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JENOPTIK AG

Annual / Quarterly Financial Statement Jun 2, 2015

234_rns_2015-06-02_c0033a91-7bf6-4d06-8b80-fb2f1822e021.html

Annual / Quarterly Financial Statement

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Jenoptik AG

Jena

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2014 bis zum 31.12.2014

Bilanz zum 31.12.2014 nach HGB

Aktiva

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in TEUR 31.12.2014 31.12.2013
A. Anlagevermögen 476.551 423.765
I. Immaterielle Vermögenswerte 601 5.220
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten und Software 466 364
2. Geleistete Anzahlungen 135 4.856
II. Sachanlagen 16.405 3.262
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 13.837 775
2. Technische Anlagen und Maschinen 475 461
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.093 2.026
III. Finanzanlagen 459.545 415.283
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 336.352 329.257
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 115.879 78.728
3. Beteiligungen 2.151 2.151
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 73 73
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 5.090 5.067
6. Sonstige Ausleihungen 0 6
B. Umlaufvermögen 150.896 140.108
I. Vorräte 38 36
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 29 28
2. Geleistete Anzahlungen 9 8
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 123.673 82.252
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 73 97
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 122.074 80.926
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1 0
4. Sonstige Vermögensgegenstände 1.525 1.230
III. Wertpapiere 232 232
1. Sonstige Wertpapiere 232 232
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 26.953 57.588
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.141 1.641
Summe Aktiva 628.588 565.514
Passiva
in TEUR 31.12.2014 31.12.2013
A. Eigenkapitel 432.650 415.097
I. Gezeichnetes Kapital 148.819 148.819
Bedingtes Kapital 28.600 TEUR
II. Kapitalrücklagen 180.756 180.756
III. Gewinnrücklagen 73.671 59.671
1. Gesetzliche Rücklagen 415 415
2. Andere Gewinnrücklagen1 73.256 59.256
IV. Bilanzgewinn1 29.404 25.851
B. Rückstellungen 16.523 18.923
1. Rückstellungen für Pensionen 4.193 3.998
2. Steuerrückstellungen 1.437 1.159
3. sonstige Rückstellungen 10.893 13.766
C. Verbindlichkeiten 179.415 131.494
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 136.001 90.000
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 0 10
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.663 2.654
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 40.932 36.457
5. Sonstige Verbindlichkeiten 819 2.373
davon aus Steuern 202 1.783
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 5 7
Summe Passiva 628.588 565.514

1 Darstellung gemäß des Vorschlags durch den Vorstand an den Aufsichtsrat zur Gewinnverwendung.

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014

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in TEUR 1.1. - 31.12.2014 1.1. - 31.12.2013
Umsatzerlöse 2.092 1.882
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen 2.882 2.959
Bruttoergebnis vom Umsatz -790 -1.077
Vertriebskosten 1.907 1.660
Allgemeine Verwaltungskosten 16.391 16.155
Forschungs- und Entwicklungskosten 593 414
Sonstige betriebliche Erträge 22.746 22.638
davon Erträge aus Währungsumrechnungen 1.957 1.032
Sonstige betriebliche Aufwendungen 13.289 15.638
davon Aufwendungen aus Währungsumrechnungen 1.273 1.151
Erträge aus Beteiligungen 7 7
Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 44.917 61.715
Aufwendungen aus der Verlustübernahme im Rahmen von Ergebnisabführungsverträgen 4.167 2.710
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 3.552 3.438
davon aus verbundenen Unternehmen 2.493 2.344
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 3.306 2.409
davon aus verbundenen Unternehmen 2.768 2.204
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 636 861
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 4.263 4.353
davon an verbundene Unternehmen 66 116
davon Aufwendungen aus der Rückstellungsabzinsung 325 264
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 32.492 47.339
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 3.447 3.856
Sonstige Steuern 44 -9
Jahresüberschuss 29.001 43.492
Einstellung in die Gewinnrücklage1 14.000 30.000
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 14.403 12.359
Bilanzgewinn1 29.404 25.851

1 Darstellung gemäß des Vorschlags durch den Vorstand an den Aufsichtsrat zur Gewinnverwendung.

Anhang

1. ALLGEMEINE BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

Der Jahresabschluss der JENOPTIK AG, Jena, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2014 bis zum 31. Dezember 2014 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften in Verbindung mit dem AktG aufgestellt.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 ist in Tausend Euro aufgestellt.

Anlagevermögen

Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Gegenstände des Sachanlagevermögens werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet und über den Zeitraum der erwarteten Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Die immateriellen Vermögensgegenstände beinhalten entgeltlich erworbene Software, Lizenzen und Schutzrechte.

Den Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zu Grunde:

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Jahre
Immaterielle Vermögensgegenstände 1 - 9
Gebäude 10 - 50
Technische Anlagen und Maschinen 1 - 25
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1 - 20

Abnutzbare bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, die Anschaffungskosten von 150 Euro überschreiten, werden aktiviert und über ihre betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Wertpapiere und Ausleihungen sind mit ihren Anschaffungskosten bzw. im Falle einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet.

Vorräte

Der Wertansatz der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden mit dem Nominalwert angesetzt. Für zweifelhafte Forderungen wurden in angemessenem Umfang Einzelwertberichtigungen gebildet.

Vorsorglich wird auf die nicht einzelwertberichtigten Forderungen eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 0,5 Prozent gebildet.

Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nominalwert abzüglich notwendiger Einzelwertberichtigungen angesetzt.

Fremdwährungsforderungen werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt der Einbuchung bzw. bei Forderungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Forderungen mit einer Restlaufzeit größer ein Jahr werden im Falle eines nachteiligeren Fremdwährungskurses zu diesem am Bilanzstichtag bewertet.

Liquide Mittel

Bargeldbestände in Fremdwährung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Rechnungsabgrenzungsposten

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden gemäß § 250 Abs. 1 HGB Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, abgegrenzt.

Rückstellungen

Die Berechnungen der Pensionsrückstellungen wurden durch einen versicherungsmathematischen Gutachter auf Basis der "Project Unit Credit Method" durchgeführt. Als Grundlage dienten die "Richttafeln 2005G" der Heubeck-Richttafeln-GmbH in Köln mit Vollanpassung 2011, die die Entwicklung der vom Statistischen Bundesamt beobachteten Sterblichkeit seit der Erstellung der Richttafeln 2005G abbildet. Im Ergebnis dieser Anpassung wurden die Annahmen der Lebenserwartung für Männer leicht erhöht und für Frauen unverändert gelassen. Für die Bewertung der Pensionsrückstellungen wurde ein Diskontierungszinssatz von 4,55 Prozent (i. Vj. 4,90 Prozent), bei einer gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB vereinfachend angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren, verwendet sowie ein Rententrend von 1,90 Prozent (i. Vj. 1,40 Prozent) unterstellt.

Die Jubiläumsrückstellung wurde ebenfalls auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen Gutachtens nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Der Rechnungszinsfuß beträgt 4,53 Prozent p.a. (i. Vj. 4,90 Prozent), der berücksichtigte Gehaltstrend beträgt 2,7 Prozent und die angenommene Fluktuationsrate 3,3 Prozent.

Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle bis heute erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Ihre Höhe entspricht dem Erfüllungsbetrag, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist. Die Schätzung des Erfüllungsbetrages erfolgt unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten aus gleichartigen Sachverhalten sowie Gutachten Dritter. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, soweit ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden grundsätzlich gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem von der Deutschen Bundesbank ermittelten und monatlich bekanntgegebenen restlaufzeitenentsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden nicht abgezinst.

Verbindlichkeiten

Alle Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Tag der Einbuchung bzw. bei Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit größer ein Jahr werden im Falle eines nachteiligeren Fremdwährungskurses zu diesem am Bilanzstichtag bewertet.

Latente Steuern

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Dabei werden nicht nur die Unterschiede aus den eigenen Bilanzposten einbezogen, sondern auch solche, die bei Organtöchtern bzw. bei Personengesellschaften bestehen, an denen die JENOPTIK AG als Gesellschafter beteiligt ist.

Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt.

Von dem Wahlrecht zum Ansatz des aktiven latenten Steuerüberhangs aufgrund sich ergebender Steuerentlastungen nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wird kein Gebrauch gemacht.

Bewertungseinheiten

Derivate Finanzinstrumente werden einzeln mit dem Marktwert am Stichtag bewertet. Für zwei Zinsswaps und diverse Devisentermingeschäfte, die die Voraussetzungen zur Bildung von Bewertungseinheiten erfüllen, werden die Sicherungs- und Grundgeschäfte zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst.

Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 3 HGB aufgestellt.

2. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2014 ist dem Anlagespiegel (Anlage zum Anhang) zu entnehmen.

Die Abgänge bei den geleisteten Anzahlungen für immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 5.720 TEUR resultieren im Wesentlichen aus dem Verkauf aktivierungspflichtigen Leistungen im Rahmen der Einführung eines konzernweit einheitlichen ERP-Systems an die JENOPTIK SSC GmbH, Jena, in der die IT-Leistungen des gesamten Jenoptik-Konzerns gebündelt werden und durch Umlagen an alle Jenoptik-Konzerngesellschaften weiterberechnet werden.

Die Zugänge im Sachanlagevermögen resultieren in Höhe von 13.171 TEUR aus dem Rückkauf von Immobilien mit Grund und Boden aus einem ausgelaufenen Sale and Lease-Back-Vertrag mit der SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Pullach im Isartal. Die Immobilien werden größtenteils an Jenoptik-Konzerngesellschaften vermietet.

Im Geschäftsjahr 2014 stellen sich die Zu- und Abgänge der Anteile an verbundenen Unternehmen, der Ausleihungen sowie der Wertpapiere des Anlagevermögens wie folgt dar:

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in TEUR 2014
Zugänge
Anteile an verbundenen Unternehmen 7.120
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 43.763
Wertpapiere des Anlagevermögens 728
Sonstige Ausleihungen 629
Abgänge
Anteile an verbundenen Unternehmen 27
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 6.815
Wertpapiere des Anlagevermögens 706
Sonstige Ausleihungen 1.713

Die Zugänge der Anteile an verbundenen Unternehmen resultieren in Höhe von 4.570 TEUR aus Kapitaleinlagen in die JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd., Singapur, die als Holding der Jenoptik-Konzerngesellschaften im asiatischen Raum in 2012 gegründet wurde, und weiteren 2.550 TEUR aus einer Kapitaleinlage in die LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Grünwald.

Die Zugänge bei den Ausleihungen an verbundene Unternehmen resultieren in Höhe von 35.293 TEUR aus der Übernahme von Altgesellschafterdarlehen der im Geschäftsjahr neu erworbenen britischen Gesellschaft Vysionics Ltd., Milton Keynes. Weitere 5.014 TEUR wurden an die KORBEN Verwaltungsgesellschaft mbH & Co.Vermietungs KG, Grünwald, zur Ablösung eines im Geschäftsjahr ausgelaufenen Fremddarlehens der Eurohypo KG ausgeliehen.

Die Abgänge bei den Ausleihungen an verbundene Unternehmen resultieren in Höhe von 4.646 TEUR aus einer außerplanmäßigen Darlehentilgung der LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Grünwald aufgrund des Verkaufes der Immobilie Tiefgarage II.

Bei den Wertpapieren des Anlagevermögens resultieren Zugänge in Höhe von 728 TEUR und Abgänge in Höhe von 706 TEUR aus Käufen bzw. Verkäufen innerhalb der bestehenden Investmentfonds.

Die Abgänge bei den sonstigen Ausleihungen resultieren in Höhe von 1.693 TEUR aus der Ausbuchung eines 100 Prozent wertberichtigten Darlehens aufgrund der Insolvenz des Darlehensnehmers.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 122.074 TEUR (i. Vj. 80.926 TEUR) betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen aus der zentralen Geldverwaltung sowie Finanzforderungen.

Wertpapiere

Die Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von 232 TEUR betreffen zu Anschaffungskosten bewertete Anteile an der Carl Zeiss Meditec AG, Jena.

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

Bestandteil der Guthaben bei Kreditinstituten sind Festgeldanlagen in Höhe von 2.013 TEUR (i. Vj. 46.185 TEUR). Die Laufzeit der Festgeldanlagen beträgt weniger als drei Monate.

Rechnungsabgrenzungsposten

Der Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 1.141 TEUR (i. Vj. 1.641 TEUR) beinhaltet Disagien und Bearbeitungsgebühren für Kreditverbindlichkeiten in Höhe von 892 TEUR (i. Vj. 1.215 TEUR), Abgrenzungen für bereits gezahlte Mietnebenkosten in Höhe von 115 TEUR, deren Endabrechnung erst im Geschäftsjahr 2015 erfolgt, sowie Rechnungsabgrenzungen in Höhe von 133 TEUR.

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital beträgt 148.819 TEUR und ist eingeteilt in 57.238.1 15 Stückaktien.

Anfang Juli 2011 teilten die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG, Erfurt, die Thüringer Industriebeteiligungsgeschäftsführungs GmbH, Erfurt, die bmIt beteiligungsmanagement thüringen GmbH, Erfurt, die Stiftung für Unternehmensbeteiligungen und -förderungen in der gewerblichen Wirtschaft Thüringens (StUWT), Erfurt, die Thüringer Aufbaubank Erfurt und der Freistaat Thüringen, Erfurt, mit, dass sie am 30. Juni 2011 die Schwellen von 3, 5 und 10 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG überschritten haben und ihnen zu diesem Tag 11,00 Prozent der Stimmrechte (6.296.193 Aktien) zustanden.

Die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG hat die Stimmrechte von der ECE Industriebeteiligungen GmbH erworben.

Die ECE Industriebeteiligungen GmbH, Wien, Österreich, hat uns am 5. Juli 2011 mitgeteilt, am 30. Juni 2011 die Schwellen von 25 Prozent, 20 Prozent und 15 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG unterschritten zur haben. Der ECE Industriebeteiligungen GmbH standen danach an diesem Tag 14,01 Prozent der Stimmrechte (8.021.886 Aktien) zu. Davon sind der ECE Industriebeteiligungen GmbH 1,97 Prozent der Stimmrechte (1.125.000 Aktien) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen. Über die ECE Industriebeteiligungen GmbH sind die Alpha Holding GmbH, Hinterbrühl, die ECE European City Estates GmbH, Hinterbrühl, die HPS Holding GmbH, Hinterbrühl, und die Humer Privatstiftung indirekt beteiligt. Diesen sind 12,05 Prozent der Stimmrechte (6.896.886 Aktien) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG und 1,97 Prozent der Stimmrechte (1.125.000 Aktien) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zuzurechnen.

Die ERGO Lebensversicherung AG, die ERGO Versicherungsgruppe AG, die MEAG MUNICH ERGO AssetManagement GmbH, die MEAG MUNICH ERGO Kapitalanlagegesellschaft mbH und die Münchner Rückversicherungs-Gesellschaft AG haben uns mit im Wesentlichen gleichlautenden Meldungen am 7. April 2014 mitgeteilt, dass sie am 7. April 2014 die Schwellen von 3 Prozent und 5 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG unterschritten haben und danach keine Stimmrechte mehr an der JENOPTIK AG haben.

Die Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH, Frankfurt, Deutschland, hat uns am 21. August 2014 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 19. August 2014 überschritten hat. Der Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH standen danach an diesem Tag 5,20 Prozent der Stimmrechte (2.978.179 Stimmrechte) zu. Davon wurden von der Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH 5,06 Prozent der Stimmrechte (2.898.579 Stimmrechte) an diesem Tag direkt gehalten, 0,14 Prozent der Stimmrechte (79.600 Stimmrechte) sind ihr nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen.

Die ODDO Asset Management, Paris, Frankreich, hat uns am 10. Februar 2015 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 6. Februar 2015 unterschritten hat. Der ODDO Asset Management standen danach an diesem Tag 2,97 Prozent der Stimmrechte (1.697.592 Stimmrechte) zu. Davon sind der ODDO Asset Management 2,97 Prozent der Stimmrechte (1.697.592 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen. Über die ODDO Asset Management ist die ODDO & CIE, Paris, Frankreich, indirekt beteiligt. Dieser sind 2,97 Prozent der Stimmrechte (1.697.592 Stückaktien) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zuzurechnen.

Stimmrechtsmitteilungen der letzten Jahre und solche nicht mehr beteiligter Aktionäre sind auch auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de/stimmrechtsmit-teilungen veröffentlicht.

Genehmigtes Kapital

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2010 wurde der Beschluss "genehmigtes Kapital 2009", welcher bis zum 30. Mai 2014 befristet war, aufgehoben und wie folgt neu gefasst: Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 30. Mai 2015 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 35.000 TEUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen zu erhöhen ("genehmigtes Kapital 2010"). Die neuen Aktien können von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten Fällen auszuschließen. Der Ausschluss ist möglich für Spitzenbeträge, bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen, bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen sowie bei Ausgabe neuer Aktien an Mitarbeiter der JENOPTIK AG und von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen. Voraussetzung ist, dass der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen bzw. der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt zehn vom Hundert (=10 Prozent) des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt zehn vom Hundert (=10 Prozent) des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt. Zudem darf der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreiten.

Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats.

Bedingtes Kapital

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 4. Juni 2013 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 28.600 TEUR durch Ausgabe von bis zu 11.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht ("bedingtes Kapital 2013"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie

die Gläubiger bzw. Inhaber von Optionsscheinen oder Wandlungsrechten, die von der Gesellschaft oder einer in- und/oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 4. Juni 2013 bis zum 3. Juni 2018 ausgegeben wurden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen und/oder
die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und/oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 3. Juni 2018 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 4. Juni 2013 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt. Die neuen Aktien nehmen von Beginn des Geschäftsjahrs an, für das zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen.

Eigene Aktien

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 12. Juni 2014 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 11. Juni 2019 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke ausgenutzt werden. Der Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien kann durch die Gesellschaft oder bei bestimmten zugelassenen Zwecken auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands als Kauf unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung an die Aktionäre zur Abgabe eines Verkaufsangebots. Die weiteren Einzelheiten des Rückerwerbs eigener Aktien sind in der öffentlich zugänglichen Einladung zur Hauptversammlung 2014 auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de/hauptversammlung beschrieben.

Gewinnrücklagen

Von dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2013 wurden durch Vorstandsbeschluss 30.000.000 Euro in andere Gewinnrücklagen eingestellt.

Die Hauptversammlung 2014 hat für das Geschäftsjahr 2014 beschlossen, eine Dividende in Höhe von 0,20 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie auszuschütten. Damit wurden aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2013 in Höhe von 25.851.264,10 Euro ein Betrag in Höhe von 11.447.623,00 Euro ausgeschüttet und ein Betrag in Höhe von 14.403.641,10 Euro auf neue Rechnung vorgetragen. Für das Geschäftsjahr 2014 schlägt der Vorstand dem Aufsichtsrat vor, vom Jahresüberschuss der JENOPTIK AG in Höhe von 29.000.683,05 Euro einen Betrag in Höhe von 14.000.000 Euro in andere Gewinnrücklagen einzustellen.

Rückstellungen

Die Rückstellungen für Pensionen betreffen in Höhe von 4.193 TEUR frühere Organmitglieder (siehe auch Abschnitt 1.2 Vorstand).

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von 10.893 TEUR betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für Personal in Höhe von 6.214 TEUR, Rückstellungen für ausstehende Rechnungen in Höhe von 1.623 TEUR, Drohverlustrückstellungen in Höhe von 1.185 TEUR sowie Rückstellungen im Zusammenhang mit Grundstückssanierungspflichten in Höhe von 1.004 TEUR.

Die Rückstellungen für Steuern resultieren im Wesentlichen in Höhe von 1.437 TEUR aus Ertragsteuern für die Geschäftsjahre 2013 und 2014.

Latente Steuern

Latente Steuern ergeben sich aus Ansatz- und Bewertungsunterschieden zwischen Handels- und Steuerbilanzwerten bei den einzelnen Bilanzposten und auf steuerliche Verlustvorträge. Die temporären Differenzen betreffen im Wesentlichen handels- und steuerrechtlich abweichende Wertansätze bei den immateriellen Vermögensgegenständen, Vorräten, Pensionsrückstellungen sowie sonstigen Rückstellungen. Passive latente Steuern wurden mit aktiven latenten Steuern verrechnet. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive Steuerlatenzen wurden in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert. Die Differenzen wurden mit einem Steuersatz von 29,9 Prozent (i. Vj. 29,3 Prozent) bewertet.

Verbindlichkeiten

Die Entwicklung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stellt sich wie in der Tabelle am Seitenende dar.

Im Herbst 2011 platzierte die JENOPTIK AG Schuldscheindarlehen von insgesamt 90.000 TEUR am Kapitalmarkt mit Laufzeiten von 5 und 7 Jahren. Diese Darlehen sind über die gesamte Laufzeit tilgungsfrei.

Im April 2013 schloss die JENOPTIK AG einen Konsortialkredit mit einen Kreditrahmen über 120.000 TEUR ab.

Dieser wurde zum Stichtag in Höhe von 46.000 TEUR in Anspruch genommen.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von weniger als einem Jahr.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 40.932 TEUR (36.457) resultieren aus Verbindlichkeiten der zentralen Geldverwaltung, aus Darlehensverbindlichkeiten, aus Finanzverbindlichkeiten, die im Rahmen der steuerlichen Organschaft zwischen Mutter- und Tochterunternehmen entstehen, und aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von bis zu einem Jahr, außer einem Teilbetrag in Höhe von 52 TEUR (i. Vj. 57 TEUR) gegenüber der SAALEAUE Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Pullach im Isartal, an der die JENOPTIK AG einen Kommanditanteil in Höhe von 100 Prozent hält, der eine Laufzeit zwischen ein und fünf Jahren hat.

Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 819 TEUR (i. Vj. 2.373 TEUR) bestehen im Wesentlichen in Höhe von 202 TEUR aus Steuerverbindlichkeiten und in Höhe von 540 TEUR aus Zinsabgrenzungen für Kreditverbindlichkeiten. Die sonstigen Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN (in TEUR)

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01.01.2014 Zugang 2014
Kurzfristige Kreditverbindlichkeiten (< 1 Jahr) 0 1 1
Mittelfristige Kreditverbindlichkeiten (2 - 5 Jahre) 90.000 46.000 136.000
davon Schuldscheindarlehen 90.000 0 90.000
Gesamt 90.000 46.001 136.001

3. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Umsatzerlöse

Die im Geschäftsjahr erbrachten Umsatzerlöse resultieren ausschließlich aus Umsätzen aus Vermietung und Verpachtung.

Die Umsatzerlöse wurden im Inland getätigt.

Herstellungskosten

Die Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen betragen 2.882 TEUR. Hierin sind vor allem Miet- und Leasingkosten sowie der Werteverzehr des Anlagevermögens enthalten.

Allgemeine Verwaltungskosten

Wesentliche Bestandteile der allgemeinen Verwaltungskosten in Höhe von 16.391 TEUR sind neben dem erfassten Personalaufwand in Höhe von 10.351 TEUR Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von 1.927 TEUR, davon für sonstige Dienstleistungen 1.266 TEUR und für EDV-Dienstleistungen 422 TEUR, sowie Aufwendungen für Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten in Höhe von 758 TEUR.

In den Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten ist das für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar für den Abschlussprüfer KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, in Höhe von 636 TEUR enthalten, dass sich wie folgt aufgliedert:

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in TEUR 2014
Abschlussprüfungsleistungen des Geschäftsjahrs 314
Abschlussprüfungsleistungen Vorjahr 153
Andere Bestätigungsleistungen 38
Sonstige Leistungen 131

Forschungs- und Entwicklungskosten

Die Forschungs- und Entwicklungskosten enthalten Aufwendungen für das zentrale Innovationsmanagement und die Koordination von Forschung und Entwicklung im Jenoptik-Konzern.

SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

Wesentliche Positionen der sonstigen betrieblichen Erträge sind:

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in TEUR 2014 2013
Erträge aus Holdingumlage und sonstigen Umlagen 9.182 8.489
Erträge aus Weiterberechnungen 5.466 6.862
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (periodenfremd) 3.262 3.572
Währungsgewinne 1.957 1.032
Sonstige periodenfremde Erträge 1.154 567
Erträge aus Dienstleistungen 815 621
Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen 7 0
Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen 2 0
Übrige sonstige Erträge 901 1.495
Summe Erträge 22.746 22.638

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind auch Umlagen an Tochtergesellschaften enthalten, denen Aufwendungen in den Posten allgemeine Verwaltungskosten, Forschungs- und Entwicklungskosten sowie in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gegenüberstehen. Die periodenfremden Erträge enthalten in Höhe von 1.003 TEUR Umsatzsteuererstattungen für Vorjahre.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind zurückzuführen auf:

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in TEUR 2014 2013
Aufwand aus Weiterberechnungen 5.515 6.896
Währungsverluste 1.273 1.151
Aufwendungen aus der Zuführung von Rückstellungen 79 2.082
Periodenfremde Aufwendungen 202 47
Einzelwertberichtigungen 6 64
Übrige Aufwendungen 6.214 5.398
Summe Aufwendungen 13.289 15.638

Die übrigen sonstigen Aufwendungen resultieren im Wesentlichen in Höhe von 2.900 TEUR aus Aufwendungen im Zusammenhang mit der Einführung eines konzernweit einheitlichen ERP-Systems.

Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen

Die Erträge in Höhe von 44.917 TEUR resultieren aus der Übernahme der Ergebnisse folgender Gesellschaften, mit denen ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag besteht:

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in TEUR
JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena 19.065
JENOPTIK Robot GmbH, Monheim 8.673
JENOPTIK Industrial Metrology GmbH, Villingen-Schwenningen 8.198
JENOPTIK Polymer Systems GmbH, Triptis 3.765
JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena 2.672
ESW GmbH, Wedel 1.636
JENOPTIK SSC GmbH, Jena 908

Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen

Der Aufwand in Höhe von 4.167 TEUR resultiert aus der Übernahme der Verluste folgender Gesellschaften, mit denen ein den Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag besteht:

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in TEUR
JENOPTIK Laser GmbH, Jena 3.755
JORENT Techno GmbH, Jena 409
JENOPTIK Einundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena 3

Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

Dieser Posten beinhaltet Zinserträge für Ausleihungen in Höhe von 3.509 TEUR und Erträge aus Wertpapieren des Anlagevermögens in Höhe von 43 TEUR.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen in Höhe von 3.306 TEUR sind im Wesentlichen Erträge aus der zentralen Geldverwaltung für verbundene Unternehmen in Höhe von 2.768 TEUR enthalten.

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen in Höhe von 4.263 TEUR setzen sich im Wesentlichen aus Zinsen für Bankkredite und Schuldscheindarlehen in Höhe von 3.188 TEUR, aus Provisionen für Kreditinstitute in Höhe von 350 TEUR sowie aus Zinsaufwendungen im Rahmen der zentralen Geldverwaltung gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 66 TEUR zusammen.

Material- und Personalaufwand gemäß § 285 Satz 1 Nr. 8 HGB

Materialaufwand

Der Materialaufwand des Geschäftsjahres 2014 beträgt 7.205 TEUR (i. Vj. 7.767 TEUR), die auf Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in Höhe von 92 TEUR (i. Vj. 92 TEUR) und Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von 7.113 TEUR (i. Vj. 7.675 TEUR) entfallen.

Personalaufwand

Der Personalaufwand des Geschäftsjahres 2014 beträgt 11.247 TEUR (i. Vj. 11.344 TEUR), davon für Löhne und Gehälter 9.963 TEUR (i. Vj. 10.213 TEUR), für soziale Abgaben 964 TEUR (i. Vj. 736 TEUR) und für Altersversorgung 320 TEUR (i. Vj. 394 TEUR).

Steuern von Einkommen und Ertrag

Für das laufende Geschäftsjahr 2014 wurden Rückstellungen für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 168 TEUR gebildet.

4. SONSTIGE ANGABEN

Haftungsverhältnisse

Neben den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen am Abschlussstichtag Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 82.214 TEUR (i. Vj. 64.084 TEUR).

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in TEUR 31.12.2014 31.12.2013
Bürgschaften für verbundene Unternehmen 81.881 63.751
Bürgschaften für Dritte 333 333
Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften 82.214 64.084

Bürgschaften für verbundene Unternehmen, welche auch Rückgriffsansprüche aus Bankgarantien und Bankbürgschaften beinhalten, sichern insbesondere Risiken und erhaltene Anzahlungen aus dem operativen Grundgeschäft von Tochtergesellschaften ab.

Die größte Einzelposition hierin ist die Gewährleistungsbürgschaft im Zusammenhang mit dem Bau des Klinikum 2000 in Jena in Höhe von 5.500 TEUR (i. Vj. 5.500 TEUR), deren Enthaftung durch den Freistaat Thüringen weiterhin aussteht. Mögliche Ansprüche aus Gewährleistung hierbei bestehen aus Jenoptik-Sicht tatsächlich nicht mehr, darüber hinaus sind strittige Forderungen durch den Nachunternehmer STRABAG zu 100 Prozent rückgedeckt.

Die Erhöhung der Bürgschaften für verbundene Unternehmen in Höhe von 18.130 TEUR ist auf das Wachstum insbesondere der ausländischen Tochtergesellschaften sowie der Sicherstellung von deren Finanzierung zurückzuführen.

Unter Berücksichtigung der zum Aufstellungszeitpunkt bestehenden Erkenntnisse über die finanzielle Lage der Hauptschuldner geht die JENOPTIK AG derzeit davon aus, dass die den Haftungsverhältnissen zugrunde liegenden Verpflichtungen von den jeweiligen Hauptschuldnern wie auch in der Vergangenheit erfüllt werden können.

Die JENOPTIK AG schätzt daher eine Inanspruchnahme aus den aufgeführten Haftungsverhältnissen als nicht wahrscheinlich ein.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Aus längerfristigen Miet-, Leasing- und Wartungsverträgen und Mitfinanzierungsverpflichtungen bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 2.002 TEUR (i. Vj. 4.412 TEUR), die sich nach Fälligkeiten wie folgt zusammensetzen:

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2015 2016 - 2019 nach 2019 Summe
Leasingverträge 139 117 0 256
Sonstige Verträge 1.347 399 0 1.746
Summe 1.486 516 0 2.002

Zum 31.12.2014 bestand ein Bestellobligo in Höhe von 155 TEUR. Zudem wurden vertraglich vereinbarte Darlehenszusagen in Höhe von 4.849 TEUR gegeben.

Derivative Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten

Im Rahmen der Steuerung von Zinsrisiken setzt die JENOPTIK AG Zinssicherungsgeschäfte, wie Zinsswaps sowie Caps, ein. Diese dienen überwiegend dazu, die Finanzschulden gegen Zinsänderungsrisiken abzusichern und das Zinsergebnis beziehungsweise das Zinsrisiko unter Berücksichtigung festgelegter Zins-Benchmarks zu optimieren.

Durch die in 2011 aufgenommenen Schuldscheine in Höhe von 90.000 TEUR war die JENOPTIK AG für Verbindlichkeiten in Höhe von 36.000 TEUR, die mit variabler Verzinsung abgeschlossen wurden, einem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt. Dem begegnete sie durch den Abschluss von Zinssicherungsgeschäften im 2. Quartal 2012. So wurden für 24.000 TEUR variabel verzinste finanzielle Verbindlichkeiten ein Zinscap und zwei Zinsswaps abgeschlossen.

Die Derivate weisen folgende Bedingungen und Parameter auf:

Zinscap

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Nominalvolumen 12.000 TEUR
Laufzeit 28. April 2012 bis 28. Oktober 2016
Zinsobergrenze 2,00 %
Referenzzins 6-Monats-Euribor

Zinsswap 1

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Nominalvolumen 8.000 TEUR
Laufzeit 28. April 2012 bis 28. Oktober 2018
Festzinssatz 1,985 % p. a.
Variabler Zinssatz 6-Monats-Euribor

Zinsswap 2

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Nominalvolumen 4.000 TEUR
Laufzeit 28. April 2012 bis 28. Oktober 2016
Festzinssatz 1,615 % p. a.
Variabler Zinssatz 6-Monats-Euribor

Mit dem Zinscap werden Verbindlichkeiten in Höhe von 12.000 TEUR gegen einen über 2,00 Prozent steigenden 6-Monats-Euribor für 4,5 Jahre abgesichert. Die Abschlussgebühr wurde aktivisch abgegrenzt und grundsätzlich vereinfachend über die Laufzeit linear aufgelöst. Der Zinscap hat zum 31. Dezember 2014 einen Marktwert von Null.

Mit den beiden Zinsswaps werden Verbindlichkeiten in Höhe von weiteren 12.000 TEUR über ihre gesamte Laufzeit gegen Zinsänderungsrisiken abgesichert. Die Zinsswaps wurden mit den abgesicherten variabel verzinslichen Verbindlichkeiten zu Bewertungseinheiten (Mikro-Hedge) zusammengefasst. Mithin erfolgte sowohl zum Beginn der Sicherungsbeziehung als auch zum Bilanzstichtag eine Messung der Wirksamkeit dieser Sicherungsbeziehungen. Aufgrund der vollständigen Identität der Bedingungen und Parameter der Grund- und Sicherungsgeschäfte wird die Sicherungsbeziehung als effektiv eingeschätzt. Die Swaps wiesen zum 31. Dezember 2014 negative Marktwerte in Höhe von 669 TEUR auf.

Da die Zinsderivate noch bis Oktober 2016 bzw. Oktober 2018 laufen, werden sie als langfristig eingestuft.

Die JENOPTIK AG reichte im Geschäftsjahr Darlehen an vebundene Unternehmen in GBP (27.800.000 GBP), JPY (30.000.000 JPY) und CHF (756.492 CHF) aus. Gegen Währungsveränderungen bei der Rückzahlung der Darlehen wurden diese mit Fremdwährungsderivaten in Höhe der Darlehen abgesichert.

Diese Derivate hatten zum 31. Dezember 2014 folgende Nominal- und Marktwerte (in TEUR):

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Nominalwert Marktwert
GBP Derivat 35.581 -400
JPY Derivat 215 8
CHF Derivat 627 -2

Da Grund- und Sicherungsgeschäfte eine Einheit bilden, wurden die Wertänderungen der Geschäfte nicht ergebniswirksam verbucht.

Unternehmensverträge

Die JENOPTIK AG hatte für das Geschäftsjahr 2014 mit folgenden Tochterunternehmen Ergebnisabführungs- und Beherrschungsverträge:

JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena
ESW GmbH, Wedel
JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena
JENOPTIK Robot GmbH, Mohnheim am Rhein
JENOPTIK Industrial Metrology GmbH, Villingen-Schwenningen
JENOPTIK Laser GmbH, Jena
JENOPTIK Polymer Systems GmbH, Triptis
JORENT Techno GmbH, Jena
JENOPTIK SSC GmbH, Jena
JENOPTIK Einundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena

Beschäftigte

Im Unternehmen waren im Geschäftsjahr 2014 durchschnittlich beschäftigt:

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2014 2013
Angestellte 112 101
davon Auszubildende 1 1

Deutscher Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG haben die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 24. Juni 2014 am 10. Dezember 2014 abgegeben. Die Erklärung ist den Aktionären auf der Internet-Seite der JENOPTIK AG unter www.jenoptik.de/corporate-governance dauerhaft zugänglich gemacht worden. Die Erklärung ist auch in den Geschäftsräumen der JENOPTIK AG (Carl-Zeiß-Straße 1, 07743 Jena) einsehbar.

Angaben über wesentliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Als nahestehende Personen gelten in Anlehnung an den IAS 24 Unternehmen bzw. Personen, die den Jenoptik-Konzern beherrschen oder von ihm beherrscht werden oder unter gemeinschaftlicher Führung stehen, soweit sie nicht bereits als konsolidiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden. Dazu gehören auch Vorstände und Aufsichtsrat. Beherrschung liegt hierbei vor, wenn ein Aktionär mehr als die Hälfte der Stimmrechte an der JENOPTIK AG hält oder umgekehrt oder kraft Satzungsbestimmungen oder vertraglicher Vereinbarungen die Möglichkeit besitzt, die Finanz- und Geschäftspolitik des Managements des Jenoptik-Konzerns zu steuern.

Nachfolgende Darlehen mit nicht konsolidierten Tochtergesellschaften bzw. Beteiligungen sind zu nicht marktüblichen Zinskonditionen abgeschlossen:

Niedrigverzinste Darlehen (0 bis 1,25 Prozent) gegenüber der KORBEN Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Grünwald, in Höhe von 32.927 TEUR
Niedrigverzinste Darlehen (0 bis 1,25 Prozent) gegenüber der JO Vermietungs GmbH, Jena, in Höhe von 5.685 TEUR

Es wurde eine Bürgschaft gegenüber der JENOPTIK MedProjekt GmbH, Jena, in Höhe von 5.500 TEUR und gegenüber der JO Vermietungs GmbH, Jena, in Höhe von 3.504 TEUR ausgegeben.

Ausführliche Angaben zur Vergütung für Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands werden in den Angaben zu Vorstand und Aufsichtsrat aufgeführt.

Vorstand

Als Mitglieder des Vorstands waren im Geschäftsjahr 2014 folgende Herren bestellt:

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weitere Mandate bei:
Dr. Michael Mertin Vorsitzender des Vorstands der JENOPTIK AG Keine
Rüdiger Andreas Günther Mitglied des Vorstands der JENOPTIK AG •LIS Orbotech GmbH (vgl. Kgr.)

Abkürzungen: vgl. Kgr. - vergleichbares Kontrollgremium

Die nachstehende Übersicht zeigt die Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2014. Diese umfasst neben den direkt oder indirekt geleisteten Vergütungsbestandteilen auch den beizulegenden Zeitwert des aktienbasierten Vergütungsinstruments (LTI). Die Anzahl der virtuellen Aktien der Vorstände beträgt zum Stichtag 368.031 Stück.

Die Nebenleistungen umfassen Beiträge zur Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung sowie die Bereitstellung von Firmenwagen.

Zur näheren Erläuterung des Vergütungssystems verweisen wir auf den Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht.

Pensionszahlungen an frühere Vorstandsmitglieder wurden in Höhe von 286 TEUR (i. Vj. 286 TEUR) geleistet. Die Pensionsrückstellungen für frühere Vorstandsmitglieder beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 3.704 TEUR (i. Vj. 3.539 TEUR). Der für diese bestehenden Rückstellungen im Geschäftsjahr 2014 erfasste Aufwand aus Zinskosten belief sich auf 286 TEUR (i. Vj. 232 TEUR).

Im Geschäftsjahr 2014 wurden - wie in den Jahren zuvor - keine Kredite oder Vorschüsse an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder ausgereicht. Folglich gab es auch keine Darlehensablösungen.

Die Vorstandsmitglieder halten zum Bilanzstichtag keine Aktien.

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Dr. Michael Mertin (Vorsitzender des Vorstands) Rüdiger Andreas Günther (Mitglied des Vorstands)
in TEUR 2014 2013 2014 2013
--- --- --- --- ---
Festvergütung 600,0 600,0 380,0 380,0
Variable Vergütung 529,0 600,6 236,6 390,4
LTI des Geschäftsjahrs - bewertet zum Ausgabekurs 529,0 600,6 236,6 195,2
LTI des Geschäftsjahrs - Kursentwicklung im Geschäftsjahr -78,0 222,7 -34,9 72,4
Gewährt für Dividendenschutz Altaktien 50,3 35,4 9,8 3,9
Gesamtvergütung 1.630,4 2.059,3 828,2 1.041,9
Altersversorgung 240,0 240,0 80,0 80,0
Nebenleistungen 46,5 45,8 13,6 19,5
Summe Sonstige Leistungen 286,5 285,8 93,6 99,5

11.2 Aufsichtsrat

Als Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2014 folgende Damen und Herren bestellt:

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Mitglied im Weitere Mandate bei
Rudolf Humer Unternehmer (Vorsitzender) - Personalausschuss (Vorsitzender) - Vermittlungsausschuss (Vorsitzender) - Nominierungsausschuss (Vorsitzender) - Baumax AG, Österreich (AR Mitglied) - Baumax Anteilsverwaltung AG, Österreich (AR Mitglied) - Ühinenud Farmid AS, Estland (vgl. Kgr. Mitglied) - K.A.M. ESSL Holding AG, Österreich (AR Mitglied)
Michael Ebenau1 Gewerkschaftssekretär, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Jena-Saalfeld, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Gera (stellvertretender Vorsitzender) - Personalausschuss - Vermittlungsausschuss - Samag Saalfelder Werkzeugmaschinen GmbH (vgl. Kgr.)
Astrid Biesterfeldt1 (seit 10. April 2014) Leiterin Produktmanagement und stellvertretende Business Unit Leiterin bei der ESW GmbH, Business Unit Energy & Drive keine
Brigitte Ederer ehemaliges Vorstandsmitglied der Siemens AG - Boehringer Ingelheim RCV GmbH, Österreich (AR Mitglied) - Österreichische Industrieholding AG (ÖIAG), Österreich (AR Mitglied, bis 8. September 2014) - Infineon Technologies Austria AG, Österreich (AR Mitglied) - Österreichische Bundesbahnen-Holding Aktiengesellschaft, Österreich (AR Vorsitz, Mitglied seit 28. Februar 2014; Vorsitz seit 11. September 2014) - Österreichische Bundesbahn Personenverkehr AG, Österreich (AR Mitglied, seit 6. Oktober 2014) - Rail Cargo Austria AG, Österreich (AR Mitglied, seit 6. Oktober 2014) - Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG, Österreich (AR Mitglied, seit 23. April 2014) - Wien Holding GmbH, Österreich (vgl. Kgr., Vorsitz seit 24. Juni 2014, Mitglied seit 13. Mai 2014)
Christian Humer Kaufmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der ECE European City Estates GmbH, Österreich - Personalausschuss - Nominierungsausschuss - Ühinenud Farmid AS, Estland (vgl. Kgr. Vorsitz)
Thomas Klippstein1 Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Jenoptik - Personalausschuss - Prüfungsausschuss keine
Ronald Krippendorf1 (bis 31. März 2014) Werkleiter der JENOPTIK Katasorb GmbH keine
Dieter Kröhn1 Fertigungsplaner bei der ESW GmbH - Prüfungsausschuss keine
Sabine Lötzsch1 Dipl.-Mathematikerin, Team-Leiterin IT-Servicedesk der JENOPTIK SSC GmbH keine
Heinrich Reimitz Mitglied der Geschäftsführung der ECE European City Estates GmbH, Österreich - Prüfungsausschuss (Vorsitzender) - Ühinenud Farmid AS, Estland (vgl. Kgr. Mitglied)
Stefan Schaumburg1 Funktionsbereichsleiter und Gewerkschaftssekretär beim IG Metall Vorstand, Frankfurt - Personalausschuss - Vermittlungsausschuss - GKN Driveline Deutschland GmbH (AR Mitglied, bis Mitte 2014) - GKN Holdings Deutschland GmbH (AR Mitglied)
Prof. Dr. rer. nat. habil., Dipl.-Physiker Andreas Tünnermann Direktor des Instituts für Angewandte Physik und Hochschullehrer für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik Jena - Personalausschuss - Vermittlungsausschuss - Nominierungsausschuss - BioCentiv GmbH (AR Vorsitz) - Docter Optics GmbH (vgl. Kgr. Mitglied)
Matthias Wierlacher Vorstandsvorsitzender der Thüringer Aufbaubank - Prüfungsausschuss (stv. Vorsitzender) - Analytik Jena AG (AR Mitglied, bis 30. September 2014) - Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Thüringen mbH (AR Mitglied) - bm-t beteiligungsmanagement thüringen GmbH (Ki, AR Vorsitz) - ThüringenForst - Anstalt öffentlichen Rechts (AR Mitglied)

1 Vertreter/-in der Arbeitnehmer

Abkürzungen: AR - Aufsichtsrat, vgl. Kgr. - vergleichbares Kontrollgremium, Ki - konzerninternes Mandat, stv. - Stellvertretender/-s

Aufsichtsratsvergütung

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 2014 folgende Gesamtvergütung:

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davon
in TEUR Gesamtbezüge Feste jährliche Vergütung 2014 Variable Vergütung 2014 Sitzungsgelder (zzgl. Auslagenersatz) Umsatzsteuer1
--- --- --- --- --- ---
Rudolf Humer (Vorsitzender)2) - - - - -
Michael Ebenau (stv. Vorsitzender) 67,8 41,7 17,9 8,3 10,8
Astrid Biesterfeldt (ab 10. April 2014) 26,5 14,6 7,3 4,6 -
Brigitte Ederer 34,7 20,0 10,0 4,7 -
Christian Humer 44,7 25,0 10,0 9,7 -
Thomas Klippstein 67,3 41,7 11,9 13,7 10,7
Ronald Krippendorf (bis 31. März 2014) 10,0 5,9 2,9 1,2 1,6
Dieter Kröhn 58,9 35,7 11,9 11,3 9,4
Sabine Lötzsch 41,7 23,8 11,9 6,0 6,7
Heinrich Reimitz 62,8 40,0 10,0 12,8 -
Stefan Schaumburg 51,1 29,8 11,9 9,4 8,0
Prof. Dr. rer. nat. habil. Andreas Tünnermann 49,7 29,8 11,9 8,0 7,9
Matthias Wierlacher 63,7 41,7 11,9 10,1 10,2
Gesamt 578,7 349,5 129,5 99,8 65,3

1 In Festvergütung, variabler Vergütung und Sitzungsgeldern enthalten; Frau Brigitte Ederer und die Herren Rudolf und Christian Humer sowie Herr Mag. Heinrich Reimitz sind aufgrund ihres Wohnsitzes im Ausland in Deutschland beschränkt steuerpflichtig; da auf ihre Vergütung ein Steuereinbehalt gemäß § 50 a Abs. 1 Nr. 4 EStG gezahlt wurde, fiel keine Umsatzsteuer an.

2 Der Aufsichtsratsvorsitzende, Herr Rudolf Humer, hat durch schriftliche Erklärung gegenüber dem Vorstand auf sämtliche, ihm für seine Tätigkeiten ab dem1. April 2011 zustehenden Vergütungsansprüche als Aufsichtsratsvorsitzender und Ausschussmitglied verzichtet. Dies gilt auch für etwaige Sitzungsgelder und eine etwaigeerfolgsorientierte Vergütung.

Zur näheren Erläuterung des Vergütungssystems des Aufsichtsrats verweisen wir auf den Vergütungsbericht als Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts im Kapitel Corporate Governance.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats hielten zum Ende des Geschäftsjahrs 2014 zusammen 976.155 Aktien oder sich darauf beziehende Finanzierungsinstrumente und damit mehr als 1 Prozent des Grundkapitals der JENOPTIK AG. Darin enthalten sind 685.000 Aktien, die von Herrn Rudolf Humer direkt oder indirekt gehalten werden.

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2014 (Bruttodarstellung in TEUR)

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
Bilanzpositionen Stand 1.1.2014 Zugang Umbuchung (+/-) Abgang Stand 31.12.2014
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbenene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten und Software 1.978 87 161 0 2.226
2. Geschäfts- oder Firmenwert 4.082 0 0 0 4.082
3. Geleistete Anzahlungen 4.856 1.160 -161 5.720 135
Summe I 10.916 1.247 0 5.720 6.443
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte Bauten, einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 4.332 13.171 0 0 17.503
2. Technische Anlagen und Maschinen 2.118 94 0 0 2.212
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geringwertige Anlagegüter 3.307 191 0 53 3.445
Summe II 9.757 13.456 0 53 23.160
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 329.310 7.120 0 27 336.403
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 121.189 43.763 0 6.815 158.137
3. Beteiligungen 10.465 0 0 1 10.464
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.841 0 0 0 1.841
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 20.761 728 0 706 20.783
6. Sonstige Ausleihungen 65.227 629 0 1.713 64.143
Summe III 548.793 52.240 0 9.262 591.771
Gesamt 569.466 66.943 0 15.035 621.374

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Abschreibungen
Bilanzpositionen Stand 1.1.2014 Abschreibung des GJ Umbuchung (+/-) Auflösung Abgang Zuschreibung Stand 31.12.2014
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbenene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten und Software 1.614 146 0 0 0 1.760
2. Geschäfts- oder Firmenwert 4.082 0 0 0 0 4.082
3. Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0 0
Summe I 5.696 146 0 0 0 5.842
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte Bauten, einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 3.557 109 0 0 0 3.666
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.657 80 0 0 0 1.737
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geringwertige Anlagegüter 1.281 110 0 39 0 1.352
Summe II 6.495 299 0 39 0 6.755
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 53 0 0 2 0 51
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 42.461 7 0 0 210 42.258
3. Beteiligungen 8.313 0 0 0 0 8.313
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.768 0 0 0 0 1.768
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 15.694 0 0 0 1 15.693
6. Sonstige Ausleihungen 65.221 629 0 1.700 7 64.143
Summe III 133.510 636 0 1.702 218 132.226
Gesamt 145.701 1.081 0 1.741 218 144.823

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Bilanzpositionen Buchwert 31.12.2014 Buchwert 31.12.2013
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbenene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten und Software 466 364
2. Geschäfts- oder Firmenwert 0 0
3. Geleistete Anzahlungen 135 4.856
Summe I 601 5.220
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte Bauten, einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 13.837 775
2. Technische Anlagen und Maschinen 475 461
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geringwertige Anlagegüter 2.093 2.026
Summe II 16.405 3.262
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 336.352 329.257
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 115.879 78.728
3. Beteiligungen 2.151 2.152
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 73 73
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 5.090 5.067
6. Sonstige Ausleihungen 0 6
Summe III 459.545 415.283
Gesamt 476.551 423.765

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2014 Einzelabschluss

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Nr. Name und Sitz der Gesellschaft Anteil JENOPTIK bzw. des unmittelbaren Gesellschafters

in %
Währung Eigenkapital 31.12.2014 TEUR/ Landeswährung Ergebnis 2014 TEUR/ Landeswährung
1.1 Verbundene Unternehmen - unmittelbare Beteiligungen
1 JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein, Deutschland 100 TEUR 17.313 3)
2 JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH (vormals: HOMMEL-ETAMIC GmbH), Villingen-Schwenningen, Deutschland 100 TEUR 16.381 3)
3 JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena, Deutschland 100 TEUR 7.660 3)
4 ESW GmbH, Wedel, Deutschland 100 TEUR 51.703 3)
5 JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena, Deutschland 100 TEUR 43.054 3)
6 JENOPTIK Laser GmbH, Jena, Deutschland 100 TEUR 11.576 3)
7 JENOPTIK Polymer Systems GmbH, Triptis, Deutschland 100 TEUR 5.039 3)
8 JORENT Techno GmbH, Jena, Deutschland 100 TEUR 25 3)
9 JENOPTIK SSC GmbH, Jena, Deutschland 100 TEUR 8.250 3)
10 JENOPTIK North America, Inc., Jupiter (FL), USA 100 TEUR 31.796 1.263
11 JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd., Singapore, Singapur 100 TEUR 12.847 -60
12 JENOPTIK Asien GmbH, Triptis, Deutschland 100 TEUR 273 -2
13 JENOPTIK Einundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland 100 TEUR 23 3)
14 JENOPTIK MedProjekt GmbH, Jena, Deutschland 100 TEUR -4.034 -1
15 FIRMICUS Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland 100 TEUR 2)
16 JENOPTIK Korea Corporation, Ltd., Pyeongtaek, Korea 66,6 TEUR 1.697 -202
17 LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksverwaltungsgesellschaft mbH, Grünwald, Deutschland 100 TEUR 26 0
18 JO Vermietungs GmbH, Jena, Deutschland 100 TEUR 2)
19 Korben Verwaltungs GmbH, Grünwald, Deutschland 100 TEUR 28 1
- mittelbare Beteiligungen
20 Traffipax, LLC, Jupiter (FL), USA 100 TEUR 6.186 416
21 Multanova AG, Uster, Schweiz 100 TEUR -977 -219
22 JENOPTIK ROBOT MALAYSIA SDN BHD, Kuala Lumpur, Malaysia 100 TEUR 271 800
23 JENOPTIK Industrial Metrology Switzerland SA, Peseux, Schweiz 100 TEUR -2.005 475
24 JENOPTIK Industrial Metrology France SA, Bayeux, Frankreich 100 TEUR 5.228 -145
25 JENOPTIK Industrial Metrology North America, LLC, Rochester Hills (MI), USA 100 TEUR 10.507 1.607
26 JENOPTIK (Shanghai) Precision Instruments and Equipment Co., Ltd., Shanghai, China 100 TEUR 3.111 -549
27 JENOPTIK Australia Pty Ltd, Sydney, Australien 100 TEUR 2.039 999
28 LECHMOTOREN GmbH, Altenstadt, Deutschland 100 TEUR 5.891 3)
29 PHOTONIC SENSE GmbH, Eisenach, Deutschland 100 TEUR 68 202
30 JENOPTIK Diode Lab GmbH, Berlin, Deutschland 100 TEUR 1.025 3)
31 JENOPTIK Optical Systems, LLC, Jupiter (FL), USA 100 TEUR 16.106 1.972
32 JENOPTIK Advanced Systems, LLC, El Paso (TX), USA 100 TEUR 1.565 -387
33 JENOPTIK Defense, Inc., Jupiter (FL), USA 100 TEUR -4.395 -1.885
34 JENOPTIK Laser Technologies, LLC, Brighton (MI), USA 100 TEUR 1.123 -5
35 AD-Beteiligungs GmbH, Monheim am Rhein, Deutschland 100 TEUR 2)
36 RADARLUX Radar Systems GmbH, Leverkusen, Deutschland 100 TEUR 0 -95
37 RADARLUX RADAR Systems (UK) Ltd., Stratford upon Avon, Großbritannien 755) TEUR 2)
38 Traffipax do Brasil Ltda., Sao Paulo, Brasilien 100 TEUR 2)
39 JENOPTIK KATASORB GmbH, Jena, Deutschland 100 TEUR 300 3)
40 PHOTONIC SENSE, INC., Nashua (NH), USA 100 TEUR 3 3
41 JENOPTIK Components, LLC, St. Petersburg, Russland 100 TEUR -444 -108
42 JENOPTIK LDT GmbH, Jena, Deutschland, i.L.8) 100 TEUR -3.086 0
43 JENOPTIK JAPAN CO., Ltd., Yokohama, Japan 66,58 TEUR -29.310 -2.524
44 JENOPTIK India Pvt. Ltd., Bangalore, Indien 51/497) TEUR -126 -153
45 JENOPTIK do Brasil Instrumentos de Precisão e Equipamentos Ltda., Sao Paulo, Brasilien 99/1 TEUR 2)
46 JENOPTIK South East Asia Pte. Ltd., Singapore, Singapur 100 TEUR -219 -157
47 ROBOT Nederland B.V., Riel, Niederlande 100 TEUR 2.280 847
48 Vysionics Ltd. Mitlon Keynes, Großbritannien 91.97 TEUR -20.927 865
49 Vysionics ITS Holdings Ltd., Milton Keynes, Großbritannien 10010) TEUR
50 Vysionics ITS Ltd., Camberley, Großbritannien 10010) TEUR
51 Computer Recognition Systems Ltd., Milton Keynes, Großbritannien 10010) TEUR
- Zweckgesellschaften
52 SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Pullach im Isartal, Deutschland Kommanditanteil 100 TEUR 12.503 0
53 LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Grünwald, Deutschland Kommanditanteil 100 TEUR 1.790 -785
54 FIRMICUS Verwaltungsgesellschaft mbH + Co. Vermietungs KG, Jena, Deutschland Kommanditanteil 100 TEUR 2)
55 KORBEN Verwaltungsgesllschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Grünwald, Deutschland Kommanditanteil 100 TEUR 2)
2. Gemeinschaftsunternehmen
56 HILLOS GmbH, Jena, Deutschland 501) TEUR 13.966 1.078
3. Beteiligungen - unmittelbare Beteiligungen
57 JENAER BILDUNGSZENTRUM gGmbH SCHOTT CARL ZEISS JENOPTIK, Jena, Deutschland 33.33 TEUR 2)
- mittelbare Beteiligungen
58 JT Optical Engine Verwaltungs GmbH, Jena, Deutschland 506) TEUR 23 0
59 JT Optical Engine GmbH + Co. KG, Jena, Deutschland, i.L.8) 506) TEUR 551 -3
60 TELSTAR-HOMMEL CORPORATION, Ltd., Pyeongtaek, Korea 33.4 TEUR 2)
61 HOMMEL CS s.r.o., Teplice, Tschechische Republik 40 TEUR 2)
62 Martec S.p.A., Vignate (MI), Italien 25 TEUR 2)
63 Zenteris GmbH, Jena, Deutschland, i.I.9) 24,96) TEUR 2)
64 Dr. Teschauer AG, Chemnitz, Deutschland, i.I.9) 24,994) TEUR 2)
65 MAZeT Mikroelektronik Anwendungszentrum GmbH Thüringen, Jena, Deutschland 22.55 TEUR 2)
66 JENOPTIK Robot Algerie SARL, Alger, Algerien 49 TEUR 2)

1) Quotenkonsolidiert

2) Daten nicht verfügbar

3) Ergebnisabführungsvertrag (HGB) mit der Muttergesellschaft

4) abweichendes Geschäftsjahr zum 31. Oktober

5) abweichendes Geschäftsjahr zum 31. Mai

6) abweichendes Geschäftsjahr zum 30. Juni

7) abweichendes Geschäftsjahr zum 31. März

8) i. L. = in Liquidiation

9) i. I. = in Insolvenz

10) Im Jahresabschluss Vysionics Ltd. enthalten.

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinen und Aktionäre,

im abgelaufenen Geschäftsjahr haben sich die globalen wirtschaftlichen und konjunkturellen Rahmenbedingungen eingetrübt. Insbesondere die geringere Nachfrage aus der Halbleiterausrüstungs- und der Automobilindustrie sowie die verschärften Exportbeschränkungen der Bundesregierung hatten Auswirkungen auf das Geschäft von Jenoptik. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand während des gesamten Geschäftsjahrs intensiv begleitet. Gemeinsam konnten wir die Herausforderungen durch die konsequente Umsetzung unserer Strategie, durch Prozessverbesserungen und den weiteren Ausbau unserer internationalen Präsenz bewältigen und blicken daher zuversichtlich auf das laufende Geschäftsjahr.

Der Aufsichtsrat hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seine gesetzlichen, satzungsmäßigen sowie die in seiner Geschäftsordnung festgelegten Aufgaben sorgfältig wahrgenommen, den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Tätigkeit kontinuierlich überwacht. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in alle Entscheidungen, die für Jenoptik von grundlegender Bedeutung waren, frühzeitig und intensiv eingebunden und ihn regelmäßig, zeitnah und umfassend in mündlicher und schriftlicher Form über den aktuellen Stand der Geschäfte, die Geschäftsentwicklung und die wirtschaftliche Lage, die Risikolage, das Risikomanagement sowie relevante Fragen der Compliance, der Strategie und der Planung unterrichtet. Die für Jenoptik bedeutenden Geschäftsvorgänge wurden auf Basis der Berichte des Vorstands in den Ausschüssen und Sitzungen des Plenums ausführlich erörtert. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben sich dabei umfassend mit den vorgelegten Berichten des Vorstands auseinandergesetzt und konnten jederzeit eigene Anregungen einbringen. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen wurden dem Aufsichtsrat vom Vorstand unter Angabe von Gründen detailliert erläutert. Den Berichtspflichten von § 90 AktG und des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") hat der Vorstand vollumfänglich entsprochen.

Der Aufsichtsrat hat zustimmungspflichtigen Geschäften nach gründlicher Prüfung und Beratung seine Zustimmung erteilt. Hierzu gehörte insbesondere der Erwerb von 91,97 Prozent der Anteile an dem britischen Unternehmen Vysionics Ltd. im November 2014. Insgesamt trat der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2014 zu fünf turnusgemäßen Sitzungen sowie einer außerordentlichen Sitzung am Tag der Hauptversammlung zusammen, an denen jeweils auch die Mitglieder des Vorstands teilnahmen. Einzelne Tagesordnungspunkte in Bezug auf Personalangelegenheiten des Vorstands wurden ohne die Vorstandsmitglieder behandelt. Zudem wurden in einem schriftlichen Umlaufverfahren Beschlüsse gefasst. Kein Aufsichtsratsmitglied hat an weniger als der Hälfte der Sitzungen teilgenommen. Die Präsenz bei den Sitzungen lag insgesamt bei 95 Prozent. Weiterhin fanden neun Ausschusssitzungen statt, davon wurden drei Sitzungen des Personalausschusses und eine Sitzung des Prüfungsausschusses telefonisch abgehalten; bei zwei Sitzungen war jeweils ein Mitglied nicht anwesend.

Vorstand und Aufsichtsrat haben stets vertrauensvoll und in offener Atmosphäre zusammengearbeitet. In der Zeit zwischen den Sitzungen des Plenums beziehungsweise der Ausschüsse standen der Aufsichtsratsvorsitzende und die Vorsitzenden der Ausschüsse mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt. Allen Aufsichtsratsmitgliedern wurden zwischen den Sitzungen regelmäßig detaillierte Monatsberichte zur Lage der Gesellschaft zugesandt. Der Aufsichtsrat hat an einem gesonderten Strategietag im November mit dem Vorstand, den Mitgliedern des Executive Management Boards und dem Leiter Strategie die langfristige strategische Positionierung des Konzerns aus Markt-, Wettbewerbs- und Kundensicht ausführlich diskutiert sowie potenzielle Wachstumsfelder der Segmente erörtert.

Besondere Gegenstände der Beratungen im Aufsichtsrat

Wiederkehrender Gegenstand der regelmäßigen Sitzungen waren die Berichte des Vorstands über die Geschäftslage der JENOPTIK AG und des Konzerns, insbesondere die aktuelle Umsatz- und Ergebnisentwicklung sowie die Finanz- und Vermögenslage, das JOE-Projekt (Jenoptik One ERP), das Immobilienmanagement, Informationen über die Entwicklung der Jenoptik-Aktie sowie aktuelle Analysteneinschätzungen.

In einem schriftlichen Umlaufverfahren im Februar 2014 verabschiedeten die Mitglieder des Aufsichtsrats ihren Bericht an die Hauptversammlung 2014 und stimmten dem Corporate-Governance-Bericht für den Geschäftsbericht 2013 zu.

In der Sitzung am 24. März 2014 hat sich der Aufsichtsrat in Gegenwart zweier Vertreter des Abschlussprüfers intensiv mit der Prüfung und Erörterung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG, des Konzernabschlusses, des Lage- und des Konzernlageberichts sowie mit der Verwendung des Bilanzgewinns befasst. Der Aufsichtsrat stimmte nach ausführlicher Diskussion dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zu, der eine Erhöhung der Dividende auf 0,20 Euro pro Stückaktie vorsah. Er stimmte ferner der Erklärung zur Unternehmensführung, die Bestandteil des Lageberichts der JENOPTIK AG ist, zu und billigte den Jahresabschluss der JENOPTIK AG sowie den Konzernabschluss. Damit war der Jahresabschluss festgestellt. Ein weiterer Schwerpunkt war die Verabschiedung der Tagesordnung für die ordentliche Hauptversammlung am 12. Juni 2014. Gegenstand der Sitzung waren ferner der aktuelle Konzernrisiko- und Chancenbericht, die Abrechnung der Zielvereinbarungen der Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2013 sowie der Abschluss neuer Zielvereinbarungen für das Jahr 2014. Der Aufsichtsrat befasste sich auch mit einer Überarbeitung der Geschäftsordnung des Vorstands.

Schwerpunkt der Sitzung am 11. Juni 2014 war der Bericht des Vorstands über die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage der JENOPTIK AG und des Konzerns nach Abschluss des 1. Quartals sowie der Monatsabschluss zum 30. April 2014. Der Vorstand berichtete ausführlich über den Erwerb von weiteren 70 Prozent der Anteile an der Robot Nederland B.V. Der Aufsichtsrat informierte sich über aktuelle Gesetzesvorhaben auf deutscher und europäischer Ebene und befasste sich erneut mit der Überarbeitung der Geschäftsordnung des Vorstands.

In einer kurzen, außerordentlichen Sitzung am Tag der Hauptversammlung am 12. Juni 2014 wurden aktuelle Themen in Bezug auf die unmittelbar bevorstehende Hauptversammlung erörtert.

Am 16. September 2014 berichtete der Vorstand unter Vorlage des Halbjahresabschlusses sowie des Monatsberichts zum 31. Juli 2014 über die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns. Der Aufsichtsrat beschäftigte sich ausführlich mit dem geplanten Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Vysionics Ltd. und übertrug seine Befugnisse für die weitere Prüfung der Transaktion an den Prüfungsausschuss. Der Vorstand legte außerdem den aktuellen Konzern-Risiko- und Chancenbericht vor.

An einem separaten Strategietag im November erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand sowie den weiteren Mitgliedern des Executive Management Boards und dem Leiter Strategie ausführlich die Konzernstrategie sowie die Strategien der Segmente und Sparten. Vorbehaltlich der finalen Prüfung und Zustimmung durch den Prüfungsausschuss beschloss der Aufsichtsrat nach eingehender Diskussion, dem Erwerb von 91,97 Prozent der Anteile an der Vysionics Ltd. zuzustimmen.

In der letzten Sitzung des Jahres am 10. Dezember 2014 befasste sich der Aufsichtsrat nach der Berichterstattung über die Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns nach Abschluss des 3. Quartals sowie zum 31. Oktober 2014 ausführlich mit der Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2015 und der Mittelfristplanung. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat über den zwischenzeitlich erfolgten Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an der Vysionics Ltd. und deren geplante Integration in den Jenoptik-Konzern. Der Aufsichtsrat bestellte Herrn Hans-Dieter Schumacher zum neuen Finanzvorstand als Nachfolger von Herrn Rüdiger Andreas Günther und stimmte dem Inhalt des Anstellungsvertrags mit Herrn Hans-Dieter Schumacher zu. Die Bestellung und der Anstellungsvertrag waren aufschiebend bedingt durch die Annahme seitens Herrn Hans-Dieter Schumacher, der sich zu diesem Zeitpunkt in einem ungekündigten Anstellungsverhältnis befand. Entsprechend einer Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex beauftragte der Aufsichtsrat ferner den Personalausschuss, eine Beschlussfassung zur Festlegung des jeweils angestrebten Versorgungsniveaus der Vorstandsmitglieder vorzubereiten. Er verabschiedete darüber hinaus gemeinsam mit dem Vorstand nach Prüfung einer Corporate-Governance-Checkliste die Entsprechenserklärung der JENOPTIK AG gemäß § 161 Abs. 1 AktG. Auf Empfehlung des Prüfungsausschusses und entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 12. Juni 2014 wurde die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2014 bestellt. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat über den Stand der Projekte des Finanzressorts und stellte den aktuellen Patent-Report der Jenoptik vor. Der Aufsichtsrat befasste sich zudem mit der Liquiditätsplanung der Jenoptik und übertrug dem Prüfungsausschuss die Befugnis, vorgestellten etwaigen Refinanzierungsmaßnahmen zuzustimmen. Weiterer Gegenstand der Sitzung waren Informationen in Bezug auf die durchgeführten Mitarbeiterbefragungen und die Umsetzung der Unternehmenswerte.

Arbeit in den Ausschüssen

Zur effizienteren Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat insgesamt vier Ausschüsse eingerichtet. Diese treffen, soweit dies gesetzlich gestattet ist, im Einzelfall Entscheidungen anstelle des Plenums und bereiten Themen vor, die anschließend im Aufsichtsrat behandelt werden. Über die Inhalte und Ergebnisse der jeweiligen Ausschusssitzungen wurde der Aufsichtsrat durch die Ausschussvorsitzenden beziehungsweise ihre Stellvertreter in der jeweils nächsten Sitzung des Plenums ausführlich informiert. Einzelheiten zur personellen Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse finden Sie im Konzernanhang des Geschäftsberichts ab Seite 164.

Der Prüfungsausschuss wird von Herrn Heinrich Reimitz geleitet und hielt im Berichtszeitraum vier Sitzungen und eine Telefonkonferenz ab. An den Sitzungen nahmen stets der Finanzvorstand, zu einzelnen Themen auch der Vorsitzende des Vorstands sowie in der ersten Sitzung des Geschäftsjahrs zwei Vertreter des Abschlussprüfers teil. Zwischen den Sitzungen stand der Prüfungsausschussvorsitzende in einem regelmäßigen Informationsaustausch mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden, dem Vorstand und dem Abschlussprüfer. Den gesetzlichen Vorgaben und denjenigen des Kodex entsprechend verfügt mindestens ein unabhängiges Mitglied des Prüfungsausschusses, insbesondere auch Herr Heinrich Reimitz als dessen Vorsitzender, über Sachverstand auf den Gebieten der Rechnungslegung, der internen Kontrollverfahren und der Abschlussprüfung. Der Prüfungsausschuss befasste sich intensiv mit der Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses, des Lageberichts der JENOPTIK AG und des Konzernlageberichts, der Gewinnverwendung sowie jeweils vor ihrer Veröffentlichung mit den Quartals- und Halbjahresberichten.

In einer Telefonkonferenz im Januar 2014 vor der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen diskutierte und erörterte der Prüfungsausschuss mit dem Vorstand die Eckdaten des Geschäftsjahrs 2013 sowie aktuelle Bilanzierungsfragen im Zusammenhang mit der Abschlusserstellung. Schwerpunkte der Bilanzsitzung am 11. März 2014 waren in Anwesenheit des Abschlussprüfers die Prüfung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG und des Konzernabschlusses sowie des Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstands. Der Prüfungsausschuss befasste sich auch mit den Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen wichtiger Einzelgesellschaften des Jenoptik-Konzerns. Er empfahl dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung am 12. Juni 2014 die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, als Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2014 zur Wahl vorzuschlagen. Hierzu prüfte er eingehend die Unabhängigkeit und Qualifikation des Abschlussprüfers, unter anderem anhand einer Zusammenstellung der vom Abschlussprüfer im vorangegangenen Geschäftsjahr außerhalb der Prüfung erbrachten Leistungen. Er informierte sich zudem über den aktuellen Konzern-Risiko- und -Chancenbericht, den Stand des JOE-Projekts sowie über aktuelle Analysteneinschätzungen.

In der Sitzung am 9. Mai 2014 befasste sich der Prüfungsausschuss ausführlich mit dem Quartalsabschluss und dem aktuellen Status des Immobilienportfolios. Er ließ sich ein Update zum Risiko- und Compliance-Management geben, beschäftigte sich mit dem Stand der Projekte im Finanzressort und informierte sich eingehend über einzelne Fragestellungen aus der Berichterstattung des Abschlussprüfers in der Bilanzsitzung im März 2014.

Gegenstand der Beratungen im August waren neben dem Halbjahresabschluss und der Festlegung der Prüfungsschwerpunkte für die Prüfung des Geschäftsjahrs 2014 der aktuelle Konzern-Risiko- und -Chancenbericht und der Status des Immobilienportfolios. Der Prüfungsausschuss informierte sich außerdem über das JOE-Projekt, die Investor-Relations-Aktivitäten und die Folgethemen aus der Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2013.

In der letzten Sitzung des Jahres im November erörterte der Prüfungsausschuss den Management Letter des Abschlussprüfers und bereitete die Erteilung des neuen Prüfungsauftrags einschließlich der Honorarvereinbarung vor. Als Ergebnis dieser Prüfung unterbreitete er dem Plenum anschließend den Vorschlag, die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, zu beauftragen. Der Prüfungsausschuss beschäftigte sich ferner ausführlich mit dem Abschluss zum 30. September 2014 und informierte sich über aktuelle Rechtsakte zur Abschlussprüfung auf europäischer Ebene. Die Ergebnisse der Prüfungen der Internen Revision sowie deren Prüfungsplanung für das kommende Geschäftsjahr waren ebenfalls Gegenstand der Sitzung. Aufgrund einer Delegation durch den Aufsichtsrat befasste sich das Gremium zudem ausführlich mit der geplanten Akquisition der Vysionics Ltd. und stimmte dem Erwerb der Mehrheit der Anteile schließlich zu.

Der Personalausschuss wird durch den Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Rudolf Humer, geleitet. Der Ausschuss bereitet unter anderem die Personalentscheidungen des Aufsichtsrats im Hinblick auf Organstellung und Dienstverträge der Vorstandsmitglieder vor und tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr vier Mal, davon drei gemischte Zusammentreffen als Präsenzsitzung sowie Telefonkonferenz.

Gegenstand der ersten Sitzung Anfang März war die Abrechnung der Zielvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands. Hierzu unterbreitete der Personalausschuss dem Plenum entsprechende Beschlussvorschläge. In der Sitzung Ende April 2014 beschäftigte sich der Personalausschuss mit der Nachfolge für den Finanzvorstand, nachdem Herr Rüdiger Andreas Günther erklärt hatte, seinen Vertrag nicht über den 31. März 2015 hinaus verlängern zu wollen. Gegenstand zweier Sitzungen im November sowie Anfang Dezember waren ebenfalls Beratungen über die Bestellung eines Nachfolgers für den Finanzvorstand. Der Personalausschuss traf dabei eine Vorauswahl unter mehreren Kandidaten, befasste sich mit dem Anstellungsvertrag und unterbreitete dem Aufsichtsrat anschließend entsprechende Empfehlungen.

Der ebenfalls vom Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Rudolf Humer geleitete Nominierungsausschuss, bestehend aus den drei Anteilseignervertretern des Personalausschusses, hat die Aufgabe, dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten vorzuschlagen. Er hat im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht getagt. Für eine Sitzung des gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG gebildeten Vermittlungsausschusses bestand im Berichtsjahr ebenfalls kein Anlass.

Corporate Governance

Der Aufsichtsrat hat sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr mit den Grundsätzen guter Unternehmensführung fortlaufend auseinandergesetzt und sich über die Weiterentwicklungen des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie aktuelle Gesetzesvorhaben aus dem Bereich guter Unternehmensführung in seinen Sitzungen im Juni und Dezember ausführlich informiert.

Im Dezember verabschiedete der Aufsichtsrat nach umfassender Prüfung einer Corporate-Governance-Checkliste gemeinsam mit dem Vorstand die aktualisierte Entsprechenserklärung nach § 161 Abs.1 AktG. Die Entsprechenserklärung ist den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht und ist im Geschäftsbericht ab Seite 24 nachzulesen.

Der Aufsichtsrat überprüft mittels eines formalisierten Fragebogens in einem zweijährigen Prüfungsturnus regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeiten. Bei der letzten Evaluation im September 2013 wurden keine Effizienzdefizite festgestellt. Die nächste formelle Selbsteinschätzung wird im August 2015 stattfinden.

Einzelne Mitglieder des Aufsichtsrats üben eine Organfunktion bei anderen Unternehmen aus, mit denen Jenoptik in einer Geschäftsbeziehung steht. Sämtliche dieser für Jenoptik nicht wesentlichen Geschäfte erfolgten zu Bedingungen, wie sie auch mit anderen Unternehmen abgeschlossen worden wären. Ausführliche Informationen zu Geschäften mit sogenannten nahestehenden Unternehmen finden Sie im Konzernanhang des Geschäftsberichts auf Seite 160. Jedes Aufsichtsratsmitglied legt etwaige Interessenkonflikte dem Aufsichtsrat gegenüber offen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind keine berichtspflichtigen Interessenkonflikte aufgetreten, die die Unabhängigkeit der Mitglieder entsprechend den Vorgaben des Kodex berührt hätten.

Ausführliche Informationen zur Corporate Governance bei Jenoptik finden Sie im Corporate-Governance-Bericht ab Seite 24 des Geschäftsberichts. Eine ausführliche Beschreibung der Vergütungssysteme von Vorstand und Aufsichtsrat sowie deren Veränderungen finden Sie im Vergütungsbericht ab Seite 33. Für die individualisierte Darstellung der Vergütung der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder wird auf den Konzernanhang ab Seite 163 verwiesen.

Jahresabschluss und Konzernabschluss

Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, hat den vom Vorstand nach den Regeln des HGB aufgestellten Jahresabschluss der JENOPTIK AG, den Konzernabschluss, welcher gemäß § 315a HGB auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt wurde, sowie den zusammengefassten Lagebericht geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Abschlussprüfer hat bestätigt, dass der Vorstand geeignete Maßnahmen getroffen hat, damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig erkannt werden. Der Abschlussprüfer hat seine Prüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Die Prüfberichte wurden unverzüglich nach ihrer Fertigstellung versandt und sowohl vom Prüfungsausschuss in seiner Sitzung vom 10. März 2015 als auch vom Plenum in der Sitzung vom 25. März 2015 neben den vom Vorstand vorgelegten Unterlagen intensiv und ausführlich erörtert. In beiden Sitzungen berichteten zwei Vertreter des Abschlussprüfers persönlich über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfungen und über Leistungen, die zusätzlich zu den Abschlussprüferleistungen erbracht wurden. Sie standen für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Wesentliche Schwächen des rechnungslegungsbezogenen internen Systems wurden nicht berichtet. Auch der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erstattete dem Aufsichtsrat ausführlich Bericht über die Prüfungen des Jahres- und Konzernabschlusses durch den Prüfungsausschuss.

Nach dem abschließenden Ergebnis der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss sowie der eigenen Prüfung und Diskussion hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 25. März 2015 keine Einwendungen gegen die Ergebnisse der Abschlussprüfung erhoben und den vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss gebilligt. Der Jahresabschluss 2014 ist damit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt. Der Aufsichtsrat hat den Gewinnverwendungsbeschluss des Vorstands, der erneut die Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,20 Euro pro Stückaktie vorsieht, ausführlich erörtert und ihm nach eigener Prüfung zugestimmt.

Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat

Herr Rüdiger Andreas Günther hat Ende April 2014 bekanntgegeben, dass er beabsichtigt, seinen Vertrag über den 31. März 2015 hinaus nicht zu verlängern. Der Aufsichtsrat bedankt sich bei ihm für seinen Einsatz und seine großen Verdienste für das Unternehmen. Mit Wirkung zum 1. April 2015 hat der Aufsichtsrat Herrn Hans-Dieter Schumacher zum Vorstandsmitglied und Nachfolger von Herrn Rüdiger Andreas Günther als Finanzvorstand bestellt. Mit Herrn Hans-Dieter Schumacher konnte ein sehr erfahrener Finanzmanager gewonnen werden, der die Konzern- und Wachstumsstrategie von Jenoptik hervorragend unterstützen wird.

Seit dem 10. April 2014 ist Frau Astrid Biesterfeldt Mitglied im Aufsichtsrat der JENOPTIK AG. Sie trat als Vertreterin der leitenden Angestellten die Nachfolge von Herrn Ronald Krippendorf an, der Jenoptik zum 31. März 2014 auf eigenen Wunsch verlassen hat. Frau Astrid Biesterfeldt wurde auf Antrag des Vorstands mit Unterstützung des Betriebsrats sowie des Aufsichtsrats durch das Amtsgericht Jena gerichtlich bestellt. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Ronald Krippendorf für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Unser Dank gilt ebenfalls den Mitgliedern des Vorstands sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großes persönliches Engagement sowie unseren Aktionärinnen und Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen.

Jena, im März 2015

Für den Aufsichtsrat

Rudolf Humer, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG im Geschäftsjahr 2014

Nach § 161 Abs. 1 Satz 1 Aktiengesetz haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht.

Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG bekennen sich zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" und erklären gemäß § 161 Absatz 1 Satz 1 Aktiengesetz:

Seit der letzten Entsprechenserklärung vom Dezember 2013 wurde den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" ("Kodex") in der Fassung vom 13. Mai 2013 und wird künftig in der Fassung vom 24. Juni 2014 bis auf die nachfolgenden Ausnahmen zu 1. bis 4. entsprochen:

1. Gemäß Ziff. 4.2.3 Abs. 2 Satz 6 des Kodex soll die Vorstandsvergütung insgesamt und hinsichtlich ihrer variablen Vergütungsteile betragsmäßige Höchstgrenzen aufweisen.

Dieser mit der Kodex-Fassung vom 13. Mai 2013 neu eingefügten Empfehlung wurde seit der letzten Entsprechenserklärung und wird künftig nicht entsprochen. Die Funktionsweise der variablen Vergütung der Mitglieder des Vorstands der Jenoptik ist im Vergütungsbericht auf den Seiten 45 und 46 des Geschäftsberichts 2013 beschrieben. Die variable Vergütung ist auf einen Höchstbetrag begrenzt. Zur Sicherstellung einer langfristigen Anreizwirkung wird sie zur Hälfte in Form sogenannter virtueller Aktien gewährt, die erst nach einer Haltedauer von vier Jahren zur Auszahlung gelangen. Damit wird eine hohe Übereinstimmung mit den Interessen der Aktionäre an einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft und des Aktienkurses sichergestellt. Das System hat sich bewährt und an ihm soll auch künftig festgehalten werden. Die Umrechnung des in virtuellen Aktien gewährten Anteils der variablen Vergütung erfolgt auf der Basis des Durchschnittskurses der Jenoptik-Aktie im letzten Quartal des vorvergangenen Jahres. Daher besteht bei einem Kursanstieg die theoretische Möglichkeit, dass im Zuteilungszeitpunkt der Wert der gesamten variablen Vergütung den Höchstbetrag übersteigt. Dies setzt jedoch in der Regel einen hohen Zielerreichungsgrad und eine positive Kursentwicklung voraus. Bei einer negativen Kursentwicklung ergibt sich ein gegenteiliger Effekt. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Meinung, dass das Abstellen auf einen Kurs des vorvergangenen Jahres sinnvoll ist, weil es sich dabei um den Kurs handelt, an dem die Aktienkursentwicklung des vergütungsrelevanten Folgejahres gemessen wird. Der Vorstand partizipiert insoweit an einer Aktienkursentwicklung wie jeder Aktionär auch. Eine Höchstgrenze bei der Auszahlung der virtuellen Aktien gibt es nicht. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Meinung, dass mit einer solchen Grenze Fehlanreize in Bezug auf die Aktienkursentwicklung gesetzt würden und dass durch das Abstellen auf einen volumengewichteten Jahresdurchschnittskurs bei der Ermittlung des Auszahlungsbetrages "windfall profits" vermieden werden.

2. Gemäß Ziffer 4.2.3. Abs. 3 des Kodex soll der Aufsichtsrat bei Versorgungszusagen das jeweils angestrebte Versorgungsniveau - auch nach der Dauer der Vorstandszugehörigkeit - festlegen und den daraus abgeleiteten jährlichen sowie den langfristigen Aufwand für das Unternehmen berücksichtigen.

Der Empfehlung zur Festlegung des angestrebten Versorgungsniveaus wurde seit der letzten Entsprechenserklärung nicht entsprochen. Bei der Altersversorgung der Mitglieder des Vorstands der Jenoptik handelt es sich um eine rein beitragsorientierte Versorgung im Rahmen einer mittels einer Lebensversicherung rückgedeckten Unterstützungskasse. Es erfolgen jährliche Zahlungen an die Versicherung, die im Vergütungsbericht offengelegt und vollständig in der Gewinn- und Verlustrechnung und im Cash-Flow des Jahres der Zahlung abgebildet werden. Der jährliche und der langfristige Aufwand für Jenoptik ist daher klar definiert. Die Auszahlungen bei Erreichen der Altersgrenze belasten Jenoptik nicht mehr.

Der Aufsichtsrat der Jenoptik befasst sich aktuell mit der Festlegung des angestrebten Versorgungsniveaus. Es ist vorgesehen, Anfang 2015 einen kodexkonformen Beschluss dazu zu fassen. Bis dahin wird daher noch eine Abweichung erklärt.

3. Gemäß Ziffer 4.2.3. Abs. 4 des Kodex soll bei Abschluss von Vorstandsverträgen darauf geachtet werden, dass Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit einschließlich Nebenleistungen den Wert von zwei Jahresvergütungen nicht übersteigen (Abfindungscap) und nicht mehr als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrages vergüten. Für die Berechnung des Abfindungscaps soll auf die Gesamtvergütung des abgelaufenen Geschäftsjahres und gegebenenfalls auch auf die voraussichtliche Gesamtvergütung für das laufende Geschäftsjahr abgestellt werden.

Dieser Empfehlung wurde seit der letzten Entsprechenserklärung und wird künftig in Bezug auf den seit dem 1. Oktober 2006 für die Gesellschaft als Mitglied des Vorstands tätigen Vorstandsvorsitzenden nicht entsprochen; es wurde insoweit Bestandsschutz gewährt. Es besteht die Ansicht, dass derartige Abfindungsregelungen dem von Jenoptik im Einklang mit dem Aktiengesetz praktizierten Konzept die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder regelmäßig für die Dauer der Bestellungsperiode abzuschließen, grundsätzlich widersprechen. Eine vorzeitige Beendigung des Anstellungsvertrags setzt regelmäßig einen wichtigen Grund voraus. In diesem Fall wird keine Abfindung gezahlt. Außer im Fall des Change of Control sieht der Anstellungsvertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden keinen der Höhe nach bestimmten Abfindungsanspruch wegen vorzeitiger Vertragsbeendigung vor. Es muss daher bei einer Beendigung des Anstellungsverhältnisses ohne wichtigen Grund eine einvernehmliche Regelung gefunden werden. In diesem Fall ließe sich eine im Anstellungsvertrag enthaltene Begrenzung der Abfindungshöhe faktisch nicht einseitig von der Gesellschaft durchsetzen; auch könnte nicht sichergestellt werden, dass die konkreten Umstände für die vorzeitige Beendigung ausreichend berücksichtigt werden. Der Gedanke der Regelung der Ziffer 4.2.3 Abs. 4 des Kodex wird im Falle einer einvernehmlichen Vertragsaufhebung durch die Einhaltung des Gebots der Angemessenheit einer Abfindung berücksichtigt. In Anstellungsverträgen mit neuen Vorstandsmitgliedern wurde und wird die Empfehlung hingegen berücksichtigt.

4. Gemäß Ziffer 5.4.6. Abs. 2 Satz 2 des Kodex soll im Falle, dass den Aufsichtsratsmitgliedern eine erfolgsorientierte Vergütung zugesagt wird, diese auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet sein.

Dieser Empfehlung wurde seit der letzten Entsprechenserklärung und wird künftig nicht entsprochen. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Ansicht, dass die satzungsgemäß vereinbarte erfolgsorientierte Vergütung sinnvoll ist. Danach ist den Aufsichtsratsmitgliedern nur dann eine erfolgsorientierte Vergütung in Höhe von 10.000 Euro bzw. 20.000 Euro zu zahlen, wenn das Konzernergebnis vor Steuern den Wert von 10 Prozent bzw. 15 Prozent des Konzerneigenkapitals zum Ende des Geschäftsjahres übersteigt. Bei einer Eigenkapitalrentabilität von weniger als 10 Prozent besteht über die Fixvergütung hinaus kein Vergütungsanspruch.

Der Kodex definiert nicht, was unter einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung zu verstehen ist. Wäre der Begriff in Anlehnung an den für die Vergütung der Vorstandsmitglieder geltenden § 87 Abs. 1 Sätze 2 und 3 AktG auszulegen, sollten erfolgsorientierte Vergütungsbestandteile für Aufsichtsratsmitglieder grundsätzlich eine mehrjährige Bemessungsgrundlage haben. Da dies bei Jenoptik nicht der Fall ist, wird aufgrund der Unklarheit der Begrifflichkeit der Ziffer 5.4.6 Abs. 2 Satz 2 des Kodex höchstvorsorglich eine Abweichung erklärt. Die Mitglieder des Aufsichtsrates sind ausschließlich dem Unternehmensinteresse verpflichtet und durch die Möglichkeit einer variablen Vergütung und deren Größenordnung nicht in ihrer Entscheidungsfindung beeinflusst. Sie profitieren vielmehr ebenso wie Vorstand, Mitarbeiter und Aktionäre von einer allgemein nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens. Die eine variable Vergütung auslösende Eigenkapitalrendite in Höhe von 10 Prozent bzw. 15 Prozent ist dabei ausreichend ambitioniert und wurde von der Hauptversammlung im Juni 2012 mit knapp 98 Prozent der Stimmen so beschlossen.

10. Dezember 2014

JENOPTIK AG

Für den Vorstand

gez. Dr. Michael Mertin, Vorstandsvorsitzender

gez. Rudolf Humer, Aufsichtsratsvorsitzender

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT

Grundlagen des Konzerns

KONZERNSTRUKTUR

Rechtliche und organisatorische Struktur

Die JENOPTIK AG mit Hauptsitz in Jena übernimmt als Holding beziehungsweise Corporate Center für die Unternehmensgruppe Funktionen wie die strategische Unternehmensentwicklung und das Innovationsmanagement sowie zentrale Aufgaben in den Bereichen Controlling, Personal, Immobilien, Investor Relations, Mergers und Acquisitions, Rechnungswesen, Recht, Revision, Risk & Compliance Management sowie Treasury, Steuern, Unternehmenskommunikation und Corporate Marketing. Das operative Geschäft des Konzerns gliedert sich in die drei Segmente Laser & Optische Systeme, Messtechnik sowie Verteidigung & Zivile Systeme. Dabei entspricht das Segment-Reporting der Organisationsstruktur des Konzerns. Innerhalb der Segmente wird das operative Geschäft in fünf Sparten untergliedert. Die Klammer bildet das Shared Service Center (SSC), in dem die Zentralfunktionen IT, Personal, Einkauf, Sicherheit sowie Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Gebäudemanagement organisiert sind.

Jenoptik hat in den letzten Jahren die internationalen Strukturen stark ausgebaut. Zuletzt wurde eine asiatische Holding-Gesellschaft in Singapur gegründet, unter deren Dach der Konzern das Asiengeschäft bündelt, um zentral die strategische Geschäftsentwicklung in dieser Region voranzutreiben und Ressourcen für übergeordnete Prozesse wie Shared Services, Finanzen und Marketing bereitzustellen. Unter der Führung der US-Holding am Standort Jupiter, Florida, erfolgt die Steuerung der Gesamtstrategie, die Koordination der Finanzaktivitäten sowie der Shared Services für den amerikanischen Markt.

Im Zuge des Marktausbaus in Europa erhöhte Jenoptik 2014 die Anteile an dem niederländischen Verkehrstechnikspezialisten Robot Nederland B.V. auf 100 Prozent. Im November erwarb Jenoptik 92 Prozent an der Vysionics Ltd., einem britischen Spezialisten für Verkehrssicherheitstechnik mit Sitz in Frimley, südwestlich von London. Um die Marktposition in der Region Asien/Pazifik zu stärken, stockte der Konzern 2014 seine Beteiligung an der HOMMEL-ETAMIC Metrology India Pvt. Ltd. in Indien auf 100 Prozent auf.

Wesentliche Standorte

Jenoptik ist in über 80 Ländern weltweit vertreten, in 18 davon mit direkter Präsenz, zum Beispiel mit eigenen Gesellschaften oder Beteiligungen. Produktionsschwerpunkt des Konzerns ist Deutschland, gefolgt von den USA. Am Hauptsitz Jena sind vor allem die optoelektronischen Aktivitäten rund um Laser, Optiken, Sensoren und Digital Imaging beheimatet. Weitere größere deutsche Standorte sind Wedel bei Hamburg, Essen und Altenstadt (Verteidigung & Zivile Systeme), Monheim bei Düsseldorf (Verkehrssicherheit), Villingen-Schwenningen und Ratingen (Industrielle Messtechnik), Triptis, Dresden und Eisenach (Optische Systeme) sowie Berlin (Laser & Materialbearbeitung).

Außerhalb Deutschlands unterhält Jenoptik Produktions- und Montagestandorte in den USA, Frankreich, China und der Schweiz. Darüber hinaus ist der Konzern in Australien, Brasilien, Großbritannien, Indien, Japan, den Niederlanden, Malaysia, Mexiko, Russland, Singapur, Südkorea und Tschechien mit Tochtergesellschaften vertreten.

G 08 JENOPTIK: WESENTLICHE STANDORTE (STAND: FEBRUAR 2015)

GESCHÄFTSTÄTIGKEIT DES KONZERNS

Geschäftsmodell

Jenoptik ist ein international agierender integrierter Photonik-Konzern und Lieferant von hochwertigen und innovativen Investitionsgütern. Damit ist der Konzern vorrangig Partner von Industrieunternehmen. Öffentliche Auftraggeber zählen ebenfalls zu den Kunden von Jenoptik, zum Teil auch indirekt über Systemintegratoren. Unser Angebot umfasst OEM- beziehungsweise Standardkomponenten, Module und Subsysteme bis hin zu komplexen Systemen und Produktionsanlagen für verschiedene Branchen. Auch umfassende Gesamtlösungen und komplette Betreibermodelle gehören zum Leistungsspektrum. Forschung und Entwicklung nehmen eine Schlüsselstellung ein. Kooperationen und Auftragsentwicklungen sind häufig der Start für Partnerschaften und Geschäftsbeziehungen entlang der Wertschöpfungskette.

Segmente

Jenoptik ist in den Sparten Laser & Materialbearbeitung, Optische Systeme, Industrielle Messtechnik, Verkehrssicherheit und Verteidigung & Zivile Systeme aktiv, wobei diese noch einmal in verschiedene Geschäftsbereiche gegliedert sind. Die drei Segmente setzen sich aus den fünf Sparten zusammen. G 09

G 09 GESCHÄFTSMODELL (ORGANISATORISCHE STRUKTUR) DES JENOPTIK-KONZERNS

Laser & Optische Systeme

Diesem Segment sind sämtliche Aktivitäten rund um Laser und Optiken zugeordnet. Jenoptik zählt zu den führenden Anbietern von Lasertechnologie und bietet Produkte und Lösungen entlang der kompletten Wertschöpfungskette vom Halbleitermaterial über Lasersysteme bis zur kompletten automatisierten Laseranlage. Im Geschäftsbereich Laser hat sich das Unternehmen auf qualitativ hochwertige Halbleiterlaser, zuverlässige Diodenlaser als Module und Systeme sowie innovative Festkörperlaser wie zum Beispiel Scheiben- und Faserlaser spezialisiert und ist bei Hochleistungsdiodenlasern einer der weltweit anerkannten Qualitätsführer. Diese Laserstrahlquellen werden unter anderem in der Materialbearbeitung (Automotive und Maschinenbau), der Medizintechnik und im Bereich Show und Entertainment eingesetzt. Der Geschäftsbereich Laseranlagen bietet Lasermaschinen, die im Zuge der Prozessoptimierung und Automatisierung in Fertigungslinien integriert werden. Im Fokus der Aktivitäten stehen Systemlösungen für die Bearbeitung (Schneiden, Schweißen, Perforieren) von Kunststoffen und Metallen.

Bei Optischen Systemen ist Jenoptik einer der weltweit führenden Hersteller, der Präzisionsoptiken und integrierte optische Systeme für höchste Qualitätsansprüche fertigt.

Die Sparte ist Entwicklungs- und Produktionspartner für optoelektronische und optomechanische Systeme sowie Baugruppen auf Basis von optischen beziehungsweise mikrooptischen Komponenten aus Halbleitermaterialien, Kristallen, Metallen und Kunststoffen. Herausragende Kompetenz besteht in der Entwicklung und Fertigung von Mikrooptiken zur Strahlformung, die in der Halbleiterindustrie und der Lasermaterialbearbeitung zum Einsatz kommen. Zum Portfolio gehören weiterhin Systeme und Komponenten für die Bereiche Medizintechnik & Life Sciences, Verteidigung und Sicherheit, Beleuchtung, Systemlösungen und Module für die digitale Bilderfassung und -auswertung sowie Kameras zum Beispiel für die digitale Mikroskopie.

Im Segment Laser & Optische Systeme gehört der Konzern zu den weltweit großen Anbietern von Lasern und Laseranlagen sowie von Optik, Mikrooptik und optoelektronischen Systemen. Auch bei Hochleistungsdioden- und Scheibenlasern nimmt Jenoptik eine führende Position ein. Jenoptik ist ein etablierter Partner der Automobilindustrie auf dem Gebiet der Kunststoffbearbeitung von Kfz-Innenverkleidungen für Airbagsysteme. Darüber hinaus hat sich Jenoptik mit dem Angebot an Hochleistungsfaserlasern in Verbindung mit 3D-Metallbearbeitungsanlagen für komplexe Formteile den Zugang zu einem stark wachsenden Markt erschlossen. So hat das Segment Laser & Optische Systeme im abgeschlossenen Berichtsjahr das eigene Kunden-Applikationszentrum um eine sogenannte Multiroboterzelle erweitert. Hier haben Kunden insbesondere aus der Automobilindustrie die Möglichkeit zum seriennahen Testen neuartiger Laserapplikationen für die automatisierte Materialbearbeitung. Im Bereich der optischen Systeme besitzt Jenoptik eine herausragende Marktstellung. Im abgeschlossenen Berichtsjahr konnte das Angebot an integrierten Systemlösungen ausgebaut und so der Wertschöpfungsanteil erhöht werden. Darüber hinaus haben wir unsere Position auf dem Gebiet der Mikrooptik deutlich gestärkt. Damit hat sich Jenoptik noch stärker als Entwicklungs- und Produktionspartner führender Unternehmen etabliert.

Regionale Absatzschwerpunkte des Segments liegen in Europa und Nordamerika sowie zunehmend auch in Asien. Unsere Kernmärkte sind die Halbleiterausrüstung, die Medizintechnik, die Verteidigungs- und Sicherheitstechnik sowie die Automobilindustrie und der Maschinenbau.

Messtechnik

In der Industriellen Messtechnik zählt der Konzern zu den weltweit führenden Herstellern für hochpräzise Fertigungsmesstechnik, die vor allem in der Automobilindustrie eingesetzt wird. Das Leistungsspektrum umfasst komplette Lösungen für unterschiedlichste Messaufgaben wie die optische, taktile oder pneumatische Prüfung von Rauheiten, Konturen, Formen sowie die Messung von Dimensionen in jeder Phase des Fertigungsprozesses und im Messlabor. Umfassende Beratung, Schulung und Service einschließlich langfristiger Wartungsverträge runden das Angebot ab.

Jenoptik entwickelt, produziert und vertreibt Komponenten und Systeme, die den Straßenverkehr weltweit sicherer machen. Zum Produktportfolio gehören umfassende Systeme rund um den Straßenverkehr wie Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachungsanlagen sowie OEM-Produkte (Original Equipment Manufacturer) und spezielle Lösungen wie unter anderem die automatische Nummernschilderkennung beziehungsweise Software zur Auswertung von Verkehrsverstößen. Jenoptik ist weltweit eines der führenden Unternehmen im Bereich der Verkehrssicherheitstechnik und kann seinen Kunden für Rotlicht- und Geschwindigkeitsüberwachungen Lösungen auf der Basis aller etablierten Technologien anbieten. Im Bereich der Dienstleistungen, dem sogenannten Traffic Service Providing, deckt der Konzern die gesamte begleitende Prozesskette ab - vom Aufbau und der Installation der Überwachungsinfrastruktur über die Aufnahme der Verstoßbilder, deren automatische Weiterverarbeitung bis zum Versand der Bußgeldbescheide und dem Einzug der Bußgelder als Betreiber der Anlagen.

Mit der Übernahme des britischen Anbieters von Verkehrssicherheitstechnik Vysionics hat sich der Konzern nicht nur den Zugang zum wichtigen britischen Wachstumsmarkt erschlossen, sondern kann zugleich das eigene Produktportfolio mit modernsten Technologien wie zum Beispiel für die automatisierte Kennzeichenerfassung oder Messung von Durchschnittsgeschwindigkeiten (Section Control) ergänzen.

Das Segment Messtechnik ist das am stärksten internationale innerhalb des Jenoptik-Konzerns. Die regionale Ausrichtung wird dabei vorrangig durch die Kunden bestimmt. In der Sparte Industrielle Messtechnik sind dies die Zentren der globalen Automobil- und Automobilzulieferindustrie in Europa, Nordamerika und Asien. Auf dem Gebiet der Verkehrssicherheitstechnik ist Jenoptik ein führender Anbieter in der fotografischen Überwachung und hat weltweit mehr als 25.000 Geräte im Einsatz. Für die Sparte Verkehrssicherheit bestimmen zunehmend große Projekte den Markt. Die Verkehrssicherheitsanlagen werden in Deutschland von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig zugelassen. Lieferungen ins Ausland unterliegen der Kontrolle nationaler Institute, wobei in verschiedenen Ländern auch die deutsche PTB-Zulassung oder Zulassungen anderer namhafter europäischer Zulassungsbehörden ganz oder teilweise anerkannt werden.

Das Segment Messtechnik hat auch im Berichtsjahr seine Strukturen optimiert und ausgebaut. Den Rahmen hierfür setzten die weitere Internationalisierung in den wichtigen Absatzmärkten sowie die Geschäftsausweitung der Industriellen Messtechnik. In Deutschland, Frankreich, der Schweiz, den USA und China wurden die wesentlichen Produktions- und Entwicklungsstandorte weiter etabliert. Mit Applikationszentren ist die Industrielle Messtechnik in Brasilien, Indien, Singapur, Spanien, Südkorea und Tschechien präsent. In der Verkehrssicherheit wurde weiterhin an der Standardisierung des Produktportfolios und an der Internationalisierung gearbeitet. So hat Jenoptik seit 2012 die Marktanteile in der Wachstumsregion Asien/Pazifik sowie Europa deutlich ausgebaut. Nach der Übernahme von Vysionics konnten weitere Aufträge auf dem Gebiet der Section Control in Europa gewonnen werden. Die Akquisition bestätigt darüber hinaus den Erfolg der Internationalisierungsstrategie und festigt die Position als einer der weltweit führenden Anbieter auf dem Gebiet der Verkehrsüberwachung.

Verteidigung & Zivile Systeme

Das Segment Verteidigung & Zivile Systeme entwickelt, produziert und vertreibt mechatronische und optoelektronische Produkte für zivile und militärische Märkte. Das Portfolio reicht dabei von einzelnen Baugruppen, die von den Kunden in ihre Systeme integriert werden, bis hin zu kompletten Systemen und Endprodukten. Die Kompetenzfelder des Segments sind: Energiesysteme, Optische Sensorsysteme, Stabilisierungssysteme, Luftfahrt-Subsysteme sowie Radome und Composites. Die mechatronischen Produkte werden eingesetzt in Antriebs-, Stabilisierungs- und Energiesystemen für militärische und zivile Fahrzeug-, Bahn- und Flugzeugausrüstungen. Zudem gehören optoelektronische Systeme für die Sicherheitsindustrie sowie Softwareentwicklung, Mess- und Regeltechnik zum Leistungsspektrum. Zu den sensorischen Produkten zählen Infrarot-Kamerasysteme und Laserentfernungsmesser. Sie finden vor allem in der Automatisierungstechnik, der Umweltmesstechnik, der Sicherheitstechnik und der militärischen Aufklärung Anwendung. Ein leistungsfähiger Kundendienst sichert die Betreuung der Produkte über die meist langjährigen Nutzungsphasen ab.

Das Segment ist Ausrüster großer nationaler und internationaler Systemhäuser oder beliefert Behörden direkt. Das Geschäft ist vorwiegend langfristig ausgerichtet. Viele der Komponenten und Subsysteme werden speziell im Auftrag von Kunden entwickelt. Mit der Wehr- und Sicherheitstechnik sowie im Bereich der Luftfahrt- und Bahnausrüstung ist Jenoptik Geschäftspartner von nationalen und internationalen Kunden, wobei Endprodukte auch durch die belieferten Systemhäuser weltweit exportiert werden. Das Geschäft unterliegt strengen Sicherheits-, Zertifizierungs- und Exportanforderungen, die Jenoptik strikt einhält. Mit der Einführung einer marktorientierten Business-Unit-Struktur hat sich das Segment zu Jahresbeginn eine strategische Neuausrichtung gegeben. Die geschäftlichen Tätigkeiten wurden dabei nach Kunden-, Markt- und Produktstrukturen unterteilt und den vier neu geschaffenen Business Units Aviation, Energy and Drive, Power Systems und Sensors zugeordnet.

Absatzmärkte und Wettbewerbsposition

Der Jenoptik-Konzern ist mit dem überwiegenden Teil seines Leistungsangebots im Photonik-Markt tätig. Unter Photonik sind die Grundlagen sowie Anwendungsfelder von optischen Verfahren und Technologien zu verstehen, die sich mit der Übertragung, Speicherung und Verarbeitung von Informationen durch Licht befassen und dabei die besonderen physikalischen Eigenschaften von Lichtquanten (Photonen) anstelle von Elektronen nutzen.

Der Gesamtmarkt für optische Technologien dürfte mit einer jährlichen Wachstumsrate von rund 6,5 Prozent bis 2020 auf etwa 615 Mrd Euro ansteigen (Quelle: Branchenreport von VDMA, ZVEI, Spectaris). Die Anwendungsfelder in diesem Markt sind breit diversifiziert und reichen beispielsweise von Beleuchtungstechnik über IT-nahe Anwendungen bis hin zu Produktions- und Medizintechnik. Als sogenannte "Enabler"-Technologien verfügen die hochpräzisen, flexiblen Fertigungs- und Messtechniken der Photonik über eine große wirtschaftliche Hebelwirkung und werden somit einen wachsenden Anteil an der industriellen Wertschöpfung haben. Dabei unterstützen die Lösungen die Umsetzung globaler Trends wie Forderungen nach höherer Energieeffizienz, besserer Umweltverträglichkeit und steigender Präzision in der Fertigung und bei Produkten. G 10

G 10 DER WELTWEITE PHOTONIK-MARKT 2014 (in %)

Quelle: VDMA, ZVEI, Spectaris und eigene Berechnung

Die Anwendungsbereiche für photonische Technologien weisen sehr unterschiedliche Wachstumsraten auf. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit von Jenoptik liegt auf Teilmärkten der Photonik-Industrie, für die in den kommenden Jahren ein durchschnittliches jährliches Wachstum von rund 8 bis 9 Prozent erwartet wird. Der Konzern belegt mit seinen Produkten führende Marktpositionen in attraktiven Marktsegmenten. T 06

T 06 FÜHRENDE POSITION IN NISCHENMÄRKTEN

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Segment Produkte Endmarkt
Laser & Optische Systeme Mikrooptiken Optische Systeme Airbag-Perforation Ophthalmologische Scheibenlaser Hochleistungsdiodenlaser Halbleiterausrüstungsindustrie Halbleiterausrüstungsindustrie Automotive Medizintechnik Medizintechnik
Messtechnik Verkehrssicherheitstechnik Optische Fertigungsmesstechnik Taktile Messtechnik Pneumatische Messtechnik Öffentliche Hand Automotive Automotive Automotive
Verteidigung & Zivile Systeme Radome Stabilisierungssysteme Luftfahrt Verteidigung und Bahntechnik

Ein weiterer Teil des Leistungsangebots von Jenoptik richtet sich an Kunden der Bahn-, Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie. Die durchschnittlichen Wachstumsraten für diese Märkte werden zwischen 3 bis 5 Prozent gesehen. Allgemein zeichnet sich der Bahnmarkt durch zunehmende internationale Konkurrenz aus. Die marktbeherrschende Stellung von heimischen Anbietern geht immer weiter zurück, woraus sich attraktive Geschäftsmöglichkeiten für das Segment Verteidigung & Zivile Systeme auf den weltweiten Bahntechnik-Märkten ergeben. Treiber im weltweiten Markt für Luftfahrt ist die wachsende Nachfrage nach Verkehrsflugzeugen. Der Verteidigungsmarkt in der westlichen Welt bleibt angespannt, wohingegen der Raum Asien/Pazifik seit Jahren ein deutliches Wachstum zeigt. Für den Zeitraum 2014 bis 2017 bestätigen Marktanalysen für den Verteidigungsmarkt eine durchschnittliche Wachstumsrate von rund 1 Prozent. Die größte Nachfrage kommt dabei aus Asien, Osteuropa und dem Nahen Osten, während sich Westeuropa stabilisiert. Eine zunehmende Konsolidierung zeichnet dabei die Rüstungsindustrie in den westlichen Ländern aus.

Mit ihren Produkten konkurriert Jenoptik mit zahlreichen international agierenden Unternehmen, die sich nicht selten auf nur eine beziehungsweise wenige der vorgenannten Technologien spezialisiert haben. Unterschiedliche Leistungsangebote und eine stark eingeschränkte Vergleichbarkeit erschweren daher konkrete Marktanteilsschätzungen.

Den Corporate-Governance-Bericht und die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB finden Sie auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de/corporate-governance. Gemäß § 317 Abs. 2 Satz 3 HGB sind die Angaben nach § 289a HGB nicht in die Prüfung durch den Abschlussprüfer einbezogen.

ZIELE UND STRATEGIEN

Strategische Ausrichtung des Konzerns

Profitables Wachstum steht für Jenoptik auch künftig im Fokus der strategischen Weiterentwicklung. Um dies zu erreichen, konzentriert sich der Konzern auf zukunftsfähige Geschäftsfelder und setzt den Prozess der Internationalisierung fort. Auch der klare Fokus auf Wachstumsmärkte, die globale Megatrends bedienen, trägt zum Wachstum bei.

Bis 2018 soll der Konzern eine durchschnittliche EBIT-Marge von etwa 9 bis 10 Prozent über die Zyklen hinweg erreichen. Der Umsatz soll auf rund 800 Mio Euro steigen, inklusive kleinerer Akquisitionen. Um diese Ziele zu realisieren, strebt das Unternehmen ein überproportionales Wachstum im Ausland, insbesondere in Asien und Amerika, an. Bis 2018 soll in diesen Wachstumsregionen ein Umsatzanteil von zusammen mehr als 40 Prozent erzielt werden (2014: 31,9 Prozent). Aufgrund der durch externe Faktoren negativ beeinflussten Geschäftsentwicklung 2014 verlängerte der Vorstand den Zeithorizont für die Mittelfristprognose von 2017 auf 2018.

Als innovatives Hochtechnologie-Unternehmen ist es für Jenoptik existenziell wichtig, künftige Kundenbedürfnisse beziehungsweise Trends frühzeitig zu erkennen und die strategischen Maßnahmen darauf auszurichten. Entsprechend groß ist die Aufmerksamkeit, die das Unternehmen darauf legt. Durch kontinuierliche Investitionen in Forschung und Entwicklung wollen wir unsere Position als einer der weltweit führenden Anbieter von Produkten und Lösungen auf dem Gebiet der Photonik weiter ausbauen. Das nachhaltige profitable Wachstum wird darüber hinaus durch Effizienzmaßnahmen und zunehmend durch den weiteren Ausbau des Systemgeschäfts sowie die Nutzung von Skaleneffekten unterstützt.

Im Zuge des zweistufigen rollierenden konzernweiten Strategieprozesses werden relevante Fragen der Strategie und Geschäftsentwicklung diskutiert. Diese basieren auf detaillierten Technologie-, Markt- und Wettbewerbsanalysen, die den eigenen Kompetenzen gegenübergestellt werden. Anhand der Ergebnisse werden zukünftige Wachstumsfelder identifiziert und Konzepte zur Geschäftsfeldentwicklung erörtert, welche die Basis für strategische Entscheidungen bilden. Konkrete strategische Maßnahmen werden abgeleitet und die entsprechende Implementierung nachgehalten.

In unserer strategischen Ausrichtung als integrierter, global agierender Photonik-Konzern sehen wir Vorteile gegenüber dem Wettbewerb, der häufig nur in einem Markt aktiv und zudem oft kleiner ist oder als lokaler beziehungsweise regionaler Anbieter agiert. Durch die Adressierung verschiedener Märkte ist der Konzern zudem weniger stark von den Zyklen in einzelnen Märkten abhängig. Schwankungen können wir so besser ausgleichen und somit ein höheres Maß an Stabilität erreichen.

Photonik-Konzern. Die Photonik ist eine Querschnittstechnologie, die eine Vielzahl von Märkten adressiert. Photonische Technologien bedienen verschiedene Megatrends der Zukunft, beispielsweise die zunehmende Digitalisierung, das wachsende Bedürfnis nach Gesundheit, Mobilität, Sicherheit und Effizienz sowie den weltweiten Ausbau der Infrastruktur.

Integrierter Konzern. Die drei Segmente des Konzerns sind auf vielfältige Weise verbunden. Insbesondere das Segment Laser & Optische Systeme stellt Technologien und Know-how für die anderen beiden Segmente bereit. Darüber hinaus werden gemeinsame Infrastrukturen und Querschnittsfunktionen genutzt, beispielsweise bei der Beschaffung oder beim Ausbau des internationalen Vertriebsnetzwerks. Im Shared Service Center sind konzernübergreifende Funktionen zusammengefasst und das Corporate Center übernimmt die Funktion des "strategischen Architekten" für den gesamten Konzern. Um die Effizienz weiter zu steigern und gleichzeitig die Basis für künftiges Wachstum zu stärken, werden wir die Projekte zur Konzernentwicklung fortsetzen und Prozesse sowie Strukturen weiter harmonisieren.

Wir nutzen konzernweit einheitliche Entwicklungs- und Technologie-Roadmaps, um den Innovationsprozess im Konzern marktgerecht zu steuern. Die starke gemeinsame Marke Jenoptik sorgt für eine höhere Bekanntheit und fördert die Akzeptanz des Konzerns. Große Kunden können so auf Augenhöhe angesprochen werden.

Globaler Konzern. Gemeinsame Standorte der Segmente ermöglichen es, dass Jenoptik in den wichtigen Regionen weltweit schnell eine kritische Größe erreicht. Die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur erleichtert zudem den Markteintritt und trägt dazu bei, die Kostenbasis unter Ausnutzung von Synergien zu optimieren. Über globale Beschaffung und Produktion werden Kostenvorteile realisiert und Währungsrisiken minimiert.

Für die Weiterentwicklung von Jenoptik haben wir fünf Werthebel definiert, diese werden im Folgenden erläutert:

Profitables Wachstum. Jenoptik verfolgt auch künftig das Ziel, nachhaltig profitabel zu wachsen. Im Fokus stehen dabei die Internationalisierung, Markterschließung, Marktdurchdringung, Produktinnovation und -qualität. Markttrends sollen für die weitere Entwicklung genutzt werden. Wichtige Impulse für das weitere organische Wachstum kommen aus den Kernkompetenzen des Konzerns.

Jenoptik wird das strategische Portfoliomanagement auch künftig fortsetzen und auf der Ebene einzelner Marktsegmente optimieren. Akquisitionen werden nur getätigt, wenn sie das Technologieportfolio oder vorhandene Aktivitäten markt- beziehungsweise kundenseitig ergänzen. Das bedeutet, dass wir mittels einer Akquisition zum Beispiel das Technologie- und Produktportfolio abrunden oder einen Markt- beziehungsweise Kundenzugang stärken. Jede Akquisition muss die Kriterien der Unternehmenswertsteigerung und Integrierbarkeit erfüllen. Der Konzern strebt zukünftig verstärkt internationale Unternehmenszukäufe in strategisch relevanten Geschäftsfeldern an.

Markt- und Kundenorientierung. Jenoptik verfolgt dabei zwei Ansätze: Zum einen entwickeln und produzieren wir Produkte und Lösungen, die an Markttrends und Kundenbedürfnissen ausgerichtet werden und vermarkten diese selbst oder über Vertriebspartner. Zum anderen suchen wir als Systempartner zusammen mit unseren Kunden nach neuen Lösungen und etablieren beziehungsweise festigen so langfristige strategische Partnerschaften.

Auch künftig wird das Unternehmen weiter in den Aufbau neuer und die Erweiterung bestehender Vertriebs- und Servicestrukturen, vor allem im Ausland, investieren sowie interne Prozesse an Kunden und Märkten ausrichten. Soweit möglich, werden Kunden bereits in frühen Stadien in Entwicklungsprozesse einbezogen. So festigen wir unsere Kundenbeziehungen und können die Wertschöpfung erhöhen.

Internationalisierung. Jenoptik sieht in den Wachstumsregionen Asien und Nordamerika, unter anderem aufgrund des Trends zur Stärkung der Industrieproduktion, ein besonders großes Potenzial und fokussiert daher die Internationalisierung auf diese Märkte. Das globale Vertriebs- und Servicenetzwerk wird konsequent weiter ausgebaut.

Die JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd. und die JENOPTIK North America, Inc. steuern als "strategische Architekten" die Geschäfts-, Struktur- und Organisationsentwicklung in diesen beiden Regionen, identifizieren Wachstumsmöglichkeiten und koordinieren entsprechende Maßnahmen. Nach dem erfolgreichen Aufbau von regionalen Vertriebs- und Servicenetzwerken streben wir mittelfristig an, auch weitere Wertschöpfung wie Produktion und Forschung vor Ort aufzubauen beziehungsweise zu etablieren. So können wir für die lokalen Kunden mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen auch vor Ort hergestellte Produkte und Lösungen anbieten.

Beim Ausbau des Geschäfts werden eigene direkte Vertriebskanäle gegenüber Händlerstrukturen bevorzugt. Jenoptik arbeitet aber auch im Rahmen von Beteiligungen mit lokalen Partnern zusammen. Geschäftsübergreifende Querschnittsfunktionen und die eigene Wertschöpfung werden ebenfalls weiter ausgebaut.

Mitarbeiter und Führung. Qualifizierte und leistungsfähige Mitarbeiter zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden, bleibt das zentrale Thema der strategischen Personalarbeit.

In einem demografisch schwieriger werdenden Umfeld ist dafür eine strukturierte Personalplanung erforderlich. Über zielgerichtete Maßnahmen des Personalmarketings wird Jenoptik weiterhin als attraktiver Arbeitgeber positioniert. Personalentwicklungsmaßnahmen und verbesserte Rahmenbedingungen tragen dazu bei, die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen zu stärken.

Im Rahmen der Personalarbeit ist die aktive Unterstützung des Werteprojekts ein weiteres Schwerpunktthema. Auf Basis der Jenoptik-Vision und des "Aspiration Statements" wurden sechs Unternehmenswerte definiert. Diese sollen dazu beitragen, dass Jenoptik über verschiedene Kultur- und Rechtssysteme hinweg noch mehr zusammenwächst und so eine konzernweit einheitliche Identität gestärkt wird.

Operative Exzellenz. Alle Prozesse im Konzern werden regelmäßig auf den Prüfstand gestellt, um sie effizienter zu gestalten, aufeinander abzustimmen und Kosten zu optimieren. Die Initiativen für harmonisierte und exzellente Prozesse - sowohl im operativen Geschäft als auch in den kaufmännischen Bereichen - werden konsequent weitergeführt. Dazu gehören im Wesentlichen die auf Seite 55 dargestellten Programme wie das übergreifende Jenoptik Exzellenz Programm (JEP), das JOE-Projekt (Jenoptik One ERP) oder Go-Lean. 2015 startet das konzernweit angelegte Programm Market Excellence mit dem Ziel, die vertrieblichen Organisationen und Prozesse im Jenoptik-Konzern zu optimieren.

Strategische Ausrichtung des operativen Geschäfts

Mit dem Fokus auf die Photonik ist Jenoptik ein sogenannter "Enabler" für viele Wachstumsbranchen. Mit unserem Produkt- und Serviceportfolio können wir zu mehr Effizienz und damit zur Schonung von Ressourcen beitragen. Wir etablieren uns als strategischer Partner internationaler Kunden und gestalten mit ihnen gemeinsam zukunftsweisende Megatrends.

Segment Laser & Optische Systeme. Unter den weltweiten Anbietern von Laser- und Materialbearbeitungssystemen strebt Jenoptik eine führende Position an. Im Bereich Laser konzentriert sich das Unternehmen auf neue Anwendungen von Diodenlasern, auf wachstumsstarke Segmente bei Festkörperlasern wie Scheibenlaser kleiner Leistung sowie Ultrakurzpulslaser und Faserlaser, in denen die eigenen Diodenlaser eingesetzt werden. Im Bereich der Laseranlagen soll die Fokussierung auf die automatisierte Kunststoff- und Metallbearbeitung das künftige Wachstum unterstützen. Mittelfristig steht die Internationalisierung, insbesondere in Asien und Amerika, im Vordergrund.

Bei den Optischen Systemen positioniert sich Jenoptik als ein weltweit führender, unabhängiger Anbieter optischer Systeme für OEM-Kunden. Die weitere Internationalisierung, der Ausbau des Systemgeschäfts sowie der Fokus auf Schlüsselkunden bilden die Basis für das weitere profitable Wachstum. Aber auch die Nutzung von Skaleneffekten sowie kundenbeziehungsweise technologieseitige Synergien sollen dazu beitragen.

Segment Messtechnik. Im Bereich der Industriellen Messtechnik versteht sich Jenoptik als ein führender Anbieter von Fertigungsmesstechnik. Im Automotive-Markt setzt das Unternehmen auf Trends zur Verringerung des Treibstoffverbrauchs und des CO2 -Ausstoßes sowie zur Hybridisierung und unterstützt diese mit der Entwicklung von Messsystemen. Dabei soll die Position als ein führendes Unternehmen im Bereich der optischen Fertigungsmesstechnologien für Motor- und Getriebeteile ausgebaut werden. Wachstum erwarten wir vor allem in Asien und Nordamerika. Darüber hinaus werden neue Wachstumsmärkte, zum Beispiel im Bereich der Medizintechnik, erschlossen.

Als einer der weltweit führenden Anbieter auf dem Gebiet der Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachung unterstützen wir unsere Kunden mittels Komplettlösungen dabei, ihre Ziele in der Verbesserung der Verkehrssicherheit zu erreichen. Durch den globalen Trend der steigenden Mobilität, insbesondere in Schwellenländern, erschließt sich Jenoptik zudem neue Absatzregionen. Mit der Akquisition des britischen Unternehmens Vysionics erhält Jenoptik Zugang zum wichtigen britischen Wachstumsmarkt und ergänzt das eigene Produktportfolio mit Technologien, wie zum Beispiel der Section Control (Messung der Durchschnittsgeschwindigkeit). So kann die Position bei globalen Verkehrssicherheitsprojekten weiter gestärkt werden. Zudem ist eine Entwicklung hin zu Großprojekten mit einer Kombination aus Gerätegeschäft und Dienstleistung, dem sogenannten Traffic Service Providing, im weltweiten Markt für Verkehrssicherheitstechnik zu erkennen. Daher setzt Jenoptik auf eine Stärkung dieses Servicegeschäfts. Der Ausbau der Präsenz in internationalen Märkten, ausgewählte Kooperationen sowie die Konzentration auf innovative und wettbewerbsfähige Produkte sollen das künftige Wachstum absichern und die Position als einer der führenden Anbieter stärken.

Segment Verteidigung & Zivile Systeme. Das Segment positioniert sich als Partner für Systemhäuser und Kunden mit Bedarf an individuellen Lösungen, die den hohen Anforderungen der Märkte Luftfahrt sowie Bahn- und Verteidigungstechnik entsprechen. Langfristige Herausforderungen sind sinkende Verteidigungsbudgets der Industrienationen sowie eine restriktive deutsche Exportgenehmigungspolitik. Aus diesem Grund strebt das Segment einen Ausbau der internationalen Vertriebs- und Servicestrukturen, vor allem in Nordamerika und Asien, an. Der Fokus liegt dabei auf den wachstumsstarken Geschäftsfeldern Energiesysteme sowie optische und elektronische Systeme. Darüber hinaus setzt das Segment auf eine Erhöhung des Anteils von Systemen, die in zivilen Bereichen wie der Bahntechnik eingesetzt werden.

STEUERUNGSSYSTEM

Steuerungssystem und Steuerungskennzahlen

Jenoptik steuert seine Geschäftseinheiten sowohl auf strategischer als auch auf operativer Ebene. Im Rahmen des rollierenden Strategieprozesses lenken Vorstand und Executive Management Board (EMB), unterstützt durch ein zentrales Projekt-Management-Office, die Entwicklung von Geschäftsbereichsstrategien und überwachen deren Umsetzung mittels einer Projektlandkarte mit quantifizierten Zielen für jedes Projekt. Ausgehend von globalen Megatrends werden Chancen und Risiken identifiziert, Portfolioentscheidungen getroffen, Wachstumspfade definiert und die Schwerpunkte von Forschung und Entwicklung - die sogenannten Technologie-Roadmaps - bestimmt.

Auf Basis der Unternehmensstrategie wird jährlich eine Planungsrechnung für einen Fünfjahreszeitraum erstellt.

Sie fasst die angestrebte wirtschaftliche Entwicklung zusammen. Im Laufe eines Geschäftsjahrs wird die Planung in mehreren Prognosezyklen aktualisiert.

Monatliche Ergebnismeetings dienen der operativen Steuerung. Hier erstatten die Geschäftsbereiche dem Vorstand Bericht über die wirtschaftliche Lage, die Entwicklung der Kundenbeziehungen und Wettbewerbssituation sowie über außergewöhnliche Geschäftsvorfälle. Grundlage ist ein standardisiertes Reporting, welches auf Basis von Steuerungskennzahlen Trends, Abweichungsanalysen und Maßnahmen liefert. Das Jenoptik-Kennzahlensystem umfasst im Wesentlichen finanzielle Steuerungsgrößen. Diese orientieren sich primär am Shareholder Value, den Anforderungen des Kapitalmarkts und der Strategie des profitablen Wachstums. Die wichtigsten Kennzahlen im Hinblick auf das Erreichen der Wachstumsziele des Konzerns sind Umsatz und Auftragseingang. EBIT und Ergebnis nach Steuern sind unsere wichtigsten Steuerungsgrößen für die Profitabilität, EBIT-Marge und Return on Capital Employed (ROCE) für die Rentabilität. Zur Sicherung der Liquidität werden Nettoverschuldung und Free Cashflow überwacht, wobei der Free Cashflow auch für das operative Geschäft ein zentrales Ziel darstellt. Als wesentliche nicht-finanzielle Steuerungsgrößen werden zusätzlich Personal-Kennzahlen (zum Beispiel Mitarbeiterzahlen, Krankenstand, Umsatz je Mitarbeiter) und Prozess-Steuerungsgrößen (Durchlauf- und Bearbeitungszeiten) kontrolliert. G 11

G 11 UNTERNEHMENSZIELE UND TOP-STEUERUNGSGRÖSSEN

Das Steuerungssystem wurde 2014 in vielen Bereichen überarbeitet und erweitert. Zur Steuerung des Wachstums wurde ein rollierender Forecast für Umsatz und Auftragseingang eingeführt. Im Rahmen des JOE-Projekts wurde eine mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung eingeführt. Sie ermöglicht, den Erfolgsbeitrag von Produkten, Märkten und Regionen zu bestimmen. Zur strategiekonformen Steuerung der Investitionen wurde das Investitionscontrolling ausgeweitet und stärker zentralisiert.

Auch in den kommenden Geschäftsjahren werden wir das Steuerungssystem weiterentwickeln. Einen zentralen Platz wird dabei die Implementierung eines Treasury-Management-Systems einnehmen, mit dem wir das Liquiditätsmanagement und die Zins- und Währungsrisiken zentral steuern wollen. Auch die Projektsteuerungssysteme werden weiter entwickelt werden. Darüber hinaus unterliegen alle Steuerungsmechanismen einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Strategische Ausrichtung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.

Forschung und Entwicklung (F+E) hat für Jenoptik als Technologiekonzern eine wesentliche Bedeutung. Innovationen und sämtliche Aktivitäten rund um das Thema F+E entscheiden maßgeblich über die künftige Leistungsfähigkeit von Jenoptik.

Ein wesentliches strategisches Ziel unser F+E-Aktivitäten ist es, die Innovationsführerschaft auf den jeweiligen Gebieten zu erlangen, zu sichern oder auszuweiten. Außerdem sollen Produkte mit Alleinstellungsmerkmalen entwickelt und über Schutzrechte abgesichert werden. Für die Positionierung im B2B-Geschäft bedeutet dies, die Leistungsfähigkeit unserer industriellen Kunden und damit deren Ertragskraft zu stärken.

Entstehung von Innovationen

Basierend auf einer strategischen Analyse der globalen Megatrends und den Bedürfnissen unserer Kunden werden in einem ersten Schritt Wachstumsoptionen identifiziert. Auf dieser Basis entstehen Innovationsprojekte unter Berücksichtigung unserer Kernkompetenzen, oftmals in direkter Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden.

Der Innovationsprozess im Jenoptik-Konzern ist mehrstufig und folgt den Vorgaben des zentralen Innovationsmanagements. Entwicklungsvorhaben werden anhand entsprechender Meilensteine in den F+E-Roadmaps bewertet. Dies gilt sowohl für Produkt-, Technologie- und Prozessinnovationen als auch für Geschäftsmodelle. G 12

G 12 IDEA TO MONEY - DER MEHRSTUFIGE INNOVATIONSPROZESS BEI JENOPTIK

Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung

Wesentliche Faktoren für erfolgreiche Forschung und Entwicklung sind die Erfahrung und das Know-how der Mitarbeiter. Entsprechend hoch ist unser Anspruch an ihr Qualifikationsniveau. T 07

T 07 F+E-MITARBEITER

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2014 2013
Anzahl Mitarbeiter im F+E-Bereich 430 427
Anteil an der Gesamtmitarbeiterzahl in % 11,9 12,2

Das Wissen dieser Kompetenzträger wird sowohl für spezifische Aufgaben als auch segmentübergreifend in entsprechenden Entwicklungsprojekten genutzt.

Wesentliche Kooperationen und Mitgliedschaften in Verbänden

Über gezielte strategische Kooperationen erschließt sich der Konzern zusätzliches externes Know-how. Dabei sollen durch die Zusammenarbeit die eigenen F+E-Aktivitäten sinnvoll ergänzt und gefördert werden. Jenoptik kooperiert sowohl mit universitären als auch außeruniversitären Einrichtungen - aber auch mit Industriepartnern und Schlüsselkunden.

Die Ziele von Forschungskooperationen reichen von der marktorientierten Realisierung von Verbundvorhaben über die Verkürzung von Entwicklungszeiten bis hin zum Aufbau von Spezialwissen. Wichtige F+E-Partner im Umfeld wissenschaftlicher Einrichtungen sind:

das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF), Jena,
das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik (ILT), Aachen,
das Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH), Berlin,
das Deutsche Zentrum fur Luft- und Raumfahrt e. V (DLR), Institut für Verkehrssystemtechnik, Braunschweig,
die Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena,
die Ernst-Abbe-Hochschule Jena,
das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (IPHT), Jena,
die Technische Universität Ilmenau,
die Technische Universität Kaiserslautern,
das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik (IPT), Aachen, inklusive des Werkzeugmaschinenlabors der RWTH Aachen (WZL) sowie
die Christian-Albrechts-Universität (CAU), Kiel.

Mit dem Wissenschaftlichen Beirat steht Jenoptik ein Gremium aus hochkarätigen Experten zur Seite. Der Beirat unterstützt bei der Beobachtung und Einschätzung langfristiger Technologietrends.

Außerdem setzt sich Jenoptik für ein innovationsfreundliches Umfeld und eine Imageförderung der photonischen Technologien ein und ist in zahlreichen branchen- und technologieorientierten Verbänden aktiv. T 08

T 08 MITGLIEDSCHAFT IN GREMIEN UND VERBÄNDEN (AUSWAHL)

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• Association of Laser Users • International Society for Optical Engineering (SPIE)
• Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. (BDLI) • Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V
• Deutsche Gesellschaft für angewandte Optik e. V. • Optonet e. V / CoOptics
• Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e. V (SPECTARIS) • Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI) • Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)
• Deutsches Institut für Normung e. V • Verein Deutscher Ingenieure (VDI)
• European Optical Society • Wirtschaftsrat der CDU e. V.
• Europäische Technologieplattform Photonics21 • Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI)

Entwicklungsleistung

Die F+E-Leistung des Jenoptik-Konzerns einschließlich der Entwicklungen im Kundenauftrag belief sich 2014 auf 49,6 Mio Euro (i. Vj. 51,1 Mio Euro). Kosten für Entwicklungen, die im Rahmen von Kundenaufträgen anfallen, sind den Umsatzkosten zugerechnet. T 09

T 09 F+E-LEISTUNG (in Mio EUR)

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2014 2013 2012 2011 2010*
F+E-Leistungen 49,6 51,1 49,1 45,4 42,0
F+E-Kosten 39,4 39,8 36,0 32,0 28,1
Aktivierte Entwicklungsleistungen 0,5 0,2 1,2 0,5 0,6
Abschreibungen und Wertminderungen auf aktivierte Entwicklungsleistungen -0,9 -1,2 -1,4 -1,3 -1,1
Entwicklung im Kundenauftrag 10,5 12,2 13,3 14,2 14,4
F+E-Quote 1 (F+E-Leistung/Umsatz) in % 8,40 8,51 8,39 8,35 8,78
F+E-Quote 2 (F+E-Kosten/Umsatz) in % 6,68 6,64 6,16 5,89 5,88

* nur fortgeführte Geschäftsbereiche

Der Anteil der Fremdleistungen an den F+E-Leistungen ist um 14,6 Prozent auf 7,3 Mio Euro gestiegen, was unsere Kapazitäten flexibilisiert. G 13

G 13 F+E-LEISTUNG NACH SEGMENTEN (in Mio EUR)

Die F+E-Leistung des Segments Laser & Optische Systeme enthält Entwicklungsleistungen im Kundenauftrag in Höhe von 3,9 Mio Euro (i. Vj. 4,0 Mio Euro). Die F+E-Kosten lagen 2014 bei 16,5 Mio Euro (i. Vj. 15,7 Mio Euro). Wesentliche Entwicklungsprojekte werden häufig gemeinsam mit den Kunden durchgeführt.

In der F+E-Leistung des Segments Messtechnik sind Entwicklungen im Kundenauftrag in Höhe von 2,7 Mio Euro (i. Vj. 2,6 Mio Euro) enthalten. Die F+E-Kosten des Segments beliefen sich auf 17,2 Mio Euro (i. Vj. 16,8 Mio Euro).

2014 betrugen die Entwicklungen im direkten Kundenauftrag im Segment Verteidigung & Zivile Systeme 3,9 Mio Euro (i. Vj. 5,6 Mio Euro). In diesem Segment ist der Anteil der den Kunden direkt zuordenbaren Entwicklungsleistungen aufgrund des Geschäftsmodells am größten.

Das Segment ist unter anderem langfristiger Partner großer Systemhäuser und entwickelt Plattformtechnologien gemeinsam mit den Kunden. Die F+E-Kosten des Segments betrugen 5,8 Mio Euro (i. Vj. 7,3 Mio Euro).

Patente

Unsere Investitionen in F+E werden über das zentrale Innovationsmanagement in enger Zusammenarbeit mit den operativen Bereichen konsequent geschützt. Ein besonderer Fokus wird dabei auf Anmeldungen in dynamischen Wachstumsmärkten wie zum Beispiel China, Korea und den USA gelegt. 2013 und 2014 konnten mit 59 beziehungsweise 43 Patenten nun wieder mehr Entwicklungsergebnisse angemeldet werden als 2012. G 14

G 14 ANZAHL PATENTANMELDUNGEN

Neben Patentanmeldungen für Systeme zur Verkehrsüberwachung wurde der Ausbau des Patentportfolios im Bereich Modulintegration 2014 konsequent fortgeführt. Insbesondere auf den Gebieten der Objektivmontage sowie der Hochleistungsoptiken wurden diverse Schutzrechte angemeldet. Jenoptik erwartet durch diese Patente eine nachhaltige Verbesserung der Wettbewerbssituation im Segment Laser & Optische Systeme.

In den Patentzahlen sind angemeldete Geschmacks- und Gebrauchsmuster sowie Markenanmeldungen nicht enthalten. Informationen zu Lizenznahmen und Lizenzvergaben veröffentlicht Jenoptik aus Wettbewerbsgründen nicht.

Wesentliche Projekte und Ergebnisse

Unser Ziel ist es, exzellente Lösungen für unsere Kunden anzubieten. Dafür kombinieren wir umfassendes Know-how mit einem breiten Erfahrungsschatz im Umgang mit Innovationen rund um photonische Technologien zum Nutzen unserer Kunden.

2014 wurden verschiedene neue Produkte in den Markt eingeführt.

Segment Laser & Optische Systeme.

Mit den Produkten der Sparte Laser & Materialbearbeitung werden beispielsweise die Wachstumsmärkte Automotive/Maschinenbau und Medizintechnik adressiert. Die konsequente Weiterentwicklung der JenLas® D2.fs-Reihe wird den wachsenden Anforderungen der Anwender im Bereich der Mikromaterialbearbeitung gerecht. Mit dem seit 2015 verfügbaren 10-Watt-System JenLas® femto 10 konnte die Leistung des Vorgängermodells verdoppelt werden.

Im Bereich der Makromaterialbearbeitung, darunter fällt zum Beispiel das effiziente Schneiden und Schweißen von Metallen, wurde ein 3-kW-Faserlasersystem entwickelt. Damit ist die Grundlage geschaffen für die Integration dieser Hochleistungslasersysteme in Laserbearbeitungsanlagen.

Mit der erfolgreichen Weiterentwicklung der Reihe JenLas® D2 können weitere Absatzpotenziale genutzt werden. Erstmals können unsere Kunden aus dem Bereich der Augenheilkunde mit der JenLas® D2.mini-Serie neben der Strahlquelle auch die Ansteuerelektronik für den Laser als Komplettsystem von Jenoptik beziehen.

Der Geschäftsbereich Optik stärkte die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten für die Systemintegration und Nanolithografie für die Herstellung von Mikrooptiken.

Zudem steht eine neu entwickelte Generation von Mikroskopkameras kurz vor der Markteinführung.

Auch bei der Entwicklung hochleistungsfähiger UV-Objektive für die Halbleiterproduktion wurden 2014 weitere Fortschritte erzielt. Durch die Nutzung einer stapelbasierten Technologie ("stack-mounting") wird das neu entwickelte optische System den stetig steigenden Marktanforderungen gerecht. Für die Einhaltung höchster Genauigkeiten sorgt dabei unter anderem eine patentierte spannungsarme Fassungstechnologie der optischen Elemente. So konnten die Leistungsfähigkeit der optischen Systeme gesteigert und die Marktstellung bei High-End-Objektiven für die Inspektion von Halbleiterstrukturen ausgebaut werden.

Segment Messtechnik.

In der Industriellen Messtechnik wurden 2014 sowohl neue standardisierte Messsysteme in den Markt eingeführt als auch individuelle Projektlösungen für Kunden entwickelt.

Der HOMMEL-ETAMIC surfscan komplettiert die Produktlinie im Bereich der Rauheits- und Konturenmessung und vereint zwei Messgeräte in einem System. Die Automobilindustrie profitiert vom neuen HOMMEL-ETAMIC toposcan als ideales System für die schnelle, genaue und zuverlässige Prüfung und Messung von Oberflächen in Zylinderbohrungen. Es ist mobil einsetzbar und somit auf die fertigungsnahe Qualitätskontrolle ausgerichtet.

Ein neu entwickeltes Messsystem zur Endkontrolle von Kurbelwellen kann sämtliche Produktmerkmale in einem Durchlauf messen. Das System kann sich in idealer Weise in die hochmoderne Produktionslinie beispielsweise eines Motorenwerks einfügen.

Die Optisens-Technologie, die vorrangig zur Oberflächeninspektion von Zylinderlaufflächen eingesetzt wird, konnte sich 2014 ebenfalls am Markt durchsetzen. Dabei erkennen Kamerasysteme an Innenflächen feinste Fehlstellen wie Lunker, Kratzer oder Poren. Diese optische Inspektion ist prüferunabhängig und kann in kurzen Prüfzyklen erfolgen. Dadurch lässt sie sich in automatisierte Produktionsprozesse integrieren und ist insbesondere für die Automobilindustrie von hoher Bedeutung.

Um die wichtigsten Komponenten der eigenen Verkehrsüberwachungssysteme flexibler nutzen zu können, entwickelte die Sparte Verkehrssicherheit 2014 ein modulares Einsatzkonzept. Ein kompaktes Modul kombiniert Laserscanner mit SmartCamera und kann wahlweise stationär, als Fahrzeugeinbau oder auf einem Stativ zum Einsatz kommen. Der variable Einsatz erhöht die Flexibilität im Rahmen der modernen Verkehrsüberwachung und trägt damit auch zu mehr Kosteneffizienz beim Kunden bei.

Mit Laserscannern unterstützt Jenoptik als technischer Dienstleister das bundesweite Pilotprojekt zur "Section Control", der Messung der Durchschnittsgeschwindigkeit über einen bestimmten Streckenabschnitt hinweg.

Zum Schutz der maroden Rheinbrücke Leverkusen der BAB 1 ist eine innovative Lösung zur Kontrolle der Überschreitung des zulässigen Gesamtgewichts bei LKW im Einsatz. Beim Überrollen von in der Fahrbahn eingelassenen Piezosensoren wird eine elektrische Spannung erzeugt, deren Größe das Hochrechnen auf das Fahrzeuggewicht zulässt.

Segment Verteidigung & Zivile Systeme.

Die Erweiterung der Produktfamilie handgehaltener Beobachtungsgeräte war eines der bestimmenden Themen im Segment Verteidigung & Zivile Systeme im abgelaufenen Geschäftsjahr. NYXUS BIRD wird jetzt auch in einer sogenannten "Long Range"-Version angeboten, die mit ihrer Detektionsreichweite nah an die Leistungsfähigkeit von gekühlten Wärmebildgeräten heranreicht. Durch innovative Zusatzfunktionen ist ein vollwertiges, multifunktionelles Aufklärungs- und Zielzuweisungssystem mit höchster Präzision unter allen Einsatzbedingungen entstanden.

Für den südkoreanischen Schienenfahrzeughersteller Hyundai Rotem produzierte das Segment spezielle Stromaggregate für die Bordnetzversorgung von Passagierzügen. Es handelt sich dabei um eine weiterentwickelte, leistungsgesteigerte Version des seit mehreren Jahren erfolgreich im Einsatz befindlichen Bordstromaggregats, mit dem zum Beispiel Heizung, Klimaanlagen und die Beleuchtung in den Passagierzügen mit Energie versorgt werden.

Militärische Fahrzeuge werden entsprechend den Einsatzbedingungen mit unterschiedlichen Modulen ausgerüstet, die gerichtet und während der Fahrt stabilisiert werden müssen. Dafür hat Jenoptik 2014 eine neue, universell einsetzbare Trägerplattform entwickelt, die extrem kompakt ist und damit auch auf kleineren Fahrzeugen Verwendung findet. Die Plattform kann ca. das 1,5-Fache ihrer eigenen Masse als Last aufnehmen und diese mit höchster Präzision ausrichten und stabilisieren.

Weiterentwickelt wurden zudem Stromerzeuger-Aggregate für das Flugabwehrraketensystem PATRIOT. Die neue PATRIOT-Hybrid-Stromversorgung senkt Kraftstoff- und Wartungskosten bis zu 50 Prozent gegenüber den derzeit im Einsatz befindlichen Systemen.

Ausblick/Forschungs- und Entwicklungs-Pipeline

Um unsere Marktposition weiter zu stärken und unseren Kunden neue und innovative Lösungen anbieten zu können, sind wir im Konzern bestrebt, kontinuierlich neue Ideen zu generieren. Die besten Vorschläge für neuartige Lösungen werden jährlich für den Jenoptik-Innovationspreis nominiert. So motivieren wir unsere Mitarbeiter auch in Zukunft zur Ideenfindung. Auf den jeweils im Herbst stattfindenden Jenoptik-Innovationstagen wurden 2014 unter anderem von der Sparte Laser & Materialbearbeitung der Hochleistungs-Laserroboter für die 3D-Metallbearbeitung und eine erweiterte Plattform für Femtosekundenlaser vorgestellt. Die Mitarbeiter der Sparte Industrielle Messtechnik präsentierten beispielsweise ein neues taktiles Formmessgerät für den mobilen Einsatz sowie zwei weitere speziell an die lokalen Bedürfnisse des asiatischen Marktes angepasste Messsysteme.

NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Sonstige immaterielle Werte

Kundenbeziehungen.

Jenoptik produziert überwiegend Investitionsgüter und ist Lieferant sowie Partner von Industrieunternehmen. Unsere technologieintensiven Produkte und Systeme entstehen oftmals in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden. Dies erfordert gegenseitiges Vertrauen und das Wissen um die Bedürfnisse der Zielgruppen. Daher stellt die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden für uns einen wesentlichen immateriellen Wert dar. Die guten Kundenbeziehungen spiegeln sich unter anderem auch in einem hohen Auftragsbestand wider, der Ende 2014 bei 422,5 Mio Euro lag. Davon werden rund 65 Prozent im laufenden Geschäftsjahr zu Umsatz führen und etwa 35 Prozent erst nach 2015 realisiert.

Lieferantenbeziehungen/Beschaffung. Dem Einkauf ist es gelungen, in den letzten Jahren kontinuierliche Optimierungen vorzunehmen und so zur Steigerung der operativen Exzellenz auf Konzernebene beizutragen. Die strategischen und operativen Einkaufsstrukturen in Asien und den USA wurden 2014 weiter ausgebaut. Innerhalb des weltweiten Shared Service Centers wurden regional verantwortliche Einkäufer integriert, die die strategischen Anforderungen an ihre Region aufnehmen und umsetzen. Dies gewährleistet einen guten Zugang zum jeweiligen Markt und damit die Realisierung von Synergieeffekten.

Wichtige Initiativen zur Erreichung unserer Ziele sind das Global-Sourcing-Projekt, die Einkaufsakademie und der Materialgruppeneinkauf, der weiter zentralisiert wird. Auch 2014 konzentrierte sich der Konzern neben termingerechten Regel- und Projektbeschaffungen darauf, zentrale Materialanforderungen zu bündeln sowie zusätzliche internationale Lieferquellen, insbesondere in Asien und den USA, zu erschließen. Ferner wurde das internationale Einkaufsnetzwerk mit den USA intensiviert. Dadurch gelang es zum Beispiel, erprobte und wettbewerbsfähige Bezugsquellen aus den USA erfolgreich in Deutschland einzuführen und die Kostensituation zu verbessern. Zudem wurden die Lieferantenbewertungen sowie die Methodik zur optimierten Lieferantenentwicklung weiter verbessert. Für die verschiedenen Materialgruppen wurden strategische Lieferanten festgelegt, die vorzugsweise einzusetzen sind. Die Steuerung hierfür übernimmt der strategische Einkauf in Zusammenarbeit mit dem Qualitätsmanagement der Segmente.

Die zunehmende Zahl an komplexen Kundenprojekten erfordert eine spezifische Projektorganisation im Einkauf. Dies gewährleistet von Anfang an eine kundenorientierte Handlungsweise unter Berücksichtigung der Beschaffungsstrategie.

Ferner wurden die Lieferantenverträge vom strategischen Einkauf gemeinsam mit der Rechtsabteilung und den Fachbereichen unter Berücksichtigung der Kundenanforderungen standardisiert.

Gemäß dem US-amerikanischen Dodd-Frank-Act sind US-börsennotierte Unternehmen verpflichtet, die Verwendung bestimmter Mineralien in der kompletten Lieferkette offenzulegen und dies zu dokumentieren. Um bei wichtigen Kunden den Lieferstatus beibehalten zu können, koordiniert ein interdisziplinäres, konzernweites Team unter Leitung des strategischen Einkaufs alle notwendigen Aktivitäten im Zusammenhang mit den Herkunftsnachweisen der Konfliktmineralien.

Prozesskapital (Organisations- und Verfahrensvorteile). Jenoptik investiert bereits seit einigen Jahren in die Verbesserung von Strukturen und Prozessen. Dazu gehört zum einen der kontinuierliche internationale Ausbau der Shared-Service-Strukturen. Zum anderen wurde auch 2014 das Jenoptik Exzellenz Programm (JEP) mit Priorität und Erfolg vorangetrieben. Ziele von JEP sind Kosteneinsparungen primär in Produktions-, Entwicklungs- und Logistikprozessen sowie im Supply Chain Management.

Das Go-Lean-Programm wurde mit dem Ziel fortgeführt, Prozesse ganzheitlich zu verbessern und die operative Performance zu steigern. Operative Kosten werden gesenkt, Fertigungsdurchlaufzeiten verkürzt, die Qualität verbessert und Synergien durch Prozessverschlankung genutzt. Durch die Einrichtung einer sogenannten Lean-Academy werden Mitarbeiter für die weitgehend selbstständige Durchführung des Programms qualifiziert. Der Geschäftsbereich Laseranlagen des Segments Laser & Optische Systeme hat beispielsweise 2014 im Rahmen dieses Programms die Abläufe in der Montage optimiert. Das neue Konzept wurde von den Kollegen selbst erarbeitet und unter anderem der Bestellprozess auf ein Kanban-System umgestellt. Seit der Umsetzung konnte hier bereits eine deutliche Produktivitätssteigerung erzielt werden. Nachdem in den vergangenen Jahren vorwiegend die Produktionsbereiche mit den Lean-Methoden gearbeitet hatten, wurden 2014 verschiedene administrative Bereiche in die Optimierungsarbeit einbezogen. Beispiele dafür sind die Verbesserung der Prozesse in der Auftragsabwicklung oder die Verschlankung des Berichtswesens.

Das konzernweit größte Vorhaben zur Erzielung von Organisations- und Verfahrensvorteilen ist das JOE-Projekt. Drei Ziele werden damit verfolgt:

das internationale Wachstum durch harmonisierte Prozesse und Daten sowie standardisierte IT-Systeme zu unterstützen,
die Effizienz in den operativen Funktionen durch den Aufbau eines einheitlichen und skalierbaren ERP-Systems zu steigern und
die Konzernsteuerung durch die Weiterentwicklung der Methoden im Controlling und Rechnungswesen zu verbessern.

Das Programm beschäftigt sich mit allen wesentlichen Management-, Kern- und Unterstützungsprozessen in allen Organisationseinheiten des Konzerns weltweit. Im Jahresverlauf 2014 erfolgte der Rollout an allen deutschen Standorten der Sparte Industrielle Messtechnik sowie des Segments Laser & Optische Systeme. 2015 werden die Arbeiten konsequent fortgeführt und weitere Rollouts geplant. Alle softwaregestützten relevanten Geschäftsprozesse im Konzern unterliegen dann den gleichen Modellen und vereinfachen dadurch die zentrale Steuerung des Unternehmens.

Der Organisations- und Produktionsablauf liegt im Verantwortungsbereich der operativen Einheiten, sodass keine konzernweit gültigen Aussagen zu Produktionsverfahren und -prozessen mit hinreichender Relevanz für den Zusammengefassten Lagebericht möglich sind.

Humankapital. Das Wissen und die langjährige Erfahrung unserer Mitarbeiter sowie ihre hohe Leistungsbereitschaft und Bindung an das Unternehmen zählen für uns ebenfalls zu den immateriellen Werten. Die mit 3,5 Prozent niedrige Fluktuationsrate 2014 spiegelt dies wider (i. Vj. 2,9 Prozent).

Reputation. Der Jenoptik-Konzern profitiert vom Ansehen des Hauptstandorts Jena. Dieser genießt bei Wissenschaftlern, aber auch bei Kunden, als sogenanntes "Optical Valley" einen exzellenten Ruf. Jenoptik ist sich dessen bewusst und engagiert sich mit verschiedenen Aktivitäten für die nachhaltige Gestaltung des Standorts. Dazu gehören die Förderung und Ausbildung junger Menschen, der Ausbau der Standortattraktivität durch die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und eines anspruchsvollen kulturellen Angebots sowie von Projekten für Kinder und Jugendliche mit sozial schwachem Hintergrund.

Umweltbelange. Informationen hierzu finden Sie im Kapitel "Nachhaltigkeit".

Mitarbeiter

Die Zahl der Jenoptik-Mitarbeiter (inkl. Auszubildende) stieg zum Jahresende 2014 um 3,5 Prozent auf 3.553 (31.12.2013: 3.433). Dabei verzeichnete das Segment Messtechnik mit 13,6 Prozent den stärksten Zuwachs. Die Anzahl der Jenoptik-Mitarbeiter im Ausland stieg um 142 auf 617 (31.12.2013: 475). Damit erhöhte sich der Anteil der Belegschaft im Ausland auf 17,4 Prozent (31.12.2013: 13,8 Prozent). T 10 T 11

T 10 MITARBEITER ZUM 31. DEZEMBER NACH SEGMENTEN (inkl. Auszubildende und Berufsakademie-Studenten)

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2014 2013 Veränderung

in %
Konzern 3.553 3.433 3,5
Laser & Optische Systeme 1.377 1.391 -1,0
Messtechnik 1.030 907 13,6
Verteidigung & Zivile Systeme 885 907 -2,4
Sonstige 261 228 14,5

T 11 MITARBEITER ZUM 31. DEZEMBER NACH REGIONEN (inkl. Auszubildende und Berufsakademie-Studenten)

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2014 2013 Veränderung

in %
Inland 2.936 2.958 -0,7
Ausland 617 475 29,9
Europa (ohne Deutschland) 154 95 62,1
Amerika 263 249 5,6
Asien/Pazifik 200 131 52,7

Projektspitzen in den Auftragslagen wurden durch Leiharbeitskräfte abgefedert. Zum Stichtag 31. Dezember 2014 waren 141 Leiharbeitnehmer im Konzern beschäftigt (31.12.2013: 140).

Mit 219,7 Mio Euro lagen die Personalkosten (Löhne, Gehälter, Sozialabgaben, Aufwendungen für Altersversorgung) im Jahr 2014 um 4,1 Prozent über dem Vorjahresniveau von 211 Mio Euro.

Der Umsatz je Mitarbeiter sank um 5,5 Prozent auf 173 TEUR. Dies liegt begründet im überproportionalen Anstieg der durchschnittlichen Anzahl der Mitarbeiter, die vorrangig im Servicegeschäft aufgebaut wurde und deren positive Wirkung sich auf den Umsatz noch nicht voll entfalten konnte. G 15

G 15 UMSATZ JE MITARBEITER (in TEUR)

Die Altersstruktur der Beschäftigten ist, wie in der nachfolgenden Tabelle ersichtlich, weitgehend ausgewogen. T 12

T 12 ALTERSSTRUKTUR IM KONZERN (in %)

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unter 30 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50-59 Jahre 60-65 Jahre über 65 Jahre
14,03 24,43 24,74 26,50 9,86 0,44

Zum Stichtag 31. Dezember 2014 betrug der Frauenanteil im Konzern (In- und Ausland) 26,3 Prozent und fiel damit leicht (31.12.2013: 27,1 Prozent).

Leicht gestiegen ist hingegen der Krankenstand der Jenoptik-Beschäftigten in Deutschland von 4,9 Prozent im Vorjahr auf 5,2 Prozent 2014. Auch die Fluktuationsrate hat sich von 2,9 Prozent auf 3,5 Prozent etwas erhöht.

Vergütung von Mitarbeitern

Haustarifvertrag. Die Vergütung für Mitarbeiter und Auszubildende der Segmente Laser & Optische Systeme, Verteidigung & Zivile Systeme sowie der JENOPTIK AG und der JENOPTIK SSC GmbH an den Standorten Jena und Berlin basiert auf einem Haustarifvertrag. Mit dem geltenden Tarifvertrag zur Regelung der Arbeitsentgelte wurde eine Erhöhung der Entgelte in zwei Stufen zum 1. April 2014 um 3,0 Prozent und zum 1. Januar 2015 um weitere 2,8 Prozent vorgenommen. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten und kann erstmals zum 31. Januar 2016 gekündigt werden.

Für das Segment Laser & Optische Systeme wurden an den Standorten Triptis und Berlin im Berichtsjahr Anerkennungstarifverträge zur stufenweisen Aufnahme in den Haustarifvertrag der JENOPTIK AG geschlossen.

Flächentarifvertrag. Für die Mitarbeiter des Konzerns aus dem Segment Verteidigung & Zivile Systeme sowie der Sparte Industrielle Messtechnik, für die der Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie angewendet wird, stiegen die Entgelte ab 1. Mai 2014 um 2,2 Prozent. Der Tarifvertrag hatte eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2014.

Betriebliche Altersvorsorge. Für die Mitarbeiter des Konzerns stellt Jenoptik die Rahmenbedingungen für ein mitarbeiterfinanziertes Altersvorsorgemodell zur finanziellen Sicherung ihres Lebensstandards im Ruhestand. Dieses basiert auf einem Drei-Säulen-Konzept mit Unterstützungskasse, Metallrenten-Pensionskasse sowie privaten Rentenverträgen mit der Allianz Lebensversicherung AG. Pensionszusagen werden seitens der Jenoptik in der Regel nicht erteilt. Die bestehenden Pensionsverpflichtungen der ESW GmbH wurden von Jenoptik übernommen und in einem Contractual Trust Arrangement (CTA) zusammengefasst und abgesichert. Nähere Angaben befinden sich im Konzernanhang.

Vergütung des Managements

Die Vergütung des Jenoptik-Managements basiert auf einer Festvergütung und einem variablen Gehaltsbestandteil. Der variable Anteil orientiert sich zum einen am Ergebnis und Free Cashflow der jeweiligen Geschäftseinheit sowie je nach Managementebene an dem des Gesamtkonzerns und zum zweiten an der Erreichung individueller strategischer und persönlicher Ziele. Für die Mitglieder des Executive Management Boards (EMB) und deren Stellvertreter ist als Teil der variablen Vergütung eine Long-Term-Incentive-Komponente (LTI) auf der Basis virtueller Aktien vereinbart. Damit werden langfristige Verhaltensanreize gesetzt und eine nachhaltige strategische Unternehmensentwicklung gefördert. Die Systematik der Zuteilung und Auszahlung der virtuellen Aktien folgt im Wesentlichen der des Vorstands und ist im Geschäftsberichts des Konzerns näher erläutert. Da die betroffenen Dienstverträge, im Gegensatz zu den Vorstandsdienstverträgen, in der Regel nicht befristet sind, bestehen spezielle Regelungen bezüglich der Auszahlung der virtuellen Aktien im Falle der Beendigung des Dienstverhältnisses.

Personalprozesse und wesentliche Projekte

Alle strategischen und prozessualen Grundsätze der Personalarbeit werden durch die Referenten im strategischen Personalbereich im Corporate Center verantwortet. Darunter fallen die Themen Organisationsentwicklung, Personalmarketing, Führungskräfte-Rekrutierung und -Betreuung, Personalentwicklung, Arbeitsrecht sowie Personalcontrolling. Der strategische Personalbereich ist für die effiziente und qualitative Gestaltung, Optimierung und Umsetzung aller Personalprozesse im Konzern verantwortlich. Die Personalabteilungen im Shared Service Center und in den Sparten Industrielle Messtechnik und Verteidigung & Zivile Systeme setzen die operativen Prozesse in ihrer täglichen Arbeit um. Schwerpunkte der strategischen Personalarbeit im Jahr 2014 waren die Harmonisierung und Standardisierung der Personalprozesse im Konzern sowie die Erweiterung des konzernweit einheitlichen SAP-HCM-Systems.

Im Berichtsjahr wurde eine konzernweit gültige Personalrichtlinie verabschiedet, welche verbindliche Regelungen zu allen Bereichen der Personalarbeit enthält. Zur Darstellung und Beschreibung aller internen Prozesse und Verantwortungsbereiche im Bereich Personal wurde im Berichtsjahr zudem ein "Human Resources Handbook" für alle deutschen Standorte eingeführt. Dieses stellt die einheitlich hohe Prozessqualität sowie die Harmonisierung der Vorgehensweisen und damit einheitliche Konzernstandards sicher. 2015 soll die Integration der Standorte in Asien und den USA weiter vorangetrieben werden.

Im Fokus der Optimierung des SAP-HCM-Systems stand die Einführung von Web-Services (zum Beispiel papierloser Urlaubsantrag). Mit diesem System konnte der Service für Mitarbeiter und Vorgesetzte erweitert werden.

Ein weiterer Schwerpunkt lag im Ausbau des Personalreportings. Hierdurch wurde die Transparenz über Personaldaten zur Unternehmenssteuerung weiter gesteigert.

Gewinnung von qualifiziertem Personal

Der Jenoptik-Konzern agiert in einem sich schnell verändernden wirtschaftlichen und soziokulturellen Umfeld, in dem der Wettbewerb um qualifizierte Fach- und Führungskräfte stetig steigt. Hinzu kommt die kontinuierliche Internationalisierung des Unternehmens, durch die insbesondere in Asien und den USA der Rekrutierungsbedarf stetig wächst. Zielgruppen der Rekrutierung und damit auch des Personalmarketings sind Spezialisten und Facharbeiter aus dem Bereich Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Experten mit betriebswirtschaftlichem und juristischem Hintergrund.

Ziel des Personalmarketings ist die Sicherung und Wertsteigerung der Arbeitgebermarke, um die hohe Performance im Bereich Rekrutierung weiter auszubauen. Hierzu wurde das 2013 initiierte internationale Employer-Branding-Projekt im Berichtsjahr fortgeführt. Zudem ist eine Untersetzung mit entsprechenden internationalen Rekrutierungsplattformen und Karriereportalen geplant.

Um die Arbeitgebermarke zu stärken, ist der Konzern auf nationalen und internationalen Messen und Veranstaltungen präsent. Dabei wurden 2014 insbesondere neue Aktivitäten in Asien für die Zielgruppe Hochschulabsolventen und Young Professionals umgesetzt.

Im Berichtsjahr war Jenoptik im Top-Ranking der beliebtesten Arbeitgeber von examensnahen Studenten und Absolventen (Engineering Edition) des Trendence Institutes mit Rang 91 (i. Vj. 99) erneut in den Top 100 vertreten.

Auch im jährlich durchgeführten FOCUS-Ranking gehört Jenoptik in zwei Branchen wieder zu den Top 50 der Arbeitgeber in Deutschland. Im Branchen-Ranking "Elektronik und Elektrotechnik, medizinische Geräte" belegte Jenoptik Platz 31 und in der Branche "Herstellung und Verarbeitung von Werk- und Baustoffen, Metallen und Papier" Platz 5.

Nachwuchsförderung

Schüler. Durch den direkten persönlichen Kontakt zu Schülern wird eine frühe Bindung zum Unternehmen hergestellt und das Interesse an Jenoptik als mögliches späteres Ausbildungsunternehmen geweckt. Insgesamt unterstützte Jenoptik 2014 sechs Projekte zur Berufswahlvorbereitung an sechs Schulen. Vordergründig ist hierbei die Unterstützung der Lehrer bei der Berufswahlvorbereitung und der Berufsorientierung der Schüler. Zudem konnte konzernweit 56 Schülern ein Praktikum angeboten werden.

Die Förderung von frühzeitigem Interesse für Naturwissenschaften, Technik und Mathematik unterstützt Jenoptik auch als Patenunternehmen von "Jugend forscht". Seit 1991 begleitet der Konzern das Thüringer Landesfinale. 2014 nahmen insgesamt 120 Schüler mit 60 Projekten an den Wettbewerben teil.

Auszubildende und Studenten der Berufsakademien. Auszubildende und Berufsakademie-Studenten erhalten über die regulären Lehrinhalte hinausgehende außerbetriebliche Ergänzungslehrgänge und Sprachtrainings. An den Standorten Wedel, Villingen-Schwenningen, Jena und Triptis wird der Nachwuchs in den optischen, feinmechanischen, elektronischen und kaufmännischen Berufen in Bildungszentren berufsspezifisch ausgebildet. Im Ausbildungsverbund werden den Auszubildenden dort die grundlegenden praktischen Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt. Das Jenaer Bildungszentrum gGmbH - Schott, Zeiss, Jenoptik, in dem Jenoptik seit 2009 auch Gesellschafter ist, hat sich als Qualifizierungszentrum in den Bereichen Optik und Photonik positioniert und deutschlandweit etabliert.

Zum 31.Dezember 2014 zählte der Konzern 136 Auszubildende und Berufsakademie-Studenten (31.12.2013: 137). Im August 2014 wurden 30 neue Auszubildende und Berufsakademie-Studenten zum neuen Ausbildungsjahr an den deutschen Jenoptik-Standorten eingestellt. Zugleich konnten im Berichtsjahr 23 Auszubildende und BA-Studenten ihre Ausbildung erfolgreich abschließen und in den Konzern übernommen werden.

Akademischer Nachwuchs. Neben der Ausbildung von Facharbeitern ist die gezielte Förderung von Studenten und Absolventen mit hohem Potenzial ein weiterer Baustein der Fachkräftestrategie des Konzerns.

Um sich als potenzieller Arbeitgeber bei Studenten zu präsentieren, kooperiert Jenoptik mit ausgewählten Hochschulen weltweit. Ziel ist die frühzeitige Bindung und Unterstützung leistungsstarker Studenten.

Jenoptik unterstützt besonders gute und sozial engagierte Studenten in relevanten Studiengängen in Form von Deutschlandstipendien. 2014 wurden so vier Studenten der Fachrichtungen Laser- und Optotechnologien sowie Technische Physik finanziell gefördert.

Jenoptik bietet seit 2011 ein Trainee-Programm für Absolventen an. Ziel des Programms ist eine breit gefächerte Ausbildung und Bindung qualifizierter Nachwuchskräfte. Im vergangenen Jahr wurden fünf der sechs Trainees in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen. Die nächste Generation soll im Jahr 2015 starten.

Personalentwicklung

In die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investierte Jenoptik 2014 rund 1,3 Mio Euro (i. Vj. 1,9 Mio Euro).

Davon haben 1.395 Mitarbeiter (i. Vj. 1.747 Mitarbeiter) profitiert. Der Personalentwicklungsbedarf im Unternehmen wird einmal jährlich im Rahmen einer Bildungsbedarfsanalyse erhoben. Darauf basierend werden Weiterbildungsmaßnahmen in einem Portfolio zusammengestellt. Der Fokus der Weiterbildungsmaßnahmen lag 2014 in den Bereichen der Persönlichkeits-, Methoden- und Führungskompetenz.

Das Jenoptik Junior Leadership Programm (J2 LP) ist ein wichtiger Baustein der Personalentwicklung und dient der gezielten Entwicklung und Förderung von Potenzialträgern aus den eigenen Reihen. Ziele sind eine einheitliche Vorbereitung des Führungsnachwuchses auf den weiteren Karriereweg, die Entwicklung einer einheitlichen Führungskultur im Unternehmen sowie die spartenübergreifende Vernetzung der Teilnehmer. 2014 hat die achte Generation das Programm erfolgreich beendet. Derzeit absolvieren 19 Teilnehmer in der neunten und zehnten Generation das J2 LP.

Führungskräfteprogramm. Das 2013 angelaufene Führungskräfteprogramm wurde 2014 auf der nächsten Führungsebene weitergeführt und soll auch 2015 fortgesetzt werden. Im Führungskräfteprogramm werden zum J2LP korrespondierende Schwerpunkte geschult, dazu gehören Führung und Leadership sowie Change Management. Somit werden ein einheitliches Führungsverständnis sowie der Einsatz einheitlicher Management-Tools im Konzern über alle Führungsebenen hinweg sichergestellt.

Fach- und Projektlaufbahn. Die Fach- und Projektlaufbahn, die 2012 als Pilotprojekt startete, ist eine weitere zielgruppenorientierte Entwicklungsmöglichkeit für die Mitarbeiter des Jenoptik-Konzerns. Ziel der einjährigen Maßnahme ist die persönliche und fachliche Entwicklung der Teilnehmer. Die konzernweite Implementierung des Programms wurde 2014 von den Sparten mit positivem Ergebnis geprüft und ist für 2015 geplant.

Go-Lean - Lean-Campus. Im Rahmen des 2012 gestarteten, konzernweiten Go-Lean-Programms wurde der Lean-Campus implementiert. In gezielten Trainings werden die Teilnehmer in den Themen des Programms ausgebildet.

Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung umfassender Lean-Methodenkompetenzen, den Verbesserungsinstrumenten und der persönlichen Entwicklung der beteiligten Mitarbeiter und Führungskräfte. Seit 2014 führen die internen Multiplikatoren die Go-Lean-Basis- und Vertiefungstrainings eigenständig für die Zielgruppen in den verschiedenen Unternehmenseinheiten durch.

Arbeitszufriedenheit, Familienpolitik und Soziales

Mitarbeiterbefragung. Im Berichtsjahr wurden die aus den Ergebnissen der 2012 durchgeführten Mitarbeiterbefragung abgeleiteten Projekte fortgeführt. Insgesamt wurden bereits ca. 80 Prozent der definierten Projekte umgesetzt. Um die Wirksamkeit dieser Projekte zu messen und weitere Schwerpunktthemen zu identifizieren, wurde Ende September 2014 die zweite konzernweite Mitarbeiterbefragung durchgeführt.

Kindertagesstätten. Jenoptik unterstützt seit mehreren Jahren Kindertagesstätten an den Standorten Jena (seit 2007) und Wedel (seit 2012) und trägt damit zur Ausgestaltung eines attraktiven und familienfreundlichen Arbeitsumfeldes bei. Seit Sommer 2014 gibt es auch am Standort der Sparte Verkehrssicherheit in Monheim eine neue moderne Kindertagesstätte mit reservierten Plätzen für Jenoptik-Mitarbeiterkinder.

Gesundheit. Zur Steigerung des Gesundheitsbewusstseins bietet Jenoptik regelmäßig Gesundheitstage an den verschiedenen Standorten an. Mitarbeitern werden hier Impulse zum Thema Gesundheit gegeben, die leicht in den Arbeitsalltag integriert werden können. Im Herbst 2014 wurde am Standort Jena ein Gesundheitstag im Rahmen der deutschlandweiten Initiative "Gesundheit für Deutschland" durchgeführt. Ergänzend hierzu wurde mit dem Fitnesszentrum POM in Jena ein Kooperationsvertrag abgeschlossen, der es allen Mitarbeitern ermöglicht, zu vergünstigten Konditionen zu trainieren.

Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit

Für Jenoptik ist unternehmerisches Handeln nicht ausschließlich auf die Verfolgung und Umsetzung wirtschaftlicher Ziele beschränkt, sondern auch eine Verpflichtung gegenüber Umwelt und Gesellschaft. Corporate Social Responsibility (CSR) umfasst die nachhaltige und verantwortungsvolle Ausrichtung unserer Geschäftstätigkeit, wobei ökonomische, ökologische und soziale Rahmenbedingungen sowie die Folgen unserer wirtschaftlichen Aktivitäten beachtet werden. Um Auskunft über die wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Arbeit sowie die verschiedenen Maßnahmen und Erfolge des Konzerns im Hinblick auf eine nachhaltige Ausrichtung der Geschäftstätigkeit zu geben, wurde 2014 der zweite Nachhaltigkeitsbericht des Jenoptik-Konzerns veröffentlicht. Einige wichtige Aspekte aus diesem Bericht sind in den folgenden Abschnitten zusammengefasst.

Qualitätsmanagement.

Der Erfolg von Jenoptik als Unternehmen beruht auf der Qualität der Produkte und Lösungen, die wir unseren Kunden bieten. Daher wurden auch im Geschäftsjahr 2014 die umfassenden Zertifizierungen der verschiedenen Konzernunternehmen fortgeführt. Sämtliche Zertifizierungen werden jährlich in Überprüfungsaudits erneuert, diese verliefen 2014 in allen Bereichen erfolgreich. Nahezu alle Jenoptik-Unternehmen befolgten die Vorgaben der Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001.

Im Segment Laser & Optische Systeme wurden 2014 in allen nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifizierten Gesellschaften der Sparte Laser & Materialbearbeitung die Rezertifizierungsbeziehungsweise Überwachungsaudits erfolgreich durchgeführt. Zudem erfüllt in diesem Segment die JENOPTIK Polymer Systems GmbH die hohen Standards der Medizintechnik nach ISO 13485 sowie der Automobilindustrie nach ISO/TS 16949.

Im Segment Messtechnik wurde der JENOPTIK Robot GmbH am Standort Monheim die Zertifizierung für Datenschutz und Datensicherheit in einem Überwachungsaudit für die Auftragsdatenverarbeitung bestätigt. Darüber hinaus absolvierte die Gesellschaft ein für alle Standorte gültiges, durch die DEKRA durchgeführtes Rezertifizierungsaudit nach DIN EN ISO 9001 erfolgreich. Als einer der ersten Anbieter erhielt die JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH eine Zulassung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle DAkkS für die Kalibrierung von Rauheiten, Konturen und Formen. Das Kalibrierlabor der Industriellen Messtechnik darf seit 2012 auch das Zeichen der International Laboratory Accreditation Cooperation (ILAC) verwenden. Dadurch wird auf internationaler Ebene eine höhere Akzeptanz der Produkte und Dienstleistungen erreicht. Außerdem sind alle Produktionsstandorte im Bereich der Industriellen Messtechnik weltweit (außer China) nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert. 2014 wurde das SAP QM-Modul in der Industriellen Messtechnik eingeführt. Dies führte insbesondere zu Optimierungen im Produktverbesserungsprozess und bei der Reklamationsbearbeitung.

Im Segment Verteidigung & Zivile Systeme sind alle Standorte der ESW GmbH nach EN 9100 zertifiziert, einem Qualitätsmanagement-System speziell für die hohen Anforderungen der Luft- und Raumfahrt- sowie der Verteidigungsindustrie. Dem Standort Wedel wurde 2014 außerdem bestätigt, dass das angewandte Qualitätsmanagement-System die NATO-Qualitätssicherungsanforderungen nach AQAP 2110/2210 erfüllt. Das Segment verfügt außerdem am Standort Wedel über die Zulassungen als Herstellbetrieb der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) und als Instandsetzungsbetrieb nach den jeweiligen Regularien der europäischen, US-amerikanischen, kanadischen und chinesischen Luftfahrtbehörden. Am Standort Altenstadt ist die Lechmotoren GmbH zusätzlich zum Qualitätsmanagement (DIN EN ISO 9001:2008) nach dem International Railway Industry Standard (IRIS) zertifiziert. T 13

T 13 ZERTIFIZIERUNGEN IM KONZERN (AUSWAHL)

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ISO 9001 Zertifizierung von Qualitätsmanagement-Prozessen
EN 9100 Zertifizierung von Qualitätsmanagement-Prozessen speziell für die Luft- und Raumfahrt und die Verteidigungsindustrie
ISO 13485 Zertifizierung übergreifender Managementsysteme zum Design und zur Herstellung von Medizinprodukten
ISO 14001 Zertifizierung für das Umweltmanagement-System
ISO/TS 16949 Zertifizierung für die Automobilindustrie
EG 1702/2003 Zertifizierung als Herstellbetrieb für die zivile Luftfahrt
EG 2042/2003 Zertifizierung als Instandsetzungsbetrieb für die zivile Luftfahrt
IRIS International Railway Industry Standard
ILO-OSH-2001 Zertifizierung Arbeitsschutzmanagement

Umweltmanagement.

Umweltmanagement ist fester Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns. Verschiedene Jenoptik-Gesellschaften sind nach ISO 14001 zertifiziert. Darüber hinaus verpflichten wir auch unsere Lieferanten und Vertragspartner, sich an die geltenden Vorschriften zum Schutz der Umwelt zu halten.

Die hohen gesetzlichen Natur- und Umweltschutzvorgaben setzte Jenoptik bei Neubauten, Erweiterungen und Modernisierungen der Produktion weiter um. Bei der Ausstattung der Produktion wurden beispielsweise neueste Technologien für ressourcenschonende und umweltschützende Verfahren implementiert. So wurde in der Sparte Verkehrssicherheit am Standort Monheim eine neue Heizungsanlage mit Brennwerttechnik eingebaut. Die jährlichen Einsparungen betragen rund 250 Megawattstunden und wirken sich positiv auf die CO2 -Bilanz aus.

Auf Basis der Energieausweise, die in den vergangenen Jahren erstellt wurden, erfolgte erstmals 2011 eine Kosten-Nutzen-Analyse für alle Gebäude in Deutschland, die auch 2014 fortgeführt wurde. Darauf aufbauend wurden in der Mittelfristplanung bis 2019 Maßnahmen verankert, um die Energieeffizienz zu steigern. Im Geschäftsjahr 2014 wurde zudem bei allen baulichen Aktivitäten verstärkt auf eine bessere Energieeffizienz geachtet und so eine nachhaltig höhere Ressourcenschonung erreicht. Beispielhaft sind hier die Dachsanierung ausgewählter Gebäude am Standort Jena und die Gebäudesanierung beziehungsweise der Neubau am Standort Wedel zu nennen.

Im Bereich Umweltmanagement wurde auch 2014 eine CO2 -Bilanz für die deutschen Standorte erstellt. Damit liegen Vergleichswerte vor, die eine Einschätzung des Energieverbrauchs in Relation zum Umsatz und damit zur Entwicklung der Energieeffizienz der Produktion erlauben. Die Verbräuche beziehen sich vorerst auf die deutschen Standorte. Dennoch lässt sich ein positiver Trend aus den erhobenen Zahlen ableiten. Der Ressourcenverbrauch entwickelte sich im Wesentlichen unterproportional zur Geschäftsausweitung. Um die CO2 -Emissionen zu berechnen, wurde der Medienverbrauch (Strom, Fernwärme, Gas, Heizöl, Holzpellets) aller Standorte in Deutschland herangezogen. Für 2014 ergaben sich CO2 -Emissionen in Höhe von 12.220 Tonnen (i. Vj. 16.686 Tonnen). Die absolute Reduzierung um ca. 4.000 Tonnen CO2 ist vor allem auf die Nutzung von Ökostrom durch alle Segmente am Standort Jena sowie an einem Standort in Berlin zurückzuführen.

In allen Segmenten in Deutschland werden inzwischen die Abfallarten systematisch erfasst und die Mengen ermittelt. Für das Berichtsjahr 2014 betrug die Menge gefährlicher Abfälle 247 Tonnen, die über Gefahrguttransporte in Aufbereitungs- beziehungsweise Entsorgungsanlagen entsorgt wurden (i. Vj. 242 Tonnen). Die Menge nicht gefährlicher Abfälle ging auf 659 Tonnen (i. Vj. 779 Tonnen) deutlich zurück.

Als Technologieunternehmen ist Jenoptik auf verschiedenste Rohstoffe angewiesen. Durch die zunehmende Ressourcenknappheit ist für den Konzern der sparsame Umgang mit den eingesetzten Stoffen aufgrund steigender Weltmarktpreise ökonomisch sinnvoll und zugleich auch ökologisch verpflichtend. Um den verantwortungsvollen Umgang mit diesen Stoffen sicherzustellen, halten wir uns an geltende Regelungen, zum Beispiel die Vorgaben der europäischen Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorization and Restriction of Chemicals) sowie der RoHS-Richtlinie (Restriction of certain Hazardous Substances) und engagieren uns in entsprechenden Gremien. T 14 T 15 T 16

T 14 ENERGIEVERBRAUCH DER JENOPTIK-STANDORTE IN DEUTSCHLAND (in MWh)

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2014 2013 2012
Strom 34.757 33.478 31.857
Gas 7.957 12.861 11.179
Holzpellets 53 238 212
Fernwärme 9.103 9.095 7.195
Heizöl 39 194 611
Energieverbrauch gesamt 51.909 55.866 51.054

T 15 WASSERVERBRAUCH DER JENOPTIK-STANDORTE IN DEUTSCHLAND (in cbm)

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2014 2013 2012
Wasser 57.084 57.633 55.216

T 16 CO2-EMISSIONEN DER JENOPTIK-STANDORTE IN DEUTSCHLAND (in t)

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2014 2013 2012
CO2 12.220 16.686 19.976

Ressourcenmanagement.

Viele innovative Produkte von Jenoptik tragen zu einem effizienten und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen bei. Als B2B-Anbieter sind wir zumeist in den Bereichen zu finden, in denen Produktionsprozesse und Produkte unserer Kunden effizienter gestaltet werden können. Die folgenden Beispiele aus unseren drei Segmenten sollen dies verdeutlichen:

Energieeffizienz. Mit einem Wirkungsgrad von bis zu 70 Prozent zählen Diodenlaser zu den effizientesten verfügbaren Lichtquellen. Aufgrund seiner hohen Flexibilität und Effizienz wird der Laser zu einem immer wichtigeren Werkzeug in der Produktion. Als Anbieter von Laseranlagen für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten stellt Jenoptik ihren Kunden eine langlebige und ressourcensparende Alternative im Vergleich zu herkömmlichen Bearbeitungsverfahren zur Verfügung.

Auch die neuen LED-Beleuchtungssysteme, wie zum Beispiel das "Lucid power high bay", das mit speziellen Optiken ausgestattet ist, werden vor allem von der Logistikbranche für Hochregallager eingesetzt, um Energieeinsparungen und eine höhere Lichtleistung zu erzielen.

In modernen Fahrzeugen spielt die Versorgung mit elektrischer Energie eine immer wichtigere Rolle. Elektrische Motoren und Generatoren, Leistungselektroniken sowie komplette Aggregate besitzen hohe Wirkungsgrade und verfügen über ein sehr gutes Leistungsgewicht, das heißt, ein besseres Verhältnis der erzeugten elektrischen beziehungsweise mechanischen Leistung zum Gewicht der Systeme.
Ressourcen schonen. Mit der stetigen Weiterentwicklung erschließen sich den optischen Technologien immer neue Einsatzmöglichkeiten, um Abläufe einfacher zu gestalten, Ressourcen zu schonen oder noch kleinere kristalline Strukturen in der Halbleiterfertigung zu erreichen. Jenoptik liefert auch optische Systeme für neue optische Analyseverfahren, beispielsweise im Bereich der Endoskopie, sowie optoelektronische Systemlösungen im Bereich Life Sciences.
Treibstoff- und CO2 -Einsparung sowie Hybridisierung.

Ein Ziel der Automobilindustrie ist es, den Kraftstoffverbrauch sowie den CO2 - und Schadstoffausstoß zu verringern. Mit den hochpräzisen Systemen und Anlagen der Industriellen Messtechnik können Formen sowie Oberflächen schnell und präzise geprüft werden. Ergebnisse sind präzisere Oberflächen von Motorenkomponenten und damit Autos, die weniger Kraftstoff benötigen. Im Zuge der zunehmenden Verbreitung von Hybrid-Antrieben entstehen zudem immer komplexere Getriebe mit einer hohen Anzahl neuer Bauteile. Dies erfordert den verstärkten Einsatz von Messtechnik. Für die Kunden bedeutet dies längere Lebenszyklen, geringere Serviceaufwendungen und somit eine hohe Nachhaltigkeit der Produkte sowie reduzierte Kosten im Herstellungsprozess.
Verkehrssicherheit erhöhen. Verkehrsüberwachungssysteme von Jenoptik helfen, die Einhaltung der geltenden Vorschriften zu kontrollieren. Damit tragen sie dazu bei, dass der Straßenverkehr sicherer wird, die Wahrscheinlichkeit von Unfällen und Verletzungen abnimmt und die Schadstoff- sowie Lärmemissionen gesenkt werden.

Soziales Engagement.

Neben ökonomischen und ökologischen Aspekten fokussiert sich Jenoptik bei der Nachhaltigkeitsförderung auch auf soziale Themen. Der Konzern unterstützt eine Vielzahl gemeinnütziger Projekte, Organisationen und Initiativen und engagiert sich in Wissenschaft, Bildung und Kultur sowie im sozialen und karitativen Bereich.

In den vergangenen Jahren konzentrierte sich die Förderung auf Projekte mit regionalem Bezug zu den Standorten in Deutschland. Im Zuge der Internationalisierung hat Jenoptik damit begonnen, auch an den Auslandsstandorten gesellschaftliches Engagement zu fördern und konzernintern verschiedene Projekte auszuschreiben.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wurde im Unternehmen beispielsweise besonders durch flexible Arbeitszeitmodelle und ein Angebot an Betreuungsplätzen für Kinder von Jenoptik-Mitarbeitern an drei Standorten in direkter Nähe zum Arbeitsplatz unterstützt. Das Angebot der Kinderbetreuung ist auf flexible Öffnungszeiten und ganzheitliche bilinguale Erziehungskonzepte ausgerichtet.

Als Mitglied im Förderkreis "Familienfreundliches Jena e. V." unterstützt der Konzern gemeinsam mit zahlreichen Partnern Projekte des "Jenaer Bündnis für Familie" und schafft damit bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie für Chancengleichheit in der Bildung.

Beim sozialen Engagement strebt Jenoptik enge und langfristige Partnerschaften an, mit dem Ziel, finanzielle und personelle Unterstützung zu leisten. Diesen Ansatz verfolgt der Konzern zum Beispiel seit 1996 mit der Schirmherrschaft der "Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e. V.".

Durch Zuwendungen von Jenoptik, das Einwerben von Spenden bei Partnern sowie die Organisation verschiedener Veranstaltungen konnten krebskranke Kinder und deren Eltern unterstützt werden. Einen besonders wichtigen Platz nimmt dabei das Osterbenefizkonzert der Internationalen Jungen Orchesterakademie ein, dessen Erlöse dem Verein zugutekommen.

Den Neujahrsempfang 2015 nahm Jenoptik wieder zum Anlass, die Gäste um eine Spende für einen wohltätigen Zweck zu bitten. Erstmals stand ein soziales Anliegen an einem internationalen Jenoptik-Standort im Fokus der Spendenaktion: die Arbeit von vier Waisenhäusern im indischen Bangalore.

Weitere Schwerpunkte des gesellschaftlichen Engagements der Jenoptik sind seit Jahren die Förderung von Wissenschaft und Bildung sowie Kunst und Kultur. Beispiele sind die langjährige Unterstützung des Thüringer Landeswettbewerbs "Jugend forscht" als Patenunternehmen, des Wettbewerbs "Schüler experimentieren" seit 2012, die Teilnahme an der "Langen Nacht der Wissenschaften" sowie Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen.

Seit 2013 unterstützt Jenoptik besonders leistungsstarke und sozial engagierte Studenten in relevanten Studiengängen der Ernst-Abbe-Hochschule Jena sowie der Technischen Universität Ilmenau mit einem Stipendium.

Seit den Unternehmensanfängen bereichert Jenoptik den Standort Jena mit Kunst- und Kulturprojekten. 2014 wurde das 20-jährige Jubiläum der firmeneigenen Kunstausstellungsreihe "tangente" gefeiert. Neben den eigenen Projekten fördert Jenoptik weitere künstlerische Projekte am Unternehmenshauptsitz, so zum Beispiel die von der Friedrich-Schiller-Universität Jena veranstaltete Ausstellung "Prisons" des renommierten amerikanischen Künstlers Peter Halley. Eine Schirmherrschaft und Förderung, die bis ins Jahr 1993 zurückreicht, verbindet Jenoptik mit dem Konzertsommer der Klosterkirche Thalbürgel. Mit dem Workshop "BEGEGNUNGEN Kultur Technik Wirtschaft" bietet Jenoptik - basierend auf dem eigenen Kultursponsoring - Studenten der Ernst-Abbe-Hochschule Jena ein innovatives Format kultureller Bildung.

Mit einer einzigartigen Lichtinstallation ist Jenoptik in das Internationale Jahr des Lichts gestartet: Eine kinetische Lichtskulptur der Stuttgarter Künstlerin rosalie ist seit Beginn des Jahres 2015 dauerhaft im Jenoptik-Hochhaus in Jena installiert. Die eigens für Jenoptik entwickelte Skulptur lässt ein wandelbares dreidimensionales Illusionsgebilde aus Licht entstehen.

Übernahmerechtliche Angaben und Erläuterungen

BERICHTERSTATTUNG ZU DEN §§ 289 ABS. 4, 315 ABS. 4 HGB GEMÄSS DEM ÜBERNAHME-RICHTLINIEN-UMSETZUNGSGESETZ

Die Angaben sind Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.

1. Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2014 betrug das gezeichnete Kapital 148.819 TEUR (i. Vj. 148.819 TEUR).

Es ist eingeteilt in 57.238.1 15 (i. Vj. 57.238.115) auf den Inhaber lautende Stückaktien. Damit ist jede Aktie am Grundkapital in Höhe von 2,60 Euro beteiligt.

Mit allen Aktien der Gesellschaft sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn der Gesellschaft (§§ 58 Abs. 4, 60 AktG). Zu den Vermögensrechten der Aktionäre gehört ferner das Bezugsrecht auf Aktien bei Kapitalerhöhungen (§ 186 AktG). Daneben stehen den Aktionären Verwaltungsrechte zu, zum Beispiel das Recht, an der Hauptversammlung teilzunehmen, und die Befugnis, Fragen und Anträge zu stellen sowie das Stimmrecht auszuüben. Die weiteren Rechte und Pflichten der Aktionäre ergeben sich aus dem AktG, insbesondere aus den §§ 12, 53 ff., 118 ff. AktG. Ein Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seiner Aktien ist gemäß § 4 Abs. 3 der Satzung ausgeschlossen.

2. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen

Gesetzliche Beschränkungen, die Stimmrechte betreffen, bestehen gemäß § 136 Abs. 1 AktG bei der Abstimmung über die jährliche Entlastung in Bezug auf Aktien, die von Vorstands- beziehungsweise Aufsichtsratsmitgliedern direkt oder indirekt gehalten werden.

3. Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten

Informationen zu direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, finden Sie im Konzernanhang unter Punkt "Eigenkapital" ab Seite 143.

4. Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen

Es existieren keine Aktien der JENOPTIK AG, die mit Sonderrechten versehen sind.

5. Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben

Es existieren keine Arbeitnehmerbeteiligungen und somit auch keine daraus ableitbare Stimmrechtskontrolle.

6. Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und über die Änderung der Satzung

Die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern erfolgt ausschließlich in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regelungen der §§ 84, 85 AktG sowie § 31 MitbestG. Damit übereinstimmend sieht die Satzung in § 6 Abs. 2 vor, dass die Bestellung der Mitglieder des Vorstands, der Widerruf ihrer Bestellung sowie der Abschluss, die Änderung und die Beendigung von Dienstverträgen mit Mitgliedern des Vorstands durch den Aufsichtsrat erfolgen. Nach § 31 Abs. 2 MitbestG ist für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des Aufsichtsrats erforderlich. Ein Widerruf einer Bestellung zum Mitglied des Vorstands ist nur aus wichtigem Grund möglich (§ 84 Abs. 3 AktG).

In § 6 Abs. 1 Satz 1 der Satzung ist geregelt, dass der Vorstand der JENOPTIK AG aus mindestens zwei Mitgliedern bestehen muss. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat in dringenden Fällen das Gericht auf Antrag eines Beteiligten das Mitglied zu bestellen (§ 85 Abs. 1 Satz 1 AktG). Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands oder einen Sprecher des Vorstands ernennen (§ 84 Abs. 2 AktG, § 6 Abs. 2 Satz 2 der Satzung).

Inhaltliche Satzungsänderungen werden gemäß §§ 119 Abs. 1 Zf. 5, 179 Abs. 1 Satz 1 AktG von der Hauptversammlung beschlossen. Änderungen der Satzung, die nur deren Fassung betreffen, können hingegen gemäß § 179 Abs. 1 Satz 2 AktG, § 28 der Satzung vom Aufsichtsrat beschlossen werden. Der Aufsichtsrat ist ferner berechtigt, Änderungen der Satzung nach der Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2010 sowie des bedingten Kapitals 2013 zu beschließen. Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen gemäß § 24 Abs. 1 der Satzung der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas anderes vorschreibt. In den Fällen, in denen das Gesetz eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erfordert, genügt die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals, sofern nicht durch Gesetz etwas anderes zwingend vorgeschrieben ist.

7. Befugnisse des Vorstands zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 30. Mai 2015 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 35,0 Mio Euro, durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen zu erhöhen ("genehmigtes Kapital 2010"). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen (a) für Spitzenbeträge; (b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen; (c) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen beziehungsweise der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet;

(d) bei der Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft und von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen. Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien, entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu 28,6 Mio Euro durch Ausgabe von bis zu 11.000.000 neuen, auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht ("bedingtes Kapital 2013"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie

die Gläubiger beziehungsweise Inhaber von Optionsscheinen oder Wandlungsrechten, die von der Gesellschaft oder einer in- und/oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 4. Juni 2013 bis zum 3. Juni 2018 ausgegeben wurden, von ihren Options- beziehungsweise Wandlungsrechten Gebrauch machen und/oder
die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und/oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 3. Juni 2018 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 4. Juni 2013 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen
und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen.

Aufgrund eines Beschlusses der Hauptversammlung vom 12. Juni 2014 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 11. Juni 2019 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, ein Mal oder mehrere Male, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke ausgenutzt werden. Der Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien kann durch die Gesellschaft oder bei bestimmten zugelassenen Zwecken auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands als Kauf unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots beziehungsweise einer öffentlichen Aufforderung an die Aktionäre zur Abgabe eines Verkaufsangebots. Zum 31. Dezember 2014 verfügte die Gesellschaft über keine eigenen Aktien.

8. Wesentliche Vereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots

Klauseln, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen im Zusammenhang mit einem inzwischen beendeten Joint Venture sowie für Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von rund 158,0 Mio Euro (i. Vj. 106,6 Mio Euro).

Die Bedingungen für die Annahme eines Kontrollwechsels sind in den Kreditverträgen jeweils unterschiedlich ausgestaltet. Bei den im Jahr 2011 platzierten Schuldscheindarlehen mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von 90,0 Mio Euro haben die Darlehensgeber das Recht, im Falle eines Kontrollwechsels das Darlehen zu dem Betrag, der ihrer Beteiligung entspricht, außerordentlich zu kündigen und die unverzügliche Rückzahlung dieses Kapitalbetrags zuzüglich der bis zur Rückzahlung aufgelaufenen Zinsen zu verlangen. Ein Kontrollwechsel liegt hier vor, wenn eine oder mehrere abgestimmt handelnde Personen, die nicht dem Kreis der zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestehenden Hauptaktionäre zuzurechnen sind, zu irgendeiner Zeit mittelbar oder unmittelbar mehr als 30 Prozent des ausstehenden Grundkapitals oder mehr als 30 Prozent der Stimmrechte erwerben.

Bei der im Jahr 2013 abgeschlossenen revolvierenden Konsortialkreditfazilität führt jede Veränderung im jeweils aktuellen Aktionärskreis der JENOPTIK AG, derzufolge mindestens 50 Prozent der Aktien oder Stimmrechte von einer oder mehreren im Sinne des § 2 Abs. 5 WpÜG gemeinsam handelnden Personen gehalten werden, zu der Möglichkeit, weitere Auszahlungen zu verweigern sowie Kreditzusagen innerhalb von bis zu 25 Tagen nach Benachrichtigung über einen solchen Kontrollwechsel ganz oder teilweise sofort zu kündigen und erfolgte Auszahlungen sofort fällig zu stellen (einschließlich der Unterkreditlinien und der aufgelaufenen Zinsen). Der Konsortialkredit hat ein Gesamtvolumen von 120 Mio Euro, von denen zum 31. Dezember 2014 68,0 Mio Euro (i. Vj. 16,6 Mio Euro) ausgenutzt waren.

Mit einem Joint-Venture-Partner besteht eine Rahmenvereinbarung, die Jenoptik direkten Zugang zu einer umfangreichen Basis an Patenten, technologischem Know-how und Komponenten gewährt, die der Partner auf dem Gebiet der Entwicklung und Herstellung von Faserlasern hat, und die insbesondere nachfolgend beschriebene Vereinbarungen beinhaltet: Sofern ein Kontrollwechsel an einen Wettbewerber des Joint-Venture-Partners innerhalb eines bestimmten Zeitraums stattfindet, beschränkt sich das Nutzungsrecht seitens Jenoptik auf die Herstellung und den Vertrieb des mithilfe der eingeräumten Nutzungsrechte hergestellten Produktportfolios zum Zeitpunkt des Eintritts des Kontrollwechsels. Das Jenoptik für einen bestimmten Zeitraum eingeräumte Recht auf Bezug von Komponenten erlischt nach Ablauf einer Übergangsfrist. Zwar befindet sich das Joint Venture seit Mitte 2011 in Liquidation. Da die gewährten Nutzungsrechte jedoch fortbestehen, gelten auch die Regelungen zu den Folgen eines Kontrollwechsels fort.

9. Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit Vorstandsmitgliedern oder Arbeitnehmern getroffen sind

Die Vorstandsmitglieder haben das Recht, im Falle eines Kontrollwechsels durch Erwerb von mindestens 30 Prozent der Stimmrechte durch einen Dritten ihren Dienstvertrag zu kündigen. Vergleichbare Vereinbarungen mit Arbeitnehmern der Gesellschaft bestehen nicht.

Vergütungsbericht

VORSTANDSVERGÜTUNG

Im folgenden Vergütungsbericht werden die Grundzüge des Vergütungssystems für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder beschrieben und die individualisierte Gesamtvergütung offengelegt.

Die Angaben sind Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.

VORSTANDSVERGÜTUNGSSYSTEM

Kriterien für die Angemessenheit der Vorstandsvergütung bei Jenoptik sind insbesondere die Aufgaben der Vorstandsmitglieder, ihre persönlichen Leistungen, die wirtschaftliche Lage, der Erfolg sowie die Zukunftsaussichten des Unternehmens. Hinzu kommt die Üblichkeit der Vergütung im Vergleichsumfeld und im Verhältnis zu festgelegten Vergleichsgruppen im Unternehmen. Die Vergütung des Jenoptik-Vorstands besteht aus erfolgsunabhängigen und erfolgsabhängigen Bestandteilen. Zu den erfolgsunabhängigen Komponenten zählen das Fixum, die Nebenleistungen sowie die Versorgungszusagen. Die erfolgsbezogene Tantieme wird zu einem Teil in bar und zum anderen Teil in Form von virtuellen Aktien gewährt. Mit der auf virtuellen Aktien basierenden Long-Term-Incentive-Komponente (LTI) werden langfristige Verhaltensanreize gesetzt und eine nachhaltige Unternehmensentwicklung gefördert.

Für die Festlegung der Systematik des Vergütungssystems und die Zusammensetzung der individuellen Vorstandsvergütung ist der Aufsichtsrat nach Vorbereitung durch den Personalausschuss zuständig. Die vertraglichen Regelungen der Anstellungsverträge mit den beiden Mitgliedern des Vorstands sind grundsätzlich identisch, soweit nicht nachstehend gesondert vermerkt. Der Anstellungsvertrag mit Dr. Michael Mertin enthält eine Vereinbarung, die Gesamtbezüge regelmäßig zu überprüfen.

Fixum

Die erfolgsunabhängige Grundvergütung wird anteilig pro Monat ausgezahlt. Sie wurde im Jahr 2014 nicht erhöht und beträgt für Dr. Michael Mertin aktuell 600 TEUR pro Jahr sowie für Rüdiger Andreas Günther 380 TEUR pro Jahr, jeweils zahlbar in zwölf gleichen Beträgen am Monatsende.

Variable Vergütung

Die Mitglieder des Vorstands haben Anspruch auf eine Tantieme, die zur Hälfte in bar und zur Hälfte in Form virtueller Aktien gewährt wird. Sie basiert auf persönlichen Zielvereinbarungen, die im 1. Quartal eines jeden Kalenderjahrs zwischen der JENOPTIK AG, vertreten durch den Aufsichtsrat, und dem jeweiligen Vorstandsmitglied abgeschlossen werden sollen. Die Zielvereinbarung ist auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Bemessungsgrundlagen hierfür sind das Konzern-EBIT, der operative Free Cashflow, der Konzern-Jahresüberschuss, aktienkursbezogene, strategische und operative Ziele sowohl für das betreffende Jahr als auch langfristiger Art und eine individuelle Leistungsbeurteilung. Die variable Vergütung ist auf insgesamt 150 Prozent Zielerreichung nach oben begrenzt. Bei 100 Prozent Zielerreichung beträgt sie bei Dr. Michael Mertin 1.000 TEUR, bei Rüdiger Andreas Günther 420 TEUR. Die tatsächliche Höhe der variablen Vergütung ist abhängig von der Erreichung der Ziele gemäß Zielvereinbarung. Bei der Nichterreichung festgelegter Mindestansprüche einzelner Ziele wird für diesen Zielanteil keine anteilige Tantieme gezahlt; eine garantierte Mindesttantieme gibt es nicht. 50 Prozent der Tantieme sind geknüpft an finanzielle Ziele, 25 Prozent an kurz- und mittelfristige operative Ziele und 25 Prozent an mittel- und langfristige strategische Ziele.

Die in bar auszuzahlende Hälfte der variablen Vergütung ist fällig mit der Feststellung des jeweiligen Jahresabschlusses der JENOPTIK AG und der abschließenden Prüfung und Billigung des Konzernabschlusses durch den Aufsichtsrat.

Die Zuteilung der als Long-Term-Incentive gewährten virtuellen Aktien erfolgt im Rahmen der Feststellung der Zielerreichung. Ihre Anzahl wird auf Basis des volumengewichteten durchschnittlichen Schlusskurses der Jenoptik-Aktie im 4. Quartal des vorvergangenen Kalenderjahrs ("Umrechnungskurs") ermittelt. Der Umrechnungskurs für die für das Jahr 2014 zuzuteilenden virtuellen Aktien beträgt 12,34 Euro.

Die Auszahlung erfolgt nach Ablauf des vierten Folgejahrs nach Zuteilung auf Basis des volumengewichteten durchschnittlichen Schlusskurses der Jenoptik-Aktie des vollen vierten Folgejahrs. Folgejahr ist das Kalenderjahr, das dem Kalenderjahr folgt, für das die Zielvereinbarung abgeschlossen wurde. Dies bedeutet für den Fall der Gewährung virtueller Aktien im Rahmen der Zielvereinbarung für das Jahr 2014, dass die Zuteilung der virtuellen Aktien im Rahmen der Feststellung der Zielerreichung im Jahre 2015 und die Auszahlung des Geldwerts der virtuellen Aktien - deren Höhe auf Basis des volumengewichteten Durchschnittskurses der Aktien im Jahr 2018 ermittelt wird - am Anfang des Jahres 2019 erfolgt.

Zwischenzeitlich erfolgte Dividendenzahlungen an Aktionäre der JENOPTIK AG werden dergestalt berücksichtigt, dass in Höhe ihres Werts zusätzliche virtuelle Aktien gewährt werden.

Die Tantieme wird im Jahr der Beendigung des Dienstverhältnisses des Vorstandsmitglieds basierend auf der tatsächlichen Zielerreichung zeitanteilig und ohne Aufteilung in Bartantieme und virtuelle Aktien ausgezahlt. Zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses zugewiesene virtuelle Aktien, für die das vierte Folgejahr noch nicht abgelaufen ist, werden mit dem Wert auf Basis des Durchschnittskurses der letzten zwölf Monate vor dem Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses abgerechnet. Die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder enthalten Regelungen zu möglichen Auswirkungen von bestimmten Umständen, insbesondere Umwandlungs- und Kapitalmaßnahmen, auf die gewährten virtuellen Aktien.

Gemäß Ziffer 4.2.3. Abs. 2 Satz 6 des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") soll die Vorstandsvergütung insgesamt und hinsichtlich ihrer variablen Vergütungsteile betragsmäßige Höchstgrenzen aufweisen. Jenoptik hat in der Entsprechenserklärung vom 10. Dezember 2014 in Bezug auf mögliche Effekte aus der Ermittlung der Anzahl der virtuellen Aktien und deren Wertentwicklung eine Abweichung von diesen Empfehlungen erklärt, die zusammen mit einer Begründung auf Seite 24 ff. des Geschäftsberichts abgedruckt ist.

Mit Dr. Michael Mertin und Rüdiger Andreas Günther wurden Verträge zur betrieblichen Altersversorgung abgeschlossen. Der Versorgungszusage liegt ein mittels einer Lebensversicherung rückgedecktes Versorgungskonzept zugrunde. Es handelt sich um eine beitragsorientierte Versorgung im Rahmen einer Unterstützungskasse. Der Versorgungsbeitrag für die Unterstützungskasse betrug im Jahr 2014 für Dr. Michael Mertin 240 TEUR und für Rüdiger Andreas Günther 80 TEUR. Der jährliche und der langfristige Aufwand für Jenoptik ist klar definiert. Die Auszahlungen bei Erreichen der Altersgrenze belasten Jenoptik nicht mehr. Gemäß Ziffer 4.2.3. Abs. 3 des Kodex soll der Aufsichtsrat bei Versorgungszusagen das jeweils angestrebte Versorgungsniveau - auch nach der Dauer der Vorstandszugehörigkeit - festlegen und den daraus abgeleiteten jährlichen sowie den langfristigen Aufwand für das Unternehmen berücksichtigen. Der Aufsichtsrat der Jenoptik befasst sich aktuell mit der Festlegung des angestrebten Versorgungsniveaus. Es ist vorgesehen, Anfang 2015 einen kodexkonformen Beschluss dazu zu fassen. Bis dahin hat Jenoptik in der Entsprechenserklärung noch eine Abweichung erklärt.

Nebenleistungen

Für Dr. Michael Mertin existieren Nebenleistungen in Form einer Berufsunfähigkeitsversicherung und einer Unfallversicherung, für Rüdiger Andreas Günther in Form einer Unfallversicherung. Weiterhin haben die Vorstandsmitglieder Anspruch auf die private Nutzung eines Firmenfahrzeugs.

Für die Mitglieder des Vorstands besteht eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung; es besteht die vertragliche Verpflichtung, einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens je Schadensfall zu tragen, maximal jedoch für sämtliche Schadensfälle pro Jahr in Höhe von 150 Prozent der Festvergütung des betreffenden Vorstandsmitglieds.

Wird der Dienstvertrag mit dem Vorsitzenden des Vorstands Dr. Michael Mertin nicht über sein reguläres Laufzeitende am 30. Juni 2017 hinaus verlängert, so hat er ab diesem Zeitpunkt für die Dauer von zwölf Monaten Anspruch auf Überbrückungsleistungen in Höhe von monatlich 80 Prozent eines Zwölftels der Jahresvergütung. Auf die Überbrückungsleistung werden Bezüge aus selbstständiger und/oder nicht selbstständiger Tätigkeit des Vorstandsmitglieds, insbesondere als Mitglied eines Leitungs- und Aufsichtsorgans einer anderen Gesellschaft, sowie eine etwaige Karenzentschädigung angerechnet. Überbrückungsleistungen sind nicht zu zahlen, wenn die Nichtverlängerung des Dienstvertrags auf erheblichen Pflichtverstößen des Vorstandsmitglieds beruht oder es zu einer Beendigung des Dienstverhältnisses aufgrund einer außerordentlichen Kündigung kommt oder das Vorstandsmitglied eine Verlängerung des Dienstvertrags zu gleichen oder zu gleich- oder höherwertigen Bedingungen ablehnt.

Gemäß Ziffer 4.2.3. Abs. 4 des Kodex soll bei Abschluss von Vorstandsverträgen darauf geachtet werden, dass Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund den Wert von zwei Jahresvergütungen nicht übersteigen (Abfindungscap) und nicht mehr als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags vergüten. Jenoptik hat in der Entsprechenserklärung vom 10. Dezember 2014 für den Anstellungsvertrag des Vorsitzenden des Vorstands eine Abweichung von diesen Empfehlungen erklärt, die zusammen mit einer Begründung auf Seite 24 ff. des Geschäftsberichts abgedruckt ist.

Im Falle eines Kontrollwechsels der JENOPTIK AG greift für die Mitglieder des Vorstands ab einem Kontrollerwerb gemäß §§ 29, 35 Abs. 1 Satz 1 Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG), das heißt, einem Erwerb von mindestens 30 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG, eine Change-of-Control-Klausel, die ihnen ein Kündigungsrecht innerhalb einer bestimmten Frist nach Übergang der Kontrolle gewährt. Das Vorstandsmitglied hat im Fall einer Kündigung in Abhängigkeit von der Restlaufzeit seines Anstellungsvertrags zuzüglich des Zeitraums, für den Überbrückungsleistungen gewährt werden, einen Anspruch auf Zahlung einer Abfindung in Höhe von maximal 36 Monatsgehältern zuzüglich anteiliger variabler Vergütung. Die Mitglieder des Vorstands erhalten zudem bei Fortzahlung der Versorgungsbeiträge bis zum regulären Laufzeitende ihres jeweiligen Dienstvertrags (maximal jedoch für drei Jahre) eine vertraglich unverfallbare Anwartschaft auf Versorgungsleistungen.

Mit den Vorstandsmitgliedern wurden in den Anstellungsverträgen für die Dauer von einem Jahr nachvertragliche Wettbewerbsverbote vereinbart. Als Entschädigung für das Wettbewerbsverbot erhält das jeweilige Vorstandsmitglied 50 Prozent der oben beschriebenen Brutto-Jahresvergütung. Jenoptik kann aber bereits vor Beendigung des Dienstverhältnisses durch schriftliche Erklärung an das jeweilige Vorstandsmitglied auf das nachvertragliche Wettbewerbsverbot mit der Wirkung verzichten, dass sie mit Ablauf einer Frist von drei Monaten seit der Erklärung von der Verpflichtung zur Zahlung der Entschädigung frei wird. Der Aufsichtsrat hat mit Beschluss vom 10. Dezember 2014 auf das nachvertragliche Wettbewerbsverbot für Rüdiger Andreas Günther verzichtet.

INDIVIDUALISIERTE GESAMTBEZÜGE DER VORSTANDSMITGLIEDER

Die Tabellen T 04 und T 05 beinhalten die im abgelaufenen Geschäftsjahr gewährten Vergütungsbestandteile für die Vorstandsmitglieder Dr. Michael Mertin und Rüdiger Andreas Günther. In den Übersichten wird dabei zwischen den fünf Komponenten Festvergütung, Nebenleistungen, der einjährigen variablen Vergütung, der mehrjährigen variablen Vergütung und dem Versorgungsaufwand unterschieden.

Nach Abstimmung mit dem Personalausschuss, jedoch vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats, wird die variable Vergütung für das Geschäftsjahr 2014 für Dr. Michael Mertin 529,0 TEUR in bar sowie 43.080 virtuelle Aktien und für Rüdiger Andreas Günther 236,6 TEUR in bar sowie 19.271 virtuelle Aktien betragen. Weitere Angaben zur anteilsbasierten Vergütung mittels virtueller Aktien sind im Anhang unter Punkt 5.17 ab Seite 149 aufgeführt. Wir betrachten diese ebenfalls als Bestandteil dieses Vergütungsberichts.

T 04 VORSTANDSVERGÜTUNG - GEWÄHRTE ZUWENDUNGEN (in TEUR)

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Dr. Michael Mertin (Vorsitzender des Vorstands)
2013 2014
--- --- --- --- --- ---
Tatsächlich Mindestens 100

%
Maximal
--- --- --- --- --- ---
Festvergütung 600,0 600,0 600,0 600,0 600,0
Nebenleistungen 45,8 46,5 46,5 46,5 46,5
Summe 645,8 646,5 646,5 646,5 646,5
Einjährige variable Vergütung 600,6 529,0 0,0 500,0 750,0
Mehrjährige variable Vergütung* 636,0 579,4 50,3 550,3 800,3
Davon LTI 2014 (Laufzeit bis 2019)* 0,0 529,0 0,0 500,0 750,0
Davon LTI 2013 (Laufzeit bis 2018)* 600,6 0,0 0,0 0,0 0,0
Davon Dividenden auf ausstehende LTI-Tranchen 35,4 50,3 50,3 50,3 50,3
Summe* 1.882,4 1.754,9 696,9 1.696,9 2.196,9
Versorgungsaufwand 240,0 240,0 240,0 240,0 240,0
Gesamtvergütung* 2.122,4 1.994,9 936,9 1.936,9 2.436,9
* jeweils zuzüglich/abzüglich Wertentwicklung der neu gewährten LTI gegenüber dem der Zuteilung zugrundegelegten Kurs:
Kursentwicklung LTI 2014 0,0 -78,0 0,0 -73,7 -110,5
Kursentwicklung LTI 2013 222,7 0,0 0,0 0,0 0,0

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Rüdiger Andreas Günther (Finanzvorstand)
2013 2014
--- --- --- --- --- ---
Tatsächlich Mindestens 100

%
Maximal
--- --- --- --- --- ---
Festvergütung 380,0 380,0 380,0 380,0 380,0
Nebenleistungen 19,5 13,6 13,6 13,6 13,6
Summe 399,5 393,6 393,6 393,6 393,6
Einjährige variable Vergütung 390,4 236,6 0,0 210,0 315,0
Mehrjährige variable Vergütung* 199,1 246,5 9,8 219,8 324,8
Davon LTI 2014 (Laufzeit bis 2019)* 0,0 236,6 0,0 210,0 315,0
Davon LTI 2013 (Laufzeit bis 2018)* 195,2 0,0 0,0 0,0 0,0
Davon Dividenden auf ausstehende LTI-Tranchen 3,9 9,8 9,8 9,8 9,8
Summe* 989,0 876,7 403,4 823,4 1.033,4
Versorgungsaufwand 80,0 80,0 80,0 80,0 80,0
Gesamtvergütung* 1.069,0 956,7 483,4 903,4 1.113,4
* jeweils zuzüglich/abzüglich Wertentwicklung der neu gewährten LTI gegenüber dem der Zuteilung zugrundegelegten Kurs:
Kursentwicklung LTI 2014 0,0 -34,9 0,0 -31,0 -46,4
Kursentwicklung LTI 2013 72,4 0,0 0,0 0,0 0,0

T 05 VORSTANDSVERGÜTUNG - ZUFLUSS (in TEUR)

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Dr. Michael Mertin (Vorsitzender des Vorstands) Rüdiger Andreas Günther (Finanzvorstand)
2013 2014 2013 2014
--- --- --- --- ---
Festvergütung 600,0 600,0 380,0 380,0
Nebenleistungen 45,8 46,5 19,5 13,6
Summe 645,8 646,5 399,5 393,6
Einjährige variable Vergütung 731,5 600,6 210,0 390,4
Mehrjährige variable Vergütung 0,0 312,7 0,0 0,0
Davon LTI 2013 (Laufzeit bis 2018) 0,0 0,0 0,0 0,0
Davon LTI 2012 (Laufzeit bis 2017) 0,0 0,0 0,0 0,0
Davon LTI 2011 (Laufzeit bis 2016) 0,0 0,0 0,0 0,0
Davon LTI 2010 (Laufzeit bis 2015) 0,0 0,0 0,0 0,0
Davon LTI 2009 (Laufzeit bis 2014) 0,0 312,7 0,0 0,0
Summe 1.377,4 1.559,8 609,5 783,9
Versorgungsaufwand 240,0 240,0 80,0 80,0
Gesamtvergütung 1.617,4 1.799,8 689,5 863,9

VERGÜTUNGSSYSTEM DES AUFSICHTSRATS

Die Satzungsregelung zur Vergütung des Aufsichtsrats der JENOPTIK AG wurde im Juni 2012 neu gefasst. Die Vergütung besteht aus einer festen sowie einer erfolgsorientierten Komponente. Die feste jährliche Vergütung beträgt 20 TEUR. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrags. Die feste Vergütung ist nach Ablauf des Geschäftsjahrs zahlbar. Zusätzlich erhält jedes Mitglied eines Ausschusses eine jährliche Vergütung in Höhe von 5 TEUR pro Jahr. Der Ausschussvorsitzende erhält das Doppelte. Die jährliche Vergütung für Mitglieder des Prüfungsausschusses, deren Tätigkeit mit einem besonders hohen Arbeits- und Zeitaufwand verbunden ist, beträgt 10 TEUR. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache.

Für die Mitgliedschaft in Ausschüssen, die im Geschäftsjahr nicht getagt haben, wird keine Vergütung gezahlt.

Sofern das Konzernergebnis vor Steuern den Wert von 10 Prozent des Konzern-Eigenkapitals zum Ende des Geschäftsjahrs übersteigt, erhält jedes Aufsichtsratsmitglied eine erfolgsorientierte jährliche Vergütung in Höhe von 10 TEUR. Die erfolgsorientierte jährliche Vergütung erhöht sich auf 20 TEUR, sofern das Konzernergebnis vor Steuern den Wert von 15 Prozent des Konzern-Eigenkapitals zum Ende des Geschäftsjahrs übersteigt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte, der Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrags. Für die Ermittlung des Ergebnisses vor Steuern und des Eigenkapitals ist der Konzernabschluss für das betreffende Geschäftsjahr maßgebend. Die erfolgsorientierte jährliche Vergütung ist nach der ordentlichen Hauptversammlung, die über die Entlastung des Aufsichtsrats für das abgelaufene Geschäftsjahr beschließt, das heißt regelmäßig nach der Hauptversammlung des folgenden Geschäftsjahrs, zu zahlen.

Das Konzernergebnis vor Steuern des Jahres 2013 hat den oben genannten Wert von 10 Prozent des Konzern-Eigenkapitals zum Ende des Geschäftsjahrs 2013 überstiegen, weshalb nach der ordentlichen Hauptversammlung im Juni 2014 eine erfolgsorientierte Vergütung ausgezahlt wurde. Auch für das Jahr 2014 wird es eine erfolgsorientierte Vergütung geben, die nach der Hauptversammlung 2015 ausgezahlt wird.

Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahrs dem Aufsichtsrat oder einem Ausschuss angehört haben, erhalten eine zeitanteilige Vergütung.

Für die Teilnahme an einer Sitzung erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats ein Sitzungsgeld in Höhe von 1 TEUR. Bei der Teilnahme an Telefonkonferenzen oder bei mehreren Sitzungen an einem Tag wird ab der zweiten Sitzung jeweils die Hälfte des vereinbarten Sitzungsgelds gezahlt. Nachgewiesene Auslagen, die im Zusammenhang mit der Sitzung stehen, werden zusätzlich zu dem Sitzungsgeld erstattet; die Erstattung von Reise- und Übernachtungskosten im Zusammenhang mit einer im Inland stattfindenden Sitzung ist dabei auf 0,6 TEUR beschränkt. Die JENOPTIK AG erstattet den Aufsichtsratsmitgliedern zusätzlich eine etwaige auf ihre Vergütung entfallende Umsatzsteuer.

Im Geschäftsjahr 2014 wurden für die im Januar 2015 zu zahlende Festvergütung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse 322,5 TEUR und für die nach der Hauptversammlung im Juni 2015 zu zahlende variable Vergütung 119,9 TEUR zurückgestellt. Die Jenoptik hat keine sonstigen Vergütungen oder Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, an die Mitglieder des Aufsichtsrats gezahlt.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Rudolf Humer hat durch schriftliche Erklärung gegenüber dem Vorstand auf sämtliche, ihm für seine Tätigkeiten ab dem 1. April 2011 zustehenden Vergütungsansprüche als Aufsichtsratsvorsitzender und Ausschussmitglied verzichtet. Dies gilt auch für etwaige Sitzungsgelder und eine etwaige erfolgsorientierte Vergütung.

Informationen zur individualisierten Gesamtvergütung der Aufsichtsratsmitglieder finden Sie im Konzernanhang auf Seite 166.

Wirtschaftsbericht

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE ENTWICKLUNGEN Entwicklung der Gesamtwirtschaft

Nach einem verhaltenen Start konnte die Weltwirtschaft im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent zulegen, so der Internationale Währungsfonds (IWF). Geopolitische Risiken, vor allem der Russland-Ukraine-Konflikt und die Auseinandersetzungen im Nahen Osten, haben eine bessere konjunkturelle Entwicklung spürbar gehemmt. Dynamisch war die Entwicklung in den USA, während der Euro-Raum weiter schwächelte. In den Schwellen- und Entwicklungsländern war das Wachstum mit durchschnittlich 4,4 Prozent weiterhin kräftig, aber erneut niedriger als im Vorjahr. T 17

T 17 VERÄNDERUNG DES BRUTTOINLANDSPRODUKTS (in %)

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2014 2013
Welt 3,3 3,3
USA 2,4 2,2
Euro-Zone 0,8 -0,5
Deutschland 1,5 0,2
China 7,4 7,8
Schwellenländer 4,4 4,7

Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook, Januar 2015

Positiv entwickelte sich die US-Wirtschaft. Im gesamten Jahr stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit 2,4 Prozent so stark wie zuletzt 2010. Ab dem 3. Quartal 2014 kam es zu einer deutlichen Wachstumsbeschleunigung. Zum Jahresende dämpften jedoch sinkende Ausrüstungsinvestitionen und Staatsausgaben sowie ein höheres Handelsdefizit die Wirtschaftsdynamik etwas.

In der Euro-Zone stieg das BIP 2014 um lediglich 0,8 Prozent und damit geringer als erwartet. Die EU-Kommission begründet die Herabstufung mit steigenden geopolitischen Risiken, weniger Rückenwind aus der Weltwirtschaft und einer insgesamt uneinheitlichen Entwicklung in der Ländergruppe. Besonders schwach war die Entwicklung laut EU-Kommission in Frankreich und Italien.

Die deutsche Konjunktur musste nach einem guten 1. Quartal 2014 einen deutlichen Dämpfer im weiteren Jahresverlauf verkraften. Insbesondere die Industrieaufträge und die Industrieproduktion waren unterjährig mehrfach zurückgegangen. Zum Jahresende stabilisierte sich die Wirtschaft jedoch wieder etwas. Insgesamt erhöhte sich das BIP im Jahresdurchschnitt um 1,5 Prozent und lag damit knapp über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Die wesentlichen Impulse für die Konjunktur kamen vom privaten Konsum. Für den Außenhandel war 2014 ein Rekordjahr, sowohl bei den Exporten (rund 1.133 Mrd Euro) als auch bei den Importen. Trotz der Unsicherheiten über die Konjunkturentwicklung investierten deutsche Unternehmen im gesamten Jahr wieder mehr als 2013: Die Ausgaben für Maschinen und Anlagen stiegen um 3,7 Prozent.

Chinas Wirtschaft ist 2014 so langsam gewachsen wie seit dem Jahr 1990 nicht mehr. Mit einem BIP-Zuwachs von 7,4 Prozent verfehlte der Wert das Ziel der Regierung. Hintergrund der Verlangsamung des Wachstums waren schwächere Exporte, eine geringere Inlandsnachfrage sowie sinkende Immobilienpreise. Zum Jahresende stabilisierte sich die Wirtschaft etwas, da die Industrieproduktion und die Einzelhandelsumsätze stärker zunahmen als erwartet.

Die russische Wirtschaft wuchs laut aktuellen IWF-Schätzungen nur um 0,6 Prozent. Die Rubelkrise, der fallende Ölpreis, sinkende Staatseinnahmen sowie die Sanktionen der EU und der USA belasteten die Wirtschaft spürbar und in der Konsequenz auch die Exporte deutscher Unternehmen nach Russland.

Entwicklung der Jenoptik-Branchen

Jenoptik adressiert die Märkte Automotive/Maschinenbau, Luftfahrt/Verkehr, Sicherheits- und Wehrtechnik, Halbleiterausrüstung sowie Medizintechnik. In allen Segmenten nutzt Jenoptik optische Technologien und ist ein etablierter Partner der weltweiten Photonik-Industrie.

Die europäische Photonik-Industrie hat nach vorläufigen Berechnungen der Marktforscher Optech Consulting 2014 einen Produktionswert von 60 Mrd Euro erzielt und damit 3 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders stark war die Produktion von Anwendungen für die Industrie, Medizintechnik & Life Sciences sowie der Bereich optische Komponenten und Systeme.

Im Laser-Markt stiegen die Umsätze 2014 weltweit auf 9,2 Mrd US-Dollar, so die Analysten von Strategies Unlimited im Magazin "Laser Focus World". Das waren wie prognostiziert etwa 6 Prozent mehr als 2013. Bis auf den Bereich Laser für Bilderfassung verzeichneten alle analysierten Marktsegmente ein Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr, das betraf auch wieder Forschung und Militär. Einen hohen Anteil hatten erneut Laser für die Materialbearbeitung und Lithografie sowie für die Medizintechnik. Faserlaser setzten sich weiter in der Materialbearbeitung durch, zum Beispiel zum Metallschneiden. Die 2014 am Markt vorgestellte Alternative dazu, Diode-Direkt-Laser mit hoher Leistung, erzielte bisher kaum Umsätze, aber hohes Interesse auf den Fachmessen. G 16

G 16 INDUSTRIELLE LASER: UMSATZ 2014 NACH SEGMENTEN (in Mio USD)

Quelle: Laser Focus World, Januar 2015

Die Halbleiterausrüstungsindustrie war im Vergleich zum schwachen Vorjahr stark ins Jahr 2014 gestartet. Laut Branchenverband Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI) gingen die weltweiten Umsätze jedoch aufgrund von Investitionsverschiebungen quartalsweise leicht zurück, jeweils im Vergleich zum Vorquartal. Der Umsatz im gesamten Jahr lag nach vorläufigen Berechnungen von SEMI aber fast 20 Prozent über dem niedrigen Vorjahreswert und übertraf mit 38,0 Mrd US-Dollar auch den Umsatz von 2012. G 17

G 17 HALBLEITERAUSRÜSTUNG: WELTWEITER UMSATZ (in Mrd USD)

Quellen: Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI), Gartner

Die Halbleiter-Branche hat 2014 laut dem Verband Semiconductor Industry Association (SIA) mit rund 336 Mrd US-Dollar die Rekordumsätze des Vorjahrs um fast 10 Prozent übertroffen. Ähnliche Werte ermittelte der IT-Analyst Gartner.

Die Medizintechnik-Hersteller in Deutschland erzielten 2014 nach ersten Schätzungen des deutschen Industrieverbands Spectaris erstmals über 25 Mrd Euro Umsatz. Das waren 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings hatte eine Abschwächung insbesondere in der zweiten Jahreshälfte die Branche spürbar belastet.

Das Jahr 2014 blieb für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau hinter den Erwartungen zurück. Die Produktion konnte nach vorläufigen Berechnungen nur um 1 Prozent auf rund 199 Mrd Euro zulegen, was der im Sommer 2014 revidierten Prognose entspricht. Der Umsatz belief sich auf 212 Mrd Euro. Beide Werte übertreffen aber die bisherigen Rekordmarken aus dem Jahr 2008. Der Auftragseingang 2014 lag 2 Prozent über dem Vorjahresniveau, sowohl bei der Inlands- als auch der Auslandsnachfrage. Dabei entwickelte sich die Auslandsnachfrage in den letzten Monaten 2014 tendenziell besser als die Bestellungen aus dem Inland. Weniger Bestellungen als im Vorjahr gab es aus Russland, einigen großen Schwellenländern und EU-Nachbarländern. G 18

G 18 DEUTSCHER MASCHINEN- UND ANLAGENBAU: UMSATZ UND PRODUKTION (in Mrd EUR)

Quelle: Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)

Der Verband für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie, VDW, meldete für 2014 erstmals seit drei Jahren einen Rückgang in der Produktion: Entgegen dem erwarteten Plus von 3 Prozent lag der Produktionswert mit 14,4 Mrd Euro knapp unter dem Vorjahresniveau. Die Hauptgründe waren die Ukraine-Krise, das schwache Russland-Geschäft sowie die verhaltene Entwicklung in China.

Dem Verband der Automobilindustrie (VDA) zufolge haben die USA und China auch 2014 den weltweiten Automarkt dominiert. Auch in Westeuropa stieg der PKW-Absatz erstmals seit sechs Jahren wieder gegenüber dem Vorjahr. Weltweit wurden nach Angaben des VDA etwa 2 Prozent mehr Fahrzeuge (74,7 Mio) zugelassen als 2013. Stagnierende oder rückläufige Absätze gab es in Indien beziehungsweise Brasilien und Russland.

Das weltweite Marktvolumen für Bahntechnik lag 2014 bei 162 Mrd Euro, so die Marktforscher von SCI Verkehr.

Die drei wichtigsten Länder nach Marktanteil waren erneut China, die USA und Russland; die europäischen Märkte stabilisierten sich. Die deutsche Bahnindustrie verzeichnete im 1. Halbjahr 2014 eine moderate, aber solide Entwicklung: Laut dem Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) stieg der Umsatz um 18 Prozent auf 5,2 Mrd Euro. Insbesondere das Geschäft mit Zügen, Lokomotiven und deren Komponenten stand dabei im Fokus der deutschen Hersteller. Allerdings ging der Auftragseingang nach Rekordbestellungen im Vorjahr um etwa ein Drittel auf 5,6 Mrd Euro zurück.

Im Bereich der Luftfahrt hat der Flugzeugbauer Boeing 2014 eigene Rekorde bei Aufträgen und Auslieferungen erzielt, leicht übertroffen von Airbus beim Auftragseingang. Laut dem Branchenverband International Air Transport Association (IATA) hat die internationale Luftfahrtindustrie 2014 fast 20 Mrd US-Dollar Gewinn erzielt (i. Vj. rund 13 Mrd US-Dollar). Förderlich waren vor allem der gesunkene Ölpreis und das Wachstum der Weltwirtschaft.

Laut dem "Annual Defence Budget Review" des Marktforschers IHS Jane's stiegen die weltweiten Ausgaben im Sicherheits- und Wehrtechnikmarkt 2014 erstmals seit 2009 wieder an: Mit 1.547 Billionen US-Dollar lag der Wert jedoch nur knapp 1 Prozent über dem Vorjahr. Dagegen war die Exportpolitik des deutschen Bundeswirtschaftsministeriums 2014 restriktiver als in den Vorjahren. Das führte zu einem Rückgang der Exportgenehmigungen für Rüstungs- und Dual-Use-Güter auf den niedrigsten Stand seit Jahren. Der Gesamtwert der deutschen Exportgenehmigungen lag bei 6,52 Mrd Euro, der Wert der Genehmigungen für einzelne Aufträge lag mit knapp 4 Mrd Euro etwa ein Drittel unter Vorjahr und enthielt auch einen Großauftrag für U-Boote und Marineausrüstung.

RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit blieben im Geschäftsjahr 2014 im Wesentlichen konstant und hatten daher auch keinen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Jenoptik-Konzerns. Im Hinblick auf die verschärften Exportkontrollsanktionen gegen Russland verweisen wir auf den Segmentbericht.

ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

Vergleich tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf

In einem herausfordernden Umfeld und trotz eines leichten Umsatzrückgangs ist es Jenoptik im Geschäftsjahr 2014 gelungen, dank Kostendisziplin und der weiteren Umsetzung der Effizienzprogramme erneut eine gute Ergebnisqualität zu erzielen. Im Geschäftsjahr 2014 erreichte der Konzern mit einem Umsatz von 590,2 Mio Euro das obere Ende der zuletzt prognostizierten Spanne. Nach der verhaltenen Umsatzentwicklung in den ersten neun Monaten hatte sich das Geschäft zum Jahresende wieder belebt. T 18

T 18 TATSÄCHLICHER UND PROGNOSTIZIERTER GESCHÄFTSVERLAUF (in Mio EUR)

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Zielgröße Stand Jahresende 2013 Prognose 2014 Stand Jahresende 2014
Jan. 2014: Wachstum 5 -10 %
Aug. 2014: Umsatzwachstum von etwa 5 %
Okt. 2014: rund 600 Mio Euro (inkl. Großauftrag)
Umsatz 600,3 Dez. 2014: 580 - 590 Mio Euro (ohne Großauftrag) 590,2
Mrz. 2014: Anstieg bis zu 10 %
Laser & Optische Systeme 224,7 Nov. 2014: Umsatzwachstum 5 -10 % 231,3
Mrz. 2014: leicht positive Entwicklung
Mai 2014: Umsatz auf Vorjahresniveau
Messtechnik 187,4 Nov. 2014: Umsatz leicht unter Vorjahresniveau 185,0
Mrz. 2014: Anstieg im oberen einstelligen Prozentbereich
Mai 2014: leichte Umsatzsteigerung
Verteidigung & Zivile Systeme 185,1 Nov. 2014: Umsatz auf Vorjahresniveau (inkl. Großauftrag) 170,8
Jan. 2014: 55 - 62 Mio Euro
Aug. 2014: EBIT bei ungefähr 55 Mio Euro
Okt. 2014: rund 50 Mio Euro (inkl. Großauftrag)
EBIT 52,7 Dez. 2014: knapp 50 Mio Euro (ohne Großauftrag) 51,6
EBT 47,2 Entwicklung wie Konzern-EBIT 46,1
Auftragseingang 575,3 Deutlich über Niveau von 2013 589,2
Nettoverschuldung 44,1 Stabil 92,1
Free Cashflow 47,0 Stabil positiv, stichtagsbezogene Schwankungen 22,5
ROCE in % 14,0 Etwa auf Niveau von 2013 13,0
Mitarbeiter 3.433 Leichter Anstieg 3.553
F+E-Kosten 39,8 Anstieg etwas stärker als Umsatz 39,4
Investitionen* 24,4 35 - 40 Mio Euro 29,9

* ohne Unternehmenserwerbe

Trotz der wirtschaftlich und politisch schwierigen Rahmenbedingungen im abgelaufenen Geschäftsjahr lag das EBIT bei 51,6 Mio Euro und damit leicht über dem zuletzt prognostizierten Wert. Die Profitabilität konnte damit nahezu auf dem Niveau des Vorjahrs gehalten werden. Mit 92,1 Mio Euro lag die Nettoverschuldung 2014 über dem ursprünglich erwarteten Wert. Ein wesentlicher Grund für den Anstieg war die Akquisition von 92 Prozent der Anteile der Vysionics Ltd., einem führenden Anbieter von Verkehrssicherheitstechnik in Großbritannien, im November 2014.

Ein weiterer Grund war der Aufbau von Working Capital, auch infolge von Auftragsverschiebungen. Zusammen mit den Auszahlungen für Sachanlagen verringerten diese den prognostizierten Free Cashflow.

Die Investitionen sind auf 29,9 Mio Euro gestiegen, lagen aber aufgrund des etwas schwächer als erwarteten Geschäftsverlaufs unter dem prognostizierten Wert.

Bei weiteren wesentlichen Kennzahlen, die wir im März 2014 für das Gesamtjahr prognostiziert hatten, traten unsere Prognosen im Wesentlichen ein.

Der Ausbau der internationalen Strukturen sowie die Umsetzung der Projekte zur Konzernentwicklung wurden 2014 fortgeführt. Der leicht verspätete Start des neuen ERP-Systems im Rahmen des JOE-Projekts erfolgte 2014 wie geplant in zwei Segmenten in Deutschland.

Im Januar 2014 veröffentlichte der Konzern eine erste Prognose für das neue Geschäftsjahr. Zu diesem Zeitpunkt ging der Vorstand von einem Umsatzwachstum um 5 bis 10 Prozent und einem Ergebnis von 55 bis 62 Mio Euro aus. Er kündigte außerdem an, weiter in den Ausbau der Vertriebsaktivitäten und innovative Produkte zu investieren sowie interne Abläufe zu optimieren. Vor dem Hintergrund zunehmender geopolitischer Unsicherheiten und unter der Voraussetzung, dass sich die konjunkturelle Entwicklung nicht weiter eintrübt, wurde dann im August 2014 die Umsatz- und EBIT-Prognose am unteren Rand der ursprünglichen Prognosespanne konkretisiert. Die verschärften Exportbestimmungen der Bundesregierung, Projektverschiebungen sowie eine deutlich unter den Erwartungen des Vorstands gebliebene Nachfrage aus den Branchen Maschinenbau, Automotive und Halbleiterausrüstung, die zu Umsatzausfällen im Konzern führten, erforderten im Oktober 2014 ein Absenken der Prognose. Die neuen Ziele für das laufende Geschäftsjahr wurden unter der Voraussetzung veröffentlicht, dass ein internationaler Großauftrag im Segment Verteidigung & Zivile Systeme noch bis zum Jahresende 2014 realisiert wird. Mitte Dezember 2014 gab der Konzern bekannt, dass die Beauftragung für dieses Großprojekt aufgrund von Verzögerungen beim Kunden nicht mehr wie erwartet 2014 erfolgt und sich der Auftrag in das Jahr 2015 verschiebt. Daher wurde die Prognose von Umsatz und EBIT nochmals leicht reduziert.

Ertragslage

In den Tabellen des Lageberichts, die wichtige Kennzahlen nach Segmenten aufgliedern, sind in der Position "Sonstige" das Corporate Center, das Shared Service Center, die Immobilien sowie die Konsolidierungseffekte enthalten.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Umsatz.

Im Geschäftsjahr 2014 erzielte der Jenoptik-Konzern in einem herausfordernden Umfeld einen Umsatz von 590,2 Mio Euro. Dieser lag 1,7 Prozent unter dem Wert des Vorjahrs (i. Vj. 600,3 Mio Euro). Das umsatzstärkste Quartal sowohl des abgelaufenen Geschäftsjahrs als auch der Vorjahre war mit 170,1 Mio Euro das 4. Quartal. Das Segment Laser & Optische Systeme konnte den Umsatz 2014 steigern, die beiden anderen Segmente verzeichneten aufgrund der Investitionszurückhaltung der Kunden, Exportrestriktionen sowie zeitlichen Projektverschiebungen einen Umsatzrückgang. T 19

T 19 UMSÄTZE NACH SEGMENTEN (in Mio EUR)

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2014 2013 Veränderung

in %
Konzern 590,2 600,3 -1,7
Laser & Optische Systeme 231,3 224,7 3,0
Messtechnik 185,0 187,4 -1,3
Verteidigung & Zivile Systeme 170,8 185,1 -7,7
Sonstige 3,1 3,1 -0,3

Die Akquisition von Vysionics erfolgte im November 2014. Daher ist ein Beitrag des Unternehmens zu Umsatz, Ergebnis und Auftragseingang für die Monate November und Dezember 2014 enthalten.

Regional betrachtet, kamen die Wachstumsimpulse vor allem aus dem Raum Asien/Pazifik. Der Anstieg von 41,2 Prozent resultierte auch aus Projektverlagerungen aus Amerika in diese Region. In Deutschland blieb der Umsatz aufgrund der schwächeren Nachfrage hinter dem Vorjahreswert zurück. Mit 379,1 Mio Euro erzielte Jenoptik im abgelaufenen Geschäftsjahr 64,2 Prozent des Umsatzes im Ausland (i. Vj. 371,9 Mio Euro beziehungsweise 62,0 Prozent). Damit stieg der Auslandsanteil vor allem aufgrund des stärkeren Geschäfts in Asien und durch den Rückgang in Deutschland. Umsatzstärkste Zielregion außerhalb Deutschlands blieb mit 27,0 Prozent des Konzernumsatzes Europa, gefolgt von Amerika mit 17,6 Prozent. T 20

T 20 UMSÄTZE NACH REGIONEN (in Mio EUR und in % vom Gesamtumsatz)

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2014 2013 Veränderung

in %
Konzern 590,2 100,0 % 600,3 100,0 % - 1,7
Deutschland 211,1 35,8 % 228,4 38,0 % - 7,5
Europa 159,1 27,0 % 150,8 25,1 % 5,5
Amerika 103,6 17,6 % 117,2 19,5 % - 11,6
Asien/Pazifik 84,3 14,3 % 59,7 9,9 % 41,2
Mittlerer Osten/Afrika 32,1 5,4 % 44,1 7,3 % 27,3

Beim Umsatz nach Zielmärkten lag die Automotive-/ Maschinenbauindustrie trotz der verhaltenen Nachfrage aus der Automobilindustrie, insbesondere in Nordamerika, erneut mit einem Anteil von 27,0 Prozent an der Spitze. Erfolgreiche Projektanläufe im Bereich Medizintechnik & Life Sciences führten zu einem Anstieg des Umsatzanteils mit dieser Branche. 2014 entfielen auf die Top-3-Kunden 14,7 Prozent des Konzernumsatzes (i. Vj. 13,5 Prozent). T 21

T 21 UMSÄTZE NACH ZIELMÄRKTEN (in Mio EUR und in % vom Gesamtumsatz)

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2014 2013
Konzern 590,2 100,0 % 600,3 100,0 %
Automotive/Maschinenbau 159,6 27,0 % 167,3 27,9 %
Luftfahrt und Verkehr 127,2 21,6 % 131,8 22,0 %
Sicherheits- & Wehrtechnik 119,5 20,2 % 129,9 21,6 %
Halbleiterausrüstungsindustrie 75,8 12,8 % 74,1 12,3 %
Medizintechnik 45,3 7,7 % 39,3 6,5 %
Sonstige 62,7 10,6 % 57,9 9,6 %

Trotz wirtschaftlich und politisch schwieriger Rahmenbedingungen und des leicht gesunkenen Umsatzes hat Jenoptik im Geschäftsjahr 2014 die Profitabilität nahezu auf dem Vorjahresniveau gehalten. Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) lag bei 51,6 Mio Euro (i. Vj. 52,7 Mio Euro). Die EBIT-Marge im Geschäftsjahr 2014 betrug 8,7 Prozent (i. Vj. 8,8 Prozent). Während das Ergebnis im Segment Laser & Optische Systeme deutlich gesteigert werden konnte und im Segment Messtechnik stabil war, blieb das EBIT im Segment Verteidigung & Zivile Systeme signifikant unter dem Vorjahreswert. T 22

T 22 EBIT (in Mio EUR)

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2014 2013 Veränderung

in %
Konzern 51,6 52,7 -2,2
Laser & Optische Systeme 27,0 24,6 9,6
Messtechnik 22,5 22,5 0,1
Verteidigung & Zivile Systeme 2,1 11,6 -81,5
Sonstige 0,0 -6,0 99,5

Ein veränderter Umsatzmix sowie effizientere operative Prozesse durch das JEP-Programm, zum Beispiel Go-Lean und im Einkauf, beeinflussten die Ergebnisentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr positiv, Auftragsneubewertungen im Verteidigungsgeschäft hatten hingegen einen negativen Effekt.

Im Konzern-EBIT enthalten ist ein Ertrag in Höhe von rund 2,8 Mio Euro, der im Zusammenhang mit der Veräußerung eines früheren Geschäftsbereichs steht (i. Vj. 2,8 Mio Euro; ebenfalls Ertrag im Zusammenhang mit dem Verkauf eines früheren Geschäftsbereichs). Dieser Ertrag wird unter der Position Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Konzern-EBITDA) stieg leicht auf 76,1 Mio Euro (i. Vj. 74,8 Mio Euro). T 23

T 23 EBITDA (in Mio EUR)

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2014 2013 Veränderung

in %
Konzern 76,1 74,8 1,7
Laser & Optische Systeme 36,0 34,0 5,8
Messtechnik 26,9 25,2 7,0
Verteidigung & Zivile Systeme 7,2 16,8 -57,3
Sonstige 6,0 -1,0 712,2

Zum 31. Dezember 2014 betrug der ROCE (Return on Capital Employed) des Jenoptik-Konzerns 13,0 Prozent (i. Vj. 14,0 Prozent). Jenoptik berichtet diese Kennzahl inklusive Geschäfts- oder Firmenwerten und vor Steuern. T 24

T 24 CAPITAL EMPLOYED (in Mio EUR) UND ROCE (in %)

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2014 2013
EBIT 51,6 52,7
Langfristiges durchschnittlich gebundenes Anlagenkapital 243,2 236,8
Kurzfristiges durchschnittlich gebundenes Umlaufkapital 300,9 291,3
Abzgl. unverzinsliches Fremdkapital 147,7 152,2
Durchschnittliches operatives Kapital 396,5 376,0
ROCE 13,0 14,0

Das Finanzergebnis blieb mit minus 5,5 Mio Euro (i. Vj. minus 5,5 Mio Euro) auf dem Niveau des Vorjahrs. Beeinflusst wurde es zum einen durch Währungskursgewinne von 1,2 Mio Euro und Währungskursverluste von 0,5 Mio Euro. Dagegen verringerte sich das reine Zinsergebnis von - 5,8 Mio Euro auf - 6,6 Mio Euro. Zinserträge verringerten sich auf 0,7 Mio Euro (i. Vj. 1,0 Mio Euro), die Zinsaufwendungen stiegen auf 7,3 Mio Euro (i. Vj. 6,8 Mio Euro). Wesentliche Gründe hierfür sind die im Zuge der Akquisition von Vysionics gestiegenen Finanzverbindlichkeiten. Das Beteiligungsergebnis lag aufgrund der Erweiterung des Konsolidierungskreises bei 0,0 Mio Euro (i. Vj. 0,3 Mio Euro).

Ergebnis vor Steuern. Der leichte Rückgang des EBIT spiegelte sich auch im Ergebnis vor Steuern (Konzern-EBT) wider, das mit 46,1 Mio Euro 2,4 Prozent unter dem Vorjahreswert lag (i. Vj. 47,2 Mio Euro).

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf 7,7 Mio Euro (i. Vj. 4,6 Mio Euro). Davon wurden 61 Prozent im Inland und 39 Prozent im Ausland erhoben. Im Inland wirkte der Verlustvortrag der JENOPTIK AG steuermindernd im Rahmen der Mindestbesteuerung. Die Steuerbelastung im Ausland konnte ebenfalls durch die Nutzung vorhandener Verlustvorträge reduziert werden.

Der nicht zahlungswirksame latente Steuerertrag reduzierte sich auf 3,2 Mio Euro (i. Vj. 4,5 Mio Euro).

Die liquiditätswirksame Steuerquote des Jenoptik-Konzerns blieb mit 16,6 Prozent (i. Vj. 9,7 Prozent) auf einem für deutsche Unternehmen vergleichsweise niedrigen Niveau.

Der Anstieg resultierte unter anderem aus Erstkonsolidierungseffekten sowie höheren Steuerzahlungen im Ausland.

Jenoptik erzielte 2014 ein Ergebnis nach Steuern von 41,6 Mio Euro (i. Vj. 47,2 Mio Euro). Das Ergebnis der Aktionäre lag mit 41,7 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von 47,2 Mio Euro. Das Ergebnis je Aktie betrug damit 0,73 Euro (i. Vj. 0,82 Euro).

Erläuterung wesentlicher Positionen der Gesamtergebnisrechnung

Die Positionen der Gesamtergebnisrechnung haben sich im Wesentlichen entsprechend dem Geschäftsverlauf entwickelt. T 25

T 25 WESENTLICHE POSITIONEN DER GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (in Mio EUR)

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2014 2013 Veränderung

in %
Umsatzkosten 384,8 394,6 -2,5
F+E-Kosten 39,4 39,8 -1,1
Vertriebskosten 67,5 66,6 1,3
Verwaltungskosten 51,1 46,4 10,1
Sonstige betriebliche Erträge 23,2 15,7 47,6
Sonstige betriebliche Aufwendungen 22,0 18,8 17,1

Die Umsatzkosten sanken um 2,5 Prozent auf 384,8 Mio Euro und damit etwas stärker als der Umsatz (i. Vj. 394,6 Mio Euro). In den Umsatzkosten enthalten sind Aufwendungen aus Entwicklungen im direkten Kundenauftrag, die sich auf insgesamt 10,5 Mio Euro beliefen (i. Vj. 12,2 Mio Euro).

Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag bei 205,5 Mio Euro (i. Vj. 205,7 Mio Euro) und damit nahezu auf Vorjahresniveau. Die Bruttomarge verbesserte sich leicht auf 34,8 Prozent (i. Vj. 34,3 Prozent). Effizienzsteigerungen infolge der Projekte zur Konzernentwicklung sowie ein veränderter Umsatzmix trugen dazu bei, dass das gute Profitabilitätsniveau aus dem Vorjahr trotz eines geringeren Umsatzes und negativer Einflüsse aus Auftragsneubewertungen gehalten werden konnte. G 19

G 19 ENTWICKLUNG DER BRUTTOMARGE (in %)

Wesentliche Indikatoren für die künftige Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns sind die Forschungs- und Entwicklungskosten. Diese blieben mit 39,4 Mio Euro auf einem hohen Niveau (i. Vj. 39,8 Mio Euro). Der Anteil der F+E-Kosten am Umsatz stieg von 6,6 Prozent im Vorjahr auf 6,7 Prozent.

Jenoptik verfolgte auch im Geschäftsjahr 2014 konsequent ihre Internationalisierungsstrategie. Im Zuge des Ausbaus dieser weltweiten Aktivitäten stiegen die Vertriebskosten 2014 um 1,3 Prozent auf 67,5 Mio Euro. Die Vertriebskosten umfassen im Wesentlichen die Aufwendungen für Vertriebsprovisionen, Kommunikation und Marketing. Die Vertriebskostenquote lag mit 11,4 Prozent leicht über dem Vorjahresniveau von 11,1 Prozent.

Die allgemeinen Verwaltungskosten beliefen sich auf 51,1 Mio Euro (i. Vj. 46,4 Mio Euro). Die Kosten haben sich im Zuge der weiteren Internationalisierung, des Ausbaus der Infrastruktur sowie aufgrund von Erstkonsolidierungen wie erwartet erhöht.

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich auf 23,2 Mio Euro (i. Vj. 15,7 Mio Euro). Zurückzuführen ist dies hauptsächlich auf die mit 7,9 Mio Euro (i. Vj. 4,8 Mio Euro) deutlich gestiegenen Währungsgewinne. Zugenommen haben aber auch die Fördermittel sowie die Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 22,0 Mio Euro ebenfalls über dem Vorjahresniveau (i. Vj. 18,8 Mio Euro). Sie waren unter anderem geprägt von Aufwendungen für Reorganisation in Höhe von 1,5 Mio Euro, Währungsverlusten in Höhe von 5,9 Mio Euro (i. Vj. 5,5 Mio Euro), aber auch durch Effekte aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 2,2 Mio Euro (i. Vj. 5,2 Mio Euro) sowie Kosten für Projekte wie JOE und HCM in Höhe von 3,5 Mio Euro (i. Vj. 4,5 Mio Euro).

Auftragslage

Im Geschäftsjahr 2014 stieg der Auftragseingang um 13,9 Mio Euro auf 589,2 Mio Euro (i. Vj. 575,3 Mio Euro).

Zu erwartende Großaufträge aus den Bereichen Verkehrssicherheit sowie Verteidigung & Zivile Systeme sind darin nicht enthalten. Der Auftragseingang erreichte 2014 das Niveau des Umsatzes, die Book-to-Bill-Rate stieg dementsprechend auf 1,00 (i. Vj. 0,96). Die Segmente Laser & Optische Systeme sowie Messtechnik erzielten beim Auftragseingang einen Zuwachs. T 26

T 26 AUFTRAGSEINGANG (in Mio EUR)

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2014 2013 Veränderung

in %
Konzern 589,2 575,3 2,4
Laser & Optische Systeme 240,1 221,4 8,4
Messtechnik 174,7 172,5 1,3
Verteidigung & Zivile Systeme 170,2 179,2 -5,0
Sonstige 4,3 2,2 97,4

Auftragsbestand.

Der Auftragsbestand stieg Ende 2014 auf 422,5 Mio Euro und ist eine gute Basis für das prognostizierte Wachstum im Geschäftsjahr 2015. Rund 65 Prozent dieses Auftragsbestands, das sind 272,8 Mio Euro, werden im laufenden Geschäftsjahr 2015 zu Umsatz führen (i. Vj. 58 Prozent); rund 35 Prozent wirken demzufolge über das Jahr 2015 hinaus (i. Vj. 42 Prozent). T 27 T 28 G 20

T 27 AUFTRAGSBESTAND (in Mio EUR)

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2014 2013 Veränderung

in %
Konzern 422,5 411,4 2,7
Laser & Optische Systeme 100,8 94,3 6,9
Messtechnik 77,2 72,8 6,1
Verteidigung & Zivile Systeme 245,9 246,9 -0,4
Sonstige -1,4 -2,6 46,0

T 28 BOOK-TO-BILL-RATE (in %)

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2014 2013
Konzern 1,00 0,96
Laser & Optische Systeme 1,04 0,98
Messtechnik 0,94 0,92
Verteidigung & Zivile Systeme 1,00 0,97
Sonstige 1,39 0,70

G 20 ENTWICKLUNG DER BOOK-TO-BILL-RATE (in %)

Finanzlage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Der Zentralbereich Treasury der JENOPTIK AG plant und steuert zentral den Bedarf und die Bereitstellung liquider Mittel innerhalb des Konzerns. Die finanzielle Flexibilität und jederzeitige Zahlungsfähigkeit des Konzerns werden auf Basis einer mehrjährigen Finanzplanung und einer monatlich rollierenden Liquiditätsplanung gewährleistet.

Unser Cashpooling stellt zudem die Liquiditätsversorgung der inländischen Gesellschaften sicher und begrenzt deren Liquiditätsrisiko. Es ist geplant, auch die ausländischen Gesellschaften sukzessive in den Cashpool aufzunehmen.

So wurde 2014 für die Gesellschaften in Nordamerika ein Cashpool implementiert, welcher von der Jenoptik North America verwaltet wird. Aufgrund der genannten Maßnahmen sowie des Abschlusses eines Konsortialkredits im April 2013 war die Liquiditätsversorgung des Konzerns zu jedem Zeitpunkt ausreichend abgesichert.

Vor allem mit Devisentermingeschäften und Devisenoptionen sichert Jenoptik Aufträge in Fremdwährung ab und reduziert so die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf Ergebnis und Cashflow. Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Sicherung des operativen Geschäfts sowie betriebsnotwendiger Finanztransaktionen eingesetzt.

Kapitalstruktur und Finanzierungsanalyse

Mit einer Eigenkapitalquote von 50,1 Prozent zum 31. Dezember 2014, Schuldscheindarlehen sowie einem Konsortialkredit verfügt Jenoptik über eine tragfähige und nachhaltige Finanzierungsstruktur. Diese bietet dem Konzern ausreichend Handlungsspielraum, um sowohl das künftige organische Wachstum als auch weitere Akquisitionen zu finanzieren.

Die 2011 begebenen Schuldscheindarlehen über 90,0 Mio Euro haben eine Laufzeit von fünf beziehungsweise sieben Jahren. Mit dem 2013 geschlossenen Konsortialkreditvertrag über 120,0 Mio Euro sicherte sich Jenoptik für die folgenden fünf Jahre eine Kreditlinie zu attraktiven Konditionen. Vor dem Hintergrund der positiven Finanzierungsbedingungen sowie der im November 2014 durchgeführten Akquisition arbeitet Jenoptik derzeit an einer Anpassung des langfristigen Finanzierungsrahmens sowohl hinsichtlich der Laufzeiten als auch der ökonomischen Konditionen.

Neben dem Kassenbestand verfügt Jenoptik über Liquidität aus bestätigten, ungenutzten Volumen aus dem Konsortialkredit in Höhe von insgesamt 52,0 Mio Euro.

2014 stiegen die langfristigen Finanzverbindlichkeiten des Konzerns insbesondere aufgrund der Akquisition von Vysionics und betrugen zum Jahresende 156,8 Mio Euro (31.12.2013: 115,2 Mio Euro). Die Position enthielt 2014 ausschließlich Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 156,8 Mio Euro (31.12.2013: 115,1 Mio Euro). Ende 2014 betrug der Anteil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten an den Finanzverbindlichkeiten von Jenoptik wie im Vorjahr mehr als 97 Prozent.

Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten stiegen auf 5,1 Mio Euro (31.12.2013: 1,2 Mio Euro).

Das zum Jahresende 2014 ausgewiesene Ergebnis nach Steuern führte zu einem Anstieg des Eigenkapitals um 41,6 Mio Euro. Gleichzeitig stieg das Fremdkapital im Vergleich zum Vorjahr um 59,8 Mio Euro. Der als das Verhältnis von Fremdkapital (385,1 Mio Euro) zu Eigenkapital (386,6 Mio Euro) definierte Verschuldungsgrad hat sich daher im Berichtszeitraum erhöht und betrug 1,00 (31.12.2013: 0,89). T 29

T 29 VERSCHULDUNGSGRAD

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2014 2013 2012 2011 2010
Konzern 1,00 0,89 1,03 1,15 1,23

Die Net-Cash-Position betrug zum Jahresende 64,7 Mio Euro (31.12.2013: 71,1 Mio Euro). Sie definiert sich als die Summe aus Zahlungsmitteln und Wertpapieren in Höhe von 69,8 Mio Euro (31.12.2013: 72,2 Mio Euro) abzüglich der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten.

2013 hatte Jenoptik die Nettoverschuldung aufgrund des guten Free Cashflows vor allem im 4. Quartal deutlich reduziert. Im Verlauf des Geschäftsjahrs 2014 stieg die Nettoverschuldung wie erwartet an, bedingt durch die Dividendenzahlung sowie den Aufbau von Working Capital unter anderem in Vorbereitung auf neue Kundenprojekte.

Im 4. Quartal 2014 erfolgte die Akquisition der Vysionics Ltd. Dies führte zu einem Anstieg der Nettoverschuldung zum 31. Dezember 2014 auf 92,1 Mio Euro. T 30

T 30 NETTO- UND BRUTTOVERSCHULDUNG (in Mio EUR)

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2014 2013 2012 2011 2010
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 156,8 115,2 115,8 123,1 125,9
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 5,1 1,2 4,7 4,1 19,5
Bruttoverschuldung 161,9 116,4 120,5 127,2 145,4
minus Wertpapiere 0,3 0,7 0,6 1,3 0,8
minus Zahlungsmittel 69,5 71,6 45,4 48,8 65,3
Nettoverschuldung 92,1 44,1 74,5 77,1 79,3

Stille Investoren. Der noch verbliebene stille Gesellschafter eines Jenoptik-Immobilienfonds beendete seine Beteiligung zum Jahresende 2014. Zum 31. Dezember 2014 betrugen die Ansprüche des verbliebenen stillen Immobilieninvestors 12,4 Mio Euro. Im Januar 2015 erfolgte die Auszahlung an den stillen Gesellschafter, damit wurden alle Verpflichtungen gegenüber Immobilieninvestoren zurückgezahlt, weitere stille Beteiligungen beziehungsweise Ansprüche existieren nicht.

Investitionsanalyse

Die Investitionsschwerpunkte werden aus der Konzernstrategie abgeleitet und stehen im Einklang mit den geplanten Wachstumszielen und der Vermögensstruktur des Konzerns. Um dies sicherzustellen, prüft das zentrale Investitionscontrolling die Einzelinvestitionen systematisch anhand von erfolgs- und finanzwirtschaftlichen Kennzahlen auf ihre Zukunftsfähigkeit beziehungsweise ihren Wertbeitrag und nimmt eine dezidierte Chancen- sowie Risikobetrachtung vor.

Jenoptik investierte 2014 in den weiteren Ausbau der Vertriebsstrukturen und optimierte interne Abläufe und unterstützt damit das künftige Wachstum. Das Investitionsvolumen lag über den Abschreibungen, im abgelaufenen Geschäftsjahr wandte der Konzern 29,9 Mio Euro für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen auf. Davon flossen 20,4 Mio Euro in Erweiterungsinvestitionen, die das zukünftige Wachstum absichern, die verbleibenden 9,5 Mio Euro wurden für Ersatz- und Rationalisierungsinvestitionen verwendet. Die Investitionsschwerpunkte lagen auf den Projekten zur Konzernentwicklung sowie auf technischen Anlagen im Rahmen der Kapazitätserweiterung für Kundenprojekte. T 31

T 31 INVESTITIONEN NACH SEGMENTEN - IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND SACHANLAGEN (in Mio EUR)

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2014 2013 Veränderung

in %
Konzern 29,9 24,4 22,9
Laser & Optische Systeme 9,2 8,3 11,8
Messtechnik 5,5 3,9 41,7
Verteidigung & Zivile Systeme 5,4 4,7 15,2
Sonstige 9,7 7,5 30,1

Mit 25,3 Mio Euro floss der größte Teil der Investitionen in die Sachanlagen. Entwicklungsleistungen wurden in Höhe von 0,5 Mio Euro und damit wie in den Vorjahren nur in geringem Umfang aktiviert (i. Vj. 0,2 Mio Euro). Die planmäßigen Abschreibungen lagen mit 24,5 Mio Euro (i. Vj. 22,1 Mio Euro) leicht über dem Vorjahreswert. Die Wertminderungen reduzierten sich auf 0,0 Mio Euro (i. Vj. 0,1 Mio Euro).

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte erfolgten in Höhe von 4,6 Mio Euro und blieben damit unter dem Niveau des Vorjahrs (i. Vj. 6,8 Mio Euro). Die Investitionen erfolgten vor allem im Bereich Software für die Projekte JOE und HCM.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte beliefen sich auf 5,2 Mio Euro (i. Vj. 4,2 Mio Euro) und beinhalten wie im Vorjahr in erster Linie Abschreibungen von Patenten, Warenzeichen und Software, von aktivierten Entwicklungsleistungen sowie Kundenstämmen. Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte im Rahmen der durchgeführten Werthaltigkeitsprüfung waren nicht erforderlich.

Größere Investitionen in Sachanlagen erfolgten unter anderem für ein Gebäude in Shanghai, in Fertigungskapazitäten vor allem im Segment Messtechnik, für das künftige Geschäft mit der Halbleiterausrüstungsindustrie und Medizintechnik, im Bereich Laseranlagen sowie im Verteidigungsgeschäft. Mit 25,3 Mio Euro stiegen die Investitionen spürbar im Vergleich zum Vorjahr (i. Vj. 17,6 Mio Euro).

Die Abschreibungen auf Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien betrugen 19,3 Mio Euro (i. Vj. 17,8 Mio Euro) und waren damit geringer als die Sachanlageinvestitionen. T 32

T 32 INVESTITIONEN UND ABSCHREIBUNGEN (in Mio EUR)

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2014 2013 Veränderung

in %
Investitionen 29,9 24,4 22,9
Immaterielle Vermögenswerte 4,6 6,8 -32,7
Sachanlagen 25,3 17,6 44,4
Abschreibungen/Wertminderungen 24,5 22,1 10,8
Immaterielle Vermögenswerte 5,2 4,4 18,7
Sachanlagen 18,8 17,3 8,7
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 0,6 0,5 17,8

Im Geschäftsjahr 2014 wurden als Finanzinvestition gehaltene Immobilien in Höhe von 2,5 Mio Euro veräußert.

Liquiditätsanalyse

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit blieb im Berichtsjahr mit 46,3 Mio Euro unter dem hohen Wert des Vorjahrs (i. Vj. 60,6 Mio Euro). Der Cashflow wurde beeinflusst durch den Aufbau von Working Capital in Vorbereitung auf künftigen Umsatz und durch die Veränderung der Rückstellungen. Die Veränderung der Rückstellungen sind im Konzernanhang unter Punkt "Sonstige Rückstellungen" zu finden.

Im Berichtszeitraum wurde der Cashflow aus Investitionstätigkeit stark geprägt von höheren Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen in Höhe von 13,2 Mio Euro (i. Vj. 2,8 Mio Euro). Zudem spiegeln sich darin die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Ausgaben des Konzerns für Sachanlagen wider. Der Mittelabfluss für Investitionstätigkeit 2014 betrug 37,6 Mio Euro und lag damit deutlich über dem Vorjahresniveau (i. Vj. 16,4 Mio Euro).

Der Free Cashflow ergibt sich aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Zinsen und Steuern in Höhe von 51,5 Mio Euro (i. Vj. 67,2 Mio Euro) abzüglich der Ausgaben für operative Investitionstätigkeit in Höhe von 29,0 Mio Euro (i. Vj. 21,0 Mio Euro). Im Berichtszeitraum verringerte sich der Free Cashflow demzufolge auf 22,5 Mio Euro (i. Vj. 47,0 Mio Euro).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit verbesserte sich im Geschäftsjahr 2014 auf minus 13,8 Mio Euro (i. Vj. minus 19,1 Mio Euro). Er wurde beeinflusst durch die Dividendenzahlung in Höhe von 11,4 Mio Euro, Einzahlungen in Höhe von 56,0 Mio Euro vor allem aus der Inanspruchnahme des Konsortialkredits, Zahlungen für die Tilgung von Krediten sowie Veränderungen der Konzernfinanzierung. Die Veränderung der Konzernfinanzierung beinhaltet Zahlungen von oder an verbundene nicht-konsolidierte Unternehmen und Beteiligungen. 2014 enthielt diese Position auch Auszahlungen im Zuge der Übernahme von Fremdverbindlichkeiten eines neu konsolidierten Unternehmens sowie die Tilgung von Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter eines Gemeinschaftsunternehmens. T 33

T 33 CASHFLOW (in Mio EUR)

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2014 2013 2012 2011 2010*
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 46,3 60,6 66,6 65,6 41,6
Cashflow aus Investitionstätigkeit -37,6 -16,4 -33,8 -29,3 31,1
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -13,8 -19,1 -36,1 -53,7 -19,0
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -5,0 25,1 -3,4 -17,4 53,7
Nicht zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 2,9 1,1 -0,1 0,9 0,4
Veränderung des Finanzmittelfonds -2,1 26,2 -3,5 -16,5 54,1
Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahrs 69,5 71,6 45,5 48,8 65,3

* Fortgeführte Geschäftsbereiche

Vermögenslage

Die Bilanzpositionen zum 31. Dezember 2013 und 31. Dezember 2014 sind weitgehend miteinander vergleichbar.

Im Vergleich zum Jahresende 2013 stieg die Bilanzsumme des Jenoptik-Konzerns zum 31. Dezember 2014 auf 771,7 Mio Euro (31.12.2013: 692,4 Mio Euro) entsprechend der Geschäftsausweitung sowie infolge der Unternehmenserwerbe, insbesondere von Vysionics. Der Anstieg um 79,3 Mio Euro ist vor allem auf eine Zunahme der immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und Vorräte auf der Aktivseite sowie ein gestiegenes Eigenkapital und höhere langfristige Finanzverbindlichkeiten auf der Passivseite zurückzuführen.

Die Effekte aus den erstmaligen Konsolidierungen der Robot Nederland B.V. und der Vysionics Ltd. sind im Anhang im Kapitel "Unternehmenserwerbe" ab Seite 120 dargestellt.

Die langfristigen Vermögenswerte stiegen auf 389,5 Mio Euro. Dies resultiert aus einer Zunahme der immateriellen Vermögenswerte um 47,9 Mio Euro auf 123,3 Mio Euro, unter anderem infolge der oben genannten Akquisitionen. Bei den übrigen Positionen gab es nur leichte Veränderungen.

Die größte in den immateriellen Vermögenswerten enthaltene Position waren mit 96,9 Mio Euro die Geschäfts- oder Firmenwerte (31.12.2013: 57,5 Mio Euro). Der Anstieg resultierte insbesondere aus den Unternehmenserwerben.

Die Sachanlagen erhöhten sich auf 150,7 Mio Euro (31.12.2013: 140,6 Mio Euro), die latenten Steuern stiegen auf 76,3 Mio Euro (31.12.2013: 70,3 Mio Euro).

Bei den übrigen Positionen der langfristigen Vermögenswerte gab es kaum Veränderungen.

Die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien reduzierten sich auf 16,4 Mio Euro (31.12.2013: 19,1 Mio Euro).

Trotz eines Abbaus der Vorräte im 4. Quartal stiegen diese im Gesamtjahr 2014 auf 179,0 Mio Euro (30.9.2014: 189,3 Mio Euro, 31.12.2013: 165,1 Mio Euro). Zudem erhöhten sich die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte im Berichtszeitraum auf 133,4 Mio Euro (31.12.2013: 125,3 Mio Euro). Dies führte zu einer Zunahme der kurzfristigen Vermögenswerte um 19,6 Mio Euro auf 382,2 Mio Euro (31.12.2013: 362,6 Mio Euro). Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalenten haben sich mit 69,5 Mio Euro (31.12.2013: 71,6 Mio Euro) im Vergleich zu Ende 2013 nur wenig verändert.

Unter anderem in Vorbereitung auf neue Kundenprojekte und infolge von Auftragsverschiebungen wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr Working Capital aufgebaut. Zum 31. Dezember 2014 betrug das Working Capital 217,5 Mio Euro (31.12.2013: 195,6 Mio Euro). Die Working-Capital-Quote, das Verhältnis von Working Capital zu Umsatz, erhöhte sich daher im Vergleich zum Vorjahr auf 36,9 Prozent (31.12.2013: 32,6 Prozent). T 34

T 34 ZUSAMMENSETZUNG DER LANGFRISTIGEN VERMÖGENSWERTE (in Mio EUR und in %)

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2014 2013 Veränderung

in %
Immaterielles Vermögen 123,3 31,6 % 75,3 22,8 % 63,6
Sachanlagen inkl. als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 167,1 42,9 % 159,7 48,4 % 4,6
Finanzanlagen 21,1 5,4 % 20,1 6,1 % 5,0
Sonstige langfristige Vermögenswerte 1,8 0,5 % 4,4 1,3 % -60,1
Latente Steuern 76,3 19,6 % 70,3 21,3 % 8,6
Gesamt 389,5 100,0% 329,8 100,0 % 18,1

Im Geschäftsjahr 2014 nahm das Eigenkapital inklusive der nicht beherrschenden Anteile um 19,5 Mio Euro auf

386,6 Mio Euro zu (31.12.2013: 367,1 Mio Euro). Positiv beeinflusst wurde das Eigenkapital durch das erzielte Ergebnis nach Steuern, vermindert wurde es unter anderem durch erfolgsneutral erfasste Änderungen der versicherungsmathematischen Verluste. Da die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2014 allerdings etwas stärker stieg, reduzierte sich die Eigenkapitalquote, das Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme, auf 50,1 Prozent (31.12.2013: 53,0 Prozent). G 21

G 21 EIGENKAPITALQUOTE (in %)

Ende 2014 stiegen die langfristigen Schulden auf 216,6 Mio Euro (31.12.2013: 173,1 Mio Euro). Der Zuwachs um 43,5 Mio Euro ist zum einen auf höhere langfristige Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen, die auf 156,8 Mio Euro (31.12.2013: 115,2 Mio Euro) stiegen. Zum anderen führte insbesondere ein Anstieg versicherungsmathematischer Verluste zu einer Zunahme der Pensionsverpflichtungen auf 41,0 Mio Euro (31.12.2013: 28,2 Mio Euro).

Wesentlicher Bestandteil der langfristigen Schulden sind die Schuldscheindarlehen. Diese hatte Jenoptik im Oktober 2011 mit einem Volumen von 90,0 Mio Euro und einer Laufzeit von fünf beziehungsweise sieben Jahren erfolgreich am Markt platziert. In der Position enthalten ist auch der 2013 abgeschlossene Konsortialkredit.

Die kurzfristigen Schulden legten um 16,2 Mio Euro auf 168,5 Mio Euro (31.12.2013: 152,3 Mio Euro) zu. Dies ist insbesondere auf den Anstieg der anderen kurzfristigen Verbindlichkeiten um 11,0 Mio Euro auf 120,0 Mio Euro zurückzuführen (31.12.2013: 109,0 Mio Euro). Zum Jahresende 2014 enthielt diese Bilanzposition stichtagsbedingt höhere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Aber auch die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten stiegen, hierin ist zum 31. Dezember 2014 aufgrund der veränderten Fristigkeit die Abfindungszahlung an den stillen Investor eines Immobilienfonds enthalten, die Auszahlung erfolgte im Januar 2015. Reduziert haben sich dagegen die Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen. T 35 T 36

T 35 FINANZVERBINDLICHKEITEN NACH FÄLLIGKEITEN (in Mio EUR)

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bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
2014 2013 2014 2013 2014 2013
--- --- --- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 5,0 1,1 156,7 93,4 0,1 21,8
Verbindlichkeiten aus Finance Lease 0,0 0,0 0,0 0,1 0 0
Gesamt 5,1 1,2 156,7 93,4 0,1 21,8

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Gesamt zum 31.12.
2014 2013
--- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 161,8 116,3
Verbindlichkeiten aus Finance Lease 0,1 0,1
Gesamt 161,9 116,4

T 36 BESTANDTEILE VERZINSLICHER VERBINDLICHKEITEN (in Mio EUR)

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2014 2013 Veränderung

in %
Kurzfristig 5,1 1,2 340,0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 5,0 1,1 350,5
Verbindlichkeiten aus Finance Lease 0,0 0,0 29,1
Langfristig 156,8 115,2 36,1
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 156,8 115,1 36,2
Verbindlichkeiten aus Finance Lease 0,0 0,1 -49,5

Nicht bilanzierte Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Die Marke Jenoptik. Zu den wesentlichen nicht bilanzierten Vermögenswerten zählt der Wert der Marke Jenoptik. Nach den Berechnungen der semion® brand-broker GmbH, München, vom November 2014 blieb der Wert der Marke Jenoptik unverändert bei 86 Mio Euro. Damit zählte die Marke mit Platz 41 (i. Vj. 41) auch im Berichtsjahr zu den 50 wichtigsten deutschen Marken.

Nicht aktivierte steuerliche Verlustvorträge. Steuerliche Verlustvorträge resultieren aus Verlusten der Vergangenheit, die bisher nicht mit steuerlichen Gewinnen verrechnet werden konnten. Sie stellen potenzielle Liquiditätsvorteile in der Zukunft dar, da durch deren Verrechnung mit steuerlichen Gewinnen tatsächliche Steuerzahlungen verringert werden können.

Für die verbleibenden Verlustvorträge werden für körperschaftsteuerliche Zwecke in Höhe von 220,7 Mio Euro (i. Vj. 226,2 Mio Euro) und für gewerbesteuerliche Zwecke in Höhe von 392,4 Mio Euro (i. Vj. 394,0 Mio Euro) keine aktiven latenten Steuern bilanziert, da diese voraussichtlich nicht in einem festgelegten Planungshorizont verbraucht werden.

Bedeutung außerbilanzieller Finanzierungsinstrumente für die Finanz- und Vermögenslage. Jenoptik nutzt keine außerbilanziellen Finanzierungsinstrumente, wie zum Beispiel Forderungsverkäufe oder Asset-Backed-Securities. Bezüglich des operativen Leasings verweisen wir auf den Konzernanhang.

Eventualforderungen und -verbindlichkeiten. Informationen zu den Eventualforderungen und -verbindlichkeiten siehe Konzernanhang ab Seite 159.

Klauseln in Verträgen der JENOPTIK AG, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen im Zusammenhang mit einem inzwischen beendeten Joint Venture sowie für verschiedene Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von rund 158,0 Mio. Euro (i. Vj. 106,6 Mio Euro).

GESAMTAUSSAGE DES VORSTANDS ZUR ENTWICKLUNG DES GESCHÄFTSVERLAUFS

Aufgrund der herausfordernden Rahmenbedingungen, verhaltener Nachfrage und verschärften Exportrestriktionen ist die Geschäftsentwicklung 2014 für Jenoptik in den einzelnen Bereichen unterschiedlich verlaufen. Insbesondere die Entwicklung im Segment Verteidigung & Zivile Systeme blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Der Konzernumsatz ist leicht zurückgegangen, die gute Ergebnisqualität konnte jedoch gehalten werden. Wir konnten mit dem Erwerb von Vysionics erstmalig in den letzten Jahren eine größere Akquisition erfolgreich abschließen.

Dank positiver Cashflows waren wir in der Lage, unser operatives Geschäft, Investitionen und Akquisitionen aus eigener Kraft zu finanzieren. Die Eigenkapitalquote, unsere Bilanzsumme sowie weitere Finanz- und Bilanzkennzahlen entsprechen dem Geschäftsmodell und der Entwicklung unseres Unternehmens.

Jenoptik verfügt zudem über eine langfristige und tragfähige Finanzierungsstruktur, die dem Konzern Handlungsspielraum für das zukünftige Wachstum und die weitere Umsetzung seiner Strategie bietet.

Daher schätzt der Vorstand ein, dass die Geschäftsentwicklung insgesamt günstig verlaufen ist.

Segmentberichterstattung

Zum Angebotsspektrum sowie zur Wettbewerbsposition der Segmente verweisen wir auf das Kapitel "Geschäftsmodell".

Informationen zu den jeweiligen Märkten finden Sie im Branchenbericht und zur zukünftigen Entwicklung im Prognosebericht.

SEGMENT LASER & OPTISCHE SYSTEME

Umsatz-, Ergebnis- und Auftragsentwicklung

Im Geschäftsjahr 2014 baute der Jenoptik-Konzern im Segment Laser & Optische Systeme seine Position als einer der führenden Anbieter von photonischen Systemlösungen weiter aus. Die Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen Marktführern als Entwicklungs- und Produktionspartner konnte intensiviert und weitere Schlüsselkunden konnten gewonnen werden. Das Segment verzeichnete zum Beispiel wesentliche Fortschritte bei integrierten Lösungen für die Halbleiterfertigung sowie die moderne Datenübermittlung. Der stark wachsende Markt für Medizintechnik & Life Sciences stand im abgelaufenen Geschäftsjahr ebenfalls erneut im Fokus technologischer Neuerungen. Durch eine verbesserte Marktbearbeitung und den erfolgreichen Produktionsstart von neuen optischen Produkten wurde die Internationalisierung in den strategisch relevanten Wachstumsregionen Asien und Amerika 2014 erfolgreich fortgeführt. Beide Zielmärkte entwickelten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr gut, wobei jedoch einige US-Kunden ihre Projekte von Amerika nach Asien verlagerten und dadurch der Umsatz im Raum Asien/Pazifik insgesamt stärker zulegte.

Der Umsatz des Segments Laser & Optische Systeme stieg im Geschäftsjahr 2014 leicht um 3,0 Prozent beziehungsweise 6,6 Mio Euro auf 231,3 Mio Euro. Dabei profitierte das Segment von einer guten Nachfrage nach Laseranlagen zur Kunststoffbearbeitung sowie optoelektronischen Systemen für medizinische Anwendungen. Die Nachfrage von Kunden aus dem Halbleiterausrüstungsmarkt hat ab der zweiten Jahreshälfte unerwartet nachgelassen und blieb somit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Insgesamt wurden 2014 rund 73 Prozent des Segmentumsatzes im Ausland erzielt, der Großteil davon in Europa, Amerika und Asien (i. Vj. knapp 69 Prozent).

Das Segment konnte mit einem EBIT von 27,0 Mio Euro das Vorjahresergebnis im Vergleich zum Umsatz überproportional um 9,6 Prozent steigern (i. Vj. 24,6 Mio Euro). Die gute Umsatzentwicklung sowie ein optimierter Produktmix waren hierfür die Ursachen. In der Folge erhöhte sich die EBIT-Marge auf 11,7 Prozent (i. Vj. 10,9 Prozent). Das EBITDA stieg auf 36,0 Mio Euro (i. Vj. 34,0 Mio Euro).

Der Auftragseingang übertraf mit 240,1 Mio Euro das hohe Vorjahresniveau (i. Vj. 221,4 Mio Euro) um 8,4 Prozent. Der gute Auftragseingang, insbesondere in den Bereichen Laseranlagen und optoelektronische Systeme, war eine wichtige Voraussetzung für den soliden Geschäftsverlauf des Segments im abgelaufenen Berichtsjahr. Da der Auftragseingang stärker als der Umsatz stieg, erhöhte sich die Book-to-Bill-Rate auf 1,04 (i. Vj. 0,99).

Der Auftragsbestand des Segments zum Jahresende betrug 100,8 Mio Euro (31.12.2013: 94,3 Mio Euro).

T 37 SEGMENT LASER & OPTISCHE SYSTEME AUF EINEN BLICK (in Mio EUR)

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2014 2013 Veränderung

in %
Umsatz 231,3 224,7 3,0
EBIT 27,0 24,6 9,6
EBIT-Marge in % 11,7 10,9
Auftragseingang 240,1 221,4 8,4
Auftragsbestand 100,8 94,3 6,9
Mitarbeiter 1.377 1.391 -1,0

Weitere Kennzahlen und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Mitarbeiter. Das Segment Laser & Optische Systeme beschäftigte zum 31. Dezember 2014 insgesamt 1.377 Mitarbeiter und damit rund 1 Prozent weniger als im Vorjahr. Ende 2014 standen 44 junge Menschen in einem Ausbildungsverhältnis.

Forschung und Entwicklung. Die F+E-Kosten lagen 2014 bei 16,5 Mio Euro (i. Vj. 15,7 Mio Euro). Einschließlich der Entwicklungsleistungen im Kundenauftrag beliefen sich die Gesamtaufwendungen des Segments für F+E auf 20,8 Mio Euro und stiegen damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,4 Prozent (i. Vj. 19,4 Mio Euro).

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte des Segments lagen bei 9,2 Mio Euro (i. Vj. 8,3 Mio Euro). Ihnen standen Abschreibungen in Höhe von 9,0 Mio Euro gegenüber (i. Vj. 9,4 Mio Euro). Im Geschäftsjahr 2014 wurden beispielsweise Investitionen getätigt, um die Kompetenzen vor allem im Systemgeschäft am Standort Triptis und Dresden auszubauen und die Erweiterung der Reinraum-Kapazitäten fertigzustellen. Darüber hinaus investierte das Segment am Standort Triptis in eine neue vollautomatisierte Fertigungslinie für ein Volumenprodukt im Markt Medizintechnik & Life Sciences.

Mit einem Free Cashflow von 25,0 Mio Euro (vor Zinsen und Ertragsteuern) konnte das Segment trotz der getätigten Investitionen das gute Vorjahresniveau sogar deutlich übertreffen (i. Vj. 18,6 Mio Euro).

Produktion und Organisation. Das Segment Laser & Optische Systeme hat 2014 weiter intensiv an der Optimierung der internen Abläufe und Strukturen gearbeitet. Im Rahmen des konzernweiten JOE-Projekts wird ein Großteil aller Geschäftsprozesse in einem SAP-basierten ERP-System abgebildet. Im Juli 2014 ging das Segment mit allen deutschen Standorten in die aktive Umsetzung und das ERP-System wurde in Betrieb genommen. Darüber hinaus konnte auch ein neues CRM-System zum besseren Management der Kundenbeziehungen erfolgreich implementiert werden.

SEGMENT MESSTECHNIK

Umsatz-, Ergebnis- und Auftragsentwicklung

In der Industriellen Messtechnik zählt der Konzern zu den weltweit führenden Herstellern von hochpräziser Fertigungsmesstechnik, die vor allem in der Automobilindustrie eingesetzt wird. Auf dem Gebiet der Verkehrssicherheit ist Jenoptik einer der führenden Anbieter in der fotografischen Überwachung und hat weltweit mehr als 25.000 Systeme im Einsatz.

Der Umsatz des Segments Messtechnik ging 2014 um 1,3 Prozent auf 185,0 Mio Euro (i. Vj. 187,4 Mio Euro) leicht zurück. Die Nachfrage aus der Automobilindustrie, der wichtigsten Abnehmerbranche der Industriellen Messtechnik, war infolge der anhaltenden Investitionszurückhaltung sowie verschärfter Exportbestimmungen - insbesondere sogenannte Dual-Use-Güter betreffend - rückläufig. Positive Effekte ergaben sich dagegen aus der Übernahme von Vysionics im November 2014 sowie aus Großaufträgen für Verkehrssicherheitstechnik in den Niederlanden, Singapur und dem Emirat Kuwait. Mit rund 74 Prozent erzielte das Segment unverändert den Großteil seiner Umsätze im Ausland (i. Vj. rund 72 Prozent).

Das Segment-EBIT lag mit 22,5 Mio Euro nahezu auf dem Niveau des Vorjahrs (i. Vj. 22,6 Mio Euro). Die stabile Ergebnisqualität konnte trotz einer verhaltenen Umsatzentwicklung in der Industriellen Messtechnik durch verbesserte Kostenstrukturen und den erfolgreichen Ausbau des Servicegeschäfts in der Verkehrssicherheit gehalten werden. Für das im Herbst 2014 erworbene Unternehmen Vysionics wurden Ergebnisbeiträge der Monate November und Dezember berücksichtigt. Das EBITDA stieg auf 26,9 Mio Euro (i. Vj. 25,2 Mio Euro).

T 38 SEGMENT MESSTECHNIK AUF EINEN BLICK (in Mio EUR)

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2014 2013 Veränderung

in %
Umsatz 185,0 187,4 -1,3
EBIT 22,5 22,6 -0,3
EBIT-Marge in % 12,2 12,0
Auftragseingang 174,7 172,5 1,3
Auftragsbestand 77,2 72,8 6,1
Mitarbeiter 1.030 907 13,6

Der Auftragseingang des Segments stieg 2014 um 1,3 Prozent auf 174,7 Mio Euro (i. Vj. 172,5 Mio Euro). Der leichte Zuwachs resultierte aus beiden Sparten und enthielt die Auftragseingänge von Vysionics für die Monate November und Dezember. So hat die Jenoptik-Sparte Verkehrssicherheit 2014 zum Beispiel 240 Rotlichtüberwachungsanlagen zur Verkehrsüberwachung nach Singapur geliefert. In den Niederlanden werden in einem 2014 erteilten Auftrag rund 80 stationäre Anlagen zur Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachung über die nächsten acht Jahre betrieben und gewartet. Einen weiteren Großauftrag über die Lieferung moderner Digitaltechnik für stationäre und mobile Geschwindigkeitsüberwachung erhielt Jenoptik vom Emirat Kuwait. Der Auftragseingang des Segments erreichte im Berichtsjahr nicht ganz das Umsatzniveau, sodass die Book-to-Bill-Rate bei 0,94 lag (i. Vj. 0,92).

Der Auftragsbestand zum Jahresende stieg um 6,1 Prozent auf 77,2 Mio Euro (31.12.2013: 72,8 Mio Euro) und enthält in den Monaten November und Dezember 2014 auch Auftragsbestände des erworbenen Unternehmens Vysionics.

Weitere Kennzahlen und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Mitarbeiter. Die Mitarbeiterzahl des Segments erhöhte sich zum 31. Dezember 2014 um 13,6 Prozent beziehungsweise absolut um 123 Mitarbeiter auf 1.030 (31.12.2013: 907 Mitarbeiter). Vor allem im Zusammenhang mit Akquisitionen und internationalen Großprojekten, wie beispielsweise dem Ausbau des Traffic Service Providing (TSP) in Australien in der Sparte Verkehrssicherheit, wurden neue Mitarbeiter vor Ort eingestellt. Zum Stichtag befanden sich im Segment insgesamt 31 junge Menschen in Ausbildung (31.12.2013: 32 Auszubildende).

Auslandsgesellschaften. Mit der Übernahme des britischen Anbieters für Verkehrssicherheitstechnik Vysionics erhält Jenoptik nicht nur Zugang zum wichtigen britischen Wachstumsmarkt, sondern kann zugleich das eigene Produktportfolio mit modernsten Technologien ergänzen. Zusammen mit der Übernahme der restlichen Anteile an der Robot Nederland B.V. konnte die Präsenz in Europa weiter ausgebaut werden. Im Juni 2014 übernahm der Konzern zudem die Anteile am Gemeinschaftsunternehmen HOMMEL-ETAMIC Metrology India Pvt. Ltd. in Bangalore zu 100 Prozent. Diese Transaktionen bestätigen den Erfolg der Internationalisierungsstrategie von Jenoptik und untermauern die Position als einer der weltweit führenden Anbieter auf dem Gebiet der Verkehrsüberwachung sowie in der Fertigungsmesstechnik.

Forschung und Entwicklung. Die F+E-Leistung des Segments betrug 20,0 Mio Euro (i. Vj. 19,4 Mio Euro). Darin enthalten sind Entwicklungen im Kundenauftrag in Höhe von 2,7 Mio Euro (i. Vj. 2,6 Mio Euro), die in den Umsatzkosten ausgewiesen werden. Die F+E-Kosten des Segments beliefen sich auf 17,2 Mio Euro (i. Vj. 16,8 Mio Euro).

Die Investitionen des Segments in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte betrugen 2014 insgesamt 5,5 Mio Euro (i. Vj. 3,9 Mio Euro). Das um 41,7 Prozent erhöhte Investitionsvolumen beruhte im Wesentlichen auf Erweiterungsinvestitionen der Sparte Verkehrssicherheit für Anlagen zur mobilen Geschwindigkeitsüberwachung in Australien. Ihnen standen Abschreibungen und Wertminderungen in Höhe von 4,4 Mio Euro gegenüber (i. Vj. 2,6 Mio Euro). Im Rahmen des konzernweiten JOE-Projekts wurde im Januar 2014 an den deutschen Standorten der Sparte Industrielle Messtechnik ein neues ERP-System erfolgreich eingeführt.

Der Free Cashflow (vor Zinsen und Ertragsteuern) des Segments verringerte sich stark auf 15,3 Mio Euro (i. Vj. 27,1 Mio Euro). Im Wesentlichen ist dies auf ein erhöhtes Working Capital zurückzuführen. Hier wirkten sich unter anderem der umsatzbedingt stärkere Anstieg der Forderungen sowie die Vorräte der akquirierten Gesellschaften aus.

Produktion und Organisation. Das Segment Messtechnik hat 2014 weiter an der Optimierung der Strukturen und internen Abläufe gearbeitet. In Deutschland wurde neben der Einführung eines neuen ERP-Systems zur erhöhten Transparenz in operativen und kaufmännischen Prozessen in der Industriellen Messtechnik zudem ein neues CRM-System gestartet, um die Vertriebsprozesse und Kundenbeziehungen künftig zu optimieren und besser zu steuern. Die erfolgreiche Implementierung eines bereichsübergreifenden Produktionssystems soll künftig Lieferprozesse beschleunigen und die Produktqualität steigern und somit dazu beitragen, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

Im Bereich der Verkehrssicherheit hat der Konzern den Ausbau der internationalen Projektmanagement-Kompetenz vorangetrieben und verschiedene Initiativen für eine effizientere Fertigung umgesetzt. So wurden im Berichtsjahr beispielsweise die Logistik- und Produktionsprozesse für die Verkehrssicherheitsprodukte weiterhin gemäß Lean-Ansatz auf Zellenfertigung mit Kanban-Steuerung umgestellt.

SEGMENT VERTEIDIGUNG & ZIVILE SYSTEME

Umsatz-, Ergebnis- und Auftragsentwicklung

Das Segment hat sich auch 2014 weiter als Partner für Systemhäuser und Kunden mit Bedarf an individuellen Lösungen etabliert. Exportrestriktionen sowie sinkende Verteidigungsbudgets, vor allem in der Europäischen Union und in den USA, waren Herausforderungen im abgelaufenen Geschäftsjahr. Aus diesem Grund setzt das Segment auf einen Ausbau der internationalen Vertriebs- und Servicestrukturen, insbesondere in Nordamerika und in Asien, sowie auf eine Erhöhung des Anteils von Systemen, die in zivilen Bereichen, zum Beispiel in der Bahntechnik, eingesetzt werden.

Der Umsatz des Segments Verteidigung & Zivile Systeme reduzierte sich 2014 auf 170,8 Mio Euro und lag damit 7,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau (i. Vj. 185,1 Mio Euro). Der Rückgang ist vor allem auf die verschärften Rüstungsexportbeschränkungen der deutschen Bundesregierung sowie auf die Verschiebung und zeitliche Streckung von Projekten zurückzuführen. Stabil entwickelte sich im Berichtsjahr der Geschäftsbereich Energiesysteme. Mit rund 42 Prozent (i. Vj. rund 45 Prozent) fällt der Auslandsumsatz bei Verteidigung & Zivile Systeme im Vergleich zu den anderen beiden Segmenten deutlich geringer aus, da ein wesentlicher Teil der Produkte an deutsche Abnehmer verkauft wird. Ziel ist es jedoch, den Auslandsanteil künftig stärker auszubauen.

Das Segment-EBIT reduzierte sich aufgrund der verhaltenen Umsatzentwicklung, die zu einer geringeren Fixkostendeckung führte, auf 2,1 Mio Euro und lag damit deutlich unter dem Vorjahreswert (i. Vj. 11,6 Mio Euro). Zudem beeinflussten Auftragsneubewertungen und die zeitliche Verschiebung von Projekten das EBIT im 4. Quartal 2014 negativ. Die EBIT-Marge des Segments reduzierte sich folglich auf 1,3 Prozent (i. Vj. 6,2 Prozent). Das EBITDA ging von 16,7 Mio Euro auf 7,2 Mio Euro zurück.

Der Auftragseingang des Segments lag 2014 mit 170,2 Mio Euro 5,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahrs (i. Vj. 179,2 Mio Euro). Ein ursprünglich für 2014 geplantes internationales Großprojekt für Verteidigungstechnik musste aufgrund von Verzögerungen beim Kunden in das Geschäftsjahr 2015 verschoben werden und ist daher nicht im ausgewiesenen Auftragseingang enthalten. 2014 war vor allem geprägt von Großaufträgen führender deutscher Systemhäuser zur Lieferung von Stabilisierungssystemen. Im zivilen Bereich hat das Segment im Berichtsjahr unter anderem einen Großauftrag des südkoreanischen Unternehmens Hyundai Rotem zur Lieferung von Bordstromaggregaten für über 120 türkische Passagierzüge erhalten. Die Book-to-Bill-Rate erhöhte sich auf 1,00 (i. Vj. 0,97).

Der Auftragsbestand lag zum 31. Dezember 2014 mit 245,9 Mio Euro auf Vorjahresniveau (31.12.2013: 246,9 Mio Euro). Allerdings änderten sich die zeitlichen Reichweiten beziehungsweise die Auftragsstruktur in diesem Segment mit zunehmendem Fokus auf zivile Produkte. Eine sinkende Anzahl langfristig angelegter Militärprojekte im Gegensatz zu mehr Vorhaben der Privatwirtschaft mit kürzeren Laufzeiten soll zukünftig stärkeren Einfluss auf die absolute Höhe des Auftragsbestands haben.

T 39 SEGMENT VERTEIDIGUNG & ZIVILE SYSTEME AUF EINEN BLICK (in Mio EUR)

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2014 2013 Veränderung

in %
Umsatz 170,8 185,1 -7,7
EBIT 2,1 11,6 -81,5
EBIT-Marge in % 1,3 6,2
Auftragseingang 170,2 179,2 -5,0
Auftragsbestand 245,9 246,9 -0,4
Mitarbeiter 885 907 -2,4

Weitere Kennzahlen und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Mitarbeiter. Mit insgesamt 885 Mitarbeitern ist die Zahl der zum Jahresende beschäftigten Personen im Segment Verteidigung & Zivile Systeme leicht zurückgegangen (31.12.2013: 907 Mitarbeiter). Zum Jahresende standen insgesamt 58 Auszubildende in einem Ausbildungsverhältnis (31.12.2013: 52 Auszubildende).

Forschung und Entwicklung. 2014 betrug die F+E-Leistung des Segments 9,0 Mio Euro (i. Vj. 12,2 Mio Euro). Die Entwicklungen im direkten Kundenauftrag sanken auf 3,9 Mio Euro (i. Vj. 5,6 Mio Euro). Dieser Anteil ist aufgrund der gemeinsamen Entwicklungen mit Systemhäusern in der Regel höher als in den anderen beiden Segmenten. Die F+E-Kosten des Segments betrugen 5,8 Mio Euro (i. Vj. 7,3 Mio Euro).

Investitionen. Das Segment investierte 5,4 Mio Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (i. Vj. 4,7 Mio Euro). Damit war das Investitionsvolumen 15,2 Prozent höher als im Jahr zuvor. Wesentliche Projekte waren die Modernisierung der Maschinenparks an den Standorten Wedel und Altenstadt sowie die Gebäudesanierung in Wedel. Abschreibungen und Wertminderungen in Höhe von 5,0 Mio Euro (i. Vj. 5,1 Mio Euro) standen den Investitionen gegenüber.

Der Free Cashflow (vor Zinsen und Ertragsteuern) reduzierte sich aufgrund des starken Ergebnisrückgangs und des gestiegenen Working Capitals überproportional von 9,7 Mio Euro im Vorjahr auf minus 13,1 Mio Euro im Geschäftsjahr 2014.

Produktion & Organisation. 2014 wurde die Integration des Shopfloor-Managements als Bestandteil der Lean-Management-Philosophie im Segment fortgeführt. Erreicht wurde damit die dauerhafte Verbesserung von Prozessen. Mit der Einführung einer marktorientierten Organisationsstruktur und den vier neu definierten Business Units Aviation, Energy and Drive, Power Systems und Sensors hat sich das Segment 2014 auch strategisch neu ausgerichtet. Die geschäftlichen Tätigkeiten wurden entsprechend nach Kunden, Märkten und Produkten geordnet.

Am Standort Jena wurde die Fertigungslinie für die Wärmebildkamera VarioCam III aufgebaut und in Betrieb genommen, um dem gestiegenen Bedarf gerecht zu werden. In Altenstadt konnten durch die Erneuerung des Maschinenparks und die Optimierung der Wertströme in der Fertigung Durchlaufzeiten weiter gesenkt und die Produktivität erhöht werden.

GESAMTAUSSAGE DES VORSTANDS ZUR ENTWICKLUNG DER SEGMENTE

Die drei operativen Segmente des Jenoptik-Konzerns haben sich auch 2014 aufgrund der unterschiedlichen Zielmärkte und Internationalisierungsgrade heterogen entwickelt. Das Segment Laser & Optische Systeme erzielte in einem anspruchsvollen konjunkturellen Umfeld eine neue Bestmarke beim Umsatz, während die beiden anderen Segmente Umsatzrückgänge infolge von Investitionszurückhaltung, Auftragsverschiebungen und verschärften Exportbestimmungen zu verzeichnen hatten. Erfolge bei der Umsetzung der Internationalisierungsstrategie und Maßnahmen zur Optimierung interner Prozessabläufe beeinflussten die Geschäfts- und Ertragsentwicklung auch im Jahresverlauf 2014 positiv. Die Segmente Laser & Optische Systeme sowie Messtechnik erzielten trotz schwieriger Rahmenbedingungen erneut eine EBIT-Marge von mehr als 10 Prozent, konnten den Vorjahreswert sogar leicht steigern und leisteten einen positiven Beitrag zum Free Cashflow. Ergebnis und Marge im Segment Verteidigung & Zivile Systeme reduzierten sich hingegen stark. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr investierte Jenoptik verstärkt in die Erweiterung der Vertriebsstrukturen, in optimierte Abläufe sowie die Entwicklung zukunftsfähiger Produkte. Mit diesen Schritten sowie durch Akquisitionen gelang es, unsere Position in internationalen Wachstumsmärkten zu stärken, ein breiteres Systemangebot in neuen Märkten zu etablieren und internationale Großprojekte zu gewinnen. Dies demonstriert eindrucksvoll das Vertrauen unserer Kunden in die Leistungskraft von Jenoptik.

Lagebericht JENOPTIK AG

(Kurzfassung nach HGB)

Ergänzend zur Berichterstattung über den Jenoptik-Konzern erläutern wir im Folgenden die Entwicklung der JENOPTIK AG.

Die JENOPTIK AG ist das Mutterunternehmen des Jenoptik-Konzerns und hat ihren Sitz in Jena. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JENOPTIK AG ist maßgeblich durch ihre Eigenschaft als Holdinggesellschaft für den Jenoptik-Konzern bestimmt. Die operative Tätigkeit der JENOPTIK AG, die im Wesentlichen die Untervermietung von Gewerbeflächen umfasst, ist von vergleichsweise untergeordneter Bedeutung.

Der Jahresabschluss der JENOPTIK AG wird nach deutschem Handelsrecht (HGB) aufgestellt. Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind. Daraus resultieren Unterschiede bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Diese betreffen vor allem Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, Derivate, Rückstellungen und latente Steuern.

T 40 VERKÜRZTE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DER JENOPTIK AG (in TEUR)

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1.1.- 31.12.2014 1.1.- 31.12.2013
Umsatzerlöse 2.092 1.882
Umsatzkosten 2.882 2.959
Vertriebskosten 1.907 1.660
Allgemeine Verwaltungskosten 16.391 16.155
Forschungs- und Entwicklungskosten 593 414
Sonstiges betriebliches Ergebnis 9.457 7.000
Erträge und Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen und Beteiligungserträge 40.757 59.012
Finanzergebnis 1.959 633
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 32.492 47.339
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 3.447 3.856
Sonstige Steuern 44 -9
Jahresüberschuss 29.001 43.492
Einstellung in die Gewinnrücklage* 14.000 30.000
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 14.403 12.359
Bilanzgewinn* 29.404 25.851

* Darstellung gemäß dem Vorschlag durch den Vorstand an den Aufsichtsrat zur Gewinnverwendung.

VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE

Ertragslage

Der Jahresüberschuss der JENOPTIK AG ist um 14,5 Mio Euro beziehungsweise 33,3 Prozent auf 29,0 Mio Euro (i. Vj. 43,5 Mio Euro) gesunken. Die Ertragslage der Gesellschaft ist im Wesentlichen beeinflusst durch die Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften, die aufgrund bestehender Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge an die Gesellschaft abgeführt werden. Im Geschäftsjahr 2014 hat sich der Netto-Ergebnisbeitrag der Tochtergesellschaften gegenüber dem Vorjahr um 18,3 Mio Euro auf 40,8 Mio Euro vermindert. Dies resultierte im Wesentlichen aus dem um 13,6 Mio Euro geringeren Ergebnisbeitrag der ESW GmbH in Wedel, (Segment Verteidigung & Zivile Systeme).

Das Bruttoergebnis vom Umsatz, das aus der Untervermietung resultiert, hat sich von minus 1,1 Mio Euro auf minus 0,8 Mio Euro verbessert.

Der geringfügige Anstieg der Verwaltungskosten um 0,2 Mio Euro gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Personalkosten aufgrund der Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2014.

Die JENOPTIK AG weist Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 0,6 Mio Euro (i. Vj. 0,4 Mio Euro) aus. Diese umfassen Aufwendungen im Bereich Innovationsmanagement sowie für die Koordination von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Jenoptik-Konzern.

Die Vertriebskosten in Höhe von 1,9 Mio Euro (i. Vj. 1,7 Mio Euro) umfassen den Bereich Kommunikation und Marketing sowie die Kosten für Werbung und Sponsoring.

Das sonstige betriebliche Ergebnis beinhaltet sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 22,7 Mio Euro (i. Vj. 22,6 Mio Euro) und sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 13,3 Mio Euro (i. Vj. 15,6 Mio Euro).

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Geschäftsjahr 2014 auf dem Vorjahresniveau geblieben. Wesentliche Bestandteile der sonstigen betrieblichen Erträge im Berichtsjahr sind analog zum Vorjahr Erträge aus konzerninternen Weiterbelastungen (Konzernumlagen und Weiterberechnungen). Weiterhin sind die sonstigen betrieblichen Erträge im Betrachtungszeitraum beeinflusst durch die teilweise Auflösung einer im Zusammenhang mit dem Verkauf einer früheren Tochtergesellschaft gebildeten Rückstellung (1,8 Mio Euro) und der teilweisen Auflösung einer im Vorjahr übernommen Grundstückssanierungsverpflichtung einer Tochtergesellschaft (1,2 Mio Euro). Positiv wirkten außerdem bislang strittige Umsatzsteuererstattungen vom Finanzamt für die Geschäftsjahre 2005 und 2006 in Höhe von 1,0 Mio Euro.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen Weiterberechnungen an Tochtergesellschaften, Dienstleistungen für Tochtergesellschaften sowie Beratungsleistungen für die Effizienz-, Kostensenkungs- und IT-Programme. Das Absinken der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 2,3 Mio Euro auf 13,3 Mio Euro resultiert vornehmlich aus den im Gegensatz zum Vorjahr um 1,4 Mio Euro verminderten Weiterberechnungen sowie um 1,1 Mio Euro gesunkenen Projektaufwendungen. Materiell beeinflusst wurden die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Geschäftsjahr durch eine vertraglich vereinbarte Ausgleichszahlung für den Verkauf einer Immobilie (2,2 Mio Euro). Im Vorjahr war ein Sondereffekt aus der Zuführung einer Rückstellung für übernommene Grundstücksanierungsverpflichtungen einer Tochtergesellschaft (2,1 Mio Euro) zu verzeichnen.

Das Finanzergebnis, bestehend aus Erträgen aus Wertpapieren und Ausleihungen, Abschreibungen auf Ausleihungen und dem Zinsergebnis, hat sich mit 2,0 Mio Euro (i. Vj. 0,6 Mio Euro) gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert.

Das Zinsergebnis (Zinserträge abzüglich Zinsaufwendungen) in Höhe von minus 1,0 Mio Euro hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1,0 Mio Euro verbessert. Dies resultiert teils aus den niedrigen Zinssätzen am Kapitalmarkt für variable Kreditaufnahmen als auch aus Zinserstattungen vom Finanzamt für strittige Umsatzsteuerrückzahlungen aus den Geschäftsjahren 2005 und 2006.

Die Minderung der Steuern vom Einkommen und Ertrag um 0,5 Mio Euro auf 3,4 Mio Euro (i. Vj. 3,9 Mio Euro) resultiert im Wesentlichen aus einem verminderten Jahresüberschuss. Die im Verhältnis zum Ergebnis vor Steuern gestiegenen Steueraufwendungen resultieren insbesondere aus gegenüber dem Vorjahr verminderten steuerfreien Erträgen.

Die insgesamt vergleichsweise niedrigen Steuern vom Einkommen und Ertrag sind auf die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge zurückzuführen.

T 41 BILANZ DER JENOPTIK AG (in TEUR)

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31.12.2014 31.12.2013
Aktiva
Anlagevermögen 476.551 423.765
Vorräte, Forderungen, Wertpapiere und sonstige Vermögensgegenstände 123.943 82.520
Zahlungsmittel 26.953 57.588
Umlaufvermögen 150.896 140.108
Rechnungsabgrenzungsposten 1.141 1.641
Summe Aktiva 628.588 565.514
Passiva
Gezeichnetes Kapital 148.819 148.819
(Bedingtes Kapital 28.600 TEUR)
Kapitalrücklagen 180.756 180.756
Gewinnrücklagen* 73.671 59.671
Bilanzgewinn* 29.404 25.851
Eigenkapital 432.650 415.097
Rückstellungen für Pensionen 4.193 3.998
Übrige Rückstellungen 12.330 14.925
Rückstellungen 16.523 18.923
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 136.001 90.000
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.663 2.654
Übrige Verbindlichkeiten 41.751 38.840
Verbindlichkeiten 179.415 131.494
Summe Passiva 628.588 565.514

* Darstellung gemäß dem Vorschlag durch den Vorstand an den Aufsichtsrat zur Gewinnverwendung.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der Gesellschaft ist im Vergleich zum Vorjahr um 11,1 Prozent auf 628,6 Mio Euro (i. Vj. 565,5 Mio Euro) gestiegen. Die Abweichungen zeigen sich in verschiedenen Bilanzpositionen.

Die Aktivseite der Bilanz reflektiert die Holdingeigenschaft der JENOPTIK AG: Neben einem hohen Anteil der Finanzanlagen von 73,1 Prozent an der Bilanzsumme bestimmen die Forderungen gegen verbundene Unternehmen mit einem Anteil von weiteren 19,4 Prozent an der Bilanzsumme das Bilanzbild. Daneben spiegelt der hohe Liquiditätsbestand (4,3 Prozent der Bilanzsumme) die Konzentration der Liquidität aufgrund des Cashpoolings wider.

Das Sachanlagevermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr um 13,1 Mio Euro erhöht. Ursache dafür ist das ausgeübte Andienungsrecht der SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Pullach im Isartal, im Rahmen eines Sale-and-Lease-Back-Vertrags für Immobilien im Wert von 13,1 Mio Euro.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen haben sich um 7,1 Mio Euro erhöht. Im Zusammenhang mit dem Ausbau der internationalen Präsenz wurden der asiatischen Holdinggesellschaft Mittel in Höhe von 4,6 Mio Euro im Rahmen einer Kapitalerhöhung zur Verfügung gestellt. Weiterhin wurde zur Stärkung des Eigenkapitals an eine Tochtergesellschaft eine Kapitaleinlage in Höhe von 2,5 Mio Euro gewährt.

Die Erhöhung der Ausleihungen an verbundene Unternehmen um 37,2 Mio Euro resultiert im Wesentlichen aus der Übernahme von Darlehensverbindlichkeiten der neu erworbenen Tochtergesellschaft Vysionics (35,3 Mio Euro) sowie der Ausreichung eines Darlehens an eine Zweckgesellschaft (5,0 Mio Euro) zur Ablösung eines im Geschäftsjahr ausgelaufenen Fremddarlehens der Eurohypo AG. Gegenläufig wirkt eine Sondertilgung von Darlehen einer Tochtergesellschaft (3,9 Mio Euro) aufgrund eines Immobilienverkaufs.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind um 41,1 Mio Euro gestiegen. Die Forderungen betreffen im Wesentlichen die Cashpool-Bestände von Tochtergesellschaften. Die Erhöhung im Geschäftsjahr resultiert im Wesentlichen aus der Übernahme von Geschäftsanteilen an der Vysionics Ltd. und der Robot Nederland B.V., Investitionen in Sachanlagen, Auftragsvorleistungen sowie Leistungsverrechnungen des Geschäftsjahrs.

In diesem Zusammenhang ist auch der Abbau der liquiden Mittel um 46,8 Prozent auf 27,0 Mio Euro zu sehen.

Auch die Struktur der Passivseite ist durch die Holdingeigenschaft bestimmt, in welcher die Finanzierungsfunktion für den Jenoptik-Konzern zum Ausdruck kommt. Das Eigenkapital beträgt 432,7 Mio Euro und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind um 46,0 Mio Euro auf 136,0 Mio Euro (21,6 Prozent der Bilanzsumme) gestiegen. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen valutieren in Höhe von 40,9 Mio Euro, was einem Anteil von 6,6 Prozent der Bilanzsumme entspricht.

Das Eigenkapital stieg durch das positive Jahresergebnis um 29,0 Mio Euro. Gegenläufig wirkte sich die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2013 in Höhe von 11,4 Mio Euro aus. Die Eigenkapitalquote sank von 73,4 Prozent auf 68,8 Prozent.

Der Rückgang der sonstigen Rückstellungen ist hauptsächlich auf die Teilauflösung von zwei Rückstellungen zurückzuführen. 1,8 Mio Euro betreffen eine 2005 im Zusammenhang mit dem Verkauf einer früheren Tochtergesellschaft gebildete Rückstellung und 1,2 Mio Euro die Auflösung einer im Vorjahr übernommen Grundstückssanierungsverpflichtung einer Tochtergesellschaft.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich aufgrund der Inanspruchnahme einer Kreditlinie aus dem im Vorjahr syndizierten Kreditrahmen über 120 Mio Euro um 46 Mio Euro erhöht.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen stiegen stichtagsbedingt um 4,5 Mio Euro.

Der Verschuldungsgrad der JENOPTIK AG erhöhte sich im Berichtsjahr durch den Anstieg der Kreditverbindlichkeiten um 46 Mio Euro und den deutlich geringeren Anstieg im Eigenkapital um 17,6 Mio Euro von 36,2 Prozent im Vorjahr auf 45,3 Prozent.

Die JENOPTIK AG beschäftigte zum 31.12.2014 115 Mitarbeiter; davon 10 Aushilfen und 1 Auszubildender (i. Vj. 108 Mitarbeiter, davon 9 Aushilfen und 2 Auszubildende).

Risiken und Chancen

Die Geschäftsentwicklung der JENOPTIK AG unterliegt aufgrund der Funktion als Holdinggesellschaft den gleichen Risiken und Chancen wie die des Jenoptik-Konzerns. An den Risiken der Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die JENOPTIK AG grundsätzlich entsprechend ihrer Beteiligungsquote. Die Risiken und Chancen des Konzerns und der Segmente sind im Risiko- und Chancenbericht dargestellt.

Prognosebericht

Das Jahresergebnis der JENOPTIK AG ist in ihrer Eigenschaft als Holdinggesellschaft im Wesentlichen von der Entwicklung der Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften abhängig.

Für eine detaillierte Darstellung der erwarteten zukünftigen Entwicklung des Jenoptik-Konzerns und seiner Segmente verweisen wir auf den Prognosebericht.

Nachtragsbericht

Der Vorstand hat den Konzernabschluss am 10. März 2015 zur Prüfung und Billigung an den Aufsichtsrat weitergegeben.

Der Vorstand schlägt dem Aufsichtsrat vor, vom Jahresüberschuss 2014 der JENOPTIK AG in Höhe von 29.000.683,05 Euro einen Betrag in Höhe von 14.000.000,00 Euro in andere Gewinnrücklagen einzustellen.

Der Vorstand empfiehlt dem Aufsichtsrat ferner, der Hauptversammlung 2015 für das Geschäftsjahr 2014 eine Dividende in Höhe von 0,20 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie vorzuschlagen. Damit soll von dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahrs 2014 in Höhe von 29.404.324,15 Euro ein Betrag in Höhe von 11.447.623,00 Euro ausgeschüttet und ein Betrag in Höhe von 17.956.701,15 Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Der stille Gesellschafter des noch verbliebenen dritten Jenoptik-Immobilienfonds beendete seine Beteiligung zum Jahresende 2014. Zum 31. Dezember 2014 betrugen die Ansprüche des verbliebenen stillen Immobilieninvestors 12,4 Mio Euro. Im Januar 2015 erfolgte die Auszahlung an den stillen Gesellschafter, damit wurden alle Verpflichtungen gegenüber Immobilieninvestoren zurückgezahlt, weitere stille Beteiligungen beziehungsweise Ansprüche existieren nicht.

Weitere Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem 31. Dezember 2014 gab es nicht.

Risiko- und Chancenbericht

GRUNDLAGEN DES RISIKO- UND CHANCENMANAGEMENTS BEI JENOPTIK

Zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung gehört für Jenoptik ein stets verantwortungsvolles Abwägen von Risiken und Chancen, die sich aus dem unternehmerischen Handeln ergeben können. Ziel des Risiko- und Chancenmanagements ist es, eine Strategie zu erarbeiten und Ziele festzulegen, die eine optimale Balance zwischen Wachstum und Rendite einerseits und den damit verbundenen Risiken andererseits schaffen und dadurch den Wert des Jenoptik-Konzerns für seine Anteilseigner systematisch und nachhaltig steigern.

Das im Jahr 2013 grundlegend überarbeitete Risiko- und Chancenmanagement wurde 2014 weiterentwickelt, die Berichterstattung erfolgte erstmalig über eine zentral zur Verfügung gestellte Software. Damit gewährleisten wir in einem Umfeld von gestiegener Internationalität und Komplexität weiterhin ein effektives Risiko- und Chancenmanagement.

Als Risiken für Jenoptik sind solche Ereignisse definiert, die eine mindestens fünfprozentige Abweichung (oder mehr als 100 TEUR) zum durchschnittlichen EBIT-Erwartungswert des Betrachtungszeitraums der jeweiligen Risiko-Reportingeinheit (1 bis 4 Jahre in Abhängigkeit von der Risikokategorie) verursachen. Risiken sind auch solche, die entsprechend einer Risikometrik von 1 (sehr niedrig) bis 5 (hoch) qualitativ bewertet werden können.

Chancen sind entsprechend Ereignisse, die eine positive Abweichung zu unseren Erwartungswerten verursachen können. Die hier dargestellten Risiken und Chancen sind das Ergebnis der Aggregation dezentral identifizierter Risiken und Chancen, die jeweils den Top-Down vorgegebenen Kategorien zugeordnet wurden. G 22

G 22 RISIKOKATEGORIEN

Organisatorische Verankerung des Risiko- und Chancenmanagements

Die Gesamtverantwortung für das Risiko- und Chancenmanagement-System des Jenoptik-Konzerns liegt beim Vorstand, der in einem Risikohandbuch konzernweite Richtlinien für ein effektives Risiko- und Chancenmanagement festgelegt hat.

Der Zentralbereich Risk & Compliance Management organisiert und steuert das System in enger Zusammenarbeit mit den Risikoverantwortlichen der Sparten und Zentralbereiche. Diese tragen die Verantwortung für die Umsetzung des Risiko- und Chancenmanagement-Systems in den Risiko-Reportingeinheiten, das heißt den operativen Geschäftseinheiten. G 23

G 23 ORGANISATION DES RISIKO- UND CHANCENMANAGEMENTS

* Abkürzungen: LM = Laser & Materialbearbeitung / OS = Optische Systeme / IM = Industrielle Messtechnik / VS = Verkehrssicherheit /VZS = Verteidigung & Zivile Systeme / CC/SSC = Corporate Center/Shared Service Center

Die Interne Revision kontrolliert die Wirksamkeit des Risikomanagement-Systems als interne Instanz, während der Prüfungsausschuss die externe Kontrollfunktion für beziehungsweise mit dem Aufsichtsrat wahrnimmt.

Darüber hinaus prüft ein Risk & Compliance Committee mindestens zwei Mal jährlich die Effektivität des Risikomanagement-Systems sowie der entsprechenden Prozesse, initiiert gegebenenfalls Veränderungen und empfiehlt dem Vorstand nach Analyse der aggregierten Reportingergebnisse eine übergreifende Bewertung der Risikolage des Konzerns (zum Reporting siehe G 24). Das Risk & Compliance Committee setzt sich zusammen aus den Mitgliedern des Vorstands und den Leitern der Zentralbereiche Finanzen, Recht, Interne Revision sowie Risk & Compliance Management.

G 24 ABLAUF DES RISIKOREPORTINGS

* Abkürzungen: LM = Laser & Materialbearbeitung / OS = Optische Systeme / IM = Industrielle Messtechnik /VS = Verkehrssicherheit / VZS = Verteidigung & Zivile Systeme / CC/SSC = Corporate Center/Shared Service Center

Der Risikokonsolidierungskreis entspricht im Wesentlichen dem bilanziellen Konsolidierungskreis (siehe Konzernanhang).

Aufbau und Prozesse des Risiko- und Chancenmanagement-Systems

Das Risikomanagement-System von Jenoptik orientiert sich am Standard ISO 31000. G 25

G 25 RISIKOMANAGEMENTSYSTEM VON JENOPTIK

Die Definition des Rahmens und dessen permanente Weiterentwicklung erfolgt in enger Abstimmung zwischen dem Risk & Compliance Committee und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Sie wird vom Vorstand beschlossen und verantwortet. Der Zentralbereich Risk & Compliance Management ist das Bindeglied zwischen allen Beteiligten.

Er ist verantwortlich für die Kommunikation der Anforderungen an das Risikomanagement, die Beratung bei der effizienten Umsetzung, das Monitoring der Maßnahmen und den Ergebnis-Review der Prozesse des Risikomanagements.

Ein Kernprozess des Risikomanagements ist das Risiko-Assessment. Dieses erfolgt in einer Kombination von Top-Down- und Bottom-Up-Elementen. Um eine möglichst vollständige Risiko-Identifizierung zu gewährleisten, wurde ein Mindestrisiko-Register entwickelt. Dieses enthält mehrere vorgegebene Risikokategorien, denen die Risiko-Reportingeinheiten potenzielle Risiken zuordnen. Damit soll sichergestellt werden, dass sich jede Risiko-Reportingeinheit mit der gesamten Risikolandschaft auseinandersetzt und gleichzeitig eine Aggregation der Ergebnisse über die vorgegebenen Kategorien gewährleistet ist. Im Rahmen der Risikoanalyse ermitteln die Reportingeinheiten die Risiken, um sie im nächsten Schritt bezüglich der Methoden der Bewertung (qualitativ oder quantitativ), ihrer zeitlichen Dimension (operativ oder strategisch) und den bereits getroffenen oder noch notwendigen Maßnahmen (Risikobehandlung) einer validen Risikobewertung unterziehen zu können. Diese erfolgt nach der Nettomethode, das heißt, mitigierende Maßnahmen werden in die Bewertung bereits mit einbezogen, sodass nur das bewertete Residualrisiko berichtet und aggregiert wird. Die Bewertung eines Risikos ist das Produkt aus der Eintrittswahrscheinlichkeit und der möglichen Konsequenzen beziehungsweise der Schadenshöhe. Analog werden auch die Chancen bewertet. G 26

G 26 RISIKOBEWERTUNG

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Metrik Eintrittswahrscheinlichkeit Konsequenzen beziehungsweise Schadenhöhe
Qualitativ Quantitativ (Negative EBIT-Abweichung)
--- --- --- --- ---
5 = Hoch > 25 % Das Konzern- bzw. Spartenziel ist gefährdet oder > 20 %
4=Mittel-Hoch 10 bis 25 % Das Konzern- bzw. Spartenziel muss unmittelbar angepasst werden oder > 15 bis 20 %
3 = Mittel 5 bis < 10 % Das Konzern- bzw. Spartenziel muss mittelfristig geändert werden oder > 10 bis 15 %
2 = Niedrig 1 bis < 5 % Zusätzliche Maßnahmen sind notwendig, um das Konzern- bzw. Spartenziel noch erreichen zu können oder > 5 bis 10 %
1 = Sehr Niedrig 0,1 bis < 1 % Geringe Konsequenzen oder > 0 bis 5 %

Für beide genannten Bewertungsfaktoren gibt es eine Skala von 1 bis 5, sodass die kleinste mögliche Risikokennzahl 1 und die größte mögliche Risikokennzahl 25 ist. G 27

G 27 ÜBERBLICK RISIKOKENNZAHLEN

Die Ergebnisse der Risiko-Assessments werden halbjährlich vom Zentralbereich Risk & Compliance Management durch den Konzernrisikobeauftragten (Chief Risk & Compliance Officer) bei den Risiko-Reportingeinheiten abgefragt und zum Konzernrisikobericht aggregiert. Danach können die Zentralbereiche eine übergreifende Bewertung vornehmen, bevor die Ergebnisse im Risk & Compliance Committee diskutiert und dem Vorstand sowohl eine übergreifende Bewertung als auch gegebenenfalls weitere Maßnahmen empfohlen werden. Nachdem der Vorstand den Konzernrisikobericht offiziell verabschiedet hat, wird er im Prüfungsausschuss diskutiert und danach dem Aufsichtsrat vorgelegt.

Darüber hinaus werden unterjährig identifizierte Risiken, die eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit und ein hohes potenzielles Schadensausmaß haben, unverzüglich an den Chief Risk & Compliance Officer und den Vorstand kommuniziert. Nach gemeinsamer Analyse mit den Fachabteilungen und -gremien entscheiden diese über weitere Schritte und die gegebenenfalls erforderliche Kommunikation.

Die genannten Berichtsinstrumente sind auch die Basis des Risikofrüherkennungssystems. Dieses wird im Rahmen der Abschlussprüfung vom Abschlussprüfer evaluiert, um sicherzustellen, dass das System geeignet ist, alle potenziell den Bestand des Unternehmens gefährdenden Risiken rechtzeitig zu erfassen, zu bewerten und zu kommunizieren.

Risikoprävention und Sicherstellung von Compliance

Risikoprävention ist ein wesentliches Element des Risikomanagement-Systems und integrativer Bestandteil der ordentlichen Geschäfts- und Gremientätigkeit. So werden in monatlichen Vorstandssitzungen, Sitzungen des Executive Management Boards als erweitertem Führungsgremium des Konzerns sowie in Strategie- und Ergebnismeetings Risiken und Chancen sowie deren Auswirkungen auf das Unternehmen diskutiert. In den halbjährlich stattfindenden Strategiemeetings nimmt neben dem Vorstand, dem Leiter Finanzen, dem Leiter Strategie und den operativen Einheiten auch der Chief Risk & Compliance Officer teil, um die Auswirkung unterjährig identifizierter Risiken auf die strategischen Ziele des Konzerns fundierter bewerten zu können. Gleichzeitig können potenzielle Risiken für die Erreichung der strategischen Ziele direkt im Strategieentwicklungsprozess berücksichtigt und durch geeignete Maßnahmen minimiert werden.

Eine weitere Maßnahme der Risikoprävention ist die Umsetzung der Konzernrichtlinie "Genehmigungsprozess Geschäfte mit besonderen Merkmalen". Erfüllt ein abzuschließender Vertrag oder eine einzugehende Verpflichtung eines der in dieser Richtlinie definierten Kriterien, die den Vorgang als vom Normalfall abweichend kennzeichnen (zum Beispiel ein besonders hoher Auftragswert, abweichende Finanzierungsbedingungen, Know-how-Transferregelungen oder strategische Aspekte), wird ein besonderer Kontrollprozess gestartet. In diesen werden alle betroffenen Zentralbereiche und der Chief Risk & Compliance Officer des Konzerns eingebunden. Alle Stellungnahmen liegen dem Vorstand vor der möglichen Freigabe vor, sodass die finale Entscheidung über ein solches Geschäft immer unter Abwägung aller identifizierten potenziellen Risiken und Chancen getroffen werden kann.

Die Einhaltung national und international anerkannter Compliance-Anforderungen ist fester Bestandteil der Risikoprävention und der Prozesse des Risikomanagement-Systems von Jenoptik. Um die Mitarbeiter zu sensibilisieren und ein unternehmensweit einheitliches Verständnis unserer Compliance-Standards zu erreichen, werden regelmäßig spezielle Schulungen für unsere in- und ausländischen Unternehmenseinheiten zu Compliance-relevanten Themengebieten wie Anti-Korruption oder Kartellrecht durchgeführt. Darüber hinaus wurde zu Jahresbeginn 2014 ein webbasiertes Online-Compliance-Training für alle Mitarbeiter eingeführt, das schrittweise an allen Unternehmensstandorten weltweit implementiert werden soll. Zum Berichtszeitpunkt haben weltweit bereits mehr als 1.000 Mitarbeiter erfolgreich an der Schulung teilgenommen.

Mit Beginn 2014 ist ein neu erarbeiteter Lieferantenkodex in Kraft getreten. Dieser verpflichtet die Lieferanten von Jenoptik, entsprechend den internationalen Standards, verschiedene Compliance-Anforderungen einzuhalten, wie zum Beispiel das Verbot von Kinderarbeit oder Transparenz im Umgang mit Mineralien aus Konfliktregionen gemäß dem US-amerikanischen Dodd-Frank-Act.

Erfolgreich weitergeführt wurden die zentralen Geschäftspartner-Screenings (Third Party Due Diligence), mit deren Hilfe sichergestellt werden soll, dass eine Zusammenarbeit nur mit Geschäftspartnern erfolgt, die die Jenoptik-Compliance-Anforderungen einhalten und gewährleisten.

Für alle Fragen der Mitarbeiter, die Risiko- oder Compliance-Themen bei Jenoptik betreffen, steht diesen ein entsprechender Bereich im konzernweiten Intranet mit einem HelpDesk zur Verfügung. Mitarbeiter können sich auch anhand von konkreten Praxisbeispielen mit den Compliance-Anforderungen und daraus erwachsenden Risiken vertraut machen und bei entsprechenden Fragen beraten lassen.

Die im Jenoptik-Konzern implementierten Unternehmensrichtlinien zu den wesentlichen Geschäftsprozessen werden kontinuierlich überprüft, erweitert, aktualisiert und über das konzernweite Intranet veröffentlicht.

Jenoptik verfügt damit über ein System an Regelungen, Prozessen und Kontrollen, mit deren Hilfe mögliche Defizite im Unternehmen frühzeitig identifiziert und mit entsprechenden Maßnahmen minimiert werden können.

Das Interne Kontrollsystem ist ein wesentlicher Bestandteil des Risikomanagement-Systems und umfasst die Gesamtheit aller Regelungen und Maßnahmen, Grundsätze und Verfahren, um die Unternehmensziele zu erreichen.

Es soll insbesondere die Sicherheit und Effizienz der Geschäftsabwicklung sowie die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung gewährleisten. Es wird regelmäßig von der Internen Revision geprüft.

Die Interne Revision ist durch prozessunabhängige Prüfungen permanent in die kontinuierliche Weiterentwicklung des Internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems eingebunden. Sie ist als Stabstelle direkt dem Vorstandsvorsitzenden unterstellt. Die Interne Revision führt Prüfungen in Form sogenannter Jenaudits durch. Dabei werden die Organisationseinheiten des Jenoptik-Konzerns auf Basis eines risikoorientierten Prüfungsplans analysiert und geprüft. Wesentliche Bestandteile der Prüfung sind die Einhaltung und ordnungsgemäße Umsetzung der anzuwendenden Richtlinien. Dabei werden nicht nur Fehler oder Prozessschwächen festgestellt, sondern auch mögliche Prozessverbesserungen im Sinne eines "Best-Practice-Ansatzes" aufgezeigt. Die Empfehlungen werden priorisiert und kategorisiert und direkt an die Verantwortlichen der geprüften Einheiten, die jeweiligen Zentralbereiche sowie den Vorstand berichtet. Verstöße oder Fehler werden analysiert und deren schnellstmögliche Abstellung initiiert. Die geprüfte Einheit berichtet im Anschluss in einem Umsetzungsbericht, welche der ausgesprochenen Empfehlungen bis zu einem definierten Zeitpunkt umgesetzt wurden. Dem folgen sogenannte Follow-up-Prüfungen, in denen die Umsetzung der Empfehlungen überprüft und über deren Ergebnisse die jeweiligen Leitungsebenen und Zentralbereiche sowie der Vorstand informiert werden. Die Interne Revision berichtet mindestens einmal jährlich dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats über ihre wesentlichen Feststellungen seit der letzten Berichterstattung. Im Jahr 2014 wurden vier Jenaudits, drei Follow-up-Prüfungen und eine Sonderprüfung durchgeführt sowie vier Einheiten bei der Umsetzung der Maßnahmen begleitet.

Wesentliche Merkmale des Internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungs-Prozess (§ 289 Abs. 5 HGB und § 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB)

Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist Teil des gesamten Internen Kontrollsystems (IKS) des Jenoptik-Konzerns. Es soll sicherstellen, dass gesetzliche Vorschriften, Rechnungslegungsvorschriften und interne Richtlinien für einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze eingehalten werden, die für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verbindlich sind. Das IKS soll einen ordnungsgemäßen Prozess der Konzernabschluss-Erstellung gewährleisten. Neue Vorschriften und Änderungen bestehender Regelungen werden zeitnah analysiert und umgesetzt. Alle in den Rechnungslegungs-Prozess eingebundenen Mitarbeiter werden regelmäßig geschult.

Durch Zugangsbeschränkungen in den entsprechenden IT-Systemen werden die Finanzsysteme vor Missbrauch geschützt. Eine zentrale Steuerung und die regelmäßige Sicherung der IT-Systeme reduzieren das Risiko von Datenverlusten.

Der Bereich Finanzen ist fachlich für die Erstellung des Konzernabschlusses verantwortlich. Klare Verantwortlichkeiten und Funktionstrennungen unter Wahrung des Vier-Augen-Prinzips kennzeichnen dabei den Prozess der Finanzberichterstellung im Jenoptik-Konzern.

Zur Erstellung des Konzernabschlusses werden die IFRS-Daten der Gesellschaften von diesen direkt im Konsolidierungstool SAP Business Objects Financial Consolidation erfasst. Die übertragenen Abschlussdaten und Einzelabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften werden durch systemtechnische Kontrollen überprüft. Sämtliche zur Erstellung des Konzernabschlusses erforderlichen Konsolidierungsprozesse werden dokumentiert. Über diese Prozesse, Systeme und Kontrollen gewährleistet Jenoptik mit hinreichender Sicherheit einen zuverlässigen IFRS- sowie gesetzeskonformen Konzernrechnungslegungs-Prozess. Unabhängige Abschlussprüfer prüfen die Jahresabschlüsse der Gesellschaften nach den in der EU anzuwendenden IFRS-Vorschriften beziehungsweise die für die Konzernrechnungslegung relevanten Daten.

Jenoptik verfügt über ein zentrales Finanzmanagement. Der Zentralbereich Treasury koordiniert den Konzernfinanzbedarf, stellt die Liquidität sicher und überwacht die Währungs-, Zins- und Liquiditätsrisiken auf Basis konzernweit geltender Richtlinien. 2014 wurde im Rahmen der Neuausrichtung des Zentralbereiches Treasury das Treasury Committee eingeführt, welches unter anderem die Einhaltung von Risikorichtlinien sowie die Nutzung von Sicherungsinstrumenten und Anlagerichtlinien überwacht. Das Treasury Committee setzt sich zusammen aus dem Finanzvorstand und den Leitern der Zentralbereiche Treasury, Finanzen, Recht, Mergers & Aquisitions und Risk & Compliance Management. Es tagt ein Mal pro Quartal.

Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, finanzwirtschaftliche Risiken aus Veränderungen von Marktpreisen, Wechselkursen und Zinssätzen durch operative und finanzorientierte Aktivitäten zu begrenzen. Finanzinstrumente werden dabei ausschließlich zum Zweck der Sicherung von Grundgeschäften genutzt und nur mit Banken guter Bonität abgeschlossen. Die permanente Sicherstellung der jeweils benötigten liquiden Mittel ist dabei die wichtigste Aufgabe.

Währungsbedingte Risiken resultieren aus den internationalen Aktivitäten des Konzerns. Der Zentralbereich Treasury identifiziert diese Risiken in Zusammenarbeit mit den Konzerngesellschaften und steuert sie mit geeigneten Maßnahmen, zum Beispiel Hedging. Grundsätzlich müssen alle Konzerngesellschaften Fremdwährungspositionen zum Zeitpunkt ihrer Entstehung sichern.

Die Liquiditätsplanung dient dazu, Liquiditätsrisiken frühzeitig zu erkennen und konzernweit systematisch zu minimieren. Zur Liquiditätssteuerung und -überwachung dienen ein monatlich rollierender Liquiditäts-Forecast und regelmäßige Treasury-Reports.

RISIKO- UND CHANCENPROFIL DES KONZERNS

Aus dem Risiko- und Chancen-Assessment 2014 wurde entsprechend der beschriebenen Methodik das aktuelle Risikoprofil von Jenoptik für 2014/2015 ermittelt. Da es im Risikoregister nach der erstmaligen Anwendung in 2013 noch verschiedene Optimierungen bezüglich der Zuordnung bestimmter Risiko-Subkategorien und zugehöriger Risikosymptome gab, ist ein direkter Vergleich der Risikopositionen noch nicht in allen Subkategorien darstellbar. T 42

T 42 RISIKOPROFIL JENOPTIK 2014/2015

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Konzern-Risikobewertung
Vorjahr Aktuell
--- --- ---
Strategische Risiken
Marktentwicklung Mittel Mittel
Produktentwicklung (inkl. F+E) Mittel Mittel
Unternehmensentwicklung (Portfolio & Struktur) Niedrig Mittel
Organisationsentwicklung (Abläufe & Ressourcen) Niedrig Mittel
Operationale Risiken
Supply Chain Management Mittel Mittel
Arbeits- und Umweltschutz Niedrig Niedrig
Fertigung (inkl. Qualitätsmanagement)* Niedrig
Marketing und Vertrieb Mittel Mittel
Patente und Schutzrechte Niedrig Niedrig
Personalmanagement Niedrig Mittel
IT inkl. Durchführung JOE-Projekt Niedrig Niedrig
Compliance Niedrig Niedrig
Recht Niedrig Niedrig
Immobilien Mittel Niedrig
Finanzwirtschaftliche Risiken
Rechnungswesen Niedrig Niedrig
Finanzmanagement Mittel Mittel
Controlling Niedrig Mittel
Steuern Niedrig Niedrig
Gesamtrisiko Niedrig-Mittel Mittel

* Die Risikosubkategorie "Fertigung (inkl. QM)" wird erstmalig separat berichtet.

Die strategischen Risiken wurden im Vergleich zu den operationalen und finanzwirtschaftlichen Risiken mit Risikokennzahlen im mittleren Bereich am höchsten bewertet, was den Unternehmensfokus auf eine nachhaltige wirtschaftlich erfolgreiche Entwicklung korrekt abbildet. Diese Risiken werden in den halbjährlichen Risiko-Assessments und Strategiemeetings zusammen mit den strategischen Chancen diskutiert.

Jenoptik ist auf sehr unterschiedlichen, teilweise sehr volatilen Märkten wie Halbleiterausrüstungsmarkt, Automobilmarkt, Verteidigungsmarkt usw. tätig, sodass die Marktentwicklung permanentes Risiko und Chance zugleich darstellt. Aufgrund der Internationalisierung und Diversifizierung des Konzerns können Schwankungen in einzelnen Märkten ausgeglichen werden. Sollte es aber zu massiven Verwerfungen oder politischen Sanktionen in Schlüsselregionen oder -branchen kommen, kann dies auch signifikanten Einfluss auf das Ergebnis von Jenoptik haben. Chancen werden vor allem durch eine forcierte Internationalisierung verschiedener Elemente der Wertschöpfungskette generiert. Damit wird unter anderem auch der Gefahr der möglichen Verschiebung von Marktanteilen zugunsten lokaler Wettbewerber, zum Beispiel in Asien, entgegengewirkt, die dort aufgrund zunehmender lokaler Beschaffungsaktivitäten besteht. Für Jenoptik als innovatives Technologieunternehmen spielt die Produktentwicklung ebenfalls eine entscheidende Rolle für den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg. Sie birgt vergleichsweise hohe immanente Risiken, aber auch erhebliche Chancen, da erfolgreiche neue Produktentwicklungen Wettbewerbsvorteile zur Folge haben können. Mit der Weiterentwicklung, Internationalisierung und Qualifizierung der konzerneigenen Ressourcen, der Lieferanten und der Kooperationspartner wird versucht, Produktentwicklungen effizient und zeitnah zur Marktreife zu bringen und damit die Basis für langfristiges Wachstum zu schaffen.

Um dies auf den unterschiedlichen Märkten gewährleisten zu können, ist es notwendig, die Unternehmensentwicklung entsprechend zu gestalten. Dies betrifft zum einen das Portfolio, das heißt, mit welchen Produkten welche Märkte bedient werden, sowie die dafür notwendigen Strukturen, die permanent weiterentwickelt werden, um den jeweiligen spezifischen Anforderungen gerecht zu werden. Hier erfolgt eine permanente Optimierung, die sich durch gezielte Investitionen in Form von Unternehmenszukäufen oder Joint Ventures, gegebenenfalls aber auch in Desinvestitionen widerspiegelt. Dies bedeutet einerseits Chancen, mit einem optimierten Portfolio und adäquaten Strukturen den Marktanforderungen gerecht zu werden und entsprechendes Wachstum zu erzeugen, anderseits stellt dies eine Herausforderung an die gesamte Organisation dar, mit dem Risiko, dass sich die erwarteten Wachstums- und Synergieeffekte nicht im erwarteten Maße zeitnah realisieren lassen. Das heißt, dass die Organisationsentwicklung wesentliche Voraussetzung und damit Chance für die erfolgreiche Unternehmensentwicklung ist. Optimierte Abläufe zum Beispiel auf der Basis einheitlicher IT-basierter Prozesse sowie die Bereitstellung notwendiger Ressourcen stellen hierfür ein erhebliches Potenzial dar. In Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels in Deutschland und erhöhten Wettbewerbs um qualifizierte Mitarbeiter, vor allem in Asien, besteht hier allerdings auch ein latentes Risiko aller Marktteilnehmer, dem Jenoptik mit verschiedenen Personal- beziehungsweise Incentivierungsmaßnahmen entgegentritt.

Die operationalen Risiken wurden überwiegend mit niedrigen Risikokennzahlen bewertet. Innerhalb dieser Bewertungen sind die Bereiche Supply Chain Management, Marketing und Vertrieb und Personalmanagement mit "Mittel" bewertet. Die zunehmende Zahl komplexer internationaler und technisch anspruchsvoller Projekte stellt sehr hohe Anforderungen an das Supply Chain Management und äußert sich unter anderem in Form von besonders hohen Anforderungen an das technische Niveau der Lieferanten, die ohne entsprechende Qualifizierung diesen nicht immer kurzfristig entsprechen können. Darüber hinaus ist für einzelne Produkte ein Single-Sourcing zurzeit nicht zu vermeiden, wenngleich durch die Stärkung des strategischen Einkaufs mittelfristig eine zunehmende Zahl ausreichend qualifizierter Lieferanten sichergestellt werden wird und sich weitere Chancen in Form von Kostenreduzierungen durch internationale Beschaffungsaktivitäten ergeben werden.

Im Bereich Marketing und Vertrieb ist es notwendig, die lokale Nachfrage und die daraus abgeleiteten Wachstumsziele durch ein adäquates Vertriebs- und Servicenetzwerk bedienen zu können. Hierfür wurden im vergangenen Jahr marktspezifisch Maßnahmenkonzepte entwickelt, die in der Folgezeit umgesetzt werden müssen. In dem Maße, in dem qualifizierte Ressourcen und Systeme im In- und Ausland weiterhin bereitgestellt und ausgebaut werden können, sind die entsprechenden Chancen aus der zunehmenden Internationalisierung auch realisierbar.

Der im Bereich der strategischen Risiken bereits erläuterte latente Fachkräftemangel wirkt auch operational und stellt trotz verschiedener Maßnahmen ein entsprechendes Risiko im Bereich Personalmanagement dar.

Aufgrund einer sukzessiven Portfoliobereinigung wurde das im Vorjahr noch mit "Mittel" bewertete Risiko des Bereichs Immobilien von unerwarteten Wertminderungen und schwankenden Vermietungsständen insoweit reduziert, dass es in diesem Jahr nur noch mit "Niedrig" bewertet wurde.

Latente operative Risiken von segmentübergreifender Bedeutung sind die globalen IT-Systeme und -Prozesse der Jenoptik. Sicherheit und Verfügbarkeit der IT-Systeme haben dabei oberste Priorität. Die Daten werden auf redundanten Speichermedien gelagert und durch ein mehrstufiges Archivsystem und ein ausgereiftes Backup-System vor Datenverlust gesichert. Geschäftsrelevante Daten, zum Beispiel Daten aus Warenwirtschaftssystemen und Zeichnungen, sowie E-Mails werden in zusätzlichen, gesetzeskonformen Archiven gespeichert. Die Basissysteme der Applikationen sind virtualisiert. Dies ermöglicht die schnelle Wiederherstellung bei einem möglichen Krisenszenario.

Trotz alledem kann ein Schaden eines Rechenzentrums durch eine Naturkatastrophe oder ein Einbruch in unsere Infrastruktur durch Hacker nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Durch die aufgebauten Sicherungssysteme und die eingesetzte Technik ist die Wahrscheinlichkeit eines Schadens oder eines Einbruchs als gering zu bewerten.

Durch die auch im Jahr 2014 kontinuierlich weiterbetriebene Implementierung des konzernweiten standardisierten ERP-Systems ergeben sich weitere Chancen zur Standardisierung der Geschäftsprozesse und somit zur besseren zentralen Steuerung. Demgegenüber stehen die solchen Implementierungen immanenten Projektrisiken, auch vor dem Hintergrund zunehmender beziehungsweise sich verändernder gesetzlicher Anforderungen, die im ERP-System berücksichtigt werden müssen.

Ein ebenfalls segmentübergreifendes operatives Risiko ist Compliance bezüglich verschiedenster legaler und ethischer Anforderungen. Als Unternehmen mit Kunden und Geschäftspartnern in zahlreichen Ländern, Auftraggebern im öffentlichen Dienst und Engagement im US-amerikanischen Verteidigungsmarkt muss sich Jenoptik mit besonders vielen Compliance-Anforderungen auseinandersetzen. Dies spiegelt sich auch in den im Compliance HelpDesk systematisch erfassten und bearbeiteten unterschiedlichen Anfragen der Sparten zum Thema Compliance wider.

Obwohl mit einer konzernweiten Exportkontrollorganisation, einer zentralen Abteilung Risk & Compliance Management sowie mit entsprechenden Prozessen die notwendigen organisatorischen Maßnahmen zur Minimierung möglicher Compliance-Verstöße implementiert sind, können diese jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden.

Die mit "Mittel" bewerteten finanzwirtschaftlichen Risiken beziehen sich im Bereich Finanzmanagement auf mögliche Schwankungen des Working Capitals sowie mögliche stärkere Währungskursschwankungen und das immanente Liquiditätsrisiko. Dem begegnen wir unter anderem mit einem kontinuierlichen Bestands- und Forderungsmanagement zur Steuerung des Working Capitals und der Nutzung eines neuen Treasury-Management-Systems, das ein noch effektiveres Forecasting und Liquiditätsmanagement ermöglicht. Darüber hinaus verfügt Jenoptik über eine gute Finanzausstattung und Zugang zu alternativen Finanzierungsoptionen, mit denen kurzfristigen Schwankungen und daraus resultierenden negativen Effekten begegnet werden kann. Im Bereich Controlling ergeben sich Chancen aus der intensiven Nutzung des einheitlichen SAP-Systems, wenn gleich in der Einführungsphase des Systems noch nicht alle Effizienzvorteile realisiert werden können. Da es im Bereich Controlling im Jahr 2015 zu einem Wechsel verschiedener Schlüsselpositionen kommt und prozessimmanente Risiken wie beispielsweise die unterschiedliche Bewertung von Geschäftsvorfällen und Szenarien bestehen, wird das daraus resultierende Risiko mit "Mittel" bewertet.

RISIKO- UND CHANCENPROFIL DER SEGMENTE

Das Risiko- und Chancenprofil des Jenoptik-Konzerns wurde von den unterschiedlichen Risikoprofilen der Segmente abgeleitet, die sich wie folgt darstellen. T 43

T 43 RISIKOPROFILE DER SEGMENTE

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Konzern-Risikobewertung
Segment Laser & Optische Systeme Segment Messtechnik Segment Verteidigung & Zivile Systeme
--- --- --- --- --- --- ---
Vorjahr Aktuell Vorjahr Aktuell Vorjahr Aktuell
--- --- --- --- --- --- ---
Strategische Risiken
Marktentwicklung Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel-Hoch
Produktentwicklung (inkl. F+E) Mittel Mittel Niedrig Niedrig Mittel Mittel
Unternehmensentwicklung (Portfolio & Struktur) Mittel Mittel Mittel Mittel Niedrig Mittel
Organisationsentwicklung (Abläufe & Ressourcen) Niedrig Mittel Niedrig Niedrig Niedrig Mittel
Operationale Risiken
Supply Chain Management Mittel Mittel Mittel Niedrig Niedrig Mittel
Arbeits- und Umweltschutz Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig
Fertigung (inkl. QM)* Niedrig Niedrig Mittel
Marketing und Vertrieb Niedrig Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel
Patente und Schutzrechte Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig
Personalmanagement Niedrig Mittel Niedrig Niedrig Niedrig Mittel
IT inkl. Durchführung JOE-Projekt Niedrig Niedrig Mittel Mittel Niedrig Niedrig
Compliance Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig
Recht Niedrig Niedrig Mittel Mittel Niedrig Niedrig
Immobilien Niedrig Niedrig Mittel Niedrig Niedrig Niedrig
Finanzwirtschaftliche Risiken
Rechnungswesen Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig
Finanzmanagement Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel
Controlling Niedrig Niedrig Niedrig Mittel Niedrig Niedrig
Steuern Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig
Gesamtrisiko Niedrig-Mittel Niedrig-Mittel Niedrig-Mittel Niedrig-Mittel Niedrig-Mittel Mittel

* Die Risikosubkategorie "Fertigung (inkl. QM)" wird erstmalig separat berichtet.

Die jeweils mit einer Risikokennzahl im Bereich "Mittel" als am höchsten bewerteten Risikosubkategorien pro Segment werden in den folgenden Abschnitten beschrieben. Die finanzwirtschaftlichen Risiken wurden bereits in der Konzerndarstellung erläutert.

Segment Laser & Optische Systeme

Die Volatilität der Marktentwicklung, speziell des sich aktuell in der Seitwärtsbewegung befindlichen Halbleiterausrüstungsmarkts, ist sehr hoch, was sich sowohl negativ als auch positiv direkt auf das Segmentergebnis auswirken kann. Darüber hinaus birgt die Ausrichtung auf große Kunden grundsätzlich das Risiko, dass der Wegfall eines einzelnen solchen Kunden starke Ergebnisauswirkungen haben kann. Die deutlich größere Zahl dieser Kunden relativiert jedoch das Ausfallrisiko statistisch. Gleichzeitig stellt die Bindung solcher Kunden aufgrund der größeren Skalen ein profitables Umsatzwachstum in Aussicht, das zwar durch eine zunehmende Anzahl an vor allem asiatischen Wettbewerbern sowie den Trend von Lieferanten und Kunden zur Vorwärtsbeziehungsweise Rückwärtsintegration immer latent gefährdet ist, jedoch durch den stetigen Ausbau der bestehenden Wettbewerbsvorteile realisiert werden wird.

Für Jenoptik als innovatives Technologieunternehmen ist es strategisch von entscheidender Bedeutung, neue Produktentwicklungen schnell und effizient zur Marktreife zu führen. Dies ist aber mit verschiedenen technologischen und organisatorischen Risiken verbunden, insbesondere auch deshalb, weil bei einer zunehmenden Zahl von Produkten teilweise technologisch neue und sehr spezifische Kundenanforderungen berücksichtigt werden müssen. Dem wird als Ergebnis der gezielten Unternehmensentwicklung zum Beispiel in Form einer stärkeren Fokussierung auf Systemgeschäfte und Endkundengeschäfte und der weiteren Organisationsentwicklung sowohl mit dem Ausbau effizienter Organisationsstrukturen als auch mit der kontinuierlichen Optimierung und Investition in dazu notwendigen Ressourcen Rechnung getragen. Entsprechend ergeben sich Chancen aus mit der Entwicklung neuer Produkte und Technologien einhergehenden Wettbewerbsvorteilen beziehungsweise der Überführung der Neuentwicklungen in die Serienfertigung, wenn diese vom Markt in der erwarteten Weise angenommen werden.

Im operativen Bereich führen die genannten sehr spezifischen Kundenanforderungen zu besonderen Herausforderungen beziehungsweise Risiken im Supply Chain Management. Es gibt für zahlreiche Komponenten nur eine sehr begrenzte Anzahl qualifizierter Lieferanten, die die notwendigen Spezifikationen zeitgerecht erfüllen können. Beim Ausfall eines solchen Lieferanten oder sich verändernden Spezifikationen durch die Kunden kann es zu entsprechenden Problemen im Entwicklungs-beziehungsweise Produktionsprozess kommen. Mit dem bereits im Jahr 2013 erweiterten strategischen Einkauf der Jenoptik wird es möglich sein, weitere Lieferanten zu qualifizieren, um mittel- und langfristig eine stabile Basis von qualifizierten Lieferanten auf- beziehungsweise auszubauen.

Im Bereich Marketing und Vertrieb ist der weitere Ausbau internationaler Service- und Vertriebsstrukturen Schlüsselelement zur Erreichung der Wachstumsziele. Dabei wird mit neuen Incentivierungskonzepten im Rahmen des Personalmanagements versucht, die notwendige Basis an qualifizierten Ressourcen im In- und Ausland auszubauen.

Segment Messtechnik

Auch im Segment Messtechnik ist die Marktentwicklung Top-Risiko und Top-Chance zugleich. Die Erreichung der Umsatzziele ist im Bereich der Industriellen Messtechnik stark gekoppelt an den Automobilmarkt, sodass dessen Volatilität zugleich Risiko als auch Chance ist. Durch permanente Optimierung des Produktportfolios als Teil der Unternehmensentwicklung ergeben sich strategische Chancen, diese Nachfrageschwankungen in einem gewissen Rahmen ausgleichen zu können. Trotzdem ist es auch aufgrund von mittelfristig zu erwartenden disruptiven Veränderungen in zurzeit noch stabilen Marktsegmenten notwendig, mittelfristig neue Märkte zu erschließen. Dies wurde unter anderem auch über gezielte Zukäufe bereits initiiert, die daraus resultierenden positiven Effekte werden jedoch erst nach vollständiger Integration der entsprechenden Einheiten voll ergebniswirksam werden.

Im Bereich der Verkehrssicherheit ist Jenoptik als Auftragnehmer vor allem internationaler öffentlicher Auftraggeber sowohl der politischen als auch der wirtschaftlichen Entwicklung der jeweiligen Länder ausgesetzt. Dies kann besonders bei politischen Unruhen oder Regierungswechseln dazu führen, dass Projekte nur verzögert abgewickelt oder ganz gestoppt werden. Eine zunehmende politische Stabilisierung und wirtschaftliche Prosperität der Länder eröffnen hingegen Chancen, die sich daraus entwickelnde Nachfrage nach Verkehrssicherheit bedienen zu können.

Die zunehmende Internationalisierung von Projekten und Teilen der Wertschöpfungskette spiegelt sich in erhöhten Anforderungen an die Bereiche Supply Chain Management, Marketing und Vertrieb sowie Personalmanagement wider.

Das strategische Risiko der Unternehmensentwicklung ist eng gekoppelt mit dem operativen Risiko im Marketing und Vertrieb, da der schnelle Ausbau effizienter Service- und Vertriebsstrukturen von entscheidender Bedeutung für die Wachstumsziele insbesondere im Ausland ist. Hier gilt es, mit innovativen Maßnahmen qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, was in Europa und Asien aufgrund des Fachkräftemangels beziehungsweise des hohen Wettbewerbs zurzeit eine große Herausforderung darstellt.

Die notwendige sukzessive Ablösung der Altsysteme und Einführung des neuen konzernweiten ERP-Systems hat bereits erfolgreich begonnen, ist aber noch nicht an allen Standorten für alle Bereiche umgesetzt, sodass neben den bei der Implementierung eines ERP-Systems bestehenden prozessimmanenten Risiken auch einer möglicherweise verzögerten Realisierung der angestrebten Effizienzgewinne Rechnung getragen werden muss. Daher ist die Risikosituation im Bereich IT auch mit "Mittel" bewertet. Mit der Einbindung externen Supports und eines permanenten Projektcontrollings soll dies jedoch minimiert werden.

Zurzeit gibt es im Segment noch Risiken aus offenen Rechtsfällen, bei denen jedoch mittelfristig ein positiver Ausgang erwartet wird.

Segment Verteidigung & Zivile Systeme

Die Marktentwicklung im Bereich Verteidigung & Zivile Systeme ist stark abhängig von der öffentlichen Haushaltslage der Auftraggeberländer. Diese ist momentan zwar stabil, die zunehmend restriktive Exportpolitik der Bundesregierung und die aktuell bestehenden Sanktionen gegen Russland haben aber dazu geführt, dass die entsprechenden Risiken insgesamt als "Mittel-Hoch" eingeschätzt werden. Sie haben sich in Form rückläufiger Auftragsvergabe teilweise bereits materialisiert. Dem wird im Rahmen der Unternehmensentwicklung unter anderem mit dem Ausbau der internationalen Aktivitäten und der Erweiterung des Produktportfolios im zivilen Bereich begegnet, für die im Zuge der strategischen Organisationsentwicklung auch die notwendigen Abläufe und Ressourcen sukzessive angepasst und über das Personalmanagement operationalisiert werden müssen. Entsprechend werden auch die Marketing- und Vertriebsaktivitäten intensiviert beziehungsweise neu fokussiert, um die entsprechenden Wachstumsoptionen auch operativ mit neuen Aufträgen untermauern zu können.

Da ein Großteil des Umsatzes des Segments aus dem Projektgeschäft resultiert, sind die Produktentwicklung und Produkteinführung größtes Risiko und größte Chance zugleich. Zurzeit gibt es mehrere größere Entwicklungsprojekte, die großes Potenzial für die Generierung zukünftiger Umsätze bieten. Allerdings gibt es auch hier für das Projektgeschäft immanente technologische und organisatorische Risiken, die den zeitgerechten Entwicklungserfolg gefährden können. Im Operationalen stellen die kundenspezifischen Projektanforderungen sowohl das Supply Chain Management als auch die Fertigung vor Herausforderungen, da in einigen Bereichen nur auf Single Sources zurückgegriffen werden kann.

Segmentübergreifende Risiken (Segment Sonstige)

Bestandteil der Risikobewertung der Segmente ist auch ein Review durch die Zentralfunktionen der Holding beziehungsweise des Shared Service Centers, sodass deren Risiken in der Segmentberichterstattung beziehungsweise in der finalen Konzernbewertung mit enthalten sind. IT und Compliance wurden aufgrund ihrer besonderen Bedeutung trotz niedriger Risikobewertung in den vorhergehenden Abschnitten entsprechend im Detail erläutert.

GESAMTAUSSAGE DES VORSTANDS ZUR RISIKO- UND CHANCENLAGE DES KONZERNS

Insgesamt hat der Jenoptik-Konzern im Mittel von strategischen, operationalen und finanzwirtschaftlichen Risiken ein im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöhtes Risiko-Exposure, das mit "Mittel" eingeschätzt wird.

Den strategischen Risiken, die mit "Mittel" bewertet wurden, stehen adäquate Chancen gegenüber beziehungsweise wurde mit Maßnahmen begegnet, die eine nachhaltig vorteilhafte strategische Positionierung ermöglichen. Dies trifft insbesondere für die Risiken der Subkategorien "Produktentwicklung", "Unternehmensentwicklung" und "Organisationsentwicklung" zu, da die Risiken der Subkategorie "Marktentwicklung" größtenteils aus externen Risikoquellen stammen, die nur bedingt prognostizierbar und mitigierbar sind.

Im Bereich der operationalen Risiken sind der weiterhin erfolgreiche Auf- und Ausbau der Vertriebsstrukturen für das Erreichen der definierten strategischen Ziele von entscheidender Bedeutung. Das wurde entsprechend als ein signifikantes Risiko identifiziert, dem mit marktspezifisch unterschiedlichen Maßnahmen begegnet wird. Gleiches gilt für den Bereich Supply Chain Management, dem aufgrund der hohen technologischen Anforderungen in einem internationalen Umfeld und einem damit einhergehenden produktimmanenten Single-Sourcing besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht werden muss. Für alle Bereiche wichtig ist die Verfügbarkeit ausreichend qualifizierter Ressourcen durch ein erfolgreiches Personalmanagement, was im Kontext eines zunehmenden Fachkräftemangels in Schlüsselmärkten eine große Herausforderung und ein entsprechendes Risiko ist.

Die mit "Mittel" bewerteten finanzwirtschaftlichen Risiken beziehen sich auf mögliche Schwankungen des Working Capitals sowie mögliche stärkere Währungskursschwankungen und das immanente Liquiditätsrisiko. Dem begegnen wir unter anderem mit einem kontinuierlichen Bestands- und Forderungsmanagement zur Steuerung des Working Capitals und der Nutzung unseres neuen Treasury-Management-Systems, das ein noch effektiveres Forecasting und Liquiditätsmanagement ermöglicht. Darüber hinaus verfügt Jenoptik über eine gute Finanzausstattung und Zugang zu alternativen Finanzierungsoptionen, mit denen kurzfristigen Schwankungen und daraus resultierenden negativen Effekten begegnet werden kann.

Insgesamt besteht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Risiken und Chancen im Jenoptik-Konzern. Es wurden keine bestandsgefährdenden Risiken identifiziert.

Prognosebericht

KÜNFTIGE ENTWICKLUNG DES JENOPTIK-KONZERNS

Rahmenbedingungen

Künftige Entwicklung der Gesamtwirtschaft

Für 2015 erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) ein weiterhin moderates Wachstum der Weltwirtschaft von 3,5 Prozent. Zuversichtlich ist der IWF bezüglich der Entwicklung in den USA, während das Wachstum in den Schwellen- und Entwicklungsländern niedrig und sogar minimal schwächer als 2014 ausfallen soll. Als belastende Faktoren werden die im Vergleich zu den Vorjahren nachlassende Dynamik in China sowie die für Russland prognostizierte Rezession gesehen. Die geopolitischen Risiken bleiben laut IWF hoch. T 44

T 44 WACHSTUMSPROGNOSE DES BRUTTOINLANDSPRODUKTS (in %)

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2015* 2016*
Welt 3,5 3,7
USA 3,6 3,3
Euro-Zone 1,2 1,4
Deutschland 1,3 1,5
China 6,8 6,3
Schwellenländer 4,3 4,7

Quelle: IWF, World Economic Outlook, Januar 2015

* Prognose

Mit einem Plus von 3,6 Prozent wird die Wirtschaft in den USA 2015 laut IWF stärker wachsen als in jedem anderen Industrieland. Der starke private Konsum soll auch dank des niedrigen Ölpreises in den kommenden Quartalen für eine hohe Wachstumsdynamik sorgen. Ein Risiko ist die Aufwertung des US-Dollars, die Waren im Ausland teurer macht und so den Export dämpft.

Das Wirtschaftswachstum in der Euro-Zone soll 2015 laut IWF bei 1,2 Prozent liegen. Auch die EU-Kommission erwartet dank binnenwirtschaftlicher Faktoren ein stärkeres Wachstum als 2014: Die niedrigen Ölpreise entlasten die Privathaushalte und fördern damit den Privatkonsum, die Lage am Arbeitsmarkt soll sich verbessern. Der Prognose zufolge werden alle Euro-Länder erstmals seit 2007 wieder ein Wachstum verzeichnen, allerdings bleibt die Spanne in den einzelnen Ländern mit 0,4 bis 3,5 Prozent groß. Um eine anhaltende wirtschaftliche Erholung zu bewirken, will die EU-Kommission ein Investitionspaket in Höhe von 300 Mrd Euro auf den Weg bringen.

In Deutschland deuteten die Konjunkturindikatoren zum Jahresbeginn 2015 auf eine Trendwende. Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg zum dritten Mal in Folge. In der Industrie werden sowohl die aktuelle Lage als auch die Aussichten besser bewertet als zuvor. Der IWF rechnet aktuell noch mit einem BIP-Wachstum von 1,3 Prozent und damit ähnlich moderat wie im Vorjahr. Der Anstieg wird voraussichtlich wieder vor allem binnenwirtschaftlich getragen sein und sich auf die positiven Impulse der privaten Haushalte stützen.

In China wird sich die Wirtschaftsdynamik voraussichtlich weiter verlangsamen. Die Regierung setzt auf eine Stärkung des Binnenkonsums und einen ausgewogeneren Außenhandel. Diese Reformen der Wirtschaftsstruktur führen nach Ansicht von Ökonomen aber zur weiteren Reduzierung der ehemals sehr hohen Wachstumsraten. Für 2015 liegt das Wachstumsziel der Regierung bei 7,0 Prozent; der IWF rechnet mit einer weiteren Abkühlung auf 6,8 Prozent.

Für die Wirtschaft in Russland sind die Aussichten schlechter als im Vorjahr. Russland rechnet für 2015 mit einem deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3 Prozent wegen der Rubel-Schwäche, des niedrigen Ölpreises und der westlichen Sanktionen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise.

Künftige Entwicklung der Jenoptik-Branchen

Die Photonik hat sich als Schlüsseltechnologie mit erheblicher Hebelwirkung auf andere Industrien und Servicebereiche etabliert, insbesondere in den Märkten Automotive, Medizintechnik, Elektronik und Verteidigung.

Im Update zum 2013 veröffentlichten "Branchenreport Photonik" prognostizieren die Autoren eine Umsatzsteigerung von durchschnittlich 6,5 Prozent jährlich, sodass der weltweite Photonik-Markt bis 2020 auf rund 615 Mrd Euro wachsen wird. Für die deutsche Photonik-Industrie wird bis 2020 eine Inlandsproduktion von knapp 44 Mrd Euro erwartet. Markttreiber sind vor allem die zunehmende Automatisierung der Produktion, neuartige Medizinverfahren sowie die Anforderungen an Elektromobilität, Umweltanalyse und Energiemanagement. Vom EU-Förderprogramm "Horizon 2020" sollen zusätzliche Impulse für die Branche ausgehen. G 28

G 28 PROGNOSE WELTWEITER PHOTONIK-MARKT 2020 (in %)

Quelle: VDMA, ZVEI, Spectaris: Branchenbericht Photonik 2013

Den Laser-Markt sehen die Marktforscher von Strategies Unlimited weiter auf Wachstumskurs, weil die Akzeptanz von laserbasierten Anwendungen und Therapien stetig zunimmt. 2015 sollen die weltweiten Laser-Umsätze um etwa 6 Prozent auf 9,8 Mrd US-Dollar steigen. Großes Potenzial bieten vor allem Faserlaser zum Schneiden und Schweißen sowie Ultrakurzpulslaser für die Mikromaterialbearbeitung. Die Umsätze im Bereich Medizintechnik und Ästhetik sollen in den kommenden Jahren steigen, weil weiterhin Laser für die Augenheilkunde und Dermatologie nachgefragt werden.

In der Halbleiterausrüstungsindustrie sollen die Umsätze laut Branchenverband SEMI um rund 15 Prozent auf über 43 Mrd US-Dollar steigen, bevor sie 2016 stagnieren.

Die Halbleiterindustrie sieht sich nach zwei Jahren mit Rekordumsätzen weiter auf Wachstumskurs. Ähnlich wie die Semiconductor Industry Association (SIA) erwartet der IT-Analyst Gartner für 2015 ein Wachstum von rund 5 Prozent auf 358 Mrd US-Dollar. G 29

G 29 HALBLEITERAUSRÜSTUNG: PROGNOSE DES WELTWEITEN UMSATZES (in Mrd USD)

Quelle: Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI), Gartner

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) rechnet für 2015 mit einem Produktionswachstum in der Branche in Höhe von 2 Prozent; der Produktionswert könnte erstmals die Schwelle von 200 Mrd Euro überschreiten. Ein Aufschwung sei allein zyklisch bedingt überfällig. Als Risiken sieht der VDMA die Ukraine-Krise, die unklare Situation in Griechenland, möglicherweise unzureichende Reformen in Italien und in Frankreich sowie die von einer Immobilienblase ausgehenden Gefahren in China. Dem stehen jedoch Chancen gegenüber: die Re-Industrialisierung in den USA, der gesunkene Außenwert des Euros, der auf kurze Sicht die Konjunktur im Euro-Raum beflügeln kann, sowie die stark gesunkenen Rohstoffpreise.

Für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie erwartet der Branchenverband VDW 2015 wieder eine steigende Nachfrage nach Werkzeugmaschinen und deshalb ein Produktionsplus von 3 Prozent. Wachstumstreiber bleibt Amerika: Durch die Re-Industrialisierung in den USA ist eine Marktausweitung über die klassischen Treiber Automobilindustrie und Flugzeugbau hinaus absehbar. Dennoch vermisst der VDW weiterhin klare Wachstumssignale in vielen wichtigen Märkten, darunter Russland.

Der Marktforscher IHS Automotive rechnet für 2015 mit 88,6 Mio neuen PKW, der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) mit 76,4 Mio PKW weltweit. Dieser Anstieg würde den Trend der letzten fünf Jahre fortsetzen. China bleibt demnach der größte Auto-Markt, gefolgt von den USA; beide Märkte werden aber 2015 geringere Wachstumsraten ausweisen als im Vorjahr.

Der globale Weltmarkt für Bahntechnik wird laut dem Marktforscher SCI Verkehr bis 2018 jährlich um durchschnittlich 3,4 Prozent wachsen. Die Langzeitprognose ist positiv dank der anhaltenden Markttreiber: Urbanisierung, Umwelt- und Klimaziele sowie die steigende Ressourcennachfrage. Gemessen am Umsatz bleibt voraussichtlich Asien der größte Markt für Bahntechnik, das größte Wachstumspotenzial liegt in Afrika und dem Nahen Osten.

Laut dem internationalen Luftfahrtverband IATA wird der Gewinn der Branche 2015 von knapp 20 Mrd auf 25 Mrd US-Dollar steigen, was 3,2 Prozent des Umsatzes entsprechen würde. Der Flugzeugbauer Airbus rechnet in seiner Langfristprognose mit einer deutlichen Zunahme des weltweiten Passagierflugverkehrs in den nächsten 20 Jahren - etwa 4,7 Prozent jährlich -, insbesondere wegen der hohen Nachfrage in Asien, Lateinamerika, Afrika und im Nahen Osten. Airbus schätzt den zusätzlichen Bedarf an Flugzeugen bis 2033 auf rund 31.400 im Gesamtwert von 4,6 Billionen US-Dollar. Boeing rechnet für den gleichen Zeitraum sogar mit 36.770 neuen Flugzeugen im Wert von 5,2 Billionen US-Dollar.

Angesichts von Budgetkürzungen in der Sicherheits- und Verteidigungstechnik steht die Branche in den westlichen Ländern weiter unter Druck. Im Gegensatz zur Entwicklung in vielen NATO-Ländern erwartet Analyst IHS Jane's, dass der konstante Anstieg der Militärausgaben in Russland dazu führt, dass dessen Rüstungsbudget 2016 über dem von Deutschland und Frankreich zusammengenommen liegen wird. Weltweit werden die Militärausgaben von Nicht-NATO-Ländern im Jahr 2021 über denen der Allianz liegen. Entgegen der geltenden Budgetdeckelung wollen die USA ihren Verteidigungsetat für 2016 auf den bislang höchsten Stand bringen (534 Mrd US-Dollar). In Deutschland wird der Druck auf die Branche verstärkt: Zum einen ist die Exportpolitik restriktiver, zum anderen werden Produktionsstandorte und Schlüsseltechnologien infrage gestellt.

VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG DER GESCHÄFTSLAGE

Planungsprämissen

Konzern

Die Prognose der künftigen Geschäftsentwicklung wurde auf Basis der Konzernplanung vom Herbst 2014 erstellt. Geplant wurde im sogenannten "Gegenstromverfahren" (bottom up - top down). Den Ausgangspunkt bilden die marktorientierten strategischen Planungen der Segmente und operativen Geschäftseinheiten, die aufeinander abgestimmt und in die Konzernplanung integriert wurden. In der Planung berücksichtigt wurden auch die Effekte aus der Akquisition der Vysionics Ltd., die seit November 2014 zum Konsolidierungskreis gehört.

Auch im laufenden Geschäftsjahr 2015 wird das JOE-Projekt zur Etablierung eines einheitlichen ERP-Systems (Enterprise Resource Planning) fortgesetzt. Die Kosten sind 2015 in der Prognose berücksichtigt. Das Jenoptik Exzellenz Programm (JEP) mit den beiden Schwerpunkten Go-Lean und Einkauf wird 2015 im siebten Jahr weitergeführt. Die Prinzipien des Lean-Managements werden in allen operativen Bereichen noch stärker verankert. Dadurch werden Einsparungen in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrags pro Jahr erwartet. Diese resultieren aus der kontinuierlichen Optimierung sowohl der Beschaffungskompetenz als auch der produktiven Prozesse und führen auch zu weiteren Verbesserungen der Bruttomarge. Diese wirken bereits in vielen Bereichen und sind in der laufenden Planung enthalten.

2015 startet Jenoptik im Rahmen des Jenoptik Exzellenz Programms mit Market Excellence ein weiteres Projekt. Ziel ist es, Organisationen und Prozesse im Vertrieb konzernweit zu optimieren. Damit sollen die konsequente strategische Ausrichtung unterstützt und die Vertriebsaktivitäten noch stärker an den Kunden- und Marktanforderungen ausgerichtet werden.

Die konzernweite Harmonisierung von Personalprozessen soll auch 2015 fortgeführt werden, um eine einheitlich hohe Qualität in der Personalarbeit an allen Unternehmensstandorten weltweit sicherzustellen. Auch die Entwicklung einer internationalen Arbeitgebermarke wird vorangetrieben. Dazu gehört zum Beispiel die Weiterführung der Zusammenarbeit mit Hochschulen und universitären Einrichtungen weltweit. Zudem sollen bestehende Hochschulkooperationen in Asien und Nordamerika vertieft und gezielt im Rahmen der Nachwuchskräftesicherung genutzt werden.

Auf Basis der Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung werden im laufenden Geschäftsjahr konzern- und spartenspezifische Projekte definiert und umgesetzt. Die Trainingsplattform "Werte leben" wird auch 2015 fortgesetzt, um die Führungskräfte in ihrer Rolle als Werte-Multiplikatoren im Unternehmen zu unterstützen.

Segmente

Im Segment Laser & Optische Systeme erwartet der Jenoptik-Konzern 2015 ein positiveres Marktumfeld als im zweiten Halbjahr 2014. Für den Halbleiterausrüstungsmarkt wird 2015 mit einer leicht steigenden Nachfrage gerechnet. Das Segment kann hier von seiner Position als einer der führenden Anbieter von optischen und mikrooptischen Systemlösungen für die Halbleiterfertigung profitieren. Zudem ist Jenoptik bei zahlreichen internationalen Marktführern als Entwicklungs- und Produktionspartner etabliert. Wachstum erwarten wir auch in den Märkten Medizintechnik & Life Sciences sowie Materialbearbeitung. Hier ist uns 2014 ein Projektstart mit einem internationalen Schlüsselkunden aus dem Bereich Medizintechnik & Life Sciences gelungen, an den wir optoelektronische Systemlösungen liefern. Diese Zusammenarbeit soll im laufenden Geschäftsjahr weiter ausgebaut werden. Im Segment wird darüber hinaus auch 2015 der Fokus auf der Gewinnung von neuen Schlüsselkunden liegen. Durch ein größeres Angebot an integrierten Systemlösungen gelingt es der Sparte Optische Systeme, einen höheren Wertschöpfungsanteil zu erzielen. Im Bereich Laser konzentriert sich das Segment 2015 neben etablierten Systemen für die Kunststoffbearbeitung, die vor allem im Bereich Automotive eingesetzt werden, auf 3D-Metallbearbeitung und -Kunststoffschweißen und wird die Produktpalette vor allem im Bereich der Diodenlaser-Module und Femtosekundenlaser weiter ausbauen. Das Segment wird auch 2015 weiter in Produktion und Vertrieb investieren, um das künftige Wachstum zu unterstützen und den Prozess der Internationalisierung vor allem in den Regionen Amerika und Asien/Pazifik fortzusetzen.

Das Segment Messtechnik erwartet 2015 eine Erholung in der Werkzeugmaschinenindustrie und eine weitgehend stabile Entwicklung in der Automobilbranche. Wachstumsimpulse erwarten wir vor allem aus Asien und den USA.

Auf der Produktseite soll sich der Trend zu fertigungsnaher integrierter Messtechnik fortsetzen. Das spielt vor allem dann eine wichtige Rolle, wenn Präzisionsteile gefertigt werden, wie sie beispielsweise von der Automobilindustrie für effiziente und umweltschonende Antriebe gefordert werden. Um dem Trend zu fertigungsnaher Messtechnik Rechnung zu tragen, investiert das Segment weiter in die Entwicklung der taktilen, pneumatischen und insbesondere der optischen Messtechnologien. In der Verkehrssicherheit werden neue Großaufträge erwartet. Darüber hinaus wird das Geschäftsmodell Traffic Service Providing ausgebaut, das in etablierten Märkten, unter anderem in Deutschland, neben dem Gerätegeschäft zunehmend nachgefragt wird. Die Integration von Vysionics wird fortgesetzt, um so die aus der Akquisition resultierenden Potenziale nutzen zu können. 2015 sollen Investitionen in effizientere Prozesse im Rahmen der operativen Exzellenz erfolgen.

Das Segment Verteidigung & Zivile Systeme prognostiziert für 2015, trotz eines unverändert herausfordernden Umfelds, ein deutliches Wachstum. Der Verteidigungsmarkt in der westlichen Welt bleibt insgesamt angespannt, die Region Asien/Pazifik zeigt dagegen seit Jahren ein deutliches Wachstum. Eine Herausforderung ist jedoch die restriktive deutsche Exportgenehmigungspolitik. Diese zeigt sich zum Beispiel in der Ablehnung von Voranfragen zu Auslandsgeschäften. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Kunden künftig auf Zulieferungen aus Deutschland verzichten.

Die Internationalisierung bleibt dennoch auch 2015 ein wichtiges Thema für das Segment. Nach erfolgtem Aufbau eigener Strukturen wird eine Geschäftsausweitung im Ausland, vor allem in Nordamerika und Asien/Pazifik, erwartet. Darüber hinaus setzt das Segment weiter auf eine Erhöhung des Anteils von Systemen, die in zivilen Bereichen eingesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel Energiesysteme für die Bahntechnik, ein international wachsender Markt. Das Segment wird die interne Reorganisation weiterführen.

Prognose der Ertragslage 2015 und Trendaussage 2016

Wichtiger Hinweis. Die tatsächlichen Ergebnisse können wesentlich von den folgenden Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen. Dies kann insbesondere dann eintreten, wenn eine der in diesem Bericht genannten Unsicherheiten eintritt oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen, auch im Hinblick auf die konjunkturelle Entwicklung, als unzutreffend erweisen.

Auf Basis der soliden Auftrags- und Projektpipeline sowie der positiven Effekte aus der Akquisition im Bereich der Verkehrssicherheit geht der Vorstand für 2015 von einem deutlichen Wachstum aus. Voraussetzung dafür ist, dass sich die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen nicht verschlechtern. Dazu gehören insbesondere Exportbeschränkungen, Regulierungen auf europäischer Ebene, der Russland-Ukraine-Konflikt sowie weitere Verwerfungen in der Euro-Zone.

Umsatzprognose Konzern. Der Jenoptik-Konzern erwartet 2015 einen Umsatz zwischen 650 und 690 Mio Euro.

Alle drei Segmente sollen im laufenden Jahr zum Umsatzwachstum beitragen. Größere Akquisitionen sind zum Zeitpunkt der Berichterstellung nicht geplant, kleinere Übernahmen jedoch nicht ausgeschlossen. Auch für 2016 prognostiziert der Vorstand entsprechend unserer mittelfristigen Zielsetzung weiteres Wachstum. Regional erwarten wir den Zuwachs vor allem aus den Regionen Amerika sowie Asien/Pazifik.

Prognose der Ertragslage Konzern. Die Bruttomarge soll 2015 bei guter Marktentwicklung leicht ansteigen. 2016 wird eine stabile Entwicklung erwartet.

Bei den Funktionskosten plant der Jenoptik-Konzern für 2015 einen im Verhältnis zum Umsatzwachstum etwas stärkeren Anstieg der Vertriebskosten, da unter anderem der Auf- und Ausbau eigener Strukturen vor allem in Nordamerika und Asien fortgesetzt wird. Der Anstieg der Forschungs- und Entwicklungskosten soll 2015 und 2016 dem Umsatzzuwachs entsprechen. Die allgemeinen Verwaltungskosten dagegen sollen in Relation zum künftigen Umsatz unterproportional steigen.

Aktuell rechnet Jenoptik im Geschäftsjahr 2015 mit einem deutlichen EBIT-Anstieg. Die operative Ergebnis-Marge (EBIT-Marge) wird in einer Bandbreite von 8,5 bis 9,5 Prozent gesehen. Beim EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) erwartet der Vorstand eine überproportionale Steigerung, da hier die Abschreibungseffekte - insbesondere aus der Übernahme von Vysionics - unbeachtet bleiben. Die Kosten für die Projekte zur Konzernentwicklung sollen im unteren einstelligen Millionen-Euro-Bereich liegen und sind in der genannten Spanne für die EBIT-Marge bereits enthalten. 2016 soll das EBIT stärker als der Umsatz zulegen.

Aufgrund der Finanzierung der Vysionics-Übernahme erwartet Jenoptik 2015 ein leicht negativeres Finanzergebnis. 2016 soll dieses stabil bleiben. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) soll 2015 deutlich steigen und 2016 weiter zulegen.

In Abhängigkeit vom zukünftigen Steueraufwand wird sich dies auch im Ergebnis nach Steuern widerspiegeln.

Die Qualität des Konzern-ROCE soll 2015 etwa auf dem Niveau des Vorjahrs bleiben.

Das Segment Laser & Optische Systeme erwartet 2015 ein Umsatzwachstum von etwa 10 Prozent. Unterstützt wird dieser Anstieg durch eine weiter steigende Nachfrage in den Märkten Medizintechnik & Life Sciences und Digital Imaging sowie durch den fortgeführten Geschäftsausbau in den Wachstumsregionen Asien/Pazifik und Amerika. Das EBIT soll dabei aufgrund der Erschließung von weiterem Synergiepotenzial stärker als der Umsatz steigen. 2016 soll der Umsatzbeitrag dieses Segments erneut zulegen.

Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet auch das Segment Messtechnik einen Umsatzanstieg von etwa 10 Prozent. Darin enthalten ist erstmalig der gesamte Jahresumsatz von Vysionics. Aufgrund der Abschreibungseffekte wird das EBIT weniger stark als der Umsatz steigen. Im Geschäftsjahr 2016 rechnen wir mit einem weiteren Umsatzzuwachs.

Eine wesentliche Rolle spielt im Segment Messtechnik der Zeitpunkt von Projektabrechnungen im Bereich Verkehrssicherheit.

Für das Segment Verteidigung & Zivile Systeme prognostizieren wir 2015 eine Umsatzsteigerung von bis zu 20 Prozent. Dazu sollen auch der verschobene Großauftrag, ein zunehmendes internationales Geschäft sowie ein höherer Umsatz mit zivilen Systemen beitragen. Wir erwarten, dass sich das geplante Wachstum und die veränderte Zusammensetzung des Umsatzes in einem im Vergleich zum Umsatzwachstum überproportionalen Anstieg des EBIT widerspiegeln. Profitieren soll das Segment außerdem von den bereits ergriffenen Initiativen zur Kostensenkung. 2016 rechnen wir mit einer stabilen Umsatzentwicklung.

T 45 ZIELE DES KONZERNS UND DER SEGMENTE

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Ist 2014

in Mio EUR
Prognose 2015 Trend 2016 gegenüber 20152)
Umsatz 590,2 Zwischen 650 und 690 Mio Euro Weiteres Wachstum
Laser & Optische Systeme 231,3 Wachstum von etwa 10 Prozent Weiteres Wachstum
Messtechnik 185,0 Anstieg von etwa 10 Prozent Weiteres Wachstum
Verteidigung & Zivile Systeme 170,8 Steigerung von bis zu 20 Prozent Stabile Entwicklung
EBIT 51,6 Deutlicher Anstieg, EBIT-Marge zwischen 8,5 und 9,5 Prozent Anstieg stärker als Umsatz
Laser & Optische Systeme 27,0 Anstieg stärker als Umsatz -
Messtechnik 22,5 Anstieg geringer als Umsatz (Abschreibungseffekte) -
Verteidigung & Zivile Systeme 2,1 Anstieg überproportional zum Umsatzwachstum -
EBT 46,1 Deutlicher Anstieg Weiterer Anstieg
Auftragseingang 589,2 Deutlich über Niveau von 2014 -
Nettoverschuldung 92,1 Leichte Reduzierung Weiterer Rückgang
Free Cashflow 22,5 Moderater Anstieg, stichtagsbezogene Schwankungen möglich -
ROCE 13,0 % Etwa auf Niveau von 2014 -
Mitarbeiter 3.553 Leichter Anstieg Leichter Anstieg
F+E-Kosten 39,4 Anstieg wie Umsatz Anstieg wie Umsatz
Investitionen1) 29,9 35 - 40 Mio Euro Weiter auf hohem Niveau von 2015

1) ohne Finanzanlageinvestition

2) Trendaussage, keine Prognose im Sinne des DRS 20

Prognose der Auftragslage Konzern. Der Auftragseingang einer Periode wird von den Großaufträgen vor allem in den Bereichen Verteidigung & Zivile Systeme und Verkehrssicherheit beeinflusst. Insgesamt geht Jenoptik davon aus, dass der Auftragseingang 2015 deutlich über dem Wert von 2014 liegen wird. Rund 65 Prozent des Ende Dezember 2014 ausgewiesenen Auftragsbestands werden 2015 umsatzwirksam.

Mitarbeiterentwicklung und Personalarbeit. Jenoptik plant einen Zuwachs der Belegschaft, der unterproportional zur Geschäftsausweitung erfolgen soll. Ziel ist es, den Umsatz je Mitarbeiter mittelfristig kontinuierlich zu steigern. 2015 und 2016 soll die Mitarbeiterzahl leicht ansteigen. Die Schwerpunkte der Personalarbeit in diesem Zeitraum leiten sich aus den strategischen Zielen ab (siehe Kapitel "Strategische Ausrichtung des Konzerns").

Prognose der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns

Das Eigenkapital soll entsprechend den erwarteten Periodenüberschüssen und trotz etwaig zu zahlender Dividenden 2015 deutlich steigen und 2016 weiter zunehmen. Infolgedessen soll sich in diesem und im kommenden Jahr die Eigenkapitalquote bei einer leicht steigenden Bilanzsumme weiter moderat erhöhen.

Prognose der Finanzierung. Die operative Finanzierung des Jenoptik-Konzerns basiert auf dem 2013 abgeschlossenen Konsortialkredit, Schuldscheindarlehen aus 2011 mit Laufzeiten von fünf und sieben Jahren sowie verschiedenen Immobilienkrediten. Vor dem Hintergrund des attraktiven Finanzierungsumfelds wurde von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, Fälligkeiten für die Jahre 2016 und 2018 vorzeitig zu refinanzieren beziehungsweise den Finanzierungsrahmen zu erhöhen. Nach Abschluss der Maßnahmen wird Jenoptik über eine nochmals verbesserte Finanzierungskraft verfügen und somit die Liquiditätsversorgung für die nächsten fünf bis sieben Jahre sicherstellen.

Prognose der Cashflows. Für 2015 erwarten wir einen moderat steigenden positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (vor Ertragsteuern). Dieser kann allerdings aufgrund von Einzahlungen und Auszahlungen zu den Stichtagen stark schwanken. Dies wird sich auch in der Entwicklung des Free Cashflows (vor Zinsen und Ertragsteuern) widerspiegeln.

Prognose der Investitionen. Für 2015 geht Jenoptik von einer Steigerung der Investitionen auf 35 bis 40 Mio Euro aus, 2016 sollen diese auf hohem Niveau weitergeführt werden. Die Sachanlageinvestitionen werden auf die Wachstumsbereiche innerhalb der Segmente fokussiert beziehungsweise erfolgen im Rahmen von neuen Kundenprojekten. Mit den Investitionen sollen Kapazitäten erweitert und so das künftige Wachstum abgesichert werden.

Auf Konzernebene erfolgen weitere Investitionen in das JOE-Projekt. Die Investitionen sollen durch den operativen Cashflow beziehungsweise die vorhandenen Zahlungsmittel gedeckt werden.

Künftige Dividendenpolitik. Jenoptik hat 2014 eine Dividende in Höhe von 0,20 Euro pro Aktie an die Anteilseigner ausgeschüttet. Für die Zukunft strebt der Vorstand neben der Finanzierung des weiteren Wachstums eine auf Kontinuität ausgerichtete Dividendenpolitik an. Nach Auffassung des Vorstands bleibt eine solide Ausstattung mit Eigenkapital für nachhaltiges organisches Wachstum zur Steigerung des Unternehmenswerts sowie die Nutzung von Akquisitionschancen auch im Interesse der Aktionäre von entscheidender Bedeutung.

Die Nettoverschuldung ist von den zuvor genannten Finanzkennzahlen sowie möglicherweise von der Finanzierung von Akquisitionen abhängig. Für das operative Geschäft erwartet Jenoptik, trotz steigender Investitionen und eines gegebenenfalls wachstumsbedingt leicht steigenden Working Capitals, alle Zins-, Steuer- und Dividendenzahlungen aus dem Free Cashflow decken zu können. Nach dem deutlichen Anstieg 2014 erwartet Jenoptik für das laufende Geschäftsjahr trotz höherer Investitionen und der Auszahlung an den letzten stillen Immobilieninvestor im Januar 2015 in Höhe von rund 12 Mio Euro eine leichte Reduzierung der Nettoverschuldung. 2016 soll diese dann weiter sinken.

GESAMTAUSSAGE DES VORSTANDS ZUR KÜNFTIGEN ENTWICKLUNG

Der Jenoptik-Konzern verfolgt seine strategische Agenda konsequent weiter. Das Hauptaugenmerk legt der Vorstand dabei auf profitables Wachstum in allen Segmenten. Umsatzwachstum, daraus resultierende Skaleneffekte, aber auch Kostendisziplin und höhere Margen aus dem zunehmenden System- sowie Servicegeschäft sollen zu einer Steigerung und Nachhaltigkeit der Ergebnisse führen.

Auch 2015 wird das Unternehmen einen wesentlichen Teil seiner Mittel in den Ausbau der internationalen Vertriebsstrukturen und die Entwicklung innovativer Produkte investieren. Darüber hinaus werden die Maßnahmen zur internen Prozessoptimierung und die Projekte zur Konzernentwicklung planmäßig fortgesetzt beziehungsweise gestartet.

Im Geschäftsjahr 2015 will Jenoptik auf den Wachstumspfad zurückkehren. 2015 erwartet der Vorstand einen Umsatz zwischen 650 und 690 Mio Euro sowie eine EBIT-Marge zwischen 8,5 und 9,5 Prozent. Die Erreichung dieser Ziele ist abhängig vom wirtschaftlichen und politischen Umfeld. Zum Aufstellungszeitpunkt des Jahresabschlusses geht der Vorstand bezüglich der Entwicklung der für Jenoptik wichtigen Branchen, zum Beispiel der Halbleiterausrüstungs- und Automobilindustrie, von einem leicht positiven Trend für die kommenden Quartale aus. Im Geschäftsjahr 2015 erwartet der Vorstand daher insgesamt eine positive Geschäftsentwicklung für den Jenoptik-Konzern.

Jena, 10. März 2015

Dr. Michael Mertin Vorsitzender des Vorstands

Rüdiger Andreas Günther Finanzvorstand

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Berichterstattung der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JENOPTIK AG vermittelt und im Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, der Geschäftsverlauf, einschließlich des Geschäftsergebnisses, und die Lage der JENOPTIK AG so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der JENOPTIK AG beschrieben sind.

Jena, 10. März 2015

Dr.-Ing. Michael Mertin, Vorsitzender des Vorstands

Rüdiger Andreas Günther, Finanzvorstand

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung der JENOPTIK Aktiengesellschaft, Jena, und ihren Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hin-reichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht über-wiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JENOPTIK Aktiengesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Berlin, den 10. März 2015

**KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Dr. Kronner, Wirtschaftsprüfer

Büchin, Wirtschaftsprüfer

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