Management Reports • Mar 23, 2015
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Evonik Industries AG Essen Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 Lagebericht zum 31. Dezember 2014 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Wirtschaftsbericht Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage Wirtschaftliches Umfeld Wichtige Ereignisse Geschäftsverlauf Prognose-Ist-Vergleich Entwicklung in den Segmenten Entwicklung in den Regionen Ertragslage Finanzlage Vermögenslage Wirtschaftliche Entwicklung der Evonik Industries AG Forschung & Entwicklung Nachhaltigkeit Mitarbeiter Umwelt, Sicherheit, Gesundheit Nachtragsbericht Risiko- und Chancenbericht Übernahmerelevante Angaben Erklärung zur Unternehmensführung Vergütungsbericht Prognosebericht Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Ausblick Zusammengefasster Lagebericht 2014 Bei diesem Lagebericht handelt es sich um einen zusammengefassten Lagebericht für den Evonik-Konzern und die Evonik Industries AG. Die für den Evonik-Konzern getroffenen Aussagen hinsichtlich der Entwicklung in den Segmenten gelten aufgrund der Einflüsse aus den Segmenten entsprechend für die Evonik Industries AG. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und der Jahresabschluss nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Erfolgreich in schwierigem Umfeld - Zuversichtlich für 2015 1. Grundlagen des Konzerns 1.1 Geschäftsmodell Starke Marktpositionen, nachhaltiges Wirtschaften und verantwortliches Handeln Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Wir konzentrieren uns auf wachstumsstarke Megatrends - vor allem Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz und Globalisierung. Zu unseren Stärken zählt ein ausbalanciertes Spektrum an Arbeitsgebieten, Endmärkten und Regionen. Rund 80 Prozent des Umsatzes erwirtschaften wir aus führenden Marktpositionen1, die wir konsequent ausbauen. Unsere starke Stellung im Wettbewerb basiert auf integrierten Technologieplattformen, Innovationskraft und der engen Zusammenarbeit mit Kunden. Unsere Spezialchemieprodukte leisten bei unseren Kunden einen unverzichtbaren Beitrag zum Nutzen ihrer Produkte, mit denen diese im globalen Wettbewerb erfolgreich sind. Durch den engen Austausch mit unseren Kunden bauen wir tiefgreifendes Wissen über deren Geschäfte auf. Dadurch können wir Produkte für Kundenanforderungen „maßschneidern" und umfassende technische Serviceleistungen bieten. Eine wichtige Rolle spielen dabei unsere Technologie- und Kundenberatungszentren in der ganzen Welt. Dabei haben wir auch die Kunden unserer Kunden im Blick. Unsere marktorientierte Forschung & Entwicklung ist ein wichtiger Treiber für profitables Wachstum. Grundlage dafür ist unsere ausgeprägte Innovationskultur, die wir in unserem Innovationsmanagement und unserer Führungskräfteentwicklung verankert haben. Wir sind davon überzeugt, dass nachhaltiges Wirtschaften und verantwortungsvolles Handeln Voraussetzungen für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sind. Daher übernimmt Evonik weltweit besondere Verantwortung für seine Geschäfte, seine Mitarbeiter, die Umwelt und die Gesellschaft. Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg sind die sehr gut ausgebildeten Mitarbeiter, die Evonik mit ihrem Einsatz und ihrer hohen Identifikation jeden Tag voranbringen. Wir haben deshalb zahlreiche Aktivitäten entwickelt, um talentierte und qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, weiterzuentwickeln und an uns als attraktiven Arbeitgeber zu binden. Dezentrale Konzernstruktur Unser operatives Spezialchemiegeschäft ist ausgerichtet auf globale Megatrends, die das Potenzial haben, zukunftsorientierte Märkte zu erschließen und profitables Wachstum zu generieren. Es war bis 31. Dezember 2014 in drei Segmente mit jeweils zwei Geschäftsbereichen gegliedert2. Das Segment Services erbringt standortübergreifend chemietypische Dienstleistungen - wie Ver- und Entsorgung, Logistik oder Standortmanagement - sowie standardisierte kaufmännische Leistungen. Das Corporate Center unterstützt den Vorstand bei der strategischen Steuerung. 1 Hierunter verstehen wir die Positionen 1, 2 oder 3 in den relevanten Märkten. 2 Siehe zur neuen Konzernstruktur Kapitel Strategie und Ziele. Konzernstruktur Das Segment Consumer, Health & Nutrition produziert schwerpunktmäßig für Anwendungen in Konsumgütern des täglichen Bedarfs, in der Tierernährung und im Bereich Healthcare. Es umfasst die Geschäftsbereiche Consumer Specialties sowie Health & Nutrition. Das Segment Resource Efficiency bietet umweltfreundliche und energieeffiziente Systemlösungen insbesondere für den Automobilsektor, die Farben- und Lack- sowie Bauindustrie. Ihm sind die beiden Geschäftsbereiche Inorganic Materials sowie Coatings & Additives zugeordnet. Im Mittelpunkt des Segments Specialty Materials steht die Herstellung von polymeren Werkstoffen sowie Zwischenprodukten vor allem für die Gummi- und Kunststoffindustrie. Es gliedert sich in die Geschäftsbereiche Performance Polymers und Advanced Intermediates. Unsere Services, die in einem eigenen Segment zusammengefasst sind, umfassen Site Services und Business Services. Sie erbringen Dienstleistungen vor allem für die Spezialchemiegeschäfte, das Corporate Center und für Dritte. Integrierte Technologieplattformen als Wettbewerbsvorteil Unsere Produkte stellen wir auf Basis hochentwickelter Technologien her, die wir ständig weiter optimieren. Vielfach verfügt Evonik über rückwärtsintegrierte Produktionskomplexe, in denen wichtige Vorprodukte in angrenzenden Produktionsanlagen selbst hergestellt werden. Unseren Kunden bieten wir dadurch ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit. Gleichzeitig stellen die rückwärtsintegrierten World-Scale-Produktionsanlagen in Verbindung mit technologisch anspruchsvollen Herstellungsprozessen hohe Eintrittsbarrieren für diese Geschäfte dar. Weitere Vorteile ergeben sich aus der Nutzung der integrierten Technologieplattformen durch mehrere Geschäfte. Dies ermöglicht Skaleneffekte sowie eine hervorragende Verwertung der Stoffströme, da Nebenprodukte aus einer Produktion als Rohstoff für eine andere Produktion eingesetzt werden. Die Folge ist eine optimale Ausnutzung der Kapazitäten sowie der Ressourcen und damit eine hohe Wertschöpfung. Auch Energieversorgung und Infrastruktur des Standorts können kosteneffizient von allen ansässigen operativen Einheiten genutzt werden. Breit gefächerte Endmärkte Unsere Kunden sind überwiegend Industrieunternehmen, die unsere Produkte weiterverarbeiten. Das Spektrum der Märkte, in denen diese tätig sind, ist vielfältig und ausgewogen. Auf keinen der von uns belieferten Endmärkte entfallen mehr als 20 Prozent unseres Umsatzes. Globale Produktion Evonik erwirtschaftet 78 Prozent seines Umsatzes außerhalb Deutschlands und ist in über 100 Ländern tätig. Wir produzieren dort, wo unsere Märkte und Kunden sind und betreiben dementsprechend Produktionsanlagen in 25 Ländern auf fünf Kontinenten. Die größten Produktionsstandorte Marl, Wesseling, Rheinfelden, Antwerpen (Belgien), Mobile (Alabama, USA), Schanghai (China) und Singapur beheimaten integrierte Technologieplattformen, die für mehrere Einheiten produzieren. 1.2 Strategie und Ziele Profitables Wachstum, Effizienzsteigerungen und Werte Die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes ist unser übergeordnetes Ziel und Grundlage der strategischen Ausrichtung von Evonik. Zur konkreten Umsetzung unserer Strategie haben wir uns anspruchsvolle Finanz-, Sicherheits- und Umweltziele gesetzt. Unsere Strategie basiert auf profitablem Wachstum, Effizienz und Werten. Wir wollen • unsere führenden Marktpositionen weiter ausbauen, • uns dabei auf attraktive Wachstumsgeschäfte und aufstrebende Märkte konzentrieren, • neue Wachstumsfelder durch Innovationen und externes Wachstum erschließen sowie • kontinuierlich unsere Kosten- und Technologiepositionen verbessern. Als Wachstumstreiber für unser Geschäft haben wir die Megatrends Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz und Globalisierung sowie die dynamische Entwicklung in den Schwellenländern identifiziert. Bei der Umsetzung unseres ehrgeizigen Investitionsprogramms zum weltweiten Ausbau unserer führenden Marktpositionen gehen wir flexibel und diszipliniert vor. Noch nicht begonnene Projekte werden stets auf sich verändernde Entwicklungen in den jeweiligen Märkten überprüft. Um den Spielraum für Wachstum und Innovationen zu erhöhen, arbeiten wir kontinuierlich an der weiteren Verbesserung unserer Kostenposition. Mit dem Effizienzsteigerungsprogramm On Track 2.0 wollen wir vor allem die Produktion und produktionsnahe Abläufe und mit dem Programm Administration Excellence unsere weltweiten Verwaltungsfunktionen optimieren3. Wir übernehmen weltweit Verantwortung für unsere Geschäfte, unsere Mitarbeiter und unser gesellschaftliches Umfeld. In Bezug auf unsere Mitarbeiter fördern wir beispielsweise eine konzernweite Performance-Kultur und eine wachstumsorientierte Einstellung. „Diversity" hat in unserem Konzern einen hohen Stellenwert. Für unsere Geschäftspartner und Kunden, die bei Evonik im Mittelpunkt stehen, sind wir zudem ein verlässlicher und leistungsstarker Partner. Das ist für uns Nachhaltigkeit bzw. Corporate Responsibility. Als Bestandteil der Konzernstrategie greift unsere Nachhaltigkeitsstrategie die Megatrends sowie ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen auf und unterstützt die Entwicklung neuer Geschäfte. Den Beitrag, den wir mit unseren innovativen Lösungen zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten, bauen wir mit großem Engagement aus. Innovationen sind ein wichtiger Motor für zukünftiges Wachstum. Sie erschließen neue Produkte und Anwendungen, eröffnen attraktive Zukunftsmärkte und stärken unsere führenden Markt- und Technologiepositionen. Aktives Portfoliomanagement verbunden mit effizienter Kapitalallokation hat in unserem Konzern einen hohen Stellenwert. Den Anteil hochmargiger Chemiespezialitäten im Portfolio wollen wir weiter steigern. Von Aktivitäten, die nicht mehr zu unserer Strategie passen oder unter unseren Renditevorgaben bleiben, trennen wir uns. Anspruchsvolle Ziele Entsprechend unserer Wachstumsstrategie hatten wir 2013 ehrgeizige Finanzziele formuliert: • Wir wollen bis 2018 einen Umsatz von rund 18 Milliarden € und ein bereinigtes EBITDA von mehr als 3 Milliarden € erzielen. • Wir wollen unser solides Investment-Grade-Rating langfristig aufrechterhalten. Als verantwortungsvolles Spezialchemieunternehmen haben wir uns auch anspruchsvolle nichtfinanzielle Ziele gesetzt. Besonders wichtig nehmen wir unsere Verantwortung in Bezug auf die Sicherheit 4. Wir schützen sowohl unsere Mitarbeiter und die Anwohner unserer Standorte als auch die Umwelt vor möglichen negativen Auswirkungen unserer Aktivitäten. Dementsprechend geben wir jährlich einzuhaltende Obergrenzen für die Kennzahlen zur Arbeits- und Anlagensicherheit als Zielgrößen vor. Für 2015 lauten diese: • Die Unfallhäufigkeit 5 soll maximal 1,3 betragen. • Die Ereignishäufigkeit 6 soll maximal 48 7 betragen. Neben den Finanz- und Sicherheitszielen setzen wir uns auch anspruchsvolle Umweltziele. Damit wollen wir einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, den ökologischen Fußabdruck gering halten und die eigene Umweltschutz-Performance kontinuierlich verbessern. Wir hatten uns für den Zeitraum 2004-2014 anspruchsvolle Umweltziele gesetzt, die wir durch gemeinsame Anstrengungen bereits 2012 und damit zwei Jahre früher als geplant erreichen konnten. 2014 haben wir uns neue Ziele gesetzt, die für den Zeitraum 2013 bis 2020 gelten und sich auf das Referenzjahr 2012 beziehen: 3 Siehe hierzu Kapitel Wirtschaftsbericht. 4 Siehe hierzu Kapitel Nachhaltigkeit. 5 Anzahl der Arbeitsunfälle eigener Mitarbeiter und von Fremdfirmenmitarbeitern, wenn sie unter direkter Weisung von Evonik stehen, pro 1 Million Arbeitsstunden. 6 Diese Kennzahl erfasst Ereignisse mit Stofffreisetzungen, Bränden oder Explosionen auch schon mit nur geringen oder keinen Schäden. 7 Anzahl der Ereignisse pro 1 Million Arbeitsstunden der Mitarbeiter in den Produktionseinrichtungen der Geschäftsbereiche bezogen auf den Basiswert von 2008 (Angabe in Prozentpunkten: 2008 = 100). • Reduzierung der spezifischen Treibhausgasemissionen 8 um 12 Prozent. • Reduzierung der spezifischen Wasserförderung um 10 Prozent. Beim nachhaltigen Abfallmanagement setzen wir unsere Anstrengungen zur Ressourcenschonung fort. Neuordnung der Konzernstruktur Um die Möglichkeiten für profitables Wachstum weiter zu verbessern, haben wir zum 1. Januar 201 5 unsere Führungs- und Portfoliostruktur angepasst. Der Vorstand konzentriert sich künftig in einer Managementholding auf die strategische Weiterentwicklung von Evonik. Die drei operativen Spezialchemiesegmente erhalten ein deutlich höheres Maß an unternehmerischer Selbstständigkeit, sodass sie noch näher an den Märkten und Kunden agieren und ihre Effizienz weiter verbessern können: • Das Segment Consumer, Health & Nutrition wird in Nutrition & Care umbenannt und von der neu gegründeten Evonik Nutrition & Care GmbH geführt. • Die Führung des Segments Resource Efficiency obliegt der neuen Evonik Resource Efficiency GmbH. • Das Segment Specialty Materials heißt nun Performance Materials und wird von der Evonik Performance Materials GmbH gesteuert. Die bisherige Ebene der Geschäftsbereiche entfällt. Die neue Struktur soll es uns ermöglichen, die unterschiedlichen Geschäfte deutlich differenzierter zu steuern und gezielter weiterzuentwickeln: Die Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency operieren überwiegend in Märkten mit hohen Margen, Wachstumsraten und Eintrittsbarrieren und bieten den Kunden maßgeschneiderte, individuelle und innovationsgetriebene Lösungen. Ziel ist es, überdurchschnittliches und profitables Wachstum vorrangig durch gezielte Investitionen und Akquisitionen zu generieren. Das Segment Performance Materials ist durch eine stärkere Produktorientierung und rohstoff- sowie energieintensive Prozesse gekennzeichnet. Daher liegt das Hauptaugenmerk auf integrierten Technologieplattformen und effizienten Prozessen. Diese Wettbewerbsvorteile sollen gestärkt werden durch die weitere Erhöhung von Effizienz und Effektivität sowie gegebenenfalls durch Kooperationen. Investitionen werden sich künftig auf die Sicherung und den Ausbau der guten Marktpositionen konzentrieren. 1.3 Steuerungssysteme Bei der Beurteilung, welche Leistungsindikatoren wir als bedeutend erachten, haben wir uns im Wesentlichen an folgenden Anhaltspunkten orientiert: regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand, Grundlage der 8 Energie- und prozessbedingt gemäß Greenhouse Gas Protocol. Incentivierung, Gegenstand umfangreicher interner Analysen, Ableitung von Maßnahmen sowie externe Erwartungen. Bedeutende finanzielle Leistungsindikatoren Die finanzielle Unternehmenssteuerung von Evonik erfolgt auf der Basis eines konsistenten, wertorientierten Kennzahlensystems. Diese Steuerungskennzahlen dienen der Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs der operativen Geschäftseinheiten und des Konzerns. Die konsequente Ausrichtung an diesen Kennzahlen zielt auf die Steigerung des Unternehmenswertes durch profitables Wachstum und Rentabilitätsverbesserung. Vor dem Hintergrund der durch den Börsengang gestiegenen Kapitalmarktorientierung haben wir 2013 das bereinigte EBITDA als wesentliche Steuerungskennzahl definiert. Mit Jahresbeginn 2014 wurde das bereinigte EBIT durch das bereinigte EBITDA als Hauptkommentierungsgröße abgelöst. Zur Messung der Zielerreichung wird das bereinigte EBITDA auf die operativen Einheiten heruntergebrochen. Das bereinigte EBITDA und als korrespondierende relative Kennzahl die bereinigte EBITDA-Marge zeigen die operative Ertragskraft unabhängig von Kapitalstruktur und Investitionsneigung und geben wichtige Hinweise für den internen und externen Vergleich der Geschäfte hinsichtlich ihrer Kostenstruktur. Da Abschreibungen und Wertminderungen unberücksichtigt bleiben, handelt es sich zudem um eine Cashflow-nahe Größe, sodass die bereinigte EBITDA-Marge auch näherungsweise als umsatzbezogene Cashflow-Rendite herangezogen werden kann Zusätzlich wird der Return an Capital Employed (ROCE) als Indikator zur Verzinsung des eingesetzten Kapitals herangezogen. Im Rahmen der wertorientierten Unternehmenssteuerung ersetzt der ROCE, der bereits Bestandteil der Zielerreichungsmessung ist, seit Anfang 2014 die bisherige Führungskennzahl Economic Value Added (EVA®). Diese Kennzahlen werden aus einheitlich definierten Erfolgskennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz abgeleitet. Zur Errechnung wird das bereinigte EBIT in das Verhältnis zum durchschnittlichen Capital Employed gesetzt. Im Vergleich mit dem Kapitalkostensatz, der die risikoadjustierte Renditeforderung unserer Kapitalgeber angibt, lässt sich die relative Wertschaffung von Evonik ermitteln. Hierfür wird ein gewichteter durchschnittlicher Kapitalkostensatz verwendet, der sowohl die Renditeforderung der Eigenkapitalgeber, abgeleitet aus dem Capital Asset Pricing Model, als auch der Fremdkapitalgeber berücksichtigt. Bedeutende nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Zur nichtfinanziellen Unternehmenssteuerung verwendet Evonik eine Reihe verschiedener Kennzahlen. So berichten wir beispielsweise jährlich im Nachhaltigkeitsbericht 9 über ökologische und gesellschaftliche Themen und ergänzen damit die ökomische Berichterstattung. Besonders hohe Bedeutung messen wir traditionell der Sicherheit bei. Sicherheit wird hierbei als ganzheitliche Managementaufgabe verstanden, die auf allen Hierarchieebenen gelebt werden muss. Dementsprechend haben wir 2013 ein neues Sicherheitsleitbild verabschiedet, das für alle Führungskräfte und Mitarbeiter verbindlich ist. Entsprechend der Konzernvorgabe haben alle Bereiche von Evonik ein Ziel in der Arbeitssicherheit und alle produzierenden Bereiche zusätzlich ein Ziel für Anlagensicherheit. Die hierfür relevanten Kennzahlen sind die Unfallhäufigkeit und die Ereignishäufigkeit 10. Zum Schutz der Umwelt wollen wir insbesondere die Emission von Treibhausgasen nicht nur im Rahmen unserer Produktion, sondern entlang der gesamten Wertschöpfungskette reduzieren. So arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Produktionsprozesse noch weiter zu verbessern, um Ressourcen zu schonen und die Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern. Von unseren Umweltkennzahlen halten wir daher die spezifischen Treibhausgasemissionen für besonders wichtig und planen, diese Kennzahl künftig als bedeutenden nichtfinanziellen Leistungsindikator zu betrachten. 9 Dieser orientiert sich an der aktuellen Leitlinie der Global Reporting Initiative (GRI) G.3.1. 10 Siehe hierzu in den Kapiteln Strategie und Ziele sowie Geschäftsverlauf und Nachhaltigkeit. 2. Wirtschaftsbericht 2.1 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage Strategisch haben wir unser Profil als reines Spezialchemieunternehmen insbesondere durch den Verkauf der restlichen Beteiligung an dem Energieunternehmen STEAG GmbH, Essen, weiter geschärft. Im Rahmen unseres Investitionsprogramms 2012-2016, das wir diszipliniert und flexibel umsetzen, konnten wir bedeutende Wachstumsprojekte in Betrieb nehmen. Zudem haben wir die Voraussetzungen für künftiges profitables Wachstum durch die neue Konzernstruktur, die ab 2015 eine differenziertere Steuerung unserer Geschäfte ermöglichen wird, weiter verbessert. Operativ hat sich unser Geschäft in einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld insgesamt gut entwickelt: Dank lebhafter Nachfrage und der erweiterten Produktionskapazitäten konnte Evonik die Absatzmengen weiter steigern. Der bei einigen Produkten verspürte rückläufige Preistrend schwächte sich im Laufe des Jahres ab; in einigen Geschäften war sogar wieder eine deutlich positive Preisentwicklung erkennbar. Dadurch konnten wir den operativen Ergebnisrückstand aus der ersten Jahreshälfte bis zum Jahresende weitgehend aufholen. Dazu trugen auch unsere Effizienzsteigerungsprogramme bei. Insgesamt erhöhte sich der Umsatz leicht auf 12,9 Milliarden €, während das bereinigte EBITDA mit 1,9 Milliarden € um 6 Prozent unter dem Vorjahreswert blieb. Trotz der umfangreichen Wachstumsinvestitionen, deren Anlaufkosten zunächst belastend wirken, bewegen wir uns weiterhin auf einem soliden Ertragsniveau. Die bereinigte EBITDA-Marge erreichte 14,5 Prozent und der ROCE lag mit 12,3 Prozent deutlich über unserem Kapitalkostensatz. Das Konzernergebnis blieb mit 568 Millionen € unter dem sehr hohen Vorjahreswert, der den Veräußerungsgewinn aus der mehrheitlichen Abgabe der Immobilienaktivitäten enthalten hatte. Unverändert gut ist unser Finanzprofil: Am Jahresende 2014 verfügten wir auch infolge des Verkaufs der restlichen STEAG-Anteile erneut über ein Nettofinanzvermögen. Wir erwirtschafteten mit 1,1 Milliarden € erneut einen starken Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Im Rahmen unseres ehrgeizigen Wachstumskurses lagen die Sachinvestitionen mit ebenfalls 1,1 Milliarden € weiter auf hohem Niveau. Evonik verfügt weiterhin über ein solides Investment-Grade-Rating (Moody's: Baa2, Standard & Poor's: BBB+). in Millionen € Werte für 2010 und 2011 einschließlich des ehemaligen Segments Real Estate. Wert für 2013 angepasst. 2.2 Wirtschaftliches Umfeld Weltwirtschaftliche Entwicklung mit nur geringer Dynamik Die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich 2014 insgesamt leicht schwächer als erwartet entwickelt. Nach unseren Einschätzungen dürfte die Weltwirtschaft im Jahr 2014 ungefähr um 2,9 Prozent gewachsen sein. Dies entspricht zwar einem etwas stärkeren Wachstum als im Vorjahr (2,5 Prozent), blieb damit jedoch weiterhin deutlich unter dem Wachstumspotenzial der Weltwirtschaft. Das globale Wachstum setzte den seit Mitte 2013 anhaltenden leichten Aufwärtstrend auch zu Beginn des Jahres 2014 fort. Erster Gegenwind kam jedoch bereits nach dem ersten Quartal 2014 durch die politische Situation in der Ukraine, den sehr kalten Winter in den USA und den anhaltenden Druck auf Währungen und Aktienkurse in den Schwellenländern auf. Während die witterungsbedingten Produktionseinbußen im Laufe des Jahres schnell ausgeglichen werden konnten, nahmen die geopolitischen und regionalen Herausforderungen zu und verhinderten im Jahr 2014 insgesamt eine dynamischere Entwicklung der Weltkonjunktur. Zu dem ursprünglich erwarteten weltweiten Aufschwung sollte insbesondere eine erkennbare Erholung in den entwickelten Volkswirtschaften beitragen. In Europa kam die in der ersten Jahreshälfte verspürte Konjunkturbelebung jedoch teilweise wieder zum Erliegen. Während in Deutschland die Wirtschaftsleistung, insbesondere durch einen guten Start ins Jahr 2014, insgesamt deutlich stärker zulegen konnte als noch 2013, war dies im übrigen Europa nicht flächendeckend der Fall. In Europa ohne Deutschland ist die Wirtschaft zwar insgesamt um 1,4 Prozent gewachsen - Länder wie Italien und Frankreich trugen jedoch kaum dazu bei. Erwartungsgemäß erholte sich die Wirtschaft in Nordamerika nach dem extrem harten Winter zu Jahresbeginn und zeigte eine positive Grundtendenz. Eine stabile Arbeitsmarktentwicklung und eine niedrige Inflation bei weiterhin sehr geringen Zinsen stützten den privaten Verbrauch als wichtigen Treiber der amerikanischen Wirtschaft im Jahr 2014. In den Schwellenländern, insbesondere in China, setzte sich das Wachstum auf dem gedämpften Niveau des Vorjahres weiter fort. Geringere Investitionen infolge von Reformen und der Beseitigung von Fehlallokationen führten in China zu dem geringsten Wachstum seit über 20 Jahren. Andere Schwellenländer - wie Brasilien und Indien - litten im Jahr 2014 unter strukturellen Problemen, die das Wirtschaftswachstum insbesondere durch steigende Inflation und ein hohes Zinsniveau begrenzten. Darüber hinaus wurde das Wachstum in vielen Schwellenländern durch Kapitalabflüsse und zunehmende Unsicherheiten im Zuge der globalen Volatilität an den Rohstoff- und Devisenmärkten beeinträchtigt. Zusätzlich belastete der Preisverfall des Rohöls in der zweiten Jahreshälfte das Wachstum vieler rohölproduzierender Schwellenländer. Robuste Entwicklung in den Endkundenindustrien Die Endkundenindustrien von Evonik zeigten sich im Jahr 2014 insgesamt robust und wiesen überwiegend ein höheres Wachstum als im Vorjahr auf. Nach einer stärkeren Dynamik im ersten Halbjahr verlangsamte sich in einigen Industrien das Wachstum im zweiten Halbjahr. Die Automobil- und Reifenindustrie verzeichnete - wie der gesamte Fahrzeug- und Maschinenbau - ein deutlich stärkeres Wachstum als im Vorjahr. Dies beeinflusste auch die Industrien für Farben und Lacke sowie Gummi und Kunststoffe positiv, die global überdurchschnittlich stark zulegen konnten. Die Bauindustrie verzeichnete weltweit ein leicht stärkeres Wachstum als im Vorjahr. Regional verlief die Entwicklung jedoch unterschiedlich: Vor allem in Europa und einigen Teilen Asiens schwächte sich die Dynamik ab, während die Entwicklung in Nordamerika positiv blieb. Die Nachfrage nach Konsum- und Pflegeprodukten war im Jahr 2014 erwartungsgemäß weiterhin stabil; zu beobachten war hier allerdings ein zunehmender Wettbewerbsdruck. Die Nahrungs- und Futtermittelindustrie setzte im Laufe des Jahres ihre positive Entwicklung fort, wobei insbesondere die Aminosäuren von einer robusten Nachfrage im Jahr 2014 profitierten. Der zu Beginn 2014 herrschende Druck auf die Industriepreise hat sich im Laufe des Jahres leicht verringert. Mit einem weiterhin geringen gesamtwirtschaftlichen Inflationsauftrieb und deutlich sinkenden Kosten für Rohöl und andere Rohstoffe blieben viele Preise auf dem niedrigen Niveau des zweiten Halbjahres 2013. Die durchschnittlichen Rohstoffpreise von Evonik haben sich gegenüber dem Durchschnittspreis 2013 leicht verringert. Zurückzuführen ist dies auf den deutlichen Fall der Preise für Rohöl und vieler anderer Rohstoffe in der zweiten Jahreshälfte. Eine Angebotsausweitung bedingt durch neue Kapazitäten - wie beispielsweise US-Schieferöl oder ausgezeichnete Ernten bei vielen Agrarrohstoffen - sorgte bei gleichzeitig verhaltener Nachfrage für deutlichen Preisdruck. Gegenüber der für Evonik wichtigsten Fremdwährung - dem US-Dollar - wurde der Euro 2014 im Vergleich zum Vorjahr mit einem Durchschnittskurs von 1,33 US-$ auf gleichem Niveau wie im Vorjahr bewertet (1,33 US-$). Zum Ende des Jahres 2014 wertete der Euro im Vergleich zu den wichtigsten globalen Währungen jedoch deutlich ab. 2.3 Wichtige Ereignisse Ende April 2014 haben wir unseren 50,1-prozentigen Anteil an der Li-Tec Battery GmbH sowie den 10-prozentigen Anteil an der Deutschen Accumotive GmbH & Co. KG an die Daimler AG verkauft, die dadurch Alleineigentümerin der beiden Unternehmen wurde. Das Lithium-lonen-Geschäft hatten wir angesichts des geplanten Ausstiegs bereits im September 2013 in die nicht fortgeführten Aktivitäten umgegliedert. Insgesamt resultierte aus veränderten Bewertungen von Vermögenswerten und Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Vertragsabschluss sowie der Veräußerung ein Ergebnis nach Steuern von 20 Millionen €. Unsere restliche Beteiligung an dem Energieunternehmen STEAG GmbH, Essen, haben wir im Herbst 2014 für 569 Millionen € an die KSBG Kommunale Beteiligungsgesellschaft GmbH & Co. KG, Essen, abgegeben. Bereits 2011 hatten wir die erste Tranche von 51 Prozent an die KSBG verkauft und eine Vereinbarung getroffen, die es der KSBG ermöglichte, Anfang September 2014 die Option zum Erwerb der ausstehenden 49 Prozent auszuüben. Auch der Kaufpreismechanismus für den zweiten Anteil war damals schon verbindlich festgelegt worden. Mit Erhalt des Ankündigungsschreibens zur Ausübung der Call-Option Mitte Juli 2014 wurde der Anteil an der STEAG in die nicht fortgeführten Aktivitäten umgegliedert. Im Vorfeld des Abgangs dieser Beteiligung entstanden negative Ergebniseffekte unter anderem aus der Bewertung und Ausbuchung der Optionen sowie der Anpassung einer Rückstellung. Saldiert mit Erträgen vor allem aus der Garantiedividende ergab sich für 2014 insgesamt ein Ergebnis nach Steuern von -29 Millionen €. Um die Möglichkeiten für profitables Wachstum weiter zu verbessern, haben wir im Sommer 2014 eine Neuordnung der Führungs- und Portfoliostruktur des Konzerns zum 1. Januar 2015 beschlossen. 11 Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 26. Juni 2014 Christian Kullmann mit Wirkung zum 1. Juli 2014 zum Mitglied des Vorstandes bestellt. 2.4 Geschäftsverlauf Erfolgreiche Geschäftsentwicklung In dem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld hat sich unser Geschäft gut entwickelt: Trotz des geringer als erwarteten globalen Wachstums verzeichneten wir weltweit eine hohe Nachfrage und konnten auch dank der Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten unsere Absatzmengen weiter steigern. Der seit dem Sommer 2012 bei einigen wichtigen Produkten verspürte rückläufige Preistrend schwächte sich im Laufe des Jahres ab; in einigen Geschäften war in der zweiten Jahreshälfte sogar wieder eine deutlich positive Preisentwicklung erkennbar. Insgesamt waren Umsatz und operative Ergebnisse jedoch insbesondere im ersten Halbjahr deutlich von den unter Vorjahr liegenden Verkaufspreisen beeinträchtigt. 11 Siehe Kapitel Strategie und Ziele. Leichtes organisches Umsatzwachstum Der Umsatz des Evonik-Konzerns erhöhte sich 2014 um 2 Prozent auf 12.917 Millionen €. Der organische Umsatzanstieg betrug ebenfalls 2 Prozent und resultierte aus den höheren Mengen (3 Prozentpunkte) bei leicht geringeren Verkaufspreisen (-1 Prozentpunkt). Umsatzveränderung 2014 gegenüber 2013 scroll in % Menge 3 Preis -1 Organische Umsatzveränderung 2 Währung - Sonstige Effekte - Gesamt 2 Bereinigtes EBITDA leicht unter Vorjahr Das bereinigte EBITDA war insbesondere zu Jahresbeginn von den geringeren Verkaufspreisen belastet. Infolge der positiven Preisentwicklung im vierten Quartal konnte der spürbare Ergebnisrückstand aus dem ersten Halbjahr in der zweiten Jahreshälfte weitgehend aufgeholt werden. Insgesamt blieb das bereinigte EBITDA mit 1.867 Millionen € um 6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die bereinigte EBITDA-Marge nahm von 15,7 Prozent auf 14,5 Prozent ab. Bereinigtes EBITDA nach Segmenten scroll Veränderung in Millionen € 2014 2013 in % Consumer, Health & Nutrition 857 922 -7 Resource Efficiency 703 655 7 Specialty Materials 444 552 -20 Services 180 183 -2 Corporate, andere Aktivitäten -317 -317 - Evonik 1.867 1.995 -6 Vorjahreszahlen angepasst. Das Segment Resource Efficiency konnte sein bereinigtes EBITDA bei starker Nachfrage und hoher Kapazitätsauslastung nochmals steigern. Die Segmente Consumer, Health & Nutrition sowie Specialty Materials waren dagegen erneut vor allem von den geringeren Verkaufspreisen sowie Anlaufkosten der Wachstumsinvestitionen beeinträchtigt und erwirtschafteten leicht bzw. deutlich geringere Ergebnisse als 2013. Services steuerte ein nahezu auf Vorjahreshöhe liegendes Ergebnis bei. Das bereinigte EBITDA von Corporate, andere Aktivitäten einschließlich Konsolidierungen betrug wie im Vorjahr -31 7 Millionen €. Hierin enthalten sind unter anderem die Aufwendungen für das Corporate Center und die strategische Forschung. Umsatz und Überleitung vom bereinigten EBITDA zum Konzernergebnis scroll Veränderung in Millionen € 2014 2013 in % Umsatz 12.917 12.708 2 Bereinigtes EBITDA 1.867 1.995 -6 Betriebliche Abschreibungen -629 -591 Bereinigtes EBIT 1.238 1.404 -12 Bereinigungen -178 -340 davon entfallen auf Restrukturierung -86 -191 Wertminderungen/Wertaufholungen -37 -15 Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen 1 -41 Sonstiges -56 -93 Zinsergebnis -218 -255 Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 842 809 4 Ertragsteuern -252 -224 Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 590 585 1 Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten -9 1.428 Ergebnis nach Steuern 581 2.013 -71 davon Ergebnis anderer Gesellschafter 13 -41 Konzernergebnis 568 2.054 -72 Ergebnis je Aktie 1,22 4,41 Vorjahreszahlen angepasst. Die Bereinigungen sind ein Saldo von nicht operativen Aufwendungen und Erträgen mit einmaligem bzw. seltenem Charakter, dieser belief sich 2014 auf -178 Millionen €. Hierin enthalten waren Restrukturierungsaufwendungen von -86 Millionen € insbesondere für die Optimierung der Verwaltungsstrukturen sowie des Produktportfolios im Segment Consumer, Health & Nutrition. Die Wertminderungen/Wertaufholungen von -37 Millionen € betreffen vor allem aktivierte Kosten für zwei im Rahmen der regelmäßigen Überprüfung der Investitionsprojekte beendete Projekte des Segments Specialty Materials. Sonstige Bereinigungen umfassen unter anderem Aufwendungen im Zusammenhang mit Schadensfällen bei Geschäftspartnern sowie Aufwendungen für die Aufstockung der Altersteilzeit im Zusammenhang mit IAS 19 (2011). Der Vorjahreswert von -340 Millionen € betraf im Wesentlichen Restrukturierungsaufwendungen für die Optimierung der Verwaltungsstrukturen sowie im Zusammenhang mit der Stilllegung von Produktionsanlagen im Segment Specialty Materials. Das Zinsergebnis von -218 Millionen € enthält Sondereffekte im Zusammenhang mit der Bildung von Rückstellungen in Höhe von -26 Millionen €. Im Vergleich mit dem Vorjahr ergibt sich aufgrund der Rückzahlungen der Evonik Degussa-Anleihe (Dezember 2013) und der Evonik-Anleihe (Oktober 2014) eine deutliche Verbesserung. Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten erhöhte sich aufgrund der geringeren Einmalbelastungen aus den Bereinigungen um 4 Prozent auf 842 Millionen E. Die Ertragsteuerquote lag mit 30 Prozent auf Höhe der erwarteten Konzernsteuerquote. Das Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 12 von -9 Millionen € betrifft hauptsächlich die laufenden Ergebnisse der im September 2014 verkauften STEAG-Beteiligung sowie des Lithium-Ionen-Geschäfts. Der Vorjahreswert von 1.428 Millionen € war geprägt von dem Veräußerungsergebnis der im Juli 2013 abgegebenen Immobilienaktivitäten. Das Konzernergebnis blieb daher mit 568 Millionen € erheblich unter dem sehr hohen Vorjahreswert. 12 Siehe hierzu Anhangziffer 5.3. Das bereinigte Konzernergebnis spiegelt die operative Ergebnisentwicklung der fortgeführten Aktivitäten wider. 2014 verringerte es sich um 8 Prozent auf 740 Millionen €. Das bereinigte Ergebnis je Aktie ging entsprechend von 1,73 € auf 1,59 € zurück. Überleitung zum bereinigten Konzernergebnis scroll Veränderung 2014 2013 in % Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern 1) 1.046 1.045 - Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 14 8 Sonstiges Finanzergebnis - 11 EBIT 1.060 1.064 - Bereinigungen 178 340 Bereinigtes EBIT 1.238 1.404 -12 Bereinigtes Zinsergebnis -192 -255 Bereinigtes Ergebnis vor Ertragsteuern 1) 1.046 1.149 -9 Bereinigte Ertragsteuern -295 -330 Bereinigtes Ergebnis nach Steuern 1) 751 819 -8 davon bereinigtes Ergebnis anderer Gesellschafter 11 13 Bereinigtes Konzernergebnis 1) 740 806 -8 Bereinigtes Ergebnis je Aktie in € 1) 1,59 1,73 Vorjahreszahlen angepasst. 1) Fortgeführte Aktivitäten. On Track 2.0 auf der Zielgeraden - Administration Excellence in der Umsetzung Im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses hatten wir zu Jahresbeginn 2012 das Effizienzsteigerungsprogramm On Track 2.0 aufgelegt. Durch eine weitere Erhöhung der Prozesseffizienz insbesondere im Bereich der Herstellung sollen die jährlichen Kosten bis 2016 um 500 Millionen € abgesenkt werden. Bei On Track 2.0 sind wir dem Ziel sehr nahe: Es sind nunmehr Maßnahmen mit einem Kostensenkungspotenzial von über 500 Millionen € identifiziert und zur Umsetzung beschlossen. Per Ende 2014 wurden davon schon mehr als 400 Millionen € in die Umsetzung überführt. Nach erfolgreichem Börsenstart und strikter Fokussierung auf das Spezialchemiegeschäft haben wir im September 2013 zur weiteren Stärkung unserer Wettbewerbsposition und zur Optimierung der Qualität unserer Verwaltungsprozesse das Programm Administration Excellence aufgelegt. Bis Ende 2016 sollen Maßnahmen mit einem Kostenverbesserungspotenzial von rund 230 Millionen € umgesetzt sein. Nach erfolgreichem Start konnten per Ende 2014 bereits Einsparungen von rund 40 Millionen € realisiert werden. Darüber hinaus wurden mehr als zwei Drittel der definierten Maßnahmen zur Implementierung in die Linie übergeben. Der mit den Einsparungen verbundene Stellenabbau wird unter Einbindung der Sozialpartner sozialverträglich umgesetzt. Die konsequente Optimierung der Wertschöpfungskette und die Umsetzung der Effizienzsteigerungsprogramme unterstützen den profitablen Wachstumskurs des Konzerns. Effektive und effiziente Beschaffung Nach wie vor stellen die Versorgungssicherheit, die Erschließung neuer Beschaffungsmärkte und die fortwährende Materialkostenoptimierung die wesentlichen Kernaufgaben des Evonik-Einkaufs dar. Dabei wird die Beschaffung in den Wachstumsmärkten von Evonik künftig eine größere Rolle spielen. Von wesentlicher Bedeutung ist auch die kritische Auseinandersetzung mit den Konsequenzen aus der Nutzung unkonventioneller Gas- und Ölquellen. Im Fokus hierbei stehen unter anderem die daraus für uns erwachsenden Versorgungsopportunitäten, aber auch die Veränderung der petrochemisch basierten Beschaffungsmärkte insgesamt. Im Rahmen von Administration Excellence wird die Effizienz der Einkaufsorganisation weiter optimiert. Wesentliche Hebel sind hierbei die weitere Integration lokaler und regionaler Beschaffungsaktivitäten in die globale Einkaufsorganisation sowie die konsequente Trennung zwischen strategischen und operativen Einkaufstätigkeiten innerhalb der Einkaufsorganisation. Die weitere Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Geschäftseinheiten ist dabei ein wichtiger Erfolgsfaktor für einen effektiven und effizienten Beschaffungsprozess. Neben der Beteiligung an Einkaufsallianzen mit anderen Unternehmen und der Qualifizierung neuer Lieferanten arbeiten wir intensiv am Ausbau strategischer Lieferantenbeziehungen. Dabei suchen wir nach zusätzlichen Möglichkeiten zur Risikoreduzierung, Kostenverbesserung sowie Kooperation und Innovation mit unseren heute schon strategisch wichtigsten Lieferanten. Unserer Verantwortung innerhalb der Lieferkette sind wir uns bewusst. Themen wie Sicherheit, Gesundheit, Umweltschutz, Corporate Responsibility und Qualität stellen einen festen Bestandteil der Beschaffungsstrategie dar. Diese Nachhaltigkeitsaspekte werden auch durch die Brancheninitiative „Together for Sustainability", bei der Evonik Gründungsmitglied ist, auf globaler Basis unterstützt. Evonik hat im Jahr 2014 Rohstoffe, Handelswaren, technische Güter und Dienstleistungen sowie Energien und sonstige Betriebsmittel im Wert von rund 9,1 Milliarden € eingekauft. Auf petrochemische Rohstoffe entfallen etwa 27 Prozent; insgesamt beträgt der Anteil von Rohstoffen und Handelswaren am Beschaffungsvolumen 60 Prozent. Der Einsatz regenerativer Rohstoffe bleibt für Evonik von hoher Bedeutung. Der Anteil nachwachsender Rohstoffe lag 2014 bei 7 Prozent der Rohstoffbasis. Wesentliche Einsatzgebiete dieser Rohstoffe sind Aminosäuren sowie Vorprodukte für die Kosmetikindustrie. Attraktive Verzinsung des eingesetzten Kapitals Im Rahmen der wertorientierten Unternehmenssteuerung messen wir unseren Erfolg insbesondere am ROCE, der mit 12,3 Prozent deutlich über unserem Kapitalkostensatz lag. Dieser wurde im Rahmen seiner regelmäßigen Überprüfung für das Geschäftsjahr 2014 unverändert bei 10,5 Prozent vor Steuern bestätigt. Capital Employed, ROCE and Economic Value Added (EVA®) scroll in Millionen € 2014 2013 Immaterielle Vermögenswerte 3.067 3.092 + Sachanlagen/als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 5.116 4.563 + Beteiligungen 418 213 + Vorräte 1.681 1.625 + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.749 1.723 + Übrige unverzinsliche Vermögenswerte 528 584 - Unverzinsliche Rückstellungen -911 -999 - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -1.072 -1.023 - Übrige unverzinsliche Verbindlichkeiten -496 -474 = Capital Employed 1) 10.080 9.304 Bereinigtes EBIT 1.238 1.404 ROCE (Bereinigtes EBIT / Capital Employed) in % 12,3 15,1 Kapitalkosten (Capital Employed * Kapitalkostensatz) 1.058 977 EVA@ (Bereinigtes EBIT - Kapitalkosten) 180 427 Vorjahreszahlen angepasst. 1) Jeweils Jahresdurchschnittswerte; Vorjahr um nicht fortgeführte Aktivitäten bereinigt. Das durchschnittliche Capital Employed stieg 2014 um 0,8 Milliarden € auf 10,1 Milliarden €. Dabei wirkten sich die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Investitionen zur Umsetzung der Wachstumsstrategie erhöhend aus, während der Abgang von Geschäften sowie vorgenommene Wertminderungen auf Sachanlagen einen geringen gegenläufigen Effekt hatten. Der Rückgang des ROCE gegenüber dem sehr guten Vorjahreswert von 1 5,1 Prozent resultiert neben dem operativen Ergebnisrückgang auch aus der verstärkten Investitionstätigkeit. Diese erhöht das Capital Employed, schlägt sich aber erst sukzessive mit dem Hochfahren der neuen Produktionskapazitäten im bereinigten EBIT nieder. In den drei Spezialchemiesegmenten erzielten wir eine weit überdurchschnittliche Verzinsung des gebundenen Kapitals. Der ROCE des Konzerns ist deutlich geringer, da im Capital Employed auch die aufgedeckten stillen Reserven aus dem früheren Erwerb von Unternehmen enthalten sind. ROCE nach Segmenten scroll in % 2014 2013 Consumer, Health & Nutrition 27,1 34,5 Resource Efficiency 33,3 35,6 Specialty Materials 12,2 19,6 Services 15,4 16,4 Evonik (einschl. Corporate, andere Aktivitäten) 12,3 15,1 Erneut Wert geschaffen Der Economic Value Added (EVA®) errechnet sich als Differenz zwischen bereinigtem EBIT und den Kapitalkosten, die sich aus der Multiplikation des durchschnittlichen Capital Employed mit dem Kapitalkostensatz ergeben. Mit einem positiven EVA® schafft Evonik Wert (Value-Spread-Ansatz). 2014 erwirtschafteten wir einen EVA® von 180 Millionen €. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 247 Millionen € resultierte vorwiegend aus dem operativen Ergebnisrückgang. EVA® nach Segmenten scroll in Millionen € 2014 2013 Consumer, Health & Nutrition 426 537 Resource Efficiency 389 381 Specialty Materials 37 183 Services 26 30 Corporate, andere Aktivitäten -698 -704 Evonik 180 427 Vorjahreszahlen angepasst. Die drei Spezialchemiesegmente haben jeweils erneut Wert geschaffen. Einen verbesserten EVA® erzielte das Segment Resource Efficiency, während die Beiträge der Segmente Consumer, Health & Nutrition sowie Specialty Materials unter den Vorjahreswerten blieben. Auch das Segment Services steuerte erneut einen positiven Wertbeitrag bei. Der EVA® des Segments Corporate, andere Aktivitäten ist geprägt durch die aufgedeckten stillen Reserven aus dem Erwerb der Anteile an der ehemaligen Degussa AG sowie aus früheren Fusionen der ehemaligen Degussa AG, die das Capital Employed erheblich erhöhen und deren Abschreibungen das bereinigte EBIT deutlich mindern. 2.5 Prognose-Ist-Vergleich Finanzielle Prognose erreicht Für das Jahr 2014 hatten wir im Geschäftsbericht 2013 einen leicht höheren Umsatz und ein bereinigtes EBITDA zwischen 1,8 und 2,1 Milliarden € prognostiziert. Dies stand unter der Voraussetzung, dass die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie erwartet eintreffen. Wir hatten ein weltweites Wachstum von 3,0 Prozent und eine globale Industrieproduktion von 4,0 Prozent unterstellt. Tatsächlich verlief die konjunkturelle Entwicklung insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2014 schwächer als erwartet. Dies betraf vor allem unsere Wachstumserwartungen in den für Evonik bedeutenden Regionen, insbesondere in der EU, Nordamerika sowie in China. 2014 erfüllten wir mit einem Umsatzanstieg um 2 Prozent und einem bereinigten EBITDA von 1,9 Milliarden € unsere Prognose. Der ROCE lag - wie erwartet - mit 12,3 Prozent deutlich über den Kapitalkosten, aber etwas unter dem Vorjahreswert. Infolge der disziplinierten Umsetzung unseres Investitionsprogramms haben wir mit 1,1 Milliarden € das Budget für Sachinvestitionen von bis zu 1,4 Milliarden € unterschritten. Angesichts der Umsetzung des Wachstumsprogramms hatten wir mit dem Ausweis einer Nettofinanzverschuldung gerechnet; infolge des Verkaufs der STEAG-Anteile sowie der geringer als budgetierten Investitionen zeigen wir jedoch erneut ein Nettofinanzvermögen. Nichtfinanzielle Sicherheitskennzahlen auf gutem Niveau Unsere bedeutenden nichtfinanziellen Leistungsindikatoren zur Arbeits- und Anlagensicherheit 13 haben sich im längerfristigen Vergleich weiter erfreulich entwickelt. Eine weitere Verbesserung unserer Sicherheitskennzahlen ist uns besonders wichtig, dementsprechend haben wir uns langfristige, ambitionierte Ziele gesetzt. In den einzelnen Jahren können diese Kennzahlen jedoch naturgemäß Schwankungen unterliegen. Bei der Unfallhäufigkeit hatten wir nicht erwartet, dass wir uns 2014 - gemessen an dem sehr niedrigen Wert von 0,9 im Jahr 2013 - noch einmal verbessern können, wollten aber unter unserer selbst gesetzten Obergrenze von 1,3 bleiben. Dies haben wir mit einer Unfallhäufigkeit von 1,2 erreicht. Bei der Ereignishäufigkeit wollten wir uns leicht verbessern und unsere Zielgröße von maximal 48 erreichen. Mit einem Wert von 53 liegen wir erneut auf einem guten Niveau, wenn auch unter Vorjahr und unserer anspruchsvollen Zielgröße. Im Rahmen der systematischen Analyse aller Unfälle und Ereignisse wurden bereits konkrete Maßnahmen zur weiteren Verbesserung eingeleitet. Wir arbeiten - so zum Beispiel durch den Start unserer Sicherheitskultur-Initiative - verstärkt an Maßnahmen zur Verbesserung unserer Performance. 2.6 Entwicklung in den Segmenten Segment Consumer, Health & Nutrition Das Segment Consumer, Health & Nutrition produziert schwerpunktmäßig für Anwendungen in Konsumgütern des täglichen Bedarfs, in der Tierernährung und im Bereich Healthcare. Sozio-ökonomische Megatrends treiben die langfristige Entwicklung der Geschäfte: Aufgrund des weltweiten Bevölkerungswachstums nimmt der Bedarf an Lebensmitteln tierischer Herkunft stetig zu. Gleichzeitig führt das Anwachsen einer kaufkräftigen Mittelschicht in Schwellenländern zu einem höheren Fleischkonsum sowie einer steigenden Nachfrage nach gehobenen Konsumgütern des täglichen Bedarfs, wie Körperpflegeprodukten oder Kosmetika. In den entwickelten Märkten vergrößert sich infolge des demografischen Wandels langfristig der Anteil der älteren Bevölkerung, die verstärkt Kosmetik-, Wellness- und Healthcare-Produkte nachfragt. Das Segment umfasst die Geschäftsbereiche Consumer Specialties sowie Health & Nutrition. 13 Siehe hierzu insbesondere im Kapitel Nachhaltigkeit. Kennzahlen Segment Consumer, Health & Nutrition scroll Veränderung in Millionen € 2014 2013 in % Außenumsatz 4.152 4.171 - - Geschäftsbereich Consumer Specialties 2.085 2.157 -3 - Geschäftsbereich Health & Nutrition 2.067 2.014 3 Bereinigtes EBITDA 857 922 -7 Bereinigte EBITDA-Marge in % 20,6 22,1 - Bereinigtes EBIT 694 770 -10 Sachinvestitionen 460 459 - Abschreibungen 158 148 7 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 2.558 2.229 15 ROCE in % 27,1 34,5 - Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 7.090 7.150 -1 Vorjahreszahlen angepasst. Spürbares Mengenwachstum Der Umsatz des Segments Consumer, Health & Nutrition erreichte mit 4.1 52 Millionen € erneut das Vorjahresniveau. Weltweit wurden insgesamt leicht höhere Mengen verkauft, wozu auch neue Produktionskapazitäten aus Wachstumsinvestitionen beitrugen. Der seit Sommer 2012 deutlich rückläufige Preistrend für wichtige Produkte hat sich im Jahresverlauf erkennbar abgeschwächt; in den letzten Monaten des Jahres zogen die Preise bei einigen wichtigen Produkten sogar deutlich an. Insgesamt lagen die Verkaufspreise 2014 fast auf dem Niveau von 2013. Vorjahreszahlen angepasst. Bereinigtes EBITDA von Anlaufkosten geprägt Consumer, Health & Nutrition erwirtschaftete ein gutes bereinigtes EBITDA von 857 Millionen E. Im Vergleich mit dem Vorjahr wirkten sich vor allem in der ersten Jahreshälfte deutlich geringere Verkaufspreise sowie Anlaufkosten im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme der neuen Kapazitäten aus, sodass das bereinigte EBITDA insgesamt um 7 Prozent unter dem Vorjahreswert lag. Die bereinigte EBITDA-Marge verringerte sich von 22,1 Prozent im Vorjahr auf 20,6 Prozent. Vorjahreszahlen angepasst. Ehrgeiziger Wachstumskurs Das Segment Consumer, Health & Nutrition hat seine Wachstumsstrategie auch 20114 konsequent fortgesetzt. Um die weltweit führenden Marktpositionen zu festigen und an der dynamischen Entwicklung insbesondere in aufstrebenden Märkten teilzuhaben, wurden neue Produktionsanlagen errichtet. Die Sachinvestitionen betrugen wie im Vorjahr 460 Millionen €. Infolge des ehrgeizigen Wachstumskurses lagen sie damit erneut deutlich über den Abschreibungen von 1 58 Millionen €. Das durchschnittliche Capiital Employed stieg vor allem durch die hohe Investitionstätigkeit um 329 Millionen € auf 2.558 Millionen €. Der ROCE lag mit 27,1 Prozent auf hohem Niveau, wenn auch aufgrund des wachstumsbedingt gestiegenen durchschnittlichen Capital Employed deutlich unter dem sehr guten Vorjahreswert. CONSUMER SPECIALTIES Einen Schwerpunkt des Geschäftsbereichs Consumer Specialties bilden Inhaltsstoffe, Additive und Systemlösungen insbesondere für hochwertige Konsumgüter und spezielle industrielle Anwendungen. Der Geschäftsbereich verfügt insbesondere über exzellentes Know-how in der Grenzflächenchemie. Die Produkte basieren auf einer umfangreichen Palette oleochemischer Derivate, organomodifizierter Silicone und biotechnologisch hergestellter Wirkstoffe. Schlüsselfaktoren für den Erfolg des Geschäftsbereichs sind eine hohe Innovationskraft, integrierte Technologieplattformen sowie strategische Partnerschaften mit bedeutenden Konsumgüterherstellern. Geringerer Umsatz Im Geschäftsbereich Consumer Specialties ging der Umsatz um 3 Prozent auf 2.085 Millionen € zurück. Bei nahezu unveränderten Verkaufspreisen resultierte dies vor allem aus rückläufigen Absatzmengen sowie dem Verkauf des Skin-Care-Geschäfts. Ein geringerer Umsatz wurde insbesondere von den Superabsorbern erzielt, deren Mengenabsatz hinter dem infolge des Ausfalles eines Wettbewerbers sehr hohen Vorjahreswert zurückblieb. Deutlich höhere Absatzmengen verzeichneten dagegen die Personal-Care-Produkte in Europa und Asien, wozu auch die neuen Produktionskapazitäten in China beitrugen. Positiv verlief ebenfalls die Entwicklung bei Produkten für industrielle Anwendungen, wie beispielsweise Stabilisatoren für Polyurethanschäume. Das bereinigte EBITDA blieb sowohl infolge der geringeren Mengen als auch höherer Fix-und Anlaufkosten aus den Wachstumsinvestitionen unter dem Vorjahreswert. Skin-Care-Geschäft verkauft Im Rahmen der Ausrichtung des Portfolios auf hochmargige Spezialchemieprodukte wurde das Skin-Care-Geschäft Anfang Juni 2014 an die Deb Group, Denby (Vereinigtes Königreich), verkauft. Das Geschäftsmodell der unter der Marke Stoko® Professional Skin Care gebündelten globalen Hautschutzaktivitäten für professionelle Anwender unterscheidet sich deutlich von dem heutigen Geschäftsmodell von Evonik. Als Teil der Deb Group erhält Stoko® bessere Voraussetzungen, um das vorhandene Wachstumspotenzial zu realisieren. Expansion in attraktive Wachstumsmärkte Im Rahmen des weltweiten Ausbaus seines Geschäfts mit der Kosmetik- und Konsumgüterindustrie investiert Consumer Specialties in neue Produktionsanlagen insbesondere in attraktiven Wachstumsmärkten. Nachdem im Herbst 2013 bereits in Schanghai (China) eine Anlage für organische Spezialtenside mit einer Jahreskapazität von rund 80.000 Tonnen in Betrieb genommen worden war, stand 2014 die Errichtung einer neuen Produktionsanlage in Brasilien im Mittelpunkt. In der Anlage in Americana (Bundesstaat Säo Paulo) mit einem Investitionsvolumen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich sollen bis zu 50.000 Tonnen Inhaltsstoffe und Vorprodukte für globale und regionale Kunden hergestellt werden. Für das Südamerikageschäft von Consumer Specialties hat die neue Produktion eine hohe strategische Bedeutung: Rund 80 Prozent der Kunden sind im wirtschaftlich bedeutenden Bundesstaat Säo Paulo angesiedelt. Mit der neuen Anlage kann der steigende Bedarf nach lokalen und nachhaltigen Produkten in Südamerika schneller und gezielter befriedigt werden. HEALTH & NUTRITION Der Geschäftsbereich Health & Nutrition produziert und vermarktet essenzielle Aminosäuren für die Tierernährung. Außerdem ist er strategischer Partner der Healthcare-Industrie. Erfolgsfaktor ist die langjährige Erfahrung in chemischer Synthese und Biotechnologie, in der wir einen wesentlichen Wachstumstreiber für den Evonik-Konzern sehen. Bedeutende Vorteile im Wettbewerb stellen außerdem das globale Vertriebsnetz sowie ein umfassendes Angebot an differenzierenden Dienstleistungen dar. Erneut starke Mengennachfrage Der Umsatz des Geschäftsbereichs Health & Nutrition stieg um 3 Prozent auf 2.067 Millionen €. Insbesondere die für die Tierernährung essenziellen Aminosäuren Methionin, Lysin, Threonin und Tryptophan sind weiter stark nachgefragt. Hierzu tragen globale Trends - wie zum Beispiel das Bevölkerungswachstum und steigende Einkommen in den Schwellenländern - bei. Die Mengen konnten deutlich ausgeweitet werden, wozu auch die erfolgreiche Inbetriebnahme des neuen Methioninkomplexes in Singapur im vierten Quartal 2014 beitrug. Der seit dem Sommer 2012 deutlich rückläufige Preistrend schwächte sich im Jahresverlauf erkennbar ab - teilweise waren in der zweiten Jahreshälfte sogar spürbar anziehende Preise zu verzeichnen. Insgesamt erhöhte sich der Umsatz der Aminosäuren leicht. Das Geschäft mit Healthcare-Produkten erzielte bei stabilen Mengen einen etwas geringeren Umsatz. Eine unverändert attraktive Wachstumsrate konnten dabei die Pharmapolymere mithilfe neuer Produkte sowie der Erweiterung des Serviceangebots erzielen. Das bereinigte EBITDA blieb aufgrund der insbesondere in der ersten Jahreshälfte geringeren Verkaufspreise sowie Projektkosten im Zusammenhang mit Wachstumsinvestitionen unter dem Vorjahreswert. Investitionen stärken führende Marktposition Schwerpunkt der Investitionstätigkeit ist die Begleitung des Marktwachstums bei Aminosäuren für die moderne Tierernährung. Auf Jurong Island (Singapur) wurde im November 2014 ein neuer Methioninkomplex nach dreijähriger Planungs- und Bautätigkeit in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um die erste World-Scale-Anlage für Methionin in Asien. Evonik baut damit seine Markt- und Technologieführerschaft bei DL-Methionin weiter aus und ist nun in allen wichtigen Weltregionen mit modernen und hoch effizienten Produktionsstätten präsent. Die Investitionssumme für den neuen Verbund, in dem neben MetAMINO® (DL-Methionin) auch alle strategisch wichtigen Vorprodukte hergestellt werden, betrug insgesamt über 500 Millionen E. Asien ist der weltweit am schnellsten wachsende Methioninmarkt. Zurückzuführen ist diese Dynamik auf Fortschritte in der Einführung nachhaltiger Konzepte moderner Tierernährung, das Bevölkerungswachstum sowie die zunehmenden Kaufkraft, die die Nachfrage nach tierischem Protein steigen lässt. Durch die Vor-Ort-Präsenz, die komplette Rückintegration in der neuen Anlage und das globale Produktionsnetzwerk für MetAMINO® kann Evonik seinen Kunden in Asien höchste Liefersicherheit bieten. Die neue Anlage verfügt über eine jährliche Kapazität von 1 50.000 Tonnen. Die gesamte verfügbare Kapazität von Evonik für Methionin wird sich auf insgesamt bis zu 580.000 Tonnen pro Jahr erhöhen. Darüber hinaus baut Health & Nutrition das Geschäft mit Aminosäuren für weitere wachstumsstarke Anwendungen aus. So werden zurzeit neue Produktionsanlagen für Methioninformulierungen errichtet, die auf die spezifischen Ernährungsanforderungen anderer Tierarten zugeschnitten sind: In Mobile (Alabama, USA) entsteht für einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag eine Anlage zur Herstellung von Mepron® für die Milchviehfütterung, die in der zweiten Jahreshälfte 201 5 in Betrieb gehen soll. Bei Mepron® wird das Methionin durch eine spezielle Schutzhülle vor dem unerwünschten Abbau im Pansen geschützt. Für Garnelen und andere Krustentiere in Aquakulturen hat Evonik die Methioninquelle AQUAVI® Met-Met entwickelt - ein Dipeptid aus zwei Methioninmolekülen. Die erste Produktionsanlage hierfür wird zurzeit in Antwerpen (Belgien) errichtet und soll in der zweiten Jahreshälfte 201 5 in Betrieb gehen. Das Investitionsvolumen liegt im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Neue Kapazitäten zur biotechnologischen Herstellung der Futtermittelaminosäure Biolys® (L-Lysin) von rund 100.000 Tonnen entstehen derzeit in Brasilien. Die neue Anlage wird am Standort Castro des US-amerikanischen Unternehmens Cargill errichtet, von dem Evonik bereits in Blair (Nebraska, USA) den Hauptrohstoff für Biolys® bezieht. Dieser Standort zeichnet sich durch eine exzellente Versorgung mit dem Rohstoff Mais sowie die sehr gute logistische Anbindung und Nähe zu unseren Kunden in der Wachstumsregion Lateinamerika aus. Segment Resource Efficiency Das Segment Resource Efficiency bietet umweltfreundliche und energieeffiziente Systemlösungen insbesondere für den Automobilsektor, die Farben- und Lack- sowie Bauindustrie. Der Megatrend in Richtung Ressourcenschonung ist die Basis für energieeffiziente, umweltschonende Produkte und damit Schlüsselfaktor für die Geschäftsentwicklung dieses Segments. Ihm sind die beiden Geschäftsbereiche Inorganic Materials sowie Coatings & Additives zugeordnet. Kennzahlen Segment Resource Efficiency scroll Veränderung in Millionen € 2014 2013 in % Außenumsatz 3.222 3.084 4 - Geschäftsbereich Inorganic Materials 1.485 1.436 3 - Geschäftsbereich Coatings & Additives 1.737 1.648 5 Bereinigtes EBITDA 703 655 7 Bereinigte EBITDA-Marge in % 21,8 21,2 - Bereinigtes EBIT 569 539 6 Sachinvestitionen 199 230 -13 Abschreibungen 130 114 14 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 1.711 1.513 13 ROCE in % 33,3 35,6 - Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 5.804 5.854 -1 Vorjahreszahlen angepasst. Deutliches Mengenwachstum Das Segment Resource Efficiency hat in dem schwierigen konjunkturellen Umfeld erneut eine sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung verzeichnet. Der Umsatz stieg um 4 Prozent auf 3.222 Millionen €. Hierzu trug insbesondere ein spürbares organisches Umsatzwachstum bei, das aus nochmals gesteigerten Absatzmengen bei nahezu stabilen Verkaufspreisen resultierte. Der leicht negative Währungseinfluss wurde durch die erstmalige Einbeziehung der im Februar 2014 akquirierten Silbond Corporation, Weston (Michigan, USA), ausgeglichen. Zahlen bis Juli 2011 einschließlich des verkauften Carbon-Black-Geschäfts. Sehr gutes Ergebnis Das bereinigte EBITDA verbesserte sich vor allem dank der gestiegenen Mengen sowie einer hohen Kapazitätsauslastung um 7 Prozent auf 703 Millionen E. Die bereinigte EBITDA-Marge stieg auf 21,8 Prozent und lag damit auf sehr gutem Niveau. Zahlen bis Juli 2011 einschließlich des verkauften Carbon-Black-Geschäfts. Verbesserte Kapitalrendite Die Sachinvestitionen blieben mit 199 Millionen € unter dem hohen Vorjahreswert. Sie übertrafen jedoch erneut spürbar die Abschreibungen von 130 Millionen E. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich aufgrund des gezielten Ausbaus der Produktionskapazitäten um 198 Millionen € auf 1.711 Millionen E. Der ROCE lag mit 33,3 Prozent auf sehr gutem Niveau, blieb aber aufgrund des höheren Kapitaleinsatzes unter dem Vorjahreswert von 35,6 Prozent. INORGANIC MATERIALS Der Geschäftsbereich Inorganic Materials zeichnet sich insbesondere durch seine integrierte Silizium-Technologieplattform aus. Wichtige Kunden sind unter anderem die Reifen-, Elektronik-, Bau- und Lichtwellenleiterindustrie. Kernkompetenz sind die Herstellung, das spezifische Design und die Oberflächengestaltung anorganischer Partikel. Ergänzt wird das Angebot durch pyrogene Spezialoxide sowie Chlor-und organofunktionelle Silane. Darüber hinaus entwickelt und fertigt der Geschäftsbereich in enger Zusammenarbeit mit Kunden ein breit gefächertes Spektrum an Katalysatoren. Höheres Ergebnis 2014 war ein erfolgreiches Jahr für den Geschäftsbereich Inorganic Materials. Getragen von einer weltweit hohen Nachfrage konnten die Mengen nochmals spürbar ausgeweitet werden, wozu auch die neuen Produktionskapazitäten beitrugen. Insbesondere gefällte Kieselsäuren und Silane profitierten von einer anziehenden Nachfrage aus der Reifen- und Gummiindustrie in Asien und Nordamerika sowie dem weltweiten Coatings-Markt. Die Integration der Silbond Corporation verlief sehr erfolgreich. Positiv entwickelte sich auch das Geschäft mit pyrogenen Kieselsäuren und Spezialoxiden, die von der Erweiterung der Produktionskapazitäten profitierten. Insgesamt konnte der Umsatz um 3 Prozent auf 1.485 Millionen € gesteigert werden. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich vor allem dank der gestiegenen Mengen sowie einer hohen Kapazitätsauslastung. Verstärkung in Nordamerika Im Februar 2014 wurde mit der Silbond Corporation ein Spezialitätenanbieter von Kieselsäureestern (TEOS) erworben. Kieselsäureester als eine spezielle Gruppe der funktionellen Silane werden in einer Vielzahl wachstumsstarker Anwendungen - beispielsweise in der Elektronikindustrie - eingesetzt. Der Erwerb von Silbond ermöglicht es Inorganic Materials, insbesondere nordamerikanische Kunden aus lokaler Produktionskapazität zu beliefern und das künftige Marktwachstum bei Kieselsäureestern zu begleiten. Gezielter Ausbau der Kieselsäure-Kapazitäten Seit 2010 erweitert Evonik weltweit die Kapazitäten für gefällte Kieselsäure und begleitet damit das Wachstum der weltweiten Kunden aus der Reifen-, Bau- sowie Futter- und Nahrungsmittelindustrie. Mithilfe von Kieselsäuren in Kombination mit Silanen können Reifen produziert werden, die im Vergleich zu herkömmlichen Pkw-Reifen durch einen deutlich geringeren Rollwiderstand zur Einsparung von bis zu 8 Prozent Kraftstoff führen. Neben der Anwendung in Leichtlaufreifen wird gefällte Kieselsäure zudem als Träger und Fließhilfsmittel in der Futter- und Nahrungsmittelindustrie eingesetzt und als Additiv in der Farben- und Lackindustrie verwendet. Nach den bereits in den letzten Jahren abgeschlossenen Erweiterungen von Kieselsäureproduktionen in Europa und Asien wurde im Frühjahr 2014 der Ausbau einer Produktion im thailändischen Map Ta Phut fertiggestellt. In Nordamerika ging im September 2014 im US-amerikanischen Chester (Pennsylvania) eine Anlagenerweiterung um jährlich rund 20.000 Tonnen in Betrieb. Für die neuen Kapazitäten sowohl in Thailand als auch in den USA lag das Investitionsvolumen jeweils im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Zurzeit entsteht eine weitere Produktionsanlage bei Sao Paulo in Brasilien, deren Inbetriebnahme für 2016 geplant ist. Diese wird die erste Produktion für leicht dispergierbare Kieselsäuren (HD-Kieselsäuren) für die südamerikanische Reifenindustrie sein. Der Markt für Leichtlaufreifen, und damit für HD-Kieselsäuren, wächst in Südamerika spürbar stärker als der Markt für übliche Pkw-Reifen. Darüber hinaus baut der Geschäftsbereich seine Kapazitäten für Spezialkieselsäuren insbesondere für Kunden in der Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmabranche aus. In Ako (Japan) investiert die DSL. Japan Co., Ltd. (DSL), an der Evonik mit 51 Prozent beteiligt ist, hierzu im einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Die Erweiterung soll im Jahr 201 5 in Betrieb gehen. Zur Herstellung von oberflächenbehandelten, pyrogenen Spezialkieselsäuren der Marke AEROSIL® hat Inorganic Materials im Oktober 2014 eine neue Anlage am Standort Rheinfelden eingeweiht. AEROSIL® Spezialkieselsäuren verbessern die Eigenschaften von Hochleistungskleb- und dichtstoffen, Industrieharzen sowie Lacken und Farben. Vor allem die Entwicklung von ressourcenschonenden Produkten und Technologien führt zu einer lebhaften Nachfrage. Wichtige Wachstumstreiber sind der Ausbau erneuerbarer Energien, zum Beispiel im Bereich der Windkraftanlagen, sowie der Trend zur Verwendung von Strukturklebstoffen anstatt traditioneller Schweißverfahren in der Automobilindustrie. COATINGS & ADDITIVES Der Geschäftsbereich Coatings & Additives beliefert die Lack-, Farben-, Beschichtungs-, Kleb- und Dichtstoffindustrie mit hochwertigen Additiven. Zudem stellt er leistungsstarke Öladditive und Additive für Hydraulikflüssigkeiten her. Die integrierte Technologieplattform zur Herstellung isophoronbasierter Produkte wurde über viele Jahrzehnte hinweg immer weiter verbessert. Darüber hinaus ist Coatings & Additives eng mit der Silikon-Plattform von Evonik verzahnt. Deutliche Mengensteigerungen Die Produkte des Geschäftsbereichs Coatings & Additives waren weltweit stark nachgefragt. Insbesondere das Geschäft mit Verbundwerkstoffen profitierte von einer hohen Nachfrage aus der Automobil-, Coatings- und Bauindustrie sowie der Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten in China. Unverändert stark nachgefragt waren Oladditive für die Automobil-, Bau- und Transportindustrie, die den Wirkungsgrad von Motor und Getriebe verbessern. Insgesamt wuchs der Umsatz von Coatings & Addditives um 5 Prozent auf 1.737 Millionen €. Das bereinigte EBITDA erhöhte sich trotz der Anlaufkosten für die neuen Produktionskapazitäten. Investitionen in den Megatrend Ressourceneffizienz In Schanghai (China) wurde für eine Investitionssumme von mehr als 100 Millionen € ein integrierter Produktionskomplex für Isophoron und Isophorondiamin errichtet und im Frühjahr 2014 in Betrieb genommen. Die Nachfrage treibt insbesondere der Megatrend Ressourceneffizienz. So machen isophoronchemiebasierte Verbundwerkstoffe (Composites) Windkraftanlagen effizienter und Automobile leichter. Außerdem verlängert Isophoronchemie die Lebensdauer stark beanspruchter Oberflächen, wodurch Wartungskosten gesenkt und Renovierungen oft sogar überflüssig werden. Sehr wachstumsstark sind umweltfreundliche Lacktechnologien, wie UV-härtende Systeme oder lösemittelfreie Pulverlacke. In regionaler Hinsicht bietet vor allem Asien nachhaltig hohes Wachstumspotenzial. Eine neue Großanlage zur Herstellung von funktionalisierten Polybutadienen mit einem Investitionsvolumen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag nahm im Herbst 2014 in Marl den Betrieb auf. Funktionalisierte Polybutadiene, die Evonik unter dem Namen POLYVEST® HT vermarktet, kommen hauptsächlich in Dichtmassen - beispielsweise bei Doppel- und Dreifachverglasungen im Fensterbau sowie in Klebstoffen für die Leichtbauweise von Fahrzeugen - zum Einsatz. Im Automobilbau werden Klebstoffe zunehmend als Ergänzung zu traditionellen Schweißverfahren bzw. als Strukturkleber für immer dünnere Bleche und Kunststoffe eingesetzt. POLYVEST® HT trägt damit zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen bei. Seine Kapazitäten für Öladditive baut Coatings & Additives derzeit auf Jurong Island in Singapur deutlich aus. So wurden 2014 bereits laufende Verbesserungen und Debottlenecking-Maßnahmen weitestgehend umgesetzt. Einschließlich dieser Optimierungen und mit der geplanten Erweiterung wird sich die Kapazität der Öladditiv-Anlage in Singapur nahezu verdoppeln. Oladditive, die Evonik unter dem Markennamen VISCOPLEX® vermarktet, sind eine Schlüsselkomponente von Fertigschmierstoffen, die in der Automobilindustrie und anderen industriellen Anwendungen eingesetzt werden. Sie tragen zu einer besseren Motorleistung bei und helfen, Kraftstoff zu sparen und CO2-Emissionen zu senken. Evonik reagiert damit auf einen überdurchschnittlich wachsenden Markt für Öladditive insbesondere in Asien. Segment Specialty Materials Im Mittelpunkt des Segments Specialty Materials steht die Herstellung von polymeren Werkstoffen sowie Zwischenprodukten vor allem für die Gummi- und Kunststoffindustrie. Marktchancen für Specialty Materials eröffnen sich insbesondere durch die fortschreitende Globalisierung: Wachstumstreiber sind die Megatrends Mobilität und Urbanisierung mit dem weltweit steigenden Bedarf an effizienten Transportsystemen sowie nachhaltigen Bauweisen. Wir sind außerdem überzeugt, dass sich neue Anwendungen infolge von Materialsubstitution wachstumsfördernd auf das Segment auswirken werden. Das Segment umfasst die Geschäftsbereiche Performance Polymers und Advanced Intermediates. Kennzahlen Segment Specialty Materials scroll Veränderung in Millionen € 2014 2013 in % Außenumsatz 4.569 4.490 2 - Geschäftsbereich Performance Polymers 1.837 1.810 1 - Geschäftsbereich Advanced Intermediates 2.732 2.680 2 Bereinigtes EBITDA 444 552 -20 Bereinigte EBITDA-Marge in % 9,7 12,3 - Bereinigtes EBIT 261 395 -34 Sachinvestitionen 290 290 - Abschreibungen 172 157 10 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 2.132 2.019 6 ROCE in % 12,2 19,6 - Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 6.236 6.268 -1 Vorjahreszahlen angepasst. Höherer Umsatz Das Segment Specialty Materials steigerte seinen Umsatz um 2 Prozent auf 4.569 Millionen €. Hierzu trugen deutlich höhere Absatzmengen auch aus der Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten bei. Der rückläufige Trend bei den Verkaufspreisen hat sich im Jahresverlauf spürbar abgeschwächt, insgesamt blieben die Preise aber unter dem Vorjahreswert. Bereinigtes EBITDA unter Vorjahr Das bereinigte EBITDA nahm vor allem infolge der geringeren Verkaufspreise um 210 Prozent auf 444 Millionen € ab. Die bereinigte EBITDA-Marge ging von 12,3 Prozent im Vorjahr auf schwache 9,7 Prozent zurück. Hohe Investitionstätigkeit Im Rahmen des Ausbaus der weltweiten Produktionskapazitäten hat Specialty Materials - wie im Vorjahr 290 Millionen € in Sachanlagen investiert. Damit lagen die Sachinvestitionen erneut deutlich über den Abschreibungen von 172 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich angesichts der intensiven Investitionstätigkeit um 113 Millionen € auf 2.132 Millionen €. Der ROCE ging vor allem infolge des geringeren Ergebnisses von 19,6 Prozent auf 12,2 Prozent zurück. PERFORMANCE POLYMERS Der Geschäftsbereich Performance Polymers produziert ein breites Spektrum von Hochleistungsmaterialien insbesondere für die Automobil-, Luftfahrt-, Elektronik- und Fotovoltaikindustrie. Im Mittelpunkt stehen dabei unsere integrierten Technologieplattformen für die Methylmethacrylat (MMA)-Chemie sowie Polyamid 12. Darüber hinaus stellt der Bereich Materialien für mechanische, thermische und chemische Hightech-Anforderungen her, die auf Polyetheretherketon (PEEK) und Polyimiden basieren. Vielversprechend entwickelt sich die Membrantechnologie. Geringeres bereinigtes EBITDA Im Geschäftsbereich Performance Polymers wurde die Geschäftsentwicklung auch von dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld beeinträchtigt. Insbesondere die Nachfrage nach Methacrylaten schwächte sich ab. Erfreulich entwickelten sich dagegen die Geschäfte mit dem Strukturschaum ROHACELL® und Membranen. Der Umsatz erhöhte sich insgesamt um 1 Prozent auf 1.837 Millionen €. Hierbei wirkte sich auch aus, dass die Produktionsanlage für Cyclododecatrien (CDT) im Vorjahr erst langsam wieder angefahren wurde und daher zu Jahresbeginn 2013 nur geringe Mengen abgesetzt werden konnten. Das bereinigte EBITDA ging zurück. Gezielter Ausbau der Kapazitäten In Marl hat Performance Polymers die Kapazität seiner Polyamid-12-Produktion weiter ausgebaut und damit die Liefersicherheit des Konstruktionswerkstoffs VESTAMID® erhöht. Daneben haben Vorbereitungen zur Steigerung der Produktion von VESTOSINT® Polyamid-Pulver begonnen. Unterstrichen wird die Wachstumsstrategie auch durch die Entwicklung unterschiedlicher Technologien für die Vorprodukte von Polyamid 12: So verfügt Evonik einerseits über eine produktionsreif ausgearbeitete, konventionelle Route basierend auf verbesserten Verfahren für einen unabhängigen C12-Strang bis zum Polymer. Andererseits ist der Biosyntheseweg aufbauend auf Palmkernöl - ohne Butadien und Cyclododecatrien (CDT) - weit fortgeschritten. Der Prozess führt bei Verwendung 100 Prozent erneuerbarer Rohstoffe zu w-Amino-Laurinsäure, einer Alternative zum erdölbasierten Laurinlactam, und ergibt ein identisches Polyamid 12. Die Ergebnisse aus der seit über einem Jahr laufenden Pilotanlage in Slovenská L’upča (Slowakei) werden Grundlage für die Auswahl des Verfahrens der nächsten Kapazitätserweiterung von Polyamid 12 sein. ADVANCED INTERMEDIATES Schlüsselfaktoren für den Erfolg des Geschäftsbereichs Advanced Intermediates sind anspruchsvolle chemische Prozesse und Verfahren, die wir über Jahrzehnte hinweg konsequent weiterentwickelt haben. Dies gilt insbesondere für die integrierte C4-Technologieplattform, wo C4-Schnitt zu Spezialitäten veredelt wird. Für das Wasserstoffperoxidgeschäft hat sich Advanced Intermediates durch seine Innovationskraft neue Wachstumsmärkte eröffnet. Bei Alkoholaten, die als Katalysatoren in der Biodieselproduktion Verwendung finden, nimmt der Geschäftsbereich eine führende Position im Weltmarkt ein. Hohe Mengennachfrage Der Umsatz erhöhte sich bei deutlichem Mengenwachstum um 2 Prozent auf 2.732 Millionen €. Sehr erfreulich entwickelte sich das Wasserstoffperoxidgeschäft, das insbesondere von den zu Jahresbeginn 2014 in Betrieb genommenen Kapazitäten in China sowie der höheren Nachfrage aus Anwendungen, die nach dem von Evonik und ThyssenKrupp Industrial Solutions entwickelten HPPO-Verfahren hergestellt werden, profitierte. Auch die Alkoholate für die Biodieselproduktion konnten dank der 2013 errichteten Anlage in Südamerika deutlich höhere Mengen absetzen. Performance Intermediates verzeichneten ebenfalls eine höhere Nachfrage. Bei den Verkaufspreisen schwächte sich der seit dem Frühjahr 2012 rückläufige Preistrend im Jahresverlauf zwar ab, das derzeit niedrige Preisniveau ist jedoch unbefriedigend. Insgesamt ging das bereinigte EBITDA infolge der geringeren Verkaufspreise nochmals deutlich zurück. Konsequente Weiterentwicklung von Prozessen und Verfahren In Antwerpen (Belgien) stellte der Geschäftsbereich Advanced Intermediates die vierte Erweiterungsstufe einer Anlage für ein exklusives Zwischenprodukt fertig. Dieses Produkt wird seit 1979 im Rahmen eines langfristigen Liefervertrags exklusiv für ein führendes Unternehmen der Agrochemie produziert. Der Kunde setzt unser Produkt für die Herstellung seines größten und am stärksten wachsenden Herbizids ein. Als einer der führenden Hersteller verfügt Advanced Intermediates über eine starke Markt- und Technologieposition bei C4-Produkten, OXO-Alkoholen und Weichmachern in Europa. Anspruchsvolle chemische Prozesse und Verfahren werden kontinuierlich weiterentwickelt. So wurde im Rahmen der Revision der World-Scale-Produktionsanlage für den Weichmacheralkohol 2-Propylheptanol (2-PH) in Marl eine erhebliche Prozessverbesserung implementiert: Der Einsatz des neuen, selbst entwickelten Liganden OxoPhos 64i ermöglicht nun einen längeren und wartungsärmeren Betrieb. Gleichzeitig werden die eingesetzten Rohstoffe noch besser verwertet. Segment Services Das Segment Services umfasst Site Services und Business Services. Es erbringt seine Dienstleistungen vor allem für die operativen Spezialchemiegeschäfte und das Corporate Center sowie für Dritte. In der Einheit Site Services sind standortübergreifend Infrastrukturdienstleistungen - wie Ver- und Entsorgung, Logistik, technische Dienstleistungen und das Standortmanagement - gebündelt. Business Services unterstützen die operativen Spezialchemiegeschäfte und das Corporate Center mit konzernweit standardisierten kaufmännischen Dienstleistungen unter anderem auf den Gebieten IT, Personal, Rechnungswesen und Recht. Zudem sind im Segment Services die konzernweiten Beschaffungs- und Engineering-Aktivitäten angesiedelt. Kennzahlen Segment Services scroll Veränderung in Millionen € 2014 2013 in % Außenumsatz 895 883 1 Bereinigtes EBITDA 180 183 -2 Bereinigte EBITDA-Marge in % 20,1 20,7 - Bereinigtes EBIT 80 86 -7 Sachinvestitionen 148 123 20 Abschreibungen 99 96 3 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 520 524 -1 ROCE in % 15,4 16,4 - Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 12.710 12.192 4 Vorjahreszahlen angepasst. Das Segment Services erzielt sowohl Innenumsätze mit den Spezialchemiesegmenten und dem Corporate Center (2014: 1.842 Millionen €) als auch Außenumsätze hauptsächlich aus Dienstleistungen und Beschaffungsaktivitäten mit externen Kunden. 2014 nahm der Außenumsatz vor allem aufgrund erhöhter Beschaffungsaktivitäten um 1 Prozent auf 895 Millionen € zu. Das bereinigte EBITDA erreichte mit 180 Millionen € nahezu die Vorjahreshöhe. 2.7 Entwicklung in den Regionen Weltweit tätig Im Rahmen unserer Wachstumsstrategie bauen wir das Engagement von Evonik in aufstrebenden Schwellenländern aus. Dazu zählen wir ausgewählte Länder Asiens sowie Südamerika, Osteuropa und den Nahen Osten. Im Geschäftsjahr 2014 erzielten wir 78 Prozent unseres Umsatzes außerhalb Deutschlands. Der Umsatz in Deutschland ging um 2 Prozent auf 2.814 Millionen € zurück. Die Sachinvestitionen stiegen um 18 Prozent auf 419 Millionen E. Am Standort Marl ging eine neue Großanlage zur Herstellung von funktionalisierten Polybutadienen in Betrieb. In Rheinfelden wurden die Kapazitäten für die pyrogene Spezialkieselsäure AEROSIL® erweitert. Im übrigen Europa erhöhte sich der Umsatz um 5 Prozent auf 4.235 Millionen E. Hierzu trugen alle Segmente bei. Der Anteil dieser Region am Konzernumsatz stieg auf 33 Prozent. Die auf das übrige Europa entfallenden Sachinvestitionen stiegen um 62 Prozent auf 133 Millionen E. In Antwerpen (Belgien) wurde die vierte Erweiterungsstufe einer Anlage für ein exklusives Zwischenprodukt für die Agrochemie fertiggestellt. Höhere Investitionen in Amerika In Nordamerika ging der Umsatz um 2 Prozent auf 2.310 Millionen € zurück. Die Segmente Consumer, Health & Nutrition sowie Specialty Materials steuerten hierzu geringere Umsätze bei, während sich der Umsatz des Segments Resource Efficiency erhöhte. Der Anteil am gesamten Konzernumsatz blieb unverändert bei 18 Prozent. Die Sachinvestitionen nahmen um 8 Prozent auf 141 Millionen € zu. Im US-amerikanischen Chester (Pennsylvania) wurde eine Anlagenerweiterung für gefällte Kieselsäure erfolgreich in Betrieb genommen. In Mittel- und Südamerika erwirtschaftete Evonik einen Umsatz von 777 Millionen €, dies waren 4 Prozent weniger als im Vorjahr. Geringere Umsätze steuerte insbesondere das Segment Consumer, Health & Nutrition bei. Der Anteil am Konzernumsatz betrug unverändert 6 Prozent. Die Investitionen in Sachanlagen stiegen im Rahmen des Ausbaus unserer Aktivitäten auf 106 Millionen € (Vorjahr: 57 Millionen €). In Americana (Brasilien) wurde eine neue Produktionsanlage für Inhaltsstoffe und Vorprodukte für Kosmetik und Haushaltskonsumgüter offiziell eingeweiht. Darüber hinaus entstehen ebenfalls in Brasilien Produktionsanlagen für die Futtermittelaminosäure Biolys® sowie für leicht dispergierbare Kieselsäuren (HD-Kieselsäuren). Ausbau unserer Marktpositionen in Asien-Pazifik Der Umsatz in der Region Asien-Pazifik stieg um 6 Prozent auf 2.440 Millionen €. Hierzu trugen alle Segmente bei. Der Anteil der Region am Konzernumsatz erhöhte sich auf 19 Prozent. Die Sachinvestitionen blieben mit 323 Millionen € unter dem hohen Vorjahreswert von 513 Millionen €. In Singapur wurde der neue rückintegrierte Produktionskomplex für die Aminosäure DL-Methionin fertig gestellt. Auch die neuen Kapazitäten für Isophoron und Isophorondiamin in China gingen erfolgreich in Betrieb. In Thailand erfolgte der Ausbau der Kapazitäten für gefällte Kieselsäuren. 2.8 Ertragslage Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten auf Vorjahreshöhe Die Umsatzerlöse erhöhten sich bei gestiegener Mengennachfrage um 2 Prozent auf 12.917 Millionen €. Die Kosten der umgesetzten Leistungen nahmen um ebenfalls 2 Prozent auf 9.308 Millionen € zu. Hierzu trugen die höheren Verkaufsmengen sowie Anlaufkosten für die erweiterten Produktionskapazitäten bei, während Kosteneinsparungen im Rahmen des Effizienzsteigerungsprogramms On Track 2.0 gegenläufig wirkten. Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag mit 3.609 Millionen € auf der Höhe des Vorjahres. Die Verwaltungskosten verringerten sich auch aufgrund der ersten Einsparungen des Programms zur Straffung der Verwaltungsstrukturen sowie der hohen Kostendisziplin um 5 Prozent auf 601 Millionen €. Zur weiteren Steigerung unserer Innovationskraft erhöhten wir die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung um 5 Prozent auf 413 Millionen €. Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen umfassen jeweils Erträge bzw. Aufwendungen aus der Bewertung von Derivaten und aus der Währungsumrechnung monetärer Posten. In den sonstigen betrieblichen Erträgen von 700 Millionen € sind Erträge aus diesen beiden Positionen von insgesamt 488 Millionen € (Vorjahr: 430 Millionen €) enthalten. Ohne diese Positionen ergab sich ein Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge um 246 Millionen € auf 212 Millionen €, der insbesondere auf im Vorjahr enthaltene Erträge aus Versicherungserstattungen zurückzuführen ist. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 960 Millionen € umfassen Aufwendungen aus der Bewertung von Derivaten und aus der Währungsumrechnung monetärer Posten von insgesamt 509 Millionen € (Vorjahr: 451 Millionen €). Ohne Berücksichtigung dieser beiden Positionen nahmen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 219 Millionen € auf 451 Millionen € ab. Der Rückgang resultiert vor allem aus geringeren Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten lag mit 1.046 Millionen € auf Vorjahreshöhe. Gewinn- und Verlustrechnung Evonik-Konzern scroll Veränderung in Millionen € 2014 2013 in % Umsatzerlöse 12.917 12.708 2 Kosten der umgesetzten Leistungen -9.308 -9.111 2 Bruttoergebnis vom Umsatz 3.609 3.597 - Vertriebskosten -1.289 -1.294 - Forschungs- und Entwicklungskosten -413 -394 5 Allgemeine Verwaltungskosten -601 -631 -5 Sonstige betriebliche Erträge 700 888 -21 Sonstige betriebliche Aufwendungen -960 -1.121 -14 Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.046 1.045 - Finanzergebnis -204 -236 -14 Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 842 809 4 Ertragsteuern -252 -224 13 Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 590 585 1 Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten -9 1.428 - Ergebnis nach Steuern 581 2.013 -71 davon entfallen auf Andere Gesellschafter 13 -41 - Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) 568 2.054 -72 Vorjahreszahlen angepasst. Konzernergebnis unter sehr hohem Vorjahreswert Das Finanzergebnis von -204 Millionen € enthält Zinsaufwendungen aus Sondereffekten im Zusammenhang mit der Bildung von Rückstellungen in Höhe von -26 Millionen €. Ohne diesen Einfluss verbesserte sich das Finanzergebnis um 58 Millionen €. Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten stieg um 4 Prozent auf 842 Millionen €. Die Ertragsteuern nahmen insbesondere aufgrund des höheren Ergebnisses sowie geringerer periodenfremder Steuererträge um 13 Prozent auf 252 Millionen € zu. Das Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten erhöhte sich insgesamt um 1 Prozent auf 590 Millionen €. Das Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 14 von -9 Millionen € betraf hauptsächlich die laufenden Ergebnisse der im September 2014 verkauften STEAG-Beteiligung sowie des Lithium-Ionen-Geschäfts. Der Vorjahreswert von 1.428 Millionen € war geprägt von dem Veräußerungsergebnis der im Juli 2013 verkauften Immobilienaktivitäten. Das Ergebnis nach Steuern ging daher um 71 Prozent auf 581 Millionen € zurück. Die Anteile anderer Gesellschafter betrugen 13 Millionen € (Vorjahr: -41 Millionen €) und betrafen anteilige Gewinne bzw. Verluste von konzernfremden Anteilseignern vollkonsolidierter Tochterunternehmen. Das Konzernergebnis blieb daher mit 568 Millionen € erheblich unter dem sehr hohen Vorjahreswert. 14 Siehe hierzu Anhangziffer 5.3. 2.9 Finanzlage Zentrales Finanzmanagement Wesentliche Ziele des Finanzmanagements sind die Sicherung der finanziellen Unabhängigkeit für den Evonik-Konzern und die Begrenzung von Finanzrisiken. Wir verfolgen eine zentrale Finanzierungsstrategie. Kredite und Anleihen werden im Regelfall durch die Evonik Industries AG oder durch die Finanzierungsgesellschaft Evonik Finance B.V., deren Verbindlichkeiten vollständig von der Evonik Industries AG garantiert werden, aufgenommen. Zur Reduzierung der externen Kreditaufnahmen werden Liquiditätsüberschüsse in einem Cashpool auf Konzernebene genutzt, um den Finanzbedarf in anderen Konzerngesellschaften zu decken. Evonik verfügt über ein flexibles Instrumentarium an Finanzierungsinstrumenten zur Deckung der Liquiditätserfordernisse aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitionen und Fälligkeiten von Finanzschulden. Solide Investment Grade Ratings und aktives Management von Pensionsverpflichtungen Im Frühjahr 2014 haben sowohl Moody's als auch Standard & Poor's (S & P) ihre guten Bonitätseinstufungen der Evonik Industries AG bestätigt. Moody's stuft Evonik mit Baal und positivem Ausblick ein, während S & P ein BBB+ Rating bei stabilem Ausblick vergeben hat. Die Aufrechterhaltung eines soliden Investment-Grade-Ratings ist ein zentraler Bestandteil unserer Finanzstrategie. Um dieses zu gewährleisten, soll das Verhältnis der Nettoverschuldung (einschließlich ungedeckter Pensionsverpflichtungen) zum bereinigten EBITDA langfristig den Wert von 2,5 nicht überschreiten. Zum Stichtag 31. Dezember 2014 betrug dieser Wert 1,8 gegenüber 1,4 am Bilanzstichtag 2013. Die Veränderung resultierte im Wesentlichen aus dem zinsbedingten Anstieg der Pensionsverpflichtungen um 1,6 Milliarden € auf 10,7 Milliarden € sowie teilweise auch aus dem im Vergleich zu 2013 etwas niedrigeren bereinigten EBITDA. Dem Anstieg der ungedeckten Pensionsverpflichtungen wurde mit einer weiteren freiwilligen Dotierung des Contractual Trust Arrangements (CTA, Pensionstreuhandvermögen) im Umfang von 209 Millionen € 15 aktiv entgegengewirkt. Für das Jahr 2015 ist eine weitere Bardotierung des CTA vorgesehen. Erneuter Ausweis eines Nettofinanzvermögens Die Finanzverschuldung verringerte sich gegenüber dem Bilanzstichtag 2013 um 677 Millionen € auf 929 Millionen €. Dies resultierte ganz überwiegend aus der im Oktober erfolgten Rückzahlung der im Jahr 2009 begebenen und mit 7,0 Prozent verzinsten Anleihe über 750 Millionen €. Das Finanzvermögen ging um 848 Millionen € auf 1.329 Millionen € zurück. Hierzu trugen im Wesentlichen die Rückzahlung der Anleihe, die hohen Sachinvestitionen, die Dividendenzahlung für 2013 von 466 Millionen € sowie die Bardotierung des CTA bei, während der Eingang der Kaufpreiszahlung für die STEAG-Anteile gegenläufig wirkte. Insgesamt ergab sich zum 31. Dezember 2014 erneut ein Nettofinanzvermögen laut Bilanz von 400 Millionen € gegenüber 571 Millionen € am Vorjahresstichtag. 15 Einschließlich einer Erstattung für vom CTA verauslagte Steuern von 9 Millionen €. Nettofinanzvermögen scroll in Millionen € 31.12.2014 31.12.2013 Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten -639 -627 Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten -290 -979 Finanzverschuldung -929 -1.606 Flüssige Mittel 921 1.527 Kurzfristige Wertpapiere 387 635 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 21 15 Finanzvermögen 1.329 2.177 Nettofinanzvermögen laut Bilanz 400 571 Nettofinanzvermögen nicht fortgeführter Aktivitäten - 18 Nettofinanzvermögen (gesamt) 400 589 Vorjahreszahlen angepasst. Anleihen als zentrales Finanzierungsinstrument Die Finanzverschuldung von 929 Millionen € setzte sich am Bilanzstichtag zusammen aus einer Anleihe über 496 Millionen €, dezentralen Bankkrediten über 406 Millionen € und sonstigen Verbindlichkeiten über 27 Millionen €. Das Emissionsprogramm für die Begebung von Anleihen im Volumen von bis zu 3 Milliarden € war zum Bilanzstichtag mit 500 Millionen € in Anspruch genommen. Diese Anleihe mit einem Zinskupon von 1,875 Prozent wird im Jahr 2020 zur Rückzahlung fällig. Nach dem Bilanzstichtag erfolgte im Januar 2015 eine weitere Emission über 750 Millionen € mit einer Laufzeit bis 2023 (8 Jahre). Der Zinskupon dieser Anleihe beträgt 1,0 Prozent. Die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns lauten zu mehr als 65 Prozent auf Euro. Auf Fremdwährung lautende Finanzverbindlichkeiten bestehen lediglich bei Konzerngesellschaften im Ausland. Relevante Fremdwährungen sind unter anderem der chinesische Renminbi Yuan (CNY), der brasilianische Real (BRL), US-Dollar (USD), der argentinische Peso (ARS) und der Neue Taiwan-Dollar (TWD). Starke Liquiditätsposition Neben flüssigen Mitteln von 921 Millionen € und Anlagen in kurzfristigen Wertpapieren von 387 Millionen € steht als zentrale Liquiditätsvorsorge des Konzerns eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1,75 Milliarden € mit einer Gruppe von 27 nationalen und internationalen Banken zur Verfügung. Die Kreditlinie unterteilt sich in zwei Tranchen von jeweils 875 Millionen €, deren Laufzeiten durch Ausübung einer Verlängerungsoption um ein Jahr bis September 2017 und 2019 verlängert wurden. Die Kreditlinie wurde im gesamten Geschäftsjahr 2014 nicht in Anspruch genommen. Die Kreditlinie enthält keine Klauseln, die Evonik zur Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen verpflichten. Ferner bestanden per 31. Dezember 2014 aufgrund lokaler Gegebenheiten insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum diverse nicht in Anspruch genommene Kreditlinienteile von 327 Millionen €. Bedeutende Projekte aus Wachstumsprogramm erfolgreich fertiggestellt Evonik expandiert in der Spezialchemie in Geschäften und Märkten, in denen bereits starke Wettbewerbspositionen vorhanden sind oder weiter ausgebaut werden sollen. Investitionsprojekte sollen zielgerichtet Potenziale für nachhaltiges und profitables Wachstum eröffnen und zur Wertsteigerung beitragen. Jedes Projekt wird umfangreichen strategischen und wirtschaftlichen Analysen unterzogen. Darüber hinaus besteht für jedes Projekt eine Mindestrenditeanforderung in Höhe der Kapitalkosten von Evonik. Bei der Umsetzung unseres Investitionsprogramms gehen wir diszipliniert vor. Noch nicht begonnene Projekte werden stets auf sich verändernde Entwicklungen in den jeweiligen Märkten überprüft. Beispiele für eine erfolgreiche Fertigstellung und marktschonende Einführung im Jahr 2014 sind der neue Methioninkomplex in Singapur - die bisher größte Einzelinvestition in der Chemie von Evonik -, die Produktionsanlagen in Schanghai (China) für Isophoron und Isophorondiamin sowie die Anlage für hydroxylterminiertes Polybutadien in Marl. Insgesamt haben wir bereits deutlich mehr als die Hälfte unseres Investitionsprogramms erfolgreich umgesetzt und bis Ende 2014 etwa 3,2 Milliarden € investiert. Das flexible und disziplinierte Vorgehen bei der Umsetzung hat zu einer leichten Reduzierung des für 2012 bis 2016 geplanten Gesamtvolumens von ursprünglich 6 Milliarden € auf nunmehr bis zu 5,5 Milliarden € geführt. Die Sachinvestitionen lagen mit 1.123 Millionen € auf der Höhe des Vorjahres (1.140 Millionen €). Das erreichte hohe Niveau reflektiert den eingeschlagenen wertsteigernden Wachstumskurs. Mit 41 Prozent entfiel der größte Teil der Sachinvestitionen auf das Segment Consumer, Health & Nutrition, weitere 26 Prozent wurden im Segment Specialty Materials und 18 Prozent im Segment Resource Efficiency investiert. Regional lag der Schwerpunkt der Sachinvestitionen mit einem Anteil von 37 Prozent in Deutschland, gefolgt von Asien-Pazifik mit 29 Prozent und Nordamerika mit 13 Prozent. Bedeutende im Jahr 2014 fertiggestellte bzw. weitgehend fertiggestellte Einzelprojekte scroll Segment Ort Projekt Consumer, Health & Nutrition Singapur Neubau Methioninkomplex Americana (Brasilien) Neubau oleochemische Verbundanlage Resource Efficiency Schanghai (China) Neubau Produktionsanlagen für Isophoron und Isophorondiamin Chester (USA) Erweiterung Anlage für gefällte Kieselsäuren Map Ta Phut (Thailand) Erweiterung Anlage für gefällte Kieselsäuren Rheinfelden Erweiterung pyrogene Spezialkieselsäuren Marl Neubau Produktionsanlage für hydroxylterminiertes Polybutadien Specialty Materials Antwerpen (Belgien) Kapazitätserweiterung exklusives Zwischenprodukt für die Herbizidproduktion Weitere Informationen zu aktuellen Investitionsprojekten finden Sie im Kapitel Entwicklung in den Segmenten. Die Finanzinvestitionen betrugen 114 Millionen € (Vorjahr: 28 Millionen €). Sie betrafen im Wesentlichen den im Rahmen der Stärkung unserer Markenpartnerschaft erfolgten Kauf einer 14,8-prozentigen Beteiligung an der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, Dortmund, sowie den Erwerb der Silbond Corporation 16. Cashflow auf dem guten Vorjahresniveau 2014 erwirtschafteten wir mit 1.035 Millionen € einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit der fortgeführten Aktivitäten auf der Höhe des Vorjahres. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit der nicht fortgeführten Aktivitäten - dieser betraf vor allem das Lithium-lonen-Geschäft und die verkaufte STEAG-Beteiligung - betrug 31 Millionen € gegenüber 21 Millionen € im Jahr 2013. Insgesamt erhöhte sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit um 11 Millionen € auf 1.066 Millionen €. 16 Siehe im Kapital Entwicklung in den Segmenten. Kapitalflussrechnung (Kurzfassung) scroll in Millionen E 2014 2013 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 1.035 1.034 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten 31 21 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 1.066 1.055 Cashflow aus Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten -575 304 Cashflow aus Investitionstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten -1 59 Cashflow aus Investitionstätigkeit -576 363 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten -1.155 -1.041 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten - 418 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -1.155 -623 Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel -665 795 Vorjahreszahlen angepasst. Aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten resultierte ein Mittelabfluss von 575 Millionen €. Hauptgrund hierfür waren Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und Unternehmensbeteiligungen sowie für die Dotierung des CTA. Dem standen Einzahlungen insbesondere aus dem Verkauf von Unternehmensbeteiligungen - im Wesentlichen der STEAG-Anteile - sowie kurzfristiger Wertpapiere gegenüber. Im Vorjahr hatten vor allem Einzahlungen aus dem Verkauf der Mehrheit der Immobilienaktivitäten zu einem Mittelzufluss von 304 Millionen € geführt. Zusammen mit dem Cashflow nicht fortgeführter Aktivitäten betrug der Cashflow aus Investitionstätigkeit -576 Millionen € gegenüber 363 Millionen € im Vorjahr. Aus der Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten resultierte ein Mittelabfluss von 1.1 55 Millionen €. Dieser stammt maßgeblich aus der Tilgung von Finanzschulden, insbesondere der Rückzahlung der Anleihe der Evonik Industries AG, und der Zahlung der Dividende. Im Vorjahr ergab sich insbesondere aufgrund der Rückzahlung der Evonik Degussa-Anleihe und der Dividendenzahlung ein Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten von 1.041 Millionen €. Der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten des Vorjahres von 418 Millionen € betraf im Wesentlichen das ehemalige Segment Real Estate. Insgesamt ergab sich ein Cashflow aus Finanzierungstätigkeit von -1.155 Millionen € gegenüber -623 Millionen € im Vorjahreszeitraum. 2.10 Vermögenslage Leicht geringere Bilanzsumme Zum 31. Dezember 2014 verminderte sich die Bilanzsumme um 0,2 Milliarden € auf 15,7 Milliarden €. Das langfristige Vermögen erhöhte sich um 0,5 Milliarden € auf 10,3 Milliarden €. Hierzu trugen vor allem die Investitionen in neue Produktionsanlagen bei, während der Verkauf der STEAG-Beteiligung gegenläufig wirkte. Das kurzfristige Vermögen verringerte sich um 0,7 Milliarden € auf 5,4 Milliarden €. Dies resultiert im Wesentlichen aus der planmäßigen Rückzahlung der Anleihe der Evonik Industries AG im Oktober 2014. Der Anteil des langfristigen Vermögens am Gesamtvermögen erhöhte sich auf 65 Prozent (Vorjahr: 62 Prozent); es ist fristen kongruent finanziert. Das Eigenkapital verringerte sich vor allem infolge der Senkung des Abzinsungszinssatzes für Pensionsrückstellungen 17 um 0,3 Milliarden € auf 6,5 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote ging von 43,0 Prozent auf 41,6 Prozent zurück. Das langfristige Fremdkapital nahm vor allem aufgrund der höheren Pensionsrückstellungen um 0,8 Milliarden € auf 6,2 Milliarden € zu. Das kurzfristige Fremdkapital verringerte sich infolge der Rückzahlung der Evonik-Anleihe um 0,7 Milliarden € auf 2,9 Milliarden €. 3. Wirtschaftliche Entwicklung der Evonik Industries AG Die Evonik Industries AG mit Sitz in Essen ist das Mutterunternehmen des Evonik-Konzerns. Sie hält direkt und indirekt die Anteile an den zum Konzern gehörenden Tochterunternehmen. Der Jahresabschluss der Evonik Industries AG wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Mit Wirkung zum 1. April 2014 gingen in Form eines Asset Deals sämtliche Betriebe der Evonik Services GmbH auf die Evonik Industries AG über. Zweck der Evonik Services GmbH war die Erbringung von administrativen Dienstleistungen für Konzerngesellschaften vor allem in den Bereichen Informationstechnologie, Kommunikation, Personal- und Rechnungswesen. Hierbei wurden die Wirtschaftsgüter, Verträge und Arbeitsverhältnisse übertragen bzw. übergeleitet und die Forderungen und Verbindlichkeiten der Evonik Services GmbH weitestgehend von der Evonik Industries AG übernommen. Um eine wirtschaftliche Vergleichbarkeit der Vorjahresangaben zu ermöglichen, zeigen wir in der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung eine zusätzliche Spalte mit Pro-forma-Werten. Hier wird unterstellt, dass der Asset Deal bereits zum 1. April 2013 stattgefunden hat. Sie sind Grundlage für den Vorjahresvergleich in der folgenden Kommentierung der Geschäftsentwicklung. Am 31. Dezember 2014 bestanden zwischen der Evonik Industries AG und fünf Tochterunternehmen (Evonik Degussa GmbH, Evonik Röhm GmbH, Evonik Oil Additives GmbH, Evonik Goldschmidt Rewo GmbH und Evonik Technochemie GmbH) Betriebsführungsverträge. Die Industriepark Wolfgang GmbH, Hanau, und die Infracor GmbH, Marl, wurden mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2014 auf die Evonik Degussa GmbH verschmolzen. Die betriebsgeführten Gesellschaften bleiben wirtschaftliche Eigentümer der Vermögensgegenstände und Schulden der Betriebe. Die wirtschaftlichen Chancen und Risiken sind daher weiterhin den betriebsgeführten Gesellschaften zuzurechnen. Die Evonik Industries AG weist als Betriebsführer die in eigenem Namen eingegangenen Schulden aus und aktiviert gleichzeitig einen Ausgleichsanspruch gegen die Eigentümer der Betriebe. Aus der Betriebsführung entstehen in der Gewinn- und Verlustrechnung der Evonik Industries AG lediglich Umsatzerlöse für Entgelte aus den Betriebsführungstätigkeiten. Alle anderen Aufwendungen und Erträge sind den betriebsgeführten Gesellschaften zuzurechnen und in deren Jahresabschlüssen ausgewiesen. Die Ertragslage der Evonik Industries AG wird maßgeblich von den Ergebnissen der Tochterunternehmen, Service- und Betriebsführungsentgelten sowie von Aufwendungen und Erträgen aus der Konzernfinanzierung und aus Portfoliomaßnahmen bestimmt. Die finanzielle Steuerung erfolgt daher mit einer Ergebnisgröße, die alle diese Effekte beinhaltet: dem Jahresüberschuss. 17 Siehe hierzu Anhangziffer 7.4. Gewinn- und Verlustrechnung Evonik Industries AG scroll pro forma 2014 2013 2013 Umsatzerlöse 216 44 228 Sonstige betriebliche Erträge 425 2.194 2.194 Materialaufwand -2 - -1 Personalaufwand -206 -116 -283 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -6 -3 -7 Sonstige betriebliche Aufwendungen -647 -620 -673 Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit -220 1.499 1.458 Beteiligungsergebnis 921 453 505 Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens -121 -17 -17 Zuschreibungen auf Finanzanlagen 96 48 48 Zinsergebnis -86 -99 -110 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 590 1.884 1.884 Außerordentliche Erträge 12 12 Außerordentliche Aufwendungen -15 -15 Außerordentliches Ergebnis - -3 -3 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -123 -66 -66 Jahresüberschuss 467 1.815 1.815 Einstellung in andere Gewinnrücklagen -1 -907 -907 Bilanzgewinn 466 908 908 Die Umsatzerlöse von 216 Millionen € enthalten Betriebsführungsentgelte von 48 Millionen € (Vorjahr: 44 Millionen €). Gegenüber dem vergleichbar gerechneten Vorjahr ergab sich ein Rückgang um 5 Prozent, der vor allem aus niedrigeren Entgelten für Serviceleistungen resultiert. Die sonstigen betrieblichen Erträge umfassen Erträge aus Währungskursdifferenzen (354 Millionen €). Im Rahmen der Bruttodarstellung werden die Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen (337 Millionen €) als Teil der sonstigen betrieblichen Aufwendungen getrennt von den Erträgen ausgewiesen. Saldiert ergab sich ein Ertrag von 17 Millionen €. Im Vorjahreswert von 2.194 Millionen € waren im Wesentlichen Erträge aus dem mehrheitlichen Verkauf der Immobilienbeteiligung von 1.791 Millionen € enthalten. Der Personalaufwand verringerte sich von 283 Millionen € auf 206 Millionen €. Dies ist vor allem auf die im Vorjahr enthaltenen höheren Vorstandsbezüge 18 sowie Aufwendungen aus geplanten Maßnahmen im Verwaltungsbereich zurückzuführen. Nicht enthalten ist der Personalaufwand für die im Rahmen der Betriebsführung übernommenen Mitarbeiter, da diese wirtschaftlich weiter den betriebsgeführten Gesellschaften zuzurechnen sind. Das Beteiligungsergebnis stieg vor allem aufgrund deutlich höherer Erträge aus Gewinnabführungsverträgen auf 921 Millionen €. Im Vorjahreswert war eine Dividende der Vivawest GmbH in Höhe von 500 Millionen € enthalten. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens von -121 Millionen € und Zuschreibungen auf Finanzanlagen von 96 Millionen € betrafen maßgeblich verbundene Unternehmen. Das Zinsergebnis von -86 Millionen € resultierte im Wesentlichen aus der Finanzmittelaufnahme im Rahmen der konzernweiten Finanzierungstätigkeit. Zudem sind Zinserträge und Zinsaufwendungen aus dem konzernweiten Cashpool, der bei der Evonik Industries AG konzentriert ist, enthalten. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug 590 Millionen € gegenüber 1.884 Millionen € im Vorjahr. Das außerordentliche Ergebnis von -3 Millionen € im Vorjahr umfasste Aufwendungen im Umfeld der Börsennotierung. In den außerordentlichen Aufwendungen waren im Vorjahr Kosten für die Vorbereitung der Börsennotierung in Höhe von 12 Millionen € enthalten, die uns von den Aktionären erstattet wurden. Wie im Vorjahr prognostiziert, blieb der Jahresüberschuss mit 467 Millionen € unter dem hohen Vorjahreswert, der den Veräußerungsgewinn aus dem mehrheitlichen Verkauf der Immobilienbeteiligung Vivawest enthielt. Nach Einstellung von 1.295.763,47 € in die anderen Gewinnrücklagen verbleibt ein Bilanzgewinn von 466.000.000,00 E. Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, den Bilanzgewinn vollständig auszuschütten; dies entspricht einer Dividende von 1,00 € je Stückaktie. 18 Siehe hierzu das Kapitel Vergütungsbericht sowie Anhangziffer 10.3. Bilanz Evonik Industries AG scroll pro forma in Millionen € 31.12.2014 31.12.2013 31.12.2013 Aktiva Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 20 8 18 Finanzanlagen 8.834 8.745 8.745 Anlagevermögen 8.854 8.753 8.763 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 4.354 3.671 3.697 Wertpapiere 377 630 630 Flüssige Mittel 606 1.186 1.186 Umlaufvermögen 5.337 5.487 5.513 Rechnungsabgrenzungsposten 7 1 3 Summe Aktiva 14.198 14.241 14.279 Passiva Gezeichnetes Kapital 466 466 466 Kapitalrücklage 720 720 720 Gewinnrücklagen 3.635 3.192 3.192 Bilanzgewinn 466 908 908 Eigenkapital 5.287 5.286 5.286 Rückstellungen 2.278 2.044 2.288 Verbindlichkeiten 6.633 6.911 6.705 Summe Passiva 14.198 14.241 14.279 Die Bilanzsumme der Evonik Industries AG betrug wie im Vorjahr 14,2 Milliarden €. Die Finanzanlagen umfassen insbesondere die Anteile an den Tochterunternehmen. In den Forderungen sind im Wesentlichen die Erstattungsansprüche aus der Betriebsführung sowie Finanzforderungen von 1,9 Milliarden € vor allem aus Ausleihungen sowie der Cashpool-Tätigkeit enthalten. Das Eigenkapital betrug unverändert 5,3 Milliarden E. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 37,0 Prozent im Vorjahr auf 37,2 Prozent. Von den Rückstellungen in Höhe von 2,3 Milliarden € entfallen 1,5 Milliarden € auf die betriebsgeführten Gesellschaften. Die Verbindlichkeiten und die Forderungen spiegeln die konzernweite Finanzierungsfunktion als Konzernführungsgesellschaft wider. In den Verbindlichkeiten sind 5,7 Milliarden € Finanzverbindlichkeiten enthalten. Hiervon entfallen 5,2 Milliarden € auf verbundene Unternehmen, die im Wesentlichen aus der Cashpool-Tätigkeit resultieren. Weitere 500 Millionen € betreffen Kapitalmarktanleihen. Chancen und Risiken Die bedeutenden operativ tätigen Gesellschaften in Deutschland sind über Ergebnisabführungsverträge mit der Evonik Industries AG verbunden. Infolge der zentralen Finanzierungsstrategie des Evonik-Konzerns werden die internen und externen Finanzierungsgeschäfte im Wesentlichen über die Evonik Industries AG abgewickelt. Daher unterliegt die Evonik Industries AG grundsätzlich den gleichen Risiken und Chancen wie der Evonik-Konzern. Weitere Informationen finden Sie im Risiko- und Chancenbericht. Prognose 19 für 2015 Für 201 5 erwarten wir für die Evonik Industries AG einen Jahresüberschuss etwa auf dem Niveau von 2014. Hierbei gehen wir von einem erneut ansprechenden Beteiligungsergebnis und geringeren Aufwendungen aus der Finanzierungstätigkeit aus. Belastend können dagegen Effekte bei den Pensionsrückstellungen im Rahmen des Niedrigzinsniveaus wirken. Abhängigkeitsbericht Über die Beziehungen der Evonik Industries AG zu verbundenen Unternehmen wurde ein Bericht nach § 312 AktG erstellt, der mit folgender Erklärung abschließt: „Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen worden sind, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Maßnahmen wurden weder getroffen noch unterlassen." 4. Forschung & Entwicklung Innovationen - strategischer Erfolgsfaktor für Evonik Evonik - eines der innovativsten Unternehmen der Welt. So lautet unsere Vision, an der wir unsere Forschung und Entwicklung (F & E) ausrichten. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die konzernweite Leading-Innovation-Initiative, durch die wir unsere Innovationskraft weiter stärken. Sie ist unsere Antwort auf ein herausforderndes Umfeld in der chemischen Industrie mit immer kürzeren Produktlebenszyklen, individualisierten Kundenbedürfnissen sowie deutlich gestiegenen F & E-Aktivitäten der Schwellenländer. Einen wesentlichen Einfluss auf die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens hat die Innovationskultur. Sie bestimmt, ob und wie schnell Mitarbeiter gute Ideen erkennen, vorantreiben und in zusätzliche Umsatz-und Ergebnisbeiträge verwandeln können. Dazu gehören bei mangelnder Erfolgsperspektive auch die Kraft zum Beenden von F & E-Projekten sowie der konstruktive Umgang mit Fehlern. Evonik versteht sich als offene und lernende Organisation und hat dies in seinem Innovationsmanagement und seiner Führungskräfteentwicklung fest verankert. Wir fördern in unserem Konzern Wissensaustausch sowie unternehmerisches Denken und Handeln. Herausragende Forschungsergebnisse würdigen wir jährlich in verschiedenen Kategorien mit einem Innovationspreis. 19 Zu den Annahmen siehe Kapitel Prognosebericht. Aufgrund ihrer strategischen Bedeutung haben wir die F & E-Aufwendungen seit 2009 durchschnittlich um 8 Prozent pro Jahr gesteigert. Mit 413 Millionen € im Jahr 2014 lagen sie 5 Prozent über denen des Vorjahres (394 Millionen €). Die F & E-Quote 20 betrug 3,2 Prozent (Vorjahr: 3,1 Prozent). Rund 80 Prozent der F & E-Aufwendungen entfallen auf Aktivitäten innerhalb unserer Geschäftsbereiche, die spezifisch auf deren Kerntechnologien und -märkte ausgerichtet sind. Weitere rund 10 Prozent werden von den operativen Einheiten zur Erforschung und Entwicklung neuer Geschäfte verwendet. Die restlichen rund 10 Prozent fließen in die strategische Forschung unserer Innovationseinheit Creavis zum Aufbau neuer Hochtechnologie-Aktivitäten außerhalb des bestehenden Konzernportfolios. Darüber hinaus hat Evonik in den letzten drei Jahren 130 Millionen € für den Bau von Laborkapazitäten und Pilotanlagen ausgegeben. Zu den jüngsten Forschungserfolgen zählen beispielsweise eine neue Generation bioresorbierbarer Polymilchsäuren für schonende Therapiemöglichkeiten und vielfältige Anwendungen in der Medizintechnik, silanmodifizierte Bindemittel für Autoklarlacke sowie eine Gruppe neuer Polyamide auf Basis von Rizinusöl. Evonik liegt mit einer hohen Zahl von Erstanmeldungen für Patente in der Spitzengruppe der Spezialchemie. Im Gesamtjahr 2014 umfasste unser Bestand mehr als 25.000 Patente und Patentanmeldungen; neu eingereicht wurden rund 250 Patente. Den Wert des Patentportfolios haben wir in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht. Unsere Pipeline ist mit rund 500 F & E-Projekten gut gefüllt und umfasst einen ausbalancierten Mix von kurz-, mittel- und langfristigen Projekten. In den nächsten Jahren wollen wir den Wert dieser Pipeline weiter steigern. Attraktive Produkte, Anwendungen und Verfahren sollen - zusammen mit organischem Wachstum und Akquisitionen - einen wichtigen Beitrag zum Wachstumskurs von Evonik leisten. Vielversprechende Innovationsfelder sind Inhaltsstoffe für die Kosmetikindustrie, Membranen, Spezialmaterialien für Medizintechnik, Nahrungs- und Futtermitteladditive sowie Verbundmaterialien (Composites). Darüber hinaus wollen wir unsere hohe Kompetenz in der Katalyse und der Biotechnologie weiter ausbauen. 20 F & E-Aufwendungen bezogen auf den Umsatz. F & E bei Evonik scroll F & E-Aufwand 413 Millionen € F & E-Quote 3,2% F & E-Mitarbeiter rund 2.600 Standorte rund 35 F & E-Projekte rund 500 Anzahl der 2014 neu eingereichten Patente rund 250 Bestand der Patente und Patentanmeldungen mehr als 25.000 Bestand Markenregistrierungen/-anmeldungen mehr als 7.000 Innovationsimpulse durch intensiven Dialog Innovationen entstehen vor allem, wenn Fachleute unterschiedlicher Disziplinen miteinander ins Gespräch kommen - sowohl innerhalb des Unternehmens als auch mit der Wissenschaft, mit Industriepartnern oder unseren Kunden. Die enge Verknüpfung von Innovation und Kundennähe ist seit jeher ein wesentlicher Erfolgsfaktor unseres Geschäfts. Im engen Austausch mit den Kunden bauen wir tief greifendes Wissen über deren spezifische Anforderungen und Märkte auf und können Lösungen für ihre Erfordernisse „maßschneidern". Oft entstehen aus dieser engen Zusammenarbeit auch völlig neue Produkte und Anwendungen und damit eine gute Basis für künftiges profitables Wachstum. Im Rahmen der Leading-Innovation-Initiative haben wir die Rolle von Marketing & Vertrieb im Innovationsprozess untersucht und deren Einbindung verstärkt. Unsere Produkt- und Marketingkompetenzen in wichtigen Endmärkten - wie beispielsweise der Automobil-, Pharma- sowie Farben- und Lackindustrie - bündeln wir bereichsübergreifend in speziellen Teams und erhöhen damit gleichzeitig unsere Sichtbarkeit bei potenziellen Kunden. Bereits in einem frühen Projektstadium verknüpfen wir außerdem die im Konzern vorhandenen Spezialchemiekompetenzen mit denen in der Verfahrenstechnik und im Engineering, was die rasche Umsetzung neuer Prozesse in eine effiziente industrielle Produktion ermöglicht. Generell hat innerhalb des Evonik-Konzerns die Zusammenarbeit quer über alle Disziplinen, Organisationseinheiten und Regionen hinweg einen hohen Stellenwert. So arbeiten in den Projekthäusern der Creavis die dortigen Experten gemeinsam mit Fachleuten aus dem operativen Geschäft an wissenschaftlichen Aufgabenstellungen. Aktuell forschen diese jeweils für einen definierten Zeitraum eingerichteten Projekthäuser in den Wachstumsfeldern Medizintechnik und Verbundmaterialien (Composites). So entwickelt das Projekthaus „Composites" innovative Materialien und Systemlösungen für den Leichtbau. Das Projekthaus „Medical Devices" bündelt und erweitert die Kompetenzen von Evonik im Bereich der Medizintechnik und Biomaterialforschung. Adressiert werden vor allem Anwendungen in der Implantologie. Eine Plattform zum Austausch von Innovationsideen, Know-how und Erfahrungen sind auch F & E-Kolloquien oder Innovationskonferenzen, in denen wir bereichsübergreifend Mitarbeiter einer Region zusammenziehen, wie beispielsweise im Herbst 2014 in Lafayette (Indiana, USA) und in Schanghai (China). Mit unserer Forschung & Entwicklung öffnen wir uns bewusst immer stärker für externe Partner. Wir kooperieren mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen, anderen Industrieunternehmen oder Start-ups, um neueste Forschungserkenntnisse in der Chemie, Biologie und Physik schnell ins Unternehmen zu übertragen. 2014 haben wir beispielsweise die strategische Partnerschaft mit der Universität Tokio sowie der Jiao Tong Universität in Schanghai auf- bzw. ausgebaut. Im Rahmen unserer Innovationspartnerschaft mit der staatlichen Forschungseinrichtung Singapurs, der Agency for Science, Technology and Research (A*Star), wurde ein Forschungsprojekt zur Entwicklung alternativer Antifouling-Beschichtungen aufgesetzt. Biofouling bezeichnet das unerwünschte Wachstum von Organismen, Pflanzen oder Algen auf nassen Oberflächen, wie zum Beispiel an Schiffsrümpfen. Dieser Bewuchs führt unter anderem zu einer enorm reduzierten Treibstoffeffizienz, weshalb eine Vermeidung von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist. Darüber hinaus haben wir mit dem „Evonik Call for Research Proposals" erfolgreich einen Ansatz entwickelt, um Lösungsvorschläge externer Wissenschaftler zu einer vorgegebenen Fragestellung einzuholen. Diese bezog sich 2014 beispielsweise auf eine neue Technologie zur Geschmacksmaskierung von pharmazeutischen Wirkstoffen und Nahrungsergänzungsmitteln. Dem Austausch mit Spitzenforschern dient auch das Wissenschaftsforum „Evonik Meets Science", das im April 2014 in Tokio (Japan) und im September 2014 in Fulda stattfand. Thema der Veranstaltung in Fulda waren neue Materialien - Komposite, Membrantechnologie und biobasierte Polymere. Außerdem vergab Evonik die Friedrich-Bergius-Lecture. Geehrt wurde Professor Dr. Markus Antonietti, Direktor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam, der damit auf der Evonik-Veranstaltung die Möglichkeit erhielt, über seine Forschung zu berichten. Mit unseren Corporate-Venture-Capital-Aktivitäten eröffnen wir Evonik attraktive neue Wachstumsmärkte. Durch die Beteiligung an jungen Technologie-Unternehmen und spezialisierten Fonds erhalten wir bereits in frühen Entwicklungsphasen Einblicke in innovative Technologien und Geschäfte, die unserer Wachstumsstrategie entsprechen. 2014 haben wir unser Portfolio um drei Beteiligungen erweitert: Biosynthetic Technologies mit Sitz in Irvine (Kalifornien, USA), Algal Scientific mit Sitz in Northville (Michigan, USA) und Nanocomp Oy mit Sitz in Lehmo (Finnland). Biosynthetic Technologies stellt eine neue Klasse biobasierter Öle her, die als Hochleistungsschmierstoffe eingesetzt werden. Algal Scientific produziert und vermarktet ein Polysaccharid, das die Immunabwehr stärkt und als Zusatz zum Tierfutter sowie als Nahrungsergänzungsmittel Verwendung findet. Nanocomp entwickelt nanooptische Strukturen für Anwendungen in der 3D-Gestenerkennung, in der Medizintechnik und in Displays. Ausbau der Forschung & Entwicklung in Wachstumsmärkten Um nah am Puls dynamischer Wachstumsmärkte zu sein, treiben wir die Internationalisierung unserer F & E konsequent voran. Ziel ist es, vor Ort mit einer an den lokalen Bedürfnissen ausgerichteten Forschung und Anwendungstechnik - ergänzt um technologische Serviceleistungen - die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden zu stärken. So unterstützen wir auf dem Gebiet funktioneller Silane indische Kunden in unserem Labor in Mumbai mit unserem technischen Know-how und auf sie individuell zugeschnittenen Silanformulierungen. In Hsinchu (Taiwan) haben wir im Mai 2014 ein neues Technologiezentrum für „Electronic Solutions" eingeweiht. Hier beraten wir Kunden aus der asiatischen Display-Industrie und entwickeln für sie maßgeschneiderte Anwendungen. Ein neues Labor für Katalysatorpräparation in Schanghai ist ein wichtiger Schritt zum Aufbau einer eigenständigen Forschung und Entwicklung für Katalysatoren in der Region Greater China, wo Evonik seit 2010 eine Produktionsanlage für Edelmetallpulverkatalysatoren betreibt. Diese Aktivitäten ergänzen unsere seit Längerem bestehenden Forschungseinrichtungen in Asien, wie das F & E-Zentrum in Schanghai, das Innovationszentrum für Lackadditive mit Standorten in Singapur und Schanghai sowie das Projekthaus Light & Electronics in Hsinchu (Taiwan), das in unmittelbarer Nähe großer Produktionsunternehmen der Elektronikindustrie forscht. Das Projekthaus „Medical Devices" haben wir in den USA - einem bedeutenden Markt für Medizintechnik - angesiedelt. Nachhaltigkeit als wichtiger Innovationstreiber Den Beitrag, den Evonik mit ressourcenschonenden Produkten und Lösungen sowie einer kontinuierlichen Verbesserung seiner Prozesse zu einer nachhaltigen Entwicklung leistet, bauen wir gezielt aus. Aus einer gemeinsamen Forschungsarbeit von Creavis und operativen Einheiten hervorgegangen ist beispielsweise eine Alternative zum erdölbasierten Laurinlactam. Die Polymerisation biobasierter w-Amino-Laurinsäure führt zu einem identischen Polyamid 12 (PA12) und ist damit ein wichtiger Schritt in der Herstellung nachhaltiger Hochleistungskunststoffe. Langfristig kann das neue Verfahren die butadienbasierte Herstellung von PA12 ergänzen. Zurzeit erfolgt die Prozessentwicklung für den großindustriellen Maßstab in einer Pilotanlage in Slovenská L’upča (Slowakei). Gemeinsam mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie hat die Creavis den 12P3-Innovationsmanagement-Prozess (I2P3: Idea-to-People-Planet-Profit) entwickelt, der bei der Bewertung von Projekten wirtschaftliche Kriterien (profit), Umwelteinflüsse (planet) sowie gesellschaftliche Aspekte (people) einer Produktlösung berücksichtigt. Um die potenziellen Klimaauswirkungen neuer Produkte oder eines neuen Verfahrens bereits in frühen Entwicklungsstadien quantifizieren und bewerten zu können, nutzt die Creavis eine von Evonik entwickelte Methodik, das sogenannte „Carbon Footprint Estimation"-Modell. Engagierte Förderung von talentiertem Nachwuchs Das Engagement für Bildung und Wissenschaft ist ein Kernanliegen von Evonik. Im Jahr 2014 haben wir 186 besonders begabte und engagierte Studierende an 14 Universitäten gefördert. Diese Deutschlandstipendien, die der Bund in Partnerschaft mit privaten Stiftern realisiert, sollen mehr junge Menschen zu einem Hochschulabschluss ermutigen. Durch die Evonik Stiftung fördern wir bereits seit langer Zeit engagierte Studierende und Doktoranden bei ihren Forschungsvorhaben. Im Rahmen regelmäßiger Stipendiatentreffen ermöglichen wir den jungen Wissenschaftlern frühzeitig einen Einblick in den Alltag der Spezialchemie und präsentieren uns gegenüber dem talentierten Nachwuchs als attraktiver Arbeitgeber. Marktorientierte Forschung & Entwicklung Auch im Geschäftsjahr 2014 haben unsere operativen Einheiten bedeutende innovative Produkte und Verfahren entwickelt und zur Marktreife bzw. auf den Markt gebracht. Außerdem wurden wichtige Grundlagenprojekte vorangetrieben. Besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Aspekt der Ressourcenschonung. Im Segment Consumer, Health & Nutrition zielt ein neuer Konditionierwirkstoff des Geschäftsbereichs Consumer Specialties auf den stark wachsenden Bedarf nach leistungsstarken Haarpflegeprodukten. Der neue Inhaltsstoff verbindet herausragende Konditioniereigenschaften mit biologischer Abbaubarkeit und leichter Verarbeitbarkeit in Formulierungen wie Shampoos und Haarspülungen. Das aktive Esterquat (Quaternium-98) wird aus nachwachsenden, nicht palmölbasierten Rohstoffen hergestellt. Die durch den neuen Wirkstoff deutlich verbesserte Nass- und Trockenkämmbarkeit sowie Geschmeidigkeit von Haaren ist wissenschaftlich belegt. Im Laufe des Jahres 2015 werden erste Kosmetikprodukte, die den neuen Wirkstoff VARISOFT® EQ 100 enthalten, auf dem Markt erhältlich sein. Der Geschäftsbereich Health & Nutrition hat seit 2014 die Voraussetzungen erfüllt, um in der Europäischen Union und in den USA EUDRAGUARD® control zu vertreiben. EUDRAGUARD® control ist das erste Produkt einer neuen Familie für den Markt der hochwertigen Nahrungsergänzungsmittel und basiert auf den bewährten Pharmapolymeren der Marke EUDRAGIT®. Wie diese kann es dafür eingesetzt werden, empfindliche Wirkstoffe vor einem Abbau im sauren Magenmilieu zu schützen, Wirkstoffe über einen längeren Zeitraum freizusetzen oder unerwünschte Geschmacks- oder Geruchskomponenten zu maskieren. EUDRAGUARD® soll es ermöglichen, Formulierungen für Nahrungsergänzungsmittel mit entsprechend verbesserten Eigenschaften und höherer Akzeptanz beim Endverbraucher zu entwickeln. Auf den Markt kommen wird EUDRAGUARD® control im ersten Quartal 2015. Im Kosmetikbereich wurden bisher für Peelings mikroskopisch kleine Polyethylen- und Polypropylenpartikel verwendet. Mit der Spezialkieselsäure SIPERNAT® hat der Geschäftsbereich Inorganic Materials im Segment Resource Efficiency eine umweltfreundliche Alternative auf den Markt gebracht: SIPERNAT® 2200 PC und SIPERNAT® 22 PC sind bei der International Natural and Organic Cosmetics Association als naturidentisch gelistet. Im Vergleich zu anderen Ersatzstoffen für Polyethylen ist SIPERNAT® auch eine ökonomische Alternative. Die Herstellung im industriellen Maßstab sichert die weltweite und wirtschaftliche Verfügbarkeit. Darüber hinaus lässt sich SIPERNAT® aufgrund der spezifischen Eigenschaften der Kieselsäure gut und schnell in die jeweiligen Anwendungen einarbeiten. Einige namhafte internationale Kosmetikfirmen verwenden SIPERNAT® bereits in Duschgelen sowie in Gesichts- und Körperpeelingprodukten. 2014 hat der Geschäftsbereich Coatings & Additives am Evonik-Standort Marl eine neue Produktionsanlage für ein hydroxylterminiertes flüssiges Polybutadien mit einer Jahreskapazität von mehreren Tausend Tonnen in Betrieb genommen. Dem voraus gingen intensive erfolgreiche Entwicklungsarbeiten zur Erweiterung der Polybutadien-Produktpalette um diese funktionalisierte Variante. POLYVEST® HT kommt bei Dichtmassen für hochisolierende mehrfach verglaste Fenster oder als Strukturkleber für nicht-schweißbare Verbundwerkstoffe im Fahrzeugkarosseriebau zum Einsatz. Wesentliche Wachstumstreiber sind hierbei Energieeffizienz und Gewichtsreduktion. Mit POLYVEST® HT wollen wir an dem überdurchschnittlich wachsenden Klebstoffmarkt teilhaben. Leichtbau ist für die Automobilindustrie ein großes Thema. Dazu gilt es unter anderem, Massenbauteile intelligent so zu fertigen, dass sie zum einen vielfältig funktionieren und hohe Ansprüche erfüllen, zum anderen ein Maximum an Materialeffizienz und Ressourcenschonung garantieren. Vor diesem Hintergrund wurde in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekt HYLIGHT ein Haftvermittlersystem für Kunststoff-Metall-Verbundstrukturen entwickelt, das auf dem Haftvermittlersystem VESTAMELT® des Geschäftsbereichs Performance Polymers im Segment Specialty Materials basiert. Das neuartige Haftvermittlersystem ermöglicht signifikante Gewichtseinsparungen ohne Mehrkosten und ist auf Serienanlagen umsetzbar. In dem Forschungsverbund, bei dem Evonik als Konsortialführer fungierte, arbeiteten Partner aller Stufen der Wertschöpfungskette und Hochschulen drei Jahre intensiv zusammen. Ein Team des Geschäftsbereichs Advanced Intermediates und der Evonik-Analytik-Einheit AQura entwickelte eine wesentliche Prozessverbesserung für unsere World-Scale-Anlage zur Produktion des hochmolekularen Weichmacheralkohols 2-Propylheptanol (2-PH) in Marl. Der Einsatz des neuen Liganden OxoPhos64i ermöglicht einen längeren und wartungsärmeren Betrieb. Außerdem können eingesetzte Rohstoffe noch besser verwertet werden. 2-PH ist ein Ausgangsstoff zur Herstellung von Weichmachern für PVC und findet hauptsächlich in Kabeln und Folien Anwendung. Mit dieser Innovation, versehen mit einem exzellenten IP-Schutz, festigt Evonik seine Technologieposition in dem attraktiven Wachstumsmarkt für Weichmacheralkohole. 5. Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil unseres Leistungsversprechens „Kraft für Neues". Unsere Produkte und Lösungen leisten an vielen Stellen einen spürbaren Beitrag, das Leben der Menschen zu verbessern und den Einsatz begrenzter Ressourcen zu schonen. Wir bekennen uns zu den zehn Prinzipien des UN Global Compact und orientieren uns an den Arbeitsnormen der International Labour Organization (ILO) und den OECD-Leitlinien für multinationale Unternehmen. Zusammen mit dem Evonik-Verhaltenskodex tragen die Global Social Policy (GSP) und unsere Werte für Umwelt, Sicherheit und Gesundheit (USG-Werte) zur verantwortlichen Unternehmensführung bei. Nachhaltigkeitsmanagement in zentraler Verantwortung Im Zuge der strategischen Weiterentwicklung von Evonik hat der Vorstand im Sommer 2014 beschlossen, das Thema Nachhaltigkeit/Corporate Responsibility als eigenständigen Zentralbereich im Ressort des Personalvorstands zu führen. Die aus der Nachhaltigkeitsstrategie abgeleiteten Themen werden über Ziele in den Geschäfts- und Fachbereichen umgesetzt. Strategieentwicklung und -controlling erfolgen im Wesentlichen aus dem Corporate Center heraus, unter enger Einbindung des Fachwissens aus Services und operativen Bereichen. Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickelt Langfristiger wirtschaftlicher Erfolg und die Wahrnehmung unternehmerischer Verantwortung bedingen sich gegenseitig. Das zeigt sich auch in der wachsenden Nachfrage unserer Kunden nach Produkten und Lösungen, die eine ausgewogene Balance ökonomischer, ökologischer und sozialer Faktoren nachweisen. Die zuverlässige Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten gewinnt deshalb weiter an Bedeutung. Das gilt auch für den Anspruch, Nachhaltigkeit noch stärker in strategischen Entscheidungsprozessen wie etwa bei Investitionen oder in der Forschung zu verankern. Unsere Schwerpunkte setzen wir dabei entlang globaler Megatrends wie Ressourceneffizienz, Gesundheit, Ernährung und der Globalisierung von Technologien. Mit alldem bekennen wir uns zu der „Vision 2050" des World Business Council for Sustainable Development (WBCSD), dem „Weltwirtschaftsrat für Nachhaltige Entwicklung": „9 billion people living well, within the limits of the planet". Im Berichtsjahr haben wir insbesondere die Nachhaltigkeitsanalyse unserer Geschäfte erfolgreich vorangetrieben. Die Analyse erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den operativen Bereichen entlang der kompletten Wertschöpfungsketten unserer Produkte. Der entsprechende Kriterienkatalog berücksichtigt Elemente der Ökobilanz unserer Lieferkette, der Produktion sowie der späteren Anwendung. Unser Ziel ist, die Ergebnisse dieser Nachhaltigkeitsanalyse künftig auch als ergänzende Informationen zur Beschreibung unserer Produkte und Geschäfte einzusetzen. So ist sichergestellt, dass die fortlaufende Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten nicht nur dazu beiträgt, ökologische und gesellschaftliche Portfoliorisiken zu beschreiben, sondern auch die langfristige strategische Positionierung einzelner Produkte oder Geschäfte unterstützt. Umweltziele auf hohem Ambitionsniveau Für den Zeitraum 2004-2014 hat Evonik seine anspruchsvollen Ziele für die Spezialchemie in den wichtigen Handlungsfeldern Treibhausgase, Wasserverbrauch und Produktionsabfälle bereits zwei Jahre früher als geplant erreicht. Entsprechend haben wir im März 2014 neue Konzernziele verabschiedet, die rückwirkend für den Zeitraum ab 2013 und bis 2020 gelten. Auf Basis des Referenzjahres 2012 wollen wir • die spezifischen Treibhausgasemissionen 21 um 12 Prozent reduzieren und • die spezifische Wasserförderung um 10 Prozent verringern. Beim nachhaltigen Abfallmanagement setzen wir unsere Anstrengungen zur Ressourcenschonung fort. Bei unseren Umweltkennzahlen richten wir besonderes Augenmerk auf die spezifischen Treibhausgasemissionen. Gemeinsam mit unseren Stakeholdern Das Nachhaltigkeitsmanagement bei Evonik ist geprägt von einem vertrauensvollen Dialog mit unseren Stakeholdern. Der kontinuierliche Austausch hilft, unterschiedliche Perspektiven besser zu verstehen, Trends und Kernanforderungen frühzeitig zu erkennen und in unternehmerischen Entscheidungen zu berücksichtigen. Für Evonik wichtige Anspruchsgruppen sind: Dialoge finden auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene statt. 21 energie- und prozessbedingt gemäß Greenhouse Gas Protocol. 5.1 Mitarbeiter Personalarbeit - Entwicklungsmöglichkeiten stärken Als eines der führenden Unternehmen der Spezialchemie bietet Evonik vielfältige globale Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten und setzt zugleich den Fokus auf Teamarbeit. Dies drückt auch unser Arbeitgeberversprechen aus, an dem wir unsere Personalarbeit ausrichten: „Exploring opportunities. Growing together." Durch die Gewinnung hoch qualifizierter Kandidaten und zielorientierte Weiterentwicklung talentierter Mitarbeiter legen wir den Grundstein für die nachhaltige Besetzung von Schlüsselpositionen aus den eigenen Reihen. Zugleich stärken wir unternehmensweit die Entwicklungsmöglichkeiten für alle Mitarbeiter - von der Berufsausbildung bis zu Top-Management-Trainings an renommierten Business Schools. Unsere Personalführungsinstrumente unterstützen die Führungskräfte dabei, in ihren Teams eine gesunde Leistungskultur zu leben und in einem konstruktiven sowie partnerschaftlichen Dialog durch Veränderungsprozesse zu führen. Dies ist ein wichtiger Bestandteil unserer wert- und werteorientierten Unternehmensführung. Moderne und maßgeschneiderte Personalarbeit trägt zudem wesentlich dazu bei, Effizienz zu steigern und Wachstum zu unterstützen. Die mit dem Konzernprogramm Administration Excellence angestrebte effizientere und effektivere Aufstellung des Unternehmens im Verwaltungsbereich wird menschlich anständig und sozialverträglich umgesetzt. Gleichzeitig gilt es, das weltweite Wachstum mit der Einstellung von qualifiziertem Personal für neue Produktionsanlagen zu unterstützen und zu sichern. Personalstrategie - Mitarbeiterführung als zentraler Aspekt Im Rahmen unseres jährlichen Strategieprozesses haben wir 2014 die Kernaussagen und wesentlichen Ziele unserer Personalstrategie, wie Mitarbeitergewinnung, Personalentwicklung und Mitarbeiterbindung, bestätigt und gleichzeitig das Thema Führung in den Mittelpunkt gestellt. Die Personalstrategie ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensstrategie von Evonik. Führungskräfte und HR-Bereiche gestalten Hand in Hand den Umbau des Konzerns zu einer strategischen Managementholding mit drei starken operativen Segmenten und leistungsstarken Services. Zugleich setzen sie partnerschaftlich und auf dem Fundament gemeinsamer Unternehmenswerte das Programm Administration Excellence um. Mit aus der Personalplanung abgeleiteten Maßnahmen begegnen wir zudem den vielfältigen Veränderungen in den Arbeitsmärkten der verschiedenen Regionen. Employer Branding - für eine weltweit starke Arbeitgebermarke Im Wettbewerb um die besten Köpfe ist eine weltweit einheitliche und starke Arbeitgebermarke ein wichtiger Erfolgsfaktor. Unser Versprechen „Exploring opportunities. Growing together." drückt aus, wofür wir als Arbeitgeber stehen: vielfältige globale Entwicklungsmöglichkeiten und Teamspirit. Schon heute zählt Evonik zu Deutschlands attraktivsten Arbeitgebern, wie verschiedene Auszeichnungen und Umfrageergebnisse bestätigen. So erreichten wir etwa beim Arbeitgeberranking des Wirtschaftsmagazins FOCUS im Jahr 2014 Platz 3 in der Branche Chemie und Pharma. Mit einer neuen Ausbildungskampagne wollen wir Schüler für eine Ausbildung oder ein duales Studium bei Evonik begeistern. Unsere Azubis waren dabei in die Konzeption und Umsetzung der Kampagne eingebunden und konnten eigene Ideen beisteuern. Ausbildung - Fachkräfte aus dem eigenen Nachwuchs Um Fachkräfte vornehmlich aus dem eigenen Nachwuchs zu gewinnen, setzt Evonik weiter auf die eigene Ausbildung und wird sich bei der Rekrutierung verstärkt an den Erkenntnissen aus einer detaillierten Personalbedarfsplanung orientieren. Die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten wird damit zunehmend zum Regelfall, während befristete Übernahmen in der Zukunft die Ausnahme bilden werden. Im Jahr 2014 starteten an bundesweit 15 Standorten rund 590 Neuanfänger ihre Ausbildung. Insgesamt bilden wir mehr als 2.100 junge Menschen in über 40 anerkannten Berufen sowie in ausbildungsbegleitenden und kooperativen Studiengängen aus - rund 370 davon für Partnerunternehmen. Im Projekt „Start in den Beruf" stellen wir über 80 Plätze zur Verfügung. Im Vorfeld der Ausbildung unterstützt Evonik junge Menschen bei der Berufswahl mit einem umfassenden Informations- und Praktikumsangebot. Einen Schwerpunkt bilden Schülerpraktika, die mit über 2.700 Schülern an gut 5.000 Praktikumstagen durchgeführt wurden. Die Ausbildungsquote von Evonik beträgt rund 9 Prozent und liegt damit weiterhin deutlich über dem bundesdeutschen Industriedurchschnitt. Die Investitionen in Ausbildung lagen 2014 bei insgesamt rund 61 Millionen €. GenerationenPakt - generationsübergreifender Wissenstransfer Um die Interessen des Unternehmens mit den Interessen älterer und jüngerer Mitarbeiter in Einklang zu bringen, setzt Evonik in der Personalarbeit deutschlandweit auf ein neues Konzept. Der gemeinsam mit Betriebsrat und der Gewerkschaft IG BCE abgeschlossene „GenerationenPakt" verknüpft die Übernahme ausgebildeter Berufsanfänger eng mit dem Ausstieg erfahrener Mitarbeiter in den Ruhestand. Die Vereinbarung startete im Sommer 2014 für Tarifmitarbeiter der Jahrgänge 1959 bis 1961. Führungskräfte und Talente - gezielte Weiterentwicklung Führungs- und Schlüsselfunktionen vorrangig aus den eigenen Reihen zu besetzen, ist bei Evonik klares Bekenntnis und gelebte Praxis. Mit unserem Talentmanagement identifizieren, entwickeln und fördern wir Potenzialträger über Hierarchien und Funktionen hinweg. Unter enger Einbindung des Vorstandes werden regelmäßige Personalkonferenzen zur Entwicklung und Nachfolgeplanung der Toptalente durchgeführt. Um unsere internationale Wachstumsstrategie weiter zu stärken, legten wir im Jahr 2014 den Schwerpunkt unseres Talentrekrutierungsprogramms RISE speziell auf Asien. Zu den Fördermaßnahmen für unseren Führungskräfte-Nachwuchs gehört auch die Kombination von Persönlichkeitsentwicklung und gemeinnütziger Arbeit. Im Frühjahr 2014 bauten rund 70 Nachwuchsführungskräfte gemeinsam mit unserem Partner „Habitat for Humanity" und den Bewohnern der Region Hoa Binh in Vietnam Häuser. Darüber hinaus setzten wir uns in einer neuen Veranstaltungsreihe intensiv mit der Verbindung von ethischen Aspekten, ökonomischem Handeln und der eigenen Führungspraxis auseinander. Diversity - Vielfalt entscheidet Wir sind der festen Überzeugung, dass die Diversität aus unterschiedlichen Nationalitäten, Geschlechtern, Ausbildungsfachrichtungen, Berufserfahrungen und Altersstrukturen einen erheblichen Mehrwert für zukunftsweisende und wettbewerbsrelevante Ideen und Innovationen leistet. Anfang 2014 beschäftigten wir im gesamten Konzern rund 90 verschiedene Nationalitäten. Auch die Förderung internationaler sowie weiblicher Fach- und Führungskräfte ist ein wichtiger Teil unserer Diversity-Strategie. Grundlage hierfür sind umfassende Netzwerke innerhalb und außerhalb des Unternehmens, wie zum Beispiel „women@work" mit regelmäßigen Treffen, Vorträgen, Mentoring und Trainingsveranstaltungen. Die Zahl der weiblichen Executives steigerten wir in den letzten beiden Jahren auf über 10 Prozent. Vergütung - neues Mitarbeiter-Aktienprogramm Bei der Ausgestaltung der Vergütungssysteme legt Evonik Wert auf marktkonforme und leistungsgerechte Entgelte bei Fach- und Führungsfunktionen auf Grundlage weltweit einheitlicher Bewertungskriterien. Den Prozess zur weltweiten Neuausrichtung und Vereinheitlichung der Vergütungssysteme haben wir 2014 abgeschlossen. Mit „Share.2014" führten wir erstmals ein Mitarbeiter-Aktienprogramm im Evonik-Konzern durch. Teilnahmeberechtigt waren die Mitarbeiter in Deutschland, Belgien und den USA. Die hohe Beteiligungsquote von durchschnittlich 37 Prozent verdeutlicht das Vertrauen der Mitarbeiter in die wirtschaftliche Entwicklung unseres Unternehmens. Insgesamt nahmen weltweit mehr als 10.000 Beschäftigte an dem Programm teil und bekamen über 420.000 Aktien zugeteilt. Mitarbeiterbefragung - Turnus umgestellt Die enorm große Resonanz auf die Ende 2012 durchgeführte Mitarbeiterbefragung hat dazu geführt, dass weit über 600 Projekte und Maßnahmen angestoßen worden sind. Hieran haben wir auch 2014 im Rahmen des Nachfeldprozesses konsequent gearbeitet. Um diese Resultate umfassend und gründlich zu reflektieren, wurde der bisherige zweijährige Turnus auf einen dreijährigen Turnus umgestellt. Die nächste konzernweite Mitarbeiterbefragung findet daher 2015 statt. well@work - E-Mail-Bremse zeigt Wirkung Für Evonik sind gesunde und leistungsbereite Mitarbeiter der Schlüssel zum Erfolg. Das in der Personalstrategie verankerte Programm „well@work" zur Stärkung von Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität richteten wir im vergangenen Jahr noch deutlicher an den Bedürfnissen der Mitarbeiter und des Unternehmens aus. Dabei optimierten wir insbesondere das Beratungs- und Leistungsangebot für Gesundheitsförderung, Vereinbarkeit von beruflichen und privaten Anforderungen sowie Bewegungsangebote. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten standen Maßnahmen zur Förderung der Eigenverantwortung von Führungskräften und Mitarbeitern. Als einer der großen Arbeitgeber Deutschlands setzten wir bereits im Vorjahr klare Vorgaben für einen verantwortungsvollen Umgang mit mobilen Endgeräten. Inzwischen zeigen die für alle 21.000 Mitarbeiter in Deutschland geltenden Regelungen Wirkung. So hat sich seit Einführung der „E-Mail-Bremse" das Mailaufkommen am Wochenende um nahezu die Hälfte reduziert. Mitarbeiterzahl - Entwicklung Zum Jahresende 2014 waren im Evonik-Konzern 33.412 Mitarbeiter beschäftigt. In den fortgeführten Aktivitäten waren es 33.241 Mitarbeiter, davon sind rund 24 Prozent weiblich. Das Durchschnittsalter unserer Mitarbeiter liegt bei 41,6 Jahren. Rund 36 Prozent der Beschäftigten sind außerhalb Deutschlands tätig. Im Vergleich zum Jahresende 2013 erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter vor allem im Zusammenhang mit Wachstumsprojekten um 246 Personen, während der Verkauf des Skin-Care-Geschäfts sowie die Umsetzung der Effizienzsteigerungsprogramme gegenläufig wirkten. Mitarbeiter nach Segmenten scroll 31.12.2014 31.12.2013 Consumer, Health & Nutrition 7.090 7.150 Resource Efficiency 5.804 5.854 Specialty Materials 6.236 6.268 Services 12.710 12.192 Sonstige Aktivitäten 1.401 1.531 Fortgeführte Aktivitäten 33.241 32.995 Nicht fortgeführte Aktivitäten 171 655 Evonik 33.412 33.650 5.2 Umwelt, Sicherheit, Gesundheit Der Schutz von Klima und Umwelt gehört zu den wesentlichen globalen Herausforderungen unserer Zeit. Eine weitere ist der schonende Umgang mit begrenzten natürlichen Ressourcen, bei gleichzeitig wachsender Weltbevölkerung und steigenden Wohlstandsniveaus. Es ist Teil unserer unternehmerischen Verpflichtung, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachkommende Generationen zu erhalten. Dazu gehört, den Ausstoß von Emissionen kontinuierlich zu senken, Material- und Ressourceneffizienz fortwährend zu verbessern und Produkte zu entwickeln, die ihrerseits einen spürbaren Beitrag leisten, um ökonomischen Erfolg und ökologischen Fortschritt zuverlässig miteinander zu verbinden. Die Verbesserung des eigenen ökologischen Fußabdrucks ist neben dem Aspekt internationaler Wettbewerbsfähigkeit aber auch eine Frage öffentlicher Akzeptanz und politischer Opportunität. Unsere strategische Ausrichtung trägt diesen Rahmenbedingungen umfassend Rechnung. Im Berichtsjahr haben wir weitere erhebliche Anstrengungen unternommen, die Emissionen entlang der Wertschöpfungskette weiter zu verringern. Wichtige ökologische Handlungsfelder leiten sich aus Effizienzaspekten ab und sind für uns vornehmlich die Reduktion des Energieverbrauchs, Verminderung der Emissionen in die Luft und in Gewässer bzw. der effiziente Einsatz der Ressource Wasser. Voraussetzung ist ein funktionierendes Umweltmanagementsystem, dessen Integration in die Unternehmensprozesse ein fortwährender Prozess und Teil unseres Nachhaltigkeitsmanagements ist. Bei Evonik sind Anlagen, technische Systeme, Verfahren sowie Produkte einem Verantwortlichen - etwa durch Stellenbeschreibungen oder Delegationsschreiben - zugeordnet. Eine konzernweit verbindliche Strategie im Bereich Umwelt, Sicherheit und Gesundheit (USG) mit einem extern geprüften Regelwerk ist dabei ein Eckpfeiler für unser Handeln. Die Umsetzung überprüfen wir mit Audits in den Geschäftsbereichen, in den Regionen und an den Standorten. Im Jahr 2014 führten wir weltweit - neben vielen bereichsinternen Audits - 18 Corporate-Audits durch. Mehr als 95 Prozent unserer Produktionsmenge weltweit ist nach der international anerkannten Norm für Umweltmanagement ISO 14001 zertifiziert. Gesundheitsschutz, Gesundheitsförderung und Notfallmanagement Hand in Hand Der Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern kommen wir unter anderem im Rahmen unseres Programms well@work mit vielfältigen Maßnahmen zur Stärkung der Arbeitsfähigkeit und der Lebensqualität nach. Bei der betrieblichen Gesundheitsförderung setzt Evonik vor allem auf die Unterstützung eines gesunden Lebensstils mit Maßnahmen zu den Themenfeldern Bewegung, gesunde Ernährung, Work-Life-Balance, Suchtvermeidung und Infektionsprophylaxe. Ergänzend werden Gesundheitsaktionen zu jährlich wechselnden Themen durchgeführt und freiwillige Vorsorgemaßnahmen angeboten. So fanden 2014 an unseren deutschen Standorten umfangreiche Aktionen zu Früherkennung und Vorsorge häufiger Erkrankungen statt. Auch in der Region Nordamerika wurde eine erste regionale Gesundheitsaktion zum Thema Bluthochdruck angeboten. Beim arbeitsbezogenen Gesundheitsschutz bestehen standardisierte Prozesse, basierend auf der Gefährdungsbeurteilung. So werden bereits im Vorfeld mögliche Gefährdungen am Arbeitsplatz systematisch ermittelt und Maßnahmen abgeleitet, die die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter gewährleisten. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen wird unter anderem im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge überprüft. Das medizinische Notfallmanagement an unseren Standorten orientiert sich an einem weltweit gültigen Konzernstandard, der unter anderem die erforderliche Notfallorganisation, die vorzuhaltende Ausstattung und das Personal regelt und dabei die regionalen Möglichkeiten der Notfallversorgung berücksichtigt. Die Wirksamkeit des Systems wird regelmäßig über Notfallübungen kontrolliert. Entwicklung bei der Arbeits- und Anlagensicherheit Bei der Arbeitssicherheit blieb die Unfallhäufigkeit eigener Mitarbeiter (Anzahl der Arbeitsunfälle eigener Mitarbeiter und von Fremdfirmenmitarbeitern mit Ausfalltagen, wenn sie unter direkter Weisung von Evonik stehen, pro 1 Million Arbeitsstunden) mit 1,2 in den fortgeführten Aktivitäten unter unserem selbst gesetzten Zielwert von maximal 1,3. Im Vergleich zum Vorjahr (0,9) hat sie sich jedoch verschlechtert. Dazu hat vor allem die gestiegene Unfallhäufigkeit an einem deutschen Standort beigetragen. Gemeinsam mit dem Standort arbeiten wir die Ursachen intensiv auf und entwickeln individuelle Maßnahmen zur Verbesserung. Es ereignete sich kein Arbeitsunfall mit tödlichem Ausgang bei einem Evonik-Mitarbeiter oder einem Fremdfirmenmitarbeiter. Bedauerlicherweise verunfallte jedoch eine Auszubildende vom Standort Hanau auf dem Nachhauseweg mit ihrem Pkw tödlich. Im Rahmen unserer Initiative „Sicherheit bei Evonik" haben wir an allen deutschen Standorten das Präventionsprogramm „Ist mein Arbeitsweg sicher?" durchgeführt. Es soll unsere Mitarbeiter verstärkt für die Sicherheit im öffentlichen Verkehr sensibilisieren. Die Unfallhäufigkeit der Fremdfirmenmitarbeiter (Anzahl der Arbeitsunfälle von Fremdfirmenmitarbeitern mit Ausfalltagen pro 1 Million Arbeitsstunden) ist mit 3,6 im Vergleich zum Vorjahr (3,2) gestiegen. An den deutschen Standorten ist der Wert gesunken, liegt aber noch deutlich über dem Durchschnitt. Den konzernweit stagnierenden Wert führen wir auf eine verbesserte weltweite Meldekultur zurück. Die Kennzahl Unfallhäufigkeit der Fremdfirmenmitarbeiter wurde im Jahr 2013 erstmalig erfasst. Wir haben unser Fremdfirmenmanagement seitdem wesentlich weiterentwickelt. Die kontinuierliche Beobachtung der Anlagensicherheit erfolgt mit einer Kennzahl, die - ähnlich der Unfallhäufigkeit bei der Arbeitssicherheit - Ereignisse mit Stofffreisetzungen, Bränden oder Explosionen auch schon mit nur geringen oder keinen Schäden erfasst (Process Safety Performance Indicator gemäß European Chemical Industry Council, Cefic). Sie errechnet sich aus der Anzahl der Ereignisse pro 1 Million Arbeitsstunden der Mitarbeiter in den Produktionseinrichtungen der Geschäftsbereiche. Im Jahr 2008 haben wir diese Kennzahl zum ersten Mal erfasst. Alle Folgejahre vergleichen wir mit diesem Referenzjahr (Referenzwert: 100 Punkte). Das in den letzten Jahren erreichte gute Niveau bei dieser Kennzahl konnte - letztendlich auch durch unsere Initiative „Sicherheit bei Evonik" - mit einem Wert von 53 Punkten (Vorjahr: 50 Punkte) auch in diesem Jahr wieder bestätigt werden, unser selbst gesetzter, ambitionierter Zielwert von maximal 48 Punkten wurde jedoch nicht ganz erreicht. Über etablierte Analyseprozesse gehen wir den identifizierten Ereignisschwerpunkten nach und können so über zielgerichtete Maßnahmen in den nächsten Jahren weitere Verbesserungen unserer Anlagensicherheit erreichen. Zur Performance-Verbesserung trägt auch unser 2013 gestartetes Global Process Safety Competence Center (GPSC) bei. Dies unterstützt die operativen Einheiten in ihrer Verantwortung für den sicheren Betrieb von Produktionsanlagen. Die Sicherheitsexperten des GPSC koordinieren, moderieren und erstellen Sicherheitskonzepte für die Evonik-Produktionsanlagen weltweit und prüfen bestehende Sicherheitskonzepte im zeitlichen Intervall. Das GPSC managt das konzernweite Global Safety Expert Network. Sicherheitsanalysen, die über einen international einheitlichen technischen Standard in hoher Qualität durchgeführt werden, tragen dazu bei, dass unsere Produktionsanlagen unseren hohen Sicherheitsanforderungen genügen und unsere Mitarbeiter, Nachbarn und die Umwelt der Standorte sicher sind. Klimaberichterstattung auf hohem Niveau etabliert Unternehmerische Wachstumspotenziale entwickeln sich aus der systematischen Anpassung des Produkt- bzw. Dienstleistungsportfolios unter Berücksichtigung globaler Megatrends. Hierzu zählt Evonik auch den weltweiten Klimawandel. Durch zahlreiche innovative Produkte verbessern wir die Energieeffizienz in den nachgelagerten Wertschöpfungsketten und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Minderung von Emissionen. Unsere Schmiermittel- und Treibstoff-Additive sind hierfür ein belegtes Beispiel. Mit Hydrauliköl, das unsere DYNAVIS® Additive enthält, kann die Produktivität bei Baggerfahrzeugen um bis zu 30 Prozent erhöht werden - bei gleichzeitiger Treibstoffersparnis von ebenfalls bis zu 30 Prozent. Die genauen Einsparungen können interessierte Unternehmen dank eines auf der Internetseite von DYNAVIS® zur Verfügung gestellten Kalkulators selbstständig berechnen. Umfassende Transparenz als Grundlage für ein Höchstmaß an Vergleichbarkeit ist unerlässlich, um nachhaltiges Wirtschaften messbar und nachvollziehbar zu machen. Hierzu hat Evonik 2013 zusammen mit anderen WBCSD-Mitgliedsfirmen an der Entwicklung einer Reporting-Richtlinie zur praktischen Umsetzung des Greenhouse Gas Protocols (GHG - Scope 1, 2 und 3) und zur Ermittlung von Emissionseinsparpotentialen in Wertschöpfungsketten mitgearbeitet. Mit mehr als 750 institutionellen Investoren, die zusammen mehr als 92 Billionen US-$ Vermögen verwalten, stellt das Carbon Disclosure Project die derzeit weltweit größte und wichtigste Initiative der Finanzwirtschaft im Rahmen des Klimawandels dar. Sämtliche Aspekte unternehmerischen Handelns sowie deren Umsetzung in der Geschäftstätigkeit werden in einem bislang einmaligen Detaillierungsgrad erhoben. 2014 ist Evonik erstmals als börsennotiertes Unternehmen eingeladen worden, am Investor CDP Teil zu nehmen. Bei einer Durchschnittsnote von 69 C über alle in der DACh-Region (Deutschland - Österreich - Schweiz) teilnehmenden Unternehmen hat Evonik mit 91 B auf sehr hohem Niveau abgeschnitten. CO2-Emissionen 22 leicht gestiegen Die CO2-Emissionen 23 erhöhten sich 2014 leicht von 8,7 Millionen Tonnen im Vorjahr auf 8,8 Millionen Tonnen. Der Anstieg begründet sich im Wesentlichen aus einer veränderten Auslastung von Anlagen bei gleichzeitig von 10,1 Millionen Tonnen auf 10,3 Millionen Tonnen gestiegener Produktionsmenge. Die spezifischen CO2-Emissionen (bezogen auf 1 Tonne Produkt) liegen daher auf dem Vorjahresniveau 24. Von den 29 Evonik-Anlagen, die den Regelungen des CO2-Emissionshandels (EU Emission Trading System, EU ETS) unterliegen, wurden trotz erhöhter Produktionszahlen wie im Vorjahr 4,2 Millionen Tonnen CO2 emittiert. Emissionsreduktionen und -erhöhungen der einzelnen emissionshandelspflichtigen Anlagen gleichen sich in Summe über alle ETS-Anlagen aufgrund unterschiedlicher Auslastungen nahezu aus. Umweltschutzinvestitionen und -betriebskosten Für eine weitere Verbesserung des Umweltschutzes haben wir mit 107 Millionen € deutlich mehr als im Vorjahr (29 Millionen €) investiert. Etwa zwei Drittel davon entfielen auf Sachinvestitionen im Rahmen unserer strategischen Investitionsprojekte, insbesondere im asiatischen und nordamerikanischen Raum. Als bedeutende sind hier der Methioninkomplex in Singapur, die Isophoron- und Isophorondiaminanlage in Schanghai (China) und die Anlage für gefällte Kieselsäuren in Chester (Pennsylvania, USA) zu nennen. Das letzte Drittel verteilt sich auf eine Vielzahl von Einzelinvestitionen in Erhaltungs- und Erweiterungsmaßnahmen an den Standorten sowie anlagen- und prozessintegrierte Umweltschutztechnologien. Sie sind von konkreten Maßnahmen in bestehende oder neue Anlagen abhängig und können daher von Jahr zu Jahr erheblich schwanken. Während die Umweltschutzinvestitionen 2014 projektbedingt deutlich zunahmen, erhöhten sich die Betriebskosten für den Umweltschutz leicht auf 259 Millionen € (Vorjahr: 250 Millionen €). 6. Nachtragsbericht Im Januar 201 5 hat die Evonik Industries AG eine Anleihe über 750 Millionen € mit einer Laufzeit bis 2023 emittiert. Der Zinskupon dieser Anleihe beträgt 1,0 Prozent, der Ausgabekurs lag bei 99,337 Prozent. 22 Fortgeführte und nicht fortgeführte Aktivitäten. 23 Die direkten CO2-Emissionen (sogenannte Scope-1 -Emissionen nach Greenhouse Gas Protocol) stammen aus der Energieerzeugung und der Produktion. Die indirekten CO2-Emissionen kommen aus dem Zukauf von Energie (sogenannte Scope-2-Emissionen). 24 Siehe zur Entwicklung der spezifischen Treibhausgasemissionen, der spezifischen Wasserförderung sowie dem Stand der Zielerreichung dieser Kennzahlen im Nachhaltigkeitsbericht von Evonik. 7. Risiko- und Chancenbericht 7.1 Risiko- und Chancenmanagement Risikostrategie Evonik verfügt über ein konzernweites internes Chancen- und Risikomanagement (im Folgenden insgesamt als Risikomanagement bezeichnet) als zentrales Element der Unternehmenssteuerung. Dieses Risikofrüherkennungssystem erfüllt die Anforderungen an ein börsennotiertes Unternehmen. Ziel ist die möglichst frühzeitige Identifikation von Chancen und Risiken sowie die Entwicklung von Maßnahmen zur Minimierung und Gegensteuerung von Risiken bzw. Wahrnehmung von Chancen. Dies schließt auch potenziell bestandsgefährdende Risiken ein. Unternehmerische Risiken gehen wir nur ein, wenn wir überzeugt sind, dadurch den Unternehmenswert nachhaltig steigern und dabei gleichzeitig mögliche negative Auswirkungen dauerhaft begrenzen zu können. Aufbau und Organisation des Risikomanagements Die originäre Risikoverantwortung liegt bei den Geschäfts-, Zentral- und Servicebereichen, die für Früherkennung, Abschätzung der Auswirkungen, Einleitung geeigneter Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen sowie interne Kommunikation der Risiken verantwortlich sind. Auf allen Konzernebenen ist das Risikomanagement daher ein wesentliches Element der Controllingprozesse von Evonik. Dazu zählen strategische und operative Planung, Vorbereitung von Investitionsentscheidungen, Hochrechnungen sowie eine systematische und zeitnahe Risikoberichterstattung. Im Geschäftsjahr 2014 haben wir im Rahmen des Projekts Administration Excellence mit der Neuausrichtung des Risikomanagements begonnen. Durch eine Zusammenführung der bisherigen Selbsteinschätzung zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems (IKS) mit dem Risikomanagementsystem lassen sich Synergiepotenziale realisieren. Unser bisheriger Risikokatalog wird nun durch die Kategorien Planung/Markt, Recht/Compliance und Prozesse/Organisation ersetzt. Weitere Veränderungen bestehen beispielsweise in dem Entfall der Monatsberichterstattung bei gleichzeitig erhöhten Anforderungen an die unverzügliche Berichterstattung und der Fokussierung auf drei statt fünf Planjahre. In der externen Berichterstattung führt dies zu einer systematischeren Darstellung. Nahezu unverändert sind hingegen Aufbau- und Ablauforganisation. Das Risikomanagementsystem orientiert sich an dem international anerkannten Risikomanagementstandard COSO-Enterprise-Management. Das Risikomanagement ist auf Konzernebene dem Finanzvorstand zugeordnet und gemäß der Organisationsstruktur von Evonik dezentral aufgebaut. Innerhalb der Organisationseinheiten koordinieren Risikobeauftragte die jeweiligen Risikomanagementaktivitäten. Für den Konzern nimmt ein zentraler Corporate Risk Officer die Steuerungs- und Kontrollfunktionen für Abläufe und Systeme wahr. Er ist Ansprechpartner für alle Risikobeauftragten sowie für Dokumentation, Information und Koordination auf Konzernebene. Gleichzeitig verantwortet er die methodische Weiterentwicklung des Risikomanagements. Das Risikokomitee unter Leitung des Finanzvorstandes mit Vertretern der Zentralbereiche nimmt die Aufgaben der Validierung der konzernweiten Risikosituation und der Verifizierung der angemessenen Berücksichtigung von Risiken im Zahlenwerk wahr. Der Aufsichtsrat, insbesondere der Prüfungsausschuss, überwacht das Risikomanagementsystem. In Unternehmen, auf die wir keinen beherrschenden Einfluss ausüben, setzen wir unsere Anforderungen an das Risikomanagement primär über die Wahrnehmung von Gesellschaftsrechten in Management- oder Kontrollgremien durch. Im Geschäftsjahr 2014 entsprach der Risikokonsolidierungskreis dem Konzernkonsolidierungskreis. Unser Risikomanagement wird in den Organisationseinheiten von der Konzernrevision geprüft, um die Erfüllung der gesetzlichen und unternehmensinternen Anforderungen sowie den kontinuierlichen Verbesserungsprozess des Risikomanagements sicherzustellen. Das Risikofrüherkennungssystem ist zudem in die Jahresabschlussprüfung nach den Modalitäten für börsennotierte Aktiengesellschaften einbezogen. Die Prüfung ergab, dass das Risikofrüherkennungssystem von Evonik geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, rechtzeitig zu erkennen. Eine konzernweit verbindliche Richtlinie regelt die Anforderungen an das Risikomanagement. Mit Hilfe einer speziellen Software für das Risikomanagement werden alle Einzelrisiken systematisch erfasst und dokumentiert. Sie werden hinsichtlich ihrer möglichen Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet und mit ihren Erwartungswerten dokumentiert. Die Bewertung erfolgt - wie die aktuelle Planung - mit einem Zeitraum von drei Jahren (Mittelfristplanung). Chancen und Risiken sind dabei als positive bzw. negative Abweichungen von der Planung definiert. Die Organisationseinheiten führen einmal jährlich in Verbindung mit der Mittelfristplanung eine umfassende Risikoinventur durch. Für bei der Risikoinventur erkannte Risiken müssen die Organisationseinheiten Sicherungsmaßnahmen benennen, deren Umsetzung zeitnah verfolgt wird. Die interne Steuerung (beispielsweise in der Berichterstattung des Risikokomitees) ist auf den Mittelfristzeitraum ausgelegt. Die Einordnung der Chancen und Risiken erfolgt in die Größenklassen gering, mittel und hoch - basierend auf der Bewertung für den Drei-Jahres-Zeitraum (siehe Chancen- und Risikomatrix). Die Bewertung folgt dabei stets einer Nettobetrachtung - also unter Berücksichtigung von Risikobegrenzungsmaßnahmen. Die Risikoinventur wird durch eine vierteljährliche Überprüfung aller Chancen und Risiken für das laufende Jahr ergänzt, bei der Veränderungen hinsichtlich bereits identifizierter Chancen und Risiken sowie neu aufgetretene Chancen und Risiken erfasst werden. Als wesentliche Einzelrisiken werden alle hohen Risiken sowie mittlere Risiken mit einem Erwartungswert von mehr als 10 Millionen € - bezogen auf den Mittelfristzeitraum - angesehen. Die Steuerung der Chancen und Risiken zielt sowohl auf die Auswirkungen als auch auf die Eintrittswahrscheinlichkeiten. Der Erwartungswert - als Produkt aus Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit - dient ausschließlich der Priorisierung und Fokussierung der Berichterstattung auf wesentliche Themen. 7.2 Gesamtsituation Chancen und Risiken Die konzernweit identifizierten Risiken unter Berücksichtigung der ergriffenen bzw. geplanten Maßnahmen haben einzeln oder in Wechselwirkung miteinander keine bestandsgefährdenden Auswirkungen auf Evonik als Ganzes; dies schließt die Evonik Industries AG als Konzernführungsgesellschaft mit ein. Im Geschäftsjahr 2014 bestanden für Evonik im Vergleich zu den Vorjahren deutlich mehr Risiken als Chancen. Diese Situation konnten wir vor allem in den Segmenten Consumer, Health & Nutrition und Specialty Materials beobachten. In Bezug auf die Risikokategorien lagen wesentliche Einflussgrößen in dem makroökonomischen Umfeld sowie den spezifischen Markt- und Wettbewerbssituationen insbesondere in den Märkten für Aminosäuren und der Ca-Chemie. Insgesamt überwiegen auch im Geschäftsjahr 2015 die Risiken gegenüber den Chancen, wenn auch weniger deutlich als 2014. In den folgenden Kapiteln 7.3 und 7.4 werden die Chancen und Risiken innerhalb der jeweiligen Kategorien entsprechend ihrer Bedeutung für den Konzern in absteigender Reihenfolge beschrieben. Sofern nicht anders dargestellt, gelten diese für alle Segmente. 7.3 Chancen und Risiken „Planung/Markt" Gemäß unserer internen Steuerung ordnen wir Chancen und Risiken im Bereich Planung/Markt auf der Ebene von Unterkategorien (siehe Grafik) jeweils in die einzelnen Größenklassen ein. Die folgende Abbildung zeigt jeweils die höchste Größenklasse, der ein Einzelrisiko zugeordnet ist. Die einzelnen Chancen und Risiken können dabei je nach Ausprägung auch in kleinere Klassen fallen. Einteilung der Kategorie Planung/Markt in Chancen- und Risikoklassen 1. Absatzmärkte Einen generellen Schwerpunkt sowohl für Chancen als auch Risiken stellt das makroökomische Umfeld dar. Dies gilt hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft, aber auch der in einzelnen Regionen - wie Europa oder China. Neben der allgemeinen Nachfragesituation birgt der intensive Wettbewerb in verschiedenen Marktsegmenten Chancen und Risiken. Insbesondere Konkurrenz aus Niedriglohnländern sorgt mit aggressiver Preispolitik für verschärften Wettbewerbsdruck, der sowohl unsere Absatzpreise als auch die Mengenentwicklung beeinträchtigen kann. Dem wirken wir durch den Ausbau unserer Produktionsbasis im Ausland sowie die Erschließung neuer Märkte in Regionen mit höheren Wachstumsraten, wie zum Beispiel Asien und Südamerika, entgegen. Die betroffenen operativen Einheiten reduzieren diese Wettbewerbsrisiken außerdem durch verschiedene Maßnahmen zur engeren Kundenbindung. Dazu zählen unter anderem strategische Forschungspartnerschaften mit Kunden sowie der Ausbau von Serviceleistungen entlang der Wertschöpfungskette. Dem Risiko der Substitution von Chemieprodukten durch neue, verbesserte oder kostengünstigere Materialien bzw. Technologien begegnen wir fortlaufend durch die eigene Entwicklung neuer, attraktiver und wettbewerbsfähiger Produkte bzw. Technologien. Auch für bestimmte Rohstoffe, die der REACH-Verordnung unterliegen und ab einem zukünftigen Zeitpunkt nicht mehr zur Verfügung stehen, müssen alternative Einsatzstoffe gesucht werden. Unseren Geschäften bieten sich Chancen, wenn Wettbewerber ihre angekündigten, neuen Produktionskapazitäten nicht oder verspätet in den Markt bringen können oder deren laufende Produktionsanlagen ausfallen. Neben generellen Auswirkungen auf alle Evonik-Geschäfte betreffen die Chancen und Risiken aus dem Wettbewerbsumfeld insbesondere unsere Segmente Consumer, Health & Nutrition sowie Resource Efficiency. Einen generellen Schwerpunkt für Chancen und Risiken stellt die spezifische Marktentwicklung für einzelne unserer Geschäfte dar. Dies betrifft sowohl die Nachfrage in einzelnen Märkten als auch die Wettbewerbssituation in unterschiedlichen Industrien. Veränderungen der Nachfrage in den Abnehmerindustrien und von einzelnen großen Kunden können unsere Geschäfte positiv oder negativ beeinflussen. Risiken begegnen wir hier proaktiv durch permanente Marktbeobachtung, Maßnahmen zur Kundenbindung und zum Gewinnen von Neukunden sowie Bemühungen zur frühzeitigen Entwicklung neuer innovativer Anwendungen und zur Erschließung neuer Märkte. Diese Chancen und Risiken können grundsätzlich alle Segmente betreffen, wobei hier Schwerpunkte bei Consumer, Health & Nutrition sowie Specialty Materials liegen. Ein mögliches Risiko besteht beispielsweise in Asien durch eine gegebenenfalls unzureichende Lebensmittelqualität und -sicherheit, insbesondere durch die Vogelgrippe, mit Auswirkungen auf unser Aminosäurengeschäft. Optionen für künftiges profitables Wachstum nutzen wir, indem wir im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung neue Märkte erschließen. Ein attraktiver Markt für unser Aminosäurenportfolio ist beispielsweise die Aquakultur, für die wir innovative Produkte entwickelt haben. Aufgrund des Bevölkerungswachstums, steigenden Wohlstands in aufstrebenden Märkten und der Überfischung der Weltmeere wächst der weltweite Markt für Aquakulturen schneller als andere Bereiche der Tierzucht. In unseren Chemiegeschäften besteht insgesamt eine geringe Kundenkonzentration. Auf keinen der von uns belieferten Endmärkte entfallen mehr als 20 Prozent des Umsatzes. Einzelne operative Einheiten - insbesondere im Segment Consumer, Health & Nutrition - sind gleichwohl von wichtigen Hauptkunden in einem gewissen Maße abhängig. Für das Segment Services ist teilweise die Entwicklung der Großkunden an den jeweiligen Standorten, beispielsweise im Chemiepark Marl, entscheidend. Zusätzlich zur globalen Konjunktursituation und Entwicklung in spezifischen Märkten bestehen auch Risiken aufgrund geopolitischer Konflikte in einzelnen Regionen bzw. Ländern. Dies betrifft derzeit insbesondere die Ukraine sowie den Nahen und Mittleren Osten. 2. Finanzmärkte Im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten bestehen Marktpreischancen und -risiken sowie Liquiditäts- und Ausfallrisiken. Marktchancen und -risiken entstehen dadurch, dass der beizulegende Zeitwert oder die künftigen Zahlungsströme eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktpreise schwanken. Marktchancen und -risiken resultieren aus Währungs-, Zins- sowie sonstigen Preisänderungen. Liquiditätsrisiken betreffen die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens, während Ausfallrisiken die Gefahr eines Verlustes beinhalten, weil Schuldner teilweise oder vollständig ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Ein wesentliches Ziel unserer Unternehmenspolitik ist die Begrenzung solcher Risiken. Die Steuerung erfolgt durch den Einsatz von originären und derivativen Finanzinstrumenten unter Berücksichtigung von Kosten-Risiko-Aspekten. Hierbei können auch optionale Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. Beim finanzwirtschaftlichen Risikomanagement berücksichtigt Evonik den Grundsatz der Funktionstrennung von Handel, Risikocontrolling und Abwicklung und orientiert sich an den bankentypischen „Mindestanforderungen an das Risikomanagement" (MaRisk) sowie den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). Entsprechend sind Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kontrollen verbindlich nach anerkannten „Best Practices" festgelegt. Gemäß den konzernweit bestehenden Richtlinien und Grundsätzen sind alle finanziellen Risikopositionen zu erfassen und zu bewerten. Auf dieser Grundlage führen wir gezielt risikobegrenzende Absicherungsmaßnahmen durch. Die Steuerung der Zins- und Währungschancen und -risiken sowie die Vorgaben für das Management der Liquiditäts- und Ausfallrisiken erfolgen grundsätzlich zentral durch den Finanzbereich der Evonik Industries AG. Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Minderung der Risiken eingesetzt, die aus der operativen Tätigkeit und der Finanzierungstätigkeit resultieren, und stehen somit stets im Zusammenhang mit korrespondierenden Grundgeschäften. Eine spekulative Verwendung von Finanzinstrumenten wird im Konzern nicht vorgenommen. Im Währungsbereich werden Devisentermingeschäfte, Devisenswaps und Zins-Währungs-Swaps eingesetzt. Bei der Festlegung der Zinskonditionen achten wir auf eine bewusste Gestaltung der Fix-Float-Ratio; Zinsswaps können zur weiteren Optimierung eingesetzt werden. Zur Absicherung von Rohstoffpreisschwankungen bei Kohle und Gas kommen Commodity-Swaps zum Einsatz. Zur Sicherung der Versorgung mit Emissionszertifikaten zur Erfüllung von gesetzlichen Abgabeverpflichtungen verwenden wir auch Termingeschäfte. Detaillierte Angaben zu den verwendeten derivativen Finanzinstrumenten sowie deren Bewertung und Bilanzierung finden Sie unter Anhangziffer 10.2. Ein deutlicher Teil der finanziellen Vermögenswerte und Schulden sowie der Umsatzerlöse des Evonik-Konzerns sind in Währungen denominiert, die nicht der Konzernwährung Euro entsprechen. Die wesentlichen Fremdwährungen sind der US-Dollar und der chinesische Renminbi Yuan. Alle geplanten, fest kontrahierten oder in Form von Forderungen und Verbindlichkeiten bilanzierten Zahlungsströme, die nicht in der funktionalen Währung der jeweils betroffenen Konzerngesellschaft denominiert sind, unterliegen einer Transaktions-Wechselkurschance bzw. einem -risiko. Die aus bilanzierten Fremdwährungsforderungen und - verbindlichkeiten resultierenden Positionen werden im Evonik-Konzern grundsätzlich über konzerninterne Sicherungen aufgerechnet und gebündelt. Ein danach noch verbleibender Teil dieser Risiken wird zu 100 Prozent im Rahmen von Macro-Hedges gesichert. Da sich die Bewertungseffekte der bilanzierten Risikopositionen und Sicherungsgeschäfte gegenläufig entwickeln, wird für diese Art der Währungssicherung keine Bewertungseinheit gebildet. Nur in Ausnahmefällen - zum Beispiel bei langfristigen Darlehen, strukturierten Sicherungsinstrumenten und großen Investitionsvorhaben - wird bei der Sicherung von bilanzierten Fremdwährungspositionen eine Einzelsicherung im Rahmen einer Bewertungseinheit durchgeführt. Die Sicherung von geplanten oder fest kontrahierten Fremdwährungszahlungsströmen erfolgt dagegen in der Regel auf Basis von Einzel- oder Portfolio-Hedges, wobei zur Synchronisation der Ergebniseffekte der bilanzierten Sicherungsgeschäfte mit den nicht bilanzierten Grundgeschäften Bewertungseinheiten gebildet werden. Bei der Währungssicherung hochwahrscheinlicher Fremdwährungsumsätze und -ausgaben wird in der Regel eine Sicherungsquote von 65 Prozent des ermittelten Währungsrisikos angestrebt. Die aus Finanzierungsvorgängen und Geldanlagen resultierenden Zinsänderungschancen und -risiken werden bei Evonik auf Einzelfallbasis gesteuert. Durch den Einsatz von festverzinslichen Darlehen und Zinssicherungsinstrumenten sind zum Bilanzstichtag 96 Prozent aller finanziellen Verbindlichkeiten als festverzinslich einzustufen und unterliegen damit keiner wesentlichen Zinsänderung. Zinsänderungen können allerdings einen signifikanten Einfluss auf den Barwert unserer Pensionsverpflichtungen 25 nehmen. Hier bieten sich zugleich Chancen und Risiken für den Konzern. Zur Einschätzung der möglichen Auswirkung von Chancen und Risiken im Zusammenhang mit Währungen und Zinsen führen wir Szenarioanalysen durch. Bedingt durch die steigende Bedeutung von Regionen außerhalb des Euro-Raums steigen langfristig gesehen die Währungschancen 26 und -risiken. Eine detaillierte Darstellung des Zins- und Währungsmanagements sowie des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten finden Sie in Anhangziffer 10.2 sowie im Anhang des Einzelabschlusses, Textziffer 25. Sonstige finanzmarktbedingte Preisrisiken ergeben sich insbesondere aus Beteiligungen an börsennotierten Unternehmen, die nach IAS 39 an jedem Bilanzstichtag mit ihrem Börsenwert in der Bilanz anzusetzen sind. Da Evonik mit solchen Engagements grundsätzlich keine kurzfristige Kauf- und Verkaufsabsicht verfolgt, werden die unrealisierten börsenkursbasierten Wertänderungen nur dann in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen, wenn sie signifikante oder langfristige Wertminderungen darstellen, ansonsten aber bis zu ihrer Realisierung im Zusammenhang mit dem Verkauf der Beteiligung als Eigenkapitalveränderungen ohne Ergebniseffekt gezeigt. Zur Steuerung der Liquiditätsrisiken im Konzern existiert ein zentrales Liquiditätsrisikomanagement, in dessen Mittelpunkt ein konzernweites Cashpooling steht. Darüber hinaus sichert eine breit gefächerte Finanzierungsstruktur die finanzielle Unabhängigkeit von Evonik. Eine detaillierte Darstellung der Liquiditätsrisiken und ihres Managements finden Sie in Anhangziffer 10.2. Einzelheiten zur Konzernfinanzierung und Liquiditätssicherung umfasst das Kapitel Finanzlage. Insgesamt ist Evonik der Auffassung, mit den zur Verfügung stehenden Finanzierungsinstrumenten eine jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung sicherstellen zu können. Bestehende Kreditrisiken aus Finanzkontrakten werden systematisch bei Vertragsabschluss geprüft und danach laufend überwacht. Im Zuge von internen bzw. ratinggestützten Bonitätsanalysen werden Höchstgrenzen für die jeweiligen Finanzkontrahenten festgelegt. Marktchancen und -risiken sowie Liquiditäts- und Ausfallrisiken aus Finanzinstrumenten entstehen insbesondere bei der Verwaltung unseres Pensionsplanvermögens. Hierbei verfolgen wir einen aktiven Risikomanagementansatz, der kombiniert wird mit einem ausgefeilten Risikocontrolling. Die Portfolios werden über regelmäßig erstellte Aktiv-Passiv-Studien strategisch gesteuert. Um Verluste zu minimieren, wird auch mit diversen derivativen Absicherungsmechanismen gearbeitet. Die breite Streuung über Vermögensklassen, Mandatsgrößen und auch Vermögensverwalter stellt eine Vermeidung von Klumpenrisiken sicher. Es bleiben aber in den Einzelanlagen unvermeidbare Restrisiken. 25 Siehe hierzu Anhangziffer 4 (d ). 26 Siehe hierzu Anhangziffer 10.2. 3. Rohstoffmärkte Für unser Geschäft benötigen wir zum einen hohe Mengen an Rohstoffen, zum anderen aber auch strategisch relevante Rohstoffe mit geringen Einkaufsmengen und hohen Anforderungen an die Spezifikation. Daher sieht sich unser Konzern mit Chancen und Risiken aus Rohstoffpreisschwankungen und deren Verfügbarkeiten sowie Risiken aufgrund einer teilweise sehr begrenzten Anzahl an potenziellen Lieferanten („Single Sourcing") für gegebene Produkte auf spezifischen Märkten konfrontiert. Die Chemiesegmente sind abhängig von der Preisentwicklung strategischer Rohstoffe, insbesondere von direkt oder indirekt aus Rohöl gewonnenen petrochemischen Rohstoffen, sowie von Wechselkursen, die sowohl Rohstoffpreise als auch Energiekosten stark beeinflussen. Diese Risiken werden durch Optimierung der globalen Ausrichtung der Einkaufsaktivitäten sowie durch den Abschluss langfristig orientierter Verträge abgesichert. Als übergeordnetes Ziel hierbei ist in der Beschaffungsstrategie die Sicherstellung der Rohstoffverfügbarkeit unter bestmöglichen Konditionen gesetzt. Zur weiteren Verringerung der Risiken bei rohstoffintensiven Produkten ist es unser Ziel, beispielsweise durch Formelpreisverträge und entsprechende Verkaufspreisanpassungen etwaige Rohstoffpreissteigerungen an die Kunden weiterzugeben. Auch kurz- oder mittelfristige Einschränkungen der Verfügbarkeit von Vor- und Zwischenprodukten stellen potenzielle Risiken dar. Neben der Vorbereitung von Lieferantensubstitutionen in Notfällen beobachten wir kontinuierlich die wirtschaftliche Lage ausgewählter Lieferanten wichtiger Rohstoffe, um Engpässe antizipieren und Risiken abwehren zu können. Die sich aus der Rohstoffpreisentwicklung ergebenden Chancen und Risiken betreffen aufgrund ihrer großen Einkaufsvolumina insbesondere die Segmente Consumer, Health & Nutrition sowie Specialty Materials. Risiken im Zusammenhang mit Single Sourcing bestehen insbesondere im Segment Resource Efficiency. 4. Investitionen Das geplante organische Wachstum von Evonik durch Investitionen in attraktiven Märkten ist hinsichtlich der Einhaltung des geplanten Umfangs und Umsetzungszeitpunkts der Projekte mit gewissen Risiken behaftet. Diesen Risiken begegnen wir durch bewährte strukturierte Prozesse. So gehen wir bei der Umsetzung unseres Investitionsprogramms 2012-2016 diszipliniert vor. Noch nicht begonnene Projekte werden stets auf sich verändernde Entwicklungen in den jeweiligen Märkten überprüft und gegebenenfalls verschoben. Gleichzeitig sehen wir durch den Aufbau neuer Produktionsanlagen in dynamisch wachsenden Regionen Möglichkeiten für weiteres profitables Wachstum. So beflügeln sozio-ökonomische Megatrends die Entwicklung unseres Aminosäurengeschäfts. In Singapur ist im Herbst 2014 eine World-Scale-Anlage für DL-Methionin angelaufen, mit der wir in den nächsten Jahren vor allem den asiatischen Markt bedienen wollen. Durch das Wachstum der Weltbevölkerung wird der Bedarf an tierischem Eiweiß auch in Zukunft stetig steigen. Verstärkend wirkt eine weitere Dynamik: In Schwellenländern passt die größer werdende Mittelschicht mit zunehmendem Wohlstand und fortschreitender Verstädterung ihre Ernährungsgewohnheiten westlichen Mustern an. Insbesondere in den Metropolen Asiens nimmt der Verzehr von Fleisch stark zu, was die Intensivierung der dortigen Tierhaltung beschleunigt. Aus ökologischen Gründen erhält zudem die umweltverträgliche, ressourcenschonende Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte weltweit einen immer höheren Stellenwert. In aufstrebenden Märkten fragt die kaufkräftige Mittelschicht außerdem verstärkt Körperpflegeprodukte und Kosmetika nach. China und Brasilien sind hinsichtlich Größe und Dynamik bedeutende Personal-Care-Wachstumsmärkte, an deren Wachstum Evonik mit neuen Produktionskapazitäten in Schanghai (China) und in Americana (Brasilien) teilhaben möchte. Der Megatrend Ressourcenschonung ist die Basis für zahlreiche energieeffiziente, umweltschonende Produkte von Evonik. Ein Beispiel hierfür sind gefällte Kieselsäuren, bei denen wir eine führende Marktposition innehaben. Durch den Einsatz dieser Kieselsäuren in Kombination mit Silanen können Reifen produziert werden, die durch einen deutlich geringeren Rollwiderstand zur Einsparung von bis zu 8 Prozent Kraftstoff führen (im Vergleich zu herkömmlichen Pkw-Reifen). Beflügelt wird künftiges Wachstum in diesem Geschäft unter anderem durch die Ausdehnung der Reifen-Kennzeichnungsvorschriften auf weitere Länder, wie beispielsweise ab 2016 Brasilien. Um die damit verbundenen Optionen zu nutzen, bauen wir unsere Kieselsäurekapazitäten gezielt aus. So errichten wir zurzeit eine neue Produktionsanlage in Americana (Brasilien) - die erste für leicht dispergierbare Kieselsäuren (HD-Kieselsäuren) für die südamerikanische Reifenindustrie. Der Markt für Leichtlaufreifen, und damit für HD-Kieselsäuren, wächst in Südamerika spürbar stärker als der Markt für übliche Pkw-Reifen. Die oben beschriebenen Investitionen sind bereits Bestandteil der Mittelfristplanung. Eine Verzögerung der Umsetzung oder der Entfall von Investitionsprojekten, beispielsweise aufgrund der politischen Lage in einzelnen Ländern, hätte negativen Einfluss auf unser geplantes Wachstum. Im Gegensatz hierzu könnten in einzelnen Bereichen auch neue Projekte zu zusätzlichen Ergebnisbeiträgen führen. 5. Sonstige Um den Spielraum für Wachstum und Innovationen zu erhöhen, arbeiten wir kontinuierlich an der Verbesserung unserer Kostenposition. Dies erfolgt vor allem im Rahmen unserer Optimierungsprogramme On Track 2.0 und Administration Excellence. Im Zusammenhang mit diesen Programmen ergeben sich - neben den sich dadurch eröffnenden Möglichkeiten der höheren strategischen Flexibilität und Stärkung der operativen Einheiten - auch Risiken in Bezug auf etwaige Ergebnisbelastungen im Rahmen der Umsetzung. Dazu zählen beispielsweise das Nichteinhalten der ambitionierten Zeitpläne, der Verlust von Know-how-Trägern oder die Nicht-Erreichung der finanziellen Ziele. Diesen Risiken wirken wir durch ein striktes Projektmanagement unter Einbeziehung der relevanten Stakeholder entgegen. Mit der Neuordnung der Führungs- und Portfoliostruktur von Evonik zum 1. Januar 2015 verbessern wir die Möglichkeiten für profitables Wachstum. Die neue Struktur ermöglicht uns, unterschiedliche Geschäfte deutlich differenzierter zu steuern und gezielter weiterzuentwickeln. Das erhöht unsere strategische Flexibilität und stärkt unsere führenden Wettbewerbspositionen auf den jeweiligen Märkten. Der Vorstand wird sich in einer Managementholding vor allem auf die strategische Weiterentwicklung von Evonik konzentrieren. Die drei operativen Segmente Consumer, Health & Nutrition, Resource Efficiency sowie Specialty Materials erhalten ein deutlich höheres Maß an unternehmerischer Selbstständigkeit, sodass sie noch näher an den Märkten und Kunden agieren und ihre Effizienz weiter verbessern können. Mögliche Risiken könnten sich bei der Umsetzung der neuen Konzernstruktur beispielsweise durch zeitliche Verzögerungen ergeben. 6. Energiemärkte Evonik benötigt zum Einsatz in Chemie- und Infrastrukturanlagen erhebliche Energiemengen aus verschiedenen Quellen, wobei der Hauptanteil auf Erdgas, Kohle und Strom entfällt. öl spielt im Energiemix von Evonik nur eine untergeordnete Rolle. Strom erzeugt Evonik an mehreren großen Standorten in ressourceneffizienter Kraft-Wärme-Kopplung. Evonik hat auch im Jahr 2014 die Entwicklung der nationalen und internationalen Energiemärkte fortlaufend beobachtet und entsprechend agiert. Im Rahmen des Projekts Administration Excellence haben wir sämtliche energiemarktnahen Aktivitäten organisatorisch zusammengefasst und damit weitere Effizienzvorteile erzielt. In Ländern, in denen der Energiebezug nicht staatlich reguliert ist, hat Evonik Energien und - soweit erforderlich - Emissionshandelsberechtigungen (CO2-Zertifikate) innerhalb definierter Risikostrategien beschafft bzw. gehandelt. Ziel dieser Risikostrategien ist, Risiken und Chancen der volatilen Energiemärkte in ein ausgewogenes Verhältnis zu setzen. Die in der zweiten Jahreshälfte deutlich gefallenen Öl-Notierungen wirkten sich im vierten Quartal auch auf die Erdgaspreise in Deutschland und Mitteleuropa aus. Die Erdgaspreise an den europäischen und asiatischen Standorten von Evonik liegen aber weiterhin deutlich über dem Preisniveau in den USA, das weiterhin von den Folgen des „Shale-Gas-Booms" bestimmt wird. Insgesamt sind wir bei einzelnen Energieträgern aufgrund der spezifischen Angebots-/Nachfragesituationen und politischer Entwicklungen gewissen Marktpreisschwankungen ausgesetzt. Hier bieten sich uns sowohl Chancen als auch Risiken. 7. Forschung & Entwicklung Möglichkeiten ergeben sich für Evonik auch durch die marktorientierte Forschung & Entwicklung (F & E), in der wir einen wichtigen Motor für profitables Wachstum sehen. Unsere F & E-Pipeline ist gut gefüllt und umfasst einen ausbalancierten Mix von kurz-, mittel- und langfristigen Projekten. Attraktive Innovationsfelder sind Inhaltsstoffe für die Kosmetikindustrie, Membrane, Spezialmaterialien für Medizintechnik, Nahrungs- und Futtermitteladditive sowie Verbundmaterialien (Composites). Darüber hinaus wollen wir unsere hohe Kompetenz in der Katalyse und der Biotechnologie weiter ausbauen. Zusätzliche Möglichkeiten eröffnen wir uns in der Forschung durch die immer stärkere Einbeziehung externer Partner (Open Innovation). Wir kooperieren mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen, um neueste Forschungserkenntnisse schnell ins Unternehmen zu übertragen, aber auch mit Start-ups und anderen Industrieunternehmen, um differenzierende Lösungen entlang von Wertschöpfungsketten zu ermöglichen. Gleichzeitig treiben wir die Internationalisierung unserer Forschungsaktivitäten weiter voran und erarbeiten uns damit neue Optionen in aufstrebenden Regionen und stark wachsenden Märkten. In der Forschung & Entwicklung bestehen stets Chancen und Risiken in Bezug auf den Umsetzungszeitpunkt und die Realisierbarkeit von geplanten Vorhaben der Produkt- und Prozessentwicklung. 8. Mergers & Acquisitions Aktives Portfoliomanagement hat im Rahmen der wertorientierten Steuerung von Evonik einen hohen Stellenwert. Für die Vor- und Nachbereitung sowie die Durchführung von Akquisitionen und Desinvestitionen haben wir klare Vorgehensweisen etabliert, die insbesondere auch Zuständigkeitsregeln und Genehmigungsprozesse enthalten. So unterziehen wir im Vorfeld eines Kaufes in Betracht kommende Akquisitionsobjekte einer intensiven Überprüfung (Due Diligence), durch die wir systematisch alle wesentlichen Chancen und Risiken erfassen und eine angemessene Bewertung vornehmen. Zentrale Aspekte sind dabei strategische Ausrichtung, Ertragskraft und Entwicklungspotenzial auf der einen Seite sowie bestehende Ertragsrisiken, rechtliche Risiken und Altlasten auf der anderen Seite. Neu erworbene Unternehmen werden umgehend in den Konzern und damit in unsere Risikomanagement- und Controllingprozesse integriert. Jede Transaktion dieser Art birgt das Risiko, dass die Geschäftsintegration nicht erfolgreich ist bzw. die Integrationskosten unerwartet hoch sind und diese damit das Erreichen der geplanten quantitativen und qualitativen Ziele - wie etwa Synergien - gefährden. Von Aktivitäten, die nicht mehr zu unserer Strategie passen oder unsere Renditevorgaben nicht mehr erfüllen, trennen wir uns. Sollte ein Verkauf nicht wie geplant erfolgreich umgesetzt werden, können Risiken mit Wirkung auf die Ergebnissituation des Konzerns entstehen. Dies betrifft beispielsweise die Evonik Litarion GmbH. Diese fertigt mit modernster Beschichtungstechnologie unter den Markennamen LITARION® und SEPARION® Elektroden sowie den keramischen Separator für großformatige, hocheffiziente Lithium-lonen-Batteriezellen. 9. Produktion Evonik ist als Spezialchemieunternehmen den Risiken von Betriebsunterbrechungen, Qualitätsproblemen und unerwarteten technischen Schwierigkeiten ausgesetzt. Wir produzieren Produkte über komplexe Herstellungsverfahren, die teilweise voneinander abhängige Produktionsschritte vorsehen. Dementsprechend können Störungen und Ausfälle auch Folgestufen und -produkte negativ beeinflussen. Der Ausfall von Produktionsanlagen oder Störungen in Produktionsabläufen können einen signifikanten negativen Einfluss auf die Geschäfts- und Ertragsentwicklung nehmen und darüber hinaus auch Personen- und Umweltschäden zur Folge haben. Konzernweit gültige Richtlinien zu Projekt- und Qualitätsmanagement, eine hohe Mitarbeiterqualifikation und die regelmäßige Wartung unserer Anlagen gewährleisten eine wirksame Minimierung dieser Risiken. Sach- und Betriebsunterbrechungsschäden an Anlagen und Werken sind in einem wirtschaftlich vertretbaren Maße versichert, sodass die wirtschaftlichen Folgen von möglicherweise eintretenden Produktionsrisiken weitgehend abgesichert werden. Bedingt durch die oben genannten Maßnahmen zur Risikominimierung und bestehende Versicherungen haben wir weitgehend Risikovorsorge getroffen. Gleichwohl können nicht vorhersehbare Einzelereignisse Risiken darstellen. Im Gegensatz hierzu ergeben sich auch stets Chancen hinsichtlich einer weiteren Steigerung der Produktivität. 10. Personal In den Organisationseinheiten basiert das Erreichen der strategischen und operativen Ziele auf den Fähigkeiten und Kenntnissen unserer hoch qualifizierten Fach- und Führungskräfte. Grundsätzlich besteht das Risiko, die entsprechenden Leistungsträger für offene Stellen nicht im ausreichenden Maße zu finden oder kompetente Stelleninhaber zu verlieren. Insbesondere kann der Anteil der Arbeitnehmer, deren fachliche Qualifikation und Sprachkenntnisse den Anforderungen anspruchsvoller Tätigkeiten in einem internationalen Chemiekonzern entsprechen, in den Schwellenländern, in denen wir investieren, gering sein. Um auch für die künftigen Anforderungen entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und dauerhaft zu binden, bietet Evonik attraktive Vergütungssysteme und systematische Personalentwicklungsmaßnahmen. Zudem werden intensive Kontakte zu Universitäten und Berufsverbänden gepflegt, um talentierte Nachwuchskräfte für das Unternehmen gewinnen zu können. Unser Employer Branding ist auch auf personelle Vielfalt (Diversity) ausgerichtet, womit wir die Attraktivität von Evonik für Talente, Fach-und Führungskräfte weiter steigern wollen. Damit haben wir mögliche Personalrisiken weitgehend abgedeckt. Darüber hinaus können sich Chancen und Risiken hinsichtlich der Entwicklung von Personalkosten durch künftige Tarifabschlüsse ergeben. 7.4 Chancen und Risiken „Recht/Compliance" Chancen und Risiken der Kategorie Recht/Compliance sind im Vergleich zu Themen im Umfeld Planung/Markt deutlich schwieriger zu quantifizieren, da sie neben den finanziellen Auswirkungen häufig auch Einfluss auf die Reputation des Unternehmens und/oder strafrechtliche Aspekte mit sich bringen. Darüber hinaus treffen wir für diese Themen bilanzielle Vorsorge, die sich gemäß unserer Systematik risikoreduzierend auswirkt. Um dieser Komplexität der Bewertung Rechnung zu tragen, ordnen wir Chancen und Risiken in dieser Kategorie in der Regel nicht in die oben abgebildete Matrix ein. Daher unterbleibt auch eine Einordnung in die Größenklassen. Wesentliche Chancen und Risiken in Bezug auf die Ergebnisentwicklung des Konzerns können naturgemäß aus der Auflösung bzw. weiteren Zuführung zu bestehenden Rückstellungen entstehen. 1. Recht, regulatorische Rahmenbedingungen und Compliance Evonik ist grundsätzlich Risiken aus Rechtsstreitigkeiten (zum Beispiel privatrechtliche Schadensersatzansprüche) oder Verwaltungs- bzw. Bußgeldverfahren ausgesetzt. Im operativen Geschäft unterliegt der Konzern Haftungsrisiken insbesondere in den Bereichen Produkthaftung sowie Patent-, Steuer-, Wettbewerbs-, Kartell- und Umweltrecht. Auch Änderungen von Regulierungen des öffentlichen Rechts können eine Risikoposition begründen oder diese materiell verändern. Als Chemiekonzern mit eigenen Stromerzeugungsanlagen können vor diesem Hintergrund Risiken im Zusammenhang mit einer möglichen Veränderung bei der Regulierung der EEG-Umlage und dem europäischen Emissionshandel entstehen. Außerdem können sich aus getätigten Desinvestitionen Gewährleistungsansprüche gegenüber Evonik ergeben. Nachlaufende Haftungs- und Gewährleistungsrisiken aus Desinvestitionen unterliegen einer strukturierten Folgeüberwachung. Für den kontrollierten Umgang mit solchen Risiken haben wir ein Konzept mit hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entwickelt. Zur Absicherung der finanziellen Folgen von gleichwohl eingetretenen Schäden wurden Versicherungen bezüglich Sachschäden, Produkthaftung und anderer Risiken abgeschlossen. Soweit erforderlich, hat Evonik für Rechtsrisiken Rückstellungen gebildet. Die nachfolgend beschriebenen Rechtsverfahren stellen die aus heutiger Sicht wesentlichen Rechtsrisiken dar. Bei Chancen und Risiken aus möglichen oder bereits laufenden Rechtsverfahren enthalten wir uns grundsätzlich einer Bewertung, um unsere Position in diesen Verfahren nicht zu beeinflussen. Evonik und sein Tochterunternehmen RBV Verwaltungs-GmbH befinden sich derzeit in drei laufenden Spruchverfahren im Zusammenhang mit der Abfindung früherer Anteilseigner, deren Hintergrund folgende gesellschaftsrechtliche Strukturmaßnahmen sind: der 1999 abgeschlossene Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der RÜTGERS GmbH (vormals RÜTGERS AG), der 2003 erfolgte Squeeze-out der Minderheitsgesellschafter der RÜTGERS AG sowie der 2006 durchgeführte Squeeze-out der Minderheitsgesellschafter der Degussa AG (heute Evonik Degussa GmbH). In den Spruchverfahren wird die Angemessenheit von Barabfindung bzw. Ausgleich gerichtlich überprüft. Im Zusammenhang mit der Veräußerung ihrer ehemaligen Energieaktivitäten (STEAG) hat Evonik gegenüber dem Erwerber verschiedene Freistellungen im Hinblick auf das seinerzeit im Bau befindliche Kohlekraftwerk Walsum 10 abgegeben. Infolge technischer Probleme verzögerte sich die Inbetriebnahme um knapp vier Jahre, sodass das Kraftwerk erst am 20. Dezember 2013 den kommerziellen Betrieb aufnehmen konnte. Evonik ist der Ansicht, dass der Generalunternehmer für einen Großteil der Zusatzkosten und Verzögerungsschäden ersatzpflichtig ist. Inzwischen ist ein Schiedsgerichtsverfahren zwischen der Projektgesellschaft und dem Generalunternehmer anhängig. Im Zusammenhang mit dem Verkauf des früheren Rußgeschäfts hat der Erwerber einen Freistellungsanspruch aus Umweltgewährleistungen wegen angeblicher Verletzung des US Clean Air Act geltend gemacht. Evonik befindet sich hierüber mit dem Erwerber in Auseinandersetzungen. Anknüpfend an eine Bußgeldentscheidung der EU-Kommission aus dem Jahr 2002 gegen verschiedene Methionin-Produzenten (einschließlich Evonik) hat die brasilianische Kartellbehörde ein Bußgeldverfahren gegen Evonik eingeleitet im Hinblick auf Methionin-Lieferungen nach Brasilien. Nach Einschätzung von Evonik ist eine Bußgeldverhängung wegen Verjährung nicht zulässig. In arbeitsrechtlicher Hinsicht bestehen beispielsweise Risiken bezüglich der Neuberechnung der von Evonik und deren Rechtsvorgängern gemachten Versorgungszusagen. Compliance umfasst das regelkonforme und ethisch korrekte Verhalten im geschäftlichen Umfeld. Die für alle Mitarbeiter verpflichtenden Regeln zum fairen Umgang untereinander sowie mit unseren Geschäftspartnern sind im Evonik-Verhaltenskodex festgelegt. Risiken können sich insoweit aus der Nichtbeachtung der entsprechenden Regeln ergeben 27. Die Sensibilisierung und umfassende Schulung der Mitarbeiter durch Präsenztrainings und/oder E-Learning-Programme tragen dazu bei, diese Compliance-Risiken zu minimieren. 2. Risiken „Schutz von geistigem Eigentum und Know-how" Know-how-Schutz zählt zu den Grundsätzen und Maßnahmen von Evonik, die auf die Sicherstellung eines regelkonformen Verhaltens abzielen. Insbesondere beim Neubau von Produktionsanlagen in bestimmten Ländern sind unsere Geschäfte dem Risiko ausgesetzt, dass geistiges Eigentum auch durch Patente nicht in hinreichendem Umfang geschützt werden kann. Ebenso birgt der Transfer von Know-how und/oder Geschäftsgeheimnissen in Joint Ventures und anderen Kooperationsformen das Risiko, dass Kompetenzen von Evonik abgezogen werden. So gibt es insbesondere nach einer möglichen Trennung von einem Joint-Venture-oder Kooperationspartner keine Gewähr dafür, dass an diesen übertragenes Know-how und Geschäftsgeheimnisse nicht weiterverwendet oder gegenüber Dritten offengelegt werden und damit der Wettbewerbsposition von Evonik geschadet wird. Die konzernweit agierende Organisationseinheit Intellectual Property Management unterstützt die operativen Bereiche bei der Sicherung, Entwicklung und Nutzung der geschaffenen Intellectual-Property-Werte und Patente und wird dabei durch ein weltweites Netzwerk von Korrespondenzanwälten unterstützt. Im Jahr 2014 wurde zudem der Zentralbereich Unternehmenssicherheit geschaffen. Hier sind die relevanten Kompetenzen zum konzernweiten Schutz von Objekten, Mitarbeitern, Standorten, Transporten und von besonders schützenswerten Informationen gebündelt. 3. Umweltrisiken (Umwelt, Sicherheit, Gesundheit, Qualität) Evonik ist als Spezialchemieunternehmen Risiken in den Bereichen Anlagensicherheit, Produktsicherheit und Arbeitssicherheit sowie Risiken aus der Nichteinhaltung weiterer umweltrechtlicher Vorschriften ausgesetzt. Konzernweit gültige Richtlinien zu Gesundheit und Sicherheit sowie weltweit auf Konzern- und Geschäftsbereichsebene aufgesetzte Initiativen zur stetigen Verbesserung der Sicherheit in unseren Produktionsanlagen gewährleisten eine wirksame Reduzierung dieser Risiken. Darüber hinaus werden Risiken, die aus eingekauften Rohstoffen sowie technischen Dienstleistungen resultieren und Auswirkungen auf das operative Geschäft haben können, systematisch erfasst und bewertet. Im Auftrag des Vorstandes werden zudem Audits durchgeführt, bei denen der kontrollierte Umgang mit den vorgenannten Risiken geprüft wird. Zudem werden die nach internationalen Normen zertifizierten Managementsysteme für Umwelt und Sicherheit ständig weiterentwickelt und verbessert. Für die erforderliche Sanierung bzw. Sicherung von Altlasten haben wir ausreichende bilanzielle Vorsorge getroffen. Als verantwortungsbewusstes Unternehmen mit bedeutenden Aktivitäten in der chemischen Industrie betreibt Evonik diese Prozesse nach den Grundsätzen der weltweiten Responsible-Care-Initiative und des UN Global Compact. Neben dem im Rahmen der strukturierten internen Prozesse ermittelten aktuellen Anpassungsbedarf der Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen können - zum Beispiel durch Veränderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen - gegebenenfalls weitere, ungeplante Zuführungen zu Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen notwendig bzw. diese in Anspruch genommen werden. 27 Den Corporate-Governance-Bericht finden Sie im Geschäftsbericht. 7.5 Risiken „Prozesse/Organisation" 1. Allgemein Die Risikokategorie Prozess- und Organisationsrisiken stellt die Schnittstelle des Risikomanagements mit dem internen Kontrollsystem (IKS) dar. Risiken in dieser Kategorie entstehen aus konkreten Prozessschwächen. Dies schließt neben allgemeinen Prozessschwächen insbesondere auch Risiken im IKS und dem rechnungslegungsbezogenen IKS ein. Hierbei werden Themen betrachtet, die wesentlich für die Beurteilung der Wirksamkeit des IKS sind. Die Kategorisierung greift dabei auf den Prozesskatalog der internen Konzernrevision zurück. Basierend auf wesentlichen Unternehmensprozessen wird das Vorhandensein von entsprechenden Kontrollzielen und Standardkontrollen für die identifizierten Hauptrisiken abgefragt. Aufgrund der Risikoarten in dieser Risikokategorie erfolgt hier in der Regel eine rein qualitative Bewertung. Die Erhebung der konkreten Risiken aus Prozessschwächen in den Einheiten hat lediglich geringfügige Optimierungspotenziale bestehender Prozesse bei Wirksamkeit der derzeitigen Kontrollen ergeben. Entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung wurden identifiziert. Es wurden daher keine Hinweise auf systematische Fehler im IKS des Evonik-Konzerns gefunden. 2. Internes Kontrollsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess Die Identifizierung der wesentlichen Risiken der Finanzberichterstattung im Rahmen des IKS erfolgt auf Basis einer quantitativen sowie einer qualitativen Analyse. Je Risikobereich des Rechnungslegungsprozesses sind Kontrollmaßnahmen dokumentiert, die in regelmäßigen Abständen auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und wenn notwendig verbessert werden. Alle Bestandteile dieses Regelprozesses werden stichprobenartig durch die interne Revision geprüft. Grundlage zur Sicherstellung der Abschlussqualität ist eine konzernweit gültige Richtlinie, die einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für alle in den Konzernabschluss einbezogenen in- und ausländischen Unternehmen vorgibt. Für einen Großteil der Gesellschaften erfolgt die Abschlusserstellung in den Business Services. So können durch konsequente Prozessorientierung und -standardisierung sowie die Nutzung von Skaleneffekten nachhaltig Kostenvorteile realisiert werden bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität der Rechnungslegung. Die Business Services haben eine standardisierte Kontrollmatrix für das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem entwickelt. Diese wird in Deutschland bereits bei den von den Business Services betreuten Gesellschaften flächendeckend angewendet. Ausgehend von einer bereits erfolgten Implementierung der Kontrollmatrix bei den großen operativen Gesellschaften in China und im Verlauf des Jahres auch in Südostasien wird sie sukzessive in weiteren ausländischen Gesellschaften eingeführt. So soll ein global einheitlicher Standard des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems gewährleistet werden. Eine Jahresabschlussprüfung durch Wirtschaftsprüfer lassen wir bei über 95 Prozent der Gesellschaften durchführen. Die Konsolidierung aller Daten wird mithilfe des Systems von SAP SEM-BCS im Zentralbereich Rechnungswesen durchgeführt. Die Einreichung der Abschlüsse der Konzerngesellschaften erfolgt über eine webbasierte Schnittstelle. Schon bei diesem Schritt werden zahlreiche technische Validierungen durchgeführt. Maschinelle wie auch manuelle Prozesskontrollen und das Vier-Augen-Prinzip stellen wichtige Überwachungsmaßnahmen im Abschlusserstellungsprozess dar. Die monatliche Erstellung einer konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Erstellung von drei veröffentlichten Quartalsabschlüssen ermöglichen einerseits eine frühzeitige Befassung mit neuen Sachverhalten und bilden andererseits eine gute Basis für eine Plausibilisierung im Jahresabschluss. Die Berichterstattung an den Vorstand erfolgt monatlich und an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates quartalsweise. Sachverhalte, die zukünftige bilanziell zu erfassende Chancen oder Risiken darstellen könnten, werden frühzeitig im Rahmen des Risikomanagementsystems erfasst und bewertet. Dies erlaubt eine enge Verzahnung des Risikomanagements mit den Controlling- und Rechnungslegungsprozessen. 8. Angaben gem. §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB und erläuternder Bericht des Vorstandes gem. § 176 Abs. 1 AktG Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals Das Grundkapital der Evonik Industries AG beträgt 466.000.000 € und ist eingeteilt in 466.000.000 nennbetragslose, auf den Namen lautende Stückaktien. Jede Aktie gewährt ein Stimmrecht. Der Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seines Anteils ist gemäß § 5 Abs. 2 der Satzung ausgeschlossen, soweit nicht eine Verbriefung nach den Regeln erforderlich ist, die an einer Börse gelten, an der die Aktie zugelassen ist. Verschiedene Aktiengattungen oder Aktien mit Sonderrechten bestehen nicht. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen Die RAG-Stiftung und die Gabriel Acquisitions GmbH („Hauptaktionäre") haben Vereinbarungen über eine Kooperation im Hinblick auf die Entwicklung des Evonik-Konzerns, unter anderem betreffend den Verkauf ihrer Evonik-Aktien, abgeschlossen. Im Rahmen einer Gesellschaftervereinbarung (zuletzt neu gefasst am 10. April 2013) haben die Hauptaktionäre sich verpflichtet, im Falle eines auch nur teilweisen Verkaufs von Evonik-Aktien an einen Drittinteressenten außerhalb der Börse („Trade Sale") die zu veräußernden Aktien dem jeweils anderen Hauptaktionär vorab anzudienen. Die RAG-Stiftung hat einem Trade Sale durch die Gabriel Acquisitions GmbH zuzustimmen. Diese Zustimmung darf nur aus wichtigem Grund verweigert werden. Gabriel Acquisitions GmbH hat im Rahmen eines Trade Sale der RAG-Stiftung das Recht, grundsätzlich bis maximal 50 Prozent der zur Veräußerung anstehenden Aktien der Evonik Industries AG aus ihrem Bestand an Aktien der Evonik Industries AG mit zu veräußern. Sofern aufgrund der Durchführung des Trade Sale der RAG-Stiftung die zusammengenommene Beteiligung der Hauptaktionäre an Evonik Industries AG auf weniger als 50 Prozent des Grundkapitals der Evonik Industries AG absinkt, kann Gabriel Acquisitions GmbH ihr Mitveräußerungsrecht in Höhe ihrer gesamten Beteiligung ausüben. Erwerber von Evonik-Aktien durch einen Trade Sale müssen der Gesellschaftervereinbarung beitreten, im Falle eines Trade Sale durch die RAG-Stiftung jedoch nur so lange, wie die Hauptaktionäre insgesamt weniger als 80 Prozent, aber mehr als 50 Prozent am Grundkapital der Evonik Industries AG halten. Die Gesellschaftervereinbarung endet, wenn einer der beiden Hauptaktionäre mit weniger als 5 Prozent am Grundkapital beteiligt ist. Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten Nach dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) hat jeder Aktionär, der durch Erwerb, Veräußerung oder sonstige Weise bestimmte Anteile an Stimmrechten der Gesellschaft erreicht, überschreitet oder unterschreitet, dies der Gesellschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mitzuteilen. Die relevanten Schwellen betragen gemäß § 21 Abs. 1 WpHG 3, 5, 10, 15, 20, 25, 30, 50 und 75 Prozent der Stimmrechte an der Gesellschaft. Stimmrechtsveränderungen, die zwischen den genannten Schwellen liegen, unterliegen nicht der Meldepflicht nach dem WpHG, sodass die nachfolgenden Angaben von aktuelleren Darstellungen zur Aktionärsstruktur abweichen können. Eine Darstellung sämtlicher der Evonik Industries AG gemäß § 21 WpHG gemeldeten Stimmrechtsmitteilungen befindet sich gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG im Anhang des Jahresabschlusses der Gesellschaft. Nach §§ 289 Abs. 4 Nr. 3, 315 Abs. 4 Nr. 3 HGB sind alle direkten und indirekten Beteiligungen anzugeben, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten. Folgende direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, sind dem Vorstand der Gesellschaft gemeldet worden: Direkte/indirekte Beteiligungen mit mehr als 10 Prozent der Stimmrechte scroll RAG-Stiftung, Essen, Deutschland direkt 68,91 Prozent indirekt 18,93 Prozent Gabriel Acquisitions GmbH, Gadebusch, Deutschland direkt 18,93 Prozent indirekt 68,91 Prozent CVC Capital Partners Advisory Company Limited, St. Heller, Jersey indirekt 87,84 Prozent CVC Capital Partners Finance Limited, St. Helier, Jersey indirekt 87,84 Prozent CVC Capital Partners SICAV-FIS S.A., Luxemburg, Luxemburg indirekt 87,84 Prozent CVC Capital Partners 2012 Limited, St. Heller, Jersey indirekt 87,84 Prozent CVC European Equity Partners Tandem Fund (A) L.P., Georgetown, Cayman Islands indirekt 87,84 Prozent CVC European Equity Partners Tandem Fund (B) L.P., Georgetown, Cayman Islands indirekt 87,84 Prozent CVC European Equity Partners Tandem Fund (C) L.P., Georgetown, Cayman Islands indirekt 87,84 Prozent CVC European Equity Partners V (A). L.P., Georgetown, Cayman Islands indirekt 87,84 Prozent CVC European Equity Partners V (8) L.P., Georgetown, Cayman Islands indirekt 87,84 Prozent CVC European Equity Partners V (C). L.P., Georgetown, Cayman Islands indirekt 87,84 Prozent CVC European Equity Partners V (D). L.P., Georgetown, Cayman Islands indirekt 87,84 Prozent CVC European Equity Partners V (E) L.P., Georgetown, Cayman Islands indirekt 87,84 Prozent CVC European Equity Tandem GP Limited, St. Heller, Jersey indirekt 87,84 Prozent CVC European Equity V Limited, St. Heller, Jersey indirekt 87,84 Prozent CVC Group Holdings L.P., St. Heller, Jersey indirekt 87,84 Prozent CVC Group Limited, St. Heller, Jersey indirekt 87,84 Prozent CVC MMX II Limited, St. Heller, Jersey indirekt 87,84 Prozent CVC Nominees Limited, St. Helier, Jersey indirekt 87,84 Prozent CVC Portfolio Holdings Limited, St. Helier, Jersey indirekt 87,84 Prozent Gabriel Holdings S.à. r.l., Luxemburg, Luxemburg indirekt 87,84 Prozent Gabriel Investments S.à r.l., Luxemburg, Luxemburg indirekt 87,84 Prozent Zwischen den Hauptaktionären werden die Stimmrechte aufgrund der Gesellschaftervereinbarung wechselseitig gemäß § 22 Abs. 2 WpHG zugerechnet. Den übrigen Aktionären wird kumuliert sowohl die indirekte Beteiligung als auch die direkte Beteiligung der Gabriel Acquisitions GmbH gemäß § 22 Abs. 1 WpHG zugerechnet. Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Grundkapital der Gesellschaft, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, sind dem Vorstand nicht bekannt. Ernennung und Abberufung der Vorstandsmitglieder, Satzungsänderungen Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes der Evonik Industries AG richtet sich nach den §§ 84 AktG, 31 MitbestG in Verbindung mit § 6 der Satzung. Gemäß § 6 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Personen; im Übrigen legt der Aufsichtsrat die Anzahl der Vorstandsmitglieder fest. Änderungen der Satzung werden grundsätzlich durch die Hauptversammlung beschlossen. Nach § 20 Abs. 2 der Satzung wird der Beschluss, soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, soweit das Gesetz außer der Stimmenmehrheit eine Kapitalmehrheit vorschreibt, mit der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst. Nach § 11 Abs. 7 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Satzungsänderungen zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Der Beschluss erfolgt mit einfacher Mehrheit. Befugnisse des Vorstandes, insbesondere zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 11. März 2013 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 10. März 2018 Aktien der Gesellschaft im Umfang von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt oder die ihr gemäß §§ 71 d und 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent des Grundkapitals ausmachen. Der Erwerb darf nicht zum Zweck des Handels in eigenen Aktien erfolgen. Der Erwerb kann unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse sowie mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kauf- oder Aktientauschangebots erfolgen, bei dem - vorbehaltlich eines im Einzelfall zugelassenen Ausschlusses des Andienungsrechts - ebenfalls der Gleichbehandlungsgrundsatz (§ 53a AktG) zu beachten ist. Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 20. Mai 2014 wurde § 4 Abs. 6 der Satzung geändert, wonach der Vorstand ermächtigt ist, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates in der Zeit bis zum 1. Mai 2019 um bis zu 116.500.000 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2014). Von der Ermächtigung kann ein- oder mehrmals in Teilbeträgen Gebrauch gemacht werden. Die Ausgabe kann gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre bei Ausgabe der neuen Aktien in folgenden Fällen auszuschließen: • Bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, • wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet, • zum Ausschluss von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben, • soweit es erforderlich ist, um den Inhabern und/oder Gläubigern von Wandlungs- und/oder Optionsrechten bzw. den Schuldnern von Wandlungs- und/oder Optionspflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung der Wandlungs- und/oder Optionspflichten zustehen würde, • zur Gewährung von Belegschaftsaktien, wenn der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 1 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet, • zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende („Scrip Dividend"). Der auf neue Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital zusammen mit dem anteiligen Betrag am Grundkapital, der auf eigene Aktien oder auf Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. -pflichten aus Schuldverschreibungen entfällt, die nach dem 20. Mai 2014 unter Bezugsrechtsausschluss veräußert bzw. ausgegeben worden sind, darf 20 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Als Bezugsrechtsausschluss ist es auch anzusehen, wenn die Veräußerung bzw. Ausgabe in entsprechender oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG erfolgt. Im Zusammenhang mit einer Ermächtigung vom 20. Mai 2014 zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelanleihen von bis zu 1,25 Milliarden € bis zum 1. Mai 2019 ist das Grundkapital um weitere bis zu 37.280.000 € bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2014). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder Wandlungsrechten bzw. die Schuldner von Options- bzw. Wandlungspflichten aus Options-und/oder Wandelanleihen, die aufgrund der von der Hauptversammlung vom 20. Mai 2014 beschlossenen Ermächtigung ausgegeben bzw. garantiert werden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen bzw. ihren Options- bzw. Wandlungspflichten nachkommen und soweit nicht andere Erfüllungsformen eingesetzt werden. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil. Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen Die Evonik Industries AG ist Vertragspartei folgender Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen: • Die Gesellschaft hat mit ihrem Kernbankenkreis eine syndizierte Kreditlinie über 1,75 Milliarden € abgeschlossen, welche bis zum 31. Dezember 2014 nicht in Anspruch genommen worden ist. Die kreditgewährenden Banken können die Kreditlinie im Falle eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots kündigen. Dieser besteht nach den Bedingungen dann, wenn ein neuer Großaktionär (mit Ausnahme von RAG-Stiftung und ihren Tochtergesellschaften) direkt oder indirekt - auch im Rahmen einer Stimmrechtsvereinbarung mit einem oder mehreren anderen Aktionären (gemäß § 30 Abs. 2 WpÜG) - mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an Evonik Industries AG erwirbt. • Die Gesellschaft hat ein Emissionsprogramm für die Begebung von Anleihen (Debt-Issuance-Programm) von bis zu 3 Milliarden € aufgelegt. Hierunter wurde bis zum 31. Dezember 2014 eine Anleihe im Volumen von 500 Millionen € begeben. Die Anleihebedingungen enthalten eine Kontrollwechsel-Klausel. Gläubigern der Anleihe steht für den Fall eines Kontrollwechsels aufgrund eines Übernahmeangebots und einer sich innerhalb von 90 Tagen nach dem Eintritt des Kontrollwechsels anschließenden Verschlechterung des Kreditratings der Evonik Industries AG in den „Non-Investment-Grade"-Bereich aufgrund des Kontrollwechsels das Recht zu, von Evonik Industries AG die Rückzahlung der Schuldverschreibungen zum Nennbetrag zuzüglich aufgelaufener Zinsen zu verlangen. Ein Kontrollwechsel gilt als eingetreten, wenn eine Person (außer der RAG-Stiftung oder einer (direkten oder indirekten) Tochtergesellschaft der RAG-Stiftung) oder Personen, die ihr Verhalten aufeinander abgestimmt haben, direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an Evonik Industries AG erwerben. Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstandes oder Arbeitnehmern getroffen sind Change-of-Control-Vereinbarungen sind mit den Mitgliedern des Vorstandes allein im Rahmen der Langfristvergütung getroffen. Als Change-of-Control-Ereignis gelten dabei die Fälle, dass ein anderes Unternehmen die Kontrolle im Sinne des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) über die Evonik Industries AG erlangt oder sich der Aktionärskreis der Gesellschaft aufgrund einer Verschmelzung oder eines vergleichbaren Umwandlungs- bzw. Zusammenschlussvorgangs wesentlich verändert. In diesem Fall wird der Auszahlungsbetrag der Langfristvergütung umgehend ermittelt und zum nächsten regulären Zeitpunkt der Entgeltabrechnung auf das Gehaltskonto der Berechtigten überwiesen. Ab der Tranche 2013 erfolgt eine zeitratierliche Bestimmung des Auszahlungswertes, die sich in Relation des Zeitraums von der Zuteilung bis zum Ereignis im Vergleich zur Gesamtlaufzeit von vier Jahren ermittelt. 9. Erklärung zur Unternehmensführung Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB ist auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.evonik.de/erklaerung-zur-unternehmensfuehrung öffentlich zugänglich gemacht. Eine ausführliche Darstellung zur Corporate Governance finden Sie zudem im Corporate-Governance-Bericht als Bestandteil des Geschäftsberichts. 10. Vergütungsbericht Der Vergütungsbericht beschreibt die Grundzüge des Vergütungssystems für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sowie die Höhe und Struktur der individuellen Vergütungen. Der Bericht entspricht den Anforderungen des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) unter Einbeziehung der Grundsätze des Deutschen Rechnungslegung Standards Nr. 17 (DRS 1 7) und den International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. 10.1 Vergütung des Vorstandes Veränderungen im Vorstand In der Sitzung vom 26. Juni 2014 hat der Aufsichtsrat die Bestellung von Christian Kullmann (45) mit Wirkung vom 1. Juli 2014 für fünf Jahre zum Mitglied des Vorstandes - verantwortlich für das Ressort Strategie und damit für die Zentralbereiche Konzernstrategie & Konzernperformance, Recht & Compliance, Corporate Affairs sowie Corporate Security - beschlossen. Damit hat sich ab 1. Juli 2014 die Anzahl der Vorstandsmitglieder von vier auf fünf erhöht. Grundlagen und Zielsetzung Das Vergütungssystem für den Vorstand zielt darauf ab, die Vorstandsmitglieder entsprechend ihrem Aufgaben- und Verantwortungsbereich angemessen zu vergüten und die Leistung eines jeden Vorstandsmitglieds sowie den Erfolg des Unternehmens unmittelbar zu berücksichtigen. Die Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand der Evonik Industries AG zielt auf eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes und eine erfolgsorientierte Unternehmensführung ab. Das Vergütungssystem des Vorstandes setzt sich zunächst aus einer festen, monatlich zahlbaren Grundvergütung, welche die Aufgaben und Leistungen der Vorstandsmitglieder berücksichtigt, sowie einer von der Erreichung der jährlichen Performanceziele des Unternehmens abhängigen, kurzfristigen variablen Vergütung in Form einer Jahrestantieme zusammen. Darüber hinaus werden eine Langfristvergütung, die unmittelbar mit der Wertentwicklung des Unternehmens im Zusammenhang steht und somit einen Anreiz für nachhaltiges Engagement für das Unternehmen schaffen soll, sowie die üblichen Nebenleistungen gewährt. Die Vergütung wird regelmäßig durch den Aufsichtsrat überprüft, der sich hierbei bei Bedarf auf eingeholte Vergütungsgutachten unabhängiger Berater stützt. Im Rahmen dieser Überprüfung wird sowohl die Vergütungsstruktur als auch die Höhe der Vorstandsvergütung insbesondere im Vergleich zum externen Markt (horizontale Angemessenheit) sowie zu den sonstigen Vergütungen im Unternehmen (vertikale Angemessenheit) gewürdigt. Sollte sich hieraus die Notwendigkeit einer Veränderung des Vergütungssystems, der Vergütungsstruktur oder der Vergütungshöhe ergeben, macht das Präsidium des Aufsichtsrates dem Aufsichtsrat entsprechende Vorschläge zur Beschlussfassung. Die letzte externe Überprüfung des Vergütungssystems auf Angemessenheit erfolgte im Juni 2013. Die wesentlichen Vergütungsbestandteile, das heißt ohne Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen sowie die betriebliche Altersversorgung, teilen sich wie folgt auf: Erfolgsunabhängige Komponenten Feste Jahresvergütung Die feste Jahresvergütung ist eine auf das Geschäftsjahr bezogene Barvergütung, die sich insbesondere an dem Verantwortungsumfang des jeweiligen Vorstandsmitglieds orientiert. Das individuell festgelegte Fixeinkommen wird in zwölf gleichen Teilen ausgezahlt. Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen enthalten insbesondere Sachleistungen wie Dienstwagen mit Fahrer, Einrichtung von Telekommunikationsmitteln sowie einen Anspruch auf eine jährliche ärztliche Untersuchung. Für dienstlich veranlasste Zweitwohnungen kann ein Mietzuschuss gewährt werden. Anfallende Sachbezüge werden in diesem Vergütungsbericht mit den durch steuerliche Vorschriften vorgegebenen Werten dargestellt. Ferner können Vorstandsmitglieder für Tätigkeiten im Interessenbereich der Gesellschaft (gesellschaftsgebundene Mandate) zusätzliche Mandatsvergütungen erhalten. Mit Ausnahme der insoweit an die Vorstandsmitglieder gezahlten Sitzungsgelder werden diese auf die Jahrestantieme angerechnet bzw. an die Gesellschaft abgeführt. Die Bezüge aus gesellschaftsgebundenen Mandaten werden in diesem Vergütungsbericht insgesamt unter Nebenleistungen ausgewiesen. Erfolgsabhängige Komponenten Kurzfristige variable Vergütung Die erfolgsabhängige Jahrestantieme errechnet sich aus dem Erreichen kennzahlenbezogener betriebswirtschaftlicher Ziele (Tantiemefaktor) und der Erfüllung individueller Ziele (Performancefaktor). Zwischen Tantiemefaktor und Performancefaktor besteht eine multiplikative Verknüpfung. Die Höhe des Tantiemefaktors ist abhängig vom Grad des Erreichens der vereinbarten wirtschaftlichen Ziele und kann zwischen 0 und 200 Prozent betragen. Als betriebswirtschaftliche Zielkennzahlen werden ROCE, bereinigtes Konzernergebnis und bereinigtes EBITDA herangezogen. Dabei wird das ROCE-Ziel an den mittelfristig bestimmten Kapitalkosten gemessen, das Konzernergebnis-Ziel in einen Vergleich zum Vorjahr gesetzt und das EBITDA-Ziel aus der Unternehmensplanung abgeleitet. Außerdem hat die Entwicklung der Unfallbilanz im abgelaufenen Geschäftsjahr (Anzahl und Schwere der Unfälle im Vergleich zum Vorjahr) Einfluss. Der Performancefaktor würdigt die Erfüllung der persönlichen Ziele und kann zwischen 80 Prozent und 120 Prozent betragen. Die Bezugsparameter sind individuell auf die Performance-Ziele des einzelnen Vorstandsmitglieds abgestimmt und haben in der Regel im Rahmen der Zielstellung einen mehrjährigen Gesamtkontext. Bei jeweils 100-prozentiger Erreichung der persönlichen und wirtschaftlichen Ziele entspricht die Jahrestantieme dem vertraglich vereinbarten Zielwert. Unterschreitet das Unternehmensergebnis die vorgegebenen Planwerte, kann der Tantiemefaktor - unabhängig von der persönlichen Zielerreichung - im Extremfall auf null fallen. Somit ist ein vollständiger Ausfall der Jahrestantieme möglich. Die Tantieme ist der Höhe nach auf insgesamt 200 Prozent der Zieltantieme begrenzt. Die wirtschaftlichen und persönlichen Ziele der einzelnen Vorstandsmitglieder als Grundlage für den Tantieme- bzw. Performancefaktor werden jährlich zwischen Aufsichtsrat und den Vorstandsmitgliedern zu Beginn des Geschäftsjahres schriftlich vereinbart und nach dessen Ablauf der Grad der Zielerreichung durch den Aufsichtsrat festgestellt. Langfristige variable Vergütung (LTI) Den Mitgliedern des Vorstandes wird im Rahmen von Long-Term-Incentive-Plänen (kurz LTI-Plänen) eine langfristige variable Vergütung gewährt. Die Ausgestaltung der LTI-Pläne ist aus Anlass des Börsengangs der Gesellschaft beginnend mit der Tranche 2013 neu festgesetzt worden. Bemessungsgrundlage für die Langfristvergütung im Allgemeinen ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes. LTI-Tranchen 2009 bis 2012 Die Tranchen 2009 bis 2012 honorieren dabei das Erreichen bzw. Übertreffen der in der Mittelfristplanung gesetzten operativen Ergebnisziele und deren Auswirkung auf den Unternehmenswert. Die jeweilige Planlaufzeit, also der Performancezeitraum, beträgt für die genannten Pläne fünf Jahre, jeweils ab dem 1. Januar des Zuteilungsjahres. Der jeweilige Anspruch basiert auf einem individualvertraglich zugesagten Zielwert für den Fall des Erreichens der Ergebnisziele (Zielwert). Der Auszahlungsbetrag des LTI wird nach Vorliegen der dazu erforderlichen Kennzahlen im auf den Ablauf des Performancezeitraums folgenden Jahr ermittelt. Der Auszahlungsbetrag ist dabei auf das Dreifache des Zielwertes begrenzt und kann null betragen, wenn der definierte Eingangszielwert nicht erreicht wird. Für die Ermittlung des Unternehmenswertes zur Bestimmung des Zielerreichungsgrads wird der Aktienkurs zum Ende des Performancezeitraums herangezogen, wobei der Wert der Evonik-Aktie sich aus dem Durchschnittskurs der letzten drei Monate vor dem Ende des Performancezeitraums ermittelt. Zusätzlich finden die tatsächlich gezahlten Dividenden sowie Eigenkapitalerhöhungen und Eigenkapitalminderungen während des Performancezeitraums Berücksichtigung. Hierbei werden die kumulierten Plan-Ist-Abweichungen während des Performancezeitraums sowie die gezahlten Dividenden im letzten Jahr des Performancezeitraums in die Bemessungskalkulation mit einbezogen. Liegt kein Aktienkurs vor, wird der Wert des Eigenkapitals auf Basis der letzten Aktientransaktion innerhalb der letzten zwölf Monate des Performancezeitraums ermittelt. Gab es in diesen letzten zwölf Monaten keine Aktientransaktion, wird unter Verwendung fixer EBITDA-Multiplikatoren ein fiktiver Equity Value auf Basis der Geschäftsergebnisse des letzten vollständigen Geschäftsjahres zugrunde gelegt. Aufgrund der konkreten Ausgestaltung der LTI-Pläne 2009 bis 2012 erfüllten diese bis zum Börsengang der Evonik Industries AG nicht die Definition einer aktienorientierten Vergütung gemäß DRS 17.9 und wurden daher als nicht aktienbasierte Vergütung kategorisiert. Die jeweilige Auszahlung stand unter der Bedingung, dass das vorgegebene Erfolgsziel erreicht wird und der Auszahlungsbetrag nicht null beträgt. Insofern waren diese Tranchen erst in dem Geschäftsjahr als gewährt anzusehen, in dem der jeweilige Performancezeitraum endet. Die Gewährung der Bezüge stand weiterhin unter der Bedingung, dass der Börsengang noch nicht eingetreten ist. Mit dem Börsengang im Geschäftsjahr 2013 ist letztere Bedingung erfüllt und führt zu einem Wechsel der Vergütungsart zu einer aktienorientierten Vergütung. Die LTI-Tranchen 2009 bis 2012 werden in Übereinstimmung mit DRS 17 ab diesem Zeitpunkt als gewährt betrachtet und als aktienorientierte Vergütung behandelt. Entsprechend wurde der jeweilige beizulegende Zeitwert zum Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage ermittelt und im Geschäftsjahr 2013 in die Gesamtbezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder einbezogen. LTI-Tranchen 2013 und 2014 Mit dem Börsengang der Evonik Industries AG hat der Aufsichtsrat abweichend von den LTI-Plänen 2009-2012 das Plandesign für die Zeit ab dem Jahr 2013 neu aufgesetzt. Seitdem wird die Performance auf Basis der absoluten Entwicklung des Evonik-Aktienkurses sowie der relativen Entwicklung des Evonik-Aktienkurses im Vergleich zum MSCI World Chemicals IndexSM berechnet. Aus dem vertraglichen Zielwert in Form eines Eurobetrags wird grundsätzlich zu Beginn des Performancezeitraums auf Basis des dann gegebenen Aktienkurses die Anzahl der fiktiven Aktien ermittelt. Maßgeblich sind hierfür die letzten 60 Handelstage vor Beginn des Performancezeitraums. Der Performancezeitraum beginnt stets am 1. Januar des Zuteilungsjahres und beträgt grundsätzlich vier Jahre. Für die Ermittlung der fiktiven Aktien der Tranche 2013 waren ausnahmsweise mangels Aktienkurs zu Beginn des Performancezeitraums die ersten 60 Handelstage ab Börsengang (25. April 2013) maßgeblich. Zum Ende des Performancezeitraums wird der Startkurs der Evonik-Aktie in Relation zum Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums zuzüglich tatsächlich gezahlter Dividenden je Aktie während des Performancezeitraums gesetzt. Dem wird die Entwicklung des Vergleichsindex auf Total-Shareholder-Return-Basis gegenübergestellt. Die relative Performance kann zwischen 70 Prozentpunkten und 130 Prozentpunkten betragen. Liegt das Ergebnis der relativen Performance unter einem Wert von 70 Prozentpunkten, wird die relative Performance auf den Wert Null gesetzt. Ergibt das Ergebnis der relativen Performance einen Wert von größer als 130 Prozentpunkten, wird der Wert der relativen Performance auf den Wert 130 Prozent festgelegt. Die Berechnung des Auszahlungsbetrags ergibt sich aus der Multiplikation der relativen Performance mit der Anzahl der zugeteilten fiktiven Aktien sowie mit dem Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums. Nach Ende des Performancezeitraums wird den Berechtigten das Ergebnis mitgeteilt. Diese haben die Möglichkeit, den errechneten Auszahlungsbetrag anzunehmen oder den Performancezeitraum einmalig um ein Jahr zu verlängern. In letzterem Fall erfolgt eine erneute Berechnung zum Ende des verlängerten Performancezeitraums. Eine Teilausübung nach Ende des ursprünglichen Performancezeitraums ist nicht möglich. Der Auszahlungsgrad der Langfristvergütung ist nach oben begrenzt und kann maximal 300 Prozent des individuellen Zusagebetrags betragen. Die beizulegenden Zeitwerte der LTI-Tranchen 2009 bis 2014 zum Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage werden in der nachfolgenden Tabelle dargestellt: LTI-Tranchen scroll LTI-Tranchen 1) LTI-Tranchen 2) Name 2009 2010 2011 2012 2013 2014 in Tausend € in Tausend € in Tausend € in Tausend € Anzahl fiktiver Aktien in Tausend € Anzahl fiktiver Aktien in Tausend€ Dr. Klaus Engel 463 478 479 495 43.133 1.028 45.208 1.023 Christian Kullmann - - - - - - 13.562 307 Thomas Wessel - - 96 297 25.880 617 27.125 614 Patrik Wohlhauser - - 216 297 25.880 617 27.125 614 Ute Wolf - - - - 6.470 154 27.125 614 Summe 463 478 791 1.089 101.363 2.416 140.145 3.172 1) Die Angabe der Anzahl der sonstigen aktienbasierten Bezüge unterbleibt, da weder eine bestimmte Anzahl von Aktien bzw. Aktienoptionen ausgegeben wurde, noch die Tranchen in eine virtuelle Aktienanzahl umgerechnet werden können. 2) Der Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage entspricht dem Zeitpunkt der Gewährung. Der Gesamtaufwand 2014 aller LTI-Tranchen beträgt 850 Tausend E. Im Einzelnen beträgt der Aufwand für Dr. Engel 259 Tausend €, für Herrn Kullmann 67 Tausend €, für Herrn Wessel 194 Tausend €, für Herrn Wohlhauser 1 72 Tausend € sowie für Frau Wolf 158 Tausend €. Betriebliche Altersversorgung Die betriebliche Versorgungszusage für Dr. Klaus Engel beläuft sich auf einen Prozentsatz der festen Jahresvergütung, der sich nach der Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen richtet und maximal 60 Prozent beträgt. Die Versorgungszusagen sehen eine lebenslange Alters- bzw. Hinterbliebenenrente vor. Für Christian Kullmann, Thomas Wessel, Patrik Wohlhauser und Ute Wolf gilt ein beitragsorientiertes Altersversorgungssystem. Es handelt sich dabei um ein kapitalbasiertes, rückstellungsfinanziertes System. Als jährlicher Fixbeitrag des Unternehmens werden 15 Prozent der Zielvergütung, das heißt der festen Jahresvergütung sowie der Zieltantieme (kurzfristige variable Vergütung bei 100 Prozent Zielerreichung), gutgeschrieben. Die Garantieverzinsung beträgt jährlich 5 Prozent. Die Altersleistung besteht aus dem aufgelaufenen Kontostand, der sich aus den gezahlten Beiträgen und Zinsen ergibt. Bei Tod oder Invalidität erfolgt eine Hochrechnung des Kontostands einschließlich der Beiträge und Zinsen bis zum 55. Lebensjahr. Die Auszahlung erfolgt grundsätzlich als lebenslange Rente. Abweichend dazu hat das Vorstandsmitglied die Wahl, dass ein Teilbetrag des Versorgungsguthabens, maximal jedoch 50 Prozent des Versorgungsguthabens, in sechs bis zehn Raten ausgezahlt werden kann. Versorgungsanwartschaften, die vor der Bestellung zum Vorstandsmitglied erworben wurden, sind entweder in das System als Initialbaustein integriert worden oder werden getrennt weitergeführt. Bei Beendigung des Vorstandsdienstvertrags vor Eintritt des Versorgungsfalles wird das Konto beitragsfrei gestellt, allerdings bis zum Versorgungsfall verzinst und zwar mit einem marktüblichen Zins, orientiert an der durchschnittlichen Verzinsung großer deutscher Lebensversicherungsgesellschaften, mindestens jedoch mit 2,25 Prozent jährlich. Die Mitglieder des Vorstandes haben nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen - bei Ausscheiden mit oder nach Erreichen der Regelaltersgrenze von 60 bzw. 62 Jahren (abhängig von der individuellen Zusage) oder bei Ausscheiden wegen dauernder Dienstunfähigkeit - einen Anspruch auf Ruhegeldzahlungen. Dr. Engel hat zusätzlich einen Anspruch auf Ruhegeldzahlung ab einer unternehmensseitig veranlassten vorzeitigen Beendigung oder Nichtverlängerung der Vorstandstätigkeit, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt. Ein solcher Anspruch besteht ebenfalls für die Herren Kullmann, Wessel und Wohlhauser aus Versorgungsanwartschaften, die diese vor der Bestellung zum Vorstandsmitglied erworben hatten. Im laufenden Jahr wurde für die Vorstandsmitglieder ein Dienstzeitaufwand in Höhe von insgesamt 2.977 Tausend € (Vorjahr: 693 Tausend €) nach HGB bzw. 1.526 Tausend € (Vorjahr: 1.152 Tausend €) nach IFRS aufwandswirksam berücksichtigt. Der Dienstzeitaufwand für die Pensionszusagen weicht aufgrund unterschiedlicher Bewertungsansätze für den Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen nach HGB sowie für den Barwert der Pensionsverpflichtungen nach IFRS voneinander ab. Die Pensionsverpflichtungen in Höhe ihrer Barwerte beliefen sich für den Vorstand nach HGB auf 20.065 Tausend € (Vorjahr: 13.455 Tausend €) bzw. nach IFRS auf 29.773 Tausend € (Vorjahr: 16.414 Tausend €). Der auf die einzelnen Vorstandsmitglieder entfallende Dienstzeitaufwand und Barwert der Pensionsverpflichtungen ergibt sich aus der nachstehenden Übersicht. Dienstzeitaufwand und Barwert der Pensionsverpflichtungen scroll HGB I IFRS Name Dienstzeitaufwand Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen zum 31.12. Dienstzeitaufwand Barwert der Pensionsverpflichtung (DBO) zum 31.12. in Tausend € 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013 Dr. Klaus Engel 2.215 192 12.148 8.872 488 483 17.162 10.582 Christian Kullmann (2014 anteilig) 121 - 2.068 160 - 3.523 - Thomas Wessel 251 214 2.332 1.838 280 281 3.563 2.326 Patrik Wohlhauser 254 242 2.917 2.348 322 324 4.539 3.001 Ute Wolf (2013 anteilig) 136 45 600 397 276 64 986 505 Summe 2.977 693 20.065 13.455 1.526 1.152 29.773 16.414 Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren Hinterbliebenen bestanden zum Bilanzstichtag Rückstellungen in Höhe von 28.801 Tausend € (Vorjahr: 28.002 Tausend €) nach HGB bzw. in Höhe von 43.816 Tausend € (Vorjahr: 37.707 Tausend €) nach IFRS. Regelungen für den Fall der Beendigung der Vorstandstätigkeit Abfindungs-Cap bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit Entsprechend dem Deutschen Corporate Governance Kodex sehen die Anstellungsverträge aller Vorstandsmitglieder eine generelle Begrenzung einer etwaigen Abfindung (Abfindungs-Cap) vor, nach der Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit den Wert von zwei Jahresvergütungen einschließlich variabler Vergütungsbestandteile nicht überschreiten, keinesfalls aber mehr als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags vergüten dürfen. Für den Fall einer Vertragsbeendigung aus einem von dem Vorstandsmitglied zu vertretenden wichtigen Grund sehen die Anstellungsverträge keine Abfindung vor. Bei der Berechnung dieses Abfindungs-Caps ist auf die Gesamtvergütung einschließlich Nebenleistungen des abgelaufenen Geschäftsjahres und gegebenenfalls auch auf die voraussichtliche Gesamtvergütung für das laufende Geschäftsjahr abzustellen. Nachvertragliche Wettbewerbsverbote Nachvertragliche Wettbewerbsverbote sind mit dem Vorstand nicht vereinbart. Change-of-Control-Klausel Change-of-Control-Vereinbarungen sind mit den Mitgliedern des Vorstandes allein im Rahmen der Langfristvergütung getroffen. Als Change-of-Control-Ereignis gelten dabei die Fälle, dass ein anderes Unternehmen die Kontrolle im Sinne des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) über die Evonik Industries AG erlangt oder sich der Aktionärskreis der Gesellschaft aufgrund einer Verschmelzung oder eines vergleichbaren Umwandlungs- bzw. Zusammenschlussvorgangs wesentlich verändert. In diesem Fall wird der Auszahlungsbetrag der Langfristvergütung umgehend ermittelt und zum nächsten regulären Zeitpunkt der Entgeltabrechnung abgerechnet. Ab der Tranche 2013 erfolgt eine zeitratierliche Bestimmung des Auszahlungswertes, die sich in Relation des Zeitraums von der Zuteilung bis zum Ereignis im Vergleich zur Gesamtlaufzeit von vier Jahren ermittelt. Vergütung des Vorstandes im Geschäftsjahr 2014 Die Gesamtbezüge des Vorstandes für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2014 belaufen sich inklusive Mandatsbezügen auf 10.644 Tausend € (Vorjahr: 25.997 Tausend € inklusive Bezüge für die ehemaligen Vorstandsmitglieder Dr. Colberg, Dr. Haeberle und Dr. Yu in Höhe von 12.039 Tausend €). Im laufenden Geschäftsjahr sind hierin 339 Tausend € Zahlungen für Tantiemen des Vorjahres enthalten, die in der Rückstellung für das Jahr 2013 nicht berücksichtigt waren. Auf Basis der geschilderten Grundsätze ergab sich 2014 folgende Vergütung für die einzelnen Vorstandsmitglieder: Vergütung des Vorstandes scroll Erfolgsunabhängige Vergütung Erfolgsabhängige Vergütung Festvergütung Sachbezüge und sonstige Jahrestantieme Sonderzahlungen Börsengang LTI 1) LTI 2009 bis 2012 in Tausend € 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2013 2014 2013 2013 Dr. Klaus Engel 1.100 880 49 74 1.419 1.107 1.500 1.023 1.028 1.915 Christian Kullmann 2) 300 - 27 - 358 - - 307 - Thomas Wessel 600 510 58 175 700 762 1.000 614 617 393 Patrik Wohlhauser 600 575 34 34 869 775 1.000 614 617 513 Ute Wolf 3) 600 150 89 16 669 163 - 614 154 - Summe 3.200 2.115 257 299 14.015 2.807 3.500 3.172 2.416 2.821 scroll Gesamtbezüge nach DRS 17 Vergleich- vergütung 5) in Tausend € 2014 2013 4) 2013 Dr. Klaus Engel 3.591 6.504 3.089 Christian Kullmann 2) 992 - - Thomas Wessel 1.972 3.457 2.064 Patrik Wohlhauser 2.117 3.514 2.001 Ute Wolf 3) I 1.972 483 483 Summe 10.644 13.958 17.637 1) Beizulegender Zeitwert zum Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage bzw. zum Gewährungszeitpunkt. 2) 2014 anteilig ab 1. Juli 2014. 3) 2013 anteilig ab 1. Oktober 2013. 4) Inkusive. LTI 2009 bis 2012 wegen erstmaliger Kategorisierung als aktienbasierte Vergütung gemäß DRS 17 und Sonderzahlung Börsengang. 5) Ohne LTI 2009 bis 2012 und Sonderzahlung Börsengang zur besseren Vergleichbarkeit des Vorjahres. Kein Mitglied des Vorstandes hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Leistungen oder entsprechende Zusagen von einem Dritten im Hinblick auf seine Tätigkeit als Vorstandsmitglied erhalten. Darüber hinaus bestanden zum 31. Dezember 2014 keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Vorstandes. Schließlich besteht zugunsten der Mitglieder des Vorstandes eine Vermögensschaden-haftpflichtversicherung, welche die Haftungsrisiken aus der Organtätigkeit abdeckt. Diese sieht für den Versicherungsfall einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Vorstandsmitglieds vor. Vergütungsausweis nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex Ab dem Geschäftsjahr 2014 empfiehlt der Deutsche Corporate Governance Kodex für börsennotierte Gesellschaften zusätzlich den Ausweis der Vorstandsvergütung in Form einer vorgegebenen Gewährungs- und Zuflusstabelle. Gewährte Zuwendungen scroll Dr. Klaus Engel Chief Executive Officer in Tausend € 2013 2014 2014 (Min.) 2014 (Max.) Festvergütung 880 1.100 1.100 1.100 Nebenleistungen 74 49 49 49 Summe 954 1.149 1.149 1.149 Einjährige variable Vergütung 1) 2.525 1.150 - 2.300 Mehrjährige variable Vergütung 1.028 1.023 - 3.750 LTI 2009 bis 2013 1.028 - - - LTI 2010 bis 2014 - 1.023 - 3.750 Summe 4.507 3.322 1.149 7.199 Versorgungsaufwand (service cost) 483 488 488 488 Gesamtvergütung 4.990 3.810 1.637 7.687 scroll Christian Kullmann Thomas Wessel Chief Strategic Officer (ab 1. Juli 2014) Chief Human Resources Officer in Tausend € 2013 2014 2) 2014 2) (Min.) 2014 2) (Max.) 2013 2014 2014 (Min.) 2014 (Max.) Festvergütung - 300 300 300 510 600 600 600 Nebenleistungen - 27 27 27 175 58 58 58 Summe - 327 327 327 685 658 658 658 Einjährige variable Vergütung 1) - 325 - 650 1.570 650 - 1.300 Mehrjährige variable Vergütung - 307 - 1.125 617 614 - 2.250 LTI 2009 bis 2013 - - - - 617 - - - LTI 2010 bis 2014 - 307 - 1.125 - 614 - 2.250 Summe - 959 327 2.102 2.872 1.922 658 4.208 Versorgungsaufwand (service cost) - 160 160 160 281 280 280 280 Gesamtvergütung - 1.119 487 2.262 3.153 2.202 938 4.488 scroll Patrik Wohlhauser Ute Wolf Chief Operating Officer Chief Financial Officer (ab 1. Okt. 2013) in Tausend € 2013 2014 2014 (Min.) 2014 (Max.) I 201 32) 2014 2014 (Min.) 2014 (Max.) Festvergütung 575 600 600 600 150 600 600 600 Nebenleistungen 34 34 34 34 16 89 89 89 Summe 609 634 634 634 166 689 689 689 Einjährige variable Vergütung 1) 1.650 650 - 1.300 163 650 - 1.300 Mehrjährige variable Vergütung 617 614 - 2.250 154 614 - 2.250 LTI 2009 bis 2013 617 - - - 154 - - - LTI 2010 bis 2014 - 614 - 2.250 - 614 - 2.250 Summe 2.876 1.898 634 4.184 483 1.953 689 4.239 Versorgungsaufwand (service cost) 324 322 322 322 64 276 276 276 Gesamtvergütung 3.200 2.220 956 4.506 547 2.229 965 4.515 1) Inklusive Sonderzahlung Börsengang im Jahr 2013. 2) Anteilig (Frau Wolf ab 1. Oktober 2013, Herr Kullmann ab 1. Juli 2014). Zufluss scroll Dr. Klaus Engel Chief Executive Officer Christian Kullmann Chief Strategic Officer (ab 1. Juli 2014) Thomas Wessel Chief Human Resources Officer Patrik Wohlhauser Chief Operating Officer Ute Wolf Chief Financial Officer (ab 1. Okt. 2013) in Tausend € 2013 2014 2013 2014 1) 2013 2014 2013 2014 2013 1) 2014 Festvergütung 880 1.100 - 300 510 600 575 600 150 600 Nebenleistungen 74 49 - 27 175 58 34 34 16 89 Summe 954 1.149 - 327 685 658 609 634 166 689 Einjährige variable Vergütung 2) 3) 4) 5) 2.705 1.239 - 358 1.575 695 1.804 715 163 669 Mehrjährige variable Vergütung 598 835 - - - - - - - - LTI 2008 bis 2012 598 - - - - - - - - - LTI 2009 bis 2013 - 835 - - - - - - - - Summe 4.257 3.223 - 685 2.260 1.353 2.413 1.349 329 1.358 Versorgungsaufwand (service cost) 483 488 - 160 281 280 324 322 64 276 Gesamtvergütung 4.740 3.711 - 845 2.541 1.633 2.737 1.671 393 1.634 1) Anteilig (Frau Wolf ab 1. Oktober 2013, Herr Kullmann ab 1. Juli 2014). 2) Inklusive Sonderzahlung Börsengang im Jahr 2013. 3) Mandatsbezüge werden teilweise mit der einjährigen variablen Vergütung verrechnet, die in den Nebenleistungen enthalten ist; 2013: Dr. Engel 63 Tausend €, Wessel 130 Tausend €; 2014: Dr. Engel 26 Tausend €, Wessel 20 Tausend €, Wolf 46 Tausend €. 4) Einjährige variable Vergütung 2013 entspricht dem tatsächlichen Auszahlungswert in 2014 für das Geschäftsjahr 2013. 5) Einjährige variable Vergütung 2014 nicht noch abschließend festgelegt, Schätzung beruht auf den für die Rückstellungen getroffenen Annahmen. Frühere und im Geschäftsjahr ausgeschiedene Mitglieder des Vorstandes Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen beliefen sich für das Geschäftsjahr 2014 auf 1.374 Tausend € (Vorjahr: 1.154 Tausend €). 10.2 Vergütung des Aufsichtsrates Die Vergütung des Aufsichtsrates wird in § 15 der Satzung der Gesellschaft geregelt. Das Vergütungssystem trägt der Verantwortung und dem Tätigkeitsumfang der Aufsichtsratsmitglieder Rechnung. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten neben der Erstattung ihrer baren Auslagen und der jeweils auf die Vergütung und die Auslagen anfallenden Umsatzsteuer jeweils eine feste jährliche Vergütung. Eine variable Vergütungskomponente ist nicht vorhanden. Die feste jährliche Vergütung unterscheidet sich in der Höhe für den Vorsitzenden (200 Tausend €), seinen Stellvertreter (130 Tausend €) sowie die übrigen Mitglieder (90 Tausend €). Die Vorsitzenden des Präsidialausschusses und des Prüfungsausschusses erhalten zusätzlich eine Vergütung von je 45 Tausend €, die stellvertretenden Vorsitzenden von je 30 Tausend € und die übrigen Mitglieder je 30 Tausend €. Der Vorsitzende des Finanz- und Investitionsausschusses erhält eine zusätzliche Vergütung von 35 Tausend €, der stellvertretende Vorsitzende von 27,5 Tausend € und die übrigen Mitglieder von je 27,5 Tausend €. Die Vorsitzenden des Nominierungsausschusses und des Vermittlungsausschusses erhalten eine zusätzliche Vergütung von 30 Tausend €, die stellvertretenden Vorsitzenden von 15 Tausend € und die übrigen Mitglieder von je 15 Tausend €. Ein Anspruch auf die zusätzliche Vergütung für die Tätigkeit im Vermittlungsausschuss besteht nur, wenn der Ausschuss tatsächlich innerhalb des Geschäftsjahres zusammengetreten ist. Darüber hinaus erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates für jede Sitzung des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse, an der sie teilgenommen haben, ein Tagesgeld in Höhe von 1 Tausend €. Sofern an einem Tag mehrere Sitzungen stattfinden, wird nur ein Tagesgeld gezahlt. Für Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nur während eines Teils des jeweiligen Geschäftsjahres angehören, wird die Vergütung zeitanteilig gewährt. Entsprechendes gilt für die Erhöhung der Vergütung für den Aufsichtsratsvorsitzenden und seinen Stellvertreter sowie für die Erhöhung der Vergütung für Mitgliedschaft und Vorsitz in einem Aufsichtsratsausschuss. Auf die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrates entfallen die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Beträge: Vergütung des Aufsichtsrates scroll in Tausend € Feste Vergütung Vergütung für Ausschusstätigkeiten Tagungsgelder Summe 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013 Günter Adam 90 90 58 58 10 9 158 157 Prof. Dr. Barbara Albert (ab 01.07.2014) 45 - - - 2 - 47 - Dr. Dr. Peter Bettermann (bis 30.06.2014) 45 90 - - 3 4 48 94 Karin Erhard 90 90 20 - 7 4 117 94 Dr. Hans Michael Gaul (bis 11.03.2013) - 22 - 9 - 2 - 33 Stephan Gemkow 90 90 28 28 8 81 126 126 Ralf Giesen (bis 30.04.2014) 30 90 19 53 4 11 53 154 Prof. Dr. Barbara Grunewald (ab 11.03.2013) 90 75 30 25 9 7 129 107 Ralf Hermann 90 90 58 58 9 9 157 157 Prof. Wolfgang A. Herrmann 90 90 - - 5 4 95 94 Dieter Kleren 90 90 - - 5 4 95 94 Steven Koltes 90 90 45 45 5 5 140 140 Frank Löllgen (ab 01.05.2014) 60 - 18 - 7 - 85 - Dr. Siegfried Luther 90 90 45 45 10 7 145 142 Dr. Werner Müller 200 200 103 98 13 12 316 310 Jürgen Nöding 1) 110 100 30 30 11 11 151 141 Norbert Pohlmann 90 90 - - 5 4 95 94 Dr. Wilfried Robers 90 90 30 30 10 8 130 128 Michael Rüdiger (ab 11.03.2013) 90 75 35 29 9 6 134 110 Christian Strenger (bis 11.03.2013) - 22 - 8 - 2 - 32 Ulrich Terbrack 90 90 - - 5 4 95 94 Dr. Volker Trautz 90 90 45 45 6 61 141 141 Michael Vassiliadis 130 130 58 58 10 7 198 195 Dr. Christian Wildmoser 90 90 58 58 13 13 161 161 Summe 1.970 1.974 680 677 166 147 2.816 2.798 1) Herr Nöding war zusätzlich Aufsichtsratsmitglied der Evonik Services GmbH bis zum 31. Juli 2014. Die Aufsichtsratsvergütung sowie die Tagesgelder für die Jahre 2013 und 2014 wurden aufwandsbezogen in die Darstellung einbezogen. Für die in den Jahren 2013 und 2014 ausgeschiedenen bzw. eingetretenen Aufsichtsratsmitglieder wurden die Werte zeitanteilig ermittelt. Zum 31. Dezember 2014 bestanden keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Aufsichtsrates. Darüber hinaus haben die Aufsichtsratsmitglieder im Jahr 2014 keine Vergütungen für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, erhalten. Schließlich besteht zugunsten der Mitglieder des Aufsichtsrates eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, welche die gesetzliche Haftpflicht aus der Aufsichtsratstätigkeit abdeckt. Diese sieht für den Versicherungsfall einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Aufsichtsratsmitglieds vor. 11. Prognosebericht 11.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Leichte Erholung der Weltwirtschaft für 2015 erwartet Wir erwarten aufgrund unserer internen Analysen, basierend auf der Auswertung verschiedener Studien und eigener Einschätzungen, für 201 5 eine mäßige Belebung des weltweiten Wachstums gegenüber 2014. Nach der bisher beobachteten leicht schwächeren konjunkturellen Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte 2014 gehen wir für das globale Bruttoinlandsprodukt 201 5 von einer Zunahme um 3,0 Prozent aus. Die schrittweise Erholung der Weltwirtschaft ist weiterhin deutlichem Gegenwind ausgesetzt und dürfte sich regional zunehmend unterschiedlich gestalten: Während in Nordamerika mit deutlich stärkerem Wachstum zu rechnen sein wird, gehen wir in Europa - trotz der geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Euro-Abwertung - von einer nur schleppenden Erholung der Wirtschaft aus. Nachdem sich das Wachstum in Deutschland im Laufe des Jahres 2014 deutlich verlangsamt hat, erwarten wir für das Gesamtjahr 2015 eine leicht niedrigere Wachstumsrate. Während wir für die Investitionen von einem geringeren Wachstumsbeitrag ausgehen, wird vor allem ein zunehmender Binnenkonsum die Wirtschaft im Jahr 201 5 zu einem Wachstum von 1,2 Prozent führen. Im restlichen Europa sind in einigen Ländern, wie Spanien, erste Erfolge der umgesetzten Strukturreformen zu verzeichnen. Auch die deutliche Abwertung des Euro könnte kurzfristig die Wettbewerbsfähigkeit einiger europäischer Volkswirtschaften verbessern. Insgesamt erwarten wir aufgrund der weiterhin ungelösten strukturellen Probleme in vielen europäischen Ländern für 201 5 jedoch nur ein leicht stärkeres Wachstum für Europa. Das Wachstum der Region Nordamerika wird im Jahr 201 5 eine wesentliche Stütze der weiteren Erholung der Weltwirtschaft sein. Durch die anhaltende Belebung des Arbeitsmarktes erwarten wir vor allem konsumgetrieben ein deutlich stärkeres Wachstum als 2014. In der Region Asien-Pazifik - und hier insbesondere in China - hat sich die konjunkturelle Entwicklung Ende 2014 stabilisiert. Vor dem Hintergrund der Reformen in China und des geringeren Wachstumsziels der Regierung gehen wir in den meisten Ländern von einem Wirtschaftswachstum auf oder leicht über dem Niveau von 2014 aus. In den Schwellenländern Südamerikas sehen wir dagegen erhöhte Risiken, die durch einen internen strukturellen Reformstau weiter genährt werden und kurz- und mittelfristig zu niedrigerem Wachstum führen dürften. Die vorliegende Projektion ist durch ein hohes Maß an Unsicherheit gekennzeichnet. Die weltwirtschaftliche Entwicklung könnte sich insbesondere durch das Handeln der Zentralbanken anders als von uns erwartet entwickeln. Sowohl die Auswirkungen des Anleihekaufprogramms der EZB als auch der mögliche Ausstieg aus den konjunkturstützenden Maßnahmen der US-amerikanischen FED könnten zu weiteren Verwerfungen an Rohstoff- oder Devisenmärkten führen, die sich negativ auf das Wachstum auswirken. Neben der weltwirtschaftlichen Dynamik wird das Marktumfeld von Evonik durch Entwicklungen in unseren Endkundenindustrien beeinflusst. Nachdem das Wachstum der Produktion in den Endkundenindustrien im Jahr 2014 wieder leicht stärker als das Bruttoinlandsprodukt gewachsen ist, erwarten wir für 2015 nur in wenigen Industrien zusätzliche Impulse. Lediglich in konjunktursensiblen Endkundenindustrien - wie der Bauwirtschaft, dem Fahrzeug- und Maschinenbau sowie der Elektronikindustrie - wird eine leichte Steigerung des globalen Wachstums erwartet. Regional wird die Entwicklung insbesondere in dem für Evonik wichtigen Absatzmarkt Europa jedoch nach wie vor verhalten bleiben; das Wachstum dürfte weiterhin gering ausfallen. In wichtigen Endkundenindustrien von Evonik - der Pharma-, Nahrungs- und Futtermittelindustrie sowie der Industrie für Konsum- und Pflegeprodukte - erwarten wir eine Stabilisierung des Wachstums auf dem bisherigen Niveau. Die Belebung der Endkundenindustrien wird in den einzelnen industriellen Wertschöpfungsketten und in den Evonik-Geschäften jeweils unterschiedliche Auswirkungen entfalten. Die globale Inflation verharrt nach unserer Einschätzung infolge der moderaten wirtschaftlichen Belebung und des weiterhin geringen Preisauftriebs durch Rohstoffe auf dem niedrigen Niveau. Darüber hinaus kann es in einigen Teilbereichen zu deutlichen Deflationstendenzen kommen. Auf den Rohstoffmärkten sollten sich die verhaltene konjunkturelle Dynamik und die aktuelle Angebotsausweitung weiterhin bemerkbar machen und die für Evonik spezifischen Rohstoffe gegenüber dem Jahreswechsel 2014/2015 nur leicht verteuern. Insgesamt dürfte der interne Rohstoffkostenindex aber unter dem Durchschnitt des Jahres 2014 verbleiben. Risiken liegen hier weiterhin in geopolitischen Konflikten, durch die negative Auswirkungen auf der Angebotsseite entstehen könnten. Wir erwarten, dass der Euro - bedingt durch die Wachstums- und Zinsdifferenz zwischen der Eurozone und den USA - im Jahr 201 5 abwerten und insgesamt unter dem durchschnittlichen Niveau des Jahres 2014 bleiben wird. 11.2 Ausblick Grundlagen für unsere Prognose sind: • Weltweites Wachstum: 3,0 Prozent • Wechselkurs Euro / US-Dollar: rund 1,30 US-$ 28 • Interner Rohstoffkostenindex niedriger im Vergleich zum Vorjahr 28 Gewichteter Durchschnitt aus Währungsabsicherungs- und aktuellem Kurs für US-Dollar-Transaktionsvolumen. Umsatz- und Ergebnisentwicklung Die folgende Prognose bezieht sich auf unser Geschäft in der zum Jahresbeginn 2015 gültigen Struktur. Unter der Voraussetzung, dass die im Abschnitt „Wirtschaftliche Rahmenbedingungen" beschriebene prognostizierte Entwicklung eintrifft, erwarten wir für das Geschäftsjahr 201 5 eine Fortsetzung unseres positiven Trends, den wir seit dem zweiten Halbjahr 2014 erfahren. Wir rechnen mit einem leicht höheren Umsatz (2014: 12,9 Milliarden €). Dabei werden sich die positive Entwicklung in unseren Märkten und die erfreuliche Nachfrage nach unseren Produkten fortsetzen und zu weiteren Mengensteigerungen führen. Auch die im vergangenen Jahr in Betrieb genommenen neuen Produktionsanlagen werden dazu einen Beitrag leisten. Bei den Verkaufspreisen erwarten wir in unserem Produktportfolio überwiegend eine solide Entwicklung. Allerdings können Verkaufspreise ausgewählter Geschäfte im Segment Performance Materials durch niedrigere Rohstoffpreise unter Druck bleiben. Insgesamt erwarten wir ein bereinigtes EBITDA, das leicht über dem Wert des Vorjahres liegt (2014: 1.867 Millionen €). Neben der fortgesetzt hohen Profitabilität in unseren operativen Geschäften werden die Effizienzsteigerungsprogramme On Track 2.0 und Administration Excellence auch im Jahr 201 5 einen spürbaren Beitrag zur Ergebnissteigerung leisten. Gegenläufig auf unser Ergebnis werden sich Anlaufkosten der Wachstumsinvestitionen sowie deren höhere Fixkostenbasis auswirken. Die Ergebniseffekte aus niedrigeren Rohstoffpreisen werden in den einzelnen Geschäften unterschiedlich wirken, sich aber über das gesamte Portfolio weitgehend ausgleichen. Zusätzlich kann die Umsatz- und Ergebnisentwicklung auch durch Wechselkurseffekte beeinflusst werden. Sollte der durchschnittliche Wechselkurs Euro / US-Dollar auf dem Niveau vom Jahresbeginn bleiben, ergibt sich für das Gesamtjahr 2015 ein zusätzliches Potenzial für Umsatz und bereinigtes EBITDA. Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals, gemessen am ROCE, wird 2015 erneut über den Kapitalkosten liegen. Allerdings wird diese etwas niedriger ausfallen als 2014 (12,3 Prozent). Dies ist eine Folge der im Rahmen des laufenden Wachstumsprogramms hohen Investitionen, die sich mit dem Bau der Produktionsanlagen erhöhend auf das Capital Employed auswirken, während die Ergebnisbeiträge erst sukzessive mit zunehmender Auslastung der Anlagen steigen. Investitionen und Finanzierung Für 201 5 beträgt unser Budget für Sachinvestitionen bis zu 1,1 Milliarden € (2014: 1,1 Milliarden €). In den nächsten Jahren werden die Sachinvestitionen weiter auf ein nachhaltiges Niveau von etwa 800 bis 900 Millionen € p.a. zurückgehen. Infolge des Kapitalbedarfs für die Umsetzung unserer Wachstumsinvestitionen, der Zahlung der Dividende sowie der geplanten Dotierung des CTA gehen wir davon aus, dass wir - nach einem Nettofinanzvermögen Ende 2014 (0,4 Milliarden €) - zum Bilanzstichtag 201 5 wieder eine Nettofinanzverschuldung ausweisen werden. Arbeits- und Anlagensicherheit Bei der Unfallhäufigkeit 29 gehen wir für das Jahr 2015 von einer leichten Verbesserung (2014: 1,2) aus und werden damit unter der für 2015 definierten Obergrenze von 1,3 bleiben. Wir fordern und streben weiterhin langfristig an, dass der Wert nachhaltig unter 1,0 bleibt. Bei der Ereignishäufigkeit 30 in der Anlagensicherheit halten wir unsere Zielgröße von maximal 48 auch für 2015 aufrecht und erwarten eine leichte Verbesserung gegenüber 2014 (53). Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstandes sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren; sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. 29 Anzahl der Arbeitsunfälle eigener Mitarbeiter von Evonik und von Fremdfirmenmitarbeitern, wenn sie unter direkter Weisung von Evonik stehen, pro 1 Million Arbeitsstunden. 30 Anzahl der Ereignisse pro 1 Million Arbeitsstunden der Mitarbeiter in den Produktionseinrichtungen der Geschäftsbereiche bezogen auf den Basiswert von 2008 (Angabe in Prozentpunkten: 2008 = 100). Konzernabschluss Gewinn- und Verlustrechnung Gesamterfolgsrechnung Bilanz Eigenkapitalveränderungsrechnung Kapitalflussrechnung Anhang Segmentberichterstattung Allgemeine Informationen Grundlagen der Abschlussaufstellung Diskussion zu Annahmen und Schätzungsunsicherheiten Veränderungen im Konzern Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Erläuterungen zur Bilanz Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Erläuterungen zur Segmentberichterstattung Weitere Angaben Angaben nach nationalen Vorschriften Gewinn- und Verlustrechnung Gewinn- und Verlustrechnung Evonik-Konzern scroll in Millionen € Anhang 2014 2013 Umsatzerlöse 6.1 12.917 12.708 Kosten der umgesetzten Leistungen 6.2 -9.308 -9.111 Bruttoergebnis vom Umsatz 3.609 3.597 Vertriebskosten 6.2 -1.289 -1.294 Forschungs- und Entwicklungskosten 6.2 -413 -394 Allgemeine Verwaltungskosten 6.2 -601 -631 Sonstige betriebliche Erträge 6.3 700 888 Sonstige betriebliche Aufwendungen 6.4 -960 -1.121 Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.046 1.045 Zinserträge 6.5 71 35 Zinsaufwendungen 6.5 -289 -290 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 6.6 14 8 Sonstiges Finanzergebnis 6.7 0 11 Finanzergebnis -204 -236 Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 842 809 Ertragsteuern 6.8 -252 -224 Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 590 585 Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 5.3 -9 1.428 Ergebnis nach Steuern 581 2.013 davon entfallen auf andere Gesellschafter 13 -41 Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) 568 2.054 Ergebnis je Aktie in E (unverwässert und verwässert) 6.9 +1,22 +4,41 Vorjahreszahlen angepasst. Gesamterfolgsrechnung Gesamterfolgsrechnung Evonik-Konzern scroll 2014 2013 Ergebnis nach Steuern 581 2.013 Erfolgsbestandteile, die künftig in das Ergebnis nach Steuern umgegliedert werden 185 -200 Marktbewertung der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere -11 -13 Marktbewertung von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen -142 18 Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 295 -199 Aus der Equity-Bewertung (nach Ertragsteuern) - -3 Latente Steuern 43 -3 Erfolgsbestandteile, die nicht in das Ergebnis nach Steuern umgegliedert werden -601 -22 Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen -844 -26 Aus der Equity-Bewertung (nach Ertragsteuern) -7 - Latente Steuern 250 4 Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern -416 -222 Gesamterfolg 165 1.791 davon entfallen auf andere Gesellschafter 19 -47 Gesellschafter der Evonik Industries AG 146 1.838 Gesamterfolg entfallend auf Gesellschafter der Evonik Industries AG 146 1.838 davon entfallen auf fortgeführte Aktivitäten 156 363 nicht fortgeführte Aktivitäten -10 1.475 Vorjahreszahlen angepasst. Bilanz Bilanz Evonik-Konzern scroll in Millionen € Anhang 31.12.2014 31.12.2013 1.1.2013 Immaterielle Vermögenswerte 7.1 3.100 3.038 3.209 Sachanlagen 7.2 5.505 4.822 4.591 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 7.3 10 10 1.550 At Equity bilanzierte Unternehmen 7.4 357 878 1.031 Finanzielle Vermögenswerte 7.5 83 150 197 Latente Steuern 7.14 1.127 837 843 Laufende Ertragsteueransprüche 7.14 11 13 21 Sonstige Forderungen 7.7 58 30 35 Langfristige Vermögenswerte 10.251 9.778 11.477 Vorräte 7.6 1.778 1.594 1.645 Laufende Ertragsteueransprüche 7.14 211 188 121 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.7 1.720 1.626 1.676 Sonstige Forderungen 7.7 303 278 325 Finanzielle Vermögenswerte 7.5 449 748 1.100 Flüssige Mittel 7.8 921 1.527 793 5.382 5.961 5.660 Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte 5.3 52 144 34 Kurzfristige Vermögenswerte 5.434 6.105 5.694 Summe Vermögenswerte 15.685 15.883 17.171 Gezeichnetes Kapital 466 466 466 Kapitalrücklage 1.165 1.165 1.165 Angesammelte Ergebnisse 5.040 5.547 3.941 Angesammelte andere Erfolgsbestandteile -244 -420 -223 Anteile der Gesellschafter der Evonik Industries AG 6.427 6.758 5.349 Anteile anderer Gesellschafter 95 78 111 Eigenkapital 7.9 6.522 6.836 5.460 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 7.10 3.953 3.331 4.380 Sonstige Rückstellungen 7.11 903 800 799 Latente Steuern 7.14 449 412 414 Laufende Ertragsteuerschulden 7.14 199 148 115 Finanzielle Verbindlichkeiten 7.12 666 627 1.464 Sonstige Verbindlichkeiten 7.13 71 81 309 Langfristige Schulden 6.241 5.399 7.481 Sonstige Rückstellungen 7.11 957 979 1.130 Laufende Ertragsteuerschulden 7.14 105 158 225 Finanzielle Verbindlichkeiten 7.12 469 1.037 1.499 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.13 1.126 1.089 1.089 Sonstige Verbindlichkeiten 7.13 247 282 274 2.904 3.545 4.217 Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten 5.3 18 103 13 Kurzfristige Schulden 2.922 3.648 4.230 Summe Eigenkapital und Schulden 15.685 15.883 17.171 Eigenkapitalveränderungsrechnung Eigenkapitalveränderungsrechnung Evonik-Konzern Anhang 7.9 scroll Gezeichnetes Kapital Kapital- rücklage Angesammelte Ergebnisse Eigene Anteile Angesammelte andere Erfolgs- bestandteile in Millionen € Stand 31.12.2012 466 1.165 3.940 - -213 Anpassungen gemäß IAS 8 - - 1 - -10 Stand 01.01.2013 466 1.165 3.941 - -223 Kapitalzuführungen/ -herabsetzungen - - - - - Dividendenausschüttung - - -429 - - Kauf eigener Anteile - - - - - Anteilsbasierte Vergütungen - - - - - Verkauf eigener Anteile - - - - - Anteilsveränderungen an Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung - - - - - Ergebnis nach Steuern - - 2.054 - - Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern - - -22 - -194 Gesamterfolg - - 2.032 - -194 Sonstige Veränderungen - - 3 - -3 Stand 31.12.2013 466 1.165 5.547 - -420 Kapitalzuführungen/ -herabsetzungen - - - - - Dividendenausschüttung - - -466 - - Kauf eigener Anteile - - - -13 - Anteilsbasierte Vergütungen - 3 - - - Verkauf eigener Anteile - -3 - 13 - Anteilsveränderungen an Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung Ergebnis nach Steuern - - 568 - - Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern - - -601 - 179 Gesamterfolg - - -33 - 179 Sonstige Veränderungen - - -8 - -3 Stand 31.12.2014 466 1.165 5.040 - -244 scroll Anteile der Gesellschafter der Evonik Industries AG Anteile anderer Gesellschafter Summe Eigenkapital in Millionen € Stand 31.12.2012 5.358 111 5.469 Anpassungen gemäß IAS 8 -9 - -9 Stand 01.01.2013 5.349 111 5.460 Kapitalzuführungen/ -herabsetzungen 24 24 Dividendenausschüttung -429 -6 -435 Kauf eigener Anteile - Anteilsbasierte Vergütungen - Verkauf eigener Anteile - Anteilsveränderungen an Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung -2 -2 Ergebnis nach Steuern 2.054 -41 2.013 Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern -216 -6 -222 Gesamterfolg 1.838 -47 1.791 Sonstige Veränderungen -2 -2 Stand 31.12.2013 6.758 78 6.836 Kapitalzuführungen/ -herabsetzungen - Dividendenausschüttung -466 -5 -471 Kauf eigener Anteile -13 - -13 Anteilsbasierte Vergütungen 3 - 3 Verkauf eigener Anteile 10 - 10 Anteilsveränderungen an Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung Ergebnis nach Steuern 568 13 581 Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern -422 6 -416 Gesamterfolg 146 19 165 Sonstige Veränderungen -11 3 -8 Stand 31.12.2014 6.427 95 6.522 Vorjahreszahlen angepasst. Kapitalflussrechnung Kapitalflussrechnung Evonik-Konzern scroll in Millionen € Anhang 2014 2013 Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.046 1.045 Abschreibungen, Wertminderungen/Wertaufholungen langfristiger Vermögenswerte 656 638 Ergebnis aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte -4 - Veränderung der Vorräte -90 -102 Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -29 -42 Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und der kurzfristigen erhaltenen Kundenanzahlungen 28 -11 Veränderung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen -165 -132 Veränderung der sonstigen Rückstellungen -43 -14 Veränderung der übrigen Vermögenswerte/Schulden -53 128 Zinsauszahlungen -114 -158 Zinseinzahlungen 13 13 Dividendeneinzahlungen 20 6 Ein-/Auszahlungen für Ertragsteuern -230 -337 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 1.035 1.034 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten 31 21 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 8.1 1.066 1.055 Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien -1.095 -1.083 Auszahlungen für Investitionen in Unternehmensbeteiligungen -114 -21 Einzahlungen aus Veräußerungen von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 17 43 Ein-/Auszahlungen aus Veräußerungen von Unternehmensbeteiligungen 578 1.072 Ein-/Auszahlungen für Wertpapiere, Geldanlagen und Ausleihungen 248 493 Auszahlungen zur Dotierung des Pensionstreuhandvereins -209 -200 Cashflow aus Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten -575 304 Cashflow aus Investitionstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten -1 59 Cashflow aus Investitionstätigkeit 8.2 -576 363 Kapitaleinzahlungen/-auszahlungen - 2 Dividendenauszahlung an Gesellschafter der Evonik Industries AG -466 -429 Dividendenauszahlungen an andere Gesellschafter -5 -6 Ein-/Auszahlungen aus Anteilsveränderungen an Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung - -2 Auszahlungen für den Kauf eigener Anteile -13 - Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Anteile 13 - Aufnahme der Finanzschulden 207 723 Tilgung der Finanzschulden -891 -1.329 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten -1.155 -1.041 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten - 418 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -1.155 -623 Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel -665 795 Finanzmittelbestand zum 01.01. 1.572 793 Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel -665 795 Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Veränderungen der Finanzmittel 14 -16 Finanzmittelbestand zum 31.12. 8.3 921 1.572 Flüssige Mittel ausgewiesen unter den zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten - -45 Flüssige Mittel zum 31.12. laut Bilanz 7.8 921 1.527 Anhang Evonik-Konzern 1. Segmentberichterstattung Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten Anhang 9.1 scroll Consumer, Health & Nutrition Resource Efficiency Special Materials Services Summe Berichtssegmente in Millionen € 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013 Außenumsatz 4.152 4.171 3.222 3.084 4.569 4.490 895 883 12.838 12.628 Innenumsatz 69 70 76 87 107 137 1.842 1.933 2.094 2.227 Gesamtumsatz 4.221 4.241 3.298 3.171 4.676 4.627 2.737 2.816 14.932 14.855 Bereinigtes EBITDA 857 922 703 655 444 552 180 183 2.184 2.312 Bereinigte EBITDA-Marge in % 20,6 22,1 21,8 21,2 9,7 12,3 20,1 20,7 17,0 18,3 Abschreibungen -158 -148 -130 -114 -172 -157 -99 -96 -559 -515 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen -4 - - - 1 - - -3 - Bereinigtes EBIT 694 770 569 539 261 395 80 86 1.604 1.790 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 2.558 2.229 1.711 1.513 2.132 2.019 520 524 6.921 6.285 ROCE in % 27,1 34,5 33,3 35,6 12,2 19,6 15,4 16,4 23,2 28,5 Sachinvestitionen 460 459 199 230 290 290 148 123 1.097 1.102 Finanzinvestitionen 3 21 42 - - 2 - - 45 23 Andere wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge -101 -72 -129 -112 -185 -130 -244 -223 -659 -537 Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 7.090 7.150 5.804 5.854 6.236 6.268 12.710 12.192 31.840 31.464 scroll Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung Summe Konzern (fortgeführte Aktivitäten) in Millionen € 2014 2013 2014 2013 Außenumsatz 79 80 12.917 12.708 Innenumsatz -2.094 -2.227 - Gesamtumsatz -2.015 -2.147 12.917 12.708 Bereinigtes EBITDA -317 -317 1.867 1.995 Bereinigte EBITDA-Marge in % - - 14,5 15,7 Abschreibungen -47 -70 -606 -585 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 17 9 14 9 Bereinigtes EBIT -366 -386 1.238 1.404 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 3.159 3.019 10.080 9.304 ROCE in % - - 12,3 15,1 Sachinvestitionen 26 38 1.123 1.140 Finanzinvestitionen 69 5 114 28 Andere wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge -326 -492 -985 -1.029 Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 1.401 1.531 33.241 32.995 Vorjahreszahlen angepasst. Segmentberichterstattung nach Regionen Anhang 9.2 scroll in Millionen € Deutschland Übriges Europa Nordamerika Mittel- und Südamerika Asien-Pazifik Naher Osten, Afrika Summe Konzern (fortgeführte Aktivitäten) 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 20131 2014 2013 2014 2013 2014 2013 Außenumsatz 2.814 2.883 4.235 4.044 2.310 2.350 777 810 2.440 2.303 341 318 12.917 12.708 Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31.12.1) 1.542 1.542 544 541 330 281 29 26 250 2381 - - 2.695 2.628 Sonstige immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien zum 31.12.1) 2.777 2.765 534 477 863 693 172 75 1.564 1.222 10 10 5.920 5.242 Sachinvestitionen 419 354 133 82 141 130 106 57 323 513 1 4 1.123 1.140 Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 21.435 21.240 2.741 2.819 3.709 3.763 611 507 4.620 4.537 125 129 33.241 32.995 Vorjahreszahlen angepasst. 1) Langfristiges Vermögen gemäß IFRS 8.33 b. 2. Allgemeine Informationen Evonik Industries AG ist ein in Deutschland ansässiges, international tätiges Spezialchemieunternehmen. Darüber hinaus besteht eine Wohnimmobilien-Beteiligung an der Vivawest GmbH (Vivawest), Essen. Die restlichen Anteile an der bisherigen Energie-Beteiligung STEAG GmbH (STEAG), Essen, wurden in der Berichtsperiode an die KSBG Kommunale Beteiligungsgesellschaft GmbH & Co. KG (KSBG), Essen, veräußert, vgl. Anhangziffer 5.2. Evonik Industries AG hat ihren Sitz in der Rellinghauser Straße 1-11, 45128 Essen, und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Essen, HRB Nr. 19474, eingetragen. Der vorliegende Konzernabschluss der Evonik Industries AG und ihrer Tochterunternehmen (zusammen Evonik oder Konzern) wurde vom Vorstand der Evonik Industries AG in seiner Sitzung am 19. Februar 201 5 aufgestellt und wird in der Sitzung des Prüfungsausschusses am 25. Februar 201 5 erörtert und dem Aufsichtsrat für die Sitzung am 2. März 201 5 zur Billigung vorgelegt. Der Konzernabschluss wird im Bundesanzeiger veröffentlicht. 3. Grundlagen der Abschlussaufstellung 3.1 Übereinstimmung mit den IFRS Der vorliegende Konzernabschluss wurde in Anwendung des § 315 a Abs. 1 HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt und stimmt mit diesen überein. Die IFRS umfassen die vom International Accounting Standards Board (IASB), London, verabschiedeten Standards (IFRS, IAS) und die Interpretationen (IFRIC, SIC) des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC), wie sie von der Europäischen Union übernommen wurden. 3.2 Darstellung der Abschlussbestandteile Der Konzernabschluss umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 und wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge werden, soweit nicht anders vermerkt, in Millionen Euro (Millionen €) angegeben. Rundungen können in Einzelfällen dazu führen, dass sich Werte in diesem Bericht nicht exakt zur angegebenen Summe aufaddieren und dass sich Prozentangaben nicht exakt aus den dargestellten Werten ergeben. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie der Ausweis von Posten im Konzernabschluss werden grundsätzlich von Periode zu Periode beibehalten. Abweichungen von diesem Grundsatz werden bei Änderungen von Rechnungslegungsstandards unter Anhangziffer 3.3, ansonsten unter den jeweiligen Anhangziffern dargestellt. Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden einzelne Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung, der Gesamterfolgsrechnung, der Bilanz sowie der Eigenkapitalveränderungsrechnung zusammengefasst und im Anhang weiter erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt. Dabei werden die Aufwendungen nach ihrer Funktion gegliedert. Die Gesamterfolgsrechnung leitet das Ergebnis nach Steuern aus der Gewinn- und Verlustrechnung unter Berücksichtigung der anderen Erfolgsbestandteile auf den Gesamterfolg des Konzerns über. Die Bilanz wird nach der Fristigkeit der Vermögenswerte und Schulden gegliedert. Vermögenswerte und Schulden sind grundsätzlich als kurzfristig einzustufen, wenn sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert oder erfüllt werden. In der Eigenkapitalveränderungsrechnung werden die Veränderungen des gezeichneten Kapitals und der Rücklagen, die den Gesellschaftern der Evonik Industries AG zustehen, sowie die Veränderungen der Anteile anderer Gesellschafter für die Berichtsperiode gezeigt. Transaktionen mit Gesellschaftern, die in ihrer Eigenschaft als Anteilseigner handeln, werden ebenfalls hier ausgewiesen. Die Kapitalflussrechnung stellt Informationen über die Zahlungsströme des Konzerns zur Verfügung. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt, bei der das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten um Auswirkungen von nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträgen sowie um Posten, die der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind, bereinigt wird. Des Weiteren werden bestimmte Veränderungssalden der Bilanz hinzugerechnet. Der Anhang beinhaltet grundsätzliche Informationen zum Abschluss, ergänzende Informationen zu den obigen Abschlussbestandteilen sowie weitere Angaben, wie zum Beispiel die Segmentberichterstattung. 3.3 Neue Rechnungslegungsvorschriften Erstmalig angewendete Rechnungslegungsvorschriften Im Geschäftsjahr 2014 waren verschiedene überarbeitete bzw. neu verabschiedete Rechnungslegungsvorschriften erstmalig anzuwenden. Im Folgenden werden nur die Rechnungslegungsvorschriften erläutert, die für Evonik wesentlich sind. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Seit dem 1. Januar 2014 wendet Evonik IFRS 10 „Consolidated Financial Statements" und IFRS 11 „Joint Arrangements", die das IASB im Mai 2011 veröffentlichte, an. Der ebenfalls zeitgleich veröffentlichte IFRS 12 „Disclosure of Interests in Other Entities" hat zum 31. Dezember 2014 erstmals zu erweiterten Anhangangaben im Konzernabschluss geführt. IFRS 10 ersetzt die in IAS 27 „Consolidated and Separate Financial Statements" und SIC-12 „Consolidation - Special Purpose Entities" enthaltenen Leitlinien über Beherrschung und Konsolidierung. Der neue Standard ändert die Definition von Beherrschung dahin gehend, dass zur Ermittlung eines Beherrschungsverhältnisses auf alle Unternehmen die gleichen Kriterien angewendet werden. Demnach beherrscht ein Mutterunternehmen ein Beteiligungsunternehmen, wenn es aufgrund seines Engagements bei dem Beteiligungsunternehmen schwankenden Renditen ausgesetzt ist oder Rechte daran hat und die Möglichkeit besitzt, diese Renditen durch seine Bestimmungsmacht über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Diese Definition wird durch umfassende Anwendungsleitlinien gestützt. Das bisherige Kernprinzip in IAS 27, dass ein Konzernabschluss das Mutterunternehmen und seine Tochterunternehmen als ein einziges Unternehmen darstellt, bleibt ebenso unberührt wie die Konsolidierungsverfahren. IAS 27 wird in „Separate Financial Statements" umbenannt und behandelt zukünftig nur noch die unverändert bleibenden Regelungen zu Einzelabschlüssen. SIC-12 wird aufgehoben. Die erstmalige Anwendung von IFRS 10 hatte keine Auswirkungen auf den Konsolidierungskreis zum 1. Januar 2014. IFRS 11 ersetzt den IAS 31 „Interests in Joint Ventures". Durch die geänderten Definitionen in IFRS 11 gibt es nunmehr zwei Arten gemeinschaftlicher Vereinbarungen: gemeinschaftliche Tätigkeiten und Gemeinschaftsunternehmen. Gemeinschaftsunternehmen werden nur noch nach der Equity-Methode bilanziert, das bisherige Wahlrecht der Quotenkonsolidierung wurde abgeschafft. Von dieser Änderung ist Evonik nicht betroffen, da bereits in der Vergangenheit ausschließlich die Equity-Methode angewendet wurde. Unternehmen, die an gemeinschaftlichen Tätigkeiten beteiligt sind, erfassen ihre Anteile an den Vermögenswerten, Schulden, Erträgen und Aufwendungen der gemeinschaftlichen Tätigkeit. Mit erstmaliger Anwendung von IFRS 11 hatte Evonik zum 1. Januar 2014 ein dem Segment Consumer, Health & Nutrition zugeordnetes at Equity bilanziertes Unternehmen mit seinen drei Tochterunternehmen als gemeinschaftliche Tätigkeiten einzustufen. Darüber hinaus veröffentlichte das IASB im Juni 2012 Änderungen zu IFRS 10, IFRS 11 und IFRS 12 "Consolidated Financial Statements, Joint Arrangements and Disclosure of Interests in Other Entities - Transition Guidance". Die Änderungen stellen die Übergangsbestimmungen in den drei Standards klar und gewähren Erleichterungen bei der erstmaligen Anwendung. In Bezug auf IFRS 10 wird klargestellt, dass der „Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung" der Beginn des Geschäftsjahres ist, in dem der Standard erstmalig angewendet wird. Die Erstanwendung von IFRS 11 und IFRS 12 wird ebenfalls dahin gehend erleichtert, dass angepasste Vergleichsinformationen nur für die der Erstanwendung vorangehende Vergleichsperiode erforderlich sind. Zudem entfällt bei der Erstanwendung von IFRS 12 die Angabepflicht von Vergleichsinformationen für nicht konsolidierte strukturierte Unternehmen. Evonik wendet die neuen Standards unter Beachtung dieser Übergangsbestimmungen an. Die folgenden Tabellen stellen die Auswirkungen aus der rückwirkenden Anwendung von IFRS 11 auf die Vorjahreswerte dar. Auswirkungen von IFRS 11 auf die Gewinn- und Verlustrechnung Evonik-Konzern (in Auszügen) scroll 2013 in Millionen € Anpassungen Umsatzerlöse -166 Kosten der umgesetzten Leistungen 199 Sonstige betriebliche Erträge / Aufwendungen -3 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen -26 Ertragsteuern -4 Ergebnis nach Steuern - Es ergaben sich keine Auswirkungen auf das verwässerte und unverwässerte Ergebnis je Aktie. Durch die Anwendung von IFRS 11 erhöhte sich das bereinigte EBITDA im Geschäftsjahr 2013 um 11 Millionen €. Auswirkungen von IFRS 11 auf die Bilanz Evonik-Konzern (in Auszügen) scroll 31.12.2013 1.1.2013 in Millionen € Anpassungen Anpassungen Langfristige Vermögenswerte -42 -47 davon at Equity bilanzierte Unternehmen -82 -91 Kurzfristige Vermögenswerte 27 52 davon flüssige Mittel 9 52 Summe Vermögenswerte -15 5 Eigenkapital -11 -9 Langfristige Schulden 2 1 Kurzfristige Schulden -6 13 Summe Eigenkapital und Schulden -15 5 Auswirkungen von IFRS 11 auf die Kapitalflussrechnung Evonik-Konzern (in Auszügen) scroll 2013 in Millionen € Anpassungen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -28 Cashflow aus Investitionstätigkeit -18 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 3 Noch nicht verpflichtend anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften Das IASB hat weitere Rechnungslegungsvorschriften verabschiedet, die im laufenden Geschäftsjahr noch nicht verpflichtend anzuwenden sind bzw. von der Europäischen Union noch nicht in europäisches Recht übernommen wurden. Diese neuen Rechnungslegungsvorschriften werden - soweit sie für den Konzernabschluss relevant sind - voraussichtlich zum Zeitpunkt ihres Inkrafttretens erstmalig angewendet. Noch nicht verpflichtend anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften scroll Vorschrift Gegenstand der Vorschrift - Voraussichtliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss a:Veröffentlichung Vorschrift durch IASB b:Anwendungszeitpunkt gern. IASB c:Anwendungszeitpunkt gern. EU d:Veröffentlichung im Amtsblatt der EU IFRIC 21 „Levies" a:20.05.2013 IFRIC 21 beschäftigt sich mit der Fragestellung der Bilanzierung öffentlicher Abgaben, die keine Ertragsteuern im Sinne des IAS 12 „Income Taxes" darstellen, und klärt insbesondere, wann Verpflichtungen zur Zahlung derartiger Abgaben im Abschluss als Verbindlichkeiten zu erfassen sind. Die Interpretation ist für den Konzernabschluss nicht relevant. b:01.01.2014 c:17.06.2014 d:14.06.2014 Änderungen zu IAS 19 "Defined Benefit Plans: Employee Contributions" a:21.11.2013 Hintergrund der Änderungen ist die Berücksichtigung von Mitarbeiterbeiträgen im Rahmen leistungsorientierter Pensionszusagen. Die neuen Regelungen sehen bei der Berücksichtigung von Arbeitnehmerbeiträgen eine Vereinfachungsregelung für Arbeitnehmerbeiträge vor, die nicht an Dienstjahre gekoppelt sind. In diesem Fall kann, unabhängig von der Planformel, der Dienstzeitaufwand der Periode reduziert werden, in der die korrespondierende Arbeitsleistung erbracht wird. Evonik hatte diese Vereinfachung schon in der Vergangenheit angewendet. b:01.07.2014 c:01.02.2015 d:09.01.2015 „Annual Improvement Process (IFRSs 2010-2012 Cycle)” a:12.1 2.2013 Das Projekt „Annual Improvements to IFRSs 2010-2012 Cycle" beinhaltet Änderungen an IFRS 2, IFRS 3, IFRS 8, IFRS 13, IAS 16, IAS 24 und IAS 38. Die Änderungen enthalten Verbesserungen und Klarstellungen bestehender Regelungen. Sie haben keine Auswirkung auf den Konzernabschluss. b:01.07.2014 c:01.02.2015 d:09.01.2015 „Annual Improvement Process (IFRSs 2011-2013 Cycle)” a:12.1 2.2013 Das Projekt „Annual Improvements to IFRSs 2011-2013 Cycle" beinhaltet Änderungen an IFRS 1, IFRS 3, IFRS 13 sowie IAS 40. Es handelt sich um Verbesserungen und Klarstellungen bestehender Regelungen. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss. b:01.07.2014 c:01.01.2015 d:19.1 2.2014 IFRS 14 „Regulatory Deferral Accounts" a:30.01.2014 Durch den Standard wird es Unternehmen, die erstmals einen IFRS-Abschluss gemäß IFRS 1 aufstellen und unter Geltung ihrer bisherigen nationalen Rechnungslegungsvorschriften bestimmte sogenannte „regulatorische Abgrenzungsposten" im Zusammenhang mit preisregulierten Tätigkeiten angesetzt haben, ermöglicht, diese Posten im IFRS-Abschluss beizubehalten und sie weiterhin nach den bisherigen Rechnungslegungsmethoden zu bilanzieren. Bereits nach IFRS bilanzierende Unternehmen sind von der Anwendung der Regelungen explizit ausgeschlossen. Die Änderung ist für den Konzernabschluss nicht relevant. b:01.01.2016 c: offen d: offen Änderungen zu IFRS 11 "Accounting for Acquisitions of Interests in Joint Operations" a: 06.05.2014 Die Änderungen stellen die Bilanzierung des Erwerbs von Anteilen an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit klar, wenn diese gemeinschaftliche Tätigkeit einen Geschäftsbetrieb darstellt. Der Erwerb von Anteilen an einer solchen gemeinschaftlichen Tätigkeit ist demnach unter Anwendung der Prinzipien der Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen (IFRS 3) abzubilden. Die Änderung ist für den Konzernabschluss zurzeit nicht relevant. b: 01.01.2016 c: offen d: offen Änderungen zu IAS 16 und IAS 38 "Clarification of Acceptable Methods of Depreciation and Amortisation" a:12.05.2014 Die Änderungen stellen klar, dass das Verhältnis zwischen den in der jeweiligen Periode erzielten Umsatzerlösen und den gesamten erwarteten Umsatzerlösen nicht als Abschreibungsbasis von Sachanlagen herangezogen werden kann, sondern lediglich - und dies auch nur in sehr begrenztem Umfang - als Abschreibungsbasis von immateriellen Vermögenswerten. Die Änderung ist für den Konzernabschluss nicht relevant. b:01.01.2016 c: offen d: offen IFRS 1 5 "Revenue from Contracts with Customers" a:28.05.2014 IFRS 1 5 regelt branchenübergreifend in einem Fünf-Schritte-Modell, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Höhe Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden zu realisieren sind, und ersetzt die folgenden geltenden Vorschriften: IAS 11, IAS 18, IFRIC 13, IFRIC 1 5, IFRIC 18 und SIC-31. Darüber hinaus regelt der Standard die Bilanzierung und Bewertung von Gewinnen und Verlusten aus der Veräußerung bestimmter nichtfinanzieller Vermögenswerte wie beispielsweise Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, die keine Leistung des Unternehmens im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit darstellen. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden zurzeit geprüft. b:01.01.2017 c: offen d: offen Änderungen zu IAS 16 und IAS 41 „Bearer Plants" a: 30.06.2014 Die Änderungen regeln, dass fruchttragende Gewächse wie Sachanlagen nach IAS 16 zu bilanzieren sind. Ihre Früchte dagegen sind auch weiterhin gemäß IAS 41 abzubilden. Die Änderung ist für den Konzernabschluss nicht relevant. b: 01.01.2016 c: offen d: offen IFRS 9 „Financial Instruments" und nachfolgende Änderungen a: 24.07.2014 IFRS 9 ist der Nachfolgestandard von IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement". Die im November 2009 veröffentlichte erste Version des IFRS 9 widmete sich ausschließlich der Eingruppierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten. In einem zweiten Schritt wurden dann im Oktober 201 0 überarbeitete Regelungen für die Einstufung und Bewertung von finanziellen Verbindlichkeiten sowie zur Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten veröffentlicht. Im November 201 3 wurden als dritter Schritt die Regelungen für die Bilanzierung des Hedge Accounting neu gefasst. Schließlich wurde im Juli 201 4 die vierte und finale Version des IFRS 9 veröffentlicht, die gegenüber den Vorläuferversionen überarbeitete Vorgaben enthält. Die wesentlichen Änderungen des finalen IFRS 9 gegenüber dem alten IAS 39 bestehen in der Einführung vollständig neuer Klassifizierungs- und Bewertungsvorschriften für finanzielle Vermögenswerte, der Einführung eines neuen Impairment-Modells, das zu einer frühzeitigeren Erfassung von Verlusten führen soll, einer Erweiterung der zulässigen Grundgeschäfte und einer modifizierten Effektivitätsbeurteilung für Hedge Accounting-Beziehungen sowie erweiterten Anhangangaben. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden zurzeit geprüft. b: 01.01.2018 c: offen d: offen Änderungen zu IAS 27 „Equity Method in Separate Financial Statements" a: 12.08.2014 Durch diese Änderungen hat das IASB die Equity Methode als Bilanzierungsoption für Anteile an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen in separaten Abschlüssen wieder zugelassen. Die Änderungen sind für den Konzernabschluss nicht relevant. b: 01.01.2016 c: offen d: offen Änderungen zu IFRS 10 und IAS 28 "Sale or Contribution of Assets between an Investor and its Associate or Joint Venture" a:11.09.2014 Im Rahmen dieser Änderung soll eine Inkonsistenz zwischen den Vorschriften des IFRS 10 und des IAS 28 für den Fall der Veräußerung beziehungsweise der Einlage von Vermögenswerten an oder in ein assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen beseitigt werden. Die Änderung sieht vor, dass künftig der gesamte Gewinn oder Verlust aus einer solchen Transaktion nur dann erfasst wird, wenn die veräußerten beziehungsweise eingebrachten Vermögenswerte einen Geschäftsbetrieb nach IFRS 3 darstellen. Andernfalls ist lediglich eine anteilige Ergebniserfassung zulässig. Die rechtliche Form der veräußerten beziehungsweise eingebrachten Vermögenswerte ist dabei unerheblich. Die Änderung ist für den Konzernabschluss zurzeit nicht relevant. b: offen c: offen d: offen „Annual Improvement Process (IFRSs 2012-2014 Cycle)" a: 25.09.2014 Das Projekt „Annual Improvements to IFRSs 2012-2014 Cycle" beinhaltet Änderungen an IFRS 5, IFRS 7, IAS 19 sowie IAS 34. Es handelt sich um Verbesserungen und Klarstellungen bestehender Regelungen. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden zurzeit geprüft. b: 01.01.2016 c: offen d: offen Änderungen zu IAS 1 "Disclosure Initiative" a: 18.12.2014 Im Rahmen dieser Änderungen beseitigt das IASB bestehende Unklarheiten im Zusammenhang mit der Anwendung des Wesentlichkeitsgrundsatzes in IAS 1 und der Untergliederung von Abschlussposten in der Bilanz sowie der Gesamterfolgsrechnung. Weitere Klarstellungen und Verbesserungen betreffen die Darstellung von Zwischensummen, die Struktur von Anhangangaben und Angaben zu wesentlichen Rechnungslegungsmethoden. Die Änderungen haben lediglich Auswirkungen auf die Anhangangaben im Konzernabschluss. b: 01.01.2016 c: offen d: offen Änderungen zu IFRS 10, IFRS 12 und IAS 28 „Investment Entities: Applying the Consolidation Exception" a: 18.12.2014 Die Änderungen sehen eine Reihe kleinerer Anpassungen an IFRS 10, IFRS 12 und IAS 28 vor. So werden insbesondere verschiedene Fragestellungen bezüglich der Ausnahme von der Konsolidierungspflicht nach IFRS 10 behandelt, wenn das Mutterunternehmen die Definition einer Investmentgesellschaft erfüllt. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden zurzeit geprüft. b: 01.01.2016 c: offen d: offen 3.4 Konsolidierungskreis und -methoden Konsolidierungskreis Neben der Evonik Industries AG werden in den Konzernabschluss alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, die die Evonik Industries AG unmittelbar oder mittelbar beherrscht. Die Evonik Industries AG beherrscht ein Unternehmen, wenn sie schwankenden Renditen aus ihrem Engagement bei dem Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Renditen mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Unternehmen beeinflussen kann. Erst- bzw. Entkonsolidierungen erfolgen grundsätzlich zum Zeitpunkt des Erwerbs oder Verlustes der Beherrschung. Gemeinschaftliche Tätigkeiten werden anteilig in den Konzernabschluss einbezogen. Eine gemeinschaftliche Tätigkeit ist eine gemeinsame Vereinbarung, bei der die Parteien, die gemeinschaftlich die Führung über die Vereinbarung ausüben, Rechte an den der Vereinbarung zuzurechnenden Vermögenswerten und Verpflichtungen für deren Schulden haben. Assoziierte Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden grundsätzlich nach der Equity-Methode bilanziert. Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen der Konzern einen maßgeblichen Einfluss, jedoch keine Beherrschung oder gemeinschaftliche Führung in Bezug auf die Finanz- und Geschäftspolitik hat. Ein Gemeinschaftsunternehmen ist eine gemeinschaftliche Vereinbarung, bei der der Konzern zusammen mit anderen Partnern die gemeinschaftliche Führung ausübt, wobei er Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung besitzt. Unternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Einzelnen und insgesamt von untergeordneter Bedeutung ist, werden zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen bilanziert. Die Veränderungen des Konsolidierungskreises werden unter der Anhangziffer 5.1 dargestellt. Konsolidierungsmethoden Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Tochterunternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Im Erwerbszeitpunkt erfolgt die Kapitalkonsolidierung durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen. Anschaffungsnebenkosten sind nicht im Beteiligungsbuchwert, sondern als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Die Vermögenswerte und Schulden (Reinvermögen) der Tochterunternehmen werden dabei mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Werden vor Übergang der Beherrschung bereits Anteile an einem Tochterunternehmen gehalten, so sind diese Anteile neu zu bewerten und hieraus resultierende Wertänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu erfassen. Gewinne oder Verluste, die in den anderen Erfolgsbestandteilen erfasst wurden, sind auf derselben Grundlage auszubuchen, wie dies erforderlich wäre, wenn der Erwerber den zuvor gehaltenen Anteil unmittelbar veräußert hätte. Verbleibende positive Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Negative Unterschiedsbeträge werden nach erneuter Überprüfung der beizulegenden Zeitwerte des Reinvermögens ergebniswirksam erfasst. Änderungen der Beteiligungsquote an einem bereits konsolidierten Tochterunternehmen, die nicht zu einem Beherrschungsverlust führen, werden als erfolgsneutrale Transaktion zwischen Eigentümern direkt im Eigenkapital bilanziert. Unter diesen Umständen sind die Anteile der Eigentümer des Mutterunternehmens und der anderen Gesellschafter so anzupassen, dass sie die Änderungen der an dem Tochterunternehmen bestehenden Anteilsquoten widerspiegeln. Jede Differenz zwischen dem Betrag, um den die Anteile anderer Gesellschafter angepasst werden, und dem beizulegenden Zeitwert der gezahlten oder erhaltenen Gegenleistung ist unmittelbar im Eigenkapital zu erfassen und den Anteilen der Eigentümer des Mutterunternehmens zuzuordnen. Direkt zurechenbare Transaktionskosten sind ebenfalls als Bestandteil der erfolgsneutralen Transaktion zwischen Eigentümern zu bilanzieren, mit der Ausnahme von Kosten für die Emission von Schuldtiteln oder Eigenkapitalinstrumenten, die weiterhin gemäß den Vorschriften für Finanzinstrumente zu erfassen sind. Ein- und Auszahlungen aus diesen Transaktionen werden im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Mit dem Zeitpunkt, in dem die Beherrschung über ein Tochterunternehmen endet, ist das Tochterunternehmen nicht mehr in den Konzernabschluss einzubeziehen. Im Rahmen der Entkonsolidierung werden das Reinvermögen des Tochterunternehmens und die Anteile anderer Gesellschafter (anteiliges Reinvermögen am Tochterunternehmen) ausgebucht. Der Veräußerungsgewinn bzw. -verlust ist aus Konzernsicht zu ermitteln. Er ergibt sich als Differenz aus dem Veräußerungserlös (Veräußerungspreis abzüglich Veräußerungskosten) und dem abgehenden anteiligen Reinvermögen am Tochterunternehmen (inklusive verbliebener stiller Reserven und Lasten sowie eines zuzuordnenden Geschäfts- oder Firmenwertes). Die Anteile, die Evonik am ehemaligen Tochterunternehmen behält, werden mit dem zum Zeitpunkt des Beherrschungsverlustes beizulegenden Zeitwert neu angesetzt. Alle hieraus resultierenden Gewinne und Verluste sind in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu erfassen. Darüber hinaus werden Beträge, die im Eigenkapital unter den angesammelten anderen Erfolgsbestandteilen erfasst sind, ebenfalls in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, soweit nicht eine andere Rechnungslegungsvorschrift eine direkte Übertragung in die Gewinnrücklagen verlangt. Aufwendungen und Erträge, Zwischenergebnisse sowie Forderungen und Schulden zwischen den einbezogenen Tochterunternehmen werden voll, bei gemeinschaftlichen Tätigkeiten anteilig eliminiert. In Einzelabschlüssen vorgenommene Abschreibungen auf deren Anteile werden zurückgenommen. Dieselben Konsolidierungsgrundsätze gelten grundsätzlich auch für die nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen, wobei ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert im Beteiligungsansatz ausgewiesen wird. Die Abschlüsse der at Equity bilanzierten Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt, vgl. Anhangziffer 3.6 unter „At Equity bilanzierte Unternehmen". 3.5 Währungsumrechnung Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der Erstbuchung bewertet. Bis zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste aus der Bewertung von monetären Vermögenswerten bzw. Schulden in fremder Währung werden ergebniswirksam unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst. Als Umrechnungsverfahren für die Abschlüsse ausländischer Tochterunternehmen wird die funktionale Währungsumrechnung angewendet. Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der Bilanzposten aller ausländischen Tochterunternehmen von der jeweiligen funktionalen Währung in den Euro zu Stichtagskursen am Bilanzstichtag, da diese Tochterunternehmen ihr Geschäft selbstständig in ihrer funktionalen Währung betreiben. Bei der Umrechnung der Eigenkapitalfortschreibung von ausländischen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, wird entsprechend vorgegangen. Geschäfts- oder Firmenwerte werden als Vermögenswerte der wirtschaftlich selbstständigen ausländischen Teileinheiten mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Aufwands- und Ertragsposten werden mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die Jahresdurchschnittskurse ergeben sich als Mittelwert aus den Währungskursen am Monatsende der vergangenen 13 Monate. Unterschiede aus der Währungsumrechnung gegenüber der Umrechnung des Vorjahres sowie Umrechnungsdifferenzen zwischen Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz werden in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung erfasst. Für die Währungsumrechnung wurden unter anderem folgende Wechselkurse zugrunde gelegt: Wechselkurse scroll Jahresdurchschnittskurs Stichtagskurs 1 € entspricht 2014 2013 31.12.2014 31.12.2013 Brasilianischer Real (BRL) 3,12 2,88 3,22 3,26 Britisches Pfund (GBP) 0,81 0,85 0,78 0,83 Chinesischer Renminbi Yuan (CNY) 8,17 8,18 7,54 8,35 Japanischer Yen (JPY) 140,83 128,91 145,23 144,72 Singapur Dollar (SGD) 1,68 1,66 1,61 1,74 US-Dollar (USD) 1,33 1,33 1,21 1,38 3.6 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Ertragsrealisierung Umsatzerlöse für den Verkauf von Gütern und Dienstleistungen, die im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit anfallen, und andere Erträge werden wie folgt realisiert: (a) Umsatzerlöse Evonik erwirtschaftet Umsatzerlöse hauptsächlich aus dem Verkauf von Produkten der Spezialchemie an weiterverarbeitende Industriekunden, vgl. ausführlich Anhangziffer 9.1: Das Segment Consumer, Health & Nutrition produziert schwerpunktmäßig für Anwendungen in Konsumgütern des täglichen Bedarfs, in der Tierernährung und im Bereich Healthcare. Das Segment Resource Efficiency bietet umweltfreundliche und energieeffiziente Systemlösungen insbesondere für den Automobilsektor, die Farben- und Lack- sowie Bauindustrie. Im Mittelpunkt des Segments Specialty Materials steht die Herstellung von polymeren Werkstoffen sowie Zwischenprodukten vor allem für die Gummi- und Kunststoffindustrie. Das Segment Services erbringt Dienstleistungen vor allem für die Spezialchemiegeschäfte, das Corporate Center und für Dritte. Es gelten die nachfolgenden Ausführungen zur Umsatzrealisierung: Die Höhe der Umsatzerlöse ist zwischen den Parteien vertraglich festgelegt. Sie bemisst sich nach dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu beanspruchenden Gegenleistung abzüglich Umsatzsteuer sowie gewährter Preisnachlässe und Mengenrabatte. Allgemeine Voraussetzungen für die Erfassung von Erlösen sind, dass die Höhe der Erlöse und die Höhe der hiermit im Zusammenhang stehenden Kosten verlässlich bestimmt werden können. Des Weiteren ist der Nutzenzufluss als hinreichend wahrscheinlich einzustufen. Erlöse aus dem Verkauf von Gütern werden bei Vorliegen der allgemeinen Voraussetzungen erfasst, wenn Eigentum und Risiken aus dem Verkauf auf den Kunden übergegangen sind. Allgemeine Risiken aus dem Verkaufsgeschäft werden auf Basis von Erfahrungswerten durch entsprechende Rückstellungen abgebildet. Erlöse aus Dienstleistungsgeschäften werden bei Vorliegen der allgemeinen Voraussetzungen erfasst, wenn der Fertigstellungsgrad des Geschäfts verlässlich bestimmt werden kann. Grundsätzlich werden sie in dem Geschäftsjahr erfasst, in dem die Dienstleistungen erbracht wurden. Bei der periodenübergreifenden Erbringung von Dienstleistungen wird der Umsatz im Verhältnis von erbrachten zu insgesamt zu erbringenden Dienstleistungen ermittelt. (b ) Andere Erträge Voraussetzungen für die Erfassung von anderen Erträgen sind, dass die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann sowie der Nutzenzufluss als hinreichend wahrscheinlich einzustufen ist. Zinserträge werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Erträge aus Nutzungsentgelten werden nach dem wirtschaftlichen Gehalt des zugrunde liegenden Vertrags abgegrenzt und zeitanteilig erfasst. Dividendenerträge werden erfasst, sobald das Recht auf den Empfang der Zahlung entsteht. Immaterielle Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert. Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden planmäßig abgeschrieben und bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen, vgl. Anhangziffer 3.6 unter „Werthaltigkeitsprüfung". Abhängig von der Art des immateriellen Vermögenswertes werden die Abschreibungen in den Kosten der umgesetzten Leistungen, den Vertriebskosten, den Forschungs- und Entwicklungskosten oder den allgemeinen Verwaltungskosten ausgewiesen. Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung). (a) Geschäfts- oder Firmenwerte Geschäfts- oder Firmenwerte haben keine bestimmbare Nutzungsdauer und werden mindestens einmal jährlich daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung). (b) Konzessionen, Schutzrechte und Lizenzen Konzessionen, Schutzrechte und Lizenzen werden linear über die geschätzte Nutzungsdauer von 5 bis 25 Jahren planmäßig abgeschrieben. Ein Teil der Rechte weist eine unbestimmbare Nutzungsdauer auf, da es sich hier um uneingeschränkt nutzbare Marken handelt. Diese werden jährlich daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung) und ob die Nutzungsdauer weiterhin als unbestimmbar einzustufen ist. Sofern sich die Einschätzung der Nutzungsdauer geändert hat und als bestimmbar gilt, wird der Buchwert der Marken linear über die erwartete Restnutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. (c ) Aktivierte Entwicklungskosten Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn sie einem neu entwickelten Produkt oder Verfahren, welches technisch realisierbar ist und der eigenen Nutzung oder Vermarktung dienen kann, eindeutig zugeordnet werden können. Die aktivierten Entwicklungskosten beziehen sich hauptsächlich auf die Entwicklung von neuen Produkten und werden linear über ihre geschätzte Nutzungsdauer von 3 bis 1 5 Jahren planmäßig abgeschrieben. (d ) Sonstige immaterielle Vermögenswerte Der wesentliche Teil der sonstigen immateriellen Vermögenswerte sind erworbene Kundenbeziehungen. Diese werden über ihre Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauer wird anhand von vertraglichen Grundlagen und Erfahrungswerten eingeschätzt und beläuft sich überwiegend auf 2 bis 11 Jahre. Die Höhe der planmäßigen Abschreibung berücksichtigt neben der Nutzungsdauer die Fortführungswahrscheinlichkeit der Kundenbeziehungen in Form einer Abschmelzrate. Sachanlagen Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und linear über ihre Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs werden sie daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen, vgl. Anhangziffer 3.6 unter „Werthaltigkeitsprüfung". Anschaffungskosten beinhalten die Ausgaben, die direkt dem Erwerb zurechenbar sind. Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen umfassen Einzelkosten sowie die zurechenbaren Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich der Abschreibungen. Kosten, die sich aus der Verpflichtung der Beseitigung nach Ende der Nutzung der Sachanlage ergeben, werden als Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten zum Anschaffungs- bzw. Herstellungszeitpunkt aktiviert. Darüber hinaus können Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten auch Übertragungen von in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung erfassten Gewinnen oder Verlusten aus Cashflow-Hedges, die für Käufe von Sachanlagen in Fremdwährung abgeschlossen wurden, enthalten. Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert. Ein qualifizierter Vermögenswert liegt vor, wenn ein Zeitraum von mehr als einem Jahr erforderlich ist, diesen in seinen beabsichtigten gebrauchsfähigen Zustand zu versetzen. Abschreibungen erfolgen linear über die erwartete Nutzungsdauer der Vermögenswerte: Nutzungsdauer der Sachanlagen scroll in Jahren Gebäude 5-50 Technische Anlagen und Maschinen 2-25 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3-25 Aufwendungen für Generalüberholungen bzw. Großinspektionen (Großreparaturen) werden grundsätzlich aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass ein zukünftiger Nutzen aus dem bestehenden Vermögenswert resultiert. Sie werden über den Zeitraum bis zur nächsten Großreparatur abgeschrieben. Ersatzteile und Wartungsgeräte, die die Ansatzkriterien von Sachanlagen erfüllen, werden als solche und nicht als Vorräte ausgewiesen. Laufende Reparaturen und sonstige Instandhaltungen werden ergebniswirksam in der Periode erfasst, in welcher sie entstanden sind. Aufwendungen, die im Rahmen von Investitionsprojekten für Vor- und Basisplanung anfallen, werden aktiviert, wenn das Investitionsprojekt mit hoher Wahrscheinlichkeit durchgeführt wird. Die Abschreibung erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer des Investitionsprojekts. Haben wesentliche Teile einer Sachanlage unterschiedliche Nutzungsdauern, werden sie als separate Komponenten bewertet und jeweils planmäßig abgeschrieben. Gewinne und Verluste aus dem Abgang werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert ermittelt und ergebniswirksam unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Immobilien, die als Finanzinvestition zur Erzielung von Mieteinnahmen und/oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten werden, werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und linear über ihre Nutzungsdauer von 25 bis 80 Jahren planmäßig abgeschrieben. Bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs werden sie daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen, vgl. Anhangziffer 3.6 unter „Werthaltigkeitsprüfung". Die Zeitwerte dieser Immobilien werden nach dem Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF-Verfahren) durch interne Gutachter bewertet. Das DCF-Modell ist eine Abbildung der zukünftigen Zahlungsströme, die den Wert der Liegenschaften bestimmen, und stellt somit eine ertragsbasierte Immobilienbewertung dar, wie sie für als Mietobjekte genutzte Wohnimmobilien üblich ist. Werthaltigkeitsprüfung Die Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36 „Impairment of Assets" wird für immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien bei der Vermutung eines Wertminderungsbedarfs durchgeführt. Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Die Überprüfung dieser Vermögenswerte erfolgt überwiegend für eine zahlungsmittelgenerierende Einheit (Cash Generating Unit, CGU), die die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten mit abgrenzbaren Mittelzuflüssen darstellt, oder für eine Gruppe von CGUs. Die Überprüfung findet zum 30. September statt. Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung wird der erzielbare Betrag dem Buchwert der CGU/Gruppe von CGUs gegenübergestellt. Der erzielbare Betrag wird bestimmt als der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert der CGU/Gruppe von CGUs. Eine Wertminderung ist vorzunehmen, wenn der erzielbare Betrag der CGU/Gruppe von CGUs niedriger ist als ihr Buchwert. Soweit der Grund für den Wertminderungsbedarf entfallen ist, werden - außer beim Geschäfts- oder Firmenwert - ergebniswirksame Zuschreibungen vorgenommen. Für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung von Geschäfts- oder Firmenwerten erfolgt die Bestimmung des erzielbaren Betrags durch die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten des jeweiligen Segments. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wird mittels eines Bewertungsmodells als Barwert der künftigen Cashflows und somit auf Basis nicht beobachtbarer Inputfaktoren ermittelt (Stufe 3 der Fair-Value-Hierarchie). Die künftigen Cashflows werden aus der zum 30. September aktuellen Mittelfristplanung abgeleitet. Die Mittelfristplanung basiert sowohl auf Erfahrungen als auch auf Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Marktentwicklung. Die wesentlichen volkswirtschaftlichen Rahmendaten wie das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, die Entwicklung des Zinsniveaus, der Wechselkurse sowie der Rohstoffpreise, die der Mittelfristplanung zugrunde liegen, werden zentral von Evonik vorgegeben und aus internen und externen Markterwartungen abgeleitet. Das spezifische Wachstum der einzelnen Segmente ist aus Erfahrungen und Zukunftserwartungen abgeleitet, im Fall der ewigen Rente wurde eine Wachstumsrate unterstellt. Die erwarteten Cashflows werden mit den gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital) nach Steuern abgezinst. Die Kapitalkosten werden je Segment auf Basis von kapitalmarktorientierten Modellen als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten berechnet. Die Eigenkapitalkosten werden durch die Komponenten risikoloser Zinssatz und Risikozuschlag bestimmt. Über alle Segmente hinweg wird der 30-jährige risikolose Zinssatz in gleicher Höhe angesetzt. Der Risikozuschlag ergibt sich durch die Multiplikation des Beta-Faktors mit der Marktrisikoprämie. Die Fremdkapitalkosten berücksichtigen einen risikolosen Zinssatz sowie Zuschläge für das Kreditrisiko und durchschnittliche Steuersätze des jeweiligen Segments. Der Beta-Faktor und die Zuschläge für das Kreditrisiko werden aus dem Kapitalmarkt entsprechend den Werten vergleichbarer Unternehmen des Segments (Peergroup) abgeleitet und berechnet. Die angewandten Parameter und die Geschäfts- oder Firmenwerte nach Segmenten stellen sich wie folgt dar: Parameter Werthaltigkeitsprüfung und Geschäfts- oder Firmenwerte nach Segmenten scroll Gewichtete Kapitalkosten Wachstumsrate in der ewigen Rente Geschäfts- oder Firmenwerte nach Steuern (in %) (in %) (in Millionen €) 2014 2013 2014 2013 31.12.2014 31.12.2013 Consumer, Health & Nutrition 7,01 6,08 1,50 1,50 1.021 999 Resource Efficiency 9,28 9,77 1,50 1,50 892 861 Specialty Materials 8,58 9,05 1,50 1,50 717 704 Services 8,31 8,37 1,50 1,50 51 50 Corporate, andere Aktivitäten 8,06 7,52 1,50 1,50 14 14 Die Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte werden für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung auf die Segmente verteilt. Auf die drei Chemiesegmente entfällt im Wesentlichen ein Geschäfts- oder Firmenwert aus den früheren Erwerben von Anteilen an der Evonik Degussa GmbH (Evonik Degussa), Essen. Dieser wird in der Segmentberichterstattung unter „Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung" ausgewiesen. Alle anderen Geschäfts- oder Firmenwerte werden unmittelbar in den Segmenten ausgewiesen. Für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung von anderen immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien erfolgt die Bestimmung des erzielbaren Betrags überwiegend durch die Ermittlung des Nutzungswertes der jeweiligen CGU/Gruppe von CGUs. At Equity bilanzierte Unternehmen Assoziierte Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden grundsätzlich nach der Equity-Methode bilanziert, wenn ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann bzw. sie gemeinschaftlich geführt werden. Die erstmalige Bewertung erfolgt zu Anschaffungskosten der Beteiligung. Die Anschaffungskosten beinhalten auch alle direkt zurechenbaren Anschaffungsnebenkosten. Als Grundlage für die Bewertung der Beteiligung in den Folgeperioden muss der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten der Beteiligung und dem anteiligen Eigenkapital bestimmt werden. Dieser ist dann daraufhin zu analysieren, ob er auf stille Reserven und Lasten zurückzuführen ist. Verbleibt nach der Aufteilung auf stille Reserven und Lasten ein positiver Unterschiedsbetrag, ist dieser als Geschäfts- oder Firmenwert zu behandeln und im Beteiligungsbuchwert auszuweisen. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird unmittelbar erfolgswirksam aufgelöst, indem der Wertansatz der Beteiligung erhöht wird. Von den Anschaffungskosten ausgehend wird der Buchwert in den Folgeperioden um das anteilige Jahresergebnis erhöht bzw. gemindert. Weitere Anpassungen des Beteiligungswertes sind notwendig, wenn sich das Eigenkapital des Beteiligungsunternehmens aufgrund von in den anderen Erfolgsbestandteilen erfassten Sachverhalten verändert hat. Im Rahmen der Folgebewertung muss die Abschreibung der im Zuge der Erstkonsolidierung aufgedeckten stillen Reserven berücksichtigt und vom anteiligen Jahresüberschuss in Abzug gebracht werden. Erhaltene Dividendenzahlungen sind zur Vermeidung einer Doppelerfassung vom Wertansatz abzuziehen. Falls Indikatoren vorliegen, die auf eine Wertminderung der Beteiligung hindeuten, ist diese auf Werthaltigkeit zu prüfen, vgl. Anhangziffer 3.6 unter „Werthaltigkeitsprüfung". Es erfolgt keine separate Prüfung des anteiligen Geschäfts- oder Firmenwertes. Die Prüfung wird für den gesamten Beteiligungsbuchwert durchgeführt. Demnach sind Wertminderungen nicht dem im Beteiligungsbuchwert enthaltenen Geschäfts- oder Firmenwert zuzuordnen und können in Folgeperioden auch wieder vollständig wertaufgeholt werden. Vorräte Vorräte werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt, wobei die historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten die Wertobergrenze darstellen. Der Nettoveräußerungswert entspricht dem im normalen Geschäftsverlauf erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Aufwendungen für Fertigung und Vertrieb. Die Kosten von Vorräten, die von ähnlicher Beschaffenheit oder Verwendung sind, werden einheitlich auf Basis der Durchschnittsmethode oder der First-in-First-out-Methode bestimmt. Die Herstellungskosten fertiger und unfertiger Erzeugnisse umfassen die Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, direkte Personalkosten, andere direkte Kosten und der Produktion zurechenbare Gemeinkosten (basierend auf normaler Betriebskapazität). Die Kosten für Vorräte können auch aus den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung entnommene Gewinne oder Verluste aus Cashflow-Hedges, die für den Kauf von Rohstoffen abgeschlossen wurden, sowie Fremdkapitalkosten im Falle eines qualifizierten Vermögenswertes beinhalten. Ein qualifizierter Vermögenswert liegt vor, wenn ein Zeitraum von mehr als einem Jahr erforderlich ist, diesen in seinen beabsichtigten verkaufsfähigen Zustand zu versetzen, und es sich nicht um in hoher Anzahl regelmäßig hergestellte Vorräte handelt. Entgeltlich erworbene Emissionsrechte werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Unentgeltlich zugeteilte Emissionsrechte werden in Anlehnung an IAS 20 „Accounting for Government Grants and Disclosure of Government Assistance" mit dem Erinnerungswert angesetzt. Rückstellungen für die Abgabeverpflichtung von Emissionsrechten werden, soweit Emissionsrechte vorhanden sind, mit dem aktivierten Betrag dieser Rechte bewertet. Übersteigt die Abgabeverpflichtung die aktivierten Rechte, so wird dieser übersteigende Anteil mit dem Durchschnittskurs der letzten drei Monate zum Bilanzstichtag bewertet. Flüssige Mittel Unter den flüssigen Mitteln sind Guthaben bei Kreditinstituten sowie Schecks und Kassenbestände erfasst. Weiterhin werden hier hoch liquide Finanztitel mit einer Laufzeit - gerechnet vom Erwerbszeitpunkt - von nicht mehr als drei Monaten ausgewiesen, sofern sie jederzeit in Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen. Ihr Ansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfolgt nach dem in IAS 19 „Employee Benefits" vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen (Defined Benefits) auf Altersversorgung. Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Die Bewertung für die inländischen Unternehmen basiert auf den biometrischen Grundlagen der „Richttafeln 2005 G" von Klaus Heubeck, für die Gesellschaften in Großbritannien werden die sogenannten „S1 PXA"-Tafeln und für die USA werden sogenannte „PPA mortality"-Tafeln verwendet. Die Pensionsverpflichtungen im restlichen Konzern werden unter Berücksichtigung landesspezifischer Rechnungsgrundlagen und Parameter ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste in den Verpflichtungen und Vermögenserträge auf das Planvermögen (ohne Zinsertrag) ergeben sich aus dem Unterschiedsbetrag zwischen den zum Jahresende rechnungsmäßig erwarteten und den tatsächlich ermittelten Pensionsverpflichtungen sowie aus Abweichungen zwischen dem zum Jahresende erwarteten und dem tatsächlich festgestellten Zeitwert des Planvermögens. Neu entstandene Wertänderungen in einem Jahr aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten aus den Verpflichtungen, Vermögenserträge auf das Planvermögen (ohne Zinsertrag), Veränderungen der Limitierung des Planvermögens (ohne Zinskosten) und Vermögenserträge auf Erstattungsansprüche (ohne Zinsertrag) werden direkt gegen die anderen Erfolgsbestandteile (Other Comprehensive Income, OCI) verrechnet. Dem Verpflichtungsumfang zum Jahresende wird das Planvermögen zum Zeitwert gegenübergestellt (Finanzierungsstand). Unter Berücksichtigung der Limitierung des Planvermögens (Asset Ceiling) ergeben sich die Pensionsrückstellungen. Beitragsorientierte Zusagen (Defined Contribution) führen in der Periode zu Aufwand, in der die Zahlung erfolgt. Beitragsorientierte Verpflichtungen existieren sowohl aufgrund betrieblicher Zusagen als auch aufgrund staatlicher Pläne (gesetzliche Rentenversicherung). Sonstige Rückstellungen Sonstige Rückstellungen sind Schulden, die bezüglich ihrer Fälligkeit oder ihrer Höhe ungewiss sind. Sie werden gebildet, sofern rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenwärtig gegenüber Dritten bestehen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen werden. Wenn eine Anzahl gleichartiger Verpflichtungen besteht, wird die Wahrscheinlichkeit eines Mittelabflusses auf Basis der Gruppe dieser Verpflichtungen als Ganzes ermittelt. Darüber hinaus muss die Schätzung der Höhe der Verpflichtung verlässlich möglich sein. Rückstellungen werden mit ihrem wahrscheinlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und berücksichtigen auch zukünftige Kostensteigerungen. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst. Eine Abzinsung wird nicht vorgenommen bei kurzfristigen Rückstellungen sowie beim kurzfristigen Teil langfristiger Rückstellungen. Mit fortschreitendem Zeitverlauf werden die Rückstellungen neuen Erkenntnisgewinnen angepasst. Auflösungen von Rückstellungen werden in den Funktionsbereichen als Ertrag erfasst, in denen auch ursprünglich der Aufwand bei Bildung der Rückstellung belastet wurde. Unter den Rückstellungen für Personal werden die sogenannten Long-Term-Incentive-Pläne ausgewiesen. Hierbei handelt es sich um ein erfolgsabhängiges Vergütungssystem mit langfristiger Anreizwirkung für Vorstandsmitglieder und Führungskräfte von Evonik. Die entstandenen Verpflichtungen werden entsprechend IFRS 2 „Share-based Payment" als Vergütung mit Barausgleich ermittelt und ergebniswirksam erfasst. Restrukturierungsrückstellungen werden nur angesetzt, wenn eine faktische Verpflichtung aufgrund eines detaillierten, formalen Plans entsteht und bei den Betroffenen die gerechtfertigte Erwartung geweckt wird, dass die Restrukturierungsmaßnahme auch durchgeführt wird. Die Rückstellungen für übrige Verpflichtungen enthalten auch Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, die angemessene Aufwendungen für zum Beispiel Gerichts- und Anwaltskosten, Leistungen an Kläger sowie eventuelle Vergleichszahlungen beinhalten. Zur Beurteilung der Rückstellungshöhe werden unter anderem die Art des Rechtsstreits bzw. Anspruchs, der Stand des Verfahrens, die Auffassung der uns vertretenen Anwälte und Erfahrungen aus vergleichbaren Sachverhalten herangezogen sowie Annahmen über Eintrittswahrscheinlichkeiten getroffen. Latente Steuern, laufende Ertragsteuern Latente Steuern werden nach IAS 12 „Income Taxes" für temporäre Ansatz- und Bewertungsunterschiede von Vermögenswerten und Schulden zwischen der Steuerbilanz und der IFRS-Bilanz gebildet. Steuerliche Verlustvorträge, die wahrscheinlich zukünftig genutzt werden können, werden in Höhe des latenten Steueranspruchs (aktive latente Steuern), unter Berücksichtigung ihrer begrenzten bzw. unbegrenzten Vortragsfähigkeit, aktiviert. Der Ansatz des latenten Steueranspruchs bei Unternehmen mit steuerlichen Verlustvorträgen ergibt sich einerseits aus vorliegenden Planungsrechnungen, die regelmäßig fünf Jahre betragen, sowie andererseits aus dem Vorhandensein von ausreichenden zu versteuernden temporären Differenzen. Aktive latente Steuern sind grundsätzlich mit der Maßgabe angesetzt, dass ein künftiges zu versteuerndes Einkommen wahrscheinlich ist, mit dem die temporären Differenzen genutzt werden können. Soweit die Realisierung aktiver latenter Steuern unwahrscheinlich ist, erfolgt eine Wertberichtigung. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden (passive latente Steuern) werden saldiert, soweit das Unternehmen ein Recht zur Aufrechnung der laufenden Ertragsteueransprüche und -schulden hat und wenn sich die aktiven und passiven latenten Steuern auf laufende Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden. Zur Ermittlung der latenten Steuern sind die Steuersätze anzuwenden, die nach der derzeitigen Rechtslage für den Zeitpunkt gültig oder angekündigt sind, in dem sich die temporären Differenzen wahrscheinlich ausgleichen werden. Der Gesamtsteuersatz für die Ermittlung der latenten Steuern inländischer Unternehmen beträgt 30 Prozent. Hierbei werden neben der Körperschaftsteuer von 15 Prozent der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent auf die Körperschaftsteuer und eine durchschnittliche Gewerbesteuer von ca. 14 Prozent berücksichtigt. Für ausländische Unternehmen wird der jeweilige nationale Steuersatz angewandt. Dieser beträgt zwischen 10 Prozent (Ungarn) und 40 Prozent (USA). Laufende Ertragsteuern für die Berichtsperiode und für frühere Perioden sind mit dem Betrag zu bemessen, in dessen Höhe eine Zahlung an bzw. Erstattung durch die Steuerbehörden erwartet wird. Sie werden anhand der am Bilanzstichtag geltenden gesellschaftsbezogenen Steuersätze ermittelt. Ungewisse Ertragsteueransprüche und -schulden werden angesetzt, sobald die Eintrittswahrscheinlichkeit höher als 50 Prozent ist. Bilanzierte unsichere Ertragsteuerpositionen werden mit dem wahrscheinlichsten Wert angesetzt. Finanzinstrumente Als Finanzinstrumente werden vertraglich vereinbarte Rechte und Verpflichtungen bilanziert, aus denen ein Zu- oder Abfluss von finanziellen Vermögenswerten oder die Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten resultiert. Sie werden in originäre und derivative Finanzinstrumente unterteilt und in der Bilanz unter den finanziellen Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten sowie den Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Beim erstmaligen Ansatz werden Finanzinstrumente mit ihrem beizulegenden Zeitwert zuzüglich direkt zuordenbarer Transaktionskosten bewertet. Transaktionskosten von Finanzinstrumenten, die als „Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (At Fair Value through Profit or Loss)" bewertet werden, sind direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Nicht marktgerecht verzinste langfristige Finanzinstrumente werden bewertet, indem die erwarteten Cashflows mit dem effektiven Zinssatz auf den Zeitpunkt der Anschaffung diskontiert werden (Barwert). Der effektive Zinssatz berücksichtigt alle zurechenbaren Gebühren mit Zinscharakter. Die Folgebewertung richtet sich nach der Kategorisierung der Finanzinstrumente. (a) Originäre Finanzinstrumente Im Konzern werden originäre Finanzinstrumente als finanzielle Vermögenswerte den Kategorien „Ausleihungen und Forderungen (Loans and Receivables)" oder „Zur Veräußerung verfügbar (Available-for-Sale)" zugeordnet. Die erstmalige Erfassung dieser Vermögenswerte erfolgt zum Erfüllungstag. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Erhalt von Zahlungen erloschen sind oder übertragen wurden und Evonik im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen hat. Im Konzern lagen keine Fälle vor, in denen übertragene finanzielle Vermögenswerte nach Maßgabe eines anhaltenden Engagements weiterhin in der Bilanz erfasst wurden. Originäre Finanzinstrumente als finanzielle Verbindlichkeiten werden der Kategorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten (At amortised Cost)" zugeordnet. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn sie getilgt sind, das heißt, wenn die Verpflichtung beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen ist. Im Folgenden werden die im Konzern verwendeten Kategorien dargestellt: Die Kategorie „Ausleihungen und Forderungen" umfasst insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Ausleihungen. Die Vermögenswerte dieser Kategorie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Zeigen objektive Hinweise, die auf historischen Erfahrungswerten beruhen, dass die fälligen Erfüllungsbeträge im Rahmen der üblichen Bedingungen nicht vollständig einbringlich sind, wird eine Wertminderung vorgenommen. Die Höhe bemisst sich als Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswertes und dem auf Basis des ursprünglichen Effektivzinssatzes ermittelten Barwert der geschätzten zukünftigen Einzahlungen. Wertminderungen werden ergebniswirksam erfasst. Soweit der Grund für den Wertminderungsbedarf entfallen ist, werden ergebniswirksame Zuschreibungen bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar" werden Eigenkapitalanteile zugeordnet, die nicht konsolidiert oder at Equity bilanziert werden, sowie andere Wertpapiere. Liegt der beizulegende Zeitwert solcher Vermögenswerte nicht vor oder ist er nicht verlässlich bestimmbar, wie im Falle von nicht börsennotierten Eigenkapitaltiteln, werden die Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes werden unter Berücksichtigung latenter Steuern in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung erfasst. Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob objektive Hinweise für eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswertes vorliegen. Ein wesentlicher oder andauernder Rückgang des beizulegenden Zeitwertes unter den Buchwert wird als Hinweis für eine Wertminderung gesehen. Bei Aktien liegt ein solcher Hinweis vor, wenn der beizulegende Zeitwert um 20 Prozent unter dem Buchwert liegt. Existiert ein derartiger Hinweis, werden die in den anderen Erfolgsbestandteilen erfassten Verluste ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Soweit der Grund für den Wertminderungsbedarf entfallen ist, werden Zuschreibungen grundsätzlich in den anderen Erfolgsbestandteilen erfasst. Lediglich für Schuldinstrumente, die dieser Kategorie zugeordnet sind, werden Zuschreibungen bis zur Höhe der ursprünglichen Wertminderung ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Bei Beteiligungen und anderen finanziellen Vermögenswerten, deren Zeitwerte nicht verlässlich bestimmt werden können, werden keine Zuschreibungen vorgenommen. Der Kategorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten" sind insbesondere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Kredite zugeordnet. Die Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet. (b) Derivative Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente (Derivate) werden zur Absicherung von Risiken aus Währungs-, Warenpreis- und Zinsänderungen eingesetzt. Hierzu werden die Sicherungsinstrumente entweder freistehend oder im Rahmen einer Bewertungseinheit mit dem zugehörigen abzusichernden Grundgeschäft (Hedge Accounting) bilanziert. Die erstmalige Erfassung erfolgt zum Handelstag. Existiert für das Derivat kein Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt, wird der beizulegende Zeitwert mittels finanzmathematischer Methoden ermittelt. Bei Devisentermingeschäften wird der Devisenterminkurs am Bilanzstichtag zugrunde gelegt. Die Marktpreise von Optionsgeschäften werden über anerkannte Optionspreismodelle ermittelt. Commodity-Derivate werden auf Basis von Spotpreisen und Forwardsätzen, Zinsderivate durch Abzinsung zukünftiger Cashflows bewertet. Freistehende derivative Finanzinstrumente gehören der Kategorie „Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (At Fair Value through Profit or Loss)" an und werden als „Zu Handelszwecken gehalten (Held for Trading)" eingestuft. Finanzinstrumente dieser Kategorie werden an jedem Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Ein Gewinn oder Verlust aus der Änderung des beizulegenden Zeitwertes wird ergebniswirksam erfasst. Die Bilanzierung von Sicherungs- und zugehörigen Grundgeschäften im Rahmen des Hedge Accounting ist an bestimmte Kriterien geknüpft. Das Hedge Accounting setzt insbesondere eine ausführliche Dokumentation der Sicherungsbeziehung und einen Nachweis der erwarteten sowie der tatsächlichen Sicherungseffektivität zwischen 80 und 125 Prozent voraus. Es ist dann zu beenden, wenn die Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sind. Bei Cashflow-Hedges ist eine Beendigung des Hedge Accounting auch dann erforderlich, wenn der Eintritt der vorhergesehenen Transaktion nicht mehr wahrscheinlich ist. In diesem Falle ist der in den anderen Erfolgsbestandteilen erfasste Betrag ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umzubuchen. In Abhängigkeit von der jeweiligen Art des Sicherungszusammenhangs werden Sicherungsinstrumente im Hedge Accounting wie folgt bewertet: Fair Value Hedges verfolgen den Zweck, die beizulegenden Zeitwerte von bilanzierten Vermögenswerten oder bilanzierten Schulden abzusichern. Die auf das abgesicherte Risiko entfallenden Änderungen des beizulegenden Zeitwertes des Sicherungsinstruments sowie des abgesicherten Grundgeschäfts werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Werden nicht bilanzierte feste Verpflichtungen abgesichert, führen Änderungen des beizulegenden Zeitwertes der festen Verpflichtung im Hinblick auf das abgesicherte Risiko zum ergebniswirksamen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld. Aufgrund dieser Vorgehensweise kompensieren sich bei Effektivität der Absicherung die Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft in der Gewinn- und Verlustrechnung der Periode. Cashflow-Hedges verfolgen den Zweck, das Risiko der Volatilität der künftigen Zahlungsströme eines bilanzierten Vermögenswertes bzw. einer Verbindlichkeit oder einer mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden geplanten Transaktion abzusichern. Der effektive Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwertes eines Sicherungsinstruments wird in den anderen Erfolgsbestandteilen und der ineffektive Teil der Wertänderungen ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. In den anderen Erfolgsbestandteilen erfasste Beträge werden ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, sobald das abgesicherte Grundgeschäft die Gewinn- und Verlustrechnung berührt. Bei einer Zinssicherung laufen diese Beträge in das Zinsergebnis, bei einer Umsatzsicherung in die entsprechenden Umsatzerlöse und im Fall einer Absicherung von Wareneinkäufen in die Kosten der umgesetzten Leistung. Besteht die abgesicherte zukünftige Transaktion aus dem Ansatz eines nichtfinanziellen Vermögenswertes oder einer nichtfinanziellen Verbindlichkeit, werden die zuvor in den anderen Erfolgsbestandteilen erfassten Gewinne oder Verluste in die Erstbewertung der Anschaffungskosten des Vermögenswertes oder der Verbindlichkeit einbezogen. Hedges of a Net Investment verfolgen den Zweck, das Fremdwährungsrisiko aus Beteiligungen mit ausländischer Funktionalwährung abzusichern. Solche Absicherungen werden wie Cashflow-Hedges behandelt. In den anderen Erfolgsbestandteilen erfasste Gewinne oder Verluste werden mit Veräußerung des ausländischen Tochterunternehmens bzw. Rückführung des Auslandsinvestments ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Leasing Leasing ist eine Vereinbarung, in der gegen eine Zahlung oder eine Reihe von Zahlungen das Recht auf Nutzung eines Vermögenswertes für einen bestimmten Zeitraum übertragen wird. Der Konzern tritt in Vereinbarungen über Operating- oder Finanzierungsleasing sowohl als Leasingnehmer wie auch als Leasinggeber auf. Als Finanzierungsleasing werden Leasingverhältnisse klassifiziert, bei denen der Leasingnehmer entsprechend den vertraglichen Regelungen im Wesentlichen alle Chancen und Risiken aus dem Eigentum am Leasingobjekt trägt. Neben dem vertraglich vereinbarten Finanzierungsleasing können Vereinbarungen über die Nutzung von Vermögenswerten, zum Beispiel langfristige Lieferverträge, bei kumulativer Erfüllung bestimmter Kriterien als Finanzierungsleasing eingestuft werden. Ist Evonik selbst Leasingnehmer, werden die Vermögenswerte in den Sachanlagen zu ihrem Zeitwert oder zum niedrigeren Barwert der unkündbaren Mindestleasingzahlungen angesetzt. Die aus den künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen werden als Verbindlichkeit zum abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert. Ist Evonik Leasinggeber, so wird anstelle von Sachanlagen eine Forderung in Höhe des Nettoinvestitionswertes angesetzt. Der beim Leasingnehmer angesetzte Vermögenswert wird in Übereinstimmung mit den Regeln des IAS 16 fortgeschrieben. Zum Zwecke der Folgebewertung der Leasingverbindlichkeit bzw. Leasingforderung werden die geleisteten bzw. erhaltenen Leasingraten mittels der Effektivzinsmethode in einen Zins- und Tilgungsanteil aufgeteilt. Der Zinsanteil wird über die Vertragsdauer ergebniswirksam im Zinsaufwand bzw. Zinsertrag erfasst. Der Tilgungsanteil ermittelt sich als Differenz zwischen Leasingrate und Zinsanteil und mindert kontinuierlich die Leasingverbindlichkeit bzw. Leasingforderung. Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden in der Bilanz unter den finanziellen Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen. Operating-Leasing umfasst alle Leasingverhältnisse, bei denen es sich nicht um Finanzierungsleasing handelt. Aufwendungen und Erträge hieraus werden periodengerecht ergebniswirksam erfasst. Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und mit diesen im Zusammenhang stehende Schulden Langfristige Vermögenswerte werden als „zur Veräußerung vorgesehen" ausgewiesen, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Die Vermögenswerte müssen in ihrem jetzigen Zustand zu Bedingungen, die für den Verkauf derartiger Vermögenswerte gängig und üblich sind, sofort veräußerbar sein und eine solche Veräußerung muss höchstwahrscheinlich sein. Sofern mit einer Transaktion auch die zugehörigen Schulden mitveräußert werden sollen, werden diese ebenfalls gesondert ausgewiesen. Unmittelbar vor der erstmaligen Einstufung als „zur Veräußerung vorgesehen" sind die Vermögenswerte und Schulden gemäß den bisher relevanten Rechnungslegungsvorschriften zu bewerten. Danach sind sie mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten anzusetzen. Für eine spätere Neubewertung sind für Vermögenswerte und Schulden, die nicht unter die Bewertungsvorschriften des IFRS 5 „Non-current Assets Held for Sale and Discontinued Operations" fallen, auch weiterhin die relevanten Rechnungslegungsvorschriften zu beachten. Dies sind bei Evonik hauptsächlich: • IAS 2 „Inventories", • IAS 12 „Income Taxes", • IAS 19 „ Employee Benefits" und • IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement". Soweit es sich nicht um eine nicht fortgeführte Aktivität (Discontinued Operation) handelt, werden die Ergebnisse aus der Bewertung und dem Verkauf dieser Vermögenswerte weiterhin im Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen. Nicht fortgeführte Aktivitäten (Discontinued Operations) Eine nicht fortgeführte Aktivität ist entweder ein bedeutender geschäftlicher oder geografischer Bereich des Unternehmens, der im Rahmen eines einzelnen Plans als Gesamtheit oder in Teilen veräußert bzw. eingestellt werden soll, oder ein mit Veräußerungsabsicht erworbenes Tochterunternehmen. Die Ergebnisse aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der Bewertung und dem Verkauf einer nicht fortgeführten Aktivität werden in der Gewinn- und Verlustrechnung getrennt von den fortgeführten Aktivitäten dargestellt. Ebenso sind die Cashflows einer nicht fortgeführten Aktivität in der Kapitalflussrechnung getrennt von den fortgeführten Aktivitäten darzustellen. Zuwendungen der öffentlichen Hand Zuwendungen der öffentlichen Hand für den Erwerb oder Bau von Sachanlagen vermindern die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Sie werden über die Nutzungsdauer der Sachanlage in Form geminderter Abschreibungen ergebniswirksam erfasst. Vorteile aus zinsvergünstigten Förderdarlehen der öffentlichen Hand werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten abgegrenzt und über die Laufzeit der Darlehen betragsmäßig in gleicher Höhe wie die Aufzinsung der Darlehen ergebniswirksam aufgelöst. Die Auflösung wird in den Umsatzerlösen vereinnahmt, sofern die niedrig verzinslichen Darlehen als Kompensation für entgangene Mieterträge gewährt wurden. Wurde der Zinsvorteil im Zusammenhang mit Investitionen gewährt, erfolgt die Auflösung für die Dauer der Vorteilsgewährung über die sonstigen betrieblichen Erträge. Sonstige gewährte Zuwendungen werden ebenfalls unter den sonstigen Verbindlichkeiten abgegrenzt und über den Zeitraum als Ertrag erfasst, um sie mit den entsprechenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, zu verrechnen. Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der bei Veräußerung eines Vermögenswertes oder bei der Übertragung einer Verbindlichkeit im Rahmen einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag erhalten bzw. gezahlt würde, und stellt somit einen Abgangspreis basierend auf einer hypothetischen Transaktion am Bewertungsstichtag dar. Existieren für das Bewertungsobjekt mehrere Märkte, wird der Hauptmarkt bzw. subsidiär der vorteilhafteste Markt herangezogen, zu dem der Bilanzierende Zugang hat. Transaktionskosten sind nicht Teil des beizulegenden Zeitwertes, sondern werden entsprechend dem jeweils maßgeblichen Bilanzierungsstandard behandelt. Der beizulegende Zeitwert von nichtfinanziellen Vermögenswerten wird nach dem Konzept der bestmöglichen Verwendung aus Marktsicht ermittelt; diese Verwendung muss nicht mit der gegenwärtigen Nutzung des Vermögenswertes übereinstimmen. Bei finanziellen Vermögenswerten und Schulden werden Kreditausfallrisiken berücksichtigt. Die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgt auf Basis einer dreistufigen Hierarchie: Sofern vorhanden, werden die auf einem aktiven Markt beobachtbaren Börsen- oder Marktpreise für identische Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten unangepasst herangezogen (Stufe 1). Ist ein solcher Preis nicht verfügbar, werden Bewertungstechniken mit direkt oder indirekt beobachtbaren Inputfaktoren genutzt (Stufe 2). In allen anderen Fällen wird auf Bewertungstechniken zurückgegriffen, bei denen die verwendeten Parameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (Stufe 3). Eventualschulden, Eventualforderungen und sonstige finanzielle Verpflichtungen Eventualschulden sind, soweit sie nicht im Rahmen eines Unternehmenserwerbs anzusetzen waren, nicht in der Bilanz zu erfassende mögliche oder gegenwärtige Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und bei denen ein Abfluss von Ressourcen nicht unwahrscheinlich ist. Eventualforderungen sind nicht bilanzierungsfähige mögliche Vermögenswerte, die aus vergangenen Ereignissen entstehen und deren Existenz durch das Eintreten oder Nichteintreten eines oder mehrerer unsicherer künftiger Ereignisse erst noch bestätigt wird. Eintreten oder Nichteintreten stehen dabei nicht vollständig unter der Kontrolle des Unternehmens. Eine Eventualforderung wird angegeben, wenn der Zufluss wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist. Sonstige finanzielle Verpflichtungen resultieren aus unbelasteten schwebenden Rechtsgeschäften, Dauerschuldverhältnissen, öffentlich-rechtlichen Auflagen oder sonstigen wirtschaftlichen Verpflichtungen, die nicht bereits unter den bilanzierten Schulden oder den Eventualschulden erfasst sind und sofern sie für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind. 4. Diskussion zu Annahmen und Schätzungsunsicherheiten Mit Erstellung des Konzernabschlusses werden Annahmen und Einschätzungen getroffen, welche die Zukunft betreffen. Die hieraus abgeleiteten Schätzungen werden naturgemäß nicht immer den späteren Gegebenheiten entsprechen. Schätzungsanpassungen werden zum Zeitpunkt besserer Kenntnis ergebniswirksam berücksichtigt. Diejenigen Annahmen und Schätzungen, die ein beträchtliches Risiko in Form einer Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahres mit sich bringen können, werden im Folgenden dargestellt: (a ) Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten Die Überprüfung der Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten erfordert auch Annahmen und Schätzungen bezüglich künftiger Cashflows, erwarteter Wachstumsraten, Währungskursen und der Abzinsungssätze. Die hierzu getroffenen Annahmen können Änderungen unterliegen, die zu Wertminderungen in zukünftigen Perioden führen würden. Eine relative Erhöhung des gewichteten Kapitalkostensatzes nach Steuern um 10 Prozent oder ein Absenken der Netto-Cashflows je Segment um 10 Prozent würde zu keinem Wertminderungsbedarf führen. (b ) Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern Aktive latente Steuern dürfen nur insoweit angesetzt werden, wie es hinreichend wahrscheinlich ist, dass zukünftig ausreichend zu versteuernde Jahresergebnisse verfügbar sein werden. Die Berechnung latenter Steuern erfolgt auf Basis der Steuersätze, die nach der derzeitigen Rechtslage zu dem Zeitpunkt gelten, in dem sich die nur vorübergehenden Differenzen wieder ausgleichen werden. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, so ist eine ergebniswirksame Wertberichtigung der aktiven latenten Steuern vorzunehmen. (c) Unsichere Ertragsteuerpositionen Die Unternehmen des Konzerns sind weltweit in einer Vielzahl von Ländern ertragsteuerpflichtig. Bei der Beurteilung der weltweiten Ertragsteueransprüche und -schulden kann insbesondere die Interpretation von steuerlichen Vorschriften mit Unsicherheiten behaftet sein. Eine unterschiedliche Sichtweise der jeweiligen Finanzbehörden bezüglich der richtigen Interpretation von steuerlichen Normen kann nicht ausgeschlossen werden. Änderungen der Annahmen über die richtige Interpretation von steuerlichen Normen wie zum Beispiel aufgrund geänderter Rechtsprechung fließen in die Bilanzierung der ungewissen Ertragsteueransprüche und - schulden im entsprechenden Wirtschaftsjahr ein. (d ) Werthaltigkeit von sonstigen Vermögenswerten Sonstige immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, Beteiligungen sowie Forderungen und Ausleihungen unterliegen Einschätzungen hinsichtlich ihrer Nutzungsdauer, ihrer Abschreibungsverläufe und ihrer Werthaltigkeit. Diese Einschätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und Planungen, die unter anderem Annahmen bezüglich wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, Branchenentwicklungen bzw. Kundenbonitäten beinhalten. Sofern sich Annahmen oder Umstände wesentlich verändern, ist eine Neubeurteilung der Einschätzungen notwendig, die zu einer Wertminderung des betroffenen Vermögenswertes führen kann. (e) Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Der Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen liegen unter anderem Annahmen über Abzinsungssätze, zukünftig erwartete Gehalts- und Rentensteigerungen, Kostentrends im Bereich der medizinischen Versorgung sowie Sterbetafeln zugrunde. Diese Annahmen können aufgrund veränderter wirtschaftlicher Bedingungen oder einer veränderten Marktlage von den tatsächlichen Daten abweichen. Die Höhe der Sensitivitäten ist abhängig vom Zinsniveau des Abzinsungssatzes zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres, vgl. Anhangziffer 7.10. Eine Verminderung des verwendeten konzernweiten Abzinsungssatzes um 1 Prozentpunkt bei sonst unveränderten Parametern würde zu einer Erhöhung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen (Defined Benefit Obligation, DBO) um 1.976 Millionen € (Vorjahr: 1.573 Millionen €) führen. Umgekehrt würde eine Erhöhung des Abzinsungssatzes um 1 Prozentpunkt bei sonst unveränderten Parametern eine Verminderung der DBO um 1.518 Millionen € (Vorjahr: 1.219 Millionen €) bewirken. Eine Verminderung der verwendeten konzernweiten künftigen Entgeltsteigerung um 1 Prozentpunkt würde zu einer Verminderung der DBO um 185 Millionen € (Vorjahr: 151 Millionen €) führen. Umgekehrt würde eine Erhöhung der verwendeten konzernweiten künftigen Entgeltsteigerung um 1 Prozentpunkt bei sonst unveränderten Parametern eine Erhöhung der DBO um 198 Millionen € (Vorjahr: 165 Millionen €) bewirken. Eine Verminderung der verwendeten konzernweiten künftigen Rentensteigerung um 1 Prozentpunkt bei sonst unveränderten Parametern würde zu einer Verminderung der DBO um 857 Millionen € (Vorjahr: 659 Millionen €) führen. Umgekehrt würde eine Erhöhung der verwendeten konzernweiten künftigen Rentensteigerung um 1 Prozentpunkt bei sonst unveränderten Parametern eine Erhöhung der DBO um 1.025 Millionen € (Vorjahr: 815 Millionen €) bewirken. Eine Verminderung der Sterblichkeit in der Rentenbezugsphase um 20 Prozent bei sonst unveränderten Parametern würde zu einer Erhöhung der DBO um 768 Millionen € (Vorjahr: 625 Millionen €) führen. Bei einer Erhöhung des Kostentrends im Bereich der medizinischen Versorgung um 1 Prozentpunkt würde sich der kumulierte Verpflichtungsumfang für Gesundheitsvorsorgeverpflichtungen um 14 Millionen € (Vorjahr: 10 Millionen €) erhöhen. Umgekehrt würde eine Verminderung des Kostentrends um 1 Prozentpunkt eine Verminderung des kumulierten Verpflichtungsumfangs um 12 Millionen € (Vorjahr: 9 Millionen €) bewirken. (f) Bewertung von sonstigen Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen, insbesondere die Rückstellungen für Rekultivierung und Umweltschutz, für Prozessrisiken sowie für Restrukturierungen, unterliegen naturgemäß in hohem Maße Schätzungsunsicherheiten bezüglich der Höhe oder des Eintrittszeitpunkts der Verpflichtungen. Das Unternehmen muss teilweise aufgrund von Erfahrungswerten Annahmen bezüglich der Eintrittswahrscheinlichkeit der Verpflichtung oder zukünftiger Entwicklungen, wie zum Beispiel der zur Verpflichtungsbewertung anzusetzenden Kosten, treffen. Diese können insbesondere bei langfristigen Rückstellungen Schätzungsunsicherheiten unterliegen. Des Weiteren ist die Höhe von langfristigen Rückstellungen im besonderen Maße von der Wahl und Entwicklung der marktgerechten Abzinsungssätze abhängig. Im Konzern werden nach Währungen und Restlaufzeiten gestaffelte Zinssätze verwendet. 5. Veränderungen im Konzern 5.1 Konsolidierungskreis und Anteilsbesitzliste Neben der Evonik Industries AG werden in den Konzernabschluss alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen voll und gemeinschaftliche Tätigkeiten anteilig einbezogen. Assoziierte Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden grundsätzlich nach der Equity-Methode bilanziert. Unternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Einzelnen und insgesamt von untergeordneter Bedeutung ist, werden zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen (fortgeführte Anschaffungskosten) bilanziert. Der Konsolidierungskreis veränderte sich im Geschäftsjahr 2014 wie folgt: Veränderung Konsolidierungskreis scroll Anzahl Inland Ausland Gesamt Evonik Industries AG und konsolidierte Tochterunternehmen Stand 31.12.2013 45 102 147 Erwerbe - 1 1 Sonstige Erstkonsolidierungen 4 2 6 Verkäufe -1 -2 -3 Verschmelzungen -5 -2 -7 Sonstige Abgänge aus dem Konsolidierungskreis -1 -3 -4 Stand 31.12.2014 42 98 140 Als gemeinschaftliche Tätigkeiten bilanzierte Unternehmen Stand 31.12.2013 - - - Veränderungen aufgrund erstmaliger Anwendung von IFRS 11 2 2 4 Stand 31.12.2014 2 2 4 Nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmen Stand 31.12.2013 7 10 17 Verkäufe -1 - -1 Sonstige Abgänge aus dem Konsolidierungskreis -1 -1 -2 Stand 31.12.2014 5 9 14 49 109 158 Die Erwerbe und Verkäufe des laufenden Geschäftsjahres werden unter Anhangziffer 5.2 erläutert. Die folgende Auflistung zeigt den Anteilsbesitz von Evonik nach § 313 Abs. 2 HGB. Die Anteile am Kapital wurden gemäß § 16 AktG berechnet. Demnach wurden Anteile, die von dem Mutterunternehmen, von einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen oder von einer für Rechnung dieser Unternehmen handelnden Person gehalten wurden, bei der Berechnung berücksichtigt. Die inländischen Tochterunternehmen, die von den Erleichterungen der §§ 264 Abs. 3 und 264b HGB bezüglich der Aufstellung von Anhang und Lagebericht bzw. der Offenlegung des Jahresabschlusses Gebrauch machten, sind gekennzeichnet. Folgende Unternehmen wurden als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen: In den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen scroll Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens Kapitalanteil in % Konsolidierte Unternehmen Inland AQura GmbH Hanau 1) 100,00 BK-Wolfgang-Wärme GmbH Hanau 100,00 CyPlus GmbH Hanau 100,00 DeAM Treasury 1 Essen 2) 0,00 Evonik Beteiligungs-GmbH Frankfurt am Main 1) 100,00 Evonik Creavis GmbH Essen 1) 100,00 Evonik Dahlenburg GmbH Dahlenburg 1) 100,00 Evonik Degussa GmbH Essen 100,00 Evonik Goldschmidt Rewo GmbH Essen 100,00 Evonik Gorapur GmbH Wittenburg 100,00 Evonik Hanse GmbH Geesthacht 1) 100,00 Evonik IP GmbH Eschborn 1) 100,00 Evonik Litarion GmbH Kamenz 1) 100,00 Evonik Nutrition & Care GmbH Essen 1) 100,00 Evonik Oil Additives GmbH Darmstadt 100,00 Evonik Performance Materials GmbH Essen 1) 100,00 Evonik Peroxygens Holding GmbH Essen 100,00 Evonik Projekt-Beteiligungs-GmbH & Co. KG Essen 99,00 Evonik Projekt-Beteiligung Verwaltungs-GmbH Essen 100,00 Evonik Real Estate GmbH & Co. KG Marl 1) 100,00 Evonik Real Estate Verwaltungs-GmbH Marl 100,00 Evonik Resource Efficiency GmbH Essen 1) 100,00 Evonik Risk and Insurance Services GmbH Essen 1) 100,00 Evonik Röhm GmbH Darmstadt 100,00 Evonik Services GmbH Essen 1) 100,00 Evonik Technochemie GmbH Dossenheim 1) 100,00 Evonik Technology & Infrastructure GmbH Essen 1) 100,00 Evonik Venture Capital GmbH Hanau 1) 100,00 Goldschmidt ETB GmbH Berlin 1) 100,00 HD Ceracat GmbH Frankfurt am Main 100,00 Hüls Service GmbH Marl 1) 100,00 ILaS Integrierte Logistik & Service GmbH Marl 1) 100,00 JSSi GmbH Freiberg 100,00 KMV Vermögensverwaltungs-GmbH Marl 100,00 Mönch-Kunststofftechnik GmbH Bad König 1) 100,00 RBV Verwaltungs-GmbH Essen 100,00 RCIV Vermögensverwaltungs-GmbH Essen 100,00 RÜTGERS Dienstleistungs-GmbH Essen 100,00 RÜTGERS GmbH Essen 100,00 RÜTGERS Rail Verwaltungs GmbH Essen 100,00 Stockhausen Unterstützungseinrichtung GmbH Krefeld 100,00 Westgas GmbH Marl 100,00 Ausland Degussa International Inc. Wilmington (Delaware, USA) 100,00 DSL. Japan Co., Ltd. Tokio (Japan) 51,00 Egesil Kimya Sanayi ve Ticaret A.S. Istanbul (Türkei) 51,00 Evonik Acrylics Africa (Pty) Ltd. Johannesburg (Südafrika) 51,00 Evonik Aerosil France S.A.R.L. Salaise-sur-Sanne (Frankreich) 100,00 Evonik Africa (Pty) Ltd. Midrand (Südafrika) 100,00 Evonik Agroferm Zrt. Kaba (Ungarn) 100,00 Evonik Amalgamation Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Australia Pty Ltd. Mount Waverley (Australien) 100,00 Evonik Canada Inc. Calgary (Kanada) 100,00 Evonik CB LLC Wilmington (Delaware, USA) 100,00 Evonik Corporation Parsippany (New Jersey, USA) 100,00 Evonik Cyro Canada Inc. Etobicoke (Kanada) 100,00 Evonik Cyro LLC Wilmington (Delaware, USA) 100,00 Evonik Degussa Africa (Pty) Ltd. Midrand (Südafrika) 100,00 Evonik Degussa Antwerpen N.V. Antwerpen (Belgien) 100,00 Evonik Degussa Argentina S.A. Buenos Aires (Argentinien) 100,00 Evonik Degussa Brasil Ltda. São Paulo (Brasilien) 100,00 Evonik Degussa Carbons, Inc. Wilmington (Delaware, USA) 100,00 Evonik Degussa Chile S.A. Santiago (Chile) 99,99 Evonik Degussa (China) Co., Ltd. Peking (China) 100,00 Evonik Degussa Ibérica S.A. Granollers (Spanien) 100,00 Evonik Degussa International AG Zürich (Schweiz) 100,00 Evonik Degussa Iran AG Teheran (Iran) 100,00 Evonik Degussa Italia S.p.A. Pandino (Italien) 100,00 Evonik Degussa Peroxid GmbH Weißenstein (Österreich) 100,00 Evonik Degussa Services LLC Wilmington (Delaware, USA) 100,00 Evonik Degussa UK Holdings Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Dutch Holding B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Evonik Fermas s.r.o. Slovenská L'upča (Slowakei) 100,00 Evonik Fibres GmbH Schörfling (Österreich) 100,00 Evonik Finance B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Evonik Foams Inc. Wilmington (Delaware, USA) 100,00 Evonik Forhouse Optical Polymers Corporation Taichung (Taiwan) 51,00 Evonik France S.A.S. Ham (Frankreich) 100,00 Evonik Goldschmidt UK Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Gulf FZE Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) 100,00 Evonik Hong Kong Ltd. Hongkong (Hongkong) 100,00 Evonik India Pvt. Ltd. Mumbai (Indien) 100,00 Evonik Industries de Mexico S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100,00 Evonik International Holding B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Evonik Japan Co., Ltd. Tokio (Japan) 100,00 Evonik Jayhawk Fine Chemicals Corporation Carson City (Nevada, USA) 100,00 Evonik Korea Ltd. Seoul (Südkorea) 100,00 Evonik Limited Egypt Kairo (Ägypten) 100,00 Evonik Malaysia Sdn. Bhd. Kuala Lumpur (Malaysia) 100,00 Evonik MedAvox S.p.A. (i.L.) Mailand (Italien) 100,00 Evonik Membrane Extraction Technology Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Methionine SEA Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00 Evonik Metilatos S.A. Rosario (Argentinien) 100,00 Evonik Mexico S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100,00 Evonik Oil Additives Asia Pacific Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00 Evonik Oil Additives Canada Inc. Morrisburg (Kanada) 100,00 Evonik Oil Additives S.A.S. Lauterbourg (Frankreich) 100,00 Evonik Oil Additives USA, Inc. Horsham (Pennsylvania, USA) 100,00 Evonik Oxeno Antwerpen N.V. Antwerpen (Belgien) 100,00 Evonik Para-Chemie GmbH Gramatneusiedl (Österreich) 99,00 Evonik Pension Scheme Trustee Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Peroxide Africa (Pty) Ltd. Umbogintwini (Südafrika) 100,00 Evonik Peroxide Holding B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Evonik Peroxide Ltd. Morrinsville (Neuseeland) 100,00 Evonik Re S.A. Luxemburg (Luxemburg) 100,00 Evonik Rexim (Nanning) Pharmaceutical Co., Ltd. Nanning (China) 100,00 Evonik Rexim S.A.S. Ham (Frankreich) 100,00 Evonik (SEA) Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00 Evonik Servicios, S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100,00 Evonik (Shanghai) Investment Management Co., Ltd. Schanghai (China) 100,00 Evonik Silquimica S.A. Zubillaga-Lantaron (Spanien) 100,00 Evonik Speciality Organics Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Specialty Chemicals (Jilin) Co., Ltd. Jilin (China) 100,00 Evonik Specialty Chemicals (Shanghai) Co., Ltd. Schanghai (China) 100,00 Evonik Taiwan Ltd. Taipeh (Taiwan) 100,00 Evonik Tasnee Marketing LLC Riad (Saudi-Arabien) 75,00 Evonik Thai Aerosil Co., Ltd. Bangkok (Thailand) 100,00 Evonik (Thailand) Ltd. Bangkok (Thailand) 100,00 Evonik Tianda (Liaoyang) Chemical Additive Co., Ltd. Liaoyang (China) 97,04 Evonik Ticaret Ltd. Sirketi Tuzla/Istanbul (Türkei) 100,00 Evonik Trustee Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik United Silica Industrial Ltd. Taoyuan Hsien (Taiwan) 100,00 Evonik United Silica (Siam) Ltd. Rayong (Thailand) 70,00 Evonik Vietnam Limited Liability Company Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) 100,00 Evonik Wellink Silica (Nanping) Co., Ltd. Insilco Ltd. Nanping (China) Gajraula (Indien) 60,00 73,11 JIDA Evonik High Performance Polymers (Changchun) Co., Ltd. Changchun (China) 84,04 Laporte Industries Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Laporte Nederland (Holding) B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Nilok Chemicals Inc. (i.L.) Parsippany (New Jersey, USA) 100,00 Nippon Aerosil Co., Ltd. Tokio (Japan) 80,00 OOO DESTEK Podolsk (Russische Föderation) 62,25 OOO Evonik Chimia Moskau (Russische Föderation) 100,00 PT. Evonik Indonesia Cikarang Bekasi (Indonesien) 100,00 PT. Evonik Sumi Asih Bekasi Timur (Indonesien) 75,00 Qingdao Evonik Chemical Co., Ltd. Jiaozhou (China) 52,00 Roha B.V. Tilburg (Niederlande) 100,00 RÜTGERS Organics Corporation State College (Pennsylvania, USA) 100,00 Silbond Corporation Weston (Michigan, USA) 100,00 SKC Evonik Peroxide Korea Co., Ltd. Ulsan (Südkorea) 55,00 Stockhausen Nederland B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 1) Inanspruchnahme von Erleichterungen nach §§ 264 Abs. 3 bzw. 264b HGB. 2) Gemäß !FRS 10.68 i.V.m. B19 (b) vollkonsolidiertes strukturiertes Unternehmen. Der Spezialfonds DeAM-Fonds Treasury 1 ist ein Spezial-Alternative Investmentfonds (AlF) Sondervermögen mit festen Anlagebedingungen nach § 284 Kapitalanlagegesetzbuch. Er wurde von Evonik bei der Deutschen Asset & Wealth Management Investment GmbH (DeAWM), Frankfurt am Main aufgelegt. Evonik ist alleiniger Anleger und 100-prozentiger Eigentümer der Anteilscheine. Damit ist Evonik in vollem Umfang den Chancen und Risiken des Sondervermögens ausgesetzt. Durch Vorgabe der grundsätzlichen Ausrichtung des Sondervermögens im Anlageausschuss sowie im Rahmen der allgemeinen und besonderen Vertragsbedingungen wirkt Evonik an der Festlegung der Investmentstrategie mit. Durch die vertraglichen Regelungen ist Evonik der Prinzipal, während die DeAWM als Agent wirkt. Der Fonds ist damit ein strukturiertes Unternehmen, welches aufgrund der Beherrschung durch Evonik voll zu konsolidieren ist. Finanzhilfen oder sonstige Hilfen wurden nicht gewährt und sind auch nicht zugesagt. Folgende Beteiligungen (gemeinschaftliche Tätigkeiten) wurden anteilig in den Konzernabschluss einbezogen: In den Konzernabschluss anteilig einbezogene gemeinschaftliche Tätigkeiten scroll Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens Kapitalanteil in % Gemeinschaftliche Tätigkeit Inland StoHaas Marl GmbH Marl 50,00 StoHaas Monomer GmbH & Co. KG Marl 50,00 Ausland ROH Delaware LLC Deer Park (Texas, USA) 50,00 ROH Delaware LP Deer Park (Texas, USA) 50,00 Die StoHaas Monomer GmbH & Co. KG und deren 100-prozentige Tochtergesellschaften StoHaas Marl GmbH, ROH Delaware LLC und ROH Delaware LP werden als gemeinschaftliche Tätigkeiten in den Konzernabschluss einbezogen. Dies erfolgt anteilig mit ihren Vermögenswerten und Schulden sowie Erlösen und Aufwendungen, entsprechend den Rechten und Pflichten von Evonik. Wesentlicher Zweck ist die gemeinschaftliche Produktion von Acrylsäure (CAA) zur Nutzung durch Evonik und deren Partner Dow Chemicals Inc. (vormals ROHM AND HAAS TEXAS, INC.). Abweichungen zwischen der Höhe der Kapitalanteile und der Stimmrechtsanteile bestehen nicht. Folgende Beteiligungen (Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen) wurden nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen: In den Konzernabschluss nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen scroll Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens Kapitalanteil in % Gemeinschaftsunternehmen Ausland CyPlus Idesa S.A.P.I. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 50,00 Daice I- Evon i k Ltd. Tokio (Japan) 50,00 Evonik Headwaters LLP Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 50,00 Evonik Lanxing (Rizhao) Chemical Industrial Co., Ltd. Rizhao (China) 50,00 Evonik Treibacher GmbH Treibach/Althofen (Österreich) 50,00 LiteCon GmbH Hönigsberg/Mürzzuschlag (Österreich) 49,00 Perorsa - Peróxidos Orgánicos S.A. (i.L.) Barcelona (Spanien) 50,00 Rusferm Limited Nikosia (Zypern) 49,00 Saudi Acrylic Polymers Company, Ltd. Jubail (Saudi-Arabien) 25,00 Assoziierte Unternehmen Inland ARG mbH & Co. KG Duisburg 3) 19,93 TÜV NORD InfraChem GmbH & Co. KG Marl 49,00 TÜV NORD InfraChem Verwaltungsgesellschaft mbH Marl 49,00 Vivawest GmbH Essen 4) 35,33 3) Aufgrund vertraglicher Vereinbarungen liegt ein maßgeblicher Einfluss vor 4) Aufgrund der Planvermögenseigenschaft wurden 25 Prozent nach IAS 19 bewertet, vgl. Anhangziffer 5.2. Folgende Unternehmen wurden zu fortgeführten Anschaffungskosten in den Konzernabschluss einbezogen: In den Konzernabschluss zu fortgeführten Anschaffungskosten einbezogene Unternehmen scroll Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens Kapitalanteil in % Nicht konsolidierte Tochterunternehmen Inland PKU Pulverkautschuk Union GmbH (i.L.) Marl 100,00 Studiengesellschaft Kohle mbH Mülheim 84,18 Ausland EGL Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Colombia S.A.S. Medellín (Kolumbien) 100,00 Evonik Guatemala, S.A. Guatemala-Stadt (Guatemala) 100,00 Laporte Chemicals Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Gemeinschaftsunternehmen Inland Faserwerke Hüls Gesellschaft mit beschränkter Haftung Marl 50,00 StoHaas Management GmbH Marl 50,00 Assoziierte Unternehmen Inland ARG Verwaltungs GmbH Duisburg 20,00 Industriepark Münchsmünster GmbH & Co. KG Münchsmünster 30,00 Industriepark Münchsmünster Verwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung Münchsmünster 38,00 Umschlag Terminal Marl GmbH & Co. KG Marl 50,00 Umschlag Terminal Marl Verwaltungs-GmbH Marl 50,00 An der folgenden gemäß § 267 Abs. 3 HGB großen Kapitalgesellschaft hält Evonik mehr als 5 Prozent der Stimmrechte (Angabe nach § 313 Abs. 2 Nr. 4 Satz 2 HGB): Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, Dortmund (Kapitalanteil: 14,78 Prozent; Geschäftsjahr 2013/2014: Ergebnis nach Steuern: 11 Millionen €; Eigenkapital: 187 Millionen €). Akquisitionen und Desinvestitionen Im Folgenden werden die wesentlichen Veränderungen des Konsolidierungskreises für die Berichtsperiode nach Erwerben (Akquisitionen) und Verkäufen (Desinvestitionen) näher erläutert. Akquisitionen Am 28. Februar 2014 übernahm Evonik 100 Prozent der Anteile an der Silbond Corporation, Weston (Michigan, USA) von Silbond Holdings LLC, Bloomfield Hills (Delaware, USA). Die Silbond Corporation ist ein führender Anbieter von Kieselsäureestern. Als spezielle Gruppe der funktionellen Silane werden Kieselsäureester in einer Vielzahl zukunftsträchtiger Anwendungen, beispielsweise in der Elektronikindustrie oder in chemischen Anwendungen, eingesetzt. Das Geschäft wurde in das Segment Resource Efficiency eingegliedert. Die erstmalige Bilanzierung der Silbond Corporation wirkte sich zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung wie folgt auf die Bilanz aus: Bilanzielle Auswirkungen der Akquisition von Silbond Corporation scroll in Millionen € Angesetzte beizulegende Zeitwerte Langfristiges Vermögen 35 Kurzfristiges Vermögen 10 davon Forderungen 6 davon flüssige Mittel 1 Langfristige Schulden -17 Kurzfristige Schulden -1 Nettovermögen 27 Geschäfts- oder Firmenwert 11 Anschaffungskosten (Kaufpreis) 38 Der Kaufpreis wurde durch flüssige Mittel beglichen. Im Zusammenhang mit der Akquisition wurden Transaktionskosten von unter 1 Million € unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig und bildet im Wesentlichen den erwarteten künftigen Nutzen von Vermögenswerten ab, die nicht einzeln identifizierbar waren bzw. nicht angesetzt werden durften, wie zum Beispiel erwartete Synergien und der Mitarbeiterstamm. Die Silbond Corporation hat - sowohl seit dem Erwerbszeitpunkt als auch pro forma seit dem 1. Januar 2014 - Umsatzerlöse von unter 25 Millionen € und ein Ergebnis nach Steuern von unter 5 Millionen € erwirtschaftet. Umsatzerlöse und Ergebnis waren im Verhältnis zum Segment Resource Efficiency nicht wesentlich. Desinvestitionen Mit Vertrag vom 31. März 2014 hatte Evonik seinen zum Lithium-lonen-Geschäft gehörenden 50,1-prozentigen Anteil an der Li-Tec Battery GmbH (Li-Tec Battery), Kamenz, und seinen 10-prozentigen Anteil an der Deutschen Accumotive GmbH & Co. KG (Deutsche Accumotive), Kirchheim unter Teck, an die Daimler AG, Stuttgart, verkauft. Über die Kaufpreise wurde Stillschweigen vereinbart. Der Verkauf der Anteile wurde am 29. April 2014 vollzogen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Anteile in der Segmentberichterstattung unter den anderen Aktivitäten ausgewiesen. Der 100-prozentige Anteil an der Evonik Litarion GmbH (Evonik Litarion), Kamenz, war nicht Bestandteil der Transaktion und wird weiterhin gemäß IFRS 5 „Non-current Assets Held for Sale and Discontinued Operations" bilanziert, vgl. Anhangziffer 5.3. Am 19. März 2014 wurde der Vertrag über den Verkauf des Betriebsvermögens (Asset Deal) des STOKO® Skin Care-Geschäfts von Evonik und Deb Holdings Ltd, Denby (Vereinigtes Königreich), unterzeichnet. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Das Betriebsvermögen wurde am 2. Juni 2014 übertragen. Das Geschäft gehörte bis dahin zum Segment Consumer, Health & Nutrition. Am 14. Juli 2014 erhielt Evonik von der KSBG die Ankündigung der Ausübung der Call-Option für die restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG. Am 29. August 2014 haben die KSBG und Evonik den Vertrag zur Übernahme dieser Anteile zu einem Kaufpreis von 569 Millionen € unterzeichnet. Die Übernahme wurde am 5. September 2014 vollzogen. In der Segmentberichterstattung wurden die Anteile bislang unter den anderen Aktivitäten ausgewiesen. Die KSBG hatte im Geschäftsjahr 2011 bereits 51 Prozent der Anteile an der STEAG erworben. Am 16. Juli 2014 unterzeichnete Evonik den Vertrag zum Verkauf des Betriebsvermögens (Asset Deal) des SOLIMIDE®-Geschäfts an LTI Flexible Products, Inc., Modesto (Kalifornien, USA). Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Das Betriebsvermögen wurde am 10. September 2014 übertragen. Das Geschäft war bis dahin im Segment Specialty Materials ausgewiesen. Mit Vertrag vom B. Dezember 2014 hatte Evonik 0,6 Prozent der Anteile der Vivawest GmbH (Vivawest), Essen, an die RAG Aktiengesellschaft, Herne, zu einem Kaufpreis von 19 Millionen € verkauft. Der Verkauf wurde am 30. Dezember 2014 vollzogen. In der Segmentberichterstattung wurden die Anteile bislang unter den anderen Aktivitäten ausgewiesen. Der verbleibende 10,3-prozentige Anteil an der Vivawest wird weiterhin at Equity in den Konzernabschluss von Evonik einbezogen. Die Desinvestitionen von Tochterunternehmen und Geschäften wirkten sich zusammengefasst zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung bzw. Veräußerung auf die Bilanz wie folgt aus: Bilanzielle Auswirkungen der Desinvestitionen scroll in Millionen € Abgehende Buchwerte Langfristiges Vermögen 27 Kurzfristiges Vermögen (ohne flüssige Mittel) 23 Flüssige Mittel 38 Langfristige Schulden -38 Kurzfristige Schulden -20 Das Ergebnis aus der Entkonsolidierung von Tochterunternehmen beträgt 5 Millionen € und ist unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und dem Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten ausgewiesen. 5.3 Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und nicht fortgeführte Aktivitäten IFRS 5 „Non-current Assets Held for Sale and Discontinued Operations" regelt die Bilanzierung und Bewertung der „zur Veräußerung vorgesehenen" Geschäfte, vgl. Anhangziffer 3.6, sowie deren Darstellung im Konzernabschluss. Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und hiermit im Zusammenhang stehende Schulden sind in der Bilanz getrennt von anderen Vermögenswerten und Schulden auszuweisen. Die Beträge für diese Vermögenswerte und Schulden, die im Vorjahr ausgewiesen wurden, sind nicht anzupassen. Geschäfte, deren Vermögenswerte und zugehörige Schulden als zur Veräußerung vorgesehen klassifiziert wurden, können auch zusätzlich die Kriterien zur Einstufung als „nicht fortgeführte Aktivität" erfüllen, insbesondere wenn ein gesonderter, wesentlicher Geschäftszweig veräußert wird. Erträge und Aufwendungen solcher nicht fortgeführter Aktivitäten sind in der Gewinn- und Verlustrechnung getrennt von denen der fortgeführten Aktivitäten darzustellen. Ebenso müssen die Cashflows gesondert ausgewiesen werden. In der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Kapitalflussrechnung sind die Beträge der Vorperiode anzupassen. Die zum Lithium-lonen-Geschäft gehörenden Anteile an der Li-Tec Battery und an der Deutschen Accumotive waren bis zum Vollzug ihres Verkaufs am 29. April 2014 als nicht fortgeführte Aktivität eingestuft. Der 100-prozentige Anteil an der Evonik Litarion wird weiterhin als nicht fortgeführte Aktivität bilanziert, da die Verkaufsabsicht weiterbesteht. Im Rahmen der Abgabe des ehemaligen Geschäftsfelds Energie hat Evonik am 14. Juli 2014 von der KSBG die Ankündigung der Ausübung der Call-Option für die restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG erhalten, woraufhin diese als nicht fortgeführte Aktivität klassifiziert wurden. Der Verkauf der Anteile an die KSBG wurde am 5. September 2014 vollzogen. Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Auswirkungen der nicht fortgeführten Aktivitäten auf die Gewinn- und Verlustrechnung getrennt nach laufenden Ergebnissen und Veräußerungsergebnissen: Auswirkungen der nicht fortgeführten Aktivitäten auf die Gewinn- und Verlustrechnung scroll Laufendes Ergebnis nach Steuern Veräußerungsergebnis nach Steuern Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten in Millionen € 2014 2013 2014 2013 2014 2013 Lithium-lonen-Geschäft 21 -233 -1 - 20 -233 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie -30 31 1 -1 -29 30 Ehemaliges Segment Real Estate - 110 - 1.519 - 1.629 Sonstige nicht fortgeführte Aktivitäten - - - 2 - 2 -9 -92 - 1.520 -9 1.428 Das laufende Ergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten teilt sich wie folgt auf: Laufendes Ergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten scroll in Millionen E 2014 2013 Erträge 235 393 Lithium-lonen-Geschäft 90 118 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie 145 73 Ehemaliges Segment Real Estate - 202 Aufwendungen -237 -501 Lithium-lonen-Geschäft -62 -376 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie -175 -42 Ehemaliges Segment Real Estate - -83 Laufendes Ergebnis vor Ertragsteuern nicht fortgeführter Aktivitäten -2 -108 Lithium-lonen-Geschäft 28 -258 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie -30 31 Ehemaliges Segment Real Estate - 119 Ertragsteuern -7 16 Lithium-lonen-Geschäft -7 25 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie - - Ehemaliges Segment Real Estate - -9 Laufendes Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten -9 -92 Lithium-lonen-Geschäft 21 -233 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie -30 31 Ehemaliges Segment Real Estate - 110 Das laufende Ergebnis vor Ertragsteuern des Lithium-Ionen-Geschäfts in Höhe von 28 Millionen € resultiert im Wesentlichen aus den Effekten aus der Neubewertung von inzwischen veräußerten Vermögenswerten sowie Sondererträgen aus der Anpassung von Vereinbarungen und einer im Vorjahr gebildeten Rückstellung. Das laufende Ergebnis vor Ertragsteuern des ehemaligen Geschäftsfelds Energie in Höhe von -30 Millionen € beinhaltet neben dem Ergebnis aus der Equity-Bewertung und den Erträgen aus der Garantiedividende für die verkauften 49 Prozent der Anteile an der STEAG auch die Ergebniseffekte aus der Bewertung und Ausbuchung der im Zusammenhang mit den Anteilen stehenden Optionen. Darüber hinaus wurde eine in Verbindung mit der Abgabe des ehemaligen Geschäftsfelds Energie stehende Rückstellung für Restrukturierung ergebniswirksam erhöht. Aus der Neubewertung der Anteile an der STEAG gemäß IFRS 5 ergab sich ein im laufenden Ergebnis vor Ertragsteuern erfasster Wertminderungsaufwand von 13 Millionen €. Hinsichtlich des ehemaligen Geschäftsfelds Energie ist in der Berichtsperiode nur ein geringes Veräußerungsergebnis in Höhe von 1 Million € angefallen, da die veräußerten Vermögenswerte zum Marktwert bewertet waren. Das übrige Veräußerungsergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten setzt sich wie folgt zusammen: Veräußerungsergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten scroll in Millionen € 2014 2013 Ergebnis vor Ertragsteuern aus der Veräußerung nicht fortgeführter Aktivitäten - 1.540 Lithium-lonen-Geschäft -1 - Ehemaliges Geschäftsfeld Energie 1 -1 Ehemaliges Segment Real Estate - 1.538 Sonstige nicht fortgeführte Aktivitäten - 3 Ertragsteuern - -20 Lithium-lonen-Geschäft - - Ehemaliges Geschäftsfeld Energie - - Ehemaliges Segment Real Estate - -19 Sonstige nicht fortgeführte Aktivitäten - -1 Ergebnis nach Steuern aus der Veräußerung nicht fortgeführter Aktivitäten - 1.520 Lithium-lonen-Geschäft -1 - Ehemaliges Geschäftsfeld Energie 1 -1 Ehemaliges Segment Real Estate - 1.519 Sonstige nicht fortgeführte Aktivitäten - 2 Die zum 31. Dezember 2014 in der Bilanz umgegliederten Vermögenswerte und Schulden betreffen den noch nicht veräußerten Teil des Lithium-lonen-Geschäfts sowie ein Tochterunternehmen, über das in der Segmentberichterstattung unter „Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung" berichtet wird. Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte scroll in Millionen € 31.12.2014 31.12.2013 Immaterielle Vermögenswerte - 5 Lithium-lonen-Geschäft - Sonstige - 5 Sachanlagen 5 9 Lithium-lonen-Geschäft - - Sonstige 5 9 Latente Steuern 3 3 Lithium-lonen-Geschäft 1 1 Sonstige 2 2 Vorräte 17 46 Lithium-lonen-Geschäft 9 27 Sonstige 8 19 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 26 34 Lithium-lonen-Geschäft 5 8 Sonstige 21 26 Sonstige Forderungen 1 2 Lithium-lonen-Geschäft 1 Sonstige 1 1 Flüssige Mittel - 45 Lithium-lonen-Geschäft - 45 Sonstige - - Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte 52 144 Lithium-lonen-Geschäft 15 82 Sonstige 37 62 Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten scroll in Millionen € 31.12.2014 31.12.2013 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 1 8 Lithium-lonen-Geschäft 1 1 Sonstige - 7 Sonstige Rückstellungen 4 38 Lithium-lonen-Geschäft 3 33 Sonstige 1 5 Latente Steuern 2 2 Lithium-lonen-Geschäft _ - Sonstige 2 2 Laufende Ertragsteuerschulden 1 - Lithium-lonen-Geschäft - - Sonstige 1 - Finanzielle Verbindlichkeiten 7 36 Lithium-lonen-Geschäft - 27 Sonstige 7 9 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3 16 Lithium-lonen-Geschäft 1 10 Sonstige 2 6 Sonstige Verbindlichkeiten - 3 Lithium-lonen-Geschäft - 2 Sonstige - 1 Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten 18 103 Lithium-lonen-Geschäft 5 73 Sonstige 13 30 Die zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerte und Schulden des Lithium-lonen-Geschäfts sind in Höhe eines Nettowertes von 10 Millionen € (Vorjahr: 9 Millionen €) zu ihren beizulegenden Zeitwerten abzüglich Veräußerungskosten in der Bilanz angesetzt. Die Veräußerungsgruppe wurde auf Grundlage eines Angebots bewertet, das abhängig von der Ausgestaltung der Transaktion eine Bandbreite von möglichen Kaufpreisen in Aussicht stellt. Darüber hinaus sind die zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerte und Schulden eines in der Segmentberichterstattung unter „Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung" ausgewiesenen Tochterunternehmens mit einem Nettowert von 24 Millionen € (Vorjahr: 20 Millionen €) in der Bilanz enthalten. Der beizulegende Zeitwert dieser Veräußerungsgruppe wurde auf Basis eines indikativen Kaufpreises ermittelt. Die beizulegenden Zeitwerte der Veräußerungsgruppen wurden gemäß IFRS 13 der Stufe 2 der Fair-Value-Hierarchie zugeordnet. Die in der Kapitalflussrechnung dargestellten Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit der nicht fortgeführten Aktivitäten enthalten nur die Cashflows mit Dritten. Der Saldo dieser Cashflows spiegelt die Veränderung sowohl der flüssigen Mittel als auch des konzerninternen Cashpooling wider. Die Cashflows teilen sich wie folgt auf die nicht fortgeführten Aktivitäten auf: Cashflow der nicht fortgeführten Aktivitäten scroll in Millionen € 2014 2013 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 31 21 Lithium-lonen-Geschäft 7 -53 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie 24 24 Ehemaliges Segment Real Estate - 50 Cashflow aus Investitionstätigkeit -1 59 Lithium-lonen-Geschäft -1 -20 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie - - Ehemaliges Segment Real Estate - 79 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - 418 Lithium-lonen-Geschäft - 50 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie - - Ehemaliges Segment Real Estate - 368 Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel nicht fortgeführter Aktivitäten 30 498 Lithium-lonen-Geschäft 6 -23 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie 24 24 Ehemaliges Segment Real Estate - 497 6. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 6.1 Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse von 1 2.91 7 Millionen € (Vorjahr: 12.708 Millionen €) beinhalten ausschließlich Erlöse aus dem Verkauf von Gütern und Dienstleistungen. 6.2 Funktionskosten Zur Ermittlung der Kosten der Funktionsbereiche muss grundsätzlich auf Daten aus der Kostenrechnung zurückgegriffen werden. Die Bewertung nach IFRS ist der führende Wertansatz im Konzern. Den Funktionsbereichen dürfen daher keine kalkulatorischen Kosten zugeordnet werden. Die Ermittlung der Funktionskosten erfolgt nach interner Leistungsverrechnung, damit Leistungsbeziehungen zwischen Funktionsbereichen berücksichtigt werden. Evonik unterscheidet die Funktionsbereiche in die Kosten der umgesetzten Leistungen, Vertriebskosten, Forschungs- und Entwicklungskosten und allgemeine Verwaltungskosten. Nicht den Funktionsbereichen zuordenbare, operative Aufwendungen werden als sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen. 6.3 Sonstige betriebliche Erträge Sonstige betriebliche Erträge scroll in Millionen € 2014 2013 Erträge aus Derivaten (ohne Zinsderivate) 240 293 Erträge aus Währungsumrechnung monetärer Posten 248 138 Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 30 101 Erträge aus Nebengeschäften 55 66 Erträge aus Restrukturierungsmaßnahmen 11 56 Erträge aus dem Abgang von Vermögenswerten 20 11 Erträge aus Forschungszuschüssen 5 8 Erträge aus Wertaufholungen auf Vermögenswerte 6 6 Übrige Erträge 85 209 700 888 davon Bereinigungen 30 115 Die Erträge aus Derivaten des Jahres 2014 entfallen vollständig auf Devisensicherungen. Der entsprechende Vorjahreswert beinhaltet 292 Millionen € aus Devisensicherungen und 1 Million € aus Commodity-Derivaten. Eine wirtschaftliche Erläuterung der Erträge aus den Devisenderivaten sowie der Erträge aus der Währungsumrechnung monetärer Posten erfolgt zusammen mit den entsprechenden Aufwendungen innerhalb der Anhangziffer 6.4. Die Erträge aus Nebengeschäften beinhalten Einnahmen aus gelegentlichen, ungeplanten und nicht auf Dauer angelegten Geschäftstätigkeiten des Konzerns. Aus Gründen der Transparenz wurden die Erträge aus Restrukturierungsmaßnahmen erstmalig separat in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Die Erträge aus Restrukturierungsmaßnahmen betreffen im Wesentlichen Erträge im Zusammenhang mit der geplanten aufbau- und ablauforganisatorischen Optimierung im Verwaltungs- und Servicebereich sowie im Zusammenhang mit der Aufgabe des Fotovoltaikgeschäfts. Im Vorjahr standen die Erträge im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Aufgabe des Fotovoltaikgeschäfts. Von den Erträgen aus Restrukturierungsmaßnahmen entfallen 6 Millionen € (Vorjahr: 10 Millionen €) auf Auflösungen von Rückstellungen, 3 Millionen € (Vorjahr: 2 Millionen €) auf Erträge aus dem Abgang von Vermögenswerten. Von den Erträgen aus Wertaufholungen auf Vermögenswerte entfielen nach IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" 4 Millionen € (Vorjahr: 4 Millionen €) auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Ausleihungen. Darüber hinaus entfielen nach IAS 36 „Impairment of Assets" 2 Millionen € (Vorjahr: 2 Millionen € für Sachanlagen) Wertaufholungen auf folgende Segmente: Wertaufholungen nach Segmenten scroll in Millionen € 2014 2013 Resource Efficiency 1 - Specialty Materials 1 2 2 2 Die Erträge aus dem Abgang von Vermögenswerten enthalten 10 Millionen € (Vorjahr: 12 Millionen €) Erträge aus veräußerten Sachanlagen sowie 13 Millionen € (Vorjahr: 1 Million €) Erträge aus veräußerten Unternehmensbeteiligungen und Geschäften. Der Rückgang der Position „Übrige Erträge" basiert im Wesentlichen auf Erträgen aus Versicherungserstattungen im Zusammenhang mit dem Schadensfall in einer Produktionsanlage in Marl, die im Vorjahr enthalten waren. Darüber hinaus werden hierunter Provisionen, Verkäufe von Schrott und aperiodische Erträge ausgewiesen. Evonik bezeichnet nicht operative Erträge und Aufwendungen mit einmaligem bzw. seltenem Charakter als Bereinigungen. Diese Bereinigungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung Bestandteil der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen. Die in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthaltenen Bereinigungen betreffen folgende Funktionsbereiche: Bereinigungen in den sonstigen betrieblichen Erträgen scroll in Millionen € 2014 2013 Herstellungsbezogen 1 29 Forschungs- und entwicklungsbezogen - 1 Verwaltungsbezogen - 15 Sonstige 29 70 30 115 6.4 Sonstige betriebliche Aufwendungen Sonstige betriebliche Aufwendungen scroll in Millionen € 2014 2013 Aufwendungen aus Derivaten (ohne Zinsderivate) 261 278 Aufwendungen aus Währungsumrechnung monetärer Posten 248 174 Aufwendungen aus Restrukturierungsmaßnahmen 97 247 Wertminderungen 66 28 Aufwendungen aus Rekultivierungs- und Umweltschutzmaßnahmen 6 43 Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten 19 12 Aufwendungen aus der REACH-Verordnung 6 9 Übrige Aufwendungen 257 330 960 1.121 davon Bereinigungen 208 455 Die Aufwendungen aus Derivaten des Jahres 2014 entfallen vollständig auf Devisensicherungen. Der entsprechende Vorjahreswert enthält 277 Millionen € aus Devisensicherungen und 1 Million € aus Commodity-Derivaten. Eine der wesentlichen Zielsetzungen der finanziellen Sicherungsstrategien des Konzerns ist die Minimierung des Ergebnisrisikos aus der Umrechnung der monetären Fremdwährungspositionen durch gegenläufige Devisensicherungen. Da diese Sicherungen in Form von Makro-Hedges auf die Nettorisikoposition je Währung durchgeführt werden und daher kein Hedge Accounting nach IAS 39 angewendet werden kann, erfolgt in der Gewinn- und Verlustrechnung ein Bruttoausweis der Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung monetärer Posten sowie der Erträge und Aufwendungen der wirtschaftlich zugehörigen Devisensicherungen. Ein Bild des wirtschaftlichen Erfolgs dieser Devisensicherung liefert die Zusammenfassung der Positionen in einem Netto-Währungsergebnis: Netto-Währungsergebnis scroll in Millionen € 2014 2013 Erträge aus Devisenderivaten 240 292 Erträge aus der Währungsumrechnung monetärer Posten 248 138 Aufwendungen aus Devisenderivaten -261 -277 Aufwendungen aus der Währungsumrechnung monetärer Posten -248 -174 Netto-Währungsergebnis -21 -21 Die Höhe des Netto-Währungsergebnisses wird im Wesentlichen durch die bei Sicherungsbeginn vorhandenen Swapsatzprämien sowie durch den zeitlichen Nachlauf der Sicherungen gegenüber den Veränderungen der zu sichernden bilanzierten Fremdwährungspositionen determiniert. Auch die Ineffektivitäten aus im Hedge Accounting verbuchten Währungssicherungen werden im Netto-Währungsergebnis ausgewiesen. Dagegen sind die effektiven Teile der im Cashflow Hedge Accounting befindlichen Währungssicherungen für schwebende oder erwartete Grundgeschäfte nicht im Netto-Währungsergebnis enthalten, sondern sie werden bis zum Eintritt der jeweiligen Grundgeschäfte in den angesammelten anderen Erfolgsbestandteilen ausgewiesen. Nach Eintritt dieser Grundgeschäfte erfolgt bei Umsatzsicherungen eine Übertragung in die Umsatzerlöse, bei Sicherungen des Fremdwährungsrisikos von Warenbeschaffungen in die Vorräte oder in die Kosten der umgesetzten Leistungen und bei Sicherungen des Fremdwährungsrisikos von Anlagenbeschaffungen in den Erstansatz der Anlagegüter. Bei der im Cashflow Hedge Accounting abgebildeten Währungssicherung von Darlehen erfolgt eine Entnahme der effektiven Teile der Sicherungsergebnisse aus den angesammelten anderen Erfolgsbestandteilen zum Ausgleich der durch die Grundgeschäfte ausgelösten Erträge bzw. Aufwendungen aus der Währungsumrechnung monetärer Posten, vgl. hierzu auch Anhangziffer 7.9 (e). Die Aufwendungen aus Restrukturierungsmaßnahmen betrafen maßgeblich die Optimierungen der Verwaltungsstrukturen sowie des Produktportfolios im Segment Consumer, Health & Nutrition. Zusätzlich sind Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Fotovoltaikgeschäft enthalten. Von den Aufwendungen aus Restrukturierungsmaßnahmen entfallen 2 Millionen € (Vorjahr: 36 Millionen €) auf Wertminderungen auf Vermögenswerte und im Vorjahr 2 Millionen € auf Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten. Die Wertminderungen, die bei Anzeichen eines zusätzlichen Wertminderungsbedarfs nach IAS 36 „Impairment of Assets" festgestellt wurden, verteilten sich wie folgt auf die Segmente. Der erzielbare Betrag wurde hierbei jeweils als Nutzungswert (Value in Use) bestimmt. Wertminderungen nach Segmenten scroll in Millionen € 2014 2013 Consumer, Health & Nutrition 2 - Resource Efficiency 3 26 Specialty Materials 38 25 Services 2 - 45 51 Die Wertminderungen im Segment Specialty Materials betreffen im Wesentlichen unter Anlagen im Bau aktivierte Kosten für die im Rahmen der regelmäßigen Überprüfung der Investitionsprojekte beendeten Projekte. Die Wertminderungen auf Finanzinstrumente, die grundsätzlich nach IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" ermittelt wurden, betragen 21 Millionen € (Vorjahr: 11 Millionen €). Davon betreffen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19 Millionen € (Vorjahr: 11 Millionen €) und übrige Beteiligungen 2 Millionen €. Die Wertminderungen auf zur Veräußerung gehaltene Sachanlagen nach IFRS 5 betragen 2 Millionen € (Vorjahr: 2 Millionen €). Der Rückgang der Aufwendungen aus Rekultivierungs- und Umweltschutzmaßnahmen ist im Wesentlichen auf den im Vorjahr enthaltenen Aufwand für einen deutschen Standort zurückzuführen. Die Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten umfassen 16 Millionen € (Vorjahr: 12 Millionen €) Verluste aus veräußerten Sachanlagen, sowie 3 Millionen € (Vorjahr: 2 Millionen €) Verluste aus veräußerten Unternehmensbeteiligungen und Geschäften. Der Rückgang der Position „Übrige Aufwendungen" ist im Wesentlichen zurückzuführen auf im Vorjahr noch enthaltene Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Schadensfall in einer Produktionsanlage in Marl. Darüber hinaus werden hierunter Aufwendungen für Fremd- und Betriebsleistungen, für Projekte im Bereich von Käufen und Verkäufen von Unternehmen und Unternehmensteilen sowie für Nebengeschäfte, Provisionen und Rechts- und Beratungskosten ausgewiesen. Die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthaltenen Bereinigungen betreffen folgende Funktionsbereiche: Bereinigungen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen scroll in Millionen € 2014 2013 Herstellungsbezogen 88 81 Verwaltungsbezogen 60 201 Sonstige 60 173 208 455 6.5 Zinsergebnis Zinsergebnis scroll in Millionen € 2014 2013 Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen 5 14 Zinsen und ähnliche Erträge aus Derivaten 6 2 Sonstige zinsähnliche Erträge 60 19 Zinserträge 71 35 Zinsaufwendungen aus Finanzverbindlichkeiten -50 -97 Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus Derivaten -19 -7 Sonstige zinsähnliche Aufwendungen -40 -26 Netto-Zinsaufwand aus Pensionen -120 -139 Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung der sonstigen Rückstellungen -60 -21 Zinsaufwendungen -289 -290 -218 -255 Fremdkapitalkosten wurden in Höhe von 35 Millionen € (Vorjahr: 29 Millionen €) aktiviert. Der zugrunde gelegte Finanzierungskostensatz betrug im Durchschnitt 5,5 Prozent (Vorjahr: 5,9 Prozent). 6.6 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen scroll in Millionen € 2014 2013 Erträge aus der Equity-Bewertung 18 8 Aufwendungen aus der Equity-Bewertung -4 - 14 8 6.7 Sonstiges Finanzergebnis Das sonstige Finanzergebnis enthielt im Vorjahr 11 Millionen € Erträge aus dem Abgang von Wertpapieren, die zur kurzfristigen Liquiditätsanlage gehalten wurden. 6.8 Ertragsteuern Die Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen: Ertragsteuern in der Gewinn- und Verlustrechnung scroll in Millionen € 2014 2013 Laufende Ertragsteuern 225 261 davon periodenfremd -18 45 Latente Steuern 27 -37 davon periodenfremd 12 -63 davon aus temporären Differenzen 1 -21 252 224 Die steuerliche Überleitungsrechnung zeigt die Entwicklung von den erwarteten zu den effektiven Ertragsteuern der Gewinn- und Verlustrechnung. Die erwarteten Ertragsteuern basieren wie im Vorjahr auf einem Gesamtsteuersatz von 30 Prozent. Dieser setzt sich aus der Körperschaftsteuer mit 15 Prozent, dem Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent sowie einer durchschnittlichen Gewerbesteuer von ca. 14 Prozent zusammen. Die effektiven Ertragsteuern schließen die laufenden Ertragsteuern und latenten Steuern ein. Steuerliche Überleitungsrechnung scroll in Millionen € 2014 2013 Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 842 809 Hierauf erwartete Ertragsteuern 253 243 Abweichung durch die Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer 2 4 Abweichungen von dem erwarteten Steuersatz 21 8 Änderung der Wertberichtigung latenter Steuern 5 -6 Verluste ohne Bildung latenter Steuern sowie Nutzung von Verlustvorträgen -6 9 Änderungen des Steuersatzes und der Steuergesetze - -2 Nicht abzugsfähige Aufwendungen 19 13 Zinsschranke 1 1 Steuerfreie Erträge -28 -28 Ergebnisse aus at Equity bilanzierten Unternehmen -5 -2 Sonstige -10 -16 Effektive Ertragsteuern (laufende Ertragsteuern und latente Steuern) 252 224 Effektiver Ertragsteuersatz in % 29,9 27,7 Unter Sonstige werden unter anderem periodenfremde laufende und latente Steuern ausgewiesen. 6.9 Ergebnis je Aktie Das in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Ergebnis je Aktie errechnet sich aus der Division des Konzernergebnisses durch die gewichtete durchschnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien in Höhe von 466.000.000 Stück. Das Konzernergebnis stellt das insgesamt erwirtschaftete Ergebnis des Jahres nach Abzug der auf andere Gesellschafter entfallenden Ergebnisanteile dar, unter Einschluss des Ergebnisses der nicht fortgeführten Aktivitäten. Das Ergebnis je Aktie kann durch sogenannte potenzielle Stammaktien verwässert werden. Da in beiden Berichtsperioden keine potenziellen Stammaktien bestanden, entspricht das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie. Ergebnis je Aktie scroll in Million E 2014 2013 Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 590 585 Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten -9 1.428 Abzüglich der Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis nach Steuern -13 41 Anteile der Anteilseigner der Evonik Industries AG am Ergebnis nach Steuern (Konzernergebnis) 568 2.054 Ergebnis je Aktie in € (unverwässert und verwässert) aus fortgeführten Aktivitäten 1,27 1,26 aus nicht fortgeführten Aktivitäten -0,02 3,06 abzüglich auf die anderen Gesellschafter entfallendes Ergebnis je Aktie -0,03 0,09 Ergebnis je Aktie in E (unverwässert und verwässert) auf Anteile der Anteilseigner der Evonik Industries AG +1,22 +4,41 7. Erläuterungen zur Bilanz 7.1 Immaterielle Vermögenswerte Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte scroll in Millionen € Geschäfts- oder Firmenwerte Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen Aktivierte Entwicklungskosten Sonstige immaterielle Vermögenswerte Gesamt Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 01.01.2013 2.838 1.708 167 477 5.190 Währungsumrechnung -44 -5 - -1 -50 Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - - Sonstige Zugänge - 12 1 16 29 Umgliederungen nach IFRS 5 -64 -27 - -4 -95 Abgänge - -45 - - -45 Umbuchungen - 4 1 - 5 Stand 31.12.2013 2.730 1.647 169 488 5.034 Währungsumrechnung 56 10 - 3 69 Zugänge Unternehmenserwerbe 12 13 - 14 39 Sonstige Zugänge - 12 - 7 19 Umgliederungen nach IFRS 5 - - - - - Abgänge -6 -9 -2 -1 -18 Umbuchungen - 20 -2 -14 4 Stand 31.12.2014 2.792 1.693 165 497 5.147 Abschreibungen und Wertminderungen Stand 01.01.2013 112 1.301 143 425 1.981 Währungsumrechnung - -4 - - -4 Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - - Abschreibungen - 68 5 11 84 Wertminderungen 13 16 - 4 33 Wertaufholungen - -1 - - -1 Umgliederungen nach IFRS 5 -23 -24 - -5 -52 Abgänge - -45 - - -45 Umbuchungen - - - - - Stand 31.12.2013 102 1.311 148 435 1.996 Währungsumrechnung - 7 - 1 8 Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - - Abschreibungen - 48 2 7 57 Wertminderungen - 2 - - 2 Wertaufholungen - - - - - Umgliederungen nach IFRS 5 - - - - - Abgänge -5 -9 -2 - -16 Umbuchungen - -11 1 10 - Stand 31.12.2014 97 1.348 149 453 2.047 Buchwerte 31.12.2013 2.628 336 21 53 3.038 Buchwerte 31.12.2014 2.695 345 16 44 3.100 In den Konzessionen, Schutzrechten und Lizenzen sind Marken mit unbestimmbarer Nutzungsdauer in Höhe von 202 Millionen € (Vorjahr: 204 Millionen €) enthalten. Zum Bilanzstichtag bestanden wie im Vorjahr keine eingeschränkten Eigentumsrechte an immateriellen Vermögenswerten oder Verpflichtungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten. 7.2 Sachanlagen Entwicklung der Sachanlagen scroll in Millionen € Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 01.01.2013 2.794 10.617 996 877 15.284 Währungsumrechnung -47 -181 -12 -37 -277 Zugänge Unternehmenserwerbe - 31 - 31 Sonstige Zugänge 43 200 48 834 1.125 Umgliederungen nach IFRS 5 -51 -165 -27 -48 -291 Abgänge -35 -154 -58 -10 -257 Umbuchungen 36 405 32 -476 -3 Stand 31.12.2013 2.740 10.753 979 1.140 15.612 Währungsumrechnung 84 335 12 31 462 Zugänge Unternehmenserwerbe 5 9 1 - 15 Sonstige Zugänge 131 334 41 598 1.104 Umgliederungen nach IFRS 5 - - - - Abgänge -64 -330 -30 -35 -459 Umbuchungen 235 685 22 -936 6 Stand 31.12.2014 3.131 11.786 1.025 798 16.740 Abschreibungen und Wertminderungen Stand 01.01.2013 1.549 8.329 796 19 10.693 Währungsumrechnung -25 -141 -7 - -173 Zugänge Unternehmenserwerbe - 31 - 31 Abschreibungen 54 397 61 - 512 Wertminderungen 16 163 5 48 232 Wertaufholungen - -2 - -2 Umgliederungen nach IFRS 5 -36 -160 -24 -48 -268 Abgänge -30 -152 -50 -3 -235 Umbuchungen -18 21 -3 - - Stand 31.12.2013 1.510 8.486 778 16 10.790 Währungsumrechnung 31 212 8 - 251 Zugänge Unternehmenserwerbe 1 2 - 3 Abschreibungen 60 425 64 - 549 Wertminderungen 2 8 36 46 Wertaufholungen - -2 - -2 Umgliederungen nach IFRS 5 - - - - Abgänge -56 -292 -29 -25 -402 Umbuchungen - 1 -1 - - Stand 31.12.2014 1.548 8.840 820 27 11.235 Buchwerte 31.12.2013 1.230 2.267 201 1.124 4.822 Buchwerte 31.12.2014 1.583 2.946 205 771 5.505 Die Buchwerte, die aufgrund von Finanzierungsleasing-Vereinbarungen angesetzt wurden, betrugen für Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude 1 Million € (Vorjahr: 1 Million €), für technische Anlagen und Maschinen 1 Million € (Vorjahr: 1 Million €) sowie für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1 Million € (Vorjahr: 1 Million €). Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen bestanden in Höhe von 105 Millionen € (Vorjahr: 120 Millionen €). Evonik vermietet als Leasinggeber im Rahmen von Operating-Leasing-Verträgen im Wesentlichen Grundstücke. Die künftigen Mindestleasingzahlungen über die unkündbare Leasingdauer, die aus diesen Vermögenswerten erwartet werden, haben folgende Fälligkeiten: Fälligkeiten der künftigen Mindestleasingzahlungen (Leasinggeber/Operating-Leasing) scroll in Million € 2014 2013 Fällig bis 1 Jahr 9 8 Fällig in über 1 bis 5 Jahren 20 18 Fällig nach über 5 Jahren 120 108 149 134 7.3 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Entwicklung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien scroll in Millionen € Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte Gebäude Gebäude im Bau Gesamt Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 01.01.2013 326 2.351 14 2.691 Währungsumrechnung -1 -3 - -4 Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - Sonstige Zugänge 4 1 5 10 Umgliederungen nach IFRS 5 -323 --2.330 -11 -2.664 Abgänge - -8 - -8 Umbuchungen 1 7 -8 - Stand 31.12.2013 7 18 - 25 Währungsumrechnung 1 - - 1 Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - Sonstige Zugänge - - - - Umgliederungen nach IFRS 5 - - - - Abgänge - -1 - -1 Umbuchungen - - - - Stand 31.12.2014 8 17 - 25 Abschreibungen und Wertminderungen Stand 01.01.2013 8 1.133 - 1.141 Währungsumrechnung - -3 - -3 Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - Abschreibungen - 11 - 11 Wertminderungen - - - - Wertaufholungen - - - - Umgliederungen nach IFRS 5 -7 -1.123 - --1.130 Abgänge - -4 - -4 Umbuchungen - - - - Stand 31.12.2013 1 14 - 15 Währungsumrechnung - - - - Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - Abschreibungen - - - - Wertminderungen - - - - Wertaufholungen - - - - Umgliederungen nach IFRS 5 - - - - Abgänge - - - - Umbuchungen - - - - Stand 31.12.2014 1 14 - 15 Buchwerte 31.12.2013 6 4 - 10 Buchwerte 31.12.2014 7 3 - 10 Der beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien betrug 10 Millionen € (Vorjahr: 12 Millionen €). Im Berichtsjahr bestanden keine Verpflichtungen für den Erwerb von Immobilien, die als Finanzinvestitionen gehalten wurden. 7.4 At Equity bilanzierte Unternehmen Diese Position umfasst sowohl assoziierte Unternehmen als auch Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden. Eine vollständige Auflistung der at Equity bilanzierten Unternehmen befindet sich unter Anhangziffer 5.1. At Equity bilanzierte Unternehmen scroll in Millionen € 31.12.2014 31.12.2013 Anteile an wesentlichen assoziierten Unternehmen 300 815 Anteile an einzeln nicht wesentlichen assoziierten Unternehmen 2 2 Anteile an einzeln nicht wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen 55 61 357 878 Im Zuge der Fokussierung auf die Spezialchemie hat Evonik im Juli 2013 die Mehrheit und damit auch den beherrschenden Einfluss an der Immobiliengeschäft betreibenden Vivawest abgegeben. Die Vivawest ist eine nicht börsennotierte Gesellschaft und daher gibt es keinen verfügbaren Marktwert der Anteile. Evonik ist direkt mit 10,3 Prozent und indirekt mit 25,0 Prozent über den CTA an der Vivawest beteiligt und übt maßgeblichen Einfluss aus, vgl. Anhangziffer 5.1. Mittelfristig soll auch der at Equity bilanzierte Anteil in Höhe von 10,3 Prozent an langfristig orientierte Investoren abgegeben werden. Zum 31. Dezember 2014 ist die Vivawest als für den Konzern wesentlich eingestuft. Im Vorjahr war neben der Vivawest auch die STEAG als für den Konzern wesentlich eingestuft. Die at Equity bilanzierten Anteile an der STEAG wurden im Jahr 2014 veräußert, vgl. Anhangziffer 5.2. Die folgende Tabelle zeigt die zusammengefassten Finanzinformationen (100 Prozent) der Vivawest unter Berücksichtigung von Anpassungen im Rahmen der Anwendung der Equity-Methode: Zusammengefasste Finanzinformationen Vivawest scroll in Millionen € 2014 2013 Langfristige Vermögenswerte zum 31.12. 6.419 6.315 Kurzfristige Vermögenswerte zum 31.12. 261 249 Langfristige Schulden zum 31.12. -3.482 -3.226 Kurzfristige Schulden zum 31.12. -290 -278 Nettovermögen zum 31.12. 2.908 3.060 Umsatzerlöse 806 367 Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 93 29 Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern -74 - Gesamterfolg 19 29 Erhaltene Dividenden 13 - Die Vorjahreswerte zu Umsatzerlösen und Erfolgsbestandteilen beziehen sich auf den Zeitraum seit erstmaliger Anwendung der Equity-Methode im Juli 2013. Die zusammengefassten Finanzinformationen lassen sich wie folgt zum Buchwert des Anteils an Vivawest überleiten: Überleitungsrechnung Vivawest scroll in Millionen € 31.12.2014 31.12.2013 Nettovermögen 2.908 3.060 Kapitalanteil in % a 10,33 10,93 Buchwert 300 334 a Im Jahr 2014 wurden 0,6 Prozent der Anteile der Vivawest verkauft, vgl. Anhangziffer 5.2, wodurch der at Equity bilanzierte Anteil von 10,93 Prozent auf 10,33 Prozent gesunken ist. Ein weiterer Anteil in Höhe von 25,0 Prozent wird aufgrund der Planvermögenseigenschaft nach IAS 19 bewertet. Die zusammengefassten Finanzinformationen aus den letzten verfügbaren Abschlüssen der at Equity bilanzierten Unternehmen, die einzeln nicht wesentlich sind, stellen sich bezogen auf die Anteile von Evonik wie folgt dar: Zusammengefasste Finanzinformationen für einzeln nicht wesentliche at Equity bilanzierte Unternehmen scroll Assoziierte Unternehmen Gemeinschaftsunternehmen in Millionen E 2014 2013 2014 2013 Buchwert 31.12. 2 2 55 61 Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 7 6 -3 - Gesamterfolg 7 6 -3 - Zu Eventualschulden gegenüber assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen vgl. Anhangziffer 10.3. und 10.4. 7.5 Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte scroll 31.12.2014 31.12.2013 in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig Übrige Beteiligungen 64 64 7 7 Ausleihungen 12 8 35 7 Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 392 5 641 5 Forderungen aus Derivaten 35 3 194 127 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 29 3 21 4 532 83 898 150 (a) Übrige Beteiligungen Die übrigen Beteiligungen beinhalten in Höhe von 53 Millionen € die im Jahr 2014 erworbenen und zum Börsenwert am Bilanzstichtag angesetzten Anteile an der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, Dortmund. Diese Anlage beinhaltet somit ein Marktpreisrisiko und ist in der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar" eingeordnet. Des Weiteren sind in den übrigen Beteiligungen Investitionen in nicht börsennotierte Eigenkapitaltitel erfasst, die zu Anschaffungskosten bewertet werden, da der beizulegende Zeitwert nicht verlässlich ermittelt werden kann. (b ) Ausleihungen Ausleihungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sie unterliegen einem Zinsänderungsrisiko, welches ihren beizulegenden Zeitwert oder die zukünftigen Zahlungsströme beeinflussen kann. Die Risiko- und Altersstruktur der Ausleihungen stellt sich wie folgt dar: Risiko- und Altersstruktur der Ausleihungen scroll in Millionen € 31.12.2014 31.12.2013 Wertgeminderte Ausleihungen - - Nennbetrag 2 1 Wertminderungen -2 -1 Nicht wertgeminderte Ausleihungen 12 35 Nicht fällig 12 35 Überfällig - - 12 35 Wie im Vorjahr wurden bei den langfristigen Ausleihungen keine Konditionen neu verhandelt. (c ) Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche Bei den Wertpapieren und wertpapierähnlichen Ansprüchen handelt es sich im Wesentlichen um Renten- und Geldmarktpapiere, die zum Zwecke der Anlage liquider Mittel erworben wurden. Diese Wertpapiere unterliegen einem Zinsänderungsrisiko, welches den beizulegenden Zeitwert oder die zukünftigen Zahlungsströme beeinflussen kann. Sämtliche Wertpapiere sind in der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar" eingeordnet und werden mit dem Börsenkurs bilanziert. Börsennotierte Wertpapiere sind dem Marktpreisrisiko unterworfen. Die Position enthält in Höhe von rund 250 Millionen € (Vorjahr: 500 Millionen €) diverse Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche, die in dem vollkonsolidierten Spezialfonds DeAM-Fonds Treasury 1 gebündelt sind, vgl. Anhangziffer 5.1. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr resultiert aus Verkäufen im Berichtsjahr, die zur Rückzahlung der im Oktober 2014 fälligen Unternehmensanleihe verwendet wurden, vgl. Anhangziffer 7.12. Weitere 127 Millionen € (Vorjahr: 130 Millionen €) sind Anteile an einem Investmentfonds, der als ein offenes Investmentvermögen weltweit in Anleihen verschiedener Laufzeiten, Bonitäten, Länder und Währungen sowie in derivative Finanzinstrumente investiert. Es handelt sich um einen von vielen Subfonds einer luxemburgischen Investmentgesellschaft mit variablem Aktienkapital (SICAV), der mittels eines Asset Management Vertrags verwaltet wird. Damit erfüllt der Fonds die Definition eines strukturierten Unternehmens, der aufgrund fehlender Beherrschung jedoch nicht in den Konzernkreis der Evonik einbezogen wird. Evonik hält zum Bilanzstichtag ca. 20 Prozent des Subfondsvermögens. Das maximale Ausfallrisiko beschränkt sich ebenso wie im Vorjahr auf den bilanzierten Buchwert der Wertpapiere. Unterstützungsleistungen an den Fonds ohne vertragliche Verpflichtung wurden analog zum Vorjahr nicht geleistet und sind auch nicht zugesagt. (d) Forderungen aus Derivaten Die Forderungen aus Derivaten teilten sich zum Bilanzstichtag wie folgt auf: Forderungen aus Derivaten scroll in Millionen € 31.12.2014 31.12.2013 Forderungen aus Zins-Währungs-Swaps 4 11 Forderungen aus Devisentermingeschäften und Devisenswaps 31 69 Forderungen aus Commodity-Derivaten - 1 Forderungen aus übrigen Derivaten - 113 35 194 Der Rückgang bei den Forderungen aus übrigen Derivaten ist in dem Verkauf der STEAG-Anteile begründet; im Vorjahr wurde der beizulegende Zeitwert der Put-Option für die restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG ausgewiesen. (e ) Sonstige finanzielle Vermögenswerte In den sonstigen finanziellen Vermögenswerten werden Termingelder bei Kreditinstituten, Forderungen aus der Ergebnisabführung nicht vollkonsolidierter Beteiligungen sowie Ansprüche aus Vertragsauflösungen gezeigt. Die Risiko- und Altersstruktur der sonstigen finanziellen Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar: Risiko- und Altersstruktur der sonstigen finanziellen Vermögenswerte scroll in Millionen € 31.12.2014 31.12.2013 Wertgeminderte sonstige finanzielle Vermögenswerte - 2 Nennbetrag - 10 Wertminderungen - -8 Nicht wertgeminderte sonstige finanzielle Vermögenswerte 29 19 Nicht fällig 29 19 Überfällig - - 29 21 (f) Gegebene Sicherheiten Der Betrag der finanziellen Vermögenswerte, die als Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten verpfändet wurden, betrug 2 Millionen € (Vorjahr: 4 Millionen €). Diese betrafen kurzfristige Wertpapiere, die als Sicherheiten für Verpflichtungen aus Altersteilzeitregelungen gegenüber Mitarbeitern hinterlegt wurden. 7.6 Vorräte Vorräte scroll in Millionen € 31.12.2014 31.12.2013 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (RHB-Stoffe) 414 347 Unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen 78 86 Fertige Erzeugnisse und Waren 1.286 1.161 1.778 1.594 Im Jahr 2014 wurden Wertminderungen auf RHB-Stoffe und Waren in Höhe von 47 Millionen € (Vorjahr: 11 Millionen €) sowie Wertaufholungen in Höhe von 21 Millionen € (Vorjahr: 23 Millionen €) ergebniswirksam erfasst. Die Wertaufholungen sind im Wesentlichen durch gestiegene Absatzpreise und eine verbesserte Marktgängigkeit begründet. 7.7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen scroll 31.12.2014 31.12.2013 in Millionen E Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.720 - 1.626 - Geleistete Anzahlungen 37 2 29 9 Übrige sonstige Forderungen 281 48 249 9 Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 43 8 30 12 2.081 58 1.934 30 Die Risiko- und Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar: Risiko- und Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen scroll in Millionen € 31.12.2014 31.12.2013 Wertgeminderte Forderungen 3 1 Nennbetrag 15 13 Wertminderungen -12 -12 Nicht wertgeminderte Forderungen 1.717 1.625 Nicht fällig 1.479 1.407 Überfällig 238 218 bis zu 3 Monate 212 200 über 3 bis 6 Monate 15 14 über 6 bis 9 Monate 1 1 über 9 bis 12 Monate 1 1 über 1 Jahr 9 2 1.720 1.626 Zum Jahresende war ein Bestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 498 Millionen € (Vorjahr: 521 Millionen €) durch Kreditversicherungen abgedeckt. Für nicht fällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem Buchwert von 2 Millionen € (Vorjahr: 24 Millionen €) wurden Konditionen neu verhandelt. Diese Forderungen wären ansonsten überfällig oder im Wert zu mindern gewesen. 7.8 Flüssige Mittel Unter den flüssigen Mitteln in Höhe von 921 Millionen € (Vorjahr: 1.527 Millionen €) sind Guthaben bei Kreditinstituten sowie Schecks und Kassenbestände erfasst. Weiterhin sind hier hoch liquide Finanztitel enthalten, die jeder Zeit in bestimmte Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen. 7.9 Eigenkapital Die Darstellung des Eigenkapitals in der Bilanz wurde im Berichtsjahr aus Gründen der Transparenz angepasst und orientiert sich nun an der Gliederung der Eigenkapitalveränderungsrechnung. Die bislang in der Bilanz ausgewiesenen Rücklagen umfassten die Kapitalrücklage, die angesammelten Ergebnisse und die angesammelten anderen Erfolgsbestandteile. (a) Gezeichnetes Kapital Das voll eingezahlte Grundkapital der Gesellschaft betrug zum Bilanzstichtag unverändert 466.000.000 E. Es ist in 466.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien eingeteilt. (b ) Genehmigtes Kapital Durch die Hauptversammlung vom 20. Mai 2014 ist ein genehmigtes Kapital beschlossen worden, nach dem der Vorstand ermächtigt ist, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates in der Zeit bis zum 1. Mai 2019 um bis 116.500.000 € durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2014). Von der Ermächtigung kann ein- oder mehrmals in Teilbeträgen Gebrauch gemacht werden. Die Ausgabe kann gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre bei Ausgabe der neuen Aktien in folgenden Fällen auszuschließen: • Bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, • wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet; zum Ausschluss von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben, • soweit es erforderlich ist, um den Inhabern und/oder Gläubigern von Wandlungs- und/oder Optionsrechten bzw. den Schuldnern von Wandlungs- und/oder Optionspflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung der Wandlungs- und/oder Optionspflichten zustehen würde, • zur Gewährung von Belegschaftsaktien, wenn der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 1 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet, • zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende („Scrip Dividend"). Der auf neue Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital zusammen mit dem anteiligen Betrag am Grundkapital, der auf eigene Aktien oder auf Wandlungs- und/ oder Optionsrechte bzw. -pflichten aus Schuldverschreibungen entfällt, die nach dem 20. Mai 2014 unter Bezugsrechtsausschluss veräußert bzw. ausgegeben worden sind, darf 20 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Als Bezugsrechtsausschluss ist es auch anzusehen, wenn die Veräußerung bzw. Ausgabe in entsprechender oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG erfolgt. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital 2014 festzulegen. Das genehmigte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen. (c) Bedingtes Kapital Ebenfalls durch Beschluss der Hauptversammlung vom 20. Mai 2014 ist das Grundkapital um weitere bis zu 37.280.000 € eingeteilt in bis zu 37.280.000 auf den Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2014). Die bedingte Kapitalerhöhung steht im Zusammenhang mit einer in der vorgenannten Hauptversammlung erteilten Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelanleihen. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder Wandlungsrechten bzw. die Schuldner von Options- bzw. Wandlungspflichten aus Options-und/oder Wandelanleihen, die aufgrund der von der Hauptversammlung vom 20. Mai 2014 beschlossenen Ermächtigung ausgegeben bzw. garantiert werden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen bzw. ihren Options- bzw. Wandlungspflichten nachkommen und soweit nicht andere Erfüllungsformen eingesetzt werden. Den Aktionären steht grundsätzlich das gesetzliche Bezugsrecht auf die Options- und/oder Wandelanleihen zu; die Ermächtigung regelt bestimmte Fälle, in denen der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre auf Options- und/oder Wandelanleihen ausschließen kann. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- bzw. Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen. Das bedingte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen. (d) Eigene Aktien Am 14. März 2014 kündigte Evonik Industries AG den Kauf eigener Aktien in einem Volumen von bis zu 131 Millionen € bis spätestens zum 28. April 2014 unter Ausnutzung der am 11. März 2013 erteilten Ermächtigung der Hauptversammlung an. Der Erwerb diente der Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter der Evonik Industries AG und bestimmter nachgeordneter Konzerngesellschaften im Rahmen eines Mitarbeiter-Aktienprogramms. Evonik Industries AG hat im Rahmen des Rückerwerbs bis zum 11. April 2014 insgesamt 466.731 Stück eigene Aktien zurückgekauft, was einem Anteil am Grundkapital von 0,1 Prozent entspricht. Für die Käufe wurden insgesamt 12,9 Millionen € aufgewendet, was einem durchschnittlichen Kurs von 27,53 € je Aktie entspricht. Der Erwerb erfolgte ab dem 19. März 2014 mit einem durchschnittlichen täglichen Volumen von rund 27.500 Aktien an jedem Xetra-Handelstag durch eine von der Evonik Industries AG beauftragte Bank. Hierbei durfte der Gegenwert je zurückerworbener Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den am Handelstag durch die Eröffnungsauktion ermittelten Börsenkurs der Aktie der Evonik Industries AG im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse um nicht mehr als 5 Prozent überschreiten und um nicht mehr als 5 Prozent unterschreiten. Ende April wurden 420.727 Stammaktien (davon 112.544 Gratisaktien) auf Basis des am 29. April 2014 gültigen Aktienkurses und US-Dollar-Wechselkurses an die teilnehmenden Mitarbeiter übertragen. Die verbliebenen 46.004 Stammaktien wurden bis zum 9. Mai 2014 an Dritte veräußert. Zum 31. Dezember 2014 weist Evonik daher keine eigenen Anteile mehr aus. (e) Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage enthält vor allem sonstige Zuzahlungen von Anteilseignern nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB. (f) Angesammelte Ergebnisse Die angesammelten Ergebnisse in Höhe von 5.040 Millionen € (Vorjahr: 5.547 Millionen €) enthalten sowohl die im laufenden Geschäftsjahr sowie die in der Vergangenheit erzielten Konzernergebnisse als auch die anderen Erfolgsbestandteile aus der Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen. Das Ergebnis nach Steuern entspricht dem in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Konzernergebnis des laufenden Geschäftsjahres, das den Anteilseignern der Evonik Industries AG zuzurechnen ist. Jedoch stehen für Ausschüttungen nach deutschem Aktienrecht nur die Gewinnrücklagen aus dem handelsrechtlichen Einzelabschluss der Evonik Industries AG zur Verfügung, die nicht einer Ausschüttungsbeschränkung unterliegen. Zum 31. Dezember 2014 beliefen sich die Gewinnrücklagen der Evonik Industries AG auf 3.635 Millionen € (Vorjahr: 3.192 Millionen €). Davon entfielen wie im Vorjahr 47 Millionen € auf die nicht ausschüttungsfähige gesetzliche Rücklage. Für das Geschäftsjahr 2014 wird der Hauptversammlung vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn der Evonik Industries AG in Höhe von 466.000.000 € eine Dividende in Höhe von 466.000.000 € auszuschütten. Dies entspricht einer Dividende von 1,00 € je Stückaktie. (g ) Angesammelte andere Erfolgsbestandteile Die angesammelten anderen Erfolgsbestandteile enthalten Gewinne und Verluste, die nicht über die Gewinn-und Verlustrechnung - also ergebnisneutral - erfasst werden. Die Rücklage aus Marktwertänderungen der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere enthält die ergebnisneutral berücksichtigten Auf- und Abwertungen aus voraussichtlich nicht dauerhaften Wertänderungen von Finanzinstrumenten. In der Rücklage aus Marktwertänderungen von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen sind Nettogewinne oder -verluste aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwertes des effektiven Teils von Cashflow-Hedges sowie Hedges of a Net Investment enthalten. Die Rücklage aus dem Neubewertungseffekt aus sukzessiven Anteilserwerben enthält die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten von bis zum 31. Dezember 2009 erstmalig einbezogenen Tochterunternehmen im Zusammenhang mit bereits vor Übergang der Kontrolle gehaltenen Anteilen. Der Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung enthält die Umrechnungsdifferenzen von ausländischen Abschlüssen. Die Veränderung der angesammelten anderen Erfolgsbestandteile für Anteile der Gesellschafter der Evonik Industries AG stellt sich wie folgt dar: Veränderung der angesammelten anderen Erfolgsbestandteile für Anteile der Gesellschafter der Evonik Industries AG scroll in Millionen € Marktwertänderungen der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere Marktwert-änderungen von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen Neubewertungseffekt aus sukzessiven Anteilserwerben Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung Gesamt Stand 01.01.2013 11 8 20 -262 -223 Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung -10 12 - -196 -194 Erfasste Gewinne oder Verluste -8 60 - - 52 Ergebniswirksame Entnahme -5 -42 - - -47 Übertragung auf Vermögenswerte oder Schulden - - - - - Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung - - - -193 -193 Aus der Equity-Bewertung (nach Ertragsteuern) - - - -3 -3 Latente Steuern 3 -6 - - -3 Sonstige Veränderungen - - -3 - -3 Stand 31.12.2013 1 20 17 -458 -420 Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung -10 -103 - 292 179 Erfasste Gewinne oder Verluste -11 -186 - - -197 Ergebniswirksame Entnahme - 45 - - 45 Übertragung auf Vermögenswerte oder Schulden - -1 - - -1 Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung - - - 289 289 Aus der Equity-Bewertung (nach Ertragsteuern) - -3 - 3 - Latente Steuern 1 42 - - 43 Sonstige Veränderungen - - -3 - -3 Stand 31.12.2014 - 9 -83 14 -166 -244 Im Jahr 2014 wurde aus der Rücklage für Marktwertänderungen von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen insgesamt ein Sicherungsergebnis in Höhe von -45 Millionen € (Vorjahr: 42 Millionen €) entnommen und wie folgt in die Gewinn- und Verlustrechnung übertragen: Übertragung Sicherungsergebnis aus angesammelten anderen Erfolgsbestandteilen in die Gewinn- und Verlustrechnung scroll in Million € 2014 2013 Umsatzerlöse 17 44 Kosten der umgesetzten Leistungen - -4 Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen -59 4 Zinsergebnis -3 -2 -45 42 (h ) Anteile anderer Gesellschafter Unter den Anteilen anderer Gesellschafter in Höhe von 95 Millionen € (Vorjahr: 78 Millionen €) werden die Anteile am gezeichneten Kapital und an den Rücklagen von einbezogenen Tochterunternehmen ausgewiesen, die nicht den Anteilseignern der Evonik Industries AG zuzurechnen sind. Anteilsveränderungen an Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung lagen in 2014 nicht vor. Im Vorjahr waren diese unwesentlich. Die Veränderung der angesammelten anderen Erfolgsbestandteile (Other Comprehensive Income, OCI) für Anteile anderer Gesellschafter stellt sich wie folgt dar: Veränderung der angesammelten anderen Erfolgsbestandteile für Anteile anderer Gesellschafter scroll Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung Gesamt Stand 01.01.2013 2 2 Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung -6 -6 Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung -6 -6 Stand 31.12.2013 -4 -4 Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung 6 6 Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 6 6 Stand 31.12.2014 2 2 (i ) Anteile der nicht fortgeführten Aktivitäten an den anderen Erfolgsbestandteilen nach Steuern Im Jahr 2014 entfielen keine Beträge (Vorjahr: 1 Million €) der anderen Erfolgsbestandteile nach Steuern auf die nicht fortgeführten Aktivitäten. 7.10 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Leistungszusagen variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes, in dem die Unternehmen tätig sind. Die Höhe der Zusagen hängt in der Regel von der Dienstzeit und dem Entgelt der Mitarbeiter ab. Die betriebliche Altersversorgung erfolgt bei inländischen Unternehmen überwiegend auf Basis von Leistungszusagen. Die Leistungszusagen in Deutschland sind im Wesentlichen durch Rückstellungen und das Vermögen von Pensionskassen und eines Pensionstreuhandvereins (Contractual Trust Arrangement) finanziert. Bei den ausländischen Unternehmen sind sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Zusagen vereinbart. Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen und der beizulegende Zeitwert des Planvermögens zum 31. Dezember 2014 verteilen sich im Wesentlichen auf die folgenden Länder: Aufteilung des Barwertes der Pensionsverpflichtung und des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens scroll in Millionen € Pensionsverpflichtungen Planvermögen Evonik insgesamt 10.650 6.811 davon Deutschland 9.334 5.670 davon Pensionskasse/Rückgedeckte Unterstützungskasse 3.892 3.025 davon über Contractual Trust Arrangement abgedeckt 5.092 2.645 davon USA 675 433 davon Großbritannien 551 662 Für Mitarbeiter in Deutschland existieren folgende Versorgungspläne von wesentlichem Umfang: Pensionskasse: Es gibt mehrere geschlossene Pläne. Einkommensabhängige Beiträge werden in feste Leistungen umgerechnet und in der konzerneigenen Pensionskasse Degussa angelegt. Die Tarifgestaltung einschließlich der Vermögensanlage unterliegt der Versicherungsaufsicht. Die Pensionskasse gehört zu den gemeinschaftlichen Plänen mehrerer Unternehmen. Die Finanzierung der Pensionskasse erfolgt nach dem Anwartschaftsdeckungsverfahren. Die Höhe der reservierten Deckungsmittel ergibt sich aus dem aufsichtsbehördlich genehmigten Technischen Geschäftsplan sowie den gesetzlichen Vorgaben. Die Deckungsmittel müssen eine jederzeitige Ausfinanzierung der beitragsfreien Anwartschaften sicherstellen. Im Tarif DuPK wird der Firmenbeitrag so bemessen, dass dieser zusammen mit den Mitgliedsbeiträgen eine Ausfinanzierung der daraus entstehenden Anwartschaften gemäß Technischem Geschäftsplan bietet. In den Tarifen Marl und Troisdorf erfolgt die Festsetzung des Firmenbeitrags auf Vorschlag des Verantwortlichen Aktuars und bemisst sich nach den zur Ausfinanzierung der Leistungen erforderlichen Mitteln. Die Evonik Degussa GmbH hat als Trägerunternehmen der Pensionskasse hinsichtlich der Tarife Marl und Troisdorf eine vertragliche Einstandspflicht für den Fall einer nicht ausreichenden Kapitalausstattung der Kasse. Diese Einstandspflicht unterscheidet nicht nach der Konzernzugehörigkeit der Versicherten. Sie wurde auf Anforderung der Aufsichtsbehörde bereits bei Einrichtung der Tarife eingegangen, als ausschließlich eigene Mitarbeiter zu versichern waren. Inwieweit die Einstandspflicht neben den im Verlustfall vorgesehenen satzungsmäßigen Instrumenten der Pensionskasse wie Anhebung von Firmenbeiträgen oder Kürzung von Leistungen praktische Bedeutung erlangen könnte, ist aus heutiger Sicht nicht abschätzbar. Unterstützungskasse: Die Unterstützungskasse ist der für Neueintritte offene Plan. Hierüber kann auch Entgeltumwandlung betrieben werden. Einkommensabhängige Beiträge werden in feste Leistungen umgerechnet und in der konzerneigenen Pensionskasse Degussa angelegt. Die Tarifgestaltung einschließlich der Vermögensanlage unterliegt der Versicherungsaufsicht. Eine Rentenanpassung von 1 Prozent jährlich ist fest zugesagt. Die Unterstützungskasse erfüllt den Tatbestand für gemeinschaftliche Pläne mehrerer Unternehmen. Die Finanzierung der Unterstützungskasse erfolgt über eine Rückdeckung bei der Pensionskasse Degussa, die hierfür entsprechend dem Versicherungsaufsichtsgesetz sowie ergangenen Verordnungen der Aufsichtsbehörde ausreichend Deckungsmittel vorhält. Die Deckungsmittel müssen eine jederzeitige Ausfinanzierung der beitragsfreien Anwartschaften sicherstellen. Die Höhe der Leistung richtet sich nach den eingezahlten Beiträgen. Es besteht aus der Unterstützungskasse keine Haftungsgrundlage, nach der der Konzern im Falle nicht ausreichender Kapitalausstattung für die Verpflichtungen konzernfremder Gesellschaften einzustehen hätte. Direktzusagen: Hier gibt es verschiedene leistungsorientierte Pläne, bei denen die Versorgungsleistung zumeist direkt oder indirekt endgehaltsorientiert ist. Die meisten dieser Pläne gewähren eine höhere oder ausschließliche Leistung für Einkommensteile oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Rentenversicherung. Die endgehaltsorientierten Pläne sind durchweg geschlossen und werden zum großen Teil auch für die noch aktiven Planteilnehmer nur in Form von Besitzständen aufrechterhalten. Offene Direktzusagen gibt es lediglich für obere Führungskräfte sowie für freiwillige Entgeltumwandlung. Hierbei wird aus einem einkommensabhängigen Beitrag bzw. aus der Einbringung des Arbeitnehmers eine feste Leistung bestimmt. Dabei kann der Begünstigte zwischen verschiedenen Auszahlungsformen wie Kapital, Rente und gegebenenfalls Ratenzahlung wählen. Die Höhe der Leistung berücksichtigt eine feste Rentenanpassung von 1 Prozent jährlich. Für größere Konzerngesellschaften, welche den weitaus größten Teil der Verpflichtungen aus Direktzusagen abdecken, wird Planvermögen im Evonik Pensionstreuhand e. V. aufgebaut. Hierzu gibt es weder regulatorische Vorgaben noch Mindestdotierungsverpflichtungen. Im Evonik Pensionstreuhand e. V. wird eine Strategie des Ausgleichs einer Veränderung der Verpflichtungen über eine mitlaufende Veränderung des Planvermögens (Asset-Liability-Matching) angewandt. Hierbei werden die Zins- und Kreditsensitivitäten der Verpflichtungen im Planvermögen teilweise repliziert. Beschreibung der möglichen Risiken aus den Versorgungsplänen: Die allermeisten deutschen Versorgungspläne enthalten lebenslang laufende Rentenzusagen. Ein spezifisches Risiko besteht hierbei in einer Ausweitung der Leistungen durch steigende Lebenserwartung. Für einen Großteil dieser Pläne orientiert sich die Anpassung der laufenden Leistungen an der Entwicklung des Verbraucherpreisindex. Hier ergibt sich ein weiteres Risiko aus der Entwicklung der Inflation. Für Pläne, die ein Wahlrecht seitens der Arbeitnehmer hinsichtlich der Auszahlung in Kapital- oder Rentenform vorsehen, besteht ein Auswahlrisiko dahin gehend, dass diese Option abhängig von der individuellen Einschätzung zu Gesundheitszustand und Lebenserwartung vorgenommen werden könnte. Bei den endgehaltsorientierten Plänen ergeben sich Leistungsrisiken aus der künftigen Entwicklung der Gehälter im tariflichen und außertariflichen Bereich sowie teilweise auch aus der Entwicklung der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung. Pläne mit extern angelegtem Vermögen in der Pensionskasse, der Unterstützungskasse oder im Evonik Pensionstreuhand e.V. sind einem Kapitalmarktrisiko ausgesetzt. Hier bestehen je nach Zusammensetzung der Kapitalanlage Wertänderungsrisiken sowie Ertragsrisiken dahin gehend, dass eine unterstellte Wertentwicklung bzw. Verzinsung über die Laufzeit nicht erzielt wird. Hinsichtlich fest zugesagter Leistungen bzw. garantierter Verzinsungen muss für diese Risiken nach dem deutschen Betriebsrentenrecht grundsätzlich der Arbeitgeber einstehen. Für Mitarbeiter in den USA existieren folgende Versorgungspläne von wesentlichem Umfang: In den USA gibt es ungedeckte, ganz bzw. teilweise gedeckte Pensionspläne und Pensionsverpflichtungen aus Gesundheitsfürsorgeplänen. Der überwiegende Teil der Verpflichtungen betrifft die gedeckten Pläne. Alle leistungsorientierten Pensionspläne in den USA sind für Neueintritte geschlossen. Die Leistungen orientieren sich an verschiedenen Größen, wie Endgehältern, durchschnittlichen Karrieregehältern, am Stand eines individuellen Kontos und Festbeträgen. Für die meisten Verpflichtungen besteht ein Wahlrecht auf Einmalzahlung mit einem entsprechenden Inanspruchnahmerisiko für die Gesellschaften. Es gilt, Mindestgrade der Ausfinanzierung einzuhalten, was durch eine Asset-Liability-Matching-Strategie unterstützt wird, um Volatilitäten zu vermeiden. Dies geschieht in erster Linie durch US-Staatsanleihen und US-Dollar-Unternehmensanleihen. Das Vermögen wird durch einen Pensionstrust verwaltet. Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 161 Für Mitarbeiter in Großbritannien (UK) existieren folgende Versorgungspläne von wesentlichem Umfang: Die Pläne in Großbritannien werden durch externe Trusts organisiert und sind zum überwiegenden Teil mit Vermögen unterlegt, welches in Fonds investiert wurde. Der überwiegende Teil der Verpflichtungen betrifft unverfallbar Ausgeschiedene und Rentner. Nur ein Plan ist hier noch offen für Neueintritte. Die Pläne sind fast komplett endgehaltsorientiert. Die Vermögen der Pensionspläne unterliegen der Limitierung des Planvermögens. Die Pläne müssen Mindestgrade der Ausfinanzierung erfüllen, welche mit den Trustees abzustimmen sind. Auch kann überschüssiges Vermögen nicht ohne Zustimmung der Trustees an die Gesellschaften zurückfließen. Die Anlagestrategie des Planvermögens verfolgt eine Asset-Liability-Matching-Strategie, die im Wesentlichen durch an die Inflation gekoppelte UK-Staatsanleihen und UK-Unternehmensanleihen erfolgt. Die bei der versicherungsmathematischen Bewertung der Verpflichtungen zugrunde gelegten Prämissen sind als gewichtete Durchschnitte der folgenden Tabelle zu entnehmen: Parameter der Bewertung der Pensionsverpflichtungen scroll Konzern Deutschland in % 2014 2013 2014 2013 Abzinsungssatz zum 31.12. 2,65 3,84 2,50 3,75 Künftige Entgeltsteigerungen 2,58 2,58 2,50 2,50 Künftige Rentensteigerungen 1,72 1,97 1,75 2,00 Kostentrend im Bereich der medizinischen Versorgung 7,25 7,04 - - Der Abzinsungssatz für Deutschland und die Euro-Länder bestimmt sich, indem auf Basis der Euro-Unternehmensanleihen mit AA Rating eine Zinsstrukturkurve abgeleitet und für Bereiche, in denen keine Marktdaten mehr existieren, mittels Zinsstrukturkurve für Nullkupon-Bundesanleihen und unter Berücksichtigung eines Risikoaufschlags für Euro-Unternehmensanleihen mit AA Rating extrapoliert wird. Für die Datenbasis der verwendeten Euro-Unternehmensanleihen mit AA Rating werden solche Anleihen herangezogen, welche von mindestens einer der großen international anerkannten Rating-Agenturen ein AA Rating erhalten haben. Mit der auf Basis der Euro-Unternehmensanleihen mit AA Rating abgeleiteten Zinsstrukturkurve wird dann der Barwert der Cashflows aus den Pensionsverpflichtungen im Unternehmen bestimmt. Der Abzinsungssatz entspricht dem gerundeten konstanten Zinssatz, der bei Anwendung auf den Cashflow zum gleichen Barwertergebnis führt. In den USA und Großbritannien werden analoge Verfahren angewandt. Der gerundete Abzinsungssatz in den USA lag zum 31. Dezember 2014 bei 4,06 Prozent (Vorjahr: 4,70 Prozent) und der gerundete Abzinsungssatz in Großbritannien bei 3,50 Prozent (Vorjahr: 4,30 Prozent). Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen entwickelte sich wie folgt: Entwicklung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen scroll in Millionen € 2014 2013 Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum 01.01. 9.042 9.088 Laufender Dienstzeitaufwand 172 178 Zinsaufwand 341 330 Beiträge der Arbeitnehmer 45 52 Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) (Neubewertungskomponente) 1.332 -54 davon finanziell induziert 1.298 -44 davon demografisch induziert 14 - davon eingetretene Veränderungen im abgelaufenen Jahr 20 -10 Gezahlte Leistungen -404 -401 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 1 8 Veränderungen bei den Unternehmen 9 3 Umgliederungen nach IFRS 5 - -118 Gewinn/Verlust aus Planabgeltungen 1 - Zahlungen zur Planabgeltung -4 - Währungsumrechnung 115 -44 Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum 31.12. 10.650 9.042 Die gewichtete Laufzeit der Verpflichtungen beträgt 16,5 Jahre (Vorjahr: 1 5,6 Jahre). Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen teilte sich wie folgt auf: Aufteilung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen scroll in Millionen € 2014 2013 Ungedeckte Pläne 385 362 Ganz oder teilweise gedeckte Pläne 10.142 8.587 Verpflichtungen für Gesundheitsfürsorge 123 93 Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens entwickelte sich wie folgt: Entwicklung des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens scroll in Millionen € 2014 2013 Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 01.01. 5.778 4.790 Zinserträge auf das Planvermögen 224 195 Beiträge der Arbeitgeber 344 1.084 Beiträge der Arbeitnehmer 12 12 Vermögensertrag, ohne Zinsertrag auf das Planvermögen (Neubewertungskomponente) 526 -97 Sonstiger Verwaltungsaufwand -3 -2 Gezahlte Leistungen -163 -168 Zahlungen zur Planabgeltung -4 - Veränderungen bei den Unternehmen 4 2 Umgliederungen nach IFRS 5 - -4 Währungsumrechnung 93 -34 Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 6.811 5.778 Die Beiträge der Arbeitgeber betreffen 2014 im Wesentlichen die Bareinbringungen von 200 Millionen € und den Ausgleich der Steuerzahlungen aus dem Vorjahr (9 Millionen €) in den Evonik Pensionstreuhand e.V.. Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens teilte sich wie folgt auf: Aufteilung des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens scroll 31.12.2014 31.12.2013 in Millionen in Millionen € in % € in % Kasse/Bankguthaben (Cash) 136 2,0 140 2,4 Aktien - aktiver Markt 490 7,2 391 6,8 Aktien - nicht aktiver Markt - - - - Staatsanleihen - aktiver Markt 1.662 24,4 955 16,5 Staatsanleihen - nicht aktiver Markt 61 0,9 65 1,1 Unternehmensanleihen - aktiver Markt 1.696 24,9 1.763 30,5 Unternehmensanleihen - nicht aktiver Markt 34 0,5 35 0,6 Sonstige Anleihen - aktiver Markt 266 3,9 191 3,3 Sonstige Anleihen - nicht aktiver Markt 715 10,5 673 11,7 Immobilien, direkte und indirekte Beteiligungen - aktiver Markt 14 0,2 9 0,2 Immobilien, direkte und indirekte Beteiligungen - nicht aktiver Markt 1.090 16,0 904 15,6 Sonstige Fonds - aktiver Markt 450 6,6 398 6,9 Sonstige Fonds - nicht aktiver Markt - - - - Alternative Investments (Infrastruktur/Hedgefonds/Rohstoffe) aktiver Markt 116 1,7 82 1,4 Alternative Investments (Infrastruktur/Hedgefonds/Rohstoffe) nicht aktiver Markt 54 0,8 147 2,6 Sonstiges - aktiver Markt 27 0,4 24 0,4 Sonstiges - nicht aktiver Markt - - 1 - 6.811 100,0 5.778 100,0 Im Geschäftsjahr 2014 wurden keine sonstigen Vermögensgegenstände selbst genutzt. Die Limitierung des Planvermögens veränderte sich wie folgt: Entwicklung der Limitierung des Planvermögens scroll in Millionen € 2014 2013 Begrenzung der Vermögenswerte zum 01.01. 67 82 Zinsaufwand auf den nicht aktivierbaren Teil des Planvermögens 3 4 Veränderung der Begrenzung, ohne Zinskosten (Neubewertungskomponente) 38 -17 Veränderungen bei den Unternehmen 6 - Umgliederungen nach IFRS 5 - - Währungsumrechnung - -2 Begrenzung der Vermögenswerte zum 31.12. 114 67 Die Pensionsrückstellungen entwickelten sich wie folgt: Entwicklung der Pensionsrückstellungen scroll in Millionen € 31.12.2014 31.12.2013 In der Bilanz erfasste Pensionsrückstellungen zum 01.01. 3.331 4.380 Laufender Dienstzeitaufwand 172 178 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 1 8 Gewinn/Verlust aus Planabgeltung 1 - Netto-Zinsen 120 139 Beiträge der Arbeitnehmer 33 40 Sonstiger Verwaltungsaufwand 3 2 Ergebnisneutrale Veränderung gegen das OCI (Neubewertungen) 844 26 Gezahlte Leistungen -241 -233 Beiträge der Arbeitgeber -344 -1.084 Veränderungen bei den Unternehmen 5 1 Umgliederung nach IFRS 5 - -114 Währungsumrechnung 28 -12 In der Bilanz erfasste Pensionsrückstellungen zum 31.12. 3.953 3.331 Die bilanzierten Pensionsrückstellungen enthielten auch Krankenversorgungsansprüche im Wesentlichen von Betriebsrentnern der amerikanischen Tochtergesellschaften. Die erwartete Entwicklung der Leistungszahlungen verhält sich in den nächsten Jahren wie folgt: Erwartete Entwicklung der Leistungszahlungen scroll in Millionen € Erwartete Leistungszahlungen der Gesellschaften 2015 242 2016 249 2017 255 2018 254 2019 258 Die erwarteten Arbeitgeberbeiträge für das Folgejahr betragen 155 Millionen €. Der Netto-Zinsaufwand ist im Zinsergebnis ausgewiesen, vgl. Anhangziffer 6.5. Die anderen Beträge sind in den Funktionsbereichen als Personalaufwand (Pensionsaufwendungen) erfasst. Der gesamte Personalaufwand wird unter Anhangziffer 1 1.2 dargestellt. Bei den ausländischen Tochtergesellschaften wurden für beitragsorientierte Zusagen 18 Millionen € (Vorjahr: 17 Millionen €) aufgewandt, die ebenfalls als Personalaufwand (Pensionsaufwendungen) erfasst sind. Darüber hinaus wurden für beitragsorientierte staatliche Pläne (gesetzliche Rentenversicherung) im In-und Ausland 126 Millionen € (Vorjahr: 1 1 7 Millionen €) aufgewandt. Diese sind auch als Personalaufwand (Aufwendungen für soziale Abgaben) ausgewiesen. 7.11 Sonstige Rückstellungen Sonstige Rückstellungen scroll 31.12.2014 31.12.2013 Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig Personal 808 336 834 354 Rekultivierung und Umweltschutz 304 266 283 233 Restrukturierung 321 209 244 138 Absatz und Beschaffung 76 6 68 6 Sonstige Steuern und Zinsen auf Steuern 59 20 70 15 Abbruchverpflichtungen 7 7 5 5 Übrige Verpflichtungen 285 59 275 49 1.860 903 1.779 800 Die sonstigen Rückstellungen erhöhten sich im Saldo gegenüber dem Vorjahr um 81 Millionen €. Dies lag im Wesentlichen an der Entwicklung der Rückstellungen für Restrukturierung. Es wird erwartet, dass etwas mehr als die Hälfte der gesamten Rückstellungen im Folgejahr zu Auszahlungen führen wird. Entwicklung der sonstigen Rückstellungen scroll in Millionen € Personal Rekultivierung, Umweltschutz Restrukturierung Absatz, Beschaffung Stand 01.01.2014 834 283 244 68 Zuführungen 387 20 81 56 Inanspruchnahmen -422 -22 -22 -32 Auflösungen -27 -2 - -11 Aufzinsung/Zinssatzänderung 26 25 5 - Umgliederungen nach IFRS 5 - - - - Übrige Bewegungen 10 - 13 -5 Stand 31.12.2014 808 304 321 76 scroll in Millionen € Sonstige Steuern, Zinsen auf Steuern Abbruch- verpflichtungen Übrige Verpflichtungen Gesamt Stand 01.01.2014 70 5 275 1.779 Zuführungen 31 1 98 674 Inanspruchnahmen -16 - -62 -576 Auflösungen -27 - -34 -101 Aufzinsung/Zinssatzänderung - - 3 59 Umgliederungen nach IFRS 5 - - - Übrige Bewegungen 1 1 5 25 Stand 31.12.2014 59 7 285 1.860 Rückstellungen für Personal werden für eine Vielzahl unterschiedlicher Sachverhalte gebildet. Hierzu zählen unter anderem Tantiemen und variable Vergütungen, gesetzliche Altersteilzeitregelungen und andere betriebliche Vorruhestandsvereinbarungen, Lebensarbeitszeitregelungen sowie Jubiläumsverpflichtungen. Etwa ein Viertel der langfristigen Rückstellungen für Personal führt nach 2019 zu Auszahlungen. Rückstellungen für Rekultivierung und Umweltschutz sind aufgrund von Verträgen und Gesetzen sowie behördlichen Auflagen zu bilden. Sie umfassen Verpflichtungen zur Bodenaufbereitung, zum Gewässerschutz, zur Rekultivierung von Deponien sowie zur Bodendekontaminierung. Die Auszahlungen des langfristigen Teils der Rückstellungen erfolgen ungefähr zu gleichen Teilen jeweils im Zeitraum von 2016 bis 2019 und nach 2019. Rückstellungen für Restrukturierung werden auf der Grundlage definierter Restrukturierungsmaßnahmen gebildet. Solche Maßnahmen sind als Programm definiert, das von einem Unternehmen geplant und kontrolliert wird und ein Tätigkeitsfeld oder die Art, in der dieses Geschäft geführt wird, wesentlich verändert. Restrukturierungsrückstellungen dürfen nur für Aufwendungen gebildet werden, die direkt durch die Restrukturierung entstehen. Hierzu zählen Abfindungen, Sozialplan- und Vorruhestandsleistungen, Aufwendungen für die Beendigung von Verträgen, für Abbrucharbeiten und für Bodenaufbereitungen, Mietaufwendungen für ungenutzte Anlagen sowie alle weiteren Aufwendungen, die allein der Stilllegung oder Abwicklung dienen. Zum Bilanzstichtag waren hier Rückstellungen für ein zur weiteren Stärkung unserer Wettbewerbsposition und zur Optimierung der Qualität unserer Verwaltungsprozesse aufgelegtes Programm und für die im Jahr 2011 erfolgte Veräußerung des ehemaligen Geschäftsfelds Energie erfasst. Die Auszahlungen des langfristigen Teils aller Rückstellungen für Restrukturierung finden nahezu vollständig vor Ablauf von fünf Jahren statt. Die Rückstellungen für Absatz und Beschaffung betreffen insbesondere Garantieverpflichtungen, ausstehende Vertriebsprovisionen, Preisnachlässe wie Rabatte und Boni sowie Drohverluste. Die Auszahlungen erfolgen fast vollständig innerhalb des Folgejahres. Die Rückstellungen für sonstige Steuern und Zinsen auf Steuern sind im Wesentlichen für Grund- und Umsatzsteuer sowie für Verzinsungsverpflichtungen für alle Steuerarten gebildet. Die Verpflichtungen führen größtenteils kurzfristig und nur etwa zu einem Drittel in den Jahren 2016 bis 2019 zu Auszahlungen. In den Rückstellungen für Abbruchverpflichtungen werden die Sachverhalte berücksichtigt, die nicht Teil eines Restrukturierungsprogramms sind. Die Auszahlungen des langfristigen Teils der Rückstellungen finden bis Ende des Jahres 2019 statt. Die Rückstellungen für übrige Verpflichtungen betreffen unter anderem Rechtsstreitigkeiten oder Verwaltungs- bzw. Bußgeldverfahren, insbesondere in den Bereichen Produkthaftung sowie Patent-, Steuer-, Wettbewerbs-, Kartell- und Umweltrecht. Die wesentlichen Rechtsstreitigkeiten werden im Lagebericht im Kapitel 7.4 beschrieben. Hierfür wurde zum Bilanzstichtag ein Betrag in Höhe von 47 Millionen € (Vorjahr: 17 Millionen €) zurückgestellt. Darüber hinaus werden Rückstellungen für Rechts- und Beratungskosten sowie für Prüfungsaufwendungen gebildet. Aus getätigten Desinvestitionen können sich außerdem Gewährleistungsansprüche gegenüber Evonik ergeben. Die Auszahlungen im Zusammenhang mit den Rückstellungen für übrige Verpflichtungen erfolgen größtenteils innerhalb des Folgejahres. Die verbleibenden Verpflichtungen führen überwiegend bis Ende des Jahres 2019 zu Auszahlungen. 7.12 Finanzielle Verbindlichkeiten Finanzielle Verbindlichkeiten scroll 31.12.2014 31.12.2013 in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig Anleihen 496 496 1.243 495 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 406 136 326 128 Kredite von Nichtbanken 7 - 18 - Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 1 1 4 2 Verbindlichkeiten aus Derivaten 206 27 58 1 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 19 6 15 1 1.135 666 1.664 627 (a ) Anleihen Zum aktuellen Bilanzstichtag enthält die Position eine im Jahr 2013 emittierte Anleihe der Evonik Industries AG über nominal 500 Millionen € mit einer Laufzeit bis April 2020, einem jährlichen Kupon von 1,875 Prozent und einem Ausgabekurs von 99,185 Prozent. Darüber hinaus enthält der Vorjahreswert eine weitere Anleihe der Evonik Industries AG über nominal 750 Millionen € mit einem jährlichen Kupon von 7,0 Prozent und einem Ausgabekurs von 99,489 Prozent, die im Oktober 2014 zurückgezahlt wurde. Das Disagio von Anleihen wird über die Laufzeit der jeweiligen Anleihe nach der Effektivzinsmethode zugeschrieben. Festverzinsliche Anleihen unterliegen einem Kursänderungsrisiko, während variabel verzinsliche Verbindlichkeiten einem Zinsänderungsrisiko unterliegen. Diese Risiken können den beizulegenden Zeitwert oder die zukünftigen Zahlungsströme beeinflussen. Der Börsenkurs der 2013 emittierten Anleihe betrug zum Bilanzstichtag 105,855 Prozent (Vorjahr: 97,75 Prozent), was einem Börsenwert von 529 Millionen € (Vorjahr: 489 Millionen €) entspricht. Der Börsenkurs der im Oktober 2014 getilgten Anleihe betrug zum Bilanzstichtag des Vorjahres 104,7 Prozent, was einem Börsenwert von 785 Millionen € entsprach. (b) Kredite von Nichtbanken Die Abgrenzung der Kuponzahlung für die jeweils ausstehende Anleihe in Höhe von 7 Millionen € (Vorjahr: 18 Millionen €) wird unter den kurzfristigen Krediten von Nichtbanken ausgewiesen. (c ) Verbindlichkeiten aus Derivaten Die Verbindlichkeiten aus Derivaten teilen sich wie folgt auf: Verbindlichkeiten aus Derivaten scroll in Millionen € 31.12.2014 31.12.2013 Verbindlichkeiten aus Zins-Währungs-Swaps 18 1 Verbindlichkeiten aus Devisentermingeschäften und Devisenswaps 184 25 Verbindlichkeiten aus Commodity-Derivaten 4 - Verbindlichkeiten aus übrigen Derivaten - 32 206 58 Der Rückgang bei den Verbindlichkeiten aus übrigen Derivaten ist in dem Verkauf der STEAG-Anteile begründet; im Vorjahr wurde hier der beizulegende Zeitwert der von der KSBG ausübbaren Call-Option für die restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG ausgewiesen. 7.13 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten teilen sich wie folgt auf: Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten scroll 31.12.2014 31.12.2013 in Millionen E Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.126 - 1.089 - Erhaltene Kundenanzahlungen 17 - 5 - Übrige sonstige Verbindlichkeiten 271 60 319 68 Passiver Rechnungsabgrenzungsposten 30 11 39 13 1.444 71 1.452 81 7.14 Latente Steuern, laufende Ertragsteuern Die in der Bilanz ausgewiesenen latenten Steuern und laufenden Ertragsteuern verteilen sich auf folgende Fristigkeiten: Latente und laufende Ertragsteuern in der Bilanz scroll 31.12.2014 31.12.2013 Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig Aktive latente Steuern 1.127 978 837 720 Laufende Ertragsteueransprüche 222 11 201 13 Passive latente Steuern 449 401 412 368 Laufende Ertragsteuerschulden 304 199 306 148 Die kurzfristigen Elemente der latenten Steuern wurden in Übereinstimmung mit IAS 1 „Presentation of Financial Statements" in der Bilanz unter den langfristigen Vermögenswerten bzw. Schulden ausgewiesen. Latente Steuern entfallen auf nachstehende Bilanzposten und Sachverhalte: Latente Steuern nach Bilanzposten und Sachverhalten scroll Aktive latente Steuern Passive latente Steuern 31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013 Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte 4 6 127 125 Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 63 30 404 394 Finanzielle Vermögenswerte 602 523 115 43 Vorräte 44 35 1 3 Forderungen, sonstige Vermögenswerte 152 149 18 19 Schulden Rückstellungen 1.159 891 692 595 Verbindlichkeiten 93 1 31 28 Sonderposten mit Rücklageanteil (nach nationalem Recht) - - 12 18 Verlustvorträge 47 71 - - Steuergutschriften 1 3 - - Sonstige 1 10 - 2 Latente Steuern (brutto) 2.166 1.719 1.400 1.227 Wertberichtigungen -88 -67 - - Saldierungen -951 -815 -951 -815 Latente Steuern (netto) 1.127 837 449 412 Für temporäre Differenzen in Höhe von 229 Millionen € (Vorjahr: 212 Millionen €) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da es nicht wahrscheinlich ist, dass künftig steuerpflichtiges Einkommen zu deren Realisierung in ausreichender Höhe vorhanden sein wird. Die Summe der zu versteuernden temporären Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, für die keine latenten Steuern angesetzt wurden, beträgt 1.419 Millionen E. Von dem vorgenannten Betrag unterliegen 1.330 Millionen € aufgrund des § 8b KStG lediglich einem Steuersatz von ca. 1,5 Prozent. Evonik ist in der Lage, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen zu steuern. In Höhe von 19 Millionen € (Vorjahr: 13 Millionen €) wurden bei Gesellschaften, bei denen ein Verlust vorlag, aktive latente Steuern angesetzt. Die Nutzung wird durch steuerliche Umstrukturierungen sichergestellt. Ergänzend neben den mit latenten Steuern belegten steuerlichen Verlustvorträgen bestanden nicht nutzbare und nicht mit latenten Steuern belegte Verlustvorträge. Diese und deren Verfallszeiten können der folgenden Tabelle entnommen werden: Verlustvorträge nach Verfallszeiten scroll Körperschaftsteuer (In- und Ausland) Lokale Steuer (In- und Ausland) Steuergutschriften (Ausland) 2014 20171 2014 2013 2014 2013 Bis 1 Jahr - 30 - 1 - - Über 1 bis 5 Jahre 123 94 - - - - Über 5 bis 10 Jahre 1 1 - - - - Unbegrenzt 265 251 126 125 29 26 389 376 126 126 29 26 8. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung stellt die zahlungswirksamen Veränderungen der Finanzmittel des Konzerns im Laufe der Berichtsperiode dar. Sie ist nach den Zahlungsströmen (Cashflows) aus laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Die Netto-Cashflows der nicht fortgeführten Aktivitäten, die mit Konzernfremden anfallen, werden gesondert dargestellt. Auswirkungen aufgrund von Veränderungen des Konsolidierungskreises wurden eliminiert. Gezahlte Zinsen sowie erhaltene Zinsen und Dividenden werden der laufenden Geschäftstätigkeit, gezahlte Dividenden der Finanzierungstätigkeit zugerechnet. 8.1 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten wird um Auswirkungen von nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträgen sowie um Posten, die der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind, bereinigt. Des Weiteren werden bestimmte Veränderungssalden der Bilanz ermittelt und diesem Ergebnis hinzugerechnet. 8.2 Cashflow aus Investitionstätigkeit In den Ein- und Auszahlungen aus der Veräußerung bzw. dem Erwerb von Unternehmensbeteiligungen sind unter anderem enthalten: Der Bruttokaufpreis für den Anteilserwerb des erstmals einbezogenen Tochterunternehmens betrug 38 Millionen €. Der Kaufpreis war vollständig zahlungswirksam abgeflossen. Mit dem Kauf wurden 1 Million € flüssige Mittel erworben. Die Verkaufspreise für die Abgabe von Geschäftsaktivitäten betrugen insgesamt 41 Millionen €, die vollständig durch flüssige Mittel beglichen wurden. Im Zusammenhang mit der Abgabe des Lithium-lonen-Geschäfts sind flüssige Mittel von 38 Millionen € abgegangen. Im Vorjahr betrugen die Bruttozuflüsse aus dem Verkauf von Tochterunternehmen 1.156 Millionen €, davon aus Verkauf Vivawest 1.129 Millionen €. Mit der Veräußerung wurden 42 Millionen € flüssige Mittel abgegeben. Der Kaufpreis aus dem Verkauf der restlichen 49 Prozent der Anteile an STEAG von 569 Millionen € wurde vollständig beglichen. Des Weiteren kam es zu Auszahlungen von 15 Millionen € (Vorjahr: 35 Millionen €) im Zusammenhang mit Verkäufen ehemaliger Geschäftsfelder, die bereits in Vorjahren aufwandswirksam erfasst wurden. 8.3 Finanzmittelbestand Der Finanzmittelbestand in Höhe von 921 Millionen € (Vorjahr: 1.572 Millionen €) umfasst die flüssigen Mittel der fortgeführten Aktivitäten sowie im Vorjahr auch die der zur Veräußerung vorgesehenen Geschäfte. Da die flüssigen Mittel der zur Veräußerung vorgesehenen Geschäfte gemäß IFRS 5 „Non-current Assets Held for Sale and Discontinued Operations" in der Bilanz umzugliedern sind, vgl. Anhangziffer 5.3, wurde der Finanzmittelbestand in der Kapitalflussrechnung im Vorjahr auf die in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel, vgl. Anhangziffer 7.8, übergeleitet. 9. Erläuterungen zur Segmentberichterstattung 9.1 Berichterstattung nach operativen Segmenten Die Ressourcenallokation und die Bewertung der Ertragskraft der Aktivitäten im Konzern werden durch den Vorstand der Evonik Industries AG auf Ebene der im Folgenden beschriebenen operativen Segmente (im Weiteren auch kurz: Segmente) wahrgenommen. Unterhalb der Segmente werden die operativen Aktivitäten in Geschäftsbereiche unterteilt. Die Berichterstattung nach Segmenten folgt der internen Berichterstattungs- und Organisationsstruktur des Konzerns (Management Approach). Es werden dieselben Rechnungslegungsvorschriften angewandt, wie sie für die externe Rechnungslegung gelten, vgl. Anhangziffern 3.4 bis 3.6. Evonik hat ab dem 1. April 2014 das Handelsgeschäft mit Energien sowie Analytikdienstleistungen gegenüber internen und externen Kunden aus den anderen Aktivitäten in das Segment Services umgegliedert. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Nachfolgend die Beschreibung der Segmente von Evonik: (a) Consumer, Health & Nutrition Das Segment Consumer, Health & Nutrition produziert schwerpunktmäßig für Anwendungen in Konsumgütern des täglichen Bedarfs, in der Tierernährung und im Bereich Healthcare. Es umfasst die Geschäftsbereiche Consumer Specialties sowie Health & Nutrition. Einen wichtigen Teil des Segments bilden Inhaltsstoffe, Additive und Systemlösungen für hochwertige Konsumgüter und spezielle industrielle Anwendungen. Das Segment verfügt insbesondere über exzellentes Know-how in der Grenzflächenchemie. Die Produkte basieren auf einer umfangreichen Palette oleochemischer Derivate, organomodifizierter Silicone und biotechnologisch hergestellter Wirkstoffe. Schlüsselfaktoren für den Erfolg sind eine hohe Innovationskraft, integrierte Technologieplattformen sowie strategische Partnerschaften mit bedeutenden Konsumgüterherstellern. Außerdem produziert und vermarktet Consumer, Health & Nutrition essenzielle Aminosäuren für die Tierernährung. Erfolgsfaktor ist die langjährige Erfahrung in chemischer Synthese und Biotechnologie, in der wir einen wesentlichen Wachstumstreiber für den Evonik-Konzern sehen. Bedeutende Vorteile im Wettbewerb stellen außerdem das globale Vertriebsnetz sowie ein umfassendes Angebot an differenzierenden Dienstleistungen dar. Darüber hinaus ist Consumer, Health & Nutrition strategischer Partner der Healthcare-Industrie. (b) Resource Efficiency Das Segment Resource Efficiency bietet umweltfreundliche und energieeffiziente Systemlösungen insbesondere für den Automobilsektor, die Farben- und Lack- sowie Bauindustrie. Ihm sind die beiden Geschäftsbereiche Inorganic Materials sowie Coatings & Additives zugeordnet. Das Segment zeichnet sich insbesondere durch seine integrierte Silizium-Technologieplattform aus. Wichtige Kunden sind unter anderem die Reifen-, Elektronik-, Bau- und Lichtwellenleiterindustrie. Kernkompetenz sind die Herstellung, das spezifische Design und die Oberflächengestaltung anorganischer Partikel. Ergänzt wird das Angebot durch pyrogene Spezialoxide sowie Chlor- und organofunktionelle Silane. Außerdem entwickelt und fertigt Resource Efficiency in enger Zusammenarbeit mit Kunden ein breit gefächertes Spektrum an Katalysatoren. Die Lack-, Farben-, Beschichtungs-, Kleb- und Dichtstoffindustrie beliefert das Segment mit hochwertigen Additiven. Zudem stellt es leistungsstarke Öladditive und Additive für Hydraulikflüssigkeiten her. (c) Specialty Materials Im Mittelpunkt des Segments Specialty Materials steht die Herstellung von polymeren Werkstoffen sowie Zwischenprodukten vor allem für die Gummi- und Kunststoffindustrie. Es gliedert sich in die Geschäftsbereiche Performance Polymers und Advanced Intermediates. Das Segment produziert ein breites Spektrum von Hochleistungsmaterialien insbesondere für die Automobil-, Luftfahrt- und Elektronikindustrie. Im Mittelpunkt stehen dabei die integrierten Technologieplattformen für die Methylmethacrylat (MMA)-Chemie sowie für Polyamid 12. Außerdem werden Materialien für mechanische, thermische oder chemische Hightech-Anforderungen hergestellt, die auf Polyetheretherketon (PEEK) und Polyimiden basieren. Weitere Erfolgsfaktoren von Specialty Materials sind anspruchsvolle chemische Prozesse und Verfahren, die Evonik über Jahrzehnte hinweg konsequent weiterentwickelt hat. Dies gilt insbesondere für die integrierte Ca-Technologieplattform, wo Ca-Schnitt zu Spezialitäten veredelt wird. Bei Wasserstoffperoxid hat sich Specialty Materials durch seine Innovationskraft neue Wachstumsmärkte eröffnet. Darüber hinaus produziert das Segment Alkoholate, die als Katalysatoren in der Biodieselproduktion Verwendung finden. (d ) Services Das Segment Services umfasst Site Services und Business Services. Es erbringt Dienstleistungen vor allem für die Spezialchemiegeschäfte, das Corporate Center und für Dritte. In der Einheit Site Services sind standortübergreifend Infrastrukturdienstleistungen - wie Ver- und Entsorgung, Logistik oder Anlagenmanagement - gebündelt. Die Business Services unterstützen die operativen Spezialchemiegeschäfte und das Corporate Center mit konzernweit standardisierten kaufmännischen Dienstleistungen unter anderem auf den Gebieten IT, Personal, Rechnungswesen und Recht. (e ) Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung Hier werden unter anderem das Corporate Center, die strategische Forschung und die keinem Berichtssegment zugeordneten Konzernaktivitäten zusammengefasst. Des Weiteren sind hier die stillen Reserven und Lasten und der Geschäfts- oder Firmenwert aus den früheren Erwerben von Anteilen an der Evonik Degussa sowie die intersegmentären Konsolidierungseffekte enthalten. Die folgende Tabelle stellt die Zusammensetzung der Spalte „Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung" dar: Zusammensetzung Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung scroll Andere Aktivitäten (inklusive nicht fortgeführter Aktivitäten) Corporate, Konsolidierung abzüglich nicht fortgeführter Aktivitäten Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung 2014 2013 2014 2013 2014 2013 Außenumsatz 115 140 -36 -60 79 80 Innenumsatz 104 112 -2.198 -2.339 -2.094 -2.227 Gesamtumsatz 219 252 -2.234 -2.399 -2.015 -2.147 Bereinigtes EBITDA -74 -131 -243 -186 -317 -317 Abschreibungen -16 -22 -31 -48 -47 -70 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 30 33 -13 -24 17 9 Bereinigtes EBIT -89 -131 -277 -255 -366 -386 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 818 694 2.341 2.325 3.159 3.019 Sachinvestitionen 19 50 7 -12 26 38 Finanzinvestitionen 69 7 - -2 69 5 Andere wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge -66 -436 -260 -56 -326 -492 In den „anderen Aktivitäten" werden unter anderem die At-Equity-Beteiligung an der Vivawest GmbH, Essen, sowie das in der Zwischenzeit teilveräußerte Lithium-lonen-Geschäft und die veräußerten Anteile an der STEAG, vgl. Anhangziffer 5.2, ausgewiesen. Das Lithium-lonen-Geschäft und die Daten der STEAG werden in der Spalte „Corporate, Konsolidierung abzüglich nicht fortgeführter Aktivitäten" korrigiert. Sie sind in der Spalte „Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung" nicht enthalten, da hier nur fortgeführte Aktivitäten berichtet werden. 9.2 Berichterstattung nach Regionen Für die Berichterstattung nach Regionen werden Länder und Ländergruppen zu Regionen zusammengefasst. Im Einzelnen ist die Berichterstattung nach Regionen unter Anhangziffer 9.3 weiter ausgeführt. 9.3 Erläuterung der Segmentkennzahlen Die in den vier Berichtssegmenten ausgewiesenen Werte berücksichtigen bereits Konsolidierungseffekte der in die jeweiligen Segmente einbezogenen Geschäftsbereiche. Intersegmentäre Konsolidierungseffekte sowie Geschäfts- oder Firmenwerte und stille Reserven und Lasten aus den früheren Erwerben von Anteilen an der Evonik Degussa werden in der Segmentberichterstattung unter „Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung" ausgewiesen. Im Folgenden werden die Segmentkennzahlen erläutert: Der Außenumsatz spiegelt den Umsatz der Segmente mit Konzernexternen wider. Die Umsätze zwischen den Segmenten werden als Innenumsatz ausgewiesen und grundsätzlich zu Marktpreisen oder nach der Kostenaufschlagsmethode verrechnet. Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung der Gesamtumsätze aller Berichtssegmente zu den Umsatzerlösen des Konzerns: Überleitung der Gesamtumsätze aller Berichtssegmente zu den Umsatzerlösen des Konzerns scroll in Millionen E 2014 2013 Gesamtumsatz der Berichtssegmente 14.932 14.855 Gesamtumsatz der anderen Aktivitäten 219 252 Corporate, Konsolidierung abzüglich nicht fortgeführter Aktivitäten -2.234 -2.399 Gesamtumsatz Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung -2.015 -2.147 Außenumsatz des Konzerns 12.917 12.708 Die Außenumsätze nach Ländern werden entsprechend dem Standort der Kunden segmentiert. Sie teilen sich wie folgt auf: Außenumsätze nach Ländern scroll in Millionen € 2014 2013 Deutschland 2.814 2.883 USA 2.128 2.170 China 882 789 Schweiz 816 770 Niederlande 505 467 Vereinigtes Königreich 463 392 Frankreich 396 406 Italien 371 327 Brasilien 327 348 Japan 318 339 Sonstige Länder 3.897 3.817 Außenumsatz des Konzerns 12.917 12.708 Der Vorstand der Evonik Industries AG nutzt seit Jahresbeginn 2014 das bereinigte EBITDA als Hauptsteuerungsgröße zur Messung der operativen Leistung (im Vorjahr: das bereinigte EBIT). Das bereinigte EBITDA stellt die wesentliche von der jeweiligen Segmentführung beeinflussbare Ergebnisgröße dar. Es beinhaltet das operative Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und nach Bereinigungen und wird um Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen angepasst, die nicht bereits Bestandteil der Bereinigungen sind. Die Überleitung vom bereinigten EBITDA aller Berichtssegmente zum Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten des Konzerns stellt sich wie folgt dar: Überleitung vom bereinigten EBITDA der Berichtssegmente zum Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten im Konzern scroll in Millionen € 2014 2013 Bereinigtes EBITDA der Berichtssegmente 2.184 2.312 Bereinigtes EBITDA der anderen Aktivitäten -74 -131 Bereinigtes EBITDA Corporate -225 -238 Konsolidierungen -9 5 Abzüglich nicht fortgeführter Aktivitäten -9 47 Bereinigtes EBITDA Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung -317 -317 Bereinigtes EBITDA 1.867 1.995 Abschreibungen, Wertminderungen/Wertaufholungen -671 -645 In den Bereinigungen enthaltene Abschreibungen, Wertminderungen/Wertaufholungen 42 54 Bereinigtes BW 1.238 1.404 Bereinigungen -178 -340 Zinsergebnis -218 -255 Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 842 809 Evonik bezeichnet nicht operative Erträge und Aufwendungen mit einmaligem bzw. seltenem Charakter als Bereinigungen. Im Berichtsjahr beliefen sich die Bereinigungen auf -1 78 Millionen € (Vorjahr: -340 Millionen €). Hierin enthalten waren im Wesentlichen Restrukturierungsaufwendungen insbesondere für die Optimierung der Verwaltungsstrukturen sowie des Produktportfolios im Segment Consumer, Health & Nutrition. Die Zeile Wertminderungen/Wertaufholungen enthält im Wesentlichen Wertminderungen auf unter Anlagen im Bau aktivierte Kosten für zwei im Rahmen der regelmäßigen Überprüfung der Investitionsprojekte beendete Projekte des Segments Specialty Materials. Sonstige Bereinigungen umfassen unter anderem Aufwendungen im Zusammenhang mit Schadensfällen bei Geschäftspartnern sowie Aufwendungen für die Aufstockung der Altersteilzeit im Zusammenhang mit IAS 19 (2011). Der Vorjahreswert von -340 Millionen € betraf im Wesentlichen Restrukturierungsaufwendungen für die Optimierung der Verwaltungsstrukturen sowie im Zusammenhang mit der Stilllegung von Produktionsanlagen im Segment Specialty Materials. Aus dem Verhältnis des bereinigten EBITDA zum Außenumsatz ergibt sich die bereinigte EBITDA-Marge. Die Abschreibungen zeigen die planmäßige Verteilung des Werteverzehrs der immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien über deren geschätzte Nutzungsdauer. Das Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen entspricht dem in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellten Ergebnis, das aus diesen Beteiligungen erzielt wird, vgl. Anhangziffer 6.6. Das bereinigte EBIT beinhaltet das operative Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und nach Bereinigungen. Es wird zur Berechnung der internen Steuerungsgröße Return an Capital Employed (ROCE) verwendet. Das Capital Employed stellt als Nettogröße das betriebsnotwendige Vermögen der Berichtssegmente dar. Es wird berechnet, indem zunächst die Summe aus immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, Beteiligungen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und den übrigen unverzinslichen Vermögenswerten ermittelt wird und davon die unverzinslichen Rückstellungen, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen unverzinslichen Verbindlichkeiten abgezogen werden. Als weitere wesentliche interne Steuerungsgröße des Unternehmens wird die Kapitalrendite Return an Capital Employed (ROCE) verwendet. Sie wird ermittelt, indem das bereinigte EBIT in das Verhältnis zum eingesetzten Kapital (Capital Employed) gesetzt wird. Zur Glättung von Stichtagseffekten wird das Capital Employed für die Kennzahlenermittlung mit dem Durchschnittswert der Berichtsperiode angesetzt. Als Sachinvestitionen werden die Zugänge der Berichtsperiode zu immateriellen Vermögenswerten (ohne Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung), Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien dargestellt. Zugänge aufgrund von Veränderungen des Konsolidierungskreises werden nicht berücksichtigt. Die Sachinvestitionen nach Regionen werden entsprechend dem Standort der Tochterunternehmen segmentiert. Als Finanzinvestitionen werden die Zugänge der Berichtsperiode zu at Equity bilanzierten Unternehmen, übrigen Beteiligungen, langfristigen Ausleihungen sowie langfristigen Wertpapieren und wertpapierähnlichen Ansprüchen dargestellt. Der Erwerb von Tochterunternehmen wird im Jahr des Zugangs als Finanzinvestition ausgewiesen (einschließlich der Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung). Unter der Position „Andere wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge" werden vor allem Wertminderungen, Wertaufholungen, Zuführungen zu und Auflösungen von Rückstellungen sowie Auflösungen von Rechnungsabgrenzungsposten erfasst. Die Anzahl der Mitarbeiter wird zum Bilanzstichtag erhoben. Die Mitarbeiter werden nach Kopfzahl angegeben, wobei Teilzeitbeschäftigte voll einbezogen sind. Die Anzahl der Mitarbeiter nach Regionen wird entsprechend dem Standort der Tochterunternehmen segmentiert. Die Geschäfts- oder Firmenwerte und die sonstigen immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen sowie als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden nach Standort der Tochterunternehmen segmentiert. Zusammengefasst ergeben diese Vermögenswerte das langfristige Vermögen gemäß IFRS 8 „Operating Segments" (vgl. IFRS 8.33 b). Die folgende Tabelle zeigt den Standort des im Konzern eingesetzten langfristigen Vermögens nach Ländern: Aufteilung des im Konzern eingesetzten langfristigen Vermögens nach Ländern scroll in Millionen € 31.12.2014 31.12.2013 Deutschland 4.319 4.307 USA 1.065 885 China 878 797 Singapur 622 370 Belgien 535 466 Sonstige Länder 1.196 1.045 Langfristige Vermögenswerte 8.615 7.870 10. Weitere Angaben 10.1 Erfolgsabhängige Vergütungen Das Vergütungssystem von Evonik beinhaltet neben der Grundvergütung und der einjährigen variablen Vergütung auch eine langfristige Komponente, die Long-Term-Incentive-(LTI)-Pläne für Vorstandsmitglieder und Führungskräfte. Die Zielwerte der bis einschließlich 2012 jährlich in Tranchen aufgelegten LTI-Pläne wurden bis 2012 mangels Aktienkurs sowohl für den Vorstand als auch für die Führungskräfte auf der Grundlage jeweils einheitlich definierter betriebswirtschaftlicher Kennzahlen, jedoch hinsichtlich Zielgrößen und Planlaufzeit unterschiedlich berechnet. Mit dem LTI-Plan für das Jahr 2013 ist erstmals mit dem Börsengang die Wertentwicklung der Evonik-Aktie in den Mittelpunkt des LTI gerückt worden. Für Vorstandsmitglieder und Führungskräfte wurde das neue Plandesign gleichermaßen eingeführt. Mit dem Börsengang der Evonik Industries AG wurde die Wertentwicklung der Evonik-Aktie auch für die Bewertung der LTI-Pläne vor 2013 relevant. Bei allen LTI-Plänen handelt es sich um anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich. Die Pläne werden jeweils am Bewertungsstichtag mit einer Monte-Carlo-Simulation bewertet. Hierbei wird auch das Ausübungsverhalten durch das Modell simuliert. Die Pläne führen zu Personalaufwand, der grundsätzlich über die Laufzeit der jeweiligen Tranche verteilt wird. (a) Evonik LTI-Plan für Vorstandsmitglieder - Tranchen 2010 bis 2012 Bemessungsgrundlage für die Langfristvergütung ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes. Der Plan honoriert dabei das Erreichen bzw. Übertreffen der in der Mittelfristplanung gesetzten operativen Ergebnisziele und deren Auswirkung auf den Unternehmenswert. Die Planlaufzeit beträgt für die genannten Tranchen ab dem 1. Januar des Zuteilungsjahres jeweils fünf Jahre. Der jeweilige Anspruch basiert auf einem individualvertraglich zugesagten Zielwert für den Fall des Erreichens der Ergebnisziele (Eingangszielwert). Der Auszahlungsbetrag des LTI wird nach Vorliegen der dazu erforderlichen Kennzahlen im auf den Ablauf des Performancezeitraums folgenden Jahr ermittelt. Der Auszahlungsbetrag ist dabei auf das Dreifache des Zielwertes begrenzt und kann null betragen, wenn der definierte Eingangszielwert nicht erreicht wird. Für die Ermittlung des Unternehmenswertes zur Bestimmung des Zielerreichungsgrads wird der Aktienkurs zum Ende des Performancezeitraums herangezogen, wobei der Wert der Evonik-Aktie sich aus dem Durchschnittskurs der letzten drei Monate vor dem Ende des Performancezeitraums ermittelt. Zusätzlich finden die tatsächlich gezahlten Dividenden sowie Eigenkapitalerhöhungen und Eigenkapitalminderungen während des Performancezeitraums Berücksichtigung. Hierbei werden die kumulierten Plan-Ist-Abweichungen während des Performancezeitraums sowie die gezahlten Dividenden im letzten Jahr des Performancezeitraums in die Bemessungskalkulation mit einbezogen. Liegt kein Aktienkurs vor, wird der Wert des Eigenkapitals auf Basis der letzten Aktientransaktion innerhalb der letzten zwölf Monate des Performancezeitraums ermittelt. Gab es in diesen letzten zwölf Monaten keine Aktientransaktion, wird unter Verwendung fixer EBITDA-Multiplikatoren ein fiktiver Equity Value auf Basis der Geschäftsergebnisse des letzten vollständigen Geschäftsjahres zugrunde gelegt. Für die Tranchen 2010 bis 2012 des Vorstandes besteht zum 31. Dezember 2014 eine Rückstellung in Höhe von 0,6 Millionen € (Vorjahr inklusive Tranche 2009: 1,7 Millionen €). Gemäß den Planbedingungen wurde die Tranche 2009 im Jahr 2014 regulär ausgeübt (0,8 Millionen €). LTI-Plan für Vorstandsmitglieder - Tranchen 2010 bis 2012 scroll Tranche 2012 Tranche 2011 Tranche 2010 Zusagezeitpunkt Datum 18.12.2012 30.09.2011 31.08.2010 Laufzeit der Tranche von - bis 01.01.2012 - 31.12.2016 01.01.2011 - 31.12.2015 01.01.2010 - 31.12.2014 Aufwand (+)/Ertrag (-) der Periode in Tausend € -67 -141 -12 Buchwert der Rückstellung in Tausend € 74 128 418 Die Tranche 2010 des Evonik LTI-Plans für Vorstandsmitglieder war zum 31. Dezember 2014 unverfallbar. Der innere Wert dieser Tranche beläuft sich zum Stichtag auf 0,4 Millionen €. (b) Evonik LTI-Plan für Führungskräfte - Tranche 2012 Bemessungsgrundlage für die Langfristvergütung ist auch hier die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes. Der Plan honoriert dabei das Erreichen bzw. Übertreffen der in der Mittelfristplanung gesetzten operativen Ergebnisziele (75 Prozent) und des Economic Value Added (EVA®) (25 Prozent). Die Planlaufzeit beträgt für die genannten Tranchen ab dem 1. Mai des Zuteilungsjahres jeweils drei Jahre. Der jeweilige Anspruch basiert auf einem individualvertraglich zugesagten Zielwert für den Fall des Erreichens der Ergebnisziele (Eingangszielwert). Der Auszahlungsbetrag des LTI wird nach Vorliegen der dazu erforderlichen Kennzahlen im auf den Ablauf des Performancezeitraums folgenden Jahr ermittelt. Der Auszahlungsbetrag ist dabei auf das Zweifache des Zielwertes begrenzt und kann null betragen, wenn der definierte Eingangszielwert nicht erreicht wird. Für die Ermittlung des Unternehmenswertes zur Bestimmung des Zielerreichungsgrads wird der Aktienkurs zum Ende des Performancezeitraums herangezogen, wobei der Wert der Evonik-Aktie sich aus dem Durchschnittskurs der letzten drei Monate vor dem Ende des Performancezeitraums ermittelt. Zusätzlich finden die tatsächlich gezahlten Dividenden sowie Eigenkapitalerhöhungen und Eigenkapitalminderungen während des Performancezeitraums Berücksichtigung. Hierbei werden die kumulierten Plan-Ist-Abweichungen während des Performancezeitraums sowie die gezahlten Dividenden im letzten Jahr des Performancezeitraums in die Bemessungskalkulation mit einbezogen. Liegt kein Aktienkurs vor, wird der Wert des Eigenkapitals auf Basis der letzten Aktientransaktion innerhalb der letzten zwölf Monate des Performancezeitraums ermittelt. Gab es in diesen letzten zwölf Monaten keine Aktientransaktion, wird unter Verwendung fixer EBITDA-Multiplikatoren ein fiktiver Equity Value auf Basis der Geschäftsergebnisse des letzten vollständigen Geschäftsjahres zugrunde gelegt. Für die Bemessung des EVA®-Ziels werden die tatsächlich erreichten EVA®-Werte im Performancezeitraum herangezogen. Für die Tranche 2012 besteht zum 31. Dezember 2014 eine Rückstellung in Höhe von 1,1 Millionen € (Vorjahr inklusive Tranche 2011: 6,7 Millionen €). Gemäß Planbedingungen ist die Tranche 2011 im Jahr 2014 regulär ausgeübt worden (3,1 Millionen €). LTI-Plan für Führungskräfte - Tranche 2012 scroll Tranche 2012 Zusagezeitpunkt Datum 19.12.2012 Laufzeit der Tranche von - bis 01.05.2012 - 30.04.2015 Aufwand (+)/Ertrag (-) der Periode in Tausend € -1.945 Buchwert der Rückstellung in Tausend € 1.110 (c) Evonik LTI-Plan für Vorstandsmitglieder und Führungskräfte - Tranchen 2013 und 2014 Mit dem Börsengang der Evonik Industries AG hat der Aufsichtsrat abweichend von den LTI-Plänen 2010-2012 das Plandesign für die Zeit ab dem Jahr 2013 neu aufgesetzt. Dabei wird die Performance auf Basis der absoluten Entwicklung des Evonik-Aktienkurses sowie der relativen Entwicklung des Evonik-Aktienkurses im Vergleich zum MSCI World Chemicals IndexsM berechnet. Aus dem vertraglichen Zielwert in Form eines Eurobetrags wird grundsätzlich zu Beginn des Performancezeitraums auf Basis des dann gegebenen Aktienkurses die Anzahl der fiktiven Aktien ermittelt. Maßgeblich sind hierfür die letzten 60 Handelstage vor Beginn des Performancezeitraums. Der Performancezeitraum beginnt stets am 1. Januar des Zuteilungsjahres und beträgt grundsätzlich vier Jahre. Für die Ermittlung der fiktiven Aktien der Tranche 2013 waren ausnahmsweise mangels Aktienkurs zu Beginn des Performancezeitraums die ersten 60 Handelstage ab Börsengang (25. April 2013) maßgeblich. Zum Ende des Performancezeitraums wird der Startkurs der Evonik-Aktie in Relation zum Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums gesetzt. Dem wird die Entwicklung des Vergleichsindex auf Total-Shareholder-Return-Basis gegenübergestellt. Liegt das Ergebnis der relativen Performance bei einem Wert von kleiner 70 Prozentpunkten, wird die relative Performance auf den Wert Null gesetzt. Beträgt das Ergebnis der relativen Performance einen Wert von größer 130 Prozentpunkten, wird der Wert der relativen Performance auf den Wert 130 Prozent festgelegt. Die Berechnung des Auszahlungsbetrags ergibt sich aus der Multiplikation der relativen Performance mit der Anzahl der zugeteilten fiktiven Aktien sowie mit dem Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums. Am Ende des Performancezeitraums besteht die Möglichkeit, diesen einmalig um ein Jahr zu verlängern. Eine Teilausübung nach Ende des ursprünglichen Performancezeitraums ist nicht möglich. Der Auszahlungsgrad der Langfristvergütung ist nach oben begrenzt und kann maximal 300 Prozent des individuellen Zusagebetrags betragen. Da der bisherige Performancezeitraum des LTI für Führungskräfte bis einschließlich der Tranche 2012 auf eine Laufzeit von drei Jahren angelegt war, ist die Tranche 2013 für die Führungskräfte so festgelegt worden, dass die erste Hälfte des LTI 2013 bereits nach drei Jahren und die zweite Hälfte nach vier Jahren ausgeübt werden kann. Als weiterer Anreiz für den Übergang werden Auszahlungsbeträge aus dieser Tranche mit dem Faktor 1,2 multipliziert. Ab der Tranche 2014 ist auch für die Führungskräfte eine Planlaufzeit von vier Jahren vorgesehen. Für die Evonik LTI-Pläne 2013 und 2014 besteht zum 31. Dezember 2014 eine Rückstellung in Höhe von 9,1 Millionen € (Vorjahr: 4,7 Millionen €). LTI-Plan für Vorstandsmitglieder - Tranchen 2013 und 2014 scroll Tranche 2014 Tranche 2013 Zusagezeitpunkt Datum 14.04.2014 14.08.2013 Fiktive Aktien zugeteilt Anzahl 140.145 153.123 Fiktive Aktien entfallen Anzahl - 51.760 Fiktive Aktien zum 31.12.2014 Anzahl 140.145 101.363 Laufzeit der Tranche von - bis 01.01.2014-31.12.2017 01.01.2013 - 31.12.2016 Aufwand (+)/ Ertrag (-) der Periode in Tausend € 693 370 Buchwert der Rückstellung in Tausend € 693 978 LTI-Plan für Führungskräfte - Tranchen 2013 und 2014 scroll Tranche 2014 Tranche 2013 Zusagezeitpunkt Datum 11.4.2014 27.08.2013 Fiktive Aktien zugeteilt Anzahl 420.178 395.422 Fiktive Aktien entfallen Anzahl 6.329 9.145 Fiktive Aktien zum 31.12.2014 Anzahl 413.849 386.277 Laufzeit der Tranche von - bis 01.01.2014 - 31.12.2017 01.01.2013 - 31.12.2016 Aufwand (+)/ Ertrag (-) der Periode in Tausend € 2.135 1.432 Buchwert der Rückstellung in Tausend € 2.047 5.338 Zum 31. Dezember 2014 betrugen die Rückstellungen für anteilsbasierte Vergütungen insgesamt 10,8 Millionen € (Vorjahr: 13,0 Millionen €). Im Jahr 2014 betrug der Gesamtaufwand inklusive des Aufwands für die Tranche 2011 für anteilsbasierte Vergütungen 2,1 Millionen € (Vorjahr: 12,2 Millionen €). 10.2 Zusätzliche Informationen über Finanzinstrumente Aufrechnungsrechte bei finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten Um die Vergleichbarkeit von Abschlüssen im Hinblick auf die unterschiedlichen Saldierungsvorschriften für Finanzinstrumente nach IFRS und US-GAAP zu verbessern und Abschlussadressaten über die potenzielle Auswirkung von Verrechnungsvereinbarungen auf die Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens zu informieren, verlangen die Regelungen des IFRS 7 die Angabe der Brutto- und Nettobeträge der Finanzinstrumente, die in der Bilanz saldiert wurden. Außerdem sind die Beträge auszuweisen, die im Sinne eines Globalverrechnungsvertrags oder einer vergleichbaren Vereinbarung rechtlich durchsetzbar aufgerechnet werden können, nicht aber zu einer Saldierung in der Bilanz geführt haben. Hierzu zählen bilanzierte Finanzinstrumente, die die strengen Saldierungsanforderungen des IAS 32.42 nicht vollständig erfüllen, sowie Beträge, die im Zusammenhang mit Finanzsicherheiten stehen. Die folgenden finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten erfüllen diesen Tatbestand: Aufrechnungsrechte bei finanziellen Vermögenswerten scroll Aufrechnung bei finanziellen Vermögenswerten Von durchsetzbarem Globalverrechnungsvertrag oder ähnlicher Vereinbarung betroffen Nettobetrag in Millionen € Bruttobetrag der ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerte Betrag, der nach den Aufrechnungskriterien des IAS 32 saldiert wurde In der Bilanz ausgewiesener Nettobetrag Forderungen, die nicht vollständig die Saldierungskriterien erfüllen Beträge im Zusammenhang mit finanziellen Sicherheiten 31.12.2014 Forderungen aus Derivaten 1 - 1 1 - - Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 311 30 281 - - 281 312 30 282 1 - 281 31.12.2013 Forderungen aus Derivaten - - - - - - Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 517 124 393 - - 393 517 124 393 - - 393 Aufrechnung bei finanziellen Vermögenswerten scroll Aufrechnung bei finanziellen Verbindlichkeiten Von durchsetzbarem Globalverrechnungsvertrag oder ähnlicher Vereinbarung betroffen Netto-betrag in Millionen E Bruttobetrag der ausgewiesenen finanziellen Verbindlichkeiten Betrag, der nach den Aufrechnungskriterien des IAS 32 saldiert wurde In der Bilanz ausgewiesener Nettobetrag Verbindlichkeiten, die nicht vollständig die Saldierungskriterien erfüllen Beträge im Zusammenhang mit finanziellen Sicherheiten 31.12.2014 Verbindlichkeiten aus Derivaten 2 - 2 1 - 1 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 222 91 131 - - 131 224 91 133 1 - 132 31.12.2013 Verbindlichkeiten aus Derivaten 3 - 3 1 - 2 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 251 124 127 - - 127 254 124 130 1 - 129 Die im Bereich der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen angegebenen Beträge resultieren aus gewährten oder erhaltenen Gutschriften, die mit bestehenden Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber dem gleichen Kontrahenten saldiert wurden. Globalaufrechnungsvereinbarungen liegen im Lieferungs- und Leistungsbereich nicht vor. Auch die Rahmenabkommen, die Evonik im Derivatehandel mit seinen Kontrahenten abgeschlossen hat, sehen in der Regel keine Möglichkeit vor, Beträge auf Nettobasis zu verrechnen. Ergebnisse aus Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Erträge und Aufwendungen bzw. Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten sind den folgenden Bewertungskategorien des IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" zuzuordnen: Nettoergebnisse je Bewertungskategorie 2014 scroll Nettoergebnisse je Bewertungskategorie 2014 in Millionen € Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte Ausleihungen und Forderungen Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte Zu Handels- zwecken gehaltene Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungs- kosten Ergebnis aus dem Abgang - - - - - - Ergebnis aus Derivaten - - 239 -260 - I -21 Wertminderungen/Wertaufholungen -2 -14 - - - -16 Zinsergebnis 1 4 6 -19 -85 -93 -1 -10 245 -279 -85 -130 Nettoergebnisse je Bewertungskategorie 2013 scroll Nettoergebnisse je Bewertungskategorie 2013 in Millionen € Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte Ausleihungen und Forderungen Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungs- kosten Ergebnis aus dem Abgang 10 - - - - 10 Ergebnis aus Derivaten - - 291 -277 - 14 Wertminderungen/Wertaufholungen - -7 - - - -7 Zinsergebnis 4 10 2 -7 -126 -117 14 3 293 -284 -126 -100 Der Posten „Ergebnis aus Derivaten" beinhaltet nicht die Ergebnisse aus derivativen Finanzinstrumenten, die im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert werden. Unter Berücksichtigung der Zinsaufwendungen und -erträge aus Finanzierungsleasing entfallen 5 Millionen € (Vorjahr: 14 Millionen €) Zinserträge und 85 Millionen € (Vorjahr: 126 Millionen €) Zinsaufwendungen auf Finanzinstrumente, die nicht der Kategorie „Zu Handelszwecken gehalten" zugeordnet sind. Der wertgeminderte Teil von finanziellen Vermögenswerten bzw. von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liefert wie im Vorjahr keinen Beitrag zum Zinsergebnis. Buchwerte nach Bewertungskategorien und beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente Finanzinstrumente, die in den Anwendungsbereich des IFRS 7 „Financial Instruments: Disclosures" fallen, sind entsprechend ihren zugrunde liegenden Charakteristika in Gruppen (Klassen) zusammenzufassen. Bei Evonik orientiert sich die Klassenbildung an der bestehenden Untergliederung der Bilanzposten. Die nachfolgenden Tabellen stellen die Buchwerte dieser Klassen für jede Bewertungskategorie des IAS 39 dar, wobei die Buchwerte der Finanzinstrumente, die keiner Bewertungskategorie zuzuordnen sind, in einer gesonderten Spalte gezeigt werden. Der Summe der Buchwerte je Klasse bzw. Bilanzposition wird dann der zugehörige beizulegende Zeitwert gegenübergestellt. Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte zum 31.12.2014 scroll Buchwerte je Bewertungskategorie 31.12.2014 in Millionen € Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte Ausleihungen und Forderungen Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert Finanzielle Vermögenswerte 456 41 19 16 532 532 Übrige Beteiligungen 64 - - - 64 64 Ausleihungen - 12 - - 12 12 Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 392 - - - 392 392 Forderungen aus Finanzierungsleasing - - - - - - Forderungen aus Derivaten - - 19 16 35 35 Sonstige finanzielle Vermögenswerte - 29 - - 29 29 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 1.720 - - 1.720 1.720 Flüssige Mittel - 921 - - 921 921 456 2.682 19 16 3.173 3.173 Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte zum 31.12.2013 scroll Buchwerte je Bewertungskategorie 31.12.2013 in Millionen € Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte Ausleihungen und Forderungen Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert Finanzielle Vermögenswerte 648 56 152 42 898 898 Übrige Beteiligungen 7 - - - I 7 7 Ausleihungen - 35 - - I 35 35 Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 641 - - - 641 641 Forderungen aus Finanzierungsleasing - - - - I - - Forderungen aus Derivaten - 152 42 194 194 Sonstige finanzielle Vermögenswerte - 21 - - I 21 21 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 1.626 - - 1.626 1.626 Flüssige Mittel - 1.527 - - 1.527 1.527 648 3.209 152 42 4.051 4.051 Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Verbindlichkeiten zum 31.12.2014 scroll Buchwerte je Bewertungskategorie 31.12.2014 in Millionen € Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert Finanzielle Verbindlichkeiten 36 928 171 1.135 1.171 Anleihen - 496 496 529 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 406 - 406 409 Kredite von Nichtbanken - 7 - 7 7 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing - - 1 1 1 Verbindlichkeiten aus Derivaten 36 - 170 206 206 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - 19 - 19 19 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 1.126 - 1.126 1.126 36 2.054 171 2.261 2.297 Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Verbindlichkeiten zum 31.12.2013 scroll Buchwerte je Bewertungskategorie 31.12.2013 in Millionen € Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert Finanzielle Verbindlichkeiten 53 1.602 9 1.664 1.714 Anleihen - 1.243 - 1.243 1.274 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 326 - 326 345 Kredite von Nichtbanken - 18 - 18 18 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing - - 4 4 4 Verbindlichkeiten aus Derivaten 53 - 5 58 58 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - 15 - 15 15 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 1.089 - 1.089 1.089 53 2.691 9 2.753 2.803 Der Teil der derivativen Finanzinstrumente, der im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert wurde, ist keiner Kategorie des IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" zugeordnet. Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Finanzinstrumente Die folgenden Tabellen zeigen die Finanzinstrumente, die nach ihrem erstmaligen Ansatz auf wiederkehrender Basis zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden: Zuordnung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten zu den Stufen der Fair-Value-Hierarchie zum 31.12.2014 scroll Beizulegende Zeitwerte ermittelt auf Basis 31.12.2014 öffentlich notierter Marktpreise marktnaher, direkt ableitbarer Werte individueller Bewertungsparameter in Millionen € (Stufe 1) (Stufe 2) (Stufe 3) Finanzielle Vermögenswerte 445 35 - 480 Übrige Beteiligungen 53 - - 53 Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 392 - - 392 Forderungen aus Derivaten - 35 - 35 Finanzielle Verbindlichkeiten - -206 - -206 Verbindlichkeiten aus Derivaten - -206 - -206 Zuordnung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten zu den Stufen der Fair-Value-Hierarchie zum 31.12.2013 scroll Beizulegende Zeitwerte ermittelt auf Basis 31.12.2013 öffentlich notierter Marktpreise marktnaher, direkt ableitbarer Werte individueller Bewertungsparameter (Stufe 1) (Stufe 2) (Stufe 3) Finanzielle Vermögenswerte 641 81 113 835 Übrige Beteiligungen - - - - Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 641 - - 641 Forderungen aus Derivaten - 81 113 194 Finanzielle Verbindlichkeiten - -26 -32 -58 Verbindlichkeiten aus Derivaten - -26 -32 -58 Die Finanzinstrumente der Stufe 1 sind zum aktuellen Börsenkurs angesetzt. Sie umfassen sämtliche Wertpapiere sowie die Beteiligung an der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, Dortmund. Die Derivate der Stufe 2 umfassen Währungs-, Zins- und Commodity-Derivate, deren beizulegende Zeitwerte mithilfe von Discounted-Cashflow-Verfahren auf Basis von Wechselkursnotierungen der Europäischen Zentralbank, beobachtbaren Zinsstrukturkurven sowie beobachtbaren Commodity-Preisnotierungen und Kreditausfall-Prämien bestimmt wurden. Die für das Vorjahr in der Stufe 3 gezeigten beizulegenden Zeitwerte resultieren aus der Bewertung der Put-Option und der Call-Option für die im aktuellen Geschäftsjahr abgegangenen restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG. Diese Optionen wurden mit einem Binomialmodell bewertet. Zentrale Einflussgrößen für diese Bewertungen waren der formelbasierte Ausübungspreis der Optionen sowie eine Schätzung des beizulegenden Zeitwertes für die 49 Prozent der Anteile an der STEAG. Die Entwicklung der auf individuellen Bewertungsparametern basierenden und zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten stellte sich wie folgt dar: Entwicklung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten der Stufe 3 der Fair-Value-Hierarchie scroll Forderungen aus Derivaten der Stufe 3 Verbindlichkeiten aus Derivaten der Stufe 3 Gesamt Stand 01.01.2013 97 -64 33 Gewinne oder Verluste der Periode - - - Sonstige betriebliche Erträge - 1 1 Sonstige betriebliche Aufwendungen - -1 -1 Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 16 32 48 Stand 31.12.2013 113 -32 81 Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten -113 32 -81 Stand 31.12.2014 - - - Es fanden keine Umgliederungen zwischen den einzelnen Stufen der Fair-Value-Hierarchie statt. Beizulegender Zeitwert für zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte Finanzinstrumente Als beizulegender Zeitwert der Anleihen wird deren direkt beobachtbarer Börsenkurs zum Bilanzstichtag angesetzt. Bei Ausleihungen, Forderungen aus Finanzierungsleasing, den sonstigen finanziellen Vermögenswerten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Krediten von Nichtbanken, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing sowie den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten wird der beizulegende Zeitwert als Barwert der erwarteten zukünftigen Zahlungsmittelzu- oder -abflüsse ermittelt und ist somit der Stufe 2 zuzuordnen. Die Abzinsung erfolgt unter Anwendung des zum Bilanzstichtag aktuellen laufzeitadäquaten Zinssatzes unter Berücksichtigung der Bonität der Kontrahenten. Aufgrund der überwiegend kurzfristigen Laufzeiten für die Ausleihungen, die sonstigen finanziellen Forderungen und Verbindlichkeiten, die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing sowie für die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stimmen bei diesen, ebenso wie bei den liquiden Mitteln, die beizulegenden Zeitwerte mit den Buchwerten überein. Bei dem Teil der übrigen Beteiligungen, der zu fortgeführten Anschaffungskosten in der Bilanz angesetzt wird, handelt es sich um Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, für die keine Preisnotierung an einem aktiven Markt vorliegt und deren beizulegende Zeitwerte nicht verlässlich nach einer der drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie bestimmbar sind; daher wird hier ein beizulegender Zeitwert in Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten unterstellt. Nominalvolumen der Derivate Das Nominalvolumen entspricht bei Zinsswaps dem vereinbarten Kapitalbetrag, auf den sich die Zinstauschvereinbarung bezieht, bei Zins-Währungs-Swaps, Devisentermingeschäften und Devisenswaps dem in Euro umgerechneten gesicherten Fremdwährungsvolumen und bei Commodity-Derivaten den in Euro umgerechneten gesicherten Anschaffungskosten. Nominalvolumen der derivativen Finanzinstrumente scroll 31.12.2014 31.12.2013 in Millionen € Gesamt davon kurzfristig davon langfristig Gesamt davon kurzfristig davon langfristig Zins-Währungs-Swaps 390 31 359 231 - 231 Devisentermingeschäfte und Devisenswaps 4.462 4.135 327 3.883 3.671 212 Commodity-Derivate 26 15 11 16 12 4 4.878 4.181 697 4.130 3.683 447 Hedge Accounting Im Berichtsjahr wurden folgende wesentliche Sicherungstransaktionen im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert: (a) Cashflow-Hedges Zum Bilanzstichtag waren geplante Fremdwährungsumsätze im Gegenwert von rund 1.600 Millionen € (Vorjahr: 1.225 Millionen €) bis März 2016 mittels Devisentermingeschäften und Devisenswaps gegen Währungskursschwankungen gesichert. Der ins Hedge Accounting einbezogene beizulegende Zeitwert der Sicherungsinstrumente betrug -96 Millionen € (Vorjahr: 36 Millionen €). In die Hedge-Rücklage waren für diese Sicherungen zum Jahresende 96 Millionen € Aufwendungen (Vorjahr: 47 Millionen € Erträge) eingestellt. Im Evonik Konzern wird das Währungsrisiko aus konzerninternen Fremdwährungsdarlehen durch Zins-Währungs-Swaps, Devisentermingeschäfte und Devisenswaps gegen die jeweils funktionale Währung der betroffenen Konzerngesellschaften gesichert. Zum Bilanzstichtag betrugen die Nominalwerte dieser als Cashflow Hedge bilanzierten Sicherungen umgerechnet 1.065 Millionen € (Vorjahr: 100 Millionen €). Der Marktwert der designierten Sicherungsgeschäfte betrug -52 Millionen € (Vorjahr: nahe null). Die auf diese Sicherungsbeziehungen entfallende Hedge-Rücklage beläuft sich auf 11 Millionen € (Vorjahr: -1 Million €). Von Dezember 2011 bis Dezember 2012 erwarb Evonik sukzessive insgesamt zehn Forward-Starting-Payer-Zinsswaps mit einem Nominalvolumen von jeweils 50 Millionen € zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos eines für das Jahr 2013 erwarteten hochwahrscheinlichen Refinanzierungsvolumens von insgesamt 500 Millionen E. Hierdurch wurde ein 5-Jahres-Swap-Satz in Höhe von 1,6 Prozent für einen Finanzierungszeitraum von fünf Jahren beginnend ab Juni 2013 gesichert. Im Frühjahr 2013 erfolgte die erwartete Refinanzierung im Rahmen der Emission der neuen Anleihe der Evonik Industries AG. Zeitgleich mit der somit erfolgten Fixierung der Finanzierungskonditionen erfolgte die Auflösung der Sicherungen. Der dabei realisierte Sicherungsaufwand in Höhe von 15 Millionen € wird nach der Effektivzinsmethode über die ursprünglich gesicherte Refinanzierungsperiode in das Zinsergebnis aufgelöst. Zum Bilanzstichtag betrug die auf diesen Sachverhalt entfallende Hedge Rücklage -11 Millionen € (Vorjahr: -14 Millionen €). Das Preisrisiko aus geplanten Rohstoffeinkäufen war zum Jahresende 2014 mittels Commodity Swaps mit einem beizulegenden Zeitwert von -4 Millionen € (Vorjahr: 1 Million €) bis in das Jahr 2016 gesichert. Die Hedge-Rücklage für diesen Sachverhalt beträgt -4 Millionen € (Vorjahr: 2 Millionen €). Der Nachweis der Effektivität der jeweiligen Sicherungsbeziehungen erfolgte über die Dollar-Offset-Methode, den Critical Term Match, die hypothetische Derivate-Methode, Regressionsanalysen und Sensitivitätsanalysen. Bei der Sicherung von Währungsrisiken aus hochwahrscheinlichen Transaktionen durch Devisentermingeschäfte wird grundsätzlich die Spot-Komponente als Sicherungsgegenstand einbezogen. Als ineffektiver Teil aus der Bewertung von Cashflow-Hedges wurde (wie im Vorjahr) ein Ertrag von 1 Million € erfasst. (b) Hedge of a Net Investment Seit März 2010 erfolgt eine rollierende Sicherung von Tochterunternehmen in Großbritannien gegen das Fremdwährungsrisiko. Die Laufzeit der Sicherungskontrakte beträgt dabei im Regelfall ein bis drei Monate. Zum 31. Dezember 2014 betrug das Sicherungsvolumen (wie im Vorjahr) 65 Millionen f. Der beizulegende Zeitwert der ausstehenden Sicherungskontrakte war zum Jahresende -1 Million € (Vorjahr: nahe null). Vom Beginn der Sicherungen im März 2010 bis zum Bilanzstichtag wurden durch die rollierenden Sicherungen insgesamt 12 Millionen € (Vorjahr: 7 Millionen €) Aufwendungen in die Hedge-Rücklage eingestellt. Erläuterungen zum finanzwirtschaftlichen Risikomanagement Evonik ist als international operierendes Unternehmen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit finanziellen Risiken ausgesetzt. Ein wesentliches Ziel der Unternehmenspolitik ist die Begrenzung von Markt-, Liquiditäts- und Ausfallrisiken sowohl für den Unternehmenswert als auch für die Ertragskraft des Konzerns, um negative Cashflow- und Ergebnisschwankungen weitgehend einzudämmen, ohne auf Chancen aus positiven Marktentwicklungen zu verzichten. Zu diesem Zweck wurde ein systematisches Finanz- und Risikomanagement etabliert. Die Steuerung der Zins- und Währungsrisiken erfolgt grundsätzlich zentral durch den Finanzbereich der Evonik Industries AG, während die Steuerung der Rohstoffrisiken im Rahmen bestehender Konzernrichtlinien durch die Geschäftsbereiche des Konzerns verantwortet wird. Die von Evonik eingesetzten derivativen Finanzinstrumente stehen ausschließlich im Zusammenhang mit korrespondierenden Grundgeschäften aus der originären unternehmerischen Tätigkeit des Konzerns und weisen zu diesen Grundgeschäften ein gegenläufiges Risikoprofil auf. Es handelt sich hierbei um marktübliche Produkte. Im Zins- und Währungsbereich sind dies Devisenswaps, Devisentermingeschäfte, Zins-Währungs-Swaps und Zinsswaps. Zur Absicherung von Rohstoffpreisrisiken bei Kohle und Gas kommen Commodity-Swaps zum Einsatz. Die Versorgung mit Emissionszertifikaten zur Erfüllung der Abgabeverpflichtung nach § 6 TEHG kann durch EUA-CER-Swaps und EUA- bzw. CER-Termingeschäfte abgesichert werden. (a ) Marktrisiko Das Marktrisiko kann grundsätzlich in Währungs-, Zinsänderungs- und Commodity-Risiken unterteilt werden: Währungsrisiken entstehen sowohl auf der Einkaufsseite durch den Bezug von Rohstoffen als auch auf der Verkaufsseite durch den Absatz von Endprodukten in Währungen, die nicht der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft entsprechen. Ziel des Währungsrisikomanagements ist es, das operative Geschäft dieser Gesellschaften gegen Ergebnis- und Cashflow-Schwankungen infolge von Kursänderungen gegenüber diesen Währungen abzusichern. Gegenläufige Effekte aus der Ein- und Verkaufsseite werden hierbei berücksichtigt. Ein danach noch verbleibender Teil der Währungsrisiken im Konzern wird zum größten Teil im Rahmen eines Portfolioansatzes bei der Evonik Industries AG gesichert. Ziel des Zinsmanagements ist es, das Konzernergebnis gegen negative Auswirkungen aus Schwankungen der Marktzinssätze zu schützen. Die Risikosteuerung erfolgt durch den Einsatz von originären und derivativen Finanzinstrumenten. Hierdurch wird ein unter Berücksichtigung von Kosten-Risiko-Aspekten angemessenes Verhältnis aus festen (mit einer Zinsbindung von länger als einem Jahr) und variablen (mit einer Zinsbindung von weniger als einem Jahr) Zinssätzen erzielt. Zum Bilanzstichtag waren 85 Prozent (Vorjahr: 96 Prozent) der originären Finanzinstrumente durch Festzinsvereinbarungen gesichert. Zur Messung der Marktrisiken im Währungs- und Zinsbereich wurden zum 31. Dezember 2014 mehrere Szenarioanalysen durchgeführt. Im Währungsbereich stellen der US-Dollar (USD) sowie der chinesische Renminbi Yuan (CNY/CNH) die für Evonik wichtigsten Währungen dar. CNH ist die technische Marktbezeichnung für den außerhalb des Staatsgebiets Chinas handel- und lieferbaren Renminbi. Für diese Währungen wurde eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt, bei der die Wechselkurse um jeweils 5 Prozent bzw. 10 Prozent verändert wurden, um so den möglichen Wertverlust für originäre und derivative Finanzinstrumente bei einer Auf- oder Abwertung dieser Währungen zu simulieren. Die prozentuale Standardabweichung der Wechselkursänderungen gegenüber dem Euro betrug im abgelaufenen Jahr für den USD 2,6 Prozent (Vorjahr: 2,0 Prozent), für den CNY/CNH 2,7 Prozent (Vorjahr: 6,3 Prozent). Die berechneten Szenarien ergaben folgende Werte: US-Dollar-Sensitivitätsanalyse scroll 31.12.2014 31.12.2013 in Millionen € Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt +5% 3 -51 -45 -42 -5% -3 51 45 42 +10% 5 -103 -90 -84 -10% -5 103 90 84 CNY-/CNH-Sensitivitätsanalyse scroll 31.12.2014 31.12.2013 in Millionen € Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt +5% -1 -9 - -3 -5% 1 9 - 3 +10% -1 -17 -1 -7 -10% 1 17 1 7 Für den Zinsbereich wurden ebenfalls mehrere Szenarien simuliert. Hierbei handelte es sich um Verschiebungen der EUR-Zinsstrukturkurve, das heißt der EUR-Zinssätze um jeweils 50, 100 und 1 50 Basispunkte. Damit sollte ein möglicher Wertverlust für originäre und derivative Finanzinstrumente simuliert werden. Es ergaben sich folgende Szenarien: EUR-Zins-Sensitivitätsanalyse scroll 31.12.2014 31.12.2013 - Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt +50 Basispunkte 2 - 3 -1 -50 Basispunkte -2 - -3 1 +100 Basispunkte 4 1 I 6 -1 -100 Basispunkte -4 -1 -7 1 +150 Basispunkte 6 1 10 -2 -150 Basispunkte -7 -1 -10 2 Commodity-Risiken resultierten aus Marktpreisänderungen von Rohstoffeinkäufen und -verkäufen sowie Strom- und Gaseinkäufen. Rohstoffeinkäufe wurden überwiegend zur Deckung des eigenen Bedarfs durchgeführt. Für die Risikosituation des Konzerns sind die Verfügbarkeit sowie die Preisabhängigkeit von relevanten Rohstoffen sowie Vor- und Zwischenprodukten von großer Bedeutung. In diesem Zusammenhang ist für den Konzern die Abhängigkeit wichtiger Rohstoffpreise von Wechselkursen und dem Rohölpreis anzuführen. Im Rahmen des von den Geschäftsbereichen verantworteten Commodity-Managements werden die Beschaffungsrisiken erfasst und wirksame risikominimierende Maßnahmen festgelegt. Preisvolatilitäten werden beispielsweise durch Preisgleitklauseln und Swapgeschäfte ausgeglichen. Die Preis- und Bezugsrisiken auf den Beschaffungsmärkten verringert der Konzern außerdem durch weltweite Einkaufsaktivitäten sowie optimierte Verfahren zum Kauf zusätzlicher, sofort verfügbarer Rohstoffmengen. Ferner wird bei verschiedenen Herstellungsverfahren die Verwendung von Ersatzrohstoffen geprüft und an der Entwicklung alternativer Produktionstechnologien gearbeitet. In geringem Umfang wurden zur Absicherung von Beschaffungspreisrisiken auch derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Bei einer Erhöhung bzw. Verminderung des Erdgaspreises um 10 Prozent würden sich aus der Bewertung der am Bilanzstichtag vorhandenen Commodity-Derivate Auswirkungen auf die Hedge-Rücklage von +2 Millionen € bzw. -2 Millionen € (Vorjahr: +1 Million € bzw. -1 Million €) ergeben. Die Ergebniseffekte wären wie im Vorjahr unwesentlich. Zeitgleich mit dem Verkauf von 51 Prozent der Anteile an der STEAG wurden mit der KSBG auch eine Put-Option und eine Call-Option für die restlichen 49 Prozent der Anteile an der STEAG vereinbart. Intention dieser Optionen war die Sicherung des Kaufpreises gegen das Risiko einer Änderung des beizulegenden Zeitwertes der 49 Prozent der Anteile an der STEAG bei gleichzeitiger Gewährleistung einer Flexibilität bezüglich des zukünftigen Verkaufszeitpunkts. Die Call-Option wurde seitens der KSBG im September 2014 ausgeübt. Die Put-Option ist damit verfallen. Zum 31. Dezember 2013 betrug der ermittelte Nettowert aus den Optionen 81 Millionen €. ( b ) Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko wird auf Basis der Geschäftsplanung gesteuert, um sicherzustellen, dass die erforderlichen Mittel zur Finanzierung des operativen Geschäfts und der laufenden und künftigen Investitionen in allen Konzerngesellschaften zeitgerecht und in der erforderlichen Währung zu optimalen Kosten zur Verfügung stehen. Im Rahmen des Liquiditätsrisikomanagements wird der Liquiditätsbedarf aus dem operativen Geschäft, aus Investitionstätigkeiten sowie aus anderen finanziellen Maßnahmen in Form eines Finanzstatus und einer Liquiditätsplanung ermittelt. Nach Maßgabe der rechtlichen Möglichkeiten und der Wirtschaftlichkeit wird die vorhandene Liquidität über ein zentrales Cash-Management gepoolt. Durch das zentrale Liquiditätsrisikomanagement werden eine kostengünstige Fremdmittelaufnahme und ein vorteilhafter Finanzausgleich erreicht. Neben flüssigen Mitteln von 921 Millionen € und Anlagen in kurzfristigen Wertpapieren von 387 Millionen € steht als zentrale Liquiditätsvorsorge des Konzerns eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1,75 Milliarden € mit einer Gruppe von 27 nationalen und internationalen Banken zur Verfügung. Die Kreditlinie unterteilt sich in zwei Tranchen von jeweils 875 Millionen €, deren Laufzeiten durch Ausübung einer Verlängerungsoption um ein Jahr bis September 201 7 und 2019 verlängert wurden. Die Kreditlinie enthält keine Klauseln, die Evonik zur Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen verpflichtet, und wurde im gesamten Geschäftsjahr 2014 nicht in Anspruch genommen. Ferner bestanden per 31. Dezember 2014 aufgrund lokaler Gegebenheiten insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum diverse nicht in Anspruch genommene Kreditlinienteile von 327 Millionen €. Nachfolgend sind die Restlaufzeiten der originären Finanzinstrumente basierend auf den vereinbarten Fälligkeitsterminen der Summe aus Zins- und Tilgungszahlungen dargestellt: Restlaufzeiten der originären Finanzinstrumente 2014 scroll Zahlungen fällig in 31.12.2014 bis zu 1 Jahr über 1 bis 3 Jahren über 3 bis 5 Jahren über 5 Jahren Finanzielle Verbindlichkeiten 320 94 45 559 1.018 Anleihen 9 19 19 509 556 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 291 72 24 48 435 Kredite von Nichtbanken 7 - - - 7 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing - 1 - - 1 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 13 2 2 2 19 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.126 - - - 1.126 Restlaufzeiten der originären Finanzinstrumente 2013 scroll Zahlungen fällig in 31.12.2013 in Millionen E bis zu 1 Jahr über 1 bis 3 Jahren über 3 bis 5 Jahren über 5 Jahren Finanzielle Verbindlichkeiten 1.074 99 39 550 1.762 Anleihen 812 19 19 519 1.369 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 228 78 19 31 356 Kredite von Nichtbanken 18 - - - 18 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 2 1 1 - 4 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 14 1 - - 15 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.089 - - - 1.089 Der Konzern verstieß in Bezug auf seine finanziellen Verbindlichkeiten nicht gegen Zahlungsvereinbarungen. Die folgende Restlaufzeitengliederung der Summe aus Zins- und Tilgungszahlungen bezieht sich auf derivative Finanzinstrumente mit positiven und negativen beizulegenden Zeitwerten. Die Tabelle zeigt die saldierten Zahlungsmittelzuflüsse und Zahlungsmittelabflüsse. Die im aktuellen Geschäftsjahr abgegangenen Put- und Call-Optionen für die in 2014 veräußerten 49 Prozent der Anteile an der STEAG sind hierbei nicht berücksichtigt. Da bei Devisentermingeschäften, Devisenswaps und den Zins-Währungs-Swaps kein Nettoausgleich vereinbart wurde, erfolgt die Darstellung für diese Derivate brutto: Restlaufzeiten der derivativen Finanzinstrumente 2014 scroll Zahlungen fällig in 31.12.2014 bis zu 1 Jahr über 1 bis 3 Jahren über 3 Jahren Forderungen aus Derivaten 23 -4 - 19 Zins-Währungs-Swaps -5 -5 - -10 Zahlungsmittelzufluss 26 63 - 89 Zahlungsmittelabfluss -31 -68 - -99 Devisentermingeschäfte und Devisenswaps 28 1 - 29 Zahlungsmittelzufluss 1.141 28 - 1.169 Zahlungsmittelabfluss -1.113 -27 - --1.140 Commodity-Derivate - - - - Verbindlichkeiten aus Derivaten -198 -36 -33 -267 Zins-Währungs-Swaps -7 -24 -33 -64 Zahlungsmittelzufluss 19 28 262 309 Zahlungsmittelabfluss -26 -52 -295 -373 Devisentermingeschäfte und Devisenswaps -188 -11 - -199 Zahlungsmittelzufluss 2.832 286 1 3.119 Zahlungsmittelabfluss -3.020 -297 -1 -3.318 Commodity-Derivate -3 -1 - -4 Restlaufzeiten der derivativen Finanzinstrumente 2013 scroll Zahlungen fällig in 31.12.2013 in Millionen € bis zu 1 Jahr über 1 bis 3 Jahren über 3 Jahren Forderungen aus Derivaten 62 - -2 60 Zins-Währungs-Swaps -5 -3 -2 -10 Zahlungsmittelzufluss 3 44 170 217 Zahlungsmittelabfluss -8 -47 -172 -227 Devisentermingeschäfte und Devisenswaps 66 3 - 69 Zahlungsmittelzufluss 2.232 134 2 2.368 Zahlungsmittelabfluss -2.166 -131 -2 -2.299 Commodity-Derivate 1 - - 1 Verbindlichkeiten aus Derivaten -30 -2 -2 -34 Zins-Währungs-Swaps -1 -2 -2 -5 Zahlungsmittelzufluss - 2 51 53 Zahlungsmittelabfluss -1 -4 -53 -58 Devisentermingeschäfte und Devisenswaps -29 - - -29 Zahlungsmittelzufluss 1.500 79 - 1.579 Zahlungsmittelabfluss -1.529 -79 - -1.608 Commodity-Derivate - - - - Unter den Forderungen aus Zins-Währungs-Swaps werden Geschäfte mit negativen Netto-Cashflows gezeigt, die sich aus positiven Euro-Zuflüssen und negativen Fremdwährungsabflüssen ergeben. In jedem Laufzeitband sind die in Euro konvertierten Fremdwährungsabflüsse größer als die originären Euro-Zuflüsse. Bei der Barwertermittlung wird zum einen die Fremdwährungsseite dieser Swaps auf Basis einer Fremdwährungs-Zinsstrukturkurve abgezinst, zum anderen die Euro-Seite mit einer Euro-Zinsstrukturkurve. Aufgrund des höheren Fremdwährungszinsniveaus ergibt sich durch die Abzinsung der Effekt, dass trotz negativer Netto-Cashflows der beizulegende Wert und damit auch der Buchwert der Gesamtinstrumente positiv ist. Dieses Phänomen tritt insbesondere beim chinesischen Renminbi Yuan (CNH) und beim brasilianischen Real (BRL) auf. ( c ) Ausfallrisiko Im Zuge des Bonitätsrisikomanagements werden Ausfallrisiken in drei Kategorien unterteilt, die jeweils gemäß ihren Besonderheiten einzeln behandelt werden: Ausfallrisiken für Debitoren und Kreditoren, Länderrisiken sowie Ausfallrisiken bei Finanzkontrahenten. Für Debitoren und Kreditoren werden Ausfallrisiken laufend über ein internes Limitsystem geprüft und überwacht. Bei Exportaufträgen kommt es zusätzlich zu einer Analyse des politischen Risikos (Länderrisiko), sodass ein Gesamtrisiko bestehend aus politischem und wirtschaftlichem Risiko gebildet wird. Im Zuge dieser Prüfung kommt es zur Festsetzung von Höchstgrenzen für das jeweilige Risikoexposure gegenüber einem Vertragspartner. Für Vertragspartner gilt, dass deren Bonität über ein Rating bzw. Scoringverfahren laufend aktualisiert wird. Für Finanzkontrahenten wird ein spezifisches Limit für die jeweilige Risikoart (Geldmarkt, Kapitalmarkt und Derivate) bestimmt. Im Zuge der Bonitätsanalysen werden Höchstgrenzen für die jeweiligen Vertragspartner festgelegt. Dies geschieht vor allem auf Basis von Ratings internationaler Ratingagenturen und eigener interner Beurteilungen. Dabei werden zusätzlich die Entwicklungen der CDS-Preise (Credit Default Swaps) und der Aktienkurse (wenn vorhanden) analysiert. Für den Geld- und Kapitalmarkt gelten Länderlimits, um eine Diversifikation der Länderrisiken zu gewährleisten. Das Bonitätsmanagement erstreckt sich zudem auf die Derivate, bei denen ein Ausfallrisiko in Höhe des positiven beizulegenden Zeitwertes besteht. Dieses Risiko wird minimiert durch die hohen Anforderungen, die an die Bonität der Vertragspartner gestellt werden. Dabei kommen ausschließlich marktgängige Instrumente mit ausreichender Marktliquidität zum Einsatz. Wesentliche Ausfallrisiken werden daher in diesem Bereich nicht erwartet. Des Weiteren besteht ebenso bei den originären Finanzinstrumenten ein maximales Ausfallrisiko in Höhe des positiven beizulegenden Zeitwertes. Dieses Risiko wird durch laufende Bonitätsanalysen minimiert. Auch hier werden keine wesentlichen Ausfallrisiken erwartet. Aufgrund der unterschiedlichen Geschäfte und der Vielzahl an Kunden ergaben sich in der Berichtsperiode keine bedeutenden Risikokonzentrationen. 10.3 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Der Konzern steht - über die im Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen hinaus - mit nahestehenden Unternehmen, öffentlichen Stellen und Personen in Beziehung. Als nahestehende Unternehmen zum 31. Dezember 2014 gelten die RAG-Stiftung, Essen, wegen ihres beherrschenden Einflusses und die Gabriel Acquisitions GmbH (Gabriel Acquisitions), Gadebusch, aufgrund des weiterhin maßgeblichen Einflusses infolge der Bestellung von Vertretern in den Aufsichtsrat der Evonik Industries AG als Anteilseigner der Evonik Industries AG, Schwesterunternehmen von Evonik im RAG-Stiftung-Konzern sowie assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen von Evonik, die nach der Equity-Methode bilanziert werden. Die Bundesrepublik Deutschland, das Land Nordrhein-Westfalen sowie das Saarland gelten als nahestehende öffentliche Stellen. Diese öffentlichen Stellen haben aufgrund ihrer geborenen Mitgliedschaft im Kuratorium der RAG-Stiftung einen maßgeblichen Einfluss auf die RAG-Stiftung. In der Berichtsperiode zwischen Evonik und diesen öffentlichen Stellen oder ihren Tochter- und Gemeinschaftsunternehmen getätigte Geschäfte betrafen allgemein zugängliche Zuwendungen der öffentlichen Hand sowie Anlagen in deren Wertpapiere. Darüber hinaus bestanden gewöhnliche Geschäftsbeziehungen zum Konzern Deutsche Bahn, zum Konzern Deutsche Telekom und zur Duisport-Gruppe. Zwischen dem Konzern und den oben genannten nahestehenden Unternehmen bestanden nachfolgende Geschäftsbeziehungen: Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen scroll RAG- Stiftung Schwesterunternehmen Gemeinschaftsunternehmen Assoziierte Unternehmen in Millionen € 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013 Erbrachte Lieferungen und Leistungen - 12 2 4 32 100 9 16 Bezogene Lieferungen und Leistungen - - -66 -46 - -1 -2 -29 Sonstige Erträge - 630 - 195 - - 6 - Forderungen zum 31.12. - - - - 3 6 1 2 Schulden zum 31.12. - - - - - - - -2 Eventualschulden zum 31.12. - - - - 33 - 2 - Die Dividende für das Geschäftsjahr 2013 wurde nach dem Beschluss durch die Hauptversammlung am 20. Mai 2014 gezahlt. Die RAG-Stiftung erhielt 316 Millionen €, die Gabriel Acquisitions 64 Millionen € und die The Gabriel Finance Limited Partnership, St. Helier (Jersey), 20 Millionen €. Bei den Gemeinschaftsunternehmen ist der Rückgang der erbrachten Lieferungen und Leistungen auf die Veräußerung der Immobilienaktivitäten zurückzuführen. Die sonstigen Erträge in 2013 betrafen hauptsächlich die Veräußerung der Immobilienaktivitäten an die RAG-Stiftung und die RAG AG. Die Forderungen resultierten im Wesentlichen aus Liefer- und Leistungsbeziehungen, die Schulden aus Finanzbeziehungen. Die in 2014 ausgewiesenen Eventualschulden aus Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 33 Millionen € resultieren aus einer Garantie zur Besicherung eines Darlehensrahmens für das Gemeinschaftsunternehmen Saudi Acrylic Polymers Company, Ltd., vgl. Anhangziffer 10.4. Als nahestehende Personen gelten die Management-Mitglieder, die direkt oder indirekt für die Planung, Leitung und Überwachung der Tätigkeit des Konzerns zuständig und verantwortlich sind, sowie deren nahe Familienangehörige. Bei Evonik sind dies der Vorstand und der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG, der Vorstand und das Kuratorium der RAG-Stiftung sowie das sonstige Management in Schlüsselpositionen des Konzerns. Gegenüber diesem Personenkreis wurden folgende Leistungen erbracht: Leistungen an nahestehende Personen scroll Vorstand der Evonik Industries AG Aufsichtsrat der Evonik Industries AG Sonstiges Management in Tausend € 2014 2013 2014 2013 2014 2013 Kurzfristig fällige Leistungen 7.472 17.226 2.816 2.798 4.317 4.913 Anteilsbasierte Vergütung 850 3.464 - - 121 1.136 Erdiente Anwartschaften auf Altersversorgung (Current Service Costs) 1.526 1.152 - - 493 516 Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses - 16.244 - - - - Die kurzfristig fälligen Leistungen beinhalteten erfolgsunabhängige und kurzfristige erfolgsabhängige Vergütungen. Bei den Angaben zur anteilsbasierten Vergütung handelt es sich um Aufwendungen des Jahres 2014 für die LTI 2009-2014. Die Pensionsverpflichtungen in Höhe ihrer Barwerte (Defined Benefit Obligations) beliefen sich für den Vorstand auf 29.773 Tausend € (Vorjahr: 16.414 Tausend €) und für das sonstige Management auf 10.672 Tausend € (Vorjahr: 7.286 Tausend €). Des Weiteren stand den Arbeitnehmervertretern, die in den Aufsichtsrat der Evonik Industries AG gewählt wurden, weiterhin ein reguläres Gehalt im Rahmen ihres Arbeitsvertrags zu. Die Höhe des Gehalts entsprach einer angemessenen Vergütung für die entsprechende Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen. Ein Mitglied des Kuratoriums der RAG-Stiftung unterhielt im Geschäftsjahr durch diesem Mitglied zuzurechnende Unternehmen Geschäftsbeziehungen zum Evonik-Konzern in einem Volumen von insgesamt 2 Millionen € (Vorjahr: 4 Millionen €). Darüber hinaus unterhielt Evonik keine wesentlichen Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen, öffentlichen Stellen oder Personen. 10.4 Eventualschulden, Eventualforderungen und sonstige finanzielle Verpflichtungen Die Eventualschulden zum Bilanzstichtag enthalten: Verpflichtungen aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen scroll in Millionen € 2014 2013 Verpflichtungen aus Wechseln 8 - Verpflichtungen aus Bürgschaften 35 3 Verpflichtungen aus Gewährleistungsverträgen 21 13 56 16 Der Anstieg der Verpflichtungen aus Bürgschaften resultiert aus einer Garantie zur Besicherung eines Darlehensrahmens für das Gemeinschaftsunternehmen Saudi Acrylic Polymers Company, Ltd., vgl. Anhangziffer 10.3. In den Verpflichtungen aus Gewährleistungsverträgen sind Freistellungsverpflichtungen in Höhe von 10 Millionen € mit einer Fälligkeit bis zum 31. Dezember 2017 enthalten. Die Höhe der möglichen Inanspruchnahmen und die Laufzeit der genannten Freistellungen und eingegangenen Verpflichtungen sind in nahezu allen Verträgen begrenzt. Zum 31. Dezember 2014 bestanden keine Eventualforderungen. Darüber hinaus ergaben sich folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen: Die Nominalwerte der Verpflichtungen aus künftigen Mindestleasingzahlungen für die über Operating-Leasing-Verträge angemieteten Vermögenswerte hatten folgende Fälligkeiten: Fälligkeiten der künftigen Mindestleasingzahlungen (Leasingnehmer/Operating-Leasing) scroll in Millionen E 2014 2013 Fällig bis 1 Jahr 78 72 Fällig in über 1 bis 5 Jahren 211 217 Fällig nach über 5 Jahren 179 193 468 482 Bei den angemieteten Vermögenswerten handelt es sich im Wesentlichen um Grundstücke und Gebäude, technische Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Im Berichtsjahr wurden insgesamt Zahlungen aus Leasingverhältnissen in Höhe von 108 Millionen € (Vorjahr: 105 Millionen €) als Aufwand erfasst. Diese Zahlen entfielen wie im Vorjahr vollständig auf Mindestleasingzahlungen, bedingte Mietzahlungen wurden nicht geleistet. Die über Operating-Leasing-Verträge angemieteten Vermögenswerte wurden teilweise im Rahmen von Untermietverhältnissen weitervermietet. Aus diesen Vereinbarungen wird der Erhalt künftiger Mindestleasingzahlungen von 2 Millionen € (Vorjahr: 2 Millionen €) erwartet. 10.5 Sonstige Vereinbarungen zwischen Führungskräften und Dritten Im Zusammenhang mit dem Erwerb von 25,01 Prozent der Anteile an der Evonik Industries AG durch die Gabriel Acquisitions wurde ausgewählten Führungskräften von Evonik das Recht eingeräumt, sich indirekt am Erfolg des Konzerns zu beteiligen. Hierzu erwarben diese Führungskräfte gegen Zahlung eines marktkonformen Preises Kommanditanteile an der Angel MEP GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main, die gemeinsam mit der Gabriel Holdings über drei Zwischengesellschaften (Gabriel Investments, Gabriel Acquisitions und The Gabriel Finance Limited Partnership) zum Bilanzstichtag 1 7,93 Prozent (Vorjahr: 1 7,93 Prozent) der Anteile an der Evonik Industries AG hält. Das Programm soll den Beitrag der Führungskräfte zum zukünftigen Wachstum und nachhaltigen Erfolg des Konzerns honorieren. Insgesamt hielten die dem Programm beigetretenen Führungskräfte am Bilanzstichtag einen mittelbaren Anteil von 0,31 Prozent (Vorjahr: 0,36 Prozent) an der Evonik Industries AG. Die hierfür zu leistende Einlage entsprach dem Marktwert der Anteile und wurde mittels einer geeigneten Unternehmensbewertung ermittelt. Da die Führungskräfte den beizulegenden Zeitwert der Anteile im Zuge des Erwerbs zahlten, betrug der beizulegende Zeitwert der Zuteilung im Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente null. Aus diesem Grund ist zu keiner Zeit, weder im Falle eines Exits noch bei Ausscheiden einer Führungskraft, ein Aufwand auszuweisen. Evonik wird aus diesen Verträgen zu keinem Zeitpunkt Zahlungen an die berechtigten Führungskräfte leisten müssen. 10.6 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Im Januar 201 5 hat Evonik Industries AG eine Anleihe über 750 Millionen € mit einer Laufzeit bis 2023 emittiert. Der Zinskupon dieser Anleihe beträgt 1,0 Prozent, der Ausgabekurs lag bei 99,337 Prozent. 11. Angaben nach nationalen Vorschriften 11.1 Angaben zum Anteilsbesitz nach § 313 Abs. 2 HGB Die Angaben zum Anteilsbesitz des Konzerns sind unter Anhangziffer 5.1 aufgelistet. Hier sind auch diejenigen Unternehmen gekennzeichnet, die von den Erleichterungen der §§ 264 Abs. 3 und 264b HGB bezüglich der Aufstellung von Anhang und Lagebericht bzw. der Offenlegung des Jahresabschlusses Gebrauch gemacht haben. 11.2 Personalaufwand und Anzahl der Mitarbeiter nach § 314 Abs. 1 Nr. 4 HGB Der Personalaufwand setzte sich in der Berichtsperiode wie folgt zusammen: Personalaufwand scroll in Millionen E 2014 2013 Löhne und Gehälter 2.222 2.306 Aufwendungen für soziale Abgaben 336 316 Pensionsaufwendungen 192 203 Sonstige Personalaufwendungen 21 23 2.771 2.848 In den Angaben zu Löhnen und Gehältern sind auch Aufwendungen für Restrukturierungen enthalten. Der Zinsaufwand aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen sowie die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen werden im Zinsergebnis ausgewiesen, vgl. Anhangziffer 6.5. Die Anzahl der Mitarbeiter in den fortgeführten Aktivitäten betrug im Jahresdurchschnitt: Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt scroll Anzahl 2014 2013 Consumer, Health & Nutrition 7.111 7.008 Resource Efficiency 5.890 5.847 Specialty Materials 6.296 6.253 Services 12.404 11.870 Corporate, andere Aktivitäten 1.401 1.494 33.102 32.472 11.3 Bezüge der Organe nach § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB Die Gesamtbezüge des Vorstandes der Evonik Industries AG für die Tätigkeit im Jahr 2014 beliefen sich auf 10.644 Tausend € (Vorjahr: 25.997 Tausend € inklusive Bezügen für die ehemaligen Vorstandsmitglieder Dr. Colberg, Dr. Haeberle und Dr. Yu in Höhe von 12.039 Tausend €). Im laufenden Geschäftsjahr sind hierin Zahlungen in Höhe von 339 Tausend € für Tantiemen des Vorjahres enthalten, die in einer Rückstellung für das Jahr 2013 nicht gebildet waren. Nähere Einzelheiten einschließlich der individualisierten Vergütung sind dem Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht zu entnehmen. Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen beliefen sich für das Jahr 2014 auf 1.374 Tausend € (Vorjahr: 1.154 Tausend €). Die Pensionsverpflichtungen in Höhe ihrer Barwerte (Defined Benefit Obligations) gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren Hinterbliebenen beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 43.816 Tausend € (Vorjahr: 37.707 Tausend €). Die Bezüge des Aufsichtsrates für das Jahr 2014 betrugen 2.816 Tausend € (Vorjahr: 2.798 Tausend €). 11.4 Honorar des Abschlussprüfers nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB Abschlussprüfer des Konzernabschlusses von Evonik war die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Düsseldorf. Für die im Inland durch den PwC-Verbund erbrachten Dienstleistungen wurden folgende Honorare im Aufwand erfasst: Honorar des Abschlussprüfers scroll in Millionen € 2014 2013 Abschlussprüfungsleistungen 3,6 3,6 Andere Bestätigungsleistungen 1,7 2,5 Steuerberatungsleistungen 1,4 1,3 Sonstige Leistungen 0,7 1,4 7,4 8,8 In den Abschlussprüfungsleistungen waren Aufwendungen für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung der Jahresabschlüsse der Evonik Industries AG und ihrer inländischen Tochterunternehmen enthalten. Unter die anderen Bestätigungsleistungen fielen außerhalb der Abschlussprüfung liegende Prüfungsleistungen, insbesondere die prüferische Durchsicht von Zwischenabschlüssen und Bestätigungsleistungen im Zusammenhang mit Projekten und sonstigen betriebswirtschaftlichen Fragestellungen. 11.5 Versicherung der gesetzlichen Vertreter Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Evonik Industries AG zusammengefasst ist, der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind. Essen, 19. Februar 2015 Evonik Industries AG Der Vorstand Dr. Engel Kullmann Wessel Wohlhauser Wolf Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers An die Evonik Industries AG, Essen Vermerk zum Konzernabschluss Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Evonik Industries AG, Essen, und ihrer Tochtergesellschaften — bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamterfolgsrechnung, Bilanz, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2014 — geprüft. Verantwortung des Vorstands fair den Konzernabschluss Der Vorstand der Evonik Industries AG, Essen, ist verantwortlich für die Aufstellung dieses Konzernabschlusses. Diese Verantwortung umfasst, dass dieser Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften aufgestellt wird und unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Der Vorstand ist auch verantwortlich für die internen Kontrollen, die er als notwendig erachtet, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen — beabsichtigten oder unbeabsichtigten — falschen Darstellungen ist. Verantwortung des Abschlussprüfers Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zu diesem Konzernabschluss abzugeben. Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der International Standards an Auditing (ISA) durchgeführt. Danach haben wir die Berufspflichten einzuhalten und die Abschlussprüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen falschen Darstellungen ist. Eine Abschlussprüfung umfasst die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Konzernabschluss enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers. Dies schließt die Beurteilung der Risiken wesentlicher — beabsichtigter oder unbeabsichtigter — falscher Darstellungen im Konzernabschluss ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, das relevant ist für die Aufstellung eines Konzernabschlusses, der ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt. Ziel hierbei ist es, Prüfungshandlungen zu planen und durchzuführen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. Eine Abschlussprüfung umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden und der Vertretbarkeit der von dem Vorstand ermittelten geschätzten Werte in der Rechnungslegung sowie die Beurteilung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Prüfungsurteil Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung des Konzernabschlusses zu keinen Einwendungen geführt hat. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2014 sowie der Ertragslage für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr. Vermerk zum Konzernlagebericht Wir haben den beigefügten Konzernlagebericht der Evonik Industries AG, Essen, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Der Vorstand ist verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 2 HGB und unter Beachtung der für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Danach ist die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der zusammengefasste Lagebericht mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Abschlussprüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung des zusammengefassten Lageberichts zu keinen Einwendungen geführt hat. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung des Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts gewonnenen Erkenntnisse steht der zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Düsseldorf, den 20. Februar 2015 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Lutz Granderath, Wirtschaftsprüfer Antje Schlotter, Wirtschaftsprüferin Bericht des Aufsichtsrates Dr. Werner Müller, Vorsitzender des Aufsichtsrates Sehr geehrte Damen und Herren, der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG (Evonik) hat im vergangenen Geschäftsjahr die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben ordnungsgemäß und gewissenhaft wahrgenommen. Wir haben die Arbeit des Vorstandes sorgfältig und regelmäßig überwacht; bei der Leitung und strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens haben wir ihn beratend begleitet. Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat Der Vorstand hat uns stets unverzüglich und umfassend über alle wichtigen Angelegenheiten des Konzerns unterrichtet und in alle für das Unternehmen grundlegenden Entscheidungen eingebunden. Schwerpunkte waren dabei der Gang der Geschäfte und die Lage des Unternehmens sowie Aspekte der Geschäftspolitik, der Unternehmensplanung sowie der strategischen Weiterentwicklung von Evonik. Über die Berichterstattung in den Aufsichtsratssitzungen hinaus berichtete uns der Vorstand mündlich und schriftlich über die aktuelle Geschäftsentwicklung sowie über Vorgänge, die für Evonik von besonderer Bedeutung waren. Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde laufend über alle wichtigen Geschäftsvorfälle unterrichtet. In Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung war der Aufsichtsrat stets frühzeitig eingebunden. Maßstab für die Überwachung des Vorstandes durch den Aufsichtsrat waren insbesondere die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der konzernweiten Geschäftsführung durch den Vorstand. Gegenstände und Umfang der Berichterstattung des Vorstandes wurden den vom Gesetz, von den Grundsätzen guter Corporate Governance und vom Aufsichtsrat gestellten Anforderungen gerecht. § 16 der Satzung der Evonik Industries AG und die Geschäftsordnung des Aufsichtsrates führen bestimmte Geschäfte und Maßnahmen von grundlegender Bedeutung auf, zu deren Vornahme der Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrates bzw., unter bestimmten Voraussetzungen, einzelner Ausschüsse bedarf. Der Aufsichtsrat hat über vom Vorstand vorgelegte zustimmungspflichtige Geschäfte und Maßnahmen im abgelaufenen Geschäftsjahr entschieden, nachdem diese geprüft und mit dem Vorstand erörtert worden waren. Zusammenkünfte und Arbeitsweise des Aufsichtsrates In fünf Sitzungen am 6. März, 20. Mai, 26. Juni, 23. September und 9. Dezember haben wir uns mit sämtlichen für das Unternehmen wichtigen Fragen auseinandergesetzt. Alle Mitglieder des Aufsichtsrates haben an mehr als der Hälfte der Sitzungen teilgenommen. Vorbereitet und unterstützt wurde die Arbeit des Aufsichtsrates durch seine Ausschüsse. Folgende Ausschüsse mit den nachstehend genannten Mitgliedern waren im Berichtsjahr eingesetzt: • Präsidialausschuss: Dr. Werner Müller (Vorsitzender), Michael Vassiliadis (stellvertretender Vorsitzender), Günter Adam, Ralf Hermann, Steven Koltes und Dr. Volker Trautz. • Prüfungsausschuss: Dr. Siegfried Luther (Vorsitzender; zugleich unabhängiger Finanzexperte im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG), Ralf Giesen (bis 30 April 2014) stellvertretender Vorsitzender), Karin Erhard (seit 20. Mai 2014, stellvertretende Vorsitzende), Prof. Dr. Barbara Grunewald, Jürgen Nöding, Dr. Wilfried Robers und Dr. Christian Wildmoser. • Finanz- und Investitionsausschuss: Michael Rüdiger (Vorsitzender), Michael Vassiliadis (stellvertretender Vorsitzender), Günter Adam, Stephan Gemkow, Ralf Giesen (bis 30 April 2014), Ralf Hermann, Frank Löllgen (seit 20. Mai 2014, Dr. Werner Müller und Dr. Christian Wildmoser. • Nominierungsausschuss: Dr. Werner Müller (Vorsitzender), Steven Koltes und Dr. Volker Trautz. • Vermittlungsausschuss: Dr. Werner Müller (Vorsitzender), Michael Vassiliadis (stellvertretender Vorsitzender), Ralf Hermann und Dr. Volker Trautz. Der Corporate-Governance-Bericht beschreibt die diesen Ausschüssen zugewiesenen Aufgaben auf den Seiten 40 bis 51 im Einzelnen. Im Berichtsjahr sind der Präsidialausschuss und der Prüfungsausschuss zu jeweils fünf Sitzungen zusammengetreten, der Nominierungsausschuss tagte einmal sowie der Finanz- und Investitionsausschuss viermal. Zusätzlich erfolgte eine Beschlussfassung des Finanz- und Investitionsausschusses im schriftlichen Umlaufverfahren. Für Sitzungen des Vermittlungsausschusses gab es im Berichtsjahr keine Veranlassung. Der jeweilige Ausschussvorsitzende oder sein Vertreter haben den Aufsichtsrat in seinen Sitzungen über den Inhalt und die Ergebnisse aller Sitzungen der Ausschüsse informiert. Der Aufsichtsrat sah sich somit stets umfassend und fundiert über alle wichtigen Angelegenheiten des Evonik-Konzerns unterrichtet. Der Aufsichtsrat hat sich in seiner März-Sitzung schwerpunktmäßig mit der Jahresabschlussprüfung — nach vorangehender, intensiver Vorbefassung durch den Prüfungsausschuss — sowie der Vorbereitung der ordentlichen Hauptversammlung beschäftigt. Im September stand die Konzernstrategie im Vordergrund der Sitzung; vorrangige Themen der Dezember-Sitzung waren die Mittelfristplanung und das Budget. Der Präsidialausschuss hat sich in seiner Sitzung im März mit der Unternehmensplanung und in der September-Sitzung intensiv mit der Ergebnisentwicklung von Evonik sowie der Performance der Evonik-Aktie, jeweils im Industrievergleich, auseinandergesetzt. Der Prüfungsausschuss befasste sich in der Sitzung im Mai mit dem Quartalsfinanzbericht, in der Sitzung im Juli mit dem Halbjahresfinanzbericht und in seiner Sitzung im Oktober— neben dem Zwischenbericht für das dritte Quartal — mit den Prüfungsschwerpunkten für den Jahresabschluss 2014. Der Nominierungsausschuss hat in seiner Sitzung im März die Eignung von Prof. Dr. Barbara Ruth Albert für das Amt des Aufsichtsratsmitglieds eingehend geprüft und eine positive Empfehlung ausgesprochen. Daneben sind — abgesehen von der gesetzlichen Regelberichterstattung — insbesondere folgende Themen vom Aufsichtsrat bzw. seinen Ausschüssen intensiv beraten und geprüft worden: Lage und Entwicklung des Konzerns Operativ hat sich der Evonik-Konzern ®n einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld insgesamt gut entwickelt. Dank lebhafter Nachfrage und der erweiterten Produktionskapazitäten konnte Evonik die Absatzmengen weiter steigern. Der bei einigen Produkten verspürte rückläufige Preistrend schwächte sich im Laufe des Jahres ab; in einigen Geschäften war gegen Jahresende sogar eine deutlich positive Preisentwicklung erkennbar. Insgesamt erhöhte sich der Umsatz leicht, während das bereinigte EBITDA mit 1,9 Milliarden € um 6 Prozent unter dem Vorjahreswert blieb. Die konsequente Umsetzung des =gestarteten Effizienzsteigerungsprogramms „On Track 2.0” mit dem Ziel der weiteren Optimierung der weltweiten Beschaffung, der Produktion und produktionsnaher Abläufe kommt gut voran. Durch „On Track 2.0” sollen die jährlichen Kosten bis 2016 um 500 Millionen € abgesenkt werden. Bis Ende ®wurden bereits Maßnahmen mit einem Einsparpotenzial von über 400 Millionen € in die konkrete Umsetzung überführt. Das im Herbst 2013 zusätzlich gestartete Programm „Administration Excellence” zur Optimierung der konzernweiten Verwaltungsprozesse von Evonik verläuft ebenfalls planmäßig. Bis Ende ®soll es Einsparungen von jährlich rund 230 Millionen € ermöglichen. Nach erfolgter Umsetzung erster organisatorischer Maßnahmen sind weitere Optimierungen detailliert und auch bereits realisiert worden. Der in diesem Zusammenhang erforderliche Stellenabbau wurde sozialverträglich und in enger Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretern und der Gewerkschaft IGBCE durchgeführt. Die Mehrzahl der Maßnahmen wird in 2015 und 2016 in die Umsetzung gehen. Neuordnung der Führungs- und Portfoliostruktur Umfassend beraten hat der Aufsichtsrat die Neuordnung der ab 2015 geplanten Führungs- und Portfolio-struktur des Evonik-Konzerns. Das wesentliche Ziel der Neuordnung ist es, den Bedürfnissen und Anforderungen an die unterschiedliche Steuerung der Geschäfte Rechnung zu tragen und die strukturellen Voraussetzungen für profitables Wachstum in den jeweiligen Geschäften weiter zu verbessern. Die Evonik Industries AG wird sich als M anagementholding auf die strategische Steuerung und Weiterentwicklung der Geschäftseinheiten konzentrieren. Die drei operativen Chemiesegmente Nutrition & Care (bisher: Consumer, Health & Nutrition), Resource Efficiency sowie Performance Materials (bisher: Specialty M aterials) erhalten größere unternehmerische Freiheiten und werden jeweils als eigenständige Gesellschaften am Markt auftreten. Der Aufsichtsrat begrüßt diese Neuordnung ausdrücklich als wichtige Voraussetzung für eine den Märkten und dem Wettbewerb angepasste differenzierte Weiterentwicklung der Geschäfte. Investitionen und Investitionscontrolling Darüber hinaus haben der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse den Wachstumskurs von Evonik eng begleitet. Gegenstand unserer Beratungen waren die Umsatz-, Ergebnis- und Beschäftigungsentwicklung, die Finanz- und Ertragslage sowie die wesentlichen Wachstumsprojekte einschließlich des Investitionscontrollings laufender Projekte. Zu den Projekten, mit denen sich der Aufsichtsrat sowie der Finanz- und Investitionsausschuss intensiv beschäftigt haben, zählten unter anderem: • Bau einer rückwärtsintegrierten Methionin-Anlage (Singapur) • Erweiterung der Lysin-Kapazitäten (Brasilien, Russland und USA) • Ausbau der Aminosäurespezialitäten Mepron und AQUAVI® Met-Met (USA und Belgien) • Joint Venture zur Errichtung einer Natriumcyanid-Anlage (Mexiko) • Erweiterung der Silikone-Technologieplattform (Deutschland und China) • Joint Venture zum Bau einer Superabsorber-Anlage (Saudi-Arabien) • Neubau einer oleochemischen Verbundanlage (Brasilien) • Bau einer Produktionsanlage für Isophoron und Isophorondiamin (China) • Neubau einer Anlage für funktionalisierte Polybutadiene (Deutschland) • Erwerb der Silbond Corporation, einem führenden Hersteller von Kieselsäureestern (USA) • Errichtung einer Anlage zur Herstellung gefällter Kieselsäuren (Brasilien) • Erweiterung eines Produktionsstrangs für Polyamid 12 (Deutschland und China) • Kapazitätserweiterung für C4–Produkte (Deutschland und Belgien) • Errichtung einer Wasserstoffperoxid-Anlage (China) Desinvestitionen Der Aufsichtsrat sowie der Finanz- und Investitionsausschuss haben sich auch im Berichtsjahr intensiv mit den Desinvestitionsprojekten auseinandergesetzt, darunter: • Verkauf des STOKO®-Hautschutzgeschäfts an die Deb Holdings Ltd. (Vereinigtes Königreich); • Abgabe der restlichen Beteiligung von 49 Prozent an dem Energieunternehmen STEAG GmbH an die KSBG Kommunale Beteiligungsgesellschaft GmbH & Co. KG, Essen, ein Stadtwerke-Konsortium im Rhein-Ruhr-Gebiet; • Veräußerung der Beteiligungen an der Li-Tec Battery GmbH und der Deutschen Accumotive GmbH & Co KG an die Daimler AG (Stuttgart). Weitere Themen desAufsichtsrates und seiner Ausschüsse Über die vorstehend beschriebenen Sachverhalte und Entwicklungen hinaus widmeten sich der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem auch folgenden Themen: • Beschlussvorschläge an die ordentliche Hauptversammlung im Mai 2014, insbesondere der Vorschlag des Aufsichtsrates an die Hauptversammlung zur Bestellung des Abschlussprüfers sowie der Vorschlag des Aufsichtsrates an die Hauptversammlung zur Wahl eines Aufsichtsratsmitglieds der Aktionäre; • Fortführung des BVB-Engagements durch Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an der Borussia Dortmund GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien und Verlängerung des Sponsoringvertra-ges mit dem BVB; • Stand der Initiative „Sicherheit bei Evonik" mit den Schwerpunkten eines neuen Sicherheitsleitbildes und der Sicherheit auf den Wegen sowie der Anlagen- und Transportsicherheit; • Bestellung von Herrn Christian Kullmann zum Mitglied des Vorstandes (siehe hierzu auf Seite 39 unter „Personelle Angelegenheiten in Vorstand und Aufsichtsrat"); • Beschlussfassung über die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG und zu dem Bericht des Aufsichtsrates an die Hauptversammlung. Corporate Governance Der Aufsichtsrat bekennt sich zu den Grundsätzen einer guten Unternehmensführung. Eine wesentliche Grundlage bildet dabei die Anerkennung der Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex oder DCGK), sowohl auf Grundlage der Fassung vom 13. Mai 2013 als auch gemäß der aktuellen Fassung vom ®Juni ® Dies schließt nicht aus, in einzelnen, begründeten Aspekten von den Empfehlungen und Anregungen des Kodex abzuweichen. Als börsennotiertes Unternehmen unterliegt Evonik der Pflicht, nach § 161 des Aktiengesetzes zu erklären, inwieweit den Empfehlungen des Kodex entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden, und Abweichungen von Empfehlungen zu begründen (Entsprechenserklärung). Vorstand und Aufsichtsrat haben im März 2014 eine Entsprechenserklärung beschlossen, die auf der Internetseite der Gesellschaft zugänglich ist. Über die darauffolgende Entsprechenserklärung hat der Aufsichtsrat, nach vorheriger Beschlussfassung durch den Vorstand, im Rahmen seiner Sitzung am 2. März 2015 beschlossen; diese ist ebenfalls auf der Internetseite der Gesellschaft zugänglich und zudem auch im Anschluss an diesen Bericht veröffentlicht. Der Aufsichtsrat von Evonik hat Ziele für seine Zusammensetzung festgelegt, die den Vorgaben des DCGK entsprechen. Dieser Zielkatalog war Grundlage für die Beschlussvorschläge des Aufsichtsrates im Rahmen der Aufsichtsratswahlen im Jahr 2013 sowie der Nachwahl und der gerichtlichen Ersatzbestellung in den Aufsichtsrat im Jahr 2014. Im Einklang mit der aktuellen Kodex-Fassung erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates seit dem Geschäftsjahr meine reine Festvergütung. Im Geschäftsjahr ®gab es keine Interessenkonflikte bei Aufsichtsratsmitgliedern der Evonik Industries AG. Es bestanden ®seine Berater- oder sonstigen Dienstleistungs- und Werkverträge eines Aufsichtsratsmitglieds mit der Gesellschaft. Ebenso wurden keine Geschäfte zwischen der Gesellschaft oder einer ihrer Konzerngesellschaften einerseits und den Aufsichtsratsmitgliedern oder ihnen nahestehenden Personen oder ihnen nahestehenden Unternehmen getätigt. Entsprechend den Vorgaben des Kodex hat der Aufsichtsrat zudem die Effizienz seiner Tätigkeit überprüft. Dazu fand im Berichtsjahr eine Selbstevaluierung mit Unterstützung eines externen Beraters statt. Die Ergebnisse wurden anhand von Interviews und einer Dokumentenanalyse plausibilisiert und unter Berücksichtigung ergänzender Benchmark Informationen bewertet. Dabei ergibt sich ein positives Bild hinsichtlich der Effizienz der Aufsichtsratstätigkeit bei Evonik, auch im Vergleich zu anderen Unternehmen. Zur weiteren Verbesserung der Prozesse wurden verschiedene Handlungsempfehlungen aufgezeigt. Jahresabschlussprüfung Die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Düsseldorf, hat den nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellten Jahresabschluss der Evonik Industries AG zum 31. Dezember 2014, den gemäß § 315 Abs. 1 HGB auf der Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards FRS aufgestellten Konzernabschluss sowie den Lagebericht für das Geschäftsjahr der für die Evonik Industries AG und den Evonik-Konzern zusammengefasst wurde, geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk gemäß § 322 HGB versehen. Den Prüfungsauftrag für den Jahresabschluss der Evonik Industries AG und den Konzernabschluss hatte der Aufsichtsrat entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 20. Mai 2014 erteilt. Die Prüfung des Risikofrüherkennungssystems ist gemäß § 317 Abs. 4 HGB in die Jahresabschlussprüfung mit einbezogen. Die Prüfung hat ergeben, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen zur Einrichtung eines Risikofrüherkennungssystems in geeigneter Form getroffen hat und dass das Risikofrüherkennungssystem geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen. Der Vorstand hat die vorstehend genannten Abschlussunterlagen, die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und den Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns allen Aufsichtsratsmitgliedern zur Vorbereitung auf die Beratung in der Sitzung des Aufsichtsrates vom 2. März 2015 zugeleitet. In seiner Sitzung am 25. Februar 2015 hat der Prüfungsausschuss zur Vorbereitung der Prüfung und Behandlung dieser Unterlagen im Aufsichtsratsplenum die Abschlüsse und die Prüfungsberichte sowie den Gewinnverwendungsvorschlag unter Teilnahme des Abschlussprüfers erörtert. Darüber hinaus ließ sich der Prüfungsausschuss vom Abschlussprüfer über die Zusammenarbeit mit der internen Revision und anderen in das Risikomanagement einbezogenen Stellen sowie über die Wirksamkeit des Risikofrüh-erkennungssystems in Bezug auf die Rechnungslegung berichten, wobei der Abschlussprüfer erklärte, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen zur Einrichtung eines Risikofrüh-erkennungssystems in geeigneter Form getroffen hat und dass das Risikofrüherkennungssystem geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der Evonik Industries AG, den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014 sowie den Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns — nach Erläuterung dieser Vorlagen durch den Vorstand — eingehend geprüft und in seiner Sitzung am 2. März behandelt. An dieser Sitzung hat auch der Abschlussprüfer teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet sowie Fragen des Aufsichtsrates hinsichtlich der Art und des Umfangs der Prüfung sowie der Prüfungsergebnisse beantwortet. Die Erörterung bezog sich auch auf das Risikofrüherkennungssystem. Der Aufsichtsrat teilt die Auffassung des Prüfungsausschusses zur Wirksamkeit dieses Systems. Der Aufsichtsrat konnte sich davon überzeugen, dass die Prüfung durch den Abschlussprüfer ordnungsgemäß durchgeführt worden ist und dass die Prüfung wie auch die Prüfungsberichte den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Nach eingehender Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts (einschließlich der Erklärung zur Unternehmensführung) erklärt der Aufsichtsrat, dass er nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände gegen den Jahres- und Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht erhebt. Der Empfehlung des Prüfungsausschusses folgend hat der Aufsichtsrat den Ergebnissen des Abschlussprüfers zugestimmt. Damit hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 2. März 2015 gebilligt. Der Jahresabschluss meist somit festgestellt. Der Aufsichtsrat stimmt in seiner Einschätzung der Lage von Gesellschaft und Konzern mit der vom Vorstand im zusammengefassten Lagebericht zum Ausdruck gebrachten Einschätzung überein. Den Vorschlag des Vorstandes zur Verwendung des Bilanzgewinns hat der Aufsichtsrat insbesondere unter den Gesichtspunkten der Ausschüttungspolitik, der Auswirkungen auf Liquidität sowie unter Berücksichtigung der Aktionärsinteressen gewürdigt; dies schloss auch eine Erläuterung durch den Vorstand und eine Erörterung mit dem Abschlussprüfer mit ein. Anschließend stimmte der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns zu und schloss sich diesem an. Prüfung des Berichts des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Der Vorstand hat einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2014 aufgestellt, den der Abschlussprüfer geprüft und dem er folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk nach § 313 AktG erteilt hat: „Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind." Der Vorstand hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers hierzu allen Aufsichtsratsmitgliedern zur Vorbereitung auf die Beratung in der Aufsichtsratssitzung vom 2. März 2015 zugeleitet. Der Prüfungsausschuss hat sich mit diesen Unterlagen in seiner Sitzung am 25. Februar 2015 eingehend befasst, um die Prüfung und Beschlussfassung des Aufsichtsrates hierzu vorzubereiten. Dabei haben die Mitglieder des Vorstandes den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen eingehend erläutert und Fragen hierzu beantwortet. Der an den Sitzungen teilnehmende Abschlussprüfer hat dem Prüfungsausschuss über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen berichtet und Fragen der Mitglieder des Prüfungsausschusses beantwortet. Die Mitglieder des Prüfungsausschusses haben den Prüfungsbericht und den Bestätigungsvermerk zur Kenntnis genommen und kritisch gewürdigt. Der Prüfungsausschuss konnte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Prüfung und des Prüfungsberichts überzeugen und gelangte insbesondere zu der Überzeugung, dass der Prüfungsbericht— wie auch die vom Abschlussprüfer durchgeführte Prüfung selbst — den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Der Prüfungsausschuss hat dem Aufsichtsrat empfohlen, dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zuzustimmen und, da nach seiner Beurteilung keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstandes zum Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen zu erheben sind, eine entsprechende Beurteilung zu beschließen. Der Aufsichtsrat hat sich mit dem Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen in seiner Sitzung am 2. März 2015 befasst. Auch auf dieser Sitzung haben die Mitglieder des Vorstandes den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen eingehend erläutert und Fragen hierzu beantwortet. Zudem hat auch der Abschlussprüfer an der Aufsichtsratssitzung teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen berichtet sowie Fragen der Aufsichtsratsmitglieder beantwortet. Auf dieser Grundlage hat der Aufsichtsrat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften geprüft, ob nach den Umständen, die im Zeitpunkt ihrer Vornahme bekannt waren, die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind. Dazu hat er sich insbesondere für die Rechtsgeschäfte von wesentlicher Bedeutung erläutern lassen, nach welchen Grundsätzen die Leistungen der Gesellschaft und die dafür erhaltenen Gegenleistungen festgesetzt worden sind. Der Prüfungsausschuss hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen beraten und dem Aufsichtsrat eingehend über das Ergebnis seiner Beratung berichtet. Der Aufsichtsrat konnte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Prüfung und des Prüfungsberichts überzeugen und gelangte insbesondere zu der Überzeugung, dass der Prüfungsbericht— wie auch die vom Abschlussprüfer durchgeführte Prüfung selbst — den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Er hat dabei insbesondere die Vollständigkeit und Richtigkeit des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft. Anhaltspunkte für Beanstandungen sind nicht ersichtlich geworden. Der Aufsichtsrat erhebt gegen die Schlusserklärung des Vorstandes im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen keine Einwände und schließt sich dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers an. Personelle Angelegenheiten in Vorstand und Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 26 Juni 2014 Christian Kullmann mit Wirkung ab dem 1. Juli 2014 für fünf Jahre zum Mitglied des Vorstandes für den Bereich Konzernstrategie bestellt. Im Geschäftsjahr ®kam es zu personellen Veränderungen im Aufsichtsrat: Auf der Anteilseignerseite schied Dr. Dr. Peter Bettermann durch Niederlegung mit Ablauf des 30. Juni 2014 aus dem Aufsichtsrat aus. In der Hauptversammlung am 20. Mai 2014 wurde Prof. Dr. Barbara Ruth Albert mit Wirkung ab dem 1. Juli 2014 als Aufsichtsratsmitglied der Aktionäre gewählt. Auf der Arbeitnehmerseite ist Ralf Giesen durch Niederlegung mit Wirkung zum 30. April 2014 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Für ihn ist Frank Löllgen durch Beschluss des Amtsgerichts Essen vom 22 April 2014 gemäß § 104 AktG ab dem 1. Mai 2014 als Mitglied des Aufsichtsrates bestellt worden. Seinen ausgeschiedenen Mitgliedern dankt der Aufsichtsrat für ihre langjährige, engagierte Mitwirkung zum Wohle des Unternehmens und seiner Belegschaft. Schlussbemerkung Der Aufsichtsrat dankt darüber hinaus dem Vorstand, den Betriebsräten und Sprecherausschüssen sowie allen Mitarbeitern der Evonik Industries AG und der verbundenen Unternehmen für die erfolgreiche Arbeit im zurückliegenden Geschäftsjahr. Der Aufsichtsrat hat diesen Bericht in seiner Sitzung am 2. März 2015 gemäß § 171 Abs. 2 AktG beschlossen. Essen, 2. März 2015 Für den Aufsichtsrat Dr. Werner Müller, Vorsitzender
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