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JDC Group AG

Annual / Quarterly Financial Statement Jan 7, 2016

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Annual / Quarterly Financial Statement

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JDC Group AG (vormals: Aragon Aktiengesellschaft)

Wiesbaden

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2014 bis zum 31.12.2014

Bilanz zum 31. Dezember 2014

Aktiva

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Stand 31.12.2014

Stand 31.12.2013

A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 18.984,00 13.076,00
II. Sachanlagen 12.097,00 43.545,00
III. Finanzanlagen 17.338.964,83 27.286.545,74
17.370.045,83 27.343.166,74
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 21.107.943,22 18.240.379,48
II. Sonstige Wertpapiere 1,00 1,00
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 1.286.660,30 857.565,35
22.394.604,52 19.097.945,83
C. Rechnungsabgrenzungsposten 29.839,59 21.160,71
39.794.489,94 46.462.273,28
Passiva
Stand 31.12.2014

Stand 31.12.2013

A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 10.849.974,00 10.849.974,00
II. Kapitalrücklage 41.437.229,43 41.437.229,43
III. Bilanzverlust ./.30.373.811,88 ./.24.279.130,34
21.913.391,55 28.008.073,09
B. Rückstellungen 567.100,00 300.553,46
C. Verbindlichkeiten 17.313.998,39 18.153.646,73
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: € 14.260.448,39 (Vj. € 13.577.506,14)
- davon aus Steuern: € 90.500,97 (Vj. € 37.596,36)
39.794.489,94 46.462.273,28

Anhang für das Geschäftsjahr 2014

A. Allgemeine Angaben

Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des dritten Buches des Handelsgesetzbuches sowie des Aktiengesetzes erstellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Gesellschaft ist eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB. Die Gesellschaft ist als Muttergesellschaft verpflichtet, einen Konzernabschluss aufzustellen. Größenabhängige Erleichterungen werden teilweise in Anspruch genommen.

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen bewertet. Abschreibungen erfolgen grundsätzlich linear; im Zugangsjahr erfolgt die Abschreibung pro rata temporis. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- und Herstellungskosten von € 150,00 bis € 1.000,00 werden im Jahr des Zugangs in einem Sammelposten zusammengefasst, der im Jahr der Bildung und in den folgenden vier Geschäftsjahren mit jeweils einem Fünftel ergebnismindernd abgeschrieben wird.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Zuschreibungen aufgrund des Wertaufholungsgebots werden berücksichtigt, wenn die Gründe für eine dauerhafte Wertminderung nicht mehr bestehen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit ihrem Nennwert abzüglich etwaiger Wertberichtigungen bilanziert.

Bankguthaben und Kassenbestände werden mit dem Nennwert bewertet.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Die Bewertung erfolgt nach dem Grundsatz vernünftiger kaufmännischer Beurteilung unter Berücksichtigung erwarteter künftiger Preis- und Kostensteigerungen in Höhe der voraussichtlichen Erfüllungsbeträge und berücksichtigt alle erkennbaren Risiken.

Die übrigen Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

C. Erläuterung zur Bilanz

1. Eigenkapital

Das Grundkapital beträgt € 10.849.974,00. Die Aktien der Gesellschaft sind in 10.849.974 Stückaktien ohne Nennbetrag eingeteilt und lauten auf den Namen.

Das Grundkapital ist in voller Höhe erbracht.

Der Vorstand ist gem. Beschluss der Hauptversammlung vom 27.8.2013 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum 28. August 2018 einmalig oder mehrmals gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen um bis zu insgesamt € 5.424.987,00 durch Ausgabe von insgesamt bis zu 5.424.987 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2013). Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates jeweils über den Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre zu entscheiden.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 27.8.2013 um bis zu € 5.000.000,00 durch Ausgabe von bis zu 5.000.000 neuen, auf den Inhaber lautende nennbetragslose Aktien (Stückaktien) mit Gewinnberechtigung ab Beginn des Geschäftsjahres ihrer Ausgabe bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2013/I). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Aktien an die Inhaber von Options-, Wandelschuldverschreibungen und/oder von Genussrechten mit Umtausch- oder Bezugsrechten, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 27.8.2013 bis zum 26.8.2018 von der Gesellschaft oder durch ein ihr nachgeordnetes Konzernunternehmen begeben werden.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 27.8.2013 um weitere bis zu € 420.000,00 durch Ausgabe von bis zu 420.000 neuen, auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je € 1,00 bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2013/II). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Erfüllung von Optionen an Arbeitnehmer und Mitglieder der Geschäftsführung der Gesellschaft oder eines verbundenen Unternehmens, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 27.8.2013 im Rahmen des Aktienoptionsplans 2013 bis zum 26.8.2018 gewährt werden.

Zum Bilanzstichtag sind keine Optionen an Mitarbeiter der Gesellschaft und keine Options-, Wandelschuldverschreibungen oder Genussrechte ausgegeben worden.

Die Verwendung des Jahresüberschusses stellt sich gem. § 158 Abs. 1 AktG wie folgt dar:

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01.01. - 31.12.2014 01.01. - 31.12.2013
1. Jahresfehlbetrag ./. 6.094.681,54 ./. 3.043.133,58
2. Verlustvortrag aus dem Vorjahr ./. 24.279.130,34 ./. 21.235.996,76
3. Bilanzverlust ./. 30.373.811,88 ./. 24.279.130,34

2. Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten und die Besicherung der Verbindlichkeiten sind im folgenden Verbindlichkeitenspiegel im Einzelnen dargestellt:

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Gesamt

Restlaufzeit
Bis zu einem Jahr

1 bis 5 Jahre

mehr als 5 Jahre

--- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten 17.313.998,39 14.260.448,39 3.053.550,00 0,00

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie sonstige Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen durch Forderungsabtretungen, Verpfändung von Anteilen an verbundenen Unternehmen oder Sicherungsübereignungen besichert.

Die übrigen Verbindlichkeiten sind unbesichert.

D. Sonstige Angaben

1. Haftungsverhältnisse

Die Aragon AG hat für ihre Tochterunternehmen gegenüber verschiedenen Versicherungsgesellschaften Patronatserklärungen in Höhe von T€ 3.160,0 (Vj. T€ 3.260,0) abgegeben.

Ferner hat die Aragon AG gegenüber einem Tochterunternehmen nach den Vorgaben der BaFin eine Patronatserklärung abgegeben.

Ferner wurden Mietbürgschaften für Tochterunternehmen in Höhe von T€ 37,6 abgegeben.

Haftungsverhältnisse werden nur nach intensiver Abwägung des Risikos eingegangen. Das Risiko der Inanspruchnahme aus den nach § 251 HGB ausgewiesenen Haftungsverhältnissen wird als unwahrscheinlich eingestuft, da die Aragon AG davon ausgeht, dass die originär verpflichteten Tochterunternehmen bzw. Beteiligungen sämtliche ihrer Verpflichtungen erfüllen können.

2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen (§ 285 Nr. 3a HGB)

Zum Stichtag bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen mit einem Gesamtbetrag von T€ 130,9 (davon fällig innerhalb eines Jahres: T€ 64,8).

3. Personalstruktur (§ 285 Nr. 7 HGB)

Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer beträgt 12 (Vj. 15), ohne Vorstand, und unterteilt sich in folgende Gruppen:

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2014 2013
Angestellte
- vollzeitbeschäftigte Mitarbeiter 9 14
- teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter und Aushilfen 3 1
12 15

4. Mitglieder des Geschäftsführungsorgans und des Aufsichtsrats (§ 285 Nr. 10 HGB)

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres gehörten die folgenden Personen dem Vorstand bzw. Aufsichtsrat an:

Vorstand:

Herr Dr. Sebastian Grabmaier, Grünwald, Rechtsanwalt, Vorstandsvorsitzender,
Herr Ralph Konrad, Mainz, Dipl.-Kaufmann, Vorstand Finanzen.

Aufsichtsrat:

Herr Dr. Herbert Walter, Frankfurt am Main, selbstständiger Unternehmensberater (Vorsitzender), (bis zum 1.1.2015),
Herr Dr. Christian Waigel, München, Rechtsanwalt,
Frau Anne Connelly, Erding, Marketing-Direktorin Morningstar Europe Ltd.,
Herr Jens Harig, Frechen, Vorstand der SEVEN PRINCIPLES AG,
Herr Emmerich G. Kretzenbacher, Hamburg, selbstständiger Wirtschaftsprüfer und Steuerberater,
Herr Stefan Schütze, Frankfurt am Main, Rechtsanwalt,

Auf die Angabe der Gesamtbezüge von Vorstand und Aufsichtsrat gem. § 285 Nr. 9 a HGB wird unter Inanspruchnahme des § 288 Abs. 1 HGB verzichtet.

5. Anteilsbesitz (§ 285 Nr. 11 HGB)

Die Berichtsgesellschaft ist an folgenden Unternehmen mit mindestens 20 % beteiligt:

Unmittelbare Beteiligungen

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Anteilshöhe

%
Eigenkapital

T€
Ergebnis

T€
Jung, DMS & Cie. AG, München 100,0 15.908 0*1
MEG 24 AG, Kassel 100,0 --- ---
FiNUM.Private Finance Holding GmbH, Wien 100,0 ./. 1.513 ./. 513
Fine IT Solutions GmbH, Troisdorf 100,0 ./. 3.625 ./. 1.632
FiNUM.Private Finance Holding GmbH, Wiesbaden 100,0 ./. 1.264 ./. 499
C.E.H. Verwaltungs GmbH, Wiesbaden 100,0 1.607 6

*1 Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der Aragon AG

Mittelbare Beteiligungen

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Anteilshöhe

%
Eigenkapital

T€
Ergebnis

T€
Jung, DMS & Cie. GmbH, Wien 100,0 2.213 669
Jung, DMS & Cie. Pool GmbH, Wiesbaden 100,0 1.704 0*2
Jung, DMS & Cie. Fundmatrix AG, Wiesbaden 100,0 6.112 869
Jung, DMS & Cie. Pro GmbH, Wiesbaden 100,0 4 21
Jung, DMS & Cie. Maklerservice GmbH, Wien 100,0 ./. 17 ./. 9
Aragon Media GmbH, Wiesbaden 100,0 ./. 178 ./. 103
JDC Finanz GmbH, Wiesbaden 100,0 ./. 89 ./. 80
Dr. Jung & Richter GmbH, Steinigtwolmsdorf 20,0 203 ./. 103*3
Dr. Jung & Partner GmbH Generalrepräsentanz, Essenbach 25,0 208 18*3
JDC Financial Training GmbH, Wiesbaden 100,0 10 ./. 10
FiNUM.Private Finance AG, Wien 100,0 3.871 726
FiNUM.Private Finance AG, Berlin 100,0 1.636 567
FVV GmbH, Wiesbaden 100,0 ./. 2 ./. 5
FiNUM.Finanzhaus AG, Wiesbaden 100,0 ./. 385 ./. 711

*2 Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der Jung, DMS & Cie. AG

*3 Quelle: Abschluss 31.12.2013

6. Vorschlag zur Verwendung des Bilanzverlustes

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Bilanzverlust in Höhe von € 30.275.607,88 auf neue Rechnung vorzutragen.

Wiesbaden, 26. Februar 2015

Aragon Aktiengesellschaft

Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandsvorsitzender

Ralph Konrad

(Vorstand)

Lagebericht 2014

1. GRUNDLAGEN DER ARAGON AG

1.1 GESCHÄFTSMODELL DER ARAGON AG

Die Aragon AG ist ein unabhängiger Finanzdienstleister mit mehreren Tochtergesellschaften, die mit jeweils eigenem Profil, eigener Strategie und eigener Marke in Deutschland, Österreich und Osteuropa in der Beratung und Vermittlung von Finanzprodukten durch rund 19.000 freien Finanzvermittlern mit rund 916.000 Endkunden erfolgreich tätig sind. Die Aktivitäten der Aragon AG sind nach Zielgruppen und Dienstleistungen in die zwei operativen Geschäftsbereiche „Broker Pools“ und „Financial Consulting“ unterteilt. Zusätzlich sind im Geschäftsbereich „Holding“ die Beteiligung an der Fine IT Solutions GmbH, Troisdorf, und der Aragon AG, Wiesbaden, zusammengefasst.

Folgendes Schaubild zeigt die aktuelle Segmentstruktur der Aragon und die relevantesten Beteiligungen:

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Broker Pools Financial Consulting Holding
Jung, DMS & Cie. AG (100 %)*, Wiesbaden FiNUM.Private Finance AG, Wien (100 %)* Aragon AG, Wiesbaden
• Maklerpool, v. a. Vermittlung von Finanzprodukten über Intermediäre (IFSs, freie Makler etc.) • Vermittlung von Finanzprodukten an Endkunden • Holdingaktivitäten
• Investmentfonds, Geschlossene Fonds, Versicherungen, Zertifikate • Lebensversicherungen, Altersvorsorge, Investmentfonds, Finanzierungen
• Derzeit ca. 18.700 Vermittlerverträge, davon über 3.900 mit vertraglich gebundenen Vermittlern (Haftungsdach) • Derzeit ca. 40 Berater
FiNUM.Private Finance AG, Berlin (100 %)* Fine IT Solutions GmbH, Troisdorf (100 %)*
• Vermittlung von Finanzprodukten an Endkunden • IT- und Managementberatung, sowie Abwicklungsservice für Finanzdienstleister
• Lebensversicherungen, Altersvorsorge, Investmentfonds, Finanzierungen
• Derzeit ca. 91 Berater
FiNUM.Finanzhaus AG, Wiesbaden (100 %)*
• Vermittlung von Finanzprodukten an Endkunden
• Lebensversicherungen, Altersvorsorge, Investmentfonds, Finanzierungen
• Derzeit ca. 77 Berater

[*] Beteiligungsquote der Aragon AG zum 31. Dezember 2014

2. WIRTSCHAFTSBERICHT

2.1 GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Nach einem überraschend guten Start in das Jahr 2014 hat die deutsche Konjunktur einen deutlichen Dämpfer erhalten. Hierfür dürften die geopolitischen Risiken ebenso eine Rolle gespielt haben wie die ungünstige Entwicklung im Euro-Raum. Über Vertrauenseffekte könnte sich zudem der bislang von der Bundesregierung eingeschlagene wirtschaftspolitische Kurs negativ bemerkbar gemacht haben. Für das Jahr 2014 erwartet der Sachverständigenrat eine Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts von 1,2 %, für das Jahr 2015 von 1,0 %. Die ungünstigeren Perspektiven haben zu einer lebhaften Diskussion um eine vermeintliche Investitionsschwäche in Deutschland geführt. In der Tat gibt es Anhaltspunkte für eine Schwäche bei den öffentlichen Investitionen.

Der im Rahmen der Schuldenbremse bestehende finanzpolitische Spielraum sollte nicht genutzt werden. Denn die Glaubwürdigkeit der Fiskalregeln ist noch nicht gesichert. Die gute Haushaltslage geht auf die Kalte Progression und auf Sonderfaktoren zurück: niedrige Zinsen, gestiegene Beschäftigung und eine demografische Atempause.

Die Weltkonjunktur wird im Jahr 2015 weiterhin zweigeteilt sein: Wachstumslokomotiven sind die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich. Für den Euro-Raum zeichnet sich eine verhaltene Entwicklung ab. Bei einer erwarteten Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts von 1,0 % und einer Inflationsrate von 0,7 % ist ein Abgleiten in die Deflation nicht wahrscheinlich.

Die EZB hat den Leitzins auf nahe Null gesenkt und umfangreiche quantitative Lockerungsmaßnahmen eingeleitet. Diese Politik birgt Gefahren für die langfristige wirtschaftliche Entwicklung des Euro-Raums.

2.2 BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN

Der Markt für Investmentfonds1

1 Alle Daten der folgenden Beschreibung des Marktes für Investmentprodukte wurden – wenn nicht anders kenntlich gemacht – der BVI Jahrespressekonferenz vom 10. Februar 2015 entnommen.

Die deutsche Investmentfondsbranche verwaltete zum 31. Dezember 2014 Gesamtvermögen von 2.382,00 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 13,2 Prozent im Vergleich zum 31. Dezember 2013 entspricht.

Zum 31. Dezember 2014 (in Klammern der Wert zum 31. Dezember 2013) waren 788,0 Milliarden Euro (715,9 Milliarden Euro) in Publikumsfonds und 1.231,4 Milliarden Euro (1.070,5 Milliarden Euro) in Spezialfonds investiert. 362,6 Milliarden Euro (318,4 Milliarden Euro) wurden in Vermögen außerhalb von Investmentfonds für institutionelle Anleger verwaltet.

Auf die einzelnen Assetklassen teilt sich das Fondsvolumen der Publikumsfonds zum 31. Dezember 2014 (in Klammern der Wert zum 31. Dezember 2013) wie folgt auf:

Aktienfonds: 278,4 Milliarden Euro (266,2 Milliarden Euro)
Rentenfonds: 188,6 Milliarden Euro (163,4 Milliarden Euro)
Geldmarktfonds: 10,7 Milliarden Euro (10,0 Milliarden Euro)
Offene Immobilienfonds: 81,0 Milliarden Euro (81,2 Milliarden Euro)
Gemischte und sonstige Fonds: 229,3 Milliarden Euro (195,1 Milliarden Euro)

Die anhaltend niedrigen Zinsen stellen viele Anleger vor Herausforderungen. Das gilt für alle Anlegergruppen, ob institutionelle Investoren wie Altersvorsorgeeinrichtungen und Versicherungsgesellschaften oder private Sparer. In 2014 haben daher insbesondere Aktien-, Renten- und Mischfonds deutliche Zuwächse verzeichnen können.

Für 2015 geht die Bundesregierung von einem weiter steigenden Wirtschaftswachstum in Höhe von 1,5 % aus. Die aktuelle Entwicklung in Deutschland zeigt einen stabilen privaten Konsum und einen starken Arbeitsmarkt mit den höchsten jemals erreichten Beschäftigtenzahlen. Trotz der Griechenland-Krise und dem Ukraine-Krieg stieg der DAX seit Jahresbeginn 2014 bis heute liquiditätsgetrieben um ca. 17 Prozent gestiegen.

Bei aller Unsicherheit über die Entwicklung der Kapitalmärkte ist - allen Prognosen folgend - davon auszugehen, dass der Markt für Investmentfonds 2015 ein im Vergleich zu den vergangenen Jahren weiterhin positives Umfeld bietet.

Der Markt für Beteiligungen2

2 Alle Daten der folgenden Beschreibung des Marktes für Beteiligungen wurden – wenn nicht anders kenntlich gemacht – der Pressemitteilung 03/2015 des bsi Bundesverband für Sachwerte und Investmentvermögen e.V. sowie der Branchenzahlen vom 3. Februar 2015 entnommen.

Im ersten Jahr nach Inkrafttreten des Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB) haben die Mitglieder des bsi Bundesverbandes Sachwerte und Investmentvermögen e.V. 2014 für semiprofessionelle und professionelle Anleger sowie Publikumsanleger rund 10,3 Mrd. Euro neu in Sachwerte investiert bzw. die Verwaltung hiervon übernommen.

Der Anlageschwerpunkt lag dabei in Immobilien. 84 Prozent (4,1 Mrd. Euro) der Investitionen der AIFs gingen in diesen Bereich. Weitere 13 Prozent (0,6 Mrd. Euro) entfielen auf den Bereich Erneuerbare Energien. 3 Prozent (0,2 Mrd. Euro) gingen in den Bereich Luftfahrzeuge.

Die Mitglieder des bsi verwalteten zum Stichtag 31.12.2014 Sachwerte in einem Volumen von rund 160 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 18 Prozent.

68 Prozent der bsi Mitglieder sind der Auffassung, dass die Zahl der Sachwertinvestmentvermögen steigen wird. Dies gilt sowohl für den Bereich der geschlossenen Publikums-AIF (65 Prozent) als auch für den Bereich der geschlossenen Spezial-AIF (83 Prozent). Weniger Anbieter und mehr Produkte heißt, dass die verbleibenden Marktteilnehmer die Aussicht auf Wachstumschancen haben.

Bei den offenen Publikums-AIF gehen nur 26 Prozent der Umfrage-Teilnehmer von einer Steigerung der Produktanzahl aus, bei den offenen Spezial-AIF sind es 44 Prozent. Die Mehrheit der Mitglieder des bsi wird sich somit auch im Jahr 2015 auf die Emission geschlossener Strukturen konzentrieren. Im Rahmen von geschlossenen Strukturen wollen sich die Mitglieder des bsi sowohl für Publikums- als auch Spezial-AIF überwiegend auf den Bereich Immobilien konzentrieren (74 Prozent bzw. 71 Prozent).

Für das Jahr 2015 ist mit einem weiterhin schwierigen Umfeld für den Absatz von geschlossenen Fonds zu rechnen.

Der Markt für Versicherungen3

3 Alle Daten der folgenden Beschreibung des Markte für Versicherungen wurden – wenn nicht anders kenntlich gemacht – de Pressemitteilung des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) vom 13.3.2015 entnommen.

In der Lebensversicherung kletterte das Beitragsaufkommen um 3,1 Prozent auf 93,7 Milliarden Euro. Der Anstieg wurde erneut vom Geschäft mit Rentenversicherungen gegen Einmalbeitrag getragen. Die privaten Krankenversicherer verbuchten einen Beitragszuwachs von 0,7 Prozent auf 36,2 Milliarden Euro. Bei den Unternehmen der Schaden - und Unfallversicherung legten die Beitragseinnahmen um 3,2 Prozent auf 62,5 Milliarden Euro zu.

Lebensversicherer, Pensionskassen und Pensionsfonds:

Mit einem Anstieg von 12,9 Prozent auf 29,0 Milliarden Euro fiel das Plus bei den Einmalbeiträgen erneut hoch aus. Das entspricht dem bereits seit einigen Jahren anhaltenden Trend: Die demografischen Veränderungen führen auch zu einem veränderten Anlageverhalten der Kunden: Die Lebensversicherung wird – getragen von den niedrigen Zinsen – zunehmend auch als Anlageprodukt genutzt. Erfreulich verlief 2014, anders als im Vorjahr, auch die Entwicklung im Neugeschäft gegen laufende Beiträge, das um 3,8 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro anzog.

Zusammen mit dem abermaligen Rückgang der Stornoquote auf ein Rekordtief von 3,1 Prozent ergibt das ein insgesamt stabiles Bild der Lebensversicherung.

An ihre Kunden haben die Lebensversicherer 85,4 Milliarden Euro ausgezahlt, 6,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Der Gesamtbestand der Verträge bei Lebensversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds lag zum Jahresende 2014 bei 92,5 Millionen.

Private Krankenversicherer

Bei den privaten Krankenversicherern stiegen die Beitragseinnahmen um 0,7 Prozent auf 36,2 Milliarden Euro. Davon entfielen 34,2 Milliarden Euro (+0,9 Prozent) auf die Krankenversicherung. In der Pflegeversicherung sanken die Einnahmen um 2,5 Prozent. Die ausgezahlten Versicherungsleistungen lagen insgesamt bei 24,7 Milliarden Euro (+1,8 Prozent).

In der Krankenversicherung flossen dabei 23,8 Milliarden Euro (+1,8 Prozent) an die Kunden, in der Pflegeversicherung 0,9 Milliarden Euro (+1,5 Prozent).

Schaden- und Unfallversicherer:

In der Schaden und Unfallversicherung verbuchten 2014, mit Ausnahme der Transport- und der Kreditversicherung, alle Sparten teils deutliche Beitragszuwächse. Von den großen

Bereichen kletterten die Einnahmen in der Kraftfahrtversicherung auf 24,3Milliarden Euro (+

4,6 Prozent) und in der Sachversicherung auf 17,3Milliarden Euro (+3,6 Prozent).

Gleichzeitig gingen den vorläufigen Zahlen zufolge die gesamten Leistungen gegenüber dem Rekordjahr 2013 mit seinen zahlreichen Wetterextremen um 7,6 Prozent auf 45,9 Milliarden Euro zurück. Das entspricht in etwa dem Niveau von 2012. Für die Kraftfahrtversicherung bedeutet das einen Rückgang um 5,1 Prozent, für die Sachversicherung um 16,2 Prozent.

Nach dem außergewöhnlichen Schadenjahr 2013 mit einem versicherungstechnischen Verlust von 2,0 Milliarden Euro erwarten die Schaden -und Unfallversicherer für das Berichtsjahr einen Gewinn von etwa 3,0 Milliarden Euro.

Zugleich ist die Schaden-Kosten-Quote wieder spürbar zurückgegangen: Sie lag 2014 bei 95 Prozent nach 103,5 Prozent im Jahr zuvor. Das ist der niedrigste Stand seit 2008.

Der Bereich der Schaden- und Unfallversicherung ist auch für Aragon einer der Wachstumstreiber für die kommenden Jahre.

Wettbewerbsposition

In den einzelnen Geschäftssegmenten steht Aragon mit unterschiedlichen Unternehmen in Konkurrenz.

Wettbewerber im Segment Broker Pools

Im Geschäftsbereich Broker Pools vermittelt die Aragon-Gruppe über die Tochtergesellschaft JDC Finanzprodukte wie Investmentfonds, Geschlossene Fonds, strukturierte Produkte, Versicherungen und Finanzierungsprodukte über freie Finanzvermittler (B2B) an Endkunden.

Als Maklerpool steht JDC in Wettbewerb mit allen Unternehmen, die über selbstständige Vermittler oben genannte Finanzprodukte an Weitervermittler oder Endkunden vermitteln. Darunter fallen Maklernetzwerke/Maklerpools wie z. B. Fonds Finanz Maklerservice GmbH und BCA AG, aber auch auf Endkunden ausgerichteten Geschäftsbanken, Sparkassen, Volksbanken sowie Finanzvertriebsgesellschaften.

Die Markteintrittsbarrieren im Maklerpoolgeschäft sind nach Einschätzung der Aragon inzwischen aufgrund der regulatorischen und der IT-technischen Anforderungen sehr hoch. Es gibt aus der Vergangenheit resultierend eine hohe Zahl an Vermittlungsunternehmen, vor allem Maklernetzwerke/Maklerpools unterschiedlichster Größe und Professionalität. In den letzten Jahren hat sich der Markt für Maklerpools dennoch stark konsolidiert. JDC ist in dieser Konsolidierungsphase gewachsen und hat kleinere, aus dem Markt ausscheidende Mitbewerber, bzw. auch deren Kunden kontinuierlich integriert. Es ist davon auszugehen, dass diese Konsolidierungstendenz weiter Bestand hat.

Wettbewerber im Segment Financial Consulting

Im Geschäftsbereich Financial Consulting bietet die Aragon Aktiengesellschaft über ihre Tochtergesellschaften FiNUM.Private Finance Deutschland, FiNUM.Finanzhaus und FiNUM.Private Finance Österreich die Beratung zu und Vermittlung von Finanzprodukten gegenüber Endkunden (B2C) an. Grundsätzlich stehen sämtliche Gesellschaften in Wettbewerb mit einer Vielzahl von Marktteilnehmer, d.h. neben Finanzvertrieben und Einzelmaklern u.a. auch Ausschließlichkeitsorganisationen von Versicherungen und Banken, aber auch dem Direktvertrieb z.B. über das Internet. Die Hauptwettbewerber der Gesellschaften lassen sich nach der Einschätzung der Aragon anhand der unterschiedlichen Geschäftsmodelle und Zielgruppen wie folgt ableiten:

FiNUM.Private Finance Deutschland, FiNUM Finanzhaus und FiNUM.Private Finance Österreich fokussieren sich auf die Beratung anspruchsvoller Privatkunden (sog. Mass-Affluent-Markt) in Deutschland und Österreich. Der Geschäftsmix besteht in der FiNUM Gruppe zu nahezu gleichen Teilen aus Vermögensaufbau und Absicherungsgeschäft (Versicherungsgeschäft). Hauptwettbewerber sind demnach Geschäfts- bzw. Privatbanken und anspruchsvolle Kunden fokussierte Finanzberatungsunternehmen wie z.B. die MLP AG oder die Horbach Wirtschaftsberatung AG.

3. VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE

3.1. WESENTLICHE KENNZAHLEN

Von 2013 auf 2014 entwickelten sich die wesentlichen Kennzahlen der Aragon wie folgt:

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2013

TEUR
2014

TEUR
Veränderung

in %
Veränderung

in TEUR
Anlagevermögen 27.343 17.370 - 36,47 - 9.973
Übrige Aktiva 19.119 22.424 17,29 3.305
Eigenkapital 28.008 21.913 - 21,76 - 6.095
Übrige Passiva 18.454 17.881 - 3,11 - 573
Bilanzsumme 46.462 39.794 - 14,35 - 6.668
Sonstige betriebliche Erträge 1.157 2.653 129,30 1.496
Jahresfehlbetrag - 3.043 - 6.095 - 100,30 - 3.052

3.2. VERMÖGENSLAGE

Das Anlagevermögen der Gesellschaft besteht – abgesehen von einem kleinen Anteil Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände (TEUR 31) - fast ausschließlich aus Finanzanlagen. Diese haben sich im Geschäftsjahr um TEUR 9.947 vermindert. Die Veränderung der Finanzanlagen resultiert im Wesentlichen aus dem Abgang der Beteiligung an der Compexx Finanz AG und der BIT-Beteiligungs- & Investitions-Treuhand AG sowie der Verrechnung der Ausleihung an die Jung, DMS & Cie. AG.

Die übrigen Aktiva der Gesellschaft haben sich erhöht – TEUR 22.424 gegenüber TEUR 19.119 im Vorjahr. Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen stiegen um TEUR 1.974 an. Die sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten sich um TEUR 878. Die liquiden Mittel haben sich um TEUR 429 auf TEUR 1.287 erhöht.

Die Bilanzsumme hat sich in 2014 von TEUR 46.462 auf TEUR 39.794, d.h. rund 14 % vermindert.

Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 21.913 und hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 6.095 vermindert. Dies ist im Wesentlichen durch das Jahresergebnis bedingt.

Die Aragon AG verfügt zum Bilanzstichtag über eine Eigenkapitalquote von 55,1 % (Vorjahr: 60,3 %) der Bilanzsumme.

3.3. FINANZLAGE

Die aus der Veräußerung der Anteile an Beteiligungsunternehmen zugeflossenen Mittel wurden dazu genutzt, die Kreditlinie abzulösen.

Zur Finanzierung der in 2015 letztmalig anstehenden Kaufpreisraten für die Erwerbe der FiNUM.Private Finance AG (Deutschland und Österreich) wurde bereits 2014 die Beteiligung an der Compexx-Finanz AG verkauft. Des weiteren hat der Vorstand mit Genehmigung des Aufsichtsrats die Möglichkeit, zusätzliche Liquiditätsreserven durch eine 10 %ige Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Altaktionäre zu schaffen. Die dazu notwendige Genehmigung der Hauptversammlunng liegt vor.

3.4. ERTRAGSLAGE

Die Gesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr sonstige betriebliche Erträge in Höhe von TEUR 2.653 (Vorjahr: TEUR 1.157) erzielt.

Diesen Erträgen stehen ein Personalaufwand in Höhe von TEUR 1.586 (Vorjahr TEUR 1.824), Abschreibungen in Höhe von TEUR 2.440 (Vorjahr TEUR 1.023) und sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von TEUR 4.109 (Vorjahr TEUR 1.760) gegenüber.

Letztere enthalten insbesondere Werbekosten in Höhe von TEUR 29 (Vorjahr: TEUR 110) und Kosten für Kapitalmarktbetreuung in Höhe von TEUR 90 (Vorjahr: TEUR 225) entstanden. Rechts- und Beratungskosten erhöhten sich signifikant auf TEUR 1.067 nach TEUR 815 im Vorjahr. Dies ist durch die Unternehmensverkäufe und damit verbundene Rechtskosten und M&A – Beraterkosten bedingt.

Darüber hinaus wurden Zinserträge von verbundenen Unternehmen und Banken in Höhe von TEUR 1.232 (Vorjahr: TEUR 1.055) erwirtschaftet. Demgegenüber stehen Zinsaufwendungen von TEUR 1.137 (Vorjahr: TEUR 1.099).

Aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der Jung, DMS & Cie. AG wurde ein Verlust von TEUR 279 (Vorjahr: TEUR 0) übernommen. Erträge aus Beteiligungen wurden in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 453) erzielt.

Die Gesellschaft hat einen Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR -6.095 (Vorjahr: TEUR -3.043) erzielt.

3.5. ZUSAMMENFASSENDE GESAMTAUSSAGE

Die Aragon hat in den vergangenen Jahren eine schwierige Phase durchlebt. Bis zum Jahr 2009 wurden viele Unternehmen gekauft. In Verbindung damit sind die Overhead-Kosten im Konzern deutlich gewachsen. Seit 2011 wird der Konzern deutlich verschlankt. In Verbindung damit wurden viele Unternehmensbeteiligungen – teils mit deutlichen Verlust, teils mit guten Gewinnen – verkauft. Die daraus resultierenden Effekte (z.B. Abschreibungen oder Entkonsolidierungen) haben das Bilanz- und GuV-Bild der Aragon erheblich negativ beeinflusst.

Mit dem Verkauf der Compexx- Finanz AG und der BIT AG hat Aragon den Zielzustand erreicht. Es verbleiben mit der Jung, DMS & Cie. AG einer der führenden Maklerpools mit rund 60 Mio. EUR Provisionserlösen sowie mit der FiNUM Gruppe eine auf anspruchsvolle Kunden fokussierte Beratungseinheit mit rund 20 Mio. EUR Provisionserlösen. Die notwendigen Kostensenkungsprogramme zur Anpassung des Overheads auf die reduzierte Unternehmensgröße sind abgeschlossen und zeigen die geplante Wirkung.

So zeigen die Beteiligungen der Aragon derzeit eine meist positive, zumindest aber solide Entwicklung.

Der Vorstand geht vor diesem Hintergrund für die Zukunft von einer für den Gesamtkonzern und damit auch für Aragon wieder positiven Geschäftsentwicklung aus.

4. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Die künftige Geschäftsentwicklung unserer Gesellschaft ist mit allen Chancen und Risiken verbunden, die mit dem Vertrieb von Finanzprodukten und dem Kauf, der Führung und dem Verkauf von Unternehmen zusammenhängen. Das Risikomanagementsystem der Aragon AG ist darauf ausgerichtet, Risiken frühzeitig zu identifizieren und durch Ableitung geeigneter Maßnahmen diese zu minimieren. Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Absicherung eingesetzt. Um mögliche Probleme in den verbundenen Unternehmen und deren Beteiligungen frühzeitig zu erkennen, werden wesentliche Kennziffern monatlich abgefragt und beurteilt.

Die Aragon AG wird über ein monatliches Berichtswesen, welches die wesentlichen Kennzahlen beinhaltet und insbesondere die Liquiditätssituation berücksichtigt, gesteuert. Der Vorstand wird darüber hinaus täglich über den aktuellen Liquiditätsstand informiert.

Die relevanten unternehmensbezogenen Risiken sind die folgenden:

Im Rahmen der Vermittlung von Finanzprodukten und Versicherungen kann nicht ausgeschlossen werden, dass durch Stornierungen Aufwendungen entstehen, die nicht durch entsprechende Rückforderungsansprüche gegenüber den Vermittlern gedeckt sind. Mit dem gestiegenen Versicherungsumsatz im Aragon Konzern kommt Forderungsmanagement kommt für die Realisierung derartiger Rückforderungsansprüche eine gestiegene Bedeutung zu. Im Rahmen der Vertriebsvereinbarung mit Versicherungsgesellschaften vergibt die Aragon teilweise Patronatserklärungen für ihre Tochtergesellschaften
Aragon kann für Aufklärungs- oder Beratungsfehler durch Vertriebspartner in Anspruch genommen werden. Ob im Einzelfall die Risiken dann durch den bestehenden Versicherungsschutz oder Rückforderungsansprüche gegenüber Vermittlern gedeckt sind, ist einzelfallabhängig.
Aufgrund der anhaltend volatilen Kapitalmärkte und des schwer prognostizierbaren Produktabsatzes sind große Anforderungen an das Liquiditätsmanagement zu stellen. Fehlende Liquidität könnte zu einem existenziellen Problem werden.
Mit den erfolgten Unternehmensverkäufen mussten marktübliche Verkäufergarantien eingeräumt werden. Die Verletzung dieser Verkäufergarantien kann zu unplanmäßigen Aufwendungen für Aragon führen.

Die relevanten marktbezogenen Risiken sind die folgenden:

Der geschäftliche Erfolg der Gesellschaft ist grundsätzlich von der volkswirtschaftlichen Entwicklung abhängig.
Die Entwicklung der nationalen und globalen Finanz- und Kapitalmärkte ist für den Erfolg der Aragon und des Konzerns von erheblicher Relevanz. Anhaltende Volatilität oder negative Entwicklungen können die Ertragskraft der Aragon AG negativ beeinflussen.
Die Stabilität der rechtlichen und regulativen Rahmenbedingungen in Deutschland und Österreich ist von großer Wichtigkeit. Vor allem kurzfristige Änderungen der Rahmenbedingugnen für Finanzdienstleistungsunternehmen, Vermittler und Finanzprodukten können das Geschäftsmodell der Aragon AG negativ beeinflussen.

Die relevanten regulatorischen Risiken sind die folgenden:

Im Rahmen der Umsetzung der MiFiD II kann es in Deutschland nach wie vor zu einem (stufenweisen) Provisionsverbot im Wertpapierbereich kommen. Das hätte zur Folge, dass das Geschäftsmodell der Aragon Unternehmen erheblich umgebaut- bzw. umgestellt werden muss.
Mit dem Inkrafttreten des Lebensversicherungs-Reformgesetz (LVRG) werden die Courtagen für die Vermittlung von Lebensversicherungen auf breiter Front gesenkt. Es besteht das Risiko, dass die Reduktion der Provision nicht in gleichem Maße an den Berater weitergegeben werden kann und die Marge der Aragon Unternehmen sinkt.

Weitere bestands- oder entwicklungsgefährdende Risiken für die Gesellschaft kann der Vorstand aktuell nicht erkennen.

Die Chancen des Konzerns sieht der Vorstand vor allem in der weiter anhaltenden Marktkonsolidierung.

Viele Finanzvertriebe sind – auch durch die Wirkungen des neuen LVRG - derzeit finanziell geschwächt. Parallel zu schlechten Vertriebsergebnissen in den zurückliegenden Jahren haben sich die regulatorischen Anforderungen deutlich erhöht. Im Ergebnis sind die finanziellen Ressourcen vieler Wettbewerber erschöpft und der Konsolidierungsdruck hat sich erhöht – wovon die großen Marktteilnehmer, unter anderem die Aragon Unternehmen, profitieren. So konnten zum Jahreswechsel bei der Jung, DMS & Cie. bereits mehrere Großkunden mit einem jeweils 7stelligen Provisionsumsatz gewonnen werden, die aufgrund der regulatorischen Tendenzen und der Marktentwicklung Ihre einige Geschäftsabwicklung aufgegeben und an JDC ausgelagert haben.

Auf der anderen Seite hat Aragon im Jahr 2014 die wesentlichen Weichen für die folgenden Jahre gestellt. Die defizitären Beteiligungen wurden verkauft, ein weitreichendes Kostensenkungsprogramm wurde beschlossen und ist umgesetzt. Aragon hat das schwierige Marktumfeld also dazu genutzt, sich neu aufzustellen und dabei eine gute Ausgangsposition für die folgenden Jahre erarbeitet.

Das alles wird aus Sicht des Vorstands dazu führen, dass sich die Beteiligungen der Aragon AG und damit auch die Aragon AG selbst im Geschäftsjahr 2015 wieder positiv entwickeln.

5. NACHTRAGSBERICHT

Nach dem Bilanzstichtag haben sich keine berichtspflichtigen Ereignisse ergeben.

Wiesbaden, 27. Februar 2015

Dr. Sebastian Grabmaier

Ralph Konrad

Der Jahresabschluss zum 31.12.2014 wurde am 24. Juli 2015 festgestellt.

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