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Deutsche Börse AG

Management Reports Jul 31, 2013

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Management Reports

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Deutsche Börse Aktiengesellschaft Frankfurt am Main Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2012 bis zum 31.12.2012 Zusammengefasster Lagebericht Der vorliegende zusammengefasste Lagebericht umfasst neben dem Konzern auch die Deutsche Börse AG. Er wurde gemäß § 289, § 315 und § 315a Handelsgesetzbuch (HGB) sowie nach dem Deutschen Rechnungslegungsstandard (DRS) 20 erstellt. Zudem berücksichtigt dieser zusammengefasste Lagebericht die Anforderungen gemäß dem sog. Practice Statement „Management Commentary“ des International Accounting Standards Board (IASB). Grundlagen des Konzerns Überblick über die Gruppe Deutsche Börse Geschäftstätigkeit und Konzernstruktur Die Deutsche Börse AG mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland, ist das Mutterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse. Der Konzern beschäftigte zum 31. Dezember 2012 an 22 Standorten in 16 Ländern insgesamt 3.704 Mitarbeiter. Als eine der größten Börsenorganisationen weltweit bietet sie ihren Kunden ein breites Produkt- und Dienstleistungsportfolio. Es deckt die gesamte Prozesskette des Wertpapierhandels ab: vom Aktien- und Terminhandel über die Verrechnung (Clearing) und Abwicklung (Settlement) der Aufträge, die Verwahrung (Custody) von Wertpapieren, Dienstleistungen für Liquiditäts- und Sicherheitenmanagement sowie die Bereitstellung der Marktinformationen bis hin zur Entwicklung und zum Betrieb der elektronischen Systeme. Mit ihrem prozessorientierten Geschäftsmodell steigert die Gruppe die Effizienz der Kapitalmärkte. Emittenten profitieren davon durch niedrige Kapitalkosten, Investoren durch hohe Liquidität und geringe Transaktionskosten. Gleichzeitig steht die Deutsche Börse für integre, transparente und sichere Kapitalmärkte, auf denen ein geordneter Handel mit freier Preisbildung und eigenverantwortlichem Risikomanagement stattfindet. Die Gruppe Deutsche Börse besteht aus der Deutsche Börse AG mit ihren Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Die Deutsche Börse AG selbst betreibt den Kassamarkt der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB®) mit der vollelektronischen Handelsplattform Xetra®. Zudem bietet sie über die Beteiligung an der Scoach Holding S.A. den Handel von strukturierten Produkten (Zertifikaten und Optionsscheinen) an. Des Weiteren betreibt die Deutsche Börse AG über die Eurex Zürich AG bzw. deren Tochtergesellschaften Terminmärkte in Europa (Eurex) und den USA (International Securities Exchange, ISE) und bietet Clearingleistungen (Eurex Clearing AG) an. Darüber hinaus vermarktet die Deutsche Börse Kurs- und Referenzdaten sowie andere handelsrelevante Informationen und entwickelt Indizes über ihre Tochtergesellschaft STOXX Ltd. Die dem Handel nachgelagerten Dienstleistungen sind bei der Clearstream Holding AG bzw. deren Tochtergesellschaften gebündelt. Sie umfassen die Abwicklung von Wertpapiertransaktionen, die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren sowie Dienste zur globalen Wertpapierfinanzierung und für Investmentfonds. Die Deutsche Börse AG und die Clearstream Services S.A. entwickeln und betreiben die technologische Infrastruktur der Gruppe Deutsche Börse. Die Grafik auf der nächsten Seite gibt einen Überblick über die wichtigsten Beteiligungen der Gruppe Deutsche Börse; der vollständige Konsolidierungskreis wird in Erläuterung 2 des Konzernanhangs dargestellt. Als deutsche Aktiengesellschaft verfügt die Deutsche Börse AG über die Organe Hauptversammlung, Ausichtsrat und Vorstand mit jeweils eigenen Zuständigkeitsbereichen. Die Hauptversammlung entscheidet über die Verwendung des Bilanzgewinns, sie bestellt die Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat und beschließt über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Zudem entscheidet sie über Kapitalmaßnahmen und andere durch das Aktiengesetz (AktG) geregelte Angelegenheiten. Der Aufsichtsrat bestellt, überwacht und berät den Vorstand und ist in Entscheidungen, die von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen sind, unmittelbar eingebunden. Darüber hinaus billigt er den vom Vostand aufgestellten Konzernabschluss. Die Amtsdauer eines Aufsichtsratsmitglieds beträgt drei Jahre, wobei die Hauptversammlung bei der Wahl eine kürzere Amtszeit bestimmen kann. Dem Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG gehören 18 Mitglieder an: zwölf Vertreter der Anteilseigner und sechs Arbeitnehmervertreter. Führungsstruktur der Gruppe Deutsche Börse zum 1. Januar 2013 Der Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung, der Vorstandsvorsitzende koordiniert die Arbeit der Vorstandsmitglieder. Im Geschäftsjahr 2012 setzte sich der Vorstand der Deutsche Börse AG bis zum 30. November aus sechs Mitgliedern zusammen. Im Dezember 2012 bestand der Vorstand der Deutsche Börse AG infolge der Bestellung von Hauke Stars zum 1. Dezember 2012 und dem Ausscheiden von Michael Kuhn zum Jahresende kurzzeitig aus sieben Mitgliedern. Zum 1. Januar 2013 bestand der Vorstand wieder aus sechs Mitgliedern. Zum 1. April 2013 wird der Vorstand mit dem Ausscheiden von Frank Gerstenschläger auf fünf Mitglieder verkleinert. Das Vergütungssystem und die individualisierten Bezüge der Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG werden im Vergütungsbericht erläutert; er ist Bestandteil dieses zusammengefassten Lageberichts. Berichtssegmente Die Gruppe Deutsche Börse gliedert ihr Geschäft in die vier Segmente Xetra, Eurex, Clearstream und Market Data & Analytics. Diese Struktur dient seit dem Geschäftsjahr 2010 der Konzernsteuerung und ist die Basis für die Finanzberichterstattung. Änderungen ab dem Geschäftsjahr 2013 sind unten beschrieben. scroll Berichtssegment Geschäftsfelder Xetra • Kassamarkt mit dem elektronischen Handelssystem Xetra®, dem Xetra Frankfurt Spezialistenhandel und Tradegate • Zentraler Kontrahent für Aktien • Wertpapierzulassung Eurex • Elektronische Terminmarkthandelsplattform Eurex® • Elektronische Optionshandelsplattform ISE • OTC-Handelsplattformen Eurex Bonds® und Eurex Repo® • Zentraler Kontrahent für Anleihen, börslich und außerbörslich gehandelte Derivate und Wertpapierpensionsgeschäfte (Eurex Clearing) Clearstream • Verwahrung und Abwicklung von inländischen und ausländischen Wertpapieren • Dienste zur globalen Wertpapierfinanzierung • Dienstleistungen für Investmentfonds Market Data & Analytics • Kursvermarktung und Vertrieb von Informationen • Indexentwicklung und -vermarktung Organisationsstruktur Die Organisationsstruktur der Gruppe Deutsche Börse im Geschäftsjahr 2012 bildete die drei Marktbereiche ab: Kassamarkt (Xetra), Terminmarkt und Marktdaten (Derivatives & Market Data) sowie Wertpapierabwicklung und -verwahrung (Clearstream). Jeder Bereich wird von einem Mitglied des Vorstands der Deutsche Börse AG geführt. Darüber hinaus gibt es die Querschnittsfunktionen der Zentralfunktionen mit den Ressorts des Vorstandsvorsitzenden (Chief Exec-utive Officer, CEO) und des Finanzvorstands (Chief Financial Officer, CFO). Änderungen ab dem Geschäftsjahr 2013 sind im nächsten Absatz beschrieben und bereits in der Übersicht zur Führungsstruktur enthalten, siehe Grafik auf der nächsten Seite. Änderungen im Geschäftsjahr 2013 Im Geschäftsjahr 2013 ändern sich Organisationsstruktur und Berichtssegmente wie folgt: • Seit dem 1. Januar 2013 leitet Andreas Preuß das Kassamarkt- und Derivategeschäft; die Berichtssegmente Xetra und Eurex bleiben getrennt. Frank Gerstenschläger, im Berichtsjahr Vorstand für den Marktbereich Xetra, scheidet zum 31. März 2013 aus dem Unternehmen aus. • Seit dem 1. Januar 2013 werden die Bereiche Information Technology (IT) und Market Data & Analytics sowie ausgewählte externe IT-Dienstleistungen in einem eigenen Berichtssegment unter Leitung von Hauke Stars zusammengefasst. Die neue Segmentstruktur ist sichtbarer Ausdruck der erklärten Absicht der Gruppe Deutsche Börse, die Technologieführerschaft und Expertise im Marktdatenbereich auszubauen. In der Finanzberichterstattung 2013 werden die Vorjahreswerte entsprechend angepasst. Ziele und Strategien Ziele und Strategie der Gruppe Deutsche Börse Die Gruppe Deutsche Börse hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der weltweit größten Börsenorganisationen entwickelt und ihren Wert seit ihrem Börsengang deutlich gesteigert. Grundlage ihres geschäftlichen Erfolgs ist das integrierte Geschäftsmodell. Es hat zum Ziel, den Kunden verlässliche Dienstleistungen effizient und kostengünstig anzubieten, und basiert auf den folgenden Eckpunkten: • Integration verschiedener Finanzmarktdienstleistungen wie Handel, Clearing, Abwicklung, Verwahrung von Wertpapieren, Liquiditäts- und Sicherheitenmanagement sowie Index- und Marktdatenservices • Angebot dieser Dienstleistungen für verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Fonds und Terminmarktprodukte • Entwicklung und Betrieb eigener elektronischer Systeme für sämtliche Prozesse entlang der Wertschöpfungskette im Wertpapierhandel • Neutraler Marktplatzorganisator, der einen geordneten, überwachten Handel mit fairer Preisbildung und Dienstleistungen für das Management von Risiken sicherstellt Die Effizienz des Geschäftsmodells zeigt sich darin, dass die Gruppe Deutsche Börse einer der günstigsten Anbieter für Handel, Verrechnung und Abwicklung ist und der Konzern seit Jahren einen starken Mittelzufluss (Cashflow) aus dem operativen Geschäft erzielt. Die Gruppe Deutsche Börse verfolgt ihre Strategie, mit der sie ihre führende Position erreichen konnte, weiter. Sie setzt dabei in erster Linie auf organisches Wachstum, das durch die Einführung neuer Produkte in vorhandenen und neuen Anlageklassen, durch die Ausdehnung des Geschäfts auf neue Kundengruppen sowie die Erschließung von Märkten in neuen Regionen erzielt werden soll. Falls sich externe Wachstumsschritte als wirtschaftlich sinnvoll erweisen, zieht sie auch diese in Betracht. Ziel ist ein verantwortungsvolles, zukunftsorientiertes Wachstum, das nachhaltig Wert schafft – für Kunden und Geschäftspartner, Mitarbeiter, Anteilseigner sowie für die Gesellschaft. In ihrer Strategie konzentriert die Gruppe Deutsche Börse ihre Kräfte in den nächsten Jahren auf drei Stoßrichtungen: • Nachdrückliche Ausweitung des Produkt- und Dienstleistungsangebots auf heute unregulierte und unbesicherte Märkte: Dies geschieht vor dem Hintergrund der sich ändernden Kundenbedürfnisse und regulatorischen Rahmenbedingungen. • Beschleunigter Ausbau der Technologieführerschaft und Expertise im Marktdatenbereich: Dies erreicht die Gruppe Deutsche Börse u. a. durch die Zusammenführung aller entsprechenden Kräfte im Unternehmen. Hierzu sind insbesondere die Bereiche Information Technology (IT) und Market Data & Analytics sowie ausgewählte externe Dienstleistungen in einer eigenen Geschäftseinheit zusammengefasst worden (Berichtssegment ab Geschäftsjahr 2013). • Erschließung neuer geografischer Wachstumsfelder, v. a. im asiatischen Raum, und Gewinnung neuer Kundengruppen Das von der Gruppe Deutsche Börse angestrebte organische Wachstum wird durch folgende Faktoren beeinflusst: • Konjunkturabhängige Entwicklung der Finanzmärkte (z. B. Volatilität am Kassamarkt) • Regulatorische Anforderungen (z. B. EMIR, Eigenkapitalrichtlinien) • Strukturelle Änderungen an den Finanzmärkten (z. B. zunehmender Einsatz von Derivaten durch Investmentfonds) • Innovationskraft der Gruppe (z. B. kontinuierliche Einführung von neuen Produkten und Dienstleistungen) Während die Gruppe Deutsche Börse keinen Einfluss auf die Entwicklung der Finanzmärkte hat, kann sie die anderen Faktoren ganz oder teilweise beeinflussen, z. B. durch Lobbying-Anstrengungen hinsichtlich der gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Finanzmärkte oder durch Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Auf diese Weise kann sie ihre Abhängigkeit von den nicht beeinflussbaren Faktoren reduzieren. Managementansatz für Themen der gesellschaftlichen Verantwortung Die Gruppe Deutsche Börse versteht ihre unternehmerische Verantwortung ganzheitlich. Ihr Managementansatz fokussiert auf die vier Handlungsfelder Ökonomie, Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft mit dem Ziel, den volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen der Gruppe Deutsche Börse nachhaltig zu stärken und zu sichern. • Ökonomie: Ziel der Gruppe Deutsche Börse ist es, integre, transparente und sichere Kapitalmärkte zu organisieren. In ihrem originären Kerngeschäft leistet sie ihren größten gesellschaftlichen Wertbeitrag. • Mitarbeiter: Die Gruppe Deutsche Börse verfolgt eine verantwortungsvolle, nachhaltig angelegte Personalpolitik. Sie möchte einsatzbereite und kompetente Mitarbeiter gewinnen und möglichst langfristig an sich binden. • Umwelt: Ziel der Gruppe Deutsche Börse ist es, ihren „ökologischen Fußabdruck“ möglichst gering zu halten: durch eine umwelt- und ressourcenschonende Betriebsökologie. • Gesellschaft: Die Gruppe Deutsche Börse versteht sich als Teil der Gesellschaft und hat den Anspruch, dieser Rolle auch an ihren internationalen Standorten gerecht zu werden. Ausgewählte Initiativen und konkrete Maßnahmen aus den vier Handlungsfeldern sind in den Abschnitten „Mitarbeiter“, „Gesellschaftliche Verantwortung“ und „Nachhaltigkeit“ beschrieben. Die Verantwortung für Corporate Responsibility liegt im Zuständigkeitsbereich des Vorstandsvorsitzenden. Das Corporate Responsibility-Team koordiniert die gruppenweiten Maßnahmen und entwickelt den Managementansatz strategisch weiter. In Abstimmung mit den Fachabteilungen wird regelmäßig überprüft, ob die Handlungsfelder bzw. Umsetzungsmaßnahmen noch relevant sind, wie die Ziele erreicht und Vorgaben eingehalten werden. Nachhaltigkeitsmanagement Die Gruppe Deutsche Börse fühlt sich einer Unternehmensführung verpflichtet, die soziale, ethische und ökologische Aspekte bei der Realisierung ihrer ökonomischen Ziele berücksichtigt. Diesen Anspruch hat das Unternehmen mit der Unterzeichnung des Global Compact der Vereinten Nationen nachdrücklich bekräftigt. Als zentraler Organisator des Kapitalmarktes ist es Aufgabe der Deutschen Börse, die von ihr organisierten Märkte systemisch zu stabilisieren und für eine höhere Transparenz und Verfügbarkeit von Nachhaltigkeitsinformationen für Marktteilnehmer zu sorgen. Als börsennotiertes Unternehmen steht sie in der Pflicht, das eigene Nachhaltigkeitsprofil konsequent zu überwachen und zu schärfen. Aus dieser dualen Rolle heraus kozentriert sich die Gruppe Deutsche Börse in ihrem Nachhaltigkeitsmanagement auf zwei Handlungsfelder: • Förderung von Transparenz für ganzheitliche Anlagestrategien • Optimierung der eigenen Nachhaltigkeitsleistung Beispiele für Initiativen und Erfolge bei der Umsetzung dieser Ziele finden sich im Abschnitt „Nachhaltigkeit“. Konzernsteuerung Steuerungssysteme Zur Steuerung des Konzerns verwendet die Gruppe Deutsche Börse operative Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung (Nettoerlöse, operative Kosten, EBIT, Konzern-Jahresüberschuss) sowie verschiedene Bilanzkenngrößen (Liquidität, Eigenkapital abzüglich immaterieller Vermögenswerte). Darüber hinaus werden zusätzlich Kennzahlen in die Steuerung einbezogen, die sich aus den Steuerungsgrößen der Gewinn- und Verlustrechung sowie der Bilanz ableiten (Zinsdeckungsgrad, verzinsliche Bruttoschulden / EBITDA, Konzerneigenkapital-Rentabilität). Die Nettoerlöse setzen sich aus den Umsatzerlösen zuzüglich der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft und der sonstigen betrieblichen Erträge sowie abzüglich der volumenabhängigen Kosten zusammen. Die Umsatzerlöse mit externen Kunden hängen grundsätzlich von den oben genannten Wachstumsfaktoren ab (Entwicklung der Finanzmärkte, regulatorische und strukturelle Änderungen und Innovationskraft der Gruppe). Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft beruhen zum einen auf der Entwicklung des internationalen Abwicklungsgeschäfts bei Clearstream und zum anderen auf der Entwicklung der kurzfristigen Zinsen, insbesondere im Euroraum und in den USA. Die sonstigen betrieblichen Erträge stammen u. a. aus Währungsdifferenzen. Die volumenabhängigen Kosten umfassen Aufwendungen, die in einigen Bereichen des Unternehmens mit der Höhe der Umsatzerlöse korrelieren, z. B. Provisionen aus dem Bankgeschäft und Kauf von Kursdaten. Des Weiteren tragen diverse Lizenzentgelte zu den volumenabhängigen Kosten bei. Die operativen Kosten umfassen den Personalaufwand, den Abschreibungs- und Wertminderungsaufwand sowie die sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Der Personalaufwand setzt sich aus den Löhnen und Gehältern sowie den sozialen Abgaben und Aufwendungen für die Altersvorsorge zusammen. Er unterliegt der Inflation und hängt teilweise von der Entwicklung des Aktienkurses der Deutsche Börse AG ab, da er auch die Veränderungen der Rückstellungen und Zahlungen für das ab dem Jahr 2007 aufgelegte Aktientantiemeprogramm für Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte enthält. Die Position „Abschreibung und Wertminderungsaufwand“ enthält die planmäßigen und außerplanmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich hauptsächlich aus Kosten für die Entwicklung und den Betrieb der technologischen Infrastruktur der Gruppe, aus Büroinfrastrukturkosten und aus Marketingkosten zusammen. Rund 80 Prozent der Gesamtkosten der Gruppe Deutsche Börse sind Fixkosten (ohne Sondereffekte). Deshalb kann der Konzern zusätzliche Geschäftsvolumina ohne einen signifikanten Anstieg der Kosten abwickeln. Umgekehrt hat auch ein Rückgang der Geschäftsvolumina direkte Auswirkungen auf die Profitabilität des Konzerns. Rund 20 Prozent der Gesamtkosten der Gruppe setzen sich aus volumenabhängigen Kosten zusammen. Über die Nettoerlöse und operativen Kosten steuert die Gruppe Deutsche Börse ihr EBIT. Auf Konzernebene dient darüber hinaus der Konzern-Jahresüberschuss der Gruppe Deutsche Börse als Kenngröße zur Steuerung des Konzerns. Zu den bilanziellen Steuerungsgrößen der Gruppe Deutsche Börse zählen eine Zielliquidität sowie das Eigenkapital abzüglich immaterieller Vermögenswerte. Ziel der Liquiditätsplanung ist es, eine Liquidität in Höhe der operativen Kosten eines Quartals vorzuhalten; die Zielliquidität beträgt derzeit 250 Mio. €. Das Eigenkapital abzüglich immaterieller Vermögenswerte steuert der Konzern nicht mit dem Ziel, einen definierten Zielwert zu erreichen, sondern strebt vielmehr grundsätzlich einen positiven Wert an. Der Zinsdeckungsgrad zeigt das Verhältnis von EBITDA zu Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit. Die Gruppe plant, im Rahmen ihres Kapitalmanagementprogramms einen Zinsdeckungsgrad von mindestens 16 für die Gruppe Deutsche Börse zu erreichen. Auf Gruppenebene wird zudem ein Verhältnis der verzinslichen Bruttoschulden zum EBITDA von höchstens 1,5 angestrebt. In Kombination sind diese beiden Kennzahlen derzeit wesentlich, um das gegenwärtige „AA“-Rating auf Gruppenebene zu bewahren. Für den Clearstream-Teilkonzern gilt als Ziel ein Zinsdeckungsgrad von 25 sowie weitere Eigenkapitalgrößen, um das derzeitige „AA“-Rating aufrechtzuerhalten. Da im Berichtsjahr wie im Vorjahr bei Clearstream keine Finanzverbindlichkeiten aus dem Nichtbankgeschäft bestanden, entfällt die Berechnung des Zinsdeckungsgrades für den Teilkonzern. Weitere Details zur Finanzlage des Konzerns werden im Abschnitt „Finanzlage“ dieses zusammengefassten Lageberichts dargestellt. Internes Kontrollsystem und Risikomanagement in Bezug auf die Rechnungslegung des Konzerns Ein weiteres Steuerungsinstrument ist das interne Kontrollsystem (IKS) des Konzerns. Es dient im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse der Gruppe Deutsche Börse v. a. dazu, eine ordnungsgemäße Buchführung und Rechnungslegung sicherzustellen. Ziel ist, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Jahres- und Konzernabschluss der Deutsche Börse AG und ihrer Tochtergesellschaften richtig und vollständig darzustellen. Die Rechnungslegung für die Deutsche Börse AG sowie für die in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften übernehmen im Wesentlichen der Zentralbereich „Financial Accounting and Controlling“ (FA&C) bzw. die entsprechenden Bereiche der einzelnen ausländischen Tochtergesellschaften. Der FA&C-Bereichsleiter der Deutsche Börse AG ist für den Rechnungslegungsprozess der gesamten Gruppe Deutsche Börse sowie für die Wirksamkeit der Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen verantwortlich, die ebenfalls Teil des Rechnungslegungsprozesses sind. Er stellt sicher, dass Risiken im Rechnungslegungsprozess frühzeitig erkannt und adäquate Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen zeitnah ergriffen werden. Hierzu ist ein internes Überwachungssystem implementiert, das prozessintegrierte und prozessunabhängige Maßnahmen umfasst. Die konstante Qualität der Rechnungslegung wird u. a. durch Nutzung der folgenden Arbeitsmittel unterstützt: • Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen für die einzelnen Prozesse im Rechnungswesen, einschließlich der Erstellung des Konzernabschlusses, sind in einer speziell für diesen Zweck aufgebauten Datenbank niedergelegt. • Bilanzierungshandbücher nach IFRS und HGB sowie Kontierungsrichtlinien gewährleisten einen gruppenweit einheitlichen Bilanzierungsstandard und -prozess. Die Aktualität der Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen wird regelmäßig überprüft. Prozesse mit einer hohen Risikoklassifizierung unterliegen einer besonderen Kontrolle. Auch die Bilanzierungshandbücher und die Kontierungsrichtlinien werden laufend aktualisiert. Alle Mitarbeiter des Bereichs können auf die Datenbank sowie die Bilanzierungs- und Kontierungsrichtlinien zugreifen und sich so über die aktuellen Regelungen informieren. Dem Bereich FA&C obliegt es darüber hinaus, Änderungen der rechnungslegungsbezogenen Rahmenbedingungen zu überwachen und mögliche Auswirkungen auf die Gruppe Deutsche Börse zu analysieren sowie geeignete Maßnahmen zu initiieren, um diese Änderungen umzusetzen. Hierzu gehören insbesondere die permanente Analyse von Auswirkungen neuer bzw. geänderter Rechnungslegungsstandards und die Begleitung neuer Transaktionen im Hinblick auf eine angemessene Berücksichtigung im Rechnungswesen. Ein weiterer wesentlicher Baustein des internen Kontrollsystems innerhalb des Bereichs FA&C ist das Prinzip der Funktionstrennung: Aufgaben und Kompetenzen sind organisatorisch eindeutig zugeordnet und genau voneinander abgegrenzt. Unvereinbare Tätigkeiten, wie die Änderung von Stammdaten einerseits und die Anweisung von Zahlungen andererseits, werden klar voneinander getrennt. Dieser Funktionstrennung wird u. a. dadurch Rechnung getragen, dass eine unabhängige Kontrollstelle den Mitarbeitern Zugriffsrechte auf die Buchhaltungssysteme zuweist und diese Rechte mittels einer sog. Inkompatibilitätsmatrix fortlaufend überwacht. Geschäftsvorfälle werden zunächst auf Grundlage des Kontenplans und der Kontierungsrichtlinien im Hauptbuch bzw. in den jeweiligen Nebenbüchern erfasst. Bei den Abschlussbuchungen und der Erstellung des Konzernabschlusses gilt grundsätzlich das Vier-Augen-Prinzip. Die Hauptbücher aller wesentlichen Tochterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse werden im selben SAP-System geführt. Für die Konsolidierung wird die Konsolidierungssoftware SAP EC-CS genutzt. Die Buchhaltungsdaten der Gesellschaften, deren Buchhaltung nicht im SAP-System des Konzerns geführt wird, werden mittels Daten-Upload in die Konsolidierung einbezogen. Für die Schulden-, Aufwands- und Ertragskonsolidierung werden die Geschäftsvorfälle jeweils unter Angabe der Partnergesellschaft auf gesonderten Konten erfasst. Differenzen aus der Schulden- sowie der Aufwands- und Ertragskonsolidierung werden zentral ausgewertet und zur Klärung an die Buchhaltungsabteilungen der jeweiligen Gesellschaften weitergeleitet. Internal Auditing führt risikoorientierte und prozessunabhängige Kontrollen durch, um die Angemessenheit und Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems zu überprüfen. Die implementierten Prozesse, Systeme und Kontrollen stellen hinreichend sicher, dass die Rechnungslegungsprozesse in Einklang mit den jeweiligen Rechnungslegungsgrundsätzen und Gesetzen erfolgen. Allerdings bietet auch ein angemessenes und grundsätzlich funktionsfähiges internes Kontrollsystem lediglich eine hinreichende, aber keine absolute Sicherheit dafür, dass die eingangs dargestellten Ziele tatsächlich erreicht werden. Der Vorstand und der vom Aufsichtsrat eingerichtete Finanz- und Prüfungsausschuss werden regelmäßig über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess unterrichtet. Forschungs- und Entwicklungstätigkeit Als Dienstleistungsunternehmen betreibt die Gruppe Deutsche Börse keine mit produzierenden Unternehmen vergleichbare Forschung und Entwicklung. Daher entfällt dieser Teilbericht. Die Aktivitäten zur Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen sind im Chancenbericht sowie im Prognosebericht näher beschrieben. Übernahmerelevante Angaben Angaben gemäß § 289 Abs. 4 und § 315 Abs. 4 Handelsgesetzbuch Gemäß § 289 Abs. 4 und § 315 Abs. 4 Handelsgesetzbuch (HGB) macht die Deutsche Börse AG zum 31. Dezember 2012 die folgenden Angaben: Das Grundkapital der Deutsche Börse AG betrug zum oben genannten Stichtag 193,0 Mio. € und war eingeteilt in 193.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien. Neben diesen Stammaktien bestehen keine weiteren Aktiengattungen. Dem Vorstand sind lediglich die Stimmrechtsbeschränkungen bekannt, die sich aus dem Aktiengesetz (AktG) ergeben. Dies ist zum einen die Stimmrechtsbeschränkung nach § 136 AktG und zum anderen sind es die Beschränkungen, die das Aktiengesetz für eigene Aktien vorsieht. Nach § 136 AktG kann niemand für sich oder für einen anderen das Stimmrecht ausüben, wenn darüber Beschluss gefasst wird, ob er zu entlasten oder von einer Verbindlichkeit zu befreien ist oder ob die Gesellschaft gegen ihn einen Anspruch geltend machen soll. Damit ist in den Fällen des § 136 AktG das Stimmrecht aus den betroffenen Aktien von Gesetz wegen ausgeschlossen. Soweit die Deutsche Börse AG eigene Aktien im Bestand hält, können daraus gemäß § 71b AktG keine Rechte ausgeübt werden. Nach dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) muss jeder Anleger, der durch Erwerb, Veräußerung oder auf sonstige Weise bestimmte Anteile an Stimmrechten erreicht, überschreitet oder unterschreitet, dies der Gesellschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) anzeigen. Der niedrigste Schwellenwert für diese Anzeigepflicht beträgt 3 Prozent (siehe Erläuterung 43 des Konzernanhangs). Der Deutsche Börse AG sind keine direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital bekannt, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten. Unter den Aktionären der Deutsche Börse AG gibt es keine Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen. Arbeitnehmer, die am Kapital der Deutsche Börse AG beteiligt sind, üben ihre Rechte wie andere Aktionäre nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Satzung aus. Mitglieder des Vorstands werden gemäß §§ 84, 85 AktG bestellt und abberufen. Die Mitgliedschaft im Vorstand endet gemäß § 6 Abs. 3 der Satzung der Deutsche Börse AG grundsätzlich mit Vollendung des 60. Lebensjahres. Über Änderungen der Satzung der Deutsche Börse AG beschließt gemäß § 119 Abs. 1 Ziffer 5 AktG die Hauptversammlung. Nach § 12 Abs. 4 der Satzung der Deutsche Börse AG ist dem Aufsichtsrat die Befugnis eingeräumt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Nach § 18 Abs. 1 der Satzung der Deutsche Börse AG werden Beschlüsse der Hauptversammlung, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst. Soweit das Aktiengesetz darüber hinaus zur Beschlussfassung eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals vorschreibt, genügt die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals, soweit dies gesetzlich zulässig ist. Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 11. Mai 2016 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 5,2 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital I). Die vollständige Ermächtigung, insbesondere die Voraussetzungen für einen Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre, ergibt sich aus § 4 Abs. 3 der Satzung der Deutsche Börse AG. Der Vorstand ist des Weiteren ermächtigt, das Grundkapital bis zum 26. Mai 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 27,8 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital II). Dabei ist den Aktionären ein Bezugsrecht einzuräumen, das der Vorstand in bestimmten Fällen jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausschließen kann. Der Vorstand ist ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre bei Barkapitalerhöhungen auszuschließen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet und die unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Weiter ist der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht auf neue Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von bis zu insgesamt 3,0 Mio. € auszuschließen, um die neuen Aktien an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder der mit ihr verbundenen Unternehmen unter Ausschluss der Mitglieder des Vorstands und der Geschäftsführungen verbundener Unternehmen auszugeben. Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht auszuschließen, sofern die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen Vermögensgegenständen erfolgt. Schließlich ist der Vorstand ermächtigt, Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. Die vollständige Ermächtigung, insbesondere die Voraussetzungen für einen Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre, ergibt sich aus § 4 Abs. 4 der Satzung der Deutsche Börse AG. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, das Grundkapital bis zum 26. Mai 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 19,5 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital III). Dabei ist den Aktionären ein Bezugsrecht einzuräumen, das der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats nur für Spitzenbeträge ausschließen kann. Der genaue Inhalt dieser Ermächtigung ergibt sich aus § 4 Abs. 5 der Satzung der Deutsche Börse AG. Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 15. Mai 2017 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 6,0 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital IV). Dabei ist den Aktionären ein Bezugsrecht einzuräumen, sofern nicht der Vorstand von der ihm eingeräumten Ermächtigung Gebrauch macht, das Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. Außerdem ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, um bis zu 900.000 neue Aktien pro Geschäftsjahr aus dem genehmigten Kapital IV an Mitglieder des Vorstands und Arbeitnehmer der Gesellschaft sowie an Mitglieder der Vorstände bzw. Geschäftsführungen und Arbeitnehmer der mit ihr verbundenen Unternehmen im Sinne der §§ 15 ff. AktG auszugeben. Die vollständige Ermächtigung ergibt sich aus § 4 Abs. 6 der Satzung der Deutsche Börse AG. Das Grundkapital der Gesellschaft ist gemäß § 4 Abs. 7 der Satzung der Deutsche Börse AG um bis zu 6,0 Mio. € bedingt erhöht durch Ausgabe von bis zu 6.000.000 auf den Namen lautenden Stückaktien (bedingtes Kapital I). Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Erfüllung von Bezugsrechten, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 14. Mai 2003 unter Punkt 7 der Tagesordnung bis zum 13. Mai 2008 gewährt wurden. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber der ausgegebenen Bezugsrechte von ihrem Bezugsrecht Gebrauch machen und die Gesellschaft die Bezugsrechte nicht durch Übertragung eigener Aktien oder im Wege einer Barzahlung erfüllt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Bezugsrechten entstehen, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, eigene Aktien bis zu einem Anteil von 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Die erworbenen Aktien dürfen allerdings zusammen mit etwaigen aus anderen Gründen erworbenen eigenen Aktien, die sich jeweils im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft übersteigen. Die Erwerbsermächtigung gilt bis zum 11. Mai 2013 und kann ganz oder in Teilbeträgen, einmalig oder mehrmals von der Gesellschaft ausgeübt werden. Sie kann aber auch durch abhängige oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehende Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte ausgeübt werden. Der Erwerb darf nach Wahl des Vorstands (1) über die Börse, (2) mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder einer an die Aktionäre der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten, (3) durch die Ausgabe von Andienungsrechten an die Aktionäre oder (4) durch den Einsatz von Derivaten (Put- oder Call-Optionen oder eine Kombination aus beiden) erfolgen. Der vollständige und genaue Wortlaut der Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien, insbesondere die zulässigen Verwendungszwecke, ergibt sich aus den Tagesordnungspunkten 6 und 7 der Hauptversammlung vom 12. Mai 2011. Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, sind: • Am 25. Oktober 2006 haben die Deutsche Börse AG und die SIX Group AG (vormals SWX Group) in einem Kooperationsvertrag vereinbart, ihr Geschäft im Bereich strukturierte Produkte in einer europäischen Börsenorganisation unter einer gemeinsamen Firma und Marke (Scoach) zusammenzuführen. Dieser Kooperationsvertrag wurde am 24. März 2009 von der SIX Swiss Exchange AG anstelle der SIX Group AG übernommen. Der Kooperationsvertrag sieht für beide Parteien ein Kündigungsrecht mit einer Frist von sechs Monaten zum Monatsende für den Fall vor, dass ein Kontrollwechsel bei der jeweils anderen Partei, also der Deutsche Börse AG oder der SIX Swiss Exchange AG, eintritt. Das Kündigungsrecht verfällt, wenn es nicht innerhalb von drei Monaten nach dem Eintreten des Kontrollwechsels ausgeübt wird. Ein Kontrollwechsel liegt nach dem Kooperationsvertrag vor, wenn eine Person, eine Kapital- oder eine Personengesellschaft allein oder gemeinsam mit Konzerngesellschaften oder in gemeinsamer Absprache mit anderen Personen oder Gesellschaften direkt oder indirekt die Kontrolle über eine Gesellschaft erwirbt. Kontrolle hat eine Gesellschaft, wenn sie direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Stimmrechte oder des Kapitals einer anderen Kapital- oder Personengesellschaft hält, eine andere Kapital- oder Personengesellschaft nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) voll konsolidieren muss oder sie durch Stimmabsprachen oder die Bestellung von Mitgliedern in leitenden Organen kontrollieren kann. • Am 6. Mai 2008, ergänzt am 9. April 2009, am 30. März 2010, am 29. März 2011 sowie am 27. Februar 2012, haben die Deutsche Börse AG und ihr Tochterunternehmen Clearstream Banking S.A. mit einem Bankenkonsortium eine Vereinbarung (Multicurrency Revolving Facility Agreement) über einen Betriebsmittelkredit in einer Höhe von insgesamt bis zu 750 Mio. € geschlossen. Im Falle eines Kontrollwechsels hat der Konsortialführer die Vereinbarung mit einer Frist von 30 Tagen zu kündigen und sämtliche Forderungen der Kreditgeber sofort fällig zu stellen, falls eine Mehrheit der Konsortialbanken, die zusammen zwei Drittel der zum Zeitpunkt des Kontrollwechsels gewährten Kreditsumme bereitstellt, dies verlangt. Kontrolle im Sinne dieser Vereinbarung haben eine Person oder mehrere Personen, wenn sie ihr Verhalten abstimmen und/oder wenn sie die Möglichkeit haben, die Geschäfte der Gesellschaft zu leiten oder die Zusammensetzung der Mehrheit des Deutsche Börse-Vorstands zu bestimmen. • Im Rahmen der Akquisition der ISE wurde vereinbart, dass ohne vorherige Zustimmung der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) keine Person oder Gruppe direkt oder indirekt mehr als 40 Prozent der Anteile an der ISE oder Stimmrechtskontrolle über mehr als 20 Prozent der Anteile an der ISE erwerben darf. Andernfalls werden so viele Anteile an der ISE auf einen Trust übertragen, wie erforderlich sind, um die Vorgaben einzuhalten. • Nach den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2008/2013 über 650,0 Mio. €, den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen nachrangigen, fest- bzw. variabel verzinslichen Schuldverschreibungen von 2008 über 550,0 Mio. € und den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2012/2022 über 600,0 Mio. € bestehen Kündigungsrechte bei Eintritt eines Kontrollwechsels. Werden die Schuldverschreibungen gekündigt, so sind sie zu ihrem Nennbetrag zuzüglich etwaiger aufgelaufener Zinsen zurückzuzahlen. Ein Kontrollwechsel tritt ein, wenn eine Person oder mehrere Personen, die abgestimmt handeln, oder im Auftrag handelnde Dritte mehr als 50 Prozent der Aktien der Deutsche Börse AG oder eine solche Anzahl von Aktien der Deutsche Börse AG, auf die mehr als 50 Prozent der bei Hauptversammlungen der Deutsche Börse AG ausübbaren Stimmrechte entfallen, erworben hat bzw. haben. Zusätzlich muss sich nach den jeweiligen Anleihebedingungen der Kontrollwechsel negativ auf das Rating auswirken, das eine der vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten der Deutsche Börse AG von Fitch Ratings, Moody’s Investors Service oder Standard & Poor’s erhält. Weitere Einzelheiten können den einschlägigen Anleihebedingungen entnommen werden. • Weiterhin besteht bei Eintritt eines Kontrollwechsels Anspruch auf Rückzahlung verschiedener Schuldverschreibungen, die die Deutsche Börse AG im Jahr 2008 im Rahmen einer Privatplatzierung in den USA ausgegeben hat. Der Kontrollwechsel muss sich zusätzlich negativ auf das Rating auswirken, das eine der vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten der Deutsche Börse AG von Fitch Ratings, Moody’s Investors Service oder Standard & Poor’s erhält. Die in den einschlägigen Bedingungen getroffenen Regelungen entsprechen dabei den in den Anleihebedingungen der festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2008/ 2013 enthaltenen Festsetzungen. Bei den im Rahmen der Privatplatzierung ausgegebenen Schuldverschreibungen handelt es sich um Schuldverschreibungen über 170,0 Mio. US$ mit Fälligkeit zum 10. Juni 2015, über 220,0 Mio. US$ mit Fälligkeit zum 10. Juni 2018 und über 70,0 Mio. US$ mit Fälligkeit zum 10. Juni 2020. • Die Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG haben bei einem Kontrollwechsel unter bestimmten Voraussetzungen ein besonderes Kündigungsrecht. Gemäß den Vereinbarungen mit allen Vorstandsmitgliedern liegt ein Kontrollwechsel vor, wenn (1) ein Aktionär oder Dritter nach §§ 21, 22 WpHG mitteilt, mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an der Deutsche Börse AG zu besitzen, (2) mit der Deutsche Börse AG als abhängigem Unternehmen ein Unternehmensvertrag nach § 291 AktG abgeschlossen wird oder (3) die Deutsche Börse AG gemäß § 319 AktG eingegliedert oder gemäß § 2 Umwandlungsgesetz (UmwG) verschmolzen wird. Zusätzlich zu diesen Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, existieren weitere Vereinbarungen, die aber aus Sicht der Deutsche Börse AG nicht wesentlich im Sinne von § 315 Abs. 4 HGB sind. Die Entschädigungsvereinbarungen, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands getroffen wurden, können dem Vergütungsbericht entnommen werden. Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Das Jahr 2012 wurde von zahlreichen Entwicklungen geprägt, die einen erheblichen Einfluss auf das gesamtwirtschaftliche Umfeld und das Geschehen an den Märkten hatten und haben. Im Einzelnen sind hervorzuheben: • Die Abschwächung der Weltwirtschaft, insbesondere im zweiten Halbjahr Die hohen Staatsschulden einiger europäischer Staaten, konzertierte Gegenmaßnahmen der EU und der Wertverlust des Euro gegenüber dem US-Dollar, insbesondere im zweiten und dritten Quartal 2012 • Die weiterhin hohe Bereitstellung von Liquidität durch die Niedrigzinspolitik seitens der großen Zentralbanken Nachdem 2011 in den OECD-Staaten noch ein Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,8 Prozent zu verzeichnen war, stieg aktuellen Schätzungen zufolge das reale Bruttoinlandsprodukt 2012 nur noch um 1,4 Prozent. Das globale Wirtschaftswachstum lag im Jahr 2012 nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds bei 3,2 Prozent (2011: real 3,9 Prozent). Im Kontext der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bestimmen hauptsächlich konjunkturelle Trends in Deutschland, den übrigen europäischen Ländern und den USA das Geschäft der Gruppe Deutsche Börse. Nach ersten Einschätzungen ist das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland 2012 vor dem Hintergrund des verlangsamten Wachstums der Weltkonjunktur sowie des auf Vorjahresniveau stagnierenden Welthandels weniger stark gestiegen als im Vorjahr. Der Internationale Währungsfonds schätzte nach einer im Januar 2013 veröffentlichten Kalkulation das Wachstum der Wirtschaftsleistung in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2012 auf 0,9 Prozent (2011: real 3,1 Prozent). Die bereits im zweiten Halbjahr 2011 zu beobachtende Abschwächung des Wachstums des Bruttoinlandsprodukts setzte sich im Berichtsjahr fort. Während gemäß Angaben des Statistischen Bundesamtes für das erste Halbjahr 2012 ein preis-, saison- und kalenderbereinigtes Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2011 gemessen wurde, nahm die Wirtschaftsleistung im zweiten Halbjahr 2012 gegenüber den ersten sechs Monaten des Jahres nur noch um 0,1 Prozent zu. Im europäischen Vergleich zeigte sich im Berichtsjahr wie bereits im Jahr 2011 ein heterogenes Bild der wirtschaftlichen Entwicklung: Neben Deutschland entwickelten sich Frankreich und Österreich stabil, während sich Schätzungen der Europäischen Kommission zufolge u. a. Griechenland, Italien und Spanien in einer Rezession befanden. Der europäische Leitzins wurde am 12. Juli 2012 nochmals um 25 Basispunkte auf ein neues historisch niedriges Niveau von 0,75 Prozent gesenkt. Für die Wirtschaftsleistung der USA erwartet die OECD, dass diese 2012 – bedingt durch die anhaltende Haushaltskonsolidierung infolge der Schuldenkrise der USA im Sommer 2011 – real um 2,2 Prozent gestiegen ist. Aufgrund der finanzpolitischen Probleme, der weiterhin hohen Arbeitslosigkeit und des daraus resultiereden geringeren privaten Konsums hält die Unsicherheit auf den Märkten an. Die US-amerikanische Notenbank beließ ihren Leitzins in der seit Dezember 2008 bestehenden Spanne von null bis 0,25 Prozent. Entwicklung der Handelsaktivität an ausgewählten europäischen Kassamärkten scroll 2012 Mrd. Veränderung ggü. 2011 % London Stock Exchange1)2) £ 1.017,9 - 15 Euronext1)3) € 1.324,2 - 22 Gruppe Deutsche Börse – Xetra1) € 1.069,9 - 24 Bolsas y Mercados Españoles1) € 698,9 - 24 Borsa Italiana2) € 576,2 - 29 1) Handelsvolumen im elektronischen Handel (Einfachzählung) 2) Teil der London Stock Exchange Group 3) Teil der NYSE Euronext Quelle: Angeführte Börsen Die hohe Staatsverschuldung einzelner europäischer Staaten, der Rückgang des Euro gegenüber dem US-Dollar und die wirtschaftlich schwierige Lage tragen weiterhin zur Unsicherheit an den Finanzmärkten bei. Diese Einflussfaktoren führten im Geschäftsjahr 2012 zu einer rückläufigen Handelsaktivität im Kassa- und Terminmarkt. Das von der Bank für Internationalen Zahlungsverkehr (BIS) ermittelte weltweite Nettoemissionsvolumen bei internationalen Anleihen stieg in den ersten neun Monaten 2012 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 24 Prozent. Infolgedessen stieg auch ihr Nominalwert im gleichen Zeitraum um mehr als 5 Prozent auf den Wert von 16,8 Bio. € (aufgrund einer geänderten Erhebung der Daten durch die BIS sind die genannten Werte nicht mit den in den Vorjahren berichteten Werten vergleichbar). Diese Entwicklung unterstreicht die weiterhin hohe Attraktivität des internationalen Anleihemarktes für Emittenten. Entwicklung der gehandelten Kontrakte an ausgewählten Terminmärkten scroll 2012 Mio. Kontrakte Veränderung ggü. 2011 % CBOE Holdings 1.059,4 - 8 NYSE Euronext 1.928,9 - 15 CME Group 2.890,0 - 15 Gruppe Deutsche Börse – Eurex 2.292,0 - 19 Korea Exchange1) 1.835,6 - 53 1) Die koreanische Börsenaufsicht verfügte zum Juni 2012 eine Erhöhung der Mindestkontraktgröße im Heimatmarkt. Quelle: Angeführte Börsen Das durchschnittliche Volumen der bei Clearstream verwahrten internationalen Anleihen ist im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Geschäftsverlauf 2012 war ein schwieriges Jahr für die Akteure auf den Finanzmärkten in Europa und Nordamerika und ebenso für die Organisatoren dieser Märkte – die Börsen. Auch im Jahr fünf der Finanzkrise haben sich die Kapitalmärkte noch nicht wieder so weit stabilisiert, dass das Vertrauen der Investoren in vollem Umfang zurückgekehrt wäre. Mehrere Faktoren hatten einen erheblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung der Gruppe Deutsche Börse: • Die anhaltende Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft – insbesondere des Euro-Währungsraums mit der immer wieder aufflammenden Euro-Schuldenkrise – hat die Marktteilnehmer in ihren Handelsaktivitäten gehemmt. In akuten Krisensituationen wissen die Banken die Zuverlässigkeit von Börsen als sicherem und integrem Handelsplatz zu schätzen. Dauert die Unsicherheit dagegen wie derzeit zu beobachten länger an, wirkt sich das paralysierend auf die Akteure an den Märkten aus. Zudem führte das fehlende Vertrauen der Investoren in eine dauerhaft stabile Entwicklung des Euro-Währungsraums dazu, dass sie Investitionskapital aus Europa abzogen und entweder wieder in den jeweiligen Heimatmärkten, etwa den USA, oder in Wachstumsmärkten wie Asien oder Südamerika investierten. • Unklarheit über die rechtlichen Rahmenbedingungen der Finanzmärkte hemmt die Märkte noch stärker als ein strenger, aber dafür langfristig zuverlässiger Ordnungsrahmen, der eine unternehmerische Planung ermöglicht. So führen die strengeren Eigenkapitalanforderungen einerseits beispielsweise dazu, dass Banken und andere Marktteilnehmer ihre Handelsaktivitäten einschränken; dies eröffnet der Gruppe Deutsche Börse aber andererseits die Möglichkeit, Dienstleistungen zu entwickeln, die den Banken einen möglichst effizienten Einsatz ihres Eigenkapitals erlauben. • Die konjunkturbedingte Niedrigzinspolitik der Zentralbanken hat die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft, die das Segment Clearstream erzielt, erneut reduziert. Auch auf die an der Eurex gehandelten Zinsderivate haben sich die auf niedrigem Niveau stabilen Zinsen negativ ausgewirkt. • Hinzu kamen Liquiditätsprogramme der EZB wie die im Dezember 2011 und Februar 2012 initiierten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte. Sie sind ein Mittel, um den Kapitalmärkten langfristig und zu günstigen Konditionen Liquidität zur Verfügung zu stellen. Dies führte dazu, dass sich das Marktumfeld für die vom Segment Clearstream angebotenen Services für das Liquiditätsmanagement von Marktteilnehmern verschlechterte. In diesem herausfordernden Marktumfeld erzielte die Gruppe Deutsche Börse im Geschäftsjahr 2012 ein niedrigeres Ergebnis als im Vorjahr. Die Nettoerlöse gingen 2012 um 9 Prozent auf 1.932,3 Mio. € (2011: 2.121,4 Mio. €) zurück. Zu berücksichtigen ist bei diesem Rückgang, dass im Jahr 2011 die Marktturbulenzen in der Eurozone den Bedarf an Absicherung über Börsen kurzzeitig deutlich erhöht und zu einem der besten Ergebnisse in der Geschichte der Deutschen Börse geführt hatten. Der vollständige Erwerb der Eurex Zürich AG, der seit Beginn des Berichtsjahres im Konzernabschluss der Deutsche Börse AG reflektiert wird, wirkte sich dagegen positiv auf die Erlöse 2012 aus. Um ihre 2012 kommunizierten drei strategischen Stoßrichtungen (siehe Abschnitt „Ziele und Strategie der Gruppe Deutsche Börse“) umzusetzen, hat die Deutsche Börse AG die Investitionen in Projekte von strategischer Bedeutung erhöht. Im Berichtsjahr lagen daher die Kosten für Wachstumsinitiativen und Infrastrukturprojekte um 36,7 Mio. € über denen des Vorjahres. Die Summe floss insbesondere in Projekte von Eurex und Clearstream, um die Plattformen der Gruppe für das Clearing außerbörslich gehandelter Derivate vorzubereiten sowie ein globales Risiko- und Sicherheitenmanagement zu entwickeln. Die operativen Kosten der Gruppe lagen dennoch mit 958,6 Mio. € leicht unter denen des Vorjahres (2011: 962,2 Mio. €). Ertragslage Die Nettoerlöse der Gruppe Deutsche Börse sanken im Geschäftsjahr 2012 um 9 Prozent auf 1.932,3 Mio. € (2011: 2.121,4 Mio. €). Die Nettoerlöse setzen sich zusammen aus den Umsatzerlösen zuzüglich der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft und der sonstigen betrieblichen Erträge abzüglich der volumenabhängigen Kosten. Der Rückgang der Nettoerlöse spiegelt insbesondere die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft, die Situation in der Eurozone und die kontinuierliche Niedrigzinspolitik der Zentralbanken wider. Darüber hinaus hält die Ungewissheit über die weit reichenden Reformvorhaben in der Finanzindustrie und deren Auswirkungen auf die Marktteilnehmer an. Zusammen haben diese Faktoren die Handelsaktivitäten der Marktteilnehmer im Berichtsjahr stark gebremst, während das Vorjahr von hoher Volatilität im Zusammenhang mit den Turbulenzen in der Eurozone sowie der Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA geprägt war. Infolgedessen sind die Handelsvolumina in Wertpapieren und Derivaten sowie die damit verbundenen Dienstleistungen im Nachhandelsbereich und einem Teil des Marktdatengeschäfts 2012 zum Teil kräftig gesunken. In Summe verzeichnete der Kassamarkt einen Rückgang des Handelsvolumens auf Xetra® um 24 Prozent; die Nettoerlöse im Segment sanken um 20 Prozent. Am Terminmarkt gingen die Kontraktvolumina der europäischen Futures und Optionen um 19 Prozent zurück, ebenso wie die Volumina der an der International Securities Exchange (ISE) gehandelten US-Optionen. Niedrigere Kontraktvolumina des Segments Eurex resultierten in 10 Prozent geringeren Nettoerlösen. Stabilisierend wirkte sich der Erwerb der restlichen Anteile an der Eurex Zürich AG von der SIX Group AG aus, der seit Anfang 2012 im Konzernabschluss der Gruppe Deutsche Börse reflektiert wird. Im Gegensatz zur Handelsaktivität in den Segmenten Xetra und Eurex entwickelten sich die dem Handel nachgelagerten Dienstleistungen (Post-Trade Services) nur leicht rückläufig: Das Segment Clearstream konnte die durch die gesunkene Handelsaktivität bedingten Rückgänge in der Abwicklung teilweise kompensieren, v. a. aufgrund eines stabilen Verwahrgeschäfts sowie leicht steigender Nettoerlöse in der globalen Wertpapierfinanzierung. Die Nettoerlöse im Segment Clearstream lagen in Summe um 5 Prozent unter denen des Vorjahres. Die Nettoerlöse im Segment Market Data & Analytics blieben durch den kontinuierlichen Ausbau der Produktpalette, besonders im Tochterunternehmen STOXX Ltd., sowie dank der starken Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Basiswerten für Finanzinstrumente wie dem DAX®-Index relativ stabil. Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft sanken im Berichtsjahr trotz steigender durchschnittlicher Kundenbareinlagen aufgrund historisch niedriger Leitzinsen um 31 Prozent auf 52,0 Mio. €. Die Europäische Zentralbank hatte die Leitzinsen mit Wirkung zum 14. Dezember 2011 und 12. Juli 2012 um jeweils 25 Basispunkte auf ein historisch niedriges Niveau von 75 Basispunkten gesenkt. Zudem reduzierte die Europäische Zentralbank am 11. Juli 2012 die Einlagenfazilität von 25 Basispunkten auf null. Infolge der Zinsanpassungen gingen die Nettozinserträge im Jahresverlauf kontinuierlich zurück: von 18,5 Mio. € im ersten Quartal 2012 auf 8,4 Mio. € im vierten Quartal 2012. Das 2010 aufgelegte Effizienzprogramm mit einem Gesamtumfang von 150 Mio. € konnte durch eine beschleunigte Umsetzung im Berichtsjahr vorzeitig abgeschlossen werden. Insgesamt wurde das Kostensenkungsprogramm deutlich schneller realisiert als ursprünglich geplant. Geschäftszahlen der Gruppe Deutsche Börse scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Veränderung % Nettoerlöse 1.932,3 2.121,4 - 9 Operative Kosten 958,6 962,2 0 EBIT 969,4 1.162,8 - 17 Konzern-Jahresüberschuss 645,0 855,2 - 25 Ergebnis je Aktie (unverwässert) in € 3,44 4,60 - 25 Die volumenabhängigen Kosten stiegen um 13 Prozent auf 276,7 Mio. € (2011: 244,0 Mio. €). Der Anstieg ist im Wesentlichen methodenbedingt und durch ergebnisneutrale Änderungen bei Preismodellen im Kassa- und US-Optionsmarkt verursacht. Die operativen Kosten lagen im Berichtsjahr mit 958,6 Mio. € leicht unter denen des Vorjahres (2011: 962,2 Mio. €). Sie enthalten Kosten für Effizienzprogramme in Höhe von 23,1 Mio. € (2011: 1,1 Mio. €). Im Nachgang des untersagten Zusammenschlusses mit der NYSE Euronext fielen 2012 Kosten in Höhe von 13,1 Mio. € an (2011: 82,2 Mio. €). Bereinigt um diese Einmaleffekte stiegen die Kosten um 5 Prozent auf 922,4 Mio. € (2011: 878,7 Mio. €). Wesentlich für die Mehrkosten gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 43,7 Mio. € waren insbesondere folgende Faktoren: • Im Rahmen der Wachstumsstrategie hat der Vorstand eine Erhöhung der Aufwendungen für Projekte von strategischer Bedeutung im Jahr 2012 beschlossen. Im Berichtsjahr lagen daher die Kosten für Wachstumsinitiativen und Infrastrukturprojekte um 36,7 Mio. € über denen des Vorjahres. Die Summe floss insbesondere in Initiativen der Segmente Eurex und Clearstream, z. B. zur Vorbereitung des Clearings außerbörslicher Derivategeschäfte und im Nachhandelsgeschäft in den Bereich Sicherheitenverwaltung (Collateral Management). • Hinzu kamen 2012 Mehrkosten als Folge des im Vergleich zum Euro gestiegenen US-Dollar-Wechselkurses in Höhe von rund 9,3 Mio. €. • Zur Verbesserung der Transparenz hat die Gruppe Deutsche Börse rückwirkend zum 1. Januar 2012 die Bilanzierungs- und Bewertungsmethodik für leistungsorientierte Verpflichtungen vorzeitig auf den überarbeiteten IAS 19 umgestellt: Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden seitdem unmittelbar in der Neubewertungsrücklage erfasst. Zudem weist die Gruppe Deutsche Börse den bisher im Personalaufwand ausgewiesenen Nettozinsaufwand im Zusammenhang mit leistungsorientierten Verpflichtungen im Finanzergebnis aus. Die Zahlen für das Berichtsjahr 2011 wurden daher bei den operativen Kosten um 11,1 Mio. € reduziert und bei den Finanzaufwendungen um 2,5 Mio. € erhöht. Weitere Informationen sind Erläuterung 1 des Konzernanhangs zu entnehmen. Ein wesentlicher Faktor bei den operativen Kosten ist der Personalaufwand. Er stieg 2012 auf 414,2 Mio. € (2011: 385,8 Mio. €). Bereinigt um die Effekte aus Effizienzprogrammen in Höhe von 14,4 Mio. € (2011: –6,7 Mio. €) nahm der Personalaufwand gegenüber dem Vorjahr hingegen nur leicht um 2 Prozent auf 399,8 Mio. € zu (2011: 392,5 Mio. €). Dieser leichte Anstieg ist im Wesentlichen auf die höhere Zahl der durchschnittlich im Berichtsjahr beschäftigten Mitarbeiter zurückzuführen und wurde teilweise durch eine im Vergleich zum Vorjahr geringere variable Vergütung kompensiert. Informationen zur aktienbasierten Vergütung sind ausführlich in Erläuterung 39 des Konzernanhangs dargestellt. Abschreibungen und Wertminderungsaufwand sind im Berichtsjahr um 15 Prozent auf 105,0 Mio. € gestiegen (2011: 91,4 Mio. €). Dies ist maßgeblich bedingt durch den Anstieg der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Zusammenhang mit den Wachstumsinitiativen und Infrastrukturmaßnahmen der Gruppe. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die im Berichtsjahr bei 439,4 Mio. € lagen (2011: 485,0 Mio. €), reflektieren hauptsächlich die Kosten für die Weiterentwicklung und den Betrieb der technologischen Infrastruktur der Gruppe Deutsche Börse. Dazu gehören beispielsweise Kosten für IT-Dienstleister und EDV. Ferner enthalten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen die Kosten für die Büroinfrastruktur an sämtlichen Standorten der Gruppe sowie Reisekosten, die weitgehend vor dem Hintergrund von Vertriebsaktivitäten anfallen. Aufgrund des Geschäftsmodells des Konzerns und der Tatsache, dass das Unternehmen in der Regel seine Produkte und Dienstleistungen nicht an Endkunden vertreibt, machen Werbe- und Marketingkosten nur einen sehr kleinen Teil der operativen Kosten des Unternehmens aus. Überblick operative Kosten scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Veränderung % Personalaufwand 414,2 385,8 7 Abschreibung und Wertminderungsaufwand 105,0 91,4 15 Sonstige betriebliche Aufwendungen 439,4 485,0 - 9 Summe 958,6 962,2 0 Das Beteiligungsergebnis der Gruppe Deutsche Börse belief sich auf –4,3 Mio. € (2011: 3,6 Mio. €). Es wird im Wesentlichen erreicht durch die Scoach Holding S.A., die Direct Edge Holdings, LLC und die European Energy Exchange AG. Den positiven Beiträgen dieser Gesellschaften stand allerdings eine Abschreibung der Beteiligung an der Quadriserv Inc. in Höhe von 10,8 Mio. € gegenüber, sodass das Beteiligungsergebnis insgesamt negativ war. Mit Wirkung zum 30. Juni 2013 hat die SIX Swiss Exchange AG den Kooperationsvertrag für das Joint Venture Scoach Holding S.A. gekündigt – die eingebrachten Märkte werden an die Muttergesellschaften zurück übertragen. Maßgeblich aufgrund der niedrigeren Nettoerlöse reduzierte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr um 17 Prozent auf 969,4 Mio. € (2011: 1.162,8 Mio. €). Ohne die beschriebenen Sondereffekte erzielte die Gruppe ein EBIT von 1.005,6 Mio. €; dies entspricht einem Rückgang von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2011: 1.246,1 Mio. €). Das Finanzergebnis der Gruppe belief sich im Geschäftsjahr 2012 auf –132,7 Mio. € (2011: –3,8 Mio. €). Der deutliche Rückgang ist in erster Linie auf die Vereinbarung der Deutsche Börse AG mit der SIX Group AG zur vollständigen Übernahme der Eurex Zürich AG zurückzuführen. Die Vereinbarung sah vor, den Kaufpreis teilweise in Aktien zu begleichen. Die Aktienkomponente der Kaufpreisverbindlichkeit wurde am 1. Februar 2012 abschließend erfolgswirksam zum Marktwert bewertet. Da der Kurs der Aktien vom 31. Dezember 2011 bis zum 1. Februar 2012 gestiegen war, ergab sich ein nicht zahlungswirksamer und steuerneutraler Aufwand in Höhe von 26,3 Mio. € aus der Bewertung der Aktienkomponente sowie ein Aufwand von 1,1 Mio. € aus der Aufzinsung der Barkomponente. 2011 ergab sich ein nicht zahlungswirksamer und steuerneutraler Ertrag in Höhe von 80,8 Mio. € aus der Bewertung der Aktienkomponente sowie ein Aufwand von 3,4 Mio. € aus der Aufzinsung der Barkomponente. Zudem hat die Deutsche Börse Ende September 2012 eine Unternehmensanleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einem Volumen von 600 Mio. € platziert. Diese dient im Wesentlichen der Refinanzierung eines Teils der ausstehenden langfristigen Finanzverbindlichkeiten von insgesamt rund 1,5 Mrd. €. Die Deutsche Börse hat somit das positive Marktumfeld genutzt, um sich frühzeitig Mittel für die Ablösung bestehender Anleihen mit Fälligkeiten im Jahr 2013 zu beschaffen. In diesem Zusammenhang hat die Deutsche Börse AG den Gläubigern bestehender Euroanleihen ein Angebot zum Rückkauf dieser Anleihen unterbreitet und Anleihen der im Jahr 2008 emittierten festverzinslichen Inhaberschuldverschreibung in Höhe von nominal 72,1 Mio. € sowie der ebenfalls 2008 begebenen Hybridanleihe in Höhe von nominal 237,1 Mio. € erworben. Durch den Rückkauf der ausstehenden Anleihen konnten die durch die Neuemission erlösten Mittel unmittelbar verwendet und die Bruttoschulden zum Jahresultimo entsprechend reduziert werden. Die Platzierung der Anleihe und der gleichzeitige Rückkauf eines Teils der bestehenden Euroanleihen im vierten Quartal 2012 führten zu einem Sondereffekt, der das Finanzergebnis mit 12,4 Mio. € belastete. Dieser enthält das Agio für den Rückkauf der Anleihen. Bereinigt um diese Effekte belief sich das Finanzergebnis 2012 auf –92,9 Mio. € (2011: –81,2 Mio. €). Die effektive Gruppensteuerquote lag 2012 bei 26,0 Prozent (2011: 26,0 Prozent). Sie ergibt sich nach der Bereinigung um die oben genannten Sondereffekte in den operativen Kosten und im Finanzergebnis. Darüber hinaus ist die Gruppensteuerquote bereinigt um einen einmaligen Ertrag aus der Auflösung von passiven latenten Steuern für die STOXX Ltd. in Höhe von 20,7 Mio. € infolge einer Entscheidung der Schweizer Finanzbehörde, der zur Hälfte der SIX Group AG zufließt, sowie um einen einmaligen Ertrag in Höhe von 37,1 Mio. € aus der Bildung von aktiven latenten Steuern infolge der künftig möglichen Verrechnung von Verlustvorträgen im Zusammenhang mit der Übernahme der Anteile der SIX Group AG an der Eurex Global Derivatives AG. Als Folge des niedrigeren EBIT verzeichnete die Gruppe Deutsche Börse auch beim Konzern-Jahresüberschuss einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent auf 645,0 Mio. € (2011: 855,2 Mio. €). Ohne die beschriebenen Sondereffekte lag der Konzern-Jahresüberschuss mit 660,9 Mio. € um 21 Prozent unter dem Konzern-Jahresüberschuss des Vorjahres (2011: 839,5 Mio. €). Der Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Jahresüberschuss belief sich auf 24,8 Mio. € (2011: 22,6 Mio. €). Den größten Anteil hieran hatte mit 24,6 Mio. € die STOXX Ltd. (2011: 18,5 Mio. €). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie belief sich auf Basis des gewichteten Durchschnitts von 187,4 Mio. Aktien auf 3,44 € (2011: 4,60 € bei durchschnittlich 185,8 Mio. ausstehenden Aktien). Bereinigt um die genannten Sondereffekte reduzierte sich das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf 3,53 € (2011: 4,51 €) – ein Rückgang von 22 Prozent. Kennzahlen nach Quartalen scroll 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € Nettoerlöse 506,9 526,3 506,7 506,4 471,0 578,6 447,7 510,1 Operative Kosten 248,6 211,8 228,9 233,1 227,4 248,3 253,7 269,0 EBIT 260,0 319,1 278,8 279,0 245,4 333,8 185,2 230,9 Konzern-Periodenüberschuss 146,2 214,1 186,2 180,5 159,9 316,9 152,7 143,7 Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 0,77 1,15 0,99 0,97 0,86 1,70 0,82 0,78 EBIT und Netto-Profitabilität nach Segmenten scroll 2012 2011 EBIT Mio. € EBIT- Marge1) % EBIT Mio. € EBIT- Marge1) % Xetra 91,2 43 125,4 47 Eurex 440,6 52 518,8 55 Clearstream 316,9 48 375,1 54 Market Data & Analytics 120,7 56 143,5 65 Summe 969,4 50 1.162,8 55 1) Auf Basis der Nettoerlöse Vergleich der Ertragslage mit der Prognose für 2012 Für das Jahr 2012 hatte die Gruppe Deutsche Börse Nettoerlöse in einer Bandbreite von 2.100 Mio. € bis 2.350 Mio. €, operative Kosten von unter 930 Mio. € sowie ein EBIT in einer Bandbreite von 1.200 Mio. € bis 1.350 Mio. € prognostiziert. Dieser Prognose lagen Annahmen wie die Rückkehr des Vertrauens der Marktteilnehmer aufgrund einer Verbesserung der Lage hinsichtlich der europäischen Staatsschuldenkrise, ein gegenüber 2011 stabiles Zinsumfeld sowie eine moderate Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds zugrunde. Bereits mit der Veröffentlichung der Prognose für 2012 hatte das Unternehmen angekündigt, dass sich die erwarteten Nettoerlöse am unteren Ende der Bandbreite bewegen würden, sollte die tatsächliche Entwicklung von den getroffenen Annahmen abweichen. Die eingangs in der Ertragslage geschilderten Rahmenbedingungen wichen deutlich von den Annahmen ab, die der Prognose zugrunde lagen. Aufgrund dieser Divergenz verfehlte die Gruppe Deutsche Börse ihr Nettoerlösziel, das sie aufgrund der nicht zufriedenstellenden Geschäftsentwicklung mit der Veröffentlichung des Ergebnisses für das dritte Quartal 2012 bereits auf 1.950 Mio. € angepasst hatte. Das Ziel, operative Kosten in Höhe von unter 930 Mio. € (bereinigt um Kosten für Fusionen und Übernahmen sowie für Effizienzprogramme in Höhe von rund 30 Mio. €) zu erreichen, hat die Gruppe aufgrund ihres strikten Kostenmanagements mit 922,4 Mio. € erfüllt. Die Unterschreitung der Prognose-Bandbreite bei den Nettoerlösen im laufenden Geschäftsjahr wirkte sich entsprechend negativ auf die prognostizierte EBIT-Bandbreite sowie den Zinsdeckungsgrad aus, der mit 15,2 den angestrebten Wert von mindestens 16 nicht ganz erreichte. Segment Xetra Das Segment Xetra erzielt den Großteil seiner Nettoerlöse im Bereich Handel und Verrechnung (Clearing) von Wertpapieren des Kassamarktes. Zu diesen zählen Aktien und Anleihen deutscher und internationaler Emittenten, börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) und börsengehandelte Rohstoffe (Exchange Traded Commodities, ETCs) sowie Anteile an aktiv gemanagten Publikumsfonds. Hauptakteure auf den Plattformen der Deutschen Börse sind institutionelle Anleger und andere professionelle Marktteilnehmer. Wichtigster Umsatzträger mit 43 Prozent waren die Nettoerlöse aus dem Handel, der im Wesentlichen auf der elektronischen Handelsplattform Xetra stattfindet. Parallel dazu findet der Xetra Frankfurt Spezialistenhandel statt; hinzu kommt der privatanlegerorientierte Handel auf Tradegate Exchange. Darüber hinaus trug der von der Eurex Clearing AG betriebene zentrale Kontrahent für Aktien (Central Counterparty, CCP) 16 Prozent zu den Nettoerlösen des Segments bei; die Nettoerlöse des CCP werden dabei maßgeblich von der Handelsaktivität auf Xetra beeinflusst. IT-Nettoerlöse sowie Kooperations- und Listingerlöse sind in der Position „Sonstige“ zusammengefasst (in Summe 30 Prozent der Nettoerlöse). Die Kooperationserlöse setzen sich überwiegend aus dem Systembetrieb für die Irish Stock Exchange, die Wiener Börse, die Bulgarian Stock Exchange, die Ljubljana Stock Exchange, die Malta Stock Exchange und die Prague Stock Exchange zusammen. Die Listingerlöse wurden in erster Linie durch die bestehende Notierung von Unternehmen und Neuzulassungen generiert. Die Anbindungserlöse (Connectivity) machen 11 Prozent der Nettoerlöse aus. Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft sowie die europäische Schuldenkrise führten zu einer allgemeinen Risikoaversion und wirkten sich negativ auf das Vertrauen der Investoren in die Finanzmärkte aus. Damit verringerte sich die Aktivität im fortlaufenden Handel auf Xetra und dem Xetra Frankfurt Spezialistenhandel deutlich. Infolge der niedrigeren Handelsaktivität an den Märkten sanken die Nettoerlöse im Segment Xetra um 20 Prozent auf 213,0 Mio. € (2011: 266,6 Mio. €). Im elektronischen Xetra-Handel (ohne Spezialistenhandel und Tradegate Exchange) nahm die Zahl der Handelsabschlüsse gegenüber dem Vorjahr um 21 Prozent auf 194,7 Mio. ab (2011: 247,2 Mio.). Das Handelsvolumen auf Xetra (gemessen am Orderbuchumsatz in Einfachzählung) verringerte sich im Berichtsjahr um 24 Prozent auf 1.069,9 Mrd. € (2011: 1.406,7 Mrd. €). Der durchschnittliche Wert einer Transaktion auf Xetra lag mit 11,0 T € leicht unter der des Vorjahres (2011: 11,4 T €). Die Gruppe Deutsche Börse entwickelte auch 2012 ihre Handelstechnologie weiter. Ständige Investitionen in die Leistungsfähigkeit und in das Risikomanagement des Handelssystems sorgen dafür, dass es auch in Zeiten höchster Beanspruchung einen zuverlässigen, fairen und geordneten Handel sicherstellt. Im November 2012 hat die Deutsche Börse Xetra Release 13.0 eingeführt. Mit dieser neuen Version des Handelssystems werden privaten und institutionellen Anlegern neue Ordertypen zur Verfügung gestellt sowie bestehende Funktionalitäten verbessert und Schnittstellen erweitert. Das Xetra-Netzwerk hat auch 2012 seine Internationalität weiter gefestigt und ausgebaut. Die Prague Stock Exchange hat am 30. November 2012 ihren elektronischen Wertpapierhandel auf das Xetra-Handelssystem der Deutschen Börse umgestellt. Die Anbindung der Prager Börse an das Xetra-Netzwerk erfolgt über die Wiener Börse, die ihren Kassamarkt bereits seit 1999 mit Xetra betreibt. Seit Juli 2012 nutzt auch die Malta Stock Exchange das Xetra-System. Zudem hat die Irish Stock Exchange ihren Xetra-Vertrag mit der Deutsche Börse AG um weitere vier Jahre bis zum 31. Dezember 2016 verlängert. Während bei den institutionellen Investoren, die vorrangig auf Xetra aktiv sind, die Handelsumsätze sanken, ergab sich bei den Privatanlegern ein gemischtes Bild. An diese Zielgruppe richtet sich insbesondere das Handelsmodell Xetra Frankfurt Spezialist. Es kombiniert die Stärken des Xetra-Handels – schnellste Orderausführung, europaweiter Handel, hohe Liquidität – mit den Vorteilen des Präsenzhandels, dem menschlichen Know-how bei einer Handelszeit von 8 bis 20 Uhr. Die Börse Frankfurt ermöglicht damit ihren Kunden eine zeitnahe Reaktion auf Ereignisse und Entwicklungen an internationalen Märkten. Das Volumen in Einfachzählung lag im Spezialistenmodell mit 41,4 Mrd. € um 22 Prozent unter dem Vorjahreswert (2011: 53,1 Mrd. €). Die in Berlin angesiedelte Börse Tradegate Exchange ist mit ihren langen Handelszeiten und speziellen Ordertypen ebenfalls auf die Bedürfnisse von Privatanlegern zugeschnitten. Tradegate Exchange erzielte ein Handelsvolumen von 33,9 Mrd. € – ein Plus von 5 Prozent gegenüber 2011 (32,3 Mrd. €). Die operativen Kosten im Segment Xetra gingen um 15 Prozent zurück, allerdings konnten die geringeren Nettoerlöse durch das Kostenmanagement nur teilweise kompensiert werden. Das EBIT sank demzufolge um 27 Prozent auf 91,2 Mio. € (2011: 125,4 Mio. €). Kassamarkt: Handelsvolumen in Einfachzählung scroll 2012 Mrd. € 2011 Mrd. € Veränderung % Xetra 1.069,9 1.406,7 - 24 Xetra Frankfurt Spezialistenhandel1) 41,4 53,1 - 22 Tradegate 33,9 32,3 5 1) Vor dem 23. Mai 2011: Präsenzhandel; ohne Zertifikate und Optionsscheine Seit dem Jahr 2000 ermöglicht die Deutsche Börse den Handel von ETFs auf Xetra. Sie hat dafür das Segment XTF® geschaffen. ETFs kombinieren die Flexibilität einer Einzelaktie mit der Risikostreuung eines Fonds. Sie bilden ganze Märkte oder Sektoren in einem Produkt ab, werden genauso liquide und effizient wie Aktien über die Börse gehandelt und sind ohne Ausgabeaufschläge zu niedrigen Transaktionskosten zu erwerben. Seit ihrem Start in Europa wachsen Zahl und verwaltetes Vermögen der ETFs kontinuierlich. Zum 31. Dezember 2012 waren an der Frankfurter Wertpapierbörse 1.010 ETFs gelistet (2011: 899 ETFs) und das über ETFs verwaltete Vermögen belief sich auf 205,7 Mrd. €, 31 Prozent mehr als im Vorjahr (2011: 157,4 Mrd. €). Wesentliche Kennzahlen Segment Xetra scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Veränderung % Nettoerlöse 213,0 266,6 - 20 Operative Kosten 126,6 148,4 - 15 EBIT 91,2 125,4 - 27 Trotz der allgemeinen Marktschwäche, die sich auch im XTF-Segment mit einem Rückgang der Handelsumsätze von 33 Prozent auf 128,5 Mrd. € (2011: 192,4 Mrd. €) bemerkbar machte, konnte sich die Deutsche Börse aufgrund der größten Zahl von Produkten und hoher Liquidität im ETF-Handel weiterhin als europäischer Marktführer behaupten. Die am meisten gehandelten ETFs basieren nach wie vor auf den europäischen Aktienindizes von STOXX und dem DAX-Index. Darüber hinaus können Anleger von weiteren innovativen Produkten profitieren. Sie haben erstmals die Möglichkeit, gezielt beispielsweise in die Wertentwicklung von Staatsanleihen einzelner Länder des Euro-Währungsraums oder von Unternehmen einzelner Länder in Süd- und Südostasien zu investieren. Ebenfalls ausgebaut hat die Deutsche Börse ihr Angebot bei Exchange Traded Commodities (ETCs). ETCs bilden die Wertentwicklung von einzelnen Rohstoffen oder ganzen Rohstoffsektoren wie Energie, Agrarrohstoffe und Edelmetalle ab. Das erfolgreichste Produkt bei den ETCs ist Xetra-Gold®, eine von der Deutsche Börse Commodities GmbH emittierte Inhaberschuldverschreibung. Seit dem Handelsstart am 14. Dezember 2007 ist Xetra-Gold der am häufigsten gehandelte ETC auf Xetra. Zum 31. Dezember 2012 verwahrte die Deutsche Börse 53,8 Tonnen Gold (2011: 52,8 Tonnen) – das entspricht bei einem Goldpreis von 40,47 € pro Gramm (Schlusskurs vom 31. Dezember 2012) einem neuen Rekordwert von 2,2 Mrd. € (2011: 2,1 Mrd. €). Der Orderbuchumsatz von Xetra-Gold auf der Handelsplattform Xetra fiel 2012 um 35 Prozent auf 2,0 Mrd. € (2011: 3,1 Mrd. €), der Marktanteil am Orderbuchumsatz im Segment der ETCs lag bei 27 Prozent. Xetra-Gold ist in Deutschland, Luxemburg, der Schweiz, Österreich, Großbritannien und den Niederlanden zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. Im Listinggeschäft verzeichnete die Deutsche Börse AG im Berichtsjahr 89 Erstnotizen. Elf dieser Erstnotizen waren Initial Public Offerings (IPOs), acht davon im Prime Standard und drei im Entry Standard. Das Platzierungsvolumen lag 2012 insgesamt bei rund 2,38 Mrd. €. Den größten Börsengang des Jahres unternahm im Oktober 2012 die Telefónica Deutschland Holding AG mit einem Volumen von rund 1,45 Mrd. €. Auch bereits börsennotierte Unternehmen machten 2012 von der Möglichkeit der Kapitalaufnahme Gebrauch: Im Berichtsjahr wurden rund 6,73 Mrd. € über Kapitalerhöhungen aufgenommen. Die 2011 eingeführte Möglichkeit von Anleiheemissionen im Entry Standard verzeichnete 2012 deutliche Erfolge: 19 Unternehmen nutzten den Entry Standard, um Zugang zu Fremdkapital zu erhalten. Das prospektierte Emissionsvolumen belief sich dabei insgesamt auf 767 Mio. €. Das Emissionsvolumen der drei Unternehmen (inkl. einem Transfer), die das 2012 neu gestartete Segment Prime Standard für Unternehmensanleihen gewählt haben, betrug 925 Mio. €. Der Prime Standard für Unternehmensanleihen richtet sich an größere börsen- und nicht börsennotierte Unternehmen. Segment Eurex Wie im Kassamarkt hängt die Geschäftsentwicklung im Terminmarktsegment Eurex in erster Linie von der Handelsaktivität institutioneller Investoren und dem Eigenhandel professioneller Marktteilnehmer ab. Die Erlöse des Segments bestehen im Wesentlichen aus Transaktionsentgelten, die von Eurex als kombiniertes Entgelt für den Handel und das Clearing von Terminkontrakten erhoben werden. Hauptumsatztreiber waren 2012, wie schon in den Vorjahren, die Aktienindexderivate mit einem Anteil von 47 Prozent an den Nettoerlösen. Es folgten die Zinsderivate mit 20 Prozent, die US-Optionen der International Securities Exchange (ISE) mit 11 Prozent und die Aktienderivate mit 5 Prozent. Unter der Position „Sonstige“ (17 Prozent der Nettoerlöse) werden u. a. Anbindungsentgelte, IT-Dienstleistungen und Erlöse der Tochtergesellschaften Eurex Bonds und Eurex Repo erfasst. Das Marktumfeld im Jahr 2012 war maßgeblich geprägt durch die europäische Schuldenkrise, die weiter anhaltende Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft und die kontinuierliche Niedrigzinspolitik der Zentralbanken. Hinzu kommen die weit reichenden regulatorischen Reformvorhaben in der Finanzindustrie, deren Auswirkungen auf Marktstruktur und Geschäftsmodell derzeit noch nicht genau abschätzbar sind. Diese wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen führten letztlich dazu, dass die institutionellen Kunden vorsichtiger agierten und sich in ihrer Handelsaktivität zurückhielten. Die Nutzung von börsengehandelten und zentral verrechneten Derivaten ging folglich gegenüber dem Vorjahr zurück – an den Terminmärkten der Gruppe Deutsche Börse ebenso wie an den Terminmärkten anderer Börsenorganisationen weltweit. In Summe wurden 2012 an den Terminmärkten der Gruppe Deutsche Börse (Eurex und ISE) 2.292,0 Mio. Kontrakte gehandelt und damit 19 Prozent weniger als im Vorjahr (2011: 2.821,5 Mio.). Im Tagesdurchschnitt entspricht dies rund 9,0 Mio. Kontrakten (2011: 11,1 Mio.). Das Eurex-Handelsvolumen in europäischen Futures und Optionen lag bei 1.660,2 Mio. Kontrakten, ein Minus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2011: 2.043,4 Mio.). Auch die an der ISE gehandelten US-Optionen verzeichneten einen Rückgang um 19 Prozent, auf 631,8 Mio. Kontrakte (2011: 778,1 Mio.). Die Nettoerlöse des Segments sanken um 10 Prozent auf 843,0 Mio. € (2011: 940,0 Mio. €). Die im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Geschäftsaktivität wurde teilweise durch die Übernahme von 100 Prozent der Kapitalanteile an der Eurex Zürich AG kompensiert. Bei um 3 Prozent niedrigeren operativen Kosten erzielte Eurex ein EBIT von 440,6 Mio. € (2011: 518,8 Mio. €). Das zusätzliche EBIT infolge der Übernahme aller Kapitalanteile an der Eurex Zürich AG mit Wirkung zum 1. Januar 2012 belief sich im Berichtsjahr auf 68,5 Mio. €. Wesentliche Kennzahlen Segment Eurex scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Veränderung % Nettoerlöse 843,0 940,0 - 10 Operative Kosten 375,8 387,7 - 3 EBIT 440,6 518,8 - 15 Die Produktgruppe mit den höchsten Handelsumsätzen blieben die europäischen Aktienindexderivate. Der Handel mit diesen Derivaten nahm im Vergleich zum Vorjahr jedoch um 20 Prozent auf 770,4 Mio. Kontrakte ab (2011: 959,8 Mio.). Zwar blieben Kontrakte auf den EURO STOXX 50®-Index die mit Abstand am meisten gehandelten Produkte (315,2 Mio. Futures und 280,6 Mio. Optionen), doch waren Derivate auf europäische STOXX®-Indizes ebenfalls von der Schuldenkrise in Europa und dem fehlenden Vertrauen in die Gemeinschaftswährung betroffen. Eurex erzielte im Handel mit europäischen Aktienindexderivaten Nettoerlöse in Höhe von 398,8 Mio. € (2011: 429,6 Mio. €). In der Produktgruppe der Aktienderivate (Single Stock Options und Futures) wurden im Berichtsjahr 413,1 Mio. Kontrakte gehandelt (2011: 450,5 Mio.), ein Rückgang von 8 Prozent. Die Nettoerlöse bei Aktienderivaten stiegen dennoch auf 40,3 Mio. € (2011: 37,7 Mio. €), insbesondere aufgrund der guten Entwicklung der margenstärkeren Dividendenprodukte. Das Handelsvolumen in der Produktgruppe der Zinsderivate nahm im Berichtsjahr um 25 Prozent auf 470,4 Mio. Kontrakte ab (2011: 630,4 Mio.); die Nettoerlöse betrugen 170,9 Mio. € (2011: 192,4 Mio. €). Die konstant niedrigen Leitzinsniveaus sowie weiterhin hohe Zinsdivergenzen einiger Euroländer im Vergleich zu Deutschland reduzierten die Nachfrage nach Absicherung über Derivate auf deutsche Staatsanleihen. Dagegen verbuchte Eurex beim Handel in alternativen Absicherungsinstrumenten wie Futures auf französische oder italienische Staatsanleihen gestiegene Kontraktzahlen. An der ISE sank das Handelsvolumen in US-Optionen vor dem Hintergrund der schwachen Gesamtmarktentwicklung sowie des von hohem Wettbewerb geprägten Marktumfelds ebenfalls: Im Berichtsjahr handelten Marktteilnehmer mit 631,8 Mio. Kontrakten 19 Prozent weniger Kontrakte als im Vorjahr (2011: 778,1 Mio.). Der Marktanteil der ISE in US-Aktienoptionen belief sich 2012 auf 17,0 Prozent (2011: 18,2 Prozent). Die Nettoerlöse der ISE mit US-Optionen verringerten sich um 18 Prozent auf 94,0 Mio. € (2011: 115,2 Mio. €). Kontraktvolumina im Terminmarkt scroll 2012 Mio. Kontrakte 2011 Mio. Kontrakte Veränderung % Aktienindexderivate1) 770,4 959,8 - 20 Aktienderivate1) 413,1 450,5 - 8 Zinsderivate 470,4 630,4 - 25 Summe europäische Derivate (Eurex)2) 1.660,2 2.043,4 - 19 US-Optionen (ISE) 631,8 778,1 - 19 Summe Eurex und ISE2) 2.292,0 2.821,5 - 19 1) Die Dividendenderivate wurden den Aktienindex- und den Aktienderivaten zugeordnet. 2) Die Gesamtsumme weicht von der Summe der Einzelwerte ab, da sie weitere gehandelte Derivate wie ETF-, Volatilitäts-, Agrar-, Edelmetall- und Emissionsderivate enthält. Neben dem Derivatehandel betreibt Eurex mit Eurex Clearing Europas führendes Clearinghaus. Außer der Funktion als zentrale Gegenpartei für die Verrechnung (Clearing) und das Risikomanagement der Produkte angeschlossener Handelsplätze wie Xetra®, Eurex®, Eurex Bonds®, Eurex Repo®, European Energy Exchange (EEX) und Irish Stock Exchange bietet Eurex Clearing Dienstleistungen für außerhalb des Orderbuchs gehandelte Futures und Optionen auf Aktien und Zinsprodukte an, deren Kontraktspezifikationen mit Eurex-Kontrakten vergleichbar sind. Am 13. November startete Eurex Clearing mit EurexOTC Clear das neue Clearingangebot für Zinsswaps, die außerbörslich (OTC) gehandelt werden. Damit schafft Eurex Clearing die Voraussetzungen dafür, dass Anleger rechtzeitig an ihre Clearingplattform angebunden werden können, bevor die durch die European Market Infrastructure Regulation (EMIR) auf EU-Ebene vorgeschriebene Pflicht zum zentralen Clearing von bestimmten OTC-Derivaten greift. Zahlreiche namhafte Banken kooperierten mit Eurex Clearing und unterstützten die Entwicklung und Einführung. 12 Banken wurden bereits als Marktteilnehmer zugelassen und haben erste Transaktionen über EurexOTC Clear für Zinsswaps erfolgreich abgewickelt. Das neue Clearingangebot für außerbörslich gehandelte Derivate ist speziell auf die Bedürfnisse von institutionellen Kunden zugeschnitten und legt dabei ein besonderes Augenmerk auf Sicherheit und Effizienz. Das EurexOTC Clear-Angebot ist ein wesentlicher Baustein in der Strategie der Gruppe Deutsche Börse, ihr Produkt- und Dienstleistungsangebot auf unregulierte und unbesicherte Märkte auszuweiten. Mit dem „Individual Clearing Model“ bietet Eurex Clearing eine vollständige individuelle Kontenführung (Segregation) von Kundenpositionen und -sicherheiten. Dadurch sind diese beim Ausfall eines Clearingmitglieds optimal geschützt und sofort übertragbar, sodass die Kunden ihre Handelsaktivitäten unterbrechungsfrei fortsetzen können. Darüber hinaus hat die Eurex Clearing AG als erstes europäisches Clearinghaus den zentralen Kontrahenten für den Markt der bilateralen Wertpapierleihe eingeführt. Den Kunden erlaubt dieses Angebot einen effizienteren Kapitaleinsatz und eine Vereinfachung der operativen Prozesse. Der neue Service soll nach Abschluss der Pilotphase auf die europäischen Märkte für die Leihe von Aktien, börsengehandelten Indexfonds (ETFs) und festverzinslichen Wertpapieren erweitert werden. Eurex Repo, der Marktplatz für den besicherten Geldmarkt in Schweizer Franken und Euro sowie für das Angebot GC Pooling®, erreichte 2012 ein durchschnittlich ausstehendes Volumen von 234,7 Mrd. € (2011: 276,6 Mrd. €, jeweils Einfachzählung). Während der Euro-Markt mit einem Plus von 19 Prozent auf 36,1 Mrd. € eine neue Rekordmarke setzte (2011: 30,3 Mrd. €, jeweils Einfachzählung), gingen die durchschnittlich ausstehenden Volumina des Schweizer-Franken-Repo-Marktes signifikant zurück. Das lag v. a. an den zinspolitischen Maßnahmen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zur Abwertung des Franken sowie am Rückgang der Emissionen eigener Geldmarktpapiere (SNB Bills). Der besicherte Geldmarkt GC Pooling, den Eurex Repo gemeinsam mit Eurex Clearing und Clearstream betreibt, erwies sich für die Marktteilnehmer erneut als zuverlässiger Liquiditätspool. Das durchschnittlich ausstehende Volumen stieg hier 2012 um 23 Prozent auf den neuen Rekordwert von 145,4 Mrd. € (2011: 118,2 Mrd. €, jeweils Einfachzählung). GC Pooling ermöglicht einen bilanzschonenden und anonymen Geldmarkthandel, bei dem sog. Standardisierte Collateral Baskets (eine Gruppe von Wertpapieren mit ähnlichen Qualitätsmerkmalen wie der Emittentenbonität) gehandelt und über einen zentralen Kontrahenten (Eurex Clearing) verrechnet werden. Eurex Repo erzielt Erlöse mit Entgelten für den Handel und das Clearing der Repo-Geschäfte. Im vierten Quartal 2012 wurde GC Pooling auf Nichtfinanzinstitute erweitert (GC Pooling® Select). Seitdem können auch Unternehmenskunden von Banken das Angebot der besicherten Finanzierung mit zentralem Clearing nutzen und so das Kontrahentenrisiko für ihre Geldanlagen minimieren. Bei Eurex Bonds, der internationalen elektronischen Handelsplattform für den Interbankenhandel von Anleihen, stieg der Handelsumsatz 2012 um 2 Prozent auf 119,7 Mrd. € (2011: 117,2 Mrd. €, jeweils Einfachzählung). Die positive Gesamtentwicklung ist auf den erhöhten Bedarf an Investitionen in Emissionen mit hochwertigen Ratings zurückzuführen. Neue Produkte geben Marktteilnehmern Impulse für Investitions-, Absicherungs- und Arbitragestrategien und können dadurch zusätzliches Handelsvolumen generieren. Im Berichtsjahr 2012 führte Eurex u. a. verschiedene Aktien-, Aktienindex-, Zins-, Rohstoff- und Dividendenderivate ein. Dass neue Produkte und Anlageklassen nicht nur das Portfolio erweitern, sondern auch einen nachhaltigen Wertbeitrag leisten können, zeigt das Beispiel der Futures-Kontrakte auf französische Staatsanleihen. Mit den im April 2012 eingeführten OAT-Futures (Obligations Assimilables du Trésor, OAT), die auf fiktiven langfristigen Schuldverschreibungen der Republik Frankreich basieren, erreichte Eurex im Berichtsjahr ein Handelsvolumen von 4,3 Mio. Kontrakten. Ähnlich positiv entwickelten sich nach wie vor die 2009 eingeführten Futures auf italienische Staatsanleihen. Weitere Beispiele für den Erfolg neuer Produkte sind die relativ jungen Dividendenderivate: Der Handel mit ihnen stieg 2012 erneut, diesmal um 15 Prozent auf 6,9 Mio. Kontrakte (2011: 6,0 Mio. Kontrakte). Noch stärker nahm der Handel mit Volatilitätsindexderivaten zu: Hier erzielte Eurex im Jahr 2012 ein Plus von rund 120 Prozent auf 5,3 Mio. Kontrakte (2011: 2,4 Mio. Kontrakte). Bei der Einführung neuer Produkte setzt Eurex neben der Eigenentwicklung auch auf Kooperationen mit Partnerbörsen. Besonders erfolgreich verläuft die Zusammenarbeit mit der Korea Exchange (KRX) bei einem Produkt auf den koreanischen Leitindex KOSPI, das seit dem 30. August 2010 auf Eurex gehandelt werden kann. Das Produkt entwickelte sich 2012 zu einem der stärksten Indexoptionskontrakte an der Eurex. Es konnte sein Volumen 2012 auf 32,4 Mio. Kontrakte fast verdoppeln (2011: 17,4 Mio.). Allerdings verfügte die koreanische Börsenaufsicht zum Juni 2012 eine Erhöhung der Mindestkontraktgröße im Heimatmarkt. Dies führte seitdem zu einer Verringerung der durchschnittlich pro Tag gehandelten Kontraktzahlen, bleibt für Eurex jedoch ergebnisneutral. Insgesamt setzen die Deutsche Börse und Eurex bei ihrer Expansionsstrategie in Asien auf die Kooperation mit führenden lokalen Institutionen. So hat z. B. die Deutsche Börse Kooperationsvereinbarungen (Memorandums of Understanding, MoUs) mit der China Financial Futures Exchange (CFFEX) sowie mit GreTai Securities Market (GTSM) aus Taiwan abgeschlossen. Eurex wird künftig mit der China Futures Association (CFA) kooperien. Im Rahmen dieser MoUs streben beide Partner einen umfassenden Informationsaustausch an, um die weitere gegenseitige Entwicklung der Finanzmärkte voranzutreiben. Im März 2012 hat Eurex mit der Singapore Exchange (SGX) eine weitere Kooperation vereinbart, die Teilnehmern den Zugang zu beiden Marktplätzen erleichtert. Durch die Verbindung der Co-Location-Rechenzentren der beiden Unternehmen in Singapur bzw. Frankfurt am Main können Marktteilnehmer eine einfache Anbindung an die Märkte des jeweils anderen Börsenplatzes erhalten. Anfang Dezember führte Eurex eine neue Handelsarchitektur ein und wird sukzessive das Portfolio der handelbaren Kontrakte vollständig auf diese überführen. Die Umstellung wird voraussichtlich im Mai 2013 abgeschlossen sein. Durch die Umstellung profitieren Marktteilnehmer von einer weitaus besseren Performance und verbesserten Funktionalitäten bei gewohnt zuverlässiger Systemstabilität und -verfügbarkeit. Das neue System basiert auf der globalen Handelsinfrastruktur der Gruppe Deutsche Börse, die zuvor bereits erfolgreich bei der ISE eingeführt wurde. Es bietet eine erhöhte Flexibilität und ermöglicht dadurch geringere Time-to-Market-Zeiten für die Einführung neuer Produkte und Funktionalitäten. Die leistungsstarke Messaging-Architektur sorgt für geringere Latenzzeiten und eine schnellere Kommunikation. Segment Clearstream Clearstream stellt die dem Handel nachgelagerte Infrastruktur für Anleihen, Aktien und Investmentfonds bereit. Zudem erbringt Clearstream Dienstleistungen für die Verwahrung von Wertpapieren aus 53 Märkten weltweit. Das Verwahrgeschäft (Custody) lieferte mit 50 Prozent den größten Beitrag zu den Nettoerlösen von Clearstream. Die Nettoerlöse im Verwahrgeschäft werden im Wesentlichen durch den Wert der verwahrten (internationalen und inländischen) Wertpapiere bestimmt – über ihn definieren sich die Depotentgelte. Im Abwicklungsgeschäft (Settlement) erwirtschaftete Clearstream 15 Prozent der Nettoerlöse. Es hängt stark von der Zahl der internationalen und im Heimatmarkt durchgeführten Abwicklungstransaktionen ab, die Clearstream über börsliche und außerbörsliche (OTC) Handelsplätze durchführt. Die Nettoerlöse aus der globalen Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing, GSF) – hierzu zählen die Bereiche Triparty Repo, GC Pooling, Wertpapierleihe und ein breites Spektrum von Dienstleistungen für die Verwaltung von Wertpapiersicherheiten (Collateral Management) – steuerten 9 Prozent zu den Nettoerlösen des Segments bei. Clearstream stellt außerdem die Nachhandelsinfrastruktur für Investmentfonds. Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft von Clearstream machten einen Anteil von 8 Prozent der Nettoerlöse von Clearstream aus. Sonstige Dienstleistungen wie Connectivity, Reporting und externe IT-Dienstleistungen hatten einen Anteil von 18 Prozent an den Nettoerlösen. Im Berichtsjahr sanken die Nettoerlöse von Clearstream um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 660,9 Mio. € (2011: 695,3 Mio. €). Sie blieben im Verwahrgeschäft im Wesentlichen stabil, verringerten sich geringfügig im Abwicklungsgeschäft, stiegen im Geschäftsbereich GSF leicht an und nahmen im Hinblick auf Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft deutlich ab. Im Verwahrgeschäft blieb der durchschnittliche Gegenwert der verwahrten Wertpapiere 2012 stabil auf dem Rekordniveau von 11,1 Bio. € (2011: 11,1 Bio. €). Im internationalen Verwahrgeschäft ist der durchschnittliche Gegenwert der verwahrten Wertpapiere hauptsächlich vom Volumen der im Umlauf befindlichen Anleihen abhängig. Dieses erhöhte sich leicht auf 6,0 Bio. € (2011: 5,9 Bio. €). Bei den inländischen Wertpapieren sank der durchschnittliche Wert der verwahrten Volumina um den gleichen Betrag auf 5,1 Bio. € (2011: 5,2 Bio. €). Die Höhe des inländischen Verwahrvolumens wird im Wesentlichen vom Marktwert der auf dem deutschen Kassamarkt gehandelten Aktien, Fonds und strukturierten Produkte bestimmt. Die Nettoerlöse lagen 2012 mit 334,5 Mio. € (2011: 336,2 Mio. €) auf einem stabilen Niveau und entsprachen damit der Geschäftsentwicklung im Verwahrgeschäft. Die Zahl der von Clearstream durchgeführten (inländischen und internationalen) Abwicklungstransaktionen verringerte sich im Geschäftsjahr 2012 um 10 Prozent auf 113,9 Mio. (2011: 126,3 Mio.). Diese Abnahme der Abwicklungsvolumina entsprach der allgemein geringeren Handelsaktivität der Marktteilnehmer im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl internationaler Transaktionen erhöhte sich jedoch leicht um 3 Prozent auf 39,0 Mio. (2011: 37,9 Mio.), bedingt durch einen 9-prozentigen Anstieg der außerbörslichen Transaktionen, auf die 82 Prozent des internationalen Abwicklungsgeschäfts von Clearstream entfallen. Die Börsentransaktionen mit einem Anteil von 18 Prozent am internationalen Abwicklungsgeschäft gingen gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent zurück. Im inländischen deutschen Markt sanken die Abwicklungstransaktionen um 15 Prozent auf 74,8 Mio. (2011: 88,4 Mio.). Hier waren der Großteil (66 Prozent) Börsentransaktionen, während 34 Prozent auf außerbörsliche Transaktionen entfielen. Die Börsentransaktionen verzeichneten im Berichtsjahr jedoch stärkere Einbußen (minus 18 Prozent) als die außerbörslichen (minus 9 Prozent), v. a. aufgrund der erheblich geringeren Handelsaktivität in Deutschland. Die Nettoerlöse im Abwicklungsgeschäft verringerten sich um 5 Prozent auf 99,0 Mio. € (2011: 104,3 Mio. €). Der Unterschied zwischen geschäftlicher Entwicklung und der Entwicklung der Nettoerlöse ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass höher bepreiste Transaktionen in geringerem Umfang abnahmen als andere. Das Geschäft mit Investment Funds Services nimmt weiter zu. Im Berichtsjahr verarbeitete Clearstream 6,4 Mio. Transaktionen, ein Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2011: 5,3 Mio.). Mehr als 100.000 Investmentfonds aus 33 Ländern sind für das Orderrouting über die Vestima-Plattform von Clearstream verfügbar. Der Wert des im Kundenauftrag verwahrten Vermögens im Bereich Investment Funds Services, der in den vorstehend angegebenen Verwahrvolumen enthalten ist, lag im Jahresdurchschnitt 2012 mit 229,1 Mrd. € um 5 Prozent über dem Stand von 2011 (217,4 Mrd. €). Im Geschäftsbereich Global Securities Financing (GSF) sank das durchschnittlich ausstehende Volumen um 4 Prozent auf 570,3 Mrd. € (2011: 592,2 Mrd. €). Diese Abnahme beruht hauptsächlich auf der anhaltenden Liquiditätszufuhr seitens der Zentralbanken, während das Volumen im Vorjahr durch die hohe Marktunsicherheit, v. a. im dritten Quartal, positiv beeinflusst worden war. Trotz des marktbedingten Volumenrückgangs erhöhten sich die Nettoerlöse im Geschäftsbereich GSF um 1 Prozent auf 57,1 Mio. € (2011: 56,5 Mio. €). Grund hierfür sind die Verlagerung der Kundennachfrage in Dienstleistungssegmente mit höheren Margen sowie das anhaltende Wachstum des GC Pooling-Service, der mit einem Tagesdurchschnitt bei den Außenständen von 145,4 Mrd. € eine Zunahme des ausstehenden Volumens um 23 Prozent (2011: 118,2 Mrd. €) verzeichnete. Kennzahlen des Segments Clearstream scroll Verwahrung (Custody) 2012 Mrd. € 2011 Mrd. € Veränderung % Wert der verwahrten Wert–papiere (Jahresdurchschnitt) 11.111 11.106 0 international 5.964 5.896 1 Inland 5.147 5.210 - 1 scroll Abwicklung (Settlement) Mio Mio. % Wertpapiertransaktionen 113,9 126,3 – 10 international – außerbörslich 31,9 29,2 9 international – börslich 7,2 8,7 – 17 Inland – außerbörslich 25,7 28,3 – 9 Inland – börslich 49,1 60,1 – 18 scroll Globale Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing) Mrd. € Mrd. €. % Monatlicher Durchschnitt 570,3 592,2 - 4 scroll Durchschnittlicher täglicher Liquiditätsbestand Mio. Mio. % Insgesamt 10.248 10.8011) - 5 Euro 3.888 3.795 2 US-Dollar 4.350 4.923 - 12 andere Währungen 2.010 2.083 - 4 1) Enthält rund 1,6 Mrd. €, die derzeit aufgrund von der EU und den USA verhängter Sanktionen gesperrt sind (2011: 3,1 Mrd. €). Die durchschnittlichen Kundenbareinlagen verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent auf 10,2 Mrd. € (2011: 10,8 Mrd. €). Darin ist ein durchschnittlicher Betrag in Höhe von rund 1,6 Mrd. € (2011: 3,1 Mrd. €) enthalten, der aufgrund der Sperrung bestimmter Konten im Rahmen von europäischen und US-amerikanischen Sanktionen nicht verfügbar war. Bereinigt um diese Beträge haben sich die Kundenbareinlagen im Jahr 2012 auf 8,6 Mrd. € (2011: 7,7 Mrd. €) erhöht. Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft von Clearstream sanken um 31 Prozent auf 52,0 Mio. € (2011: 75,1 Mio. €). Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Europäische Zentralbank ihren Leitzinssatz am 11. Juli 2012 um 25 Basispunkte auf den historischen Tiefstand von 0,75 Prozent senkte. Nach dem 13. Juli 2011 hatte der Zinssatz bei 1,5 Prozent und Ende 2011 bei 1 Prozent gelegen. Zudem wurde am 11. Juli 2012 der Satz für die Einlagenfazilität der EZB von 0,25 Prozent auf 0 Prozent reduziert. Aufgrund der niedrigeren Nettoerlöse aus den Hauptgeschäftsbereichen und der Abnahme der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft verringerte sich das EBIT von Clearstream im Berichtsjahr um 16 Prozent auf 316,9 Mio. € (2011: 375,1 Mio. €). Wesentliche Kennzahlen Segment Clearstream scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Veränderung % Nettoerlöse 660,9 695,3 - 5 Operative Kosten 348,1 326,0 7 EBIT 316,9 375,1 - 16 Hauptgeschäftsfeld von Clearstream ist die Abwicklung und Verwahrung von internationalen Anleihen. Das Marktumfeld des Handels ebenso wie das des Nachhandelsgeschäfts ist in den letzten Jahren komplexer geworden. Umso mehr bleibt es das Ziel von Clearstream, den Nachhandelsbereich im Interesse der Kunden so einfach wie möglich zu gestalten. Clearstream bietet weltweite Asset Services an, die Kunden helfen, die gestiegenen Kapitalanforderungen und die stärkere Konzentration auf das Risiko- und Liquiditätsmanagement zu bewältigen, die sich aus der Notwendigkeit systemischer Stabilität auf den Kapitalmärkten ergeben. Eine Antwort auf diese Herausforderungen ist ein effizienteres Management von Kapital und Liquidität und damit eine effizientere Verwaltung von Sicherheiten. Clearstream hat mit dem Global Liquidity Hub eine integrierte Umgebung zur Sicherheitenverwaltung entwickelt, in der Banken die als Sicherheiten nutzbaren Vermögenswerte effizienter nutzen können. Clearstream ist in führenden Branchenpublikationen wiederholt als bester Anbieter von Collateral Management-Dienstleistungen ausgezeichnet worden und hat bei ihrer weltweit nachgefragten Outsourcing-Lösung den Wettbewerbsvorteil, der einzige Anbieter von Collateral Management-Dienstleistungen zu sein, der Sicherheiten über Zeitzonen und Landesgrenzen hinweg verwalten kann, während die Vermögenswerte im jeweiligen Inland verbleiben – wie dies häufig in der Gesetzgebung vorgeschrieben ist. Infolgedessen konnten unter den weltweiten Zentralverwahrern weitere Partner für den Global Liquidity Hub gewonnen werden. Das neue Produkt „Liquidity Hub GO“ – „GO“ steht für „Global Outsourcing“ – wurde 2011 beim brasilianischen Zentralverwahrer Cetip in Betrieb genommen und befindet sich in unterschiedlichen Entwicklungsphasen mit anderen globalen Partnern von Clearstream. 2013 ist die Einführung bei den Zentralverwahrern in Australien (ASX), Spanien (Iberclear) und Südafrika (Strate) geplant. Außerdem wurde eine Absichtserklärung mit dem kanadischen Zentralverwahrer CDS unterzeichnet. Damit wird der Weg für ein Insourcing-Angebot im Bereich Sicherheitenmanagement in Echtzeit und über verschiedene Zeitzonen hinweg geebnet. Dies entspricht dem zu beobachtenden Trend hin zu einer globalen Konsolidierung von Sicherheitenmanagement-Aktivitäten. Neben den genannten nationalen Zentralverwahrern haben die Agent Banks BNP Paribas Securities Services und Citi eine Vereinbarung mit Clearstream unterzeichnet, um von der Kompetenz des internationalen Zentralverwahrers in der Sicherheitenverwaltung zu profitieren. Gemeinsame Kunden können so ihre globalen offenen Positionen aus einem einzigen optimierten Sicherheitenpool absichern. Zu guter Letzt hat Clearstream Anbindungen an Handelsplattformen wie 360T eingerichtet. Die Aktivitäten im Sicherheitenmanagement tragen der Gruppenstrategie Rechnung, neue geografische Regionen zu erschließen und durch Kooperationen mit anderen Marktteilnehmern neue Kundengruppen zu akquirieren. Mit dem Start von TARGET2-Securities (T2S), einer einheitlichen europaweiten Abwicklungsinfrastruktur, die von der Europäischen Zentralbank ab 2015 bereitgestellt werden soll, wird sich die Abwicklungslandschaft erheblich verändern. Clearstream ist bestrebt, die neu entstehende europäische Marktlandschaft für sich zu nutzen. Das Unternehmen hat die Ziele der T2S-Initiative von Anfang an unterstützt und unterzeichnete im Mai 2012 als einer der ersten Zentralverwahrer den T2S-Rahmenvertrag. Der deutsche Zentralverwahrer, die Clearstream Banking AG, wird rund 40 Prozent des künftigen T2S-Abwicklungsvolumens in der Eurozone ausmachen und hat sich zum Ziel gesetzt, der bevorzugte Zugangspunkt zu T2S zu werden. Clearstream ist der erste Zentralverwahrer, der die Eckpunkte eines Preismodells festgelegt hat, das bereits am 1. April 2013 in Kraft tritt. Auf diese Weise erhalten bestehende und künftige Kunden bei der Umstellung auf T2S Orientierung und Hilfestellung. Um den Zugang zu anderen Heimatmärkten zu ermöglichen und die eigene Marktposition zu festigen, gehört es zu den Kernelementen der Geschäftstätigkeit von Clearstream, die Zahl der angebundenen Märkte und angebotenen Produkte zu vergrößern. Im Berichtsjahr verstärkte Clearstream sein Asien-Engagement mit der Inbetriebnahme einer Abwicklungsverbindung zu den Philippinen. Außerdem beabsichtigt Clearstream als internationaler Zentralverwahrer die Eröffnung eines direkten Kontos beim neuen russischen Zentralverwahrer. Das Netzwerk von Clearstream umfasst jetzt 53 Märkte weltweit: 33 in Europa, sechs in Nord- und Südamerika, elf im asiatisch-pazifischen Raum und drei im Nahen Osten und in Afrika. Clearstream verfügt über das größte Abwicklungsnetzwerk eines internationalen Zentralverwahrers weltweit. Kontrahenten in lokalen Märkten können so Transaktionen mit zugelassenen Wertpapieren mit Hilfe der operativen Clearstream-Knotenpunkte in Eschborn, Luxemburg, Prag und Singapur effizient abwickeln. Außerdem hat Clearstream im November 2012 eine neue Niederlassung in Irland eröffnet, um die Verarbeitung von bisher nicht abgedeckten Hedgefonds zu ermöglichen. Mit der neuen Niederlassung in Dublin wird Clearstream das gesamte Fondsspektrum bedienen können: Publikumsfonds, börsengehandelte Fonds (ETFs) und alternative Fonds wie Hedgefonds. Segment Market Data & Analytics Das Segment Market Data & Analytics erzeugt und erhebt kapitalmarktrelevante Daten, bereitet sie analytisch auf und vertreibt sie an Kunden in 148 Ländern. Kapitalmarktteilnehmer und -interessenten abonnieren die Informationen, um sie selbst zu nutzen, sie weiterzuverarbeiten oder zu verteilen. Das Segment erzielt einen Großteil seiner Nettoerlöse auf Basis langfristiger Kundenbindungen und ist dabei relativ unabhängig von den Handelsvolumina und der Volatilität an den Kapitalmärkten. 2012 konnte Market Data & Analytics seine Nettoerlöse in einem schwierigen Geschäftsumfeld annähernd stabil halten; sie erreichten einen Wert von 215,4 Mio. € (2011: 219,5 Mio. €). Zurückzuführen ist dies auf die starke Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Basiswerten für Finanzinstrumente wie etwa dem DAX-Index und nach zuverlässiger, unterbrechungsfreier Lieferung von Marktinformationen, wie sie durch den Datenfeed CEF® der Deutschen Börse sichergestellt wird. Diese Nachfrage korrespondiert mit der gestiegenen Unsicherheit über die internationale wirtschaftliche Entwicklung und mit der Stabilität des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Aufgrund des herausfordernden Marktumfelds verbreiterte Market Data & Analytics seine Produktpalette weiter, insbesondere im Tochterunternehmen STOXX Ltd., dessen externe Nettoerlöse 2012 bei 32,2 Mio. € lagen (2011: 34,1Mio. €). Dies gilt auch für die Nachfrage nach volkswirtschaftlichen Daten, Nachrichten und Indikatoren, wie sie von dem Tochterunternehmen Market News International Inc. (MNI) geliefert werden. Mit 66 Prozent erzielte Market Data & Analytics den größten Teil der Nettoerlöse in seinem ersten Geschäftsfeld, dem Vertrieb von Lizenzen für Handels- und Marktsignale in Echtzeit; 2011 waren es ebenfalls 66 Prozent. Dieser Bereich entwickelte sich leicht rückläufig aufgrund des sinkenden Beschäftigungsniveaus im Finanzsektor. Ein wichtiger Teil dieses Angebots von Market Data & Analytics ist der algorithmische Newsfeed AlphaFlash®, der in Zusammenarbeit mit den Tochterunternehmen MNI und Need to Know News zur Verfügung gestellt wird. Der ultraschnelle Service wurde für Algotrader, Fondsmanager, Hedgefonds, Analysten und professionelle Investoren entwickelt, die bei ihren Handelsentscheidungen Entwicklungen makroökonomischer Daten berücksichtigen. Auch hier hat das Segment die Bandbreite seines Angebots ausgebaut: So gibt AlphaFlash Trader Nutzern von Handelsplattformen seit Mai 2012 die Möglichkeit, die Erteilung von Aufträgen in Abhängigkeit von preisrelevanten Ereignissen zu automatisieren. Zudem wurde auch das Angebot bei proprietären Indikatoren erweitert. So hat MNI den China Consumer Sentiment Survey (CCSS) von Intage Hyperlink Market Consulting (Shanghai) Co., Ltd. erworben. In seinem zweiten Geschäftsfeld bietet das Segment Market Data & Analytics Indizes und Benchmarks an. Diese dienen Banken und Fondsgesellschaften v. a. als Basiswerte (Underlyings) für passive Finanzinstrumente, die sie auf dem Kapitalmarkt anbieten. Mit ihnen können Emittenten Produkte für alle Marktlagen und Handelsstrategien entwickeln. Daneben nutzen Investoren die Indizes als Vergleichsmaßstäbe für die Wertentwicklung ihrer Anlagen und zur Risikomessung. Im Indexgeschäft, betrieben von der Tochtergesellschaft STOXX Ltd., konnte Market Data & Analytics die Nettoerlöse 2012 weiter steigern. Dazu trugen v. a. DAX-ETFs bei, die aufgrund der Zuverlässigkeit des DAX-Index als Basiswert deutliche Vermögenszuwächse verbuchen konnten. Darüber hinaus wurde die Indexpalette 2012 kontinuierlich verbreitert, u. a. durch eine neue, auf klaren quantitativen Kriterien basierende Länderklassifizierung für „Emerging Markets“ sowie durch den DAX ex Financials-Index, der die Aktien aller im deutschen Bluechip-Index DAX enthaltenen Unternehmen mit Ausnahme von Banken und Finanzdienstleistungsunternehmen abbildet. Auch die Internationalisierungsstrategie der Gruppe Deutsche Börse wird von dem Bereich unterstützt: So hat Market Data & Analytics die Indexfamilie STOXX® Global Index im September um über 2.100 Indizes erweitert, insbesondere für Werte in Asien. Darüber hinaus sind durch die STOXX China Total Market-Indizes neue Benchmarks für chinesische Aktien entstanden. Ebenfalls im September konnte der DAX-Index an Hua An Asset Management Co. Ltd. lizenziert werden. Das Unternehmen zählt zu den größten Fondsgesellschaften Chinas. Im dritten Geschäftsfeld, der Lieferung von Daten für die Back Offices von Finanzdienstleistern, hat die Nachfrage infolge der gesunkenen Handelsvolumina abgenommen. Davon betroffen war v. a. der Service TRICE®, mit dem die Deutsche Börse AG ihre Kunden bei der Einhaltung ihrer Meldepflichten gegenüber den Finanzaufsichtsbehörden unterstützt und der sich deshalb proportional zum Handel entwickelt. Teilweise konnte dies durch Erfolge bei der Vermarktung des Geschäfts mit historischen Daten kompensiert werden. Bei operativen Kosten, die um 8 Prozent gestiegen sind, belief sich das EBIT des Segments Market Data & Analytics auf 120,7 Mio. € (2011: 143,5 Mio. €). Wesentliche Kennzahlen Segment Market Data & Analytics scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Veränderung % Nettoerlöse 215,4 219,5 - 2 Operative Kosten 108,1 100,1 8 EBIT 120,7 143,5 - 16 Entwicklung der Rentabilität Die Konzerneigenkapital-Rentabilität stellt das Verhältnis des Ergebnisses nach Steuern zum Eigenkapital dar, das dem Konzern im Jahr 2012 durchschnittlich zur Verfügung stand. Sie sank im Berichtsjahr auf 21,6 Prozent (2011: 29,7 Prozent), v. a. aufgrund des rückläufigen Ergebnisses. Bereinigt um die in der Ertragslage erläuterten Sondereffekte lag die auch Eigenkapitalrendite genannte Kennziffer bei 22,1 Prozent (2011: 29,2 Prozent). Der gewichtete Kapitalkostensatz nach Steuern belief sich im Berichtsjahr auf 4,4 Prozent (2011: 5,9 Prozent). Die Eigenkapitalkosten orientieren sich am Ertrag aus einer risikofreien Alternativanlage zuzüglich einer Marktrisikoprämie. Sie berücksichtigen auch das spezifische Risiko der Aktie Deutsche Börse im Vergleich zum Markt, das sog. Beta. Die Fremdkapitalkosten stellen die Finanzierungskonditionen der kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten der Deutsche Börse AG dar. Kapitalkosten der Deutschen Börse scroll 2012 % 2011 % Risikofreier Zinsfuß1) 1,6 2,6 Marktrisikoprämie 5,0 5,0 Beta2) 0,7 0,9 Eigenkapitalkosten3) (nach Steuern) 5,0 7,1 Fremdkapitalkosten4) (vor Steuern) 5,2 6,0 Tax Shield5) 1,4 1,6 Fremdkapitalkosten (nach Steuern) 3,9 4,4 Eigenkapitalquote6) (im Jahresdurchschnitt) 51,2 54,0 Fremdkapitalquote7) (im Jahresdurchschnitt) 48,8 46,0 Gewichtete Kapitalkosten (vor Steuern) 5,1 6,6 Gewichtete Kapitalkosten (nach Steuern) 4,4 5,9 1) Rendite zehnjähriger Bundesanleihen im Jahresdurchschnitt 2) Statistisches Maß für die Schwankung des Kurses einer einzelnen Aktie im Vergleich zum Gesamtmarkt. Ein Faktor von 1,0 bedeutet, dass der Kurs der Aktie sich statistisch genau parallel zum verglichenen Gesamtmarkt entwickelt. Ein Faktor >1 zeigt eine größere Schwankung an, ein Faktor <1 eine geringere Schwankung. 3) Risikofreier Zinsfuß + (Marktrisikoprämie x Beta) 4) Zinssatz auf die von der Deutsche Börse AG begebenen kurz- und langfristigen Unternehmensanleihen 5) Bezeichnet und quantifiziert den Entlastungseffekt, der mit der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Zinszahlungen für aufgenommenes Fremdkapital verbunden ist und in die Ermittlung der Kapitalkosten einfließt 6) 1 – Fremdkapitalquote 7) (Summe langfristige Schulden + Steuerrückstellungen + Sonstige kurzfristige Rückstellungen + Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten + Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten + Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen + Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen + Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen nahe stehenden Unternehmen und Personen) / (Bilanzsumme – Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG – Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft – Bardepots der Marktteilnehmer); Basis: durchschnittliche Bilanzposten im Geschäftsjahr Finanzlage Cashflow Der Finanzmittelbestand der Gruppe Deutsche Börse umfasst den Kassenbestand und die Bankguthaben, fristigen Verbindlichkeiten aus Bardepots der Marktteilnehmer resultieren, sowie die Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft, deren ursprüngliche Fristigkeit drei Monate nicht übersteigt. Der Finanzmittelbestand belief sich 2012 auf 544,0 Mio. € (2011: 657,2 Mio. €). Die Gruppe Deutsche Börse erzielte im Geschäftsjahr 2012 einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Veränderung der stichtagsbezogenen CCP-Positionen von 726,2 Mio. € (2011: 700,0 Mio. €). Berücksichtigt man die Veränderung der CCP-Positionen, ergibt sich ein Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 707,7 Mio. € (2011: 785,6 Mio. €). Die Gruppe Deutsche Börse ermittelt ihren Cashflow ausgehend vom Jahresüberschuss. Dieser wird um nicht zahlungswirksame Veränderungen bereinigt; ergänzend werden die Zahlungsströme berücksichtigt, die aus der Veränderung der Bilanzposten abgeleitet werden. Vor Anpassung um die stichtagsbezogenen CCP-Positionen ergeben sich die im Folgenden aufgeführten Veränderungen des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit: • Der Jahresüberschuss ging um 208,0 Mio. € auf 669,8 Mio. € zurück. • Die übrigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen stiegen um 121,5 Mio. € auf 50,7 Mio. € (2011: nicht zahlungswirksame Erträge 70,8 Mio. €), besonders aufgrund der Neubewertung der Aktienkomponente im Zusammenhang mit dem Erwerb zusätzlicher Anteile an der Eurex Zürich AG. • Die Erhöhung des Betriebskapitals (Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile) reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 135,4 Mio. € auf –42,0 Mio. €. Einem deutlichen Rückgang der Schulden im Jahr 2011, insbesondere bedingt durch Steuerzahlungen und den Rückgang der kurzfristigen Rückstellungen im Zusammenhang mit aktienbasierter Vergütung sowie den im Jahr 2010 eingeleiteten Effizienzmaßnahmen, stand 2012 ein Anstieg der kurzfristigen Schulden um 12,6 Mio. € gegenüber. Dagegen erhöhten sich die kurzfristigen Forderungen um 43,7 Mio. € (2011: 4,2 Mio. €), insbesondere aufgrund des Anstiegs der Steuerforderungen um 75,4 Mio. €. • Es fielen latente Steuererträge in Höhe von 56,9 Mio. € an, überwiegend im Zusammenhang mit dem Ansatz aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge (2011: latenter Steueraufwand 6,7 Mio. €). Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2012 bei 267,4 Mio. € (2011: Mittelzufluss von 823,2 Mio. €), primär aufgrund der Zahlung von 295,0 Mio. € im Zusammenhang mit dem Erwerb weiterer Anteile an der Eurex Zürich AG sowie des Erwerbs von Wertpapieren mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von 265,4 Mio. € (2011: 345,0 Mio. €). Darüber hinaus resultierten aus Fälligkeiten und Veräußerungen von Wertpapieren mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als einem Jahr Zahlungsmittelzuflüsse in Höhe von 392,2 Mio. € (2011: 558,3 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2012 verringerten sich die kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft um 27,4 Mio. €. Im Geschäftsjahr 2011 hatte der Zahlungsmittelzufluss aus der Abnahme der kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft um 770,1 Mio. € resultiert. Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte beliefen sich auf 145,7 Mio. € (2011: 115,6 Mio. €) und entfielen überwiegend auf die Weiterentwicklung der Handels- und Abwicklungssysteme. Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf 550,6 Mio. € (2011: 505,6 Mio. €). Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit enthält regelmäßig Effekte aus Dividendenzahlungen sowie aus Verbindlichkeiten für Commercial Paper, die im Rahmen des kurzfristigen Liquiditätsmanagements von der Gesellschaft begeben bzw. getilgt werden. Die Dividendenzahlung im Mai 2012 für das Geschäftsjahr 2011 betrug 622,9 Mio. € inklusive der Sonderdividende (Dividende für das Geschäftsjahr 2010, die im Mai 2011 gezahlt wurde: 390,7 Mio. €). Im Jahr 2012 wurden eine Unternehmensanleihe im Umfang von 600,0 Mio. € begeben und bestehende Euro-Anleihen mit einem Nominalwert von insgesamt 309,2 Mio. € zurückgekauft (siehe Abschnitt „Ertragslage“ für weitere Details). Ferner wurden 2012 Commercial Paper im Volumen von 789,3 Mio. € begeben (2011: null) und 796,2 Mio. € zurückgezahlt (2011: null). Zudem wurden eigene Aktien in Höhe von 198,2 Mio. € erworben (2011: 111,7 Mio. €). Der Finanzmittelbestand belief sich damit zum Ende des Berichtsjahres auf 544,0 Mio. € (2011: 657,2 Mio. €). Der Free Cashflow, der den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Veränderung der stichtagsbezogenen CCP-Positionen nach Abzug der Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen abbildet, lag mit 580,5 Mio. € knapp unter dem Niveau des Vorjahres (2011: 584,4 Mio. €). Aufgrund des positiven Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit, ausreichender Kreditlinien (die zum 31. Dezember 2012 nicht in Anspruch genommen waren) sowie ihrer flexiblen Steuerungs- und Planungssysteme erwartet die Gruppe für das Geschäftsjahr 2013 wie schon in den Vorjahren keine Liquiditätsengpässe. Konzern-Kapitalflussrechnung (Kurzfassung) scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (ohne CCP-Positionen) 726,2 700,0 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 707,7 785,6 Cashflow aus Investitionstätigkeit - 267,4 823,2 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - 550,6 - 505,6 Finanzmittelbestand zum 31. Dezember 2012 544,0 657,2 Operating Leasing-Verträge Die Gruppe Deutsche Börse nutzt Operating Leasing, und zwar in erster Linie für das neue Bürogebäude in Eschborn, das die Gruppe in der zweiten Jahreshälfte 2010 bezogen hat, und für die Gebäude der Clearstream International S.A. in Luxemburg (für Details siehe Erläuterung 38 des Konzernanhangs). Liquiditätssteuerung Die Deutsche Börse AG deckt ihren operativen Liquiditätsbedarf in erster Linie durch Innenfinanzierung, indem sie erwirtschaftete Mittel einbehält. Ziel ist es, Liquidität in Höhe der operativen Kosten eines Quartals vorzuhalten; die Zielliquidität beträgt derzeit 250 Mio. €. Tochtergesellschaften stellen der Deutsche Börse AG, soweit regulatorisch und rechtlich zulässig sowie wirtschaftlich sinnvoll, ihre überschüssige Liquidität im Rahmen eines konzerninternen Cash-Pools zur Verfügung. Die liquiden Mittel werden ausschließlich kurzfristig angelegt, um ihre Verfügbarkeit sicherzustellen. Die Anlage erfolgt zudem weitgehend besichert durch liquide Anleihen erstklassiger Emittenten. Die Deutsche Börse AG verfügt über Zugang zu externen Finanzierungsquellen, wie bilaterale und syndizierte Kreditlinien, und ein Commercial Paper-Programm (siehe Erläuterung 36 des Konzernanhangs für Details zum Finanzrisikomanagement). Um ihren strukturellen Finanzierungsbedarf zu decken, nutzte die Deutsche Börse AG in den vergangenen Jahren ihren Zugang zum Kapitalmarkt und emittierte Unternehmensanleihen. Kapitalstruktur Die Grundsätze der Gruppe Deutsche Börse zur Optimierung ihrer Kapitalstruktur sind unverändert: Generell strebt die Gruppe eine Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des bereinigten Konzern-Jahresüberschusses an und setzt Aktienrückkäufe ein, um den Aktionären Mittel zur Verfügung zu stellen, die für den operativen Betrieb und die Weiterentwicklung der Gruppe nicht benötigt werden. Diese Grundsätze berücksichtigen den Kapitalbedarf, der sich aus rechtlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie aus Anforderungen in Bezug auf das Kredit-Rating, das wirtschaftlich notwendige Kapital und die Liquidität des Unternehmens ableitet. Das Unternehmen strebt an, das starke „AA“-Kredit-Rating der Clearstream Banking S.A. aufrechtzuerhalten, um den nachhaltigen Erfolg des Segments Clearstream sicherzustellen, das in der Wertpapierverwahrung und -abwicklung tätig ist. Darüber hinaus verlangen die Aktivitäten der Tochtergesellschaft Eurex Clearing AG ein starkes Kreditprofil der Deutsche Börse AG. Die Kunden erwarten, dass ihre Dienstleister konservative Zinsdeckungs- und Verschuldungsgrade aufweisen und so ihre guten Kredit-Ratings beibehalten. Die Gruppe Deutsche Börse verfolgt daher weiterhin das Ziel, einen Zinsdeckungsgrad (Verhältnis von EBITDA zu Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit) von mindestens 16 auf Gruppenebene zu erreichen, um so die derzeitigen Anforderungen der Rating-Agenturen an ein „AA“-Rating zu erfüllen. Bereinigt um Kosten für Fusionen und Übernahmen sowie für Effizienzprogramme hat die Gruppe Deutsche Börse dieses Ziel im Berichtsjahr mit einem Zinsdeckungsgrad von 15,2 leicht unterschritten. Diesem Wert liegt ein relevanter Zinsaufwand von 73,1 Mio. € und ein bereinigtes EBITDA von 1.108,2 Mio. € zugrunde. Auf Gruppenebene wird zudem ein Verhältnis der verzinslichen Bruttoschulden zum EBITDA von höchstens 1,5 angestrebt. In Kombination sind diese beiden Kennzahlen wesentlich, um das derzeitige „AA“-Rating auf Gruppenebene zu bewahren. Im Berichtsjahr hat die Gruppe dieses Verhältnis mit 1,6 leicht überschritten. Diesem Wert liegt eine Bruttoverschuldung von 1,737.4 Mio. € und ein bereinigtes EBITDA von 1.108,2 Mio. € zugrunde. Die leichte Überschreitung ist auf die im Vergleich zum Vorjahr höhere Verschuldung aufgrund der im vierten Quartal 2012 begonnenen Refinanzierung zurückzuführen. Nach Abschluss der Refinanzierung im Geschäftsjahr 2013 wird erwartet, dass das Niveau der Bruttoschulden leicht zurückgeht. Für die Berechnung der Zinsdeckung werden u. a. die Zinsaufwendungen zur Finanzierung der Gruppe Deutsche Börse herangezogen, abzüglich der Zinsaufwendungen der als Finanzinstitute qualifizierten Konzerngesellschaften. Zu diesen gehören die Clearstream Banking S.A., die Clearstream Banking AG und die Eurex Clearing AG. Aus der Zinsdeckung herausgerechnet werden Zinsaufwendungen, die nicht im Zusammenhang mit der Finanzierung stehen. Nicht bei der Berechnung der Zinsdeckung berücksichtigt werden 50 Prozent der Zinsaufwendungen für die 2008 begebene Hybridanleihe. Dies entspricht dem angenommenen Eigenkapitalanteil. Das Unternehmen rechnet aufgrund der 2012 begonnenen Refinanzierung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten (siehe Abschnitt „Ertragslage“) mit einer deutlichen Reduzierung der Zinsaufwendungen zur Finanzierung der Gruppe in den Jahren 2013 und 2014. Daher erwartet das Unternehmen mittelfristig eine Verbesserung des Zinsdeckungsgrades. Zinsdeckungsgrad der Gruppe Deutsche Börse scroll Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit Emissionsvolumen 2012 Mio. € 2011 Mio. € Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung 650 Mio. €1) 32,6 33,0 Hybridanleihe 550 Mio. €2) 14,93) 17,03) Privatplatzierung 460 Mio. US$ 21,3 19,8 Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung 600 Mio. € 3,6 - Commercial Paper 150 Mio. €– 20124) 0 Mio. €– 2011 0,7 - Summe Zinsaufwendungen (inkl. 50 % des Hybridkupons) 73,1 69,8 EBITDA (bereinigt) 1.108,2 1.325,3 Zinsdeckung5) 15,2 19,0 1) 72 Mio. € Nominalwert wurden bis zum 31. Dezember 2012 zurückgekauft (31. Dezember 2011: 0 Mio. €). 2) 330 Mio. € Nominalwert wurden bis zum 31. Dezember 2012 zurückgekauft (31. Dezember 2011: 93 Mio. €). 3) Um den angenommenen Eigenkapitalanteil der Hybridanleihe zu berücksichtigen, fließen nur 50 Prozent der Zinsaufwendungen für diese Anleihe in die Ermittlung der Zinsdeckung ein. Die gesamten Zinsaufwendungen für die Hybridanleihe betrugen 29,9 Mio. € für 2012 bzw. 33,9 Mio. € für 2011. 4) Jahresdurchschnitt 5) EBITDA / Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit (enthält nur 50 Prozent der Zinsen der Hybridanleihe) Die Deutsche Börse AG hat darüber hinaus öffentlich ihre Absicht erklärt, bestimmte weitere Kenngrößen einzuhalten, die nach ihrer Einschätzung mit einem Rating von AA vereinbar sind. So soll das sog.Tangible Equity (Eigenkapital abzüglich immaterieller Vermögenswerte) der Clearstream International S.A. einen Wert von 700 Mio. € und das der Clearstream Banking S.A. einen Wert von 250 Mio. € nicht unterschreiten. Von der Clearstream Banking S.A. an die Deutsche Börse AG ausgegebene Genussrechte in Höhe von 150 Mio. € sollen beibehalten werden. Im Clearstream-Teilkonzern soll, sofern Finanzverbindlichkeiten aus dem Nichtbankgeschäft bestehen, ein Zinsdeckungsgrad von mindestens 25 aufrechterhalten werden. Relevante Kenngrößen scroll 2012 2011 Tangible Equity Clearstream International S.A. (zum Bilanzstichtag) Mio. € 819,21) 801,12) Tangible Equity Clearstream Bank- ing S.A.3) (zum Bilanzstichtag) Mio. € 672,4 670,9 1) Nach Abzug der Zwischendividende in Höhe von 75,0 Mio. €, die noch nicht von der Hauptversammlung beschlossen wurde 2) Nach Abzug der Zwischendividende in Höhe von 50,0 Mio. € 3) Inkl. 150,0 Mio. € Genussrechte, die die Clearstream Banking S.A. an die Deutsche Börse AG ausgegeben hat Dividende und Aktienrückkäufe Die Gruppe Deutsche Börse hatte seit Einführung der Grundsätze zur Optimierung ihrer Kapitalstruktur in den Jahren 2005 bis Ende 2011 insgesamt rund 4,2 Mrd. € in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden an ihre Aktionäre ausgekehrt. Im Geschäftsjahr 2012 schüttete sie insgesamt 822,3 Mio. € in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden aus: Sie kaufte in den Monaten Juni und Juli sowie November und Dezember in Summe rund 4,8 Mio. Aktien im Wert von 199,4 Mio. € zurück und schüttete eine Dividende in Höhe von 434,1 Mio. € sowie eine Sonderdividende in Höhe von 188,8 Mio. € für das Geschäftsjahr 2011 aus. Von den in den Jahren 2005 bis 2012 zurückgekauften rund 46,1 Mio. Aktien zog das Unternehmen bis 2012 rund 30,6 Mio. Aktien ein. Rund 5,3 Mio. Aktien wurden an die SIX Group AG ausgegeben, um 50 Prozent des Kaufpreises für die Übernahme der Anteile der Eurex Zürich AG zu begleichen. 1,3 Mio. Aktien erwarben Mitarbeiter im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms (siehe Erläuterung 39 des Konzernanhangs). Die verbleibenden rund 8,9 Mio. Aktien befanden sich zum 31. Dezember 2012 im Eigenbestand des Unternehmens. Für das Geschäftsjahr 2012 schlägt die Deutsche Börse AG der Hauptversammlung vor, eine Dividende von 2,10 € je Stückaktie zu zahlen (2011: 2,30 €). Diese Dividende entspricht einer Ausschüttungsquote von 58 Prozent des Konzern-Jahresüberschusses, bereinigt um die in der Ertragslage beschriebenen Sondereffekte (2011: 52 Prozent, bereinigt um Kosten für Fusionen und Übernahmen, insbesondere im Zusammenhang mit dem untersagten Zusammenschluss mit NYSE Euronext, und für Effizienzprogramme sowie um den Ertrag im Zusammenhang mit der Neubewertung der Aktienkomponente des Kaufpreises für die Übernahme der Anteile der SIX Group AG an der Eurex Zürich AG). Bei 184,1 Mio. dividendenberechtigten Stückaktien ergäbe sich damit eine Dividende von 386,5 Mio. € (2011: 434,1 Mio. € ohne Sonderausschüttung). Die Summe der dividendenberechtigten Aktien ergibt sich aus einem Grundkapital von 193,0 Mio. Aktien minus 8,9 Mio. Aktien im Eigenbestand. Schuldverschreibungen 2012 hat die Deutsche Börse AG eine Unternehmensanleihe im Umfang von 600 Mio. € platziert. Diese dient im Wesentlichen der Refinanzierung eines Teils der ausstehenden langfristigen Finanzverbindlichkeiten von insgesamt rund 1,5 Mrd. €. In diesem Zusammenhang hat die Deutsche Börse AG den Gläubigern bestehender Euroanleihen ein Angebot zum Rückkauf dieser Anleihen unterbreitet (für weitere Details siehe Abschnitt „Ertragslage“). Kredit-Ratings Die Deutsche Börse AG lässt ihre Kreditwürdigkeit regelmäßig von der Rating-Agentur Standard & Poor’s, die der Clearstream Banking S.A. von den Rating-Agenturen Fitch und Standard & Poor’s überprüfen. Beide Rating-Agenturen haben die bestehenden Kredit-Ratings der Konzerngesellschaften im Laufe des Geschäftsjahres bestätigt. Allerdings hat Standard & Poor’s das Rating der Deutsche Börse AG am 20. Dezember 2012 aufgrund des schwächeren Geschäftsumfelds um einen negativen Ausblick ergänzt. Zudem hat Fitch Ratings das „AA“-Rating der Clearstream Banking S.A. am 1. Februar 2013 aufgrund höherer operativer Risiken um einen negativen Ausblick ergänzt. Die Deutsche Börse AG war zum 31. Dezember 2012 eines von nur zwei im DAX gelisteten Unternehmen, die über ein „AA“-Rating der Agentur Standard & Poor’s verfügten. Ratings der Deutsche Börse AG scroll Langfristig Kurzfristig Standard & Poor’s AA A–1+ Ratings der Clearstream Banking S.A. scroll Langfristig Kurzfristig Fitch AA F1+ Standard & Poor’s AA A–1+ Vermögenslage Zum 31. Dezember 2012 beliefen sich die langfristigen Vermögenswerte der Gruppe Deutsche Börse auf 5.113,9 Mio. € (2011: 5.020,3 Mio. €). Der größte Posten waren hier die Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 2.078,4 Mio. € (2011: 2.095,2 Mio. €). Die Veränderung der langfristigen Vermögenswerte gegenüber dem 31. Dezember 2011 beruht maßgeblich auf dem Anstieg der langfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft, die die Gruppe Deutsche Börse als Finanzanlage hält und deren Wert auf 1.485,0 Mio. € zunahm (2011: 1.404,6 Mio. €). Der Nettowert der selbst erstellten Software und der anderen Beteiligungen erhöhte sich leicht. Die kurzfristigen Vermögenswerte beliefen sich zum 31. Dezember 2012 auf 211.414,0 Mio. € (2011: 212.982,2 Mio. €). Veränderungen der kurzfristigen Vermögenswerte ergaben sich in erster Linie bei folgenden Faktoren: • Anstieg der Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung auf 19.450,6 Mio. € (2011: 13.861,5 Mio. €) aufgrund höherer Sicherheiten in Geld, die die Clearingmitglieder bei der Eurex Clearing AG hinterlegt haben; der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der bevorzugten Hinterlegung von Geld- anstelle von Wertpapiersicherheiten durch die Clearingteilnehmer. • Rückgang der Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG im Rahmen ihrer Funktion als zentraler Kontrahent (CCP) für Kassa- und Terminmärkte auf 178.056,5 Mio. € (2011: 183.618,1 Mio. €). Diesem Vermögewert steht eine Verbindlichkeit in gleicher Höhe gegenüber. • Rückgang der Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft von Clearstream auf 12.808,2 Mio. € (2011: 14.144,1 Mio. €) • Rückgang des Kassenbestands und sonstiger Bankguthaben auf 641,6 Mio. € (2011: 925,2 Mio. €) Die Vermögenswerte wurden finanziert durch Eigenkapital in Höhe von 3.169,6 Mio. € (2011: 3.132,6 Mio. €) sowie Schulden in Höhe von 213.358,3 Mio. € (2011: 214.869,9 Mio. €). Folgende Faktoren bestimmten die Veränderung des Eigenkapitals gegenüber dem 31. Dezember 2011 maßgeblich: • Rückgang der vom Eigenkapital abzusetzenden eigenen Aktien auf 448,6 Mio. €. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der Übernahme der restlichen Anteile der Eurex Zürich AG von der SIX Group AG durch die Deutsche Börse AG.Der Kaufpreis wurde neben einer Barkomponente mit rund 5,3 Mio. Aktien geleistet. Die im Berichtsjahr durchgeführten Aktienrückkäufe im Umfang von rund 200 Mio. € haben diesen Effekt teilweise kompensiert (2011: 691,7 Mio. €). • Rückgang der angesammelten Gewinne auf 1.938,9 Mio. € (2011: 2.123,0 Mio. €) Die langfristigen Schulden sind auf 1.616,4 Mio. € (2011: 1.916,8Mio. €) gefallen, v. a. aufgrund des Rückgangs der verzinslichen Verbindlichkeiten um 298,3 Mio. € auf 1.160,0 Mio. € (2011: 1.458,3 Mio. €). In Summe resultiert der Rückgang im Wesentlichen aus der Reklassifizierung der im Geschäftsjahr 2013 fälligen Anleihen in Höhe von 577,4 Mio. € in „Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten“. Dies wurde teilweise aufgehoben durch die 2012 platzierte Unternehmensanleihe und den Rückkauf der 2008 emittierten Anleihen (für weitere Details siehe Abschnitt „Ertragslage“). Schuldverschreibungen der Deutsche Börse AG scroll Typ Emissionsvolumen ISIN Laufzeit Fälligkeit Kupon p.a. Listing Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung 650 Mio. € XS0353963225 5 Jahre April 2013 5,00 % Luxemburg/Frankfurt Schuldverschreibung Serie A 170 Mio. US$ Privatplatzierung 7 Jahre Juni 2015 5,52 % nicht notiert Schuldverschreibung Serie B 220 Mio. US$ Privatplatzierung 10 Jahre Juni 2018 5,86 % nicht notiert Schuldverschreibung Serie C 70 Mio. US$ Privatplatzierung 12 Jahre Juni 2020 5,96 % nicht notiert Hybridanleihe 550 Mio. € XS0369549570 30 Jahre1) Juni 2038 7,50 %2) Luxemburg/Frankfurt Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung 600 Mio. € DE000A1RE1W1 10 Jahre Okt. 2022 2,375 % Luxemburg/Frankfurt 1) Vorzeitiges Kündigungsrecht nach fünf bzw. zehn Jahren sowie in jedem Jahr danach 2) Bis Juni 2013: festverzinslich 7,50 Prozent p.a.; von Juni 2013 bis Juni 2018: festverzinslich Swapmitte + 285 Basispunkte; ab Juni 2018: variable Verzinsung (Euro Interbank Offered Rate für Zwölf-Monats-Einlagen in Euro (EURIBOR), zuzüglich einer Marge von 3,85 Prozent p.a.) Die kurzfristigen Schulden beliefen sich auf 211.741,9 Mio. € (2011: 212.953,1 Mio. €). Wesentliche Veränderungen der kurzfristigen Verbindlichkeiten ergaben sich bei folgenden Posten: • Rückgang der Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG im Rahmen ihrer Funktion als zentraler Kontrahent für Kassa- und Terminmärkte auf 178.056,5 Mio. € (2011: 183.618,1 Mio. €) • Anstieg der Verbindlichkeiten aus Bardepots der Marktteilnehmer auf 19.450,6 Mio. € (2011: 13.861,5 Mio. €) bedingt durch höhere Geldsicherheiten der Clearingmitglieder der Eurex Clearing AG; der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der bevorzugten Hinterlegung von Geld- anstelle von Wertpapiersicherheiten durch die Clearingteilnehmer. • Rückgang der Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft von Clearstream auf 12.880,3 Mio. € (2011: 14.169,6 Mio. €) • Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen nahe stehenden Unternehmen und Personen auf 1,6 Mio. € (2011: 528,7 Mio. €); der Rückgang resultiert aus der Reduzierung einer Verbindlichkeit gegenüber der SIX Group AG, nachdem der Kaufpreis für den Erwerb des 50-Prozent-Anteils an der Eurex Zürich AG in Höhe von 295,0 Mio. € in bar (und zusätzlich rund 5,3 Mio. Aktien) bezahlt worden war. • Anstieg der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten auf 888,4 Mio. € (2011: 322,0 Mio. €) aufgrund der Reklassifizierung der im Geschäftsjahr 2013 fälligen Anleihen in Höhe von 577,4 Mio. € aus den langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten Insgesamt investierte die Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr 145,7 Mio. € (2011: 115,6 Mio. €) in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (Capital Expenditure, CAPEX) und damit 26 Prozent mehr als im Vorjahr. Die größten Investitionen tätigte das Unternehmen im Berichtsjahr in den Segmenten Clearstream und Eurex. Betriebskapital (Working Capital) Das Betriebskapital ergibt sich aus der Saldierung der kurzfristigen Vermögenswerte und der kurzfristigen Schulden ohne die stichtagsbedingten Bilanzpositionen und Commercial Paper. Die kurzfristigen Vermögenswerte ohne stichtagsbedingte Positionen beliefen sich dabei auf 457,1 Mio. € (2011: 433,3 Mio. €). Da die Gruppe Deutsche Börse die Entgelte für den Großteil ihrer Dienstleistungen monatlich einzieht, waren die in den kurzfristigen Vermögenswerten enthaltenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zu den Nettoerlösen mit 211,8 Mio. € zum 31. Dezember 2012 (31. Dezember 2011: 224,3 Mio. €) relativ gering. Die kurzfristigen Schulden der Gruppe ohne stichtagsbedingte Positionen und im Jahr 2013 fällige Anleihen beliefen sich auf 777,0 Mio. € (2011: 1.303,5 Mio. €). Aus diesem Grund hatte die Gruppe zum Jahresende ein negatives Betriebskapital in Höhe von –319,9 Mio. € (2011: –870,2 Mio. €). Im Wesentlichen beruht diese Entwicklung auf dem Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen nahe stehenden Unternehmen und Personen. Stichtagsbedingte Bilanzpositionen Die Bilanzpositionen „Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft“ sowie „Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft“ sind stichtagsbedingte Positionen, die im Berichtsjahr stark korreliert zwischen etwa 11 und 13 Mrd. € schwankten (2011: zwischen 8 und 15 Mrd. €). Diese Beträge stellen im Wesentlichen Kundensalden des internationalen Abwicklungsgeschäfts von Clearstream dar. Die Bilanzposition „Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG“ entsteht durch die Funktion der Eurex Clearing AG: Da sie als zentraler Kontrahent für die verschiedenen Märkte der Gruppe Deutsche Börse agiert, werden ihre Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert in der Bilanz erfasst. Die Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG sind ausführlich im Risikobericht und in den Erläuterungen 3, 15 und 36 des Konzernanhangs dargestellt. An den für das Berichtsjahr relevanten Bilanzstichtagen (31. März, 30. Juni, 30. September, 31. Dezember) belief sich der Wert dieser Finanzinstrumente insgesamt auf 178 bis 218 Mrd. € (2011: 151 bis 223 Mrd. €). Die an das Clearinghaus von Eurex angeschlossenen Marktteilnehmer erbringen Sicherheitsleistungen teilweise in Form von Bardepots, die täglich angepasst werden. Das Geld wird von der Eurex Clearing AG über Nacht in der Regel besichert angelegt und unter der Position „Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung“ bilanziert. Der Wert der Bardepots an den für das Berichtsjahr relevanten Bilanzstichtagen (31. März, 30. Juni, 30. September, 31. Dezember) variierte zwischen 13,4 und 19,5 Mrd. € und lag damit über den Werten des Vorjahres (2011: zwischen 5 und 16,5 Mrd. €). Die Sicherheitsleistungen sind im Jahresverlauf aufgrund der hohen Volatilität gestiegen. Wertschöpfung: Verteilung der Unternehmensleistung Durch ihr wirtschaftliches Handeln trägt die Gruppe Deutsche Börse zum privaten und öffentlichen Einkommen bei – dieser Beitrag wird durch die Wertschöpfungsrechnung transparent. Die Wertschöpfung ergibt sich aus der Unternehmensleistung nach Abzug von Abschreibungen und Fremdkosten. Im Jahr 2012 betrug die Wertschöpfung der Gruppe Deutsche Börse 1.378,9 Mio. € (2011: 1.634,1 Mio. €). Die Verteilung der Wertschöpfung macht deutlich, dass große Teile des erwirtschafteten Umsatzes zurück in die Volkswirtschaft fließen: 46 Prozent (637,5 Mio. €) kamen den Aktionären in Form von Dividendenzahlungen zugute, 30 Prozent (414,2 Mio. €) gingen an die Mitarbeiter in Form von Gehältern und weiteren Vergütungsbestandteilen. Steuern wurden in Höhe von 12 Prozent (166,9 Mio. €) entrichtet. 7 Prozent (100,6 Mio. €) entfielen auf Fremdkapitalgeber. Die im Unternehmen verbliebene Wertschöpfung in Höhe von 5 Prozent (59,7 Mio. €) wird beispielsweise für Investitionen in Wachstumsinitiativen eingesetzt, Grafiken unten. Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage Die Ertragslage der Gruppe Deutsche Börse im Geschäftsjahr 2012 blieb aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der großen Unsicherheit im Markt hinter den Erwartungen des Vorstands zurück. Als kontraproduktiv für die Gruppe erwiesen sich zudem die anhaltende Unklarheit über die Regulierung der Finanzmärkte und die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken. Die Gruppe verzeichnete in Summe einen Rückgang der Nettoerlöse um 9 Prozent. Insbesondere in den Geschäftsbereichen, die stärker von der Handelsaktivität der Marktteilnehmer abhängen, entwickelte sich das Geschäft schwächer als im Vorjahr. Trotz eines aktiven Kostenmanagements und niedrigeren operativen Kosten lagen EBIT und Jahresüberschuss ebenfalls unter den Vorjahreswerten. Entsprechend hat der Vorstand die Prognose für das Ergebnis bereits im Verlauf des Geschäftsjahres reduziert. Der Vorstand hält die Finanzlage der Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr für äußerst stabil. Das Unternehmen erzielte wie im Vorjahr einen hohen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Aufgrund des niedrigeren EBIT wurde das Ziel eines Zinsdeckungsgrades von 16 auf Gruppenebene leicht unterschritten. Für 2013 rechnet der Vorstand damit, wieder einen Zinsdeckungsgrad von mindestens 16 zu erreichen. Diese Erwartung wird durch die 2012 begonnene Refinanzierung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten untermauert. Dadurch können die Zinsaufwendungen bereits 2013 reduziert werden. Im Jahr 2014 wird dieser Effekt vollständig zum Tragen kommen. Rating-Agenturen haben die Kreditwürdigkeit des Konzerns auch 2012 mit Top-Ratings bestätigt. Allerdings hat Standard & Poor’s das Rating der Deutsche Börse AG am 20. Dezember 2012 aufgrund des schwächeren Geschäftsumfelds um einen negativen Ausblick ergänzt. Ferner hat Fitch Ratings das Rating der Clearstream Banking S.A. am 1. Februar 2013 aufgrund höherer operativer Risiken um einen negativen Ausblick ergänzt. Die Deutsche Börse AG bietet ihren Aktionären seit Jahren eine attraktive Rendite – so auch für das Geschäftsjahr 2012. Mit einem Dividendenvorschlag von 2,10 € erreicht die Ausschüttung an die Aktionäre trotz des niedrigeren Ergebnisses annähernd das Niveau des Vorjahres von 2,30 €. Die Ausschüttungsquote steigt gegenüber dem Vorjahr sogar von 52 auf 58 Prozent (jeweils bereinigt um Sondereffekte) und liegt am oberen Ende der vom Vorstand angestrebten Spanne zwischen 40 und 60 Prozent. Mehrjahresübersicht der Gruppe Deutsche Börse scroll 2003 2004 2005 2006 2007 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Nettoerlöse Mio. € k.A. 1.395,5 1.616,4 1.899,6 2.416,0 davon Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft Mio. € 94,4 77,1 112,7 150,7 230,8 Operative Kosten Mio. € - 969,0 - 869,9 - 910,9 - 879,1 - 1.075,2 Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) Mio. € 452,6 458,7 705,0 1.027,5 1.345,9 Konzern-Jahresüberschuss Mio. € 246,3 266,1 427,4 668,7 911,7 Ergebnis je Aktie (unverwässert) € 1,102) 1,192) 2,002) 3,362) 4,70 Konzern-Kapitalflussrechnung Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. € 530,6 439,6 667,7 843,4 839,6 Konzernbilanz Langfristige Vermögenswerte Mio. € 2.381,8 2.162,7 2.007,8 1.907,6 4.164,01) 2) Eigenkapital Mio. € 2.353,5 2.552,5 2.200,8 2.283.3 2.690,2 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten Mio. € 503,2 502,3 501,6 499,9 501,03) Kennzahlen des Geschäfts Dividende je Aktie € 0,282) 0,352) 1,052) 1,702) 2,10 Dividendenausschüttungsquote % 25 28 49 50 51 Mitarbeiterkapazität (Jahresdurchschnitt) 3.049 3.080 2.979 2.739 2.854 Nettoerlöse je Mitarbeiter, bez. auf durchschn. Mitarbeiterkapazität T € k.A. 453 543 694 847 Personalaufwandsquote (Personalaufwand / Nettoerlöse) % k.A. 24 25 22 23 EBIT-Marge, bezogen auf die Nettoerlöse % 32 33 44 54 56 Steuerquote % 45,2 43,8 38,0 36,0 36,0 Konzerneigenkapital-Rentabilität (Jahresdurchschnitt)11) % 11 10 18 30 39 Bruttoschulden/EBITDA 0,8 0,8 0,6 0,4 0 Zinsdeckungsgrad % k.A. k.A. k.A. 58,5 64,4 Die Aktie Jahresschlusskurs der Deutsche Börse-Aktie € 21,682) 22,142) 43,282) 69,712) 135,75 Durchschnittliche Marktkapitalisierung Mrd. € 4,7 4,9 7,5 11,7 18,4 Kennzahlen der Märkte Xetra und Xetra Frankfurt Spezialistenhandel17) Handelsvolumen18) Mrd. € 964,7 1.014,3 1.125,5 1.695,3 2.552,5 Eurex Zahl der gehandelten Kontrakte Mio. 1.014,9 1.065,6 1.248,7 1.526,8 2.704,319) Clearstream Wert der verwahrten Wertpapiere (Jahresdurchschnitt) Mrd. € 7.33520) 7.59320) 8.75220) 9.20320) 10.504 Zahl der Transaktionen Mio. 61,821) 50,021) 53,921) 104,7 123,1 Globale Wertpapierfinanzierung (ausstehendes Volumen im Periodendurchschnitt) Mrd. € 111,222) 136,422) 210,922 301,222) 332,7 scroll 2008 2009 2010 2011 2012 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Nettoerlöse Mio. € 2.497,4 2.039,4 2.015,8 2.121,4 1.932,3 davon Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft Mio. € 236,8 97,4 59,4 75,1 52,0 Operative Kosten Mio. € - 994,8 - 1.396,8 - 1.500,2 - 962,21) - 958,6 Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) Mio. € 1.508,4 637,8 527,8 1.162,81) 969,4 Konzern-Jahresüberschuss Mio. € 1.033,3 496,1 417,8 855,21) 645,0 Ergebnis je Aktie (unverwässert) € 5,42 2,67 2,25 4,601) 3,44 Konzern-Kapitalflussrechnung Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. € 1.278,9 801,5 943,9 785,6 707,7 Konzernbilanz Langfristige Vermögenswerte Mio. € 4.544,9 5.251,0 5.069,5 5.020,31) 5.113,9 Eigenkapital Mio. € 2.978,3 3.338,8 3.410,3 3.132,61) 3.169,6 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten Mio. € 1.512,9 1.514,9 1.455,2 1.458,3 1.737,44) Kennzahlen des Geschäfts Dividende je Aktie € 2,10 2,10 2,10 2,30 2,105) Dividendenausschüttungsquote % 38 566) 547) 528) 589) 15) Mitarbeiterkapazität (Jahresdurchschnitt) 3.115 3.333 3.300 3.278 3.416 Nettoerlöse je Mitarbeiter, bez. auf durchschn. Mitarbeiterkapazität T € 802 612 611 647 566 Personalaufwandsquote (Personalaufwand / Nettoerlöse) % 17 19 2010) 1910) 2110) EBIT-Marge, bezogen auf die Nettoerlöse % 60 31 26 55 50 Steuerquote % 28,5 26,912) 26,913) 26,014) 26,015) Konzerneigenkapital-Rentabilität (Jahresdurchschnitt)11) % 41 18 14 30 22 Bruttoschulden/EBITDA 1,0 1,36) 1,27) 1,116) 1,616) Zinsdeckungsgrad % 18,9 15,8 16,812) 19,016) 15,216) Die Aktie Jahresschlusskurs der Deutsche Börse-Aktie € 50,80 58,00 51,80 40,51 46,21 Durchschnittliche Marktkapitalisierung Mrd. € 16,0 10,2 10,1 9,6 8,5 Kennzahlen der Märkte Xetra und Xetra Frankfurt Spezialistenhandel17) Handelsvolumen18) Mrd. € 2.229,1 1.120,6 1.298,3 1.459,8 1.111,3 Eurex Zahl der gehandelten Kontrakte Mio. 3.172,7 2.647,4 2.642,1 2.821,5 2.292,0 Clearstream Wert der verwahrten Wertpapiere (Jahresdurchschnitt) Mrd. € 10.637 10.346 10.897 11.106 11.111 Zahl der Transaktionen Mio. 114,3 102,0 116,4 126,3 113,9 Globale Wertpapierfinanzierung (ausstehendes Volumen im Periodendurchschnitt) Mrd. € 398,8 483,6 521,6 592,2 570,3 1) Wert angepasst an die Umstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethodik für leistungsorientierte Verpflichtungen auf den überarbeiteten IAS 19 2) Wert angepasst an die 2007 durchgeführte Kapitalerhöhung 3) Davon wurden 499,8 Mio. € unter „Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten“ ausgewiesen. 4) Davon werden 1.160,0 Mio. € unter „Verzinsliche Verbindlichkeiten“ und die im Gechäftsjahr 2013 fälligen Anleihen in Höhe von 577,4 Mio. € unter „Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten“ ausgewiesen 5) Vorschlag an die Hauptversammlung 2013 6) Bereinigt um den im 4. Quartal 2009 verbuchten ISE-Wertminderungsaufwand 7) Bereinigt um die Kosten für Effizienzprogramme und den im 4. Quartal 2010 verbuchten ISE-Wertminderungsaufwand 8) Bereinigt um Kosten für Fusionen und Übernahmen und für Effizienzprogramme sowie um den Ertrag im Zusammenhang mit der Neubewertung der Aktienkomponente des Kaufpreises für die Übernahme der Anteile der SIX Group AG an der Eurex Zürich AG 9) Wert auf Basis des Vorschlags an die Hauptversammlung 2013 10) Bereinigt um Kosten für Effizienzprogramme 11) Konzern-Jahresüberschuss / Durchschnittliches Konzerneigenkapital eines Geschäftsjahres basierend auf den Konzerneigenkapitalständen zu den Bilanzstichtagen der Zwischenabschlüsse 12) Bereinigt um die Steuerentlastung infolge des ISE-Wertminderungsaufwands im Jahr 2009 13) Bereinigt um die Steuerentlastung infolge des ISE-Wertminderungsaufwands im Jahr 2010 14) Bereinigt um den nicht steuerpflichtigen Ertrag, der im Zusammenhang mit der Neubewertung der Aktienkomponente des Kaufpreises für die Übernahme der Anteile der SIX Group an der Eurex Zürich AG entstanden ist 15) Bereinigt um den Aufwand im Zusammenhang mit der Neubewertung der Aktienkomponente des Kaufpreises für die Übernahme der Anteile der SIX Group AG an der Eurex Zürich AG, einen einmaligen Ertrag aus der Auflösung von passiven latenten Steuern für die STOXX Ltd. infolge einer Entscheidung der Schweizer Finanzbehörde sowie einen einmaligen Ertrag aus der Bildung von aktiven latenten Steuern infolge der künftig möglichen Verrechnung von Verlustvorträgen der Eurex Global Derivatives AG 16) Bereinigt um Kosten für Fusionen und Übernahmen und für Effizienzprogramme 17) Xetra Frankfurt Spezialistenhandel (vor dem 23. Mai 2011: Präsenzhandel) 18) Ohne Zertifikate und Optionsscheine 19) Pro-forma-Angabe inkl. US-Optionen der ISE 20) Wert der verwahrten Wertpapiere am 31. Dezember des Jahres 21) Aufgrund einer Änderung des statistischen Berichtsverfahrens im Jahr 2007 sind die Werte nur bedingt mit denen ab 2006 vergleichbar. 22) Durchschnittlich ausstehendes Volumen im Dezember des Jahres Nachtragsbericht Am 5. Februar 2013 hat die Deutsche Börse AG bekanntgegeben, dass der Vorstand plant, die Maßnahmen zur Steigerung der operativen Effizienz zu beschleunigen. Dieser Maßnahme hat der Aufsichtrat in seiner Sitzung am 19. Februar 2013 zugestimmt. Dazu wird die Gesellschaft weitere Potenziale im Umfang von jährlich 70 Mio. € bei Personal- und Sachkosten identifizieren und heben. Damit soll frühzeitig der in den nächsten Jahren erwartete inflationsbedingte Kostenanstieg kompensiert werden. Die Maßnahmen sichern zugleich die notwendigen Freiräume zur Fortführung der Wachstums- und Infrastrukturinvestitionen, mit denen das Unternehmen Chancen aus den strukturellen und regulatorischen Veränderungen an den Finanzmärkten sowie Potenziale in Märkten wie Asien nutzen will. Zugleich stellt sich das Unternehmen weiter auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse ein. Alle Effizienzverbesserungen sollen erstmals im Jahr 2016 voll wirksam werden. Zur Erreichung der Effizienzverbesserungen rechnet die Gesellschaft mit Implementierungskosten in einer Größenordnung von 90 bis 120 Mio. €. Der größte Teil hiervon wird voraussichtlich in Form von Rückstellungen bereits 2013 ergebniswirksam erfasst werden. Die Aktie Deutsche Börse Entwicklung der Aktienmärkte Das Wachstum der Weltwirtschaft hat sich im Laufe des Jahres 2012 gegenüber dem Vorjahr weiter verlangsamt; in der Eurozone war sogar ein Rückgang der Wirtschaftsleistung zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist u. a. auf die restriktive Fiskalpolitik – v. a. in den USA stiegen die Steuern und sanken die Staatsausgaben – und die weiterhin angespannte Finanzsituation in der Eurozone zurückzuführen. Trotz dieser im Vergleich zum Vorjahr schlechteren Rahmenbedingungen hat sich der deutsche Bluechip-Index DAX® im Jahresverlauf sehr positiv entwickelt: Er schloss das Jahr bei einem Stand von 7.612 Punkten, ein Anstieg von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die weitgehend konträre Entwicklung der Wirtschaft und der Aktienmärkte ist maßgeblich auf die historisch niedrigen Zinsen sowie Inflationsbefürchtungen zurückzuführen, die die Attraktivität von Aktienanlagen gegenüber anderen Anlageformen erhöht haben. Auf die Geschäftsaktivität der Gruppe hat sich die positive Entwicklung der Aktienmärkte allerdings nur bedingt ausgewirkt, da das Marktumfeld insgesamt weiterhin von einer ausgesprochenen Zurückhaltung der Teilnehmer bei ihren Kapitalmarktaktivitäten geprägt war. Trotzdem hat sich der Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG im Jahr 2012 positiv entwickelt und das Jahr mit einem Plus von 14 Prozent abgeschlossen. Dies entspricht in etwa auch der Kurs entwicklung anderer Börsen-organisationen gemessen am Dow Jones Global Exchanges Index, der 2012 um 13 Prozent zulegte. Der STOXX® Europe 600 Financials Index, der als Referenzindex für die aktienbasierte Vergütung des Vorstands dient und die Entwicklung von europäischen Finanztiteln widerspiegelt, stieg 2012 um 26 Prozent. Die Aktie der Deutsche Börse AG verzeichnete ein Intraday-Jahreshoch von 52,10 € am 21. Februar 2012, ein Intraday-Jahrestief von 36,25 € am 5. Juni 2012 und schloss am letzten Handelstag des Berichtsjahres bei 46,21 € (2011: 40,51 €). Im Jahresverlauf war die Aktienkursentwicklung zum einen durch den untersagten Zusammenschluss mit NYSE Euronext geprägt, in dessen Nachgang die Aktie ihren Jahreshöchststand erreichte. Zum anderen spielte die schwächer als erwartet verlaufene Geschäftsaktivität und verschiedene regulatorische Reformvorhaben, die als Risiken für die Gruppe wahrgenommen wurden, eine Rolle und trugen zum Tiefststand im Juni 2012 bei. Börsendaten der Deutsche Börse-Aktie scroll Börsenplatz Deutschland Frankfurt (Prime Standard) Wertpapier-Kennnummern ISIN DE0005810055 WKN 581005 Kürzel Börse Frankfurt DB1 Reuters – Xetra®-Handel DB1Gn.DE Bloomberg DB1:GY Langfristig attraktives Investment Die Aktie der Deutschen Börse bietet weiterhin gute Möglichkeiten, um am langfristigen Wachstumspotenzial der internationalen Kapitalmärkte teilzuhaben. Basis dafür ist das integrierte Geschäftsmodell, das strikte gruppenweite Risikomanagement und der starke Fokus auf operative Effizienz. Seit dem erstmaligen öffentlichen Angebot der Deutsche Börse-Aktie im Jahr 2001 konnten Investoren mit dem Wertpapier bis Jahresende 2012 eine durchschnittliche jährliche Rendite von rund 11 Prozent erzielen und so von der im Vergleich zum DAX deutlich besseren Wertentwicklung profitieren; im selben Zeitraum hätte ein Direktinvestment in den DAX eine jährliche Rendite von rund 1 Prozent erbracht. Das bedeutet: Wer zum Börsengang der Deutsche Börse AG Aktien im Wert von 10.000 € kaufte, konnte bei Wiederanlage der Dividenden per Ende 2012 über ein Depot im Wert von 34.334 € verfügen. Bei einem zeitgleichen Investment in den DAX wäre das Depot lediglich 11.467 € wert gewesen. 1) Bereinigt um Kosten für Effizienzprogramme und Kosten für Fusionen und Übernahmen 2) Für das Geschäftsjahr 2012, Vorschlag an die Hauptversammlung 2013 3) Basierend auf dem volumengewichteten Durchschnitt der täglichen Schlusskurse 4) Schlusskurs des Vorhandelstages 5) Intraday-Kurs 6) Am 17. Februar 2012 hat die Deutsche Börse AG ihr Grundkapital durch die Einziehung von 2,0 Mio. Aktien auf 193,0 Mio. € bzw. 193,0 Mio. Aktien reduziert. Zugehörigkeit zu Indizes Die Aktie der Deutsche Börse AG ist in einer Reihe von europäischen und weltweiten Aktienindizes vertreten, u. a. im DAX, dem deutschen Bluechip-Index, dem Dow Jones Global Exchanges Index, dem STOXX Europe 600 Financials und dem deutschen Dividendenindex DivDAX®. Allerdings musste die Aktie der Deutsche Börse AG mit Wirkung zum 18. Juni 2012 den paneuropäischen Bluechip-Index EURO STOXX 50 verlassen. Dies lag an der zu niedrigen Marktkapitalisierung am für die Indexzusammensetzung relevanten Stichtag. Dank der transparenten Berichterstattung der Gruppe Deutsche Börse über ihre Corporate Responsibility-Aktivitäten war das Unternehmen auch 2012 in den wichtigen Nachhaltigkeitsindizes vertreten, wie der FTSE4Good Indexserie (FTSE4Good Global Index und FTSE4Good Europe Index) sowie in den beiden Dow Jones Sustainability-Indizes (DJSI World und DJSI Europe), die nach dem Best-in-Class-Prinzip die besten 10 Prozent jeder Branche aufnehmen. Seit 2003 ist das Unternehmen im Advanced Sustainability Performance Index (ASPI) vertreten, seit 2008 im ECPI Ethical Index Euro sowie jeweils seit ihrer Auflegung im Jahr 2010 im MSCI World ESG Index bzw. im Jahr 2011 im STOXX® Global ESG Leaders Index. Investor Relations-Aktivitäten Im Berichtsjahr hat das Unternehmen aktuellen und potenziellen Investoren sowie anderen Kapitalmarktteilnehmern bei vielen Gelegenheiten seine langfristige Strategie, die zyklischen Einflussfaktoren sowie die strukturellen Wachstumstreiber des Geschäfts erläutert. Zu Beginn des zurückliegenden Geschäftsjahres lag der Schwerpunkt der Kommunikation mit Aktionären der Gesellschaft auf den Themen rund um den im Februar 2012 untersagten Zusammenschluss mit NYSE Euronext und den strategischen Stoßrichtungen des Unternehmens im Nachgang dieser Initiative. Im weiteren Jahresverlauf überwogen in der Investor Relations-Arbeit Fragen im Hinblick auf Risiken und Chancen, die sich aus Änderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen ergeben. Am 16. Mai 2012 fand die ordentliche Hauptversammlung der Deutsche Börse Aktiengesellschaft in der Jahrhunderthalle in Frankfurt am Main statt. Bei der Hauptversammlung waren rund 59,5 Prozent des Grundkapitals vertreten (2011: 42,9 Prozent). Im Juni 2012 veranstaltete die Gesellschaft zum sechsten Mal einen Investorentag in Eschborn. Hier informierte sie Analysten und institutionelle Investoren aus dem In- und Ausland über die strategischen Schwerpunkte der Gruppe und die aktuelle Entwicklung in den einzelnen Geschäftsbereichen. Bei internationalen Roadshows, Investorenkonferenzen und Besuchsterminen führte die Deutsche Börse darüber hinaus weit über 500 Einzelgespräche mit aktuellen und potenziellen Investoren. Die Qualität der Investor Relations-Aktivitäten der Gruppe wurde u. a. in einer Umfrage des Magazins Institutional Investor unter institutionellen Investoren und Finanzanalysten bestätigt: Die Deutsche Börse AG erzielte hierbei den ersten Platz in der Kategorie „Beste Investor Relations“ im Sektor „Specialty & Other Finance“. Internationale Investorenbasis Der Anteil der Aktionäre aus dem Ausland blieb im Berichtsjahr mit rund 81 Prozent stabil gegenüber dem Vorjahr (2011: 81 Prozent), wobei sich eine Verschiebung von den USA hin zu sonstigen Ländern beobachten lässt. Diese Entwicklung hängt maßgeblich mit einer deutlichen Zurückhaltung von US-amerikanischen Investoren zusammen, die allgemein im Zuge der Unsicherheiten in der Eurozone Positionen in europäischen Aktien abgebaut haben. Am Ende des Berichtsjahres belief sich die Zahl der Aktionäre der Deutsche Börse AG auf Basis des Aktienregisters und Aktienbesitzanalysen auf rund 70.000. Der Anteil institutioneller Investoren 2012 lag auf Basis der Zahl der Aktien bei rund 93 Prozent, gegenüber rund 95 Prozent im Vorjahr. Der leichte Rückgang korrespondiert mit der höheren Zahl von Privatanlegern, die primär vor dem Hintergrund der attraktiven Dividendenausschüttung gegenüber den Vorjahren zugenommen hat. Attraktive Dividende Im vergangenen Jahr beteiligte die Deutsche Börse AG ihre Aktionäre am sehr guten Geschäftsergebnis von 2011 und erhöhte die reguläre Dividende um 10 Prozent auf 2,30 €. Auf dieser Basis lag die Ausschüttungsquote bezogen auf den Konzern-Jahresüberschuss (bereinigt um Kosten für Fusionen und Übernahmen sowie Effizienzprogramme) bei 52 Prozent. Zusätzlich zur Dividende zahlte das Unternehmen eine Sonderausschüttung von 1,00 € je Aktie aus. Für das Geschäftsjahr 2012 werden Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG der Hauptversammlung am 15. Mai 2013 eine Dividende von 2,10 € je Aktie vorschlagen, was dem Niveau der 2008 bis 2011 ausgezahlten Dividende je Aktie entspricht. Bereinigt um Sondereffekte (Kosten für Fusionen und Übernahmen sowie Effizienzprogramme) liegt die Dividendenausschüttungsquote bezogen auf den Konzern-Jahresüberschuss bei rund 58 Prozent und damit am oberen Ende der in der Ausschüttungspolitik der Gruppe vorgesehenen 40 bis 60 Prozent. Analysten Im Berichtsjahr veröffentlichten rund 30 Analysten von Banken oder Wertpapierhandelshäusern regelmäßig Gewinnschätzungen und Studien über die Deutsche Börse AG. Zum 31. Dezember 2012 empfahlen 61 Prozent der Analysten die Aktie der Deutsche Börse AG zum Kauf. Dieser Zahl stehen 32 Prozent „Halten“- und 7 Prozent „Verkaufen“-Empfehlungen gegenüber. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten lag Ende 2012 bei 48 €. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Mitarbeiter Engagierte und kompetente Mitarbeiter sind die wichtigste Grundlage für den unternehmerischen Erfolg der Gruppe Deutsche Börse. Sie meistern herausfordernde Aufgaben und prägen die Unternehmenskultur mit ihrem Verantwortungsbewusstsein, ihrer Einsatzbereitschaft und Flexibilität sowie dem Willen, Besonderes zu leisten. Die Gruppe Deutsche Börse will sicherstellen, dass Mitarbeiter mit diesen Qualitäten auch künftig zum Unternehmen finden und im Idealfall langfristig bleiben. Dafür setzt die Gruppe Deutsche Börse auf eine nachhaltig angelegte Personalpolitik. Am 31. Dezember 2012 beschäftigte die Gruppe Deutsche Börse 3.704 Mitarbeiter (31. Dezember 2011: 3.588); durchschnittlich waren es im Berichtsjahr 3.654 Mitarbeiter (2011: 3.522). Der Anstieg gegenüber dem Stichtag 2011 ist im Wesentlichen auf den Aufbau der Standorte Prag (+58 Mitarbeiter) und Singapur (+16 Mitarbeiter) im Rahmen des Programms zur Steigerung der operativen Effizienz („Excellence“) zurückzuführen, das der Vorstand 2010 beschlossen hatte. Im Zuge dessen wurden Tätigkeiten von Frankfurt und Luxemburg nach Prag und Singapur verlagert. Die Veränderung der Beschäftigtenzahlen in Luxemburg betrug –15 Mitarbeiter und in Frankfurt +50 Mitarbeiter. Hierbei saldierten sich zwei gegenläufige Effekte: Zum einen reduzierte sich die Mitarbeiterzahl durch Maßnahmen im Rahmen von „Excellence“ und zum anderen wurden im Rahmen strategisch wichtiger Projekte, z. B. der Initiativen der Eurex Clearing AG, Stellen aufgebaut. Bei der US-amerikanischen Tochter International Securities Exchange (ISE) hat sich die Beschäftigtenzahl am Standort New York um 19 Mitarbeiter reduziert. An den sonstigen Lokationen hat sich die Zahl der Beschäftigten um 26 erhöht. Mitarbeiter nach Segmenten scroll 31.12.2012 31.12.2011 Xetra 436 448 Eurex 1.034 999 Clearstream 1.816 1.749 Market Data & Analytics 418 392 Summe Gruppe Deutsche Börse 3.704 3.588 Die Gruppe Deutsche Börse ist ein internationales Team: Zum 31. Dezember 2012 beschäftigte sie Mitarbeiter an 22 Standorten weltweit, wie folgt nach Ländern und Regionen aufgeteilt: Mitarbeiter nach Ländern/Regionen scroll 31.12.2012 % Deutschland 1.598 43,1 Luxemburg 973 26,2 Tschechische Republik 462 12,5 Großbritannien 101 2,7 Sonstiges Europa 147 4,0 Nordamerika 308 8,4 Asien 107 2,9 Naher Osten 8 0,2 Summe Gruppe Deutsche Börse 3.704 100 Um die besten Köpfe für sich zu gewinnen und langfristig an das Unternehmen zu binden, bietet die Gruppe Deutsche Börse flexible Arbeitszeitmodelle. Unter Berücksichtigung von Teilzeitkräften betrug die Mitarbeiterkapazität im Jahresdurchschnitt 3.416 (2011: 3.278). Zum Stichtag 31. Dezember 2012 war der Anteil an Teilzeitkräften in der Belegschaft höher als im Management und bei Frauen höher als bei Männern. Das Unternehmen hat sich im Rahmen der gemeinsamen Erklärung aller DAX-Unternehmen zum Ziel gesetzt, bis 2015 einen Anteil von Frauen in Führungspositionen von 20 Prozent im oberen und mittleren Managment und von 30 Prozent im unteren Management zu erreichen. Zum 31. Dezember 2012 lagen diese Quoten bei der Gruppe Deutsche Börse global bei 13 Prozent (Deutschland: 12 Prozent) für das obere und mittlere bzw. bei 23 Prozent (Deutschland: 20 Prozent) für das untere Management. Um den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu steigern, hat die Deutsche Börse ihre Programme für das Talentmanagement sowie ihre Prozesse bei Stellenbesetzungen und Beförderungen angepasst. Grundsätzlich ist die Qualifikation der Mitarbeiter ausschlaggebend für die Stellenbesetzung. Dabei werden Frauen und Männer gleichermaßen berücksichtigt, unabhängig vom Alter. Zudem werden bei der Wiederbesetzung von Top Management-Positionen Frauen explizit berücksichtigt. Daneben bietet die Gruppe Deutsche Börse eine Vielzahl weiterer Instrumente zur Förderung von Frauen an: gezielte Nachfolgeplanung, ein externes und internes Mentoring-Programm, ein Frauennetzwerk sowie Coachings und Trainings speziell für Frauen. Im Nachwuchsprogramm für potenzielle Führungskräfte der Gruppe Deutsche Börse, dem High Potential Circle, sind acht der aktuell 21 Mitglieder weiblich (38 Prozent). Darüber hinaus werden in regelmäßigen Abständen die Entgeltdifferenzen zwischen Frauen und Männern analysiert. Eine systematische Benachteiligung von Frauen konnte hierbei nicht festgestellt werden. Maßgeblich für Unterschiede in der Bezahlung sind vielmehr Qualifikation, Unternehmenszugehörigkeit und Funktion. Im Rahmen der Job, Life & Family-Initiative stellt das Unternehmen zahlreiche Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie bereit: • Möglichkeit zur Telearbeit für die Arbeit von zu Hause aus • Kinderbetreuungsservice für Notfälle; er wurde in Deutschland insgesamt an 166 Tagen in Anspruch genommen • Ferienbetreuung für Schulkinder • Eltern-Kind-Büro für Notfälle an den Standorten Eschborn und Luxemburg • Reservierung von Plätzen für Kinder von Mitarbeitern zwischen sechs Monaten und drei Jahren in einer Eschborner Kindertagesstätte; das Kontingent orientiert sich hierbei am Bedarf im Unternehmen • „Elder and Family Care“ Programm zur Erleichterung der Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger • Möglichkeit eines Sabbaticals; sie wurde 2012 von fünf Mitarbeitern in Deutschland und Luxemburg genutzt Im Geschäftsjahr 2012 gingen 28 männliche und 37 weibliche Mitarbeiter in Elternzeit. Darunter befanden sich drei männliche Mitarbeiter in Führungspositionen. Nach der Elternzeit kamen im Berichtsjahr 24 männliche und 43 weibliche Mitarbeiter zurück in das Unternehmen. Davon verließen ein männlicher und drei weibliche Mitarbeiter das Unternehmen nach ihrer Elternzeit. Im Berichtsjahr unterstützte die Gruppe Deutsche Börse ihre Mitarbeiter bei der Kinderbetreuung durch finanzielle Zuschüsse in Höhe von 692 T € (2011: 576 T €). Die finanziellen Zuschüsse für Kinderbetreuung haben sich erhöht, da seit 2012 auch leitende Angestellte Zuschüsse erhalten. Leitende und nicht leitende Angestellte erhalten eine monatliche Summe von bis zu 255,65 € netto pro Kind bis zum Alter von sechs Jahren bzw. bis zur Einschulung. In Form von Fachvorträgen, Workshops und Coachings können sich die Mitarbeiter zudem über eine Vielzahl von Themen zur Balance zwischen Arbeits- und Privatleben (Work-Life-Balance) informieren und beraten lassen (z. B. Stressmanagement, Ernährungsberatung, Alten- und Krankenpflege). Eines der Ziele dieser Maßnahmen ist, die Gesundheit der Mitarbeiter trotz hoher Arbeitsbelastung zu erhalten und den Krankenstand im Unternehmen möglichst niedrig zu halten. In der Gruppe Deutsche Börse betrug der Krankenstand im Berichtsjahr durchschnittlich 2,8 Tage pro Mitarbeiter (2011: 2,8 Tage).Zum 31. Dezember 2012 belief sich die Akademikerquote in der Gruppe Deutsche Börse auf 62,5 Prozent (2011: 62,1 Prozent). Die Quote ergibt sich aus der Anzahl der Mitarbeiter mit einem Abschluss an einer Universität, Fachhochschule oder Berufsakademie; berücksichtigt sind auch die Mitarbeiter, die ein vergleichbares Studium im Ausland absolviert haben. Die Gruppe Deutsche Börse bietet ihren Mitarbeitern ein breites Portfolio an Fortbildungsmöglichkeiten von sowohl intern durchgeführten als auch externen Trainings. Insgesamt investierte der Konzern durchschnittlich 2,1 Tage je Mitarbeiter in die Weiterbildung. Die Nettoerlöse pro Mitarbeiter bezogen auf die Mitarbeiterkapazität im Jahresdurchschnitt verringerten sich um 13 Prozent und beliefen sich auf 566 T € (2011: 647 T €). Die Personalkosten pro Mitarbeiter gingen, bereinigt um Kosten für Effizienzprogramme, um 2 Prozent auf 117 T € zurück (2011: 120 T €). Die im Rahmen des Haustarifvertrags in Deutschland gezahlten Bezüge wurden im Geschäftsjahr 2012 um 3,0 Prozent angehoben. Auch an den anderen Standorten wurden Anpassungen der Gehälter vorgenommen. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse betrug zum Ende des Berichtsjahres 40,4 Jahre. Wie sich die Altersstruktur der Mitarbeiter dabei zum 31. Dezember 2012 darstellte, zeigen die Grafiken rechts. Im Verlauf des Jahres verließen 207 Mitarbeiter die Gruppe Deutsche Börse, 309 neue Kollegen traten in die Gruppe ein. Die Fluktuationsrate lag bei 5,7 Prozent und damit unter dem Niveau des Vorjahres (2011: 8,9 Prozent). Die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit zum Ende des Berichtsjahres lag bei 10,6 Jahren. Verhaltenskodex Wichtige Grundprinzipien und Werte der Unternehmenskultur sind bei der Gruppe Deutsche Börse in einem Verhaltenskodex verankert, der für alle Mitarbeiter auf jeder Ebene des Konzerns gleichermaßen als Leitbild gilt. Die Wahrung von Menschen- und Arbeitnehmerrechten ist dabei selbstverständlich – so bekennt sich die Gruppe Deutsche Börse zu internationalen Abkommen wie der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen und den Standards der internationalen Arbeitsorganisationen. Sie hat sich zudem dazu verpflichtet, bei der Gestaltung von Geschäftsprozessen die zehn Prinzipien des UN Global Compact in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Antikorruption gruppenweit umzusetzen. Hierzu werden die Mitarbeiter im Rahmen von obligatorischen Einführungsschulungen geschult. Im Jahr 2012 haben acht Schulungstage acht Stunden stattgefunden, an denen in Summe 92 Mitarbeiter teilnahmen. Kennzahlen zur Belegschaft der Gruppe Deutsche BBrse zum 31. Dezember 2012 scroll Global davon in Deutschland davon in Luxemburg Männer Frauen gesamt Männer Frauen gesamt Männer Frauen gesamt Mitarbeiter 2.334 1.370 3.704 1.011 587 1.598 605 368 973 Oberes und mittleres Management 152 23 175 88 12 100 43 9 52 Unteres Management 168 50 218 81 20 101 44 17 61 Belegschaft 2.014 1.297 3.311 842 555 1.397 518 342 860 Teilzeitbeschäftigte 59 343 402 29 185 214 26 130 156 Oberes und mittleres Management 1 4 5 0 2 2 1 2 3 Unteres Management 2 6 8 1 3 4 1 3 4 Belegschaft 56 333 389 28 180 208 24 125 149 Mitarbeiter mit Behinderung 31 18 49 28 18 46 3 - 3 Akademikerquote (%) 66 57 63 66 51 61 55 48 52 Auszubildende 3 9 12 3 9 12 - - - Praktikanten und studentische Aushilfen1) 123 108 231 112 104 216 11 2 13 Betriebszugehörigkeit Unter 5 Jahre (%) 31 36 33 20 24 22 14 18 15 5–15 Jahre (%) 47 43 46 54 50 52 65 58 63 Über 15 Jahre (%) 22 21 21 26 26 26 21 24 22 Fluktuation Eintritte 196 113 309 53 33 86 15 19 34 Austritte 137 70 207 30 17 47 25 15 40 Weiterbildungstage je Mitarbeiter (Tage) 2,1 2,3 2,1 2,1 2,6 2,3 2,3 2,4 2,3 Beförderungen 94 63 157 47 20 67 32 19 51 Mitarbeiter mit Tarifbindung1) 1.151 819 1.970 859 561 1.420 292 258 550 1) Die globalen Werte beziehen sich hier nur auf die Standorte in Deutschland, Luxemburg und Tschechien; dies entspricht 82 Prozent der Belegschaft der Gruppe. Gesellschaftliche Verantwortung (Corporate Responsibility) Mit ihrer Corporate Responsibility (CR)-Strategie „Verantwortungsvoll wachsen“ definiert die Deutsche Börse ihr Verständnis von unternehmerischer Verantwortung und legt den Handlungsrahmen für die gesamte Gruppe fest. Bei ihren Corporate Responsibility-Aktivitäten konzentriert sich die Gruppe Deutsche Börse auf vier Handlungsfelder: Ökonomie, Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft. So kann sie bei der Umsetzung ihrer ökonomischen Ziele auch soziale, ethische und ökologische Aspekte gebührend berücksichtigen. Ökonomie Als Organisator des Kapitalmarktes bietet die Gruppe Deutsche Börse Investoren einen fairen Marktzugang sowie einen liquiden und transparenten Handel. Sie reduziert Informationsasymmetrien und betreibt höchst effektive Instrumente für das Risikomanagement ihrer Kunden. Damit leistet das Unternehmen seinen größten gesellschaftlichen Wertbeitrag im originären Kerngeschäft, der Organisation integrer, transparenter und sicherer Kapitalmärkte weltweit. Zentral dafür ist der Betrieb und Ausbau ihres integrierten Geschäftsmodells. Vor diesem Hintergrund haben Investitionen in die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Handelssysteme, in Dienstleistungen und Technologien für das Risiko- und Liquiditätsmanagement der Marktteilnehmer und in Initiativen mit dem Anliegen, die hohen Standards der regulierten Märkte auf den weitgehend unregulierten, nicht börslichen Teil der Kapitalmärkte anzuwenden, unternehmensstrategisch die höchste Priorität. Aufgrund der Vorbildfunktion der Gruppe Deutsche Börse im Markt spielen effektive Corporate Governance-Strukturen, eine integre Geschäftspraxis sowie die Einhaltung aller Gesetze, Vorschriften und Regelungen im operativen Geschäft eine Schlüsselrolle. So hat sich die Gruppe Deutsche Börse als Teilnehmer des UN Global Compact verpflichtet, bei der Gestaltung ihrer Geschäftsprozesse die zehn Prinzipien des UN Global Compact in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Antikorruption konzernweit umzusetzen. Darüber hinaus setzt sich die Gruppe Deutsche Börse für ein höheres Maß an Transparenz von Nachhaltigkeitsinformationen an den weltweiten Kapitalmärkten ein – sei es über eigene Transparenzinitiativen bzw. die Unterstützung von Initiativen anderer Akteure in diesem Bereich oder über die Förderung von Best Practice im Markt. Vor diesem Hintergrund unterstützt die Gruppe Deutsche Börse den Deutschen Nachhaltigkeitskodex und veröffentlichte erstmals für das Geschäftsjahr 2011 und von da an jährlich eine Entsprechenserklärung zu diesem Kodex. Mitarbeiter Ihre Verantwortung als Arbeitgeber nimmt die Gruppe Deutsche Börse ernst, denn das Engagement und die Leistung der Mitarbeiter bilden die Grundlage für ihren geschäftlichen Erfolg. Um sicherzustellen, dass verantwortungsbewusste und leistungsbereite Mitarbeiter auch künftig zur Gruppe Deutsche Börse finden und im Idealfall langfristig bleiben, setzt das Unternehmen auf eine verantwortungsvolle, nachhaltig angelegte Personalpolitik. Ziele sind u. a. die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie – hierzu wurde ein umfangreiches Job, Life & Family-Angebot entwickelt – und die gezielte Förderung von Vielfalt (für Details siehe Abschnitt „Mitarbeiter“). Umwelt Obwohl die Gruppe Deutsche Börse als nicht produzierendes Unternehmen nur wenig Einfluss auf klimatische Veränderungen nehmen kann, ist sie sich der Bedeutung dieses Themas bewusst: Die Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen und der sorgsame Umgang mit Ressourcen sind fester Bestandteil ihres Einsatzes für mehr Nachhaltigkeit. Im Fokus steht die kontinuierliche Verbesserung der Betriebsökologie durch ein umweltschonendes IT-Management sowie die Reduzierung des Energiebedarfs, des Verbrauchs von Wasser und Papier und des Abfallaufkommens (für Details siehe den folgenden Abschnitt „Nachhaltigkeit“). Gesellschaft Die Gruppe Deutsche Börse versteht sich als Teil der Gesellschaft und hat den Anspruch, dieser Rolle v. a. an ihren Standorten gerecht zu werden. Dabei konzentriert sie sich auf die Themenbereiche „Bildung und Wissenschaft“ sowie „Kultur“ und „Soziales“. Bei der Projektauswahl erhalten besonders innovative Ideen und Konzepte, die zudem die Einbindung der Mitarbeiter ermöglichen, den Vorrang. Sämtliche gemeinnützigen Zuwendungen unterliegen den Vorgaben einer konzernweit gültigen und vom Vorstand verabschiedeten Leitlinie für gesellschaftliches Engagement. Sie setzt einen verbindlichen Rahmen für die inhaltliche Ausrichtung und die ordnungsgemäße Handhabung von Zuwendungen und schließt die Förderung von Sport, Einzelpersonen, religiösen Institutionen oder politischen Parteien aus (Ausnahme ist das Political Action Committee der Tochtergesellschaft ISE). Nachhaltigkeit Die Gruppe Deutsche Börse fühlt sich insbesondere auch einem nachhaltigen Wirtschaften verpflichtet. Dies zeigt sich zum einen in ihren Initiativen zur Förderung der Transparenz von ganzheitlichen Anlagestrategien, zum anderen in ihren Maßnahmen zur Optimierung der eigenen Nachhaltigkeitsleistung. Initiativen zur Förderung von Transparenz für ganzheitliche Anlagestrategien Nachhaltige Indexprodukte Die Gruppe Deutsche Börse entwickelt Indexprodukte, die Anlegern als Grundlage für nachhaltige Investments dienen. Ziel ist es, die Transparenz ganzheitlicher Anlageentscheidungen durch eine verbesserte Informationslage zu fördern und über ein vielfältiges Indexangebot Best Practice aufzuzeigen. Die Indizes lenken die Aufmerksamkeit von Kapitalmarktteilnehmern auf nachhaltig handelnde Unternehmen. Im Jahr 2012 erweiterte STOXX Ltd., eine Tochtergesellschaft der Deutsche Börse AG, das Angebot an Nachhaltigkeitsindizes erneut; es umfasst nun 19 Indizes. Mit der STOXX ESG Leaders-Indexfamilie (ESG steht für „Environment Social Governance“, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) verfügt die Gruppe Deutsche Börse über Nachhaltigkeitsindizes, deren Auswahlmodell vollständig auf transparenten Kriterien aufbaut. Basierend auf dem vom Deutschen Verband der Finanzanalysten (DVFA) veröffentlichten Standard „KPIs for ESG 3.0“ und Daten des führenden Anbieters von Nachhaltigkeitsdaten, Sustainalytics, wurde ein einheitliches Modell entwickelt, nach dem alle Unternehmen aus dem weltweiten Aktienindex STOXX® Global 1800 in den ESG-Kriterien mit einer einheitlichen und nachvollziehbaren Punktzahl versehen werden. Der zugrunde liegende Kriterienkatalog kann auf der Internetseite www.stoxx.com eingesehen werden. Zur fortlaufenden Pflege und Überprüfung des Modells wurde zudem mit dem STOXX ESG Advisory Board ein internationales Expertengremium aus Forschung und Wissenschaft sowie der Wirtschaft ins Leben gerufen. In diesem Gremium ist je ein Vertreter der Deutsche Börse AG und der Eurex vertreten. Neben den STOXX ESG Leaders-Indizes berechnet und vermarktet STOXX weitere Indizes, die nachhaltige Investments abbilden: Aus einer Kooperation mit der v. a. für ihre Nachhaltigkeitsforschung renommierten Schweizer Privatbank Sarasin gehen die DAXglobal® Sarasin Sustainability-Indizes für Deutschland und die Schweiz sowie die STOXX Europe Sustainability-Indexfamilie – eine Reihe von paneuropäischen nachhaltigen Indizes – hervor. Emissionshandel In Kooperation mit der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig betreibt Eurex einen regulierten, transparenten Marktplatz für den Handel von Treibhausgas-Emissionen (CO2), mit dessen Hilfe sich die im Klimaabkommen von Kyoto vereinbarten Ziele besser erreichen lassen. Hier können Marktteilnehmer beider Börsen auf einer gemeinsamen Plattform handeln und Risiken absichern, die sich aus ihren Aktivitäten am Emissionsmarkt ergeben. Neben Emissionsrechten werden an der EEX Derivate auf Strom, Gas und Kohle gehandelt. Darüber hinaus gibt die Gruppe Deutsche Börse seit Oktober 2010 monatlich einen CO2-Bericht (Monthly Carbon Report) heraus. Dieser schließt eine Informationslücke im CO2-Markt und macht das tatsächliche Ausmaß von CO2-Emissionen in Energiewirtschaft und Industrie für Analysten und Händler transparent. Informationsportal für nachhaltige Wertpapiere Mit dem Informationsportal für nachhaltige Wertpapiere (INW) unterstützt die Deutsche Börse sowohl Privatanleger als auch institutionelle Investoren dabei, Kriterien zur Nachhaltigkeit in ihre Investitionsentscheidungen mit einzubeziehen. Der kostenlose Service ist Bestandteil von www.boerse-frankfurt.de und bündelt Informationen über alle bei der Deutschen Börse handelbaren nachhaltigen Produkte (d. h. Aktien, Indizes, Investmentfonds und Zertifikate) auf einer Plattform. Die Datenstammblätter im Informationsportal enthalten neben den Unternehmensstammdaten und wesentlichen Finanzkennzahlen von 1.800 weltweiten Unternehmen des STOXX-Universums ergänzende ESG-Kennzahlen sowie Datenpunkte des Carbon Disclosure Project. Die ESG-Daten korrespondieren mit der Unternehmenseinstufung für die STOXX Global ESG Leaders-Indexfamilie und werden von Sustainalytics, einem der weltweit führenden Research-Anbieter, zur Verfügung gestellt. Zudem veröffentlicht die Gruppe Deutsche Börse eine Transparenz- bzw. eine Leistungskennzahl in Bezug auf den Klimaschutzbeitrag des jeweiligen Unternehmens. Ermittelt wird dieser Wert vom Carbon Disclosure Project, einer gemeinnützigen Organisation, die die weltweit größte Datenbank für unternehmensrelevante Klimainformationen unterhält. Initiativen zur Optimierung der eigenen Nachhaltigkeitsleistung Energieeffizientes IT-Management Die Gruppe Deutsche Börse erfüllt ihre Rolle als Marktplatzorganisator maßgeblich durch das Entwickeln und Betreiben IT-basierter Lösungen. Deshalb stellt ein energieeffizientes IT-Management einen vergleichsweise großen Optimierungsbereich für ihre Nachhaltigkeitsleistung dar. Leitidee des nachhaltigen IT-Managements der Gruppe Deutsche Börse ist die Erreichung einer höchstmöglichen operativen Effizienz, d. h. die optimierte Auslastung von Servern und Storage-Systemen, sowie die Reduktion von Backup-Systemen, soweit dies die Anforderungen des Marktes an Sicherheit und Geschwindigkeit der Systeme zulassen. Ein weiteres Ziel ist eine möglichst dauerhafte Nutzung der im Einsatz befindlichen Server durch aktive Lastenverteilung. Für die Serverräume der Gruppe Deutsche Börse in Frankfurt am Main wurde ein neues, flexibles Profilsystem ausgewählt, das eine vollständige Trennung der kalten Zuluft von der warmen Abluft ermöglicht, die sog. Kaltgangeinhausung. Dieses Profilsystem verhindert die Vermischung von Kalt- und Warmluft. Der Einsatz von Glasfaser- anstelle von Kupferkabeln und das Nutzen von Direktkühlung führen darüber hinaus zur nachhaltigen Senkung des Stromverbrauchs. 2012 wurden alle im Rechenzentrum untergebrachten Server mit umweltfreundlich erzeugtem Strom aus 100 Prozent Wasserkraft versorgt. Am Standort Luxemburg liegt das Rechenzentrum des Unternehmensbereichs Clearstream unterhalb des Bürogebäudes. Dies ermöglicht eine besonders effiziente Energienutzung durch das Beheizen der Büroflächen mit der warmen Abluft der Server. Weitere Energieeinsparungen konnten durch die Direktkühlung der Serverräume mit Außenluft erzielt werden. Auch außerhalb der Rechenzentren liegt der Fokus auf nachhaltigen, energieeffizienten IT-Lösungen. So werden z. B. gruppenweit sog. Thin Clients (Netzwerkcomputer ohne eigene Festplatten) eingesetzt und eine bewusst langlebige und ökologisch zertifizierte Hardware (ausgezeichnet mit dem Label „Energy Star“) ausgewählt. Ressourcenschonende Betriebsökologie Die Gruppe Deutsche Börse versteht unter Umweltschutz die unbedingte Verpflichtung, die natürlichen Lebensgrundlagen zu bewahren. Sie hat daher das Ziel, den eigenen „ökologischen Fußabdruck“ möglichst genau zu erfassen und stetig zu verringern. Von hoher Relevanz hierbei ist das Gebäudemanagement. So ist bereits im Rahmen der Planung der Konzernzentrale in Frankfurt/Eschborn auf die Implementierung energieeffizienter und ressourcenschonender Systeme geachtet worden. Durch die Stromproduktion im hauseigenen Blockheizkraftwerk wird der Eigenstrombedarf bis zu 60 Prozent gedeckt. Aufgrund der ökologisch innovativen Bauweise wurde das Gebäude 2010 als erstes deutsches Bürogebäude mit dem Platin-Standard des amerikanischen Nachhaltigkeitszertifikats „Leadership in Energy and Environmental Design“ (LEED) ausgezeichnet. Das Clearstream-Gebäudeensemble „The Square“ hat als erste Bestandsimmobilie in Luxemburg das Nachhaltigkeitszertifikat „NF Bâtiments Tertiaires – Démarche HQE“ erhalten. Weitere Initiativen zur Verbesserung der Betriebsökologie der Unternehmensgruppe konzentrieren sich auf die Reduzierung des Treibhausgas-Ausstoßes, des Verbrauchs von Wasser und Papier sowie des Abfallaufkommens. Diese umfassen: • Einsatz von Pendelbussen zwischen den Lokationen Eschborn und Luxemburg statt individueller Fahrten • Angebot von Jobtickets für den öffentlichen Nahverkehr für die Mitarbeiter in Eschborn • Nutzung von Videokonferenztechnik anstelle von Dienstreisen • Automatische Voreinstellung der Drucker auf doppelseitiges Drucken • Reduktion der Printpublikationen • Versand von Brief- und Paketsendungen am Standort Frankfurt bzw. von Paketsendungen am Standort Luxemburg über die „Go Green“-Initiative von Deutscher Post und DHL • Organisation gruppenweiter „Green Days“ zur Sensibilisierung der Mitarbeiter für Umweltthemen Code of Conduct für Lieferanten Eine seit Ende 2009 gültige Nachhaltigkeitsvereinbarung zwischen der zentralen Einkaufsabteilung sowie den Lieferanten und Dienstleistern der Gruppe Deutsche Börse fordert die verbindliche Einhaltung von grundlegenden Rechtsnormen und Verhaltensregeln, z. B. die Achtung von Menschen- und Arbeitnehmerrechten. Die Vereinbarung stellt außerdem ökologische und soziale Anforderungen an die Dienstleister. Bis Ende 2012 unterzeichneten Lieferanten, auf die rund 94 Prozent des weltweiten Einkaufsvolumens entfallen, diesen Code of Conduct, sofern sie nicht über Selbstverpflichtungen verfügen, die die genannten Punkte berücksichtigen oder diese in ihrer Ausgestaltung noch übertreffen. Im Rahmen der Geschäftsbeziehung werden die Lieferanten periodisch bewertet. Zu den Evaluationskriterien zählen Aspekte der ökonomischen, ökologischen und ethischen Nachhaltigkeit. Verantwortungsbewusste Beschaffung Die Gruppe Deutsche Börse achtet bereits beim Materialeinkauf darauf, möglichst ausschließlich umweltverträgliche Produkte zu erwerben. Dazu gehören FSC-Papier, wieder aufgearbeitete Toner und andere Büroartikel und -kleingeräte, die mit den Umweltsiegeln „Blauer Engel“ und „Energy Star“ ausgezeichnet sind. Nachhaltigkeits-Ratings Nachhaltigkeits-Ratings beurteilen die Nachhaltigkeitsberichterstattung und -leistungen von Unternehmen. Sie messen ökologische, gesellschaftliche und Corporate Governance-Leistungen und bewerten den ganzheitlichen Umgang der Unternehmen mit Chancen und Risiken. Für nachhaltig orientierte Investoren spielen die Ergebnisse dieser Ratings zunehmend eine Rolle bei der Bewertung von Unternehmen auf dem Kapitalmarkt. Auch die Gruppe Deutsche Börse wird regelmäßig von verschiedenen Dienstleistern wie Robeco SAM, Sustainalytics, EIRIS, oekom, Vigeo und Sarasin analysiert. Die positive Bewertung in verschiedenen Nachhaltigkeits-Ratings und -Rankings hat zur wiederholten Aufnahme der Deutsche Börse-Aktie in folgenden Nachhaltigkeitsindizes geführt: • Dow Jones Sustainability-Indizes (DJSI): seit 2005 im DJSI World und DJSI Europe; Ergebnis Robeco SAM Rating: Unternehmen 57; Sektordurchschnitt 39 • FTSE4Good Index: seit 2009 im Global Index und im Europe Index; Ergebnis EIRIS/IMUG Rating: Absolutes Ergebnis 4 von 5; Supersector Relative 95 von 100 Punkten • Carbon Disclosure Leadership Index (CDLI): seit 2009; Ergebnis: 89 von 100 • STOXX ESG Leaders Index: seit 2011 (Jahr der Auflegung). Aufgrund des vollständig regelbasierten und transparenten Rating-Modells von STOXX besteht kein Interessenkonflikt; Sustainalytics Rating: Gesamtergebnis 72 (E: 70, S: 66, G: 83), Ranking: Platz 4 von 139 Unternehmen • ECPI Ethical Index Euro: seit 2008 • MSCI World ESG Index: seit 2010 (Jahr der Auflegung) • Advanced Sustainability Performance Index (ASPI): seit 2003 Zentrale Kennzahlen zur Corporate Responsibility der Gruppe Deutsche Börse scroll 2012 2011 Transparenz Anteil der Unternehmen, die nach höchsten Transparenzstandards berichten (nach Marktkapitalisierung)1) % 83 77 Zahl der berechneten Indizes ca. 12.000 ca. 8.600 davon Nachhaltigkeitsindizes 19 15 Sicherheit Systemverfügbarkeit der Handelssysteme (Xetra®/Eurex®) % 99,999 99,975 Über Eurex Clearing verrechnete Marktrisiken (monatlicher Bruttodurchschnitt) Mrd. € 7.507 9.230 Lieferantenmanagement Anteil des Umsatzes mit Lieferanten/Dienstleistern, die den Code of Conduct unterzeichnet haben bzw. über darüber hinaus gehende Selbstverpflichtungen verfügen % 94,3 91,1 Compliance Geahndete Korruptionsfälle 0 0 Anteil der Geschäftseinheiten, die auf Korruptionsrisiken untersucht wurden % 100 100 Mitarbeiter, die in Anti-Korruptionsmaßnahmen geschult wurden2) 1.133 248 Anzahl berechtigter Kundenbeschwerden in Bezug auf Datenschutz 0 1 Umwelt Energieverbrauch3) MWh 69.120 68.073 Treibhausgas-Emissionen t 29.452 29.799 davon Treibhausgas-Emissionen für Reisen t 6.304 7.315 Wasserverbrauch4) m3 63.757 63.144 Papierverbrauch5) t 113 122 Geldwert wesentlicher Bußgelder und Gesamtzahl nicht monetärer Strafen wegen Nichteinhaltung von Rechtsvorschriften im Umweltbereich € 0 0 Gesellschaftliches Engagement Projektausgaben Corporate Responsibility pro Mitarbeiter6) € 850 900 Corporate Volunteering-Tage pro Mitarbeiter Tage 2 2 1) Marktkapitalisierung der im Prime Standard (Aktien) gelisteten Unternehmen in Relation zur Marktkapitalisierung der insgesamt an der Frankfurter Wertpapierbörse gelisteten Unternehmen 2) Neben Erstschulungen bei Neueinstellung erfolgen Compliance-Schulungen im Zweijahresturnus. Entsprechend können Mitarbeiterzahlen im direkten Jahresvergleich stark voneinander abweichen. 3) Der ausgewiesene Energieverbrauch umfasst den direkten und indirekten Energieverbrauch. 4) Der ausgewiesene Wasserverbrauch umfasst ausschließlich die von kommunalen Versogern bezogene Wassermenge. 5) Der ausgewiesene Papierverbrauch umfasst nur den Bürobedarf. 6) Für Mitgliedschaften, Spenden, Sponsoring und Kommunikation; enthält weder Sozialleistungen noch Aufwendungen für Corporate Volunteering-Freistellungen Risikobericht Das Risikomanagement ist ein integraler Bestandteil der Führung und Kontrolle innerhalb der Gruppe Deutsche Börse. Ein wirksames und effizientes Risikomanagement sichert deren Fortbestand und trägt nachhaltig zum Erreichen der Unternehmensziele bei. Die Gruppe hat dazu eine konzernweite Risikostrategie und ein konzernweites Risikomanagementsystem etabliert, in dem Funktionen, Prozesse und Verantwortlichkeiten definiert sind und das für alle Mitarbeiter und organisatorischen Einheiten der Gruppe Deutsche Börse verbindlich ist. Risikostrategie Die Risikostrategie der Gruppe Deutsche Börse basiert auf ihrer Geschäftsstrategie und gibt für die operationellen, die finanzwirtschaftlichen, die Geschäftsrisiken und das Gesamtrisiko der Gruppe das Höchstmaß des zu übernehmenden Risikos als Limit vor. Dies geschieht durch entsprechende Vorgaben für Risikomanagement, -kontrolle und -begrenzung. Die Gruppe stellt sicher, dass geeignete Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung und Übertragung von Risiken bzw. zu deren bewusster Übernahme getroffen werden. Diese Grundlagen der Strategie finden in allen Geschäftssegmenten der Gruppe Anwendung. Die Risikostrategie ermöglicht die zeitnahe und adäquate Kontrolle von Risiken. Informationen, die notwendig sind, um die Risiken zu steuern, werden erfasst und mittels strukturierter und konsistenter Verfahren bewertet. Die Ergebnisse der Bewertung werden in einem Reporting-System zusammengeführt, mittels dessen die Risiken systematisch beurteilt und kontrolliert werden können. Entsprechende Berichte werden sowohl auf regelmäßiger Basis erstellt als auch ad hoc; sie umfassen bestehende ebenso wie potenzielle Risiken. Das Risikomanagement der Gruppe Deutsche Börse basiert auf folgenden Prinzipien: • Jeder Vorstand der Gruppe trägt die ultimative Verantwortung für das Risikomanagement der Gruppe Deutsche Börse und ihrer Gesellschaften. • Risikobewusstsein und eine damit einhergehende Risikokultur sollen durch eine klare Organisationsstruktur, definierte Verantwortlichkeiten, adäquate Prozesse und kontinuierliche Wissensvermittlung an die Mitarbeiter sichergestellt werden. • Die verantwortlichen Führungsebenen sollen in jedem Fall offen, rechtzeitig und vollständig über relevante Risiken und das Risikoprofil der Gruppe unterrichtet werden. • Ein effektives und effizientes Risikomanagement unterstützt die Gruppe Deutsche Börse beim Erreichen ihrer Geschäftsziele und sichert den Fortbestand des Unternehmens. Das Risikomanagementsystem soll die risikorelevanten Informationen rechtzeitig vollständig und konsistent bereitstellen, um so die Identifizierung, Bewertung und Kontrolle von Risiken sowie die Berichterstattung über sie zu gewährleisten. Risikomanagementsystem Mit ihrem Risikomanagementsystem stellt die Gruppe Deutsche Börse sicher, dass alle Führungsausschüsse der Gruppe das Risikoprofil des gesamten Konzerns oder einzelner juristischer Einheiten sowie spezifische materielle Risiken zeitnah kontrollieren können. Ziel ist, Entwicklungen, die die Gruppe gefährden könnten, rechtzeitig zu identifizieren und geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Governance Mit der Governancestruktur ihres Risikomanagementsystems sorgt die Gruppe Deutsche Börse dafür, dass im gesamten Konzern ein ausgeprägtes Risikobewusstsein besteht und dass die Wirksamkeit und Effizienz des Risikomanagementsystems garantiert ist. Der Vorstand der Deutsche Börse AG ist für das gruppenweite Risikomanagement verantwortlich. Der Aufsichtsrat überwacht die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems. Darüber hinaus beschäftigt sich der Finanz- und Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats mit der Risikostrategie der Gruppe, der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems und behandelt die vierteljährlichen Berichte von Group Risk Management (GRM). Diese Berichte enthalten Bewertungen von bestehenden und neuen Risiken. Der Gesamtaufsichtsrat wird über die Inhalte dieser Berichte schriftlich informiert. Auf der Ebene der Segmente sind der Finanzvorstand und die Geschäftsbereiche gemeinsam für das Risiko-management verantwortlich. Als Steuerungsgremium fungiert dabei das gruppenweite Risikokomitee der Gruppe Deutsche Börse; diesem steht der Finanzvorstand der Gruppe vor. Die zentrale Aufgabe des Risikokomitees ist die Unterstützung des Vorstands bei der Überwachung des Risikoprofils der Gruppe Deutsche Börse. Das Komitee setzt sich zusammen aus den Leitern der relevanten Geschäftsbereiche sowie Vertretern aus dem Bereich des Finanzvorstands, z. B. Group Risk Management, ein zentraler Funktionsbereich, der die Arbeit des Ausschusses koordiniert. Das Risikokomitee überwacht die Validität und Zuverlässigkeit der Risikostrategie, des Risikomanagementsystems, inkl. der verwendeten Methoden, und des Risikomanagementprozesses. Es fördert darüber hinaus das gruppenweite Risikobewusstsein und behandelt aktuelle Risikobewertungen. Sollten Maßnahmen zur Verringerung oder Vermeidung von Risiken notwendig sein, schlägt das Risikokomitee diese vor. Die Geschäftsbereiche identifizieren Risiken und melden diese zeitnah an GRM. Die Geschäftsbereiche übernehmen außerdem das Risikocontrolling, informieren ihr jeweiliges Management über die Entwicklung risikorelevanter Kennzahlen und verbessern stetig die Qualität der Risikomanagementprozesse. GRM stellt sicher, dass das ganzheitliche Risikomanagementsystem angewandt wird und dass es in allen Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse den gleichen Mindeststandards entspricht. Neben den Finanz- und Prüfungsausschuss berichtet GRM quartalsweise und ggf. ad hoc an den Vorstand der Deutsche Börse AG. GRM schlägt dem Risikokomitee und dem Vorstand der Gruppe Deutsche Börse die Risikostrategie und deren Ausgestaltung in Form von Richtlinien für das Risikomanagement vor. Zudem übernehmen weitere Bereiche der Gruppe Deutsche Börse relevante Risikomanagement-Funktionen. Die Aufgabengebiete Kredit und Treasury werden z. B. zentral durch Vertreter aus dem Bereich des Finanzvorstands verantwortet. Des Weiteren nimmt der Bereich Financial Accounting & Controlling die Berichterstattung an die Aufsichtsbehörden vor, um regulatorischen Vorgaben zu entsprechen. Darüber hinaus ist der Bereich für das Controlling des Budgets der gesamten Gruppe verantwortlich. Die Funktion Internal Auditing stellt durch unabhängige Prüfungen sicher, dass die Risikocontrolling- und Risikomanagementfunktionen angemessen organisiert sind und ihre Aufgaben erfüllen. Das Risikofrüherkennungssystem der Deutsche Börse AG wird im Rahmen der gesetzlichen Vorgabe durch den Abschlussprüfer geprüft. Risikomanagementprozess Das Risikomanagementsystem der Gruppe Deutsche Börse dient zur Umsetzung der vom Vorstand verantworteten Risikostrategie. Dazu müssen alle potenziellen Verluste rechtzeitig erkannt, zentral erfasst, bewertet (d. h. so weit wie möglich finanziell quantifiziert) und einschließlich Empfehlungen an den Vorstand berichtet und kontrolliert werden. Der Risikomanagementprozess der Gruppe Deutsche Börse umfasst somit fünf Stufen (siehe auch die Grafik auf der nächsten Seite). Stufe 1: Identifizierung von Risiken In diesem ersten Schritt werden Gefahren und Ursachen für Verluste oder Betriebsstörungen identifiziert. Risiken können als Folge interner Aktivitäten oder aufgrund externer Faktoren entstehen. Alle Vorfälle, die erhebliche Auswirkungen auf das Geschäft der Gruppe Deutsche Börse haben könnten oder das Risikoprofil ändern würden, müssen so früh wie möglich erkannt werden. Für die Identifizierung dieser potenziellen Risiken sind alle Geschäftsbereiche und deren Mitarbeiter verantwortlich. Stufe 2: Meldung von Risiken Alle Geschäftsbereiche müssen GRM regelmäßig und in akuten Fällen ad hoc über die Risiken informieren, die sie identifiziert und quantifiziert haben. Dieses Vorgehen gewährleistet, dass alle potenziellen Risiken und Gefahren zentral erfasst werden. Stufe 3: Bewertung von Risiken Auf Basis der verfügbaren Informationen bewertet GRM das Gefährdungspotenzial quantitativ und qualitativ. Bei der quantitativen Bewertung eines potenziellen Risikos wird die VaR-Methode angewandt (siehe Abschnitt „Methoden des Risikomanagements“ dieses zusammengefassten Lageberichts). Zur qualitativen Bewertung bestimmter Risiken, insbesondere regulatorischer Anforderungen, verwendet die Gruppe Deutsche Börse eine Risikomatrix. Diese Matrix ermöglicht eine Betrachtung von Risiken über einen Zeitraum, der den üblichen Betrachtungshorizont von zwölf Monaten übersteigt. Dadurch kann eine umfassende mehrjährige Betrachtung der Risikosituation der gesamten Gruppe gewährleistet werden. Stufe 4: Kontrolle von Risiken Alle Geschäftsbereiche und deren Mitarbeiter sind für die Risikokontrolle und die Einführung von Maßnahmen zur Schadensbegrenzung verantwortlich. Die Handlungsalternativen lauten: Risikominderung, bewusste Akzeptanz des Risikos, externer Risikotransfer oder Risikovermeidung. Die Geschäftsbereiche bestimmen, welche Alternative jeweils am besten geeignet ist und setzen diese um. Das Interne Kontrollsystem (IKS), das der Vorstand für die Gruppe Deutsche Börse eingerichtet hat (für Details siehe den Abschnitt „Ziele und Strategien“ dieses zusammengefassten Lageberichts), dient der Prävention von Risiken. Es soll den effektiven und effizienten Geschäftsbetrieb der Gruppe sicherstellen, Vermögensschäden verhindern bzw. aufdecken und somit das gesamte Geschäftsvermögen schützen. Es umfasst sowohl prozessintegrierte als auch prozessunabhängige Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen. Das IKS ist neben weiteren Kontrollmaßnahmen integraler Bestandteil des Risikomanagementsystems und wird kontinuierlich weiterentwickelt und angepasst, sobald sich Rahmenbedingungen ändern. Stufe 5: Bericht über die Risiken Die verantwortlichen Vorstandsmitglieder und Gremien werden über erhebliche Risiken, deren Bewertung und mögliche sofortige Gegenmaßnahmen informiert; ggf. erhalten sie weitere Empfehlungen, damit sie geeignete Schritte veranlassen können. Zudem erstattet GRM den Vorständen der Clearstream Holding-Gruppe und der Eurex Clearing AG einmal pro Jahr Bericht in Form des sog. Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP) und erfüllt so die Vorgaben der zweiten Säule des Basel II-Regelwerks. Dabei berichtet GRM über die aktuelle Risikosituation und bewertet die Kapitalausstattung der Clearstream Holding-Gruppe und der Eurex Clearing AG. Gemäß der dritten Säule von „Basel II“ kommen die Clearstream Holding-Gruppe und die Eurex Clearing AG in ihrer Eigenschaft als Finanzinstitute zudem einer breiten Berichtspflicht ihrer Geschäftsaktivitäten nach. Insbesondere berichten die Gesellschaften regelmäßig über die Methoden ihres Risikomanagements und die Bewertung der Kapitalausstattung an die Aufsichtsbehörden. Beispiel zum Ablauf des Risikomanagementprozesses Bei einer Tochtergesellschaft der Gruppe Deutsche Börse geht eine Forderung eines Kunden nach Vergütung eines Schadens ein. Zunächst identifiziert die betroffene Abteilung die Ursache dieser Schadenersatzforderung und der für operationelle Risiken Verantwortliche der Abteilung evaluiert die potenziellen Auswirkungen des Ereignisses (Stufe 1). Übersteigt die Höhe der Schadenersatzforderung einen bestimmten Schwellenwert, trägt der für operationelle Risiken Verantwortliche das Ereignis mit seinen Auswirkungen und, falls die Schadenersatzforderung berechtigt ist, die Vergütung des Schadens in die Event-Datenbank für operationelle Risiken ein. Dadurch wird GRM über das Ereignis benachrichtigt (Stufe 2). GRM analysiert die vorliegenden Daten, bewertet den Fall und unterbreitet ggf. Vorschläge für Maßnahmen (Stufe 3). Falls notwendig, nimmt das Linienmanagement daraufhin Verbesserungen vor und ergreift die entsprechenden Maßnahmen (Stufe 4). Über das Ereignis, seine Details und Auswertung sowie möglicherweise bereits geplante Maßnahmen informiert GRM den Vorstand im darauffolgenden Quartalsbericht oder ad hoc, falls erforderlich (Stufe 5). Methoden des Risikomanagements Die Gruppe Deutsche Börse wendet verschiedene quantitative sowie qualitative Methoden des Risikomanagements an, um das Risikoprofil zu überwachen und zu steuern. Die Kombination verschiedener Methoden soll dabei ein möglichst vollständiges Bild der aktuellen Risikosituation zeichnen. Dies ermöglicht der Gruppe Deutsche Börse, geeignete Maßnahmen zur Sicherung des Fortbestands der Gruppe zu treffen. Im Folgenden werden die zentralen Risikosteuerungsinstrumente vorgestellt, die von der Gruppe Deutsche Börse angewendet werden. Value at Risk Die Gruppe Deutsche Börse verwendet in der gesamten Gruppe, einschließlich der nicht der Regulation durch Aufsichtsbehörden unterliegenden Einheiten, einen standardisierten Ansatz für die Messung und Berichterstattung aller Risiken: den „Value at Risk“,,VaR. Mit dem VaR kann das allgemeine Risikoprofil umfassend dargestellt und gesteuert werden. Er beziffert Risiken und stellt, bezogen auf das angegebene Konfidenzniveau, die Obergrenze der kumulierten Verluste dar, die der Gruppe Deutsche Börse entstehen können, wenn bestimmte Verlustereignisse innerhalb eines festgelegten Zeitraums eintreten. Ebenso können durch VaR-Analysen mögliche Konzentrationsrisiken aufgezeigt werden. Die Gruppe ermittelt den VaR in drei Schritten: • Schritt 1: Bestimmung der Verlustverteilung für jedes einzelne Risiko. Auf Basis historischer Daten (beispielsweise Marktdaten, bisherige Ausfälle, geltend gemachte Ansprüche oder Betriebsunterbrechungen) oder anhand von Risikoszenarien wird für jedes einzelne Risiko eine Verlustverteilung ermittelt. Diese Verteilung kann z. B. eine Lognormalverteilung (wird häufig für das Risiko von Fehlverarbeitungen verwendet) sein oder eine Bernoulli-Verteilung (wird z. B. zur Simulation von Kontrahentenausfällen im Kreditrisiko verwendet). • Schritt 2: Simulation der Verluste anhand der Monte-Carlo-Methode. Mit einer Monte-Carlo-Simulation werden möglichst viele Verlustereignisse gemäß den getroffenen Verteilungsannahmen simuliert, um eine stabile VaR-Berechnung zu erreichen. Das Ergebnis ist eine Verteilung der möglichen Gesamtverluste. • Schritt 3: Berechnung des VaR auf Basis der Monte-Carlo-Simulation. Die Verluste der Monte-Carlo-Simulation werden nach ihrer Größe in absteigender Reihenfolge sortiert; auf den vorgegebenen Konfidenzniveaus werden die entsprechenden Verluste bestimmt. Ökonomisches Kapital Mit Hilfe des VaR kann das Ökomische Kapital (Economic Capital, EC) der Gruppe ermittelt werden. Das EC misst die Höhe des Kapitals, das benötigt wird, um auch extreme Ereignisse über einen Zeitraum von zwölf Monaten abdecken zu können. Das Ökonomische Kapital wird auf einem Konfidenzniveau von 99,98 Prozent berechnet. Dies bedeutet, dass die Verluste in den folgenden zwölf Monaten das berechnete EC mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,98 Prozent nicht überschreiten werden. Die Gruppe Deutsche Börse wendet dabei zwei verschiedene Konzepte des EC an. Diese unterscheiden sich hinsichtlich der angenommenen Diversifikation zwischen den Einzelrisiken und zwischen den Segmenten. • Erforderliches Ökonomisches Kapital: Das erforderliche Ökonomische Kapital betrachtet keine Diversifikationseffekte, d. h. es wird eine Korrelation von 1 zwischen den Einzelrisiken sowie für die Inter-Unternehmenskorrelation angenommen. Damit verwendet die Gruppe Deutsche Börse den konservativsten Ansatz. • Diversifiziertes erforderliches Ökonomisches Kapital: Bei der Berechnung des diversifizierten erforderlichen Ökonomischen Kapitals werden hingegen Diversifikationseffekte zwischen den Einzelrisiken berücksichtigt. Expected Shortfall Als komplementäre Methode zum EC verwendet die Gruppe Deutsche Börse das Konzept des Expected Shortfall. Der Expected Shortfall ist definiert als der Durchschnitt der Verluste, die das EC übersteigen. Ziel dieses Konzepts ist, die Betrachtung des EC zu ergänzen, indem Informationen über mögliche Verluste gewonnen werden, die das EC übersteigen. Stresstests Darüber hinaus führt die Gruppe Deutsche Börse für die Segmente Clearstream und Eurex mit ihren jeweiligen juristischen Einheiten Stresstestberechnungen für operationelle und finanzwirtschaftliche Risiken durch. Diese Stresstests simulieren das Auftreten extremer Verluste bzw. eine Häufung großer Verluste in einem Jahr. Da die Gruppe bislang keine großen Schäden erlitten hat, werden hierfür potenzielle Risikoszenarien definiert. Diese Risikoszenarien beschreiben mögliche Schadensereignisse, deren Eintrittswahrscheinlichkeit und potenzielle Schadenshöhe, wobei letztere geschätzt wird. Die durch die Stresstests ermittelten Werte werden mit Limits verglichen, die als Teile der Risikodeckungsmassen definiert sind. Es werden dabei sowohl historische als auch hypothetische Szenarien durchgerechnet. Inverse Stresstests Seit 2011 werden zusätzlich inverse Stresstests berechnet. Mit Hilfe dieses Instruments werden Schadensszenarien ermittelt, die eintreten müssten, um die Risikodeckungsmassen zu überschreiten. Regulatorische Anforderungen Nach der Genehmigung durch die luxemburgische Aufsichtsbehörde CSSF (Commission de Surveillance du Secteur Financier) wenden die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG seit dem 1. Januar 2008 und die Clearstream Holding AG auf Gruppenebene nach Genehmigung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) seit dem 7. Oktober 2010 den fortgeschrittenen Messansatz an (Advanced Measurement Approach, AMA), um die Eigenkapitalanforderungen für operationelle Risiken nach der Solvabilitätsverordnung (SolvV, Verordnung über die angemessene Eigenmittelausstattung von Instituten, Institutsgruppen und Finanzholding-Gruppen) auf Basis des „Basel II“-Regelwerks zu ermitteln. Die Eurex Clearing AG verwendet den Basisindikatoransatz für die Bemessung der Eigenkapitalanforderungen bezogen auf operationelle Risiken. Für Kredit- und Marktpreisrisiken wird gruppenweit der Standardansatz verwendet. Risikodeckungskonzepte Die Gruppe verwendet zwei Konzepte für die Risikodeckung: die Risikotragfähigkeit nimmt die Liquidation der Gruppe an (gone concern), während der Risikoappetit von der Fortführung der Gruppe ausgeht (going concern). GRM berichtet die Ergebnisse der Konzepte der Risikotragfähigkeit und des Risikoappetits vierteljährlich Risikokomitee, Vorstand sowie Finanz- und Prüfungsausschuss. Durch dieses Vorgehen wird gewährleistet, dass die vom Vorstand in der Risikostrategie vorgegebenen Risikolimite kontrolliert und nachhaltig eingehalten werden. Risikotragfähigkeit Zur Feststellung der Risikotragfähigkeit berechnet die Gruppe Deutsche Börse das erforderliche Ökonomische Kapital. Beim erforderlichen Ökonomischen Kapital wird der konservativste Ansatz verfolgt, um die Abhängigkeiten abzubilden. Es wird ein Wert von 1 sowohl für die Korrelation der Intrarisiko-Diversifikationseffekte als auch für die Inter-Unternehmenskorrelation angenommen, d. h. dass diese potenziellen Risiken gleichzeitig auftreten und deshalb addiert werden. Für die Gruppe Deutsche Börse dient als verfügbare Risikodeckungsmasse das bilanzierte Eigenkapital nach IFRS, u. a. korrigiert um einen Betrag, der dem Risiko Rechnung trägt, dass immaterielle Vermögenswerte in einer Stresssituation nicht zum Buchwert liquidiert werden können. Für die Clearstream Holding-Gruppe wird als verfügbare Risikodeckungsmasse des erforderlichen Ökonomischen Kapitals das Regulatorische Kapital verwendet (Details siehe Erläuterung 20 des Konzernanhangs). Das erforderliche Ökonomische Kapital wird der verfügbaren Risikodeckungsmasse gegenübergestellt. Die Gruppe Deutsche Börse berechnet das erforderliche Ökonomische Kapital auch auf Ebene der Einzelrisiken und der Geschäftssegmente. Diesen werden jeweils entsprechende Limite gegenübergestellt, die einen definierten Prozentsatz der verfügbaren Risikodeckungsmasse darstellen. Risikoappetit Um festzustellen, dass der Fortbestand der Gruppe gesichert ist, wird das Konzept des Risikoappetits verwendet. Dazu wird zunächst das diversifizierte erforderliche Ökonomoische Kapital bestimmt. Es wird analog zum erforderlichen Ökonomischen Kapital berechnet. Jedoch werden hierbei Diversifikationseffekte zwischen Einzelrisiken und zwischen den Geschäftssegmenten berücksichtigt. Diese ergeben sich, da Verluste nicht für alle Einzelrisiken gleichzeitig auftreten und somit der VaR für das Gesamtrisiko niedriger ist als die Summe der VaR-Werte für die Einzelrisiken. Als Risikoappetit wird das geplante EBIT des Folgejahres definiert. Es stellt das Risikolimit für die Gruppe dar, um ihre Geschäftsziele zu erreichen. Die Einhaltung des Limits wird sowohl auf Ebene der Gruppe als auch auf Ebene der Segmente überprüft. Risikomanagement als Beitrag zur Nachhaltigkeit Mit ihrem Angebot an Risikomanagement-Services verfolgt die Gruppe Deutsche Börse das Ziel, einen nachhaltigen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Das geschieht in erster Linie, indem die Deutsche Börse als Kapitalmarktorganisator für integre und sichere Märkte sorgt und durch ihre Preisfindungsfunktion die Allokationseffizienz der Märkte erhöht. Für ihre Kunden übernimmt die Gruppe Deutsche Börse darüber hinaus wichtige Risikomanagementfunktionen und trägt so zur Effizienz und zur systemischen Stabilität der Kapitalmärkte bei: • Seit 2011 erlaubt beispielweise die Client Asset Protection-Lösung, dass die im Clearinghaus hinterlegten Vermögenswerte eines Kunden beim Ausfall eines Handelspartners eindeutig dem betroffenenen Teilnehmer zugeordnet werden können. • Durch den systematischen Ausbau des zentralen Kontrahenten ist die Gruppe Deutsche Börse künftig in der Lage, Risiken im außerbörslichen Handel besser abzusichern. • Über den Teilkonzern Clearstream verwahrt und verwaltet die Deutsche Börse Wertpapiere im Auftrag ihrer Kunden bei höchster Sicherheitsstufe i. d. R. elektronisch. Eine effiziente Nutzung der verwahrten Wertpapiere wird durch den Global Liquidity Hub gewährleistet. Zudem ermöglicht die Gruppe Deutsche Börse die Abwicklung anonymer und besicherter Geldmarkttransaktionen mittels GC Pooling. Mit ihrem eigenen Risikomanagement gewährleistet die Gruppe Deutsche Börse, dass sie eben diese Dienstleistungen kontinuierlich anbieten kann (für Details siehe Abschnitt „Business Continuity-Management“). Beschreibung und Bewertung der Risiken Risikostruktur Die Gruppe Deutsche Börse unterscheidet operationelle, finanzwirtschaftliche, Geschäfts- und Projektrisiken. Diese Einzelrisiken stellen die wesentlichen Risiken der Gruppe dar. Sie werden in diesem Risikobericht sowohl allgemein als auch auf Ebene der Segmente der Gruppe Deutsche Börse beschrieben. Operationelle Risiken Bei den operationellen Risiken werden Verfügbarkeitsrisiken, Fehlverarbeitungen, Schäden an materiellen Gütern sowie rechtliche Risiken und Risiken der Geschäftspraxis unterschieden. • Das Verfügbarkeitsrisiko ergibt sich dadurch, dass Betriebsmittel, die für das Leistungsangebot der Gruppe Deutsche Börse unabdingbar sind, ausfallen könnten, sodass Dienstleistungen nicht oder nur mit Verzögerung erbracht werden. Dieses Risiko stellt für die Gruppe Deutsche Börse das größte operationelle Risiko dar. • Die Kategorie der Fehlverarbeitungen umfasst Risiken, die entstehen können, wenn eine Dienstleistung für Kunden der Gruppe Deutsche Börse mangelhaft erbracht wird, z. B. aufgrund von Produkt- und Prozessmängeln oder fehlerhaft durchgeführten Prozessen und Fehlern bei manuellen Eingaben – denn trotz aller Automatisierungen und Bemühungen, ein sog. Straight-through-Processing zu erreichen, sind weiterhin manuelle Arbeiten notwendig. • Schäden an materiellen Gütern sind Risiken infolge von Unfällen oder Naturkatastrophen sowie Terrorismus und Sabotage. • Rechtliche Risiken umfassen Verluste, die sich daraus ergeben, dass neue oder bestehende Gesetze nicht eingehalten oder nicht angemessen beachtet werden, Verluste aus unzulänglichen Vertragsbedingungen oder aus Rechtsprechungen, die im Rahmen des üblichen Geschäftsbetriebs unzureichend berücksichtigt werden, sowie Verluste aufgrund von Betrug. • Risiken der Geschäftspraxis umfassen z. B. Verluste infolge von unzureichenden Kontrollen zur Verhinderung von Geldwäsche, von Verstößen gegen wettbewerbsrechtliche Bestimmungen oder gegen das Bankgeheimnis. Zu den Risiken der Geschäftspraxis zählen auch Personalrisiken. Das Engagement und die Leistung der Mitarbeiter sind die wichtigsten Grundlagen für den Erfolg der Gruppe Deutsche Börse. Die Gruppe ist dabei dem Risiko ausgesetzt, dass wichtige Mitarbeiter in Schlüsselpositonen das Unternehmen verlassen oder Positionen nicht adäquat besetzt werden können. Die Gruppe Deutsche Börse widmet der Risikominderung der zuvor genannten operationellen Risikoarten besondere Aufmerksamkeit mit dem Ziel, die Häufigkeit und Höhe potenzieller finanzieller Verluste aus entsprechenden Risikofällen zu reduzieren. Hierzu werden verschiedene Qualitäts- und Kontrollmaßnahmen ergriffen mit dem Ziel, den gruppenweiten Geschäftsbetrieb gegen jegliche Art von Betrug und gegen operationelle Geschäftsausfälle abzusichern. Neben der Einhaltung internationaler Qualitätsstandards gehört dazu die sorgfältige Analyse von eingetretenen operationellen Risikofällen, um Schritte festlegen zu können, die die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens dieser Fälle reduzieren. Zusätzlich hat die Gruppe Deutsche Börse eine Vielzahl von Business Continuity-Maßnah-men definiert, die erst beim Auftreten eines Notfalls oder im Anschluss daran ergriffen werden. Darüber hinaus hat die Gruppe Deutsche Börse Versicherungsverträge abgeschlossen, um die finanziellen Folgen von Schadenereignissen zu reduzieren. Vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Personalrisiken strebt die Gruppe Deutsche Börse an, durch diverse personalpolitische Maßnahmen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden (für Details siehe Abschnitt „Mitarbeiter“). Um operationelle Risiken – speziell das Verfügbarkeitsrisiko der Gruppe – zu vermindern, werden zudem internationale Qualitätsstandards (etwa Zertifizierung nach ISO 9001/TickIT und ISO/IEC 20000) eingehalten. Business Continuity-Management: Die Gruppe Deutsche Börse ist bestrebt, ihre Produkte und Services mit größtmöglicher Zuverlässigkeit zu erbringen. Der Aufrechterhaltung ihres Geschäftsbetriebs und der Notwendigkeit, diesen gegen Notfälle und Katastrophen abzusichern, kommt daher höchste Bedeutung zu. Da die Nichtverfügbarkeit der Kernprozesse und -ressourcen ein substanzielles Risiko für die Gruppe Deutsche Börse und ein potenzielles Systemrisiko für die Finanzmärkte im Allgemeinen darstellt, hat die Gruppe Deutsche Börse im gesamten Konzern ein Business Continuity Management (BCM) etabliert. Das BCM umfasst sämtliche vorsorglich geplanten Abläufe, die den fortlaufenden Betrieb auch im Krisenfall sicherstellen, und verringert somit das Verfügbarkeitsrisiko erheblich. Dazu zählen Vorkehrungen für alle wesentlichen Ressourcen (Systeme, Räumlichkeiten, Mitarbeiter, Lieferanten/Dienstleister), einschließlich der redundanten Auslegung aller kritischen IT-Systeme und der technischen Infrastruktur sowie Notfallarbeitsplätze für Mitarbeiter in Kernfunktionen in allen wichtigen operativen Zentren. Beispiele für diese Vorkehrungen sind in der Grafik „Business Continuity-Maßnahmen“ aufgeführt. Innerhalb der Gruppe wurde ein Notfall- und Krisenmanagementprozess implementiert, der bei einem Notfall sowohl zügiges Reagieren als auch koordiniertes Vorgehen sicherstellt. Der Prozess dient dazu, die Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse und den Markt zu minimieren sowie eine rasche Rückkehr zum regulären Geschäftsbetrieb zu unterstützen. In allen Geschäftsbereichen wurden Notfallmanager als zentrale Kontaktstellen und Verantwortliche bei eventuellen Notfällen oder Krisen ernannt. Die Notfallmanager informieren und/oder alarmieren den Vorstand (abhängig von der Schwere des Vorfalls). Im Falle einer Krise agiert das zuständige Vorstandsmitglied eines Bereichs als Krisenmanager. Die Business Continuity-Maßnahmen werden regelmäßig durch realitätsnahes Simulieren von Notfallsituationen getestet. Diese Tests werden in der Regel unangekündigt durchgeführt. GRM berichtet aufgetretene Probleme sowie seine Testbewertungen und Empfehlungen an den Vorstand. Die Testergebnisse werden nach den folgenden Kriterien bewertet: • Funktionale Wirksamkeit – die Maßnahmen müssen technisch funktionieren. • Ausführungsfähigkeit – die Mitarbeiter müssen mit den Notfallprozeduren vertraut sein und sie ausführen können. • Wiederanlaufzeit – die Notfallmaßnahmen müssen innerhalb der vorgesehenen Zeit den Wiederanlauf des Betriebs sicherstellen. Compliance-Funktion: Die Funktion Group Compliance hat gemeinsam mit den Geschäftseinheiten die Aufgabe, die Gruppe vor möglichen Schäden aus Verstößen gegen geltende Gesetze, Verordnungen oder Standards guter Unternehmensführung zu schützen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den folgenden Themen: • Verhinderung von Geldwäsche und der Finanzierung terroristischer Aktivitäten • Einhalten des Berufs- und Bankgeheimnisses • Verhinderung von Insidergeschäften • Verhinderung von Marktmanipulation • Verhinderung von betrügerischen Handlungen • Verhinderung von Interessenkonflikten und Korruption • Datenschutz Versicherungsverträge: Verbleibende operationelle Risiken, die die Gruppe Deutsche Börse nicht selbst tragen will und die zu einem angemessenen Preis versicherbar sind, werden durch den Abschluss von Versicherungsverträgen übertragen. Alle Versicherungsverträge werden zentral koordiniert, womit sichergestellt ist, dass für die gesamte Gruppe Deutsche Börse jederzeit ein einheitlicher Versicherungsschutz mit einem günstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis besteht. Die Versicherungsverträge werden einzeln überprüft und vom Finanzvorstand der Deutsche Börse AG genehmigt. Finanzwirtschaftliche Risiken Die finanzwirtschaftlichen Risiken gliedert die Gruppe Deutsche Börse in Kredit-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus der Nichteinhaltung regulatorischer Kennziffern. • Das Kreditrisiko beschreibt die Gefahr, dass ein Kontrahent ausfällt und in der Folge seine Verbindlichkeiten gegenüber der Gruppe Deutsche Börse nicht oder nicht vollständig erfüllt. Kreditrisiken bestehen in der Gruppe Deutsche Börse v. a. in Unternehmen der Clearstream Holding-Gruppe und in der Eurex Clearing AG. Darüber hinaus sind die Geldanlagen und Forderungen der Gruppe Deutsche Börse mit einem Kreditrisiko behaftet. • Marktpreisrisiken können in Form von Zins- oder Währungsrisiken im operativen Geschäft durch die Vereinnahmung von Nettoerlösen in Fremdwährung sowie bei der Anlage oder Aufnahme von Geldern durch Zins- und Währungsschwankungen entstehen. Die Gruppe vermeidet, wo dies möglich ist, offene Währungspositionen. Weitere Marktpreisrisiken können im Rahmen eines sog. Contractual Trust Arrangements (insolvenzgesichertes Fondsvermögen zur Rückdeckung bestehender Versorgungspläne der Gruppe Deutsche Börse) entstehen. • Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass nicht genügend Liquidität für die Erfüllung der täglichen Zahlungsverpflichtungen vorhanden sein könnte oder im Falle von Liquiditätsengpässen erhöhte Refinanzierungskosten anfallen könnten. • Das Risiko aus regulatorischen Kennziffern umfasst Verluste, die daraus entstehen könnten, dass vorgegebene Kennzahlenwerte nicht erreicht werden. Detaillierte Angaben zu den regulatorischen Kennziffern je Gesellschaft werden in Erläuterung 20 des Konzernanhangs gemacht. Geschäftsrisiken Das Geschäftsrisiko spiegelt die Abhängigkeit der Gruppe von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und ihre Anfälligkeit für Ereignisrisiken wie regulatorische Initiativen oder Veränderungen im Wettbewerbsumfeld wider. Darüber hinaus umfasst es das unternehmensstrategische Risiko, worunter der Einfluss von Risiken auf die Geschäftsstrategie und damit eine mögliche Anpassung dieser verstanden wird. Dieses Risiko wird bezogen auf das EBIT dargestellt. Geschäftsrisiken können sich auf die Umsatz- und/oder Kostenentwicklung auswirken, indem z. B. der Umsatz im Vergleich zu den entsprechenden Planzahlen zurückgeht und/oder die Kosten steigen. Dies könnte unter Umständen dazu führen, dass immaterielle Vermögenswerte im Rahmen einer Werthaltigkeitsprüfung ganz oder teilweise abzuschreiben sind. Darüber hinaus können sich externe Faktoren wie die Entwicklung und Volatilität der Kapitalmärkte oder fehlendes Vertrauen der Investoren in die Finanzmärkte auf die Ertragslage auswirken. Geschäftsrisiken werden nicht weiter untergliedert. Detaillierte Angaben zu relevanten regulatorischen Initiativen und – soweit bereits heute abschätzbar – potenziellen Auswirkungen auf die Gruppe bzw. den Gesellschaften der Geschäftssegmente werden im Abschnitt „Regulatorisches Umfeld“ dieses zusammengefassten Lageberichts gemacht. Projektrisiken Projektrisiken können sich aus der Umsetzung laufender Projekte (Einführung neuer Produkte, Prozesse oder Systeme) ergeben, die wesentliche Auswirkungen auf eine der drei anderen Risikokategorien (operationelle, finanzwirtschaftliche und Geschäftsrisiken) haben könnten. Die Projektrisiken werden von Group Risk Management bewertet und bereits in der Anfangsphase wesentlicher Projekte berücksichtigt. Projektrisiken werden ebenfalls nicht weiter untergliedert. Segment Clearstream Im Folgenden werden operationelle-, finanzwirtschaftliche-, Geschäfts- und Projektrisiken auf Ebene des Segments Clearstream beschrieben und bewertet. Operationelle Risiken Die wesentlichen operationellen Risiken für das Segment Clearstream sind Fehlverarbeitungen, Verfügbarkeitsrisiken und rechtliche Risiken. Fehlverarbeitungen: Für das Segment Clearstream stellen Fehlverarbeitungen das größte operationelle Risiko dar. V. a. besteht die Gefahr, dass individuelle Fehler von Mitarbeitern zu Fehlverarbeitungen führen und somit Verluste für Clearstream entstehen. Das Risiko besteht darin, dass Kundenanweisungen nicht korrekt, zu spät oder gar nicht bearbeitet werden. Kunden, die von einem solchen Fehler betroffen sind, müssten für die damit verbundenen Verluste entschädigt werden. Zur Vermeidung dieser Gefahr verbessert Clearstream stetig seine Systeme und Prozesse zur Bearbeitung von Kundenanweisungen. Darüber hinaus werden unvollständige Anweisungen und sich widersprechende Anweisungen grundsätzlich abgelehnt. Gemeinsam mit Kunden arbeiten die Gesellschaften der Clearstream Holding-Gruppe des Weiteren daran, wie der Prozess der Kundenanweisungen weiter standardisiert werden kann. Es besteht weiterhin das Risiko, dass Informationen an Kunden nicht oder nur fehlerhaft übermittelt werden. Ursache können dabei technische Mängel wie auch individuelle Fehler von Mitarbeitern sein. Sollten Kunden einen Verlust erleiden, müsste dieser von Clearstream zurückerstattet werden. Zur Minderung dieses Risikos wurden verschiedene technische Lösungen implementiert. Des Weiteren gilt das Vier-Augen-Prinzip, d. h. alle Abläufe, die neue, für die Kunden relevante Informationen über bestimmte Ereignisse betreffen, müssen von einer zweiten Person überprüft werden. Im Berichtsjahr gab es keine nennenswerten Verluste. Verfügbarkeitsrisiken: Die Gefahr, dass die von den Gesellschaften der Clearstream Holding-Gruppe angebotenen Dienstleistungen und Produkte nicht zur Verfügung stehen, stellt ein wesentliches Risiko für Clearstream dar. Hierbei besteht u. a. das Risiko, dass wichtige IT-Systeme des internationalen Zentralverwahrers ausfallen. Dies könnte dazu führen, dass elementare Geschäftsaktivitäten der Gesellschaften der Clearstream Holding-Gruppe für eine bestimmte Zeit nicht mehr ausgeführt werden können. Dieses Risiko wird durch umfassende BCM-Maßnahmen, beispielsweise eine redundant ausgelegte Hardware und Netzwerkinfrastruktur, verringert. Um die Wirksamkeit dieser Maßnahmen sicherzustellen, werden darüber hinaus regelmäßig Tests des Business Continuity-Plans durchgeführt. Nennenswerte Verluste aufgrund von Verfügbarkeistrisiken konnten im Berichtsjahr nicht festgestellt werden. Rechtliche Risiken: Des Weiteren ist Clearstream rechtlichen Risiken ausgesetzt, die sich insbesondere in den zurzeit laufenden Rechtsstreitigkeiten manifestieren. Im September 2007 erlangten die Kläger einer Zivilklage vor einem US-amerikanischen Gericht ein Versäumnisurteil gegen den Iran. Im Juni 2008 leiteten die Kläger aus diesem Urteil am United States District Court for the Southern District of New York ein Vollstreckungsverfahren ein, bei dem sie bestimmte Kundenpositionen im Sammeldepot von Clearstream Banking S.A. bei ihrer US-Depotbank, Citibank NA, einfrieren ließen. Der wirtschaftlich Berechtigte der eingefrorenen Positionen soll angeblich eine iranische Regierungsstelle sein. Im Einklang mit ihren Aufgaben als Depotstelle verteidigte sich Clearstream Banking S.A. gegen diese Zwangsverfügung, indem sie einen Antrag einreichte, diese Verfügung aus verschiedenen Gründen aufzuheben. Im Oktober 2010 leiteten die Kläger ein Übertragungsverfahren ein, um die Übergabe der zurückgehaltenen Positionen in Höhe von 2 Mrd. US$ an die Kläger zu erwirken. Clearstream Banking S.A. in Luxemburg erhielt am 7. Januar 2011 eine von den Klägern ergänzte Klageschrift. Diese Klage ist direkt gegen die Clearstream Banking S.A. gerichtet und beläuft sich auf einen Schadenersatz von 250 Mio. US$ in Verbindung mit einem angeblich betrügerischen Transfer eingefrorener Positionen. Im Sommer 2011 bezog Citibank NA andere potenzielle Vollstreckungsgläubiger des Iran in den Rechtsstreit ein. Auf Anweisung des Gerichts reichte die Clearstream Banking S.A. erneut einen Antrag auf Aufhebung der Zwangsverfügung ein. Dieser erneute Antrag ist noch vor Gericht anhängig. Am 7. Dezember 2011 reichten die Kläger eine zweite ergänzte Klageschrift ein, in der sie weitere Schadenersatzforderungen gegen die Clearstream Banking S.A. und andere in Höhe von 2 Mrd. US$ stellten und einen vom Gericht festzulegenden Strafschadenersatz (Punitive Damages) sowie die Bezahlung der Rechtsanwaltshonorare forderten. Die Clearstream Banking S.A. erachtet die gegen sie gerichtete Klage als rechtlich und sachlich unbegründet und wird zu gegebener Zeit im Laufe des Gerichtsverfahrens den Nachweis dafür erbringen. Clearstream Banking S.A. beabsichtigt, sich im Falle eines Gerichtsverfahrens – im Einklang mit ihren Aufgaben als Depotstelle – mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. Die Clearstream Banking S.A. kooperiert mit der US-amerikanischen Exportkontrollbehörde, dem Office of Foreign Assets Control (OFAC), im Rahmen einer laufenden Untersuchung der OFAC nach „Iranian Transaction Regulations“ im Zusammenhang mit Vermögensübertragungen über das Abwicklungssystem von Clearstream. Am 9. Januar 2013 hat die Deutsche Börse AG in einer Ad-hoc-Meldung berichtet, dass das Office of Foreign Assets Control (OFAC) die Clearstream Banking S.A. bezüglich bestimmter Wertpapierübertragungen zur Schließung der Konten iranischer Kunden kontaktiert hat. Die vorläufige Einschätzung der OFAC lautet, dass (1) im Jahr 2008 im Zusammenhang mit den oben genannten Wertpapierübertragungen US-amerikanische Handelssanktionen offenbar verletzt worden sein können und (2) die OFAC, wenn sie eine Mitteilung über eine noch zu verhängende Geldbuße erließe, in dieser Mitteilung als Geldbuße einen Betrag von ungefähr 340 Mio. US$ ausweisen würde. Diese Einschätzung wurde Clearstream von der OFAC lediglich zu Diskussionszwecken genannt und kann sich in Abhängigkeit vom Ausgang der Gespräche mit der OFAC wesentlich zugunsten von Clearstream ändern. Clearstream ist nach wie vor der Überzeugung, dass sie sämtliche US-amerikanischen Vorschriften über Handelssanktionen befolgt hat und hält den von der OFAC genannten vorläufigen Betrag für nicht gerechtfertigt und überhöht. Clearstream wird in den detaillierten Gesprächen die Möglichkeit ergreifen, darzustellen, warum eine Geldbuße nicht verhängt werden sollte oder, wenn Einigung über eine Vergleichszahlung erzielt wird, warum dieser Betrag weit niedriger ausfallen sollte. Weitere Risiken: Darüber hinaus bestehen Risiken aus dem Verlust von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie durch Schäden an materiellen Gütern. Auch bei diesen Risiken konnten 2012 keine nennenswerten Verluste festgestellt werden. Stresstest: Für das operationelle Risiko werden Stresstestberechnungen im Segment Clearstream durchgeführt. Diese Stresstests simulieren das Auftreten extremer operationeller Verluste bzw. eine Häufung großer operationeller Verluste in einem Jahr. Da Clearstream bislang keine großen operationellen Schäden erlitten hat, werden hierfür potenzielle Risikoszenarien definiert. Diese Risikoszenarien beschreiben mögliche operationelle Schadensereignisse, deren Eintrittswahrscheinlichkeit und die potenzielle Schadenshöhe, wobei letztere von internen Experten der jeweiligen Geschäftsbereiche geschätzt werden. Für den Stresstest werden auf Basis dieser Risikoszenarien folgende extreme Verlustsituationen simuliert und mit der verfügbaren Risikodeckungsmasse für operationelle Risiken verglichen: • das Risikoszenario mit dem größten geschätzten maximalen Verlust, unabhängig von der erwarteten Eintrittswahrscheinlichkeit • die Kombination der zwei größten Maximalschäden, deren Eintrittswahrscheinlichkeit jeweils auf ein Ereignis in 100 Jahren oder häufiger geschätzt wird • die Kombination der drei größten Maximalschäden, deren Eintrittswahrscheinlichkeit jeweils auf häufiger als ein Ereignis in 100 Jahren geschätzt wird Im Geschäftsjahr haben die Stresstests für das operationelle Risiko keine Notwendigkeit ergeben, die verfügbare Risikodeckungsmasse für das Segment Clearstream zu erhöhen. Finanzwirtschaftliche Risiken Die wesentlichen finanzwirtschaftlichen Risiken des Segments Clearstream werden im Folgenden dargestellt. Kreditrisiken: Ein wesentliches finanzwirtschaftliches Risiko für Clearstream sind Kreditrisiken. Die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG vergeben zur Erhöhung der Abwicklungseffizienz an ihre Kunden Kredite. Dieses Kreditgeschäft unterscheidet sich jedoch grundlegend vom klassischen Kreditgeschäft. Zum einen werden die Kredite ausschließlich sehr kurzfristig, in der Regel untertägig, vergeben; zum anderen werden sie weit überwiegend besichert und an Kunden mit hoher Bonität vergeben. Darüber hinaus sind eingeräumte Kreditlinien jederzeit widerrufbar. Die Clearstream Banking S.A. ist ferner Kreditrisiken im Rahmen des strategischen Wertpapierleihegeschäfts (ASLplus) ausgesetzt. Als Entleiher sind nur ausgewählte Banken tätig. Alle Leihetransaktionen sind vollständig besichert. Zur Besicherung sind ausschließlich ausgewählte Anleihen zugelassen. Als Mindest-Rating für diese Emissionen gilt A bei Standard & Poor’s bzw. ein entsprechend hohes Rating bei anderen Agenturen. Für Emittenten kurzlaufender Wertpapiere ohne Emissions-Rating gilt ein Mindest-Rating von A–1. Vor Aufnahme der Geschäftsbeziehung wird die Bonität potenzieller Kunden bewertet. Die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG definieren kundenspezifische Kreditlinien sowohl auf Basis einer regelmäßigen Bonitätsprüfung als auch im Rahmen anlassbezogener Ad-hoc-Analysen. Die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG legen Sicherheitsabschläge für Wertpapiersicherheiten risikoadäquat fest und überprüfen ihre Angemessenheit fortlaufend. Zur Feststellung des Abschlags bezieht Clearstream alle relevanten Risikofaktoren ein. Jedem einzelnen dieser Faktoren wird ein spezifischer Abschlag zugewiesen. Der gesamte Abschlag ergibt sich durch Addition der einzelnen Abschläge der entsprechenden Risikofaktoren. Zur Berechnung von Kreditrisikokonzentrationen führt die Clearstream darüber hinaus auf Ebene der Clearstream Holding-Gruppe VaR-Analysen durch, um eventuelle Häufungen von Risiken bei einzelnen Kontrahenten zu identifizieren. Dazu werden VaRs des Kreditrisikos auf Einzelkontrahentenebene berechnet und mit den Gesamt-VaRs des Kreditrisikos verglichen. Bedingt durch ihr Geschäftsmodell sind die Unternehmen der Gruppe beinahe vollständig auf Kunden des Finanzsektors konzentriert. Es bestehen allerdings keine nennenswerten Konzentrationen des Kreditrisikos auf einzelne Kontrahenten. Weitere Kreditrisiken entstehen bei der Anlage von Geldern der Gesellschaften der Clearstream Holding-Gruppe. Das Risiko wird für die Gesellschaften reduziert, indem Anlagen auf mehrere Kontrahenten mit ausschließlich hoher Bonität verteilt, Anlagegrenzen für jeden Kontrahenten definiert werden sowie überwiegend kurzfristig und, wenn möglich, besichert angelegt wird. Auf Basis einer regelmäßigen Bonitätsprüfung sowie im Rahmen anlassbezogener Ad-hoc-Analysen werden Höchstgrenzen für die Anlage festgelegt. Auf Ebene der Clearstream Holding-Gruppe, der Clearstream Banking S.A. und der Clearstream Banking AG werden Kreditrisikostresstests berechnet, um die Auswirkung von Extremszenarien, wie den Ausfall des größten Kunden, zu analysieren. Ein spezieller Stresstest untersucht die Kreditrisiken der Clearstream Banking S.A. aus dem Abwicklungsprozess mit Euroclear. Zusätzlich zu klassischen Stresstests, die Auswirkungen von vordefinierten Stressszenarien auf die verfügbare Risikodeckungsmasse analysieren, berechnen die oben genannten Gesellschaften seit 2011 sog. inverse Stresstests. Mit Hilfe dieses Instruments wird ermittelt, wie viele Kunden ausfallen müssten, damit die Verluste die Risikodeckungsmassen überschreiten. Die Ergebnisse der Stresstests und inversen Stresstests können weitere Analysen und die Implementierung von Maßnahmen zur Risikoreduzierung nach sich ziehen. Im Geschäftsjahr 2012 wurden auf Basis der Stresstestberechnungen keine wesentlichen Kreditrisiken identifiziert. Liquiditätsrisiken: Treasury gewährleistet die Liquidität der Gesellschaften der Clearstream Holding-Gruppe. Die Anlagestrategie zielt darauf ab, die Kundeneinlagen jederzeit zurückzahlen zu können. Die zur Steuerung verwendeten Liquiditätslimits sind entsprechend konservativ. Zur zusätzlichen Absicherung stehen umfangreiche weitere Finanzierungs-formen zur Verfügung. Im gesamten Jahr 2012 verfügte die Clearstream Holding-Gruppe über ausreichend Liquidität. Für das Liquiditätsrisiko werden Stresstestberechnungen in der Clearstream Holding-Gruppe durchgeführt. Zu diesem Zweck hat die Clearstream Holding-Gruppe jeweils Szenarien implementiert, die quartalsweise berechnet werden. In den Szenarien werden sowohl die Liquiditätsquellen als auch die Liquiditätsverwendungen einem Stresstest unterzogen, wobei neben historischen auch hypothetische Szenarien durchgerechnet werden. Zusätzlich hat die Clearstream Holding-Gruppe sog. inverse Stresstests des Liquiditätsrisikos implementiert. Die inversen Stresstests analysieren, welche Szenarien zusätzlich eintreten müssten, um in eine Situation nicht ausreichender Liquidität zu gelangen. Das Segment Clearstream verfügte im Jahr 2012 auf Basis der Stresstests über ausreichend Liquidität. Weitere Risiken: Zudem ist das Segment Clearstream Marktpreisrisiken und Risiken aus regulatorischen Kennziffern ausgesetzt. Zinsrisiken ergeben sich für die Clearstream Holding-Gruppe aus der Anlage von Geldern. Sie werden durch ein Limitsystem beschränkt, das Fristentransformation nur in begrenztem Umfang zulässt. Marktpreisrisiken sind für die Gesellschaften des Segments Clearstream unwesentlich. Geschäftsrisiken Geschäftsrisiken stellen für die Gesellschaften des Segments Clearstream eine potenzielle Gefahr dar. Insbesondere eine mögliche weitere Verschärfung der europäischen Staatsschuldenkrise bis hin zu einer Wirtschaftskrise des Euroraums stellt ein Risiko für das Segment Clearstream dar. Wegen der anhaltenden Staatsschuldenkrise und der damit möglicherweise einhergehenden weiteren Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds kann eine negative Entwicklung der Ertragslage des Segments nicht ausgeschlossen werden. Um auf unterschiedliche Entwicklungen vorbereitet zu sein, haben die Gesellschaften die potenziellen Auswirkungen verschiedener Szenarien bis hin zu einem Auseinanderbrechen der Eurozone analysiert. Die verschiedenen Szenarien haben unterschiedliche Auswirkungen auf das Segment. Die stärksten Effekte sind dabei bei einem Auseinanderbrechen der Eurozone zu erwarten. Die hierdurch ausgelösten Effekte auf sowohl die Finanzmärkte als auch den europäischen Bankensektor würden zu erheblichen Verwerfungen führen. Absehbare Einbrüche an den Finanzmärkten und die zu erwartende Zahlungsunfähigkeit von Banken würden sich negativ auf das Segment auswirken. Da sich die Gesellschaften des Segments dieser Gefahren bewusst sind, wurden adäquate Vorkehrungen getroffen, um den möglichen Auswirkungen entgegenzutreten. Ein weiteres wesentliches Geschäftsrisiko für das Segment Clearstream ist ein weiterhin niedriges allgemeines Zinsniveau. Des Weiteren besteht das Risiko, dass die Behörden und Organe der Europäischen Union nicht in der Lage sind, die Märkte zu beruhigen und das Vertrauen der Marktteilnehmer wiederherzustellen. Sollten sich die internationalen Finanzmärkte deutlich negativ entwickeln, würde sich dies auch negativ auf die Geschäftsaktivitäten der Gesellschaften des Segments Clearstream auswirken. Darüber hinaus könnten Regulierungsvorhaben möglicherweise das Wettbewerbsumfeld der Gesellschaften des Segments Clearstream verschärfen und somit die Ertragslage negativ beeinflussen. Dazu zählen insbesondere die geplante CSD (Central Securities Depository)-Regulierung, die Vorgaben zur Sanierungs- und Abwicklungsplanung sowie die erneuerte Anpassung der Eigenkapitalrichtlinie (Capital Requirements Directive, CRD IV). Für die Gesellschaften des Segments Clearstream werden Szenarien auf Grundlage der wichtigsten Risikoereignisse erstellt und quantitativ bewertet. Zusätzlich werden Stressszenarien definiert, um die EBIT-Auswirkung weiterer Extremszenarien zu analysieren, und es werden inverse Stresstests für die Clearstream Holding-Gruppe, die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG durchgeführt und deren Auswirkung auf die verfügbare Risikodeckungsmasse analysiert. Die Stresstests ließen den Schluss zu, dass den potenziellen Verlusten aus Geschäftsrisiken eine ausreichende Risikodeckungsmasse gegenübersteht. Projektrisiken Das Segment Clearstream befindet sich derzeit im Prozess der Implementierung des europaweit einheitlichen Wertpapierabwicklungssystems TARGET2-Securities. Dieser Prozess wird ständig überwacht, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Segment Eurex Das Segment Eurex ist, ebenso wie das Segment Clearstream, operationellen, finanzwirtschaftlichen, Geschäfts- und Projektrisiken ausgesetzt. Diese werden nachfolgend beschrieben und bewertet. Operationelle Risiken Für die Gesellschaften des Segments Eurex sind die wesentlichen operationellen Risiken Verfügbarkeitsrisiken, Fehlverarbeitungen und rechtliche Risiken. Verfügbarkeitsrisiken: Das Verfügbarkeitsrisiko ergibt sich dadurch, dass Betriebsmittel wie Systeme, Räum-lichkeiten, Mitarbeiter oder auch Lieferanten/Dienstleister, die für das Leistungsangebot von Eurex unabdingbar sind, ausfallen könnten und damit Dienstleistungen verzögert oder gar nicht erbracht werden können. So könnten beispielsweise bei der Eurex Clearing AG Störungen am CCP-System zu Verzögerungen in der Abwicklung führen, oder Probleme mit der Risk Engine könnten zu einer fehlerhaften Einforderung von durch Clearingmitglieder zu hinterlegende Sicherheiten für das Clearing führen. Des Weiteren besteht das Risiko, dass das Handelssystem der Eurex Frankfurt AG für eine bestimmte Zeit nicht zur Verfügung steht. Zu den Auslösern zählen u. a. der Ausfall von Hard- und Software, Bedien- und Sicherheitsfehler sowie physische Beschädigungen an den Rechenzentren. Um Verfügbarkeitsrisiken entgegenzutreten, wenden die Gesellschaften des Segments Eurex umfassende BCM-Maßnahmen an, die im Rahmen des Business Continuity-Plans formalisiert sind. Durch regelmäßige Überprüfung bzw. Tests dieser Pläne wird die Wirksamkeit der Maßnahmen kontrolliert. Im Jahr 2012 sind keine Verluste durch den Ausfall von Betriebsmitteln entstanden und es sind derzeit auch keine akuten Risiken erkennbar. Fehlverarbeitungsrisiken: Die Kategorie der Fehlverarbeitungen umfasst Risiken, die entstehen können, wenn eine Dienstleistung für Kunden der Gesellschaften aus dem Segment Eurex mangelhaft erbracht wird, z. B. aufgrund von Produkt- und Prozessmängeln, fehlerhaft durchgeführten Prozessen und Fehlern bei manuellen Eingaben. Trotz aller Automatisierungen und Bemühungen, ein sog. Straight-through-Proces-sing (STP) zu erreichen, sind manuelle Arbeiten noch immer notwendig. Außerdem muss in speziellen Fällen per Hand in die Markt- und Systemsteuerung eingegriffen werden. Um Fehlverarbeitungen zu vermeiden, wird in den betreffenden Arbeitsprozessen das Vier-Augen-Prinzip angewendet. Dadurch soll die Anzahl individueller Fehler durch Mitarbeiter minimiert werden. Außerdem werden die technischen Systeme stetig weiterentwickelt, damit Hard- oder Softwarefehler vermieden werden können. Im Jahr 2012 sind keine wesentlichen Verluste durch Fehlverarbeitungen entstanden. Rechtliche Risiken: Gesellschaften des Segments Eurex sind rechtlichen Risiken ausgesetzt. Am 26. November 2012 erhob der Insolvenzverwalter der Lehman Brothers Bankhaus AG (LBB AG) Klage gegen die Eurex Clearing AG. Der Insolvenzverwalter verlangt auf Grundlage des deutschen Insolvenzrechts von der Eurex Clearing AG die Rückgewähr eines Betrags in Höhe von 113,5 Mio. € sowie die Zahlung eines weiteren Betrags in Höhe von rund 1,0 Mio. € zzgl. Zinsen in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz auf den Gesamtbetrag seit dem 13. November 2008. Die Eurex Clearing AG hält die Forderung für unbegründet und verteidigt sich gegen die Klage des Insolvenzverwalters. Hintergrund der Klage ist der am 15. September 2008 von der LBB AG an die Eurex Clearing AG gezahlte Betrag von 113,5 Mio. €. Die LBB AG stellte hiermit eine Sicherheit (untertägiger Sicherheitseinschuss) für die Lehman Brothers International (Europe) (LBIE) im Rahmen der zugrunde liegenden Clearingvereinbarung zwischen der LBIE und der Eurex Clearing AG, wobei die LBB AG die Zahlung in ihrer Eigenschaft als Korrespondenzbank der LBIE ausführte. Am gleichen Tag wurde in Großbritannien ein Verfahren zur Insolvenzvermeidung („administration proceedings“) im Hinblick auf die LBIE eröffnet; im Laufe desselben Tages verhängte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ein Moratorium über die LBB AG. Am 13. November 2008 wurde das Insolvenzverfahren gegen die LBB AG eröffnet. Zudem reichte die Chicago Board Options Exchange (CBOE) am 12. November 2012 eine Patentverletzungsklage gegen die International Securities Exchange (ISE) ein. Die CBOE fordert hierin Schadenersatz in Höhe von 525 Mio. US$ für eine behauptete Verletzung von drei Patenten auf Verfahren, zur Begrenzung von Market Maker spezifischen Risiken. Die ISE ist der Auffassung, dass die Schadenersatzklage der CBOE unbegründet ist, da sie sowohl in sachlicher als auch in rechtlicher Hinsicht keine Grundlage hat. Die ISE beabsichtigt, sich in diesem Gerichtsverfahren mit allen Mitteln zu verteidigen. Im November 2006 hatte die ISE ihrerseits eine Patentverletzungsklage gegen die CBOE eingereicht. In diesem noch andauernden Rechtsstreit, in dem am 11. März 2013 die Hauptverhandlung beginnt, fordert die ISE Schadenersatz in Höhe von 475 Mio. US$ wegen Verletzung eines Patents der ISE auf ein Verfahren zum Betrieb eines automatisierten Handelssystems. Weitere Risiken: Des Weiteren sind die Gesellschaften des Segments Eurex Personalrisiken und dem Risiko von materiellen Schäden ausgesetzt. Im Berichtsjahr konnten dabei jedoch keine nennenswerten Verluste festgestellt werden. Stresstests: Im Zuge der Szenariovalidierung führen die Gesellschaften des Segments Eurex Stresstest durch. Diese Stresstests simulieren das Auftreten extremer operationeller Verluste bzw. eine Häufung großer operationeller Verluste in einem Jahr. Da bisher keine großen Schäden aufgetreten sind, werden hierfür potenzielle Risikoszenarien definiert. Diese Risikoszenarien beschreiben mögliche operationelle Schadensereignisse, deren Eintrittswahrscheinlichkeit und die potenzielle Schadenshöhe, wobei letztere von internen Experten der jeweiligen Geschäftsbereiche geschätzt werden. Für den Stresstest werden auf Basis dieser Risikoszenarien folgende extreme Verlustsituationen simuliert und mit der verfügbaren Risikodeckungsmasse für operationelle Risiken verglichen: • das Risikoszenario mit dem größten geschätzten maximalen Verlust, unabhängig von der erwarteten Eintrittswahrscheinlichkeit • die Kombination der zwei größten Maximalschäden, deren Eintrittswahrscheinlichkeit jeweils auf ein Ereignis in 100 Jahren oder häufiger geschätzt wird • die Kombination der drei größten Maximalschäden, deren Eintrittswahrscheinlichkeit jeweils auf häufiger als ein Ereignis in 100 Jahren geschätzt wird Zusätzlich zu diesen Stresstests, die Auswirkungen von vordefinierten Stressszenarien auf die verfügbaren Risikodeckungsmassen analysieren, berechnen die Gesellschaften des Segments Eurex seit 2011 grundsätzlich sog. inverse Stresstests. Finanzwirtschaftliche Risiken Die wesentlichen finanzwirtschaftlichen Risiken für die Gesellschaften des Segments Eurex sind Kredit- und Liquiditätsrisiken. Kreditrisiken: Die Eurex Clearing AG schließt gemäß ihren Clearingbedingungen nur mit ihren Clearingmitgliedern Geschäfte ab. Das Clearing bezieht sich auf Wertpapiere, Bezugsrechte, Derivate und Emissionsberechtigungen, die an der Eurex Deutschland und der Eurex Zürich („Eurex-Börsen“), der Eurex Bonds, der Eurex Repo, der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB), der Irish Stock Exchange sowie der European Energy Exchange (EEX) gehandelt werden und bei denen die Eurex Clearing AG als zentraler Kontrahent in die angebahnten oder abgeschlossenen Geschäfte eintritt. Daneben kann die Eurex Clearing AG als zentraler Kontrahent für außerbörslich (OTC) abgeschlossene Derivategeschäfte eintreten, soweit diese Geschäfte inhaltlich den Derivategeschäften an relevanten oben erwähnten Märkten entsprechen und die Clearingmitglieder sich für börsliches Clearing ihrer außerbörslichen Derivategeschäfte entscheiden. In diesem Kontext erbringt die Eurex Clearing AG für ihre Clearingmitglieder Clearingdienstleistungen für die an einzelnen Märkten oder OTC abgeschlossenen Geschäfte. Dies geschieht teilweise auch im Zusammenwirken mit einem anderen Clearinghaus (Link-Clearinghaus) und auf Basis einer gesonderten Vereinbarung (Clearinglink-Vereinbarung). Jedes Clearingmitglied muss ein haftendes Eigenkapital mindestens in der von der Eurex Clearing AG für deren Clearingtätigkeit an den verschiedenen Märkten festgelegten Höhe nachweisen, wobei die Höhe des nachzuweisenden Eigenkapitals vom Risiko abhängt. Um das Risiko der Eurex Clearing AG abzusichern, dass ein Clearingmitglied vor Erfüllung der offenen Geschäfte ausfällt, verpflichten sich die Clearingmitglieder gemäß den Clearingbedingungen in ihrer jeweils gültigen Fassung zu täglichen Sicherheitsleistungen in Geld oder Wertpapieren (Margins) – und darüber hinaus ggf. auch untertägigen Sicherheitsnachschüssen – in einer von der Eurex Clearing AG festgelegten Höhe. Die Margins werden für Eigenkonten der Clearingmitglieder und Konten ihrer Kunden getrennt berechnet. Der Gewinn und Verlust, der während des Tages aus Wertveränderungen der Finanzinstrumente entstanden ist, wird zwischen den Kontrahenten entweder in Geld ausgeglichen (Variation Margin) oder vom Verkäufer als Sicherheitsleistung aufgrund des veränderten Gegenwertes der Position bei der Eurex Clearing AG hinterlegt (Premium Margin). Im Falle von Anleihe-, Repo- oder Aktiengeschäften wird die Margin entweder vom Käufer oder vom Verkäufer erhoben (Current Liquidating Margin) – je nachdem, wie sich der Kaufpreis gegenüber dem aktuellen Wert der Finanzinstrumente verhält. Über diesen Ausgleich von Gewinnen und Verlusten hinaus soll das Risiko der Glattstellungskosten eines Kontos über die angenommene Liquidationsperiode abgesichert werden, und zwar unter der Annahme der ungünstigsten möglichen Wertentwicklung der im Konto enthaltenen Positionen (Additional Margin). Die Methode zur Berechnung der Additional Margin wird als „Risk-based Margining“ bezeichnet und ist im Wesentlichen ein VaR-Ansatz. Die maximalen Glattstellungskosten werden zunächst für jedes Produkt einzeln ermittelt. Danach werden gegenläufige Positionen des gleichen Risikomusters verrechnet, wenn über längere Zeiträume eine hohe Korrelation zwischen ihnen bestand. Das angestrebte Konfidenzniveau für die Additional Margin beträgt mindestens 99,0 Prozent. Regelmäßige Überprüfungen stellen sicher, dass die Margins dem geforderten Konfidenzniveau entsprechen. Seit dem 13. November 2012 bietet die Eurex Clearing AG zudem das Clearing für außerbörslich gehandelte (OTC) Zinsswaps und Forward Rate Agreements an. Hierbei werden bilaterale Geschäfte über die Eurex Clearing AG abgewickelt, die sich als zentraler Kontrahent zwischen die Geschäfte stellt. Zur Teilnahme ist eine eigene Clearinglizenz erforderlich. Für die Margin-Berechnung verwendet Eurex Clearing AG die neue Prisma-Methodik (portfoliobasiertes Risikomanagement). Hierbei wird das gesamte Portfolio des Clearingmitglieds berücksichtigt und die Marginanforderung unter Berücksichtigung von historischen Szenarien und Stressszenarien berechnet. Dabei werden Korrelationsbrüche berücksichtigt und Marginzuschläge für konzentrierte oder illiquide Portfolien erhoben. Die Margin wird grundsätzlich so bemessen, dass die Marktschwankung über die gesamte Liquidationsdauer abgedeckt wird. Die Eurex Clearing AG hat gleichzeitig ihren Default Management Prozess um die Prisma-Methode erweitert. Die Eurex Clearing AG plant, ihren Clearingmitgliedern Prisma als Alternative zum Risk-based Margining (risikobasiertes Hinterlegen von Sicherheiten) auch für börsliche Produkte anzubieten – für einen begrenzten Zeitraum bis zu dessen vollständiger Ablösung. Sobald das risikobasierte Margining vollständig durch portfoliobasiertes Risikomanagement ersetzt ist, lassen sich börsliches und außerbörsliches Geschäft in vollem Umfang miteinander verrechnen. Zur Abdeckung der Margin-Verpflichtungen lässt die Eurex Clearing AG ausschließlich ausgewählte Sicherheiten mit hoher Bonität zu. Die Eurex Clearing AG überprüft die zulässigen Sicherheiten fortlaufend und setzt Sicherheitsabschläge zur Abdeckung des Marktrisikos der Wertpapiersicherheiten auf einem Konfidenzniveau von mindestens 99,9 Prozent fest. Emittenten aus Staaten, die als zu risikoreich eingestuft wurden, hat die Eurex Clearing AG mit einem zusätzlichen Sicherheitsabschlag versehen oder von den zulässigen Sicherheiten ausgeschlossen. Die Risikoparameter zur Bestimmung der Sicherheitsabschläge werden regelmäßig überprüft, und die Sicherheitsabschläge werden für jedes Wertpapier auf täglicher Basis neu berechnet. Dabei werden alle Risikofaktoren einbezogen. Der so berechnete Sicherheitsabschlag wird sodann mit einem Mindestsicherheitsabschlag verglichen. Der höhere dieser beiden Werte wird als Sicherheitenabschlag angewendet. Über die Entrichtung von Margins für laufende Transaktionen hinaus muss jedes Clearingmitglied abhängig von seinem individuellen Risiko Beiträge in einen Clearingfonds einzahlen. Dieser haftet solidarisch für die finanziellen Folgen eines Ausfalls von Clearingmitgliedern, soweit diese nicht durch die individuellen Margins der ausfallenden Clearingmitglieder, deren Beiträge zum Clearingfonds sowie die Gewinnrücklage der Eurex Clearing AG gedeckt wären. Für das Clearing von Credit Default Swaps hat Eurex Clearing AG einen separaten Clearingfonds eingerichtet. Die Eurex Clearing AG führt Stresstests durch, um zu überprüfen, ob ihre Clearingfonds risikoadäquat sind. Hierzu werden alle laufenden Transaktionen der Clearingmitglieder sowie deren Sicherheiten Marktpreisschwankungen auf einem Konfidenzniveau von mindestens 99,9 Prozent unterworfen. Um potenzielle Verluste ermitteln zu können, die über die individuellen Margins eines Clearingmitglieds hinausgehen, wird die Auswirkung eines potenziellen Ausfalls auf den Clearingfonds simuliert. Die Eurex Clearing AG hat Limits definiert, bei deren Überschreitung sie unverzüglich Maßnahmen zur Anpassung des Umfangs des Clearingfonds treffen kann. Für den Fall, dass ein Clearingmitglied seinen Verpflichtungen gegenüber der Eurex Clearing AG nicht nachkommt, stehen ihr die folgenden Verteidigungslinien zur Verfügung: 1. Zunächst können die offenen Positionen und Geschäfte des betreffenden Clearingmitglieds saldiert und/oder risikotechnisch durch das Eingehen entsprechender Gegengeschäfte geschlossen oder bar abgerechnet werden. 2. Für die Deckung eines eventuell anfallenden offenen Betrags, der sich bei einer solchen Glattstellung bzw. Barabrechnung ergeben könnte, sowie für Kosten im Zusammenhang mit der Glattstellung oder Barabrechnung würde zunächst die vom betreffenden Clearingmitglied erbrachte Sicherheitsleistung herangezogen. Zum 31. Dezember 2012 waren zugunsten der Eurex Clearing AG Sicherheiten in Höhe von 45.159,2 Mio. € gestellt. Diese Sicherheiten standen einem Adressenausfallrisiko von 34.864,7 Mio. € gegenüber. 3. Nachfolgend würde der vom betreffenden Clearingmitglied geleistete Beitrag zum Clearingfonds zur Deckung herangezogen. 4. Eine danach eventuell verbleibende Unterdeckung würde zunächst durch die Gewinnrücklage der Eurex Clearing AG abgesichert. Die Gewinnrücklagen der Eurex Clearing AG hatten zum 31. Dezember 2012 einen Wert von 7,0 Mio. €. Zum 4. Januar 2013 wurde der Beitrag der Eurex Clearing AG zu den Clearingfonds auf insgesamt 50,0 Mio. € erhöht. 5. Anschließend würden die von allen anderen Clearingmitgliedern in die Clearingfonds geleisteten Beiträge anteilig verwertet. Der Clearingfonds der Eurex Clearing AG hatte zum 31. Dezember 2012 ein Volumen von 1.011 Mio. €. Der für das Clearing von Credit Default Swaps eingerichtete separate Clearingfonds hatte einen Wert von 2,0 Mio. €. Nach vollständigem Verzehr kann die Eurex Clearing AG von den Clearingteilnehmern Nachschüsse bis zu einer Höhe des zweifachen ursprünglich verlangten Clearingfondsbeitrags einfordern. 6. Schließlich würden verbleibende Fehlbeträge durch eine Patronatserklärung der Deutsche Börse AG gedeckt. In dieser Erklärung hat sich die Deutsche Börse AG gegenüber der Eurex Clearing AG verpflichtet, die Eurex Clearing AG mit den finanziellen Mitteln zur Deckung der Fehlbeträge auszustatten, die aus einem Verzug oder Ausfall eines Clearingmitglieds über die oben erwähnten Verteidigungslinien hinausgehen. Die Verpflichtung gilt bis zu einem Maximalbetrag von 700 Mio. €. Auf Ebene der Eurex Clearing AG werden Kreditrisikostresstests berechnet, um die Auswirkung von Extremszenarien, z. B. den Ausfall des größten Kontrahenten, zu analysieren. Die in den Stresstests ermittelten Werte werden mit Limits verglichen, die als Teil der verfügbaren Risikodeckungsmasse definiert sind. Darüber hinaus werden für die Eurex Clearing AG Stresstests des Kreditrisikos berechnet, die den gleichzeitigen Ausfall mehrerer Kontrahenten analysieren. Zusätzlich zu klassischen Stresstests, die Auswirkungen von vordefinierten Stressszenarien auf die verfügbare Risikodeckungsmasse analysieren, berechnet die Eurex Clearing AG seit 2011 sog. inverse Stresstests. Mit Hilfe dieses Instruments wird ermittelt, wie viele Kontrahenten ausfallen müssten, damit die Verteidigungslinien nicht mehr ausreichen, um die Verluste aufzufangen. Die Ergebnisse der Stresstests und inversen Stresstests können weitere Analysen und die Implementierung von Maßnahmen zur Risikoreduzierung nach sich ziehen. Im Geschäftsjahr wurden anhand der Stresstestberechnungen des Kreditrisikos keine wesentlichen Risiken identifiziert. Des Weiteren können Kreditrisiken bei der Anlage von Geldern entstehen. Die Funktion wird vom zentralen Bereich Treasury ausgeführt, der mit gruppenweiten Kompetenzen ausgestattet ist. Treasury reduziert dieses Risiko für die Gesellschaften des Segments Eurex, indem Anlagen auf mehrere Kontrahenten mit ausschließlich hoher Bonität verteilt, Anlagegrenzen für jeden Kontrahenten definiert und die Mittel überwiegend kurzfristig sowie, wenn möglich, besichert angelegt werden. Auf Basis einer regelmäßigen Bonitätsprüfung sowie im Rahmen anlassbezogener Ad-hoc-Analysen werden Limits für die Anlagen festgelegt. Die Gesellschaften des Segments Eurex führen die regulatorisch vorgeschriebenen Stresstests des Marktpreisrisikos durch. Marktpreisrisiken sind für das Segment sowie seine Einzelgesellschaften jedoch nicht wesentlich. Daher werden über die regulatorisch vorgeschriebenen Stresstests hinaus keine weiteren Stresstests des Marktpreisrisikos durchgeführt. Liquiditätsrisiken: Treasury überwacht die tägliche und untertägige Liquidität der Gesellschaften und steuert sie mit Hilfe eines Limitsystems. Darüber hinaus betreiben die Gesellschaften des Segments Eurex operationelles und strategisches Liquiditätsmanagement. Während operativ sichergestellt wird, dass die erwarteten Zahlungsausgänge der jeweils folgenden drei Monate gedeckt sind, ist das strategische Liquiditätsmanagement auf die längerfristige Planung und Sicherstellung der Liquidität sowie die Finanzierung von Projekten und Investitionen ausgerichtet. Für die Eurex Clearing AG existieren aufgrund ihrer Eigenschaft als zentraler Kontrahent strenge interne Liquiditätsvorgaben. Die Anlagepolitik ist entsprechend konservativ. Regelmäßige Analysen stellen die Angemessenheit dieser Liquiditätsvorgaben sicher. Die Eurex Clearing AG strebt zurzeit die Erweiterung ihrer Lizenz als Kreditinstitut gemäß dem deutschen Kreditwesengesetz an. Dadurch wird die Eurex Clearing AG in der Lage sein, Kredit- und Einlagengeschäfte mit Einschränkungen einzugehen. Des Weiteren wird die Erweiterung der Lizenz der Eurex Clearing AG ermöglichen, die ständigen Fazilitäten der Deutschen Bundesbank zu nutzen. Somit kann das Segment die eigene Liquidität noch besser steuern. Der Erhalt der Lizenz wird für April 2013 angestrebt. Risiken aus regulatorischen Kennziffern: Die Nichteinhaltung von regulatorischen Kennziffern stellt für die Gesellschaften des Segments Eurex nur ein unwesentliches Risiko dar. Geschäftsrisiken Auch die Gesellschaften des Segments Eurex sind von Geschäftsrisiken betroffen. Wesentliche Risiken stellen dabei ein starker Rückgang der Handelsaktivität aufgrund der Zurückhaltung der Kunden sowie eine weitere Verschärfung der europäischen Staatsschuldenkrise dar. Des Weiteren besteht das Risiko eines intensiveren Wettbewerbs zwischen den etablierten Terminbörsen oder des Eintritts von neuen Wettbewerbern, was möglicherweise zum Verlust von Marktanteilen der Gesellschaften des Segments Eurex führt. Zudem besteht die Gefahr von negativen Auswirkungen durch verschiedene regulatorische Initiativen, z. B. dem deutschen Gesetz zur Regulierung des Hochfrequenzhandels. Darüber hinaus gibt es weitere Regulierungsvorhaben, die möglicherweise das Segment Eurex betreffen und die Ertragslage negativ beeinflussen könnten. Dazu zählen insbesondere eine Finanztransaktionssteuer in elf Staaten der EU, die eine Abwanderung von Handelsvolumen in weniger regulierte und transparente Märkte verursachen würde, sowie die Überarbeitung der Richtlinie der EU über Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Infrastructure Directive, MiFID) und die Regulierung der Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Regulation, MiFIR). Die Verordnung über zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister (European Market Infrastructure Regulation, EMIR) erhöht die Anforderungen für zentrale Gegenparteien. Die Eurex Clearing AG setzt sich intensiv mit den künftigen Anforderungen aufgrund von EMIR auseinander. So werden die notwendigen Anpassungen des Geschäftsbetriebs an die neuen Vorschriften vorbereitet, um eine zügige Autorisierung als zentrale Gegenpartei unter dem neuen regulatorischen Rahmenwerk sicherzustellen. Damit leistet die Eurex Clearing AG proaktiv den ihr von den Aufsichtsbehörden zugedachten Beitrag, die Ziele der G20 zu erreichen. Für die Gesellschaften des Segments Eurex werden Szenarien auf Grundlage der wichtigsten Risikoereignisse erstellt und quantitativ bewertet. Zusätzlich werden Stressszenarien definiert, um die EBIT-Auswirkung weiterer Extremszenarien zu analysieren. Potenziellen Verlusten aus dem Eintritt unwahrscheinlicher und großer Verlustszenarien bezogen auf das Geschäftsrisiko steht Risikodeckungsmasse in ausreichender Höhe gegenüber. Projektrisiken Die Eurex Clearing AG wird 2013 die Prisma-Methodik implementieren. Damit mögliche Risiken, die aufgrund dieses Prozesses entstehen können, frühzeitig erkannt werden, wird die Implementierung ständig überwacht. Segment Xetra Die wesentlichen Risiken im Segment Xetra sind operationelle-, Geschäfts- und Projektrisiken. Im Gegensatz zu den beiden Segmenten Clearstream und Eurex sind finanzwirtschaftliche Risiken für die Gesellschaften des Segments Xetra unwesentlich. Die Einzelrisiken werden in den folgenden Abschnitten im Hinblick auf das Geschäftssegment Xetra beschrieben und bewertet. Operationelle Risiken Analog zum Segment Eurex sind auch für die Gesellschaften des Segments Xetra Fehlverarbeitungs und Verfügbarkeitsrisiken die wesentlichen operationellen Risiken. Fehlverarbeitungsrisiken: Ein wesentliches Risiko im Rahmen dieser Risikoklasse stellen individuelle Fehler durch Mitarbeiter dar, die beispielsweise zu Fehlern bei der Aufrechterhaltung des Betriebs führen können. Dieses Risiko soll durch Maßnahmen wie das Vier-Augen-Prinzip minimiert werden. Verfügbarkeitsrisiken: Hier besteht im Segment Xetra die Gefahr, dass Handels- oder Abwicklungssysteme aufgrund von technischen Störungen oder menschlichem Versagen für eine bestimmte Zeit nicht zur Verfügung stehen. Das Segment Xetra ist sich dieser Gefahr bewusst und hat umfassende BCM-Maßnahmen implementiert, um dieses Risiko zu minimieren, z. B. sind alle kritischen IT-Systeme und die technische Infrastruktur redundant ausgelegt, und es wurden in allen wichtigen operativen Handelszentren Notfallarbeitsplätze für Mitarbeiter in Kernfunktionen eingerichtet. Die Effizienz und Effektivität dieser Maßnahmen wird regelmäßig überprüft und sichergestellt. Weitere Risiken: Weiterhin bestehen für das Segment Xetra rechtliche Risiken sowie das Risiko von Schäden an materiellen Gütern. Diese Risiken sind jedoch für das Segment nur unwesentlich. Des Weiteren bestehen Personalrisiken für das Segment Xetra. Im Berichtsjahr sind keine nennenswerten Verluste aus operationellen Risiken aufgetreten. Finanzwirtschaftliche Risiken Aufgrund seiner wirtschaftlichen Ausrichtung sind finanzwirtschaftliche Risiken für das Segment Xetra nur unwesentlich. Geschäftsrisiken Wesentliche Geschäftsrisiken für das Segment Xetra sind externe Faktoren wie die Entwicklung und Volatilität der Aktienmärkte oder fehlendes Vertrauen der Investoren in die Finanzmärkte – beide können sich negativ auf die Ertragslage auswirken. Insbesondere eine mögliche weitere Verschärfung der europäischen Staats-schuldenkrise bis hin zu einer Wirtschaftskrise des Euroraums stellt ein Risiko für das Segment Xetra dar. Des Weiteren bestehen Risiken durch regulatorische Vorhaben. Insbesondere besteht die Gefahr, dass sich das geplante Gesetz der Bundesregierung zur Vermeidung von Gefahren und Missbrauch im Hochfrequenzhandel negativ auf das Geschäft im Segment Xetra auswirkt. Die Anforderungen des Gesetzes können dazu führen, dass sich die Handelsaktivitäten eines Großteils der Kunden verringern und somit eine Verschlechterung der Etragslage eintreten könnte. Die Gesellschaften des Segments Xetra sind sich dieser Gefahr bewusst und werden entsprechende Maßnahmen ergreifen, um den möglichen Folgen entgegenzuwirken. Darüber hinaus würde die Einführung einer Finanztransaktionssteuer in elf europäischen Staaten vermutlich zu einem Rückgang des Handelsvolumens führen. Kunden des Segments Xetra würden im Fall der Einführung einer Finanztransaktionssteuer ihre Handelsaktivitäten zum Teil in weniger regulierte und weniger transparente Märkte verlagern, um so der Steuer ausweichen zu können. Weitere Regulierungsvorhaben, die die Ertragslage bzw. das Wettbewerbsumfeld beeinflussen können, sind die Überarbeitung der Richtlinie der EU über Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Infrastructure Directive, MiFID), die Regulierung der Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Regulation, MiFIR) sowie die Verordnung über zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister (European Market Infrastructure Regulation, EMIR). Die Analyse möglicher Verlustszenarien für das Berichtsjahr 2012 ergab, dass potenziellen Verlusten zu jeder Zeit eine ausreichende Deckungsmasse gegenüberstand. Projektrisiken Das Segment Xetra verfolgt derzeit das Projekt, eine direkte Verbindung zwischen dem Handelsplatz und Kundengruppen, wie z. B. Investmentgesellschaften oder Pensionskassen aufzubauen. Ziel ist, einen besseren Zugang zum Handelssystem zu ermöglichen. Dieses Projekt wird durch Group Risk Management regelmäßig überwacht, um Risiken frühzeitig erkennen zu können und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Segment Market Data & Analytics Wie das Segment Xetra ist das Risikoprofil des Geschäftssegments Market Data & Analytics (MD&A) im Wesentlichen von operationellen, Geschäfts- und Projektrisiken geprägt. Finanzwirtschaftliche Risiken sind hingegen für das Geschäftssegment unwesentlich. Im Folgenden werden die Einzelrisiken von MD&A vorgestellt und bewertet. Insgesamt ist das Segement MD&A durch ein niedriges Risikoprofil gekennzeichnet. Operationelle Risiken Für das Segment MD&A sind Risiken der Geschäftspraxis sowie Verfügbarkeitsrisiken die wesentlichen operationellen Risiken. Risiken der Geschäftspraxis: Es besteht die Gefahr, dass das Geschäftssement Verluste durch Verstöße gegen rechtliche Regelungen oder durch die Nutzung von nicht lizensierten Produkten erfährt. Dieses Risiko wird reduziert, indem verschiedene Kontrollmaßnahmen eingerichtet wurden und ständig weiterentwickelt werden. Insbesondere die zentrale Funktion Group Compliance soll die Einhaltung rechtlicher Vorgaben gewährleisten. Verfügbarkeitsrisiken: Für das Segment MD&A stellt eine nicht gewährleistete Verfügbarkeit der angebotenen Dienstleistungen ein wesentliches Risiko dar. Es kann aufgrund von technischen Mängeln oder manuellen Fehlern dazu kommen, dass bestimmte Daten oder Datenpakete, z. B. Informationen über Indexstände, nicht an den Kunden weitergegeben werden können. Das Risiko besteht darin, dass Kunden Schadensersatzforderungen an eine Gesellschaft des Segments stellen können. Weitere Risiken: Schäden an materiellen Gütern, Personalrisiken sowie Fehlverarbeitungen stellen weitere Risiken für das Segment dar. Im Geschäftsjahr 2012 kam es nicht zu nennenswerten Verlusten aus operationellen Risiken. Finanzwirtschaftliche Risiken Das Geschäftssegment MD&A ist nur unwesentlichen finanzwirtschaftlichen Risiken ausgesetzt. Geschäftsrisiken Ein anhaltender bzw. verstärkter Konsolidierungsprozess im Bankensektor stellt ein wesentliches Geschäftsrisiko für das Segment MD&A dar. Dies könnte sich negativ auf die Nachfrage der Kunden nach Produkten oder Dienstleistungen des Segments auswirken und somit zu einer Verringerung der Erlöse führen. Des Weiteren besteht analog zu den anderen Segmenten das Risiko einer weiteren Verschärfung der europäischen Staatsschuldenkrise, die auch für die Ertragslage des Segments MD&A negative Folgen hätte. Zudem könnte sich die vorgeschlagene europäische Regulierung der Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Regulation, MiFIR) negativ auf das Segment MD&A auswirken. Insbesondere die möglicherweise neuen bzw. erhöhten Anforderungen an die Publikation von Marktdaten könnten ein Risiko für das Segment MD&A darstellen. Des Weiteren hätte die Einführung einer Finanztransaktionssteuer in elf europäischen Ländern negative Implikationen für das Segment. Zur Analyse möglicher Verluste werden für das Segment verschiedene Szenarien betrachtet. Diese Szenarioanalyse ergab, dass möglichen Verlusten eine ausreichend hohe Risikodeckungsmasse gegenübersteht. Projektrisiken Aktuell reorganisiert das Segment MD&A die Strukturen im Geschäftsbereich. Dabei sollen die Fachbereiche enger mit der IT verzahnt werden. Ziel ist, die Technologieführerschaft der Gruppe Deutsche Börse weiter auszubauen. Dieses Projekt wird regelmäßig überwacht. Dadurch sollen alle mit dem Projekt verbundenen Risiken rechtzeitig erkannt werden, um die entsprechenden Maßnahmen einleiten zu können. Gesamtaussage des Vorstands In seiner Funktion als Verantwortlicher für das gruppenweite Risikomanagement überprüft der Vorstand der Deutsche Börse AG die Risikosituation der gesamten Gruppe. Das sich daraus ergebende Fazit des Vorstands und der Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr wird im Folgenden dargestellt. Zusammenfassung Im zurückliegenden Geschäftsjahr haben sich weitere externe Risikofaktoren für das Geschäft der Gruppe Deutsche Börse ergeben. Die Gruppe erkannte jedoch neu aufgetretene Risiken frühzeitig und konnte geeignete Maßnahmen treffen, um ihnen zu begegnen. Auf Basis dieser Maßnahmen hat sich das Risikoprofil der Gruppe Deutsche Börse nicht wesentlich verändert. Im Geschäftsjahr standen den Risiken der Gruppe Deutsche Börse stets Risikodeckungsmassen in ausreichender Höhe gegenüber. Das erforderliche Ökonomische Kapital der Gruppe Deutsche Börse zum 31. Dezember 2012 betrug 1.451 Mio. €, die verfügbare Risikodeckungsmasse belief sich auf 2.407 Mio. €. Der Vorstand der Deutsche Börse AG ist von der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems überzeugt. Um das Management operationeller Risiken weiter zu stärken, wurde im zurückliegenden Jahr eine umfassende Risikomanagementsoftware im Segment Clearstream eingeführt. Ausblick Die Gruppe bewertet fortlaufend ihre Risikosituation. Unter Berücksichtigung der vorgenommenen Stresstestberechnungen, des sich ergebenden ökonomischen Kapitals sowie des von ihm als wirksam eingestuften Risikomanagementsystems kommt der Vorstand der Deutsche Börse AG zu dem Schluss, dass die verfügbare Risikodeckungsmasse ausreichend ist. Er kann zudem kein Risiko erkennen, welches die Gruppe in ihrem Bestand gefährdet. Auch für 2013 sind Weiterentwicklungen im Bereich Risikomanagement vorgesehen. Darüber hinaus werden 2013 vermehrt Risikobewertungen von Geschäftsrisiken, insbesondere von regulatorischen Risiken, vorgenommen, die Auswirkungen auf die Gruppe Deutsche Börse über den bei der Berechnung des Ökonomischen Kapitals verwendeten Zeitraum von einem Jahr hinaus haben können. Die Gruppe plant ferner die Erweiterung ihrer gruppenweiten Systeme zur Konsolidierung der Kreditrisiken. Des Weiteren werden die Eurex Clearing AG und die Clearstream Holding-Gruppe im kommenden Jahr die neuen Anforderungen der am 14. Dezember 2012 veröffentlichen Neufassung der MaRisk umsetzen. Es besteht die Möglichkeit, dass die Eurex Clearing AG und die Clearstream Holding-Gruppe unter das derzeitig geplante Gesetz zur Abschirmung von Risiken und zur Planung der Sanierung und Abwicklung von Kreditinstituten und Finanzgruppen fallen. In diesem Fall werden die Eurex Clearing AG und die Clearstream Holding-Gruppe einen Sanierungsplan für ihre Institute entwickeln. Chancenbericht Chancenmanagement Das Chancenmanagement der Gruppe Deutsche Börse hat zum Ziel, Chancen frühestmöglich zu identifizieren, zu bewerten und geeignete Maßnahmen anzustoßen, damit Chancen wahrgenommen werden und zu geschäftlichem Erfolg führen. Organische Wachstumschancen evaluiert die Gruppe Deutsche Börse gezielt im Rahmen ihrer jährlichen Budgetplanung und im Bedarfsfall fortlaufend unterjährig. Ausgangspunkt hierfür sind jeweils Vorschläge für neue Produkte, Dienstleistungen oder Technologien, die in den Geschäftsbereichen der Gruppe generiert werden. Der Prozess beginnt mit der sorgfältigen Analyse des Marktumfelds und betrachtet neben den Kundenwünschen u. a. auch Marktentwicklungen, Wettbewerber sowie regulatorische Veränderungen. Dabei kommen verschiedene Instrumente der Chancenentwicklung zum Einsatz, z. B. die Stärken/Schwächen-Analyse oder der Inside-Out- bzw. der Outside-In-Ansatz. Die entwickelten Ideen für Wachstumsinitiativen werden anhand konzernweit einheitlicher Vorlagen weiter ausgearbeitet und einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unterzogen. Dabei werden sowohl qualitative Aspekte in Form eines Geschäftsplans dokumentiert als auch Kosten und Erlöse detailliert über mehrere Jahre hinweg geplant. Der Geschäftsplan enthält beispielsweise Angaben zum Produkt bzw. der Dienstleistung, die angeboten werden soll, sowie zu Zielkunden und Wettbewerbern, zur Marktgröße, zu Markteintrittsbarrieren und zur Positionierung des Produkts bzw. der Dienstleistung am Markt. Er skizziert darüber hinaus auch erforderliche Ressourcen, den Implementierungsansatz inklusive Marketing-/Vertriebsstrategie und zeigt potenzielle Risiken auf. Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung basiert auf einem Vollkostenansatz. Dabei wird zwischen aufwands- und ausgabenrelevanten Größen unterschieden und somit die Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung ebenso wie auf die Kapitalflussrechnung des Unternehmens abgebildet. Ob die vorgeschlagene Wachstumsinitiative wirtschaftlich vorteilhaft für die Gruppe ist, wird mit Instrumenten der Investitionsrechnung bewertet. Die Gruppe Deutsche Börse verwendet hierfür das Discounted Cashflow-Verfahren. Neben dem Kapitalwert werden zusätzlich der interne Zinsfuß sowie die Amortisationsdauer zur Evaluierung herangezogen. Die Ermittlung des Diskontierungszinssatzes, der für die Berechnung des Kapitalwerts von zentraler Bedeutung ist, geht von den Eigenkapitalkosten der Gruppe Deutsche Börse aus und addiert projektspezifische Risikozuschläge, die anhand eines standardisierten Verfahrens bestimmt werden. Zuschläge werden zum Beispiel fällig, wenn eine Wachstumsinitiative in neue geographische Regionen expandiert oder gänzlich neue Produkte und Dienstleistungen entwickelt werden, mit denen die Gruppe Deutsche Börse bislang noch keine Erfahrung hat. Sind Geschäftsplan und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für die einzelnen Wachtumsinitiativen erstellt, ist über die Umsetzung zu entscheiden. Diese Entscheidung trifft der Vorstand der Gruppe Deutsche Börse im Rahmen des jährlichen Budgetplanungsprozesses. Zu Beginn legt der Vorstand das in Abhängigkeit der allgemeinen Geschäftsentwicklung für Wachstumsinitiativen zur Verfügung stehende Budget fest. Dieses Budget wird dann anhand verschiedener Faktoren (wie dem Beitrag eines Geschäftsbereichs zum EBIT der Gruppe) auf die einzelnen Geschäftsbereiche verteilt. Innerhalb der Geschäftsbereiche werden die jeweiligen Wachstumsinitiativen im nächsten Schritt priorisiert. Die Priorisierung baut auf der erstellten Wirtschaftlichkeitsbetrachtung auf, zudem werden Risiken berücksichtigt und der Beitrag einer einzelnen Wachstumsinitiative zur Geschäftsbereichs- und Unternehmensstrategie bewertet. Auch Verbundeffekte (geschäftsbereichsübergreifender Nutzen einer Wachstumsinitiative) spielen bei der Priorisierung von Wachstumsinitiativen eine Rolle. Die Initiativen, welche den höchsten Wertbeitrag erzielen und im Rahmen der Budgetvorgaben der Geschäftsbereiche finanzierbar sind, werden vom Vorstand ausgewählt und budgetiert. Die Budgetierung von Wachstumsinitiativen sieht vor, dass für jede selektierte und im Investitionsportfolio enthaltene Wachstumsinitiative ein Ganzjahresbudget in Form von Auszahlungen und Aufwendungen reserviert wird. Die Budgetfreigabe durch den Vorstand der Gruppe Deutsche Börse erfolgt unterjährig und ist an Projektphasen orientiert. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Bewilligung finanzieller Mittel an den Projektfortschritt geknüpft ist und die Projekte einer regelmäßigen Überprüfung unterzogen werden. Außerdem hat der Vorstand so die Möglichkeit, den Einsatz der fürs Gesamtjahr reservierten Mittel zu adjustieren und auf die allgemeine Geschäftsentwicklung zu reagieren – bei Bedarf können z. B. unterjährig neue Wachstumsinitiativen bewilligt und budgetiert werden. Die Kontrolle der Wachstumsinitiativen im Rahmen des unterjährigen Budgetfreigabeprozesses wird durch ein regelmäßiges Berichtswesen ergänzt. Der Vorstand der Gruppe Deutsche Börse erhält i. d. R. monatlich einen Bericht über den Status und den Fortschritt der in der Umsetzung befindlichen Initiativen. Koordiniert durch Zentralfunktionen entsteht in Zusammenarbeit mit den einzelnen Projekten aus den Geschäftsbereichen ein Bericht, in dem die geplanten Kosten und Erlöse dem Ist-Budgetverbrauch und den tatsächlich erzielten Erlösen gegenübergestellt werden. Außerdem wird die Finanzplanung fortgeschrieben, Prognosen werden aktualisiert und Veränderungen am Projektumfang transparent gemacht. Des Weiteren werden Meilensteine nachverfolgt und projektspezifische Risiken sowie eingeleitete Gegenmaßnahmen beschrieben. Das Projektmanagement und die begleitenden Zentralfunktionen kommentieren den Projektstatus für den Vorstand. Organische Wachstumschancen Im Einzelnen stehen gegenwärtig Wachstumsinitiativen im Kontext des Clearing von außerbörslichen Derivaten und des Liquiditätsmanagements im Fokus der Gruppe Deutsche Börse. Clearing von außerbörslich gehandelten Derivaten (Eurex) Im Zuge der Erfahrungen mit der Finanzkrise von 2008, ausgelöst durch die Nichterfüllung von außerbörslichen Geschäften, die unbesichert, hoch riskant und bilateral ausgeführt wurden, haben sich die führenden Industriestaaten (G20) verständigt, wirksame Regularien zu schaffen, um außerbörsliche Derivategeschäfte transparenter und sicherer zu machen. Als Konsequenz hat die Europäische Union die European Market Infrastructure Regulation (EMIR) erarbeitet, deren Ziel es ist, den außerbörslichen Handel („over-the-counter“, OTC) mit Derivateprodukten zu regulieren. EMIR bedeutet: • Verpflichtung zum Clearing von standardisierten OTC-Derivategeschäften mittels einer zentralen Gegenpartei • Besondere Anforderungen an das Risikomanagement von Geschäften in nicht standardisierten Derivaten • Verpflichtung zur Meldung der Geschäfte an ein Transaktionsregister Die europäische EMIR-Verordnung trat zum 16. August 2012 in Kraft und befindet sich derzeit in Umsetzung. Damit Marktteilnehmer die Anforderungen aus EMIR umsetzen können, hat Eurex Clearing einen zentralen Kontrahenten für das Clearing außerbörslicher Derivategeschäfte entwickelt, der dem Markt seit dem 13. November 2012 als „EurexOTC Clear“-Angebot zur Verfügung steht. Dieses später auch auf andere Anlageklassen erweiterbare Angebot richtet sich maßgeblich an institutionelle Kunden und deren Geschäfte in Zinsderivaten (Interest Rate Swaps). Es legt besonderen Augenmerk auf Sicherheit und Effizienz und ermöglicht den Kunden, die gesamten Vorzüge der Services von Eurex Clearing im Risiko- und Sicherheitenmanagemt auch für ihre außerbörslichen Geschäfte zu nutzen. Sicherheiten- und Liquiditätsmanagement (Clearstream) Mit dem im Rahmen der Wachstumsinitiative Global Liquidity Hub entwickelten Angebot für das Liquiditätsmanagement hilft Clearstream seinen Kunden, die strukturellen Veränderungen, unter anderem infolge der zusätzlichen Liquiditätsanforderungen nach Basel III und der neuen Clearingverpflichtungen nach EMIR, zu bewältigen. Über den Global Liquidity Hub können Banken die Vermögenswerte, die Clearstream in ihrem Auftrag verwahrt, effizienter über verschiedene Plattformen und Länder hinweg nutzen. Da dies weltweit ein zentrales Thema ist, hat Clearstream begonnen, sein Sicherheitenmanagementsystem an Dritte zu vermarkten, und hat mit verschiedenen Marktinfrastrukturbetreibern weltweit Outsourcing-Verträge abgeschlossen. Dieser Service – der Liquidity Hub GO (Global Outsourcing) – befindet sich in unterschiedlichen Entwicklungsphasen mit den internationalen Partnern von Clearstream. Neben Zentralverwahrern hat Clearstream auch Vereinbarungen mit Agent Banks zur Nutzung ihrer Kompetenz im Sicherheitenmanagement unterzeichnet. Externe Wachstumschancen Neben organischem Wachstum verfolgt das Unternehmen auch regelmäßig externe Wachstumschancen, die einer ähnlich stringenten Analyse unterzogen werden wie die organischen Wachstumsinitiativen. Daher werden nur wenige der analysierten Chancen auch tatsächlich umgesetzt. Beispiele für externes Wachstum in den letzten Jahren sind der vollständige Erwerb der Eurex von der SIX Group AG, die mehrheitliche Beteiligung an der European Energy Exchange und die Erhöhung der Anteile an dem Indexanbieter STOXX Ltd. Auch in Asien ist die Gruppe Deutsche Börse offen für Kooperationen wie Beispiele im Abschnitt „Segment Eurex“ zeigen. Generell aber legt das Unternehmen vor dem Hintergrund des bereits sehr umfangreichen Produkt- und Dienstleistungsangebots entlang der gesamten Wertschöpfungskette einen klaren Fokus auf organisches Wachstum. Zyklische und strukturelle Chancen Neben den organischen und externen Wachstumschancen sieht das Unternehmen auch eine Reihe von möglichen zyklischen Entwicklungen, die sich positiv auf die Gruppe Deutsche Börse auswirken könnten: • In den Segmenten des Kassa- und Terminmarktes (Xetra und Eurex) könnten eine nachhaltig positive wirtschaftliche Entwicklung, eine Verbesserung der Lage der südeuropäischen EU-Mitgliedstaaten, ein nachhaltig steigendes Vertrauen der Investoren in die Kapitalmärkte, eine als Konsequenz hieraus wieder größere Risikobereitschaft von Marktteilnehmern und eine höhere Aktienmarktvolatilität die Handelsaktivität der Marktteilnehmer stimulieren und die Handelsvolumina steigen lassen. • Die Volumina der an den Terminmärkten der Gruppe gehandelten Zinsderivate könnten zusätzlich belebt werden durch eine zunehmende Spekulation über die Entwicklung der langfristigen Zinsen auf deutsche und andere europäische Staatsanleihen, durch tatsächlich steigende Leitzinssätze sowie durch eine Verringerung der Zinsdifferenz zwischen den verschiedenen europäischen Staatsanleihen. • Im Geschäftsbereich des Nachhandelssegments Clearstream könnte eine Reduktion der Liquiditätszufuhr durch die Zentralbanken die Emission von Anleihen fördern und damit die Verwahrvolumina steigen lassen. Zudem könnte dies die Nachfrage nach den verschiedenen Sicherheiten- und Liquiditätsdienstleistungen von Clearstream erhöhen. Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft würden von einer Erhöhung der kurzfristigen Zinsen im Euroraum und den USA profitieren. • Im Marktdatengeschäft könnte eine Zunahme der Zahl der Beschäftigten bei Unternehmen, die in Finanzmärkten tätig sind, zu einer steigenden Abnahme von Datenpaketen führen. Die Gruppe Deutsche Börse ist allerdings überzeugt, dass langfristig nicht zyklische, sondern strukturelle Faktoren dominieren und den Geschäftserfolg beeinflussen werden. • Für das Terminmarktsegment Eurex sieht das Unternehmen Chancen in einer wachsenden Nachfrage nach europäischen Derivaten von Investoren und Handelshäusern aus dem außereuropäischen Ausland beispielsweise dem asiatischen Raum. Dies steht maßgeblich im Zusammenhang mit den dort wachsenden Anlagevolumina und der zunehmenden Portfoliodiversifizierung in diesen Regionen. • Als Folge der europäischen Rechts- und Verwaltungsvorschriften, die sich auf bestimmte Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren beziehen (OGAW III), erwartet das Unternehmen ferner, dass traditionelle Investmentfonds zunehmend auch Derivate in ihre Portfoliostrategien einbeziehen. • Aufgrund der steigenden Bedeutung des Risikomanagements als Konsequenz aus der Finanzkrise erwartet das Unternehmen, dass Marktteilnehmer verstärkt die Clearingdienstleistungen der Gruppe nutzen, um getätigte Geschäfte in verschiedenen Anlageklassen, beispielsweise außerbörslich gehandelten Derivaten, zu verrechnen und dadurch das Kontrahentenrisiko zu eliminieren. • Für den Nachhandelsbereich Clearstream erwartet das Unternehmen langfristig eine Zunahme der Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung von Unternehmen über die Kapitalmärkte. Dies steht im Zusammenhang mit den höheren Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen an Banken und den damit verbundenen negativen Auswirkungen auf das Gesamtvolumen der zur Verfügung gestellten Kredite. Für Clearstream könnten sich hierdurch positive Auswirkungen auf die Verwahrvolumina insbesondere im internationalen Anleihesegment ergeben. Des Weiteren erwartet das Unternehmen vor dem Hintergrund der zunehmenden Internationalisierung der Kapitalmärkte auch künftig einen stärkeren Anstieg der Volumina der international begebenen Anleihen verglichen mit national begebenen festverzinslichen Wertpapieren. Ferner erwartet die Gruppe wegen veränderter regulatorischer Anforderungen und wegen des nachhaltigen Verlusts an Vertrauen unter den Marktteilnehmern einen strukturellen Anstieg der Nachfrage nach Dienstleistungen für das Sicherheiten- und Liquiditätsmanagement. Prognosebericht Der Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung der Gruppe Deutsche Börse im Geschäftsjahr 2013. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge, die in der Zukunft liegen. Diese vorausschauenden Aussagen und Informationen beruhen auf Erwartungen und Annahmen des Unternehmens zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Prognoseberichts. Diese wiederum unterliegen bekannten und unbekannten Chancen, Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse des Konzerns. Viele dieser Faktoren liegen außerhalb des Einflussbereichs des Unternehmens. Sollten Chancen oder Risiken eintreten oder eine der Ungewissheiten Realität werden oder sollte sich erweisen, dass eine der zugrunde liegenden Annahmen nicht korrekt war, kann die tatsächliche Entwicklung des Konzerns sowohl positiv als auch negativ von den Erwartungen und Annahmen in den zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen dieses Prognoseberichts abweichen. Entwicklung der Rahmenbedingungen Für den Prognosezeitraum rechnet die Gruppe Deutsche Börse weltweit mit einem weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Auch erwartet das Unternehmen, dass die Unsicherheit hinsichtlich der Bonität und Liquidität einzelner Länder in der Eurozone weiter die Kapitalmärkte beeinflussen wird. Auf dieser Basis rechnet die Gruppe kurzfristig nicht mit einer wesentlichen Verbesserung des Vertrauens der Kapitalmarktteilnehmer. Hinsichtlich der Zinsentwicklung erwartet der Konzern noch keine grundsätzliche Abkehr der Zentralbanken in Europa und den USA von der vorherrschenden Niedrigzinspolitik. Bei der wirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2013 geht der Internationale Währungsfonds (IWF) in einer im Januar 2013 veröffentlichten Prognose von einem Rückgang von rund –0,2 Prozent für die Eurozone und von einem Wachstum von rund 0,6 Prozent für Deutschland aus. Die Differenz zwischen der Eurozone und Deutschland resultiert aus einer erneuten Kontraktion in Ländern wie Italien und Spanien. Für Großbritannien und die USA liegen die Erwartungen über denen für die Eurozone. Für Großbritannien wird 2013 mit einem Wachstum der Wirtschaft von rund 1,0 Prozent und für die USA von rund 2,0 Prozent gerechnet. Das mit Abstand größte Wirtschaftswachstum 2013 – rund 7 bis 8 Prozent – wird weiterhin in Erwartung der hohen Binnennachfrage für die asiatischen Länder, insbesondere China, prognostiziert. Als Folge der sehr unterschiedlichen Schätzungen für die verschiedenen Wirtschaftsräume wird für das Jahr 2013 ein weltweites Wirtschaftswachstum von rund 3,5 Prozent prognostiziert. Um den Finanzsektor zu stabilisieren und künftig Finanzkrisen in dem erlebten Ausmaß zu verhindern, streben Regierungen und Zentralbanken derzeit eine stärkere Regulierung des Finanzmarktes an. Das Spektrum der geplanten und zum Teil bereits angestoßenen Maßnahmen reicht von der Überarbeitung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Bankgeschäfte und Eigenkapitalanforderungen bis hin zur Verbesserung der Finanzmarktaufsicht (für Details siehe Abschnitt „Regulatorisches Umfeld“ dieses Prognoseberichts). Für die Kunden der Gruppe Deutsche Börse sind die Auswirkungen dieser weit reichenden regulatorischen Reformvorhaben auf Marktstruktur und Geschäftsmodell derzeit noch nicht genau abschätzbar. Für den Prognosezeitraum rechnet die Deutsche Börse damit, dass sich diese Unsicherheit weiterhin dämpfend auf die Geschäftsaktivität der Marktteilnehmer auswirken wird. Für die Gruppe selbst haben die verschiedenen Regulierungsvorhaben sowohl positive als auch negative Auswirkungen. In Summe sieht das Unternehmen das sich verändernde regulatorische Umfeld jedoch als Chance, sein Geschäft weiter auszubauen. Die Gruppe Deutsche Börse hat 2012 drei Stoßrichtungen ihrer Wachstumsstrategie bekannt gegeben (siehe Abschnitt „Ziele und Strategie der Gruppe Deutsche Börse“ dieses zusammengefassten Lageberichts), die sie im Rahmen ihres integrierten Geschäftsmodells mit den Schwerpunkten Handel, Clearing, Abwicklung und Verwahrung von Wertpapieren und Derivaten auch im Berichtszeitraum verfolgen wird. Auf Basis dieses erfolgreichen Geschäftsmodells, das die gesamte Prozesskette für Finanzmarkttransaktionen und die wichtigsten Anlageklassen abdeckt, wird die Deutsche Börse weiterhin die Trends an den Finanzmärkten weltweit beobachten und diese für die Weiterentwicklung ihrer Produkte und Dienstleistungen nutzen. Das vorrangige strategische Ziel der Gruppe dabei ist, alle Kunden mit hervorragenden Leistungen zu bedienen. Mit ihren skalierbaren elektronischen Plattformen sieht sich die Deutsche Börse auch im Wettbewerb mit anderen Anbietern von Handels- und Abwicklungsservices weiterhin sehr gut positioniert. Regulatorisches Umfeld Als eine Folge der globalen Finanzmarktkrise wird auf internationaler Ebene in den verschiedensten Bereichen an Regulierungsvorhaben gearbeitet, die ein transparenteres und stabileres Finanzsystem schaffen sollen. Dabei stehen insbesondere neue Regelungen für Banken im Fokus, aber auch die Finanzmarktinfrastruktur und die Abwicklung von Wertpapieren, Derivaten und sonstigen Finanzinstrumenten sind teilweise betroffen. Weiterhin haben sich die Aufsichtsstrukturen infolge der genannten Regelungen geändert: Die zum 1. Januar 2011 geschaffenen europäischen Aufsichtsbehörden sowie der europäische Ausschuss für Systemrisiken haben deutlich an Bedeutung gewonnen, während gleichzeitig der Spielraum für nationale Entscheidungen geringer geworden ist. Ferner wird die Einführung einer Finanztransaktionssteuer in der Europäischen Union diskutiert. Zu diesem Zweck haben mehrere EU-Teilnehmerstaaten eine sog. verstärkte Zusammenarbeit vereinbart mit dem Ziel, eine einheitliche Finanztransaktionsbesteuerung einzuführen. Die Einführung dieser Steuer hätte negative Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung der Deutschen Börse. Wie stark diese Steuer die Geschäftsentwicklung beeinträchtigen würde, ist davon abhängig, welche Anlageklassen die Steuer umfassen würde und wie sie hinsichtlich der Anwendbarkeit und der Steuersätze gestaltet wäre. Auf der Basis des aktuellen Diskussionsstandes sind konkrete Auswirkungen auf das Geschäft der Gruppe nicht einschätzbar. Regulierung der Marktinfrastruktur Im Zuge der Veränderungen des regulatorischen Rahmens sind für die Gruppe neben einer Vielzahl von kleineren Initiativen v. a. drei EU-Gesetzgebungspakete von Relevanz: die aktuelle Überarbeitung der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Directive, MiFID), die Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über OTC-Derivate, zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister (European Market Infrastructure Regulation, EMIR) sowie die Verordnung für Wertpapierzentralverwahrer (Central Securities Depositories, CSD-Regulierung). MiFID Die EU-Kommission hat Ende 2011 einen Entwurf für die Überarbeitung der MiFID veröffentlicht. Ziel ist es, die Transparenz und Integrität der Märkte zu erhöhen und den Investorenschutz auch im Lichte der Finanzmarktkrise weiter zu stärken. Außerdem plant die EU-Kommission, Maßnahmen zur Regulierung des Hochfrequenzhandels (High Frequency Trading) zu ergreifen sowie die Wettbewerbsbedingungen besonders im Bereich des Derivatehandels und -clearings zu verschärfen. Für die Gruppe Deutsche Börse ergäbe sich dabei aus den ursprünglich von der EU-Kommission vorgeschlagenen Regelungen hinsichtlich des Zugangs zu verschiedenen Bereichen der Wertschöpfungskette eine mögliche Intensivierung des Wettbewerbs. Zudem könnten sich je nach Ausgestaltung die Maßnahmen für die Regulierung des Hochfrequenzhandels dämpfend auf die Handelsaktivität der Kunden der Gruppe auswirken. Mit einer Umsetzung der Regulierung ist 2015 zu rechnen. Teile der Regelungen werden als Verordnung unmittelbar EU-weit gültig werden (MiFIR). EMIR Die Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über OTC-Derivate, zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister strebt ein harmonisiertes Regelwerk für den Betrieb und die Beaufsichtigung von zentralen Kontrahenten (Central Counterparties, CCPs) an. Der Entwurf wurde im September 2010 von der EU-Kommission vorgelegt und Ende Juli 2012 in der endgültigen Fassung veröffentlicht. Die Verordnung strebt u. a. den regulatorischen Zwang zur verstärkten Abwicklung von Derivategeschäften über zentrale Kontrahenten an, woraus sich für die Gruppe Deutsche Börse die Chance ergibt, ihr Clearingangebot auf außerbörslich gehandelte Derivate auszuweiten. Ferner enthält die Verordnung die Einführung einer Registrierungspflicht für OTC-abgewickelte Derivate in zentralen Transaktionsregistern (sog. Trade Repositories). Auch die Überwachung von Trade Repositories durch die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (European Securities Markets Authority, ESMA) ist Bestandteil der geplanten Verordnung. Mit der beabsichtigten Aufwertung zentraler Kontrahenten in Europa ist allerdings auch ein erhöhter Bedarf an Eigenkapital verbunden. Für den Betreiber des zentralen Kontrahenten der Gruppe Deutsche Börse, die Eurex Clearing AG, rechnet das Unternehmen mit einem zusätzlichen Eigenkapitalbedarf in der Größenordnung von bis zu 150 Mio. €. Im Januar 2013 wurden davon bereits 110 Mio. € zugeführt. Eine faktische Anwendung von EMIR wird erst für 2014 erwartet. CSD-Regulierung Im Rahmen der CSD-Regulierung will die EU-Kommission die europäische Landschaft der Wertpapierabwicklung und -verwahrung reformieren und damit erstmals ein einheitliches europäisches Regelwerk für Wertpapierzentralverwahrer schaffen. Die EU-Kommission hat im März 2012 einen Vorschlag vorgelegt. Die Verabschiedung der Maßnahmen wird in der zweiten Jahreshälfte 2013 erwartet. Abhängig von der Lösung der aktuell in diesem Kontext diskutierten organisatorischen Regelungen können diese Maßnahmen Auswirkungen auf die Geschäftsaktivitäten von Clearstream haben. Ergänzt werden die genannten Regulierungsvorhaben durch die Überarbeitung der Eigenkapitalrichtlinie (CRD IV) und das Regulierungsvorhaben zur Sanierung und Abwicklung von Finanzinstituten (siehe den folgenden Abschnitt „Regelungen für Banken“). Für das Jahr 2013 wird auch eine Überarbeitung des europäischen Wertpapierrechts (Securities Law Legislation, SLL) erwartet. Auf nationaler und internationaler Ebene werden weitere regulatorische Änderungen erörtert, um die Stabilität des Finanzmarktes sicherzustellen. Beispiele sind der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht, die Europäische Kommission, die Europäische Zentralbank und die neuen europäischen Aufsichtsbehörden (ESMA, EBA und Europäischer Ausschuss für Systemrisiken). Auf nationaler Ebene bringt v. a. das Hochfrequenzhandelsgesetz teilweise Implikationen für die Gruppe Deutsche Börse mit sich. Regelungen für Banken Im Kontext der Bankenregulierung, die die Gruppe sowohl direkt als auch indirekt betrifft, befinden sich wesentliche Änderungsvorhaben in der finalen Phase der Ausarbeitung oder bereits in der Umsetzung. Weitere Änderungen zeichnen sich darüber hinaus bereits ab. Dies gilt sowohl für das internationale Regelwerk (Regeln des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht) als auch für die darauf aufbauenden europäischen Vorschriften (Capital Requirements Directive, CRD) und nationalen Vorgaben. Weiterhin gibt es ergänzende Initiativen auf allen drei genannten Ebenen, die sich z. B. mit Themen der Corporate Governance oder der Sanierungs- und Abwicklungsplanung für (systemrelevante) Institute befassen. Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (Basel Committee on Banking Supervision, BCBS) hat bereits im Dezember 2010 grundsätzlich die Details für das überarbeitete, nunmehr Basel III genannte Regelwerk veröffentlicht. Am 1. Juni 2011 hat das BCBS eine erste Überarbeitung des Basel III-Regelwerks veröffentlicht und dabei einzelne Aspekte ergänzt. Am 25. Juli 2012 wurden zudem überarbeitete Regeln für die Kapitalunterlegung von Positionen gegenüber zentralen Gegenparteien bekannt gemacht. Schließlich hat das BCBS am 6. Januar 2013 weitere Justierungen der Liquiditätsvorschriften verabschiedet, die am 7. Januar 2013 veröffentlicht wurden. Basel III enthält insbesondere eine geänderte Eigenkapitaldefinition, zusätzliche Risikopuffer für erwartete Verluste, die Einführung von antizyklischen Kapitalpuffern, die Einführung einer sog. Leverage Ratio (Verschuldungshebel, vereinfacht: ein Mindestverhältnis von Eigenkapital zur ungewichteten Summe aus Bilanzsumme und außerbilanziellen Risikopositionen) sowie Anforderungen an ein verstärktes Liquiditätsmanagement und eine stärkere Überwachung der Liquiditätslage durch die Aufsichtsbehörden (insbesondere Einführung von zwei quantitativen Mindestquoten für kurz- und mittelfristige Liquidität). Dabei ist eine stufenweise Einführung bis 2019 geplant. Innerhalb dieses Übergangsprozesses sind Überprüfungen und ggf. Anpassungen bestimmter Teilbereiche vorgesehen. Das Basel III-Paket enthält auch eine generelle Überarbeitung der Eigenkapitalunterlegungspflichten für Positionen gegenüber zentralen Kontrahenten. Unter Berücksichtigung verschiedener Übergangsregeln gelten die Basel III-Regeln international grundsätzlich seit dem 1. Januar 2013. Sie bedürfen zur Geltung innerhalb der EU jedoch einer Umsetzung in EU- und ggf. nationales Recht. Das BCBS diskutiert derzeit zudem weitere Feinjustierungen oder grundlegende Überarbeitungen einzelner Sachverhalte des Basel-Regelwerks, u. a. Vorgaben zur Zuordnung von Positionen zum Handels- oder Anlagenbuch, Vorgaben zur Ausgestaltung der Internal Audit-Funktion in Banken, Adjustierung und Modifikation der Anforderungen an die Liquiditätsdeckung (Liquidity Coverage Ratio). Weiterhin diskutiert das BCBS seit 2011 intensiv über zusätzliche, über die Basel III-Vorgaben hinausgehende Eigenkapitalanforderungen für global und national systemrelevante Institute (Global/Domestic Systemically Important Banks, G-SIBs/D-SIBs). Dazu hat das BCBS bereits am 19. Juli 2011 sowie am 29. Juni 2012 entsprechende Richtlinien erlassen. Teile dieser Erweiterungen werden allgemein unter dem Begriff Basel III.5 zusammengefasst. Anhand von rein qualitativen Indikatoren ordnet die verantwortliche Aufsichtsbehörde die Banken in ihrem Aufsichtsbereich einer der beiden oder beiden Kategorien zu. In der EU sollen die Basel III-Regelungen gemeinsam mit weiteren Aspekten, u. a. Themen der Corporate Governance und der weit gehenden Umsetzung einer einheitlichen Anwendung der Vorschriften (Single Rule Book), in einem überarbeiteten Regelwerk für Banken und Wertpapierdienstleiser abgebildet werden. Dazu werden die bisher unter dem Namen „Capital Requirement Directives“ zusammengefassten Richtlinien 2006/48/EU (Bankenrichtlinie) und 2006/49/EU (Kapitaladäquanz-Richtlinie) komplett überarbeitet und in einem integrierten Gesetzespaket (allgemein als CRD IV bezeichnet), bestehend aus einer Richtlinie (die anschließend in nationales Recht umzusetzen ist) und einer unmittelbar geltenden Verordnung, neu gestaltet. Hierzu hat die EU-Kommission am 20. Juli 2011 einen entsprechenden Vorschlag vorgelegt. EU-Rat und EU-Parlament haben im Mai 2012 ihre Position zu dem Vorschlag der EU-Kommission festgelegt; seitdem befindet sich das Verfahren in den Trilog-Verhandlungen. Die Verhandlungen wurden 2012 nicht abgeschlossen, entsprechend traten die Regelungen nicht zum vorgesehenen Termin 1. Januar 2013 in Kraft. Im Rahmen des Abschlusses der Verhandlungen werden auch aktuelle Regulierungsinitiativen wie die überarbeiteten Basler Vorgaben zum Kontrahentengewicht für Positionen gegenüber zentralen Gegenparteien, die erweiterten Kapitalanforderungen (Basel III.5), die Regeln für systemrelevante Institute einschließlich der erhöhten Kapitalanforderungen für solche Institute, Kapitalpuffer für systemische Risiken, die Möglichkeit nationaler Regelungen für strengere Kapitalanforderungen sowie die überarbeiteten Baseler Liquiditätsvorschriften vom Januar 2013 thematisiert und vermutlich in den finalen Regulierungstext einfließen. Ein Inkrafttreten wird nunmehr frühestens im späteren Verlauf des Jahres 2013 oder sogar erst 2014 erwartet. Während sich die Basel III-Regelungen unmittelbar nur an global agierende internationale Geschäftsbanken richten, greifen die EU-Regelungen für alle in der EU agierenden Banken. Die CRD IV geht daher teilweise auf regionale oder größenabhängige Besonderheiten ein und sieht spezifische bzw. modifizierte Regelungen für bestimmte Geschäftsarten vor. Auf Basis des aktuellen Diskussionsstandes ist aus Sicht der Gruppe Deutsche Börse insbesondere das künftige Zusammenspiel von EMIR, CSD-Regulierung, MiFID und CRD relevant. Unabhängig von den noch laufenden Verhandlungen auf EU-Ebene hat die Bundesregierung im Frühjahr mit der Umsetzung der CRD IV-Regelungen in deutsches Recht begonnen. Nach der Konsultation von Entwürfen hat die Bundesregierung am 15. Oktober 2012 einen Gesetzentwurf zum CRD IV-Umsetzungsgesetz in den parlamentarischen Prozess eingebracht. Dieser Gesetzentwurf wurde zwischenzeitlich durch die Konsultation von nachgelagerten Verordnungen ergänzt. Der Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens ist jedoch abhängig von der Finalisierung des CRD IV-Pakets auf europäischer Ebene. Vor dem Hintergrund des aktuellen Diskussionsstandes zu den CRD IV-Regelungen erwartet die Gruppe kurz- und mittelfristig keinen materiellen Einfluss auf die Eigenkapitalausstattung ihrer regulierten Gesellschaften. Ungeachtet dessen wird die Gruppe – auch in Wechselwirkung mit den Anforderungen für die zentralen Kontrahenten der Gruppe aus EMIR – die Kapitalausstattung der regulierten Einheiten weiter analysieren und zur Stärkung der Risikodeckung nötigenfalls anpassen. Abhängig von der Geschäftsentwicklung, einer möglichen Einstufung von Gruppengesellschaften als systemrelevante Institute und der Höhe der jeweils maßgeblichen Puffer sowie der – möglicherweise in Zukunft limitierenden – Vorgaben der Leverage Ratio ist jedoch zu erwarten, dass die Eigenkapitalbasis langfristig graduell verstärkt werden muss. Die Gruppe wird auf Basis ihrer internen Analysen und einer vorausschauenden Planung die dafür notwendigen Maßnahmen frühzeitig einleiten. Bedingt durch die derzeit noch offenen Detailfragen, u. a. zur konkreten Anwendbarkeit der Regelungen im Bereich Leverage Ratio und Liquiditätskennziffern, und das ebenso unklare künftige Zusammenspiel der unterschiedlichen Regelungen lassen sich die Auswirkungen auf die Geschäftsaktivitäten zum aktuellen Zeitpunkt nicht abschließend einschätzen oder prognostizieren. Im Zuge der Finanzmarktkrise wurde auf internationaler und europäischer Ebene intensiv über die Notwendigkeit diskutiert, Sanierungs- und Abwicklungspläne für Institute der Finanzwirtschaft aufzustellen. So hat das Financial Stability Board (FSB) im Oktober 2011 Standards für die geordnete Abwicklung von Finanzunternehmen, die sog. „Key Attributes of Effective Resolution Regimes for Financial Institutions“ (Key Attributes) mit dem Ziel verabschiedet, systemrelevante Institute ohne Verluste für den Staatshaushalt abzuwickeln und damit die „too big to fail“-Problematik zu vermeiden. Die Key Attributes sehen dabei vor, dass zumindest für global systemrelevante Finanzunternehmen Abwicklungs- und Sanierungspläne aufzustellen sind. Die Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten haben sich verpflichtet, die Key Attributes umzusetzen. Auf europäischer Ebene hat die Europäische Kommission am 6. Juni 2012 einen Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates veröffentlicht, der einen Rahmen für die Sanierung und Abwicklung von Kreditinstituten und Wertpapierfirmen festlegt (Sanierungs- und Abwicklungsrichtlinie). Die Sanierungs- und Abwicklungsrichtlinie wird europäisches Recht schaffen und wesentliche Bestandteile der Key Attributes aufgreifen. Am 2. November 2012 hat hierzu die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) einen Rundschreibenentwurf zu Mindestanforderungen an die Ausgestaltung von Sanierungsplänen (MaSan) zur Konsultation gestellt. Am 20. Dezember 2012 hat das Bundesministerium der Finanzen einen Gesetzentwurf zur Sanierungs- und Abwicklungsplanung von Kreditinstituten und Finanzgruppen veröffentlicht. Teilnahme der Gruppe Deutsche Börse an regulatorischen Initiativen Die Gruppe Deutsche Börse hat die erwähnten politischen und regulatorischen Initiativen von Anfang an intensiv begleitet und wird dies weiter tun. Sie nimmt aktiv an den Konsultationen teil und legt gegenüber den politischen Entscheidungsträgern direkt die potenziellen negativen Konsequenzen für den Markt als Ganzes und die betroffene Gesellschaft im Besonderen dar. Die Gruppe Deutsche Börse bezieht darüber hinaus zu den genannten politischen Initiativen angemessen Stellung. So wirkt die Deutsche Börse unverhältnismäßigen Auswirkungen auf die Gruppe oder eines ihrer Tochterunternehmen entgegen und strebt an, eine angemessene Berücksichtigung der Interessen der möglicherweise betroffenen Geschäftseinheiten zu erreichen. Entwicklung der Ertragslage Die Gruppe Deutsche Börse sieht sich weiterhin sehr gut aufgestellt und rechnet langfristig mit einer positiven Entwicklung der Ertragslage. Für den Prognosezeitraum erschwert jedoch die Unsicherheit bezüglich des weiteren Verhaltens der Kapitalmarktteilnehmer die konkrete Prognose der Ertragslage. Die im Berichtsjahr 2012 beobachtete Entkopplung der Entwicklung der Aktienmärkte und der Realwirtschaft von der Handelsaktivität an den Kassa- und Terminmärkten der Gruppe, die im Zusammenhang mit einem Vertrauensverlust der Investoren und Marktteilnehmer steht, kann auch für den Prognosezeitraum nicht ausgeschlossen werden. Auch rechnet das Unternehmen weiterhin mit Unsicherheit der Marktteilnehmer über die weitere Ausgestaltung der Regulierungsvorhaben. Dies könnte auch im Prognosezeitraum dämpfende Auswirkungen auf die Geschäftsaktivität der Kunden der Gruppe haben. Das Unternehmen hat daher im Rahmen seiner Budgetplanung verschiedene mögliche Szenarien für die Ertragslage 2013 entwickelt. Sollten sich das Kapitalmarktumfeld und das Investorenvertrauen nicht verbessern und sollten die Märkte weiterhin von Unsicherheit hinsichtlich der Entwicklung der Weltwirtschaft und der weiteren Lage in der Eurozone geprägt sein, würde sich die Geschäftsaktivität auf einem Niveau bewegen, das mit dem des zweiten Halbjahres 2012 vergleichbar ist. Für das Gesamtjahr 2013 würde dies Nettoerlöse in einer Größenordnung von rund 1,8 Mrd. € bedeuten, ein möglicher Rückgang von rund 7 Prozent gegenüber 2012. Sollten sich das Kapitalmarktumfeld, das Investorenvertrauen und die Lage der südeuropäischen EU-Mitgliedsstaaten 2013 deutlich verbessern, würde das Unternehmen einen moderaten Anstieg der Nettoerlöse gegenüber dem Vorjahr auf über 2,0 Mrd. € erwarten. Der Szenarioansatz bei der Prognose der Nettoerlöse ist maßgeblich bedingt durch die kurz- bis mittelfristig überwiegenden zyklischen Einflussfaktoren, deren Auswirkungen auf die Geschäftsaktivität das Unternehmen nicht steuern kann. Hinsichtlich der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft rechnet das Unternehmen im Prognosezeitraum mit keiner grundsätzlichen Änderung der Zinspolitik in Europa und den USA. Da die für die Gruppe relevanten Marktzinsen im Jahresverlauf 2012 gesunken sind, erwartet die Gesellschaft 2013 einen Rückgang der Nettozinserträge. Sollten sich die Rahmenbedingungen wider Erwarten noch schlechter entwickeln als eingangs beschrieben bzw. sich noch stärker auf die Kunden der Gruppe auswirken, sieht sich das Unternehmen aufgrund seines integrierten Geschäftsmodells sowie der bereits durchgeführten und im Folgenden beschriebenen weiteren Kostensenkungsmaßnahmen weiterhin in einer guten Lage, sein Geschäft profitabel zu betreiben. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, das erfolgreiche Management der operativen Kosten der letzten Jahre im Prognosezeitraum konsequent fortzusetzen. Im Februar 2013 hat der Konzern bekannt gegeben, die operative Effizienz durch Einsparungen bei den Personal- und Sachkosten im Umfang von jährlich 70 Mio. € weiter zu steigern. Die Effizienzverbesserungen sollen erstmals im Jahr 2016 voll wirksam werden. Zur Umsetzung der Maßnahmen erwartet die Gesellschaft Implementierungskosten in einer Größenordnung von 90 bis 120 Mio. €, wovon voraussichtlich der größte Teil in Form von Rückstellungen bereits 2013 ergebniswirksam erfasst werden wird. Mit den zusätzlichen Einsparungen soll frühzeitig der über den Prognosezeitraum hinaus erwartete inflationsbedingte Kostenanstieg kompensiert werden. Zugleich sichert die Gruppe damit die notwendigen Freiräume zur Fortführung der Wachstums- und Infrastrukturinvestitionen, mit denen sie Chancen aus den strukturellen und regulatorischen Veränderungen an den Finanzmärkten sowie Potenziale in Wachstumsmärkten wie Asien nutzen will. Zudem stellt sich das Unternehmen damit auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse ein. Insbesondere aufgrund der verstärkten Investitionen erwartet das Unternehmen beginnend mit 2013 insgesamt einen moderaten Anstieg der operativen Kosten im Prognosezeitraum und darüber hinaus (bereinigt um Sondereffekte wie Effizienzprogramme). Hinsichtlich des operativen Ergebnisses würde das Szenario der rückläufigen Nettoerlöse zu einem um Sondereffekte bereinigten EBIT in einer Größenordnung von rund 0,8 Mrd. € führen. In dem Szenario der moderat steigenden Nettoerlöse würde das bereinigte EBIT aufgrund der leicht steigenden operativen Kosten wie bereits 2012 bei rund 1,0 Mrd. € liegen. Für den Prognosezeitraum erwartet die Gruppe eine gegenüber dem Berichtsjahr unveränderte Steuerquote von rund 26 Prozent, bereinigt um Sondereffekte. Der Konzern-Jahresüberschuss würde im Szenario der rückläufigen Nettoerlöse bei rund 0,5 Mrd. € und im Szenario der moderat steigenden Nettoerlöse bei rund 0,7 Mrd. € liegen, jeweils um Sondereffekte bereinigt. Die 2012 begonnene Refinanzierung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten wird sich positiv auf den Konzern-Jahresüberschuss auswirken, da die Zinsaufwendungen für die Gruppe aufgrund des niedrigeren Zinsniveaus reduziert werden können. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses zusammengefassten Lageberichts rechnet das Unternehmen bei den operativen Kosten mit rund 90 Mio. € Sondereffekten, maßgeblich im Zusammenhang mit Kosten für Effizienzmaßnahmen. Zudem könnten sich im Prognosezeitraum zusätzliche Kosten in Verbindung mit der laufenden Untersuchung der OFAC (für Details siehe den Risikobericht) und möglichen Konsolidierungseffekten ergeben. Auch für die Muttergesellschaft Deutsche Börse AG wurden in der Planung die oben genannten Szenarien berücksichtigt. Demnach rechnet das Unternehmen für das Gesamtjahr 2013 mit Nettoerlösen zwischen 1,1 Mrd. € und 1,2 Mrd. € und in beiden Szenarien mit einem um Sondereffekte bereinigten Jahresüberschuss von 0,5 Mrd. €. Segment Xetra Im Kassamarktsegment Xetra werden die Nettoerlöse auch künftig von der Entwicklung der Aktienmärkte, deren Volatilität sowie von strukturellen, aber auch zyklischen Veränderungen im Handelsgeschehen abhängen. Das Jahr 2012 war weitgehend von einer deutlichen Zurückhaltung der Marktteilnehmer aufgrund des makroökonomischen Umfelds geprägt. Für nachhaltiges Wachstum wäre eine deutliche Verbesserung des Investorenvertrauens erforderlich. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts ist dies allerdings nur ansatzweise absehbar. Neben der Weiterentwicklung des Kassamarktes wird das Unternehmen auch künftig aufmerksam Veränderungen im wettbewerblichen Umfeld der europäischen Kassamärkte verfolgen. Das Unternehmen sieht sich nach wie vor gut positioniert, um Marktführer im Handel deutscher Bluechip-Aktien zu bleiben und den Kunden weltweit ein attraktives Spektrum von Produkten und Services für den Kassahandel in deutschen und europäischen Aktien sowie das Aktienclearing anzubieten. Wegen des gestiegenen Wettbewerbs im Kassamarkt ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich die Marktanteile aller Wettbewerber weiter verschieben werden. Segment Eurex Im zurückliegenden Jahr haben die beschriebenen zyklischen Einflussfaktoren zu einem deutlichen Rückgang der Handelsvolumina geführt. Die Gruppe Deutsche Börse geht aber weiterhin davon aus, dass strukturelle Wachstumsfaktoren langfristig dominieren und das Handelsvolumen in allen Produktsegmenten positiv beeinflussen werden. Die strukturellen Wachstumstreiber stellen sich wie folgt dar: • Traditionelle Investmentfonds setzen als Folge der europäischen Rechts- und Verwaltungsvorschriften, die sich auf bestimmte Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren beziehen (OGAW III), zunehmend auch Derivate in ihren Portfoliostrategien ein. • Aufgrund der hohen Bedeutung des Risikomanagements werden verstärkt auch außerbörslich getätigte Geschäfte zur Verrechnung auf Eurex Clearing verlagert, um durch ein zentrales Clearing das Kontrahentenrisiko zu eliminieren. • Die Nachfrage nach Eurex-Produkten von Investoren und Handelshäusern aus dem außereuropäischen Ausland wie Asien wächst. Im Prognosezeitraum wird Eurex weiter verstärkt in die Weiterentwicklung der Technologie und des Produktangebots investieren. Der Schwerpunkt der Investitionen liegt auf dem Ausbau des Risikomanagements. Beispielsweise plant das Segment Eurex den weiteren Ausbau des portfoliobasierten Risikomanagements, das Kunden die Möglichkeit bieten wird, börsliches und außerbörsliches (OTC-) Geschäft gegeneinander aufzurechnen. Diese Neuerung ist u. a. auch Bestandteil der funktionalen Vorbereitungen, um in Zukunft verstärkt Clearingdienstleistungen für außerbörslich gehandelte Derivate anbieten zu können. Mittel- bis langfristig erwartet das Unternehmen aus dieser Initiative zusätzliche Nettoerlöse in bedeutendem Umfang. Da die regulatorischen Anforderungen, außerbörsliche Derivategeschäfte über einen zentralen Kontrahenten zu verrechnen, wahrscheinlich endgültig erst 2014 in Kraft treten, wird für 2013 nur ein geringer zusätzlicher Nettoerlösbeitrag erwartet. Segment Clearstream Das Segment Clearstream erzielt seine Nettoerlöse in erster Linie mit der Abwicklung und Verwahrung internationaler Anleihen – einem Geschäft, das im Vergleich zum Handelsgeschäft weitaus stabiler ist und weniger den Schwankungen an den Kapitalmärkten unterliegt. Die Deutsche Börse erwartet auch künftig einen stärkeren Anstieg der Volumina der international begebenen Anleihen verglichen mit national begebenen festverzinslichen Wertpapieren. Zudem erwartet die Gruppe vor dem Hintergrund regulatorischer Anforderungen und des Verlusts von Vertrauen zwischen den Marktteilnehmern einen Anstieg der Nachfrage nach Dienstleistungen für das Sicherheiten- und Liquiditätsmanagement. In Ergänzung zu bereits erfolgreich im Markt platzierten Produkten wie GC Pooling, dem gemeinsam von Clearstream, Eurex Clearing und Eurex Repo betriebenen besicherten Geldmarkt, baut Clearstream zudem ihr internationales Angebot im Rahmen des Angebots „Global Liquidity Hub“ weiter aus: Nachdem bereits 2011 der brasilianische Zentralverwahrer Cetip angebunden wurde, sind für den Prognosezeitraum weitere Anbindungen geplant, u. a. der Anbieter in Australien und Südafrika. Mittel- bis langfristig erwartet das Unternehmen aus dieser Initiative zusätzliche Nettoerlöse in bedeutendem Umfang. Da die verschiedenen Anbieter aber erst sukzessive angebunden werden können, wird für 2013 nur ein geringer zusätzlicher Nettoerlösbeitrag erwartet. In Bezug auf die Kundenstruktur geht das Unternehmen weiterhin davon aus, dass sich die Konsolidierung in der Finanzbranche fortsetzen wird und sich Kunden im nationalen und internationalen Geschäft von Clearstream zusammenschließen werden. Die dann größeren Kunden würden von höheren Rabatten profitieren, was zu einem Rückgang der durchschnittlichen Entgelte führen könnte. Die Deutsche Börse steht im Bereich der Abwicklung und Verwahrung von internationalen Anleihen in einem besonders intensiven Wettbewerb, rechnet für den Prognosezeitraum aber nicht mit größeren Auswirkungen des Wettbewerbs auf ihre Nettoerlöse bzw. einem Verlust von Marktanteilen. Segment Information Technology und Market Data & Analytics Seit dem 1. Januar 2013 werden die Bereiche Information Technology (IT) und Market Data & Analytics sowie ausgewählte externe IT-Dienstleistungen in einem eigenen Berichtssegment zusammengefasst. Ziel des neuen Segments ist der beschleunigte Ausbau der Technologieführerschaft und der Expertise im Marktdatenbereich, indem alle entsprechenden Kräfte im Unternehmen in einer eigenen, marktorientierten Geschäftseinheit zusammengeführt wurden. Diese soll unter einheitlicher Führung und eigener Ergebnisverantwortung mittel- bis langfristig ungehobene Wachstumspotenziale eröffnen. Im Prognosezeitraum rechnet das Unternehmen mit Stabilität bei den im neuen Segment zusammengefassten externen IT-Nettoerlösen. Die Nettoerlöse im Bereich Market Data & Analytics hängen zum größten Teil von der Nachfrage nach Marktdaten im Finanzsektor ab. Das Unternehmen erwartet in diesem Geschäftsbereich für den Prognosezeitraum ein weiterhin schwieriges Umfeld. Das Segment strebt aber in allen Bereichen eine kontinuierliche Erweiterung der Produktpalette um neue Datenangebote an, um diese zyklischen Einflussfaktoren zu kompensieren. Weiterentwicklung der Preismodelle Für den Prognosezeitraum rechnet die Deutsche Börse mit anhaltendem Preisdruck in einigen ihrer Geschäftsbereiche. Das Ziel des Unternehmens ist dabei, den Preisdruck über die kontinuierliche Verbesserung der Produkte und Dienstleistungen sowie über selektive Anreize für preiselastisches Geschäft abzufedern. Langfristig gesehen ist weiterhin damit zu rechnen, dass die durchschnittlichen Nettoerlöse pro relevanter Einheit in allen Bereichen der Gruppe zurückgehen. Dies resultiert aus den gestaffelten Preismodellen, die bei einem Wachstum der Geschäftsaktivität der Kunden dazu führen, dass der Ertrag pro Einheit zurückgeht. Entwicklung der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren Zur Sicherung des gesellschaftlichen Wertbeitrags der Gruppe Deutsche Börse stehen Initiativen zur Förderung der Transparenz und Sicherheit der Märkte im Prognosezeitraum im Vordergrund. Um diesem Anspruch Rechnung zu tragen, wird die Deutsche Börse das gruppenweite Produkt- und Dienstleistungsangebot im Bereich Markttransparenz weiter ausbauen, beispielsweise durch die von der Gruppe entwickelten und berechneten Indizes. Zudem stellen die 2012 bereits getätigten Investitionen in die Handels- und Clearinginfrastruktur sowie deren geplante Fortsetzung im Prognosezeitraum sicher, dass die Systeme den Kunden- und Marktbedürfnissen entsprechen. Vor diesem Hintergrund erwartet das Unternehmen auch im Prognosezeitraum, dass die Verfügbarkeit der verschiedenen Systeme auf dem sehr hohen Niveau der vergangenen Jahre liegen wird. Als Dienstleistungsunternehmen hat verantwortungsbewusstes, auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtetes Management für die Gruppe Deutsche Börse einen hohen Stellenwert. Gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel und den damit einhergehenden Fachkräftemangel will sich das Unternehmen weiterhin adäquat aufstellen und setzt deshalb u. a. auf die Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen. Bis 2015 soll der Anteil der Frauen im oberen und mittleren Management auf 20 Prozent, im unteren Management auf 30 Prozent erhöht werden. Mit der Ernennung von Frau Hauke Stars wurde das ursprünglich bis 2015 formulierte Ziel, über mindestens ein weibliches Vorstandsmitglied zu verfügen, bereits im Jahr 2012 erreicht. Entwicklung der Finanzlage Das Unternehmen erwartet, auch künftig einen deutlich positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit zu generieren; er ist das primäre Finanzierungsinstrument der Gruppe Deutsche Börse. Hinsichtlich der Entwicklung der Liquidität rechnet die Gruppe mit zwei wesentlichen Einflussfaktoren. Zum einen plant das Unternehmen, im Prognosezeitraum auf Gruppenebene in einer Größenordnung von 150 Mio. € pro Jahr als Bestandteil des Cashflows aus Investitionstätigkeit in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zu investieren. Die Investitionen sollen hauptsächlich der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen in den Segmenten Eurex und Clearstream dienen. Die Summe ergibt sich hauptsächlich aus Investitionen in Handelsinfrastruktur und Funktionalitäten im Bereich Risikomanagement. Zum anderen werden der Vorstand und der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG der Hauptversammlung im Mai 2013 vorschlagen, eine Dividende je Aktie in Höhe von 2,10 € zu zahlen. Dies würde einem Liquiditätsabfluss von 386,5 Mio. € entsprechen. Darüber hinaus werden zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts keine weiteren wesentlichen Einflussfaktoren auf die Liquidität der Gruppe erwartet. Aufgrund des positiven Cashflows, ausreichender Kreditlinien (für Details siehe Erläuterung 36 des Konzernanhangs) sowie ihrer flexiblen Steuerungs- und Planungssysteme erwartet die Gruppe wie schon in den Vorjahren keine Liquiditätsengpässe. Im Rahmen des Programms zur Optimierung der Kapitalstruktur wird die Deutsche Börse flexibel auf ein sich änderndes Marktumfeld im Prognosezeitraum reagieren. Die generell angestrebte Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des Konzern-Jahresüberschusses sowie Aktienrückkäufe stehen unter dem Vorbehalt von Anforderungen an die Kapitalstruktur, von Investitionsbedürfnissen sowie von generellen Liquiditätserwägungen. Für 2013 rechnet das Unternehmen damit, einen Zinsdeckungsgrad von mindestens 16 zu erzielen – dieser ist das Ziel auf Gruppenebene. Diesen Zielwert zu erreichen, wäre auch bei einem Rückgang der Nettoerlöse möglich, da die Zinsaufwendungen für die Gruppe durch die 2012 begonnene Refinanzierung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten bereits 2013 reduziert werden können. Im Jahr 2014 wird dieser Effekt vollständig zum Tragen kommen, sodass die Gruppe einen Zinsdeckungsgrad von deutlich über 16 erwartet. Auf Gruppenebene wird zudem ein Verhältnis der verzinslichen Bruttoschulden zum EBITDA von höchstens 1,5 angestrebt. Für 2013 rechnet die Gruppe in Abhängigkeit der möglichen Entwicklung der Nettoerlöse mit einer leichten Überschreitung des Verhältnisses von 1,5. Die Muttergesellschaft Deutsche Börse AG plant im Prognosezeitraum Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von rund 50 Mio. €. Gesamtaussage des Vorstands Der Vorstand der Deutsche Börse AG sieht das Unternehmen dank seines umfassenden Angebots entlang der Wertschöpfungskette im Wertpapierhandel und seiner Innovationskraft weiterhin sehr gut positioniert im internationalen Wettbewerb und rechnet langfristig mit einer positiven Entwicklung der Ertragslage. Für den Prognosezeitraum erschwert dem Vorstand allerdings die Unsicherheit bezüglich des weiteren Verhaltens der Kapitalmarktteilnehmer in Bezug auf die wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen die konkrete Prognose. Mit den 2013 beschlossenen zusätzlichen Effizienzmaßnahmen hat der Vorstand das Unternehmen frühzeitig auf den sich verändernden Markt eingestellt und kann den über den Prognosezeitraum hinaus erwarteten inflationsbedingten Kostenanstieg kompensieren. Zugleich sichert der Vorstand damit die notwendigen Freiräume zur Fortführung der Wachstums- und Infrastrukturinvestitionen, mit denen er Chancen aus den strukturellen und regulatorischen Veränderungen an den Finanzmärkten sowie Potenziale in Wachstumsmärkten wie Asien nutzen will. Maßgeblich aufgrund der verstärkten Investitionen erwartet der Vorstand, dass die bereinigten operativen Kosten im Prognosezeitraum und darüber hinaus moderat steigen werden. Insgesamt erwartet der Vorstand auf dieser Basis weiterhin einen deutlich positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und damit wie schon in den Vorjahren keine Liquiditätsengpässe. Deutsche Börse AG (Erläuterungen auf Basis des HGB) Der Jahresabschluss der Deutsche Börse AG wird im Gegensatz zum Konzernabschluss nicht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), sondern nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) sowie den ergänzenden Regelungen des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Geschäft und Rahmenbedingungen Allgemeine Lage der Gesellschaft Die Deutsche Börse AG ist die Muttergesellschaft der Gruppe Deutsche Börse. Ihre Geschäftsaktivitäten umfassen v. a. den Kassa- und Terminmarkt sowie die Bereiche Informationstechnologie und Market Data & Analytics. Die Entwicklung des Segments Clearstream spiegelt sich in der wirtschaftlichen Entwicklung der Deutsche Börse AG überwiegend aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags mit der Clearstream Holding AG wider. Vor diesem Hintergrund entsprechen das Geschäft und die Rahmenbedingungen der Deutsche Börse AG im Wesentlichen denen der Gruppe Deutsche Börse. Diese werden im Abschnitt „Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen“ beschrieben. Überblick über den Geschäftsverlauf der Deutsche Börse AG im Berichtsjahr Das Ergebnis der Deutsche Börse AG lag im Jahr 2012 vorwiegend aufgrund verschlechterter Marktbedingungen unter dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2011. Geschäftszahlen der Deutsche Börse AG scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Veränderung € Umsatzerlöse 1.110,3 1.280,7 - 13 Gesamtkosten 692,6 741,2 - 7 Beteiligungsergebnis 307,6 207,0 49 EBIT 844,6 864,4 - 2 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) 726,3 760,1 - 4 Jahresüberschuss 605,7 679,7 - 11 Ergebnis je Aktie (€) 3,231) 3,661) - 12 1) Berechnung auf Basis des gewichteten Durchschnitts der Aktien in Umlauf Die Umsatzerlöse gingen im Berichtsjahr um 13 Prozent auf 1.110,3 Mio. € (2011: 1.280,7 Mio. €) zurück. Den größten Beitrag zum Umsatz lieferte das Segment Eurex, dessen Umsatzerlöse 660,2 Mio. € betrugen (2011: 765,6 Mio. €). Die Gesamtkosten der Gesellschaft (Personalaufwand, Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen sowie sonstige betriebliche Aufwendungen) lagen mit 692,6 Mio. € um 7 Prozent unter den Kosten des Vorjahres (2011: 741,2 €). Das Beteiligungsergebnis der Deutsche Börse AG im Geschäftsjahr 2012 betrug 307,6 Mio. € (2011: 207,0 Mio. €). Zu dem Ergebnis haben Erträge aus Ergebnisabführung mit 215,4 Mio. € (2011: 173,4 Mio. €) und Erträge aus Genussrechten mit 15,0 Mio. € (2011: 15,0 Mio. €) beigetragen. Zudem wurde eine teilweise Wertaufholung auf die Genussrechte der Deutsche Börse AG an der Eurex Frankfurt AG in Höhe von 56,7 Mio. € vorgenommen (2011: 29,3 Mio. €). Diese Zuschreibung resultiert aus dem positiven Ergebnis der Eurex Frankfurt AG im Geschäftsjahr 2012. Zudem enthält das Beteiligungsergebnis Ausschüttungen in Höhe von 23,1 Mio. € (2011: 10,2 Mio. €). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verringerte sich um 2 Prozent auf 844,6 Mio. € (2011: 864,4 Mio. €). Der Jahresüberschuss betrug 605,7 Mio. € und reduzierte sich um 11 Prozent (2011: 679,7 Mio. €), insbesondere aufgrund der verschmelzungsbedingten Sondereffekte im Jahr 2011 in Höhe von 60,1 Mio. €. Ertragslage der Deutsche Börse AG Die Umsatzerlöse der Deutsche Börse AG sind im Jahr 2012 um 13 Prozent auf 1.110,3 Mio. € gesunken (2011: 1.280,7 Mio. €). Wie sich diese Erlöse auf die Segmente der Gesellschaft verteilen, zeigt die Tabelle auf der folgenden Seite. Erläuterungen zur Geschäftsentwicklung im Segment Xetra lassen sich weitestgehend aus den Ausführungen im Abschnitt „Segment Xetra“ entnehmen. Umsatzerlöse nach Segmenten scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Veränderung % Xetra 232,4 306,9 - 24 Eurex 660,2 765,6 - 14 Market Data & Analytics 196,6 196,9 0 Clearstream1) 21,1 11,3 88 Summe 1.110,3 1.280,7 - 13 1) Die Umsatzerlöse, die auf das Segment Clearstream entfallen, resultieren aus IT-Dienstleistungen, die die Deutsche Börse AG für Unternehmen aus dem Teilkonzern der Clearstream Holding AG erbringt. Zur Entwicklung des Terminmarktsegments Eurex wird grundsätzlich auf den Abschnitt „Segment Eurex“ verwiesen. Abweichungen zu den Ausführungen im o.g. Abschnitt sind darin begründet, dass die Effekte im US-Terminmarkt der International Securities Exchange (ISE) das Geschäft der Deutsche Börse AG nicht direkt betreffen. Zudem wirkt sich die Zunahme der Erlöse und Kosten infolge der Übernahme der ausstehenden Anteile an der Eurex Zürich AG im Berichtsjahr nicht direkt auf den Jahresabschluss der Deutsche Börse AG aus, da die Nettoerlöse an das Tochterunternehmen Eurex Global Derivatives AG weitergeleitet werden. Die Deutsche Börse AG partizipiert demnach weiterhin direkt zu 85 Prozent am wirtschaftlichen Ergebnis der Eurex Zürich AG. Die Ertragslage im Segment Market Data & Analytics ist grundsätzlich im Abschnitt „Segment Market Data & Analytics“ erläutert. Zu beachten ist hierbei, dass die Geschäftsentwicklung des Tochterunternehmens STOXX Ltd. keine direkte Auswirkung auf den Geschäftsverlauf der Deutsche Börse AG hat. Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken im Berichtsjahr leicht auf 109,2 Mio. € (2011: 118,8 Mio. €). Dies liegt v. a. an geringeren periodenfremden Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen, die auf 6,9 Mio. € zurückgegangen sind (2011: 19,5 Mio. €). Die Gesamtkosten sanken im Berichtsjahr gegen-über 2011 um 7 Prozent auf 692,6 Mio. € (2011: 741,2 Mio. €) und setzen sich wie folgt zusammen: Überblick Gesamtkosten scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Veränderung % Personalaufwand 138,0 146,5 - 6 Abschreibungen 32,5 28,4 14 Sonstige betriebliche Aufwendungen 522,1 566,3 - 8 Summe 692,6 741,2 - 7 Der Personalaufwand konnte im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent auf 138,0 Mio. € gesenkt werden. Diese Reduzierung ist im Wesentlichen auf geringere Aufwendungen für Pensions- und Vorruhestandsrückstellungen zurückzuführen. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen nahmen um 14 Prozent zu und betrugen im Berichtsjahr 32,5 Mio. € (2011: 28,4 Mio. €). Der Anstieg ist maßgeblich auf höhere Abschreibungen auf EDV-Hardware in Höhe von 22,0 Mio. € zurückzuführen (2011: 18,3 Mio. €). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent reduziert werden, im Wesentlichen aufgrund von geringeren Beratungskosten in Höhe von 101,5 Mio. € (2011: 146,9 Mio. €). Die höheren Beratungskosten im Jahr 2011 waren insbesondere im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Zusammenschluss mit der NYSE Euronext zustande gekommen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sank im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf 726,3 Mio. € (2011: 760,1 Mio. €). Entwicklung der Rentabilität Die Eigenkapitalrentabilität der Deutsche Börse AG stellt das Verhältnis des Ergebnisses nach Steuern zum Eigenkapital dar, das der Gesellschaft 2012 durchschnittlich zur Verfügung stand. Sie hat sich gegenüber 2011 hauptsächlich aufgrund des schlechteren Ergebnisses von 31,5 Prozent auf 27,4 Prozent reduziert. Finanzlage der Deutsche Börse AG Zum Berichtsstichtag am 31. Dezember 2012 beliefen sich die liquiden Mittel auf 281,1 Mio. € (2011: 596,0 Mio. €) und enthielten den Kassenbestand, Bankguthaben in laufender Rechnung sowie Festgelder. Die Gesellschaft hat Dividenden in Höhe von insgesamt 23,1 Mio. € erhalten (2011: 10,2 Mio. €). Der Anstieg geht v. a. auf die höhere Ausschüttung der STOXX Ltd. in Höhe von 15,0 Mio. € zurück (2011: 7,8 Mio. €). Die Deutsche Börse AG verfügt über externe Kreditlinien in Höhe von 605,0 Mio. € (2011: 605,0 Mio. €), die zum 31. Dezember 2012 nicht in Anspruch genommen waren. Zudem verfügt die Gesellschaft über ein Commercial Paper-Programm, das flexible und kurzfristige Finanzierungsmöglichkeiten von bis zu 2,5 Mrd. € in verschiedenen Währungen ermöglicht. Zum Jahresende waren wie im Vorjahr keine Commercial Paper im Umlauf. Die Deutsche Börse AG gewährleistet über ein konzernweites Cash-Pooling-Verfahren eine optimale Allokation der Liquidität innerhalb der Gruppe Deutsche Börse und sorgt so dafür, dass alle Tochterunternehmen jederzeit in der Lage sind, ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Im zurückliegenden Geschäftsjahr hat die Deutsche Börse AG eine Unternehmensanleihe mit einem Nominalvolumen von 600 Mio. € begeben. Darüber hinaus bestehen weitere in Euro notierte Anleihen mit einem Nominalvolumen von insgesamt 797,8 Mio. € sowie US-Dollar Schuldverschreibungen mit einem Nominalvolumen von 460 Mio. US$. Für weitere Details zu den Anleihen wird auf den Abschnitt „Finanzlage“ verwiesen. Die Deutsche Börse AG erzielte im Geschäftsjahr 2012 einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 456,6 Mio. € (2011: 615,4 Mio. €). Der Rückgang des operativen Cashflows resultiert vornehmlich aus den erhöhten Zahlungsmittelabflüssen im Zusammenhang mit Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung. Kapitalflussrechnung (Kurzfassung) scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 456,6 615,4 Cashflow aus Investitionstätigkeit - 371,0 - 133,5 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - 526,1 - 496,8 Finanzmittelbestand zum 31. Dezember - 241,7 198,8 Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich auf –371,0 Mio. € (2011: –133,5 Mio. €). Der Anstieg liegt im Wesentlichen an den im Vergleich zum Vorjahr höheren Investitionstätigkeiten in das Finanzanlagevermögen. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im Berichtsjahr –526,1 Mio. € (2011: –496,8 Mio. €). Der Anstieg ist maßgeblich auf die erhöhte Dividendenzahlung zurückzuführen. Die Dividende stieg von 2,10 € auf 2,30 € je Aktie; zusätzlich erhielten die Aktionäre eine Sonderausschüttung von 1,00 € je Aktie. Dies führte im Geschäftsjahr 2012 zu einem Zahlungsmittelabfluss in Höhe von 622,9 Mio. € (2011: 390,7 Mio. €). Zum Berichtsstichtag 31. Dezember 2012 belief sich der Finanzmittelbestand auf –241,7 Mio. € (2011: 198,8 Mio. €). Er setzt sich zusammen aus liquiden Mitteln in Höhe von 281,1 Mio. € (2011: 596,0 Mio. €), abzüglich Verbindlichkeiten aus dem Cash-Pooling in Höhe von 522,7 Mio. € (2011: 397,2 Mio. €) und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 0,1 Mio. € (2011: null). Vermögenslage der Deutsche Börse AG Zum 31. Dezember 2012 betrug das Anlagevermögen der Deutsche Börse AG 4.221,7 Mio. € (2011: 3.572,4 Mio. €). Der größte Teil entfiel auf Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 3.086,3 Mio. € (2011: 2.496,2 Mio. €), hauptsächlich aus der Beteiligung an der Clearstream Holding AG, sowie Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von 996,9 Mio. € (2011: 942,8 Mio. €). Anlagevermögen (Kurzfassung) scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Immaterielle Vermögensgegenstände 13,5 9,6 Sachanlagen 77,8 78,0 Finanzanlagen 4.130,4 3.484,8 Anlagevermögen zum 31. Dezember 4.221,7 3.572,4 Die Anteile an verbundenen Unternehmen stiegen um 590,2 Mio. €, hauptsächlich aufgrund des Erwerbs der Eurex Global Derivatives AG für den Betrag von 552,9 Mio. €. 295,0 Mio. € des Kaufpreises wurden in bar bezahlt und 255,9 Mio. € durch die Lieferung von Aktien der Deutsche Börse AG an die SIX Group AG. Zudem wurden 2,0 Mio. € Anschaffungsnebenkosten aktiviert. Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen stiegen im Berichtsjahr um 54,1 Mio. €, v. a. aufgrund einer Wertaufholung an den Genussrechtsanteilen der Eurex Frankfurt AG in Höhe von 56,7 Mio. €. Die Investitionen der Deutsche Börse AG in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen überstiegen im Berichtsjahr mit 36,4 Mio. € (2011: 34,1 Mio. €) die Abschreibungen; diese beliefen sich auf 32,5 Mio. € (2011: 28,4 Mio. €). Forderungen gegen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten die Abrechnungen für konzerninterne Leistungen und die Beträge, die im Rahmen von Cash-Pooling-Regelungen durch die Deutsche Börse AG angelegt werden. Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen hauptsächlich aufgrund des bestehenden Gewinnabführungsvertrags mit der Clearstream Holding AG; sie belaufen sich auf 215,4 Mio. €. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren vornehmlich aus dem Cash-Pooling in Höhe von 509,5 Mio. € (2011: 384,7 Mio. €). Die Deutsche Börse AG vereinnahmt die Entgelte für einen Großteil ihrer Dienstleistungen unmittelbar nach Monatsende, sodass die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Jahresende 118,8 Mio € betrugen (2011: 119,9 Mio. €). Das Betriebskapital (Working Capital) belief sich im Berichtsjahr 2012 auf –438,1 Mio. € (2011: –350,4 Mio. €). Die Veränderung ist hauptsächlich auf eine Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus dem Cash-Pooling der Gruppe Deutsche Börse zurückzuführen. Mitarbeiter der Deutsche Börse AG Im Berichtsjahr stieg die Zahl der Mitarbeiter der Deutsche Börse AG um 16 Mitarbeiter und lag zum 31. Dezember 2012 bei 1.012 Mitarbeitern (31. Dezember 2011: 996 Mitarbeiter). Im Durchschnitt des Geschäftsjahres 2012 waren 1.001 Mitarbeiter für die Deutsche Börse AG tätig. Im Verlauf des Geschäftsjahres 2012 haben 38 Mitarbeiter die Deutsche Börse AG verlassen, damit betrug die Fluktuationsrate 3,8 Prozent. Die Deutsche Börse AG beschäftigte zum 31. Dezember 2012 Mitarbeiter an acht Standorten weltweit. Die Länder bzw. Regionen sind: Mitarbeiter nach Ländern/Regionen scroll 31.12.2012 % Deutschland 956 94,5 Großbritannien 42 4,1 Restliches Europa 13 1,3 Asien 1 0,1 Summe Deutsche Börse AG 1.012 100 Die Altersstruktur der Deutsche Börse AG stellte sich zum 31. Dezember 2012 wie folgt dar: Altersstruktur der Mitarbeiter scroll 31.12.2012 % Unter 30 Jahre 54 5 30 bis 39 Jahre 242 24 40 bis 49 Jahre 463 46 Über 50 Jahre 253 25 Summe Deutsche Börse AG 1.012 100 Die Analyse der Unternehmenszugehörigkeit ergab zum 31. Dezember 2012 folgendes Bild: Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter scroll 31.12.2012 % Unter 5 Jahre 214 21 5 bis 15 Jahre 506 50 Über 15 Jahre 292 29 Summe Deutsche Börse AG 1.012 100 Zum 31. Dezember 2012 betrug die Akademikerquote in der Deutsche Börse AG 67 Prozent. Die Quote ergibt sich aus der Anzahl der Mitarbeiter mit einem Abschluss an einer Universität, Fachhochschule oder einer Berufsakademie sowie der Mitarbeiter, die ein Auslandsstudium absolviert haben. Insgesamt investierte das Unternehmen je Mitarbeiter durchschnittlich 2,8 Tage in die Weiterbildung. Risiken und Chancen der Deutsche Börse AG Die Risiken und Chancen der Deutsche Börse AG sowie die Maßnahmen und Prozesse zum Umgang mit diesen Risiken und Chancen entsprechen im Wesentlichen denen der Gruppe Deutsche Börse, sodass auf die Abschnitte „Risikobericht“ und „Chancenbericht“ verwiesen wird. An den Risiken und Chancen ihrer Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die Deutsche Börse AG grundsätzlich entsprechend ihrer Beteiligungsquote. Existenzgefährdende Risiken, die das Tochterunternehmen Eurex Clearing AG betreffen, haben durch eine Patronatserklärung, die die Deutsche Börse AG abgegeben hat, einen direkten Einfluss auf die Deutsche Börse AG. Zu weiteren Ausführungen hinsichtlich der Patronatserklärung gegenüber der Eurex Clearing AG wird auf den Abschnitt „Sonstige finanzielle Verpflichtungen und nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte“ im Anhang zum Jahresabschluss der Deutsche Börse AG verwiesen. Die gemäß § 289 Abs. 5 HGB geforderte Beschreibung des internen Kontrollsystems (IKS) erfolgt im Abschnitt „Konzernsteuerung“. Nachtragsbericht der Deutsche Börse AG Die wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag entsprechen den im Abschnitt „Nachtragsbericht“ dargestellten Sachverhalten. Prognosebericht der Deutsche Börse AG Der Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung der Deutsche Börse AG im Geschäftsjahr 2013. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge, die in der Zukunft liegen. Diese vorausschauenden Aussagen und Informationen beruhen auf Erwartungen und Annahmen des Unternehmens zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Prognoseberichts. Diese wiederum unterliegen bekannten und unbekannten Chancen, Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse der Gesellschaft. Viele dieser Faktoren liegen außerhalb des Einflussbereichs des Unternehmens. Sollten Chancen oder Risiken eintreten oder eine der Ungewissheiten Realität werden oder sollte sich erweisen, dass eine der zugrunde liegenden Annahmen nicht korrekt war, kann die tatsächliche Entwicklung der Gesellschaft sowohl positiv als auch negativ von den Erwartungen und Annahmen in den zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen dieses Prognoseberichts abweichen. Entwicklung der Rahmenbedingungen und des regulatorischen Umfelds Da die Geschäfts- und Rahmenbedingungen sowie das regulatorische Umfeld der Deutsche Börse AG im Wesentlichen denen der Gruppe Deutsche Börse entsprechen, wird zur Einschätzung über deren künftige Entwicklung auf die entsprechenden Abschnitte im „Prognosebericht“ verwiesen. Entwicklung der Ertragslage der Deutsche Börse AG Die voraussichtliche Geschäftsentwicklung der Deutsche Börse AG unterliegt im Wesentlichen den gleichen Einflüssen wie die der Gruppe Deutsche Börse. Erläuterungen hierzu sowie quantitative Aussagen zur Deutsche Börse AG sind im „Prognosebericht“ enthalten. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2012 scroll Konzernanhang 2012 Mio. € 2011 Mio. € Umsatzerlöse 4 2.145,3 2.233,3 Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft 4 52,0 75,1 Sonstige betriebliche Erträge 4 11,7 57,0 Gesamterlöse 2.209,0 2.365,4 Volumenabhängige Kosten 4 - 276,7 - 244,0 Nettoerlöse (Gesamterlöse abzüglich volumenabhängiger Kosten) 4 1.932,3 2.121,4 Personalaufwand 5 - 414,2 - 385,8 Abschreibung und Wertminderungsaufwand 11,12 - 105,0 - 91,4 Sonstige betriebliche Aufwendungen 6 - 439,4 - 485,0 Operative Kosten - 958,6 - 962,2 Beteiligungsergebnis 8 - 4,3 3,6 Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 969,4 1.162,8 Finanzerträge 9 12,3 135,1 Finanzaufwendungen 9 - 145,0 - 138,9 Ergebnis vor Steuern (EBT) 836,7 1.159,0 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 10 - 166,9 - 281,2 Jahresüberschuss 669,8 877,8 davon Anteilseigner der Muttergesellschaft (Konzern-Jahresüberschuss) 645,0 855,2 davon nicht beherrschende Gesellschafter 24,8 22,6 Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 34 3,44 4,60 Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) 34 3,43 4,59 Darstellung des Gesamtertrags und –aufwands für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2012 scroll Konzernanhang 2012 Mio. € 2011 Mio. € Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 669,8 877,8 Währungsdifferenzen1) 20 - 23,2 31,2 Neubewertung der Cashflow-Hedges - 10,4 - 13,7 Neubewertung der sonstigen Finanzinstrumente 23,3 - 32,2 Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen - 53,7 - 9,0 Latente Steuern 10, 20 22,9 - 8,7 Im Eigenkapital erfasste Verluste - 41,1 - 32,4 Gesamtertrag für die Periode 628,7 845,4 davon Anteilseigner der Muttergesellschaft 603,9 839,5 davon nicht beherrschende Gesellschafter 24,8 5,9 1) In den Währungsdifferenzen sind –0,3 Mio. € (2011: 1,9 Mio. €) enthalten, die im Rahmen des Beteiligungsergebnisses neutral in der Position „Angesammelte Gewinne“ erfasst wurden. Konzernbilanz zum 31. Dezember 2012 Aktiva scroll Konzernanhang 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € 01.01.2011 Mio. € LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE Immaterielle Vermögenswerte 11 Software 132,7 101,2 50,2 Geschäfts- oder Firmenwerte 2.078,4 2.095,2 2.059,6 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 85,4 56,3 65,2 Andere immaterielle Vermögenswerte 882,3 911,1 914,9 3.178,8 3.163,8 3.089,9 Sachanlagen 12 Einbauten in Gebäuden 43,6 46,0 39,0 Computerhardware, Betriebs- und Geschäftsausstattung 82,9 85,0 70,2 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1,7 0,1 29,0 128,2 131,1 138,2 Finanzanlagen 13 Anteile an assoziierten Unternehmen 204,8 158,1 172,6 Andere Beteiligungen 26,7 111,7 64,7 Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 1.485,0 1.404,6 1.555,6 Sonstige Wertpapiere 21,5 16,6 12,1 Sonstige Ausleihungen1) 0,1 0,6 1,0 1.738,1 1.691,6 1.806,0 Sonstige langfristige Vermögenswerte 9,0 9,6 17,5 Latente Steueransprüche 10 59,8 24,2 19,2 Summe langfristige Vermögenswerte 5.113,9 5.020,3 5.070,8 KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE Forderungen und sonstige Vermögenswerte Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 15 178.056,5 183.618,1 128.823,7 Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 16 12.808,2 14.144,1 7.706,9 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 17 211,8 224,3 212,1 Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen 2,1 2,7 5,6 Forderungen an sonstige nahe stehende Unternehmen und Personen 0,9 5,1 4,4 Forderungen aus Ertragsteuern2) 102,7 27,3 25,6 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 18 138,6 173,9 141,4 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 1,0 0 0 191.321,8 198.195,5 136.919,7 Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 19 19.450,6 13.861,5 6.064,2 Kassenbestand und sonstige Bankguthaben 641,6 925,2 797,1 Summe kurzfristige Vermögenswerte 211.414,0 212.982,2 143.781,0 Summe Aktiva 216.527,9 218.002,5 148.851,8 Passiva Konzernanhang 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € 01.01.2011 Mio. € EIGENKAPITAL 20 Gezeichnetes Kapital 193,0 195,0 195,0 Kapitalrücklage 1.249,0 1.247,0 1.247,0 Eigene Aktien - 448,6 - 691,7 - 586,5 Neubewertungsrücklage 14,3 46,7 91,3 Angesammelte Gewinne 1.938,9 2.123,0 1.972,1 Konzerneigenkapital 2.946,6 2.920,0 2.918,9 Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 223,0 212,6 458,9 Summe Eigenkapital 3.169,6 3.132,6 3.377,8 LANGFRISTIGE SCHULDEN Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 22 95,4 47,2 55,1 Sonstige langfristige Rückstellungen 23, 24 80,3 77,4 86,6 Latente Steuerschulden 10 274,7 323,0 297,7 Verzinsliche Verbindlichkeiten 25 1.160,0 1.458,3 1.455,2 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 6,0 10,9 9,6 Summe langfristige Schulden 1.616,4 1.916,8 1.904,2 KURZFRISTIGE SCHULDEN Steuerrückstellungen (davon Steuern vom Einkommen und vom Ertrag: 202,3 Mio. €; 2011: 162,6 Mio. €) 23, 26 252,2 219,6 345,0 Sonstige kurzfristige Rückstellungen 23, 27 88,9 105,4 134,8 Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 15 178.056,5 183.618,1 128.823,7 Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft1) 28 12.880,3 14.169,6 7.822,0 Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0,1 0,4 20,1 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 108,2 114,6 96,5 Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen 15,1 13,2 4,0 Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen nahe stehenden Unternehmen und Personen 1,6 528,7 13,6 Bardepots der Marktteilnehmer 29 19.450,6 13.861,5 6.064,2 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 30 888,4 322,0 245,9 Summe kurzfristige Schulden 211.741,9 212.953,1 143.569,8 Summe Schulden 213.358,3 214.869,9 145.474,0 Summe Passiva 216.527,9 218.002,5 148.851,8 1) Davon 0,1 Mio. € (31. Dezember 2011: 0,6 Mio. €) Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen 2) Davon 10,6 Mio. € (31. Dezember 2011: 12,4 Mio. €) mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr aus Körperschaftsteuerguthaben gemäß § 37 Abs. 5 Körperschaftsteuergesetz (KStG) 1) Davon 0,1 Mio. € (31. Dezember 2011: 0,1 Mio. €) Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2012 scroll Konzernanhang 2012 Mio. € 2011 Mio. € Jahresüberschuss 669,8 877,8 Abschreibung und Wertminderungsaufwand 11, 12 105,0 91,4 Abnahme der langfristigen Rückstellungen - 2,3 - 27,5 Latente Ertragsteuer(erträge)/-aufwendungen 10 - 56,9 6,7 Übrige nicht zahlungswirksame Aufwendungen/(Erträge) 50,7 - 70,8 Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile: - 42,0 - 177,4 Zunahme der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte - 43,7 - 4,2 Zunahme/(Abnahme) der kurzfristigen Schulden 12,6 - 170,2 Abnahme der langfristigen Verbindlichkeiten - 10,9 - 3,0 Nettoverlust/(Nettogewinn) aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten 1,9 - 0,2 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ohne CCP-Positionen 726,2 700,0 Veränderung der Verbindlichkeiten aus CCP-Positionen - 39,1 - 36,2 Veränderung der Forderungen aus CCP-Positionen 20,6 121,8 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 33 707,7 785,6 Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen - 145,7 - 115,6 Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte - 101,2 - 74,0 Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen - 44,5 - 41,6 Auszahlungen für Investitionen in langfristige Finanzinstrumente - 265,4 - 345,0 Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen - 1,9 - 66,2 Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen abzüglich erworbener Zahlungsmittel - 295,5 - 2,8 Einzahlungen aus der Veräußerung von Anteilen an assoziierten Unternehmen 21,51) 23,71) Nettoabnahme der kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten 27,4 770,1 Einzahlungen aus Abgängen von zur Veräußerung verfügbaren langfristigen Finanzinstrumenten 392,2 558,3 Einzahlungen aus der Veräußerung von Sachanlagen 0 0,7 Cashflow aus Investitionstätigkeit 33 - 267,4 823,2 Mittelabfluss aus dem Erwerb eigener Aktien - 198,2 - 111,7 Mittelzufluss aus dem Verkauf eigener Aktien 1,2 0 Mittelabfluss an nicht beherrschende Gesellschafter - 14,6 - 7,9 Mittelzufluss von nicht beherrschenden Gesellschaftern 0 9,7 Mittelabfluss aus langfristiger Finanzierung - 309,2 - 5,0 Mittelzufluss aus langfristiger Finanzierung 600,0 0 Mittelabfluss aus kurzfristiger Finanzierung - 796,2 0 Mittelzufluss aus kurzfristiger Finanzierung 789,3 0 Ausschüttung an Aktionäre - 622,9 - 390,7 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - 550,6 - 505,6 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands - 110,3 1.103,2 Einfluss von Währungsdifferenzen2) - 2,9 - 0,5 Finanzmittelbestand am Anfang der Periode3) 657,2 - 445,5 Finanzmittelbestand am Ende der Periode3) 33 544,0 657,2 Erhaltene Zinsen und ähnliche Erträge4) 12,7 53,9 Erhaltene Dividenden4) 12,9 7,9 Gezahlte Zinsen4) - 118,2 - 120,4 Ertragsteuerzahlungen - 258,4 - 401,1 1) Kapitalrückzahlung der Direct Edge Holdings, LLC 2) Enthält im Wesentlichen die aus der Umrechnung des Teilkonzerns ISE entstandenen Währungsdifferenzen 3) Ohne Bardepots der Marktteilnehmer 4) Zins- und Dividendenzahlungen sind dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit zugeordnet. Konzern-Eigenkapitalentwicklung für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2012 scroll Konzernanhang 2012 Mio. € 2011 Mio. € davon enthalten im Gesamtertrag für die Periode 2012 Mio. € 2011 Mio. € Gezeichnetes Kapital Bilanz zum 1. Januar 195,0 195,0 Einziehung eigener Aktien - 2,0 0 Bilanz zum 31. Dezember 193,0 195,0 Kapitalrücklage Bilanz zum 1. Januar 1.247,0 1.247,0 Einziehung eigener Aktien 2,0 0 Bilanz zum 31. Dezember 1.249,0 1.247,0 Eigene Aktien Bilanz zum 1. Januar - 691,7 - 586,5 Erwerb eigener Aktien - 198,2 - 111,7 Einziehung eigener Aktien 119,3 0 Verkäufe im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms 6,8 6,5 Erwerb des Anteils nicht beherrschender Gesellschafter an der Eurex Zürich AG 315,2 0 Bilanz zum 31. Dezember - 448,6 - 691,7 Neubewertungsrücklage 20 Bilanz zum 1. Januar 46,7 91,3 Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen - 53,7 - 9,0 - 53,7 - 9,0 Neubewertung der Cashflow-Hedges - 10,4 - 13,7 - 10,4 - 13,7 Neubewertung der sonstigen Finanzinstrumente 23,3 - 32,2 23,3 - 32,2 Veränderung aus aktienbasierter Vergütung - 2,4 - 2,2 0 0 Latente Steuern 10 10,8 12,5 10,8 12,5 Bilanz zum 31. Dezember 14,3 46,7 Angesammelte Gewinne 20 Bilanz zum 1. Januar 2.123,0 1.972,1 Ausschüttung an Aktionäre 21 - 622,9 - 390,7 0 0 Einziehung eigener Aktien - 119,3 0 0 0 Erwerb des Anteils nicht beherrschender Gesellschafter an der Eurex Zürich AG - 72,1 - 332,9 0 0 Konzern-Jahresüberschuss 645,0 855,2 645,0 855,2 Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen - 26,9 40,5 - 23,2 47,9 Latente Steuern 10 12,1 - 21,2 12,1 - 21,2 Bilanz zum 31. Dezember 1.938,9 2.123,0 Konzerneigenkapital zum 31. Dezember 2.946,6 2.920,0 603,9 839,5 Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter Bilanz zum 1. Januar 212,6 458,9 Erwerb des Anteils nicht beherrschender Gesellschafter an der Eurex Zürich AG 0 - 252,5 0 0 Veränderung aus Kapitalmaßnahmen - 14,6 1,3 0 0 Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Nettogewinn von Konzerngesellschaften 24,8 22,6 24,8 22,6 Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen 0,2 - 17,7 0 - 16,7 Bilanz zum 31. Dezember 223,0 212,6 24,8 5,9 Summe Eigenkapital zum 31. Dezember 3.169,6 3.132,6 628,7 845,4 Konzernanhang Grundlagen und Methoden 1. Allgemeine Grundsätze Die Deutsche Börse AG („die Gesellschaft“) ist eine in der Bundesrepublik Deutschland eingetragene Aktiengesellschaft. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in Frankfurt am Main. Der Konzernabschluss 2012 wurde im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den diesbezüglich veröffentlichten Interpretationen des International Accounting Standards Board (IASB) erstellt, wie sie gemäß der Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union anzuwenden sind. Zum 31. Dezember 2012 gab es keine geltenden Standards oder Interpretationen, die bis dato nicht von der EU übernommen wurden und die Auswirkungen auf den Konzernabschluss hatten. Entsprechend stimmt der Konzernabschluss auch mit den IFRS in ihrer vom IASB herausgegebenen Fassung überein. Die nach § 315a Abs. 1 Handelsgesetzbuch (HGB) erforderlichen Angaben wurden im Konzernanhang und im Vergütungsbericht, der Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts ist, dargestellt. Der Konzernabschluss orientiert sich auch an den vom Rechnungslegungs Interpretations Committee (RIC) des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e.V. (DRSC) beschlossenen Interpretationen, solange keine gegenteilige Regelung vom International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) oder dem IASB beschlossen wird. Neue Rechnungslegungsstandards – im Berichtsjahr umgesetzt Die folgenden vom IASB veröffentlichten, zum 1. Januar 2012 in Kraft getretenen und von der EU-Kommission übernommenen Standards und Interpretationen wurden erstmalig im Geschäftsjahr 2012 auf die Deutsche Börse AG angewandt: Anpassung IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ (Juni 2011) Die Gruppe Deutsche Börse wendet im Geschäftsjahr 2012 den am 16. Juni 2011 vom IASB veröffentlichten und am 5. Juni 2012 von der EU übernommenen IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ zur Erhöhung der Transparenz der leistungsorientierten Verpflichtungen vorzeitig an. Entsprechend wurde die Bilanzierungs- und Bewertungsmethodik für leistungsorientierte Verpflichtungen wie folgt umgestellt: Die Rendite des Planvermögens wird in Höhe des Diskontierungszinssatzes, der der Bewertung der Pensionsverpflichtung zugrunde liegt, angenommen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden nunmehr unmittelbar in der Neubewertungsrücklage erfasst; der Korridoransatz wird nicht mehr angewandt. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand, der aus einer rückwirkenden Planänderung resultiert, wird sofort und vollständig erfasst. Zudem weist die Gruppe Deutsche Börse den bisher im Personalaufwand ausgewiesenen Nettozinsaufwand seit 1. Januar 2012 im Finanzergebnis aus. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Die sich aus der Anpassung der Vorjahreszahlen ergebenden Effekte sowie der erfasste Aufwand für die leistungsorientierten Verpflichtungen sind in Erläuterung 22 dargestellt. Die Umstellung, insbesondere die Nichtanwendung der Korridormethode, führt zum einen zu einer höheren Volatilität im Eigenkapital, zum anderen werden die Pensionsverpflichtungen abzüglich des Marktwertes des Planvermögens in vollständiger Höhe bilanziell erfasst. Anpassung IFRS 7 „Finanzinstrumente: Anhangangaben – Übertragung von finanziellen Vermögenswerten“ (Oktober 2010) Die Anpassung führt zu erweiterten Anhangangaben bei Transaktionen, die zu einer Übertragung von finanziellen Vermögenswerten führen. Mit der Änderung wird das Ziel verfolgt, eine höhere Transparenz für Risiken zu schaffen, die beim Übertragenden verbleiben. Die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2011 begonnen haben. Anpassung IAS 12 „Latente Steuern“ (Dezember 2010) Gemäß IAS 12 sollen latente Steuern auf Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert nach IAS 40 bewertet werden, die variierenden steuerlichen Konsequenzen berücksichtigen, die sich aus der unterschiedlichen Realisation des Buchwertes der jeweiligen Vermögenswerte durch deren Veräußerung oder Nutzung ergeben. Die Anpassung des Standards nimmt im Regelfall die Realisation des Buchwertes durch Veräußerung an. Die Anpassung ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Neue Rechnungslegungsstandards – bisher nicht umgesetzt Folgende für die Gruppe Deutsche Börse relevante Standards und Interpretationen, die die Gruppe Deutsche Börse für das Jahr 2012 nicht vorzeitig anwendet, wurden bis zum Datum der Veröffentlichung dieses Unternehmensberichts vom IASB veröffentlicht und teilweise von der EU-Kommission anerkannt. IFRS 9 „Finanzinstrumente“ (November 2009) Mit IFRS 9 werden neue Regeln für die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten eingeführt. Sie sehen vor, dass alle finanziellen Vermögenswerte, die bisher im Anwendungsbereich von IAS 39 sind, entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Der Standard ist unter Berücksichtigung der Änderungen von Dezember 2012 auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen; eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Der Standard wurde bisher nicht von der EU übernommen. Anpassung IFRS 9 „Finanzinstrumente“ (Oktober 2010) Die Anpassung ergänzt den Standard „Finanzinstrumente“ um Vorschriften zur Bilanzierung finanzieller Verbindlichkeiten. Sofern für finanzielle Verbindlichkeiten die Fair Value Option angewandt wird, sind Neuerungen beim Erfassen der Veränderung des eigenen Kreditrisikos zu berücksichtigen: Eine Änderung des Kreditrisikos ist nun im Eigenkapital und nicht länger in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Die Änderungen sind unter Berücksichtigung der Änderungen von Dezember 2011 auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig, sofern auch die Bilanzierungsvorschriften für finanzielle Vermögenswerte angewandt werden. Der Standard wurde bisher nicht von der EU übernommen. Änderungen IFRS 9 und IFRS 7 – „Verpflichtender Anwendungszeitpunkt und Anhangangaben bei Übergang“ (Dezember 2011) Zusätzlich zu den oben aufgeführten Änderungen zu IFRS 9 hat der IASB weitere Änderungen an IFRS 9 „Finanzinstrumente“ und IFRS 7 „Finanzinstrumente: Anhangangaben“ veröffentlicht. Gleichzeitig wur-de damit die verpflichtende Anwendung des geänderten IFRS 9 auf Perioden, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen, verschoben. Darüber hinaus formuliert IFRS 9 (überarb. 2011) Ausnahmeregelungen, unter denen ein Unternehmen bei Übergang auf IFRS 9 anstelle einer Anpassung von Vorjahresangaben zusätzliche Angaben im Anhang vornehmen kann. In Abhängigkeit vom Umstellungszeitpunkt gelten die folgenden Regelungen: Unternehmen, die IFRS 9 erstmalig auf Berichtsperioden anwenden, • die vor dem 1. Januar 2012 begonnen haben, brauchen weder ihre Vorjahreszahlen anzupassen noch zusätzliche Anhangangaben zum Übergang zu machen. • die zwischen dem 1. Januar 2012 und dem 31. Dezember 2012 begonnen haben, müssen ihre Vorjahreszahlen anpassen, es sei denn, sie veröffentlichen die zusätzlichen Anhangangaben zum Übergang. • die ab dem 1. Januar 2013 beginnen, brauchen ihre Vorjahreszahlen nicht anzupassen, sind aber in jedem Fall verpflichtet, die zusätzlichen Anhangangaben zum Übergang zu machen. Die in IFRS 9 geforderten zusätzlichen Anhangangaben wurden als Änderung an IFRS 7 hinzugefügt: Anzugeben sind insbesondere Ansatz und Bewertung für die erste Berichtsperiode, in der IFRS 9 Anwendung findet, die Buchwertänderungen, die sich aus der Umstellung auf IFRS 9 ergeben, soweit sie sich nicht auf Bewertungseffekte zum Zeitpunkt der Umstellung beziehen, und zusätzlich die Buchwertänderungen, die auf solche Effekte zurückzuführen sind. Darüber hinaus muss es auf Grundlage der offengelegten Informationen möglich sein, die Bewertungskategorien entsprechend IAS 39 und IFRS 9 auf Bilanzpositionen sowie Klassen von Finanzinstrumenten überzuleiten. Die Änderungen der beiden Standards wurden bisher nicht von der EU übernommen. IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ und IAS 27 (2011) „Einzelabschlüsse“ (Mai 2011) IFRS 10 ersetzt die in IAS 27 (2009) „Konzern- und Einzelabschlüsse“ und SIC-12 „Konsolidierung – Zweckgesellschaften“ enthaltenen Leitlinien hinsichtlich Beherrschung und Konsolidierung durch einheitliche Prinzipien und Bilanzierungsvorschriften, die zur Ermittlung eines Beherrschungsverhältnisses auf alle Unternehmen angewandt werden. IAS 27 behandelt künftig nur noch Regelungen zu Einzelabschlüssen. Die Standards wurden am 11. Dezember 2012 von der EU übernommen und sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Bei vorzeitiger Anwendung des IFRS 10 müssen die Standards IFRS 10, IFRS 11 und IFRS 12 sowie die Änderungen der Standards IAS 27 und IAS 28 sowie der Interpretation SIC-12 gemeinschaftlich angewandt werden. IFRS 11 „Gemeinschaftliche Vereinbarungen“ (Mai 2011) Der Standard führt mit „gemeinschaftlichen Tätigkeiten“ und „Gemeinschaftsunternehmen“ zwei Arten gemeinschaftlicher Vereinbarungen ein und ersetzt IAS 31 „Anteile an Gemeinschaftsunternehmen“ und SIC-13 „Gemeinschaftlich geführte Unternehmen – Nicht monetäre Einlagen durch Partnerunternehmen“. Das bisherige Wahlrecht der Quotenkonsolidierung bei gemeinschaftlich geführten Unternehmen wurde abgeschafft. Partnerunternehmen eines Gemeinschaftsunternehmens haben verpflichtend die Equity-Bilanzierung anzuwenden. Der Standard wurde am 11. Dezember 2012 von der EU übernommen. Er ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. IFRS 12 „Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“ (Mai 2011) IFRS 12 legt die erforderlichen Angaben für Unternehmen fest, die die Standards IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ und IFRS 11 „Gemeinschaftliche Vereinbarungen“ anwenden: Diese Unternehmen müssen Angaben machen, die es dem Abschlussadressaten ermöglichen, das Wesen der Beteiligung sowie die damit verbundenen Risiken und finanziellen Auswirkungen zu beurteilen. Der Standard wurde am 11. Dezember 2012 von der EU übernommen und ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. IFRS 13 „Bewertung zum beizulegenden Zeitwert“ (Mai 2011) Der Standard beschreibt, wie der beizulegende Zeitwert (Fair Value) zu bestimmen ist und erweitert die auf diesen Wert bezogenen Angaben. Demnach ist der beizulegende Zeitwert als der Preis definiert, den unabhängige Marktteilnehmer unter marktüblichen Bedingungen zum Bewertungsstichtag beim Verkauf eines Vermögenswertes vereinnahmen bzw. beim Übertragen einer Verbindlichkeit zahlen würden. Der Standard wurde am 11. Dezember 2012 von der EU übernommen. Er ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Anpassung IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“ (Mai 2011) Im Rahmen der Anpassung wurde der Standard um Vorschriften zur Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen erweitert; die grundlegende Vorgehensweise zur Beurteilung des Vorliegens maßgeblichen Einflusses sowie Vorschriften für die Anwendung der Equity-Methode bleiben unverändert. Die Anpassung des Standards wurde am 11. Dezember 2012 von der EU übernommen und ist zusammen mit den Standards IFRS 10, IFRS 11, IFRS 12 und IAS 27 anzuwenden. Der Standard ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Anpassung IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ (Juni 2011) Durch die Anpassung von IAS 1 sind die im sonstigen Ergebnis erfassten Aufwendungen und Erträge künftig in zwei Kategorien zu unterteilen. Die Klassifizierung erfolgt dabei in Abhängigkeit davon, ob der Posten künftig erfolgswirksam über die Gewinn- und Verlustrechnung gebucht wird (sog. Recycling) oder nicht. Posten, die nicht über die Gewinn- und Verlustrechnung gebucht werden, sind getrennt von Posten darzustellen, die künftig erfolgswirksam erfasst werden. Die Anpassung des Standards wurde am 5. Juni 2012 von der EU übernommen und ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2012 begonnen haben. Die Anpassung ist gemäß IAS 8 „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehler“ retrospektiv umzusetzen. Änderungen IAS 32 und IFRS 7 – „Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden“ (Dezember 2011) Der IASB hat die Vorschriften zur Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten überarbeitet und die Ergebnisse in Form von Änderungen an IAS 32 „Finanzinstrumente: Darstellung“ sowie zu IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ veröffentlicht. Die in IAS 32 formulierten Voraussetzungen zur Saldierung wurden im Grundsatz beibehalten und lediglich durch zusätzliche Anwendungsleitlinien konkretisiert. Hierin betont der Standardsetzer zum einen ausdrücklich, dass ein unbedingter, rechtlich durchsetzbarer Aufrechnungsanspruch auch bei Insolvenz einer beteiligten Partei vorliegen muss. Zum anderen werden beispielhaft Kriterien angeführt, unter denen eine Bruttoerfüllung von finanziellem Vermögenswert und finanzieller Verbindlichkeit dennoch zu einer Saldierung führen. Die ergänzten Leitlinien sind retrospektiv für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Die Änderungen wurden am 13. Dezember 2012 von der EU übernommen. Anpassungen IFRS 7 „Finanzinstrumente: Anhangangaben“ (Dezember 2011) Die Anpassungen sehen neue Angabepflichten im Zusammenhang mit bestimmten Aufrechnungsvereinbarungen vor: Die Pflicht zur Offenlegung gilt ungeachtet dessen, ob die Aufrechnungsvereinbarung tatsächlich zu einer Aufrechnung der betroffenen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Schulden geführt hat. Neben einer qualitativen Beschreibung der Aufrechnungsansprüche sind insbesondere auch quantitative Angaben erforderlich. Die Änderungen des IFRS 7 sind retrospektiv für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Die Änderungen wurden von der EU am 13. Dezember 2012 übernommen. Änderungen aus dem „Annual Improvements Project“ (Mai 2012) Es sind sechs Änderungen vorgesehen, die fünf Standards betreffen. Diese Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Änderungen der Übergangsvorschriften zu IFRS 10 „Konzernabschlüsse“, IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarung“ und IFRS 12 „Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen“ (Juni 2012) Der IASB hat eine Klarstellung der Übergangsleitlinien des IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ veröffentlicht, wonach der 1. Januar 2013 der erstmalige Anwendungszeitpunkt für Unternehmen ist, deren Geschäftsjahr mit dem Kalenderjahr zusammenfällt. Rückwirkende Anpassungen für in der Vergleichsperiode veräußerte Tochterunternehmen sind nicht vorzunehmen. Die Änderungen der drei Standards verlangen bei Erstanwendung angepasste Vergleichsinformationen sowie die nach IAS 8.28 (f) verlangte Angabe der einzelnen betroffenen Posten nur für die unmittelbar vorhergehende Vergleichsperiode. Die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Die Änderungen wurden noch nicht von der EU übernommen. Änderungen der Übergangsvorschriften zu IFRS 10 „Konzernabschlüsse“, IFRS 12 „Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen“ und IAS 27 „Separate Abschlüsse“ (2011) (Oktober 2012) Die Änderungen betreffen die Konsolidierungsvorschriften für bestimmte Tochterunternehmen einer Investmentgesellschaft. IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ definiert eine Investmentgesellschaft und beschreibt die Ausnahme für Investmentgesellschaften von der Konsolidierungspflicht. IFRS 10 ersetzt SIC-12 „Konsolidierung – Zweckgesellschaften“. Qualifizierte Investmentgesellschaften konsolidieren Tochterunternehmen künftig nicht, sondern setzen diese mit dem beizulegenden Zeitwert an. Die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Die Änderungen wurden bisher nicht von der EU übernommen. Die Gruppe Deutsche Börse kann derzeit noch nicht abschließend beurteilen, welche Auswirkungen sich aus der Anwendung der neuen bzw. angepassten Standards ergeben werden. Neben erweiterten Angabepflichten werden insbesondere die Erstanwendung von IFRS 9, IFRS 10, IFRS 11, IFRS 12, IAS 27 und IAS 28 wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. 2. Konsolidierungskreis Der in den Konsolidierungskreis aufgenommene Anteilsbesitz der Deutsche Börse AG an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen zum 31. Dezember 2012 geht aus den folgenden Tabellen hervor. Die Finanzinformationen in diesen Tabellen stehen, soweit nicht anders angegeben, im Einklang mit den Rechnungslegungsvorschriften des Landes, in dem die jeweilige Gesellschaft ihren Sitz hat. Tochterunternehmen, die voll in den Konsolidierungskreis einbezogen wurden scroll Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital am 31.12.2012 unmittelbar (mittelbar) % Währung Grundkapital Tsd. Eigenkapital1) Tsd. Clearstream Holding AG Deutschland 100,00 € 101.000 2.115.314 Clearstream International S.A. Luxemburg (100,00) € 25.000 819.349 Clearstream Banking S.A. Luxemburg (100,00) € 57.808 533.929 Clearstream Banking Japan, Ltd. Japan (100,00) JPY 6.500 35.252 REGIS-TR S.A. Luxemburg (50,00) € 3.600 2.163 Clearstream Banking AG Deutschland (100,00) € 25.000 276.259 Clearstream Services S.A. Luxemburg (100,00) € 30.000 62.377 Clearstream Fund Services Ireland Ltd. Irland (100,00) € 500 586 Clearstream Operations Prague s.r.o Tschechien (100,00) CZK 160.200 182.961 LuxCSD S.A. Luxemburg (50,00) € 6.000 5.335 Deutsche Börse Services s.r.o Tschechien 100,00 CZK 200 84.372 Deutsche Boerse Systems, Inc. USA 100,00 US$ 400 4.091 Eurex Global Derivatives AG Schweiz 100,00 CHF 100 282.455 Eurex Zürich AG Schweiz (100,00)3) CHF 10.000 305.016 Eurex Frankfurt AG Deutschland (100,00) € 6.000 984.318 Eurex Bonds GmbH Deutschland (79,44) € 3.600 7.515 Eurex Clearing AG Deutschland (100,00) € 25.000 139.416 Eurex Repo GmbH Deutschland (100,00) € 100 550 Eurex Services GmbH Deutschland (100,00) € 25 1.182.469 U.S. Exchange Holdings, Inc. USA (100,00) US$ 1.000 0 International Securities Exchange Holdings, Inc. USA (100,00) US$ 0 1.721.482 ETC Acquisition Corp. USA (100,00) US$ 0 3.639 International Securities Exchange, LLC USA (100,00) US$ 0 61.261 Longitude LLC USA (100,00) US$ 0 3.945 Longitude S.A. Luxemburg (100,00) € 1.100 454 Finnovation S.A. Luxemburg 100,00 € 141.400 121.183 Infobolsa S.A. Spanien 50,00 € 331 11.867 Difubolsa, Serviços de Difusão e Informaçao de Bolsa, S.A. Portugal (50,00) € 50 155 Infobolsa Deutschland GmbH Deutschland (50,00) € 100 1.296 Open Finance, S.L. Spanien (31,00) € 4 1.040 Market News International Inc. USA 100,00 US$ 9.911 20.600 MNI Financial and Economic Information (Beijing) Co. Ltd. China (100,00) US$ 0 237 Need to Know News, LLC USA (100,00) US$ 4.193 5.425 Risk Transfer Re S.A. Luxemburg 100,00 € 1.225 1.225 STOXX Ltd. Schweiz 50,10 CHF 1.000 88.044 Tradegate Exchange GmbH Deutschland 76,235) € 500 913 scroll Gesellschaft Bilanzsumme Tsd. Umsatz 2012 Tsd. Jahresergebnis 2012 Tsd. Erstkonsolidierung Clearstream Holding AG 2.332.780 0 215.4212) 2007 Clearstream International S.A. 845.188 76.097 235.169 2002 Clearstream Banking S.A. 14.279.897 501.942 125.044 2002 Clearstream Banking Japan, Ltd. 53.899 68.928 5.564 2009 REGIS-TR S.A. 3.548 2 - 635 2010 Clearstream Banking AG 1.384.882 335.086 87.318 2002 Clearstream Services S.A. 119.056 194.093 9.351 2002 Clearstream Fund Services Ireland Ltd. 1.666 1.209 86 10.10.2012 Clearstream Operations Prague s.r.o 222.461 297.900 - 10.303 2008 LuxCSD S.A. 5.465 33 - 365 2010 Deutsche Börse Services s.r.o 163.946 484.479 28.760 2006 Deutsche Boerse Systems, Inc. 5.248 9.072 602 2000 Eurex Global Derivatives AG 283.006 130.259 - 208.399 01.01.2012 Eurex Zürich AG 326.890 41.400 4.565 1998 Eurex Frankfurt AG 1.719.010 0 86.8514) 1998 Eurex Bonds GmbH 8.641 4.505 1.429 2001 Eurex Clearing AG 19.828.221 0 1.1862) 1998 Eurex Repo GmbH 12.709 13.449 11.0982) 2001 Eurex Services GmbH 1.269.236 0 86.7542) 2007 U.S. Exchange Holdings, Inc. 1.055.243 0 - 1.722 2003 International Securities Exchange Holdings, Inc. 2.265.931 0 13.091 2007 ETC Acquisition Corp. 3.639 125 125 2007 International Securities Exchange, LLC 148.891 262.228 44.011 2007 Longitude LLC 5.910 5.720 3.923 2007 Longitude S.A. 1.033 0 - 646 28.06.2012 Finnovation S.A. 145.480 10.714 - 1.785 2008 Infobolsa S.A. 13.558 8.226 581 2002 Difubolsa, Serviços de Difusão e Informaçao de Bolsa, S.A. 192 160 18 2002 Infobolsa Deutschland GmbH 1.309 102 70 2003 Open Finance, S.L. 1.604 2.671 396 31.01.2011 Market News International Inc. 21.039 18.103 816 2009 MNI Financial and Economic Information (Beijing) Co. Ltd. 543 1.111 94 03.03.2011 Need to Know News, LLC 8.463 7.355 - 261 2009 Risk Transfer Re S.A. 11.621 1.585 0 2004 STOXX Ltd. 103.215 83.863 19.255 2009 Tradegate Exchange GmbH 1.135 1.426 230 2010 1) Enthält Kapital- und Gewinnrücklagen, Gewinn- bzw. Verlustvortrag sowie Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag und ggf. weitere Bestandteile nach den jeweils geltenden nationalen Rechnungslegungsvorschriften 2) Vor Gewinnabführung oder Verlustübernahme 3) Davon 50 Prozent unmittelbar und 50 Prozent mittelbar über die Eurex Global Derivatives AG 4) Darin sind Erträge aus Gewinnabführungsverträgen mit ihren Tochterunternehmen in Höhe von 98.246 T € enthalten. 5) Davon 1,23 Prozent mittelbar über die Tradegate AG Wertpapierhandelsbank gehalten Zum 31. Dezember 2012 hielt die Deutsche Börse AG 50 Prozent der Stimmrechte an der Info-bolsa S.A., Madrid, Spanien. Das wesentliche Entscheidungsgremium der Infobolsa S.A. ist das Board of Directors. Hier hat die Deutsche Börse AG über den Stichentscheid des Vorsitzenden die Stimmenmehrheit. An der LuxCSD S.A., Luxemburg, hält die Deutsche Börse AG indirekt 50 Prozent der Stimmrechte. Da ihr Tochterunternehmen Clearstream International S.A., das 50 Prozent der Stimmrechte hält, über das Mandat des Aufsichtsratsvorsitzenden verfügt, das zudem mit einem Stichentscheid ausgestattet ist, wird von einem beherrschenden Einfluss ausgegangen. Des Weiteren hält die Deutsche Börse AG indirekt 50 Prozent der Stimmrechte an der REGIS-TR S.A., Luxemburg. Da ihr Tochterunternehmen Clearstream Banking S.A., das 50 Prozent der Stimmrechte hält, über das Mandat des Aufsichtsratsvorsitzenden verfügt, welches wiederum mit einem Stichentscheid ausgestattet ist, wird von einem beherrschenden Einfluss ausgegangen. Veränderungen im Konsolidierungskreis scroll Deutschland Ausland Summe Zum 1. Januar 2012 9 24 33 Zugänge 0 3 3 Abgänge 0 0 0 Zum 31. Dezember 2012 9 27 36 Die Deutsche Börse AG, die SIX Group AG und die SIX Swiss Exchange AG hatten am 7. Juni 2011 einen Aktienkaufvertrag abgeschlossen; demnach hat die SIX Swiss Exchange AG, das schweizerische Derivategeschäft die Eurex Zürich AG betreffend in eine neu gegründete Tochtergesellschaft, die Eurex Global Derivatives AG eingebracht und 100 Prozent der Aktien dieser Tochtergesellschaft als Sachdividende an die SIX Group AG ausgeschüttet. Die SIX Group AG hat am 30. April 2012 diese Anteile an die Deutsche Börse AG veräußert. Der Kaufpreis wurde in Höhe von 295,0 Mio. € in bar sowie durch Lieferung von 5.286.738 Aktien der Deutsche Börse AG erfüllt; die Aktien hatten bei Lieferung einen Marktwert von 255,9 Mio. €. Gemäß Aktienkaufvertrag erfolgte der Verkauf mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2012. Da die wesentlichen Bedingungen für den Vollzug der Transaktion schon im ersten Quartal 2012 erfüllt waren, wurden die Umsatzerlöse bereits seit dem ersten Quartal 2012 der Gruppe Deutsche Börse zugerechnet. Am 28. Juni 2012 gründete die International Securities Exchange Holdings, LLC, New York, USA, das Unternehmen Longitude S.A. mit Sitz in Luxemburg, Luxemburg. Als 100-prozentige Tochtergesellschaft wird die Longitude S.A. seit dem zweiten Quartal vollständig in den Konzernabschluss einbezogen. Mit Wirkung zum 10. Oktober 2012 erwarb die Clearstream International S.A., Luxemburg, Aktien der Klasse A der Clearstream Fund Services Ireland Ltd., Dublin, Irland, und verfügte dadurch über 100 Prozent der Stimmrechte. Der Kaufpreis für die Aktien der Klasse A belief sich auf 0,5 Mio. €. Infolge dieses Erwerbs platzierte die Clearstream Fund Services Ireland Ltd. zusätzliche Aktien der Klasse A in Höhe von 0,5 Mio. €, die ebenfalls von der Clearstream International S.A. gekauft wurden. Darüber hinaus ist die Clearstream International S.A. Stillhalter von drei Verkaufsoptionen, die durch die Lieferung von Aktien der Klassen B, C und D der Clearstream Fund Services Ireland Ltd. beglichen werden. Die erste Option wird im Jahr 2013 ausübbar, die zweite Ende 2014/Anfang 2015 und die letzte schließlich Ende 2017/ Anfang 2018. Während der Ausübungspreis der kurzfristig fälligen Option nicht variabel ist, sondern von der Einhaltung bestimmter Vorgaben abhängt, ist der Ausübungspreis der beiden langfristig fälligen Optionen jeweils variabel und vom erwarteten Erfolg der Clearstream Fund Services Ireland Ltd. abhängig. Der gesamte beizulegende Zeitwert der drei Optionen belief sich auf 3,4 Mio. €. Aus diesen Transaktionen ergab sich ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 4,0 Mio. €. Die Tochtergesellschaft wird seit dem vierten Quartal 2012 voll konsolidiert. Zum Erwerbszeitpunkt bestanden keine wesentlichen Anteile nicht beherrschender Gesellschafter und für den Berichtszeitraum wurde kein wesentlicher Gewinn oder Verlust der Clearstream Fund Services Ireland Ltd. in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung aufgenommen. Die Gesellschaft soll bestehende Dienstleistungen von Clearstream auf den Bereich von Hedgefonds erweitern. Der erfasste Geschäfts- oder Fimenwert spiegelt im Wesentlichen Synergien mit bestehenden Geschäftsbereichen wider, die sich auf der Ertragsseite niederschlagen werden. Des Weiteren reflektiert der Geschäfts- oder Firmenwert die Wissenserweiterung in den Bereichen Orderrouting und -processing von Dritten für Anteile an Hedgefonds. Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen scroll Gesellschaft, Sitz Segment Anteil am Kapital am 31.12.2012 unmittelbar (mittelbar) % Währung Grundkapital Tsd. Vermögenswerte Tsd. Deutsche Börse Commodities GmbH, Deutschland Xetra 16,20 € 1.000 2.180.2441) European Energy Exchange AG, Deutschland2) 3) Eurex (56,14) € 40.050 808.7931) ID’s SAS, Frankreich Eurex 25,01 € 10 2.8671) Digital Vega FX Ltd., Großbritannien Market Data & Analytics 13,02 GBP 0 8954) Scoach Holding S.A., Luxemburg2) 3) Xetra 50,01 € 100 32.0791) Indexium AG, Schweiz Market Data & Analytics 49,90 CHF 100 12.648 Phineo gAG, Deutschland Xetra 12,005) € 50 1.3321) Direct Edge Holdings, LLC, USA Eurex (31,54) US$ 126.2906) 211.073 The Options Clearing Corporation, USA Eurex (20,00) US$ 6007) 3.151.8247) Hanweck Associates, LLC, USA Eurex (26,44) US$ 1266) 9121) Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, Deutschland8) Xetra 4,93 € 24.525 37.9281) scroll Gesellschaft, Sitz Schulden Tsd. Umsatz 2012 Tsd. Jahresergebnis 2012 Tsd. Assoziiert seit Deutsche Börse Commodities GmbH, Deutschland 2.177.0891) 5.3541) 1.5031) 2007 European Energy Exchange AG, Deutschland2) 3) 695.0971) 47.9211) 11.8131) 1999 ID’s SAS, Frankreich 7591) 2.2221) 7611) 2010 Digital Vega FX Ltd., Großbritannien 2194) 284) - 8754) 24.06.2011 Scoach Holding S.A., Luxemburg2) 3) 5.2631) 46.0971) 6.5671) 2009 Indexium AG, Schweiz 18.162 6.927 - 844 2009 Phineo gAG, Deutschland 1091) 1561) - 1981) 2010 Direct Edge Holdings, LLC, USA 84.783 474.220 17.135 09.02.2012 The Options Clearing Corporation, USA 3.139.3927) 150.2997) 1.8297) 2007 Hanweck Associates, LLC, USA 6391) 2.6691) - 9511) 2010 Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, Deutschland8) 10.8191) 18.8341) - 2.7081) 2010 1) Vorläufige Zahlen 2) Teilkonzernzahlen 3) Es liegt keine Beherrschung vor. 4) Rumpfgeschäftsjahr endete am 30. November 2012 5) Die Deutsche Börse AG ist zudem an der Phineo Pool GbR, Berlin, Deutschland, die insgesamt 48 Prozent der Anteile an der Phineo gAG hält, beteiligt. Diese Anteile werden gesamthänderisch verwaltet. 6) Wert des Eigenkapitals 7) Zahlen zum 31. Dezember 2011 8) Der beizulegende Zeitwert der Beteiligung an der börsennotierten Gesellschaft betrug zum Bilanzstichtag 5,7 Mio. €. Das US-Justizministerium hat am 22. Dezember 2011 die damals geplante Transaktion zwischen der Gruppe Deutsche Börse und der NYSE Euronext unter Auflagen genehmigt. Diesen Auflagen haben die Deutsche Börse AG und die NYSE Euronext am gleichen Tag zugestimmt. Sie umfassten insbesondere die Anforderung, die Beteiligung an der Direct Edge Holdings, LLC zu veräußern. Mit Wirkung ab Bekanntgabe durfte der maßgebliche Einfluss auf Direct Edge nicht mehr ausgeübt werden, insbesondere durften die von der Gruppe Deutsche Börse entsandten Mitglieder des Geschäftsführungs- bzw. Aufsichtsorgans von Direct Edge nicht mehr an Entscheidungen mitwirken und auch keine nicht öffentlichen Informationen von Direct Edge erhalten. Infolge der Aufgabe des maßgeblichen Einflusses wurde die Gesellschaft zum 31. Dezember 2011 nicht mehr als assoziiertes Unternehmen eingestuft. Nach Untersagung der Transaktion durch die EU-Kommission zog das US-Justizministerium am 9. Februar 2012 sein Urteil mit allen darin enthaltenen Auflagen zurück. Da die Gruppe Deutsche Börse da-durch wieder die Befugnis erlangte, maßgeblichen Einfluss auf die Direct Edge Holdings, LLC auszu-üben, wurde das Unternehmen erneut als assoziiertes Unternehmen eingestuft und wird nach der Equity-Methode bilanziert. Durch die Veröffentlichung des Jahresabschlusses der ID’s SAS, Paris, Frankreich, für das Jahr 2011 wurde am 21. März 2012 offiziell bekannt, dass das EBIT gemäß der Vereinbarung über das Aktienbezugsrecht zwischen ID’s SAS und Deutsche Börse AG nicht erreicht wurde. Dadurch erlangte die Deutsche Börse AG das Recht auf Ausübung der Optionen der Tranche 2011. Demzufolge erwarb die Deutsche Börse AG am 19. April 2012 zu einem Kaufpreis von 1.235,00 € einen zusätzlichen Anteil von 10,52 Prozent an der ID’s SAS und steigerte dadurch ihren Beteiligungsanteil auf insgesamt 25,01 Prozent. Da die Deutsche Börse AG bereits einen maßgeblichen Einfluss durch die Zugehörig-keit zum Board of Directors im Sinne des IAS 28.7 (a) ausgeübt hatte, wird das Unternehmen weiter-hin als assoziiertes Unternehmen eingestuft und nach der Equity-Methode bilanziert. Mit Wirkung zum 29. März 2012 erwarb die International Securities Exchange Holdings, LLC, New York, USA, zum Kaufpreis in Höhe von 1,0 Mio. US$ einen zusätzlichen Anteil von 6,54 Prozent an der Hanweck Associates, LLC, New York, USA, und steigerte dadurch ihren Beteiligungsanteil auf insgesamt 26,44 Prozent. Da die International Securities Exchange Holdings, LLC einen maßgeblichen Einfluss im Sinne des IAS 28 ausübt, wird die Hanweck Associates, LLC seither als assoziiertes Unternehmen eingestuft und nach der Equity-Methode bilanziert. Im Rahmen des am 24. Oktober 2012 offengelegten Plans einer Kooperation zwischen der Link-Up Capital Markets, S.L., Madrid, Spanien, und der S.W.I.F.T. SCRL, La Hulpe, Belgien, hat SWIFT im vierten Quartal 2012 Vertragsverhandlungen mit der Clearstream Banking AG, Frankfurt, Deutschland, über den Kauf von Anteilen an der Link-Up Capital Markets, S.L. aufgenommen. Im Zuge der eingeleiteten Vorbereitungen auf die Verkaufstransaktion hat SWIFT die Link-Up Capital Markets, S.L. auf einen Marktwert in Höhe von 4,6 Mio. € für 100 Prozent geschätzt. Da im vierten Quartal 2012 alle in IFRS 5 genannten Kriterien erfüllt waren, wurde die Link-Up Capital Markets, S.L. als zur Veräußerung gehaltener langfristiger Vermögenswert klassifiziert. Sofern der Stimmrechtsanteil der Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse weniger als 20 Prozent beträgt, wird der maßgebliche Einfluss der Gruppe Deutsche Börse mindestens im Einklang mit IAS 28.7 (a) durch Vertreter der Gruppe im Aufsichtsrat oder im Board of Directors der folgenden Unternehmen sowie durch entsprechende Überwachungssysteme ausgeübt: • Deutsche Börse Commodities GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland • Digital Vega FX Ltd., London, Großbritannien • Phineo gAG, Berlin, Deutschland • Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, Berlin, Deutschland 3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Der Konzernabschluss der Deutsche Börse AG wurde in Euro, der funktionalen Währung der Deutsche Börse AG, aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Millionen Euro (Mio. €) angegeben. Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen liegen die im Folgenden dargestellten konzernweiten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze auf der Basis von IFRS zugrunde. Anpassungen von Bilanzierungsmethoden Guthaben bei Zentralnotenbanken, die einer Mindestreserveverpflichtung unterliegen, werden seit 1. Januar 2012 nicht mehr als verfügungsbeschränkt, sondern als Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft ausgewiesen; die Vorjahresbeträge wurden entsprechend angepasst. Erfassung von Erlösen und Aufwendungen Die Handels-, Clearing- und Settlemententgelte werden am Handelstag als Umsatzerlöse erfasst und monatlich abgerechnet. Depotverwahrungserlöse sowie Erlöse für die Systementwicklung und den Systembetrieb werden grundsätzlich zeitanteilig erfasst und monatlich abgerechnet. Kursvermarktungserlöse werden monatlich abgerechnet. Entgelte, die den Handelsteilnehmern in Zusammenhang mit Aufwendungen der International Securities Exchange, LLC für die Regulierung durch die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) weiter belastet werden, werden am Erfüllungstag verbucht. Die International Securities Exchange, LLC erzielt Marktdatenumsätze aus dem Vertrieb von Handels- und Quotierungsinformationen für Optionspapiere über die US-amerikanische Options Price Reporting Authority, LLC (OPRA, Regulierungsbehörde, die für die Verteilung von Umsatzerlösen aus Marktdaten unter den US-Optionsbörsen zuständig ist). Nach den aufsichtsrechtlichen Bestimmungen der SEC sind US-Börsen verpflichtet, der OPRA Informationen über Handelsumsätze und Quotierungen bereitzustellen. Gemäß ihrem Anteil an qualifizierten Handelsumsätzen in Optionspapieren bezieht die International Securities Exchange, LLC einen Teil des Ertrags des Branchenverbands der US-Optionsbörsen. Die Erlöse werden am jeweiligen Handelstag ermittelt und quartalsweise eingezogen. Erlösschmälerungen werden grundsätzlich von den Umsatzerlösen abgesetzt. Sofern sie die zugehörigen Umsatzerlöse übersteigen, werden sie als Aufwand im Posten „volumenabhängige Kosten“ erfasst. Dieser Posten umfasst zudem Aufwendungen, die von der Anzahl bestimmter Handels- und Abwicklungstransaktionen, vom Verwahrvolumen oder vom Volumen im Rahmen der globalen Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing) abhängig sind oder die aus „Revenue Sharing“-Vereinbarungen oder Maker-Taker-Preismodellen resultieren. Volumenabhängige Kosten entfallen, wenn die entsprechenden Erlöse nicht mehr erzielt werden. Zinserträge und -aufwendungen werden unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode über die Laufzeit des jeweiligen Finanzinstruments erfasst. Zinserträge werden erfasst, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft dem Unternehmen zufließen wird und die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann. Zinsaufwendungen werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Zinserträge und -aufwendungen aus dem Bankgeschäft werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung saldiert und in Erläuterung 4 gesondert ausgewiesen. Dividendenerträge werden im Beteiligungsergebnis erfasst, wenn der Anspruch auf Zahlung rechtlich entstanden ist. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Forschungs- und Entwicklungskosten Forschungskosten werden als laufender Aufwand in der Periode ihrer Entstehung gebucht. Entwicklungskosten werden aktiviert, sofern sie die in IAS 38 aufgeführten Ansatzkriterien erfüllen. Diese Entwicklungskosten enthalten direkt zurechenbare Kosten für Arbeitnehmer, bezogene Dienstleistungen und Arbeitsplatzumgebung, inklusive anteiliger indirekter Kosten, die der Vorbereitung zur Nutzung des Vermögenswertes direkt zugeordnet werden können, wie die Kosten der Infrastruktur zur Softwareentwicklung. Entwicklungskosten, die die Voraussetzungen einer Aktivierung nach IAS 38 nicht erfüllen, werden erfolgswirksam erfasst. Die Zinsaufwendungen, die nicht einer der jeweiligen Entwicklungen direkt zugerechnet werden konnten, werden im Berichtsjahr erfolgswirksam in den Finanzaufwendungen erfasst und nicht in die Herstellungskosten einbezogen. Sofern eine Trennung von Forschungs- und Entwicklungskosten nicht möglich ist, werden die Ausgaben erfolgswirksam in der Periode ihrer Entstehung erfasst. Alle Entwicklungskosten (primäre Kosten und Folgekosten) werden auf Projekte gebucht. Um zu entscheiden, welche Kostenanteile zu aktivieren sind und welche Anteile nicht aktiviert werden müssen, werden die Projekte in folgende Phasen untergliedert: Nicht aktivierte Phasen 1. Konzeption: • Definition des Produktkonzepts • Spezifikation des erwarteten wirtschaftlichen Nutzens • Erste Kosten- und Umsatzprognose Aktivierte Phasen 2. Detailspezifikation: • Zusammenstellen und Prüfen der genauen Spezifikationen • Problemlösungsprozess 3. Bauen und Testen: • Softwareprogrammierung • Produkttests Nicht aktivierte Phasen 4. Abnahme: • Planung und Durchführung von Abnahmetests 5. Simulation: • Simulationsvorbereitung und Durchführung • Zusammenstellen und Testen von Simulations-Softwarepaketen • Zusammenstellen und Prüfen von Dokumenten 6. Markteinführung (Roll-out): • Planen der Produkteinführung • Zusammenstellen und Versenden der Produktionssysteme • Zusammenstellen und Prüfen von Dokumenten Gemäß IAS 38 werden nur die Ausgaben aktiviert, die in den Phasen „Detailspezifikation“ und „Bauen und Testen“ anfallen. Alle übrigen vorangehenden oder folgenden Phasen der Projekte zur Softwareentwicklung werden als Aufwand erfasst. Immaterielle Vermögenswerte Aktivierte Entwicklungskosten werden ab dem Zeitpunkt der Softwarenutzung über deren voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die wirtschaftliche Nutzungsdauer für selbst erstellte Software wird grundsätzlich mit fünf Jahren angenommen, für neu entwickelte Handelsplattformen wird eine Nutzungsdauer von sieben Jahren zugrunde gelegt. Entgeltlich erworbene Software wird zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen und gegebenenfalls Wertminderungsaufwendungen, bilanziert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer oder höchstens bis zum Erlöschen des Nutzungsrechts. Nutzungsdauer Software scroll Vermögenswert Abschreibungsdauer Standardsoftware 3 bis 10 Jahre Erworbene Individualsoftware 3 bis 6 Jahre Selbst erstellte Individualsoftware 3 bis 7 Jahre Bei Abgang oder wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen zu erwarten ist, werden die immateriellen Vermögenswerte ausgebucht. Die Abschreibungsperiode für immaterielle Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer wird mindestens zum Ende jedes Geschäftsjahres überprüft. Sofern sich die erwartete Nutzungsdauer von vorangegangenen Schätzungen unterscheidet, wird die Abschreibungsperiode entsprechend angepasst. Geschäfts- oder Firmenwerte werden zu Anschaffungskosten bilanziert und mindestens jährlich auf Wertminderung überprüft. Bei den im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen anderen immateriellen Vermögenswerten entsprechen die Anschaffungskosten den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt. Sofern die Vermögenswerte eine begrenzte Laufzeit haben, werden sie um planmäßige Abschreibungen linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer gemindert. Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer werden mindestens jährlich auf Wertminderung getestet. Nutzungsdauer anderer immaterieller Vermögenswerte aus Unternehmenszusammenschlüssen scroll Vermögenswert Abschreibungsdauer Börsenlizenz der ISE unbestimmt Teilnehmerbeziehungen 30 Jahre Kundenbeziehungen 12, 30 Jahre Markenname ISE 10 Jahre Markenname STOXX unbestimmt Historische Daten 5 Jahre Wettbewerbsbeschränkungen 1 bis 3 Jahre Da die Börsenlizenz der ISE eine unbestimmte Laufzeit hat und die ISE davon ausgeht, diese als Teil ihrer allgemeinen Geschäftsstrategie beizubehalten, wird die Nutzungsdauer dieses Vermögenswertes als unbestimmt eingeschätzt. Der Markenname STOXX umfasst den Markennamen an sich, die Index-Methodologien sowie die Internetdomänen, da diese üblicherweise nicht getrennt voneinander übertragen werden. Es bestehen keine Hinweise darauf, dass der Markenname STOXX eine zeitlich begrenzte Nutzungsdauer aufweist. In jeder Berichtsperiode wird überprüft, ob die Ereignisse und Umstände es weiterhin rechtfertigen, die Nutzungsdauer für die Börsenlizenz der ISE und den Markennamen STOXX als unbestimmt einzuschätzen. Sachanlagen Abnutzbare Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um kumulierte Abschreibungen, bilanziert. Planmäßige Abschreibungen erfolgen nach der linearen Methode. Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten wurden im Berichtsjahr nicht angesetzt, da sie keiner bestimmten Herstellung direkt zugerechnet werden konnten. Nutzungsdauer Sachanlagen scroll Vermögenswert Abschreibungsdauer Computerhardware 3 bis 5 Jahre Büroausstattung 5 bis 25 Jahre Einbauten in gemieteten Immobilien nach Mietvertragsdauer Reparatur- und Instandhaltungskosten werden zum Zeitpunkt ihrer Entstehung als Aufwand gebucht. Sofern es wahrscheinlich ist, dass der Gruppe ein mit einer Sachanlage verbundener, künftiger wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird, und wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten verlässlich bewertet werden können, werden nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten zum Zeitpunkt ihres Anfallens als Buchwert-Zugang erfasst. Der Buchwert jener Teile, die ersetzt wurden, wird ausgebucht. Finanzanlagen Finanzanlagen umfassen Anteile an assoziierten Unternehmen sowie die im Abschnitt „Finanzinstrumente“ dargestellten finanziellen Vermögenswerte. Anteile an assoziierten Unternehmen enthalten Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und Anteile an anderen assoziierten Unternehmen. Sie werden beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten angesetzt und im Rahmen der Folgebewertung nach der Equity-Methode bilanziert. Überprüfung auf Wertminderung Gemäß IAS 36 werden bestimmte langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte auf Wertminderung überprüft. An jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. In diesem Fall wird der Buchwert dem erzielbaren Betrag (der höhere der beiden Beträge aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten) gegenübergestellt, um die Höhe der gegebenenfalls vorzunehmenden Wertminderung zu ermitteln. Der Nutzungswert wird auf Basis der abgezinsten geschätzten künftigen Zahlungsströme aus der fortgesetzten Nutzung des Vermögenswertes und aus seiner letztendlichen Veräußerung vor Steuern geschätzt. Zu diesem Zweck werden die Abzinsungssätze auf Grundlage der gültigen gewichteten Kapitalkosten geschätzt und um Steuereffekte bereinigt. Wenn für einen Vermögenswert kein erzielbarer Betrag ermittelt werden kann, wird der erzielbare Betrag der Zahlungsmittel generierenden Einheit ermittelt, der der betreffende Vermögenswert zugeordnet werden kann. Unabhängig davon, ob ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt, werden immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer oder noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte mindestens jährlich auf Wertminderung überprüft. Sofern Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, erfolgt ein Wertminderungstest. Wenn der geschätzte erzielbare Wert niedriger ist als der Buchwert, wird ein Wertminderungsaufwand erfasst und der Nettobuchwert des Vermögenswertes auf seinen geschätzten erzielbaren Wert verringert. Geschäfts- oder Firmenwerte werden den identifizierbaren Gruppen von Vermögenswerten (Zahlungsmittel generierende Einheiten) oder Gruppen von Zahlungsmittel generierenden Einheiten, die Synergien aus der jeweiligen Erwerbstransaktion ziehen, zugeordnet. Diese Ebene entspricht der niedrigsten Stufe, auf der die Gruppe Deutsche Börse den Geschäfts- oder Firmenwert überwacht. Sofern der Buchwert der Zahlungsmittel generierenden Einheit, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, einschließlich dieses Geschäfts- oder Firmenwertes höher ist als der erzielbare Betrag dieser Gruppe von Vermögenswerten, ist ein Wertminderungsaufwand zu erfassen. Der Wertminderungsaufwand wird zuerst dem Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet und danach den anderen Vermögenswerten im Verhältnis ihrer Buchwerte. Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass eine in den Vorjahren vorgenommene Wertminderung für langfristige Vermögenswerte (außer Geschäfts- oder Firmenwerte) nicht mehr zutreffend ist. In diesem Fall wird der Buchwert des Vermögenswertes erfolgswirksam erhöht. Der Höchstbetrag dieser Zuschreibung ist begrenzt auf den Buchwert, der sich ergeben hätte, ohne dass eine Wertminderung in Vorperioden erfasst worden wäre. Wertaufholungen für Geschäfts- oder Firmenwerte werden in Einklang mit IAS 36 nicht vorgenommen. Finanzinstrumente Finanzinstrumente umfassen finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Finanzielle Vermögenswerte sind für die Gruppe Deutsche Börse insbesondere andere Beteiligungen, Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft, sonstige Wertpapiere und sonstige Ausleihungen, Forderungen und sonstige Vermögenswerte sowie Bankguthaben. Finanzielle Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen verzinsliche Verbindlichkeiten, sonstige langfristige Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft, Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG, die Bardepots der Marktteilnehmer sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Erfassung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden erfasst, wenn eine Konzerngesellschaft Vertragspartei der vertraglichen Regelungen des Finanzinstruments wird. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zum Handelstag erfasst. Kredite und Forderungen aus dem Bankgeschäft, zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte aus dem Bankgeschäft sowie Kassamarktgeschäfte in Aktien über den zentralen Kontrahenten (d. h. die Eurex Clearing AG) werden zum Erfüllungstag erfasst. Finanzielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert und im Falle eines finanziellen Vermögenswertes, der in Folgeperioden nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, einschließlich der Transaktionskosten bewertet. Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten Die Folgebewertung von Finanzinstrumenten erfolgt anhand der im Folgenden erläuterten Kategorien, denen sie nach IAS 39 zugeordnet werden. Die Gruppe Deutsche Börse macht von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte der Kategorie „Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen“ zuzuordnen, im Berichtsjahr wie in den Vorjahren keinen Gebrauch. Darüber hinaus verzichtet die Gruppe auf die Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu designieren (Fair Value-Option). Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte Derivate, die nicht als Sicherungsinstrumente designiert sind, sowie die Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (siehe hierzu weiter unten) werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Hierunter fallen neben den Finanzinstrumenten der Eurex Clearing AG insbesondere Zinsswaps, Währungsswaps und Devisentermingeschäfte. Der beizulegende Zeitwert dieser Derivate wird auf der Grundlage der beobachtbaren aktuellen Marktpreise ermittelt. Realisierte und nicht realisierte Gewinne und Verluste werden, sofern sie aus dem Bankgeschäft resultieren, unmittelbar in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Sonstige betriebliche Erträge“ bzw. „Sonstige betriebliche Aufwendungen“ bzw., sofern sie außerhalb des Bankgeschäfts anfallen, im Posten „Finanzerträge“ bzw. „Finanzaufwendungen“ erfasst. Kredite und Forderungen Kredite und Forderungen umfassen insbesondere lang- und kurzfristige Forderungen aus dem Bankgeschäft, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige kurzfristige Forderungen. Sie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von gegebenenfalls notwendigen Wertminderungsaufwendungen ausgewiesen. Agios und Disagios sind in den fortgeführten Anschaffungskosten des entsprechenden Instruments enthalten und werden nach der Effektivzinsmethode ab- bzw. zugeschrieben und sind, sofern sie das Bankgeschäft betreffen, im Posten „Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft“ bzw. in den Posten „Finanzerträge“ oder „Finanzaufwendungen“ enthalten. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Als „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte klassifiziert, die nicht den Kategorien „Kredite und Forderungen“ und „zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte“ zuzuordnen sind. Diese Vermögenswerte umfassen in den Posten „andere Beteiligungen“ und „sonstige Wertpapiere“ ausgewiesene Eigenkapital- bzw. Schuldinstrumente sowie in den kurz- und langfristigen Forderungen und Wertpapieren aus dem Bankgeschäft ausgewiesene Schuldinstrumente. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet, der auf einem aktiven Markt beobachtbar ist. Nicht realisierte Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im Posten „Neubewertungsrücklage“ erfasst. Hiervon ausgenommen sind Wertminderungen und Effekte aus der Währungsumrechnung von monetären Posten; diese Effekte werden erfolgswirksam erfasst. Eigenkapitalinstrumente, für die kein aktiver Markt existiert, werden – sofern verfügbar – auf Grundlage aktueller, vergleichbarer Markttransaktionen bewertet. Wird ein Eigenkapitalinstrument nicht auf einem aktiven Markt gehandelt und sind alternative Bewertungsmethoden für dieses Eigenkapitalinstrument nicht anwendbar, wird es vorbehaltlich eines Wertminderungstests zu Anschaffungskosten bilanziert. Realisierte Gewinne und Verluste werden grundsätzlich als Finanzerträge oder Finanzaufwendungen erfasst. Zinserträge im Zusammenhang mit Schuldinstrumenten des Bankgeschäfts werden nach der Effektivzinsmethode in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft“ erfasst. Sonstige realisierte Gewinne und Verluste werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Sonstige betriebliche Erträge“ bzw. „Sonstige betriebliche Aufwendungen“ erfasst. Falls es sich bei Schuldinstrumenten des Bankgeschäfts um gesicherte Grundgeschäfte im Rahmen von Marktwert-Absicherungsgeschäften (Fair Value Hedges) handelt, wird für die Anpassung des beizulegenden Zeitwertes Hedge Accounting angewendet; siehe Abschnitt „Marktwert-Absicherungsgeschäfte (Fair Value Hedges)“. Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte an den Cashflows erlöschen oder wenn im Wesentlichen alle Risiken und Chancen aus dem Eigentum der finanziellen Vermögenswerte übertragen werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglich festgelegten Verpflichtungen erfüllt oder aufgehoben sind. Die Clearstream Banking S.A. tritt im Zusammenhang mit dem Wertpapierleihesystem ASLplus als Vertragspartner bei der Wertpapierleihe auf. Dabei tritt sie rechtlich zwischen Ver- und Entleiher, ohne wirtschaftlicher Vertragspartner zu werden (durchlaufender Posten). Bei diesen Transaktionen stimmen die entliehenen und die verliehenen Wertpapiere überein. Folglich werden diese Transaktionen nicht in der Konzernbilanz erfasst. Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden miteinander verrechnet und nur der Nettobetrag wird in der Konzernbilanz ausgewiesen, wenn ein Gruppenunternehmen gegenwärtig über ein einklagbares Recht zur Verrechnung der erfassten Beträge verfügt und entweder beabsichtigt, auf Nettobasis abzurechnen oder den finanziellen Vermögenswert zu realisieren und gleichzeitig die Verbindlichkeit zu erfüllen. Wertminderung finanzieller Vermögenswerte Zu jedem Bilanzstichtag wird für finanzielle Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, überprüft, ob Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen. Die Gruppe Deutsche Börse hat Kriterien für die Beurteilung objektiver Hinweise auf das Vorliegen eines möglichen Wertminderungsaufwands festgelegt; diese umfassen insbesondere finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners und Vertragsverletzungen. Die Höhe der Wertberichtigung für einen finanziellen Vermögenswert, der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet wird, ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der ge-schätzten zukünftigen Zahlungsströme, diskontiert mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. Eine spätere Wertaufholung ist maximal bis zum Buchwert, der sich ohne vorherige Wertminderung ergeben hätte, zu erfassen. Die Höhe der Wertberichtigung für einen finanziellen Vermögenswert, der zu Anschaffungskosten bewertet wird (Eigenkapitalinstrumente, die nicht börsennotiert sind), ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Zahlungsströme, diskontiert mit einem aktuellen Marktzins. Eine spätere Wertaufholung ist nicht zulässig. Bei zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten ermittelt sich die Wertminderung als Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem beizulegenden Zeitwert. Eine ggf. bereits im Eigenkapital erfasste Verringerung des beizulegenden Zeitwertes ist bei Feststellung der Wertminderung erfolgswirksam umzubuchen. Eine spätere Wertaufholung ist nur bei Fremdkapitalinstrumenten erfolgswirksam zu erfassen, wenn der Grund für die ursprünglich vorgenommene Abschreibung entfallen ist. Finanzverbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden Finanzverbindlichkeiten, die nicht zu Handelszwecken dienen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Diese Verbindlichkeiten enthalten emittierte Anleihen und Privatplatzierungen (sog. Private Placements). Die im Zusammenhang mit der Platzierung der Finanzverbindlichkeiten angefallenen Finanzierungskosten werden, soweit sie direkt zurechenbar sind, im Rahmen der Effektivzinsmethode berücksichtigt. Disagien werden periodisch abgegrenzt; sie verringern den Buchwert der Verbindlichkeiten. Finanzverbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden Ein Termingeschäft mit einem nicht beherrschenden Gesellschafter über den Erwerb von Minderheitsanteilen, das durch Barausgleich oder Lieferung von anderen finanziellen Vermögenswerten erfüllt wird, ist eine finanzielle Verbindlichkeit, die zum beizulegenden Zeitwert angesetzt wird. Die Folgebewertung erfolgt erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert. Der der Transaktion zugrunde liegende Anteil eines nicht beherrschenden Gesellschafters wird so bilanziert, als ob er zum Zeitpunkt der Transaktion bereits erworben wurde. Derivative Finanzinstrumente und Absicherungsgeschäfte Derivative Finanzinstrumente werden zur Absicherung des Zins- oder Währungsrisikos eingesetzt. Sämtliche derivative Finanzinstrumente werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Der Marktwert von Zinsswap-Vereinbarungen wird auf Grundlage von beobachtbaren aktuellen Marktzinssätzen ermittelt. Grundlage für die Ermittlung des Marktwertes von Devisentermingeschäften bilden die Devisenterminkurse zum Bilanzstichtag für die verbleibende Restlaufzeit. Hedge Accounting wird bei derivativen Finanzinstrumenten angewendet, die Teil einer Sicherungsbeziehung sind, die gemäß IAS 39 als hoch wirksam eingestuft ist und für die die Voraussetzungen des IAS 39.88 erfüllt sind. Zahlungsfluss-Absicherungsgeschäfte (Cashflow-Hedges) Der als hoch wirksam eingestufte Teil des Gewinns oder Verlusts aus dem Sicherungsinstrument wird erfolgsneutral bilanziert. Dieser Gewinn oder Verlust passt letztlich den Wert des abgesicherten Zahlungsflusses an, d. h. dass der Gewinn oder Verlust aus dem Sicherungsinstrument erfolgswirksam erfasst wird, soweit das gesicherte Grundgeschäft in der Bilanz berücksichtigt oder erfolgswirksam ist. Der ineffektive Teil des Gewinns oder Verlusts wird sofort erfolgswirksam erfasst. Marktwert-Absicherungsgeschäfte (Fair Value Hedges) Der Gewinn oder Verlust aus dem Sicherungsinstrument wird zusammen mit dem Gewinn oder Verlust des gesicherten Vermögenswertes bzw. der gesicherten Verbindlichkeit (Underlying), der dem abgesicherten Risiko zuzurechnen ist, sofort erfolgswirksam erfasst. Bei Gewinn oder Verlust des gesicherten Underlying wird sein Buchwert angepasst. Absicherungen von Nettoinvestitionen (Hedges of a Net Investment) in einen ausländischen Geschäftsbetrieb Der effektive Teil des Gewinns oder Verlusts aus einem Sicherungsgeschäft, das als hoch wirksame Absicherung eingestuft wird, wird unmittelbar im Eigenkapital erfasst. Er wird zum Zeitpunkt der Veräußerung des ausländischen Geschäftsbetriebs erfolgswirksam erfasst. Der ineffektive Teil des Gewinns oder Verlusts wird sofort erfolgswirksam erfasst. Derivative Finanzinstrumente, die nicht Teil einer Sicherungsbeziehung sind Gewinne oder Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten, die nicht Teil einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung sind, werden sofort in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (zentraler Kontrahent) Die Eurex Clearing AG fungiert als zentraler Kontrahent und garantiert die Erfüllung aller Geschäfte mit Futures und Optionen an den Eurex-Börsen (Eurex Deutschland und Eurex Zürich AG). Ferner gewährleistet sie als zentraler Kontrahent die Erfüllung aller Geschäfte auf Eurex Bonds (Handelsplattform für Anleihen) und auf Eurex Repo (Handelsplattform für Pensionsgeschäfte) sowie die Erfüllung bestimmter in Aktien an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) abgeschlossener Börsengeschäfte und bestimmter Kassamarktgeschäfte der Irish Stock Exchange. Des Weiteren garantiert die Eurex Clearing AG auch die Erfüllung aller OTC-Geschäfte („over the counter“, d. h. außerbörslich), die in das Handelssystem der Eurex-Börsen, Eurex Bonds, Eurex Repo, der FWB sowie der Irish Stock Exchange eingegeben werden. Die Geschäfte kommen hierbei nur zwischen der Eurex Clearing AG und einem Clearingmitglied zustande. Kassageschäfte in Aktien über den zentralen Kontrahenten werden gemäß IAS 39.38 zum Erfüllungstag angesetzt und zeitgleich ausgebucht. Für Produkte, die nach dem Mark-to-Market-Verfahren abgerechnet werden (Futures und Optionen auf Futures), bucht die Eurex Clearing AG börsentäglich Gewinne und Verluste aus offenen Positionen der Clearingteilnehmer. Durch die sog. Variation Margin werden Gewinne und Verluste der offenen Futures-Positionen, die durch Marktpreisveränderungen entstehen, täglich ausgeglichen. Der Unterschied zu anderen Margin-Arten besteht darin, dass es sich hier nicht um eine zu hinterlegende Sicherheitsleistung, sondern um einen täglichen Gewinn- und Verlustausgleich in bar handelt. Aus diesem Grund werden Futures gemäß IAS 39.17 (a) und IAS 39.39 nicht in der Konzernbilanz ausgewiesen. Bei Future-Style-Optionen muss die Optionsprämie in voller Höhe erst am Ende der Laufzeit oder bei Ausübung bezahlt werden. Die Optionsprämie wird in der Konzernbilanz als Forderung und Verbindlichkeit zu ihrem beizulegenden Zeitwert zum Handelstag ausgewiesen. Sog. klassische Optionen, für die der Optionskäufer die Optionsprämie in voller Höhe beim Kauf der Option entrichten muss, werden zum beizulegenden Zeitwert in der Konzernbilanz erfasst. Entsprechend dieser Vorgehensweise werden auch Credit Default Swaps mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert. Forward-Geschäfte in Anleihen mit festgelegten Zinssätzen werden bis zum Erfüllungstag als Derivate mit dem beizulegenden Zeitwert in der Konzernbilanz erfasst. Die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Repo-Geschäften werden als zu Handelszwecken gehalten eingestuft und zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Forderungen und Verbindlichkeiten aus Variation Margins sowie in Geld zu erbringende Sicherheitsleistungen, die am Bilanzstichtag ermittelt worden sind und erst am Folgetag gezahlt werden, werden mit ihrem Nominalwert in der Konzernbilanz ausgewiesen. Die in der Konzernbilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte basieren auf den täglichen Abrechnungspreisen, die die Eurex Clearing AG nach in den Kontraktspezifikationen festgelegten Regeln bestimmt und veröffentlicht (siehe auch die Clearingbedingungen der Eurex Clearing AG). Sicherheiten der Eurex Clearing AG in Geld oder Wertpapieren (Collateral) Da die Eurex Clearing AG die Erfüllung aller gehandelten Kontrakte garantiert, hat sie ein mehrstufiges Sicherheitssystem etabliert. Die zentrale Stütze des Sicherheitssystems ist die Ermittlung des Gesamtrisikos je Clearingmitglied (Margin), das durch Hinterlegung von Sicherheiten in Barmitteln oder Wertpapieren (Collateral) abgedeckt wird. Dabei werden die auf Basis aktueller Kurse errechneten Verluste und künftige mögliche Kursrisiken bis zum Zeitpunkt der nächsten Sicherheitsleistung abgedeckt. Über diese täglich zu erbringenden Sicherheitsleistungen hinaus muss jedes Clearingmitglied Beiträge zum Clearingfonds leisten (siehe hierzu den Risikobericht im zusammengefassten Lagebericht). Sicherheiten in Geld werden in der Konzernbilanz unter der Position „Bardepots der Marktteilnehmer“ ausgewiesen, die korrespondierenden Beträge unter „Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung“. Sicherheiten in Wertpapieren werden nach IAS 39.20 (b) in Verbindung mit IAS 39.37 nicht beim übertragenden Clearingmitglied ausgebucht, da die Übertragung der Wertpapiere nicht die Bedingungen für eine Ausbuchung erfüllt. Eigene Aktien Die zum Bilanzstichtag im Bestand der Deutsche Börse AG befindlichen eigenen Aktien werden direkt vom Konzerneigenkapital abgesetzt. Aus eigenen Aktien resultierende Gewinne oder Verluste werden gemäß IAS 32.33 ergebnisneutral ausgewiesen. Die mit dem Erwerb direkt in Zusammenhang stehenden Transaktionskosten werden als Abzug vom Konzerneigenkapital (gemindert um alle damit verbundenen Ertragsteuervorteile) bilanziert. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte Forderungen, sonstige Vermögenswerte und liquide Mittel werden zum Nennbetrag angesetzt. Erkennbare Risiken sind durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung umfassen Bardepots von Marktteilnehmern, die größtenteils über Nacht im Wesentlichen im Rahmen von Reverse Repurchase Agreements bei Banken angelegt werden. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte, die zur sofortigen Veräußerung in ihrem gegenwärtigen Zustand verfügbar sind und deren Veräußerung mit hoher Wahrscheinlichkeit innerhalb eines überschaubaren Zeitraums erwartet wird, werden als „zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte“ ausgewiesen. Eine Transaktion wird mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartet, wenn bereits Maßnahmen zur Veräußerung eingeleitet und entsprechende Beschlüsse von den relevanten Gremien gefasst wurden. Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Pensionen und ähnliche Verpflichtungen betreffen beitrags- und leistungsorientierte Pläne. Beitragsorientierte Pläne („Defined Contribution Pension Plans“) Beitragsorientierte Pläne bestehen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung über Pensionskassen und vergleichbare Versorgungseinrichtungen sowie in Form eines 401(k)-Plans. Daneben werden Beiträge im Rahmen der gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt. Die Höhe der Beiträge bestimmt sich i. d. R. in Abhängigkeit des Einkommens. Für beitragsorientierte Pläne werden keine Rückstellungen erfasst. Die gezahlten Beiträge werden im Jahr der Zahlung als Pensionsaufwand ausgewiesen. Beitragsorientierte Pläne bestehen für Mitarbeiter, die in Deutschland, Luxemburg, Tschechien, Großbritannien oder den USA arbeiten. Zudem werden Zuschüsse zu den privaten Rentenversicherungsfonds der Mitarbeiter bezahlt. Leistungsorientierte Pläne Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren („Projected Unit Credit Method“) auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten bewertet, wobei die unterschiedlichen Pensionspläne gesondert bewertet werden. Vom Barwert der Pensionsverpflichtungen wird der Zeitwert des Planvermögens, ggf. unter Berücksichtigung der Regelungen zur Wertobergrenze eines Überhangs des Planvermögens über die Verpflichtung (sog. „asset ceiling“), abgezogen, sodass sich die Nettopensionsverpflichtung bzw. der Vermögenswert aus den leistungsorientierten Plänen ergibt. Der Nettozinsaufwand des Geschäftsjahres wird ermittelt, indem der zu Beginn des Geschäftsjahres ermittelte Diskontierungszinssatz auf die zu diesem Zeitpunkt ermittelte Nettopensionsverpflichtung angewandt wird. Der jeweilige Diskontierungszinssatz wird von der Rendite langfristiger Unternehmensanleihen abgeleitet, wobei die Anleihen zumindest ein Rating von AA (Moody’s Investors Service, Standard & Poor’s, Fitch Ratings und Dominion Bond Rating Service) auf Grundlage der von Bloomberg zur Verfügung gestellten Informationen und eine Laufzeit, die annährend mit der Laufzeit der Pensionsverpflichtungen übereinstimmt, aufweisen. Die Anleihen müssen zudem auf die gleiche Währung wie die zugrunde liegende Pensionsverpflichtung lauten. Der Bewertung der Pensionsverpflichtungen in Euro liegt ein Diskontierungszinssatz von 3,5 Prozent zugrunde, der nach dem aufgrund der aktuellen Marktentwicklung aktualisierten Towers Watson „GlobalRate:Link“-Verfahren ermittelt wurde. Wäre die Pensionsverpflichtung zum Stichtag mit einem Diskontierungszinssatz von 3,0 Prozent bewertet worden, der nach dem im Vorjahr angewandten Verfahren ermittelt worden wäre, hätte sich eine um rund 28 Mio. € höhere Pensionsverpflichtung ergeben. Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste, die sich aus der Erwartungsänderung hinsichtlich der Lebenserwartung, Rententrends, Gehaltsentwicklungen, Diskontierungszins gegenüber der Einschätzung zum Periodenbeginn bzw. gegenüber dem tatsächlichen Verlauf während der Periode ergeben, werden erfolgsneutral unmittelbar im sonstigen Ergebnis erfasst. Eine erfolgswirksame Erfassung der im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste in nachfolgenden Perioden ist nicht gestattet. Ebenfalls erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis auszuweisen sind Differenzen zwischen dem am Periodenanfang ermittelten (Zins-)Ertrag aus Planvermögen und dem am Ende der Periode tatsächlich festgestellten Ertrag aus Planvermögen. Die versicherungsmathematischen Gewinne oder Verluste sowie das vom erwarteten Ergebnis abweichende tatsächliche Ergebnis aus dem Planvermögen sind Bestandteil der Neubewertungsrücklage. Andere langfristige fällige Leistungen an Arbeitnehmer und Vorstände (Erwerbsunfähigkeitsrente, Übergangsgelder und Hinterbliebenenversorgung) werden ebenfalls nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste und ein nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand werden gemäß IAS 19.127 in voller Höhe sofort erfolgswirksam erfasst. Sonstige Rückstellungen Rückstellungen werden gebildet, wenn die Gruppe aus einem Ereignis der Vergangenheit eine gegenwärtige Verpflichtung hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine verlässliche Schätzung der Höhe dieser Verpflichtung möglich ist. Die Höhe der Rückstellung entspricht der bestmöglichen Schätzung der Ausgabe, die nötig ist, um die Verpflichtung zum Bilanzstichtag zu erfüllen. Eine Rückstellung für Restrukturierung wird nur dann angesetzt, wenn ein detaillierter, formaler Restrukturierungsplan vorliegt und bei den Betroffenen die gerechtfertigte Erwartung geweckt wurde, dass die Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt werden. Dies kann durch den Beginn der Umsetzung des Plans oder die Ankündigung seiner wesentlichen Bestandteile den Betroffenen gegenüber erfolgen. Eventualverbindlichkeiten werden in der Bilanz nicht angesetzt; es sind jedoch ergänzende Angaben erforderlich, sofern die Möglichkeit eines Abflusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen nicht unwahrscheinlich ist. Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Group Share Plan) und Aktientantiemeprogramm (ATP) Der Group Share Plan und das Aktientantiemeprogramm werden gemäß IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung“ bilanziert. Group Share Plan Im Rahmen des Group Share Plan werden Aktien zu einem Abschlag gegenüber dem Marktpreis gewährt. Die Aufwendungen für diesen Abschlag werden zum Zeitpunkt der Gewährung erfolgswirksam erfasst. Für die gewährten Optionen gelten die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für anteilsbasierte Vergütungstransaktionen, bei denen die Deutsche Börse AG die Wahl zwischen Barausgleich und Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente hat. 2010 hat die Gesellschaft für alle zu diesem Zeitpunkt bestehenden GSP-Tranchen einen Beschluss zum Barausgleich getroffen. Die Optionen der GSP-Tranche 2006 sind zum 30. Juni 2012 nach Ablauf der Laufzeit des Programms verfallen. Die Kosten der GSP-Aktien, die den Mitarbeitern der US-amerikanischen Tochtergesellschaft International Securities Exchange Holdings, Inc. mit einem Abschlag angeboten werden, werden zum Zeitpunkt der Gewährung erfolgswirksam erfasst. Für die gewährten GSP-Aktien gelten die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für anteilsbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Die GSP-Aktien werden mit dem Fair Value zum Gewährungsstichtag bewertet und über den Erdienungszeitraum von drei Jahren erfolgswirksam erfasst, wobei das Konzerneigenkapital entsprechend erhöht wird. Die verbleibenden Bezugsrechte der GSP-Tranche 2009 wurden im Geschäftsjahr 2012 nach Ablauf der Wartezeit ausgeübt. Aktientantiemeprogramm (ATP) Für die ATP-Aktien gelten grundsätzlich die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für anteilsbasierte Vergütungstransaktionen, bei denen die Deutsche Börse AG die Wahl zwischen Barausgleich und Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente hat. Im Geschäftsjahr 2012 wurde wie in den Vorjahren für die im jeweils folgenden Geschäftsjahr fällige Tranche der Beschluss eines Barausgleichs gefasst. Vor diesem Hintergrund ergibt sich gemäß IFRS 2 eine gegenwärtige Annahme, dass alle ATP-Aktien durch Barausgleich beglichen werden. Entsprechend bewertet die Gruppe Deutsche Börse die ATP-Aktien als aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Barausgleich. Die Kosten der Bezugsrechte werden anhand eines Optionspreismodells (Fair Value-Bewertung) ermittelt und erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst. Ein Anspruch auf Auszahlung einer eventuellen Aktientantieme entsteht erst nach Ablauf des dem Programm zugrunde liegenden Performance-Zeitraums von drei Jahren. Für den Vorstand der Deutsche Börse AG wurde seit dem Geschäftsjahr 2010 eine gesonderte variable Aktienvergütung vereinbart. Ausgehend vom Zeitpunkt der Festlegung des 100-Prozent-Zielwertes der Aktientantieme durch den Aufsichtsrat wird für jedes Vorstandsmitglied die entsprechende Anzahl an virtuellen Aktien auf Basis des durchschnittlichen Aktienkurses der Aktie der Deutsche Börse AG der vorangegangenen zwei Monate ermittelt. Der spätere Auszahlungsbetrag der Aktientantieme bemisst sich in Abhängigkeit von der Entwicklung des relativen Shareholder Return und der Entwicklung des Kurses der Aktie der Deutsche Börse AG. Die Begleichung der Ansprüche aus diesem Aktientantiemeprogramm erfolgt nach Ablauf des dreijährigen Performance-Zeitraums durch Barausgleich. Latente Steuern Die latenten Steuern werden entsprechend IAS 12 auf Basis der bilanzorientierten Methode ermittelt. Temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen Wertansatz und dem Wertansatz nach IFRS, die bei der künftigen Nutzung bzw. Veräußerung von Aktiva oder bei der Erfüllung von Verbindlichkeiten zu steuerlichen Be- oder Entlastungen führen, werden der Ermittlung der latenten Steuern zugrunde gelegt. Die Abgrenzungen werden mit den Steuersätzen berechnet, die bei Umkehr der zeitlich befristeten Unterschiede nach heutigen Verhältnissen zu erwarten sind und die bis zum Bilanzstichtag gültig oder angekündigt sind. Auf noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge werden aktive latente Steuern nur in dem Umfang gebildet, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird. Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht und sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden. Leasing Leasingverträge werden entweder als Operating-Leasingverhältnis oder als Finanzierungs-Leasing-verhältnis klassifiziert. Als Finanzierungs-Leasingverhältnis wird ein Vertrag beurteilt, wenn alle wesentlichen mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen des Vermögenswertes vom Leasinggeber auf den Leasingnehmer übertragen werden. In den übrigen Fällen handelt es sich um Operating-Leasingverhältnisse. Leasinggegenstände und die zugehörigen Verbindlichkeiten werden mit dem niedrigeren Wert aus beizulegendem Zeitwert und dem Barwert der Mindestleasingraten angesetzt, sofern die Voraussetzungen für Finanzierungsleasing vorliegen. Der Leasinggegenstand wird über die wirtschaftliche Nutzungsdauer bzw. die kürzere Vertragslaufzeit linear abgeschrieben. In den Folgeperioden wird die Verbindlichkeit nach der Effektivzinsmethode bewertet. Aufwendungen, die im Zusammenhang mit Operating-Leasingverträgen anfallen, werden in der Periode ihres Anfallens linear erfolgswirksam erfasst. Konsolidierung In den Konzernabschluss der Deutsche Börse AG werden alle Tochterunternehmen einbezogen, die von der Deutsche Börse AG direkt oder indirekt beherrscht werden. Diese Voraussetzung ist grundsätzlich erfüllt, wenn die Deutsche Börse AG unmittelbar oder mittelbar über mehr als die Hälfte der Stimm-rechte verfügt oder auf andere Weise die Finanz- und Geschäftspolitik des anderen Unternehmens be-stimmen kann. Die erstmalige Einbeziehung von Tochterunternehmen im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die identifizierten Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden des erworbenen Unternehmens werden zu ihren zum Erwerbszeitpunkt gültigen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Eine positive Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem erworbenen Anteil am beizulegenden Zeitwert der identifizierbaren Netto-Vermögenswerte der Tochtergesellschaft wird als Geschäfts- oder Firmenwert bilanziert. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bilanziert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Gesellschaften werden gegeneinander aufgerechnet. Erträge und Aufwendungen aus konzerninternen Transaktionen werden miteinander verrechnet. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden eliminiert, ebenso die innerhalb der Gruppe ausgeschütteten Dividenden. Latente Steuern auf Konsolidierungsvorgänge werden dann gebildet, wenn sich der abweichende Steueraufwand in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder ausgleicht. Auf Konzernfremde entfallende Anteile am Eigenkapital werden unter dem „Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter“ im Eigenkapital ausgewiesen. Sofern sie als „kündbares Instrument“ einzustufen sind, werden sie als Verbindlichkeiten ausgewiesen. Währungsumrechnung Transaktionen in Fremdwährung werden mit dem zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls gültigen Wechselkurs umgerechnet. Zum Bilanzstichtag werden monetäre Bilanzposten in Fremdwährung zum Devisenkurs am Bilanzstichtag bewertet und nicht monetäre Bilanzposten, die zu ihren historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert werden, zum Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls. Nicht monetäre, mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertete Bilanzposten werden zu dem Kurs umgerechnet, der am Tag der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes gültig ist. Währungsdifferenzen werden, sofern keine Sicherungsgeschäfte abgeschlossen werden, als sonstiger betrieblicher Aufwand oder Ertrag in der Periode erfasst, in der sie entstanden sind. Gewinne und Verluste aus einem monetären Posten, der Teil einer Nettoinvestition in einem ausländischen Geschäftsbetrieb ist, werden erfolgsneutral in die Position „Angesammelte Gewinne“ eingestellt. Die Jahresabschlüsse der Gesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden wie folgt in die Berichtswährung umgerechnet: Vermögenswerte und Schulden werden zum Stichtagskurs in Euro umgerechnet. Die Positionen der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung werden mit Durchschnittskursen der Berichtsperiode umgerechnet. Daraus resultierende Währungsdifferenzen werden erfolgsneutral in der Position „Angesammelte Gewinne“ eingestellt. Zum Zeitpunkt der Veräußerung des betreffenden Tochterunternehmens werden diese Währungsdifferenzen im Konzernergebnis in der Periode erfasst, in der auch der Gewinn oder Verlust aus der Entkonsolidierung erfasst wird. Folgende für die Gruppe Deutsche Börse wesentliche Wechselkurse zum Euro wurden angewandt: Umrechnungskurse scroll Durchschnittskurs 2012 Durchschnittskurs 2011 Schlusskurs am 31.12.2012 Schlusskurs am 31.12.2011 Schweizer Franken CHF 1,2043 1,2270 1,2073 1,2165 US-Dollar USD (US$) 1,2929 1,4038 1,3196 1,2918 Tschechische Kronen CZK 25,1182 24,6412 25,0960 25,8195 Geschäfts- oder Firmenwerte, die mit dem Erwerb eines ausländischen Geschäftsbetriebs in Zusammenhang stehen, sowie jegliche am beizulegenden Zeitwert ausgerichtete Anpassungen der Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden, die aus der Erstkonsolidierung stammen, werden in der funktionalen Währung des ausländischen Geschäftsbetriebs bilanziert und zum Stichtagskurs umgerechnet. Schätzungen, Bewertungsunsicherheiten und Ermessensentscheidungen Im Rahmen der Anwendung von Bilanzierungsgrundsätzen, beim Bilanzausweis und der Erfassung von Erträgen und Aufwendungen muss der Vorstand Ermessensentscheidungen und Schätzungen vornehmen. Anpassungen in diesem Zusammenhang werden in der Periode der Änderung sowie ggf. in folgenden Perioden berücksichtigt. Erläuterung 11 enthält Informationen zu den getroffenen Annahmen im Rahmen der jährlichen Wertminderungsprüfung der aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte und der immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer. Hierbei dienen die jeweiligen Unternehmensplanungen als Basis für die Beurteilung der Wertminderung. Im Rahmen dieser Planungen werden Annahmen über die künftige Ertrags- und Aufwandsentwicklung der Zahlungsmittel generierenden Einheiten getroffen. Sofern die tatsächliche Entwicklung von diesen Annahmen abweicht, können sich Anpassungen ergeben. Zu den Aus-wirkungen von Änderungen des Diskontierungssatzes sowie weiterer Annahmen siehe Erläuterung 11. Im Rahmen der Bilanzierung von Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflichtungen müssen bestimmte versicherungsmathematische Annahmen (z. B. Diskontierungszinssatz, Fluktuationsrate) getroffen werden, um deren Wert zu ermitteln (siehe auch weiter oben). Erläuterung 24 zeigt die Barwerte der Verpflichtungen zum jeweiligen Bilanzstichtag. Diese Werte können sich z. B. aufgrund veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen erheblich ändern und damit einen wesentlichen Effekt auf die bisher gebildeten Rückstellungen haben. Eine Sensitivitätsanalyse der wesentlichen Einflussfaktoren ist in Erläuterung 22 dargestellt. Die Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse sind Gegenstand von Rechtsstreitigkeiten. Solche Rechtsstreitigkeiten können zu Zahlungen durch Unternehmen der Gruppe führen. Wenn ein Abfluss von Ressourcen wahrscheinlich ist, werden Rückstellungen angesetzt, die auf einer Schätzung des wahrscheinlichsten Betrags basieren, der notwendig ist, um der Verpflichtung nachzukommen, sofern der Betrag verlässlich geschätzt werden kann. Das Management der Gesellschaft muss beurteilen, ob die mögliche Verpflichtung aus Ereignissen der Vergangenheit resultiert, die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Mittelabflusses evaluieren sowie dessen Höhe einschätzen. Da der Ausgang eines Rechtsstreits immer unsicher ist, wird die Beurteilung kontinuierlich überprüft. Für weitere Informationen zu den sonstigen Risiken siehe Erläuterung 37. Erläuterung 39 enthält Angaben zum Bewertungsmodell für die Optionen und Bezugsrechte. Sofern die Schätzungen der eingehenden Bewertungsparameter von den tatsächlichen Werten abweichen, die zum Zeitpunkt der Ausübung der Optionen und Bezugsrechte vorliegen, sind Anpassungen erforderlich, die bezogen auf die aktienbasierten Vergütungstransaktionen mit Barausgleich in der jeweiligen Berichts- periode in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Ferner wird im Rahmen der Bildung von Drohverlustrückstellungen für Mietaufwendungen die wahrscheinliche Inanspruchnahme geschätzt (siehe Erläuterung 24). Bei der Bildung von personalbezogenen Restrukturierungsrückstellungen wurden bestimmte Annahmen, z. B. über Fluktuationsrate, Diskontierungssatz und Gehaltstrends, getroffen. Sofern die tatsächlichen Werte von diesen Annahmen abweichen, können sich Anpassungen ergeben. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 4. Nettoerlöse Zusammensetzung der Nettoerlöse scroll Umsatzerlöse Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft Sonstige betriebliche Erträge 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € Xetra Handel1) 108,9 140,9 0 0 0 0 Clearing- und Abwicklungserlöse 34,5 44,4 0 0 0 0 Connectivity 23,2 21,6 0 0 0 0 Sonstige2) 63,5 68,2 0 0 7,3 13,0 230,1 275,1 0 0 7,3 13,0 Eurex Erlöse aus Aktienindexderivaten 402,5 430,4 0 0 0 0 Erlöse aus Zinsderivaten 170,9 192,4 0 0 0 0 Erlöse aus US-Optionen (ISE) 157,7 145,2 0 0 0 0 Erlöse aus Aktienderivaten 41,9 39,8 0 0 0 0 Sonstige2) 139,4 138,1 0 0 10,2 40,1 912,4 945,9 0 0 10,2 40,1 Clearstream Depotverwahrungserlöse 438,2 441,7 0 0 0 0 Transaktionserlöse 111,1 117,6 0 0 0 0 Erlöse aus Global Securities Financing 89,4 83,9 0 0 0 0 Nettozinserträge 0 0 52,0 75,1 0 0 Sonstige 135,2 139,3 0 0 3,1 8,4 773,9 782,5 52,0 75,1 3,1 8,4 Market Data & Analytics Kursvermarktungserlöse3) 153,8 159,6 0 0 0 0 Indizes 83,6 85,8 0 0 2,6 0 Sonstige 26,5 26,5 0 0 0,5 3,9 263,9 271,9 0 0 3,1 3,9 Summe aller Segmente 2.180,3 2.275,4 52,0 75,1 23,7 65,4 Konsolidierung der Innenumsätze - 35,0 - 42,1 - 12,0 - 8,4 Konzern 2.145,3 2.233,3 52,0 75,1 11,7 57,0 scroll Volumenabhängige Kosten Nettoerlöse Konsolidierung der internen Nettoerlöse 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € Xetra Handel1) - 18,4 - 15,8 90,5 125,1 0 0 Clearing- und Abwicklungserlöse - 5,1 - 6,2 29,4 38,2 5,1 6,2 Connectivity 0 0 23,2 21,6 0 0 Sonstige2) - 1,0 - 0,9 69,8 80,3 - 5,0 - 4,8 - 24,5 - 22,9 212,9 265,2 0,1 1,4 Eurex Erlöse aus Aktienindexderivaten - 27,9 - 30,9 374,6 399,5 24,2 30,1 Erlöse aus Zinsderivaten 0 0 170,9 192,4 0 0 Erlöse aus US-Optionen (ISE) - 63,7 - 30,0 94,0 115,2 0 0 Erlöse aus Aktienderivaten - 1,6 - 2,1 40,3 37,7 0 0 Sonstige2) - 8,3 - 15,1 141,3 163,1 - 2,3 2,0 - 101,5 - 78,1 821,1 907,9 21,9 32,1 Clearstream Depotverwahrungserlöse - 103,7 - 105,5 334,5 336,2 0 0 Transaktionserlöse - 12,1 - 13,3 99,0 104,3 0 0 Erlöse aus Global Securities Financing - 32,3 - 27,4 57,1 56,5 0 0 Nettozinserträge 0 0 52,0 75,1 0 0 Sonstige - 15,4 - 18,4 122,9 129,3 - 4,6 - 6,1 - 163,5 - 164,6 665,5 701,4 - 4,6 - 6,1 Market Data & Analytics Kursvermarktungserlöse3) - 20,8 - 20,4 133,0 139,2 9,1 5,2 Indizes - 9,1 - 4,8 77,1 81,0 - 23,9 - 29,8 Sonstige - 4,3 - 3,7 22,7 26,7 - 2,6 - 2,8 - 34,2 - 28,9 232,8 246,9 - 17,4 - 27,4 Summe aller Segmente - 323,7 - 294,5 1.932,3 2.121,4 0 0 Konsolidierung der Innenumsätze 47,0 50,5 0 0 Konzern - 276,7 - 244,0 1.932,3 2.121,4 0 0 scroll Externe Nettoerlöse 2012 Mio. € 2011 Mio. € Xetra Handel1) 90,5 125,1 Clearing- und Abwicklungserlöse 34,5 44,4 Connectivity 23,2 21,6 Sonstige2) 64,8 75,5 213,0 266,6 Eurex Erlöse aus Aktienindexderivaten 398,8 429,6 Erlöse aus Zinsderivaten 170,9 192,4 Erlöse aus US-Optionen (ISE) 94,0 115,2 Erlöse aus Aktienderivaten 40,3 37,7 Sonstige2) 139,0 165,1 843,0 940,0 Clearstream Depotverwahrungserlöse 334,5 336,2 Transaktionserlöse 99,0 104,3 Erlöse aus Global Securities Financing 57,1 56,5 Nettozinserträge 52,0 75,1 Sonstige 118,3 123,2 660,9 695,3 Market Data & Analytics Kursvermarktungserlöse3) 142,1 144,4 Indizes 53,2 51,2 Sonstige 20,1 23,9 215,4 219,5 Summe aller Segmente 1.932,3 2.121,4 Konsolidierung der Innenumsätze 0 0 Konzern 1.932,3 2.121,4 1) Die Position „Handel“ umfasst den Xetra Frankfurt Spezialistenhandel (vor dem 23. Mai 2011: Präsenzhandel) und das elektronische Handelssystem Xetra. 2) Die Position „Sonstige“ enthält auch die zugeordneten IT-Erlöse. 3) Aufgrund der vollständigen Integration der Produkte der Market News International Inc. und der Need To Know News, LLC werden die Umsatzerlöse dieser beiden Unternehmen unter den Kursvermarktungserlösen des Segments Market Data & Analytics ausgewiesen. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Seit dem ersten Quartal 2012 verwendet die Gruppe Deutsche Börse als primäre Umsatzkenngröße die Nettoerlöse. Diese bestehen aus den Umsatzerlösen zuzüglich der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft und der sonstigen betrieblichen Erträge sowie abzüglich der volumenabhängigen Kosten. Der Anstieg der volumenabhängigen Kosten ist vorrwiegend methodenbedingt: Durch geänderte Preismodelle stiegen die volumenabhängigen Kosten, aber auch die Umsätze erhöhten sich, sodass die Änderungen insgesamt ergebnisneutral waren. Die sonstigen betrieblichen Erträge mit dem vollständigen Erwerb der Anteile an der Eurex Zürich AG von der SIX Group AG deutlich zurückgegangen. Zusammensetzung der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Kredite und Forderungen 84,2 134,8 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten - 58,0 - 68,5 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 15,1 23,6 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten: Zinserträge 14,5 5,5 Zinsaufwendungen - 2,2 - 18,0 Zinserträge – Zinsswaps – Fair Value Hedges 0,5 1,1 Zinsaufwendungen – Zinsswaps – Fair Value Hedges - 2,1 - 3,4 Summe 52,0 75,1 Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Erträge scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Erträge aus Geschäftsbesorgung 0,9 29,1 Erträge aus Währungsdifferenzen 1,4 7,5 Erträge aus dem Verkauf von Beteiligungen und Tochterunternehmen 0 4,7 Mieterträge aus Untervermietung 1,3 2,6 Übrige 8,1 13,1 Summe 11,7 57,0 Die Erträge aus Geschäftsbesorgung stammen überwiegend aus dem Betrieb des Terminmarktes Eurex Zürich für die SIX Swiss Exchange AG. Der Grund für den Rückgang im Jahr 2012 ist der Wegfall der Kostenerstattung der SIX Group für den Betrieb von Eurex durch die Gruppe Deutsche Börse aufgrund des vollständigen Erwerbs der Anteile an der Eurex Zürich AG durch die Deutsche Börse AG. Die Erträge aus dem Verkauf von Beteiligungen und Tochterunternehmen in Höhe von 4,7 Mio. € im Jahr 2011 resultieren aus dem vollständigen Verkauf der Beteiligung an der Bolsa Mexicana de Valores, S.A. de C.V. in Höhe von 1 Prozent. Zu den Mieterträgen aus Untervermietung siehe Erläuterung 38. Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge betreffen u. a. Kooperations- und Schulungserlöse sowie Bewertungskorrekturen. Unter volumenabhängigen Kosten sind Teil- bzw. Vorleistungen zu verstehen, die die Gruppe Deutsche Börse von Dritten bezieht und als Bestandteil der eigenen Wertschöpfungskette vertreibt, und die mittelbar von der Volumen- bzw. Umsatzentwicklung abhängig sind. 5. Personalaufwand Zusammensetzung des Personalaufwands scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Löhne und Gehälter 345,7 310,1 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 68,5 75,7 Summe 414,2 385,8 Der Personalaufwand enthält Kosten für Effizienzprogramme in Höhe von 14,4 Mio. € (2011: –6,7 Mio. €). 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung 156,1 192,5 EDV-Kosten 81,4 75,8 Raumkosten 78,5 71,2 Nicht abzugsfähige Vorsteuer 34,5 39,9 Werbe- und Marketingkosten 23,1 21,3 Reise-, Bewirtungs- und Repräsentationsaufwendungen 19,5 19,4 Versicherungen, Beiträge und Gebühren 12,2 12,3 Aufwendungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen 11,7 15,5 Personalnebenkosten und freiwillige soziale Leistungen 11,7 11,6 Vergütung des Aufsichtsrats 4,4 4,6 Aufwendungen aus Währungsdifferenzen 2,5 2,1 Übrige 3,8 18,8 Summe 439,4 485,0 Die Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung betreffen im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Software. Eine Analyse der Entwicklungskosten ist in Erläuterung 7 ausgewiesen. Ferner enthalten diese Kosten Aufwendungen für strategische und rechtliche Beratungsdienstleistungen sowie für Prüfungstätigkeiten. Das außerordentlich hohe Niveau im Jahr 2011 ist im Wesentlichen auf die Kosten des beabsichtigten Zusammenschlusses der Gruppe Deutsche Börse mit der NYSE Euronext zurückzuführen, der am 1. Februar 2012 untersagt wurde. Zusammensetzung der Abschlussprüferhonorare1) scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Abschlussprüfung 1,5 2,2 Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen 0,7 0,7 Steuerberatungsleistungen 0,5 0,7 Sonstige Leistungen 0,9 1,0 Summe 3,6 4,6 1) Mit Unternehmen der KPMG Europe LLP Gruppe. Es werden weitere Leistungen durch andere KPMG-Gesellschaften erbracht, hauptsächlich in Singapur, der Tschechischen Republik und den USA. 7. Forschungs- und Entwicklungskosten Die Aufwendungen betreffen ausschließlich Entwicklungskosten für selbst erstellte Software. Es handelt sich in den einzelnen Segmenten um folgende Systeme oder Projekte: Forschungs- und Entwicklungskosten scroll Gesamtaufwand für Softwareerstellung davon aktiviert 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € Xetra Xetra-Software 5,1 6,9 0,3 3,7 Neue Handelsplattform Xetra/Eurex 0 1,6 0 0,4 CCP-Releases 3,4 2,1 0,6 0 8,5 10,6 0,9 4,1 Eurex Eurex-Software 12,8 17,3 4,2 5,9 Neue Handelsplattform Xetra/Eurex 27,5 14,7 14,7 11,8 Eurex Clearing Prisma 18,8 8,8 12,6 5,2 Neue Handelsplattform ISE 5,2 10,9 4,1 7,5 EurexOTC Clear 28,8 4,6 11,8 1,1 93,1 56,3 47,4 31,5 Clearstream Collateral Management and Settlement 41,0 21,8 20,9 14,6 Custody 12,2 12,9 7,7 7,9 Connectivity 4,4 1,9 3,1 1,3 Anteile an Investmentfonds 4,3 4,2 2,7 1,3 61,9 40,8 34,4 25,1 Market Data & Analytics 4,1 2,5 0,5 0,7 Forschungsaufwand 1,0 1,4 0 0 Summe 168,6 111,6 83,2 61,4 8. Beteiligungsergebnis Zusammensetzung des Beteiligungsergebnisses scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € At-Equity-Ergebnis assoziierter Unternehmen Scoach Holding S.A. 4,5 7,7 Direct Edge Holdings, LLC1) 1,9 1,5 European Energy Exchange AG 0,5 6,8 Deutsche Börse Commodities GmbH 0,3 0,2 ID’s SAS 0,1 0,1 Tradegate AG Wertpapierhandelsbank 0 0,2 Summe Erträge aus At-Equity-Bewertung 7,3 16,5 Indexium AG - 4,0 - 3,4 Link-Up Capital Markets, S.L. - 0,5 - 0,3 Digital Vega FX Ltd. - 0,1 - 0,2 Hanweck Associates, LLC - 0,1 0 Summe Aufwendungen2) aus At-Equity-Bewertung assoziierter Unternehmen - 4,7 - 3,9 Ergebnis assoziierter Unternehmen 2,6 12,6 Ergebnis anderer Unternehmen - 6,9 - 9,0 Beteiligungsergebnis - 4,3 3,6 1) Die Direct Edge Holdings, LLC wird seit der Wiedererlangung des maßgeblichen Einflusses am 9. Februar 2012 wieder als assoziiertes Unternehmen eingestuft. 2) Einschließlich Wertminderungen Im Ergebnis assoziierter Unternehmen wurden im Geschäftsjahr 2012 Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 2,5 Mio. € (2011: 3,0 Mio. €) erfasst. Diese betreffen das von der Deutsche Börse AG an die Indexium AG gewährte Darlehen, das aufgrund der anhaltenden Verlustsituation durch die über den Beteiligungsbuchwert hinausgehenden Verluste für die Indexium AG teilweise aufgezehrt wurde. Das Ergebnis anderer Unternehmen enthält Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 10,8 Mio. € (2011: 17,2 Mio. €), die auf die Beteiligung an der Quadriserv Inc. entfallen. Die negative Wertentwicklung ist insbesondere auf das anhaltend schwierige Kapitalmarktumfeld und den rückläufigen Marktanteil der Gesellschaft im Laufe des Geschäftsjahres 2012 zurückzuführen. Im Berichtsjahr sind Dividenden in Höhe von 10,1 Mio. € (2011: 5,8 Mio. €) aufgrund der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und 2,8 Mio. € (2011: 2,2 Mio. €) aufgrund der Beteiligungen an anderen Unternehmen zugeflossen. 9. Finanzergebnis Zusammensetzung der Finanzerträge scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Zinsen aus Reverse Repurchase Agreements der Kategorie „Kredite und Forderungen“ 10,4 51,2 Erträge aus zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren 0,7 0,5 Zinsen aus Bankguthaben der Kategorie „Kredite und Forderungen“ 0,7 1,5 Sonstige Zinsen und zinsähnliche Erträge 0,2 0,6 Zinserträge aus Forderungen gegen assoziierte Unternehmen der Kategorie „Kredite und Forderungen“ 0,2 0,1 Zinsähnliche Erträge aus der Bewertung von zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten 0,1 0,4 Zinsähnliche Erträge aus der Folgebewertung der Verbindlichkeit gegenüber der SIX Group AG 0 80,8 Summe 12,3 135,1 Zusammensetzung der Finanzaufwendungen scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Zinsen auf langfristige Ausleihungen1) 99,7 86,3 Aufwendungen aus der Aufzinsung und der Folgebewertung der Verbindlichkeit gegenüber der SIX Group AG 27,4 3,4 Zinsen auf Steuern 6,1 9,5 Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellung 4,3 2,5 Zinsähnlicher Aufwand aus Währungsdifferenzen aus Verbindlichkeiten1) 1,8 0,5 Transaktionskosten für langfristige Verbindlichkeiten1) 1,7 1,4 Zinsähnliche Aufwendungen für zu Sicherungszwecken gehaltene Derivate 0,9 1,0 Zinsen für kurzfristige Verbindlichkeiten1) 0,9 0,5 Auf die Bardepots der Eurex-Teilnehmer gezahlte Zinsen 0 30,6 Sonstige Kosten 2,2 3,2 Summe 145,0 138,9 1) Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet 10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Zusammensetzung der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (Hauptbestandteile) scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Tatsächliche Ertragsteuern auf das Ergebnis: des laufenden Jahres 224,1 278,0 aus früheren Jahren - 0,3 - 3,5 Latenter Steuer(ertrag)/-aufwand auf temporäre Differenzen - 56,9 6,7 Summe 166,9 281,2 Vom laufenden Steueraufwand in Höhe von 223,8 Mio. € entfallen 156,2 Mio. € auf das Inland und 67,6 Mio. € auf das Ausland (2011: Inland 201,8 Mio. €, Ausland 72,7 Mio. €). Vom latenten Steueraufwand/(-ertrag) in Höhe von –56,9 Mio. € entfallen 6,3 Mio. € auf das Inland und –63,2 Mio. € auf das Ausland (2011: Inland 10,7 Mio. €, Ausland –4,0 Mio. €). Um die latenten Steuern für die deutschen Gesellschaften zu berechnen, wurde im Berichtsjahr ein unveränderter Steuersatz von 26 bis 28 Prozent verwendet. Dieser berücksichtigt die Gewerbeertragsteuer mit Hebesätzen von 280 bis 460 Prozent (2011: 280 bis 460 Prozent) auf den Steuermessbetrag von 3,5 Prozent (2011: 3,5 Prozent), die Körperschaftsteuer mit 15 Prozent (2011: 15 Prozent) und den Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent (2011: 5,5 Prozent) auf die Körperschaftsteuer. Für die luxemburgischen Gesellschaften wurde ein Steuersatz von 28,80 Prozent (2011: 28,80 Prozent) verwendet. Dieser berücksichtigt die Gewerbeertragsteuer mit einem Satz von 6,75 Prozent (2011: 6,75 Prozent) und die Körperschaftsteuer mit einem Satz von 22,05 Prozent (2011: 22,05 Prozent). Für die Gesellschaften in Großbritannien, Portugal, Singapur, der Schweiz, Spanien, Tschechien und den USA wurden Steuersätze von 17 bis 45 Prozent (2011: 17 bis 45 Prozent) angewandt. Die folgende Übersicht weist die Wertansätze der aktiven und passiven Bilanzposten für latente Steuern sowie die damit im Zusammenhang stehenden erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Steueraufwendungen aus. Zusammensetzung der latenten Steuern scroll Latente Steueransprüche Latente Steuerschulden Währungsdifferenzen 2012 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen 43,4 28,5 0 0 - 1,4 Sonstige Rückstellungen 5,4 7,3 0 0 1,3 Verzinsliche Verbindlichkeiten 0 0 - 0,9 - 0,7 0 Immaterielle Vermögenswerte 0 0 - 13,9 - 10,0 0 Immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokation 0 0 - 248,1 - 274,1 - 3,9 Langfristige Vermögenswerte 0,3 0 0 - 3,6 0 Wertpapiere des Anlagevermögens 0 2,7 - 3,6 0 - 0,1 Sonstige langfristige Vermögenswerte 4,4 1,5 0 0 0 Verlustvorträge 36,4 0 0 0 0 Währungsdifferenzen 0 0 - 38,3 - 50,4 0 Bruttowert 89,9 40,0 - 304,8 - 338,8 - 4,1 Saldierung der latenten Steuern - 30,1 - 15,8 30,1 15,8 Summe 59,8 24,2 - 274,7 - 323,0 - 4,1 scroll Latenter Steueraufwand/(-ertrag) Erfolgsneutraler Steueraufwand/(-ertrag) 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen 1,3 0,9 - 14,81) - 2,51) Sonstige Rückstellungen 0,6 8,2 0 0 Verzinsliche Verbindlichkeiten 0,2 - 0,4 0 0 Immaterielle Vermögenswerte 3,9 3,0 0 0 Immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokation - 22,1 - 7,0 0 0 Langfristige Vermögenswerte - 3,9 1,2 0 0 Wertpapiere des Anlagevermögens - 0,4 1,7 6,81) - 6,81) Sonstige langfristige Vermögenswerte - 0,1 - 0,9 - 2,81) - 3,21) Verlustvorträge - 36,4 0 0 0 Währungsdifferenzen 0 0 - 12,12) 21,22) Bruttowert - 56,9 6,7 - 22,9 8,7 Saldierung der latenten Steuern - - - Summe - 56,9 6,7 - 22,9 8,7 1) Separater Ausweis in der Konzern-Eigenkapitalentwicklung unter „Neubewertungsrücklage“ 2) Separater Ausweis in der Konzern-Eigenkapitalentwicklung unter „Angesammelte Gewinne“ Die erfolgsneutralen Änderungen betreffen latente Steuern auf Änderungen in der Bewertung von Wertpapieren, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (siehe auch Erläuterung 20) sowie Änderungen in der Bewertung von Pensionsrückstellungen. 67,4 Mio. € (2011: 28,5 Mio. €) der latenten Steueransprüche und 242,7 Mio. € (2011: 268,5 Mio. €) der latenten Steuerschulden haben eine voraussichtliche Restlaufzeit von über einem Jahr. Für Steuern auf künftige Dividenden, die unter Umständen aus den Gewinnrücklagen von Tochter- und assoziierten Unternehmen gezahlt werden, wurden keine passiven latenten Steuern ausgewiesen. Gemäß § 8b Abs. 5 Körperschaftsteuergesetz (KStG) sind 5 Prozent aller Dividenden und ähnlichen Einkünfte bei deutschen Kapitalgesellschaften als steuerpflichtig zu behandeln. Überleitungsrechnung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Abgeleitete Ertragsteuern aus dem Ergebnis vor Steuern 217,5 301,3 Steuerlich genutzte Verluste und steuerlich unwirksame Verlustvorträge 22,4 11,5 Aktivierung latenter Steuern auf Verlustvorträge - 36,4 0 Steuermehrungen aufgrund sonstiger steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen 7,8 4,6 Auswirkungen aufgrund unterschiedlicher Steuersätze - 21,7 7,1 Steuerminderung aufgrund von Dividenden sowie der Veräußerung von Beteiligungen - 21,5 - 24,7 Währungsdifferenzen - 0,6 - 14,7 Sonstige - 0,3 - 0,4 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für das laufende Jahr 167,2 284,7 Ertragsteuern aus früheren Jahren - 0,3 - 3,5 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 166,9 281,2 Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird das Ergebnis vor Steuern mit dem für das Jahr 2012 in Deutschland angenommenen Gesamtsteuersatz der Gruppe von 26 Prozent (2011: 26 Prozent) multipliziert. Zum Ende des Berichtsjahres bestanden aufgelaufene, noch nicht genutzte steuerliche Verluste von 176,3 Mio. € (2011: 97,6 Mio. €), für die keine aktiven latenten Steuerabgrenzungen gebildet wurden. Die noch nicht genutzten Verluste in Höhe von 176,3 Mio. € entfallen zu 7,2 Mio. € auf das Inland und zu 169,1 Mio. € auf das Ausland (2011: Inland 5,9 Mio. €, Ausland 91,7 Mio. €). 2012 wurden steuerliche Verluste in Höhe von 1,4 Mio. € (2011: 1,3 Mio. €) geltend gemacht. Die Verluste können in Deutschland unter Berücksichtigung der Mindestbesteuerung, in Luxemburg nach derzeitigem Recht zeitlich unbefristet vorgetragen werden. Die Verluste in sonstigen Ländern können bis zu 20 Jahre lang vorgetragen werden. Die Steuerminderungen aufgrund von Dividenden sowie der Veräußerung von Beteiligungen für 2012 enthalten einen Einmaleffekt in Höhe von 7,1 Mio. € infolge der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit in Aktien für den Erwerb des schweizerischen Derivategeschäfts (2011: Einmaleffekt in Höhe von 20,1 Mio. € infolge der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit in Aktien für den Erwerb des schweizerischen Derivategeschäfts). Erläuterungen zur Konzernbilanz 11. Immaterielle Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte scroll Erworbene Software Mio. € Selbst erstellte Software Mio. € Geschäfts- oder Firmenwerte Mio. € Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau1) Mio. € Andere immaterielle Vermögenswerte Mio. € Summe Mio. € Anschaffungskosten zum 01.01.2011 306,2 762,5 2.070,3 65,2 1.931,5 5.135,7 Änderungen im Konsolidierungskreis2) 0 0 3,1 0 0 3,1 Zugänge 10,3 4,4 1,6 57,0 0,7 74,0 Abgänge - 15,3 - 83,1 - 0,7 0 - 0,9 - 100,0 Umgliederungen 2,7 66,3 0 - 65,7 0 3,3 Währungsdifferenzen 0,3 1,4 31,6 - 0,2 49,0 82,1 Anschaffungskosten zum 31.12.2011 304,2 751,5 2.105,9 56,3 1.980,3 5.198,2 Änderungen im Konsolidierungskreis3) 0 0 4,0 0 0 4,0 Zugänge 17,9 8,7 0,1 74,5 0 101,2 Abgänge - 36,3 - 38,4 0 0 - 3,1 - 77,8 Umgliederungen 0 45,4 0 - 45,4 0 0 Währungsdifferenzen - 0,2 - 0,6 - 20,9 0 - 31,8 - 53,5 Anschaffungskosten zum 31.12.2012 285,6 766,6 2.089,1 85,4 1.945,4 5.172,1 Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 01.01.2011 289,4 729,1 10,7 0 1.016,6 2.045,8 Planmäßige Abschreibung 10,9 22,7 0 0 18,4 52,0 Abgänge - 15,3 - 83,1 0 0 - 0,8 - 99,2 Umgliederungen - 0,5 0,5 0 0 0 0 Währungsdifferenzen 0 0,8 0 0 35,0 35,8 Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2011 284,5 670,0 10,7 0 1.069,2 2.034,4 Planmäßige Abschreibung 10,1 29,9 0 0 19,5 59,5 Abgänge - 36,2 - 38,3 0 0 - 3,1 - 77,6 Währungsdifferenzen - 0,1 - 0,4 0 0 - 22,5 - 23,0 Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2012 258,3 661,2 10,7 0 1.063,1 1.993,3 Buchwert zum 01.01.2011 16,8 33,4 2.059,6 65,2 914,9 3.089,9 Buchwert zum 31.12.2011 19,7 81,5 2.095,2 56,3 911,1 3.163,8 Buchwert zum 31.12.2012 27,3 105,4 2.078,4 85,4 882,3 3.178,8 1) Die Zugänge geleisteter Anzahlungen und Anlagen im Bau beziehen sich ausschließlich auf selbst erstellte Software. 2) Hierbei handelt es sich ausschließlich um Zugänge im Zuge des Erwerbs der Open Finance, S.L. 3) Hierbei handelt es sich ausschließlich um Zugänge im Rahmen des Erwerbs der Clearstream Fund Services Ireland Ltd. Software und geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Die Zugänge und Umgliederungen bei Software betreffen im Wesentlichen die Entwicklung von Softwareprodukten für das Segment Clearstream sowie die Entwicklung der neuen Derivate-Plattform des Segments Eurex und des elektronischen Handelssystems der ISE. Buchwerte von Softwareanwendungen und Anlagen im Bau sowie Restabschreibungsdauern für Softwareanwendungen scroll Buchwert zum Restabschreibungsdauer zum 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € 31.12.2012 Jahre 31.12.2011 Jahre Xetra (Softwareanwendungen) Xetra Release 12.0 2,7 3,4 3,9 4,9 Xetra Release 10.0 1,0 1,7 1,5 2,5 3,7 5,1 Eurex (Softwareanwendungen) ISE-Handelsplattform einschließlich Applikationen 36,6 41,6 4,3 5,3 CCP 7.0 Wertpapierleihe (Securities Lending) 5,9 1,8 4,9 k.A. EurexOTC Clear 4,9 1,1 4,9 k.A. Eurex 14.0 – Rappidd 1,9 1,7 4,9 k.A. 49,3 46,2 Eurex (Anlagen im Bau) Derivate-Handelsplattform 27,9 13,2 k.A. k.A. Eurex Clearing Prisma 17,8 5,2 k.A. k.A. Eurex Release 14.0 Clearing 10,0 2,1 k.A. k.A. 55,7 20,5 Clearstream (Softwareanwendungen) Verwahrung (Custody) 18,2 11,4 4,7 k.A. Abwicklung (Settlement) 15,7 21,2 2,7– 3,7 3,7– 4,7 Globale Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing, GSF) 7,0 9,1 2,2– 4,2 1,5– 4,5 Anteile an Investmentfonds 1,2 1,5 3,2 1,5 – 4,2 42,1 43,2 Clearstream (Anlagen im Bau) Abwicklung (Settlement) 12,9 1,3 k.A. k.A. Verwahrung (Custody) 6,5 k.A. k.A. k.A. Anteile an Investmentfonds 3,7 0,9 k.A. k.A. Globale Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing, GSF) 2,3 k.A. k.A. k.A. 25,4 2,2 Sonstige Software und Anlagen im Bau1) 14,6 20,6 Summe 190,8 137,8 1) Jeweils mit einem Buchwert von weniger als 1,0 Mio. € zum 31. Dezember 2012 Geschäfts- oder Firmenwerte Entwicklung der Geschäfts- oder Firmenwerte scroll Clearstream Mio. € ISE Mio. € STOXX Mio. € Sonstige Mio. € Summe Geschäfts- oder Firmenwerte Mio. € Stand zum 01.01.2012 1.063,8 982,0 32,6 16,8 2.095,2 Änderungen im Konsolidierungskreis 0 0 0 4,0 4,0 Währungsdifferenzen 0 - 20,7 0 - 0,2 - 20,9 Zugänge 0 0 0 0,1 0,1 Stand zum 31.12.2012 1.063,8 961,3 32,6 20,7 2.078,4 Zur Bestimmung der Werthaltigkeit wurden die Geschäfts- oder Firmenwerte auf die folgenden Gruppen Zahlungsmittel generierender Einheiten (ZGEs) aufgeteilt: Allokation der Geschäfts- oder Firmenwerte auf die Gruppen Zahlungsmittel generierender Einheiten (ZGEs) scroll ZGE Segment Clearstream Mio. € ZGE Segment Eurex Mio. € ZGE Segment Market Data & Analytics Mio. € ZGE Clearstream Ireland Mio. € ZGE Infobolsa Mio. € Summe Geschäfts- oder Firmenwerte Mio. € Stand zum 31.12.2012 1.063,8 961,3 43,3 4,0 6,0 2.078,4 Die Geschäfts- oder Firmenwerte, die im Rahmen der Übernahme der ISE erworbene Börsenlizenz so-wie der erworbene Markenname der STOXX Ltd. sind immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer. Die erzielbaren Beträge der Zahlungsmittel generierenden Einheiten mit zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerten wurden abhängig von der jeweiligen Einheit entweder auf Basis des Nutzungswertes (ZGE Segment Clearstream und ZGE Segment Eurex) oder auf Basis des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten (ZGE Market Data & Analytics, ZGE Infobolsa und ZGE Clearstream Ireland) ermittelt. Nur, sofern einer dieser Werte (Nutzungswert oder beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten) den Buchwert nicht übersteigt, wird der jeweils andere Wert ermittelt. Da kein aktiver Markt für die Zahlungsmittel generierenden Einheiten vorliegt, wurde sowohl für die Ermittlung des Nutzungs- als auch des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten eine Discounted Cashflow-Methode zugrunde gelegt. Die wesentlichen Annahmen zur Bestimmung des erzielbaren Betrags sind abhängig von der jeweiligen Zahlungsmittel generierenden Einheit. Annahmen zu Preisen oder Marktanteilen basieren auf Erfahrungswerten oder Daten aus der Marktforschung. Andere wesentliche Annahmen basieren hauptsächlich auf externen Faktoren. Wichtige gesamtwirtschaftliche Kennzahlen sind z. B. die Stände und Volatilitäten von Aktienindizes sowie Zinssätze, Wechselkurse, das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, Arbeitslosenquoten und die Staatsverschuldung. Der Diskontierungssatz basiert auf einem risikofreien Zinssatz zwischen 2,0 und 2,1 Prozent und einer Marktrisikoprämie in Höhe von 6,5 Prozent. Ausgehend hiervon werden für jede Zahlungsmittel generierende Einheit individuelle Diskontierungssätze ermittelt, die die Beta-Faktoren, die Fremdkapitalkosten sowie die Kapitalstruktur der jeweiligen Vergleichsgruppe berücksichtigen. Die Berechnung der unten angegebenen Sensitivitäten erfolgte jeweils durch die Anpassung eines Parameters (Abzinsungssatz, Umsatzerlöse und Wachstumsrate in der ewigen Rente), unter der Annahme, dass alle anderen Parameter im Bewertungsmodell konstant bleiben. Mögliche Korrelationen zwischen den Parametern wurden somit nicht berücksichtigt. Eurex Der aus der Übernahme der ISE resultierende Geschäfts- oder Firmenwert ist einer Gruppe von Zahlungs-mittel generierenden Einheiten im Segment Eurex zugeordnet. Da der Geschäfts- oder Firmenwert der ISE in US-Dollar ermittelt wurde, ergibt sich für 2012 eine Währungsdifferenz in Höhe von –20,7 Mio. € (2011: 31,2 Mio. €). Zur Bestimmung des Nutzungswertes mit Hilfe der Discounted Cashflow-Methode wurden Annahmen, die aus externen Quellen abgeleitet wurden, zu den Volumina in Index- und Zinsderivaten sowie zu den Volumina auf dem US-amerikanischen Aktienoptionsmarkt als wesentliche Kriterien zugrunde gelegt. Die Cashflows wurden sowohl für die europäischen als auch für die amerikanischen Aktivitäten über einen Zeitraum von fünf Jahren geplant (2013 bis 2017). Cashflows über diesen Zeitraum hinaus wurden unter Annahme einer 1,0-prozentigen Wachstumsrate fortgeschrieben. Der verwendete Abzinsungssatz vor Steuern betrug 13,0 Prozent (2011: 12,4 Prozent). Weder ein Anstieg des Abzinsungssatzes um 1,0 Prozent noch eine Reduzierung der geplanten Umsatzerlöse um 5,0 Prozent pro Jahr noch ein Abschmelzen der Wachstumsrate der ewigen Rente auf 0 Prozent würde zu einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes in der Zahlungsmittel generierenden Einheit Eurex führen. Clearstream Der Geschäfts- oder Firmenwert „Clearstream“ ist der Zahlungsmittel generierenden Einheit Clearstream zugeordnet. Der erzielbare Betrag wird auf Basis des Nutzungswertes mit der Discounted Cashflow-Methode ermittelt. Zur Bestimmung des Nutzungswertes wurden Annahmen zum verwahrten Vermögen, den Transaktionsvolumina und den Marktzinssätzen als wesentliche Kriterien zugrunde gelegt. Die Cashflows wurden für einen Zeitraum von drei Jahren geplant (2013 bis 2015). Über das Jahr 2015 hinaus wurde eine ewige Rente mit einer Wachstumsrate von 2,5 Prozent (2011: 2,5 Prozent) angenommen. Der verwendete Abzinsungssatz vor Steuern wurde auf Basis des Eigenkapitalkostensatzes ermittelt und betrug 13,1 Prozent (2011: 11,8 Prozent). Weder ein Anstieg des Abzinsungssatzes um 1,0 Prozent noch eine Reduzierung der geplanten Umsatzerlöse um 5,0 Prozent pro Jahr noch ein Abschmelzen der Wachstumsrate der ewigen Rente auf 0 Prozent würde zu einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes in der Zahlungsmittel generierenden Einheit Clearstream führen. Clearstream Ireland Der Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Erwerb der Clearstream Fund Services Ireland Ltd. wird der eigenständigen Zahlungsmittel generierenden Einheit Clearstream Ireland zugeordnet. Der erzielbare Betrag wird auf Basis des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten mit der Discounted Cashflow-Methode ermittelt. Die Cashflows wurden für einen Zeitraum von fünf Jahren geplant (2013 bis 2017). Um einen eingeschwungenen Zustand zu erreichen, wurde der Detailplanungszeitraum bis 2020 fortgeschrieben und anschließend in der ewigen Rente kein weiteres Wachstum unterstellt. Der verwendete Abzinsungssatz nach Steuern wurde auf Basis des Eigenkapitalkostensatzes ermittelt und betrug 14,5 Prozent. Weder ein Anstieg des Abzinsungssatzes um 1 Prozent noch eine Reduzierung der geplanten Umsatzerlöse um 5 Prozent pro Jahr noch ein Abschmelzen der Wachstumsrate der ewigen Rente auf 0 Prozent würde zu einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes in der Zahlungsmittel generierenden Einheit Clearstream Ireland führen. Market Data & Analytics Der im Rahmen des Erwerbs der STOXX Ltd., Zürich, Schweiz, im Jahr 2009 entstandene Geschäfts- oder Firmenwert wurde einer Gruppe von Zahlungsmittel generierenden Einheiten im Segment Market Data & Analytics zugeordnet. Er ist im Wesentlichen durch die starke Position begründet, die STOXX Ltd. bei europäischen Indizes einnimmt, sowie durch die Wachstumsaussichten in der Produktion und dem Vertrieb von Tickdaten für Indizes, die Entwicklung, Pflege und Weiterentwicklung von Formeln für Indizes sowie die Anpassung (Customising) von Indizes. Der Geschäfts- oder Firmenwert, der im Rahmen der Übernahme der Market News International Inc. (MNI), New York, USA, durch die Deutsche Börse AG im Jahr 2009 entstanden war (7,9 Mio. US$), wurde dem Segment Market Data & Analytics zugeordnet und ist dem Zugang zu globalen handelsrelevanten Informationen, wie Meldungen von Behörden und supranationalen Organisationen, zuzurechnen. Der im Rahmen des 100-prozentigen Anteilserwerbs der MNI an der Need to Know News, LLC, Chicago, USA, entstandene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 3,0 Mio. US$ wurde ebenfalls dem Segment Market Data & Analytics zugeordnet. Der erzielbare Betrag des Segments Market Data & Analytics wird auf Basis des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten bestimmt. Als wesentliche Annahmen wurden insbesondere die erwartete Entwicklung der künftigen Daten- und Lizenzeinnahmen sowie des Kundenstamms berücksichtigt; die Annahmen beruhen auf externen Informationsquellen sowie internen Erwartungen, die den Budgetwerten für das Jahr 2013 entsprechen. Die Cashflows wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren geplant, wobei für darüber hinausgehende Zeiträume eine ewige Rente mit einer Wachstumsrate von 2,0 Prozent (2011: 2,5 Prozent) angenommen wurde. Der verwendete Abzinsungssatz nach Steuern beträgt 9,2 Prozent (2011: 8,4 Prozent). Weder ein Anstieg des Abzinsungssatzes um 1,0 Prozent noch eine Reduzierung der geplanten Umsatzerlöse um 5,0 Prozent pro Jahr noch ein Abschmelzen der Wachstumsrate der ewigen Rente auf 0 Prozent würde zu einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes in der Zahlungsmittel generierenden Einheit Market Data & Analytics führen. Infobolsa Der Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Erwerb des Teilkonzerns Infobolsa (inklusive des Geschäfts- oder Firmenwertes aus dem Erwerb der Anteile an der Open Finance, S.L.) wurde auf die Zahlungsmittel generierende Einheit Infobolsa aufgeteilt. Der erzielbare Betrag wurde auf Basis des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten mit Hilfe der Discounted Cashflow-Methode bestimmt. Die der Berechnung zugrunde liegenden Annahmen beruhen auf externen Informationsquellen sowie internen Erwartungen des Managements. Die Cashflows wurden über einen Detailplanungszeitraum von fünf Jahren geplant, wobei für darüber hinausgehende Zeiträume eine ewige Rente mit einer Wachstumsrate von 2,0 Prozent (2011: 2,5 Prozent) angesetzt wurde. Der verwendete Abzinsungssatz nach Steuern beträgt 9,2 Prozent (2011: 8,4 Prozent). Weder ein Anstieg des Abzinsungssatzes um 1,0 Prozent noch ein Abschmelzen der Wachstumsrate der ewigen Rente auf 0 Prozent würde zu einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes in der Zahlungsmittel generierenden Einheit Infobolsa führen. Eine Reduzierung der geplanten Umsatzerlöse um 5,0 Prozent pro Jahr würde zu einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes in der Zahlungsmittel generierenden Einheit Infobolsa in Höhe von 0,7 Mio. € führen. Andere immaterielle Vermögenswerte Entwicklung der anderen immateriellen Vermögenswerte scroll Börsenlizenz der ISE Mio. € Teilnehmerbeziehungen der ISE Mio. € Kundenbeziehungen der ISE im Bereich Marktdaten Mio. € Markenname ISE Mio. € Stand zum 01.01.2012 115,2 317,7 18,2 4,7 Planmäßige Abschreibung 0 - 12,2 - 0,7 - 0,8 Währungsdifferenzen - 2,4 - 6,5 - 0,4 - 0,1 Stand zum 31.12.2012 112,8 299,0 17,1 3,8 Restabschreibungsdauer (Jahre) - 25 25 5 scroll Markenname STOXX Mio. € Kundenbeziehungen der STOXX Ltd. Mio. € Sonstige immaterielle Vermögenswerte Mio. € Summe Mio. € Stand zum 01.01.2012 420,0 30,8 4,5 911,1 Planmäßige Abschreibung 0 - 3,1 - 2,7 - 19,5 Währungsdifferenzen 0 0 0,1 - 9,3 Stand zum 31.12.2012 420,0 27,7 1,9 882,3 Restabschreibungsdauer (Jahre) - 9 Andere immaterielle Vermögenswerte: ISE Zum Jahresende wurden die anderen immateriellen Vermögenswerte der ISE auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Bei der Ermittlung der für diese Vermögenswerte erzielbaren Beträge wurde der Nutzungswert der Zahlungsmittel generierenden Einheit ISE, die dem Segment Eurex zuzuordnen ist, zugrunde gelegt. Die Zahlungsmittel generierende Einheit des ISE-Teilkonzerns ist die US-Optionsbörse International Securities Exchange, LLC. Die wesentlichen Annahmen, die sich auch auf Einschätzungen von Analysten stützen, beruhen auf den zu erwartenden Volumina und den Transaktionspreisen auf dem US-amerikanischen Optionsmarkt. Die Cashflows wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren geplant (2013 bis 2017). Über das Jahr 2017 hinaus wurde eine Wachstumsrate von 2,5 Prozent (2011: 2,5 Prozent) angenommen. Der verwendete Abzinsungssatz vor Steuern betrug 16,2 Prozent (2011: 16,6 Prozent). Börsenlizenz der ISE Im Rahmen der Kaufpreisallokation im Dezember 2007 wurde der beizulegende Zeitwert (Fair Value) der Börsenlizenz ermittelt. Die im Jahr 2000 von der U.S. Securities and Exchange Commission gewährte Börsenlizenz gestattet dem ISE-Teilkonzern den Betrieb einer regulierten Wertpapierbörse in den USA. Die Nutzungsdauer der Börsenlizenz des ISE-Teilkonzerns wird als unbestimmt angesehen, weil die Lizenz selbst keine zeitlich begrenzte Geltungsdauer hat und die Eurex-Unternehmensführung erwartet, dass sie die Lizenz als Bestandteil ihrer allgemeinen Geschäftsstrategie aufrechterhalten wird. Die Börsenlizenz erzeugt keine Cashflows, die weitgehend unabhängig von denjenigen des ISE-Teilkonzerns insgesamt sind. Deshalb ist die Börsenlizenz dem ISE-Teilkonzern als Zahlungsmittel generierender Einheit zugeordnet. Teilnehmerbeziehungen und Kundenbeziehungen der ISE im Bereich Marktdaten Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurden die Fair Values für die Teilnehmer- und die Kundenbeziehungen ermittelt. Beide Vermögenswerte werden über einen Zeitraum von 30 Jahren linear abgeschrieben. Sowohl aus den Teilnehmer- als auch aus den Kundenbeziehungen ergeben sich keine Cashflows, die unabhängig von denjenigen des gesamten ISE-Teilkonzerns wären. Deshalb sind beide Positionen dem ISE-Teilkonzern als Zahlungsmittel generierender Einheit zugeordnet. Markenname ISE Der Markenname ISE ist als Markenname registriert und entspricht daher dem IFRS-Kriterium für einen vom Geschäfts- oder Firmenwert getrennten Ansatz. Der Vermögenswert wird gemäß Ergebnis der Kaufpreisallokation vom Dezember 2007 über einen Zeitraum von zehn Jahren linear abgeschrieben. Da auch hier keine vom ISE-Teilkonzern unabhängigen Mittelzuflüsse erzeugt werden, ist auch der Markenname dem ISE-Teilkonzern als Zahlungsmittel generierender Einheit zugeordnet. Ein Anstieg des Abzinsungssatzes um 1,0 Prozent, eine Reduzierung der geplanten Umsatzerlöse um 5,0 Prozent pro Jahr oder ein Abschmelzen der Wachstumsrate der ewigen Rente auf 0 Prozent würde zu einer Wertminderung der anderen immateriellen Vermögenswerte in der Zahlungsmittel generierenden Einheit ISE im Umfang zwischen 20 Mio. € und 50 Mio. € führen. Eine zukünftig positivere Entwicklung dieser Faktoren, als oben angenommen, könnte wiederum zu einer Zuschreibung der anderen immateriellen Vermögenswerte der ISE führen. Andere immaterielle Vermögenswerte: STOXX Im Rahmen des Erwerbs der STOXX Ltd. wurden der Markenname STOXX, die Kundenbeziehungen des Unternehmens sowie bereits voll abgeschriebene Vereinbarungen über Wettbewerbsverbote (sog. Non-Compete-Vereinbarungen) und sonstige immaterielle Vermögenswerte identifiziert, die der Zahlungs-mittel generierenden Einheit STOXX zugeordnet wurden, da sie keine eigenständigen Zahlungsmittelzuflüsse erwirtschaften. Die Zahlungsmittel generierende Einheit STOXX wird dem Segment Market Data & Analytics zugerechnet. Der Wertminderungstest erfolgte auf Basis des Veräußerungswertes abzüglich der Veräußerungskosten und unter Berücksichtigung der erwarteten Entwicklung der Lizenz- und Vertriebsentgelte für Indizes und Daten. Die Cashflows wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren geplant (2013 bis 2017). Über das Jahr 2017 hinaus wurde eine Wachstumsrate von 2,0 Prozent (2011: 2,0 Prozent) angenommen. Der verwendete Abzinsungssatz nach Steuern betrug 10,2 Prozent (2011: 9,4 Prozent). Markenname STOXX Der Markenname STOXX umfasst den Markennamen an sich, die Index-Methodologien sowie die Internetdomänen, da diese üblicherweise nicht getrennt voneinander übertragen werden. Da der Marken-name registriert ist, entspricht er dem IFRS-Kriterium für einen vom Geschäfts- oder Firmenwert getrennten Ansatz. Aufgrund der Historie des Markennamens STOXX und seines Bekanntheitsgrades im Markt ist von einer unbestimmten Nutzungsdauer auszugehen. Kundenbeziehungen STOXX STOXX Ltd. verfügt über Beziehungen zu Kunden. Diese Kundenbeziehungen basieren auf unterschriebenen Verträgen und erfüllen somit das Ansatzkriterium der Identifizierbarkeit getrennt vom Geschäfts- oder Firmenwert. Weder ein Anstieg des Abzinsungssatzes um 1,0 Prozent noch eine Reduzierung der geplanten Umsatzerlöse um 5,0 Prozent pro Jahr noch ein Abschmelzen der Wachstumsrate der ewigen Rente auf 0 Prozent würde zu einer Wertminderung der anderen immateriellen Vermögenswerte in der Zahlungsmittel generierenden Einheit STOXX führen. 12. Sachanlagen Sachanlagen scroll Einbauten in Gebäuden Mio. € Computer- Hardware, Betriebs- und Geschäftsausstattung Mio. € Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Mio. € Summe Mio. € Anschaffungskosten zum 01.01.2011 87,7 300,7 29,0 417,4 Zugänge 1,8 38,3 1,5 41,6 Abgänge - 25,6 - 17,9 - 5,2 - 48,7 Umgliederungen 10,0 9,6 - 22,9 - 3,3 Währungsdifferenzen 1,5 0,4 - 2,3 - 0,4 Anschaffungskosten zum 31.12.2011 75,4 331,1 0,1 406,6 Zugänge 6,6 36,2 1,7 44,5 Abgänge - 3,4 - 37,3 0 - 40,7 Umgliederungen 0,1 0 - 0,1 0 Währungsdifferenzen - 0,2 - 0,2 0 - 0,4 Anschaffungskosten zum 31.12.2012 78,5 329,8 1,7 410,0 Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 01.01.2011 48,7 230,5 0 279,2 Planmäßige Abschreibung 6,0 33,4 0 39,4 Abgänge - 25,6 - 17,5 0 - 43,1 Währungsdifferenzen 0,3 - 0,3 0 0 Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2011 29,4 246,1 0 275,5 Planmäßige Abschreibung 7,6 37,9 0 45,5 Abgänge - 2,0 - 37,0 0 - 39,0 Währungsdifferenzen - 0,1 - 0,1 0 - 0,2 Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2012 34,9 246,9 0 281,8 Buchwert zum 01.01.2011 39,0 70,2 29,0 138,2 Buchwert zum 31.12.2011 46,0 85,0 0,1 131,1 Buchwert zum 31.12.2012 43,6 82,9 1,7 128,2 13. Finanzanlagen Finanzanlagen scroll Anteile an assoziierten Unternehmen Mio. € Andere Beteiligungen Mio. € Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft Mio. € Sonstige Wertpapiere und Ausleihungen Mio. € Anschaffungskosten zum 01.01.2011 170,5 68,7 1.550,7 13,0 Zugänge 66,1 2,8 330,0 12,2 Abgänge - 23,7 - 11,1 - 210,8 - 0,5 Zuführung/(Auflösung) Agio/Disagio 0 0 - 0,3 0 Umgliederungen - 83,2 83,2 - 236,11) - 4,0 Währungsdifferenzen 2,8 0,6 - 1,9 0,9 Anschaffungskosten zum 31.12.2011 132,5 144,2 1.431,6 21,6 Zugänge 2,2 2,6 80,5 7,23) Abgänge - 21,5 - 2,6 0 - 1,3 Zuführung/(Auflösung) Agio/Disagio 0 0 0 0 Umgliederungen 68,8 - 82,4 - 25,01) 0 Währungsdifferenzen 0,5 - 2,9 - 0,1 - 0,2 Anschaffungskosten zum 31.12.2012 182,5 58,9 1.487,0 27,3 Neubewertung zum 01.01.2011 2,1 - 4,0 4,9 0,1 Abgänge Wertberichtigungen 0 0,3 0 0 Dividenden - 5,8 0 0 0 Ergebnis aus At-Equity-Bewertung2) 15,6 0 0 0 Erfolgsneutrale Währungsumrechnung - 0,8 0 0 0 Erfolgswirksame Währungsumrechnung - 0,6 0 0 0 Sonstige erfolgsneutrale Neubewertung - 1,7 - 0,8 0 0 Sonstige erfolgswirksame Neubewertung 0 6,0 0 - 3,0 Erfolgsneutrale Marktpreisänderung 0 0 - 26,4 - 1,5 Erfolgswirksame Marktpreisänderung 0 - 17,2 - 1,7 0 Umgliederungen 16,8 - 16,8 - 3,81) 0 Neubewertung zum 31.12.2011 25,6 - 32,5 - 27,0 - 4,4 Abgänge Wertberichtigungen 0 10,4 0 0 Dividenden - 10,1 0 0 0 Ergebnis aus At-Equity-Bewertung2) 7,0 0 0 0 Erfolgsneutrale Währungsumrechnung 1,3 0,4 0 0,3 Erfolgswirksame Währungsumrechnung 0,1 0 0 0 Sonstige erfolgsneutrale Neubewertung 0 0,3 0 0 Sonstige erfolgswirksame Neubewertung 0 0 0 - 2,5 Erfolgsneutrale Marktpreisänderung - 2,0 0 25,0 0,9 Erfolgswirksame Marktpreisänderung 0 - 10,8 0 0 Umgliederungen 0,4 0 0 0 Neubewertung zum 31.12.2012 22,3 - 32,2 - 2,0 - 5,7 Buchwert zum 01.01.2011 172,6 64,7 1.555,6 13,1 Buchwert zum 31.12.2011 158,1 111,7 1.404,6 17,2 Buchwert zum 31.12.2012 204,8 26,7 1.485,0 21,6 1) Umgegliedert in kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 2) Im Beteiligungsergebnis enthalten 3) Davon Bestandteil einer Verpfändungsvereinbarung mit der IHK Frankfurt am Main: 5,0 Mio. € Zu den erfolgsneutralen Neubewertungen und Marktpreisänderungen siehe auch Erläuterung 20. Die anderen Beteiligungen umfassen zur Veräußerung verfügbare Aktien. Im Berichtsjahr wurden erfolgswirksame Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 13,3 Mio. € (2011: 20,2 Mio. €) erfasst. Davon entfielen 2,5 Mio. € (2011: 3,0 Mio. €) auf Ausleihungen, die im Rahmen der At-Equity-Bewertung der Indexium AG abgeschrieben wurden und 10,8 Mio. € (2011: 17,2 Mio. €) auf nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente. Zu weiteren Ausführungen siehe Erläuterung 8. Zusammensetzung der Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Festverzinsliche Wertpapiere von anderen Kreditinstituten 858,2 763,7 von multilateralen Banken 467,1 425,3 von regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften 159,7 40,6 von staatlichen Emittenten 0 0 Sonstige Forderungen1) - 175,0 Summe 1.485,0 1.404,6 1) Durch Total Return Swaps gesichert In den Wertpapieren aus dem Bankgeschäft sind börsennotierte Finanzinstrumente in Höhe von 1.485,0 Mio. € (2011: 1.229,6 Mio. €) enthalten. 14. Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsgeschäfte Die Gruppe Deutsche Börse setzt derivative Finanzinstrumente grundsätzlich zur Absicherung bestehender oder geplanter, sehr wahrscheinlicher Grundgeschäfte ein. Die Finanzinstrumente werden in den Positionen „Sonstige langfristige Vermögenswerte“, „Sonstige langfristige Verbindlichkeiten“ sowie in den Positionen „Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft“, „Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft“ und „Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten“ ausgewiesen. Derivative Finanzinstrumente (Fair Value) scroll Konzernanhang Vermögenswerte Konzernanhang Verbindlichkeiten 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Fair Value Hedges langfristig - - - - kurzfristig - - 28 - - 1,2 Cashflow-Hedges langfristig - 0,9 - - 4,8 kurzfristig 16 0,4 - 30 - 14,6 - Zu Handelszwecken gehaltene Derivate langfristig - - - - kurzfristig 16 0,1 45,8 28 - 16,7 - Summe 0,5 46,7 - 31,3 - 6,0 Infolge des Erwerbs der Clearstream Fund Services Ireland Ltd. hat die Clearstream International S.A. drei geschriebene Verkaufsoptionen abgeschlossen, die durch Lieferung von Eigenkapitalinstrumenten der Clearstream Fund Services Ireland Ltd. erfüllt werden. Diese Optionen hatten zum 31. Dezember 2012 einen beizulegenden Zeitwert von 3,4 Mio. € und werden in der Konzernbilanz unter „Sonstige langfristige Verbindlichkeiten“ und „Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten“ ausgewiesen. Marktwert-Absicherungsgeschäfte (Fair Value Hedges) Zinsswap-Vereinbarungen, gemäß denen ein fester Zinssatz bezahlt und ein variabler Zinssatz vergütet wird, dienen der Absicherung bestimmter festverzinslicher zur Veräußerung verfügbarer Anlageinstrumente. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über den am 31. Dezember 2012 mittels Marktwert-Absicherungsgeschäften positionierten Nennbetrag: Offene Positionen Fair Value Hedges scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Nennbetrag der Festzins-Zahl-Swaps - 81,4 Beizulegender Zeitwert der Festzins-Zahl-Swaps - - 1,2 Netto-Sicherungsineffektivität - 0,2 0,1 Verlust aus abgesicherten Positionen - 1,0 - 1,8 Gewinn aus Sicherungsinstrumenten 0,8 1,9 Cashflow-Hedges Entwicklung der Cashflow-Hedges scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Cashflow-Hedges zum 1. Januar - 3,9 9,9 Während des Geschäftsjahres erfolgsneutral erfasster Betrag - 9,4 - 12,3 Während des Geschäftsjahres erfolgswirksam erfasster Betrag - - 0,5 Gezahlte Optionsprämien - - Realisierte Verluste - 0,9 - 1,0 Cashflow-Hedges zum 31. Dezember - 14,2 - 3,9 Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über den Nennbetrag der Positionen, die am 31. Dezember 2012 durch Cashflow-Hedges gesichert waren: Offene Positionen Cashflow-Hedges scroll Zinstermingeschäfte Devisengeschäfte 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2011 Anzahl 2 2 12 - Nennbetrag Mio. € 300,0 300,0 24,9 - Fair Value Mio. € - 14,6 - 3,9 0,4 - 2013 werden einige der im Umlauf befindlichen Schuldverschreibungen der Deutsche Börse AG fällig. Um mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende künftige Refinanzierungen teilweise abzusichern, wurden ein Festzins-Zahl-Swap und eine Festzins-Zahl-Swaption abgeschlossen, um das als attraktiv eingeschätzte (Termin-)Zinsniveau (bedingt) festzuschreiben. Im Oktober 2012 schloss der Clearstream-Teilkonzern zwölf Devisentermingeschäfte mit einem Volumen von jeweils 2,7 Mio. US$ ab, die im Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013 jeweils zum Ende jeden Monats fällig werden. Die Geschäfte dienten der Absicherung eines Teils der erwarteten Euro-Zahlungseingänge aus US-Dollar-Umsatzerlösen, die dadurch dem Risiko eines sinkenden US-Dollar-Wechselkurses unterliegen. Die Geschäfte hatten zum 31. Dezember 2012 einen positiven Marktwert von 0,4 Mio. € und wurden unter der Position „Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft“ ausgewiesen, siehe Erläuterung 16. Absicherungen einer Nettoinvestition (Hedges of a Net Investment) Zur Sicherung der Nettoinvestition in den Teilkonzern ISE gegen Fremdwährungsrisiken aus der Umrechnung der ausländischen funktionalen Währung US-Dollar in Euro wurden die Schuldverschreibungen der Serien A bis C im Rahmen der Privatplatzierungen in den USA als Sicherungsinstrumente designiert. Zusammensetzung der Privatplatzierungen1) scroll Typ Emissionsvolumen Mio. US$ Gegenwert Laufzeit 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € zum Zeitpunkt der Emission Mio. € von bis Serie A 170,0 128,8 131,6 110,2 12.06.2008 10.06.2015 Serie B 220,0 166,7 170,3 142,7 12.06.2008 10.06.2018 Serie C 70,0 53,1 54,2 45,4 12.06.2008 10.06.2020 Summe 460,0 348,6 356,1 298,3 1) In der Position „Verzinsliche Verbindlichkeiten“ ausgewiesen. Siehe den Abschnitt „Ertragslage“ im zusammengefassten Lagebericht. Effektive Währungsdifferenzen aus den Privatplatzierungen fließen wie die Währungsdifferenzen aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften in die Position „Angesammelte Gewinne“. 50,0 Mio. € (2011: 57,5 Mio. €) wurden kumulativ erfolgsneutral in dieser Position erfasst. 2012 und 2011 ergaben sich keinerlei Ineffektivitäten aus den Net Investment Hedges. Zu Handelszwecken gehaltene Derivate (Derivatives held for trading) Zum 31. Dezember 2012 bestanden Währungsswaps mit Fälligkeit unter drei Monaten mit einem Nennbetrag in Höhe von 2.302,9 Mio. € (2011: 2.684,0 Mio. €) und einem negativen beizulegenden Zeitwert in Höhe von 16,7 Mio. € (2011: positiver beizulegender Zeitwert von 45,8 Mio. €). Diese Swaps wurden abgeschlossen, um erhaltene Fremdwährungsbeträge aus begebenen Commercial Paper aus dem Bankgeschäft in Euro umzuwandeln und um auf Fremdwährung lautende kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten in Euro wirtschaftlich abzusichern. Sie werden als kurzfristige Vermögenswerte unter den Positionen „Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft“ und „Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft“ in der Bilanz ausgewiesen (siehe auch Erläuterungen 16 und 28). Zum 31. Dezember 2012 bestand ein Devisentermingeschäft in US-Dollar, das als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert ist. Das Termingeschäft über 10 Mio. US$ wird am 1. August 2013 fällig. Es dient dazu, eine künftige auf Fremdwährung lautende Forderung innerhalb des Konzerns, die zum Bilanzstichtag noch nicht entstanden war, wirtschaftlich abzusichern. Offene Positionen Termingeschäfte scroll Währungsswaps Devisentermingeschäfte 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2011 Anzahl 77 61 1 - Nennbetrag Mio. € 2.302,9 2.684,0 - - Nennbetrag Mio. US$ - - 10,0 - Positiver Fair Value Mio. € - 45,8 0,1 - Negativer Fair Value Mio. € - 16,7 - - - 15. Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG Zusammensetzung der Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Forward-Geschäfte in Anleihen und Repo-Geschäfte 162.533,1 159.604,5 Optionen 15.430,3 23.384,4 Sonstige 93,1 629,2 Summe 178.056,5 183.618,1 Aufrechenbare Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber einem Clearingmitglied werden saldiert ausgewiesen. Zu den hinterlegten Sicherheiten im Zusammenhang mit den Finanzinstrumenten der Eurex Clearing AG siehe Erläuterung 36. 16. Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft Neben den langfristigen Forderungen und Wertpapieren aus dem Bankgeschäft, die den Finanzanlagen zugeordnet sind (siehe hierzu Erläuterung 13), bestanden zum 31. Dezember 2012 den kurzfristigen Vermögenswerten zuzurechnende Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft, die ausschließlich den Clearstream-Teilkonzern betreffen. Zusammensetzung der kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Kredite an Banken und Kunden Reverse Repurchase Agreements 2.847,4 5.567,8 Geldmarktgeschäfte 7.729,6 5.907,5 Guthaben auf Nostrokonten 1.975,4 1.810,9 Kredite aus dem Wertpapierabwicklungsgeschäft 228,4 559,6 12.780,8 13.845,8 Schuldinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind 25,0 242,1 Zinsforderungen 2,0 10,4 Devisentermingeschäfte1) 0,4 45,8 Summe 12.808,2 14.144,1 1) Siehe Erläuterung 14. Kredite aus dem Wertpapierabwicklungsgeschäft sind kurzfristige Darlehen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Tagen, die in der Regel durch Sicherheiten gedeckt sind. Die mögliche Konzentration von Kreditrisiken wird durch Kontrahenten-Kreditlimits überwacht (siehe hierzu Erläuterung 36). Restlaufzeit der Kredite an Banken und Kunden scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Nicht mehr als 3 Monate 12.780,8 13.455,2 Mehr als 3 Monate, aber nicht mehr als 1 Jahr 0 390,6 Summe 12.780,8 13.845,8 Alle Wertpapiere, die zum 31. Dezember 2012 und 2011 gehalten wurden, waren börsennotiert und von staatlichen oder staatlich garantierten Emittenten begeben worden. Restlaufzeit der Schuldinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Nicht mehr als 3 Monate 0 38,7 3 Monate bis 1 Jahr 25,0 203,4 Summe 25,0 242,1 17. Entwicklung der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Zum 31. Dezember 2012 bestanden wie im Vorjahr keine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Wertberichtigungskonto scroll Mio. € Stand zum 01.01.2011 7,1 Zuführung 1,7 Inanspruchnahme - 0,8 Auflösung - 0,5 Stand zum 31.12.2011 7,5 Zuführung 1,5 Inanspruchnahme - 0,1 Auflösung - 0,8 Stand zum 31.12.2012 8,1 Im Berichtsjahr wurden uneinbringliche Forderungen in Höhe von 0,7 Mio. € (2011: 0,1 Mio. €) aus-gebucht, für die zuvor keine Wertberichtigungen gebildet worden waren. 18. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte Zusammensetzung der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Sonstige Forderungen aus dem CCP-Geschäft 87,7 108,3 Steuerforderungen (ohne Ertragsteuer) 21,5 18,3 Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 20,8 24,1 Forderungen gegenüber Versicherungsunternehmen 2,0 1,6 Forderung aus Devisentermingeschäft 0 7,3 Inkassogeschäft 0 4,4 Schuldverschreibung1) 0 4,0 Übrige 6,6 5,9 Summe 138,6 173,9 1) Bezieht sich auf eine Pfandfreigabe und Verpfändungsvereinbarung mit der IHK Frankfurt am Main. Die übrigen sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte enthalten ein Geldmarkt-Zertifikat (Certificate of Deposit) in Höhe von 1,4 Mio. € (2011: 1,4 Mio. €), das als Sicherheitsleistung für zwei Mietavale (Letters of Credit) dient. 19. Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung Beträge, die auf der Passivseite als Bardepots von Marktteilnehmern gesondert ausgewiesen werden, sind verfügungsbeschränkt. Diese Mittel in Höhe von 19.450,6 Mio. € (2011: 13.861,5 Mio. €) sind im Wesentlichen mittels bilateraler oder Triparty Reverse Repurchase Agreements und in Form von Tagesgeldanlagen bei Banken angelegt (Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung). Als Sicherheit für die Reverse Repurchase Agreements sind staatliche oder staatlich verbürgte Schuldverschreibungen, Pfandbriefe und Bankschuldverschreibungen mit einem externen Kredit-Rating von mindestens AA– zugelassen. 20. Eigenkapital Die Veränderungen des Eigenkapitals sind aus der Darstellung der Eigenkapitalentwicklung ersichtlich. Zum 31. Dezember 2012 waren 193.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien der Deutsche Börse AG begeben (31. Dezember 2011: 195.000.000). Die im Zusammenhang mit dem Rückkauf von 4.724.005 Stückaktien angefallenen Transaktionskosten wurden in Höhe von –0,1 Mio. € (2011: 0,1 Mio. €) direkt im Eigenkapital erfasst. Vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats ist der Vorstand dazu berechtigt, das Grundkapital um folgende Beträge zu erhöhen: Zusammensetzung des genehmigten Kapitals scroll Betrag in € Datum der Ermächtigung der Hauptversammlung Ablauf der Ermächtigung Bestehende Bezugsrechte von Aktionären können für Spitzenbeträge ausgeschlossen werden und/oder ausgeschlossen werden, falls die Ausgabe der Aktien: Genehmigtes Kapital I 5.200.000 12.05.2011 11.05.2016 • gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen Vermögensgegenständen erfolgt. Genehmigtes Kapital II 27.800.000 27.05.2010 26.05.2015 • gegen Bareinlagen zu einem Ausgabebetrag erfolgt, der den Börsenkurs nicht wesentlich unterschreitet, wobei das Emissionsvolumen 10 Prozent des Grundkapitals nicht übersteigen darf. • an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder der mit ihr verbundenen Unternehmen im Sinne der §§ 15ff. Aktiengesetz (AktG) erfolgt, wobei ein anteiliger Betrag des Grundkapitals von bis zu 3 Mio. € nicht überschritten werden darf. • gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen Vermögensgegenständen erfolgt. Genehmigtes Kapital III 19.500.000 27.05.2010 26.05.2015 k.A. Genehmigtes Kapital IV 6.000.000 16.05.2012 15.05.2017 • an Mitglieder des Vorstands und Arbeitnehmer der Gesellschaft sowie an Mitglieder der Vorstände bzw. Geschäftsführungen und Arbeitnehmer der mit ihr verbundenen Unternehmen im Sinne der §§ 15 ff. AktG erfolgt, wobei nicht mehr als 900.000 neue Aktien pro Geschäftsjahr ausgegeben werden dürfen. Zusätzlich zum genehmigten Kapital I, II, III und IV besteht ein bedingtes Kapital I, das für die Ausgabe von bis zu 6.000.000 Aktien zur Erfüllung von Aktienbezugsrechten aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Group Share Plan) geschaffen wurde. Siehe hierzu Erläuterung 39. Weitere Rechte zum Bezug von Aktien waren weder zum 31. Dezember 2012 noch zum 31. Dezember 2011 vorhanden. Neubewertungsrücklage Die Neubewertungsrücklage resultiert aus der Neubewertung von Wertpapieren und sonstigen kurz- und langfristigen Finanzinstrumenten zu ihrem Marktwert nach Abzug latenter Steuern sowie aus dem Wert der Aktienoptionen des Group Share Plan, für die am Bilanzstichtag kein Barausgleich vorgesehen war. Siehe hierzu Erläuterung 39. Weiterhin wurden in dieser Position Reserven aus einer schon bestehenden Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen erfasst, die im Zusammenhang mit dem Zukauf von weiteren Anteilen aufgedeckt wurden, da das Unternehmen ab diesem Zeitpunkt voll in den Konzernabschluss einbezogen wurde. Mit Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethodik für leistungsorientierte Verpflichtungen werden auch versicherungsmathematische Gewinne und Verluste unmittelbar in der Neubewertungsrücklage erfasst. Siehe hierzu Erläuterung 1. Neubewertungsrücklage scroll Aufdeckung stiller Reserven aus Fair-Value-Bewertung Mio. € Andere Beteiligungen (Finanzanlagen) Mio. € Wertpapiere aus dem Bankgeschäft (Finanzanlagen) Mio. € Sonstige Finanzinstrumente (Finanzanlagen) Mio. € Wertpapiere aus dem Bankgeschäft (kurzfristig) Mio. € Stand zum 01.01.2011 (brutto) 103,7 8,8 - 0,2 0,2 0 Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen 0 0 0 0 0 Marktbewertung 0 - 0,8 - 27,7 - 1,5 2,6 Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 0 0 0 0 0 Erfolgswirksame Auflösung 0 - 4,9 1,2 0 - 1,1 Stand zum 31.12.2011 (brutto) 103,7 3,1 - 26,7 - 1,3 1,5 Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen 0 0 0 0 0 Marktbewertung 0 0,4 25,0 0,9 - 1,6 Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 0 0 0 0 0 Erfolgsneutrale Umgliederung 0 0 0 0 0 Erfolgswirksame Auflösung 0 - 1,6 0 0 0,2 Stand zum 31.12.2012 (brutto) 103,7 1,9 - 1,7 - 0,4 0,1 Latente Steuern Stand zum 01.01.2011 0 - 0,5 0,1 0 0 Zugänge 0 0 7,4 0 0 Auflösungen 0 - 0,1 0 0 - 0,5 Stand zum 31.12.2011 0 - 0,6 7,5 0 - 0,5 Zugänge 0 0,1 0 0 0,4 Auflösungen 0 0 - 7,2 0 0 Stand zum 31.12.2012 0 - 0,5 0,3 0 - 0,1 Stand zum 01.01.2011 (netto) 103,7 8,3 - 0,1 0,2 0 Stand zum 31.12.2011 (netto) 103,7 2,5 - 19,2 - 1,3 1,0 Stand zum 31.12.2012 (netto) 103,7 1,4 - 1,4 - 0,4 0 scroll Cashflow-Hedges Mio. € Aktienoptionen GSP und ATP Mio. € Leistungsorientierte Verpflichtungen Mio. € Summe Mio. € Stand zum 01.01.2011 (brutto) 10,5 4,6 - 45,1 82,5 Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen 0 0 - 9,0 - 9,0 Marktbewertung - 12,3 0 0 - 39,7 Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 0 - 2,2 0 - 2,2 Erfolgswirksame Auflösung - 1,4 0 0 - 6,2 Stand zum 31.12.2011 (brutto) - 3,2 2,4 - 54,1 25,4 Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen 0 0 - 53,7 - 53,7 Marktbewertung - 10,0 0 0 14,7 Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 0 - 2,4 0 - 2,4 Erfolgsneutrale Umgliederung 0 0 0 0 Erfolgswirksame Auflösung - 0,4 0 0 - 1,8 Stand zum 31.12.2012 (brutto) - 13,6 0 - 107,8 - 17,8 Latente Steuern Stand zum 01.01.2011 - 2,3 0 11,5 8,8 Zugänge 3,4 0 2,5 13,3 Auflösungen - 0,2 0 0 - 0,8 Stand zum 31.12.2011 0,9 0 14,0 21,3 Zugänge 2,8 0 14,8 18,1 Auflösungen - 0,1 0 0 - 7,3 Stand zum 31.12.2012 3,6 0 28,8 32,1 Stand zum 01.01.2011 (netto) 8,2 4,6 - 33,6 91,3 Stand zum 31.12.2011 (netto) - 2,3 2,4 - 40,1 46,7 Stand zum 31.12.2012 (netto) - 10,0 0 - 79,0 14,3 Angesammelte Gewinne In der Position „Angesammelte Gewinne“ sind Währungsdifferenzen in Höhe von 82,3 Mio. € (2011: 105,5 Mio. €) enthalten. Im Berichtsjahr wurden 30,7 Mio. € aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften entnommen (2011: Zuführung 59,3 Mio. €) und 7,5 Mio. € im Zusammenhang mit einem Net Investment Hedge zugeführt, der die Nettoinvestition in die ISE gegen Fremdwährungsrisiken absichert (2011: Entnahme 11,4 Mio. €). Regulatorischer Kapitalbedarf und regulatorische Eigenmittelquoten Die Clearstream Banking S.A., die Clearstream Banking AG und die Eurex Clearing AG sowie die aufsichtsrechtliche Clearstream-Gruppe unterliegen der Solvenzaufsicht durch die deutsche bzw. luxemburgische Bankenaufsicht (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, BaFin, bzw. Commission de Surveillance du Secteur Financier, CSSF). Alle Gesellschaften, die dieser Aufsicht unterliegen, sind Nichthandelsbuchinstitute. Marktpreisrisikopositionen bestehen lediglich als relativ kleine offene Fremdwährungsposition. Aufgrund des spezifischen Geschäfts dieser Gesellschaften sind die Bilanzaktiva starken Schwankungen unterworfen; entsprechend volatil ist die Solvabilitätskennzahl. Die Volatilität der Kennzahl ist dabei innerhalb des Clearstream-Teilkonzerns deutlich höher ausgeprägt als bei der Eurex Clearing AG und unterliegt im Jahresverlauf auf täglicher Basis erheblichen Schwankungen. Die Eigenkapitalanforderungen für die Kredit- und Marktpreisrisiken der Eurex Clearing AG sind aufgrund des hohen Grades an besicherter oder nullgewichteter Geldanlagen im Jahresverlauf relativ stabil. Die Eigenkapitalanforderungen unterliegen den nationalen Vorschriften der jeweiligen Gesellschaften. Diese basieren auf der EU-Banken- und der EU-Kapitaladäquanzrichtlinie und letztlich auf den so genannten Basel II-Vorschriften. Im Bereich des Adressenausfallrisikos wenden die betreffenden Unternehmen einheitlich den Standardansatz an. Für die Berechnung des operationellen Risikos wird bei der Eurex Clearing AG der Basisindikatoransatz eingesetzt, während für die Clearstream-Gesellschaften der AMA-Ansatz (Advanced Measurement Approach) Verwendung findet. Von den Gesellschaften, die der Solvenzaufsicht unterliegen, verfügt nur die Clearstream Banking S.A. unter den maßgeblichen IFRS-Ansätzen in sehr geringem Umfang über aufsichtsrechtliches Ergänzungskapital aus der Neubewertungsrücklage. Für die Solvabilitätskennzahl gilt eine Mindestgröße von 8 Prozent. Die Eigenkapitalausstattung der einzelnen Unternehmen trägt der Schwankung der Risikoaktiva ausreichend Rechnung. Im Rahmen von Stressüberlegungen werden die benötigten Eigenmittel für erwartete Spitzen ermittelt und ergänzende Reserven für unerwartete Ereignisse hinzuaddiert. Die so ermittelte Soll-Eigenmittelausstattung wird im Rahmen der Eigenkapitalausstattung bereitgestellt. Da die konkreten Eigenmittelanforderungen unter den erwarteten Spitzenwerten liegen und diese in der Regel weit unterschreiten, kann dies – insbesondere stichtagsbezogen – zu einer sehr hohen Solvabilitätskennzahl führen. Die Eigenmittelanforderungen der Clearstream-Gesellschaften haben sich im Berichtsjahr erhöht. Wesentliche Gründe hierfür sind gestiegene Kapitalanforderungen für das operationelle Risiko, die sich im Zuge der jährlichen Überprüfung der Risikoszenarien ergaben, sowie höhere Geschäftsvolumina bei der Clearstream Banking AG bei leicht rückläufigen Kapitalanforderungen für die Kredit- und Marktpreisrisiken bei der Clearstream Banking S.A. Die Reduktion des regulatorischen Eigenkapitals der Clearstream –Holding Gruppe (nach HGB) bei gleichzeitiger Erhöhung des Eigenkapitals der Clearstream Banking S.A. (nach IFRS) resultiert im Wesentlichen aus unterschiedlichen Bilanzierungsvorschriften insbesondere hinsichtlich der zeitlichen Verteilung von Bewertungsergebnissen im Eigenkapital. Die Änderungen des Eigenkapitals bei der Clearstream Banking AG sind im Wesentlichen auf die Zuführung in die Gewinnrücklage im Zuge des Jahresabschlusses 2011 zurückzuführen. Der Eigenkapitalanstieg der Clearstream Banking S.A. resultiert im Wesentlichen aus Dividendeneffekten und Schwankungen der Neubewertungsrücklage. Die hinterlegten Geldsicherheiten bei der Eurex Clearing AG sind im Jahresverlauf unter Schwankungen insgesamt angestiegen und haben Beträge im Gegenwert von deutlich über 20 Mrd. € erreicht. Dies ist u. a. eine Folge der Zinssituation auf den Geld- und Kapitalmärkten, insbesondere in Bezug auf den Schweizer Franken mit mittlerweile negativen Habenzinssätzen. Aufgrund der aufsichtsrechtlich risikolosen Geldanlage bei Zentralbanken in Deutschland oder der Schweiz sowie der ansonsten überwiegend erstklassig besicherten Geldanlagen hat die Erhöhung der hinterlegten Gelder und somit implizit auch der Bankguthaben jedoch nicht zu einem spürbaren absoluten Anstieg der aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalanforderungen für das Kreditrisiko bei der Eurex Clearing AG geführt. Das interne Risikomodell der Eurex Clearing AG ermittelt für operationelle Risiken einen höheren Kapital-bedarf, als sich auf der bilanziellen Grundlage des Basisindikatoransatzes aufsichtsrechtlich ergibt. Die Eurex Clearing AG hat daher schon immer einen Kapitalpuffer für derartige Risiken über die aufsichtsrechtlichen Minimalanforderungen hinaus vorgehalten. Im Jahr 2011 wirkte die Bankenaufsicht vor diesem Hintergrund darauf hin, dass die Eurex Clearing AG die Basis für die Berechnung der aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalanforderung um einen angemessenen Clearinganteil der für Rechnung der Betreibergesellschaften vereinnahmten Entgelte erhöht. Dies resultierte im Jahr 2011 in einer Erhöhung der aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalanforderung um rund 61 Mio. € auf 70 Mio. €. Die Eigenkapitalanforderungen für operationelle Risiken werden auf Basis historischer Erträge einschließlich der angenommenen Clearingerlöse aus einem Dreijahresdurchschnitt einmal jährlich berechnet und sind deshalb keinen täglichen Schwankungen ausgesetzt. Die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Mindestgröße ist dabei aufgrund des ausreichenden Kapitalpuffers für unbesicherte Geldanlagen zu jeder Zeit gewährleistet. Zur weiteren Stärkung der Eigenkapitalbasis hat die Eurex Clearing AG 2012 die Eigenmittel durch eine Zuführung in die Kapitalrücklage um 25 Mio. € gestärkt. Im Vorgriff auf die weiter steigenden Eigenkapitalanforderungen für die Eurex Clearing AG als zentrale Gegenpartei im EMIR-Regime erhöhte die Eurex Clearing AG zudem im Januar 2013 das Eigenkapital durch eine erneute Einzahlung in die Kapitalrücklagen um weitere 110 Mio. €. Zusammensetzung der Eigenmittelanforderungen scroll Eigenmittelanforderungen für operationelle Risiken Eigenmittelanforderungen für Kredit- und Marktpreisrisiken Summe Eigenmittelanforderungen 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Clearstream Holding-Gruppe 195,1 181,3 73,9 79,3 269,0 260,6 Clearstream Banking S.A. 116,7 111,0 67,9 72,5 184,6 183,5 Clearstream Banking AG 74,4 68,9 25,8 18,5 100,2 87,4 Eurex Clearing AG 69,3 69,9 3,8 2,7 73,1 72,6 Aufsichtsrechtliche Quoten scroll Eigenmittelanforderungen Regulatorisches Eigenkapital Solvabilitätskennzahl 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € 31.12.2012 % 31.12.2011 % Clearstream Holding-Gruppe 269,0 260,6 783,0 821,1 23,3 25,2 Clearstream Banking S.A. 184,6 183,5 459,9 426,0 19,9 18,6 Clearstream Banking AG 100,2 87,4 188,1 183,1 15,0 16,8 Eurex Clearing AG 73,1 72,6 138,6 113,0 15,21) 12,5 1) Unter Berücksichtigung der Anfang Januar 2013 erfolgten Zuführung von Eigenmitteln in Höhe von 110 Mio. € ergibt sich für die Eurex Clearing AG eine Solvabilitätskennzahl von 27,2 Prozent. Die Eurex Clearing AG ist von der britischen Finanzaufsichtsbehörde (Financial Services Authority, FSA) als Recognised Overseas Clearing House (ROCH) anerkannt. Die FSA erwartet, dass ein regulatorisches Eigenkapital vorgehalten wird, das mindestens der Hälfte des Verwaltungsaufwands des Vorjahres entspricht; die sich ergebende regulatorische Mindesteigenkapitalgröße nach den Vorgaben der FSA betrug 48,0 Mio. € zum 31. Dezember 2012 (2011: 32,8 Mio. €). Die gesetzlichen Mindestanforderungen wurden von allen Gesellschaften während des Berichtsjahres und bis zur Aufstellung des Konzernabschlusses grundsätzlich zu jeder Zeit eingehalten. Aufgrund der Marktlage an den Geldmärkten, insbesondere im Schweizer Franken, hat sich das Verhalten der Kunden verändert: Geldeingänge verweilen länger als unter normalen Umständen üblich bei den Clearstream-Gesellschaften und in der Folge kumulieren sich die Guthabensalden auf den für die Wertpapierabwicklung unterhaltenen Nostrokonten der Clearstream Banking S.A. In Kombination mit den seit dem 31. Dezember 2010 geltenden strengen Großkreditregeln für das Interbankengeschäft hat dies zu einzelnen kurzfristigen Verstößen gegen die Großkreditobergrenzen sowohl bei der Clearstream Banking S.A. als auch auf Ebene der Clearstream-Gruppe geführt. In dem schwierigen Marktumfeld hat die Gruppe angemessene Gegenmaßnahmen ergriffen. 21. Eigenkapital und Gewinnverwendung der Deutsche Börse AG Der Jahresabschluss der Muttergesellschaft Deutsche Börse AG, der zum 31. Dezember 2012 gemäß den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt wurde, weist einen Jahresüberschuss von 605,7 Mio. € (2011: 679,7 Mio. €) und ein Eigenkapital von 2.301,5 Mio. € (2011: 2.255,9 Mio. €) aus. Der Jahresüberschuss liegt deutlich unter dem Ergebnis des Vorjahres, was sich im Wesentlichen durch die gesunkenen Umsatzerlöse erklären lässt. Gewinnverwendungsvorschlag scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Jahresüberschuss 605,7 679,7 Einstellung in Gewinnrücklagen im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses - 205,7 - 29,7 Bilanzgewinn 400,0 650,0 Vorschlag des Vorstands: Ausschüttung einer regulären Dividende von 2,10 € je Stückaktie bei 184.051.513 dividendenberechtigten Stückaktien an die Aktionäre (im Jahr 2012 aus dem Ergebnis des Jahres 2011: 2,30 € zuzüglich einer Sonderdividende von 1,00 € je Stückaktie) 386,5 622,91) Einstellung in Gewinnrücklagen 13,5 27,12) 1) Wert angepasst an die tatsächliche Ausschüttung (Vorschlag im Jahr 2012: 605,4 Mio. €) gemäß Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung am 16. Mai 2012 aufgrund der auf 188.753.670 geänderten dividendenberechtigten Stückaktien 2) Wert angepasst an die tatsächliche Einstellung in Gewinnrücklagen Dividendenberechtigte Stückaktien scroll Stück Begebene Aktien zum 31. Dezember 2012 193.000.000 Aktien, die im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms bis zum Bilanzstichtag erworben wurden - 8.921.326 Aktien, die sich zum 31. Dezember 2012 im Umlauf befanden 184.078.674 Aktien, die im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms bis zum Tag der Bilanzerstellung erworben wurden - 27.161 Summe 184.051.513 Der Gewinnverwendungsvorschlag berücksichtigt die von der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar gehaltenen eigenen Aktien, die gemäß § 71b Aktiengesetz (AktG) nicht dividendenberechtigt sind. Bis zur Hauptversammlung kann sich durch den weiteren Erwerb eigener Aktien oder deren Veräußerung die Zahl der dividendenberechtigten Aktien verändern. In diesem Fall wird bei unveränderter Dividende von 2,10 € je dividendenberechtigter Stückaktie der Hauptversammlung ein entsprechend angepasster Beschlussvorschlag über die Gewinnverwendung unterbreitet. 22. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Leistungsorientierte Pensionspläne Die leistungsorientierten Verpflichtungen der Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse umfassen im Wesentlichen Endgehaltsvereinbarungen und auf Kapitalbausteinen basierende Pläne, die den Mitarbeitern lebenslange Renten oder nach Wahl Kapitalzahlungen auf Basis des zuletzt gezahlten Gehalts garantieren. In der Schweiz bestehen beitragsorientierte Pläne mit Garantie. Die Gruppe Deutsche Börse bedient sich zur Deckung ihrer Pensionsverpflichtungen teilweise externer Treuhandlösungen. Im Rahmen der Altersversorgung für Mitarbeiter im Konzern bestehen folgende Altersversorgungspläne: Für die Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse in Deutschland besteht seit dem 1. Juli 1999 ein arbeitnehmerfinanzierter Leistungsplan („Deferred Compensation“). Dieser Plan gibt den Mitarbeitern die Möglichkeit, Teile ihrer künftigen Entgeltansprüche in ein wertgleiches Versorgungskapital umzuwandeln. Die Versorgungsleistung besteht in einer Kapitalzahlung bei Erreichen der Altersgrenze von 65 Jahren oder ggfs. zu einem früheren Zeitpunkt aufgrund von Invalidität oder Tod, wobei die Auszahlung bei Fällig- keit in gleichen Jahresraten über einen Zeitraum von drei Jahren erfolgt. Das Versorgungskapital wird mit 6 Prozent p.a. verzinst. Neuzusagen werden grundsätzlich nur auf Grundlage dieses Leistungsplans getätigt; Mitarbeitern mit Pensionszusagen auf Grundlage von Versorgungsordnungen, die vor dem 1. Juli 1999 gültig waren, wurde die Möglichkeit eingeräumt, unter Umwandlung ihrer alten Pensionsansprüche an der Deferred Compensation teilzunehmen. Für Mitglieder der Vorstände von Konzerngesellschaften bestehen Einzelzusagen; diese orientieren sich am unten beschriebenen Plan für leitende Angestellte, d. h. die Gesellschaft stellt in jedem Kalenderjahr einen jährlichen Versorgungsbeitrag zur Verfügung, der nach versicherungsmathematischen Grundsätzen in einen sog. Kapitalbaustein umgerechnet wird. Die Summe der in den einzelnen Kalenderjahren erworbenen Kapitalbausteine ergibt das Versorgungskapital, das bei Eintritt eines Versorgungsfalles in eine lebenslang laufende Rentenleistung umgerechnet wird. Darüber hinaus bestehen mit Mitgliedern von Vorständen von Konzerngesellschaften Ruhegeldvereinbarungen, die einen Anspruch auf Ruhegeld nach Vollendung des 63. Lebensjahres und nach erfolgter Wiederbestellung gewähren. Der Versorgungssatz betrug zu Beginn der Amtszeit 30 Prozent des individuellen ruhegeldfähigen Einkommens und erhöhte sich mit jeder Wiederbestellung um 5 Prozentpunkte auf maximal 50 Prozent des ruhegeldfähigen Einkommens. Für Details zu den Versorgungszusagen für Mitglieder des Vorstands der Deutsche Börse AG siehe die Ausführungen im Vergütungsbericht. Leitenden Angestellten in Deutschland wurde im Zeitraum vom 1. Januar 2004 bis 30. Juni 2006 die Teilnahme an folgendem Altersversorgungssystem angeboten, das auf sog. Kapitalbausteinen beruht: Basis der Versorgung ist ein jährlich zufließendes Einkommen aus Jahresfixgehalt und variabler Vergütung. Die teilnehmenden Unternehmen stellen jedes Jahr einen Beitrag in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes dieses versorgungsfähigen Einkommens zur Verfügung. Der Beitrag wird mit einem vom Alter abhängigen Kapitalisierungsfaktor multipliziert und ergibt so den jährlichen Kapitalbaustein. Die Summe der in den einzelnen Kalenderjahren erworbenen Kapitalbausteine ergibt das Versorgungskapital, das bei Eintritt des Versorgungsfalls in eine lebenslange Rente umgerechnet wird. Dieser Leistungsplan wurde am 30. Juni 2006 für neue Mitarbeiter geschlossen; die leitenden Angestellten, die im oben genannten Zeitraum tätig waren, können weiterhin Kapitalbausteine erdienen. Die Mitarbeiter des Clearstream-Teilkonzerns in Luxemburg nehmen an separaten leistungsorientierten Pensionsplänen teil. Der leistungsorientierte Pensionsplan zu Gunsten der luxemburgischen Mitarbeiter der Clearstream International S.A., der Clearstream Banking S.A. sowie der Clearstream Services S.A. wird durch Barzahlungen an eine „association d’épargne pension“ (ASSEP) gemäß luxemburgischem Recht finanziert. Die Versorgungsleistung besteht in einer einmaligen Kapitalzahlung, die grundsätzlich bei Erreichen der Altersgrenze von 65 Jahren gezahlt wird. Der Leistungsplan deckt Invalidität und Todesfallschutz („death in service“) nicht ab. Die „association d’épargne pension“ wird in voller Höhe durch die teilnehmenden Unternehmen dotiert. Die Beiträge werden jährlich auf der Basis versicherungs-mathematischer Gutachten ermittelt, wobei die Höhe der Verpflichtungen nach luxemburgischem Recht ermittelt wird. Die Mitarbeiter der STOXX Ltd. nehmen an einem separaten leistungsorientierten Pensionsplan teil. Sie sind in einer Versorgungskasse der SIX Swiss Exchange AG bei der PREVAS Sammelstiftung, Zürich, versichert. Für die Mitarbeiter der Eurex Zürich AG bestehen auf Basis von Versicherungspolicen seit 1. Januar 2012 ein gesonderter Vorsorgeplan (Basisvorsorge) und ein Plan zur Zusatzversorgung (Bonus-plan); beide Pläne umfassen neben der Altersversorgung auch Leistungen bei Invalidität sowie Hinterbliebenenversorgung. Die Beiträge für die Basisvorsorge werden vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber geleistet, wobei der Beitrag prozentual gestaffelt vom versicherten Lohn (Jahreslohn abzüglich eines Koordinationsabzugs) abgeleitet wird. Beim Bonusplan bestimmt sich die Höhe der Beiträge prozentual zum Bonus, wobei ebenfalls Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur Finanzierung beitragen. Das Renteneintrittsalter liegt bei 65 Jahren. Der Begünstigte kann zwischen Rentenbezug und Einmalzahlung wählen. Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen kann wie folgt auf die in der Bilanz ausgewiesenen Rückstellungen übergeleitet werden: Nettoschuld der leistungsorientierten Verpflichtungen scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Barwert der zumindest teilweise fondsfinanzierten leistungsorientierten Verpflichtungen 326,2 243,4 Marktwert des Planvermögens - 233,4 - 197,6 Finanzierungsstatus 92,8 45,8 Barwert der ungedeckten leistungsorientierten Verpflichtungen 2,0 1,4 Nettoschuld der leistungsorientierten Verpflichtungen 94,8 47,2 Effekt aufgrund der Begrenzung des Vermögenswertes 0,6 0 Bilanzausweis 95,4 47,2 Entwicklung der Nettoschuld der leistungsorientierten Verpflichtungen scroll Barwert der Verpflichtungen Mio. € Marktwert des Planvermögens Mio. € Summe Mio. € Effekt aufgrund der Begrenzung des Vermögenswertes Mio. € Summe Mio. € Stand zum 01.01.2011 228,9 - 173,8 55,1 0 55,1 Laufender Dienstzeitaufwand 13,8 0 13,8 - 13,8 Zinsaufwand/(-ertrag) 10,8 - 8,3 2,5 - 2,5 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand/ Effekte aus Abgeltungen und Kürzungen 2,7 0 2,7 - 2,7 27,3 - 8,3 19,0 0 19,0 Neubewertungen Verluste aus Planvermögen ohne bereits im Zinsertrag erfasste Beträge - 13,6 13,6 - 13,6 Gewinne aus der Änderung demografischer Annahmen - 0,2 - - 0,2 - - 0,2 Gewinne aus der Änderung finanzieller Annahmen - 2,7 - - 2,7 - - 2,7 Erfahrungsbedingte Gewinne - 1,7 - - 1,7 - - 1,7 - 4,6 13,6 9,0 0 9,0 Effekt aus Währungsdifferenzen 0,7 - 0,2 0,5 0 0,5 Beiträge: Arbeitgeber 0 - 36,4 - 36,4 - - 36,4 Begünstigte des Pensionsplans 0,7 - 0,7 0 - 0 Rentenzahlungen - 8,2 8,2 0 - 0 Stand zum 31.12.2011 244,8 - 197,6 47,2 0 47,2 Laufender Dienstzeitaufwand 14,3 - 14,3 - 14,3 Zinsaufwand/(-ertrag) 11,9 - 9,6 2,3 - 2,3 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand/ Effekte aus Abgeltungen und Kürzungen 0,9 - 0,9 - 0,9 27,1 - 9,6 17,5 0 17,5 Neubewertungen Erträge aus Planvermögen ohne bereits im Zinsertrag erfasste Beträge - - 8,3 - 8,3 - - 8,3 Verluste aus der Änderung finanzieller Annahmen 66,9 - 66,9 - 66,9 Erfahrungsbedingte Gewinne - 5,5 - - 5,5 - - 5,5 Veränderung bei der Begrenzung von Vermögenswerten ohne im Zinsaufwand erfasste Beträge - - 0 0,6 0,6 61,4 - 8,3 53,1 0,6 53,7 Effekt aus Währungsdifferenzen 0,3 0 0,3 0 0,3 Beiträge: Arbeitgeber - - 23,4 - 23,4 - - 23,4 Begünstigte des Pensionsplans 0,7 - 0,7 0 - 0 Rentenzahlungen - 6,2 6,2 0 - 0 Übertragungen 0,1 0 0,1 - 0,1 Stand zum 31.12.2012 328,2 - 233,4 94,8 0,6 95,4 Im Geschäftsjahr 2012 haben Mitarbeiter insgesamt 3,1 Mio. € (2011: 4,5 Mio. €) aus ihren variablen Vergütungen in Ansprüche aus Deferred Compensation gewandelt. Annahmen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren jährlich zum Bilanzstichtag bewertet. Bei der Ermittlung der versicherungsmathematischen Verpflichtungen für die Pensionspläne wurden folgende Annahmen zugrunde gelegt: Versicherungsmathematische Annahmen scroll 31.12.2012 31.12.2011 Deutschland % Luxemburg % Schweiz % Deutschland % Luxemburg % Schweiz % Diskontierungszins 3,50 3,50 2,00 5,00 5,00 2,25 Gehaltssteigerung 3,50 3,50 1,00 3,50 3,50 1,00 Rentensteigerung 2,00 2,00 0 2,00 2,00 0 Fluktuationsrate 2,00 2,00 k.A.1) 2,00 2,00 k.A.1) 1) Fluktuationsrate entsprechend des schweizerischen Bundesgesetzes über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (im Folgenden „BVG“) Hinsichtlich der Lebenserwartung werden in Deutschland die von Prof. Dr. Klaus Heubeck entwickelten „Richttafeln 2005 G“ (Generationstafeln) zugrunde gelegt, modifiziert um Erhebungen des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung aus den Jahren 2006 bis 2008. Für Luxemburg werden Sterbetafeln des Institut national de la statistique et des études économiques du Grand-Duché du Luxembourg zugrunde gelegt. Für die Schweiz werden die BVG 2010-Generationentafeln angewandt. Anpassung der Vorjahresbeträge Aufgrund der erstmaligen Anwendung von IAS 19 revised ergeben sich folgende Änderungen der Vorjahreszahlen: Anpassung der leistungsorientierten Verpflichtungen und der Neubewertungsrücklage scroll Mio. € Nettoschuld zum 31.12.2010 (Korridormethode) 11,1 Erfolgsneutrale Anpassung 45,1 Angesammelte Gewinne - 1,1 Nettoschuld zum 31.12.2010 (OCI-Methode) 55,1 Neubewertungsrücklage zum 31.12.2010 (OCI-Methode) - 45,1 Nettoschuld zum 31.12.2011 (Korridormethode) 1,7 Erfolgsneutrale Anpassung 54,1 Erhöhung Zinsaufwand 2,5 Verringerung Personalaufwand - 11,1 Nettoschuld zum 31.12.2011 (OCI-Methode) 47,2 Neubewertungsrücklage zum 31.12.2011 (OCI-Methode) - 54,1 Sensitivitätsanalyse Die im Folgenden dargestellte Sensitivitätsanalyse berücksichtigt jeweils die Änderung einer Annahme, wobei die übrigen Annahmen gegenüber der ursprünglichen Berechnung unverändert bleiben, d. h. mögliche Korrelationseffekte zwischen den einzelnen Annahmen werden dabei nicht berücksichtigt. Aufgrund der vorzeitigen Anwendung von IAS 19 (2011) im Geschäftsjahr 2012 werden für die Sensitivitätsanalyse keine Vergleichszahlen für die vorangegangene Periode angegeben. Sensitivität der leistungsorientierten Verpflichtungen gegenüber zentralen versicherungsmathematischen Annnahmen scroll Veränderung der versicherungsmathematischen Annahmen Auswirkung auf die leistungsorientierte Verpflichtungen Leistungsorientierte Verpflichtung Mio. € Veränderung % Barwert der Verpflichtungen1) 328,2 - Diskontierungszins Erhöhung um 1,0 Prozentpunkte 278,7 - 15,1 Verringerung um 1,0 Prozentpunkte 388,1 18,3 Gehaltssteigerung Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte 340,0 3,6 Verringerung um 0,5 Prozentpunkte 318,7 - 2,9 Rentensteigerung Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte 337,8 2,9 Verringerung um 0,5 Prozentpunkte 319,6 - 2,6 Lebenserwartung Zunahme um ein Jahr 335,4 2,2 Abnahme um ein Jahr 320,5 - 2,3 1) Barwert der Verpflichtungen unter Anwendung der Annahmen entsprechend der Tabelle „Versicherungsmathematische Annahmen“ Zusammensetzung des Planvermögens In Deutschland wird das Planvermögen durch einen Sicherungstreuhänder treuhänderisch für einzelne Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse und für die Berechtigten gehalten. Der Treuhänder erwirbt auf Weisung der Gesellschaft mit den übertragenen Mitteln treuhändisch Wertpapiere, ohne dass eine Beratung seitens des Treuhänders erfolgt. Die Anlage der Beiträge erfolgt dabei entsprechend einer Anlagerichtlinie, die von den Gesellschaften im Anlageausschuss in Abstimmung mit den übrigen Mitgliedern angepasst werden kann. Der Treuhänder kann die Ausführung von Weisungen ablehnen, sofern diese nicht in Einklang mit der Zweckbindung oder den Auszahlungsbestimmungen stehen. Entsprechend der Anlagerichtlinie werden rund 50 Prozent des Fondsvermögens mit dem Ziel der Replikation des STOXX Europe 600 Index in Aktien angelegt. Für das übrige Fondsvermögen wird ein Total-Return-Ansatz verfolgt, wobei die Anlage in verschiedenen Anlageklassen erfolgen kann. In Luxemburg obliegt die Festlegung der Anlagestrategie dem Board of Directors des Clearstream Pension Fund. Ziel ist die Renditemaximierung relativ zu einer Benchmark. Diese Benchmark leitet sich jeweils zur Hälfte aus der Rendite von deutschen Bundesanleihen mit einer Laufzeit von fünf Jahren und der Rendite des EURO STOXX 50 Index ab. Gemäß Anlagerichtlinie darf der Fonds nur in festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und börsennotierte Investmentfondsanteile investieren sowie Barvermögen halten. Das Vermögen der Vorsorgewerke der Eurex Zürich AG und der Eurex Global Derivatives AG wird seit 1. Januar 2012 bei der AXA Stiftung Berufliche Vorsorge angelegt und entsprechend unter „qualifizierende Versicherungspolicen“ ausgewiesen. Zusammensetzung des Planvermögens scroll 31.12.2012 31.12.2011 Mio. € % Mio. € % Eigenkapitalinstrumente – Europa 86,3 37,0 70,9 35,8 Finanzdienstleister 16,3 12,8 Fertigung und Industrie 19,2 14,3 Energiewirtschaft und Rohstoffe 15,4 13,8 Technologieunternehmen 6,4 7,6 Andere 29,0 22,4 Eigenkapitalinstrumente – andere 0,6 0,3 0,5 0,3 Finanzdienstleister 0,1 0,1 Fertigung und Industrie 0,1 0,1 Energiewirtschaft und Rohstoffe 0,1 0 Technologieunternehmen 0,1 0 Andere 0,2 0,3 Rentenpapiere 104,0 44,6 88,1 44,6 Anleihen öffentlich-rechtlicher Emittenten 87,6 76,4 Unternehmensanleihen 16,4 11,7 Derivate 0 0 0,7 0,4 Aktienindex-Futures 0,2 0,6 Zins-Futures - 0,2 0,1 Immobilien 0,7 0,3 0,3 0,1 Europa 0,6 0,3 Andere 0,1 0 Anteile an Investmentfonds 19,0 8,1 15,7 8,0 Andere 0,1 0 0,2 0,1 Summe börsennotiert 210,7 90,3 176,4 89,3 Qualifizierte Versicherungspolicen 7,9 3,4 0,2 0,1 Immobilien – Europa 0 0 0,3 0,2 Barmittel 14,8 6,3 20,7 10,4 Summe nicht börsennotiert 22,7 9,7 21,2 10,7 Summe Planvermögen 233,4 100,0 197,6 100,0 Das Planvermögen umfasste zum 31. Dezember 2012 eigene Finanzinstrumente des Konzerns in Höhe von 0,1 Mio. €; von den Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse genutzte Immobilien oder sonstige Vermögenswerte waren nicht enhalten. Risiken Die mit den leistungsorientierten Verpflichtungen verbundenen Risiken betreffen neben den üblichen versicherungsmathematischen Risiken v. a. finanzielle Risiken im Zusammenhang mit den Planvermögen; diese können insbesondere Adressen- und Marktpreisrisiken enthalten. Marktpreisrisiken Die Rendite des Planvermögens wird in Höhe der Diskontierungssätze angenommen, die auf Basis von Unternehmensanleihen bestimmt werden, deren Bonität mit AA bewertet ist. Sofern die tatsächliche Rendite des Planvermögens die angewandten Diskontierungssätze unterschreitet, erhöht sich die Nettoverpflichtung aus den Pensionsplänen. Aufgrund der Aktienquote, insbesondere im Planvermögen in Deutschland, wird allerdings davon ausgegangen, dass die tatsächliche Rendite mittel- bis langfristig über der Rendite von Unternehmensanleihen guter Bonität liegt – wobei dies kurzfristig zu einer höheren Volatilität des Markpreises des Planvermögens beitragen kann. Das Aktienkursrisiko, das sich aus der Aktienquote des Planvermögens ergibt, erachtet die Gruppe Deutsche Börse als angemessen. Das Unternehmen stützt seine Einschätzung auf das insgesamt überschaubare Volumen der erwarteten Auszahlungen aus den Pensionsplänen in den nächsten Jahren, die ebenfalls überschaubare Gesamthöhe der Verpflichtungen und die Fähigkeit, diese Zahlungen vollständig aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit bedienen zu können. Bei Anpassungen der Anlagerichtlinie wird gleichwohl die Duration der Pensionverpflichtung und der erwarteten Auszahlungen über einen Zeitraum von zehn Jahren berücksichtigt. Die Höhe der Nettoverpflichtung wird zudem insbesondere durch die Diskontierungssätze beeinflusst, wobei das gegenwärtig niedrige Zinsniveau zu einer vergleichsweise hohen Nettoverpflichtung beiträgt. Ein fortgesetzter Rückgang der Renditen von Unternehmensanleihen würde zu einem weiteren Anstieg der leistungsorientierten Verpflichtungen führen, der nur teilweise durch die positive Entwicklung der Marktwerte der im Planvermögen enthaltenen Unternehmensanleihen kompensiert werden kann. Inflationsrisiken Mögliche Inflationsrisiken, die zu einem Anstieg der leistungsorientierten Verpflichtungen führen könnten, bestehen insoweit, als es sich bei einigen Plänen um Endgehaltspläne handelt bzw. die „jährlichen Kapitalbausteine“ unmittelbar an die Gehälter gebunden sind, d. h. ein deutlicher Gehaltsanstieg würde sich verpflichtungserhöhend auf die Pläne auswirken. In Deutschland besteht indes keine vertragliche Vereinbarung im Hinblick auf Inflationsrisiken für diese Pensionspläne. Für den arbeitnehmerfinanzierten Leistungsplan („Deferred Compensation“) ist ein Zinssatz von 6 Prozent p.a. vereinbart; eine Regelung für Inflation sieht der Plan nicht vor, sodass davon auszugehen ist, dass der Anreiz für Mitarbeiter, Beiträge in den Leistungsplan einzuzahlen bei steigender Inflation eher gering ist. In Luxemburg werden die Gehälter maximal einmal pro Jahr auf Basis eines Verbraucherpreisindizes um Inflationseffekte angepasst; diese Anpassung wirkt sich entsprechend verpflichtungserhöhend auf den Pensionsplan aus. Aufgrund der Tatsache, dass die Verpflichtung in Form einer Kapitalzahlung erfüllt wird, ergeben sich keine inflationsbedingten Auswirkungen, sobald der Begünstigte die Altersgrenze erreicht hat. In der Schweiz ist für die bei der AXA Stiftung Berufliche Vorsorge und bei der PREVAS Sammelstiftung bestehenden Leistungspläne vorgesehen, dass der Stiftungsrat jährlich darüber entscheidet, ob die Altersrenten an die Preisentwicklung angepasst werden. Hierbei werden insbesondere die finanziellen Möglichkeiten der Stiftung berücksichtigt. Eine automatische Anpassung an Preissteigerungen ist über die gesetzlichen Regelungen hinaus, die für bestimmte Hinterlassenen- und Invalidenrenten angewandt werden, nicht vorgesehen. Duration und erwartete Fälligkeiten der Pensionsverpflichtungen Die gewichtete Duration der Pensionsverpflichtungen beträgt 14,4 Jahre zum 31. Dezember 2012. Erwartete Fälligkeiten der undiskontierten Pensionszahlungen scroll Erwartete Pensionszahlungen1) 31.12.2012 Mio. € Weniger als 1 Jahr 8,1 Zwischen 1 und 2 Jahren 7,5 Zwischen 2 und 5 Jahren 39,3 Mehr als 5 Jahre bis 10 Jahre 59,9 Summe 114,8 1) Die erwarteten Zahlungen in CHF wurden mit dem Stichtagskurs zum 31. Dezember 2012 in Euro umgerechnet. Die voraussichtlichen Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne für das Geschäftsjahr 2013 betragen etwa 19,9 Mio. € einschließlich der Nettozinsaufwendungen. Beitragsorientierte Pensionspläne Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne sind im Berichtsjahr in Höhe von 27,0 Mio. € (2011: 27,8 Mio. €) angefallen. 23. Entwicklung der sonstigen Rückstellungen Entwicklung der sonstigen Rückstellungen scroll Sonstige langfristige Rückstellungen Mio. € Steuerrückstellungen Mio. € Sonstige kurzfristige Rückstellungen Mio. € Summe Mio. € Stand zum 01.01.2012 77,4 219,6 105,4 402,4 Umgliederung - 6,41) - 0,3 6,5 - 0,22) Inanspruchnahme - 8,6 - 3,6 - 36,6 - 48,8 Auflösung - 4,9 - 4,8 - 8,8 - 18,5 Zuführung 22,8 41,3 22,4 86,5 Stand zum 31.12.2012 80,3 252,2 88,9 421,4 1) Überwiegend Umgliederung von langfristigen in kurzfristige Rückstellungen 2) Betrifft die Umgliederung in Verbindlichkeiten 24. Sonstige langfristige Rückstellungen Sonstige langfristige Rückstellungen haben eine Laufzeit von über einem Jahr. Entwicklung der sonstigen langfristigen Rückstellungen scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Restrukturierungs- und Effizienzmaßnahmen 42,3 45,6 IHK-Schuldbeitritt 9,6 8,9 Bonus 8,6 4,9 Aktientantiemeprogramm 6,7 7,6 Drohverluste 6,1 2,5 Jubiläen 5,5 5,3 Vorruhestand 1,5 2,6 Summe 80,3 77,4 davon mit einer Restlaufzeit zwischen 1 Jahr und 5 Jahren 61,1 60,7 davon mit einer Restlaufzeit über 5 Jahre 19,2 16,7 In den Rückstellungen für Restrukturierungs- und Effizienzmaßnahmen sind Rückstellungen in Höhe von 8,5 Mio. € (2011: 9,9 Mio. €) für das im September 2007 beschlossene Restrukturierungs- und Effizienzprogramm sowie 33,8 Mio. € (2011: 35,7 Mio. €) für das im Jahr 2010 beschlossene Programm zur Optimierung der operativen Effizienz enthalten. Die Zuführung enthält Zinseffekte in Höhe von 3,9 Mio. € (2011: 1,2 Mio. €) vorwiegend aus der Laufzeitänderung. Für Details zu den Restrukturierungs- und Effizienzprogrammen siehe den Abschnitt „Konzernsteuerung – Steuerungssysteme“ im zusammengefassten Lagebericht. Rückstellungen für IHK-Schuldbeitritte werden auf Basis der Zahl der berechtigten Mitarbeiter angesetzt. Rückstellungen für Vorruhestand werden auf Basis der betroffenen aktiven und ehemaligen Mitarbeiter ermittelt. Die Zuführung enthält Zinseffekte in Höhe von 0,3 Mio. € (2011: 0,4 Mio. €) vorwiegend aus der Laufzeitänderung. Für Details zum Aktientantiemeprogramm siehe Erläuterung 39. In den Drohverlustrückstellungen sind zum 31. Dezember 2012 Rückstellungen für Drohverluste aus Mietaufwendungen und Rückbauverpflichtungen in Höhe von 7,1 Mio. € (2011: 4,3 Mio. €) enthalten. Davon sind 1,0 Mio. € (2011: 1,8 Mio. €) den kurzfristigen Rückstellungen zugeordnet. Für den als langfristig ausgewiesenen Teil der Rückstellungen ist mit einer Inanspruchnahme voraussichtlich erst ab 2014 zu rechnen. 6,0 Mio. € der langfristigen Rückstellungen betreffen Rückbauverpflichtungen. Der verbleibende Anteil von 0,1 Mio. € sind Leerstandsrückstellungen; Zinseffekte des diskontierten Anteils sind daher unwesentlich. Der Rückstellungsbedarf je Gebäude wird auf Basis bestehender Mietverträge ermittelt. 25. Verbindlichkeiten Die von der Gruppe Deutsche Börse ausgegebenen Euro- und US-Dollar-Schuldverschreibungen sowie eine in Euro notierte Hybridanleihe haben einen Buchwert von 1.737,4 Mio. € (2011: 1.458,3 Mio. €) und einen Marktwert von 1.821,9 Mio. € (2011: 1.526,8 Mio. €). Davon werden 1.160,0 Mio. € unter „Verzinsliche Verbindlichkeiten“ und die im Geschäftsjahr 2013 fälligen Anleihen in Höhe von 577,4 Mio. € unter „Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten“ ausgewiesen. Im laufenden Geschäftsjahr hat die Deutsche Börse AG eine Unternehmensanleihe im Nominalvolumen von 600 Mio. € begeben. Die Anleihe hat eine Laufzeit von zehn Jahren und einen Zinskupon von 2,375 Prozent jährlich; sie dient im Wesentlichen der Refinanzierung eines Teils der ausstehenden Finanzverbindlichkeiten. In diesem Zusammenhang hat das Unternehmen den Gläubigern bestehender Euroanleihen ein Angebot zum Rückkauf dieser Anleihen unterbreitet. Im Rahmen dieses Rückkaufs erwarb die Deutsche Börse AG Anleihen im Nominalwert von 309,2 Mio. €. Für weitere Details siehe den Abschnitt „Ertragslage“ und die Tabelle „Schuldverschreibungen der Deutsche Börse AG“ im zusammengefassten Lagebericht. Die bilanzierten finanziellen Verbindlichkeiten wurden weder zum 31. Dezember 2012 noch zum 31. Dezember 2011 durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert. 26. Steuerrückstellungen Zusammensetzung der Steuerrückstellungen scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Steuern vom Einkommen und vom Ertrag: laufendes Jahr 33,4 34,7 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag: Vorjahre 168,9 127,9 Vermögensteuer und Umsatzsteuer 49,9 57,0 Summe 252,2 219,6 Die geschätzte Restlaufzeit der Steuerrückstellungen liegt unter einem Jahr. 27. Sonstige kurzfristige Rückstellungen Zusammensetzung der sonstigen kurzfristigen Rückstellungen scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Zinsen auf Steuern 43,1 37,1 Regress-, Prozess- und Zinsrisiken 11,3 13,9 Schadensersatzansprüche 10,1 11,7 Aktientantiemeprogramm 8,3 6,3 Restrukturierungs- und Effizienzmaßnahmen1) 5,6 9,8 Miete und Mietnebenkosten 3,1 4,3 Personalkosten 2,3 0,7 Drohverluste 1,0 1,8 Transaktionskostenberatung2) 0,1 16,0 Übrige 4,0 3,8 Summe 88,9 105,4 1) Davon Rückstellungen für das im Jahr 2007 beschlossene Restrukturierungs- und Effizienzprogramm in Höhe von 0,4 Mio. € (2011: 0,5 Mio. €) und in Höhe von 3,6 Mio. € (2011: 7,9 Mio. €) für das im Jahr 2010 beschlossene Programm zur Steigerung der operativen Effizienz (für Details siehe den Abschnitt „Konzernsteuerung“ im zusammengefassten Lagebericht) 2) In Bezug auf die Akquisition der übrigen Anteile an der Eurex Zürich AG sowie die am 1. Februar 2012 untersagte Fusion von Deutsche Börse AG und NYSE Euronext Für Details zur aktienbasierten Vergütung siehe Erläuterung 39. Für Details zu den langfristigen Droh-verlustrückstellungen siehe Erläuterung 24. 28. Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft Die Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft bestehen ausschließlich für den Clearstream-Teilkonzern. Zusammensetzung der Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Kundeneinlagen aus dem Wertpapierabwicklungsgeschäft 12.542,5 13.900,9 Ausgegebene Commercial Paper 208,3 204,3 Überziehungen auf Nostrokonten 109,2 33,8 Devisentermingeschäfte – zu Handelszwecken gehalten 16,7 0 Geldmarktgeschäfte 3,5 26,7 Zinsverpflichtungen 0,1 2,7 Zinstermingeschäfte – Fair Value Hedges 0 1,2 Summe 12.880,3 14.169,6 Restlaufzeit der Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Nicht mehr als 3 Monate 12.880,3 14.167,1 Mehr als 3 Monate, aber nicht mehr als 1 Jahr 0 2,5 Summe 12.880,3 14.169,6 29. Bardepots der Marktteilnehmer Zusammensetzung der Bardepots der Marktteilnehmer scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Verbindlichkeiten aus Sicherheitsleistungen, die Clearingmitglieder an die Eurex Clearing AG geleistet haben 19.447,4 13.858,0 Verbindlichkeiten aus Bardepots von Marktteilnehmern am Aktienhandel 3,2 3,5 Summe 19.450,6 13.861,5 30. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Zusammensetzung der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Euroanleihe 577,41) 0 Verbindlichkeiten gegenüber Eurex-Teilnehmern 152,1 155,2 Sonderzahlungen und Tantiemen 37,7 50,1 Zinsverbindlichkeiten 33,4 42,0 Steuerverbindlichkeiten (ohne Ertragsteuern) 24,5 24,4 Urlaubsansprüche, Gleitzeit- und Überstundenguthaben 17,4 14,4 Derivative Finanzinstrumente 14,6 0 Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 3,8 4,4 Earn-out-Komponente 1,2 0 Übrige 26,3 31,5 Summe 888,4 322,0 1) Für Detailinformationen siehe Erläuterung 25. 31. Fälligkeitsanalyse – Finanzinstrumente Zum Bilanzstichtag zugrunde liegende vertragliche Fälligkeiten der Finanzinstrumente scroll Über Nacht Vertraglich vereinbarte Fälligkeitstermine 2012 Mio. € 2011 Mio. € Nicht mehr als 3 Monate Mehr als 3 Monate, aber nicht mehr als 1 Jahr 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten Verzinsliche Verbindlichkeiten1) 0 0 0 0 877,3 87,1 Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 0 0 0 Nicht derivative Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 12.651,7 13.960,4 211,9 205,2 0 1,3 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, gegenüber assoziierten Unternehmen, gegenüber sonstigen nahe stehenden Unternehmen und Personen und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 0 11,6 317,4 837,5 5,6 9,2 Bardepots der Marktteilnehmer 19.450,6 13.861,5 0 0 0 0 Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0,1 0,4 0 0 0 0 Summe nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten, brutto 32.102,4 27.833,9 529,3 1.042,7 882,9 97,7 Derivate und Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG Finanzielle Verbindlichkeiten und Derivate der Eurex Clearing AG 21.255,7 23.202,7 120.780,9 139.80862) 26.018,7 20.606,8 abzüglich finanzieller Vermögenswerte und Derivate der Eurex Clearing AG - 21.255,7 - 23.202,7 - 120.780,9 – 139.808,62) – 36.018,7 – 20.606,8 Mittelzufluss – Derivate und Hedges Cashflow-Hedges 0 0 6,1 0 18,7 0 Fair Value Hedges 0 0 0 0 0 3,4 Zu Handelszwecken gehaltene Derivate 471,1 962,8 1.831,8 1.679,5 7,7 0 Mittelabfluss – Derivate und Hedges Cashflow-Hedges 0 0 - 6,2 0 - 18,7 0 Fair Value Hedges 0 0 0 - 0,3 0 0 Zu Handelszwecken gehaltene Derivate - 346,8 - 964,2 - 1.973,3 – 1.724,6 – 7,6 0 Summe Derivate und Hedges 124,3 - 1,4 - 141,6 – 45,4 0,1 3,4 scroll Vertraglich vereinbarte Fälligkeitstermine Mehr als 1 Jahr, aber nicht mehr als 5 Jahre Über 5 Jahre 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten Verzinsliche Verbindlichkeiten1) 244,8 1.393,6 895,2 245,3 Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 0,8 0,4 0 0,5 Nicht derivative Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 0 0 0 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, gegenüber assoziierten Unternehmen, gegenüber sonstigen nahe stehenden Unternehmen und Personen und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 0 0,7 0 0 Bardepots der Marktteilnehmer 0 0 0 0 Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0 0 0 Summe nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten, brutto 245,6 1.394,7 895,2 245,8 Derivate und Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG Finanzielle Verbindlichkeiten und Derivate der Eurex Clearing AG 1,2 0 0 0 abzüglich finanzieller Vermögenswerte und Derivate der Eurex Clearing AG - 1,2 0 0 0 Mittelzufluss – Derivate und Hedges Cashflow-Hedges 5,6 18,6 1,4 13,6 Fair Value Hedges 0 0 0 0 Zu Handelszwecken gehaltene Derivate 0 0 0 0 Mittelabfluss – Derivate und Hedges Cashflow-Hedges - 16,8 - 26,1 - 4,2 - 17,4 Fair Value Hedges 0 0 0 0 Zu Handelszwecken gehaltene Derivate - 5,5 0 0 0 Summe Derivate und Hedges - 16,7 - 7,5 - 2,8 - 3,8 scroll Überleitung auf Buchwert Buchwert 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten Verzinsliche Verbindlichkeiten1) - 279,9 - 267,7 1.737,4 1.458,3 Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 2,2 5,1 3,0 6,1 Nicht derivative Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 0 1,5 12.863,6 14.168,4 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, gegenüber assoziierten Unternehmen, gegenüber sonstigen nahe stehenden Unternehmen und Personen und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 97,9 117,3 420,9 976,3 Bardepots der Marktteilnehmer 0 0 19.450,6 13.861,5 Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0 0,1 0,4 Summe nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten, brutto - 179,8 - 143,8 34.475,6 30.471,0 Derivate und Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG Finanzielle Verbindlichkeiten und Derivate der Eurex Clearing AG 0 0 178.056,5 183.618,1 abzüglich finanzieller Vermögenswerte und Derivate der Eurex Clearing AG 0 0 - 178.056,5 - 183.618,1 Mittelzufluss – Derivate und Hedges Cashflow-Hedges Fair Value Hedges Zu Handelszwecken gehaltene Derivate Mittelabfluss – Derivate und Hedges Cashflow-Hedges Fair Value Hedges Zu Handelszwecken gehaltene Derivate Summe Derivate und Hedges 1) In den langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten und in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten 2) Das Vorjahr enthält die klassischen Optionen in Höhe von 23.384,4 Mio. €, da aus Wesentlichkeitsgründen eine Aufteilung nicht vorgenommen wurde. 32. Klassifikation der Finanzinstrumente nach IAS 39 Die folgende Tabelle zeigt eine Analyse der Finanzinstrumente in der Konzernbilanz gemäß ihrer Klassi-fikation nach IAS 39 sowie die entsprechenden Buchwerte: Klassifikation der Finanzinstrumente scroll Position in der Konzernbilanz (Klassifikation) Konzernanhang Kategorie Wertmaßstab Buchwert 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Andere Beteiligungen 13 AFS1) Anschaffungskosten 20,9 33,0 AFS1) Beizulegender Zeitwert 5,8 78,7 Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 13 AFS1) Beizulegender Zeitwert 1.485,0 1.229,6 Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 0 175,0 Sonstige Wertpapiere 13 AFS1) Beizulegender Zeitwert 21,5 16,6 Sonstige Ausleihungen 13 Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 0,1 0,6 Sonstige langfristige Vermögenswerte 14 Cashflow-Hedges Beizulegender Zeitwert 0 0,9 Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 3,8 3,7 Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 15 Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 178.056,5 183.618,1 Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 14, 16 AFS1) Beizulegender Zeitwert 25,0 242,1 Cashflow-Hedges Beizulegender Zeitwert 0,4 0 Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 12.782,8 12.657,3 Derivate zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 0 45,8 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 17 Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 211,8 224,3 Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 2,1 2,7 Forderungen an sonstige nahe stehende Unternehmen und Personen Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 0,9 5,1 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 14, 18 Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 0,1 0 Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 92,0 122,4 AFS1) Beizulegender Zeitwert 0 4,0 Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 19 Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 19.450,6 15.060,4 Kassenbestand und sonstige Bankguthaben Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 641,6 925,2 Verzinsliche Verbindlichkeiten (ohne Finanzierungsleasing) 14, 25 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 811,4 1.102,2 Net Investment Hedge2) Fortgeführte Anschaffungskosten 348,6 356,1 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 14 Cashflow-Hedges Beizulegender Zeitwert 0 4,8 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 1,7 0 Kündbare Instrumente3) Beizulegender Zeitwert 3,0 0 Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 15 Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 178.056,5 183.618,1 Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 14, 28 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 12.863,6 14.168,4 Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 16,7 0 Fair Value Hedges Beizulegender Zeitwert 0 1,2 Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 33 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 0,1 0,4 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 108,2 114,6 Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 15,1 13,2 Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen nahe stehenden Unternehmen und Personen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 1,6 314,5 Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 0 214,2 Bardepots der Marktteilnehmer 19 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 19.450,6 13.861,5 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 14, 25, 30 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 771,0 197,6 Cashflow-Hedges Beizulegender Zeitwert 14,6 0 Kündbare Instrumente3) Beizulegender Zeitwert 0,4 0 1) Zur Veräußerung verfügbare („available for sale“, AFS) finanzielle Vermögenswerte 2) Hierbei handelt es sich um die Privatplatzierungen, die im Rahmen eines Net Investment Hedge designiert wurden (siehe Erläuterung 14). 3) Betrifft die von der Clearstream International S.A. ausgegebenen Verkaufsoptionen bezüglich der Clearstream Fund Services Ireland Ltd. (siehe Erläuterung 2) Bei den sonstigen Ausleihungen, den kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerten sowie den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten kurz- und langfristigen Forderungen aus dem Bankgeschäft, den Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung sowie dem Kassenbestand und den sonstigen Bankguthaben entspricht der Buchwert dem beizulegenden Zeitwert. Unter der Position „Andere Beteiligungen“, die zu Anschaffungskosten abzüglich ggf. vorliegender Wertminderungen bilanziert werden, sind nicht notierte Eigenkapitalinstrumente ausgewiesen, deren bei-zulegender Zeitwert grundsätzlich nicht verlässlich kontinuierlich bestimmt werden kann. Es wird angenommen, dass der beizulegende Zeitwert im Berichtsjahr dem Buchwert nahe kommt. Die in den verzinslichen Verbindlichkeiten und sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Anleihen weisen einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von 1.430,9 Mio. € aus (2011: 1.125,3 Mio. €). Der beizulegende Zeitwert ergibt sich aus den Notierungen der Anleihen zum 31. Dezember 2012. Der beizulegende Zeitwert der Privatplatzierungen beläuft sich auf 391,0 Mio. € (2011: 400,6 Mio. €). Der Wert wurde als Barwert der mit den Privatplatzierungen zusammenhängenden Cashflows auf Basis der Marktparameter ermittelt. Für die kurzfristigen Verbindlichkeiten und die Bardepots der Marktteilnehmer stellt der Buchwert jeweils eine angemessene Näherung für den beizulegenden Zeitwert dar. Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind den folgenden drei Hierarchieebenen zuzuordnen: Der Ebene 1 sind finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zuzuordnen, sofern ein Börsenpreis für gleiche Vermögenswerte und Schulden auf einem aktiven Markt vorliegt. Die Zuordnung zu Ebene 2 erfolgt, sofern die Parameter, die der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes zugrunde gelegt werden, entweder direkt als Preise oder indirekt aus Preisen abgeleitet beobachtbar sind. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in der Ebene 3 ausgewiesen, sofern der beizulegende Zeitwert aus nicht beobachtbaren Parametern ermittelt wird. Im Geschäftsjahr 2012 sind der Ebene 3 nur kündbare Instrumente mit einem Buchwert von 3,4 Mio. € zugeordnet. Im Vorjahr war die Beteiligung an der Direct Edge Holdings, LLC in der Ebene 3 ausgewiesen. Nach Erlangung des maßgeblichen Einflusses wird diese Beteiligung in 2012 als Anteile an assoziierten Unternehmen klassifiziert. Gewinne bzw. Verluste waren mit diesen Instrumenten 2012 nicht verbunden. Zum 31. Dezember 2012 sind die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum bei- zulegenden Zeitwert bewertet werden, folgenden Hierarchieebenen zugeordnet: Fair Value-Hierarchie scroll Beizulegender Zeitwert zum 31.12.2012 Mio. € davon entfallen auf: Ebene 1 Mio. € Ebene 2 Mio. € Ebene 3 Mio. € VERMÖGENSWERTE Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte Derivate Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 178.056,5 178.056,5 0 0 Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 0,4 0 0,4 0 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 0,1 0 0,1 0 Summe 178.057,0 178.056,5 0,5 0 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Eigenkapitalinstrumente Andere Beteiligungen 5,8 0,5 5,3 0 Summe 5,8 0,5 5,3 0 Fremdkapitalinstrumente Sonstige Wertpapiere 21,5 21,5 0 0 Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 25,0 25,0 0 0 Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 1.485,0 1.485,0 0 0 Summe 1.531,5 1.531,5 0 0 Summe Vermögenswerte 179.594,3 179.588,5 5,8 0 VERBINDLICHKEITEN Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten Derivate Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 178.056,5 178.056,5 0 0 Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 16,7 0 16,7 0,0 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 15,0 0 14,6 0,41) Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 3,0 0 0 3,01) Summe Verbindlichkeiten 178.091,2 178.056,5 31,3 3,4 1) Betrifft die von der Clearstream International S.A. ausgegebenen Verkaufsoptionen bezüglich der Clearstream Fund Services Ireland Ltd. (siehe Erläuterung 2) Die zum 31. Dezember 2011 bilanzierten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, waren im Vergleich dazu den Hierarchieebenen wie folgt zugeordnet: Fair Value-Hierarchie scroll Beizulegender Zeitwert zum 31.12.2011 Mio. € davon entfallen auf: Ebene 1 Mio. € Ebene 2 Mio. € Ebene 3 Mio. € VERMÖGENSWERTE Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte Derivate Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 183.618,1 183.618,1 0 0 Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 45,8 0 45,8 0 Sonstige langfristige Vermögenswerte 0,9 0 0,9 0 Summe 183.664,8 183.618,1 46,7 0 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Eigenkapitalinstrumente Andere Beteiligungen 78,7 1,7 4,6 72,41) Summe 78,7 1,7 4,6 72,4 Fremdkapitalinstrumente Sonstige Wertpapiere 16,6 16,6 0 0 Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 242,1 242,1 0 0 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 4,0 4,0 0 0 Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 1.229,6 1.229,6 0 0 Summe 1.492,3 1.492,3 0 0 Summe Vermögenswerte 185.235,8 185.112,1 51,3 72,4 VERBINDLICHKEITEN Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten Derivate Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 183.618,1 183.618,1 0 0 Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 1,2 0 1,2 0 Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen nahe stehenden Personen 214,2 214,2 0 0 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 4,8 0 4,8 0 Summe Verbindlichkeiten 183.838,3 183.832,3 6,0 0 1) Betrifft die Direct Edge Holdings, LLC (siehe Erläuterung 2) Sonstige Erläuterungen 33. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Nach Bereinigung des Jahresüberschusses um nicht zahlungswirksame Bestandteile ergibt sich ein Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ohne CCP-Positionen in Höhe von 726,2 Mio. € (2011: 700,0 Mio. €). Nach Berücksichtigung der Veränderung der CCP-Positionen beläuft sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit auf 707,7 Mio. € (2011: 785,6 Mio. €). Die übrigen nicht zahlungswirksamen Erträge ergeben sich aus den folgenden Positionen: Zusammensetzung der übrigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen/(Erträge) scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Folgebewertung der Verbindlichkeit aus dem Erwerb von weiteren Anteilen an der Eurex Zürich AG 27,4 - 77,4 Wertminderung auf andere Beteiligungen/Darlehen 11,4 20,2 At-Equity-Bewertungen 4,5 - 9,1 Fair Value-Bewertung Direct Edge Holdings, LLC 0 - 6,0 Fair Value-Bewertung Zinsswaps 0,8 - 5,0 Sonstige 6,6 6,5 Summe 50,7 - 70,8 Cashflow aus Investitionstätigkeit Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betreffen in Höhe von 0,1 Mio. € Geschäfts- oder Firmenwerte (2011: 2,4 Mio. €). Bei den weiteren Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden die Maßnahmen im Rahmen der strategischen Wachstumsinitiativen und Infrastrukturprojekte als Erweiterungsinvestitionen klassifiziert, während alle sonstigen Investitionen als Ersatzinvestitionen ausgewiesen werden. Die weiteren Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen gliedern sich wie folgt: Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwerte) und Sachanlagen scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Erweiterungsinvestitionen Xetra 1,0 0,1 Eurex 53,0 34,3 Market Data & Analytics 0 0,1 Clearstream 41,0 28,0 95,0 62,5 Ersatzinvestitionen Xetra 7,5 12,9 Eurex 20,6 13,7 Market Data & Analytics 4,3 4,9 Clearstream 18,2 19,2 50,6 50,7 Summe 145,6 113,2 Investitionen in langfristige Finanzinstrumente betrafen in Höhe von 255,6 Mio. € (2011: 330,0 Mio. €) den Erwerb von variabel verzinslichen Wertpapieren des Bankgeschäfts. Im Geschäftsjahr 2012 waren Wertpapiere und sonstige langfristige Forderungen im Volumen von 392,2 Mio. € (2011: 558,3 Mio. €), die in Höhe von 387,7 Mio. € (2011: 547,4 Mio. €) das Bankgeschäft betrafen, fällig bzw. wurden veräußert. Im Jahr 2012 flossen Zahlungsmittel im Zusammenhang mit dem Erwerb von Anteilen an Tochtergesellschaften in Höhe von 295,5 Mio. € ab. Sie betrafen mit 295,0 Mio. € den Erwerb der Anteile an der Eurex Global Derivatives AG, die 50 Prozent der Anteile an der Eurex Zürich AG hält. Der Kaufpreis wurde in Höhe von 295,0 Mio. € in bar sowie durch Belieferung von 5.286.738 Aktien der Deutsche Börse AG geleistet; die Aktien hatten zum Zeitpunkt der Belieferung einen Marktwert von 255,9 Mio. €. Der Erwerb von Anteilen an Tochtergesellschaften führte im Jahr 2011 zu einem Zahlungsmittelabfluss in Höhe von 3,5 Mio. €. Er betraf den Erwerb von Anteilen an der Open Finance, S.L. In diesem Zusammenhang wurden keine langfristigen Vermögenswerte oder Schulden erworben. Überleitungsrechnung zum Finanzmittelbestand Überleitungsrechnung zum Finanzmittelbestand scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 19.450,6 13.861,5 Kassenbestand und sonstige Bankguthaben 641,6 925,2 abzüglich Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 0,1 - 0,4 20.092,1 14.786,3 Überleitung zum Finanzmittelbestand Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 12.808,2 14.144,1 abzüglich Schuldinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind - 25,0 - 242,1 abzüglich Derivate - 0,4 0 Kurzfristige Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft - 12.880,3 - 14.169,6 Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Bardepots der Marktteilnehmer - 19.450,6 - 13.861,5 - 19.548,1 - 14.129,1 Finanzmittelbestand 544,0 657,2 34. Ergebnis je Aktie In Übereinstimmung mit IAS 33 wird das Ergebnis je Aktie ermittelt, indem der Jahresüberschuss, der den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnen ist (Konzern-Jahresüberschuss), durch die gewichtete Durchschnittszahl der ausgegebenen Aktien dividiert wird. Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie werden der durchschnittlichen Aktienanzahl die potenziell verwässernden Stammaktien zugerechnet, die im Rahmen des Aktientantiemeprogramms (ATP) (siehe auch Erläuterung 39) erworben werden können. Hierbei werden zur Berechnung der Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien die Ausübungspreise um den beizulegenden Zeitwert der Dienstleistungen, die noch zu erbringen sind, korrigiert. Für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird – unabhängig von der tatsächlichen Bilanzierung nach IFRS 2 – angenommen, dass alle ATP-Tranchen, für die keine Erfüllung durch Barausgleich beschlossen wurde, durch Eigenkapitalinstrumente erfüllt werden. Zum 31. Dezember 2012 gab es folgende ausstehende Bezugsrechte, die zu einer Verwässerung des Gewinns je Aktie hätten führen können: Ermittlung der Anzahl potenziell verwässernder Stammaktien scroll Tranche Ausübungspreis € Anpassung des Ausübungspreises nach IAS 331) € Durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Bezugsrechte 2012 Durchschnittskurs für die Periode2) € Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien zum 31.12.2012 20113) 0 15,31 124.852 43,69 81.101 20123) 0 29,24 94.232 43,69 31.166 Summe 112.267 1) Nach IAS 33.47(a) müssen bei Aktienoptionen und anderen anteilsbasierten Vergütungsvereinbarungen der Ausgabe- sowie der Ausübungspreis den beizulegenden Zeitwert aller Güter und Dienstleistungen enthalten, die dem Unternehmen künftig im Rahmen der Aktienoption oder einer anderen anteilsbasierten Vergütungsvereinbarung zu liefern bzw. zu erbringen sind. 2) Volumengewichteter Durchschnittskurs der Aktie Deutsche Börse auf Xetra in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 3) Hierbei handelt es sich um Bezugsrechte auf Aktien im Rahmen des Aktientantiemeprogramms für leitende Angestellte. Da der volumengewichtete durchschnittliche Aktienkurs über den angepassten Ausübungspreisen der Tranchen 2011 und 2012 lag, gelten diese Bezugsrechte zum 31. Dezember 2012 im Sinne von IAS 33 als verwässernd. Ermittlung des verwässerten und unverwässerten Ergebnisses je Aktie scroll 2012 2011 Zahl der Aktien, die sich am Anfang der Periode im Umlauf befanden 188.686.611 185.942.801 davon Zahl der Aktien, die mit Wirkung zum 1. Januar 2012 der SIX Swiss Exchange AG zugeflossen sind 5.286.738 0 Zahl der Aktien, die sich zum Ende der Periode im Umlauf befanden 184.078.674 183.399.873 Gewichteter Durchschnitt der Aktien im Umlauf 187.379.239 185.819.757 Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien 112.267 219.042 Gewichteter Durchschnitt der Aktien für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie 187.491.506 186.038.799 Konzern-Jahresüberschuss (Mio. €) 645,0 855,2 Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 3,44 4,60 Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) 3,43 4,59 1) Aufgrund der im ersten Quartal 2012 erfolgten Umstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethodik für leistungsorientierte Verpflichtungen nach IAS 19 wurde der Jahresüberschuss für 2011 rückwirkend angepasst. Das verwässerte Ergebnis je Aktie hat sich für 2011 infolge dieser Anpassung von 4,56 € auf 4,59 € erhöht, das unverwässerte Ergebnis je Aktie von 4,57 € auf 4,60 €. 35. Segmentberichterstattung Die Segmentberichterstattung orientiert sich an der internen Organisations- und Berichtsstruktur, die nach Märkten in die folgenden vier Segmente eingeteilt ist: Interne Organisations- und Berichtsstruktur scroll Segment Geschäftsfelder Xetra Kassamarkt mit dem elektronischen Handelssystem Xetra, dem Xetra Frankfurt Spezialistenhandel und Tradegate • Zentraler Kontrahent für Aktien • Wertpapierzulassung Eurex • Elektronische Terminmarkthandelsplattform Eurex • Elekronische Optionshandelsplattform ISE • OTC-Handelsplattformen Eurex Bonds und Eurex Repo • Zentraler Kontrahent für Anleihen, börslich und außerbörslich gehandelte Derivate und Wertpapierpensionsgeschäfte (Eurex Clearing) Clearstream • Verwahrung, Verwaltung und Abwicklung von inländischen und ausländischen Wertpapieren • Dienste zur globalen Wertpapierfinanzierung • Dienstleistungen für Investmentfonds Market Data & Analytics • Kursvermarktung und Vertrieb von Informationen Indexentwicklung und -vermarktung Gemäß IFRS 8 sind die Informationen zu den Segmenten auf Basis der internen Berichterstattung dargestellt (sog. Management Approach). Die Umsatzerlöse werden getrennt nach Erlösen mit fremden Dritten und mit anderen Segmenten („Innenumsätze“) ausgewiesen. Leistungen zwischen den Segmenten werden auf Basis von bewerteten Mengen oder zu Festpreisen verrechnet (z. B. die Datenlieferung von Eurex an Market Data & Analytics). Aufgrund der untergeordneten Bedeutung für die Segmentberichterstattung werden die Positionen „Finanzerträge“ und „Finanzaufwendungen“ zum Finanzergebnis zusammengefasst. Segmentberichterstattung scroll Xetra Eurex Clearstream 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € Umsätze mit fremden Dritten 230,1 275,1 912,4 945,9 768,4 775,9 Innenumsätze 0 0 0 0 5,5 6,6 Summe Umsatzerlöse 230,1 275,1 912,4 945,9 773,9 782,5 Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft 0 0 0 0 52,0 75,1 Sonstige betriebliche Erträge 7,3 13,0 10,2 40,1 3,1 8,4 Gesamterlöse 237,4 288,1 922,6 986,0 829,0 866,0 Volumenabhängige Kosten - 24,5 - 22,9 - 101,5 - 78,1 - 163,5 - 164,6 Nettoerlöse (Gesamterlöse abzüglich volumenabhängiger Kosten) 212,9 265,2 821,1 907,9 665,5 701,4 Personalaufwand - 55,9 - 53,3 - 133,6 - 129,5 - 180,9 - 165,8 Abschreibung und Wertminderungsaufwand - 13,8 - 12,5 - 48,2 - 42,2 - 32,5 - 26,8 Sonstige betriebliche Aufwendungen - 56,9 - 82,6 - 194,0 - 216,0 - 134,7 - 133,4 Operative Kosten - 126,6 - 148,4 - 375,8 - 387,7 - 348,1 - 326,0 Beteiligungsergebnis 4,9 8,6 - 4,72) - 1,43) - 0,5 - 0,3 Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 91,2 125,4 440,6 518,8 316,9 375,1 Finanzergebnis - 2,7 - 1,9 - 125,54) 0,65) - 3,4 - 1,8 Ergebnis vor Steuern (EBT) 88,5 123,5 315,1 519,4 313,5 373,3 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 8,5 13,0 73,6 48,0 59,2 47,2 Mitarbeiter (am 31.12.) 436 448 1.034 999 1.816 1.749 EBIT-Marge (%)7) 42,8 47,3 53,7 57,1 47,6 53,5 scroll Market Data & Analytics Summe aller Segmente Konsolidierung der Innenumsätze1) 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € Umsätze mit fremden Dritten 234,4 236,4 2.145,3 2.233,3 0 0 Innenumsätze 29,5 35,5 35,0 42,1 - 35,0 - 42,1 Summe Umsatzerlöse 263,9 271,9 2.180,3 2.275,4 - 35,0 - 42,1 Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft 0 0 52,0 75,1 0 0 Sonstige betriebliche Erträge 3,1 3,9 23,7 65,4 - 12,0 - 8,4 Gesamterlöse 267,0 275,8 2.256,0 2.415,9 - 47,0 - 50,5 Volumenabhängige Kosten - 34,2 - 28,9 - 323,7 - 294,5 47,0 50,5 Nettoerlöse (Gesamterlöse abzüglich volumenabhängiger Kosten) 232,8 246,9 1.932,3 2.121,4 0 0 Personalaufwand - 43,8 - 37,2 - 414,2 - 385,8 0 0 Abschreibung und Wertminderungsaufwand - 10,5 - 9,9 - 105,0 - 91,4 0 0 Sonstige betriebliche Aufwendungen - 53,8 - 53,0 - 439,4 - 485,0 0 0 Operative Kosten - 108,1 - 100,1 - 958,6 - 962,2 0 0 Beteiligungsergebnis - 4,0 - 3,3 - 4,3 3,6 0 0 Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 120,7 143,5 969,4 1.162,8 0 0 Finanzergebnis - 1,1 - 0,7 - 132,7 - 3,8 0 0 Ergebnis vor Steuern (EBT) 119,6 142,8 836,7 1.159,0 0 0 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 4,3 5,0 145,6 113,2 0 0 Mitarbeiter (am 31.12.) 418 392 3.704 3.588 0 0 EBIT-Marge (%)7) 51,8 58,1 50,2 54,8 k.A. k.A. scroll Konzern 2012 Mio. € 2011 Mio. € Umsätze mit fremden Dritten 2.145,3 2.233,3 Innenumsätze 0 0 Summe Umsatzerlöse 2.145,3 2.233,3 Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft 52,0 75,1 Sonstige betriebliche Erträge 11,7 57,0 Gesamterlöse 2.209,0 2.365,4 Volumenabhängige Kosten - 276,7 - 244,0 Nettoerlöse (Gesamterlöse abzüglich volumenabhängiger Kosten) 1.932,3 2.121,4 Personalaufwand - 414,2 - 385,8 Abschreibung und Wertminderungsaufwand - 105,0 - 91,4 Sonstige betriebliche Aufwendungen - 439,4 - 485,0 Operative Kosten - 958,6 - 962,2 Beteiligungsergebnis - 4,3 3,6 Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 969,4 1.162,8 Finanzergebnis - 132,7 - 3,8 Ergebnis vor Steuern (EBT) 836,7 1.159,0 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 145,66) 113,26) Mitarbeiter (am 31.12.) 3.704 3.588 EBIT-Marge (%)7) 50,2 54,8 1) In der Konsolidierung der Innenumsätze wird die Eliminierung von konzerninternen Umsätzen und Zwischengewinnen gezeigt. 2) Enthält Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 10,8 Mio. €, die auf die Beteiligung an der Quadriserv Inc. entfallen 3) Enthält Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 17,2 Mio. €, die auf die Beteiligung an der Bombay Stock Exchange Ltd. entfallen 4) Enthält Verluste aus der Folgebewertung von Verbindlichkeiten gegenüber der SIX Group AG in Höhe von 27,4 Mio. € 5) Enthält Gewinne aus der Folgebewertung von Verbindlichkeiten gegenüber der SIX Group AG in Höhe von 77,4 Mio. € 6) Ohne Geschäfts- oder Firmenwerte 7) Die EBIT-Marge ermittelt sich aus dem EBIT dividiert durch die Nettoerlöse. Im Berichtsjahr fiel kein außerplanmäßiger Wertminderungsaufwand an (2011: null). Zahlungsunwirksame Wertberichtigungen auf Forderungen und Ausbuchungen von uneinbringlichen Forderungen stammen aus folgenden Segmenten: Aufteilung der Wertberichtigung und Ausbuchung von Forderungen scroll 2012 Mio. € 2011 Mio. € Xetra 0 0,4 Eurex 0 0,2 Clearstream 0,4 0 Market Data & Analytics 0,3 0,6 Summe 0,7 1,2 Das Geschäftsmodell der Gruppe Deutsche Börse und aller ihrer Segmente ist auf einen international agierenden Teilnehmerkreis ausgerichtet; die Preise werden nicht nach der Herkunft der Teilnehmer differenziert. Deshalb ist es aus Preis-, Margen- und Risikogesichtspunkten unwesentlich, ob Umsatzerlöse mit nationalen oder internationalen Teilnehmern erwirtschaftet werden. Die Risiken und Erträge aus den Aktivitäten der Tochtergesellschaften innerhalb des wirtschaftlichen Umfelds der Europäischen Währungsunion (EWU) unterscheiden sich auf Basis der zu berücksichtigenden Faktoren zur Bestimmung von Informationen über geografische Regionen nach IFRS 8 nicht wesentlich voneinander. Daher hat die Gruppe Deutsche Börse folgende Segmente identifiziert: Eurozone, übriges Europa, Amerika und Asien-Pazifik. Die Zuordnung der Umsatzerlöse zu den einzelnen Regionen erfolgt nach Sitz des Kunden, während Investitionen und langfristige Vermögenswerte nach Sitz des Unternehmens und die Mitarbeiter je nach Standort den Regionen zugeordnet werden. Wie oben beschrieben basiert die Zuordnung der Erlöse auf der Rechnungsadresse des unmittelbaren Kunden. Dies bedeutet bespielsweise, dass Umsätze mit einem amerikanischen Investor, der ein Produkt mit asiatischem Underlying über ein europäisches Clearingmitglied handelt, als europäische Umsätze klassifiziert werden. Daher berichtet die Gruppe Deutsche Börse zusätzlich zu den Umsätzen mit Kunden aus der Region Asien/Pazifik auch Umsätze mit Produkten, die auf Underlyings aus dem asiatisch-pazifischen Raum basieren. Zu diesen gehören z. B. der südkoreanische KOSPI-Index, der auf Eurex gehandelt wird, Abwicklungs- und Verwahrservices für Wertpapiere, die von asiatischen Gesellschaften emittiert werden, und Indexprodukte wie die STOXX China Total Market Indizes. Darüber hinaus erzielt die Gruppe Nettozinserträge mit den Einlagen von asiatischen Kunden. Insgesamt belief sich das Geschäft im asiatisch-pazifischen Raum auf zusätzlich 36,3 Mio. € im Jahr 2012 (2011: 34,2 Mio. €). Informationen über geografische Regionen scroll Umsatzerlöse Investitionen3) 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2011 Mio. € Eurozone 1.076,81) 1.103,11) 133,6 105,5 Übriges Europa 727,81) 806,41) 5,3 1,1 Amerika 295,11) 290,51) 6,5 6,5 Asien/Pazifik 80,6 75,4 0,2 0,1 Summer aller Regionen 2.180,3 2.275,4 145,6 113,2 Konsolidierung Innenumsätze - 35,0 - 42,1 Konzern 2.145,3 2.233,3 145,6 113,2 scroll Langfristige Vermögenswerte Anzahl Mitarbeiter 2012 Mio. € 2011 Mio. € 2012 2011 Eurozone 1.442,72) 1.382,92) 2.652 2.613 Übriges Europa 579,92) 585,22) 633 557 Amerika 1.488,52) 1.483,92) 308 324 Asien/Pazifik 0,8 1,0 111 94 Summer aller Regionen 3.511,92) 3.453,0 3.704 3.588 Konsolidierung Innenumsätze Konzern 3.511,92) 3.453,0 3.704 3.588 1) Darunter Länder, in denen mehr als 10 Prozent der Umsatzerlöse generiert wurden: Großbritannien (2012: 571,0 Mio. €; 2011: 625,9 Mio. €), Deutschland (2012: 571,0 Mio. €; 2011: 579,8 Mio. €) und USA (2012: 285,1 Mio. €; 2011: 278,3 Mio. €) 2) Darunter Länder, in denen mehr als 10 Prozent der langfristigen Vermögenswerte bestehen: USA (2012: 1.488,5 Mio. €; 2011: 1.483,9 Mio. €), Deutschland (2012: 1.266,0 Mio. €; 2011: 1.256,7 Mio. €) und die Schweiz (2012: 573,2 Mio. €, 2011: 582,0 Mio. €) 3) Ohne Geschäfts- oder Firmenwerte 36. Finanzrisikomanagement Im zusammengefassten Lagebericht (siehe Erläuterungen im Risikobericht, der Teil des zusammengefassten Lageberichts ist) beschreibt die Gruppe Deutsche Börse ausführlich die gemäß IFRS 7 erforderlichen qualitativen Angaben wie die Art und Weise der Entstehung von Risiken aus Finanzinstrumenten sowie Ziele, Strategien und Verfahren zur Steuerung der Risiken. Finanzielle Risiken treten in der Gruppe Deutsche Börse hauptsächlich in Form von Kreditrisiken und in einem sehr geringen Umfang in Form von Marktpreisrisiken auf. Sie werden mittels des ökonomischen Kapitalkonzepts quantifiziert (siehe detaillierte Angaben hierzu im Risikobericht). Das ökonomische Kapital wird mit einem Konfidenzniveau von 99,98 Prozent für eine Haltedauer von einem Jahr beurteilt. Das ökonomische Kapital wird mit dem Haftungskapital der Gruppe nach Berücksichtigung immaterieller Vermögenswerte verglichen, um ihre Fähigkeit zu ermitteln, extreme, unerwartete Verluste aufzufangen. Das ökonomische Kapital für finanzwirtschaftliche Risiken wird jeweils zum Ende eines jeden Monats berechnet und lag zum 31. Dezember 2012 bei 184 Mio. €. Es wird hauptsächlich durch das Kredit-risiko bestimmt. Das ökonomische Kapital für Kreditrisiken wird auf täglicher Basis ermittelt. Die Gruppe evaluiert fortlaufend ihre Risikosituation. Aus heutiger Sicht ist für den Vorstand keine Gefährdung des Fortbestands der Gruppe erkennbar. Kreditrisiken Kreditrisiken entstehen in der Gruppe Deutsche Börse aus den folgenden Positionen: Klassifizierung der Finanzinstrumente scroll Segment Konzernanhang Buchwerte – maximale Risikoposition Sicherheiten Betrag zum 31.12.2012 Mio. € Betrag zum 31.12.2011 Mio. € Betrag zum 31.12.2012 Mio. € Betrag zum 31.12.2011 Mio. € Besicherte Geldanlagen Tagesgeld gegen Sicherungsübereignung von Wertpapieren Eurex1) 1.499,9 1.000,0 1.601,9 1.064,3 Verzinsliche Forderungen Clearstream 13 0 175,0 0 167,2 Reverse Repurchase Agreements Eurex1) 5.287,5 5.736,2 5.316,72) 5.972,12) Clearstream 16 2.847,4 5.567,8 2.842,63)4) 5.586,53)4) Gruppe1) 133,2 510,0 135,2 516,9 9.768,0 12.989,0 9.896,4 13.307,0 Unbesicherte Geldanlagen Geldmarktgeschäfte – Zentralbanken Eurex1) 12.862,7 7.178,0 0 0 Clearstream 16 6.530,7 3.551,0 0 0 Geldmarktgeschäfte – andere Kontrahenten Eurex1) 29,6 154,4 0 0 Clearstream 16 1.198,9 2.356,5 0 0 Gruppe1) 14,9 101,5 0 0 Guthaben auf Nostrokonten Clearstream 16 1.975,4 1.810,9 0 0 Gruppe1) 264,3 106,6 0 0 Sonstige festverzinsliche Wertpapiere Clearstream 13 5,8 87,8 0 0 Variabel verzinsliche Anleihen Clearstream 13 1.504,2 1.383,9 0 0 Gruppe 13, 18 5,05) 4,0 0 0 Fondsvermögen Eurex 13 8,8 0 0 0 24.400,3 16.734,6 0 0 Kredite zur Abwicklung von Wertpapiertransaktionen Technische Überziehungskredite Clearstream 16 228,4 559,6 k.A.6) k.A.6) Automated Securities Fails Financing7) Clearstream 741,3 723,5 800,4 992,2 ASLplus-Wertpapierleihe7) Clearstream 38.043,9 38.497,0 38.071,3 40.228,2 39.013,6 39.780,1 38.871,7 41.220,4 Summe 73.181,9 69.503,7 48.768,1 54.527,4 Sonstige Forderungen Sonstige Ausleihungen Gruppe 0,1 0,6 0 0 Sonstige Vermögenswerte Gruppe 93,5 126,15) 0 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Gruppe 211,8 224,3 0 0 Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen Gruppe 2,1 2,7 0 0 Forderungen an sonstige nahe stehende Unternehmen und Personen Gruppe 0,9 5,1 0 0 Zinsforderungen Clearstream 16 2,0 10,4 0 0 310,4 369,2 0 0 Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (zentraler Kontrahent) 34.864,78) 42.189,58) 45.881,29)10) 51.306,99)10) Derivative Finanzinstrumente 14 0,5 46,7 0 0 Finanzielle Garantien7) 11,7 0 0 0 Summe 108.369,2 112.109,1 94.649,3 105.834,3 1) In den Positionen „Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung“ sowie „Kassenbestand und sonstige Bankguthaben“ ausgewiesen 2) Davon 0 €an Zentralbanken weiterverpfändet (2011: 503,0 Mio. €) 3) Davon 443,8 Mio. €an Zentralbanken weiterverpfändet (2011: 2.832,7 Mio. €) 4) Summe des Marktwertes von erhaltenen Sicherheitsleistungen in Barmitteln (0 Mio. €; 2011: 22,5 Mio. €) und in Wertpapieren (2.842,6 Mio. €; 2011: 5.564,0 Mio. €) aus Reverse Repurchase Agreements 5) Der Betrag enthält Sicherheitsleistungen in Höhe von 5,0 Mio. €(2011: 5,1 Mio. €). 6) Der Bestand an hinterlegten Sicherheiten ist nicht direkt einer Inanspruchnahme zugeordnet, sondern wird im Rahmen der gesamten Geschäftsbeziehung und der eingeräumten Limits bestimmt. 7) Nicht in der Bilanz abgebildete Positionen 8) Nettowert aller Margin-Anforderungen von Geschäften, die am Bilanzstichtag abgeschlossen waren: Diese Zahl stellt die risikoorientierte Betrachtung der Eurex Clearing AG dar, während der Buchwert der Bilanzposition „Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG“ den Bruttobetrag der offenen Trades gemäß IAS 32 zeigt. 9) Sicherheitenwert von als Sicherheitsleistung verwahrten Barmitteln und Wertpapieren, der den Nettowert aller Margin-Anforderungen abdeckt 10) Der Betrag enthält den Clearingfonds in Höhe von 1.402,3 Mio. €(2011:1.064,4 Mio. €). Geldanlagen Die Gruppe Deutsche Börse ist Kreditrisiken im Zusammenhang mit der Anlage liquider Finanzmittel ausgesetzt. Die Gruppe beugt solchen Risiken durch eine – soweit möglich – besicherte Anlage kurzfristiger Gelder vor, z. B. in Form von Reverse Repurchase Agreements. Gemäß den Treasury-Richtlinien gelten als Sicherheiten ausschließlich Anleihen mit einem Mindestrating von AA–, die von Regierungen oder supranationalen Institutionen begeben oder garantiert werden. Der Marktwert der im Rahmen von Reverse Repurchase Agreements erhaltenen Wertpapiere (Teil-konzern Clearstream, Eurex Clearing AG und Deutsche Börse AG) belief sich auf 8.273,6 Mio. €(2011: 12.053,0 Mio. €). Der Clearstream-Teilkonzern und die Eurex Clearing AG sind berechtigt, die erhaltenen Wertpapiere an ihre Zentralbanken weiterzuverpfänden. Der Marktwert der im Rahmen von Reverse Repurchase Agreements erhaltenen und an Zentralbanken weiterverpfändeten Wertpapiere belief sich zum 31. Dezember 2012 auf 443,8 Mio. €(2011: 3.335,7 Mio. €). Die Vertragsbedingungen basieren auf anerkannten bilateralen Rahmenverträgen. Unbesicherte Geldanlagen sind nur bei Kontrahenten mit einwandfreier Bonität im Rahmen eingeräumter Kontrahentenlimits bzw. in Form von Anlagen in Geldmarktfonds oder andere Publikumsfonds sowie in US-Staatsanleihen oder Kommunalobligationen mit Laufzeiten von weniger als zwei Jahren zulässig. Der Clearstream-Teilkonzern bewertet die Bonität der Kontrahenten mit Hilfe eines internen Rating-Systems. Die übrigen Gruppengesellschaften verwenden extern verfügbare Ratings. Ein Teil der von Clearstream als zur Veräußerung verfügbar gehaltenen festverzinslichen Anlageinstrumente und Anleihen mit variablem Zinssatz ist an Zentralbanken verpfändet und dient als Sicherheit für die erhaltenen Settlement-Kreditlinien. Der Marktwert der verpfändeten Wertpapiere belief sich zum 31. Dezember 2012 auf 1.352,0 Mio. €(2011: 1.431,1 Mio. €). Kredite zur Abwicklung von Wertpapiertransaktionen Clearstream räumt den Kunden technische Überziehungskredite ein, um die Effizienz des Settlement zu maximieren. Diese Settlement-Kreditlinien unterliegen gruppeninternen Bonitätsprüfungen. Die Kreditlinien können nach Ermessen der Gesellschaften des Clearstream-Teilkonzerns jederzeit widerrufen werden und sind zum weit überwiegenden Teil besichert. Sie beliefen sich zum 31. Dezember 2012 auf 87,6 Mrd. €(2011: 102,3 Mrd. €). Hierin enthalten sind 2,8 Mrd. €(2011: 3,2 Mrd. €), die unbesichert sind; bei diesem Teil handelt es sich hauptsächlich um Linien mit Zentralbanken und anderen staatlich garantierten Stellen. Die effektiven Außenstände am Ende jedes Geschäftstages stellen in der Regel einen kleinen Teil der Kreditlinien dar und beliefen sich zum 31. Dezember 2012 auf 228,4 Mio. €(2011: 559,6 Mio. €); siehe Erläuterung 16. Ferner verbürgt Clearstream die Risiken, die durch das von Clearstream den Kunden angebotene „Automated Securities Fails Financing“-Programm entstehen. Dies gilt jedoch nur für besicherte Risiken. Sind keine Sicherheiten vorhanden, wird das Risiko von Dritten abgesichert. Zum 31. Dezember 2012 beliefen sich die im Rahmen dieses Programms erbrachten Garantien auf 741,3 Mio. €(2011: 723,5 Mio. €). Zum 31. Dezember 2012 belief sich das Volumen der von verschiedenen Kontrahenten im Rahmen des Wertpapierleihesystems ASLplus an die Clearstream Banking S.A. ausgeliehenen Wertpapiere auf 38.043,9 Mio. €(2011: 38.497,0 Mio. €). Diese Wertpapiere sind vollständig an andere Kontrahenten weitergegeben. Die Sicherheitsleistungen, die die Clearstream Banking S.A. im Zusammenhang mit diesen Ausleihungen erhalten hat, betrugen 38.071,3 Mio. €(2011: 40.228,2 Mio. €). In den Jahren 2011 und 2012 kam es bei keiner der beschriebenen Geschäftsarten zu Verlusten aus Kreditgeschäften. Sonstige Forderungen Handels-, Abwicklungs- und Depotentgelte werden in der Regel per Lastschrift zeitnah eingezogen. Entgelte für andere Dienstleistungen wie die Bereitstellung von Daten und Informationen werden überwiegend per Überweisung beglichen. Infolge des Ausfalls von Kunden sind Forderungen, die Handelsentgelte sowie Bereitstellungsentgelte für Daten und IT-Dienstleistungen in Höhe von 2,2 Mio. €(2011: 1,8 Mio. €) betreffen, voraussichtlich uneinbringlich. Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (zentraler Kontrahent) Zur Absicherung des Risikos der Eurex Clearing AG für den Fall eines Ausfalls eines Clearingmitglieds verpflichten sich die Clearingmitglieder gemäß den Clearingbedingungen zu täglichen bzw. untertägigen Sicherheitsleistungen in Geld oder Wertpapieren (Margins) in der von der Eurex Clearing AG festgelegten Höhe. Darüber hinausgehende Sicherheitsmechanismen der Eurex Clearing AG sind detailliert im Risikobericht erläutert. Die Summe der eingeforderten Margins aus den getätigten Geschäften betrug (nach Sicherheitsabschlag) zum Bilanzstichtag 34.864,7 Mio. €(2011: 42.189,5 Mio. €). Tatsächlich wurden Sicherheiten in einer Gesamthöhe von 45.881,2 Mio. €(2011: 51.306,9 Mio. €) hinterlegt. Zusammensetzung der Sicherheiten der Eurex Clearing AG scroll Sicherheitenwert zum 31.12.2012 Mio. € Sicherheitenwert zum 31.12.2011 Mio. € Sicherheiten in Geld (Bardepots)1) 19.447,4 13.858,0 Sicherheiten in Wertpapieren und Wertrechten2)3) 26.433,8 37.448,9 Summe 45.881,2 51.306,9 1) Der Betrag enthält den Clearingfonds in Höhe von 680,3 Mio. € (2011: 242,8 Mio. €). 2) Der Betrag enthält den Clearingfonds in Höhe von 722,0 Mio. € (2011: 821,6 Mio €). 3) Der Sicherheitenwert wird aus dem Marktwert abzüglich eines Sicherheitenabschlags (Haircut) ermittelt. Im Gegensatz zur risikoorientierten Nettobetrachtung der Transaktionen über den zentralen Kontrahenten werden in der Bilanz die Bruttobeträge ausgewiesen, da die Regelungen von IAS 32 zur Saldierung nicht erfüllt werden. Zur Zusammensetzung dieser Bilanzposition siehe den Abschnitt „Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (zentraler Kontrahent)“ in Erläuterung 3. Für eine Analyse des Buchwertes in Höhe von 178.056,5 Mio. € zum 31. Dezember 2012 (2011: 183.618,1 Mio. €) siehe Erläuterung 15. Kreditrisikokonzentrationen Aufgrund des Geschäftsmodells der Gruppe Deutsche Börse und der sich daraus ergebenden Geschäftsbeziehungen zu einem großen Teil des Finanzsektors konzentrieren sich die Kreditrisiken auf den Finanzsektor. Die mögliche Konzentration von Kreditrisiken auf einzelne Kontrahenten wird durch Kreditlimits für Kontrahenten begrenzt. Die aufsichtsrechtlichen Anforderungen, wie jene im Zusammenhang mit der Großkredit- und Millionenkreditverordnung (GroMiKV, eine Verordnung zur Regelung umfangreicher Engagements und Kredite ab 1,5 Mio. €) in Deutschland und den entsprechenden Gesetzen in Luxemburg gemäß Neufassung des CSSF-Rundschreibens Nr. 06/273, werden grundsätzlich eingehalten. Die deutschen und luxemburgischen Bestimmungen beruhen auf den EU-Richtlinien 2006/48/EC und 2006/49/EC (bekannt als CRD) in der Neufassung von 2009, die mit Wirkung vom 31. Dezember 2010 in Kraft traten. Siehe auch Erläuterung 20 für Ausführungen zu den aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen. Zur Aufdeckung von Kreditkonzentrationsrisiken führt die Gruppe Deutsche Börse VaR-Berechnungen durch. Im Jahr 2012 wurden keine nennenswerten Kreditkonzentrationen festgestellt. Das ökonomische Kapital für Kreditrisiken wird auf täglicher Basis ermittelt und betrug 184 Mio. € zum 31. Dezember 2012 (2011: 226 Mio. €). Marktpreisrisiken Im Zuge der Jahresplanung verlangen die Treasury-Richtlinien der Gruppe Deutsche Börse, alle Risiken aus Fremdwährungen im Nettoertrag durch Devisentermingeschäfte abzusichern, sofern das unbesicherte Risiko 10 Prozent des Konzern-EBIT übersteigt. Fremdwährungsrisiken, die weniger als 10 Prozent des EBIT betragen, können ebenfalls abgesichert werden. Im Jahresverlauf wird das tatsächliche Fremdwährungsrisiko anhand der jeweils aktuellen EBIT-Prognose überwacht. Für den Fall eines Überschreitens der 10-Prozent-Schwelle wird der übersteigende Betrag abgesichert. Darüber hinaus sehen die Richtlinien vor, dass unterjährig auftretende offene Nettopositionen in Fremdwährungen geschlossen werden, sofern sie 15,0 Mio. € übersteigen. Wie im Vorjahr wurden diese Richtlinien eingehalten; es gab zum 31. Dezember 2012 keine bedeutenden Nettobestände in Fremdwährungen. Fremdwährungsrisiken resultieren für die Gruppe überwiegend aus betrieblichen Erlösen und Aufwendungen in US-Dollar sowie aus auf US-Dollar lautenden Bilanzpositionen der ISE. Hinzu kommt jener Teil der Umsatzerlöse und Zinserträge abzüglich Aufwendungen von Clearstream, welche direkt oder indirekt in US-Dollar erwirtschaftet werden. Zum 31. Dezember 2012 betrug der Anteil der ISE-Umsatzerlöse am Segment Eurex 22 Prozent (2011: 20 Prozent). Zudem generiert das Segment Clearstream 9 Prozent seiner Umsatzerlöse und Zinserträge (2011: 8 Prozent), die mittelbar oder unmittelbar in US-Dollar erzielt werden. Unternehmenstransaktionen, bei denen aus der Zahlung des Kaufpreises Fremdwährungsrisiken resultieren, werden grundsätzlich abgesichert. Ihre Beteiligung an der ISE sichert die Gruppe mittels festverzinslicher, auf US-Dollar lautender Schuldtitel teilweise gegen Fremdwährungsrisiken ab. Diese Beteiligung (besichertes Grundgeschäft) stellt eine Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb dar. Zu ihrer Absicherung wurden auf US-Dollar lautende Wertpapiere im Nennwert von 460,0 Mio. US$ ausgegeben, die als Sicherungsinstrumente designiert sind. Zinsrisiken entstehen darüber hinaus aus der Fremdfinanzierung von Unternehmenstransaktionen. Die Akquisition der ISE wurde durch vorrangiges Fremdkapital und Hybridinstrumente finanziert. Das vorrangige Fremdkapital resultiert aus der Emission von auf Euro und US-Dollar lautenden, über die Laufzeit festverzinslichen Schuldtiteln mit Fälligkeiten zwischen fünf und zwölf Jahren. Die ausgegebenen Hybridinstrumente weisen für die ersten fünf Jahre eine feste Verzinsung auf. Sofern keine Kündigung erfolgt, wird der Kupon neu festgesetzt. Im Oktober 2012 hat die Deutsche Börse AG erfolgreich eine Unternehmensanleihe im Umfang von 600 Mio. € platziert, die im Wesentlichen zur Refinanzierung eines Teils der ausstehenden langfristigen Finanzverbindlichkeiten dient. Aktienkursrisiken ergeben sich in begrenztem Umfang aus Contractual Trust Arrangements (CTAs) und aus der Versorgungskasse von Clearstream in Luxemburg. Zudem bestehen Aktienkursrisiken aufgrund von strategischen Beteiligungen an anderen Börsenbetreibern. Für Marktpreisrisiken, die im Zusammenhang mit der Anlage oder Aufnahme von Geldern durch Zins- und Währungsschwankungen sowie durch die Absicherung von Unternehmenstransaktionen entstehen können, wird das ökonomische Kapital zum Ende jedes Monats ermittelt. Zum 31. Dezember 2012 lag das ökonomische Kapital für Marktpreisrisiken bei 1 Mio. € (2011: 7 Mio. €). Für strategische Beteiligungen, die nicht in den VaR für Marktpreisrisiken einbezogen sind, wurden im Geschäftsjahr 2012 Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 13,3 Mio. € (2011: 20,2 Mio. €) erfolgswirksam erfasst. Liquiditätsrisiken Liquiditätsrisiken bestehen für die Gruppe aufgrund möglicher Schwierigkeiten, fällige Finanzierungen wie bspw. Commercial Paper und bilaterale und syndizierte Kredite zu erneuern. Zudem kann die möglicherweise erforderliche Finanzierung unerwarteter Ereignisse zu einem Liquiditätsrisiko führen. Die Geldanlagen der Gruppe sind überwiegend kurzfristiger Natur, um bei einem solchen Finanzierungsbedarf Liquidität zu gewährleisten. Bei der Eurex Clearing AG sind Kundenbarguthaben und Anlagen, die nur in begrenztem Umfang Laufzeiten von bis zu einem Monat haben können, überwiegend fristenkongruent, während der Clearstream-Teilkonzern Kundengelder für maximal ein Jahr unter strenger Kontrolle festgelegter Mismatch- und Zinslimits anlegen darf (siehe Erläuterung 31 für einen Überblick über die Fälligkeitenstruktur). Befristete Anlagen können als Reverse Repurchase Agreements gegen hochliquide, bei der Luxemburger Zentralbank hinterlegbare Sicherheiten durchgeführt und bei Bedarf als Liquiditätspuffer verwendet werden. Vertraglich vereinbarte Kreditlinien scroll Gesellschaft Kreditlinienzweck Währung Betrag zum 31.12.2012 Mio. Betrag zum 31.12.2011 Mio. Deutsche Börse AG operativ1) - interday € 605,0 605,0 Eurex Clearing AG Geschäftsabwicklung - interday € 670,0 670,0 Geschäftsabwicklung - intraday € 700,0 700,0 Geschäftsabwicklung - interday CHF 200,0 200,0 Clearstream Banking S.A. operativ1) - interday US$ 0 1.000,0 operativ1) - interday € 750,0 0 1) Von den operativen Kreditlinien der Deutsche Börse AG sind 400,0 Mio. € eine Unterlinie aus der operativen Kreditlinie der Clearstream Banking S.A. über 750 Mio. €. Zur Besicherung der täglichen Wertpapierlieferungen zwischen der Euroclear Bank S.A./N.V. und der Clearstream Banking S.A. verfügt Clearstream über eine von einem internationalen Konsortium gestellte Bankgarantie („Letter of Credit“) zu Gunsten der Euroclear Bank. Zum 31. Dezember 2012 betrug diese Garantie 2,75 Mrd. US$ (2011: 2,75 Mrd. US$). Die Euroclear Bank S.A./N.V. stellt ebenfalls eine entsprechende Garantie zu Gunsten der Clearstream Banking S.A. Des Weiteren besteht zur Maximierung der Abwicklungseffizienz ein technischer Überziehungskredit der Eurex Clearing AG bei der Euroclear Bank S.A./N.V. in Höhe von 2,1 Mrd. US$. Das von der Deutsche Börse AG aufgelegte Commercial Paper-Programm bietet flexible und kurzfristige Finanzierungsmöglichkeiten von bis zu 2,5 Mrd. € in verschiedenen Währungen. Zum Jahresende waren keine Commercial Paper im Umlauf (2011: keine Commercial Paper). Die Clearstream Banking S.A. hat ebenfalls ein Commercial Paper-Programm im Umfang von 1,0 Mrd. € aufgelegt, das zur Beschaffung zusätzlicher kurzfristiger Liquidität dient. Zum 31. Dezember 2012 waren Commercial Paper im Nennwert von 208,4 Mio. € emittiert (2011: 204,3 Mio. €). Die Rating-Agenturen Fitch und Standard & Poor’s haben die bestehenden Kredit-Ratings der Konzerngesellschaften im Laufe des Berichtsjahres bestätigt. Allerdings hat Standard & Poor’s das Rating der Deutsche Börse AG am 20. Dezember 2012 aufgrund des schwächeren Geschäftsumfelds um einen negativen Ausblick ergänzt. Zudem hat Fitch Ratings das „AA“-Rating für die Clearstream Banking S.A. am 1. Februar 2013 aufgrund höherer operativer Risiken um einen negativen Ausblick ergänzt. Die Deutsche Börse AG war zum 31. Dezember 2012 eines von nur zwei im DAX gelisteten Unternehmen, die über ein „AA“-Rating der Agentur Standard & Poor’s verfügten. Zum 31. Dezember 2012 wurde das Commercial Paper-Programm der Deutsche Börse AG mit dem bestmöglichen kurzfristigen Rating von A–1+ versehen. 37. Finanzielle Verpflichtungen und sonstige Risiken Die Konzernaufwendungen für langfristig abgeschlossene Verträge stellen sich in den kommenden Geschäftsjahren für Wartungsverträge sowie für sonstige Verträge wie folgt dar: Aufteilung der sonstigen finanziellen Verpflichtungen scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Bis 1 Jahr 49,9 49,7 1 bis 5 Jahre 63,4 51,5 Länger als 5 Jahre 9,5 8,9 Summe 122,8 110,1 Im Zusammenhang mit dem Kooperationsvertrag zwischen der SIX Swiss Exchange AG und der Deutsche Börse AG bezüglich der Beteiligung beider Parteien an der Scoach Holding S.A. hat die Deutsche Börse AG bei Beendigung der Kooperation nach Zeitablauf bzw. Kündigung des Vertrags das Recht und die Verpflichtung, die Scoach Holding S.A. (einschließlich der mittelbaren Beteiligung an der Scoach Europa AG, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Scoach Holding S.A.) als alleinige Aktionärin zu behalten. Aus dieser Verpflichtung ergibt sich eine Eventualverpflichtung der Deutsche Börse AG gegenüber der SIX Swiss Exchange AG, eine Ausgleichszahlung zu leisten, sofern die Nettofinanzverbindlichkeiten und die nicht betriebsnotwendigen Aktiva der Scoach Holding S.A. (einschließlich der Scoach Europa AG) höher sind als die der Scoach Schweiz AG, die von der SIX Swiss Exchange AG übernommen wird. Im umgekehrten Fall entsteht eine Verpflichtung der SIX Swiss Exchange AG gegenüber der Deutsche Börse AG. Die SIX Swiss Exchange AG hat die Kündigung des Kooperationsvertrags im Dezember 2012 mit Wirkung zum 30. Juni 2013 erklärt. Mit der Kündigung des Kooperationsvertrags wird das Joint Venture zum 30. Juni 2013 und die eingebrachten Märkte an die Muttergesellschaften zurück übertragen. Andere Rechtsstreitigkeiten und Haftungsrisiken Eventualverbindlichkeiten können aus gegenwärtigen Verpflichtungen und möglichen Verpflichtungen aus Ereignissen in der Vergangenheit entstehen. Die Gruppe Deutsche Börse bildet Rückstellungen für den potenziellen Eintritt von Verlusten nur, wenn eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem Ereignis in der Vergangenheit entsteht, die wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führt und die verlässlich geschätzt werden kann. Zur Bestimmung, für welches Verfahren die Möglichkeit eines Verlusts mehr als unwahrscheinlich ist, und wie der mögliche Verlust daraus geschätzt wird, berücksichtigt die Gruppe Deutsche Börse eine Vielzahl von Faktoren, einschließlich der Art des Anspruchs und des zugrunde liegenden Sachverhalts, des Stands und des Hergangs der einzelnen Verfahren, der Erfahrung der Gruppe Deutsche Börse, vorausgehende Vergleichsgespräche (soweit bereits geführt) sowie Gutachten und Einschätzungen von Rechtsberatern. Gleichwohl ist es möglich, dass bis zur Freigabe des Konzernabschlusses für ein Verfahren eine verlässliche Schätzung nicht erfolgen kann und insoweit die Bildung einer Rückstellung unterbleibt. Eurex Clearing AG vs. Lehman Brothers Bankhaus AG Am 26. November 2012 erhob der Insolvenzverwalter der Lehman Brothers Bankhaus AG (LBB AG), Dr. Michael C. Frege, vor dem Landgericht Frankfurt am Main Klage gegen die Eurex Clearing AG. Herr Dr. Frege verlangt auf Grundlage des deutschen Insolvenzrechts von der Eurex Clearing AG die Rückgewähr eines Betrags in Höhe von 113,5 Mio. € sowie die Zahlung eines weiteren Betrags in Höhe von rund 1,0 Mio. € zzgl. Zinsen in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz auf den Gesamtbetrag seit dem 13. November 2008. Die Eurex Clearing AG hält die Forderung für unbegründet und verteidigt sich gegen die Klage des Insolvenzverwalters. Am Morgen des 15. September 2008 zahlte die LBB AG der Eurex Clearing AG einen Betrag von 113,5 Mio. €. Die LBB AG stellte hiermit eine Sicherheit (untertägiger Sicherheitseinschuss) für die Lehman Brothers International (Europe) (LBIE) im Rahmen der zugrunde liegenden Clearingvereinbarung zwischen der LBIE und der Eurex Clearing AG; die LBB AG führte die Zahlung in ihrer Eigenschaft als Korrespondenzbank des ehemaligen Clearingmitglieds LBIE durch. Am 15. September 2008 wurde in Großbritannien ein Verfahren zur Insolvenzvermeidung („administration proceedings“) im Hinblick auf die LBIE eröffnet; im Laufe desselben Tages verhängte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ein Moratorium über die LBB AG. Am 13. November 2008 wurde das Insolvenzverfahren gegen die LBB AG eröffnet. Clearstream Banking S.A. vs. OFAC Die US-amerikanische Exportkontrollbehörde, das sog. Office of Foreign Assets Control (OFAC), hat die Clearstream Banking S.A. (Clearstream) kontaktiert, weil sie bestimmte Wertpapierübertragungen innerhalb des Abwicklungssystems der Clearstream im Jahr 2008 nach den US-amerikanischen Handelssanktionsvorschriften gegen den Iran untersucht. Mit diesen Übertragungen wurde die Entscheidung der Clearstream aus dem Jahr 2007 umgesetzt, die Konten ihrer iranischen Kunden zu schließen. OFAC war im Vorfeld über die Schließung dieser Konten informiert worden. OFAC hat gegenüber Clearstream nunmehr angeregt, die Angelegenheit im Detail zu besprechen und entsprechend dem bei der OFAC üblichen Verfahren im Wege einer vergleichsweisen Einigung zu erledigen. Clearstream hat daraufhin am 9. Januar 2013 beschlossen, Vergleichsverhandlungen mit der OFAC aufzunehmen. OFAC hat Clearstream ihre vorläufige Einschätzung bezüglich der Ermittlungen mitgeteilt. Die vorläufige Einschätzung der OFAC lautet, dass (1) im Jahr 2008 im Zusammenhang mit den vorgenannten Wertpapierübertragungen US-amerikanische Handelssanktionen offenbar verletzt worden sein können und (2) die OFAC, wenn sie eine Mitteilung über eine noch zu verhängende Geldbuße erließe, in dieser Mitteilung als Geldbuße einen Betrag von ungefähr 340 Mio. US$ ausweisen würde. Diese Einschätzung wurde Clearstream von der OFAC lediglich zu Diskussionszwecken genannt und kann sich in Abhängigkeit vom Ausgang der Gespräche mit der OFAC wesentlich zugunsten von Clearstream ändern. Eine abschließende Entscheidung hat OFAC bisher weder hinsichtlich des Vorliegens eines Verstoßes noch hinsichtlich der Höhe der Geldbuße getroffen. Ein Vergleich mit der OFAC würde keine Feststellung eines Verstoßes durch Clearstream beinhalten. Clearstream ist nach wie vor der Überzeugung, dass sie sämtliche US-amerikanischen Vorschriften über Handelssanktionen befolgt hat und hält den von der OFAC genannten vorläufigen Betrag für nicht gerechtfertigt und überhöht. Clearstream begrüßt, dass sie Gelegenheit erhält, in detaillierte Gespräche mit der OFAC über die Tatsachen und Gründe einzutreten, warum eine Geldbuße nicht verhängt werden sollte oder, wenn Einigung über eine Vergleichszahlung erzielt wird, warum dieser Betrag weit niedriger ausfallen sollte. Bis zur Freigabe dieses Konzernabschlusses lässt sich die Höhe einer Zahlung, auch unter Berücksichtigung von Expertenmeinungen und unterschiedlichen Bewertungsmethoden, für die Gruppe Deutsche Börse nicht zuverlässig schätzen (auch nicht innerhalb einer Bandbreite); dementsprechend wurde in Übereinstimmung mit IAS 37.26 keine Rückstellung gebildet. Diese Vorgehensweise reflektiert die bis zur Freigabe des Konzernabschlusses vorliegenden Erkenntnisse; sie kann sich im Zeitablauf, insbesondere mit Fortgang des Verfahrens respektive Aufnahme von Vergleichsverhandlungen, ändern. Peterson vs. Clearstream Banking S.A., Citibank NA et al. Aufgrund einer Zivilklage gegen den Iran erlangten die Kläger im September 2007 vor einem US-amerikanischen Gericht ein Versäumnisurteil gegen den Iran. Im Juni 2008 leiteten die Kläger aus diesem Urteil am United States District Court for the Southern District of New York ein Vollstreckungsverfahren ein, bei dem sie bestimmte Kundenpositionen im Sammeldepot der Clearstream Banking S.A. bei ihrer US-Depotbank, Citibank NA, einfrieren ließen. Der wirtschaftlich Berechtigte der eingefrorenen Positionen soll angeblich eine iranische Regierungsstelle sein. Im Einklang mit ihren Aufgaben als Depotstelle verteidigte sich die Clearstream gegen diese Zwangsverfügung, indem sie einen Antrag einreichte, diese Verfügung aus verschiedenen Gründen aufzuheben. Im Oktober 2010 leiteten die Kläger ein Übertragungsverfahren ein, um die Übergabe der zurückgehaltenen Positionen an die Kläger zu erwirken. Die Clearstream in Luxemburg erhielt am 7. Januar 2011 eine von den Klägern ergänzte Klageschrift. Diese Klage ist direkt gegen die Clearstream gerichtet und beläuft sich auf einen Schadenersatz von 250 Mio. US$ in Verbindung mit einem angeblich betrügerischen Transfer eingefrorener Positionen. Im Sommer 2011 bezog Citibank NA andere potenzielle Vollstreckungsgläubiger des Iran in den Rechtsstreit ein. Auf Anweisung des Gerichts reichte die Clearstream erneut einen Antrag auf Aufhebung der Zwangsverfügung ein. Dieser erneute Antrag ist noch vor Gericht anhängig. Am 7. Dezember 2011 reichten die Kläger eine zweite ergänzte Klageschrift ein, in der sie weitere Schadenersatzforderungen gegen die Clearstream und andere in Höhe von 2 Mrd. US$ stellten und einen vom Gericht festzulegenden Strafschadenersatz („punitive damages“) sowie die Bezahlung der Rechtsanwaltshonorare forderten. Die Clearstream erachtet die gegen sie gerichtete Klage als rechtlich und sachlich unbegründet und wird zu gegebener Zeit im Laufe des Gerichtsverfahrens den Nachweis dafür erbringen. Die Clearstream beabsichtigt, sich im Falle eines Gerichtsverfahrens – im Einklang mit ihren Aufgaben als Depotstelle – mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. Heiser vs. Clearstream Banking S.A. Neben dem bestehenden Vollstreckungsverfahren im Fall Peterson strengten weitere Kläger (die Heiser-Kläger) im März 2011 in Verbindung mit der Vollstreckung eines anderen Urteils der Heiser-Kläger gegen Iran am United States District Court for the Southern District of New York ein Verfahren auf Eigentumsüberlassung an. Die Heiser-Kläger klagen auf Überlassung der oben erwähnten Kundenbestände, die im Wertpapiersammelkonto von der Clearstream Banking S.A. bei ihrer US-Depotbank gehalten werden. Die Heiser-Kläger sind als Interpleader in den Peterson-Fall aufgenommen worden und der Heiser-Fall ist seit der Verfügung bestimmter anhängiger Anträge im Peterson-Fall rechtshängig. Die Clearstream Banking S.A. wird sich – im Einklang mit ihren Verpflichtungen als Depotstelle – mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen diese Forderungen zur Wehr setzen, sollte dieses Verfahren fortgesetzt werden. CBOE vs. ISE Am 12. November 2012 reichte die Chicago Board Options Exchange (CBOE) eine Patentverletzungsklage gegen die International Securities Exchange (ISE) ein. Die CBOE fordert hierin Schadenersatz in Höhe von 525 Mio. US$ für eine behauptete Verletzung von drei Patenten auf Verfahren zur Begrenzung von Market-Maker-spezifischen Risiken. Die ISE ist der Auffassung, dass die Schadenersatzklage der CBOE unbegründet ist, da sie sowohl in sachlicher als auch in rechtlicher Hinsicht keine Grundlage hat. Die ISE beabsichtigt, sich in diesem Gerichtsverfahren mit allen Mitteln zu verteidigen. Im November 2006 hatte die ISE ihrerseits eine Patentverletzungsklage gegen die CBOE eingereicht. In diesem noch andauernden Rechtsstreit, in dem am 11. März 2013 die Hauptverhandlung beginnt, fordert die ISE Schadenersatz in Höhe von 475 Mio. US$ wegen Verletzung eines ISE-Patents auf ein Verfahren zum Betrieb eines automatisierten Handelssystems. Zusätzlich zu den oben und in früheren Veröffentlichungen erwähnten Sachverhalten ist die Gruppe Deutsche Börse von Zeit zu Zeit in verschiedene Rechtsstreitigkeiten involviert, die sich aus dem Verlauf ihres normalen Geschäfts ergeben. Die Gruppe Deutsche Börse bildet Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und aufsichtsrechtliche Angelegenheiten, wenn aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige Verpflichtung besteht, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. In solchen Fällen kann sich ein Verlustrisiko ergeben, das höher ist als die entsprechenden Rückstellungen. Wenn die oben genannten Bedingungen nicht erfüllt sind, bildet die Gruppe Deutsche Börse keine Rückstellungen. Wenn sich eine Rechtsstreitigkeit oder eine aufsichtsrechtliche Angelegenheit entwickelt, bewertet die Gruppe Deutsche Börse kontinuierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind. Die Gruppe Deutsche Börse kann eventuell nicht absehen, wie hoch der mögliche Verlust oder die Verlustspanne im Hinblick auf diese Angelegenheiten sein wird. Auf der Basis aktuell verfügbarer Informationen geht die Gruppe Deutsche Börse insgesamt nicht davon aus, dass das Ergebnis eines dieser Verfahren die Finanzzahlen erheblich beeinträchtigen wird. 38. Leasingverhältnisse Finanzierungsleasing-Verhältnisse Weder zum 31. Dezember 2012 noch zum 31. Dezember 2011 ergaben sich für die Gruppe Deutsche Börse Mindest-Leasingzahlungen aus Finanzierungsleasing-Verhältnissen. Operating-Leasingverhältnisse (als Leasingnehmer) Die Gruppe Deutsche Börse hat Mietverträge abgeschlossen, die aufgrund ihres wirtschaftlichen Gehaltes als Operating-Leasingverhältnisse zu qualifizieren sind, sodass der Leasinggegenstand dem Leasinggeber zuzurechnen ist. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Gebäude sowie IT-Hard- und -Software. Mindest-Leasingzahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Bis 1 Jahr1) 68,8 73,6 1 bis 5 Jahre1) 176,6 189,3 Länger als 5 Jahre1) 151,0 194,0 Summe 396,4 456,9 1) Die erwarteten Zahlungen in US-Dollar wurden mit dem Stichtagskurs zum 31. Dezember 2012 in Euro umgerechnet. Im Berichtsjahr wurden Mindest-Leasingzahlungen in Höhe von 72,1 Mio. € (2011: 65,0 Mio. €) als Aufwand erfasst. Für Untermietverträge und bedingte Mieten fiel im Berichtsjahr kein Aufwand an. Die Operating-Leasingverträge für Gebäude, die zum Teil untervermietet werden, haben eine maximale Restlaufzeit von 13 Jahren. Die Verträge enden in der Regel automatisch nach Ablauf der Vertragslaufzeit. Für einige Verträge bestehen Mietverlängerungsoptionen. Erwartete Erträge aus Untermietverträgen scroll 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Bis 1 Jahr 1,0 1,4 1 bis 5 Jahre 1,0 1,7 Summe 2,0 3,1 39. Aktientantiemeprogramm, Stock Plan und Mitarbeiterbeteiligungsprogramm Aktientantiemeprogramm (ATP) und Stock Plan Im Berichtsjahr legte die Gesellschaft eine weitere Tranche des ATP-Programms auf. Um am ATP-Programm teilzunehmen, muss ein Berechtigter einen Bonus erdient haben. Die Anzahl der Aktienbezugsrechte für leitende Angestellte ergibt sich aus dem individuell und leistungsabhängig festgelegten ATP-Bonusbetrag für das Geschäftsjahr und dessen Division durch den durchschnittlichen Börsenpreis (Xetra-Schlusskurs) der Aktie der Deutsche Börse AG im vierten Quartal des jeweiligen Geschäftsjahres. Weder der umgerechnete ATP-Bonus noch die Aktienbezugsrechte werden zum Zeitpunkt der Festlegung des Bonus geleistet. Vielmehr erfolgen die Leistungen üblicherweise zwei Jahre nach ihrer Gewährung (sog. Wartezeit). Innerhalb dieser Frist können die Berechtigten keine Aktionärsrechte (insbesondere das Recht auf eine Dividende und auf die Teilnahme an der Hauptversammlung) geltend machen. Die aus dem ATP resultierenden Ansprüche der Berechtigten werden am ersten Börsenhandelstag, der auf den letzten Tag der Wartezeit folgt, ermittelt. Dazu wird der an diesem Tag aktuelle Börsenkurs (Schlussauktionspreis der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse) mit der Anzahl der Aktienbezugsrechte multipliziert. Zur Ermittlung der Anzahl der Aktienbezugsrechte für den Vorstand wird seit dem 1. Januar 2010 ein abweichendes Verfahren angewandt, das im Folgenden erläutert wird. Um die Anzahl der Aktienbezugsrechte für den Vorstand aus der ATP-Tranche 2010 sowie allen folgenden Tranchen zu ermitteln, legt der Aufsichtsrat zu Beginn jedes Geschäftsjahres den 100-Prozent-Zielwert der Aktientantieme für jedes Vorstandsmitglied als Eurobetrag fest. Aus dem vom Aufsichtsrat zu Beginn eines jeden Geschäftsjahres festgelegten 100-Prozent-Zielwert der Aktientantieme ergibt sich für jedes Vorstandsmitglied die entsprechende Anzahl virtueller Aktien aus der Division des Aktientantieme-Zielwertes durch den durchschnittlichen Börsenpreis (Xetra-Schlusskurs) der Aktie der Deutsche Börse AG der letzten zwei Kalendermonate vor dem Monat, in dem der Aufsichtsrat den Beschluss über den Aktientantieme-Zielwert trifft. Ein Anspruch auf Auszahlung einer eventuellen Aktientantieme entsteht erst nach einem Performance-Zeitraum von drei Jahren. Dabei wird das Jahr, in dem der 100-Prozent-Zielwert der Aktientantieme festgelegt wird, als erstes Performance-Jahr gewertet. Der spätere Auszahlungsbetrag der Aktientantieme für den Vorstand bemisst sich nach der Entwicklung von zwei Erfolgsparametern während des Performance-Zeitraums: zum einen der relativen Entwicklung des Total Shareholder Return der Aktie der Deutsche Börse AG im Vergleich zum Total Shareholder Return des STOXX Europe 600 Financials Index als Peer Group und zum anderen der Entwicklung des Aktienkurses der Deutsche Börse AG. Dieser wird zur Ermittlung der Aktientantieme mit der Anzahl der virtuellen Aktien am Ende der Performance-Periode multipliziert. Der für die Ermittlung der Barzahlungsansprüche der Vorstandsmitglieder aus der Aktientantieme relevante Aktienkurs ergibt sich als Durchschnittskurs der Aktie der Deutsche Börse AG (Xetra-Schlusskurs) der letzten beiden vollen Kalender-monate vor Ablauf des Performance-Zeitraums. Am 20. April 2009 hat die luxemburgische Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) ein Rundschreiben für die Vergütungspolitik im Bankensektor publiziert, das Schlüsselaspekte von Vergütungspraktiken im Rahmen einer nachhaltig ausgerichteten Unternehmensführung adressiert sowie deren Implementierung im Tagesgeschäft der Banken unterstützt. Gemäß dem Rundschreiben ist jedes Unternehmen aus dem Bankensektor angehalten, eine Vergütungspolitik einzuführen, die im Einklang mit der Unternehmensstrategie, den Unternehmenszielen und -werten sowie den langfristigen Interessen der finanziellen Unternehmung, der Kunden und der Investoren steht und die Risikoposition des Unternehmens möglichst gering hält. Im Zusammenhang mit diesem Rundschreiben haben die Clearstream-Gesellschaften in Luxemburg ihr Vergütungssystem für die Vorstände überarbeitet und einen sog. Stock Plan eingeführt. Der Ausübungsprozess dieses Stock Plan sieht die Zuteilung eines Aktienbonus zum Ende eines jeden Geschäftsjahres vor, der in drei gleich großen Tranchen mit Fälligkeit nach einem, zwei bzw. drei Jahren ausgezahlt wird. Für die Ansprüche aus dem Stock Plan besteht eine Verpflichtung zum Barausgleich. Die Anzahl der Aktienbezugsrechte aus dem Stock Plan ergibt sich aus dem individuell und leistungsabhängig festgelegten Bonusbetrag für jedes Vorstandsmitglied und dessen Division durch den durchschnittlichen Börsenpreis (Xetra-Schlusskurs) der Aktie der Deutsche Börse AG im vierten Quartal des jeweiligen Geschäftsjahres. Aufgrund der vertraglich vorgeschriebenen stufenweisen Ausübung des Aktienbonus ist dieser in drei separate Tranchen aufgeteilt, die in Abhängigkeit von der jeweiligen Restlaufzeit mit den korrespondierenden Parametern des Aktientantiemeprogramms für leitende Angestellte bewertet werden. Im April 2012 hat die Eurex Frankfurt AG eine Sondervergütung für ihre Vorstandsmitglieder in Form einer separaten ATP-Tranche mit einer Laufzeit von 21 Monaten aufgelegt. Die Deutsche Börse AG hat für die Aktientantieme der leitenden Angestellten aus den Tranchen 2010 bis 2012 ein Wahlrecht, ob sie den Anspruch eines Berechtigten in Aktien oder bar erfüllt; für die im Jahr 2013 fälligen Ansprüche aus der Tranche 2010 hat die Gesellschaft im Berichtsjahr die Erfüllung in bar beschlossen. Für die Aktientantieme des Vorstands aus den neu aufgelegten ATP-Tranchen 2010, 2011 und 2012 sowie für alle künftig für den Vorstand aufgelegten Aktientantiemen und für den Stock Plan für die Vorstände der Clearstream-Gesellschaften besteht die Verpflichtung zu einer Erfüllung der Ansprüche in bar. Für die Ermittlung des beizulegenden Marktwertes (Fair Value) der Aktienbezugsrechte gemäß IFRS 2 verwendet die Gesellschaft ein angepasstes Black-Scholes-Modell (Merton-Modell). Bewertungsparameter der ATP-Aktienbezugsrechte scroll Tranche 2012 Tranche 20111) Tranche 2010 Laufzeit bis 31.01.2015 31.01.2013– 31.01.2015 31.01.2013 Risikoloser Zins % - 0,04 - 0,04 – 0,02 0,02 Volatilität der Aktie der Deutsche Börse AG % 31,50 8,90 – 31,50 8,90 Dividendenrendite % 4,54 4,54 4,54 Ausübungspreis € 0 0 0 1) Die ATP-Tranche 2011 enthält auch die ATP-Stücke für die Vorstände der luxemburgischen Gesellschaften aus dem Stock Plan sowie die ATP-Stücke für die Vorstände der Eurex Frankfurt AG, die mit abweichenden Parametern bewertet werden. Das Bewertungsmodell berücksichtigt keine Ausübungshürden. Die verwendeten Volatilitäten entsprechen den laufzeitkongruenten Marktvolatilitäten vergleichbarer Optionen. Bewertung der ATP-Aktienbezugsrechte scroll Anzahl zum 31.12.20121) Stück Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG zum 31.12.2012 € Innerer Wert/ Bezugsrecht2) € Beizulegender Zeitwert/ Bezugsrecht2) € Tranche 2010 177.564 46,21 46,21 46,03 Tranche 2011 198.834 46,21 46,21 42,11 – 46,03 Tranche 2012 109.4023) 46,21 46,21 42,11 Summe 485.800 scroll Erfüllungsverpflichtung Mio. € Kurzfristige Rückstellung zum 31.12.2012 Mio. € Langfristige Rückstellung zum 31.12.2012 Mio. € Tranche 2010 8,2 8,0 0 Tranche 2011 8,8 0,3 5,3 Tranche 2012 4,6 0 1,4 Summe 21,6 8,3 6,7 1) Am 31. Dezember 2012 gab es keine ausübungsfähigen ATP-Aktienbezugsrechte. 2) Zum Bilanzstichtag 3) Da die Aktienbezugsrechte der Tranche 2012 für die leitenden Angestellten erst im Geschäftsjahr 2013 gewährt werden, kann sich die für den Bilanzstichtag angegebene Anzahl noch nachträglich ändern. Im Berichtsjahr wurden die Aktienbezugsrechte des Aktientantiemeprogramms 2009 nach Ablauf der Wartezeit ausgeübt. Der durchschnittliche Ausübungspreis nach Ablauf der Wartezeit betrug 47,33 € für die Tranche 2009. Für die ATP-Tranchen 2009, 2010 und 2011 wurden im Berichtsjahr im Rahmen von Abfindungen ATP-Stücke an ausgeschiedene Mitarbeiter ausgezahlt. Der durchschnittliche Ausübungspreis betrug 42,37 € für die Tranche 2009, 43,26 € für die Tranche 2010 und 50,10 € für die Tranche 2011. Der Rückstellungsbetrag für das Aktientantiemeprogramm ergibt sich aus der Bewertung der Anzahl der Aktienbezugsrechte mit dem Fair Value des Schlussauktionspreises der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse zum Bilanzstichtag und dessen ratierlicher Erfassung über den Erdienungszeitraum. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2012 wurden Rückstellungen in Höhe von 15,0 Mio. € ausgewiesen (31. Dezember 2011: 13,9 Mio. €). Davon sind 6,7 Mio. € langfristig (2011: 7,6 Mio. €). Von den Gesamtrückstellungen in Höhe von 15,0 Mio. € entfielen 5,9 Mio. € auf Mitglieder des Vorstands (2011: 4,0 Mio. €). Der Gesamtaufwand für die Aktienbezugsrechte betrug im Berichtsjahr 8,7 Mio. € (2011: 7,7 Mio. €). Davon entfiel auf zum Bilanzstichtag aktive Mitglieder des Vorstands ein Aufwand von 3,7 Mio. € (2011: 1,9 Mio. €). Zur Anzahl der Aktienbezugsrechte, die Vorstandsmitgliedern zugeteilt werden, siehe auch den Vergütungsbericht. Entwicklung der Anzahl der zugeteilten ATP-Aktienbezugsrechte scroll Anzahl zum 31.12.2011 Abgänge Tranche 2010 Abgänge Tranche 2011 Zugänge Tranche 2012 Ausgeübte Bezugsrechte Verwirkte Bezugsrechte Stand zum 31.12.2012 An Vorstandsmitglieder 178.707 2.3771) 2.7221) 69.514 37.401 0 205.721 An leitende Angestellte 440.082 0 66.899 39.888 128.391 4.601 280.079 Summe 618.789 2.377 69.621 109.4022) 165.792 4.601 485.800 1) Hierbei handelt es sich um einen Rückgang der ATP-Stückzahlen, bedingt durch einen Rückgang des TSR gegenüber dem 100-Prozent-Wert zum Zeitpunkt der Zuteilung der Tranche. 2) Da die Aktienbezugsrechte der Tranche 2012 für die leitenden Angestellten erst im Geschäftsjahr 2013 gewährt werden, kann sich die für den Bilanzstichtag angegebene Anzahl noch nachträglich ändern. Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Group Share Plan, GSP) Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse, die nicht dem Vorstand oder den oberen Führungsebenen angehören, haben im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms die Möglichkeit, Aktien der Deutsche Börse AG mit einem Abschlag auf den Ausgabepreis von 30 bzw. 40 Prozent zu zeichnen. Dieser Nachlass ist von der Leistungsbeurteilung und der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit der betreffenden Mitarbeiter abhängig. Im Rahmen der GSP-Tranche für das Jahr 2012 konnten die teilnahmeberechtigten Mitarbeiter bis zu 100 Aktien der Gesellschaft erwerben. Die erworbenen Aktien müssen mindestens zwei Jahre gehalten werden. In den Jahren 2004 bis 2006 erhielten GSP-Teilnehmer für jede erworbene GSP-Aktie zusätzlich eine Aktienoption, die sie nach zwei Jahren mit einem festen Aufschlag auf den Ausgabepreis ausüben konnten. Die Optionen der verbliebenen GSP-Tranche 2006 sind zum 30. Juni 2012 nach Ablauf der Laufzeit des Programms verfallen, da der Ausübungspreis der Option über dem Schlussauktionspreis der Deutsche Börse-Aktie lag. Im Berichtsjahr wurde für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm ein Aufwand von insgesamt 0,6 Mio. € (2011: 0,1 Mio. €) im Personalaufwand ausgewiesen. Entwicklung der Anzahl der zugeteilten GSP-Optionen scroll Stand zum 31.12.2011 Ausgeübte Optionen Verwirkte Optionen Stand zum 31.12.2012 Tranche 2006 44.719 0 44.719 0 ISE Group Share Plan Als Vergütungskomponente mit längerfristiger Anreizwirkung legte das Unternehmen in der Vergangenheit auch für Mitarbeiter des US-amerikanischen Teilkonzerns ISE jährlich eine Tranche des Group Share Plan auf. Die teilnahmeberechtigten Mitarbeiter hatten im Rahmen dieser Tranchen des ISE Group Share Plan die Möglichkeit, eine auf Basis ihres erdienten Bonus zuzüglich einer persönlichen Zuzahlung ermittelte Anzahl von Aktien der Deutsche Börse AG zu erwerben. Die Zahlung des um 90 Prozent ermäßigten Kaufpreises der Aktie erfolgte aus dem gewährten GSP-Bonus und einer Zuzahlung durch den Berechtigten. Für die Aktienbezugsrechte der Tranche 2009 war eine Wartezeit von drei Jahren festgelegt. Weder der GSP-Bonus noch die GSP-Aktienanzahl wurden zum Zeitpunkt der Festlegung des Bonus geleistet. Vielmehr erfolgten die Leistungen für die Tranche 2009 nach Ablauf von zwei Jahren ab dem Zeitpunkt ihrer Gewährung. Innerhalb dieser Frist konnten die Berechtigten keine Aktionärsrechte (insbesondere das Recht auf eine Dividende und auf die Teilnahme an der Hauptversammlung) geltend machen. Die Leistung im Rahmen des Group Share Plan erfolgte in Form einer Aktienzuteilung spätestens 45 Tage nach Ablauf der Wartezeit. Die Differenz zwischen dem durchschnittlichen Kaufpreis und dem reduzierten Zeichnungspreis wurde im Personalaufwand ausgewiesen. Die ISE hat keine weitere Tranche für den ISE Group Share Plan mehr aufgelegt. Die Bezugsrechte der Tranche 2009 wurden nach Ablauf der Wartezeit ausgeübt. Der durchschnittliche Aktienkurs für die ausgeübten 67.064 Bezugsrechte betrug 46,34 €. Entwicklung der Anzahl der zugeteilten ISE GSP-Aktienbezugsrechte scroll Stand zum 31.12.2011 Ausgeübte Bezugsrechte Verwirkte Bezugsrechte Stand zum 31.12.2012 Tranche 2009 67.064 67.064 0 0 Nach Ausübung der Tranche 2009 bestanden zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2012 keine Rücklagen mehr aus dem GSP-Programm der ISE (2011: kurzfristige Rücklagen in Höhe von 2,4 Mio. €). 40. Organe Die Mitglieder der Organe der Gesellschaft sind in den Kapiteln „Vorstand“ und „Aufsichtsrat“ dieses Unternehmensberichts aufgeführt. 41. Corporate Governance Am 10. Dezember 2012 haben Vorstand und Aufsichtsrat die neueste Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz (AktG) abgegeben und den Aktionären auf der Website der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht (siehe auch die „Erklärung zur Unternehmensführung“ in diesem Unternehmensbericht). 42. Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen Als nahe stehend im Sinne von IAS 24 gelten die Organmitglieder der Deutsche Börse AG sowie deren assoziierte Unternehmen, Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und Unternehmen, die von Organmitgliedern beherrscht oder maßgeblich beeinflusst werden. Die Bezüge der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sind im Vergütungsbericht individualisiert ausgewiesen. Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Vorstand 2012 betrug die fixe und variable Vergütung für die Mitglieder des Vorstands einschließlich im Geschäftsjahr gewährter Sachbezüge insgesamt 14,3 Mio. € (2011:14,8 Mio. €). 2012 fielen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung keine Aufwendungen für einmalige Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Vorstandsverhältnisses an (2011: keine). Der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen gegenüber Vorstandsmitgliedern belief sich am 31. Dezember 2012 auf 31,7 Mio. € (2011: 27,3 Mio. €). Es wurden Aufwendungen in Höhe von 1,4 Mio. € (2011: 1,3 Mio. €) als Zuführung zu den Pensionsrückstellungen berücksichtigt. Ehemalige Mitglieder des Vorstands oder ihre Hinterbliebenen Für ehemalige Mitglieder des Vorstands oder ihre Hinterbliebenen beliefen sich die Bezüge 2012 auf 1,6 Mio. € (2011: 1,6 Mio. €). Der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen belief sich am 31. Dezember 2012 auf 41,5 Mio. € (2011: 33,3 Mio. €). Aufsichtsrat Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Berichtsjahr eine Vergütung von insgesamt 2,1 Mio. € (2011: 1,8 Mio. €) erhalten. Sonstige wesentliche Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen Die beiden folgenden Tabellen zeigen die sonstigen wesentlichen Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen. Alle Geschäfte kamen zu marktgerechten Preisen zustande. Wesentliche Beziehungen zu assoziierten Unternehmen scroll Betrag der Geschäftsvorfälle Ausstehende Salden 2012 Mio. € 2011 Mio. € 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Darlehen von der Scoach Holding S.A. an die Deutsche Börse AG im Rahmen des Cash-Poolings 0 0,1 - 13,1 - 11,8 Darlehen von der Scoach Europa AG an die Deutsche Börse AG im Rahmen des Cash-Poolings 0 0 - 0,1 - 0,8 Dienstleistungen der Deutsche Börse AG für die Scoach Europa AG 6,0 5,9 0,4 1,2 Darlehen der Deutsche Börse AG an die Indexium AG 0,2 0,1 01) 0,6 Darlehen der Deutsche Börse AG an die Digital Vega FX Ltd. 0 0 0,1 0 Betrieb der Handels- und Clearingsoftware durch die Deutsche Börse AG für die European Energy Exchange AG und verbundene Unternehmen 9,7 10,1 0,7 0,3 IT-Dienstleistungen und Infrastruktur durch die International Securities Exchange, LLC für die Direct Edge Holdings, LLC2) 0,8 0,7 0,6 0,4 Entwicklung und Betrieb des Systems Link Up Converter durch die Clearstream Services S.A. für die Link Up Capital Markets, S.L. 1,6 1,8 0,2 0,5 Geschäftsbeziehungen im Rahmen der Goldverwahrung zwischen der Clearstream Banking AG und der Deutsche Börse Commodities GmbH - 5,1 - 4,3 - 0,4 - 0,4 Erbringung von Berechnungsdienstleistungen, Bereitstellung von Softwarelösungen für Indizes und Benchmark und Betrieb der hierfür notwendigen Software durch die Indexium AG für die Deutsche Börse AG 0 0 - 2,53) 0 Erbringung von Berechnungsdienstleistungen, Bereitstellung von Softwarelösungen für Indizes und Benchmark und Betrieb der hierfür notwendigen Software durch die Indexium AG für die STOXX Ltd. - 1,4 0 - 1,64) 0 Sonstige Beziehungen zu assoziierten Unternehmen - - - 0,1 0 1) Ausstehender Saldo nach vorgenommenen Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 5,5 Mio. € auf das von der Deutsche Börse AG an die Indexium AG gewährte Darlehen. 2) Die Direct Edge Holdings, LLC wird seit der Wiedererlangung des maßgeblichen Einflusses am 9. Februar 2012 wieder als assoziiertes Unternehmen eingestuft. 3) Davon Rückstellung für Entwicklungskosten in Höhe von 1,5 Mio. € 4) Davon Rückstellungen für Entwicklungskosten in Höhe von 1,3 Mio. € Wesentliche Beziehungen zu sonstigen nahe stehenden Unternehmen scroll Betrag der Geschäftsvorfälle Ausstehende Salden 2012 Mio. € 2011 Mio. € 31.12.2012 Mio. € 31.12.2011 Mio. € Büro- und administrative Dienstleistungen der Eurex Zürich AG für die SIX Swiss Exchange AG1) 0 28,0 k.A. 5,0 Im Rahmen der Akquisition bereitgestelltes Darlehen der SIX Group AG für die STOXX Ltd. und hierfür angefallene Zinsen1) 0 - 0,3 k.A. - 6,2 Büro- und administrative Dienstleistungen der SIX Group AG für die STOXX Ltd.1) 2,2 - 1,3 k.A. - 1,3 Büro- und administrative Dienstleistungen der SIX Swiss Exchange AG für die Eurex Zürich AG1) - 2,3 - 8,4 k.A. - 1,1 Büro- und administrative Dienstleistungen der SIX Swiss Exchange AG für die Eurex Frankfurt AG1) - 2,0 - 7,2 k.A. - 0,2 Erlösweiterleitung der Eurex-Entgelte von der Eurex Zürich AG an die SIX Swiss Exchange AG1) k.A. k.A. k.A. - 16,5 Betrieb und Entwicklung von Xontro durch die Deutsche Börse AG für die BrainTrade Gesellschaft für Börsensysteme mbH 9,6 12,3 0,9 2,0 Betrieb des Parketthandelssystems durch die BrainTrade Gesellschaft für Börsensysteme mbH für die Deutsche Börse AG 2,4 4,9 0 - 0,3 1) Am 30. April 2012 hat die SIX Group AG ihre restlichen Anteile an der Eurex Zürich AG an die Deutsche Börse AG verkauft. Seither wird die SIX Group AG mit ihren verbundenen Unternehmen im Sinne des IAS 24 nicht mehr als nahe stehend betrachtet. Geschäfte mit Personen in Schlüsselpositionen Personen in Schlüsselpositionen sind Personen, die für die Planung, Leitung und Überwachung der Tätigkeiten der Gruppe Deutsche Börse direkt oder indirekt zuständig und verantwortlich sind. Für die Gruppe Deutsche Börse zählen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats für Zwecke des IAS 24 zu Personen in Schlüsselpositionen. Im Rahmen der geplanten Transaktion der Gruppe Deutsche Börse mit der NYSE Euronext hat die Deutsche Börse AG mit der Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, und Mayer Brown LLP, Washington, Verträge über den Bezug von Beratungsdienstleistungen abgeschlossen. In der Berichtsperiode waren zwei Mitglieder des Aufsichtsrats der Deutsche Börse AG gleichzeitig in Schlüsselpositionen dieser Gesellschaften tätig. Im Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2012 hat die Gruppe Deutsche Börse in Zusammenhang mit dieser Transaktion insgesamt 1,1 Mio. € (2011: 3,0 Mio. €) für Beratungsleistungen an die Deutsche Bank AG und Mayer Brown LLP gezahlt. Darüber hinaus besteht zwischen der Deutsche Börse AG und der Richard Berliand Limited, dessen Executive Director Herr Richard Berliand gleichzeitig Mitglied des Aufsichtsrats der Deutsche Börse AG ist, ein Vertrag über den Bezug von Beratungsdienstleistungen. Wesentliche Inhalte dieses Vertrags umfassen Strategien für eine wettbewerbsorientierte Positionierung des neuen Clearinggeschäfts der Deutsche Börse AG im Marktumfeld sowie Beratungsdienstleistungen im Zusammenhang mit wesentlichen strategischen Projekten. Im Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2012 hat die Gruppe Deutsche Börse Zahlungen in Höhe von 42,5 T € (2011: 161,4 T €) für den Bezug von Beratungsdienstleistungen an die Richard Berliand Limited geleistet. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG erhielten im Geschäftsjahr 2012 Gehälter (ohne Aufsichtsratsvergütungen) von insgesamt 0,7 Mio. € (2011: 0,5 Mio. €). Die Gesamtsumme setzt sich aus den jeweiligen Gesamtbruttobeträgen für diejenigen Arbeitnehmervertreter zusammen, die im Berichtsjahr Gehälter von der Deutsche Börse AG bezogen. Weitere Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen Im Rahmen der in Erläuterung 2 dargestellten Transaktion zwischen der Deutsche Börse AG und der SIX Swiss Exchange AG war vereinbart, dass der Deutsche Börse AG mit Wirkung zum 1. Januar 2012 die Eurex-Umsätze und -Gewinne in voller Höhe zufließen; bis zu diesem Datum war im Konzernabschluss der Deutsche Börse AG ein wirtschaftlicher Anteil von 85 Prozent enthalten. Im Gegenzug erhielt die SIX Swiss Exchange AG ein Entgelt von 295,0 Mio. € in bar und 5.286.738 Anteile an der Deutsche Börse AG. 43. Anteilseigner Gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG sind Angaben über das Bestehen von Beteiligungen zu machen, die nach § 21 Abs. 1 oder Abs. 1a des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) dem Unternehmen mitgeteilt worden sind. Der folgenden Tabelle können die zum 11. März 2013 meldepflichtigen Beteiligungen entnommen werden, die der Gesellschaft mitgeteilt wurden. Die Angaben wurden jeweils der zeitlich letzten Mitteilung eines Meldepflichtigen an die Gesellschaft entnommen. Sämtliche Veröffentlichungen durch die Gesellschaft über Mitteilungen von Beteiligungen im Berichtsjahr und darüber hinaus bis zum 11. März 2013 stehen auf www.deutsche-boerse.com/ir_aktuelles zur Verfügung. Es wird darauf hingewiesen, dass die Angaben zu der Beteiligung in Prozent und in Stimmrechten zwischenzeitlich überholt sein können. Die Gesellschaft hat die folgenden Mitteilungen gemäß § 21 WpHG erhalten: scroll Meldepflichtiger Sitz und Staat, in dem sich der Sitz oder Wohnort des Meldepflichtigen befindet Datum des Erreichens, Über- oder Unterschreitens Über-/Unterschreitung (+/–) Meldeschwelle Deutsche Börse AG Frankfurt am Main, Deutschland 17.02.2012 + 3,00 % BlackRock Advisors Holdings, Inc. New York, USA 01.12.2009 + 3,00 % BlackRock Financial Management, Inc. New York, USA 14.04.2011 + 5,00 % BlackRock Holdco 2, Inc. Delaware, USA 14.04.2011 + 5,00 % Black Rock Group Limited London, Großbritannien 07.12.2012 + 3,00 % BlackRock, Inc. New York, USA 12.04.2011 + 5,00 % Royal Bank of Scotland Group plc Edinburgh, Großbritannien 16.05.2011 - 3,00 % Royal Bank of Scotland N.V. Amsterdam, Niederlande 16.05.2011 - 3,00 % BR Jersey International Holdings, L.P. St. Helier, Jersey, Kanalinseln 08.02.2012 + 3,00 % BlackRock International Holdings, Inc. New York, USA 02.08.2012 + 3,00 % RFS Holdings B.V. Amsterdam, Niederlande 16.05.2011 - 3,00 % RBS Holdings N.V. Amsterdam, Niederlande 16.05.2011 - 3,00 % Capital Research and Management Company Los Angeles, USA 01.10.2011 - 3,00 % Franklin Mutual Advisers, LLC Washington, USA 12.10.2011 - 3,00 % Sun Life of Canada (U.S.) Financial Services Holdings, Inc. Boston, USA 19.12.2011 - 3,00 % Sun Life Financial (U.S.) Investments LLC Wellesley Hills, USA 19.12.2011 - 3,00 % Sun Life Financial (U.S.) Holdings, Inc. Wellesley Hills, USA 19.12.2011 - 3,00 % Sun Life Global Investments Inc. Toronto, Kanada 19.12.2011 - 3,00 % Sun Life Assurance Company of Canada – U.S. Operations Holdings, Inc. Wellesley Hills, USA 19.12.2011 - 3,00 % Sun Life Financial Inc. Toronto, Kanada 19.12.2011 - 3,00 % Massachusetts Financial Services Company (MFS) Boston, USA 19.12.2011 - 3,00 % Credit Suisse Group AG Zürich, Schweiz 23.05.2012 - 5,00 % Credit Suisse Securities (Europe) Limited London, Großbritannien 23.05.2012 - 5,00 % The Capital Group Companies Los Angeles, USA 02.10.2012 - 5,00 % Morgan Stanley Delaware, USA 29.05.2012 - 5,00 % Morgan Stanley International Holdings Delaware, USA 29.05.2012 - 5,00 % Morgan Stanley International Limited London, Großbritannien 29.05.2012 - 5,00 % Morgan Stanley Group Europe London, Großbritannien 29.05.2012 - 5,00 % Morgan Stanley UK Group London, Großbritannien 29.05.2012 - 5,00 % Morgan Stanley & Co International Plc London, Großbritannien 29.05.2012 - 5,00 % Deka Bank Deutsche Girozentrale Frankfurt am Main, Deutschland 11.05.2012 + 5,00 % Credit Suisse AG Zürich, Schweiz 23.05.2012 - 5,00 % Credit Suisse Investments UK London, Großbritannien 23.05.2012 - 5,00 % Credit Suisse Investment Holdings UK London, Großbritannien 23.05.2012 - 5,00 % Warburg Invest Kapitalanlagegesellschaft Hamburg, Deutschland 21.05.2012 - 3,00 % scroll Meldepflichtiger Zurechnung gemäß §§ 22, 25 und 25a WpHG Beteiligung in % Beteiligung in Stimmrechten Deutsche Börse AG k. A. 4,94 % 9.533.068 BlackRock Advisors Holdings, Inc. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 3,35 % 6.526.163 BlackRock Financial Management, Inc. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 5,04 % 9.821.174 BlackRock Holdco 2, Inc. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 5,04 % 9.821.174 Black Rock Group Limited § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 3,00030 % 5.790.525 BlackRock, Inc. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 5,01 % 9.773.982 Royal Bank of Scotland Group plc 1,50344 % der Stimmrechte nach § 22 Abs. 1 Satz 1 WpHG und 0,00006 % der Stimmrechte nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 1,50350 % 2.931.849 Royal Bank of Scotland N.V. k. A. 1,50344 % 2.931.719 BR Jersey International Holdings, L.P. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 3,58 % 6.981.055 BlackRock International Holdings, Inc. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 3,58 % 6.981.055 RFS Holdings B.V. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG 1,50344 % 2.931.719 RBS Holdings N.V. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG 1,50344 % 2.931.719 Capital Research and Management Company § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG 2,88 % 5.562.043 Franklin Mutual Advisers, LLC § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG 2,96 % 5.771.503 Sun Life of Canada (U.S.) Financial Services Holdings, Inc. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 2,92 % 5.699.639 Sun Life Financial (U.S.) Investments LLC § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 2,92 % 5.699.639 Sun Life Financial (U.S.) Holdings, Inc. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 2,92 % 5.699.639 Sun Life Global Investments Inc. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 2,92 % 5.699.639 Sun Life Assurance Company of Canada – U.S. Operations Holdings, Inc. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 2,92 % 5.699.639 Sun Life Financial Inc. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 2,92 % 5.699.639 Massachusetts Financial Services Company (MFS) § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG 2,92 % 5.699.639 Credit Suisse Group AG 1,34 % 2.587.486 § 25a WpHG 0,02 % 39.420 § 25 WpHG 0,04 % 71.843 §§ 21, 22 WpHG 1,28 % 2.476.223 Credit Suisse Securities (Europe) Limited §§ 21, 22 WpHG 1,28 % 2.471.378 The Capital Group Companies §§ 21, 22 WpHG 2,75 % 5.310.796 Morgan Stanley 3,54 % 6.834.833 § 25a WpHG 2,31 % 4.462.194 § 25 WpHG 1,17 % 2.253.884 §§ 21, 22 WpHG 0,06 % 118.755 Morgan Stanley International Holdings 1,03 % 1.984.463 § 25 WpHG 1,00 % 1.930.473 §§ 21, 22 WpHG 0,03 % 53.990 Morgan Stanley International Limited § 25 WpHG 0,88 % 1.693.951 Morgan Stanley Group Europe § 25 WpHG 0,88 % 1.693.951 Morgan Stanley UK Group § 25 WpHG 0,88 % 1.693.951 Morgan Stanley & Co International Plc 2,99 % 5.775.662 § 25a WpHG 2,11 % 4.081.711 § 25 WpHG 0,88 % 1.693.951 Deka Bank Deutsche Girozentrale 5,70 % 11.008.669 § 25 WpHG 0,81 % 1.567.000 §§ 21, 22 WpHG 4,89 % 9.441.669 Credit Suisse AG 1,34 % 2.587.486 § 25a WpHG 0,02 % 39.420 § 25 WpHG 0,04 % 71.843 §§ 21, 22 WpHG 1,28 % 2.476.223 Credit Suisse Investments UK §§ 21, 22 WpHG 1,28 % 2.471.378 Credit Suisse Investment Holdings UK §§ 21, 22 WpHG 1,28 % 2.471.378 Warburg Invest Kapitalanlagegesellschaft §§ 21, 22 WpHG 1,61 % 3.108.037 44. Mitarbeiter Mitarbeiter scroll 2012 2011 Im Jahresdurchschnitt beschäftigt 3.654 3.522 Am Bilanzstichtag beschäftigt 3.704 3.588 Mitarbeiterkapazität (Jahresdurchschnitt) 3.416 3.278 Von den im Jahresdurchschnitt beschäftigten Arbeitnehmern gehörten 9 (2011: 8) zu den Managing Directors (ohne Vorstand), 365 (2011: 373) zählten zu den sonstigen leitenden Angestellten und 3.280 (2011: 3.141) zu den Mitarbeitern. Unter Berücksichtigung von Teilzeitkräften betrug die Mitarbeiterkapazität im Jahresdurchschnitt 3.416 (2011: 3.278). Hierzu wird im Übrigen auf den Abschnitt „Mitarbeiter“ im zusammengefassten Lagebericht verwiesen. 45. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Am 5. Februar 2013 hat die Deutsche Börse AG bekanntgegeben, dass der Vorstand vorbehaltlich der Zu-stimmung des Aufsichtsrats plant, die Maßnahmen zur Steigerung der operativen Effizienz zu beschleunigen. Dazu wird die Gesellschaft weitere Potenziale im Umfang von jährlich 70 Mio. € bei Personal- und Sachkosten identifizieren und heben. Damit soll frühzeitig der in den nächsten Jahren erwartete inflationsbedingte Kostenanstieg kompensiert werden. Die Maßnahmen sichern zugleich die notwendigen Freiräume zur Fortführung der Wachstums- und Infrastrukturinvestitionen, mit denen das Unternehmen Chancen aus den strukturellen und regulatorischen Veränderungen an den Finanzmärkten sowie Potenziale in Märkten wie Asien nutzen will. Zugleich stellt sich das Unternehmen weiter auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse ein. Alle Effizienzverbesserungen sollen erstmals im Jahr 2016 voll wirksam werden. Zur Erreichung der Effizienzverbesserungen rechnet die Gesellschaft mit Implementierungskosten in einer Größenordnung von 90 bis 120 Mio. €. Der größte Teil hiervon wird voraussichtlich in Form von Rückstellungen bereits 2013 ergebniswirksam erfasst werden. 46. Zeitpunkt der Freigabe zur Veröffentlichung Der Vorstand der Deutsche Börse AG hat den Konzernabschluss am 11. März 2013 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt. Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Darstellung des Gesamtertrags und -aufwands, Konzernbilanz, Konzern-Kapitalflussrechnung, Konzern-Eigenkapitalentwicklung und Konzernanhang – sowie den zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Ergänzend wurden wir beauftragt zu beurteilen, ob der Konzernabschluss auch den IFRS insgesamt entspricht. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den IFRS insgesamt und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Frankfurt am Main, 13. März 2013 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Braun, Wirtschaftsprüfer Beier, Wirtschaftsprüfer Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat befasste sich im Berichtsjahr intensiv mit der Lage und den Perspektiven des Unternehmens und nahm dabei die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahr: Wir haben den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und die Geschäftsführung der Gesellschaft überwacht. Wir waren in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung eingebunden. Soweit dies nach Gesetz, Satzung oder den Geschäftsordnungen geboten war, haben wir nach gründlicher Prüfung Beschluss gefasst. Insgesamt haben wir acht Sitzungen abgehalten, davon eine außerordentliche und eine konstituierende Sitzung. Zusätzlich gab es zwei Vorbereitungsworkshops und zwei Strategieworkshops. In den Strategieworkshops, die im April und November 2012 stattfanden, haben wir uns intensiv mit den Wachstumsstrategien der Gruppe Deutsche Börse beschäftigt. Die beiden Vorbereitungsworkshops vor der Bilanzsitzung am 19. März und der Budgetsitzung am 10. Dezember 2012 dienten der detaillierten Vorbesprechung der Tagesordnungspunkte dieser Sitzungen. In unseren Sitzungen unterrichtete uns der Vorstand ausführlich, zeitnah sowie entsprechend den gesetzlichen Vorgaben – sowohl schriftlich als auch mündlich – über den Gang der Geschäfte, die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements) sowie über die Strategie und Planung des Unternehmens. Wir erörterten sämtliche für das Unternehmen bedeutende Geschäftsvorgänge auf Basis der Berichte des Vorstands im Plenum und in den Aufsichtsratsausschüssen. Durch die hohe zeitliche Frequenz sowohl der Plenums- als auch der Ausschusssitzungen fand ein intensiver Dialog zwischen Aufsichtsrat und Vorstand statt. Auch in der Zeit zwischen den Sitzungen wurde zu Einzelfragen in schriftlicher Form vom Vorstand berichtet und wurden einzelne Themen in Gesprächen erörtert. Der Vorstandsvorsitzende hat den Aufsichtsratsvorsitzenden darüber hinaus fortlaufend über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage, wesentliche Geschäftsvorfälle, anstehende Entscheidungen sowie langfristige Perspektiven und Überlegungen zu sich möglicherweise anbahnenden Entwicklungen informiert und diese mit ihm erörtert. Mit einer Ausnahme haben alle Mitglieder des Aufsichtsrats an mindestens der Hälfte der Aufsichtsratssitzungen, die während ihrer jeweiligen Mandatsdauer im Jahr 2012 stattfanden, teilgenommen. Herr Lamberti, dessen Mandat mit Ablauf der Hauptversammlung am 16. Mai 2012 endete, war bei mehr als der Hälfte der Aufsichtsratssitzungen, die während seiner Mandatsdauer im Jahr 2012 abgehalten wurden, verhindert. Die durchschnittliche Teilnahmequote im Berichtszeitraum lag bei 91,5 Prozent. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat alle nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnungen zustimmungspflichtigen Maßnahmen vorgelegt und der Aufsichtsrat hat diesen Maßnahmen zugestimmt. Auch im Übrigen hat sich der Aufsichtsrat von der Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit des Handelns des Vorstands überzeugt. Schwerpunkte der Aufsichtsratstätigkeit In den Aufsichtsratssitzungen ließen wir uns vom Vorstandsvorsitzenden im Rahmen des CEO-Berichts, vom Finanzvorstand im Rahmen des CFO-Berichts sowie von den für die einzelnen Geschäftsbereiche zuständigen Vorstandsmitgliedern kontinuierlich über aktuelle Entwicklungen und Initiativen informieren. Dabei wurden sowohl für das Unternehmen relevante Projekte als auch Marktentwicklungen und regulatorische Veränderungen erörtert. Der Schwerpunkt unserer Tätigkeit im Aufsichtsrat lag 2012 auf der strategischen Lagebeurteilung und Ausrichtung der Gruppe Deutsche Börse nach der Untersagung des geplanten Zusammenschlusses mit der NYSE Euronext Inc. durch die Europäische Kommission. Der Aufsichtsrat hat sich wiederholt intensiv sowohl mit den Wachstumsstrategien der einzelnen Geschäftsbereiche als auch mit bereichsübergreifenden Wachstumsstrategien beschäftigt. Darüber hinaus haben wir ein besonderes Augenmerk auf die regulatorischen Entwicklungen auf nationaler und europäischer Ebene gelegt sowie mögliche Auswirkungen auf das Geschäftsmodell erörtert: Insbesondere diskutierten wir die European Market Infrastructure Regulation (EMIR), die Überarbeitung der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II/MiFIR), die Regulierung von Zentralverwahrern, die Kapitaladäquanzrichtlinie (CRD IV) sowie die Finanztransaktionssteuer und die Regulierung des Hochfrequenzhandels auf nationaler Ebene. Regelmäßig wurden wir über die Entwicklung des Aktienkurses der Deutsche Börse AG – auch im Vergleich zu ihren Wettbewerbern – informiert. Ferner berichtete uns der Vorstand über die Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage der Deutsche Börse AG, deren Beteiligungsgesellschaften sowie der Gruppe Deutsche Börse insgesamt. In den Sitzungen des Aufsichtsrats standen im Berichtszeitraum folgende Themen im Vordergrund: In unserer ersten ordentlichen Sitzung im Berichtszeitraum, die am 13. Februar 2012 stattfand, befassten wir uns intensiv mit der Untersagung des geplanten Zusammenschlusses mit der NYSE Euronext Inc. durch die EU-Kommission und mit der strategischen Lagebeurteilung und künftigen Ausrichtung der Gruppe Deutsche Börse. Des Weiteren behandelte der Aufsichtsrat das vorläufige Ergebnis des Geschäftsjahres 2011 sowie den Dividendenvorschlag des Vorstands für das Geschäftsjahr 2011. Zudem beschloss er nach eingehender Erörterung die Höhe der variablen Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2011. Der Aufsichtsrat verabschiedete ferner die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a Handelsgesetzbuch (HGB) sowie den Corporate Governance-Bericht einschließlich des Vergütungsberichts für 2011. In der Sitzung am 19. März 2012 befassten wir uns in Anwesenheit des Abschlussprüfers mit dem Jahresabschluss der Gesellschaft und dem Konzernabschluss 2011 sowie den entsprechenden Lageberichten. Der Jahres- und der Konzernabschluss 2011 wurden gebilligt. Damit folgten wir den Empfehlungen des Finanz- und Prüfungsausschusses, der die Unterlagen bereits zuvor einer intensiven Prüfung unterzogen hatte. Ferner stimmten wir einer überarbeiteten Version des Budgets für das Geschäftsjahr 2012 zu und legten darüber hinaus die Vergütungsstruktur und Vergütungshöhe 2012 sowie die Zielkriterien für die Bartantieme 2012 des Vorstands der Deutsche Börse AG fest. Außerdem stimmten wir der Erhebung einer Klage gegen die Entscheidung der EU-Kommission wegen Untersagung des Zusammenschlussvorhabens mit der NYSE Euronext Inc. zu. Weitere Schwerpunkte der Sitzung waren der Wahlvorschlag an die Hauptversammlung zur Neuwahl des Aufsichtsrats, der Kandidatenvorschlag für den Aufsichtsratsvorsitz, der Vorschlag an die Hauptversammlung zur Änderung der Aufsichtsratsvergütung sowie die Verabschiedung der Tagesordnung für die Hauptversammlung 2012 insgesamt. Außerdem wurde über den Bericht des Aufsichtsrats für 2011 Beschluss gefasst. In der außerordentlichen Sitzung am 23. April 2012 befassten wir uns mit aktuellen Entwicklungen zur paneuropäischen Abwicklungsplattform TARGET2-Securities und deren Auswirkungen auf das Geschäft des Nachhandelssegment Clearstream. Unmittelbar vor der Hauptversammlung informierte uns der Vorstand in der Sitzung am 16. Mai 2012 über die bevorstehende Hauptversammlung. Außerdem präsentierte der Vorstand einen Statusbericht zu aktuellen Entwicklungen. Im direkten Anschluss an die Hauptversammlung fand ebenfalls am 16. Mai 2012 die konstituierende Sitzung des neu gewählten Aufsichtsrats statt. Dabei wählte der Aufsichtsrat Herrn Dr. Joachim Faber zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats und Herrn Gerhard Roggemann erneut zum stellvertretenden Vorsitzenden. Des Weiteren wählte der Aufsichtsrat die Mitglieder der Ausschüsse des Aufsichtsrats sowie deren Vorsitzende, soweit erforderlich. In der Sitzung am 11. Juni 2012 befassten wir uns insbesondere mit bereichsübergreifenden Wachstumsstrategien der Gruppe Deutsche Börse, der Patronatserklärung der Deutsche Börse AG für die Eurex Clearing AG nach dem vollständigen Erwerb aller Anteile an der Eurex Zürich AG von der SIX Group AG und der SIX Swiss Exchange AG sowie der Verlängerung des Beratervertrags zwischen der Deutsche Börse AG und der Richard Berliand Limited um ein Jahr. Auch in der ordentlichen Sitzung am 18. September 2012 beschäftigten wir uns mit der Strategie der Gruppe Deutsche Börse unter Berücksichtigung der regulatorischen Entwicklungen. Weitere wesentliche Themen waren die Bestellung von Frau Hauke Stars zum Mitglied des Vorstands der Deutsche Börse AG und die Wiederbestellung von Herrn Dr. Reto Francioni als Vorstandsvorsitzender. Darüber hinaus stimmten wir der Begebung von Vorzugsschuldverschreibungen (Senior Bonds) durch die Deutsche Börse AG zu und verabschiedeten eine Richtlinie für den Abschluss von Beraterverträgen mit Aufsichtsratsmitgliedern. Wir beschäftigten uns auch in der Sitzung am 10. Dezember 2012 mit der Unternehmensstrategie, insbesondere mit den Chancen, die sich aus regulatorischen Änderungen ergeben können. Weiterhin erörterte der Aufsichtsrat die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems und verabschiedete das Budget 2013 sowie die Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz (AktG) für das Berichtsjahr; schließlich erörterten wir die Ergebnisse der jährlichen Effizienzprüfung. Darüber hinaus verabschiedeten wir eine neue flexible Altersgrenze für Vorstandsmitglieder, die wirksam werden wird, sobald die aktuelle, ebenfalls flexible Altersgrenze aufgehoben ist. Arbeit der Ausschüsse Die insgesamt sechs Ausschüsse des Aufsichtsrats haben primär die Aufgabe, Entscheidungen und Themen für das Plenum vorzubereiten. Soweit gesetzlich zulässig, sind auch einzelne Entscheidungsbefugnisse auf die Ausschüsse übertragen. In den Aufsichtsratssitzungen berichteten die Ausschussvorsitzenden jeweils ausführlich über die Ausschussarbeit. Die personelle Zusammensetzung und die genaue Arbeitsweise der einzelnen Ausschüsse kann der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB entnommen werden. Der Aufsichtsratsvorsitzende führt den Vorsitz im Personalausschuss, im Nominierungsausschuss sowie im Ausschuss für Strategieangelegenheiten. Im Berichtsjahr ist der Personalausschuss fünf Mal zusammengetreten. Zu Beginn des Jahres 2012 hat der Personalausschuss ausführlich die Höhe der variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder für das Jahr 2011 sowie die Struktur und Höhe der Zielvergütung für das Jahr 2012 diskutiert und eine entsprechende Empfehlung an das Plenum beschlossen. Ferner erörterte der Ausschuss den Vergütungsbericht 2011. In späteren Sitzungen beschäftigte sich der Personalausschuss mit der Angemessenheit der Vergütung für die Mitglieder des Vorstands und erarbeitete einen Vorschlag an das Plenum und die Hauptversammlung bezüglich der Änderung der Aufsichtsratsvergütung. Darüber hinaus sprach der Personalausschuss eine Empfehlung an den Aufsichtsrat zur Besetzung des für das Segment Information Technology und das Marktdatengeschäft (Market Data Division) verantwortlichen Vorstandsmitglieds aus. Des Weiteren verabschiedete der Ausschuss die individuellen Ziele der Mitglieder des Vorstands für das Jahr 2013 und beschäftigte sich mit der Überprüfung der Vorstandsvergütung, den Regelungen zur flexiblen Altersgrenze für Vorstandsmitglieder und der Nachfolgeregelung im oberen und mittleren Management der Gruppe Deutsche Börse. Der Ausschuss für Strategieangelegenheiten trat im Berichtsjahr zu vier Sitzungen zusammen. In seiner ersten Sitzung erörterte der Ausschuss das Fusionskontrollverfahren der EU-Kommission im Zusammenhang mit dem geplanten Zusammenschluss mit der NYSE Euronext Inc. In den folgenden Sitzungen befasste sich der Ausschuss intensiv mit der Geschäftsentwicklung und den strategischen Handlungsoptionen auf Gruppenebene sowie der mittelfristigen Strategieplanung unter Berücksichtigung der regulatorischen Entwicklungen. Der Finanz- und Prüfungsausschuss trat im Berichtszeitraum zu sechs Sitzungen und einer Telefonkonferenz zusammen. In Gegenwart des Abschlussprüfers erörterte er zu Beginn des Jahres 2012 den Jahres- und Konzernabschluss einschließlich der entsprechenden Lageberichte und den Prüfbericht für das Geschäftsjahr 2011. Der Finanz- und Prüfungsausschuss bereitete zudem den Beschluss des Aufsichtsrats zum Corporate Governance-Bericht 2011 einschließlich des Vergütungsberichts sowie zur Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB vor und diskutierte die Dividende für das Geschäftsjahr 2011. Des Weiteren beschäftigte er sich mit den Zwischenberichten für das erste und dritte Quartal 2012 sowie dem Halbjahresfinanzbericht für das erste Halbjahr 2012. Er holte die erforderliche Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers ein, bereitete den Vorschlag des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung im Mai 2012 zur Wahl des Abschlussprüfers vor und vereinbarte das Honorar für den Abschlussprüfer. Der Abschlussprüfer unterstützte den Finanz- und Prüfungsausschuss bei allen wesentlichen Fragen der Rechnungslegung und der regelmäßigen Überwachungstätigkeit. Bedeutende Themen waren zudem die Berichte zum Risikomanagement und zur Compliance der Gruppe Deutsche Börse, die Berichte über das interne Kontrollsystem und der Revisionsbericht. Die Mitglieder des Ausschusses haben sich über diese Themen einschließlich der angewandten Methoden und Systeme sowie deren Effizienz und Angemessenheit über den gesamten Berichtszeitraum hinweg unterrichten lassen und diese eingehend erörtert. Darüber hinaus wurde die Patronatserklärung der Deutsche Börse AG für die Eurex Clearing AG diskutiert. Der Ausschuss beschäftigte sich des Weiteren mit der Begebung von Vorzugsschuldverschreibungen (Senior Bonds) durch die Deutsche Börse AG. Ferner wurden die Prüfungsschwerpunkte für 2012 festgelegt und die Entsprechenserklärung des Aufsichtsrats für das Jahr 2012 diskutiert. In seiner letzten Sitzung im Berichtszeitraum beschäftigte sich der Ausschuss mit dem Budget für das Jahr 2013, dem Bericht über das interne Auditing-System und der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems sowie der Risikoallokation. Der Ausschuss für Technologiefragen trat im Berichtsjahr zu vier Sitzungen zusammen. Er befasste sich mit der Weiterentwicklung der Handelssysteme für Xetra und Eurex sowie der Clearstream-Systeme. Zudem erörterte der Ausschuss intensiv die Entwicklung neuer Handelssysteme für den Kassa- und Derivatemarkt sowie für Verrechnung (Clearing) und Abwicklung (Settlement). Darüber hinaus beschäftigte sich der Ausschuss mit modernen Konzepten zur Nutzung von Synergieeffekten bei der Softwareentwicklung. In der letzten Sitzung des Berichtsjahres wurde das IT-Budget 2013 der Gruppe Deutsche Börse detailliert erörtert. Der Ausschuss für Fragen von Clearing und Settlement, der im Berichtsjahr zwei Sitzungen abhielt, erörterte Initiativen im Bereich der Wertpapierabwicklung der Gruppe Deutsche Börse. Insbesondere befasste sich der Ausschuss mit dem Global Liquidity Hub, einer Plattform für das Liquiditäts- und Risikomanagement, TARGET2-Securities sowie Nachhandelsdienstleistungen für außerbörsliche Märkte. Der Ausschuss beschäftigte sich darüber hinaus intensiv mit aktuellen regulatorischen Entwicklungen wie der European Market Infrastructure Regulation (EMIR). Der Nominierungsausschuss bereitete die Neuwahl der Anteilseignervertreter durch die Hauptversammlung 2012 vor und erstellte den entsprechenden Kandidatenvorschlag. Darüber hinaus beschäftigte sich der Ausschuss mit der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex, eine angemessene Anzahl unabhängiger Mitglieder des Aufsichtsrats im Zusammensetzungsprofil aufzunehmen und bereitete eine entsprechende Empfehlung für den Aufsichtsrat vor. Der Ausschuss trat im Berichtsjahr zu drei Sitzungen zusammen. Corporate Governance und Entsprechenserklärung [CR] Die Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie deren Umsetzung wurden in den Sitzungen des Aufsichtsrats und des Finanz- und Prüfungsausschusses diskutiert. Die jährliche Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG wurde entsprechend der Empfehlung des Finanz- und Prüfungsausschusses vom Aufsichtsrat verabschiedet. Sie ist auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.deutsche-boerse.com/enstprerklaerung öffentlich zugänglich. Weitere Ausführungen zur Corporate Governance in der Gruppe Deutsche Börse sind dem von Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam verabschiedeten Corporate Governance-Bericht sowie der Erklärung zur Unternehmensführung zu entnehmen. Jahres- und Konzernabschlussprüfung Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Berlin (KPMG) hat den Jahresabschluss der Deutsche Börse AG, ihren Konzernabschluss für das am 31. Dezember 2012 beendete Geschäftsjahr unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der verkürzte Abschluss und der Zwischenlagebericht als Teil des Halbjahresfinanzberichts für das erste Halbjahr 2012 wurden einer prüferischen Durchsicht durch KPMG unterzogen. Die Abschlussunterlagen und Berichte von KPMG wurden den Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zur Einsicht und Prüfung ausgehändigt. Der Abschlussprüfer hat sowohl an den entsprechenden Sitzungen des Finanz- und Prüfungsausschusses als auch an der Bilanzsitzung des gesamten Aufsichtsrats teilgenommen. Er berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung; insbesondere erläuterte er die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns und stand für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Der Abschlussprüfer berichtete außerdem, dass ihm keine Erkenntnisse über wesentliche Schwächen des Kontroll- und des Risikomanagementsystems – vor allem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess – und auch keine Erkenntnisse über wesentliche Schwächen in Bezug auf die Umsatzrealisierung oder die Bilanzierung von Steuern vorlagen. Des Weiteren blieb die Prüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwill) und der immateriellen Vermögenswerte, der Bewertung von Beteiligungen und der Aktivierung selbst erstellter Software ohne Beanstandung. Gleiches galt für die Prüfung hinsichtlich der Beachtung aller relevanten gesetzlichen Vorschriften und regulatorischen Anforderungen. KPMG informierte über die Leistungen, die zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistungen erbracht wurden. Umstände, die eine Befangenheit des Abschlussprüfers befürchten lassen, lagen nicht vor. Der Finanz- und Prüfungsausschuss hat die Abschlussunterlagen und die Berichte von KPMG intensiv mit dem Abschlussprüfer erörtert und einer eigenen sorgfältigen Prüfung unterzogen. Er ist zu der Überzeugung gelangt, dass die Berichte insbesondere den gesetzlichen Anforderungen aus §§ 317, 321 HGB genügen. Über die Prüfung hat der Ausschuss dem Aufsichtsrat berichtet und ihm die Billigung von Jahresabschluss und Konzernabschluss empfohlen. Nach eigener Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts 2012 hatten wir keine Einwendungen zu erheben und stimmten dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zu. Wir haben den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss in der Sitzung vom 13. März 2013 entsprechend der Empfehlung des Finanz- und Prüfungsausschusses gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss der Deutsche Börse AG festgestellt. Den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns hat der Finanz- und Prüfungsausschuss, insbesondere vor dem Hintergrund der Liquidität der Gesellschaft und ihrer Finanzplanung sowie der Berücksichtigung der Aktionärsinteressen eingehend mit dem Vorstand diskutiert. Der Finanz- und Prüfungsausschuss hat sich nach dieser Diskussion und eigener Prüfung für den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns ausgesprochen. Auch im Plenum des Aufsichtsrats haben wir uns nach eigener Prüfung dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns angeschlossen. Personalia Im Berichtszeitraum haben sich im Aufsichtsrat folgende personelle Änderungen ergeben: • Die turnusgemäße Amtszeit des Aufsichtsrats endete mit Ablauf der Hauptversammlung am 16. Mai 2012. Bei den Anteilseignervertretern stellten sich die Herren Dr. Manfred Gentz, Dr. Konrad Hummler und Hermann-Josef Lamberti nicht erneut zur Wahl, sodass ihre Mandate als Aufsichtsratsmitglieder mit Ablauf der Hauptversammlung endeten. Die verbleibenden Vertreter der Anteilseigner wurden von der Hauptversammlung für eine weitere Amtszeit wiedergewählt. Frau Dr. Monica Mächler, Herr Karl-Heinz Floether und Herr Heinz-Joachim Neubürger wurden neu in den Aufsichtsrat gewählt. • Von den Arbeitnehmervertretern schieden Frau Birgit Bokel sowie die Herren Herbert Bayer, Roland Prantl und Norfried Stumpf aus. Frau Irmtraud Busch, Frau Marion Fornoff, Frau Jutta Stuhlfauth und Herr Martin Ulrici wurden neu in den Aufsichtsrat gewählt. • In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 16. Mai 2012 wurde Herr Dr. Joachim Faber zum Vorsitzenden und Herr Gerhard Roggemann erneut zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Im Berichtszeitraum haben sich im Vorstand die folgenden personellen Änderungen ergeben und es wurden die folgenden Wiederbestellungen beschlossen: • Herr Gregor Pottmeyer wurde durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 13. Februar 2012 für eine Amtszeit von fünf Jahren wiederbestellt. Seine Amtszeit endet zum 30. September 2017. • Mit Beschluss vom 18. September 2012 haben wir die Bestellung Herrn Dr. Reto Francionis einvernehmlich mit sofortiger Wirkung aufgehoben und ihn ebenfalls mit sofortiger Wirkung für eine weitere Amtszeit, die zum 31. Oktober 2016 enden wird, wiederbestellt sowie ihn erneut zum Vorsitzenden des Vorstands ernannt. • Die Amtszeit Herrn Dr. Michael Kuhns endete zum 31. Dezember 2012. Seine Bestellung wurde im gegenseitigen Einvernehmen nicht erneuert. • Die Amtszeit Herrn Frank Gerstenschlägers wird zum 31. März 2013 auslaufen. Auch seine Bestellung wurde im gegenseitigen Einvernehmen nicht erneuert. • Mit Beschluss vom 18. September 2012 wurde Frau Hauke Stars erstmals zum Mitglied des Vorstands bestellt. Ihre Amtszeit begann am 1.Dezember 2012 und wird zum 30. November 2015 enden. Umgang mit Interessenkonflikten in Einzelfällen Die internationale Rechtsanwaltskanzlei Mayer Brown LLP hat die Deutsche Börse AG im Geschäftsjahr 2011 bis zum ersten Quartal in 2012 im Rahmen des geplanten Zusammenschlusses mit NYSE Euronext beraten. Das Aufsichtsratsmitglied Herr Friedrich Merz ist einer der Partner von Mayer Brown LLP. Herr Merz hat weder an der Diskussion über die Mandatierung von Mayer Brown LLP noch an der Beschlussfassung des Aufsichtsrats hierüber teilgenommen. Nach Auslaufen des Beratervertrags vom 1. Mai 2011 hat die Richard Berliand Limited, deren Geschäftsführer das Aufsichtsratsmitglied Herr Richard Berliand ist, mit Wirkung zum 1. Juli 2012 einen neuen Beratervertrag mit der Deutsche Börse AG über die Erbringung von Beratungsleistungen betreffend der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen im Bereich des Derivatehandels und -clearings abgeschlossen. Wir haben der Verlängerung dieses Vertrags mit Wirkung zum 1. Juli 2012 zugestimmt. Herr Berliand war weder bei der Erörterung der Verlängerung des Beratervertrags im Aufsichtsrat anwesend, noch hat er an der Beschlussfassung über den Beratervertrag teilgenommen. Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr eine Richtlinie zum Abschluss von Beraterverträgen mit Mitgliedern des Aufsichtsrats beschlossen. Diese Richtlinie legt die Rahmenbedingungen für den Abschluss von Beraterverträgen mit Aufsichtsratsmitgliedern fest. Wir danken den ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern für ihr langjähriges großes Engagement, mit dem sie wesentlich zur Weiterentwicklung und dem Erfolg der Deutsche Börse AG beigetragen haben. Unser besonderer Dank gilt auch den Herren Dr. Michael Kuhn und Frank Gerstenschläger für ihren langjährigen wertvollen Einsatz im Vorstand der Deutsche Börse AG. Darüber hinaus danken wir dem übrigen Vorstand, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretungen für ihr Engagement und die geleistete Arbeit für die strategische Neuausrichtung der Deutsche Börse AG. Frankfurt am Main, 13. Marz 2013 Für den Aufsichtsrat: Dr. Joachim Faber, Vorsitzender des Aufsichtsrats Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid) Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind. Frankfurt am Main, 11. März 2013 Deutsche Börse AG Reto Francioni Andreas Preuß Frank Gerstenschläger Gregor Pottmeyer Hauke Stars Jeffrey Tessler Erklärung zur Unternehmensführung Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a Handelsgesetzbuch ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG berichten darin über folgende Inhalte: die Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz, relevante Angaben zu Unternehmensführungspraktiken, die Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Zusammensetzung und Arbeitsweise der Ausschüsse des Aufsichtsrats. Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz Am 10. Dezember 2012 haben Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG folgende Entsprechenserklärung abgegeben: „Entsprechenserklärung Dezember 2012 Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG gemäß § 161 Aktiengesetz zum Deutschen Corporate Governance Kodex Nach § 161 Aktiengesetz (AktG) haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht. Für den Zeitraum seit der letzten turnusmäßigen Entsprechenserklärung vom 13. Dezember 2011 und der unterjährigen Entsprechenserklärung vom 16. Mai 2012 bezieht sich die Entsprechenserklärung auf zwei unterschiedliche Kodex-Fassungen: Bis zum 14. Juni 2012 bezieht sich die nachfolgende Erklärung auf die alte Kodex-Fassung vom 26. Mai 2010 und seit dem 15. Juni 2012 auf die neue Kodex-Fassung vom 15. Mai 2012, die am 15. Juni 2012 im Bundesanzeiger bekannt gemacht wurde. Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG erklären, dass den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ mit wenigen Abweichungen entsprochen wurde und entsprochen werden wird. Zu den Abweichungen gilt Folgendes: 1. Selbstbehalt in der D&O-Versicherung für den Aufsichtsrat (Ziffer 3.8 Abs. 3 des Kodex) Der Empfehlung nach Ziffer 3.8 Abs. 3 des Kodex, in einer D&O-Versicherung für den Aufsichtsrat einen Selbstbehalt zu vereinbaren, ist die Gesellschaft nicht gefolgt. Die Gesellschaft wird die Empfehlung auch bis auf Weiteres nicht befolgen. Da die Vereinbarung eines Selbstbehalts im Ausland eher unüblich ist, bestand und besteht die Befürchtung, dass die Vereinbarung eines Selbstbehalts das Ziel der Gesellschaft beeinträchtigen könnte, ihren Aufsichtsrat mit herausragenden Persönlichkeiten aus dem Ausland zu besetzen, die über große unternehmerische Erfahrung verfügen. 2. Vereinbarung von Abfindungs-Caps bei Abschluss von Vorstandsverträgen und von Change of Control-Klauseln (Ziffer 4.2.3 Abs. 4 und 5 des Kodex) 2.1 Abfindungs-Caps nach Ziffer 4.2.3 Abs. 4 des Kodex Alle derzeitigen Vorstandsverträge beinhalten kodexkonforme Abfindungs-Caps, so dass insoweit der Empfehlung nach Ziffer 4.2.3 Abs. 4 des Kodex entsprochen wurde und entsprochen wird. Wie in der Vergangenheit behält sich der Aufsichtsrat allerdings auch für die Zukunft vor, unter Umständen von der Empfehlung in Ziffer 4.2.3 Abs. 4 des Kodex abzuweichen. Der Aufsichtsrat ist der Auffassung, dass ein Abweichen in außergewöhnlichen Fällen gegebenenfalls erforderlich sein kann. 2.2 Change of Control-Klauseln in Vorstandsverträgen nach Ziffer 4.2.3 Abs. 5 des Kodex Der Limitierung von Abfindungszahlungen infolge eines Kontrollwechsels nach Ziffer 4.2.3 Abs. 5 des Kodex wurde und wird bislang noch nicht durchgängig entsprochen. Der Aufsichtsrat hat zwar die Implementierung kodexkonformer Abfindungszahlungen infolge eines Kontrollwechsels nach Ziffer 4.2.3 Abs. 5 des Kodex bereits im Rahmen der Einführung des neuen Vorstandsvergütungssystems im Jahr 2010 beschlossen. Diese kodexkonformen Regelungen gelten auch bereits für alle Neubestellungen im Vorstand seit September 2009 sowie für alle Wiederbestellungen seit 1. Januar 2010. Für sonstige Vorstandsverträge bleibt jedoch die individuelle Regelung zum Kontrollwechsel bis zum Ende der laufenden Bestellungsperiode bestehen, so dass die Umstellung auf kodexkonforme Change of Control-Klauseln noch nicht vollständig abgeschlossen ist und sich daraus noch eine Abweichung ergibt. 3. Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder (Ziffer 5.4.6 Abs. 2 des Kodex) Die Hauptversammlung der Deutsche Börse AG hat am 16. Mai 2012 auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, das Vergütungssystem für die Mitglieder des Aufsichtsrats auf eine reine Fixvergütung ohne erfolgsorientierte Komponenten umzustellen und die Satzung entsprechend zu ändern, weil aus Sicht des Aufsichtsrats und des Vorstands diese Vergütungsform besser geeignet ist, der unabhängig vom Unternehmenserfolg zu erfüllenden Kontrollfunktion des Aufsichtsrats Rechnung zu tragen. Damit wurde am 16. Mai 2012 die Abgabe einer neuen unterjährigen Entsprechenserklärung erforderlich, weil der damals aktuelle Deutsche Corporate Governance Kodex (Fassung vom 26. Mai 2010) in Ziffer 5.4.6 Abs. 2 noch eine erfolgsorientierte Vergütung für Aufsichtsratsmitglieder empfahl und die von der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex beschlossene Aufgabe dieser Empfehlung erst durch Bekanntmachung der neuen Kodexfassung am 15. Juni 2012 im Bundesanzeiger anwendbar wurde. Da der Deutsche Corporate Governance Kodex nun in Ziffer 5.4.6 Abs. 2 seiner aktuellen Fassung keine erfolgsorientierte Vergütung für Aufsichtsratsmitglieder mehr empfiehlt, ist die kurzzeitige Abweichung entfallen.“ Die jährliche Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG ist auf der Internetseite der Gesellschaft unter ← www.deutsche-boerse.com/entsprerklaerung öffentlich zugänglich. Ebenso sind dort die Entsprechenserklärungen der vergangenen fünf Jahre verfügbar. Angaben zu den Unternehmensführungspraktiken [CR] Verhaltensrichtlinien Die globale Ausrichtung der Gruppe Deutsche Börse erfordert verbindliche Richtlinien und Verhaltensstandards, die an jedem ihrer Standorte auf der Welt gelten. Die Grundsätze der Zusammenarbeit zielen insbesondere auf Verantwortung, Respekt und gegenseitige Wertschätzung ab. Diese Grundsätze finden ebenfalls bei der Umsetzung des Geschäftsmodells Anwendung. Als voll integriertes Börsenunternehmen organisiert die Gruppe Deutsche Börse Finanzmärkte und stellt die Infrastruktur für alle Bereiche des Wertpapier- und Termingeschäfts zur Verfügung – vom Handel über die Verrechnung und Abwicklung von Geschäften, die Bereitstellung von Marktdaten bis zur Verwahrung und dem Management der Wertpapiere. Die Kommunikation mit Kunden, Investoren, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit basiert auf zeitnaher Information und Transparenz. Neben gewinnorientiertem Handeln sind anerkannte soziale Standards die Grundlage für die Führung des Unternehmens Deutsche Börse. Gruppenweit gültiger Verhaltenskodex Verantwortungsvolles Handeln setzt ein konzernweites von allen Mitarbeitern geteiltes Werteverständnis voraus. Der vom Vorstand verabschiedete gruppenweit geltende Verhaltenskodex legt hierfür den Grundstein und setzt ethische und rechtliche Mindeststandards: Der Verhaltenskodex ist für Mitglieder des Vorstands ebenso verbindlich wie für alle weiteren Leitungsebenen und Mitarbeiter der Unternehmensgruppe. Neben konkreten Vorgaben gibt er allgemeine Hinweise, wie Mitarbeiter dazu beitragen können, festgelegte Unternehmenswertmaßstäbe im Arbeitsalltag zu leben. Ziel des Verhaltenskodex ist es, Leitlinien für die tägliche gemeinsame Arbeit im Unternehmen zu definieren, zur Lösung etwaiger Konflikte beizutragen und er soll helfen, ethische und rechtliche Herausforderungen zu meistern. Der Verhaltenskodex für Mitarbeiter kann eingesehen werden unter www.deutsche-boerse.com > Corporate Responsibility > Mitarbeiter > Verhaltenskodex. Lieferantenrichtlinie Die Einhaltung hoher Standards verlangt die Gruppe Deutsche Börse nicht nur von ihrem Management und ihren Mitarbeitern, sondern auch von ihren Zulieferern. Der Verhaltenskodex (Code of Conduct) für Lieferanten und Dienstleister fordert, Menschen- und Arbeitnehmerrechte zu achten und Mindeststandards zu berücksichtigen. Ein Großteil der Lieferanten hat diesen Bedingungen zugestimmt; weitere Geschäftspartner haben sich über Selbstverpflichtungen gebunden, die den Standards der Gruppe Deutsche Börse entsprechen oder sie übertreffen. Die Unterzeichnung der Richtlinie durch den Dienstleister oder Lieferanten ist zwingende Voraussetzung für eine Geschäftsbeziehung mit der Gruppe Deutsche Börse. Die Standards werden unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst. Die Lieferantenrichtlinie steht im Internet auf ← www.deutsche-boerse.com > Corporate Responsibility > Ökonomie > Beschaffungswesen. Wertmaßstäbe Das unternehmerische Handeln orientiert sich an den Rechtsordnungen und ethischen Standards der verschiedenen Staaten, in denen die Gruppe Deutsche Börse aktiv ist. Besonders durch den Beitritt zu Initiativen und Organisationen, die allgemein anerkannte ethische Standards vertreten, verdeutlicht die Gruppe, welche Wertvorstellungen für sie dabei von Bedeutung sind. Relevante Mitgliedschaften sind: • United Nations Global Compact (← www.globalcompact.de bzw. www.unglobalcompact.org): Der United Nations Global Compact ist ein weltweiter Pakt zwischen Unternehmen und den Vereinten Nationen. Mit der Teilnahme verpflichtet sich das Unternehmen, soziale und ökologische Mindeststandards einzuhalten. • Charta der Vielfalt (← www.charta-der-vielfalt.de): Als Unterzeichner der Charta der Vielfalt verpflichtet sich die Deutsche Börse AG, die Vielfalt ihrer Belegschaft, der Kunden und Geschäftspartner anzuerkennen, wertzuschätzen und zu fördern – unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Rasse, Religion, Nationalität, ethnischer Herkunft, sexueller Orientierung und Identität. • International Labour Organisation (← www.ilo.org): Die UN-Agentur ist die international verantwortliche Organisation zur Ausarbeitung und Beaufsichtigung weltweiter Gewerkschaftsstandards; sie bringt Regierungsvertreter, Arbeitnehmer und Arbeitgeber an einen Tisch, um gemeinsam Richtlinien und Programme auszuarbeiten. • Deutscher Nachhaltigkeitskodex (← www.nachhaltigkeitsrat.de): Der Rat für Nachhaltige Entwicklung beschließt den Deutschen Nachhaltigkeitskodex und empfiehlt Politik und Wirtschaft dessen umfassende Anwendung als ein freiwilliges Instrument. Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex ist in einem neuartigen Dialogprozess der Stakeholder entstanden. Seit 2011 veröffentlicht das Unternehmen jährlich eine Entsprechenserklärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex. Branchenspezifische Richtlinien Die zentrale Rolle der Gruppe Deutsche Börse in der Finanzbranche verlangt einen verantwortungsbewussten Umgang mit Informationen. Deshalb gelten bei der Gruppe eine Reihe von Regelungen, die den bewussten und verantwortungsvollen Umgang der Mitarbeiter mit sensiblen Informationen, Daten und Fakten sicherstellen. Diese Regeln beinhalten sowohl rechtliche Vorgaben als auch spezielle, für das jeweilige Branchensegment geltende Richtlinien. Hinweisgebersystem Das Hinweisgebersystem (Whistleblowing) ist ein Angebot der Gruppe Deutsche Börse an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie externe Dienstleister, nicht regelkonformes Verhalten zu melden. Die Gruppe Deutsche Börse hat Deloitte & Touche beauftragt, als sogenannter externer Ombudsmann Hinweise per Telefon oder E-Mail entgegenzunehmen. Die Anonymität der Hinweisgeber gegenüber der Gruppe Deutsche Börse bleibt dabei gewahrt. Richtlinien zum Risiko- und Kontrollmanagement Funktionsfähige Kontrollsysteme sind wesentlicher Bestandteil stabiler Geschäftsprozesse. Die gruppenweiten Kontrollsysteme der Deutschen Börse sind in ein Gesamtkonzept eingebettet, das u. a. die gesetzlichen Vorschriften, die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, europäische Regelungen und Empfehlungen und weitere unternehmensspezifische Richtlinien berücksichtigt. Die zuständigen Verantwortlichen für die einzelnen Elemente des Kontrollsystems stehen untereinander sowie mit dem Vorstand in engem Kontakt und berichten regelmäßig an den Aufsichtsrat bzw. dessen Ausschüsse. Gleichermaßen verfügt die Gruppe über ein konzernweites Risikomanagementsystem, das Funktionen, Prozesse und Verantwortlichkeiten umfasst und verbindlich regelt. Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat Ein wesentliches Grundprinzip des deutschen Aktiengesetzes ist das duale Führungsprinzip, das die Organe Vorstand und Aufsichtsrat jeweils mit getrennten eigenständigen Kompetenzen ausstattet. Grundlage des Handelns der Organe und Gremien der Deutsche Börse AG ist das Prinzip der verantwortungsvollen Unternehmensführung (Corporate Governance). Corporate Governance soll die langfristige Wertschaffung unterstützen und mit Transparenz und werteorientiertem Handeln einen nachhaltigen Beitrag leisten, um den langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern: Gute Corporate Governance fördert das Vertrauen der Anleger, Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter und der Finanzmärkte. Vorstand der Deutsche Börse AG Der Vorstand leitet die Deutsche Börse AG und die Gruppe Deutsche Börse. Er umfasste im Dezember des Berichtsjahres kurzfristig sieben Mitglieder, ansonsten sechs Mitglieder. Zu seinen Aufgaben zählen die Festlegung der Unternehmensziele und der strategischen Ausrichtung, die Steuerung und Überwachung der operativen Einheiten sowie die Einrichtung und Überwachung eines effizienten Risikomanagementsystems. Der Vorstand ist zuständig für die Erstellung der Quartals- und Halbjahresfinanzberichte und die Aufstellung des Konzernabschlusses sowie des Jahresabschlusses der Deutsche Börse AG. Ferner hat er für die Einhaltung der Rechtsvorschriften und behördlicher Regelungen zu sorgen. Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Unbeschadet der Gesamtverantwortung aller Vorstandsmitglieder führen die einzelnen Mitglieder des Vorstands die ihnen im Rahmen des Geschäftsverteilungsplans zugewiesenen Ressorts selbstständig und in eigener Verantwortung. Neben den Geschäftsbereichen gibt es funktionale Zuständigkeiten, die neben dem Ressort des Vorstandsvorsitzenden den Bereich Finanzen mit Investor Relations, dem Risikomanagement, Personal sowie Compliance umfassen. Die geschäftlichen Zuständigkeitsbereiche beziehen sich auf operative Geschäftsfelder, wie die Kassamarktaktivitäten und das Derivategeschäft, die Wertpapierabwicklung und -verwahrung sowie den Bereich Information Technology und das Marktdatengeschäft. Die nähere Ausgestaltung der Vorstandsarbeit wird durch eine Geschäftsordnung, die der Aufsichtsrat für den Vorstand erlassen hat, bestimmt. Diese regelt die Ressortzuständigkeiten der Vorstandsmitglieder, dem Gesamtvorstand vorbehaltene Angelegenheiten, besondere Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, sowie sonstige Verfahrens- und Beschlussmodalitäten. Der Vorstand tagt regelmäßig im Rahmen von Vorstandssitzungen. Diese werden vom Vorstandsvorsitzenden einberufen, der die Arbeit im Vorstand koordiniert. Jedes Vorstandsmitglied kann die Einberufung einer Sitzung verlangen. Der Gesamtvorstand entscheidet seiner Geschäftsordnung entsprechend regelmäßig durch Beschluss mit der einfachen Mehrheit der an der Beschlussfassung teilnehmenden Mitglieder. Im Falle der Stimmengleichheit ist die Stimme des Vorstandsvorsitzenden entscheidend. Dieser hat zudem ein Vetorecht, er kann jedoch keine Entscheidung gegen das Mehrheitsvotum durchsetzen. Der Vorstand kann zur Durchführung von Prüfungen und zur Vorbereitung von Vorstandsbeschlüssen zeitlich befristete Vorstandsausschüsse bilden sowie Beiräte bestellen, wovon er im Geschäftsjahr 2012 jedoch keinen Gebrauch machte. Weitere Informationen zum Vorstand, die personelle Zusammensetzung, die individuellen Mandate und die Lebensläufe können abgerufen werden unter ← www.deutsche-boerse.com/Vorstand Enge Kooperation zwischen Vorstand und Aufsichtsrat Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten eng und vertrauensvoll zusammen. Sie erfüllen ihre Aufgaben zum Wohl des Unternehmens und mit dem Ziel einer nachhaltigen Wertsteigerung. Der Vorstand setzt den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über den Gang der Geschäfte in Kenntnis. Darüber hinaus informiert der Vorstand den Aufsichtsrat regelmäßig über alle Fragen der Unternehmensplanung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage und des Risikomanagements sowie der Kontrollsysteme im Unternehmen. In allen Angelegenheiten, die von besonderem Gewicht für das Unternehmen sind, erstattet der Vorsitzende des Vorstands unverzüglich mündlich oder schriftlich Bericht an den Aufsichtsrat. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens wird mit dem Aufsichtsrat eingehend erörtert und abgestimmt und ihre Umsetzung in regelmäßigen Abständen diskutiert. Insbesondere die Vorsitzenden der beiden Gremien halten regelmäßig Kontakt und beraten die Strategie, die Geschäftsentwicklung sowie das Risikomanagement des Unternehmens. Zudem kann der Aufsichtsrat jederzeit vom Vorstand einen Bericht insbesondere über Angelegenheiten der Deutsche Börse AG sowie über geschäftliche Vorgänge bei Tochterunternehmen verlangen, die auf die Lage der Deutsche Börse AG von erheblichem Einfluss sein können. Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Er unterstützt ihn bei wesentlichen unternehmerischen Entscheidungen und steht ihm bei Fragen von strategischer Bedeutung zur Seite. Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, hat der Aufsichtsrat in der Geschäftsordnung für den Vorstand definiert. Weiterhin ist der Aufsichtsrat insbesondere für die Bestellung der Mitglieder des Vorstands und die Festsetzung der Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses der Deutsche Börse AG zuständig. Die Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2012 wird im → Bericht des Aufsichtsrats auf den Seiten 70 bis 77 erläutert. Der Aufsichtsrat setzt sich zu zwei Dritteln aus Anteilseignervertretern und zu einem Drittel aus Arbeitnehmervertretern zusammen. Derzeit umfasst er nach der Satzung der Deutsche Börse AG 18 Mitglieder. Die Amtsperiode des Aufsichtsrats beträgt derzeit drei Jahre und begann erneut mit der ordentlichen Hauptversammlung im Jahr 2012, wobei die Amtsperioden der Anteilseigner- und die der Arbeitnehmervertreter identisch sind. Der Aufsichtsrat trifft regelmäßig zu ordentlichen Sitzungen im Februar, März, Mai, Juni, September und Dezember zusammen. Nach Bedarf werden darüber hinaus außerordentliche Sitzungen abgehalten. Die Ausschüsse halten ebenfalls regelmäßig Sitzungen ab. Der Aufsichtsrat trifft seine Entscheidungen mit einfacher Mehrheit. Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit, erörtert Verbesserungsmöglichkeiten und beschließt hierzu geeignete Maßnahmen, soweit erforderlich. Hinsichtlich seiner Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat einen Anforderungskatalog mit konkreten Zielvorgaben beschlossen. Dabei wurden Basis-Qualifikationsmerkmale wie Verständnis für kaufmännische Fragen, Kenntnisse des deutschen Corporate Governance-Systems, analytische und strategische Fähigkeiten sowie Integrität und charakterliche Eignung für das Mandat definiert. Zusätzlich wurden unternehmensspezifische Qualifikationsmerkmale festgelegt, die aus dem Geschäftsmodell, der konkreten Zielsetzung und aus spezifischen, für die Gruppe Deutsche Börse geltenden Regulierungen abgleitet sind. Diese umfassen insbesondere fundierte Kenntnisse über Börsen, das Clearing- und Settlement-Geschäft, Finanz-, Audit- und Risikomanagement, Compliance, Rechnungslegung und Abschlussprüfung, Informationstechnologie sowie Erfahrungen mit regulatorischen Anforderungen. Während die Basis-Qualifikationsmerkmale idealerweise bei jedem Aufsichtsratsmitglied vorliegen sollen, beziehen sich die unternehmensspezifischen Qualifikationsmerkmale auf den Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit. Der vom Aufsichtsrat beschlossene Anforderungskatalog enthält außerdem konkrete Zielvorgaben für die angemessene Beteiligung von Frauen sowie die Festlegung einer ausreichenden Anzahl unabhängiger Aufsichtsratsmitglieder. Details zum Zusammensetzungsprofil können dem → Corporate Governance-Bericht auf den Seiten 86 bis 91 entnommen werden. Die Ausschüsse des Aufsichtsrats und ihre Arbeitsweise Mit den Ausschüssen verfolgt der Aufsichtsrat das Ziel, die Effizienz seiner Arbeit zu steigern, indem komplexe Sachverhalte in kleineren Gruppen bearbeitet und für den Gesamtaufsichtsrat vorbereitet werden. Soweit gesetzlich zulässig, sind auch einzelne Entscheidungsbefugnisse auf die Ausschüsse übertragen. Die Ausschüsse werden vom Ausschussvorsitzenden einberufen. Das Gremium hat sechs Ausschüsse gebildet. Die jeweiligen Zuständigkeiten und die Verfahrensregeln für die Beschlussfassungen wurden in die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat integriert. Die Verfahrensregeln entsprechen denen des Aufsichtsratsplenums. Die Aufgaben und Zusammensetzungen der einzelnen Ausschüsse sind in der Tabelle unten zusammengefasst dargestellt. Die Ausschussvorsitzenden berichten jeweils dem Aufsichtsratsplenum über die Gegenstände und Beschlüsse der Ausschusssitzungen. Details zu den konkreten Tätigkeiten und Sitzungen im Berichtsjahr können dem → Bericht des Aufsichtsrats entnommen werden. Weitere Informationen zum Aufsichtsrat sowie zu den Ausschüssen, die personelle Zusammensetzung, die individuellen Mandate und die Lebensläufe können abgerufen werden unter ← www.deutsche-boerse.com/Aufsichtsrat Ausführungen zur Behandlung von potenziellen Interessenkonflikten finden sich im → Bericht des Aufsichtsrats auf Seite 77. Die Ausschüsse des Aufsichtsrats: Zusammensetzung und Zuständigkeiten scroll Ausschuss für Strategieangelegenheiten Mitglieder bis 16.05.2012 Mitglieder ab 16.05.2012 Zusammensetzung Dr. Manfred Gentz (Vorsitzender) Dr. Joachim Faber (Vorsitzender) • Vorsitzender des Aufsichtsrats als Ausschussvorsitzender Herbert Bayer Richard Berliand • Mindestens fünf weitere Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden Birgit Bokel Karl-Heinz Floether Dr. Joachim Faber Hans-Peter Gabe Richard M. Hayden Heinz-Joachim Neubürger Zuständigkeiten Friedrich Merz Gerhard Roggemann • Beratung des Vorstands in Angelegenheiten mit strategischer Bedeutung für die Gesellschaft und die mit ihr verbundenen Unternehmen Gerhard Roggemann Jutta Stuhlfauth • Vorbereitung von Stellungnahmen des Aufsichtsratsplenums zu strategischen Fragen Finanz- und Prüfungsausschuss Mitglieder bis 16.05.2012 Mitglieder ab 16.05.2012 Zusammensetzung Dr. Erhard Schipporeit (Vorsitzender) Dr. Erhard Schipporeit (Vorsitzender) • Mindestens vier Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden Friedrich Merz Friedrich Merz • Ausgeschlossen vom Vorsitz: Vorsitzender des Aufsichtsrats, ehemalige Vorstandsmitglieder der Gesellschaft, deren Bestellung vor weniger als zwei Jahren endete Thomas Neiße Heinz-Joachim Neubürger Johannes Witt Johannes Witt • Bedingung für den Vorsitz des Ausschusses: Besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren sowie Unabhängigkeit Zuständigkeiten • Behandlung von Fragen zur Aufstellung des jährlichen Budgets, des Risikomanagements, der internen Revision, der Kontrollsysteme, der Rechnungslegung, des Berichtswesens, der Compliance und weiterer damit zusammenhängender Themen • Eingehende Erörterung und Prüfung der Abschlussunterlagen einschließlich des Berichts des Abschlussprüfers zum Konzern- und Jahresabschluss sowie der Halbjahres- und Quartalsfinanzberichte • Bericht an den Aufsichtsrat über die Prüfung von Jahresabschluss und Konzernabschluss und Empfehlung der Billigung • Erteilung des Prüfauftrags an den Abschlussprüfer, Honorarvereinbarung, Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten, Einholen der Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers, Vorbereitung des Vorschlags des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung über die Wahl des Abschlussprüfers Ausschuss für Technologiefragen Mitglieder bis 16.05.2012 Mitglieder ab 16.05.2012 Zusammensetzung Craig Heimark (Vorsitzender) Craig Heimark (Vorsitzender) • In der Regel vier Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden Richard Berliand Karl-Heinz Floether David Krell David Krell Roland Prantl Martin Ulrici Zuständigkeiten • Beratung des Aufsichtsratsplenums in allen Fragen der Informatikentwicklung und Datenverarbeitungsorganisation der Deutsche Börse AG und der mit ihr verbundenen Unternehmen Ausschuss für Fragen von Clearing und Settlement Mitglieder bis 16.05.2012 Mitglieder ab 16.05.2012 Zusammensetzung Dr. Konrad Hummler (Vorsitzender) Richard Berliand (Vorsitzender) • In der Regel vier Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden Dr. Joachim Faber Irmtraud Busch Thomas Neiße Dr. Monica Mächler Norfried Stumpf Thomas Neiße Zuständigkeiten • Beratung des Aufsichtsratsplenums bei der Beurteilung maßgeblicher regulatorischer Trends auf nationaler und europäischer Ebene sowie bei der Einschätzung der Auswirkungen dieser Trends auf die Gruppe Deutsche Börse Personalausschuss Mitglieder bis 16.05.2012 Mitglieder ab 16.05.2012 Zusammensetzung Dr. Manfred Gentz (Vorsitzender) Dr. Joachim Faber (Vorsitzender) • Vorsitzender des Aufsichtsrats als Ausschussvorsitzender Hans-Peter Gabe Marion Fornoff • Mindestens drei weitere Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden und von denen eines der Arbeitnehmerseite angehört Richard M. Hayden Richard M. Hayden Gerhard Roggemann Gerhard Roggemann Zuständigkeiten • Beschäftigung mit Fragen zu den Dienstverträgen der Vorstandsmitglieder, insb. zur Struktur und Höhe ihrer Bezüge • Befassung mit Personalentwicklung und Nachfolgeplanung im Vorstand • Zustimmung zur Übernahme von Vorstands-, Aufsichtsrats-, Beirats- und ähnlichen Mandaten, Ehrenämtern und Nebentätigkeiten durch Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG sowie weiteren damit zusammenhängenden Themen • Zustimmung, soweit Vorstand Angestellten Ruhegelder zusagen, sonstige individualrechtliche Altersversorgung einräumen oder Betriebsvereinbarungen über die Errichtung von Versorgungswerken abschließen möchte Nominierungsausschuss Mitglieder bis 16.05.2012 Mitglieder ab 16.05.2012 Zusammensetzung Dr. Manfred Gentz (Vorsitzender) Dr. Joachim Faber (Vorsitzender) • Mindestens drei Mitglieder: Ausschließlich Anteilseignervertreter, die zugleich im Personalausschuss vertreten sind Richard M. Hayden Richard M. Hayden Gerhard Roggemann Gerhard Roggemann • Vorsitzender des Personalausschusses in Personalunion auch Vorsitzender des Nominierungsausschusses Zuständigkeiten • Vorschlag geeigneter Kandidaten an den Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung Vergütungsbericht Dieser Vergütungsbericht ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Die Berichterstattung folgt sowohl den Anforderungen des Handelsgesetzbuches (HGB) bzw. der International Financial Reporting Standards (IFRS) als auch dem Deutschen Rechnungslegungs Standard (DRS) 17 „Berichterstattung über die Vergütung der Organmitglieder“. Des Weiteren entspricht der Bericht den Erfordernissen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK). Vorstandsvergütung Vergütungssystem und Ziele Die Vergütung des Vorstands ist darauf ausgelegt, eine nachhaltig erfolgreiche und verantwortungsvolle Unternehmensführung zu honorieren. Das Vergütungssystem setzt Leistungsanreize auf der Basis mehrjähriger Bemessungszeiträume und soll das Eingehen unvertretbarer Risiken unterbinden. Im Rahmen der Zieldefinition und der Bewertung der Erreichung der Zielkriterien sind der wirtschaftliche Unternehmenserfolg, das Stakeholder Management, die Nachfolgeplanung für Managementpositionen und die Mitarbeiterzufriedenheit sowie die mittel- und langfristige Sicherung des volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wertbeitrags wesentliche Bestandteile des Vergütungssystems. Die Vergütung des Vorstands wird durch den gesamten Aufsichtsrat festgelegt, wobei der Personalausschuss die Entscheidung des Aufsichtsrats vorbereitet. Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Angemessenheit der Vorstandsvergütung. Die → Grafik unten beschreibt das Vergütungssystem für den Vorstand. Es hat zum Ziel, die Vorstandsmitglieder gemäß ihrem Tätigkeits- und Verantwortungsbereich sowie im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben angemessen zu vergüten. Erfolgsunabhängige Vergütungskomponenten Die erfolgsunabhängige Vergütung besteht aus der monatlich ausbezahlten festen Grundvergütung sowie den vertraglichen Nebenleistungen. Grundvergütung Die Mitglieder des Vorstands erhalten ein festes Grundgehalt, das monatlich in zwölf gleichen Teilbeträgen ausbezahlt wird. Dieses Grundgehalt umfasst ca. 30 Prozent der Gesamtzielvergütung eines Jahres. Es wird regelmäßig, spätestens alle zwei Jahre, vom Aufsichtsrat überprüft. Vertragliche Nebenleistungen Über die Grundvergütung hinaus stehen den Mitgliedern des Vorstands bestimmte vertragliche Nebenleistungen zu. Diese umfassen die Bereitstellung eines angemessenen Dienstwagens zur dienstlichen und privaten Nutzung. Der aus der privaten Nutzung entstehende geldwerte Vorteil ist durch das Vorstandsmitglied zu versteuern. Weiterhin erhalten die Vorstandsmitglieder steuerpflichtige Zuschüsse zur privaten Rentenversicherung. Die Gesellschaft schließt ferner Versicherungen für sie ab, so eine Unfall- und D&O-Versicherung. Die D&O-Versicherung sieht für den Versicherungsfall einen Selbstbehalt von 10 Prozent des Schadens vor, wobei der Aufsichtsrat als Obergrenze des Selbstbehalts das 1,5-Fache der festen Jahresgrundvergütung des jeweiligen Vorstandsmitglieds festgelegt hat. Erfolgsabhängige Vergütungskomponenten Die erfolgsabhängige Vergütung umfasst ca. 70 Prozent der Gesamtzielvergütung eines Jahres und untergliedert sich in eine variable Barvergütung und eine variable Aktienvergütung. Der Bezugszeitraum für die Performance-Messung ist ausgehend vom Berichtsjahr für die variable Barvergütung drei Jahre in die Vergangenheit und für die variable Aktientantieme drei Jahre in die Zukunft gerichtet. Im Berichtsjahr wird deshalb zur Bestimmung der variablen Barvergütung die Performance-Entwicklung für die Jahre 2010 bis 2012 und für die variable Aktienvergütung die der Jahre 2012 bis 2014 herangezogen. Variable Barvergütung Der Aufsichtsrat legt für jedes Vorstandsmitglied jährlich den 100-Prozent-Zielwert für die variable Barvergütung in Euro fest. Zur Ermittlung des Zielerreichungsgrades sind zwei Erfolgsparameter relevant: Erreichen des Zielwertes für den Konzern-Jahresüberschuss Zwei Drittel der variablen Barvergütung ergeben sich aus dem Erreichen eines vorgegebenen Zielwertes für den Konzern-Jahresüberschuss und damit einer entsprechenden Eigenkapitalrendite (Return on Equity). Dabei werden der Konzern-Jahresüberschuss des aktuellen Geschäftsjahres und der beiden vorausgegangenen Geschäftsjahre berücksichtigt. Für jedes der drei Geschäftsjahre wird ein Zielerreichungsgrad ermittelt, wobei ein Zielerreichungsgrad von 0 bis maximal 200 Prozent möglich ist. Der sich daraus ergebende durchschnittliche Zielerreichungsgrad bestimmt zu zwei Dritteln die variable Barvergütung für das aktuelle Geschäftsjahr. Bei der Ermittlung des Zielerreichungsgrades hat der Aufsichtsrat außergewöhnliche Einmaleffekte zu berücksichtigen. Erreichen von individuellen Zielen Ein Drittel der variablen Barvergütung ergibt sich aus der individuellen Zielerreichung jedes einzelnen Vorstandsmitglieds. Die individuellen Ziele werden jeweils für das aktuelle Geschäftsjahr festgelegt. Nach Abschluss des Jahres wird die Zielerreichung bewertet. Für die variable Barvergütung ist ein Zielerreichungsgrad von 0 bis maximal 200 Prozent möglich. Variable Aktienvergütung Der Aufsichtsrat legt für jedes Vorstandsmitglied einen 100-Prozent-Zielwert für die variable Aktienvergütung als Eurobetrag fest. Hieraus wird zu Beginn eines Geschäftsjahres für jedes Vorstandsmitglied eine Anzahl virtueller Deutsche Börse-Aktien errechnet. Dazu wird der Eurobetrag der Ziel-Aktienvergütung durch den durchschnittlichen Aktienkurs (Xetra®-Schlusskurs) der letzten zwei Kalendermonate vor der Festlegung des Zielwertes dividiert. Ein Anspruch aus der variablen Aktientantieme entsteht erst mit Ablauf des dreijährigen Performance-Zeitraums (Vesting Period) und wird vollständig in bar ausgezahlt. Die Aktientantieme ist in zweierlei Hinsicht variabel: Die erste Variable ist die Anzahl der virtuellen Deutsche Börse-Aktien, die von der Entwicklung der Aktienrendite (Total Shareholder Return, TSR) der Deutsche Börse-Aktie im Vergleich zum TSR des STOXX® Europe 600 Financials Index abhängt. Die zweite Variable ist der Aktienkurs zum Ende der Periode. Die am Ende der Performance-Frist ermittelte Aktienanzahl wird mit dem zu diesem Zeitpunkt gültigen Aktienkurs (Durchschnittskurs/Xetra-Schlusskurs der Deutsche Börse-Aktie der letzten beiden vorausgegangenen vollen Kalendermonate) multipliziert. Entwickelt sich der durchschnittliche TSR der Deutsche Börse AG im Performance-Zeitraum parallel zum durchschnittlichen TSR des Referenzindex, so bleibt die Anzahl der virtuellen Aktien nach Ablauf dieser Zeit unverändert. Beträgt der TSR der Deutsche Börse AG 50 Prozent oder weniger des TSR des Index, so reduziert sich die Aktienanzahl auf null. Ist der TSR der Aktie der Deutsche Börse AG mindestens doppelt so hoch wie der des Index, so verdoppelt sich die Aktienanzahl. Hinsichtlich der variablen Aktienvergütung besteht ein doppelter Cap. Erstens ist die Performance-Entwicklung der zugeteilten virtuellen Aktien im Verhältnis vom TSR der Aktie der Deutsche Börse AG zum TSR der Peer Group auf maximal 200 Prozent beschränkt. Zweitens wurde vom Aufsichtsrat als Obergrenze für die Auszahlung der variablen Aktienvergütung ein Wert von maximal 250 Prozent des ursprünglichen Zielwertes festgelegt. Die folgende Darstellung gibt das Verhältnis von TSR-Entwicklung und Aktienanzahl wieder: Aufwand 2012 für die aktienbasierte Vergütung (Tranche 2009)1) (alle Angaben in T€) 1) 2009 wurde die letzte Tranche nach dem Altmodell zur Aktientantieme gewährt. scroll Erfasster Aufwand Tranche 2009 Buchwert zum Bilanzstichtag (Tranche 2009) Reto Francioni 111,5 0 Andreas Preuß 86,1 0 Frank Gerstenschläger 54,3 0 Michael Kuhn 69,5 0 Gregor Pottmeyer 0 0 Hauke Stars 0 0 Jeffrey Tessler 40,3 0 Summe 361,7 0 Aufwand 2012 für die aktienbasierte Vergütung (Tranchen 2010, 2011 und 2012, alle Angaben in T€) scroll Erfasster Aufwand (Tranchen 2010-2012) Buchwert zum Bilanzstichtag (Tranche 2010-2012) Reto Francioni 801,7 1.416,3 Andreas Preuß 665,1 1.174,9 Frank Gerstenschläger 409,9 724,2 Michael Kuhn 521,7 921,6 Hauke Stars 10,8 10,8 Gregor Pottmeyer 443,4 783,3 Jeffrey Tessler 525,5 928,5 Summe 3.378,1 5.959,6 Gesamtaufwand 2012 (alle Angaben in T€) scroll Erfasster Aufwand (Gesamt) Buchwert zum Bilanzstichtag (Gesamt) Reto Francioni 913,2 1.416,3 (Vj.) 469,4 1.028,5 Andreas Preuß 751,2 1.174,9 (Vj.) 384,8 829,4 Frank Gerstenschläger 464,2 724,2 (Vj.) 238,1 515,8 Michael Kuhn 591,2 921,6 (Vj.) 303,3 658,0 Gregor Pottmeyer 443,4 783,3 (Vj.) 215,0 339,9 Hauke Stars 10,8 10,8 (Vj.) 0 0 Jeffrey Tessler 565,8 928,5 (Vj.) 308,1 676,3 Summe 3.739,8 5.959,6 (Vj.) 1.918,7 4.047,9 Für die Bewertung der Aktienbezugsrechte aus der variablen Aktienvergütung wurde ein modifiziertes Black-Scholes-Optionspreismodell (Merton-Modell) angewandt. Die folgenden Bewertungsparameter liegen diesem Modell zugrunde: Bewertungsparameter Tranchen 2010, 2011 und 2012 scroll Aktienvergütung 2012 Aktienvergütung 2011 Aktienvergütung 2010 Laufzeit 3 Jahre 2 Jahre 1 Jahr Risikoloser Zins % - 0,04 - 0,04 0,02 Volatilität % 31,50 27,01 8,90 Aktienkurs Deutsche Börse1) € 46,21 46,21 46,21 Dividendenrendite % 4,54 4,54 4,54 Beizulegender Zeitwert € 42,11 44,03 46,03 Relativer Total Shareholder Return % - 8,16 1,20 5,68 1) Aktienkurs per 31.12.2012 (Xetra-Schlusskurs). Anzahl der virtuellen Aktien 2012 scroll Anzahl der virtuellen Aktien zum Gewährungsstichtag1) Anpassung der Anzahl der virtuellen Aktien seit dem Gewährungsstichtag2) Anzahl der virtuellen Aktien zum 31.12.2012 Reto Francioni Tranche 2012 18.204 - 1.854 16.350 Tranche 2011 14.866 179 15.045 Tranche 2010 16.448 935 17.383 Summe Tranchen 2010 bis 2012 48.778 Andreas Preuß Tranche 2012 15.101 - 1.538 13.563 Tranche 2011 12.332 148 12.480 Tranche 2010 13.645 776 14.421 Summe Tranchen 2010 bis 2012 40.464 Frank Gerstenschläger Tranche 2012 9.308 - 948 8.360 Tranche 2011 7.601 92 7.693 Tranche 2010 8.411 478 8.889 Summe Tranchen 2010 bis 2012 24.942 Michael Kuhn Tranche 2012 11.847 - 1.207 10.640 Tranche 2011 9.674 117 9.791 Tranche 2010 10.704 608 11.312 Summe Tranchen 2010 bis 2012 31.743 Gregor Pottmeyer Tranche 2012 10.068 - 1.025 9.043 Tranche 2011 8.222 99 8.321 Tranche 2010 9.097 517 9.614 Summe Tranchen 2010 bis 2012 26.978 Hauke Stars3) Tranche 2012 935 - 95 840 Tranche 2011 - - - Tranche 2010 - - - Summe Tranchen 2010 bis 2012 840 Jeffrey Tessler Tranche 2012 11.934 - 1.216 10.718 Tranche 2011 9.745 117 9.862 Tranche 2010 10.783 613 11.396 Summe Tranchen 2010 bis 2012 31.976 Gesamtsumme der Tranchen 2010 bis 2012 205.721 1) Seit 2010 erfolgt die variable Aktienvergütung mit einer Performance-Periode von drei Jahren. 2) Die Anpassung und Anzahl der virtuellen Aktien zum Bilanzstichtag ergibt sich aus dem Ergebnis des Performance-Vergleichs seit dem Gewährungsstichtag (Vergleich Total Shareholder Return zur Peer Group) und ist indikativ für 2012. Die Anzahl kann sich durch den Performance-Vergleich auf Basis des Total Shareholder Return in den Jahren 2013 und 2014 verändern. 3) Zum 1. Dezember 2012 in den Vorstand berufen Höhe der Vorstandsvergütung Die folgende Übersicht zeigt die für die Geschäftsjahre 2012 und 2011 gewährte Vergütung je Vorstandsmitglied ohne Altersversorgungsaufwand. Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr 2012, ohne Altersversorgungsaufwand (Vorjahreszahlen in Klammern) scroll Erfolgsunabhängige Vergütung T € Sonstige Bezüge aus vertraglichen Nebenleistungen1) T € Variable Barvergütung T € Reto Francioni 1.100,0 17,0 1.445,5 (1.100,0) (60,1) (1.596,6) Andreas Preuß4) 800,0 29,0 1.199,7 (800,0) (29,0) (1.325,1) Frank Gerstenschläger 580,0 28,2 699,0 (580,0) (26,8) (776,1) Michael Kuhn 650,0 20,1 875,8 (650,0) (20,1) (990,6) Gregor Pottmeyer 600,0 17,3 799,8 (600,0) (23,9) (902,0) Hauke Stars5) 48,3 4,8 69,6 (–) (–) (–) Jeffrey Tessler6) 729,4 32,0 947,1 (711,7) (32,0) (1.013,1) Summe 4.507,7 148,4 6.036,5 (4.441,7) (191,9) (6.603,5) scroll Variable Aktienvergütung2) Gesamtvergütung T € Anzahl der virtuellen Aktien Stück Wert zum Gewährungsstichtag3) T € Reto Francioni 18.204 839,0 3.401,5 (14.866) (839,0) (3.595,7) Andreas Preuß4) 15.101 696,0 2.724,7 (12.332) (696,0) (2.850,1) Frank Gerstenschläger 9.308 429,0 1.736,2 (7.601) (429,0) (1.811,9) Michael Kuhn 11.847 546,0 2.091,9 (9.674) (546,0) (2.206,7) Gregor Pottmeyer 10.068 464,0 1.881,1 (8.222) (464,0) (1.989,9) Hauke Stars5) 935 38,8 161,5 (–) (–) (–) Jeffrey Tessler6) 11.934 550,0 2.258,5 (9.745) (550,0) (2.306,8) Summe 77.397 3.562,8 14.255,4 (62.440) (3.524,0) (14.761,1) 1) Die sonstigen Bezüge umfassen Gehaltsbestandteile wie steuerpflichtige Zuschüsse zur privaten Rentenversicherung, steuerpflichtige Telefonpauschale/Wohnkosten sowie Dienstwagenregelungen. 2) Zum Gewährungsstichtag 2012 ergibt sich die Anzahl der Aktienbezugsrechte aus der Division des Aktientantieme-Zielwertes durch den durchschnittlichen Aktienkurs (Xetra-Schlusskurs) der Deutsche Börse-Aktie der Kalendermonate Januar und Februar 2012 (46,09 €). Die Anzahl der virtuellen Aktien ist indikativ. Die Anzahl kann sich durch den Performance-Vergleich auf Basis des Total Shareholder Return verändern. 3) Entspricht dem 100-Prozent-Zielwert für die virtuelle Aktientantieme 2012. Eine Auszahlung gemäß der Performance-Messung 2012?2014 für die variable Aktienvergütung erfolgt im Jahr 2015. 4) Der Beitrag der Deutsche Börse AG zur Gesamtvergütung von Andreas Preuß beträgt 215,7 T € (2011: 225,7 T €) und setzt sich wie folgt zusammen: erfolgsunabhängige Vergütung: 64,0 T€ (2011: 64,0 T €), sonstige Bezüge aus vertraglichen Nebenleistungen: 0 (2011: 0), variable Barvergütung: 96,0 T€ (2011: 106,0 T €), Anzahl der virtuellen Aktien: 1.209 (2011: 987), deren Wert zum Gewährungsstichtag: 55,7 T € (2011: 55,7 T €). 5) Zum 1. Dezember 2012 in den Vorstand berufen. 6) Die Deutsche Börse AG leistet keinen Beitrag zur Gesamtvergütung von Jeffrey Tessler. Die Vergütung wird zu 100 Prozent durch Clearstream International S.A. erbracht. Altersruhegeld Herr Dr. Francioni, Herr Pottmeyer und Herr Tessler haben mit Erreichen des 60. Lebensjahres, Frau Stars mit Erreichen des 62., sowie Herr Gerstenschläger, Herr Dr. Kuhn und Herr Preuß mit Erreichen des 63. Lebensjahres Anspruch auf ein Altersruhegeld, sofern das jeweilige Vorstandsmitglied zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in Diensten der Deutsche Börse AG steht. Für die Mitglieder des Vorstands der Deutsche Börse AG sind zwei verschiedene Ruhegeldsysteme zu unterscheiden: Vorstandsmitglieder, die vor dem 1. Januar 2009 erstmalig bestellt wurden, erhalten ein leistungsorientiertes Ruhegeld (Defined Benefit). Vorstandsmitglieder, die nach diesem Zeitpunkt erstmalig bestellt wurden, erhalten ein beitragsorientiertes Ruhegeld (Defined Contribution). Das ruhegeldfähige Einkommen und die Barwerte der bestehenden Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember 2012 sind in der → Tabelle auf Seite 99 dargestellt. Leistungsorientiertes Ruhegeldsystem Mitglieder des Vorstands, auf die das leistungsorientierte Ruhegeldsystem zutrifft, erhalten nach Erreichen der vertraglich vereinbarten Altersgrenze einen bestimmten Prozentsatz (Versorgungssatz) ihres individuellen ruhegeldfähigen Einkommens als Altersruhegeld ausbezahlt. Voraussetzung dafür ist, dass das jeweilige Vorstandsmitglied mindestens drei Jahre im Amt war und mindestens einmal wiederbestellt wurde. Das ruhegeldfähige Einkommen wird vom Aufsichtsrat festgelegt und regelmäßig überprüft. Der Versorgungssatz betrug zu Beginn der Amtszeit 30 Prozent und erhöhte sich mit jeder Wiederbestellung um 5 Prozentpunkte bis auf maximal 50 Prozent. Für Herrn Dr. Francioni, Herrn Gerstenschläger, Herrn Dr. Kuhn, Herrn Preuß und Herrn Tessler gelten die Regelungen des leistungsorientierten Ruhegeldsystems. Beitragsorientiertes Ruhegeldsystem Für Mitglieder des Vorstands, auf die das beitragsorientierte Ruhegeldsystem zutrifft, stellt die Gesellschaft in jedem Kalenderjahr der Vorstandstätigkeit einen jährlichen Versorgungsbeitrag in Form eines Kapitalbausteins zur Verfügung. Dieser Versorgungsbeitrag ergibt sich aus der Anwendung eines individuellen Versorgungssatzes auf das ruhegeldfähige Einkommen. Wie im leistungsorientierten Ruhegeldsystem wird das ruhegeldfähige Einkommen vom Aufsichtsrat festgelegt und regelmäßig überprüft. Die so ermittelten jährlichen Kapitalbausteine werden mit 3 Prozent jährlich verzinst. Für Herrn Pottmeyer und Frau Stars gelten die Regelungen des beitragsorientierten Ruhegeldsystems. Vorgezogenes Ruhegeld Vorstandsmitglieder, die über ein leistungsorientiertes Ruhegeld verfügen, haben Anspruch auf ein vorgezogenes Ruhegeld, sofern die Gesellschaft ihren Vorstandsvertrag nicht verlängert – es sei denn, hierfür liegen Gründe vor, die das Vorstandsmitglied zu verantworten hat oder die eine fristlose Kündigung des Vorstandsvertrags rechtfertigen würden. Die Höhe des vorgezogenen Ruhegeldes ergibt sich, wie beim Altersruhegeld, aus der Anwendung des erreichten Versorgungssatzes auf das jeweilige ruhegeldfähige Einkommen. Voraussetzung ist ebenfalls eine mindestens dreijährige Vorstandstätigkeit und mindestens eine Wiederbestellung des jeweiligen Vorstandsmitglieds. Vorstandsmitglieder, die über ein beitragsorientiertes Ruhegeld verfügen, erhalten kein vorgezogenes Ruhegeld. Altersversorgung scroll Ruhegeldfähiges Einkommen1) 2012 T € Versorgungssatz Barwert / Defined Benefit Obligation Aufwand für Pensionen zum 31.12.2012 % zum 31.12.2011 % zum 31.12.2012 T € zum 31.12.2011 T € 2012 T € 2011 T € Leistungsorientiertes System Reto Francioni 1.000,0 40,0 35,0 10.647,8 8.170,4 0 0 Andreas Preuß 600,0 40,0 40,0 5.796,8 4.036,6 683,7 675,2 Frank Gerstenschläger 500,0 40,0 40,0 4.269,5 4.717,8 56,9 0 Michael Kuhn 500,0 50,0 50,0 5.794,0 5.619,5 240,9 235,7 Jeffrey Tessler2) 577,8 40,0 40,0 4.166,8 4.057,6 94,0 78,3 Summe 3.177,8 30.674,9 26.601,9 1.075,5 989,2 Beitragsorientiertes System Gregor Pottmeyer3) 500,0 48,04) 48,04) 1.035,9 669,5 298,6 307,5 Hauke Stars5) 500,0 36,04) - 22,9 - - - Summe 1.058,8 669,5 298,6 307,5 1) Das ruhegeldfähige Einkommen richtet sich seit 2010 nicht mehr nach der Grundvergütung, sondern wird durch den Aufsichtsrat überprüft und festgelegt. 2) Die Deutsche Börse AG leistet keinen Beitrag zur Altersversorgung von Jeffrey Tessler. Die Vergütung wird zu 100 Prozent durch Clearstream International S.A. erbracht. 3) Der Abschluss der Pensionsvereinbarung mit Herrn Pottmeyer erfolgte im Rahmen der Neugestaltung der Vorstandsvergütung 2010. 4) Jährlicher Versorgungsbeitrag der Bemessungsgrundlage im beitragsorientierten System. 5) Zum 1. Dezember 2012 in den Vorstand berufen Leistungen im Fall von dauerhafter Arbeitsunfähigkeit oder Tod Für den Fall, dass ein Vorstandsmitglied der Deutsche Börse AG dauerhaft arbeitsunfähig wird, hat die Gesellschaft das Recht, dieses Vorstandsmitglied in den Ruhestand zu versetzen. Eine dauerhafte Arbeitsunfähigkeit liegt vor, wenn das Vorstandsmitglied länger als sechs Monate außer Stande ist, seiner Tätigkeit nachzugehen und eine Wiederherstellung seiner Arbeitsfähigkeit innerhalb weiterer sechs Monate nicht zu erwarten ist. Vorstandsmitglieder, auf die das leistungsorientierte Ruhegeldsystem zutrifft, erhalten in diesem Fall den Betrag, der sich aus der Anwendung des erreichten Versorgungssatzes auf das jeweilige ruhegeldfähige Einkommen ergibt. Vorstandsmitglieder mit einem beitragsorientierten Ruhegeldsystem erhalten das bei Eintritt des Versorgungsfalls erworbene Versorgungskapital, das sich um einen Zurechnungsbetrag erhöht. Dieser Zurechnungsbetrag entspricht dem vollen jährlichen Versorgungsbeitrag, der im Jahr des Ausscheidens fällig gewesen wäre, multipliziert mit der Anzahl der Jahre, die zwischen dem Zeitpunkt des Eintritts des Versorgungsfalls und der Vollendung des 59. bzw. 62. Lebensjahres liegen. Für den Fall, dass das Vorstandsmitglied stirbt, erhält der verwitwete Ehepartner 60 Prozent und jedes versorgungsberechtigte Kind 10 Prozent (Vollwaisen: 25 Prozent) des oben genannten Betrags, maximal jedoch 100 Prozent des Versorgungsbetrags. Übergangszahlungen Die leistungsorientierten Ruhegeldvereinbarungen der Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG sehen für den Fall von dauerhafter Arbeitsunfähigkeit zusätzlich zu den oben genannten Leistungen eine Übergangszahlung vor. Die Höhe dieser Zahlung entspricht der Höhe des Zielwertes der variablen Vergütung (Bar- und Aktientantieme) in dem Jahr, in dem der Versorgungsfall eintritt. Sie wird in zwei Tranchen in den beiden Folgejahren ausbezahlt. Im Falle des Todes eines Vorstandsmitglieds erhält dessen verwitweter Ehepartner 60 Prozent der Übergangszahlung. Abfindungen Im Falle der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne triftigen Grund dürfen etwaige an das Vorstandsmitglied geleistete Zahlungen nicht mehr als die Restlaufzeit des Dienstvertrags vergüten und gleichzeitig den Wert von zwei Jahresgesamtvergütungen nicht überschreiten (Abfindungs-Cap). Maßgeblich für die Berechnung dieser Zahlung ist die Gesamtvergütung des abgelaufenen Geschäftsjahres und ggf. auch die voraussichtliche Gesamtvergütung des laufenden Geschäftsjahres. Der Aufsichtsrat kann in außerordentlichen, begründeten Fällen diese Obergrenze überschreiten. Kontrollwechsel (Change of Control) Sofern ein Vorstandsmitglied im Falle eines Kontrollwechsels innerhalb von sechs Monaten abberufen wird, hat es Anspruch auf eine Abfindung in Höhe von zwei Jahresgesamtvergütungen bzw. in Höhe des Wertes der Restlaufzeit seines Dienstvertrags, sofern diese weniger als zwei Jahre beträgt. Dieser Anspruch kann auf 150 Prozent der Abfindung erhöht werden. Sofern das Vorstandsmitglied innerhalb von sechs Monaten nach Eintritt des Kontrollwechsels sein Amt mit der Begründung niederlegt, dass seine Stellung als Vorstandsmitglied durch den Kontrollwechsel erheblich beeinträchtigt wird, liegt es im Ermessen des Aufsichtsrats, ob eine Abfindung in der oben genannten Höhe gewährt wird. Diese Regelung gilt für alle Neuverträge und Wiederbestellungen von Vorstandsmitgliedern der Deutsche Börse AG seit dem 1. Juli 2009. Sonstiges Nebentätigkeiten Die Übernahme von weiteren Mandaten und Nebentätigkeiten einzelner Vorstandsmitglieder bedarf der Zustimmung des Gesamtvorstands und des Vorsitzenden des Aufsichtsrats oder – in bestimmten Fällen – des gesamten Aufsichtsrats, der die Erteilung der Zustimmung an den Personalausschuss delegiert hat. Sofern ein Vorstandsmitglied für die Ausübung eines Mandats in einem mit der Deutsche Börse AG verbundenen Unternehmen eine Vergütung erhält, erfolgt eine Anrechnung auf die Vergütungsansprüche des Vorstandsmitglieds gegenüber der Deutsche Börse AG. Darlehen an Vorstandsmitglieder Im Geschäftsjahr 2012 wurden seitens der Gesellschaft keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Vorstands gewährt. Darlehen oder Vorschüsse an Vorstandsmitglieder aus früheren Jahren bestehen ebenfalls nicht. Zahlungen an ehemalige Mitglieder des Vorstands Ehemalige Mitglieder des Vorstands oder ihre Hinterbliebenen erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von 1,6 Mio. € (2011: 1,6 Mio. €). Der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen betrug im Berichtsjahr zum Bilanzstichtag 41,5 Mio. € (2011: 33,3 Mio. €). Aufsichtsratsvergütung Die Hauptversammlung der Deutsche Börse AG am 16. Mai 2012 hat für den Aufsichtsrat ein neues Vergütungssystem beschlossen und § 13 der Satzung der Deutsche Börse AG entsprechend geändert. Für das Jahr 2012 gelten deshalb zwei unterschiedliche Vergütungssysteme, die im Folgenden dargestellt sind. Altes Vergütungssystem Bis zum 31. Mai 2012 erhielten die Aufsichtsratsmitglieder eine zeitanteilige fixe Vergütung, abhängig von der Dauer ihrer Zugehörigkeit im Berichtsjahr. Das jährliche Fixum für die Mitgliedschaft betrug 96 T€ für den Vorsitzenden, für den stellvertretenden Vorsitzenden 72 T€ und 48 T€ für jedes andere Mitglied. Zusätzlich wurde die Mitgliedschaft in den Aufsichtsratsausschüssen (Strategie-, Technologie-, Personal-, Nominierungs-, Clearing- und Settlement- sowie Finanz- und Prüfungsausschuss) vergütet: Sie betrug ebenfalls unverändert 30 T€ jährlich für den Vorsitzenden jedes Ausschusses (bzw. 40 T€ jährlich für den Vorsitzenden des Finanz- und Prüfungsausschusses) und 20 T€ jährlich für jedes andere Ausschussmitglied. Daneben erhielten die Mitglieder des Aufsichtsrats eine variable Jahresvergütung, für deren Ausschüttung zwei unterschiedliche, vom Unternehmenserfolg abhängige Ziele definiert waren. Ziel 1: Die Konzern-Eigenkapitalrendite nach Steuern der Gruppe Deutsche Börse musste im Vergütungsjahr den Durchschnitt der von der Deutschen Bundesbank monatlich ermittelten durchschnittlichen Umlaufrenditen inländischer Inhaberschuldverschreibungen und Anleihen der öffentlichen Hand mit einer Restlaufzeit von über neun bis einschließlich zehn Jahren um mindestens fünf Prozentpunkte übersteigen. Ziel 2: Das Konzernergebnis je Aktie musste in den beiden zuletzt abgeschlossenen Geschäftsjahren je 8 Prozent oder mehr über dem Konzernergebnis pro Aktie des jeweils entsprechenden Vorjahres liegen. Für jedes erreichte Ziel erhielten die Aufsichtsratsmitglieder eine variable Jahresvergütung in Höhe von jeweils 16 T€. Im Geschäftsjahr 2012 wurde das Ziel 1 erreicht. Neues Vergütungssystem Seit dem 1. Juni 2012 erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats eine feste Jahresvergütung von 70 T€. Die Vergütung des Vorsitzenden liegt bei 170 T€. Die Vergütung für den stellvertretenden Vorsitzenden liegt bei 105 T€. Mitglieder von Ausschüssen des Aufsichtsrats erhalten zusätzlich für jedes Amt in einem Ausschuss eine weitere feste jährliche Vergütung von 30 T€. Im Falle eines Amtes im Finanz- und Prüfungsausschuss beträgt diese Vergütung 35 T€. Die Vergütung von Ausschussvorsitzenden erhöht sich auf 40 T€, die des Vorsitzenden des Finanz- und Prüfungsausschusses auf 60 T€. Gehört ein Aufsichtsratsmitglied mehreren Aufsichtsratsausschüssen an, so wird nur die Tätigkeit in maximal zwei Aufsichtsratsausschüssen vergütet. Dabei wird die Vergütung für die Arbeit in den beiden Ausschüssen mit der jeweils höchsten Vergütung gewährt. Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nur während eines Teils eines Geschäftsjahres angehören, erhalten für jeden angefangenen Monat ihrer Mitgliedschaft im entsprechenden Geschäftsjahr ein Zwölftel der festen Jahresvergütung und ggfs. der Vergütung ihrer Ausschusstätigkeit. Vergütungen für Beratungs- und Vermittlungsleistungen für Mitglieder des Aufsichtsrats Im Berichtsjahr wurden im Rahmen von Beratungs- und Vermittlungsleistungen an die Richard Berliand Limited 42,5 T€ (2011: 161,4 T€) gezahlt. Herr Richard Berliand ist Managing Director und persönlich haftender Gesellschafter bei Richard Berliand Limited. Im Rahmen der inzwischen von der Europäischen Kommission untersagten Transaktion der Gruppe Deutsche Börse mit der NYSE Euronext hat die Deutsche Börse AG mit der Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, und Mayer Brown LLP, Washington, Verträge über den Bezug von Beratungsdienstleistungen abgeschlossen. In der Berichtsperiode waren zwei Mitglieder des Aufsichtsrats der Deutsche Börse AG gleichzeitig in Schlüsselpositionen dieser Gesellschaften tätig. In den ersten neun Monaten 2012 hat die Gruppe Deutsche Börse in Zusammenhang mit dieser Transaktion insgesamt 1.097,4 T€ (2011: 3.038,5 T€) für Beratungsleistungen an die Deutsche Bank AG und Mayer Brown LLP gezahlt. Aufsichtsratsvergütung1)2) scroll Mitgliedschaft Erfolgsunabhängige Vergütung Erfolgsabhängige Vergütung 2012 2011 2012 2011 T € 2012 2011 T € Dr. Joachim Faber (Vorsitzender ab 16.5.2012) ganzjährig ganzjährig 192,3 88,0 6,7 16,0 Gerhard Roggemann (stellv. Vorsitzender) ganzjährig ganzjährig 151,3 132,0 6,7 16,0 Herbert Bayer3) 01.01.–16.05. ganzjährig 28,3 68,0 6,7 16,0 Richard Berliand ganzjährig ganzjährig 114,2 68,0 6,7 16,0 Birgit Bokel3) 01.01.–16.05. ganzjährig 28,3 68,0 6,7 16,0 Irmtraud Busch4) 16.05.–31.12. - 64,0 - 1,3 - Karl-Heinz Floether4) 16.05.–31.12. - 83,2 - 1,3 - Marion Fornoff4) 16.05.–31.12. - 64,0 - 1,3 - Hans-Peter Gabe ganzjährig ganzjährig 88,3 68,0 6,7 16,0 Dr. Manfred Gentz (Vorsitzender bis 16.5.2012)3) 01.01.–16.05. ganzjährig 77,5 186,0 6,7 16,0 Richard M. Hayden ganzjährig ganzjährig 120,8 108,0 6,7 16,0 Craig Heimark ganzjährig ganzjährig 96,7 78,0 6,7 16,0 Dr. Konrad Hummler3) 01.01.–16.05. ganzjährig 32,5 78,0 6,7 16,0 David Krell ganzjährig ganzjährig 86,7 68,0 6,7 16,0 Hermann-Josef Lamberti3) 01.01.–16.05. ganzjährig 20,0 48,0 6,7 16,0 Dr. Monica Mächler4) 16.05.–31.12. - 64,0 - 1,3 - Friedrich Merz ganzjährig ganzjährig 97,9 88,0 6,7 16,0 Thomas Neiße ganzjährig ganzjährig 95,0 88,0 6,7 16,0 Heinz-Joachim Neubürger4) 16.05.–31.12. - 86,1 - 1,3 - Roland Prantl3) 01.01.–16.05. ganzjährig 28,3 68,0 6,7 16,0 Dr. Erhard Schipporeit ganzjährig ganzjährig 112,5 88,0 6,7 16,0 Jutta Stuhlfauth4) 16.05.–31.12. - 64,0 - 1,3 - Norfried Stumpf3) 01.01.–16.05. ganzjährig 28,3 68,0 6,7 16,0 Martin Ulrici4) 16.05.–31.12. - 64,0 - 1,3 - Johannes Witt ganzjährig ganzjährig 89,6 68,0 6,7 16,0 Summe 1.977,8 1.526,0 129,7 288,0 1) Zu den Komponenten mit längerfristiger Anreizwirkung siehe Erläuterung 39 im Konzernanhang. 2) Der Empfänger der Vergütung wird individuell durch die Mitglieder des Aufsichtsrats festgelegt. 3) Am 16. Mai 2012 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden 4) Zum 16. Mai 2012 in den Aufsichtsrat gewählt

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