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Lechwerke AG

Annual Report Mar 26, 2015

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Annual Report

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Lechwerke AG

Augsburg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2014 bis zum 31.12.2014

GESCHÄFTSBERICHT 2014

PERSPEKTIVE ZUKUNFT

DIE LEW-GRUPPE - EIN KURZPORTRÄT

Wir sind regionaler Energieversorger für rund eine Million Menschen in Bayern und Teilen Baden-Württembergs innerhalb des RWE-Konzerns. Wir bieten sowohl Strom- als auch Gasprodukte sowie energienahe und technische Dienstleistungen an.

Unter dem Dach der Lechwerke AG sind der Vertrieb, die Energiebeschaffung sowie Overhead und Steuerungsfunktionen für die LEW-Gruppe gebündelt. Zudem sind die Netzanlagen und die LEW-Wasserkraftwerke Eigentum der Lechwerke AG.

LEW-GRUPPE

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Lechwerke AG
LEW Verteilnetz GmbH LEW Netzservice GmbH LEW Service & Consulting GmbH Bayerische Elektrizitätswerke GmbH LEW TelNet GmbH
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Die LEW Verteilnetz GmbH ist unabhängiger Netzbetreiber im Netzgebiet der Lechwerke AG, der Überlandwerk Krumbach GmbH, der Stromnetz Günzburg GmbH & Co. KG sowie in Teilen des Stadtgebiets Augsburg. Aufgaben der Gesellschaft sind Planung, Errichtung, Ausbau, Betrieb und Nutzung von Netzanlagen. Ferner gestaltet sie die technische Netzplanung und zentrale Netzführung. Darüber hinaus verantwortet sie die Umsetzung regulatorischer Vorgaben, einschließlich der Kalkulation der Netzentgelte. Die LEW Netzservice GmbH bietet Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette elektrischer Energieinfrastrukturanlagen und weitere technische Dienstleistungen an. Sie ist der kompetente Partner für Energieversorgungsanlagen. Auch führt sie technisch anspruchsvolle Werkstattleistungen aus und bietet eine professionelle Technologie zur umweltschonenden Reinigung von Wärmetauschern und Rohrsystemen an. Als Full-Service-Dienstleister für die Unternehmen in der LEW-Gruppe und für Dritte verantwortet die LEW Service & Consulting GmbH die Bereiche Kundenservice, Informationstechnologie, Personal und Infrastrukturdienstleistungen sowie kaufmännische Dienstleistungen. Darüber hinaus ist sie als Exklusivpartner des FC Augsburg e. V. für das Catering in der SGL arena zuständig. Die Bayerische Elektrizitätswerke GmbH ist für den Hauptteil aller Erzeugungsaktivitäten der LEW-Gruppe zuständig. Ihr obliegt sowohl die gesamtverantwortliche Betriebsführung von insgesamt 35 Wasserkraftanlagen und acht thermischen Anlagen, darunter drei Fernwärmenetze, als auch das Geschäftsfeld Energiedienstleistungen und die Vermarktung von Netzdienstleistungen. Als führender Anbieter für Datenkommunikation im Großraum Bayerisch-Schwaben ist die LEW TelNet GmbH für Planung, Bau und Betrieb von Fernmeldekabeln, Betrieb und Entstörung von Fernwirk- und Leittechnikanlagen, Standortvernetzung, für Gebäudesicherheitssysteme und für Telekommunikationsleistungen sowie Mobil- und Betriebsfunkprodukte zuständig.

AUF EINEN BLICK

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LEW-Gruppe 2014 2013 +/-

in %
Außenumsatz (inkl. Strom- und Erdgassteuer) Mio. € 2.194 2.219 - 1,1
Betriebliches Ergebnis1 Mio. € 178 155 + 14,8
Ergebnis vor Steuern Mio. € 189 164 + 15,2
Ergebnis nach Steuern Mio. € 136 114 + 19,3
Nettoergebnis Mio. € 131 108 + 21,3
Return on Capital Employed (ROCE) % 17,9 15,5 + 15,5
Kapitalkosten vor Steuern % 8,3 8,3 -
Wertbeitrag1 Mio. € 96 73 + 31,5
Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed) Mio. € 992 998 - 0,6
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. € 52 148 - 64,9
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, in das Sachanlage- und Finanzanlagevermögen1 Mio. € 94 80 + 17,5
Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien Mio. St. 35,4 35,4 -
Ergebnis je Aktie 3,68 3,06 + 20,3
Dividende je Aktie 2,402 2,00 + 20,0

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LEW-Gruppe 31.12.2014 31.12.2013 +/-

in %
Mitarbeiter3 FTE4 1.762 1.726 + 2,1

1 Steuerungsrelevante Leistungsindikatoren (KPIs gem. DRS 20)

2 Vorgeschlagene Dividende je Aktie für das Geschäftsjahr 2014 der Lechwerke AG, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 6. Mai 2015

3 Soweit aus Gründen der Übersichtlichkeit im gesamten Geschäftsbericht von Mitarbeitern die Rede ist, sind damit auch Mitarbeiterinnen gemeint

4 Full Time Equivalents (1 FTE = 1 Vollzeitstelle), inkl. der Auszubildenden und der geringfügig Beschäftigten

93 x ZUKUNFT

93 junge Menschen mit unterschiedlichen Erwartungen, Lebensentwürfen, Fähigkeiten und Träumen. Und einer Gemeinsamkeit: Ihr Einstieg ins Berufsleben begann in der LEW-Gruppe, sie absolvieren derzeit im Unternehmen eine Ausbildung im kaufmännischen oder gewerblichen Bereich. Die Lechwerke AG kann über 110 Jahre nach der Gründung auf eine äußerst erfolgreiche Firmengeschichte zurückblicken. Doch beim Blick in die Zukunft rücken die jungen Mitarbeiter in den Fokus: Ihre gute Ausbildung ist in Verbindung mit vielfältigen Entwicklungschancen ein entscheidender Faktor für den weiteren Erfolg des Unternehmens.

ANNA MARZINI

INDUSTRIEKAUFFRAU

AUSZUBILDENDE IM 2. JAHR

» EINE SOLIDE UND VIELSEITIGE AUSBILDUNG ...

» Als ich während der Schulzeit ein einwöchiges Praktikum bei LEW gemacht habe, hat mir vor allem die ungeheure Bandbreite gefallen, die es in diesem Unternehmen gibt. Hier ist eine breit gefächerte Palette von Berufen versammelt. Während des Praktikums habe ich jeden Tag in einer anderen Abteilung gearbeitet und dort zahlreiche Jobs und Möglichkeiten kennengelernt. Nachdem mir in der Schule das Fach Rechnungswesen gut gefallen hat, habe ich mich als Industriekauffrau beworben und bin inzwischen Auszubildende im zweiten Lehrjahr. Mich hat es sehr gefreut, dass die Bewerbung bei LEW geklappt hat, denn meine ältere Schwester wurde auch schon hier ausgebildet. Daher wusste ich, dass das Unternehmen viel dafür tut, dass die Auszubildenden ein solides und vielseitiges Fundament erhalten, auf dem sie ihr Berufsleben aufbauen können.

Die Tätigkeit hat so viele Facetten, wie ich mir das erhofft habe. Bisher konnte ich in den Bereichen Materialwirtschaft, Personal, Rechnungswesen und Controlling arbeiten und bekam zusätzlich einen interessanten Einblick in die technischen Bereiche des Unternehmens. Elektrizität ist ja das Hauptgeschäft von LEW und mich hat es fasziniert zu erfahren, wie komplex es ist, den Strom in die Haushalte zu bekommen. So etwas lernt man ja in der Schule nicht. Daher hat mir auch die Arbeit in den Abteilungen, die mit der Materialwirtschaft befasst sind, besonders gut gefallen. Hier geht es darum, wie Waren und Dienstleistungen beschafft und welche Lieferketten benötigt werden, um diese Produkte zu LEW zu bringen.

Mein nächstes Ziel ist es, die Ausbildung gut abzuschließen und einen Arbeitsvertrag in der LEW-Gruppe zu bekommen. Danach überlege ich mir, welche Weiterbildungen ich vielleicht gerne machen würde.«

MARTIN HEIDER

Industriekaufmann

Ausbildung bei LEW 2002 - 2005

Eine Basis für alle kaufmännischen Abteilungen

» Wer eine Ausbildung zum Industriekaufmann oder zur Industriekauffrau absolviert, kann sich im späteren Berufsleben auf viele unterschiedliche Aufgaben spezialisieren. Man kann in allen kaufmännischen Bereichen von der Beschaffung bis zum Vertrieb arbeiten. Seit kurzem haben wir bei uns im Controlling auch Auszubildende, die ich bei der Prüfungsvorbereitung unterstütze. Ich erlebe die Azubis als überaus interessiert und engagiert und leite daraus für uns die Verpflichtung ab, ihnen eine möglichst optimale Ausbildung zukommen zu lassen, die den jungen Menschen später viele Perspektiven eröffnet, um sich je nach persönlicher Neigung weiterzubilden.«

MAX MOOSMÜLLER

KOCH

AUSZUBILDENDER IM 2. JAHR

» EIN BERUF, DER MIR DIE WELT ÖFFNET ...

» Über die Härte des Berufs, den ich gewählt habe, mache ich mir keine Illusionen. Aber für mich kam nur Koch oder Elektroniker in Frage, und nach diversen Praktika habe ich mich endgültig für Koch entschieden. Das hat mir am meisten Spaß gemacht. Hier im Betriebsrestaurant der LEW sind die Arbeitszeiten deutlich besser als für Köche, die in einem Gastronomiebetrieb arbeiten. Als Ferienjob habe ich einmal sechs Wochen lang in einem Restaurantbetrieb gearbeitet, zusammen mit nur einem Koch. Das war schon stressig. Außerdem hat man als Mitarbeiter in einem großen Unternehmen wie LEW bessere Verdienstmöglichkeiten. Für Azubis gilt hier der Tarif der Energieversorger.

Bisher habe ich bei LEW in meiner Ausbildung drei verschiedene Stationen durchlaufen, im Moment arbeite ich in der Patisserie. Für mich ist das bisher der schönste Bereich, weil man die Zeit findet, in Absprache mit dem Vorgesetzten auch einmal etwas Besonderes vorzubereiten. Ansonsten habe ich keine besonderen Favoriten beim Kochen, vielleicht ein kleines Faible für gebratenes Fleisch. Mein persönliches Lieblingsgericht sind fränkische Bratwürste mit Bratkartoffeln.

Auch wenn es mir bei LEW sehr gut gefällt, werde ich nach der Ausbildung nicht im Unternehmen bleiben. Bei der Berufswahl standen für mich weniger die kreativen Möglichkeiten eines Kochs im Mittelpunkt, wie man sie von der Sterne-Küche her kennt. Viel wichtiger war mir die Tatsache, dass Köche überall gesucht werden. Da hat man die Chance, auf der ganzen Welt arbeiten und lernen zu können. Vielleicht bietet sich später einmal die Möglichkeit, auf einem Kreuzfahrtschiff zu arbeiten, um meine Kenntnisse zu erweitern. Das würde mir gefallen und so etwas muss man ja machen, so lange man jung ist.«

SCOTT CROSBY

Koch

Auszubildende mit klaren Vorstellungen

»Ich komme aus Großbritannien und habe dort bis in den Sternebereich gekocht. Dann wollte ich etwas anderes machen und bin vor 18 Jahren nach Deutschland gekommen. Seit sechs Jahren arbeite ich im Betriebsrestaurant der LEW, immer auch mit Auszubildenden. Denen können wir hier natürlich kein A-la-Carte-Feeling bieten. Aber sie bekommen ein solides Fundament und arbeiten über eine Kooperationsvereinbarung auch drei Monate in einem Gastronomiebetrieb. Die Auszubildenden haben meinem Eindruck nach klare Vorstellungen von dem, was sie wollen. Wir hatten noch keinen Abbrecher und immer sehr gute Prüfungsergebnisse, was unterstreicht, dass die Ausbildung sehr strukturiert und qualitätsorientiert ist.«

AMELIE LIPP

KAUFFRAU FÜR DIALOGMARKETING

AUSZUBILDENDE IM 2. JAHR

» JEDER KUNDE HAT EIN ANDERES ANLIEGEN ...

» Als ich vor der Frage stand, welchen Beruf ich gerne erlernen möchte, habe ich mich unter anderem im Internet über die verschiedenen Möglichkeiten informiert. In den letzten Jahren sind ja viele neue Berufsbilder entstanden. Für mich stand fest, dass es kein reiner Bürojob werden sollte, bei dem man ununterbrochen vor dem Bildschirm sitzt. Schließlich habe ich mich als Kauffrau für Dialogmarketing beworben, inzwischen bin ich bereits im zweiten Lehrjahr.

Mein Wunsch, nicht nur mit dem Computer zu arbeiten, hat sich in diesem Beruf erfüllt. Mich fasziniert dabei, dass jeder Tag anders ist. Denn jeder Kunde ist anders, hat ein anderes Problem oder Anliegen. Dadurch gestaltet sich die Arbeit sehr abwechslungsreich.

Die Kunden haben Wünsche oder Fragen und rufen dann an. Ich erlebe die Anrufer als freundlich, interessiert und aufgeschlossen und freue mich, wenn ich weiterhelfen oder Fragen beantworten kann. Klar, im zweiten Jahr der Ausbildung hat man noch nicht den kompletten Überblick und die Erfahrung, um alle Anfragen selbständig erledigen zu können. Aber dann helfen die älteren und routinierten Kollegen weiter. Es gefällt mir, dass wir in unserem Team ein gutes Arbeitsklima haben und die Auszubildenden unterstützt werden.

Der Job macht viel Spaß, erfordert aber auch Konzentration und Einfühlungsvermögen. Zum Ausgleich gehe ich nach der Arbeit oft joggen oder im Winter Ski laufen. Bewegung und frische Luft sind ein schöner Ausgleich zu meinem Beruf.«

Wir erfahren, was unseren Kunden wichtig ist

CARINA MUTZEL

Kauffrau Dialogmarketing

Ausbildung bei LEW 2008 - 2011

» Dialogmarketing ist ein vergleichsweise junges Berufsbild, das eine kommunikative und offene Persönlichkeit erfordert. Ich bin seit sechs Jahren bei LEW. Wir waren die Ersten, die diese Ausbildung durchlaufen haben. Der Beruf ist sehr vielseitig und bietet zahlreiche Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten. So arbeite ich in unserer Abteilung derzeit an Projekten mit langfristigen, anspruchsvollen Sonderaufgaben. Für mich ein ganz wichtiger Aspekt: Durch den täglichen Kontakt mit den Kunden erfahren wir, was diesen wichtig ist. So erwirbt LEW nötiges Wissen, um kundenorientierte Angebote entwickeln zu können.«

KATHARINA KIRCHNER

ELEKTRONIKERIN FÜR BETRIEBSTECHNIK

AUSZUBILDENDE IM 2. JAHR

» MICH INTERESSIERT, WIE DINGE FUNKTIONIEREN...

» Als Kind habe ich mir vorgestellt, später einmal Erfinderin zu werden. Mich hat es interessiert, wie die Dinge funktionieren. Heute staune ich zum Beispiel immer noch über mein Mobiltelefon - ich finde es unglaublich spannend, wie viele Möglichkeiten in so einem kleinen Ding verpackt sind. Auf den Beruf kam ich dann auch durch einen Elektronikbaukasten, den ich vor vielen Jahren zusammen mit einem Chemiebaukasten geschenkt bekam. Die Chemie hat mich nicht so interessiert, aber die Sachen aus dem Elektronikkasten waren nach einer Woche fertig montiert.

Vor der Bewerbung für einen Ausbildungsplatz als Elektronikerin für Betriebstechnik habe ich mich natürlich informiert. Ich wollte nach Möglichkeit in einem Unternehmen arbeiten, in dem ich mich auch wohlfühle. Nach einem Praktikum war LEW mein Favorit, weil mich das Aufgabengebiet und die beruflichen Perspektiven angesprochen haben. Glücklicherweise hat das auch geklappt. Ich bin die einzige Elektronikerin, die anderen elf Elektronik-Azubis meines Jahrgangs sind männliche Kollegen. Die Ausbildung hat meine Erwartungen bisher auf jeden Fall erfüllt. Es gefällt mir gut, das Aufgabengebiet ist überaus interessant. Auch dass man in diesem Beruf nicht nur in der Werkstatt, sondern viel im Freien arbeiten muss, schreckt mich nicht. Kürzlich waren wir zum Beispiel unterwegs, um Ladesäulen für Elektroautos zu montieren. Außerdem finde ich es gut, dass ich Beruf und Freizeit verbinden kann. Ich bin nämlich seit sechs Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, und da wird man bei Einsätzen regelmäßig mit dem Thema Strom konfrontiert. Darüber hinaus ist die Funkelektronik wichtig für uns.«

MARIUS CRAIG

Elektroniker

Ausbildung bei LEW 2005 - 2009

Der "Blick fürs Ganze" ist wichtig

» 2005 habe ich meine Ausbildung bei LEW begonnen, seit 2009 arbeite ich in der Elektro-Werkstatt. Berufsbegleitend habe ich später eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker für Elektrotechnik erfolgreich absolviert und wurde dabei von LEW unterstützt. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrung versuche ich, den Auszubildenden in unserer Werkstatt den ,Blick fürs Ganze' zu vermitteln. Sie sollen lernen, dass es ein Miteinander in der Abteilung und auch abteilungsübergreifend gibt. Miteinander heißt für mich, dass man zusammenarbeitet, gemeinsam Lösungen erarbeitet und auch Fehler zugeben kann, die kollegial aufgefangen werden, bevor größerer Schaden entsteht.«

ANDREAS NÄSSL

FACHINFORMATIKER

AUSZUBILDENDER IM 3. JAHR

» TEAMFÄHIGKEIT IST EIN ENTSCHEIDENDES KRITERIUM ...

» Mein Vater arbeitet in der IT-Branche, und nachdem ich mich dafür schon lange interessiert habe, lag es auch nahe, eine Ausbildung in diesem Bereich zu machen. Ich habe trotzdem verschiedene Praktika gemacht und mir auch andere Berufsbilder wie zum Beispiel das des Industriekaufmanns angesehen. Den Ausschlag für LEW als Ausbildungsunternehmen gab letztlich das Auswahlverfahren. Das war mit Abstand das härteste, was ich gemacht habe. Vier Stunden Einstellungstest, danach ein Vorstellungsgespräch und schließlich ein Probe-Arbeitstag, an dem die Bewerber von verschiedenen Ausbildern befragt wurden. Ich hätte nie gedacht, dass ich da einen Chance habe. Am Ende hatte ich die Zusage von LEW und auch von anderen Firmen. Ich habe mich für LEW entschieden, weil es ein besonderes Gefühl war, sich in diesem Auswahlverfahren durchgesetzt zu haben.

Die IT-Abteilung deckt viele verschiedene Bereich ab, das reicht vom Benutzerservice bis zu den Spezialisten für den Server-Park. Im Moment arbeite ich genau genommen bei einem Tochterunternehmen. Die LEW TelNet GmbH ist zuständig für den Aufbau und die Überwachung der kompletten LAN-Infrastruktur des Unternehmens. Darüber hinaus arbeiten wir für viele andere Geschäftskunden, denen wir komplette Netzwerk-Infrastrukturen inklusive Firewall anbieten. Der Job macht mir viel Spaß, vor allem weil Teamfähigkeit ein entscheidendes Kriterium ist, um erfolgreich zu sein. Das ist sogar das A und O, denn alleine hat man keine Chance, irgendetwas zu lernen. Zu Hause sitze ich dann nicht mehr stundenlang vor dem Computer, zum Ausgleich treibe ich lieber Sport.«

SABRINA HÜTTMANN

Fachinformatikerin

Ausbildung bei LEW 2002 - 2005

Die Suche nach unmöglichen Lösungen

» Als ich vor zwölf Jahren zu LEW gekommen bin, hatte die Ausbildung zur Fachinformatikerin noch Pilotcharakter. Inzwischen ist das Berufsbild schärfer definiert worden, parallel dazu wurde die Ausbildung immer strukturierter und steht auf einem breiteren Fundament. Als Fachinformatikerin passe ich ebenso wie meine zwölf Kollegen in der Abteilung hauptsächlich vorhandene Software an die Bedürfnisse und speziellen Gegebenheiten des Unternehmens an. Wir programmieren beispielsweise Software für die Kundenabrechnungen, für Faktura oder den Rechnungsdruck. Das Spannende dabei: Wir müssen häufig nach Lösungen suchen, die auf den ersten Blick gar nicht möglich sind.«

» DIE AUSBILDUNGSVERANTWORTLICHEN ...

EUGEN WIEDEMANN

Geschäftsführer der LEW Verteilnetz GmbH, verantwortlich für die Ausbildung innerhalb der LEW-Gruppe

» Als der Energieversorger in Bayerisch-Schwaben genießt die LEW-Gruppe in der Region einen erstklassigen Ruf als Ausbildungsbetrieb. Wenn junge Menschen eine Ausbildung absolvieren, soll sie diese im Idealfall auch aufs Leben vorbereiten. Genau das ist unser Ziel. Die Frage ist also, welche Inhalte oder Werte müssen wir vermitteln, um dies zu erreichen. Natürlich müssen wir dabei auch irgendwie zusammenpassen. Ein traditionsreiches Unternehmen wie die LEW-Gruppe pflegt eine andere, sicherlich auch konservativere Kultur als ein junges, kreatives Start-up-Unternehmen. Zu unserer Kultur gehört es zum Beispiel, bestimmte Umgangsformen zu wahren, auf die wir während der Ausbildung großen Wert legen. Auch ermöglichen wir Arbeitsplatzsicherheit und vielfältige Entwicklungschancen. Als ich vor 44 Jahren als kaufmännischer Lehrling bei LEW angefangen habe, hätte ich mir nicht träumen lassen, welche Möglichkeiten mir das Unternehmen einmal bietet.

Junge Leute, die in das Unternehmen kommen, betrachten wir als unser Kapital. Wir wollen die Auszubildenden als Partner sehen, die schnell Verantwortung übernehmen und dabei von uns gefordert und gefördert werden. Das bezieht sich auf finanzielle Unterstützung, wenn Nachwuchskräfte später Weiterbildungen wie zum Beispiel Meisterkurse absolvieren. Außerdem werden unsere Vorgesetzten dazu angehalten, die jungen Mitarbeiter nach Kräften zu fördern. Unsere Ausbilder im Unternehmen, die im Übrigen phantastische Arbeit leisten, setzen diese Vorgaben erfolgreich um. Von den jungen Menschen, die in den letzten zehn Jahren eine Ausbildung bei LEW gemacht haben, sind rund 80 Prozent immer noch im Unternehmen.

Für die jungen Leute bieten sich in den nächsten Jahren aufgrund von altersbedingter Fluktuation und speziellen Arbeitszeitmodellen wie Altersteilzeit immense Chancen in unserer Unternehmensgruppe.

Die Wichtigkeit dieses Themas unterstreichen wir dadurch, dass der Geschäftsbericht für das Jahr 2014 mit dem Titel Perspektive Zukunft' veröffentlicht wird.«

AUSBILDER

Andreas Pfitzmaier, Margit Schenkirsch, Karina Schaffelhofer, Rainer Trieb, Ronald Geißler

» Formal betrachtet bin ich gemeinsam mit vier Mitarbeitern bei LEW für den Bereich Ausbildung verantwortlich. Drei der Kollegen sind für die gewerblichen, eine Kollegin für die kaufmännischen Azubis zuständig. Aber das ganze System kann nur erfolgreich sein, wenn auch die Beschäftigten in den unterschiedlichen Abteilungen, welche die Auszubildenden durchlaufen, mit uns an einem Strang ziehen und uns unterstützen. Daher kümmern sich in den verschiedenen Fachbereichen noch sieben erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen ihrer Tätigkeiten um die Azubis, zum Beispiel bei der Unterrichtsvorbereitung. Außerdem gibt es 73 Ausbildungsbeauftragte im gesamten Unternehmen, die als Ansprechpartner fungieren, wenn die Auszubildenden in ihre jeweilige Abteilung kommen. Wir kümmern uns also um die Rahmenbedingungen, die Kolleginnen und Kollegen um die fachliche Wissensvermittlung. Derzeit bietet LEW Ausbildungsplätze in acht Fachrichtungen an, je zur Hälfte im kaufmännischen und im gewerblichen Bereich. Wir haben momentan 93 Auszubildende im Betrieb, in den vergangenen zehn Jahren absolvierten mehr als 300 junge Menschen ihre Lehre bei LEW.«

DER DIGITALE GESCHÄFTSBERICHT DER LEW-GRUPPE

Ab April für iOS, Android und im Internet erhältlich

Im Imageteil mit vielen interaktiven Zusatzinformationen wie z. B. Diagrammen, Videos und ergänzenden Inhalten
Einfache Navigation durch Gesten und übersichtliche Buttons

Im App Store oder bei Google play nach "Lechwerke" oder "LEW" suchen und herunterladen oder unter www.lew.de im Bereich "Investor Relations" anschauen.

1.0 AN UNSERE INVESTOREN

1.1 BRIEF AN DIE AKTIONÄRE

DR. MARKUS LITPHER

Vorstandsmitglied

verantwortlich für die Querschnitts- und Steuerungsfunktionen, den Kundenservice, den Verteilnetzbetrieb, den Netzservice und das Kommunalmanagement

>> In unser Netzgeschäft floss 2014 die höchste Investitionssumme in der LEW-Geschichte. Damit machen wir das Netz sicher und zukunftsfähig für die dezentrale Versorgung.

>> Wir denken an morgen und die Region. Das zeigt sich nicht nur bei unseren regionalen Investitionen, auch als attraktiver Arbeitgeber besitzen wir Anziehungskraft. Diesen Geschäftsbericht widmen wir deshalb unserem Nachwuchs.

NORBERT SCHÜRMANN

Vorstandsmitglied

verantwortlich für den Vertrieb, die Energiebeschaffung, die Erzeugung, die Telekommunikation und die Unternehmenskommunikation

>> Für den Schritt in eine neue Energiezukunft suchen wir noch mehr den Dialog mit dem Bürger, der Politik und unseren Kunden. Dieses gemeinsame Verständnis setzen wir mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der LEW-Gruppe um.

>> Trotz zahlreicher Herausforderungen haben wir es geschafft, unsere Kundenzahl zu steigern. Mit unseren Energiedienstleistungen bieten wir unseren Kunden über den Strom- und Gasvertrieb hinaus intelligente Lösungen und attraktive Produkte.

Sehr geehrte Aktionäre und Partner der LEW-Gruppe,

den Schritt in eine neue Energiezukunft können wir nur miteinander schaffen. Wir suchen deshalb bei möglichst zahlreichen Projekten den Dialog mit dem Bürger und der Politik und beteiligen unsere Kunden an der Umsetzung. So gestalten wir die Energiezukunft unserer Region.

In unserem Programm zur nachhaltigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, dem wir den Titel "LEW EnergieZukunft" gegeben haben, setzen wir mit allen Mitarbeitern der LEW-Gruppe dieses gemeinsame Verständnis um.

Auch das Geschäftsjahr 2014 konnten wir wieder erfolgreich abschließen. Unser betriebliches Ergebnis steigerten wir im Wesentlichen aufgrund der Einmalerträge aus dem Verkauf unseres Höchstspannungsnetzes an den Übertragungsnetzbetreiber, die Amprion GmbH, auf 177,8 Mio. €. Unser Außenumsatz sank um 1,1 % auf 2.193,9 Mio. €. Dies resultiert vorwiegend aus Absatzrückgängen bei Strom und Gas. Gegenläufig wirkten sich höhere EEG-bedingte Umsatzerlöse aus. Unser handelsrechtliches Ergebnis konnten wir auf 85,2 Mio. € verbessern. Dies erlaubt uns, eine Anhebung der Dividendenzahlung auf 2,40 € je Stückaktie vorzuschlagen.

Dabei hatten wir am Markt mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Die niedrigen Großhandelspreise für Strom, wie auch der Rückgang der Erzeugungsmengen aufgrund eines geringeren Wasserdargebots, belasteten unser Erzeugungsergebnis. Zunehmende Eigenstromerzeugung sowie Energieeffizienzmaßnahmen unserer Kunden führten u. a. zu sinkendem Stromabsatz im Privatkundengeschäft. Dennoch haben wir es geschafft, in dem stark wettbewerblich geprägten Stromvertrieb unsere Kundenzahl zu steigern und damit den rückläufigen Absatz bei den Privatkunden abzuschwächen. Auch bei den Gewerbekunden und Energieversorgungsunternehmen verzeichneten wir Rückgänge, wohingegen wir bei den Geschäftskunden einen deutlichen Absatzzuwachs erzielten.

Mit unseren Energiedienstleistungen bieten wir unseren Kunden über den Strom- und Gasvertrieb hinaus intelligente Lösungen und attraktive Produkte. Wir entwickeln beispielsweise ein Konzept, welches ermöglicht, selbsterzeugten Strom nicht nur für den Haushalt, sondern auch für Wärmepumpen oder Nachtspeicherheizungen zu nutzen.

Unsere kommunalen Partnerschaften konnten wir 2014 erfolgreich weiterentwickeln. Wir unterstützen bei der Umsetzung kommunaler Energiekonzepte und sorgen mit unserem Angebot des Breitbandausbaus mittels Glasfaser für zukunftsfähige Infrastruktur im ländlichen Raum. Für unser Projekt "Bewegtes Licht", eine bewegungsgesteuerte Straßenbeleuchtung, wurden wir im Wettbewerb "Deutschland - Land der Ideen" als Bundessieger ausgezeichnet.

Unser intelligentes Netzprojekt "Smart Operator" in Schwabmünchen hat die Praxisphase erreicht. Hier werden nun der Strombedarf und das Angebot aller Komponenten wie z. B. Stromheizungen, Haushaltsgeräte, Elektrofahrzeuge, Batteriespeicher und Fotovoltaikanlagen miteinander abgeglichen und über den Smart Operator automatisch gesteuert.

In unser Netzgeschäft floss 2014 die höchste Investitionssumme in der LEW-Geschichte. Damit machen wir das Netz sicher und zukunftsfähig für die dezentrale Versorgung.

Wir denken an morgen und an die Region. Das zeigt sich nicht nur bei unseren Investitionen, von denen der größte Teil in Handwerk und Wirtschaft vor Ort fließt. Auch als attraktiver Arbeitgeber besitzen wir Anziehungskraft. Deshalb haben wir diesen Geschäftsbericht unserem Nachwuchs gewidmet, der sich Ihnen, liebe Aktionäre und Geschäftspartner, in allen seinen Facetten vorstellt. Damit bedanken wir uns für Ihr Vertrauen in die LEW-Gruppe und die gute Zusammenarbeit.

Dr. Markus Litpher, Vorstand

Norbert Schürmann, Vorstand

1.2 LEW-AKTIE

PERFORMANCE

Die LEW-Aktie notierte zum Jahresende 2014 an der Börse in München bei 71,82 €. Mit einer Performance für 2014 von 15,3 % lag die LEW-Aktie über der des DAX 30 und über der des DAX Sector Utilities Index.

Im Fünf-Jahres-Vergleich lag die Performance der LEW-Aktie bei rund 57 %, während der DAX 30 rund 65 % an Wert zulegen konnte. Der DAX Sector Utilities Index verlor rund 39 % an Wert.

Über einen Betrachtungszeitraum von zehn Jahren lag die Performance der LEW-Aktie bei rund 57 % und damit deutlich über der des DAX Sector Utilities Index, aber unter der des DAX 30.

Die LEW-Aktie entwickelte sich in allen Vergleichsperioden deutlich positiver als der DAX Sector Utilities Index und lag zum Jahresende 2014 bei 71,82 €.

Aufgrund des geringen Streubesitzes (Free Float) steht die LEW-Aktie nicht im Fokus der Börsenberichterstattung; sie ist in keinem Index gelistet und deshalb auch nicht im Fokus für institutionelle Anleger.

AUSSCHÜTTUNG

Am 6. Mai 2015 werden Aufsichtsrat und Vorstand der Lechwerke AG der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2014 eine Dividende in Höhe von 2,40 € je Stückaktie vorschlagen.

Bezogen auf den Jahresschlusskurs 2014 entspricht die Ausschüttung einer Dividendenrendite von 3,3 %.

AKTIONÄRSSTRUKTUR

Die RWE AG, Essen, hält als Hauptaktionär über Tochterunternehmen 89,87 % der Anteile an der Lechwerke AG. Weitere 6,74 % unserer Aktien befinden sich im Besitz der öffentlichen Hand. Der Bezirk Schwaben ist dabei der größte Anteilseigner. Der Streubesitz (Free Float) beläuft sich weiterhin auf 3,39 %.

Die LEW-Aktie, International Securities Identification Number (ISIN) DE0006458003, notiert am regulierten Markt an den Börsen in München und Frankfurt (General Standard), im Freiverkehr in Stuttgart, Düsseldorf, Berlin und ist im Xetra-Handel verfügbar.

Am 10. Dezember 2014 hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, den Widerruf der Zulassung der Aktien der Lechwerke AG im regulierten Markt an den Börsen München und Frankfurt und die Einbeziehung zum Börsenhandel in den qualifizierten Freiverkehr an der Börse München (m:access) zu beantragen. Die Lechwerke AG beabsichtigt mit diesem Schritt, Kosten und Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Die Aktien der Lechwerke AG werden weiterhin an allen bisherigen Börsenplätzen handelbar sein. An der Börse Frankfurt werden die Aktien künftig in den normalen Freiverkehr (Open Market) einbezogen. Ein vollständiges Delisting des Unternehmens ist nicht geplant.

KENNZAHLEN

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Lechwerke AG 2014 2013 2012 2011 2010
Ergebnis je Aktie 2,42 2,39 1,92 2,08 2,00
Cash Flow je Aktie - 0,47 4,25 - 4,44 1,79 2,36
Börsenkurs zum 31.12. 71,82 64,00 62,00 58,87 62,19
Höchstkurs 76,00 67,10 64,80 65,50 64,99
Tiefstkurs 64,00 58,00 57,33 53,55 50,00
Kurs-Gewinn-Verhältnis (nach DVFA/SG) 29,68 26,78 32,29 28,30 31,10
Dividende je Aktie 2,403 2,00 2,00 2,00 2,00
Ausschüttung Mio. € 85,073 70,89 70,89 70,89 70,89
Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien Mio. St. 35,44 35,44 35,44 35,44 35,44
Börsenkapitalisierung zum 31.12. Mrd. € 2,55 2,27 2,20 2,09 2,20

3 Vorschlag für das Geschäftsjahr 2014 der Lechwerke AG, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 6. Mai 2015

1.3 BERICHT DES AUFSICHTSRATS

DR. BERND WIDERA

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Lechwerke AG

Rechtsanwalt

>> Die öffentliche Diskussion um den Fachkräftemangel zeigt, wie wichtig es ist, junge, qualifizierte Arbeitskräfte an ein Unternehmen zu binden. Deswegen fördern wir gezielt unseren Nachwuchs und investieren so in unsere Zukunft.

>> Regionale Verwurzelung, technische Expertise und Weitblick sind die Grundlagen, die nötig sind, um heute und morgen die Chancen und Herausforderungen der Energiewirtschaft erfolgreich zu meistern.

AUFSICHTSRAT DER LECHWERKE AG

Jürgen Kaiser, Ralf Zimmermann, Dr. Wolfgang Kässer, Robert Rehm, Elke Temme, Jürgen Reichert, Dr. Bernd Widera, Thomas Siprak, Bernd Böddeling

>> Die Konzepte von Bundesregierung und Bayerischer Staatsregierung liefern Rahmenbedingungen und Ziele für die Energiewende. LEW liefert Lösungen. Mit zahlreichen Pilotprojekten leisten wir unseren Beitrag zum Gelingen der Energiezukunft.

>> Für die Lechwerke AG hat eine verantwortungsvolle, qualifizierte, transparente und auf langfristigen wirtschaftlichen Erfolg ausgerichtete Unternehmensführung einen hohen Stellenwert.

1.3.1 ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN DEM AUFSICHTSRAT UND DEM VORSTAND

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2014 sämtliche ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Die Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand war stets durch einen intensiven und offenen Austausch gekennzeichnet.

Der Aufsichtsrat hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens kontinuierlich beraten und seine Maßnahmen überwacht. Er war in alle grundlegenden Entscheidungen des Vorstands eingebunden und wurde vom Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und mündlicher Form über die für das Unternehmen relevanten Vorkommnisse und Maßnahmen unterrichtet. Ebenso wurde der Aufsichtsrat über die aktuelle Ertragssituation, die Strategie des Unternehmens sowie seiner Geschäftsfelder und Beteiligungen umfassend informiert. Der Vorstand berichtete dem Aufsichtsrat und dem Prüfungsausschuss ebenso ausführlich über die Risiken, das Risikomanagement und die Compliance. Die Mitglieder des Aufsichtsrats hatten stets ausreichend Gelegenheit, sich in den Ausschüssen (Prüfungsausschuss und Personalausschuss) und im Plenum mit den vorgelegten Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstands kritisch auseinanderzusetzen und eigene Anregungen einzubringen.

In den Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse (Prüfungs- und Personalausschuss) standen darüber hinaus auch zahlreiche Einzelthemen sowie zustimmungspflichtige Geschäftsvorfälle zur Diskussion und Vorbereitung der Entscheidung an. Der Aufsichtsratsvorsitzende bzw. der Vorstand legte zustimmungspflichtige Angelegenheiten anhand ausführlicher Unterlagen rechtzeitig zur Beschlussfassung vor. Die Entscheidungen des Aufsichtsrats wurden nach gründlicher Prüfung und eingehender Beratung gefasst. Soweit vorgesehen, fasste der Aufsichtsrat auch Beschlüsse in den Ausschusssitzungen bzw. ließ die Entscheidungen durch die Ausschüsse vorbereiten.

Im Berichtsjahr fanden vier turnusmäßige Sitzungen des Aufsichtsrats statt. Die Präsenz lag im Durchschnitt bei 91 %. Kein Mitglied hat an weniger als der Hälfte der Sitzungen teilgenommen. Die abwesenden Aufsichtsratsmitglieder haben an den Beschlussfassungen mit Stimmbotschaften teilgenommen. Die Ausschüsse tagten vollzählig.

Auch zwischen den Gremiensitzungen erfolgte zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden, dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses und dem Vorstand ein enger und regelmäßiger Informations- und Gedankenaustausch. Über wichtige Erkenntnisse haben die Vorsitzenden von Aufsichtsrat bzw. Prüfungsausschuss spätestens in der folgenden Aufsichtsrats- bzw. Ausschusssitzung berichtet.

Anhaltspunkte für Interessenskonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offenzulegen sind und über die die Hauptversammlung informiert werden soll, sind auch im Geschäftsjahr 2014 nicht bekannt geworden.

1.3.2 SCHWERPUNKTE DER AUFSICHTSRATSARBEIT IM JAHR 2014

Regelmäßige Berichtspunkte waren auch im Geschäftsjahr 2014 die Berichterstattung des Vorstands über das laufende Geschäftsjahr und die Berichte der Ausschussvorsitzenden aus den Sitzungen des Prüfungsausschusses und des Personalausschusses. Wiederkehrende Themen waren neben der Berichterstattung zur Geschäftsentwicklung, Umsatz-, Ertrags- und Risikolage (einschließlich Regelbericht zum internen Kontrollsystem (IKS), Revision und Compliance), der Preisentwicklung an den Energiemärkten, der Entwicklung im Privatkunden-, Gewerbe- und Geschäftskundenbereich, Arbeitssicherheit und Zukunftsfragen der Energieversorgung u. a. die aktuelle energiepolitische, energierechtliche und regulatorische Entwicklung und deren Auswirkungen für die LEW-Gruppe. Im Fokus standen dabei insbesondere aktuelle Netzthemen, der wachsende Ausbau von dezentralen EEG-Anlagen und die aktuelle Entwicklung im Bereich der Konzessions- und Straßenbeleuchtungsverträge. Weitere regelmäßige Inhalte waren zum Beispiel E-Mobility, Energiewende- und Energiedienstleistungs-Projekte. Daneben befasste sich der Aufsichtsrat regelmäßig mit dem Breitbandausbau durch die LEW TelNet GmbH in der Region.

Neben dieser Regelberichterstattung standen auch im Berichtsjahr wieder zahlreiche Einzelthemen auf den Tagesordnungen der Sitzungen.

Schwerpunkt der Sitzung des Aufsichtsrats am 24. Februar 2014, an der auch der Abschlussprüfer teilnahm, war die Befassung mit dem vom Abschlussprüfer bestätigten Jahresabschluss der Lechwerke AG und dem Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2013, dem zusammengefassten Lagebericht der Lechwerke AG und der LEW-Gruppe sowie dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands. Der Aufsichtsrat hat in dieser Sitzung auch die Tagesordnung für die Hauptversammlung der Lechwerke AG am 22. Mai 2014 mit den Beschlussvorschlägen verabschiedet. Der Aufsichtsrat gab eine aktualisierte Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz (AktG) ab. Weiterhin befasste sich der Aufsichtsrat mit Vorstandsangelegenheiten, namentlich mit der individuellen Tantieme der Vorstandsmitglieder, der Unternehmenstantieme, mit Festlegungen zum Bonus-Malus-Faktor für Rückbehalte und Planwerte sowie zu Auszahlungswerten des Rückbehalts aus dem Jahr 2010. Weitere Beratungsthemen mit Vorstandsbezug waren Anpassungen, die aus dem Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex) kamen, sowie Zuteilungen von Performance Shares unter dem Long Term Incentive Plan Beat und Zuteilungen zum Mid Term Incentive Plan. Der Aufsichtsrat stimmte der Berufung von Angelika Schorer, Abgeordnete im Bayerischen Landtag, in den Beirat zu.

In seiner Aufsichtsratssitzung am 22. Mai 2014 erteilte der Aufsichtsrat den Auftrag an den Abschlussprüfer zur Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2014.

Im Mittelpunkt der Sitzung vom 10. Oktober 2014 stand die Strategie der Lechwerke AG. Der Aufsichtsrat beriet über die strategischen Eckpfeiler der LEW-Gruppe und führte eine intensive Diskussion zu allen Geschäftsfeldern des Unternehmens, insbesondere das Programm LEW Energie-Zukunft wurde als wichtiger Baustein hervorgehoben, aber auch die Vertriebsstrategie und die Strategie hinsichtlich der Erzeugung wurden erläutert.

Wesentliches Thema der Aufsichtsratssitzung am 10. Dezember 2014 war die Unternehmensplanung für die Geschäftsjahre 2015 bis 2017. Nach ausführlicher Beratung hat der Aufsichtsrat das Budget für das Geschäftsjahr 2015 verabschiedet. Der Aufsichtsrat hat sich in dieser Sitzung auch ausführlich mit dem Widerruf der Zulassung der Aktien der Lechwerke AG im regulierten Markt an den Börsen München und Frankfurt und die Einbeziehung zum Börsenhandel in den qualifizierten Freiverkehr m:access der Börse München beschäftigt und stimmte dem Börsensegment-wechsel zu. Außerdem befasste sich der Aufsichtsrat mit der Neuanlage von Finanzmitteln. Ferner wurde über den Stand des Gesetzgebungsverfahrens hinsichtlich der Zielquoten für Frauen im Aufsichtsrat und im Vorstand berichtet und der Aufsichtsrat stimmte der Berufung von Herrn Josef Walz, Erster Bürgermeister des Markts Pfaffenhofen an der Roth, in den Beirat zu.

1.3.3 BERICHT AUS DEN AUSSCHÜSSEN DES AUFSICHTSRATS

Der Aufsichtsrat hat einen Personalausschuss und einen Prüfungsausschuss, deren Mitglieder auf Seite 145 aufgeführt sind.

PERSONALAUSSCHUSS

Der Personalausschuss tagte im Geschäftsjahr 2014 einmal und fasste darüber hinaus erforderliche Beschlüsse im Rahmen eines schriftlichen Verfahrens. Er befasste sich dabei im Wesentlichen gemäß den Regelungen des Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) mit der Höhe der Vorstandsbezüge und dem Vergütungssystem. Außerdem bereitete er Vergütungsentscheidungen des Aufsichtsrats vor und war für sonstige Vorstandsangelegenheiten zuständig.

PRÜFUNGSAUSSCHUSS

Der Prüfungsausschuss kam im Geschäftsjahr 2014 zu vier Sitzungen zusammen, an denen neben den Ausschussmitgliedern bei Bedarf der kaufmännische Vorstand des Unternehmens, der Leiter der kaufmännischen Hauptabteilung und der für Compliance zuständige Beauftragte teilnahmen. Der Ausschuss befasste sich regelmäßig mit der Finanzberichterstattung über das laufende Geschäftsjahr, der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses sowie der Wirksamkeit des IKS, des Risikomanagementsystems und des internen Revisionssystems. Darüber hinaus widmete sich der Ausschuss eingehend auch der Fortentwicklung des Compliance-Managementsystems und Compliance-Themen.

Gemäß Ziffer 7.1.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex wurden die Zwischenmitteilungen und der Halbjahresbericht für das Geschäftsjahr 2014 jeweils ausführlich in drei weiteren gesonderten Besprechungen erörtert.

In seiner Sitzung am 24. Februar 2014, an der auch der Abschlussprüfer teilnahm, befasste sich der Ausschuss neben den vorgenannten Regelthemen insbesondere mit dem Jahres- und Konzernabschluss 2013 und bereitete die Erteilung des Prüfungsauftrages an den Abschlussprüfer vor. Er beschäftigte sich hierbei insbesondere mit der erforderlichen Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Außerdem befasste sich der Ausschuss mit dem Regelbericht zum IKS zur IKS-Wirksamkeit für das abgelaufene Geschäftsjahr und legte die IKS-Themen für das laufende Geschäftsjahr fest.

In seiner Sitzung am 21. Mai 2014 wurden neben den Regelthemen u. a. die Prüfungsschwerpunkte und die Honorarvereinbarung für den Abschlussprüfer festgelegt.

Im Mittelpunkt der Sitzung des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats vom 10. Oktober 2014 standen ebenfalls neben den Regelthemen die Aktualisierung des Regelberichts zum IKS sowie der Risikobericht.

In der Sitzung am 10. Dezember 2014 befasste sich der Prüfungsausschuss mit den eingangs beschriebenen Regelthemen und der Unternehmensplanung 2015. Außerdem beschäftigte er sich mit dem Börsensegmentwechsel und befasste sich mit der Neuanlage von Finanzmitteln.

1.3.4 JAHRESABSCHLUSSPRÜFUNG 2014

Die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, Zweigniederlassung München, hat den vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellten Jahresabschluss 2014 der Lechwerke AG, den gemäß § 315a HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellten Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht für die Lechwerke AG und die LEW-Gruppe unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Abschlussprüfer hat zudem festgestellt, dass der Vorstand ein geeignetes Risikofrüherkennungssystem eingerichtet hat. Der Abschlussprüfer wurde am 22. Mai 2014 von der Hauptversammlung gewählt und vom Aufsichtsrat mit der Prüfung des Jahresabschlusses der Lechwerke AG, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts für die Lechwerke AG und die LEW-Gruppe beauftragt.

An der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers bestehen keine Zweifel. Der Abschlussprüfer hat die geforderte Unabhängigkeitserklärung abgegeben, über die der Prüfungsausschuss auch beraten hat. Die Anforderungen des Kodex zum Auftragsverhältnis zwischen der Lechwerke AG und der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sind erfüllt.

Die Jahresabschlussunterlagen, der Geschäftsbericht sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats und den Mitgliedern des Prüfungsausschusses rechtzeitig zugeleitet. Darüber hinaus erläuterte der Vorstand die Unterlagen in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 25. Februar 2015. Der Abschlussprüfer, der an den Beratungen teilgenommen hat, berichtete in dieser Sitzung zudem über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand für weitere ergänzende Auskünfte zur Verfügung.

Der Prüfungsausschuss hatte sich in seiner unmittelbar vor der Bilanzsitzung einberufenen Sitzung im Beisein des Abschlussprüfers ausführlich mit den Abschlüssen und den Prüfungsberichten auseinandergesetzt. Er empfahl dem Aufsichtsrat die Billigung der Abschlüsse sowie die Zustimmung zum Lagebericht und zum Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands.

Über Umstände, die die Befangenheit des Wirtschaftsprüfers besorgen hätten lassen, war nicht zu berichten.

Ebenfalls hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 25. Februar 2015 den Jahresabschluss der Lechwerke AG, den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht für die Lechwerke AG und die LEW-Gruppe sowie den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns für das Geschäftsjahr 2014 seinerseits geprüft und keine Einwendungen erhoben. Der Aufsichtsrat stimmte mit der Einschätzung des Vorstands im Lagebericht überein. Der Aufsichtsrat hat von dem Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers zustimmend Kenntnis genommen. Wie vom Prüfungsausschuss empfohlen, hat der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung beider Abschlüsse durch den Abschlussprüfer zugestimmt und sowohl den Jahresabschluss der Lechwerke AG als auch den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 gebilligt. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 wurde damit festgestellt. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands an, der eine Dividende von 2,40 € je Aktie vorsieht.

Der Aufsichtsrat hat auch den vom Vorstand gemäß § 312 AktG erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft und für in Ordnung befunden. Der Abhängigkeitsbericht wurde von dem Abschlussprüfer gemäß § 313 Abs. 3 Satz 1 AktG mit folgendem Vermerk versehen:

"Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war,

3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen."

Die Überprüfung dieses Berichts durch den Aufsichtsrat hat zu keinen Beanstandungen geführt. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an. Hiernach und nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung erhebt der Aufsichtsrat gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen keine Einwände.

1.3.5 PERSONALIA DES AUFSICHTSRATS UND DES VORSTANDS

Dr. Arndt Neuhaus hat sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats mit Wirkung zum Ablauf des 31. August 2014 niedergelegt. Bernd Böddeling, Mitglied des Vorstands der RWE Deutschland AG, wurde mit Wirkung ab dem 4. Dezember 2014 für die restliche Amtszeit des ausgeschiedenen Dr. Neuhaus, d. h. bis zum Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2014 beschließt, zum Aufsichtsratsmitglied der Anteilseigner bestellt.

Im Geschäftsjahr gab es keine personellen Veränderungen im Vorstand.

1.3.6 DANK

Der Aufsichtsrat bedankt sich bei den Mitgliedern des Vorstands und bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Leistung im Geschäftsjahr 2014. Mit ihrem Einsatz und ihrer Kompetenz haben sie maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beigetragen.

Augsburg, 25. Februar 2015

Dr. Bernd Widera, Vorsitzender des Aufsichtsrats

1.4 CORPORATE GOVERNANCE UND ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG

In der nachfolgenden Erklärung berichtet die Lechwerke AG gemäß § 289a HGB i. V. m. Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex) über die Corporate Governance der Lechwerke AG und die Unternehmensführung des Unternehmens. Die Erklärung zur Unternehmensführung enthält die Entsprechenserklärung (§ 289a Abs. 2 Nr. 1 HGB, § 161 AktG), den Vergütungsbericht, Angaben zu Unternehmensführungspraktiken (§ 289a Abs. 2 Nr. 2 HGB) und die Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie der Zusammensetzung und Arbeitsweise von deren Ausschüssen (§ 289a Abs. 2 Nr. 3 HGB).

Vorstand und Aufsichtsrat berichten über die Corporate Governance des Unternehmens wie folgt:

1.4.1 CORPORATE GOVERNANCE-BERICHT

Die Lechwerke AG setzt auf eine verantwortungsbewusste Unternehmensführung, die sich an den Empfehlungen des Kodex ausrichtet.

DER DEUTSCHE CORPORATE GOVERNANCE KODEX

Der Begriff "Corporate Governance" bezeichnet den rechtlichen und faktischen Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung von Unternehmen. Dieser muss nach allgemeiner Auffassung darauf ausgerichtet sein, dass Vorstand und Aufsichtsrat für den Bestand des Unternehmens und seine nachhaltige Wertschöpfung sorgen. Die Grundsätze einer guten Unternehmensführung und -kontrolle sind im Kodex festgelegt, an dem wir uns orientieren. Der Kodex verfolgt das Ziel, das Vertrauen von Anlegern, Kunden, Mitarbeitern und Öffentlichkeit in deutsche börsennotierte Unternehmen zu stärken.

Die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex überprüft den Kodex Jahr für Jahr vor dem Hintergrund nationaler und internationaler Entwicklungen und passt ihn bei Bedarf an. Die aktuelle Fassung des Kodex vom 24. Juni 2014 wurde am 30. September 2014 im Bundesanzeiger bekannt gemacht. Die Regierungskommission hat mit der Neufassung die Kodex-Mustertabellen zum Bericht über die Vorstandsvergütung präzisiert.

UMSETZUNG DES DEUTSCHEN CORPORATE GOVERNANCE KODEX

Vorstand und Aufsichtsrat der Lechwerke AG haben sich auch im Berichtsjahr intensiv mit der Erfüllung der Vorgaben des Kodex befasst. Gegenstand waren dabei auch die noch nicht umgesetzten Kodexempfehlungen. So hat der Aufsichtsrat insbesondere nochmals über die Empfehlung zur Benennung einer konkreten Anzahl unabhängiger Aufsichtsratsmitglieder in der Zielsetzung des Aufsichtsrats beraten. Der Aufsichtsrat hat von der Einführung einer solchen Zielsetzung aufgrund der Eigentümerstruktur der Gesellschaft abgesehen.

DIRECTORS' DEALINGS UND MÖGLICHE INTERESSENKONFLIKTE

Ein Kernelement guter Corporate Governance ist Transparenz, insbesondere zur Vermeidung von Interessenkonflikten. Aus der Corporate Governance-Praxis der Lechwerke AG heben wir folgende Punkte hervor:

Die Mitglieder des Vorstands oder ihnen nahestehende Personen haben mit der Lechwerke AG oder einem Konzernunternehmen nur marktübliche Geschäfte getätigt, die nicht wesentlich waren. Auch sonstige Interessenskonflikte wurden von Mitgliedern des Vorstands nicht angezeigt. Mitglieder des Aufsichtsrats haben ebenfalls keine Verträge mit Gesellschaften des LEW-Konzerns geschlossen.
Die direkt oder indirekt von den Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats gehaltenen Aktien der Lechwerke AG oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente machen insgesamt weniger als 1 % der von der Lechwerke AG herausgegebenen Aktien aus.
Über die wesentlichen Termine, wie den Termin der Hauptversammlung oder die Veröffentlichungstermine der Finanzberichte, unterrichten wir unsere Aktionäre, Analysten, Aktionärsvereinigungen, Medien sowie die interessierte Öffentlichkeit kontinuierlich in einem Finanzkalender. Diesen veröffentlichen wir im Geschäftsbericht, in den Zwischenberichten sowie auf der Webseite unserer Gesellschaft.
Über aktuelle Entwicklungen können sich Aktionäre zeitnah und regelmäßig im Internet informieren. Dort werden sämtliche Presse- und Ad-hoc-Mitteilungen der Lechwerke AG veröffentlicht.

Weitere Informationen über unsere Corporate Governance-Praxis geben wir im Internet unter www.lew.de. Hier sind auch die Satzung, die Entsprechenserklärung, der Bericht zur Unternehmensführung gem. § 289a HGB sowie Erläuterungen zu Directors' Dealings zu finden.

VERGÜTUNGSBERICHT (TEIL DES LAGEBERICHTS)

Eine transparente Berichterstattung über die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat gehört für uns zu den Kernelementen guter Corporate Governance. Bereits seit 2003 veröffentlicht die Lechwerke AG die Vorstands- und Aufsichtsratsvergütungen in individualisierter Form. Seit dem Geschäftsjahr 2006 erfolgt dies in einem gesonderten Vergütungsbericht im Rahmen des Corporate Governance-Berichts. Im Folgenden stellen wir die Grundzüge des Vergütungssystems sowie die Struktur und die Höhe der Leistungen der Lechwerke AG dar. Der Vergütungsbericht entspricht den gesetzlichen Anforderungen und berücksichtigt die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex mit der Einschränkung, dass von den Vorgaben hinsichtlich der Darstellung von Zuwendungen, Zufluss und Versorgungsaufwand unter Verwendung von Mustertabellen (Ziffer 4.2.5 Abs. 3 und 4 des Kodex) abgewichen wird. Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts und des Corporate Governance-Berichts.

GRUNDZÜGE DER VERGÜTUNG DES VORSTANDS | VERGÜTUNGSSTRUKTUR

Die Struktur und die Höhe der Vergütung der Vorstandsmitglieder werden vom Aufsichtsratsplenum beschlossen und überprüft. Die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder wird entsprechend dem am 5. August 2009 in Kraft getretenen Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) und Ziffer 4.2 des Kodex ebenfalls vom Aufsichtsratsplenum nach Vorbereitung durch den Personalausschuss festgesetzt.

Kriterien für die Angemessenheit der Vorstandsvergütung bilden nach den vorgenannten Regeln sowohl die Aufgaben des einzelnen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens als auch die Üblichkeit der Vergütung unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds und der Vergütungsstruktur, die ansonsten in der Gesellschaft gilt. Ziffer 4.2.3 des Kodex sieht u. a. entsprechend § 87 Abs. 1 Sätze 2 und 3 AktG vor, dass die Vergütungsstruktur auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung auszurichten ist und variable Vergütungsteile grundsätzlich eine mehrjährige Bemessungsgrundlage haben müssen. Sämtliche Vergütungsteile müssen für sich und insgesamt angemessen sein und dürfen insbesondere nicht dazu verleiten, unangemessene Risiken einzugehen. Nach Ziffer 4.2.4 des Kodex ist u. a. die Gesamtvergütung jedes Vorstandsmitglieds, aufgeteilt nach fixen und variablen Vergütungsteilen, unter Namensnennung offenzulegen.

Der Aufsichtsrat hat das Vergütungssystem vor dem Hintergrund des VorstAG und der vorgenannten Regelungen des Kodex bereits in der Vergangenheit eingehend geprüft. Mit Wirkung zum 1. Januar 2010 hatte der Aufsichtsrat sodann das nunmehr geltende Vergütungssystem verabschiedet. Dieses richtet die Struktur des Vergütungssystems vor dem Hintergrund des § 87 Abs. 1 Satz 2 AktG u. a. noch stärker auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung aus. Der Aufsichtsrat hat sich namentlich in seinen Sitzungen am 27. Februar 2012, 16. Mai 2012 und 24. Februar 2014 ausführlich mit Fragen des Vergütungssystems beschäftigt.

Das Vergütungssystem wurde den Aktionären in den vergangenen Hauptversammlungen dargestellt und erläutert. Die Gesamtvergütung des Vorstands beinhaltet mehrere Komponenten: zum einen das erfolgsunabhängige Festgehalt, zum anderen erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile, bestehend aus Tantieme, einer aktienkursbasierten Vergütung mit sog. Performance Shares und einem Vergütungsbestandteil auf Basis der Entwicklung des Verschuldungsgrads des RWE-Konzerns. Darüber hinaus erhält der Vorstand Sach- und sonstige Bezüge.

GRUNDZÜGE DER VERGÜTUNG DES VORSTANDS | KURZFRISTIGE VERGÜTUNGSBESTANDTEILE

Die Gesamtbarvergütung setzt sich aus einem erfolgsunabhängigen Festgehalt und einer erfolgsbezogenen variablen Komponente zusammen. Bei einer 100%igen Zielerreichung beträgt der fixe Gehaltsbestandteil rund 60 % und der variable Teil rund 40 % der Gesamtbarvergütung. Der variable Anteil setzt sich aus einer Unternehmenstantieme in Höhe von 70 % und einer individuellen Tantieme in Höhe von 30 % zusammen.

Die Unternehmenstantieme für 2014 wird aufgrund gesellschafts- und konzernbezogener Komponenten fixiert. Bezugsgrößen für beide Komponenten sind die Zielerreichungsgrade bezüglich definierter Wertbeiträge, die durch eine Topmanagement-Beurteilung flankiert werden. Diese berücksichtigt, in welchem Umfeld die wirtschaftlichen Ergebnisse erzielt wurden. Die Zielerreichung kann bei der Unternehmenstantieme zwischen 0 % und maximal 150 % betragen.

Die Höhe der individuellen Tantieme ist vom Erreichen der zu Beginn des Geschäftsjahres zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem einzelnen Vorstandsmitglied vereinbarten Performance-Zielen abhängig. Bei der individuellen Tantieme kann die Zielerreichung zwischen 0 % und maximal 150 % betragen. Die Erhöhung des möglichen Zielerreichungsgrads von 130 % auf 150 % erfolgte vor dem Hintergrund einer Studie im Wettbewerberumfeld, aus der sich auch für Organe ein Trend zu deutlich höheren individuellen Zielerreichungsgraden im Markt ergibt (bis zu 200 %). Außerdem können so herausragende individuelle Leistungen stärker honoriert werden.

Damit die Mitglieder des Vorstands noch stärker messbar an der langfristigen positiven wie negativen Unternehmensentwicklung teilhaben, werden seit dem Geschäftsjahr 2010 40 % der Gesamttantieme zunächst nicht ausgezahlt, sondern für drei Jahre zurückbehalten (Tantiemenrückbehalt). Jährlich überprüft der Aufsichtsrat anhand eines Nachhaltigkeitsfaktors (Bonus-Malus-Faktor), ob der Vorstand das Unternehmen nachhaltig geführt hat. Nur wenn dies am Ende eines Drei-Jahres-Zeitraums der Fall ist, wird die zurückbehaltene Tantieme ausbezahlt. Darüber hinaus enthält die Vergütung der Vorstandsmitglieder Sach- und sonstige Bezüge, die im Wesentlichen aus den nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Werten für die Dienstwagennutzung und Versicherungsprämien zur Unfallversicherung bestehen. Hinzu kommen Mandatseinkünfte, die die Vorstandsmitglieder für die Aufsichtsratstätigkeit in konzernverbundenen Unternehmen erhalten. Diese Mandatseinkünfte werden vollständig auf die erfolgsbezogene Vergütung angerechnet und führen damit nicht zu einer Erhöhung der Bezüge.

Für das Geschäftsjahr 2014 betrugen die kurzfristigen Vergütungsbestandteile des Vorstands:

KURZFRISTIGE VERGÜTUNGEN 2014

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Erfolgsunabhängige Vergütung

TEUR
Erfolgsbezogene Vergütung

TEUR
Sach- und sonstige Bezüge

TEUR
Mandatseinkünfte1

TEUR
Gesamt

TEUR
Dr. Markus Litpher 240 68 17 37 362
Norbert Schürmann 234 65 17 36 352
474 133 34 73 714

1 Sind auf die erfolgsbezogene Vergütung 2014 angerechnet

Für das Geschäftsjahr 2013 betrugen die kurzfristigen Vergütungsbestandteile des Vorstands:

KURZFRISTIGE VERGÜTUNGEN 2013

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Erfolgsunabhängige Vergütung

TEUR
Erfolgsbezogene Vergütung

TEUR
Sach- und sonstige Bezüge

TEUR
Mandatseinkünfte1

TEUR
Gesamt

TEUR
Dr. Markus Litpher 240 66 17 41 364
Norbert Schürmann 234 72 17 29 352
474 138 34 70 716

1 Sind auf die erfolgsbezogene Vergütung 2013 angerechnet

Nicht in der Tabelle enthalten ist der zurückbehaltene Tantiemenanteil von 40 % für das Geschäftsjahr 2014, da dieser erst nach dem Drei-Jahres-Zeitraum und nur bei Erfüllung der erforderlichen Voraussetzungen ausgezahlt wird. Die Behandlung des Tantiemenrückbehalts richtet sich nach dem Deutschen Rechnungslegungsstandard 17, der zwischen aktienbasierten und nicht aktienbasierten Bezügen differenziert. Die zurückbehaltenen Tantiemen für 2011 bis 2014 werden im nachfolgenden Abschnitt dargestellt.

GRUNDZÜGE DER VERGÜTUNG DES VORSTANDS | VERGÜTUNGEN MIT LANGFRISTIGER ANREIZWIRKUNG

Damit die Mitglieder des Vorstands noch stärker messbar an der langfristigen positiven wie negativen Unternehmensentwicklung teilhaben, werden seit dem Geschäftsjahr 2010 40 % der Gesamttantieme zunächst nicht ausgezahlt, sondern für drei Jahre zurückbehalten (Tantiemenrückbehalt). Jährlich überprüft der Aufsichtsrat anhand eines Nachhaltigkeitsfaktors (Bonus-Malus-Faktor), ob der Vorstand das Unternehmen nachhaltig geführt hat. Nur wenn dies am Ende eines Drei-Jahres-Zeitraums der Fall ist, wird die zurückbehaltene Tantieme ausbezahlt.

Der Nachhaltigkeitsfaktor bestimmt sich zu 60 % aus der Entwicklung des Wertbeitrags der LEW-Gruppe. Weitere 30 % werden auf Basis eines Index ermittelt, der den Erfolg auf dem Gebiet der Corporate Responsibility (CR) wiedergibt. Mit diesem CR-Index wird das ökologische und gesellschaftliche Handeln abgebildet. Die verbleibenden 10 % des Bonus-Malus-Faktors werden durch den Motivationsindex bestimmt, der die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter misst. Beim Motivationsindex handelt es sich um eine standardisierte Kennzahl im Rahmen der regelmäßig durchgeführten Mitarbeiterbefragung.

Der Aufsichtsrat der Lechwerke AG legt zu Beginn des Drei-Jahres-Zeitraums verbindliche Zielwerte für Wertbeitrag, CR-Index und Motivationsindex fest, die während des gesamten Beobachtungszeitraums nicht mehr verändert werden können. Diese Zielwerte werden am Ende des Drei-Jahres-Zeitraums den tatsächlich erreichten Werten gegenübergestellt. Der so ermittelte Bonus-Malus-Faktor ist maßgebend dafür, ob und in welcher Höhe die zurückbehaltene Tantieme ausbezahlt wird. Je besser die tatsächlich erreichten Werte sind, desto höher ist der Bonus-Malus-Faktor. Er kann zwischen 0 % und maximal 130 % liegen. In der Sitzung am 25. Februar 2015 wird der Aufsichtsrat über die Höhe des erreichten Bonus-Malus-Faktors entscheiden und damit festlegen, in welchem Umfang die zurückbehaltene Tantieme für das Geschäftsjahr 2011 im Jahr 2015 ausbezahlt wird. Die folgenden Übersichten zeigen die zurückbehaltenen Tantiemen für die Geschäftsjahre 2012 bis 2014 sowie den Auszahlungsbetrag des Tantiemenrückbehalts für das Geschäftsjahr 2011.

TANTIEMENRÜCKBEHALT

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2014

TEUR
2013

TEUR
2012

TEUR
2011

TEUR
Dr. Markus Litpher 69 69 64 57
Norbert Schürmann 67 67 67 -
136 136 131 57

BONUS-MALUS-FAKTOR - AUSZAHLUNG 2015

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2011

TEUR
Dr. Markus Litpher 77
Norbert Schürmann -
77

Zusätzlich wurde den Vorstandsmitgliedern im Geschäftsjahr 2014 eine langfristige Vergütung in Form von Performance Shares zugeteilt. Diese Zuteilungen erfolgten im Rahmen des Long Term Incentive Plan Beat 2010 (Beat 2010). Danach erhalten die Vorstandsmitglieder jährlich bedingte Zuteilungen von Performance Shares. Ein Performance Share gewährt das bedingte Recht, nach einer Wartezeit von vier Jahren (oder optional von fünf Jahren) eine Barauszahlung zu erhalten. Zudem ist ein Eigeninvestment vorgesehen.

Der Unternehmenserfolg wird anhand des Total Shareholder Returns (TSR) der RWE-Aktie - also der Entwicklung des Aktienkurses sowie reinvestierter Dividenden - gemessen. Zur Bestimmung des Auszahlungsfaktors wird der TSR der RWE AG wie bisher mit dem TSR anderer Unternehmen im Dow-Jones-STOXX-Utilities-Index verglichen.

Eine Auszahlung aufgrund der zugeteilten Performance Shares findet nur dann statt, wenn die Performance der RWE-Aktie nach Ablauf der Wartezeit besser ist als die von mindestens 25 % der Vergleichsunternehmen - gemessen an deren Indexgewicht zum Zeitpunkt der Auflegung des Programms. Damit kommt es nicht allein darauf an, welche Position die RWE AG unter den Vergleichsunternehmen einnimmt, sondern auch darauf, welche Unternehmen die RWE AG übertrifft. Schlägt RWE 25 % des Indexgewichts, werden 7,5 % der Performance Shares werthaltig. Mit jedem weiteren Prozentpunkt des übertroffenen Indexgewichts steigt der Anteil der werthaltigen Performance Shares um 1,5 %.

Die Höhe der Auszahlung wird im Geschäftsjahr auf Basis des so ermittelten Auszahlungsfaktors, des durchschnittlichen RWE-Aktienkurses an den letzten 60 Börsenhandelstagen vor Programmablauf und der Anzahl der bedingt zugeteilten Performance Shares berechnet. Der Auszahlungsbetrag ist bei den Vorstandsmitgliedern auf das Zweifache des Zuteilungswerts der Performance Shares begrenzt.

Im Berichtsjahr 2014 hat die Lechwerke AG folgende Zuteilungen nach dem Programm Beat 2010 gewährt:

ZUTEILUNG BEAT 2010 - TRANCHE 2014

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Stück Zeitwert bei Zuteilung

TEUR
Dr. Markus Litpher 5.398 40
Norbert Schürmann 5.655 42
11.053 82

Von den im Jahr 2014 neu zugeteilten Performance Shares, die als Teil der Gesamtvergütung als langfristige Vergütungen für das Jahr 2014 gewährt wurden, sind Auszahlungen aus werthaltig gewordenen Zuteilungen der Vorjahre zu unterscheiden. Die 2014 zur Auszahlung ausstehende Beat-Tranche 2011 war nicht werthaltig und es erfolgten keine Auszahlungen. Die Behandlung von Performance Shares richtet sich dabei nach dem Deutschen Rechnungslegungsstandard 17, der zwischen aktienbasierten und nicht aktienbasierten Bezügen differenziert. Eine Auszahlung wäre damit kein Bestandteil der Gesamtvergütung für das Geschäftsjahr 2014, sondern ist als (nicht werthaltig gewordene) Zuteilung für das Geschäftsjahr 2011 im Vergütungsbericht für das Jahr 2011 abgebildet. Der Deutsche Rechnungslegungsstandard 17 legt fest, dass der Gesamtaufwand für aktienbasierte Vergütungen für jedes Vorstandsmitglied individualisiert anzugeben ist. Aufgrund der Kursentwicklung ist im Berichtsjahr insgesamt betrachtet ein Aufwand für die aktienbasierte Vergütung entstanden, und zwar wie folgt:

AUFWANDSZUFÜHRUNG

BEAT-TRANCHEN 2014/2013/2012

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Aufwandszuführung für aktienkursbasierte Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung Tranchen 2014/2013/2012 2014

TEUR
2013

TEUR
2012

TEUR
Dr. Markus Litpher 9 6 51
Norbert Schürmann 9 24 30
18 30 81

Zur Struktur der Vorstandsvergütung ab 2014 hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 24. Februar 2014 durch die Aufnahme der Reduktion des Verschuldungsgrades des RWE-Konzerns als zusätzlicher Erfolgskomponente eine Anpassung des bestehenden Long Term Incentive Plan Beat 2010 und die Einführung eines ergänzenden Mid Term Incentive Plan (MTIP) für die Vorstandsmitglieder beschlossen, der bereits im Geschäftsjahr 2014 wirksam geworden ist. Performance-Kriterium des MTIP ist der Verschuldungsfaktor, also das Verhältnis der Nettoschulden zum EBITDA des RWE-Konzerns. Der Plan unterstützt das Management darin, alle relevanten Maßnahmen und Anstrengungen im RWE-Konzern auf das Ziel auszurichten, Verschuldung und Ertragskraft wieder in ein gesundes und nachhaltiges Verhältnis zu bringen.

Der Long Term Incentive Plan Beat 2010 wird beibehalten, für die Jahre 2014 bis 2016 allerdings mit einer reduzierten Zuteilung in Höhe von 50 % des bisherigen LTIP-Budgets. Ergänzend wurde dafür im Zuteilungsjahr 2014 der MTIP mit einer Laufzeit von drei Jahren eingeführt. Die Zuteilung im Rahmen des MTIP erfolgte einmalig im Jahr 2014 für den Zeitraum von 2014 bis 2016. Im MTIP steht ein jährliches Zuteilungsbudget in Höhe von 50 % des bisherigen LTIP-Budgets zur Verfügung. Sinkt der Verschuldungsfaktor von 3,5 (Ende 2013) auf 3,0 (Ende 2016), erhalten die Vorstandsmitglieder 100 % des Zuteilungsbudgets. Kann der Verschuldungsfaktor noch stärker zurückgeführt werden, steigt die Auszahlung linear auf maximal 200 % des Zuteilungsbudgets an. Diese Obergrenze wird bei einem Faktor von 2,4 erreicht. Umgekehrt ist die Auszahlung geringer, wenn der Faktor die Zielmarke von 3,0 überschreitet. Liegt er bei 3,3, erhalten die Vorstandsmitglieder noch 50 % des Zuteilungsbudgets. Bei einem über 3,3 liegenden Verschuldungsgrad erfolgt keine Auszahlung.

ZUTEILUNG MTIP 2014

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TEUR
Dr. Markus Litpher 120
Norbert Schürmann 126
246

GRUNDZUGE DER VERGÜTUNG DES VORSTANDS | GESAMTVERGÜTUNG

Insgesamt erhielten die Vorstandsmitglieder Dr. Markus Litpher und Norbert Schürmann für das Geschäftsjahr 2014 kurzfristige Vergütungsbestandteile in Höhe von 714 Tsd. € (Vorjahreswert: 716 Tsd. €). Außerdem wurden Dr. Markus Litpher und Norbert Schürmann im Rahmen des Programms Beat 2010 Performance Shares (Tranche 2014) mit einem Ausgabezeitwert von 82 Tsd. € (Vorjahreswert: 160 Tsd. €) sowie im Rahmen des Mid Term Incentive Plan ein MTIP-Budget in Höhe von 246 Tsd. € als Vergütung für das Geschäftsjahr 2014 zugeteilt. Des Weiteren ermittelt sich für Dr. Markus Litpher als Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung eine Vergütung in Höhe von 77 Tsd. €. Die Gesamtvergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2014 betrug demnach 1.119 Tsd. € (Vorjahreswert: 951 Tsd. €).

GRUNDZÜGE DER VERGÜTUNG DES VORSTANDS | LEISTUNGEN IM FALL DER BEENDIGUNG DER TÄTIGKEIT

Im Folgenden werden die im Fall einer Beendigung der Vorstandstätigkeit von der Lechwerke AG zu erbringenden Leistungen erläutert:

Pensionszusagen

Den Mitgliedern des Vorstands wurden von der Lechwerke AG Pensionszusagen (Direktzusagen) erteilt, die ihnen oder ihren Hinterbliebenen in folgenden Fällen einen Anspruch auf lebenslange Ruhegeld- bzw. Hinterbliebenenversorgung einräumen: beim Ausscheiden aufgrund Übertritts in den Ruhestand, bei dauernder Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit, im Todesfall und bei einer von der Gesellschaft ausgehenden vorzeitigen Beendigung oder einer Nichtverlängerung des Dienstvertrags. Maßgeblich für die Höhe des individuellen Ruhegelds und der Hinterbliebenenversorgung sind das ruhegeldfähige Einkommen und der Versorgungsgrad, der aus der Anzahl der geleisteten bzw. anerkannten Dienstjahre ermittelt wird. Gewinnbeteiligungen und sonstige Nebenbezüge gehören nicht zum ruhegeldfähigen Einkommen.

Als Zielwert für die Altersversorgung wird für die Vorstandsmitglieder nach Erreichen der Regelaltersgrenze ein Versorgungsgrad von 60 % des letzten ruhegeldfähigen Einkommens zugrunde gelegt. Das Witwengeld beträgt höchstens 60 % des Ruhegelds des Ehemanns, das Waisengeld mindestens 20 % des Witwengelds. Die Anwartschaft auf die Altersversorgung ist direkt unverfallbar. Die Höhe des Ruhegelds bzw. der Hinterbliebenenversorgung wird alle drei Jahre unter Berücksichtigung aller für die Höhe des Ruhegelds bedeutsamen Umstände, insbesondere der Entwicklung der Lebenshaltungskosten, überprüft.

Bei vorzeitiger Beendigung oder bei Nichtverlängerung des Dienstvertrags erhalten die Vorstandsmitglieder Zahlungen ausschließlich dann, wenn die Beendigung oder Nichtverlängerung von der Gesellschaft ausgeht und ohne wichtigen Grund erfolgt. In diesem Fall wird das Ruhegeld bereits ab dem Zeitpunkt des Ausscheidens, frühestens mit Vollendung des 55. Lebensjahres gewährt. Im Falle der Nichtverlängerung bzw. vorzeitigen Auflösung des Dienstverhältnisses werden die Einkünfte, die durch anderweitige Tätigkeit bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres bzw. bis zum Eintritt der Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit erzielt werden, zu 50 % auf das Ruhegeld angerechnet.

Der Dienstzeitaufwand (Service Cost) für die Pensionsverpflichtungen lag im Geschäftsjahr 2014 bei 263 Tsd. € (Vorjahreswert: 213 Tsd. €). Der Barwert nach IFRS der Gesamtverpflichtung (Defined Benefit Obligation) betrug zum Ende des Berichtsjahres 3.984 Tsd. € (Vorjahreswert: 2.976 Tsd. €). Unter Berücksichtigung von Lebensalter und Dienstzugehörigkeit ergeben sich folgende individuelle Dienstzeitaufwendungen und Barwerte der Versorgungsansprüche des Vorstands:

PENSIONEN

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Alter Voraussichtliches jährliches Ruhegeld im Alter von 60 Jahren1

TEUR
(Dienstzeitaufwand)

TEUR
Service Cost (Barwert IFRS)

TEUR
Defined Benefit Obligation(Teilwert HGB)

TEUR
Dr. Markus Litpher 51
2014 116 135 1.856 1.180
2013 116 108 1.353 983
Norbert Schürmann 53
2014 113 128 2.128 1.478
2013 119 105 1.623 1.340
2014 229 263 3.984 2.658
2013 235 213 2.976 2.323

1 Nach dem Stand der ruhegeldfähigen Bezüge zum 31. Dezember 2014 und 31. Dezember 2013

Für künftige Vorstandsmitglieder wurde das bisherige Pensionsmodell im Geschäftsjahr 2011 durch ein neues, beitragsorientiertes Versorgungskonzept abgelöst. Vorstandsmitglieder erhalten danach eine Versorgungszusage auf Basis des im Folgenden dargestellten Neumodells. Diese Regelung gilt nicht für Dr. Markus Litpher und Norbert Schürmann.

Vorstandsmitglieder, die künftig bestellt werden, erhalten in jedem Jahr ihrer aktiven Dienstzeit ein Versorgungsentgelt in Höhe von 13 % der Zielbarvergütung. Dieses Versorgungsentgelt kann jährlich als Barkomponente auf Basis der individuellen einkommensteuerrechtlichen Gegebenheiten ausgezahlt werden. Alternativ kann das Vorstandsmitglied jährlich zugunsten einer späteren Versorgungsleistung auf die Barauszahlung verzichten. In diesem Fall wird das Versorgungsentgelt durch eine Brutto-Entgeltumwandlung zugunsten einer wertgleichen Versorgungszusage gewandelt. Zur Finanzierung dieser Versorgungszusage wird eine Rückdeckungsversicherung abgeschlossen. Die Leistungen der Versorgungszusage entsprechen den garantierten Leistungen aus der Rückdeckungsversicherung. Das aufgebaute Kapital ist nach dem Eintritt in den Ruhestand, frühestens aber mit Vollendung des 60. Lebensjahres, als Einmalzahlung oder als Ratenzahlung in maximal neun Teilbeträgen abrufbar. Weitere Versorgungsleistungen erhalten das Vorstandsmitglied bzw. seine Hinterbliebenen nach dem neuen Modell nicht. Soweit im Rahmen früherer Tätigkeiten Ruhegeldansprüche erworben wurden, bleiben diese unberührt.

Frühere Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebenen erhielten Zahlungen in Höhe von 736 Tsd. € (Vorjahr: 725 Tsd. €). Darin sind Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung in Höhe von 89 Tsd. € (Vorjahr: 88 Tsd. €) enthalten. Es bestehen Pensionsverpflichtungen nach IFRS (Defined Benefit Obligations) gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen in Höhe von 1 1.643 Tsd. € (Vorjahr: 10.520 Tsd. €).

Wir haben Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen auf die RWE Pensionsfonds AG übertragen. Dies führte zu einem Abgang der handelsrechtlich bilanzierten Pensionsverpflichtungen. Sobald Vergütungen an ehemalige Organe durch den Pensionsfonds geleistet werden, entfällt eine entsprechende Anhangsangabe. Frühere Mitglieder des Vorstands, die noch nicht auf die RWE Pensionsfonds AG übertragen wurden, erhielten 53 Tsd. €. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands sind 2.690 Tsd. € (Vorjahr: 2.639 Tsd. €) zurückgestellt.

Change of Control im Rahmen des Programms Beat 2010

Bei einem Wechsel in der Unternehmenskontrolle verfallen nach den Planbedingungen des aktuellen Programms Beat 2010 sämtliche noch nicht ausgeübte Performance Shares. Für die verfallenden Performance Shares wird eine Entschädigungszahlung - ermittelt auf den Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebots - gewährt. Ihre Höhe richtet sich nach dem im Rahmen der Übernahme für die RWE-Aktie gezahlten Preis. Dieser wird mit der endgültigen Anzahl der Performance Shares multipliziert.

Auch bei einem Zusammenschluss mit einer anderen Gesellschaft verfallen die Performance Shares und es wird eine Entschädigungszahlung gewährt, es sei denn, der Zusammenschluss betrifft ausschließlich Gesellschaften des RWE-Konzerns. Die Entschädigungszahlung bemisst sich nach dem Erwartungswert der Performance Shares zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses. Dieser Erwartungswert wird mit der Anzahl der gewährten Performance Shares multipliziert, die dem Verhältnis der Zeit während der Warteperiode bis zum Zusammenschluss zur gesamten Warteperiode der Performance Shares entspricht.

Change of Control im Rahmen des Programms MTIP

Kommt es während der Planlaufzeit zu einem Wechsel in der Unternehmenskontrolle oder fusioniert die RWE AG mit einer anderen Gesellschaft, ohne dass der Zusammenschluss ausschließlich Gesellschaften des RWE-Konzerns betrifft, verfallen nach den Planbedingungen des MTIP alle zugeteilten MTIP-Budgets. Für das verfallende MTIP-Budget wird eine Entschädigungszahlung gewährt. Der Zeitpunkt des Kontrollwechsels bzw. des Wirksamwerdens der Fusion wird nachfolgend einheitlich als "Kontrollwechselzeitpunkt" bezeichnet.

Für die Feststellung der Höhe der Entschädigungszahlung ist die bis zum Kontrollwechselzeitpunkt erzielte Verbesserung des prognostizierten Verschuldungsgrads (Leverage Factor) des RWE-Konzerns zum Ende der Planlaufzeit maßgeblich. Die Höhe der Entschädigungszahlung bemisst sich nach dem zum Kontrollwechselzeitpunkt maßgeblichen Prognose- bzw. Erwartungswert für den Verschuldungsfaktor zum Ende der Planlaufzeit. Dieser Prognose- bzw. Erwartungswert wird mit dem MTIP-Budget multipliziert, das dem Verhältnis des Zeitraums von Planbeginn bis zum Kontrollwechselzeitpunkt zur gesamten Planlaufzeit entspricht.

Die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder Dr. Markus Litpher und Norbert Schürmann enthalten darüber hinaus keine Regelungen zu einem Wechsel der Unternehmenskontrolle.

Abfindungs-Cap

Ebenso enthalten die Verträge der Vorstandsmitglieder keine Regelungen zu Zahlungen an Vorstandsmitglieder bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund (Abfindungs-Cap und Beschränkung auf Restlaufzeit), vgl. hierzu die entsprechende Ausnahme in der Entsprechenserklärung zu Ziffer 4.2.3 des Kodex.

GRUNDZÜGE DER VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder ist in der Satzung geregelt und wird durch die Hauptversammlung bestimmt. Mit satzungsänderndem Beschluss der Hauptversammlung am 8. Mai 2013 wurden die Regelungen zur Aufsichtsratsvergütung dahingehend geändert, dass die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder auf eine reine Fixvergütung umgestellt und der Vorsitz und die Mitgliedschaft in den Ausschüssen besonders vergütet werden. Diese Änderungen sind mit Wirkung zum 1. Juli 2013 in Kraft getreten.

Für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2013 (1. Januar bis 30. Juni 2013) galten mithin noch die bisherigen Regelungen zur Aufsichtsratsvergütung, wonach die Mitglieder des Aufsichtsrats für ihre Tätigkeit pro rata eine Festvergütung von 2.500 € je Geschäftsjahr erhalten. Die Vergütung erhöht sich um 125 € je angefangene Mio. € der Ausschüttung ohne Berücksichtigung von Sonderausschüttungen und Boni. Von dem so ermittelten Betrag erhält der Vorsitzende des Aufsichtsrats das Zweifache und seine Stellvertreter das Eineinhalbfache. Der Vorsitz und die Mitgliedschaft in Ausschüssen des Aufsichtsrats wurden nach der bisher gültigen Fassung nicht gesondert vergütet.

Der variable Vergütungsteil, den die Mitglieder des Aufsichtsrats noch für das erste Halbjahr des Geschäftsjahrs 2013 erhalten, wurde am Tag der Hauptversammlung am 22. Mai 2014 ausbezahlt.

Für den Zeitraum ab 1. Juli 2013 gilt die neu beschlossene Satzungsregelung zur Vergütung des Aufsichtsrats. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten hiernach eine jährliche feste Vergütung von 12.000 €. Für die Mitgliedschaft im Prüfungs- oder Personalausschuss des Aufsichtsrats erhalten die Mitglieder dieser Ausschüsse eine zusätzliche jährliche Vergütung in Höhe von 3.000 € und der Vorsitzende des Prüfungsausschusses in Höhe von 9.000 €, sofern der jeweilige Ausschuss mindestens einmal im Jahr tätig geworden ist. Übt ein Mitglied des Aufsichtsrats zur gleichen Zeit mehrere Funktionen in Ausschüssen aus, erhält es nur die zusätzliche jährliche Vergütung für die am höchsten vergütete Funktion, bei gleich hoch vergüteten Funktionen in mehreren Ausschüssen die zusätzliche jährliche Vergütung nur einmal. Anstelle der vorgenannten Vergütung erhält der Vorsitzende des Aufsichtsrats eine jährliche feste Vergütung von 24.000 €, jeder seiner Stellvertreter eine jährliche feste Vergütung von 18.000 €.

Darüber hinaus werden den Aufsichtsratsmitgliedern die durch die Ausübung ihres Amtes entstehenden angemessenen Auslagen erstattet. Sofern keine Auslagen gegen Einzelnachweis geltend gemacht werden, erhält jedes Mitglied bei Teilnahme an Sitzungen des Aufsichtsrats oder seiner Ausschüsse einen pauschalen Auslagenersatz von 100 € je Sitzungstag.

Die Bezüge des Aufsichtsrats summierten sich für das Geschäftsjahr 2014 auf 141 Tsd. €.

VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

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Vergütung 2014

TEUR
Vergütung 2013

TEUR
Dr. Bernd Widera 24 24
Ralf Zimmermann 18 18
Thomas Siprak 18 18
Bernd Böddeling1 1 -
Dr. Wolfgang Kässer 21 16
Jürgen Kaiser 15 13
Dr. Arndt Neuhaus2 8 11
Robert Rehm 12 11
Jürgen Reichert 12 11
Elke Temme 12 7
Dr. Ulrich Rust3 - 4
Gesamt 141 133

1 Mitglied des Aufsichtsrats seit 4. Dezember 2014

2 Mitglied des Aufsichtsrats bis 31. August 2014

3 Mitglied des Aufsichtsrats bis 8. Mai 2013

Für persönlich erbrachte Leistungen außerhalb der beschriebenen Aufsichtsratstätigkeit, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, wurden keine Vergütungen gewährt. Ausgenommen ist die Vergütung der betrieblichen Arbeitnehmer aus ihrem Arbeitsvertrag. Entsprechende Angaben nach Ziffer 5.4.6 des Kodex sind daher nicht zu machen.

Im Berichtsjahr wurden keine Kredite oder Vorschüsse an Mitglieder des Vorstands oder des Aufsichtsrats gewährt.

Gemäß § 13 der Satzung der Lechwerke AG bestand ein Beirat. Die Beiratsmitglieder erhielten für das Geschäftsjahr 2014 insgesamt 45 Tsd. €.

RECHNUNGSLEGUNG

Die nach Ziffer 7.1.3 des Kodex in diesem Bericht empfohlenen Angaben über Aktienoptionsprogramme und ähnliche wertpapierorientierte Anreizsysteme der Gesellschaft sind bei den Angaben zur Vorstandsvergütung bereits konkret aufgeführt.

Die von der Lechwerke AG veröffentlichte Liste von Drittunternehmen, an denen die Gesellschaft eine Beteiligung von für das Unternehmen nicht untergeordneter Bedeutung hat, ist auf Seite 140 im Geschäftsbericht veröffentlicht.

Beziehungen zu Aktionären, die im Sinn der anwendbaren Rechnungslegungsvorschriften als nahestehende Personen zu qualifizieren sind, werden im Konzernabschluss auf den Seiten 136 f. erläutert.

Mit dem Abschlussprüfer hat die Lechwerke AG auch für das Berichtsjahr vereinbart, dass der Vorsitzende des Aufsichtsrats über während der Prüfung auftretende mögliche Ausschluss- oder Befangenheitsgründe sofort unterrichtet wird, soweit diese nicht unverzüglich beseitigt werden. Der Abschlussprüfer soll unverzüglich auch über alle für die Aufgaben des Aufsichtsrats wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse berichten, die sich bei der Durchführung der Abschlussprüfung ergeben.

1.4.2 ENTSPRECHENSERKLÄRUNG

Die jeweils aktuelle Entsprechenserklärung ist im Internet unter www.lew.de veröffentlicht.

Vorstand und Aufsichtsrat der Lechwerke AG haben am 24. Februar 2014 nach pflichtgemäßer Prüfung folgende Entsprechenserklärung im Sinne von § 161 AktG abgegeben:

"Seit der Abgabe der letzten Entsprechenserklärung am 25. Februar 2013 hat die Lechwerke AG den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex mit folgenden Einschränkungen entsprochen:

1. Ernennung eines Vorstandsmitglieds zum Vorsitzenden oder Sprecher des Vorstands (Ziffer 4.2.1 Satz 1)

Für den Vorstand der Lechwerke AG wurde eine Geschäftsordnung erlassen, in der die Aufgabenverteilung detailliert geregelt und eine gleichberechtigte Führung der Lechwerke AG durch beide Vorstandsmitglieder vorgesehen ist. Für eine Gesellschaft von der Größe der Lechwerke AG und die damit verbundenen Aufgaben ist die Ernennung eines Vorsitzenden oder eines Sprechers des Vorstands nicht sachgerecht.

2. Zahlungen an Vorstandsmitglieder bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund (Abfindungs-Cap und Beschränkung auf Restlaufzeit, Ziffer 4.2.3 Abs. 4)

Der Aufsichtsrat ist derzeit mit Blick auf die Größe und Eigentümerstruktur der Gesellschaft der Überzeugung, dass Vereinbarungen über die Gewährung und die Höhe einer Abfindung bei einer vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit im jeweiligen Einzelfall Gegenstand bilateraler Vereinbarungen zwischen dem Aufsichtsrat und dem Vorstandsmitglied sein sollen. Dabei wird der Aufsichtsrat dem Grund der Beendigung sowie der zu vergütenden Restlaufzeit des Anstellungsvertrags in jedem Einzelfall angemessen Rechnung tragen. Der Aufsichtsrat hält die Festlegung eines Abfindungs-Caps und die Beschränkung von Abfindungen auf die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags in den Vorstandsverträgen für nicht erforderlich.

3. Bildung eines Nominierungsausschusses (Ziffer 5.3.3)

Die Ziele dieses Ausschusses, die Verbesserung der Qualifikation der Kandidaten und der Transparenz des Auswahlverfahrens, können auf Grund der vergleichsweise geringen Mitgliederzahl auch im Plenum des Aufsichtsrats effizient umgesetzt werden. Auch vor dem Hintergrund der bestehenden Aktionärsstruktur würde die Bildung eines Nominierungsausschusses keine signifikante Verbesserung des Auswahlverfahrens der Kandidaten bewirken. Aus Effizienzgründen wird diese Aufgabe daher weiterhin durch das Gesamtgremium vorgenommen.

4. Benennung eines konkreten Ziels für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats hinsichtlich der Anzahl der unabhängigen Aufsichtsratsmitglieder, Berücksichtigung dieses Ziels bei den Vorschlägen an die Hauptversammlung sowie Veröffentlichung dieser Zielsetzung und des Stands der Umsetzung im Corporate Governance-Bericht (Ziffer 5.4.1 Abs. 2 und 3)

Seit der am 15. Juni 2012 im Bundesanzeiger veröffentlichten Fassung empfiehlt der Kodex in Ziffer 5.4.1 Abs. 2 zusätzlich, dass der Aufsichtsrat für seine Zusammensetzung als konkretes Ziel auch die Anzahl der unabhängigen Aufsichtsratsmitglieder im Sinne der Ziffer 5.4.2 des Kodex benennen soll. Der Aufsichtsrat hat bislang keine Zielvorgabe zur Anzahl seiner unabhängigen Mitglieder festgelegt. Der Aufsichtsrat prüft, ob die Umsetzung mit Blick auf die Größe und Eigentümerstruktur der Gesellschaft sachgerecht ist.

5. Gesonderte Vergütung von Vorsitz und Mitgliedschaft in Ausschüssen des Aufsichtsrats (Ziffer 5.4.6 Abs. 1 Satz 2)

Vor dem 1. Juli 2013 war die Tätigkeit in den Ausschüssen durch die Aufsichtsratsvergütung mit abgegolten. Die Hauptversammlung der Lechwerke AG hat am 8. Mai 2013 mit Wirkung zum 1. Juli 2013 die gesonderte Vergütung von Vorsitz und Mitgliedschaft in den Ausschüssen beschlossen. Seit dem 1. Juli 2013 entspricht die Lechwerke AG daher auch der Empfehlung in Ziffer 5.4.6 Abs. 1 Satz 2 des Deutschen Corporate Governance Kodex.

6. Ausrichtung der erfolgsorientierten Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung (Ziffer 5.4.6 Abs. 2 Satz 2)

Vor dem 1. Juli 2013 erhielten die Aufsichtsratsmitglieder neben einer fixen Vergütung auch eine variable Vergütung, die sich nach der Dividendenausschüttung bemaß und daher nicht auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet war. Die Hauptversammlung der Lechwerke AG hat am 8. Mai 2013 mit Wirkung zum 1. Juli 2013 die Umstellung der Vergütung des Aufsichtsrats von einer erfolgsabhängigen Vergütung auf eine reine Fixvergütung beschlossen. Seit dem 1. Juli 2013 entspricht die Lechwerke AG nun auch der Empfehlung in Ziffer 5.4.6 Abs. 2 Satz 2 des Deutschen Corporate Governance Kodex.

Seit dem 1. Juli 2013 entspricht die Lechwerke AG zusätzlich den Empfehlungen in Ziffer 5.4.6 Abs. 1 Satz 2 und Ziffer 5.4.6. Abs. 2 Satz 2 Kodex, während die übrigen vorstehend genannten Abweichungen von den Empfehlungen des Kodex fortbestehen (vgl. bereits die unterjährige Aktualisierung der Entsprechenserklärung vom 30. September 2013).

Bereits vor Abgabe der letzten Erklärung konnte die Empfehlung zur angemessenen Berücksichtigung von Frauen im Rahmen der Diversity bei der Zusammensetzung des Vorstands umgesetzt werden. Wie zuvor erläutert, führt die von der Hauptversammlung beschlossene Änderung der Satzung zur Aufsichtsratsvergütung und zur gesonderten Vergütung von Vorsitz und Mitgliedschaft in Ausschüssen des Aufsichtsrats zusätzlich dazu, dass die Empfehlungen in Ziffer 5.4.6 Abs. 1 Satz 2 und Ziffer 5.4.6. Abs. 2 Satz 2 Kodex erfüllt werden können. Im Vergleich zum Jahr 2012 hat die Lechwerke AG im Jahre 2013 somit insgesamt drei Abweichungen von den Empfehlungen des Kodex abgebaut."

1.4.3 ANGABEN ZU UNTERNEHMENSFÜHRUNGSPRAKTIKEN

Angabepflichtige Unternehmensführungspraktiken nach § 289a Abs. 2 Ziffer 2 HGB, die über die gesetzlichen Anforderungen hinaus angewendet werden, bestehen bei der Lechwerke AG nicht.

1.4.4 BESCHREIBUNG DER ARBEITSWEISE VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT SOWIE DER ZUSAMMENSETZUNG UND ARBEITSWEISE DER AUFSICHTSRATSAUSSCHÜSSE

Die Unternehmensführung der Lechwerke AG als börsennotierte deutsche Aktiengesellschaft wird in erster Linie durch das Aktiengesetz und die Vorgaben des Kodex in seiner jeweils aktuellen Fassung bestimmt.

Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten zum Wohle des Unternehmens eng zusammen. Gemeinsames Ziel ist es, für den Bestand des Unternehmens und seine nachhaltige Wertschöpfung zu sorgen.

Entsprechend den gesetzlichen Vorgaben unterliegt die Lechwerke AG dem sog. "dualen Führungssystem". Dieses ist durch eine strikte personelle Trennung zwischen dem Vorstand als Leitungsorgan und dem Aufsichtsrat als Überwachungs- und Beratungsorgan gekennzeichnet.

ARBEITSWEISE DES VORSTANDS

Dem Vorstand obliegt die eigenverantwortliche Leitung des Unternehmens. Er nimmt seine Leitungsaufgabe als Kollegialorgan wahr. Dabei gilt der Grundsatz der Gesamtverantwortung, d. h., die Mitglieder des Vorstands tragen unbeschadet der Geschäftsverteilung gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung.

Die Aufgabe des Vorstands umfasst insbesondere die Festlegung der Unternehmensziele, die strategische Ausrichtung des Unternehmens und dessen Steuerung und Überwachung. Er stimmt diese mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt für deren Umsetzung. Er führt die Geschäfte der Gesellschaft nach Maßgabe der Gesetze, der Satzung, ihrer Geschäftsordnung, der Beschlüsse des Aufsichtsrats und etwaig erlassener Richtlinien.

Die Mitglieder des Vorstands arbeiten kollegial zusammen und unterrichten sich gegenseitig laufend über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Geschäftsbereichen. Die Grundsätze der Zusammenarbeit des Vorstands der Lechwerke AG sind in der Geschäftsordnung des Vorstands zusammengefasst. Diese regelt insbesondere die Ressortzuständigkeiten der Vorstandsmitglieder, die dem Gesamtvorstand vorbehaltenen Angelegenheiten sowie die erforderliche Beschlussmehrheit bei Vorstandsbeschlüssen.

Der Vorstand der Lechwerke AG besteht aus zwei Mitgliedern.

Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand und wird in sämtliche Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung sind, unmittelbar und frühzeitig einbezogen. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend sowohl in schriftlicher als auch mündlicher Form über alle für die Lechwerke AG und ihre Beteiligungen wesentlichen Aspekte der Geschäftsentwicklung, bedeutende Geschäftsvorfälle sowie die aktuelle Ertragssituation einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von früher aufgestellten Planungen und Zielen werden ausführlich erläutert und begründet. Außerdem berichtet der Vorstand regelmäßig neben dem Thema Revision über das Thema Compliance, also die Maßnahmen zur Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und darüber hinausgehender Regelungen.

Die Mitglieder des Vorstands arbeiten mit den übrigen Organen der Gesellschaft und mit der Belegschaft bzw. deren Vertretung zum Wohle des Unternehmens zusammen.

Der Vorstand berät und entscheidet in regelmäßigen Sitzungen. Jedes Mitglied des Vorstands kann darüber hinaus die Einberufung einer Sitzung unter Mitteilung des Beratungsgegenstandes verlangen.

ARBEITSWEISE DES AUFSICHTSRATS

Der Aufsichtsrat berät den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens und überwacht seine Tätigkeit. Er bestellt und entlässt die Mitglieder des Vorstands und setzt deren jeweilige Gesamtvergütung fest. Er wird in alle Entscheidungen eingebunden, die für die Lechwerke AG von grundlegender Bedeutung sind.

Der Aufsichtsrat der Lechwerke AG besteht aus neun Mitgliedern und ist nach Maßgabe des Drittelbeteiligungsgesetzes zu einem Drittel mit Arbeitnehmervertretern besetzt.

Die Amtszeit der Aufsichtsratsmitglieder, sowohl der Vertreter der Anteilseigner als auch der Arbeitnehmer, endet mit Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2014 beschließt.

Die Grundsätze der Zusammenarbeit des Aufsichtsrats der Lechwerke AG sind in der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat geregelt. Diese enthält auch einen Katalog von Geschäften und Maßnahmen, für die der Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrats bedarf.

Die detaillierte Beschreibung der Arbeitsweise des Aufsichtsrats ist im Bericht des Aufsichtsrats auf den Seiten 24 ff. dieses Geschäftsberichts umfassend dargestellt.

ZUSAMMENSETZUNG UND ARBEITSWEISE DER AUSSCHÜSSE

Der Vorstand der Lechwerke AG hat keine Ausschüsse gebildet.

Der Aufsichtsrat der Lechwerke AG hat einen Prüfungsausschuss und einen Personalausschuss gebildet.

PRÜFUNGSAUSSCHUSS DES AUFSICHTSRATS

Die Errichtung eines Prüfungsausschusses ist in § 9 Abs. 1 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat vorgesehen.

Die Aufgaben des Prüfungsausschusses sind in § 9 Abs. 6 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat detailliert geregelt. Zu den festgeschriebenen Aufgaben zählen die Befassung mit Fragen der Rechnungslegung und der Compliance sowie die Compliance-Überwachung. Weiter obliegt ihm die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, des Risikomanagements und der internen Maßnahmen dazu, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des internen Revisionssystems. Er soll den Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers und die Vereinbarungen mit diesem vorbereiten und geeignete Maßnahmen zur Feststellung und Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers treffen. Der Prüfungsausschuss bereitet die Beratungen über den Jahresabschluss und den Lagebericht sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht vor und erörtert zudem vor deren Veröffentlichung die Halbjahres- und Finanzberichte mit dem Vorstand. Grundlegende Fragen der Rechnungslegung werden im Prüfungsausschuss beraten.

Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtet regelmäßig über die Arbeit des Ausschusses an den Aufsichtsrat.

Nach § 9 Abs. 2 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat besteht der Prüfungsausschuss aus drei Mitgliedern, d. h. zwei Aufsichtsratsmitgliedern der Aktionäre und einem Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer. Die Wahl der Mitglieder des Prüfungsausschusses und dessen Vorsitzenden erfolgt aus der Mitte des Aufsichtsrats. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses soll über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung der Rechnungslegungsgrundsätze und internen Kontrollverfahren verfügen. Er sollte unabhängig sein und kein ehemaliges Vorstandsmitglied der Gesellschaft sein, dessen Bestellung vor weniger als zwei Jahren endete.

Vorsitzender des Prüfungsausschusses ist Herr Dr. Wolfgang Kässer.

Weitere Mitglieder des Prüfungsausschusses sind Herr Dr. Bernd Widera und Herr Jürgen Kaiser als Arbeitnehmervertreter.

Es wird auf die Angaben unter Organe und weitere Gremien auf den Seiten 144 bis 147 dieses Geschäftsberichts verwiesen.

Der Prüfungsausschuss wird grundsätzlich durch den Vorsitzenden des Ausschusses einberufen. Der Prüfungsausschuss tagt in der Regel im Vorfeld der Aufsichtsratssitzungen. Darüber hinaus werden die Zwischenmitteilungen und der Halbjahresbericht vor deren Veröffentlichung mit dem Vorstand erörtert.

PERSONALAUSSCHUSS DES AUFSICHTSRATS

Die Grundlage für die Errichtung des Personalausschusses des Aufsichtsrats bildet § 10 Abs. 1 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat.

Die Aufgaben des Personalausschusses sind in § 10 Abs. 2 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat detailliert geregelt. Der Personalausschuss des Aufsichtsrats bereitet die Personalentscheidungen des Aufsichtsrats vor. Er beschließt an Stelle des Aufsichtsrats im Rahmen der gesetzlich möglichen Kompetenzübertragung über Abschluss, Änderung und Beendigung der Anstellungsverträge mit den Mitgliedern des Vorstands, über sonstige Rechtsgeschäfte gegenüber Vorstandsmitgliedern nach § 112 AktG und Ziffer 4.3.4 des Kodex sowie über die Einwilligung zu anderweitigen Tätigkeiten eines Vorstandsmitglieds nach § 88 AktG und zu sonstigen Nebentätigkeiten, insbesondere zur Wahrnehmung von Aufsichtsratsmandaten und Mandaten in vergleichbaren Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen außerhalb des Konzerns, über die Gewährung von Darlehen an den in §§ 89, 115 AktG genannten Personenkreis und erteilt die Zustimmung zu Verträgen mit Aufsichtsratsmitgliedern nach § 114 AktG.

Der Personalausschuss berät regelmäßig über die langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand. Dabei berücksichtigt er die Führungskräfteplanung des Unternehmens und achtet auch auf Vielfalt (Diversity).

Interessenkonflikte werden von Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats gegenüber dem Personalausschuss an Stelle des Aufsichtsrats offengelegt.

Der Vorsitzende des Personalausschusses berichtet regelmäßig über die Arbeit des Ausschusses an den Aufsichtsrat.

Dem Personalausschuss gehören nach Maßgabe der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat kraft Amtes der Aufsichtsratsvorsitzende, sein Stellvertreter und sein zweiter Stellvertreter an. Vorsitzender des Personalausschusses ist damit Herr Dr. Bernd Widera. Weitere Mitglieder des Personalausschusses sind Herr Ralf Zimmermann und Herr Thomas Siprak.

Der Personalausschuss wird durch den Vorsitzenden des Ausschusses einberufen. Die Einberufung erfolgt so oft, wie es erforderlich ist.

Es wird auf die Angaben unter Organe und weitere Gremien auf den Seiten 144 bis 147 dieses Geschäftsberichts verwiesen.

1.5 VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Augsburg, 30. Januar 2015

Dr. Markus Litpher, Vorstand

Norbert Schürmann, Vorstand

1.6 BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

Wir haben den von der Lechwerke AG, Augsburg, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang -sowie den Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.

Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.

Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

München, 30. Januar 2015

**PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Kerstin Krauß, Wirtschaftsprüferin

ppa. Andrea Ehrenmann, Wirtschaftsprüferin

2.0 ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT

2.1 GRUNDLAGEN DES KONZERNS1

2.1.1 GESCHÄFTSMODELL

KONZERNZUGEHÖRIGKEIT

Die Lechwerke AG mit Sitz in der Schaezlerstraße 3 in Augsburg ist Mutterunternehmen der LEW-Gruppe. Die RWE AG in Essen ist mit der Mehrheit der Aktien (89,87 %) an der Lechwerke AG beteiligt. Die vollkonsolidierten Unternehmen der LEW-Gruppe werden auch in den Konzernabschluss der RWE AG einbezogen.

1 Alle Werte nach deutschen handelsrechtlichen Vorschriften

UNTERNEHMENSSTRUKTUR

DIE LEW-GRUPPE

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LECHWERKE AG
Vertrieb/Beschaffung Querschnitts-/ Steuerungsfunktionen
--- --- --- --- --- ---
LEW Verteilnetz GmbH LEW Netzservice GmbH LEW Service & Consulting GmbH Bayerische Elektrizitätswerke GmbH LEW TelNet GmbH Weitere Beteiligungen

Das Kerngeschäft der LEW-Gruppe besteht aus der Energieversorgung und damit zusammenhängenden Dienstleistungen. Rund eine Million Menschen werden von uns als regionaler Energiedienstleister in Bayern und Teilen Baden-Württembergs mit Strom- und Gasprodukten sowie energienahen Dienstleistungen versorgt. Auch im Bereich der Straßenbeleuchtung sowie der Entwicklung und Umsetzung von Energieeffizienzprojekten und Energiekonzepten sind wir tätig. Aus Wasserkraft erzeugen wir umweltfreundlich eigenen Strom, aber auch durch dezentrale Energieerzeugung wie Fotovoltaik, Biomasse, Deponie-/Klärgas und Kraft-Wärme-Kopplung.

Das Netzgebiet der LEW-Gruppe erstreckt sich weitgehend über den Regierungsbezirk Schwaben. Vereinfacht dargestellt reicht es von der Iller im Westen bis zum Lech im Osten, von der Donau im Norden bis ins Allgäu im Süden und liegt in der Verantwortung der LEW Verteilnetz GmbH. Unser Netzgebiet in den Gemeinden Brannenburg und Flintsbach wird von der Wendelsteinbahn Verteilnetz GmbH betreut.

Innerhalb der LEW-Gruppe fungiert die Lechwerke AG als operative Holding. Jeweils zu 100 % ist sie als Muttergesellschaft an den nachstehenden, rechtlich selbstständigen Gesellschaften beteiligt:

LEW Verteilnetz GmbH (LVN)
LEW Netzservice GmbH (LNS)
LEW Service & Consulting GmbH (LSC)
Bayerische Elektrizitätswerke GmbH (BEW)
LEW TelNet GmbH (TelNet)

Mit der LVN besteht ein Ergebnisabführungsvertrag, mit der LNS, der LSC und der BEW bestehen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge.

Am 31. Dezember 2014 waren insgesamt 1.878 Mitarbeiter, darunter 93 Auszubildende, in Gesellschaften der LEW-Gruppe beschäftigt.

Neben den genannten Gesellschaften sind unter dem Dach der Lechwerke AG weitere Beteiligungen an lokalen Energieversorgungsunternehmen und Gesellschaften aus den Bereichen Erzeugung, Entsorgung und Bergbahnen gebündelt.

Lechwerke AG

Zum Geschäft unserer Muttergesellschaft, der Lechwerke AG, zählen Vertrieb, Energiebeschaffung sowie Querschnitts- und Steuerungsfunktionen für die LEW-Gruppe. Die Netz- und Erzeugungsanlagen werden von der Lechwerke AG an die LVN bzw. die BEW verpachtet.

Informationen zur detaillierten wirtschaftlichen Entwicklung der Lechwerke AG sind auf den Seiten 75 bis 79 aufgeführt.

LEW Verteilnetz GmbH (LVN)

Als unabhängiger Netzbetreiber im Netzgebiet der Lechwerke AG, der Überlandwerk Krumbach GmbH, der Stromnetz Günzburg GmbH & Co. KG sowie in Teilen des Stadtgebiets Augsburg ist die LVN für alle Entscheidungen im Zusammenhang mit Planung, Bau, Instandhaltung und Betrieb des Netzes zuständig. Ferner zählen die technische Netzplanung und zentrale Netzführung zu ihren Aufgaben. Auch die Umsetzung regulatorischer Vorgaben, einschließlich der Kalkulation der Netzentgelte, wird von der LVN verantwortet.

Zum 1. Januar 2013 startete die LVN als große Netzgesellschaft, um sich den veränderten regulatorischen Anforderungen des Gesetzgebers anzupassen.

Zwischen der LVN und der Lechwerke AG besteht ein Pachtvertrag über die in deren Eigentum befindlichen Stromverteilungsnetze sowie die seitens der Lechwerke AG von Dritten gepachteten Stromverteilungsnetze.

Mit rund 3.000 Anlagen (Vorjahr: rund 5.500 Anlagen) im Jahr 2014 war ein rückläufiges, aber immer noch hohes Volumen an neuen EEG-Einspeiseanlagen zu verzeichnen.

Am 31. Dezember 2014 beschäftigte die LVN 861 Mitarbeiter.

Die Umsatzerlöse der LVN lagen 2014 bei 1.151,9 Mio. € (Vorjahr: 1.072,0 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 30,8 Mio. € (Vorjahr: 19,5 Mio. €). Die Ergebnisverbesserung ist im Wesentlichen auf positive Ergebniseffekte bei den Auftragsarbeiten zurückzuführen. Ebenso entstanden in der Berichtsperiode geringere Kosten für den Ausgleich von Netzverlusten sowie für den Bezug aus dem vorgelagerten Netz und für die vermiedene Netznutzung.

LEW Netzservice GmbH (LNS)

Die LNS bietet Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette elektrischer Energieinfrastrukturanlagen und weitere technische Dienstleistungen an. Von der Planung, Projektierung und Montage über den Netzbetrieb und die Instandhaltung bis hin zur Netzdokumentation ist die LNS der kompetente und zuverlässige Partner für Energieversorgungsanlagen. Neben technisch anspruchsvollen Werkstattleistungen bietet die LNS auch eine professionelle Technologie zur umweltschonenden Reinigung von Wärmetauschern und Rohrsystemen an.

Im Jahr 2014 verzeichnete die LNS Umsatzerlöse in Höhe von 17,5 Mio. € (Vorjahr: 18,3 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 1,2 Mio. € (Vorjahr: 1,8 Mio. €).

Lew Service & Consulting Gmbh (LSC)

Die LSC ist der Full-Service-Dienstleister für die Unternehmen in der LEW-Gruppe und für Dritte. Die Tätigkeit konzentriert sich auf die folgenden Bereiche: Informationstechnologie, Kundenservice-, Personal-, Infrastruktur- und kaufmännische Dienstleistungen. Darüber hinaus ist die LSC als Exklusivpartner des FC Augsburg e. V. für das Catering in der SGL arena verantwortlich.

Am 31. Dezember 2014 beschäftigte die LSC 156 Mitarbeiter.

Die Umsatzerlöse der LSC beliefen sich im Geschäftsjahr 2014 auf 81,2 Mio. € (Vorjahr: 75,8 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern betrug 12,0 Mio. € (Vorjahr: 15,5 Mio. €). Der Rückgang ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass sich im laufenden Jahr höhere Aufwendungen für die Altersteilzeit und Aufwendungen für die betriebliche Altersversorgung ergaben, die durch die positive Umsatzentwicklung nicht kompensiert werden konnten.

Bayerische Elektrizitätswerke GmbH (BEW)

Für den Großteil aller Erzeugungsaktivitäten der LEW-Gruppe ist die BEW zuständig. Sie unterteilt sich in die Geschäftsfelder Wasserkraft, Energiedienstleistungen und diverse Netzdienstleistungen. Jährlich werden rund 1 Mrd. kWh regenerativer Strom aus 28 Wasserkraftwerken an Lech, Wertach, Iller, Günz und Donau zur Verfügung gestellt und rein rechnerisch etwa 300.000 Haushalte damit versorgt. Dies entspricht rund 10 % der in Bayern aus Wasserkraft erzeugten Energie. Darüber hinaus betreut die BEW sieben Wasserkraftwerke als Dienstleister. Außerdem ist sie für acht thermische Anlagen, darunter drei Fernwärmenetze, zuständig und bietet ein breites Angebot an individuellen Energiedienstleistungen und Energiekonzepten, wie z. B. für Fernwärmenetze sowie Wärme- und Kälteerzeugung. Damit die erzeugte Energie die Kunden erreicht, kümmert sich die BEW auch um die Planung, den Bau, die Instandhaltung und die Betriebsführung aller kundeneigenen Energieversorgungs- und -verteilungsanlagen im Namen der LNS.

Am 31. Dezember 2014 beschäftigte die BEW 194 Mitarbeiter.

Die BEW erzielte im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von 65,2 Mio. € (Vorjahr: 75,1 Mio. €) und ein Ergebnis vor Steuern von 6,9 Mio. € (Vorjahr: 20,1 Mio. €). Im Wesentlichen sind dafür die außergewöhnlich niedrige Wasserführung, niedrige Preise an der Strombörse und höhere Strombezugskosten verantwortlich.

Lew TelNet GmbH (TelNet)

Die TelNet zählt zu den führenden Anbietern für Datenkommunikation im Großraum Bayerisch-Schwaben. Das Kompetenzfeld der TelNet reicht von Unternehmensnetzwerken und Datenübertragungsnetzen über Voice over IP, klassischen Telefonanlagen und Datensicherheit bis hin zu Funktechnologien. Darüber hinaus bietet die TelNet Kommunen Konzepte zum nachhaltigen Breitbandausbau in der Region an.

Die Netzinfrastruktur der TelNet umfasst ein eigenes Kabelnetz von mehr als 3.000 km Leitungslänge, davon mehr als 2.200 km Glasfaser. Mit einer Übertragungskapazität von derzeit 10 Gbit/s (STM-64) wird die TelNet den höchsten Anforderungen ihrer Kunden gerecht.

Am 31. Dezember 2014 beschäftigte die TelNet 94 Mitarbeiter.

Die TelNet erzielte im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von 27,7 Mio. € (Vorjahr: 20,0 Mio. €) und ein Ergebnis vor Steuern von 7,9 Mio. € (Vorjahr: 6,7 Mio. €). Diese positive Entwicklung ist vor allem auf das gestiegene Auftragsvolumen zurückzuführen.

Lew Beteiligungsgesellschaft mbH (LB)

Zur einheitlichen Steuerung bündeln wir unter dem Dach der LB die Beteiligungen an der Elektrizitätswerk Landsberg GmbH, der Überlandwerk Krumbach GmbH sowie der TelNet GmbH.

Im Geschäftsjahr 2014 wurde ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 14,7 Mio. € erzielt (Vorjahr: 12,6 Mio. €).

SEGMENTE

Wir steuern den Konzern nach folgenden Segmenten:

Strom-Erzeugung
Netzbetrieb und Netzservice
Energie-Allgemeines
Sonstiges

Die Hauptaktivitäten im Bereich der Stromerzeugung werden im Segment Strom-Erzeugung zusammengefasst.

Dem Segment Netzbetrieb und Netzservice gehören die Tätigkeiten der Stromverteilung an.

Das Segment Energie-Allgemeines beinhaltet die Eigentümerfunktion am Sachanlagevermögen, den Strom- und Gasvertrieb, die Energiebeschaffung sowie den Overhead.

Im Segment Sonstiges werden folgende Bereiche abgebildet: Kundenservice, Informationstechnologie, kaufmännische Funktionen, Aktivitäten im Bereich der Telekommunikation, Beteiligungen im Bergbahnbereich und in der Entsorgungswirtschaft.

Der folgenden Grafik ist zu entnehmen, welchen Segmenten unsere Gesellschaften zugeordnet sind:

ZUORDNUNG DER GESELLSCHAFTEN ZU DEN SEGMENTEN ZUM 31. DEZEMBER 2014

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SEGMENTE UND GESELLSCHAFTEN
STROM-ERZEUGUNG NETZBETRIEB UND NETZSERVICE ENERGIE-ALLGEMEINES SONSTIGES
--- --- --- ---
Bayerische Elektrizitätswerke GmbH 1 LEW Netzservice GmbH 1 Lechwerke AG (Mutterunternehmen) Bayerische Bergbahnen-Beteiligungs-Gesellschaft mbH1
Bayerische-Schwäbische Wasserkraftwerke Beteiligungsgesellschaft mbH1 LEW Verteilnetz GmbH1 Elektrizitätswerk Landsberg GmbH1 LEW Service & Consulting GmbH1
Mittlere Donau Kraftwerke AG1 Wendelsteinbahn Verteilnetz GmbH1 LEW Anlagenverwaltung GmbH1 LEW TelNet GmbH1
Rain Biomasse Wärmegesellschaft mbH2 LEW Beteiligungsgesellschaft mbH1 Schwäbische Entsorgungsgesellschaft mbH1
Rhein-Main-Donau AG2 Überlandwerk Krumbach GmbH1 Abfallverwertung Augsburg GmbH2
Wärmeversorgung Schwaben GmbH3 Wendelsteinbahn GmbH1 Nebelhornbahn-AG2
Untere Iller AG3 Spezialfonds (MI-Fonds F55)1
RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG2
Stromnetz Günzburg GmbH & Co. KG2
Peißenberger Wärmegesellschaft mbH3
RIWA GmbH Gesellschaft für Geoinformationen3
Stromnetz Günzburg Verwaltungs GmbH3
Verteilnetze Energie Weißenhorn GmbH & Co. KG3
Verwaltungsgesellschaft Energie Weißenhorn GmbH3

1 Vollkonsolidiert

2 Equity

3 Beteiligung

ORGANISATORISCHE ÄNDERUNGEN

Im Geschäftsjahr 2014 fanden keine organisatorischen Änderungen statt.

2.1.2 ZIELE, STRATEGIEN UND INNOVATIONEN

ZIELE UND STRATEGIEN

Die LEW-Gruppe kann auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Seit 113 Jahren stehen wir unseren Kunden als kompetenter Ansprechpartner rund um das Thema "Energie" zur Seite. Die Energiewelt von morgen stellt uns vor große Herausforderungen. Der Wandel hin zu einer umweltfreundlichen und dezentralen Energieversorgung birgt aber nicht nur Risiken, sondern auch viele Chancen. Unser Ziel ist es, als leistungsstarker, zukunftsorientierter und verlässlicher Partner die Energiezukunft in der Region zu gestalten und zum Wohle unserer Aktionäre, Mitarbeiter und Stakeholder auch zukünftig wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, halten wir an unseren wesentlichen strategischen Eckpfeilern fest.

Wesentliche Elemente unserer Strategie sind:

Konsequente Kunden- und Marktorientierung mit dem Angebot attraktiver und innovativer Energie- und Infrastrukturprodukte
Werthaltige Investitionen in den nachhaltigen Ausbau der Energieinfrastruktur in den Bereichen Erzeugung, Netz und Breitband
Regionale Verbundenheit mit Blick auf unsere Kunden und unsere kommunalen Partner
Verbesserung der Ertrags- und Wettbewerbsfähigkeit durch hohe funktionale Exzellenz und Kostenorientierung
Positionierung der LEW-Gruppe als attraktiver Arbeitgeber

Ein wichtiger Baustein zur Erreichung unserer Ziele ist das Programm "LEW EnergieZukunft". In diesem Projekt, über das wir bereits im letzten Geschäftsbericht informiert haben, werden alle Projekte und Maßnahmen gebündelt und koordiniert, die für die Zukunft der LEW-Gruppe entscheidend sind.

DIE DREI SÄULEN DER LEW-ENERGIEZUKUNFT

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LEW
Leistungs- und Innovationskultur Effizienz Wachstum
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Weiterentwicklung der Unternehmenskultur mit Blick auf die steigenden Anforderungen unseres Unternehmensumfelds Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der LEW-Gruppe durch Hebung von Effizienzen in allen Bereichen Nutzung von Marktchancen in allen Geschäftsfeldern, z. B. auf Basis innovativer Produktideen

Wir sind davon überzeugt, dass wir unsere Wettbewerbsfähigkeit nicht allein mit reinen Effizienz- oder Wachstumsmaßnahmen stärken können. Teamgeist, Motivation und Kommunikation sind ebenso wichtige Schlüssel zum zukünftigen Erfolg der LEW-Gruppe. Die Säule Leistungs- und Innovationskultur beinhaltet die Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur; hierbei haben wir in diesem Jahr kulturelle Leitplanken für die LEW-Gruppe entwickelt. Mit einer Vielzahl von Maßnahmen wurden diese Kulturleitplanken kommuniziert und diskutiert. Insbesondere wurden im Rahmen von abteilungsinternen Workshops die Bedeutung der Leitplanken und deren Umsetzung in den Bereichen erörtert. Weitere Maßnahmen zur Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur sind auch 2015 geplant.

LEW-KULTURLEITPLANKEN IM ÜBERBLICK

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LEW
Unternehmertum Kundenorientierung Professionelle Verantwortungskultur Veränderungsbereitschaft und -kompetenz Respekt, Wertschätzung und Vertrauen Leistung und Leidenschaft

Ein wesentlicher Eckpfeiler unserer Strategie ist die Verbesserung der bestehenden Strukturen und Geschäftsprozesse. Hierzu wurde von unserer Muttergesellschaft, der RWE AG, ein konzernübergreifendes Programm "New Way of Working" (NWoW) aufgesetzt. NWoW ist ein ganzheitliches Effizienzprogramm, das auf die nachhaltige Verbesserung der Prozesse und Schnittstellen im Unternehmen, der Kompetenzen und Fähigkeiten von Führungskräften und Mitarbeitern und der Effizienz und Effektivität unserer Arbeit in den Teams abzielt. Die LEW-Gruppe startete mit einem Pilotprojekt im Privatkundenvertrieb.

In all unseren Geschäftsfeldern wird stetig an dem Angebot zukunftsorientierter Lösungen, z. B. der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, gearbeitet. Vertrieblich haben wir uns beispielsweise zum Ziel gesetzt, den Ausbau unseres Produkt- und Dienstleistungsgeschäfts (Energie-/Netz-/ Telekommunikationsdienstleistungen) mit innovativen und maßgeschneiderten Produktideen und Lösungen für alle Kundengruppen voranzubringen. Dazu zählen das Angebot von Fotovoltaikanlagen und Batteriespeichern, Produkte zur automatisierten Steuerung des Verbrauchs zu Hause (Smart Home), aber auch Produkte rund um die Themen Mobilität und Energieeffizienz. Neben der EEG-Direktvermarktung, der Regelenergievermarktung sowie dem Angebot von Energiedienstleistungen für unsere Geschäftskunden setzen wir zudem auf verstärkte Akquise im Strom- sowie Gasbereich. Um unsere Kundenzufriedenheit zu steigern, arbeiten wir an der Verbesserung unserer vertrieblichen Prozesse. Als Ergebnis wurde z. B. unser Geschäftskundenvertrieb in diesem Jahr in der Exzellenzgruppe mit dem Siegel "Deutschlands kundenorientierteste Dienstleister" ausgezeichnet.

Getrieben durch die Energiewende gewinnen im Netzbereich innovative Konzepte sowie neue Geschäftsmodelle zunehmend an Bedeutung. Hierzu zählt beispielsweise die Entwicklung von Konzepten zum Erhalt der lokalen und überregionalen Systemstabilität oder auch die Entwicklung, Begleitung und Integration von "Smart Meter"-Marktmodellen. Wir entwickeln Kooperationsmodelle für Kommunen und stehen zudem als Partner für Fragen zu Themen wie Straßenbeleuchtung, erneuerbare Energien, Energiekonzepte und Energieeffizienz zur Verfügung. Einen wesentlichen Erfolgsfaktor stellt unser aktives Regulierungsmanagement dar.

Zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensräume von Tieren und Pflanzen in der Region investieren wir im Bereich Erzeugung u. a. in den Bau von Fischwanderhilfen. Die Wasserkraft ist ein wichtiger Eckpfeiler für die LEW-Gruppe. Um die Ergebnisbelastung aufgrund sinkender Stromerlöse zu kompensieren, ergreifen wir im Bereich Erzeugung eine Vielzahl an Maßnahmen. Hierzu zählt die Steigerung unserer operativen Exzellenz oder auch die alternative Vermarktung der Wasserkraft.

Unsere Telekommunikationstochter LEW TelNet GmbH (TelNet) zählt in der Region zu den führenden Anbietern für Datenkommunikationslösungen. Hierbei fokussiert sich das Geschäftsfeld auf den kontinuierlichen Ausbau des externen Geschäfts mit Konzentration auf die Kundengruppen Geschäftskunden, Carrier und Kommunen. Ein großer Schwerpunkt sind dabei Konzepte zum nachhaltigen Breitbandausbau in Bayerisch-Schwaben und angrenzenden Gebieten auf der Grundlage von Glasfasertechnik. Mit einer Vielzahl von bisher umgesetzten und weiteren geplanten Projekten zum Anschluss von Kommunen und Unternehmen an ein leistungsfähiges Internet stärkt die TelNet die wirtschaftliche Basis der Region.

Um diesen vielfältigen Herausforderungen gerecht zu werden, ist es notwendig, die Kompetenzen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sichern und auszubauen. Im Rahmen der Personalentwicklung beraten und unterstützen wir bei der Auswahl von passenden Seminaren und Fortbildungen. Unsere Personalstrategie befasst sich zudem mit zwei weiteren wichtigen Themen: Zum einen bereiten wir uns im Rahmen eines Projekts auf die Herausforderungen des demografischen Wandels vor. Zum anderen widmen wir uns mit einem erst kürzlich gestarteten Projekt dem Ziel, unsere Attraktivität als Arbeitgeber im Wettbewerb um die Talente der Zukunft noch weiter zu steigern.

INNOVATIONEN

Um den Anforderungen der Bundesregierung gerecht zu werden und auch zukünftig eine umweltschonende, verlässliche und bezahlbare Energieversorgung zu gewährleisten, sind umfangreiche technische Innovationen in allen Feldern der Energiewirtschaft notwendig. Auch hier leistet die LEW-Gruppe mit einer Vielzahl an Innovationsprojekten ihren Beitrag. Dabei setzen wir insbesondere den Schwerpunkt auf anwendungsorientierte Innovationsaktivitäten mit hohem Praxisbezug. In einer Reihe von Projekten gestalten wir zusammen mit Bürgern, Kommunen und Unternehmen unserer Region die Energiezukunft.

INNOVATIONSPROJEKTE

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LEW Solarportal Ladelösungen und Praxistests E-Mobilität LEW BürgerEnergie
gesamte Region gesamte Region gesamte Region, Bobingen
Smart Operator Ökoprojekte Visioneum Energie+
Schwabmünchen Wertach, Iller Königsbrunn
CO2 -neutrales Stadion Leuchten-Kompetenzpark ePlanB Lademanagement
Augsburg Königsbrunn Buchloe
Dezentrale Wärmeversorgung Energieflexible Fabrik LEW Energiefassade
Rain am Lech (FOREnergy) Meitingen Augsburg
Batteriespeicher Kleinwindkraftanlage
Thierhaupten, Augsburg, Krumbach, Bad Grönenbach Friedberg

Ein Beispiel ist das Projekt "Visioneum Energie+". In Königsbrunn entsteht in Kürze ein Haus, das als Vorbild für zukunftsweisendes Wohnen und Bauen dienen wird. Das Visioneum Energie+ wird öffentlich zugänglich sein und soll zeigen, wie die Energiewende vor der Haustüre funktionieren kann. Zum Einsatz kommen neueste Technologien und Materialien, beispielsweise eine Algenfassade, die Energie erzeugt. Die Städte Friedberg und Königsbrunn sind darüber hinaus gemeinsam mit uns und dem Beleuchtungsspezialisten Leipziger Leuchten von der Initiative "Deutschland - Land der Ideen" sowie der Deutschen Bank für das Projekt zur intelligenten Straßenbeleuchtung "Bewegtes Licht" ausgezeichnet worden. In Meitingen setzen wir gemeinsam mit der SGL Group die Idee der energieflexiblen Fabrik in die Praxis um. Diese Zusammenarbeit ist Teil einer Innovationskooperation von Wissenschaftlern und Industrieunternehmen unter dem Namen "FOREnergy", die der Freistaat Bayern im Rahmen der Bayerischen Forschungsstiftung mit einem Fördervolumen von zwei Mio. € fördert. In Buchloe erforschen wir ein intelligentes Lademanagement für Elektroautos. Das Forschungsprojekt mit Namen ePlanB ist auf drei Jahre angelegt und wird vom Landkreis Ostallgäu, der Stadt Buchloe, der Lechwerke AG, der LEW Verteilnetz GmbH und der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) durchgeführt und vom Bayerischen Wirtschaftsministerium gefördert. In der Siedlung Wertachau, einem Ortsteil der Stadt Schwabmünchen bei Augsburg, haben wir in Zusammenarbeit mit der RWE Deutschland AG ein intelligentes Stromnetz, ein sog. Smart Grid, aufgebaut. Nach fast zweijähriger Vorbereitungszeit sind die zentrale Steuerungseinheit Smart Operator sowie intelligente Bausteine im Netz und in Haushalten im Sommer 2014 in Betrieb gegangen. Insgesamt nehmen mehr als 110 Haushalte teil. Das Projekt in der Wertachau ist eine der umfassendsten "Smart Grid"-Installationen überhaupt: Erstmalig sind intelligente Stromzähler, verschiedene intelligente Hausgeräte in Privathaushalten sowie Netzbausteine wie ein zentraler Batteriespeicher in einem Smart Grid zusammengefasst.

Neben den vielfältigen Innovationsaktivitäten unterstützt die LEW-Gruppe als langjährig engagierter Versorger in der Region auch Projekte, die nachhaltigen Klimaschutz fördern. Dazu vergeben wir alle zwei Jahre den Innovationspreis "Klima und Energie". Auch 2015 ist es wieder soweit. Die Ausschreibung ist für die erste Jahreshälfte geplant. Über die Sommermonate werden die eingegangenen Bewerbungen ausgewertet, bis dann schließlich im Herbst 2015 im Rahmen einer Preisverleihung die Gewinner gekürt werden.

2.1.3 STEUERUNGSSYSTEM

Wir steuern unser Geschäft über folgende Leistungsindikatoren (Key Performance Indicators, kurz: KPIs):

Wertbeitrag
Betriebliches Ergebnis
Investitionen

Der Wertbeitrag stellt in der LEW-Gruppe eine zentrale Steuerungsgröße dar, welche die Richtschnur für wirtschaftliche Entscheidungen bildet und auch ein Element zur Messung der Zielerreichung ist. Der Wertbeitrag wird auf Unternehmensebene wie folgt ermittelt:

ERMITTLUNG ABSOLUTER WERTBEITRAG

Unseren Unternehmenswert können wir erhöhen, indem wir auf unser eingesetztes Kapital eine Rendite erzielen, die über unseren Kapitalkosten liegt. Die Rendite ermitteln wir über die Kennzahl "Return on Capital Employed" (ROCE). Der ROCE zeigt die operative Rendite unseres gesamten Unternehmens an und ergibt sich, indem das betriebliche Ergebnis der LEW-Gruppe durch das gesamte betriebliche Vermögen geteilt wird.

Das betriebliche Vermögen wird auf Grundlage der Bilanz ermittelt. Hierzu werden Positionen der Aktiva summiert und um bestimmte Bestandteile der Passiva bereinigt. Dabei betrachten wir zuerst das Anlagevermögen des Unternehmens, wobei die Gegenstände des abnutzbaren Anlagevermögens nicht mit den Buchwerten, sondern mit der Hälfte der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten angesetzt werden. Damit berechnen wir das betriebliche Vermögen unabhängig von der Altersstruktur und vermeiden Schwankungen über den Investitionszyklus. Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie andere sonstige Vermögenswerte aus dem Umlaufvermögen rechnen wir hinzu. Schließlich bestimmen wir noch das Abzugskapital, das sich aus Teilen der Passiva zusammensetzt. Wesentliche Bestandteile sind hier die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückstellungen, übrige sonstige Verbindlichkeiten sowie passive Rechnungsabgrenzungen.

Die Kapitalkosten berechnen wir als gewichteten Durchschnitt der Eigenkapital- und Fremdkapitalkosten. Die Eigenkapitalkosten entsprechen der unternehmens- und branchenspezifischen Renditeerwartung des Kapitalmarktes aus der Beteiligung an einem Unternehmen wie der LEW-Gruppe. Die Fremdkapitalkosten orientieren sich an den langfristigen Refinanzierungskosten für Fremdkapital unter Berücksichtigung der steuerlichen Abzugsfähigkeit der Fremdkapitalzinsen.

Aus der Differenz von ROCE und Kapitalkostensatz berechnet sich der relative Wertbeitrag. Wird dieser mit dem betrieblichen Vermögen multipliziert, so ergibt sich der absolute Wertbeitrag.

Auf Ebene der Segmente steuern wir unser Geschäft u. a. über den KPI betriebliches Ergebnis. Dabei handelt es sich um das Ergebnis vor Abzug von Zinsen und Steuern (Earnings before interest and taxes, kurz: EBIT), bereinigt um außerordentliche und/oder periodenfremde Erträge und Aufwendungen. Diese beeinträchtigen die Beurteilung der laufenden Geschäftstätigkeit und werden daher im neutralen Ergebnis außerhalb des betrieblichen Ergebnisses ausgewiesen. Dieser Leistungsindikator geht direkt in den ROCE ein und beeinflusst damit auch den Wertbeitrag der LEW-Gruppe. In der folgenden Tabelle ist die Berechnung dargestellt:

ERMITTLUNG BETRIEBLICHES ERGEBNIS

Umsatzerlöse (abzgl. Strom- und Erdgassteuer)

abzgl. Materialaufwand

abzgl. Personalaufwand

abzgl. Abschreibungen

abzgl./zzgl. sonstiges betriebliches Ergebnis

abzgl./zzgl. Beteiligungsergebnis

EBIT

abzgl./zzgl. neutrales Ergebnis

Betriebliches Ergebnis

Als weiteren Leistungsindikator verwenden wir die Investitionen, über die wir - neben den anderen Steuerungsgrößen -das Geschäft der LEW-Gruppe auf Segmentebene steuern. Auch dieser Leistungsindikator wirkt über das von ihm beeinflusste betriebliche Vermögen direkt auf den ROCE ein und bestimmt daher den Wertbeitrag der LEW-Gruppe mit. Dabei werden folgende Investitionen bei der Ermittlung berücksichtigt: Investitionen in immaterielle Vermögenswerte sowie Investitionen in das Sach- und Finanzanlagevermögen.

2.2 WIRTSCHAFTSBERICHT

2.2.1 RAHMENBEDINGUNGEN

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Die globale Wirtschaftsleistung stieg 2014 nach ersten Schätzungen um rund 3 % über das Vorjahresniveau an.

Demgegenüber dürfte sich im vergangenen Jahr das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone, insbesondere aufgrund der notwendigen Maßnahmen zur Konsolidierung der privaten und staatlichen Haushalte, voraussichtlich nur um knapp 1 % erhöht haben.

Die Wirtschaftsleistung in Deutschland, der größten Volkswirtschaft des Währungsgebiets, wird wahrscheinlich im Jahresvergleich ebenfalls um leicht über 1 % gestiegen sein. Dabei hatte insbesondere der private Konsum einen positiven Einfluss.

In Bayerisch-Schwaben führt die Unsicherheit im Zusammenhang mit den internationalen Krisen zu Bremseffekten in der Wirtschaft, vor allem im Bereich Außenhandel und Investition. Zu dieser Entwicklung tragen auch die konjunkturellen Schwächen der Nachbarländer Europas bei. Viele Branchen berichteten über einen Nachfrage- und Umsatzrückgang, wobei der Großteil der Unternehmen mit dem aktuellen Verlauf der Geschäfte noch recht zufrieden ist.

BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN

Der Gesamtstromverbrauch in Deutschland ist weiterhin rückläufig. Er lag im Jahr 2014 nach vorläufigen Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) bei rund 576 TWh und damit um rund 4 % unter dem Vorjahreswert. Gründe dafür liegen in der vergleichsweise milden Witterung sowie in der konjunkturellen Schwäche. Die Entwicklung bei Eigenerzeugung und Selbstverbrauch von Strom hat auf den Rückgang des gemessenen Stromverbrauchs nur geringfügigen Einfluss.

Auch der Erdgasverbrauch in Deutschland sank 2014 um rund 14 % auf rund 823 TWh. Hauptursache für diese Entwicklung ist die im Vergleich zum kalten Vorjahreszeitraum deutlich wärmere Witterung sowie der Produktionsrückgang in der chemischen Grundstoffindustrie. Der mittlerweile rückläufige Einsatz von Erdgas in Kraftwerken nahm weiter ab.

Die Stromerzeugung verzeichnete aus erneuerbaren Energien insgesamt ein Plus von rund 3 %. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft sank um 9,5 %. Die Windkraft an Land steigerte ihren Beitrag dagegen um 0,7 % und die auf See um 37,0 %. Bei der Fotovoltaik gab es ein Plus von 13,5 %, bei Biomasse einen Zuwachs um 4,0 %. Der Anteil der erneuerbaren Energieträger am Bruttostromverbrauch erreichte somit 27,3 % (Vorjahr: 25,4 %). Braunkohle trug 25,6 %, Steinkohle 18,0 %, Erdgas 9,6 % und Kernenergie 15,9 % zur Bruttostromerzeugung in Deutschland bei. Sonstige Energieträger wie Heizöl, Pumpspeicher und Sonstige kamen auf einen Anteil von 5,1 %. Der Großteil des Stromerzeugungsmix in Deutschland entfällt daher mit rund 74 % weiterhin auf konventionelle Energieträger.

Im Oktober 2014 gaben die Übertragungsnetzbetreiber die Entwicklung der EEG-Umlage für 2015 bekannt: Die Umlage sinkt erstmals geringfügig von 6,240 ct/kWh auf 6,170 ct/kWh - ein Rückgang um 1,1 %. Neben den sehr hohen staatlichen Belastungen sind die Beschaffungskosten sowie die Netzentgelte wichtige Bestandteile des Strompreises. Die Netzentgelte werden von den staatlichen Regulierungsbehörden im Hinblick auf Kosteneffizienz geprüft und genehmigt. In einigen Regionen steigen die Netzentgelte im kommenden Jahr aufgrund des erforderlichen Aus- und Umbaus der Stromnetze weiter an.

Ein Drei-Personen-Musterhaushalt mit einem mittleren Stromverbrauch von 3.500 kWh im Jahr hat nach Angaben des BDEW eine monatliche Stromrechnung in Höhe von rund 85 € zu bezahlen. Die Entwicklung der Strompreise seit Beginn der Liberalisierung sowie die Zusammensetzung des Strompreises sind den nachfolgenden Grafiken zu entnehmen. Staatlich veranlasste Abgaben, Steuern und Umlagen machten 2014 einen Anteil von rund 52 % der Stromrechnung aus. Diese sind seit 1998 um rund 272 % gestiegen, was einer jährlichen Kostensteigerung von rund 17 % entspricht. Der Anteil der Kosten für Beschaffung, Netzentgelt und Vertrieb hat sich seit 1998 um rund 7 % erhöht und beträgt derzeit rund 41 €.

RECHTLICHE UND POLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN

In diesem Berichtszeitraum war aus politischer und rechtlicher Sicht die erneute Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ein wichtiges Thema. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2014 (EEG 2014) trat am 1. August 2014 in Kraft und löste das EEG 2012 zu dem Stichtag ab. Das EEG 2014 führt nicht nur für Neuanlagen, insbesondere für Windenergie- und Biomasseanlagen, zu einer Änderung der Förderbedingungen, sondern teilweise auch für Bestandsanlagen. Das EEG 2014 verpflichtet außerdem Betreiber von neu in Betrieb zu nehmenden Anlagen oberhalb bestimmter Leistungsschwellen zur Direktvermarktung. Darüber hinaus ergaben sich u. a. Neuerungen im Bereich des Zubaus von EEG-Anlagen und eine EEG-Umlagepflicht für die Eigenversorgung aus neuen Erzeugungsanlagen wurde eingeführt. Des Weiteren wurde von der Bundesnetzagentur am 5. August 2014 das Anlagenregister in Betrieb genommen.

Am 15. Oktober 2014 haben die Übertragungsnetzbetreiber die EEG-Umlage für das Jahr 2015 veröffentlicht. Mit 6,170 ct/kWh liegt die EEG-Umlage für das Jahr 2015 um 1,1 % niedriger als die EEG-Umlage des Jahres 2014. Die Offshore-Haftungsumlage für das Jahr 2015 für die Letztverbrauchergruppe A (bis zu 1.000.000 kWh je Abnahmestelle) ist negativ und beträgt - 0,051 ct/kWh.

Im Streit um die Verfassungsmäßigkeit der EEG-Umlage in Deutschland hat der Bundesgerichtshof am 25. Juni 2014 entschieden, dass die EEG-Umlage keine verfassungswidrige Sonderumlage darstellt. Gegen die Entscheidung wurde Verfassungsbeschwerde erhoben.

Aufgrund des Gesetzes zur Umsetzung der Verbraucherrechterichtlinie gelten seit dem 13. Juni 2014 für Verträge, die im Fernabsatz oder außerhalb von Geschäftsräumen mit Verbrauchern geschlossen werden, neue gesetzliche Anforderungen an die Widerrufsrechte und die Widerrufsbelehrung. Des Weiteren ist am 29. Juli 2014 das Gesetz zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr in Kraft getreten und findet für alle ab diesem Zeitpunkt entstandenen Rechtsverhältnisse Anwendung. Ziel der Neuregelungen ist die Verbesserung der Zahlungsmoral im Geschäftsverkehr. Nach den Neuregelungen müssen säumige Unternehmen und öffentliche Auftraggeber u. a. einen höheren Verzugszins sowie eine Verzugskostenpauschale zahlen.

Der Bundesrat hat im Oktober 2014 einer Novellierung der Grundversorgungsverordnungen Strom und Gas (StromGVV, GasGVV) zugestimmt. Die Neuregelungen betreffen Vorgaben zur Ausweisung der Allgemeinen Preise in der Grundversorgung sowie zu deren Änderung. Die Verordnungsänderungen sind am 30. Oktober 2014 in Kraft getreten.

Die Durchführungsverordnung zur EU-Verordnung REMIT (Verordnung über die Integrität und Transparenz des Energiegroßhandelsmarktes) trat am 7. Januar 2015 in Kraft. Dieses Datum ist die Basis für Umsetzungsfristen für die Marktteilnehmer zur Registrierung und zur Meldung von Handelsdaten sowie Fundamentaldaten. Die Lechwerke AG wird die Registrierung und Datenmeldungen fristgerecht vornehmen.

2.2.2 GESCHÄFTSVERLAUF

Das betriebliche Ergebnis lag mit 177,8 Mio. € um rund 15 % über dem Vorjahresniveau. Der wesentliche Grund ist der im Jahr 2014 erzielte hohe Einmalertrag aus der Veräußerung unseres Höchtsspannungsnetzes an die Amprion GmbH. Unser Wertbeitrag liegt für das Geschäftsjahr bei 95,9 Mio. € und damit rund 32 % über dem Vorjahreswert.

SEGMENT STROM-ERZEUGUNG

In unserem Segment Strom-Erzeugung steht uns im Bereich der Wasserkraft die Stromkapazität aus 28 eigenen und vertraglich gebundenen Kraftwerken zur Verfügung. Weitere elf Wasserkraftwerke betreuen wir als Betriebsführer. Darüber hinaus betreiben wir acht thermische Anlagen, bei denen uns aus fünf dieser Anlagen die Stromkapazität zur Verfügung steht. Bei den verbleibenden drei Anlagen handelt es sich um Fernwärmenetze, für die uns die gesamtverantwortliche Betriebsführung obliegt. Der Hauptteil unserer Erzeugungsaktivitäten ist in unserer 100%igen Tochtergesellschaft, der Bayerische Elektrizitätswerke GmbH (BEW), gebündelt.

Bei unseren Laufwasserkraftwerken hängt die Erzeugung von den Wasserdurchflussmengen und damit stark von klimatischen Einflussfaktoren und lokalen Wetterbedingungen ab. Im ersten und zweiten Quartal 2014 lag die Stromerzeugung aus eigenen und vertraglich gebundenen Wasserkraftwerken deutlich unter der Regelerzeugung. Aufgrund der nassen Witterung lag im dritten Quartal 2014 die Erzeugung über der Regelerzeugung. Im vierten Quartal 2014 verlief die Erzeugung wieder leicht rückläufig und pendelte sich auf Höhe der Regelerzeugung ein. Für das Gesamtjahr lag die Erzeugung aus den Wasserkraftanlagen bei rund 88 % des langjährigen Mittels. Die Erzeugungsmenge der eigenen Kraftwerke lag mit 542 GWh um 130 GWh unter dem Vorjahr, die Eigenerzeugung aus vertraglich gebundenen Kraftwerken lag mit 198 GWh um 40 GWh unter dem Vorjahr.

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Wasserkraftwerke des Segments Strom-Erzeugung und vertraglich gebundene Kraftwerke Gesellschaft MW
Lech:
KW Gersthofen LEW 9,91
KW Langweid LEW 7,04
KW Meitingen LEW 11,68
KW Ellgau RMD 10,00
KW Oberpeiching RMD 12,30
KW Rain am Lech RMD 11,20
KW Feldheim RMD 8,50
Wertach:
KW Inningen BEW 2,50
KW Bobingen BEW 2,60
KW Großaitingen BEW 2,40
KW Mittelstetten BEW 2,40
KW Schwabmünchen BEW 2,60
Donau:
KW Donauwörth MDK 8,50
KW Schwenningen MDK 8,60
KW Höchstädt MDK 10,00
KW Dillingen MDK 7,40
Günz:
KW Waldstetten BEW 0,35
KW Ellzee BEW 0,72
KW Wattenweiler BEW 0,52
KW Höselhurst BEW 0,55
KW Oberegg BEW 1,10
Iller:
KW Au UIAG 10,00
KW Untereichen UIAG 10,00
KW Lautrach LEW 5,00
KW Maria Steinbach LEW 5,00
KW Legau LEW 5,00
KW Fluhmühle LEW 5,00
KW Altusried LEW 7,80
Lechwerke AG LEW
Rhein-Main-Donau AG RMD
Bayerische Elektrizitätswerke GmbH BEW
Mittlere Donau Kraftwerke AG MDK
Untere Iller AG UIAG

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Wasserkraftwerke, nur Betriebsführung Gesellschaft MW
Donau:
KW Faimingen ODK 10,10
KW Gundelfingen ODK 7,35
KW Offingen ODK 7,35
KW Günzburg ODK 9,00
KW Leipheim ODK 9,37
KW Oberelchingen ODK 9,35
Lech:
KW Landsberg am Lech EWL 0,50
Günz:
KW Breitenthal ÜWK 0,54
Mühlbach/Förchenbach:
KW Mühlbach I WB 0,23
KW Mühlbach II WB 0,45
KW Förchenbach WB 0,90
Obere Donau Kraftwerke AG ODK
Elektrizitätswerk Landsberg GmbH EWL
Überlandwerk Krumbach GmbH ÜWK
Wendelsteinbahn GmbH WB

Mit unseren Fotovoltaikanlagen, die aus unserem Solarpark in Haunsfeld sowie diversen Dachanlagen bestehen, erzeugten wir 2014 1,8 GWh und damit 5,9 % mehr als im Vorjahr.

Die Erzeugung 2014 bei den thermischen Anlagen lag mit 1,0 GWh um 0,3 GWh über der des Vorjahres.

Im Jahr 2014 wurde die Gesamterzeugung von rund 743 GWh zu rund 82 % zu Konditionen der Strombörse EEX in Leipzig veräußert. Im Vorjahr verkauften wir rund 746 GWh, was ebenfalls rund 82 % der Gesamterzeugung entsprach. Die restlichen 133 GWh (Vorjahr: 166 GWh) stammen aus Kraftwerken, die die Förderung im Rahmen des Gesetzes für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG) erhielten bzw. über Direktvermarktung von EEG-Kraftwerken gehandelt wurden.

An der Donau und am Unteren Lech wurden die Planungen für die Sanierung der Stauanlagen gemäß DIN 19700 im Jahr 2014 weiter vorangetrieben. Als Baumaßnahmen wurden Teilabschnitte der Stauhaltungsdämme der Staustufe Oberpeiching an der Staustufe und den Deichen bei Schwenningen begonnen. Die Sanierung der Stauhaltungsdämme der Anlage Feldheim wurde abgeschlossen. Bei der Staustufe Feldheim wurde parallel auch die Wehrbrücke erneuert. Nach über dreißigjähriger Betriebszeit wurden wegen Erreichens der technischen Lebensdauer in allen Kraftwerken der MDK die Erregereinrichtungen und die Schutzeinrichtungen komplett erneuert.

Bei den Energiedienstleistungen agieren wir verstärkt im Bereich der regenerativen Energieerzeugung.

Der Stammsitz der Garten-Center-Gruppe Dehner GmbH & Co. KG (Dehner) in Rain am Lech wird jetzt besonders energiesparend mit Heizenergie und Strom versorgt. Wir errichteten dafür eine neue Heizzentrale mit zwei Blockheizkraftwerken und Erdgaskessel. Ein 2,5 km langes Fernwärmenetz versorgt das 165.000 m2 große Dienstleistungszentrum mit Heizwärme. Durch Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt Dehner zudem einen Großteil seines Strombedarfs selbst. Parallel dazu ertüchtigte die LEW Netzservice GmbH (LNS), der Netzdienstleister der LEW-Gruppe, das Mittelspannungsnetz auf dem Firmengelände. Das 20-kV-Netz wurde so umgebaut und ergänzt, dass der Strom aus den Blockheizkraftwerken direkt vor Ort verwendet werden kann. Die neue Energieanlage wurde am 20. September 2014 am Dehner-Stammsitz offiziell in Betrieb genommen. Die BEW übernimmt mit ihrem Tochterunternehmen, der Wärmeversorgung Schwaben GmbH, die Wartung und sorgt für den verlässlichen Betrieb der Energie- und Wärmeversorgungsanlagen.

SEGMENT NETZBETRIEB UND NETZSERVICE

Unter dem Segment Netzbetrieb und Netzservice sind die Aktivitäten im Bereich der Verteilung von Strom gebündelt. Hier sind unsere drei Netzgesellschaften, die LEW Verteilnetz GmbH (LVN), die Wendelsteinbahn Verteilnetz GmbH (WBN) und die LEW Netzservice GmbH (LNS) angegliedert. Die Kernaufgaben der LVN und der WBN sind die Planung, die Errichtung, die Instandhaltung, der Betrieb und der Ausbau des Verteilnetzes und der dazugehörigen elektrischen Betriebsmittel. Außerdem gewährleisten sie einen diskriminierungsfreien Netzzugang für die Marktteilnehmer und die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben wie EnWG, EEG, KWK-G und KraftNAV. Die LNS bietet Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette elektrischer Energieinfrastrukturanlagen und weitere technische Dienstleistungen an externe Kunden an: von der Planung, Projektierung und Montage über den Netzbetrieb und die Instandhaltung bis hin zur Netzdokumentation. Das Netzgebiet der LVN erstreckt sich weitgehend über den Regierungsbezirk Schwaben und reicht - vereinfacht dargestellt - von der Iller im Westen bis zum Lech im Osten, von der Donau im Norden bis ins Allgäu im Süden. Das Netzgebiet mit den Gemeinden Brannenburg und Flintsbach betreut die WBN.

Das Netzgeschäft der LVN, insbesondere der Netzzugang und die Netzentgelte, unterliegt seit der Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) im Juli 2005 der Regulierung durch die Bundesnetzagentur (BNetzA), das Netzgeschäft der WBN der Regulierung durch die Bayerische Landesregulierungsbehörde.

Zum 1. Januar 2014 startete bereits die zweite Regulierungsperiode der Anreizregulierung. Durch den zunehmenden Kostendruck der Anreizregulierung sank die Erlösobergrenze der LVN im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 %. Dies liegt zum einen an der Neufestlegung des Ausgangsniveaus der Erlösobergrenze auf Basis des Jahres 2011 für die zweite Regulierungsperiode (2014 bis 2018). Zum anderen fiel im Jahr 2014 auch der Erweiterungsfaktor geringer aus. Der Grund hierfür liegt zum einen im Wechsel der Regulierungsperioden - demnach werden die Veränderung der Kostensteigerungen aus EEG-bedingten Netzerweiterungen nun am Basisjahr 2011 gespiegelt und nicht mehr am Jahr 2006. Zum anderen trägt auch der moderate Rückgang beim EEG-Anlagenzuwachs im Netzgebiet zum niedrigeren Erweiterungsfaktor bei. Die Erlösobergrenze der WBN ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 5 % gestiegen. Dieser Anstieg resultiert in erster Linie aus dem vergleichsweise guten Ergebnis im Kostenprüfungsverfahren für das Basisjahr 2011. Mit Beginn der zweiten Regulierungsperiode ist dieses Ergebnis für 2014 erstmals wirksam geworden.

Die niedrige Einspeisemenge der Wasserkraftwerke in unseren Netzgebieten aufgrund schlechter Wasserführung im ersten Halbjahr wurde zum Teil durch die höhere Sonneneinstrahlung und den weiteren Zubau von dezentralen regenerativen Erzeugungsanlagen im Netzgebiet kompensiert. Somit lagen die Einspeisemengen im Netzgebiet in 2014 um 3,7 % leicht unter der Menge des Vorjahres.

NETZWIRTSCHAFT

Die Netznutzungsmenge in unseren Netzgebieten lag mit 10,2 TWh leicht unter dem Vorjahreswert von 10,6 TWh. Grund hierfür sind das veränderte Verbrauchsverhalten durch zunehmendes Energiebewusstsein unserer Netznutzungskunden sowie die milde Witterung im Geschäftsjahr 2014. Einige unserer großen Industriekunden führten interne Umstrukturierungsmaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und Reduktion ihres Energieverbrauches durch.

Der Zuwachs der EEG-bedingten dezentralen Erzeugungsanlagen in unseren Netzgebieten lag im Geschäftsjahr 2014 bei rund 3.000 Anlagen. Die überwiegende Anzahl der Neuanlagen sind weiterhin Fotovoltaikanlagen. Die Anlagenbetreiber entscheiden sich aktuell beim Netzanschluss bzw. beim Messkonzept nahezu ausschließlich (99 %) für die Eigennutzung des Stroms und speisen lediglich die überschüssige Energie ins öffentliche Netz ein. Über drei Viertel der 2014 angeschlossenen Anlagen weisen eine installierte Leistung unter 10 kW auf, da durch die Eigennutzung eine auf den Stromverbrauch bezogene Anlagengröße die größtmögliche Wirtschaftlichkeit aufweist.

Im Geschäftsjahr 2014 wurden für die Erhöhung des Eigenverbrauchs in Kundenanlagen über 294 Batteriespeichersysteme mit einer Durchschnittskapazität von 6,5 kW angeschlossen. Der Anteil der Batteriespeichersysteme bei Fotovoltaik-Neuanlagen belief sich damit 2014 auf rund 3,5 %. Um den Netzparallelbetrieb von Speichersystemen, aber auch den Betrieb von Speichern innerhalb der Kundenanlagen, sicherer zu gestalten, wurden die deutschlandweiten Standards erweitert. Die LVN hat sich aktiv bei der Weiterentwicklung des FNN-Hinweises (Forum zur Weiterentwicklung von Netztechnik und Netzbetrieb) "Anschluss und Betrieb von Speichersystemen am Niederspannungsnetz" und bei der Erstellung der VDE-Anwendungsregel (VDE-ARE 2510-2) "Stationäre elektrische Energiespeichersysteme am Niederspannungsnetz" eingebracht.

Die Neuzugänge von Windenergieanlagen blieben auch 2014 unter den Zielen des von der Bayerischen Staatsregierung aufgestellten Energiekonzepts. Im Jahr 2014 wurden sieben Großwindanlagen im unteren MW-Leistungsbereich und wenige Kleinwindanlagen im unteren KW-Leistungsbereich im Netzgebiet der LVN angeschlossen.

Zum 1. August 2014 trat die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in Kraft. Diese sieht umfängliche Änderungen in der Förderungsstruktur von Erzeugungsanlagen vor. Das seit 2009 eingeführte Marktprämienmodell wird durch die EEG-Reform als Standardförderung favorisiert. Neu angeschlossene Anlagen mit einem Leistungsbereich von> 500 kW müssen bereits jetzt sowie neu angeschlossene Anlagen mit einem Leistungsbereich von> 100 kW ab 2016 verpflichtend in die Direktvermarktung wechseln. Lediglich für kleine Anlagen unter den vorgenannten Leistungsgrenzen ist eine EEG-Vergütung bei öffentlicher Einspeisung vorgesehen.

Erstmals fällt durch oben genannte Reform für selbst erzeugten Strom, der in der Kundenanlage selbst verbraucht wird und eine Anlagengröße von ≥ 10 kW aufweist, eine reduzierte EEG-Umlage von 30 % der vollen EEG-Umlage an. Bei Veräußerung des erzeugten Stroms an Letztverbraucher, z. B. Mieter, steigt diese Umlage auf den vollen Wert an. Der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) wird autorisiert, die EEG-Umlage von den Anlagenbetreibern einzufordern. Durch die Verordnungsermächtigung (§ 91 EEG) können zukünftig die Verteilnetzbetreiber zur Einholung der EEG-Umlage bei Eigenverbrauch und zur Weitergabe an den ÜNB verpflichtet werden.

In unseren Netzgebieten wurden im Jahr 2014 rund 3.000 neue EEG-geförderte dezentrale Erzeugungsanlagen angeschlossen. Dadurch hatten wir zum Jahresende rund 68.500 an unsere Netze angeschlossene EEG-Einspeiseanlagen mit einer Einspeiseleistung von rund 1.900 MW. Die in unseren Netzgebieten erzeugte und eingespeiste Energiemenge aus EEG-geförderten Anlagen stieg im Geschäftsjahr 2014 weiter auf 2.943 GWh an, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 6,6 % ergibt. Das Volumen der Einspeisevergütungen hierfür betrug im aktuellen Geschäftsjahr 731,5 Mio. € (Vorjahr: 650,8 Mio. €).

Im Geschäftsjahr 2014 vermarkteten 458 Erzeugungsanlagen ihren Strom direkt. Die Anlagenbetreiber bezogen neben dem direkt vermarkteten Strom eine zusätzliche Marktprämie von der LVN, da diese das sog. Marktprämienmodell in Anspruch genommen hatten. Die Marktprämie ist eine Differenz zwischen der EEG-Einspeisevergütung und dem Monatsmittelwert des Strompreises und soll den Anlagenbetreiber vor einer Schlechterstellung der Direktvermarktung gegenüber der EEG-Einspeisevergütung schützen. Die Erzeugungsanlagen in Direktvermarktung haben ein Vergütungspotential von rund 30 Mio. € p. a. bei einem Rückwechsel in die EEG-Vergütung.

NETZTECHNIK

Im Mittel- und Niederspannungsnetz waren die Netzbaumaßnahmen, wie auch in den Vorjahren, signifikant durch den erheblichen Zubau von dezentralen Erzeugungsanlagen geprägt. Durch den Anschluss von EEG-Anlagen betrugen die Kosten für den Netzausbau im Geschäftsjahr 2014 rund 17 Mio. €. Seit 2010 werden zur Netzautomatisierung und Netzlaststeuerung Einspeiseanlagen mit Fernsteueranlagen inklusive Ist-Wert-Übertragung an die Netzleitstelle Augsburg angebunden. Im Jahr 2014 belief sich die Anzahl der steuerbaren Erzeugungsanlagen auf 7.230 Anlagen mit einer regelbaren Einspeiseleistung von 1.050 MW.

Die Netzdaten von gezeichneten Plänen wurden in den letzten Jahren in ein geographisches Informationssystem (GIS) überführt, um den zunehmend komplexeren Berechnungen bei der Integration neuer Einspeiseanlagen Rechnung zu tragen. Zur Erhöhung der Effizienz in den Netzanschlussprozessen wurde 2014 die Netzberechnung von Erzeugungsanlagen systemgestützt weiterentwickelt.

2014 wurde die Nachrüstung von Fotovoltaikanlagen zur Vermeidung der 50,2-Hz-Problematik weiter fortgesetzt. Die technische Umrüstung übernahmen regionale Fachunternehmen im Auftrag der LVN. Die von der Systemstabilitätsverordnung vorgegebenen Fristen zum 31. Mai 2014 für rund 6.000 Anlagen> 30 kW und zum 31. Dezember 2014 für rund 16.000 Anlagen> 10 kW konnten eingehalten werden. Zur Sicherstellung eines hohen Qualitätsniveaus wurden während des Umrüstens Qualitätsstichproben durchgeführt.

Trotz der gegenüber den Vorjahren geringeren Anzahl an Neuanmeldungen von EEG-Anlagen ist nach wie vor ein erheblicher Ausbau des Netzes im Mittel- und Niederspannungsbereich erforderlich, da die Reserven im Netz zunehmend ausgeschöpft sind. Neben lokalen Netzverstärkungsmaßnahmen wie Parallelleitungen und Querschnittsverstärkung sind in immer größerem Maße auch grundlegende Netzerweiterungen und Netzrestrukturierungen erforderlich. Dazu zählen beispielsweise zusätzliche Umspannungen von Mittelspannung auf Niederspannung, überregionale Anpassungen und Neubaumaßnahmen im Mittelspannungsnetz sowie der Neubau bzw. die Erweiterung von Umspannanlagen von der Hochspannung zur Mittelspannung. Die durchschnittlichen Kosten je EEG-Netzanschluss sind in den vergangenen Jahren durch den Netzausbau signifikant gestiegen.

Für den Ersatz von Freileitungen und für den EEG-Netzausbau wurden insgesamt 147 km neues 20-kV-Kabel verlegt. In unseren Netzgebieten wurden 96 neue Baugebiete mit rund 1.540 Baugrundstücken mit Stromanschlüssen vorbereitet. In 16 Baugebieten wurde zusätzlich die Infrastruktur für Glasfaseranschlüsse vorbereitet. Die Anzahl der Neuanschlüsse ist mit rund 2.820 Stück im Vergleich zum Vorjahr um rund 12 % gestiegen.

Zur Erfüllung der aktuellen und zukünftigen Anforderungen an effiziente, sichere und intelligente Energienetze werden die Untersuchung und der Einsatz neuer Technologien fortgeführt und damit die Entwicklungen für ein Smart Grid vorangetrieben. Hierbei sind u. a. der Piloteinsatz von innovativen Betriebsmitteln wie fernsteuerbare Netzstationen, regelbare Ortsnetztransformatoren, Spannungsregler in Niederspannungs-Stromkreisen, isolierte 20-kV-Freileitun-gen sowie die Optimierung der Hochspannungs- und Mittelspannungsregelung in den Umspannstationen zu nennen. Unser Pilotprojekt "Smart Operator" in der Siedlung Wertachau, einem Ortsteil der Stadt Schwabmünchen, ging im Juli 2014 mit der erfolgreichen Umsetzung der Regelung für die intelligenten Geräte nun in die entscheidende Phase. Es wurden ein zentraler Batteriespeicher installiert und in den teilnehmenden Haushalten ansteuerbare Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Wärmepumpenheizsysteme und Kleinelektrospeicher aufgestellt. Ziel des Projektes ist es, durch Einsatz intelligenter Komponenten vor Ort für einen Ausgleich zwischen wachsender volatiler Erzeugung und schwankenden Lasten zu sorgen.

Auch im Bereich der Hochspannungsanlagen wurden umfangreiche Erneuerungs- und Erweiterungsmaßnahmen durchgeführt. Im Umspannwerk Feldheim konnte die Erneuerung der kompletten Primär- und Sekundärtechnik im Frühjahr 2014 erfolgreich abgeschlossen werden. In den Umspannanlagen Illerstufe 7, Oberauerbach und Lauben machte die hohe dezentrale Einspeiseleistung den Einbau von neuen, leistungsfähigeren Transformatoren notwendig. Ferner wurde die im letzten Jahr begonnene Kompletterneuerung der Umspannanlage Oberauerbach fortgeführt und im Oktober 2014 fertiggestellt.

Zur netzverträglichen Abführung der steigenden Erzeugungsleistung aus dem MS- und NS-Netz in das vorgelagerte 110-kV-Netz errichteten wir zwischen Lengenfeld und Stoffen ein neues 110-/20-kV-Umspannwerk, das im Mai 2014 in Betrieb ging. Mit dem Bau eines weiteren 110-/20-kV Umspannwerkes bei Breitenbrunn wurde im Herbst 2014 begonnen. Dieser zusätzliche Einspeisepunkt wird voraussichtlich im Frühjahr 2015 fertiggestellt sein und in Betrieb gehen.

Ein weiteres Großprojekt ist die Errichtung eines neuen 380-/110-kV-Einspeisepunktes östlich von Kempten. Die Erweiterung und der Umbau der bestehenden Schaltanlage Kempten-Leupolz zum Umspannwerk dienen dazu, das überregionale Höchstspannungs-Übertragungsnetz mit dem regionalen Verteilnetz zu verbinden und somit auch künftig eine sichere Stromversorgung in dieser Region zu gewährleisten. Ende Mai 2014 haben die Bauarbeiten hierzu begonnen. Die Inbetriebnahme des Umspannwerks ist für September 2015 geplant. Vorhabenträger des Projekts sind die LVN, die Allgäuer Überlandwerk GmbH und der Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH.

Neben den EEG-bedingten Netzausbaumaßnahmen wurde das seit mehreren Jahren laufende, umfangreiche Programm zur Modernisierung des 110-kV-Leitungsnetzes erfolgreich fortgesetzt. Beispielhaft sind hier der Ersatzneubau einer ca. 9,2 km langen 110-kV-Freileitungsstrecke im Bereich Lauben-Fürbuch sowie der ca. 2,5 km langen Leitungsverbindung zwischen den Umspannwerken Bidingen und Bidingen 2 zu nennen. Mit der Erneuerung der ca. 12 km langen 110-kV-Leitungsverbindung Irsingen-Leinau wurde im Herbst 2014 begonnen. Diese Maßnahme wird 2015 fortgeführt und abgeschlossen. Die bisherigen Leitungen waren zum einen am Ende ihrer wirtschaftlichen Lebensdauer angelangt und mussten zum anderen wegen der zunehmenden EEG-bedingten Transportaufgaben verstärkt werden.

Mit dem Netzausbau tragen wir den erhöhten Anforderungen beim Energietransport, bedingt durch den Zubau von dezentralen Erzeugungsanlagen, Rechnung. Außerdem schafft dieser die Voraussetzungen für den weiteren Ausbau und die netzverträgliche Integration dieser Anlagen.

SEGMENT ENERGIE-ALLGEMEINES

Im Segment Energie-Allgemeines sind der Strom- und Gasvertrieb, die Energiebeschaffung, der Overhead sowie die Eigentümerfunktion des Sachanlagevermögens zusammengefasst.

STROM- UND GASVERTRIEB

Strom

Im Geschäftsjahr 2014 lag unser Stromabsatz im Segment Energie-Allgemeines mit rund 13.448 Mio. kWh um 4,1 % unter dem Vorjahr.

Die milde winterliche Witterung führte zu einem Rückgang des Strom- und Wärmebedarfs und damit zu einem niedrigeren Energieverbrauch in Deutschland.

Im Geschäftsjahr 2014 erzielten wir einen Stromabsatz von 13.448 Mio. kWh. Damit lag dieser um 4,1 % unter dem Vorjahr. Die Steigerungen im Bereich Geschäftskunden konnten die verminderten Absätze bei Privat- und Gewerbekunden, den Energieversorgungsunternehmen sowie im Innenabsatz nicht ausgleichen.

Mit unseren erfolgreich am Markt positionierten Energieeffizienz-Programmen unterstützen wir die Energiewende in Bayerisch-Schwaben. Unser Leistungsspektrum erstreckt sich von energiesparenden Straßenleuchten für Kommunen, Energieberatungen vor Ort bis hin zu Energieeffizienz-Projekten an Schulen in Bayern. 2012 haben wir unser Angebot um ein Bürgerbeteiligungsprogramm "LEW BürgerAktiv" erweitert und im Jahr 2013 wurde die Energiegenossenschaft LEW BürgerEnergie eG gegründet. Hier werden Bürger über den Erwerb von Genossenschaftsanteilen an Erzeugungsanlagen und über das demokratische Stimmrecht an der zukünftigen Ausrichtung der Genossenschaft beteiligt. Wir förderten den stärkeren Einsatz von Wärmepumpen mit einem Programm zur Information über die Technologie und mit der Schaffung von Marktanreizen. Mit der Initiative unterstützen wir Kommunen, private Haushalte und Geschäftspartner beim Energiesparen. Zum einen wollen wir damit - als Experten in Sachen Energie - einen aktiven Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten. Zum anderen sehen wir die Zufriedenheit unserer Kunden als Grundlage unseres Geschäfts und festigen mit kompetenter Beratung rund um das Thema Energieeffizienz langfristige Kundenbeziehungen.

Wegenutzungsverträge mit Kommunen bilden eine wichtige Grundlage für unser Geschäft. Zwischen Unternehmen der LEW-Gruppe und den Gebietskörperschaften bestehen 285 Wegenutzungsverträge im Strombereich. Mit 277 Vertragspartnern haben wir die Konzessionen bereits erfolgreich verlängert. Aktuell läuft bei fünf Kommunen das Konzessionierungsverfahren. Bei drei Kommunen steht das Konzessionierungsverfahren noch aus. Dabei prüfen einzelne Kommunen auch die Möglichkeit, die Versorgungsaufgaben selbst, in Kooperation mit uns oder in anderer Form durchzuführen.

Außenabsatz

Der Absatz bei den Energieversorgungsunternehmen lag mit 6.639 Mio. kWh um 10,5 % unter der Vergleichsperiode des Vorjahres. Eine Ursache hierfür ist der andauernde intensive Wettbewerb. Durch die Weiterentwicklung unseres Produktangebots und die verstärkte Ausrichtung unseres Vertriebs auf den Kunden wirken wir dieser Entwicklung entgegen.

Der Absatz an Gewerbekunden reduzierte sich deutlich von 668 Mio. kWh auf 545 Mio. kWh. Belastend wirkte der milde Winter und der hohe Wettbewerbsdruck, durch den sich unsere Vertriebskanäle nicht wie geplant entwickeln konnten und damit den Verlust von Stromlieferungsverträgen mit kommunalen Partnern zur Folge hatte. Schließlich verzeichneten wir auch einen Verbrauchsrückgang aufgrund höher als erwartet ausgefallener Effizienz- und Energieeinsparmaßnahmen bei unseren Kunden. Positiv erwähnenswert ist, dass wir einen Großteil unserer Gewerbekunden durch Langfristprodukte an uns binden konnten.

Im Bereich der Privatkunden konnten wir aufgrund zurückliegender und laufender Akquisemaßnahmen, die aus einem breiten Portfolio von Vertriebskanälen bestehen, unsere Kundenanzahl in Summe erhöhen. Der Stromabsatz schwächte sich wie im Vorjahr - durch Energieeinsparungen aus Effizienzmaßnahmen unserer Kunden und dem zunehmenden Eigenverbrauch der Kunden mit eigenen Fotovoltaikanlagen - um 4,1 % auf 1.299 Mio. kWh ab. Aufgrund der durch die Energiewende gestiegenen staatlichen Umlagen und Steuern, insbesondere der EEG-Umlage, passten wir die Preise für Strom-Sonderprodukte mit laufender oder auslaufender Preisgarantie entsprechend den vertraglichen Regelungen zum 1. Januar 2014 an. Gleichzeitig wurde für unsere Kunden die Garantie für die von uns beeinflussbaren Preisbestandteile entsprechend verlängert. Zum 1. März 2014 hoben wir die Preise in der Grundversorgung und bei Produkten ohne Preisgarantie entsprechend an. Zum 1. Juli 2014 erhöhten wir aufgrund der Vorkostensituation die Preise in den Produkten, deren Preisgarantie zum 30. Juni 2014 ausgelaufen ist. Auch hier verlängerten wir die Preisgarantie für die von uns beeinflussbaren Preisbestandteile um 24 Monate. Wir konnten für unsere Privatkunden die Preise ab 1. Januar 2015 senken.

Bei den Geschäftskunden verzeichneten wir einen deutlichen Absatzzuwachs um 14,1 % auf 4.182 Mio. kWh. Während die Absatzentwicklung bei den mittleren und kleineren Geschäftskunden eher rückläufig ist, generierten wir bei einigen großen Kunden beträchtliche Absatzzuwächse. Zudem konnten wir bereits jetzt für die Folgejahre Verträge abschließen. In einem schwierigen Marktumfeld ist es unser Ziel, unsere Position durch Neukunden-Akquise und Kundenbindungsaktivitäten weiter zu behaupten.

Innenabsatz

Unsere Stromabsätze innerhalb der LEW-Gruppe verminderten sich um rund 136 Mio. kWh gegenüber dem Vorjahr und lagen damit bei rund 783 Mio. kWh.

Gas

Unser Gasabsatz lag im Berichtszeitraum mit 788 Mio. kWh um 21,2 % unterhalb des Vorjahres. Positive Effekte verzeichneten wir bei Privatkunden und im Handel, die jedoch nicht die rückläufige Entwicklung im Bereich der Geschäftskunden und der Energieversorgungsunternehmen ausgleichen konnten.

Außenabsatz

Durch den hohen Wettbewerbsdruck mussten bei den Energieversorgungsunternehmen Absatzrückgänge verzeichnet werden. Der Absatz reduzierte sich um 177 Mio. kWh auf 423 Mio. kWh.

Auch die Entwicklung bei den Geschäftskunden ist rückläufig. Der Absatz reduzierte sich um 100 Mio. kWh auf 157 Mio. kWh. Die Zahl der kleinen Kunden erhöhte sich, große Geschäftskunden wurden an Wettbewerber verloren.

Dagegen konnten wir im Gas eine Vielzahl neuer Privatkunden gewinnen. Dies führte im Berichtszeitraum zu einem starken Anstieg des Absatzes um 38,5 % auf 162 Mio. kWh. Durch die veränderte Vorkostensituation wurden die Preise der Gasprodukte unserer Bestandskunden zum 1. Oktober 2014 erhöht und dabei die Preisgarantie für die von uns beeinflussbaren Preisbestandteile um 24 Monate verlängert.

Auch im Handel erhöhte sich im Berichtszeitraum unser Absatz um 83,3 % auf 44 Mio. kWh.

Innenabsatz

Unser Gasabsatz innerhalb der LEW-Gruppe lag im Geschäftsjahr 2014 analog zum Vorjahr bei rund 2 Mio. kWh.

ENERGIEBESCHAFFUNG

Strom

Im Jahr 2014 beschafften wir im Segment Energie-Allgemeines 9.980 Mio. kWh (Vorjahr: 10.674 Mio. kWh) über die RWE Vertrieb AG, 2.169 Mio. kWh (Vorjahr: 1.898 Mio. kWh) von Dritten sowie 1.265 Mio. kWh (Vorjahr: 1.419 Mio. kWh) im Innenbezug. Die restlichen 38 Mio. kWh (Vorjahr: 41 Mio. kWh) resultierten aus unserer Eigenerzeugung.

Die Energiemärkte setzten auch im Geschäftsjahr 2014 die Entwicklung der vergangenen Jahre nahezu unverändert fort. Der weitere Zubau geförderter regenerativer Erzeugungsanlagen lässt das Angebot am Markt weiter steigen, auf Seiten der Nachfrage fehlten die Impulse, so dass sich die Preise weiterhin abschwächten.

Der unveränderte Druck auf dem Terminmarkt führt zu einem sukzessiven Absinken des Preisniveaus der Jahresbänder. Während die Grundlast für 2015 Anfang des Jahres noch mit 36,50 €/MWh gehandelt wurde, sank der Preis bis Anfang April auf 33,70 €/MWh ab und pendelte anschließend in einem Bereich zwischen 36 €/MWh und 34 €/MWh.

Der Spotmarkt gab die Richtung für den Terminmarkt vor. Der Durchschnittspreis für die Grundlastlieferung (Phelix Base) lag mit 32,76 €/MWh um rund 13 % tiefer als der Vergleichswert des Vorjahres in Höhe von 37,78 €/MWh. Während sich die Konjunktur stabil erwies, blieben die witterungsbedingten Nachfrageimpulse aus. So verlief der Winter im ersten Quartal ungewöhnlich mild, im Sommer gab es keine Hitzewelle und im Herbst dauerten die spätsommerlichen Temperaturen lange an.

Weiterhin erfreulich entwickelte sich die Vermarktung von Regelenergie. In der Minutenreserve sind wir nach Scharfschaltung der Regelzone TransnetBW nun in allen vier deutschen Regelzonen aktiv. Mit der Vermarktung von Sekundärregelung aus Kundenanlagen haben wir in der Regelzone Amprion begonnen. Mit unserem Projekt "Vertriebsleitstand" wollen wir diese Vermarktungslogik auch für kleinere Kundenanlagen, insbesondere im Bereich der Biogasanlagen, kommerziell umsetzen.

Unsere Aktivitäten in dieser Nische blieben jedoch nicht auf den deutschen Markt begrenzt. Im Zuge der Anpassung der Marktregeln für Tertiärregelung (Minutenreserve) in Österreich haben wir auch in der Regelzone APG (Austrian Power Grid AG) unsere Aktivitäten begonnen und arbeiten an der finalen Zulassung für diesen Markt.

Gas

Im Jahr 2014 lag unsere Gasbeschaffung bei 788 Mio. kWh (Vorjahr: 1.000 Mio. kWh) und wurde mit 620 Mio. kWh bei der RWE Vertrieb AG (Vorjahr: 864 Mio. kWh) und mit 168 Mio. kWh von Dritten (Vorjahr: 136 Mio. kWh) bezogen.

Am Terminmarkt war wie im Strom eine leichte Abwärtsbewegung zu verzeichnen, die lediglich im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise zwischenzeitlich unterbrochen wurde. Die Jahreslieferung für 2015 im für uns maßgeblichen Marktgebiet NCG (NetConnect Germany) schwächte sich von 26 €/MWh zu Beginn des Jahres auf 22,70 €/MWh gegen Ende des Jahres ab.

Am Spotmarkt wirkten sich das milde erste Quartal und die langanhaltenden spätsommerlichen Temperaturen preisdämpfend aus, so dass der Durchschnittspreis mit 21,22 €/MWh um rund 22 % unter dem Vergleichspreis des Vorjahres lag.

OVERHEAD

Im Overhead, der dem Segment Energie-Allgemeines zugeteilt ist, befinden sich die Querschnitts- und Steuerungsfunktionen. Das sind beispielsweise Rechnungswesen, Controlling und Personalbereich. Die Verrechnung dieser Einheiten erfolgt größtenteils über unsere Tochtergesellschaft, die LEW Service & Consulting GmbH, die mit allen Gesellschaften der LEW-Gruppe entsprechende Dienstleistungsverträge eingegangen ist.

EIGENTÜMERFUNKTION DES SACHANLAGEVERMÖGENS

Der Großteil des Sachanlagevermögens in der LEW-Gruppe ist der Lechwerke AG und ebenfalls dem Segment Energie-Allgemeines zugeordnet. Dies betrifft den Hauptanteil unseres Netzes, Teile unserer Wasserkraftwerke, aber auch Teile der Informationstechnologie, des Fuhrparks, der Gebäude sowie unseres sonstigen Anlagevermögens.

SEGMENT SONSTIGES

Das Segment Sonstiges beinhaltet den Kundenservice, die Informationstechnologie (IT) und kaufmännische Funktionen, unsere Aktivitäten im Bereich der Telekommunikation sowie unsere Beteiligungen im Bergbahnbereich und in der Entsorgungswirtschaft.

Unsere LEW Service & Consulting GmbH (LSC) ist der Full-Service-Dienstleister der Unternehmen in der LEW-Gruppe und für Dritte. Den Großteil der Dienstleistungen erbringen wir mit rund 91 % innerhalb der LEW-Gruppe, den Rest von rund 9 % erwirtschaften wir mit Außenumsätzen. Die Tätigkeiten der LSC erstrecken sich über den Bereich Kundenservice, IT und kaufmännische Dienstleistungen. Neben den klassischen Tätigkeiten decken wir Infrastrukturdienstleistungen, aber auch die Gastronomie, die u. a. das Catering in der SGL arena beinhaltet, ab.

Im Bereich der Telekommunikation bieten wir über die LEW TelNet GmbH (TelNet) Konzeption, Umsetzung und Betrieb von professionellen Datenkommunikationslösungen an, ebenso wie Konzepte zum nachhaltigen Breitbandausbau für Kommunen. Ferner gehören Produkte und Servicedienstleistungen aus den Bereichen Internet, IT-Sicherheit, Rechenzentrum, Standortvernetzung, Netzwerk, Telefonie und mobiles Arbeiten zu unserem Angebot.

Wir beteiligen uns aktiv am Breitbandausbau und haben leistungsfähige Konzepte zum Aufbau von Hochleistungsbreitbandnetzen entwickelt. Im Dezember 2012 hat Bayern zudem ein neues Förderprogramm zum Aufbau von Hoch-leistungsbreitbandnetzen beschlossen. Ziel ist es, jede bayerische Gemeinde an das Glasfasernetz anzubinden. Seit der Vereinfachung des Förderverfahrens Mitte 2014 haben sich erhöhte Aktivitäten seitens der Kommunen ergeben.

Bei der Kommunikation über Funktechnik setzen wir den digitalen Tetra-Betriebsfunk ein. Das analoge Betriebsfunknetz wurde mittlerweile abgebaut. Damit steht der LEW-Gruppe ein sicheres digitales Kommunikationsnetz der neuesten Generation zur Verfügung. Mit diesem Funknetz betreiben wir verschlüsselte Sprach- und Datenkommunikation im laufenden Netzbetrieb und im Krisenfall. Außerdem dient es zur Datenübertragung und zur Steuerung von Netz- und EEG-Anlagen.

Das TÜV-zertifizierte Rechenzentrum der TelNet wird von den Kunden weiterhin sehr gut angenommen. Das gesamte Rechenzentrum wird durch ein neues, umfassendes Sicherheitskonzept geschützt. Die neue Infrastruktur erlaubt außerdem den Betrieb von Servern mit deutlich mehr Leistung als bisher. Die erste Ausbaustufe eines weiteren Rechenzentrum-Raumes soll bis Ende 2015 erfolgen.

2.2.3 ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DES KONZERNS

ERTRAGSLAGE DER LEW-GRUPPE | SEGMENTE

Wir untergliedern die LEW-Gruppe in die Segmente Strom-Erzeugung, Netzbetrieb und Netzservice, Energie-Allgemeines und Sonstiges. Im Segment Strom-Erzeugung sind die Hauptaktivitäten im Bereich der Stromerzeugung, im Segment Netzbetrieb und Netzservice sind die Aktivitäten im Bereich der Verteilung von Strom gebündelt, wobei das Sachanlagevermögen dem Segment Energie-Allgemeines zugeordnet ist. Der Strom- und Gasvertrieb, der Overhead-Bereich, die Energiebeschaffung sowie die Eigentümerfunktion des Sachanlagevermögens sind im Segment Energie-Allgemeines zusammengefasst. Das Segment Sonstiges beinhaltet den Kundenservice, die IT- und kaufmännischen Funktionen, unsere Aktivitäten im Bereich der Telekommunikation sowie unsere Beteiligungen im Bergbahnbereich und in der Entsorgungswirtschaft.

ERTRAGSLAGE DER LEW-GRUPPE | UMSATZ

UMSATZ AUFGETEILT NACH SEGMENTEN

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2014 Gesamtumsatz

TEUR
Konzern-Innenumsatz

TEUR
Außenumsatz

TEUR
Segment Strom-Erzeugung 67.607 54.276 13.331
Segment Netzbetrieb und Netzservice 1.160.390 249.023 911.367
Segment Energie-Allgemeines 1.452.503 204.679 1.247.824
Segment Sonstiges 105.462 84.065 21.397

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2013 Gesamtumsatz

TEUR
Konzern-Innenumsatz

TEUR
Außenumsatz

TEUR
Segment Strom-Erzeugung 77.154 64.431 12.723
Segment Netzbetrieb und Netzservice 1.072.517 249.682 822.835
Segment Energie-Allgemeines 1.571.441 202.262 1.369.179
Segment Sonstiges 92.535 78.378 14.157

Im Berichtsjahr erwirtschaftete die LEW-Gruppe einen Außenumsatz inkl. Strom- und Erdgassteuer, von 2.193,9 Mio. €, der damit um 25,0 Mio. € unter dem Vorjahr lag.

Das Segment Strom-Erzeugung erzielte einen Gesamtumsatz in Höhe von 67,6 Mio. € und lag damit um 9,5 Mio. € unter dem Vorjahreswert. Gründe hierfür sind der Rückgang der Erzeugungsmengen infolge eines im Vergleich zum Vorjahr geringeren Wasserdargebots und gleichzeitig gefallener Börsenpreise, die bei der Vermarktung der Strommengen erzielt werden konnten.

Die Steigerung des Umsatzes im Segment Netzbetrieb und Netzservice um 87,9 Mio. € auf 1.160,4 Mio. € ist im Wesentlichen auf höhere EEG-bedingte Umsatzerlöse gegenüber dem Übertragungsnetzbetreiber zurückzuführen. Dies ist mit gestiegenen Erzeugungsmengen durch die höhere Sonneneinstrahlung, auf die weiter zunehmende Anzahl von dezentralen EEG-Anlagen in unseren Netzen sowie in der verstärkten Inanspruchnahme des Marktprämienmodells durch Betreiber EEG-geförderter Erzeugungsanlagen begründet. Dieser EEG-Anstieg zeigt sich analog im gestiegenen Materialaufwand. Leicht umsatzmindernd wirkten sich geringere Netzentgelte aufgrund rückläufiger Netznutzungsmengen im Jahr 2014 aus.

Im Berichtsjahr erwirtschaftete das Segment Energie-Allgemeines einen Umsatz von 1.452,5 Mio. €, der damit um rund 8 % unter dem Vorjahreswert lag. Den deutlichsten Rückgang verzeichneten wir bei den Energieversorgungsunternehmen, von denen einige ihre Bezüge reduziert und sich verstärkt bei Wettbewerbern kontrahiert haben. Ebenso führten geringere Kunden- und Absatzzahlen im Bereich der Gewerbekunden zu einem Umsatzrückgang. Bei den Geschäfts- und Privatkunden lagen wir bei den Umsatzerlösen annähernd auf Vorjahresniveau.

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen im Segment Sonstiges die Umsatzerlöse von 92,5 Mio. € um rund 14 % auf 105,5 Mio. € im Geschäftsjahr 2014. Grund für das Umsatzwachstum waren höhere Erlöse in der Telekommunikation und bei den konzerninternen Dienstleitungen aus den kaufmännischen Funktionen sowie im Kundenservice.

ENTWICKLUNG WEITERER WESENTLICHER POSITIONEN DER GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 33,5 Mio. € auf 69,2 Mio. €. Dieser Anstieg ist vor allem auf Einmalerträge aus dem Verkauf unseres Höchstspannungsnetzes an den Übertragungsnetzbetreiber, die Amprion GmbH, zurückzuführen. Zusätzlich nahmen die Erträge aus aktivierten Eigenleistungen zu. Dies ist auf höhere Eigenleistungen bei den Sachinvestitionen zurückzuführen.

Beim Materialaufwand verzeichneten wir einen Rückgang um 16,0 Mio. € auf 1.775,2 Mio. €. Aufgrund der rückläufigen Absatzentwicklung hat sich der Fremdstrombezug stark vermindert. Belastungen ergaben sich durch höhere Bezugskosten gegenüber den Betreibern EEG-geförderter Anlagen aufgrund gestiegener Erzeugungsmengen und verstärkter Inanspruchnahme des Markprämienmodells. Zudem wirkte sich die gestiegene staatliche EEG-Umlage aufwandserhöhend aus.

Der Personalaufwand lag im Geschäftsjahr mit 132,4 Mio. € in etwa auf Vorjahresniveau. Belastungen ergaben sich in der Berichtsperiode durch die tariflichen Erhöhungen und durch einen leicht angestiegenen Personalstand zum 31. Dezember 2014. Entgegengesetzt wirkte sich eine geringere Zuführung zu den Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen aus.

Mit 49,1 Mio. € lagen die Abschreibungen um 2,7 Mio. € über dem Vorjahreszeitraum. Der Grund hierfür ist das weiterhin hohe Investitionsvolumen.

Der sonstige betriebliche Aufwand beläuft sich auf 76,2 Mio. € und liegt damit um 8,9 Mio. € unter dem Vorjahreswert. Dieser Rückgang resultiert im Wesentlichen aus Rückstellungsauflösungen, die im Zusammenhang mit der Veräußerung des Höchstspannungsnetzes an die Amprion GmbH stehen. Des Weiteren sind in dieser Position überwiegend vertrags- und konzessionsbedingte Aufwandsbelastungen, Rückstellungszuführungen und Fremdlieferungen und -leistungen - soweit sie nicht den Materialaufwand betreffen - enthalten.

Das Beteiligungsergebnis beläuft sich im Berichtszeitraum auf 34,6 Mio. € und liegt damit nahezu auf Vorjahresniveau.

BETRIEBLICHES ERGEBNIS

Auf Ebene der Segmente steuern wir unser Geschäft hauptsächlich über den Leistungsindikator (Key Performance Indicator, kurz KPI) betriebliches Ergebnis. Hierbei handelt es sich um das Ergebnis vor Abzug von Zinsen und Steuern (Earnings before interest and taxes, kurz: EBIT), bereinigt um außerordentliche und/oder periodenfremde Erträge und Aufwendungen. Letztere beeinträchtigen die Beurteilung der laufenden Geschäftstätigkeit. Sie werden daher im neutralen Ergebnis ausgewiesen und sind im betrieblichen Ergebnis nicht berücksichtigt.

Mit 177,8 Mio. € lag das betriebliche Ergebnis der LEW-Gruppe im Geschäftsjahr 2014 um 22,7 Mio. € über dem Vorjahreswert, jedoch im Rahmen unseres Prognoseziels.

ÜBERLEITUNG VOM EBIT ZUM BETRIEBLICHEN ERGEBNIS

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2014

TEUR
2013

TEUR
EBIT 185.045 146.227
Neutrales Ergebnis - 7.241 8.844
Betriebliches Ergebnis 177.804 155.071

BETRIEBLICHES ERGEBNIS AUFGETEILT NACH SEGMENTEN

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Key Performance Indicator Ist 2014

TEUR
Prognose 2014

TEUR
Ist 2013

TEUR
Betriebliches Ergebnis 177.804 178.000 155.071
Segment Strom-Erzeugung 25.348 27.000 39.135
Segment Netzbetrieb und Netzservice 28.701 39.000 20.968
Segment Energie-Allgemeines 103.312 93.000 72.031
Segment Sonstiges 20.443 19.000 22.937

Das Segment Strom-Erzeugung erzielte im Geschäftsjahr 2014 ein betriebliches Ergebnis von 25,3 Mio. € und lag damit unter dem Niveau des Vorjahres und der Prognose.

Dazu führten die bereits im Abschnitt "Umsatz" erläuterten Effekte sowie höhere Unterhaltskosten von den vertraglich gebundenen Kraftwerken im Berichtszeitraum.

Beim Segment Netzbetrieb und Netzservice hat sich das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr erwartungsgemäß gesteigert, es lag aber deutlich unter unserem Prognoseziel. Einen positiven Ergebniseffekt gegenüber dem Vorjahr konnten wir bei den Auftragsarbeiten verbuchen. Ebenso entstanden in der Berichtsperiode geringere Kosten für den Ausgleich von Netzverlusten sowie für den Bezug aus dem vorgelagerten Netz und für die vermiedene Netznutzung. Ergebnisbelastungen ergaben sich durch Verbrauchsrückgänge, die zu geringeren Netznutzungserlösen führten.

Aus der Eigentümerfunktion des Sachanlagevermögens wird ein erheblicher Anteil des Segmentergebnisses Energie-Allgemeines erzielt. Das Segment erzielte im Geschäftsjahr 2014 ein betriebliches Ergebnis von 103,3 Mio. € und übertraf damit das Niveau der Prognose. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich das Ergebnis um 31,3 Mio. €. Dieser Ergebnisanstieg ist vor allem auf Einmalerträge aus dem Verkauf unseres Höchstspannungsnetzes an den Übertragungsnetzbetreiber, die Amprion GmbH, zurückzuführen.

Im Vergleich zum Vorjahr verminderte sich das Segmentergebnis Sonstiges um rund 11 % auf 20,4 Mio. €, allerdings konnte das von uns erwartete Niveau leicht übertroffen werden. Im laufenden Jahr ergaben sich höhere Aufwendungen für die Altersteilzeit und Aufwendungen für die betriebliche Altersversorgung, die durch die positive Umsatzentwicklung nicht kompensiert werden konnten.

WERTBEITRAG

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Key Performance Indicator Ist 2014

TEUR
Prognose 2014

TEUR
Ist 2013

TEUR
Wertbeitrag der LEW-Gruppe 95.931 87.000 72.714

Der KPI "Wertbeitrag" stellt in der LEW-Gruppe eine zentrale Steuerungsgröße dar. Der Wertbeitrag wird nur auf Unternehmensebene ermittelt. Der Return on Capital Employed (ROCE) zeigt die operative Rendite unseres gesamten Unternehmens an und ergibt sich, indem das betriebliche Ergebnis der LEW-Gruppe durch das betriebliche Vermögen geteilt wird. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir einen ROCE von 17,92 % erwirtschaftet. Damit lagen wir über dem Vorjahreswert (15,53 %). Die Konzernkapitalkosten vor Steuern in Höhe von 8,25 % konnten wir deutlich übertreffen. Die Kapitalkosten ermitteln wir als gewichteten Durchschnitt der Eigenkapital- und Fremdkapitalkosten. Aus der Differenz von ROCE und Kapitalkosten ergibt sich dann der relative Wertbeitrag. Multipliziert man diesen Wert mit dem betrieblichen Vermögen, so erhält man den absoluten Wertbeitrag. Dieser ist ein wichtiges Kriterium für die Beurteilung von Investitionen. Der Wertbeitrag belief sich im Berichtsjahr auf 95,9 Mio. €. Er war damit rund 32 % höher als 2013 (72,7 Mio. €) und lag um 8,9 Mio. € über unserem prognostizierten Wert. Der Grund für den Anstieg des Wertbeitrages ist das verbesserte betriebliche Ergebnis im Jahr 2014.

ÜBERLEITUNG VOM BETRIEBLICHEN ERGEBNIS ZUM NETTOERGEBNIS

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2014

TEUR
2013

TEUR
Betriebliches Ergebnis 177.804 155.071
Neutrales Ergebnis 7.241 - 8.844
Finanzergebnis 4.001 17.806
Ertragsteuern - 53.132 - 49.876
Ergebnis nach Steuern 135.914 114.157
Ergebnisanteil anderer Gesellschafter - 5.315 - 5.682
Nettoergebnis 130.599 108.475

Das Nettoergebnis belief sich 2014 auf 130,6 Mio. € und lag damit um 22,1 Mio. € über dem Vorjahresergebnis.

NEUTRALES ERGEBNIS

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2014

TEUR
2013

TEUR
Veräußerungsgewinne und Zuschreibungen aus Immobilien und Desinvestments - 954
Ergebniseffekte aus Commodity-Derivaten 9.784 - 295
Sonstige neutrale Aufwendungen und Erträge - 2.543 - 9.503
Neutrales Ergebnis 7.241 - 8.844

Das neutrale Ergebnis betrug 7,2 Mio. € gegenüber - 8,8 Mio. € im Vorjahreszeitraum.

Aus der bilanziellen Erfassung von Geschäften mit Commodity-Derivaten entstand per Saldo ein Ertrag von 9,8 Mio. €, nachdem im Vorjahr noch ein Aufwand von 0,3 Mio. € angefallen war. Gemäß den International Financial Reporting Standards (IFRS) sind diese Derivate mit ihren Marktwerten am jeweiligen Stichtag zu bilanzieren, während die (gegenläufigen) Grundgeschäfte erst später bei ihrer Realisierung ertragswirksam erfasst werden dürfen. Dadurch entstehen kurzfristige Ergebniseffekte, die sich im Laufe der Zeit wieder aufheben.

Die in der Position sonstige neutrale Aufwendungen und Erträge ausgewiesenen Belastungen sind wie im Vorjahr auf die Rückstellung für Altersteilzeitvereinbarungen zurückzuführen.

FINANZLAGE DES KONZERNS

FINANZERGEBNIS

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2014

TEUR
2013

TEUR
Zinsen und ähnliche Erträge 15.454 16.338
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 776 513
Zinsergebnis 14.678 15.825
Zinsanteil an Zuführungen zu langfristigen Rückstellungen - 23.954 - 3.339
Übriges Finanzergebnis 13.277 5.320
Finanzergebnis 4.001 17.806

Das Finanzergebnis verminderte sich um 13,8 Mio. € auf 4,0 Mio. €. Im Einzelnen ergaben sich hier folgende Veränderungen:

Das Zinsergebnis ging um 1,1 Mio. € zurück. Aufgrund eines weiter gesunkenen Zinsniveaus sind in der Berichtperiode die Zins- und Dividendenerträge zurückgegangen.

Hohe Belastungen verzeichneten wir bei den Zinsanteilen zu den langfristigen Rückstellungen. Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Finanzmärkte erfolgte in der Berichtsperiode eine weitere Absenkung der Diskontierungssätze und der damit verbundenen Neubewertung von Rückstellungen.

Das übrige Finanzergebnis verbesserte sich um 8,0 Mio. €. Dies ist im Wesentlichen auf höhere Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren zurückzuführen.

Der ausgewiesene Aufwand aus Ertragssteuern in Höhe von 53,1 Mio. € setzt sich aus den tatsächlichen Steuern von 52,7 Mio. € und den latenten Steuern von 0,4 Mio. € zusammen.

Der Ergebnisanteil anderer Gesellschafter liegt auf Vorjahreshöhe. Der Anteil ermittelt sich aus den vollkonsolidierten Gesellschaften, an denen Konzernfremde beteiligt sind.

Das Nettoergebnis belief sich 2014 auf 130,6 Mio. € und lag damit um 22,1 Mio. € über dem Vorjahresergebnis.

VERMÖGENSLAGE DES KONZERNS

Zum 31. Dezember 2014 betrug unsere Bilanzsumme 1.823 Mio. € und lag damit um rund 70 Mio. € über Vorjahr.

Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich zum 31. Dezember 2014 im Vergleich zum 31. Dezember 2013 um 13,1 %. Ursache hierfür sind insbesondere die gestiegenen Sachanlageinvestitionen und die neue Ausreichung eines Darlehens.

Die kurzfristigen Vermögenswerte nahmen im Vergleichszeitraum um 4,1 % ab. Der Grund hierfür war vor allem die Rückführung eines Darlehens, dem allerdings gestiegene Forderungen und ein Anstieg unserer Wertpapiere gegenüberstanden. Die freigewordenen Mittel des Darlehens wurden teilweise für die Dotierung des Constructual Trust Arrangements (CTA) für Pensionsverpflichtungen bzw. Altersteilzeitverpflichtungen eingesetzt. Das sich ergebende Zweckvermögen wurde zum beizulegenden Zeitwert bewertet und mit der gegenwärtigen Verpflichtung (Rückstellung) verrechnet.

Unser Eigenkapital erhöhte sich zum 31. Dezember 2014 um 4,0 % gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres.

Die langfristigen Schulden erhöhten sich im Berichtszeitraum um 5,7 %. Aufgrund der weiteren Absenkung des Diskontierungssatzes sind die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen angestiegen.

Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich um 2,3 % gegenüber dem Jahresende 2013. Der Grund hierfür ist im Wesentlichen ein Anstieg der Verbindlichkeiten. Mindernd wirkten sich geringere Steuerrückstellungen aus.

FINANZLAGE DER LEW-GRUPPE | FINANZMANAGEMENT

Das Finanzmanagement der LEW-Gruppe erfolgt im Rahmen des RWE-weiten Cash-Poolings. Liquiditätsüberhänge bzw. -unterdeckungen in der LEW-Gruppe werden dabei im Einklang mit der kurz- bzw. mittelfristigen Finanzplanung über ein Finanzmittelkonto kurzfristig über die RWE Deutschland AG bei der RWE AG angelegt bzw. finanziert. Unsere langfristigen Wertpapier- und Fondsanlagen werden auf Basis von Assetmanagementverträgen der Lechwerke AG und der LEW Beteiligungsgesellschaft mbH durch die RWE AG verwaltet. Ziel ist es, mittelfristig minimal einen Ertrag zu erzielen, der dem Abzinsungsfaktor für die langfristigen Rückstellungen entspricht. Die Anlage erfolgt dabei weitgehend in sog. Spezialfonds durch Investment-Manager im Rahmen entsprechend vereinbarter Anlagerichtlinien und unter Berücksichtigung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Derivative Finanzinstrumente werden dabei grundsätzlich zur Absicherung von Kapitalmarktrisiken genutzt. Devisentermingeschäfte werden zur Absicherung von Währungsrisiken aus Geldanlagen und Finanzierungsvorgängen verwendet. Zinsderivate können in den Spezialfonds in eng vorgegebenen Grenzen zur Steuerung des Zinsrisikos eingesetzt werden.

Zur weiteren Diversifizierung unseres Anlagebestands besteht ein an die RWE AG ausgegebenes Darlehen.

Zum 31. Dezember 2014 betrug unser aktuelles Kapitalanlageportfolio 1.068,9 Mio. €. Es beinhaltet auch die Wertpapiere des RWE Pensionstreuhand e. V., der RWE Pensionsfonds AG und des ATZ-Treuhandvermögens. Dieses zweckgebundene Vermögen wird bilanziell mit den Pensionsverpflichtungen bzw. Altersteilzeit-Verpflichtungen (ATZ) verrechnet Das Kapitalanlageportfolio setzt sich wie folgt zusammen:

ZUSAMMENSETZUNG KAPITALANLAGEPORTFOLIO

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IFRS-Bestand inkl. Darlehen RWE Pensionstreuhand e. V. RWE Pensionsfonds AG ATZ-Treuhandvermögen
Anlage in Mio. € 629,2 253,1 172,6 14,0
Premium Bonds 57 % 29 % 39 % 100 %
Corporate Bonds 11 % 15 % 9 % 0 %
High Yields 5 % 9 % 9 % 0 %
Aktien Europa 13 % 9 % 14 % 0 %
Aktien Pazifik 6 % 4 % 5 % 0 %
Aktien Amerika 8 % 5 % 5 % 0 %
Aktien Osteuropa 0 % 3 % 0 % 0 %
Aktien "Emerging Markets" 0 % 7 % 0 % 0 %
Balanced 0 % 10 % 11 % 0 %
Hedgefonds, Private Equity 0 % 9 % 8 % 0 %

FINANZLAGE DER LEW-GRUPPE | CASH FLOW

CASH FLOW

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2014

TEUR
2013

TEUR
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 51.969 147.825
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit - 33.739 - 78.944
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit - 49.633 - 66.012
Veränderungen der flüssigen Mittel - 31.403 2.869
Flüssige Mittel zum Jahresende 4.040 35.443

Zum 31. Dezember 2014 erwirtschafteten wir einen Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit, bereinigt um die Dotierung des Planvermögens (70,0 Mio. €) in Höhe von 122,0 Mio. €; Details hierzu auf Seite 80. Dieser Rückgang resultiert im Wesentlichen aus einem höheren Nettoumlaufvermögen. In der Berichtsperiode hatten wir gegenüber dem Vorjahr die Abschläge der Privat- und Gewerbekunden für November/Dezember nicht zum 31. Dezember vereinnahmt.

Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit bereinigt um die Dotierung des Planvermögens (70,0 Mio. €) ergibt einen Mittelzufluss in Höhe von 36,3 Mio. €. Die Einzahlungen resultieren im Wesentlichen aus dem Verkauf unseres Höchstspannungsnetzes und aus dem Rückfluss eines Darlehens. Cashmindernd wirkten sich die Investitionen in die Sachanlagen aus.

Beim Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit verzeichneten wir im Berichtszeitraum einen Mittelabfluss in Höhe von 49,6 Mio. €. Der Mittelabfluss spiegelt die Ausschüttung für 2013 und die Veränderung der Finanzverbindlichkeiten wider.

INVESTITIONEN

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Key Performance Indicator Ist 2014

TEUR
Prognose 2014

TEUR
Ist 2013

TEUR
Investitionen 93.580 97.000 79.873
Segment Strom-Erzeugung 894 2.000 4.442
Segment Netzbetrieb und Netzservice - - -
Segment Energie-Allgemeines 90.940 93.000 74.562
Segment Sonstiges 1.746 2.000 869

Im Segment Strom-Erzeugung wurden im Jahr 2014 0,9 Mio. € investiert. Damit lag dieser Wert weit unter der Prognose. Es handelt sich hier um laufende Ersatzinvestitionsmaßnahmen an den Wasserkraftwerken der Bayerische Elektrizitätswerke GmbH sowie der Mittlere Donau Kraftwerke AG. Im Vorjahresvergleich ergibt sich ebenso ein deutlicher Rückgang. Grund hierfür ist, dass 2013 umfangreiche Baumaßnahmen für Fischaufstiegshilfen an der Wertach durchgeführt und abgeschlossen wurden.

Im Segment Netzbetrieb und Netzservice ist die LEW Verteilnetz GmbH (LVN) als Verteilnetzbetreiber im Sinne des § 3 Nr. 3 EnWG für die Planung, Errichtung, Instandhaltung, den Betrieb und Ausbau des Verteilnetzes verantwortlich. Die für die Errichtung, Erweiterung und den Erhalt der Netzinfrastruktur erforderlichen Investitionen werden von der LVN durchgeführt, dann jedoch zur Aktivierung an den Netzeigentümer weiterverrechnet, der dem Segment Energie-Allgemeines zugeordnet ist.

Im Segment Energie-Allgemeines sind im Jahr 2014 Investitionen von 90,9 Mio. € angefallen, wodurch sich ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr (rund 16 Mio. €) zeigt. Hingegen liegen wir damit fast auf unserer Prognose 2014, die wir im Halbjahresbericht 2014 dargestellt hatten. Der wesentliche Teil der Investitionen fiel in diesem Segment mit 82,7 Mio. € für den Ausbau und die Erneuerung unserer Netzinfrastruktur an. Davon investierten wir insgesamt 34,8 Mio. € in die Sanierung und Erneuerung von Leitungen im Hoch- und Mittelspannungsnetz sowie in die Erneuerung von 110- und 20-kV-Schaltanlagen. Nennenswert ist hier die Kompletterneuerung des Umspannwerks in Oberauerbach sowie die Erneuerung der 110-kV-Leitung zwischen Irsingen und Hiemenhofen. Daneben wurden Investitionsmittel in Höhe von 18,8 Mio. € für die Herstellung bzw. Verstärkung von Netzanschlüssen benötigt. Außerdem enthalten sind mit 5,8 Mio. € Investitionen in den Ausbau des Breitband-Telekommunikationsnetzes. Zusätzlich zu dem unmittelbaren Nutzen für unsere Telekommunikationskunden hilft uns der Breitbandausbau zukünftig bei der Vermarktung zukunftsorientierter Technologien wie Smart Metering und Smart Home. Neben den Netzinvestitionen sind auch die Investitionen für Fahrzeuge, IT und Gebäude der LEW-Gruppe dem Segment Energie-Allgemeines zugeordnet. Hierfür haben wir 4,4 Mio. € im Geschäftsjahr 2014 eingesetzt. Im Weiteren finden sich in diesem Segment die Investitionen in die Wasserkraftwerke, die sich direkt im Anlagevermögen der Lechwerke AG befinden. 2014 waren dies 2,9 Mio. €, die hauptsächlich die Fertigstellung von Fischwanderhilfen an der Iller betreffen.

Im Segment Sonstiges erscheinen im Wesentlichen die Investitionen unserer Telekommunikationstochter, die auf dem Niveau der Prognose liegen. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Investitionen, vor allem durch die Tätigkeit in den Bereichen aktive Technik und Neubau von Rechenzentrumskapazitäten um rund 1 Mio. € an.

Im Rahmen der Wiederanlage von Fonds-Ausschüttungen investierte die LEW-Gruppe - nach handelsrechtlichen Grundsätzen - 16,5 Mio. € in Wertpapiere des Anlagevermögens.

DESINVESTITIONEN

Im Geschäftsjahr 2014 sind im Segment Energie-Allgemeines Sachanlagen mit Buchwerten in Höhe von insgesamt 6,7 Mio. € abgegangen. Wesentlich hierbei ist die Veräußerung unseres Höchstspannungsnetzes an den Transportnetzbetreiber Amprion GmbH aufgrund gesetzlicher Unbundling-Vorschriften.

UNTERHALTSAUFWENDUNGEN

Neben den Erneuerungs- und Erweiterungsinvestitionen sind auch der Unterhalt und die Instandhaltung der bestehenden Sachanlagen wichtig, um einen reibungslosen Ablauf aller betrieblichen Prozesse zu gewährleisten. Hierfür fielen in der LEW-Gruppe insgesamt 73,5 Mio. € an.

Im Segment Strom-Erzeugung beliefen sich die Unterhaltsmaßnahmen im Geschäftsjahr 2014 auf 3,4 Mio. €, die sich auf eine Vielzahl kleinerer Einzelmaßnahmen verteilten.

Das Segment Netzbetrieb und Netzservice weist Unterhaltsmaßnahmen in Höhe von 45,0 Mio. € auf, was einem Anteil von rund 60 % am Gesamtunterhaltsaufwand entspricht. Diese Aufwendungen zum Erhalt unseres Netzes fielen in der LEW Verteilnetz GmbH an. Wesentliche Ausgaben wurden hierbei für Erneuerungen (11,5 Mio. €) und Instandhaltungsaufwendungen (12,8 Mio. €) getätigt.

Das Segment Energie-Allgemeines weist einen Unterhaltsaufwand von 3,0 Mio. € auf. Hierbei fällt im Wesentlichen der laufende Wartungs- und Instandhaltungsaufwand in den Tochtergesellschaften Wendelsteinbahn GmbH, Überland-werk Krumbach GmbH sowie Elektrizitätswerke Landsberg GmbH an.

Im Segment Sonstiges wurden 22,1 Mio. € für Unterhaltsaufwendungen ausgegeben. Der Erhalt unserer Verwaltungs- und Vertriebsgebäude, unserer IT-Infrastruktur sowie unseres Fuhrparks ist dabei der wesentliche Bestandteil.

2.2.4 ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DER AG

BERICHTERSTATTUNG NACH § 289A ABSATZ 1 HGB

Für kapitalmarktorientierte Aktiengesellschaften im Sinne des § 289a Abs. 1 HGB ist die Aufnahme einer Erklärung zur Unternehmensführung verpflichtend. Diese ist auf den Seiten 30 bis 42 als Anlage zum Lagebericht zu finden.

Die Lechwerke AG ist die Führungs- und Vertriebsgesellschaft für die LEW-Gruppe und hält das Eigentum an den Netzanlagen. Zwischen der Lechwerke AG und wesentlichen Mehrheitsbeteiligungen bestehen Beherrschungs- und/oder Ergebnisabführungsverträge, wodurch die organisatorische, finanzielle und wirtschaftliche Eingliederung geregelt ist.

Der von der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss der Lechwerke AG wird beim Betreiber des Bundesanzeigers (Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Köln) eingereicht und dort bekannt gemacht. Er kann bei der Lechwerke AG angefordert werden und steht auch im Internet zur Verfügung.

JAHRESABSCHLUSS

Die Lechwerke AG stellt ihren Jahresabschluss nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches sowie nach den Vorschriften des Aktiengesetzes und des Energiewirtschaftsgesetzes auf.

Der Jahresabschluss wird hier im Überblick dargestellt:

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Bilanz der Lechwerke AG 31.12.2014

TEUR
31.12.2013

TEUR
AKTIVA 1.512.317 1.512.959
Anlagevermögen 1.277.756 1.324.246
Immaterielle Vermögensgegenstände 4.608 4.596
Sachanlagen 467.840 424.822
Finanzanlagen 805.308 894.828
Umlaufvermögen 192.225 181.162
Vorräte 8.563 8.384
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 182.974 146.933
Flüssige Mittel 688 25.845
Rechnungsabgrenzungsposten 4.012 3.479
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 38.324 4.072
PASSIVA 1.512.317 1.512.959
Eigenkapital 399.625 385.307
Gezeichnetes Kapital 90.738 90.738
Kapitalrücklage 59.714 59.714
Gewinnrücklage 163.952 163.952
Bilanzgewinn 85.221 70.903
Sonderposten 9.477 10.762
Rückstellungen 166.554 208.226
Verbindlichkeiten 791.398 765.646
Rechnungsabgrenzungsposten 145.263 143.018

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Gewinn- und Verlustrechnung der Lechwerke AG 2014

TEUR
2013

TEUR
Umsatzerlöse 1.393.187 1.529.642
Strom- und Erdgassteuer - 76.127 - 82.711
Bestandsveränderung der unfertigen Leistungen 120 - 221
Andere aktivierte Eigenleistungen 10 9
Sonstige betriebliche Erträge 65.470 49.086
Materialaufwand 1.109.521 1.246.222
Personalaufwand 38.489 35.411
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 38.904 37.258
Sonstige betriebliche Aufwendungen 111.136 97.796
Ergebnis Finanzanlagen 62.945 60.941
Zinsergebnis - 19.424 - 23.613
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 128.131 116.446
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 42.923 - 45.676
Jahresüberschuss 85.208 70.770
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 13 133
Bilanzgewinn 85.221 70.903

ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

ERTRAGSLAGE

Der Stromabsatz der Lechwerke AG verminderte sich um 4,1 % gegenüber dem Vorjahr. Die positive Entwicklung bei den größeren Geschäftskunden konnte den Rückgang bei den Energieversorgungsunternehmen und bei den Privat- und Gewerbekunden nicht kompensieren. Bei den Privatkunden beobachten wir seit Längerem einen Trend zu einem sparsameren Energieeinsatz.

Der Gasabsatz der Lechwerke AG lag um 21,2 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Bei den Privatkunden konnten wir durch Akquiseerfolge den Absatz stark steigern. Dieser Anstieg konnte jedoch nicht die rückläufige Entwicklung im Bereich der Energieversorgungsunternehmen und der Geschäftskunden ausgleichen.

Im Berichtsjahr erwirtschaftete die Lechwerke AG einen Umsatz, bereinigt um die Strom- und Erdgassteuer, von 1.317 Mio. €. Das sind 9 % weniger als in der Vorjahresperiode. Den deutlichsten Rückgang verzeichneten wir bei den Energieversorgungsunternehmen, von denen einige ihre Bezüge reduziert und sich verstärkt bei Wettbewerbern eingedeckt haben. Ebenso führten geringere Kunden- und Absatzzahlen im Bereich der Gewerbekunden zu einem Umsatzrückgang. Bei den Geschäfts- und Privatkunden lagen wir bei den Umsatzerlösen annähernd auf Vorjahresniveau.

Die sonstigen Umsatzerlöse bewegten sich auf Vorjahresniveau und betreffen überwiegend Verrechnungen von Personalaufwendungen, Sachkosten, Mieten und Pachten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich im Berichtszeitraum um 16,4 Mio. €. Dieser Anstieg ist vor allem auf Einmalerträge aus dem Verkauf unseres Höchstspannungsnetzes an den Übertragungsnetzbetreiber, die Amprion GmbH, zurückzuführen. Gegenläufig wirkten sich geringere Erträge aus Steuerumlagen von Tochtergesellschaften aus.

Entsprechend der Umsatzentwicklung hat sich auch der Materialaufwand um 11,0 % auf insgesamt 1.110 Mio. € vermindert. Ausschlaggebend hierfür ist der rückläufige Absatz an unsere Kunden.

Der Personalaufwand hat sich im Geschäftsjahr um 3,1 Mio. € erhöht. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf höhere Aufwendungen für Altersversorgung und durch die Anhebung der tariflichen Vergütungen in der Berichtsperiode zurückzuführen.

Die Abschreibungen beliefen sich auf 38,9 Mio. € und lagen damit um 1,6 Mio. € über dem Vorjahreswert.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 111,1 Mio. € um 13,3 Mio. € über dem Vorjahr. Hauptgrund hierfür ist, dass Rückstellungen mittels Schuldbeitritt zum Erfüllungsbetrag auf eine Tochtergesellschaft übertragen wurden. Des Weiteren sind im Wesentlichen betriebliche und allgemeine Geschäftskosten, Kosten für Marketing, Fremdlieferungen und -leistungen - soweit sie nicht den Materialaufwand betreffen - sowie Versicherungsprämien in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten.

In der Berichtsperiode hat sich das Ergebnis der Finanzanlagen gegenüber dem Vorjahr um 2,0 Mio. € verbessert. Unter den Erträgen aus Beteiligungen ist erstmals die Ausschüttung der Bayerische-Schwäbische Wasserkraftwerke Beteiligungsgesellschaft mbH mit 5,7 Mio. € enthalten. Mindernd wirkte sich ein gesunkener Ergebnisbeitrag aus den mit Tochtergesellschaften geschlossenen Ergebnisabführungsverträgen aus.

Das Zinsergebnis hat sich im Berichtszeitraum um 4,2 Mio. € verbessert. Es ergibt sich in der Berichtperiode ein höherer Ertrag aus der Marktbewertung der Wertpapierfonds sowie den übrigen Aufwendungen und Erträgen des für die Pensionsverpflichtungen bestehenden Zweckvermögens. Zudem haben sich die Zinsanteile an den Zuführungen zu den langfristigen Rückstellungen vermindert.

Der Aufwand für Steuern vom Einkommen und Ertrag nahm im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Mio. € ab. Verantwortlich hierfür war im Vorjahr eine Zahlungsverpflichtung aus dem Abschluss einer steuerlichen Betriebsprüfung.

Nach dem Abzug der Steuern vom Einkommen und Ertrag erzielte die Lechwerke AG im Berichtsjahr einen Bilanzgewinn von 85,2 Mio. €. Dies ermöglicht uns eine Erhöhung der Dividende von 2,00 € auf 2,40 € je Stückaktie.

VERMÖGENSLAGE

Zum 31. Dezember 2014 beträgt unsere Bilanzsumme 1.512 Mio. € und liegt damit auf Vorjahresniveau. Wesentliche Veränderungen in der Bilanz ergaben sich bei den Finanzanlagen, hier wirkte sich der Rückfluss eines Darlehens bilanzverkürzend aus. Die freigewordenen Mittel wurden teilweise für die Dotierung des Contractual Trust Arrangements für Pensionsverpflichtungen bzw. Altersteilzeitverpflichtungen eingesetzt. Das sich ergebene Zweckvermögen wird zum beizulegenden Zeitwert bewertet und mit der gegenwärtigen Verpflichtung (Rückstellung) verrechnet. Eine Überdeckung wird unter der Position aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung ausgewiesen.

Die Eigenkapitalquote ist aufgrund eines höheren Bilanzgewinns im Berichtsjahr auf 26,4 % angestiegen (Vorjahr: 25,5 %). Der Deckungsgrad des Anlagevermögens durch das Eigenkapital, einschließlich der dem Eigenkapital zuzurechnenden Mittel, betrug zum Bilanzstichtag 39,3 % (Vorjahr: 36,8 %). Diese Veränderung beruht im Wesentlichen auf einem geringeren Finanzanlagevermögen. Das Verhältnis von Eigenkapital zum übrigen Kapital beträgt wie im Vorjahr 1:2,0.

FINANZLAGE

CASH FLOW

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2014

TEUR
2013

TEUR
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit - 16.618 150.653
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit 35.301 - 60.668
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit - 43.840 - 92.740
Veränderung des Finanzmittelbestands - 25.157 - 2.755
Flüssige Mittel zum Jahresende 688 25.845

Im Berichtszeitraum erwirtschafteten wir einen Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit, bereinigt um die Dotierung des Planvermögens (31,1 Mio. €), in Höhe von 14,5 Mio. €. Hauptgrund für den Rückgang waren Effekte im Nettoumlaufvermögen. In der Berichtsperiode hatten wir gegenüber dem Vorjahr die Abschläge der Privat- und Gewerbekunden für November/Dezember nicht zum 31. Dezember vereinnahmt.

Aus dem Cash Flow aus der Investitionstätigkeit bereinigt um die Dotierung des Planvermögens (- 31,1 Mio. €) sind uns 4,2 Mio. € zugeflossen. Um diesen Betrag überstiegen unsere Einnahmen aus Anlagenabgängen unsere Ausgaben für Investitionen. Die Mittelzuflüsse resultieren im Wesentlichen aus dem Finanzanlagevermögen und betreffen die Rückflüsse eines Darlehens.

Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von - 43,8 Mio. € spiegelt im Jahr 2014 insbesondere die Dividendenzahlung und die Veränderung der Finanzmittelkonten wider.

TÄTIGKEITSABSCHLÜSSE

Nach dem Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung (Energiewirtschaftsgesetz - EnWG) haben vertikal integrierte Energieversorgungsunternehmen im Sinne des § 3 Nr. 38 EnWG, einschließlich rechtlich selbstständiger Unternehmen, die zu einer Gruppe verbundener Elektrizitäts- oder Gasunternehmen gehören und mittelbar oder unmittelbar energiespezifische Dienstleistungen erbringen, und rechtlich selbstständige Netzbetreiber sowie Betreiber von Speicheranlagen nach § 6b Abs. 3 Satz 1 EnWG jeweils getrennte Konten zu führen und für jede ihrer Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 bis 6 EnWG einen gesonderten Tätigkeitsabschluss aufzustellen. Der Tätigkeitsabschluss ist mit dem geprüften Jahresabschluss beim Bundesanzeiger zur Veröffentlichung einzureichen (§ 6b Abs. 4 EnWG).

Die Lechwerke AG erfüllt mit ihren Tätigkeitsabschlüssen 2014 die Berichtspflicht nach § 6b EnWG. In unserer internen Rechnungslegung führen wir jeweils getrennte Konten für die Tätigkeiten der Elektrizitätsübertragung und Elektrizitätsverteilung sowie für andere Tätigkeiten innerhalb des Elektrizitäts- und Gassektors. Für die Elektrizitätsübertragung und Elektrizitätsverteilung erstellen wir eine Bilanz und eine Gewinn- und Verlustrechnung (Tätigkeitsabschluss).

Durch den Verkauf des Höchstspannungsnetzes an die Amprion GmbH ist der Tätigkeitsbereich Elektrizitätsübertragung im Berichtsjahr 2014 letztmalig im Tätigkeitsabschluss der Lechwerke AG enthalten.

Vom Gesamtumsatz (inkl. Stromsteuer) des Elektrizitätssektors in Höhe von 1.365,6 Mio. € (Vorjahr: 1.496,3 Mio. €) entfallen auf die Elektrizitätsverteilung 293,3 Mio. € (Vorjahr: 322,4 Mio. €). Der verbleibende Anteil vom Gesamtumsatz des Elektrizitätssektors entfällt auf die Tätigkeit innerhalb des Elektrizitätssektors. Durch den Verkauf unseres Höchstspannungsnetzes an den Übertragungsnetzbetreiber, die Amprion GmbH, entfallen auf die Elektrizitätsübertragung im Berichtsjahr 2014 keine Umsatzerlöse. Der Rückgang bei den Umsätzen in der Elektrizitätsverteilung ergibt sich im Wesentlichen durch eine Verringerung der Netznutzungsentgelte aufgrund rückläufiger Stromabsatzmengen im Berichtsjahr.

Das Ergebnis der Lechwerke AG in der Elektrizitätsverteilung wird vor allem durch die Erträge aus dem mit der LEW Verteilnetz GmbH (LVN) abgeschlossenen Pachtvertrag bestimmt. Die LVN fungiert als Netzpächter und ist für den Unterhalt und Ausbau der Stromnetze sowie für die Netzplanung und Netzführung verantwortlich.

Insgesamt ist der Jahresüberschuss im Elektrizitätssektor auf 85,5 Mio. € (Vorjahr: 71,7 Mio. €) durch den Einmalertrag aus dem Verkauf des Höchstspannungsnetzes an die Amprion GmbH gestiegen.

Dem Gassektor, in dem die Gasbeschaffung und der Gasvertrieb abgebildet sind, ist ein Umsatz (inkl. Erdgassteuer) in Höhe von 27,6 Mio. € (Vorjahr: 33,4 Mio. €) zugeordnet.

Zum 31. Dezember 2014 weist der Elektrizitätssektor der Lechwerke AG eine Bilanzsumme von 1.509,4 Mio. € (Vorjahr: 1.511,2 Mio. €) aus. Von der Bilanzsumme entfallen 1,9 % (Vorjahr: 1,3 %) auf die Elektrizitätsübertragung und 29,2 % (Vorjahr: 33,3 %) auf die Elektrizitätsverteilung. Der verbleibende Anteil der Bilanzsumme des Elektrizitätssektors ist den anderen Tätigkeiten innerhalb des Elektrizitätssektors zugeordnet.

Das Sachanlagevermögen in der Elektrizitätsübertragung ist aufgrund des Verkaufs des Höchstspannungsnetzes an die Amprion GmbH zum 1. Januar 2014 komplett abgegangen (Vorjahr: 4,0 Mio. €). In der Elektrizitätsverteilung hat sich das Sachanlagevermögen mit 415,5 Mio. € (Vorjahr: 371,1 Mio. €) erneut erhöht. Wie im Vorjahr entfällt der wesentliche Teil der Investitionen in der Elektrizitätsverteilung auf Stromverteilungsanlagen mit 75,5 Mio. € (Vorjahr: 59,2 Mio. €).

Die Rückstellungen und Verbindlichkeiten machen 63,3 % (Vorjahr: 64,3 %) der Bilanzsumme des Elektrizitätssektors auf der Passivseite aus. Davon entfallen 11,7 Mio. € (Vorjahr: 14,9 Mio. €) auf die Elektrizitätsübertragung und 38,3 Mio. € (Vorjahr: 99,7 Mio. €) auf die Elektrizitätsverteilung. Die Veränderung in der Elektrizitätsverteilung ergibt sich aus einem Rückgang der Steuerrückstellungen sowie der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.

Die dem Gassektor zugeordneten Aktiva und Passiva sind im Verhältnis zu den dem Elektrizitätssektor zugeordneten Aktiva und Passiva von untergeordneter Bedeutung.

DIVIDENDENAUSSCHÜTTUNG

Aufsichtsrat und Vorstand der Lechwerke AG werden der Hauptversammlung am 6. Mai 2015 für das Geschäftsjahr 2014 vorschlagen, pro Stückaktie eine um 0,40 € erhöhte Dividende von 2,40 € zu zahlen.

ABHÄNGIGKEITSBERICHT

Der Vorstand hat einen Bericht über Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen im Berichtszeitraum nach § 312 AktG erstellt und mit folgender Schlusserklärung versehen:

"Unsere Gesellschaft erklärt, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen bzw. die Maßnahmen getroffen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen wurden, nicht benachteiligt worden. Unterlassene Maßnahmen lagen nicht vor."

SONSTIGE ANGABEN

Zu den Grundzügen des Vergütungssystems gemäß § 315 Abs. 2 Nr. 4 HGB bzw. § 289 Abs. 2 Nr. 5 HGB verweisen wir innerhalb des Geschäftsberichts auf die Angaben des Corporate Governance-Berichts auf den Seiten 38 ff.

2.3 MITARBEITER1

PERSONALWIRTSCHAFTLICHE SCHWERPUNKTE

Die Arbeitgebervereinigung Bayerischer Energieversorgungsunternehmen e. V. (AGV Bayern), bei der die Lechwerke AG und ein großer Teil ihrer Beteiligungsunternehmen Mitglied sind, und die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) haben sich Anfang April 2014 auf eine Anhebung der Tabellen- und Auszubildendenvergütung geeinigt. Es wurde eine lineare Vergütungserhöhung um 2,3 % vom 1. Mai 2014 bis 28. Februar 2015 vereinbart. Eine weitere lineare Erhöhung um 2,0 % wurde für den Zeitraum vom 1. März 2015 bis 29. Februar 2016 beschlossen. Für die Monate März und April 2014 erhielten die Arbeitnehmer eine Einmalzahlung.

Im Mai 2014 konnte die LEW Service & Consulting GmbH (LSC), eine 100%ige Tochtergesellschaft der Lechwerke AG, einen Haustarifvertrag mit ver.di abschließen. Dieser Tarifvertrag trat mit Wirkung zum 1. Juli 2014 in Kraft. Der Manteltarifvertrag kann erstmals zum 31. Dezember 2018 gekündigt werden, der Entgelttarifvertrag erstmals zum 30. Juni 2017. Mit dem Abschluss dieses Tarifwerks ist es uns gelungen, die Einstellpraxis der LSC weiterzuentwickeln, auf ein festes Fundament zu stellen und dabei die Wettbewerbsfähigkeit beizubehalten.

Im Dezember 2013 haben wir eine Regelung für den gleitenden Übergang in den Ruhestand (Altersteilzeit) aufgesetzt. Im Juli 2014 wurden die Mitarbeiter, die nach den Vorgaben der Betriebsvereinbarungen Altersteilzeit in Anspruch nehmen können, entsprechend informiert. Im zweiten Halbjahr begann die Umsetzung der Ende letzten Jahres abgeschlossenen Altersteilzeitregelung. Insbesondere Unternehmensbereiche, in denen Mitarbeiter relativ bald in die Passivphase der Altersteilzeit eintreten bzw. vom vorgezogenen Renteneintritt mit 63 Jahren Gebrauch machen werden, bereiten sich auf die anstehenden personellen Veränderungen vor. Im Dezember 2014 haben die Lechwerke AG und die LEW Verteilnetz GmbH (LVN) jeweils als Treugeber mit der CommerzTrust GmbH als Treuhänder Treuhandrahmenverträge zur Absicherung von Wertguthaben im Rahmen der Altersteilzeit abgeschlossen.

Die Lechwerke AG und die LVN überführten bereits 2012 und 2013 ihre Pensionsverpflichtungen gegenüber den aktiven Mitarbeitern im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements (CTA) auf den RWE Pensionstreuhand e. V. Im Berichtsjahr haben wir eine zusätzliche Dotierung in Höhe von 56 Mio. € geleistet. Zudem wurden im Rahmen eines neu errichteten CTA im Dezember 2014 Vermögenswerte in Höhe von 14 Mio. € auf einen Treuhänder, die CommerzTrust GmbH, zur Finanzierung von Teilen der Altersteilzeitverpflichtungen übertragen. Diese Vermögenswerte sind damit zweckgebunden und können nur für Pensions/Altersteilzeitverpflichtungen verwendet werden.

Einen Schwerpunkt der Personalentwicklung im Jahr 2014 bildete die Beschäftigung mit den eingeführten Kulturleitplanken (Details siehe Kapitel 2.1.2). In der Veranstaltung "Forum Management" am 15. Juni 2014 lernten Führungskräfte im Rahmen eines "Kultur-Parcours" verschiedene Methoden zur Umsetzung der LEW-Kulturleitplanken kennen und konnten sie sofort ausprobieren. Zentral war hierbei die Bedeutung der Führungskräfte als aktive "Kulturentwickler".

Auch bei einem Netzwerktreffen von mehr als dreißig Nachwuchsführungskräften der LEW-Gruppe im Mai 2014 waren die Kulturleitplanken der LEW-Gruppe das zentrale Thema. Mittels Diskussion, Selbsteinschätzung zum Status quo, Entwicklung von Zielvorstellungen und konkreten Umsetzungsmöglichkeiten für den persönlichen Verantwortungsbereich wurde an der Anwendung der Kulturleitplanken gearbeitet. Die Ergebnisse wurden dem Vorstand präsentiert. Darüber hinaus wurden die LEW-Kulturleitplanken in das Seminar "Führung weiterentwickeln" für erfahrene Führungskräfte einbezogen.

Um die Innovationskompetenz der Mitarbeiter der LEW-Gruppe weiter auszubauen, wurden ab Oktober 2014 fünf Workshops zur Bearbeitung aktueller Innovationsthemen mit entsprechender Methodenvermittlung durchgeführt. Eine Ausweitung auf weitere Bereiche ist geplant.

Für die Mitarbeiter des Customer Care Centers wurden im Jahr 2014 flächendeckend Schulungen zur Vertiefung und Erweiterung der Methoden der professionellen Gesprächsführung im Kundenkontakt durchgeführt. Der zweite Fokus der Veranstaltungen lag auf der Hilfestellung für die Mitarbeiter im Umgang mit kritischen bzw. stresserzeugenden Situationen.

Der demografische Wandel der Belegschaft stellt die LEW-Gruppe in den kommenden Jahren vor komplexe Herausforderungen. In einem Projekt der LEW Verteilnetz GmbH wurde ein "Demografie-Handbuch" entwickelt, um den Entscheidern Unterstützung anzubieten. Es zeigt einen möglichen Planungsprozess auf und beinhaltet eine Reihe von Instrumenten, um den Herausforderungen des demografischen Wandels konkret zu begegnen.

Im Rahmen unseres Gesundheitsmanagementsystems hat die LEW-Gruppe eine Typisierungsaktion organisiert, um Blutkrebserkrankten zu helfen. Mitarbeiter, die das Angebot wahrgenommen haben, wurden in der Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registriert. Das Unternehmen hat die Kosten der Typisierung getragen.

Die LEW-Gruppe unterstützt ihre Mitarbeiter bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. 2013 durchlief die LEW-Gruppe erfolgreich das Reauditierungsverfahren für das Zertifikat "audit berufundfamilie". 2014 lag der Schwerpunkt auf der Umsetzung der im Reauditierungsverfahren festgelegten Maßnahmen. Hierbei standen die weitere Kommunikation der bestehenden Angebote an die Mitarbeiter z. B. auf Betriebsversammlungen und der weitere Ausbau der Angebote im Bereich Pflege von Angehörigen wie z. B. eine Vortragsreihe zu diesem Themenfeld und die Ausweitung der Beratungsgespräche an mehreren Standorten im Mittelpunkt. Durch die Umsetzung der Maßnahmen soll die Kultur der Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiterentwickelt und dazu beigetragen werden, die bestehenden Rahmenbedingungen zu optimieren. Im Sinne eines Gebens und Nehmens soll eine ausgewogene Balance von Leistungserbringung und der Wahrnehmung familiärer Aufgaben gewährleistet werden.

Die Arbeitssicherheit wird seit vielen Jahren in der LEW-Gruppe systematisch und kontinuierlich weiterentwickelt. Dies konnte beim Wiederholungsaudit des Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystems nach OHSAS 18001 im Juli 2014 erfolgreich durch die TÜV SÜD Management Service GmbH nachgewiesen werden. Das für alle Mehrheitsbeteiligungen der LEW-Gruppe gültige Zertifikat wurde erneut ausgestellt und steht auf der Internetseite zum Download zur Verfügung.

Für die LEW-Gruppe bedeutet Arbeitssicherheit nicht nur die Sicherheit eigener Mitarbeiter, sondern auch die von Vertragsfirmenmitarbeitern, wenn diese für die LEW-Gruppe tätig sind. Zentrales Element der Präventionskampagne 2014 war ein von uns konzipierter Film zur Arbeitssicherheit. Im Rahmen des Vertragsfirmenmanagements wurden zahlreiche weitere Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Sicherheitskultur durchgeführt.

Die Arbeitsunfälle von eigenen Mitarbeitern konnten im Jahr 2014 gegenüber dem Jahr 2013 deutlich reduziert werden. Bei den Vertragsfirmen ist die Anzahl der Arbeitsunfälle annähernd gleich geblieben. In der nachfolgenden Grafik ist die Entwicklung der für Arbeitsunfälle verwendeten Kennzahl Lost Time Incident Frequency (LTIF) dargestellt, d. h. die Anzahl der Arbeitsunfälle inkl. Dienstwegeunfällen ab einem Ausfalltag, bezogen auf eine Million geleistete Arbeitsstunden. Hierbei ist zu beachten, dass seit 2013 auch die Arbeitsunfälle der für uns tätigen Vertragsfirmen in der Kennzahl mit enthalten sind.

Die Kennzahl LTIF war im Jahr 2014 mit 2,7 auf dem niedrigsten Stand seit ihrer Einführung im Jahr 2005.

1 Soweit aus Gründen der Übersichtlichkeit im gesamten Geschäftsbericht von Mitarbeitern die Rede ist, sind damit auch Mitarbeiterinnen gemeint

AUSBILDUNG UND NACHWUCHSSICHERUNG

Auch im Kalenderjahr 2014 konnten wir ausnahmslos erfolgreiche Ausbildungsabschlüsse verzeichnen. 32 Auszubildende in sieben Ausbildungsberufen schlossen vor der IHK Schwaben ihre Prüfungen mit guten Noten ab, eine Auszubildende wurde als Berufsgruppenbeste ausgezeichnet. Um unserem demographischen Wandel zu begegnen, boten wir allen interessierten Auszubildenden nach Ausbildungsende zunächst befristete Jahresverträge innerhalb der LEW-Gruppe an. Bereits erworbenes unternehmensspezifisches Wissen wurde durch frühzeitige Zusammenarbeit mit langjährigen und erfahrenen Mitarbeitern ausgebaut. Rund 70 Schülerinnen und Schülern ermöglichten wir durch wochenweise Betriebspraktika den Einblick in die unterschiedlichen Ausbildungsberufe und den Arbeitsalltag. Des Weiteren berieten wir an verschiedenen Berufsinformationstagen bei Schulen Eltern, Schüler und Lehrer über Ausbildungsinhalte und -abläufe, gaben Tipps zur richtigen und zeitgemäßen Gestaltung von Bewerbungsunterlagen und beteiligten uns an den fitforJOB-Messen in Augsburg und Memmingen.

Den Einsatz für ihr soziales Engagement konnten unsere Auszubildenden in zwei berufs- bzw. abteilungsübergreifenden Projekten unter Beweis stellen. Unter dem Motto "Plätzchen backen für einen guten Zweck" fertigten 16 Azubis zusammen mit weiteren rund 40 Kolleginnen und Kollegen ca. 10.000 Plätzchen und Lebkuchen für Bedürftige an. Zur Unterstützung und Förderung der Nachwuchsarbeit bei dem Eishockeyverein Augsburger Panther (AEV) verteilten 24 Azubis zusammen mit Nachwuchsspielern gegen freiwillige Spenden knapp 3.000 LEW-Panther-Caps im Augsburger Eisstadion.

Am 31. Dezember 2014 bildete die LEW-Gruppe 93 junge Menschen in neun Ausbildungsberufen aus:

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Ausbildungsberuf 31.12.2014 31.12.2013
Industriekauffrau/-mann 25 26
Fachinformatiker/-in für Systemintegration 5 6
Fachinformatiker/-in für Anwendungsentwicklung 4 2
Servicefachkraft für Dialogmarketing - 2
Kauffrau/-mann für Dialogmarketing 6 4
Kaufmännische Auszubildende 40 40
Elektroniker/-in für Betriebstechnik 44 47
Köchin/Koch 3 2
Elektroanlagenmonteur/-in 4 4
Elektroniker/-in für Energie- und Gebäudetechnik 2 1
Gewerbliche Auszubildende 53 54
LEW-Gruppe gesamt 93 94

In unserem Imageteil auf den vorderen Seiten dieses Geschäftsberichts ist die LEW-Ausbildung ausführlich dargestellt.

PERSONALSTAND

Am 31. Dezember 2014 waren in der LEW-Gruppe 1.878 Mitarbeiter, darunter 93 Auszubildende, beschäftigt. Das entspricht 1.762 Vollzeitstellen (FTE2 ). Somit erhöhte sich der Personalstand im Vergleich zum Vorjahr leicht.

Das durchschnittliche Lebensalter unserer Mitarbeiter betrug 42 Jahre, die durchschnittliche Beschäftigungsdauer 18 Jahre.3

Bei der Lechwerke AG waren zum 31. Dezember 2014 478 Mitarbeiter (435 FTE2 ) beschäftigt. Von den 478 Mitarbeitern wurden 128 an unsere Beteiligungsgesellschaften überlassen. Sechs Mitarbeiter waren in befristeten Arbeitsverhältnissen.

WORK LIFE BALANCE INNERHALB DER LEW-GRUPPE

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2014 2013
Erziehungsurlaub/ Elternzeit Mitarbeiter 72 86
Teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter 209 194
Anteil Teilzeitbeschäftigte % 11,4 10,8
Altersteilzeit (aktiv) Mitarbeiter 59 -
Altersteilzeit (passiv) Mitarbeiter 68 116

2.4 NACHHALTIGKEIT

Die LEW-Gruppe übernimmt als Energiepartner in Bayerisch-Schwaben Verantwortung für Klima- und Umweltschutz sowie für die Gesellschaft. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette handeln wir nachhaltig und engagieren uns für die Energiezukunft der Region.

In 33 Wasserkraftwerken an Lech, Iller, Donau, Günz, Wertach und Mühlenbach/Förchenbach erzeugen wir klimafreundlich Strom aus Wasserkraft. Gegenüber vergleichbarer Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen werden durch den Betrieb der Wasserkraftwerke jährlich rund 760.500 Tonnen CO2 vermieden. Neben dem Betrieb der Kraftwerksanlagen und der Stromerzeugung aus Wasserkraft ist die LEW-Gruppe auch für den Unterhalt von rund 180 Kilometern Flussstrecke verantwortlich. Die Pflege und Betreuung von Dämmen, Deichen sowie Wegen sorgt wesentlich für den Hochwasserschutz. Besonders wichtig ist uns ein nachhaltiger Betrieb der Wasserkraftwerke. 2014 haben wir eine Vereinbarung mit dem Bayerischen Umweltministerium zur nachhaltigen Wasserkraftnutzung an der Oberen Iller unterzeichnet, die sog. Iller-Strategie. Die Vereinbarung umfasst ein umfangreiches Programm ökologischer Maßnahmen, die zur nachhaltigen Verbesserung des Lebensraums der dort heimischen Tier- und Pflanzenwelt beitragen. Die Iller-Strategie setzen wir partnerschaftlich mit Behörden, Fischerei- und Naturschutzverbänden sowie mit der Wissenschaft um. Wir zeigen damit, dass Wasserkraft und Umweltschutz gut in Einklang zu bringen sind. Das Projekt hat Vorbildcharakter für ökologische Verbesserungen an den Flüssen im gesamten bayerischen Donaueinzugsgebiet.

Mehr als 680 Bürgerinnen und Bürger aus ganz Bayerisch-Schwaben und darüber hinaus sind in der LEW BürgerEnergie eG beteiligt. Die von der LEW-Gruppe initiierte Energiegenossenschaft beteiligt sich am Bau und Betrieb regenerativer Anlagen und an Maßnahmen zur Energieeffizienz.

Daneben entwickeln wir für Unternehmen und öffentliche Auftraggeber Lösungen zur dezentralen Energieversorgung. In Rain am Lech haben wir für die Garten-Center-Gruppe Dehner GmbH & Co. KG eine neue Heizzentrale zur Strom- und Wärmeversorgung errichtet. Neben Planung und Bau ist die LEW-Gruppe auch für Wartung und Betrieb der neuen Anlagen zuständig.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Bayerisch-Schwaben schreitet weiter voran. Mittlerweile sind an das LEW-Stromnetz über 68.500 EEG-geförderte dezentrale Erzeugungsanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1.900 MW angeschlossen, überwiegend Fotovoltaikanlagen. Um die wachsenden Strommengen aus Sonne, Biomasse und Wind in unser Netz aufzunehmen und weiterhin eine hohe Versorgungssicherheit zu gewährleisten, muss das Netz kontinuierlich ausgebaut werden.

Seit über 10 Jahren erfolgt in der LEW-Gruppe eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Umweltmanagements nach der weltweit gültigen Norm DIN EN ISO 14.001. Dies wurde beim Überwachungsaudit Ende Juli 2014 durch die TÜV SÜD Management Service GmbH bestätigt. Somit behält das Umweltmanagement-Zertifikat für alle Mehrheitsbeteiligungen der LEW-Gruppe weiterhin seine Gültigkeit und steht auf der Internetseite zum Download bereit. Wie in den vergangenen Jahren sind weitere Schwerpunkte das Engagement beim Förderverein Kompetenzzentrum Augsburg-Schwaben (KUMAS), bei Ökoprofit Augsburg und beim Umweltpakt Bayern.

Als regionaler Energieversorger fühlt sich die LEW-Gruppe der Heimat und den Menschen, die hier leben, in besonderer Weise verbunden. Deshalb fördert die LEW-Gruppe als Sponsor gezielt Sportvereine, Kulturevents und soziale Einrichtungen. Im vergangenen Jahr haben wir die Stiftung Bunter Kreis e. V. beim Neubau des Therapiezentrums am Ziegelstadel in Stadtbergen begleitet. LEW-Energieexperten entwickelten ein Konzept für die intelligente Vernetzung von energieeffizienten Komponenten auf Basis erneuerbarer Energien. Dabei kommen zwei Wärmepumpen, eine Fotovoltaikanlage sowie ein Batteriespeicher zum Einsatz. Mit der LEW-Lauftour setzt die LEW-Gruppe ihr Engagement im Laufsport fort und unterstützt fünf Laufevents in der Region. Dabei steht der Spaß am gemeinsamen Laufen im Mittelpunkt. Im Rahmen des Kultursponsorings unterstützt das Unternehmen herausragende Kulturprojekte, die dazu beitragen, die Identität Bayerisch-Schwabens zur Geltung zu bringen. Gefördert wurden 2014 u. a. das Landestheater Schwaben in Memmingen, der Friedberger Musiksommer oder das Schwäbische Jugendsinfonieorchester. Bei unseren sozialen Engagements haben wir mit 25 eingereichten Projekten aus der offenen Jugendarbeit bei unserem Wettbewerb "Volle Energie 2014" einen neuen Teilnehmerrekord erreicht.

Die Wertschöpfung der LEW-Gruppe in Bayerisch-Schwaben betrug im Jahr 2014 1.015 Mio. €. Die Vergütungen der Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien, die nach dem EEG abgerechnet werden, haben dabei den größten Anteil.

Annähernd jeder zweite Euro unseres Umsatzes fließt zurück in unsere Region Bayerisch-Schwaben.

Einen Beitrag zur wirtschaftlichen Stärkung der Region leistet die LEW-Gruppe aber auch als wichtiger Auftraggeber für Betriebe der heimischen Wirtschaft. Konzessionsabgaben und die Dividenden an regionale Anteilseigner stärken die kommunalen Haushalte und dienen zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben. Auch die von uns gezahlten Löhne, Gehälter und Renten entfalten Kaufkraft in der Region. Knapp 100 junge Menschen absolvieren in einem von neun Berufsbildern ihre Ausbildung in der LEW-Gruppe. Damit sind wir einer der großen Ausbildungsbetriebe in der Region.

BILANZ FÜR DIE REGION

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2014

Mio. €
2013

Mio. €
Zahlung an regenerative Stromerzeuger 762 680
Mitarbeiter und Pensionäre 137 138
Aufträge an die heimische Wirtschaft 64 58
Konzessionsabgaben an Kommunen 25 26
Gewerbesteuer 19 15
Dividende an regionale Anteilseigner 5 5
Ausbildung 2 2
Sponsoring (Kultur, Sport, Soziales) 1 1
Wertschöpfung in der Region 1.015 925
Umsatz-, Strom-, Erdgas- und Körperschaftsteuer 187 174

Die Arbeitssicherheit wird seit vielen Jahren in der LEW-Gruppe systematisch und kontinuierlich weiterentwickelt. Dies konnte beim Wiederholungsaudit des Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystems nach OHSAS 18001 im Juli 2014 erfolgreich durch die TÜV SÜD Management Service GmbH nachgewiesen werden. Das für alle Mehrheitsbeteiligungen der LEW-Gruppe gültige Zertifikat wurde erneut mit einer Gültigkeit von drei Jahren ausgestellt und steht auf der Internetseite zum Download zur Verfügung. Neben der Weiterentwicklung der Sicherheitskultur bei eigenen Mitarbeitern lag auch 2014 der Schwerpunkt auf der Verbesserung des Vertragsfirmenmanagements. Zahlreiche Maßnahmen wurden hierzu umgesetzt, beispielsweise die Präsentation des LEW-Arbeitssicherheitsfilms im Rahmen von Vertragsfirmenveranstaltungen und ein Pilot-Projekt zur Einführung von Safety-Teams.

2.5 NACHTRAGSBERICHT

Zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernlageberichts lagen keine bedeutenden Ereignisse vor.

2.6 ÜBERNAHMERELEVANTE ANGABEN

BERICHTERSTATTUNG NACH § 289 ABSATZ 4 BZW. § 315 ABSATZ 4 HGB

Das gezeichnete Kapital der Lechwerke AG beträgt unverändert 90.738.278,40 € und besteht aus 35.444.640 Stück auf den Inhaber lautende Stückaktien. Jede Stückaktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Die weiteren Rechte und Pflichten aus den Aktien bestimmen sich nach dem Aktiengesetz (AktG).

Die RWE AG, Essen, hält mittelbar insgesamt 89,87 % am Grundkapital der Lechwerke AG, Augsburg. Ein Anteil in Höhe von 74,87 % wird über die RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen, gehalten. Ein Anteil in Höhe von 15,00 % wird über die RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. oHG, Gundremmingen, gehalten, die den Anteil über deren Tochtergesellschaft RL Besitzgesellschaft mbH, Gundremmingen, hält. Die RWE Beteiligungsgesellschaft mbH hat die Führung ihrer Beteiligung an der Lechwerke AG ab dem 1. Januar 2011 auf die ebenfalls zum RWE-Konzern gehörige RWE Deutschland AG, Essen, übertragen und diese zur Ausübung ihrer Aktionärsrechte bei der Lechwerke AG bevollmächtigt. Die RL Besitzgesellschaft mbH hat die Führung ihrer Beteiligung an der Lechwerke AG mit Schreiben vom 3. April 2013 ebenfalls auf die RWE Deutschland AG übertragen und diese zur Ausübung ihrer Aktionärsrechte bei der Lechwerke AG bevollmächtigt.

Die Lechwerke AG sowie Gesellschaften, an denen sie mehrheitlich beteiligt ist, werden in den Konzernabschluss nach IFRS der RWE AG, Essen, einbezogen. Der Konzernabschluss kann bei der RWE AG in Essen angefordert werden und steht auch im Internet zur Verfügung.

Die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach den §§ 84 f. AktG i. V. m. § 6 der Satzung der Lechwerke AG. Danach werden Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat für eine Amtszeit von maximal fünf Jahren bestellt. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für höchstens fünf Jahre, ist zulässig. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung eines Vorstandsmitglieds vor Ablauf der Amtszeit widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Satzungsänderungen erfolgen nach den Regelungen der §§ 179 ff. AktG i. V. m. § 18 der Satzung der Lechwerke AG und bedürfen grundsätzlich eines Beschlusses der Hauptversammlung. Ausgenommen hiervon sind Änderungen der Satzung, die nur deren Fassung betreffen; zu solchen Änderungen ist der Aufsichtsrat gemäß § 11 Abs. 2 der Satzung der Lechwerke AG ermächtigt.

Das Programm Beat 2010 und der Mid Term Incentive Plan (MTIP) sehen für Vorstand und leitende Angestellte der Lechwerke AG sowie für Organmitglieder und leitende Angestellte der nachgeordneten verbundenen Unternehmen für den Fall eines Wechsels der Unternehmenskontrolle oder einer Fusion der RWE AG mit einer anderen Gesellschaft außerhalb des RWE-Konzerns eine Entschädigungszahlung für sämtliche Inhaber von Performance Shares bzw. für alle zugeteilten MTIP-Budgets vor. Details hierzu ab Seite 36.

2.7 CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Die LEW-Gruppe betreibt die kontinuierliche Früherkennung sowie standardisierte Erfassung, Bewertung, Steuerung und Überwachung von Chancen und Risiken durch ein konzernweites Risikomanagementsystem. Zielsetzung ist dabei nicht nur die Einhaltung der gesetzlichen Kontroll- und Transparenzanforderungen. Vielmehr verfolgen wir darüber hinaus aktiv die Schaffung von Chancen- und Risikobewusstsein sowie die Etablierung einer wertorientierten Chancen- und Risikokultur in der LEW-Gruppe. Die Führungs- und Aufsichtsratsgremien der LEW-Gruppe werden über die aktuelle Chancen- und Risikosituation im Regelfall halbjährlich informiert. Neue Sachverhalte bei wesentlichen Chancen oder Risiken werden darüber hinaus durch ein Einzelfall-Reporting unverzüglich kommuniziert.

Die folgende Abbildung zeigt die Struktur des Risikomanagementsystems, wie es in der LEW-Gruppe gelebt wird.

DEFINITION VON CHANCE UND RISIKO

Die Begriffe Chance und Risiko definieren sich als Unsicherheit zukünftiger Ereignisse und die Möglichkeit der Abweichung von einer festgelegten Zielgröße. Im Sinne dieser Interpretation ist die Möglichkeit einer negativen Entwicklung der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens (Minderung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage), die durch das Eintreten eines Ereignisses in der Zukunft hervorgerufen wird, der Definition nach ein Risiko. Die Möglichkeit einer positiven Entwicklung wird als Chance bezeichnet.

Neben der Definition von Begrifflichkeiten werden vor allem wiederkehrende Prozessabläufe festgelegt, die das Bewusstsein dafür fördern, sensibel für aktuelle Entwicklungen zu bleiben, die Chancen und Risiken für die LEW-Gruppe bedeuten können. Das Risikomanagementsystem der LEW-Gruppe sieht u. a. folgende wesentliche Prozesse für das Frühwarnsystem vor:

IDENTIFIKATION VON CHANCEN UND RISIKEN

Die erste Phase des Frühwarnsystems bildet die Identifikation als strukturierte Bestandsaufnahme. Diese Phase beinhaltet die systematische Sammlung von Chancen und Risiken, die Erfassung der jeweils wesentlichen Quellen für mögliche Abweichungen und die Zuordnung der Chancen und Risiken zu einer vordefinierten Kategorie. Nähere Erläuterungen zu den einzelnen Kategorien unter Nennung der wesentlichen Einzelrisiken sind auf den folgenden Seiten zu finden.

ANALYSE VON CHANCEN UND RISIKEN

Die Analyse als zweiter Schritt beinhaltet neben der reinen Ursachenanalyse auch die Messung und Bewertung der Chancen und Risiken. Im Einzelnen umfasst diese Phase folgende Komponenten: Erfassung von Ursachen, Einschätzung des Abweichungsumfangs und der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie die Identifikation von Frühwarnindikatoren. In Fällen, bei denen dies aufgrund von Interdependenzen zielführend erscheint, erfolgt zudem eine Aggregation solcher Chancen und Risiken.

STEUERUNG VON CHANCEN UND RISIKEN

Mithilfe der Risikosteuerung sollen die identifizierten und analysierten Risiken unter Beachtung der Risikostrategie gesteuert werden. Gegenstand der Risikosteuerung ist die aktive Beeinflussung der Risikopositionen. Wesentliches Ziel ist die Begrenzung der potenziellen Schadenshöhe und die Verringerung der Eintrittswahrscheinlichkeit von Risiken. Es gibt dabei grundsätzlich die folgenden Möglichkeiten der Risikosteuerung:

Dabei umfasst der Prozessschritt der Steuerung auch die analysierten Chancen, wobei durch die konsequente Anwendung der Steuerungswerkzeuge in einem Best Case ursprünglich identifizierte Risiken hin zu Chancen entwickelt werden können.

REPORTING VON CHANCEN UND RISIKEN

Die Risikosituation der LEW-Gruppe wird in regelmäßigen Abständen systematisch in einem Portfolio dargestellt. Im Zuge eines zeitlich standardisierten, regelmäßigen Reportings an den Vorstand sowie den Aufsichtsrat der Lechwerke AG werden die Chancen und Risiken damit strukturiert weitergeleitet und kommentiert, um Transparenz zu gewährleisten. Zusätzlich dazu findet bei unerwarteten, gravierenden Veränderungen der Risikosituation, wie z. B. im Falle der Finanz- und Wirtschaftskrise geschehen, ein unverzügliches Einzelfall-Reporting (d. h. losgelöst von den vordefinierten Reporting-Terminen) statt.

BEWERTUNG DER CHANCEN UND RISIKEN

Um unsere Gesamtheit an Chancen und Risiken angemessen steuern zu können, bewerten wir diese nach Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit.

Unter der Auswirkung verstehen wir die Höhe der möglichen Abweichung von der für uns steuerungsrelevanten Zielgröße "betriebliches Ergebnis". Bei Risiken verwenden wir hier die folgende Klassifizierung:

KLASSIFIZIERUNG VON RISIKEN

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Auswirkung Einstufung
Mehr als 50 % des Eigenkapitals existenzbedrohend
Mehr als 50 % des betrieblichen Ergebnisses p. a., aber weniger als 50 % des Eigenkapitals kritisch
21 bis 50 % des betrieblichen Ergebnisses p. a. schwerwiegend
11 bis 20 % des betrieblichen Ergebnisses p. a. mittel
1 bis 10 % des betrieblichen Ergebnisses p. a. gering

Wir sehen dabei ein Ergebnisrisiko grundsätzlich als zahlungswirksam an, also mit entsprechender Wirkung auf den Cash Flow. Sofern wir über eine Risikosteuerung nur das betriebliche Ergebnis beeinflussen können, nicht jedoch den Zahlungsfluss, verbleibt ein reines Liquiditätsrisiko. In diesem Fall stufen wir die Auswirkung auf die Liquidität ebenfalls nach den Grenzwerten aus obiger Tabelle ein.

Die Einstufung der Eintrittswahrscheinlichkeit von Risiken unterteilen wir in die folgenden Bandbreiten:

EINSTUFUNG DER EINTRITTSWAHRSCHEINLICHKEIT VON RISIKEN

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Eintrittswahrscheinlichkeit Einstufung
51 bis 99 % sehr hoch
21 bis 50 % hoch
11 bis 20 % mittel
1 bis 10 % niedrig

Je nach Kombination dieser beiden Bewertungen ergibt sich dann die folgende Klassifizierung eines Risikos in die Bereiche "geringes Risiko", "mittleres Risiko" oder "hohes Risiko":

RISIKOBEWERTUNG

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Auswirkung Eintrittswahrscheinlichkeit
niedrig mittel hoch sehr hoch
--- --- --- --- ---
existenzbedrohend 3 3 3 3
kritisch 2 3 3 3
schwerwiegend 2 2 3 3
mittel 1 2 2 3
gering 1 1 2 2

3 = hohes Risiko

2 = mittleres Risiko

1 = geringes Risiko

Chancen beurteilen wir prinzipiell nach derselben Vorgehensweise. Bei der Steuerung verzichten wir allerdings auf eine strenge Klassifizierung wie bei den Risiken.

GESAMTBEURTEILUNG DER CHANCEN- UND RISIKOSITUATION

Die Chancen- und Risikosituation unseres Geschäfts hat sich in den letzten Jahren signifikant verändert. Der Umfang politischer und regulatorischer Eingriffe hat zugenommen, während gleichzeitig die Geltungsdauern von gesetzlichen Rahmenbedingungen zurückgingen. Zusammen mit der Vielzahl an technologischen Entwicklungen führt dies zu Veränderungen in den Marktstrukturen, die volatiler und tiefgreifender sind als in der Vergangenheit. Daraus ergeben sich Risiken, aber zugleich auch Chancen für unser Unternehmen. In Summe halten wir unser Portfolio aus Risiken und Chancen gegenwärtig weiterhin für ausgewogen.

Wir sehen weder einzelne Risiken noch eine Gesamtheit an Risiken, die den Fortbestand der LEW-Gruppe gefährden könnten.

CHANCEN- UND RISIKOKATEGORIEN UND BEURTEILUNG DER EINZELKOMPONENTEN

Risiken und Chancen werden in der LEW-Gruppe nach den folgenden, gruppeneinheitlich festgelegten Kategorien gegliedert:

MARKTCHANCEN UND -RISIKEN

Hierunter fallen alle Chancen und Risiken, die aufgrund veränderter Rahmenbedingungen in unseren Beschaffungs- und Absatzmärkten eintreten können. Darunter verstehen wir sämtliche preis- und mengenbedingten Veränderungen, die die Ergebnissituation beeinflussen könnten. In unserem Risikokatalog führen wir in dieser Kategorie u. a. die Veränderung von Commodity-Preisen, in unserem Fall insbesondere den weiteren Rückgang der Preise an der Strombörse EEX, da sich dies negativ auf die Vermarktung der Erzeugungsmengen im Segment Strom-Erzeugung auswirken würde. Als Gegensteuerungsmaßnahme verkaufen wir die Strommengen ratierlich ab, um durch den Mittelungseffekt eine gewisse Preissteuerung zu erzielen. Wir sehen hier ein mittleres Risiko. Im Segment Energie-Allgemeines stellen marktbedingte Kundenverluste im Strom- und Gasvertrieb ein Risiko dar. Wir klassifizieren diese potentiellen Kundenverluste jedoch als geringes Risiko, da wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Produkte im Marktumfeld und auch die Entwicklung unserer Kündigungsquoten ständig beobachten und darauf reagieren. Da wir kontinuierlich auch neue Kunden gewinnen, steht diesem Risiko auch die Chance zu vertrieblichem Wachstum gegenüber. So erwarten wir etwa, durch neue innovative Produkte außerhalb des reinen Commodity-Vertriebs unsere Kundenbindung stärken zu können.

BETRIEBSCHANCEN UND -RISIKEN

In diese Kategorie fallen sämtliche Chancen und Risiken, die sich aus der operativen Geschäftstätigkeit ergeben und zu nachhaltigen Änderungen von betrieblichen Abläufen führen können. Dadurch können Störungen in der Wertschöpfungskette auftreten, die unsere Ertragslage belasten. Dem begegnen wir mit hohen Sicherheitsstandards und regelmäßigen Prüf-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Als zentrales Risiko sehen wir hier den Eintritt von Naturkatastrophen in unserer Region und die daraus resultierenden Schäden für unsere Netz- und Erzeugungsanlagen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit halten wir jedoch für so niedrig, dass dieses Risiko als gering klassifiziert ist. Als Gegenmaßnahmen sind dabei Sofortmaßnahmen nach Schadenseintritt, insbesondere gemäß der Richtlinie "Krisenmanagement" und des "Leitfaden zur Beherrschung von Großstörungen" vorgesehen. Die weiteren Risiken in dieser Kategorie umfassen u. a. den Ausfall unseres EDV-Rechenzentrums, Schäden durch Computerkriminalität sowie die Nichterreichung der geplanten Ergebnisbeiträge aus unserem Programm "LEW EnergieZukunft", die wir alle als gering klassifiziert haben. Konkretisiert hat sich im Berichtsjahr aber beispielsweise das Risiko aus niedriger Wasserführung. Innerhalb unserer betrieblichen Abläufe sehen wir jedoch auch Chancen auf weitere Effizienzgewinne. Beispiele hierfür sind die Automatisierung von Prozessen oder die konsequente Ausnutzung von betrieblichen Synergien.

FINANZCHANCEN UND -RISIKEN

Hierzu zählen wir alle Chancen und Risiken, die aus Tätigkeiten und Transaktionen entstehen, die mit unserer Unternehmensfinanzierung verbunden sind. Dies sind beispielsweise Zins-, Kredit- und Kursrisiken. Die Kursrisiken unseres Wertpapierportfolios stellen dabei das größte Einzelrisiko der LEW-Gruppe dar; klassifiziert ist es als mittleres Risiko. Als Gegenmaßnahmen nimmt unsere Finanzabteilung ständige Marktbeobachtungen vor, überprüft regelmäßig die Portfoliobewertung und schließt geeignete Sicherungsgeschäfte ab. Andererseits bestehen aber auch entsprechende Chancen einer Kurssteigerung unserer Wertpapiere. Details zur Berichterstattung zu Finanzinstrumenten sind auf den Seiten 128 ff. zu finden. Kreditrisiken entstehen uns durch Forderungen an unsere Kunden, die ausfallen könnten. Hohe Forderungen haben wir insbesondere im Segment Energie-Allgemeines, da hier der Strom- und Gasvertrieb zugeordnet ist. Wir bewerten die Kreditrisiken dennoch als niedrig, da wir diese über Bonitätsprüfungen unserer Geschäftspartner vor und während der gesamten Geschäftsbeziehung beurteilen und zum Beispiel über Kreditlimits steuern.

Daneben besteht auch das Risiko, dass bei weiter sinkenden Zinsen erhöhte Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen zur Deckung der Zusagen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung erforderlich werden, da diese auf Basis abgezinster Erfüllungsbeträge gebildet werden. Dieses insgesamt als mittel eingestufte Risiko ist von uns jedoch nicht beeinflussbar.

UMFELD-/REGULIERUNGSCHANCEN UND -RISIKEN

Zu dieser Kategorie gehören Chancen und Risiken aus der Veränderung energiepolitischer, steuerrechtlicher, regulierungsrechtlicher und kartellrechtlicher Regelungen und Gesetze. Alle Wertschöpfungsstufen des Stromgeschäfts werden in hohem Maß durch politische und rechtliche Rahmenbedingungen beeinflusst. In den zurückliegenden Jahren haben sich die Eingriffe in den Energiemarkt gehäuft.

Das Netzgeschäft unterliegt seit 2009 der Anreizregulierung. Mit dem Jahr 2014 hat für Stromnetze die zweite Regulierungsperiode begonnen. Damit ist die Erlösobergrenze für die nächsten fünf Jahre festgelegt und ein wesentlicher Teil unserer Erlösrisiken im Segment Netzbetrieb und Netzservice damit entfallen. Über umfassende Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung versuchen wir stattdessen, die Chancen aus der Anreizregulierung soweit möglich zu nutzen. Die weiteren Risiken in dieser Kategorie beinhalten im Wesentlichen Umweltschutzauflagen für unsere Erzeugungsanlagen im Segment Strom-Erzeugung, die wir als ein mittleres Risiko einschätzen, sowie allgemeine Gerichtsurteile zu Sachverhalten, die auch unseren Geschäftsbetrieb betreffen und somit Auswirkungen auf die LEW-Gruppe haben können. Als mittleres Risiko betrachten wir auch die sich abzeichnende Verzögerung bei der eingeplanten flächendeckenden Einführung von Smart Metern.

ORGANISATIONSSTRUKTUREN UND VERANTWORTLICHKEITEN

Der Vorstand der Lechwerke AG ist gesetzlich verpflichtet, geeignete Maßnahmen zur Früherkennung bestandsgefährdender Entwicklungen zu treffen und die Einhaltung der Maßnahmen systematisch zu überwachen. Deshalb werden zur operativen Umsetzung verschiedene Stellen und Gremien in der LEW-Gruppe mit der prozessualen Durchführung der notwendigen Arbeiten betraut. Im Rahmen des Risikocontrolling-/ Frühwarnsystems sind auf den verschiedenen Stufen der LEW-Gruppe deshalb nachfolgende Positionen besetzt:

RISIKOMANAGEMENT-KOORDINATOR

Die Gesamtverantwortung für das Risikomanagementsystem obliegt dem kaufmännischen Vorstand der Lechwerke AG. Er übernimmt unternehmensübergreifend die Koordinationsfunktion für das Risikomanagement in der LEW-Gruppe.

RISIKOMANAGEMENT-BEAUFTRAGTER

Diese Funktion nimmt der Controlling-Leiter der Lechwerke AG wahr. Es ist seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Risiken wie Chancen ordnungsgemäß erfasst werden. Hierzu bestimmt er organisatorische Einheiten, um in geeigneter Weise die Erfassung, Bewertung, Analyse und Steuerung der Risiken und Chancen zu koordinieren und deren Überwachung sowie die ordnungsgemäße Berichterstattung über risikorelevante Sachverhalte sicherzustellen. Falls erforderlich hat er eine Überarbeitung der Richtlinie zum Risikomanagement durchzuführen.

RISIKOMANAGEMENT-AUSSCHUSS

Dieses Gremium setzt sich aus den Bereichsleitern der Lechwerke AG, den zuständigen Geschäftsführern der involvierten Beteiligungen und dem Leiter des Versicherungsbüros der Lechwerke AG zusammen. Den Vorsitz führt der Controlling-Leiter. In die Zuständigkeit des Risikomanagement-Ausschusses fallen u. a.:

Erarbeitung bzw. Genehmigung von Grundlagen sowie Gestaltung und Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems für den jeweiligen Zuständigkeitsbereich
Erarbeitung der operativen Regeln für den Risikomanagementprozess
Überwachung der Risikosituation sowie der Einhaltung der LEW-Richtlinie zum Risikomanagement

RISIKOVERANTWORTLICHE

Für die Identifikation, Analyse, Steuerung und Überwachung eines jeden meldepflichtigen Risikos (bzw. jeder Chance) wird ein Risikoverantwortlicher benannt (sog. Risk Owner), der im Regelfall Mitglied des Risikomanagement-Ausschusses ist.

BERICHTERSTATTUNG NACH § 289 ABSATZ 5 HGB UND § 315 ABSATZ 2 NR. 5 HGB

Risiken der Finanzberichterstattung, die zu materiellen Falschaussagen im LEW-Konzernabschluss führen könnten, werden vom Bereich "Rechnungswesen" der Lechwerke AG überwacht. Dieser Bereich ist direkt dem Finanzvorstand unterstellt. Er bedient sich eines Risikomanagementsystems, das wir auf den Seiten 87 ff. ausführlich darstellen.

In der Finanzberichterstattung besteht das Risiko, dass die Jahres-, Konzern- und Zwischenabschlüsse Falschdarstellungen enthalten, die möglicherweise einen wesentlichen Einfluss auf die Entscheidungen ihrer Adressaten haben. Unser rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem (IKS) zielt darauf ab, mögliche Fehlerquellen zu identifizieren und die daraus resultierenden Risiken zu begrenzen. Es erstreckt sich auf die Finanzberichterstattung in der gesamten LEW-Gruppe. So können wir mit hinreichender Sicherheit gewährleisten, dass ein den gesetzlichen Vorschriften entsprechender Jahres- und Konzernabschluss erstellt wird.

Die Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen IKS ergibt sich aus der Organisation unseres Rechnungslegungs- und Finanzberichterstattungsprozesses. Eine der Kernfunktionen dieses Prozesses ist die Steuerung des Konzerns und seiner operativen Gesellschaften und Geschäftsbereiche. Ausgangspunkte sind dabei die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Strategieentwicklungsprozess. Dort werden unsere Unternehmensgruppe sowie das Marktumfeld, in dem wir uns befinden, v. a. unsere Wettbewerber, gründlich analysiert. Auf Basis unserer Stärken und Schwächen erörtern wir Möglichkeiten, aber auch Gefährdungen für unser zukünftiges Handeln. Aus diesen Erwartungen heraus erarbeiten wir einmal im Jahr unsere Mittelfristplanung. Diese umfasst Budgetwerte für das jeweils bevorstehende Geschäftsjahr und Planzahlen für die Folgejahre. Dabei werden nicht nur monetäre Größen - wie Umsatz, Ergebnis, Investitionen oder Cash Flows - ermittelt, sondern auch Mengengerüste u. a. für unsere Absatzerwartungen, für Investitions- und Unterhaltsprogramme und für unsere Mitarbeiterentwicklung.

Für laufende Geschäftsjahre erstellen wir Prognosen, die am Budget anknüpfen. Der Vorstand der Lechwerke AG sowie die Planungs- und Ergebnisverantwortlichen der wichtigsten Tochtergesellschaften und Geschäftsbereiche kommen vierteljährlich zusammen, um Quartals- und Jahresabschlüsse auszuwerten und die Prognosen zu aktualisieren.

Im Rahmen der externen Berichterstattung zum Halbjahr und zum Gesamtjahr haben die Vorstände bzw. die Geschäftsführer wichtiger Tochtergesellschaften sowie ausgewählte Bereichsleiter der Lechwerke AG einen internen Bilanzeid zu leisten. Darüber hinaus legen die Mitglieder des Vorstands der Lechwerke AG zum Halbjahr und zum Gesamtjahr einen externen Bilanzeid ab und unterzeichnen die Versicherung der gesetzlichen Vertreter. Sie bestätigen damit, dass die vorgeschriebenen Rechnungslegungsstandards eingehalten wurden und dass die Zahlen ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermitteln.

Unsere Abschlüsse erstellen wir mithilfe eines konzernweiten Berichterstattungssystems, das wir auch für die Aufstellung der Budgets und Prognosen nutzen. Alle vollkonsolidierten Tochtergesellschaften bedienen sich dieses Systems. Es bildet die Basis für einen standardisierten Datenmeldeprozess in der LEW-Gruppe.

Wir identifizieren Risiken der Finanzberichterstattung auf Ebene der Unternehmensbereiche anhand quantitativer, qualitativer und prozessbezogener Kriterien. Fundament des IKS sind unsere allgemein verbindlichen Richtlinien und ethischen Grundsätze, die ihren Niederschlag auch im LEW-Verhaltenskodex finden. Darauf aufbauend stellen Mindestanforderungen an die wesentlichen Verarbeitungsprozesse eine integre Datenerhebung und -verwaltung sicher. Risiken bei einzelnen Bilanzpositionen infolge subjektiver Ermessensspielräume oder komplexer Transaktionen werden in einer konzernübergreifenden Risiko- und Kontrollmatrix erfasst. Einmal im Jahr erbringen wir den Nachweis, dass die notwendigen Kontrollen tatsächlich stattfanden und dass sie korrekt vorgenommen wurden. Dies geschieht durch die interne Revision, externe Wirtschaftsprüfer oder das für die Durchführung der Kontrollen verantwortliche Management.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats befasst sich in seinen Sitzungen regelmäßig mit der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen IKS. Einmal im Jahr legt ihm der Finanzvorstand der Lechwerke AG die Risiken der Finanzberichterstattung dar. Dabei wird auch erläutert, welche Kontrollmaßnahmen ergriffen wurden und wie die korrekte Durchführung der Kontrollen geprüft wurde.

Bei den Beurteilungen und Prüfungen, die 2014 vorgenommen wurden, hat sich das IKS erneut als wirksam erwiesen. Das Risiko gravierender Falschdarstellungen in der Rechnungslegung kann damit allerdings nur reduziert werden. Ganz eliminieren lässt es sich nicht.

2.8 PROGNOSEBERICHT

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Nach ersten Prognosen wird die globale Wirtschaftsleistung 2015 voraussichtlich um etwa 3 % steigen.

Im Euroraum werden die notwendigen Maßnahmen zur Konsolidierung der privaten und staatlichen Haushalte das Wachstum wahrscheinlich weiter gedämpft halten. Das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone könnte somit um rund 1 % steigen.

Vergleichbar dazu scheinen die Perspektiven für die deutsche Volkswirtschaft zu sein: Nach einem Wachstum von rund 1 % im vergangenen Jahr hält der Sachverständigenrat auch für 2015 einen Anstieg der Wirtschaftsleistung von 1 % für möglich. Stimulierende Impulse werden insbesondere durch die robuste Beschäftigungssituation und die gestiegenen verfügbaren Einkommen erwartet.

Die Prognosen der Unternehmen in Bayerisch-Schwaben sind unterschiedlich, aber deutlich verhaltener und kritischer als noch zu Jahresbeginn. Die Entwicklung hängt ganz davon ab, ob es zu einer Stabilisierung in den Krisenregionen kommt und inwiefern sich der Euroraum allmählich erholen wird.

BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN

Auf allen politischen Ebenen in Europa wird über die Zukunft der Energiewende diskutiert. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben sich im Herbst 2014 auf einen gemeinsamen Klima- und Energierahmen bis 2030 verständigt. Mit diesen Beschlüssen wurde der entscheidende Rahmen gesetzt, um für die internationalen Klimaverhandlungen 2015 in Paris verhandlungs- und sprechfähig zu sein. Die einzelnen Mitgliedstaaten haben sich zu einer ehrgeizigen Zielsetzung bzw. -erreichung verpflichtet.

Im Rahmen der Debatte zur Neugestaltung des Strommarktes hat die Bundesregierung ein Diskussionspapier herausgegeben, das sog. "Grünbuch" mit dem Titel "Ein Strommarkt für die Energiewende". Bis Ende März 2015 besteht die Möglichkeit, zu diesem Papier Stellung zu nehmen. Die Ergebnisse werden anschließend in einem "Weißbuch" zusammengefasst und bis September 2015 zur Diskussion gestellt. Nach Abschluss der Abstimmungen soll das Gesetzgebungsverfahren beginnen. Neben dem "Grünbuch" setzt die Bundesregierung einen Aktionsplan auf, um das Thema Energieeffizienz stärker in den Fokus zu rücken. Der "Nationale Aktionsplan Energieeffizienz" (NAPE) folgt dem Grundsatz: informieren, fördern und fordern. Im Wesentlichen hat NAPE zum Ziel, neben Sofortmaßnahmen auch langfristige Prozesse zur Energieeffizienz zu definieren. Als konkrete Instrumente benennt die Bundesregierung hierbei u. a. die Energieeffizienzprogramme der KfW, das CO2 -Gebäude-sanierungsprogramm, die branchenübergreifende Hauswende-Kampagne, Contracting, die Bildung von Energieeffizienznetzwerken sowie die Ermittlung von wirtschaftlichen Maßnahmen im Ausschreibungsverfahren.

Mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) hat die Politik 2014 wichtige Weichen für die Marktintegration der erneuerbaren Energien gestellt. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, fehlen derzeit Anreize für Investitionen in konventionelle Kapazitäten. Denn die erneuerbaren Energien sind nicht in der Lage, die Stromversorgung zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen. Gebraucht werden nach Ansicht des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) dringend politische Entscheidungen zur Vorbereitung eines dezentralen Leistungsmarktes.

Auch in der bayerischen Politik spielt das Thema Energiewende eine wichtige Rolle. Im Rahmen ihrer ersten Regierungserklärung im Bayerischen Landtag kündigte die Bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner an, einen dreimonatigen Dialog ins Leben zu rufen, um mit Vertretern der Wirtschaft, Kommunen, Verbänden und anderen Interessensgruppen persönlich über die Zukunft der Energiewende zu diskutieren. Ziel ist es, nach Abschluss der Dialogveranstaltungen, in die sich auch die LEW-Gruppe aktiv eingebracht hat, ein aktualisiertes Energiekonzept zu veröffentlichen.

VORAUSSICHTLICHE GESCHÄFTSENTWICKLUNG

SEGMENT STROM-ERZEUGUNG

Die Strommengen aus nicht EEG-geförderten Wasserkraftwerken werden auf Basis der Großhandelspreise ratierlich über einen Zeitraum von drei Jahren vermarktet. Für das Jahr 2015 vermarkteten wir bis zum 31. Dezember 2014 bereits rund 72 % der erwarteten Erzeugung, für 2016 rund 45 %. Die dabei bisher erzielten Preise für das Lieferjahr 2015 liegen rund 12 % unter den Preisen des Lieferjahres 2014. Für die Vermarktung der noch offenen Restmengen gehen wir derzeit von einem zu erzielenden Preis aus, der auf vergleichbar niedrigem Niveau liegt.

Im Geschäftsjahr 2015 wird die Generalsanierung des Kraftwerks Lautrach (Illerstufe 8) abgeschlossen. Die im Geschäftsjahr 2013 begonnene Erneuerung der Maschinenautomatik inkl. Turbinenanpassung an den Kraftwerken am Unteren Lech wird bei den Kraftwerken Feldheim und Oberpeiching 2015 fortgeführt. Am Lechkanal beginnt 2015 ebenfalls die Erneuerung der Maschinenautomatik inkl. Turbinenanpassung im Kraftwerk Meitingen.

Die Dammsanierungen an Donau und Lech werden im Jahr 2015 fortgesetzt. An der Iller wird die Fischwanderhilfe in Altusried gebaut und bis Jahresende in Betrieb genommen.

SEGMENT NETZBETRIEB UND NETZSERVICE

Wir gehen in unseren Netzen auch im Jahr 2015 von einem zunehmenden Ausbau der erneuerbaren Energien wie Fotovoltaikanlagen und Windenergieanlagen aus. Aufgrund der zunehmenden Planungsreife von einigen Windenergieprojekten gehen wir im kommenden Jahr von einem Leistungszuwachs durch Windkraftanlagen in unseren Netzgebieten von rund 100 MW aus.

Der Zubau von Batteriespeichersystemen hat sich von 2013 auf 2014 mehr als verdoppelt. Aufgrund der zunehmenden wirtschaftlichen Attraktivität von Batteriespeichersystemen zur Erhöhung des Eigenverbrauchs gehen wir davon aus, dass Batteriespeicher im Jahr 2015 nochmals deutlich zunehmen werden.

Die Ausbauziele zur Steigerung der installierten Erzeugungsleistung aus regenerativen Energien sind durch das EEG energiespezifisch vorgegeben. Diese betragen 6,5 GW p. a. bei Windenergieanlagen auf See, je 2,5 GW p. a. bei Windenergieanlagen an Land sowie bei solarer Strahlungsenergie und 100 MW p. a. bei Biomasse. Aus diesen Zielen lässt sich für unsere Netzgebiete ableiten, dass lediglich bei Solar- und Windenergie mit einem nennenswerten Zubau zu rechnen ist.

In den Geschäftsjahren 2013 und 2014 sind die rund 23.000 Fotovoltaikanlagen nach der Systemstabilitätsverordnung (SysStabV) nachgerüstet worden. Ende 2014 wurde ein neuer Entwurf der SysStabV mit einer erneuten Nachrüstung von Erzeugungsanlagen veröffentlicht. Dieser Entwurf sieht vor, dass Wind-, Biomasse-, Biogas-, KWK- und Wasserkraftanlagen zur Vermeidung des 49,5-Hz-Problems (Unterfrequenzauslösung) nachgerüstet werden müssen. Wie beim 50,2-Hz-Problem wurde auch beim 49,5-Hz-Pro-blem ermittelt, dass durch die hohe Einspeiseleistung in Deutschland eine Gefahr für die Systemstabilität durch die zeitgleiche Auslösung einer großen Menge an Erzeugungsanlagen und demzufolge von Einspeiseleistung besteht. Die Nachrüstung ist ab dem Jahr 2015 geplant. Die Umrüstkosten tragen bei dieser Nachrüstung primär die Anlagenbetreiber. Lediglich bei einer Überschreitung der Umrüstkosten von 7,5 € je kW ist eine Umlage der Umrüstkosten über die Verteilnetzbetreiber geplant.

SEGMENT ENERGIE-ALLGEMEINES

STROM

Im Oktober 2014 gaben die Übertragungsnetzbetreiber die Entwicklung der EEG-Umlage für 2015 bekannt: Die Umlage sinkt erstmals geringfügig von 6,240 ct/kWh auf 6,170 ct/kWh - ein Rückgang um 1,1 %. Neben den sehr hohen staatlichen Belastungen sind die Beschaffungskosten sowie die Netzentgelte wichtige Bestandteile des Strompreises. Die Netzentgelte werden von den staatlichen Regulierungsbehörden im Hinblick auf Kosteneffizienz geprüft und genehmigt. In einigen Regionen steigen die Netzentgelte 2015 aufgrund des erforderlichen Aus- und Umbaus der Stromnetze weiter an.

Um den zentralen Leistungsversprechen Kundennähe und Service vor Ort weiterhin gerecht zu werden, eröffnen wir 2015 zwei weitere Energiepunkte in Bobingen und Königsbrunn.

Mit unserem geplanten Energiedienstleistungsportal wollen wir in der zweiten Jahreshälfte erstmals eine intelligente Planung von Energieeffizienzmaßnahmen für Endkunden mithilfe eines Online-Planungstools zur Verfügung stellen.

Unser Energy Plus Portfolio werden wir auch 2015 konstant erweitern. Erwähnenswert ist die Einführung des easyOptimize-Systems. Hier kann durch eine intelligente Verknüpfung zwischen einer dezentralen Energieerzeugungseinheit (z. B. einer Fotovoltaikanlage) mit einer Energieverbrauchseinheit (z. B. einer Waschmaschine) die Eigenverbrauchsquote des eigenerzeugten Stroms signifikant erhöht werden.

Zum 1. Januar 2015 passten wir die Preise aller Stromprodukte im Privatkundenbereich an. Die geänderten Vorkosten aus Steuern, Abgaben und Umlagen wurden in vollem Umfang an unsere Kunden weitergegeben. Aufgrund der in Summe gesunkenen Vorkosten konnten wir eine Preissenkung an den Großteil unserer Kunden weitergeben, außerdem verlängerten wir die Preisgarantie für einen Teil der Bestandskunden um zwölf Monate. Für 2015 erwarten wir eine nachhaltige Steigerung der Kundenzahlen. Ausschlaggebend hierfür ist die Akquise werthaltiger Kunden sowie die gleichzeitige Reduzierung der Kündigungen durch verstärkten Einsatz von Kundenbindungsmaßnahmen. Wir gehen von einem leicht steigenden Absatz im Folgejahr aus.

In Verbindung mit der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen wird sich der Stromabsatz im Gewerbekundenbereich bei unseren Bestandskunden in den nächsten Jahren reduzieren. Demgegenüber verstärken wir durch Umsetzung neuer Marktbearbeitungskonzepte die Akquiseaktivitäten, um sowohl Kunden zurückzuholen, die zum Wettbewerber wechselten, als auch neue Kunden zu gewinnen.

Der aktuellen Geschäftsentwicklung bei den kleineren und mittleren Geschäftskunden begegnen wir durch eine Neuausrichtung der Vertriebsaktivitäten und Umsetzung neuer Marktbearbeitungsansätze, mit denen wir auch unsere großen Geschäftskunden besser und schneller bedienen wollen. Das Engagement im Energy Plus-Bereich, z. B. Marktprämienmodell und Minutenreserve, wird weiter ausgebaut. Unser Ziel ist es, bei bestehenden Kunden die Absatzmengen zu erhöhen und neue Kunden zu gewinnen.

Mit der Neuausrichtung der Vertriebsaktivitäten sowie der Weiterentwicklung unseres Produktangebots erreichen wir bei den Energieversorgungsunternehmen eine Verbreiterung und Verstärkung des Marktauftritts.

GAS

Aufgrund der aktuell erfolgreichen Akquise im Privatkundenbereich erwarten wir weiterhin eine positive Entwicklung der Kundenzahlen. Insgesamt ist so mit einer Steigerung der Kundenzahlen für 2015 und damit einhergehend einem konstanten Ausbau des Gasabsatzes zu rechnen. Die Akquise von Neukunden soll durch Cross-Selling-Aktivitäten gestützt werden. Strom-Bestandskunden sollen auf diesem Wege Angebote für unsere Gas-Produkte erhalten. Für eine potenzielle Ausweitung der Akquise prüfen wir fortlaufend unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, ob eine Erweiterung des Vertriebsgebiets sinnvoll ist.

Bei den Geschäftskunden werden wir die Vertriebsarbeit in Richtung kleinerer Kunden intensivieren und parallel dazu den Marktauftritt und die Produktpalette für größere Geschäftskunden verbreitern, mit dem Ziel, auf einen Wachstumskurs zurückzukehren.

Wir gehen davon aus, dass das Marktumfeld bei Energieversorgungsunternehmen anspruchsvoll bleibt. Es gilt weiterhin, aus den Akquiseerfolgen beim Stromgeschäft positive Effekte für den Geschäftsbereich Gas zu generieren und innovative Beschaffungsmodelle weiterzuentwickeln.

SEGMENT SONSTIGES

Im Bereich Telekommunikation rechnen wir im externen Geschäft mit deutlichem Wachstum. Die Wachstumstreiber sind die Managed Services, Breitbandprojekte mit Kommunen und die Lichtwellenleiter-Produkte.

Unsere Breitbandstrategie kombiniert Lösungen für privatwirtschaftlich getragene und geförderte Projekte und schafft somit die Grundlage, den Breitbandausbau in Bayerisch-Schwaben aktiv und zügig voranzubringen. Sowohl in Bestandsgebieten wie auch in Neubaugebieten werden Gewerbeeinheiten über Glasfaseranschlüsse mit breitbandigen Diensten versorgt. Vor allem bei Neubaugebieten werden Synergien beim gemeinschaftlichen Ausbau genutzt - hier werden zahlreiche Gewerbe- und Wohneinheiten flächendeckend mit Glasfaser erschlossen. Aufgrund der Vereinfachung des Förderverfahrens Mitte 2014 konnten die ersten Projekte mit Kommunen akquiriert werden und befinden sich inzwischen in der Umsetzung.

UMSATZ

Für die LEW-Gruppe gehen wir von Außenumsatzerlösen leicht über dem Niveau von 2014 aus. Im Segment Strom-Erzeugung lag die Wasserführung im Jahr 2014 aufgrund geringer Schneeschmelze und der trockenen ersten Jahreshälfte deutlich unter dem langjährigen Mittel. Daher erwarten wir für 2015 bei der Regelerzeugung deutlich höhere Umsatzerlöse. Allerdings wird dieser positive Effekt durch die weiter rückläufigen Strompreise abgeschwächt. Mit Ausnahme unserer EEG-geförderten Kraftwerke betrifft dies einen Großteil unserer Kraftwerkskapazität. Für das Segment Netzbetrieb und Netzservice rechnen wir mit einem leichten Umsatzanstieg aus der ergebnisneutralen Weitergabe der EEG-Einspeisung. Wir erwarten eine weiter ansteigende Zahl der in unserem Netzgebiet angebundenen EEG-Anlagen und damit höhere Einspeisemengen. Im Segment Energie-Allgemeines zeigt sich ein heterogenes Bild. Infolge der geplanten Akquise von Privatkunden sollte die wachsende Kundenbasis zu leicht höheren Umsatzerlösen führen und im Bereich der Geschäftskunden gehen wir von einem Mengenwachstum aus, das mit einem deutlichen Umsatzanstieg einher gehen soll. Demgegenüber wird unser Vertrieb mit anderen Energieversorgungsunternehmen wettbewerbsbedingt voraussichtlich Umsatzrückgänge verzeichnen. Die Erlöse des Segments sehen wir damit in Summe leicht über Vorjahr. Für unseren Telekommunikationsbereich, der dem Segment Sonstiges zugeordnet ist, rechnen wir mit einem leichten Umsatzanstieg.

BETRIEBLICHES ERGEBNIS

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Key Performance Indicator Prognose 2015

TEUR
Ist 2014

TEUR
Betriebliches Ergebnis 168.000 177.804
Segment Strom-Erzeugung 30.000 25.348
Segment Netzbetrieb und Netzservice 13.000 28.701
Segment Energie-Allgemeines 98.000 103.312
Segment Sonstiges 27.000 20.443

Bei planmäßigem Geschäftsverlauf erwarten wir insgesamt für 2015 ein betriebliches Ergebnis unter Vorjahr, welches positiv durch den Einmaleffekt aus dem Verkauf des Höchstspannungsnetzes an die Amprion GmbH begünstigt war. Unsere Ergebnisprognose für das Segment Strom-Erzeugung war im Geschäftsjahr 2014 von einer sehr niedrigen Wasserführung geprägt, was die Ergebnissituation deutlich belastet hat. Unsere Planungen für das Jahr 2015 basieren hingegen auf einem Wasserdargebot, welches der Regelerzeugung unserer Anlagen entspricht. Im Segment Netzbetrieb und Netzservice werden wir das Ergebnis aus 2014 voraussichtlich nicht erreichen können. Hauptgrund sind hierfür die für das Jahr 2015 geplanten umfangreichen Unterhalts- und Instandhaltungsmaßnahmen in unseren Netzanlagen. Außerdem wurde das abgelaufene Geschäftsjahr 2014 positiv von aperiodischen Sondereffekten beeinflusst, die einmalig zu höher vereinnahmten Netznutzungsentgelten führten. Auch für das Segment Energie-Allgemeines sehen wir ein betriebliches Ergebnis unter Vorjahr. Das Jahr 2014 war durch die Buchgewinne aus dem Verkauf unseres Höchstspannungsnetzes an den Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH außerordentlich begünstigt. Die positive Entwicklung im Vertriebsgeschäft sowie ein niedrigerer Bedarf an Risikovorsorge können diesen einmaligen Sondereffekt nicht vollständig kompensieren. Im Segment Sonstiges profitieren wir u. a. vom anhaltenden Geschäftsausbau im Bereich der Breitband-Telekommunikation und der Rechenzentrumsdienstleistungen. Darüber hinaus werden sich im Geschäftsjahr 2015 die Belastungen aus der Altersteilzeit leicht verringern. Somit werden wir in diesem Segment auf Basis unserer Planungen über Vorjahr abschließen können.

WERTBEITRAG

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Key Performance Indicator Prognose 2015

TEUR
Ist 2014

TEUR
Wertbeitrag 89.000 95.931

Der Return on Capital Employed (ROCE) zeigt die operative Rendite unseres gesamten Unternehmens an und ergibt sich, indem das betriebliche Ergebnis der LEW-Gruppe durch das betriebliche Vermögen geteilt wird. Auf Ebene der LEW-Gruppe ergibt sich bei voraussichtlich gleichbleibenden Kapitalkosten aufgrund des beschriebenen Ergebnisrückgangs und einer leicht steigenden Vermögensbasis ein ROCE und Wertbeitrag unter dem Niveau des Vorjahres.

INVESTITIONEN

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Key Performance Indicator Prognose 2015

TEUR
Ist 2014

TEUR
Investitionen 87.000 93.580
Segment Strom-Erzeugung 1.000 894
Segment Netzbetrieb und Netzservice - -
Segment Energie-Allgemeines 84.000 90.940
Segment Sonstiges 2.000 1.746

Unsere Budgetplanung sieht gegenüber 2014 ein reduziertes Investitionsvolumen vor. Im Segment Strom-Erzeugung liegen die Investitionsmaßnahmen an unseren Wasserkraftwerken voraussichtlich auf Vorjahresniveau. Für das Segment Energie-Allgemeines erwarten wir einen leichten Rückgang der Investitionstätigkeit, welche allerdings weiterhin auf hohem Niveau liegt. Für das Segment Sonstiges planen wir Investition in etwa auf Vorjahresniveau zu tätigen.

DESINVESTITIONEN

Den auslaufenden Konzessionsvertrag mit der Stadt Bobingen im Jahr 2014 konnten wir nicht verlängern. Wir gehen davon aus, dass der entsprechende Netzabgang im Jahr 2015 stattfindet.

Am 20. Dezember 2013 veräußerte unsere Tochtergesellschaft, die Schwäbische Entsorgungsgesellschaft mbH, 25,01 % der noch verbliebenen Anteile der Abfallverwertung Augsburg GmbH mit Wirkung zum 1. Januar 2015 an die Mitglieder des Abfallzweckverbands Augsburg.

DIVIDENDE DER LECHWERKE AG

Die Ausschüttung bemisst sich nach dem handelsrechtlichen Ergebnis der Lechwerke AG. Aus heutiger Sicht gehen wir für das kommende Geschäftsjahr 2015 von einer konstanten Geschäftsentwicklung und damit von einer gleichbleibenden Dividende von 2,40 € je Stückaktie aus.

MITARBEITER

Innerhalb der LEW-Gruppe wurde ein Projekt zur Einführung der digitalen Personalakte gestartet. Bis zum 2. Quartal 2015 soll das Projekt abgeschlossen und die Akten aller Mitarbeiter digitalisiert sein. Durch das Projekt werden Arbeitsprozesse weiter modernisiert. Zusätzlich wird durch die elektronische Archivierung die Dokumentensicherheit (z. B. Sicherung gegen Feuer-/ Wasserschäden) verbessert.

Die LEW-Gruppe ist bereits gegenwärtig ein attraktiver Arbeitgeber. Auch in Zukunft wollen wir Menschen dafür begeistern, für unser Unternehmen zu arbeiten und die Mitarbeiter von heute an uns binden. Nach Auswertung der Mitarbeiterbefragung, Durchführung von Workshops und Definition von geeigneten Maßnahmen erfolgt deren Umsetzung im Geschäftsjahr 2015.

ZUKUNFTSBEZOGENE AUSSAGEN

In unserem Geschäftsbericht treffen wir Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der LEW-Gruppe beziehen. Diese Aussagen sind ausschließlich Erwartungen, die wir auf Basis unseres aktuellen Informationsstands abgeben. Sollten sich die zugrunde gelegten Prämissen ändern oder weitere Chancen und Risiken eintreten, so sind Ergebnisabweichungen möglich. Eine Gewähr können wir daher für diese Angaben nicht übernehmen.

3.0 KONZERN-ABSCHLUSS

3.1 GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

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(siehe Anhang) 2014

TEUR
2013

TEUR
Umsatzerlöse (inkl. Strom- und Erdgassteuer) (1) 2.193.919 2.218.894
Strom- und Erdgassteuer (1) - 79.791 - 86.733
Umsatzerlöse 2.114.128 2.132.161
Sonstige betriebliche Erträge (2) 69.173 35.705
Materialaufwand (3) 1.775.172 1.791.207
Personalaufwand (4) 132.428 133.363
Abschreibungen (5) 49.055 46.364
Sonstige betriebliche Aufwendungen (6) 76.243 85.137
Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Beteiligungen (7) 20.443 16.475
Übriges Beteiligungsergebnis (7) 14.199 17.957
Finanzerträge (8) 32.902 26.972
Finanzaufwendungen (8) 28.901 9.166
Ergebnis vor Steuern 189.046 164.033
Ertragsteuern (9) - 53.132 - 49.876
Ergebnis nach Steuern 135.914 114.157
davon: Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 5.315 5.682
davon: Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der Lechwerke AG 130.599 108.475

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(siehe Anhang) 2014

EUR
2013

EUR
Ergebnis je Aktie (28) 3,68 3,06

3.2 GESAMTERGEBNISRECHNUNG

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(siehe Anhang) 2014

TEUR
2013

TEUR
Ergebnis nach Steuern 135.914 114.157
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste leistungsorientierter Pensionszusagen und ähnlicher Verpflichtungen (24) - 44.509 10.238
Anteilig erfasste Erträge und Aufwendungen at-equity-bilanzierter Beteiligungen - 223 - 294
Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen, die nicht erfolgswirksam umzugliedern sind - 44.732 9.944
Marktbewertung von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten (29) 20.577 10.465
Anteilig erfasste Erträge und Aufwendungen at-equity-bilanzierter Beteiligungen - 338
Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen, die zukünftig erfolgswirksam umzugliedern sind 20.577 10.803
Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen (Other Comprehensive Income) - 24.155 20.747
Summe der erfassten Erträge und Aufwendungen (Total Comprehensive Income) 111.759 134.904
davon: auf Aktionäre der Lechwerke AG entfallend (106.582) (129.356)
davon: auf andere Gesellschafter entfallend (5.177) ( 5.548)

3.3 BILANZ

Aktiva

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(siehe Anhang) 31.12.2014

TEUR
31.12.2013

TEUR
Langfristiges Vermögen 931.934 823.764
Immaterielle Vermögenswerte (10) 5.514 5.408
Sachanlagen (11) 555.584 514.978
Investment Property (12) 10.973 11.114
At-equity-bilanzierte Beteiligungen (13) 128.671 125.461
Übrige Finanzanlagen (14) 727 721
Finanzforderungen (15) 87.037 37.211
Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte (16) 25.904 28.512
Ertragsteueransprüche 13.687 24.039
Latente Steuern (17) 103.837 76.320
Kurzfristiges Vermögen 890.868 928.782
Vorräte (18) 9.516 9.455
Finanzforderungen (15) 20.899 138.512
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (19) 233.238 199.095
Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte (16) 30.509 18.866
Ertragsteueransprüche 12.472 6.656
Kurzfristige Wertpapiere (20) 573.157 510.826
Flüssige Mittel (21) 4.040 35.443
Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte (22) 7.037 9.929
1.822.802 1.752.546
Passiva
(siehe Anhang) 31.12.2014

TEUR
31.12.2013

TEUR
Eigenkapital (23) 973.183 935.893
Anteile der Aktionäre der Lechwerke AG 950.954 915.261
Anteile anderer Gesellschafter 22.229 20.632
Langfristige Schulden 445.369 421.438
Rückstellungen (24) 265.774 252.595
Finanzverbindlichkeiten (25) 5.045 5.050
Übrige Verbindlichkeiten (27) 140.576 141.956
Latente Steuern (17) 33.974 21.837
Kurzfristige Schulden 404.250 395.215
Rückstellungen (24) 128.411 147.082
Finanzverbindlichkeiten (25) 16.168 2.655
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (26) 145.169 141.140
Ertragsteuerverbindlichkeiten 3.201 3.240
Übrige Verbindlichkeiten (27) 109.836 101.098
Zur Veräußerung bestimmte Schulden (22) 1.465 -
1.822.802 1.752.546

3.4 KAPITALFLUSSRECHNUNG

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(siehe Anhang) (32) 2014

TEUR
2013

TEUR
Ergebnis nach Steuern 135.914 114.157
Abschreibungen/Zuschreibungen 49.055 46.364
Veränderung der Rückstellungen 12.746 13.930
Veränderung der latenten Steuern 430 - 5.584
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen und Wertpapieren - 42.525 - 12.224
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen - 4.075 - 1.403
Veränderung sonstige Aktivposten - 40.416 40.289
Veränderung sonstige Passivposten 10.841 - 34.122
Dotierung von Planvermögen - 70.001 - 13.582
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 51.969 147.825
Immaterielle Vermögenswerte/Sachanlagen/Investment Property
Investitionen - 93.574 - 79.838
Einnahmen aus Anlagenabgängen 25.012 4.534
Akquisitionen, Beteiligungen
Investitionen - 6 - 35
Einnahmen aus Anlagenabgängen 256 3.466
Wertpapiere und Geldanlagen
Investitionen in Wertpapiere und Geldanlagen - 71.723 - 7.525
Einnahmen aus dem Abgang von Wertpapieren und Geldanlagen 106.296 454
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit - 33.739 - 78.944
Dividenden/Ausschüttungen an LEW-Aktionäre und andere Gesellschafter - 74.469 - 71.085
Veränderung Finanzschulden/-vermögen 24.836 5.073
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit - 49.633 - 66.012
Zahlungswirksame Veränderungen der flüssigen Mittel - 31.403 2.869
Veränderung der flüssigen Mittel - 31.403 2.869
Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraums 35.443 32.574
Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraums 4.040 35.443
Die flüssigen Mittel setzen sich wie folgt zusammen:
Kassenbestand und Schecks 351 109
Guthaben bei Kreditinstituten 3.689 35.334

3.5 VERÄNDERUNG DES EIGENKAPITALS

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(siehe Anhang) (23) Gezeichnetes Kapital der Lechwerke AG

TEUR
Kapitalrücklage der Lechwerke AG

TEUR
Gewinnrücklage und Bilanzgewinn

TEUR
Accumulated Other Comprehensive Income

TEUR
Anteile der Aktionäre der Lechwerke AG

TEUR
Anteile anderer Gesellschafter

TEUR
Summe

TEUR
Stand: 01.01.2013 90.738 59.714 665.960 40.351 856.763 26.807 883.570
Dividendenzahlungen - - - 70.889 - - 70.889 - 196 - 71.085
Ergebnis nach Steuern - - 108.475 - 108.475 5.682 114.157
Other Comprehensive Income - - 10.078 10.803 20.881 - 134 20.747
Total Comprehensive Income - - 118.553 10.803 129.356 5.548 134.904
Übrige Veränderungen - - 31 - 31 - 11.527 - 11.496
Stand: 31.12.2013 90.738 59.714 713.655 51.154 915.261 20.632 935.893
Stand: 01.01.2014 90.738 59.714 713.655 51.154 915.261 20.632 935.893
Dividendenzahlungen - - - 70.889 - - 70.889 - 3.580 - 74.469
Ergebnis nach Steuern - - 130.599 - 130.599 5.315 135.914
Other Comprehensive Income - - - 44.594 20.577 - 24.017 - 138 - 24.155
Total Comprehensive Income - - 86.005 20.577 106.582 5.177 111.759
Übrige Veränderungen - - - - - - -
Stand: 31.12.2014 90.738 59.714 728.771 71.731 950.954 22.229 973.183

3.6 ANHANG - ALLGEMEINE GRUNDLAGEN

Die Lechwerke AG mit Sitz in der Schaezlerstraße 3 in 86150 Augsburg, Deutschland, ist Mutterunternehmen der LEW-Gruppe. Gemäß ihrer Satzung erstreckt sich ihre Geschäftstätigkeit im Wesentlichen auf die Beschaffung und gewerbliche Nutzung von Energien, insbesondere Erzeugung, Bezug, Abgabe und Verteilung von elektrischer Energie, Gas und Wärme sowie die Erbringung und Vermarktung von Dienstleistungen auf diesen Gebieten. Ferner ist sie über verschiedene Tochterunternehmen in den Bereichen der Telekommunikation, beim Bau und Betrieb von Bergbahnen sowie in der Entsorgungswirtschaft tätig. Die RWE AG, Essen, ist mit der Mehrheit der Aktien an der Lechwerke AG beteiligt. Die vollkonsolidierten Unternehmen der LEW-Gruppe werden auch in den Konzernabschluss der RWE AG einbezogen.

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Die Vorjahreszahlen sind nach den gleichen Grundsätzen ermittelt worden.

Neben der Gewinn- und Verlustrechnung, der Gesamtergebnisrechnung sowie der Bilanz und der Kapitalflussrechnung wird die Veränderung des Eigenkapitals gezeigt. Der Anhang enthält zudem eine Segmentberichterstattung.

Zum Zwecke einer klareren Darstellung sind verschiedene Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst worden. Im Anhang werden diese Posten gesondert ausgewiesen und erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge sind - soweit nicht anders angegeben - in Tausend Euro (TEUR) ausgewiesen. Aus rechentechnischen Gründen können Rundungsdifferenzen auftreten.

Der vorliegende Abschluss bezieht sich auf das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014.

Aufstellung, Vollständigkeit und Richtigkeit des Konzernabschlusses sowie des - mit dem Lagebericht der Lechwerke AG zusammengefassten - Konzernlageberichts liegen in der Verantwortung des Vorstands der Lechwerke AG.

Durch interne Kontrollsysteme, den Einsatz konzernweit einheitlicher Richtlinien sowie Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter gewährleisten wir die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und der konzerninternen Richtlinien sowie die Zuverlässigkeit und Funktionsfähigkeit der Kontrollsysteme werden kontinuierlich konzernweit geprüft.

Das Risikomanagementsystem des Konzerns ist entsprechend den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) darauf ausgerichtet, dass der Vorstand Risiken frühzeitig erkennen und bei Bedarf Gegenmaßnahmen ergreifen kann.

Der Konzernabschluss, der zusammengefasste Lagebericht und der Prüfungsbericht werden in Anwesenheit des Abschlussprüfers im Prüfungsausschuss und in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats eingehend erörtert. Aus dem Bericht des Aufsichtsrats auf Seite 24 ff. geht das Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat hervor.

3.6 ANHANG - KONSOLIDIERUNGSKREIS

In den Konzernabschluss einbezogen sind neben der Lechwerke AG alle Tochterunternehmen, die von der Lechwerke AG unmittelbar oder mittelbar beherrscht werden. Eine Beherrschung liegt vor, wenn das Mutterunternehmen einer schwankenden Rendite aus seinem Engagement bei einem Tochterunternehmen ausgesetzt ist und die Fähigkeit hat, diese Rendite mittels seiner Verfügungsgewalt über das Tochterunternehmen zu beeinflussen. Wesentliche assoziierte Unternehmen und wesentliche gemeinsame Vereinbarungen werden nach der Equity-Methode bilanziert.

Anteile an Tochterunternehmen, an Gemeinschaftsunternehmen oder an assoziierten Unternehmen, die aus Konzernsicht von untergeordneter Bedeutung sind, werden nach IAS 39 bilanziert.

Zum 31. Dezember 2014 bestand der Konsolidierungskreis aus 16 vollkonsolidierten Unternehmen und einem Spezialfonds. Außerdem werden wie im Vorjahr sechs Unternehmen at-equity einbezogen.

Erst- bzw. Entkonsolidierungen werden grundsätzlich zum Zeitpunkt des Übergangs bzw. der Aufgabe der Beherrschung vorgenommen.

Der Anteilsbesitz des Konzerns gemäß § 313 Abs. 2 HGB wird auf der Seite 140 dargestellt.

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31.12.2014 31.12.2013
Anzahl der vollkonsolidierten Unternehmen 16 16
Anzahl der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen 6 6
Anzahl der einbezogenen Spezialfonds 1 1
23 23

3.6 ANHANG - KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse der Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Tochterunternehmen mit abweichendem Abschlussstichtag (in der LEW-Gruppe ausschließlich der 31. Oktober) schreiben alle wesentlichen Geschäftsvorfälle auf den Konzernabschlussstichtag fort. Aus wirtschaftlichen Gründen weicht der Bilanzstichtag der Wendelsteinbahn GmbH, der Wendelsteinbahn Verteilnetz GmbH sowie der at-equity-bilanzierten Nebelhornbahn-AG von den übrigen Konzerngesellschaften ab.

Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode bilanziert. D. h., bei der Kapitalkonsolidierung wird der Kaufpreis zuzüglich des Betrags der nicht beherrschenden Anteile mit dem neu bewerteten Nettovermögen der erworbenen Tochterunternehmen zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Dabei können die nicht beherrschenden Anteile entweder mit dem entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens oder mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die ansatzfähigen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden der Tochterunternehmen werden - unabhängig von der Höhe des nicht beherrschenden Anteils - mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte sind gesondert vom Geschäfts- oder Firmenwert zu bilanzieren, wenn sie vom Unternehmen abtrennbar sind oder aus einem vertraglichen oder anderen Recht resultieren. Übersteigen die übertragene Gegenleistung und der Betrag der Anteile ohne beherrschenden Einfluss die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden, so wird der Unterschiedsbetrag als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Liegt die Summe der übertragenen Gegenleistung und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss darunter, wird der Unterschiedsbetrag erfolgswirksam aufgelöst.

Im Fall einer Entkonsolidierung werden die Restbuchwerte der aktivierten Geschäfts- und Firmenwerte bei der Berechnung des Veräußerungserfolgs berücksichtigt. Anteilsänderungen, bei denen die Möglichkeit der Beherrschung des Tochterunternehmens fortbesteht, werden ergebnisneutral erfasst. Kommt es dagegen zu einem Wechsel im Beherrschungsstatus, werden die verbleibenden Anteile erfolgswirksam neu bewertet.

Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Zwischenergebnisse werden herausgerechnet, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

Bei at-equity-bilanzierten Beteiligungen werden Geschäfts- oder Firmenwerte nicht gesondert ausgewiesen, sondern im Wertansatz der Beteiligung erfasst. Im Übrigen gelten anteilig die oben beschriebenen Konsolidierungsgrundsätze analog. Falls außerplanmäßige Abschreibungen des Equity-Wertes erforderlich werden, weisen wir diese im Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Beteiligungen aus. Die Abschlüsse der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

3.6 ANHANG - RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich auf Basis der historischen Kosten mit Ausnahme bestimmter Finanzinstrumente, für die IAS 39 eine Bewertung zum beizulegenden Zeitwert fordert.

IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Immaterielle Vermögenswerte werden mit den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert. Sämtliche immaterielle Vermögenswerte mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten weisen eine bestimmbare Nutzungsdauer auf und werden planmäßig linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden jährlich überprüft.

Software für kaufmännische und technische Anwendungen wird über drei bis fünf Jahre abgeschrieben.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einmal im Jahr sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung einem Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen.

Immaterielle Vermögenswerte werden außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswertes den Buchwert unterschreitet. Der erzielbare Betrag ist dabei der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten und Nutzungswert. Eine gesonderte Regelung gilt für den Fall, dass der Vermögenswert Teil einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist. Letztere ist definiert als die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten, die Mittelzuflüsse erzeugt; dabei müssen die Mittelzuflüsse weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögenswerten sein. Ist ein immaterieller Vermögenswert Teil einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit, wird die Abschreibung auf der Basis des erzielbaren Betrags der Einheit ermittelt. Wurde einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet und übersteigt ihr Buchwert den erzielbaren Betrag, so wird zunächst der Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe des Differenzbetrags außerplanmäßig abgeschrieben. Ein darüber hinausgehender Abwertungsbedarf wird durch anteilige Reduzierung der Buchwerte der übrigen Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit berücksichtigt. Wenn der Grund für eine früher vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, werden die immateriellen Vermögenswerte zugeschrieben. Allerdings darf der durch Zuschreibung erhöhte Buchwert nicht die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten übersteigen. Bei Geschäfts- oder Firmenwerten werden keine Zuschreibungen vorgenommen.

SACHANLAGEN

Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich ratierlicher Abschreibungen für den Werteverzehr bilanziert. Bei selbst erstellten Sachanlagen werden die Herstellungskosten anhand der direkt zuordenbaren Einzelkosten sowie angemessener Teile der Gemeinkosten ermittelt. Es erfolgt keine Aktivierung von Fremdkapitalkosten, da die Kriterien nach IAS 23 nicht erfüllt sind.

Instandhaltungs- und Reparaturaufwendungen werden als Aufwand erfasst.

Sachanlagen - mit Ausnahme von Grund und Boden - werden grundsätzlich linear abgeschrieben.

Für planmäßige Abschreibungen unserer typischen Anlagen legen wir die folgenden konzerneinheitlichen Nutzungsdauern zugrunde:

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Jahre
Gebäude 8 - 50
Technische Anlagen
Stromverteilungsanlagen 5 - 35
Kraftwerksanlagen 8 - 50
Sonstige technische Anlagen 3 - 20

Nutzungsdauern, Abschreibungsmethoden und Restbuchwerte werden jährlich überprüft.

Die außerplanmäßige Abschreibung und Zuschreibung von Sachanlagen folgt den für immaterielle Vermögenswerte beschriebenen Grundsätzen.

INVESTMENT PROPERTY

Investment Property (als Finanzinvestition gehaltene Immobilien) umfasst alle Immobilien, die zur Erzielung von Mieteinnahmen oder langfristigen Wertsteigerungen gehalten und weder in der Produktion noch für Verwaltungszwecke eingesetzt werden. Es wird zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Bei der erstmaligen Bewertung sind auch Transaktionskosten einzubeziehen. Abnutzbares Investment Property wird über eine Laufzeit von acht bis 50 Jahren linear abgeschrieben. Der beizulegende Zeitwert des Investment Property ist im Anhang unter (12) angegeben. Er wird nach international anerkannten Bewertungsmethoden, z. B. der Discounted-Cash-Flow-Methode, ermittelt oder aus den aktuellen Marktpreisen vergleichbarer Immobilien abgeleitet.

Auch bei Investment Property folgt die außerplanmäßige Abschreibung und Zuschreibung den für immaterielle Vermögenswerte beschriebenen Grundsätzen.

AT-EQUITY-BILANZIERTE BETEILIGUNGEN

At-equity-bilanzierte Beteiligungen werden zunächst mit den Anschaffungskosten und in den Folgeperioden mit dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermögen bilanziert. Dabei werden die Buchwerte jährlich um die anteiligen Ergebnisse, die Ausschüttungen und alle weiteren Eigenkapitalveränderungen erhöht oder vermindert. Die Änderungen werden, sofern sie nicht ergebniswirksam sind, erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Geschäfts- oder Firmenwerte sind nicht gesondert ausgewiesen, sondern im Wertansatz der Beteiligung enthalten. Eine planmäßige Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte findet nicht statt. Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen werden außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag den Buchwert unterschreitet.

ÜBRIGE FINANZANLAGEN

Die unter den übrigen Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen und an nicht nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie die übrigen Beteiligungen gehören der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar" an. In diese Kategorie fallen Finanzinstrumente, die keine Kredite und Forderungen oder bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinvestitionen darstellen und nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Sie werden sowohl bei der Erstbilanzierung als auch in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt, sofern dieser verlässlich ermittelbar ist. Ist diese zuverlässige Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts nicht gegeben, so erfolgt die Bilanzierung zu fortgeführten Anschaffungskosten, da die Anschaffung die letzte externe Transaktion war. Die Erstbewertung findet zum Erfüllungstag statt; nicht realisierte Gewinne und Verluste werden unter Berücksichtigung latenter Steuern im Other Comprehensive Income erfasst. Bei Veräußerung der Finanzinstrumente wird der Gewinn oder Verlust erfolgswirksam. Liegen wesentliche objektive Anzeichen für eine Wertminderung eines Vermögenswertes vor, wird dieser unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos erfolgswirksam abgeschrieben. Solche Anzeichen könnten sein, dass es für einen finanziellen Vermögenswert keinen aktiven Markt mehr gibt oder dass sich ein Schuldner in finanziellen Schwierigkeiten befindet und möglicherweise bereits mit den Zins- und Tilgungszahlungen in Verzug ist. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungsmittelzuflüsse aus dem Vermögenswert auslaufen oder der finanzielle Vermögenswert übertragen wird. Letzteres ist dann der Fall, wenn alle wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an dem Vermögenswert verbunden sind, übertragen werden oder die Verfügungsmacht über den Vermögenswert abgegeben wird.

FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSWERTE

Die Forderungen umfassen die Finanzforderungen, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen.

Von derivativen Finanzinstrumenten abgesehen, werden Forderungen und sonstige Vermögenswerte anfänglich zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in der Folge mit den fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Die Erstbewertung findet am Erfüllungstag statt. Erforderliche Wertberichtigungen orientieren sich am tatsächlichen Ausfallrisiko. Gemäß konzerninternen Vorgaben werden die Wertansätze bei Forderungen grundsätzlich über ein Wertberichtigungskonto korrigiert. Die Forderungen werden ausgebucht, sobald sie als uneinbringlich gelten. In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus Strom- und Gaslieferungen sind erhaltene Abschlagszahlungen auf den abgegrenzten, noch nicht abgelesenen Verbrauch unserer Kunden verrechnet.

Die unter den Finanzforderungen ausgewiesenen Ausleihungen sind mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Marktüblich verzinsliche Ausleihungen werden zum Nominalwert bilanziert, zinslose oder niedrig verzinsliche Ausleihungen dagegen grundsätzlich mit ihrem abgezinsten Betrag unter Verwendung eines risikoadäquaten Zinssatzes.

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen des RWE-Konzerns sowie Forderungen gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen.

LATENTE STEUERN

Latente Steuern resultieren aus temporären Unterschieden zwischen IFRS- und Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften sowie aus Konsolidierungsvorgängen. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben. Latente Steuern sind dann zu aktivieren, wenn damit verbundene wirtschaftliche Vorteile wahrscheinlich genutzt werden können. Ihre Höhe richtet sich nach den Steuersätzen, die zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. voraussichtlich gelten werden. Maßgeblich sind die am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten steuerlichen Vorschriften. Für die Berechnung der latenten Steuern wird ein Steuersatz von 31,40 % (Vorjahr: 31,40 %) herangezogen. Er ergibt sich aus dem geltenden Körperschaftsteuersatz von 15,00 %, dem Solidaritätszuschlag von 5,50 % und dem durchschnittlichen Gewerbeertragsteuersatz. Aktive und passive latente Steuern werden je Gesellschaft bzw. je Organkreis - soweit die Voraussetzungen des IAS 12 gegeben sind - saldiert. Für aktive latente Steuern, deren Realisierung unwahrscheinlich ist, wird eine Wertberichtigung vorgenommen.

VORRÄTE

Vorräte sind Vermögenswerte, die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (Waren), die sich in der Herstellung befinden (unfertige Leistungen) oder die bei der Erbringung von Dienstleistungen verbraucht werden (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe).

Sofern die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die Waren nicht hauptsächlich mit der Absicht erworben wurden, aus einem kurzfristigen Weiterverkauf Gewinne zu erzielen, werden sie zu durchschnittlichen Anschaffungskosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten angesetzt. Die unfertigen Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten entsprechen den produktionsorientierten Vollkosten. Die Herstellungskosten enthalten die direkt zurechenbaren Kosten. Fremdkapitalkosten werden nicht als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert.

Sind Risiken einer geminderten Verwertbarkeit der Vorräte erkennbar, wird diesen mittels angemessener Abschläge Rechnung getragen. Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Nettoveräußerungswert gestiegen ist, wird die Wertaufholung als Minderung des Materialaufwands erfasst.

WERTPAPIERE

Zu den als kurzfristig ausgewiesenen Wertpapieren zählen im Wesentlichen die Wertpapiere im Spezialfonds sowie festverzinsliche Titel, die beim Erwerb eine Restlaufzeit von mehr als drei Monaten und weniger als einem Jahr haben. Die Wertpapiere gehören ausnahmslos der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar" an und werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Bei der Erstbewertung werden Transaktionskosten berücksichtigt, die direkt dem Erwerb des Wertpapiers zuzurechnen sind; die Erstbewertung erfolgt zum Erfüllungstag. Nicht realisierte Gewinne und Verluste werden unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral im Other Comprehensive Income erfasst. Liegen wesentliche objektive Hinweise auf eine Wertminderung vor, wird erfolgswirksam abgeschrieben. Erfolgswirksam sind auch die Ergebnisse aus der Veräußerung von Wertpapieren.

FLÜSSIGE MITTEL

Flüssige Mittel umfassen Kassenbestände, Schecks sowie Guthaben bei Kreditinstituten mit einer ursprünglichen Laufzeit von unter drei Monaten. Die Bewertung erfolgt zum Nominalwert.

ZUR VERÄUSSERUNG BESTIMMTE VERMÖGENSWERTE UND SCHULDEN

Als zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte sind Vermögenswerte ausgewiesen, die in ihrem gegenwärtigen Zustand veräußert werden können und deren Veräußerung sehr wahrscheinlich ist. Dabei kann es sich um einzelne langfristige Vermögenswerte, um Gruppen von Vermögenswerten (Veräußerungsgruppen) oder um Geschäftsbereiche (nicht fortgeführte Aktivitäten bzw. Discontinued Operations) handeln. Schulden, die zusammen mit Vermögenswerten in einer Transaktion abgegeben werden sollen, sind Bestandteil einer Veräußerungsgruppe oder nicht fortgeführten Aktivität und werden als zur Veräußerung bestimmte Schulden gesondert ausgewiesen.

Zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte unterliegen keiner planmäßigen Abschreibung. Sie werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt, sofern dieser Betrag niedriger ist als der Buchwert.

Gewinne oder Verluste aus der Bewertung einzelner zur Veräußerung bestimmter Vermögenswerte und von Veräußerungsgruppen werden bis zur endgültigen Veräußerung im Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen.

AKTIENKURSBASIERTE VERGÜTUNGEN

Die für den Vorstand und leitende Angestellte der LEW-Gruppe ausgegebenen Aktienoptionsprogramme der RWE AG werden als aktienbasierte Vergütungen mit Barausgleich bilanziert. Zum Bilanzstichtag wird eine Rückstellung in Höhe des zeitanteiligen beizulegenden Zeitwerts der Zahlungsverpflichtung gebildet. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden erfolgswirksam erfasst. Der beizulegende Zeitwert der Optionen wird mithilfe anerkannter finanzwirtschaftlicher Modelle bestimmt.

RÜCKSTELLUNGEN

Rückstellungen werden für sämtliche am Bilanzstichtag gegenüber Dritten bestehenden rechtlichen oder faktischen Verpflichtungen gebildet, die sich daraus ergeben, dass vergangene Ereignisse wahrscheinlich zu einem Ressourcenabfluss führen werden, dessen Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Die Rückstellungen werden mit ihrem voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und nicht mit Erstattungsansprüchen saldiert. Wenn eine Rückstellung eine große Anzahl von Positionen umfasst, wird die Verpflichtung durch Gewichtung aller möglichen Ergebnisse mit ihren jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeiten geschätzt (Erwartungswertmethode).

Alle langfristigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bilanziert. Bei der Ermittlung dieses Betrags sind auch die bis zum Erfüllungszeitpunkt voraussichtlich eintretenden Kostensteigerungen zu berücksichtigen.

Rückstellungen werden grundsätzlich gegen den Aufwandsposten aufgelöst, gegen den sie gebildet wurden.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden für leistungsorientierte Versorgungspläne gebildet. Dabei handelt es sich um Verpflichtungen des Unternehmens aus Anwartschaften und laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter sowie deren Hinterbliebene. Die Verpflichtungen beziehen sich insbesondere auf Ruhegelder. Die individuellen Zusagen richten sich in der Regel nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit und der Vergütung der Mitarbeiter.

Bei der Bewertung von Rückstellungen für leistungsorientierte Versorgungspläne wird der versicherungsmathematische Barwert der jeweiligen Verpflichtung zugrunde gelegt. Dieser wird mithilfe der Methode der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Bei diesem Anwartschaftsbarwertverfahren werden nicht nur die am Stichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch erwartete künftige Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Die Berechnung stützt sich auf versicherungsmathematische Gutachten unter Berücksichtigung biometrischer Daten (insbesondere die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck). Die Rückstellung ergibt sich aus dem Saldo des versicherungsmathematischen Barwertes der Verpflichtung und dem beizulegenden Zeitwert des zur Deckung der Pensionsverpflichtung gebildeten Planvermögens. Der Dienstzeitaufwand ist im Personalaufwand enthalten. Das Nettozinsergebnis geht in das Finanzergebnis ein.

Gewinne und Verluste aus Neubewertungen der Nettoschuld oder des Nettovermögenswertes werden vollständig in dem Geschäftsjahr erfasst, in dem sie anfallen. Sie werden außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung als Bestandteil des Other Comprehensive Income in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen und unmittelbar in die Gewinnrücklagen gebucht. Auch in den Folgeperioden werden sie nicht mehr erfolgswirksam.

VERBINDLICHKEITEN

Die Verbindlichkeiten umfassen die Finanzverbindlichkeiten, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen Verbindlichkeiten.

Sie werden bei erstmaligem Ansatz mit ihrem beizulegenden Zeitwert einschließlich Transaktionskosten erfasst und in den Folgeperioden - mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente - mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen des RWE-Konzerns sowie Verbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen.

Zu den übrigen Verbindlichkeiten zählen von Kunden erhaltene Anzahlungen und erhaltene Zuschüsse, die im Wesentlichen die Baukostenzuschüsse beinhalten. Sie werden grundsätzlich über eine Laufzeit von 20 Jahren zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst, sofern die Zuschüsse Jahre vor 2003 betreffen. Die Auflösung der Zuschüsse, die die Jahre 2003 bis 2007 betreffen, erfolgt über die Laufzeit der korrespondierenden Vermögenswerte und wird, sofern die Zuschüsse die Jahre 2003 und 2004 betreffen, bei den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Die Zuschüsse, die die Jahre 2005 bis 2007 betreffen, werden zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst. Ab 2008 werden die Zuschüsse wieder über einen Zeitraum von 20 Jahren zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst.

DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE

Derivative Finanzinstrumente werden als Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten bilanziert und zum Erfüllungstag angesetzt. Unabhängig von ihrem Zweck werden alle derivativen Finanzinstrumente mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Änderungen dieses Wertes werden erfolgswirksam erfasst, es sei denn, die derivativen Finanzinstrumente stehen in einer bilanziellen Sicherungsbeziehung. In diesem Fall richtet sich die Erfassung von Änderungen des beizulegenden Zeitwerts nach der Art des Sicherungsgeschäfts.

Verträge, die den Empfang oder die Lieferung nicht finanzieller Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs- oder Nutzungsbedarf des Unternehmens zum Gegenstand haben (Eigenverbrauchverträge), werden nicht als derivative Finanzinstrumente, sondern als schwebende Geschäfte bilanziert. Enthalten die Verträge eingebettete Derivate, werden die Derivate getrennt vom Basisvertrag bilanziert, sofern die wirtschaftlichen Merkmale und Risiken des eingebetteten Derivats nicht eng mit den wirtschaftlichen Merkmalen und Risiken des Basisvertrags verbunden sind. Geschriebene Optionen auf den Kauf oder Verkauf nicht finanzieller Posten, die durch Barausgleich erfüllt werden können, sind keine Eigenverbrauchverträge.

LEASINGVERHÄLTNISSE

Innerhalb der LEW-Gruppe bestehen ausschließlich Leasingverhältnisse, bei denen die LEW-Gruppe als Leasingnehmer nicht alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken am Leasinggegenstand trägt oder als Leasinggeber nicht alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken am Leasinggegenstand übergibt. Beide Fälle sind als sog. Operating Leasing einzustufen. Ist die LEW-Gruppe Leasingnehmer eines Operating Leasingverhältnisses, so werden die Leasingraten bzw. Mietzahlungen direkt als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Im Falle, dass die LEW-Gruppe Leasinggeber ist, wird der Leasinggegenstand aktiviert und planmäßig abgeschrieben sowie die Zahlungen des Leasingnehmers als Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

ERTRAGS- UND AUFWANDSREALISIERUNG

Die Realisierung der Umsatzerlöse erfolgt grundsätzlich zum Zeitpunkt der Lieferung oder mit der Erfüllung der Leistung an den Kunden bzw. Erwerber. Die Lieferung gilt als abgeschlossen, wenn entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen die maßgeblichen Risiken und Chancen auf den Kunden übergegangen sind, das Entgelt vertraglich festgelegt ist und die Erfüllung der Forderung wahrscheinlich ist. Die Umsatzerlöse resultieren zum größten Teil aus Strom- und Gasverkäufen sowie aus Netzentgelten.

Zinserträge werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode zeitanteilig erfasst. Dividendenerträge werden zu dem Zeitpunkt erfasst, in dem das Recht auf den Empfang der Zahlung entsteht.

Betriebliche Aufwendungen und Erträge werden zum Zeitpunkt ihrer wirtschaftlichen Verursachung oder mit Inanspruchnahme bzw. Erfüllung der Leistung ergebniswirksam.

WÄHRUNGSUMRECHNUNG

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften bewerten in ihren Einzelabschlüssen nicht monetäre Posten in fremder Währung zum Bilanzstichtag mit dem Wechselkurs, der am Tag der Erstverbuchung galt. Monetäre Posten werden mit dem Kurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Bis zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste aus der Bewertung von monetären Bilanzposten in fremder Währung werden ergebniswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen berücksichtigt.

ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN BEI DER ANWENDUNG DER RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN

Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden sind Ermessensentscheidungen zu treffen. Dies gilt insbesondere für folgende Sachverhalte:

Bei bestimmten Verträgen ist zu entscheiden, ob sie als Derivate zu behandeln oder wie sog. Eigenverbrauchverträge als schwebende Geschäfte zu bilanzieren sind.
Finanzielle Vermögenswerte sind in die Kategorien "bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen", "Kredite und Forderungen", "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" und "finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden" einzuordnen.
Bei "zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten" ist zu entscheiden, ob und wann eine Wertminderung als außerplanmäßige Abschreibung erfolgswirksam zu erfassen ist.
Bei Vermögenswerten, die veräußert werden sollen, ist zu bestimmen, ob sie in ihrem aktuellen Zustand veräußert werden können und ob ihre Veräußerung sehr wahrscheinlich ist. Ist beides der Fall, sind die Vermögenswerte und ggf. zugehörige Schulden als "zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte bzw. Schulden" auszuweisen und zu bewerten.

SCHÄTZUNGEN UND BEURTEILUNGEN DES MANAGEMENTS

Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert, dass Annahmen getroffen und Schätzungen gemacht werden, die sich auf den Wertansatz der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen auswirken.

Diese Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen, die Prüfung der Werthaltigkeit von Vermögenswerten, die Beurteilung der Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern sowie die Ermittlung der Umsatzerlöse.

Bei Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind u. a. der Abzinsungsfaktor bzw. die erwartete Rendite des Planvermögens wichtige Schätzgrößen. Der Abzinsungsfaktor für Pensionsverpflichtungen wird auf Grundlage der auf den Finanzmärkten am Bilanzstichtag beobachtbaren Renditen erstrangiger festverzinslicher Unternehmensanleihen ermittelt.

Darüber hinaus bestehen bei den Rückstellungen für Entfernungs- und Heimfallverpflichtungen Unsicherheiten in Bezug auf die Höhe der Verpflichtung.

Aktive latente Steuern werden angesetzt, wenn die Realisierbarkeit künftiger Steuervorteile wahrscheinlich ist. Die tatsächliche Entwicklung im Hinblick auf die steuerliche Ergebnissituation und damit die tatsächliche Nutzbarkeit aktiver latenter Steuern kann allerdings von der Einschätzung zum Zeitpunkt der Aktivierung der latenten Steuern abweichen.

Schätzungen ergeben sich zudem im Bereich der Umsatzerlöse. Bei den Privat- und Gewerbekunden ist aufgrund der Stichtagsabrechnung zum 31. Dezember eine Jahresverbrauchsabgrenzung für den gesamten Berichtszeitraum notwendig. Diese basiert auf dem Vorjahresverbrauch, wird um unterjährige Kundengewinne und -verluste sowie um Änderungen im Verbrauchsverhalten angepasst und mit den aktuellen Preisen bewertet.

Weitere Informationen zu den Annahmen und Schätzungen, die diesem Konzernabschluss zugrunde liegen, finden sich in den Erläuterungen zu den einzelnen Abschlussposten.

Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den Verhältnissen und Beurteilungen am Bilanzstichtag. Bei der Einschätzung der voraussichtlichen Geschäftsentwicklung wurde außerdem das zu diesem Zeitpunkt als realistisch unterstellte künftige wirtschaftliche Umfeld in den Branchen und Regionen, in denen die LEW-Gruppe tätig ist, berücksichtigt. Sollten sich die Rahmenbedingungen anders als erwartet entwickeln, können die tatsächlichen Beträge von den Schätzwerten abweichen. In solchen Fällen werden die Annahmen und, falls erforderlich, die Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte und Schulden angepasst.

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses ist nicht davon auszugehen, dass sich wesentliche Änderungen gegenüber den zugrunde gelegten Annahmen und Schätzungen ergeben.

ÄNDERUNGEN DER RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN

Der International Accounting Standards Board (IASB) hat Änderungen bei bestehenden International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie neue IFRS verabschiedet, die für die LEW-Gruppe ab dem Geschäftsjahr 2014 verpflichtend anzuwenden sind:

IFRS 10 "KONZERNABSCHLÜSSE" (2011)

IFRS 10 (2011) ersetzt die bisherigen Regelungen des IAS 27 und des SIC-12 zur Konsolidierung. Gemäß IFRS 10 (2011) liegt eine Beherrschung eines Unternehmens durch ein anderes nur dann vor, wenn folgende drei Voraussetzungen kumulativ erfüllt sind: Verfügungsgewalt über die relevanten Aktivitäten, ein Recht auf variable Rückflüsse aus der Beteiligung und die Möglichkeit zur Beeinflussung der variablen Rückflüsse durch Ausübung der Verfügungsgewalt. Aus der erstmaligen Anwendung des Standards ergeben sich keine Änderungen des Konsolidierungskreises der LEW-Gruppe.

IFRS 11 "GEMEINSAME VEREINBARUNGEN" (2011)

IFRS 11 (2011) ersetzt die bisherigen Regelungen des IAS 31 und des SIC-13 zur Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen. IFRS 11 (2011) regelt die bilanzielle Abbildung von Fällen, in denen Unternehmen gemeinschaftlich geführt oder Tätigkeiten gemeinschaftlich ausgeübt werden. Eine weitere Änderung besteht darin, dass Gemeinschaftsunternehmen künftig nicht mehr quotal konsolidiert werden dürfen. Die LEW-Gruppe hat diese Möglichkeit bislang ohnehin nicht genutzt. Aus der erstmaligen Anwendung des Standards ergeben sich keine Änderungen, da in der LEW-Gruppe nur Unternehmensbeteiligungen bestehen, die gemeinschaftlich geführt werden und diese nach der Equity-Methode bilanziert werden.

IFRS 12 "ANGABEN ZU ANTEILEN AN ANDEREN UNTERNEHMEN" (2011)

IFRS 12 (2011) umfasst die aus der Anwendung der Standards IFRS 10, IFRS 11 und IAS 28 resultierenden Pflichtangaben. Diese sollen den Abschlussadressaten eine Beurteilung der Risiken und der finanziellen Implikationen ermöglichen, die sich aus Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und gemeinschaftlichen Tätigkeiten, assoziierten Unternehmen und nicht konsolidierten Zweckgesellschaften ergeben. Die zusätzlichen Angaben sind erstmalig im Konzernabschluss der LEW-Gruppe zum 31. Dezember 2014 enthalten.

Die nachfolgenden für die LEW-Gruppe ab dem Geschäftsjahr 2014 anzuwendenden Änderungen an Standards haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den LEW-Konzernabschluss.

Änderungen an IAS 39 - Novation von Derivaten und Fortsetzung der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen (2013)
Änderungen an IFRS 10, IFRS 12 und IAS 27 - Investmentgesellschaften (2012)
Änderungen an IFRS 10, IFRS 11 und IFRS 12 - Konzernabschlüsse, Gemeinsame Vereinbarungen und Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen: Übergangsleitlinien (2012)
Änderungen an IAS 32 "Finanzinstrumente: Darstellung" (2011)
IAS 27 "Einzelabschlüsse" (2011)
IAS 28 "Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen" (2011)

NEUE RECHNUNGSLEGUNGSVORSCHRIFTEN

Der IASB und das IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) haben weitere Standards und Änderungen an Standards sowie eine Interpretation verabschiedet, die in der Europäischen Union (EU) im Geschäftsjahr 2014 noch nicht verpflichtend anzuwenden waren. Die wichtigsten Neuerungen sind im Folgenden dargestellt. Teilweise sind sie noch nicht von der EU anerkannt.

IFRS 9 "FINANCIAL INSTRUMENTS" (2014)

IFRS 9 (2014) ersetzt die bisherigen Regelungen des IAS 39 zu Finanzinstrumenten. Er beinhaltet geänderte Regelungen zu Bewertungskategorien für finanzielle Vermögenswerte und enthält kleinere Änderungen im Hinblick auf die Bewertung finanzieller Verbindlichkeiten. Für bestimmte Fremdkapitalinstrumente der Aktivseite ist eine ergebnisneutrale Fair-Value-Bewertung vorgesehen. Darüber hinaus enthält er Regelungen zu Wertminderungen von Vermögenswerten und zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting). Die Vorschriften zur Wertminderung stellen erstmals auf erwartete Ausfälle ab. Die neuen Regelungen zum Hedge Accounting sollen dazu führen, dass Risikomanagement-Aktivitäten besser im Konzernabschluss abgebildet werden können. Dazu erweitert IFRS 9 (2014) u. a. die für Hedge Accounting qualifizierenden Grundgeschäfte und erleichtert die Effektivitätstests. Der neue Standard ist erstmalig verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am 1. Januar 2018 oder danach beginnen. Die Auswirkungen von IFRS 9 (2014) auf den LEW-Konzernabschluss werden noch geprüft.

IFRS 15 "REVENUE FROM CONTRACTS WITH CUSTOMERS" (2014)

IFRS 15 (2014) ersetzt zukünftig sowohl die Inhalte des IAS 18 "Umsatzerlöse" als auch des IAS 11 "Fertigungsaufträge". Der neue Standard unterscheidet nicht zwischen unterschiedlichen Auftrags- und Leistungsarten, sondern stellt einheitliche Kriterien auf, wann für eine Leistungserbringung Umsatzerlöse zeitpunkt- und zeitraumbezogen zu realisieren sind. Dies ist dann der Fall, wenn der Kunde die Verfügungsmacht über die vereinbarten Güter und Dienstleistungen erlangt und Nutzen aus diesen ziehen kann. Der neue Standard ist erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am 1. Januar 2017 oder danach beginnen. Die Auswirkungen von IFRS 15 (2014) auf den LEW-Konzernabschluss werden noch geprüft.

Die nachfolgenden Standards und Änderungen an Standards sowie Interpretationen werden voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den LEW-Konzernabschluss haben:

IFRS 14 "Regulatory Deferral Accounts" (2014)
Amendments to IFRS 11 "Accounting for Acquisitions of Interests in Joint Operations" (2014)
Amendments to IAS 16 and IAS 38 "Clarification of Acceptable Methods of Depreciation and Amortisation" (2014)
Amendments to IAS 16 and IAS 41 "Bearer plants" (2014)
Amendments to IAS 27 "Equity-Method in Separate Financial Statements" (2014)
Amendments to IFRS 10 and IAS 28 "Sale or Contribution of Assets between an Investor and its Associate or Joint Venture" (2014)
Amendments to IAS 1 "Presentation of Financial Statements" (2014)
Annual Improvements to IFRSs 2012 - 2014 Cycle (2014)
Amendments to IAS 19 - Defined Benefit Plans: Employee Contributions (2013)
Amendments to IFRS 10, IFRS 12 und IAS 28 "Investment Entities: Applying the Consolidation Exceptions" (2014)
Annual Improvements to IFRSs 2011 - 2013 Cycle (2013)
Annual Improvements to IFRSs 2010 - 2012 Cycle (2013)
IFRIC Interpretation 21 "Abgaben" (2013)

3.6 ANHANG - ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

(1) UMSATZERLÖSE

Die Umsatzerlöse enthalten alle Erlöse, die aus der typischen Geschäftstätigkeit des Konzerns erzielt werden. Die Realisierung der Umsatzerlöse erfolgt grundsätzlich zum Zeitpunkt der Lieferung oder der Erfüllung der Leistung an den Kunden bzw. Erwerber.

In der Segmentberichterstattung auf den Seiten 133 bis 135 werden die Umsatzerlöse nach Unternehmensbereichen aufgegliedert.

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2014

TEUR
2013

TEUR
Stromerlöse (inkl. Stromsteuer) 2.080.627 2.102.364
Gaserlöse (inkl. Erdgassteuer) 29.899 34.288
Sonstige Umsatzerlöse 83.393 82.242
2.193.919 2.218.894
Strom- und Erdgassteuer - 79.791 - 86.733
2.114.128 2.132.161

(2) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

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2014

TEUR
2013

TEUR
Erträge aus aktivierten Eigenleistungen 32.244 21.680
Abgänge von Anlagegegenständen 27.762 1.487
Vermietung und Verpachtung 1.988 1.995
Erträge aus der Auflösung von Baukosten- und Investitionszuschüssen 1.622 2.150
Schadenersatz- und Versicherungsleistungen 1.228 1.368
Kostenumlagen und -erstattungen 1.213 2.276
Erträge aus sonstigen Materialverkäufen und sonstigen Dienstleistungen 1.167 1.128
Zuschreibungen auf kurzfristige Vermögenswerte ohne Wertpapiere 427 513
Erträge aus Bestandsveränderungen der Erzeugnisse 120 -
Übrige 1.402 3.108
69.173 35.705

In den Abgängen von Anlagegegenständen sind die Netzanlagen enthalten, die zum 1. Januar 2014 an den Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH veräußert wurden.

Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen und Ausleihungen werden, soweit sie Beteiligungen betreffen, im Beteiligungsergebnis ausgewiesen und ansonsten, ebenso wie die Erträge aus dem Abgang kurzfristiger Wertpapiere, im Finanzergebnis gezeigt.

(3) MATERIALAUFWAND

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2014

TEUR
2013

TEUR
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 1.472.043 1.559.030
Aufwendungen für bezogene Leistungen 303.129 232.177
1.775.172 1.791.207

(4) PERSONALAUFWAND

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2014

TEUR
2013

TEUR
Löhne und Gehälter 108.833 111.387
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 23.595 21.976
132.428 133.363

Die Mitarbeiterzahl, gemessen als Jahresdurchschnitt der Mitarbeiteräquivalente (Full Time Equivalents; FTE), setzt sich in der LEW-Gruppe wie folgt zusammen:

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2014

FTE
2013

FTE
Gewerbliche Arbeitnehmer 336 332
Angestellte 1.191 1.175
Teilzeitbeschäftigte 133 118
1.660 1.625
davon: befristet Beschäftigte (45) (39)
Auszubildende 84 83
1.744 1.708

In die Mitarbeiteräquivalente fließen die Vollzeitbeschäftigten voll ein, die Teilzeitbeschäftigten bzw. die befristet Beschäftigten werden nur in der Höhe ihrer Teilzeitquote bzw. ihrer Beschäftigungszeit im Verhältnis zur Jahresbeschäftigungszeit erfasst.

(5) ABSCHREIBUNGEN

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2014

TEUR
2013

TEUR
Immaterielle Vermögenswerte 1.390 1.382
Sachanlagen 47.124 44.779
Investment Property 541 203
49.055 46.364

Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Diese beliefen sich für Investment Property auf 362 TEUR (Vorjahr: keine). Sie waren erforderlich, da der erzielbare Betrag für ein Grundstück niedriger als dessen Buchwert war. Auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen wurden wie im Vorjahr keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen.

(6) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

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2014

TEUR
2013

TEUR
Vertrags- und konzessionsbedingte Aufwandsbelastungen 24.804 25.751
Vertriebs- und vertriebsnahe Aufwendungen 8.950 9.299
Instandhaltungsaufwendungen 8.701 7.636
Übrige Fremdlieferungen und -leistungen 5.638 5.552
IT-Aufwendungen 4.885 4.884
Rückstellungszuführungen 4.772 8.695
Sonstige personalnahe Aufwendungen 3.782 2.950
Kosten des Post- und Zahlungsverkehrs 2.020 1.818
Wertberichtigungen auf Forderungen und übrige Vermögenswerte 2.018 2.618
Rechts- und sonstige Beratungsaufwendungen 1.894 4.780
Allgemeine Verwaltungskosten 1.799 961
Versicherungen 1.199 1.237
Abgänge von Anlagegegenständen ohne Finanzanlagen 1.000 1.970
Sonstige Steuern 961 1.216
Büromaterial 737 748
Aufwendungen für Beiträge und Verbände 630 646
Vorruhestandsleistungen sowie freiwillige soziale Aufwendungen 565 1.327
Prüfungsgebühren 483 712
Mietaufwendungen 480 438
Übrige 925 1.899
76.243 85.137

(7) BETEILIGUNGSERGEBNIS

Das Beteiligungsergebnis enthält sämtliche Erträge und Aufwendungen, die im Zusammenhang mit den betrieblich veranlassten Beteiligungen entstanden sind. Es umfasst das Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Beteiligungen und das übrige Beteiligungsergebnis.

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2014

TEUR
2013

TEUR
Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Beteiligungen 20.443 16.475
Ergebnis aus Ausleihungen 13.964 14.983
Ergebnis aus übrigen Beteiligungen 235 265
Ergebnis aus dem Abgang von Beteiligungen - 2.709
Übriges Beteiligungsergebnis 14.199 17.957
34.642 34.432

Die Erträge aus at-equity-bilanzierten Beteiligungen resultieren im Wesentlichen aus der RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG und der Rhein-Main-Donau AG.

Im Ergebnis aus Ausleihungen werden die Erträge aus dem an die RWE AG gewährten Darlehen sowie dem an die Rhein-Main-Donau AG gewährten Konzessionsdarlehen ausgewiesen.

Das Ergebnis aus übrigen Beteiligungen beinhaltet die Erträge aus assoziierten Unternehmen, die nicht at-equity-bilanziert sind.

(8) FINANZERGEBNIS

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2014

TEUR
2013

TEUR
Zinsen und ähnliche Erträge 15.454 16.338
Andere Finanzerträge 17.448 10.634
Finanzerträge 32.902 26.972
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 776 513
Zinsanteile an Zuführungen zu
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2.624 3.531
sonstigen Rückstellungen 21.330 - 192
Andere Finanzaufwendungen 4.171 5.314
Finanzaufwendungen 28.901 9.166
4.001 17.806

Das reine Zinsergebnis stellt sich wie folgt dar:

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2014

TEUR
2013

TEUR
Zinsen und ähnliche Erträge 15.454 16.338
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 776 513
14.678 15.825

Das Zinsergebnis enthält im Wesentlichen Zinserträge aus verzinslichen Wertpapieren und Cash-Pooling, Erträge aus Aktien und sonstigen Wertpapieren sowie Zinsaufwendungen.

Das Zinsergebnis resultiert aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die den folgenden Bewertungskategorien zugeordnet sind:

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2014

TEUR
2013

TEUR
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 14.689 15.974
Kredite und Forderungen 765 364
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten - 776 - 513

Die Zinsanteile an Rückstellungszuführungen enthalten die jährlichen Auf- bzw. Abzinsungsbeträge aus der Fortschreibung der Barwerte der langfristigen Rückstellungen. Bei den Pensionsrückstellungen werden diese um die erwarteten Erträge aus Planvermögen zur Deckung von Pensionsverpflichtungen gekürzt. Im Berichtsjahr haben wir die Zinssätze, je nach Art und Laufzeit der Rückstellungen, um 0,50 % bis 1,25 % abgesenkt und uns damit an die aktuelle Entwicklung der Finanzmärkte angepasst.

Das Finanzergebnis enthält darüber hinaus alle anderen Finanzerträge und Finanzaufwendungen, die nicht dem Zinsergebnis oder den Zinsanteilen an Rückstellungszuführungen zugeordnet werden können.

Zu den anderen Finanzerträgen zählen u. a. Erträge aus Abgängen von kurzfristig gehaltenen festverzinslichen Wertpapieren in Höhe von 9.589 TEUR (Vorjahr: 4.374 TEUR) und von kurzfristig gehaltenen sonstigen Wertpapieren in Höhe von 6.246 TEUR (Vorjahr: 5.959 TEUR) sowie Erträge aus Finanzderivaten in Höhe von 1.487 TEUR (Vorjahr: 287 TEUR).

Die anderen Finanzaufwendungen enthalten die Verzinsung von Steuernachforderungen in Höhe von 3.557 TEUR (Vorjahr: 4.611 TEUR), Aufwendungen aus Finanzderivaten in Höhe von 542 TEUR (Vorjahr: 368 TEUR) und Verluste aus Abgängen von kurzfristig gehaltenen festverzinslichen Wertpapieren in Höhe von 72 TEUR (Vorjahr: 335 TEUR).

(9) ERTRAGSTEUERN

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2014

TEUR
2013

TEUR
Tatsächliche Ertragsteuern - 52.702 - 55.460
Latente Steuern - 430 5.584
- 53.132 - 49.876

In den tatsächlichen Ertragsteuern sind per Saldo Steueraufwendungen von 811 TEUR (Vorjahr: 9.215 TEUR) enthalten, die vorangegangene Perioden betreffen.

Von den latenten Steuern entfallen Aufwendungen von 430 TEUR (Vorjahr: Erträge von 5.584 TEUR) auf temporäre Differenzen.

Im Berichtsjahr wurde das Eigenkapital durch die Verrechnung latenter Steuern mit dem Other Comprehensive Income um 15.811 TEUR erhöht (Vorjahr: 2.868 TEUR gemindert):

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2014

TEUR
2013

TEUR
Marktbewertung von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten - 4.558 1.826
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste leistungsorientierter Pensionszusagen und ähnlicher Verpflichtungen 20.369 - 4.694
Aufwand/Ertrag 15.811 - 2.868

Der Ertragsteueraufwand wird aus dem theoretischen Steueraufwand abgeleitet. Dabei wird ein Steuersatz in Höhe von 31,40 % (Vorjahr: 31,40 %) auf das Ergebnis vor Steuern angewendet.

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2014

TEUR
2013

TEUR
Ergebnis vor Steuern 189.046 164.033
Theoretischer Steueraufwand 59.360 51.506
Steuereffekte auf
abweichende Gewerbesteuer - 7.757 - 9.039
steuerfreie Beteiligungserträge und Veräußerungsgewinne - 3.238 - 3.148
steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen 1.129 1.547
Equity-Bilanzierung von assoziierten Unternehmen - 1.170 1.295
aperiodische Effekte 5.324 6.773
Sonstiges - 516 942
Effektiver Steueraufwand 53.132 49.876
% %
Effektiver Steuersatz 28,11 30,41

3.6 ANHANG - ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

(10) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

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Lizenzen und ähnliche Rechte

TEUR
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.2014 25.191
Zugänge 1.431
Umbuchungen 65
Abgänge 2.685
Stand: 31.12.2014 24.002
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.2014 19.783
Abschreibungen des Berichtsjahres 1.390
Umbuchungen -
Abgänge 2.685
Stand: 31.12.2014 18.488
Buchwerte
Stand: 31.12.2014 5.514
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.2013 24.345
Zu-/Abgänge durch Änderungen des Konsolidierungskreises -
Zugänge 714
Umbuchungen 179
Abgänge 47
Stand: 31.12.2013 25.191
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.2013 18.447
Zu-/Abgänge durch Änderungen des Konsolidierungskreises -
Abschreibungen des Berichtsjahres 1.382
Umbuchungen -
Abgänge 46
Stand: 31.12.2013 19.783
Buchwerte
Stand: 31.12.2013 5.408

Die immateriellen Vermögenswerte unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen.

(11) SACHANLAGEN

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Grundstücke und Bauten

TEUR
Technische Anlagen und Maschinen

TEUR
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

TEUR
Geleistete Anzahlungen

TEUR
Anlagen im Bau

TEUR
Summe

TEUR
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.2014 228.873 1.882.380 76.279 - 42.902 2.230.434
Zugänge 1.333 55.406 4.439 198 30.767 92.143
Umbuchungen 585 14.699 15 - - 30.261 - 14.962
Abgänge 114 12.222 5.044 - 909 18.289
Stand: 31.12.2014 230.677 1.940.263 75.689 198 42.499 2.289.326
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.2014 152.352 1.504.333 58.771 - - 1.715.456
Abschreibungen des Berichtsjahres 3.325 38.849 4.950 - - 47.124
Umbuchungen - 2 - 12.742 - - - - 12.744
Abgänge 72 11.044 4.978 - - 16.094
Stand: 31.12.2014 155.603 1.519.396 58.743 - - 1.733.742
Buchwerte
Stand: 31.12.2014 75.074 420.867 16.946 198 42.499 555.584
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.2013 226.969 1.923.378 77.137 64 20.615 2.248.163
Zu-/Abgänge durch Änderungen des Konsolidierungskreises - 53 - 11.648 - - - - 11.701
Zugänge 1.734 38.666 4.896 - 33.828 79.124
Umbuchungen 241 - 51.324 35 - 56 - 9.707 - 60.811
Abgänge 18 16.692 5.789 8 1.834 24.341
Stand: 31.12.2013 228.873 1.882.380 76.279 - 42.902 2.230.434
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.2013 149.221 1.552.823 59.155 - - 1.761.199
Zu-/Abgänge durch Änderungen des Konsolidierungskreises - - 14.391 - - - - 14.391
Abschreibungen des Berichtsjahres 3.342 36.137 5.300 - - 44.779
Umbuchungen - 210 - 55.777 - - - - 55.987
Abgänge 1 14.459 5.684 - - 20.144
Stand: 31.12.2013 152.352 1.504.333 58.771 - - 1.715.456
Buchwerte
Stand: 31.12.2013 76.521 378.047 17.508 - 42.902 514.978

Auf Sachanlagen wurden im Berichtsjahr wie im Vorjahr keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen.

Die Sachanlagen unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen.

(12) INVESTMENT PROPERTY

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Investment Property

TEUR
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.2014 22.525
Zugänge -
Umbuchungen 400
Abgänge -
Stand: 31.12.2014 22.925
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.2014 11.411
Abschreibungen des Berichtsjahres 541
Umbuchungen -
Abgänge -
Stand: 31.12.2014 11.952
Buchwerte
Stand: 31.12.2014 10.973
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.2013 25.958
Zu-/Abgänge durch Änderungen des Konsolidierungskreises -
Zugänge -
Umbuchungen - 2
Abgänge 3.431
Stand: 31.12.2013 22.525
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.2013 13.768
Zu-/Abgänge durch Änderungen des Konsolidierungskreises -
Abschreibungen des Berichtsjahres 203
Umbuchungen - 2
Abgänge 2.558
Stand: 31.12.2013 11.411
Buchwerte
Stand: 31.12.2013 11.114

Zum 31. Dezember 2014 betrug der beizulegende Zeitwert des Investment Property 31.654 TEUR (Vorjahr: 31.566 TEUR), davon sind 26.381 TEUR der Stufe 2 (Vorjahr: 26.331 TEUR) und 5.273 TEUR der Stufe 3 (Vorjahr: 5.235 TEUR) der Fair-Value-Hierarchie zuzuordnen. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt primär durch externe Gutachten sowie anhand von intern erstellten Gutachten auf Basis aktueller Marktpreise vergleichbarer Immobilien. Vom beizulegenden Zeitwert beruhen 22.935 TEUR (Vorjahr: 22.751 TEUR) auf einer Bewertung durch konzernexterne, unabhängige Gutachter. Im Berichtszeitraum wurden Mieterträge in Höhe von 552 TEUR (Vorjahr: 556 TEUR) erzielt. Die sonstigen direkten betrieblichen Aufwendungen betrugen 37 TEUR (Vorjahr: 43 TEUR).

Im Geschäftsjahr 2014 wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 362 TEUR (Vorjahr: keine) auf Investment Property vorgenommen. Diese waren erforderlich, da der erzielbare Betrag für ein Grundstück niedriger als dessen Buchwert war.

Eine Verfügungsbeschränkung bei Investment Property besteht nicht.

(13) AT-EQUITY-BILANZIERTE BETEILIGUNGEN

Die folgende Übersicht enthält aggregierte Kennziffern at-equity-bilanzierter Beteiligungen für Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen:

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Gemeinschaftsunternehmen Assoziierte Unternehmen
31.12.2014

TEUR
31.12.2013

TEUR
31.12.2014

TEUR
31.12.2013

TEUR
--- --- --- --- ---
Anteiliges Ergebnis 193 895 20.250 15.580
Anteilig direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen (Other Comprehensive Income) - - - 223 44
Summe der anteilig erfassten Erträge und Aufwendungen (Total Comprehensive Income) 193 895 20.027 15.624
Buchwerte 5.989 6.502 122.682 118.959

Der anteilige Buchwert der assoziierten Unternehmen resultiert im Wesentlichen aus der RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG. Ihr Gegenstand ist der Erwerb, die Verwaltung und die Veräußerung von Beteiligungen sowie die Ausübung von mit den Beteiligungen verbundenen Rechten. Für diese Gesellschaft ergeben sich folgende zusammengefassten Finanzinformationen:

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31.12.2014

TEUR
31.12.2013

TEUR
Langfristige Vermögenswerte 321.938 321.938
Kurzfristige Vermögenswerte 33.116 26.045
Langfristige Schulden - -
Kurzfristige Schulden 374 867
Nettovermögen 354.680 347.116

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2014

TEUR
2013

TEUR
Umsatzerlöse - -
Ergebnis nach Steuern 26.092 18.528
Anteilig vereinnahmte Dividende 9.079 12.472

(14) ÜBRIGE FINANZANLAGEN

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31.12.2014

TEUR
31.12.2013

TEUR
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen 26 26
Übrige Beteiligungen 701 695
727 721

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2014

TEUR
2013

TEUR
Nettovermögen zum 01.01. 347.116 354.041
Ausschüttung 18.528 25.453
Ergebnis nach Steuern 26.092 18.528
Nettovermögen zum 31.12. 354.680 347.116
Anteil am assoziierten Unternehmen (49 %) 173.793 170.087
Anpassung Differenz Kapitalkonten - 52.454 - 52.454
Zustehendes Kapitalkonto der LEW-Gruppe 121.339 117.633
Buchwert 121.339 117.633

Bei den Angaben für 2014 handelt es sich um vorläufige Werte.

Bei Gemeinschafts- oder assoziierten Unternehmen bestehen keine Beschränkungen, Finanzmittel zu transferieren.

(15) FINANZFORDERUNGEN

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31.12.2014 31.12.2013
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
--- --- --- --- ---
Ausleihungen an verbundene Unternehmen und Beteiligungen 85.858 - 35.821 106.000
Finanzforderungen gegen verbundene Unternehmen und Beteiligungen - 20.638 - 31.864
Wohnungsbaudarlehen 1.084 206 1.283 290
Sonstige 95 55 107 358
87.037 20.899 37.211 138.512

Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen und Beteiligungen betreffen ein an die RWE AG gewährtes Darlehen sowie ein Konzessionsdarlehen an die Rhein-Main-Donau AG. Das an die RWE AG gewährte Darlehen war im Berichtsjahr fällig und wurde in Höhe von 50.000 TEUR mit einer Laufzeit von sieben Jahren neu gewährt.

(16) SONSTIGE FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSWERTE

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31.12.2014 31.12.2013
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
--- --- --- --- ---
Derivate 21.917 2.202 27.325 1.218
Forderungen an Mitarbeiter - 159 - 99
Dividenden und Zinsabgrenzungen - 6.621 - 6.642
Vorausbezahlte Leistungen - 3.660 - 1.115
Verbrauchsteuern - 14.822 - 6.593
Übrige sonstige Vermögenswerte 3.987 3.045 1.187 3.199
25.904 30.509 28.512 18.866
davon: finanzielle Vermögenswerte 21.925 10.948 27.333 9.925
davon: nicht finanzielle Vermögenswerte 3.979 19.561 1.179 8.941

Die sonstigen Vermögenswerte aus Derivaten resultieren im Wesentlichen aus der Bilanzierung von Commodity-Derivaten. Die derivativen Finanzinstrumente werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst.

Die unter den übrigen sonstigen Vermögenswerten ausgewiesenen Finanzinstrumente sind mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

(17) LATENTE STEUERN

Die aktiven latenten Steuern in Höhe von 103.837 TEUR (Vorjahr: 76.320 TEUR) und die passiven latenten Steuern in Höhe von 33.974 TEUR (Vorjahr: 21.837 TEUR) ergeben sich überwiegend dadurch, dass sich Wertansätze im IFRS-Abschluss von denen in der Steuerbilanz unterscheiden. Vom Bruttobetrag der aktiven und passiven latenten Steuern werden 28.743 TEUR bzw. 32.030 TEUR (Vorjahr: 31.709 TEUR bzw. 22.245 TEUR) innerhalb von zwölf Monaten realisiert.

Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen sich auf folgende Bilanzpositionen:

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31.12.2014 31.12.2013
Aktive latente Steuern

TEUR
Passive latente Steuern

TEUR
Aktive latente Steuern

TEUR
Passive latente Steuern

TEUR
--- --- --- --- ---
Langfristige Vermögenswerte 14.885 14.602 11.185 21.197
Kurzfristige Vermögenswerte 639 32.030 791 22.245
Steuerliche Sonderposten - 39.776 - 21.180
Langfristige Schulden
Pensionsrückstellungen 70.936 - 41.907 -
Sonstige langfristige Rückstellungen 38.287 - 30.717 -
Sonstige langfristige Schulden 3.420 - 3.587 -
Kurzfristige Schulden 28.104 - 30.918 -
Bruttobetrag 156.271 86.408 119.105 64.622
Saldierung - 52.434 - 52.434 - 42.785 - 42.785
Nettobetrag 103.837 33.974 76.320 21.837

Aktive und passive latente Steuern sind je Gesellschaft bzw. Organkreis saldiert.

Im Berichtsjahr wurden 15.811 TEUR latente Steuern aus der erfolgsneutralen Bewertung eigenkapitalerhöhend verrechnet (Vorjahr: 2.868 TEUR eigenkapitalmindernd).

Auf temporäre Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen wurden nach IAS 12.39 in Höhe von 7.014 TEUR (Vorjahr: 6.116 TEUR) keine aktiven/passiven latenten Steuern gebildet, da die Umkehrung der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass diese sich in absehbarer Zeit nicht umkehren.

(18) VORRÄTE

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31.12.2014

TEUR
31.12.2013

TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 7.444 7.377
Unfertige Leistungen 1.355 1.235
Waren 717 843
9.516 9.455

Die Vorräte unterlagen keinen Verfügungsbeschränkungen; andere Belastungen lagen ebenfalls nicht vor.

(19) FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

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31.12.2014

TEUR
31.12.2013

TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
gegen Dritte 204.471 172.223
gegen verbundene Unternehmen und Beteiligungen 28.767 26.872
233.238 199.095

Die Wertberichtigungen sowie die Altersstruktur für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind unter (29) dargestellt. Die Forderungen werden grundsätzlich auf Basis des Alters der Forderung sowie bei konkreten Anhaltspunkten wertgemindert. Für nicht wertgeminderte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lagen keine Anzeichen eines Wertberichtigungsbedarfs vor.

(20) KURZFRISTIGE WERTPAPIERE

Die kurzfristigen Wertpapiere hatten einen Gesamtwert von 573.157 TEUR (Vorjahr: 510.826 TEUR). Davon entfielen 374.373 TEUR (Vorjahr: 307.529 TEUR) auf festverzinsliche Wertpapiere mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von mehr als drei Monaten und 198.784 TEUR (Vorjahr: 203.297 TEUR) auf sonstige Wertpapiere. Die Wertpapiere sind zum beizulegenden Zeitwert bilanziert.

(21) FLÜSSIGE MITTEL

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31.12.2014

TEUR
31.12.2013

TEUR
Kassenbestand und Schecks 351 109
Guthaben bei Kreditinstituten 3.689 35.334
4.040 35.443

Bankguthaben werden ausschließlich im Rahmen der kurzfristigen Liquiditätsdisposition bei Banken mit zweifelsfreier Bonität unterhalten. Die Verzinsung der flüssigen Mittel bewegte sich 2014 wie im Vorjahr auf Marktniveau.

(22) ZUR VERÄUSSERUNG BESTIMMTE VERMÖGENSWERTE UND SCHULDEN

Die zum 31. Dezember 2014 ausgewiesenen zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte beinhalten die Netzanlagen der Stadt Bobingen, da mit dieser Kommune kein neuer Wegenutzungsvertrag abgeschlossen werden konnte. Deshalb wurden im Berichtsjahr Verhandlungen über den Eigentumsübergang geführt. Der Netzbereich geht voraussichtlich im Jahr 2015 an den neuen Eigentümer über. Im Zusammenhang mit den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten stehen Schulden, die aus passivierten Baukostenzuschüssen resultieren.

Ferner weisen wir in den zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerten weiterhin unsere Anteile an der Abfallverwertung Augsburg GmbH (AVA) aus, die wir am 20. Dezember 2013 mit Wirkung zum 1. Januar 2015 veräußert haben.

(23) EIGENKAPITAL

Die Aufgliederung und Entwicklung des Eigenkapitals ist auf Seite 103 dargestellt.

Das voll einbezahlte Grundkapital beträgt 90.738 TEUR und ist eingeteilt in 35.444.640 (Vorjahr: 35.444.640) nennwertlose Inhaber-Stückaktien. Die Aktien sind in einer Urkunde verbrieft, der Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seines Anteils ist satzungsgemäß ausgeschlossen. Jede Stückaktie gewährt ein Stimmrecht. Das gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklage betreffen die Lechwerke AG.

ACCUMULATED OTHER COMPREHENSIVE INCOME

Im Accumulated Other Comprehensive Income werden im Wesentlichen die Änderungen der beizulegenden Zeitwerte der "zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente" erfasst. Im Berichtsjahr wurden erfolgsneutrale Änderungen der beizulegenden Zeitwerte der "zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente" in Höhe von 20.577 TEUR (Vorjahr: 10.465 TEUR) erfasst. Ursprünglich erfolgsneutral gebuchte Wertänderungen aus "zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente" wurden in Höhe von 15.763 TEUR als Ertrag (Vorjahr: 9.998 TEUR als Ertrag) realisiert.

Zum 31. Dezember 2014 betrug der auf at-equity-bilanzierte Beteiligungen entfallende Anteil am Accumulated Other Comprehensive Income 0 TEUR (Vorjahr: 338 TEUR).

GEWINNVERWENDUNGSVORSCHLAG

Wir schlagen der Hauptversammlung vor, die Dividende der Lechwerke AG von 2,00 EUR auf 2,40 EUR zu erhöhen und damit den Bilanzgewinn der Lechwerke AG für das Geschäftsjahr 2014 wie folgt zu verwenden:

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EUR
Ausschüttung einer Dividende von 2,40 EUR je Stückaktie 85.067.136,00
Gewinnvortrag auf neue Rechnung 154.013,90
Bilanzgewinn 85.221.149,90

Die für das Geschäftsjahr 2013 ausgeschüttete Dividende belief sich laut Beschluss der Hauptversammlung der Lechwerke AG vom 22. Mai 2014 auf 2,00 EUR je Stückaktie. Die Ausschüttung an die Aktionäre der Lechwerke AG betrug insgesamt 70.889 TEUR.

ANTEILE ANDERER GESELLSCHAFTER

Die Anteile anderer Gesellschafter zeigen den Anteilsbesitz Dritter an den Konzerngesellschaften. Die Anteile anderer Gesellschafter resultieren aus der Konsolidierung der Bayerische-Schwäbische Wasserkraftwerke Beteiligungsgesellschaft mbH, der Mittlere Donau Kraftwerke AG sowie der Überlandwerk Krumbach GmbH.

Sofern bei Tochterunternehmen Minderheitengesellschafter Anteile besitzen, enthalten die Gesellschaftsverträge grundsätzlich übliche, allgemeine Schutzrechte, die für bestimmte Entscheidungen wie z. B. Kapitalherabsetzungen oder den Verkauf von Anteilen eine qualifizierte Mehrheit erfordern. Dadurch kann im Einzelfall der Zugang zu Vermögenswerten beschränkt sein.

Von den direkt im Eigenkapital erfassten Erträgen und Aufwendungen (Other Comprehensive Income - OCI) entfallen die folgenden Anteile auf andere Gesellschafter:

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2014

TEUR
2013

TEUR
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste leistungsorientierter Pensionszusagen und ähnlicher Verpflichtungen - 54 - 23
Anteilig erfasste Erträge und Aufwendungen at-equity-bilanzierter Beteiligungen - 84 - 111
Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen, die nicht erfolgswirksam umzugliedern sind - 138 - 134
- 138 - 134

KAPITALMANAGEMENT

Die Ziele der LEW-Gruppe im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen in der Sicherstellung der Unternehmensfortführung, um den Anteilseignern weiterhin Erträge und den anderen Interessenten die ihnen zustehenden Leistungen bereitzustellen. So soll durch ein optimales Kapitalmanagement eine finanzielle Flexibilität sichergestellt werden, um die Geschäfts- und Wachstumsziele sowie eine langfristige Wertsteigerung im Interesse von Investoren, Mitarbeitern und Kunden zu erreichen. Um diese Ziele zu erreichen, streben wir eine kontinuierliche Verbesserung des Ergebnisses durch organisches Wachstum und Effizienzverbesserungen an. Zusätzlichen Wert in Form eines positiven Wertbeitrags schaffen wir, wenn die Rendite auf das eingesetzte Vermögen die Kapitalkosten übersteigt. Wir messen die Rendite als Return on Capital Employed (ROCE). Der ROCE zeigt die operative Rendite eines Unternehmens an und ergibt sich, wenn das betriebliche Ergebnis durch das betriebliche Vermögen geteilt wird. Deshalb bilden das betriebliche Ergebnis sowie der relative Wertbeitrag die zentralen Steuerungsgrößen für uns. Außerdem achtet die LEW-Gruppe auf eine ausgewogene Kapitalstruktur. Eine nachhaltige Eigenkapitalquote von rund 50 % stellt dies sicher. Das betriebliche Ergebnis, der Wertbeitrag sowie das Eigen- und Fremdkapital sind in folgender Tabelle gegenübergestellt:

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2014

TEUR
2013

TEUR
Betriebliches Ergebnis 177.804 155.071
Absoluter Wertbeitrag 95.931 72.714
Relativer Wertbeitrag in % 9,67 7,28

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31.12. 2014

TEUR
31.12.2013

TEUR
Eigenkapital 973.183 935.893
in % der Bilanzsumme 53,39 53,40
Langfristiges Fremdkapital 445.369 421.438
in % der Bilanzsumme 24,43 24,05
Kurzfristiges Fremdkapital 404.250 395.215
in % der Bilanzsumme 22,18 22,55
Gesamtkapital 1.822.802 1.752.546

Die Lechwerke AG unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen.

(24) RÜCKSTELLUNGEN

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langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
31.12.2014 Gesamt

TEUR
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
31.12.2013 Gesamt

TEUR
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 86.604 - 86.604 75.777 - 75.777
Steuerrückstellungen 5.200 20.919 26.119 - 44.325 44.325
Sonstige Rückstellungen
Verpflichtungen aus dem Personalbereich 6.539 26.285 32.824 12.373 26.986 39.359
Einkaufs- und Verkaufsverpflichtungen 998 10.625 11.623 1.415 40.573 41.988
Entfernungs- und Heimfallverpflichtungen 76.229 3.738 79.967 67.045 4.388 71.433
Übrige sonstige Rückstellungen 90.204 66.844 157.048 95.985 30.810 126.795
173.970 107.492 281.462 176.818 102.757 279.575
265.774 128.411 394.185 252.595 147.082 399.677

RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGEN

Die betriebliche Altersversorgung umfasst beitragsorientierte und leistungsorientierte Versorgungssysteme.

Als Leistungen an beitragsorientierte Versorgungssysteme werden die Leistungen an die gesetzliche Rentenversicherung verstanden. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für die LEW-Gruppe keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Eine Rückstellung ist insofern nicht zu bilden. Die laufenden Beitragszahlungen werden im Personalaufwand des jeweiligen Jahres ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2014 wurden für die gesetzliche Rentenversicherung Beiträge in Höhe von 9.644 TEUR (Vorjahr: 9.366 TEUR) geleistet.

Die LEW-Gruppe übertrug im Rahmen des Contractual Trust Arrangements (CTA) Vermögenswerte auf den RWE Pensionstreuhand e.V. Es besteht keine Verpflichtung zu weiteren Dotierungen. Aus dem Treuhandvermögen wurden Mittel auf die RWE Pensionsfonds AG übertragen, mit denen Pensionsverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern gedeckt werden, die bei der Übertragung bereits in den Ruhestand getreten waren. Die RWE Pensionsfonds AG unterliegt dem Versicherungsaufsichtsgesetz und der Beaufsichtigung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Soweit im Pensionsfonds eine aufsichtsrechtliche Unterdeckung entsteht, ist eine Nachschussforderung an den Arbeitgeber zu stellen. Unabhängig von den genannten Regelungen bleibt die Haftung des Arbeitgebers erhalten. Die Organe des RWE Pensionstreuhand e.V. und der RWE Pensionsfonds AG haben für eine vertragskonforme Verwendung der verwalteten Mittel zu sorgen und damit die Voraussetzung zur Anerkennung als Planvermögen zu erfüllen.

Zur externen Finanzierung der betrieblichen Altersversorgung wurden im Geschäftsjahr 2014 im Rahmen von CTAs 59.509 TEUR (Vorjahr: 17.019 TEUR) auf den RWE Pensionstreuhand e. V. sowie weitere 28 TEUR (Vorjahr: 122 TEUR) an einen Unterstützungsverein der LEW-Gruppe übertragen. Da die übertragenen Vermögenswerte als Planvermögen im Sinne des IAS 19 zu qualifizieren sind, wurden zum 31. Dezember 2014 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen mit den übertragenen Vermögenswerten saldiert. Die Rückstellungen verminderten sich in entsprechendem Umfang.

Die Rückstellung für leistungsorientierte Versorgungssysteme wird nach versicherungsmathematischen Methoden ermittelt. Dabei legen wir folgende Rechnungsannahmen zugrunde:

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31.12.2014

%
31.12.2013

%
Abzinsungsfaktor 2,10 3,50
Gehaltssteigerungsrate 2,75 2,75
Rentensteigerungsrate 1,75 1,75

Ferner fanden bei der Berechnung die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck Anwendung.

Der Zeitwert des Planvermögens setzt sich wie folgt zusammen:

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TEUR 31.12.2014 davon: aktiver Markt

TEUR
TEUR 31.12.2013 davon: aktiver Markt

TEUR
Aktien, börsengehandelte Fonds 103.964 103.964 79.281 78.236
Zinstragende Titel 217.310 102.280 177.397 88.449
Mischfonds1 43.066 38.843 32.922 30.161
Alternative Investments 35.163 1.316 25.574 10.362
Sonstiges2 29.161 26.311 13.150 9.978
428.664 272.714 328.324 217.186

1 Darin enthalten sind Dividendenpapiere und zinstragende Titel.

2 Darin enthalten sind Rückdeckungsansprüche gegenüber Versicherungen und sonstiges Kassenvermögen von Unterstützungskassen.

Die Ziel-Anlagestruktur des Planvermögens setzt sich wie folgt zusammen:

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31.12.2014

%
31.12.2013

%
Aktien, börsengehandelte Fonds 22 22
Zinstragende Titel 58 59
Mischfonds1 10 10
Alternative Investments 10 9
100 100

1 Darin enthalten sind Dividendenpapiere und zinstragende Titel.

Grundlage der Kapitalanlagepolitik ist eine detaillierte Analyse des Planvermögens und der Pensionsverpflichtungen und deren Verhältnis zueinander, um die bestmögliche Anlagestrategie festzulegen (Asset-Liability-Management-Studie). Über einen Optimierungsprozess werden diejenigen Portfolien identifiziert, die für ein gegebenes Risiko den jeweils besten Zielwert erwirtschaften. Aus diesen effizienten Portfolien wird eines ausgewählt und die strategische Asset-Allokation bestimmt; außerdem werden die damit verbundenen Risiken detailliert analysiert.

Der Schwerpunkt der strategischen Kapitalanlage liegt auf in- und ausländischen Staatsanleihen. Zur Steigerung der Durchschnittsverzinsung werden auch höherverzinsliche Unternehmensanleihen ins Portfolio aufgenommen. Aktien haben im Portfolio ein niedrigeres Gewicht als Rentenpapiere. Die Anlage erfolgt in verschiedenen Regionen. Aus der Anlage in Aktien soll langfristig eine Risikoprämie gegenüber Rentenanlagen erzielt werden. Um zusätzlich möglichst gleichmäßig hohe Erträge zu erreichen, wird auch in Produkte investiert, die im Zeitablauf relativ gleichmäßig positive Erträge erzielen sollen. Darunter werden Produkte verstanden, die wie Rentenanlagen schwanken, jedoch mittelfristig einen Mehrertrag erzielen, sog. Absolut-Return-Produkte (u. a. auch Dach-Hedge-Fonds).

Die Pensionsrückstellungen für Versorgungsansprüche haben sich folgendermaßen verändert:

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Barwert der Versorgungsansprüche

TEUR
Zeitwert des Planvermögens

TEUR
Bilanzierte Pensionsrückstellungen

TEUR
Stand: 01.01.2014 404.101 328.324 75.777
Laufender Dienstzeitaufwand 4.283 - 4.283
Zinsaufwand/Zinsertrag 13.807 - 13.807
Vermögensertrag der Fonds abzüglich Zinskomponente - 11.183 - 11.183
Gewinne/Verluste aus Veränderung der finanziellen Annahmen 104.297 - 104.297
Erfahrungsbedingte Gewinne/Verluste 3.063 42.483 - 39.420
Arbeitnehmerbeiträge an die Fonds 145 145 -
Arbeitgeberbeiträge an die Fonds - 59.537 - 59.537
Umbuchungen 327 - 327
Rentenzahlungen - 14.755 - 13.008 - 1.747
Stand: 31.12.2014 515.268 428.664 86.604

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Barwert der Versorgungsansprüche

TEUR
Zeitwert des Planvermögens

TEUR
Bilanzierte Pensionsrückstellungen

TEUR
Stand: 01.01.2013 405.000 303.296 101.704
Laufender Dienstzeitaufwand 4.195 - 4.195
Zinsaufwand/Zinsertrag 13.908 - 13.908
Vermögensertrag der Fonds abzüglich Zinskomponente - 10.377 - 10.377
Erfahrungsbedingte Gewinne/Verluste - 4.240 10.693 - 14.933
Arbeitnehmerbeiträge an die Fonds 53 53 -
Arbeitgeberbeiträge an die Fonds - 17.141 - 17.141
Rentenzahlungen - 14.815 - 13.236 - 1.579
Stand: 31.12.2013 404.101 328.324 75.777

Die bilanzierte Pensionsrückstellung für fondsfinanzierte und nicht fondsfinanzierte Versorgungsansprüche beträgt 46.904 TEUR (Vorjahr: 43.952 TEUR) bzw. 39.700 TEUR (Vorjahr: 31.825 TEUR).

Der Barwert der Versorgungsansprüche abzüglich des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens ergibt die Nettoposition aus fondsfinanzierten und nicht fondsfinanzierten Versorgungsansprüchen.

Die Betriebsrenten unterliegen der Anpassungsprüfungspflicht nach dem Gesetz zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung (§ 16 BetrAVG (Betriebsrentengesetz)). Die Anpassungsprüfungen werden grundsätzlich im Dreijahresrhythmus durchgeführt. Bei einigen Zusagen finden jährliche Rentenanpassungen statt.

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Leistungsverpflichtung (Duration) beträgt 18 Jahre (Vorjahr: 15 Jahre).

Eine Erhöhung oder Verminderung des Abzinsungsfaktors um einen halben Prozentpunkt würde den Barwert der Verpflichtung aus betrieblichen Altersversorgungsplänen um 45.740 TEUR reduzieren bzw. um 52.941 TEUR erhöhen. Die gleiche Variation der Gehalts- oder der Rentensteigerungsrate um einen halben Prozentpunkt würde den Barwert der Verpflichtung um 397 TEUR oder 29.533 TEUR erhöhen bzw. um 430 TEUR oder 26.400 TEUR reduzieren. Eine Erhöhung der Lebenserwartung um ein Jahr würde den Barwert der Verpflichtung um 20.836 TEUR erhöhen.

Die Sensitivitätsanalysen basieren auf einer Änderung einer Annahme, wobei alle anderen Annahmen konstant gehalten werden. Die Realität wird wahrscheinlich davon abweichen. Die Methoden zur Berechnung der zuvor genannten Sensitivitäten und zur Berechnung der Pensionsrückstellung stimmen überein. Die Abhängigkeit der Pensionsrückstellungen vom Marktzinsniveau wird durch einen gegenläufigen Effekt begrenzt. Hintergrund ist, dass die Verpflichtungen aus betrieblichen Altersversorgungsplänen überwiegend fondsgedeckt sind und das Planvermögen zum großen Teil negativ mit den Marktrenditen festverzinslicher Wertpapiere korreliert. Deshalb schlagen sich rückläufige Marktzinsen typischerweise in einem Anstieg des Planvermögens nieder und umgekehrt.

Im Geschäftsjahr 2015 werden voraussichtlich 6.082 TEUR in leistungsorientierte Pläne eingezahlt.

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Rückstellungsspiegel Stand: 01.01.2014

TEUR
Zuführungen

TEUR
Auflösungen

TEUR
Zinsanteil/ Änderungen des Zinssatzes

TEUR
Umbuchungen

TEUR
Inanspruchnahmen

TEUR
Stand: 31.12.2014

TEUR
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 75.777 4.283 - 2.624 9.2041 5.284 86.604
Steuerrückstellungen 44.325 55.205 1.164 - - 72.247 26.119
Sonstige Rückstellungen
Verpflichtungen aus dem Personalbereich 39.359 18.356 720 157 - 10.053 14.275 32.824
Einkaufs- und Verkaufsverpflichtungen 41.988 4.322 1.118 40 - 29.235 4.374 11.623
Entfernungs- und Heimfallverpflichtungen 71.433 6.087 9.177 14.537 - 2.913 79.967
Übrige sonstige Rückstellungen 126.795 22.460 11.047 6.596 30.052 17.808 157.048
279.575 51.225 22.062 21.330 - 9.236 39.370 281.462
399.677 110.713 23.226 23.954 - 32 116.901 394.185

1 Inkl. Verrechnung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste gemäß IAS 19.127

Langfristige Rückstellungen werden in Abhängigkeit der Art und der Laufzeit mit einem Zinssatz von 0,50 % bis 2,50 % (Vorjahr: 1,00 % bis 3,50 %) abgezinst.

Im Rahmen eines Contracual Trust Arrangements (CTA) wurden im Dezember 2014 Vermögenswerte in Höhe von 14.001 TEUR auf einen Treuhänder, die CommerzTrust GmbH, zur Finanzierung von Teilen der Altersteilzeitverpflichtungen übertragen. Da das übertragene Vermögen als Planvermögen im Sinne des IAS 19 zu qualifizieren ist, wurden zum 31. Dezember 2014 Rückstellungen für Altersteilzeit mit den übertragenen Vermögenswerten saldiert. Die Rückstellungen für Altersteilzeit sind in den Verpflichtungen aus dem Personalbereich enthalten.

Die Rückstellungen für Entfernungs- und Heimfallverpflichtungen resultieren überwiegend aus Entfernungsverpflichtungen für Hoch- und Mittelspannungsleitungen sowie aus der Abdeckung von Vermögensverlusten, für die Heimfallrückstellungen gebildet wurden. Unsicherheiten liegen im Zeitpunkt des erwarteten Ressourcenabflusses. Es wird mit einer Inanspruchnahme bis zum Jahr 2050 gerechnet.

In den übrigen sonstigen Rückstellungen enthalten sind Rückstellungen für das Sanierungsprogramm unserer Strommasten, Rückstellungen im Zusammenhang mit Umweltschutz, Rückstellungen für Zinszahlungsverpflichtungen sowie Rückstellungen für den Strombezug. Hinsichtlich des Zeitpunkts des Ressourcenabflusses bestehen bei einzelnen Rückstellungen Unsicherheiten.

(25) FINANZVERBINDLICHKEITEN

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31.12.2014 31.12.2013
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
--- --- --- --- ---
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Dritten 5.045 191 5.050 150
Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Beteiligungen - 15.977 - 2.505
5.045 16.168 5.050 2.655

Die Finanzverbindlichkeiten gegenüber Dritten betreffen im Wesentlichen das von der Lechwerke AG ausgegebene Bürgerdarlehen "LEW BürgerAktiv". Die Verzinsung beträgt zwischen 2,80 % und 3,00 %.

Die Finanzverbindlichkeiten sind nicht besichert.

(26) VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

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31.12.2014

TEUR
31.12.2013

TEUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Dritten 97.620 84.355
gegenüber verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 47.549 56.785
145.169 141.140

(27) ÜBRIGE VERBINDLICHKEITEN

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31.12.2014 31.12.2013
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
langfristig

TEUR
kurzfristig

TEUR
--- --- --- --- ---
Derivate 954 34.557 799 49.176
Verbindlichkeiten aus Steuern - 17.539 - 17.462
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 316 321 552 317
Erhaltene Anzahlungen - 19.317 - 2.417
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern - 15 - 40
Hausanschlusskosten und Baukostenzuschüsse 138.279 17.041 139.398 18.259
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 1.027 21.046 1.207 13.427
140.576 109.836 141.956 101.098
davon: finanzielle Schulden 954 44.457 1.128 59.935
davon: nicht finanzielle Schulden 139.622 65.379 140.828 41.163

Die Verbindlichkeiten aus Derivaten resultieren im Wesentlichen aus der Bilanzierung von Commodity-Derivaten. Die derivativen Finanzinstrumente werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst.

Als Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit sind insbesondere die Vorruhestandsverpflichtungen und alle festen Zusagen an Mitarbeiter enthalten. Diese beruhen auf versicherungsmathematischen Berechnungen.

3.6 ANHANG - SONSTIGE ANGABEN

(28) ERGEBNIS JE AKTIE

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ergibt sich, indem der den LEW-Aktionären zustehende Teil des Nettoergebnisses durch die durchschnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien geteilt wird. In der LEW-Gruppe entspricht das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie, weil weder zum 31. Dezember 2014 noch zum 31. Dezember 2013 potenzielle Aktien der Lechwerke AG ausstanden.

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2014 2013
Nettoergebnis TEUR 130.599 108.475
Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien Stück 35.444.640 35.444.640
Ergebnis je Aktie EUR 3,68 3,06
Dividende je Aktie EUR 2,401 2,00

1 Vorschlag für das Geschäftsjahr 2014

(29) BERICHTERSTATTUNG ZU FINANZINSTRUMENTEN

Die Finanzinstrumente lassen sich danach unterscheiden, ob sie originär oder derivativ sind.

Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktivseite im Wesentlichen die übrigen Finanzanlagen, die Forderungen, die kurzfristigen Wertpapiere und die flüssigen Mittel. Die Finanzinstrumente der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar" sind mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt, die übrigen originären finanziellen Vermögenswerte mit den fortgeführten Anschaffungskosten. Auf der Passivseite bestehen die originären Finanzinstrumente im Wesentlichen aus mit den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Verbindlichkeiten.

Der beizulegende Zeitwert von "zur Veräußerung verfügbaren" Finanzinstrumenten, die in den übrigen Finanzanlagen und Wertpapieren erfasst sind, entspricht dem veröffentlichten Börsenkurs, sofern die Finanzinstrumente an einem aktiven Markt gehandelt werden. Übrige Finanzanlagen, die an keinem aktiven Markt gehandelt werden, werden mit den Anschaffungskosten bewertet.

Derivative Finanzinstrumente werden - sofern sie in den Anwendungsbereich von IAS 39 fallen - grundsätzlich mit ihren beizulegenden Zeitwerten am Bilanzstichtag bilanziert. Börsengehandelte Produkte werden mit den veröffentlichten Schlusskursen der jeweiligen Börsen bewertet. Nicht börsengehandelte Produkte werden anhand von öffentlich zugänglichen Broker-Quotierungen bewertet oder - falls nicht vorhanden - anhand allgemein anerkannter Bewertungsmodelle. Dabei orientieren wir uns - soweit möglich - an Notierungen auf aktiven Märkten. Sollten auch diese nicht vorliegen, fließen unternehmensspezifische Planannahmen in die Bewertung ein. Diese umfassen sämtliche Marktfaktoren, die auch andere Marktteilnehmer für die Preisfestsetzung berücksichtigen würden. Die Ermittlung energiewirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Annahmen erfolgt in einem umfangreichen Prozess und unter Einbeziehung interner und externer Experten zentral durch ein unabhängiges Team, das durch den Bereich Konzernstrategie der RWE AG überwacht wird.

Die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts einer Gruppe finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten wird auf Basis der Nettorisikoposition pro Geschäftspartner in Übereinstimmung mit IFRS 13.48 vorgenommen.

Die folgende Übersicht stellt die Einordnung aller zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente in die durch IFRS 13 vorgegebene Fair-Value-Hierarchie dar. Die einzelnen Stufen der Fair-Value-Hierarchie sind gemäß IFRS 13 wie folgt definiert:

Stufe 1: Bewertung mit (unverändert übernommenen) Preisen von identischen Finanzinstrumenten, die sich auf aktiven Märkten gebildet haben
Stufe 2: Bewertung auf Basis von Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um Preise der Stufe 1 handelt, die sich aber für das Finanzinstrument entweder direkt (d. h. als Preis) oder indirekt (d. h. in Ableitung von Preisen) beobachten lassen
Stufe 3: Bewertung mithilfe von Faktoren, die sich nicht auf beobachtbaren Marktdaten stützen

Die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente verteilen sich auf die einzelnen Stufen wie folgt:

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Stufe 1

TEUR
Stufe 2

TEUR
Stufe 3

TEUR
31.12.2014 Summe

TEUR
Stufe 1

TEUR
Stufe 2

TEUR
Stufe 3

TEUR
31.12.2013 Summe

TEUR
Übrige Finanzanlagen - - 727 727 - - 721 721
Derivate (aktiv) 58 24.061 - 24.119 39 28.504 - 28.543
Wertpapiere 573.157 - - 573.157 510.826 - - 510.826
Derivate (passiv) - 35.511 - 35.511 182 49.793 - 49.975
573.215 - 11.450 727 562.492 510.683 - 21.289 721 490.115

Die folgende Darstellung zeigt die Entwicklung der nach Stufe 3 zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente:

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Übrige Finanzanlagen

TEUR
Stand: 01.01.2014 721
Sonstiges -
Veränderungen
erfolgswirksam -
erfolgsneutral (OCI) -
zahlungswirksam 6
Stand: 31.12.2014 727
Stand: 01.01.2013 6.742
Sonstiges - 7.576
Veränderungen
erfolgswirksam 1.553
erfolgsneutral (OCI) -
zahlungswirksam 2
Stand: 31.12.2013 721

Die erfolgswirksam erfassten Gewinne und Verluste von Finanzinstrumenten der Stufe 3 entfallen auf folgende Posten der Gewinn- und Verlustrechnung:

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Gesamt

TEUR
2014 davon auf Finanzinstrumente entfallend, die am Bilanzstichtag noch gehalten wurden

TEUR
Gesamt

TEUR
2013 davon auf Finanzinstrumente entfallend, die am Bilanzstichtag noch gehalten wurden

TEUR
Übriges Beteiligungsergebnis - - 1.553 1.553
- - 1.553 1.553

Auf die unter den folgenden Bilanzposten ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerte im Anwendungsbereich von IFRS 7 wurden die nachstehenden Wertberichtigungen vorgenommen:

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Übrige Finanzanlagen

TEUR
Finanzforderungen

TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

TEUR
Gesamt

TEUR
Stand: 01.01.2014 - 109.737 3.050 112.787
Wertberichtigungen des Berichtsjahres - 9.785 1.591 11.376
Abgänge - 16.520 1.593 18.113
Stand: 31.12.2014 - 103.002 3.048 106.050
Stand: 01.01.2013 54 115.412 6.619 122.085
Wertberichtigungen des Berichtsjahres - 11.433 1.066 12.499
Abgänge 54 17.108 4.635 21.797
Stand: 31.12.2013 - 109.737 3.050 112.787

Zum Abschlussstichtag lagen im Anwendungsbereich von IFRS 7 überfällige, nicht wertberichtigte Forderungen in folgender Höhe vor:

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Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

TEUR
Bruttowert 31.12.2014 236.286
Überfällige, wertberichtigte Forderungen 3.451
Nicht wertberichtigte, in den folgenden Zeitbändern überfällige Forderungen
bis 30 Tage 5.140
31 bis 60 Tage 495
61 bis 90 Tage 262
91 bis 120 Tage 258
über 120 Tage 2.311

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Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

TEUR
Bruttowert 31.12.2013 202.146
Überfällige, wertberichtigte Forderungen 3.426
Nicht wertberichtigte, in den folgenden Zeitbändern überfällige Forderungen
bis 30 Tage 6.074
31 bis 60 Tage 423
61 bis 90 Tage 230
91 bis 120 Tage 159
über 120 Tage 1.850

Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten lassen sich in Bewertungskategorien mit den folgenden Buchwerten untergliedern:

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31.12.2014

TEUR
31.12.2013

TEUR
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten 24.119 28.543
davon: sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte (24.119) (28.543)
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 573.884 511.547
davon: Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen (26) (26)
davon: übrige Beteiligungen (701) (695)
davon: kurzfristige Wertpapiere (573.157) (510.826)
Kredite und Forderungen 353.968 418.976
davon: Finanzforderungen (107.936) (175.723)
davon: Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (233.238) (199.095)
davon: sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte (8.754) (8.715)
davon: flüssige Mittel (4.040) (35.443)
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten 35.511 49.975
davon: übrige Verbindlichkeiten (35.511) (49.975)
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten gehaltene Verbindlichkeiten 176.282 159.933
davon: Finanzverbindlichkeiten (21.213) (7.705)
davon: Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (145.169) (141.140)
davon: übrige Verbindlichkeiten (9.900) (11.088)

Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Anwendungsbereich von IFRS 7 stimmen grundsätzlich mit ihren beizulegenden Zeitwerten überein. Eine wesentliche Abweichung gibt es in der Kategorie "Kredite und Forderungen", in der bei den Finanzforderungen das bedingt rückzahlbare Darlehen an die Rhein-Main-Donau AG enthalten ist. Dessen beizulegender Zeitwert beträgt 138.348 TEUR (Buchwert: 35.347 TEUR) und ist der Stufe 2 der Fair-Value-Hierarchie zuzuordnen. Er wurde nach der Effektivzinsmethode unter Annahme eines Zinssatzes von 6,00 % ermittelt.

Finanzinstrumente wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung je nach Bewertungskategorie mit folgenden Nettoergebnissen gemäß IFRS 7 erfasst:

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2014

TEUR
2013

TEUR
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten - 3.766 - 21.592
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 30.687 28.947
Kredite und Forderungen 3.581 2.099
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten gehaltene Verbindlichkeiten - 776 - 513

Das Nettoergebnis gemäß IFRS 7 umfasst im Wesentlichen Zinsen, Dividenden, Erträge aus Ausleihungen und Ergebnisse aus der Bewertung von Finanzinstrumenten zum beizulegenden Zeitwert.

Die folgende Übersicht zeigt diejenigen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten, die gemäß IAS 32 saldiert werden:

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Angesetzte Bruttobeträge 31.12.2014

TEUR
Saldierung 31.12.2014

TEUR
Ausgewiesene Nettobeträge 31.12.2014

TEUR
Derivate (aktiv) 35.345 11.284 24.061
Derivate (passiv) 46.795 11.284 35.511

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Angesetzte Bruttobeträge 31.12.2013

TEUR
Saldierung 31.12.2013

TEUR
Ausgewiesene Nettobeträge 31.12.2013

TEUR
Derivate (aktiv) 40.305 11.801 28.504
Derivate (passiv) 61.594 11.801 49.793

Die LEW-Gruppe ist im Rahmen ihrer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken ausgesetzt. Wir begrenzen diese Risiken durch ein systematisches Risikomanagement. Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kontrollen werden durch interne Richtlinien verbindlich vorgegeben. Zusätzlich sind die Gesellschaften der LEW-Gruppe auch in das Risikomanagement des RWE-Konzerns eingebunden.

MARKTRISIKEN

Marktrisiken ergeben sich durch Änderungen von Zins- und Aktienkursen sowie von Commodity-Preisen, die das Ergebnis aus der Geschäftstätigkeit beeinflussen können.

Zinsrisiken resultieren hauptsächlich aus den zinstragenden Anlagen der LEW-Gruppe. Gegen negative Wertveränderungen aus unerwarteten Zinsbewegungen sichern wir uns über den mit der RWE AG geschlossenen Assetmanagementvertrag, der die Ausführung und Verwaltung unserer langfristigen Wertpapier- und Fondsanlagen regelt, fallweise durch originäre und derivative Finanzgeschäfte ab.

Die Chancen und Risiken aus den Wertänderungen der Wertpapiere werden durch ein professionelles Fondsmanagement gesteuert. Finanzgeschäfte der LEW-Gruppe werden mit einer zentralen Risikomanagement-Software erfasst und von der RWE AG überwacht.

Für Commodity-Geschäfte hat die zum Bereich Group Risk gehörende Abteilung Group Risk Control der RWE AG Richtlinien aufgestellt. Diese wurden im Rahmen von Handlungsanweisungen zum Umgang mit Markt- und Kreditrisiken für die Belange der LEW-Gruppe spezifiziert und umgesetzt. Demnach dürfen Derivate zur Absicherung gegen Preisrisiken und zur Margenerhöhung eingesetzt werden. Innerhalb der LEW-Gruppe werden keine Derivate zur Risikobegrenzung eingesetzt, vielmehr erfolgt die Energiebeschaffung "back-to-back".

Zinsrisiken, Risiken aus Wertpapieranlagen und Fremdwährungsrisiken bei Finanzinstrumenten werden in der LEW-Gruppe anhand von Kennzahlen wie dem Value at Risk (VaR) gemessen.

Mit der VaR-Methode wird das maximale Verlustpotenzial, das sich aus der Veränderung von Marktpreisen mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit innerhalb bestimmter Fristen ergibt, ermittelt und überwacht. Bei der Berechnung werden historische Preisschwankungen zugrunde gelegt. Die VaR-Angaben werden mit einem Konfidenzintervall von 95 % und einer Haltedauer von einem Tag ermittelt.

Der Value-at-Risk für Finanzderivate betrug zum 31.12.2014 14 TEUR (Vorjahr: 95 TEUR). Zum 31.12.2014 lag der Value-at-Risk für das Risiko aus zinstragenden Anlagen bei 781 TEUR (Vorjahr: 1.167 TEUR) und für das Aktienkursrisiko bei 1.800 TEUR (Vorjahr: 1.767 TEUR). Für das Fremdwährungsrisiko ergab sich zum 31.12.2014 wie im Vorjahr kein Value-at-Risk.

Zu den Instrumenten zur Begrenzung von Marktrisiken gehört der Abschluss von Sicherungsgeschäften. Als Instrumente dienen dabei v. a. Zinsfutures und Termingeschäfte mit Commodities.

Die Laufzeit der Zins- und Commodity-Derivate als Sicherungsgeschäft orientiert sich an der Laufzeit der jeweiligen Grundgeschäfte und liegt damit im kurz- bis mittelfristigen Bereich.

Alle derivativen Finanzinstrumente werden als Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Bei der Interpretation ihrer positiven und negativen beizulegenden Zeitwerte ist zu beachten, dass den Finanzinstrumenten i. d. R. Grundgeschäfte mit kompensierenden Risiken gegenüberstehen.

KREDITRISIKEN

In unserem Vertriebsgeschäft sind wir Kreditrisiken ausgesetzt, weil Kunden möglicherweise ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Wir identifizieren solche Risiken durch regelmäßige Analyse der Bonität unseres Kundenportfolios auf Basis der Kreditrisiko-Richtlinie, die für die gesamte LEW-Gruppe Gültigkeit besitzt, und leiten bei Bedarf Gegenmaßnahmen ein.

Des Weiteren schätzen wir das Ausfallrisiko des Konzessionsdarlehens gegenüber der Rhein-Main-Donau AG aufgrund deren Geschäftsmodells als gering ein.

Das maximale bilanzielle Ausfallrisiko ergibt sich aus den Buchwerten der in der Bilanz angesetzten Forderungen. Soweit sich Ausfallrisiken konkretisieren, werden diese durch Wertberichtigungen erfasst. Bei den Derivaten entsprechen die Ausfallrisiken ihren positiven beizulegenden Zeitwerten. Weder 2014 noch im Vorjahr waren bedeutende Ausfälle zu verzeichnen.

LIQUIDITÄTSRISIKEN

Die Refinanzierung der Gesellschaften der LEW-Gruppe erfolgt i. d. R. zentral durch die Lechwerke AG, die ihrerseits in die zentrale Refinanzierung der RWE AG eingebunden ist. Hier besteht das Risiko, dass die Liquiditätsreserven der Lechwerke AG nicht ausreichen, um die finanziellen Verpflichtungen fristgerecht zu erfüllen. Durch die Refinanzierung bei der RWE AG sowie durch flüssige Mittel ist das Liquiditätsrisiko als äußerst gering zu betrachten.

Aus den finanziellen Verbindlichkeiten im Anwendungsbereich von IFRS 7 ergeben sich in den nächsten Jahren voraussichtlich die folgenden (nicht diskontierten) Zahlungen:

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Buchwert 31.12.2014

TEUR
2015

TEUR
2016 - 2019

TEUR
Zahlungen ab 2020

TEUR
Übrige Finanzverbindlichkeiten 7.394 2.349 5.045 -
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 35.511 23.285 12.226 -
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 107.520 107.520 - -
150.425 133.154 17.271 -

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Buchwert 31.12.2013

TEUR
2014

TEUR
2015 -2018

TEUR
Zahlungen ab 2019

TEUR
Übrige Finanzverbindlichkeiten 7.705 2.655 - 5.050
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 49.975 30.460 19.515 -
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 95.563 95.234 316 13
153.243 128.349 19.831 5.063

Weitere Angaben zu den Risiken der LEW-Gruppe sowie zu den Zielen und Prozessen des Risikomanagements enthält der Chancen- und Risikobericht auf den Seiten 87 bis 92 im Lagebericht.

(30) FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Zum Geschäftsjahresende 2014 bestand ein Bestellobligo in Höhe von 47.922 TEUR (Vorjahr: 78.711 TEUR). Davon betrafen 8.509 TEUR (Vorjahr: 10.276 TEUR) Sachanlageinvestitionen sowie 1.010 TEUR (Vorjahr: 300 TEUR) verbundene Unternehmen.

Haftungsverpflichtungen aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften sowie Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen bestanden zum Bilanzstichtag nicht.

Die Verpflichtungen aus Operating Leasing betreffen überwiegend Miet- und Leasingverträge für Verwaltungsgebäude und Telekommunikationsanlagen.

Die Leasingzahlungen haben folgende Fälligkeitsstruktur:

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Nominalwert 31.12.2014

TEUR
Nominalwert 31.12.2013

TEUR
Fällig in bis zu einem Jahr 9.325 4.702
Fällig in ein bis fünf Jahren 7.853 7.648
Fällig nach über fünf Jahren 1.262 1.299
18.440 13.649

Darüber hinaus bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Abnahmeverpflichtungen aus Strom- und Gasbezugsverträgen in Höhe von 1.098.692 TEUR (Vorjahr: 1.226.070 TEUR). Davon betrafen 791.822 TEUR (Vorjahr: 947.546 TEUR) verbundene Unternehmen.

Im Gegenzug bestehen folgende Ansprüche aus unkündbaren Vermietungsverträgen:

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Nominalwert 31.12.2014

TEUR
Nominalwert 31.12.2013

TEUR
Fällig in bis zu einem Jahr 13.883 2.903
Fällig in ein bis fünf Jahren 4.466 2.807
Fällig nach über fünf Jahren 7 52
18.356 5.762

Die Lechwerke AG und einige Tochtergesellschaften sind im Zusammenhang mit ihrem Geschäftsbetrieb in regulatorische Verfahren und Gerichtsprozesse involviert bzw. von deren Ergebnissen betroffen. Wir erwarten dadurch jedoch keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finanzielle Situation der LEW-Gruppe.

(31) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

In der LEW-Gruppe ergibt sich die Segmentabgrenzung aus den von den Unternehmensbereichen erbrachten Leistungen. Die Segmentierung basiert dabei auf der internen Berichterstattung. Dem folgend untergliedern wir die LEW-Gruppe in die Segmente Strom-Erzeugung, Netzbetrieb und Netzservice, Energie-Allgemeines und Sonstiges.

Das Segment Strom-Erzeugung umfasst die Hauptaktivitäten im Bereich der Stromerzeugung.

Im Segment Netzbetrieb und Netzservice sind unsere Aktivitäten im Bereich Verteilung von Strom gebündelt.

Das Segment Energie-Allgemeines beinhaltet im Wesentlichen den Strom- und Gasvertrieb, den Overhead-Bereich sowie die Eigentümerfunktion am Sachanlagevermögen.

Das Segment Sonstiges umfasst neben dem Kundenservice, den kaufmännischen und IT-Dienstleistungen, Personal und Infrastruktur unsere Aktivitäten im Bereich der Telekommunikation sowie unsere Beteiligungen im Bergbahnbereich und in der Entsorgungswirtschaft.

Der Wertbeitrag, das betriebliche Ergebnis und die Investitionen stellen die zentralen Steuerungsgrößen in der LEW-Gruppe dar. Während das betriebliche Ergebnis und die Investitionen zur Steuerung auf Segmentebene herangezogen werden, wird der Wertbeitrag in Höhe von 95.931 TEUR (Vorjahr: 72.714 TEUR) ausschließlich für wirtschaftliche Entscheidungen und zur Messung der Zielerreichung auf Unternehmensebene verwendet.

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Unternehmensbereiche Strom-Erzeugung 2014

TEUR
Netzbetrieb u. Netzservice 2014

TEUR
Energie-Allgemeines 2014

TEUR
Sonstiges 2014

TEUR
Konsolidierung 2014

TEUR
Gesamt 2014

TEUR
Außenumsatz (inkl. Strom- und Erdgassteuer) 13.331 911.367 1.247.824 21.397 - 2.193.919
Konzern-Innenumsatz 54.276 249.023 204.679 84.065 - 592.043 -
Gesamtumsatz 67.607 1.160.390 1.452.503 105.462 - 592.043 2.193.919
Betriebliches Ergebnis 25.348 28.701 103.312 20.443 - 177.804
Betriebliches Beteiligungsergebnis 17.207 - 16.928 507 - 34.642
Betriebliches Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Beteiligungen 7.369 - 12.567 507 - 20.443
Betriebliche Abschreibungen 2.125 - 45.754 1.176 - 49.055
Sonstige wesentliche nicht zahlungswirksame Aufwendungen des Segmentergebnisses 16.501 17.671 98.640 4.945 - 137.757
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Investment Property und Finanzanlagen 894 - 90.940 1.746 - 93.580

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Unternehmensbereiche Strom-Erzeugung 2013

TEUR
Netzbetrieb u. Netzservice 2013

TEUR
Energie-Allgemeines 2013

TEUR
Sonstiges 2013

TEUR
Konsolidierung 2013

TEUR
Gesamt 2013

TEUR
Außenumsatz (inkl. Strom- und Erdgassteuer) 12.723 822.835 1.369.179 14.157 - 2.218.894
Konzern-Innenumsatz 64.431 249.682 202.262 78.378 - 594.753 -
Gesamtumsatz 77.154 1.072.517 1.571.441 92.535 - 594.753 2.218.894
Betriebliches Ergebnis 39.135 20.968 72.031 22.937 - 155.071
Betriebliches Beteiligungsergebnis 16.960 - 16.938 534 - 34.432
Betriebliches Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Beteiligungen 6.792 - 9.149 534 - 16.475
Betriebliche Abschreibungen 1.786 - 43.526 1.052 - 46.364
Sonstige wesentliche nicht zahlungswirksame Aufwendungen des Segmentergebnisses 7.514 25.117 88.989 4.330 - 125.950
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Investment Property und Finanzanlagen 4.442 - 74.562 869 - 79.873

Aufgrund der ausschließlich inländischen Geschäftstätigkeit der LEW-Gruppe unterbleiben die nach IFRS 8.33 vorgesehenen Informationen über die geografischen Bereiche.

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2014

TEUR
2013

TEUR
Außenumsatz 2.193.919 2.218.894
davon: Strom (2.080.627) (2.102.364)
davon: Gas (29.899) (34.288)
davon: Sonstiges (83.393) (82.242)

Die LEW-Gruppe hat mit der Amprion GmbH im Geschäftsjahr 2014 Umsatzerlöse in Höhe von 738.247 TEUR (Vorjahr: 661.649 TEUR) und somit mehr als 10 % der gesamten Umsatzerlöse erzielt. Diese Umsätze betreffen im Wesentlichen das Segment Netzbetrieb und Netzservice und beinhalten u. a. die Weitergabe des EEG-geförderten Stroms aus dezentralen Einspeiseanlagen an den Transportnetzbetreiber sowie die Marktprämie. Da diesen Umsatzerlösen Materialaufwendungen in nahezu selber Höhe gegenüberstehen und somit kein Ergebnisbeitrag erzielt wird, besteht jedoch keine Abhängigkeit von diesem Kunden.

ERLÄUTERUNGEN ZU DEN SEGMENTDATEN

Als Konzern-Innenumsätze der LEW-Gruppe weisen wir die Umsätze zwischen den Segmenten aus. Sie werden zu Vollkosten oder Marktpreisen abgerechnet.

BETRIEBLICHES ERGEBNIS

Das betriebliche Ergebnis leitet sich folgendermaßen zum Ergebnis vor Steuern über:

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2014

TEUR
2013

TEUR
Betriebliches Ergebnis 177.804 155.071
Neutrales Ergebnis 7.241 - 8.844
Finanzergebnis 4.001 17.806
Ergebnis vor Steuern 189.046 164.033

Erträge und Aufwendungen, die außerordentlich oder periodenfremd sind, beeinträchtigen die Beurteilung der laufenden Geschäftstätigkeit. Sie werden in das neutrale Ergebnis umgegliedert.

(32) ANGABEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Kapitalflussrechnung ist nach den Zahlungsströmen aus der Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Betrag der flüssigen Mittel in der Kapitalflussrechnung stimmt mit dem in der Bilanz ausgewiesenen Wert überein. Flüssige Mittel umfassen Kassenbestände, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten.

Im Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit sind u. a. enthalten:

Zinseinnahmen in Höhe von 4.959 TEUR (Vorjahr: 4.683 TEUR) und Zinsausgaben in Höhe von 898 TEUR (Vorjahr: 537 TEUR),
gezahlte Ertragsteuern (abzüglich Erstattungen) in Höhe von 61.919 TEUR (Vorjahr: 32.757 TEUR) und
das um nicht zahlungswirksame Effekte - insbesondere aus der Equity-Bilanzierung - korrigierte Beteiligungsergebnis in Höhe von 27.238 TEUR (Vorjahr: 53.192 TEUR).

Im Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit sind Ausschüttungen an LEW-Aktionäre in Höhe von 70.889 TEUR (Vorjahr: 70.889 TEUR) und Ausschüttungen an andere Gesellschafter in Höhe von 3.580 TEUR (Vorjahr: 196 TEUR) enthalten.

Die flüssigen Mittel unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen.

(33) ANGABEN ZU KONZESSIONEN

Zwischen Unternehmen der LEW-Gruppe und Gebietskörperschaften bestehen eine Reihe von Wegenutzungsverträgen im Strombereich.

Im Stromgeschäft regeln Wegenutzungsverträge die Nutzung von öffentlichen Verkehrswegen für das Legen und die Nutzung von Leitungen, die der allgemeinen Energieversorgung dienen. Die Laufzeit der Wegenutzungsverträge beträgt i. d. R. 20 Jahre. Nach ihrem Ablauf besteht die gesetzliche Pflicht, die örtlichen Stromverteilungsanlagen ihrem neuen Betreiber gegen Zahlung einer angemessenen Vergütung zu überlassen.

(34) BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhalten die Lechwerke AG und ihre Tochterunternehmen Geschäftsbeziehungen zu zahlreichen nahestehenden Unternehmen. Diese können in nachfolgende vier Gruppen unterteilt werden:

RWE AG
Sonstige RWE-Konzernunternehmen
Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen der LEW-Gruppe die at-equity-bilanziert sind
Sonstige nahestehende Unternehmen: Hierunter fallen die nicht in den LEW-Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen, sonstige Beteiligungen sowie nahestehende Unternehmen des RWE-Konzerns; hierzu zählen wesentliche assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen des RWE-Konzerns.

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RWE AG Sonstige RWE-Konzernunternehmen (soweit nicht der LEW-Gruppe zugehörig) Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen der LEW-Gruppe
2014

TEUR
2013

TEUR
2014

TEUR
2013

TEUR
2014

TEUR
2013

TEUR
--- --- --- --- --- --- ---
Erträge
Stromverkauf - - 41.094 42.719 382 -
Sonstige Verkäufe und Dienstleistungen 4.188 4.413 24.114 6.467 11.782 11.208
Aufwendungen
Strombezug - - 495.714 632.712 12.906 9.881
Sonstige Einkäufe und Dienstleistungen 129 70 26.668 30.773 2.825 3.045
Forderungen
langfristige 50.000 - - 2.116 35.858 35.821
kurzfristige 7 106.004 3.650 16.849 42.680 41.754
Verbindlichkeiten
langfristige - - - - - -
kurzfristige 338 138 97.280 105.509 435 1.055
Sonstige Verpflichtungen aus schwebenden Geschäften 127 - 890.433 1.036.689 233.509 216.306

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Sonstige nahestehende Unternehmen
2014

TEUR
2013

TEUR
--- --- ---
Erträge
Stromverkauf 554.363 544.508
Sonstige Verkäufe und Dienstleistungen 214.666 119.991
Aufwendungen
Strombezug 181.876 141.567
Sonstige Einkäufe und Dienstleistungen 70.683 72.021
Forderungen
langfristige - -
kurzfristige 42.775 37.558
Verbindlichkeiten
langfristige - -
kurzfristige 23.272 27.283
Sonstige Verpflichtungen aus schwebenden Geschäften 71.401 67.989

Alle Geschäfte wurden zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen; d. h., die Konditionen dieser Geschäfte unterschieden sich grundsätzlich nicht von denen mit anderen Unternehmen.

Von den langfristigen Forderungen waren 85.858 TEUR (Vorjahr: 35.821 TEUR) verzinslich, von den kurzfristigen Forderungen 4.118 TEUR (Vorjahr: 120.756 TEUR).

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten waren in Höhe von 15.977 TEUR (Vorjahr: 2.504 TEUR) verzinslich.

Die Lechwerke AG befragt für alle konsolidierten Unternehmen jährlich zum 31. Dezember die nahestehenden Personen (Führungskräfte, Organ- und Aufsichtsratsmitglieder sowie deren nahe Familienangehörige) zu ihren Transaktionen und vertraglichen Beziehungen mit den Gesellschaften der LEW-Gruppe. Dabei sind alle Beziehungen anzugeben, sofern der Einzelvertrag 50 TEUR, die Summe aller Verträge 100 TEUR übersteigt, oder aber der Vertrag nicht zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen wurde. Die LEW-Gruppe hat mit keiner nahestehenden Person solche Geschäfte abgeschlossen.

GRUNDZÜGE DER VERGÜTUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Die Grundzüge des Vergütungssystems und die Höhe der Vergütung von Vorstand, Aufsichtsrat und Beirat sind im Vergütungsbericht dargestellt und finden sich auf den Seiten 31 ff. dieses Geschäftsberichts. Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des Lageberichts.

Insgesamt erhielten die Vorstandsmitglieder Dr. Markus Litpher und Norbert Schürmann für das Geschäftsjahr 2014 kurzfristige Vergütungsbestandteile in Höhe von 714 TEUR (Vorjahreswert: 716 TEUR). Außerdem wurden Dr. Markus Litpher und Norbert Schürmann im Rahmen des Programms Beat 2010 Performance Shares (Tranche 2014) mit einem Ausgabezeitwert von 82 TEUR (Vorjahreswert: 160 TEUR) sowie im Rahmen des Mid Term Incentive Plan ein MTIP-Budget in Höhe von 246 TEUR als Vergütung für das Geschäftsjahr 2014 zugeteilt. Des Weiteren ermittelt sich für Dr. Markus Litpher als Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung eine Vergütung in Höhe von 77 TEUR. Die Gesamtvergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2014 betrug demnach 1.119 TEUR (Vorjahreswert: 951 TEUR).

Die Bezüge des Aufsichtsrats summierten sich im Geschäftsjahr 2014 auf 141 TEUR (Vorjahr: 133 TEUR). Für die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat bestehen Arbeitsverträge mit Gesellschaften der LEW-Gruppe. Die Auszahlung erfolgt entsprechend der dienstvertraglichen Regelungen.

Im Berichtsjahr und Vorjahr wurden keine Kredite oder Vorschüsse an Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats gewährt.

Frühere Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebenen erhielten Zahlungen in Höhe von 736 TEUR (Vorjahr: 725 TEUR). Darin sind Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung in Höhe von 89 TEUR (Vorjahr: 88 TEUR) enthalten. Es bestehen Pensionsverpflichtungen nach IFRS (Defined Benefit Obligations) gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen in Höhe von 11.643 TEUR (Vorjahr: 10.520 TEUR).

Die Angaben zu den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB sind auf den Seiten 144 bis 145 aufgeführt.

(35) AKTIENKURSBASIERTE VERGÜTUNGEN

Während des Berichtsjahres gab es ein RWE-konzernweites, auf der RWE AG Aktie basierendes Vergütungssystem mit der Bezeichnung Beat 2010 für den Vorstand und leitende Angestellte der Lechwerke AG und nachgeordneter verbundener Unternehmen:

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Beat 2010 Tranche 2014 Tranche 2013 Tranche 2012 Tranche 2011
Wartezeit vier Jahre vier Jahre vier Jahre vier Jahre
Zuteilungszeitpunkt 01.01.2014 01.01.2013 01.01.2012 01.01.2011
Anzahl bedingt zugeteilter Perforrmance Shares 62.496 115.159 141.654 55.032
Vertragliche Laufzeit fünf Jahre fünf Jahre fünf Jahre fünf Jahre

Auszahlungsbedingungen Möglichkeit der Auszahlung an drei Ausübungszeitpunkten (Bewertungsstichtage: 31.12. des dritten auf das Gewährungsjahr folgenden Jahres (Bewertungsstichtag I), 30.06. des vierten auf das Gewährungsjahr folgenden Jahres (Bewertungsstichtag II) und 31.12. des vierten auf das Gewährungsjahr folgenden Jahres (Bewertungsstichtag III)), sofern zum Bewertungsstichtag eine Outperformance gegenüber mindestens 25 % der Vergleichsunternehmen des STOXX-Europe-600-Utilities-Index erreicht wurde, gemessen an deren Indexgewicht zum Zeitpunkt der Auflegung der Tranche. Die Outperformance wird anhand des Total Shareholder Return gemessen, der die Entwicklung des Aktienkurses zzgl. reinvestierter Dividenden berücksichtigt. Zum Bewertungsstichtag III erfolgt eine automatische Auszahlung, zum Bewertungsstichtag I und II kann die Anzahl der auszahlbaren Performance Shares frei gewählt werden.

Ermittlung der Auszahlung 1. Ermittlung des Indexgewichts der Vergleichsunternehmen, die zum Bewertungsstichtag einen geringeren Total Shareholder Return als RWE aufweisen.

2. Die Anzahl der werthaltigen (auszahlbaren) Performance Shares ergibt sich auf Basis einer linearen Auszahlungskurve. Ab einem übertroffenen Index-Gewicht von 25 % werden 7,5 % der bedingt zugeteilten Performance Shares werthaltig. Danach werden für jeden über das Indexgewicht von 25 % hinausgehenden Prozentpunkt weitere 1,5 % der zugeteilten Performance Shares werthaltig.

3. Die Auszahlung entspricht der Anzahl der werthaltigen Performance Shares, bewertet mit dem durchschnittlichen RWE-Aktienkurs der letzten 60 Börsenhandelstage zum Bewertungsstichtag. Die Auszahlung pro Performance Share ist auf den zweifachen Zuteilungswert pro Performance Share begrenzt.

Wechsel der Unternehmenskontrolle/Fusion ■ Kommt es während der Wartezeit zu einem Wechsel der Unternehmenskontrolle, verfallen alle noch nicht ausgeübten Performance Shares und es wird eine Entschädigungszahlung gewährt. Sie berechnet sich durch Multiplikation des im Zuge der Übernahme für die RWE-Aktien gezahlten Preises mit der endgültigen, noch nicht ausgeübten Anzahl der Performance Shares. Letztere wird den Planbedingungen entsprechend bezogen auf den Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebots ermittelt.

■ Fusioniert die RWE AG mit einer anderen Gesellschaft außerhalb des RWE-Konzerns, so verfallen die Performance Shares und es wird eine Entschädigungszahlung vorgenommen. Hierzu wird zunächst der Fair Value der Performance Shares zum Zeitpunkt der Fusion berechnet. Dieser Fair Value wird mit der Anzahl der gewährten Performance Shares multipliziert, die dem Verhältnis der Zeit während der Laufzeit bis zur Fusion zur gesamten Laufzeit der Performance Shares sowie dem Verhältnis der zum Zeitpunkt der Fusion verbleibenden ausübbaren Performance Shares zu den zu Beginn der Laufzeit insgesamt gewährten Performance Shares (pro rata) entspricht.

Eigeninvestment Als Voraussetzung für die Teilnahme müssen die Planteilnehmer nachweislich ein Sechstel des Bruttozuteilungswertes der Performance Shares vor Steuern in RWE-Stammaktien investieren und bis zum Ablauf der Wartezeit der jeweiligen Tranche halten.

Form des Ausgleichs Barausgleich

Der beizulegende Zeitwert der im Rahmen von Beat bedingt zugeteilten Performance Shares umfasste zum Zeitpunkt der Zuteilung die nachfolgend aufgeführten Beträge:

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Performance Shares aus Beat 2010 Tranche 2014

EUR
Tranche 2013

EUR
Tranche 2012

EUR
Tranche 2011

EUR
Beizulegender Zeitwert pro Stück 7,44 8,09 6,66 17,01

Die beizulegenden Zeitwerte wurden durch eine externe Berechnungsstelle mithilfe eines stochastischen, multivariaten Black-Scholes-Standardmodells per Monte-Carlo-Simulation auf Basis von jeweils einer Million Szenarien ermittelt. Bei ihrer Ermittlung wurden die in den Programmbedingungen festgelegte maximale Auszahlung je bedingt zugeteilter Performance Share, die restlaufzeitbezogenen Diskontierungssätze, die Volatilitäten und die erwarteten Dividenden der RWE AG und ihrer Vergleichsunternehmen berücksichtigt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr zeigte sich folgende Entwicklung der Performance Shares:

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Performance Shares aus Beat 2010 Tranche 2014 Wartezeit vier Jahre Tranche 2013 Wartezeit vier Jahre Tranche 2012 Wartezeit vier Jahre Tranche 2011 Wartezeit vier Jahre
Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres - 112.495 139.060 53.953
Zugesagt 62.496 - - -
Veränderung - 2.664 2.594 1.079
Ausgezahlt - - - -
Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres 62.496 115.159 141.654 55.032
Auszahlbar am Ende des Geschäftsjahres - - - -

Die Wartezeit (Vestingperiode) für die Tranche 2011 endete mit Ablauf des Berichtsjahres. Da die Auszahlungsbedingungen nicht erfüllt waren, fand zum "Bewertungsstichtag I" keine Auszahlung statt.

Am Ende des Geschäftsjahres 2014 beträgt die verbleibende Wartezeit für die Tranche 2012 noch ein Jahr, für die Tranche 2013 noch zwei Jahre und für die Tranche 2014 noch drei Jahre.

Aus dem aktienkursbasierten Vergütungssystem entstanden im Berichtszeitraum Aufwendungen von insgesamt 113 TEUR (Vorjahr: 90 TEUR). Die Ansprüche wurden ausschließlich durch Barausgleich abgegolten. Zum Bilanzstichtag beliefen sich die Rückstellungen für aktienkursbasierte Vergütungen mit Barausgleich auf 846 TEUR (Vorjahr: 720 TEUR).

(36) HONORARE DES ABSCHLUSSPRÜFERS

In der LEW-Gruppe wurden für Dienstleistungen, die der Abschlussprüfer des Konzernabschlusses, PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) erbrachte, folgende Honorare als Aufwand erfasst:

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2014

TEUR
2013

TEUR
Abschlussprüfungsleistungen 328 542
Andere Bestätigungsleistungen 110 94
Sonstige Leistungen 45 76
483 712

Die Honorare für Abschlussprüfungen beinhalten v. a. die Entgelte für die Konzernabschlussprüfung und für die Prüfung der Abschlüsse der Lechwerke AG und ihrer Tochterunternehmen. In den anderen Bestätigungsleistungen sind im Wesentlichen Honorare für prüfungsnahe Dienstleistungen enthalten.

(37) ERKLÄRUNG GEMÄSS § 161 AKTG

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Lechwerke AG haben gemäß § 161 AktG die vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex abgegeben und auf der Internetseite der Lechwerke AG (www.lew.de) dauerhaft zugänglich gemacht; sie ist auf den Seiten 38 bis 40 abgedruckt.

(38) EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Zum Zeitpunkt der Erstellung des Geschäftsberichts lagen keine bedeutenden Ereignisse vor.

ZUKUNFTSBEZOGENE AUSSAGEN

In unserem Geschäftsbericht treffen wir Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der LEW-Gruppe beziehen. Diese Aussagen sind ausschließlich Erwartungen, die wir auf Basis unseres aktuellen Informationsstands abgeben. Sollten sich die zugrunde gelegten Prämissen ändern oder weitere Chancen und Risiken eintreten, so sind Ergebnisabweichungen möglich. Eine Gewähr können wir daher für diese Angaben nicht übernehmen.

(39) WESENTLICHE BETEILIGUNGEN

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Name und Sitz Methode der Einbeziehung in den Konzernabschluss1 Anteil am Kapital

in %
Geschäftsjahr Eigenkapital2 Ergebnis2
unmittelbar mittelbar TEUR TEUR
--- --- --- --- --- --- ---
Lechwerke AG, Augsburg M 2014 399.625 85.208
Bayerische Elektrizitätswerke GmbH (BEW), Augsburg3 V 100,00 2014 34.008 -
Bayerische Bergbahnen-Beteiligungs-Gesellschaft mbH (BBG), Gundremmingen V 100,00 2014 23.638 759
Wendelsteinbahn GmbH (WB), Brannenburg4 V 100,00 2013/14 2.969 284
Wendelsteinbahn Verteilnetz GmbH (WBN), Brannenburg3, 4 V 100,00 2013/14 38 -
Nebelhornbahn-AG (NBO), Oberstdorf4 E 26,86 2013/14 5.001 368
Wärmeversorgung Schwaben GmbH (WVS), Augsburg5 B 100,00 2013 11 - 53
Rain Biomasse Wärmegesellschaft mbH (RBW), Rain6,7 E 74,90 2014 6.122 567
Mittlere Donau Kraftwerke AG (MDK), München V 40,00 2014 5.113 -
Untere Iller AG (UIAG), Landshut6 B 40,00 2014 1.134 41
LEW Anlagenverwaltung GmbH (LAV), Gundremmingen V 100,00 2014 258.757 22.129
RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Gundremmingen E 49,00 2014 354.679 26.092
LEW Beteiligungsgesellschaft mbH (LB), Gundremmingen V 100,00 2014 419.818 12.183
Elektrizitätswerk Landsberg GmbH (EWL), Landsberg am Lech V 100,00 2014 303 - 354
LEW TelNet GmbH (TelNet), Neusäß V 100,00 2014 6.812 5.594
Überlandwerk Krumbach GmbH (ÜWK), Krumbach V 74,60 2014 4.444 193
LEW Netzservice GmbH (LNS), Augsburg3 V 100,00 2014 87 -
LEW Service & Consulting GmbH (LSC), Augsburg3 V 100,00 2014 1.250 -
LEW Verteilnetz GmbH (LVN), Augsburg3,8 V 100,00 2014 13.926 9.110
Schwäbische Entsorgungsgesellschaft mbH (SE), Gundremmingen V 100,00 2014 20.659 646
Abfallverwertung Augsburg GmbH (AVA), Augsburg5, 9 E 25,01 2013 26.357 3.743
Bayerische-Schwäbische Wasserkraftwerke Beteiligungsgesellschaft mbH (BSW), Gundremmingen V 62,20 2014 63.572 9.198
Rhein-Main-Donau AG (RMD), München6 E 22,50 2014 110.169 -
Peißenberger Wärmegesellschaft mbH (PWG), Peißenberg5 B 50,00 2013 1.443 197
Stromnetz Günzburg GmbH & Co. KG (SNG), Günzburg5 E 49,00 2013 2.867 - 106
Stromnetz Günzburg Verwaltungs GmbH (SGV), Günzburg5 B 49,00 2013 23 - 2
Verwaltungsgesellschaft Energie Weißenhorn GmbH, Weißenhorn5 B 35,00 2013 26 1
Verteilnetze Energie Weißenhorn GmbH & Co. KG (VNEW), Weißenhorn5 B 35,00 2013 843 359
RIWA GmbH Gesellschaft für Geoinformationen (RIWA), Kempten5 B 33,33 2013 1.150 315

1 M = Mutterunternehmen, V = vollkonsolidiert, E = Equity, B = Beteiligung

2 Werte nach deutschen handelsrechtlichen Vorschriften

3 Ergebnisabführungsverträge

4 Abschluss zum 31. Oktober

5 Werte für 2014 liegen noch nicht vor

6 Erwartetes Eigenkapital und Ergebnis für 2014

7 Herabsetzung der Kapitalrücklage

8 Ausschüttungsgesperrter Betrag

9 Umgliederung in zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte; mit Wirkung zum 1. Januar 2015 veräußert

(40) KONZERNZUGEHÖRIGKEIT

Die RWE AG, Essen, ist mit der Mehrheit der Aktien an der Lechwerke AG beteiligt.

Auf Grundlage einer am 3. April 2013 erfolgten Mitteilung der RWE Aktiengesellschaft, Essen, nach §§ 21 Abs. 1, 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und 6 i. V. m. Satz 2, 24 WpHG stellt sich die Beteiligung an der Lechwerke AG wie folgt dar:

Die RL Besitzgesellschaft mbH, Gundremmingen, hat am 3. April 2013 die Schwellenwerte von 3 %, 5 %, 10 % und 15 % der Stimmrechte an der Lechwerke AG, Augsburg, überschritten. Sie hält als Eigentümerin gemäß § 21 Abs. 1 WpHG 15,0000112 % der Aktien der Lechwerke AG, das entspricht 5.316.700 Stimmrechten.

Die RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Gundremmingen, hält die Aktien nunmehr nicht mehr unmittelbar, sondern ihr werden die nunmehr von der RL Besitzgesellschaft mbH, Gundremmingen, gehaltenen 15,0000112 % der Aktien der Lechwerke AG gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet. Ihr Stimmrechtsanteil an der Lechwerke AG gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG beträgt unverändert 15,0000112 %, das entspricht 5.316.700 Stimmrechten.

Der RWE Deutschland AG, Essen, werden 74,8715 % (das entspricht 26.537.930 Stimmrechten) über die RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen, und 15,0000112 % (das entspricht 5.316.700 Stimmrechten) über die RL Besitzgesellschaft mbH, Gundremmingen, jeweils nach § 22 Abs. 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet. Ihr Stimmrechtsanteil an der Lechwerke AG beträgt damit unverändert 89,8715 %, das entspricht 31.854.630 Stimmrechten (Zurechnung nach § 22 Abs. 1 Nr. 6 WpHG).

Der RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen, werden die ihrer Tochtergesellschaft RWE Deutschland AG von ihr selbst (i. H. v. 74,8715 %) sowie von der RL Besitzgesellschaft mbH, Gundremmingen, (i. H. v. 15,0000112%) zuzurechnenden Stimmrechte nach § 22 Abs. 1 Nr. 6 i. V. m. Satz 2 WpHG zugerechnet. Ihr Stimmrechtsanteil an der Lechwerke AG beträgt unverändert 89,8715 %, das entspricht 31.854.630 Stimmrechten. Die RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen, hält als Eigentümerin zudem nach § 21 Abs. 1 WpHG nach wie vor unmittelbar 74,8715 % der Aktien der Lechwerke AG (das entspricht 26.537.930 Stimmrechten).

Der RWE Aktiengesellschaft, Essen, sind die von ihren Tochterunternehmen RWE Deutschland AG, Essen, bzw. RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen, und RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Gundremmingen, bzw. RL Besitzgesellschaft mbH, Gundremmingen, gehaltenen Stimmrechte an der Lechwerke AG in voller Höhe zuzurechnen. Der Stimmrechtsanteil der RWE Aktiengesellschaft beträgt daher unverändert 89,8715 %, das entspricht 31.854.630 Stimmrechten. Die Zurechnung erfolgt dabei gem. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG i. V. m. Satz 2 i. H. v. 15,0000112 % von der RL Beteiligungsverwaltung beschr. haft. OHG, Gundremmingen, bzw. RL Besitzgesellschaft mbH, Gundremmingen, sowie i. H. v. 74,8715 % von der RWE Beteiligungsgesellschaft mbH. Darüber hinaus werden ihr die gesamten Stimmrechte i. H. v. 89,8715 % auch gem. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i. V. m. Satz 2 WpHG von ihren zuvor genannten Tochterunternehmen zugerechnet.

Der vollständige Wortlaut des Schreibens vom 3. April 2013 wurde von uns gemäß § 26 Abs. 1 Satz 1 WpHG europaweit und im Internet unter www.lew.de veröffentlicht sowie an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und das Unternehmensregister übermittelt.

Die Lechwerke AG, Augsburg, sowie Gesellschaften, an denen wir mehrheitlich beteiligt sind, werden in den Konzernabschluss nach IFRS der RWE AG, Essen, einbezogen. Der Konzernabschluss ist bei der RWE AG in Essen erhältlich und steht auch im Internet unter www.rwe.com zur Verfügung.

Augsburg, 30. Januar 2015

Dr. Markus Litpher, Vorstand

Norbert Schürmann, Vorstand

4.0 WEITERE INFORMATIONEN

4.1 ORGANE UND WEITERE GREMIEN

AUFSICHTSRAT

Dr. Bernd Widera

Hagen

Rechtsanwalt

Aufsichtsratsvorsitzender

a) AVU Aktiengesellschaft für Versorgungs-Unternehmen, Gevelsberg

envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz (Vorsitz)

RWE Vertrieb AG, Dortmund (Vorsitz)

Süwag Energie AG, Frankfurt am Main

VSE AG, Saarbrücken (Vorsitz)

b) Kelag-Kärntner Elektrizitäts-AG, Klagenfurt, Österreich (Aufsichtsrat)

RWE Effizienz GmbH, Dortmund (Aufsichtsrat; Vorsitz)

Ralf Zimmermann

Rüsselsheim

Mitglied des Vorstands der RWE Vertrieb AG

1.stv. Aufsichtsratsvorsitzender

a) envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz

Süwag Energie AG, Frankfurt am Main

Thomas Siprak1

Biberbach

Vorsitzender des Betriebsrats der Lechwerke AG

2.stv. Aufsichtsratsvorsitzender

a) RWE Deutschland AG, Essen

Bernd Böddeling

Nottuln

(seit 04.12.2014)

Mitglied des Vorstands der RWE Deutschland AG

a) Energieversorgung Oberhausen AG, Oberhausen

RheinEnergie AG, Köln

b) Emscher Lippe Energie GmbH, Gelsenkirchen (Aufsichtsrat; Vorsitz)

medl GmbH, Mülheim an der Ruhr (Aufsichtsrat)

RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr (Aufsichtsrat; Vorsitz)

Stadtwerke Dülmen GmbH, Dülmen (Aufsichtsrat)

KNG-Kärnten Netz GmbH, Klagenfurt, Österreich (Aufsichtsrat)

Dr. Wolfgang Kässer

Pullach

Rechtsanwalt

Jürgen Kaiser1

Augsburg

stv. Vorsitzender des Betriebsrats der Lechwerke AG

Dr. Arndt Neuhaus

Essen

(bis 31.08.2014)

Vorsitzender des Vorstands der RWE Deutschland AG

a) Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH, Dortmund

envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz

rhenag Rheinische Energie AG, Köln

RWE IT GmbH, Dortmund

RWE Vertrieb AG, Dortmund

Stadtwerke Essen AG, Essen

Süwag Energie AG, Frankfurt am Main

Westnetz GmbH, Dortmund

Robert Rehm1

Friedberg

Energieanlagenelektroniker

Jürgen Reichert

Bobingen

Mitglied des Stiftungsrats der Kath. Waisen- und Armenkinderhaus-Stiftung Augsburg

Bezirkstagspräsident von Schwaben

b) GBW Oberbayern und Schwaben GmbH, München (Aufsichtsrat)

Bezirkskliniken Schwaben (KU), Augsburg (Verwaltungsrat; Vorsitz)

Kurhaustheater GmbH, Augsburg (Aufsichtsrat)

Blaue Blume Schwaben GmbH, Kaufbeuren (Aufsichtsrat; Vorsitz)

Elke Temme

Recklinghausen

Leiterin des Bereichs Koordination Erzeugung/Netz/ Vertrieb Konzern der RWE AG

Erläuterungen:

a) Mitglied in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten

b) Mitglied in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen

1 Von der Belegschaft gewählt

AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS

PERSONALAUSSCHUSS

Dr. Bernd Widera (Vorsitz)

Ralf Zimmermann

Thomas Siprak

PRÜFUNGSAUSSCHUSS

Dr. Wolfgang Kässer (Vorsitz)

Dr. Bernd Widera

Jürgen Kaiser

VORSTAND

Dr. Markus Litpher

Augsburg

Vorstandsmitglied

verantwortlich für die Querschnitts- und Steuerungsfunktionen, den Kundenservice, den Verteilnetzbetrieb, den Netzservice und das Kommunalmanagement

a) Mittlere Donau Kraftwerke AG, München

Rhein-Main-Donau AG, München

b) AVA Abfallverwertung Augsburg GmbH, Augsburg (Aufsichtsrat; bis 31.12.2014)

LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg (Aufsichtsrat; Vorsitz)

MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH, Kabelsketal (Aufsichtsrat; Vorsitz)

Stromnetz Günzburg GmbH & Co. KG, Günzburg (Aufsichtsrat)

Überlandwerk Krumbach GmbH, Krumbach (Aufsichtsrat)

Wärmeversorgung Schwaben GmbH, Augsburg (Aufsichtsrat)

Norbert Schürmann

Ustersbach

Vorstandsmitglied

verantwortlich für den Vertrieb, die Energiebeschaffung, die Erzeugung, die Telekommunikation und die Unternehmenskommunikation

a) Mittlere Donau Kraftwerke AG, München (Vorsitz)

Nebelhornbahn-AG, Oberstdorf

Untere Iller AG, München

b) LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg (Aufsichtsrat)

RMD-Consult GmbH Wasserbau und Energie, München (Aufsichtsrat)

Überlandwerk Krumbach GmbH, Krumbach (Aufsichtsrat; Vorsitz)

Wärmeversorgung Schwaben GmbH, Augsburg (Aufsichtsrat; Vorsitz)

Erläuterungen:

a) Mitglied in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten

b) Mitglied in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen

BEIRAT

Gemäß § 13 der Satzung der Lechwerke AG wurde ein Beirat gebildet.

Die Mitglieder sind:

Jürgen Reichert

Bobingen

Mitglied des Stiftungsrats der Kath. Waisen- und Armenkinderhaus-Stiftung Augsburg

Bezirkstagspräsident von Schwaben

Beiratsvorsitzender

Andreas Scherer

Augsburg

Geschäftsführer der Presse-Druck- und Verlags-GmbH in Augsburg

stv. Beiratsvorsitzender

Richard Fank

Augsburg

Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Augsburg

Dr. Ivo Holzinger

Memmingen

Oberbürgermeister der Stadt Memmingen

Ulrich Humbaur

Gersthofen

Geschäftsführer der Humbaur GmbH in Gersthofen

Dr. Reinhard Janta

Meitingen

Geschäftsführer und Standortleiter der SGL Carbon GmbH in Meitingen

Dr. Wolfgang Kässer

Pullach

Rechtsanwalt

Jürgen Kaiser

Augsburg

Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Lechwerke AG

Robert Rehm

Friedberg

Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Lechwerke AG

Peter Saalfrank

Augsburg

Hauptgeschäftsführer der IHK Augsburg

Martin Sailer

Augsburg

Landrat des Landkreises Augsburg

Jürgen Schmid

Augsburg

Ehem. Präsident der Handwerkskammer für Schwaben

Angelika Schorer

Jengen-Beckstetten

(seit 24.02.2014)

Mitglied des Bayerischen Landtags

Dr. Georg Simnacher1

Günzburg

(verstorben am 28.04.2014)

Ehem. Bezirkstagspräsident von Schwaben

Thomas Siprak

Biberbach

Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Lechwerke AG

Josef Walz

Pfaffenhofen an der Roth

(seit 10.12.2014)

Bürgermeister Pfaffenhofen an der Roth

Vorsitzender des Bezirksverbands Schwaben im Bayerischen Gemeindetag

Hildegard Wanner

Höchstädt an der Donau

(bis 22.05.2014)

Ehem. Bürgermeisterin der Stadt Höchstädt an der Donau

Ehem. Vorsitzende des Bezirksverbands Schwaben im Bayerischen Gemeindetag

Dr. Bernd Widera

Hagen

Rechtsanwalt

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Lechwerke AG

1 Ehrengast

Georg Wimmer

München

stv. Generalsekretär im Bayerischen Bauernverband in München

Götz Wolf

München

Vorsitzender der Geschäftsführung der PASM Power and Air Condition Solution Management GmbH in München

4.2 GLOSSAR

ANREIZREGULIERUNG

Die Anreizregulierung ist ein behördliches Regulierungsinstrument, um Kostensenkungen bei Netzpreisen für Strom- und Gasnetze durchzusetzen. Den Netzbetreibern werden dazu Obergrenzen für ihre Erlöse vorgegeben. Weichen die tatsächlichen Kosten des Netzbetreibers von diesen Erlösobergrenzen ab, muss er für die höheren Kosten selbst aufkommen; bei niedrigeren Kosten kann er mögliche Gewinne einbehalten. Die Erlösobergrenzen werden aus einem bundesweiten Effizienz- und Kostenvergleich abgeleitet. Dabei werden alle Netzbetreiber an dem effizientesten Betreiber gemessen.

BACK-TO-BACK-BESCHAFFUNG

Bei einer Back-to-back-Beschaffung deckt sich der Lieferant exakt zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses mit den Liefermengen ein, die mit dem Kunden vereinbart sind. Back-to-back wird zur Risikominimierung im Energiesektor verwendet. Der Kunde kann einen Zeitpunkt wählen, zu dem ihm das Preisniveau günstig erscheint.

BASE

(Engl. für Grundlast)

Base steht für eine konstante Lieferung bzw. für einen konstanten Bezug über den jeweiligen Base-Zeitraum. So bedeutet z. B. "1 MW base cal 2013" die konstante Lieferung bzw. der konstante Bezug über ein 1 MW vom 1. Januar 2013, 0:00 Uhr bis einschließlich 31. Dezember 2013, 24:00 Uhr. Base gibt es üblicherweise in der Granularität Tag (Spotmarkt) bzw. Monat, Quartal und Jahr (Terminmarkt). Die Liefermenge für ein Jahresbase von 1 MW beträgt 8.760 MWh bzw. bei Schaltjahren 8.784 MWh.

BETRIEBLICHES ERGEBNIS

Ergebnis vor Abzug von Zinsen und Steuern (EBIT) bereinigt um außerordentliche und periodenfremde Erträge und Aufwendungen.

BUNDESNETZAGENTUR (BNETZA)

Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen ist eine selbstständige Bundesoberbehörde. Sie hat u. a. die Aufgabe, durch Liberalisierung und Regulierung für die weitere Entwicklung auf dem Elektrizitäts- und Gasmarkt zu sorgen.

COMMODITY

Bezeichnung für eine standardisierte, handelbare Ware, z. B. Strom, Öl oder Gas.

COMPLIANCE

Überwachung der Einhaltung von Gesetzen und Regelungen sowie freiwilliger Kodexe, insbesondere des LEW-Verhaltenskodex, im Unternehmen.

DEFINED BENEFIT OBLIGATION

Barwert der vom Arbeitnehmer bis zum Bilanzstichtag erdienten Leistungen im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge.

DEUTSCHER CORPORATE GOVERNANCE KODEX (KODEX)

Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex für eine zuverlässige, effiziente Leitung und Überwachung börsennotierter Aktiengesellschaften.

DVFA/SG

Hierbei handelt es sich um ein Rechenverfahren, das von der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse & Assetmanagement (DVFA) zusammen mit der Schmalenbach-Gesellschaft (SG) entwickelt wurde. Das DVFA/SG-Ergebnis entspricht einem um außerordentliche Einflüsse bereinigten Gewinn je Aktie, vergleichbar mit dem bereinigten Jahresüberschuss. Es erleichtert den Vergleich und die Bewertung von nach deutschem Handelsgesetzbuch (HGB) veröffentlichten Jahresabschlüssen.

EEG-UMLAGE

Mit der EEG-Umlage werden die Kosten für die Förderung der erneuerbaren Energien bundesweit weitgehend auf alle Letztverbraucher verteilt. Die Kosten bestehen hauptsächlich aus der Differenz zwischen den Einnahmen durch den Verkauf des EEG-Stroms an der Börse und den Ausgaben, die durch die Auszahlung der EEG-Vergütungen an die Anlagenbetreiber im Rahmen der Ausgleichsmechanismusverordnung anfallen. Die EEG-Umlage wird jeweils am 15. Oktober für das kommende Kalenderjahr von den Übertragungsnetzbetreibern festgelegt, die für die Abwicklung des EEG-Wälzungsmechanismus verantwortlich sind. Da die EEG-Umlage immer auf Prognosen beruht - sowohl bezüglich der Erzeugung aus EEG-Anlagen als auch der Erlöse durch den Verkauf des EEG-Stroms - müssen Fehlbeträge in den Folgejahren nachgeholt werden.

ENERGIEWIRTSCHAFTSGESETZ (ENWG)

(Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung) Seit 13. Juli 2005 ist die Gesetzesnovelle in Kraft, die u. a. die gesellschaftsrechtliche Trennung von Netz und Vertrieb festlegt.

EQUITY-METHODE

Verfahren zur Berücksichtigung von Beteiligungsgesellschaften, die nicht auf Basis einer Vollkonsolidierung mit allen Aktiva und Passiva in den Konzernabschluss einbezogen werden. Hierbei wird der Beteiligungsbuchwert um die Entwicklung des anteiligen Eigenkapitals der Beteiligung fortgeschrieben. Diese Veränderung geht in die Gewinn- und Verlustrechnung der Eigentümergesellschaft ein.

EUROPEAN ENERGY EXCHANGE (EEX)

Die EEX ist die Energiebörse Deutschlands mit Sitz in Leipzig. Sie betreibt einen Marktplatz für ein breites Spektrum an Energien und energienahen Produkten, wie z. B. Strom und Erdgas. Eine Zulassung an der Börse ermöglicht den Handel aller Produkte am Spot- und Terminmarkt der EEX.

FREE FLOAT

Streubesitz, auch Free Float, sind die Aktien einer börsennotierten Aktiengesellschaft, die nicht dauerhaft im Besitz von Anlegern sind und somit dem Aktienhandel potenziell zur Verfügung stehen.

FULL TIME EQUIVALENTS (FTE)

Die Anzahl der Vollzeit-, Teilzeit- und befristeten Mitarbeiter (ohne ruhende Arbeitsverhältnisse, Werkstudenten/Praktikanten, Mitarbeiter in der Freistellungsphase der Altersteilzeit) abzüglich der Teilzeitreduzierung. So entsprechen z. B. zwei Teilzeitstellen (Beschäftigungsgrad 50 %) einem FTE.

GESETZ FÜR DEN VORRANG ERNEUERBARER ENERGIEN (ERNEUERBARE-ENERGIEN-GESETZ - EEG)

Ziel dieses Gesetzes ist es, die aus erneuerbaren Energien erzeugte Strommenge bis zum Jahr 2020 auf mind. 35 % zu erhöhen und danach kontinuierlich weiter zu steigern.

GESETZ FÜR DIE ERHALTUNG, DIE MODERNISIERUNG UND DEN AUSBAU DER KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG (KRAFT-WÄRME-KOPPLUNGSGESETZ - KWKG)

Das 2008 novellierte KWKG hat zum Ziel, einen Beitrag zur Erhöhung der Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung in Deutschland zu leisten. Die Förderung, die Betreiber von testierten KWK-Anlagen erhalten, wird auf den gesamten Stromverbrauch der Letztverbraucher umgelegt.

GESETZ ZUR KONTROLLE UND TRANSPARENZ IM UNTERNEHMENSBEREICH (KONTRAG)

Dieses Gesetz hat zu einschneidenden Veränderungen in den gesetzlichen Bestimmungen zur Führung und Jahresabschlusserstellung von Kapitalgesellschaften geführt. Das KonTraG ist kein neues, eigenständiges Gesetz, sondern bewirkt vielmehr Änderungen und Ergänzungen in diversen Wirtschaftsgesetzen, vorrangig dem Handelsgesetzbuch (HGB) und dem Aktiengesetz (AktG), siehe auch Risikomanagement.

IFRS INTERPRETATIONS COMMITTEE (IFRS IC)

Das IFRS IC unterstützt das International Accounting Standards Board (IASB) in seinem Bestreben, eine internationale Konvergenz der Rechnungslegungsstandards zu erzielen.

INTERNATIONAL FINANCIAL REPORTING STANDARDS (IFRS)

Regelwerk zur Rechnungslegung, das vom International Accounting Standards Board (IASB), einer unabhängigen juristischen Person, erstellt wird. Die Rechnungslegung nach IFRS zielt auf eine bessere Vergleichbarkeit internationaler Abschlüsse ab.

KEY PERFORMANCE INDICATOR (KPI)

Der Begriff Key Performance Indicator bzw. Leistungskennzahl bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre Kennzahlen, anhand deren der Fortschritt oder der Erfüllungsgrad hinsichtlich wichtiger Zielsetzungen oder kritischer Erfolgsfaktoren gesteuert wird.

KILOWATT (KW)

Maßeinheit der elektrischen Leistung:

1 Kilowatt (kW) = 1.000 W

1 Megawatt (MW) = 1.000 kW

1 Gigawatt (GW) = 1.000 MW = 1.000.000 kW

1 Terawatt (TW) = 1.000 GW = 1.000.000.000 kW

KONZESSIONSABGABE

Entgelt für die Nutzung von öffentlichen Wegen im Gemeindegebiet für die Verlegung und den Betrieb von Leitungen. Energieversorger müssen dafür einen bestimmten Centbetrag pro Kilowattstunde an die Städte und Gemeinden zahlen.

MARKTPRÄMIENMODELL

Die Marktprämie ist ein Instrument, mit dem die Marktintegration der erneuerbaren Energien seit dem 1. Januar 2012 in Deutschland gefördert wird. Die Marktprämie wird an Anlagenbetreiber gezahlt, die statt des bisherigen EEG-Vergütungsmodells die Direktvermarktung ihres Stroms aus erneuerbaren Energiequellen an der Strombörse wählen. An der Strombörse erhalten die Betreiber den regulären Marktpreis, der unterhalb des EEG-vergüteten Abnahmepreises für Grünstrom liegt. Die Differenz zwischen der bisherigen EEG-Vergütung und dem Referenzmarktpreis sowie einer Management Fee für das Prognoserisiko wird durch die Marktprämie ausgeglichen. Erzielt ein Stromproduzent für seinen Strom mehr als den sog. Referenzmarktwert, so kann der Anlagenbetreiber Einnahmen erzielen, die die bisherige EEG-Vergütung übertreffen. Damit will der Gesetzgeber einen Anreiz schaffen, dass Anlagenbetreiber ihre Produktion in energiewirtschaftlich sinnvolle Zeiten, also in Zeiten geringen Angebots und hoher Nachfrage, verlagern.

MINUTENRESERVE

Die Minutenreserve soll nach Eintritt eines Leistungsausfalls ohne Verzögerung eingesetzt werden können und muss nach der derzeit gültigen Spielregel der europäischen Verbundorganisation "Union für die Koordination des Transports elektrischer Energie" (UCTE) spätestens nach 15 Minuten in vollem Umfang zur Verfügung stehen. Die Minutenreserve wird u. a. aus laufenden thermischen Kraftwerken, Notstromaggregaten, ferner durch den Einsatz von Speichern, Pumpspeicher-Kraftwerken sowie Gasturbinen und die Abschaltung von Kundenlasten bereitgestellt. Seit 1. Dezember 2006 decken die Übertragungsnetzbetreiber ihren Bedarf an Minutenreserveleistung über eine gemeinsame Ausschreibung, was den Vorgaben des neuen EnWG und der zugehörigen Stromnetzzugangsverordnung entspricht.

NETTOERGEBNIS

Ergebnis nach Steuern ohne Ergebnisanteile anderer Gesellschafter.

NETZENTGELTE

Netz- oder Netznutzungsentgelte sind im liberalisierten Energiemarkt Entgelte, die Strom- und Gasnetzbetreiber als Gegenleistung für die Nutzung des Netzes von den jeweiligen Nutzern erheben.

OFFSHORE-HAFTUNGSUMLAGE

Alle Windparks auf dem Meer werden als Offshore-Windparks bezeichnet. Durch die Offshore-Haftungsumlage übernehmen die Verbraucher zu einem großen Teil Schadenersatzkosten, die durch verspäteten Anschluss von Offshore-Windparks an das Übertragungsnetz an Land oder durch länger andauernde Netzunterbrechungen entstehen können. Die Offshore-Haftungsumlage wurde 2013 erstmals erhoben.

PEAK

(Engl. für Spitzenlast)

Peak steht für eine konstante Lieferung bzw. für einen konstanten Bezug zu Hochlastzeiten, die per Definition Montag bis Freitag von 08:00 Uhr bis 20:00 Uhr dauert. So bedeutet z. B. "1 MW peak cal 2013" die konstante Lieferung bzw. der konstante Bezug über 1 MW vom 1. Januar 2013, 08:00 Uhr bis 31. Dezember 2013, 20:00 Uhr, allerdings jeweils nur von Montag bis Freitag. Außerhalb dieser Zeiten sowie an den Wochenenden erfolgt bei Peak keine Lieferung bzw. kein Bezug.

PERFORMANCE SHARES

Virtuelle Aktien, die den Teilnehmern am Long Term Incentive Plan Beat das bedingte Recht gewähren, nach einer bestimmten Wartezeit eine Barauszahlung zu erhalten. Voraussetzung für die Auszahlung ist, dass die definierten Erfolgsziele erfüllt oder übertroffen wurden.

REGELENERGIE

Die Regelenergie gleicht die Differenzen zwischen der Einspeisung von Elektrizität und der tatsächlichen Stromentnahme durch den Kunden aus. Dies regelt als Netzbetreiber jedes der vier deutschen Verbundunternehmen in seiner Regelzone durch kurzfristige Erhöhung und Senkung von Kraftwerksleistung.

RETURN ON CAPITAL EMPLOYED (ROCE)

Der ROCE zeigt die operative Rendite eines Unternehmens an und ergibt sich, wenn das betriebliche Ergebnis durch das betriebliche Vermögen geteilt wird.

RISIKOMANAGEMENT

Nach dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) sind Vorstände von Aktiengesellschaften verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu treffen, um Risiken frühzeitig zu erkennen. Ziel eines solchen Überwachungs- oder auch Risikomanagementsystems ist die allgemeine Sicherung des Fortbestands eines Unternehmens.

SEKUNDARREGELENERGIE

Die Sekundärregelenergie dient der Netzfrequenzstabilität. Sie wird angefordert, wenn die Normalfrequenz von 50 Hz in einem der vier bundesdeutschen Übertragungsnetze aufgrund von Lastschwankungen nicht gehalten werden kann.

SERVICE COST

(Engl. für laufender Dienstzeitaufwand)

Der Begriff bezeichnet den Anstieg des Barwerts einer leistungsorientierten Pensionsverpflichtung, der auf die von Arbeitnehmern in der Berichtsperiode erbrachte Arbeitsleistung entfällt.

SMART GRID

(Engl. für intelligentes Stromnetz)

Der Begriff Smart Grid umfasst die kommunikative Vernetzung und Steuerung von Stromerzeugern, Speichern, elektrischen Verbrauchern und Netzbetriebsmitteln in Energieübertragungs- und -verteilungsnetzen der Elektrizitätsversorgung. Ziel ist die Sicherstellung der Energieversorgung auf Basis eines effizienten und zuverlässigen Systembetriebs.

SPOTMARKT

Spotmarkt bedeutet per definitionem, dass Kaufentscheidung, Lieferung und Bezahlung zeitgleich bzw. innerhalb von 24 Stunden erfolgen. Am Spotmarkt der European Power Exchange (EPEX) wird heute Strom für die morgige Lieferung gehandelt. Dies wird im Wesentlichen von Energieunternehmen und Großkunden genutzt, um ihr Energieportfolio kurzfristig zu optimieren.

TERMINMARKT

Terminmarkt bedeutet einen Vertragsabschluss für zukünftige Lieferungen und Leistungen. So z. B. der Vertragsabschluss am 20. Februar 2012 für ein "base cal 2013", also eine Grundlastlieferung für das Jahr 2013. An der European Energy Exchange (EEX) handelbare Terminmarkt-Produkte sind z. B. Monate, Quartale, Jahre. Termingeschäfte dienen der Preissicherung.

ÜBERTRAGUNGSNETZBETREIBER

Ein Übertragungsnetzbetreiber (engl. Transmission System Operator, kurz TSO) im Sinne des § 3 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) ist eine natürliche oder juristische Person oder rechtlich unselbstständige Organisationseinheit eines Energieversorgungsunternehmens, welche für den Betrieb, die Wartung sowie erforderlichenfalls den Ausbau des Höchst- und Hochspannungsverbundnetzes in einem bestimmten Gebiet und den Verbindungsleitungen zu anderen Netzen verantwortlich ist. Als Übertragung wird der Transport von Elektrizität über ein Verbundnetz, d. h. eine Anzahl von miteinander verbundenen Verteilungsnetzen der Höchst- und Hochspannungsebenen, zur Versorgung von Letztverbrauchern - jedoch nicht die Belieferung dieser Kunden selbst -oder Verteilern bezeichnet.

UMLAGE FÜR ABSCHALTBARE LASTEN

Als abschaltbare Lasten im Sinne dieser Verordnung gelten eine oder mehrere Anlagen zum Verbrauch elektrischer Energie (Verbrauchseinrichtungen), wobei zum einen die Stromabnahme aus dem Netz der allgemeinen Versorgung oder aus einem geschlossenen Verteilernetz mit einer Spannung von mindestens 110 Kilovolt erfolgt und zum anderen an der Verbrauchseinrichtung die Verbrauchsleistung auf Anforderung der Betreiber von Übertragungsnetzen zuverlässig um eine bestimmte Leistung reduziert werden kann (Abschaltleistung).

UMLAGE NACH § 19 ABSATZ 2 DER STROMNETZENTGELTVERORDNUNG (STROMNEV)

Letztverbraucher mit bestimmten Sonderformen der Netznutzung können ein individuelles Netzentgelt gemäß § 19 Abs. 2 Satz 1 StromNEV bzw. eine Netzentgeltbefreiung gemäß § 19 Abs. 2 Satz 2 StromNEV beantragen. Die entgangenen Erlöse werden gemäß § 19 Abs. 2 Satz 7 Strom-NEV entsprechend § 9 Gesetz für die Erhaltung, die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWKG) auf alle Letztverbraucher umgelegt.

VERTEILNETZBETREIBER

Ein Verteilnetzbetreiber (engl. Distribution System Operator, kurz DSO) im Sinne des § 3 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) ist eine natürliche oder juristische Person oder rechtlich unselbstständige Organisationseinheit eines Energieversorgungsunternehmens, welche für Betrieb und Wartung der Netze mit hoher, mittlerer und niedriger Spannung in einem bestimmten Gebiet und gegebenenfalls den Verbindungsleitungen zu anderen Netzen verantwortlich ist. Unter Verteilung ist hierbei der Transport von Elektrizität über die oben genannten Netze zu dem Zweck, die Versorgung von Kunden zu ermöglichen -jedoch nicht die Belieferung der Kunden selbst - zu verstehen.

VOLLKONSOLIDIERUNG

Verfahren zur Einbeziehung von Tochterunternehmen in den Konzernabschluss, wenn das Mutterunternehmen diese beherrscht (durch Mehrheit der Stimmrechte oder anderen Beherrschungsgrund).

10-JAHRES-ÜBERSICHT

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LEW-Gruppe 2014 2013 2012 2011 2010
AUSSENUMSATZ (INKL. STROM- UND ERDGASSTEUER) Mio. € 2.194 2.219 2.201 2.133 1.812
ERGEBNIS
Betriebliches Ergebnis1 Mio. € 178 155 146 138 139
Ergebnis nach Steuern Mio. € 136 114 138 124 155
Nettoergebnis Mio. € 131 108 128 118 149
Ergebnis je Aktie2 3,68 3,06 3,60 3,33 4,21
Eigenkapitalrentabilität3 % 14,0 12,2 15,6 14,3 18,3
Umsatzrentabilität3 % 6,2 5,1 6,3 5,8 8,6
Return on Capital Employed (ROCE) % 17,9 15,5 14,3 13,5 13,5
Kapitalkosten vor Steuern % 8,3 8,3 8,3 8,0 8,8
Wertbeitrag1 Mio. € 96 73 62 56 49
Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed) Mio. € 992 998 1.021 1.025 1.031
CASH FLOW/INVESTITIONEN/ABSCHREIBUNGEN
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. € 52 148 - 104 180 188
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, in das Sachanlage- und Finanzanlagevermögen1 Mio. € 94 80 85 92 81
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Mio. € 49 46 44 42 39
MITARBEITER ZUM GESCHÄFTSJAHRESENDE FTE4 1.762 1.726 1.701 1.725 1.705
VERMÖGENS-/KAPITALSTRUKTUR
Langfristiges Vermögen Mio. € 932 824 916 850 787
Kurzfristiges Vermögen Mio. € 891 929 836 1.053 1.029
Eigenkapital Mio. € 973 936 883 867 847
Langfristige Schulden Mio. € 446 422 450 619 620
Kurzfristige Schulden Mio. € 404 395 419 417 349
Bilanzsumme Mio. € 1.823 1.753 1.752 1.903 1.816
Eigenkapitalquote3 % 53,4 53,4 50,4 45,6 46,6
DIVIDENDE/AUSSCHÜTTUNG
Ausschüttung Mio. € 855 71 71 71 71
Dividende je Aktie2 2,405 2,00 2,00 2,00 2,00
Sonderausschüttung je Aktie2 - - - - -

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LEW-Gruppe 2009 2008 2007 2006 2005
AUSSENUMSATZ (INKL. STROM- UND ERDGASSTEUER) 1.468 1.165 1.013 951 879
ERGEBNIS
Betriebliches Ergebnis1 128 122 109 102 113
Ergebnis nach Steuern 93 99 94 121 107
Nettoergebnis 86 94 93 120 107
Ergebnis je Aktie2 2,43 2,66 2,63 3,39 3,01
Eigenkapitalrentabilität3 12,0 14,0 13,8 18,8 18,3
Umsatzrentabilität3 6,3 8,5 9,3 12,7 12,2
Return on Capital Employed (ROCE) 11,2 11,4 10,4 9,8 10,9
Kapitalkosten vor Steuern 9,0 8,5 9,0 9,0 10,0
Wertbeitrag1 25 31 15 9 9
Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed) 1.151 1.077 1.049 1.044 1.036
CASH FLOW/INVESTITIONEN/ABSCHREIBUNGEN
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 124 153 108 155 120
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, in das Sachanlage- und Finanzanlagevermögen1 67 46 44 42 38
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 39 38 40 41 41
MITARBEITER ZUM GESCHÄFTSJAHRESENDE 1.704 1.651 1.626 1.624 1.636
VERMÖGENS-/KAPITALSTRUKTUR
Langfristiges Vermögen 732 683 701 718 703
Kurzfristiges Vermögen 1.003 893 837 802 705
Eigenkapital 774 706 679 645 585
Langfristige Schulden 628 599 616 658 644
Kurzfristige Schulden 333 271 243 217 179
Bilanzsumme 1.735 1.576 1.538 1.520 1.408
Eigenkapitalquote3 44,6 44,8 44,2 42,4 41,5
DIVIDENDE/AUSSCHÜTTUNG
Ausschüttung 64 53 53 53 606
Dividende je Aktie2 1,80 1,50 1,50 1,50 1,50
Sonderausschüttung je Aktie2 - - - - 0,20

1 Steuerungsrelevante Leistungsindikatoren (KPIs gem. DRS 20)

2 Aufgrund des Aktiensplits am 23. Juli 2007 wurden die Vorjahreswerte zur besseren Vergleichbarkeit angepasst

3 Berechnung beinhaltet Anteil anderer Gesellschafter

4 Full Time Equivalents (1 FTE = 1 Vollzeitstelle), inkl. der Auszubildenden und ab 2011 auch inkl. der geringfügig Beschäftigten; Vorjahreswerte nicht angepasst

5 Vorgeschlagene Ausschüttung bzw. Dividende je Aktie für das Geschäftsjahr 2014 der Lechwerke AG, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 6. Mai 2015

6 Inkl. Sonderausschüttung

FINANZKALENDER (Änderungen vorbehalten)

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2015 Hauptversammlung 2015 (Augsburg)
Mittwoch, 6. Mai 2015
Dividendenzahlung
Donnerstag, 7. Mai 2015
Zwischenbericht Januar - Juni 2015
Freitag, 14. August 2015
2016 Bericht zum Geschäftsjahr 2015 - Bilanzpressekonferenz (Augsburg)
Mittwoch, 9. März 2016
Hauptversammlung 2016 (Augsburg)
Mai 2016
Dividendenzahlung
Mai 2016
Zwischenbericht Januar - Juni 2016
Freitag, 12. August 2016

IMPRESSUM

Lechwerke AG

Schaezlerstraße 3

86150 Augsburg

Postanschrift:

Lechwerke AG

86136 Augsburg

T +49 821 328-1701

F +49 821 328-1710

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Gestaltung:

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Rohrbach

www.adverma.de

Fotografie:

foto.text Richard Kienberger, Hohenwart

www.foto-text. com

Korrektorat:

Florian Weber. Text & Redaktion, Friedberg

www.weber-text.com

Druck:

G. Peschke Druckerei GmbH, München

www.peschkedruck.de

Dieser Geschäftsbericht wurde am 11. März 2015 veröffentlicht.

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