Annual Report • Apr 25, 2016
Annual Report
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Bayer Aktiengesellschaft Leverkusen Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis 31.12.2015 Der Lagebericht der Bayer AG ist mit dem Lagebericht des Konzerns zusammengefasst; der zusammengefasste Lagebericht ist im Bayer-Geschäftsbericht 2015 veröffentlicht. Jahresabschluss und zusammengefasster Lagebericht von Bayer-Konzern und Bayer AG für das Geschäftsjahr 2015 werden beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers eingereicht und sind über die Internetseiten des Unternehmensregisters zugänglich. Zusammengefasster Lagebericht von Bayer-Konzern und Bayer AG zum 31. Dezember 2015 Grundlagen des Konzerns 1. Bayer auf einen Blick Der Bayer-Konzern 2015 [Grafik 3.1.1] Vorjahreswerte in Klammern 1 währungs- und portfoliobereinigt 2 Vorjahreswerte angepasst 1.1 Unternehmensprofil Bayer ist ein Life-Science-Unternehmen mit einer über 150-jährigen Geschichte und Kernkompetenzen auf den Gebieten Gesundheit und Agrarwirtschaft. Mit unseren innovativen Produkten tragen wir zur Lösung großer Herausforderungen unserer Zeit bei. Die wachsende und zunehmend älter werdende Weltbevölkerung verlangt nach einer immer besseren medizinischen Versorgung und einer ausreichenden Ernährung. Bayer erhöht die Lebensqualität von Menschen durch die Vorbeugung, Linderung und Heilung von Krankheiten. Und wir tragen zu einer zuverlässigen Versorgung mit qualitativ hochwertigen Nahrungs- und Futtermitteln sowie pflanzlichen Rohstoffen bei. Wir entwickeln neue Moleküle, um mit innovativen Produkten und Lösungen die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze zu verbessern. Unsere Forschung und Entwicklung basiert dabei auf einem tiefgreifenden Verständnis der biochemischen Prozesse in lebenden Organismen. Wir wollen in unseren Märkten führende Positionen erreichen und behaupten. So schaffen wir Wert für unsere Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter. Dabei ist unsere Strategie darauf ausgelegt, Lösungen für einige der größten Herausforderungen zu finden, vor denen die Menschheit steht. Mit unserem Erfolg stärken wir gleichzeitig die Ertragskraft des Unternehmens. Wir arbeiten nachhaltig und stellen uns unserer Verantwortung als sozial und ethisch handelndes Unternehmen. Dabei respektieren wir die Interessen aller unserer Stakeholder. Mitarbeiter mit einer Leidenschaft für Innovation finden bei Bayer hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten. All dies ist Bestandteil unserer Mission: Bayer: Science For A Better Life. VOLLSTÄNDIGE AUSRICHTUNG AUF LIFE-SCIENCE-GESCHÄFTE Mit der wirtschaftlichen und rechtlichen Eigenständigkeit unseres ehemaligen Teilkonzerns MaterialScience, der nun unter dem Namen Covestro firmiert, haben wir die Weichen für eine erfolgreiche Entwicklung als Life-Science-Unternehmen gestellt. Unsere Life-Science-Bereiche haben führende Positionen in innovationsgetriebenen, schnell wachsenden Märkten inne. Zusammen bilden sie ein starkes, attraktives Portfolio, das hinsichtlich Nachfrageschwankungen und potenzieller Risiken ausgewogen ist. Die bisherige Organisation mit einer strategischen Management-Holding und operativen Teilkonzernen wird damit durch eine integrierte Struktur unter der starken Dachmarke "Bayer" abgelöst. In diesem Bericht werden das Strategie- sowie das Prognosekapitel in der neuen Struktur dargestellt, denn hier beziehen wir uns auf die Zukunft. Alle anderen Kapitel beinhalten die bis zum 31. Dezember 2015 gültige Organisationsstruktur. UNSERE WERTE Eine zentrale Rolle bei unserem täglichen Handeln spielen unsere Unternehmenswerte, die uns bei der Umsetzung unserer Mission "Bayer: Science For A Better Life" leiten sollen. Wir haben unsere Werte unter dem Namen LIFE zusammengefasst. LIFE setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Leadership (Führung), Integrität, Flexibilität und Effizienz zusammen. Diese Werte sind für alle Mitarbeiter verbindlich und darüber hinaus fest in unser globales Performance-Management-System für leitende Mitarbeiter integriert. Unsere Wertekultur sorgt im Unternehmen für eine gemeinsame Identität über Landesgrenzen, Hierarchien und kulturelle Unterschiede hinweg. 1.2 Konzernstruktur KONZERNSTRUKTUR IM GESCHÄFTSJAHR 2015 Bis einschließlich 31. Dezember 2015 fungierte die Bayer AG mit Sitz in Leverkusen als strategische Management-Holding. Sie definierte die gemeinsamen Werte, Ziele und Strategien des gesamten Konzerns. Darüber hinaus war sie für die Ressourcenallokation sowie die Besetzung von Managementpositionen zuständig. Unter ihrer Steuerung führten die drei Teilkonzerne HealthCare, CropScience und Covestro (vormals: MaterialScience) bis zum 31. Dezember 2015 eigenverantwortlich ihr operatives Geschäft im Rahmen vorgegebener Ziele, unterstützt von drei Servicegesellschaften. Das Geschäftsfeld Diabetes Care gehört seit der Unterzeichnung des Verkaufsvertrags mit Panasonic Healthcare Holdings, Ltd. am 8. Juni 2015 nicht mehr zum fortzuführenden Geschäft. Struktur des Bayer-Konzerns 2015 [Grafik 3.1.2] Kennzahlen nach Teilkonzernen und Segmenten im Überblick [Tabelle 3.1.1] scroll Umsatzerlöse 2014 in Mio € Umsatzerlöse 2015 in Mio € EBIT 2014 in Mio € EBIT 2015 in Mio € EBITDA vor Sondereinflüssen 2014 in Mio € EBITDA vor Sondereinflüssen1 2015 in Mio € HealthCare 19.075 22.874 3.470 4.050 5.357 6.419 Pharma 12.052 13.745 2.371 2.807 3.699 4.195 Consumer Health 7.023 9.129 1.099 1.243 1.658 2.224 CropScience 9.494 10.367 1.806 2.103 2.360 2.416 Covestro 11.651 11.982 555 635 1.187 1.659 Überleitung 1.119 1.101 - 436 - 538 - 219 - 228 Konzern 41.339 46.324 5.395 6.250 8.685 10.266 1 Zur Definition siehe Kapitel 14.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen". Der Konzern war 2015 mit 307 konsolidierten Gesellschaften in 77 Ländern auf allen Kontinenten vertreten. NEUE KONZERNSTRUKTUR AB 2016 Mit der Ausrichtung auf die Life-Science-Geschäfte wurde zum 1. Januar 2016 die Organisationsstruktur geändert. Das Geschäft wird seitdem über die drei Divisionen Pharmaceuticals, Consumer Health und Crop Science sowie die Geschäftseinheit Animal Health geführt. Der bisherige Teilkonzern Bayer HealthCare wurde aufgelöst. Pharma und Radiologie wurden unter Pharmaceuticals integriert. Das Segment Consumer Health beinhaltet nun ausschließlich das Consumer-Care-Geschäft. Animal Health wurde zu einem eigenen Berichtssegment. Der Teilkonzern Bayer CropScience ist nun das Berichtssegment Crop Science. Der ehemalige Teilkonzern MaterialScience firmiert unter dem Namen Covestro und ist seit dem 1. September 2015 wirtschaftlich und rechtlich eigenständig. Am 6. Oktober 2015 erfolgte der Börsengang der Covestro AG. Derzeit ist Bayer noch mit rund 69 % an der Covestro AG beteiligt. Covestro ist damit weiterhin ein Berichtssegment im Bayer-Konzern, da die Bayer AG nach wie vor die Kontrolle ausübt. Der Vorstand der Bayer AG wurde zum 1. Januar 2016 um die Leiter der neuen Divisionen Pharmaceuticals, Consumer Health und Crop Science erweitert. Die Business Services und die Currenta unterstützen das Geschäft, die Technology Services werden als Bereich "Engineering and Technology" in die Bayer AG eingegliedert. Struktur des Bayer-Konzerns in 2016 [Grafik 3.1.3] Kennzahlen pro forma nach neuen Segmenten [Tabelle 3.1.2] scroll Umsatzerlöse 2014 in Mio € Umsatzerlöse 2015 in Mio € EBIT 2014 in Mio € EBIT 2015 in Mio € EBITDA vor Sondereinflüssen 2014 in Mio € EBITDA vor Sondereinflüssen1 2015 in Mio € Pharmaceuticals 13.512 15.308 2.627 3.027 4.081 4.615 Consumer Health 4.245 6.076 609 769 991 1.456 Crop Science 9.494 10.367 1.806 2.103 2.360 2.416 Animal Health 1.318 1.490 234 254 285 348 Überleitung2 1.119 1.101 - 436 - 538 - 219 - 228 Summe Life Sciences3 29.688 34.342 4.840 5.615 7.498 8.607 Covestro 11.651 11.982 555 635 1.187 1.659 Konzern 41.339 46.324 5.395 6.250 8.685 10.266 1 Zur Definition siehe Kapitel 14.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen". 2 Überleitung beinhaltet die Servicegesellschaften Business Services und Currenta ("Sonstige Segmente") gemeinsam mit den Corporate Functions und den Konsolidierungseffekten 3 Inklusive Servicegesellschaften In der Division Pharmaceuticals konzentrieren wir uns auf verschreibungspflichtige Produkte insbesondere auf den Gebieten Kardiologie und Frauengesundheit sowie auf Spezialtherapeutika in den Bereichen Onkologie, Hämatologie und Ophthalmologie. Zu der Division zählt auch das Geschäftsfeld Radiologie mit Medizingeräten zum Einsatz in der diagnostischen Bildgebung sowie mit hierfür benötigten Kontrastmitteln. Die Division Consumer Health bietet überwiegend verschreibungsfreie Produkte in den Kategorien Dermatologie, Nahrungsergänzung, Schmerz, Magen-Darm-Erkrankungen, Allergien, Erkältung, Fußpflege, Sonnenschutz und Herz-Kreislauf-Risikovorbeugung an. Dazu gehören weltweit bekannte Marken wie Claritin™, Aspirin™, Aleve™, Bepanthen™/Bepanthol™, Canesten™, Dr. Scholl's™1 und Coppertone™ . 1 Markenrechte und Vertrieb nur in bestimmten Ländern außerhalb der EU Crop Science ist auf den Gebieten Saatgut, Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung inner- und außerhalb der Landwirtschaft tätig. Organisatorisch ist das Crop-Science-Geschäft in die zwei operativen Einheiten Crop Protection/ Seeds und Environmental Science unterteilt. Crop Protection / Seeds bietet seinen Kunden eine breite Produktpalette mit hochwertigem Saatgut, innovativen Pflanzenschutzlösungen auf chemischer und biologischer Basis sowie einen umfassenden Kundenservice für die moderne nachhaltige Landwirtschaft. Environmental Science fokussiert sich auf nicht-landwirtschaftliche Anwendungen und verfügt über ein breites Portfolio an Produkten und Dienstleistungen zur Kontrolle von Schädlingen in Heim und Garten bis hin zur Forstwirtschaft. Die Geschäftseinheit Animal Health bietet Produkte und Lösungen zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen bei Haus- und Nutztieren an. Corporate Functions und Business Services fungieren als konzernweite Kompetenzzentren und bündeln die geschäftsunterstützenden Dienstleistungen. Die Servicegesellschaft Currenta ist mit dem Management und Betrieb der Chempark-Standorte Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen betraut. Covestro ist ein führender Hersteller von hochwertigen Polymer-Werkstoffen und Entwickler innovativer Lösungen für Produkte, die in vielen Bereichen des täglichen Lebens Anwendung finden. 1.3 Konzernstrategie Unsere Mission "Bayer: Science For A Better Life" ist für uns auch in Zukunft wegweisend: Die stetig wachsende und älter werdende Weltbevölkerung benötigt neue und bessere Medikamente sowie eine ausreichende Versorgung mit Nahrungsmitteln. Mit unseren Life-Science-Innovationen bieten wir Antworten auf diese Herausforderungen. PROFITABLES WACHSTUM ALS ZIEL Unsere Unternehmensstrategie ist auf profitables Wachstum ausgerichtet, um so den Wert des Unternehmens langfristig zu steigern. Neben der Expansion in Wachstumsmärkte legen wir besonderes Augenmerk auf die Entwicklung neuer Produkte, die einen deutlichen Mehrwert für unsere Stakeholder schaffen. INNOVATION ALS BASIS UNSERES ERFOLGS Wissenschaftlich fundierte Innovationen haben uns zu dem weltweit erfolgreichen Unternehmen gemacht, das wir heute sind. Auch in Zukunft werden wir diese wichtige Grundlage unseres Erfolgs weiter ausbauen: Allein 2016 planen wir, etwa 4,5 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung zu investieren - mehr als jemals zuvor. Über die Divisionsgrenzen hinweg werden unsere Wissenschaftler ihre Zusammenarbeit fortsetzen. Darin werden sie u.a. durch das neu gegründete Bayer Life Science Center unterstützt, das innovative Technologien von Start-ups und Universitäten für unsere Tätigkeitsgebiete identifizieren und verfügbar machen soll. Darüber hinaus treiben wir neue Geschäftsmodelle voran, in denen wir unter anderem die Chancen der Digitalisierung für uns und unsere Kunden nutzen. NACHHALTIGES HANDELN ALS GRUNDVORAUSSETZUNG Die nachhaltige Ausrichtung unserer unternehmerischen Aktivitäten ist eine Grundvoraussetzung für die Zukunftsfähigkeit unseres Konzerns. Wir nutzen unsere wissenschaftliche Kompetenz und Innovationskraft, um zur Lösung globaler Herausforderungen beizutragen. Unser Ziel ist es, bei der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung unserer Produkte den Unternehmenserfolg im Einklang mit gesellschaftlichen und ökologischen Anforderungen zu sichern und den Unternehmenswert zu steigern. Auf Basis verantwortungsvoller Geschäftspraktiken (in Handlungsbereichen wie Produktverantwortung, Umweltschutz, Sicherheit, Compliance, Lieferantenmanagement sowie Personalpolitik) und unter Berücksichtigung der Erwartungen relevanter Stakeholder wollen wir eine breite gesellschaftliche Akzeptanz für unser Geschäft gewährleisten. MITARBEITER ALS WICHTIGSTE RESSOURCE Der Schlüssel zum Erfolg unseres Unternehmens sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Deshalb schaffen wir ein Arbeitsumfeld, in dem jeder sein Potenzial entfalten, Innovationen vorantreiben und hervorragende Leistungen erbringen kann. Unser Ziel ist es, Partner für den ganzen Karriereweg zu sein und nicht nur für eine bestimmte Phase. Mit flexiblen Arbeitszeitmodellen, einer ausgeprägten sozialen Verantwortung und vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten im gesamten Konzern werden wir diesem Anspruch gerecht. Auch eine vielfältige Mitarbeiterstruktur ist wesentlich für die künftige Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens. Deshalb fördern wir ein ausgewogenes Verhältnis verschiedener Kulturen und Geschlechter in allen Bereichen. 1.4 Ziele und Leistungskennzahlen Zur konsequenten Umsetzung unserer Strategie haben wir uns ambitionierte Konzernziele gesetzt, deren Erreichungsgrad wir anhand ausgewählter Leistungsindikatoren jährlich messen. Dieses Programm umschließt neben Finanz- und Innovationszielen auch Nachhaltigkeitsziele, die an wesentlichen Bereichen entlang der Wertschöpfungskette ausgerichtet sind. Wir wollen deutlich machen, welche Herausforderungen wir in unserem Kerngeschäft im Kontext der nachhaltigen Entwicklung sehen und welche kontinuierlichen Verbesserungen wir konzernweit anstreben. Aufgrund der rechtlichen Verselbstständigung von Covestro wurden die neuen Ziele aus den Bereichen Innovation, Nachhaltigkeit und Mitarbeiter ohne Berücksichtigung dieser mittlerweile börsennotierten Gesellschaft formuliert. Wo notwendig, haben wir die Basiswerte der unverändert geltenden Ziele um den Beitrag von Covestro bereinigt. Der aktuelle Fortschritt unserer Ziele- und Leistungskennzahlen ist in der nachfolgenden Tabelle und den entsprechenden Kapiteln dokumentiert. Bayer-Konzernziele (Grafik 3.1.4) scroll Ziel Zielerreichung (Stand 2015) Neues oder angepasstes Ziel Profitables Wachstum Steigerung des Konzernumsatzes (wpb.); Prognose Februar 2015: Anstieg im unteren einstelligen Prozentbereich auf ca. 46 MRD € Anstieg um 2,7 % auf 46,3 MRD € Anstieg im unteren einstelligen Prozentbereich (wpb.) auf über 47 MRD € Steigerung des EBITDA vor Sondereinflüssen; Prognose Februar 2015: Erhöhung im unteren bis mittleren Zehner-Prozentbereich Anstieg um 18,2 % Steigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich Steigerung des bereinigten Ergebnisses je Aktie; Prognose Februar 2015: Steigerung im unteren Zehner-Prozentbereich Anstieg um 16,0 % Steigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich Innovation Konzern: Erhöhung der F&E-Investitionen auf über 4,0 MRD € (2015) 4,3 MRD € Erhöhung der F&E-Investitionen auf 4,5 MRD € (2016) HealthCare: Überführung von mehr als 10 neuen Wirkstoffen in die Entwicklung (2015) 12 neue Wirkstoffe überführt Pharmaceuticals: Überführung von 10 neuen Wirkstoffen in die Entwicklung (2016) Consumer Health: Überführung von 20 Konsumer validierten Konzepten in die frühe Entwicklung (2016) CropScience: Start von Feldstudien zum Nachweis der technischen Machbarkeit bei zwei neuen Wirkstoffen oder Pflanzeneigenschaften (2015) Feldstudien zu einer neuen Pflanzeneigenschaft, einem neuen Wirkstoff und zwei neuen Biologika gestartet Start von Feldstudien zum Nachweis der technischen Machbarkeit bei 3 neuen Wirkstoffen, Pflanzeneigenschaften oder Biologika Covestro (vormals MaterialScience): Verbesserung der Technologie von Produktionsprozessen zur Erhöhung der Energieeffizienz (2015) Weiterer Einsatz von verbesserten Produktionstechnologien (in der TDI-, MDI- und Chlorproduktion) -- Nachhaltigkeit LIEFERANTENMANAGEMENT Bewertung aller strategisch bedeutenden Lieferanten (2017) 84 % Zielgröße unverändert Bewertung aller potenziell risikobehafteten Lieferanten mit signifikantem Bayer-Einkaufsvolumen (2020) 73 % Zielgröße unverändert Entwicklung und Einführung eines neuen Nachhaltigkeitsstandards für unsere Zulieferer (2020) in Umsetzung Zielgröße unverändert RESSOURCENEFFIZIENZ Verbesserung der konzernweiten Energieeffizienz um 10 % (2020). Basisjahr 2012: 3,50 MWh/t 3,34 MWh/t (Verbesserung um 4 %) Zielgröße unverändert. Neuer Basiswert (2012): 8,86 MWh/t Reduktion konzernweiter spezifischer Treibhausgas-Emissionen um 20 % (2020). Basisjahr 2012: 0,98 t CO2 /t 1,09 t CO2 /t (+11 %) Reduktion konzernweiter spezifischer Treibhausgas-Emissionen um 15 % (2020). Neuer Basiswert 2012: 1,88 t CO2 /t Einführung eines Wassermanagements an allen Standorten in wasserarmen Regionen rd. 58 % Zielgröße unverändert SICHERHEIT Verringerung der Arbeitsunfallquote um 35 % (2020). Basisjahr 2012: RIR (Recordable Incident Rate) 0,49 RIR 0,42 (- 14 %) Zielgröße unverändert. Neuer Basiswert (2012): RIR 0,50 Reduktion der Transportereignisse um 30 % (2020). Basisjahr 2012: 6 Ereignisse 12 (+100 %) Ziel wird nicht fortgeführt. Verringerung der Ereignisse im Bereich der Verfahrens- und Anlagensicherheit um 30 % (2020). Basisjahr 2012: LoPC-IR (Loss of Primary Containment Incident Rate) 0,38 LoPC-IR 0,22 (- 42 %) Zielgröße unverändert. Neuer Basiswert (2012): LoPC-IR 0,21 PRODUKTVERANTWORTUNG Abschluss der Bewertung des Gefahrenpotenzials aller Substanzen (>99 % ), die in Mengen von mehr als einer Tonne pro Jahr verwendet werden (2020) 66 % Zielgröße unverändert COMPLIANCE Durchführung vorsorglicher Risikobeurteilungen in allen drei Teilkonzernen (2015) Erfolgreich abgeschlossen -- Jährliches Compliance-Training aller Bayer-Manager (> 99 %) 97 % Jährliches Compliance-Training für nahezu 100 % der Bayer-Manager Mitarbeiter Kontinuierliche Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit; Basisjahr 2012: 85 % 87 % Zielgröße unverändert Erhöhung des Anteils weiblicher Führungskräfte auf 30 % (2015); Basisjahr 2010: 21 % 28 % Erhöhung des Anteils weiblicher Führungskräfte im oberen Management auf 35 % (2020). Basiswert bleibt. Erhöhung des Anteils von Führungskräften, die von außerhalb der EU, der USA oder Kanadas kommen, auf 25 % (2015); Basisjahr 2013: 18 % 21 % Erhöhung des Anteils von Führungskräften, die von außerhalb der EU, der USA oder Kanadas kommen, auf 25 % (2020) Weitere finanzielle Ziele sind im Prognosebericht aufgeführt (siehe Kapitel 18 "Prognosebericht"). Informationen zu unseren Konzernzielen finden Sie auch in den jeweiligen Kapiteln. Beachten Sie dazu die Hinweise "Konzernziel" an den Seitenrändern. 1.5 Unternehmensinternes Steuerungssystem Die wirtschaftliche Planung und Steuerung der Geschäftseinheiten erfolgt über vom Vorstand verabschiedete Rahmenvorgaben, die im Strategieprozess weiter ausgestaltet werden. In der operativen Budgetplanung werden diese in konkrete, messbare Ziele übersetzt. Der Planungs- und Steuerungsprozess wird vervollständigt durch die laufende Überprüfung der Geschäftsentwicklung mit regelmäßig aktualisierten Einschätzungen wesentlicher Steuerungs- und Leistungskennzahlen. In deren Rahmen werden die Umsetzung der strategischen Ziele verfolgt und Maßnahmen zur Gegensteuerung bei Planabweichungen eingeleitet. Ein vorrangiges Ziel des Bayer-Konzerns ist die kontinuierliche Steigerung des Unternehmenswerts. Zur Planung, Steuerung und Kontrolle unserer Geschäftsentwicklung verwenden wir daher folgende Steuerungsgrößen: Auf strategischer Ebene sind die wertorientierte Steuerungsgröße Cash Value Added (CVA) zusammen mit dem Cash Flow Return on Investment (CFROI) die maßgeblichen Kennzahlen. Diese wertorientierten Steuerungsgrößen unterstützen das Management in erster Linie bei strategischen Entscheidungen im Hinblick auf die Optimierung des Portfolios sowie bei der Ressourcenallokation für Akquisitionen und Investitionen. Im Geschäftsjahr 2015 erzielte Bayer einen positiven CVA von 1.285 MIO € sowie einen CFROI von 9,6 %. (Zur näheren Erläuterung dieser Kennzahlen siehe Kapitel 14.4 "Wertorientierte Konzernsteuerung".) Auf operativer Ebene bilden Umsatz- und Ergebnisgrößen die maßgeblichen wirtschaftlichen Steuerungselemente innerhalb des Bayer-Konzerns. Hierbei liegt bei den Ergebnisgrößen ein besonderes Augenmerk auf dem um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA (EBIT zuzüglich der in der Periode erfolgswirksam erfassten planmäßigen und außerplanmäßigen Abschreibungen bzw. abzüglich der Wertaufholungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen). Des Weiteren dient die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen, die sich aus der Relation von EBITDA vor Sondereinflüssen zu Umsatzerlösen ergibt, als relative Kennzahl zum internen und externen Vergleich der operativen Ertragskraft. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA für das abgelaufene Geschäftsjahr lag bei 10.266 MIO €. Daraus ergibt sich eine EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen in Höhe von 22,2 %. (Zur näheren Erläuterung dieser Kennzahlen siehe Kapitel 14.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen".) Die Steuerung der nachhaltigen Ausrichtung des Konzerns erfolgt durch den Vorstand und entsprechende Gremien, die Verantwortlichkeiten und Rahmenbedingungen u.a. durch Konzernregelungen vorgeben. Operativ erfolgt die Steuerung mithilfe definierter Ziele und Leistungskennzahlen in Bereichen wie Innovation, Lieferantenmanagement, Sicherheit, Produktverantwortung und Umweltschutz. Bayer hat hierzu anhand einer Materialitätsanalyse die wesentlichen Handlungsfelder ermittelt und die entsprechenden Managementsysteme, Gremien und Arbeitsgruppen implementiert, die von den Teilkonzernen umgesetzt werden. Fortwährende Überprüfung und Anpassung der Richtlinien sowie regelmäßige interne Audits stellen sicher, dass unsere Managementsysteme kontinuierlich verbessert und den jeweiligen spezifischen Anforderungen angepasst werden. 1.6 Wertschöpfung Bayer schafft auf vielseitige Weise nachhaltigen Wert für seine Interessengruppen entlang aller Stufen der Wertschöpfungskette (Grafik 3.1.5). Hierbei steht die Wertschöpfung durch innovative Produkte und Lösungen in unseren Kerngeschäftsfeldern im Mittelpunkt. Des Weiteren führen wir Produktionsstandorte in aller Welt, investieren in Forschung und Entwicklung, arbeiten mit internationalen sowie lokalen Lieferanten und leisten einen Beitrag zur volkswirtschaftlichen Entwicklung in unseren Zielmärkten. Als Arbeitgeber sorgen wir außerdem für Arbeitsplätze in Industrie- wie in Schwellen- und Entwicklungsländern sowie für Kaufkraft durch Löhne und Gehälter und stützen die öffentliche Infrastruktur durch die Zahlung von Steuern und Abgaben. Stufen der Wertschöpfungskette [Grafik 3.1.5] Mit der Wertschöpfungsrechnung möchten wir zeigen, in welchem Umfang Bayer in direkter Weise zum öffentlichen und privaten Einkommen beigetragen hat. Diese Betrachtung macht deutlich, welchen direkten finanziellen Wert wir mit unserem wirtschaftlichen Handeln für unsere Interessengruppen schaffen. Wir definieren die Wertschöpfung als die von Bayer im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Leistung abzüglich der Kosten der bezogenen und verbrauchten Güter und Leistungen sowie Abschreibungen. Die Unternehmensleistung des Bayer-Konzerns betrug im Jahr 2015 47,8 MRD €. Die Wertschöpfung betrug 17,5 MRD €. Von der Wertschöpfung entfielen 11,2 MRD € (64 %) auf die Mitarbeiter, 2,1 MRD € (12 %) auf die Aktionäre, 0,8 MRD € (4 %) auf Fremdkapitalgeber und 1,5 MRD € (9 %) auf den Staat. Der verbleibende Teil wurde im Unternehmen als Rücklage thesauriert. Wertschöpfung des Konzerns 2015 [Grafik 3.1.6] 1 Dividendenvorschlag Bayer AG für das Geschäftsjahr 2 Unternehmensleistung = Umsatzerlöse + sonstige betriebliche Erträge + finanzielle Erträge / Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen 1.7 Unternehmensumfeld Bayer wird bei seiner unternehmerischen Tätigkeit sowohl durch das wirtschaftliche als auch durch das gesellschaftliche Umfeld beeinflusst. Gleichzeitig prägen wir durch unser wirtschaftliches Handeln dieses Umfeld mit. WIRTSCHAFTLICHES UMFELD Das Wachstum der Weltwirtschaft lag im Jahr 2015 leicht unter dem des Vorjahrs. Insbesondere ließ die Dynamik in den Schwellenländern nach - mit weiter rückläufigem, aber immer noch kräftigem Wachstum in China und deutlich schrumpfender Wirtschaftsleistung in Russland und Brasilien. Dagegen legte das Wachstum in der Europäischen Union zu, unterstützt durch die sehr niedrigen Zinsen, den für die Euro-Länder günstigen Wechselkurs und sinkende Ölpreise. Gleichzeitig setzte sich die robuste Erholung in den USA fort, getragen vor allem vom privaten Konsum und steigender Beschäftigung. Wirtschaftliches Umfeld [Tabelle 3.1.3] scroll Wachstum 2014 Wachstum1 2015 Welt 2,7 % 2,5 % EU 1,4 % 1,8 % davon Deutschland 1,6 % 1,5 % USA 2,4 % 2,4 % Schwellenländer2 4,4 % 3,7 % Vorjahreswerte angepasst 1 Reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, Quelle: IHS Global Insight 2 Darin enthalten sind rund 50 Länder, die Global Insight in Anlehnung an die Weltbank als Schwellenländer definiert. Stand: Februar 2016 Mehr zum wirtschaftlichen Umfeld unserer Teilkonzerne wird in Kapitel 3 "Wirtschaftliches Umfeld der Teilkonzerne" beschrieben. GRI G4-25, G4-26, G4-27 GESELLSCHAFTLICHES UMFELD Unsere wirtschaftliche Tätigkeit ist eng mit dem gesellschaftlichen Umfeld verbunden. Einige Stakeholder aus diesem Umfeld haben in den vergangenen Jahren immer größere Bedeutung für unser unternehmerisches Handeln gewonnen. Ihre Erwartungen beeinflussen die gesellschaftliche Akzeptanz von Bayer und damit den Geschäftserfolg. Sie geben uns wichtige Impulse für die Weiterentwicklung unseres Wirtschaftens, unseres Risikomanagements und unserer Berichterstattung. Wir nehmen daher die vielfältigen Anforderungen unserer Stakeholder ernst und berücksichtigen sie soweit möglich bei der Ausgestaltung unseres Geschäfts. Im Gegenzug können wir im offenen Dialog mit unseren Stakeholdern den gesellschaftlichen Wert unserer Produkte und Leistungen deutlich machen. Dies ist eine zunehmend wichtige Voraussetzung für den Erfolg unseres Geschäftsmodells. GRI G4-24 Stakeholder-Dialog: Unsere wichtigsten Anspruchsgruppen [Grafik 3.1.7] Mehr zum Stakeholder-Engagement finden Sie im Kapitel 5 "Nachhaltigkeitsmanagement und -steuerung". 2. Strategie der Segmente PHARMACEUTICALS In unserer umsatzstärksten Division Pharmaceuticals fokussieren wir uns auf die Erforschung, Entwicklung und Vermarktung von innovativen Medikamenten mit einem positiven Kosten-Nutzen-Verhältnis im Wesentlichen in den Therapiegebieten Kardiologie, Onkologie, Gynäkologie, Hämatologie und Ophthalmologie. Damit adressieren wir die wachsenden Anforderungen von Patienten, Ärzten, Kostenträgern und Behörden. Im Rahmen der Neuorganisation des Bayer-Konzerns haben wir mit der Auflösung der Division Medical Care unser Geschäftsfeld Radiologie in unsere Division Pharmaceuticals integriert. Zur Erreichung unserer mittelfristigen Wachstumsziele setzen wir weiterhin auf die Vermarktung unserer neueren Produkte Xarelto™, Eylea™, Stivarga™, Xofigo™ und Adempas™. Durch umfangreiche Studienprogramme - zum Teil auch in Kooperation mit anderen Pharmafirmen - wollen wir die Anwendungsbereiche dieser Produkte kontinuierlich erweitern und damit unsere Medikamente für weitere Patientengruppen zugänglich machen. Um das langfristige Wachstum zu sichern, werden wir die Investitionen in Forschung und Entwicklung in Zukunft weiter erhöhen. Neben dem Ausbau der frühen Forschung konzentrieren wir uns auf die klinische Entwicklung von Wirkstoffkandidaten aus den Therapiegebieten Kardiologie, Onkologie, Hämatologie und Gynäkologie. Darüber hinaus erweitern und ergänzen wir unser Entwicklungsportfolio gezielt durch Lizenzvereinbarungen und Zukäufe. Für einen verbesserten Zugang zu unseren Produkten in Entwicklungs- und Schwellenländern (Access-to-Medicine) entwickeln wir neben unseren gemeinnützigen Aktivitäten (mehr dazu finden Sie in Kapitel 11 "Gesellschaftliches Engagement") auch wirtschaftlich tragbare Konzepte. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-2-1: Als Innovationsunternehmen wollen wir den gegenwärtigen Herausforderungen begegnen, um die Lebensqualität von Menschen im Bereich Krankheitsprävention und Therapie zu verbessern. Im Rahmen unserer unternehmerischen Möglichkeiten in einem dynamischen Marktumfeld wollen wir einen verantwortungsbewussten Beitrag zum Wohl der Gesellschaft leisten. Mit unseren Access-to-Medicine (ATM)-Aktivitäten streben wir an, bestimmten Patienten den Zugang zu unseren Produkten zu ermöglichen. Dies erfolgt mit Orientierung an der Expertise unseres Unternehmens und unserem spezifischen Produktportfolio. Dabei unterscheiden wir zwischen gemeinnützigen und wirtschaftlich tragfähigen Aktivitäten. Zu den ersteren gehört unser Engagement gegen die Vernachlässigten Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases, NTD). Der WHO stellen wir dafür kostenlos zwei unserer Wirkstoffe gegen die Afrikanische Schlafkrankheit und die Chagas-Krankheit zur Verfügung. Auch unsere Partnerschaften im Bereich Aufklärung und Produktentwicklung gegen NTDs fallen in diesen Bereich. Wirtschaftlich tragfähig sind unsere Programme im Bereich Familienplanung. Sie ermöglichen Frauen in Entwicklungsländern einen verbesserten Zugang zu hormonalen Kontrazeptiva. Für diese, in unserer Geschäftsstrategie verankerten Programme, stellen wir Partnern aus der internationalen Entwicklungszusammenarbeit unsere Produkte zu einem Vorzugspreis zur Verfügung. In einigen Ländern, in denen Teile der Bevölkerung über die Gesundheitssysteme keinen Zugang zu innovativen Medikamenten haben, etablierten wir für ausgewählte Produkte sogenannte Patientenzugangsprogramme. Dies betrifft insbesondere den Zugang zu Produkten im Bereich Onkologie, Herzkreislauferkrankungen und chronischer Krankheiten wie Multipler Sklerose und Hämophilie. Derartige Programme gibt es u.a. in den USA, China, in Ländern Süd- und Südostasiens sowie Südosteuropas. CONSUMER HEALTH Im Rahmen der Neuorganisation des Bayer-Konzerns wird die Division Consumer Care in Consumer Health umbenannt. Die Strategie dieser neuen Division Consumer Health zielt darauf, unsere starke Position im Markt für verschreibungsfreie Produkte (OTC), Nahrungsergänzungsmittel und andere Selbstmedikations-Produkte in ausgewählten Consumer-Health-Kategorien weiter auszubauen. Wir wollen unsere etablierten Marken wie Aspirin™ , Aleve™ , Bepanthen™ , Berocca™ , Canesten™ , Claritin™, Coppertone™, Dr. Scholl's™, Elevit™, MiraLAX™ und Supradyn™ stärken, indem wir das organische Wachstum durch Produktlinieninnovationen und geografische Expansion vorantreiben. Darüber hinaus wollen wir unsere Position in wichtigen Märkten wie den USA, Brasilien, Russland und China ausbauen. Neben der laufenden Integration der 2014 übernommenen Consumer-Care-Geschäfte von Merck & Co., Inc., USA, und der Dihon Pharmaceutical Group Co. Ltd., China, verfolgen wir außerdem weiterhin externe Wachstumschancen, die sich im Rahmen der fortlaufenden globalen Konsolidierung der OTC-Industrie ergeben. Dadurch wollen wir in ausgewählten Kategorien und Märkten weiter wachsen, wo es strategisch sinnvoll ist und zur Steigerung des Unternehmenswertes beiträgt. CROP SCIENCE Wir richten unser Crop-Science-Geschäft an den langfristigen Trends der Agrarmärkte aus. Drei Prämissen für unsere Strategie haben wir aus diesen Trends abgeleitet: ― Verbesserung der Nachhaltigkeit von Landwirtschaft, d.h. ein möglichst schonender Einsatz unserer Ressourcen, ― Steigerung der Produktivität in der Landwirtschaft durch Innovationen, d.h. höhere Ernteerträge und -qualität, ― Möglichkeiten der Digitalisierung ausschöpfen, um die Landwirte in ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen und um Produktanwendungen noch sicherer zu machen. Unser Ziel ist, die Zukunft der Agrarwirtschaft mit innovativen Angeboten mitzugestalten, sie produktiver zu machen und dadurch für Crop Science und unsere Kunden profitables und nachhaltiges Wachstum zu generieren sowie für eine wachsende Weltbevölkerung auch bei begrenzten Ackerflächen ausreichend Lebensmittel, Futtermittel sowie nachwachsende Rohstoffe produzieren zu können. Die Strategie von Crop Science beruht auf vier Kernelementen: ― der Stärkung des Pflanzenschutz- sowie des Environmental-Science-Portfolios, ― der Expansion des Saatgut-Geschäfts (Seeds), ― der Verbesserung der Kundenorientierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette und ― dem Ausbau der Vorreiterrolle im Bereich Innovation. Unser Pflanzenschutz- sowie unser Environmental-Science-Portfolio wollen wir durch neue und verbesserte Produkte, Konzentration auf die Kernmarken sowie durch das Angebot integrierter Lösungen in wichtigen Kulturen stärken. Dabei setzen wir auf unsere innovative Technologie-Plattform sowohl für chemischen als auch biologischen Pflanzenschutz. Um die steigende Nachfrage nach unseren Produkten bedienen zu können, investieren wir kontinuierlich in die Ausweitung unserer Produktionskapazitäten. Wir arbeiten weiter an der Expansion unseres Saatgut-Geschäfts. Dabei wollen wir unsere Positionen in den etablierten Kulturen Baumwolle, Raps / Ölsaaten, Reis sowie Gemüse weiter stärken. Wir beabsichtigen, bei Sojabohnen und Weizen bedeutende Positionen aufzubauen. Wir wollen uns durch Akquisitionen, Einlizenzierungen sowie Partnerschaften langfristigen Zugang zu hochwertigem Zuchtmaterial sichern und bestehende Züchtungskompetenzen stetig erweitern. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil unserer Strategie ist die Stärkung der Kundenorientierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie die fortlaufende Optimierung des Vertriebs. Das erfolgreiche Geschäftsmodell der Food-Chain-Partnerschaften wird kontinuierlich ausgebaut. In diesen Gebieten arbeitet Crop Science mit allen Akteuren der Lebensmittelkette zusammen, um Erträge zu sichern und zu steigern sowie die Qualität der Erntegüter zu erhöhen. Im Rahmen der Initiative Bayer Forward Farming demonstriert Crop Science in Zusammenarbeit mit Landwirten interessierten Stakeholdern innovative Kulturlösungen und Services für nachhaltige Landwirtschaft. Crop Science wird sich außerdem zunehmend auf die Entwicklung von Lösungen speziell für Kleinbauern konzentrieren, um diesen zu helfen, ihre Profitabilität zu steigern, gleichzeitig umweltfreundlich zu wirtschaften und dadurch ihren Lebensstandard nachhaltig zu verbessern. Im Rahmen unserer Innovationsstrategie zur Entwicklung ganzheitlicher Lösungen wollen wir unsere Expertise im Bereich der Integration von Saatguttechnologie und chemischem sowie biologischem Pflanzenschutz weiter ausbauen und unsere Kunden mit neuen und verbesserten Produkten unterstützen. Neue Innovationsfelder, z. B. im Zusammenhang mit der Digitalisierung der Landwirtschaft, bilden dabei weitere wichtige Bausteine. Wir möchten diese Entwicklung in Zukunft unterstützen, indem wir eigene entwickelte digitale Plattformen und Datenmodelle nutzen, um Landwirten spezielle agronomische Empfehlungen auszusprechen. Dies dient dem Ziel, Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten. ANIMAL HEALTH Ziel unseres Animal-Health-Geschäftes ist es, unsere Position im bereits stark konsolidierten Tierarzneimittelmarkt zu stärken. Dabei setzen wir auf organisches Wachstum durch die Ausweitung unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie die verstärkte Nutzung unserer vorhandenen Vertriebskanäle, insbesondere Fachhandelsketten. Ferner wollen wir unsere Position auch durch gezielte Einlizenzierungen und Akquisitionen stärken. Covestro trägt zur Bewältigung globaler Herausforderungen bei COVESTRO Als globaler Anbieter hochwertiger Polymer-Werkstoffe und Anwendungslösungen für viele Bereiche des modernen Lebens zielt Covestro auf ein langfristiges, profitables Wachstum. In den kommenden fünf Jahren will das Unternehmen auf Basis der führenden Marktstellungen an dem Wachstum partizipieren, das Experten für die Abnehmerbranchen erwarten. Covestro beliefert weltweit Schlüsselsektoren wie die Automobilindustrie, das Bauwesen und den Elektronikbereich. Für diese entwickelt und produziert das Unternehmen Komponenten für Polyurethan-Schaumstoffe und den hochwertigen Kunststoff Polycarbonat. Hinzu kommen Rohstoffe für Lacke, Kleb- und Dichtstoffe sowie Spezialprodukte, darunter Folien und Elastomere. Wachstumsimpulse werden durch Makrotrends wie Klimawandel, Verknappung fossiler Ressourcen, Zunahme der Weltbevölkerung, Wachstum der Städte und zunehmende Mobilität erwartet. Gemäß der Vision "To make the world a brighter place" will Covestro mit seinen Produkten zur Bewältigung dieser Herausforderungen beitragen. Entsprechend sind die Aktivitäten in eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie eingebettet. Die Großanlagen von Covestro sind ausgebaut und stehen bereit, um die erwartete steigende Nachfrage zu bedienen. Auf absehbare Zeit sieht das Unternehmen keinen größeren Erweiterungsbedarf. Gleichzeitig sollen Anlagenbestand und Kostenbasis weiter optimiert werden. Hierzu hat Covestro ein strukturiertes Profitabilitätsprogramm aufgelegt. Um die globalen Wettbewerbspositionen zu behaupten und auszubauen, setzt Covestro auf kontinuierliche Produkt- und Prozessinnovationen. Forschung und Entwicklung steuert das Unternehmen zielorientiert gemäß den Bedürfnissen der relevanten Industrien. Die Business Unit Polyurethanes (PUR) will ihre starke Stellung als integrierter Rohstoff- und Systemlieferant vor allem für harte und weiche Schaumstoffe weiter ausbauen. Während Weichschaum unter anderem durch Verwendung in Matratzen und Polstermöbeln für mehr Komfort im Alltag sorgt, dient Hartschaum vor allem als Dämmstoff für Gebäude und Kühlgeräte und trägt so dazu bei, Energieverbrauch und Treibhausgas-Emissionen zu senken. Vor allem in der Automobil-, Elektronik- und Bauindustrie wird mit zunehmendem Bedarf an Polycarbonat gerechnet, einem technischen Kunststoff, der sich durch positive Eigenschaften wie Leichtigkeit, Transparenz, Stabilität und Designfreiheit auszeichnet. Die Business Unit Polycarbonates (PCS) will ihre Technologieführerschaft weiter ausbauen und setzt dazu unter anderem auf Verbundwerkstoffe auf Basis von Polycarbonat als kostengünstigen Ersatz für Lösungen aus Glas und Metall. In der Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties (CAS) werden weitgehend Polyurethan-basierte Rohstoffe vor allem für Lacke und Klebstoffe entwickelt und hergestellt. Haupteinsatzgebiete sind Transport und Verkehr, Infrastruktur und Bau sowie Holz und Möbel. Im Kerngeschäft will sie ihre Stellung sichern und ausbauen, bei Spezialitäten zielt die Business Unit auf beschleunigtes Wachstum. 3. Wirtschaftliches Umfeld der Teilkonzerne Im Folgenden wird das wirtschaftliche Umfeld der Teilkonzerne beschrieben. Wirtschaftliches Umfeld Teilkonzerne [Tabelle 3.3.1] scroll Wachstum 2014 Wachstum1 2015 HealthCare Pharmamarkt 9 % 9 % Consumer-Care-Markt 4 % 5 % Medical-Care-Markt2 - 1 % 1 % Animal-Health-Markt 5 % 5 % CropScience Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt 7 % ≤ 0 % Covestro (Hauptabnehmerbranchen) Automobilindustrie 3 % 2 % Bauwirtschaft 3 % 2 % Elektroindustrie 4 % 3 % Möbelindustrie 4 % 4 % Vorjahreswerte angepasst 1 Eigene Berechnung, ausgenommen Pharmamarkt: Quelle: IMS Health. IMS Market Prognosis. Copyright 2015. Alle Rechte Vorbehalten; währungsbereinigt 2 Ohne Diabetes-Care-Markt Stand: Februar 2015 HEALTHCARE Das Wachstum des Pharmamarktes lag im Jahr 2015 auf dem Niveau des Vorjahres. Insbesondere in den USA sorgten weiterhin vor allem neue Produkte für anhaltendes Wachstum. In Japan und Europa gab es leicht steigende Wachstumsraten, während die Nachfrage in den Schwellenländern gegenüber dem Vorjahr unverändert blieb. Der globale Consumer-Care-Markt legte etwas stärker zu als im Vorjahr. Im Bereich Medical Care verzeichnete der Markt für Kontrastmittel und Medizingeräte ein geringfügiges Wachstum. Das Wachstum des Animal-Health-Marktes lag auf dem Niveau des Vorjahres. CROPSCIENCE Insgesamt entwickelte sich der globale Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt im Jahr 2015 rückläufig. Während die Nachfrage nach hochwertigem Saatgut auf Vorjahresniveau lag, ging der Absatz mit Pflanzenschutzprodukten weltweit zurück. In Lateinamerika, insbesondere in Argentinien und Brasilien, ging das Marktvolumen zurück. Die Hauptursachen dafür waren politische Unsicherheiten, die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sowie niedrigerer Befallsdruck. Auch in Nordamerika war die Marktentwicklung rückläufig. Dies lag vor allem an einer Reduzierung der Flächen für Mais und Baumwolle und an insgesamt niedrigeren Preisen für Agrarrohstoffe. Positive Wachstumsimpulse im Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt kamen 2015 von der Region Asien / Pazifik und von Europa. Überdurchschnittlich fielen die Wachstumsraten im Mittelmeerraum aus. COVESTRO Das Wachstum der für Covestro wichtigen Hauptabnehmerbranchen (Automobil, Bau, Elektrotechnik & Elektronik und Möbel) entwickelte sich etwas schwächer als im Vorjahr. Ein wesentlicher Grund hierfür ist eine schwächere Nachfrage in China und anderen Schwellenländern, die durch positive Impulse wie die expansive Geldpolitik der Industrieländer sowie einen niedrigeren Ölpreis nicht kompensiert werden konnte. 4. Forschung, Entwicklung, Innovation Konzernziel 2015: Erhöhung der F&E Investitionen auf über 4 Mrd € Wissenschaftlich fundierte Innovationen und das Know-how unserer Mitarbeiter sind die Grundlagen unseres Unternehmenserfolgs. Um Innovationen auch in Zukunft voranzutreiben, entwickeln wir auf den forschungsintensiven Gebieten der Medizin und moderner Landwirtschaft kontinuierlich neue Moleküle, Technologien und Geschäftsmodelle, investieren in Forschungs- und Entwicklungsprojekte und erweitern unsere Aktivitäten durch gezielte Akquisitionen sowie Kooperationen mit externen Partnern (Open Innovation). Allein 2016 planen wir ca. 4,5 MRD € in Forschung und Entwicklung zu investieren. Darüber hinaus fördern wir unsere Innovationskultur in allen Unternehmensbereichen, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen und ein profitables Wachstum für unser Unternehmen zu sichern. Bayer verfügt über ein globales Netzwerk an Forschungs- und Entwicklungsstandorten, in denen weltweit 14.673 Forscher an der Verbesserung der Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze tätig sind. Die Schwerpunkte der Forschungsvorhaben werden durch die F&E-Strategien der Teilkonzerne bestimmt. Auf dieser Grundlage werden Projekte aufgesetzt, die über definierte Prozesse und Zielvorgaben in der Entwicklungspipeline gesteuert werden. Die dafür angeforderten Budgets werden jährlich geprüft und pro Bereich allokiert. Im Geschäftsjahr 2015 steigerten wir unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung um wb. 15,9 % auf 4.281 MIO €. Bereinigt um Sondereinflüsse in Höhe von 67 MIO € (Vorjahr: 2 MIO €) entsprach dies einem Anstieg von wb. 14,1 %. Die um Sondereinflüsse bereinigte F&E-Kostenquote lag bei 9,1 % vom Umsatz. Die Entwicklung unserer F&E-Kennzahlen in den einzelnen Segmenten können der beigefügten Tabelle entnommen werden: Angaben zu Forschung und Entwicklung 2015 [Tabelle 3.4.1] scroll F&E-Kosten 2014 in Mio € F&E-Kosten 2015 in Mio € Um Sondereinflüsse bereinigte F&E-Kosten 2014 in Mio € Um Sondereinflüsse bereinigte F&E-Kosten 2015 in Mio € Anteil an Konzern-F&E 2014 in % Anteil an Konzern-F&E 2015 in % HealthCare 2.264 2.834 2.260 2.768 64,0 66,2 Pharma 1.878 2.333 1.876 2.285 53,1 54,5 Consumer Health 386 501 384 483 10,9 11,7 CropScience 974 1.089 974 1.089 27,5 25,4 Covestro 210 262 213 261 5,9 6,1 Konzern1 3.537 4.281 3.535 4.214 . . scroll Um Sondereinflüsse bereinigte F&E-Kostenquote 2014 in % Um Sondereinflüsse bereinigte F&E-Kostenquote 2015 in % Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung 2014 in FTE Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung 2015 in FTE HealthCare 11,8 12,1 7.968 8.594 Pharma 15,6 16,6 7.066 7.741 Consumer Health 5,5 5,3 902 853 CropScience 10,3 10,5 5.004 5.073 Covestro 1,8 2,2 923 1.005 Konzern1 8,6 9,1 13.900 14.673 Vorjahreswerte angepasst 1 Summe der Segmente plus Überleitung Unsere eigenen Forschungskapazitäten ergänzen wir durch Kooperationen und strategische Allianzen mit Partnern aus industrieller und akademischer Forschung weltweit. Hierzu gehören führende Hochschulen, öffentliche Forschungseinrichtungen, Partnerfirmen und Start-ups, aber auch von Bayer gegründete Zentren für Wissenschaft und Innovation, die beispielsweise geeignete Labor- und Büroinfrastruktur für junge Firmen in unmittelbarer Nähe zu Bayer-Forschungseinrichtungen zur Verfügung stellen. Hinzu kommen unsere Crowdsourcing-Plattformen, über die Forscher weltweit ihre Expertise für eine Zusammenarbeit mit Bayer anbieten können. Mit der neu etablierten strategischen Innovationseinheit Bayer LifeScience Center (BLSC) wollen wir zudem die Entwicklung von entscheidenden, speziesübergreifenden Innovationen mithilfe eines Netzwerks von externen Partnerschaften vorantreiben. Auf Initiative von BLSC schlossen wir Ende 2015 einen Vertrag mit der Biotech-Firma CRISPR Therapeutics AG, Basel, Schweiz, mit dem Ziel der Entdeckung, Entwicklung und Vermarktung neuer Behandlungsmethoden für Bluterkrankungen, Erblindung und Herzerkrankungen auf Basis der CRISPR-Cas9-Technologie zur Genom-Editierung. Darüber hinaus investieren wir in Venture Capital Fonds, die unter anderem vielversprechende Start-up-Firmen aus dem Bereich der Life Sciences finanzieren. Auf diesem Wege unterstützen wir die Entwicklung von neuen Therapien in Bereichen mit hohem ungedeckten medizinischen Bedarf und treiben Innovation in den Life Sciences voran. GRI G4-26 ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-4-1 Wissenschaftler unseres Unternehmens sind im ständigen Austausch mit renommierten Forschungseinrichtungen und unterstützen Partnerschaftsprojekte im öffentlichen und privaten Sektor. Davon wurden 2015 weltweit mehr als 50 Projekte durch öffentliche Fördermittel in Höhe von etwa 5 MIO € unterstützt. Dies entspricht etwa 0,1 % unserer jährlichen F&E-Aufwendungen. Zudem engagieren wir uns in Fachverbänden, üben weltweit Lehraufträge an Hochschulen aus und laden Wissenschaftler, Studenten und Schüler regelmäßig zu Veranstaltungen, wie etwa Symposien zu gesundheitlichen Themen, oder Forschertagen für Schüler ein. Dies verstehen wir als Investition in unsere Nachwuchsförderung, denn als forschungsorientiertes Unternehmen sind wir auf sehr gut ausgebildete Talente sowie Technikakzeptanz in der Gesellschaft angewiesen. Unsere Innovationskraft fördern wir nicht nur durch die Erhöhung des Forschungs- und Entwicklungsbudgets und Ausweitung externer Kooperationen, sondern auch durch die Stärkung unserer internen Innovationskultur, die Begeisterung und Kreativität, Experimentierfreude sowie Kundenfokus und Zusammenarbeit von allen Bereichen unterstützt. In diesem Zusammenhang starteten wir in den letzten Jahren eine Vielzahl an Programmen und Initiativen, die zum einen die Leistungen unserer Wissenschaftler anerkennen und ihnen über geeignete Plattformen und Projekte wissenschaftlichen Austausch und teilkonzernübergreifende Zusammenarbeit an den wissenschaftlichen Themen ermöglichen. Zum anderen geben sie aber auch den Mitarbeitern aller Unternehmensbereiche Möglichkeiten, zur gemeinschaftlichen Ideenfindung oder Problemlösung beizutragen. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-4-2 In der folgenden Tabelle sind die bedeutendsten Programme / Initiativen zur Stärkung der Innovationskultur bei Bayer aufgeführt: Programme / Initiativen zur Stärkung der Innovationskultur [Tabelle 3.4.1-1] scroll Programm Ziel Arbeitsweise "Life Sciences Fund" Stärkung interdisziplinärer Forschung in den Life Sciences Unterstützt seit 2012 Wissenschaftler aus HealthCare und CropScience bei gemeinsamen Projekten, in denen Krankheiten besser verstanden, Wirkmechanismen entschlüsselt, Therapien personalisiert oder Resistenzmechanismen aufgeklärt werden. "Expert Career" Stärkung der Anerkennung für wissenschaftliche Erfolge Initiative des Innovationsvorstands, die unsere führenden Experten in Forschung und Entwicklung im Rahmen der "Expert Career" durch teilkonzernübergreifenden, wissenschaftlichen Austausch fördert. Otto-Bayer-Medaillen Auszeichnung wissenschaftlicher Erfolge Forschungspreis für herausragende Entwicklungsarbeiten, der alle zwei Jahre an Wissenschaftler-Teams von Bayer vergeben wird. "Hype" Kollektive Ideendefinition zur Informationstechnologie Intranet-basierte Plattform für die gemeinschaftliche Ideenentwicklung unserer Mitarbeiter. Die vielversprechendsten Ideen erhalten ein initiales Startbudget, mit dem ein interdisziplinäres Team das Konzept fokussiert in wenigen Wochen weiter erarbeitet. "WeSolve" Gemeinschaftliche Lösungsfindung Aktuelle Fragestellungen aus Forschung und Entwicklung, Marketing oder Produktion werden über die interne WeSolve-Plattform bekanntgegeben, gemeinsam von Mitarbeitern aller Teilkonzerne und Servicegesellschaften diskutiert und die besten Lösungsansätze identifiziert. Betriebliches Vorschlagswesen: "Bayer-Ideen-Pool" und "Ideen Forum" Förderung innovativer Ideen aus dem Arbeitsumfeld Nutzung und Prämierung von Mitarbeitervorschlägen zur Verbesserung von Prozessen und Verfahren sowie der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes. 2015 wurden insgesamt 5.446 Ideen eingebracht. Die im Berichtsjahr abgeschlossenen Verbesserungsvorschläge (VV) wurden zu rund 46 % realisiert. Allein im ersten Jahr der Umsetzung ergaben die berechneten VV eine Einsparung von über 9 Mio €. Für die verwirklichten VV wurden im 2015 Prämien in Höhe von rund 2 MIO € an unsere Mitarbeiter ausgezahlt. Für ein Innovationsunternehmen wie Bayer ist der weltweit zuverlässige Schutz seines geistigen Eigentums von besonderer Relevanz. Der Bayer-Konzern strebt in den bedeutenden Märkten Patentschutz für seine Produkte und Technologien an. Der Schutz, den ein Patent bietet, ist von Land zu Land unterschiedlich und hängt von Art und Umfang des erteilten Patentanspruchs sowie von den jeweils bestehenden Möglichkeiten zur Geltendmachung unserer Rechte ab. Ende 2015 besaßen wir weltweit rund 7.200 geschützte Erfindungen mit den dazugehörigen etwa 66.700 in Kraft befindlichen Patentanmeldungen und Patenten. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-4-3 Patentlaufzeiten unterscheiden sich in Abhängigkeit von den Gesetzen des Landes, das das Patent erteilt hat. Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, die USA, Japan und einige weitere Länder verlängern die Patentlaufzeit oder gewähren ergänzende Schutzzertifikate zur Kompensation eines Verlusts von Patentlaufzeit aufgrund der arzneimittelrechtlichen Zulassungsverfahren und der hohen Investitionen in Produktforschung und -entwicklung. Wir streben eine derartige Verlängerung überall dort an, wo dies möglich ist. Im Allgemeinen beträgt die Laufzeit eines Patents 20 Jahre. Da beispielsweise die Entwicklung eines neuen Medikaments im Durchschnitt zwölf Jahre dauert, bleiben in der Regel nach der Zulassung nur acht Jahre Patentschutz. Ohne Patentschutz wäre es in den meisten Fällen nicht möglich, die erheblichen Kosten zu decken, die bei der Forschung und Entwicklung innovativer Arzneimittel bzw. Indikationen und Anwendungsformen entstehen. Wir setzen uns deshalb weltweit sowohl für den Schutz des internationalen Patentsystems als auch den Schutz unseres geistigen Eigentums ein. Mehr dazu lesen Sie in unseren politischen Grundsätzen auf unserer Internetseite. 4.1 HealthCare PHARMA Forschungsgebiete und -standorte Bei der Wirkstofffindung im Segment Pharma konzentrieren wir uns auf Erkrankungen mit hohem medizinischen Bedarf in den Gebieten Kardiologie, Onkologie, Ophthalmologie, Hämatologie und Gynäkologie. Wir betreiben Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten an mehreren Zentren, die wichtigsten sind: Forschungs- und Entwicklungsstandorte [Tabelle 3.4.2] scroll Standort Land Schwerpunkte Berlin Deutschland F&E im Bereich Onkologie, Gynäkologie sowie indikationsübergreifend Wuppertal Deutschland F&E im Bereich Kardiologie, Ophthalmologie sowie indikationsübergreifend Mission Bay / San Francisco USA Forschung im Bereich Hämatologie und Biologika Berkeley USA Entwicklung im Bereich Hämatologie und Biologika Turku Finnland Entwicklung von Hormonspiralen und -implantaten zur Empfängnisverhütung Oslo Norwegen Erforschung von Thorium-Konjugaten für die Anwendung bei Krebserkrankungen Kooperationen Unsere eigenen Forschungskapazitäten ergänzen wir um Kooperationen und strategische Allianzen mit externen Partnern aus der industriellen und akademischen Forschung. Dadurch schaffen wir den Zugang zu komplementären Technologien und zu externem Innovationspotenzial. In der nachfolgenden Tabelle sind einige Beispiele aufgeführt: Kooperationspartner Pharma [Tabelle 3.4.3] scroll Partner Ziel der Kooperation Kardiologie Broad Institute Strategische Partnerschaft auf dem Gebiet der Genom- und Arzneimittelforschung in der Kardiologie zur Nutzung von Erkenntnissen aus der Humangenetik für die Entwicklung neuer kardiovaskulärer Therapien Ionis Pharmaceuticals, Inc. Entwicklung eines Antisense-Wirkstoffes zur Prävention von Thrombosen Janssen Research & Development, LLC of Johnson & Johnson Entwicklung von Xarelto™ (Rivaroxaban) Ludwig Boltzmann Institute Erforschung von Erkrankungen der Lungengefäße, insb. Lungenhochdruck Merck & Co., Inc. Entwicklungskooperation auf dem Gebiet der Modulation von löslicher Guanylat-Zyklase (sGC) Onkologie Amgen Research GmbH Zugang zu BiTETM -Antikörpern zur Entwicklung neuartiger Tumortherapien Ardea Biosciences Inc. of Astra Zeneca Co-Entwicklung von onkologischen Produkten auf der Basis von MEK (mitogen-activated erk kinase) Inhibitoren Broad Institute Strategische Partnerschaft im Bereich der Onkologie zur Entdeckung und Entwicklung von Wirkstoffen, die gezielt bei tumorspezifischen Genveränderungen ansetzen Compugen Ltd. Kooperation zur Erforschung und Entwicklung neuer Ansätze im Bereich der Immuntherapie für die Onkologie Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) Strategische Partnerschaft für die Erforschung und Entwicklung neuer Therapieoptionen auf dem Gebiet der Onkologie, insbesondere der Immuntherapie Dyax Corp. Zugang zu Antikörper-Bibliothek mit Option zur Einlizenzierung von Antikörpern für die Entwicklung und Vermarktung neuartiger Tumortherapien ImmunoGen Inc. Entwicklung von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) für neuartige Tumortherapien OncoMed Pharmaceuticals Inc.1 Erforschung und Entwicklung neuartiger Therapeutika gegen Krebsstammzellen Onyx Pharmaceuticals Inc. of Amgen Inc. Co-Entwicklung von Nexavar™ (Sorafenib) für verschiedene Krebsindikationen Orion Corporation Entwicklung von ODM-201 zur Behandlung von Patienten mit Prostatakrebs Qiagen Manchester Ltd. Entwicklung diagnostischer Tests für die personalisierte Krebsbehandlung Seattle Genetics Inc. Zugang zu Technologie für Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) für neuartige Tumortherapien Sprint Bioscience Erforschung und Entwicklung von onkologischen Wirkstoffkandidaten Ophthalmologie Inception 4, Inc. Erforschung neuer Ansätze zur Behandlung von verschiedenen Augenkrankheiten Johns Hopkins University Erforschung und Entwicklung innovativer Arzneimittel für schwere Erkrankungen des hinteren Augenabschnitts Regeneron Pharmaceuticals Inc. Entwicklung von Eylea™ (Aflibercept) zur Behandlung von verschiedenen Augenkrankheiten Entwicklung eines PDGFR-beta-Antikörpers für die Ophthalmologie Hämophilie Dimension Therapeutics, Inc. Entwicklung einer neuartigen Gentherapie zur Behandlung der Hämophilie A Gynäkologie Evotec AG Forschungskooperation zur Identifizierung und Validierung von Entwicklungskandidaten in der Endometriose University of Oxford Strategische Forschungspartnerschaft bei der Entwicklung neuartiger Therapien in der Frauenheilkunde Infektionskrankheiten Merck & Co., Inc. Co-Entwicklung von Tedizolid zur Behandlung verschiedener Infektionen Novartis AG Entwicklung einer zielgerichteten inhalativen Antibiotikatherapie zur Behandlung von Infektionen der Lunge (Ciprofloxacin DPI) Nektar Therapeutics Co-Entwicklung einer zielgerichteten inhalativen Antibiotikatherapie zur Behandlung von Infektionen der Lunge (Amikacin Inhale) Allgemein BioInvent International AB Zugang zu Antikörper-Bibliothek mit Einlizenzierung von Antikörpern Peking University Forschungskooperation und Gründung eines Forschungszentrums für gemeinsame Projekte Tsinghua University Forschungskooperation und Gründung eines Forschungszentrums für gemeinsame Projekte 1 Auf dem Gebiet der klassischen Forschung mit humanen embryonalen Stammzellen ist Bayer nicht aktiv. Darüber hinaus betreiben wir eigene Wissenschafts- und Innovationszentren. Über unsere Science Hubs in Peking (China), Singapur (Singapur) und Osaka (Japan) koordinieren wir primär unsere Forschungspartnerschaften in Asien. In Berlin (Deutschland) und San Francisco (USA) haben wir unter dem Namen "CoLaborator™" ein Labor-Modell für junge Firmen aus dem Life-Science-Bereich eingerichtet. Ziel des globalen CoLaborator™-Konzepts ist es, den Firmen geeignete Labor- und Büroinfrastruktur in unmittelbarer Nähe zu den Forschungseinrichtungen von Bayer anzubieten. Im Bereich Crowdsourcing führen wir unser Programm "Grants4Targets™" weiter sehr erfolgreich fort. Das auf Kleinmoleküle ausgerichtete "Grants4Leads™" haben wir durch "PartnerYourAntibodies™" ergänzt, bei dem die Evaluierung biologischer Wirkstoffe im Fokus steht. Darüber hinaus bietet das "Grants4Apps™ Accelerator-Programm" Start-up-Unternehmen mit innovativen gesundheits- und therapierelevanten Lösungsansätzen ein Starthilfepaket. Im Bereich Venture Capital engagieren wir uns beim Hightech Gründerfonds und bei Versant Ventures. Klinische Studien Klinische Studien machen einen wesentlichen Teil des Entwicklungsprozesses für Medikamente aus. Sie sind ein unentbehrliches Instrument zur Bestimmung der Wirksamkeit und Verträglichkeit neuer Entwicklungspräparate, bevor sie zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden können. Nutzen und potenzielle Risiken neuer Arzneimittel müssen stets wissenschaftlich belegt und gut dokumentiert werden. Alle Studien bei Bayer entsprechen strengen internationalen Richtlinien und Qualitätsstandards sowie den jeweiligen gültigen nationalen Gesetzen und Normen. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-4.1-1 Die Veröffentlichung von Informationen über klinische Studien erfolgt bei Bayer in Übereinstimmung mit den jeweils gültigen nationalen Gesetzen und nach den Prinzipien des europäischen (EFPIA) und des amerikanischen (PhRMA) Pharmaverbandes, die in einem gemeinsamen Positionspapier definiert wurden. HealthCare publiziert Informationen über eigene klinische Studien sowohl im öffentlich zugänglichen Register www.ClinicalTrials.gov als auch in der eigenen "Trial Finder"-Datenbank. Zusammenfassungen von Ergebnissen der klinischen Studien der Phasen II, III und IV sind online in der "Trial Finder"-Datenbank verfügbar, sofern sich diese Studien auf zugelassene Produkte beziehen. Über das Portal www.clinicalstudydatarequest.com können Wissenschaftler auf Antrag Zugang zu anonymisierten Daten auf Patientenebene erhalten. Weitere Informationen zu unseren global einheitlichen Standards, der Überwachung von Studien und der Rolle der Ethikkommissionen finden Sie im Internet. Konzernziel 2015; HealthCare - Überführung von mehr als 10 neuen Wirkstoffen in die Entwicklung Aktivitäten im Berichtsjahr Im Berichtsjahr konnten wir gemäß unserer Ziele für 2015 zwölf neue Wirkstoffe aus unserer Forschungspipeline in die präklinische Entwicklung überführen. Dabei definieren wir einen neuen Wirkstoff (NME, new molecular entity) als neue chemische oder biologische Substanz, die sich bislang nicht in der Entwicklung befindet. In der präklinischen Entwicklung werden die Wirkstoffe in verschiedenen Modellen auf ihre Eignung für die Erprobung in klinischen Studien und der damit verbundenen Erstanwendung am Menschen weiter untersucht. Mit mehreren Arzneimittelkandidaten aus unserer Forschungs- und Entwicklungspipeline führten wir 2015 klinische Studien durch. Unsere bereits zugelassenen Produkte stärkten wir durch Lebenszyklus-Management-Aktivitäten, um deren Anwendung weiter zu verbessern bzw. das Indikationsspektrum zu erweitern. Einen Teil unserer Entwicklungskandidaten untersuchen wir auch hinsichtlich ihres Potenzials zur Behandlung von seltenen Krankheiten, den sogenannten Orphan Diseases. Copanlisib erhielt im Februar 2015 von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA die Ausweisung als "Orphan-Drug" zur Behandlung von follikulären Lymphomen, einem histologischen Subtyp von Non-Hodgkin-Lymphomen. In den nachfolgenden Tabellen sind unsere wichtigsten Arzneimittelkandidaten der klinischen Prüfungsphasen II und III dargestellt: Forschungs- und Entwicklungsprojekte (Phase II)1 [Tabelle 3.4.4] scroll Projekte Phase II Indikation Anetumab Ravtansine (Mesothelin ADC) Krebs BAY 1067197 (Partial Adenosine A1 Agonist) Herzinsuffizienz BAY 1007626 (Progestin IUS) Empfängnisverhütung BAY 1142524 (Chymase-Inhibitor) Herzinsuffizienz BAY 2306001 (IONIS-FXIRx) Prävention von Thrombosen2 BAY 98-7196 + Anastrozol (Intravaginalring) Endometriose Copanlisib (PI3K-Inhibitor) Behandlung von rezidivierendem/resistentem Non Hodgkin's Lymphom (NHL) Molidustat (HIF-PH-Inhibitor) Renale Anämie PDGFR-beta + Aflibercept Feuchte altersbedingte Makula-Degeneration3 Radium-223-Dichlorid Knochenmetastasen bei Brustkrebs Radium-223-Dichlorid Krebs, verschiedene Studien Refametinib (MEK-Inhibitor) Krebs Regorafenib Krebs Riociguat Pulmonale Hypertonie (IIP) Riociguat Diffuse systemische Sklerose Riociguat Zystische Fibrose Rivaroxaban Sekundärprophylaxe akutes Koronarsyndrom (ACS)4 Roniciclib (CDK-Inhibitor) Kleinzelliger Lungenkrebs (SCLC) Vericiguat (BAY 1021189, sGC-Stimulator) Chronische Herzinsuffizienz Vilaprisan (S-PRM) Symptomatische Gebärmuttermyome Vilaprisan (S-PRM) Endometriose 1 Stand: 27. Januar 2016 2 Durchgeführt von Ionis Pharmaceuticals, Inc. 3 Durchgeführt von Regeneron Pharmaceuticals, Inc. 4 Durchgeführt von Janssen Research & Development, LLC Das Wesen der Arzneimittelforschung und -entwicklung bedingt, dass nicht alle Wirkstoffe das jeweils festgelegte Projektziel erreichen werden. Es besteht die Möglichkeit, dass einige oder alle der hier aufgeführten Projekte aufgrund wissenschaftlicher und / oder wirtschaftlicher Erwägungen abgebrochen werden und somit nicht zu einem marktfähigen Produkt führen. Zudem ist es möglich, dass die für diese Wirkstoffe erforderliche Zulassung als Arzneimittel durch die Food and Drug Administration (FDA), die European Medicines Agency (EMA) oder eine andere Zulassungsbehörde nicht erteilt wird. Forschungs- und Entwicklungsprojekte (Phase III)1 [Tabelle 3.4.5] scroll Projekte Phase III Indikation Amikacin Inhale Lungeninfektionen BAY 1841788 (0DM-201, AR-Antagonist) Prostatakrebs Damoctocog alfa pegol (BAY 94-9027, long-acting rFVIII) Hämophilie A Ciprofloxacin DPI Lungeninfektionen Copanlisib (PI3K-Inhibitor) Verschiedene Arten von Non Hodgkin's Lymphomen (NHL) Finerenone (MR-Antagonist) Chronische Herzinsuffizienz Finerenone (MR-Antagonist) Diabetische Nierenerkrankung Radium-223-Dichlorid Kombinationsbehandlung von kastrationsresistentem Prostatakrebs Regorafenib Refraktärer Leberkrebs Riociguat Pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) bei Patienten, die nur unzureichend auf PDE-5i/ ERA ansprachen Rivaroxaban Prävention schwerer kardialer Ereignisse (MACE) Rivaroxaban Anti-Koagulation in Patienten mit chronischem Herzversagen2 Rivaroxaban Langzeitprävention venöser Thromboembolien Rivaroxaban VTE-Prävention bei Hochrisikopatienten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus2 Rivaroxaban Embolische Schlaganfälle unklarer Ursache Rivaroxaban Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) Tedizolid Lungeninfektionen 1 Stand: 27. Januar 2016 2 durchgeführt von Janssen Research & Development, LLC Das Wesen der Arzneimittelforschung und -entwicklung bedingt, dass nicht alle Wirkstoffe das jeweils festgelegte Projektziel erreichen werden. Es besteht die Möglichkeit, dass einige oder alle der hier aufgeführten Projekte aufgrund wissenschaftlicher und / oder wirtschaftlicher Erwägungen abgebrochen werden und somit nicht zu einem marktfähigen Produkt führen. Zudem ist es möglich, dass die für diese Wirkstoffe erforderliche Zulassung als Arzneimittel durch die Food and Drug Administration (FDA), die European Medicines Agency (EMA) oder eine andere Zulassungsbehörde nicht erteilt wird. Wir überprüfen unsere Forschungs- und Entwicklungspipeline regelmäßig, um die aussichtsreichsten Pharma-Projekte mit Priorität voranzutreiben. Für einige Arzneimittelkandidaten haben wir nach Abschluss der erforderlichen Studien Anträge auf Zulassung bzw. auf Erweiterung der bestehenden Zulassung bei einer oder mehreren Behörden gestellt. Die wichtigsten noch im Zulassungsprozess befindlichen Arzneimittelkandidaten sind: Einreichungen1 [Tabelle 3.4.6] scroll Indikation Bay 81-8973 (rFVIII) EU, USA, Japan, Behandlung der Hämophilie A LCS-16 (ULD LNG Contraceptive System) EU, USA, Empfängnisverhütung Radium-223-dichlorid Japan, Behandlung von Patienten mit Prostatakarzinom und Knochenmetastasen Rivaroxaban2 USA, Sekundärprophylaxe des akuten Koronarsyndroms (ACS) 1 Stand: 4. Februar 2016 2 Eingereicht von Janssen Research & Development, LLC Im Berichtsjahr erreichten wir weitere Fortschritte in verschiedenen Therapiegebieten: Kardiologie Xarelto™ (Wirkstoff: Rivaroxaban) ist unter den nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Gerinnungshemmern das Medikament mit den meisten zugelassenen Indikationen im Bereich der venösen und arteriellen Thromboembolien. Über alle Indikationen hinweg ist Xarelto™ in mehr als 130 Ländern weltweit zugelassen - wobei der Zulassungsstatus von Land zu Land variieren kann. In den USA wird Xarelto™ durch Janssen Pharmaceuticals, Inc., eine Tochtergesellschaft von Johnson & Johnson, vermarktet. Im Mai 2015 wurde Xarelto™ von der chinesischen Gesundheitsbehörde China Food and Drug Administration (CFDA) zur Prävention von Schlaganfällen und systemischen Embolien bei Patienten mit Vorhofflimmern und zur Behandlung von tiefen Venenthrombosen (DVT) zugelassen. Die Zulassung beinhaltet zusätzlich die Verwendung von Xarelto™ zur Senkung des Risikos einer wiederkehrenden tiefen Venenthrombose und Lungenembolie nach einer akuten tiefen Venenthrombose. Im September 2015 erhielt Xarelto™ von der japanischen Arzneimittelbehörde Ministry of Health, Labor and Welfare (MHLW) die Zulassung zur Behandlung und Sekundärprävention pulmonaler Thromboembolien und tiefer Venenthrombosen. Über die bereits zugelassenen Indikationen hinaus wird die Anwendung von Rivaroxaban auch bei anderen kardiovaskulären Erkrankungen untersucht, wie zum Beispiel die Prävention schwerer kardialer Ereignisse, embolische Schlaganfälle unklarer Ursache oder periphere arterielle Verschlusskrankheit. Rivaroxaban wurde von Bayer erfunden und wird gemeinsam mit Janssen Research & Development, LLC, USA, einer Tochtergesellschaft von Johnson & Johnson, entwickelt. Adempas™ (Wirkstoff: Riociguat) ist ein Stimulator der löslichen Guanylat-Zyklase (sGC), der erste Vertreter einer neuartigen Medikamentenklasse von gefäßerweiternden Substanzen. Der als Tablette einzunehmende Wirkstoff wird derzeit vor allem als innovativer und spezifischer Behandlungsansatz bei verschiedenen Formen des Lungenhochdrucks untersucht. Adempas™ ist in den USA und Europa zur Behandlung bestimmter Formen chronisch-thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH) und pulmonal-arterieller Hypertonie (PAH) zugelassen. In Japan erfolgte im Jahr 2014 die Zulassung für CTEPH und im Februar 2015 für PAH. Das Studienprogramm für Riociguat umfasst auch Studien außerhalb der Indikation pulmonale Hypertonie. So wird Riociguat in Phase II zur Behandlung von Patienten mit diffuser systemischer Sklerose untersucht. Ein weiterer Vertreter der Klasse der sGC-Modulatoren ist Vericiguat, das sich derzeit in Phase IIb der klinischen Prüfung zur Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz befindet. Die Entwicklung und Vermarktung der sGC-Modulatoren sind Teil der strategischen Zusammenarbeit mit Merck & Co., Inc., USA. Der Wirkstoff Finerenone (BAY 94-8862) ist ein neuartiger, oraler, nicht-steroidaler Mineralokortikoid-Rezeptorantagonist (MRA), der sich derzeit in Phase III der klinischen Entwicklung befindet. Im September 2015 starteten zwei Phase-III-Studien, welche die Wirksamkeit und Sicherheit von Finerenone bei Patienten mit diabetischer Nierenerkrankung untersuchen. Eine weitere Phase-III-Studie in der Indikation chronische Herzinsuffizienz ist in Vorbereitung. Der Entwicklungskandidat Molidustat wird zur Behandlung von Patienten mit Anämie und begleitender chronischer Nierenerkrankung und / oder terminalem Nierenversagen untersucht. Im März 2015 erweiterten wir unsere Partnerschaft mit dem Broad Institute des Massachusetts Institute of Technology (MIT) sowie der Harvard University, USA, um zukünftig auch auf dem Gebiet der Genom- und Arzneimittelforschung in der Kardiologie zusammenzuarbeiten. Darüber hinaus schlossen wir im April 2015 mit Ionis Pharmaceuticals, Inc., USA, einen exklusiven Lizenzvertrag über einen in der klinischen Entwicklung befindlichen Antisense-Wirkstoff zur Prävention von Thrombosen, IONIS-FXIRx (BAY 2306001). Gemäß der Vereinbarung werden wir BAY 2306001 in Bereichen mit hohem medizinischen Bedarf weiterentwickeln und kommerzialisieren. Antisense-Wirkstoffe binden zielgerichtet an mRNA-Moleküle in der Zelle und hemmen die Produktion von Proteinen, die im Verlauf einer Krankheit von Bedeutung sind. Der neuartige Mechanismus der Hemmung der Faktor-XI-Synthese könnte eine zusätzliche Behandlungsmöglichkeit für Patienten bieten, für die derzeit keine geeigneten Therapieoptionen zur Verfügung stehen. Onkologie Stivarga™ (Wirkstoff: Regorafenib) ist ein oral wirksamer Multi-Kinase-Inhibitor. Er hemmt verschiedene Signalwege, die für das Tumorwachstum verantwortlich sind. Stivarga™ ist in den USA, Europa, Japan und weiteren Ländern zur Behandlung von Patienten mit metastasiertem Darmkrebs (mCRC) sowie gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) zugelassen. Im März 2015 haben wir die Aufnahme von Patienten für eine Phase-III-Studie mit Regorafenib ausgesetzt, da bis zu diesem Zeitpunkt nicht genug Patienten rekrutiert werden konnten. Die Studie untersucht Regorafenib als adjuvante Behandlungsoption von Patienten mit Darmkrebs nach der kurativen Resektion von Lebermetastasen. Für eine weitere Phase-III-Studie mit Regorafenib als Zweitlinienbehandlung bei Leberkrebs werden im Jahr 2016 Ergebnisse erwartet. Stivarga™ ist ein von Bayer entwickeltes Präparat. 2011 vereinbarten Bayer und Onyx Pharmaceuticals, Inc., eine Tochtergesellschaft von Amgen Inc., USA, dass Onyx Lizenzgebühren auf weltweite Umsätze mit Stivarga™ im Bereich der Krebsbehandlung erhält. Xofigo™ (Wirkstoff: Radium-223-Dichlorid) ist in der EU und den USA zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit kastrationsresistentem Prostatakrebs (CRPC) mit symptomatischen Knochenmetastasen ohne bekannte viszerale Metastasen zugelassen. Im April 2015 beantragten wir bei der japanischen Arzneimittelbehörde MHLW die Zulassung für Radium-223-Dichlorid zur Behandlung von Prostatakarzinomen mit Knochenmetastasen. Der Wirkstoff wird auch in weiteren Studien bei Prostatakrebs untersucht sowie in Phase-II-Studien bei Brustkrebspatientinnen. Der Wirkstoff Copanlisib ist ein neuartiger, intravenös zu verabreichender Hemmer der Phosphatidyli-nositol-3-Kinase (PI3K). Im Jahr 2015 haben wir unser globales klinisches Entwicklungsprogramm erweitert. Eine neue Phase II- und zwei Phase-III-Studien sollen die Sicherheit und Wirksamkeit von Copanlisib bei Patienten mit wiederauftretendem indolenten Non Hodgkin's Lymphom (NHL) und diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL), einem aggressiven Subtyp von NHL, untersuchen. Ein weiterer Wirkstoff BAY-1841788 (ODM-201) wird gemeinsam mit Orion Corporation, Espoo, Finnland, entwickelt. Dieser neuartige als Tablette einzunehmende Hemmstoff des Androgenrezeptors befindet sich in der klinischen Phase III der Entwicklung zur Behandlung von Patienten mit Prostatakrebs. Im Juli 2015 schlossen wir mit der Sprint Bioscience AB, Schweden, eine Kooperations- und Lizenzvereinbarung über die Erforschung, Entwicklung und Kommerzialisierung onkologischer Wirkstoffkandidaten. Im Rahmen dieser Vereinbarung erhalten wir die Lizenz für ein Forschungsprogramm, das sich im präklinischen Stadium befindet und auf die Hemmung des Stoffwechsels in Tumorzellen abzielt. Ophthalmologie Eylea™ (Wirkstoff: Aflibercept) ist unser gemeinsames Entwicklungsprojekt mit Regeneron Pharmaceuticals, Inc., USA. Aflibercept blockiert den natürlichen Wachstumsfaktor VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor), wodurch die abnorme Bildung neuer Blutgefäße, die zu Blutungen neigen, verhindert wird. Das Präparat wird lokal ins Auge appliziert. In den USA hält Regeneron Pharmaceuticals Inc., USA, die alleinigen Rechte. Außerhalb der USA wird das Präparat von Bayer vermarktet. Eylea™ ist zur Behandlung der feuchten altersbedingten Makula-Degeneration (AMD), zur Behandlung des Sehschärfenverlustes aufgrund eines Makula-Ödems infolge eines Zentralvenenverschlusses der Netzhaut (CRVO) sowie zur Behandlung des diabetischen Makula-Ödems (DME) zugelassen. In Japan ist Eylea™ zusätzlich zur Behandlung der myopiebedingten choroidalen Neovaskularisation (mCNV) zugelassen. Im Februar 2015 erteilte die Europäische Kommission die Zulassungserweiterung für Eylea™ zur Behandlung einer Beeinträchtigung der Sehschärfe aufgrund eines Makula-Ödems infolge eines retinalen Venenastverschlusses (BRVO). Damit kann Eylea™ in Europa bei allen Patienten eingesetzt werden, die aufgrund eines retinalen Venenverschlusses (RVO) ein Makula-Ödem mit nachfolgender Beeinträchtigung der Sehschärfe haben. Im Juni 2015 erfolgte die Zulassung in dieser Indikation in Japan. Im Oktober 2015 wurde Eylea™ von der Europäischen Kommission für die Behandlung der myopiebedingten choroidalen Neovaskularisation (mCNV) zugelassen. Eine klinische Phase-IIa-Studie mit Regorafenib Augentropfen zeigte nicht die gewünschten Ergebnisse, daher wird das Projekt nicht weiter fortgesetzt. In der Studie wurde Regorafenib zur Behandlung der feuchten altersbedingten Makula-Degeneration (AMD) untersucht. Im Juni 2015 vereinbarten wir mit der Johns Hopkins University, USA, eine strategische Forschungsallianz zur Erforschung und Entwicklung innovativer Arzneimittel für schwere Erkrankungen des hinteren Augenabschnittes, an denen weltweit zahlreiche Menschen leiden. Ziel der fünfjährigen Kooperation ist es, Patienten neue Therapieoptionen für verschiedene Netzhauterkrankungen zur Verfügung stellen zu können. Hämatologie Im Juni 2015 beantragten wir beim japanischen MHLW die Zulassung für den rekombinanten Faktor BAY 81-8973 zur Behandlung der Hämophilie A. In den USA und in Europa läuft der Zulassungsprozess seit Ende 2014. Im Dezember 2015 erteilte der europäische Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) die Zulassungsempfehlung. BAY 81-8973 ist ein weiterentwickelter rekombinanter Faktor VIII (rFVIII), der in klinischen Studien eine wirksame Prophylaxe sowohl bei zwei- als auch bei dreimaliger Gabe pro Woche in üblicher Dosierung zeigen konnte. Damoctocog alfa pegol (BAY 94-9027) ist ein lang wirkender rekombinanter Faktor VIII, der sich in der Phase III der klinischen Entwicklung befindet. Gynäkologie Vilaprisan (sPRM) ist ein neuartiger oral einzunehmender Progesteronrezeptor-Modulator, der derzeit in Phase-II-Studien zur Behandlung von Gebärmuttermyomen und Endometriose untersucht wird. Im Juni 2015 startete eine weitere Phase-II-Studie, in der die Wirksamkeit von Vilaprisan im Vergleich zum Hauptwettbewerber untersucht wird. Im November 2015 haben wir in der Europäischen Union und in den USA die Zulassung für das neue Intrauterinsystem (IUS) LCS-16 beantragt. Das niedrig dosierte, Levonorgestrel-freisetzende Produkt ermöglicht Verhütung über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren. CONSUMER HEALTH Bei Consumer Health betreiben wir Forschung und Entwicklung im Wesentlichen an folgenden Standorten: Forschungs- und Entwicklungsstandorte [Tabelle 3.4.7] scroll Standort Land Schwerpunkte Consumer Care Morristown USA Antiallergika, Schmerzmittel, Erkältungsmittel und Dermatologische Produkte Memphis USA Sonnenschutzmittel, Fußpflegeprodukte und Dermatologische Produkte; Zentrum für Konsumentenforschung Gaillard Frankreich Nahrungsergänzung, Dermatologie und Magen-Darm-Erkrankungen Darmstadt Deutschland Medikamente auf pflanzlicher Basis Chengdu China Rezeptfreie Medikamente und traditionelle chinesische Medizin (TCM) auf pflanzlicher Basis Medical Care (Radiologie) Pittsburgh USA Medizingeräte, sterile Verbrauchsartikel, Informatikprodukte Berlin Deutschland Kontrastmittel Animal Health Monheim Deutschland Antiparasitika, Antiinfektiva und Pharmakologika Shawnee USA Antiparasitika, Antiinfektiva und Pharmakologika Auckland Neuseeland Gesundheit des Milchviehs São Paulo Brasilien Antiparasitika Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Consumer Care konzentrieren sich darauf, verschreibungsfreie Medikamente sowie Produkte zur Haut- und Fußpflege, Sonnenschutzmittel, Nahrungsergänzungsmittel und andere Produkte für die Selbstmedikation zu entwickeln. Unsere Entwicklungsstrategien, die den Konsumenten in den Mittelpunkt unseres Handelns stellen, zielen darauf, unser Markenportfolio zu erweitern und zu verbessern. Dies wollen wir durch Produktneuentwicklungen sowie neue Darreichungsformen, Formulierungen, Produktbotschaften, neuartige Verpackungen und andere Innovationen erreichen. Im Jahr 2015 führten wir eine Reihe neuer Produktlinienerweiterungen in verschiedenen Märkten ein. Dabei handelte es sich um neue Darreichungsformen, Anwendungsmöglichkeiten und weitere Innovationen für bestehende Marken wie Aspirin™, Elevit™, Berocca™, Canesten™, Bepanthen™ / Bepanthol™ und Coppertone™. Darüber hinaus treiben wir aktiv die Neueinstufung von bislang verschreibungspflichtigen Medikamenten als rezeptfreie Arzneimittel voran. Bei Medical Care fokussieren wir unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf die kontinuierliche Verbesserung unserer Kontrastmittel und Kontrastmittel-Injektionssysteme. Damit wollen wir unsere Führungsposition auf dem Gebiet der Radiologie weiter ausbauen. Im März 2015 erhielten wir in Japan die Zulassung für die Gadovist™ (Wirkstoff: Gadobutrol) Injektionslösung zum Einsatz in der Magnetresonanztomographie (MRT). Gadovist™ ist das erste gadoliniumhaltige Kontrastmittel in hoher Konzentration und Relaxivität, das in Japan zu Verfügung steht. Im Juli 2015 wurde Gadovist™ von der Europäischen Kommission für die Anwendung bei Kindern unter zwei Jahren zugelassen. Diese Zulassungserweiterung gilt für alle bereits zugelassenen Indikationen. Im August 2015 wurde das MRXperion Injektionssystem von der FDA für die Injektion für Kontrastmittel zugelassen. Unser System optimiert den Injektionsprozess, verfügt über weiterentwickelte und verbesserte patientennahe Anwendungen und kann mit unserer Software-Plattform Radimetrics™ Enterprise verbunden werden. Darüber hinaus arbeiteten wir im Geschäftsjahr 2015 weiter daran, unser Angebot an Informatikprodukten auszubauen und zu verbessern. Wir haben neue Softwareanwendungen entwickelt, die beim Kontrastmittel- und Strahlungsdosismanagement bei CT-, MRT- und nuklearmedizinischen Verfahren unterstützen. Bei Animal Health fokussieren wir unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten insbesondere auf die Bereiche Antiparasitika, Antibiotika, auf Arzneimittel zur Behandlung nichtinfektiöser Krankheiten sowie nicht-antibiotische Alternativen für Infektionskrankheiten. Unsere zentralen Forschungsaktivitäten werden im Rahmen unserer Life-Sciences-Plattform mit der Pharma-Forschung sowie in enger Kooperation mit der CropScience-Forschung durchgeführt. Zudem stärken wir unser Geschäft im Rahmen existierender Kooperationen durch die kontinuierliche Identifizierung weiterer Produktentwicklungskandidaten. Seit August 2015 ist unser innovatives Immunstimulans Zelnate™ in den USA erhältlich. Zelnate™ wurde vom United States Department of Agriculture (USDA) zur unterstützenden Behandlung von durch Mannheimia haemolytica ausgelösten Atemwegserkrankungen bei Rindern zugelassen. Damit bietet das Produkt Tierärzten und Landwirten einen neuen Ansatz jenseits von Impfungen und Antibiotika, diese komplexen infektiösen Erkrankungen zu bekämpfen, welche die Rinderzucht erheblich beinträchtigen. 4.2 CropScience Forschungsgebiete und -standorte CropScience verfügt über ein weltweites Netz von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Unsere größten Standorte zur Erforschung und Entwicklung sind: Forschungs- und Entwicklungsstandorte [Tabelle 3.4.8] scroll Standort Land Schwerpunkte Monheim a. R. Deutschland F&E von Pflanzenschutzmitteln, Schwerpunkt Insektizide Frankfurt a. M. Deutschland F&E von Pflanzenschutzmitteln, Schwerpunkt Herbizide Lyon Frankreich F&E von Pflanzenschutzmitteln Sophia Antipolis Frankreich F&E von Pflanzenschutzmitteln Raleigh / Research Triangle Park USA F&E von Pflanzenschutzmitteln, Forschungszentrum für Saatgut Sacramento USA F&E von Pflanzenschutzmitteln Gent Belgien Forschungszentrum für Saatgut Nunhem Niederlande Forschungszentrum für Gemüsesaatgut Lubbock USA Forschungszentrum für Saatgut, Schwerpunkt Baumwolle Morrisville USA Forschungszentrum für Saatgut Während die Forschungstätigkeiten an einigen zentralen Standorten gebündelt sind, finden die Entwicklungsaktivitäten sowie die Saatgutzüchtung sowohl in zentralen Einrichtungen als auch in zahlreichen Feldversuchsstationen weltweit statt. So kann eine Prüfung der zukünftigen Wirkstoffe und Sorten entsprechend den spezifischen regionalen und lokalen Anforderungen gewährleistet werden. Die genannten Forschungszentren im Bereich Seeds konzentrieren sich auf die Verbesserung von Saatgut und gezielten Saatguteigenschaften mittels Saatguttechnologie und -züchtung. Im November 2015 eröffnete CropScience drei neue Institute innerhalb des brasilianischen Forschungs- und Innovationszentrums in Paulínia: Das erste Applikationstechnologie-Zentrum außerhalb Deutschlands, ein Labor zur Überwachung von Resistenzen und ein Zentrum für Landwirtschaft in Tropenregionen. CROP PROTECTION/ SEEDS Forschungsgebiete Bei Crop Protection/ Seeds arbeiten unsere Wissenschaftler aus den Bereichen verbesserter Saatguteigenschaften, Saatguttechnologie, Saatgutzüchtung, Agrarchemie und Biologika im Rahmen eines integrierten Forschungsansatzes eng zusammen. Die Fachkompetenzen aus der chemischen und biologischen Forschung sowie der Feldentwicklung werden so optimal gebündelt und auf unsere langfristigen Forschungsziele und Geschäftsstrategien in den einzelnen Anbaukulturen ausgerichtet. Im Bereich Crop Protection verfolgen wir das Ziel, innovative und sichere Wirkstoffe für den Einsatz als Insektizide, Fungizide, Herbizide und Saatgutbehandlungsmittel in einer nachhaltigen Landwirtschaft zu erforschen und zu entwickeln. Hierbei stehen uns moderne Technologien aus den Bereichen der Chemie, Biologie und Biochemie, wie etwa Hochdurchsatz-Screening und Bioinformatik, für die Identifizierung neuer chemischer Leitstrukturen zur Verfügung. Zusätzlich erweitern wir den Einsatzbereich unserer Wirkstoffe durch neue Mischungen oder die Entwicklung innovativer Formulierungen. Dadurch wollen wir ihre Anwendbarkeit auf andere Kulturpflanzen oder in anderen Regionen ermöglichen, aber auch die Handhabbarkeit der Produkte verbessern. Erfolgreiche Kooperationen mit externen Partnern ergänzen unsere eigenen Aktivitäten. Im Bereich Seeds forschen wir an der Optimierung von Pflanzeneigenschaften und entwickeln neue Sorten in unseren bisherigen Kernkulturen Baumwolle, Raps / Ölsaaten und Reis sowie im Gemüsesaatgut. Mittlerweile haben wir unsere Forschungsaktivitäten auch auf Weizen und Sojabohnen als weitere Kernkulturen ausgedehnt. Im Fokus unserer Arbeit steht die Verbesserung der agronomischen Eigenschaften dieser Kulturen. Unsere Forscher arbeiten an der Steigerung der Ertragskraft von Nutzpflanzen und der Erhöhung der Pflanzenqualität, z. B. durch veränderte Rapsölprofile oder optimierte Baumwoll-Faserqualitäten. Darüber hinaus entwickeln wir Pflanzen, die eine hohe Toleranz gegenüber externen Stressfaktoren wie Trockenheit aufweisen und Wasser effektiver nutzen können. Weitere Schwerpunkte bestehen darin, neue Herbizidtoleranzen auf der Basis alternativer Wirkmechanismen zu entwickeln sowie die Insektenresistenz und Krankheitstoleranz zu verbessern. Dabei werden moderne Züchtungsverfahren von der marker-gestützten Züchtung bis hin zu Methoden der Pflanzenbiotechnologie genutzt. Technologische Fortschritte bieten Landwirten schnellere und genauere Methoden, um ihre Pflanzen zu überwachen. Solche digitalen Lösungen können helfen, die Vorgänge auf ihren Feldern besser zu verstehen, und ermöglichen es, schnell und einfach Entscheidungen zu treffen und Risiken besser zu kalkulieren. Wir möchten diese Entwicklung in Zukunft unterstützen, indem wir Landwirten spezielle agronomische Empfehlungen geben. Deshalb entwickeln wir neben unseren klassischen Forschungsprojekten außerdem digitale Produkte, bei denen wir Feldanalysen und statistische Modelle mit zusätzlichen Daten anreichern und diese auch für ein bestimmtes Feld anpassen bzw. individualisieren können, um unsere Kunden bei ihren Entscheidungen zu unterstützen. Neue Produkte und Zulassungen Auch 2015 konnte CropScience eine Reihe von wichtigen Zulassungen erreichen. So erhielten wir im Januar 2015 von der US-Umweltschutzbehörde EPA die Zulassung für das neue Insektizid Sivanto™ . Es kontrolliert saugende Schädlinge im Obst- und Gemüseanbau sowie in vielen Ackerkulturen. Sivanto™ beruht auf dem Wirkstoff Flupyradifurone und ist ein neuartiges systemisches Insektizid. In Mexiko und Korea erhielt CropScience im Frühjahr 2015 die Zulassung. Im November 2015 folgte die Zulassung von Flupyradifurone durch die Europäische Kommission. Erste nationale Registrierungen für Sivanto prime™ in europäischen Ländern werden 2016 erwartet, die Markteinführung ist für 2017 geplant. Das Produkt Council™ bekam bereits im Jahr 2014 eine Zulassung in Südkorea, wo es seit der Anbausaison 2015 erhältlich ist. Das neue Reisherbizid wird die Unkrautbekämpfung deutlich verbessern, da es über ein vorteilhaftes Umweltprofil sowie eine exzellente Verträglichkeit verfügt. Diese Eigenschaften machen Council™ zu einem umweltfreundlichen und zukunftsweisenden Produkt im asiatischen Reismarkt. Im August 2015 erhielt CropScience von der Europäischen Kommission die Zulassung für den Wirkstoff Terpenoid Blend QRD 460 des Produkts Requiem™ . Das biologische Insektizid dient der Bekämpfung saugender Schädlinge. Die Markteinführung in Europa ist für 2017 geplant. Im September 2015 eröffnete CropScience neue Gebäude für sein europäisches Weizenzuchtzentrum in Gatersleben, Deutschland. Ein Schwerpunkt unserer Weizen-Aktivitäten liegt in der Entwicklung von Hybrid-Saatgut, das deutlich bessere Ertragsstabilität verspricht als herkömmliches Saatgut und voraussichtlich nach dem Jahr 2020 angeboten wird. Bereits im September 2014 kündigte CropScience an, zwischen 2010 und 2020 insgesamt 1,5 MRD € in Forschung und Entwicklung von Weizensaatgut und -pflanzenschutz zu investieren. CropScience verbindet dabei die Erforschung und Entwicklung von Pflanzeneigenschaften, molekulare Züchtung und neueste IT-Technologie, um das genetische Potenzial von Weizensaatgut in Bezug auf Ertragssteigerungen zu optimieren. Den ersten Schritt in diese Richtung konnten wir 2015 mit der Markteinführung unseres ersten konventionellen Weizensaatguts in der Ukraine erreichen. Bei vielen Kulturpflanzen können mit konventionellen Züchtungsmethoden große Erfolge erzielt werden, etwa bei Gemüse. Da Gemüse insbesondere für die Frischvermarktung und den Frischverzehr vorgesehen ist, haben Handel und Verbraucher hier besonders hohe Anforderungen bezüglich Aussehen, Nährstoffgehalt, Geschmack und Haltbarkeit. Neue, diesen Anforderungen entsprechende Gemüsesaatgutsorten bringen wir kontinuierlich auf den Markt. Akquisitionen und Kooperationen Im Februar 2015 unterzeichneten Vertreter von CropScience und GLOBALG.A.P. eine Vereinbarung über den weiteren Ausbau ihrer Zusammenarbeit. Die Partner wollen nachhaltige Anbaumethoden fördern und dadurch Obst- und Gemüseerzeugern weltweit helfen, die GLOBALG.A.P.-Zertifizierungsstandards zu erfüllen. Weltweit gefährden Unkrautresistenzen gegen Herbizide die Effizienz und Nachhaltigkeit des Pflanzenbaus. Um der globalen Landwirtschaft schneller neue Problemlösungen anbieten zu können, hat CropScience die Kapazitäten im Bereich der Herbizidforschung erheblich verstärkt: Im Juni 2015 vereinbarte CropScience eine fünfjährige Innovationspartnerschaft mit Grains Research & Development Corporation (GRDC). Ziel soll unter anderem die beschleunigte Auffindung und Entwicklung neuer Wirkstoffe zur Kontrolle bedeutender und resistenter Unkrautarten sein. GRDC wird dafür die Erweiterung der existierenden Kapazitäten im globalen Herbizid-Forschungszentrum von CropScience in Frankfurt um etwa 40 Wissenschaftler und Techniker finanzieren. Im Juni 2015 gab CropScience den Kauf der indischen SeedWorks India Pvt. Ltd. mit Sitz in Hyderabad bekannt. Das Unternehmen ist auf die Züchtung, Herstellung und Vermarktung von Hybrid-Saatgut für Tomaten, Chili, Okra und Kürbis spezialisiert. Bestehende und neue Sorten sollen unter der CropScience-Marke Nunhems™ vertrieben werden. Im September 2015 kündigten CropScience und die Organisation Round Table on Responsible Soy (RTRS) an, Soja-Produzenten gemeinsam bei der Zertifizierung ihrer Kulturen nach RTRS-Standards zu helfen. Die RTRS-Zertifizierung gewährleistet, dass Soja - ob als Rohstoff oder als verarbeitetes Produkt - aus einer Erzeugung stammt, die umweltgerecht, sozialverträglich und wirtschaftlich tragfähig ist. Die Kooperation ist zunächst auf Brasilien konzentriert. Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit den Akteuren der gesamten Lebensmittelkette sind besonders unsere "Food-Chain-Partnerschaften" hervorzuheben. Hier unterstützt CropScience alle Beteiligten, vom Landwirt über den Lebensmittelverarbeiter, den Im- und Exporteur bis zum Groß- und Einzelhändler. Seit 10 Jahren ist CropScience weltweit in Food-Chain-Partnerschafts-Projekten aktiv, vor allem in Asien, Lateinamerika und Europa. Ca. 7.400 Experten beraten dabei Landwirte im nachhaltigen Anbau von der Auswahl des Saatguts über den kontrollierten und umweltschonenden Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bis zur transparenten Kontrolle der Erzeugung und Hilfe im Erreichen von Zertifizierungen. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-4.2-1 Unsere Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen in diesen gemeinsamen Projekten ist heute ein international erfolgreiches Geschäftsmodell für alle an der Lebensmittelkette Beteiligten. Insbesondere Kleinbauern in Entwicklungs- und Schwellenländern profitieren von den verbesserten Erzeugungs- und Vermarktungsstrukturen. Seit 2014 haben wir unsere Partnerschaft mit Unilever signifikant ausgebaut. Dazu gehört ein Food-Chain-Partnership-Projekt in Kenia für Raps, dessen integrierte Lösung nicht nur Pflanzenschutz beinhaltet, sondern auch Saatgut sowie Unterstützung zur Zertifizierungserlangung und agronomische Trainingsmaßnahmen. Ziel des Projekts ist es, den Ertrag, die Erntequalität sowie damit einhergehend die Einkünfte der Landwirte zu stabilisieren oder gar zu erhöhen. CropScience ist Teil eines weltweiten Netzwerks von Forschungs- und Industriepartnern aus den verschiedensten Bereichen der Agrarwirtschaft, chemischer und biologischer Forschung sowie der Lebensmittelindustrie. Eine Übersicht über die wesentlichen Forschungspartnerschaften finden Sie in der ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-4.2-2 Wesentliche Forschungspartnerschaften CropScience [Tabelle 3.4.8-1] scroll Partner Ziel der Kooperation CSIRO Ertragssteigerung von Weizen durch native Pflanzeneigenschaften - Entdeckung, Validierung und Integration Elemental Enzymes Nutzung von Mikroben zur Verbesserung der Bodengesundheit für gesteigerte Produktivität von Pflanzen GRDC Entwicklungspartnerschaft für innovative Herbizide zur Gräserkontrolle IVCC Gemeinsames Entwickeln von neuen Substanzen gegen Moskitos, die Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber übertragen Targenomix Verfahren der Systembiologie entwickeln und anwenden, um die Steuerung von Stoffwechselprozessen in Pflanzen besser zu verstehen Konzernziel 2015: Start von Feldstudien zum Nachweis der technischen Machbarkeit von zwei neuen Wirkstoffen oder Pflanzeneigenschaften Integrierte Forschungs- und Entwicklungspipeline Unsere integrierte Produktpipeline für Pflanzenschutz und Saatguttechnologie enthält eine Vielzahl an neuen Pflanzenschutzprodukten, Saatgutsorten und Weiterentwicklungen (Life Cycle Management), die zwischen 2014 und 2019 auf den Markt gebracht werden sollen. Insgesamt erwarten wir für diese Produkte ein Spitzenumsatzpotenzial von über 5 MRD €. Gemäß unserem Konzernziel 2015 starteten wir Feldstudien zum Nachweis der technischen Machbarkeit eines neuen Wirkstoffs, einer neuen Pflanzeneigenschaft sowie zwei neuer Biologika. Als neue Pflanzeneigenschaft definieren wir ein spezifisches Merkmal, das bislang bei Bayer noch nicht für diese Kulturpflanzen vorhanden ist. In der Tabelle ist eine Auswahl der im Geschäftsjahr neu eingeführten Produkte sowie der bis 2019 erwarteten Markteinführungen aufgelistet: Innovationspipeline1 [Tabelle 3.4.9] scroll Indikation / Kultur Produkt / Pflanzeneigenschaft Produktgruppe Markteinführung2 Insektizid Sivanto™ Chemischer Pflanzenschutz 2015 Herbizid Council™ Chemischer Pflanzenschutz 2015 Weizen konventionelles Saatgut Seeds 2015 Raps Duale Herbizidtoleranz Seeds 2016 Insektizid Neuer Wirkstoff Biologischer Pflanzenschutz 2017 Baumwolle Duale Herbizidtoleranz + Insektenresistenz Seeds 2017 Raps Duale Herbizidtoleranz Seeds 2017 Raps Herbizidtoleranz Seeds 2017 Sojabohnen Duale Herbizidtoleranz Seeds 2017 Insektizid Neuer Wirkstoff Chemischer Pflanzenschutz 2019 Fungizid Neuer Wirkstoff Chemischer Pflanzenschutz 2019 Sojabohnen Dreifache Herbizidtoleranz Seeds 2019 Sojabohnen Duale Herbizidtoleranz Seeds 2019 1 Auswahl neuer Produkte 2 2016-2019: geplante Markteinführung Stand: 06.01.2016 ENVIRONMENTAL SCIENCE Forschungsgebiete Environmental Science bietet Privatkunden und professionellen Anwendern Lösungen auf chemischer und biologischer Basis in den Bereichen Schädlings- und Unkrautbekämpfung an. Dafür werden Substanzen aus dem Bereich Crop Protection sowie von externen Partnern weiterentwickelt, beispielsweise für Anwendungen im eigenen Garten, auf Golfplätzen, an Straße und Schiene oder auch in der Forstwirtschaft. Aktivitäten im Berichtsjahr Im Mittleren Osten erweiterte Environmental Science seine Produktpalette für professionelle Anwender durch die Einführung verschiedener innovativer Formulierungen unseres Insektizids Maxforce™. Das neue biologische Produkt Dedevap Green™ steht in Deutschland zum Einsatz in Getreidespeichern zur Verfügung. Environmental Science kooperiert außerdem mit Unternehmen in Brasilien und Argentinien zur Förderung einer nachhaltigen Forstwirtschaft, etwa durch den Einsatz von Produkten wie unserem Herbizid Esplanade Forest™ , das dank seines lang anhaltenden Effekts eine Reduktion von Herbizid-Applikationen ermöglicht. Unsere Produktpalette erweitern wir kontinuierlich um Fungizide, etwa mit dem Launch von Dedicate™ in Europa, Chipco Signature Xtra™ in den USA sowie mit dem biologischen Nematizid Nortica™. Für Privatkunden arbeiteten wir auch 2015 an der Entwicklung innovativer und leicht handhabbarer Verpackungen sowie am Ausbau unserer Produktpalette biologischer Lösungen. Mit der Einführung der neuen Fungizide Consento™ und Emerald™ in Zentraleuropa und Italien, des Schneckenmittels Dismo™ in Frankreich und Österreich sowie der neuen Formulierungen von Decis Garten™ in Italien und Benelux haben wir unser Portfolio von Schädlings- und Unkrautbekämpfungsmitteln vervollständigt. Seit über 50 Jahren spielt Bayer eine aktive Rolle im Kampf gegen Malaria, bis heute eine der gefährlichsten Tropenkrankheiten. Environmental Science ist ein führender Hersteller von Innenraum-Sprühinsektiziden gegen die Malariamücke und schützt jährlich etwa 50 Millionen Menschen vor der Krankheit. Im Jahr 2015 erhielt Environmental Science die Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) für den Einsatz der Marke Fludora™ gegen Malaria im Rahmen von Integrierten Schädlingsbekämpfungsprogrammen (Integrated Pest Management). Darüber hinaus entwickelt Environmental Science derzeit ein neues Outdoor Spray, K-Othrine Polyzone™, für die Bekämpfung von Dengue-Fieber in Südostasien. Dieses soll ab 2017 zur Verfügung stehen. 4.3 Covestro Covestro betreibt große Innovationszentren in Leverkusen (Deutschland), Pittsburgh (USA) und Shanghai (China). Mit der starken globalen Präsenz will das Unternehmen speziell regionalen Markttrends und Kundenwünschen Rechnung tragen. Essenziell ist dabei auch die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Start-up-Unternehmen und Ausgründungen im akademischen Bereich. Die Schwerpunkte liegen in Deutschland, den USA, China und Japan. In Deutschland zählt etwa die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH), Aachen zu den Partnern, in China besteht eine enge Kooperation mit der Tongji-Universität, und in den USA unterstützt Covestro die Forschungsaktivitäten einer Reihe renommierter Hochschulen. Forschung und Entwicklung sind für Covestro ein Kernelement der Unternehmensstrategie, um die eigene Position im Wettbewerb zu halten und auszubauen. Dabei arbeitet das Unternehmen kontinuierlich an Neuerungen und Verbesserungen sowohl bei Produkten als auch bei Herstellungs-, Verarbeitungs- und Geschäftsprozessen. Durch gezielte Steuerung wird sichergestellt, dass die laufenden Vorhaben und die Projektpipeline den aktuellen und künftigen Bedürfnissen der Abnehmerindustrien und letztlich der Endverbrauchermärkte entsprechen. Thematisch liegt der Fokus auf höherwertigen Anwendungen, der Steigerung von Funktionalitäten, Flexibilität im Design, kostensparenden Produktionsprozessen und Nachhaltigkeit, wobei sich das Unternehmen auch um Alternativen zu petrochemischen Rohstoffen bemüht. In der Business Unit Polyurethanes (PUR) geht es unter anderem darum, neue Technologien wie mikrozellulare Schäume voranzutreiben, die zur noch effizienteren Dämmung von Gebäuden und Kühlketten dienen. Außerdem wird daran gearbeitet, den Flammschutz der Materialien zu erhöhen. Ein weiteres aktuelles Thema sind leichtgewichtige Verbundwerkstoffe. Hierzu zählen Anwendungen in der Automobilindustrie, die zu Gewichtseinsparungen bei höherer Produktivität und verbessertem Komfort beitragen. Auf dem Gebiet der Prozessentwicklung treibt die Business Unit die Nutzung von Kohlendioxid als neuer Kohlenstoffquelle voran, um die Abhängigkeit von petrochemischen Rohstoffen zu verringern. 2016 will PUR erstmals eine neuartige Form der Polyurethan-Komponente Polyol auf CO2 -Basis im Markt einführen. Die Business Unit Polycarbonates (PCS) beschäftigt sich vor allem mit der Entwicklung von Produkten für die Automobil- sowie Elektro- und Elektronikindustrie. Dabei wird auf Gewichtsverringerung, verbesserte Energieeffizienz und Sicherheit sowie höhere Designfreiheit abgezielt. Zur Nachhaltigkeit bei Fahrzeugen und in anderen Anwendungen tragen unter anderem Leuchtdioden bei. Diese verbrauchen weniger Energie und halten länger als traditionelle Leuchtmittel. PCS hat spezielle Materialien zur Lenkung, Streuung und Reflexion von LED-Licht sowie der Ableitung der entstehenden Abwärme entwickelt. Des Weiteren arbeitet die Business Unit an der Fortentwicklung von faserverstärkten Verbundwerkstoffen auf Basis von Polycarbonat. Vor allem bei hochwertigen IT-Produkten und Automobilkomponenten können diese die Leistungsfähigkeit erhöhen. Die Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties (CAS) ist aktiv in der Entwicklung von weitgehend Polyurethan-basierten Rohstoffen für hochwertige Lacke, Farben, Kleb- und Dichtstoffe sowie Spezialprodukte. Dabei wird unter anderem darauf abgezielt, neue Anwendungsmöglichkeiten und Märkte für die Kernprodukte zu erschließen. Außerdem treibt CAS - ebenfalls stets mit Blick auf die Bedürfnisse der Märkte - neue Prozesstechnologien voran, beispielsweise Verfahren zur Nutzung nachwachsender Rohstoffe. So hat die Business Unit im April 2015 einen neuartigen Härter für Polyurethan-Lacke und -Klebstoffe vorgestellt, der zu 70 % aus Biomasse gewonnen wird, die nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion steht. Außerdem wurde ein thermolatenter Härter für Automobillacke entwickelt, der sich bei deutlich geringeren Temperaturen als Standardprodukte auftragen lässt, was den Energieverbrauch senkt und die Produktionszeiten beschleunigt. Für Textilien und Kunstleder bietet CAS darüber hinaus eine neue Generation Polyurethan-Dispersionen an, die ebenfalls Ressourcen schonen und komplett ohne organische Lösungsmittel auskommen. 5. Nachhaltigkeitsmanagement und -steuerung Nachhaltigkeit bedeutet für uns im Kern Zukunftsfähigkeit und ist als Teil der Konzernstrategie in unsere täglichen Arbeitsabläufe integriert. Unser Bekenntnis zum "UN Global Compact" und seinen international anerkannten zehn Prinzipien, zur Initiative "Responsible Care™ " sowie unser weltweites Engagement in führenden (Unternehmens-) Foren wie z. B. dem "World Business Council for Sustainable Development" (WBCSD) unterstreichen unser Selbstverständnis als nachhaltig operierendes Unternehmen. Bayer befürwortet ausdrücklich auch den umfassenden Ansatz der im September 2015 durch die UN beschlossenen neuen Entwicklungsziele für die Zeit bis 2030, die sogenannten "Sustainable Development Goals" (SDGs). Wir unterstützen in unserem Kerngeschäft insbesondere die Ziele gegen den Hunger und für eine gute Gesundheitsversorgung in der Welt. Auch die weiteren SDG decken sich mit unseren internen Anforderungen an eine verantwortungsvolle Geschäftstätigkeit. Für die Steuerung und Ausrichtung unserer konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie sind der Konzernvorstand für Personal, Technologie und Nachhaltigkeit in seiner Funktion als Chief Sustainability Officer sowie ein Nachhaltigkeits-Council unter der Leitung der Konzernfunktion Environment & Sustainability verantwortlich. Aufbau des Nachhaltigkeitsmanagements [Grafik 3.5.1] Das Nachhaltigkeits-Council legt Ziele, Initiativen, Managementsysteme und Konzernregelungen fest und verantwortet deren Umsetzung. Um unsere Konzernstrategie zu operationalisieren und messbar zu machen, haben wir entlang der Wertschöpfungskette ambitionierte nicht-finanzielle Ziele und Indikatoren festgelegt. Interne Konzernregelungen stellen die Implementierung unserer Nachhaltigkeitsprinzipien im operativen Geschäft sicher, wo sie durch entsprechende Managementsysteme, Regelungen und Prozesse umgesetzt werden. GRI G4-18, G4-26, G4-27 Die Aktualität und Relevanz unserer Handlungsfelder überprüfen wir regelmäßig. Dazu analysieren und bewerten wir die Erwartungen und Anforderungen maßgeblicher Stakeholder und spiegeln diese mit unserer eigenen Einschätzung. Dieses Vorgehen ermöglicht es uns, nachhaltigkeitsrelevante Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen und in unsere Strategie zu integrieren. 2014 haben wir dazu in einem mehrstufigen Prozess die für uns relevanten Themen identifiziert und in Bezug auf Umsatz, Kosten, Risiko und Reputation priorisiert. Die 24 Handlungsfelder mit Relevanz für Bayer haben wir in einer Materialitätsmatrix zusammengeführt. Im Berichtsjahr haben wir die Ergebnisse aus der Materialitätsanalyse in internen Workshops erneut diskutiert und mit aktuellen Entwicklungen sowie den Konzernzielen abgeglichen. Außerdem haben wir sie in Bezug auf ihre Relevanz für die Bayer-Wertschöpfungskette (s. Grafik) und die Berichterstattung gemäß den neuen GRI G4 Leitlinien analysiert. In diesem Prozess wurden die ursprünglich 24 zu 11 Handlungsfeldern verdichtet, dem Vorstand vorgestellt und durch ihn bestätigt. In der nachfolgenden Grafik stellen wir die Zuordnung unserer Handlungsfelder zu den Wertschöpfungsstufen dar. Handlungsfelder entlang der Wertschöpfungsstufen [Grafik 3.5.2] In der erweiterten Fassung des Geschäftsberichts finden Sie einen ausführlichen GRI-Content-Index mit korrespondierenden UNGC-Prinzipien sowie den GRI-Aspekten, denen wir unsere Handlungsfelder zugeordnet haben. Dazu geben wir an, ob unsere Einflussmöglichkeit dabei innerhalb oder außerhalb des Unternehmens liegt. Online stellen wir eine Übersichtstabelle mit den Handlungsfeldern und deren Definition, den entsprechenden Konzernzielen sowie den zugeordneten GRI-Aspekten bereit. STAKEHOLDER DIALOG BEI BAYER Der ständige Kontakt und kontinuierliche Dialog mit unseren Interessengruppen auf globaler und lokaler Ebene sind wichtig für uns. Bayer ist Teil der Gesellschaft und des öffentlichen Lebens. Gesellschaftliche Akzeptanz und Wertschätzung für unser unternehmerisches Handeln sind daher wesentlich für unser Ansehen und unseren geschäftlichen Erfolg. Die Einbindung unterschiedlicher Interessengruppen ist ein wichtiges Element unseres Handelns, mit dem Ziel, ein besseres gegenseitiges Verständnis und Vertrauen zu schaffen für unsere Arbeit und unsere Produkte. GRI G4-25 ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-5-1 Wir halten den systematischen Dialog mit den für uns relevanten Akteuren für eine wichtige Voraussetzung, um deren Perspektiven und Erwartungen zu verstehen und soweit wie möglich in unseren geschäftlichen Entscheidungsprozessen berücksichtigen zu können. Dieses Vorgehen unterstützt uns dabei, Trends und Entwicklungen in Gesellschaften und Märkten frühzeitig zu erkennen, Risiken zu vermeiden, unseren Beitrag einzuschätzen und somit Schwerpunkte für unser unternehmerisches Handeln zu setzen. Die zielgerichtete Einbindung unserer Stakeholder erfolgt bei Bayer unter anderem anhand des Stakeholder-Engagement-Prozesses. Dieser beschreibt, wie konzernweit Anspruchsgruppen in einem Projekt identifiziert, ihre Erwartungen aufgenommen und der Austausch gesteuert werden kann. Der Engagement-Prozess bedarf der regelmäßigen Überprüfung und der Spiegelung an gesellschaftlichen Trends. GRI G4-25 Stakeholder-Engagement-Prozess [Grafik 3.5.2-1] Um die Akzeptanz und Wertschätzung für unser Geschäft langfristig sicherzustellen, wollen wir die Interessen unserer Stakeholder noch enger mit unserer Geschäftsstrategie verknüpfen. Es ist wichtig, bereits zu Beginn eines neuen Projekts auf gesellschaftliche und politische Akteure zuzugehen und frühzeitig um Unterstützung zu werben, Risiken und Chancen zu erkennen und die offene Diskussion zu suchen. Wir haben dazu einen Leitfaden für Stakeholder-Engagement bei strategischen Entscheidungsprozessen wie z. B. Investitionsprojekten und neuen Produkteinführungen entwickelt. Die daraus erwachsene Plattform des "Virtual Resource Centers" bietet Online-gestützte Instrumente und ein Tutorial, um gesellschaftliche und politische Strömungen frühzeitig zu erkennen und erfolgreich in der Projektplanung zu berücksichtigen. Das Konzept kommt gegenwärtig bei verschiedenen Projekten im Unternehmen zum Einsatz und wird durch Erfahrungen in der Praxis weiterentwickelt. Zusätzlich werden die oberen Führungskräfte systematisch für einen besseren Austausch im Umgang mit kritischen Stakeholdern in einem speziellen Trainingsprogramm geschult. GRI G4-26 Unsere Stakeholder-Aktivitäten im Tagesgeschäft reichen von gezielten Dialogen auf lokalem, nationalem und internationalem Level über die Mitarbeit in Gremien und Fachworkshops, umfassenden Informationsprogrammen bis hin zur Teilnahme an internationalen Initiativen und Kooperationen. Unser Stakeholder-Dialog umfasst sowohl die Kommunikation und aktive Interaktion mit einzelnen Zielgruppen als auch themenbezogene Multi-Stakeholder-Veranstaltungen. GRI G4-24 Grundsätzlich unterscheiden wir vier Gruppen, mit denen wir hauptsächlich interagieren: Partner, Regulierer, Finanzmarktteilnehmer und die gesellschaftlichen Interessengruppen. Anhand ausgewählter Beispiele aus dem Jahr 2015 geben wir nachfolgend oder in den relevanten Kapiteln Einblick in unser Engagement. GRI G4-27 UNSERE PARTNER Kunden / Lieferanten Nähere Informationen finden Sie in unserem Kapitel 7 "Einkauf, Produktion, Logistik, Vertrieb". Mitarbeiter Mehr zur Mitarbeiterkommunikation lesen Sie im Kapitel 6 "Mitarbeiter". GRI G4-26, G4-27 Hochschulen, wissenschaftliche Einrichtungen Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Bayer werden durch den internationalen Austausch mit führenden Hochschulen, öffentlichen Forschungseinrichtungen und Partnerfirmen ergänzt. Mehr dazu lesen Sie in Kapitel 4 "Forschung, Entwicklung, Innovation". Schulen und Hochschulen Nähere Informationen zu unseren umfangreichen Aktivitäten im Dialog mit Schülern und Studenten finden Sie in Kapitel 11 "Gesellschaftliches Engagement". Verbände Über unsere Geschäftsaktivitäten hinaus ist Bayer aktives Mitglied in zahlreichen nationalen, europäischen und internationalen Verbänden und ihren Gremien oder hält Führungspositionen, wie bei dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI; ab 2015 Vizepräsidentschaft), dem Verband der Chemischen Industrie (VCI; Präsidentschaft), dem Deutschen Aktieninstitut (DAI; Präsidentschaft), dem European Chemical Industry Council (CEFIC; Vorstandsmitgliedschaft), BusinessEurope oder dem International Council of Chemical Associations (ICCA). Bayer führt zudem derzeit econsense, das Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft. Die Bayer-Teilkonzerne sind zusätzlich in ihren jeweiligen Fachverbänden engagiert. HealthCare beispielsweise gehört dem Vorstand des europäischen (EFPIA) sowie des amerikanischen Pharmaverbands (PhRMA) an, CropScience dem Vorstand des internationalen Pflanzenschutzverbandes CropLife International, den regionalen Verbänden (CropLife Amerika, Lateinamerika, Afrika & Mittlerer Osten) sowie dem europäischen Verband, European Crop Protection Association (ECPA), und der Vorstandsvorsitzende von Covestro ist Präsident des europäischen Kunststoff-Herstellerverbands PlasticsEurope. FINANZMARKTTEILNEHMER Mehr zu unserem Dialog mit dem Kapitalmarkt - Aktionären, Kapitalanlagegesellschaften, institutionellen Investoren, Banken und Rating-Agenturen - lesen Sie im Kapitel "Bayer am Kapitalmarkt". REGULIERER Gesetzgeber, Behörden, Politiker Die Rahmenbedingungen, unter denen unser Unternehmen agiert, werden von Behörden, Gesetzgebern und Politikern entscheidend mitgestaltet, beispielsweise durch Gesetzesbestimmungen oder Genehmigungen. Die aktuellen Dialoge mit Behörden und Ministerien auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene umfassen u. a. gezielte Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern und die Mitarbeit in Fachworkshops und Kooperationsprojekten. Unsere Mitwirkung in politischen Entscheidungsprozessen ist dabei vonseiten der Akteure auch ausdrücklich erwünscht. Wahrnehmung politischer Interessen Mit dem "Verhaltenskodex für verantwortungsvolles Lobbying" hat Bayer klare verbindliche Regeln für das Engagement im politischen Raum geschaffen und setzt auf Transparenz in der Zusammenarbeit mit Repräsentanten politischer Institutionen. Innerhalb des Konzerns ist das "Public and Governmental Affairs Committee" für die strategische Planung der politischen Arbeit von Bayer verantwortlich. Dazu gehört insbesondere die Entwicklung der politischen Positionen des Unternehmens, aber auch die Positionierung des Bayer-Vorstands zu wichtigen politischen Fragestellungen. Der Fokus der politischen Interessenvertretung von Bayer lag auch im Jahr 2015 auf der gesellschaftlichen Akzeptanz von Technologien und Produkten, der Einbringung von Vorschlägen zur Schaffung nachhaltiger Gesundheitssysteme, dem Abbau von Innovationshürden, der Chemikalien- sowie Energiepolitik, der Handelspolitik und dem Klimaschutz. Bayer setzt sich für den Schutz geistigen Eigentums ein, um weiterhin innovative Produkte entwickeln zu können. Darüber hinaus unterbreitet Bayer Vorschläge in Bezug auf den regulatorischen Rahmen für Pflanzenschutzmittel und Saatgut. Mehr zu unseren politischen Grundsätzen erfahren Sie im Internet. Unsere Verbindungsbüros in Berlin, Brüssel, Washington, Moskau, Brasilia und Peking sind für unser Unternehmen wichtige Kontaktstellen zur Politik. Bayer beteiligt sich pro-aktiv an vorhandenen Transparenzinitiativen. Wir veröffentlichen Angaben zu Kosten, Mitarbeiterzahl und sonstige im jeweiligen Land gesetzlich vorgeschriebenen Daten, z. B. in den Transparenzregistern der Europäischen Institutionen oder des US-Kongresses. Dabei geht Bayer weit über die gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen hinaus. So veröffentlichen wir beispielsweise auch Daten für Länder, wie z. B. in Deutschland, in denen keinerlei gesetzliche Anforderung für deren Veröffentlichung besteht. Im Jahr 2015 beliefen sich die Kosten der Verbindungsbüros, die jeweils Personal-, Sach- und Projektkosten beinhalten, auf rund: 1,2 MIO € in Berlin, Deutschland, 2 MIO € in Brüssel, Belgien, 6,9 MIO € in Washington, USA, 0,14 MIO € in Moskau, Russland, 1,1 MIO € in Brasilia, Brasilien und 1 MIO € in Peking, China. Gemäß unserer Konzernregelung haben wir uns verpflichtet, keine direkten Spenden an politische Parteien, Politiker oder Kandidaten für ein politisches Amt zu leisten. Einige Verbände, deren Mitglied wir sind, spenden allerdings unter Berücksichtigung der gesetzlichen Regelungen in eigener Verantwortung. Das "Bayer Corporation Political Action Committee" (BayPac) wird in den USA von einigen Mitarbeitern genutzt, um Kandidaten für parlamentarische Ämter durch private Spenden zu unterstützen. "Political Action Committees" sind in den USA staatlich reglementierte und rechtlich selbstständige Mitarbeitergruppen. In den USA ist es Unternehmen gesetzlich untersagt, politische Kandidaten mit Spenden direkt zu unterstützen. Diese Spenden sind daher keine Unternehmensspenden. Die "BayPac"-Beiträge werden regelmäßig an die US-Wahlaufsichtsbehörde Federal Election Commission gemeldet und sind auf deren Website abrufbar. GESELLSCHAFTLICHE INTERESSENGRUPPEN Nichtregierungsorganisationen, Öffentlichkeit, Nachbarn, Wettbewerber Bayer beteiligt sich auf nationaler und internationaler Ebene an einer Vielzahl von Projekten, thematischen Initiativen und Fachkonferenzen, um die gemeinsame Aufgabe der nachhaltigen Entwicklung aktiv mitzugestalten. Dazu gehört neben dem Austausch und der Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und supranationalen Organisationen v.a. auch der Dialog mit der Öffentlichkeit. Bayer ist u.a. aktiv engagiert im UN Global Compact sowohl in den Initiativen "CEO Water Mandate" und "Caring for Climate" als auch im globalen Netzwerk des Global Compact LEAD sowie lokalen Global-Compact-Netzwerken. Seit 2004 engagieren wir uns als Organizational Stakeholder der Global Reporting Initiative. GRI G4-26, G4-27 HealthCare beteiligt sich aktiv am gesellschaftlichen Dialog zu Nachhaltigkeitsthemen und schafft Foren, um den Austausch zu fördern und gemeinsam mit Partnern tragfähige Lösungsansätze zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Regierungs- und Nicht- Regierungsorganisationen unterstützt HealthCare die Konferenz "Internationaler Dialog über Bevölkerung und nachhaltige Entwicklung". Das Konzept dieses Politikdialogs besteht darin, Lösungswege für international relevante Fragen der reproduktiven Gesundheit zu erarbeiten und Erfahrungen bei der Verwirklichung der Millenniums-Entwicklungsziele auszutauschen. Gemeinsam mit der Stiftung Weltbevölkerung organisiert HealthCare eine Reihe parlamentarischer Abende, auf denen Experten der Entwicklungszusammenarbeit, Vertreter aus Politik, Auslandvertretungen, medizinischer Forschung, internationalen Nichtregierungsorganisationen und Think Tanks über Themen der Entwicklungspolitik und der Bevölkerungsentwicklung diskutieren. GRI G4-26, G4-27 CropScience stärkt den gesellschaftlichen Dialog über die Vorteile von Wissenschaft und Innovation in der Landwirtschaft weiter und informiert die Öffentlichkeit über die Möglichkeiten und Herausforderungen der modernen Landwirtschaft. Vor allem junge Menschen sollen mit dem Bildungsprogramm "Agricultural Education" angeregt werden, sich eingehender mit der Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion zu beschäftigen. Das Programm umfasst praxisnahe Übungen in Schülerlaboren, Stipendien für Agrarwissenschaften sowie den Ideenaustausch mit Gleichgesinnten über die Zukunft der Landwirtschaft auf internationalen Jugendkonferenzen wie dem "Youth Ag-Summit". In Partnerschaft mit der australischen Landwirtschafts-Jugendorganisation Future Farmers Network (FFN) fand 2015 der zweite Youth Ag-Summit im australischen Canberra statt. Im Fokus stand das Thema Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung. Abgesandte des Youth Ag-Summit haben Ende des Jahres auf der Welternährungskonferenz der Vereinten Nationen in Rom, Italien, eine Erklärung der Jugendlichen zu konkreten Aktionen und Empfehlungen bei der Ernährungssicherung vorgestellt. Das Umfeld unserer Standorte nimmt für Bayer eine wichtige Rolle im Stakeholder-Dialog ein. Wir arbeiten an allen Standorten daran, als verlässlicher Partner und attraktiver Arbeitgeber anerkannt zu werden, der seine gesellschaftliche Verantwortung wahrnimmt. Bei Investitionsprojekten z. B. ist die Einbindung der Nachbarschaft entscheidend für den Erfolg eines Projektes. CropScience informiert regelmäßig seine Nachbarn, u. a. in Deutschland an den Standorten Dormagen, Frankfurt-Hoechst und Knapsack, durch Foren, Printmedien sowie persönliche Gespräche mit Bürgerinitiativen, Vertretern der Kirchengemeinden und der regionalen Presse. Auch an Standorten in anderen Ländern, wie z. B. Muskegon, USA, sowie Hangzhou, China, findet Stakeholder-Dialog mit der Nachbarschaft statt. Der Dialog mit Nachbarn, Öffentlichkeit und Nichtregierungsorganisationen wird von Covestro anlassbezogen geführt. So wird die Nachbarschaft der Standorte bei Investitionsprojekten proaktiv informiert und eingebunden. Ein Beispiel ist die intensive, freiwillige Informationspolitik von Covestro und dem deutschen Chempark-Betreiber Currenta anlässlich der Verlegung eines Abschnitts der bestehenden Kohlenmonoxid-Rohrfernleitung unter dem Rhein zwischen Dormagen und Leverkusen. Die Genehmigungsunterlagen für den Düker konnten von Interessenten in beiden betroffenen Städten öffentlich eingesehen und zusätzlich auf einer eigens eingerichteten Internetseite abgerufen werden. Umfassende, aktuelle Informationen finden Sie unter www.dueker.chempark.de. Auch bei der geplanten Kohlenmonoxid-Rohrleitung zwischen den deutschen Standorten Dormagen und Krefeld-Uerdingen werden sowohl die Medien als auch die Anrainer unterrichtet. Eine wichtige Rolle beim Informationsaustausch auch mit der kritischen Öffentlichkeit spielte das von Covestro initiierte Dialog-Forum. In den USA erfolgt der Covestro-Standortdialog über lokale "Community Advisory Panels (CAP)". Diese organisieren u.a. regelmäßige Treffen mit der örtlichen Regierung und der Nachbarschaft, um über aktuelle Themen oder Neuigkeiten aus dem Bereich der Standortsicherheit zu informieren. In Deutschland werden für den Nachbarschaftsdialog die von Currenta betriebenen Chempark-Büros an den Niederrheinstandorten genutzt. Covestro ist u. a. Mitglied im UN Global Compact und bei econsense aktiv. Darüber hinaus bestehen im Rahmen des gesellschaftlichen Engagements verschiedene Partnerschaften mit NGOs, beispielsweise mit "Habitat for Humanity" für die Errichtung nachhaltiger und bezahlbarer Häuser in Indien. 6. Mitarbeiter Der wirtschaftliche Erfolg von Bayer beruht ganz wesentlich auf dem Wissen, Können, Engagement und der Zufriedenheit unserer Mitarbeiter. Ziel der Personalarbeit bei Bayer ist es, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich jeder Mitarbeiter persönlich entwickeln, Innovationen vorantreiben und Bestleistungen erbringen kann. Mit einer Unternehmenskultur, die auf Integrität baut, Stärken fördert, Potenziale erkennt und uns bei unserem gemeinsamen Ziel hilft, die weltweit besten Talente für Bayer zu gewinnen und sie langfristig an das Unternehmen zu binden. Die Begleitung der Mitarbeiter durch den Bereich Human Resources beginnt mit ihrer Auswahl und Einstellung bei Bayer. Wir zeichnen gute Leistung aus und fördern die Weiterentwicklung. Unsere Organisationsstrukturen entwickeln wir stetig weiter und passen sie an veränderte Rahmenbedingungen an. Außerdem unterstützen wir durch zahlreiche Initiativen und Angebote Vorgesetzte dabei, Teams zu führen und helfen Mitarbeitern, ihr Bestes zu geben. Unsere globale Personalstrategie, die durch das "Human Resources (HR) Committee" verabschiedet wird, hilft uns, die Geschäftsbedürfnisse von heute und morgen zu erfüllen. Das HR-Committee gibt bindende Richtlinien vor und stimmt Prioritäten regionen- und organisationsübergreifend ab. Das Gremium wird geleitet von dem für Personal verantwortlichen Bayer-Vorstandsmitglied. GRI G4-26 Konzernziel: Kontinuierliche Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit Wir prüfen die Wirksamkeit unserer Personal-Aktivitäten anhand einer alle zwei Jahre stattfindenden konzernweiten Mitarbeiterbefragung sowie institutionalisierter Feedback-Prozesse und Analysen. Die Rückmeldungen nutzen wir zur stetigen Verbesserung unserer Aktivitäten. Aus den Ergebnissen der letzten Mitarbeiterbefragung wurde als ein Schwerpunkt die Verbesserung der Innovationskultur abgeleitet. Die Förderung von Innovationen wurde deshalb auch als wesentliche Führungskompetenz im Bayer-Kompetenzmodell verankert sowie neue Initiativen wie die Wissensplattform "WeSolve" eingeführt. Detaillierte Informationen zur Innovationskultur bei Bayer finden Sie im Kapitel 4 "Forschung, Entwicklung, Innovation". Ende 2015 beschäftigten wir weltweit 116.800 Mitarbeiter: Mitarbeiter nach Region und Geschlecht 2015 [Grafik 3.6.1] Vorjahreswerte angepasst und in Klammern Angabe der Mitarbeiterzahl in Vollzeitäquivalenten (FTE) Werte auf volle 100er gerundet TALENTE GEZIELT ANSPRECHEN Bayer fördert bei seinen Mitarbeitern aktiv die Weiterentwicklung individueller Fähigkeiten, Begabungen und Stärken. Wissenschaftliche Innovationen, sich ändernde Kundenwünsche und ein starkes Wettbewerbsumfeld sind nur einige Gründe, warum wir auf Mitarbeiter setzen, die offen sind für Neues. Dies beginnt bereits bei der professionellen Ansprache passender Talente. Bayer hat im Berichtsjahr die Einführung seiner einheitlichen Arbeitgebermarke "Passion to Innovate | Power to Change" erfolgreich fortgesetzt. Die Botschaft vermittelt, was Bayer von seinen Beschäftigten erwartet und gleichzeitig, was das Unternehmen ihnen bieten kann. Im Berichtsjahr ist die Arbeitgebermarke bereits flächendeckend zur internen Kommunikation mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt worden. In vielen wichtigen Märkten positioniert sich Bayer mit "Passion to Innovate | Power to Change" schon auf dem Arbeitsmarkt. 2015 hat Bayer zudem damit begonnen, die Rekrutierung neuer Mitarbeiter im gesamten Konzern weiter zu optimieren. Unterstützt wurden diese Maßnahmen im Berichtsjahr durch verstärkte Social-Media-Aktivitäten. Zahlreiche externe Bewertungen in Ranglisten sowie Preise und Auszeichnungen belegen die Attraktivität von Bayer als Arbeitgeber. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-6-1 Neueinstellungen1 nach Regionen und Geschlecht [Tabelle 3.6.0-1] scroll Frauen 2014 Frauen 2015 Männer 2014 Männer 2015 Region Asien / Pazifik 1.745 1.569 2.758 2.762 Europa 2.717 2.359 3.104 3.162 Lateinamerika / Afrika / Nahost 1.080 820 1.670 1.400 Nordamerika 990 2.359 1.510 1.406 Gesamt 6.532 5.772 9.042 8.729 scroll Gesamt 2014 Gesamt 2015 Region Asien / Pazifik 4.503 4.330 Europa 5.821 5.521 Lateinamerika / Afrika / Nahost 2.750 2.220 Nordamerika 2.500 3.765 Gesamt 15.574 14.502 Die Werte schließen auch das nicht-fortzuführende Geschäft mit ein. 1 Angabe der Mitarbeiterzahl in Vollzeitäquivalenten (FTE) Die berufliche Ausbildung spielt bei Bayer eine wichtige Rolle, um den Bedarf an Facharbeitskräften zu decken: Das Unternehmen bietet fundierte Ausbildungen in mehr als 20 verschiedenen Berufen an und bildet über den eigenen Bedarf hinausgehend aus. Allein in Deutschland haben im Jahr 2015 rund 920 Jugendliche bei uns eine Ausbildung begonnen. Außerdem ermöglichen wir jungen Menschen frühzeitig einen Einblick in die Unternehmenspraxis. Insgesamt vergab Bayer 2015 weltweit rund 2.900 anspruchsvolle Berufspraktika an Studenten. AKTUELLE BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG Am 31. Dezember 2015 beschäftigte der Bayer-Konzern weltweit rund 116.800 Mitarbeiter. Damit ist die Mitarbeiterzahl im Geschäftsjahr 2015 leicht zurückgegangen. In Deutschland beschäftigte Bayer rund 36.700 Mitarbeiter (Vorjahr: rund 35.700), dies entspricht einem Anteil von 31 % am Gesamtkonzern. Beschäftigungsentwicklung1 [Tabelle 3.6.1] scroll 2014 in FTE 2015 in FTE Mitarbeiter nach Funktion Produktion 49.300 47.800 Vertrieb 45.100 44.700 Forschung und Entwicklung 13.900 14.700 Verwaltung 9.100 9.600 Gesamt 117.400 116.800 Auszubildende 2.600 2.600 Vorjahreswerte angepasst 1 Die Anzahl der Mitarbeiter (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) wird in Vollzeitbeschäftigten (FTE) dargestellt und auf volle 100er gerundet. Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt. Aufgeteilt nach Altersgruppen ergibt sich bei den Bayer-Mitarbeitern folgendes Bild: Mitarbeiter nach Altersgruppen [Tabelle 3.6.2] scroll Alter in Jahren <20 20 - 29 30 - 39 40 - 49 50 - 59 >60 2014 0,1 % 15,8 % 30,2 % 28,2 % 22,3 % 3,4 % 2015 0,1 % 15,3 % 30,0 % 27,7 % 23,0 % 3,9 % Von allen Mitarbeitern des Konzerns waren 112.100 unbefristet und 4.700 befristet für das Unternehmen tätig. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-6-2 Mitarbeiter1 nach Beschäftigungsstatus, Regionen und Geschlecht 2015 [Tabelle 3.6.2-1] scroll Unbefristet Beschäftigte Frauen Unbefristet Beschäftigte Männer Unbefristet Beschäftigte Gesamt Befristet Beschäftigte Frauen Befristet Beschäftigte Männer Befristet Beschäftigte Gesamt Europa 19.900 33.500 53.400 1.100 1.400 2.500 Nordamerika 6.200 9.600 15.800 100 100 200 Asien / Pazifik 10.100 17.700 27.800 200 800 1.000 Lateinamerika / Afrika / Nahost 5.700 9.400 15.100 300 700 1.000 Gesamt 41.900 70.200 112.100 1.700 3.000 4.700 1 Die Anzahl der Mitarbeiter (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) wird in Vollzeitbeschäftigte (FTE) umgerechnet dargestellt und auf volle 100er gerundet. Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt. Die Quote der freiwilligen Fluktuation zeigt, dass es uns auch im Berichtsjahr gelungen ist, unsere Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden. Zum Bilanzstichtag waren sie durchschnittlich 11 Jahre im Unternehmen beschäftigt . Der Anteil arbeitnehmerseitiger Kündigungen (freiwillige Fluktuation) lag 2015 mit 5,0 % auf Vorjahresniveau. Die Gesamt-Fluktuationsquote lag im Berichtsjahr konzernweit bei 13,9 % und stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozentpunkte. Sie schließt alle arbeitnehmer- und arbeitgeberseitigen Kündigungen sowie Pensionierungen und Todesfälle ein. Mitarbeiter-Fluktuation [Tabelle 3.6.3] scroll Freiwillige Fluktuation 2014 Freiwillige Fluktuation 2015 Gesamt 2014 Gesamt 2015 Frauen 5,3 % 5,8 % 11,6 % 13,9 % Männer 4,6 % 4,5 % 11,3 % 13,9 % Gesamt 4,8 % 5,0 % 11,4 % 13,9 % ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-6-3 Mitarbeiter-Fluktuation1 nach Regionen, Geschlecht und Altersgruppe [Tabelle 3.6.3-1] scroll Europa 2014 in % Europa 2015 in % Nordamerika 2014 in % Nordamerika 2015 in % Asien / Pazifik 2014 in % Asien / Pazifik 2015 in % Frauen 8,2 7,8 14,8 15,7 15,2 22,2 <302 23,6 19,5 31,0 36,1 17,7 24,9 30-49 6,2 6,5 13,1 14,1 13,6 20,4 >=503 5,3 5,4 13,6 13,2 19,5 29,1 Männer 6,8 6,7 15,8 13,2 16,1 23,6 <302 32,1 23,8 40,0 35,8 21,4 31,3 30-49 4,4 4,7 13,5 10,0 14,3 21,7 >=503 4,1 4,9 14,1 12,8 13,2 17,2 Gesamt 7,4 7,1 15,4 14,2 15,8 23,1 scroll Lateinamerika / Afrika / Nahost 2014 in % Lateinamerika / Afrika / Nahost 2015 in % Gesamt 2014 in % Gesamt 2015 in % Frauen 13,6 19,0 11,6 13,9 <302 23,6 29,6 21,5 24,5 30-49 11,3 17,1 9,8 12,6 >=503 9,9 12,9 8,5 9,1 Männer 13,0 21,8 11,3 13,9 <302 27,4 41,9 26,8 30,7 30-49 10,3 17,5 9,4 12,3 >=503 9,4 20,2 7,3 8,7 Gesamt 13,2 20,7 11,4 13,9 1 Die Quoten schließen alle arbeitnehmer- und arbeitgeberseitigen Kündigungen sowie Pensionierungen und Todesfälle ein. 2 Die vergleichsweise hohen Quoten in der Altersgruppe <30 Jahre ergeben sich durch die Berücksichtigung unterjährig befristeter Mitarbeiter (2-6 Monate) und Aushilfen. Auszubildende sind in diesen Quoten nicht berücksichtigt. 3 Die Quoten in der Altersgruppe >= 50 Jahre ergeben sich im Wesentlichen aus Pensionierungen. Unter Beachtung strenger Vorgaben, die sich ebenfalls an den LIFE-Werten orientieren, setzt Bayer an den Hauptgeschäftsstandorten, die eine Auswahl an Ländern repräsentieren, in denen wir in Summe rund 68 % unseres Umsatzes generieren, in geringem Umfang Zeitarbeitskräfte ein. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-6-4 Dies geschieht vorrangig dort, wo dies durch kurzfristigen Personalbedarf, Auftragsschwankungen, befristete Projekte oder längere Erkrankungen notwendig ist. Der Anteil der eingesetzten Zeitarbeitnehmer liegt in Deutschland bei 2,9 % der Gesamtbelegschaft, an den Hauptgeschäftsstandorten beträgt er im Durchschnitt 7,5 %. 6.1 Potenziale voll ausschöpfen: Personalentwicklung bei Bayer Wir wollen unsere Mitarbeiter gezielt und ihren Fähigkeiten entsprechend weiterentwickeln. Dazu haben wir 2015 mit dem Bayer-Kompetenzmodell konzernweit einen einheitlichen Standard eingeführt. Das Modell basiert auf 16 eindeutig definierten Kern- und Führungsfähigkeiten, die sich aus der Geschäftsstrategie des Unternehmens und unseren LIFE-Werten ableiten. Sie sollen dazu beitragen, dass Manager und Mitarbeiter bei der Einschätzung des beruflichen Handelns in allen Situationen eine einheitliche Sprache sowie einheitliche Kriterien nutzen. Durch dieses gemeinsame Verständnis erleichtern sie Entwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter und geben gleichzeitig eine Orientierung für den weiteren Berufsweg. Die Bayer-Kompetenzen werden inzwischen als Kriterien in vielen Instrumenten zur Mitarbeiterentwicklung genutzt. Dies reicht von Bewerbungsgesprächen über den Entwicklungsdialog bis zu den verschiedenen Assessment Centern zur Identifizierung künftiger Führungskräfte. 2015 wurden weltweit bereits 28.000 Mitarbeiter und 23.000 Manager in der Anwendung der Kompetenzen in Interviews- und Entwicklungsdialogen geschult. Ziel des Entwicklungsdialoges ist es, einen individuellen Entwicklungsplan zu entwerfen, der Stärken fördert und Bereiche adressiert, in denen die Mitarbeiter sich noch weiterentwickeln möchten. Im Geschäftsjahr 2015 wurden 30.000 Entwicklungsdialoge zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten geführt. Dabei kommen persönliche Stärken und Entwicklungsbedürfnisse ebenso zur Sprache wie Karriereerwartungen und berufliche Ambitionen. Das Instrument des Entwicklungsdialoges soll konzernweit weiter ausgebaut und noch stärker als fester Bestandteil der globalen Führungskultur verankert werden. So wurde im Berichtsjahr das Angebot des Entwicklungsdialogs in Deutschland auch auf die Mitarbeiter im Tarifbereich ausgeweitet. Durch seine vielfältigen Geschäftsaktivitäten kann Bayer seinen Mitarbeitern innerhalb des Konzerns gute Entwicklungsmöglichkeiten bieten. In einer weltweit zugänglichen Stellenbörse werden offene Stellen vom Tarifbereich bis hin zu höheren Führungspositionen konzernweit ausgeschrieben. Im Jahr 2015 haben wir darin in 61 Ländern insgesamt rund 13.000 freie Stellen veröffentlicht. Auch die gezielte Fortbildung ist Teil der Unternehmensphilosophie zur Personalentwicklung. Wir fördern aktiv das "lebenslange Lernen" unserer Beschäftigten. Dies ist ein Bestandteil des Demografie-Managements. Wir wollen sämtlichen Mitarbeitern in allen Phasen ihres Berufslebens ermöglichen, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem neuesten Stand zu halten und weiter auszubauen. Unsere Fortbildungsmaßnahmen richten sich an alle Mitarbeiter aller Fachbereiche. Eine Übersicht über verschiedene Programme, deren Zielsetzung und den Grad der Inanspruchnahme finden Sie im Internet. Das Herzstück des Weiterbildungsangebots bei Bayer ist die unternehmensweite "Bayer Academy", die das umfangreiche Weiterbildungsangebot bündelt. Neben der systematischen Führungskräfteentwicklung bietet die "Bayer Academy" gleichzeitig berufsorientierte Schulungen an, die sogenannten "funktionalen Akademien". An den verschiedenen Programmen der Bayer Academy für Führungskräfte konnten seit 2013 31.966 Teilnahmen, davon 11.623 im Jahr 2015, der verschiedenen Führungsebenen verzeichnet werden. Die "Bayer Academy" wurde 2015 mit dem renommierten Brandon Hall Group Excellence Award in Bronze für ihre Trainingsangebote zur Stärkung der Leistungs- und Feedback-Kultur ausgezeichnet. An den Trainings des Bereichs "Skill & Competence" konnten wir über alle Führungsebenen 302.205 Teilnahmen verzeichnen. An unseren Hauptgeschäftsstandorten entfielen durchschnittlich 20,0 Aus- und Weiterbildungsstunden auf jeden Mitarbeiter. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-6.1-1 Aus- und Weiterbildungsstunden nach Mitarbeiterkategorie und Geschlecht 20151 [Tabelle 3.6.3-2] scroll Frauen Männer Gesamt Mitarbeiterkategorie Oberes Management 18,3 15,9 16,3 Unteres Management 33,2 24,4 27,4 Fachkräfte 19,9 14,3 16,4 Durchschnitt gesamt 24,1 17,7 20,0 Die Werte schließen auch das nicht-fortzuführende Geschäft mit ein. 1 Fortbildungsaktivitäten in den vierzehn größten Ländern, die systemtechnisch mit dem globalen Trainingssystem abgedeckt sind und in denen wir 71,8 % unseres Umsatzes generieren. In den geschlechtsspezifischen Durchschnittswerten sind die USA und Japan nicht enthalten, da dort aufgrund gesetzlicher Regelungen keine Geschlechterunterscheidung vorgenommen wird. HERVORRAGENDE LEISTUNGEN ERBRINGEN - FLEXIBILITÄT FÖRDERN Überdurchschnittliche Leistungen können nur in einem Umfeld erbracht werden, in dem Fairness und Respekt ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur sind. Dazu gehört, dass Bayer-weite Verhaltensstandards eingehalten werden und jeder Mitarbeiter vor Diskriminierung, Belästigung oder Vergeltung geschützt ist. Die Konzern-Richtlinie "Fairness & Respekt am Arbeitsplatz" fasst diese Standards zusammen. Konkretes und differenziertes Feedback ist die Grundlage für eine positive persönliche Entwicklung. Bayer pflegt eine offene Feedback-Kultur, die es den Mitarbeitern ermöglichen soll, ihre individuellen Ziele zu erreichen. Das weltweite System zur Leistungsbeurteilung bei Bayer ist ein Teil dieser Kultur. In ihm vereinbaren die Mitarbeiter mit ihren Vorgesetzten individuelle Ziele, die sich direkt aus den Unternehmenszielen ableiten. Neben kontinuierlichem Feedback im laufenden Jahr wird am Ende jedes Jahres die Erreichung der Ziele durch den Vorgesetzten bewertet und gemeinsam mit dem Mitarbeiter besprochen. Die Ergebnisse werden im Mitarbeiterportal für die Beschäftigten selbst transparent dokumentiert. Im Berichtsjahr nahmen daran insgesamt mehr als 88.000 Beschäftigte teil, also rund 75 % unserer Gesamtbelegschaft. Von den Teilnehmern waren 42 % weiblich und 58 % männlich. Für alle Mitarbeiter des Managements ist die Teilnahme verpflichtend. Sie erhalten dadurch eine Rückmeldung, inwieweit sie bei der Erfüllung ihrer beruflichen Ziele entsprechend den Unternehmenswerten gehandelt haben. Die Anwendung der LIFE-Werte ist hierbei genauso wichtig wie die Erreichung geschäftlicher Ziele und damit auch ein Faktor für die Höhe des variablen Einkommens. Die Unternehmenskultur bei Bayer wird geprägt durch die Mitarbeiter. Sie bringen ganz unterschiedliche Lebensentwürfe mit, denen Bayer als moderner Arbeitgeber gerecht werden möchte. Das Unternehmen bietet seinen Mitarbeitern in allen Ländern eine Vielzahl von Möglichkeiten, berufliche Interessen mit privaten oder familiären Belangen in Einklang zu bringen. Mitarbeiter wie Bewerber legen großen Wert darauf, ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten zu können und Unterstützung bei der Kinderbetreuung oder der Pflege naher Angehöriger zu erhalten. Bayer bietet weltweit solche Möglichkeiten und geht dabei mit seinem Engagement in vielen Ländern weit über gesetzliche Verpflichtungen hinaus. Im Geschäftsjahr 2015 haben wir unsere Leistungen und Angebote beispielsweise in China noch einmal deutlich ausgebaut. Bayer hat im Berichtsjahr gemeinsam mit dem Betriebsrat in Deutschland in einer neuen Gesamtbetriebsvereinbarung (GBV) erstmals auch konzernweit einheitliche und verbindliche Rahmenbedingungen zum kurzfristigen mobilen Arbeiten verabschiedet. Wir führen regelmäßig umfassende globale Erhebungen über familienfreundliches Arbeiten durch. Im vergangenen Jahr haben wir an unseren Hauptgeschäftsstandorten erneut die Fortschritte erfasst. Neue oder bessere Programme für flexibles Arbeiten zu Hause, Gleitzeit oder die Pflege von Angehörigen sind umgesetzt worden. Im Berichtsjahr waren konzernweit rund 10.200 Mitarbeiter in Teilzeit beschäftigt, insbesondere in Europa. Das entspricht einer Quote von 8,5 %. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-6.1-2 Anteil der Mitarbeiter in Teilzeitbeschäftigung nach Regionen und Geschlecht [Tabelle 3.6.3-3] scroll Frauen 2014 in % Frauen 2015 in % Männer 2014 in % Männer 2015 in % Region Asien / Pazifik 2,2 2,1 0,3 0,1 Europa 23,5 24,1 11,2 12,2 Lateinamerika / Afrika / Nahost 0,1 0,2 0,0 0,0 Nordamerika 1,6 1,2 0,1 0,2 Gesamt 12,1 12,7 5,3 6,0 scroll Gesamt 2014 in % Gesamt 2015 in % Region Asien / Pazifik 1,0 0,8 Europa 15,9 16,9 Lateinamerika / Afrika / Nahost 0,1 0,1 Nordamerika 0,7 0,6 Gesamt 7,9 8,5 Bei Bayer haben sowohl Frauen als auch Männer die Möglichkeit, Elternzeit zu nehmen. Da die nationalen Regelungen zur Elternzeit weltweit stark differieren, erheben wir die Daten an unseren Hauptgeschäftsstandorten. Im Berichtsjahr nahmen konzernweit 1315 Frauen und 788 Männer Elternzeit. Im selben Jahr kehrten 1847 Mitarbeiter aus der Elternzeit zurück. Von den Frauen, die im Jahr 2015 Elternzeit nahmen, kehrten 81 % zurück und von den Männern 99 %. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-6.1-3 Die folgende Tabelle zeigt beispielhaft für Deutschland die Wiedereintrittsrate der Mitarbeiter, die in den vergangenen sieben Jahren das Angebot der gesetzlich geregelten Elternzeit oder das weitergehende Unternehmensangebot "Familie und Beruf" angenommen haben. Sie lag Ende 2015 bei 82,6 %. Wiedereintrittsrate nach Elternzeit am Beispiel Deutschland [Tabelle 3.6.3-4] scroll in % absolut Mitarbeiter in Elternzeit seit 2009 100,0 3.178 davon zurückgekehrt bis 2015 82,6 2.624 Frauen 58,7 1.867 davon noch in Elternzeit / ruhender Vertrag 17,2 321 davon zurückgekehrt bis 2015 72,4 1.352 davon ausgetreten1 10,4 194 Männer 41,3 1.311 davon noch in Elternzeit / ruhender Vertrag 1,3 17 davon zurückgekehrt bis 2015 97,0 1.272 davon ausgetreten1 1,7 22 1 Dazu zählen u.a. arbeitnehmer- und arbeitgeberseitige Kündigungen, Aufhebungsverträge sowie Austritte aufgrund von auslaufenden Verträgen. Die Gesamtbetriebsvereinbarung "Pflege von nahen Angehörigen" (GBV "Pflege") bei Bayer in Deutschland ermöglicht den Mitarbeitern, Beruf und Pflege naher Angehöriger leichter miteinander zu verbinden. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-6.1-4 Die Beschäftigten können sich auf Grundlage der Vereinbarung bis zu zehn Tage bezahlt freistellen lassen, wenn ein akuter Pflegefall in ihrer Familie eintritt. Bei einer länger andauernden Pflege kann die Arbeitszeit auf Teilzeit reduziert werden. Das Entgelt wird in dieser Zeit durch ein Langzeitkonto aufgestockt. Wer sich in Vollzeit um einen nahen Angehörigen kümmern möchte, kann sich bis zu einem halben Jahr - in Ausnahmen auch bis zu einem Jahr - unbezahlt vollständig von der Arbeit freistellen lassen. Auch die neue Gesamtbetriebsvereinbarung zu mobilem Arbeiten, die beispielsweise kurzfristiges Arbeiten von zu Hause aus ermöglicht, bietet den Mitarbeitern ein flexibleres Umgehen mit privaten Notfällen. GRI G4-26 MITARBEITER-KOMMUNIKATION Die regelmäßige und aktuelle Information unserer Beschäftigten gehört für Bayer ebenso zu einem modernen Personal- und Talentmanagement mit wettbewerbsfähigen Strukturen und Prozessen wie auch das Einbinden der Belegschaft durch einen aktiven und zielgerichteten Dialog. Dafür hat das Unternehmen seine offene und transparente Mitarbeiter-Kommunikation im Geschäftsjahr 2015 weiter gestärkt. Die bisher getrennten Intranet-Angebote mit Personalinformationen, aktuellen Meldungen aus dem Unternehmen, Länderinformationen und Hintergründen wurden in einem Angebot mit ausführlichen Informationen rund um Karrierewege, Bezahlung, Schulungen und soziale Angebote zusammengeführt. Zur Mitarbeiterkommunikation gehört auch, dass Bayer alle Beschäftigten über bevorstehende betriebliche Veränderungen frühzeitig und umfassend sowie unter Einhaltung der jeweiligen nationalen und internationalen Informationspflichten unterrichtet. In Deutschland verbinden wir die fristgerechte Information der Arbeitnehmervertreter im Wirtschaftsausschuss der betroffenen Gesellschaft damit, die vorgesehenen Kommunikationsmaßnahmen mit den Arbeitnehmervertretern abzustimmen und gemeinsam zu beschließen. Gleichzeitig binden wir sie durch verschiedene Angebote aktiv in den Dialog ein und fördern zielgerichtet den offenen Austausch. Dazu zählen sowohl regelmäßige Betriebsversammlungen, Informationsveranstaltungen für Leitende Mitarbeiter als auch das Europa-Forum, bei dem Arbeitnehmervertreter aus allen europäischen Standorten mit dem Vorstand diskutieren. Eine besondere Bedeutung hat dabei die Erläuterung von strategischen Themen, Geschäftsergebnissen, Forschung und Innovation sowie Nachhaltigkeit. 6.2 Vielfalt und Internationalität Eine vielfältige Mitarbeiterstruktur ist wesentlich für die künftige Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens. Denn so gewinnen wir ein besseres Verständnis von sich verändernden Märkten und Konsumentengruppen, haben Zugang zu einem größeren Talent-Pool und profitieren von der steigenden Problemlösungs- und Innovationskraft, die mit einer hohen kulturellen Vielfalt (Diversity) innerhalb des Unternehmens nachweislich verbunden ist. Vor allem ein ausgewogeneres Verhältnis verschiedener Kulturen und Geschlechter in der Management-Ebene ist eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches unternehmerisches Handeln. Unsere Aktivitäten in diesem Zusammenhang fassen wir in dem Programm "Leading Across Cultures and Genders" zusammen. Im Mittelpunkt stehen spezielle Trainings für unsere Führungskräfte. Dabei setzen sie sich mit dem wirtschaftlichen Nutzen größerer Vielfalt auseinander, befassen sich gezielt mit Unterschieden von Kulturen und Geschlechtern und lernen positive Beispiele aus der Unternehmenspraxis kennen. Im Anschluss entwickeln sie eigene Aktionspläne für ihren Verantwortungsbereich. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-6.2-1 Bayer ist seit November 2014 Mitglied im Gender Parity Council (Beirat für Gleichstellung der Geschlechter) des Weltwirtschaftsforums Davos und zählt zu den Gründungsmitgliedern des Netzwerks "Chefsache", das im Sommer 2015 unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel ins Leben gerufen wurde. Die Mitglieder wollen gemeinsam praxisnahe Strategien entwickeln, um in ihren Organisationen ein ausgewogenes Verhältnis von Kulturen und Geschlechtern zu erreichen. Konzernziel 2015: Erhöhung des Anteils von Führungskräften, die von außerhalb der EU, der USA oder Kanadas kommen, auf 25 % Insgesamt sind im Bayer-Konzern Menschen aus rund 150 Nationen beschäftigt. Von den Angehörigen des Konzernführungskreises, in dem aktuell 33 Nationalitäten vertreten sind, stammen rund 67 % aus dem Land, in dem sie tätig sind. Der Konzernführungskreis besteht aus Managern, die für den Konzern eine herausgehobene Funktion ausüben. Im oberen Management, das heißt von den Beschäftigten in den fünf höchsten Vertragsstufen, stammten Ende 2013 82 % der Führungskräfte aus Westeuropa, den USA und Kanada und 18 % aus den übrigen Ländern. Bis Ende 2015 konnten wir das Verhältnis um drei Prozentpunkte zugunsten der übrigen Länder auf 21 % verbessern. Diesen Anteil möchten wir bis 2020 auf 25 % steigern. Konzernziel 2015: Erhöhung des Anteils weiblicher Führungskräfte auf 30 % Bereits im Jahr 2010 hat Bayer sich freiwillig das Konzernziel gesetzt, den Frauenanteil in den obersten fünf Vertragsstufen bis Ende 2015 konzernweit auf 30 % zu entwickeln. Innerhalb von nur fünf Jahren haben wir den Frauenanteil in diesem Führungssegment von damals 21 auf heute rund 28 % gesteigert. Bis 2020 möchten wir diesen Anteil auf 35 % steigern. Auch im Konzernführungskreis - dies ist die erste Ebene unterhalb des Vorstands - hat sich das Verhältnis von 93 % Männern und 7 % Frauen Ende 2010 hin zu 87 % und 13 % Ende 2015 verbessert. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-6.2-2 Mitarbeiterstruktur des Bayer-Konzerns1 [Tabelle 3.6.3-5] scroll Frauen 2014 Frauen 2015 Männer 2014 Männer 2015 Gesamt 2014 Gesamt 2015 Oberes Management 2.800 3.100 7.700 7.900 10.500 11.000 Unteres Management 10.900 11.300 16.600 16.700 27.500 28.000 Fachkräfte 30.200 29.300 49.200 48.500 79.400 77.800 Gesamt 43.900 43.700 73.500 73.100 117.400 116.800 Auszubildende 800 800 1.800 1.800 2.600 2.600 Vorjahreswerte angepasst. 1 Angabe der Mitarbeiterzahl in Vollzeitäquivalenten (FTE), auf volle 100er gerundet 6.3 Vergütung und Erfolgsbeteiligung Die Vergütung bei Bayer kombiniert ein leistungs- und verantwortungsbezogenes Grundgehalt mit erfolgsabhängigen Vergütungsbestandteilen sowie umfangreichen Zusatzleistungen. Dadurch wollen wir für unsere Mitarbeiter ein Arbeitsumfeld schaffen, das ihnen ein hohes Maß an Sicherheit und Verlässlichkeit bietet. Anpassungen auf Basis kontinuierlicher Analysen sollen sicherstellen, dass unsere Vergütung jederzeit international wettbewerbsfähig ist. Außerdem legen wir großen Wert darauf, bei der Bezahlung keine Unterschiede zwischen Frauen und Männern zu machen, weltweit wettbewerbsfähig und fair zu vergüten und unsere Mitarbeiter transparent über die Zusammensetzung ihrer Gesamtvergütung zu informieren. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-6.3-1 Bei Bayer wird das individuelle Entgelt durch die persönliche und fachliche Qualifikation des Mitarbeiters sowie die übernommene Verantwortung bestimmt. Die Grundlage dafür ist eine personenunabhängige Stellenbewertung, die für den gesamten leitenden Bereich konzernweit einheitlich nach der international anerkannten Hay-Methode vorgenommen wird. In den Unternehmens- oder Tätigkeitsbereichen, die durch einen verbindlichen Entgelttarifvertrag geregelt sind, sind geschlechtsspezifische Gehaltsunterschiede für gleichwertige Tätigkeiten ebenfalls grundsätzlich ausgeschlossen. Dies gilt auch für die Ausbildungsvergütungen. In den Schwellen- und Entwicklungsländern richten wir die Höhe unserer Vergütung ebenfalls an den örtlichen Marktverhältnissen aus. Um unseren Beschäftigten einen transparenten Überblick über ihr Entgelt und alle zusätzlichen Unternehmensleistungen sowie Arbeitgeberbeiträge für Renten- und Sozialversicherungen zu geben, stellen wir in bisher insgesamt 12 Ländern für mehr als 30.000 Mitarbeiter jährlich eine ausführliche Übersicht über die Gesamtvergütung ("Total Reward Statement") mit allen relevanten Informationen zur Verfügung. Diese Übersicht soll in den kommenden Jahren schrittweise in weiteren Ländern eingeführt werden. Variable Einmalzahlungen sind Teil unseres Vergütungskonzepts. Allein beim konzernweiten Short-Term-Incentive-Programm sind für das Geschäftsjahr 2015 über 1.100 MIO € für unsere Beschäftigten vorgesehen. Aktien-Beteiligungsprogramme in vielen Ländern ermöglichen unseren Mitarbeitern zudem den vergünstigten Erwerb von Unternehmensanteilen. So können die Beschäftigten zusätzlich am Unternehmen und seinem wirtschaftlichen Erfolg teilhaben. Für das obere Management besteht mit dem "Aspire"-Programm (siehe dazu auch Konzernabschluss, Anhangangabe [26.6]) ebenfalls ein konzernweit einheitliches, langfristig an der Aktienkursentwicklung orientiertes Vergütungsprogramm. Im Falle unserer Konzernführungskräfte ist zusätzlich ein angemessenes Eigeninvestment in Unternehmensaktien Voraussetzung für die Teilnahme am "Aspire"-Programm. Unser Personalaufwand belief sich im Berichtsjahr für das fortzuführende Geschäft auf 11.203 MIO € (Vorjahr: 9.693 MIO €). Die Veränderung ist im Wesentlichen auf Währungseffekte, den Anstieg der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl sowie eine erhöhte Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg zurückzuführen. Ein stabiles Einkommen und finanzielle Sicherheit zu bieten, ist ein Grundsatz unserer weltweit gültigen Vergütungsstrategie. Dies gilt auch für die Absicherung im Alter. Weltweit können mehr als 70 Prozent aller Mitarbeiter einen Bayer-Pensionsplan nutzen. Für die meisten Mitarbeiter wird für die Zeit nach der Pensionierung Vorsorge getroffen. Die Leistungen variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes und basieren in der Regel auf Beschäftigungsdauer und Entgelt der Mitarbeiter. Weitere Details zu Altersvorsorge und Pensionsverpflichtungen sind im Konzernabschluss, Anhangangabe [29] angegeben. Personalaufwand und Pensionsverpflichtungen [Tabelle 3.6.4] scroll 2011 in Mio € 2012 in Mio € 2013 in Mio € 2014 in Mio € 2015 in Mio € Personalaufwand 8.726 9.194 9.430 9.693 11.203 Davon soziale Abgaben und Altersvorsorge 1.672 1.823 1.845 1.818 2.191 Pensionsverpflichtungen1 19.310 22.588 20.682 27.771 26.809 Vorjahreswerte angepasst. Werte 2011 - 2013 wie zuletzt berichtet. 1 Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen für Pensionen und andere pensionsähnliche Leistungszusagen aus fortzuführendem und nicht fortgeführtem Geschäft. MENSCHENRECHTE UND SOZIALE VERANTWORTUNG Unsere soziale Verantwortung als Unternehmen und Arbeitgeber basiert auf den Unternehmenswerten und unserem uneingeschränkten Bekenntnis zur Wahrung und Förderung der Menschenrechte in unserem Einflussbereich. Die Position von Bayer zum Thema Menschenrechte ist in einer weltweit verbindlich geltenden Konzernrichtlinie niedergelegt. Wir verpflichten uns, die Menschenrechte sowohl intern als auch in unserem Einflussbereich zu achten, zu fördern und transparent darüber zu berichten. Dies beinhaltet insbesondere, dass wir über Richtlinien, Prozesse und Überwachungssysteme verfügen, mit denen wir die Menschenrechte in unserem Geschäftsbetrieb durchsetzen. Im Mittelpunkt stehen darin neben den Arbeitsbedingungen im Unternehmen auch unsere Erwartungen an die Einhaltung von Menschenrechten in der Lieferkette, die wir differenzierter auch in unserem Lieferantenkodex festgeschrieben haben. Darüber hinaus verpflichten unsere LIFE-Werte und die Corporate Compliance Policy alle Beschäftigten weltweit zum respektvollen und gesetzestreuen Verhalten gegenüber Mitarbeitern, Kollegen, Geschäftspartnern und Kunden. Wir gehören zu den Gründungsmitgliedern des "UN Global Compact" und bekennen uns zur Menschenrechtscharta der Vereinten Nationen sowie einer Reihe weltweit anerkannter Erklärungen für multinationale Unternehmen. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-6.3-2 Dazu gehören insbesondere die "OECD-Leitsätze für Multinationale Unternehmen" sowie die "Dreigliedrige Grundsatzerklärung über multinationale Unternehmen und Sozialpolitik" und die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Wir orientieren uns außerdem an den 2011 formulierten UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Zu deren Umsetzung haben wir auch 2015 den Konsultationsprozess, der die Erarbeitung eines Nationalen Aktionsplans durch die deutsche Bundesregierung zum Ziel hat, aktiv begleitet. Um unsere Mitarbeiter noch stärker für die Bedeutung der Menschenrechte im beruflichen Alltag zu sensibilisieren, haben wir im Berichtsjahr insgesamt rund 52 % unserer Belegschaft in rund 201.000 Stunden in unterschiedlichen Trainings zu wesentlichen Inhalten unserer Menschenrechtsposition geschult. Dies schließt Schulungen für internes und externes Sicherheitspersonal mit ein. Die Einhaltung der einschlägigen Konzernrichtlinien wird von den Compliance-Organisationen des Konzerns und den Ländern überwacht. Bei Anhaltspunkten für Verstöße können sich die Beschäftigten jederzeit - auf Wunsch auch anonym - an die Compliance-Officer in ihrem Unternehmensbereich wenden oder bei der konzernweiten Compliance-Hotline melden, die weltweit und der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich ist. Zu mehr Details siehe Kapitel 16.3 "Compliance". Soziale Verantwortung bedeutet für Bayer auch, sichere Arbeitsbedingungen zu schaffen und damit ein Umfeld, in dem unsere Mitarbeiter angstfrei arbeiten und dienstlich international unterwegs sein können. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter mit Schulungen zur Vorbereitung von Dienstreisen, u. a. auch zu Verhaltensweisen in Notfällen. Unsere soziale Verantwortung wird auch im Umgang mit erforderlichen Veränderungen und Restrukturierungsmaßnahmen deutlich. In Deutschland, dem mit 36.700 Mitarbeitern größten Standort des Unternehmens, sind betriebsbedingte Kündigungen für den Großteil der Beschäftigten durch eine Vereinbarung mit den Arbeitnehmervertretern bis Ende 2020 ausgeschlossen. Sogenannte kollektive Regelungen wie Tarifverträge oder betriebliche Vereinbarungen prägen im Berichtsjahr für rund 53 % unserer weltweiten Mitarbeiter die Arbeitsbedingungen. Die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit unserer Beschäftigten übersteigt in keinem Land 48 Stunden in der Woche. In verschiedenen Landesgesellschaften nehmen auch gewählte Mitarbeitervertreter die Interessen der Beschäftigten wahr und besitzen bei bestimmten personalbezogenen Unternehmensentscheidungen ein Mitspracherecht. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-6.3-3 Anteil Kollektiv-Vereinbarungen nach Regionen [Tabelle 3.6.4-1] scroll Anteil Mitarbeiter, die durch Kollektiv-Vereinbarungen erfasst werden, insbesondere hinsichtlich Löhnen und Arbeitsbedingungen1 2014 in % Anteil Mitarbeiter, die durch Kollektiv-Vereinbarungen erfasst werden, insbesondere hinsichtlich Löhnen und Arbeitsbedingungen1 2015 in % Region / Bereich Asien / Pazifik 14 15 Europa 87 88 Lateinamerika / Afrika / Nahost 45 45 Nordamerika 5 5 Gesamt 52 53 1 Tarifverträge oder Betriebsvereinbarungen Zu unserem Selbstverständnis als sozial verantwortlich handelndes Unternehmen gehört auch der Einsatz für die Belange benachteiligter Menschen. So beschäftigten wir in 29 Ländern insgesamt ca. 2.500 Menschen mit Behinderung, davon sind 35 % Frauen und 65 % Männer, was ungefähr 2 % unserer Gesamtbelegschaft entspricht. Die meisten Schwerbehinderten sind in den Konzerngesellschaften in Deutschland angestellt, wo die Schwerbehindertenquote im Berichtsjahr 4,9 % betrug. Unsere nachhaltige Personalpolitik wird vervollständigt durch ein hohes Maß an sozialer Absicherung für unsere Belegschaft. So sind nahezu alle unsere Beschäftigten weltweit entweder gesetzlich krankenversichert oder können entsprechende Angebote des Unternehmens nutzen. Im Berichtsjahr hat Bayer die Angebote für Krankenversicherungen wieder in zahlreichen Ländern ausgeweitet oder bestehende Angebote qualitativ verbessert. 78 % der Belegschaft haben Zugang zu einer betrieblichen Altersversorgung. Absicherung durch Krankenversicherung und Altersversorgung [Tabelle 3.6.5] scroll Krankenversicherung1 2014 in % Krankenversicherung1 2015 in % Altersversorgung 2014 in % Altersversorgung2 2015 in % Region Asien / Pazifik 95 95 57 64 Europa 99 99 86 86 Lateinamerika / Afrika / Nahost 94 93 59 56 Nordamerika 92 93 99 99 Gesamt 96 96 77 78 1 Staatlich oder arbeitgeber- / arbeitnehmerfinanziert 2 Zusätzlich zur staatlichen Rentenversicherung Die Gesundheit und Vitalität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Bayer ein wesentliches Anliegen. Das Unternehmen fördert deshalb ganz gezielt gesunde Lebenskonzepte und Verhaltensweisen. Dafür hat Bayer auf allen Unternehmensebenen ein betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt, das unser vielfältiges Angebot auf der Basis von Mitarbeiterbefragungen gezielt weiterentwickelt. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel 9.1 "Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz". 7. Einkauf, Produktion, Logistik, Vertrieb Unser Anspruch besteht darin, unseren Kunden innovative Produkte sowie qualitativ hochwertige Lösungen zur Verfügung zu stellen. Dazu benötigen wir effiziente Prozesse über die Wertschöpfungsstufen rund um unsere Produkte: im Einkauf, in der Produktion, der Logistik und dem Vertrieb. Neben ökonomischen Faktoren spielen auch ökologische und soziale Kriterien wie umfassende Produktverantwortung, Menschenrechte sowie ein klares Bekenntnis zu Sicherheit und Umweltschutz eine wichtige Rolle. An unseren weltweit verteilten Produktionsstandorten arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Kostenstruktur zu verbessern, durch eine höhere Flexibilität schneller auf Marktschwankungen zu reagieren sowie unseren hohen Anspruch an Qualität und Sicherheit zu erfüllen. Die Qualitätsanforderungen an unsere Produkte und Leistungen differieren aufgrund der unterschiedlichen regulatorischen Anforderungen: Insbesondere für die Herstellung von Arzneimitteln und Medizinprodukten gelten außerordentlich strenge Regelungen. In diesem Kapitel stellen wir die (interne) Wertschöpfungskette dar: wie wir beschaffen, herstellen, transportieren und wie wir unsere Produkte vermarkten und vertreiben. 7.1 Einkauf und Lieferantenmanagement Die Einkaufsorganisation von Bayer versorgt die internen Partner weltweit mit Waren und Dienstleistungen und handelt dabei gemäß unserer ethischen, ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Grundsätze. Diese sind in einer für alle Mitarbeiter bindenden Einkaufsrichtlinie festgelegt. Versorgungssicherheit, Erbringung eines finanziellen Wertbeitrags sowie die Einhaltung von Qualitäts- und Nachhaltigkeitsanforderungen sind dabei die Grundlage der Einkaufstätigkeit. Durch die zentrale Bündelung des Know-hows, die konzernübergreifende Nutzung von Verbundeffekten und Größenvorteilen sowie den Zugang zu Innovationen leistet der Einkauf einen erheblichen Wertbeitrag für den Bayer-Konzern. Durch unsere Einkaufsaktivitäten, die im Berichtsjahr in 151 Ländern (Vorjahr 147) stattfanden und ein Einkaufsvolumen von rund 22,2 MRD € (Vorjahr 20,3 MRD €) bei ca. 112.500 (Vorjahr etwa 112.000) Lieferanten aus allen Bereichen umfassten, üben wir in vielen Regionen einen beträchtlichen Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt aus. Im Berichtsjahr betrug unser Einkaufsvolumen in Deutschland, den USA und Japan knapp 67 % unserer Ausgaben in den OECD (Organisation for Economic Cooperation and Development)-Staaten, was ca. 53 % des weltweiten Einkaufsvolumens im Konzern entspricht. Brasilien, Indien und China machten etwa 68 % der Ausgaben in Nicht-OECD-Staaten und rund 14 % der Gesamtausgaben aus. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-7.1-1 Einkaufsvolumen & Lieferantenanteil in OECD- und Nicht-OECD-Staaten 2015 [Tabelle 3.7.0-1] scroll Einkaufsvolumen in Mrd € Einkaufsvolumen in % Anteil der Lieferanten Anzahl Anteil der Lieferanten in % OECD-Staaten Deutschland 5,4 24,3 22.286 19,8 USA 5,3 23,9 11.515 10,2 Japan 1,1 4,8 1.888 1,7 Sonstige 5,8 26,3 43.461 38,7 Gesamt 17,6 79,3 79.150 70,4 Nicht OECD-Staaten China 2,1 9,5 4.032 3,6 Indien 0,5 2,5 3.738 3,3 Brasilien 0,5 2,1 2.387 2,1 Sonstige 1,5 6,7 23.103 20,6 Gesamt 4,6 20,7 33.260 29,6 Bayer kauft nach Möglichkeit lokal ein. 2015 traf dies auf 75 % des Einkaufsvolumens an unseren Hauptgeschäftsstandorten zu, bezogen auf das gesamte, weltweite Einkaufsvolumen auf 71 %. Dadurch können wir unsere Einkaufsaktivitäten auf die Anforderungen unserer Standorte in den Regionen ausrichten und zur Stärkung der ortsansässigen Wirtschaft beitragen. Bei Waren und Dienstleistungen von strategischer Bedeutung minimiert Bayer die einkaufsspezifischen Risiken wie Lieferengpässe oder größere Preisschwankungen durch langfristige Verträge und ein aktives Lieferantenmanagement. Damit stellen wir sowohl die globale Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns als auch reibungslose Produktionsabläufe sicher. Die Beschaffung indirekter und nicht produktionsrelevanter Güter erfolgt jeweils durch den größten Verbraucher ("Major User") innerhalb des Konzerns. Koordiniert wurden die einzelnen Einkaufsorganisationen im Berichtsjahr durch das "Group Procurement Committee", das direkt an den Finanzvorstand berichtet. Der direkte und produktionsbezogene Einkauf im Konzern ist gemäß der Einkaufsstrategie von Bayer dezentral in den Teilkonzernen organisiert, um entsprechend der differenzierten Markt- und Produktionsanforderungen agieren zu können. Durch die Akquisitionen der Sparte für rezeptfreie Medikamente der Merck & Co., Inc., USA, und der Dihon Pharmaceutical Group Co. Ltd., China, sowie den Verkauf des Diabetes-Care-Geschäfts hat sich die Zusammensetzung des Lieferantenportfolios von HealthCare verändert. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-7.1-2 Haupteinkaufsprodukte je Teilkonzern / Segment [Tabelle 3.7.0-2] scroll Teilkonzern / Segment Haupteinkaufsprodukte HealthCare Pharma Zetia (Fertigprodukt), Cell Media Culture (Rohstoff), Betaferon (Interferon-beta-1b) (Bulkware) Consumer Health Consumer Care: Supradyn (Fertigprodukt), Naproxen (Wirkstoff), Berocca (Fertigprodukt) Radiologie: lopamidol (Wirkstoff), Iod (Rohstoff), Cyclen (Rohstoff) Animal Health: Moxidectin (Wirkstoff), Avenge (Fertigprodukt), Baycox-Isocyanat (Zwischenprodukt) CropScience CropScience Packmittel, Hilfsstoffe und Lösungsmittel (z.B. Rapsöl, Sojaöl, Toluol, Ammoniak), komplexe Zwischenprodukte (z.B. mehrfach fluoridierte Pyridine) und Wirkstoffe (z.B. Mancozeb) Covestro Covestro Wesentliche Grundrohstoffe: Benzol und Phenol, Propylenoxid, Toluol, Azeton und Hexamethylendiamin Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe spielt bei Bayer derzeit eine untergeordnete Rolle. Sie werden bei uns dort verstärkt eingesetzt, wo es unter technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten sinnvoll ist. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-7.1-3 Die Synthese einiger Hormone erfolgt bei HealthCare über bestimmte Sterine bzw. Phytosterine. Diese entstehen als Nebenprodukt bei der Herstellung von Pflanzenölen aus Soja, Raps oder Sonnenblumen sowie bei der Holzverwertung. Palmöl oder Palmkernöl kommt aufgrund seiner geringen Konzentration an Sterinen hier nicht zum Einsatz. Zusätzlich kaufen wir verschiedene Steroide ein, die aus Diosgenin oder seinen Zwischenstufen hergestellt werden. Diese Substanz stammt größtenteils aus der Yamswurzel, die u. a. in China angebaut wird. Rohstoffe wie Wasser, Glukose, Hefe, Sojastärke, Kastor-Öl und Maisquellwasser nutzen wir darüber hinaus bei unseren Fermentierungsverfahren. Extrakte der "Centella asiatica" kommen für einige Consumer-Care-Produkte zum Einsatz. Diese Pflanze ist in Asien weit verbreitet und gehört nicht zu den gefährdeten Arten. Große Sorgfalt legen wir auch auf den Anbau und die Ernte der Rohstoffe zur Herstellung von Arzneimitteln auf pflanzlicher Basis zur ganzheitlichen Behandlung. Sie werden gemäß den Richtlinien der GACP (Gute Praxis für die Sammlung und Anbau von Arzneipflanzen) der Europäischen Arzneimittelagentur gesammelt und angebaut. CropScience bietet auf dem europäischen Markt ein Produkt zur schonenden Unkrautbekämpfung auf Basis von Fettsäuren an, die aus Palmöl gewonnen werden. Da die Produktion von Palmöl oft mit sozialen und ökologischen Problemen verknüpft ist, nimmt Bayer am Round Table for Sustainable Palm Oil (RSPO) teil. Bayer unterstreicht damit sein Bekenntnis zu verantwortungsvoller Materialbeschaffung und kaufte im Jahr 2015 zum zweiten Mal sogenannte Green-Palm-Zertifikate, die die nachhaltige Produktion von Palmöl fördern. Covestro entwickelt Verfahren zur Substitution erdölbasierter Rohstoffe. So plant das Unternehmen für 2016 die kommerzielle Produktion und Markteinführung von Pentamethylen-Diisocyanat (PDI), einem Isocyanat, das aus einem neuartigen nachwachsenden Rohstoff hergestellt wird, der wiederum aus Biomasse gewonnen wird. Nachhaltigkeit im Lieferantenmanagement Für Bayer ist die Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards in der Lieferkette ein elementarer Wertschöpfungsfaktor und zugleich wichtiger Hebel zur Risikominimierung. Bei der Auswahl sowohl neuer als auch etablierter Lieferanten gelten daher neben wirtschaftlichen auch ethische und Umwelt-, Sozial- und Governance (ESG)-Standards. Diese sind im Bayer-Verhaltenskodex für Lieferanten definiert, der auf den Prinzipien des UN Global Compact sowie unserer Menschenrechtsposition fußt. Er bildet die Basis der Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten und ist mittlerweile in 14 Sprachen online verfügbar. Der Kodex ist konzernweit in die elektronischen Bestellsysteme und Verträge integriert. Zudem sind seit 2015 in neuen und erneuerten relevanten Lieferverträgen spezielle Klauseln enthalten, die den Lieferanten zur Einhaltung der im Kodex definierten Nachhaltigkeitsanforderungen auffordern und Bayer zur Überprüfung dieser berechtigt. Konzernziele Lieferantenmanagement Um Nachhaltigkeit im Lieferantenmanagement konsequent voranzutreiben, hat Bayer sich ambitionierte Ziele gesetzt. Bis 2017 wollen wir alle strategisch bedeutenden Lieferanten, d.h. solche mit großem Einfluss auf das Geschäft u.a. in Bezug auf Einkaufsvolumen und Langfristigkeit in der Zusammenarbeit (3-5 Jahre) nach nachhaltigkeitsrelevanten Kriterien bewerten (Zielerreichung Stand 2015: 84 %). Bis 2020 sollen auch die Lieferanten mit einem signifikanten Einkaufsvolumen (> 1 MIO € p.a.), die als potenziell risikobehaftet gelten, in die Bewertung einbezogen werden (Zielerreichung Stand 2015: 73 %). Grundlage der Risikodefinition ist ein länder- und materialbasierter Ansatz. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung und Einführung eines Nachhaltigkeitsstandards für unsere Lieferanten bis zum Jahr 2020. Hierzu arbeiten wir sowohl mit der "Together for Sustainability" (TfS)-Initiative als auch der "Pharmaceutical Supply Chain Initiative" (PSCI) zusammen. Ziel ist u.a., Nachhaltigkeitsbewertungen und -audits von Lieferanten in der gleichen Industrie zu standardisieren, auszutauschen und eine klare Erwartungshaltung hinsichtlich Nachhaltigkeit zu beschreiben, um entsprechende Nachhaltigkeitspraktiken bei unseren Lieferanten zu etablieren. Der TfS-Initiative gehören inzwischen 16 und PSCI 19 Unternehmen an. Eine wesentliche Herausforderung für das nachhaltige Lieferantenmanagement im Konzern ist es, Kinderarbeit in der Saatgutlieferkette unseres Teilkonzerns CropScience zu verhindern. Unsere Haltung zum Thema Menschenrechte ist unmissverständlich und beinhaltet unter anderem ein striktes Verbot von Kinderarbeit. Wir verpflichten daher auch unsere Lieferanten entlang unserer Lieferkette, konsequent auf Kinderarbeit zu verzichten. Seit vielen Jahren engagiert sich CropScience in Indien, Bangladesch und den Philippinen mit seinem "Child Care Program" systematisch gegen Kinderarbeit in der Saatgut-Lieferkette. Die Felder z. B. in der Baumwoll-, Reis- und Gemüse-Saatgutproduktion werden während der Anbausaison ohne Vorankündigung von speziellen Bayer-Teams besucht, um das Alter der angetroffenen Arbeitskräfte festzustellen. Dabei werden die Zulieferer auch für diese Problematik sensibilisiert und die Anforderungen von Bayer deutlich gemacht. Dank dieses strikten Kontrollsystems, unterstützt durch lokale Aufklärungs- und Bildungsinitiativen, haben wir nur noch eine sehr geringe Anzahl von Kinderarbeit bei unseren Kontraktoren feststellen können, die wir intensiv nachverfolgen. Weitere Risikobewertungen wurden in der Gemüse- und Reissaatgutproduktion für Bayer in Thailand, China, Indonesien und Vietnam durchgeführt. Das "Child Care Program" soll 2016 auch in diesen Ländern eingeführt werden. Den Erfolg unseres umfassenden Programms messen wir anhand der Indikatoren: Fälle von Kinderarbeit pro überprüftem km2 Anbaufläche sowie Anteil der Kinderarbeitsfälle (in %) an der Gesamtzahl der Überprüfungen der Arbeitskräfte. Am Beispiel des letztgenannten Indikators zeigen wir im nachfolgenden Diagramm mittels der Ergebnisse unseres Feldmonitorings die Entwicklung der Beseitigung von Kinderarbeit in der indischen Baumwoll- und Gemüse-Saatgutproduktion von Bayer. Kinderarbeitsfälle in der Produktion von Baumwoll- und Gemüsesaatgut für Bayer im Verhältnis zur Gesamtzahl der Überprüfungen1 [Grafik 3.7.1] 1 Die Zahlen umfassen mehrere Anbauzyklen pro Anbaujahr. In Indien läuft das betrachtete Anbaujahr von Jahresmitte bis Jahresmitte des Folgejahres, in Abhängigkeit von klimatischen Bedingungen und den verschiedenen Saatgütern. Kumulierte Darstellung auf Basis der durchgeführten Kontrollgänge (mindestens 3 pro Anbausaison bei Gemüse und bis zu 6 bei Baumwolle). 2 Gemüsesaatgut wurde erst ab 2010/2011 ins Feldmonitoring aufgenommen. Anbaufläche und Überprüfungszahl sind für Gemüse eine Kombination verschiedener Saatgüter. Jede Saat hat eine eigene Überprüfungsintensität. Nachfolgend finden Sie die Darstellung des Indikators Fälle von Kinderarbeit pro überprüftem km2 Anbaufläche und weitere Informationen zu unserem "Child Care Program". ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-7.1-4 Kinderarbeitsfälle in der Produktion von Baumwoll- und Gemüsesaatgut für Bayer im Verhältnis zur überprüften Anbaufläche1 [Grafik 3.7.1-1] 1 Die Zahlen umfassen mehrere Anbauzyklen pro Anbaujahr. In Indien läuft das betrachtete Anbaujahr von Jahresmitte bis Jahresmitte des Folgejahres, in Abhängigkeit von klimatischen Bedingungen und den verschiedenen Saatgütern. Kumulierte Darstellung auf Basis der durchgeführten Kontrollgänge (mindestens 3 pro Anbausaison bei Gemüse und bis zu 6 bei Baumwolle). 2 Gemüsesaatgut wurde erst ab 2010/2011 ins Feldmonitoring aufgenommen. Anbaufläche und Überprüfungszahl sind für Gemüse eine Kombination verschiedener Saatgüter. Jede Saat hat eine eigene Überprüfungsintensität. Einmal jährlich führt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY (vormals Ernst & Young), Indien, im Auftrag von Bayer unangekündigte Besuche auf Farmen durch, die nach dem Zufallsprinzip ausgewählt werden. Lieferanten, die sich nachweislich an unser Kinderarbeitsverbot halten, erhalten von Bayer einen Bonus und Schulungen zur landwirtschaftlichen Effizienzsteigerung. Im Falle eines Verstoßes erfolgen abgestufte Sanktionsmaßnahmen, die von einer schriftlichen Verwarnung bis zur Vertragskündigung im Wiederholungsfall reichen. Bayer betrachtet Schulbildung als Entwicklungsvoraussetzung für Kinder und als ein effektives Instrument, um die Beseitigung von Kinderarbeit voranzutreiben. Daher besuchen wir auch die Eltern aller Kinder, die wir auf den Feldern antreffen, um sie von der Wichtigkeit einer Schulbildung zu überzeugen. Dies fördern wir innerhalb unseres "Child Care Program" mit der Initiative "Learning for Life". Sie zielt auf die Förderung einer umfassenden schulischen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen und reicht von der Wiedereingliederung in das reguläre Schulsystem bis hin zu berufsbildenden Maßnahmen. Zwischen 2005 und Ende 2015 konnten mit den unter "Learning for Life" zusammengefassten Bildungsinitiativen mehr als 6.100 Kinder und Jugendliche erreicht werden. Das "Child Care Program Advisory Council" mit internationalen Experten und anerkannten Fachleuten unterstützt Bayer beim Schutz von Kinderrechten und das Ziel einer Saatgutproduktion ohne Kinderarbeit. Die jährliche Versammlung des Advisory Council fand im Mai 2015 in Indien statt. Schwerpunktthema war die Wirksamkeit des "Child Care Program" und ein Projekt zu Mindestlöhnen in der Saatgutlieferkette. Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung unserer Lieferanten Bayer überprüft die Einhaltung der geforderten Nachhaltigkeitsstandards mittels Online-Bewertungen und Audits bei Lieferanten vor Ort. Die Auswahl der zu bewertenden Lieferanten erfolgt durch eine Kombination aus Länder- und Materialrisiko sowie strategischer Bedeutung entsprechend unserer Konzernziele. Die Online-Bewertungen führt EcoVadis, ein etablierter Anbieter von Nachhaltigkeitsbewertungen, für Bayer durch. Diese setzen sich aus einem vom Lieferanten auszufüllenden webbasierten, modularen Fragebogen mit begleitenden Belegdokumenten sowie einem 360-Grad-Screening zusammen. Die Bewertungskriterien umfassen die Bereiche Umwelt, Arbeitsbedingungen und Menschenrechte sowie faire Geschäftspraktiken und nachhaltiger Einkauf. Gemeinsam mit externen, unabhängigen Auditoren führt Bayer bei seinen Lieferanten vor Ort auf Basis der PSCI- und TfS-Nachhaltigkeitskriterien Audits durch. Des Weiteren überprüfen konzerninterne Auditoren Lieferanten mit Schwerpunkt auf Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Durch die Kooperation mit den Industrie-Initiativen PSCI und TfS tauschen wir vergleichbare und qualitativ hochwertige Lieferanten-Bewertungen und/oder -Audits über die IT-Plattform der jeweiligen Initiative unter den Mitgliedern aus, um Synergien zu nutzen. Eine Übersicht der Anzahl unserer Lieferanten-Bewertungen und -Audits finden Sie unter der ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-7.1-5 Lieferanten-Bewertungen und -Audits für 2015 [Tabelle 3.7.0-3] scroll 2014 2015 Nachhaltigkeits-Bewertungen1über die EcoVadis-Plattform 692 521 Nachhaltigkeits-Audits2 durch externe Auditoren 56 71 HSE3 / Nachhaltigkeits-Audits durch interne Auditoren 94 107 1 Durch Bayer initiierte plus innerhalb der TfS-Initiative geteilte Bewertungen von Lieferanten, die für Bayer tätig sind 2 Durch Bayer initiierte und innerhalb der TfS- und PSCI-Initiative geteilte Initial- und Folge-Audits von Lieferanten, die für Bayer tätig sind 3 Health, Safety, Environment (Gesundheit, Sicherheit, Umwelt) Innerhalb der TfS-Initiative wurden 2015 insgesamt 2.580 Lieferanten-Bewertungen über EcoVadis und 179 Audits u.a. in China, Indien und Brasilien erfolgreich abgeschlossen. Über PSCI wurden im Berichtsjahr 40 gemeinsame und geteilte Audits bspw. in der Türkei, Brasilien und Uruguay durchgeführt. Neben der Berücksichtigung unserer Nachhaltigkeitskriterien bei der Lieferantenauswahl führen CropScience und HealthCare vor einer Geschäftsaufnahme gesonderte Bewertungen von Lieferanten zur Lohn- und Auftragsfertigung qualitätsrelevanter Waren und Dienstleistungen durch, die sich u. a. auf die Bereiche Gesundheit, Sicherheit und Umwelt erstrecken. HealthCare verpflichtet seit 2015 neu ausgewählte Lieferanten mit einem voraussichtlichen jährlichen Einkaufsvolumen von über einer Million Euro, nach der Entscheidung zur Auftragsvergabe eine EcoVadis-Nachhaltigkeitsbewertung zu durchlaufen oder ein Vor-Ort-Audit durchführen zu lassen. Die aus diesem Anlass im Berichtsjahr überprüften Lieferanten genügten unseren Nachhaltigkeitsanforderungen. Bayer kontrolliert zudem bei Lieferanten, die Mineralien wie Zinn, Wolfram, Tantal und Gold verarbeiten, ob diese aus sogenannten Konfliktregionen stammen. Wir wollen damit ausschließen, dass sie über Lieferketten in unsere Produkte gelangen können. Um unsere Anforderungen zu verstärken, wurde das Thema Konfliktmineralien auch in unseren Verhaltenskodex für Lieferanten aufgenommen. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-7.1-6 Internationale Regularien, wie der Dodd-Frank-Act in den USA, verpflichten Unternehmen, die Herkunft bestimmter Rohstoffe offenzulegen, um auszuschließen, dass Konfliktmineralien aus der Demokratischen Republik Kongo oder ihren Nachbarstaaten über Lieferketten in ihre Produkte gelangen. Bayer hat rund 100 potenziell von dieser Thematik betroffene Lieferanten befragt. Fast 60 % davon bestätigten uns, dass sie keine potenziellen Konfliktmineralien beziehen. Mit den restlichen Lieferanten befinden wir uns noch in der Klärung ihres Status. Alle Online-Bewertungen und Audits werden umfassend analysiert und dokumentiert, um bei nicht zufriedenstellenden Ergebnissen gemeinsam mit den Lieferanten konkrete Verbesserungsmaßnahmen zu definieren, die die künftige Einhaltung der Sozial-, Ethik- und Umwelt-Standards sicherstellen. 2015 wiesen 33 Lieferanten (entspricht 6 % der überprüften Lieferanten) ein kritisches Ergebnis auf. Diese wurden von Bayer mithilfe von korrigierenden Anweisungen oder Aktionsplänen aufgefordert, die identifizierten Schwachpunkte zu beseitigen. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-7.1-7 Die mit den Lieferanten gemeinsam festgelegten Korrekturmaßnahmen betrafen im Berichtsjahr vor allem die Bereiche Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit sowie faire Geschäftspraktiken und nachhaltiger Einkauf. Die Umsetzung der geforderten Verbesserungen überprüften wir im Berichtsjahr bei 324 Lieferanten durch eine Neubewertung über die EcoVadis-Plattform, bei der ca. 73 % ihre Nachhaltigkeitsleistung relevant verbesserten. 2015 war Bayer nicht veranlasst, eine Lieferantenbeziehung allein aufgrund der Nachhaltigkeitsleistung oder schwerwiegender Nachhaltigkeitsdefizite zu beenden. GRI G4-26 Schulungen und Dialog zum Thema Nachhaltigkeit Mit gezielten konzernweiten Trainings unterstützen wir unsere HSEQ- und Einkaufsmitarbeiter bei der Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsanforderungen. Im Berichtsjahr belegten 162 von diesen Schulungen zum EcoVadis-Nachhaltigkeitsbewertungsprozess. CropScience führte zusätzliche Trainings zu Nachhaltigkeits-Audits durch. Bei HealthCare gab es für ausgewählte Einkäufer ergänzende Nachhaltigkeitsschulungen. Auch unseren Lieferanten bieten wir vielfältige Trainings- und Austauschmöglichkeiten an, um ihnen die Nachhaltigkeitsanforderungen von Bayer näherzubringen. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-7.1-8 Auch im Jahr 2015 richtete Bayer wieder Lieferantentage aus, die eine wichtige Dialogplattform für unsere Teilkonzerne sind. Für ausgewählte Lieferanten veranstaltete CropScience spezielle Trainings zu Qualität, Gesundheit, Sicherheit und Umwelt. Die TfS-Initiative richtete Lieferantentage in China und Brasilien aus, u. a. zu den Themen Umwelt- und Arbeitsschutz. In Indien führte PSCI eine Konferenz für Lieferanten durch, in deren Rahmen Lieferanten in Themenbereichen wie Arbeitssicherheit, Umweltschutz, Verfahrens- und Anlagensicherheit sowie Umgang mit Mitarbeitern und Unternehmensethik geschult wurden. Ergänzend bieten beide Initiativen auf ihren Websites umfassendes Informationsmaterial sowie Online-Trainings an. 7.2 Produktion Bayer betreibt Produktionsanlagen an mehr als 120 Standorten in 35 Ländern. An unseren Standorten setzen wir unsere Kompetenzen und Erfahrungen zur fortlaufenden Optimierung von Produktionsprozessen, -technologien und Infrastruktur ein. Denn Produktqualität sowie Material- und Energieeffizienz sind entscheidende Wettbewerbsfaktoren. Der sichere und verantwortungsvolle Betrieb unserer Anlagen sowie die umfassende Sicherheit unserer Mitarbeiter und der Menschen in der Nachbarschaft unserer Werke stehen für Bayer an vorderster Stelle. Darüber hinaus misst Bayer dem Schutz der Umwelt sowie dem verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen eine große Bedeutung zu. Entsprechende konzernweit geltende Managementsysteme sind für die Bereiche Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz und Qualität (HSEQ) eingerichtet. Sie sind in alle Geschäftsprozesse integriert und werden regelmäßig auditiert und aktualisiert. Alle relevanten HSEQ-Leistungskennzahlen unserer Produktionsstandorte werden in einem konzernweiten Bayer-Standort-Informationssystem (BaySIS) zusammengeführt. Ausführliche Informationen zu den Themen Sicherheit, Produktverantwortung, Umweltschutz und den entsprechenden Managementsystemen finden Sie in den Kapiteln 8, 9 und 10. HEALTHCARE STANDORTE HealthCare betreibt weltweit Produktionsstätten, an denen Wirkstoffe hergestellt sowie Formulierungs- und Verpackungsleistungen für das Produktportfolio aller HealthCare-Divisionen erbracht werden. Unter Berücksichtigung von standort- und produktspezifischen Kriterien wird die Bedeutung der Produktionsstätten innerhalb des Netzwerks regelmäßig bewertet. Auf dieser Grundlage werden Versorgungsstrategien für Produkte sowie Standortstrategien weiterentwickelt bzw. angepasst. Die im Berichtsjahr bedeutendsten Produktions- und Formulierungsstandorte mit globaler Produktversorgung sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Standorte HealthCare [Tabelle 3.7.1] scroll Segment / Standort Haupttätigkeit Pharma Bergkamen, Deutschland Wirkstoffproduktion Berkeley, USA Wirkstoffproduktion auf Basis biotechnologischer Verfahren Berlin, Deutschland Formulierung und Verpackung Leverkusen, Deutschland Formulierung und Verpackung Turku, Finnland Formulierung und Verpackung von Intrauterinsystemen Weimar, Deutschland Formulierung und Verpackung Wuppertal, Deutschland Wirkstoffproduktion Consumer Health Bitterfeld-Wolfen, Deutschland Formulierung und Verpackung Cimanggis, Indonesien Formulierung und Verpackung Grenzach, Deutschland Formulierung, Abfüllung und Verpackung Kiel, Deutschland Formulierung und Verpackung von Produkten für die Tiergesundheit Myerstown, USA Formulierung und Verpackung Pittsburgh, USA Herstellung von medizinischen Geräten wie Kontrastmittelinjektoren und Verbrauchsartikel Wuppertal, Deutschland Wirkstoffproduktion QUALITÄTSMANAGEMENT Für die Herstellung von Arzneimitteln und Medizinprodukten gelten außerordentlich strenge Qualitätsanforderungen, die auf international anerkannten Standards basieren. Ihre Einhaltung bei Bayer wird in regelmäßigen Abständen von internen Fachleuten, aber auch von Aufsichtsbehörden und externen Gutachtern geprüft. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-7.2-1 Die Qualitätsanforderungen ergeben sich zum einen aus behördlichen Vorgaben, Genehmigungen und Zulassungen sowie relevanten Standards von Nichtregierungsorganisationen und Fachverbänden und zum anderen aus Erwartungen von Kunden. Die Anforderungen werden von HealthCare bewertet und in ein firmeninternes Qualitätsmanagementsystem (QM-System) übernommen. Das QM-System ist auf internationalen Standards der ISO (z. B. ISO 9001 und ISO 13485) und ICH ("International Conference on Harmonization of Technical Requirements for Registration of Pharmaceuticals for Human Use) sowie den Regeln zur "guten Arbeitspraxis" (GxP) bei der Entwicklung und Herstellung von Arzneimitteln (z. B. "Good Manufacturing Practices" (GMP), Good Distribution Practices (GDP), Good Clinical Practices (GCP)) aufgebaut. Mithilfe unseres QM-Systems implementieren und steuern wir die Qualitätssicherungsprozesse und Verantwortlichkeiten anhand festgeschriebener, dokumentierter und verbindlicher Verfahren und Methoden effektiv und transparent. Das Ziel ist es, die Qualität unserer Produkte über den gesamten Lebenszyklus und die Wertschöpfungskette dauerhaft zu sichern. INVESTITIONEN IN SACHANLAGEN HealthCare investiert kontinuierlich in das globale Produktionsnetzwerk, um die Lieferzuverlässigkeit zu gewährleisten, die erforderlichen Kapazitäten bereitzustellen sowie behördliche Vorgaben zu erfüllen. Durch das aktuell größte Investitionsprogramm mit einem Gesamtinvestitionswert von mehr als 500 MIO € werden an den deutschen Standorten Wuppertal und Leverkusen weitere Produktionskapazitäten zur Herstellung von Hämophilie-A-Präparaten aufgebaut. Ein weiteres Großprojekt in Höhe von rund 100 MIO € dient dem Ausbau der Produktionskapazitäten am Standort Beijing in China. CROPSCIENCE STANDORTE Die Produkte der Bereiche Pflanzenschutz und Environmental Science werden überwiegend an eigenen Produktions- und Formulierungsstandorten hergestellt, von denen die größten in der folgenden Tabelle aufgeführt sind: Standorte CropScience [Tabelle 3.7.2] scroll Ort Haupttätigkeit Dormagen, Deutschland Entwicklung neuer Produktionsprozesse und Herstellung von Crop-Protection- und Environmental-Science-Produkten Frankfurt a. M., Deutschland Herstellung von Crop-Protection- und Environmental-Science-Produkten Nunhem, Niederlande Produktion von Gemüsesaatgut Kansas City, USA Herstellung von Crop-Protection- und Environmental-Science-Produkten Knapsack, Deutschland Herstellung von Crop-Protection- und Environmental-Science-Produkten Vapi, Indien Entwicklung neuer Produktionsprozesse und Herstellung von Crop-Protection- und Environmental-Science-Produkten Zahlreiche dezentrale Formulier- und Abfüllstandorte ermöglichen es, auf die Bedürfnisse der lokalen Märkte schnell zu reagieren. Dort werden die Wirkstoffe entsprechend den lokalen Anforderungen und der Anwendungsgebiete zu Herbiziden, Fungiziden, Insektiziden, Saatgutbehandlungsmitteln und Environmental-Science-Produkten weiterverarbeitet, konfektioniert und verpackt. Die Produktion von Saatgut erfolgt kundennah in Europa, Asien, Nord- und Südamerika und wird entweder in eigenen landwirtschaftlichen Betrieben oder über Vertragsanbau ausgeführt. QUALITÄTSMANAGEMENT Die Herstellung unserer CropScience-Produkte erfolgt nach hohen Qualitätsstandards basierend auf der Norm ISO 9001, nach der mehr als 80 % der CropScience-Produktionsstandorte zertifiziert sind. Die Einhaltung der Herstellprozesse sowie der registrierten Produktspezifikationen wird regelmäßig durch externe Auditoren geprüft. Alle unsere Produkte sind in den jeweiligen Ländern von den dortigen Behörden zugelassen und erfüllen damit deren Vorgaben hinsichtlich Qualität und Anwendersicherheit. INVESTITIONEN IN SACHANLAGEN Wir investieren fortlaufend in unser globales Produktionsnetzwerk, um Kapazitäten für neue Produkte und Technologien sowie verbesserte Herstellungsprozesse zu schaffen. Um der fortwährend steigenden Nachfrage gerecht zu werden, planen wir, unsere Investitionen in Sachanlagen deutlich zu steigern. Von 2013 bis 2016 wollen wir insgesamt rund 2,4 MRD € in Sachanlagen investieren. Am Standort Knapsack wurde mit dem Bau einer neuen Produktionsanlage für Pflanzenschutzmittel zur Herstellung von Methanphosphonigsäureester (MPE), einem wichtigen Vorprodukt für den Wirkstoff Glufosinat-Ammonium, begonnen. Die Investitionssumme beträgt mehr als 150 MIO €. Im September 2015 haben wir unsere Kapazität für Rapssaatgut durch eine neue Produktionsstätte in Monheim ausgebaut. COVESTRO Covestro betreibt weltweit eine Vielzahl von Standorten, davon acht World-Scale-Produktionsstätten. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen weltweit über spezialisierte technische Zentren, die den Kunden individuell maßgeschneiderte Lösungen anbieten und für die regionale Belieferung ausgelegt sind. Covestro garantiert damit neben globaler Präsenz vor allem Kundennähe mit kurzen Lieferzeiten und flexiblem Service. In diesen Produktionsstätten verfolgt Covestro das ambitionierte Ziel, hinsichtlich Produktionsvolumen, Qualität, Effizienz und Sicherheit auch zukünftig Führungspositionen einzunehmen und weiter auszubauen. Durch die kontinuierliche technologische Verbesserung der Anlagen kommen fortschrittliche und umweltverträgliche Produktionsverfahren zum Einsatz. Der selektiv rückwärts integrierte Produktionsprozess ermöglicht Covestro, wesentliche Rohstoffe wie Chlor oder Propylenoxid intern bzw. über Joint Ventures zu beschaffen, um die Abhängigkeit von externen Bezugsquellen zu reduzieren. STANDORTE Die wichtigsten Produktionsstandorte von Covestro sind in der folgenden Tabelle dargestellt: Standorte Covestro [Tabelle 3.7.3] scroll Ort Haupttätigkeit Leverkusen, Deutschland Produktion Coatings, Adhesives, Specialties; technische Labore; Chlor-Herstellung Uerdingen, Deutschland Produktion Polycarbonates und Polyurethanes (MDI); Chlorherstellung und CO-Herstellung Dormagen, Deutschland Produktion Polyurethanes (TDI, PET) und Coatings, Adhesives, Specialties; Chlor- und Salpetersäure-Herstellung Baytown, USA Produktion Polyurethanes (MDI, TDI), Polycarbonates und Coatings, Adhesives, Specialties Shanghai und Shanghai Chemical Industry Park, China Produktion Polyurethanes (MDI, TDI), Polycarbonates und Coatings, Adhesives, Specialties; Chlor-Herstellung Brunsbüttel, Deutschland Produktion Polyurethanes (MDI) Antwerpen, Belgien Produktion Polyurethanes (PET) und Polycarbonates Map Ta Phut, Thailand Produktion Polycarbonates und Coatings, Adhesives, Specialties Im Rahmen unserer differenzierten Geschäfte betreiben wir in ausgewählten Ländern mehrere Produktionsanlagen, in denen die Abmischung und Bereitstellung von kundenindividuellen Polyurethan-Systemen ("Systemhäuser"), die kundennahe Compoundierung von Polycarbonat-Granulaten und die Herstellung von Halbzeugen (Polycarbonat-Platten) erfolgt. Zudem gibt es regionale Produktionsstätten für Derivate der Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties sowie regionale Produktionsstätten für funktionale Folien aus Polycarbonat und thermoplastischen Polyurethanen. QUALITÄTSMANAGEMENT Covestro legt sehr hohe Maßstäbe an die Qualität der verwendeten Rohstoffe und deren Weiterverarbeitung zu hochwertigen Kunststoffen und Polymer-Vorprodukten an. Dazu wurde ein Qualitätsmanagementsystem implementiert, das nach dem internationalen Standard ISO 9001 zertifiziert ist. Bezogen auf den Gesamtenergieeinsatz beträgt der Zertifizierungsgrad dabei für alle berichtspflichtigen Produktions- und Nicht-Produktionsstandorte von Covestro weltweit über 99,97 %. Die Überprüfung erfolgt regelmäßig im Rahmen interner und externer Audits. INVESTITIONEN IN SACHANLAGEN Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit investiert Covestro kontinuierlich in ein globales Produktionsnetzwerk, um die Produktionsanlagen und deren Infrastruktur zu erhalten, Herstellungsprozesse zu optimieren sowie im Fall profitabler Wachstumsaussichten Kapazitäten entsprechend zu erweitern. Aufgrund des erheblichen Ausbaus der Kapazitäten in den vergangenen Jahren beabsichtigt Covestro bis 2020 weniger zu investieren und sich auf Instandhaltung und Optimierung bestehender Produktionsanlagen zu fokussieren. 7.3 Logistik Logistik bei Bayer beinhaltet nicht nur den Transport, Umschlag oder die Lagerhaltung von Waren. Sie umfasst vielmehr die gesamte Planung, Steuerung, Koordination, Durchführung und Kontrolle aller unternehmensinternen und -übergreifenden Güter- und entsprechenden Informationsflüsse. Dabei werden nicht nur einzelne betriebliche Funktionen zu Prozessketten verbunden, sondern sämtliche Prozesse - von der Rohstoffbeschaffung bis zum Verkauf an den Endkunden - integriert. Wir arbeiten kontinuierlich an der Entwicklung von effizienten und umweltfreundlichen Logistikkonzepten mit dem Ziel, die Komplexität bei Transport und Lagerung zu reduzieren. Der sichere Transport unserer Materialien und Produkte ist für Bayer von großer Bedeutung. Wir haben dazu weltweit gültige Managementsysteme und Richtlinien installiert, eine leistungsfähige Organisation implementiert und beauftragte Logistikdienstleister sorgfältig ausgewählt. Mehr dazu lesen Sie im Kapitel 9 "Sicherheit". Die konkrete Produktions- und Logistikplanung hängt von den zu transportierenden Produkten und den daraus resultierenden spezifischen Anforderungen ab. Die logistischen Prozesse sind daher bei Bayer dezentral organisiert. Jeder Teilkonzern verfügt über eigene Logistikbereiche, die den Anforderungen der unterschiedlichen Geschäftsmodelle gerecht werden. HEALTHCARE Die interne Organisation "Product Supply" steuert bei HealthCare divisionsübergreifend u. a. auch sämtliche logistische Leistungen vom Lieferanten zu eigenen Standorten, innerhalb des Produktionsnetzwerks sowie zum Kunden. Dies beinhaltet u. a. das Lager- und Transport-Management sowie die Steuerung von lieferanten-, produktions- und kundenspezifischen Materialströmen. Für die Ausführung von Lager- und Transportleistungen nutzt HealthCare sowohl interne Kapazitäten als auch externe Logistikpartner. Entsprechend dieser werden Lagerstandorte und Transportflüsse festgelegt und kontinuierlich optimiert. Service, Qualität und Kosten werden fortlaufend anhand entsprechender Richtlinien und Kennzahlen kontrolliert. Die Auswahl des Transportmittels erfolgt grundsätzlich in einem standardisierten Verfahren zwischen Produktionsstätte und Empfängerland. Bei der Entscheidung werden Bedarf, Kosten und Umweltaspekte berücksichtigt. Diese Aspekte dienen auch der kontinuierlichen Optimierung der Transportprozesse. Dazu werden Hubs im Distributionsnetzwerk aufgebaut, Planungsprozesse optimiert und Lufttransport reduziert. Unterstützt werden diese global gesteuerten Maßnahmen durch höhere Standardisierung und Transparenz entlang der Versorgungskette. CROPSCIENCE CropScience steuert Transport und Lagerung von Produkten über ein an Produktion und Vertrieb angepasstes mehrstufiges System. Wirkstoffe werden nach der Produktion auf ein globales Netzwerk spezieller Läger verteilt, um dann abhängig von der aktuellen Nachfrage an unsere regionalen Formulierungs- und Abfüllstandorte geliefert und dort weiterverarbeitet zu werden. Die dort produzierten fertigen Produkte werden anschließend an lokale Distributionslager in den jeweiligen Zielländern überführt, wo die Produkte gelagert und nach Abruf kommissioniert und an die Kunden versandt werden. Bei Seeds (Saatgut) läuft der Logistikprozess durch die verschiedenen Stufen der Produktion bis zum verkaufsfertigen Saatgut, das über lokale Distributionsläger an die Kunden geliefert wird. Im Landverkehr werden von CropScience im wesentlichen Lkw eingesetzt, während im Überseeverkehr hauptsächlich Container-Schifffahrt zum Einsatz kommt. Luftfracht wird nur in Ausnahmefällen gewählt und für weniger als 1 % des Transportvolumens genutzt. COVESTRO Die Logistik von Covestro ist in den Regionen zentral in "Supply Chain Centern" organisiert. Der Transport erfolgt durch Logistikdienstleister, die anhand strenger Sicherheits-, Umwelt- und Qualitätskriterien ausgewählt werden. Transporte werden bevorzugt auf dem Schienenweg oder intermodal, also in einer Kombination aus Straßen-/Schienentransport und Transport zu Wasser, abgewickelt. Dadurch werden die Energieeffizienz gesteigert und CO2 -Emissionen verringert. Die Kunden werden aus produktionsnahen Lägern beliefert, sofern Transportzeit und Lieferzuverlässigkeit dies zulassen. Bei längeren Distanzen wird Ware in regionalen Distributionszentren zwischengelagert und dann kurzfristig ausgeliefert. Gesteuert wird die Logistik auf Grundlage eines Kennzahlen-basierten Managements, das auf Sicherheit, Umwelt sowie auf Lieferzuverlässigkeit ausgerichtet ist. 7.4 Vertrieb Bayer vermarktet seine Produkte weltweit über ein markt- und kundenspezifisches Vertriebsnetz. Der Bereich Marketing und Vertrieb hat eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung von Nutzen und Vorteilen unserer qualitativ hochwertigen Produkte und Dienstleistungen an die Kunden. Ziel unserer Vertriebsaktivitäten ist eine langfristige Bindung unserer bestehenden und die Gewinnung neuer Kunden. Dazu bieten wir eine reibungslose Geschäftsabwicklung von der Bestellung bis zur Lieferung in angemessener Zeit. Verantwortliches Handeln hat auch im Marketing und Vertrieb für Bayer hohe Priorität. Die notwendigen Verhaltensregeln, die keine Gesetzesverstöße bei der Vermarktung erlauben, sind in unserer Konzernrichtlinie "Responsible Marketing & Sales" festgelegt. Die Umsetzung dieser Konzernrichtlinie sowie entsprechende Trainingsprogramme erfolgen dezentral in den Teilkonzernen. Für den langfristigen Erfolg unseres Geschäfts ist die hohe Zufriedenheit unserer Kunden eine Grundvoraussetzung. Daher analysieren wir systematisch sowohl die Bedürfnisse und die Zufriedenheit unserer Kunden als auch deren Beschwerden und pflegen so eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und Dialog mit ihnen. HEALTHCARE Unsere Pharma-Produkte vertreiben wir primär über Großhändler, Apotheken und Krankenhäuser. Co-Promotion- und Co-Marketing-Vereinbarungen dienen der Optimierung unseres Vertriebs. Die Consumer-Care-Produkte werden in der Regel über Apotheken verkauft. In bestimmten wichtigen Märkten, wie den USA, sind auch Supermarktketten und andere Großanbieter von Bedeutung. Die Kontrastmittel und Medizingeräte unserer Division Medical Care vermarkten wir über eine weltweite Direktvertriebsorganisation an Radiologen, Kardiologen und andere Spezialisten für bildgebende Verfahren in Krankenhäusern und ambulanten Versorgungszentren. Teilweise ergänzen wir den Vertrieb durch lokale Distributoren. Unsere Animal-Health-Produkte vertreiben wir je nach nationalen Rechtsvorschriften über Tierärzte und andere Vertriebskanäle wie Apotheken und den Einzelhandel. VERANTWORTLICHES HANDELN IN MARKETING UND VERTRIEB Bei Entwicklung, Verkauf und Vermarktung unserer Gesundheitsprodukte duldet HealthCare keinerlei Bestechung oder andere Formen der unzulässigen Einflussnahme auf unsere Geschäftspartner. Bayer verpflichtet sich darüber hinaus zur ethischen Werbung und Kommunikation für alle seine Produkte und Leistungen. Unsere Mindeststandards leiten sich aus drei Grundlagen ab: Gesetzen und anderen staatlichen Vorschriften, Industriekodizes und internen Regelungen. Marketing und Vertrieb von Arzneimitteln und medizinischen Produkten sind streng reguliert und unterliegen einschlägigen Gesetzen, zu deren Einhaltung wir uns verpflichten. Anwendung finden außerdem Industriekodizes, die von Verbänden der Pharma-, Medizinprodukte- und Animal-Health-Industrie verabschiedet wurden und die auf globaler oder regionaler Basis gelten können. Zusätzlich konkretisieren in vielen Ländern der Welt lokale Kodizes deren Vorgaben. Diese gelten in jedem Fall für verschreibungspflichtige Arzneimittel, viele darüber hinaus auch für verschreibungsfreie Arzneimittel. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-7.4-1 Als verbindlicher globaler Mindeststandard für alle Arzneimittel von HealthCare gelten sämtliche Kodizes der "International Federation of Pharmaceutical Manufacturers & Associations" (IFPMA). Darüber hinaus richtet sich Bayer nach den Kodizes der "European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations" (EFPIA) zum Umgang mit Fachkreisen und Patientenorganisationen. Für die Bewerbung von Arzneimitteln gelten bei HealthCare als globaler Mindeststandard die "Ethical Criteria for Medicinal Drug Promotion" der WHO sowie nationale Ethikstandards, die zumeist auch auf lokaler Ebene in Industrie-Kodizes niederlegt sind. Alle genannten Kodizes enthalten u. a. Vorgaben zu Werbematerialien und Musterabgaben, zur Zusammenarbeit mit Angehörigen der medizinischen und pharmazeutischen Fachkreise im Rahmen von Referenten- und Beraterverträgen sowie zu wissenschaftlichen Studien. Durch Einhaltung der Kodizes soll die Unabhängigkeit sowohl der Fachkreise als auch der Patientenorganisationen sichergestellt werden. Ferner wird Bayer auf Basis des neuen EFPIA-Transparenzkodex ab spätestens Juni 2016 jährlich Zuwendungen an Angehörige der Fachkreise sowie an Organisationen des Gesundheitswesens jährlich für das jeweils vorangegangene Kalenderjahr offenlegen. Als wichtigste Konzernregelung gilt in diesem Zusammenhang unsere Antikorruptions-Richtlinie, in der für den gesamten Konzern globale Mindeststandards zum Thema festlegt sind. Die wesentlichen Anforderungen und den globalen Mindeststandard für regelkonformes und ethisches Verhalten im Gesundheitsbereich hat HealthCare im weltweit für alle Divisionen geltenden "Anti-Corruption-Compliance-Manual" zusammengefasst. Die wesentlichen Grundsätze für ethisch und rechtlich einwandfreie Werbung für Arzneimittel und Medizinprodukte sind ebenfalls in einer HealthCare-internen Direktive festgelegt. Das Ziel dieser Richtlinien ist es, die Mitarbeiter von HealthCare dabei zu unterstützen, stets im Einklang mit allen anwendbaren Regelungen zu handeln. Finden mehrere Regelungen Anwendung, richtet sich HealthCare grundsätzlich nach den strengeren Vorgaben. Schulungen zu produktbezogener Kommunikation und zu Antikorruption sind grundlegende Elemente des Systems bei Bayer. Diese richten sich an bestimmte Gruppen von Mitarbeitern und sind darauf zugeschnitten, die speziellen Risiken, denen diese Mitarbeiter ausgesetzt sind, zu berücksichtigen. Die in diesen Trainings dargelegten Grundsätze geben einen Überblick über global anwendbare Mindestanforderungen für die Zusammenarbeit mit wichtigen Stakeholdern von HealthCare, wie Ärzten, Krankenhäusern oder Patientenorganisationen. Das Training erläutert allgemeine Compliance-Grundsätze, gibt aber darüber hinaus auch konkrete Handlungsanweisungen für die speziellen Themenbereiche "Einseitige Leistungen" und "Austausch von Leistungen". Jegliche Verdachtsfälle eines Verstoßes gegen unsere Grundsätze zu verantwortungsvollem Marketing werden im Rahmen unseres Compliance-Managements aufgenommen und verfolgt. Dies gilt sowohl für Beschwerden, die von intern als auch von extern an uns herangetragen werden. GRI G4-26 KUNDENDIALOG Für HealthCare ist ein ausgeprägtes Verständnis der vielfältigen Kundenbedürfnisse besonders wichtig, damit unsere Produkte im Markt erfolgreich sind. Zu unseren Kunden gehören Patienten, Ärzte, Pflegepersonal, gesundheitspolitische Entscheider und Meinungsführer, Partner aus Forschung und Entwicklung sowie Kostenträger. Aufgrund der starken Unterschiedlichkeit dieser Gruppen ergreifen die einzelnen HealthCare-Divisionen spezifische Maßnahmen, um mit den Kunden in Dialog zu treten und ihre Zufriedenheit zu messen. Für verschreibungspflichtige Medikamente gelten andere rechtliche Anforderungen als für rezeptfreie Medikamente oder Medizinprodukte. Entsprechend komplex sind die Bedingungen, unter denen Daten zur Kundenzufriedenheit im Gesundheitswesen erhoben werden können. So ist es z. B. nicht erlaubt, Patienten direkt zu Wirkung und Nebenwirkungen verschreibungspflichtiger Medikamente zu befragen. Daher führt HealthCare in diesem Bereich primäre Marktforschung und Datenrecherche durch. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-7.4-2 Um die Kundenorientierung bei Pharma weiter zu verstärken, nutzen wir Marktforschungsprojekte, mit denen wir die Bedürfnisse der verschiedenen Kundengruppen identifizieren. Wir führen außerdem systematische Internetanalysen durch, die uns ein besseres Verständnis der Meinungen, Interessen und Vernetzungen unserer Stakeholder vermitteln. Zur Messung der Kundenzufriedenheit führt Pharma länderübergreifende Befragungen von Kundengruppen nach Therapiegebieten durch. Die Ergebnisse der Studien werden laufend in die Markenplanung integriert. Zur kontinuierlichen Optimierung der Kundenbetreuung unterstützen wir unseren medizinischen Außendienst durch produkt- und länderspezifische Trainings. Consumer Care hat im Jahr 2015 damit begonnen, sein Exzellenz-Programm zur Verbesserung der Kundenorientierung weltweit einzuführen, nachdem Pilotprojekte in Schlüsselmärkten erfolgreich verlaufen sind. Das Programm dient dazu, Best-Practice-Beispiele aus den Bereichen Markteinführungs-Strategien, Vertrieb und Handel zu identifizieren. Es wurde bereits in 13 Ländern erfolgreich implementiert, weitere werden im Jahr 2016 folgen. Animal Health führt ebenfalls Studien zur Kundenzufriedenheit und Kundenbindung durch. Dabei werden je nach Marktsegment unterschiedliche Methoden angewandt. Aus Studien, mit denen das Kundenverhalten langfristig verfolgt wird, werden Leistungsindikatoren abgeleitet, die zur Messung der Kundenzufriedenheit genutzt werden. Reklamationen, Kundenservices für Bestellungen, Produkt- und Lieferauskünfte, Informationen zu Gesundheitsthemen oder die Bearbeitung allgemeiner Anfragen von HealthCare werden von den jeweiligen Geschäftseinheiten und Länderorganisationen bearbeitet. Die entsprechenden Kontaktdaten sind online verfügbar. Deutschland als Sitz der Konzernzentrale hat ein HealthCare-Kundendienstzentrum mit einem nach ISO 9001:2008 zertifizierten Qualitätsmanagementsystem. CROPSCIENCE VERTRIEB CropScience vertreibt seine Produkte in mehr als 120 Ländern. Unsere Pflanzenschutz-Produkte vermarkten wir hauptsächlich über Großhändler oder direkt über den Einzelhandel. In ausgewählten Märkten, in denen die Marktgegebenheiten es verlangen, arbeiten wir auch im Direktvertrieb. Die Vertriebsaktivitäten für Saatgut konzentrieren sich auf die Kulturen Baumwolle, Raps, Reis, Soja und Gemüse aus eigener Forschung und Züchtung. In unseren Kernkulturen haben wir starke Marktpositionen erreicht und sind international vertreten. Der Vertrieb erfolgt an Landwirte, Jungpflanzunternehmen, Fachhändler sowie die verarbeitende Industrie. Die mithilfe moderner Züchtungsmethoden entwickelten Pflanzeneigenschaften integrieren wir entweder in unsere eigenen Saatgutsorten oder vermarkten sie durch Auslizenzierung an andere Saatgutunternehmen. Die Environmental-Science-Produkte werden vor allem über Großhändler und den Facheinzelhandel vertrieben. Hier vermarkten wir unser Portfolio zur Schädlings- und Unkrautbekämpfung an professionelle Anwender in der Landschaftspflege (z. B. für öffentliche Grünanlagen und Golfplätze), der Forstwirtschaft, im industriellen Vegetationsmanagement sowie der professionellen Schädlingsbekämpfung. Für die öffentliche Gesundheitsvorsorge, z. B. zur Bekämpfung von Malaria und Denguefieber, erfolgt ein Großteil des Geschäfts über Ausschreibungen von Regierungs- und nichtstaatlichen Organisationen. Darüber hinaus bieten wir für private Kunden Produkte zur Schädlingsbekämpfung und Pflanzenpflege für den Einsatz in Haus und Garten an. VERANTWORTLICHES HANDELN IN MARKETING UND VERTRIEB Bei Vertrieb und Anwendung von Pflanzenschutzmitteln folgt CropScience den Leitlinien seiner Product Stewardship Policy. Diese basiert auf dem Internationalen Verhaltenskodex der Welternährungsorganisation (FAO) und erfüllt gleichzeitig die Anforderungen unserer Konzernposition zum verantwortungsvollen Marketing. Schulungsmaterialien zur Konzernposition wurden weltweit innerhalb der Organisation verteilt und stehen den Mitarbeitern im Intranet zur Verfügung. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-7.4-3 Verantwortliches Handeln in Marketing und Vertrieb ist bei CropScience sowohl Teil der Compliance-Trainings als auch integraler Bestandteil der Marketing & Sales-Excellence-Trainingsmaßnahmen. Im Jahr 2015 haben wir weltweit insgesamt 600 (Vorjahr: 2.400) CropScience-Mitarbeiter in 3- und 1-Tagestrainings geschult. GRI G4-26 KUNDENDIALOG CropScience legt großen Wert auf die Zufriedenheit seiner Kunden. Unser Ziel ist es, langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen, die den geschäftlichen Erfolg und die Erwartungen beider Parteien sicherstellen. Wir wollen durch gezielte Kommunikation, reibungslose Geschäftsabwicklung und effektives Beschwerdemanagement die hohen Erwartungen unserer Kunden erfüllen. Diese ermitteln wir im Rahmen unserer "Commercial Excellence"-Aktivitäten regelmäßig, um unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können. Neben Kundenbefragungen, die über unsere Länderorganisationen alle zwei Jahre nach einem standardisierten Verfahren durchgeführt werden, analysieren wir alle Interaktionskanäle mit unseren Kunden. Wir nutzen die so gewonnenen Erkenntnisse, um weltweit unsere Vertriebs- und Marketingprozesse an die jeweiligen Kundenbedürfnisse anzupassen. Insgesamt soll der Dialog mit dem Kunden noch stärker zielgruppen- und regionenspezifisch ausgerichtet und kontinuierlich verbessert werden. Unsere Kundenprozesse verbessern wir u.a. mithilfe einer Datenbank zum Kundenbeziehungsmanagement, die inzwischen in über 60 unserer Landesorganisationen genutzt wird. Wir prüfen unsere Leistung anhand eines Systems von qualitativen und quantitativen Kennzahlen. Ferner engagiert sich CropScience verstärkt in der direkten Kooperation mit Landwirten im Rahmen der Initiative Bayer Forward Farming. Auf Bayer ForwardFarms werden unsere Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft in der Praxis demonstriert. Erste Farmen sind in Belgien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden etabliert. Weitere Kooperationen sind in Spanien und Brasilien in der Vorbereitung. CropScience wird diese Art der Kooperation global sukzessiv weiter ausweiten. COVESTRO VERTRIEB UND KUNDENDIALOG Hauptabnehmer der Covestro-Produkte sind die Automobil-/Transportindustrie, die Bauindustrie, die Holzverarbeitungs-/Möbelindustrie sowie die Elektro-/Elektronikindustrie. Weitere Bereiche sind die Sport- und Freizeitindustrie, die Kosmetik- sowie die Gesundheitsbranche und die chemische Industrie. Die Vermarktung der Produkte erfolgt meist über regionale und lokale Vertriebskanäle. Hierbei bilden drei regionale "Supply Chain Center" das zentrale Bindeglied zu den Kunden. Im Bereich der Auftragsabwicklung setzt Covestro unter anderem auf E-Commerce-Plattformen. Die Kundenzufriedenheit wird global systematisch analysiert, woraus Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet werden können. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-7.4-4 In den "Supply Chain Centern" in den Regionen Europa / Nahost / Afrika / Lateinamerika, Nordamerika und Asien / Pazifik sind alle Informationsströme - von der Auftragsannahme über die Versanddisposition bis zur Lieferung und Beschwerdeannahme - gebündelt. Dadurch besteht vor allem in der Auftragsbearbeitung sowie in Transaktions-, Supply-Chain- und Logistiklösungen hohe Kompetenz. Kunden können über die Online-Informationsplattform "Order@Covestro" jederzeit Bestellungen aufgeben, Sicherheitsdatenblätter abrufen und den Status ihrer Aufträge einsehen. Covestro strebt als oberstes Qualitätsziel Fehlerfreiheit an, um eine hohe Kundenzufriedenheit zu erreichen. Zur systematischen Erhöhung der Kundenzufriedenheit und Gewährleistung einer hohen Servicequalität werden sowohl die im globalen Managementsystem vorliegenden Kundenbeschwerden als auch die der einzelnen Geschäftseinheiten regelmäßig ausgewertet. Außerdem werden gezielt die Kundenbewertungen analysiert. Im Austausch mit internen Stakeholdern werden Vorbeuge- und Korrekturmaßnahmen getroffen, um das Qualitätsniveau und die Kundenzufriedenheit weiter zu erhöhen und parallel die Fehler- und damit auch die Beschwerdequote zu senken. So wurden z. B. im Jahr 2015 global insgesamt 5.178 Beschwerden von rund 2.088 Kunden erfasst. Dies entspricht mit 7,61 Beschwerden je 1.000 Lieferungen ungefähr dem Vorjahresniveau. (2014: 7,75 Beschwerden je 1.000 Lieferungen). Darüber hinaus arbeitet Covestro mit Handelshäusern und lokalen Distributoren zusammen, die für das Geschäft mit Kleinabnehmern zuständig sind. Weltweit operierende Großkunden werden von Key-Account-Managern direkt betreut. VERANTWORTLICHES HANDELN IN MARKETING UND VERTRIEB Bei der Vermarktung seiner Produkte berücksichtigt Covestro alle Anforderungen der Bayer-Konzernposition zum verantwortungsvollen Marketing und Vertrieb. Die Bedeutung des Kartellrechts sowie der Korruptionsbekämpfung wird in Schulungen, in der Kommunikation und in Diskussionen mit dem Management fortlaufend betont. 2015 lag der Schulungsschwerpunkt auf dem Thema Exportkontrolle. Rund 4.980 Covestro-Führungskräfte weltweit nahmen an webbasierten Compliance-Trainings und ergänzenden zielgruppenorientierten Präsenzschulungen teil. 8. Produktverantwortung Mit unseren Produkten und Dienstleistungen möchten wir den Menschen nützen und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Produktverantwortung bedeutet für uns, dass unsere Produkte bei sachgerechter Anwendung für Mensch, Tier und Umwelt sicher sind. Dies ist ein wesentlicher Faktor, um dauerhaft Vertrauen in unsere Produkte zu schaffen und unsere wirtschaftliche Grundlage zu erhalten. Alle Stoffe sowie fertigen Produkte durchlaufen zahlreiche Prüfungen und Bewertungen, um ein hohes Maß an Sicherheit zu bieten. Wir bewerten die möglichen Gesundheits- und Umweltrisiken eines Produkts entlang der gesamten Wertschöpfungskette: von der Forschung und Entwicklung über Produktion, Vermarktung und Anwendung beim Kunden bis hin zur Entsorgung. Daraus leiten wir geeignete Maßnahmen zur Minimierung von Risiken ab. Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und darüber hinausgehender interner Standards sind dafür die Basis. Zur Umsetzung der regulatorischen und freiwilligen Anforderungen zur Produktverantwortung hat Bayer entsprechende Richtlinien erlassen und Managementsysteme eingerichtet, die von unseren HSEQ (Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz und Qualität) -Fachabteilungen gesteuert werden. Unser Konzernziel, das Gefahrenpotenzial aller verwendeten Substanzen (> 99 %), die in Mengen von mehr als einer Tonne pro Jahr verwendet werden, bis 2020 zu bewerten, unterstreicht unser globales Engagement. UMSETZUNG DER GESETZLICHEN VERPFLICHTUNGEN Für alle von Bayer hergestellten Produkte gelten umfassende gesetzliche Regulierungen. Chemische Stoffe unterliegen der europäischen Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorization and Restriction of Chemicals) und der CLP-Verordnung (Regulation on Classification, Labelling and Packaging of Substances and Mixtures). Durch die Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien sollen Arbeitnehmer und Verbraucher in der Europäischen Union eindeutig über die mit Chemikalien verbundenen Gefahren informiert werden. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-8-1 Die Registrierungspflicht gemäß REACH gilt unabhängig von der Vermarktung für alle Stoffe, die wir in einer Menge von über einer Tonne produzieren oder importieren. Daneben gibt es ein Zulassungsverfahren, das die Verwendung besonders gefährlicher Stoffe einschränkt oder auch zu deren Ersatz oder Verbot führen kann. Um die komplexen REACH-Anforderungen zu erfüllen, haben wir konzernweite und teilkonzernspezifische Regelungen formuliert. Auch bereits registrierte Stoffe werden regelmäßig durch die Behörden bewertet. Daraus können sich für Bayer-Stoffe zusätzliche Prüfanforderungen, neue Risikomanagementmaßnahmen oder auch die Aufnahme in das REACH-Zulassungsverfahren ergeben. Davon sind auch einige Bayer-Stoffe betroffen. Behörden überprüfen im Rahmen von regelmäßigen Inspektionen die Umsetzung von REACH. Bisher führte keine der Inspektionen bei Bayer zu Beanstandungen. Da wir als Anwender viele Stoffe anderer Hersteller einsetzen, stehen wir in engem Kontakt zu unseren Lieferanten und lassen uns die REACH-Konformität der gelieferten Stoffe bestätigen. Mit der CLP-Verordnung wird in der Europäischen Union (EU) das "Globally Harmonized System" (GHS) zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien umgesetzt. Ziel von GHS ist ein weltweit einheitliches System zur Einstufung von Chemikalien sowie deren Kennzeichnung auf Verpackungen und in Sicherheitsdatenblättern. Bayer bewertet alle vermarkteten Produkte und setzt das GHS weltweit um. Vor der Markteinführung prüfen wir jedes Produkt im Rahmen dieser strengen Verfahren auf seine Sicherheit für Mensch, Tier und Umwelt. Die Endprodukte aus unseren LifeScience-Bereichen wie Arzneimittel, Pflanzenschutzmittel oder Biozide unterliegen darüber hinaus spezifischen Zulassungsverfahren. FREIWILLIGES ENGAGEMENT Bayer unterstützt seit 1994 die freiwillige "Responsible Care™"-Initiative der chemischen Industrie, die 2006 mit der "Responsible Care™ Global Charter" auf eine weltweite Basis gestellt worden ist. Wir decken alle wesentlichen Elemente der Charta an allen Standorten des Konzerns durch unsere HSEQ-Management-Systeme und -Aktivitäten ab. Darüber hinaus beteiligen wir uns in Verbänden und Initiativen an der Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Risikobewertung. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-8-2 Internationale Verbände wie der europäische und der internationale Chemieverband (CEFIC, ICCA) oder die OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) und Initiativen wie ECETOC (European Centre for Ecotoxicology and Toxicology of Chemicals) oder EPAA (European Partnership for Alternative Approaches to Animal Testing) arbeiten daran, die wissenschaftliche Bewertung von Chemikalien weiterzuentwickeln, neue Testmethoden zu erforschen und die Umsetzung gesetzlicher Regelungen zu begleiten. Bayer unterstützt dies aktiv in der Verbandsarbeit. Außerdem engagieren wir uns u. a. im Rahmen der "Long-Range Research Initiative" der ICCA und unterstützen die Zielsetzung der WHO- und EU-Aktionspläne zur Verbesserung von Gesundheit und Umwelt. Wir unterstützen außerdem die "Global Product Strategy" (GPS), eine freiwillige Selbstverpflichtung der chemischen Industrie auf Initiative des Weltchemieverbands ICCA. Sie soll das Wissen über chemische Produkte vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern verbessern und damit die Sicherheit im Umgang mit diesen Produkten erhöhen. Bereits in der Forschung und Entwicklung beschäftigen wir uns intensiv mit den Eigenschaften unserer Stoffe und bewerten diese regelmäßig. Stoffe mit unerwünschten Eigenschaften werden unter Anwendung des Vorsorgeprinzips nicht weiterentwickelt. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-8-3 Wir akzeptieren das Vorsorgeprinzip, wie es in Grundsatz 15 der Rio-Deklaration der Vereinten Nationen und der Mitteilung COM (2000) 1 der EU-Kommission erläutert ist, als mögliches Instrument des Verbraucherschutzes bzw. des Risikomanagements. Es findet Anwendung, wenn letztliche wissenschaftliche Sicherheit nicht gegeben ist, gleichzeitig aber Belege vorhanden sind, dass erhebliche oder irre-versible Schäden gegenüber Mensch und Umwelt eintreten können, denen entgegengetreten werden muss. Der Schwerpunkt der Betrachtung sollte nicht einseitig auf dem Gefährdungspotenzial, sondern einer ausgewogenen Chancen- und Risikoevaluation liegen. Um die Auswirkungen unserer Produkte vor allem auf den Menschen, aber auch auf Natur und Umwelt zu bewerten, sind Tierversuche gesetzlich vorgeschrieben. Wo immer es möglich ist, nutzen wir vorhandene Daten oder anerkannte alternative Testmethoden, um diese zu vermeiden. Dabei setzen wir uns hohe Standards im Tierschutz. Mehr dazu lesen Sie im Abschnitt "Tierschutz im Fokus". Konzernziel 2020: Bewertung des Gefahrenpotenzials aller verwendeten Substanzen>1 Tonne p.a. Die sichere Handhabung von Chemikalien steht bei der Herstellung unserer Produkte im Vordergrund (siehe auch Kapitel 9 "Sicherheit"). In Europa arbeiten wir unter hohen gesetzlichen Auflagen. Unabhängig von der jeweiligen Landesgesetzgebung wenden wir weltweit freiwillig vergleichbare Standards an. Wir gehen damit über gesetzliche Anforderungen hinaus und stellen sicher, dass ähnliche Stoffbewertungen wie unter REACH auch an Bayer-Standorten zur Anwendung kommen, die dieser europäischen Verordnung nicht unterliegen. Wie wir dieses Ziel verwirklichen wollen, ist in unserer Konzernregelung "Stoffinformation und Auskunftsfähigkeit" festgelegt. Zur sicheren Handhabung von Chemikalien werden unsere Risikobewertungen anhand anerkannter wissenschaftlicher Methoden, wie z. B. den Leitlinien zu Informationsanforderungen und Stoffsicherheitsbeurteilung der ECHA (Europäische Chemikalienagentur) durchgeführt. Sollte sich bei der Bewertung oder durch neue Erkenntnisse herausstellen, dass die Verwendung einer Chemikalie nicht sicher ist, ergreifen wir Maßnahmen, um das Risiko zu verringern. Im Rahmen einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit unterstützen wir unsere Kunden bei der sicheren Handhabung und Nutzung unserer Produkte. Bayer erstellt für alle Produkte Sicherheitsdatenblätter, auch wenn sie gesetzlich nicht gefordert sind. Für alle Endverbraucherprodukte gibt es entsprechende Informationen in der Verpackung, wie etwa den Beipackzettel im Arzneimittelbereich. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-8-4 Risikominderungsmaßnahmen können von geänderten Anwendungsempfehlungen über Einstellung der Unterstützung für eine bestimmte Anwendung bis zur Substitution eines Stoffes reichen. In diesem Fall muss nach einem Ersatz gesucht werden, der wirtschaftlich und technisch realisierbar ist. Grundsätzlich ist die Substitution von Chemikalien eine permanente Aufgabe in der chemisch-pharmazeutischen Industrie, um neue oder wesentlich verbesserte Produkte und Prozesse zu erhalten. Dies ist Teil unserer Verpflichtung zu Responsible Care. Sicherheitsdatenblätter sind das zentrale Mittel zur Kommunikation von sicherheitsbezogenen Informationen über Stoffe und Gemische in der Lieferkette. Sie richten sich an berufliche Anwender und enthalten Angaben zu den Substanzeigenschaften und zum sicheren Umgang mit dem Stoff oder Gemisch. Zusätzlich werden für die professionelle Anwendung auch technische Informationen zur Verfügung gestellt. Alle Teilkonzerne erfassen gemäß den jeweiligen Produktsicherheits- und Informationspflichten Produktinformationen, gleichgültig, ob für Rohstoffe, Zwischen- oder Endprodukte. Um den weltweiten Zugang zu diesen Informationen abzusichern, nutzt Bayer entsprechende IT-Systeme, u. a. auch zur Produktkennzeichnung. Die Erfassung wird im Fall neuer gesetzlicher Anforderungen entsprechend aktualisiert. Ein weiteres wichtiges Element unserer Produktverantwortung ist auch die Überwachung aller Produkte, die bereits auf dem Markt sind. In allen Teilkonzernen sind dazu Prozesse etabliert, um Anfragen zur Produktsicherheit oder zu Problemen mit unseren Produkten aufzugreifen. Diese Rückmeldungen und Erfahrungen fließen systematisch in unsere Risikobewertung ein. In diese beziehen wir auch Stoffe mit ein, die von Behörden und unabhängigen Institutionen als potenziell risikobehaftet betrachtet werden. Wir prüfen in allen Teilkonzernen die Möglichkeiten zusätzlicher Maßnahmen, die über die gesetzlich geforderten Entsorgungsanforderungen hinausgehen. PRODUKTVERANTWORTUNG BEIM EINSATZ VON BIOTECHNOLOGIE Biotechnologische Methoden werden in der Produktentwicklung der Bereiche Pharma und Pflanzenschutz genutzt. In der pharmazeutischen Produktentwicklung hat die Biotechnologie bereits eine größere Bedeutung erlangt. Betaferon™ / Betaseron™, Eylea™ und Kogenate™ sind HealthCare-Produkte, die über biotechnologische Verfahren hergestellt werden. Weitere biotechnologisch hergestellte Wirkstoffe befinden sich in der klinischen Entwicklung. In der Pflanzenbiotechnologie können gentechnische, aber auch konventionelle Züchtungsmethoden den Ernteertrag, die Ertragssicherheit und die Stresstoleranz von Pflanzen erhöhen - und zwar bei gleichem Ressourceneinsatz. Auch beim Einsatz von Biotechnologie hat die Sicherheit für Bayer höchste Priorität. Über die Beachtung aller einschlägigen Rechtsvorschriften hinaus haben wir eine Konzernregelung "Position zum verantwortungsvollen Umgang mit der Gentechnik" sowie spezifische Regelungen für HealthCare und CropScience formuliert. Wir informieren unsere Stakeholder gemäß unserer Konzernregelung zum verantwortungsvollen Marketing umfassend, transparent und verlässlich über unsere Produkte und Dienstleistungen. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-8-5 HealthCare hat seine strengen Sicherheitsmaßnahmen beim Umgang mit biologischen Stoffen in Forschung, Entwicklung und Produktion in der Direktive zur "Biologischen Sicherheit" und der Verfahrensanweisung "Vorgehensweise zum sicheren Umgang mit biologischen Stoffen" festgelegt. CropScience hat die verantwortungsvollen Maßnahmen im Umgang mit Biotechnologie sowohl in der Product Stewardship Policy als auch in der Seeds-Stewardship-Direktive festgehalten. Darüber hinaus hat CropScience sein Engagement durch seine Teilnahme am "Excellence Through Stewardship (ETS)"-Programm der Industrie fortgesetzt. Prüfungen durch unabhängige, zertifizierte Auditoren sind Voraussetzung für die Mitgliedschaft im Programm. 2015 hat CropScience in Brasilien und Argentinien erfolgreiche Audits absolviert, wobei erstmals auch das Insekten-Resistenz-Management bei auf biotechnologischer Basis hergestellten Pflanzen geprüft wurde. TIERSCHUTZ IM FOKUS Um die Sicherheit und Wirksamkeit von Arzneimitteln und anderen chemischen Verbindungen zu bewerten, sind Tierversuche gesetzlich vorgeschrieben und wissenschaftlich notwendig. Unser Ziel ist es, den Einsatz von Versuchstieren so gering wie möglich zu halten und Ersatz- und Ergänzungsmethoden einzusetzen, wo immer dies geht. In unserem Umgang mit Tieren respektieren wir alle rechtlichen Anforderungen des Tierschutzes. In Ländern ohne spezielle Gesetzgebung zum Tierschutz gelten die Bayer-Grundsätze zu Tierschutz und Tierversuchen, bei externen Studien wird die Einhaltung dieser Richtlinien vertraglich festgelegt. Das Bayer-interne Tierschutz-Komitee (Global Animal Welfare Committee), das sich aus den Tierschutzbeauftragten unserer Forschungsstandorte und weiteren Bayer-Experten zusammensetzt, überwacht die Einhaltung unserer Grundsätze zu Tierschutz und Tierversuchen im Konzern und bei externen Studien. Es definiert ergänzende Standards, die für die Durchführung von Tierversuchen im Konzern unabdingbar sind. Bayer stellt sicher, dass internationale sowie nationale Gesetze und Richtlinien bei allen Tierversuchen streng eingehalten werden. Dies wird sowohl durch staatliche Aufsichtsbehörden als auch interne Audits geprüft. An allen Standorten, in denen Tierversuche durchgeführt werden, setzt Bayer zusätzlich interne Tierschutzexperten ein. Unsere Prinzipien gelten auch für die von uns beauftragten Forschungsinstitute sowie unsere Lieferanten, die wir regelmäßig auf die Einhaltung des Tierschutzes überprüfen. Auf Basis einer Lieferantenselbstauskunft werden die gemachten Angaben bei Audits vor Ort überprüft. Aktuelle Zahlen und weitere Informationen finden sich auf unserer Webseite. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-8-6 Das Global Animal Welfare Committee hat Leistungsindikatoren definiert. Wir analysieren jährlich die Entwicklung der Tierzahlen, die Verteilung der Arten, die Belastung unserer Versuchstiere sowie das Verhältnis regulatorisch geforderter Studien im Vergleich zu explorativen und diskutieren mögliche Maßnahmen im Sinne des 3R-Prinzips (replace, reduce, refine). So können wir zeigen, dass seit 2005 pro eine Million Euro Forschungsbudget die Anzahl aller verwendeten Versuchstiere - Tiere aus Bayer-Studien über Auftragsforschungsinstitute eingeschlossen - von 96 Tieren auf rund 31 Tiere im Jahr 2015 zurückgegangen ist. Wir aktualisieren kontinuierlich unsere interne Datenbank, die alle Informationen über unsere eigenen Tierversuche und die Bewertung unserer Kooperationspartner zusammenführt und sie für alle Mitarbeiter in diesem Bereich verfügbar macht. Alle Teilkonzerne wenden klare Regularien an, um die Einhaltung des Tierschutzes bei unseren Partnern flächendeckend zu gewährleisten. Bayer beteiligt sich außerdem an mehreren europäischen Konsortien, die die Verringerung oder eine verbesserte Aussagekraft von Tierversuchen zum Ziel haben, wie der "Europäischen Partnerschaft für alternative Ansätze zu Tierversuchen (EPAA)". HealthCare ist an der Leitung des "eTOX"-Projekts und am "MARCAR"- und "K4DD"-Projekt der Innovative Medicines Initiatives (IMI) beteiligt. Im European Centre for Ecotoxicology and Toxicology of Chemicals (ECETOC) und der Long Range Research Initiative (LRI) ist Bayer Mitglied im wissenschaftlichen Beirat. In Deutschland unterstützen wir die Stiftung zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zur Einschränkung von Tierversuchen (SET). SCHUTZ VOR PRODUKTFÄLSCHUNGEN Gefälschte Medikamente und Pflanzenschutzprodukte bergen erhebliche Gefahren für Patienten und Konsumenten. Produktfälschungen sind ein weltweites Problem, das nur länderübergreifend durch ein gemeinsames Vorgehen von Industrie, Verbänden, staatlichen Stellen und nichtstaatlichen Organisationen bekämpft werden kann. Bayer setzt sich kontinuierlich für eine Verschärfung und Erweiterung bestehender Gesetze und Bestimmungen ein, die der Erkennung und Beschlagnahme illegaler Produkte dienen. Durch umfangreiche eigene Maßnahmen versuchen wir, den Patienten und unsere Produkte zu schützen. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-8-7 Im Mittelpunkt der HealthCare-Aktivitäten stehen Aufklärung und Information zur eindeutigen Identifizierung unserer Originalprodukte sowie rechtliche Maßnahmen zur Minimierung des illegalen Handels. Mit unserer Kampagne "Vorsicht Fälschung" informieren wir im Internet über die mit Arzneimittelfälschungen verbundenen Risiken und geben Patienten Hinweise, wie sie sich schützen können. Durch den Einsatz verschiedener technischer Mittel in unserer Produktion versuchen wir stetig, auch für den Patienten das Original von der Fälschung unterscheidbar zu machen. Wir unterstützen auch den Aufbau eines europaweiten Systems zur Erkennung von Original-Arzneimitteln, das den Anforderungen der "EU Falsified Medicine Directive" entspricht. Bayer beteiligt sich darüber hinaus an der Interpol-Initiative "Pharmaceutical Industry Initiative to Combat Crime" (PIICC) zur Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen durch weltweite Strafverfolgung und Eliminierung entsprechender krimineller Netzwerke. In Deutschland sind wir Mitglied der Initiative "SecurPharm". Seit 2015 beteiligt sich Bayer mit seiner Expertise an einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekt (ALPhA), um den Verkauf von Arzneimittelfälschungen im Internet zu unterbinden. Auch bei Pflanzenschutzmitteln ist eine weltweite Zunahme des Handels mit gefälschten und illegalen Produkten zu verzeichnen. Laut einer aktuellen Studie im Auftrag der EU-Kommission von 2015 liegt der Anteil hierfür im Durchschnitt aller EU-Mitgliedsstaaten bei 10 % des Gesamtmarktes. Zum Schutz vor Importen von gefälschten und illegalen Pflanzenschutzmitteln in die EU setzt CropScience sich intensiv für eine einheitliche Interpretation und Umsetzung der bestehenden EU-Bestimmungen in allen EU-Mitgliedsstaaten ein. Neben der Unterstützung von Behörden mit chemisch-analytischen Untersuchungen bei der Identifizierung von gefälschten Produkten führen wir eigene Kontrollen im Markt durch und unterstützen auch aktiv die Initiativen von Verbänden. Um über die potenziellen Gefahren und Risiken von gefälschten und illegalen Pflanzenschutzmitteln zu informieren, stellen wir im Rahmen unserer Produktverantwortungsprogramme Informationsmaterial bereit und schulen Kunden, Händler, Landwirte und Behörden. In einem etablierten, systematischen Prozess erfassen wir alle Hinweise zu verdächtigen und potenziell gefälschten oder illegalen CropScience-Produkten. Das Engagement von CropScience bringt messbare Ergebnisse: 2015 konnten wir z. B. erfolgreich unsere Patent-Schutzrechte gegenüber einem illegalen chinesischen Produzenten durchsetzen. In Brasilien wurden gefälschte CropScience-Produkte mit einem Marktwert im zweistelligen Millionenbereich sichergestellt. 8.1 HealthCare NUTZEN-RISIKO-MANAGEMENT VON ARZNEIMITTELN UND MEDIZINPRODUKTEN Patientensicherheit steht für Bayer an erster Stelle. HealthCare bewertet kontinuierlich das medizinische Nutzen-Risiko-Verhältnis seiner Arzneimittel und Medizinprodukte über den gesamten Produktlebenszyklus. Bereits in präklinischen und klinischen Studien der Phase I-III werden die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von Arzneimitteln und deren Verhalten im Körper untersucht. Die bei den Zulassungsbehörden eingereichte Dokumentation enthält die Ergebnisse dieser Studien sowie umfassende Informationen zur Nutzen-Risiko-Bewertung des Produkts. Nur wenn ein Produkt die Sicherheitsanforderungen der Gesundheits- und Zulassungsbehörden erfüllt, erhält es eine Zulassung. HealthCare sammelt nach der Zulassung weiterhin sicherheitsrelevante Informationen in einer unternehmenseigenen Pharmakovigilanz-Datenbank. In der globalen Pharmakovigilanz-Abteilung werden diese Informationen von medizinischen Experten kontinuierlich ausgewertet und das Nutzen-Risiko-Verhältnis regelmäßig bewertet. Bayer arbeitet dabei eng mit den zuständigen Zulassungs- und Überwachungsbehörden auf internationaler und nationaler Ebene zusammen. Dazu zählen u. a. die US-Gesundheitsbehörde Food and Drug Administration (FDA), die europäische Arzneimittelagentur European Medicines Agency (EMA) und das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Zusätzliche sicherheitsrelevante Informationen werden auch durch Unbedenklichkeitsstudien nach Zulassung, sogenannte Post-Authorization Safety Studies (PASS), gesammelt. Protokolle und Zusammenfassungen der Ergebnisse von PASS werden in Übereinstimmung mit der Pharmakovigilanz-Gesetzgebung der EU in das PASS-Verzeichnis eingetragen. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-8.1-1 HealthCare hat ein globales Arzneimittelüberwachungssystem, in dem Experten aus verschiedenen Disziplinen in funktionellen Sicherheits-Management-Teams (SMT) zusammenwirken. Diese Teams werten gemeinsam die vorhandenen Nutzen- und Sicherheitsdaten sowie andere relevante Informationen zu den Produkten aus, um potenzielle Sicherheitsbedenken frühzeitig zu identifizieren oder mögliche Änderungen des Nutzen-Risiko-Verhältnisses zu erkennen. Zusätzlich zu intern gesammelten Sicherheitsdaten aus klinischen Studien, Post-Marketing-Studien und spontanen Meldungen zu unerwünschten Nebenwirkungen werden externe Datenbanken und die in wissenschaftlichen Publikationen enthaltenen Informationen zur Auswertung genutzt. Die SMT erstellen detaillierte Sicherheitsrisiko-Managementpläne. Diese Pläne werden aktualisiert, sobald relevante neue Nutzen-Risiko-Daten verfügbar sind. Die Implementierung der risikominimierenden Maßnahmen wird von lokalen SMT in den Landesorganisationen koordiniert. Sämtliche Prozesse werden dokumentiert, regelmäßig aktualisiert und in ein Qualitäts-Managementsystem integriert. Sollten bei der Bewertung Risiken identifiziert worden sein, unternimmt Bayer unverzüglich entsprechende Maßnahmen, um die Gesundheit von Patienten zu sichern, wie z. B. die Aktualisierung der Produktinformation für Patienten und Ärzte. Weitere Maßnahmen zur Risikominimierung sind gezielte Informationen, wie z. B. Patientenaufklärungsbroschüren und Weiterbildungsmaßnahmen für medizinisches Fachpersonal, aber auch eine direkte Kommunikation mit medizinischen Fachkräften (Direct Healthcare Professional Communication, DHPC), bis hin zur Produktrücknahme. Diese Maßnahmen werden mit den zuständigen Behörden abgestimmt. Außerdem leistet das Qualitäts- und Risikomanagement von HealthCare Beiträge zu mehr Sicherheit. Externe und interne Anforderungen zur Qualitätssicherung bei unseren Produkten überprüfen wir durch systematische interne Audits - nicht nur im Bereich der Forschung und Entwicklung, sondern auch in der Produktion. Diese Audits umfassen auch durch uns beauftragte Institute und unsere Lieferanten. Mehr zu unserem Qualitätsmanagement lesen Sie in Kapitel 7.2 "Produktion". Für Tierarzneimittel gelten entsprechend den gesetzlichen Anforderungen ebenfalls hohe Sicherheits- und Qualitätsstandards. Im Rahmen der behördlichen Zulassungsverfahren führt auch Animal Health Studien durch, um Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit der Produkte zu gewährleisten. UNTERSUCHUNG VON ARZNEIMITTELRÜCKSTÄNDEN IN DER UMWELT Arzneimittelwirkstoffe können in die Umwelt gelangen - sei es über menschliche und tierische Ausscheidungen, unsachgemäße Entsorgung von nicht verbrauchten Medikamenten oder während des Herstellungsprozesses. HealthCare führt ökotoxikologische Untersuchungen zum Umweltverhalten von Rückständen und Abbauprodukten durch, um mögliche Umweltauswirkungen unserer pharmazeutischen Produkte beurteilen zu können. Entsprechend der geltenden Gesetzgebung zur Zulassung von Human- und Tierarzneimitteln erfolgt für alle Wirkstoffe, für die ein Zulassungsverfahren in Europa oder den USA angestrebt wird, eine sogenannte Umweltrisikobewertung. Dabei ist zu untersuchen, ob bei bestimmungsgerechter Anwendung der Arzneimittel signifikante Umweltgefährdungen auftreten können. Die vorhandenen Konzentrationen einzelner pharmazeutischer Wirkstoffe aus Human- oder Tierarzneimitteln im Trinkwasser haben nach unserem derzeitigen Kenntnisstand keine relevanten nachteiligen Wirkungen auf die menschliche Gesundheit. Zu diesem Thema äußert sich insbesondere der 2012 erschienene WHO-Bericht zu Arzneimitteln im Trinkwasser, der zu dem Ergebnis kommt, dass spürbare Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit durch das derzeitige Ausmaß der Exposition über das Trinkwasser äußerst unwahrscheinlich sind. Diese Einschätzung deckt sich mit den uns bekannten Studien nationaler Behörden und Institute. Bei der Produktion unserer Arzneimittel stellen wir durch die Vorgabe von firmeninternen Abwasser-Schwellenwerten sicher, dass von der Freisetzung von Wirkstoffspuren im Abwasser unserer Produktionsstandorte kein Umweltrisiko ausgeht. Alle HealthCare-Produktionsstandorte weltweit werden hinsichtlich dieser Schwellenwerte überprüft. Falls diese nicht dauerhaft sicher eingehalten werden können, werden standortspezifische Maßnahmen zur weiteren Reduktion ergriffen. Dazu gehören beispielsweise wirkstoffspezifische Maßnahmen wie Filterung, Eindampfung, Oxidation, Verbrennung oder die biologische Klärung in Kläranlagen. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-8.1-2 Im Rahmen unserer Produktverantwortung beteiligen wir uns aktiv an Forschungsprojekten, um Arzneimittelrückstände in der Umwelt weiter zu untersuchen und zielgerichtete Maßnahmen zur Verhinderung von Rückständen ergreifen zu können. Seit 2015 sind wir Koordinator des europäischen Projekts "Intelligence-led Assessment of Pharmaceuticals in the Environment", das nach neuen Möglichkeiten für eine verbesserte Umweltrisikobewertung sucht. Hierfür werden Informationen von toxikologischen Untersuchungen, pharmakologischen Wirkungsweisen und computerbasierten Modellen analysiert. Ziel ist die Entwicklung von Modellen und Methoden, um mögliche Umweltrisiken durch pharmazeutische Substanzen in frühen Entwicklungsphasen abschätzen und bislang unbewertete Altstoffe für weitere Umweltuntersuchungen priorisieren zu können. Bayer war Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des von der EU geförderten noPILLS-Projekts. Das 2015 abgeschlossene Kooperationsprojekt mehrerer europäischer Länder hatte zum Ziel, die Belastung von Gewässern durch Medikamentenrückstände zu reduzieren. Es zeigte, dass eine Reduktion von Arzneimitteleinträgen in Gewässern nur durch das Zusammenspiel mehrerer Akteure erreicht werden kann. Die Aufklärung von Verbrauchern zur korrekten Entsorgung von Altarzneimitteln, die Verbesserung der Kläranlagentechnik sowie die Sammlung von Körperausscheidungen bei bestimmten Medikamenten erwiesen sich als probate Ansätze zur Eintragsverringerung. In Deutschland engagiert sich HealthCare an der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Initiative "Risikomanagement von neuen Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf". HealthCare ist Mitglied im Lenkungskreis. Das zu dieser Initiative gehörende "SAUBER+"-Projekt befasst sich mit der Untersuchung von Abwasser aus Einrichtungen des Gesundheitswesens, das durch pharmazeutische Wirkstoffe und Krankheitserreger belastet ist. Es wurde dabei festgestellt, dass diese Emissionen im Mittel nicht höher sind als jene aus privaten Haushalten. Die Reduktion des Eintrags von Arzneimitteln hängt grundsätzlich von den einzelnen Wirkstoffen ab und sollte einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. HealthCare gehörte dem Stakeholder-Beirat des 2015 abgeschlossenen Projekts an. 8.2 CropScience PRODUKTSICHERHEIT IM ZENTRUM Bevor Pflanzenschutzmittel und -technologien auf den Markt gebracht werden können, müssen sie den Nachweis erbringen, dass sie unbedenklich für Mensch und Tier und ohne unvertretbare Belastungen für die Umwelt angewandt werden können. Dafür benötigen sie eine amtliche Zulassung, die von zahlreichen internationalen und nationalen Gesetzen und Bestimmungen geregelt wird. Die Anforderungen für die Zulassung, insbesondere im Umweltbereich, sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen mit dem Ziel, die Produktsicherheit zu erhöhen und potenzielle Risiken zu minimieren. CropScience erfüllt alle regulatorischen Anforderungen der Länder, in denen unsere Produkte zum Schutz der Kulturpflanzen vertrieben werden. Produktsicherheit und Umweltverträglichkeit von Pflanzenschutzmitteln und -technologien spielen bei der Entwicklung eine zentrale Rolle. CropScience überprüft während der Entwicklungsphase die Produkte gemäß strengen und behördlich vorgeschriebenen Tests. Dabei geht es zum einen um die Wirkungsweise sowie die umwelttoxikologischen und toxikologischen Eigenschaften eines Produktes, zum anderen aber auch um die Frage, wie viele Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nach fachgerechter Anwendung auf den Pflanzen oder in der Umwelt verbleiben. Jeder neue Pflanzenschutzwirkstoff und jede neue Technologie muss diese Versuche und Prüfungen über mehrere Jahre durchlaufen, um sicherzustellen, dass der Wirkstoff bzw. die Technologie in seiner Anwendung wirksam und im Einsatz unbedenklich für Mensch, Tier und Umwelt ist. Rund 10 Jahre dauert es, bis ein Pflanzenschutzmittel oder eine -technologie die Entwicklung mit allen Versuchen sowie Prüfungen durchlaufen hat und auf den Markt kommt. Damit endet unsere Produktverantwortung allerdings nicht. CropScience folgt vielmehr dem Internationalen Verhaltenskodex der Welternährungsorganisation (FAO) zu Vertrieb und Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und -technologien. Dessen Grundsätze decken den gesamten Lebenszyklus eines Produkts oder einer Technologie - von der Entwicklung bis zur Anwendung und darüber hinaus ab. Wir setzen alle wesentlichen Aspekte unserer verantwortungsvollen Produkthandhabung in unserem "Product Stewardship"-Programm um, das den Grundsätzen unserer "Product Stewardship Policy" folgt. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-8.2-1 CropScience engagiert sich auch über das Kerngeschäft hinaus gezielt in Projekten für mehr Produktverantwortung, wie der "Better Sugarcane Initiative", die sich für den nachhaltigen Zuckerrohranbau einsetzt, und dem "International Sustainability & Carbon Certification"-Verein zur Etablierung eines Systems zur Zertifizierung von Biomasse und Bioenergie. Darüber hinaus nehmen wir an den Runden Tischen zur nachhaltigen Palmöl-Herstellung und zum nachhaltigen Soja-Anbau (RTRS) teil. Mit RTRS haben wir 2015 einen Vertrag zur Unterstützung der Zertifizierung der Sojaproduktion in Brasilien abgeschlossen. In den USA wurde das e3-Nachhaltigkeitsprogramm für Baumwollbauern eingeführt, um diese bei der Produktion stark nachgefragter nachhaltig hergestellter Baumwolle zu unterstützen. Landwirte, die sich dem Programm anschließen, verpflichten sich dazu, dass der Anbau ihrer Baumwolle zurückverfolgbar, umweltverträglich, wirtschaftlich tragfähig und sozial gerecht ist. VERANTWORTUNG FÜR KUNDEN UND PARTNER Bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ist größtmögliche Sorgfalt notwendig. Daher ist die Unterstützung unserer Kunden und Partner im fachgerechten und sicheren Umgang mit unseren Saatgut- und Pflanzenschutzmittel-Produkten ein Schwerpunkt unserer Produktverantwortung. Dazu bieten wir weltweit gezielte Schulungen und Trainingsmaßnahmen insbesondere für Landwirte und Händler an. Sie sollen den verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Produkten und damit die Sicherheit sowohl für Anwender als auch Umwelt und Konsumenten fördern. Die Schulungen werden in allen Ländern durchgeführt, in denen unsere Produkte verkauft werden. Dabei liegt die Umsetzung in der Verantwortung unserer Landesorganisationen, die ihre Schulungskonzepte an den Bedürfnissen im jeweiligen Land ausrichten. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-8.2-2 2015 haben wir unsere Schulungsaktivitäten in den Regionen Asien und Lateinamerika weiter fortgeführt. In Indien wurden Landwirte von CropScience in guter landwirtschaftlicher Praxis geschult. Dabei vermitteln wir, wie sie das Wachstum ihrer Früchte steigern, Pflanzenschutzmittel effektiv und sicher einsetzen und dadurch die Qualität des Ernteguts steigern können. Dadurch können neue Vermarktungsmöglichkeiten entstehen, die gerade Kleinbauern helfen, höhere Gewinne mit ihren Produkten zu erzielen. Unser Agro-Vida-Programm in Lateinamerika umfasst verschiedene Initiativen, mit denen wir das Sicherheitsbewusstsein und die fachliche Expertise der Landwirte seit mehr als 20 Jahren kontinuierlich erhöhen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Sicherheitsschulung für Landwirte. Im Jahr 2015 wurden z. B. in der Andenregion mehr als 35.100 Landwirte und in der Region Zentralamerika und Karibik (ohne Mexiko) knapp 30.400 Landwirte geschult. Zusammen mit dem internationalen Pflanzenschutzverband CropLife haben wir 2015 auch in zahlreichen Ländern Afrikas Sicherheitsschulungen durchgeführt. Zu unseren Produktverantwortungsmaßnahmen gehören auch interne Mitarbeiterschulungen. Über sämtliche Prinzipien des verantwortlichen Umgangs mit unseren Produkten, verbunden mit konkreten Handlungsanleitungen sowohl für unsere Mitarbeiter als auch für Produktanwender, informiert auch unsere "Product Stewardship Policy". Über Schulungen hinaus erstellen wir sogenannte Leitfäden zur sicheren Anwendung, zu Nutzung und Umfang von Schutzkleidung sowie der korrekten Lagerung und Entsorgung unserer Produkte. Diese Leitfäden stehen unseren Kunden und Partnern online zur Verfügung, z. B. der "Dresscode" mit Informationen über optimale Schutzkleidung bei der Handhabung unserer Produkte. Weiterhin werden diese auch als Broschüren oder Informationsblätter in den erwähnten Schulungen verteilt. Darüber hinaus bieten wir Landwirten unsere Unterstützung bei der Umsetzung praktischer Maßnahmen zum Anwender- und Umweltschutz an. Anwender unserer Produkte können sich bei Reklamationen, Rückfragen oder Ereignissen über unterschiedliche Kommunikationskanäle an CropScience wenden. Dazu gehören u. a. der direkte Kontakt zu unseren Vertriebsmitarbeitern, unsere Hotline, die auf allen Produktverpackungen angegeben ist, sowie im Falle von Deutschland das Agrartelefon. Alle eingehenden Produktreklamationen und Ereignisse werden lokal gesammelt und von den jeweiligen CropScience-Experten bearbeitet. Die Meldungen, die Korrekturmaßnahmen erfordern, werden zusätzlich in einer globalen Datenbank erfasst. Eine Bayerinterne Richtlinie regelt die Bearbeitung, Kommunikation sowie gegebenenfalls die Implementierung von Maßnahmen. Dazu finden ebenfalls regelmäßig Mitarbeiterschulungen statt. PFLANZENSCHUTZMITTEL IN DER UMWELT Zulassung und Anwendung von Pflanzenschutzmitteln unterliegen strengen gesetzlichen Anforderungen. Diese dienen dazu, die Umwelt vor ungewollten Effekten zu schützen, denn eine intakte Umwelt und auch ein fruchtbarer Boden bilden die Existenzgrundlage eines jeden Landwirts. Um mögliche Effekte zu vermeiden und den Austrag von Pflanzenschutzmitteln außerhalb der behandelten Kulturen so gering wie möglich zu halten, ist verantwortliches Handeln in allen Bereichen der Landwirtschaft von größter Bedeutung. Bayer sieht es als Teil seiner Verantwortung, durch umfangreiche Maßnahmen die Umwelt vor Einträgen zu schützen und die Sicherheit seiner Produkte zu optimieren. Der Schutz von Gewässern vor Einträgen aus der Landwirtschaft sowie der Erhalt einer guten Grundwasserqualität sind Eckpfeiler des nachhaltigen Umgangs mit der Ressource Wasser. In der landwirtschaftlichen Praxis kann nicht völlig ausgeschlossen werden, dass Stoffe in das Grundwasser ausgewaschen oder mit dem Oberflächenabfluss in Fließgewässer und Seen eingetragen werden können. Auch eine unsachgemäße Entsorgung von Restflüssigkeit nach der Reinigung von Pflanzenschutzmittel-Spritzgeräten kann zu Einträgen von Pflanzenschutzmitteln in Oberflächenwasser führen. Die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln unterliegt nationalen Gewässerschutzverordnungen bzw. in Europa auch den Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie. CropScience misst dem Gewässerschutz einen hohen Stellenwert bei und unterstützt die landwirtschaftliche Praxis bei der umweltschonenden Bewirtschaftung ihrer Flächen sowie der Entsorgung von Restflüssigkeit nach Pflanzenschutzmitteleinsätzen. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-8.2-3 Im Rahmen des Gewässerschutzes bieten wir den Kunden das biologische Reinigungssystem Phytobac™. Es dient dazu, punktuelle Einträge von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen in Gewässer zu verhindern, die bei der Entsorgung von Restflüssigkeiten durch Befüllung und Reinigung von Spritzgeräten anfallen. In Europa (vornehmlich Frankreich) gibt es bereits ca. 3.500 Phytobac™-Anlagen. Erosions- und Abschwemmungsprozesse von landwirtschaftlich genutzten Flächen können ebenfalls zu Stoffeinträgen in benachbarte Gewässersysteme führen. Vor diesem Hintergrund entwickeln wir zusammen mit externen Partnern ein digitales Geo-Informationssystem zum Gewässerschutz in der Landwirtschaft. Anhand von hochauflösenden Karten werden standortbedingte Risiken hinsichtlich Abschwemmung und Erosion teilflächenspezifisch dargestellt und um Vorschläge zur Verbesserung durch geeignete Maßnahmen ergänzt. Die Anwendung soll im Rahmen des Gewässerschutzes zur Beratung landwirtschaftlicher Betriebe genutzt werden. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Aktivitäten im Bereich Produktverantwortung liegt im Schutz der Bienen. Als Life-Science-Unternehmen mit einer langen Tradition in den Bereichen Landwirtschaft und Tiergesundheit wissen wir, wie wichtig gesunde Bienen sind. Nicht nur als Blütenbestäuber für eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion und als Erzeuger von Honig, sondern auch aufgrund der bedeutenden Rolle, die sie in vielen Ökosystemen auf der ganzen Welt spielen. Für unsere Geschäftstätigkeit ist die Förderung der Bienengesundheit und einer nachhaltigen Landwirtschaft von zentraler Bedeutung. Der Schutz von Honig- und Wildbienen ist aus unserer Sicht ein gesamtgesellschaftliches Anliegen; ihre Gesundheit zu wahren, liegt in unser aller Verantwortung. Bayer nimmt seine diesbezügliche Rolle sehr ernst und will einen Beitrag dazu leisten. In unserem "Bee Care"-Programm koordinieren und bündeln wir alle Aktivitäten von Bayer im Bereich der Bienengesundheit und Bienensicherheit, um die Entwicklung und Umsetzung entsprechender Lösungen weiter voranzubringen. Im Rahmen dieses Programms wenden wir uns proaktiv an eine Vielzahl von Interessengruppen, darunter Industriepartner, Wissenschaftler, Landwirte, Imker, Regierungsstellen, Nichtregierungsorganisationen und Vertreter der Lebensmittel-Wertschöpfungskette, um uns besser mit ihnen zu vernetzen, ihren Fragen und Bedenken nachzugehen und nach Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit im Bereich der Bienengesundheit zu suchen. Zu diesem Zweck gibt es "Bee Care Center" in Deutschland und in den USA. 2015 haben wir außerdem eine Kooperation mit der Fraunhofer Chile Research Foundation zu Bienengesundheits-Themen in Lateinamerika geschlossen. Mittlerweile gibt es ein weltweites "Bee Care"-Netzwerk. Das Bayer-Bee-Care-Programm kombiniert unsere fundierten Kenntnisse in den Bereichen Tiergesundheit und Pflanzenschutz, um zum Schutz der Bienengesundheit beizutragen. Ziele sind dabei: ― weitere Lösungen zur Förderung der Bienengesundheit zu entwickeln, damit Imker Schädlinge und Krankheitserreger besser bekämpfen können, ― aktiv den bienenschonenden Einsatz unserer innovativen Lösungen (Produkte, Technologien und Dienstleistungen) zu fördern und gegenüber involvierten Interessengruppen die Sicherheit der Bienen in der Landwirtschaft und im Garten zu gewährleisten, ― das Nahrungsangebot für Bestäuber zu vergrößern und zu verbessern, um dazu beizutragen, Ernährungsdefizite auszugleichen, ― offen zu sein und aktiv einen ehrlichen Dialog und eine transparente Kommunikation zur Bienengesundheit mit allen beteiligten Interessengruppen zu fördern, ― Wissen und Fachkenntnisse mit allen Interessengruppen und Institutionen (Imkern, Landwirten, Forschungseinrichtungen, NGOs, politischen Entscheidungsträgern und Registrierbehörden) auszutauschen. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-8.2-4 Die Bienengesundheit wird von mehreren Faktoren beeinflusst, für die Bayer verschiedene Lösungsansätze verfolgt. Bayer investiert in die Forschung und Entwicklung einer neuen Anwendungsform von Produkten gegen die Varroa-Milbe, die wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge die größte Gefahr für die Honigbiene darstellt. Darüber hinaus engagiert sich Bayer mit dem Anlegen von Blühflächen, die den Bienen eine reichhaltige Nahrungsquelle für Pollen und Nektar bieten. Die Saatgutbehandlung ist eine wichtige Maßnahme, um die empfindlichen Keimlinge von Kulturpflanzen vor Schädlingsbefall zu schützen. Bei der Aussaat von behandeltem Saatgut können allerdings kleine Mengen von für Bienen potenziell schädlichem Insektizidstaub freigesetzt werden. Unser "Zero Dust"-Projekt und weitere Kooperationsprojekte zur Verringerung von Staubemissionen helfen, die Freisetzung von Stäuben auf ein Minimum zu reduzieren. Bayer ist fest davon überzeugt, dass Neonikotinoide eine wichtige Insektizidklasse mit vorteilhaften Eigenschaften sind. Sie wirken gegen bedeutende Schädlinge, die vielerorts bereits Resistenzen gegen andere Substanzen entwickelt haben. Aufgrund ihrer geringen Toxizität für den Menschen sind sie besonders sicher für die Anwender. Die Saatgutbehandlung mit Neonikotinoiden ist eine umweltschonende Anwendungstechnik, da sie die Wahrscheinlichkeit, dass Bestäuber und andere Umweltorganismen mit den Pflanzenschutzmitteln in Kontakt kommen, deutlich reduziert. Bayer ist zudem davon überzeugt, dass Neonikotinoide sicher für Bienen sind, wenn sie verantwortungsvoll und sachgerecht eingesetzt werden. Dies wurde im Rahmen von Marktzulassungsprüfungen durch zuständige Behörden außerhalb Europas bestätigt. In Europa sind hingegen seit 2013 Bayer-Produkte, die zwei unserer Neonikotinoide enthalten, für die Anwendung in bienenattraktiven Anbaukulturen verboten. Die Europäische Kommission lässt zurzeit alle neuen verfügbaren Daten und Berichte der letzten zwei Jahre von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) überprüfen. Das Ergebnis wird für Ende 2016 erwartet. Bayer hat die Einschränkung der Neonikotinoid-Verwendung in der EU vor den Europäischen Gerichtshof gebracht, um die Rechtsgrundlage der Kommissionsentscheidung zu klären. Diese beruht auf einer Bewertung der EFSA, die ihrerseits weder auf einem validierten noch offiziell anerkannten Risikobewertungssystem basiert. Mit Blick auf künftige Investitionsentscheidungen verlangt das Unternehmen vom Gericht in erster Linie Klarheit über den Regelungsrahmen. 8.3 Covestro Die Produkte von Covestro erfüllen höchste Sicherheitsanforderungen. Dies betrifft nicht nur die chemischen Stoffe, die aufgrund der europäischen REACH-Verordnung standardmäßig überprüft werden müssen. Wir bewerten darüber hinaus im Rahmen der freiwilligen "Global Product Strategy" (GPS) der chemischen Industrie von uns eingesetzte Stoffe und reduzieren etwaige Gesundheits- und Umweltrisiken, die durch unsere Chemikalien entstehen könnten. Die Bewertungen der Produktsicherheit ("Product Safety Assessments") beziehen sich auf den gesamten Lebenszyklus eines Produkts - von Forschung und Einkauf über Produktion und Logistik bis zu Anwendung, Entsorgung und Verwertung. Unsere Produktverantwortung endet nicht im Unternehmen, sondern bezieht auch Lieferanten, Kunden und Partner ein. GPS ist bei Covestro über das Internetportal "Product Safety First" zugänglich und weltweit in sieben Sprachen verfügbar. Auf der Website informieren wir Kunden und andere Interessengruppen über unsere Maßnahmen und Produktsicherheitsbeurteilungen. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-8.3-1 Eine Produktsicherheitsbeurteilung bei Covestro erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst werden Chemikalien, die einer gesetzlichen Regulierung unterliegen, identifiziert und die dazugehörigen entsprechenden Regulierungen erfasst. Danach prüfen wir diese auf ihr Risikopotenzial, um eine Grundlage für eine effektive Risikominimierung zu haben. Dies können beispielsweise Empfehlungen für technische Maßnahmen wie Schutzausrüstungen sein oder auch Vermarktungsbeschränkungen. Schließlich erstellen wir zu den Chemikalien die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsdatenblätter, Merkblätter und Kennzeichnungen. Dabei gehen wir über das vorgeschriebene Maß hinaus und erstellen diese Dokumente auch für Chemikalien, die dieser gesetzlichen Pflicht nicht unterliegen. Dieser Prozess wird für alle Produktgruppen durchlaufen. Für besonders wichtige Produkte wie z. B. MDI, TDI, Polycarbonat und Polyether erstellt Covestro zusätzlich in Kooperation mit Verbänden auf Basis von Industriedurchschnittswerten Umweltproduktdeklarationen und Ökobilanzen nach ISO 14040 und 14044. Covestro verfolgt die wissenschaftliche Diskussion um die Chemikalie Bisphenol A (BPA), die ein Ausgangsstoff für diverse Kunststoffe ist und in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert wird. Kritiker befürchten gesundheitliche Risiken für die Anwender, wenn Spuren von BPA aus den Polymeren freigesetzt werden. Im Einklang mit zahlreichen wissenschaftlich validen Studien sind wir der Überzeugung, dass BPA in den bestehenden Anwendungsgebieten, insbesondere auch in Anwendungen mit Lebensmittelkontakt, sicher eingesetzt werden kann. Diese Einschätzung deckt sich mit den Bewertungen der für die Lebensmittelsicherheit verantwortlichen Behörden u. a. in Europa, den USA, Australien und Japan. In Zusammenarbeit mit dem Verband PlasticsEurope engagieren wir uns für eine Versachlichung der Diskussion auf Basis wissenschaftlicher Untersuchungen. Covestro beteiligt sich aktiv an der Diskussion und informiert Kunden und die Öffentlichkeit im Internet. 9. Sicherheit Das Sicherheitsmanagement und die stete Weiterentwicklung der Sicherheitskultur sind eine wichtige Grundlage unternehmerischer Verantwortung im Bayer-Konzern. Die Prävention von Unfällen und Ereignissen im Arbeitsalltag, beim Betrieb der Produktionsanlagen und auf den Arbeits- und Transportwegen, bei denen Menschen oder die Umwelt zu Schaden kommen könnten, hat für uns höchste Priorität. Die Verantwortung für die Bereiche Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz und Qualität (HSEQ) ist daher direkt beim Konzernvorstand angesiedelt. Ziel unseres HSEQ-Engagements sind Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, der reibungslose und sichere Betrieb unserer Anlagen sowie der sichere Transport unserer Produkte. Auf diese Weise senken wir auch laufende Kosten, indem wir Schäden sowie Arbeits- und Produktionsunterbrechungen vermeiden. Verantwortlichkeiten und Rahmenbedingungen für HSEQ werden auf Konzernebene durch entsprechende Richtlinien geregelt, wie unsere neue Konzernregelung "Sicherheit im Bayer-Konzern". Die operative Verantwortung liegt bei den Vorständen der jeweiligen Teilkonzerne und Servicegesellschaften sowie den entsprechenden Linienorganisationen, die HSEQ eigenverantwortlich durch entsprechende Managementsysteme, Gremien und Arbeitsgruppen steuern. Die fortwährende Überprüfung und Anpassung der Richtlinien sowie regelmäßige interne Audits und externe Zertifizierungen stellen sicher, dass unsere HSEQ-Managementsysteme an allen Standorten den jeweiligen spezifischen Anforderungen entsprechen. Unser Sicherheitsmanagement basiert auf vier Säulen: Die Säulen der Sicherheit [Grafik 3.9.1] 9.1 Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz Arbeitssicherheit und Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeiter, Kontraktoren und Lieferanten, die auf unseren Werksgeländen und unter Bayer-Aufsicht arbeiten, betrachten wir als eine unserer Kernaufgaben. Dies beinhaltet die Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten, die Erkennung von Gefährdungspotenzialen und deren Beurteilung, ein umfassendes Risikomanagement sowie die Gestaltung eines gesunden Arbeitsumfelds. Bereits seit Jahren sinkt bei Bayer die Quote der Arbeitsunfälle, die zu Arbeitsausfalltagen führen. Auch 2015 trugen intensive Trainings und Bewusstseinsbildung dazu bei, dass die Bayer-Teilkonzerne und -Servicegesellschaften insgesamt sinkende Unfallzahlen berichten konnten. Konzernziel 2020: Verringerung der Arbeitsunfallquote um 35 % Wir erfassen alle Arbeitsunfälle von Mitarbeitern, die Ursache für eine medizinische Behandlung sind und über Erste-Hilfe-Maßnahmen hinausgehen. Diese Zahl umfasst sowohl die Unfälle mit als auch ohne Ausfalltage und wird dargestellt in der "Recordable Incident Rate" (RIR). Die RIR-Quote sank konzernweit im Jahr 2015 auf 0,42 Unfälle pro 200.000 Arbeitsstunden (Vorjahr: 0,43), dies entspricht weltweit 543 Arbeitsunfällen. Demnach ereignete sich im Bayer-Konzern statistisch nach etwa 476.000 geleisteten Arbeitsstunden jeweils ein berichtspflichtiger Arbeitsunfall. Rückläufig ist auch die Quote der berichtspflichtigen Arbeitsunfälle mit Arbeitsausfalltagen (LTRIR, "Lost Time Recordable Incident Rate"). Im Jahr 2015 lag sie bei 0,21 (Vorjahr: 0,22). Bedauerlicherweise mussten wir 2015 zwei tödliche Arbeitsunfälle von Bayer-Mitarbeitern verzeichnen. Ein Mitarbeiter kam bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Ein anderer Mitarbeiter zog sich bei einem Arbeitsunfall im Chempark Leverkusen schwere Verbrennungen zu und verstarb später im Krankenhaus. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern noch an. Arbeitsunfälle [Tabelle 3.9.1] scroll 2011 2012 2013 2014 2015 Arbeitsunfälle von Bayer-Mitarbeitern mit Ausfalltagen (LTRIR) 0,31 0,27 0,26 0,22 0,21 Berichtspflichtige Arbeitsunfälle von Bayer-Mitarbeitern (RIR) 0,56 0,49 0,47 0,43 0,42 Tödliche Arbeitsunfälle (gesamt) 3 2 2 4 2 Davon Bayer-Mitarbeiter 2 2 1 3 2 Davon Kontraktoren-Mitarbeiter1 1 - 1 1 - 1 Mitarbeiter beauftragter Drittfirmen, deren Unfall sich auf unseren Werksgeländen und unter Bayer-Aufsicht ereignet hat Die Unfallquoten schwankten sowohl innerhalb einzelner Regionen als auch zwischen den jeweiligen Teilkonzernen und Servicegesellschaften u.a. in Abhängigkeit vom Tätigkeitsspektrum der Mitarbeiter. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-9.1-1 Berichtspflichtige Arbeitsunfälle (RIR1 ) nach Regionen [Tabelle 3.9.1-1] scroll 2012 2013 2014 2015 Europa 0,56 0,72 0,62 0,60 Nordamerika 0,53 0,49 0,64 0,58 Asien / Pazifik 0,21 0,20 0,14 0,12 Lateinamerika / Nahost / Afrika 0,54 0,40 0,33 0,41 Gesamt 0,49 0,47 0,43 0,42 1 RIR = Recordable Incident Rate Arbeitsbedingte Erkrankungen werden von uns in den Ländern, in denen dies rechtlich zulässig ist, erfasst und gehen ebenfalls in den Parameter LTRIR ein, unabhängig davon, ob es sich dabei um gelistete Berufskrankheiten in internationalen Registern handelt. Wie in den Vorjahren verzeichneten wir auch 2015 kaum branchentypische Unfälle mit Chemikalienkontakt. Die absolute Zahl der Unfälle mit Ausfallzeiten ging weiter zurück. Ein erheblicher Teil unserer arbeitsbedingten Unfälle und Verletzungen hat verhaltensbedingte Ursachen. Um dieses Thema verstärkt in den Fokus zu rücken, wurde vom Bayer Safety Council unter Vorsitz des Vorstandsvorsitzenden die Initiative "Behavioral Safety" ins Leben gerufen und das Programm im Jahr 2015 innerhalb der Teilkonzerne ausgerollt. Das Thema stand 2015 außerdem bei unserem jährlichen globalen Safety Day im Vordergrund. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-9.1-2 Im Mittelpunkt der Initiative Behavioral Safety steht das sicherheitsbewusste Verhalten unserer Mitarbeiter. Unter Behavioral Safety versteht man verhaltensbezogene Sicherheitsansätze: unsichere Arbeitsweisen sollen erkannt und vermieden werden, sichere Arbeitsweisen dementsprechend gestärkt und verfestigt werden - und zwar auf allen Ebenen. Dieser Ansatz geht weit über die Nutzung in der Produktion hinaus und erfasst auch Arbeitsfelder wie Forschung & Entwicklung, Marketing & Sales sowie die Verwaltung. Mit der Initiative wird ein umfassendes Behavioral-Safety-Programm in den Teilkonzernen eingeführt. Im Berichtsjahr wurde dazu in einem ersten Schritt die vorhandene Sicherheitskultur an allen CropScience-Produktionsstandorten bewertet, bei HealthCare lag der Fokus auf den Standorten mit dem größten Einfluss auf die Sicherheitsleistung. Bei Covestro wurde ein Pilotprojekt am Standort Antwerpen, Belgien, durchgeführt. Im nächsten Schritt haben alle Teilkonzerne an einigen dieser Standorte sowohl Basis-Trainings für Mitarbeiter als auch Führungskräfte-Trainings zu Behavioral Safety durchgeführt. Das erfolgreich eingeführte Programm wird im nächsten Jahr intensiviert. Mit der gezielten Gestaltung des Arbeitsumfelds wollen wir die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter erhalten und fördern. Im Rahmen unseres Betrieblichen Gesundheitsmanagements bieten wir zahlreiche Maßnahmen zur Prävention an, die von ergonomischen Arbeitsplätzen über Stressmanagement bis hin zu Anreizsystemen für gesundheitsförderndes Verhalten reichen. Auch die Unterstützung bei der Behandlung von Krankheiten oder Wiedereingliederungsmaßnahmen gehört dazu. Da Bayer in Ländern mit großen Unterschieden in der medizinischen Infrastruktur und den gesetzlichen Rahmenbedingungen tätig ist, sind die Anforderungen und Möglichkeiten auf dem Gebiet der Gesundheitsförderung unterschiedlich. Bayer strebt an, Mitarbeitern den Zugang zu adäquaten, bezahlbaren und zielgerichteten Gesundheitsdiensten wie regelmäßigen medizinischen Check-ups, Sportprogrammen, Hilfestellung nach Überwindung einer Krankheit oder Versorgung vor Ort im Unternehmen zu ermöglichen. Unsere Arbeitnehmervertreter sind in das Betriebliche Gesundheitsmanagement eingebunden und arbeiten aktiv an seiner Weiterentwicklung mit. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-9.1-3 Beim "Bayer Europa Forum", einem gemeinsamen Gremium von Vertretern der Unternehmensleitung und der Arbeitnehmer, haben beide Parteien die "Luxemburger Deklaration zur Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) in der EU" unterzeichnet. Laut Deklaration umfasst die BGF alle gemeinsamen Maßnahmen von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Gesellschaft zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Ziel des Netzwerkes ist es, auf der Basis eines kontinuierlichen Erfahrungsaustausches, nachahmenswerte Praxisbeispiele zu identifizieren und zu verbreiten. Bislang haben rund 200 Unternehmen in Europa die Deklaration unterzeichnet. Zu den konzernübergreifenden Initiativen, mit denen die Gesundheit der Beschäftigten gefördert und in Hinblick auf eine verlängerte Lebensarbeitszeit langfristig erhalten werden soll, gehört beispielsweise in Deutschland die Gesamtbetriebsvereinbarung "Lebensarbeitszeit und Demografie" und "Gestaltung des Demographischen Wandels im Tarifbereich bei Bayer". Die innovativen Vereinbarungen enthalten eine Belastungsreduzierung ab dem 55. Lebensjahr für Schichtmitarbeiter mit regelmäßiger Nachtarbeit bzw. 57. Lebensjahr für alle anderen in Deutschland beschäftigten Tarifmitarbeiter, einen erleichterten Wiedereinstieg für langfristig erkrankte Tarifbeschäftigte und eine umfangreiche Vorsorgeuntersuchung für alle Beschäftigten. Am Programm "Belastungsreduzierung im Alter" nahmen im Berichtsjahr mehr als 97 % der Anspruchsberechtigten teil. 9.2 Verfahrens- und Anlagensicherheit Unser Ziel ist es, unsere Verfahren und Anlagen so sicher zu gestalten und zu betreiben, dass keine unvertretbaren Risiken für die Beschäftigten, die Umwelt und die Nachbarschaft entstehen. Um die Sicherheit unserer Produktionsanlagen und Prozesse weltweit zu verbessern, arbeitet Bayer kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Sicherheitskultur und den entsprechenden Standards zur Erkennung und Bewertung der von ihnen ausgehenden Risiken. Gleichzeitig fördern wir regelmäßig die Kompetenz der betreffenden Mitarbeiter. In der entsprechenden Konzernregelung "Verfahrens- und Anlagensicherheit" sind weltweit einheitliche Verfahren und Standards vorgeschrieben. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-9.2-1 Als wesentliche Maßnahme zum Erhalt und zur Verbesserung des Sicherheitsbewusstseins wurde das weltweit verbindliche Schulungsprogramm für alle Bayer-Mitarbeiter, die in ihrem beruflichen Umfeld Verfahrens- und Anlagensicherheit beeinflussen können, weiter verbessert. Das Schulungsprogramm zur Verfahrens- und Anlagensicherheit ist in den HSEQ-Managementsystemen der Teilkonzerne verankert. Für Handwerker und Chemikanten in den Produktionsanlagen wurde die Schulung als Präsenz- und Web-Based-Training etabliert. Das zentrale Kompetenzzentrum für Verfahrens- und Anlagensicherheit des Bayer-Konzerns mit der konzernübergreifenden HSEQ-Plattform "Process and Plant Safety" in Leverkusen, Deutschland, wurde organisatorisch und personell gestärkt. Zusammen mit den regionalen Kompetenzzentren an den Standorten Shanghai, China sowie Kansas City, USA, arbeitet es eng in einem fachlichen Netzwerk mit den Anlagensicherheitsfachleuten der Produktionsstandorte in aller Welt zusammen. Zur Verbesserung unseres Risikoanalyseprozesses wurde in diesem Jahr versuchsweise ein zusätzliches System-Audit zu Vollständigkeit und Inhalt unserer Sicherheitsbetrachtungen durchgeführt. Diese Qualitätsverbesserungsmaßnahme soll im nächsten Jahr bei HealthCare und CropScience verpflichtend eingeführt werden. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-9.2-2 Unsere Fachleute arbeiten in internationalen Arbeitsgruppen des European Chemical Industry Council (Europäischer Chemieverband - CEFIC) und des American Petroleum Institute an der Entwicklung eines globalen Berichtsstandards für Kennzahlen zur Anlagensicherheit. Zudem pflegen wir national und international auf Industrieebene einen intensiven Erfahrungsaustausch. Konzernziel 2020: Verringerung der Ereignisse im Bereich Verfahrens- und Anlagensicherheit (LoPC-IR) um 30 % Für alle Bayer-Anlagen gilt eine weltweit einheitliche Kennzahl für Anlagensicherheitsereignisse, genannt Loss of Primary Containment (LoPC-Stofffreisetzung/Leckagen), die in das konzernweite Sicherheitsberichtswesen integriert ist. Unter LoPC versteht man z. B. den Austritt von Chemikalien oberhalb definierter Mengenschwellen aus ihrer ersten Umhüllung wie Rohrleitungen, Pumpen, Tanks oder Fässern. Der LoPC ist somit ein Indikator für Ereignisse in den Produktionsanlagen. Mittels der LoPC-Incident-Rate (LoPC-IR) ermitteln wir die Zahl der LoPC-Ereignisse bezogen auf 200.000 Arbeitsstunden in den für Anlagensicherheit relevanten Bereichen. Diese lag 2015 bei 0,22 (Vorjahr 0,23). Quote der Anlagensicherheits-Ereignisse (LoPC-IR) [Tabelle 3.9.2] scroll 2012 2013 2014 2015 LoPC-IR (Loss of Primary Containment Incident Rate) 0,38 0,35 0,23 0,22 Mehr zum Vorgehen bei LoPC-Ereignissen erfahren Sie unter: ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-9.2-3 Jedes gemeldete Ereignis wird hinsichtlich seiner Ursachen sorgfältig analysiert. Die Auswertungen ergeben Hinweise darauf, wie die Sicherheit in den bestehenden Anlagen weiter verbessert werden kann. Das Ergebnis der Ursachenanalyse wird konzernweit publiziert. Die Einführung der Messgröße "LoPC-IR" und des o. g. weltweit etablierten Schulungsprogramms hilft uns dabei, das Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter zu schärfen. Die Meldeschwelle wurde so niedrig gesetzt, dass auch solche Stoff- und Energiefreisetzungen systematisch erfasst und berichtet werden, die keine Auswirkungen auf Mitarbeiter, Nachbarn oder die Umwelt haben. Dieser Ansatz folgt dem Anspruch, dass die Integrität unserer Anlagen immer gewahrt bleibt. Als übergeordnetes Frühwarnsystem für den Konzern gilt das umfassende, weltweit gültige Notfall-Meldesystem Bayer Emergency Response System (BayERS). Die Teilkonzerne und Servicegesellschaften haben ihre internen Meldewege in das BayERS integriert und daran angepasst. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-9.2-4 Die Bearbeitung eines außergewöhnlichen Ereignisses fällt in die Zuständigkeit der lokalen Krisenorganisation bzw. der lokalen Gefahrenabwehr. Hierfür wurden an den Standorten bzw. in den Ländern organisatorische Vorkehrungen mit festgelegter Verantwortung und Vorgehensweise implementiert, in die wir - je nach Situation - Geschäftspartner und unser Standortumfeld einbinden. 9.3 Transportsicherheit Die Transportsicherheit besitzt innerhalb der Bayer-Sicherheitskultur einen hohen Stellenwert. Das gilt für den Transport von Materialien auf öffentlichen Transportwegen, insbesondere für die Beförderung von Gefahrgut. Dazu gehören verschiedene Vorgänge, wie das Be- und Entladen, die Klassifizierung, Kennzeichnung und Verpackung sowie die richtige Wahl von Logistikpartnern. In einer speziellen Konzernrichtlinie haben wir Vorgehensweisen festgelegt, die sicherstellen, dass alle transportierten Materialien entsprechend den einzuhaltenden Vorschriften und ihrem jeweiligen Gefährdungspotenzial gehandhabt werden. Logistikdienstleister werden nach einem festgelegten Verfahren ausgewählt und hinsichtlich ihrer Sicherheits- und Qualitätserfüllung bewertet. Der Richtlinie entsprechend sind in allen betreffenden Unternehmensbereichen Verantwortliche für Transportsicherheit benannt. Im Rahmen unserer Responsible-Care-Aktivitäten werden auch für Nicht-Gefahrgüter Transportsicherheitsanweisungen erstellt und Distributions-Sicherheits-Audits durchgeführt. Damit gehen wir über die gesetzlichen Anforderungen des Transportrechts hinaus. Ziel von Bayer ist es, weltweit ein angemessenes und identisch hohes HSEQ-Niveau zu erreichen und es kontinuierlich zu verbessern, dies gilt insbesondere auch für Transportprozesse. Das Transportsicherheits- und Transport-Security-Management unserer Teilkonzerne ist Teil des Audit-Systems des Bayer-Konzerns, das in der 2015 aktualisierten Konzernregelung "Gesundheits-, Sicherheits-, Umweltschutz- und Qualitäts (HSEQ)-Audits" festgelegt ist. Die Teilkonzerne haben außerdem ein Netzwerk aus Experten für Transportsicherheit und praxiserfahrenen Anwendern eingerichtet, um Wissen und Verfahrensweisen bei Transport- und Distributionssicherheit sowie Security einschließlich des Notfallmanagements und der Ereignismeldung zu teilen und zu harmonisieren. Als globales Forum für den Austausch von Informationen und die Standardisierung von Verfahrensweisen zwischen den Teilkonzernen fungiert die "Platform Transportation Safety". 2015 lagen die Schwerpunkte der Zusammenarbeit u. a. auf den Themen Vorschriften-Management, Trainings im Bereich Transportsicherheit und deren weltweite Nutzung, die Überprüfung interner Prozess-Anweisungen sowie die Bewertung und Auswahl unserer Logistik-Dienstleister. Insgesamt wurden im Jahr 2015 weit über eine Million Transportbewegungen unternommen. Trotz unserer umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen und -trainings kann es dabei zu Transportereignissen kommen, da Restrisiken bestehen bleiben. Als Transportereignisse erfassen wir kritische Ereignisse während der Beförderung unserer Produkte. Dazu zählen etwa Unfälle mit Personen- oder erheblichem Sachschaden, die Beeinträchtigung der Umwelt durch frei werdende Stoffe oder der Austritt gefährlicher Güter. Wir nehmen die Transportereignisse nach festgelegten Kriterien auf. Bewertungsmaßstäbe sind die ausgetretene Ladung, gestaffelt nach Menge und Gefahrgutklasse, Personenschäden oder blockierte Transportwege. Dabei berücksichtigen wir sowohl eigene als auch von uns beauftragte und bezahlte Chemikalientransporte von Dritten. Alle Transportereignisse werden von uns detailliert analysiert und bewertet, um adäquate Maßnahmen zu ihrer zukünftigen Vermeidung ergreifen zu können. Konzernziel 2020: Reduktion der Transportereignisse um 30 % TRANSPORT- UND UMWELTEREIGNISSE Die Anzahl der Transportereignisse beträgt wie im Vorjahr zwölf und ist erneut zum größten Teil auf Unfälle im Straßenverkehr zurückzuführen. In den vergangenen Jahren ereigneten sich die Transportereignisse überwiegend bei Covestro. Daher verzichten wir als Life-Science-Unternehmen zukünftig auf die Fortführung unseres Konzernziels. Stattdessen soll die Zahl der Unfälle durch vorbeugende Maßnahmen so gering wie möglich gehalten werden. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-9.3-1 Transportereignisse nach Transportmitteln [Tabelle 3.9.2-1] scroll 2011 2012 2013 2014 2015 Straße 6 6 8 11 11 Schiene 1 0 0 1 1 Binnenschiff 0 0 0 0 0 Seeschiff 0 0 3 0 0 Flugzeug 0 0 0 0 0 Pipeline 0 0 0 0 0 Gesamt 7 6 11 12 12 Die Zahl der Umweltereignisse ist im Jahr 2015 von vier auf zwei gesunken. Unter Umweltereignissen verstehen wir Vorkommnisse im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit, bei denen es zum Austritt von Stoffen in die Umwelt kommt. Faktoren für die Berichtspflicht sind insbesondere Art und Menge des Stoffs, entstandene Schadenshöhe oder etwaige Folgen für Anwohner. Gemäß unserer internen Selbstverpflichtung berichten wir bei austretenden Stoffen mit einem hohen Gefährdungspotenzial ab einer Menge von 100 kg. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-9.3-2 Anzahl der Umweltereignisse [Tabelle 3.9.2-2] scroll 2011 2012 2013 2014 2015 Umweltereignisse 3 5 10 4 2 Insgesamt hatten wir im Berichtsjahr 13 Ereignisse zu verzeichnen, da eines der Umweltereignisse gleichzeitig auch als Transportereignis einzustufen war. In der nachfolgenden Tabelle finden Sie eine Gesamtübersicht der Transport- und Umweltereignisse. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-9.3-3 Umwelt- und Transportereignisse 20151 [Tabelle 3.9.2-3] scroll Umwelt Transport Personenschaden Covestro, Illinois, USA, 15.01.2015 Auf einem LKW-Parkplatz traten aus einem undichten Tankwagen ca. 7.600 Liter 36 %-ige Salzsäure aus und gelangte in eine Abwasserleitung und von dort weiter verdünnt in die Abwasserbehandlung. Es kam weder zu Verletzungen noch zu Gefährdungen. X Nein Covestro, Hubli, Indien, 18.01.2015 Bei einem LKW-Transportunfall traten aus dem Fahrzeug ca. 1.200 kg Produkt (Gefahrgut Polyisocyanat) aus. Fachpersonal sorgte für eine fachgerechte Abwicklung und Entsorgung. X Nein Covestro, Kalifornien, USA, 7.02.2015 Ein Tanklastwagen wurde während der Beladung unbeabsichtigt überfüllt, so dass rd.1.150 Liter TDI (Gefahrgut) in den Auffangbereich der Abfüllstation ausliefen. Es gab keine Verletzungen oder Gefährdungen. X Nein Covestro, Ward Creek, USA, 31.05.2015 Bei einem Unfall verlor eine umgestürzte Sattelzugmaschine 1.500 Liter MDI, das auf die Straße und in die Umgebung auslief. Dieser Unfall wurde auch als Umweltereignis eingestuft. Das Produkt wurde fachlich entsorgt. Es gab keine verletzten Personen. X X Nein Covestro, Helsinki, Finnland, 4.06.2015 Bei einem Fahrzeug-Transportunfall auf einem Postgelände wurde ein IBC2 beschädigt. Dabei trat eine nicht quantifizierte Menge (maximale Füllmenge des IBC 1.000 kg) des Produkts Bayhydrol aus. 24 Personen waren durch den Produktaustritt gefährdet, davon wurden 12 Personen vorsorglich im Krankenhaus untersucht und am selben Tag wieder entlassen. Das Produkt wurde fachmännisch aufgenommen und entsorgt. X Nein Covestro, Budapest/Sibiu, Ungarn, 8.06.2015 Bei einem Verkehrsunfall eines Tanklastwagens kam der Fahrer des Fahrzeugs ums Leben. Es trat kein Produkt aus. X Ja Covestro, Antwerpen, Belgien, 18.08.2015 Aufgrund einer fehlerhaften Bedienung beim Umfüllvorgang zwischen einem Tankcontainer und einem sogenannte FlexiTank platzte Letzterer auf und verlor ca. 6.000 kg Desmophen (kein Gefahrgut). Es kam weder zu Verletzungen noch zu Gefährdungen. X Nein Covestro, Dormagen, Deutschland, 3.09.2015 Bei einem Entladevorgang kam es zu einem unbeabsichtigten Produktaustritt von etwa 150 Liter Salpetersäure (Gefahrgut). Ein Mitarbeiter, der mit der Säure in Berührung kam, wurde vorsorglich in einem Krankenhaus behandelt und konnte anschließend seine Arbeit wieder aufnehmen. Eine Untersuchung der Umweltauswirkungen wurde eingeleitet. X Ja Covestro, Laredo, USA, 28.09.2015 Ein Gabelstapler durchstach ein mit Desmodur (TDI) befülltes Fass. 150 kg des Produkts liefen dabei auf die Verladerampe aus. Es wurde fachmännisch aufgenommen und entsorgt. X Nein Covestro, Seelze, Deutschland, 30.09.2015 Aus einem undichten Bahn-Kesselwagen liefen ca. 100 Liter 30 %-iger Salzsäure aus. Es kam weder zu Verletzungen noch zu Gefährdungen. Eine Untersuchung des Vorfalls wurde eingeleitet. X Nein Covestro, Köln, Deutschland, 28.10.2015 Während einer LKW-Beladung durchstach ein Gabelstapler unbeabsichtigt ein mit Desmodur I (Gefahrstoff) gefülltes Produktfass. 150 Liter Produkt liefen auf den Boden des Lagers aus und wurden fachmännisch aufgenommen und entsorgt. Es kam zu keiner Personenverletzung oder Umweltbeeinträchtigung. X Nein Covestro, Martinsburg, USA, 9.12.2015 Ein LKW-Fahrer bemerkte eine Leckage an seinem Tankfahrzeug. Ursache war ein undichtes Fass gefüllt mit Desmodur. Die eingeschaltete Feuerwehr nahm die ausgelaufene Flüssigkeit auf der Fahrbahn mit Bindemittel auf. Das restliche Produkt wurde in ein neues Fass umgefüllt. X Nein Covestro, Charleston, USA, 16.12.2015 Bei einem Verkehrsunfall kam es bei einem Tank-LKW zu einer Leckage mit einem Produktaustritt von knapp 1.900 Liter eines Polyalkohols. Die Feuerwehr schloss die Leckage, wodurch ein Austritt in die Umwelt verhindert werden konnte. Der Fahrer des LKW wurde bei dem Unfall verletzt und in einem Krankenhaus behandelt. X Ja 1 Bayer erfasst generell jeden Todesfall, der uns im Zusammenhang mit unserer Geschäftstätigkeit gemeldet wird. Eine Differenz zwischen der Anzahl der Todesfälle in der Tabelle 3.9.1 Arbeitsunfälle und der Tabelle 3.9.2-3 kann sich dadurch ergeben, dass wir bei den Arbeitsunfällen definitionsgemäß ausschließlich Todesfälle von Bayer-Mitarbeitern und Kontraktoren-Mitarbeitern angeben, die unter unmittelbarer Bayer-Aufsicht standen. 2 IBC (Intermediate Bulk Container) Das folgende Ereignis wurde registriert und analysiert, gilt jedoch nach Bayer-Kriterien nicht als Umwelt- oder Transportereignis. Weitere Ereignisse, die nicht die Bayer-Kriterien für Umwelt- oder Transportereignisse erfüllen [Table 3.9.2-4] scroll Ereignisstätte Beschreibung Erläuterung CropScience, Muskegon, USA, 5.10.2015 Eintritt von geringen Mengen Produkt in das kommunale Abwassersystem Am Standort Muskegon kam es zu einem geringen Eintritt von Produkt in das kommunale Abwassersystem. Die Gemeinde beanstandete die dadurch hervorgerufene Geruchsbelästigung. Die zuständigen Behörden wurden vorsorglich informiert. Es kam zu keiner Gefährdung. Aufgrund der geringen Menge ist das Ereignis nicht als Umweltereignis einzustufen. 10. Umweltschutz Bayer nimmt seine Verantwortung für den Umweltschutz sehr ernst. Wir arbeiten kontinuierlich daran, Belastungen für die Umwelt durch unsere Geschäftstätigkeit zu verringern sowie innovative Produktlösungen zu finden, die der Umwelt nützen. Unsere ökologischen Standards gelten weltweit. Der effiziente Umgang mit Rohstoffen und Energie ist heute sowohl ein ökologisches als auch ein ökonomisches Gebot. Ökoeffiziente Prozesse helfen, die Umwelt zu entlasten und gleichzeitig Kosten für Material, Energie, Emissionen und Entsorgung zu senken. Unser Einsatz von Energieträgern, Wasser und anderen Ressourcen, aber auch unsere Emissionen und Abfälle werden wesentlich durch einige wenige Faktoren bestimmt. Unser Produktportfolio und die Nachfrage nach unseren Produkten bestimmen den Einsatz von Materialien und Energie. Zugleich verbessern wir kontinuierlich unsere Produktionsverfahren, um diese ressourcenschonender und emissionsärmer zu gestalten. Wie effizient wir unsere Ressourcen einsetzen, messen wir in Relation zur produzierten Verkaufsmenge, die Zwischenprodukte nicht mit einschließt. Verantwortlichkeiten und Rahmenbedingungen für die Bereiche Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz und Qualität (HSEQ) werden auf Konzernebene festgelegt, dazu dienen u.a. Konzernregelungen sowie Ziele und Leistungskennzahlen. Die operative Steuerung erfolgt im Bereich Umweltschutz (von z. B. Ressourcennutzung über Emissionen im Bereich Luft, Wasser und Boden bis hin zu Abfall) auf Teilkonzernebene mithilfe von HSEQ-Managementsystemen, Gremien und Arbeitsgruppen. In unserem Engagement für Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit gehen wir über gesetzliche Vorgaben hinaus. Bei Investitionsvorhaben, die ein Volumen von 10 MIO € überschreiten, berücksichtigen wir in besonderer Weise Umweltaspekte und nehmen eine freiwillige ökologische Beurteilung vor. Bei Unternehmenszukäufen überprüfen wir vor der Transaktion, ob an den Produktionsstandorten die geltenden Umwelt- und Arbeitsschutzbestimmungen sowie grundlegende Arbeitnehmerrechte eingehalten werden. 10.1 Internationale Standards und Zertifizierungen Um unser konzernweit hohes Niveau im HSEQ-Bereich zu halten, hat Bayer entsprechende Managementsysteme eingerichtet, die sich an anerkannten internationalen Standards orientieren und regelmäßig überprüft und aktualisiert werden. Sie sind in alle Geschäftsprozesse integriert. Mit der regelmäßigen Pflege der Managementsysteme sowie entsprechenden Schulungen und Zertifizierungen setzen wir auch unser Bekenntnis zur "Responsible Care™"-Initiative der chemischen Industrie und insbesondere den Leitlinien der "Responsible Care Global Charter" um. Den Abdeckungsgrad unserer geschäftlichen Aktivitäten mit HSEQ-Managementsystemen stellen wir bezogen auf den Energieeinsatz dar: 2015 besaßen rund 96 % unserer Produktionsstandorte ein durch Bayer auditiertes HSE-Managementsystem. Extern zertifiziert nach mindestens einem international anerkannten Standard waren 93 % unserer gesamten Geschäftstätigkeit. Im Rahmen eines konzernweiten Zertifizierungsplans soll bis 2017 sowohl im Umwelt- als auch Arbeitssicherheitsmanagement bezogen auf den Energieeinsatz jeweils eine nahezu vollständige Abdeckung nach externen Standards erreicht werden. Eine hundertprozentige Abdeckung ist wegen der häufigen Änderungen in unserem Standortportfolio nicht realisierbar. Standards und Zertifizierungen in % der Geschäftstätigkeit (in Bezug auf Energieeinsatz) [Tabelle 3.10.1] scroll 2011 2012 2013 2014 2015 Zertifizierungen nach externen Standards Nach ISO 14001 zertifiziert / EMAS-validiert 66 84 84 91 93 Nach OHSAS 18001 zertifiziert1 27 30 30 34 80 Nach ISO 50001 zertifiziert2 - - - 40 47 Abdeckungsgrad nach mindestens einem der o. g. Standards 87 89 90 95 93 Durch Bayer intern auditierte HSE-Managementsysteme Bayer-auditierte HSE-Managementsysteme 99 99 99 94 96 1 Der Anstieg 2015 ist auf die verstärkte OHSAS-18001-Zertifizierung an Covestro-Standorten zurückzuführen. 2 Konzernwerte erstmals ab 2014 berechnet Alle Teilkonzerne verfügen außerdem über branchenspezifische internationale Qualitätsmanagementsysteme wie ISO 9001, ISO 17025, ISO 13485 oder GMP ("Good Manufacturing Practice"). Der Abdeckungsgrad durch solche Zertifizierungen beträgt konzernweit mehr als 98 %. Mehr zum Qualitätsmanagement der jeweiligen Teilkonzerne lesen Sie in Kapitel 7 "Einkauf, Produktion, Logistik, Vertrieb". 10.2 Energieeinsatz Im Berichtsjahr konnten wir den Gesamtenergieeinsatz um 2,5 % auf 83,2 Petajoule reduzieren. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen dem Primärenergieeinsatz in Form von meist fossilen Energieträgern für die Eigenerzeugung von Strom und Dampf sowie dem Sekundärenergieeinsatz, der den Zukauf von Strom, Dampf und Kälte sowie den Einsatz von Prozesswärme wiedergibt. Der Primärenergieeinsatz sank um 5,7 %. Die Reduktion von Erdgas machte dabei den größten Anteil aus, der hauptsächlich durch effizientere Anlagenfahrweise am Standort Uerdingen, Deutschland, erreicht wurde. Der Einsatz von Kohle lag etwa auf dem Vorjahresniveau, der Verbrauch von Flüssigbrennstoffen und anderen Primärenergiequellen konnte hingegen reduziert werden. Der Einsatz von Abfällen lag deutlich über dem des Vorjahres, was im Wesentlichen auf den Einsatz flüssiger Abfälle zur energetischen Nutzung am Covestro-Standort Caojing, China, zurückzuführen ist. Der Sekundärenergieeinsatz stieg um 1,1 %. Der Einsatz von Strom sank, dagegen stieg der Verbrauch von Dampf und Prozesswärme an (siehe Tabelle 3.10.2). Ausschlaggebend für den gesunkenen Gesamtenergieeinsatz (Primär- und Sekundärenergiequellen) ist der geringere Energiebedarf an den deutschen Standorten Leverkusen und Uerdingen. Darüber hinaus führte die teilweise Stilllegung von Produktionsanlagen am Standort Belford Roxo, Brasilien, zu einer Minderung des Gesamtenergieeinsatzes. Konzernziel 2020: Verbesserung der Energieeffizienz um 10 % Die produzierte Verkaufsmenge ist im Jahr 2015 um 2,7 % angestiegen. Im Berichtsjahr konnten wir unsere Energieeffizienz, die wir als Gesamtenergieeinsatz in Megawattstunden (MWh) pro Tonne produzierter Verkaufsmenge definiert haben, gegenüber dem Vorjahr von 3,37 MWh / t auf 3,34 MWh / t leicht verbessern. Diese Entwicklung bestätigt den in den Vorjahren festgestellten Trend zur Entkopplung der produzierten Verkaufsmenge vom Energieeinsatz. Dies bringt uns dem Konzernziel näher, die Energieeffizienz bis 2020 um 10 Prozent zu verbessern. Energieeinsatz im Bayer-Konzern [Tabelle 3.10.2] scroll 2011 2012 2013 2014 2015 Primärenergieeinsatz für die Eigenerzeugung von Strom und Dampf (in TJ) 50.096 49.047 47.582 45.572 42.996 Erdgas 31.162 30.411 29.796 31.580 28.813 Kohle 16.776 15.954 15.094 12.611 12.755 Flüssigbrennstoffe 660 656 416 421 350 Abfall 515 1.005 1.282 833 1.523 Andere1 983 1.021 994 127 - 445 Sekundärenergieeinsatz (per saldo, in TJ) 34.846 34.137 33.266 39.745 40.186 Strom2 25.475 25.849 25.560 27.177 25.977 Dampf 1.054 - 121 - 801 3.579 4.694 Dampf aus Abwärme (Prozesswärme) 9.000 9.144 9.146 9.639 9.974 Kälte - 683 - 735 - 639 - 650 - 459 Gesamtenergieeinsatz (in TJ) 84.942 83.184 80.848 85.317 83.182 Energieeffizienz3 (in MWh / t) 3,63 3,50 3,44 3,37 3,34 1 z. B. Wasserstoff 2 Dem Sekundärenergieeinsatz für elektrischen Strom wird der jeweilige nationale Rohstoffmix zugrunde gelegt. 3 Energieeffizienz: Quotient aus Gesamtenergieeinsatz und produzierter Verkaufsmenge, die in diesem Fall für Covestro die bei der Produktion anfallenden Nebenprodukte Natronlauge und Salzsäure sowie Handelsprodukte nicht berücksichtigt In unserer Eigenenergieerzeugung setzen wir zu mehr als 90 % die Kraft-Wärme-Kopplung ein. Diese effizienten Kraftwerke wandeln ca. 80 % der eingesetzten Brennstoffenergie in die Nutzenergien Strom und Wärme um. Darüber hinaus beschaffen wir Strom am Markt, beispielsweise über Strombörsen. Die erzeugte und zugekaufte Elektrizität und Wärme werden in unseren Produktionsanlagen sowie in den Anlagen Dritter, insbesondere der Lanxess Deutschland GmbH als weiterem Anteilseigner unserer Servicegesellschaft Currenta, eingesetzt. Der Anteil erneuerbarer Energien wird durch die Energiemixe unserer Energieversorger bestimmt. In unserem CDP (vormals Carbon Disclosure Project)-Bericht nehmen wir zu diesen Themen detailliert Stellung. 10.3 Emissionen in die Luft Emissionen in die Luft stammen bei Bayer größtenteils aus der Erzeugung und dem Verbrauch von Strom, Dampf und Prozesswärme. Unser Einsatz für eine höhere Energieeffizienz hilft sowohl Kosten als auch Emissionen zu reduzieren. Darüber hinaus wollen wir auf mehreren Ebenen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten: Wir haben uns ambitionierte Ziele zur Ressourceneffizienz gesetzt und konzernweit geltende Maßnahmen etabliert. Konzernziel Innovation Covestro: Verbesserung der Technologie von Produktionsprozessen zur Erhöhung der Energieeffizienz Unser Engagement gliedert sich in drei Bereiche: 1. Effizientere Produktion: Wir wollen in der eigenen Produktion durch Steigerung der Energieeffizienz und Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung in unseren Kraftwerken sowie durch Entwicklung und Vermarktung neuer klimafreundlicherer Technologien Emissionen von Treibhausgasen reduzieren. Mithilfe eigener Energiemanagementsysteme sowie Produktions- und Prozessinnovationen konnten in den vergangenen Jahren erhebliche Ressourcen eingespart werden. Energieeffizienzprojekte aus dem seit 2008 implementierten Energiemanagementsystem STRUCTese™ führen zu jährlichen Einspareffekten. Berücksichtigt man alle nachhaltigen Einspareffekte seit Einführung von STRUCTese™, so beliefen sich diese 2015 auf 1,55 MIO MWh Primärenergie. 2. Emissionsminderung durch Marktlösungen: Unsere Produkte tragen auf vielfältige Weise zur Energieeinsparung und Ressourcenschonung bei. Insbesondere in der Gebäudedämmung, im Leichtbau sowie in der Landwirtschaft können wir unseren Kunden in dieser Hinsicht helfen. Wir bieten ihnen sowohl Lösungen zur Reduzierung von Emissionen als auch für die Anpassung an den Klimawandel. Dazu gehören u. a. moderne Pflanzenschutzmittel, die höhere Erträge ermöglichen, neue Anbaumethoden wie "precision farming" und die Entwicklung von Pflanzen, die mit Stressfaktoren wie extremen Temperaturen und Trockenheit besser zurechtkommen. Nähere Informationen, etwa zur Bekämpfung der - durch den Klimawandel voranschreitenden - Bedrohung durch den Malariaerreger, finden Sie in Kapitel 4 "Forschung, Entwicklung, Innovation" bei CropScience. 3. Emissionsminderung in Nicht-Produktionsbereichen bei Bayer: Hierzu gehören - mit der Reduktion der spezifischen CO2 -Emissionen auf 110 g/ km bis 2020 für neu zugelassene Fahrzeuge - ein ehrgeiziges Reduktionsziel für unsere Fahrzeugflotte, eine optimierte Logistik sowie die Weiterentwicklung unserer Informations- und Kommunikationstechnologien unter Umweltgesichtspunkten ("Green IT"). Im Bereich der über 25.000 Fahrzeuge umfassenden globalen Konzernfahrzeugflotte konnten durch unsere "EcoFleet"-Initiative die CO2 -Emissionen neu zugelassener Fahrzeuge 2015 um weitere 7g / km auf nunmehr 141 g / km gesenkt werden. TREIBHAUSGAS-EMISSIONEN Bayer berichtet alle Treibhausgas-Emissionen des Konzerns nach den Vorgaben des Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol). Die direkten Emissionen aus eigenen Kraftwerken, Abfallverbrennungs- und Produktionsanlagen (entspricht Scope 1 des GHG Protocol) sowie die indirekten Emissionen, die aus dem externem Bezug von Strom, Dampf und Kälte resultieren (Scope 2), werden an allen Produktionsstandorten sowie an relevanten Verwaltungsstandorten erhoben. Mit der Aktualisierung der GHG-Richtlinien zu Scope 2 wurde 2015 eine duale Berichterstattung eingeführt. Danach müssen die indirekten Emissionen sowohl nach der standortbezogenen (location-based) als auch der marktorientierten (market-based) Methode berichtet werden. Die standortbezogene Methode nutzt die regionalen oder nationalen durchschnittlichen Emissionsfaktoren, die marktorientierte Methode hingegen berücksichtigt die anbieter- oder produktspezifischen Emissionsfaktoren. Wir berichten ab 2015 erstmals nach der neuen Richtlinie, die seit 2012 rückwirkend dargestellt wird. Um die Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten, berichten wir in diesem Jahr zusätzlich noch einmal nach der von uns bislang genutzten Systematik. Treibhausgas-Emissionen1 des Konzerns [Tabelle 3.10.3] scroll in Mio t CO 2011 in Mio t CO 2012 in Mio t CO 2013 in Mio t CO 2014 in Mio t CO 2015 Direkte Emissionen von Treibhausgasen2 4,23 4,24 4,09 4,02 4,41 Indirekte Emissionen von Treibhausgasen3 , nach der bisherigen Methode (Erhebung bis 2014) 3,92 4,12 4,29 4,70 4,64 Indirekte Emissionen von Treibhausgasen3 , nach der location-based Methode (Erhebung ab 2015) - 4,71 4,85 5,03 4,94 Indirekte Emissionen von Treibhausgasen3 , nach der market-based Methode (Erhebung ab 2015) -4 4,72 4,91 5,53 5,30 Gesamte Treibhausgas-Emissionen, nach der bisherigen Methode (Erhebung bis 2014) 8,15 8,36 8,37 8,72 9,05 Gesamte Treibhausgas-Emissionen, nach der market-based Methode (Erhebung ab 2015)5 - 8,96 9,00 9,55 9,71 Spezifische Treibhausgas-Emissionen (t CO2 e / t), nach der bisherigen Methode (Erhebung bis 2014)6 0,95 0,98 1,00 1,02 1,09 Spezifische Treibhausgas-Emissionen (t CO2 e / t), nach der market-based Methode (Erhebung ab 2015)5, 6 - 1,06 1,09 1,12 1,19 1 Portfoliobereinigt nach GHG Protocol 2 2015 waren 86,8 % der Emissionen CO2 -Emissionen, 12,7 % N2 O-Emissionen, knapp 0,5 % teilfluorierter Kohlenwasserstoff sowie 0,04 % Methan. 3 Typischerweise macht CO2 bei Verbrennungsprozessen mehr als 99 % aller Treibhausgas-Emissionen aus. Daher beschränken wir uns bei der Berechnung der indirekten Emissionen auf CO2 . 4 Die Rückberechnung nach der market-based-Methode ist erst ab 2012 möglich, da die für die Berechnung notwendigen Re-Diss-Faktoren zum ersten Mal für das Jahr 2012 veröffentlicht wurden. 5 Die market-based-Methode des neuen Scope 2 GHG-Protokolls spiegelt die indirekten Emissionen sowie den Erfolg von Emissionsreduktionsmaßnahmen am verlässlichsten wider, darum haben wir für die Berechnungen der gesamten und spezifischen Treibhausgas-Emissionen die nach der market-based-Methode berechneten Emissionsvolumina benutzt. 6 Die spezifischen Konzernemissionen errechnen sich aus der Gesamtmenge an direkten und nach der market-based-Methode des neuen Scope 2 GHG Protokolls berechneten indirekten Emissionen der Teilkonzerne inkl. der konzernübergreifend berichteten Emissionen am Standort Belford Roxo und aus der Fahrzeugflotte dividiert durch die produzierten Verkaufsmengen der drei Teilkonzerne in Tonnen. Von den direkten und indirekten Emissionen werden dabei die Mengen abgezogen, welche aus Energielieferungen an dritte Firmen stammen. Bei Covestro werden die bei der Produktion anfallenden Nebenprodukte Natronlauge und Salzsäure sowie Handelsprodukte nicht berücksichtigt. Im Berichtsjahr stieg die gesamte Menge an Treibhausgas-Emissionen konzernweit um 1,7 % (Scope 2 market-based) an. Dabei nahmen die direkten Emissionen um 9,7 % zu, die indirekten Emissionen sanken um 4,1 % (Scope 2 market-based). Der Anstieg der direkten Emissionen ist hauptsächlich auf höhere Lachgasemissionen aufgrund einer deutlichen Zunahme der Salpetersäureproduktion am Standort Caojing, China, zurückzuführen sowie durch zusätzliche Emissionen aus der dortigen Verbrennung von flüssigen und thermischen Abfällen. Wesentlich zur Steigerung der direkten Emissionen trug auch der erhöhte Energieverbrauch Dritter am CropScience-Standort Institute, USA, bei. Konzernziel 2020: Reduktion der spezifischen Treibhausgas-Emissionen um 20 % Gemäß unserem Konzernziel streben wir an, die spezifischen Treibhausgas-Emissionen (Gesamtmenge der Emissionen dividiert durch die produzierte Verkaufsmenge) bis 2020 um 20 Prozent zu senken. 2015 mussten wir einen Anstieg um 6,0 % (davon Scope 2 nach marked-based-Methode berechnet) verzeichnen, der hauptsächlich durch die o.g. Effekte hervorgerufen wurde. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-10.3-1 Auch wenn ein wesentlicher Anteil unserer direkten Emissionen aus der Erzeugung von Energie resultiert, die an andere Firmen geliefert wird, nehmen wir gemäß den Regeln des "GHG Protocol" alle Treibhausgas-Emissionen aus der Umwandlung von Primärenergieträgern in Strom, Dampf oder Kälte in unsere Energiebilanz auf. Dadurch liegen unsere absoluten Zahlen zum Treibhausgas-Ausstoß höher als die Emissionen, die sich aus der Geschäftstätigkeit von Bayer ergeben. Eine bessere Aussagekraft besitzt dagegen die Menge der spezifischen Treibhausgas-Emissionen. Diese stellt die unmittelbar von Bayer zu verantwortenden Treibhausgas-Emissionen bezogen auf die produzierten Verkaufsmengen der drei Teilkonzerne dar. Treibhausgas-Emissionen für Teilkonzerne und Servicegesellschaften1 [Tabelle 3.10.3-1] scroll Summe der direkten und indirekten Emissionen in Mio t CO 20122 Summe der direkten und indirekten Emissionen in Mio t CO 2013 Summe der direkten und indirekten Emissionen in Mio t CO 2014 Summe der direkten und indirekten Emissionen in Mio t CO 20155 HealthCare 0,60 0,57 0,57 0,57 CropScience 0,96 0,99 0,97 1,05 Covestro 5,29 5,42 6,27 6,41 Currenta3 1,99 1,92 1,62 1,47 Spezifische Treibhausgas-Emissionen Covestro (t CO2 -Äquivalente pro t produzierte Verkaufsmenge)4 0,93 0,97 1,03 1,10 1 Die indirekten Emissionen wurden nach der market-based Methode berechnet. Da die hierfür benötigten Re-Diss-Faktoren erst seit 2012 zur Verfügung stehen, werden die Daten nur für 4 Jahre dargestellt. 2 Die Emissionen aus der Konzernfahrzeugflotte werden seit 2012 erfasst, jedoch nicht teilkonzernspezifisch, und den direkten Konzernemissionen in Tabelle 3.10.3 zugeordnet. 2015 betrugen die Emissionen aus der Konzernfahrzeugflotte 0,14 Mio. t CO2 -Äquivalente. 3 Die für Currenta ausgewiesenen Emissionen gehen auf die Energiebereitstellung an externe Chemiepark-Partner zurück. 4 Bei der Produktionsmenge werden die bei der Produktion anfallenden Nebenprodukte Natronlauge und Salzsäure sowie Handelsprodukte nicht berücksichtigt. 5 Die am Standort Belford Roxo, Brasilien, aufgetretenen Emissionen in Höhe von 0,06 Mio. t CO2 -Äquivalenten sind in dieser Tabelle nicht enthalten, sondern werden in der Tabelle 3.10.3 konzernübergreifend berichtet. Die von Currenta betriebenen Abfallverbrennungsanlagen gewannen 2015 knapp 1 MIO t Dampf aus der Verbrennung von über ca. 250.000 t gefährlichen Abfällen aus den Chemparks und einigen Produktionsfirmen von außerhalb. Im Vergleich zur Nutzung fossiler Energieträger können so ca. 200.000 t CO2 pro Jahr weniger emittiert werden. Mit dem GHG-Protocol "Corporate Value Chain (Scope 3) Accounting & Reporting Standard" wird das Reporting für alle relevanten indirekten Emissionen, die aus der Wertschöpfungskette resultieren, verbindlich geregelt. Bayer hat nach gründlicher Prüfung neun wesentliche Scope-3-Kategorien identifiziert, die wir im CDP-Bericht ausführlich darstellen. Dabei werden insbesondere solche Emissionen berücksichtigt, bei denen signifikante Reduktionspotenziale bestehen, wie z. B. bei den verkehrsbedingten Emissionen aus Geschäftsreisen. 2015 nahm der Bayer-Konzern mit insgesamt 19 Anlagen am europäischen Emissionshandel teil. Die Treibhausgas-Emissionen dieser Anlagen beliefen sich auf ca. 2,32 MIO t CO2 -Äquivalente. WEITERE DIREKTE EMISSIONEN IN DIE LUFT Der Ausstoß an ozonabbauenden Substanzen ("Ozone Depleting Substances", ODS) verringerte sich um 20,7 %. Die Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen ohne Methan ("Volatile Organic Compounds", VOC) sanken um 24,0 %. Hauptemittent beider Emissionsarten ist weiterhin der CropScience-Standort in Vapi, Indien, der 55,4 % der Emissionen an VOC und 94,3 % der ODS-Emissionen ausmacht. Das dort seit vier Jahren laufende Projekt zur Reduzierung dieser Emissionen zeigt weitere Erfolge: Die VOC-Emissionen gingen um weitere 38,3 % zurück. Auch die ODS-Emissionen wiesen dort einen Rückgang um 21,1 % auf. Im Laufe des Jahres 2016 wird eine zentrale Abluftreinigung am Standort Vapi in Betrieb genommen. Diese wird die zahlreichen dortigen Emissionsquellen zusammenführen und zu einer weiteren signifikanten Reduktion führen. Emissionen ozonabbauender Substanzen (ODS)1 [Tabelle 3.10.4] scroll 2011 2012 2013 2014 2015 ODS in t / a 16,3 16,3 15,7 14,8 11,7 1 Ozone Depleting Substances (ODS) in CFC-11-Äquivalenten Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (VOC)1 [Tabelle 3.10.5] scroll 2011 2012 2013 2014 2015 VOC in 1.000 t / a 2,69 2,60 2,27 2,12 1,61 VOC in kg / t produzierte Verkaufsmenge 0,2457 0,2316 0,2047 0,1864 0,1379 1 Volatile Organic Compounds (VOC) ohne Methan Die Emissionen von Schwefeldioxiden verringerten sich um 4,1 %. Auch die Staubemissionen sanken, bedingt durch Rückgänge an den Covestro-Standorten Baytown, USA, und Caojing, China, um 8,9 %. Der Ausstoß von Stickstoffoxiden stieg dagegen um 2,4 %, und auch die Kohlenstoffmonoxid-Emissionen erhöhten sich um 2,1 %. Beide Anstiege sind im Wesentlichen auf Unterschiede in den verwendeten Kohlesorten am Standort Uerdingen, Deutschland, zurückzuführen. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-10.3-2 Weitere wichtige direkte Emissionen in die Luft [Tabelle 3.10.5-1] scroll in 1.000 t / a 2011 in 1.000 t / a 2012 in 1.000 t / a 2013 in 1.000 t / a 2014 in 1.000 t / a 2015 CO 1,31 1,00 0,94 0,91 0,93 NOx 3,66 3,07 2,51 2,36 2,42 SOx 2,27 1,85 1,32 1,22 1,17 Staub 0,18 0,18 0,16 0,25 0,23 10.4 Wassernutzung und Emissionen in das Wasser Die kontinuierliche Verfügbarkeit von sauberem Wasser in ausreichenden Mengen ist eine Voraussetzung für die Versorgung unserer Produktionsstandorte und ihr Umfeld. Dies ist jedoch in vielen Regionen der Welt nicht mehr ohne Weiteres gegeben. Wir beabsichtigen, unsere Wasserversorgung so zu gestalten, dass die industrielle Wassernutzung auch künftig nicht zu lokalen Problemen wie z. B. Wasserknappheit für die dortige Bevölkerung führt. In unserer Position zum Thema Wasser verpflichten wir uns zur Einhaltung internationaler und lokaler Gesetze und sind bestrebt, die strengsten Anforderungen weltweit zu erfüllen und gleichzeitig einen gesicherten Betrieb unserer Produktion zu gewährleisten. Ziel ist es, die Ressource Wasser zu schützen und effizient zu nutzen. Unsere Teilkonzerne haben die verantwortliche Wassernutzung vom ressourcenschonenden Einsatz bis hin zur adäquaten Entsorgung der Abwässer in ihren entsprechenden jeweiligen Richtlinien festgelegt und die Umsetzung in ihren HSEQ-Managementsystemen verankert. Konzernziel 2017: Einführung eines Wassermanagements an allen Standorten in wasserarmen Regionen Im Rahmen unserer Wasser-Position haben wir unter Anwendung des WBCSD Global Water Tool™ alle Bayer-Standorte identifiziert, die in einer von Wasserknappheit betroffenen bzw. bedrohten Region liegen. Entsprechend unserem Konzernziel sollen diese Standorte bis 2017 ein Wassermanagement mit lokalen Zielen etablieren. Die betroffenen Standorte werden jährlich analysiert und ihre Daten zur Wassernutzung, -qualität und -ableitung ausgewertet. Darüber hinaus werden auch standortspezifische Initiativen untersucht und bewertet, die eine Wiederverwendung des Wassers ermöglichen und damit zur Verringerung des Wasserverbrauchs beitragen. Die aktuelle Überprüfung hat ergeben, dass an rund 58 % der untersuchten Standorte bereits ein effektives Wassermanagement vorhanden ist. Auch wenn je nach Region die Rahmenbedingungen der Standorte sehr unterschiedlich sind, haben sich einige Maßnahmen schon jetzt als zielführend erwiesen, die bereits an mehreren Standorten erfolgreich umgesetzt werden. Hierzu gehören sowohl eigene Wasseraufbereitungsanlagen, um Flusswasser nutzbar zu machen, als auch Flusswasserreservoire, um auch bei niedrigem Wasserstand kein Trinkwasser von lokalen Wasserversorgern beziehen zu müssen. Weitere effektive Schritte zur Verfolgung des Wasserziels sind die kontinuierliche Analyse des Abwassers gemäß standortspezifischen Leistungskennzahlen und die Schulung neuer Mitarbeiter zum verantwortungsbewussten Umgang mit Wasser. Die Sensibilisierung für das Thema wird durch den kontinuierlichen konzernweiten Austausch gesteigert. Ebenso wichtig hierfür ist eine aktive Teilnahme an Foren und Fachgesprächen mit Regierungsverantwortlichen und weiteren Stakeholdern. Im nächsten Schritt sollen mit denjenigen Standorten mit identifiziertem Verbesserungspotenzial konkrete Maßnahmen zur individuellen Weiterentwicklung vereinbart werden. Bayer unterstützt das "CEO Water Mandate" des UN Global Compact, um in Zusammenarbeit mit wesentlichen Stakeholdern nachhaltige Strategien im Umgang mit Wasser zu entwickeln. Über unseren Umgang mit Wasser, den unternehmensbezogenen "Water-Footprint" sowie die damit verbundenen Chancen und Risiken berichten wir ausführlich in unserer jährlichen Antwort zum "CDP Water Disclosure", die einer Fortschrittsmitteilung für das "CEO Water Mandate" entspricht. WASSEREINSATZ UND -VERWENDUNG Der Gesamtwassereinsatz im Konzern sank 2015 um 1,1 % auf rund 346 MIO m3 . Etwa 73 % des gesamten von Bayer eingesetzten Wassers ist Kühlwasser, das ausschließlich erwärmt wird und nicht mit Produkten in Kontakt kommt. Eine Rückführung in den Wasserkreislauf ist im Rahmen der behördlichen Genehmigungsvorgaben ohne weitere Behandlung möglich. Die Gesamtmenge an Durchlaufkühlwasser betrug im Berichtsjahr ca. 240 MIO m3 . In unserer Produktion sind wir bestrebt, Wasser mehrfach zu nutzen und wieder aufzubereiten. An derzeit 35 Standorten wird Wasser rezykliert, z. B. in geschlossenen Kühlwasserkreisläufen, durch Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser oder der Rückführung von Dampfkondensaten als Prozesswasser. Im Berichtsjahr konnten insgesamt 10,5 MIO m3 Wasser wiederverwendet werden. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-10.4-1 Das Diagramm zeigt die Verteilung der Wasserverwendungsarten im Bayer-Konzern. Wassernutzung im Bayer-Konzern 2015 (in Mio m³) [Grafik 3.10.0-1] 1 Zwischen dem Wasserbezug und den abgeleiteten Wassermengen ergeben sich Differenzen, die sich u. a. erklären lassen durch nicht näher bezifferte Verdunstungsverluste, Leckagen, Wassermengen, die als Rohstoffe in Produkte einfließen, und Kondensatwassermengen, die aus der Nutzung von Dampf als Energieträger entstehen. 2 Summe aus Produktionsprozessen, Sanitärabwasser, Spülungen und Reinigungen in der Produktion Die Bezugsquellen des Wassers entsprachen im Wesentlichen denen des Vorjahres. Nettoaufnahme von Wasser nach Bezugsquelle [Tabelle 3.10.6] scroll 2011 2012 2013 2014 2015 Wassereinsatz (in Mio m3pro Jahr) 411 384 361 350 346 Davon aus Oberflächengewässern (in %) 65 64 63 63 61 Davon aus Bohrungen / Quellen (in %) 31 32 33 32 34 Davon aus öffentlicher Trinkwasserversorgung (in %) 2 2 3 3 3 Davon aus anderen Quellen, i. d. R. Regenwasser (in %) 2 2 2 2 2 ABWASSER UND ABWASSEREINLEITUNGEN Die Gesamtmenge der Prozessabwässer sank um 7,7 %. Alle Abwässer unterliegen einer strengen Überwachung und Bewertung, bevor sie in die Entsorgungswege geleitet werden. Der Anteil der Prozessabwässer, die in einer Abwasserbehandlungsanlage von Bayer oder Dritten gereinigt wurden, betrug weltweit 81,9 %. Der Rest wurde nach sorgfältiger Prüfung entsprechend behördlichen Vorgaben als umweltverträglich eingestuft und ein Teil davon wie im Vorjahr aufgrund seiner nährstoffhaltigen Zusammensetzung zur Bewässerung von Gärten und landwirtschaftlichen Nutzflächen verwendet. Prozess-Abwassermenge [Tabelle 3.10.7] scroll 2011 2012 2013 2014 2015 Prozess-Abwassermenge (in Mio m3) 72 65 63 66 61 Wir sind bestrebt, unsere Emissionen ins Abwasser so gering wie möglich zu halten. Die Gesamtmenge der Emissionen von Stickstoffverbindungen in das Abwasser sank 2015 um 26,1 %. Wesentliche Faktoren dieser Reduktion waren der Produktionsrückgang am CropScience-Standort Dormagen und der im Berichtsjahr wieder stillstandsfreie Betrieb des Denitrifikationsverfahrens am Covestro-Standort Baytown, USA. Die Einleitung von Phosphaten in das Abwasser ist um 2,0 % gestiegen. Die Emissionen von organischem Kohlenstoff ("Total Organic Carbon", TOC) sind dagegen um 3,3 % gesunken. Emissionen in das Wasser [Tabelle 3.10.8] scroll 2011 2012 2013 2014 2015 Phosphor (in 1.000 t / a) 0,08 0,15 0,11 0,10 0,10 Stickstoff (in 1.000 t / a) 0,53 0,70 0,69 0,76 0,56 Stickstoff (in kg pro t produzierter Verkaufsmenge) 0,0486 0,0624 0,0620 0,0671 0,0483 TOC1 (in 1.000 t / a) 1,50 1,42 1,53 1,20 1,16 TOC (in kg pro t produzierter Verkaufsmenge) 0,137 0,126 0,138 0,105 0,100 Schwermetalle (in 1.000 t / a) 0,0108 0,0098 0,0091 0,0063 0,0064 Anorganische Salze (in 1.000 t / a) 926 1.048 946 845 927 CSB2 (in 1.000 t / a) 4,51 4,25 4,58 3,59 3,48 1 Total Organic Carbon (gesamter organisch gebundener Kohlenstoff) 2 Chemischer Sauerstoffbedarf, rechnerischer Wert auf Basis der TOC-Werte (TOC x 3 = CSB) 10.5 Abfall und Recycling Durch systematisches Abfallmanagement werden Materialverbräuche und Entsorgungsmengen möglichst gering gehalten. Dazu dienen nach Abfallarten getrennte, sichere Entsorgungswege und ökonomisch sinnvolle Recyclingverfahren. Einfluss auf die Abfallmengen und Verwertungswege haben außerdem Produktionsschwankungen und Sanierungsarbeiten an Gebäuden und auf Betriebsgeländen. Im Jahr 2015 stieg die Gesamtmenge des erzeugten Abfalls um 4,9 %. Während die Menge des nichtgefährlichen Abfalls um 2,5 % sank, nahm die Menge des erzeugten gefährlichen Abfalls um 11,1 % zu. Diese Verschiebung ist im Wesentlichen auf eine neue abfallrechtliche Bewertung der Wirbelschichtasche aus dem Kraftwerk im Chempark Leverkusen zurückzuführen, die nun als gefährlicher Abfall eingestuft werden muss. Darüber hinaus führten Produktionssteigerungen an den Standorten Wuppertal, Deutschland, und Muttenz, Schweiz, zu höheren Mengen an gefährlichem Abfall. Erzeugter1 Abfall [Tabelle 3.10.9] scroll 2011 2012 2013 2014 2015 Gesamtabfallerzeugung (in 1.000 t / a) 958 1.014 899 896 940 Erzeugung gefährlichen Abfalls2 474 603 467 487 541 davon gefährlicher Abfall aus der Produktion 354 397 417 442 488 Spezifische Menge gefährlicher Produktionsabfälle (in %) 3,23 3,54 3,77 3,89 4,18 1 Nur von Bayer erzeugter Abfall 2 Definition von gefährlichem Abfall entsprechend der jeweiligen lokalen Gesetzgebung Die Menge der entsorgten Abfälle ist um 5,6 % gestiegen. Der Anstieg ist hauptsächlich auf den Bau von neuen Produktionsanlagen am Standort Knapsack, Deutschland, zurückzuführen. Mehr zur Verteilung des Abfalls auf die unterschiedlichen Entsorgungsarten finden Sie unter: ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-10.5-1 Abfall nach Entsorgungsart [Tabelle 3.10.9-1] scroll 2011 2012 2013 2014 2015 Gesamtmenge entsorgten Abfalls1(in 1.000 t / a) 966 1.021 915 898 949 davon zur Deponie (in %) 38 36 32 28 26 davon zur Verbrennung (in %) 33 33 38 40 39 davon zur Verwertung (in %) 28 29 27 29 31 Andere2 (in %) 1 2 2 3 4 1 Bayer dient an verschiedenen Standorten als zertifizierter Abfallentsorgungsbetrieb und entsorgt dort zusätzlich zu seinen Abfällen auch die Abfälle dritter Firmen, die nicht zu Bayer gehören. Deshalb ist die Menge der entsorgten Abfälle leicht unterschiedlich zu den Abfällen, die von Bayer produziert worden sind. 2 z. B. Abgabe an Dritte (Provider/Entsorgungsdienstleister) Im Berichtsjahr lag die Menge wiederverwerteter Abfälle bei 295.826 t. Ihr Anteil an den insgesamt entsorgten Abfällen stieg von 29 % im Jahr 2014 auf 31 % im Berichtsjahr. Hierfür waren jeweils standortspezifische Gründe, wie Veränderungen im Produktportfolio, andere Produktionsvolumina, Schwankungen der Baumaßnahmenintensität und Recyclingprojekte ausschlaggebend. Erzeugter gefährlicher Abfall1 nach Entsorgungsart [Tabelle 3.10.9-2] scroll in 1.000 t/a 2011 in 1.000 t/a 2012 in 1.000 t/a 2013 in 1.000 t/a 2014 in 1.000 t/a 2015 Gesamtmenge erzeugten gefährlichen Abfalls2 474 603 467 487 541 davon zur Deponie 122 175 53 65 75 davon zur Verbrennung / Verwertung 352 428 414 422 466 1 Nur von Bayer erzeugter Abfall 2 Definition von gefährlichem Abfall entsprechend der jeweiligen lokalen Gesetzgebung RECYCLING Die Wiederverwendung und Aufbereitung unserer Materialien unterliegt neben ökologischen und ökonomischen Kriterien auch gesetzlichen Auflagen. Insbesondere im Arzneimittel- und Pflanzenschutzbereich bestehen dadurch Beschränkungen. Innerhalb des gesetzlichen Rahmens entwickeln wir in allen Unternehmensbereichen Möglichkeiten für die Wiederverwertung. Beispiele für Recyclingmaßnahmen belegen das Engagement von Bayer. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-10.5-2 Produktionsbezogen findet Recycling bei HealthCare nach den Vorgaben des jeweiligen Produktionsstandorts statt. Hierbei werden Recyclingoptionen bei der Bestimmung des besten Entsorgungswegs explizit mit einbezogen und sind der finalen Entsorgung durch Deponierung oder Verbrennung vorzuziehen. Stoffbezogenes Recycling spielt bei der Wirkstoff- und Zwischenprodukt-Produktion von CropScience eine wichtige Rolle. Im Sinne der Ressourceneffizienz werden Lösungsmittel, Katalysatoren und Zwischenprodukte immer wieder aufgearbeitet und dem Produktionsprozess zugeführt. Da es sich hierbei um Recyclingschritte handelt, die eng mit dem jeweiligen Produktionsverfahren gekoppelt sind, gibt es keine globale Regelung. Stoffbezogenes Recycling wird individuell am Produktionsstandort und den jeweiligen Produktionsbetrieben geregelt. In der globalen Verfahrensentwicklung für Wirkstoffe und Zwischenprodukte wird das stoffliche Recycling als ein wichtiges Entwicklungskriterium mit einbezogen. Entsprechend der globalen CropScience-Umwelt-Policy sind die CropScience-Standorte verpflichtet Abfälle zu vermeiden, zu recyceln, zu reduzieren sowie sicher und umweltgerecht zu entsorgen. Die Auswahl der jeweils besten Entsorgungsoption für einen gegebenen Abfall am Produktionsstandort richtet sich bei den Teilkonzernen nach den geltenden nationalen oder lokalen gesetzlichen Anforderungen, den vor Ort verfügbaren technischen Möglichkeiten, den Umweltschutzaspekten sowie der internen Hierarchie der Abfallentsorgung. Produktbezogen kommt für das HealthCare-Portfolio kein Recycling in Frage, da es sich um pharmazeutische Produkte handelt und diese strengen Qualitätsanforderungen unterliegen. Das Recycling von Verpackungsmaterialien erfolgt gemäß den nationalen Bestimmungen im Rahmen der nationalen Infrastruktur für die Entsorgung von Abfällen. Verkaufte Pflanzenschutzmittel werden in der Regel von CropScience nicht zurückgenommen. Die Entsorgung bzw. das Recycling von Verpackungsmaterialien erfolgt entsprechend nationaler Gesetzgebungen. In vielen Ländern, in denen keine gesetzliche Regelung besteht, hat die Industrie in Zusammenarbeit mit anderen Trägern Rücknahmesysteme installiert. Abgelaufene Pflanzenschutzmittel, sogenannte "obsolete stocks", werden bis auf begründete Einzelfälle nicht zurückgenommen. Seitens der Pflanzenschutzmittel-Industrie gibt es in verschiedenen Ländern aber freiwillige Initiativen, die es dort dem Landwirt ermöglichen, abgelaufene Pflanzenschutzmittel einer fachgerechten Entsorgung zuzuführen. Zusätzlich unterstützt CropScience im Rahmen seiner Aktivitäten im CropLife-Verband zusammen mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der Weltbank die fachgerechte Aufnahme und Entsorgung von "obsolete stocks" in Afrika. Covestro verwendet auch in der Produktion Recycling-Material, das aus Kunststoffabfällen gewonnen wird. Solche hochwertigen Sekundärrohstoffe werden zur Herstellung bestimmter Typen technischer Thermoplaste eingesetzt - eine flammgeschützte Kunststoff-Mischung für Gehäuse von Fernsehgeräten zum Beispiel besteht zu 30 % aus wiederverwerteten PET-Wasserflaschen. Der Bereich Global Sideline Business (Nebengeschäfte) veräußert nicht mehr benötigte Anlagen und Werkzeuge am Markt und führt sie damit in den Kreislauf zurück. Im Berichtsjahr wurden weltweit ca. 150 Sachanlagen an Dritte verkauft. Metallschrott aus Betrieben wird wieder in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt, 2015 waren dies alleine in Deutschland rund 1.600 t. Covestro engagiert sich in Verbänden wie PlasticsEurope für Recycling und in der Initiative "Zero Pellet Loss" für die Vermeidung von Kunststoffgranulatverlusten aus Industriebetrieben. Ferner unterstützt das Unternehmen als Gesellschafter die BKV GmbH, das Kompetenzplattform für Kunststoff-Verwertung der deutschen Industrie. Currenta konnte durch klassische Recyclingmaßnahmen im Jahr 2015 rund 45.000 t Baustoffe, REA-Gips und Schlacken, 14.300 t Metalle sowie 15.800 t Chemikalien wie Schwefelsäure oder Lösemittel in den Stoffkreislauf zurückführen. 10.6 Biodiversität Unsere konzernweite Biodiversitäts-Position berücksichtigt Einflüsse auf die Biodiversität entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Wir bekennen uns in dieser Position zur Biodiversitäts-Konvention der Vereinten Nationen und deren Nagoya-Protokoll, das den Zugang zu genetischen Ressourcen und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der Vorteile, die sich aus ihrer Nutzung ergeben, regelt. Unser Teilkonzern CropScience hat bereits 2015 eine interne Regelung erlassen, um sicherzustellen, dass genetische Ressourcen vom Unternehmen nur im Einklang mit internationalen und gültigen nationalen Gesetzen erworben und genutzt werden. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-10.6-1 Die Biodiversität ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Landwirtschaft, da sie die Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen fördert. Zur Unterstützung resilienter Ökosysteme werden verschiedene ökologische Aufwertungsmaßnahmen diskutiert, wie etwa das Anlegen von Blühstreifen als Lebensraum für Tiere oder eine extensivere Bewirtschaftung von Hanglagen als Schutz gegen Erosion. Diese können Landwirten helfen, beispielsweise die Bodenfruchtbarkeit ihrer Felder, deren Wasserregulierung oder die Bestäubungsaktivitäten von Insekten zu verbessern und damit ihre Erträge zu steigern. Auch für HealthCare besitzt der Erhalt der biologischen Vielfalt einen hohen Stellenwert. Daher unterstützen wir als Mitglied im Verband Forschender Arzneimittelhersteller dessen Position zum UN-Übereinkommen über die biologische Vielfalt. Die diesbezügliche, für alle HealthCare-Standorte gültige Policy berücksichtigt u. a., dass sich HealthCare auf die chemische Synthese von Substanzen unter Anwendung moderner Technologien der medizinischen, kombinatorischen oder computergestützten Chemie konzentriert. Die Erforschung von Naturstoffen ist kein Schwerpunkt unserer Arbeit, sondern betrifft nur weniger als 5 % unserer Forschungsprojekte. Kommen diese bei der Erforschung neuer Arzneimittel zum Einsatz, werden sie im Vorfeld im Hinblick auf die Biodiversitäts-Konvention überprüft. Konzernweit gültige Richtlinien legen fest, dass neue Produktionsstandorte nicht in Gebieten errichtet werden dürfen, die durch gesetzliche Vorgaben der jeweiligen Länder hinsichtlich natürlicher Eigenart, biologischer Vielfalt oder anderer Aspekte geschützt sind. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-10.6-2 Bayer Real Estate, der Immobiliendienstleister im Bayer-Konzern, hat 2013 anhand unserer globalen Standortdatenbank ("Site Register") einen Koordinatenabgleich zwischen unseren relevanten Produktions-Standorten und international anerkannten Schutzgebieten (ASEAN Heritage, Barcelona Convention, UNESCO-MAB Biosphere Reserve, Wetlands and World Heritage Convention und Ramsar-Konvention) vorgenommen. Dieser Abgleich ergab drei Standorte, die weniger als drei Kilometer von den Schutzgebieten Schorren van de Benenden Schelde, Belgien, Niedersächsisches Wattenmeer, Deutschland, und Blesbokspruit in Südafrika entfernt liegen. Aufgrund wesentlicher Portfolioveränderungen im Konzern (Eigenständigkeit von Covestro, vormals MaterialScience, und Verkauf des Diabetes-Care-Geschäfts sowie die Übernahme des Consumer-Care-Geschäfts von Merck & Co., Inc.) planen wir für 2016 einen neuen Koordinatenabgleich mit einem aktualisierten Umfang von Produktions-Standorten. 11. Gesellschaftliches Engagement Im Mittelpunkt der Förderstrategie von Bayer stehen Menschen, die in den Natur- und Lebenswissenschaften sowie in den zentralen Lebensbereichen Gesundheit, Bildung und soziale Grundbedürfnisse neue Wege der Problemlösung gehen, mit dem Ziel, die Lebensverhältnisse dauerhaft zu verbessern. Dies gilt ebenfalls für den weiteren Schwerpunkt: die Sport- und Kulturarbeit. Wir verstehen uns mit unseren Förderprogrammen als Investor, Impulsgeber und Partner für Initiativen und Projekte, die Modellcharakter haben, nachhaltig wirken und dadurch das Potenzial für systemische Veränderungen haben. Die strategische Ausrichtung und Koordination sowie das Monitoring und Reporting liegen im Bereich "Foundation & Donations-Management" im Vorstandsstab der Bayer AG. Grundlage hierfür sind konzernweite Vergabe- und Management-Regelungen. Die Umsetzung einer Vielzahl der Initiativen erfolgt in Kooperationen mit Partnerorganisationen wie beispielsweise Nicht-Regierungsorganisationen in den Landesgesellschaften. Über die Vergabe von Projektförderungsmitteln entscheidet in der Regel eine unabhängige Jury aus internen und externen Mitgliedern. Im Jahr 2015 investierten wir weltweit insgesamt 51 MIO € (Vorjahr: 49 MIO €) in gemeinnützige Aktivitäten. Dadurch wollen wir zur Verbesserung der Lebensqualität an unseren Unternehmensstandorten und zur Lösung gesellschaftlicher Aufgaben beitragen. Gesellschaftliches Engagement in 2015 [Grafik 3.11.1] Weiterführende Informationen sind in der ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-11-1 GESUNDHEIT UND SOZIALE GRUNDBEDÜRFNISSE Die Bayer Cares Foundation zeichnete im Jahr 2015 die gemeinnützige Initiative "Jourvie" mit dem "Aspirin Sozialpreis" aus. Mit dem Preisgeld für den ersten Platz in Höhe von 15 T € kann eine bereits erfolgreiche App zur Therapie-Unterstützung bei Essstörungen weiterentwickelt und weiterverbreitet werden. Mit der Initiative "Discovering Hands", Preisträger 2014, ging die Stiftung eine Kooperation ein, um das in Deutschland bereits etablierte, im Bereich der Sozialmedizin beispielhafte Projekt in weiteren Ländern einzuführen. Blinde Frauen, ausgebildet zu Medizinischen Tastuntersucherinnen, engagieren sich mithilfe ihres außergewöhnlichen Tastsinns in der Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen. Erstes Pilotland außerhalb Deutschlands ist Kolumbien, ein weiterer Projektpartner ist die Lateinamerikanische Entwicklungsbank. Seit Start des Bayer-Ehrenamtsprogramms im Jahr 2007 zunächst in Deutschland und seit 2013 weltweit unterstützte die Bayer Cares Foundation 550 ehrenamtliche Projekte in 65 Ländern, in denen sich Mitarbeiter und Bürger für die Verbesserung der Lebensverhältnisse in der Nachbarschaft der Unternehmensstandorte engagieren. Im Jahr 2015 nahm die Stiftung 100 Projekte in 38 Ländern mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 304 T € insbesondere aufgrund innovativer Lösungsansätze in das Programm auf. Bayer engagiert sich in einer Initiative für das Ziel, bis zum Jahr 2020 zehn sogenannte vernachlässigte Tropenkrankheiten, die das Leben von 1,4 Milliarden Menschen bedrohen, zu eliminieren oder einzudämmen. Wir stellen Medikamente zur Bekämpfung dieser Krankheiten zur Verfügung und beteiligen uns an Kooperationen zur Entwicklung neuer Medikamente. Partner in dieser globalen Initiative sind die Weltgesundheitsorganisationen (WHO), Regierungen, Nicht-Regierungsorganisation und weitere Unternehmen. Schwerpunkte, die dem Produktportfolio von Bayer entsprechen, sind die Chagas-Krankheit, die afrikanische Schlafkrankheit, Dengue und die Flussblindheit. Bereits seit über zehn Jahren stellen wir der WHO kostenlos unsere Wirkstoffe gegen die Afrikanische Schlafkrankheit und die in Lateinamerika verbreitete Chagas-Krankheit zur Verfügung. Zur Bekämpfung der Chagas-Krankheit lieferten wir im Jahr 2015 erneut eine Million Tabletten des Medikaments Lampit™ (Wirkstoff: Nifurtimox 120 mg) und stellten zudem 300 T USD für Logistik und Distribution bereit. Darüber hinaus entwickeln wir derzeit eine geringer dosierte Nifurtimox-Tablette, um die Behandlung von an Chagas erkrankten Kindern zu vereinfachen. Die Zahl der Patienten, die an der vor allem in Ost- und Südafrika verbreiteten Form der Afrikanischen Schlafkrankheit erkrankt sind, nimmt erfreulicherweise kontinuierlich ab. Daher konnten wir 2015 unsere Lieferung an die WHO auf 10.000 Ampullen Germanin™ mit einem Wert von 114 T € reduzieren. Für die Bekämpfung der am stärksten verbreiteten, westafrikanischen Ausprägung der Schlafkrankheit stellten wir erneut 300.000 Tabletten mit dem Wirkstoff Nifurtimox für die Kombinationstherapie mit dem Wirkstoff eines anderen Herstellers zur Verfügung. Zudem vereinbarten wir mit der WHO, die Unterstützung für Patienten in der Demokratischen Republik Kongo, dem am stärksten von der Schlafkrankheit betroffenen Land, weiter auszubauen. In einer neuen Produktentwicklungs-Partnerschaft mit der "Drugs for Neglected Diseases Initiative" zur Flussblindheit untersuchen wir, ob der bisher in der Tiermedizin eingesetzte Wirkstoff Emodepside auch im Menschen wirksam ist, wodurch eine signifikante Verkürzung der Behandlungszeit erreicht werden könnte. Auch im Jahr 2015 unterstützte Bayer wieder Menschen, die durch Naturkatastrophen in akute Not geraten sind. Wir leisteten beispielsweise eine Medikamenten- und Geldspende im Gesamtwert von 400 T € für die vom Erdbeben betroffenen Menschen in Nepal. An der Hilfe für die Opfer der Flut in Myanmar beteiligten wir uns mit einer Geldspende sowie der Lieferung von Wasserreinigungs-Tabletten im Wert von insgesamt 25 T €. Der Hilfsorganisation Health Partners International of Canada (HPIC) spendeten wir Antibiotika im Gesamtwert von knapp 1,9 MIO € für die medizinische Behandlung von Menschen in Krisengebieten und humanitären Notsituationen. Darüber hinaus stellten wir Hilfsorganisationen und Behörden in der Türkei, Griechenland und Österreich kostenfrei Medikamente im Wert von insgesamt knapp 1,5 MIO € zur medizinischen Versorgung von Flüchtlingen zur Verfügung. BILDUNG UND WISSENSCHAFT Pionierleistungen in den Life Sciences und der medizinischen Grundlagenforschung zu honorieren und bekannt zu machen, ist das primäre Ziel der ebenfalls im Jahr 2015 wieder von der Bayer Science & Education Foundation vergebenen Preise. Trägerin des Familie-Hansen-Preises 2015 ist die aus Frankreich stammende Infektionsforscherin Prof. Dr. Emmanuelle Charpentier vom Helmholtz-Zentrum in Braunschweig, Deutschland. Ihr verdankt die Wissenschaft bedeutende Erkenntnisse auf dem Gebiet der Genom-Editierung. Der Bayer Early Excellence in Science Award und der Bayer Thrombosis Resarch Award, unsere beiden Preise zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, gingen 2015 an junge Forscher aus Deutschland und den USA für ihre Erfolge in Arbeitsgebieten der Medizin, Biologie und Chemie sowie speziell der Thrombose-Forschung. Das Unternehmen vergab 187 Stipendien an talentierte Studierende, Postgraduierte sowie Auszubildende in den Bereichen Natur-, Lebens- und Agrarwissenschaften sowie Medizin, um insbesondere Auslandsprojekte zu ermöglichen. Im Bereich unserer Schulförderung feierte die Initiative "Making Science Make Sense" in den USA 20-jähriges Jubiläum: Auf ehrenamtlicher Basis gehen mehrere Hundert Mitarbeiter regelmäßig in Grundschulen und vermitteln mit alltagsnahen Experimenten die Faszination und praktische Bedeutung der Naturwissenschaften. Ähnliche Programme, die sich mit dem gleichen Ziel an junge Menschen richten, setzte Bayer 2015 in über 20 Ländern um. GRI G4-26 Unsere Landesorganisationen kooperierten hierfür mit Museen, Universitäten und weiteren Bildungsträgern, laden Schüler in unternehmenseigene Schülerlabore ein oder fahren mit "Forschungs-Trucks" zu den Schulen. In Deutschland stand die Förderung innovativer Unterrichtsprojekte mit insgesamt rund 500 T € für 63 konkrete Maßnahmen an 57 Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen in 31 Städten im Vordergrund, ergänzt durch die Vergabe von Reise-Stipendien und die Unterstützung von Schülerwettbewerben. Zudem fuhr das Humboldt-Bayer-Mobil, ein Forschungslabor auf Rädern, regelmäßig Schulen an und boten die vier Schülerlabore "Baylabs" Schulklassen eine professionelle Infrastruktur - allein diese Einrichtungen nutzen im Jahr 2015 über 20.000 Schülerinnen und Schüler. Anlässlich der großen Zuwanderung von Flüchtlingen nach Deutschland erweiterte die Bayer Science & Education Foundation ihre Programmpalette in der naturwissenschaftlichen Schulbildung gezielt für die Zielgruppe Flüchtlingskinder. Gemeinsam mit dem Berliner Senat und weiteren Bildungsorganisationen startete die Stiftung ein einzigartiges Pilotprojekt, die "Science4Life Academy". Erstmals werden Materialien für den Naturwissenschafts-Unterricht speziell für Kinder ohne Deutsch-Kenntnisse entwickelt, in den Unterricht eingeführt und Lehrer gezielt fortgebildet. Zudem bietet unser Unternehmen talentierten Schülern über Praktika und Mentoring Chancen auf individuelle Talentförderung. Zu unseren weiteren Unterstützungsmaßnahmen für Flüchtlinge gehört unter anderem ein berufsvorbereitender Kurs für Flüchtlinge im Alter zwischen 18 und 26 Jahren mit Sprachtraining und Berufswahl-Orientierung. SPORT UND KULTUR Bayer baute im Jahr 2015 sein Kulturangebot weiter aus. Wir setzten weiterhin insbesondere auf die Nachwuchsförderung und nahmen neue Künstler in das Förderprogramm "stART" auf. Ein weiterer Schwerpunkt war es, Jugendlichen verstärkt den Zugang zum Theater zu ermöglichen. Zudem intensivierte die Kulturabteilung den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger. Insgesamt setzte Bayer im Jahr 2015 rund 120 Veranstaltungen in den Sparten Musik, Tanz, Theater und Kunst um. Im Rahmen der "Versionale", eines Wettbewerbs für Theaterregie, waren beispielsweise erstmals Theater- und Kulturschaffende aufgefordert, kurze szenische Arbeiten zum Thema "Science For A Better Life" zu entwickeln. Die Bayer-Vereine leisteten erneut einen wesentlichen Beitrag zum breiten Sportangebot an den deutschen Standorten in Nordrhein-Westfalen. Die großen Vereine wurden zudem verstärkt als professionelle Dienstleister im betrieblichen Gesundheitsmanagement des Unternehmens tätig. Für die Aktivitäten im Breiten-, Behinderten- und Leistungssport stellte Bayer im Jahr 2015 rund 14 MIO € zur Verfügung. Das Engagement im Profifußball bei der Bayer 04 Leverkusen GmbH ist nicht Teil unserer gemeinnützigen Sportförderung, sondern ein Instrument der Imagewerbung des Konzerns. Wirtschaftsbericht GESCHÄFTSJAHR 2015: Erneutes Rekordjahr für Bayer ― Neuausrichtung auf Life Sciences nach gelungenem Börsengang von Covestro ― Deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerung bei HealthCare ― CropScience mit gutem Geschäftsverlauf trotz schwächeren Marktumfelds ― Kräftige Ergebnisverbesserung bei Covestro ― Konzernumsatz 46,3 MRD € (wpb. +2,7 %) ― EBIT 6,3 MRD € (+15,8 %) ― EBITDA vor Sondereinflüssen 10,3 MRD € (+18,2 %) ― Konzernergebnis 4,1 MRD € (+20,0 %) ― Bereinigtes Ergebnis je Aktie 6,83 € (+16,0 %) ― Ausblick 2016: Weiteres Wachstum bei Umsatz und Ergebnis 12. Umsatz, Ertrags- und Finanzlage im Überblick Konzernziele 2015: Profitables Wachstum ZIELERREICHUNG 2015 scroll Prognose 20151 Angepasste Prognose 20152 Zielerreichung Konzernumsatz Anstieg im unteren einstelligen Prozentbereich3 unverändert Anstieg um 2,7 %3 ca. 46 Mrd € unverändert 46,3 Mrd € EBITDA vor Sondereinflüssen Steigerung im unteren bis mittleren Zehner-Prozentbereich Steigerung im oberen Zehner-Prozentbereich Anstieg um 18,2 % Bereinigtes Ergebnis je Aktie Steigerung im unteren Zehner-Prozentbereich Steigerung im oberen Zehner-Prozentbereich Anstieg um 16,0 % 1 Veröffentlicht im Februar 2015 2 Veröffentlicht im Oktober 2015 3 währungs- und portfoliobereinigt GESAMTJAHR 2015 Das Geschäftsjahr 2015 war für Bayer strategisch und operativ sehr erfolgreich. Auf dem Weg zum Life-Science-Unternehmen erzielten wir wichtige Fortschritte: Unsere Tochtergesellschaft Covestro (vormals MaterialScience) - an der wir derzeit zu rund 69 % beteiligt sind - haben wir im Oktober 2015 an die Börse gebracht. Mit der neuen Organisationsstruktur und der Neuaufstellung des Vorstandes, die zum 1. Januar 2016 in Kraft getreten sind, stellten wir die Weichen für die Weiterentwicklung des Unternehmens. Wir setzten zudem die Integration der jüngst erworbenen Consumer-Care-Geschäfte in unser Consumer-Health-Business erfolgreich fort und investierten weiter kräftig in unsere Forschungs- und Entwicklungspipeline. Unsere operative Performance erreichte 2015 erneut ein Rekordniveau. Bei höheren Umsätzen erzielten wir einen deutlichen Ergebniszuwachs von rund 18 %, unterstützt auch durch positive Währungseffekte. HealthCare überzeugte mit kräftigen Umsatz- und Ergebnissteigerungen. Maßgeblich hierfür waren die sehr gute Geschäftsentwicklung unserer neueren Pharma-Produkte sowie Umsatzausweitungen in allen Consumer-Health-Divisionen. Bei Consumer Care trugen vor allem die im Rahmen der jüngsten Akquisitionen übernommenen Produkte zusätzlich zum Wachstum bei. Bei CropScience lagen die Umsätze - trotz eines schwächeren Marktumfeldes - über dem Niveau des Vorjahres, das Ergebnis konnte ebenfalls zulegen. Covestro erhöhte das Ergebnis im Wesentlichen aufgrund niedrigerer Rohstoffkosten deutlich, während die Umsätze erwartungsgemäß zurückgingen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie des Bayer-Konzerns stieg um 16 %. Umsatzveränderung [Tabelle 3.12.1] scroll 2014 in % 2015 in % Menge 6,8 4,4 Preis 0,4 - 1,7 Währung - 2,8 5,9 Portfolio 0,8 3,5 Gesamt 5,2 12,1 Im Berichtsjahr 2015 erhöhte sich der Konzernumsatz währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 2,7 % auf 46.324 MIO € (nominal +12,1 %; Vorjahr: 41.339 MIO €). Der Umsatz von HealthCare verbesserte sich wpb. um 8,1 % (nominal +19,9 %). Bei CropScience stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um wpb. 1,7 % (nominal +9,2 %). Der Umsatz von Covestro sank wpb. um 5,1 % (nominal +2,8 %). Umsatzerlöse Bayer-Konzern pro Quartal [Grafik 3.12.1] Vorjahreswerte angepasst Das EBIT des Bayer-Konzerns stieg um 15,8 % auf 6.250 MIO € (Vorjahr: 5.395 MIO €). Darin enthalten sind per saldo Sonderaufwendungen in Höhe von 819 MIO € (Vorjahr: 438 MIO €). Diese resultierten im Wesentlichen aus Aufwendungen für die Konsolidierung von Produktionsstätten in Höhe von 280 MIO €, Kosten für die Integration erworbener Geschäfte in Höhe von 227 MIO € und Aufwendungen in Verbindung mit der Verselbstständigung und dem Börsengang von Covestro in Höhe von 212 MIO €. Weitere Aufwendungen entfielen auf Effizienzsteigerungsmaßnahmen in Höhe von 202 MIO €, Neubewertung von sonstigen Forderungen in Höhe von 91 MIO € sowie auf eine außerplanmäßige Abschreibung eines Entwicklungsprojekts von rund 40 MIO €. Gegenläufig wirkte sich im EBIT ein Sonderertrag aus einem Rechtsfall in Verbindung mit einer Vertrags- und Patentverletzung seitens Dow AgroSciences (DAS) in Höhe von rund 300 MIO € aus. Das EBIT vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 21,2 % auf 7.069 MIO € (Vorjahr: 5.833 MIO €). Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 18,2 % auf 10.266 MIO € (Vorjahr: 8.685 MIO €). Die gute Geschäftsentwicklung ging einher mit höheren Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (ca. 740 MIO € Erhöhung gegenüber Vorjahr). Währungseffekte trugen mit etwa 680 MIO € positiv zum Ergebnis bei. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von HealthCare verbesserte sich um 19,8 % auf 6.419 MIO € (Vorjahr: 5.357 MIO €). Maßgeblich für diesen Anstieg war die sehr gute Geschäftsentwicklung bei Pharma und Consumer Health - bei Consumer Care vor allem durch den Beitrag aus den erworbenen Geschäften - sowie Währungseffekte von etwa 250 MIO €. CropScience steigerte das EBITDA vor Sondereinflüssen um 2,4 % auf 2.416 MIO € (Vorjahr: 2.360 MIO €), hauptsächlich aufgrund größerer Absatzmengen sowie eines positiven Währungseffekts von rund 220 MIO €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Covestro erhöhte sich deutlich um 39,8 % auf 1.659 MIO € (Vorjahr: 1.187 MIO €), im Wesentlichen durch niedrigere Rohstoff- und Energiekosten sowie positive Währungseffekte von 240 MIO €. EBIT Bayer-Konzern pro Quartal [Grafik 3.12.2] EBITDA vor Sondereinflüssen Bayer-Konzern pro Quartal [Grafik 3.12.3] Vorjahreswerte angepasst Unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses von - 1.005 MIO € (Vorjahr: - 981 MIO €) lag das Ergebnis vor Ertragsteuern bei 5.245 MIO € (Vorjahr: 4.414 MIO €). Nach Abzug eines Steueraufwands von 1.227 MIO € (Vorjahr: 1.071 MIO €) sowie nach Berücksichtigung des Ergebnisses nach Steuern aus nicht fortgeführtem Geschäft und Anteilen anderer Gesellschafter ergab sich für das Jahr 2015 ein Konzernergebnis von 4.110 MIO € (Vorjahr: 3.426 MIO €). Das Ergebnis je Aktie betrug 4,97 € (Vorjahr: 4,14 €). Das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft steigerten wir um 16,0 % auf 6,83 € (Vorjahr: 5,89 €); zur Berechnung siehe Kapitel 14.3 "Bereinigtes Ergebnis je Aktie". Brutto-Cashflow pro Quartal [Grafik 3.12.4] Netto-Cashflow pro Quartal [Grafik 3.12.5] Vorjahreswerte angepasst Der Brutto-Cashflow im fortzuführenden Geschäft erhöhte sich im Jahr 2015 um 4,4 % auf 6.999 MIO € (Vorjahr: 6.707 MIO €). Dies ist im Wesentlichen auf das verbesserte EBITDA zurückzuführen. Der Netto-Cashflow (gesamt) stieg aufgrund einer deutlich verringerten zusätzlichen Mittelbindung im Working Capital um 18,6 % auf 6.890 MIO € (Vorjahr: 5.810 MIO €). Im Jahr 2015 zahlten wir Ertragsteuern in Höhe von 1.699 MIO € (Vorjahr: 1.835 MIO €). Die Nettofinanzverschuldung verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2014 um 2,2 MRD € auf 17,4 MRD €. Die Nettopensionsverpflichtungen als Saldo von Pensionsverpflichtungen und Planvermögen verringerten sich im gleichen Zeitraum infolge gestiegener langfristiger Kapitalmarktzinsen für hochwertige Unternehmensanleihen von 12,2 MRD € auf 10,8 MRD €. Die Bilanzsumme stieg zum 31. Dezember 2015 um 5,2 % auf 73,9 MRD €. Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich im Wesentlichen währungsbedingt um 4,4 % auf 50,1 MRD €. Der Bilanzwert der kurzfristigen Vermögenswerte stieg auf 23,8 MRD €, hauptsächlich durch höhere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Das Eigenkapital wuchs um 5,2 MRD € auf 25,4 MRD €, insbesondere aufgrund des Konzernergebnisses von 4,1 MRD €, der Kapitalerhöhung bei Covestro durch den Börsengang mit 1,5 MRD € sowie der ergebnisneutralen Veränderung der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 0,8 MRD € und der Währungsumrechnung von 0,7 MRD €. Gegenläufig wirkte die Dividendenausschüttung in Höhe von 1,9 MRD €. Das Fremdkapital verringerte sich gegenüber dem 31. Dezember 2014 um 1,5 MRD € auf 48,5 MRD €. Kennzahlen nach Teilkonzernen und Segmenten im Überblick 2015 [Tabelle 3.12.2] scroll Umsatzerlöse 2014 in Mio € Umsatzerlöse 2015 in Mio € EBIT 2014 in Mio € EBIT 2015 in Mio € EBITDA vor Sondereinflüssen 2014 in Mio € EBITDA vor Sondereinflüssen1 2015 in Mio € HealthCare 19.075 22.874 3.470 4.050 5.357 6.419 Pharma 12.052 13.745 2.371 2.807 3.699 4.195 Consumer Health 7.023 9.129 1.099 1.243 1.658 2.224 CropScience 9.494 10.367 1.806 2.103 2.360 2.416 Covestro 11.651 11.982 555 635 1.187 1.659 Überleitung 1.119 1.101 - 436 - 538 - 219 - 228 Konzern 41.339 46.324 5.395 6.250 8.685 10.266 Vorjahreswerte angepasst 1 Zur Definition siehe Kapitel 14.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen". 4. QUARTAL 2015 Der Konzernumsatz stieg im 4. Quartal 2015 wpb. um 2,4 % auf 11.319 MIO € (nominal +4,9 %). Der Umsatz von HealthCare verbesserte sich wpb. um 8,5 % auf 5.811 MIO € (nominal +8,6 %). Dabei erhöhte sich der Umsatz im Segment Pharma wpb. um 9,6 % auf 3.571 MIO € (nominal +9,2 %), insbesondere durch die erfreuliche Entwicklung unserer neueren Produkte. Bei Consumer Health wuchs der Umsatz wpb. um 6,9 % auf 2.240 MIO € (nominal 7,7 %). CropScience konnte den Umsatz im Wesentlichen aufgrund von Steigerungen bei CropProtection / Seeds wpb. um 5,3 % auf 2.439 MIO € erhöhen (nominal +11,1 %). Der Umsatz von Covestro sank wpb. um 10,6 % auf 2.774 MIO € (nominal - 5,9 %). Dies ist auf deutlich gesunkene Absatzpreise zurückzuführen. Die Absatzmengen hingegen konnten leicht ausgeweitet werden. Das EBIT des Bayer-Konzerns erhöhte sich im 4. Quartal 2015 signifikant um 65,4 % auf 908 MIO € (Vorjahr: 549 MIO €). Darin enthalten waren Sonderaufwendungen in Höhe von 116 MIO € (Vorjahr: 442 MIO €). Diese resultierten im Wesentlichen aus Aufwendungen für die Konsolidierung von Produktionsstätten in Höhe von 138 MIO €, Effizienzsteigerungsmaßnahmen in Höhe von 114 MIO €, Kosten für die Integration erworbener Geschäfte in Höhe von 50 MIO € sowie Aufwendungen in Verbindung mit der Verselbstständigung und dem Börsengang von Covestro in Höhe von 49 MIO €. Weitere Aufwendungen von rund 40 MIO € entfielen auf die außerplanmäßige Abwertung eines Forschungsprojekts. Gegenläufig wirkte ein Ertrag aus einem Rechtsfall in Höhe von rund 300 MIO €. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 3,3 % auf 1.024 MIO € (Vorjahr: 991 MIO €). Das EBITDA vor Sondereinflüssen verbesserte sich im 4. Quartal 2015 um 4,0 % auf 1.903 MIO € (Vorjahr: 1.829 MIO €). Die gute Geschäftsentwicklung, vor allem bei HealthCare, ging einher mit höheren Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie für Marketing und Vertrieb. Positive Währungseffekte trugen mit 200 MIO € zum Ergebnis bei. Bei HealthCare verbesserte sich das EBITDA vor Sondereinflüssen um 7,2 % auf 1.511 MIO € (Vorjahr: 1.409 MIO €). Bei CropScience sank das EBITDA vor Sondereinflüssen um 9,5 % auf 334 MIO € (Vorjahr: 369 MIO €). Das Ergebnis von Covestro stieg deutlich um 18,4 % auf 257 MIO € (Vorjahr: 217 MIO €). Unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses von - 164 MIO € (Vorjahr: - 347 MIO €) lag das Ergebnis vor Ertragsteuern bei 744 MIO € (Vorjahr: 202 MIO €). Das Finanzergebnis beinhaltete insbesondere Aufwendungen für die Aufzinsung von Pensions- und sonstigen Rückstellungen von - 67 MIO € (Vorjahr: - 111 MIO €), Währungskursverluste in Höhe von 67 MIO € (Vorjahr: 66 MIO €) sowie ein Zinsergebnis von - 46 MIO € (Vorjahr: - 148 MIO €). Die Verbesserung des Zinsergebnisses resultiert im Wesentlichen aus Zinserträgen in Höhe von 109 MIO € im Zusammenhang mit einem Rechtsfall. Nach Abzug eines Ertragsteueraufwands von 163 MIO € sowie nach Berücksichtigung des Ergebnisses nach Steuern aus nicht fortgeführtem Geschäft und Anteilen anderer Gesellschafter ergab sich für das 4. Quartal ein Konzernergebnis von 613 MIO € (Vorjahr: 224 MIO €). Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich auf 0,74 € (Vorjahr: 0,27 €). Das bereinigte Ergebnis je Aktie für das fortzuführende Geschäft verringerte sich auf 1,07 € (Vorjahr: 1,17 €). Im Vorjahr wirkte sich ein Steuerertrag aus. Der Brutto-Cashflow des Konzerns im fortzuführenden Geschäft verringerte sich um 10,9 % auf 1.388 MIO € (Vorjahr: 1.558 MIO €). Der Netto-Cashflow (gesamt) sank um 15,8 % auf 1.877 MIO € (Vorjahr: 2.230 MIO €). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die im Vorjahr abgegrenzte Einmalzahlung aus der sGC-Kooperation mit Merck Inc., USA, in Höhe von 793 MIO € zurückzuführen. Im 4. Quartal haben wir Ertragsteuern in Höhe von 482 MIO € (Vorjahr: 415 MIO €) gezahlt. Die Nettofinanzverschuldung verringerte sich im 4. Quartal 2015 um 1,9 MRD € auf 17,4 MRD € (30. September 2015: 19,3 MRD €), im Wesentlichen durch Mittelzuflüsse aus operativer Geschäftstätigkeit und dem Börsengang von Covestro. Die Nettopensionsverpflichtungen verringerten sich im Vergleich zum 30. September 2015 um 0,8 MRD € auf 10,8 MRD €, vor allem infolge gestiegener langfristiger Kapitalmarktzinsen für hochwertige Unternehmensanleihen. Kennzahlen nach Teilkonzernen und Segmenten im Überblick Quartal [Tabelle 3.12.3] scroll Umsatzerlöse 4. Quartal 2014 in Mio € Umsatzerlöse 4. Quartal 2015 in Mio € EBIT 4. Quartal 2014 in Mio € EBIT 4. Quartal 2015 in Mio € EBITDA vor Sondereinflüssen 4. Quartal 2014 in Mio € EBITDA vor Sondereinflüssen1 4. Quartal 2015 in Mio € HealthCare 5.351 5.811 550 777 1.409 1.511 Pharma 3.271 3.571 375 551 939 991 Consumer Health 2.080 2.240 175 226 470 520 CropScience 2.195 2.439 191 478 369 334 Covestro 2.948 2.774 43 - 79 217 257 Überleitung 298 295 - 235 - 268 - 166 - 199 Konzern 10.792 11.319 549 908 1.829 1.903 Vorjahreswerte angepasst 1 Zur Definition siehe Kapitel 14.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen". 13. Geschäftsentwicklung nach Teilkonzernen, Segmenten und Regionen 13.1 HealthCare Kennzahlen HealthCare [Tabelle 3.13.1] scroll 4. Quartal 2014 4. Quartal 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wpb. in % Umsatzerlöse 5.351 5.811 8,6 8,5 Umsatzveränderungen Menge 5,8 % 8,1 % Preis 2,0 % 0,4 % Währung 0,0 % 0,0 % Portfolio 5,5 % 0,1 % Umsatzerlöse Pharma 3.271 3.571 9,2 9,6 Consumer Health 2.080 2.240 7,7 6,9 in Mio € in Mio € in % wb. in % Umsatzerlöse nach Regionen Europa 1.832 1.923 5,0 5,9 Nordamerika 1.514 1.724 13,9 2,5 Asien / Pazifik 1.215 1.376 13,3 6,3 Lateinamerika / Afrika / Nahost 790 788 - 0,3 29,9 EBIT 550 777 41,3 Sondereinflüsse - 376 - 264 EBIT vor Sondereinflüssen 1 926 1.041 12,4 EBITDA1 1.062 1.315 23,8 Sondereinflüsse - 347 - 196 EBITDA vor Sondereinflüssen 1 1.409 1.511 7,2 EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen1 26,3 % 26,0 % Brutto-Cashflow2 1.217 820 - 32,6 Netto-Cashflow2 2.158 1.094 - 49,3 scroll 2014 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wpb. in % Umsatzerlöse 19.075 22.874 19,9 8,1 Umsatzveränderungen Menge 6,4 % 7,4 % Preis 1,1 % 0,7 % Währung - 3,7 % 4,5 % Portfolio 1,8 % 7,3 % Umsatzerlöse Pharma 12.052 13.745 14,0 9,9 Consumer Health 7.023 9.129 30,0 5,1 in Mio € in Mio € in % wb. in % Umsatzerlöse nach Regionen Europa 6.870 7.404 7,8 8,8 Nordamerika 5.017 7.159 42,7 25,7 Asien / Pazifik 4.427 5.342 20,7 10,3 Lateinamerika / Afrika / Nahost 2.761 2.969 7,5 21,5 EBIT 3.470 4.050 16,7 Sondereinflüsse - 331 - 600 EBIT vor Sondereinflüssen 1 3.801 4.650 22,3 EBITDA1 5.059 5.914 16,9 Sondereinflüsse - 298 - 505 EBITDA vor Sondereinflüssen 1 5.357 6.419 19,8 EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen1 28,1 % 28,1 % Brutto-Cashflow2 3.898 4.121 5,7 Netto-Cashflow2 4.331 4.321 - 0,2 Vorjahreswerte angepasst wpb. = währungs- und portfoliobereinigt; wb. = währungsbereinigt 1 Zur Definition siehe Kapitel 14.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen". 2 Zur Definition siehe Kapitel 14.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern". Den Umsatz des Teilkonzerns HealthCare konnten wir im Berichtsjahr 2015 wpb. um 8,1 % auf 22.874 MIO € (nominal +19,9 %) steigern. Zu diesem erfreulichen Wachstum trugen unsere neueren Pharma-Produkte maßgeblich bei. Das Segment Consumer Health verzeichnete Umsatzzuwächse in allen Divisionen. Die deutliche nominale Umsatzsteigerung ist im Wesentlichen auf den Umsatz mit den von Merck & Co., Inc., USA, erworbenen Produkten sowie auf Währungseffekte zurückzuführen. Umsatzerlöse HealthCare pro Quartal [Grafik 3.13.1] Das EBIT von HealthCare erhöhte sich im Berichtsjahr 2015 um 16,7 % auf 4.050 MIO €. Hierin enthalten waren per saldo Sonderaufwendungen in Höhe von 600 MIO € (Vorjahr: 331 MIO €). Das EBIT vor Sondereinflüssen verbesserte sich deutlich um 22,3 % auf 4.650 MIO €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen steigerten wir kräftig um 19,8 % auf 6.419 MIO €. Maßgeblich für diesen Ergebniszuwachs war die sehr gute Geschäftsentwicklung bei Pharma und Consumer Health - bei Consumer Health vor allem aufgrund der Ergebnisbeiträge aus den erworbenen Geschäften - sowie positive Wechselkurseffekte von etwa 250 MIO €. Gegenläufig wirkten höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung bei Pharma sowie gestiegene Aufwendungen für Marketing und Vertrieb bei Consumer Health. EBIT HealthCare pro Quartal [Grafik 3.13.2] EBITDA vor Sondereinflüssen HealthCare pro Quartal [Grafik 3.13.3] PHARMA Kennzahlen Pharma [Tabelle 3.13.2] scroll 4. Quartal 2014 4. Quartal 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wpb. in % Umsatzerlöse 3.271 3.571 9,2 9,6 in Mio € in Mio € in % wb. in % Umsatzerlöse nach Regionen Europa 1.176 1.294 10,0 10,0 Nordamerika 735 823 12,0 2,7 Asien / Pazifik 884 1.002 13,3 6,0 Lateinamerika / Afrika / Nahost 476 452 - 5,0 25,6 EBIT 375 551 46,9 Sondereinflüsse - 290 - 149 EBIT vor Sondereinflüssen 1 665 700 5,3 EBITDA1 678 884 30,4 Sondereinflüsse - 261 - 107 EBITDA vor Sondereinflüssen 1 939 991 5,5 EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen1 28,7 % 27,8 % Brutto-Cashflow2 843 546 - 35,2 Netto-Cashflow2 1.719 784 - 54,4 scroll 2014 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wpb. in % Umsatzerlöse 12.052 13.745 14,0 9,9 in Mio € in Mio € in % wb. in % Umsatzerlöse nach Regionen Europa 4.396 4.869 10,8 11,0 Nordamerika 2.728 3.363 23,3 7,6 Asien / Pazifik 3.278 3.868 18,0 7,2 Lateinamerika / Afrika / Nahost 1.650 1.645 - 0,3 15,9 EBIT 2.371 2.807 18,4 Sondereinflüsse - 286 - 254 EBIT vor Sondereinflüssen 1 2.657 3.061 15,2 EBITDA1 3.446 3.987 15,7 Sondereinflüsse - 253 - 208 EBITDA vor Sondereinflüssen 1 3.699 4.195 13,4 EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen1 30,7 % 30,5 % Brutto-Cashflow2 2.745 2.737 - 0,3 Netto-Cashflow2 3.266 2.863 - 12,3 wpb.= währungs- und portfoliobereinigt; wb.= währungsbereinigt 1 Zur Definition siehe Kapitel 14.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen". 2 Zur Definition siehe Kapitel 14.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern". Der Umsatz unseres Segments Pharma stieg wpb. deutlich um 9,9 % auf 13.745 MIO €. Einen wesentlichen Beitrag zu dieser sehr guten Entwicklung leisteten unsere neueren Produkte Xarelto™, Eylea™, Stivarga™, Xofigo™ und Adempas™ mit einem Umsatz von insgesamt 4.231 MIO € (Vorjahr: 2.908 MIO €). Unser Pharma-Geschäft verzeichnete wb. erfreuliche Umsatzzuwächse in allen Regionen. Besonders gut entwickelte sich das Geschäft in Deutschland, Japan und den USA. Umsatzstärkste Pharma-Produkte [Tabelle 3.13.3] scroll 4. Quartal 2014 4. Quartal 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wb. in % Xarelto™ 516 650 26,0 27,6 Eylea™ 219 354 61,6 58,0 Kogenate™ 301 286 - 5,0 - 6,0 Mirena™-Produktfamilie 225 226 0,4 - 5,2 Nexavar™ 202 231 14,4 10,9 Betaferon™ / Betaseron™ 191 190 - 0,5 - 4,6 YAZ™ / Yasmin™ / Yasminelle™ 198 168 - 15,2 - 3,8 Adalat™ 153 152 - 0,7 2,2 Aspirin™ Cardio 130 131 0,8 2,3 Glucobay™ 133 142 6,8 - 1,6 Avalox™ / Avelox™ 96 85 - 11,5 1,3 Stivarga™ 63 77 22,2 12,4 Xofigo™ 29 69 137,9 110,5 Levitra™ 56 61 8,9 11,1 Cipro™ / Ciprobay™ 52 52 0,0 6,8 Summe 2.564 2.874 12,1 11,8 Anteil am Pharma-Umsatz 78 % 80 % scroll 2014 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wb. in % Xarelto™ 1.679 2.252 34,1 34,2 Eylea™ 759 1.228 61,8 57,4 Kogenate™ 1.109 1.155 4,1 - 1,1 Mirena™-Produktfamilie 819 968 18,2 5,7 Nexavar™ 773 892 15,4 7,4 Betaferon™ / Betaseron™ 823 824 0,1 - 8,1 YAZ™ / Yasmin™ / Yasminelle™ 768 706 - 8,1 - 4,7 Adalat™ 588 633 7,7 1,2 Aspirin™ Cardio 486 524 7,8 2,3 Glucobay™ 443 523 18,1 2,4 Avalox™ / Avelox™ 381 379 - 0,5 - 2,3 Stivarga™ 224 313 39,7 24,5 Xofigo™ 157 257 63,7 43,2 Levitra™ 245 226 - 7,8 - 8,0 Cipro™ / Ciprobay™ 191 182 - 4,7 - 3,2 Summe 9.445 11.062 17,1 11,8 Anteil am Pharma-Umsatz 78 % 80 % Vorjahreswerte angepasst wb. = währungsbereinigt Der Umsatz unseres oralen Gerinnungshemmers Xarelto™ wuchs im Berichtsjahr deutlich, im Wesentlichen aufgrund von Mengenausweitungen in Deutschland und Japan. Einen starken Umsatzanstieg verzeichneten wir in den USA, WO Xarelto™ von einer Tochtergesellschaft von Johnson & Johnson vermarktet wird. Unser Augenmedikament Eylea™ erzielte nach Zulassungen in weiteren Indikationen erhebliche Umsatzzuwächse, insbesondere in Europa und Japan. Bei unserem Krebsmedikament Stivarga™ profitierten wir neben einer positiven Entwicklung in den USA von der Auflösung einer Rabattrückstellung in Frankreich. Einen erfreulichen Beitrag zum Umsatzwachstum leistete unser Krebsmedikament Xofigo™, hauptsächlich aufgrund von Mengensteigerungen in den USA. Das Geschäft mit Adempas™ (Umsatz 2015: 181 MIO €; Vorjahr: 89 MIO €) zur Behandlung verschiedener Formen des Lungenhochdrucks konnten wir insbesondere in den USA deutlich ausweiten. Der Umsatz beinhaltet die anteilige Erfassung der aus der sGC-Kooperation mit Merck & Co. Inc, USA, resultierenden Einmalzahlung. Der Umsatz mit den Hormonspiralen der Mirena™-Produktfamilie - Mirena™ und Jaydess™/Skyla™ - stieg insbesondere aufgrund einer höheren Nachfrage in den USA. Das Krebsmedikament Nexavar™ verzeichnete Umsatzzuwächse, vor allem in den USA und Deutschland. Das Geschäft mit Adalat™ zur Behandlung von Bluthochdruck und koronaren Herzerkrankungen, Aspirin™ Cardio zur Herzinfarktsekundärprävention sowie unserem oralen Antidiabetikum Glucobay™ profitierte weiter von einer starken Nachfrage in China. Der Umsatz unseres Blutgerinnungsmittels Kogenate™ lag mit wb. - 1,1 % leicht unter Vorjahr, im Wesentlichen bedingt durch die temporäre Nutzung von Produktionskapazitäten für die Entwicklung unserer Hämophilie-Medikamente der nächsten Generation. Die Umsätze unseres Multiple-Sklerose-Medikaments Betaferon™ / Betaseron™ gingen in allen Regionen zurück, hauptsächlich in Europa und den USA infolge des erhöhten Wettbewerbs. Das Geschäft mit unseren oralen Kontrazeptiva YAZ™/ Yasmin™ / Yasminelle™ war insbesondere durch generischen Wettbewerb in Europa und den USA beeinträchtigt. Der Umsatz des Antibiotikums Avalox™ / Avelox™ verringerte sich, vor allem in Europa und den USA nach Ablauf des Patentschutzes im Laufe des Jahres 2014. Der Umsatz von Levitra™ zur Behandlung der erektilen Dysfunktion war ebenfalls rückläufig. Im Segment Pharma erhöhte sich das EBIT im Jahr 2015 deutlich um 18,4 % auf 2.807 MIO €. Die Sonderaufwendungen beliefen sich auf 254 MIO € (Vorjahr: 286 MIO €) und resultierten im Wesentlichen aus Effizienzsteigerungsmaßnahmen in Höhe von 126 MIO €, aus der Neubewertung von sonstigen Forderungen in Höhe von 67 MIO € sowie aus einer außerplanmäßigen Abschreibung eines Entwicklungsprojekts in Höhe von 43 MIO €. Das EBIT vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 15,2 % auf 3.061 MIO €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verbesserte sich um 13,4 % auf 4.195 MIO €. Wesentlich für diese Ergebnissteigerung waren die sehr gute Geschäftsentwicklung - insbesondere unserer neueren Produkte - sowie positive Währungseinflüsse von etwa 140 MIO €. Gegenläufig wirkten erwartungsgemäß höhere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. CONSUMER HEALTH Kennzahlen Consumer Health [Tabelle 3.13.4] scroll 4. Quartal 2014 4. Quartal 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wpb. in % Umsatzerlöse 2.080 2.240 7,7 6,9 Consumer Care 1.384 1.506 8,8 9,8 Animal Health 300 319 6,3 3,0 Medical Care1 396 415 4,8 0,0 in Mio € in Mio € in % wb. in % Umsatzerlöse nach Regionen Europa 656 629 - 4,1 - 1,4 Nordamerika 779 901 15,7 2,3 Asien / Pazifik 331 374 13,0 7,3 Lateinamerika / Afrika / Nahost 314 336 7,0 36,3 EBIT 175 226 29,1 Sondereinflüsse - 86 - 115 EBIT vor Sondereinflüssen 2 261 341 30,7 EBITDA 384 431 12,2 Sondereinflüsse - 86 - 89 EBITDA vor Sondereinflüssen 2 470 520 10,6 EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen2 22,6 % 23,2 % Brutto-Cashflow3 374 274 - 26,7 Netto-Cashflow3 439 310 - 29,4 scroll 2014 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wpb. in % Umsatzerlöse 7.023 9.129 30,0 5,1 Consumer Care 4.245 6.076 43,1 6,1 Animal Health 1.318 1.490 13,1 4,5 Medical Care1 1.460 1.563 7,1 2,9 in Mio € in Mio € in % wb. in % Umsatzerlöse nach Regionen Europa 2.474 2.535 2,5 4,9 Nordamerika 2.289 3.796 65,8 47,3 Asien / Pazifik 1.149 1.474 28,3 19,3 Lateinamerika / Afrika / Nahost 1.111 1.324 19,2 29,8 EBIT 1.099 1.243 13,1 Sondereinflüsse - 45 - 346 EBIT vor Sondereinflüssen 2 1.144 1.589 38,9 EBITDA 1.613 1.927 19,5 Sondereinflüsse - 45 - 297 EBITDA vor Sondereinflüssen 2 1.658 2.224 34,1 EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen2 23,6 % 24,4 % Brutto-Cashflow3 1.153 1.384 20,0 Netto-Cashflow3 1.065 1.458 36,9 Vorjahreswerte angepasst wpb. = währungs- und portfoliobereinigt; wb. = währungsbereinigt 1 Beinhaltet das Geschäft mit Kontrastmitteln und Medizingeräten. 2 Zur Definition siehe Kapitel 14.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen". 3 Zur Definition siehe Kapitel 14.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern". Den Umsatz unseres Segments Consumer Health steigerten wir im Berichtsjahr 2015 wpb. um 5,1 % auf 9.129 MIO €. Zu diesem Wachstum trugen alle Divisionen bei. Der signifikante nominale Umsatzanstieg in der Division Consumer Care resultierte aus den im Rahmen der jüngsten Akquisitionen übernommenen Produkten. Umsatzstärkste Consumer-Health-Produkte [Tabelle 3.13.5] scroll 4. Quartal 2014 4. Quartal 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wb. in % Claritin™ (Consumer Care)1 83 134 61,4 55,5 Advantage™-Produktfamilie (Animal Health) 105 104 - 1,0 - 8,0 Aspirin™ (Consumer Care)2 125 128 2,4 0,3 Aleve™ (Consumer Care) 105 105 0,0 5,8 Bepanthen™ / Bepanthol™ (Consumer Care) 85 85 0,0 10,1 Ultravist™ (Medical Care) 84 83 - 1,2 0,5 Gadovist™ / Gadavist™ (Medical Care) 65 79 21,5 18,2 Canesten™ (Consumer Care) 60 66 10,0 44,1 Dr Scholl's™ (Consumer Care)3 47 62 31,9 19,0 Alka-Seltzer™ (Consumer Care) 74 81 9,5 0,5 Summe 833 927 11,3 12,1 Anteil am Consumer-Health-Umsatz 40 % 41 % scroll 2014 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wb. in % Claritin™ (Consumer Care)1 - 627 . . Advantage™-Produktfamilie (Animal Health) 495 547 10,5 - 1,3 Aspirin™ (Consumer Care)2 441 473 7,3 1,3 Aleve™ (Consumer Care) 357 413 15,7 4,8 Bepanthen™ / Bepanthol™ (Consumer Care) 346 355 2,6 11,5 Ultravist™ (Medical Care) 302 318 5,3 2,1 Gadovist™ / Gadavist™ (Medical Care) 233 290 24,5 17,6 Canesten™ (Consumer Care) 253 267 5,5 17,3 Dr Scholl's™ (Consumer Care)3 - 253 . . Alka-Seltzer™ (Consumer Care) 225 251 11,6 - 1,7 Summe 2.652 3.794 43,1 5,4 Anteil am Consumer-Health-Umsatz 38 % 42 % wb. = währungsbereinigt Vorjahreswerte angepasst 1 Von Merck & Co. erworbenes Produkt 2 Der Aspirin™-Umsatz inklusive des bei Pharma ausgewiesenen Umsatzes mit Aspirin™ Cardio betrug im Geschäftsjahr 2015 997 MIO € (Vorjahr: 927 MIO €) und stieg somit um 7,6 % bzw. wb. um 1,8 % an. Im 4. Quartal 2015 betrug dieser Umsatz 260 MIO € (Vorjahr: 255 MIO €) und stieg somit um 2 % bzw. wb. um 1,3 % an. 3 Von Merck & Co. erworbenes Produkt; Markenrechte und Vertrieb nur in bestimmten Ländern außerhalb EU Der Umsatz der Division Consumer Care erhöhte sich wpb. um 6,1 % auf 6.076 MIO €. Der Umsatz unseres Schmerzmittels Aspirin™ lag leicht über Vorjahr. Dazu trugen vor allem Steigerungen in Lateinamerika und Europa bei, die einen Rückgang in den USA überkompensierten. Umsatzzuwächse mit unserem Analgetikum Aleve™ erzielten wir hauptsächlich durch Preis- und Mengensteigerungen in Lateinamerika / Afrika / Nahost. Ein deutliches Umsatzwachstum verzeichnete unser Hautpflegemittel Bepanthen™ / Bepanthol™, im Wesentlichen in den Wachstumsmärkten. Das Geschäft mit unserem Antimykotikum Canesten™ konnten wir in allen Regionen erfreulich ausweiten. Die Alka-Seltzer™-Produktfamilie zur Behandlung von Magenbeschwerden und Erkältungskrankheiten verzeichnete einen Nachfragerückgang vor allem in den USA, unter anderem bedingt durch eine schwächere Erkältungssaison. Mit dem von Merck & Co., Inc., USA, erworbenen Geschäft erzielten wir im Berichtsjahr 2015 einen Umsatz von 1.770 MIO €, davon entfielen 380 MIO € (Vorjahr: 289 MIO €) auf das 4. Quartal 2015. Mit unserem Antihistaminikum Claritin™ erzielten wir im Vergleich zum 4. Quartal des Vorjahres eine deutliche Umsatzsteigerung, unter anderem aufgrund einer verlängerten Allergiesaison in den USA. Erfreulich entwickelte sich auch das Geschäft mit unseren Fußpflegeprodukten Dr. Scholl's™2 , insbesondere durch höhere Preise in den USA. 2 Nur in bestimmten Ländern außerhalb der EU Der Umsatz der Division Medical Care erhöhte sich wpb. um 2,9 % auf 1.563 MIO €, im Wesentlichen bedingt durch eine positive Entwicklung in den USA. Mit unserem MRT-Kontrastmittel Gadovist™ erzielten wir erfreuliche Zuwächse in allen Regionen. In der Division Animal Health steigerten wir den Umsatz wpb. um 4,5 % auf 1.490 MIO €. Einen wesentlichen Beitrag zu dieser Entwicklung leistete unser Floh- und Zeckenhalsband Seresto™ , vor allem in den USA und Europa. Der Umsatz der Advantage™-Produktfamilie mit Floh-, Zecken- und Entwurmungsmitteln ging hingegen leicht zurück, im Wesentlichen aufgrund des erhöhten Wettbewerbs. Das EBIT des Segments Consumer Health stieg im Berichtsjahr 2015 um 13,1 % auf 1.243 MIO €. Die Sonderaufwendungen beliefen sich auf 346 MIO € (Vorjahr: 45 MIO €). Diese resultierten im Wesentlichen aus Kosten für die Integration erworbener Geschäfte in Höhe von 225 MIO €, Aufwendungen für Effizienzsteigerungsmaßnahmen von 76 MIO € sowie Aufwendungen in Verbindung mit einer Produktionsstättenverlagerung in Höhe von 41 MIO €. Das EBIT vor Sondereinflüssen erhöhte sich signifikant um 38,9 % auf 1.589 MIO €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verbesserte sich deutlich um 34,1 % auf 2.224 MIO €. Den Ergebnisbeiträgen aus der Geschäftsausweitung aller Divisionen sowie positiven Währungseffekten von 110 MIO € standen vor allem gestiegene Aufwendungen für Marketing und Vertrieb - insbesondere bedingt durch die neu erworbenen Consumer-Care-Geschäfte - gegenüber. 13.2 CropScience Kennzahlen CropScience [Tabelle 3.13.6] scroll 4. Quartal 2014 4. Quartal 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wpb. in % Umsatzerlöse 2.195 2.439 11,1 5,3 Umsatzveränderungen Menge 7,6 % 5,7 % Preis 0,7 % - 0,4 % Währung 3,7 % 5,1 % Portfolio 0,5 % 0,7 % Umsatzerlöse Crop Protection / Seeds 2.028 2.230 10,0 4,8 Environmental Science 167 209 25,1 11,4 in Mio € in Mio € in % wb. in % Umsatzerlöse nach Regionen Europa 377 386 2,4 2,7 Nordamerika 329 464 41,0 24,0 Asien / Pazifik 356 365 2,5 - 2,5 Lateinamerika / Afrika / Nahost 1.133 1.224 8,0 4,4 EBIT 191 478 150,3 Sondereinflüsse - 32 301 EBIT vor Sondereinflüssen 1 223 177 - 20,6 EBITDA1 367 629 71,4 Sondereinflüsse - 2 295 EBITDA vor Sondereinflüssen 1 369 334 - 9,5 EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen1 16,8 % 13,7 % Brutto-Cashflow2 382 493 29,1 Netto-Cashflow2 103 165 60,2 scroll 2014 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wpb. in % Umsatzerlöse 9.494 10.367 9,2 1,7 Umsatzveränderungen Menge 9,1 % 1,3 % Preis 2,1 % 0,4 % Währung - 3,7 % 6,9 % Portfolio 0,2 % 0,6 % Umsatzerlöse Crop Protection / Seeds 8.816 9.548 8,3 1,5 Environmental Science 678 819 20,8 4,1 in Mio € in % wb. in % Umsatzerlöse nach Regionen Europa 2.957 3.123 5,6 8,2 Nordamerika 2.334 2.689 15,2 - 1,6 Asien / Pazifik 1.374 1.531 11,4 1,3 Lateinamerika / Afrika / Nahost 2.829 3.024 6,9 - 0,5 EBIT 1.806 2.103 16,4 Sondereinflüsse - 32 222 EBIT vor Sondereinflüssen 1 1.838 1.881 2,3 EBITDA1 2.358 2.638 11,9 Sondereinflüsse - 2 222 EBITDA vor Sondereinflüssen 1 2.360 2.416 2,4 EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen1 24,9 % 23,3 % Brutto-Cashflow2 1.835 1.941 5,8 Netto-Cashflow2 950 761 - 19,9 wpb. = währungs- und portfoliobereinigt; wb. = währungsbereinigt 1 Zur Definition siehe Kapitel 14.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen". 2 Zur Definition siehe Kapitel 14.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern". Im Geschäftsjahr 2015 stieg der Umsatz von CropScience wpb. um 1,7 % auf 10.367 MIO € (nominal +9,2 %). Sowohl im Bereich Crop Protection / Seeds als auch bei Environmental Science verzeichneten wir ein Wachstum. Unsere Fungizide trugen wesentlich zur Umsatzentwicklung bei. Regional entwickelte sich das Geschäft in Europa besonders erfreulich. Umsatzerlöse CropScience pro Quartal [Grafik 3.13.4] Der Umsatz von Crop Protection/ Seeds stieg wpb. um 1,5 % auf 9.548 MIO €. Bei Crop Protection standen erfreuliche Umsatzsteigerungen mit Fungiziden und Herbiziden einem deutlichen Rückgang bei Insektiziden und SeedGrowth gegenüber. Im Saatgutgeschäft (Seeds) entwickelte sich der Umsatz mit Sojabohnen- und Rapssaatgut besonders gut. Der Umsatz von Environmental Science erhöhte sich wpb. um 4,1 % auf 819 MIO €. Das Geschäft mit Produkten für professionelle Anwender erzielte ein starkes Wachstum, während das Konsumentengeschäft das Vorjahresniveau erreichte. Umsatzerlöse nach Geschäftsfeldern [Tabelle 3.13.7] scroll 4. Quartal 2014 4. Quartal 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wpb. in % Herbicides 517 650 25,7 19,6 Fungicides 568 677 19,2 11,3 Insecticides 482 430 - 10,8 - 16,6 SeedGrowth 254 252 - 0,8 - 7,9 Crop Protection 1.821 2.009 10,3 3,6 Seeds 207 221 6,8 15,4 Crop Protection / Seeds 2.028 2.230 10,0 4,8 Environmental Science 167 209 25,1 11,4 scroll 2014 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wpb. in % Herbicides 2.549 2.830 11,0 5,4 Fungicides 2.490 2.911 16,9 9,5 Insecticides 1.695 1.596 - 5,8 - 14,0 SeedGrowth 978 934 - 4,5 - 10,6 Crop Protection 7.712 8.271 7,2 0,4 Seeds 1.104 1.277 15,7 8,8 Crop Protection / Seeds 8.816 9.548 8,3 1,5 Environmental Science 678 819 20,8 4,1 wpb. = währungs- und portfoliobereinigt Der Umsatz von CropScience entwickelte sich regional unterschiedlich: In Europa stieg der Umsatz wb. um 8,2 % auf 3.123 MIO €. Hierzu trug die positive Entwicklung von Crop Protection / Seeds wesentlich bei. Die Umsätze mit Herbiziden stiegen prozentual zweistellig, die Fungizidumsätze legten aufgrund von niedrigen Lagerbeständen zu Beginn des Jahres ebenfalls deutlich zu. Erfreuliche Zuwächse erzielten wir auch im Geschäft mit Raps- und Gemüsesaatgut. Environmental Science entwickelte sich durch das starke Geschäft mit Produkten für professionelle Anwender positiv. In der Region Nordamerika erzielten wir einen Umsatz von 2.689 MIO € (wb. - 1,6 %). Ursächlich für den Rückgang war vorrangig die negative Entwicklung bei Crop Protection, insbesondere bei SeedGrowth, aufgrund der hohen Lagerbestände an bereits behandeltem Saatgut im Markt. Das Geschäft mit Baumwollsaatgut, Fungiziden und Herbiziden war ebenfalls rückläufig. Unsere Umsätze mit Rapssaatgut wuchsen im Vergleich zum Vorjahr hingegen stark. Auch das Insektizid-Geschäft entwickelte sich erfreulich. Bei Environmental Science stieg der Umsatz sehr deutlich, insbesondere durch die Übernahme von Teilen des Landmanagement-Geschäfts von DuPont. Die Umsatzerlöse in Asien/ Pazifik lagen mit 1.531 MIO € leicht über dem Vorjahr (wb. +1,3 %). Zu diesem Anstieg trugen insbesondere unser SeedGrowth- und das Herbizidgeschäft bei. Die Umsätze mit Baumwoll- und Gemüsesaatgut steigerten wir prozentual zweistellig. Das Insektizidgeschäft war gegenüber Vorjahr leicht rückläufig. Die Umsätze von Environmental Science blieben unter dem Vorjahr. Trotz eines geschwächten Marktumfeldes, vor allem in Brasilien, konnten wir in Lateinamerika / Afrika / Nahost mit einem Umsatz von 3.024 MIO € (wb. - 0,5 %) das Vorjahresniveau erreichen. Die Umsätze mit Insektiziden gingen aufgrund der rückläufigen Entwicklung in Lateinamerika stark zurück, insbesondere durch einen niedrigeren Befallsdruck in Brasilien. Auch bei SeedGrowth entwickelte sich das Geschäft rückläufig. Dies konnte nicht vollständig durch prozentual zweistellig gestiegene Fungizidumsätze sowie eine sehr erfreuliche Entwicklung des Saatgutgeschäfts, vor allem mit Sojabohnen- und Gemüsesaatgut, kompensiert werden. Die Umsätze bei Environmental Science stiegen ebenfalls prozentual zweistellig. EBIT CropScience pro Quartal [Grafik 3.13.5] EBITDA vor Sondereinflüssen CropScience pro Quartal [Grafik 3.13.6] Das EBIT von CropScience stieg im Jahr 2015 um 16,4 % von 1.806 MIO € auf 2.103 MIO €. Hierin enthalten sind Sondererträge in Höhe von 222 MIO € (Vorjahr: Sonderaufwendungen 32 MIO €). Diese beinhalteten im Wesentlichen Schadensersatz- und Lizenzzahlungen im Zusammenhang mit der Verletzung von Bayer-Rechten am Unkraut-Kontrollsystem Liberty Link durch Dow AgroSciences (DAS). Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 2,3 % auf 1.881 MIO €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verbesserte sich um 2,4 % auf 2.416 MIO €. Neben positiven Ergebniseffekten aus einer zufriedenstellenden Geschäftsentwicklung mit gesteigerten Absatzmengen und leicht verbesserten Verkaufspreisen verzeichneten wir einen deutlich positiven Währungseffekt von rund 220 Mio €. Dem standen gestiegene Herstellungskosten sowie höhere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung gegenüber. 13.3 Covestro Kennzahlen Covestro [Tabelle 3.13.8] scroll 4. Quartal 2014 4. Quartal 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wpb. in % Umsatzerlöse 2.948 2.774 - 5,9 - 10,6 Umsatzveränderungen Menge 5,7 % 1,8 % Preis - 0,2 % - 12,4 % Währung 4,1 % 4,7 % Portfolio 0,0 % 0,0 % Umsatzerlöse Polyurethanes 1.591 1.382 - 13,1 - 17,3 Polycarbonates 741 759 2,4 - 3,9 Coatings, Adhesives, Specialties 460 477 3,7 - 1,3 Sonstiges Covestro-Geschäft 156 156 0,0 - 2,6 in Mio € in Mio € in % wb. in % Umsatzerlöse nach Regionen Europa 1.036 1.014 - 2,1 - 2,0 Nordamerika 673 672 - 0,1 - 12,5 Asien / Pazifik 885 798 - 9,8 - 18,2 Lateinamerika / Afrika / Nahost 354 290 - 18,1 - 13,3 EBIT 43 - 79 . Sondereinflüsse - 22 - 144 EBIT vor Sondereinflüssen 1 65 65 0,0 EBITDA1 196 129 - 34,2 Sondereinflüsse - 21 - 128 EBITDA vor Sondereinflüssen 1 217 257 18,4 EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen1 7,4 % 9,3 % Brutto-Cashflow2 201 132 - 34,3 Netto-Cashflow2 517 603 16,6 scroll 2014 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wpb. in % Umsatzerlöse 11.651 11.982 2,8 - 5,1 Umsatzveränderungen Menge 6,3 % 2,6 % Preis - 1,5 % - 7,7 % Währung - 0,8 % 7,9 % Portfolio - 0,3 % 0,0 % Umsatzerlöse Polyurethanes 6.285 6.084 - 3,2 - 10,5 Polycarbonates 2.820 3.169 12,4 2,0 Coatings, Adhesives, Specialties 1.915 2.092 9,2 1,5 Sonstiges Covestro-Geschäft 631 637 1,0 - 2,7 in Mio € in Mio € in % wb. in % Umsatzerlöse nach Regionen Europa 4.441 4.395 - 1,0 - 0,9 Nordamerika 2.593 2.885 11,3 - 7,0 Asien / Pazifik 3.245 3.377 4,1 - 10,5 Lateinamerika / Afrika / Nahost 1.372 1.325 - 3,4 - 2,0 EBIT 555 635 14,4 Sondereinflüsse - 43 - 332 EBIT vor Sondereinflüssen 1 598 967 61,7 EBITDA1 1.149 1.368 19,1 Sondereinflüsse - 38 - 291 EBITDA vor Sondereinflüssen 1 1.187 1.659 39,8 EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen1 10,2 % 13,8 % Brutto-Cashflow2 961 1.113 15,8 Netto-Cashflow2 880 1.452 65,0 wpb. = währungs- und portfoliobereinigt; wb. = währungsbereinigt 1 Zur Definition siehe Kapitel 14.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen". 2 Zur Definition siehe Kapitel 14.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern". Im Geschäftsjahr 2015 sank der Umsatz von Covestro wpb. um 5,1 % auf 11.982 MIO € (nominal +2,8 %). Dieser Rückgang ist auf gesunkene Absatzpreise in allen Business Units zurückzuführen, insbesondere bei Polyurethanes. Dagegen konnte Covestro die Absatzmengen in allen Business Units ausweiten. Umsatzerlöse Covestro pro Quartal [Grafik 3.13.7] In der Business Unit Polyurethanes sank der Umsatz wpb. um 10,5 % auf 6.084 MIO €. Dieser Rückgang resultierte aus deutlich gesunkenen Absatzpreisen in den drei Produktgruppen Toluylen-Diisocyanat (TDI), Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI) und Polyether-Polyole (PET). Die Absatzmengen lagen insgesamt leicht über dem Vorjahresniveau. Die Business Unit Polycarbonates erhöhte den Umsatz wpb. um 2,0 % auf 3.169 MIO €. Dieser Zuwachs ist auf eine positive Mengenentwicklung bei nur leicht rückläufigen Absatzpreisen zurückzuführen. In der Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties stieg der Umsatz wpb. um 1,5 % auf 2.092 MIO €. Leicht erhöhte Absatzmengen konnten den Effekt leicht gesunkener Verkaufspreise überkompensieren. EBIT Covestro pro Quartal [Grafik 3.13.8] EBITDA vor Sondereinflüssen Covestro pro Quartal [Grafik 3.13.9] Das EBIT von Covestro stieg im Jahr 2015 um 14,4 % auf 635 MIO € (Vorjahr: 555 MIO €). Hierin enthalten sind Sonderaufwendungen aus Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 332 MIO € (Vorjahr: 43 MIO €), die im Wesentlichen aus der Verselbstständigung und dem Börsengang von Covestro sowie der Konsolidierung von Produktionsstätten resultierten. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg deutlich um 61,7 % auf 967 MIO €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verbesserte sich ebenfalls klar um 39,8 % auf 1.659 MIO €. Deutlich gesunkene Rohstoffpreise konnten den Rückgang der Absatzpreise überkompensieren. Dies resultierte aus einer vorteilhafteren Angebots- und Nachfragesituation, insbesondere bei Polycarbonates. Die Absatzmengen konnten darüber hinaus ausgeweitet werden. Des Weiteren wirkten sich positive Währungseffekte von etwa 240 MIO € auf das Ergebnis aus. 13.4 Geschäftsentwicklung nach Regionen Umsatzerlöse nach Regionen und Segmenten (nach Verbleib) [Tabelle 3.13.9] scroll Europa Europa Europa Europa 2014 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wb. in % HealthCare 6.870 7.404 7,8 8,8 Pharma 4.396 4.869 10,8 11,0 Consumer Health 2.474 2.535 2,5 4,9 CropScience 2.957 3.123 5,6 8,2 Covestro 4.441 4.395 - 1,0 - 0,9 Konzern (inkl. Überleitung) 15.312 15.949 4,2 5,2 scroll Nordamerika Nordamerika Nordamerika Nordamerika 2014 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wb. in % HealthCare 5.017 7.159 42,7 25,7 Pharma 2.728 3.363 23,3 7,6 Consumer Health 2.289 3.796 65,8 47,3 CropScience 2.334 2.689 15,2 - 1,6 Covestro 2.593 2.885 11,3 - 7,0 Konzern (inkl. Überleitung) 9.953 12.740 28,0 10,8 scroll Asien /Pazifik Asien /Pazifik Asien /Pazifik Asien /Pazifik 2014 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wb. in % HealthCare 4.427 5.342 20,7 10,3 Pharma 3.278 3.868 18,0 7,2 Consumer Health 1.149 1.474 28,3 19,3 CropScience 1.374 1.531 11,4 1,3 Covestro 3.245 3.377 4,1 - 10,5 Konzern (inkl. Überleitung) 9.067 10.264 13,2 1,4 scroll Lateinamerika / Afrika / Nahost Lateinamerika / Afrika / Nahost Lateinamerika / Afrika / Nahost Lateinamerika / Afrika / Nahost 2014 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wb. in % HealthCare 2.761 2.969 7,5 21,5 Pharma 1.650 1.645 - 0,3 15,9 Consumer Health 1.111 1.324 19,2 29,8 CropScience 2.829 3.024 6,9 - 0,5 Covestro 1.372 1.325 - 3,4 - 2,0 Konzern (inkl. Überleitung) 7.007 7.371 5,2 8,1 scroll Gesamt Gesamt Gesamt Gesamt 2014 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wb. in % HealthCare 19.075 22.874 19,9 15,4 Pharma 12.052 13.745 14,0 9,9 Consumer Health 7.023 9.129 30,0 25,0 CropScience 9.494 10.367 9,2 2,3 Covestro 11.651 11.982 2,8 - 5,1 Konzern (inkl. Überleitung) 41.339 46.324 12,1 6,2 Vorjahreswerte angepasst wb. = währungsbereinigt 13.5 Geschäftsentwicklung in den Wachstumsmärkten Der Umsatz in den Wachstumsmärkten3 stieg im Jahr 2015 wb. um 6,1 % auf 17.200 MIO € (Vorjahr: 15.763 MIO €). Erfreuliche Wachstumsraten erzielten wir in Osteuropa und Lateinamerika. Der Anteil der Wachstumsländer am Gesamtumsatz betrug 37,1 % (Vorjahr: 38,1 %). 3 Als Wachstumsmärkte haben wir Asien (ohne Japan), Lateinamerika, Osteuropa sowie Afrika und Nahost definiert. Umsatzentwicklung 2015 [Grafik 3.13.10] Veränderung währungsbereinigt in Klammern HEALTHCARE In den Wachstumsmärkten erzielte HealthCare im Geschäftsjahr 2015 eine deutliche Umsatzsteigerung von wb. 16,4 % auf 7.208 MIO € (Vorjahr: 6.336 MIO €). Alle Regionen haben hierzu beigetragen. Vor allem in Lateinamerika konnten wir den wb. Umsatz kräftig steigern. In Asien entwickelte sich insbesondere unser Geschäft in China sehr erfreulich. Neben der positiven Entwicklung unserer Pharma-Produkte profitierten wir dort insbesondere von den erworbenen Consumer-Care-Geschäften. Der Anteil der Wachstumsländer am Gesamtumsatz von HealthCare betrug 31,5 % (Vorjahr: 33,2 %). CROPSCIENCE CropScience erzielte 2015 in den Wachstumsmärkten eine Umsatzsteigerung von wb. 4,6 % auf 4.836 MIO € (Vorjahr: 4.409 MIO €). Deutliche Steigerungen erzielten wir in den Regionen Osteuropa und Afrika / Nahost. In Asien konnten wir das Geschäft ebenfalls ausbauen, während es in Lateinamerika leicht rückläufig war. Im Jahr 2015 betrug der Anteil der Wachstumsländer am Gesamtumsatz von CropScience 46,6 % (Vorjahr: 46,4 %). COVESTRO Im Geschäftsjahr 2015 verzeichnete Covestro in den Wachstumsmärkten einen Umsatzrückgang von wb. 5,7 % auf 5.089 MIO € (Vorjahr: 4.951 MIO €). In der Region Asien blieb der Umsatz wb. deutlich hinter dem Vorjahr zurück, in Lateinamerika war er ebenfalls rückläufig. In den Regionen Osteuropa sowie Afrika / Nahost konnten wir den Umsatz ausweiten. Der Anteil der Wachstumsländer am Gesamtumsatz von Covestro betrug 42,5 % (Vorjahr: 42,5 %). Darüber hinaus engagieren wir uns in einigen Wachstumsmärkten durch regionale Projekte zur wirtschaftlichen Entwicklung, wie die nachfolgenden Beispiele zeigen. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-13.5-1 CropScience will dazu beitragen, die landwirtschaftliche Produktivität u.a. in Afrika zu verbessern und beabsichtigt, seine Präsenz auf diesem Kontinent auszubauen. Unser Angebot ist auf die Bedürfnisse der afrikanischen Bauern zugeschnittenen. Es reicht von integrierten Lösungen für Anbaukulturen auf Basis verbesserter Saatgutsorten, über moderne Pflanzenschutztechnologien und Schulungen in guter landwirtschaftlicher Praxis sowie Umweltschutz bis hin zu Produktsicherheits-Programmen. Wir engagieren uns außerdem vor Ort in "Public Private Partnerships" (PPP), um durch nachhaltige Anbaumethoden die Einkommen der Kleinbauern zu steigern. Dazu gehören der Ausbau lokaler Wertschöpfungsketten und ein Trainingsangebot. Das trägt dazu bei, dass sich sowohl die Lebenssituation der lokalen Bevölkerung verbessert, als auch die Verfügbarkeit von Grundnahrungsmitteln in den Projektländern. In solchen PPP arbeiten wir mit zahlreichen Partnern vor Ort wie lokalen Regierungen, Bauernverbänden und Genossenschaften, Nichtregierungsorganisationen und der landwirtschaftlichen Zulieferindustrie. CropScience ist aktuell in PPP in Sub-Sahara Afrika, Indien und Südostasien in den Wertschöpfungsketten von Reis und Kartoffeln engagiert. CropScience hat in Zusammenarbeit mit Vertretern von GLOBALG.A.P., einem weltweit führenden Qualitätssicherungssystem, das Programm BayG.A.P. weiterentwickelt, um Kleinbauern z. B. in Entwicklungs- und Schwellenländern Zugang zu professionellen lokalen und globalen Nahrungsmittelmärkten zu ermöglichen. 2015 wurden mit Partnern aus der Lebensmittelkette Pilotprojekte in den Regionen Asien / Pazifik und Lateinamerika durchgeführt. Das Serviceprogramm besteht u.a. aus einer intensiven Schulung zur Guten Agrarpraxis (G.A.P.), individueller Anbauberatung und einer abschließenden Unterstützung zur Erlangung des localg.a.p. Standards. Die zertifizierten, qualitativ hochwertigen Erzeugnisse können die Bauern zu höheren Preisen verkaufen und damit ihr Einkommen steigern. Covestro entwickelt und realisiert in Kooperation mit externen Partnern technische Lösungen, um einkommensschwachen Bewohnern in Entwicklungs- und Schwellenländern mit derzeitigem Schwerpunkt in Asien einen besseren Zugang zu hochwertigem, sicherem, einfach zu konstruierendem und dennoch preisgünstigem Wohnraum zu ermöglichen. Dabei bringt das Unternehmen vor allem seine Expertise auf dem Gebiet von Polyurethan-Hartschaum in der Bauindustrie ein. 14. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Bayer-Konzern 14.1 Ertragslage Bayer-Konzern Gewinn- und Verlustrechnung Bayer-Konzern (Kurzfassung) [Tabelle 3.14.1] scroll 2014 in Mio € 2015 in Mio € Veränderung in % Umsatzerlöse 41.339 46.324 12,1 Herstellungskosten 19.909 21.158 6,3 Vertriebskosten 10.669 12.367 15,9 Forschungs- und Entwicklungskosten 3.537 4.281 21,0 Allgemeine Verwaltungskosten 1.703 2.098 23,2 Sonstige betriebliche Aufwendungen (-) und Erträge (+) - 126 - 170 - 34,9 EBIT1 5.395 6.250 15,8 Finanzergebnis - 981 - 1.005 - 2,4 Ergebnis vor Ertragsteuern 4.414 5.245 18,8 Ertragsteuern - 1.071 - 1.227 - 14,6 Ergebnis nach Ertragsteuern (gesamt) 3.443 4.098 19,0 davon auf andere Gesellschafter entfallend 17 - 12 - davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend (Konzernergebnis) 3.426 4.110 20,0 Vorjahreswerte angepasst 1 EBIT: Ergebnis nach Ertragsteuern zuzüglich Ertragsteuern und zuzüglich Finanzergebnis Der Umsatz des Bayer-Konzerns erhöhte sich auf 46.324 MIO € (+12,1 %). Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte entspricht dies einem Anstieg von 2,7 %. Die Herstellungskosten stiegen um 6,3 % auf 21.158 MIO €, im Wesentlichen bedingt durch kostenerhöhende Währungs- und Portfolioeffekte. Gegenläufig wirkten geringere Rohstoffkosten bei Covestro. Der Anteil der Herstellungskosten am Gesamtumsatz betrug 45,7 % (Vorjahr: 48,2 %). Die Vertriebskosten beliefen sich auf 12.367 MIO € (+15,9 %). Dies entspricht einem Vertriebskostenanteil von 26,7 % (Vorjahr: 25,8 %). Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) erhöhten sich um 21,0 % auf 4.281 MIO €. Dies ist vor allem auf die höhere Investitionen in F&E bei Pharma zurückzuführen. Bezogen auf den Umsatz ergab sich eine F&E-Quote von 9,2 % (Vorjahr: 8,6 %). Bei den allgemeinen Verwaltungskosten verzeichneten wir einen Anstieg von 23,2 % auf 2.098 MIO €. Damit erhöhte sich der Anteil der allgemeinen Verwaltungskosten am Gesamtumsatz auf 4,5 % (Vorjahr: 4,1 %). Die gestiegenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von - 170 MIO € (Vorjahr: - 126 MIO €) resultierten in erster Linie aus negativen Effekten aus den Derivaten zur Sicherung von geplanten Umsätzen, die teilweise durch einen Sonderertrag aus Schadensersatz- und Lizenzzahlungen im Zusammenhang mit der Verletzung von Bayer-Rechten am Unkraut-Kontrollsystem Liberty Link™ durch Dow AgroSciences kompensiert wurden. Das EBIT des Jahres 2015 erhöhte sich um 15,8 % auf 6.250 MIO €. Das Finanzergebnis verschlechterte sich um 2,4 % auf - 1.005 MIO €. Darin waren u. a. ein Zinsergebnis von - 455 MIO € (Vorjahr: - 356 MIO €), Aufwendungen für die Aufzinsung von Pensions- und sonstigen Rückstellungen von 287 MIO € (Vorjahr: 322 MIO €) sowie ein Kursergebnis von - 254 MIO € (Vorjahr: - 248 MIO €) enthalten. Die Verschlechterung des Zinsergebnisses ist im Wesentlichen auf höhere Finanzierungskosten in Verbindung mit dem erworbenen Consumer-Care-Geschäft von Merck & Co., Inc., USA, zurückzuführen. Der Steueraufwand ist 2015 auf 1.227 MIO € (Vorjahr: 1.071 MIO €) angestiegen. Das Ergebnis nach Steuern betrug 4.098 MIO €. Der Anteil anderer Gesellschafter am Ergebnis verringerte sich um 29 MIO € auf - 12 MIO €. Im Geschäftsjahr 2015 erwirtschaftete Bayer ein Konzernergebnis von 4.110 MIO € (Vorjahr: 3.426 MIO €). 14.2 Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen Das EBIT (Ergebnis nach Ertragsteuern zuzüglich Ertragsteueraufwand und zuzüglich Finanzergebnis), das nach den internationalen Rechnungslegungsstandards nicht definiert ist, wird durch einmalige Sondereffekte sowie durch Abschreibungen und Wertaufholungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen beeinflusst. Um die Auswirkungen dieser Effekte auf die operative Geschäftstätigkeit zu beleuchten und die Vergleichbarkeit der operativen Ertragskraft im Zeitablauf zu ermöglichen, ermitteln wir zusätzliche Kennzahlen - EBITDA, EBIT und EBITDA vor Sondereinflüssen sowie EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen - die ebenfalls nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind. Das EBITDA (EBIT zuzüglich der in der Periode erfolgswirksam erfassten planmäßigen und außerplanmäßigen Abschreibungen bzw. abzüglich der Wertaufholungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen) dient der Darstellung der operativen Geschäftstätigkeit ohne Einfluss von Abschreibungen und Wertaufholungen. Das EBIT vor Sondereinflüssen und das EBITDA vor Sondereinflüssen zeigen die Entwicklung der operativen Geschäftstätigkeit ohne den Einfluss von Sondereinflüssen - einmaliger, in ihrer Art oder Höhe nicht regelmäßig wiederkehrender Effekte. Zur Ermittlung werden EBIT und EBITDA um Sonderaufwendungen erhöht und um Sondererträge reduziert. EBIT vor Sondereinflüssen und EBITDA vor Sondereinflüssen gelten als steuerungsrelevante Kennzahlen für Bayer. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen - die sich aus der Division des EBITDA vor Sondereinflüssen durch die Umsatzerlöse ergibt - dient als relative Kennzahl zum internen und externen Vergleich der operativen Ertragskraft. Im Geschäftsjahr 2015 stiegen die Abschreibungen um 14,1 % auf 3.333 MIO € (Vorjahr: 2.920 MIO €). Diese setzten sich zusammen aus Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte von 1.802 MIO € (Vorjahr: 1.581 MIO €) sowie aus Abschreibungen auf Sachanlagen von 1.531 MIO € (Vorjahr: 1.339 MIO €). Außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 136 MIO € (Vorjahr: 68 MIO €) wurden als Sondereinflüsse berücksichtigt. Zur Ermittlung von EBIT und EBITDA vor Sondereinflüssen haben wir 2015 folgende Sondereffekte berücksichtigt: Überleitung Sondereinflüsse [Tabelle 3.14.2] scroll EBIT 4. Quartal 2014 in Mio € EBIT 4. Quartal 2015 in Mio € EBIT 2014 in Mio € EBIT 2015 in Mio € Vor Sondereinflüssen 991 1.024 5.833 7.069 HealthCare -376 - 264 - 331 - 600 Außerplanmäßige Abwertungen / Aufwertungen - 29 - 43 - 29 - 43 Restrukturierung - - 155 - - 243 Rechtsfälle - 88 - 2 - 88 - 16 Integrationskosten - 86 - 50 - 153 - 227 Beilegung von vor Erwerb bestehender Geschäftsbeziehung - - 35 - Desinvestitionen - 173 - - 96 3 Neubewertung sonstiger Forderungen - - 14 - - 74 CropScience - 32 301 - 32 222 Rechtsfälle - 1 303 - 1 285 Desinvestitionen - 31 - - 31 - 50 Neubewertung sonstiger Forderungen - - 2 - - 13 Covestro - 22 - 144 - 43 - 332 Restrukturierung - 22 - 143 - 43 - 329 Neubewertung sonstiger Forderungen - - 1 - - 3 Überleitung - 12 - 9 - 32 - 109 Restrukturierung - 12 - 9 - 32 - 76 Rechtsfälle - - - - 32 Neubewertung sonstiger Forderungen - - - - 1 Summe Sondereinflüsse -442 - 116 - 438 - 819 davon Herstellungskosten - 68 - 169 - 80 - 440 davon Vertriebskosten - 50 - 118 - 63 - 198 davon Forschungs- und Entwicklungskosten 1 - 51 - 2 - 67 davon Allgemeine Verwaltungskosten - 23 - 43 - 55 - 203 davon Sonstige betriebliche Erträge / Aufwendungen - 302 265 - 238 89 Nach Sondereinflüssen 549 908 5.395 6.250 scroll EBITDA 4. Quartal 2014 in Mio € EBITDA 4. Quartal 2015 in Mio € EBITDA 2014 in Mio € EBITDA 2015 in Mio € Vor Sondereinflüssen 1.829 1.903 8.685 10.266 HealthCare - 347 - 196 - 298 - 505 Außerplanmäßige Abwertungen / Aufwertungen - - 1 - - 1 Restrukturierung - - 129 - - 190 Rechtsfälle - 88 - 2 - 88 - 16 Integrationskosten - 86 - 50 - 149 - 227 Beilegung von vor Erwerb bestehender Geschäftsbeziehung - - 35 - Desinvestitionen - 173 - - 96 3 Neubewertung sonstiger Forderungen - - 14 - - 74 CropScience - 2 295 - 2 222 Rechtsfälle - 1 303 - 1 285 Desinvestitionen - 1 - 6 - 1 - 50 Neubewertung sonstiger Forderungen - - 2 - - 13 Covestro - 21 - 128 - 38 - 291 Restrukturierung - 21 - 127 - 38 - 288 Neubewertung sonstiger Forderungen - - 1 - - 3 Überleitung - 12 - 9 - 32 - 109 Restrukturierung - 12 - 9 - 32 - 76 Rechtsfälle - - - - 32 Neubewertung sonstiger Forderungen - - - - 1 Summe Sondereinflüsse - 382 - 38 - 370 - 683 davon Herstellungskosten - 37 - 144 - 49 - 363 davon Vertriebskosten - 21 - 107 - 34 - 183 davon Forschungs- und Entwicklungskosten 1 - 9 - 2 - 23 davon Allgemeine Verwaltungskosten - 23 - 43 - 51 - 203 davon Sonstige betriebliche Erträge / Aufwendungen - 302 265 - 234 89 Nach Sondereinflüssen 1.447 1.865 8.315 9.583 Vorjahreswerte angepasst 14.3 Bereinigtes Ergebnis je Aktie Das Ergebnis je Aktie gemäß IFRS wird sowohl durch Effekte aus der Kaufpreisaufteilung für Akquisitionen als auch durch weitere Sondersachverhalte beeinflusst. Um den Einfluss dieser Effekte auf das Ergebnis zu zeigen und die Vergleichbarkeit unserer Performance im Zeitablauf zu ermöglichen, ermitteln wir zusätzliche Kennzahlen - "Core EBIT", bereinigtes Konzernergebnis und das bereinigte Konzernergebnis je Aktie - die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind. Zur Ermittlung des "Core EBIT" wird zunächst das EBIT (Ergebnis nach Ertragsteuern zuzüglich Ertragsteueraufwand und zuzüglich Finanzergebnis), das nach den internationalen Rechnungslegungsstandards nicht definiert ist, um sämtliche Abschreibungen /Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte, außerplanmäßige Abschreibungen /Wertaufholungen auf Sachanlagen und Sondereinflüsse (ohne Abschreibungen /Wertaufholungen) bereinigt. Basierend auf diesem "Core EBIT" wird das bereinigte Konzernergebnis ermittelt, das neben dem Finanzergebnis (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung), den Ertragsteuern (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) und dem Ergebnis nach Ertragsteuern auf nicht beherrschende Anteile entfallend (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) auch die Sondereinflüsse im Finanzergebnis, die Sondereinflüsse in den Ertragsteuern, die Steuereffekte bezogen auf Abschreibungen /Wertaufholungen und Sondereinflüsse sowie den auf andere Gesellschafter entfallenden Anteil der oben dargestellten Anpassungen enthält. Basierend auf diesem bereinigten Konzernergebnis weisen wir analog zum Ergebnis je Aktie ein bereinigtes Ergebnis je Aktie aus, das wir als Basis für unsere Dividendenpolitik verwenden. Das bereinigte Ergebnis je Aktie wird sowohl für das fortzuführende als auch für das nicht fortgeführte Geschäft ermittelt. Im Geschäftsjahr 2015 steigerten wir das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft um 16,0 % auf 6,83 € (Vorjahr: 5,89 €). Bereinigtes Ergebnis je Aktie "Core EPS" [Tabelle 3.14.3] scroll 4. Quartal 2014 in Mio € 4. Quartal 2015 in Mio € 2014 in Mio € 2015 in Mio € EBIT (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) 549 908 5.395 6.250 Abschreibungen / Wertaufholungen von immateriellen Vermögenswerten 504 529 1.581 1.802 Außerplanmäßige Abschreibungen / Wertaufholungen von Sachanlagen 57 55 96 115 Sondereinflüsse (ohne Abschreibungen / Wertaufholungen) 382 38 370 683 "Core EBIT" 1.492 1.530 7.442 8.850 Finanzergebnis (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) - 347 - 164 - 981 - 1.005 Sondereinflüsse Finanzergebnis 13 - 120 23 - 150 Ertragsteuern (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) 16 - 163 - 1.071 - 1.227 Sondereinflüsse Ertragsteuern 48 - 39 48 - 39 Steuereffekte bezogen auf Abschreibungen / Wertaufholungen und Sondereinflüsse - 245 - 149 - 573 - 755 Ergebnis nach Ertragsteuern auf nicht beherrschende Anteile entfallend (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) - 6 30 - 17 12 Auf andere Gesellschafter entfallender Anteil der oben dargestellten Anpassungen - - 39 - - 39 Bereinigtes Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft 971 886 4.871 5.647 in Stück in Stück in Stück in Stück Anzahl der ausgegebenen Stammaktien 826.947.808 826.947.808 826.947.808 826.947.808 Bereinigtes Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft (in €) "Core EPS" 1,17 1,07 5,89 6,83 Bereinigtes Ergebnis je Aktie aus nicht fortgeführtem Geschäft (in €) "Core EPS" 0,02 0,01 0,13 0,12 Bereinigtes Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem und nicht fortgeführtem Geschäft (in €) "Core EPS" 1,19 1,08 6,02 6,95 Vorjahreswerte angepasst Die Berechnung des Ergebnisses je Aktie gemäß IFRS stellen wir im Konzernabschluss, ANHANGANGABE [16] dar. 14.4 Wertorientierte Konzernsteuerung CASH VALUE ADDED ALS GRUNDKONZEPT Die zentralen wertorientierten Steuerungsgrößen des Bayer-Konzerns sind der Cash Value Added (CVA) und der Cash Flow Return on Investment (CFROI). Ist der CVA positiv, so hat das Unternehmen bzw. die jeweilige Geschäftseinheit die Mindestanforderungen der Eigen- und Fremdkapitalgeber übertroffen und Wert geschaffen. Der CFROI misst als relative Kennzahl die Rentabilität des Konzerns bzw. einzelner Geschäftseinheiten und ist mit dem Kapitalkostensatz zu vergleichen. KAPITALKOSTENBESTIMMUNG Der Kapitalkostensatz wird bei Bayer als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkostensätze zum Jahresbeginn berechnet (WACC = Weighted Average Cost of Capital). Der Eigenkapitalkostensatz wird als Renditeerwartung der Aktionäre aus Kapitalmarktinformationen abgeleitet. Als Fremdkapitalkostensatz legen wir die Finanzierungskonditionen einer zehnjährigen Euro-Anleihe von Industrieunternehmen mit einem Kreditrating "A-" zugrunde. 7,6 % Kapitalkostensatz für den Konzern Um den unterschiedlichen Rendite- / Risikoprofilen unserer Tätigkeitsschwerpunkte Rechnung zu tragen, berechnen wir für unsere Teilkonzerne individuelle Kapitalkostensätze nach Ertragsteuern. Sie betrugen für HealthCare 7,9 %, für CropScience 7,3 % sowie für Covestro 6,9 %. Für den Konzern ergab sich für das Jahr 2015 ein Kapitalkostensatz von insgesamt 7,6 %. BRUTTO-CASHFLOW, CASH VALUE ADDED UND CASH FLOW RETURN ON INVESTMENT ALS ERFOLGSMASSSTÄBE Der Brutto-Cashflow ist das Maß für unsere Innenfinanzierungskraft. Bayer hat sich für den Einsatz einer Cashflow-Größe entschieden, da auf diese Weise bilanzielle Einflüsse reduziert werden und sich so die Aussagekraft der Kennzahl zur Performance-Messung erhöht. Positiver CVA = Wertschaffung Unter Berücksichtigung der Kapitalkosten und der Reproduktionskosten des abnutzbaren Anlagevermögens ermitteln wir die Brutto-Cashflow-Hurdle. Wird die Brutto-Cashflow-Hurdle übertroffen, ist der CVA positiv und damit die Verzinsung von Eigen- und Fremdkapital sowie die Reproduktionskosten der Anlagen sichergestellt. Der CFROI berechnet sich als Brutto-Cashflow abzüglich der Reproduktionskosten des abnutzbaren Anlagevermögens dividiert durch das eingesetzte Kapital, dem sogenannten Investitionswert. Der Investitionswert ist aus der Bilanz abgeleitet und setzt sich grundsätzlich aus betriebsnotwendigen Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten zu historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie Working Capital nach Abzug von zinslosem Fremdkapital (z. B. kurzfristigen Rückstellungen) zusammen. Um Schwankungen des Investitionswerts zu reduzieren, ermitteln wir für unsere Renditeberechnung einen Durchschnittswert für das jeweilige Jahr. Für das Geschäftsjahr 2015 lag die Brutto-Cashflow-Hurdle bei 5.714 MIO €. Mit einem Brutto-Cashflow von 6.999 MIO € wurde die Brutto-Cashflow-Hurdle um 22,5 % übertroffen. Die Kapitalkosten und die Reproduktionskosten konnten somit im abgelaufenen Jahr vollständig verdient werden. Der positive CVA von 1.285 MIO € zeigt, dass Bayer im abgelaufenen Geschäftsjahr die Mindestanforderungen an Verzinsung und Reproduktion übertroffen und Wert geschaffen hat. Die Konzernrendite (CFROI) erreichte im Jahr 2015 9,6 %. Alle Teilkonzerne haben trotz teilweiser Beeinträchtigung durch Sondereinflüsse den Verzinsungsanspruch einschließlich Reproduktion übertroffen, einen positiven CVA erzielt und somit zur Steigerung des Unternehmenswerts beigetragen. Wertmanagement-Kennzahlen pro Teilkonzern [Tabelle 3.14.4] scroll HealthCare 2014 in Mio € HealthCare 2015 in Mio € CropScience 2014 in Mio € CropScience 2015 in Mio € Covestro 2014 in Mio € Covestro 2015 in Mio € Brutto-Cashflow1 (BCF) 3.898 4.121 1.835 1.941 961 1.113 Brutto-Cashflow-Hurdle 2.369 3.378 902 1.058 1.025 1.092 Cash Value Added (CVA) 1.529 743 933 883 - 64 21 Cash Flow Return on Investment (CFROI) 13,1 % 9,7 % 15,3 % 14,8 % 6,0 % 7,0 % WACC 7,9 % 7,9 % 7,3 % 7,3 % 6,9 % 6,9 % Ø Investitionswert 26.634 37.919 10.841 11.813 10.524 11.156 scroll Konzern 2014 in Mio € Konzern 2015 in Mio € Brutto-Cashflow1 (BCF) 6.707 6.999 Brutto-Cashflow-Hurdle 4.421 5.714 Cash Value Added (CVA) 2.286 1.285 Cash Flow Return on Investment (CFROI) 11,7 % 9,6 % WACC 7,6 % 7,6 % Ø Investitionswert 48.784 61.699 Vorjahreswerte angepasst 1 Zur Definition siehe Kapitel 14.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern". 14.5 Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern Kapitalflussrechnung Bayer-Konzern (Kurzfassung) [Tabelle 3.14.5] scroll 2014 in Mio € 2015 in Mio € Brutto-Cashflow1 6.707 6.999 Veränderung Working Capital / Sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge - 1.010 - 152 Zu- / Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) im fortzuführenden Geschäft 5.697 6.847 Zu- / Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) im nicht fortgeführten Geschäft 113 43 Zu- / Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) (Gesamt) 5.810 6.890 Zu- / Abfluss aus investiver Tätigkeit (Gesamt) - 15.539 - 2.762 Zu- / Abfluss aus Finanzierungstätigkeit (Gesamt) 9.736 - 3.974 Zahlungswirksame Veränderung aus Geschäftstätigkeit 7 154 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Periodenanfang 1.662 1.853 Veränderung aus Wechselkurs- / Konzernkreisänderungen 184 - 148 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Periodenende 1.853 1.859 Vorjahreswerte angepasst 1 Brutto-Cashflow: Ergebnis nach Ertragsteuern zuzüglich Ertragsteueraufwand und zuzüglich Finanzergebnis abzüglich gezahlter bzw. geschuldeter Ertragsteuern zuzüglich Abschreibungen abzüglich Wertaufholungen zuzüglich bzw. abzüglich Veränderungen der Pensionsrückstellungen abzüglich Gewinne bzw. zuzüglich Verluste aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten abzüglich Gewinne aus der Neubewertung bisheriger Vermögenswerte bei stufenweisem Unternehmenserwerb. Die Position Veränderung der Pensionsrückstellungen umfasst sowohl die Korrektur nicht zahlungswirksamer Effekte im EBIT als auch Auszahlungen aufgrund unserer Pensionsverpflichtungen. Der Brutto-Cashflow ist nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert. ZUFLUSS AUS OPERATIVER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT (NETTO-CASHFLOW) Der Brutto-Cashflow ist eine Kennzahl, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert ist. Der Brutto-Cashflow im fortzuführenden Geschäft erhöhte sich im Jahr 2015 um 4,4 % auf 6.999 MIO € (Vorjahr: 6.707 MIO €). Dies ist insbesondere auf das verbesserte EBITDA zurückzuführen. Der Netto-Cashflow (Gesamt) stieg wegen einer deutlich verringerten zusätzlichen Mittelbindung im Working Capital um 18,6 % auf 6.890 MIO € (Vorjahr: 5.810 MIO €). Im Jahr 2015 wurden Ertragsteuern in Höhe von 1.699 MIO € (Vorjahr: 1.835 MIO €) bezahlt. ZU- / ABFLUSS AUS INVESTIVER TÄTIGKEIT Im Rahmen der investiven Tätigkeit flossen im Jahr 2015 insgesamt 2.762 MIO € ab. Die Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte stiegen um 6,2 % auf 2.517 MIO € (Vorjahr: 2.371 MIO €). Davon entfielen auf HealthCare 969 MIO € (Vorjahr: 832 MIO €), auf CropScience 722 MIO € (Vorjahr: 686 MIO €) und auf Covestro 508 MIO € (Vorjahr: 605 MIO €). Die Ausgaben für Akquisitionen in Höhe von 176 MIO € (Vorjahr: 13.545 MIO €) betrafen im Wesentlichen die Übernahme der SeedWorks India Pvt. Ltd. mit Sitz in Hyderabad, Indien, und weitere Zahlungen in Zusammenhang mit der Übernahme des Consumer-Care-Geschäfts des US-Konzerns Merck & Co., Inc. Letztere zählte neben der Übernahme der Algeta ASA, Norwegen, zu den wesentlichen Akquisitionen im Jahr 2014. Darüber hinaus flossen aus kurz- und langfristigen finanziellen Vermögenswerten 370 MIO € ab (Vorjahr: 177 MIO €). Aus Zins- und Dividendeneinnahmen flossen 106 MIO € (Vorjahr: 107 MIO €) zu. Die wesentlichen, strategisch relevanten Investitionen in Sachanlagen der operativen Segmente innerhalb der vergangenen zwei Jahre sind in folgender Tabelle dargestellt: Investitionen in Sachanlagen [Tabelle 3.14.6] scroll Segment Beschreibung INVESTITIONEN 2015 Pharma Erweiterung der Herstellkapazitäten für neue rFaktor VIII-Therapien in Wuppertal, Deutschland Erweiterung von Laborkapazitäten für Forschung und Entwicklung in Wuppertal, Deutschland Modernisierung von Forschungseinrichtungen in Berlin, Deutschland Modernisierung der Standort Infrastruktur in Wuppertal und Leverkusen, Deutschland Erweiterung der Produktionskapazitäten in Beijing, China Erweiterung Qualitätskontrolle Biologika in Berkeley, USA Consumer Health - CropScience Kapazitätserweiterungen für die Herbizid-Produktion in USA und Deutschland Aufbau einer Produktionsanlage für Insektizide in Indien und Deutschland Weiterer Ausbau der Produktionskapazitäten für Fungizide in Deutschland Ausbau von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in Deutschland Aufbau von Zuchtstationen für verschiedene Pflanzenarten weltweit Ausbau von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in USA Covestro Errichtung einer Produktionsstraße für CO2 -basierte Polyole in Dormagen, Deutschland Weiterführung der Investitionen des Jahres 2014 bei Polycarbonates und Coatings, Adhesives, Specialties INVESTITIONEN 2014 Pharma Erweiterung der XareltoTM -Produktionskapazitäten in Wuppertal und Leverkusen, Deutschland Erweiterung der Herstellkapazitäten für neue rFaktor VIII-Therapien in Wuppertal, Deutschland Erweiterung von Laborkapazitäten für Forschung und Entwicklung in Wuppertal, Deutschland Modernisierung von Forschungseinrichtungen in Berlin, Deutschland Erweiterung der Produktionskapazitäten in Beijing, China Erweiterung Qualitätskontrolle Biologika in Berkeley, USA Consumer Health - CropScience Fertigstellung der Kapazitätserweiterungen für Fungizide in Deutschland und der Schweiz Fertigstellung der Kapazitätserweiterungen für die Herbizid-Produktion in Deutschland Aufbau von Zuchtstationen für verschiedene Pflanzenarten weltweit Covestro Verdoppelung der Produktionskapazität für Polycarbonat in Shanghai, China Verdoppelung der Produktionskapazität für das aliphatische Isocyanat HDI (Hexamethylene diisocyanate) in Shanghai, China Fertigstellung der Kapazitätsausweitung für Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI) in Shanghai, China Fertigstellung einer "world-scale"-Produktionsanlage für Toluylen-Diisocyanat (TDI) basierend auf der Technologie der Gasphasen-Phosgenierung in Dormagen, Deutschland ZU- / ABFLUSS AUS FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT Im Rahmen der Finanzierungstätigkeit verzeichneten wir im Jahr 2015 Mittelabflüsse in Höhe von 3.974 MIO €, darunter Netto-Kreditrückzahlungen in Höhe von 2.929 MIO € (Vorjahr: Netto-Kreditaufnahmen in Höhe von 11.838 MIO €). Die Netto-Zinsausgaben stiegen um 80 % auf 652 MIO € (Vorjahr: 362 MIO €). Die Auszahlungen für Dividenden lagen bei 1.869 MIO € (Vorjahr: 1.739 MIO €). Aus dem Börsengang von Covestro flossen 1.490 MIO € zu. FLÜSSIGE MITTEL UND NETTOFINANZVERSCHULDUNG Nettofinanzverschuldung [Tabelle 3.14.7] scroll 31.12.2014 in Mio € 31.12.2015 in Mio € Anleihen / Schuldscheindarlehen 14.964 15.547 davon Hybridanleihen1 4.552 4.525 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.835 2.779 Leasingverbindlichkeiten 441 474 Negative Marktwerte aus der Sicherung bilanzieller Risiken 642 753 Sonstige Finanzverbindlichkeiten 1.976 369 Positive Marktwerte aus der Sicherung bilanzieller Risiken - 258 - 350 Finanzverschuldung 21.600 19.572 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - 1.853 - 1.859 Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte2 - 135 - 264 Nettofinanzverschuldung 19.612 17.449 1 nach IFRS Fremdkapital 2 Darin enthalten sind: kurzfristige Ausleihungen und Forderungen gegenüber Banken und anderen Unternehmen mit einer Laufzeit >3 Monate und ≤ 12 Monate; zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte und bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen, die beim erstmaligen Ansatz als kurzfristig ausgewiesen werden. Die Nettofinanzverschuldung ist nicht nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften definiert und wird wie oben dargestellt ermittelt. Im Geschäftsjahr 2015 verringerte sich die Nettofinanzverschuldung des Bayer-Konzerns um 11,0 % auf 17,4 MRD €. Mittelzuflüssen aus der operativen Geschäftstätigkeit und dem Börsengang von Covestro standen Mittelabflüsse für Dividenden und negative Währungseffekte gegenüber. Der Konzern verfügte zum 31. Dezember 2015 über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 1,9 MRD € (Vorjahr: 1,9 MRD €). Am Bilanzstichtag belief sich unsere Finanzverschuldung auf 19,6 MRD € (Vorjahr: 21,6 MRD €). Darin enthalten sind drei nachrangige Hybridanleihen mit insgesamt 4,5 MRD €. Bei der Beurteilung der Nettofinanzverschuldung ist zu berücksichtigen, dass die im Juli 2014 bzw. April 2015 begebenen Hybridanleihen im Nominalvolumen von 1,75 MRD € und 1,5 MRD € bzw. 1,3 MRD € von Moody's und von Standard & Poor's zu 50 % als Eigenkapital bewertet werden. Verglichen mit klassischem Fremdkapital werden die ratingspezifischen Verschuldungskennziffern des Konzerns daher mit den Hybridanleihen entlastet. Im Geschäftsjahr 2015 verringerten sich unsere langfristigen Finanzverbindlichkeiten von 18,5 MRD € auf 16,5 MRD €. Gleichzeitig blieben die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten mit 3,4 MRD € unverändert. 14.6 Vermögenslage und Kapitalstruktur Bayer-Konzern Bilanz Bayer-Konzern (Kurzfassung) [Tabelle 3.14.8] scroll 31.12.2014 in Mio € 31.12.2015 in Mio € Veränderung in % Langfristige Vermögenswerte 48.007 50.096 4,4 Kurzfristige Vermögenswerte 22.227 23.624 6,3 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - 197 - Summe kurzfristige Vermögenswerte 22.227 23.821 7,2 Gesamtvermögen 70.234 73.917 5,2 Eigenkapital 20.218 25.445 25,9 Langfristiges Fremdkapital 34.513 31.492 - 8,8 Kurzfristiges Fremdkapital 15.503 16.868 8,8 Rückstellungen in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten - 112 - Summe kurzfristiges Fremdkapital 15.503 16.980 9,5 Fremdkapital 50.016 48.472 - 3,1 Gesamtkapital 70.234 73.917 5,2 Die Bilanzsumme stieg zum 31. Dezember 2015 um 5,2 % auf 73,9 MRD €. Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich im Wesentlichen währungsbedingt um 4,4 % auf 50,1 MRD €. Der Bilanzwert der kurzfristigen Vermögenswerte stieg im Wesentlichen durch eine Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen auf 23,8 MRD €. Das Eigenkapital stieg um 5,2 MRD € auf 25,4 MRD € an. Den positiven Effekten aus dem Konzernergebnis von 4,1 MRD € (Vorjahr: 3,4 MRD €), der Währungsumrechnung von 0,7 MRD € (Vorjahr: 1,4 MRD €) sowie der ergebnisneutralen Veränderung der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 0,8 MRD € (Vorjahr: negativer Effekt von 3,5 MRD €) stand ein negativer Effekt aus der Dividendenausschüttung in Höhe von 1,9 MRD € (Vorjahr: 1,7 MRD €) gegenüber. Darüber hinaus wirkte sich die Kapitalerhöhung bei Covestro durch den erfolgten Börsengang mit 1,5 MRD € Eigenkapital erhöhend aus. Die Eigenkapitalquote lag zum 31. Dezember 2015 bei 34,4 % (Vorjahr: 28,8 %). Das Fremdkapital verminderte sich gegenüber dem 31. Dezember 2014 um 1,5 MRD € auf 48,5 MRD €. Verminderungen bei den Pensionsrückstellungen und Finanzverbindlichkeiten standen Erhöhungen der anderen Rückstellungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Steuerverbindlichkeiten gegenüber. Nettopensionsverpflichtungen [Tabelle 3.14.9] scroll 31.12.2014 in Mio € 31.12.2015 in Mio € Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 12.236 10.873 Forderungen im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen - 41 - 30 Nettopensionsverpflichtungen 12.195 10.843 Im Geschäftsjahr 2015 verminderten sich die Nettopensionsverpflichtungen infolge gestiegener langfristiger Kapitalmarktzinsen für hochwertige Unternehmensanleihen von 12,2 MRD € auf 10,8 MRD €. Bilanz- und Finanzkennzahlen [Tabelle 3.14.10] scroll 2014 2015 Herstellungskostenquote (%) Herstellungskosten / Umsatzerlöse 48,2 45,7 Forschungskostenquote (%) Forschungs- und Entwicklungskosten / Umsatzerlöse 8,6 9,2 Umsatzrendite (%) Ergebnis nach Ertragsteuern / Umsatzerlöse 8,3 8,8 EBIT-Marge (%) EBIT / Umsatzerlöse 13,1 13,5 EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen (%) EBITDA vor Sondereinflüssen / Umsatzerlöse 21,0 22,2 Anlagenintensität (%) Sachanlagen + immaterielle Vermögenswerte / Gesamtvermögen 60,4 59,1 Reinvestitionsquote (%) Investitionen1 / Planmäßige Abschreibungen1 165,1 153,1 Fremdkapitalstruktur (%) Kurzfristiges Fremdkapital / Fremdkapital 31,0 35,0 Gearing Nettoverschuldung + Pensionsrückstellungen / Eigenkapital 1,6 1,1 Free-Operating Cashflow (in Mio €) Netto-Cashflow - Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 3.332 4.334 Umschlagshäufigkeit der Vorräte Herstellungskosten / Vorräte 2,3 2,5 Umschlagshäufigkeit der Forderungen Umsatzerlöse / Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4,5 4,7 Umschlagshäufigkeit der Verbindlichkeiten Herstellungskosten / Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3,7 3,6 Eigenkapitalquote (%) Eigenkapital / Gesamtkapital 28,8 34,4 Eigenkapitalrendite (%) Ergebnis nach Ertragsteuern / Ø Eigenkapital 16,8 17,9 Gesamtkapitalrendite (%) Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsaufwendungen / Ø Vermögen 8,4 8,4 Vorjahreswerte angepasst 1 Sachanlagevermögen 14.7 Finanzielle Steuerung des Konzerns Die finanzielle Steuerung des Konzerns erfolgt durch die Bayer AG. Finanzmittel werden in der Regel als globale Ressource zentral beschafft und konzernintern verteilt. Eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts und die Sicherung der Liquidität sowie der Kreditwürdigkeit des Konzerns sind die wichtigsten Ziele des Finanzmanagements. Hierzu tragen die Optimierung der Kapitalstruktur und ein effektives Risikomanagement bei. Die Steuerung von Währungs-, Zins-, Rohstoffpreis- und Ausfallrisiken sorgt dabei für die Reduzierung der Ergebnisvolatilität. Die von uns beauftragten Ratingagenturen stufen Bayer wie folgt ein: Rating [Tabelle 3.14.11] scroll Langfrist-Rating Ausblick Kurzfrist-Rating Standard & Poor's A- stabil A-2 Moody's A3 stabil P-2 Diese Bonitätseinstufung spiegelt die gute Zahlungsfähigkeit des Unternehmens wider und gewährleistet den Zugang zu einer breiten Investorenbasis für die Finanzierung. Zum Erhalt der finanziellen Flexibilität bleibt das Erreichen und Bewahren von Finanzkennzahlen, die ein Rating in der "A"-Kategorie unterstützen, unser Ziel. Wir verfolgen eine konservative und auf Flexibilität ausgerichtete Verschuldungspolitik mit einem ausgewogen gestalteten Finanzierungsportfolio. Dieses basiert auf Anleihen, darunter im Kern auf einem Multi-Currency-European-Medium-Term-Notes-Programm, auf syndizierten Kreditfazilitäten, bilateralen Kreditverträgen sowie einem Global-Commercial-Paper-Programm. Risiken aus dem operativen Geschäft und aus Finanztransaktionen sichern wir durch Finanzderivate ab. Dabei werden grundsätzlich keine Kontrakte ohne zugrunde liegendes Basisgeschäft eingegangen. Grundsätzlich wird durch die Auswahl erstklassiger Handelspartner das Ausfallrisiko reduziert. Sämtliche Transaktionen werden nach konzernweiten Richtlinien vorgenommen und zeitnah überwacht. Für eine genauere Darstellung unserer Risikomanagementziele und -methoden zur Absicherung aller wichtigen Arten von Transaktionen, die im Rahmen der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften erfasst werden, sowie der Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken, jeweils in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten, verweisen wir auf die Erläuterung im Kapitel 18.3 "Chancen- und Risikobericht". 15. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Bayer AG Bis einschließlich 31. Dezember 2015 fungierte die Bayer AG ausschließlich als strategische Management-Holding des Konzerns. Mit Beginn des Jahres 2016 ist nunmehr auch die operative Verantwortung für die drei Divisionen des Unternehmens auf sie übergegangen. Als Obergesellschaft des Konzerns nimmt die Bayer AG, vertreten durch ihren Vorstand, die wesentlichen Leitungsfunktionen des Gesamtunternehmens wahr. Hierzu gehören vor allem die Festlegung der Konzernstrategie und der Ressourcenverteilung sowie das Führungskräfte- und das Finanz-Management. Die Lage der Bayer AG wird im Wesentlichen durch den geschäftlichen Erfolg des Konzerns bestimmt. Der Jahresabschluss der Bayer AG ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. 15.1 Ertragslage Bayer AG Gewinn- und Verlustrechnung Bayer AG nach HGB [Tabelle 3.15.1] scroll 2014 in Mio € 2015 in Mio € Beteiligungsergebnis 3.213 2.444 Zinsergebnis - 341 - 484 Übrige finanzielle Aufwendungen und Erträge 129 409 Sonstige betriebliche Erträge 128 99 Allgemeine Verwaltungskosten - 272 - 324 Sonstige betriebliche Aufwendungen - 147 - 177 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit / Gewinn vor Ertragsteuern 2.710 1.967 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 256 - 606 Jahresüberschuss 2.454 1.361 Einstellung in andere Gewinnrücklagen / Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen - 593 706 Bilanzgewinn 1.861 2.067 Im Geschäftsjahr 2015 hat die Bayer AG einen Jahresüberschuss von 1.361 MIO € (Vorjahr: 2.454 MIO €) erzielt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Ergebnisrückgang um 1.093 MIO €. Ergebnisbelastend waren vor allem ein rückläufiges Beteiligungsergebnis und höhere Steueraufwendungen. Das im Geschäftsjahr erzielte Beteiligungsergebnis von 2.444 MIO € (Vorjahr: 3.213 MIO €) lag um 769 MIO € unter dem des Vorjahres. Den bei Weitem größten Ergebnisbeitrag steuerte mit 1.793 MIO € (Vorjahr: 2.158 MIO €) wie schon in den vergangenen Jahren die Bayer Pharma AG bei. Trotz deutlicher Geschäftsausweitung ging deren Ergebnis allerdings u.a. infolge höherer Forschungs- und Vertriebskosten um 365 MIO € zurück. Die Bayer CropScience AG führte mit 964 MIO € (Vorjahr: 787 MIO €) 177 MIO € mehr an die Bayer AG ab. Neben einem leicht verbesserten Ergebnisbeitrag aus dem operativen Geschäft wirkten sich u.a. Einmalerträge aus einem Rechtsfall aus. Von Covestro Deutschland AG, der ehemaligen Bayer MaterialScience AG (BMS), hat die Bayer AG einen Verlust von 150 MIO € aus deren Rumpfgeschäftsjahr übernommen, das im August 2015 endete. Im Jahr zuvor führte die Gesellschaft noch ein positives Ergebnis von 154 MIO € ab. Maßgeblich für den Ergebnisrückgang war insbesondere eine Zahlung von 217 MIO € zur Ablösung von Ausgleichsansprüchen der Bayer AG für Pensionsaufwendungen ehemaliger BMS-Mitarbeiter. Nennenswerte Ergebnisbeiträge kamen darüber hinaus mit 149 MIO € (Vorjahr: 146 MIO €) aus einer Organgesellschaft mit Dividendeneinkünften aus dem Ausland. Bei den Servicegesellschaften Bayer Business Services GmbH und Bayer Technology Services GmbH betrugen die übernommenen Verluste 118 MIO € (Vorjahr: 75 MIO €) bzw. 12 MIO € (Vorjahr: 18 MIO €), bei der Bayer HealthCare AG, der Holding für das weltweite HealthCare-Geschäft, 231 MIO € (Vorjahr: 207 MIO €). Das Zinsergebnis ging gegenüber dem Vorjahr um 143 MIO € auf -484 MIO € zurück. Allein die Abzinsung der Pensionsrückstellungen führte nach Verrechnung mit Erträgen aus dem Deckungsvermögen zu einem Mehraufwand von 142 MIO € und damit zu einem Aufwand von insgesamt 276 MIO € (Vorjahr: 134 MIO €). Der verbliebene Zinsaufwandssaldo von 208 MIO € (Vorjahr: 207 MIO €) entfiel mit 179 MIO € auf Dritte und mit 29 MIO € auf Gesellschaften des Konzerns. Der positive Saldo aus den übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen belief sich auf 409 MIO € (Vorjahr: 129 MIO €). Der deutliche Anstieg ist insbesondere auf eine von der Covestro Deutschland AG vereinnahmte Zahlung von 217 MIO € für die Ablösung von Ausgleichsansprüchen der Bayer AG für Pensionsaufwendungen ehemaliger BMS-Mitarbeiter zurückzuführen. Erträge aus der Weiterbelastung von Pensionsaufwendungen für die bei der Bayer AG nach Ausgliederung des operativen Geschäfts in den Jahren 2002 und 2003 verbliebenen Pensionäre an die Teilkonzern- und Servicegesellschaften machten 178 MIO € (Vorjahr: 180 MIO €) aus. Die Pensionsaufwendungen als solche sind, soweit zinsbedingt, im Zinsergebnis, im Übrigen unter den übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen erfasst. Im Jahr 2015 ergab sich ein Ertrag von 15 MIO €, im Vorjahr ein Aufwand von 19 MIO €. Erträge von 6 MIO € (Vorjahr: Aufwendungen von 20 MIO €) ergaben sich aus der Umrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung sowie aus Währungsderivaten. In Wahrnehmung ihrer Aufgaben als Obergesellschaft des Konzerns fielen bei der Bayer AG allgemeine Verwaltungskosten von 324 MIO € (Vorjahr: 272 MIO €) sowie sonstige betriebliche Aufwendungen - nach Saldierung mit entsprechenden Erträgen - von 78 MIO € (Vorjahr: 19 MIO €) an. Die höheren Aufwendungen von insgesamt 111 MIO € stehen mit 83 MIO € in Zusammenhang mit der Verselbstständigung und dem Börsengang von Covestro. Der Gewinn vor Ertragsteuern lag mit 1.967 MIO € (Vorjahr: 2.710 MIO €) unter dem Vorjahreswert. Der Steueraufwand erhöhte sich gleichwohl aufgrund von Effekten im Zusammenhang mit der Bildung des Covestro-Konzerns sowie geringerer steuerfreier Beteiligungserträge von 256 MIO € auf 606 MIO €. Nach Abzug der Steuern verblieb ein Jahresüberschuss von 1.361 MIO € (Vorjahr: 2.454 MIO €). Nach Entnahme eines Betrags von 706 MIO € aus den Gewinnrücklagen ergab sich ein Bilanzgewinn von 2.067 MIO €. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 29. April 2016 vorschlagen, den Bilanzgewinn zur Ausschüttung einer Dividende von 2,50 € je Aktie (826.947.808 Stück) auf das dividendenberechtigte Grundkapital von 2.117 MIO € zu verwenden. 15.2 Vermögens- und Finanzlage Bayer AG Bilanz Bayer AG nach HGB (Kurzfassung) [Tabelle 3.15.2] scroll 31.12.2014 in Mio € 31.12.2015 in Mio € AKTIVA Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen 18 31 Finanzanlagen 40.919 43.737 40.937 43.768 Umlaufvermögen Forderungen gegen verbundene Unternehmen 2.729 3.159 Übrige Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände 460 380 Kassenbestände, Bankguthaben, Wertpapiere 1.243 629 4.432 4.168 Gesamtvermögen 45.369 47.936 PASSIVA Eigenkapital 15.532 15.032 Rückstellungen 2.406 2.356 Verbindlichkeiten Anleihen, Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7.210 7.203 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 18.204 22.752 Übrige Verbindlichkeiten 2.017 593 27.431 30.548 Gesamtkapital 45.369 47.936 Die Vermögenssituation der Bayer AG ist - aufgrund ihrer Funktion als Obergesellschaft des Bayer-Konzerns - maßgeblich durch das Management von Beteiligungen sowie die Finanzierung der Konzernaktivitäten geprägt. Dies drückt sich vor allem in der Höhe des Beteiligungsbesitzes sowie der gegenüber Konzerngesellschaften bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten aus. Zum 31. Dezember 2015 belief sich das Gesamtvermögen der Bayer AG auf 48,0 MRD €; zu Jahresbeginn hatte es 45,4 MRD € betragen. Der Anstieg resultierte aus dem um 2,8 MRD € gewachsenen Anlagevermögen. Das Umlaufvermögen hingegen ist im Geschäftsjahr um 0,3 MRD € zurückgegangen. Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände waren mit 31 MIO € (Vorjahr: 18 MIO €) von untergeordneter Bedeutung. Die Finanzanlagen erhöhten sich im Wesentlichen durch Kapitalzuführungen bei Tochtergesellschaften um 2,8 MRD € auf 43,7 MRD € (Vorjahr: 40,9 MRD €). Der Anteilsbesitz stellte mit einem Anteil von 89,5 % (Vorjahr: 88,3 %) weiterhin die bei Weitem größte Position des Gesamtvermögens dar. Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beliefen sich auf 3,2 MRD € (Vorjahr: 2,7 MRD €) bzw. 22,8 MRD € (Vorjahr: 18,2 MRD €). Ihr Anteil an der Bilanzsumme betrug 6,6 % bzw. 47,5 %. Die übrigen Forderungen des Umlaufvermögens einschließlich der Abgrenzungsposten lagen mit 380 MIO € unter dem Vorjahreswert von 460 MIO € und waren für das Gesamtvermögen von untergeordneter Bedeutung. Die flüssigen Mittel gingen aufgrund geringerer Bankguthaben um 614 MIO € auf 629 MIO € (Vorjahr: 1.243 MIO €) zurück. Die Bayer AG war in Höhe von 15,0 MRD € (Vorjahr: 15,5 MRD €) durch Eigenkapital finanziert; durch den Rückgang des Eigenkapitals bei gleichzeitig angestiegenem Gesamtvermögen sank die Eigenkapitalquote auf 31,4 % (Vorjahr 34,2 %). Dem im Geschäftsjahr erwirtschafteten Jahresüberschuss von 1.361 MIO € stand eine Minderung des Eigenkapitals aufgrund der Dividendenzahlung für 2014 von 1.861 MIO € gegenüber. Die Rückstellungen bewegten sich mit 2,4 MRD € auf Höhe des Vorjahres. Während die Pensionsrückstellungen um 306 MIO € auf 1.562 MIO € zurückgegangen sind, kam es zu einem Anstieg der Steuerrückstellungen um 265 MIO € auf 664 MIO €. Die sonstigen Rückstellungen waren mit 130 MIO € (Vorjahr: 139 MIO €) nur gering verändert. Die Verbindlichkeiten haben um 3,1 MRD € auf 30,5 MRD € zugenommen (Nettobetrag nach Saldierung mit aufrechenbaren Forderungen; Vorjahr: 27,4 MRD €). Dies ist insbesondere auf die um 2,1 MRD € gestiegene Finanzverschuldung zurückzuführen. Dabei wurde die konzernexterne Verschuldung zulasten einer höheren Verschuldung gegenüber Gesellschaften des Konzerns zurückgeführt. Konzerninterne Finanzschulden erhöhten sich um 3,2 MRD €. Anleihen wurden im Geschäftsjahr mit 1,3 MRD € in gleicher Höhe begeben und zurückgezahlt. Die Inanspruchnahme von Mitteln aus dem Commercial-Paper-Programm sank um 1,1 MRD €. Zusammenfassend belief sich die Finanzverschuldung am Jahresende 2015 auf 30,3 MRD € (Vorjahr: 28,2 MRD €). Die Nettoverschuldung nach Abzug flüssiger Mittel von 0,6 MRD € lag mit 29,7 MRD € (Vorjahr: 27,0 MRD €) um 2,7 MRD € über dem Vorjahr. Corporate Governance 16. Corporate-Governance-Bericht Zugleich Bericht gemäß Ziffer 3.10 Deutscher Corporate Governance Kodex 16.1 Entsprechenserklärung (nach Dt. Corp. Gov. Kodex) * nicht Teil des geprüften Lageberichts ERKLÄRUNG DES VORSTANDS UND DES AUFSICHTSRATS DER BAYER AG zum Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 5. Mai 2015 gemäß § 161 AktG § 161 AktG verpflichtet den Vorstand und den Aufsichtsrat der Bayer AG jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" (Kodex) entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht. Die letzte jährliche Erklärung wurde im Dezember 2014 abgegeben. Für die Vergangenheit bezieht sich die nachfolgende Erklärung auf die Kodex-Fassung vom 24. Juni 2014. Für die gegenwärtige und künftige Corporate-Governance-Praxis der Bayer AG bezieht sich die nachfolgende Erklärung auf die Empfehlungen des Kodex in seiner Fassung vom 5. Mai 2015. Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Bayer AG erklären gemäß § 161 AktG: 1. Den Empfehlungen des Kodex wurde seit Abgabe der letzten jährlichen Entsprechenserklärung im Dezember 2014 entsprochen. 2. Künftig wird allen Empfehlungen entsprochen. Leverkusen, im Dezember 2015 Für den Vorstand DR. DEKKERS DIETSCH Für den Aufsichtsrat WENNING 16.2 Unternehmensführung * nicht Teil des geprüften Lageberichts BAYER IM EINKLANG MIT KODEX-EMPFEHLUNGEN Die verantwortungsvolle Unternehmensführung (Corporate Governance) hat bei Bayer seit jeher einen hohen Stellenwert. Das wird auch in Zukunft so sein. So hat das Unternehmen im Jahr 2015 wieder die Erklärung abgeben können, den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Vergangenheit voll entsprochen zu haben und ihnen in Zukunft weiter voll entsprechen zu wollen. Vorstand und Aufsichtsrat haben sich im Berichtsjahr erneut mit der Erfüllung der Vorgaben des Kodex befasst, auch mit den Kodex-Änderungen vom 5. Mai 2015. Als Ergebnis konnte die oben wiedergegebene Entsprechenserklärung vom Dezember 2015 abgegeben werden. Sie ist auf der Internetseite von Bayer ebenso veröffentlicht wie vorhergehende Erklärungen. ARBEITSWEISE DES VORSTANDS Der Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung mit der Zielsetzung, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern und die festgelegten Unternehmensziele zu erreichen. Er führt die Geschäfte nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen, der Satzung und der Geschäftsordnung für den Vorstand und arbeitet vertrauensvoll mit den übrigen Organen der Gesellschaft zusammen. Der Vorstand der Bayer AG legt für die Gesellschaft und den Konzern die langfristigen Ziele sowie die Strategien fest und bestimmt die Richtlinien sowie die Grundsätze für die daraus abgeleitete Unternehmenspolitik. Er koordiniert und kontrolliert die bedeutsamen Aktivitäten. Er legt das Portfolio fest, entwickelt und setzt Führungskräfte ein, verteilt die Ressourcen und entscheidet über die finanzielle Steuerung und Berichterstattung des Konzerns. Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Unbeschadet der Gesamtverantwortung aller Vorstandsmitglieder führen die einzelnen Mitglieder die ihnen zugeordneten Bereiche im Rahmen der Vorstandsbeschlüsse in eigener Verantwortung. Die Verteilung der Aufgaben auf die Mitglieder des Vorstands ergibt sich aus einem schriftlich fixierten Aufgabenverteilungsplan. Der Vorstand in seiner Gesamtheit entscheidet in allen Angelegenheiten von grundsätzlicher und wesentlicher Bedeutung sowie in gesetzlich oder anderweitig verbindlich festgelegten Fällen. Die Geschäftsordnung des Vorstands sieht einen Katalog von Maßnahmen vor, die einer Behandlung und Entscheidung im Gesamtvorstand bedürfen. Vorstandssitzungen finden regelmäßig statt. Sie werden durch den Vorstandsvorsitzenden einberufen. Darüber hinaus kann jedes Mitglied die Einberufung einer Sitzung verlangen. Sofern nicht Einstimmigkeit gesetzlich erforderlich ist, beschließt der Vorstand mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Gemäß Geschäftsordnung und Ressortverteilungsplan des Vorstands obliegt dem Vorstandsvorsitzenden insbesondere die Führung und Koordinierung des Konzernvorstands. Er repräsentiert Gesellschaft und Konzern gegenüber Dritten und der Belegschaft in Angelegenheiten, die nicht nur Unternehmens- oder Konzernteile betreffen. Darüber hinaus hat er eine besondere Verantwortlichkeit für bestimmte Funktionsbereiche des Konzerns. Im Berichtsjahr waren je einem Vorstandsmitglied über den Ressortverteilungsplan besondere Verantwortungen zugewiesen für: ― Strategie und Portfoliomanagement, ― Finanzen, ― Personal (gleichzeitig Arbeitsdirektor), Technologie & Nachhaltigkeit und ― Innovation. In Ergänzung hierzu betreuen drei der Vorstandsmitglieder bestimmte Regionen. Im Rahmen der vollständigen Ausrichtung des Bayer-Konzerns auf das Life-Science-Geschäft und der Erweiterung des Vorstands um drei zusätzliche Vorstandsmitglieder wurde der Ressortverteilungsplan mit Wirkung zum 1. Januar 2016 neu gefasst. Zusätzlich zum Ressort des Vorstandsvorsitzenden und den vier weiteren Ressorts wurden drei Ressorts mit besonderer Verantwortung für die operativen Divisionen geschaffen. Die Zuständigkeit für die weltweiten Regionen wurde auf vier Vorstandsmitglieder verteilt. Innerhalb des Vorstands wurde ein Ausschuss gebildet, das sogenannte "Deal Committee". Dieser Ausschuss entscheidet abschließend über Unternehmenskäufe und -verkäufe und Lizenztransaktionen einer definierten, mittleren Größenordnung. Der Ausschuss entscheidet in wechselnden Besetzungen. An seinen Entscheidungen wirken immer die Vorstandsmitglieder mit Zuständigkeit für Strategie und Portfoliomanagement sowie für Finanzen mit. Als drittes Vorstandsmitglied ist an den Entscheidungen des "Deal Committee" entweder das für die von der Transaktion betroffene Division verantwortliche Vorstandsmitglied beteiligt oder - wenn es sich um eine Transaktion des "Bayer Life Science Centers" handelt - das Vorstandsmitglied mit Zuständigkeit für Innovation. Weitere Ausschüsse innerhalb des Vorstands bestehen nicht. AUFSICHTSRAT: FÜHRUNGS- UND KONTROLLARBEIT Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Vorstand zu überwachen und ihn zu beraten. Er besteht aus 20 Mitgliedern, die gemäß dem Mitbestimmungsgesetz jeweils zur Hälfte aus Kreisen der Aktionäre und der Arbeitnehmer stammen. In Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen ist der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden; er stimmt mit dem Vorstand auch die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ab und erörtert mit ihm regelmäßig den Stand der Umsetzung der Geschäftsstrategie. Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit des Gremiums und leitet die Sitzungen. Im regelmäßigen Gedankenaustausch mit dem Vorstand ist der Aufsichtsrat stets über die Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung und die Strategie informiert. Der Aufsichtsrat stimmt der Jahresplanung und dem Finanzierungsrahmen zu und billigt die Jahresabschlüsse der Bayer AG und des Bayer-Konzerns sowie den zusammengefassten Lagebericht unter Berücksichtigung der Berichte des Abschlussprüfers. AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS Es bestehen folgende Ausschüsse des Aufsichtsrats: Präsidium: Diesem Ausschuss des Aufsichtsrats gehören neben dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und seinem Stellvertreter je ein weiterer Vertreter der Anteilseigner und der Arbeitnehmer an. Das Präsidium hat insbesondere die Aufgabe, als Schlichtungsausschuss gemäß Mitbestimmungsgesetz tätig zu werden. Dabei soll es dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern unterbreiten, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Aufsichtsratsstimmen nicht erreicht wurde. Daneben sind dem Präsidium bestimmte Entscheidungsbefugnisse im Zusammenhang mit Kapitalmaßnahmen übertragen, einschließlich einer Anpassung der Satzung in diesem Zusammenhang. Prüfungsausschuss: Der Prüfungsausschuss besteht aus drei Vertretern der Anteilseigner und drei Arbeitnehmervertretern. Der im Berichtsjahr amtierende Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Dr. Klaus Sturany, erfüllt die gesetzlichen Anforderungen an Unabhängigkeit und Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung, die bei einem Mitglied des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses vorliegen müssen. Der Prüfungsausschuss tagt regelmäßig vier Mal im Jahr. Zu seinen Aufgaben gehören u. a. die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Unternehmens, die Überwachung der Wirksamkeit und die Weiterentwicklung des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems, des internen Revisionssystems, der Compliance und der Abschlussprüfung. Er bereitet die Beschlüsse des Aufsichtsrats über den vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht und den Vorschlag zur Verwendung des Bilanzgewinns der Bayer AG sowie der Quartalsabschlüsse und Zwischenlageberichte des Bayer-Konzerns vor. Auf der Grundlage des Berichts des Abschlussprüfers über die Prüfung des Jahresabschlusses von Bayer AG und Bayer-Konzern sowie des zusammengefassten Lageberichts erarbeitet der Prüfungsausschuss Vorschläge für die Billigung der Jahresabschlüsse durch den Aufsichtsrat. Der Prüfungsausschuss ist auch für die Beziehungen der Gesellschaft zum Abschlussprüfer zuständig. Der Ausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat einen Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers, bereitet die Erteilung des Prüfungsauftrags an den von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer vor, regt Prüfungsschwerpunkte an und legt die Vergütung des Abschlussprüfers fest. Ferner überwacht der Ausschuss die Unabhängigkeit, Qualifikation, Rotation und Effizienz des Abschlussprüfers. Personalausschuss: Auch der Personalausschuss ist paritätisch besetzt und besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und drei weiteren Aufsichtsratsmitgliedern. Der Personalausschuss bereitet die Personalentscheidungen des Aufsichtsratsplenums vor, das über Bestellung und Widerruf der Bestellung von Vorstandsmitgliedern entscheidet. Der Personalausschuss beschließt anstelle des Aufsichtsrats über die Anstellungsverträge der Mitglieder des Vorstands. Die Beschlussfassung über die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile und die regelmäßige Überprüfung des Vergütungssystems liegt jedoch beim Aufsichtsratsplenum, dem der Personalausschuss entsprechende Beschlussempfehlungen unterbreitet. Zudem berät er über die langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand. Nominierungsausschuss: Der Nominierungsausschuss wird vorbereitend bei Wahlen der Vertreter der Anteilseigner zum Aufsichtsrat tätig. Er schlägt dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten für die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner vor. Der Ausschuss besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und dem weiteren Vertreter der Anteilseigner im Präsidium. Innovationsausschuss: Der im September 2015 eingerichtete Innovationsausschuss befasst sich insbesondere mit der Innovationsstrategie und dem Innovationsmanagement, der Strategie zum Schutz des geistigen Eigentums sowie wichtigen Forschungs- und Entwicklungsprogrammen. In seinem Zuständigkeitsbereich berät und überwacht der Ausschuss die Geschäftsführung und bereitet eventuelle Aufsichtsratsbeschlüsse vor. Der Ausschuss besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und fünf weiteren Aufsichtsratsmitgliedern und ist paritätisch besetzt. Der Bericht des Aufsichtsrats auf Seite 34 ff. dieses Geschäftsberichts informiert über die Einzelheiten der Tätigkeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse. ZIELE FÜR DIE ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Dabei hat sich der Aufsichtsrat in Hinblick auf die internationale Tätigkeit der Bayer AG das Ziel gesetzt, stets mehrere Aufsichtsratsmitglieder mit internationaler Geschäftserfahrung oder sonstigem internationalen Bezug zu haben. Ziel für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist es weiterhin, dass Aufsichtsratsmitglieder vorbehaltlich besonderer Gründe nicht länger amtieren als bis zum Ende der Hauptversammlung, die auf die Vollendung ihres zweiundsiebzigsten Lebensjahres folgt. In Hinblick auf die Vermeidung potenzieller Interessenkonflikte und die Anzahl unabhängiger Aufsichtsratsmitglieder hat sich der Aufsichtsrat das Ziel gesetzt, dass mehr als die Hälfte der Anteilseignervertreter unabhängig sind, und strebt darüber hinaus bezogen auf den gesamten Aufsichtsrat (Anteilseignervertreter und Arbeitnehmervertreter) einen Anteil der unabhängigen Aufsichtsratsmitglieder von mindestens drei Vierteln an. Die Unabhängigkeit seiner Mitglieder beurteilt der Aufsichtsrat entsprechend der Empfehlung in Ziffer 5.4.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex; in seine Beurteilung der Unabhängigkeit bezieht der Aufsichtsrat die in der Empfehlung der Europäischen Kommission vom 15. Februar 2005 genannten Kriterien mit ein.4 Schließlich hat der Aufsichtsrat entsprechend der Empfehlung gem. Ziff. 5.4.1 Abs. 2 (i.d.F. vom 5. Mai 2015) eine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat festgelegt: Vorbehaltlich besonderer Gründe sollen Aufsichtsratsmitglieder dem Aufsichtsrat nicht mehr als drei volle Amtsperioden angehören; für im Zeitpunkt der erstmaligen Festlegung der Regelgrenze (September 2015) amtierende Aufsichtsratsmitglieder, die diese Regelgrenze bereits überschritten haben oder bis zum Ende ihrer laufenden Amtszeit überschreiten werden, findet diese Regelgrenze ab dem Ende ihrer laufenden Amtszeit Anwendung. 4 Anhang 2 zur Empfehlung der Kommission vom 15. Februar 2005 zu den Aufgaben von nicht geschäftsführenden Direktoren / Aufsichtsratsmitgliedern / börsennotierter Gesellschaften sowie zu den Ausschüssen des Verwaltungs- / Aufsichtsrats (2005 / 162/ EG). Die genannten Ziele beziehen sich, soweit nicht anders bestimmt, auf den Aufsichtsrat insgesamt. Da der Aufsichtsrat aber nur für die Besetzung der Anteilseignerseite Wahlvorschläge unterbreiten kann, kann die Zielsetzung nur bei den Wahlvorschlägen für die Zusammensetzung der Anteilseignerseite berücksichtigt werden. Bei den ab dem 1. Januar 2016 erforderlich werdenden Wahlen zum Aufsichtsrat ist zu beachten, dass sich der Aufsichtsrat jeweils zu mindestens 30 % aus Frauen und Männern zusammensetzt. Stand der Umsetzung der Ziele Dem Aufsichtsrat gehören mehrere Aufsichtsratsmitglieder mit internationaler Geschäftserfahrung und sonstigem internationalen Bezug an. Das Ziel, dass Aufsichtsratsmitglieder vorbehaltlich besonderer Gründe bei der auf ihren zweiundsiebzigsten Geburtstag folgenden Hauptversammlung ausscheiden sollten, wird erfüllt. Ein Aufsichtsratsmitglied, der bis zur Hauptversammlung 2016 gewählte Ernst-Ludwig Winnacker, hatte bei der Hauptversammlung 2014 bereits das zweiundsiebzigste Lebensjahr vollendet. Seine Wiederwahl war der Hauptversammlung 2014 vorgeschlagen worden, damit dem Aufsichtsrat seine besonderen Kenntnisse im wissenschaftlichen Bereich erhalten bleiben, bis ein oder mehrere Aufsichtsratsmitglieder mit entsprechendem Profil bestellt werden konnten. Ein Aufsichtsratsmitglied, Werner Wenning, war bis 2010 Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft. Ein weiteres Aufsichtsratsmitglied, Ernst-Ludwig Winnacker, gehört dem Aufsichtsrat seit 1997 und damit für mehr als drei Amtsperioden an. Es bestehen aber keine persönlichen oder geschäftlichen Beziehungen von Werner Wenning oder Ernst-Ludwig Winnacker zu der Gesellschaft oder ihren Organen, die nach Auffassung des Aufsichtsrats einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen. Bei den übrigen Aufsichtsratsmitgliedern gibt es keine Hinweise auf eine möglicherweise fehlende Unabhängigkeit. Insgesamt betrachtet der Aufsichtsrat daher alle Mitglieder als unabhängig. Der Frauenanteil im Aufsichtsrat beträgt derzeit 20 %. Es ist vorgesehen, der Hauptversammlung 2016 die Wahl eines weiteren weiblichen Aufsichtsratsmitglied vorzuschlagen. Im Falle der Wahl der vorgeschlagenen Kandidatin steigt der Frauenanteil auf der Anteilseignerseite im Aufsichtsrat auf 30 % und im Aufsichtsrat insgesamt auf 25 %. ZIELE FÜR DEN FRAUENANTEIL IM VORSTAND UND AUF DEN BEIDEN ERSTEN FÜHRUNGSEBENEN Der Aufsichtsrat verfolgt das Ziel, dass dem Vorstand der Gesellschaft mindestens eine Frau angehört. Das entspricht bei einem achtköpfigen Vorstand 12,5 %. Der Vorstand hat für die erste Führungsebene das Ziel gesetzt, einen Frauenanteil von 20 % zu erreichen und für die zweite Führungsebene einen Frauenanteil von 28 %. Die genannten Ziele sollen bis zum 30. Juni 2017 erreicht werden. AKTIENGESCHÄFTE VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie ihnen nahestehende Personen sind gesetzlich verpflichtet, den Erwerb oder die Veräußerung von Wertpapieren der Bayer AG offenzulegen, sofern der Wert der Geschäfte im Kalenderjahr 5.000 € erreicht oder übersteigt. Bayer veröffentlicht Angaben zu den Geschäften unverzüglich auf der Internetseite und übersendet der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht einen entsprechenden Beleg; die Information wird dem Unternehmensregister zur Speicherung übermittelt. Der Bayer AG wurden für das Geschäftsjahr 2015 folgende Geschäfte gemeldet: Aktiengeschäfte von Vorstand und Aufsichtsrat [Tabelle 3.16.1] scroll Datum / Ort Name / Funktion Finanzinstrument ISIN Geschäftsart Preis / Währung Stückzahl 03.03.2015 / Xetra Werner Wenning, Aufsichtsrat Aktie DE000BAY0017 Kauf 132,73 € 678 03.03.2015 / Xetra Dr. Klaus Sturany, Aufsichtsrat Aktie DE000BAY0017 Kauf 132,73 € 452 03.03.2015 / Xetra Dr. Paul Achleitner, Aufsichtsrat Aktie DE000BAY0017 Kauf 132,73 € 339 03.03.2015 / Xetra Dr. Clemens Börsig, Aufsichtsrat Aktie DE000BAY0017 Kauf 132,73 € 226 03.03.2015 / Xetra Thomas Ebeling, Aufsichtsrat Aktie DE000BAY0017 Kauf 132,73 € 226 03.03.2015 / Xetra Dr. Helmut Panke, Aufsichtsrat Aktie DE000BAY0017 Kauf 132,73 € 291 03.03.2015 / Xetra Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, Aufsichtsrat Aktie DE000BAY0017 Kauf 132,73 € 226 03.03.2015 / Xetra Dr.-Ing. Thomas Fischer, Aufsichtsrat Aktie DE000BAY0017 Kauf 132,73 € 339 03.03.2015 / Xetra Michael Schmidt-Kiessling, Aufsichtsrat Aktie DE000BAY0017 Kauf 132,73 € 226 03.03.2015 / Xetra Dr. Simone Bagel-Trah, Aufsichtsrat Aktie DE000BAY0017 Kauf 132,73 € 152 03.03.2015 / Over the counter market (OTC) Sue H. Rataj, Aufsichtsrat Bayer AG American Depositary Receipt (ADR) US072730302 Kauf 148,57 US$ 226 scroll Datum / Ort Name / Funktion Gesamtvolumen 03.03.2015 / Xetra Werner Wenning, Aufsichtsrat 89.992,16 € 03.03.2015 / Xetra Dr. Klaus Sturany, Aufsichtsrat 59.994,77 € 03.03.2015 / Xetra Dr. Paul Achleitner, Aufsichtsrat 44.996,08 € 03.03.2015 / Xetra Dr. Clemens Börsig, Aufsichtsrat 29.997,39 € 03.03.2015 / Xetra Thomas Ebeling, Aufsichtsrat 29.997,39 € 03.03.2015 / Xetra Dr. Helmut Panke, Aufsichtsrat 38.624,95 € 03.03.2015 / Xetra Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, Aufsichtsrat 29.997,39 € 03.03.2015 / Xetra Dr.-Ing. Thomas Fischer, Aufsichtsrat 44.996,08 € 03.03.2015 / Xetra Michael Schmidt-Kiessling, Aufsichtsrat 29.997,39 € 03.03.2015 / Xetra Dr. Simone Bagel-Trah, Aufsichtsrat 20.175,23 € 03.03.2015 / Over the counter market (OTC) Sue H. Rataj, Aufsichtsrat 33.576,82 US$ Nach Mitteilung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats an die Gesellschaft ist deren Gesamtbesitz an Aktien der Bayer AG oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente am Abschlussstichtag kleiner als 1 % der ausgegebenen Aktien. GEMEINSAME WERTE UND FÜHRUNGSPRINZIPIEN Bayer hat sich auf die Werte Leadership (Führung), Integrität, Flexibilität und Effizienz - kurz "LIFE" -verpflichtet. Diese Werte stellen für alle Bayer-Mitarbeiter eine Richtschnur sowohl für das geschäftliche Verhalten als auch für die Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens dar. Die Ausrichtung ihres Handelns an den LIFE-Werten ist für alle Mitarbeiter verbindlich und wird auch in der Personalentwicklung und den regelmäßigen Leistungsbeurteilungen berücksichtigt. SYSTEMATISCHES RISIKOMANAGEMENT Risikomanagement ist ein zentraler Bestandteil unserer Steuerungsprozesse, um ein risikobewusstes Handeln sicherzustellen und etwaige finanzielle und nichtfinanzielle Risiken frühzeitig erkennen zu können. Die Risiken versuchen wir mittels Gegensteuerungsmaßnamen zu vermeiden, zu vermindern bzw. sofern möglich und wirtschaftlich vertretbar auf Dritte (z. B. Versicherungen) zu übertragen. Das Interne Kontrollsystem (IKS) im Bereich der finanziellen Risiken der Rechnungslegungsprozesse ermöglicht eine zeitnahe Risikoüberwachung. Damit kann eine korrekte Bilanzierung sowie eine Prävention und falls erforderlich Korrektur von Fehlern in der Abwicklung von geschäftlichen Transaktionen gewährleistet werden. Weiterhin ist folglich sichergestellt, dass zuverlässige Daten über die finanzielle Situation des Unternehmens vorliegen. Das Kontroll- und Risikomanagementsystem kann jedoch keinen absoluten Schutz gegen Verluste aus geschäftlichen Wagnissen oder gegen betrügerische Handlungen bieten. GRI G4-26 AUSFÜHRLICHE BERICHTERSTATTUNG Um eine größtmögliche Transparenz zu gewährleisten, unterrichten wir unsere Aktionäre, die Finanzanalysten, die Aktionärsvereinigungen, die Medien und die interessierte Öffentlichkeit regelmäßig und zeitnah über die Lage des Unternehmens sowie über wesentliche geschäftliche Veränderungen. Damit entspricht die Berichterstattung unseres Unternehmens den im Kodex definierten Regelungen: Bayer informiert seine Aktionäre vier Mal pro Jahr über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens sowie über dessen Risiken. Gemäß der gesetzlichen Verpflichtung versichern die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, dass nach bestem Wissen der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermitteln. Der Jahresabschluss der Bayer AG, der Konzernabschluss für den Bayer-Konzern und der zusammengefasste Lagebericht werden innerhalb von 90 Tagen nach Ende des jeweiligen Geschäftsjahres veröffentlicht. Während des Geschäftsjahres werden Anteilseigner und Dritte zusätzlich innerhalb von 45 Tagen nach Ende des jeweiligen Berichtszeitraums durch den Halbjahresfinanzbericht sowie im 1. und 3. Quartal durch Quartalsfinanzberichte unterrichtet. Der Halbjahresfinanzbericht wird freiwillig einer prüferischen Durchsicht durch den auch für diesen Zweck durch die Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer unterzogen. Darüber hinaus veröffentlicht Bayer Informationen in den Presse- und Analystenkonferenzen. Als stets aktuelle Veröffentlichungsplattform nutzt Bayer auch das Internet. Auf der Internetseite des Konzerns besteht Zugriff auf die Termine der wesentlichen Veröffentlichungen und Veranstaltungen wie Geschäftsbericht, quartalsweise Finanzberichte (Zwischenberichte) oder Hauptversammlung. Dem Prinzip des "Fair Disclosure" folgend, behandeln wir alle Aktionäre und wesentliche Zielgruppen bei bewertungsrelevanten Informationen gleich. Informationen zu wichtigen neuen Umständen stellen wir unverzüglich der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Diesen zeitnahen Zugriff haben Aktionäre auch auf Informationen, die Bayer im Ausland aufgrund der jeweiligen kapitalmarktrechtlichen Vorschriften veröffentlicht. Neben der regelmäßigen Berichterstattung informieren wir in Ad-hoc-Mitteilungen über nichtöffentlich bekannte Umstände, die geeignet sind, im Falle ihres Bekanntwerdens den Börsenpreis der Bayer-Aktie erheblich zu beeinflussen. 16.3 Compliance Der Bayer-Konzern führt seine Geschäfte verantwortungsvoll und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften der Länder, in denen das Unternehmen tätig ist. Unter Compliance verstehen wir rechtlich und ethisch einwandfreies Handeln unserer Mitarbeiter im geschäftlichen Alltag, denn jeder Mitarbeiter beeinflusst durch sein berufliches Verhalten das Ansehen des Unternehmens. Verstöße gegen einschlägige Gesetze, relevante Kodizes sowie interne Regelungen werden nicht geduldet. Compliance ist essenziell für unseren nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg. CORPORATE COMPLIANCE Der Konzernvorstand bekennt sich uneingeschränkt zu Compliance, ebenso wie zum Verzicht auf jegliches den Grundsätzen entgegenstehendes Geschäft. Diese für Bayer geltenden Compliance-Grundsätze haben wir in unserer Corporate Compliance Policy verankert, die in 42 Sprachen vorliegt. Darin enthalten sind die Verpflichtungen: ― zur Einhaltung des Wettbewerbsrechts, ― zur Integrität im Geschäftsverkehr und gegen jede Form der Korruption, ― zum Prinzip der Nachhaltigkeit und Produktverantwortung, ― zur Einhaltung des Außenhandels- und Insiderrechts, ― zur Trennung der beruflichen von den privaten Interessen, ― zur ordnungsgemäßen Aktenführung und transparenten Finanzberichterstattung sowie ― zu fairen und respektvollen Arbeitsbedingungen und gegen jede Form der Diskriminierung. Jeder Mitarbeiter ist verpflichtet, diese Regelungen zu befolgen und Verletzungen der Policy unverzüglich zu melden. Aufgrund von Besonderheiten der nationalen Rechtslage gilt diese generelle Meldepflicht nicht in Frankreich. Den Führungskräften kommt im Bayer-Konzern bei der Umsetzung der Corporate Compliance Policy eine besondere Bedeutung zu. Mit ihrer Vorbildfunktion tragen sie entscheidend dazu bei, dass dieser wichtige Verhaltenskodex bei Bayer aktiv gelebt wird. Führungskräfte können ihre Ansprüche auf variable Vergütungsanteile verlieren und müssen mit weiteren disziplinarischen Maßnahmen rechnen, wenn es in ihrem Verantwortungsbereich systematische Verstöße gegen das geltende Recht gegeben hat. Regelgerechtes und gesetzestreues Verhalten ist Teil der Leistungsbeurteilung aller leitenden Mitarbeiter. Die Einhaltung der Corporate Compliance Policy ist ein Bestandteil aller Prüfungen der Bayer Konzernrevision. Die Prüfungsplanung folgt einem funktions- und risikoorientierten Ansatz, der auch einen Korruptionswahrnehmungsindex berücksichtigt. In den größten Gesellschaften, deren Anteil rund 90 % am Konzernumsatz beträgt, ist die Präsenz in einem Drei-Jahres-Zyklus vorgesehen. Im Jahr 2015 wurden insgesamt 214 Prüfungen durchgeführt. Davon entfallen 38 auf präventive und anlassbezogene Compliance-Audits. Der Leiter der Konzernrevision nimmt regelmäßig an den Sitzungen des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats teil und stellt diesem mindestens einmal jährlich eine Übersicht über die durchgeführten Prüfungen und deren Ergebnisse vor. COMPLIANCE-ORGANISATION Die Compliance-Organisation im Konzern wird vom Group Compliance Officer geleitet. Er berichtet regelmäßig direkt an den Vorstandsvorsitzenden sowie an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Eine zentrale Compliance-Abteilung unterstützt ihn bei der Steuerung und Umsetzung der konzernweiten Compliance-Aktivitäten. Alle Konzernführungsgesellschaften verfügten im Berichtsjahr über eigene Compliance Officer, die u. a. für die Etablierung teilkonzern- und branchenspezifischer Standards zuständig sind. Bei Fragen zum rechtlich und ethisch korrekten Verhalten in geschäftlichen Situationen steht allen Mitarbeitern in allen Ländern und Ländergruppen des Konzerns jeweils ein zentraler Compliance Officer als Ansprechpartner zur Verfügung - gegebenenfalls unterstützt durch weitere Compliance-Funktionen. Die Compliance-Organisation orientiert sich in ihrer Arbeit an internationalen Standards, wie den "OECD Recommendations of the Council for Further Combating Bribery of Foreign Public Officials in International Business Transactions". Ziele und Selbstverständnis der Compliance-Organisation im Bayer-Konzern sind in unserer Compliance-Charta festgeschrieben. Sie ist die Grundlage für eine proaktive, risikobasierte und kooperative Zusammenarbeit mit dem operativen Geschäft, die auf frühzeitige Prävention abzielt. Um Compliance als festen, lebendigen Bestandteil der Bayer-Unternehmenskultur weiterzuentwickeln, muss sie in alle operativen Geschäftseinheiten und deren Arbeitsprozesse integriert sein. Der frühzeitigen Prävention dient ein konzernweites Compliance-Management-System. Es beruht auf Partnerschaft mit dem operativen Geschäft, Dialog und Transparenz sowie auf kontinuierlicher Verbesserung. Es schließt auch die Ahndung von Compliance-Verstößen mit ein. Treiber des präventiven Ansatzes ist das Integrierte-Compliance-Management (ICM)-Projekt. Dieses fördert die enge und systematische Kooperation der Compliance-Fachleute und der Verantwortlichen des operativen Geschäfts. Mithilfe von ICM können relevante Geschäftsrisiken erkannt und minimiert werden. Identifizierte Compliance-Risiken und die Maßnahmen zu ihrer Abwehr werden in einem systematischen Prozess in sogenannten "Round Tables" erörtert und abgestimmt. Teilnehmer dieser "Round Tables" sind die Compliance-Funktionen und die Verantwortlichen des betroffenen Geschäftes. Die Ergebnisse der "Round Tables" werden in einer konzernweiten Compliance-Risk-Management-Datenbank erfasst und überwacht. Konzernziel 2015: Durchführung vorsorglicher Risikobeurteilungen in allen drei Teilkonzernen Wir haben entsprechend unserem Konzernziel bis Ende 2015 in der Holding, allen drei Teilkonzernen und den Landesorganisationen umfassende vorsorgliche Risikobeurteilungen durchgeführt. Regelmäßige Selbst-Monitorings der operativen Geschäftsfelder mittels geeigneter Prüf- und Kontrollverfahren ergänzen das Projekt. ICM-Fokusthemen sind u. a. Kartellrecht, Antikorruption, Exportkontrolle, Interessenkonflikte, Insiderhandel, Antidiskriminierung und Datenschutz. Das Projekt wurde zum Jahreswechsel 2015/16 in die Compliance- und Datenschutz-Organisation des Unternehmens überführt. Compliance-Verstöße können bei einer weltweit eingerichteten, zentralen Compliance-Hotline - auch anonym - gemeldet werden. 2015 wurde diese Hotline auf einen neuen internationalen Dienstleister mit zusätzlichen Serviceangeboten umgestellt. Bei dieser Compliance-Hotline, die auch der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich ist, wurden im Berichtsjahr insgesamt 185 Meldungen (davon 121 anonym) durch die Compliance-Organisation registriert. 10 Meldungen kamen aus Deutschland und 175 aus anderen Teilen der Welt. Als alternative Ansprechpartner für Compliance-Verdachtsfälle dienen - neben der zentralen Compliance-Hotline - die jeweiligen Compliance Officer in den Landesorganisationen und die Konzernrevision. Alle Compliance-Verdachtsfälle werden konzernweit nach einheitlichen Kriterien erfasst und gemäß den Regeln der Bayer-Direktive "Bearbeitung von Compliance-Vorfällen" bearbeitet. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-16.3-1 Bestätigt sich ein Compliance-Vorfall durch die eingeleitete Untersuchung, steht dem Unternehmen ein abgestufter Maßnahmenkatalog zur Verfügung. Dieser umfasst mündliche oder schriftliche Ermahnungen eines Mitarbeiters, eine Versetzung, den Nichtvollzug einer geplanten Beförderung, die Kürzung der variablen Einkommenskomponente, die Herabstufung der Tarif- oder Vertragsstufe sowie die ordentliche oder außerordentliche Kündigung des Arbeitsvertrages. Weitergehende Ansprüche des Unternehmens auf Kostenerstattung oder Schadensersatz sowie mögliche strafrechtliche Maßnahmen sind hiervon unberührt. Die im Einzelfall zu ergreifenden Maßnahmen richten sich nach der Schwere des Compliance-Vorfalls und dem jeweils anwendbaren Recht. Konzernziel 2015: Jährliches Compliance-Training aller Bayer-Manager (> 99 %) COMPLIANCE-SCHULUNGEN UND KOMMUNIKATION Durch konzernweite bedarfs- und zielgruppenorientierte Trainingsmaßnahmen und umfangreiche Kommunikationsaktivitäten unterstützen wir unsere Mitarbeiter dabei, ihr Bewusstsein für Compliance und die damit verbundenen Risiken zu stärken und weiterzuentwickeln. 2015 haben insgesamt 38.609 Bayer-Manager und damit 96,6 % aller Bayer-Manager gemäß unserem Konzernziel weltweit ein Compliance-Training pro Jahr absolviert. ONLINE-ERGÄNZUNG: 3-16.3-2 Durch gezielte Schulungsmaßnahmen wollen wir vermeiden, dass Mitarbeiter aus Unwissenheit oder Unsicherheit Grenzen übertreten. Die Compliance-Trainings spiegeln die ICM-Fokusbereiche wider und sind in verschiedenen Formaten wie beispielsweise Web-Based-Trainings (WBT), Präsenztrainings oder Workshops verfügbar, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden. 2015 wurde ein neues globales Web-Based-Training zum Thema Interessenkonflikte in 83 Ländern implementiert. Das Training ist zunächst in 10 Sprachen verfügbar, 26.163 Mitarbeiter haben dieses WBT bereits abgeschlossen. Neue Mitarbeiter sowie Mitarbeiter, die den Verantwortungsbereich innerhalb von Bayer wechseln, werden regelmäßig entsprechend ihren Funktionen zu den für sie relevanten Trainings eingeladen. So wird sichergestellt, dass alle neuen Mitarbeiter alle benötigten Trainings erhalten. Für die Mitarbeiter des Teilkonzerns HealthCare bieten wir aufgrund der besonders strengen Compliance-Regelungen im Bereich Gesundheitswesen spezielle Trainings an. Mehr dazu lesen Sie in Kapitel 7. Das Thema Compliance war auch im Geschäftsjahr 2015 Gegenstand einer breit angelegten Kommunikationskampagne. Alle Mitarbeiter sollen umfassend über Compliance und die Beratungsmöglichkeiten durch Compliance-Mitarbeiter nach dem neuen Partner-Konzept informiert sowie stärker für Compliance-kritische Situationen sensibilisiert werden. Schwerpunkte der Kommunikationsaktivitäten im Berichtsjahr waren die Themen "Interessenkonflikte" und "Produktbezogene Kommunikation". Zu beiden gab es eine breite Palette interner Medienangebote. Ein Quiz zu Beginn des Jahres bot die Gelegenheit, verschiedene Compliance-Aspekte aufzufrischen. 16.4 Vergütungsbericht Der Vergütungsbericht erläutert die Grundzüge des Vergütungssystems für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sowie die Höhe individueller Vergütungen. Der Bericht entspricht den Anforderungen des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) unter Einbeziehung der Grundsätze des Deutschen Rechnungslegungs-Standards Nr. 17 (DRS 17), den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) sowie den International Financial Reporting Standards (IFRS). 16.4.1 Vergütung des Vorstands ZIELSETZUNG Die Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand der Bayer AG zielt auf eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts und eine erfolgsorientierte Unternehmensführung ab. Zu den Kernelementen des Systems gehören eine feste Jahresvergütung, welche die Aufgaben und Leistungen der Vorstandsmitglieder berücksichtigt, sowie eine von der Erreichung der jährlichen Performanceziele des Unternehmens abhängige Incentivierung (STI=Short Term Incentive). Neben der jahresbezogenen Vergütung gibt es zwei langfristig ausgelegte aktienbasierte Komponenten, die unmittelbar mit der Wertentwicklung der Bayer-Aktie im Zusammenhang stehen und somit einen Anreiz für nachhaltiges Engagement für das Unternehmen schaffen sollen. Ein weiteres Ziel bei der Ausgestaltung der Vorstandsvergütung der Bayer AG ist es, deren Attraktivität im Wettbewerb um hoch qualifizierte Führungskräfte zu sichern sowie den gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben zu entsprechen. Die Vorstandsvergütung folgt den Grundprinzipien der Vergütungsstruktur des Bayer-Konzerns und ist grundsätzlich sowohl für den Vorstand als auch für die übrigen Führungskräfte, bis in den Bereich der leitenden Mitarbeiter hinein, einheitlich aufgebaut. Die Höhe und die Angemessenheit des Vergütungssystems für den Vorstand werden durch den Aufsichtsrat regelmäßig überprüft und ggf. angepasst. VERGÜTUNGSSTRUKTUR BIS ZUM 31. DEZEMBER 2015 Die Vorstandsmitglieder erhalten eine Vergütung, die sich aus erfolgsunabhängigen und erfolgsbezogenen Komponenten zusammensetzt. Basierend auf den durchschnittlichen jährlichen Gesamtbezügen eines Vorstandsmitglieds bei 100-prozentiger Zielerreichung sieht die Vergütungsstruktur des Bayer-Konzerns folgende Aufteilung der Vergütungskomponenten vor: Vergütungsstruktur des Vorstands (HGB)1 [Grafik 3.16.1] 1 ohne Sachbezüge, sonstige Leistungen und Pensionsleistungen Die erfolgsunabhängige Vergütung besteht aus der jährlichen Festvergütung sowie Sachbezügen und sonstigen Leistungen. Zu den Bestandteilen der erfolgsbezogenen Komponenten der Bezüge zählt die variable Vergütung (STI), die zu 50 % aus der kurzfristigen variablen Barvergütung und zu 50 % aus einer langfristigen Barvergütung besteht, die über virtuelle Bayer-Aktien mit dreijähriger Sperrfrist gewährt wird. Eine weitere erfolgsbezogene Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung ist das aktienbasierte Barvergütungsprogramm Aspire mit vierjähriger Sperrfrist. Die einzelnen erfolgsbezogenen Komponenten sind bei ihrer Gewährung auf einen Maximalbetrag begrenzt. Die Höchstgrenze für die Vergütung insgesamt beträgt jeweils das 1,8-Fache der Zielvergütung und wird jährlich mit der Bestimmung der Festvergütung betragsmäßig festgesetzt. Darüber hinaus erhalten die Vorstandsmitglieder Zusagen für die Alters- und Hinterbliebenenversorgung. Erfolgsunabhängige Komponenten Jährliche Festvergütung In der Höhe der jährlichen erfolgsunabhängigen Festvergütung der Vorstandsmitglieder sind die übertragene Funktion und Verantwortung sowie die Marktbedingungen berücksichtigt. Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Höhe der Festvergütung des Vorstands unter Einbeziehung des Verbraucherpreisindex und nimmt ggf. Anpassungen vor. Die jährliche Festvergütung für den Vorstand wird in 12 Monatsraten ausgezahlt. Sachbezüge und sonstige Leistungen Sachbezüge und sonstige Leistungen enthalten im Wesentlichen Sachleistungen, wie Firmenfahrzeuge mit Fahrer oder Fahrbereitschaftsdienst, Zuschüsse zu Sicherheitseinrichtungen sowie Kostenerstattung einer jährlichen Gesundheitsvorsorgeuntersuchung. Die Sachbezüge und sonstigen Leistungen werden mit ihren Kosten oder in Höhe ihres geldwerten Vorteils berücksichtigt. Erfolgsbezogene Komponenten Kurzfristige variable Barvergütung Die kurzfristige variable Vergütung ("Short-Term Incentive", STI) basiert auf einem festgelegten Prozentsatz von der jährlichen Festvergütung (Zielwert). Dieser Betrag wird in Abhängigkeit der Zielerreichung von drei Teilkomponenten - der Konzern-, der Teilkonzern- und der individuellen Komponente - angepasst. Die Konzernkomponente bemisst sich hierbei am bereinigten Ergebnis je Aktie ("core earnings per share", core EPS). Die Teilkonzernkomponente bemisst sich am gewichteten Durchschnitt der Zielerreichung der Teilkonzerne HealthCare, CropScience und Covestro. Die jährliche Zielsetzung der Teilkonzerne wird von der jeweiligen Geschäftsstrategie und operativen Prioritäten abgeleitet. Die Zielerreichung für HealthCare und CropScience ist im Wesentlichen an die Planerreichung in Bezug auf die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge und das Umsatzwachstum gekoppelt. Der Erfolg von Covestro wird an dem Cash Flow Return on Investment (CFROI) gemessen. Bei der Beurteilung der Zielerreichung werden auch qualitative Ziele, darunter auch Aspekte von Sicherheit, Compliance und Nachhaltigkeit berücksichtigt. Die Zielerreichung für die individuelle Komponente der variablen Vergütung wird durch den Aufsichtsrat festgestellt. Die Auszahlung von 50 % der STI für ein Geschäftsjahr erfolgt im 2. Quartal des Folgejahres. Die andere Hälfte der STI-Komponente wird in virtuellen Bayer-Aktien gewährt. Komponenten der kurzfristigen variablen Vergütung (STI) [Grafik 3.16.2] Langfristige variable Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien Die Anzahl der zu gewährenden virtuellen Aktien sowie die Höhe der Auszahlung am Ende der Sperrfrist bemessen sich nach dem Durchschnitt der offiziellen Schlusskurse der Bayer-Aktie an den letzten 30 Handelstagen des jeweiligen Geschäftsjahres im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse. Der Gegenwert der virtuellen Bayer-Aktien wird nach einer dreijährigen Sperrfrist abhängig von dem Kurs der Bayer-Aktie ausgezahlt. Außerdem erhalten die Vorstandsmitglieder zusammen mit der Auszahlung den finanziellen Gegenwert des während der Haltefrist entstandenen Anspruchs auf Dividenden. Nach Ablauf der Dreijahresfrist erfolgt die Auszahlung jeweils im Januar des Folgejahres. Dabei ist die Höhe der Auszahlung auf maximal 200 % des am Beginn der dreijährigen Sperrfrist in virtuelle Aktien umgewandelten Betrages begrenzt. Eine Option zur Verlängerung der Haltefrist bzw. Verschiebung der Auszahlung auf Wunsch der Vorstandsmitglieder ist dabei ausgeschlossen. Bei Ausscheiden aus dem Vorstand verkürzt sich die Sperrfrist für zwei Drittel jeder Tranche auf zwei Jahre, wobei im Falle des unterjährigen Ausscheidens zwei Drittel einer Tranche, die bereits mehr als zwei Jahre gesperrt ist, unmittelbar nach dem Ausscheiden zur Auszahlung kommen. Für das jeweils verbleibende Drittel jeder Tranche bleibt es bei der dreijährigen Sperrfrist. Langfristige aktienbasierte Barvergütung (Aspire I) Mitglieder des Vorstands sind zur Teilnahme an den jährlichen Tranchen des langfristigen aktienbasierten Vergütungsprogramms Aspire I ("Aspire") berechtigt, soweit sie nach vorgegebenen Richtlinien eine individuell festgelegte Anzahl an Bayer-Aktien als Eigeninvestment halten und solange sie für den Bayer-Konzern tätig sind. Die aktienbasierte Vergütung Aspire beruht auf dem sogenannten Aspire-Zielbetrag, der als vertraglich vereinbarter Prozentsatz der jährlichen Festvergütung definiert ist. In Abhängigkeit von der absoluten Kursentwicklung der Bayer-Aktie sowie von der relativen Performance im Vergleich zum Aktienindex EURO STOXX 50 wird nach Ablauf des Programms an die Teilnehmer ein Betrag zwischen 0 % und maximal 300 % des Aspire-Zielbetrags ausgezahlt. Die Auszahlungs- bzw. Performance-Matrix in Abhängigkeit von der absoluten und relativen Kursentwicklung der Bayer-Aktie ist im Internet unter HTTP://WWW.INVESTOR.BAYER.DE/DE/AKTIE/AKTIENPROGRAMME/ASPIRE/ verfügbar. Darstellung der Tranchen des Aspire-Programms [Grafik 3.16.3] Bei einem Eintritt in den Ruhestand werden zu diesem Zeitpunkt laufende Tranchen gegebenenfalls wertmäßig gekürzt. Bis zur Tranche 2011 einschließlich fand eine verhältnismäßige Kürzung in Abhängigkeit von der Dauer der aktiven Vorstandstätigkeit während der Laufzeit der Tranche statt. Ab der Tranche 2012 orientiert sich die Kürzung an der Dauer der aktiven Vorstandstätigkeit während des ersten Jahres der Laufzeit der Tranche. Erweiterte Share Ownership Guidelines In Ergänzung zu den Eigeninvestment-Anforderungen aus dem langfristigen Aspire-Programm haben sich die Vorstandsmitglieder verpflichtet, sogenannte "erweiterte Share Ownership Guidelines" einzuhalten. Danach hat der Vorstandsvorsitzende innerhalb einer vierjährigen Frist Bayer-Aktien im Wert von 150 % seiner Festvergütung und die weiteren Vorstandsmitglieder Bayer-Aktien im Wert von 100 % ihrer Festvergütung aufzubauen und bis zum Ablauf der Bestellung als Vorstandsmitglied zu halten. Die im Rahmen der kurzfristigen variablen Vergütung gewährten virtuellen Aktien werden darauf zu 50 % angerechnet. Der Nachweis über die Erfüllung dieser Verpflichtung ist von den Vorstandsmitgliedern erstmalig nach Ablauf der vierjährigen Aufbaufrist zu erbringen und jährlich zu erneuern. Der Wert der zu haltenden Aktien ist im Falle signifikanter Änderungen der Festvergütung anzupassen. Pensionszusagen (Alters- und Hinterbliebenenversorgung) Die vor 2013 in den Vorstand berufenen Mitglieder sind grundsätzlich berechtigt, nach Ausscheiden aus dem Bayer-Konzern lebenslange Pensionsleistungen zu beziehen, jedoch nicht vor Erreichen des 60. Lebensjahres. Die Auszahlung der Pensionsleistungen erfolgt grundsätzlich in Form einer lebenslangen monatlichen Rente. Bei Dr. Marijn Dekkers besteht eine Option auf Kapitalauszahlung. Der jährliche Pensionsanspruch beruht auf einer endgehaltsabhängigen Zusage und beträgt mindestens 15 % der letzten Festvergütung. Dieser Prozentsatz kann sich durch weitere im Bayer-Vorstand zurückgelegte Dienstjahre auf maximal 60 % erhöhen. Die Regelungen zur Hinterbliebenenversorgung sehen im Wesentlichen ein Witwengeld in Höhe von 60 % sowie Waisengeld für jedes Kind bis zu einem vertraglich bzw. in den Versicherungsbedingungen festgelegten Alter von 15 % des jeweiligen Pensionsanspruchs vor. Zukünftige Pensionsleistungen werden jährlich überprüft und unter Berücksichtigung der Entwicklung der Verbraucherpreise angepasst. Der Anspruch auf Pension ruht, solange ein Vorstandsmitglied vor Vollendung des 65. Lebensjahres ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Aufsichtsrats für ein Unternehmen tätig ist, das mit der Bayer AG oder einer sonstigen Bayer-Konzerngesellschaft in Wettbewerb steht. Für die ab 2013 in den Vorstand berufenen Mitglieder beruht der jährliche Pensionsanspruch auf einer beitragsbezogenen Zusage. Bayer stellt jährlich einen fiktiven Beitrag in Höhe von 33 % der jeweiligen Festvergütung zur Verfügung. Dieser Prozentsatz setzt sich zusammen aus einem Grundbeitrag von 6 % und einem Matching-Beitrag von 27 %, dem Dreifachen des Eigenbeitrags des Vorstandsmitglieds von 9 %. Der gesamte jährliche Beitragsaufwand wird nach einer Verrentungstabelle eines Versicherungstarifs der Rheinischen Pensionskasse VVaG in einen Rentenbaustein umgewandelt. Der jährliche Pensionsanspruch bei Pensionierung (frühestens im Alter von 62 Jahren) ergibt sich als Summe der angesammelten Rentenbausteine einschließlich einer Überschussbeteiligung. Die Überschussbeteiligung wird jährlich auf Basis der in der Rheinischen Pensionskasse VVaG erzielten Nettorendite abzüglich der im Tarif eingerechneten und von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht genehmigten Mindestverzinsung ermittelt. Kemal Malik hat darüber hinaus eine unverfallbare Pensionszusage über eine jährliche Pensionsleistung von 80 T € ab Vollendung des 65. Lebensjahres erhalten. Diese wird zeitanteilig gekürzt, soweit die Dienstzeit unter bestimmten Bedingungen vor Vollendung des 65. Lebensjahres endet. Der letztendliche Pensionsanspruch kann nicht vorab exakt ermittelt werden. Er hängt von der persönlichen Gehaltsentwicklung, der Anzahl der Dienstjahre im Vorstand sowie der erzielten Rendite in der Rheinischen Pensionskasse VVaG ab. Wir schätzen den erreichbaren Versorgungsanspruch derzeit insgesamt auf ca. 45 % der letzten Festvergütung. Davon sind ca. 38 % vom Unternehmen finanziert und 7 % vom Vorstandsmitglied. Im Rahmen eines Contractual Trust Agreement (CTA) werden zur Deckung von aus Direktzusagen resultierenden Pensionszusagen in Deutschland treuhänderisch Vermögenswerte im Bayer Pension Trust e. V. verwaltet. Dies führt zu einer zusätzlichen materiellen Absicherung der betreffenden Pensionsverpflichtungen der Vorstandsmitglieder in Deutschland. Leistungen bei Beendigung der Vorstandstätigkeit Nachvertragliche Wettbewerbsverbote Mit den Vorstandsmitgliedern bestehen nachvertragliche Wettbewerbsverbote, die eine von der Gesellschaft zu zahlende Entschädigung für die Dauer des Bestehens des nachvertraglichen Wettbewerbsverbots von zwei Jahren vorsehen. Diese Entschädigung beträgt 100 % der durchschnittlichen Festvergütung der letzten 12 Monate vor dem Ausscheiden. Das nachvertragliche Wettbewerbsverbot von Dr. Marijn Dekkers wurde anlässlich der Verlängerung seines Vorstandsvertrags im Juni 2014 entsprechend der zuletzt auch in einem vergleichbaren Fall geübten Praxis entschädigungslos aufgehoben. Change of Control Für die Mitglieder des Vorstands bestehen Vereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels, die unter bestimmten Voraussetzungen Abfindungszahlungen vorsehen. Die mögliche Höhe der Abfindungszahlungen aus Anlass der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit infolge eines Kontrollwechsels ist entsprechend der Empfehlung in Nummer 4.2.3 des DCGK auf maximal drei Jahresvergütungen begrenzt. Die verbleibende Vergütung bis zum Ablauf des Dienstvertrages wird dabei nicht überschritten. Arbeitsunfähigkeit Im Falle einer vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit werden den Vorstandsmitgliedern die vertraglich festgelegten Bezüge weiter bezahlt. Die Bayer AG kann den Dienstvertrag vorzeitig beenden, wenn das Vorstandsmitglied ununterbrochen mindestens 18 Monate arbeitsunfähig ist und voraussichtlich auf Dauer nicht mehr in der Lage ist, die ihm übertragenen Aufgaben uneingeschränkt zu erfüllen (dauernde Arbeitsunfähigkeit). Bei Beendigung des Vertrages mit dem Vorstandsmitglied aufgrund einer dauernden Arbeitsunfähigkeit vor dem 60. Lebensjahr wird eine Invalidenpension gewährt. Für die vor 2013 bestellten Vorstandsmitglieder beträgt die Höhe der Invalidenpension ähnlich wie die Höhe der Pensionszusagen mindestens 15 % der letzten Festvergütung und kann sich durch weitere im Bayer-Vorstand zurückgelegte Dienstjahre auf maximal 60 % erhöhen. Für die ab 2013 bestellten Vorstandsmitglieder entspricht die Höhe der Invalidenpension aus dem Vorstandsvertrag der zum Zeitpunkt der Beendigung des Vertrages erreichten Anwartschaft, ggf. zuzüglich einer Zurechnungszeit bis zum 55. Lebensjahr. VERGÜTUNG DES VORSTANDS IM GESCHÄFTSJAHR 2015 Die Gesamtbezüge für die Vorstandstätigkeit beliefen sich 2015 insgesamt auf 17.918 T € (Vorjahr: 15.648 T €). Davon entfielen 4.662 T € (Vorjahr: 4.561 T €) auf erfolgsunabhängige Komponenten und 13.256 T € (Vorjahr 11.087 T €) auf erfolgsbezogene Komponenten der Vergütung. Der Dienstzeitaufwand der Pensionszusagen betrug 1.847 T € (Vorjahr: 1.385 T €). Im Berichtsjahr 2015 gab es keine Änderungen in der Zusammensetzung des Vorstands bzw. der Amtsperioden der Vorstandsmitglieder. Mit Wirkung zum 1. Januar 2016 wurde der Vorstand der Bayer AG auf acht Vorstandsmitglieder erweitert. In Ergänzung zu den existierenden Ressorts wurden weitere drei Ressorts mit besonderer Verantwortung für die neu definierten operativen Divisionen des Konzerns geschaffen und folgende neuen Vorstandsmitglieder in den Vorstand berufen: ― Dieter Weinand verantwortlich für die Division Pharmaceuticals ― Erica Mann verantwortlich für die Division Consumer Health ― Liam Condon verantwortlich für die Division Crop Science Zum 1. Januar 2016 trat zudem Dr. Hartmut Klusik die Nachfolge für Michael König als Vorstand für Personal, Technologie und Nachhaltigkeit an. Die Gesamtbezüge nach HGB der einzelnen im Jahr 2014 und / oder 2015 tätigen Vorstandsmitglieder sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen: Gesamtbezüge des Vorstands (HGB) [Tabelle 3.16.2] scroll Festvergütung 2014 in T€ Festvergütung 2015 in T€ Sachbezüge und sonstige Leistungen 2014 in T€ Sachbezüge und sonstige Leistungen 2015 in T€ Zum 31.12.2015 amtierende Vorstandsmitglieder Dr. Marijn Dekkers (Vorsitzender) 1.363 1.374 42 40 Werner Baumann4 899 906 67 47 Johannes Dietsch 240 725 22 44 Michael König 719 725 222 36 Kemal Malik 659 725 72 40 Ehemalige Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Wolfgang Plischke5 238 - 18 - Gesamt 4.118 4.455 443 207 scroll Kurzfristige variable Barvergütung 2014 in T€ Kurzfristige variable Barvergütung 2015 in T€ Zum 31.12.2015 amtierende Vorstandsmitglieder Dr. Marijn Dekkers (Vorsitzender) 1.828 1.995 Werner Baumann4 1.051 1.237 Johannes Dietsch 280 917 Michael König 841 917 Kemal Malik 771 917 Ehemalige Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Wolfgang Plischke5 280 - Gesamt 5.051 5.983 scroll Langfristige variable Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien1 2014 in Stück Langfristige variable Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien1 2015 in T€ Langfristige variable Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien1 2014 in Stück Langfristige variable Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien1 2015 in T€ Zum 31.12.2015 amtierende Vorstandsmitglieder Dr. Marijn Dekkers (Vorsitzender) 15.809 1.828 16.739 1.995 Werner Baumann4 9.088 1.051 10.377 1.237 Johannes Dietsch 2.424 280 7.698 917 Michael König 7.271 841 7.698 917 Kemal Malik 6.665 771 7.698 917 Ehemalige Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Wolfgang Plischke5 2.485 287 - - Gesamt 43.742 5.058 50.210 5.983 scroll Langfristige aktienbasierte Barvergütung (Aspire)2 2014 in T€ Langfristige aktienbasierte Barvergütung (Aspire)2 2015 in T€ Gesamtbezüge 2014 in T€ Gesamtbezüge 2015 in T€ Zum 31.12.2015 amtierende Vorstandsmitglieder Dr. Marijn Dekkers (Vorsitzender) 414 398 5.475 5.802 Werner Baumann4 273 262 3.341 3.689 Johannes Dietsch - 210 822 2.813 Michael König 218 210 2.841 2.805 Kemal Malik - 210 2.273 2.809 Ehemalige Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Wolfgang Plischke5 73 - 896 - Gesamt 978 1.290 15.648 17.918 scroll Dienstzeitaufwand Pensionszusagen3 2014 in T€ Dienstzeitaufwand Pensionszusagen3 2015 in T€ Zum 31.12.2015 amtierende Vorstandsmitglieder Dr. Marijn Dekkers (Vorsitzender) 722 967 Werner Baumann4 204 227 Johannes Dietsch 65 220 Michael König 176 211 Kemal Malik 216 222 Ehemalige Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Wolfgang Plischke5 2 - Gesamt 1.385 1.847 1 Beizulegender Zeitwert zum Umwandlungszeitpunkt 2 Beizulegender Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt 3 Inkl. Arbeitgeberaufwand zur Bayer-Pensionskasse bzw. Rheinischen Pensionskasse VVaG 4 Die erhöhte variable Vergütung für Werner Baumann resultiert insbesondere auch aus der temporären Leitung von Bayer HealthCare zusätzlich zu seiner originären Vorstandstätigkeit. 5 Prof. Dr. Wolfgang Plischke ist mit Ablauf des 29. April 2014 aus dem Vorstand ausgeschieden. Zusätzlich erhielt Prof. Dr. Plischke im Vorjahr - als Ausgleich für die von ihm akzeptierte vorzeitige Umstellung der kurzfristigen variablen Vergütung im Jahr 2010 - eine weitere virtuelle Bayer-Aktie für je 20 der aus STI-Umwandlung gewährten. Jährliche Festvergütung Im Jahr 2015 wurde die Festvergütung der Vorstandsmitglieder angepasst und betrug für alle Vorstandsmitglieder insgesamt 4.455 T € (Vorjahr: 4.118 T €). Kurzfristige variable Barvergütung Die kurzfristige variable Barvergütung nach Abzug des Solidarbeitrags betrug im Jahr 2015 für alle Vorstandsmitglieder insgesamt 5.983 T € (Vorjahr: 5.051 T €) und wurde für die zum 31. Dezember 2015 amtierenden Vorstandsmitglieder in Höhe von 5.983 T € (Vorjahr: 4.771 T €) zurückgestellt. Den Solidarbeitrag gemäß den Vereinbarungen mit den Arbeitnehmervertretern zur Beschäftigungssicherung leisten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den betreffenden Gesellschaften zum Erhalt von Arbeitsplätzen an den deutschen Standorten. Für das Geschäftsjahr 2015 beträgt dieser Beitrag 0,20 % (Vorjahr: 0,27 %) der individuellen STI. Langfristige variable Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien Für die Umwandlung von 50 % des STI für 2015 in virtuelle Bayer-Aktien wurde ein Durchschnittskurs von 119,17 € (Vorjahr: 115,66 €) zugrunde gelegt. Der nach HGB in den Gesamtbezügen enthaltene Wert für die langfristige Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien betrug 5.983 T € (Vorjahr: 5.058 T €). Nach IFRS werden darüber hinaus entstandene Wertänderungen bisheriger Ansprüche im Geschäftsjahr von 556 T € (Vorjahr: 1.559 T €) in die Vorstandsvergütung mit einbezogen. Zum 31. Dezember 2015 wurden Rückstellungen in Höhe von 18.663 T € (Vorjahr: 17.775 T €) für die zukünftigen Auszahlungen der auf virtuellen Bayer-Aktien basierten Ansprüche für die aktiven Vorstandsmitglieder gebildet. In dem Betrag sind auch die jährlichen Dividenden aus den Vorjahren enthalten. Langfristige aktienbasierte Barvergütung (Aspire) In den Gesamtbezügen (HGB) ist die langfristige aktienbasierte Barvergütung (Aspire) mit dem beizulegenden Zeitwert bei Gewährung in Höhe von 1.290 T € (Vorjahr: 978 T €) enthalten. Nach IFRS umfasst die Gesamtvergütung den beizulegenden Zeitwert des in dem jeweiligen Geschäftsjahr erdienten Teilanspruchs. Dies bedeutet, dass ab dem Jahr der Gewährung bei einem vierjährigen Erdienungszeitraum der jeweilige beizulegende Zeitwert über vier Jahre aufwandswirksam erfasst wird. Zusätzlich wird die Wertänderung bereits erdienter Anteile der noch laufenden Aspire-Tranchen der Vorjahre als aktienbasierte Entlohnung nach IFRS ausgewiesen. Vorstandsvergütung aufgrund von Aspire (IFRS) [Tabelle 3.16.3] scroll Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Dr. Marijn Dekkers (Vorsitzender) in T€ Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Werner Baumann in T€ Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Johannes Dietsch3 in T€ Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Michael König3 in T€ Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Kemal Malik3 in T€ Im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung1 2015 980 597 225 265 263 2014 1.186 684 78 246 247 Wertänderungen bisheriger Ansprüche2 2015 108 71 21 24 48 2014 272 154 18 43 56 Summe 2015 1.088 668 246 289 311 2014 1.458 838 96 289 303 scroll Ehemalige Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Wolfgang Plischke Gesamt in T€ in T€ Im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung1 2015 - 2.330 2014 1.161 3.602 Wertänderungen bisheriger Ansprüche2 2015 - 272 2014 144 687 Summe 2015 - 2.602 2014 1.305 4.289 1 Die langfristige variable Vergütung der neu erdienten Ansprüche umfasst die Aspire-Programme aus den Jahren 2012 - 2015 (Vorjahr: 2011 - 2014), da diese Vergütungen über einen Zeitraum von vier Geschäftsjahren erdient werden. Sie sind mit dem anteiligen beizulegenden Zeitwert während des Erdienungszeitraums 2014 bzw. 2015 bewertet. 2 Die Wertänderung bisheriger Ansprüche bezieht sich auf die Wertänderungen bereits erdienter Ansprüche in den Jahren 2012, 2013 und 2014 (Vorjahr: 2011, 2012 und 2013). 3 Die 2014 und 2015 erdienten Aspire-Ansprüche sowie die Wertänderungen bei Johannes Dietsch, Michael König und Kemal Malik beziehen sich zum Teil auf Aspire-Tranchen, die ihnen vor ihrer Vorstandsbestellung gewährt wurden, jedoch noch nicht vollständig erdient sind. Für die zum 31. Dezember 2015 amtierenden Vorstandsmitglieder wurden Rückstellungen für die Aspire-Ansprüche in Höhe von 7.110 T € (Vorjahr: 7.155 T €) gebildet. Pensionszusagen Im laufenden Jahr wurde für die Vorstandsmitglieder ein Dienstzeitaufwand in Höhe von insgesamt 1.847 T € (Vorjahr: 1.385 T €) nach HGB bzw. 2.891 T € (Vorjahr: 1.716 T €) nach IFRS aufwandswirksam berücksichtigt. Der auf die einzelnen Vorstandsmitglieder entfallende Dienstzeitaufwand und Barwert der Pensionsverpflichtungen ergibt sich aus der nachstehenden Übersicht: Pensionszusagen nach HGB und IFRS [Tabelle 3.16.4] scroll HGB HGB HGB HGB Dienstzeitaufwand Pensionszusagen1 2014 in T€ Dienstzeitaufwand Pensionszusagen1 2015 in T€ Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen zum 31.12. 2014 in T€ Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen zum 31.12. 2015 in T€ Zum 31.12.2015 amtierende Vorstandsmitglieder Dr. Marijn Dekkers 722 967 8.256 11.014 Werner Baumann 204 227 5.738 7.022 Johannes Dietsch 65 220 2.160 2.681 Michael König 176 211 1.626 2.371 Kemal Malik 216 222 231 516 Ehemalige Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Wolfgang Plischke2 2 - - - Gesamt 1.385 1.847 18.011 23.604 scroll IFRS IFRS IFRS IFRS Dienstzeitaufwand für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen 2014 in T€ Dienstzeitaufwand für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen 2015 in T€ Barwert der leistungsorientierten Pensionsverpflichtung zum 31.12. 2014 in T€ Barwert der leistungsorientierten Pensionsverpflichtung zum 31.12. 2015 in T€ Zum 31.12.2015 amtierende Vorstandsmitglieder Dr. Marijn Dekkers 877 1.418 12.812 14.106 Werner Baumann 259 385 10.701 10.131 Johannes Dietsch 85 355 4.133 3.995 Michael König 222 361 3.259 3.559 Kemal Malik 273 372 1.343 1.700 Ehemalige Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Wolfgang Plischke2 - - - - Gesamt 1.716 2.891 32.248 33.491 1 inklusive Arbeitgeberbeitrag zur Bayer-Pensionskasse bzw. Rheinischer Pensionskasse VVaG 2 Prof. Dr. Wolfgang Plischke ist mit Ablauf des 29. April 2014 aus dem Vorstand ausgeschieden. Der Dienstzeitaufwand für die Pensionszusagen weicht aufgrund unterschiedlicher Bewertungsansätze für den Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen nach HGB sowie für den Barwert der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen nach IFRS voneinander ab. Leistungen bei Beendigung der Vorstandstätigkeit Im Zusammenhang mit der vorzeitigen einvernehmlichen Beendigung zum 31. Dezember 2015 des bis zum 31. März 2016 laufenden Dienstvertrages von Michael König wurden mit ihm zu gewährende Leistungen in Höhe von 1.131 T € vereinbart. Diese setzten sich aus dem Festeinkommen, kurzfristigen variablen Einkommenskomponenten (STI), Aspire und dem Dienstzeitaufwand für Altersversorgung, jeweils für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. März 2016, sowie dem beizulegendem Zeitwert aus der beschleunigten Erdienung der bisherigen Aspire-Tranchen zusammen. Das Festeinkommen und die kurzfristige variable Einkommenskomponente in Höhe von insgesamt 375 T € kommen im 1. Halbjahr 2016 zur Auszahlung. Die Auszahlung von Aspire-Tranchen erfolgt jeweils nach Ablauf der Programmlaufzeit auf Basis der Programmparameter. Für Michael König besteht zudem gemäß dem Vorstandsvertrag ein zweijähriges Wettbewerbsverbot bis zum 31. Dezember 2017. Die daraus resultierende Karenzentschädigung von 725 T € pro Jahr wird ihm in monatlichen Raten ausbezahlt. Die Gesamtvergütung nach IFRS wird in der nachfolgenden Tabelle dargestellt: Vorstandsvergütung nach IFRS [Tabelle 3.16.5] scroll 2014 in T€ 2015 in T€ Festvergütung 4.118 4.455 Sachbezüge und sonstige Leistungen 443 207 Summe der kurzfristigen erfolgsunabhängigen Vergütung 4.561 4.662 Kurzfristige erfolgsabhängige Barvergütung 5.051 5.983 Summe der kurzfristigen Vergütung 9.612 10.645 Im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung über virtuelle Bayer-Aktien 5.058 5.983 Wertänderung bisheriger Ansprüche aus der aktienbasierten Vergütung über virtuelle Bayer-Aktien 1.559 556 Im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung Aspire 3.602 2.330 Wertänderung bisheriger Ansprüche aus der aktienbasierten Vergütung Aspire 687 272 Summe der aktienbasierten Vergütung (Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung) 10.906 9.141 Dienstzeitaufwand für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen 1.716 2.891 Summe der langfristigen Vergütung 12.622 12.032 Abfindung im Zusammenhang mit der Beendigung eines Dienstvertrags - 1.131 Gesamtvergütung (nach IFRS) 22.234 23.808 VERGÜTUNGSSTRUKTUR AB DEM 1. JANUAR 2016 Das Gesamtvergütungssystem für den Vorstand der Bayer AG zielt auf eine nachhaltige, erfolgsorientierte sowie angemessene Struktur und Höhe. Um dies sicherzustellen, überprüft der Aufsichtsrat regelmäßig das Vergütungssystem und passt es gegebenenfalls an. Der Aufsichtsrat hat bei der letzten umfassenden Überprüfung des Vergütungssystems im 3. Quartal 2015 Änderungsbedarf identifiziert, in erster Linie in Hinblick auf die neue Organisationsstruktur mit der divisionalen Aufteilung und Erweiterung des Vorstandes von fünf auf acht Mitglieder. Änderungsbedarf zeigte sich aber auch in Hinblick auf die angestrebte Positionierung in Relation zu den übrigen DAX-Unternehmen. Der Überprüfung und der neuen Vergütungsstruktur liegt eine gutachterliche Stellungnahme eines unabhängigen Vergütungsberaters zugrunde. Hinsichtlich der Vergütungsstruktur werden zukünftig die Zielprozentsätze für die kurz- und langfristige variable Vergütung zwischen den einzelnen Vorstandsmitgliedern vereinheitlicht. Die Aufteilung in 100 % Festvergütung, 100 % Zielvergütung für die kurzfristige variable Vergütung und 150 % für die langfristige variable Vergütung stellen zukünftig noch stärker auf eine erfolgsorientierte und nachhaltige Unternehmensführung ab. Die kurzfristige variable Vergütung des Vorstandes wird sich zukünftig weiterhin an der Zielerreichung von drei Teilkomponenten - der Konzern-, der Segment- und der individuellen Komponente - richten, die jeweils zu einem Drittel in die Beurteilung der Performance der Vorstände einfließen werden. Die Konzernkomponente, die sich am bereinigten Ergebnis je Aktie des Konzerns (inklusive Covestro) bemisst sowie die von den jeweiligen Verantwortlichkeiten im Vorstand abhängige individuelle Teilkomponente bleiben im Wesentlichen unverändert. Die Segmentkomponente wird zukünftig grundsätzlich über den durchschnittlichen Erfolg der operativen Segmente incentiviert. Dabei wird Pharmaceuticals mit 50 % gewichtet, Consumer Health mit 20 % und Crop Science zusammen mit Animal Health mit 30 %. Die operativ verantwortlichen Vorstände werden für dieses Drittel zu 100 % mit dem Ergebnis ihres Geschäftes incentiviert. Das operative Segment Covestro wird aufgrund seiner rechtlichen und wirtschaftlichen Verselbstständigung sowie des im Oktober 2015 erfolgten Börsengangs in die Bewertung der segmentabhängigen Teilkomponente nicht mehr einbezogen. Ab 2016 wird zudem ein neues, aktienbasiertes Barvergütungsprogramm eingeführt. Zukünftig werden Zielbeträge - ausgedrückt in Anzahl virtueller Aktien - in Aussicht gestellt, die sich aus dem vertraglich vereinbarten Zielprozentsatz und dem individuellen STI-Auszahlfaktor der Vorstände im Jahr vor der Auflage der jeweiligen Tranche ergeben. Die Erfolgsmessung erfolgt nach vier Jahren auf Basis des dann aktuellen Aktienkurses, der relativen Performance der Bayer-Aktie zum EuroStoxx 50 sowie der zwischenzeitlich gezahlten Dividenden. Die Obergrenze für dieses ab 2016 neu eingeführte Langfristvergütungsprogramm beträgt 250 %, beim Vorgängerprogramm betrug sie 300 %. Damit besteht auch weiterhin ein konsistentes Vergütungssystem zwischen dem Vorstand und den nachgelagerten Managementebenen. Für den Vorstand wurde allerdings bezogen auf den LTI-Plan eine zusätzliche Auszahlhürde im relativen Abgleich mit dem EuroStoxx50 eingeführt. Zur Reduzierung der Komplexität und zur Förderung der Transparenz entfällt in Zukunft der aufgeschobene Teil der kurzfristigen variablen Barvergütung und die Share-Ownership-Guidelines werden vereinfacht. Wie vom Deutschen Corporate Governance Kodex gefordert, existieren weiterhin Obergrenzen für jeden einzelnen Barvergütungsbestandteil und darüber hinaus auch für die in einem Jahr maximal ausgezahlte Gesamtbarvergütung. Die beitragsbezogene betriebliche Altersversorgung wird an die Marktverhältnisse angepasst. Bayer stellt bisher den ab 2013 in den Vorstand berufenen Mitgliedern jährlich einen fiktiven Beitrag in Höhe von 33 % der jeweiligen Festvergütung zur Verfügung. Dieser fiktive Beitrag wird nun auf 42 % der jeweiligen Festvergütung erhöht und wie bisher nach einer Verrentungstabelle eines Versicherungstarifs der Rheinischer Pensionskasse VVaG in einen Rentenbaustein umgewandelt. 16.4.2 Angaben gemäß den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex In den nachfolgenden Tabellen werden gemäß den Anforderungen des DCGK die für das Jahr 2015 gewährten Zuwendungen einschließlich der Nebenleistungen und inklusive der erreichbaren Maximal- und Minimalvergütung bei variablen Vergütungskomponenten sowie Zufluss für das Berichtsjahr dargestellt. Gewährte Zuwendungen für das Berichtsjahr [Tabelle 3.16.6] scroll Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Dr. Marijn Dekkers (Vorsitzender) Dr. Marijn Dekkers (Vorsitzender) Dr. Marijn Dekkers (Vorsitzender) Dr. Marijn Dekkers (Vorsitzender) Eintritt 1.1.2010 Zielwert 2014 in T€ Eintritt 1.1.2010 Zielwert 2015 in T€ Eintritt 1.1.2010 Min. 2015 in T€ Eintritt 1.1.2010 Max.2 2015 in T€ Festvergütung 1.363 1.374 1.374 1.374 Nebenleistungen 42 40 40 40 Summe jährliches Festeinkommen 1.405 1.414 1.414 1.414 Kurzfristige variable Barvergütung (50 % von STI) 1.466 1.477 0 2.955 Langfristige aktienbasierte Vergütung (Aspire)3 2014 (1.1.2014 - 31.12.2017) 545 - - - 2015 (1.1.2015 - 31.12.2018) - 550 0 1.649 Langfristige variable Vergütung über virtuelle Bayer-Aktien4 2014 (1.1.2015 - 31.12.2017) 1.466 - - - 2015 (1.1.2016 - 31.12.2018) - 1.477 0 5.909 Summe 4.882 4.918 1.414 11.927 Dienstzeitaufwand / Versorgungsaufwand 722 967 967 967 Gesamtvergütung 5.604 5.885 2.381 12.894 scroll Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Werner Baumann (Strategie) Werner Baumann (Strategie) Werner Baumann (Strategie) Werner Baumann (Strategie) Eintritt 1.1.2010 Zielwert 2014 in T€ Eintritt 1.1.2010 Zielwert 2015 in T€ Eintritt 1.1.2010 Min. 2015 in T€ Eintritt 1.1.2010 Max.2 2015 in T€ Festvergütung 899 906 906 906 Nebenleistungen 67 47 47 47 Summe jährliches Festeinkommen 966 953 953 953 Kurzfristige variable Barvergütung (50 % von STI) 843 849 0 1.699 Langfristige aktienbasierte Vergütung (Aspire)3 2014 (1.1.2014 - 31.12.2017) 359 - - - 2015 (1.1.2015 - 31.12.2018) - 362 0 1.087 Langfristige variable Vergütung über virtuelle Bayer-Aktien4 2014 (1.1.2015 - 31.12.2017) 843 - - - 2015 (1.1.2016 - 31.12.2018) - 849 0 3.397 Summe 3.011 3.013 953 7.136 Dienstzeitaufwand / Versorgungsaufwand 204 227 227 227 Gesamtvergütung 3.215 3.240 1.180 7.363 scroll Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Johannes Dietsch1 (Finanzen) Johannes Dietsch1 (Finanzen) Johannes Dietsch1 (Finanzen) Johannes Dietsch1 (Finanzen) Eintritt 1.9.2014 Zielwert 2014 in T€ Eintritt 1.9.2014 Zielwert 2015 in T€ Eintritt 1.9.2014 Min. 2015 in T€ Eintritt 1.9.2014 Max.2 2015 in T€ Festvergütung 240 725 725 725 Nebenleistungen 22 44 44 44 Summe jährliches Festeinkommen 262 769 769 769 Kurzfristige variable Barvergütung (50 % von STI) 225 679 0 1.359 Langfristige aktienbasierte Vergütung (Aspire)3 2014 (1.1.2014 - 31.12.2017) 107 - - - 2015 (1.1.2015 - 31.12.2018) - 290 0 870 Langfristige variable Vergütung über virtuelle Bayer-Aktien4 2014 (1.1.2015 - 31.12.2017) 225 - - - 2015 (1.1.2016 - 31.12.2018) - 679 0 2.718 Summe 819 2.417 769 5.716 Dienstzeitaufwand / Versorgungsaufwand 65 220 220 220 Gesamtvergütung 884 2.637 989 5.936 scroll Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Michael König (Personal) Michael König (Personal) Michael König (Personal) Michael König (Personal) Eintritt 1.4.2013 Zielwert 2014 in T€ Eintritt 1.4.2013 Zielwert 2015 in T€ Eintritt 1.4.2013 Min. 2015 in T€ Eintritt 1.4.2013 Max.2 2015 in T€ Festvergütung 719 725 725 725 Nebenleistungen 222 36 36 36 Summe jährliches Festeinkommen 941 761 761 761 Kurzfristige variable Barvergütung (50 % von STI) 674 679 0 1.359 Langfristige aktienbasierte Vergütung (Aspire)3 2014 (1.1.2014 - 31.12.2017) 288 - - - 2015 (1.1.2015 - 31.12.2018) - 290 0 870 Langfristige variable Vergütung über virtuelle Bayer-Aktien4 2014 (1.1.2015 - 31.12.2017) 674 - - - 2015 (1.1.2016 - 31.12.2018) - 679 0 2.718 Summe 2.577 2.409 761 5.708 Dienstzeitaufwand / Versorgungsaufwand 176 211 211 211 Gesamtvergütung 2.753 2.620 972 5.919 scroll Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Kemal Malik1 (Innovation) Kemal Malik1 (Innovation) Kemal Malik1 (Innovation) Kemal Malik1 (Innovation) Eintritt 1.2.2014 Zielwert 2014 in T€ Eintritt 1.2.2014 Zielwert 2015 in T€ Eintritt 1.2.2014 Min. 2015 in T€ Eintritt 1.2.2014 Max.2 2015 in T€ Festvergütung 659 725 725 725 Nebenleistungen 72 40 40 40 Summe jährliches Festeinkommen 731 765 765 765 Kurzfristige variable Barvergütung (50 % von STI) 618 679 0 1.359 Langfristige aktienbasierte Vergütung (Aspire)3 2014 (1.1.2014 - 31.12.2017) 135 - - - 2015 (1.1.2015 - 31.12.2018) - 290 0 870 Langfristige variable Vergütung über virtuelle Bayer-Aktien4 2014 (1.1.2015 - 31.12.2017) 618 - - - 2015 (1.1.2016 - 31.12.2018) - 679 0 2.718 Summe 2.102 2.413 765 5.712 Dienstzeitaufwand / Versorgungsaufwand 216 222 222 222 Gesamtvergütung 2.318 2.635 987 5.934 scroll Ehemalige Vorstandsmitglieder Ehemalige Vorstandsmitglieder Ehemalige Vorstandsmitglieder Ehemalige Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Wolfgang Plischke Prof. Dr. Wolfgang Plischke Prof. Dr. Wolfgang Plischke Prof. Dr. Wolfgang Plischke Austritt 29.4.2014 Austritt 29.4.2014 Austritt 29.4.2014 Austritt 29.4.2014 Zielwert 2014 in T€ Zielwert 2015 in T€ Min. 2015 in T€ Max 2015 in T€ Festvergütung 238 - - - Nebenleistungen 18 - - - Summe jährliches Festeinkommen 256 - - - Kurzfristige variable Barvergütung (50 % von STI) 225 - - - Langfristige aktienbasierte Vergütung (Aspire)3 2014 (1.1.2014 - 31.12.2017) 96 - - - 2015 (1.1.2015 - 31.12.2018) - - - - Langfristige variable Vergütung über virtuelle Bayer-Aktien4 2014 (1.1.2015 - 31.12.2017) 230 - - - 2015 (1.1.2016 - 31.12.2018) - - - - Summe 807 - - - Dienstzeitaufwand / Versorgungsaufwand 2 - - - Gesamtvergütung 809 - - - 1 Gewährte Zuwendungen für Johannes Dietsch und Kemal Malik im Jahr 2014 beziehen sich nur auf Vergütungen für ihre Vorstandstätigkeit. Die Aspire-Tranche 2014 wurde vor der Bestellung von Johannes Dietsch und Kemal Malik als Vorstand gewährt. Ihr Erdienungszeitraum reicht in den Zeitraum der Vorstandstätigkeit hinein. 2 In der Summe der maximalen Beträge sind geltende Caps noch nicht berücksichtigt. Die Auszahlung in einem Jahr ist auf das 1,8-Fache der Zielvergütung begrenzt (vgl. Kapitel 16.4.1, Vergütungsstruktur). 3 Cap 300 % 4 Cap 200 % des Maximalbetrags der 50 %-STI-Komponente Zufluss für das Berichtsjahr [Tabelle 3.16.7] scroll Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Dr. Marijn Dekkers (Vorsitzender) Dr. Marijn Dekkers (Vorsitzender) Werner Baumann (Strategie) Werner Baumann (Strategie) Eintritt 1.1.2010 2014 in T€ Eintritt 1.1.2010 2015 in T€ Eintritt 1.1.2010 2014 in T€ Eintritt 1.1.2010 2015 in T€ Festvergütung 1.363 1.374 899 906 Nebenleistungen 42 40 67 47 Summe 1.405 1.414 966 953 Kurzfristige variable Barvergütung für 2014 1.828 - 1.051 - für 20151 - 1.995 - 1.237 Langfristige aktienbasierte Barvergütung (Aspire) 2010 (1.1.2010 - 31.12.2013)2 960 - 759 - 2011 (1.1.2011 - 31.12.2014) - 1.459 - 769 Langfristige Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien 2010 (1.1.2011 - 31.12.2013) 1.594 - 978 - 2011 (1.1.2012 - 31.12.2014) - 2.841 - 1.307 Vorgezogene Auszahlung von 2/3 der langfristigen Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien 2011 (1.1.2012 - 31.12.2014) - - - - Summe 5.787 7.709 3.754 4.266 Dienstzeitaufwand / Versorgungsaufwand 722 967 204 227 Gesamtvergütung 6.509 8.676 3.958 4.493 scroll Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Johannes Dietsch (Finanzen) Johannes Dietsch (Finanzen) Michael König (Personal) Michael König (Personal) Eintritt 1.9.2014 2014 in T€ Eintritt 1.9.2014 2015 in T€ Eintritt 1.4.2013 2014 in T€ Eintritt 1.4.2013 2015 in T€ Festvergütung 240 725 719 725 Nebenleistungen 22 44 222 36 Summe 262 769 941 761 Kurzfristige variable Barvergütung für 2014 280 - 841 - für 20151 - 917 - 917 Langfristige aktienbasierte Barvergütung (Aspire) 2010 (1.1.2010 - 31.12.2013)2 - - 35 - 2011 (1.1.2011 - 31.12.2014) - 297 - 191 Langfristige Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien 2010 (1.1.2011 - 31.12.2013) - - - - 2011 (1.1.2012 - 31.12.2014) - - - - Vorgezogene Auszahlung von 2/3 der langfristigen Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien 2011 (1.1.2012 - 31.12.2014) - - - - Summe 542 1.983 1.817 1.869 Dienstzeitaufwand / Versorgungsaufwand 65 220 176 211 Gesamtvergütung 607 2.203 1.993 2.080 scroll Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Zum 31. Dezember 2015 amtierende Vorstandsmitglieder Ehemalige Vorstandsmitglieder Ehemalige Vorstandsmitglieder Kemal Malik (Innovation) Kemal Malik (Innovation) Prof. Dr. Wolfgang Plischke Prof. Dr. Wolfgang Plischke Eintritt 1.2.2014 2014 in T€ Eintritt 1.2.2014 2015 in T€ Austritt 29.4.2014 2014 in T€ Austritt 29.4.2014 2015 in T€ Festvergütung 659 725 238 - Nebenleistungen 72 40 18 - Summe 731 765 256 - Kurzfristige variable Barvergütung für 2014 771 - 280 - für 20151 - 917 - - Langfristige aktienbasierte Barvergütung (Aspire) 2010 (1.1.2010 - 31.12.2013)2 - - 759 - 2011 (1.1.2011 - 31.12.2014) - 384 - - Langfristige Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien 2010 (1.1.2011 - 31.12.2013) - - 1.026 - 2011 (1.1.2012 - 31.12.2014) - - - - Vorgezogene Auszahlung von 2/3 der langfristigen Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien 2011 (1.1.2012 - 31.12.2014) - - 915 - Summe 1.502 2.066 3.236 - Dienstzeitaufwand / Versorgungsaufwand 216 222 2 - Gesamtvergütung 1.718 2.288 3.238 - 1 Die erhöhte variable Vergütung für Werner Baumann resultiert insbesondere auch aus der temporären Leitung von Bayer HealthCare zusätzlich zu seiner originären Vorstandstätigkeit. 2 Die Auszahlung aus der Aspire-Tranche 2010 für Michael König und die Auszahlungen aus der Aspire-Tranche 2011 für Johannes Dietsch, Michael König und Kemal Malik erfolgte für einen Erdienungszeitraum, der in Teilen vor der Aufnahme ihrer Vorstandstätigkeit lag. Die Tranchen waren zum Zeitpunkt des Beginns der Vorstandstätigkeit noch nicht vollständig erdient. 16.4.3 Vergütungssystem des Aufsichtsrats Die Vergütung des Aufsichtsrats richtet sich nach den entsprechenden Satzungsbestimmungen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten neben dem Ersatz ihrer Aufwendungen eine jährliche feste Vergütung von 120 T €. Gemäß den Empfehlungen des DCGK werden Vorsitz und stellvertretender Vorsitz im Aufsichtsrat sowie Vorsitz und Mitgliedschaft in Ausschüssen gesondert berücksichtigt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält eine feste Vergütung von 360 T €, sein Stellvertreter 240 T €, womit auch die Übernahme von Mitgliedschaften bzw. Vorsitzen in Ausschüssen abgegolten sind. Mitgliedern von Ausschüssen steht eine zusätzliche Vergütung zu. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erhält als zusätzliche Vergütung 120 T € und jedes andere Mitglied des Prüfungsausschusses erhält 60 T €. Der Vorsitzende eines anderen Ausschusses erhält 60 T € und jedes Mitglied eines anderen Ausschusses erhält 30 T €. Für die Mitgliedschaft im Nominierungsausschuss wird keine zusätzliche Vergütung gewährt. Ausschusstätigkeiten werden für höchstens zwei Ausschüsse berücksichtigt, wobei bei Überschreiten dieser Höchstzahl die zwei höchstdotierten Funktionen maßgeblich sind. Veränderungen im Aufsichtsrat und seinen Ausschüssen während des Geschäftsjahres führen zu einer zeitanteiligen Vergütung. Darüber hinaus erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats für jede persönliche Teilnahme an einer Präsenzsitzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ein Sitzungsgeld von 1 T €. Das Sitzungsgeld ist auf 1 T € pro Tag begrenzt. Die Aufsichtsratsmitglieder haben gegenüber dem Aufsichtsrat im Rahmen einer "Selbstverpflichtung" erklärt, dass sie für jeweils 25 % der gewährten festen Vergütung einschließlich der Vergütung für Ausschusstätigkeit (vor Abzug von Steuern) Bayer-Aktien kaufen und jeweils während der Dauer ihrer Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der Bayer AG halten werden. Dies gilt nicht, wenn die Mitglieder des Aufsichtsrats aufgrund dienst- oder arbeitsvertraglicher Verpflichtungen an diesem Aktienerwerb gehindert sind oder wenn sie ihre feste Vergütung zu mindestens 85 % nach den Richtlinien des Deutschen Gewerkschaftsbundes an die Hans-Böckler-Stiftung oder aufgrund einer dienst- oder arbeitsvertraglichen Verpflichtung an den Arbeitgeber abführen. Wird in diesen Fällen ein geringerer Teil als 85 % der festen Vergütung abgeführt, bezieht sich die Selbstverpflichtung auf den nicht abgeführten Teil. Mit dieser Selbstverpflichtung zur Investition in Bayer-Aktien und zum Halten dieser Aktien wollen die Aufsichtsratsmitglieder ein weiteres Element für die Ausrichtung ihres Interesses auf einen langfristigen, nachhaltigen Unternehmenserfolg schaffen. VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS IM GESCHÄFTSJAHR Die nachfolgende Tabelle fasst die Komponenten der Vergütung des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2015 zusammen: Aufsichtsratsvergütung 2015 der Bayer AG [Tabelle 3.16.8] scroll Feste Vergütung 2014 in T€ Feste Vergütung 2015 in T€ Sitzungsgeld 2014 in T€ Sitzungsgeld 2015 in T€ Gesamt 2014 in T€ Gesamt 2015 in T€ Zum 31. Dezember 2015 amtierende Aufsichtsratsmitglieder Dr. Paul Achleitner 180 180 5 5 185 185 Dr. Simone Bagel-Trah 81 120 3 4 84 124 Dr. Clemens Börsig 120 120 4 4 124 124 André van Broich 120 129 5 6 125 135 Thomas Ebeling 120 120 4 4 124 124 Dr. Thomas Fischer 180 180 9 9 189 189 Reiner Hoffmann 180 180 8 5 188 185 Yüksel Karaaslan 120 135 5 6 125 141 Petra Kronen 150 150 5 6 155 156 Frank Löllgen1 - 19 - 1 - 20 Dr. Helmut Panke 155 180 5 8 160 188 Sue H. Rataj 120 120 4 5 124 125 Petra Reinbold-Knape 120 130 4 5 124 135 Michael Schmidt-Kiessling 120 120 5 5 125 125 Dr. Klaus Sturany 240 240 8 9 248 249 Werner Wenning (Vorsitzender) 360 360 10 11 370 371 Heinz Georg Webers2 - 60 - 3 - 63 Prof. Dr. Otmar D. Wiestler3 0 49 0 3 0 52 Prof. Dr. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker 120 137 5 6 125 143 Oliver Zühlke (Stellvertretender Vorsitzender)4 150 195 5 9 155 204 In den Jahren 2014 / 2015 ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglieder Peter Hausmann5 150 125 4 5 154 130 Thomas de Win6 240 119 7 4 247 123 Prof. Dr. Ekkehard D. Schulz7 59 - 3 - 62 - Dr. Klaus Kleinfeld7 90 - 3 - 93 - Gesamt 3.175 3.168 111 123 3.286 3.291 1 Aufsichtsratsmitglied seit 3. November 2015 2 Aufsichtsratsmitglied seit 1. Juli 2015 3 Herr Prof. Dr. Wiestler erhält seine Aufsichtsratsvergütung seit dem 1. September 2015. Zuvor war ihm die Annahme einer Vergütung für die Aufsichtsratstätigkeit wegen seiner Tätigkeit als Vorsitzender des Stiftungsvorstands des Deutschen Krebsforschungszentrums nicht gestattet. 4 Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender seit 1. Juli 2015 5 Aufsichtsratsmitglied bis 31. Oktober 2015 6 Aufsichtsratsmitglied und stellvertretender Vorsitzender bis 30. Juni 2015 7 Aufsichtsratsmitglied bis 2014 Über die Aufsichtsratsvergütung hinaus erhalten die Arbeitnehmervertreter, die Arbeitnehmer im Bayer-Konzern sind, Entgeltleistungen, die nicht in Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit für den Aufsichtsrat stehen. In Summe erhielten die Arbeitnehmervertreter aus solchen Tätigkeiten 741 T € (Vorjahr: 737 T €). Vergütungen oder Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen bestanden nicht. Daneben hat die Gesellschaft zugunsten der Aufsichtsratsmitglieder eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen, welche die gesetzliche Haftpflicht aus der Aufsichtsratstätigkeit abdeckt. 16.4.4 Sonstige Angaben VORSCHÜSSE UND KREDITE AN VORSTANDS- UND AUFSICHTSRATSMITGLIEDER Zum 31. Dezember 2015 bestanden, wie im gesamten Jahr und im Vorjahr, keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Vorstands oder des Aufsichtsrats. PENSIONSZAHLUNGEN FÜR FRÜHERE VORSTANDSMITGLIEDER UND IHRE HINTERBLIEBENEN Aktuell erhalten pensionierte Mitglieder des Vorstands monatliche Pensionsleistungen bis maximal 80 % ihrer ehemaligen Festvergütung. Pensionsleistungen an frühere Vorstände bzw. ihre Hinterbliebenen werden jährlich überprüft und unter Berücksichtigung der Entwicklung der Verbraucherpreise angepasst. Im laufenden Jahr betrugen die Vorstandspensionsbezüge der früheren Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen 13.416 T € (Vorjahr 13.457 T €). Diese Pensionsleistungen werden in Ergänzung zu Ansprüchen aus früheren Arbeitnehmerpensionszusagen gezahlt. Der Barwert der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen für diese Personengruppe betrug nach IFRS 172.767 T € (Vorjahr: 187.759 T €) und der Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen nach HGB 148.632 T € (Vorjahr: 146.341 T €). Nachtragsbericht 17. Nachtragsbericht DIABETES-CARE-GESCHÄFT Nach dem Bilanzstichtag begann am 4. Januar 2016 die Umsetzung des geschlossenen Vertrags über den Verkauf des Diabetes-Care-Geschäfts an Panasonic Healthcare Holdings Co, Ltd., Tokio, Japan. Im Rahmen des Verkaufs erfolgte im Januar 2016 eine Zahlung in Höhe von 0,9 MRD €. Es bestehen weitere signifikante Leistungsversprechen von Bayer. Die Leistungen werden im Laufe der nächsten zwei Jahre erbracht werden. TILGUNG VON FINANZVERBINDLICHKEITEN Die Bayer AG hat am 25. Januar 2016 eine unter dem Multi-Currency-European-Medium-Term-Notes-Programm begebene Anleihe im Nominalvolumen von 500 MIO € planmäßig getilgt. Darüber hinaus wurden Commercial Paper bzw. Schuldscheindarlehen in Höhe von 383 MIO € im Januar bzw. Februar 2016 zurückgezahlt. Prognose-, Chancen- und Risikobericht 18. Prognosebericht 18.1 Konjunkturausblick GESAMTWIRTSCHAFT Konjunkturausblick Gesamtwirtschaft [Tabelle 3.18.1] scroll Wachstum12015 Ausblick Wachstum1 2016 Welt 2,5 % 2,8 % EU 1,8 % 1,9 % davon Deutschland 1,5 % 2,0 % USA 2,4 % 2,7 % Schwellenländer2 3,7 % 4,0 % Wachstum 2015 angepasst 1 Reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, Quelle: IHS Global Insight 2 Darin enthalten sind rund 50 Länder, die IHS Global Insight in Anlehnung an die Weltbank als Schwellenländer definiert. Stand: Februar 2016 Wir rechnen für das Jahr 2016 mit einem etwas höheren Wachstum der Weltwirtschaft als im Vorjahr. Auch wenn nach dem ersten Zinsschritt im Dezember 2015 weitere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank zu erwarten sind, dürfte das Zinsniveau weltweit niedrig bleiben und weiter zur Belebung der Konjunktur beitragen. Unterstützend wirkt auch der niedrige Ölpreis, der die Konsumenten entlastet und die private Nachfrage stärkt. Impulse sind vor allem aus den USA zu erwarten, wo Beschäftigung und Konsum weiter zunehmen dürften. Auch in Europa rechnen wir mit einer anhaltenden Erholung. Während die wirtschaftliche Dynamik insbesondere in einigen südeuropäischen Ländern nach wie vor durch die hohe Arbeitslosigkeit gebremst wird, dürfte das Wachstum in Deutschland weiter zulegen. Die Länder der Euro-Zone profitieren dabei insbesondere vom vorteilhaften Euro-Wechselkurs. Auch in den Schwellenländern erwarten wir nach einem relativ schwachen Vorjahr insgesamt wieder steigende Wachstumsraten. Dagegen gehen wir für China von einer weiteren Verlangsamung des Wachstums aus. Die Wirtschaftsleistung in Russland und Brasilien dürfte auch 2016 zurückgehen, allerdings weniger stark als im Vorjahr. Konjunkturausblick Segmente [Tabelle 3.18.2] scroll Wachstum12015 Ausblick Wachstum1 2016 Pharmaceuticals-Markt 9 % 5 % Consumer-Health-Markt 5 % 4 % Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt ≤0 % 0 % Animal-Health-Markt 5 % 4 % 1 Eigene Berechnung, ausgenommen Pharmamarkt: Quelle: IMS Health. IMS Market Prognosis. Copyright 2015. Alle Rechte vorbehalten; währungsbereinigt; Werte 2015 vorläufig Stand: Februar 2016 Für den Pharmaceuticals-Markt erwarten wir 2016 einen Wachstumsrückgang gegenüber dem Vorjahr. In Europa rechnen wir mit einem Wachstum unter dem Vorjahresniveau im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Für die Schwellenländer wird eine Abschwächung der Wachstumsdynamik angenommen, und in Japan dürfte der Pharma-Markt stagnieren. Positive Impulse erwarten wir aus den USA, wo ein anhaltendes Wachstum, unterstützt vor allem durch die Ausbietung neuer Produkte, prognostiziert wird. Das Wachstum des Consumer-Health-Marktes dürfte 2016 etwas geringer ausfallen als im Vorjahr. Wir rechnen mit einer im Vergleich zu 2015 schwächeren Erkältungssaison sowie einer geringeren Anzahl von Neueinstufungen als verschreibungsfreie Produkte, insbesondere in den USA. Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung in Brasilien, Russland und China erwarten wir in diesen Ländern eine geringere Dynamik als im Vorjahr. Für den weltweiten Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt rechnen wir nach einem schwachen Vorjahr angesichts hoher Lagerbestände und niedriger Preise für Agrarrohstoffe für 2016 mit einem stagnierenden Gesamtmarkt. Positive Wachstumsimpulse erwarten wir wie im Vorjahr aus Europa und der Region Asien / Pazifik. Für Asien rechnen wir mit einer weiteren Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion. In Nord- und Südamerika hingegen prognostizieren wir eine weiterhin angespannte Marktsituation, die wiederum hinter der globalen Entwicklung zurückbleiben dürfte. Nachdem erfolgreiche Produkteinführungen speziell im Haustierbereich dem Wachstum im Animal-Health-Markt in den vergangenen beiden Jahren Wachstumsimpulse geben konnten, erwarten wir für 2016 eine leicht abgeschwächte Dynamik für den Gesamtmarkt. Im Jahr 2016 erwartet Covestro für die Hauptabnehmerbranchen Automobil, Bau, Elektrotechnik & Elektronik und Möbel ein verbessertes Konjunkturklima. In Nordamerika sieht das Unternehmen Wachstumsimpulse bedingt durch einen Anstieg des privaten Konsums und eine Erhöhung der öffentlichen Ausgaben. Für die Europäische Union rechnet Covestro wegen der anhaltend expansiven Geldpolitik und des schwachen Euro mit einer Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung. China wird wegen industrieller Überkapazitäten und hoher Verschuldung erneut langsamer wachsen, während Indien und Japan positive Wachstumssignale setzen. 18.2 Prognose der steuerungsrelevanten Kennzahlen Auf der Basis der in diesem Bericht beschriebenen Geschäftsentwicklung ergeben sich unter Abwägung der Risiko- und Chancenpotenziale sowie unter der Annahme einer ganzjährigen Einbeziehung des Covestro-Geschäfts die folgenden Prognosen. Diese basieren nach der Umstrukturierung des Bayer-Konzerns mit Wirkung zum 1. Januar 2016 (nähere Erläuterungen dazu im Kapitel 1.2 "Konzernstruktur") auf der neuen Organisationsstruktur. Kennzahlen pro forma nach neuen Segmenten [Tabelle 3.18.3] scroll Umsatzerlöse Umsatzerlöse 2014 2015 Veränderung in Mio € in Mio € in % wpb. in % Pharmaceuticals 13.512 15.308 13,3 9,1 Consumer Health 4.245 6.076 43,1 6,1 Crop Science 9.494 10.367 9,2 1,7 Animal Health 1.318 1.490 13,1 4,5 Überleitung2 1.119 1.101 - 1,6 - 1,1 Summe Life Sciences3 29.688 34.342 15,7 5,7 Covestro 11.651 11.982 2,8 - 5,1 Konzern 41.339 46.324 12,1 2,7 scroll EBITDA vor Sondereinflüssen1 2014 in Mio € EBITDA vor Sondereinflüssen 2015 in Mio € Veränderung in % Pharmaceuticals 4.081 4.615 13,1 Consumer Health 991 1.456 46,9 Crop Science 2.360 2.416 2,4 Animal Health 285 348 22,1 Überleitung2 - 219 - 228 - 4,1 Summe Life Sciences3 7.498 8.607 14,8 Covestro 1.187 1.659 39,8 Konzern 8.685 10.266 18,2 1 Zur Definition siehe Kapitel 14.2 "Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen". 2 Überleitung beinhaltet die Servicegesellschaften Business Services und Currenta ("Sonstige Segmente") gemeinsam mit den Corporate Functions und den Konsolidierungseffekten 3 Inklusive Servicegesellschaften Unserer Prognose für das Geschäftsjahr 2016 haben wir die Wechselkurse zum Stichtag 31. Dezember 2015 zugrunde gelegt, z. B. einen EUR-USD-Kurs von 1,09. Eine Aufwertung (Abwertung) des Euro um 1 % gegenüber allen Währungen führt auf Jahresbasis zu einem Rückgang (Anstieg) des Umsatzes um etwa 300 MIO € sowie zu einer Verringerung (Steigerung) des um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA um ca. 90 MIO €. BAYER-KONZERN Wir planen für 2016 für den Bayer-Konzern inklusive Covestro einen Umsatz von über 47 MRD €. Dies entspricht währungs- und portfoliobereinigt einem Anstieg im unteren einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA vor Sondereinflüssen planen wir im mittleren einstelligen Prozentbereich zu erhöhen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft (zur Berechnungsweise siehe Kapitel 14.3 "Bereinigtes Ergebnis je Aktie") wollen wir ebenfalls im mittleren einstelligen Prozentbereich steigern. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass in 2016 Covestro für das volle Jahr mit nur 69 % enthalten ist. Aus dem Verkauf des Diabetes-Care-Geschäftes erwarten wir für das nicht fortgeführte Geschäft ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von knapp 0,40 €. SUMME LIFE SCIENCES Für den Bereich Life Sciences, also den Bayer-Konzern ohne Covestro, planen wir einen Umsatz von ca. 35 MRD €. Dies entspricht währungs- und portfoliobereinigt einem Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA vor Sondereinflüssen planen wir im mittleren einstelligen Prozentbereich zu erhöhen. In unserer Planung sind Dissynergien von rund 130 MIO € aus der Verselbstständigung von Covestro sowie aus Desinvestitionen eingearbeitet. PHARMACEUTICALS Für Pharmaceuticals - einschließlich des Radiologie-Geschäftes - erwarten wir trotz teilweise rückläufiger Preisentwicklung einen Umsatz von ca. 16 MRD €. Dies entspricht einem währungs- und portfoliobereinigten Zuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich. Den Umsatz mit unseren neueren Pharma-Produkten wollen wir auf über 5 MRD € steigern. Wir planen eine Steigerung des um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich. Die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge wollen wir verbessern. CONSUMER HEALTH In der Division Consumer Health rechnen wir mit einem Umsatz von über 6 MRD €. Wir planen ein währungs- und portfoliobereinigtes Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA vor Sondereinflüssen erwarten wir im mittleren einstelligen Prozentbereich zu steigern. CROP SCIENCE Wir planen bei Crop Science einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres. Dies entspricht einer währungs- und portfoliobereinigten Steigerung im unteren einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA vor Sondereinflüssen planen wir im unteren einstelligen Prozentbereich zu steigern. ANIMAL HEALTH Im Bereich Animal Health erwarten wir einen Umsatz leicht über dem Niveau des Vorjahres. Wir planen eine währungs- und portfoliobereinigte Steigerung des Umsatzes sowie einen Anstieg des EBITDA vor Sondereinflüssen, jeweils im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich. ÜBERLEITUNG Für das Jahr 2016 erwarten wir einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres. Das EBITDA vor Sondereinflüssen planen wir in einer Größenordnung von - 0,2 MRD €. COVESTRO Covestro plant für das Jahr 2016 einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres sowie einen Rückgang des um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA. WEITERE KENNZAHLEN BAYER-KONZERN Für das Jahr 2016 planen wir Sonderaufwendungen in einer Größenordnung von etwa 0,5 MRD €. Diese entfallen im Wesentlichen auf die Integration der erworbenen Consumer-Care-Geschäfte sowie auf Aufwendungen in Zusammenhang mit der Neustrukturierung des Bayer-Konzerns. Forschungs- und Entwicklungs-Budget 2016 [Grafik 3.18.1] Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte - Budget 2016 [Grafik 3.18.2] Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung wollen wir im Jahr 2016 auf ca. 4,5 MRD € steigern. Sachanlageinvestitionen haben wir mit rund 2,5 MRD € geplant und Investitionen in immaterielle Vermögenswerte mit 0,4 MRD €. Die planmäßigen Abschreibungen beziffern wir auf etwa 3,1 MRD €, davon 1,6 MRD € auf immaterielle Vermögenswerte. Wir erwarten ein Finanzergebnis von etwa - 1,2 MRD €. Darüber hinaus rechnen wir mit einer Steuerquote von ca. 24 %. Zum Jahresende 2016 gehen wir von einer Nettofinanzverschuldung von unter 16 MRD € aus. BAYER AG Als Obergesellschaft des Konzerns erhält die Bayer AG Erträge insbesondere von ihren Beteiligungsgesellschaften. Durch die Anbindung der großen operativen Tochtergesellschaften in Deutschland über Gewinnabführungsverträge werden deren Ergebnisse direkt bei der Bayer AG vereinnahmt. Die erwartete positive Geschäftsentwicklung im Konzern wirkt sich auch im Ergebnis der Bayer AG aus. Zudem ist durch eine gezielte innerkonzernliche Dividendenpolitik sichergestellt, dass ausreichend ausschüttungsfähiges Kapital zur Verfügung steht. Insgesamt gehen wir davon aus, bei der Bayer AG einen Bilanzgewinn zu erzielen, der es ermöglicht, unsere Aktionäre auch im kommenden Jahr angemessen am Ergebnis des Konzerns zu beteiligen. 18.3 Chancen- und Risikobericht // Bei Bayer ist das Chancen- und Risikomanagement ein integraler Bestandteil des konzernweiten Systems der Unternehmensführung // Aktuell sind keine den Fortbestand des Bayer-Konzerns gefährdenden Risiken erkennbar 18.3.1 Konzernweites Chancen- und Risikomanagementsystem Verantwortungsvolle Unternehmensführung (Corporate Governance) ist die Grundlage für nachhaltiges Wachstum und wirtschaftlichen Erfolg. Wesentliche Bestandteile dessen sind das systematische Erkennen und Realisieren von Chancen sowie das Vermeiden von Risiken, die dem Unternehmenserfolg entgegenstehen. Corporate Governance [Grafik 3.18.3] In unseren Geschäftsprozessen ist das Abwägen von Chancen und Risiken Grundlage unserer täglichen unternehmerischen Entscheidungen. Damit betrachten wir das Chancen- und Risikomanagement als integralen Bestandteil unserer Geschäftssteuerung und folglich nicht als Aufgabe einer bestimmten organisatorischen Einheit. Ausgangspunkte für unser Chancen- und Risikomanagement sind unsere Strategie- und Planungsprozesse, aus denen relevante externe und interne Chancen sowie Herausforderungen ökonomischer, ökologischer und sozialer Natur abgeleitet werden. Die Identifikation erfolgt anhand von Beobachtungen und Trend-Analysen sowie gesamtwirtschaftlichen, branchenspezifischen, regionalen und lokalen Entwicklungen. Im nächsten Schritt werden die identifizierten Chancen und Risiken bewertet und in geschäftsspezifische, strategische und operative Handlungsrahmen überführt. Die Risiken versuchen wir durch entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen zu vermeiden, zu vermindern bzw. sofern möglich und wirtschaftlich vertretbar auf Dritte (z. B. Versicherungen) zu übertragen. Überschaubare und beherrschbare Risiken, die in einem angemessenen Verhältnis zu den erwarteten Chancen stehen, gehen wir bewusst ein - sie sind Teil des allgemeinen unternehmerischen Risikos. Chancen und Risiken werden kontinuierlich überwacht, um frühzeitig Veränderungen - beispielsweise aus dem wirtschaftlichen und gesetzlichen Umfeld - zu erkennen und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen zu initiieren. Um die gesetzlich geforderte Überwachung der wesentlichen Geschäftsrisiken durch den Vorstand und den Aufsichtsrat zu gewährleisten, existieren zusätzlich ein internes Kontrollsystem zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen und wirksamen Rechnungslegung (§§ 289 Abs. 5, 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB), ein Compliance-Managementsystem sowie ein Risikofrüherkennungssystem nach § 91 Abs. 2 AktG. Aufgrund der unterschiedlichen Ausprägungen hinsichtlich Risikoart und -ebene sowie des zeitlichen Horizonts kommen je nach Managementsystem unterschiedliche Prozesse, Verfahren und IT-Systeme für die Risikoidentifikation, -bewertung, -steuerung und -überwachung sowie die Berichterstattung zur Anwendung. Die Grundsätze der unterschiedlichen Systeme sind in konzernweiten Richtlinien dokumentiert. Diese sind in unsere Management Regelungen (Margo) eingebunden und allen Mitarbeitern über unser Intranet zugänglich. In den Divisionen, Servicegesellschaften, Landesgesellschaften und Zentralfunktionen des Bayer-Konzerns sind je nach System Verantwortliche und Koordinatoren auf Leitungsebene benannt. Die Gesamtverantwortung im Hinblick auf die Wirksamkeit und Angemessenheit der Systeme obliegt dem Finanzvorstand. Im Nachfolgenden werden die unterschiedlichen Systeme beschrieben. INTERNES KONTROLLSYSTEM BEZOGEN AUF DEN (KONZERN-) RECHNUNGSLEGUNGSPROZESS (Bericht gemäß §§ 289 Absatz 5, 315 Absatz 2 Nr. 5 HGB) Bayer verfügt über ein internes Kontrollsystem (ICS = Internal Control System) im Hinblick auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess, in dem geeignete Strukturen sowie Prozesse definiert und in der Organisation umgesetzt sind. Ziel unseres internen Kontrollsystems ist die Gewährleistung einer ordnungsgemäßen und wirksamen Rechnungslegung und Finanzberichterstattung gemäß §§ 289 Abs. 5, 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB. Das ICS ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte buchhalterische Erfassung aller geschäftlichen Prozesse bzw. Transaktionen auf Basis geltender gesetzlicher Normen, Rechnungslegungsvorschriften sowie der für alle konsolidierten Konzernunternehmen verbindlichen internen Konzernregelungen gewährleistet ist. Das ICS basiert auf den Rahmenwerken COSO I (Committee of the Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) und COBIT (Control Objectives for Information and Related Technology) und ist an den Risiken einer möglichen Fehlberichterstattung im Konzernabschluss ausgerichtet. Risiken werden sowohl identifiziert und bewertet als auch durch geeignete Gegensteuerungsmaßnahmen begrenzt. Konzernweit verbindliche ICS-Standards wie z. B. systemtechnische und manuelle Abstimmungsprozesse sowie die Funktionstrennung wurden daraus abgeleitet und vom Zentralbereich Accounting der Bayer AG vorgegeben. Die ICS-Standards werden von den lokalen Konzerngesellschaften entsprechend umgesetzt und vom dortigen Management verantwortet. Unter Nutzung konzerneigener Shared Service Center erstellen sie ihre Abschlüsse lokal und übermitteln sie über ein konzernweit einheitlich definiertes Datenmodell, das der Konzernregelung zur Rechnungslegung unterliegt und damit Regelkonformität des Konzernabschlusses sicherstellt. Die Wirksamkeitsbeurteilung der rechnungslegungsbezogenen ICS-Prozesse erfolgt auf Grundlage von kaskadierten Selbstbeurteilungen, beginnend bei den Prozessbeteiligten über die wesentlichen Verantwortungsträger im Rechnungslegungsprozess bis hin zum Konzernvorstand sowie auf Basis von internen und externen Prüfungen. In einer konzernweit genutzten IT-Applikation werden alle ICS-relevanten Geschäftsprozesse mit besonderem Fokus auf deren Risiken, Kontrollen und Wirksamkeitsbeurteilungen einheitlich und prüfungssicher dokumentiert und transparent dargestellt. Der Vorstand der Bayer AG hat die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems und dessen Kriterien für das Geschäftsjahr 2015 als funktionsfähig beurteilt. Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass ein internes Kontrollsystem, unabhängig von der Ausgestaltung, keine absolute Sicherheit liefert, dass wesentliche Fehlaussagen in der Rechnungslegung vermieden oder aufgedeckt werden. COMPLIANCE-MANAGEMENTSYSTEM Unser Compliance-Managementsystem hat zum Ziel, das rechtmäßige, verantwortungsbewusste und nachhaltige Handeln unserer Mitarbeiter sicherzustellen. Potenzielle Zuwiderhandlungen sollen schon im Vorfeld erkannt und systematisch unterbunden werden. Das Compliance-Managementsystem leistet folglich einen wesentlichen Beitrag zur Integration von Compliance in unsere operativen Geschäftseinheiten und deren Prozesse. Aufgrund der diversifizierten Konzernstruktur und der internationalen Ausrichtung des Bayer-Konzerns agieren wir weltweit in unterschiedlichen Branchen, Märkten und geografischen Regionen mit jeweils eigenen lokalen Gesetzgebungen und Industriekodizes. Die Identifikation der Compliance-Risiken erfolgt durch eine Trendbewertung der weltweit gemeldeten Compliance-Fälle. Im Jahr 2014 wurde mit der weltweiten Implementierung eines integrierten Compliance-Managementsystems begonnen. Durch das Compliance-Managementsystem erfolgt eine Stärkung der systematischen und präventiven Risikoerkennung und -beurteilung. Die Risikoidentifikation erfolgt sowohl Bottom-up durch die Landesorganisationen als auch Top-down durch die globalen Funktionen. Dabei werden globale, lokale und geschäftsspezifische Aspekte berücksichtigt. Als weiteres Instrument werden von der Konzernrevision Compliance Program Audits durchgeführt. Im Rahmen dieser Prüfungen wird proaktiv die Umsetzung der Corporate Compliance Policy in den Landesorganisationen evaluiert. Alle Ergebnisse werden in Round-Table-Gesprächen zwischen den lokalen Geschäftseinheiten und Compliance Officern sowie Vertretern der Head-Quarter-Funktionen abgestimmt und in eine Risikodatenbank eingepflegt. RISIKOFRÜHERKENNUNGSSYSTEM NACH § 91 ABSATZ 2 AKTG Zur Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen an ein Risikofrüherkennungssystem gemäß § 91 Abs. 2 AktG wurde der sogenannte "BayRisk"-Prozess etabliert, um alle wesentlichen und/oder den Fortbestand des Unternehmens gefährdende Entwicklungen frühzeitig erkennen zu können. Die Steuerung dessen erfolgt durch eine zentrale Stelle innerhalb des Corporate Centers. Hierdurch werden einheitlich die Rahmenbedingungen und Standards für die Ausgestaltung des Risikofrüherkennungssystems im Konzern gesetzt. Der BayRisk-Prozess folgt einem Bottom-up-Ansatz, um möglichst vollständig Risiken im Unternehmen zu erfassen. Die frühzeitige Identifikation, Bewertung, Steuerung und Berichterstattung von Risiken erfolgt durch die Risikoverantwortlichen in den jeweiligen Divisionen, Servicegesellschaften und Zentralfunktionen. Berücksichtigt werden hierbei nicht nur jene, die sich unmittelbar auf unsere finanziellen Ziele auswirken, sondern auch solche, die Einfluss auf die Erreichung unserer qualitativen Ziele, wie beispielsweise die Reputation, nehmen könnten. Als Grundlage zur Evaluierung dienen sowohl finanzielle als auch nicht-finanzielle Kriterien. Für die Bewertung, Steuerung und Überwachung der identifizierten Risiken werden Risikoverantwortliche ernannt. Dies führt zu einer mehrdimensionalen Bewertung in Form einer Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit, der potenziellen Schadenshöhe und der Relevanz für unsere externen Stakeholder. Die nachfolgende Matrix illustriert die finanziellen Kriterien zur Einstufung eines Risikos als hoch, mittel oder niedrig. Bewertungsmatrix nach finanziellen Kriterien [Tabelle 3.18.4] scroll Eintrittswahrscheinlichkeit Niedrig Eintrittswahrscheinlichkeit Mittel Eintrittswahrscheinlichkeit Hoch Kumulierter Schaden in Mio € > 1.250 H H H 500 - 1.250 M M H < 500 L L L H = Hohes Risiko, M = Mittleres Risiko, L = Niedriges Risiko Alle Risiken, welche festgelegte und jährlich aktualisierte Wertgrenzen überschreiten, werden gemeinsam mit ihren korrespondierenden Gegensteuerungsmaßnahmen in einer konzernweiten Datenbank erfasst. Eine Überprüfung des Risikoportfolios erfolgt dreimal im Jahr. Wesentliche Veränderungen werden dokumentiert und an den Konzernvorstand berichtet. Das Risikoportfolio wird zudem in ein Management-Informationssystem überführt und ist somit den Mitgliedern des Konzernführungskreises jederzeit zugänglich. Einmal jährlich erfolgt die Berichterstattung an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates. PROZESSUNABHÄNGIGE ÜBERWACHUNG Die Wirksamkeit unserer Managementsysteme wird in regelmäßigen Abständen von der Konzernrevision geprüft und beurteilt. Die Konzernrevision nimmt dabei eine unabhängige, objektive Prüfungsfunktion wahr, welche auf die Überprüfung der Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien ausgerichtet ist. Darüber hinaus unterstützt sie die Organisation bei der Erreichung ihrer Ziele, indem sie systematisch und zielgerichtet die Effizienz und Effektivität der Führungsprozesse, des Risikomanagements und der Kontrollen bewertet und hilft, diese zu verbessern. Die Auswahl der Prüfobjekte folgt einem risikoorientierten und zyklusbasierten Ansatz. Die Konzernrevision arbeitet nach international anerkannten Standards und erbringt zuverlässige Prüfungsleistungen. Dies belegt ein vom US-amerikanischen Institute of Internal Auditors (IIA) durchgeführtes Quality Assessment aus dem Jahr 2012. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats wird einmal im Jahr über das interne Kontrollsystem und dessen Wirksamkeit unterrichtet. Risiken aus den Bereichen Gesundheitsschutz, Arbeits- und Anlagensicherheit, Umweltschutz und Produktqualität werden in spezifischen HSEQ-Audits (Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz und Qualität) geprüft. Ferner beurteilt der Abschlussprüfer im Rahmen seiner Jahresabschlussprüfung das Risikofrüherkennungssystem auf seine grundsätzliche Eignung, bestandsgefährdende Risiken frühzeitig zu erkennen. Über festgestellte Schwächen des internen Kontrollsystems erstattet er dem Konzernvorstand und dem Aufsichtsrat regelmäßig Bericht. Die Erkenntnisse aus den Prüfungen finden im kontinuierlichen Prozess zur Verbesserung unserer Steuerungsprozesse Berücksichtigung. 18.3.2 Chancen- und Risikolage Als international agierendes Unternehmen mit einem diversifizierten Portfolio ist der Bayer-Konzern permanent einer Vielzahl von internen und externen Entwicklungen oder Ereignissen ausgesetzt, die das Erreichen unserer finanziellen und nicht-finanziellen Ziele in wesentlichem Maße beeinflussen können. Im Folgenden werden neben den Chancen auch Risiken berichtet, die in unserer Risikomatrix als "mittel" oder "hoch" eingestuft worden sind. Dabei werden solche Risiken, die in unterschiedlichen Unternehmensbereichen vergleichbar auftauchen, gegebenenfalls in Aggregation dargestellt. Die Reihenfolge impliziert keine Wertigkeit der Risiken. Sofern nicht anders angegeben, betreffen die aufgeführten Chancen und Risiken sämtliche Divisionen. Darüber hinaus werden ebenfalls Risiken dargestellt, die eine wesentliche Tragweite für das Unternehmen besitzen, jedoch unter Umständen nicht, indirekt oder wenig belastbar finanziell quantifizierbar sind. Auswirkungen für den Bayer-Konzern aus Risiken, die aus Covestro resultieren, werden vom Umfang der Beteiligung beeinflusst. UMFELD Ethisches Verhalten ist ein Thema mit essenzieller Bedeutung für die Gesellschaft. Viele Stakeholder beurteilen Unternehmen nicht nur danach, ob sie "legal", sondern auch, ob sie "legitim" handeln. Der Bayer-Konzern bekennt sich zu einer nachhaltigen Entwicklung in allen Bereichen seines wirtschaftlichen Handelns. Diese Selbstverpflichtung spiegelt sich in unserer verantwortungsvollen Unternehmensführung wider, die darauf abzielt, neben wirtschaftlichen auch ökologischen und gesellschaftlichen Nutzen zu generieren. In den Wachstumsregionen - und hier insbesondere in Asien und Lateinamerika - sehen wir angesichts eines steigenden Wohlstands und einer damit einhergehenden vermehrten Nachfrage beispielsweise nach pharmazeutischen Produkten Wachstumsmöglichkeiten. Folglich baut Bayer sein Geschäft insbesondere in diesen Regionen systematisch aus. Gleichzeitig besteht jedoch die Gefahr, dass unser Wachstum durch den zunehmenden weltweiten Kostendruck auf Gesundheitssysteme gebremst wird. Die Preise für pharmazeutische Produkte unterliegen auf vielen Märkten staatlicher Kontrolle und Regulierung. Preisgünstigere Generika werden aufgrund staatlicher Erstattungssysteme vielfach Markenprodukten vorgezogen. Zudem können große Anbieter im Gesundheitswesen in einigen Absatzmärkten erheblichen Druck auf die Marktpreise ausüben. Preisregulierungen und Preisdruck schmälern die Renditen unserer pharmazeutischen Produkte und können dazu führen, dass die Markteinführung eines neuen Produktes im Einzelfall wirtschaftlich unrentabel wird. Gegebenenfalls müssen in der Folge indirekte Vermarktungsoptionen gewählt werden, um die medizinische Grundversorgung sicherstellen zu können. Nach unserer Einschätzung wird das jetzige Ausmaß der Preisregulierung und des Preisdrucks weiter bestehen oder sich sogar vergrößern. Veränderungen der Rahmenbedingungen in unseren Hauptabsatzmärkten werden fortlaufend analysiert. Je nach Intensität der staatlichen Preisregulierung bzw. des Preisdrucks kann es notwendig werden, unser Geschäftsmodell anzupassen. In einigen Ländern werden die Vermarktungsrechte für bestimmte pharmazeutische Produkte von Dritten gehalten. Eine unzureichende Leistung unserer Vertriebspartner kann sich negativ auf unsere Umsatz- und Kostenentwicklung auswirken. Wir haben daher ein "Alliance Management" etabliert, um wesentliche Kooperationen zu überwachen und den operativen Funktionen entsprechende Hilfestellung zu bieten. Weitere Chancen und Risiken können sich aus den Abweichungen zu unseren Einschätzungen hinsichtlich der konjunkturellen Weiterentwicklung der Märkte ergeben, die wir im Kapitel 18.1 "Konjunkturausblick" geschildert haben. Sollte sich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zukünftig anders darstellen als prognostiziert, kann dies positiven oder negativen Einfluss auf unsere Umsatz- und Ergebniserwartung haben. Bei Covestro kann ein konjunktureller Abschwung oder das veränderte Marktverhalten bestehender Wettbewerber bzw. der Eintritt neuer Konkurrenten zu intensiverem Wettbewerb und damit zu Überkapazitäten auf dem Markt oder einem erhöhten Preisdruck führen. Laufende Analysen des wirtschaftlichen Umfelds und von Konjunkturprognosen erlauben es uns, die erkannten Chancen zu verfolgen und Risiken mit einer Anpassung unserer Geschäftsstrategie zu begegnen. INNOVATION Wir analysieren globale Trends und entwickeln zu ihrer Bewältigung innovative Lösungen. Wir begegnen so den durch die Trends entstehenden Herausforderungen und nehmen gleichzeitig die sich aus ihnen ergebenden Chancen wahr. Erhöhung der Lebenserwartung Als Folge der steigenden Lebenserwartung rücken beispielsweise Krebs- oder chronische Herz-Kreislauf-Erkrankungen stärker in den Fokus. Auf den erhöhten Bedarf an innovativen Gesundheitsprodukten für altersbedingte Krankheiten reagiert Bayer in der Division Pharmaceuticals unter anderem mit der Fokussierung seiner F&E-Aktivitäten auf entsprechende Therapiegebiete (z. B. Onkologie, Kardiologie). Verknappung von landwirtschaftlichen Anbauflächen bei steigendem Bedarf Die Herausforderungen für eine ausreichende weltweite Nahrungsversorgung steigen stetig an. Als wesentliche Treiber wirken die wachsende Weltbevölkerung, die Verringerung der landwirtschaftlichen Anbauflächen sowie die Folgen des Klimawandels. Darüber hinaus steigt die Nachfrage nach tierischen Lebensmitteln aufgrund des zu erwartenden zunehmenden Wohlstands in den Schwellenländern. Um bei steigendem Bedarf und limitierten Ackerflächen ausreichend Lebens- und Futtermittel produzieren zu können, rechnen wir mit einer zunehmenden Nachfrage nach hochwertigen Saatgut- und Pflanzenschutzprodukten. So entwickelt Crop Science beispielsweise Verfahren, um Nutzpflanzen effektiver u. a. gegen Klima- und Umweltstress zu schützen und den Ernteertrag zu steigern. Schonung der natürlichen Ressourcen und des Klimas Die Begrenztheit bestimmter natürlicher Ressourcen und die Bemühungen zum Schutz des Klimas führen zu einer verstärkten Nachfrage nach innovativen Produkten und Technologien, die Ressourcenverbrauch und Emissionen senken. Diese Entwicklungen werden durch steigende regulatorische Anforderungen sowie eine zunehmende Sensibilisierung der Verbraucher im Hinblick auf eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen weiter forciert. In diesem Kontext entwickelt Covestro neue Werkstoffe, die dazu beitragen, die Energieeffizienz zu erhöhen und Emissionen zu verringern. So wird beispielsweise von Covestro hergestelltes Polyurethan mit einer positiven Energiebilanz in der Bauindustrie zur Wärmedämmung oder Polycarbonat in der Automobilindustrie, um das Gewicht von Fahrzeugen zu reduzieren, eingesetzt. Zur Stärkung unserer Innovationskraft setzen wir auch auf die Vernetzung und Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb unserer Unternehmensgrenzen. Ein Beispiel ist dabei die interdisziplinäre Forschung an der Schnittstelle von Human-, Tier- und Pflanzengesundheit, die im Rahmen unseres "Life Sciences Fund" vorangetrieben wird. Hier können Forschungssynergien erzielt und neue Wirkmechanismen erforscht werden, die langfristig neue Impulse für die Entwicklung neuer Produkte geben könnten. Darüber hinaus sind Forschungsvorhaben mit externen Partnern aus Wissenschaft und Industrie fester Bestandteil unserer Strategie und ermöglichen uns den Zugang zu komplementären Technologien und externem Innovationspotenzial. Für weitere Erläuterungen verweisen wir auf Kapitel 4 "Forschung, Entwicklung, Innovation" und Kapitel 2 "Strategie der Divisionen". Trotz aller Anstrengungen können wir nicht sicherstellen, dass alle Produkte, die sich zukünftig oder derzeit in unserer Entwicklungspipeline befinden, ihre geplante Zulassung / Registrierung erreichen bzw. sich auf dem Markt kommerziell erfolgreich behaupten werden. Ein Grund hierfür kann das Verfehlen von anvisierten Studienzielen sein. Der Bayer-Konzern verfügt über ein holistisches Portfoliomanagement zur Einschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit und zur Priorisierung seiner Entwicklungsprojekte. Darüber hinaus steigen die Erwartungen der Öffentlichkeit und der Aufsichtsbehörden im Hinblick auf die Sicherheit und Wirksamkeit von chemischen und pharmazeutischen Produkten kontinuierlich. Vor diesem Hintergrund erwarten wir auch weiterhin verschärfte Prüfanforderungen, z. B. an klinische oder (öko-)toxikologische Studien. Dies führt zu höheren Produktentwicklungskosten und zu einer Verlängerung der Zeitspanne zwischen Forschung/Entwicklung und Zulassung/Registrierung eines Produkts. In eigens aufgesetzten Projekten wird die Umsetzung neuer Regularien koordiniert und sichergestellt. AKQUISITIONEN Wenn es unter strategischen Gesichtspunkten vorteilhaft erscheint, ergänzen wir unser organisches Wachstum durch Akquisitionen von Unternehmen bzw. Unternehmensteilen. Eine nicht erfolgreiche Geschäftsintegration oder unerwartet hohe Integrationskosten können die Realisierung der geplanten qualitativen und quantitativen Ziele gefährden und das Ergebnis negativ beeinflussen. Expertenteams leiten daher sowohl den Due-Diligence-Prozess als auch die nachfolgende Integration von akquirierten Gesellschaften. Im Rahmen der Due Diligence werden risikobehaftete Aspekte wie beispielsweise die Einhaltung der geltenden Umwelt- und Arbeitsschutzbestimmungen an den Produktionsstandorten überprüft. PATENTSCHUTZ Patente schützen unser geistiges Eigentum. Bei erfolgreicher Vermarktung unserer Produkte können die Gewinne u.a. dazu genutzt werden, weiterhin in Forschung und Entwicklung zu investieren. Aufgrund der langen Zeitspanne zwischen der Patentanmeldung und der Markteinführung eines Produktes hat Bayer in der Regel nur wenige Jahre Zeit, um einen angemessenen Ertrag zur Deckung der Entwicklungskosten zu erwirtschaften. Umso wichtiger ist ein wirksamer und sicherer Patentschutz für den Konzern. Ein Großteil unserer Produkte, im Wesentlichen in den Life-Science-Bereichen, unterliegt dem Patentschutz. Insbesondere Generika-Anbieter versuchen, Patente vor ihrem Ablauf anzugreifen. Teilweise wird sogar die generische Version eines Produktes auf den Markt gebracht - eine sogenannte "at-risk"-Markteinführung - bevor ein rechtskräftiges Patenturteil vorliegt. Wir sind derzeit in Gerichtsverfahren involviert, um den Patentschutz für unsere Produkte durchzusetzen. Für detaillierte Erläuterungen der in diesem Zusammenhang stehenden Rechtsstreitigkeiten verweisen wir auf die Beschreibung der Rechtsrisiken im Konzernabschluss, ANHANGANGABE [32]. Läuft ein Patent aus oder können wir ein Patent nicht erfolgreich verteidigen, ist in der Regel mit verstärktem Wettbewerb und damit verbundenem Preisdruck durch den Markteintritt von Generika-Anbietern zu rechnen. Klagen Dritter aufgrund potenzieller Verletzung von Patenten oder sonstiger Schutzrechte durch Bayer können die Entwicklung oder Herstellung bestimmter Produkte behindern oder gar stoppen und uns zu Schadenersatz- oder Lizenzzahlungen an Dritte verpflichten. Unsere Patentabteilung prüft in Zusammenarbeit mit den jeweiligen operativen Bereichen regelmäßig die aktuelle Patentlage und beobachtet mögliche Patentverletzungsversuche, um bei Bedarf rechtliche Schritte einzuleiten. PRODUKTE UND PRODUKTVERANTWORTUNG Bayer bewertet mögliche Gesundheits- und Umweltrisiken eines Produkts systematisch und kontinuierlich entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das reicht von der Forschung und Entwicklung über Produktion, Vermarktung und Anwendung beim Kunden bis hin zur Entsorgung. Trotz umfassender Studien vor der Zulassung/Registrierung eines Produkts ist es möglich, dass es zu einer teilweisen oder kompletten Rücknahme unserer Produkte vom Markt kommen kann, u. a. bedingt durch das Auftreten von unerwarteten Nebenwirkungen. Ein solcher Vertriebsstopp kann freiwillig erfolgen oder auch durch rechtliche und behördliche Schritte begründet sein. Darüber hinaus kann das Auftreten von Spuren unerwünschter gentechnisch modifizierter Organismen in landwirtschaftlichen Erzeugnissen oder Lebensmitteln nicht vollständig ausgeschlossen werden. Potenzielle Schadenersatzzahlungen in Verbindung mit den zuvor beschriebenen Risiken können das Ergebnis erheblich belasten. Diesen Risiken begegnen unsere Life-Science-Bereiche mit einer ganzheitlichen Aufbau- und Ablauforganisation für die Arznei- und Pflanzenschutzmittelsicherheit und -prüfung. Bei Crop Science gibt es zudem ein umfassendes Stewardship-Programm. Für weitere Informationen verweisen wir auf das Kapitel 8 "Produktverantwortung". Ein weiteres Risiko für uns ist der illegale Handel mit gefälschten Medikamenten und Pflanzenschutzprodukten durch kriminelle Dritte. Die Zusammensetzung und Qualität der Fälschungen entspricht in den meisten Fällen nicht dem des Originalprodukts. Zudem ist keine lokale Aufsichtsbehörde in die Qualitätssicherung des Herstellungs- oder Vertriebsprozesses involviert, sodass ein eventueller Produktrückruf nicht möglich ist. Die Produkte aus illegaler Herstellung Dritter gefährden nicht nur Patienten, Anwender, Tiere und Umwelt, sondern bedrohen auch den guten Ruf unseres Unternehmens bzw. unserer Produkte und untergraben unsere Wettbewerbsfähigkeit. Bayer arbeitet aktiv mit Behörden im Rahmen der Fälschungsbekämpfung zusammen, sowohl präventiv als auch durch die rechtliche Verfolgung der Schädiger. EINKAUF UND PRODUKTION Um die Nachhaltigkeit unseres Handelns auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu gewährleisten, hat Bayer einen Verhaltenskodex für Lieferanten eingeführt. Der Kodex beschreibt unsere Nachhaltigkeitsgrundsätze und Anforderungen gegenüber unseren Partnern und verpflichtet diese zur Einhaltung unserer Standards. Diese umfassen unter anderem Umwelt- und Arbeitsschutzbestimmungen. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil ist die Einhaltung der Menschenrechte und somit z. b. auch der Verzicht auf jegliche Art der Kinderarbeit. Eine Verletzung des Kodex birgt ein Reputationsrisiko für unser Unternehmen. Mit Lieferanten-Bewertungen und Lieferanten-Audits überprüfen wir, ob die Anforderungen des Verhaltenskodex in der Lieferkette umgesetzt und eingehalten werden (siehe Kapitel 7 "Einkauf, Produktion, Logistik, Vertrieb"). Trotz moderner Anlagen und optimierter Herstellungsverfahren benötigt der Bayer-Konzern signifikante Mengen an Energien und petrochemischen Rohstoffen für die chemischen Produktionsprozesse. Die Einkaufspreise für Energien und Rohstoffe können erheblich schwanken und bergen neben Chancen z. b. in Zeiten von niedrigen Ölpreisen auch Risiken für die Margen unserer Produkte. Erfahrungen aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass gestiegene Herstellkosten nicht immer über Preisanpassungen an unsere Kunden weitergegeben werden können. Dies betrifft in besonderem Maße Covestro. Neben der Sicherheit unserer Produkte hat der Schutz unserer Mitarbeiter und der Umwelt hohe Priorität. Risiken, die mit der Herstellung, der Abfüllung, der Lagerung und dem Transport von Produkten verbunden sind, werden durch ein integriertes Qualitäts-, Gesundheits-, Umwelt- und Sicherheitsmanagement vermindert. Diese Risiken können Personen-, Sach- und Umweltschäden, Produktionsausfälle und Betriebsunterbrechungen sowie die Verpflichtung zu Schadenersatzzahlungen zur Folge haben. An unseren Standorten kann es zu Betriebsunterbrechungen, u. a. durch Elementarereignisse, Brand/ Explosionen, Sabotage oder Lieferunterbrechungen bei Hauptrohstoffen oder Zwischenprodukten kommen. Weitere Ursachen können aus möglichen regulatorischen oder gesetzlichen Veränderungen in den jeweiligen Ländern resultieren. Die mehrstufigen komplexen Herstellungsverfahren im Bereich der Wirkstoffproduktion oder für biotechnologische Produkte wirken hierbei verstärkend, wodurch es zu Einschränkungen in der Produktverfügbarkeit kommen kann. Können wir die Nachfrage nicht bedienen, kann es zu einem strukturellen Umsatzrückgang kommen. Diesem Risiko begegnen wir mit einer Verteilung der Produktion für bestimmte Produkte auf verschiedene Standorte bzw. mit dem Aufbau von Sicherheitsbeständen. Zudem wurde für alle unsere Produktionsstandorte als verpflichtender Bestandteil unseres HSEQ-Managements ein Sicherheits- und Krisenmanagement implementiert. Es dient dem Schutz der Mitarbeiter, der Nachbarn, der Umwelt und der Produktionsanlagen vor den o. g. Risiken. Die Grundlage hierfür bildet die Konzernregelung "Sicherheits- und Krisenmanagement". Im Hinblick auf ein gestiegenes ökologisches Bewusstsein eröffnen sich für Covestro Chancen in doppelter Hinsicht. Zum einen erschließen sich Marktpotenziale aus der Entwicklung von innovativen Werkstoffen für unsere Kunden (siehe Kapitel 4 "Forschung, Entwicklung, Innovation"). Zum anderen können neben einer Entlastung der Umwelt Kostenvorteile realisiert werden, wenn es gelingt, die Energieeffizienz der eigenen Produktionsprozesse weiter zu steigern. So wollen wir mit der Entwicklung neuer Produktionstechnologien und der Anwendung international anerkannter Energiemanagementsysteme dazu beitragen, steigende regulatorische Umweltschutzbestimmungen zu erfüllen, Emissionen und Abfall weiter zu reduzieren und die Energieeffizienz zu verbessern. Hierdurch leisten wir nicht nur einen Beitrag zum nachhaltigen Klimaschutz und zur Schonung der natürlichen Ressourcen, sondern erzielen auch einen Kosten- bzw. Wettbewerbsvorteil. MITARBEITER Qualifizierte und engagierte Mitarbeiter sind eine entscheidende Voraussetzung für den Unternehmenserfolg. Insbesondere in Ländern mit Vollbeschäftigung und in den aufstrebenden Schwellenländern Asiens und Lateinamerikas werden qualifizierte Fachkräfte von den Unternehmen intensiv umworben. Sollte es uns nicht gelingen, in diesen Ländern im erforderlichen Ausmaß Mitarbeiter zu rekrutieren und an Bayer zu binden, könnte dies erhebliche negative Auswirkungen auf die künftige Unternehmensentwicklung haben. Basierend auf Analysen des zukünftigen Bedarfs entwickeln wir entsprechende Maßnahmen zur Personalrekrutierung und -entwicklung. So möchten wir u.a. durch ein umfassendes Personalmarketing (Employer-Branding-Kampagne) unsere Zielgruppen von den Vorteilen unseres Unternehmens überzeugen. Eine wettbewerbsfähige Vergütung mit erfolgsabhängigen Komponenten sowie umfangreiche Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten sind wichtige Bestandteile unserer auf den Grundsätzen unserer Menschenrechtsposition, Unternehmenswerten und Corporate Compliance Policy basierenden Personalpolitik. Die Ausrichtung auf personelle Vielfalt (Diversity) ermöglicht zudem die Ausschöpfung des gesamten Arbeitsmarktpotenzials. Darüber hinaus ist ein bewusstes und transparentes Change Management in Zeiten erheblicher strategischer und organisatorischer Veränderungen im Konzern fester Bestandteil der Personalführung, um langfristig unser Personal zu motivieren und Unsicherheiten zu nehmen. Für weitere Informationen verweisen wir an dieser Stelle auf Kapitel 6 "Mitarbeiter". INFORMATIONSTECHNOLOGIE Die Geschäfts- und Produktionsprozesse sowie die interne bzw. externe Kommunikation des Bayer-Konzerns basieren zunehmend auf globalen IT-Systemen. Eine wesentliche technische Störung oder gar ein Ausfall der IT-Systeme kann zu einer gravierenden Beeinträchtigung unserer Geschäfts- und Produktionsprozesse führen. In Zusammenarbeit mit unserer internen IT-Organisation werden technische Vorkehrungen wie z. B. Datenwiederherstellungs- und Kontinuitätspläne definiert und laufend weiterentwickelt. Die Vertraulichkeit von internen und externen Daten ist bei uns von elementarer Bedeutung. Ein Verlust der Vertraulichkeit, Integrität und Authentizität von Daten und Informationen kann zu Manipulationen und/oder zu einem unkontrollierten Abfluss von Daten und Know-how führen. Diesem Risiko begegnen wir durch entsprechende Maßnahmen, z. B. in Form eines Berechtigungskonzepts. Des Weiteren wurde ein konzernübergreifendes Gremium eingerichtet, das die grundsätzliche Strategie, Architektur und Sicherheitsmaßnahmen für den Konzern beschließt. Durch diese Maßnahmen wollen wir einen Schutz auf dem aktuellsten Stand der Technik erzielen. RECHT UND COMPLIANCE Der Bayer-Konzern ist Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder -verfahren ausgesetzt, an denen wir entweder aktuell beteiligt sind oder die sich in Zukunft ergeben könnten. Dazu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Kartellrecht, Wettbewerbsrecht, Patentrecht, Steuerrecht sowie Umweltschutz. Ermittlungen und Untersuchungen aufgrund möglicher Verletzungen von gesetzlichen Vorschriften oder regulatorischen Bestimmungen, wie z. B. potenzielle Verstöße gegen Kartellgesetze oder bestimmte Marketing- und Vertriebspraktiken, können straf- und zivilrechtliche Sanktionen zur Folge haben, einschließlich erheblicher monetärer Strafen sowie weiterer finanzieller Nachteile. Sie können der Reputation von Bayer schaden und sich letztlich nachteilig auf unseren Unternehmenserfolg auswirken. Um das Einhalten von Gesetzen und Regeln nachhaltig sicherzustellen, hat der Bayer-Konzern ein globales Compliance-Managementsystem etabliert (siehe Kapitel 16.3 "Compliance"). Eine Beschreibung der aus heutiger Sicht wesentlichen rechtlichen Risiken befindet sich im Konzernabschluss, ANHANGANGABE [32]. FINANZWIRTSCHAFTLICHE CHANCEN UND RISIKEN Der Bayer-Konzern ist finanziellen Chancen in Form von Marktpreischancen sowie finanziellen Risiken in Form von Liquiditäts-, Kredit- und Marktpreisrisiken sowie Risiken aus Pensionsverpflichtungen ausgesetzt. Auf diese und andere Finanzchancen und -risiken und die entsprechenden Steuerungsprozesse wird im Folgenden einzeln eingegangen. Zur Steuerung der finanziellen Chancen und Risiken sind Prozesse etabliert und dokumentiert. Einen Baustein bildet dabei die Finanzplanung, die als Basis zur Ermittlung des Liquiditätsrisikos und des künftigen Devisen- und Zinsrisikos dient und in die alle aus Cash-Flow-Sicht relevanten Konzerngesellschaften eingebunden sind. Die Finanzplanung umfasst einen Planungshorizont von zwölf Monaten und wird regelmäßig aktualisiert. Details zur finanziellen Steuerung des Konzerns werden im Lagebericht, Kapitel 14.7 "Finanzielle Steuerung des Konzerns" dargestellt. Liquiditätsrisiko Liquiditätsrisiken entstehen aus der möglichen Unfähigkeit des Bayer-Konzerns, bestehende oder zukünftige Zahlungsverpflichtungen aufgrund einer unzureichenden Verfügbarkeit von Zahlungsmitteln zu erfüllen. Das Liquiditätsrisiko wird im Rahmen unserer taggleichen und mittelfristigen Liquiditätsplanung vom Bereich Finanzen zentral ermittelt und gesteuert. Zahlungsverpflichtungen aus Finanzinstrumenten werden nach ihrer Fälligkeit unterteilt im Konzernabschluss, ANHANGANGABE [30.2] erläutert. Um konzernweit sämtliche geplanten Zahlungsverpflichtungen zur jeweiligen Fälligkeit erfüllen zu können, werden entsprechende liquide Mittel bereitgehalten. Darüber hinaus wird eine Reserve für ungeplante Mindereingänge oder Mehrausgänge vorgehalten. Die Höhe dieser Liquiditätsreserve wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Die Liquidität wird hauptsächlich in Form von Tages- und Termingeldanlagen vorgehalten. Des Weiteren stehen Bankkreditlinien, insbesondere eine nicht in Anspruch genommene syndizierte Kreditlinie in Höhe von 3,5 MRD €, zur Verfügung. Zusätzlich stehen der Covestro-Gruppe Credit Facilities i.H.v. 2,7 MRD € zur Verfügung. Kreditrisiken Die Werthaltigkeit von Forderungen und anderen finanziellen Vermögenswerten des Bayer-Konzerns kann beeinträchtigt werden, wenn Transaktionspartner ihren Verpflichtungen zur Bezahlung oder sonstigen Erfüllung nicht nachkommen. Der Bayer-Konzern schließt für nicht-derivative Finanzinstrumente mit seinen Kunden keine Master-Netting-Vereinbarungen ab. Hier stellt der Gesamtbetrag der finanziellen Vermögenswerte das maximale Ausfallrisiko dar. Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten können bei Vorliegen entsprechender Rahmenvereinbarungen mit negativen Marktwerten saldiert werden. Zur Steuerung der Kreditrisiken aus Handelsforderungen sind bei den fakturierenden Gesellschaften jeweils verantwortliche Credit Manager benannt, die regelmäßig Bonitätsanalysen der Kunden vornehmen. Sicherheiten liegen für einen Teil dieser Forderungen vor und werden in Abhängigkeit von den lokalen Rahmenbedingungen genutzt. Hierzu zählen insbesondere Kreditversicherungen, Anzahlungen, Akkreditive und Bürgschaften. Grundsätzlich wird der Eigentumsvorbehalt mit unseren Kunden vereinbart. Für alle Kunden werden Kreditlimite festgelegt. Darüber hinaus werden alle Limite für Schuldner mit einem Gesamtrisikoexposure von 10 MIO € und mehr sowohl vom lokalen Kreditmanagement beurteilt als auch dem konzernweiten Risiko-Komitee des Bereichs Finanzen vorgelegt. Die Steuerung der Kreditrisiken aus Finanztransaktionen erfolgt zentral im Bereich Finanzen. Zur Risikominimierung werden Finanztransaktionen nur im Rahmen festgelegter Limite mit Banken und Partnern getätigt, die bevorzugt ein "Investment Grade" besitzen. Die Risikolimite werden auf Basis von methodischen Modellen entwickelt, und deren Einhaltung wird laufend überwacht. Chancen und Risiken aus Marktpreisänderungen Chancen und Risiken aus Änderungen von Marktpreisen im Devisen- und Zinsbereich werden zentral durch Konzernfinanzen gesteuert. Im Rahmen der Steuerung werden Risiken durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente eliminiert bzw. begrenzt. Erläuterungen zu den derivativen Finanzinstrumenten finden sich im Konzernabschluss, ANHANGANGABE [30.3]. Art und Ausmaß von Devisen- und Zinsrisiken werden in den folgenden Absätzen jeweils durch eine Sensitivitätsanalyse dargestellt, bei der durch eine hypothetische Veränderung von Risikovariablen (z. B. Zinskurven) potenzielle Effekte auf das Eigenkapital und die Gewinn- und Verlustrechnung abgeschätzt werden können. Die in den Sensitivitätsanalysen verwendeten Annahmen spiegeln unsere Sicht der Veränderungen von Wechselkursen und Zinssätzen wider, die in einem Zeitraum von einem Jahr und unter Zugrundelegung angemessener Maßstäbe möglich sind. Diese Annahmen werden regelmäßig überprüft. Devisen Devisenchancen und -risiken ergeben sich für den Bayer-Konzern aus Änderungen von Devisenkursen und den damit verbundenen Wertänderungen von Finanzinstrumenten (u. a. Forderungen und Verbindlichkeiten) sowie künftigen geplanten Zahlungseingängen und -ausgängen in funktionaler Währung. Forderungen und Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit und finanziellen Positionen werden in der Regel für liquide Währungen in voller Höhe mit Devisentermingeschäften sowie Zins-Währungsswaps währungskursgesichert. Künftig geplante Zahlungseingänge und -ausgänge (antizipiertes Exposure) werden gemäß den zwischen Holdingvorstand, Konzernfinanzen und operativen Einheiten abgestimmten Vorgaben gesichert. Die Absicherung erfolgt durch Devisentermingeschäfte und Devisenoptionen. Zur Ermittlung der Sensitivitäten ist eine hypothetische ungünstige Abwertung des Euro gegenüber allen Währungen um 10 % basierend auf den Jahresendkursen dieser Währungen zugrunde gelegt worden. Zum 31. Dezember 2015 hätte der geschätzte hypothetische Verlust von Cashflows aus derivativen und nicht-derivativen Finanzinstrumenten auf das Ergebnis und das Eigenkapital (Other Comprehensive Income) 303 MIO € betragen (31. Dezember 2014: 295 MIO €). Davon beziehen sich 108 MIO € auf den US-Dollar, 66 MIO € auf den chinesischen Renminbi, 41 MIO € auf den japanischen Yen und 28 MIO € auf den kanadischen Dollar. Währungseffekte auf das antizipierte Exposure bleiben hierbei unberücksichtigt. Der Effekt auf das Eigenkapital aus im Rahmen von Hedge Accounting designierten Derivaten zur Absicherung unseres antizipierten Exposures hätte 313 MIO € betragen. Zinsen Zinschancen und -risiken ergeben sich für den Bayer-Konzern durch Änderungen von Kapitalmarktzinsen, die wiederum zu Änderungen des beizulegenden Zeitwertes von festverzinslichen Finanzinstrumenten sowie zu veränderten Zinszahlungen bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten führen können. Die Steuerung von Zinschancen und -risiken erfolgt über eine vom Management festgelegte Ziel-Duration für die Konzernverschuldung, die einer regelmäßigen Überprüfung unterliegt. Um die angestrebte Zielstruktur für die Konzernverschuldung zu erhalten, werden Zinsswaps abgeschlossen. Eine Sensitivitätsanalyse auf Basis unserer Nettoposition aus variabel verzinslichen Verbindlichkeiten und Forderungen zum Jahresende 2015 unter Berücksichtigung der für unsere Verbindlichkeiten und Forderungen in allen wesentlichen Währungen relevanten Zinssätze ergab folgendes Ergebnis: Eine hypothetische Erhöhung dieser Zinssätze ab 1. Januar 2015 um einen Prozentpunkt hätte (bei konstanten Wechselkursen) zu einem Anstieg unserer Zinsaufwendungen zum 31. Dezember 2015 in Höhe von 29 MIO € geführt (31. Dezember 2014: 53 MIO €). Finanzrisiken im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen Der Bayer-Konzern hat Verpflichtungen gegenüber jetzigen und früheren Mitarbeitern aus Pensions- und anderen pensionsähnlichen Leistungszusagen. Veränderungen relevanter Bewertungsparameter, wie Zinssatz, Sterbewahrscheinlichkeiten und Gehaltssteigerungsraten können eine Erhöhung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen bedingen, was zusätzliche Aufwendungen für Pensionspläne erforderlich machen oder infolge der innerhalb der Gesamtergebnisrechnung im sonstigen Ergebnis erfassten versicherungsmathematischen Verluste zu einem niedrigeren Eigenkapital führen kann. Ein Großteil der Pensionsverpflichtungen ist durch Planvermögen gedeckt, welches aus festverzinslichen Wertpapieren, Aktien, Immobilien und anderen Vermögensanlagen besteht. Rückläufige oder gar negative Erträge aus diesen Anlagen können sich ungünstig auf den zukünftig beizulegenden Zeitwert des Planvermögens auswirken. Beide Effekte können die Entwicklung des Eigenkapitals und / oder die Ertragslage des Unternehmens negativ beeinflussen und / oder zusätzliche Zahlungen des Unternehmens notwendig machen. Einzelheiten hierzu sind im Konzernabschluss, ANHANGANGABE [25] erläutert. Dem Risiko von Marktwertschwankungen des Planvermögens begegnen wir durch eine ausgewogene strategische Anlagenallokation und eine ständige Analyse der Anlagerisiken im Hinblick auf unsere weltweiten Pensionsverpflichtungen. GESAMTBEURTEILUNG DER CHANCEN UND RISIKEN Die aktuelle Bewertung zeigt auf, dass keine der zuvor berichteten Risiken bestandsgefährdend sind. Darüber hinaus konnten wir keine Interdependenzen erkennen, die sich zu einer Bestandsgefährdung unseres Unternehmens aufbauen könnten. Die als "mittel" und "hoch" eingestuften Risiken haben sich im Berichtszeitraum nicht wesentlich gegenüber dem Vorjahr verändert. Aufgrund unseres Produktportfolios, unseres Know-hows und unserer Innovationskraft sind wir davon überzeugt, die aus unserem unternehmerischen Handeln resultierenden Chancen realisieren und den Herausforderungen, die sich aus den vorgenannten Risiken ergeben, erfolgreich begegnen zu können. 19. Übernahmerelevante Angaben Erläuternder Bericht gemäß §§ 289 Absatz 4, 315 Absatz 4 HGB Das Grundkapital der Bayer AG zum 31. Dezember 2015 betrug 2.117 MIO € und war eingeteilt in 826.947.808 nennbetragslose Stückaktien, die auf den Namen lauten. Damit blieben Grundkapital und Zahl der Aktien gegenüber dem Ende des Vorjahres unverändert. Jede Aktie hat ein Stimmrecht. Im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligungsprogramme bestehen teilweise zeitliche Verfügungsbeschränkungen für eine geringe Zahl von Aktien, z. B. im Fall von Haltefristen. Der Bayer AG sind im Geschäftsjahr 2015 keine Meldungen hinsichtlich direkter und indirekter Beteiligungen zugegangen, die 10 % der Stimmrechte übersteigen. Damit liegt der Gesellschaft keine Meldung zu einer Beteiligung über 10 % der Stimmrechte vor. Die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands sind in den §§ 84, 85 AktG, § 31 MitbestG und § 6 der Satzung geregelt. Gemäß § 84 Abs. 1 AktG werden die Mitglieder des Vorstands grundsätzlich durch den Aufsichtsrat bestellt bzw. abberufen. Da die Bayer AG in den Anwendungsbereich des Mitbestimmungsgesetzes fällt, hat die Bestellung bzw. Abberufung von Vorstandsmitgliedern in einer ersten Abstimmung gemäß § 31 Abs. 2 MitbestG mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der Mitglieder zu erfolgen. Kommt eine solche Mehrheit nicht zustande, erfolgt die Bestellung gemäß § 31 Abs. 3 MitbestG in einer zweiten Abstimmung mit der einfachen Mehrheit der Stimmen der Mitglieder. Wird auch hierbei die erforderliche Mehrheit nicht erreicht, erfolgt eine dritte Abstimmung, in der ebenfalls die einfache Stimmenmehrheit der Mitglieder maßgeblich ist. Dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats stehen in dieser Abstimmung gemäß § 31 Abs. 4 MitbestG dann jedoch zwei Stimmen zu. Gemäß § 6 Abs. 1 der Satzung der Bayer AG hat der Vorstand aus mindestens zwei Personen zu bestehen; im Übrigen bestimmt der Aufsichtsrat die Zahl der Vorstandsmitglieder. Der Aufsichtsrat kann gemäß § 84 Abs. 2 AktG bzw. § 6 Abs. 1 der Satzung ein Mitglied des Vorstands zum Vorsitzenden ernennen. Änderungen der Satzung erfolgen nach den § 179 AktG und §§ 10, 17 der Satzung. Gemäß § 179 Abs. 1 AktG bedürfen Änderungen der Satzung eines Beschlusses der Hauptversammlung, der, soweit die Satzung keine andere Mehrheit vorsieht, gemäß § 179 Abs. 2 AktG eine Mehrheit von drei Vierteln des bei der Abstimmung vertretenen Grundkapitals erfordert. Soweit die Änderung des Unternehmensgegenstands betroffen ist, darf die Satzung jedoch nur eine größere Mehrheit vorsehen. Die Satzung der Bayer AG macht in § 17 Abs. 2 von der Möglichkeit der Abweichung gemäß § 179 Abs. 2 AktG Gebrauch und sieht vor, dass Beschlüsse grundsätzlich mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des vertretenen Grundkapitals gefasst werden können. Gemäß § 10 Abs. 6 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Im Handelsregister der Bayer AG sind Satzungsbestimmungen zu einem Genehmigten Kapital I und einem Genehmigten Kapital II eingetragen. Durch das Genehmigte Kapital I ist der Vorstand bis zum 28. April 2019 berechtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um bis zu 530 MIO € zu erhöhen. Die Ausgabe neuer Aktien kann dabei gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen, wobei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen insgesamt nur um bis zu 423 MIO € erfolgen dürfen. Bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen unter Verwendung des Genehmigten Kapitals I ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht zu gewähren. Von einer Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts bei Ausgabe von Aktien aus dem Genehmigten Kapital I darf der Vorstand maximal in einem Umfang von 20 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung vom 29. April 2014 bestehenden Grundkapitals Gebrauch machen. Vorbehaltlich eines neuen Beschlusses zum Bezugsrechtsausschluss darf der Vorstand auch unter weiteren Ermächtigungen zu Kapitalmaßnahmen (Genehmigtes Kapital II, Options- oder Wandelanleihen, Erwerb und Verwendung eigener Aktien) insgesamt nur maximal in einem Umfang von 20 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung vom 29. April 2014 bestehenden Grundkapitals ein Bezugsrecht der Aktionäre ausschließen. Durch das Genehmigte Kapital II ist der Vorstand bis zum 28. April 2019 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital einmal oder mehrmals gegen Bareinlage um bis zu 212 MIO € zu erhöhen. Den Aktionären ist dabei ein Bezugsrecht zu gewähren, das der Vorstand jedoch mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausschließen kann, soweit die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals II im Rahmen einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt, die 10 % des zum Zeitpunkt der Eintragung dieser Ermächtigung oder des zum Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals nicht überschreitet und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet. Im Zusammenhang mit einer Ermächtigung zur Ausgabe von Options- oder Wandelanleihen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen (zusammen "Schuldverschreibungen") in Höhe eines Nennbetrags von insgesamt 6 MRD € bis zum 28. April 2019 besteht ein bedingtes Kapital von 212 Mio €. Das den Aktionären grundsätzlich eingeräumte Recht zum Bezug der Schuldverschreibungen kann vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden, sofern u. a. der anteilige Betrag der zur Bedienung vorgesehenen Aktien 10 % des Grundkapitals nicht übersteigt und zwar weder im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung vom 29. April 2014 noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung; auf diese Grenze von 10 % sind andere Ausgaben von Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts in direkter oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG anzurechnen. Außerdem hat der Vorstand in der Hauptversammlung vom 29. April 2014 die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien bis zu einer Höhe von 10 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals erhalten. Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien umfasst - bis zu einer Höhe von 5 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung oder der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals - auch den Erwerb eigener Aktien unter Einsatz von Put- oder Call-Optionen (Derivaten). Auch diese Ermächtigung ist bis zum 28. April 2019 befristet. Als wesentliche Vereinbarung, welche unter der Bedingung eines Kontrollwechsels (Change of Control) steht, ist die mit der Bayer AG und deren US-Tochtergesellschaft Bayer Corporation vereinbarte syndizierte Kreditlinie über 3,5 MRD € zu nennen. Diese Kreditlinie läuft bis Dezember 2020. Bayer hat diesen Kredit bislang nicht in Anspruch genommen. Die kreditgewährenden Banken könnten die Kreditlinie im Falle eines Kontrollwechsels bei Bayer kündigen und alle bis dahin unter dieser Kreditlinie gegebenenfalls in Anspruch genommenen Darlehen fällig stellen. Eine entsprechende Klausel ist auch in einem syndizierten Kredit enthalten, den die niederländische Bayer World Investments B.V. im Jahr 2014 aufgenommen hat. Dieser Kredit valutiert noch in Höhe von 900 MIO USD (Stand: 31. Dezember 2015) und ist im Mai 2018 zurückzuzahlen. Die Bayer AG hat für die Rückzahlung dieses ihrer Tochtergesellschaft gewährten Darlehens garantiert. Weiterhin sehen auch die Anleihebedingungen der in den Jahren 2006 bis 2014 unter dem bestehenden Multi-Currency-European-Medium-Term-Notes-Programm von Bayer begebenen Schuldverschreibungen in Höhe von nominal 4,2 MRD € (Stand: 31. Dezember 2015) eine Change-of-Control-Klausel vor. Gläubigern dieser Schuldverschreibungen steht für den Fall eines Kontrollwechsels und einer sich innerhalb von 120 Tagen nach dem Eintritt des Kontrollwechsels anschließenden Verschlechterung des Kreditratings der Bayer AG das Recht zu, von der Bayer AG den Rückkauf der Schuldverschreibungen zu verlangen. Eine entsprechende Klausel ist auch in den Anleihebedingungen einer im Oktober 2014 im 144a / RegS.-Format begebenen Schuldverschreibung über 7 MRD USD enthalten. Für die Mitglieder des Vorstands bestehen für den Fall eines Übernahmeangebots für die Bayer AG Vereinbarungen, die mit den Bestimmungen der Ziffer 4.2.3 des Deutschen Corporate Governance Kodex in Einklang stehen. Danach soll eine Zusage für Leistungen aus Anlass der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit infolge eines Kontrollwechsels maximal drei Jahresvergütungen betragen und die Vergütung für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags nicht überschreiten. Gewinn- und Verlustrechnung scroll Anhang 2014 Mio € 2015 Mio € Beteiligungsergebnis [1] 3.213 2.444 Zinsergebnis [2] -341 -484 Übrige finanzielle Aufwendungen und Erträge [3] 129 409 Sonstige betriebliche Erträge [4] 128 99 Allgemeine Verwaltungskosten -272 -324 Sonstige betriebliche Aufwendungen [5] -147 -177 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit / Gewinn vor Ertragsteuern 2.710 1.967 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag [6] -256 -606 Jahresüberschuss 2.454 1.361 Einstellung in andere Gewinnrücklagen/ Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen -593 706 Bilanzgewinn 1.861 2.067 Bilanz AKTIVA scroll Anhang 31.12.2014 Mio € 31.12.2015 Mio € Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände [11] 8 21 Sachanlagen [12] 10 10 Finanzanlagen [13] 40.919 43.737 40.937 43.768 Umlaufvermögen Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Forderungen aus Lieferungen und Leistungen [14] 25 25 Forderungen gegen verbundene Unternehmen [15] 2.729 3.159 Sonstige Vermögensgegenstände [16] 243 211 [17] 2.997 3.395 Wertpapiere [18] 125 125 Kassenbestände, Bankguthaben [19] 1.118 504 4.240 4.024 Rechnungsabgrenzungsposten [20] 34 35 Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung [21] 158 109 45.369 47.936 PASSIVA Anhang 31.12.2014 Mio € 31.12.2015 Mio € Eigenkapital [22] Gezeichnetes Kapital 2.117 2.117 Kapitalrücklage 6.176 6.176 Andere Gewinnrücklagen 5.378 4.672 Bilanzgewinn 1.861 2.067 15.532 15.032 Rückstellungen Rückstellungen für Pensionen [23] 1.868 1.562 Andere Rückstellungen [24] 538 794 2.406 2.356 Verbindlichkeiten Anleihen, Schuldscheindarlehen [25] 7.187 7.187 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 23 16 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen [26] 41 76 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen [27] 18.204 22.752 Sonstige Verbindlichkeiten [28] 1.976 517 [29] 27.431 30.548 45.369 47.936 Anhang Grundlagen Der Jahresabschluss der Bayer AG ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. In der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Bilanz sind einzelne Positionen zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung zusammengefasst; sie werden im Anhang gesondert erläutert. Aufwendungen und Erträge des Finanzbereichs, deren Ausweis nicht durch einen gesetzlich vorgeschriebenen Posten gedeckt ist, sind unter den übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen erfasst. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt. Zur Hervorhebung des Holdingcharakters der Bayer AG sind die zusammengefassten Posten des finanziellen Ergebnisses vorangestellt. Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben und im Internet sowie als Bestandteil der Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB den Aktionären dauerhaft zugänglich gemacht worden. Sie steht auf http://www.bayer.de/de/Corporate-Governance.aspx zum Download bereit. Wie im Vorjahr wurde der Lagebericht der Bayer AG in Anwendung von § 315 Absatz 3 HGB i. V. m. § 298 Absatz 2 HGB mit dem Lagebericht des Bayer-Konzerns zusammengefasst. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten angesetzt und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht aktiviert. Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, im Falle abnutzbarer Sachanlagen vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen. Dabei kommt grundsätzlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Bewegliche Sachanlagen werden, soweit sie bis 2007 zugegangen sind, mit den steuerlichen Höchstsätzen degressiv abgeschrieben. Der Wechsel zur linearen Abschreibungsmethode erfolgt in diesen Fällen, sobald diese zu höheren jährlichen Abschreibungen führt. Folgende Nutzungsdauern sind den Abschreibungen der einzelnen Sachanlagegruppen zugrunde gelegt worden: Nutzungsdauer der Sachanlagen scroll Geschäftsbauten 25 bis 40 Jahre Fahrzeuge (Anschaffungen bis 30.06.2014) 5 Jahre Fahrzeuge (Anschaffungen ab 01.07.2014) 6 Jahre EDV-Anlagen 3 bis 4 Jahre Selbstständig nutzbare bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens, die der Abnutzung unterliegen, werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben, sofern ihre jeweiligen Anschaffungs- oder Herstellungskosten 410 Euro nicht übersteigen. Voraussichtlich dauernden Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, wird durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Sachanlagen enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich der Abschreibungen, soweit sie durch die Fertigung veranlasst sind. Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sind mit den Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung, mit den niedrigeren beizulegenden Werten bilanziert. Wurden in Vorjahren Wertberichtigungen vorgenommen und sind die Gründe für die Wertminderung in der Zwischenzeit ganz oder teilweise entfallen, erfolgt eine Wertaufholung bis höchstens zu den Anschaffungskosten. Unverzinsliche oder gering verzinsliche Ausleihungen sind mit dem Barwert, die übrigen Ausleihungen mit dem Nennwert bilanziert. Die ebenfalls unter den Ausleihungen ausgewiesenen, der Bayer Pensionskasse VVaG, Leverkusen, gewährten Genussrechtskapitalien sowie Inanspruchnahmen aus einem nachträglichen Gründungsstock sind zum Nennwert angesetzt. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert nach Abzug erforderlicher Wertberichtigungen bilanziert. Die Höhe der Wertberichtigungen richtet sich nach dem wahrscheinlichen Ausfallrisiko. Unverzinsliche/niedrigverzinsliche Forderungen mit einer Fälligkeit von mehr als einem Jahr sind mit dem abgezinsten Wert angesetzt. Wertpapiere des Umlaufvermögens werden mit den Anschaffungskosten oder den niedrigeren Tageswerten am Abschlussstichtag angesetzt. Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite der Bilanz Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen. Zudem sind hier Unterschiedsbeträge zwischen Ausgabe- und Erfüllungsbetrag der von der Bayer AG begebenen Anleihen erfasst; diese werden durch planmäßige Abschreibungen während der Laufzeit der jeweiligen Anleihen getilgt. Zur Erfüllung von verschiedenen Verpflichtungen aus der Altersversorgung sowie aus Arbeitszeitguthaben der Mitarbeiter sind entsprechende Mittel unter dem Dach einer belgischen Anlagegesellschaft in der Rechtsform einer SICAV (Société d'investissement à capital variable) über zwischengeschaltete Investment-Vehikel indirekt in grundsätzlich liquide internationale festverzinsliche Anleihen, Aktien, Immobilien sowie alternative Investments investiert. Sie werden vom Bayer Pension Trust e.V. (BPT), Leverkusen, treuhänderisch für die Bayer AG verwaltet und sind im Insolvenzfalle des Arbeitgebers dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Die Investments sind zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser wird aus Börsenkursen und Marktzinsen abgeleitet. Das vom BPT gehaltene Treuhandvermögen wird mit den jeweils zugrunde liegenden Verpflichtungen verrechnet. Ergibt sich ein Verpflichtungsüberhang, wird dieser unter den Rückstellungen erfasst. Übersteigt der Wert der Wertpapiere die Verpflichtungen, erfolgt der Ausweis als "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" auf der Aktivseite der Bilanz. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden in entsprechender Weise die Erträge aus dem BPT-Treuhandvermögen mit den Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen und aus Änderungen des Rechnungszinses verrechnet. Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Dabei werden bei der Bayer AG nicht nur die Unterschiede aus den eigenen Bilanzpositionen einbezogen, sondern auch solche, die bei Organtöchtern bzw. bei Personengesellschaften bestehen, an denen die Bayer AG als Gesellschafter beteiligt ist. Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden werden gegebenenfalls steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des kombinierten Ertragsteuersatzes des steuerlichen Organkreises der Bayer AG von aktuell 31,23 %. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Abweichend hiervon werden latente Steuern aus zeitlichen Bilanzierungsunterschieden bei Beteiligungen in der Rechtsform einer Personengesellschaft auf Basis eines kombinierten Ertragsteuersatzes ermittelt, der lediglich Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag beinhaltet; dieser beträgt derzeit 15,83 %. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle einer Steuerentlastung würde vom entsprechenden Aktivierungswahlrecht kein Gebrauch gemacht werden. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt eine - nicht bilanzierte - aktive latente Steuer. Das Grundkapital der Bayer AG ist aufgeteilt in 826.947.808 auf den Namen lautende Aktien (Stückaktien), die jeweils mit ihrem anteiligen rechnerischen Wert des gesamten Grundkapitals von 2.116.986.388,48 € angesetzt sind. Die Rückstellungen für Pensionen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2005 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Zukünftig erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtungen berücksichtigt. Bei den Entgelten gehen wir wie im Vorjahr von jährlichen Anpassungen von 3,00 % aus. Rentensteigerungen erwarten wir in ebenfalls unveränderter Höhe von 1,75 % p.a. Hiervon abweichend gilt für ab dem 01.01.2000 erfolgte Versorgungszusagen eine jährliche Rentenerhöhung von 1,00 %; diese ist den Mitarbeitern fest zugesagt. Der zum 31.12.2015 zugrunde gelegte Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen beläuft sich auf 3,89 % (Vorjahr: 4,54 %); es handelt sich um den von der Deutschen Bundesbank für Dezember 2015 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren. Die anderen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Für längerfristige Personalrückstellungen wie solche für Mitarbeiterjubiläen findet dabei ein Zinssatz von 3,89 % (Vorjahr: 4,54 %) für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren Anwendung. Kurzfristigere Personalrückstellungen, beispielsweise für Verpflichtungen aus Frühruhestands- oder Altersteilzeitvereinbarungen, werden mit einem Zinssatz entsprechend ihrer Laufzeit abgezinst. Diese betrug im Jahr 2015 drei Jahre, der Rechnungszins 2,34 % (Vorjahr: 3,08 %). Es handelt sich jeweils um die von der Deutschen Bundesbank für Dezember 2015 veröffentlichten Zinssätze. Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert. Handelt es sich um Rentenverpflichtungen, sind diese zum Barwert unter Verwendung eines fristadäquaten durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen sieben Geschäftsjahre angesetzt. Die Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung sowie von Devisentermingeschäften und anderen Währungsderivaten erfolgt nach der Methode der eingeschränkten Marktbewertung. Hierzu werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit den Kassakursen und die zu ihrer Kurssicherung abgeschlossenen Währungsderivate mit den Marktterminkursen zum Abschlussstichtag bewertet. Sich ausgleichende Wertänderungen der gesicherten Positionen bleiben im Abschluss gemäß der Einfrierungsmethode unberücksichtigt. Für Verlustüberhänge werden Drohverlustrückstellungen gebildet; Gewinne werden nur berücksichtigt, soweit sie Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr betreffen. Kassenbestände und Bankguthaben in Euro werden zum Nennwert angesetzt, solche in Fremdwährung mit dem Devisenkassakurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Die ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Garantien für fremde Verbindlichkeiten entsprechen den am Bilanzstichtag in Anspruch genommenen Kreditbeträgen bzw. Verpflichtungen der Begünstigten. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung (1) Beteiligungsergebnis Beteiligungsergebnis scroll 2014 Mio € 2015 Mio € Erträge aus Beteiligungen von verbundenen Unternehmen 301 3 • davon aus verbundenen Unternehmen 301 3 Erträge aus Gewinnabführungsverträgen mit verbundenen Unternehmen 3.253 2.957 Aufwendungen aus Verlustübernahmen von verbundenen Unternehmen -372 -584 Abschreibungen auf Beteiligungen - -3 Zuschreibungen zu Beteiligungen - 62 Gewinne aus dem Abgang von Beteiligungen 31 9 3.213 2.444 Zur Entwicklung des Beteiligungsergebnisses wird auf die entsprechenden Erläuterungen im zusammengefassten Lagebericht von Bayer AG und Bayer-Konzern verwiesen. Im Geschäftsjahr wurde eine Abschreibung von 3 Mio € auf die Beteiligung an der Bayer (Malaysia) Sdn. Bhd., Malaysia, vorgenommen. Zuschreibungen entfielen mit 36 Mio € auf die AO Bayer, Russische Föderation, und mit 26 Mio € auf die Bayer MaterialScience Private Ltd., Indien. Die Gewinne von 9 Mio € aus dem Abgang von Beteiligungen entfielen auf einen Aktienrückkauf der Bayer CropScience Ltd., Indien. Der im Vorjahr ausgewiesene Gewinn von 31 Mio € betraf einen konzerninternen Verkauf von Anteilen an der Bayer CropScience Ltd., Indien. (2) Zinsergebnis Zinsergebnis scroll 2014 Mio € 2015 Mio € Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 305 272 • davon aus verbundenen Unternehmen 91 91 Zinsen und ähnliche Aufwendungen -512 -480 • davon an verbundene Unternehmen -177 -120 Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensions- und längerfristigen Personalrückstellungen (netto) -134 -276 -341 -484 Erläuterungen zur Entwicklung des Zinsergebnisses finden sich im zusammengefassten Lagebericht von Bayer AG und Bayer-Konzern. Bei den Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensions- und längerfristigen Personalrückstellungen handelt es sich um den Nettoaufwand nach Verrechnung mit Erträgen aus der Vermögensanlage des Bayer Pension Trust e.V., Leverkusen, und dem Effekt aus der Änderung des Rechnungszinssatzes. Die beim Bayer Pension Trust angelegten Vermögensgegenstände dienen ausschließlich der Erfüllung von Verpflichtungen aus Pensionen und Arbeitszeitguthaben; sie sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Die Vermögenserträge wurden mit den Aufwendungen aus der Aufzinsung wie folgt verrechnet: Verrechnung Aufzinsungsaufwendungen / Vermögenserträge scroll 2014 Mio € 2015 Mio € Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensions- und längerfristigen Personalrückstellungen und aus Änderungen des Rechnungszinses (brutto) -221 -290 Vermögenserträge Bayer Pension Trust 87 14 -134 -276 (3) Übrige finanzielle Aufwendungen und Erträge Übrige finanzielle Aufwendungen und Erträge scroll 2014 Mio € 2015 Mio € Veränderung von Pensions- und sonstigen längerfristigen Personalrückstellungen (ohne Zinsanteil) -19 15 An Tochtergesellschaften weiterbelasteter Aufwand aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen 180 178 Ablösung zukünftiger Aufwendungen für ehemalige BMS-Altpensionäre durch Covestro - 217 Aufwendungen aus der Währungsumrechnung - Realisierte Kursverluste -1.666 -2.995 - Unrealisierte Aufwendungen aus der Bewertung -5 -23 Erträge aus der Währungsumrechnung - Realisierte Kursgewinne 1.647 2.998 - Unrealisierte Erträge aus der Bewertung 4 26 Sonstige finanzielle Aufwendungen -27 -41 Sonstige finanzielle Erträge 15 34 129 409 Zuführungen zu den Pensions- und sonstigen längerfristigen Personalrückstellungen sind, soweit sie aus der Aufzinsung der Rückstellungen resultieren, im Zinsergebnis erfasst. Unter den übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen ausgewiesen sind sonstige, nicht aus der Aufzinsung resultierende Veränderungen von Pensionsrückstellungen, soweit sie Mitarbeiter betreffen, die vor der Ausgliederung der Arbeitsgebiete und Servicebereiche (Stichtag: 1. Juli 2002) aus dem Unternehmen als Rentner oder mit unverfallbaren Anwartschaften ausgeschieden sind. Derartige Rückstellungsveränderungen ergeben sich im Falle sich ändernder versicherungsmathematischer Bewertungsgrundlagen. Der Aufwand aus Rückstellungszuführungen für die vor dem 1. Juli 2002 ausgeschiedenen Rentner und Anwärter wird anteilig an die ausgegliederten Tochtergesellschaften weiterbelastet. Die Kostenweitergabe an die Gesellschaften war in den jeweiligen Ausgliederungsverträgen vereinbart worden. Im Zuge der Formierung des Covestro-Konzerns hat die Covestro Deutschland AG gegen eine Zahlung von 217 Mio € von der Bayer AG deren Ansprüche erworben, sich zukünftige Aufwendungen aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen erstatten zu lassen, soweit diese auf ehemalige Mitarbeiter des Bayer-MaterialScience-Bereichs entfallen. Die sonstigen finanziellen Aufwendungen entfielen mit 22 Mio € (Vorjahr: 6 Mio €) auf Bankgebühren. Zudem waren im Geschäftsjahr 13 Mio € an Aufwendungen für die abgeschlossenen Vergleiche in den beiden Schering-Spruchverfahren und 6 Mio € (Vorjahr: 20 Mio €) Gebühren für die erfolgte Ausgabe von Anleihen enthalten. Die sonstigen finanziellen Erträge enthielten 14 Mio € (Vorjahr: 8 Mio €) an vereinnahmten Gebühren für die Gewährung von Garantien und 21 Mio € aus einer Reduzierung der bilanzierten Verpflichtungen gegenüber den ehemaligen Minderheitsaktionären der Bayer Pharma AG (ehemals Bayer Schering Pharma AG) aufgrund der abgeschlossenen Vergleiche. Im Vorjahr waren noch 2 Mio € aus einem Zahlungseingang auf ein zuvor abgeschriebenes, der Bayer ab, Schweden, gewährtes Darlehen sowie 4 Mio € aus dem Verkauf von Aktienoptionen erfasst. Letztere hatten als Sicherung für Verpflichtungen aus zwischenzeitlich ausgelaufenen aktienbasierten Vergütungsprogrammen gedient. (4) Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge setzten sich wie folgt zusammen: Sonstige betriebliche Erträge scroll 2014 Mio € 2015 Mio € Erträge aus Dienstleistungen 122 86 Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 3 5 Übrige 3 8 128 99 Die Erträge aus Dienstleistungen wurden für Leistungen der Corporate-Center-Bereiche der Bayer AG, insbesondere für ihre Tochtergesellschaften, vereinnahmt. Die für die Erbringung der Leistungen angefallenen Aufwendungen sind unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. (5) Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalteten im Einzelnen folgende Posten: Sonstige betriebliche Aufwendungen scroll 2014 Mio € 2015 Mio € Aufwendungen für erbrachte Dienstleistungen 117 88 Aufwendungen für Konzernwerbung 24 3 Kompensationszahlung an die Bayer Intellectual Property GmbH wegen Beendigung der Nutzung von Markenrechten - 58 Projektkosten im Zusammenhang mit der Ausgliederung und Börsenplatzierung von Covestro - 25 Übrige 6 3 147 177 (6) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Als Ertragsteueraufwendungen werden Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, Solidaritätszuschlag und im Ausland entrichtete Ertragsteuern ausgewiesen. Latente Steuern waren im Steueraufwand nicht enthalten. Insgesamt erwartete die Bayer AG zum 31.12.2015 aus zeitlichen Bilanzierungsunterschieden - sowohl eigenen als auch solchen bei Gesellschaften des steuerlichen Organkreises und Personengesellschaften - eine zukünftige Steuerentlastung von 588 Mio €. Die Ermittlung erfolgte auf Basis eines kombinierten Ertragsteuersatzes von 31,23 % (Vorjahr: 31,38%; Bayer AG und Organgesellschaften) bzw. 15,83 % (Vorjahr: 15,83 %; Beteiligungen in der Rechtsform einer Personengesellschaft; Steuersatz berücksichtigt nur Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag). Passive Steuerlatenzen resultierten im Wesentlichen aus einer im Vergleich zur Steuerbilanz höheren Bewertung von Gegenständen des Anlagevermögens sowie des im Bayer Pension Trust e.V., Leverkusen, zur Absicherung insbesondere von Pensionszusagen angelegten Deckungsvermögens in der Handelsbilanz. Aktive Steuerlatenzen ergaben sich insbesondere aufgrund des höheren Ansatzes von Pensionsverpflichtungen im handelsrechtlichen Abschluss gegenüber der steuerlichen Bewertung. Zudem führten das Ansatzverbot für Rückstellungen für drohende Verluste und für Pensionsurlaub in der Steuerbilanz sowie wertmäßige Unterschiede u. a. bei Rückstellungen für Altersteilzeit und für Mitarbeiterjubiläen zu aktiven Steuerlatenzen. Zusätzlich bestand eine latente Steuerforderung aufgrund bislang nicht genutzter Verlustvorträge. Insgesamt wurden die passiven latenten Steuern durch aktive Steuerlatenzen bei Weitem überkompensiert. In Ausübung des Wahlrechts aus § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB wurde für den Überhang aktiver Steuerlatenzen eine aktive latente Steuer nicht bilanziert. (7) Sonstige Steuern Soweit die sonstigen Steuern dem Bereich der allgemeinen Verwaltung zugeordnet werden konnten, waren sie in den entsprechenden Funktionskosten, im Übrigen unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Insgesamt beliefen sie sich auf 0,4 Mio € (Vorjahr: 0,5 Mio €). (8) Personalaufwand / Mitarbeiter Personalaufwand scroll 2014 Mio € 2015 Mio € Entgelte 139 144 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 9 9 Aufwendungen für Altersversorgung 11 11 159 164 Nicht als Personalaufwand erfasst sind Beträge, die sich aus der Aufzinsung der Personalrückstellungen, insbesondere der Pensionsrückstellungen, ergeben. Sie sind im Zinsergebnis ausgewiesen. Im Jahresdurchschnitt waren bei der Bayer AG 721 Mitarbeiter beschäftigt , die sich auf folgende Gruppen verteilen: Mitarbeiter scroll 2015 weiblich männlich Obere Führungskräfte und Leitende Angestellte 113 251 Tarifmitarbeiter und Leitende Mitarbeiter 214 143 327 394 In diesen Angaben sind auf Teilzeitbasis beschäftigte Mitarbeiter jeweils entsprechend ihrem Beschäftigungsgrad berücksichtigt. (9) Aktienbasierte Vergütung Als zusätzlichen Vergütungsbestandteil gewährt die Bayer AG ihren Mitarbeitern längerfristig angelegte aktienbasierte Vergütungsprogramme. Sie sind nach Mitarbeitergruppen differenziert und jeweils als Kollektivzusagen ausgestaltet. Für die Vorstandsmitglieder und Führungskräfte besteht das Programm "Aspire" in zwei unterschiedlichen Ausprägungen. Für alle Mitarbeiter wird zudem nach jährlich neu erfolgender Vorstandsentscheidung das Programm "BayShare" angeboten. Allen zum Abschlussstichtag bestehenden Verpflichtungen, die sich aus den aktienbasierten Programmen ergeben, wird durch entsprechende Rückstellungen Rechnung getragen. Ihre Höhe bemisst sich zum einen am beizulegenden Wert (Fair Value) der jeweiligen Zusagen und zum anderen an der seit Auflegung vergangenen Zeitdauer im Verhältnis zur Gesamtdauer des jeweiligen Programms. Zuführungen zu den Rückstellungen werden aufwandswirksam erfasst. Der beizulegende Zeitwert der Verpflichtungen aus den aktienbasierten Vergütungsprogrammen wurde jeweils auf der Grundlage einer Monte-Carlo-Simulation ermittelt, der folgende wesentliche Parameter zugrunde lagen: Parameter zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts scroll 2014 2015 Dividendenrendite 1,89 % 1,96 % Risikoloser Zinssatz (Laufzeit 4 Jahre) -0,08 % -0,16 % Volatilität Bayer-Aktie 23,39 % 25,61 % Volatilität Dow Jones EURO STOXX 50 18,11 % 19,08 % Korrelation Bayer-Kurs - Dow Jones EURO STOXX 50 0,76 0,83 ASPIRE I Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der oberen Führungsebene sind zur Teilnahme an Aspire I berechtigt, soweit sie nach vorgegebenen Richtlinien eine individuell festgelegte Anzahl an Bayer-Aktien erwerben und dieses Eigeninvestment über die Programmlaufzeit halten. Bemessungsbasis für Aspire I ist ein individueller, positionsabhängiger Prozentwert vom jährlichen Grundgehalt (Aspire-Zielbetrag). Nach Ablauf der jeweiligen Programmtranche erhalten die Teilnehmer in Abhängigkeit von der absoluten Kursentwicklung der Bayer-Aktie sowie von der relativen Performance im Vergleich zum Aktienindex Dow Jones EURO STOXX 50 einen bestimmten in Prozent des Zielbetrags ausgedrückten Geldbetrag ausgezahlt. Dieser ist auf maximal 300 % begrenzt; die einzelnen Tranchen haben eine Laufzeit von jeweils vier Jahren. Am 1. Januar 2015 endete die im Jahr 2011 aufgelegte Aspire-Tranche; sie kam mit dem Maximalbetrag von 300 % zur Auszahlung. Mit Ablauf des Geschäftsjahres endete die im Jahr 2012 aufgelegte Programmtranche. Auch hier wurde mit 300 % der maximale Ausschüttungsbetrag erreicht. Dieser wurde zu Beginn des Jahres 2016 ausgezahlt. ASPIRE II Für die übrigen Führungskräfte wird Aspire II angeboten. Es entspricht in seinen Grundzügen Aspire I. Im Gegensatz zu diesem ist ein Eigeninvestment in Bayer-Aktien allerdings nicht erforderlich. Zudem wird die Performance ausschließlich an der absoluten Kursentwicklung der Bayer-Aktie gemessen. Der maximal erreichbare Ertrag ist auf 250 % des Aspire-Zielbetrags begrenzt. Die Aspire-Tranche aus dem Jahr 2011 kam zu Jahresbeginn 2015 mit dem Maximalwert von 250 % der jeweiligen Zielbeträge zur Auszahlung. Die Tranche aus dem Jahr 2012 erreichte gleichfalls den Maximalwert von 250 %. Die Auszahlung erfolgte zu Beginn des Jahres 2016. BAYSHARE Im Rahmen von BayShare gewährt Bayer den zur Teilnahme berechtigten Mitarbeitern einen Zuschuss zu einem Eigeninvestment in Bayer-Aktien. Die Höhe des Zuschusses, der jährlich neu festgelegt wird, belief sich in 2015 wie im Vorjahr auf 20 % des Zeichnungsbetrags. Je nach Position des Mitarbeiters war der Gesamtbetrag für den Aktienerwerb - ebenfalls unverändert zum Vorjahr - auf 2.500 € bzw. 5.000 € begrenzt. Für Auszubildende lag der Höchstbetrag bei 1.800 €. Die erworbenen Aktien werden in gesonderten Depots verwahrt und unterliegen einer Veräußerungssperre. Diese endet jeweils am 31. Dezember des Jahres, das dem Jahr des Aktienerwerbs folgt. Für alle aktienbasierten Vergütungsprogramme der Bayer AG wurden im Berichtsjahr 13 Mio € (Vorjahr: 13 Mio €) aufgewendet; der Betrag ist Bestandteil des Personalaufwands. Die Rückstellungen für diese Programme beliefen sich zum 31.12.2015 auf 30 Mio € (Vorjahr: 31 Mio €). (10) Abschreibungen Außerplanmäßige Abschreibungen wurden im Geschäftsjahr in Höhe von 3 Mio € auf Anteile an verbundenen Unternehmen wegen voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. Im Vorjahr fielen keine außerplanmäßigen Abschreibungen an. Erläuterungen zur Bilanz (11) Immaterielle Vermögensgegenstände Immaterielle Vermögensgegenstände scroll Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten Mio € Bruttowerte 31.12.2014 45 Zugänge 17 Bruttowerte 31.12.2015 62 Abschreibungen 31.12.2014 37 Abschreibungen 2015 4 Abschreibungen 31.12.2015 41 Nettowerte 31.12.2015 21 Nettowerte 31.12.2014 8 (12) Sachanlagen Sachanlagen scroll Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Mio € Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Mio € Summe Mio € Bruttowerte 31.12.2014 60 17 77 Zugänge - 1 1 Abgänge - -1 -1 Bruttowerte 31.12.2015 60 17 77 Abschreibungen 31.12.2014 59 8 67 Abschreibungen 2015 - 1 1 Abgänge - -1 -1 Abschreibungen 31.12.2015 59 8 67 Nettowerte 31.12.2015 1 9 10 Nettowerte 31.12.2014 1 9 10 (13) Finanzanlagen Finanzanlagen scroll Anteile an verbundenen Unternehmen Mio € Ausleihungen an verbundene Unternehmen Mio € Beteiligungen Mio € Sonstige Ausleihungen Mio € Summe Mio € Bruttowerte 31.12.2014 40.215 114 69 748 41.146 Zugänge 7.881 - 1 - 7.882 Abgänge -5.126 -3 - - -5.129 Bruttowerte 31.12.2015 42.970 111 70 748 43.899 Abschreibungen 31.12.2014 146 12 68 1 227 Abschreibungen 2015 3 - - - 3 Wertaufholungen -62 -1 - - -63 Abgänge -5 - - - -5 Abschreibungen 31.12.2015 82 11 68 1 162 Nettowerte 31.12.2015 42.888 100 2 747 43.737 Nettowerte 31.12.2014 40.069 102 1 747 40.919 Die Zugänge von 7.881 Mio € bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen entfielen mit 2.854 Mio € auf Kapitaleinzahlungen bei Tochtergesellschaften, davon 904 Mio € bei der Bayer HealthCare US Funding LLC, USA, 47 Mio € bei der Erste K-W-A Beteiligungsgesellschaft mbH, 32 Mio € bei der Pandias Re AG, Luxemburg, 7 Mio € bei der PT. Bayer Indonesia, Indonesien, 6 Mio € bei der Bayer Middle East FZE, Vereinigte Arabische Emirate, und 3 Mio € bei der Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH. Weitere 1.855 Mio € flossen an die Covestro AG in Vorbereitung ihres Börsengangs. Im gleichen Zusammenhang kam es zu einer Reihe konzerninterner Beteiligungstransfers, die sich in den Zugängen mit 5.026 Mio € auswirkten. Ihnen standen mit 5.031 Mio € nahezu gleich hohe Abgänge gegenüber. Ein Abgang von 95 Mio € betraf die Korrektur des Beteiligungsbuchwerts der Bayer Pharma AG infolge des mit ehemaligen Aktionären der vormaligen Schering AG geschlossenen Vergleichs in Bezug auf die Angemessenheit der Barabfindung im Rahmen des Squeeze-Out sowie der Kompensationszahlungen im Rahmen des 2006 geschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags. Die im Geschäftsjahr vorgenommenen Abschreibungen von 3 Mio € bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betrafen die Bayer (Malaysia) Sdn. Bhd., Malaysia. Zuschreibungen entfielen mit 36 Mio € auf die Beteiligung an der ao Bayer, Russische Föderation. Weitere 26 Mio € standen in Zusammenhang mit den Umstrukturierungen in Vorbereitung des Covestro-Börsengangs. Eine Aufstellung des Anteilsbesitzes der Bayer AG ist unter Nummer 36 Bestandteil dieses Anhangs. Im Jahr 2008 hatte die Bayer AG der Bayer-Pensionskasse VVaG die Bereitstellung eines nachträglichen rückzahlbaren Gründungsstocks von 800 Mio € zugesagt, der im Jahr 2012 auf 1.600 Mio € aufgestockt wurde. Hieraus wurden bisher 595 Mio € an die Pensionskasse ausgezahlt. Das Gründungsstock-Darlehen ist verzinslich. Zinsen sind nur zahlbar bei Vorliegen vertraglich vereinbarter Bedingungen. Die Gewährung der Verzinsung ist aufzuschieben, falls und soweit sie zu einem Jahresfehlbetrag der Pensionskasse führen würde. Das Gründungsstock-Darlehen ist unter den sonstigen Ausleihungen erfasst. (14) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen scroll 31.12.2014 Mio € 31.12.2015 Mio € Forderungen gegen verbundene Unternehmen 19 18 Forderungen gegen sonstige Kunden 6 7 25 25 (15) Forderungen gegen verbundene Unternehmen Bei den Forderungen gegen verbundene Unternehmen handelte es sich im Wesentlichen um Finanzforderungen, beispielsweise aus der Bereitstellung von Krediten oder Tagesgeldern, sowie um Forderungen aus Gewinnabführungen der Organgesellschaften. (16) Sonstige Vermögensgegenstände In den sonstigen Vermögensgegenständen waren 32 Mio € (Vorjahr: 59 Mio €) für Vermögensgegenstände enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag rechtlich entstehen. Es handelte sich mit 32 Mio € (Vorjahr: 58 Mio €) nahezu ausschließlich um Zinsabgrenzungen. Darüber hinaus beinhalteten die sonstigen Vermögensgegenstände Steuerforderungen von 128 Mio € (Vorjahr: 133 Mio €), für den Abschluss von Optionsgeschäften gezahlte Prämien von 29 Mio € (Vorjahr: 19 Mio €), Forderungen aus der Entgeltabrechnung mit den Mitarbeitern von 6 Mio € (Vorjahr: 13 Mio €), kurzfristige Darlehensforderungen von 6 Mio € (Vorjahr: 8 Mio €) sowie eine Vielzahl weiterer Einzelposten. (17) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr Vom Gesamtbetrag der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände von 3.395 Mio € (Vorjahr: 2.997 Mio €) hatte ein Teilbetrag von 35 Mio € (Vorjahr: 30 Mio €) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Er entfiel mit 4 Mio € (Vorjahr: 7 Mio €) auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen und mit 31 Mio € (Vorjahr: 23 Mio €) auf sonstige Vermögensgegenstände. (18) Wertpapiere Bei den zum 31.12.2015 ausgewiesenen Wertpapieren handelte es sich wie im Vorjahr um kurzfristig fällig werdende Zero-Bonds des Bundes. (19) Kassenbestände, Bankguthaben In den Bankguthaben war ein Betrag von 1 Mio € (Vorjahr: 1 Mio €) zur Regulierung zivilrechtlicher Schadenersatzansprüche wegen unerlaubter Preisabsprachen bei Kautschuk, Polyester-Polyolen und Urethanen in Kanada enthalten. Der Betrag ist bis zur Annahme der in diesem Zusammenhang angebotenen Vergleiche bzw. bis zu ihrer gerichtlichen Bestätigung auf einem in Kanada verwalteten Treuhandkonto angelegt. (20) Rechnungsabgrenzungsposten Der Rechnungsabgrenzungsposten enthielt die noch nicht amortisierten Disagio-Beträge aus den von der Bayer AG begebenen Anleihen. Sie beliefen sich zum 31. Dezember 2015 auf 14 Mio €. Der zu Jahresbeginn ausgewiesene Betrag von 11 Mio € hat sich durch Disagios aus neu begebenen Anleihen um 7 Mio € erhöht und durch Abschreibungen um 4 Mio € vermindert. Bei den übrigen Rechnungsabgrenzungsposten handelte es sich um vorausgezahlte Gebühren für Kreditlinien, Betriebsversicherungsprämien sowie sonstige Kostenabgrenzungen. (21) Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung Verpflichtungen aus Arbeitszeitkonten sowie aus Pensionszusagen sind ganz bzw. teilweise durch Vermögensgegenstände gesichert, die beim Bayer Pension Trust e.V., Leverkusen, im Rahmen mehrerer Contractual Trust Arrangements (CTA) treuhänderisch angelegt sind (Sicherungsvermögen). Die angelegten Vermögensgegenstände der einzelnen CTA dienen ausschließlich der Erfüllung von Verpflichtungen aus jeweils konkret festgelegten Verpflichtungstatbeständen und sind im Insolvenzfalle des Arbeitgebers dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Sie wurden mit den jeweils zugrunde liegenden Verpflichtungen verrechnet. Soweit sich aus der Verrechnung ein Vermögensüberhang ergab, war dieser als aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung erfasst, im Übrigen unter den Rückstellungen ausgewiesen. Aktive Unterschiedsbeträge bestanden zum 31.12.2015 in Höhe von 109,4 Mio € (Vorjahr: 157,5 Mio €), die mit 1,7 Mio € (Vorjahr: 1,7 Mio €) auf Verpflichtungen aus Arbeitszeitkonten und mit 107,7 Mio € (Vorjahr: 155,8 Mio €) auf Verpflichtungen aus Pensionszusagen entfielen. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung scroll 31.12.2014 Mio € 31.12.2015 Mio € Erfüllungsbetrag der Verpflichtungen aus Arbeitszeitkonten 2,7 2,5 Beizulegender Zeitwert des beim Bayer Pension Trust angelegten Sicherungsvermögens 4,4 4,2 Überschuss des Vermögens über die Verpflichtungen aus Arbeitszeitkonten (Aktiver Unterschiedsbetrag) 1,7 1,7 Anschaffungskosten des beim Bayer Pension Trust angelegten Sicherungsvermögens 4,0 4,0 scroll 31.12.2014 Mio € 31.12.2015 Mio € Erfüllungsbetrag der Verpflichtungen aus Pensionszusagen 467,3 397,2 Beizulegender Zeitwert des beim Bayer Pension Trust angelegten Sicherungsvermögens 623,1 504,9 Überschuss des Vermögens über die Verpflichtungen aus Pensionszusagen (Aktiver Unterschiedsbetrag) 155,8 107,7 Anschaffungskosten des beim Bayer Pension Trust angelegten Sicherungsvermögens 554,7 458,1 Beim Sicherungsvermögen handelte es sich im Jahr 2015 um grundsätzlich liquide internationale festverzinsliche Anleihen, Aktien, Immobilien sowie alternative Investments, die unter dem Dach einer belgischen Anlagegesellschaft in der Rechtsform einer SICAV (Société d'investissement à capital variable) über zwischengeschaltete Investment-Vehikel gehalten werden. Die Anteile an der SICAV können börsentäglich veräußert werden. Das von der SICAV gehaltene Sicherungsvermögen ist zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser belief sich per 31.12.2015 auf 1.389,2 Mio €. Aus der Verrechnung von Sicherungsvermögen in Höhe von 509,1 Mio € mit zugrunde liegenden Verpflichtungen kam es zu einem Vermögens-, in Höhe der verbleibenden 880,1 Mio € zu einem Verpflichtungsüberhang. Abhängig davon erfolgte der Ausweis entweder als "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" oder unter den Pensionsrückstellungen. Ausschüttungen der SICAV erfolgten im Geschäftsjahr nicht. (22) Eigenkapital Das Eigenkapital hat sich im Jahr 2015 wie folgt entwickelt: Eigenkapital scroll 31.12.2014 Mio € Dividende für 2014 Mio € Jahresüberschuss Mio € 31.12.2015 Mio € Gezeichnetes Kapital 2.117 - - 2.117 Kapitalrücklage 6.176 - - 6.176 Andere Gewinnrücklagen 5.378 - -706 4.672 Bilanzgewinn 1.861 -1.861 2.067 2.067 15.532 -1.861 1.361 15.032 Das gezeichnete Kapital der Bayer AG beläuft sich unverändert zum Vorjahr auf 2.116.986.388,48 €, ist eingeteilt in 826.947.808 auf den Namen lautende Aktien (Stückaktien) und ist voll eingezahlt. Jede Aktie gewährt ein Stimmrecht. Durch die Hauptversammlung vom 29. April 2014 ist ein genehmigtes Kapital in Höhe von 530.000.000 € beschlossen worden, das bis zum 28. April 2019 befristet ist. Es kann zur Erhöhung des gezeichneten Kapitals durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen verwendet werden, wobei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen auf 423.397.120 € begrenzt sind (Genehmigtes Kapital I). Den Aktionären steht grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge, die sich bei Kapitalerhöhungen gegen Bar- und /oder Sacheinlagen aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben, von dem Bezugsrecht auszunehmen und es auch insoweit auszuschließen, wie es erforderlich ist, um den Inhabern bzw. Gläubigern der von der Gesellschaft oder ihren Konzerngesellschaften ausgegebenen Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang einzuräumen, wie es ihnen nach Ausübung ihres Options- oder Wandlungsrechts bzw. nach Erfüllung einer Options- bzw. Wandlungspflicht zustünde. Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, wenn die Ausgabe der Aktien im Rahmen der Zulassung von Aktien der Gesellschaft an einer ausländischen Börse erfolgt und der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals 10 % des zum Zeitpunkt der Eintragung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals oder - sofern dieser Betrag niedriger ist -10 % des zum Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals nicht überschreitet. Weiterhin ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, sofern die Kapitalerhöhung zur Gewährung von Aktien gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen Vermögensgegenständen erfolgt, sowie zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende (SCRIP dividend), bei der den Aktionären angeboten wird, ihren Dividendenanspruch wahlweise (ganz oder teilweise) als Sacheinlage gegen Gewährung neuer Aktien aus dem Genehmigten Kapital I in die Gesellschaft einzulegen. Der anteilige Betrag am Grundkapital, der auf Aktien entfällt, die unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gegen Bar- oder Sacheinlagen ausgegeben werden, darf insgesamt 20 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft nicht übersteigen. Ebenfalls durch Beschluss der Hauptversammlung vom 29. April 2014 ist ein weiteres genehmigtes Kapital geschaffen worden. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital bis zum 29. April 2019 durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlagen um bis zu insgesamt 211.698.560 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital II). Der Beschluss der Hauptversammlung sieht vor, dass den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht zu gewähren ist. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben, von dem Bezugsrecht auszunehmen und es auch auszuschließen, sofern die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals 10 % des zum Zeitpunkt der Eintragung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals oder - sofern dieser Betrag niedriger ist -10 % des zum Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals nicht überschreitet, und die neuen Aktien gegen Bareinlagen zu einem Ausgabebetrag ausgegeben werden, der den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft derselben Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages durch den Vorstand nicht wesentlich im Sinne der § 203 Abs. 1 und 2 i. V. m. § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unterschreitet. Auf die vorgenannte 10 %-Grenze werden alle eigenen Aktien angerechnet, die unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 Satz 5 i .V .m. § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG nach dem Beginn des 29. April 2014 veräußert werden. Ferner sind auf diese Begrenzung diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten ausgegeben wurden bzw. auszugeben sind, sofern die Schuldverschreibungen nach dem Beginn des 29. April 2014 unter Ausschluss des Bezugsrechts in sinngemäßer Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden. Beide zuvor beschriebenen genehmigten Kapitalia wurden bislang nicht in Anspruch genommen. Die Hauptversammlung vom 29. April 2014 fasste Beschlüsse zu einem Bedingten Kapital 2014 und erhöhte das Grundkapital bedingt um bis zu 211.698.560 € durch Ausgabe von bis zu 82.694.750 neuer auf den Namen lautender Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je 2,56 €. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von auf den Namen lautenden Stückaktien an die Inhaber von Options- oder Wandelanleihen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. Kombinationen dieser Instrumente) (zusammen "Schuldverschreibungen") jeweils mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten, die aufgrund der von der Hauptversammlung vom 29. April 2014 beschlossenen Ermächtigung bis zum 28. April 2019 von der Bayer AG oder einer Konzerngesellschaft der Bayer AG im Sinne von § 18 AktG, an der die Bayer AG unmittelbar oder mittelbar zu mindestens 90 % der Stimmen und des Kapitals beteiligt ist, ausgegeben werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- bzw. Wandlungspreis. Diese Ermächtigungen zur Ausgabe der Instrumente sind auf einen Gesamtnennbetrag von insgesamt 6 Mrd € begrenzt. Den Aktionären steht grundsätzlich das gesetzliche Bezugsrecht auf die Instrumente zu. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben, von dem Bezugsrecht auszunehmen und das Bezugsrecht auch insoweit auszuschließen, wie es erforderlich ist, damit Inhabern von bereits zuvor ausgegebenen Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten ein Bezugsrecht in dem Umfang eingeräumt werden kann, wie es ihnen nach Ausübung der Options- oder Wandlungsrechte bzw. bei Erfüllung der Options- oder Wandlungspflichten als Aktionär zustehen würde. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auf gegen Barzahlung ausgegebene Schuldverschreibungen, die mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten ausgegeben werden, vollständig auszuschließen, sofern der Vorstand nach pflichtgemäßer Prüfung zu der Auffassung gelangt, dass der Ausgabepreis der Schuldverschreibungen ihren nach anerkannten, insbesondere finanzmathematischen Methoden ermittelten hypothetischen Marktwert nicht wesentlich unterschreitet. Diese Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts gilt für Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten auf Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals, der insgesamt 10 % des Grundkapitals nicht übersteigen darf, und zwar weder im Zeitpunkt der Beschlussfassung noch - sofern dieser Betrag niedriger ist - im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung. Auf die vorgenannte 10 %-Grenze werden sowohl neue Aktien angerechnet, die nach dem Beginn des 29. April 2014 unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gemäß § 203 Abs. 1 und 2 i.V. m. § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden, als auch solche eigenen Aktien, die nach dem Beginn des 29. April 2014 unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 Satz 5 i.V. m. § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG veräußert werden. Das bedingte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen. Insgesamt wird der Vorstand - vorbehaltlich einer erneuten Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss durch die Hauptversammlung - die bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals unter Bezugsrechtsausschluss aus dem Genehmigten Kapital und dem Bedingten Kapital nur zu Kapitalerhöhungen um maximal 20 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung vom 29. April 2014 bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft nutzen. Auf diese 20 %-Grenze sind alle Ausgaben bzw. Veräußerungen von Aktien oder von Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten, die unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre erfolgen, anzurechnen. ANGABEN ZU AUSSCHÜTTUNGSGESPERRTEN BETRÄGEN IM SINNE DES § 268 ABSATZ 8 HGB Zur Sicherung von Pensionsverpflichtungen und Guthaben aus Arbeitszeitkonten sind im Rahmen mehrerer Contractual Trust Arrangements Mittel zweckgebunden und insolvenzgeschützt in den Bayer Pension Trust e.V., Leverkusen, eingebracht worden. Sie sind zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser belief sich zum Abschlussstichtag auf 1.389 Mio € und lag damit um 75 Mio € über den Anschaffungskosten von 1.314 Mio €. Dem Mehrbetrag von 75 Mio € stehen frei verfügbare Gewinnrücklagen von 4.672 Mio € gegenüber. Eine Ausschüttungssperre in Bezug auf den Bilanzgewinn von 2.067 Mio € besteht daher nicht. ANGABEN ZUM BESTEHEN VON NACH § 21 ABSATZ 1 WERTPAPIERHANDELSGESETZ (WPHG) MITGETEILTEN BETEILIGUNGEN Von Beginn des Geschäftsjahres bis zum Abschlussstichtag haben wir die nachstehenden Mitteilungen nach § 21 Absatz 1 WpHG über Beteiligungen an der Bayer AG erhalten. Im Falle eines mehrfachen Erreichens, Über- oder Unterschreitens der in dieser Vorschrift genannten Schwellenwerte durch einen Meldepflichtigen wird grundsätzlich nur die zeitlich jeweils letzte Mitteilung aufgeführt, die zu einer Über- oder Unterschreitung bzw. Erreichung der Schwellenwerte geführt hat: ― Die Sun Life of Canada (U.S.) Financial Services Holdings, Inc., Boston, Vereinigte Staaten von Amerika, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 14.07.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 13.07.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 2,98 % (das entspricht 24.666.682 Stimmrechten) betragen hat. Alle Stimmrechte sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. ― Die Sun Life Global Investments Inc., Toronto, Kanada, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 14.07.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 13.07.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 2,98 % (das entspricht 24.666.682 Stimmrechten) betragen hat. Alle Stimmrechte sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. ― Die Massachusetts Financial Services Company (MFS), Boston, Vereinigte Staaten von Amerika, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 14.07.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 13.07.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 2,98 % (das entspricht 24.666.682 Stimmrechten) betragen hat. 1,74 % der Stimmrechte (das entspricht 14.391.999 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen. 1,24 % der Stimmrechte (das entspricht 10.274.683 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. ― Die Sun Life Assurance Company of Canada - U.S. Operations Holdings, Inc., Wellesley Hills, Vereinigte Staaten von Amerika, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 14.07.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 13.07.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 2,98 % (das entspricht 24.666.682 Stimmrechten) betragen hat. Alle Stimmrechte sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. ― Die Sun Life Financial Inc., Toronto, Kanada, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 14.07.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 13.07.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 2,981 % (das entspricht 24.675.534 Stimmrechten) betragen hat. 2,98 % der Stimmrechte (das entspricht 24.666.682 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. 0,001 % der Stimmrechte (das entspricht 8.852 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. ― Die Sun Life Financial (U.S.) Holdings, Inc., Wellesley Hills, Vereinigte Staaten von Amerika, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 14.07.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 13.07.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 2,98 % (das entspricht 24.666.682 Stimmrechten) betragen hat. Alle Stimmrechte sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. ― Die Sun Life Financial (U.S.) Investments LLC, Wellesley Hills, Vereinigte Staaten von Amerika, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 14.07.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 13.07.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 2,98 % (das entspricht 24.666.682 Stimmrechten) betragen hat. Alle Stimmrechte sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. ― Die Capital Research and Management Company, Los Angeles, Vereinigte Staaten von Amerika, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 08.06.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 03.06.2015 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 4,96 % (das entspricht 40.989.814 Stimmrechten) betragen hat. Alle Stimmrechte sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen. Kein individueller Fonds hält mehr als 3 % der Stimmrechte der Bayer Aktiengesellschaft. ― Die The Capital Group Companies, Inc., Los Angeles, Vereinigte Staaten von Amerika, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 05.06.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 03.06.2015 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 4,96 % (das entspricht 40.989.814 Stimmrechten) betragen hat. Alle Stimmrechte sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 und Satz 3 WpHG zuzurechnen. Kein individueller Fonds hält mehr als 3 % Stimmrechte der Bayer Aktiengesellschaft. Bei den im Folgenden aufgelisteten BlackRock-Gesellschaften ist zu beachten, dass die genannte Gesamtsumme nicht notwendigerweise der Summe der detailliert zugerechneten Stimmrechtsanteile entspricht. Dies resultiert aus der Tatsache, dass Stimmrechtsanteile innerhalb der BlackRock-Gesellschaftsstruktur mehrfach zugeordnet werden. ― Die BlackRock Group Limited, London, Großbritannien, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 26.06.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 24.06.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,12 % (das entspricht 25.798.004 Stimmrechten) betragen hat. 1,85 % der Stimmrechte (das entspricht 15.315.018 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. 1,59 % der Stimmrechte (das entspricht 13.171.027 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. ― Die BlackRock Delaware Holdings Inc., Wilmington, Vereinigte Staaten von Amerika, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 19.06.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 17.06.2015 die Schwelle von 3 % überschritten hat und an diesem Tag 3,01 % (das entspricht 24.888.740 Stimmrechten) betragen hat. 2,13 % der Stimmrechte (das entspricht 17.649.636 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. 0,88 % der Stimmrechte (das entspricht 7.239.104 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. ― Die BlackRock Holdco 4, LLC, Wilmington, Vereinigte Staaten von Amerika, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 19.06.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 17.06.2015 die Schwelle von 3 % überschritten hat und an diesem Tag 3,01 % (das entspricht 24.888.740 Stimmrechten) betragen hat. 2,13 % der Stimmrechte (das entspricht 17.649.636 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. 0,88 % der Stimmrechte (das entspricht 7.239.104 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. ― Die BlackRock Holdco 6, LLC, Wilmington, Vereinigte Staaten von Amerika, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 19.06.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 17.06.2015 die Schwelle von 3 % überschritten hat und an diesem Tag 3,01 % (das entspricht 24.888.740 Stimmrechten) betragen hat. 2,13 % der Stimmrechte (das entspricht 17.649.636 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. 0,88 % der Stimmrechte (das entspricht 7.239.104 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. ― Die BlackRock International Holdings, Inc., Wilmington, Vereinigte Staaten von Amerika, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 10.06.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 08.06.2015 die Schwelle von 3 % überschritten hat und an diesem Tag 3,17 % (das entspricht 26.194.283 Stimmrechten) betragen hat. 1,90 % der Stimmrechte (das entspricht 15.747.585 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. 1,57 % der Stimmrechte (das entspricht 13.012.915 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. ― Die BR Jersey International Holdings L.P., St. Helier, Jersey, Kanalinseln, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 10.06.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 08.06.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,17 % (das entspricht 26.194.283 Stimmrechten) betragen hat. 1,90 % der Stimmrechte (das entspricht 15.747.585 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. 1,57 % der Stimmrechte (das entspricht 13.012.915 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. ― Die BlackRock Holdco 2, Inc., Wilmington, Vereinigte Staaten von Amerika, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 02.06.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 29.05.2015 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 5,01 % (das entspricht 41.422.306 Stimmrechten) betragen hat. 2,98 % der Stimmrechte (das entspricht 24.658.887 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. 2,33 % der Stimmrechte (das entspricht 19.281.963 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. ― Die BlackRock Financial Management, Inc., Wilmington, Vereinigte Staaten von Amerika, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 02.06.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 29.05.2015 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 5,01 % (das entspricht 41.422.306 Stimmrechten) betragen hat. 2,95 % der Stimmrechte (das entspricht 24.398.755 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. 2,33 % der Stimmrechte (das entspricht 19.281.963 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. 0,03 % der Stimmrechte (das entspricht 261.388 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen. ― Die BlackRock, Inc., Wilmington, Vereinigte Staaten von Amerika, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 02.06.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, Deutschland, am 29.05.2015 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 5,12 % (das entspricht 42.325.340 Stimmrechten) betragen hat. 3,09 % der Stimmrechte (das entspricht 25.561.921 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. 2,33 % der Stimmrechte (das entspricht 19.281.963 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. Neben den genannten Mitteilungen hatten wir im Vorjahr eine weitere Mitteilung gemäß § 21 Abs. 1 WpHG hinsichtlich des Bestehens eines mindestens 3 %igen Stimmrechtsanteils erhalten, zu der wir bis zum Abschlussstichtag keine abweichenden Mitteilungen erhalten haben: ― Am 30.09.2014 hatte uns die BlackRock Advisors Holdings, Inc., New York, Vereinigte Staaten von Amerika, mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil am 25.09.2014 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte unterschritten hatte und an diesem Tag 4,33 % (das entsprach 35.847.357 Stimmrechten) betrug. 2,09 % der Stimmrechte (das entsprach 17.246.173 Stimmrechten) waren der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. 0,02 % der Stimmrechte (das entsprach 137.608 Stimmrechten) waren der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. 1,87 % der Stimmrechte (das entsprach 15.463.667 Stimmrechten) waren der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. 0,36 % der Stimmrechte (das entsprach 2.999.909 Stimmrechten) waren der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG sowie gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit Satz 2 WpHG zuzurechnen. (23) Rückstellungen für Pensionen Die Pensionsrückstellungen decken die Versorgungsverpflichtungen gegenüber ehemaligen und noch tätigen Mitarbeitern ab. Sie umfassen auch Ansprüche ehemaliger Mitarbeiter der mittlerweile rechtlich verselbstständigten Arbeitsgebiete und Servicebereiche, soweit die Mitarbeiter vor dem 1. Juli 2002 als Pensionäre oder mit unverfallbaren Anwartschaften ausgeschieden sind. Die hierfür anfallenden Aufwendungen werden der Bayer AG von den betreffenden Gesellschaften erstattet. Verpflichtungen aus Pensionszusagen sind teilweise durch Vermögensgegenstände gesichert, die beim Bayer Pension Trust e.V., Leverkusen, im Rahmen mehrerer Contractual Trust Arrangements (CTA) treuhänderisch angelegt sind (Sicherungsvermögen). Die angelegten Vermögensgegenstände der einzelnen CTA dienen ausschließlich der Erfüllung von Verpflichtungen aus jeweils konkret festgelegten Verpflichtungstatbeständen und sind im Insolvenzfalle des Arbeitgebers dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Sie wurden mit den jeweils zugrunde liegenden Verpflichtungen verrechnet. Soweit sich aus der Verrechnung ein Vermögensüberhang ergab, war dieser als aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung erfasst, im Übrigen unter den Rückstellungen ausgewiesen. Zu weiteren Erläuterungen zum Sicherungsvermögen wird auf die Ausführungen unter Nr. 21 verwiesen. Das Sicherungsvermögen ist zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Rückstellungen für Pensionen scroll 31.12.2014 Mio € 31.12.2015 Mio € Erfüllungsbetrag der Verpflichtungen aus Pensionszusagen 2.342 2.442 Beizulegender Zeitwert des beim Bayer Pension Trust angelegten Sicherungsvermögens 474 880 Nettowert der Verpflichtungen aus Pensionszusagen (Rückstellungen) -1.868 -1.562 Anschaffungskosten des beim Bayer Pension Trust angelegten Sicherungsvermögens 448 852 (24) Andere Rückstellungen Andere Rückstellungen scroll 31.12.2014 Mio € 31.12.2015 Mio € Steuerrückstellungen 399 664 Sonstige Rückstellungen 139 130 538 794 Die sonstigen Rückstellungen bestanden für Verpflichtungen aus Umweltschutzmaßnahmen, Frühruhestandsregelungen, Urlaubsansprüchen, Altersteilzeit, Incentivezahlungen, Arbeitnehmerjubiläen, Aufsichtsratsvergütung, ferner für Kosten der Erstellung und Prüfung des Jahresabschlusses und für sonstige ungewisse Verbindlichkeiten. Darüber hinaus waren drohende Verluste, beispielsweise aus Währungsderivaten, erfasst. Für Verpflichtungen aus zivilrechtlichen Schadenersatzklagen wegen kartellrechtlicher Verstöße in den Bereichen Kautschuk, Polyester-Polyole und Urethane war per 31.12.2015 wie im Vorjahr ein Betrag von 1 Mio € zurückgestellt. (25) Anleihen, Schuldscheindarlehen Neben Schuldscheinen von insgesamt 120 Mio € (Vorjahr: 120 Mio €) bestanden zum 31.12.2015 Anleihen über 7.067 Mio € (Vorjahr: 7.067 Mio €). Sie setzten sich wie folgt zusammen: Anleihen scroll Nominalvolumen Nominalzins % Effektivzins % 31.12.2014 Mio € 31.12.2015 Mio € EMTN-Anleihe 2006/2018 250 Mio GBP 5,625 5,774 369 369 EMTN-Anleihe 2006/2018 (Aufstockung) 100 Mio GBP 5,625 5,541 148 148 EMTN-Anleihe 2014/2016 500 Mio EUR variabel variabel 500 500 EMTN-Anleihe 2014/2018 750 Mio EUR 1,125 1,253 750 750 EMTN-Anleihe 2014/2021 750 Mio EUR 1,875 2,086 750 750 Hybridanleihe 2005/21051 1.300 Mio EUR 5,0005 5,155 1.300 - Hybridanleihe 2014/20742 1.500 Mio EUR 3,7506 3,811 1.500 1.500 Hybridanleihe 2014/20753 1.750 Mio EUR 3,0007 3,093 1.750 1.750 Hybridanleihe 2015/20754 1.300 Mio EUR 2,3758 2,517 - 1.300 7.067 7.067 1 Ab 2015 vierteljährliche Kündigungsmöglichkeit, welche genutzt wurde 2 Ab 2024 jährliche Kündigungsmöglichkeit 3 Ab 2020 jährliche Kündigungsmöglichkeit 4 Ab 2022 jährliche Kündigungsmöglichkeit 5 Feste Verzinsung bis 2015, danach Verzinsung zum 3-Monats-Euribor zuzüglich 280 Basispunkte 6 Feste Verzinsung bis 2024, danach variable Verzinsung abhängig vom 5-Jahres-Swap-Satz 7 Feste Verzinsung bis 2020, danach variable Verzinsung abhängig vom 5-Jahres-Swap-Satz 8 Feste Verzinsung bis 2022, danach Verzinsung zum 5-Jahres-Swap-Satz zuzüglich 200,7 Basispunkte (26) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen scroll 31.12.2014 Mio € 31.12.2015 Mio € Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 25 43 Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Lieferanten 16 33 41 76 (27) Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelte es sich im Wesentlichen um Finanzverbindlichkeiten, beispielsweise um Kredite oder Tagesgelder, die der Bayer AG von Tochterunternehmen zur Verfügung gestellt wurden. (28) Sonstige Verbindlichkeiten Die sonstigen Verbindlichkeiten bestanden ausschließlich gegenüber Dritten und resultierten mit 308 Mio € (Vorjahr: 1.433 Mio €) aus der Begebung eines Commercial Paper, mit 151 Mio € (Vorjahr: 179 Mio €) aus Zinsabgrenzungen, mit 23 Mio € (Vorjahr: 3 Mio €) aus kurzfristigen Geldanlagen bei der Bayer AG und mit 9 Mio € (Vorjahr: 9 Mio €) aus erhaltenen Prämien aus Optionsgeschäften. Verbindlichkeiten aus Steuern machten 4 Mio € (Vorjahr: 5 Mio €) aus; sie betrafen noch abzuführende Lohn- und Kirchensteuer. Darüber hinaus waren im Vorjahr unter den sonstigen Verbindlichkeiten die Verpflichtung aus einer nachträglichen Kaufpreisanpassung der Beteiligung an der Bayer Pharma AG (ehemals Bayer Schering Pharma AG) sowie hierauf entfallende Zinsen bilanziert. Die Verpflichtung von zusammen 334 Mio € resultierte aus den Spruchverfahren mit ehemaligen Minderheitsaktionären der Bayer Pharma AG, die im Rahmen zweier Vergleiche in 2015 abgeschlossen wurden. Zum 31.12.2015 bestand noch eine bisher nicht von den Minderheitsaktionären abgerufene Restverpflichtung von 7 Mio €. (29) Weitere Angaben zu den Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten gliederten sich nach Restlaufzeiten wie folgt: Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten scroll 31.12.2014 31.12.2015 bis zu 1 Jahr Mio € über 1 bis 5 Jahre Mio € über 5 Jahre Mio € bis zu 1 Jahr Mio € über 1 bis 5 Jahre Mio € über 5 Jahre Mio € Anleihen, Schuldscheindarlehen - 1.887 5.300 575 1.312 5.300 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 23 - - 16 - - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 41 - - 76 - - Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 17.546 161 497 22.235 20 497 Sonstige Verbindlichkeiten 1.637 339 - 514 3 - 19.247 2.387 5.797 23.416 1.335 5.797 Im Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten waren 153 Mio € (Vorjahr: 182 Mio €) für Verbindlichkeiten enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag rechtlich entstehen. Es handelte sich mit 151 Mio € (Vorjahr: 179 Mio €) nahezu ausschließlich um Zinsabgrenzungen. Sonstige Erläuterungen (30) Haftungsverhältnisse Verpflichtungen aus Garantien und Bürgschaften bestanden in Höhe von 11.007 Mio € (Vorjahr: 11.438 Mio €). Sie wurden mit geringen Ausnahmen zugunsten von Tochtergesellschaften abgegeben. Die zugrunde liegenden Verpflichtungen können von den betreffenden Gesellschaften nach unseren Erkenntnissen in allen Fällen erfüllt werden; mit einer Inanspruchnahme ist nicht zu rechnen. Garantien und Bürgschaften scroll 31.12.2014 Nominalbetrag 31.12.2014 Mio € 31.12.2015 Nominalbetrag 31.12.2015 Mio € Garantien für Konzerngesellschaften Bayer Antwerpen NV, Belgien - Variabel verzinslicher Kredit ggü. Intel International Finance CVBA, fällig 2016 202 Mio USD 166 - - Bayer Capital Corporation B.V., Niederlande - 1,250 % EMTN Notes, fällig 2023 500 Mio EUR 500 500 Mio EUR 500 - Bankverbindlichkeiten 1.078 Mio EUR 1.078 601 Mio EUR 601 Bayer World Investments B.V., Niederlande - Variabel verzinslicher Term Loan, fällig 2018 1.700 Mio USD 1.400 1.700 Mio USD 1.561 Bayer Corporation, USA - 7,125 % Notes, fällig 2015 200 Mio USD 165 - - - 6,650 % Notes, fällig 2028 350 Mio USD 288 350 Mio USD 322 - Commercial Paper 7 Mio USD 6 32 Mio USD 30 - Bankverbindlichkeiten 67 Mio USD 55 33 Mio USD 29 Bayer US Finance LLC, USA - Variabel verzinsliche Notes, fällig 2016 500 Mio USD 412 500 Mio USD 459 - Variabel verzinsliche Notes, fällig 2017 400 Mio USD 330 400 Mio USD 367 - 1,500 % Notes, fällig 2017 850 Mio USD 700 850 Mio USD 781 - 2,375 % Notes, fällig 2019 2.000 Mio USD 1.647 2.000 Mio USD 1.837 - 3,000 % Notes, fällig 2021 1.500 Mio USD 1.236 1.500 Mio USD 1.378 - 3,375 % Notes, fällig 2024 1.750 Mio USD 1.441 1.750 Mio USD 1.608 Bayer Holding Ltd., Japan - 1,459 % EMTN-Anleihe, fällig 2017 10 Mrd JPY 69 10 Mrd JPY 76 - 0,816 % EMTN-Anleihe, fällig 2017 30 Mrd JPY 207 30 Mrd JPY 229 - 3,575 % EMTN-Anleihe, fällig 2018 15 Mrd JPY 103 15 Mrd JPY 114 - 0,594 % EMTN-Anleihe, fällig 2019 10 Mrd JPY 69 10 Mrd JPY 76 Bayer MaterialScience (China) Company Limited, China - Bankverbindlichkeiten 3.511 Mio CNY 466 - - Bayer MaterialScience Limited, Indien - Verbindlichkeit Bayer CropScience Ltd., Indien 3.500 Mio INR 46 - - Bayer Nordic SE, Finnland - Variabel verzinsliche EMTN-Anleihe, fällig 2016 200 Mio EUR 200 200 Mio EUR 200 - Variabel verzinsliche EMTN-Anleihe, fällig 2017 500 Mio EUR 500 500 Mio EUR 500 Silver Birch Trustees Ltd., Vereinigtes Königreich - Pensionszusagen 157 Mio GBP 201 141 Mio GBP 192 Bayer Real Estate GmbH - Vertragliche Verpflichtungen gegenüber Bayer-Pensionskasse VVaG 85 Mio EUR 85 82 Mio EUR 82 Currenta GmbH & Co. OHG - Verbindlichkeiten gegenüber Land Nordrhein-Westfalen 53 Mio EUR 53 53 Mio EUR 53 Garantien für sonstige Konzerngesellschaften 4 4 Garantien für Dritte 4 - Bürgschaften für Konzerngesellschaften - 2 Bürgschaften für Dritte 7 6 11.438 11.007 Im Zusammenhang mit der zwischen Bayer AG und Covestro AG geschlossenen Einlage-, Freistellungs- und Nachgründungsvereinbarung wurden Regelungen zum Ausgleich möglicher steuerlicher Ansprüche getroffen, die gegebenenfalls zu entsprechenden Verbindlichkeiten führen können. (31) Sonstige finanzielle Verpflichtungen Neben den Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Haftungsverhältnissen bestanden sonstige finanzielle Verpflichtungen. Aus künftigen Leasing- und Mietzahlungen bestand eine Verpflichtung von insgesamt 8 Mio € (Vorjahr: 8 Mio €). Diese resultierte aus Mietverträgen mit der Bayer Real Estate GmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Bayer AG. Die Zahlungen sind im Jahr 2016 fällig. Im Jahr 2008 war mit der Bayer-Pensionskasse die Einrichtung eines sogenannten Gründungsstocks von zunächst 800 Mio € vereinbart worden. Anlass für diesen Schritt war der Anstieg der gegenwärtigen und zukünftigen Lebenserwartung der Versicherten. Der Gründungsstock dient dazu, der Bayer-Pensionskasse bei Bedarf verzinsliche und rückzahlbare Darlehen zur Verfügung zu stellen. Im Jahr 2012 wurde der Gründungsstock um 800 Mio € auf 1.600 Mio € aufgestockt. Nach bislang erfolgten Einzahlungen von insgesamt 595 Mio € bestand eine weitere Einzahlungsverpflichtung von 1.005 Mio €. (32) Rechtliche Risiken Als Obergesellschaft eines international tätigen Unternehmens mit einem heterogenen Portfolio ist die Bayer AG einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht sowie Umweltschutz gehören. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind in aller Regel nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen oder behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht oder nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf unser Geschäft und seine Ergebnisse haben können. Die nachfolgend beschriebenen Rechtsverfahren stellen die aus heutiger Sicht wesentlichen Rechtsrisiken dar und sind nicht als abschließende Auflistung zu verstehen. Es handelt sich um Rechtsrisiken, denen die Bayer AG entweder unmittelbar ausgesetzt ist oder über Tochtergesellschaften, mit denen ein Gewinnabführungsvertrag besteht. Für weitergehende im Konzern bestehende Risiken wird auf den Anhang zum Konzernabschluss verwiesen. HealthCare PRODUKTBEZOGENE AUSEINANDERSETZUNGEN Yasmin™/YAZ™: Die Gesamtzahl der gerichtlichen und außergerichtlichen Anspruchstellerinnen in den USA belief sich am 25. Januar 2016 auf etwa 2.300 (nach Abzug bereits verglichener Fälle). Die Anspruchstellerinnen machen geltend, drospirenonhaltige orale Kontrazeptiva wie Yasmin™ und /oder YAZ™ bzw. Ocella™ und /oder Gianvi™, von Barr Laboratories Inc. in den USA vermarktete generische Versionen von Yasmin™ bzw. YAZ™, hätten bei Anwenderinnen zu Gesundheitsschäden geführt, in Einzelfällen auch mit Todesfolge. Die Anspruchstellerinnen verlangen Schaden- und Strafschadenersatz und behaupten insbesondere, dass Bayer die angeblichen Risiken kannte oder hätte kennen müssen, und dass Bayer hafte, da Bayer die Risiken bei der Verwendung nicht offengelegt oder nicht angemessen vor diesen Risiken gewarnt habe. Sämtliche vor Bundesgerichten in den USA anhängige Verfahren wurden im Rahmen einer sogenannten Multidistrict Litigation zur gemeinsamen vorprozessualen Koordinierung zusammengeführt. Einige Generalstaatsanwälte in US-Bundesstaaten prüfen eine Verletzung von Verbraucherschutzvorschriften durch die angebliche Vermarktung von Yasmin™ und YAZ™ außerhalb der zugelassenen Indikationen sowie durch angeblich fehlende Warnungen vor einem erhöhten Risiko von Blutgerinnseln. Ein Generalstaatsanwalt hat Klage gegen Bayer erhoben. Bis zum 25. Januar 2016 wurden Bayer 13 Klagen mit dem Antrag auf Zertifizierung einer Sammelklage in Kanada zugestellt. In einem dieser Fälle wurde die Sammelklage zertifiziert. In Israel sind zwei Anträge auf Zertifizierung einer Sammelklage anhängig. Bis zum 25. Januar 2016 hat Bayer in den USA ohne Anerkennung einer Haftung Vergleiche vereinbart mit etwa 10.300 Anspruchstellerinnen wegen Erkrankungen infolge von venösen Blutgerinnseln wie tiefen Venenthrombosen oder Lungenembolien für insgesamt rund 2,04 Mrd US-Dollar sowie mit etwa 7.200 Anspruchstellerinnen wegen Schädigungen der Gallenblase für einen Gesamtbetrag von rund 21,5 Mio US-Dollar. Bayer wird weiterhin die Möglichkeit eines Vergleichs von Ansprüchen wegen Erkrankungen infolge von venösen Blutgerinnseln nach einer fallspezifischen Analyse der medizinischen Unterlagen in Betracht ziehen. Derzeit befinden sich rund 300 solcher Ansprüche in der Prüfung. Im August 2015 hat Bayer ohne Anerkennung einer Haftung eine Einigung zum Vergleich von gerichtlichen und außergerichtlichen Ansprüchen wegen behaupteter Erkrankungen infolge von arteriellen Thrombosen (hauptsächlich Schlaganfälle und Herzinfarkte) für einen maximalen Gesamtbetrag von 56,9 Mio. USD erzielt. Bayer kann von diesem Vergleich zurücktreten, wenn weniger als 97,5 % der Berechtigten und/oder weniger als 96 % der Berechtigten, die schwere Gesundheitsschäden oder Todesfälle behaupten, am Vergleich teilnehmen. Zum 25. Januar 2016 betrafen rund 1.200 der 2.300 oben erwähnten Ansprüche Erkrankungen infolge von arteriellen Thrombosen. Im August 2015 haben die US-Gerichte, die für die koordinierten Verfahren auf Bundesebene und bundesstaatlicher Ebene zuständig sind, hinsichtlich aller von ihnen koordinierten Fälle (unabhängig von der behaupteten Schädigung) wesentlich erhöhte Anforderungen angeordnet für die Weiterverfolgung der verbleibenden nicht verglichenen Fälle sowie für die Geltendmachung von neuen Fällen. Werden diese Anforderungen nicht erfüllt, kommt es zur Klageabweisung. Mit zusätzlichen Verfahren ist zu rechnen. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und wird sich weiterhin entschieden gegen alle Ansprüche zur Wehr setzen, für die ein Vergleich nicht infrage kommt. Für erwartete Verteidigungskosten sowie vereinbarte und erwartete zukünftige Vergleiche hat Bayer im Konzern angemessene bilanzielle Vorsorgemaßnahmen getroffen. Grundlage dafür sind die vorliegenden Informationen und die Zahl der wegen behaupteter venöser Blutgerinnsel offenen und vermuteten künftigen Ansprüche. Mirena™: Bis zum 25. Januar 2016 wurden Bayer in den USA Klagen von etwa 3.500 Anwenderinnen von Mirena™ zugestellt. Mirena™ ist eine Hormonspirale zur langfristigen Verhütung, die das Hormon Levonorgestrel freisetzt. Die meisten der vor US-Bundesgerichten anhängigen Verfahren wurden im Rahmen einer sogenannten Multidistrict Litigation zur gemeinsamen vorprozessualen Koordination zusammengeführt. Mit weiteren Klagen ist zu rechnen. Die Klägerinnen tragen vor, die Anwendung von Mirena™ habe zu Gesundheitsschäden geführt, insbesondere Perforation des Uterus, ektopischen Schwangerschaften oder idiopathischer intrakranieller Hypertension, und verlangen Schaden- und Strafschadenersatz. Die Klägerinnen behaupten unter anderem, dass Mirena™ fehlerhaft sei und Bayer die angeblichen Risiken gekannt habe oder hätte kennen müssen und die Anwenderinnen vor diesen Risiken nicht angemessen gewarnt habe. Bis zum 25. Januar 2016 wurden Bayer in Kanada fünf Klagen im Zusammenhang mit Mirena™ zugestellt, in denen jeweils die Zulassung einer Sammelklage beantragt wird. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, sich in diesen Verfahren entschieden zur Wehr zu setzen. Für erwartete Verteidigungskosten hat Bayer im Konzern auf der Grundlage der vorliegenden Informationen angemessene bilanzielle Vorsorgemaßnahmen getroffen. Xarelto™: Bis zum 25. Januar 2016 wurden Bayer in den USA Klagen zugestellt von etwa 4.300 Anwendern von Xarelto™, einem oralen Gerinnungshemmer zur Behandlung und Prävention von Blutgerinnseln. Die Kläger tragen vor, die Anwendung von Xarelto™ habe zu Gesundheitsschäden wie beispielweise zerebralen, gastrointestinalen sowie anderen Blutungen und Todesfällen geführt, und verlangen Schaden- und Strafschadenersatz. Sie behaupten unter anderem, dass Xarelto™ fehlerhaft sei, dass Bayer diese Risiken der Anwendung von Xarelto™ gekannt habe oder sie hätte kennen müssen und die Anwender vor diesen Risiken nicht angemessen gewarnt habe. Mit weiteren Klagen ist zu rechnen. Verfahren, die vor U.S.-Bundesgerichten anhängig waren, wurden im Rahmen einer sogenannten Multidistrict Litigation zur gemeinsamen vorprozessualen Koordinierung zusammengeführt. Bis zum 25. Januar 2016 wurden Bayer in Kanada acht Klagen im Zusammenhang mit Xarelto™ zugestellt, in denen jeweils die Zulassung einer Sammelklage beantragt wird. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und wird sich in diesen Verfahren entschieden zur Wehr setzen. Bayer hat im Konzern auf der Grundlage der derzeit verfügbaren Informationen angemessene bilanzielle Vorsorgemaßnahmen für die erwarteten Verteidigungskosten getroffen. Im Zusammenhang mit den oben genannten Verfahren zu Yasmin™ / YAZ™, Mirena™ und Xarelto™ ist Bayer in industrieüblichem Umfang gegen Produkthaftungsrisiken versichert. Die getroffenen bilanziellen Vorsorgemaßnahmen hinsichtlich der Yasmin™ / YAZ™-Ansprüche übersteigen allerdings den bestehenden Versicherungsschutz. PATENTRECHTLICHE AUSEINANDERSETZUNGEN Beyaz™/Safyral™: Beyaz™ und Safyral™ sind orale Verhütungsmittel von Bayer mit Zusatz von Folat. Im September 2015 hat ein US-Bundesgericht bezüglich der Gültigkeit des Patents von Bayer und dessen Verletzung durch Watson Laboratories, Inc. zugunsten von Bayer entschieden. Watson hatte abgekürzte Zulassungsanträge für neue Arzneimittel (ANDA) hinsichtlich der Vermarktung generischer Versionen von Safyral™ und Beyaz™ in den USA gestellt und hat die Entscheidung des US-Bundesgerichts angefochten. Im Mai und Oktober 2015 hat Bayer vor einem US-Bundesgericht gegen Lupin Ltd. und Lupin Pharmaceuticals, Inc. (zusammen "Lupin") zwei Klagen wegen Verletzung desselben Patents eingereicht. Im April und September 2015 hatte Bayer zwei Mitteilungen von Lupin erhalten, dass Lupin anda-Zulassungsanträge hinsichtlich der Vermarktung generischer Versionen von Safyral™ und Beyaz™ in den USA gestellt hat. Finacea™: Im Juli 2015 hat ein US-Bundesgericht festgestellt, dass das Bayer-Patent für Finacea™ gültig ist und von Glenmark Generics Ltd. verletzt wird. Finacea™ ist ein Gel von Bayer zur äußerlichen Anwendung. Glenmark hatte einen ANDA-Zulassungsantrag hinsichtlich einer generischen Version von Finacea™ in den Vereinigten Staaten gestellt und hat die Entscheidung des US-Bundesgerichts angefochten. Staxyn™: Staxyn™ ist ein Bayer-Arzneimittel zur Behandlung erektiler Dysfunktion. Es handelt sich dabei um eine oral lösliche Formulierung von Levitra™. Beide Arzneimittel enthalten denselben Wirkstoff, der in den USA durch zwei Patente bis 2018 geschützt wird. 2012 erhielt Bayer eine Mitteilung über einen ANDA-Zulassungsantrag von Watson Laboratories Inc. für die Genehmigung zur Vermarktung einer generischen Version von Staxyn™ vor Patentablauf in den Vereinigten Staaten. Bayer reichte bei einem US-Bundesgericht eine Patentverletzungsklage gegen Watson ein. Das Gericht entschied im April 2015, dass die beiden Wirkstoffpatente von Bayer gültig und verletzt sind. Watson kann Rechtsmittel einlegen. Xarelto™: Im Oktober 2015 reichten Bayer und Janssen Pharmaceuticals, Inc. bei einem US-Bundesgericht eine Patentverletzungsklage ein gegen Aurobindo Pharma Limited, Aurobindo Pharma USA, Inc. (zusammen "Aurobindo"), Breckenridge Pharmaceutical Inc. ("Breckenridge"), Micro Labs Ltd., Micro Labs USA Inc. (zusammen "Micro Labs"), Mylan Pharmaceuticals Inc., Mylan Inc. (zusammen "Mylan"), Prinston Pharmaceutical Inc. ("Prinston"), Sigmapharm Laboratories, LLC ("Sigmapharm"), Torrent Pharmaceuticals, Limited und Torrent Pharma Inc. (zusammen "Torrent"). Im September 2015 hatte Bayer Mitteilungen über einen ANDA-Zulassungsantrag von Aurobindo, Breckenridge, Micro Labs, Mylan, Prinston, Sigmapharm und Torrent erhalten, mit dem jeder der Antragsteller die Genehmigung zur Vermarktung einer generischen Version von Xarelto™ in den Vereinigten Staaten verfolgt. Xarelto™ ist ein oraler Gerinnungshemmer zur Behandlung und Prävention von Blutgerinnseln. Im Januar 2016 erhielt Bayer eine weitere Mitteilung über einen solchen ANDA-Zulassungsantrag von InvaGen Pharmaceuticals, Inc. ("InvaGen"). Im Februar 2016 reichten Bayer und Janssen Pharmaceuticals, Inc. bei demselben US-Bundesgericht eine Patentverletzungsklage gegen InvaGen ein. In den oben genannten patentrechtlichen Auseinandersetzungen ist Bayer überzeugt, gute Argumente zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen. (33) Derivative Finanzinstrumente/Bewertungseinheiten Bayer AG und Gesellschaften des Bayer-Konzerns sind im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Währungs-, Zins-, Kurs- und Preisrisiken ausgesetzt. Deren Absicherung erfolgt im Wesentlichen durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente. Es handelt sich meist um außerhalb der Börse gehandelte (sogenannte OTC-) Instrumente. Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente erfolgt nach einheitlichen Richtlinien, unterliegt strengen internen Kontrollen und bleibt mit wertmäßig geringen Ausnahmen auf die Absicherung des operativen Geschäfts des Konzerns sowie der damit verbundenen Geldanlagen und Finanzierungsvorgänge beschränkt. Zur Währungssicherung werden vor allem Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte sowie kombinierte Zins-/ Währungsswaps eingesetzt. Bei der Zinssicherung kommen Zinsswaps und Zinsfutures zum Einsatz. Mit Aktienoptionen werden wertmäßige Schwankungen von gegenüber den Mitarbeitern bestehenden Verpflichtungen aus aktienbasierten Vergütungsprogrammen abgesichert. Im Commodity-Bereich schließt die Bayer AG derivative Geschäfte mit externen Vertragspartnern ab, um Marktpreise von Rohstoffen und Energien abzusichern, die von Konzerngesellschaften zur Durchführung ihres operativen Geschäfts benötigt werden; das Engagement in diesem Bereich ist allerdings von mittlerweile untergeordneter Bedeutung. Ziel des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten ist, in Bezug auf Ergebnis und Zahlungsmittelflüsse die Fluktuationen zu reduzieren, die auf Veränderungen von Wechselkursen, Zinssätzen, Aktienkursen und Marktpreisen zurückgehen. Ein Preisänderungsrisiko derivativer Finanzinstrumente besteht aufgrund der Schwankungsmöglichkeit der zugrunde liegenden Basisgrößen wie Währungen, Zinssätze, Aktienkurse und Marktpreise. Soweit Derivate zu Sicherungszwecken eingesetzt sind, wird die Möglichkeit von Wertverlusten durch gegenläufige Effekte aus den gesicherten Grundgeschäften kompensiert. Für Derivate mit positivem Marktwert besteht ein Bonitäts- oder Ausfallrisiko für den Fall, dass die jeweiligen Vertragspartner ihren Erfüllungsverpflichtungen nicht nachkommen können. Zur Minimierung dieses Risikos teilen wir Banken bonitätsmäßige Kontrahentenlimite zu. Das Nominalvolumen der mit externen Vertragspartnern abgeschlossenen Derivate belief sich zum 31.12.2015 auf 16,8 Mrd € (Vorjahr: 14,7 Mrd €). Mit Konzerngesellschaften wurden gegenläufige Derivate von nominal 15,2 Mrd € (Vorjahr: 10,5 Mrd €) abgeschlossen. Insgesamt bestanden damit derivative Geschäfte im Nominalvolumen von 32,0 Mrd € (Vorjahr: 25,2 Mrd €). Hierin enthalten waren auch solche Geschäfte, die in Bewertungseinheiten einbezogen wurden. Die derivativen Finanzinstrumente setzten sich wie folgt zusammen: Derivative Finanzinstrumente scroll Nominalwerte Beizulegende Zeitwerte Buchwerte 31.12.2014 Mio € 31.12.2015 Mio € 31.12.2014 Mio € 31.12.2015 Mio € 31.12.2014 Mio € 31.12.2015 Mio € Devisenterminkontrakte - positive Marktwerte 9.344 14.406 455 429 - negative Marktwerte 8.172 12.435 -396 -381 17.516 26.841 59 48 -16 -5 Devisenoptionen - positive Marktwerte 529 452 43 14 - negative Marktwerte 536 458 -43 -14 1.065 910 - - - - Zins- / Währungsswaps - positive Marktwerte 1.626 1.471 196 416 - negative Marktwerte 2.340 2.441 -283 -470 3.966 3.912 -87 -54 - - Zinsswaps - positive Marktwerte 2.053 200 76 13 - negative Marktwerte 553 - -24 - 2.606 200 52 13 -2 - Aktienoptionen - positive Marktwerte 14 71 12 23 - negative Marktwerte 13 76 -11 -20 27 147 1 3 1 2 25.180 32.010 25 10 -17 -3 DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE ZUR ABDECKUNG VON WÄHRUNGSRISIKEN Zur Absicherung von Währungsrisiken setzte die Bayer AG Devisenkontrakte (Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte) sowie Zins-/Währungsswaps ein. Einen Schwerpunkt der Sicherungsmaßnahmen stellte das bilanzielle Exposure dar. Zur Abdeckung der Währungsrisiken aus Forderungen und Verbindlichkeiten der Bayer AG sowie der Konzernunternehmen schloss die Bayer AG Devisenkontrakte mit externen Vertragspartnern im Nominalvolumen von 10,1 Mrd € (Vorjahr: 6,0 Mrd €) ab; ihr beizulegender Zeitwert betrug 190 Mio € (Vorjahr: 38 Mio €). Die Geschäfte wurden teilweise an Konzerngesellschaften weitergereicht; diese internen Gegengeschäfte machten nominal 8,9 Mrd € (Vorjahr: 4,2 Mrd €) bei einem beizulegenden Zeitwert von -143 Mio € (Vorjahr: 21 Mio €) aus. Zur Absicherung von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten der Konzerngesellschaften abgeschlossene Devisenkontrakte werden grundsätzlich über entsprechende interne Geschäfte an die betroffenen Konzerngesellschaften weitergereicht. Mit Fälligkeit gleichen sich die Effekte aus externen und internen Geschäften aus. Soweit möglich, wurden währungsbezogene Bewertungsportfolios gebildet. Die entsprechenden Geschäfte werden im Jahr 2016 fällig. Sie waren bilanziell nicht erfasst. Die nicht in Bewertungsportfolios einbezogenen Geschäfte hatten insgesamt einen positiven beizulegenden Wert von 38 Mio € (Vorjahr: 37 Mio €). Hiervon resultierten - 5 Mio € (Vorjahr: -16 Mio €) aus Devisenkontrakten mit negativen Zeitwerten. Diese wurden als Drohverlustrückstellungen unter den sonstigen Rückstellungen erfasst. Die Devisenkontrakte mit positiven Zeitwerten - im Geschäftsjahr 43 Mio € (Vorjahr: 53 Mio €) - blieben bilanziell unberücksichtigt. Devisenkontrakte wurden auch zur Absicherung von Währungsdarlehen abgeschlossen, die die Bayer AG bei Konzernunternehmen aufgenommen hatte. Darlehen und Devisenkontrakte wurden jeweils in Bewertungseinheiten (Mikro-Hedges) zusammengefasst. Die gesicherten Darlehen hatten zum Abschlussstichtag einen - negativen - Buchwert von 3.449 Mio € (Vorjahr: 585 Mio €). Ihr beizulegender Zeitwert war mit 3.457 Mio € (Vorjahr: 607 Mio €) um 8 Mio € (Vorjahr: 22 Mio €) niedriger. Die korrespondierenden externen Devisenkontrakte wiesen einen beizulegenden Zeitwert von per Saldo 10 Mio € (Vorjahr: 22 Mio €) auf; sie sind im Jahr 2016 fällig. Sie waren bilanziell nicht erfasst. Zur Absicherung mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteter Geschäfte der Konzernunternehmen in Fremdwährung bestanden externe Devisenkontrakte im Nominalwert von 3,8 Mrd € (Vorjahr: 3,7 Mrd €) mit einem beizulegenden Zeitwert von 38 Mio € (Vorjahr: - 42 Mio €). Ihnen standen gegenläufige Geschäfte mit Unternehmen des Konzerns von nominal 4,7 Mrd € (Vorjahr: 4,6 Mrd €) gegenüber; ihr beizulegender Zeitwert belief sich auf - 38 Mio € (Vorjahr: 42 Mio €). Wertänderungen korrespondierender externer und interner Geschäfte verhalten sich jeweils gegenläufig und gleichen sich mit Fälligkeit in den Jahren 2016 bis 2018 aus. Die Geschäfte waren in Bewertungsportfolios zusammengefasst. Mit Ausnahme der gezahlten bzw. erhaltenen Optionsprämien von jeweils 15 Mio € (Vorjahr: 19 Mio €) wurden sie bilanziell nicht erfasst. Sonstige Devisenkontrakte wurden nur in geringem Umfang (0,1 Mrd €; Vorjahr: 0,1 Mrd €) abgeschlossen. Der negative Marktwert von -1 Mio € wurde durch Geschäfte mit positivem Marktwert von 1 Mio € kompensiert. Bilanziell erfolgte keine Berücksichtigung. Zins-/Währungsswaps im Nominalwert von 0,5 Mrd € (Vorjahr: 0,5 Mrd €) wurden zur Absicherung insbesondere der Währungsrisiken aus den im Jahr 2006 begebenen GBP-Anleihen eingesetzt. Ihr negativer Marktwert betrug saldiert inklusive entsprechender Zinsabgrenzungen -54 Mio € (Vorjahr: -87 Mio €). Zins-/Währungsswaps und Anleihen wurden in einer Bewertungseinheit (Mikro-Hedge) zusammengefasst. Die Effektivität der Zins- /Währungsswaps wird prospektiv mit der Critical-Term-Match-Methode und retrospektiv mit der Dollar-Offset-Methode (= Ratio-Offset) überprüft, um sicherzustellen, dass sich gegenläufige Werte und Zahlungsströme jeweils ausgleichen. In Konsequenz wurden die Anleihen unverändert zu ihren ursprünglichen Anschaffungskosten von 517 Mio € bilanziert und die Zins-/ Währungsswaps, die jeweils im Jahr 2018 fällig werden, im handelsrechtlichen Jahresabschluss nicht angesetzt. Weitere Zins-/Währungsswaps mit einem Nominalwert von 1,1 Mrd € (Vorjahr: 1,1 Mrd €) bestehen zur Absicherung von Konzerndarlehen, die von der Bayer Antwerpen NV, Belgien, gewährt wurden. Durch gegenläufige Geschäfte mit Bayer Antwerpen NV über nominal 0,9 Mrd € (Vorjahr: 1,0 Mrd €) glichen sich die positiven und negativen Marktwerte innerhalb mehrerer Bewertungsportfolios aus, die entsprechend den unterschiedlichen Fälligkeiten der Zins-/Währungsswaps gebildet wurden. Des Weiteren bestehen Zins-/Währungsswaps für Schering Berlin Inc., USA, mit einem Nominalwert von 0,7 Mrd € (Vorjahr: 0,6 Mrd €). Die negativen Marktwerte glichen sich durch interne Gegengeschäfte gleichen Umfangs mit Schering Berlin Inc. in zwei Bewertungseinheiten aus. Die Zins- /Währungsswaps dienen der Absicherung eines Konzerndarlehens, welches von Schering Berlin Inc. an Bayer Inc., Kanada, vergeben wurde. Die Zins- /Währungsswaps blieben bilanziell unberücksichtigt. Sonstige externe und interne Zins-/Währungsswaps im Nominalvolumen von insgesamt unter 0,1 Mrd € (Vorjahr: 0,1 Mrd €) glichen sich ebenfalls wertmäßig aus; eine bilanzielle Abbildung erfolgte nicht. DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE ZUR ABDECKUNG VON ZINSRISIKEN Zinsswaps in der Form von Receiver-Swaps wurden u. a. zur Absicherung von Zinsrisiken aus den von der Bayer AG begebenen Euro-Anleihen abgeschlossen. Sie haben den Anleihen entsprechende Laufzeiten bis 2021. Auf die Zinsswaps entfiel ein Nominalvolumen von 0,2 Mrd € (Vorjahr: 1,5 Mrd €) und ein positiver Marktwert von netto 13 Mio € (Vorjahr: 55 Mio €). Sie standen in einer Sicherungsbeziehung (Mikro-Hedge) zu den bilanzierten Anleihen. Die Effektivität der Sicherungsbeziehung wird prospektiv und retrospektiv mit der Testmethode der Regressionsanalyse überprüft. Da sich die gegenläufigen Zahlungsströme jeweils ausgleichen, wurden die Zinsswaps nicht bilanziert. Weitere, ursprünglich zur Absicherung von Anleihen abgeschlossene Zinsswaps wurden zwischenzeitlich durch den Abschluss entsprechender Gegengeschäfte (Payer-Swaps) wirtschaftlich geschlossen. Sie hatten Laufzeiten bis 2015. Ihr Nominalwert betrug im Vorjahr 1,1 Mrd €, ihr Marktwert auf saldierter Basis - 3 Mio €). Es wurde eine Bewertungseinheit gebildet. Für die daraus saldiert resultierenden negativen Marktwerte wurde im Vorjahr eine Drohverlustrückstellung in Höhe von -2 Mio € angesetzt; diese war unter den sonstigen Rückstellungen erfasst. DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE ZUR ABDECKUNG VON KURS- UND PREISRISIKEN Zur teilweisen Sicherung von Verpflichtungen aus dem aktienbasierten Vergütungsprogramm Aspire wurden durch die Bayer AG Aktienoptionsgeschäfte mit externen Vertragspartnern abgeschlossen. Die Geschäfte sind in den Jahren 2017 bis 2019 fällig. Ihr saldierter Marktwert belief sich zum 31.12.2015 auf 19 Mio €. Die größtenteils an Konzerngesellschaften intern weitergereichten Geschäfte mit einem Marktwert von saldiert -16 Mio € bilden mit den externen Geschäften Bewertungsportfolios und gleichen sich dementsprechend aus. Die in der Bayer AG verbliebenen Geschäfte mit einem Marktwert von 3 Mio € bilden mit den originären Verpflichtungen aus dem aktienbasierten Vergütungsprogramm ebenfalls ein Bewertungsportfolio (Mikro-Hedge). Die Überprüfung der Sicherungsbeziehung erfolgt prospektiv mit der Critical-Term-Match-Methode und retrospektiv mit der Regressionsmethode. Bilanziell berücksichtigt wurden lediglich gezahlte Optionsprämien von 20 Mio € (Vorjahr: 9 Mio €) und erhaltene Optionsprämien von 18 Mio € (Vorjahr: 8 Mio €). Die externen Warenkontrakte wurden spiegelbildlich an andere Konzerngesellschaften weitergegeben und waren jeweils in Bewertungseinheiten zusammengefasst. Die Ergebnisse der bis zum Jahresende beendeten Geschäfte glichen sich aus. Warenkontrakte wurden 2015 nur noch in geringem Umfang erworben. Zum Abschlussstichtag waren keine Warenkontrakte mehr im Bestand. BEWERTUNGSMETHODEN Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente werden mit marktüblichen Bewertungsmethoden unter Berücksichtigung der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (Marktwerte) ermittelt. Im Einzelnen gelten dabei folgende Grundsätze: ― Devisenterminkontrakte werden einzeln mit ihrem Terminkurs am Abschlussstichtag bewertet. Die Terminkurse richten sich nach den Kassakursen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. ― Zur Bewertung von Devisenoptionen wird ein Black-Scholes-Modell angewendet. ― Die Marktwerte von Zinsswaps werden durch Diskontierung der erwarteten zukünftigen Cashflows ermittelt. Die Diskontierung erfolgt anhand der marktüblichen Zinsen über die Restlaufzeit der Instrumente. Bei Zinsoptionen wird zur Bestimmung des Marktwerts ein Black-Scholes-Modell herangezogen. ― Die Ermittlung des Marktwerts von Aktienoptionen erfolgte mit einer Monte-Carlo-Simulation. ― Der Marktwert von Warenterminkontrakten wird auf Basis der von externen Datenprovidern bereitgestellten bzw. am Markt verfügbaren Terminpreise bestimmt. Bestimmte langfristige Commodity-Geschäfte werden aufgrund fehlender Marktdaten anhand von auf internen Fundamentaldaten beruhenden Bewertungsmodellen bewertet. (34) Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen Nahe stehende Unternehmen und Personen sind juristische oder natürliche Personen, die auf die Bayer AG Einfluss nehmen können oder der Kontrolle oder einem maßgeblichen Einfluss durch die Bayer AG unterliegen. Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen werden insbesondere mit Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen abgeschlossen, ferner mit Versorgungsplänen. Es handelt sich vor allem um Miet-, Dienstleistungs- und Finanzierungsgeschäfte. Derartige Geschäfte werden regelmäßig zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen. Gegenüber der Bayer-Pensionskasse hat sich die Bayer AG zur Bereitstellung eines Genussrechtskapitals in Höhe von 150 Mio € verpflichtet, das 2014 und 2015 jeweils in voller Höhe begeben war. Zudem war mit der Bayer-Pensionskasse im Jahr 2008 die Einrichtung eines sogenannten rückzahlbaren Gründungsstocks vereinbart worden, dessen Volumen im Jahr 2012 um 800 Mio € auf 1.600 Mio € aufgestockt wurde. Dieser Gründungsstock war zum Abschlussstichtag wie im Vorjahr mit 595 Mio € in Anspruch genommen. (35) Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie gewährte Vorschüsse und Kredite Die Vergütung der im Geschäftsjahr tätigen Vorstandsmitglieder setzte sich wie folgt zusammen: Gesamtbezüge des Vorstands scroll 2014 T € 2015 T € Festvergütung 4.118 4.455 Sachbezüge und sonstige Leistungen 443 207 Kurzfristige variable Barvergütung 5.051 5.983 Langfristige variable Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien1 5.058 5.983 - Zahl der gewährten virtuellen Aktien 43.742 50.210 Langfristige aktienbasierte Barvergütung (Aspire I)2 978 1.290 Gesamtbezüge 15.648 17.918 Dienstzeitaufwand Pensionszusagen3 1.385 1.847 1 Beizulegender Zeitwert zum Umwandlungszeitpunkt 2 Beizulegender Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt 3 inkl. Arbeitgeberbeitrag zu Bayer-Pensionskasse VVaG bzw. Rheinische Pensionskasse VVaG Mitglieder des Vorstands erhalten 50 % ihrer kurzfristigen variablen Vergütung in Form von virtuellen Bayer-Aktien. In der vorstehenden Tabelle ist dieser Anspruch als "langfristige variable Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien" enthalten. Er ist mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Umwandlung des Vergütungsanspruchs in virtuelle Bayer-Aktien angesetzt. Die Auszahlung erfolgt nach dreijähriger Sperrfrist abhängig vom dann geltenden Kurs der Bayer-Aktie zusammen mit der Auszahlung des finanziellen Gegenwerts des während der Haltefrist entstandenen Anspruchs auf Dividenden. Die Wertänderungen der virtuellen Aktien bis zum Auszahlungszeitpunkt (einschließlich der Dividendenansprüche während der Haltefrist) sind in den Gesamtbezügen nicht enthalten. Sie sind in der nachstehenden Tabelle gesondert dargestellt. Die Vorstandsmitglieder nehmen zudem an aktienbasierten Vergütungsprogrammen teil (Aspire I). Es handelt sich hierbei jeweils um mehrjährige Programme, die während ihrer Laufzeit ratierlich erdient werden. Die beizulegenden Zeitwerte dieser Programme zum Zeitpunkt ihrer jeweiligen Gewährung sind Bestandteil der Gesamtbezüge und in der vorstehenden Übersicht als "langfristige aktienbasierte Barvergütung (Aspire I)" ausgewiesen. Die im Jahr 2015 erdienten Ansprüche - sowohl aus dem im Jahr 2015 neu gewährten Programm als auch aus den noch laufenden Vorjahresprogrammen - sind in der nachstehenden Übersicht ausgewiesen. Dort werden zudem die Wertänderungen von bisher bestehenden Ansprüchen aus aktienbasierten Vergütungsprogrammen, die vor 2015 erworben wurden, gezeigt. Im Aufwand des Geschäftsjahrs sind hinsichtlich langfristiger variabler Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien sowie langfristiger aktienbasierter Barvergütung abweichend von der Berücksichtigung in den Gesamtbezügen die folgenden Aufwandskomponenten enthalten: Mehrjährige variable Vergütung des Vorstands scroll 2014 T € 2015 T € Langfristige variable Barvergütung über virtuelle Bayer-Aktien - Beizulegender Zeitwert der im Geschäftsjahr gewährten virtuellen Aktien 5.058 5.983 - Wertänderung von in Vorjahren gewährten virtuellen Aktien 1.559 556 6.617 6.539 Langfristige aktienbasierte Barvergütung (Aspire I) - Im Geschäftsjahr erdiente Ansprüche 3.602 2.720 - Wertänderung von in Vorjahren erdienten Ansprüchen 687 272 4.289 2.992 Aufwand 10.906 9.531 Aufwendungen für Pensionszusagen sind für die während des Geschäftsjahres tätigen Vorstandsmitglieder in Höhe von 1.847 T € (Vorjahr: 1.385 T €) angefallen. Es handelt sich dabei um den Dienstzeitaufwand aus den Pensionszusagen sowie die Firmenbeiträge zur Bayer-Pensionskasse bzw. zur Rheinischen Pensionskasse. Daneben haben sich im Ergebnis die Aufzinsung von in Vorjahren bereits erworbenen Ansprüchen sowie versicherungsmathematische Gewinne und Verluste ausgewirkt. Unter Einbeziehung dieser Komponenten ergibt sich ein Aufwand von 5.612 T € (Vorjahr: 4.566 T €). Der Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen belief sich zum Abschlussstichtag auf 23.604 T € (Vorjahr: 18.011 T €). Die Bezüge der früheren Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen betrugen 13.416 T € (Vorjahr: 13.457 T €). Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen für frühere Vorstandsmitglieder und Hinterbliebene sind im Jahresabschluss der Bayer AG mit 148.632 T € (Vorjahr: 146.341 T €) passiviert. Insgesamt beliefen sich die Bezüge des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr auf 3.291 T € (Vorjahr: 3.285 T €). Hierin enthalten sind Sitzungsgelder von 123 t € (Vorjahr: 111 T €). Zum 31. Dezember 2015 bestanden keine Kredite an Mitglieder des Vorstands bzw. des Aufsichtsrats. Im Geschäftsjahr erfolgten keine Darlehensablösungen. Einzelheiten zu den Vergütungen des Vorstands und des Aufsichtsrats enthält der im zusammengefassten Lagebericht von Bayer-Konzern und Bayer AG dargestellte Vergütungsbericht. (36) Aufstellung des Anteilsbesitzes An den nachstehend aufgeführten Unternehmen hält die Bayer AG unmittelbar oder mittelbar mindestens 20 % der Anteile (Angabe nach § 285 Nr. 11 HGB). Bei den angegebenen Werten für Eigenkapital und Jahresüberschuss bzw. -fehlbetrag handelt es sich jeweils um die Werte aus den auf Basis des jeweiligen Landesrechts erstellten Jahresabschlüssen; die Werte sind gerundet: Aufstellung des Anteilsbesitzes scroll Gesellschaftsname Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital % Eigenkapital Mio € Ergebnis Mio € Fußnoten Europa Adverio Pharma GmbH Schönefeld/Deutschland 100,0 0,0 0,0 Agreva GmbH Frankfurt am Main/Deutschland 100,0 0,0 0,0 1, 2 AgrEvo Verwaltungsgesellschaft mbH Frankfurt am Main/Deutschland 100,0 0,4 -0,4 1, 2 Alcafleu Management GmbH & Co. KG Schönefeld/Deutschland 99,9 488,1 58,0 1 Algeta Innovations AS Oslo/Norwegen 100,0 -13,4 -2,3 1 AO Bayer Moskau/Russische Föderation 100,0 61,9 7,6 1 Ascensia Diabetes Service GmbH Leverkusen /Deutschland 100,0 3,2 -0,2 Ausbildungsinitiative Rheinland GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,0 0,0 2 Axxam S. p. A. Mailand/Italien 23,2 2,8 0,0 1 Bayer (Schweiz) AG Zürich/Schweiz 100,0 56,2 10,9 1 Bayer 04 Immobilien GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 40,0 -5,7 1, 2 Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 110,5 45,7 1, 2 Bayer 04 Leverkusen Sportförderung gGmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,4 -0,1 1 Bayer A/S Kopenhagen/Dänemark 100,0 52,4 41,6 1 Bayer AB Solna/Schweden 100,0 12,8 3,0 1 Bayer AEH Limited Cambridge/Großbritannien 100,0 0,0 0,0 Bayer Agriculture Limited Cambridge/Großbritannien 100,0 4,4 2,7 Bayer Altersversorgung GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 55,2 -31,9 1, 2 Bayer Animal Health GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 685,2 222,4 1 Bayer Antwerpen NV Diegem/Belgien 100,0 11.429,7 585,7 1 Bayer AS Oslo/Norwegen 100,0 69,1 31,2 1 Bayer Austria Gesellschaft m.b.H. Wien/Österreich 100,0 19,1 5,4 1 Bayer B. V. Mijdrecht /Niederlande 100,0 2.049,9 268,4 1 Bayer Beteiligungsverwaltung Goslar GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 491,6 0,3 1, 2 Bayer Bitterfeld GmbH Bitterfeld-Wolfen/Deutschland 100,0 235,3 4,4 1, 2 Bayer Bulgaria EOOD Sofia/Bulgarien 100,0 8,4 3,3 1 Bayer Business Services GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 86,7 -118,0 1, 2 Bayer Capital Corporation B.V. Mijdrecht /Niederlande 100,0 14,0 0,7 1 Bayer Chemicals AG Leverkusen/Deutschland 100,0 406,0 -44,0 1, 2 Bayer Consumer Care AG Basel/Schweiz 100,0 1.932,8 539,6 1 Bayer Consumer Care Deutschland GmbH Berlin/Deutschland 100,0 1,1 34,4 1, 2 Bayer CropScience (Portugal) - Produtos para a Agricultura, Lda Carnaxide/Portugal 100,0 13,7 0,4 Bayer CropScience AG Monheim am Rhein/Deutschland 100,0 3.113,3 964,0 2 Bayer CropScience Beteiligungsgesellschaft mbH Monheim am Rhein/Deutschland 100,0 16,7 -1,3 1 Bayer CropScience Biologics GmbH Wismar/Deutschland 100,0 2,3 -1,4 1, 2 Bayer CropScience Deutschland GmbH Langenfeld/Deutschland 100,0 40,8 24,9 1 Bayer CropScience Holding SA Lyon/Frankreich 100,0 761,0 -0,3 1 Bayer CropScience Limited Cambridge/Großbritannien 100,0 70,7 10,7 1 Bayer CropScience Norwich Limited Cambridge/Großbritannien 100,0 0,0 0,0 Bayer CropScience NV Diegem/Belgien 100,0 285,7 49,4 1 Bayer CropScience S. r. l. Mailand/Italien 100,0 71,2 4,8 1 Bayer CropScience Schweiz AG Muttenz/Schweiz 100,0 0,1 0,0 1 Bayer CropScience Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH Leverkusen/Deutschland 100,0 96,1 25,7 1 Bayer CropScience, S. L. Paterna/Spanien 100,0 85,9 11,1 1 Bayer d. o. o. Belgrad/Serbien 100,0 9,1 0,4 1 Bayer d. o. o. Ljublja na/Slowenien 100,0 14,4 3,9 1 Bayer d. o. o. Zagreb/Kroatien 100,0 1,1 -0,3 1 Bayer d. o. o. Sarajevo Sarajevo/Bosnien und Herzegowina 100,0 0,6 0,1 1 Bayer Digital Farming GmbH Münster/Deutschland 100,0 1,3 0,3 3 Bayer Direct Services GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,3 -1,0 1, 2 Bayer Gastronomie GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 5,0 -5,9 1, 2 Bayer Gesellschaft für Beteiligungen mbH Leverkusen/Deutschland 100,0 6.101,7 7,2 1, 2 Bayer Global Investments B. V. Mijdrecht /Niederlande 100,0 12.285,4 953,0 1 Bayer HealthCare AG Leverkusen/Deutschland 100,0 1,1 -230,7 1, 2 Bayer HealthCare Manufacturing S. r. l. Mailand/Italien 100,0 288,2 45,6 1 Bayer Healthcare S. r. l. Mailand/Italien 100,0 0,0 0,0 1 Bayer HealthCare SAS Loos/Frankreich 100,0 91,7 13,8 1 Bayer Hellas A.G. Athen/Griechenland 100,0 11,5 2,8 1 Bayer Hispania, S. L. Sant Joan Despi/Spanien 100,0 2.197,4 62,6 1 Bayer Hungária Kft. Budapest/Ungarn 100,0 19,8 6,6 1 Bayer Innovation GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 33,7 -0,4 1, 2 Bayer Intellectual Property GmbH Monheim am Rhein /Deutschland 100,0 0,6 -0,1 1 Bayer Limited Dublin/Irland 100,0 6,1 3,2 Bayer Ltd. Kiew/Ukraine 100,0 25,0 17,7 1 Bayer Medical Care B. V. Maastricht /Niederlande 100,0 27,1 9,5 1 Bayer Nordic SE Espoo/Finnland 100,0 1.298,2 297,5 1 Bayer Norway AS Oslo/Norwegen 100,0 677,3 -2,8 1 Bayer NV Diegem/Belgien 100,0 67,4 2,3 1 Bayer OÜ Tallinn/Estland 100,0 1,2 0,4 1 Bayer Oy Turku/Finnland 100,0 482,0 413,6 1 Bayer Pharma AG Berlin/Deutschland 100,0 5.722,7 1.793,4 2 Bayer Portugal, SA Carnaxide/Portugal 100,0 26,4 1,7 Bayer Public Limited Company Newbury/Großbritannien 100,0 85,3 20,4 1 Bayer Real Estate GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 380,6 -27,0 1, 2 Bayer Real Estate Waltersdorf Verwaltungs-GmbH Schönefeld/Deutschland 100,0 0,0 0,1 1, 2 Bayer S. A. S. Lyon/Frankreich 100,0 1.271,8 104,5 1 Bayer S. p. A. Mailand/Italien 100,0 574,1 108,2 1 Bayer s. r. o. Prag/Tschechische Republik 100,0 9,1 4,5 1 Bayer Schering Pharma AG Berlin/Deutschland 100,0 257,5 -1,0 1, 2 Bayer Seeds B. V. Mijdrecht /Niederlande 100,0 897,4 -0,3 1 Bayer Solution B. V. Mijdrecht /Niederlande 100,0 0,0 0,0 1 Bayer Sp. z o. o. Warschau/Polen 100,0 68,2 13,3 1 Bayer Technology Services GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 60,0 -12,5 1, 2 Bayer US IP GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,0 0,0 1, 2 Bayer Verwaltungsgesellschaft mbH Weimar/Deutschland 100,0 0,2 0,0 1 Bayer Vital GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 88,5 22,6 1, 2 Bayer Weimar GmbH und Co. KG Weimar/Deutschland 100,0 46,8 4,7 1 Bayer World Investments B.V. Mijdrecht /Niederlande 100,0 14.052,4 1.325,2 1 Bayer WR LLC Minsk/Weißrussland 100,0 2,0 0,5 1 Bayer, spol. sr. o. Bratislava/Slowakei 100,0 3,5 1,3 1 Bayer-Handelsgesellschaft mit beschränkter Haftung Leverkusen/Deutschland 100,0 14,0 -1,0 1, 2 Bayer-Unterstützungskasse GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 30,2 -0,3 1 Bayhealth Comercialização de Produtos Farmacêuticos Unipessoal Lda. Carnaxide/Portugal 100,0 0,0 0,0 Baysalud, S L. Barcelona/Spanien 100,0 0,0 0,1 1 BaySecur GmbH Leverkusen/Deutschland 49,0 0,6 0,5 1 BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch Berlin/Deutschland 20,0 0,9 0,1 1 Berlex- Especialidades Farmacêuticas Lda Carnaxide/Portugal 100,0 0,1 0,0 Berlifarma-Especialidades Farmacêuticas, Lda Carnaxide/Portugal 100,0 0,1 0,0 Berlimed- Especialidades Farmacêuticas Lda Carnaxide/Portugal 100,0 0,1 0,0 Berlimed, S A. Madrid/Spanien 100,0 28,5 1,6 1 Berlipharm B.V. Weesp/Niederlande 100,0 26,9 17,0 1 Berlis AG Zürich/Schweiz 100,0 1,4 0,5 1 BGI Deutschland GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 4.000,0 7,3 1, 2 Biogenetic Technologies B. V. Rotterdam /Niederlande 100,0 6,7 0,0 1 CENTROFARMA-Indústria e Comércio de Prod. Farmacêuticos, Lda. Carnaxide/Portugal 100,0 0,0 0,0 Chemie-Beteiligungsaktiengesellschaft Glarus/Schweiz 100,0 1,2 0,0 1 Chemion Logistik GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 10,6 4,2 2 CleanTech NRW GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,1 0,0 1 Conceptus Medical Limited Esher/Großbritannien 100,0 0,0 0,0 Covestro (France) SNC Fos sur Mer/Frankreich 100,0 47,6 1,6 1 Covestro (Tielt) NV Tielt/Belgien 100,0 31,4 3,2 1 Covestro A /S Otterup/Dänemark 100,0 8,9 4,8 1 Covestro AG Leverkusen/Deutschland 69,1 5.297,1 176,1 1 Covestro B.V. Foxhol /Niederlande 100,0 89,8 3,0 1 Covestro Brunsbüttel Energie GmbH Brunsbüttel/Deutschland 100,0 0,0 2,8 1, 2 Covestro Darmstadt GmbH Darmstadt/Deutschland 100,0 89,9 6,5 1, 2 Covestro Deutschland AG Leverkusen/Deutschland 100,0 1.782,7 231,7 1 Covestro Elastomers SAS Romans-sur-Isère/Frankreich 100,0 59,3 3,4 1 Covestro First Real Estate GmbH Monheim am Rhein /Deutschland 100,0 3,1 3,1 1 Covestro GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 5,3 -2,2 1, 2 Covestro International SA Fribourg/Schweiz 100,0 232,8 70,9 Covestro NV Antwerpen/Belgien 100,0 181,3 30,2 1 Covestro Oldenburg GmbH & Co. KG Oldenburg/Deutschland 100,0 9,6 3,3 1 Covestro Polyurethanes B. V. Nieuwegein /Niederlande 100,0 36,5 18,0 1 Covestro S. p. A. Mailand/Italien 99,0 7,5 1,1 1 Covestro S. r. l. Mailand/Italien 100,0 63,5 10,0 1 Covestro Second Real Estate GmbH Monheim am Rhein /Deutschland 100,0 3,4 3,4 1 Covestro UK Limited Cheadle/Großbritannien 100,0 5,0 1,3 Covestro Verwaltungs GmbH Oldenburg Oldenburg/Deutschland 100,0 0,0 0,0 Covestro, S. L. Barcelona/Spanien 100,0 32,2 -64,7 1 Currenta GeschäftsführungsGmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,0 0,0 Currenta GmbH & Co. OHG Leverkusen/Deutschland 60,0 13,1 0,6 1 DCSO Deutsche CyberSicherheitsorganisation GmbH Berlin/Deutschland 25,0 4,1 0,0 1 Disalfarm, S.A. Barcelona/Spanien 33,3 4,0 0,2 1 Dritte Bayer Real Estate VV GmbH & Co. KG Schönefeld/Deutschland 100,0 72,6 8,2 1 Ehrfeld Mikrotechnik BTS GmbH Wendelsheim /Deutschland 100,0 0,0 0,3 1, 2 Epurex Films Geschäftsführungs-GmbH Bomlitz/Deutschland 100,0 0,1 0,0 1 Epurex Films GmbH & Co. KG Bomlitz/Deutschland 100,0 14,5 6,7 1 Erste Bayer Real Estate VV GmbH & Co. KG Schönefeld/Deutschland 100,0 56,1 0,6 1 Erste K-W-A Beteiligungsgesellschaft mbH Leverkusen/Deutschland 100,0 80,7 45,6 1, 2 Euroservices Bayer GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,3 -7,6 1, 2 EuroServices Bayer, S L. Sant Joan Despi/Spanien 100,0 10,4 1,2 1 Faserwerke Hüls GmbH Marl/Deutschland 50,0 0,7 0,0 1 Fünfte Bayer Real Estate VV GmbH & Co. KG Schönefeld/Deutschland 100,0 192,1 7,3 1 Generics Holding GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 61,5 0,0 1, 2 GP Grenzach Produktions GmbH Grenzach-Wyhlen/Deutschland 100,0 25,0 -7,5 1, 2 Healthbox Europe 1 LP London/Großbritannien 37,0 1,6 0,0 1 Hild Samen GmbH Marbach am Neckar/Deutschland 100,0 4,8 2,1 1, 2 Intendis Derma, S.L. Sant Joan Despi/Spanien 100,0 -0,1 0,0 1 Intendis GmbH Berlin/Deutschland 100,0 111,0 62,3 1, 2 Intraserv GmbH & Co. KG Schönefeld/Deutschland 100,0 25,6 21,7 1 Intraserv Verwaltungs-GmbH Schönefeld/Deutschland 100,0 0,0 0,0 1 INVITE GmbH Köln/Deutschland 50,0 0,1 0,0 1 Jenapharm GmbH & Co. KG Jena/Deutschland 100,0 63,9 42,9 1 KOSINUS Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH Schönefeld/Deutschland 100,0 0,0 0,0 1 KOSINUS Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Gamma OHG Schönefeld/Deutschland 100,0 30,0 1,4 1 KVP Pharma+Veterinär Produkte GmbH Kiel/Deutschland 100,0 31,6 9,0 1 Lilienthalstraße Nr. 4 GmbH Schönefeld/Deutschland 100,0 0,0 0,0 1 Lusal Producão Quimico Farmacêutica Luso-Alema, Lda. Carnaxide/Portugal 100,0 0,0 0,0 Lusalfarma - Especialidades Farmacêuticas Lda Carnaxide/Portugal 100,0 0,1 0,0 3 LyondellBasell Covestro Manufacturing Maasvlakte V. O. F. Rotterdam/Niederlande 50,0 26,1 -3,2 1 MENADIER Heilmittel GmbH Berlin/Deutschland 100,0 79,8 -0,1 1, 2 MS Global AG Köniz/Schweiz 100,0 2,3 0,4 1 MS Holding B.V. Nieuwegein /Niederlande 100,0 1.109,5 0,1 1 Neunte Bayer VV GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,0 0,0 1, 2 Nunhems B.V. Haelen/Niederlande 100,0 832,3 15,3 1 Nunhems France S.A.R. L. Beaucouzé/Frankreich 100,0 3,1 0,3 1 Nunhems Hungary Kft. Szolnok/Ungarn 100,0 0,6 0,2 1 Nunhems Italy S. r. l. St. Agata Bolognes/Italien 100,0 8,9 0,5 1 Nunhems Netherlands B. V. Haelen/Niederlande 100,0 772,4 18,5 1 Nunhems Poland Sp. z o. o. Warschau/Polen 100,0 0,6 0,1 1 Nunhems Spain, S. A. Valencia/Spanien 100,0 16,4 7,2 1 OOO Covestro Moskau/Russische Föderation 100,0 4,2 -1,0 1 Pallas Versicherung AG Leverkusen/Deutschland 100,0 40,8 -6,0 1 Pandias Re AG Luxemburg/Luxemburg 100,0 70,2 0,0 1 Sauerstoff- und Stickstoffrohrleitungsgesellschaft mbH Krefeld/Deutschland 50,0 0,3 0,0 SC Bayer SRL Bukarest/Rumänien 100,0 13,6 0,5 1 Schering Agrochemicals Holdings Newbury/Großbritannien 100,0 0,0 0,0 Schering Health Care Limited Newbury/Großbritannien 100,0 0,0 0,0 Schering-Kahlbaum Gesellschaft mit beschränkter Haftung Berlin/Deutschland 100,0 28,3 0,0 1, 2 Sechste Bayer Real Estate VV GmbH & Co. KG Schönefeld/Deutschland 100,0 153,5 44,1 1 SIA Bayer Riga/Lettland 100,0 0,8 0,0 1 Siebte Bayer VV GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,0 149,1 1, 2 Silver Birch Trustees Limited London/Großbritannien 100,0 0,0 0,0 Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH Darmstadt/Deutschland 100,0 5,2 22,0 1, 2 TecArena+ GmbH Leverkusen /Deutschland 100,0 0,3 -0,5 1, 2 TECTRION GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 7,0 4,5 2 Thermoplast Composite GmbH Markt Bibart/Deutschland 100,0 15,7 -2,4 1 TOO Bayer KAZ Astana/Kasachstan 100,0 -0,2 -8,6 1 TravelBoard GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,4 0,4 1, 2 UAB Bayer Vilnius/Litauen 100,0 4,2 1,0 1 Vierte Bayer Real Estate VV GmbH & Co. KG Schönefeld/Deutschland 100,0 74,7 18,5 1 Zweite Bayer Real Estate VV GmbH & Co. KG Schönefeld/Deutschland 100,0 110,7 19,4 1 Zweite K-W-A Beteiligungsgesellschaft mbH Leverkusen/Deutschland 100,0 4.591,1 0,0 1, 2 Nordamerika Bayer Corporation Pittsburgh, USA 100,0 9.690,6 149,7 mit folgenden wesentlichen Beteiligungen: AgraQuest, Inc. Davis/USA 100,0 4 Athenix Corp. Research Triangle Park/USA 100,0 4 Bayer Business and Technology Services LLC Pittsburgh/USA 100,0 4 Bayer Canadian Holdings Inc. Toronto/Kanada 100,0 4 Bayer CropScience LLC Research Triangle Park/USA 100,0 4 Bayer CropScience LP Research Triangle Park/USA 100,0 4 Bayer Essure Inc. Milpitas/USA 100,0 4 Bayer HealthCare Animal Health Inc. St. Joseph/USA 100,0 4 Bayer HealthCare LLC Whippany/USA 100,0 4 Bayer HealthCare Pharmaceuticals Inc. Whippany/USA 100,0 4 Bayer HealthCare Pharmaceuticals LLC Berkeley/USA 100,0 4 Bayer Medical Care Inc. Indianola/USA 100,0 4 Bayer Puerto Rico Inc. Guaynabo/Puerto Rico 100,0 4 Bayer R&I B.V. Maastricht /Niederlande 100,0 4 Bayer West Coast Corporation Berkeley/USA 100,0 4 BHCP Holdings LLC Pittsburgh/USA 100,0 4 Collateral Therapeutics, Inc. Richmond/USA 100,0 4 Conceptus SAS Versailles/Frankreich 100,0 4 Cooper Land Company of New Jersey, Inc. Whippany/USA 100,0 4 Guidance Interactive Healthcare LLC Tarrytown/USA 100,0 4 Hornbeck Seed Company, Inc. Research Triangle Park/USA 100,0 4 Imaxeon Pty. Ltd. Rydalmere/ Australien 100,0 4 Mediwest Norway AS Oslo/Norwegen 100,0 4 Medrad Asia Pte. Ltd. Singapur/Singapur 100,0 4 Medrad China B. V. Mijdrecht /Niederlande 100,0 4 Medrad Denmark ApS Kopenhagen/Dänemark 100,0 4 Medrad Europe B. V. Mijdrecht /Niederlande 100,0 4 Medrad France B. V. Mijdrecht /Niederlande 100,0 4 Medrad Italia S. r. l. Mailand/Italien 100,0 4 MEDRAD Medical Equipment Trading Company-Beijing Beijing/China 100,0 4 Medrad Sweden AB Mölndal/Schweden 100,0 4 Medrad UK Limited Newbury/Großbritannien 100,0 4 Nihon Medrad K.K. Osaka/Japan 100,0 4 NippoNex Holdings LLC Tarrytown/USA 100,0 4 NippoNex Inc. Tarrytown/USA 100,0 4 NOR-AM Agro LLC Whippany/USA 100,0 4 Schering Berlin Inc. Whippany/USA 100,0 4 STWB Inc. Pittsburgh/USA 100,0 4 Bayer Consumer Care Holdings LLC Wilmington/USA 100,0 5.984,2 -658,2 Bayer CropScience Holding Inc. Research Triangle Park/USA 100,0 14,7 -0,1 Bayer CropScience Holdings Inc. Calgary /Kanada 100,0 252,4 15,4 1 Bayer CropScience Inc. Calgary/Kanada 100,0 115,5 85,3 1 Bayer CropScience Inc. Research Triangle Park/USA 100,0 1.283,0 21,1 Bayer East Coast LLC Wilmington/USA 100,0 9.054,1 2.581,0 Bayer HealthCare Holdings LLC Wilmington/USA 100,0 0,0 0,0 Bayer HealthCare US Funding II LLC Pittsburgh/USA 100,0 1.364,8 0,3 Bayer HealthCare US Funding LLC Pittsburgh/USA 100,0 2.671,9 -81,7 Bayer I4 Acquisition Corporation Wilmington / USA 100,0 100,0 0,0 Bayer Inc. Mississauga/Kanada 100,0 598,5 35,5 1 Bayer International Trade Services Corporation Weirton/USA 100,0 61,0 187,9 Bayer Overseas Trade Services Corporation Weirton/USA 100,0 1,7 13,4 Bayer US Finance LLC Wilmington/USA 100,0 -1,8 -0,5 Bayer US Holding LP Wilmington/USA 100,0 1.796,2 1.044,3 Berlex Canada, Inc. Toronto/Kanada 100,0 0,0 0,0 Coppertone LLC Pittsburgh/USA 100,0 263,8 0,0 Covestro LLC Pittsburgh/USA 100,0 1.158,9 291,2 1 Covestro PO LLC New Martinsville/USA 100,0 325,6 51,4 1 Delinting and Seed Treating Company Research Triangle Park/USA 100,0 0,0 0,0 Dr. Scholl's LLC Pittsburgh/USA 100,0 629,3 0,0 Finistere Ventures II, L. P San Diego/USA 20,0 1,9 -0,7 Flagship Ventures V Agricultural Fund, L. P. Cambridge/USA 99,9 39,8 -5,0 MiraLAX, LLC Pittsburgh/USA 100,0 450,8 0,0 Nunhems USA, Inc. Parma/USA 100,0 15,3 5,7 1 PO JV, LP Wilmington/USA 39,4 475,0 -55,6 1 Schering-Plough del Caribe, Inc. Madison/USA 100,0 -0,3 0,0 Technology JV, L. P. Wilmington /USA 50,0 285,9 0,0 1 The SDI Divestiture Corporation Pittsburgh/USA 100,0 0,0 0,0 Asien / Pazifik Bayer (Cambodia) Co., Ltd. Phnom Penh/Kambodscha 100,0 0,3 0,0 1 Bayer (China) Limited Shanghai/China 100,0 817,6 -255,2 1 Bayer (Malaysia) Sdn. Bhd. Petaling Jaya/Malaysia 100,0 1,6 0,0 1 Bayer (Sichuan) Animal Health Co., Ltd. Chengdu/China 100,0 38,0 5,4 1 Bayer (South East Asia) Pte Ltd Singapur/Singapur 100,0 106,2 10,7 Bayer Australia Limited Pymble/Australien 100,0 76,0 -8,7 1 Bayer BioScience Pvt. Ltd Hyderabad/Indien 100,0 41,9 -0,9 Bayer Business Services Philippines, Inc. Taguig City/Philippinen 100,0 11,8 4,9 1 Bayer Co. (Malaysia) Sdn Bhd Petaling Jaya/Malaysia 100,0 20,3 0,9 1 Bayer CropScience (China) Company Ltd. Hangzhou/China 100,0 95,3 2,1 1 Bayer CropScience Holdings Pty Ltd East Hawthorn/Australien 100,0 18,6 0,0 1 Bayer CropScience K.K. Tokio/Japan 100,0 250,3 6,1 1 Bayer CropScience Limited Thane/Indien 68,5 282,3 51,7 Bayer CropScience Ltd. Dhaka/Bangladesch 60,0 -4,2 -2,9 1 Bayer CropScience Ltd. Seoul/Republik Korea 100,0 45,2 11,7 1 Bayer CropScience Pty Limited East Hawthorn/Australien 100,0 82,3 11,0 1 Bayer CropScience, Inc. Laguna/Philippinen 100,0 14,8 0,8 1 Bayer Healthcare (Shanghai) Co., Ltd. Shanghai/China 100,0 -11,7 18,8 1 Bayer Healthcare Co., Ltd. Beijing/China 100,0 571,7 85,1 1 Bayer HealthCare Limited Hongkong /China 100,0 25,2 4,5 1 Bayer Holding (Thailand) Co., Ltd. Bangkok/Thailand 100,0 -7,4 -12,8 1 Bayer Holding Ltd. Tokio/Japan 100,0 672,3 114,0 1 Bayer Jinling Polyurethane Co., Ltd. Nanjing/China 55,0 8,1 -0,4 1 Bayer Korea Ltd. Seoul/Republik Korea 100,0 88,8 6,5 1 Bayer New Zealand Limited Auckland/Neuseeland 100,0 11,0 -4,3 1 Bayer Pakistan (Private) Limited Karachi/Pakistan 100,0 8,2 -1,8 1 Bayer Pharmaceuticals Private Limited Thane/Indien 100,0 6,2 0,5 1 Bayer Philippines, Inc. Laguna/Philippinen 100,0 43,6 6,0 1 Bayer Taiwan Company Ltd. Taipei/Taiwan 100,0 21,6 3,6 1 Bayer Technology and Engineering (Shanghai) Company Limited Shanghai/China 100,0 57,0 4,1 1 Bayer Thai Co., Ltd. Bangkok/Thailand 100,0 492,4 52,5 1 Bayer Vapi Private Limited Vapi/Indien 100,0 223,5 12,7 1 Bayer Vietnam Ltd. Bien Hoa City/Vietnam 100,0 69,2 16,6 1 Bayer Yakuhin, Ltd. Osaka/Japan 100,0 254,3 107,1 1 Bayer Zydus Pharma Private Limited Mumbai/Indien 50,0 6,8 1,3 Chemdyes Pakistan (Private) Limited Karachi/Pakistan 100,0 0,4 0,0 1 Cotton Growers Services Pty. Limited Wee Waa/Australien 50,0 6,7 -0,3 1 Covestro (Hong Kong) Limited Hongkong /China 100,0 82,2 -1,5 1 Covestro (India) Private Limited Thane/Indien 100,0 35,0 8,6 Covestro (Shanghai) Management Co., Ltd. Shanghai/China 100,0 14,2 3,1 1 Covestro (Taiwan) Ltd. Kaohsiung/Taiwan 95,5 31,4 6,4 1 Covestro (Thailand) Co., Ltd. Bangkok/Thailand 100,0 106,7 19,9 1 Covestro (Vietnam) Company Limited Ho Chi Minh/Vietnam 100,0 0,2 -0,1 1 Covestro Far East (Hong Kong) Limited Hongkong/China 100,0 23,7 21,4 1 Covestro Japan Ltd. Tokio/Japan 100,0 1,6 0,5 1 Covestro Korea Corporation Seoul/Republik Korea 100,0 2,7 -9,1 1 Covestro Polymers (China) Co., Ltd. Shanghai/China 100,0 909,4 -167,6 1 Covestro Polymers (Qingdao) Co., Ltd. Qingdao/China 100,0 8,0 1,1 1 Covestro Polymers (Shenzhen) Co., Ltd. Shenzhen/China 100,0 15,4 0,2 1 Covestro Polymers (Tianjin) Co., Ltd. Tianjin/China 100,0 2,8 0,1 1 Covestro Pty Ltd Cheltenham/Australien 100,0 0,4 3,8 1 DIC Covestro Polymer Ltd. Tokio/Japan 50,0 16,2 3,9 1 Dihon Pharmaceutical Group Co., Ltd. Kunming/China 100,0 39,9 -32,1 1 Guangzhou Covestro Polymers Co., Ltd. Guangzhou/China 100,0 19,4 -1,3 1 Kunming Dihon Pharmaceutical Sales Co., Ltd. Kunming/China 100,0 -23,1 1,1 1 Medipharm (Pvt) Ltd. Karachi/Pakistan 100,0 8,1 1,2 1 Myanmar Aventis CropScience Ltd. Yangon/Myanmar 100,0 0,0 0,0 Nunhems Beijing Seeds Co., Ltd. Beijing/China 80,0 8,3 0,4 1 Nunhems India Private Limited Hyderabad/Indien 100,0 39,5 6,8 1 Nunhems Vegetable Seeds Private Limited Banjara Hills/Indien 100,0 5,2 -3,5 1 PT Covestro Polymers Indonesia Jakarta/Indonesien 99,9 40,8 12,2 1 PT. Bayer Indonesia Jakarta/Indonesien 99,8 147,7 17,1 1 Shanghai Baulé Polyurethane Technology Co., Ltd. Shanghai/China 100,0 0,6 0,4 1 Shanghai Dihon Pharmaceutical Co., Ltd. Shanghai/China 100,0 9,8 -2,0 1 Shanghai Kangwang Cosmetics Co., Ltd. Shanghai/China 100,0 -2,5 -0,9 1 Sichuan Dihon Pharmaceutical Development Co., Ltd. Chengdu/China 100,0 -0,5 -0,4 1 Sumika Covestro Urethane Company, Ltd. Amagasaki/Japan 60,0 3,0 14,7 1 Yunnan Hutchison Enterprise Management Co., Ltd. Kunming/China 100,0 5,5 -0,1 1 Lateinamerika / Afrika / Nahost Bayer (Bermuda) Limited Hamilton/Bermuda 100,0 0,5 0,0 Bayer (Proprietary) Limited Isando/Südafrika 100,0 121,7 23,5 1 Bayer Algerie S. P. A. Algier/Algerien 100,0 0,6 0,1 1 Bayer Boliviana Ltda Santa Cruz de la Sierra/Bolivien 100,0 7,8 1,1 1 Bayer CropScience (Ethiopia) plc Addis Ababa /Äthiopien 100,0 0,4 0,0 1 Bayer de México, S. A. de C. V. Mexiko Stadt/Mexiko 100,0 341,3 147,2 1 Bayer Distribuidora de Produtos Químicos e Farmacêuticos Ltda. São Paulo/Brasilien 100,0 0,2 0,0 1 Bayer East Africa Ltd. Nairobi/Kenia 55,0 9,8 0,5 1 Bayer Finance & Portfolio Management S. A. Santiago de Chile/Chile 100,0 32,2 1,0 1 Bayer Finance Ltda. Santiago de Chile/Chile 100,0 8,7 0,4 1 Bayer Israel Ltd. Hod Hasharon/Israel 100,0 5,7 0,7 1 Bayer Life Science Tanzania Ltd. Dar es Salaam/Tansania 100,0 0,4 0,0 1 Bayer Limited Egypt Kairo/Ägypten 100,0 3,9 0,6 1 Bayer Medical S. R. L. Heredia/Costa Rica 100,0 7,5 -0,5 1 Bayer Middle Africa Ltd. Lagos/Nigeria 100,0 0,5 0,0 1 Bayer Middle East FZE Dubai/Vereinigte Arabische Emirate 100,0 25,5 16,5 1 Bayer Middle East Limited Liability Company Dubai/Vereinigte Arabische Emirate 49,0 0,0 0,0 1 Bayer Parsian AG Teheran/Iran 100,0 7,1 1,1 1 Bayer Pearl Polyurethane Systems FZCO Dubai/Vereinigte Arabische Emirate 51,0 19,7 4,8 1 Bayer Pearl Polyurethane Systems LLC Dubai/Vereinigte Arabische Emirate 49,0 0,2 0,0 1 Bayer S. A. Asunción/Paraguay 100,0 15,9 10,1 1 Bayer S. A. Bogotá/Kolumbien 100,0 120,6 38,6 1 Bayer S. A. Buenos Aires/Argentinien 100,0 130,4 18,3 1 Bayer S. A. Caracas/Venezuela 100,0 24,0 4,7 1 Bayer S. A. Casablanca /Marokko 100,0 28,8 0,3 1 Bayer S. A. El Dorado/Panama 100,0 42,1 12,1 1 Bayer S. A. Guatemala City/Guatemala 100,0 94,0 13,5 1 Bayer S. A. Lima/Peru 95,2 79,8 5,1 1 Bayer S. A. Managua/Nicaragua 100,0 8,3 0,4 1 Bayer S. A. Quito/Ecuador 100,0 30,6 3,8 1 Bayer S. A. San José/Costa Rica 100,0 32,0 5,4 1 Bayer S. A. Santiago de Chile/Chile 100,0 42,7 7,0 1 Bayer S. A. Santo Domingo/Dom. Republik 100,0 16,4 2,1 1 Bayer S. A. São Paulo/Brasilien 100,0 751,9 202,5 1 Bayer S. A. de C. V. Tegucigalpa/Honduras 100,0 12,1 2,3 1 Bayer SA Montevideo/Uruguay 100,0 5,0 -1,2 1 Bayer Saudi Arabia LLC Jeddah/Saudi-Arabien 75,0 6,6 0,0 1 Bayer Schering Pharma Mocambique, Lda Maputo/Mosambik 100,0 0,0 0,0 Bayer Türk Kimya Sanayii Limited Sirketi Istanbul /Türkei 100,0 111,9 19,7 1 Bayer West-Central Africa S.A. Abidjan/Elfenbeinküste 100,0 0,5 0,1 1 Bayer Zimbabwe (Private) Limited Harare/Simbabwe 100,0 0,8 0,2 1 Bayer, S. A. San Salvador/El Salvador 100,0 12,6 1,5 1 Biagro do Brasil Ltda. Cambe/Brasilien 100,0 0,1 0,1 1 Biagro SA Ushuaia/Argentinien 100,0 -0,3 -0,3 1 Comercial Interamericana, S.A. Guatemala City/Guatemala 100,0 0,0 0,0 1 Corporacion Bonima S.A. de C. V. Ilopango/El Salvador 99,6 19,6 1,5 1 Covestro Indústria e Comércio de Polimeros Ltda. São Paulo/Brasilien 100,0 8,3 -2,2 1 Covestro Polimer Anonim Sirketi Istanbul /Türkei 100,0 0,1 0,1 1 Covestro S. A. de C. V. Mexiko/Mexiko 100,0 61,0 -1,6 1 Farmaco Ltda. São Paulo/Brasilien 100,0 0,0 0,0 1 FN Semillas S. A. Buenos Aires/Argentinien 100,0 1,2 -1,3 1 Holding Manager S. A. Buenos Aires/Argentinien 100,0 1,6 -0,8 1 Laboratorios Biagro S.A. Buenos Aires/Argentinien 100,0 -1,8 -4,5 1 Miles, S.A. Guatemala Branch Guatemala City/Guatemala 100,0 0,0 0,0 1 Nunhems Chile S. A. Santiago de Chile/Chile 100,0 4,6 0,1 1 Nunhems do Brasil Comercio de Sementes Ltda Campinas/Brasilien 100,0 2,0 -0,3 1 Nunhems Mexico S.A. de C. V. León/Mexiko 100,0 7,2 1,7 1 Nunhems Tohumculuk Anonim Sirketi Antalya/Türkei 100,0 18,2 3,8 1 Paltough Industries (1998) Ltd. Kibbuz Ramat Yochanan/Israel 25,0 87,3 5,2 1 Productos Químicos Naturales, S.A. de C.V. Orizaba /Mexiko 100,0 12,8 2,2 1 Químicas Unidas S.A. Havanna/Kuba 100,0 0,0 0,0 Schering do Brasil Química e Farmacêutica Ltda. São Paulo/Brasilien 100,0 61,4 1,6 1 Schering Peruana S.A. Lima/Peru 100,0 0,0 0,0 1 1 Vorläufiges Ergebnis 2 Ergebnis vor Übernahme 3 Werte 2014 4 Vorkonsolidiert An folgenden großen Kapitalgesellschaften, die in der vorstehenden Aufstellung nicht enthalten sind, hält die Bayer AG zusätzlich unmittelbar oder mittelbar einen Stimmrechtsanteil von mehr als 5 % (Angabe nach § 285 Nr. 11 HGB): Beteiligungen an großen Kapitalgesellschaften scroll Gesellschaftsname Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital % Hokusan Co. Ltd. Kitahiroshima/Japan 19,8 Instituto Rosenbusch S.A. Buenos Aires/Argentinien 10,1 PharmLog Pharma Logistik GmbH Bönen/Deutschland 16,7 Unbeschränkt haftender Gesellschafter ist die Bayer AG bei der Currenta GmbH & Co. OHG, Leverkusen (Angabe nach § 285 Nr. 11a HGB). Vorschlag zur Gewinnverwendung Der Jahresabschluss der Bayer AG weist einen Bilanzgewinn von 2.067 Mio € aus. Zur Verwendung dieses Bilanzgewinns schlagen wir vor, eine Dividende von 2,50 € je Stückaktie (826.947.808 Stück) auf das für 2015 dividendenberechtigte Grundkapital von 2.117 Mio € zu zahlen. Versicherung der gesetzlichen Vertreter Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Bayer-Konzerns sowie der Bayer AG so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Bayer-Konzerns bzw. der Bayer AG beschrieben sind. Leverkusen, 16. Februar 2016 Bayer Aktiengesellschaft Der Vorstand Dr. Marijn Dekkers, Vorsitzender Werner Baumann Liam Condon Johannes Dietsch Dr. Hartmut Klusik Kemal Malik Erica Mann Dieter Weinand Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Essen, den 17. Februar 2016 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Peter Bartels, Wirtschaftsprüfer Eckhard Sprinkmeier, Wirtschaftsprüfer Bericht des Aufsichtsrats Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, der Aufsichtsrat hat die Arbeit des Vorstands im Geschäftsjahr 2015 auf Grundlage der ausführlichen, in schriftlicher und mündlicher Form erstatteten Berichte des Vorstands regelmäßig überwacht und beratend begleitet. Darüber hinaus fand ein regelmäßiger Informationsaustausch zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorsitzenden des Vorstands statt. Auf diese Weise war der Aufsichtsrat stets informiert über die beabsichtigte Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung einschließlich Finanz-, Investitions- und Personalplanung, die Rentabilität der Gesellschaft und den Gang der Geschäfte sowie die Lage der Gesellschaft und des Konzerns insgesamt. Soweit für Entscheidungen oder Maßnahmen der Geschäftsführung aufgrund Gesetzes, Satzung oder Geschäftsordnung eine Zustimmung erforderlich war, prüften die Mitglieder des Aufsichtsrats - teilweise vorbereitet durch die Ausschüsse - die Beschlussvorlagen in den Sitzungen oder verabschiedeten sie aufgrund von schriftlichen Informationen. In Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden. Die in den Berichten des Vorstands geschilderte wirtschaftliche Lage und die Entwicklungsperspektiven des Konzerns, der einzelnen Bereiche und der wichtigen Beteiligungsgesellschaften im In- und Ausland waren Gegenstand sorgfältiger Erörterung. WECHSEL IM AUFSICHTSRAT UND IM VORSTAND Mit Wirkung zum 30. Juni 2015 legte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Herr Thomas de Win, sein Amt nieder. Sein Nachfolger als Aufsichtsratsmitglied wurde Herr Heinz Georg Webers, der als Ersatzmitglied für Herrn de Win gewählt war. Zum neuen stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden wählte der Aufsichtsrat Herrn Oliver Zühlke. Mit Wirkung zum 31. Oktober 2015 legte Herr Peter Hausmann sein Amt nieder. Zu seinem Nachfolger bestellte das Amtsgericht Köln Herrn Frank Löllgen. Im Rahmen der Ausrichtung von Bayer auf das Life-Science-Geschäft und der organisatorischen Neuaufstellung des Konzerns wurde der Vorstand um die Leiter der neuen Divisionen erweitert. Deshalb berief der Aufsichtsrat Herrn Dieter Weinand (Pharmaceuticals), Frau Erica Mann (Consumer Health) und Herrn Liam Condon (Crop Science) mit Wirkung zum 1. Januar 2016 in den Vorstand. Ebenfalls mit Wirkung zum 1. Januar 2016 berief der Aufsichtsrat Herrn Dr. Hartmut Klusik als neuen Arbeitsdirektor mit Zuständigkeit für Personal, Technologie und Nachhaltigkeit in den Vorstand der Bayer AG. Er folgt auf Herrn Michael König, dessen Vertrag auf eigenen Wunsch nicht verlängert wurde. ARBEIT DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat trat im Jahr 2015 zu sechs Sitzungen zusammen. Kein Aufsichtsratsmitglied hat nur an der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse, denen er angehört, oder weniger teilgenommen. Die durchschnittliche Teilnahmequote bei den Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse betrug im Geschäftsjahr 2015 rund 97 Prozent. Die Mitglieder des Vorstands nahmen regelmäßig an den Sitzungen des Aufsichtsrats teil. Im Vordergrund der Beratungen des Aufsichtsrats standen Fragen der Strategie, des Portfolios und der Geschäftstätigkeit von Bayer sowie Personalentscheidungen. Der Aufsichtsrat beschäftigte sich in seinen einzelnen Sitzungen schwerpunktmäßig mit folgenden Themen: In seiner Sitzung im Februar behandelte der Aufsichtsrat den Geschäftsbericht 2014 sowie die Tagesordnung für die Hauptversammlung 2015. Weiter befasste sich der Aufsichtsrat mit dem Risiko-Managementsystem des Konzerns, Fragen der Vorstandsvergütung und dem Ergebnis der Effizienzprüfung des Aufsichtsrats. In seiner Sitzung im Mai befasste sich der Aufsichtsrat mit dem geplanten Verkauf des Diabetes-Care-Geschäfts und erörterte den bisherigen Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr sowie die bevorstehende Hauptversammlung. In einer außerordentlichen Sitzung im August befasste sich der Aufsichtsrat detailliert mit dem Börsengang der MaterialScience-Sparte von Bayer unter dem Namen Covestro. In seiner Sitzung im September erörterte der Aufsichtsrat die Strategie von Bayer sowie die künftige Organisation des Bayer-Konzerns ab dem 1. Januar 2016. Der Aufsichtsrat berief mit Wirkung zum 1. Januar 2016 vier neue Mitglieder in den Vorstand, Frau Erica Mann sowie die Herren Dieter Weinand, Liam Condon und Hartmut Klusik, und stimmte dem Ausscheiden von Herrn Michael König aus dem Vorstand zu. Der Aufsichtsrat behandelte in dem Zusammenhang auch detailliert Fragen der Vorstandsvergütung. Des Weiteren erörterte der Aufsichtsrat vor dem Hintergrund des aktuellen Kapitalmarktumfelds erneut den geplanten Börsengang von Covestro. Schließlich beschloss der Aufsichtsrat Änderungen der Geschäftsordnung von Vorstand und Aufsichtsrat und richtete als weiteren Aufsichtsratsausschuss einen Innovationsausschuss ein. In einer außerordentlichen Sitzung im Oktober befasste sich der Aufsichtsrat ein weiteres Mal mit dem Börsengang von Covestro und fasste einen Beschluss zum Volumen des Börsengangs und zur Spanne für den Ausgabebetrag. In der Sitzung im Dezember 2015 überprüfte der Aufsichtsrat turnusgemäß die Höhe der Pensionen der ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder. In der Sitzung stellte der Vorstand außerdem seine operative Planung für die Jahre 2016 bis 2018 vor und gab Auskunft zur aktuellen Ratingsituation. Außerdem genehmigte der Aufsichtsrat den vorgeschlagenen Finanzierungsrahmen für 2016. Der Aufsichtsrat befasste sich darüber hinaus erneut mit der Strategie des Unternehmens, u. a. den Entwicklungen in der Cropscience-Industrie und mit der Kooperation von Bayer und dem Unternehmen CRISPR Therapeutics. Des Weiteren beschloss der Aufsichtsrat, im Rahmen der Ausschreibung der Abschlussprüfung für die Jahre 2017 bis 2021 die Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Erstplatzierten zu bestimmen. Schließlich beschloss der Aufsichtsrat, eine uneingeschränkte Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex abzugeben. Im Anschluss an die Sitzung wurde eine Informations- und Diskussionsveranstaltung über das Thema "Life Sciences" durchgeführt. AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS Als Ausschüsse des Aufsichtsrats bestehen ein Präsidium, ein Prüfungsausschuss, ein Personalausschuss, ein Nominierungsausschuss sowie ein Innovationsausschuss. Die aktuelle Zusammensetzung der Ausschüsse ist in dem Kapitel "Organe der Gesellschaft" unter "Weitere Informationen" zu finden. Die Sitzungen und Entscheidungen der Ausschüsse, insbesondere die Sitzungen des Prüfungsausschusses, wurden durch Berichte und andere Informationen des Vorstands vorbereitet. Über die Sitzungen der Ausschüsse wurde im Plenum berichtet. Präsidium: Diesem Ausschuss gehören neben dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und seinem Stellvertreter je ein weiterer Vertreter der Anteilseigner und der Arbeitnehmer an. Das Präsidium hat insbesondere die Aufgabe, als Schlichtungsausschuss gemäß Mitbestimmungsgesetz tätig zu werden. Dabei soll es dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern unterbreiten, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Aufsichtsratsstimmen nicht erreicht wurde. Daneben sind dem Präsidium bestimmte Entscheidungsbefugnisse im Zusammenhang mit Kapitalmaßnahmen übertragen, einschließlich einer Anpassung der Satzung in diesem Zusammenhang. Weiterhin kann das Präsidium bei der Vorbereitung von Aufsichtsratssitzungen tätig werden. Das Präsidium musste in seiner Rolle als Vermittlungsausschuss im Jahr 2015 nicht zusammenkommen. Es fasste im Jahr 2015 auf Grundlage einer entsprechenden Ermächtigung durch den Aufsichtsrat einen schriftlichen Beschluss zur Begebung und Kündigung von Hybridanleihen. In einer Sitzung im September erörterte das Präsidium detailliert den geplanten Börsengang von Covestro und unterbreitete dem Aufsichtsrat einen Vorschlag zum Volumen des Börsengangs und zur Spanne für den Ausgabebetrag. Prüfungsausschuss: Der Prüfungsausschuss besteht aus drei Vertretern der Anteilseigner und drei Arbeitnehmervertretern. Der im Berichtsjahr amtierende Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Herr Dr. Klaus Sturany, erfüllt die gesetzlichen Anforderungen an Unabhängigkeit und Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung, die bei einem Mitglied des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses vorliegen müssen. Der Prüfungsausschuss tagt regelmäßig vier Mal im Jahr. Zu seinen Aufgaben gehören insbesondere die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit und Weiterentwicklung des internen Kontrollsystems, des Risiko-Managementsystems, des internen Revisionssystems und der Compliance sowie der Abschlussprüfung. Er bereitet die Beschlüsse des Aufsichtsrats über den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht und die Vereinbarungen mit dem Abschlussprüfer (insbesondere den Prüfungsauftrag, die Festlegung von Prüfungsschwerpunkten und die Honorarvereinbarung) vor. Der Ausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat einen Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers und trifft geeignete Maßnahmen, um die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers festzustellen und zu überwachen. Seine Prüfung bezieht sich insbesondere darauf, ob die gesetzlichen Anforderungen bei der Erstellung des Jahresabschlusses eingehalten wurden und ob die Darstellungen ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns widerspiegeln. Der Prüfungsausschuss erörtert bei jeder seiner Sitzungen bei Bedarf neue Entwicklungen im Bereich der Compliance. Der Vorstandsvorsitzende und der Finanzvorstand nahmen an den Ausschusssitzungen regelmäßig teil. Vertreter des Abschlussprüfers nahmen ebenfalls an allen Sitzungen teil und berichteten ausführlich über die Prüfungstätigkeit und die prüferische Durchsicht der Quartalsberichte. Es wurden folgende Themen schwerpunktmäßig behandelt: In seiner Sitzung im Februar befasste sich der Prüfungsausschuss mit dem Jahresabschluss und der Steuerstrategie sowie Steuerrisiken des Konzerns. Daneben behandelte er intensiv den Risikobericht, der das Risiko-Managementsystem, Planungs- und Marktrisiken, Rechtsrisiken und Compliance, den Bericht über Prozess- und Organisationsrisiken und das Interne Kontrollsystem sowie den Bericht der Konzernrevision umfasste. Des Weiteren unterbreitete der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat eine Beschlussempfehlung zur Wahl des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung. Schwerpunkte der April-Sitzung waren der Jahresbericht des Compliance-Officer, die Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten für den Jahresabschluss 2015 sowie die Ausschreibung der Abschlussprüfung für die Geschäftsjahre ab 2017. In der Juli-Sitzung wurden erneut die Ausschreibung der Abschlussprüfung und - wie in jeder Sitzung - der Quartalsabschluss sowie Rechts- und Compliance-Themen behandelt. In seiner Sitzung im Oktober befasste sich der Prüfungsausschuss außer mit den regelmäßigen Tagesordnungspunkten erneut mit der Ausschreibung der Abschlussprüfung. Personalausschuss: Auch der Personalausschuss ist paritätisch besetzt und besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und drei weiteren Aufsichtsratsmitgliedern. Der Personalausschuss bereitet die Personalentscheidungen des Aufsichtsratsplenums vor, das über Bestellung und Widerruf der Bestellung von Vorstandsmitgliedern entscheidet. Der Personalausschuss beschließt anstelle des Aufsichtsrats über die Anstellungsverträge der Mitglieder des Vorstands. Die Beschlussfassung über die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile und die regelmäßige Überprüfung des Vergütungssystems liegt jedoch beim Aufsichtsratsplenum, dem der Personalausschuss entsprechende Beschlussempfehlungen unterbreitet. Zudem berät er über die langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand. Der Personalausschuss trat zu zwei Sitzungen zusammen. Gegenstand der Sitzungen waren Fragen der Vorstandsvergütung und der Vorstandsverträge sowie die Vorbereitung der Bestellung der neuen Vorstandsmitglieder. Nominierungsausschuss: Der Nominierungsausschuss wird vorbereitend bei Wahlen der Vertreter der Anteilseigner zum Aufsichtsrat tätig. Er schlägt dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten für die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner vor. Der Ausschuss besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und dem weiteren Vertreter der Anteilseigner im Präsidium. Die Mitglieder des Nominierungsausschusses erörterten im Berichtsjahr mehrfach außerhalb von Sitzungen Kandidaten für die im Geschäftsjahr 2016 erforderlichen Nachwahlen in den Aufsichtsrat sowie die mittelfristige Planung für die Besetzung der Anteilseignerseite im Aufsichtsrat. Innovationsausschuss: Der Innovationsausschuss wurde im September 2015 eingerichtet. Er befasst sich insbesondere mit der Innovationsstrategie und dem Innovationsmanagement, der Strategie zum Schutz des geistigen Eigentums sowie wichtigen Forschungs- und Entwicklungsprogrammen von Bayer. In seinem Zuständigkeitsbereich berät und überwacht der Ausschuss die Geschäftsführung und bereitet eventuelle Aufsichtsratsbeschlüsse vor. Der Ausschuss besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und fünf weiteren Aufsichtsratsmitgliedern und ist paritätisch besetzt. An den Sitzungen des Innovationsausschusses nehmen regelmäßig der Vorstandsvorsitzende und der Innovationsvorstand teil. Der Innovationsausschuss tagte im Berichtsjahr einmal im Dezember und behandelte in der Sitzung neue Technologien im Bereich "Life Sciences". CORPORATE GOVERNANCE Der Aufsichtsrat beschäftigte sich mit der Weiterentwicklung der Corporate-Governance-Grundsätze im Unternehmen, unter anderem durch Änderungen der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats, und berücksichtigte dabei den Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner Fassung vom 5. Mai 2015. Im Dezember wurde von Vorstand und Aufsichtsrat eine neue Entsprechenserklärung abgegeben. JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSS, ABSCHLUSSPRÜFUNG Der Jahresabschluss der Bayer AG wurde nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt, der Konzernabschluss nach HGB sowie entsprechend den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) und der zusammengefasste Lagebericht nach den Regeln des HGB. Der Abschlussprüfer, die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Essen, hat den Jahresabschluss der Bayer AG, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht geprüft. In seinen Prüfungsberichten erläutert der Abschlussprüfer die Prüfungsgrundsätze. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass Bayer die Regeln des HGB, AktG bzw. die International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, eingehalten hat. Der Jahres- und der Konzernabschluss haben uneingeschränkte Bestätigungsvermerke erhalten. Jahresabschluss, Konzernabschluss und zusammengefasster Lagebericht sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegen. Die Abschlussunterlagen wurden im Prüfungsausschuss und in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats - in beiden Gremien in Gegenwart und nach einem Bericht des Abschlussprüfers - ausführlich besprochen. Den Jahresabschluss, den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht haben wir geprüft. Es bestanden keine Einwände. Wir stimmen daher dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu. Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss billigen wir. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Mit dem zusammengefassten Lagebericht und insbesondere der Beurteilung zur weiteren Entwicklung des Unternehmens sind wir einverstanden. Dies gilt auch für die Dividendenpolitik und die Entscheidungen zu den Rücklagen in der Gesellschaft. Dem Gewinnverwendungsvorschlag, der eine Dividende von 2,50 Euro pro Aktie vorsieht, schließen wir uns an. Der Aufsichtsrat dankt der Unternehmensleitung sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre engagierten Leistungen im Geschäftsjahr 2015. Leverkusen, 24. Februar 2016 Für den Aufsichtsrat WERNER WENNING, Vorsitzender Organe der Gesellschaft Aufsichtsrat Die Mitglieder des Aufsichtsrats bekleiden die nachstehenden Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen (Stand: 31. Dezember 2015; bei Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat während des Geschäftsjahres beziehen sich die Angaben auf das Datum des Ausscheidens): WERNER WENNING Leverkusen (geb. 21.10.1946) Vorsitzender des Aufsichtsrats seit Oktober 2012 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bayer AG und Vorsitzender des Aufsichtsrats der E.ON SE Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: ― E.ON SE (Vorsitz) ― Henkel Management AG ― Siemens AG (stellv. Vorsitz) Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen: ― Henkel AG & Co. KGaA (Mitglied des Gesellschafterausschusses) OLIVER ZÜHLKE Solingen (geb. 11.12.1968) Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats seit Juli 2015 Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007 Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats Bayer Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: ― Bayer Pharma AG THOMAS DE WIN Köln (geb. 21.11.1958) Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats bis Juni 2015 Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: ― Covestro Deutschland AG (vormals Bayer MaterialScience AG) (bis Juni 2015) DR. PAUL ACHLEITNER München (geb. 28.9.1956) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2002 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutsche Bank AG Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: ― Daimler AG ― Deutsche Bank AG (Vorsitz) Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen: ― Henkel AG & Co. KGaA (Mitglied des Gesellschafterausschusses) DR. RER. NAT. SIMONE BAGEL-TRAH Düsseldorf (geb. 10.1.1969) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2014 Vorsitzende des Aufsichtsrats der Henkel AG & Co. KGaA und der Henkel Management AG sowie des Gesellschafterausschusses der Henkel AG & Co. KGaA Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: ― Henkel AG & Co. KGaA (Vorsitz) ― Heraeus Holding GmbH Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen: ― Henkel AG & Co. KGaA (Vorsitzende des Gesellschafterausschusses) DR. CLEMENS BÖRSIG Frankfurt am Main (geb. 27.7.1948) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007 Mitglied verschiedener Aufsichtsräte Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: ― Daimler AG ― Linde AG Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen: ― Emerson Electric Co. ― Istituto per le Opere di Religione (Mitglied des Board of Superintendence) ANDRÉ VAN BROICH Dormagen (geb. 19.6.1970) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2012 Vorsitzender des Betriebsrats - Standort Dormagen Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: ― Bayer CropScience AG THOMAS EBELING Muri bei Bern, Schweiz (geb. 9.2.1959) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2012 Vorsitzender des Vorstands der ProSiebenSat.1 Media AG Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen: ― Lonza Group AG DR.-ING. THOMAS FISCHER Krefeld (geb. 27.8.1955) Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2005 Vorsitzender des Sprecherausschusses Covestro Deutschland AG (vormals Bayer MaterialScience AG) Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: ― Covestro AG (seit Oktober 2015) ― Covestro Deutschland AG (vormals Bayer MaterialScience AG) PETER HAUSMANN Winsen/Aller (geb. 13.2.1954) Mitglied des Aufsichtsrats bis Oktober 2015 Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG Bergbau, Chemie, Energie Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: ― Covestro AG (seit Oktober 2015) ― Covestro Deutschland AG (vormals Bayer MaterialScience AG) (seit September 2015) ― Continental AG ― Henkel AG & Co. KGaA ― 50Hertz Transmission GmbH ― Vivawest Wohnen GmbH REINER HOFFMANN Wuppertal (geb. 30.5.1955) Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2006 Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes YÜKSEL KARAASLAN Hohen Neuendorf (geb. 1.3.1968) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2012 Vorsitzender des Konzernbetriebsrats Stellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats Bayer Vorsitzender des Betriebsrats - Standort Berlin Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: ― Bayer Pharma AG PETRA KRONEN Krefeld (geb. 22.8.1964) Mitglied des Aufsichtsrats seit Juli 2000 Vorsitzende des Betriebsrats - Standort Uerdingen Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: ― Covestro AG (stellv. Vorsitz) (seit Oktober 2015) ― Covestro Deutschland AG (vormals Bayer MaterialScience AG) (stellv. Vorsitz) FRANK LÖLLGEN Köln (geb. 14.6.1961) Mitglied des Aufsichtsrats seit November 2015 Landesbezirksleiter Nordrhein der IG Bergbau, Chemie, Energie Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: ― Evonik Industries AG ― IRR-Innovationsregion Rheinisches Revier GmbH DR. RER. NAT. HELMUT PANKE München (geb. 31.8.1946) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007 Mitglied verschiedener Aufsichtsräte Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen: ― Microsoft Corporation ― Singapore Airlines Limited ― UBS AG (bis Mai 2015) SUE H. RATAJ Sebastopol, USA (geb. 8.1.1957) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2012 Mitglied im Board of Directors der Cabot Corporation, Boston, USA Mitglied im Board of Directors der Agilent Technologies Inc., Santa Clara, USA PETRA REINBOLD-KNAPE Berlin (geb. 16.4.1959) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2012 Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG Bergbau, Chemie, Energie Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: ― envia Mitteldeutsche Energie AG ― Vattenfall Europe Generation AG ― Vattenfall Europe Mining AG (stellv. Vorsitz) (seit Juni 2015) Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen: ― MDSE Mitteldeutsche Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft mbH MICHAEL SCHMIDT-KIESSLING Schwelm (geb. 24.3.1959) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2012 Vorsitzender des Betriebsrats - Standort Elberfeld DR. KLAUS STURANY Ascona, Schweiz (geb. 23.10.1946) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007 Mitglied verschiedener Aufsichtsräte Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: ― Hannover Rück SE (stellv. Vorsitz) Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen: ― Sulzer AG HEINZ GEORG WEBERS Bergkamen (geb. 27.12.1959) Mitglied des Aufsichtsrats seit Juli 2015 Vorsitzender Bayer Europa-Forum Vorsitzender des Betriebsrats-Standort Bergkamen Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: ― Bayer Pharma AG PROF. DR. DR. H.C. OTMAR D. WIESTLER Berlin (geb. 6.11.1956) Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2014 Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren PROF. DR. DR. H.C. MULT. ERNST-LUDWIG WINNACKER München (geb. 26.7.1941) Mitglied des Aufsichtsrats seit April 1997 Professor-Emeritus an der Ludwig-Maximilians-Universität München Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: ― Wacker Chemie AG Ständige Ausschüsse des Aufsichtsrats der Bayer AG (Stand: 31. Dezember 2015) PRÄSIDIUM/VERMITTLUNGSAUSSCHUSS Wenning (Vorsitz), Achleitner, Reinbold-Knape, Zühlke PRÜFUNGSAUSSCHUSS Sturany (Vorsitz), Fischer, Hoffmann, Panke, Wenning, Zühlke PERSONALAUSSCHUSS Wenning (Vorsitz), Achleitner, Karaaslan, Kronen NOMINIERUNGSAUSSCHUSS Wenning (Vorsitz), Achleitner INNOVATIONSAUSSCHUSS Winnacker (Vorsitz), van Broich, Reinbold-Knape, Wenning, Wiestler, Zühlke * Unabhängiges und sachverständiges Mitglied im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG Vorstand Mitglieder des Vorstands bekleiden die nachstehend genannten Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen (Stand: 31. Dezember 2015): DR. MARIJN DEKKERS (geb. 22.9.1957) Vorsitzender (seit 1.10.2010) Mitglied des Vorstands seit 1.1.2010, bestellt bis 31.12.2016 ― Board of Directors der General Electric Company DR. HARTMUT KLUSIK (geb. 30.7.1956) Mitglied des Vorstands seit 1.1.2016, bestellt bis 31.12.2018 Arbeitsdirektor (seit Januar 2016) ― Bayer HealthCare AG (Vorsitz) (seit Januar 2016) ― Bayer Pharma AG (Vorsitz) (seit Januar 2016) ― Bayer Technology Services GmbH (Vorsitz) (seit Januar 2016) ― Currenta GeschäftsführungsGmbH (Vorsitz) (seit Januar 2016) MICHAEL KÖNIG (geb. 3.9.1963) Mitglied des Vorstands bis 31.12.2015 Arbeitsdirektor ― Bayer HealthCare AG (Vorsitz) ― Bayer Pharma AG (Vorsitz) ― Bayer Technology Services GmbH (Vorsitz) ― Currenta Geschäftsführungs-GmbH (Vorsitz) WERNER BAUMANN (geb. 6.10.1962) Mitglied des Vorstands seit 1.1.2010, bestellt bis 31.12.2017 ― Bayer CropScience AG (Vorsitz) ― Covestro Deutschland AG (vormals Bayer MaterialScience AG) (Vorsitz) (bis März 2015) ― Bayer Pharma AG (seit März 2015) KEMAL MALIK (geb. 29.9.1962) Mitglied des Vorstands seit 1.2.2014, bestellt bis 31.1.2017 LIAM CONDON (geb. 27.2.1968) Mitglied des Vorstands seit 1.1.2016, bestellt bis 31.12.2018 ERICA MANN (geb. 11.10.1958) Mitglied des Vorstands seit 1.1.2016, bestellt bis 31.12.2018 JOHANNES DIETSCH (geb. 2.1.1962) Mitglied des Vorstands seit 1.9.2014, bestellt bis 31.8.2017 ― Bayer Business Services GmbH (Vorsitz) ― Covestro AG (seit August 2015) ― Covestro Deutschland AG (vormals Bayer MaterialScience AG) (seit Juni 2015) DIETER WEINAND (geb. 16.8.1960) Mitglied des Vorstands seit 1.1.2016, bestellt bis 31.12.2018 ― Board of Directors der HealthPrize Technologies LLC
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