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Koenig & Bauer AG

Interim / Quarterly Report Aug 15, 2013

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Interim / Quarterly Report

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KOENIG & BAUER Aktiengesellschaft

Würzburg

Konzern-Halbjahresbericht zum 30. Juni 2013

Lagebericht

Markt- und Branchenentwicklung

Bedingt durch die schwache Konjunktur in bedeutenden Exportmärkten, die größere Investitionszurückhaltung im Inland und die Veränderungen in der Print- und Medienlandschaft ist die Druckmaschinennachfrage im ersten Halbjahr 2013 deutlich hinter dem Vorjahreszeitraum zurückgeblieben. Die geringere Investitionsneigung war in den meisten der von KBA bedienten Marktsegmente spürbar, am stärksten bei Rotationsanlagen für den Zeitungs- und Publikationsdruck. Die Branche folgte damit dem Trend in anderen Bereichen des Maschinenbaus und der Exportindustrie. Entsprechend reduzierte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) im Juli seine ursprüngliche Produktionsprognose für 2013 von +2 % auf –1 %.

In einem durch die Schuldenkrise in bedeutenden europäischen Absatzmärkten und die Wachstumsverlangsamung in wichtigen Schwellenländern geprägten wirtschaftlichen Umfeld lag der Auftragseingang der KBA-Gruppe im ersten Halbjahr mit 444,6 Mio. € um 23,3 % unter dem durch die Weltmesse drupa begünstigten Vergleichswert von 2012 (579,3 Mio. €). Im Segment Bogenoffsetmaschinen trugen erfolgreiche Messeauftritte Mitte Mai auf der China Print in Peking und der Printtek in Istanbul zu einem guten Neugeschäft im zweiten Quartal von 161,0 Mio. € bei. Der verhaltene Bestelleingang in den ersten drei Monaten konnte so teilweise kompensiert werden. Dennoch lagen die Bestellungen über die gesamte Berichtsperiode mit 293,8 Mio. € um 19,3 % unter den durch die drupa begünstigten 364,0 Mio. € des Vorjahres. Von den Akzidenz- und Verpackungsdruckern waren besonders die Rapida-Bogenoffsetmaschinen im Mittel- und Großformat gefragt, wobei bei KBA der Anteil der Verpackungsanlagen mit über 60 % deutlich höher liegt als im Branchendurchschnitt. Einen erfreulichen Auftragszuwachs konnte die KBA-MetalPrint GmbH für ihre Blechdruck- und Lackieranlagen verzeichnen.

Im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen führte die ausgeprägte Investitionszurückhaltung der Zeitungs-, Illustrations- und Magazindrucker trotz einiger Verkaufserfolge in Deutschland, Frankreich und im Mittleren Osten zu für eine kontinuierliche Auslastung unserer Kapazitäten nicht ausreichenden Neuaufträgen. Bei Sondermaschinen für den Wertpapierdruck und industriellen Kennzeichnungssystemen gingen im Berichtszeitraum ebenfalls deutlich weniger Aufträge ein als im Vorjahr und im Rekordjahr 2011. Mit 150,8 Mio. € gegenüber 215,3 Mio. € in 2012 war der Bestelleingang in diesem Segment bis Ende Juni um 30,0 % niedriger als im Vorjahr.

Zum 30. Juni 2013 betrug der Auftragsbestand im Konzern 590,4 Mio. €. Gegenüber 2012 standen damit 27,5 % weniger Aufträge in den Büchern. Auf Bogenmaschinen entfielen 220,2 Mio. €, auf Rollen- und Sondermaschinen 370,2 Mio. €.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ertragslage

Durch Erlöse von 311,5 Mio. € im zweiten Quartal sind wir unserem Jahresziel beim Umsatz ein gutes Stück näher gekommen. Mit 502,2 Mio. € lag der Konzernumsatz nach sechs Monaten allerdings noch um 15,0 % unter der Vorjahresperiode (2012: 590,5 Mio. €). Branchen-typisch wird sich deutlich mehr als die Hälfte der Auslieferungen auf das zweite Halbjahr konzentrieren. Mit 255,4 Mio. € unterschritten die Segmenterlöse bei Rollen- und Sondermaschinen den Vorjahreswert (347,5 Mio. €) um 26,5 %. Dagegen legte der Umsatz mit Bogenoffsetmaschinen gegenüber 2012 (243,0 Mio. €) leicht auf 246,8 Mio. € zu. Hauptumsatzträger waren in der Berichtsperiode die Mittelformat-Baureihen Rapida 106 und Rapida 105.

Die Exportquote im ersten Halbjahr 2013 reduzierte sich lieferbedingt gegenüber 2012 von 89,7 % auf 80,3 % – ein für KBA vergleichsweise niedriger Wert. Der Inlandsumsatz stieg auch durch mehr installierte Rollenmaschinen deutlich von 60,8 Mio. € auf 98,9 Mio. € an. Dagegen verminderten sich durch die schwache Konjunktur im Süden und anderen Teilen Europas die Lieferungen ins europäische Ausland gegenüber 2012 (168,6 Mio. €) um 23,0 % auf 129,8 Mio. €. Der Anteil dieses klassischen Absatzmarktes erreichte in der ersten Jahreshälfte nur 25,8 %. Mit Druckereien in der Region Asien/Pazifik wurde ein Umsatzvolumen von 122,5 Mio. € erzielt, die Erlöse in Mittel-, Südamerika und Afrika beliefen sich auf 87,9 Mio. €. Zusammen erreichten diese Zukunftsmärkte einen hohen Anteil von 41,9 %. Der Regionalumsatz in Nordamerika stieg durch das deutlich gewachsene Bogenmaschinengeschäft und die Lieferung einiger Zeitungsrotationen von 41,6 Mio. € auf 63,1 Mio. €. Entsprechend er-höhte sich der Umsatzanteil von 7,0 % auf 12,6 %.

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Mit einem Vorsteuerergebnis von +10,0 Mio. € im zweiten Quartal 2013 hat sich die Ertragslage gegenüber dem Auftaktquartal (–18,8 Mio. €) deutlich verbessert. Der gegenüber der Vorperiode wesentlich höhere Quartalsumsatz, der günstigere Produktmix und das gewachsene Servicegeschäft trugen dazu bei. Im Vorjahresvergleich machte sich bei der Ergebnisentwicklung allerdings der gegenüber 2012 um 88,3 Mio. € geringere Halbjahresumsatz und der niedrigere Anteil rentabler Sondermaschinen bemerkbar. Entsprechend reduzierte sich die Bruttomarge von 28,9 % auf 26,6 %. Die F&E-Kosten lagen mit 27,6 Mio. € in etwa auf dem gleichen Niveau wie 2012 (27,9 Mio. €). Die Vertriebskosten unterschritten mit 65,7 Mio. € signifikant den durch Sonderaufwendungen für die drupa und große Kundenveranstaltungen erhöhten Vorjahreswert von 82,4 Mio. €. Die Verwaltungskosten gingen durch Einsparungen ebenfalls von 38,2 Mio. € auf 34,2 Mio. € zurück. Bei einem Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen von –11,2 Mio. € wird ein Betriebsergebnis von –4,9 Mio. € ausgewiesen (Vorjahr: +12,5 Mio. €).

Die marktbedingte Unterauslastung der Rollenstandorte, Lieferverschiebungen ins zweite Halbjahr und Aufwendungen für die Weiterentwicklung der Digitaldruckanlage RotaJET 76 führten im Segment Rollen- und Sondermaschinen zu einem reduzierten operativen Gewinn von 4,5 Mio. € gegenüber 30,5 Mio. € in 2012. Im Bereich Bogenoffsetmaschinen wurde durch konsequentes Kostenmanagement der operative Verlust des Vorjahres (–18,0 Mio. €) auf –9,4 Mio. € fast halbiert. Die Turn-Around-Programme im traditionellen Kerngeschäft mit Bogen- und Rollenoffsetmaschinen werden angesichts der unzureichenden Ertragslage und der aktuell sehr verhaltenen Marktentwicklung mit Nachdruck vorangetrieben. Sie betreffen den Konzerneinkauf, die Effizienz der Verwaltung, die Arbeitsteilung zwischen den Produktionsstandorten und die auslas-

Bild

tungsorientierte Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Wir rechnen in beiden Geschäftsbereichen mit einer Verbesserung der operativen Ertragslage im weiteren Jahresverlauf. Dennoch erfordert die tendenziell sinkende Nachfrage im Rollenbereich eine nochmalige Neudimensionierung der Kapazitäten.

Das mit –3,9 Mio. € negative Finanzergebnis trug im ersten Halbjahr zu einem Ergebnis vor Steuern (EBT) im Konzern von –8,8 Mio. € (2012: +6,7 Mio. €) bei. Nach Steuern errechnet sich ein Konzernergebnis von –10,6 Mio. € (Vorjahr: +3,6 Mio. €). Es entspricht einem anteiligen Ergebnis je Aktie von –0,64 € (2012: +0,22 €).

Finanzlage

Für den geplanten Umsatzzuwachs im zweiten Halbjahr haben die Vorräte deutlich zugenommen. Dennoch war der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit mit 12,1 Mio. € (2012: 65,7 Mio. €) in den ersten sechs Monaten positiv. Neben höheren Rückstellungen waren vor allem die um 69,1 Mio. € auf 233,4 Mio. € gewachsenen Kundenanzahlungen dafür maßgebend. Der freie Cashflow nach Abzug der für Investitionen benötigten Mittel lag bei –1,1 Mio. € (2012: 55,8 Mio. €). Ende Juni standen 188,9 Mio. € an liquiden Mitteln zur Verfügung (31.12.2012: 206,3 Mio. €). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im ersten Halbjahr 2013 um 8,6 Mio. € auf 23,0 Mio. € gesunken. Zum Periodenstichtag betrug die Nettoliquidität als Differenz aus liquiden Mitteln und Finanzschulden beachtliche 165,9 Mio. €. Darüber hinaus sind ausreichende Kreditlinien vorhanden. Mit 426,8 Mio. € deckt das Eigenkapital die gestiegene Bilanzsumme zu 34,8 %.

Vermögenslage

Zum 30. Juni 2013 erhöhte sich die Bilanzsumme im Konzern um 44,6 Mio. € auf 1.226,0 Mio. € (31.12.2012: 1.181,4 Mio. €). Entscheidend dafür waren die um 43,4 Mio. € gewachsenen kurzfristigen Vermögenswerte, darunter in erster Linie höhere Vorräte. Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen lagen mit 15,8 Mio. € (2012: 18,8 Mio. €) knapp über den Abschreibungen (14,6 Mio. €). Per Saldo

Lieferung nach Regionen

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in % 2012 2013
Deutschland 10,3 19,7
Übriges Europa 28,6 25,8
Nordamerika 7,0 12,6
Asien/Pazifik 27,4 24,4
Afrika/Lateinamerika 26,7 17,5

stiegen die langfristigen Vermögenswerte gegenüber dem Jahresende 2012 (311,7 Mio. €) leicht auf 312,9 Mio. €.

Forschung und Entwicklung

Die technische Weiterentwicklung unseres Maschinenprogramms für veränderte Marktanforderungen geht weiter. So wurde im Juni 2013 die neue Großformatbaureihe Rapida 164 im Rahmen einer gut besuchten Kundenveranstaltung im Bogenoffsetwerk Radebeul vorgestellt. Mehr als 300 Druckfachleute aus über 20 Ländern erlebten live die auf 15.000 Bogen/h gesteigerte Produktionsleistung und die durch eine umfangreiche Automatisierung gegenüber der Vorgängergeneration deutlich verkürzten Rüstzeiten der Rapida 164. Diese ergänzt im Großformat die zur drupa neu vorgestellte Rapida 145 und wird insbesondere im Verpackungs-, Display- und Bücherdruck eingesetzt. Auch im Zeitungsdruck suchen nach vorne schauende Investoren trotz oder gerade wegen der Online-Medien nach neuen Lösungen, um Print im Medienwettbewerb zu stärken. So bestellte die Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch in Trier eine wasserlos druckende Offsetrotation KBA Cortina mit zwei integrierten Lackierwerken für die Produktion qualitativ anspruchsvoller Druckprodukte auf Zeitungspapieren. Diese innovative und umweltorientierte Lösung bietet nur KBA an.

Mitarbeiter

Ende Juni 2013 waren in der KBA-Gruppe 6.158 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, 94 weniger als im Vorjahr (30.06.2012: 6.252). Ohne Auszubildende, Praktikanten, befristete Arbeitsverhältnisse und Beschäftigte in Altersteilzeit betrug die Mitarbeiterzahl im Konzern 5.431. Aufgrund der Marktentwicklung bei Rollendruckmaschinen hält der Vorstand in diesem Bereich eine weitere Konsolidierung für unverzichtbar und führt entsprechende Gespräche mit Belegschaftsvertretern an den betroffenen Standorten. Zudem wurde eine Neuausrichtung der Kapazitäten für den wasserlosen UV-Druck bei unserer Veitshöchheimer Tochtergesellschaft KBA-MePrint AG eingeleitet.

Bild

Risikobericht

Auf den Seiten 46 bis 51 des Konzernberichts 2012 wird das Risikomanagementsystem der Koenig & Bauer AG beschrieben. Gegenüber der dort dargestellten Risikosituation für den KBA-Konzern ergaben sich im Berichtszeitraum leichte Veränderungen aus dem etwas unter den Erwartungen liegenden Auftragseingang und dem zu liefernden Produktmix. Trotz dieser Aspekte und der gegebenen konjunkturellen Unsicherheiten bzw. politischen Unwägbarkeiten sind keine den Bestand der KBA-Gruppe gefährdende Risiken erkennbar. Die gesunde Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung und die gute Positionierung in weniger konjunkturabhängigen Märkten halten das Risikopotenzial in Grenzen.

Prognosebericht

Neben branchenspezifischen Einflussgrößen wie Medienverhalten und Digitaldruck bestimmen das Wachstum der Weltwirtschaft und die davon abhängige Werbekonjunktur wesentlich über die Nachfrage bei Print und Druckmaschinen. Seit gut neun Monaten dämpfen die Wirtschafts-probleme in Europa und die schwächere Konjunktur in bedeutenden außereuropäischen Märkten die Investitionsbereitschaft. So ging nach VDMA-Angaben der Auftragseingang bei Druckereimaschinen in den ersten sechs Monaten 2013 gegenüber dem Vorjahr um 15 % zurück, wobei die Vorjahreszahlen vom drupa-Sondereffekt profitiert haben. Die digitale Drucktechnik fehlt in der VDMA-Statistik, aber auch dort war im Berichtszeitraum eine gewisse Zurückhaltung erkennbar.

Das Geschäft mit Rollendruckmaschinen leidet überproportional unter der Internet-Konkurrenz. Dies gilt besonders für den Zeitungsdruck, aber auch für Bücher, Magazine, Kataloge und Werbedrucke. Diese werden aufgrund sinkender Auflagen heute vermehrt im Bogenoffset oder im Digitaldruck produziert. Andererseits spürt der Bogenoffset den Wettbewerb durch den Digitaldruck stärker als die Rolle. In diesem Szenario ist die starke Präsenz von KBA im medienfernen Wachstumsmarkt Verpackungsdruck ein Vorteil, den es auszubauen gilt.

Im Faltschachteldruck ist KBA mit den Rapida-Anlagen weit vorne positioniert. Das Gleiche gilt für KBA-MetalPrint im Blechdruck. Zudem werden die Kennzeichnungssysteme von KBA-Metronic in zahlreichen Verpackungslinien eingesetzt. Wenn die geplante Übernahme des italienischen Herstellers Flexotecnica S.p.A. im dritten Quartal erfolgreich abgeschlossen werden kann, wird KBA in die Lage versetzt, künftig den ebenfalls wachsenden Markt für flexible Verpackungen mit modernen Flexodruck-Anlagen zu bedienen. Mit der Ende Juli angekündigten mehrheitlichen Übernahme der Kammann Maschinenbau GmbH kommt eine weitere interessante Nische im breit gefächerten Verpackungsmarkt hinzu. Kammann ist Marktführer bei Siebdruckanlagen für die Direktdekoration von Glasbehältern für Premium-Marken der Kosmetik- und Spirituosenindustrie. Diese sind auch bei der wachsenden Zahl anspruchsvoller Konsumenten in Schwellenländern wie China, Brasilien oder Russland gefragt.

Der zur drupa im Mai 2012 mit der KBA RotaJET vollzogene Einstieg in den Hochleistungs-Digitaldruck trug mit der Bestellung einer Anlage durch einen deutschen Kunden im Berichtsquartal erste Früchte. Ein weiteres größeres Projekt steht kurz vor dem Abschluss. Das Management strebt an, mittelfristig mit der RotaJET und digitalen Folgeprodukten einen Teil des Umsatzes zu kompensieren, der durch den stark geschrumpften Rollenoffsetmarkt weggefallen ist. Das gleiche Ziel verfolgen wir mit dem Ausbau unserer Service-Aktivitäten für KBA-Anwender sowie mit der neu gegründeten PrintHouseService GmbH für Fremdanlagen. PHS wird im Markt als kompetenter Service-Dienstleister wahrgenommen und konnte Retrofit-Aufträge für Wettbewerbsanlagen verbuchen.

In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir durch bereits bekannte Auslieferungen einen deutlichen Umsatzschub. Insgesamt rechnen wir aber bei Rollen- und Sondermaschinen auftragsbedingt mit geringeren Erlösen als im Vorjahr. Dem rückläufigen Rollengeschäft wirken wir schon länger durch zusätzliche Tätigkeitsfelder an den betroffenen Standorten entgegen. Dennoch werden wir in diesem Bereich an einer erneuten Kapazitätsanpassung nicht vorbeikommen.

Der nach sechs Monaten noch erhebliche Rückstand beim Auftragseingang gegenüber dem in der ersten Hälfte starken drupa-Vorjahr wird sich voraussichtlich schon aus statistischen Gründen im weiteren Jahresverlauf reduzieren. Wir gehen allerdings unter den derzeitigen Marktverhältnissen nicht davon aus, dass wir 2013 einen Auftragseingang in Vorjahreshöhe (1,1 Mrd. €) realisieren können.

Die in den nächsten drei Monaten eingehenden Bestellungen sind mit entscheidend dafür, wie nahe der Konzernumsatz 2013 an die Vorjahres-zahl von knapp 1,3 Mrd. € herankommt. Unter der Berücksichtigung bekannter Risiken im Lieferprozedere sowie in der aktuellen Konjunkturlage kann der Vorstand einen prozentual einstelligen Umsatzrückgang gegenüber 2012 nicht ausschließen. Zusätzlichen Einfluss auf das Jahresergebnis hat der am Ende zur Auslieferung kommende Produktmix. Aber auch unter Berücksichtigung der vorgenannten Punkte strebt das Management ein positives Konzernergebnis vor Steuern (EBT) in der Größenordnung des Vorjahres (6,1 Mio. €) an.

Konzern-Bilanz

Aktiva

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in Mio. € 31.12.2012* 30.06.2013
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 243,1 243,0
Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen 16,4 16,8
Sonstige Vermögenswerte 0,1 0,1
Latente Steueransprüche 52,1 53,0
311,7 312,9
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 331,4 384,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 255,1 256,4
Sonstige finanzielle Forderungen 18,5 23,3
Sonstige Vermögenswerte 28,1 29,7
Wertpapiere 30,3 30,1
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 206,3 188,9
869,7 913,1
Bilanzsumme 1.181,4 1.226,0
Passiva
in Mio. € 31.12.2012* 30.06.2013
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 42,9 42,9
Kapitalrücklage 87,3 87,5
Gewinnrücklagen 317,3 296,4
447,5 426,8
Schulden
Langfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen 138,3 142,8
Sonstige Rückstellungen 58,9 61,0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 17,9 16,4
Sonstige Schulden 2,8 3,2
Latente Steuerverbindlichkeiten 22,2 21,0
240,1 244,4
Kurzfristige Schulden
Sonstige Rückstellungen 148,5 153,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 65,7 61,0
Finanzschulden 31,6 23,0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 59,4 61,8
Sonstige Schulden 188,6 255,4
493,8 554,8
Bilanzsumme 1.181,4 1.226,0

* inkl. Änderungen gemäß IAS 19 (revised)

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

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01.01.-30.06.

in Mio. €
2012* 2013
Umsatzerlöse 590,5 502,2
Herstellungskosten des Umsatzes -419,8 -368,4
Bruttoergebnis vom Umsatz 170,7 133,8
Forschungs- und Entwicklungskosten -27,9 -27,6
Vertriebskosten -82,4 -65,7
Verwaltungskosten -38,2 -34,2
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge -9,7 -11,2
Betriebsergebnis 12,5 -4,9
Finanzergebnis -5,8 -3,9
Ergebnis vor Steuern (EBT) 6,7 -8,8
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -3,1 -1,8
Konzernergebnis 3,6 -10,6
Ergebnis je Aktie (in €, verwässert/unverwässert) 0,22 -0,64
* inkl. Änderungen gemäß IAS 19 (revised)

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01.04.-30.06.

in Mio. €
2012* 2013
Umsatzerlöse 327,0 311,5
Herstellungskosten des Umsatzes -229,6 -218,4
Bruttoergebnis vom Umsatz 97,4 93,1
Forschungs- und Entwicklungskosten -13,7 -13,9
Vertriebskosten -44,5 -37,6
Verwaltungskosten -19,4 -18,2
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge -8,8 -11,4
Betriebsergebnis 11,0 12,0
Finanzergebnis -3,9 -2,0
Ergebnis vor Steuern (EBT) 7,1 10,0
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -2,2 -2,1
Konzernergebnis 4,9 7,9
Ergebnis je Aktie (in €, verwässert/unverwässert) 0,30 0,48
* inkl. Änderungen gemäß IAS 19 (revised)

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

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in Mio. € Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Erfolgsneutrale Veränderung Andere Gesamt
31.12.2011 42,9 87,3 42,6 293,8 466,6
Änderungen gemäß IAS 19 (revised) -5,9 1,7 -4,2
01.01.2012 42,9 87,3 36,7 295,5 462,4
Konzernergebnis 3,6 3,6
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis -10,7 -10,7
Gesamtergebnis der Periode -10,7 3,6 -7,1
Sonstige Veränderungen -0,7 -0,7
30.06.2012* 42,9 87,3 26,0 298,4 454,6
01.01.2013 42,9 87,3 21,9 295,4 447,5
Konzernergebnis -10,6 -10,6
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis -3,7 -3,7
Gesamtergebnis der Periode -3,7 -10,6 -14,3
Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital 0,2 0,2
Dividende -6,6 -6,6
30.06.2013 42,9 87,5 18,2 278,2 426,8
inkl. Änderungen gemäß IAS 19 (revised)

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

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01.01.-30.06.

in Mio. €
2012* 2013
Konzernergebnis 3,6 -10,6
Posten, die später in das Konzernergebnis umgegliedert werden
Währungsumrechnung 1,4 -1,4
Bewertung originäre Finanzinstrumente 0,9 -0,3
Bewertung derivative Finanzinstrumente 1,4 0,3
Latente Steuern -0,4 0,1
3,3 -1,3
Posten, die später nicht in das Konzernergebnis umgegliedert werden
Leistungsorientierte Versorgungspläne -19,9 -3,4
Latente Steuern 5,9 1,0
-14,0 -2,4
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis -10,7 -3,7
Gesamtergebnis -7,1 -14,3
* inkl. Änderungen gemäß IAS 19 (revised)

Konzern-Kapitalflussrechnung

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01.01.-30.06.

in Mio. €
2012* 2013
Ergebnis vor Steuern (EBT) 6,7 -8,8
Zahlungsneutrale Aufwendungen und Erträge 24,5 19,1
Bruttocashflow 31,2 10,3
Veränderung der Vorräte, Forderungen und anderer Aktiva -5,7 -61,7
Veränderung der Rückstellungen und Verbindlichkeiten 40,2 63,5
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit 65,7 12,1
Cashflow aus Investitionstätigkeit -9,9 -13,2
Freier Cashflow 55,8 -1,1
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 0,7 -15,1
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 56,5 -16,2
Wechselkurs-/konsolidierungskreisbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands 3,1 -1,2
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 145,6 206,3
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 205,2 188,9
* inkl. Änderungen gemäß IAS 19 (revised)

Erläuterungen zum Zwischenabschluss per 30. Juni 2013

1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Quartalsbericht der Koenig & Bauer-Gruppe wird nach internationaler Rechnungslegung (IFRS) aufgestellt.

Dabei werden alle am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, und alle verbindlichen Interpretationen des International Financial Reporting Committee (IFRIC) sowie die Vorschriften der Europäischen Union berücksichtigt.

Der Rechnungslegungsstandard IAS 34 für die Zwischenberichterstattung wird eingehalten. Der Ansatz von Ertragsteuern erfolgt auf Basis der landesbezogenen durchschnittlichen Ertragsteuersätze.

Im Zuge einer übersichtlichen Darstellung werden einzelne Posten in der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Berichtswährung ist der Euro und soweit nichts anderes erwähnt erfolgen die Angaben in Millionen Euro (Mio. €).

2 Geänderte Standards (IFRS)

Für das Geschäftsjahr 2013 ergeben sich Auswirkungen auf die Bilanzierung und Bewertung durch folgende Änderungen von IFRS, die ab dem 1. Januar 2013 verpflichtend anzuwenden sind:

IAS 19 (revised) - Leistungen an Arbeitnehmer

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste der Pensionsverpflichtungen und des Planvermögens werden unmittelbar im sonstigen Ergebnis erfasst, die Verzinsung des Planvermögens erfolgt in Höhe des Diskontierungszinssatzes der Pensionsverpflichtungen. Rückstellungen für Aufstockungsbeträge im Rahmen von Altersteilzeitvereinbarungen werden ratierlich angesammelt.

Die rückwirkende Anwendung des IAS 19 (revised) führte zu folgenden Änderungen der Anfangsbestände in der Bilanz zum 1. Januar 2012: Die sonstigen finanziellen Forderungen gingen um 2,8 Mio. € zurück, die Rückstellungen für Pensionen erhöhten sich um 3,2 Mio. € und die sonstigen Rückstellungen verminderten sich um 2,5 Mio. €. Nach Berücksichtigung latenter Steuern ergab sich eine Abnahme des Eigenkapitals um 4,2 Mio. €.

Zum 31. Dezember 2012 führten die Änderungen zu einer Erhöhung der Rückstellungen für Pensionen um 30,3 Mio. € und einer Abnahme des Eigenkapitals um 25,6 Mio. €.

In der Gewinn- und Verlustrechnung des 2. Quartals 2012 belasteten die Anpassungen das Betriebsergebnis mit 1,1 Mio. € und das Finanzergebnis mit 0,1 Mio. €. Nach latenten Steuern ergab sich eine Verminderung des Konzernergebnisses um 0,9 Mio. € und des Ergebnisses je Aktie um 5 Cent.

Änderung des IAS 1 - Darstellung der Posten des sonstigen Ergebnisses

Bestandteile des sonstigen, im Eigenkapital erfassten Ergebnisses, die zu einem späteren Zeitpunkt in die Gewinn- und Verlustrechnung recycelt werden, sind separat darzustellen.

Diese Änderung ist in der Gesamtergebnisrechnung auf Seite 16 entsprechend umgesetzt.

3 Konsolidierung und Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis und die Konsolidierungsmethoden haben sich im laufenden Geschäftsjahr nicht geändert.

Die Währungsumrechnung ausländischer Abschlüsse erfolgt nach dem Konzept der „funktionalen Währung“ mittels des modifizierten Stichtagskursverfahrens gemäß IAS 21.

4 Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Würzburg, den 9. August 2013

Der Vorstand

Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann, Vorsitzender

Dr. Axel Kaufmann, stellv. Vorsitzender

Dipl.-Ing. Michael Kummert

Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller

Dipl.-Ing. Ralf Sammeck

5 Segmentbericht

5.1 Segmentbericht nach Sparten

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01.01.-30.06. Rollen- und Sondermaschinen Bogenoffsetmaschinen
in Mio. € 2012* 2013 2012* 2013
--- --- --- --- ---
Umsatzerlöse 347,5 255,4 243,0 246,8
Betriebsergebnis 30,5 4,5 -18,0 -9,4
Investitionen 6,1 9,5 12,7 6,3

* inkl. Änderungen gemäß IAS 19 (revised)

5.2 Informationen über geografische Gebiete

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01.01.-30.06.

in Mio. €
2012 2013
Deutschland 60,8 98,9
Übriges Europa 168,6 129,8
Nordamerika 41,6 63,1
Asien/Pazifik 161,7 122,5
Afrika/Lateinamerika 157,8 87,9
Umsatzerlöse 590,5 502,2

6 Ergebnis je Aktie

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01.01.-30.06.

in €
2012* 2013
Ergebnis je Aktie 0,22 -0,64

* inkl. Änderungen gemäß IAS 19 (revised)

Das Ergebnis je Aktie gemäß IAS 33 ermittelt sich aus dem anteiligen Konzernergebnis der Stammaktionäre dividiert durch die gewichtete Anzahl der ausstehenden Stammaktien (16.496.896 Stückaktien, Vorjahr: 16.485.953 Stückaktien).

7 Bilanz

7.1 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

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in Mio. € Anschaffungs- und Herstellungskosten Kumulierte Abschreibung Buchwert
Immaterielle Vermögenswerte 71,2 48,0 23,2
Sachanlagen 669,5 449,6 219,9
31.12.2012 740,7 497,6 243,1
Immaterielle Vermögenswerte 75,8 48,3 27,5
Sachanlagen 667,6 452,1 215,5
30.06.2013 743,4 500,4 243,0

Die Investitionen in das Sachanlagevermögen von 10,9 Mio. € (1. Halbjahr 2012: 9,4 Mio. €) betreffen vorwiegend im Bau befindliche Anlagen, Zugänge bei Anlagen und Maschinen sowie der Betriebs- und Geschäftsausstattung.

7.2 Vorräte

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in Mio. € 31.12.2012 30.06.2013
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 67,2 74,0
Unfertige Erzeugnisse 233,7 285,2
Fertige Erzeugnisse und Waren 30,5 25,5
331,4 384,7

7.3 Schulden

Gegenüber dem Jahresende 2012 erhöhten sich die kurz- und langfristigen Schulden um 65,3 Mio. €. Dies ist insbesondere auf einen Anstieg der Kundenanzahlungen um 69,1 Mio. € zurückzuführen, gleichzeitig konnten die Finanzschulden um 8,6 Mio. € reduziert werden.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im Juli 2013 wurde die Akquisition von 85 % der Anteile an der Kammann Maschinenbau GmbH in Bad Oeynhausen durch die Koenig & Bauer AG bekanntgegeben. Kammann liefert vorwiegend Maschinen zur Dekoration von Hohlkörpern aus Glas, Kunststoff und Metall. Der Erwerb steht noch unter geringfügigen formellen Vorbehalten.

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