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Deutsche Börse AG

Interim / Quarterly Report Sep 5, 2014

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Interim / Quarterly Report

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Deutsche Börse AG

Frankfurt am Main

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2014

Zwischenabschluss Q2 2014

Konzern-Lagebericht

Q2/2014: Diversifiziertes Geschäftsmodell sorgt für solides Ergebnis in schwierigem Umfeld

Das Geschäft im Kassa- und Terminmarkt blieb infolge der schwierigen Rahmenbedingungen hinter der starken Vorjahresperiode zurück, dafür entwickelte sich das Nachhandelsgeschäft und das IT- und Marktdatengeschäft positiv und konnte den Rückgang im Kassa- und Terminmarkt teilweise kompensieren.

Die Nettoerlöse sanken um 2 Prozent auf 488,4 Mio. € (Q2/2013: 497,1 Mio. €).

Die operativen Kosten lagen insgesamt bei 254,4 Mio. € (Q2/2013: 243,8 Mio. €).

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging im zweiten Quartal 2014 auf 235,8 Mio. € zurück (Q2/2013: 256,3 Mio. €).

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 0,87 € bei durchschnittlich 184,1 Mio. Aktien (Q2/2013: 0,93 € bei durchschnittlich 184,1 Mio. Aktien).

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ohne CCP-Positionen lag im zweiten Quartal 2014bei 200,4 Mio. € (Q2/2013: 281,8 Mio. €).

An ihre Aktionäre schüttete die Deutsche Börse AG am 16. Mai eine Dividende von 2,10 € je Aktie aus.

Am 15. Mai startete der Eurex/TAIFEX-Link, ein weiterer Meilenstein in der Asienstrategie der Gruppe.

Clearstream unterzeichnete mit Citco eine Vereinbarung über den Kauf von Citcos Verwahrgeschäft für Hedgefonds und kann so seine Dienstleistungen für Finanzinstitute erheblich ausbauen.

Eurex Clearing erhielt am 10. April die Zulassung als Clearinghaus nach EMIR.

Für den Verlauf des Geschäftsjahres 2014 erwartet die Gruppe keine wesentliche Abweichung zur Entwicklung der Rahmenbedingungen, wie sie im Konzernjahresabschluss 2013 prognostiziert wurde.

Konzern-Zwischenlagebericht

Grundlagen des Konzerns

Im Vergleich zu den im Unternehmensbericht 2013 auf den Seiten 92 bis 103 beschriebenen Grundlagen des Konzerns und den im Bericht über das erste Quartal 2014 dargestellten Änderungen im Konsolidierungskreis haben sich im Berichtszeitraum keine weiteren Änderungen ergeben.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft sowie die wirtschaftlichen und branchenspezifischen Rahmenbedingungen haben sich im Vergleich zur Darstellung im Unternehmensbericht 2013 (Seiten 103 bis 104) nicht wesentlich geändert. Die Geldpolitik der wichtigen Notenbanken blieb im zweiten Quartal 2014 unverändert expansiv ausgerichtet. Dies äußerte sich auch darin, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am 5. Juni den Leitzins auf ein neues historisch niedriges Niveau von 0,15 Prozent gesenkt hat. Auch die Federal Reserve Bank (FED) vollzog keine Wende ihrer Niedrigzinspolitik. Neben der anhaltenden Niedrigzinspolitik der Zentralbanken prägte weiterhin die geringe Volatilität an den Märkten das Handelsgeschehen im zweiten Quartal 2014. Herausfordernd für das Geschäftsumfeld der Gesellschaft, insbesondere im Terminmarkt, bleiben die Vorhaben zur Regulierung der Finanzmärkte. Die Unklarheit über die rechtlichen Anforderungen und deren Auswirkungen auf Marktstruktur und Geschäftsmodell der Marktteilnehmer führen zur Zurückhaltung einiger Marktteilnehmer.

Nach einer im April veröffentlichten Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF) geht dieser von einem Anstieg der wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone im Jahr 2014 von rund 1,2 Prozent für die gesamte Eurozone (Januar 2014: Anstieg von 1,0 Prozent) und von einem Wachstum von rund 1,7 Prozent für Deutschland aus (Januar 2014: 1,6 Prozent). Die Studie prognostiziert für Großbritannien ein Wachstum der Wirtschaft von rund 2,9 Prozent (Januar 2014: 2,4 Prozent) und für die USA von rund 2,8 Prozent (Januar 2014: 2,8 Prozent). Das mit Abstand größte Wirtschaftswachstum 2014 – ca. 7 Prozent – prognostiziert der IWF weiterhin in Erwartung der hohen Binnennachfrage für die asiatischen Länder, insbesondere China. Als Folge der unterschiedlichen Schätzungen für die verschiedenen Wirtschaftsräume wird für das Jahr 2014 ein weltweites Wirtschaftswachstum von rund 3,6 Prozent prognostiziert. Damit belegt die Studie des IWF, dass sich die Lage in Europa etwas besser erholte, als dies Anfang des Jahres zu erwarten war.

Die Entwicklung der Handelsaktivität am Kassa- und Terminmarkt der Gruppe Deutsche Börse im bisherigen Jahresverlauf entspricht aufgrund der weiterhin fragilen Situation innerhalb der Eurozone grundsätzlich der von anderen europäischen Börsenorganisationen mit einem vergleichbaren Produktportfolio.

Im zweiten Quartal gab es keine Änderungen der Unternehmensstrategie und -steuerung. Für eine umfassende Darstellung derselben siehe den Unternehmensbericht 2013 (Seiten 116 bis 118).

Forschung und Entwicklung

Abgesehen von der Entwicklung von Handels- und Clearingsystemen sowie Systemlösungen für die Umsetzung ihrer strukturellen Wachstumsziele betreibt die Gruppe Deutsche Börse als Dienstleistungsunternehmen keine mit produzierenden Unternehmen vergleichbare Forschung und Entwicklung. Daher entfällt der Teilbericht zur Forschungs- und Entwicklungstätigkeit.

Ertragslage

Ertragslage im zweiten Quartal 2014

Die Lage auf den Kapitalmärkten bleibt für Finanzdienstleister, und damit auch für die Gruppe Deutsche Börse, angespannt: die nach wie vor fragile wirtschaftliche Situation im Euroraum, Unsicherheit über die Auswirkungen regulatorischer Vorhaben, vergleichsweise niedrige Volatilität in den Aktien- und Terminmärkten, geringe Inflation mit teilweise deflationären Tendenzen, Leitzinsen auf Rekord-Niedrigniveau sowie die fehlende Perspektive auf ein verändertes Zinsumfeld, nachdem die EZB durch eine neuerliche Senkung der Leitzinsen ihre Niedrigzinspolitik auf mittlere Sicht bestätigt hat. Auch der Indexhöchststand des deutschen Leitindex DAX®, der im Juni zeitweilig die Marke von 10.000 Punkten überschritt, führte nicht zu einer wesentlichen Belebung des Handels. Vor diesem Hintergrund ist die Aktivität an den Kassa- und Terminmärkten der Gruppe Deutsche Börse im zweiten Quartal 2014 gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. In dieser Phase eines im Wesentlichen zyklisch bedingt schwierigen Marktumfeldes bewährt sich das integrierte Geschäftsmodell der Gruppe Deutsche Börse, die über ein einzigartiges Angebot an Produkten und Dienstleistungen verfügt. Clearstream, das für den Nachhandelsbereich verantwortliche Segment, setzte seinen Aufwärtstrend fort: Das Volumen der verwahrten Wertpapiere wächst insbesondere durch Gewinne aus zusätzlichen Anlagen der Hauptkunden nachhaltig. Zudem überzeugt Clearstream in der globalen Wertpapierfinanzierung mit Dienstleistungen für das Liquiditätsmanagement, die Banken einen möglichst effizienten Einsatz ihres Eigenkapitals ermöglichen. Das Technologie- und Marktdatengeschäft der Gruppe Deutsche Börse (Segment Market Data + Services, MD+S) zeigte ebenfalls einen spürbaren Aufschwung, vor allem im Indexgeschäft, wo ihre Tochtergesellschaft STOXX Ltd. die Erlöse deutlich erhöhen konnte.

Insgesamt gingen die Nettoerlöse der Gruppe Deutsche Börse gegenüber denen des Vorjahresquartals um 2 Prozent auf 488,4 Mio. € zurück (Q2/2013: 497,1 Mio. €). Die positive Entwicklung in den Segmenten Clearstream und MD+S sowie die Vollkonsolidierung der European Energy Exchange (EEX) und der Impendium Systems Ltd. im ersten Quartal 2014 sowie der Scoach Holding S.A. (bzw. ihrer Nachfolgeorganisation Börse Frankfurt Zertifikate Holding S.A.) seit dem dritten Quartal 2013 konnten die negative Entwicklung der Handelsaktivät, insbesondere im Derivatemarkt, teilweise kompensieren. Ohne die genannten Konsolidierungseffekte in Höhe von 17,5 Mio. € sanken die Nettoerlöse um 5 Prozent. Die Nettoerlöse setzen sich aus den Umsatzerlösen zuzüglich der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft und der sonstigen betrieblichen Erträge sowie abzüglich der volumenabhängigen Kosten zusammen.

Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft, die das Segment Clearstream erzielt, sanken im zweiten Quartal 2014 trotz gestiegener durchschnittlicher Kundenbareinlagen aufgrund der anhaltend niedrigen Leitzinsen auf 10,4 Mio. € (Q2/2013: 11,2 Mio. €).

Die operativen Kosten lagen mit 254,4 Mio. € über dem Vorjahresquartal (Q2/2013: 243,8 Mio. €). Sie enthalten Sondereffekte, maßgeblich für Effizienzprogramme in Höhe von insgesamt 5,1 Mio. € (Q2/2013: 9,7 Mio. €). Der Anstieg der um Sondereffekte bereinigten operativen Kosten ist auf die Konsolidierungseffekte seit Beginn des Geschäftsjahres in Höhe von 13,8 Mio. € und höhere Investitionen in Wachstumsinitiativen zurückzuführen. Um die anhaltenden zyklischen Schwächen in ihren Kernmärkten zu kompensieren, treibt die Gruppe die Erschließung neuer Wachstumsfelder und den Ausbau des Geschäfts in Asien konsequent weiter voran.

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Nettoerlöse und EBIT nach Quartalen Zusammensetzung der Nettoerlöse nach Segmenten
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Das Beteiligungsergebnis belief sich auf 1,8 Mio. € (Q2/2013: 3,0 Mio. €). Aufgrund der Vollkonsolidierung der EEX und Scoach tragen diese Unternehmen nicht mehr zum Beteiligungsergebnis bei.

Das EBIT lag infolge der Entwicklung der Nettoerlöse und der operativen Kosten bei 235,8 Mio. € im zweiten Quartal 2014 (Q2/2013: 256,3 Mio. €). Um Sondereffekte bei den Kosten (im Wesentlichen Effizienzprogramme) und im Beteiligungsergebnis bereinigt belief sich das EBIT im zweiten Quartal 2014 auf 240,6 Mio. € (Q2/2013: 266,0 Mio. €).

Das Finanzergebnis der Gruppe verbesserte sich im zweiten Quartal 2014 maßgeblich aufgrund der 2013 abgeschlossenen vorteilhaften Refinanzierung langfristiger Finanzverbindlichkeiten auf –10,4 Mio. € (Q2/2013: –20,1 Mio. €).

Die bereinigte Steuerquote im zweiten Quartal 2014 belief sich auf 26,0 Prozent (Q2/2013: 26,0 Prozent).

Der Konzern-Periodenüberschuss für das zweite Quartal 2014 lag bei 159,3 Mio. € (Q2/2013: 171,0 Mio. €). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie verringerte sich im zweiten Quartal 2014 auf Basis des gewichteten Durchschnitts von 184,1 Mio. ausstehenden Aktien entsprechend auf 0,87 € (Q2/2013: 0,93 € bei 184,1 Mio. ausstehenden Aktien), bereinigt auf 0,90 € (Q2/2013: 0,97 €).

Ertragslage im ersten Halbjahr 2014

Die eingangs beschriebene Unsicherheit über die Regulierung, die europäische Schuldenkrise und die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken sowie die niedrige Volatilität an den Aktien- und Terminmärkten galten ebenso für das gesamte erste Halbjahr 2014. Auf Halbjahressicht konnte die Gruppe Deutsche Börse dank ihres wachsenden Nachhandelsgeschäfts und des erfolgreichen Indexgeschäfts im Segment MD+S die Rückgänge insbesondere im Terminmarkt überwiegend ausgleichen.

Insgesamt lagen die Nettoerlöse der Gruppe Deutsche Börse im ersten Halbjahr 2014 mit 1.002,6 Mio. € um 2 Prozent über dem Niveau der Vorjahresperiode (H1/2013: 981,4 Mio. €). Ohne die genannten Konsolidierungseffekte in Höhe von 37,7 Mio. € sanken die Nettoerlöse um 2 Prozent. Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft, die das Segment Clearstream mit verwahrten Kundenbareinlagen erzielt, fielen dank des Anstiegs der durchschnittlichen Kundenbareinlagen nur leicht auf 18,8 Mio. € (H1/2013: 19,4 Mio. €).

Die operativen Kosten waren mit 502,2 Mio. € um 7 Prozent niedriger als im Vorjahreshalbjahr (H1/2013: 539,1 Mio. €), da im ersten Halbjahr 2013 Sondereffekte, maßgeblich für Effizienzprogramme, in Höhe von 75,5 Mio. € anfielen, während diese im Berichtszeitraum bei 9,5 Mio. € lagen. Bereinigt um Sondereffekte lagen die operativen Kosten im ersten Halbjahr 2014 um 29,1 Mio. € über der Vorjahresperiode. Dieser Anstieg geht auf die oben beschriebenen Konsolidierungseffekte in Höhe von 26,0 Mio. € und höhere Investitionen in Wachstumsinitiativen zurück.

Das Beteiligungsergebnis belief sich im ersten Halbjahr 2014 auf 65,3 Mio. € (H1/2013: 6,0 Mio. €). Grund für den deutlichen Anstieg ist ein einmaliger Ertrag im Zusammenhang mit der Fusion zwischen Direct Edge und BATS Ende Januar 2014. Diese Transaktion führte zu einem Sondereffekt von 63,0 Mio. € beim Beteiligungsergebnis. Bereinigt um diesen Sondereffekt lag das Beteiligungsergebnis im ersten Halbjahr 2014 bei 2,3 Mio. €.

Das EBIT stieg im ersten Halbjahr 2014 um 26 Prozent auf 565,7 Mio. €; bereinigt um Sondereffekte bei den Kosten und im Beteiligungsergebnis belief sich das EBIT auf 512,2 Mio. € (H1/2013: 523,8 Mio. €).

Das Finanzergebnis der Gruppe belief sich im ersten Halbjahr 2014 auf –21,3 Mio. € (H1/2013: –43,3 Mio. €). Die Verbesserung resultiert maßgeblich aus der 2013 abgeschlossenen vorteilhaften Refinanzierung langfristiger Finanzverbindlichkeiten.

Die bereinigte Steuerquote lag im ersten Halbjahr 2014 bei 26,0 Prozent (H1/2013: 26,0 Prozent).

Der Konzern-Periodenüberschuss für das erste Halbjahr 2014 betrug 378,3 Mio. € (H1/2013: 292,2 Mio. €). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie stieg im ersten Halbjahr 2014 auf Basis des gewichteten Durchschnitts von 184,1 Mio. ausstehenden Aktien auf 2,06 € (H1/2013: 1,59 € bei 184,1 Mio. ausstehenden Aktien). Die bereinigten Werte lauten 1,90 € für das erste Halbjahr 2014 und 1,89 € für die Vorjahresperiode.

Vergleich der Ertragslage mit der Prognose für 2014

Die Geschäftsentwicklung der Gruppe Deutsche Börse im zweiten Quartal 2014 bestätigt die im Prognosebericht des Unternehmensberichts 2013 auf den Seiten 171 bis 182 getroffenen Aussagen. Mit den erzielten Nettoerlösen liegt die Gruppe Deutsche Börse nach sechs Monaten des Geschäftsjahres in der Mitte der Prognosebandbreite. Im Jahresverlauf ist mit einem sequenziellen Anstieg der operativen Kosten pro Quartal zu rechnen. Sie steigen einerseits saisonal bedingt im vierten Quartal, andererseits im Zuge der vorgesehenen Investitionen in Wachstumsinitiativen, die sich im weiteren Jahresverlauf stärker auf die Kosten auswirken werden. Daher bestätigt die Gruppe auch bei den operativen Kosten ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2014. Aufgrund des erwarteten sequenziellen Anstiegs der Kosten liegt die Gruppe auch bei EBIT und Konzern-Jahresüberschuss in der Mitte der jeweiligen Prognosebandbreite.

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Quartal zum Geschäftsjahr zum
30.6.2014 30.6.2013 30.6.2014 30.6.2013
--- --- --- --- --- ---
Ergebnis je Aktie (unverwässert) 0,87 0,93 2,06 1,59
Ergebnis je Aktie (unverwässert, bereinigt) 0,90 0,97 1,90 1,89
Eröffnungskurs1) 57,77 47,25 60,20 46,21
Höchster Kurs2) 58,10 51,18 63,29 52,30
Niedrigster Kurs2) 52,07 44,51 52,07 44,51
Schlusskurs (am 30.06.) 56,68 50,57 56,68 50,57
Anzahl der Aktien (zum 30.06.) Mio. 193,0 193,0 193,0 193,0
Marktkapitalisierung (zum 30.06.) Mrd. € 10,9 9,8 10,9 9,8

1) Schlusskurs des Vorhandelstages

2) Intraday-Kurs

Segment Eurex

Zweites Quartal 2014

Das Segment Eurex verzeichnete mit 182,9 Mio. € einen Rückgang der Nettoerlöse um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal (Q2/2013: 202,3 Mio. €). Von den Nettoerlösen entfielen 12,8 Mio. € auf Transaktions- und sonstige Erlöse der EEX.

Das EBIT ging auf 86,7 Mio. € zurück (Q2/2013: 114,9 Mio. €).

Das in der Ertragslage beschriebene Marktumfeld führte im Terminmarkt dazu, dass die Handelsaktivität der Teilnehmer an den europäischen Terminmärkten im Vergleich zur Vorjahresperiode zurückging. Erhöhte Eigenkapitalanforderungen und der Rückgang des Eigenhandels tragen ferner dazu bei, dass Handelsaktivitäten über die mindest-notwendigen Absicherungsgeschäfte am Terminmarkt hinaus derzeit nur begrenzt erfolgen. Insgesamt waren auch andere europäische Börsen mit einem international ausgerichteten Produktangebot in Zins-, Index- und Aktienderivaten in ähnlicher Weise negativ durch rückläufige Handelsaktivitäten ihrer Teilnehmer betroffen.

Die Zahl der an Eurex in europäischen Futures und Optionen gehandelten Kontrakte sank um 21 Prozent auf 374,6 Mio. Kontrakte (Q2/2013: 473,0 Mio.). Zusammen mit der International Securities Exchange (ISE) belief sich das Handelsvolumen auf 516,6 Mio. Kontrakte (Q2/2013: 645,4 Mio.).

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Nettoerlöse im Segment Eurex
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Die Aktienindexderivate blieben umsatzstärkste Produktgruppe am Eurex-Terminmarkt; ihr Handelsvolumen nahm um 16 Prozent auf 146,7 Mio. ab (Q2/2013: 175,6 Mio.). Das Handelsvolumen in europäischen Zinsderivaten ging im zweiten Quartal 2014 gegenüber dem Vorjahresquartal um 20 Prozent auf 113,6 Mio. Kontrakte zurück (Q2/2013: 141,8 Mio.). In der Produktgruppe der Aktienderivate verringerten sich die Volumina im zweiten Quartal 2014 um 27 Prozent auf 111,7 Mio. Kontrakte (Q2/2013: 153,5 Mio.).

Weiterhin positiv entwickelten sich Dividendenderivate mit 2,3 Mio. Kontrakten im zweiten Quartal 2014. Damit erhöhte sich die Zahl der gehandelten Kontrakte im Vergleich zum Vorjahr um 53 Prozent (Q2/2013: 1,5 Mio.).

An der ISE gingen die Kontraktzahlen in US-Optionen im zweiten Quartal 2014 gegenüber dem Vorjahresquartal um 18 Prozent auf 142,0 Mio. Kontrakte zurück (Q2/2013: 172,4 Mio.). Der Marktanteil der ISE in US-Aktienoptionen betrug in einem von starkem Wettbewerb geprägten Markt 15,8 Prozent (Q2/2013: 16,9 Prozent).

An der EEX belief sich das Volumen im Stromhandel im zweiten Quartal 2014 auf 281,8 TWh, ein Anstieg von 13 Prozent (Q2/2013: 249,0 TWh). Der Handel von Gasprodukten stieg um 177 Prozent auf 127,1 TWh (Q2/2013: 45,9 TWh). Im Handel von Emissionsrechten wurden mit 101,2 Mio. t CO2 im Vergleich zum Vorjahresquartal 47 Prozent weniger gehandelt (Q2/2013: 189,4 Mio. t CO2). Der Handel von Agrarderivaten wird künftig bei der EEX konzentriert. Im Zuge dessen werden die bislang auf Eurex Exchange verfügbaren Agrarderivate ab 2015 auf der Handelsplattform der EEX angeboten. Kunden erhalten damit über eine zentrale Plattform für Commodities Zugang zu einem einheitlichen Angebot von einer Vielzahl von Warenterminkontrakten.

Kennzahlen des Segments Eurex

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Finanzderivate Q2/2014 Mio. Kontrakte Q2/2013 Mio. Kontrakte Veränderung

%
H1/2014 Mio. Kontrakte H1/2013 Mio. Kontrakte Veränderung

%
Summe Eurex und ISE 516,6 645,4 – 20 1.057,7 1.203,8 – 12
Europäische Derivate1) 374,6 473,0 – 21 753,2 874,3 – 14
Europäische Aktienindexderivate2) 146,7 175,6 – 16 327,0 347,5 – 6
Europäische Zinsderivate 113,6 141,8 – 20 240,5 285,6 – 16
Europäische Aktienderivate2) 111,7 153,5 – 27 180,4 236,4 – 24
US-Optionen (ISE) 142,0 172,4 – 18 304,5 329,5 – 8
Commodities3) TWh / Mio. t C02 TWh / Mio. t C02 % TWh / Mio. t C02 TWh / Mio. t C02 %
Strom 281,8 249,0 13 632,1 582,4 9
Gas 127,1 45,9 177 248,7 102,1 144
Emissionshandel 101,2 189,4 – 47 324,8 385,0 – 16
Repogeschäft4) Mrd. € Mrd. € % Mrd. € Mrd. € %
Summe Eurex Repo® 225,5 233,8 – 4 221,1 220,5 0
GC Pooling® 160,3 161,8 – 1 154,5 153,7 1
Euro-Markt 42,8 37,1 15 41,3 32,9 26
CHF-Markt 22,4 34,9 – 36 25,3 33,9 – 25

1) Die Gesamtsumme weicht von der Summe der Einzelwerte ab, da sie weitere gehandelte Produkte wie ETF-, Volatilitäts-, Agrar- und Edelmetallderivate enthält.

2) Die Dividendenderivate wurden den Aktienindex- und den Aktienderivaten zugeordnet.

3) Volumen an der EEX in Terawattstunden (TWh) für den Strom- und Gashandel sowie in Mio. Tonnen CO2 für den Handel mit Emissionsrechten

4) Durchschnittlich ausstehendes Volumen auf Eurex Repo® in Einfachzählung

Eurex Repo®, der Marktplatz für den besicherten Geldmarkt in Schweizer Franken und Euro sowie für das Angebot GC Pooling® (General Collateral Pooling), profitiert von dem allgemeinen Bedürfnis der Investoren nach besicherten Geldmarktgeschäften. Im Euro-Markt erhöhte sich das durchschnittlich ausstehende Volumen um 15 Prozent auf 42,8 Mrd. € (Q2/2013: 37,1 Mrd. €). Im besicherten Geldmarkthandel GC Pooling beliefen sich die durchschnittlich ausstehenden Volumina auf 160,3 Mrd. € und waren damit um 1 Prozent geringer als im Vorjahresquartal (Q2/2013: 161,8 Mrd. €, jeweils Einfachzählung). Das Volumen des Schweizer-Franken-Repo-Marktes verringerte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 36 Prozent auf 22,4 Mrd. € (Q2/2013: 34,9 Mrd. €). Eurex Repo verzeichnete im zweiten Quartal 2014 insgesamt ein um 4 Prozent geringeres durchschnittlich ausstehendes Volumen von 225,5 Mrd. € (Q2/2013: 233,8 Mrd. €, jeweils Einfachzählung).

Eurex Clearing hat die Umstellung auf ihr neues Clearingsystem begonnen; die Einführung der neuen Clearingarchitektur im Juni war der erste Meilenstein in einem dreistufigen Einführungsprozess. Mittelfristig wird C7 die existierenden Clearingsysteme für Derivate und Aktien ersetzen – ab Sommer 2015 werden alle gelisteten Derivate über C7 verrechnet.

EurexOTC Clear, das Eurex-Angebot für das Clearing außerbörslich gehandelter Zinsswaps, zählte zum 30. Juni 2014 33 angemeldete Clearingteilnehmer bei insgesamt rund 140 angemeldeten bzw. zur Anbindung registrierten Kunden. Mit der Anbindung an EurexOTC Clear können Marktteilnehmer außerbörslich gehandelte Zinsswaps clearen, bevor das Clearing für diese Finanzinstrumente im Rahmen der Umsetzung der Europäischen Finanzmarktverordnung EMIR zur Pflicht wird. In diesem Zusammenhang erhielt Eurex Clearing, das Clearinghaus der Gruppe Deutsche Börse, am 10. April die Zulassung als Clearinghaus nach EMIR von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Mit der Erteilung der Lizenz wird bestätigt, dass Eurex Clearing uneingeschränkt die EMIR-Anforderungen erfüllt. Damit kann Eurex Clearing seinen Teilnehmern bereits jetzt Dienstleistungen zur Vorbereitung auf die bevorstehende Clearingpflicht für Derivate zur Verfügung stellen.

Auch das Angebot für bestehende Kunden baute Eurex Clearing weiter aus: Mit dem zweiten Release des neuen Risikosystems Eurex Clearing Prisma® können Teilnehmer und Kunden seit Ende Mai erstmalig von Portfolio-Margining-Möglichkeiten innerhalb einer Anlageklasse sowie dem Cross-Margining zwischen börsennotierten Fixed-Income-Produkten und außerbörslich gehandelten Zinsswap-Produkten profitieren. Eurex Clearing ist der erste und einzige zentrale Kontrahent (CCP) in Europa, der diese von Nutzern stark nachgefragte Möglichkeit anbietet.

Eurex setzt die Expansion in neue Anlageklassen fort, um den Marktteilnehmern möglichst vielfältige Alternativen zur Umsetzung von Handelsstrategien zu bieten. Anfang Juli führte Eurex Währungsderivate (FX-Derivate) auf die Hauptwährungspaare EUR/USD, EUR/GBP, EUR/CHF, GBP/USD, GBP/CHF und USD/CHF ein. Eurex Clearing bleibt bei allen Geschäften Gegenpartei bis zur finalen Abwicklung der Transaktion, dies führt im Gegensatz zu anderen FX-Angeboten dazu, dass beide Vertragsparteien volle Ausfallsicherheit haben. Bereits seit dem 9. Juni handelbar sind Index-Futures auf den wichtigsten Index der Tel-Aviv Stock Exchange (TASE), den TA-25-Index. Mit der Einführung der TA-25-Index-Futures verschafft Eurex den Marktteilnehmern erstmals Zugang zu einem Markt im Nahen Osten.

Einen wesentlichen Meilenstein in seiner Asienstrategie erreichte das Segment Eurex im zweiten Quartal mit dem Start des Eurex/TAIFEX-Links am 15. Mai 2014. Nach dem Vorbild des Handels mit Derivaten auf den koreanischen Leitindex KOSPI ermöglicht der Link Eurex-Teilnehmern den Handel und das Clearing von Futures und Optionen auf den taiwanesischen Leitindex TAIEX – mit täglichem Verfall auf Eurex Exchange. In diesem Zusammenhang konnte mit der United Overseas Bank (UOB) der erste asiatische Clearingteilnehmer aus Singapur angeschlossen werden. Die ersten Wochen seit Handelsstart belegen das Interesse der Marktteilnehmer an diesem Produkt: Bis Ende Juni wurden rund 26.000 Kontrakte umgesetzt und abgewickelt.

Erstes Halbjahr 2014

Die Nettoerlöse sanken in den ersten sechs Monaten um 2 Prozent auf 390,1 Mio. € (H1/2013: 399,8 Mio. €), ohne Berücksichtigung der EEX-Erlöse auf 362,5 Mio. €.

Das EBIT nahm um 22 Prozent auf 254,9 Mio. € zu (H1/2013: 209,5 Mio. €). Bereinigt um den einmaligen Ertrag im Zusammenhang mit der Fusion von Direct Edge und BATS erzielte Eurex im ersten Halbjahr 2014 ein EBIT von 195,2 Mio. €.

Die Handelsvolumina der europäischen Futures und Optionen verringerten sich im ersten Halbjahr 2014 um 14 Prozent auf 753,2 Mio. Kontrakte (H1/2013: 874,3 Mio.). Insgesamt wurden an den Terminmärkten der Eurex im ersten Halbjahr 1.057,7 Mio. Kontrakte (H1/2013: 1.203,8 Mio.) gehandelt und damit um 12 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Die Volumina der in Europa gehandelten Aktienindexderivate verringerten sich im ersten Halbjahr 2014 um 6 Prozent auf 327,0 Mio. Kontrakte (H1/2013: 347,5 Mio.). Die Kontraktvolumina der Aktienderivate sanken im ersten Halbjahr 2014 gegenüber dem Vorjahreshalbjahr um 24 Prozent auf 180,4 Mio. Kontrakte (H1/2013: 236,4 Mio.). Der Handel in Zinsderivaten nahm im ersten Halbjahr 2014 um 16 Prozent auf 240,5 Mio. Kontrakte ab (H1/2013: 285,6 Mio.).

An der ISE handelten Marktteilnehmer im ersten Halbjahr 2014 mit 304,5 Mio. Kontrakten um 8 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode (H1/2013: 329,5 Mio.).

Bei Volatilitätsderivaten stieg die Zahl der gehandelten Kontrakte mit 4,6 Mio. Kontrakten im ersten Halbjahr 2014 im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um 12 Prozent (H1/2013: 4,1 Mio.). Auch das Handelsvolumen der Dividendenderivate entwickelte sich im gleichen Zeitraum positiv mit einem Zuwachs um 47 Prozent auf 5,0 Mio. Kontrakte (H1/2013: 3,4 Mio.).

Das durchschnittlich ausstehende Volumen des Eurex Repo-Marktes blieb im ersten Halbjahr 2014 gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 221,1 Mrd. € weitgehend stabil (H1/2013: 220,5 Mrd. €, jeweils Einfachzählung). Dabei stieg das Volumen des Euro-Marktes um 26 Prozent auf 41,3 Mrd. € (H1/2013: 32,9 Mrd. €); das Volumen des Schweizer-Franken-Repo-Marktes verringerte sich um 25 Prozent auf 25,3 Mrd. € (H1/2013 33,9 Mrd. €). Bei GC Pooling wuchsen die durchschnittlich ausstehenden Volumina im ersten Halbjahr 2014 um 1 Prozent auf 154,5 Mrd. € (H1/2013: 153,7 Mrd. €).

Der Handel in dem Produkt auf den koreanischen Leitindex KOSPI lag im ersten Halbjahr mit 11,9 Mio. Kontrakten um 23 Prozent über dem ersten Halbjahr 2013 (H1/2013: 9,7 Mio. €).

Segment Xetra

Zweites Quartal 2014

Die Nettoerlöse blieben mit 37,3 Mio. € (Q2/2013: 37,5 Mio. €) stabil. Sie enthalten Einnahmen in Höhe von 2,3 Mio. €, die aus den Transaktionsentgelten für den Handel in strukturierten Produkten stammen und ab dem dritten Quartal 2013 im Segment Xetra ausgewiesen werden.

Das EBIT stieg auf 19,3 Mio. € (Q2/2013: 16,9 Mio. €).

Auch im Kassamarkt führte das in der Ertragslage beschriebene makroökonomische Umfeld zu einem Rückgang der Handelsaktivität. Die Xetra®-Handelsvolumina sanken im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9 Prozent auf 263,0 Mrd. € (Q2/2013: 290,4 Mrd. €). Die Zahl der Handelsabschlüsse auf Xetra nahm im zweiten Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 11 Prozent auf 45,6 Mio. ab (Q2/2013: 51,5 Mio.). Der durchschnittliche Wert pro Transaktion lag bei 11,5 T € (Q2/2013: 11,3 T €). Der Marktanteil von Xetra im Handel mit DAX-Werten blieb im Vergleich zu anderen regulierten Märkten und außerbörslichen Handelsplattformen konstant. Das Segment Xetra erzielte in Summe Nettoerlöse aus dem Handel in Höhe von 22,6 Mio. € (Q2/2013: 24,0 Mio. €). Die Nettoerlöse des zentralen Kontrahenten für Aktien sanken im 2014zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal auf 7,1 Mio. € (Q2/2013: 7,8 Mio. €). Die sonstigen Nettoerlöse stiegen auf 7,6 Mio. € (Q2/2013: 5,7 Mio. €).

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Nettoerlöse im Segment Xetra
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Die Handelsvolumina an der Börse Frankfurt stiegen im zweiten Quartal 2014 auf 11,7 Mrd. €, ein Plus von 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Q2/2013: 9,8 Mrd. €). Seit Beginn des dritten Quartals 2013 gehen aufgrund der Beendigung des Gemeinschaftsunternehmens Scoach mit der Schweizer Börse SIX auch die an der Börse Frankfurt gehandelten Zertifikate und Optionsscheine in Höhe von 3,2 Mrd. € in die Berechnung der Volumina mit ein.

An der Tradegate Exchange, an deren Trägergesellschaft die Deutsche Börse eine Mehrheitsbeteiligung hält, handelten Anleger im zweiten Quartal 2014 Wertpapiere in einem Volumen von 11,4 Mrd. €, ein Plus von 16 Prozent (Q2/2013: 9,8 Mrd. €).

Die Deutsche Börse betreibt Europas führenden Marktplatz für den Handel von Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs). Zum 30. Juni 2014 waren an der Deutschen Börse 1.037 ETFs gelistet (30. Juni 2013: 1.008 ETFs). Das Segment bietet den Anlegern das größte Angebot von ETFs unter allen europäischen Börsen. Das von den Emittenten über ETFs verwaltete Vermögen belief sich auf 259,6 Mrd. € (30. Juni 2013: 204,0 Mrd. €). Im zweiten Quartal 2014 lag der Handelsumsatz bei 26,9 Mrd. € und damit um 17 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert (Q2/2013: 32,4 Mrd. €). Der Marktanteil der Deutschen Börse in Europa lag im zweiten Quartal 2014 stabil bei 31 Prozent.

Neben dem Marktplatz für ETFs betreibt die Deutsche Börse ein Segment für Exchange Traded Commodities (ETCs). Das erfolgreichste Produkt unter den ETCs ist Xetra-Gold®, eine von der Deutsche Börse Commodities GmbH emittierte und mit physischem Gold besicherte Inhaberschuldverschreibung. Die Gruppe Deutsche Börse verwahrte 48,4 Tonnen Gold zum Ende des zweiten Quartals 2014 (Q2/2013: 53,6 Tonnen). Dies entsprach aufgrund des etwas höheren Goldpreises einem Wert von 1,5 Mrd. € (30. Juni 2013:1,6 Mrd. €). Damit liegt der Verwahrbestand unter dem des Vorjahres, ist aber im Jahresverlauf 2014 wieder leicht gestiegen.

Im Listinggeschäft verzeichnete die Deutsche Börse 16 Neuzugänge im zweiten Quartal 2014, davon sieben im Prime Standard, vier im General Standard und fünf im Entry Standard. Das gesamte Platzierungsvolumen belief sich auf rund 983 Mio. €. Die 16 Neuzugänge untergliedern sich in acht Erstnotizen und acht Transfers. Des Weiteren nahmen im Berichtszeitraum zwei Unternehmen Fremdkapital im Gesamtwert von 40 Mio. € (prospektiert) über den Entry Standard für Anleihen auf. 25 Kapitalerhöhungen wurden im zweiten Quartal 2014 von börsennotierten Unternehmen durchgeführt, das Gesamtvolumen der Kapitalerhöhungen belief sich auf rund 11,9 Mrd. €.

Kennzahlen des Segements Xetra

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Q2/2014

Mrd. €
Q2/2013

Mrd. €
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H1/2014

Mrd. €
H1/2013

Mrd. €
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Handelsvolumen (Orderbuchumsatz in Einfachzählung)
Xetra® 263,0 290,4 – 9 579,4 550,7 5
Börse Frankfurt 1) 11,7 2) 9,8 19 27,3 3) 19,9 37
Tradegate Exchange 11,4 9,8 16 27,2 20,3 34

1) Ehemals Xetra Frankfurt Spezialistenhandel; seit Q3/2013 mit Zertifikaten und Optionsscheinen aufgrund der Vollkonsolidierung von Scoach zum 1. Juli 2013

2) Davon entfallen im zweiten Quartal 3,2 Mrd. € auf Zertifikate und Optionsscheine.

3) Davon entfallen im ersten Halbjahr 7,4 Mrd. € auf Zertifikate und Optionsscheine.

Erstes Halbjahr 2014

Die Nettoerlöse lagen im ersten Halbjahr 2014 mit 80,8 Mio. € um 9 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert (H1/2013: 74,1 Mio. €). Davon entfielen 5,4 Mio. € auf Transaktionsentgelte aus dem Handel in strukturierten Produkten.

Das EBIT stieg auf 46,8 Mio. € (H1/2013: 27,3 Mio. €).

Aufgrund des guten ersten Quartals lagen die Handelsvolumina auf Xetra im ersten Halbjahr 2014 mit 579,4 Mrd. € um 5 Prozent über denen des Vorjahreshalbjahres (H1/2013: 550,7 Mrd. €). Auch die Zahl der Transaktionen nahm im Xetra-Handel im ersten Halbjahr 2014 um 3 Prozent auf 101,0 Mio. zu (H1/2013: 97,7 Mio.). Das Handelsvolumen an der Börse Frankfurt stieg im ersten Halbjahr 2014 um 37 Prozent auf 27,3 Mrd. € (H1/2013: 19,9 Mrd. €). Die Tradegate Exchange erzielte im ersten Halbjahr 2014 ein Handelsvolumen von 27,2 Mrd. € (H1/2013: 20,3 Mrd. €); dies entspricht einem Anstieg von 34 Prozent. Der Handelsumsatz bei ETFs im Segment XTF® reduzierte sich im ersten Halbjahr 2014 um 4 Prozent auf 60,8 Mrd. € (H1/2013: 63,6 Mrd. €).

Bei den Listings gab es an der Deutschen Börse im ersten Halbjahr 2014 18 Neuzugänge, davon neun im Prime Standard, vier im General Standard und fünf im Entry Standard. Insgesamt erreichte das Platzierungsvolumen 983 Mio. €. Die 18 Neuzugänge bestehen aus zehn Erstnotizen und acht Transfers. Darüber hinaus nahmen im Berichtszeitraum vier Unternehmen im Wert von insgesamt 100 Mio. € (prospektiert) über den Entry Standard für Anleihen Fremdkapital auf. 52 Kapitalerhöhungen wurden im ersten Halbjahr 2014 von bereits börsennotierten Unternehmen durchgeführt, das Gesamtvolumen der Kapitalerhöhungen belief sich auf 12,9 Mrd. €.

Segment Clearstream

Zweites Quartal 2014

Mit 172,8 Mio. € verzeichnete Clearstream einen Anstieg der Nettoerlöse im zweiten Quartal 2014 von 4 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode (Q2/2013: 165,7 Mio. €).

Das EBIT lag im zweiten Quartal 2014 bei 84,5 Mio. € (Q2/2013: 78,1 Mio. €).

Der durchschnittliche Wert der verwahrten Wertpapiere stieg im zweiten Quartal 2014 auf 12,2 Bio. € (Q2/2013: 11,6 Bio. €). Dies lag zum einen an den anhaltenden Kursgewinnen bei Aktien auf dem deutschen Inlandsmarkt, in dem sich das verwahrte Vermögen im zweiten Quartal 2014 auf 5,7 Bio. € (Q2/2013: 5,5 Bio. €) erhöhte. Zum anderen stieg der Wert des verwahrten internationalen Vermögens im zweiten Quartal 2014 auf 6,4 Bio. € und lag damit 5 Prozent über dem Vorjahreswert (Q2/2013: 6,1 Bio. €). Hierzu trugen die Gewinne aus zusätzlichen Anlagen der Hauptkunden bei. Die Nettoerlöse im Verwahrgeschäft stiegen im zweiten Quartal 2014 um 4 Prozent auf 87,1 Mio. € (Q2/2013: 83,8 Mio. €).

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Nettoerlöse im Segment Clearstream
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Die Zahl der von Clearstream durchgeführten Abwicklungstransaktionen sank im zweiten Quartal 2014 um 4 Prozent auf 30,3 Mio. (Q2/2013: 31,4 Mio.). Dieser Rückgang ist auf die niedrigere Handelsaktivität der Marktteilnehmer im zweiten Quartal 2014 zurückzuführen. Dabei lagen die internationalen Abwicklungstätigkeiten von Clearstream mit insgesamt 10,9 Mio. Transaktionen im zweiten Quartal 2014 um 3 Prozent über dem Vorjahreswert (Q2/2013: 10,6 Mio.). Die Zahl der abgewickelten internationalen außerbörslichen („over the counter“, OTC) Transaktionen erhöhte sich um 5 Prozent auf 9,3 Mio. (Q2/2013: 8,8 Mio.); dies entspricht 85 Prozent aller internationalen Transaktionen. Abgewickelte Transaktionen im börslichen Geschäft gingen dagegen um 11 Prozent auf 1,6 Mio. zurück (Q2/2013: 1,8 Mio.); dies entspricht 15 Prozent aller internationalen Transaktionen. Die Transaktionen im Inlandsgeschäft verringerten sich im zweiten Quartal 2014 um 7 Prozent auf 19,3 Mio. (Q2/2013: 20,8 Mio.), ausgelöst durch die niedrigere Handelsaktivität in deutschen Aktien im zweiten Quartal 2014. Im Inlandsgeschäft waren 59 Prozent börsliche und 41 Prozent außerbörsliche Transaktionen. Börsliche Transaktionen sanken auf 11,5 Mio. (Q2/2013: 13,6 Mio.), während außerbörsliche Transaktionen sich auf 7,8 Mio. erhöhten (Q2/2013: 7,3 Mio.). Die Nettoerlöse im Abwicklungsgeschäft stiegen im zweiten Quartal 2014 um 7 Prozent auf 29,5 Mio. € (Q2/2013: 27,5 Mio. €).

Der Erfolg der Investment Funds Services trug positiv zum Ergebnis im Verwahr- und Abwicklungsgeschäft bei. Im zweiten Quartal 2014 verarbeitete Clearstream 2,1 Mio. Transaktionen, ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr (Q2/2013: 2,0 Mio.). Der Durchschnittswert der verwahrten Investmentfonds im zweiten Quartal 2014 betrug 317,2 Mrd. € und lag damit um 20 Prozent über dem Vorjahreswert (Q2/2013: 264,9 Mrd. €).

Innerhalb des Geschäftsbereichs Global Securities Financing (GSF), der die Bereiche Triparty Repo, Wertpapierleihe und Collateral Management umfasst, erhöhte sich das durchschnittlich ausstehende Volumen auf 603,5 Mrd. € (Q2/2013: 580,2 Mrd. €). Der diversifizierte Produktmix sorgte für einen höheren Anstieg der Nettoerlöse im GSF-Geschäft, das im zweiten Quartal 2014 um 12 Prozent auf 16,0 Mio. € (Q2/2013: 14,3 Mio. €) zulegte.

Die Kundenbareinlagen stiegen im zweiten Quartal 2014 auf durchschnittlich 12,3 Mrd. € (Q2/2013: 11,5 Mrd. €). Bereinigt um die Beträge, die aufgrund von entsprechenden Sanktionsmaßnahmen der EU und der USA gesperrt sind, erhöhten sich die Kundenbareinlagen auf 11,0 Mrd. € (Q2/2013: 10,1 Mrd. €). Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft von Clearstream sanken im zweiten Quartal 2014 um 7 Prozent auf 10,4 Mio. € (Q2/2013: 11,2 Mio. €). Die vergleichsweise niedrigen Nettozinserträge spiegeln das anhaltend niedrige Zinsniveau wider.

Im zweiten Quartal 2014 unterzeichnete Clearstream mit Citco eine Vereinbarung über den Kauf von Citcos Verwahrgeschäft für Hedgefonds von Finanzinstituten. Durch die Akquisition kann Clearstream seine Hedgefonds-Dienstleistungen für Finanzinstitute erheblich ausbauen. Im Rahmen des Erwerbs der Hedgefonds-Verwahrinfrastruktur von Citco Global Securities Services (CGSS) übernimmt Clearstream ca. 300 in Cork ansässige Mitarbeiter von CGSS und Clearstream erhält die Lizenz zur Verwendung dieser IT-Infrastruktur von Citco. Das zusätzliche Geschäft der Hedgefonds-Verwahrsparte von CGSS versetzt Clearstream in die Lage, sämtliche Fondsarten abzudecken: börsengehandelte Indexfonds (ETFs), Publikumsfonds und alternative Fonds wie Hedgefonds. Darüber hinaus kann Clearstream die Standardisierung und Automatisierung dieser Fondsarten vorantreiben und somit die Verarbeitung von Hedgefonds effizienter machen. Die Vestima®-Plattform von Clearstream wird durch die Akquisition zur führenden internationalen Fondsmarktinfrastruktur für alle Arten von Fonds.

Darüber hinaus hat Clearstream sein Asien-Geschäft weiter ausgebaut. Im April eröffnete das Unternehmen ein Konto beim taiwanesischen Zentralverwahrer Taiwanese Central Securities Depository (TDCC), ein Meilenstein für die Entwicklung einer direkten Abwicklungsverbindung nach Taiwan. Asiatische Emittenten erhalten damit perspektivisch Zugang zu internationalen Investoren; globale Anleger erhalten wiederum Zugang zu Taiwans internationalem Anleihenmarkt, z.B. zu auf Renminbi lautende „Formosa-Bonds“. Die Unterstützung von Clearstream für die Internationalisierung des Renminbi wird auch durch die umfangreiche im Mai 2014 erschienene englischsprachige Marktstudie „Internationalising the RMB: Weaving a Web for the Next World Currency“ unterstrichen, die Clearstream bei der Aite Group in Auftrag gegeben hatte.

Seit Mai bietet Clearstream außerdem einen Bericht für das Monitoring von Märkten an („Domestic Markets Monitoring Report“), um Depotbanken beim Umgang mit ihren neuen Verpflichtungen zu unterstützen. Diese sind beispielsweise in der europäischen Richtlinie über die Verwalter alternativer Investmentfonds (Alternative Investment Fund Manager Directive, AIFMD) festgelegt. Die AIFMD ist seit 22. Juli 2014 in Kraft und wird enge Vorgaben für die Überwachung von Verwaltern alternativer Investmentfonds einführen, um somit größere Markttransparenz und höheren Anlegerschutz zu gewährleisten. Clearstream wird den Depotbanken helfen, ihren Aufwand bei der Überwachung von Struktur und Effizienz ihrer zugrunde liegenden Verwahrkette für Vermögenswerte, die direkt über Clearstream in den Binnenmärkten gehalten werden, zu verringern.

Kennzahlen des Segments Clearstream

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Verwahrung (Custody) Q2/2014

Mrd. €
Q2/2013

Mrd. €
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H1/2014

Mrd. €
H1/2013

Mrd. €
Veränderung

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Wert der verwahrten Wertpapiere (Durchschnitt) 12.154 11.599 5 12.100 11.505 5
international 6.435 6.147 5 6.395 6.098 5
Inland 5.719 5.453 5 5.705 5.407 6
Abwicklung (Settlement) Mio. Mio. % Mio. Mio. %
Wertpapiertransaktionen 30,3 31,4 – 4 63,4 61,7 3
international – außerbörslich (OTC) 9,3 8,8 5 18,5 17,3 7
international – börslich 1,6 1,8 – 11 3,8 3,6 7
Inland – außerbörslich (OTC) 7,8 7,3 8 15,4 14,1 9
Inland – börslich 11,5 13,6 – 15 25,7 26,7 – 4
Globale Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing) Mrd. € Mrd. € % Mrd. € Mrd. € %
Ausstehendes Volumen (Durchschnitt) 603,5 580,2 4 591,7 571,5 4
Durchschnittlicher täglicher Liquiditätsbestand Mio. € Mio. € % Mio. € Mio. € %
Insgesamt1) 12.270 11.523 6 11.772 11.186 5
Euro 5.184 4.597 13 4.972 4.435 12
US-Dollar 5.371 4.896 10 5.140 4.776 8
andere Währungen 1.715 2.031 – 16 1.660 1.975 – 16

1) Enthält rund 1,2 Mrd. € für Q2/2014 (Q2/2013: 1,4 Mrd. €) und 1,2 Mrd. € für H1/2014 (H1/2013: 1,4 Mrd. €), die aufgrund von der EU und den USA verhängter Sanktionen gesperrt sind oder waren

Erstes Halbjahr 2014

Clearstream steigerte die Nettoerlöse im ersten Halbjahr 2014 um 6 Prozent auf 342,7 Mio. € (H1/2013: 324,4 Mio. €).

Das EBIT belief sich im ersten Halbjahr auf 169,0 Mio. €, ein Anstieg von 32 Prozent (H1/2013: 127,6 Mio. €).

Der durchschnittliche Wert der verwahrten Wertpapiere im ersten Halbjahr 2014 stieg gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent auf ein neues Halbjahres-Rekordvolumen von 12,1 Bio. € (H1/2013: 11,5 Bio. €). Dabei steigerte Clearstream das durchschnittlich verwahrte Vermögen bei den Wertpapieren auf der internationalen Plattform auf 6,4 Bio. € (H1/2013: 6,1 Bio. €). Der Wert der verwahrten inländischen Wertpapiere stieg um 6 Prozent auf 5,7 Bio. € (H1/2013: 5,4 Bio. €). Die Nettoerlöse im Verwahrgeschäft stiegen im ersten Halbjahr 2014 um 2 Prozent auf 171,3 Mio. € (H1/2013: 166,6 Mio. €).

Insgesamt wuchs das Abwicklungsgeschäft von Clearstream im ersten Halbjahr 2014 um 3 Prozent auf 63,4 Mio. abgewickelte Transaktionen (H1/2013: 61,7 Mio.). Die Zahl internationaler Abwicklungstransaktionen stieg um 7 Prozent auf 22,3 Mio. (H1/2013: 20,9 Mio.); dabei steigerte Clearstream die abgewickelten Transaktionen sowohl im außerbörslichen als auch im börslichen Geschäft im Vergleich zum Vorjahr um jeweils 7 Prozent. Im inländischen deutschen Markt stiegen die Abwicklungstransaktionen leicht auf 41,1 Mio. (H1/2013: 40,8 Mio.). Die Zahl der OTC-Transaktionen im Inlandsgeschäft erhöhte sich im Berichtszeitraum um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die börslichen Transaktionen im Berichtszeitraum einen Rückgang von 4 Prozent verzeichneten. Die Nettoerlöse im Abwicklungsgeschäft stiegen im ersten Halbjahr um 15 Prozent auf 62,1 Mio. € (H1/2013: 54,0 Mio. €). Der Unterschied der Wachstumsraten zwischen Volumen und Nettoerlösen ist auf das im zweiten Quartal 2013 eingeführte temporäre zusätzliche Entgelt zur Deckung der Anbindungskosten an TARGET2-Securities zurückzuführen.

Clearstream verarbeitete im Bereich Investment Funds Services in den ersten sechs Monaten 4,3 Mio. Transaktionen, 9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (H1/2013: 4,0 Mio.). Der Wert des im Kundenauftrag verwahrten Vermögens erreichte im ersten Halbjahr 2013 einen durchschnittlichen Wert von 305,8 Mrd. € (H1/2013: 257,9 Mrd. €).

Im ersten Halbjahr 2014 betrug das durchschnittlich ausstehende Volumen im Geschäftsbereich GSF 591,7 Mrd. €, ein Plus von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr (H1/2013: 571,5 Mrd. €). Die Nettoerlöse stiegen in den ersten sechs Monaten um 15 Prozent auf 31,7 Mio. € (H1/2013: 27,5 Mio. €).

Die durchschnittlichen Kundenbareinlagen stiegen um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 11,8 Mrd. € (H1/2013: 11,2 Mrd. €). Bereinigt um die Beträge, die aufgrund von Sanktionsmaßnahmen der EU und der USA gesperrt waren, lagen die Kundenbareinlagen im ersten Halbjahr 2014 bei 10,5 Mrd. € (H1/2013: 9,8 Mrd. €). Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft verringerten sich im ersten Halbjahr 2013 um 3 Prozent auf 18,8 Mio. € (H1/2013: 19,4 Mio. €).

Segment Market Data + Services

Zweites Quartal 2014

Die Nettoerlöse stiegen um 4 Prozent auf 95,4 Mio. € (Q2/2013: 91,6 Mio. €).

Das EBIT ging im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent auf 45,3 Mio. € zurück (Q2/2013: 46,4 Mio. €).

Im Zuge interner Umstrukturierungen erhielten die Geschäftsfelder des Segments andere Bezeichnungen. Teilweise wurden Produkte und deren Nettoerlöse diesen Geschäftsfeldern neu zugeordnet. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Zusätzlichen Einfluss auf das Segmentergebnis haben die Vollkonsolidierung der EEX und der Impendium Systems ab dem ersten Quartal 2014 und von Scoach ab dem dritten Quartal 2013. In Summe reduzierten diese Effekte die Nettoerlöse des Segments im zweiten Quartal 2014 um rund 0,8 Mio. €.

Das Geschäftsfeld Information (vormals Handelssignale) umfasst im Wesentlichen den Vertrieb von Lizenzen für Handels- und Marktsignale in Echtzeit sowie für die Lieferung von Daten an die Backoffices von Finanzdienstleistern. Das Geschäft war im zweiten Quartal 2014 stabil. Die Nutzerzahlen stiegen wieder leicht an, ebenso stiegen die Nettoerlöse im zweiten Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 36,5 Mio. € (Q2/2013: 36,2 Mio. €). Zur weiteren Internationalisierung des Geschäfts konnte die Deutsche Börse die Shanghai Stock Exchange als exklusiven Lieferanten und Lizenzgeber von Marktdaten der Deutschen Börse in Festlandchina gewinnen. Chinesische Kunden erhalten somit schnellen und verlässlichen Zugang zu den wichtigsten Marktdatenströmen der Deutschen Börse. Gleichfalls mit Blickpunkt auf den asiatischen Wachstumsmarkt zielt die Kooperation mit der australischen Westpac Institutional Bank (Westpac). Westpac und MNI Indicators, eine Tochter der Deutsche Börse AG, veröffentlichen seit Ende Mai einen unabhängigen monatlichen Bericht zum Konsumklima in China, die Westpac MNI China Consumer Sentiment Survey. Der Bericht soll zum wichtigsten Indikator für hochrangige Entscheidungsträger weltweit avancieren, damit diese die aktuelle Lage und weitere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft und insbesondere des Haushaltssektors besser einschätzen können. Im Mai erweiterte die Deutsche Börse zudem die Eurex-Marktdaten um Echtzeitkennzahlen. Mit dem Angebot von detaillierten Handels- und Orderinformationen kann das Segment eine tiefere Wertschöpfung seiner Daten erzielen.

Das Geschäftsfeld Index (vormals Indizes) betreibt die Deutsche Börse über ihre Tochtergesellschaft STOXX Ltd. Dabei erzielt sie Erlöse aus der Berechnung und Vermarktung von Indizes und Benchmarks, die Banken und Fondsgesellschaften v. a. als Basiswerte für Finanzinstrumente dienen. Das Indexgeschäft setzte seinen Wachstumskurs aus dem ersten Quartal fort und steigerte die Nettoerlöse im zweiten Quartal 2014 auf 20,7 Mio. € (Q2/2013: 18,1 Mio. €). Der Trend von Investoren hin zu passiv gemanagten Finanzprodukten wie ETFs ließ das in diesen Produkten verwaltete Vermögen steigen – und damit die Lizenzerlöse für diese Produkte. Die Grundlage hierfür liefert STOXX mit seinem umfangreichen Indexangebot: Es bietet Emittenten eine Vielzahl von Möglichkeiten, Finanzprodukte für unterschiedlichste Investitionsstrategien aufzulegen. Im Zuge der Globalisierung von STOXX wurden u. a. STOXX Minimum Variance Indizes und der EURO STOXX 50® Hedged JPY Index an Kunden lizensiert. Ein Mitglied der DAX-Familie, der Smallcap-Index SDAX®, feierte im Juni seinen 15. Geburtstag. Kurze Zeit zuvor erreichte der SDAX sein Allzeithoch mit knapp über 7.500 Punkten.

Das Geschäftsfeld Tools umfasst Softwarewerkzeuge wie Impendium und Virtual Private Simulation (VPS), Teile des ehemaligen Geschäftsfelds Technologielösungen, Infobolsa sowie die Erlöse aus Anbindungen (Connectivity). Die Nettoerlöse stiegen im zweiten Quartal 2014 auf 27,4 Mio. € (Q2/2013: 25,8 Mio. €). Neben einem positiven Konsolidierungseffekt in Höhe von 0,7 Mio. € trugen gestiegene Connectivity-Erlöse zum Wachstum bei.

Zum Geschäftsfeld Market Solutions zählen im Wesentlichen Entwicklungs- und Betriebsleistungen für externe Technologie-Kunden, etwa für Partnerbörsen oder für die deutschen Regionalbörsen. Die Nettoerlöse gingen im zweiten Quartal 2014 auf 10,8 Mio. € zurück (Q2/2013: 11,5 Mio. €). Der Rückgang ist auf negative Konsolidierungseffekte in Höhe von 1,5 Mio. € zurückzuführen. Im Zuge der externen Vermarktung ihrer IT-Services kooperiert die Deutsche Börse mit der norwegischen Börse Norexeco, eine Börse für den Handel mit erneuerbaren Rohstoffen. Norexeco erwarb eine Lizenz für die Nutzung der M7-Handelstechnologie für eine neue regulierte Börse zum Handel von Derivaten aus der Papier- und Forstwirtschaft. Als Bestandteil der als „7 Market Technology“ bezeichneten globalen IT-Architektur der Deutschen Börse ist M7 das führende Handelssystem für die Energie-Kassamärkte. Im nationalen Markt haben die deutschen Maklerbörsen in Berlin, Düsseldorf, Hamburg-Hannover und München mit der Deutschen Börse die gemeinsame Fortführung der Orderleit-, Handels- und Abwicklungssoftware Xontro bis zum Jahr 2020 beschlossen und damit eine langfristige Planung ermöglicht. Xontro unterstützt den gesamten Handelsprozess vom elektronischen Orderrouting über die maklergestützte Preisbildung bis hin zur Geschäftsabwicklung und Weitergabe der Geschäfte zur Verrechnung. Derzeit sind rund 170 Banken und 70 Makler an Xontro angeschlossen.

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Nettoerlöse im Segment Market Data + Services
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Erstes Halbjahr 2014

Die Nettoerlöse des Segments stiegen um 3 Prozent auf 189,0 Mio. € (H1/2013: 183,1 Mio. €).

MD+S steigerte das EBIT im ersten Halbjahr auf 95,0 Mio. € (H1/2013: 83,9 Mio. €); ein Plus von 13 Prozent.

Die Geschäftsentwicklung im gesamten ersten Halbjahr 2014 deckt sich im Wesentlichen mit der des zweiten Quartals 2014. Entsprechend steigerte das Segment auf Halbjahresbasis in Summe seine Nettoerlöse und erzielte ein höheres EBIT.

Im Geschäftsfeld Informationen beliefen sich die Nettoerlöse auf 71,8 Mio. € (H1/2013: 72,9 Mio. €). Im Indexgeschäft nahmen die Nettoerlöse auf 42,7 Mio. € zu (H1/2013: 37,5 Mio. €). Tools verzeichneten Nettoerlöse in Höhe von 54,8 Mio. € (H1/2013: 51,5 Mio. €), und Market Solutions erzielten 19,7 Mio. € (H1/2013: 21,2 Mio. €).

Finanzlage

Cashflow

Die Gruppe Deutsche Börse erzielte im ersten Halbjahr2014 2014 einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Veränderung der stichtagsbezogenen CCP-Positionen von 253,6 Mio. € (H1/2013: 428,1 Mio. €). Der Rückgang resultiert insbesondere aus einer Zahlung von 151,9 Mio. US$ im ersten Quartal 2014 im Zusammenhang mit dem Vergleich, den die Gruppe mit der OFAC (Office of Foreign Assets Control) geschlossen hat.

Berücksichtigt man die Veränderung der CCP-Positionen, ergibt sich ein Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 255,2 Mio. € (H1/2013: 338,2 Mio. €). Vor Anpassung um die stichtagsbezogenen CCP-Positionen ergeben sich die im Folgenden aufgeführten Veränderungen des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit:

Anstieg des Periodenüberschusses um 92,0 Mio. € auf 391,7 Mio. €

Rückgang der langfristigen Rückstellungen um 4,9 Mio. € gegenüber dem Anstieg im ersten Halbjahr 2013 von 44,2 Mio. €, insbesondere aufgrund des eingeleiteten Restrukturierungsprogramms

Anstieg der nicht zahlungswirksamen Erträge auf 40,6 Mio. € im ersten Halbjahr 20142014, nachdem diese –8,6 Mio. € im ersten Halbjahr 2013 betragen hatten, insbesondere aufgrund der Neubewertung der Anteile an der Direct Edge Holdings LLC im Zusammenhang mit der Fusion der Direct Edge Holdings LLC mit der BATS Global Markets, Inc. Dies führte zu einem nicht zahlungswirksamen Ertrag in Höhe von 46,4 Mio. €.

Anstieg des Working Capital um 183,6 Mio. € (H1/2013: Rückgang des Working Capital um 25,0 Mio. €), im Wesentlichen verursacht durch einen Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 122,6 Mio. € und den Rückgang der kurzfristigen Verbindlichkeiten um 101,9 Mio. € (H1/2013: 1,3 Mio. €), insbesondere aufgrund einer Zahlung von 151,9 Mio. US$ im Zusammenhang mit dem Vergleich, den die Gruppe mit der OFAC geschlossen hat. Der Rückgang des Working Capital im ersten Halbjahr 2013 resultierte insbesondere aus dem Rückgang der Steuerforderungen.

Der Mittelzufluss aus Investitionstätigkeit lag im ersten Halbjahr 2014 bei 573,9 Mio. € (H1/2013: Mittelabfluss 83,3 Mio. €). Der Anstieg geht maßgeblich auf die im Folgenden aufgeführten Veränderungen zurück:

Zahlungsmittelzuflüsse aufgrund der Fälligkeit besicherter Geldanlagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten beliefen sich auf 663,4 Mio. € (H1/2013: null);

Darüber hinaus erwarb die Gruppe Wertpapiere mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten in Höhe von 95,0 Mio. € (H1/2013: 8,4 Mio. €) sowie eine Beteiligung an der Taiwan Futures Exchange Corporation, Taipeh, in Höhe von 33,7 Mio. €.

Aufgrund der Vollkonsolidierung der European Energy Exchange AG, Leipzig, zum 1. Januar 2014 haben sich die Zahlungsmittel um 61,5 Mio. € erhöht. Da kein Kaufpreis zu zahlen war, sind keine Mittel abgeflossen. Im Zusammenhang mit dem Erwerb der Impendium Systems Ltd., London, sind Zahlungsmittel in Höhe von 3,1 Mio. € abgeflossen.

Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen bewegten sich mit 51,2 Mio. € auf Vorjahresniveau und betrafen insbesondere Investitionen der Segmente Clearstream (26,0 Mio. €) und Eurex (23,7 Mio. €). Diese entfielen überwiegend auf Erweiterungsinvestitionen im Bereich der Abwicklungs- und Sicherheitenmanagementsysteme (19,2 Mio. €) sowie der Handels- und Clearingsysteme (16,3 Mio. €).

Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit belief sich im ersten Halbjahr 2014 auf 302,5 Mio. € (H1/2013: Mittelabfluss 219,3 Mio. €). Er resultierte insbesondere aus der Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2013 in Höhe von 386,6 Mio. € (H1/2013: 386,5 Mio. €), aus der Begebung von Commercial Paper in Höhe von 639,8 Mio. € (H1/2013: 629,9 Mio. €) sowie der Fälligkeit von Commercial Paper in Höhe von 540,0 Mio. € (H1/2013: 250,0 Mio. €). Die Deutsche Börse AG hatte im März 2013 eine Euroanleihe mit einer Laufzeit von fünf Jahren im Volumen von nominal 600,0 Mio. € begeben und im zweiten Quartal 2013 langfristige Finanzierungen in Höhe von 797,8 Mio. € zurückgeführt.

Der Finanzmittelbestand belief sich damit zum 201430. Juni 2014 auf 470,8 Mio. € (30. Juni 2013: 578,7 Mio. €).

Kapitalstruktur

Generell strebt die Gruppe Deutsche Börse eine Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des bereinigten Konzern-Jahresüberschusses an. Darüber hinaus setzt sie Aktienrückkäufe ein, um den Aktionären Mittel zur Verfügung zu stellen, die für den operativen Betrieb und die Weiterentwicklung des Unternehmens nicht benötigt werden. Dabei ist der Kapitalbedarf des Unternehmens stets maßgeblich. Dieser hängt ab von rechtlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie von Anforderungen in Bezug auf das Kredit-Rating, das wirtschaftlich notwendige Kapital und die Liquidität des Unternehmens.

Die Kunden der Gesellschaft erwarten, dass diese konservative Zinsdeckungs- und Verschuldungsgrade aufweist und gute Kredit-Ratings erzielt. Die Gruppe verfolgt daher weiterhin das Ziel, einen Zinsdeckungsgrad (Verhältnis von EBITDA zu Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit) von mindestens 16 und ein Verhältnis der verzinslichen Bruttoschulden zum EBITDA von höchstens 1,5 auf Gruppenebene zu erreichen, um so die derzeitigen Anforderungen der Rating-Agenturen an ein „AA“-Rating für die Deutsche Börse AG zu erfüllen. Die Gruppe Deutsche Börse hat dieses Ziel im ersten Halbjahr 2014 mit einem Zinsdeckungsgrad von 27,0 erreicht (H1/2013: 18,0). Diesem Wert liegt ein relevanter Zinsaufwand von 21,1 Mio. € und ein bereinigtes EBITDA von 570,5 Mio. € zugrunde. Der Zinsaufwand hat sich durch die 2013 vorteilhaft abgeschlossene Refinanzierung sehr deutlich gegenüber dem Vorjahr reduziert. Das wirkt sich entsprechend positiv auf den Zinsdeckungsgrad aus. Im ersten Halbjahr hat die Gruppe das Verhältnis der verzinslichen Bruttoschulden zum EBITDA mit 1,5 erreicht. Diesem Wert liegt eine Bruttoverschuldung von 1.725,9 Mio. € sowie ein bereinigtes EBITDA von 570,5 Mio. € zugrunde. Die Bruttoverschuldung setzt sich zusammen aus verzinslichen Verbindlichkeiten in Höhe von 1.401,3 Mio. € und verzinslichen Verbindlichkeiten in Höhe von 124,6 Mio. €, die aufgrund einer Restlaufzeit dieser Anleihen von weniger als zwölf Monaten zum Bilanzstichtag unter sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen werden, sowie Commercial Paper in Höhe von 200,0 Mio. €, die zum Ende des zweiten Quartals ausstehend waren.

Das Unternehmen strebt ferner an, das starke „AA“-Kredit-Rating der Clearstream Banking S.A. aufrechtzuerhalten, um den nachhaltigen Erfolg des in der Wertpapierverwahrung und -abwicklung tätigen Segments Clearstream sicherzustellen. Darüber hinaus verlangen die Aktivitäten der Tochtergesellschaft Eurex Clearing AG eine hohe Bonität der Deutsche Börse AG.

Für das Geschäftsjahr 2013 hat die Deutsche Börse AG am 16. Mai 2014 eine Dividende von 2,10 € je Stückaktie ausgeschüttet (2013 für das Geschäftsjahr 2012: 2,10 €). Die bereinigte Ausschüttungsquote betrug 61 Prozent (2012: 58 Prozent).

Vermögenslage

Zum 30. Juni 2014 beliefen sich die langfristigen Vermögenswerte der Gruppe Deutsche Börse auf 9.915,0 Mio. € (30. Juni 2013: 7.424,0 Mio. €). Sie setzten sich vor allem aus immateriellen Vermögenswerten und Finanzanlagen sowie Finanzinstrumenten der zentralen Kontrahenten zusammen. Die immateriellen Vermögenswerte enthielten im Wesentlichen Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 2.098,0 Mio. € (30. Juni 2013: 2.089,2 Mio. €) und andere immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 920,8 Mio. € (30. Juni 2013: 878,6 Mio. €). Bei den Finanzanlagen, die zum Bilanzstichtag 1.527,4 Mio. € betrugen (30. Juni 2013: 1.688,2 Mio. €), stellten die Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft mit 1.272,9 Mio. € (30. Juni 2013: 1.418,7 Mio. €) die größte Position dar. Den langfristigen Vermögenswerten stand Eigenkapital in Höhe von 3.318,3 Mio. € gegenüber (30. Juni 2013: 3.078,0 Mio. €). Die langfristigen Schulden in Höhe von 6.842,6 Mio. € (30. Juni 2013: 4.405,1 Mio. €) setzen sich hauptsächlich zusammen aus Finanzinstrumenten der zentralen Kontrahenten, die aufgrund der Fälligkeit von mehr als drei Monaten getrennt von den kurzfristigen Finanzinstrumenten der zentralen Kontrahenten ausgewiesen werden, in Höhe von 4.923,0 Mio. € (30. Juni 2013: 2.358,0 Mio. €), verzinslichen Verbindlichkeiten in Höhe von 1.401,3 Mio. € (30. Juni 2013: 1.539,3 Mio. €) sowie latenten Steuerschulden in Höhe von 295,6 Mio. € (30. Juni 2013: 283,2 Mio. €). Der Rückgang der verzinslichen Verbindlichkeiten resultiert aus der Umgliederung in Höhe von 124,6 Mio. € unter sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten aufgrund einer Restlaufzeit dieser Anleihen von weniger als zwölf Monaten zum Bilanzstichtag. Veränderungen bei den kurzfristigen Schulden ergaben sich u. a. durch die Zunahme der Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft auf 16.298,7 Mio. € (30. Juni 2013: 14.564,0 Mio. €). Zum Ende des zweiten Quartals 2014 standen nominal 200,0 Mio. € Commercial Paper aus (30. Juni 2013: 380,0 Mio. €).

Nachtragsbericht

Zwischen Quartalsende und Zeitpunkt der Veröffentlichung des Zwischenberichts gab es keine Ereignisse, die einen Nachtragsbericht erfordern.

Risikobericht

Die Gruppe Deutsche Börse stellt in ihrem Unternehmensbericht 2013 Rahmenbedingungen, Strategie, Grundsätze, Organisation, Prozesse, Methoden und Konzepte ihres Risikomanagements umfassend dar.

Die Einschätzung der betrieblichen, finanziellen, geschäftlichen und projektbezogenen Risiken hat sich im Berichtszeitraum nicht wesentlich geändert.

Betriebliche Risiken für die Gruppe Deutsche Börse bestehen hinsichtlich Verfügbarkeit, Verarbeitung, materiellen Gütern sowie aus Rechtsstreitigkeiten und der Geschäftspraxis. Details zu den betrieblichen Risiken und den Maßnahmen zu ihrer Minderung sind im Unternehmensbericht 2013 der Gruppe Deutsche Börse auf den Seiten 153 bis 158 dargestellt.

In ihrem Unternehmensbericht 2013 informierte die Gruppe Deutsche Börse, dass am 30. Dezember 2013 diverse US-Kläger Klage auf Herausgabe bestimmter Positionen, die – so die Klage – für Bank Markazi in Luxemburg verwahrt werden, erhoben haben. In diesem Verfahren werden keine Schadenersatzansprüche gegen Clearstream geltend gemacht.

Am 12. November 2012 reichte die Chicago Board Options Exchange (CBOE) eine Patentverletzungsklage gegen die International Securities Exchange (ISE) ein (die „CBOE-Patentklage“). In der CBOE-Patentklage fordert die CBOE Schadenersatz in Höhe von 525 Mio. US$ für eine behauptete Verletzung von drei Patenten auf Verfahren zur Begrenzung von Market Maker-spezifischen Risiken. Die ISE ist der Auffassung, dass die Schadenersatzklage der CBOE unbegründet ist, da sie sowohl in sachlicher als auch in rechtlicher Hinsicht keine Grundlage hat. Die ISE beabsichtigt, sich in diesem Gerichtsverfahren mit allen Mitteln zu verteidigen. Auf Antrag der ISE ruht das Verfahren seit kurzem, bis über bestimmte Anträge, die die ISE beim U.S. Patent and Trademark Office (USPTO, US-Patentbehörde) eingereicht und mit denen sie die Annullierung der Patente der CBOE beantragt hat, entschieden worden ist. Diese Anträge werden derzeit durch die USPTO überprüft und analysiert. Allerdings hat die USPTO vorläufig erklärt, dass sie die Ungültigkeit aller drei CBOE-Patente für wahrscheinlicher hält als ihre Gültigkeit. Die ISE erwartet eine finale Entscheidung über die Anträge im vierten Quartal 2014 und im ersten Quartal 2015.

Im November 2006 hatte die ISE ihrerseits eine Patentverletzungsklage (die „ISE-Patentklage“) gegen die CBOE eingereicht. In der ISE-Patentklage vom Dezember 2012 forderte die ISE Schadenersatz in Höhe von 475 Mio. US$ wegen Verletzung eines Patents der ISE auf ein Verfahren zum Betrieb eines automatisierten Handelssystems. Die mündliche Verhandlung dieser ISE-Patentklage sollte im März 2013 beginnen. Im Zuge des Vorverfahrens hat die zuständige Richterin jedoch eine Reihe von für die ISE erheblich nachteiligen Entscheidungen hinsichtlich der Beweise gefällt, die die ISE erbringen muss, um die ISE-Patentklage gewinnen zu können. Die ISE stellte daraufhin fest, dass diese Beweisanforderungen nicht zu erfüllen seien. Sie entschied daraufhin, ein nachteiliges Urteil für die gesamte ISE-Patentklage zu akzeptieren und ging am 12. April 2013 am U.S. Court of Appeals for the Federal Circuit (CFAC, Bundesberufungsgericht) gegen dieses Urteil in Berufung. Am 7. April 2014 wurde die Entscheidung aus der ersten Instanz durch das CFAC sowohl teilweise bestätigt als auch teilweise aufgehoben. Dennoch ergibt sich aus dieser Entscheidung, dass die ISE nicht mehr über haltbare Argumente verfügt, weiterhin rechtlich in diesem Fall vorzugehen. Am 17. April reichte die ISE beim CFAC einen Antrag auf eine erneute Anhörung ein, der daraufhin abgelehnt wurde.

Die Deutsche Börse AG informierte am 2. April 2014 in einer Ad-hoc-Meldung darüber, dass die Clearstream Banking S.A. von ihren US-amerikanischen Anwälten darüber informiert wurde, dass der US-Staatsanwalt des Southern District von New York (United States Attorney for the Southern District of New York) gegen die Clearstream Banking S.A. ein Ermittlungsverfahren wegen angeblicher Verletzungen US-amerikanischer Geldwäsche- und Sanktionsvorschriften eingeleitet hat. Die Ermittlungen, bei denen die Clearstream Banking S.A. mit dem US-Staatsanwalt kooperiert, befinden sich derzeit in einem sehr frühen Stadium.

Zwischen der MBB Clean Energy AG („MBB“) als Emittent einer Anleihe, die über die Clearstream Banking AG verfügbar ist, und (einem) Investor(en) ist es zu einer Auseinandersetzung gekommen. MBB hat eine erste Tranche der Anleihe im April 2013 und eine zweite Tranche der Anleihe im Dezember 2013 begeben. Die Globalurkunden für beide Tranchen der Anleihe wurden der Clearstream Banking AG durch die Zahlstelle des Emittenten geliefert. Die Auseinandersetzung dreht sich darum, dass die zweite Tranche der Anleihe mit einem Nominalwert von 500 Mio. € nicht bedient wurde, und die Anleihe angeblich ungültig ist. Die Rolle der Clearstream Banking AG in dieser Angelegenheit besteht vorrangig darin, die Globalurkunden in ihrem System als nationaler Zentralverwahrer akzeptiert zu haben. Es ist zu diesem Zeitpunkt offen, ob und in welchem Umfang potenzielle Schäden entstehen und, falls dies der Fall ist, wer für diese letztlich verantwortlich wäre.

Finanzwirtschaftliche Risiken treten in der Gruppe Deutsche Börse v. a. als Kredit- und Liquiditätsrisiko in den Finanzinstituten Clearstream Holding-Gruppe und Eurex Clearing AG auf. Darüber hinaus sind die Geldanlagen und Forderungen der Gruppe mit einem Kreditrisiko behaftet. Geldanlagen werden zum überwiegenden Teil über kurzfristige Geschäfte getätigt, die besichert sind. Damit werden Liquiditätsrisiken sowie auch Marktpreisrisiken aus der Geldanlage minimiert. Marktpreisrisiken sind für die Gruppe unwesentlich. Details zu den finanzwirtschaftlichen Risiken sind im Unternehmensbericht 2013 auf den Seiten 158 bis 164 dargestellt.

Das Geschäftsrisiko spiegelt die Abhängigkeit der Gruppe von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und ihre Anfälligkeit für Ereignisrisiken wie regulatorische Initiativen oder Veränderungen im Wettbewerbsumfeld wider. Darüber hinaus umfasst es das unternehmensstrategische Risiko, worunter der Einfluss von Risiken auf die Geschäftsstrategie und damit eine mögliche Anpassung dieser verstanden wird. Zudem können sich externe Faktoren wie die Entwicklung und Volatilität der Kapitalmärkte oder fehlendes Vertrauen der Investoren in die Finanzmärkte auf die Ertragslage auswirken. Details zu den Geschäftsrisiken sind im Unternehmensbericht 2013 auf den Seiten 164 und 165 dargestellt.

Die Gruppe verfolgt derzeit verschiedene größere Projekte. Diese werden ständig überwacht, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Details zu den Projektrisiken sind im Unternehmensbericht 2013 auf der Seite 165 dargestellt.

Die Gruppe bewertet fortlaufend ihre Risikosituation. Unter Berücksichtigung der vorgenommenen Stresstestberechnungen, des erforderlichen ökonomischen Kapitals und der Earnings at Risk (risikobehaftete Erträge) sowie des von ihm als wirksam eingestuften Risikomanagementsystems kommt der Vorstand der Deutsche Börse AG zu dem Schluss, dass die Risikodeckungsmasse ausreichend ist. Eine wesentliche Änderung der Risikosituation des Konzerns ist für den Vorstand derzeit nicht erkennbar.

Chancenbericht

Das Chancenmanagement der Gruppe Deutsche Börse hat zum Ziel, Chancen frühestmöglich zu identifizieren, zu bewerten und geeignete Maßnahmen anzustoßen, damit Chancen wahrgenommen werden und zu geschäftlichem Erfolg führen. Eine wesentliche Änderung der Chancen, die im Unternehmensbericht 2013 auf den Seiten 168 bis 171 ausführlich beschrieben wurden, ist für den Vorstand derzeit nicht erkennbar. Im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie konnte die Gruppe Deutsche Börse auch im zweiten Quartal Fortschritte bei den im Unternehmensbericht beschriebenen strukturellen Wachstumschancen erzielen.

Clearing von außerbörslich gehandelten Derivaten: EMIR-Lizenz für Eurex Clearing

Am 10. April erhielt Eurex Clearing, das Clearinghaus der Gruppe Deutsche Börse, die Zulassung als Clearinghaus nach EMIR von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Mit der Erteilung der Lizenz wird bestätigt, dass Eurex Clearing uneingeschränkt die EMIR-Anforderungen erfüllt. Damit kann Eurex Clearing seinen Teilnehmern bereits jetzt Dienstleistungen zur Vorbereitung auf die bevorstehende Clearingpflicht für Derivate zur Verfügung stellen.

Expansion in Asien: Start einer deutsch-taiwanesischen Kooperation

Am 15. Mai 2014 startete der Eurex/TAIFEX-Link – die Zusammenarbeit mit der taiwanesischen Börse Taiwan Futures Exchange (TAIFEX) ermöglicht Eurex-Teilnehmern während der Handelszeiten in Europa und den USA den Handel und das Clearing von Futures und Optionen auf den taiwanesischen Leitindex TAIEX. Derivate auf den TAIEX-Index zählen zu den meistgehandelten Kontrakten auf asiatische Aktienindizes. Zahlreiche Eigenhändler und lokale Broker aus Taiwan und Asien haben bereits Zugang zu den neuen Eurex/TAIFEX-Produkten über verschiedene, in Asien und Europa angesiedelte Clearingteilnehmer. Dazu gehört auch die in Singapur ansässige United Overseas Bank Limited (UOB), eines der größten Finanzinstitute Asiens. UOB ist der erste asiatische Clearingteilnehmer von Eurex Clearing und seit dem 15. Mai 2014 zugelassen. Eine vergleichbare Kooperation mit der koreanischen Börse KRX hat sich erfolgreich entwickelt und verzeichnet seit dem Handelsstart 2010 kontinuierlich wachsende Volumina.

Prognosebericht

Der Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung der Gruppe Deutsche Börse im Geschäftsjahr 2014. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge, die in der Zukunft liegen, und beruht auf Erwartungen und Annahmen des Unternehmens zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung. Diese wiederum unterliegen bekannten und unbekannten Chancen, Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflussen den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse des Konzerns. Viele dieser Faktoren liegen außerhalb des Einflussbereichs des Unternehmens. Sollten Chancen oder Risiken eintreten oder eine der Ungewissheiten Realität werden oder sollte sich erweisen, dass eine der zugrunde liegenden Annahmen nicht richtig war, kann die tatsächliche Entwicklung des Konzerns sowohl positiv als auch negativ von den Erwartungen und Annahmen in den zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen dieses Prognoseberichts abweichen.

Die Gruppe Deutsche Börse beabsichtigt in den kommenden Jahren keine grundlegende Änderung ihrer Geschäftspolitik. Eine Abweichung von der Prognose, die im Unternehmensbericht 2013 auf den Seiten 171 bis 182 ausführlich beschrieben wurde, ist für den Vorstand derzeit nicht erkennbar.

Entwicklung der Ertragslage

Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2014 erwartet die Gruppe Deutsche Börse keine wesentliche Abweichung zur Prognose der Entwicklung der Rahmenbedingungen, wie sie im Konzernjahresabschluss 2013 dargestellt wurde.

Für den Prognosezeitraum erschwert die Unsicherheit bezüglich des künftigen Verhaltens der Kapitalmarktteilnehmer weiterhin eine konkrete Prognose der Ertragslage. Das Unternehmen hatte daher im Rahmen seiner Budgetplanung verschiedene mögliche Szenarien für die Ertragslage 2014 entwickelt und im Unternehmensbericht 2013 auf den Seiten 178 bis 179 veröffentlicht.

Wie bereits im Konzern-Zwischenbericht für das erste Quartal erläutert, rechnet das Unternehmen allerdings bei den operativen Kosten mit einem Anstieg der Sondereffekte um 10 Mio. € auf rund 30 Mio. €. Dieser Anstieg steht in Zusammenhang mit der im April 2014 bekannt gegebenen Akquisition von Citco Global Securities Services.

Entwicklung der Finanzlage

Das Unternehmen erwartet, auch künftig einen deutlich positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit zu generieren; er ist das primäre Finanzierungsinstrument der Gruppe Deutsche Börse. Das Unternehmen plant, im Prognosezeitraum rund 150 Mio. € pro Jahr auf Gruppenebene in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zu investieren. Diese sollen hauptsächlich der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen in den Segmenten Eurex und Clearstream dienen. Die Summe ergibt sich hauptsächlich aus Investitionen in Handelsinfrastruktur und Funktionalitäten im Bereich Risikomanagement.

Generell strebt die Gruppe eine Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des bereinigten Konzern-Jahresüberschusses an. Darüber hinaus setzt sie Aktienrückkäufe ein, um den Aktionären Mittel zur Verfügung zu stellen, die für den operativen Betrieb und die Weiterentwicklung der Gruppe nicht benötigt werden. Dabei ist der Kapitalbedarf des Unternehmens stets maßgeblich. Dieser hängt ab von rechtlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie von Anforderungen in Bezug auf das Kredit-Rating, das wirtschaftlich notwendige Kapital und die Liquidität des Unternehmens.

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2014

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
Anhang 30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
--- --- --- --- --- ---
Umsatzerlöse 560,4 561,8 1.150,2 1.103,0
Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft 10,4 11,2 18,8 19,4
Sonstige betriebliche Erträge 4 2,8 1,7 6,0 6,9
Gesamterlöse 573,6 574,7 1.175,0 1.129,3
Volumenabhängige Kosten ‑85,2 ‑77,6 ‑172,4 ‑147,9
Nettoerlöse (Gesamterlöse abzüglich volumenabhängiger Kosten) 488,4 497,1 1.002,6 981,4
Personalaufwand ‑111,9 ‑106,7 ‑220,9 ‑272,6
Abschreibung und Wertminderungsaufwand ‑29,9 ‑28,8 ‑60,0 ‑57,1
Sonstige betriebliche Aufwendungen 5 ‑112,6 ‑108,3 ‑221,3 ‑209,4
Operative Kosten ‑254,4 ‑243,8 ‑502,2 ‑539,1
Beteiligungsergebnis 1,8 3,0 65,3 6,0
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 235,8 256,3 565,7 448,3
Finanzerträge 3,8 0,3 7,0 1,4
Finanzaufwendungen ‑14,2 ‑20,4 ‑28,3 ‑44,7
Periodenergebnis vor Steuern (EBT) 225,4 236,2 544,4 405,0
Sonstige Steuern ‑0,3 ‑0,4 ‑0,7 ‑0,7
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ‑60,7 ‑61,0 ‑152,0 ‑104,6
Periodenüberschuss 164,4 174,8 391,7 299,7
davon Anteilseigner der Muttergesellschaft (Konzern-Periodenüberschuss) 159,3 171,0 378,3 292,2
davon nicht beherrschende Gesellschafter 5,1 3,8 13,4 7,5
Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 14 0,87 0,93 2,06 1,59
Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) 14 0,86 0,93 2,05 1,59

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 20142014

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
Anhang 30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
--- --- --- --- --- ---
Periodenüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 164,4 174,8 391,7 299,7
Posten, die künftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden:
Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen 8 ‑14,6 ‑10,5 ‑23,6 1,3
Latente Steuern 3,9 2,8 6,4 ‑0,3
‑10,7 ‑7,7 ‑17,2 1,0
Posten, die künftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden:
Währungsdifferenzen1) 8 8,1 ‑19,8 9,0 7,6
Neubewertung der Cashflow-Hedges 0,7 0,9 1,3 0,5
Neubewertung der sonstigen Finanzinstrumente 1,5 1,0 0,3 1,8
Latente Steuern 8 ‑4,6 8,8 ‑4,5 ‑6,9
5,7 ‑9,1 6,1 3,0
Sonstiges Ergebnis nach Steuern ‑5,0 ‑16,8 ‑11,1 4,0
Gesamtergebnis 159,4 158,0 380,6 303,7
davon Anteilseigner der Muttergesellschaft 154,3 154,2 367,2 296,2
davon nicht beherrschende Gesellschafter 8 5,1 3,8 13,4 7,5

erfasst wurden: für das zweite Quartal zum 30. Juni 2014 ein Betrag von 0 Mio. € (30. Juni 2013: ‑1,1 Mio. €) und für das erste Halbjahr zum 30. Juni 2014 ein Betrag von 0,3 Mio. € (30. Juni 2013: 0,5 Mio. €).

Konzern-Bilanz

Konzernbilanz zum 30. Juni 2014

Aktiva

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Anhang 30.06.2014

Mio. €
31.12.2013

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Immaterielle Vermögenswerte 6
Software 203,0 178,8 161,9
Geschäfts- oder Firmenwerte 2.098,0 2.042,6 2.089,2
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 85,1 85,2 76,1
Andere immaterielle Vermögenswerte 920,8 852,1 878,6
3.306,9 3.158,7 3.205,8
Sachanlagen 6
Einbauten in Gebäuden 34,8 37,3 37,7
Computerhardware, Betriebs- und Geschäftsausstattung 58,9 69,9 73,6
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0,1 1,6
93,7 107,3 112,9
Finanzanlagen 7
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 76,2 183,4 219,9
Andere Beteiligungen 153,2 23,9 25,3
Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 1.272,9 1.178,3 1.418,7
Sonstige Wertpapiere 24,7 25,6 24,1
Sonstige Ausleihungen 0,4 0,4 0,2
1.527,4 1.411,6 1.688,2
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 4.923,0 4.058,6 2.358,0
Sonstige langfristige Vermögenswerte 11,8 11,7 8,7
Latente Steueransprüche 52,2 49,0 50,4
Summe langfristige Vermögenswerte 9.915,0 8.796,9 7.424,0
KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 219.118,8 153.546,8 209.485,7
Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 16.410,7 9.544,0 14.062,1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 405,2 218,8 246,4
Forderungen gegenüber nahe stehenden Unternehmen 1,6 4,1 2,9
Forderungen aus Ertragsteuern 1) 20,0 40,4 31,7
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 285,0 273,7 237,2
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 0 35,6 0,9
236.241,3 163.663,4 224.066,9
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 23.513,2 16.221,7 17.662,0
Kassenbestand und sonstige Bankguthaben 666,8 627,9 682,2
Summe kurzfristige Vermögenswerte 260.421,3 180.513,0 242.411,1
Summe Aktiva 11 270.336,3 189.309,9 249.835,1

1) Davon 8,8 Mio. € (31. Dezember 2013: 8,8 Mio. € und 30. Juni 2013: 10,6 Mio. €) mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr aus Körperschaftsteuerguthaben gemäß § 37 Abs. 5 Körperschaftsteuergesetz (KStG).

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Passiva
Anhang 30.06.2014

Mio. €
31.12.2013

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
--- --- --- --- ---
EIGENKAPITAL 8
Gezeichnetes Kapital 193,0 193,0 193,0
Kapitalrücklage 1.249,0 1.249,0 1.249,0
Eigene Aktien ‑446,6 ‑446,6 ‑449,8
Neubewertungsrücklage 13,5 29,4 16,9
Angesammelte Gewinne 2.008,1 2.011,8 1.846,8
Konzerneigenkapital 3.017,0 3.036,6 2.855,9
Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 301,3 231,4 222,1
Summe Eigenkapital 3.318,3 3.268,0 3.078,0
LANGFRISTIGE SCHULDEN
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 9 109,3 80,2 101,4
Sonstige langfristige Rückstellungen 102,9 113,2 117,3
Latente Steuerschulden 295,6 243,4 283,2
Verzinsliche Verbindlichkeiten 1.401,3 1.521,9 1.539,3
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 4.923,0 4.058,6 2.358,0
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 10,5 2,6 5,9
Summe langfristige Schulden 6.842,6 6.019,9 4.405,1
KURZFRISTIGE SCHULDEN
Steuerrückstellungen 219,8 266,8 241,7
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 103,4 223,6 107,6
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 219.118,8 153.046,8 208.985,7
Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 16.298,7 9.725,3 14.564,0
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0,8 0,1 0,5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 241,0 123,7 96,1
Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen 0,7 1,9 2,7
Bardepots der Marktteilnehmer 23.513,2 16.221,7 17.662,0
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 679,0 412,1 691,7
Summe kurzfristige Schulden 260.175,4 180.022,0 242.352,0
Summe Schulden 267.018,0 186.041,9 246.757,1
Summe Passiva 11 270.336,3 189.309,9 249.835,1

Konzern-Kapitalflussrechnung

Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 20142014

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2. Quartal zum 30.06. 1. Halbjahr zum 30.06. Zwölfmonatsperiode zum 30.06.
Anhang 2014

Mio. €
2013

Mio. €
2014

Mio. €
2013

Mio. €
2014

Mio. €
2013

Mio. €
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Periodenüberschuss 164,4 174,8 391,7 299,7 587,2 629,0
Abschreibung und Wertminderungsaufwand 6 29,9 28,8 60,0 57,1 121,7 111,9
Zunahme/(Abnahme) der langfristigen Rückstellungen 2,0 4,5 ‑4,9 44,2 ‑17,0 40,1
Latente Steueraufwendungen/(-erträge) 8 4,8 2,2 30,8 8,0 24,9 ‑47,9
Zahlungsströme aus Derivaten 0 ‑0,5 0 ‑14,5 ‑2,0 ‑14,5
Übrige nicht zahlungswirksame (Erträge)/Aufwendungen 0,8 13,4 ‑40,6 8,6 ‑35,5 16,7
Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile: ‑1,7 58,6 ‑183,6 25,0 ‑55,6 31,1
(Zunahme)/Abnahme der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte 11,4 54,7 ‑88,6 26,6 ‑101,4 25,4
Zunahme/(Abnahme) der kurzfristigen Schulden ‑20,2 3,9 ‑101,9 ‑1,3 42,1 16,2
Zunahme der langfristigen Verbindlichkeiten 7,1 0 6,9 ‑0,3 3,7 ‑10,5
Nettoverlust aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten 0,2 0 0,2 0 ‑0,9 0,6
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ohne CCP-Positionen 200,4 281,8 253,6 428,1 622,8 767,0
Veränderung der Verbindlichkeiten aus CCP-Positionen 1,4 29,4 4,6 ‑1,3 30,7 ‑61,9
Veränderung der Forderungen aus CCP-Positionen ‑3,3 ‑14,4 ‑3,0 ‑88,6 ‑8,2 ‑37,9
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 198,5 296,8 255,2 338,2 645,3 667,2
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte ‑25,0 ‑26,0 ‑45,4 ‑44,9 ‑99,5 ‑106,8
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen ‑4,3 ‑4,7 ‑5,8 ‑8,2 ‑26,2 ‑38,6
Auszahlungen für Investitionen in langfristige Finanzinstrumente 0 ‑0,7 ‑133,7 ‑13,4 ‑135,1 ‑50,7
Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 0 ‑19,1 ‑1,2 ‑19,1 ‑17,2 ‑19,9
Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen abzüglich erworbener Zahlungsmittel 0 0 58,4 0 63,6 ‑0,5
Einzahlungen aus Abgängen von Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 0 0 0 0 0 21,5
(Nettozunahme)/Nettoabnahme der kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten 21,3 0 609,5 0 ‑82,7 112,8
Einzahlungen aus Abgängen von zur Veräußerung verfügbaren langfristigen Finanzinstrumenten 10,2 0 92,1 2,3 125,1 392,2
Cashflow aus Investitionstätigkeit 2,2 ‑50,5 573,9 ‑83,3 ‑172,0 310,0

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2. Quartal zum 30.06. 1. Halbjahr zum 30.06. Zwölfmonatsperiode zum 30.06.
Anhang 2014

Mio. €
2013

Mio. €
2014

Mio. €
2013

Mio. €
2014

Mio. €
2013

Mio. €
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Mittelabfluss aus dem Erwerb eigener Aktien 0 0 0 ‑1,2 0 ‑163,8
Mittelzufluss aus dem Verkauf eigener Aktien 0 0 0 0 1,9 1,2
Mittelabfluss an nicht beherrschende Gesellschafter ‑15,7 ‑8,2 ‑15,7 ‑8,2 ‑15,8 ‑7,4
Mittelabfluss aus langfristiger Finanzierung 0 ‑797,8 0 ‑797,8 0 ‑1.107,0
Mittelzufluss aus langfristiger Finanzierung 0 0 0 594,5 0 1.194,5
Mittelabfluss aus kurzfristiger Finanzierung ‑440,0 ‑250,0 ‑540,0 ‑250,0 ‑1.470,0 ‑1.040,0
Mittelzufluss aus kurzfristiger Finanzierung 549,9 629,9 639,8 629,9 1.289,7 1.009,9
Ausschüttung an Aktionäre ‑386,6 ‑386,5 ‑386,6 ‑386,5 ‑386,6 ‑386,5
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ‑292,4 ‑812,6 ‑302,5 ‑219,3 ‑580,8 ‑499,1
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands ‑91,7 ‑566,3 526,6 35,6 ‑107,5 478,1
Einfluss von Währungsdifferenzen 0 ‑2,7 0,4 ‑0,9 ‑0,4 4,1
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 562,5 1.147,7 ‑56,2 544,0 578,7 96,5
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 12 470,8 578,7 470,8 578,7 470,8 578,7
Erhaltene Zinsen und ähnliche Erträge 3,6 0,4 6,9 1,0 11,5 2,7
Erhaltene Dividenden 0,9 11,3 18,1 11,9 19,1 12,6
Gezahlte Zinsen ‑13,2 ‑57,0 ‑20,8 ‑60,0 ‑50,1 ‑99,4
Ertragsteuerzahlungen ‑60,4 14,6 ‑145,2 ‑35,2 ‑203,3 ‑174,2

Konzern-Eigenkapitalentwicklung

Konzern-Eigenkapitalentwicklung für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 20142014

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davon enthalten im Gesamtertrag für die Periode
1. Halbjahr zum 1. Halbjahr zum
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Anhang 30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
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Gezeichnetes Kapital
Bilanz zum 1. Januar 193,0 193,0
Bilanz zum 30. Juni 193,0 193,0
Kapitalrücklage
Bilanz zum 1. Januar 1.249,0 1.249,0
Bilanz zum 30. Juni 1.249,0 1.249,0
Eigene Aktien
Bilanz zum 1. Januar ‑446,6 ‑448,6
Erwerb eigener Aktien 0 ‑1,2
Bilanz zum 30. Juni ‑446,6 ‑449,8
Neubewertungsrücklage 8
Bilanz zum 1. Januar 29,4 14,3
Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen ‑23,6 1,3 ‑23,6 1,3
Neubewertung der sonstigen Finanzinstrumente 0,3 1,8 0,3 1,8
Neubewertung der Cashflow-Hedges 1,3 0,5 1,3 0,5
Latente Steuern 6,1 ‑1,0 6,1 ‑1,0
Bilanz zum 30. Juni 13,5 16,9
Angesammelte Gewinne 8
Bilanz zum 1. Januar 2.011,8 1.938,9
Ausschüttung an Aktionäre ‑386,6 ‑386,5 0 0
Konzern-Periodenüberschuss 378,3 292,2 378,3 292,2
Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen 8,8 8,4 9,0 7,6
Latente Steuern ‑4,2 ‑6,2 ‑4,2 ‑6,2
Bilanz zum 30. Juni 2.008,1 1.846,8
Konzerneigenkapital zum 30. Juni 3.017,0 2.855,9 367,2 296,2

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davon enthalten im Gesamtertrag für die Periode
1. Halbjahr zum 1. Halbjahr zum
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Anhang 30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
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Übertrag Konzerneigenkapital 3.017,0 2.855,9 367,2 296,2
Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter
Bilanz zum 1. Januar 231,4 223,0
Veränderung aus Kapitalmaßnahmen 8 56,4 ‑8,2 0 0
Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Nettogewinn von Konzerngesellschaften 8 13,4 7,5 13,4 7,5
Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen 0,1 ‑0,2 0 0
Summe Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter zum 30. Juni 301,3 222,1 13,4 7,5
Summe zum 30. Juni 3.318,3 3.078,0 380,6 303,7

Konzern-Erläuterungen zum Zwischenbericht

Erläuterungen zum Zwischenabschluss

Grundlagen und Methoden

1. Rechnungslegungsgrundsätze

Der Zwischenabschluss wurde im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den diesbezüglich veröffentlichten Interpretationen des International Accounting Standards Board (IASB) erstellt, wie sie gemäß der Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union anzuwenden sind. Zum 30. Juni 2014 gab es keine verpflichtend anzuwendenden Standards oder Interpretationen mit möglichen Auswirkungen auf den Zwischenabschluss, die bis dato nicht von der EU übernommen wurden. Entsprechend stimmt der Zwischenabschluss auch mit den IFRS in ihrer vom IASB herausgegebenen Fassung überein. Alle Rechnungslegungsgrundsätze der Gesellschaft, die dem Konzernabschluss für das am 31. Dezember 2013 abgeschlossene Geschäftsjahr zugrunde lagen, wurden auch für den Zwischenabschluss berücksichtigt.

Der IASB hat bis zur Veröffentlichung dieses Halbjahresfinanzberichts folgende Standards veröffentlicht, die für die Deutsche Börse AG relevant sind, aber noch nicht von der EU anerkannt wurden:

IFRS 15 „Erlöse aus Verträgen mit Kunden“ (Mai 2014)

Änderung der Standards IAS 16 „Sachanlagen“ und IAS 38 „Immaterielle Vermögenswerte“ (Mai 2014)

Änderung des IFRS 11 „Gemeinschaftliche Vereinbarungen“ (Mai 2014)

Zusätzlich wurde IAS 34 („Zwischenabschluss“) berücksichtigt. Der Ertragsteueraufwand wurde in der Zwischenberichtsperiode anhand eines prognostizierten effektiven Gruppensteuersatzes von 26 Prozent ermittelt. Die in die Ermittlung des Gruppensteuersatzes einbezogenen nominalen Steuersätze betragen zwischen 13 und 45 Prozent. Für steuerliche Verlustvorträge am Ende dieser Zwischenberichtsperiode wurden aktive latente Steueransprüche bilanziert, soweit mit einer Realisierung über die nächsten fünf Steuerperioden zu rechnen ist.

Der Zwischenabschluss wurde entsprechend den Vorgaben des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) um einen Konzern-Zwischenlagebericht ergänzt.

2. Konsolidierungskreis

Aufgrund der Tatsache, dass dem von der Eurex Zürich AG gestellten Aufsichtsratsvorsitzenden der European Energy Exchange AG (EEX) seit dem 1. Januar 2014 ein Stichentscheid zusteht, übt die Eurex Zürich AG seither Kontrolle über die EEX aus. Demzufolge wird die EEX mit ihren Tochtergesellschaften seit diesem Tag vollständig in den Konzernabschluss der Deutsche Börse AG einbezogen.

Mit Wirkung zum 10. Januar 2014 erwarb die Deutsche Börse AG zum Kaufpreis von 3,2 Mio. £ zuzüglich einer umsatzabhängigen Kaufpreiskomponente mit einem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt in Höhe von 5,2 Mio. £ einen Anteil von 100 Prozent an der Impendium Systems Ltd. mit Sitz in London, Großbritannien. Da die Deutsche Börse AG der alleinige Anteilseigner ist, wird von einem beherrschenden Einfluss ausgegangen. Die Tochtergesellschaft wird seit dem ersten Quartal 2014 voll in den Konzernabschluss einbezogen.

Seit dem Vollzug des Fusionsvertrags zwischen der Direct Edge Holdings, LLC und der BATS Global Markets, Inc. am 31. Januar 2014 wird die ehemalige Direct Edge Holdings, LLC nicht mehr als assoziiertes Unternehmen bilanziert. Auf den Rechtsnachfolger BATS Global Markets, Inc. besteht kein maßgeblicher Einfluss.

Am 10. Februar 2014 erwarb die Deutsche Börse AG 15 Prozent an der Bondcube Limited, registriert in England und Wales, Großbritannien. Die Deutsche Börse kann derzeit nur gemeinsam mit den Unternehmensgründern Beherrschung über die Bondcube Limited ausüben, sodass die Gesellschaft gemäß IFRS 11 als Gemeinschaftsunternehmen eingestuft wurde und nach der Equity-Methode bilanziert wird.

3. Saisonale Einflüsse und Bewertung

Der Konzernumsatz wird stärker durch die Volatilität und das Transaktionsvolumen auf den Kapitalmärkten als durch saisonale Faktoren beeinflusst. Aufgrund einer Kostenkonzentration für Projekte, die erst im vierten Quartal zum Abschluss gebracht werden, sind die Kosten im vierten Quartal üblicherweise höher als in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

4. Sonstige betriebliche Erträge

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Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Erträge
2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
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30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
--- --- --- --- ---
Mieterträge aus Untervermietung 0 0,2 0,3 0,3
Erträge aus Geschäftsbesorgung 0,1 0,3 0,1 0,5
Übrige 2,7 1,2 5,6 6,1
Summe 2,8 1,7 6,0 6,9

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge betreffen u. a. Kooperations- und Schulungserlöse sowie Bewertungskorrekturen.

5. Sonstige betriebliche Aufwendungen

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Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen
2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
--- --- --- --- ---
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
--- --- --- --- ---
Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung 38,5 41,2 73,6 76,5
EDV-Kosten 24,2 19,9 45,5 40,8
Raumkosten 17,6 17,4 34,5 36,5
Nicht abzugsfähige Vorsteuer 9,3 8,7 23,8 17,3
Reise-, Bewirtungs- und Repräsentationsaufwendungen 5,6 4,8 10,3 8,9
Werbe- und Marketingkosten 3,2 3,6 7,3 6,5
Personalnebenkosten und freiwillige soziale Leistungen 4,3 4,1 8,2 7,5
Versicherungen, Beiträge und Gebühren 3,9 3,1 6,0 4,9
Aufwendungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen 1,1 1,1 2,3 2,0
Vergütung des Aufsichtsrats 1,9 2,0 3,0 4,1
Übrige 3,0 2,5 6,8 4,4
Summe 112,6 108,3 221,3 209,4

Die Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung betreffen im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Software. Ferner enthalten diese Kosten Aufwendungen für strategische und rechtliche Beratungsdienstleistungen sowie für Prüfungstätigkeiten.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

6. Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Zum 30. Juni 2014 beliefen sich die immateriellen Vermögenswerte auf 3.306,9 Mio. € (31. Dezember 20132013: 3.158,7 Mio. €). Dieser Posten enthält im Wesentlichen Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 2.098,0 Mio. € (31. Dezember 2013: 2.042,6 Mio. €), andere immaterielle Vermögenswerte (Lizenzen, Markennamen und Kundenbeziehungen) in Höhe von 920,8 Mio. € (31. Dezember 2013: 852,1 Mio. €), selbst erstellte Software in Höhe von 181,3 Mio. € (31. Dezember 2013: 157,7 Mio. €) sowie geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau in Höhe von 85,1 Mio. € (31. Dezember 2013: 85,2 Mio. €).

Demgemäß ergaben sich zum 30. Juni 2014 Anstiege bei den Geschäfts- oder Firmenwerten in Höhe von 55,4 Mio. €, bei den anderen immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 68,7 Mio. € und bei der selbsterstellten Software in Höhe von 23,6 Mio. €.

Der Anstieg der Geschäfts- oder Firmenwerte ist im Wesentlichen auf die Erstkonsolidierung der European Energy Exchange AG (37,8 Mio. €) zurückzuführen. Der Anstieg bei den anderen immateriellen Vermögenswerten ist hauptsächlich durch die Aufdeckung stiller Reserven im Rahmen der Erstkonsolidierung der European Energy Exchange AG in Höhe von 74,8 Mio. € begründet. Demgegenüber stehen planmäßige Abschreibungen in Höhe von insgesamt 10,7 Mio. €. Der Zugang bei selbst erstellter Software betrifft im Wesentlichen die Entwicklung des Portfolio-Risikomanagementsystems (Eurex Clearing Prisma) des Segments Eurex.

Der Bestand an Sachanlagen belief sich zum 30. Juni 2014 auf 93,7 Mio. € (31. Dezember 2013: 107,3 Mio. €). Der Rückgang in Höhe von 13,6 Mio. € resultiert vor allem aus planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 20,8 Mio. €.

7. Finanzanlagen

Die Finanzanlagen beliefen sich zum 30. Juni 2014 auf 1.527,4 Mio. € (31. Dezember 2013: 1.411,6 Mio. €). Der Anstieg betrifft mit 94,6 Mio. € im Wesentlichen die Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft.

8. Eigenkapital

Das Eigenkapital ist im laufenden Geschäftsjahr 2014 um 50,3 Mio. € auf 3.318,3 Mio. € (31. Dezember 2013: 3.268,0 Mio. €) gestiegen. Verantwortlich dafür waren im Wesentlichen der Konzern-Periodenüberschuss in Höhe von 378,3 Mio. € sowie die von der Deutsche Börse AG ausgeschüttete Dividende in Höhe von 386,6 Mio. €.

Der Rückgang der Neubewertungsrücklage in Höhe von 15,9 Mio. € ist überwiegend auf die Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen aufgrund des rückläufigen Rechnungszinses zurückzuführen.

Die direkt im Eigenkapital erfassten Währungsdifferenzen und die damit verbundenen latenten Steuern in Höhe von insgesamt 4,8 Mio. € wirkten sich nur gering auf die Veränderung des Eigenkapitals aus.

Der Anstieg des Ausgleichspostens für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter ist in Höhe von 72,1 Mio. € auf die Erstkonsolidierung der European Energy Exchange AG zurückzuführen. Während die von den jeweiligen Tochtergesellschaften erzielten Gewinne zu einer Erhöhung des Ausgleichspostens von 13,4 Mio. € führten, reduzierten die ebenfalls von diesen Gesellschaften ausgeschütteten Dividenden den Ausgleichsposten um 15,7 Mio. €.

9. Pensionsrückstellungen

Die Pensionsrückstellungen werden versicherungsmathematisch nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren gemäß IAS 19 bewertet. Zum 30. Juni 2014 betrug der Rechnungszins für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Deutschland und Luxemburg 2,9 Prozent (31. Dezember 2013: 3,4 Prozent; 30. Juni 2013: 3,4 Prozent), in der Schweiz wurde ein gegenüber dem Jahresende 2013 unveränderter Rechnungszins von 2,0 Prozent (30. Juni 2013: 2,0 Prozent) zugrunde gelegt.

10. Verbindlichkeiten

Der Rückgang der verzinslichen Verbindlichkeiten von 1.521,9 Mio. € zum 31. Dezember 2013 auf 1.401,3 Mio. € zum 30. Juni 20142014 ist im Wesentlichen auf die Umgliederung einer US-Dollar-Schuldverschreibung in die Position „Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten“ zurückzuführen. Die Umgliederung in Höhe von 124,5 Mio. € erfolgte, da dieser Teil innerhalb der nächsten zwölf Monate zur Rückzahlung ansteht.

11. Bilanzsumme

Der Anstieg der Konzern-Bilanzsumme um 26,2 Mrd. € auf 270,3 Mrd. € zum 30. Juni 2014 (31. März 20142014: 244,1 Mrd. €) wird überwiegend durch die Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft und Bardepots der Marktteilnehmer bestimmt. Die Höhe dieser Positionen kann sich entsprechend den Bedürfnissen und Handlungen der Kunden täglich stark ändern.

12. Fair Value-Hierarchie

Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind den folgenden drei Hierarchieebenen zuzuordnen: Der Ebene 1 sind finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zuzuordnen, sofern ein Börsenpreis für gleiche Vermögenswerte und Schulden auf einem aktiven Markt vorliegt. Die Zuordnung zu Ebene 2 erfolgt, sofern die Parameter, die der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes zugrunde gelegt werden, entweder direkt als Preise oder indirekt aus Preisen abgeleitet, beobachtbar sind. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in der Ebene 3 ausgewiesen, sofern der beizulegende Zeitwert aus nicht beobachtbaren Parametern ermittelt wird.

Zum 30. Juni2014 2014 sind die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum bei-zulegenden Zeitwert bewertet werden, den Hierarchieebenen 1 bis 3 wie folgt zugeordnet:

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Fair Value-Hierarchie
Beizulegender Zeitwert zum 30.06.2014 davon entfallen auf:
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Mio. € Ebene 1

Mio. €
Ebene 2

Mio. €
Ebene 3

Mio. €
--- --- --- --- ---
Wiederkehrend zum beizulegenden Zeitwert bewertet
VERMÖGENSWERTE
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte
Derivate
Langfristige Finanzinstrumente der Zentralen Kontrahenten 4.923,0 4.923,0 0 0
Kurzfristige Finanzinstrumente der Zentralen Kontrahenten 219.118,8 219.118,8 0 0
Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 0,6 0 0,6 0
Summe 224.042,4 224.041,8 0,6 0
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Eigenkapitalinstrumente
Andere Beteiligungen 4,6 0 0 4,6
Summe 4,6 0 0 4,6
Fremdkapitalinstrumente
Sonstige Wertpapiere 24,0 24,0 0 0
Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 1.272,9 1.272,9 0 0
Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 537,5 537,5 0 0
Summe 1.834,4 1.834,4 0 0
Summe Vermögenswerte 225.881,4 225.876,2 0,6 4,6
VERBINDLICHKEITEN
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate
Langfristige Finanzinstrumente der Zentralen Kontrahenten 4.923,0 4.923,0 0 0
Kurzfristige Finanzinstrumente der Zentralen Kontrahenten 219.118,8 219.118,8 0 0
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 7,6 0 0 7,6
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 7,0 0 0 7,0
Summe Verbindlichkeiten 224.056,4 224.041,8 0 14,6

Zum 30. Juni 2013 waren die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, den Hierarchieebenen 1 bis 3 wie folgt zugeordnet:

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Fair Value-Hierarchie
Beizulegender Zeitwert zum 30.06.2013 davon entfallen auf:
--- --- --- --- ---
Mio. € Ebene 1

Mio. €
Ebene 2

Mio. €
Ebene 3

Mio. €
--- --- --- --- ---
Wiederkehrend zum beizulegenden Zeitwert bewertet
VERMÖGENSWERTE
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte
Derivate
Langfristige Finanzinstrumente der Zentralen Kontrahenten 2.358,0 2.358,0 0 0
Kurzfristige Finanzinstrumente der Zentralen Kontrahenten 209.485,7 209.485,7 0 0
Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 13,7 0 13,7 0
Summe 211.857,4 211.843,7 13,7 0
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Eigenkapitalinstrumente
Andere Beteiligungen 5,5 0,2 5,3 0
Summe 5,5 0,2 5,3 0
Fremdkapitalinstrumente
Sonstige Wertpapiere 24,1 24,1 0 0
Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 1.418,7 1.418,7 0 0
Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 100,9 100,9 0 0
Summe 1.543,7 1.543,7 0 0
Summe Vermögenswerte 213.406,6 213.387,6 19,0 0
VERBINDLICHKEITEN
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate
Langfristige Finanzinstrumente der Zentralen Kontrahenten 2.358,0 2.358,0 0 0
Kurzfristige Finanzinstrumente der Zentralen Kontrahenten 208.985,7 208.985,7 0 0
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 3,3 0 0 3,3
Summe Verbindlichkeiten 211.347,0 211.343,7 0 3,3

Im ersten Halbjahr 2014 gab es Übertragungen von 4.6 Mio. € in den „Anderen Beteiligungen“ zwischen den Ebenen 2 und 3, da derzeit keine Eingangsparameter für die Ebene 2 beobachtbar sind.

Die zum 30. Juni 20142014 in den Ebenen 2 und 3 aufgeführten finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten werden wie folgt bewertet:

Die in Ebene 2 aufgeführten Derivate enthalten Devisentermingeschäfte. Grundlage für die Ermittlung des Marktwertes der Devisentermingeschäfte bilden die Devisenterminkurse zum Bilanzstichtag für die verbleibende Restlaufzeit.

Die der Ebene 2 zugeordneten Beteiligungen werden auf Grundlage aktueller, vergleichbarer Markttransaktionen bewertet.

Der Ebene 3 sind zum einen wie zum Jahresbeginn derivative Finanzinstrumente eines Incentive-Programms in Höhe von –6,1 Mio. € zugeordnet. Diese Finanzinstrumente werden regelmäßig zu den Quartalsstichtagen unter Anwendung eines internen Modells ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Ergebnisse aus der Folgebewertung werden in der Position „Sonstige betriebliche Aufwendungen“ erfasst. Zum Stichtag 30. Juni 2014 ergaben sich hieraus keine ergebniswirksamen Effekte. Das Modell berücksichtigt die Kriterien, die der bedingten Rückzahlung des von der Eurex Clearing AG gewährten Zuschusses zugrunde liegen. Die Kriterien umfassen insbesondere nicht finanzielle Indikatoren wie die erwartete Anzahl der Kunden in einem spezifischen Marktsegment sowie erwartete Handelsvolumina. Sie werden kontinuierlich im Hinblick auf eventuell notwendige Anpassungen untersucht, hierzu werden auch Informationen von Kunden herangezogen. Da es sich um ein internes Modell handelt, können die Parameter im Erfüllungszeitpunkt abweichen, allerdings wird das derivative Finanzinstrument einen Wert von –8,0 Mio. € nicht überschreiten. Dieser Wert ergibt sich, wenn alle Begünstigten des Incentive-Programms die Bedingungen erfüllen und eine Rückzahlung des Zuschusses insoweit nicht mehr in Betracht kommt. Zum anderen sind der Ebene 3 zum Stichtag 30. Juni 2014 umsatzabhängige Kaufpreiskomponenten aus Unternehmenserwerben zugeordnet. Die Bewertung dieser umsatzabhängigen Kaufpreiskomponenten erfolgt auf Basis interner Discounted Cashflow-Modelle, welche die erwarteten zukünftigen Zahlungsverpflichtungen mit risikoadäquaten Zinssätzen auf den Bewertungsstichtag diskontieren. Die Folgebewertung wird regelmäßig zu den Quartalsstichtagen durchgeführt und in den Positionen „Finanzerträge/-aufwendungen“ erfasst. Im zweiten Quartal 2014 ergab sich hieraus ein ergebniswirksamer Effekt von –0,2 Mio. €. Im Zuge der Übertragungen von Ebene 2 auf Ebene 3 wurden der Ebene 3 weitere 4,6 Mio. € aus den „Anderen Beteiligungen“ zugeordnet, welche nach einem internen Modell jährlich neu bewertet werden. Im zweiten Quartal ergaben sich hieraus keine ergebniswirksamen Effekte.

Die beizulegenden Zeitwerte der übrigen finanziellen Vermögenswerte und Schulden, die nicht zum Fair Value bewertet werden, werden wie folgt ermittelt:

Die in den Positionen „Verzinsliche Verbindlichkeiten“ und „Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten“ ausgewiesenen Euro- und US-Dollar-Schuldverschreibungen haben einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von 1.609,6 Mio. € (31. Dezember 2013: 1.551,8 Mio. €). Der beizulegende Zeitwert ergibt sich aus den Notierungen der Anleihen bzw. als Barwert der mit den Privatplatzierungen zusammenhängenden Cashflows auf Basis der Marktparameter.

Für die nachfolgenden Positionen stellt der jeweilige Buchwert eine angemessene Näherung für den beizulegenden Zeitwert dar:

Nicht notierte Eigenkapitalinstrumente, deren beizulegender Zeitwert grundsätzlich nicht verlässlich kontinuierlich bestimmt werden kann, die unter den „Finanzanlagen“ ausgewiesen werden und die zu Anschaffungskosten abzüglich ggf. vorliegender Wertminderungen bilanziert werden

Sonstige Ausleihungen, die unter den „Finanzanlagen“ ausgewiesen werden

Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte sowie kurzfristige Forderungen aus dem Bankgeschäft, soweit sie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden

Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung

Kassenbestand und sonstige Bankguthaben

Bardepots der Marktteilnehmer

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Sonstige Erläuterungen

13. Überleitungsrechnung zum Finanzmittelbestand

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Überleitungsrechnung zum Finanzmittelbestand
30.06.2014

Mio. €
01.01.2014

Mio. €
--- --- ---
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 23.513,2 16.221,7
Kassenbestand und sonstige Bankguthaben 666,8 627,9
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten (saldiert) 0 500,0
abzüglich Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ‑0,8 ‑0,1
24.179,2 17.349,5
Überleitung zum Finanzmittelbestand
Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 16.410,7 9.544,0
abzüglich Kredite an Banken und Kunden mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten ‑28,7 ‑692,1
abzüglich Schuldinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind ‑278,5 ‑310,6
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft ‑16.298,7 ‑9.725,3
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Bardepots der Marktteilnehmer ‑23.513,2 ‑16.221,7
‑23.708,4 ‑17.405,7
Finanzmittelbestand 470,8 ‑56,2

14. Ergebnis je Aktie

In Übereinstimmung mit IAS 33 wird das Ergebnis je Aktie ermittelt, indem der Periodenüberschuss,der den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnen ist (Konzern-Periodenüberschuss), durch die gewichtete Durchschnittszahl der ausgegebenen Aktien dividiert wird.

Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie werden der durchschnittlichen Aktienanzahl die potenziell verwässernden Stammaktien zugerechnet, die im Rahmen des Aktientantiemeprogramms (ATP) erworben werden können. Hierbei werden zur Berechnung der Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien die Ausübungspreise um den beizulegenden Zeitwert der Dienstleistungen, die noch zu erbringen sind, korrigiert.

Für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird – unabhängig von der tatsächlichen Bilanzierung nach IFRS 2 – angenommen, dass alle ATP-Tranchen, für die keine Erfüllung durch Barausgleich beschlossen wurde, durch Eigenkapitalinstrumente erfüllt werden.

Zum 30. Juni 2014 gab es folgende Bezugsrechte, die zu einer Verwässerung des Gewinns je Aktie hätten führen können:

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Ermittlung der Anzahl potenziell verwässernder Stammaktien
Tranche Ausübungspreis

Anpassung des Ausübungspreises nach IAS 33 1)

Durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Bezugsrechte 30.06.2014 Durchschnittskurs für die Periode2)

Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien 30.06.2014
--- --- --- --- --- ---
2013 3) 0 33,08 65.435 56,66 27.232
2014 3) 0 43,11 66.295 56,66 15.854

1) Nach IAS 33.47 (a) müssen bei Aktienoptionen und anderen anteilsbasierten Vergütungsvereinbarungen der Ausgabe- sowie der Ausübungspreis den beizulegenden Zeitwert aller Güter und Dienstleistungen enthalten, die dem Unternehmen künftig im Rahmen der Aktienoption oder einer anderen anteilsbasierten Vergütungsvereinbarung zu liefern bzw. zu erbringen sind.

2) Volumengewichteter Durchschnittskurs der Aktie Deutsche Börse auf Xetra in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2014

3) Hierbei handelt es sich um Bezugsrechte auf Aktien im Rahmen des Aktientantiemeprogramms für leitende Angestellte. Die Anzahl der Aktienbezugsrechte der Tranche 2014 kann sich im Vergleich zu der am Bilanzstichtag angegebenen Anzahl noch ändern, da die Bezugsrechte erst im Geschäftsjahr 2015 gewährt werden.

Da der volumengewichtete durchschnittliche Aktienkurs über den angepassten Ausübungspreisen der Tranchen 2013 und 2014 lag, gelten diese Bezugsrechte zum 30. Juni2014 2014 im Sinne von IAS 33 als verwässernd.

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Ermittlung des verwässerten und unverwässerten Ergebnisses je Aktie
2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
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30.06.2014 30.06.2013 30.06.2014 30.06.2013
--- --- --- --- ---
Zahl der Aktien, die sich am Anfang der Periode im Umlauf befanden 184.115.657 184.051.513 184.115.657 184.078.674
Zahl der Aktien, die sich zum Ende der Periode im Umlauf befanden 184.115.457 184.051.513 184.115.457 184.051.513
Gewichteter Durchschnitt der Aktien im Umlauf 184.115.538 184.051.513 184.115.597 184.051.663
Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien 94.420 13.889 1) 43.086 11.068 1)
Gewichteter Durchschnitt der Aktien für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie 184.209.958 184.065.402 184.158.683 184.062.731
Konzern-Periodenüberschuss (Mio. €) 159,3 171,0 378,3 292,2
Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 0,87 0,93 2,06 1,59
Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) 0,86 0,93 2,05 1,59

1) Angepasst um die Tranchen, für die der Beschluss zur Erfüllung durch Barausgleich erfolgte.

Zum 30. Juni 2014 wurden 62.173 Bezugsrechte von der Berechnung des gewichteten Durchschnitts der potenziell verwässernden Aktien ausgeschlossen, da ihre Auswirkungen im ersten Halbjahr nicht verwässernd sind.

15. Segmentberichterstattung

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Zusammensetzung der Umsatzerlöse pro Segment
2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
--- --- --- --- ---
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
--- --- --- --- ---
Externe Umsatzerlöse
Eurex 215,7 232,8 460,2 455,0
Xetra 42,5 42,8 92,8 83,2
Clearstream 204,9 193,8 405,7 380,1
Market Data + Services 97,3 92,4 191,5 184,7
Summe externe Umsatzerlöse 560,4 561,8 1.150,2 1.103,0
Interne Umsatzerlöse
Clearstream 1,5 1,3 3,4 2,6
Market Data + Services 7,3 7,2 15,1 14,2
Summe interne Umsatzerlöse 8,8 8,5 18,5 16,8

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Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft
2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
--- --- --- --- ---
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
--- --- --- --- ---
Bruttozinserträge 12,6 12,4 23,5 23,9
Zinsaufwendungen ‑2,2 ‑1,2 ‑4,7 ‑4,5
Summe 10,4 11,2 18,8 19,4

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Nettoerlöse
2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
--- --- --- --- ---
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
--- --- --- --- ---
Eurex 182,9 202,3 390,1 399,8
Xetra 37,3 37,5 80,8 74,1
Clearstream 172,8 165,7 342,7 324,4
Market Data + Services 95,4 91,6 189,0 183,1
Summe 488,4 497,1 1.002,6 981,4

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Operative Kosten
2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
--- --- --- --- ---
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
--- --- --- --- ---
Eurex 98,0 89,4 200,2 193,9
Xetra 18,0 21,6 34,3 49,3
Clearstream 88,3 87,6 173,6 196,7
Market Data + Services 50,1 45,2 94,1 99,2
Summe 254,4 243,8 502,2 539,1

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Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
--- --- --- --- ---
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
--- --- --- --- ---
Eurex 86,7 114,9 254,9 209,5
Xetra 19,3 16,9 46,8 27,3
Clearstream 84,5 78,1 169,0 127,6
Market Data + Services 45,3 46,4 95,0 83,9
Summe 235,8 256,3 565,7 448,3

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Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
--- --- --- --- ---
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
--- --- --- --- ---
Eurex 12,2 12,2 23,7 22,1
Xetra 0,2 0,5 0,4 1,0
Clearstream 16,2 16,8 26,0 28,2
Market Data + Services 0,7 1,3 1,1 1,9
Summe 29,3 30,8 51,2 53,2

16. Finanzielle Verpflichtungen und sonstige Risiken

Verzinsliche Verbindlichkeiten

Aus den verzinslichen Verbindlichkeiten (Ausweis unter den Positionen „Verzinsliche Verbindlichkeiten“ und „Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten“) ergaben sich zum 30. Juni 2014 folgende zukünftig erwartete Zahlungsverpflichtungen:

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Zukünftig erwartete Zahlungsverpflichtungen aus verzinslichen Verbindlichkeiten
Erwartete Zahlungsverpflichtungen1) 30.06.2014

Mio. €
--- ---
Bis 1 Jahr 164,3
1 bis 5 Jahre 870,7
Länger als 5 Jahre 707,0
Summe 1.742,0

1) Die erwarteten Zahlungsverpflichtungen in US-Dollar wurden mit dem jeweiligen Devisenterminkurs in Euro umgerechnet.

Sonstige Risiken

CBOE vs. ISE

Am 12. November 2012 reichte die Chicago Board Options Exchange (CBOE) eine Patentverletzungsklage gegen die International Securities Exchange (ISE) ein (die „CBOE-Patentklage“). In der CBOE-Patentklage fordert die CBOE Schadenersatz in Höhe von 525 Mio. US$ für eine behauptete Verlet-zung von drei Patenten auf Verfahren zur Begrenzung von Market Maker-spezifischen Risiken. Die ISE ist der Auffassung, dass die Schadenersatzklage der CBOE unbegründet ist, da sie sowohl in sachlicher als auch in rechtlicher Hinsicht keine Grundlage hat. Die ISE beabsichtigt, sich in diesem Gerichtsverfahren mit allen Mitteln zu verteidigen. Auf Antrag der ISE ruht das Verfahren seit kurzem, bis über bestimmte Anträge, die die ISE beim U.S. Patent and Trademark Office (USPTO, US-Patentbehörde) eingereicht und mit denen sie die Annullierung der Patente der CBOE beantragt hat. Diese Anträge werden derzeit durch die USPTO überprüft und analysiert. Allerdings hat die USPTO vorläufig erklärt, dass sie die Ungültigkeit aller drei CBOE-Patente für wahrscheinlicher hält als ihre Gültigkeit. Die ISE erwartet eine finale Entscheidung über die Anträge im vierten Quartal 2014 und im ersten Quartal 2015.

Im November 2006 hatte die ISE ihrerseits eine Patentverletzungsklage (die „ISE-Patentklage“) gegen die CBOE eingereicht. In der ISE-Patentklage vom Dezember 2012 forderte die ISE Schadenersatz in Höhe von 475 Mio. US$ wegen Verletzung eines Patents der ISE auf ein Verfahren zum Betrieb eines automatisierten Handelssystems. Die mündliche Verhandlung dieser ISE-Patentklage sollte im März 2013 beginnen. Im Zuge des Vorverfahrens hat die zuständige Richterin jedoch eine Reihe von für die ISE erheblich nachteiligen Entscheidungen hinsichtlich der Beweise gefällt, die die ISE erbringen muss, um die ISE-Patentklage gewinnen zu können. Die ISE stellte daraufhin fest, dass diese Beweisanforderungen nicht zu erfüllen seien. Sie entschied daraufhin, ein nachteiliges Urteil für die gesamte ISE-Patentklage zu akzeptieren und ging am 12. April 2013 am U.S. Court of Appeals for the Federal Circuit (CFAC, Bundesberufungsgericht) gegen dieses Urteil in Berufung. Am 7. April 2014 wurde die Entscheidung aus der ersten Instanz durch das CFAC sowohl teilweise bestätigt als auch teilweise aufgehoben. Dennoch ergibt sich aus dieser Entscheidung, dass die ISE nicht mehr über haltbare Argumente verfügt, weiterhin rechtlich in diesem Fall vorzugehen. Am 17. April reichte die ISE beim CFAC einen Antrag auf eine erneute Anhörung ein, der daraufhin abgelehnt wurde.

Peterson vs. Clearstream Banking S.A., Citibank NA et al. und Heiser vs. Clearstream Banking S.A.

In ihrem Unternehmensbericht 2012 informierte die Gruppe Deutsche Börse über eine Sammelklage auf die Herausgabe bestimmter Kundenpositionen im Sammeldepot der Lagerstelle der Clearstream Banking S.A. (Clearstream) bei Citibank NA sowie auf Schadenersatz gegen Clearstream in Höhe von 250 Mio. US$. Ein Vergleich wurde zwischen Clearstream und den Klägern geschlossen und die Schadensersatzforderungen gegen Clearstream eingestellt.

Im Juli 2013 urteilte das US-Gericht die Herausgabe der Kundenpositionen an die Kläger und stellte fest, dass diese im Eigentum von Bank Markazi, der iranischen Zentralbank, stünden. Diese Entscheidung wurde am 9. Juli 2014 bestätigt. Bank Markazi könnte Revision vor dem obersten Bundesgericht einlegen. Sobald ein entsprechendes Verfahren abgeschlossen ist und wenn die Herausgabe der Kundenpositionen vollzogen ist, ist auch der hieran angelehnte Fall Heiser vs. Clearstream Banking S.A., der die Herausgabe derselben Positionen zum Gegenstand hat, abgeschlossen.

Am 30. Dezember 2013 erhoben verschiedene der obengenannten US-Kläger unter Verschluss Klage, die auf bestimmte eingefrorene Vermögenswerte, die Clearstream als Verwahrer in Luxemburg hält, gerichtet ist. Die meisten Gerichtsdokumente befinden sich derzeit unter Verschluss, obgleich erwartet wird, dass die Klageschrift veröffentlicht werden wird. Künftige eingereichte Dokumente könnten daher ebenfalls öffentlich zugänglich sein. Das Verfahren könnte daher nicht weiter unter Verschluss sein.

Strafrechtliche Ermittlungen gegen die Clearstream Banking S.A.

Die Clearstream Banking S.A. (Clearstream) wurde am 2. April 2014 darüber informiert, dass der US-Staatsanwalt des Southern District von New York (United States Attorney for the Southern District of New York) gegen Clearstream ein Ermittlungsverfahren wegen Clearstreams Geschäftstätigkeit mit Iran und anderen Ländern im Hinblick auf US-Sanktionsvorschriften eingeleitet hat. Clearstream kooperiert mit dem US-Staatsanwalt.

Auseinandersetzung zwischen der MBB Clean Energy AG und der Clearstream Banking AG

Zwischen der MBB Clean Energy AG (MBB) als Emittent einer Anleihe, die über die Clearstream Banking AG verfügbar ist, und (einem) Investor(en) ist es zu einer Auseinandersetzung gekommen. MBB hat eine erste Tranche der Anleihe im April 2013 und eine zweite Tranche der Anleihe im Dezember 2013 begeben. Die Globalurkunden für beide Tranchen der Anleihe wurden der Clearstream Banking AG durch die Zahlstelle des Emittenten geliefert. Die Auseinandersetzung dreht sich darum, dass die zweite Tranche der Anleihe mit einem Nominalwert von 500 Mio. € nicht bedient wurde, und die Anleihe angeblich ungültig ist. Die Rolle der Clearstream Banking AG in dieser Angelegenheit besteht vorrangig darin, die Globalurkunden in ihrem System als nationaler Zentralverwahrer akzeptiert zu haben. Es ist zu diesem Zeitpunkt offen, ob und in welchem Umfang potenzielle Schäden entstehen und, falls dies der Fall ist, wer für diese letztlich verantwortlich wäre.

Zusätzlich zu den oben und in früheren Veröffentlichungen erwähnten Sachverhalten ist die Gruppe Deutsche Börse von Zeit zu Zeit in verschiedene Rechtsstreitigkeiten involviert, die sich aus dem Verlauf ihres normalen Geschäfts ergeben. Die Gruppe Deutsche Börse bildet Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und aufsichtsrechtliche Angelegenheiten, wenn aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige Verpflichtung besteht, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. In solchen Fällen kann sich ein Verlustrisiko ergeben, das höher ist als die entsprechenden Rückstellungen. Wenn die oben genannten Bedingungen nicht erfüllt sind, bildet die Gruppe Deutsche Börse keine Rückstellungen. Wenn sich eine Rechtsstreitigkeit oder eine aufsichtsrechtliche Angelegenheit entwickelt, bewertet die Gruppe Deutsche Börse kontinuierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind. Die Gruppe Deutsche Börse kann eventuell nicht absehen, wie hoch der mögliche Verlust oder die Verlustspanne im Hinblick auf diese Angelegenheiten sein wird. Auf der Basis aktuell verfügbarer Informationen geht die Gruppe Deutsche Börse insgesamt nicht davon aus, dass das Ergebnis eines dieser Verfahren die Finanzzahlen erheblich beeinträchtigen wird.

Steuerrisiken

Die Gruppe Deutsche Börse unterliegt aufgrund ihrer Tätigkeit in verschiedenen Ländern Steuerrisiken. Zur Erfassung und Bewertung dieser Risiken wurde ein Prozess entwickelt, bei dem diese zunächst in Abhängigkeit von ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit erfasst werden. In einem zweiten Schritt werden diese Risiken mit einem Erwartungswert bewertet. Sofern mehr für als gegen die Eintrittswahrscheinlichkeit spricht, wird eine Steuerrückstellung gebildet. Die Gruppe Deutsche Börse überprüft kontinuierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung entsprechender Steuerrückstellungen erfüllt sind.

17. Wesentliche Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen

Die folgende Tabelle zeigt die sonstigen wesentlichen Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen. Alle Geschäfte kamen zu marktgerechten Preisen zustande.

Wesentliche Beziehungen zu assoziierten Unternehmen

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Betrag der Geschäftsvorfälle Ausstehende Salden
2. Quartal zum 30.06. 1. Halbjahr zum 30.06.
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2014

Mio. €
2013

Mio. €
2014

Mio. €
2013

Mio. €
30.06.2014

Mio. €
30.06.2013

Mio. €
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Darlehen von der Börse Frankfurt Zertifikate AG (bis zum 01.11.2013 Scoach Europa AG) an die Deutsche Börse AG im Rahmen des Cash-Poolings 1) k.A. 0 k.A. 0 k.A ‑1,2
Dienstleistungen der Deutsche Börse AG für die Börse Frankfurt Zertifikate AG (bis zum 01.11.2013 Scoach Europa AG) 1) k.A. 1,5 k.A. 2,5 k.A 0
Darlehen der Deutsche Börse AG an die Indexium AG 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 2) 0
Darlehen der Deutsche Börse AG an die Digital Vega FX Ltd. 0 0 0 0 0,4 0,2
Betrieb der Handels- und Clearingsoftware durch die Deutsche Börse AG für die European Energy Exchange AG und verbundene Unternehmen 3) k.A. 2,2 k.A. 4,1 k.A. 1,5
IT-Dienstleistungen und Bereitstellung der Infrastruktur durch die International Securities Exchange, LLC für die Direct Edge Holdings, LLC 4) k.A. 0,2 k.A. 0,4 k.A. 0,4
Entwicklung und Betrieb des Systems Link Up Converter durch die Clearstream Services S.A. für die Link Up Capital Markets, S.L. 5) k.A. 0,3 k.A. 0,6 k.A. 0,2
Geschäftsbeziehungen im Rahmen der Goldverwahrung zwischen der Clearstream Banking AG und der Deutsche Börse Commodities GmbH ‑0,8 ‑1,1 ‑1,6 ‑2,3 ‑0,3 ‑0,3
Erbringung von Berechnungsdienstleistungen, Bereitstellung von Softwarelösungen für Indizes und Benchmarks sowie Betrieb der hierfür notwendigen Software durch die Indexium AG für die Deutsche Börse AG ‑0,8 6) ‑1,5 ‑1,0 6) ‑1,5 ‑0,6 6) ‑1,7
Erbringung von Berechnungsdienstleistungen, Bereitstellung von Softwarelösungen für Indizes und Benchmarks sowie Betrieb der hierfür notwendigen Software durch die Indexium AG für die STOXX Ltd. ‑1,5 7) ‑1,1 ‑1,7 7) ‑1,7 ‑0,6 7) ‑1,1
Betrieb und Entwicklung von Xontro durch die Deutsche Börse AG für die BrainTrade Gesellschaft für Börsensysteme mbH8) 1,2 1,2 2,7 2,6 0,8 0,4
Betrieb des Parketthandelssystems durch die BrainTrade Gesellschaft für Börsensysteme mbH für die Deutsche Börse AG 8) ‑0,3 ‑0,6 ‑0,4 ‑0,8 0 0
Bereitstellung von IT-Services im Bereich Cloud Computing Capacity Trading durch die Deutsche Börse AG für die Deutsche Börse Cloud Exchange AG 0,4 k.A. 0 k.A. 0,3 k.A.
Betriebs- und Handelsgenehmigung der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank von der Deutsche Börse AG 0,3 k.A. 0,7 k.A. 0,1 k.A.
Erbringung von Geschäftsbesorgungsdienstleistungen und Weiterbelastung von Projektkosten zum Market Coupling der European Energy Exchange AG und verbundenen Unternehmen für die EPEX Spot SE 9) 0,8 k.A. 1,2 k.A. ‑0,2 k.A.
Sonstige Beziehungen zu assoziierten Unternehmen 0 0,2

1) Die Börse Frankfurt Zertifikate AG wird seit 1. Juli 2013 voll im Konzernabschluss der Deutsche Börse AG konsolidiert.

2) Ausstehender Saldo nach den vorgenommenen Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 5,5 Mio. € auf das von der Deutsche Börse AG an die Indexium AG gewährte Darlehen.

3) Die European Energy Exchange AG wird seit 1. Januar 2014 voll in den Konzernabschluss der Deutsche Börse AG einbezogen.

4) Seit dem Vollzug des Fusionsvertrags zwischen der Direct Edge Holdings, LLC und der BATS Global Markets, Inc. am 31. Januar 2014 kann der maßgebliche Einfluss auf die Direct Edge Holdings, LLC nicht mehr ausgeübt werden; folglich wird die BATS Global Markets, Inc. nicht als assoziiertes Unternehmen eingestuft.

5) Anteile an Link-up Capital Markets, S.L. wurden mit Wirkung zum 31. Dezember 2013 veräußert.

6) Davon Rückstellung für Entwicklungskosten in Höhe von 0,6 Mio. €

7) Davon Rückstellungen für Entwicklungskosten in Höhe von 0,6 Mio. €

8) Assoziiert seit 1. Juli 2013

9) Seit der Vollkonsolidierung der European Energy Exchange AG am 1. Januar 2014 wird die EPEX Spot SE als assoziiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen und als nahe stehend betrachtet.

Geschäfte mit Personen in Schlüsselpositionen

Personen in Schlüsselpositionen sind Personen, die für die Planung, Leitung und Überwachung der Tätigkeiten der Gruppe Deutsche Börse direkt oder indirekt zuständig und verantwortlich sind. Für die Gruppe Deutsche Börse zählen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats für Zwecke des IAS 24 zu Personen in Schlüsselpositionen.

Mit Wirkung zum 1. Juni 2014 hat die International Securities Exchange, LLC, New York, USA (ISE, LLC) mit der Mayer Brown LLP, Washington, USA einen Vertrag über den Bezug von Beratungsdienstleistungen abgeschlossen, wobei eine Person in Schlüsselposition bei Mayer Brown LLP gleichzeitig ein Mitglied des Aufsichtsrats der Deutsche Börse AG ist. Wesentlicher Inhalt dieses Vertrages umfasst die Beratung der ISE, LLC bei rechtlichen Fragestellungen. Der Vertrag ist auf ein Jahr befristet. Im zweiten Quartal 2014 hat die ISE, LLC Zahlungen in Gesamthöhe von 10 Tsd. US$ für den Bezug dieser Beratungsdienstleistungen an die Mayer Brown LLP geleistet.

18. Mitarbeiter

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Mitarbeiter
2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
--- --- --- --- ---
30.06.2014 30.06.2013 30.06.2014 30.06.2013
--- --- --- --- ---
Im Periodendurchschnitt beschäftigt 4.060 3.738 4.035 3.731
Am Bilanzstichtag beschäftigt 4.070 3.740 4.070 3.740

Der Anstieg der Mitarbeiter resultiert im Wesentlichen aus Konsolidierungskreisänderungen (199 Mitarbeiter). Da im Rahmen strategisch wichtiger Projekte neue Stellen geschaffen wurden, hat sich die Zahl der Beschäftigten zum Bilanzstichtag um weitere 330 Personen gegenüber dem Vorjahresquartal erhöht.

Unter Berücksichtigung von Teilzeitkräften betrug die Mitarbeiterkapazität im Quartalsdurchschnitt 3.793 Mitarbeiter (Q2/2013: 3.510).

19. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind nicht eingetreten.

Frankfurt am Main, den 24. Juli 2014

Deutsche Börse AG

Der Vorstand

Versicherung der gesetzlichen Vertreter(Bilanzeid)

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Frankfurt am Main, den 24. Juli 2014

Deutsche Börse AG

Der Vorstand

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht

An die Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main

Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie ausgewählten Anhangangaben – und den Konzernzwischenlagebericht der Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2014, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 37w WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie vom International Accounting Standards Board (IASB) verlautbart worden sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.

Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie vom IASB verlautbart worden sind, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie vom IASB verlautbart worden sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.

Frankfurt am Main, den 24. Juli 2014

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Braun, Wirtschaftsprüfer

Dielehner, Wirtschaftsprüfer

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