu zählen Vernetzer, die beispielsweise als Härterkomponenten beim Bau von Rotorblättern für Windkraftanlagen eingesetzt werden. Darüber hinaus produziert das Segment Hochleistungsadditive zur Optimierung der Fließfähigkeit und der Schmierstoffeigenschaften von Motor- und Hydraulikölen sowie Kraftstoffen.

(c) Specialty Materials

Im Mittelpunkt des Segments Specialty Materials steht die Herstellung von polymeren Werkstoffen sowie Zwischenprodukten vor allem für die Gummi- und Kunststoffindustrie. Es gliedert sich in die Geschäftsbereiche Performance Polymers und Advanced Intermediates.

Das Segment produziert ein breites Spektrum von Hochleistungsmaterialien und profitiert dabei von seinen integrierten Technologieplattformen für die Methacrylatchemie sowie für Polyamid 12. Außerdem werden Hochleistungskunststoffe für mechanische, thermische oder chemische Hightech-Anforderungen hergestellt, die auf Polyetheretherketon (PEEK) und Polyimiden basieren. Weitere Schlüsselfaktoren für den Erfolg von Specialty Materials sind anspruchsvolle chemische Prozesse und Verfahren, die Evonik über Jahrzehnte hinweg konsequent weiterentwickelt hat. Dies gilt insbesondere für die integrierte C4-Technologieplattform, wo C4-Schnitt zu Spezialitäten veredelt wird. Bei Wasserstoffperoxid hat sich Specialty Materials durch seine Innovationskraft - Paradebeispiel ist der Hydrogen-Peroxide-to-Propylene-Oxide-Prozess (HPPO) - neue Wachstumsmärkte eröffnet. Darüber hinaus produziert das Segment Alkoholate, die als Katalysatoren in der Biodieselproduktion Verwendung finden. Wesentliche Industrien, die das Segment beliefert, sind Kunststoffe, Lacke und Farben, Automobil sowie Luftfahrt. Aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften kommen die Produkte des Segments zudem in Architektur-, Licht- und Design-Anwendungen zum Einsatz.

(d) Services

Das Segment Services umfasst im Wesentlichen die Site Services und die Evonik Business Services. Es erbringt seine Dienstleistungen vor allem für die operativen Spezialchemiegeschäfte und das Corporate Center sowie für Dritte.

In der Einheit Site Services sind standortübergreifend Infrastrukturdienstleistungen - wie Ver- und Entsorgung, Logistik oder An lagen management - gebündelt.

Die Evonik Business Services unterstützen die operativen Spezialchemiegeschäfte und das Corporate Center mit konzernweit standardisierten kaufmännischen Dienstleistungen unter anderem auf den Gebieten IT, Personal, Rechnungswesen und Recht.

(e) Real Estate

Das Segment Real Estate, das Evonik mittelfristig vollständig abgeben will, konzentriert sich auf die Vermietung von Wohnraum an private Haushalte in Nordrhein-Westfalen. Es umfasst neben dem eigenen Wohnungsbestand von Evonik auch einen 50-prozentigen Anteil an dem Immobilienanbieter THS. Die Bewirtschaftung ihres Wohnungsbestands haben Evonik und THS in dem Gemeinschaftsunternehmen Vivawest Wohnen gebündelt.

(f) Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung

Hier werden unter anderem das Corporate Center, die strategische Forschung und die 49-prozentige Beteiligung an der STEAG sowie die keinem Berichtssegment zugeordneten Konzernaktivitäten zusammengefasst. Außerdem sind hierin die stillen Reserven und Lasten und der Geschäfts- oder Firmenwert aus den früheren Erwerben von Anteilen an der Evonik Degussa sowie die intersegmentären Konsolidierungseffekte enthalten.

(9.2) Berichterstattung nach Regionen

Für die Berichterstattung nach Regionen werden Länder und Ländergruppen zu Regionen zusammengefasst. Im Einzelnen ist die Berichterstattung nach Regionen unter Anhangziffer (9.3) weiter ausgeführt. Zur Annäherung der regionalen Zuordnung von Gesellschaften und Geschäften an vergleichbare Unternehmen wurde zu Beginn des Jahres 2012 die Region Asien in Asien-Pazifik umbenannt, während die Region Sonstige in Naher Osten, Afrika umbenannt wurde. Mit der Umbenennung änderte sich auch die Zuordnung von Ländern und Ländergruppen zu den Regionen. Über die Länder Türkei, Aserbaidschan, Kasachstan und Usbekistan, die bisher Asien zugeordnet waren, wird ab 2012 in der Region Übriges Europa berichtet. Gleichzeitig sind der Nahe Osten, welcher bislang ebenfalls Asien zugeordnet war, sowie Afrika, bisher in der Region Sonstige dargestellt, nun in der Region Naher Osten, Afrika zu finden.

Australien, Neuseeland und Ozeanien sind von der bisherigen Region Sonstige in die Region Asien-Pazifik übergegangen. Mexiko und die Bermudas werden in der Region Mittel- und Südamerika statt in der Region Nordamerika berichtet. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

(9.3) Erläuterung der Segmentkennzahlen

Mit Blick auf die bei Vergleichsunternehmen üblichen Bezeichnungen wurden Anfang 2012 das neutrale Ergebnis, EBITDA (vor Sondereinflüssen) und EBIT (vor Sondereinflüssen) in Bereinigungen, bereinigtes EBITDA und bereinigtes EBIT umbenannt - ohne jedoch die Zusammensetzung dieser Positionen zu ändern.

Die in den fünf Berichtssegmenten ausgewiesenen Werte berücksichtigen bereits Konsolidierungseffekte der in die jeweiligen Segmente einbezogenen Geschäftsbereiche. Konsolidierungseffekte und hieraus resultierende Ergebnisauswirkungen, die auf Konzernebene entstanden sind, sowie Firmenwerte, stille Reserven und Lasten werden in der Segmentberichterstattung unter „Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung" ausgewiesen.

Im Folgenden werden die Segmentkennzahlen erläutert:

Der Außenumsatz spiegelt den Umsatz der Segmente mit Konzernexternen wider. Die Umsätze zwischen den Segmenten werden als Innenumsatz ausgewiesen und grundsätzlich zu Marktpreisen oder nach der Kostenaufschlagsmethode verrechnet.

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung der Gesamtumsätze aller berichtspflichtigen Segmente zu den Umsatzerlösen des Konzerns:

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in Millionen € 2012 2011
Gesamtumsatz der Berichtssegmente 15.412 16.090
Gesamtumsatz der anderen operativen Aktivitäten 450 389
Konsolidierungen -2.233 -1.939
Gesamtumsatz Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung -1.783 -1.550
Außenumsatz des Konzerns 13.629 14.540

Der größere Teil der Gesamtumsätze der anderen operativen Aktivitäten wurde durch konzerninterne Leistungen erwirtschaftet und betraf im Wesentlichen die Strombeschaffung durch das Energie-Management. Die Außenumsätze nach Ländern werden entsprechend dem Standort der Kunden segmentiert. Sie teilen sich wie folgt auf:

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in Millionen € 2012 2011
Deutschland 3.388 3.784
USA 2.250 2.395
Schweiz 866 756
China 815 829
Niederlande 487 487
Frankreich 426 511
Vereinigtes Königreich 425 311
Japan 416 427
Italien 327 428
Sonstige Länder 4.229 4.612
Außenumsatz des Konzerns 13.629 14.540

Der Vorstand der Evonik Industries AG nutzt zur internen Unternehmenssteuerung die Führungskennzahl EVA® (Economic Value Added). EVA® gibt den Wertbeitrag an, der über die Kapitalkosten hinaus mit dem eingesetzten Kapital verdient wurde. Da das bereinigte EBIT als operative Ergebnisgröße in die Berechnung der Kennzahl EVA® einfließt, stellt es für die interne Steuerung die entscheidende Ergebnisgröße dar.

Als weitere interne Steuerungsgröße zur Messung der operativen Leistung wird dem Vorstand der Evonik Industries AG die Ergebnisgröße bereinigtes EBITDA berichtet.

Das bereinigte EBIT stellt die wesentliche von der jeweiligen Segmentführung beeinflussbare Ergebnisgröße dar. Es beinhaltet das operative Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Bereinigungen.

Bei der Ermittlung des bereinigten EBITDA wird das bereinigte EBIT um Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen angepasst, die nicht bereits Bestandteil der Bereinigungen sind. Aus dem Verhältnis des bereinigten EBITDA zum Außenumsatz ergibt sich die bereinigte EBITDA-Marge.

Die Abschreibungen zeigen die planmäßige Verteilung des Werteverzehrs der immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien über deren geschätzte Nutzungsdauer.

Das Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen entspricht dem in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellten Ergebnis, das aus diesen Beteiligungen erzielt wird, vgl. Anhangziffer (6.5).

Die folgende Tabelle stellt die Beziehung zwischen den internen Steuerungsgrößen bereinigtes EBITDA und bereinigtes EBIT und der externen Ergebnisgröße Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten her:

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in Millionen € 2012 2011
Bereinigtes EBITDA 2.589 2.768
Abschreibungen, Wertminderungen/Wertaufholungen -803 -750
In den Bereinigungen enthaltene Wertminderungen/Wertaufholungen 167 81
Bereinigtes EBIT 1.953 2.099
Bereinigungen 16 -175
Zinsergebnis -357 -381
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.612 1.543

In den Bereinigungen werden Geschäftsvorfälle berücksichtigt, die für Zwecke der internen Steuerung nach ihrem Vorkommen einmalig bzw. selten und für die Beurteilung der Ertragslage wesentlich sind. Im Berichtsjahr beliefen sich die Bereinigungen auf 16 Millionen € (Vorjahr: -175 Millionen €). Im Wesentlichen waren darin Erträge aus Vergleichsvereinbarungen im Zusammenhang mit der Restrukturierung des Fotovoltaikgeschäfts enthalten, denen Aufwendungen und Wertminderungen auf Sachanlagen gegenüberstanden. Zudem umfassten die Bereinigungen Versicherungserstattungen und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Schadensfall in einer Produktionsanlage in Marl.

Darüber hinaus waren hier auch Aufwendungen und Erträge aus der Bilanzierung der Put-Option und der Call-Option für die restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG enthalten.

Die Überleitung vom bereinigten EBIT aller berichtspflichtigen Segmente zum Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten des Konzerns stellt sich wie folgt dar:

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in Millionen € 2012 2011
Bereinigtes EBIT der Berichtssegmente 2.354 2.503
Bereinigtes EBIT der anderen operativen Aktivitäten -54 -25
Bereinigtes EBIT Corporate Center und Corporate-Aktivitäten -313 -334
Konsolidierungen -34 -45
Bereinigtes EBIT Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung -401 -404
Bereinigtes EBIT des Konzerns 1.953 2.099
Bereinigungen 16 -175
Zinsergebnis -357 -381
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.612 1.543

Das Capital Employed stellt als Nettogröße das betriebsnotwendige Vermögen der Berichtssegmente dar. Es wird berechnet, indem zunächst die Summe aus immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, Beteiligungen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und den übrigen unverzinslichen Vermögenswerten ermittelt wird und davon die unverzinslichen Rückstellungen, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen unverzinslichen Verbindlichkeiten abgezogen werden.

Als weitere wesentliche interne Steuerungsgröße des Unternehmens wird die Kapitalrendite Return on Capital Employed (ROCE) verwendet. Sie wird ermittelt, indem die Ergebnisgröße bereinigtes EBIT in das Verhältnis zum eingesetzten Kapital (Capital Employed) gesetzt wird. Zur Glättung von Stichtagseffekten wird das Capital Employed für die Kennzahlenermittlung mit dem Durchschnittswert der Berichtsperiode angesetzt.

Als Sachinvestitionen werden die Zugänge der Berichtsperiode zu immateriellen Vermögenswerten (ohne Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung), Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien dargestellt. Zugänge aufgrund von Veränderungen des Konsolidierungskreises werden nicht berücksichtigt. Die Sachinvestitionen nach Regionen werden entsprechend dem Standort der Tochterunternehmen segmentiert.

Als Finanzinvestitionen werden die Zugänge der Berichtsperiode zu at Equity bilanzierten Unternehmen, übrigen Beteiligungen, langfristigen Ausleihungen sowie langfristigen Wertpapieren und wertpapierähnlichen Ansprüchen dargestellt. Der Erwerb von Tochterunternehmen wird im Jahr des Zugangs als Finanzinvestition ausgewiesen (einschließlich der Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung).

Unter der Position „Andere wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge" werden vor allem Wertminderungen, Wertaufholungen, Zuführungen zu und Auflösungen von Rückstellungen sowie Auflösungen von Rechnungsabgrenzungsposten erfasst.

Die Anzahl der Mitarbeiter wird zum Bilanzstichtag erhoben. Die Mitarbeiter werden nach Kopfzahl angegeben, wobei Teilzeitbeschäftigte voll einbezogen sind. Die Anzahl der Mitarbeiter nach Regionen wird entsprechend dem Standort der Tochterunternehmen segmentiert.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte und die sonstigen immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen sowie als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden nach Standort der Tochterunternehmen segmentiert. Zusammengefasst ergeben diese Vermögenswerte das langfristige Vermögen gemäß IFRS 8 „Operating Segments" (vgl. IFRS 8.33 b). Die folgende Tabelle zeigt den Standort des im Konzern eingesetzten langfristigen Vermögens nach Ländern:

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in Millionen € 31.12.2012 31.12.2011
Deutschland 6.091 5.924
USA 829 792
China 641 590
Belgien 479 494
Sonstige Länder 1.197 1.373
Langfristige Vermögenswerte 9.237 9.173

(10) Weitere Angaben

(10.1) Erfolgsabhängige Vergütungen

Das Vergütungssystem von Evonik beinhaltet neben Grundvergütung und kurzfristiger variabler Vergütung auch als langfristige Komponente die Long-Term-Incentive-Pläne für Vorstände und Konzernführungskräfte (Evonik LTI-Pläne). Es handelt sich dabei um LTI-Pläne, deren Werte nicht an die Wertentwicklung der Aktien gebunden sind, sondern auf der Grundlage definierter betriebswirtschaftlicher Kennzahlen berechnet werden.

(a) Evonik LTI-Pläne für Vorstände

Die Evonik LTI-Pläne wurden den Vorstandsmitgliedern erstmals im Jahr 2008 durch den Aufsichtsrat der Evonik Industries AG gewährt. Die Laufzeit der LTI-Pläne erstreckt sich über einen fünfjährigen Performance-Zeitraum: Beginn ist der 1. Januar des Ausgabejahres. Die Werthaltigkeit der LTI-Pläne hängt davon ab, wie sich der aus der Kennzahl bereinigtes EBITDA abgeleitete fiktive Equity Value von Evonik innerhalb des Performance-Zeitraums entwickelt.

Ausgangswert für die Ermittlung der Wertsteigerung ist der fiktive Equity Value zum 31. Dezember des dem Ausgabejahr vorhergehenden Jahres. Die tatsächliche Steigerung gegenüber dem Ausgangswert wird mit der vom Aufsichtsrat der Evonik Industries AG verabschiedeten Mittelfristplanung des Ausgabejahres verglichen. Falls nach fünf Jahren der in der Mittelfristplanung festgelegte fiktive Equity Value erreicht oder überschritten wird, wird ein Geldbetrag aus den LTI-Plänen ausgezahlt. Die Auszahlungshöhe bemisst sich am individuell gewährten Zielwert und an dem Verhältnis zwischen tatsächlicher und geplanter Zielerreichung. Die erstmalige Ausschüttung für aktive Vorstände findet gemäß dem Vorstehenden im Jahr 2013 statt. Bei vorzeitig ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern ist eine Wartezeit von drei Jahren einzuhalten. Für die Evonik LTI-Pläne für Vorstände 2008 bis 2012 bestand zum 31. Dezember 2012 eine Rückstellung in Höhe von 5 Millionen € (Vorjahr: 4 Millionen €).

(b) Evonik LTI-Pläne für Konzernführungskräfte

Die Evonik LTI-Pläne wurden den vom Vorstand benannten Konzernführungskräften erstmals im Jahr 2008 durch die Evonik Industries AG gewährt. Die Laufzeit der LTI-Pläne erstreckt sich über einen dreijährigen Performance-Zeitraum: Beginn ist der 1. Mai des Ausgabejahres. Die Werthaltigkeit der LTI-Pläne hängt davon ab, wie sich der aus der Kennzahl bereinigtes EBITDA abgeleitete fiktive Equity Value von Evonik innerhalb des Performance-Zeitraums entwickelt. Ab 2010 ist als zusätzliches Ziel die Erreichung des mittelfristig aufgestellten EVA® -Budgets hinzugekommen.

Ausgangswert für die Ermittlung der Wertsteigerung ist der fiktive Equity Value zum 31. Dezember des dem Ausgabejahr vorhergehenden Jahres. Die tatsächliche Steigerung gegenüber dem Ausgangswert wird mit der vom Aufsichtsrat der Evonik Industries AG verabschiedeten Mittelfristplanung des Ausgabejahres verglichen. Falls nach drei Jahren der in der Mittelfristplanung festgelegte fiktive Equity Value erreicht oder überschritten wird, wird ein Geldbetrag aus den LTI-Plänen ausgezahlt. Die Auszahlungshöhe bemisst sich am individuell gewährten Zielwert und an dem Verhältnis zwischen tatsächlicher und geplanter Zielerreichung. Gemäß Planbedingungen ist der LTI-Plan 2009 im Jahr 2012 in Höhe von 10 Millionen € regulär ausgeübt worden.

Für die Evonik LTI-Pläne für Konzernführungskräfte 2010 bis 2012 bestand zum Bilanzstichtag eine Rückstellung von 22 Millionen € (Vorjahr: 24 Millionen €).

(10.2) Zusätzliche Informationen über Finanzinstrumente

Nettoergebnisse der Finanzinstrumente

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Erträge und Aufwendungen bzw. Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten sind als Nettoergebnisse je Bewertungskategorie des IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" darzustellen:

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in Millionen € Nettoergebnisse je Bewertungskategorie 2012
Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte Ausleihungen und Forderungen Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte Zu Handels-

zwecken gehaltene Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungs-

kosten
--- --- --- --- --- --- ---
Ergebnis aus dem Abgang -7 4 - - - -3
Ergebnis aus der Bewertung von Derivaten - - 383 -350 - 33
Wertminderungen/Wertaufholungen - 5 - - - 5
Zinsergebnis 8 13 2 - -163 -140
Ergebnis aus übrigen Beteiligungen 4 - - - - 4
5 22 385 -350 -163 -101

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Nettoergebnisse je Bewertungskategorie
in Millionen € Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte Ausleihungen und Forderungen Zu Handels-

zwecken gehaltene Vermögenswerte
Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungs-

kosten
2011
--- --- --- --- --- --- ---
Ergebnis aus dem Abgang 2 - - - - 2
Ergebnis aus der Bewertung von Derivaten - - 273 -287 - -14
Wertminderungen/ Wertaufholungen - -14 - - - -14
Zinsergebnis 6 18 - - -177 -153
Ergebnis aus übrigen Beteiligungen 4 - - - - 4
12 4 273 -287 -177 -175

Die Position „Ergebnis aus der Bewertung von Derivaten" beinhaltet nicht die Ergebnisse aus derivativen Finanzinstrumenten, die im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert werden.

Unter Berücksichtigung der Zinsaufwendungen und -erträge aus Finanzierungsleasing entfallen 21 Millionen € (Vorjahr: 24 Millionen €) Zinserträge und 163 Millionen € (Vorjahr: 177 Millionen €) Zinsaufwendungen auf Finanzinstrumente, die nicht der Kategorie „zu Handelszwecken gehalten" zugeordnet sind. Der wertgeminderte Teil von finanziellen Vermögenswerten bzw. von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liefert wie im Vorjahr keinen Beitrag zum Zinsergebnis.

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente

Finanzinstrumente, die in den Anwendungsbereich des IFRS 7 „Financial Instruments: Disclosures" fallen, sind entsprechend ihrer zugrunde liegenden Charakteristika in Gruppen (Klassen) zusammenzufassen. Bei Evonik orientieren sich die Klassen an der bestehenden Untergliederung der Bilanzposten. Die Buchwerte der Klassen sind je Bewertungskategorien des IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" darzustellen und werden auf die Buchwerte der Bilanzposten übergeleitet. Keiner Bewertungskategorie zugeordnete Finanzinstrumente werden gesondert dargestellt. Zusätzlich werden die beizulegenden Zeitwerte der Klassen zum Bilanzstichtag ausgewiesen.

Die folgende Übersicht zeigt die Überleitung für die finanziellen Vermögenswerte:

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Buchwerte je Bewertungskategorie 31.12.2012
in Millionen € Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte Ausleihungen und Forderungen Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert
--- --- --- --- --- --- ---
Finanzielle Vermögenswerte 996 98 144 45 1.283 1.284
Übrige Beteiligungen 45 - - - 45 45
Ausleihungen - 62 - - 62 62
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 951 - - - 951 951
Forderungen aus Finanzierungsleasing - - - 0 0 1
Forderungen aus Derivaten - - 144 45 189 189
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - 36 - - 36 36
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 1.687 - - 1.687 1.687
Flüssige Mittel - 741 - - 741 741
996 2.526 144 45 3.711 3.712

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Buchwerte je Bewertungskategorie 31.12.2011
in Millionen € Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte Ausleihungen und Forderungen Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert
--- --- --- --- --- --- ---
Finanzielle Vermögenswerte 743 86 110 4 943 943
Übrige Beteiligungen 46 - - - 46 46
Ausleihungen - 78 - - 78 78
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 697 - - - 697 697
Forderungen aus Finanzierungsleasing - - - 1 1 1
Forderungen aus Derivaten - - 110 3 113 113
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - 8 - - 8 8
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 1.711 - - 1.711 1.711
Flüssige Mittel - 1.409 - - 1.409 1.409
743 3.206 110 4 4.063 4.063

Für das Vorjahr wurden die flüssigen Mittel sowie die Wertpapiere und wertpapierähnlichen Ansprüche, wie in Anhangziffer (3.4) erläutert, angepasst.

Die folgende Übersicht zeigt die Überleitung für die finanziellen Verbindlichkeiten:

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Buchwerte je Bewertungskategorie 31.12.2012
in Millionen € Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert
--- --- --- --- --- ---
Finanzielle Verbindlichkeiten 89 2.829 29 2.947 3.253
Anleihen - 1.850 - 1.850 1.964
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 811 - 811 999
Kredite von Nichtbanken - 74 - 74 77
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing - - 6 6 7
Verbindlichkeiten aus Derivaten 89 - 23 112 112
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - 94 - 94 94
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 1.096 - 1.096 1.096
89 3.925 29 4.043 4.349

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Buchwertete Bewertungskategorie 31.12.2011
in Millionen € Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert
--- --- --- --- --- ---
Finanzielle Verbindlichkeiten 158 2.879 110 3.147 3.436
Anleihen - 1.860 - 1.860 1.987
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 872 - 872 1.034
Kredite von Nichtbanken - 80 - 80 82
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing - - 28 28 26
Verbindlichkeiten aus Derivaten 158 - 82 240 240
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - 67 - 67 67
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 1.086 - 1.086 1.086
158 3.965 110 4.233 4.522

Der Teil der derivativen Finanzinstrumente, der im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert wurde, ist keiner Kategorie des IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" zugeordnet.

Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten, die in der Bilanz mit ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst wurden, erfolgte auf Grundlage der für die Bewertung verwendeten Daten nach einer dreistufigen Hierarchie:

Stufe 1: Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt
Stufe 2: Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt für ähnliche Finanzinstrumente oder andere Bewertungstechniken auf Basis beobachtbarer Marktdaten
Stufe 3: Bewertungstechniken, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren

Die folgende Tabelle zeigt die Zuordnung der beizulegenden Zeitwerte zu den Stufen der Hierarchie:

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Beizulegender Zeitwert ermittelt nach 31.12.2012
in Millionen € Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
--- --- --- --- ---
Finanzielle Vermögenswerte 951 92 97 1.140
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 951 - - 951
Forderungen aus Derivaten - 92 97 189
Finanzielle Verbindlichkeiten - -47 -65 -112
Verbindlichkeiten aus Derivaten - -47 -65 -112

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Beizulegender Zeitwert ermittelt nach 31.12.2011
in Millionen € Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
--- --- --- --- ---
Finanzielle Vermögenswerte 697 11 102 810
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 697 - - 697
Forderungen aus Derivaten - 11 102 113
Finanzielle Verbindlichkeiten - -158 -82 -240
Verbindlichkeiten aus Derivaten - -158 -82 -240

Die in der Stufe 3 gezeigten beizulegenden Zeitwerte resultieren aus der Bewertung der Put-Option und der Call-Option für die restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG. Diese Optionen werden mit einem Binomialmodell bewertet. Eine Sensitivitätsanalyse zu den Derivaten der Stufe 3 ist im Abschnitt „Marktrisiko" dargestellt.

Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten, die nicht mit ihrem beizulegenden Zeitwert in der Bilanz erfasst wurden, stellt sich wie folgt dar:

Die langfristigen Forderungen wurden auf Basis verschiedener Parameter bewertet. Bei erwarteten Forderungsausfällen wurden entsprechende Wertminderungen erfasst. Demnach entsprach der Nettobuchwert dieser Forderungen annähernd ihrem beizulegenden Zeitwert. Bei Ausleihungen, Forderungen aus Finanzierungsleasing, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Krediten von Nichtbanken sowie Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing wurde der beizulegende Zeitwert unter der Annahme einer Bewertung zum risikolosen Zinssatz ermittelt. Der beizulegende Zeitwert der Anleihen stellte deren Börsenkurs zum Bilanzstichtag dar. In allen anderen Fällen entsprachen die beizulegenden Zeitwerte der bilanzierten Finanzinstrumente deren Buchwerten zum Bilanzstichtag.

Nominalvolumen der Derivate

Das Nominalvolumen entspricht bei Zins-Derivaten der Summe der über die Laufzeit abgesicherten Grundgeschäfte, bei Devisen-Derivaten dem in Euro umgerechneten gesicherten Fremdwährungsvolumen und bei Commodity-Derivaten den in Euro umgerechneten gesicherten Anschaffungskosten. Das Nominalvolumen der eingebetteten Derivate entspricht je nach Art des eingebetteten Derivats einer der oben genannten Definitionen über das Nominalvolumen.

Nominalvolumen der derivativen Finanzinstrumente:

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in Millionen € 31.12.2012 31.12.2011
Gesamt davon kurzfristig davon langfristig Gesamt davon kurzfristig davon langfristig
--- --- --- --- --- --- ---
Zins-Derivate 542 500 42 59 1 58
Devisen-Derivate 3.972 3.925 47 3.286 3.252 34
Commodity-Derivate 29 23 6 31 18 13
4.543 4.448 95 3.376 3.271 105

Das Nominalvolumen der Put-Option und der Call-Option für die restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG ist abhängig von einer im Optionsvertrag festgelegten Formel und beträgt zum Bilanzstichtag 520 Millionen € (Vorjahr: 498 Millionen €).

Sofern die Voraussetzungen für eine Bilanzierung im Rahmen des Hedge Accounting erfüllt waren, wurden Zins-, Devisen- und Commodity-Derivate als Fair Value Hedge, Cashflow-Hedge oder Hedge of a Net Investment bilanziert.

Hedge Accounting

Im Berichtsjahr wurden folgende wesentliche Sicherungstransaktionen im Rahmen des Hedge Accounting abgebildet:

(a) Fair-Value-Hedges

Bis zum August 2009 wurde die im November 2003 von der Evonik Degussa GmbH emittierte 1.250 Millionen € Anleihe durch Receiver-Zinsswaps mit einem Volumen von 750 Millionen € und einer Laufzeit bis 2013 gesichert. Zum Zeitpunkt der Auflösung der Sicherung im August 2009 betrugen die im Rahmen des Fair Value Hedge auf der Anleihenposition angesammelten Erträge aus dem effektiven Teil der Sicherung 60 Millionen €. Diese werden - unter Berücksichtigung des teilweisen Rückerwerbs der Anleihe im Jahr 2011 - nach der Effektivzinsmethode über die Restlaufzeit der Anleihe in das Zinsergebnis aufgelöst. Die auf das Jahr 2012 entfallende Auflösung betrug 13 Millionen € (Vorjahr: 17 Millionen €).

Das Fair-Value-Risiko aus fest kontrahierten Gaseinkäufen für das Gaswirtschaftsjahr 2012/2013 wurde mit einem Nominalvolumen von 10 Millionen € durch einen Fair Value Hedge mittels Commodity Swaps gesichert. Zum 31. Dezember 2012 betrug das Nominalvolumen der noch ausstehenden Derivate 7 Millionen €, der Marktwert 1 Million €. Dem sonstigen betrieblichen Ertrag aus der Wertänderung dieser Sicherungsgeschäfte in Höhe von 1 Million € steht ein ebenso hoher sonstiger betrieblicher Aufwand aus der Wertänderung der gesicherten Grundgeschäfte gegenüber.

(b) Cashflow-Hedges

Zum Bilanzstichtag waren geplante Fremdwährungsumsätze im Gegenwert von rund 1.166 Millionen € (Vorjahr: 1.038 Millionen €) bis Ende 2013 mittels Devisentermingeschäften gegen Währungskursschwankungen gesichert. Der ins Hedge Accounting einbezogene beizulegende Zeitwert der Sicherungsinstrumente betrug 41 Millionen € (Vorjahr: -67 Millionen €). In die Hedge-Rücklage waren für diese Sicherungen zum Jahresende 39 Millionen € Erträge (Vorjahr: 67 Millionen € Aufwendungen) eingestellt. Darüber hinaus wurde das Fremdwährungsrisiko von geplanten Sachanlagenkäufen durch den Einsatz von Derivaten mit einem Nominalvolumen in Höhe von 41 Millionen € (Vorjahr: 27 Millionen €) und durch die Designation von Fremdwährungsbeständen bei chinesischen Gesellschaften in Höhe von 28 Millionen € (Vorjahr: keine) gesichert. Der Marktwert der designierten Derivate betrug zum Bilanzstichtag -1 Million € (Vorjahr: nahe null). Die Auswirkung auf die Hedge-Rücklage war wie im Vorjahr nahe null.

Von Dezember 2011 bis Dezember 2012 erwarb Evonik sukzessive insgesamt zehn Forward-Starting-Payer-Zinsswaps mit einem Nominalvolumen von jeweils 50 Millionen € zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos eines für das Jahr 2013 erwarteten hochwahrscheinlichen Refinanzierungsvolumens von insgesamt 500 Millionen €. Hierdurch wurde ein 5-Jahres-Swap-Satz in Höhe von 1,6 Prozent für einen Finanzierungszeitraum von fünf Jahren beginnend ab Juni 2013 gesichert. Die Zinsswaps wurden als kurzfristig klassifiziert, da ihre Auflösung bei Emission der Refinanzierung geplant ist. Zum Bilanzstichtag betrug der beizulegende Zeitwert der Derivate -17 Millionen € (Vorjahr: Marktwert nahe null). Dieser Betrag konnte vollständig in die Hedge-Rücklage eingestellt werden.

Das Preisrisiko aus geplanten Rohstoffeinkäufen war zum Jahresende 2012 mittels Commodity Swaps mit einem beizulegenden Zeitwert von -2 Millionen € (Vorjahr: -11 Millionen €) bis in das Jahr 2014 gesichert. Auch dieser Betrag konnte wie im Vorjahr nahezu vollständig in die Hedge-Rücklage eingestellt werden.

Der Nachweis der Effektivität der jeweiligen Sicherungsbeziehungen erfolgte über die Dollar-Offset-Methode, den Critical Term Match, die hypothetische Derivate-Methode, die Regressionsanalyse und Sensitivitätsanalysen. Bei der Sicherung von Währungsrisiken aus hochwahrscheinlichen Transaktionen durch Devisentermingeschäfte wird grundsätzlich die Spot-Komponente als Sicherungsgegenstand einbezogen. Als ineffektiver Teil aus der Bewertung von Cashflow-Hedges wurde ein Aufwand von 4 Millionen € (Vorjahr: nahe null) im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst.

(c) Hedge of a Net Investment

Seit März 2010 erfolgt eine rollierende Sicherung von Tochterunternehmen in Großbritannien gegen das Fremdwährungsrisiko. Die Laufzeit der Sicherungskontrakte beträgt dabei im Regelfall ein bis drei Monate. Zum 31. Dezember 2012 betrug das Sicherungsvolumen 74 Millionen f (Vorjahr: 76 Millionen f). Der beizulegende Zeitwert der ausstehenden Sicherungskontrakte betrug zum Jahresende 1 Million € (Vorjahr: nahe null). Vom Beginn der Sicherungen im März 2010 bis zum Bilanzstichtag wurden durch die rollierenden Sicherungen insgesamt 9 Millionen € (Vorjahr: 7 Millionen €) Aufwendungen in die Hedge-Rücklage eingestellt.

Finanzwirtschaftliches Risikomanagement

Evonik ist als international operierendes Unternehmen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit finanziellen Risiken ausgesetzt. Ein wesentliches Ziel der Unternehmenspolitik ist die Begrenzung von Markt-, Liquiditäts- und Ausfallrisiken sowohl für den Unternehmenswert als auch für die Ertragskraft des Konzerns, um negative Cashflow- und Ergebnisschwankungen weitgehend einzudämmen, ohne auf Chancen aus positiven Marktentwicklungen zu verzichten. Zu diesem Zweck wurde ein systematisches Finanz- und Risikomanagement etabliert. Die Steuerung der Zins- und Währungsrisiken erfolgt zentral bei Evonik. Commodity-Risiken werden von den Geschäftsbereichen des Konzerns erfasst und dort im Rahmen bestehender Konzernrichtlinien durch Termingeschäfte abgesichert.

Zur Reduzierung von finanziellen Risiken wurden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Sie standen ausschließlich im Zusammenhang mit den korrespondierenden Grundgeschäften aus der originären unternehmerischen Tätigkeit, die ein dem Sicherungsgeschäft gegenläufiges Risikoprofil aufwiesen. Im Bereich des Zins- und Währungsmanagements handelte es sich um marktübliche Produkte wie Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte, Zins- und Währungsswaps sowie Zinscollars. Zur Absicherung von Commodity-Risiken für Kohle, Gas, Strom und Öl kamen Termingeschäfte zum Einsatz. Die Versorgung mit Emissionszertifikaten zur Erfüllung der Abgabeverpflichtung nach § 6 TEHG wurde durch EUA-CER-Swaps und EUA- bzw. CER-Termingeschäfte abgesichert.

(a) Marktrisiko

Das Marktrisiko kann grundsätzlich in Währungs-, Zinsänderungs- und Commodity-Risiken unterteilt werden:

Währungsrisiken entstehen sowohl auf der Einkaufsseite durch den Bezug von Rohstoffen als auch auf der Verkaufsseite durch den Absatz von Endprodukten in Währungen, die nicht der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft entsprechen. Ziel des Währungsmanagements ist es, das operative Geschäft dieser Gesellschaften gegen Ergebnis- und Cashflow-Schwankungen infolge von Kursänderungen gegenüber diesen Währungen abzusichern. Gegenläufige Effekte aus der Ein- und Verkaufsseite werden hierbei berücksichtigt. Ein danach noch verbleibender Teil der Währungsrisiken im Konzern besteht überwiegend aus der Kursentwicklung des Euro zum US-Dollar und wird prinzipiell im Rahmen eines Portfolioansatzes bei der Evonik Industries AG gesichert.

Ziel des Zinsmanagements ist es, das Konzernergebnis gegen negative Auswirkungen aus Schwankungen der Marktzinssätze zu schützen. Die Risikosteuerung erfolgt durch den Einsatz von originären und derivativen Finanzinstrumenten. Hierdurch wird ein unter Berücksichtigung von Kosten-Risiko-Aspekten angemessenes Verhältnis aus festen (mit einer Zinsbindung von länger als einem Jahr) und variablen (mit einer Zinsbindung von weniger als einem Jahr) Zinssätzen erzielt. Zum Bilanzstichtag waren wie im Vorjahr 93 Prozent der originären Finanzinstrumente durch Festzinsvereinbarungen gesichert.

Zur Messung der Marktrisiken im Währungs- und Zinsbereich wurden zum 31. Dezember 2012 mehrere Szenarioanalysen durchgeführt.

Für den Währungsbereich wurden die Wechselkurse der für Evonik wichtigsten Währung US-Dollar um jeweils 5 Prozent bzw. 10 Prozent sowie um die jeweilige Standardabweichung verändert. Damit sollte ein möglicher Wertverlust für originäre und derivative Finanzinstrumente simuliert werden. Es ergaben sich folgende Szenarien:

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31.12.2012 31.12.2011
in Millionen € Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt
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+5% -21 -42 -26 -45
-5% 21 42 26 45
+10% -42 -85 -53 -90
-10% 42 85 53 90
+Standardabweichung -4 -8 -5 -9
-Standardabweichung 4 8 5 9

Für den Zinsbereich wurden ebenfalls mehrere Szenarien simuliert. Hierbei handelte es sich um Verschiebungen der Zinsstrukturkurve bzw. der Zinssätze um jeweils 50,100 und 150 Basispunkte. Diese Veränderungen bezogen sich auf alle Fremdwährungszinskurven sowie die Euro-Zinskurve. Damit sollte ein möglicher Wertverlust für originäre und derivative Finanzinstrumente simuliert werden. Es ergaben sich folgende Szenarien:

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31.12.2012 31.12.2011
in Millionen € Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt
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+50 Basispunkte 2 12 1 -1
-50 Basispunkte -2 -12 -1 1
+100 Basispunkte 3 23 2 -2
-100 Basispunkte -3 -25 -2 1
+150 Basispunkte 5 34 3 -3
-150 Basispunkte -5 -38 -3 2

Commodity-Risiken resultierten aus Marktpreisänderungen von Rohstoffeinkäufen und -verkäufen sowie Stromeinkäufen und -verkäufen. Rohstoffeinkäufe wurden überwiegend zur Deckung des eigenen Bedarfs durchgeführt. Für die Risikosituation des Konzerns sind die Verfügbarkeit sowie die Preisabhängigkeit von relevanten Rohstoffen sowie Vor- und Zwischenprodukten von großer Bedeutung. In diesem Zusammenhang ist für den Konzern die Abhängigkeit wichtiger Rohstoffpreise von Wechselkursen und dem Rohölpreis anzuführen. Das Commodity-Management liegt in der Verantwortung der Geschäftsbereiche des Konzerns. Hier werden die Beschaffungsrisiken erfasst und wirksame risikominimierende Maßnahmen festgelegt. Preisvolatilitäten werden beispielsweise durch Preisgleitklauseln und Swapgeschäfte ausgeglichen. Die Preis- und Bezugsrisiken auf den Beschaffungsmärkten verringert der Konzern außerdem durch weltweite Einkaufsaktivitäten sowie optimierte Verfahren zum Kauf zusätzlicher, sofort verfügbarer Rohstoffmengen. Ferner wird bei verschiedenen Herstellungsverfahren die Verwendung von Ersatzrohstoffen geprüft und an der Entwicklung alternativer Produktionstechnologien gearbeitet.

Zur Absicherung von Beschaffungspreisrisiken wurden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Bei einer Erhöhung bzw. Verminderung der Rohstoffpreise von Erdöl oder Erdgas um 10 Prozent zum Bilanzstichtag würden sich aus der Bewertung der am Bilanzstichtag vorhandenen Commodity-Derivate Auswirkungen auf die Hedge-Rücklage von +1 Million € bzw. -1 Million € (Vorjahr: +2 Millionen € bzw. -2 Millionen €) ergeben. Die Ergebniseffekte wären wie im Vorjahr unwesentlich.

Zeitgleich mit dem Verkauf des 51-Prozent-Anteils an der STEAG wurden mit der KSBG auch eine Put-Option und eine Call-Option für die restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG vereinbart. Intention dieser Optionen ist die Sicherung des Kaufpreises gegen das Risiko einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts der 49 Prozent der Anteile an der STEAG bei gleichzeitiger Gewährleistung einer Flexibilität bezüglich des zukünftigen Verkaufszeitpunkts. Da für die Optionen und das abgesicherte Grundgeschäft keine Bewertungseinheit gebildet werden konnte, resultieren bilanzielle Risiken aus der durch die IFRS-Rechnungslegungsvorschriften gebotenen unterschiedlichen Behandlung von Optionen und zugrunde liegendem Grundgeschäft. Die Optionen und ihre Wertänderungen werden brutto in den Forderungen und Verbindlichkeiten aus Derivaten innerhalb der finanziellen Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten sowie in den Erträgen und Aufwendungen aus der Bewertung von Derivaten (ohne Zins-Derivate) innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge bzw. Aufwendungen ausgewiesen. Das Ergebnis aus der Optionsbewertung ist Teil der Bereinigungen. Die Bewertung der Optionen erfolgt mit Hilfe eines Binomialmodells, dessen zentrale Inputgrößen der formelbasierte Ausübungspreis der Optionen sowie eine Schätzung des beizulegenden Zeitwerts für die 49 Prozent der Anteile an der STEAG sind.

Zum 31. Dezember 2012 betrug der ermittelte Nettowert aus den Optionen 32 Millionen € (Vorjahr: 20 Millionen €). Wäre der beizulegende Zeitwert der 49 Prozent der Anteile an der STEAG am 31. Dezember 2012 um 10 Prozent niedriger gewesen, hätte sich der Nettowert aus den Optionen um 52 Millionen € (Vorjahr: 48 Millionen €) erhöht und zu einem entsprechenden zusätzlichen Ertrag geführt. Ein Anstieg des beizulegenden Zeitwerts der 49 Prozent der Anteile an der STEAG um 10 Prozent hätte den Nettowert aus den Optionen um 52 Millionen € (Vorjahr: 49 Millionen €) verringert und zu einem entsprechenden zusätzlichen Aufwand geführt.

(b) Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko wird auf Basis der Geschäftsplanung gesteuert, um sicherzustellen, dass die erforderlichen Mittel zur Finanzierung des operativen Geschäfts und der laufenden und künftigen Investitionen in allen Konzerngesellschaften zeitgerecht und in der erforderlichen Währung zu optimalen Kosten zur Verfügung stehen. Im Rahmen des Liquiditätsrisikomanagements wird der Liquiditätsbedarf aus dem operativen Geschäft, aus Investitionstätigkeiten sowie aus anderen finanziellen Maßnahmen in Form eines Finanzstatus und einer Liquiditätsplanung ermittelt. Nach Maßgabe der rechtlichen Möglichkeiten und der Wirtschaftlichkeit wird die vorhandene Liquidität über ein zentrales Cash-Management gepoolt. Durch das zentrale Liquiditätsrisikomanagement werden eine kostengünstige Fremdmittelaufnahme und ein vorteilhafter Finanzausgleich erreicht.

Neben dem Finanzvermögen, das zum Bilanzstichtag aus flüssigen Mitteln von 741 Millionen € (Vorjahr: 1.409 Millionen €), Anlagen in kurzfristige Wertpapiere von 928 Millionen € (Vorjahr: 649 Millionen €) sowie Termingeldern von 2 Millionen € (Vorjahr: 5 Millionen €) bestand, steht als zentrale Liquiditätsvorsorge des Konzerns eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1,5 Milliarden € mit einer Gruppe von knapp 30 nationalen und internationalen Banken zur Verfügung. Die Kreditlinie unterteilt sich in drei Tranchen von jeweils 500 Millionen € mit einer Laufzeit bis August 2014,2015 bzw. 2016. Die Kreditlinie wurde im gesamten Geschäftsjahr 2012 nicht in Anspruch genommen. Darüber hinaus besteht zur Finanzierung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten mit der Europäischen Investitionsbank eine Kreditlinie in Höhe von 200 Millionen € mit einer Laufzeit bis Mitte 2017. Bis zum Ablauf des Geschäftsjahres 2012 blieb diese Kreditlinie ungenutzt. Ferner bestanden per 31. Dezember 2012 aufgrund lokaler Gegebenheiten insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum diverse nicht in Anspruch genommene Kreditlinien von umgerechnet rund 280 Millionen €.

Nachfolgend sind die Restlaufzeiten der originären Finanzinstrumente basierend auf den vereinbarten Fälligkeitsterminen der Summe aus Zins- und Tilgungszahlungen dargestellt:

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in Millionen € Zahlungen fällig in 31.12.2012
bis zu 1 Jahr über 1 bis 3 Jahren über 3 bis 5 Jahren über 5 Jahren
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Finanzielle Verbindlichkeiten 1.560 937 120 779 3.396
Anleihen 1.202 803 - - 2.005
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 264 114 111 703 1.192
Kredite von Nichtbanken 28 6 6 54 94
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 2 3 1 1 7
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 64 11 2 21 98
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.096 - - - 1.096

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in Millionen € Zahlungen fällig in 31.12.2011
bis zu 1 Jahr über 1 bis 3 Jahren über 3 bis 5 Jahren über 5 Jahren
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Finanzielle Verbindlichkeiten 393 2.237 127 844 3.601
Anleihen 109 2.004 - - 2.113
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 221 193 114 752 1.280
Kredite von Nichtbanken 19 18 6 60 103
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 5 9 5 10 29
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 39 13 2 22 76
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.086 - - - 1.086

Der Konzern verstieß in Bezug auf seine finanziellen Verbindlichkeiten nicht gegen Zahlungsvereinbarungen.

Die folgende Restlaufzeitengliederung der Summe aus Zins- und Tilgungszahlungen bezieht sich auf derivative Finanzinstrumente mit positiven und negativen beizulegenden Zeitwerten. Die Tabelle zeigt die saldierten Zahlungsmittelzuflüsse und Zahlungsmittelabflüsse ohne die Liquiditätsauswirkungen aus der Put-Option und der Call-Option für die restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG. Wird die Call-Option zum frühestmöglichen Zeitpunkt am 1. Januar 2014 ausgeübt, so resultiert daraus aus heutiger Sicht ein Liquiditätszufluss in Höhe von 520 Millionen €. Da bei Devisen-Derivaten kein Nettoausgleich vereinbart wurde, erfolgt die Darstellung für diesen Derivatetyp brutto:

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Zahlungen fällig in
in Millionen € bis zu 1 Jahr über 1 bis 3 Jahren über 3 bis 5 Jahren 31.12.2012
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Forderungen aus Derivaten 87 -2 -1 84
Zins-Derivate - -2 -1 -3
Devisen-Derivate 86 - - 86
Zahlungsmittelzufluss 2.785 2 2 2.789
Zahlungsmittelabfluss -2.699 -2 -2 -2.703
Commodity-Derivate 1 - - 1
Verbindlichkeiten aus Derivaten -47 -3 - -50
Zins-Derivate -17 - - -17
Devisen-Derivate -27 -2 - -29
Zahlungsmittelzufluss 1.220 41 - 1.261
Zahlungsmittelabfluss -1.247 -43 - -1.290
Commodity-Derivate -3 -1 - -4

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Zahlungen fällig in
in Millionen € bis zu 1 Jahr über 1 bis 3 Jahren über 3 bis 5 Jahren 31.12.2011
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Forderungen aus Derivaten 10 - - 10
Devisen-Derivate 10 - - 10
Zahlungsmittelzufluss 636 - - 636
Zahlungsmittelabfluss -626 - - -626
Commodity-Derivate - - - -
Verbindlichkeiten aus Derivaten -146 -4 - -150
Devisen-Derivate -138 -2 - -140
Zahlungsmittelzufluss 2.619 34 - 2.653
Zahlungsmittelabfluss -2.757 -36 - -2.793
Commodity-Derivate -8 -2 - -10

Unter den Forderungen aus Zins-Derivaten des Jahres 2012 werden Cross-Currency-Swaps mit negativen Netto-Cashflows gezeigt, die sich aus positiven Euro-Zuflüssen und negativen CNY-Abflüssen (Chinesischer Renminbi Yuan) ergeben. In jedem Laufzeitband sind die in Euro konvertierten CNY-Abflüsse größer als die originären Euro-Zuflüsse. Bei der Barwertermittlung wird die CNY-Seite dieser Swaps auf Basis einer CNY-Zinsstrukturkurve abgezinst, die Euro-Seite mit einer Euro-Zinsstrukturkurve. Aufgrund des höheren Zinsniveaus in China ergibt sich durch die Abzinsung der Effekt, dass trotz negativer Netto-Cashflows der beizulegende Wert und damit auch der Buchwert der Gesamtinstrumente positiv ist.

(c) Ausfallrisiko

Im Zuge des Bonitätsrisikomanagements werden Ausfallrisiken in drei Kategorien unterteilt, die jeweils gemäß ihren Besonderheiten einzeln behandelt werden: Ausfallrisiken für Debitoren und Kreditoren, Länderrisiken sowie Ausfallrisiken bei Finanzkontrahenten.

Für Debitoren und Kreditoren werden Ausfallrisiken laufend über ein internes Limitsystem geprüft und überwacht. Bei Exportaufträgen kommt es zusätzlich zu einer Analyse des politischen Risikos (Länderrisiko), sodass ein Gesamtrisiko bestehend aus politischem und wirtschaftlichem Risiko gebildet wird. Im Zuge dieser Prüfung kommt es zur Festsetzung von Höchstgrenzen für das jeweilige Risikoexposure eines Vertragspartners. Für Vertragspartner gilt, dass deren Bonität über ein Rating bzw. Scoringverfahren laufend aktualisiert wird.

Für Finanzkontrahenten wird ein spezifisches Limit für die jeweilige Risikoart (Geldmarkt, Kapitalmarkt und Derivate) bestimmt. Im Zuge der Bonitätsanalysen werden Höchstgrenzen für die jeweiligen Vertragspartner festgelegt. Dies geschieht vor allem auf Basis von Ratings internationaler Ratingagenturen und eigener interner Beurteilungen. Dabei werden zusätzlich die Entwicklungen der CDS-Preise (Credit Default Swaps) und der Aktienkurse (wenn vorhanden) analysiert. Für den Geld- und Kapitalmarkt gelten Länderlimits, um eine Diversifikation der Länderrisiken zu gewährleisten.

Das Bonitätsmanagement erstreckt sich zudem auf die Derivate, bei denen ein Ausfallrisiko in Höhe des positiven beizulegenden Zeitwerts besteht. Dieses Risiko wird minimiert durch die hohen Anforderungen, die an die Bonität der Vertragspartner gestellt werden. Dabei kommen ausschließlich marktgängige Instrumente mit ausreichender Marktliquidität zum Einsatz. Wesentliche Ausfallrisiken werden daher in diesem Bereich nicht erwartet. Des Weiteren besteht ebenso bei den originären Finanzinstrumenten ein maximales Ausfallrisiko in Höhe des positiven beizulegenden Zeitwerts. Dieses Risiko wird durch laufende Bonitätsanalysen minimiert. Auch hier werden keine wesentlichen Ausfallrisiken erwartet.

Aufgrund der unterschiedlichen Geschäfte und der Vielzahl an Kunden ergaben sich in der Berichtsperiode keine bedeutenden Risikokonzentrationen.

(10.3) Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Der Konzern steht - über die im Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen hinaus - mit nahestehenden Unternehmen und Personen in Beziehung.

Als nahestehende Unternehmen zum 31. Dezember 2012 gelten die RAG-Stiftung und die Gabriel Acquisitions als Anteilseigner der Evonik Industries AG, Schwesterunternehmen von Evonik im RAG-Stiftung-Konzern sowie assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen von Evonik, die nach der Equity-Methode bilanziert werden.

IAS 24 „Related Party Disclosures" führte für das Geschäftsjahr 2011 erstmalig zur Einstufung der Bundesrepublik Deutschland, des Landes Nordrhein-Westfalen sowie des Saarlands als nahestehende öffentliche Stellen. Diese öffentlichen Stellen haben aufgrund ihrer geborenen Mitgliedschaft im Kuratorium der RAG-Stiftung einen maßgeblichen Einfluss auf die RAG-Stiftung. In der Berichtsperiode zwischen Evonik und diesen öffentlichen Stellen oder ihren Tochter- und Gemeinschaftsunternehmen getätigte Geschäfte betrafen allgemein zugängliche Zuwendungen der öffentlichen Hand, Förderdarlehen von öffentlichen Banken für die Finanzierung preisgebundenen Wohnraums sowie Anlagen in deren Wertpapiere. Darüber hinaus bestanden gewöhnliche Geschäftsbeziehungen zum Konzern Deutsche Bahn, zum Konzern Deutsche Telekom und zur Duisport-Gruppe.

Zwischen dem Konzern und den genannten nahestehenden Unternehmen bestanden nachfolgende Geschäftsbeziehungen:

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RAG-Stiftung Schwesterunternehmen Gemeinschaftsunternehmen Assoziierte Unternehmen
in Millionen € 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011
--- --- --- --- --- --- --- --- ---
Erbrachte Lieferungen und Leistungen 8 11 6 7 178 60 19 36
Bezogene Lieferungen und Leistungen - - -59 -26 -12 -11 -42 -33
Sonstige Erträge - - - - - - 5 4
Forderungen zum 31.12. - 7 3 1 10 9 1 9
Schulden zum 31.12. - - -22 -23 - -1 -2 -5
Eventualschulden zum 31.12. - - - - - - -14 -14

Die Forderungen resultierten im Wesentlichen aus Liefer- und Leistungsbeziehungen, die Schulden aus Finanzbeziehungen. Aufgrund der erstmalig im Jahr 2012 anfallenden Pachterlöse mit der Vivawest Wohnen kam es zu einem Anstieg der erbrachten Lieferungen und Leistungen gegenüber Gemeinschaftsunternehmen.

Zum Bilanzstichtag wurden 22 Millionen € (Vorjahr: 22 Millionen €) Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten des Segments Real Estate gegenüber einem Schwesterunternehmen aus gewährten Wohnungsbaudarlehen gestellt.

Als nahestehende Personen gelten die Management-Mitglieder, die direkt oder indirekt für die Planung, Leitung und Überwachung der Tätigkeit des Konzerns zuständig und verantwortlich sind, sowie deren nahe Familienangehörige. Bei Evonik sind dies der Vorstand und der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG, der Vorstand und das Kuratorium der RAG-Stiftung sowie das sonstige Management in Schlüsselpositionen des Konzerns.

Gegenüber diesem Personenkreis wurden folgende Leistungen erbracht:

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Vorstand der Evonik Industries AG Aufsichtsrat der Evonik Industries AG Sonstiges Management
in Tausend € 2012 2011 2012 2011 2012 2011
--- --- --- --- --- --- ---
Laufende Bezüge 9.623 11.141 3.322 2.584 6.794 6.639
Langfristige erfolgsabhängige Vergütung (LTI-Pläne) 612 - - - 2.307 2.672
Erdiente Anwartschaften auf Altersversorgung (Current Service Costs) 1.961 1.192 - - 441 604
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses - 2.181 - - - 1.666

Die laufenden Bezüge beinhalteten erfolgsunabhängige und kurzfristige erfolgsabhängige Vergütungen. Aufgrund des Ablaufs des Performance-Zeitraums sind in den Gesamtbezügen des Vorstandes von 10.235 Tausend € erstmalig langfristige erfolgsabhängige Vergütungen in Höhe von 612 Tausend € enthalten. Diese sind zum 31. Dezember 2012 als Rückstellung erfasst und werden im Jahr 2013 abschließend ermittelt und ausgezahlt.

Die Pensionsverpflichtungen in Höhe ihrer Barwerte (Defined Benefit Obligations) beliefen sich für den Vorstand auf 22.360 Tausend € (Vorjahr: 16.245 Tausend €) und für das sonstige Management auf 14.324 Tausend € (Vorjahr: 10.453 Tausend €).

Des Weiteren stand den Arbeitnehmervertretern, die in den Aufsichtsrat der Evonik Industries AG gewählt wurden, weiterhin ein reguläres Gehalt im Rahmen ihres Arbeitsvertrags zu. Die Höhe des Gehalts entsprach einer angemessenen Vergütung für die entsprechende Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.

Ein Mitglied des Kuratoriums der RAG-Stiftung unterhielt im Geschäftsjahr durch diesem Mitglied zuzurechnende Unternehmen Geschäftsbeziehungen zum Evonik-Konzern in einem Volumen von insgesamt 4,3 Millionen €.

Darüber hinaus unterhielt Evonik keine wesentlichen Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen oder Personen.

(10.4) Eventualschulden, Eventualforderungen und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Eventualschulden zum Bilanzstichtag enthielten:

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in Millionen € 2012 2011
Verpflichtungen aus Bürgschaften 13 22
Verpflichtungen aus Gewährleistungsverträgen 36 50
49 72

Im Zusammenhang mit dem Schadensfall in einer Produktionsanlage in Marl werden weitere Versicherungsleistungen erwartet. Die Höhe der Zahlungen steht noch nicht abschließend fest.

Darüber hinaus ergaben sich folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen:

Die Nominalwerte der Verpflichtungen aus künftigen Mindestleasingzahlungen für die über Operating-Leasing-Verträge angemieteten Vermögenswerte hatten folgende Fälligkeiten:

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in Millionen € 2012 2011
Fällig bis 1 Jahr 72 66
Fällig in über 1 bis 5 Jahren 189 196
Fällig nach über 5 Jahren 88 133
349 395

Bei den angemieteten Vermögenswerten handelt es sich im Wesentlichen um Grundstücke und Gebäude, technische Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Im Berichtsjahr wurden insgesamt Zahlungen aus Leasingverhältnissen in Höhe von 101 Millionen € (Vorjahr: 93 Millionen €) als Aufwand erfasst. Diese Zahlen entfielen vollständig (Vorjahr: 92 Millionen €) auf Mindestleasingzahlungen. Bedingte Mietzahlungen wurden im Berichtsjahr (Vorjahr: 1 Million €) nicht geleistet.

Die über Operating-Leasing-Verträge angemieteten Vermögenswerte wurden teilweise im Rahmen von Untermietverhältnissen weitervermietet. Aus diesen Vereinbarungen wird der Erhalt künftiger Mindestleasingzahlungen von 1 Million € erwartet.

(10.5) Sonstige Vereinbarungen zwischen Führungskräften und Dritten

Im Zusammenhang mit dem Erwerb von 25,01 Prozent der Anteile an der Evonik Industries AG durch die Gabriel Acquisitions wurde ausgewählten Führungskräften von Evonik das Recht eingeräumt, sich indirekt am Erfolg des Konzerns zu beteiligen. Hierzu erwarben diese Führungskräfte gegen Zahlung eines marktkonformen Preises Kommanditanteile an der Angel MEP GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main, die gemeinsam mit der Gabriel Holdings über zwei Zwischengesellschaften (Gabriel Investments und Gabriel Acquisitions) zum Bilanzstichtag 25,01 Prozent der Anteile an der Evonik Industries AG hält.

Das Programm soll den Beitrag der Führungskräfte zum zukünftigen Wachstum und nachhaltigen Erfolg des Konzerns honorieren.

Insgesamt hielten die dem Programm beigetretenen Führungskräfte am Bilanzstichtag einen mittelbaren Anteil von 0,66 Prozent (Vorjahr: 0,67 Prozent) an der Evonik Industries AG. Die hierfür zu leistende Einlage entsprach dem Marktwert der Anteile und wurde mittels einer geeigneten Unternehmensbewertung ermittelt. Da die Führungskräfte den beizulegenden Zeitwert der Anteile im Zuge des Erwerbs zahlten, betrug der beizulegende Zeitwert der Zuteilung im Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente null. Aus diesem Grund ist zu keiner Zeit, weder im Falle eines Exits noch bei Ausscheiden einer Führungskraft, ein Aufwand auszuweisen.

Evonik wird aus diesen Verträgen zu keinem Zeitpunkt Zahlungen an die berechtigten Führungskräfte leisten müssen.

(10.6) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Evonik hat ein Emissionsprogramm für die Begebung von Anleihen (Debt-Issuance-Programm) im Volumen von bis zu 3 Milliarden € aufgelegt. Der Basisprospekt für dieses Programm wurde von der luxemburgischen Finanzaufsichtsbehörde CSSF am 6. Februar 2013 gebilligt. In diesem Rahmen können kurzfristig Anleihen begeben werden. Zum Zeitpunkt der Bilanzaufstellung waren unter diesem Emissionsprogramm keine Anleihen emittiert.

Die Eigentümer von Evonik, die RAG-Stiftung und von CVC Capital Partners beratene Fonds, haben im Zuge der Vorbereitungen auf einen möglichen Börsengang der Evonik Industries AG einen Teil ihrer Aktien an in- und ausländische institutionelle Investoren veräußert. Beide Eigentümer haben sich im Rahmen einer Privatplatzierung zu gleichen Teilen von ihren Anteilen getrennt. Das platzierte Volumen umfasst einen Anteil von unter 10 Prozent der ausgegebenen Stückaktien.

(11) Angaben nach nationalen Vorschriften

(11.1) Angaben zum Anteilsbesitz nach § 313 Abs. 2 HGB

Die Angaben zum Anteilsbesitz des Konzerns sind unter Anhangziffer (5.1) aufgelistet. Hier sind auch diejenigen Unternehmen gekennzeichnet, die von den Erleichterungen der 55 264 Abs. 3 und 264 b HGB bezüglich der Aufstellung von Anhang und Lagebericht bzw. der Offenlegung des Jahresabschlusses Gebrauch gemacht haben. Diese Erleichterungen sind für einige Tochtergesellschaften im Berichtsjahr erstmalig aufgrund der 55 3 Nr. 38 und 6 b Nr. 1 EnWG entfallen.

(11.2) Personalaufwand und Anzahl der Mitarbeiter nach § 314 Abs. 1 Nr. 4 HGB

Der Personalaufwand setzte sich in der Berichtsperiode wie folgt zusammen:

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in Millionen € 2012 2011
Löhne und Gehälter 2.168 2.140
Aufwendungen für soziale Abgaben 326 315
Pensionsaufwendungen 156 149
Sonstige Personalaufwendungen 25 24
2.675 2.628

Der Zinsaufwand aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen sowie die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen werden im Zinsergebnis ausgewiesen, vgl. Anhangziffer (6.4).

Die Anzahl der Mitarbeiter betrug im Jahresdurchschnitt:

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Anzahl 2012 2011
Consumer, Health & Nutrition 6.721 6.259
Resource Efficiency 5.845 7.161
Specialty Materials 6.670 6.797
Services 11.637 10.515
Real Estate 601 1.119
Corporate, andere Aktivitäten 1.997 1.826
33.471 33.677

(11.3) Bezüge der Organe nach § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB

Die Gesamtbezüge des Vorstandes der Evonik Industries AG für die Tätigkeit im Jahr 2012 beliefen sich auf 10.235 Tausend € (Vorjahr: 11.141 Tausend €). Im laufenden Geschäftsjahr wurden Rückstellungen für Tantiemen des Vorjahres für Vorstände in Höhe von 537 Tausend € aufgelöst. Aufgrund des Ablaufs des Performance-Zeitraums sind in den Gesamtbezügen erstmalig langfristige erfolgsabhängige Vergütungen in Höhe von 612 Tausend € enthalten. Diese sind zum 31. Dezember 2012 als Rückstellung erfasst und werden im Jahr 2013 abschließend ermittelt und ausgezahlt.

Die im Geschäftsjahr ausgelobte Vergütung aus dem LTI-Plan 2012 für Vorstände beträgt bei 100-prozentiger Zielerreichung und Verbleib der Berechtigten über die Laufzeit von fünf Jahren im Unternehmen 2.100 Tausend €.

Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen beliefen sich für das Jahr 2012 auf 1.081 Tausend € (Vorjahr: 946 Tausend €).

Die Pensionsverpflichtungen in Höhe ihrer Barwerte (Defined Benefit Obligations) gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren Hinterbliebenen beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 23.192 Tausend € (Vorjahr: 23.276 Tausend €).

Die Bezüge des Aufsichtsrates für das Jahr 2012 betrugen 3.322 Tausend € (Vorjahr: 2.584 Tausend €).

(11.4) Honorar des Abschlussprüfers nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB

Abschlussprüfer des Konzernabschlusses von Evonik war die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Düsseldorf. PwC erbrachte folgende Dienstleistungen für den Konzern:

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in Millionen € 2012 2011
Abschlussprüfungsleistungen 3,5 3,1
Andere Bestätigungsleistungen 2,4 4,5
Steuerberatungsleistungen 0,8 1,2
Sonstige Leistungen 3,5 2,3
10,2 11,1

In den Abschlussprüfungsleistungen waren Aufwendungen für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung der Jahresabschlüsse der Evonik Industries AG und ihrer inländischen Tochterunternehmen enthalten.

Unter die anderen Bestätigungsleistungen fielen außerhalb der Abschlussprüfung liegende Prüfungsleistungen, insbesondere die prüferische Durchsicht von Zwischenabschlüssen und Bestätigungsleistungen im Zusammenhang mit Projekten.

Essen, 20. Februar 2013

Evonik Industries AG

Der Vorstand

Dr. Engel

Dr. Colberg

Dr. Haeberle

Wessel

Wohlhauser

Dr. Yu

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Evonik Industries AG, Essen

Vermerk zum Konzernabschluss

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Evonik Industries AG, Essen, und ihrer Tochtergesellschaften - bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamterfolgsrechnung, Bilanz, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2012 - geprüft.

Verantwortung des Vorstandes für den Konzernabschluss

Der Vorstand der Evonik Industries AG, Essen, ist verantwortlich für die Aufstellung dieses Konzernabschlusses. Diese Verantwortung umfasst, dass dieser Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften aufgestellt wird und unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Der Vorstand ist auch verantwortlich für die internen Kontrollen, die er als notwendig erachtet, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Verantwortung des Abschlussprüfers

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zu diesem Konzernabschluss abzugeben. Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der International Standards an Auditing (ISA) durchgeführt. Danach haben wir die Berufspflichten einzuhalten und die Abschlussprüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen falschen Darstellungen ist.

Eine Abschlussprüfung umfasst die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Konzernabschluss enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers. Dies schließt die Beurteilung der Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, das relevant ist für die Aufstellung eines Konzernabschlusses, der ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt. Ziel hierbei ist es, Prüfungshandlungen zu planen und durchzuführen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. Eine Abschlussprüfung umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden und der Vertretbarkeit der von dem Vorstand ermittelten geschätzten Werte in der Rechnungslegung sowie die Beurteilung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Prüfungsurteil

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung des Konzernabschlusses zu keinen Einwendungen geführt hat.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2012 sowie der Ertragslage für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr.

Vermerk zum Konzernlagebericht

Wir haben den beigefügten Konzernlagebericht der Evonik Industries AG, Essen, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Der Vorstand ist verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 2 HGB und unter Beachtung der für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Danach ist die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der zusammengefasste Lagebericht mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Abschlussprüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung des zusammengefassten Lageberichts zu keinen Einwendungen geführt hat.

Nach unserer Beurteilung, aufgrund der bei der Prüfung des Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts gewonnenen Erkenntnisse, steht der zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Düsseldorf, 21. Februar 2013

**PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Andreas Menke, Wirtschaftsprüfer

Lutz Granderat, Wirtschaftsprüfer

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