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Koenig & Bauer AG

Annual Report Jun 14, 2016

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Annual Report

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Koenig & Bauer AG

Würzburg

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015

Zusammengefasster Lagebericht

Grundlagen des Konzerns

Unternehmensstruktur und Geschäftstätigkeit

Mit dezentraler Organisation auf vielen Märkten aktiv

Mit der Erfindung der Zylinderdruckmaschine schufen Friedrich Koenig und Andreas Bauer 1812 in London die Voraussetzung für den industriellen Druck. 1817 gründeten die beiden Pioniere in Würzburg die Schnellpressenfabrik Koenig & Bauer. Seitdem ist der Bau von Maschinen und Anlagen, die Farbe effizient und präzise auf unterschiedlichste Substrate übertragen, Geschäftszweck und Kernkompetenz unseres Unternehmens. Für KBA sind die Potenziale für unterschiedlichste Druckprodukte keineswegs erschöpft. Mit fast 700 Mrd. US-Dollar Umsatz ist die weltweite Druckindustrie größer als die Automobil- oder Musikindustrie.

Heute ist die KBA-Gruppe der Druckmaschinenbauer mit der breitesten Produktpalette aller Anbieter. Die Bedienung vieler Teilmärkte reduziert das unternehmerische Risiko bei konjunkturellen und zyklischen Schwankungen. Zugleich entsteht dadurch Know-how für Innovationen, neue Anwendungen und neue Partnerschaften.

Drucktechnik für alle Fälle

Schon vor 15 Jahren hat KBA damit begonnen, durch Akquisitionen in medienferne Druckmärkte zu diversifizieren. Die Konzentration auf Wachstumsfelder wurde in den letzten Jahren mit dem Einstieg in den Digitaldruck, Glas-Direktdruck und flexiblen Verpackungsdruck fortgesetzt. Heute werden mit Maschinen und Systemen der KBA-Gruppe Banknoten, Blechdosen, Bücher, Broschüren, Displays, Dekore, Etiketten, Glas- und Kunststoffbehälter, Karton- und Folienverpackungen, Kataloge, Laminate, Magazine, Reifen, Kabel, Smart Cards, Werbeflyer, Zeitungen und einiges mehr bedruckt und teilweise auch veredelt oder weiterverarbeitet. Dabei kommen nahezu alle gängigen analogen und digitalen Technologien zum Einsatz. Im Sicherheits- und Verpackungsdruck hat KBA bereits eine starke Position. Das noch junge Geschäftsfeld Digitaldruck hat erste Fortschritte erzielt und wird weiter ausgebaut. Durch strategische Weichenstellungen und die Einführung einer neuen Gesellschaftsstruktur wurde der Fokus auf Zukunftsmärkte verstärkt.

Neue Holding-Struktur erhöht strategische Flexibilität

Koenig & Bauer firmiert bereits seit 1920 als AG und ging 1985 an die Börse. Die nach einem positiven Votum der Hauptversammlung im Mai rückwirkend zum 1. Januar 2015 eingeführte dezentrale Unternehmensstruktur mit der Koenig & Bauer AG als Holding und ausgegliederten operativen Einheiten war eine der größten strukturellen Veränderungen der letzten Jahrzehnte mit Auswirkungen auf die Berichterstattung. Neben der Stärkung der Eigenverantwortung für die Zielerreichung im jeweiligen Marktsegment soll diese Neuaufstellung auch zu mehr Transparenz nach innen und außen und mehr strategischer Flexibilität beitragen.

Aus der Muttergesellschaft ausgegliedert wurden die Gesellschaften KBA-Sheetfed Solutions AG & Co. KG, KBA-Digital & Web Solutions AG & Co. KG, der in Würzburg ansässige Wertpapierdruck als KBA-NotaSys AG & Co. KG sowie die Produktion in Würzburg und Radebeul als KBA-Industrial Solutions AG & Co. KG. In der seit 2015 geltenden neuen Berichterstattung werden Sheetfed, Digital & Web und Special als eigenständige Segmente dargestellt. Industrial Solutions als Fertigungs-Dienstleister mit der in Würzburg ansässigen KBA-Gießerei GmbH als Tochtergesellschaft wird den operativ am Markt tätigen Geschäftseinheiten umsatzanteilig zugerechnet.

In der Konzernberichterstattung werden im Segment Sheetfed die im Werk Radebeul hergestellten mittel- und großformatigen Bogenoffsetmaschinen sowie die Halbformat-Anlagen der tschechischen KBA-Grafitec s.r.o. erfasst. Die KBA-Sheetfed Solutions AG & Co. KG in Radebeul ist für Entwicklung und Vertrieb aller Rapida-Maschinen mit dazugehörenden peripheren Aggregaten verantwortlich und liegt international in ihrem Markt an zweiter Stelle. Bogenoffsetmaschinen sind unser umsatzstärkster Produktbereich.

Im Segment Digital & Web werden das Geschäft mit Digital- und Offset-Rollenmaschinen in Würzburg und die Aktivitäten der im Falzapparatebau, Sondermaschinenbau und Service tätigen KBA-FT Engineering GmbH in Frankenthal dargestellt.

Die schon bisher in Spezialmärkten mit Schwerpunkt Verpackung tätigen Tochtergesellschaften KBA-MetalPrint GmbH, KBA-Flexotecnica S.p.A., KBA-MePrint AG, KBA-Metronic GmbH, KBA-Kammann GmbH und die das Wertpapierdruckgeschäft betreibenden KBA-NotaSys-Gesellschaften in Lausanne/CH, Würzburg/D und Mödling/A werden im Segment Special zusammengefasst.

Im Zuge der gesellschaftsrechtlichen Veränderungen und der neuen Rolle der Koenig & Bauer AG als reine Holding wird ab dem Geschäftsjahr 2015 anstelle getrennter Lageberichte für die Obergesellschaft und den Konzern ein zusammengefasster Lagebericht erstellt.

International aufgestellt

KBA agiert seit jeher weltweit. Meist liegt die Exportquote deutlich über 80 %. Dabei hält die Verschiebung der Nachfrage von den fortgeschrittenen Volkswirtschaften in Westeuropa, Nordamerika und Asien zu den Schwellenmärkten am Rande Europas, im Mittleren und Fernen Osten, in Lateinamerika und Teilen Afrikas an. Dort entstehen auch neue Druckbetriebe. Entsprechende Bedeutung hat die Präsenz vor Ort. Deshalb haben wir in den letzten Jahren besonders in Lateinamerika und Asien in weitere Vertriebs- und Servicegesellschaften investiert.

Die im Vertrieb und Service meist für mehrere Geschäftsbereiche tätigen in- und ausländischen Vertriebsgesellschaften (siehe dazu die Übersicht auf der Seite 81im Anhang) werden dem größten Segment Sheetfed zugeordnet. Nicht im Konzernabschluss enthalten sind kleinere Vertriebsniederlassungen in Russland, Osteuropa, Skandinavien, Malaysia, Singapur, Südkorea, Japan, Australien und Lateinamerika.

Planungs-, Steuerungs- und Kontrollsystem

Mehr Transparenz unterstützt Corporate Governance

Die 2015 eingeführte Berichterstattung für die Segmente Bogenoffsetmaschinen (Sheetfed), Digital- und Offset-Rollenmaschinen (Digital & Web) und Spezialmaschinen (Special) hat die betriebswirtschaftliche Transparenz deutlich erhöht. Für die effiziente Steuerung und Überwachung des KBA-Konzerns und der Segmente liegt eine belastbare Zahlenbasis vor. Das aussagekräftige Zahlenbild ermöglicht zudem die konsequente Durchsetzung der im Konzern verankerten Corporate Governance-Grundprinzipien: keine Toleranz für Verlustbringer, keine Quersubventionen, Kapitaleinsatz nach strategischen Zielen und der erwarteten Rendite.

Das moderne Controlling-Instrumentarium wurde 2015 weiter geschärft. Die jährlich erstellte integrierte Unternehmensplanung erstreckt sich über einen Planungshorizont von drei Jahren. Für den Konzern und die Segmente wird das erste Planjahr mit detaillierten monatlichen Plan-Gewinn- und Verlustrechnungen, Plan-Bilanzen und Plan-Kapitalflussrechnungen erarbeitet. Die beiden Folgeplanjahre bilden jeweils Quartalszahlen ab. Die Forecast-Frequenz wurde erhöht. Parallel zu den drei Quartalsabschlüssen werden jetzt auf Basis der Istwerte aktuelle Forecasts für das laufende Geschäftsjahr erstellt.

Mit den wöchentlich rollierenden 13-Wochen- und 12-Monats-Liquiditätsplanungen mit Cash-Management liefert das detaillierte monatliche Reporting ein aktuelles Bild der Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage sowie der Entwicklung des Working Capitals. Neben den permanenten Abweichungsanalysen zwischen Plan- und Istwerten finden regelmäßige Durchsprachen zu strategischen Themen, der wirtschaftlichen Lage, aktuellen Entwicklungen und Forecasts mit den Segmentverantwortlichen statt. Bei negativen Abweichungen werden Maßnahmen zur Ursachenbehebung definiert, um schnell und gezielt gegenzusteuern. Ein effizientes Maßnahmencontrolling sichert die konsequente Umsetzung. Der rollierende Planungs-, Forecast- und Berichtsprozess ermöglicht eine umfassende Beurteilung der Konzern- und Segmententwicklung. Chancen und Risiken können erkannt und notwendige Entscheidungen frühzeitig getroffen werden.

In der Koenig & Bauer-Gruppe verwenden wir als zentrale Ziel- und Steuerungsgrößen die auf Basis der International Financial Reporting Standards (IFRS) ermittelten Kennzahlen Umsatzerlöse und EBT-Marge. Im Management Reporting wird zusätzlich über Auftragseingangswerte und den Auftragsbestand berichtet. Die Zielsetzung eines über 1 Milliarde € liegenden Umsatzes bei bis zu 2 % EBT-Marge wurde 2015 erreicht bzw. übertroffen. Der Stärkung der Mitarbeitermotivation für die Unternehmensziele dienen jährliche Zielvereinbarungen mit an den Konzern-, Segment- und persönlichen Zielen orientierten variablen Entgeltanteilen für alle Führungskräfte und viele Mitarbeiter.

Organisatorisch wurden die 2014 eingeleiteten Maß-nahmen zur Stärkung des Controllings im Konzern abgeschlossen. Parallel zum zentralen Group Controlling für die übergreifende Konzernsteuerung erfolgte der Ausbau der Controlling-Ressourcen und -Kompetenzen bei den eigenständig am Markt operierenden Geschäftseinheiten.

Ordnungsgemäße Rechnungslegung durch internes Kontrollsystem

Das interne Kontrollsystem für den Rechnungslegungsprozess umfasst bei KBA alle Grundsätze, Methoden und Maßnahmen, die eine wirksame, wirtschaftliche und ordnungsgemäße Rechnungslegung bei Einhaltung aller maßgeblichen rechtlichen Vorschriften sicherstellen. Richtlinien und Arbeitsanweisungen ergänzen die Organisations- und Kontrollstrukturen.

Für die Funktionen Controlling, Personalmanagement, -abrechnung, Finanzierung, Rechnungswesen, Revision und Compliance bestehen in den einzelnen Gesellschaften eigene Abteilungen. Die Konzernrechnungslegung, interne Revision und das Konzerncontrolling sowie das auch für einige Beteiligungsunternehmen tätige Rechnungswesen sind bei der Holding angesiedelt. Die Verantwortungsbereiche sind eindeutig zugeordnet bei klarer Funktionstrennung der am Rechnungslegungsprozess beteiligten Unternehmensbereiche. Alle Abteilungen, die beim Rechnungslegungsprozess mitwirken, sind geeignet ausgestattet.

Durch entsprechende Rechte sind die in der Finanz- und Personalbuchhaltung eingesetzten EDV-Systeme gegen unbefugte Zugriffe geschützt. Die in der Vergangenheit von Eigenentwicklungen geprägten IT-Systeme werden im KBA-Konzern sukzessive auf das im Maschinen- und Anlagenbau weit verbreitete SAP-System umgestellt. Das Business Blueprint mit den Anforderungen an die Geschäftsprozesse wurde mit der Zielsetzung einer konzernweiten Prozess- und Datenharmonisierung erarbeitet. Derzeit laufen die Vorbereitungsarbeiten für die System-einführung des SAP-Tools. Mit der Industrial Solutions wird die erste große Einheit im Konzern innerhalb der nächsten zwölf Monate umgestellt, anschließend folgen weitere Gesellschaften. Zur Unterstützung der Vertriebsaktivitäten bei Industrial Solutions und bei Digital & Web Solutions wird das CRM-System von Salesforce eingeführt, das seit Längerem erfolgreich bei Sheetfed Solutions eingesetzt wird. Die bereits bei anderen Vertriebs- und Servicegesellschaften bewährte Cloud-Lösung „SAP Business ByDesign“ wurde im Berichtsjahr bei KBA North America implementiert.

Monatlich wird die Rechnungslegung für den Konzern mittels eines Konsolidierungsprogramms durchgeführt. Quartalsweise erfolgen intensive Abstimmkontrollen. Konzernweit sorgen zahlreiche Planungs-, Forecast- und Frühwarnprozesse für Transparenz. Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien stellen sicher, dass die durch das International Accounting Standards Board (IASB) vorgegebenen Grundsätze angewendet werden. Das Risikomanagement-Handbuch dokumentiert den Prozess der Risikoerhebung und die Kommunikationsabläufe bei berichtspflichtigen Gefahren. Dadurch soll die Früherkennung und zeitnahe Information des Vorstands über Risiken bei der Koenig & Bauer AG und deren Tochtergesellschaften sichergestellt werden. Laufend wird das bestehende adäquate Richtlinienwesen aktualisiert und erweitert.

Regelmäßig werden anhand von Stichproben und durch manuelle oder körperliche Kontrollen die Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten des Rechnungswesens überprüft. Dazu zählen jährliche Vorratsinventuren und Jahresabschlussarbeiten sowie in bestimmten Rhythmen Anlageinventuren. Darüber hinaus führt die eingesetzte Software programmierte Plausibilitätsprüfungen durch. Bei allen wesentlichen Vorgängen wenden wir das Vier-Augen-Prinzip an. Regelmäßige Schulungen und die unabhängige Überwachung stellen die Regelungskonformität des Konzernabschlusses sicher. Wesentliche rechnungslegungsrelevante Prozesse und Bereiche unterliegen analytischen Prüfungen, insbesondere durch die interne Revision und das Controlling. Die Effektivität der Kontrollen wird durch automatisierte Eingabe-, Ausgabe- und Verarbeitungskontrollen sichergestellt. Bei Bedarf werden externe Sachverständige herangezogen, z. B. bei der Bewertung der Pensionsverpflichtungen.

Genehmigende Stellen sind immer von den durchzuführenden Stellen getrennt. Ebenso existieren Schreib- und Leseberechtigungen. Bei der Verbuchung von Geschäftsvorfällen herrscht eine strikte Funktionstrennung. Differenzierte Anordnungsbefugnisse und Zugriffsbeschränkungen der Mitarbeiter bestehen bezüglich der IT-Anwendungen. Einzelne Mitarbeiter in den Funktionsbereichen haben keine Zugriffsberechtigungen auf die komplette Prozessebene der Rechnungslegung (Warenannahme, Lagerzugang, Rechnungsprüfung, Zahlungsfreigabe, -transfer).

Mit den festgelegten Grundsätzen, Methoden und Maßnahmen gewährleisten wir eine Finanzberichterstattung nach den gesetzlichen Vorschriften. Dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates obliegt die Aufgabe zur Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Abschlussprüfung und der Wirksamkeit des Risikofrüherkennungssystems.

Neuausrichtung des Konzerns

Fit@All-Programm schnell und konsequent umgesetzt

Mit einem Volumen von fast 700 Mrd. US-Dollar ist der Weltmarkt für Print weiterhin groß und insgesamt weiter wachsend. Er hat sich aber in den letzten Jahren fundamental verändert und auch bei KBA eine Anpassung des Geschäftsmodells erforderlich gemacht. Um die Abhängigkeit von schrumpfenden oder stark zyklischen Märkten wie dem Publikations- oder Wertpapierdruck zu minimieren, die Portfolio-Transformation in wachsende Märkte zu beschleunigen und die Ertragslage in allen Geschäftsfeldern nachhaltig zu steigern, hat KBA Anfang 2014 mit Fit@All das größte Restrukturierungsprogramm der letzten Jahrzehnte gestartet. Dieses weitreichende Umbauprogramm wurde in nur 24 Monaten weitgehend umgesetzt und zeigt seine positive Wirkung bereits in den Zahlen für das Geschäftsjahr 2015.

Wir haben etablierte Prozesse und Strukturen grundlegend verändert und eine Holding-Organisation mit selbstständig agierenden operativen Geschäftseinheiten eingeführt. Unser Ziel war, unsere Kunden und Lieferanten von der umfassenden Umstrukturierung möglichst wenig merken zu lassen. Dies ist uns im Wesentlichen gelungen. Auch bei der erforderlichen Feinjustierung der Abläufe innerhalb und zwischen den neuen Geschäftseinheiten sind wir gut vorangekommen. Zusätzliche Restrukturierungsaufwendungen mit entsprechendem Rückstellungsbedarf erwarten wir im neuen Geschäftsjahr nicht.

Kapazitätsschnitt beendet Unterauslastung

Der Abbau von rund 1.400 Stellen war ein unverzichtbarer Teil des Gesamtkonzepts. Nur durch einen massiven Kapazitätsschnitt konnte die marktbedingte Ära der Unterauslastung mit hohen Leerkosten und der Abhängigkeit von nicht profitablen Aufträgen nachhaltig beendet werden. Fit@All beinhaltete neben der Konsolidierung im Rollenbereich und im Produktionsnetzwerk zahlreiche weitere Veränderungen. Dazu gehören die standortübergreifende Neuausrichtung der Produktion mit umfangreichen Verlagerungen und der Spezialisierung der Werke zur Vermeidung von Parallel-Aktivitäten. Mit diesem Ziel wurde der konzerninterne Umzug von mehr als 50 Werkzeugmaschinen und deren Wiederinbetriebnahme nach entsprechenden Schulungsmaßnahmen im Berichtsjahr abgeschlossen. So hat z. B. die Konzentration der Anleger und weiterer Aggregate für Bogenmaschinen in Radebeul zu spürbaren Einsparungen geführt und zum guten Segmentergebnis bei Sheetfed beigetragen.

Ein weiteres, immer wieder auf dem Prüfstand stehendes Thema ist die Optimierung der Wertschöpfungstiefe unter Auslastungs- und Ertragsgesichtspunkten. In diesem Zusammenhang wurden diverse Outsourcing-Szenarien geprüft und umfangreiche Make-or-Buy-Analysen durchgeführt. Ein Ergebnis war, dass KBA aus betriebswirtschaftlichen und strategischen Gründen an der vor einigen Jahren modernisierten Gießerei am Standort Würzburg festhält. Die nunmehr als Tochtergesellschaft der KBA-Industrial Solutions AG & Co. KG geführte KBA-Gießerei GmbH sichert das Know-how und die Verfügbarkeit bei komplexen Guss-Großteilen und eröffnet in Verbindung mit deren Präzisionsbearbeitung im Würzburger Werk bessere Möglichkeiten für die Fremdfertigung, die einige externe Auftraggeber bereits nutzen. Auch das tschechische Produktionswerk in Dobruška wird nach eingehender Prüfung aufgrund der Standortvorteile strategisch weiterentwickelt.

Neue Perspektiven

Neue Perspektiven schafft die Vereinigung des geschrumpften Rollenoffsetdrucks mit dem wachsenden Rollendigitaldruck im Segment Digital & Web. In enger Kooperation mit HP hat dieser neu dimensionierte Geschäftsbereich im Berichtsjahr seine Kompetenz und Leistungsfähigkeit bei der Entwicklung, Montage und Inbetriebnahme der weltweit größten Digitaldruckanlage bewiesen. Daneben wurden neben Offsetanlagen für den Zeitungsdruck auch die ersten KBA RotaJET-Digitaldruckanlagen für den Bücher- und industriellen Dekordruck in Produktion genommen. Im neuen Geschäftsjahr erwarten wir in diesem vom Strukturwandel der letzten Jahre besonders betroffenen Segment die Rückkehr zur Profitabilität.

Strategische Vorteile und Einsparungen auf einem anspruchsvollen Markt mit vielen staatlichen Kunden in Schwellenländern bringt ebenfalls die Neuausrichtung des im Segment Special angesiedelten Sicherheitsdrucks mit der KBA-NotaSys SA im schweizerischen Lausanne, der KBA-NotaSys AG & Co. KG in Würzburg und der KBA-Mödling GmbH in Österreich. Das standortübergreifende Management-Team beschleunigt Entscheidungen und sichert die Verfolgung gemeinsamer Ziele.

Keine Verlustbringer mehr

Die neue Holding-Struktur mit der Koenig & Bauer AG als Dachgesellschaft und ausgegliederten operativen Geschäftseinheiten stärkt die Eigenverantwortung der einzelnen Gesellschaften. Quersubventionen werden durch eine stringente Corporate Governance wirkungsvoll verhindert. Zudem verbessert sich die strategische Flexibilität für den Vorstand bei der Reaktion auf Marktveränderungen. Die Beseitigung von Verlustbringern, die Absenkung der Break-even-Schwelle im Konzern für nachhaltig positive Ergebnisse und die Erwirtschaftung der für die festgelegte Wachstumsstrategie notwendigen finanziellen Mittel werden ebenfalls erleichtert.

Forschung und Entwicklung

Innovationen für die drupa und neue Märkte

Die F&E-Tätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr war in fast allen Segmenten stark von neuen und weiterentwickelten Produkten und Dienstleistungen für die internationale Leitmesse drupa 2016 geprägt. Dabei standen Innovationen für die Wachstumsmärkte Digital- und Verpackungsdruck im Vordergrund, aber auch zukunftsträchtige Verfahren für den Akzidenzdruck wie die energie- und kostensparende LED-UV-Technologie im Bogenoffset. Zudem steht die digitale Prozess-Vernetzung in Richtung Print 4.0 in der Produktion, in der Logistik, der Auftragsabwicklung, bei der Kundenbetreuung und im After-Sales-Service in nahezu allen KBA-Gesellschaften immer stärker im Fokus der Entwicklungstätigkeit.

Hohe F&E-Aufwendungen für neue Sicherheitsmerkmale bei KBA-NotaSys führen dazu, dass die auf unseren Anlagen gedruckten Banknoten in höchstem Maße fälschungssicher sind.

Weitere bedeutende Entwicklungsthemen sind migrationsarme Technologien und Verbrauchsmaterialien für Lebensmittelverpackungen sowie geeignete Tinten für spezielle Anwendungen im Digitaldruck. Bei den dafür notwendigen umfangreichen Testreihen arbeiten die KBA-Ingenieure eng mit einschlägigen Lieferanten zusammen.

Erfolgreiche Entwicklungspartnerschaft mit HP

Bei Digital & Web war neben der weiteren Praxisoptimierung der KBA RotaJET-Plattform für industrielle Anwendungen wie den digitalen Dekordruck die gemeinsam mit HP in nur 18 Monaten entwickelte HP PageWide Web Press T1100S für den Wellpappen-Markt ein F&E-Schwerpunkt. Anfang Dezember wurde die derzeit weltweit größte Inkjet-Anlage mit einer Bahnbreite von 2,8 m im Würzburger Stammwerk der internationalen Fachwelt mit großem Erfolg vorgestellt. Digital & Web wird diese Rotation in den nächsten Jahren für HP bauen und zusammen mit HP-Experten bei den internationalen Kunden installieren. Bis Geschäftsjahresende hat HP bereits mehrere Anlagen in Auftrag gegeben.

2015 wurde im Konzern mit 5,6 % des Umsatzes mehr in Forschung und Entwicklung investiert als im Vorjahr (2014: 5,0 %).

Qualitätsmanagement

Höchste Kundenzufriedenheit als Leitlinie

Unser internationales Renommee als Lieferant innovativer, leistungsstarker und zuverlässiger Druckanlagen für unterschiedlichste Anwendungen und die Zufriedenheit unserer Kunden mit unseren Produkten und Serviceleistungen sind entscheidende Erfolgsfaktoren für KBA. Das Thema Qualität hat deshalb im Unternehmen einen besonders hohen Stellenwert. So konzentrierte sich das Qualitätsmanagement 2015 erneut auf die Optimierung der unternehmensinternen Prozesse von der Produktentstehung bis zur Servicebetreuung mit dem Kernziel, die Kundenzufriedenheit weiter zu stärken. Konsequente Kontroll-, Abnahme- und Freigabeprozesse in Fertigung und Montage, beim Komponenteneinkauf und bei der Einführung von Neuerungen führten zu einer deutlichen Senkung der Qualitätskosten. Schärfere Regeln bei der Vertragsgestaltung und die Übertragung der Qualitätsverantwortung an die operativ tätigen Geschäftseinheiten haben sich als nützlich erwiesen.

Wirtschaftsbericht

Wirtschaftliches Umfeld

Trotz der erkennbaren Wirtschaftserholung in Südeuropa, der stabilen Konjunktur in den USA, Großbritannien und Teilen Osteuropas und der Vorteile durch den deutlich schwächer gewordenen Euro außerhalb des Euro-Raums hat die internationale Nachfrage nach deutschen Maschinen im Berichtsjahr an Schwung verloren. Hauptursachen waren die nachlassende Wirtschaftsdynamik im Schlüsselmarkt China, anhaltende finanzielle Probleme in vielen Schwellenländern sowie die Verunsicherung der Investoren durch die 2015 besonders zahlreichen Krisenherde in vielen Regionen der Welt. Die daraus resultierenden Risiken belasteten die Weltwirtschaft und auch die Investitionsneigung im Inland. Entsprechend erwartete der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) für die Branche im Dezember 2015 ein Nullwachstum auf hohem Niveau. Nach mehreren Jahren auf hinteren Plätzen bei der Nachfrageentwicklung haben die Druckmaschinenhersteller im Berichtsjahr besser abgeschnitten als der Durchschnitt der Maschinenbaubranche. Nach VDMA-Angaben lag der Auftragseingang bei Druckereimaschinen 2015 real um 8,8 % über dem Vorjahr. Hinter dieser positiven Zahl verbirgt sich allerdings eine regional und segmentspezifisch sehr heterogene Entwicklung.

Geschäftsverlauf

Wachstum in Zukunftsmärkten

Im Berichtsjahr profitierte KBA besonders von der gestiegenen Investitionsbereitschaft der internationalen Verpackungsbranche. Dies führte zu deutlich mehr Bestellungen aus den Druckmärkten für Faltschachteln und andere Verpackungen. Entsprechend wuchs der Anteil der für Verpackungen unterschiedlichster Art eingesetzten Neumaschinen am Konzernumsatz auf rund 70 %. Vor zehn Jahren waren dies noch 25 %. Auf mediennahe Bereiche wie den Bücher-, Magazin-, Katalog- oder Zeitungsdruck entfielen nur noch gut 10 % des Neumaschinengeschäfts gegenüber 65 % im Jahr 2005. Der Umsatzanteil des zyklischen Sicherheitsdrucks sank auf 20 %. 2015 legten die Bestellungen wieder zu. Einen noch relativ kleinen, aber wachsenden Erlösbeitrag lieferte der Digitaldruck. Hier gab es mit eigenen Inkjet-Anlagen vor allem Erfolge in neu entstehenden industriellen Märkten. Eine gute erste Resonanz findet zudem die gemeinsam mit HP entwickelte High-Volume-Digitaldruckanlage. Mit einem Plus von 23,6 % auf 1.182,7 Mio. € legte der Auftragseingang im Konzern gegenüber 2014 (956,9 Mio. €) stark zu.

Lieferung nach Regionen

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in % 2014 2015
Deutschland 16,4 15,0
Übriges Europa 35,5 29,4
Nordamerika 10,7 14,0
Asien/Pazifik 23,9 32,7
Afrika/Lateinamerika 13,5 8,9

Mit starkem Schlussquartal Umsatzziel erreicht

Den für 2015 angestrebten Umsatz von über 1 Mrd. € hat die KBA-Gruppe durch ein starkes Schlussquartal in allen drei Segmenten erreicht. Mit 1.025,1 Mio. € blieben die Konzernerlöse bei einer stark in Richtung Zukunftsmärkte veränderten Umsatzstruktur allerdings durch geringere Erlöse im Wertpapiergeschäft und das reduzierte Rollenoffsetvolumen im Segment Digital & Web unter dem Vorjahreswert von 1.100,1 Mio. €.

Exportquote bei 85 %

Bei um 15,1 % niedrigeren Inlandserlösen von 153,3 Mio. € (2014: 180,6 Mio. €) lag die Exportquote mit 85,0 % leicht über dem hohen Niveau des Vorjahres (83,6 %). Weniger neu installierte Rollen- und Spezialmaschinen führten zu einem Umsatzrückgang im europäischen Ausland auf 301,0 Mio. € (2014: 389,8 Mio. €). Entsprechend sank der Anteil dieses Kernmarktes am Gesamtumsatz von 35,5 % auf 29,4 %.

US-Konjunktur belebt Nordamerikageschäft

Dank der guten Konjunkturlage in den USA und der Wechselkursentwicklung legte das Nordamerikageschäft deutlich zu. Zuwächse wurden vor allem bei Bogenoffsetmaschinen, Flexo-Rotationen und im Service erzielt. Der Regionalumsatz stieg von 117,6 Mio. € im Vorjahr auf 144,1 Mio. €, der Anteil am Konzernumsatz von 10,7 % auf 14,0 %.

Mehr Umsatz in Fernost

Dank der für KBA sehr erfolgreichen Messe Print China im April legte der dortige Umsatz trotz der im zweiten Halbjahr deutlich spürbaren Nachfrageberuhigung gegenüber dem Vorjahr leicht zu. Mit den Erfolgen in anderen Ländern ist der Umsatz in der Region Asien/Pazifik gegenüber 2014 (263,4 Mio. €) auf 335,6 Mio. € gestiegen. Erfreulich haben sich die Auslieferungen hoch automatisierter Bogenoffsetanlagen nach Japan entwickelt. Der von 23,9 % auf 32,7 % gewachsene Umsatzanteil unterstreicht

Bild

die gestiegene Bedeutung der Wachstumsregion Fernost. Dieser Entwicklung wollen wir durch die weitere Stärkung unseres Vertriebs- und Servicenetzes Rechnung tragen.

Lateinamerika und Afrika auf Normalniveau

Die im Vorjahr durch größere Projekte im Segment Special überdurchschnittlichen Umsätze von 148,7 Mio. € in den Schwellenmärkten Lateinamerika und Afrika gingen auf 91,1 Mio. € zurück. Weiter bremsten die Währungsschwäche wichtiger Abnehmerländer wie Brasilien und Südafrika sowie die instabile politische Lage in Nordafrika die Investitionstätigkeit. Der Umsatzanteil der beiden Absatzgebiete nahm von 13,5 % auf 8,9 % ab.

Hoher Auftragsbestand

Mit 574,9 Mio. € zum 31. Dezember 2015 ist der KBA-Konzern mit deutlich besser gefüllten Auftragsbüchern in das neue Geschäftsjahr gestartet als vor zwölf Monaten (417,3 Mio. €). Das Auftragspolster übertraf den Vorjahreswert um 157,6 Mio. € bzw. 37,8 %.

Lage

Ertragslage

Absenkung der Kostenbasis trägt Früchte

Vor allem die starke Ergebnisverbesserung im Segment Sheetfed stärkte die Ertragslage im Konzern. Die Restrukturierung der Produktion mit Verlagerungen und Werksschließungen zur Beseitigung der Redundanzen zwischen den Werken und der grundlegende Umbau im Segment Digital & Web führten zu ersten, ab 2016 stärker wirkenden Kosteneinsparungen. Bei einem Konzernergebnis vor Steuern von 29,7 Mio. € (2014: 5,5 Mio. €) übertraf die Umsatzrendite mit 2,9 % die prognostizierte EBT-Marge von bis zu 2 % vom Umsatz. Bei einem planmäßigen Geschäftsverlauf bei Digital & Web leistete dabei das größte Segment Sheetfed den entscheidenden Beitrag zu dieser deutlichen Ergebnisverbesserung. Entgegen vorheriger Bedenken konnten wir bei Sheetfed im Schlussquartal den hohen Umsatz von 183,9 Mio. € ohne größere Mehrkosten und Auslieferungsverzögerungen realisieren und damit sowohl das Segment- als auch das Konzernergebnis stärker steigern.

Bruttomarge leicht unter Vorjahr

Mit 274,5 Mio. € blieb das Bruttoergebnis vom Umsatz unter dem durch margenstarke Wertpapierprojekte begünstigten Vorjahreswert von 297,2 Mio. €. Neben Tariflohnsteigerungen bremsten Mehrkosten in der Produktion zur Abfederung der Auslastungsspitzen den durch Kostenentlastungen und mehr Servicegeschäft eingeleiteten Ergebnisaufschwung. Insgesamt lag die Bruttomarge bei 26,8 % nach 27,0 % im Vorjahr.

EBIT von 35,9 Mio. €

Durch höhere Entwicklungskosten für neue Digitaldruckmärkte sowie neue Produkte für die drupa und die parallele Kundenveranstaltung Banknote Horizons waren die F&E-Kosten mit 57,2 Mio. € und 5,6 % des Umsatzes höher als 2014 (54,8 Mio. € bzw. 5,0 %). Dagegen sanken gegenüber 2014 die Vertriebskosten von 134,5 Mio. € auf 123,4 Mio. € und die Verwaltungskosten von 80,8 Mio. € auf 77,8 Mio. €. Mit 89,4 Mio. € erscheinen die sonstigen betrieblichen Erträge und mit 69,2 Mio. € die sonstigen betrieblichen Aufwendungen relativ hoch. Angesichts der Vertriebsrisiken im internationalen Spezialmaschinengeschäft bilanziert KBA hier konservativ, mit der Konsequenz regelmäßig hoher Rückstellungsbildung und -auflösung. Der deutlich kleinere Nettoeffekt für das Ergebnis inklusive der darin per Saldo enthaltenen Währungseffekte von +6,8 Mio. € betrug im Berichtsjahr +20,2 Mio. € (2014: –13,0 Mio. €). In Summe erhöhte sich das EBIT auf 35,9 Mio. € gegenüber 13,3 Mio. € im Vorjahr. Auch das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Zinsen, Abschreibungen und Wertminderungen (EBITDA) hat sich auf 65,0 Mio. € verbessert. Im Vorjahreswert von 41,9 Mio. € waren Sondereinflüsse von –10,0 Mio. € enthalten.

Jahresüberschuss fast 27 Mio. €

Das Zinsergebnis war mit –6,2 Mio. € ebenfalls besser als im Vorjahr (2014: –7,8 Mio. €). Während höhere Kundenanzahlungen zum Anstieg der Zinserträge von 2,7 Mio. € auf 3,2 Mio. € beitrugen, führte der höhere Abzinsungssatz bei den Pensionsrückstellungen zum Rückgang der Zinsaufwendungen auf 9,4 Mio. € (2014: 10,5 Mio. €). Per Saldo legte das Ergebnis vor Steuern (EBT) von 5,5 Mio. € auf 29,7 Mio. € zu. Nach Berücksichtigung der laufenden und latenten Steuern vom Einkommen und Ertrag von 2,8 Mio. € wird für das Geschäftsjahr 2015 ein Konzernergebnis von 26,9 Mio. € (2014: 0,3 Mio. €) ausgewiesen. Entsprechend hat sich das anteilige Ergebnis je Aktie von 0,03 € auf 1,62 € verbessert. Angesichts des bei der Holdinggesellschaft Koenig & Bauer AG noch nicht durch Jahresüberschüsse kompensierten Bilanzverlustes werden wir für das Geschäftsjahr 2015 keine Dividendenausschüttung vorschlagen.

Finanzlage

Starke Finanzkraft trotz hoher Restrukturierungskosten

Auch nach der kostenintensiven Restrukturierung verfügt der KBA-Konzern weiter über eine gute Nettoliquidität. Entscheidend dazu beigetragen hat das stringente Management des Working Capitals. Die Liquiditätssteigerung durch die Optimierung des Working Capitals ist ein permanentes Ziel des Vorstands. Upside-Potenzial sehen wir noch bei der Struktur der Forderungen und bei den Vorräten. Die verfügbaren Kreditlinien (siehe dazu die Ausführungen im Anhang auf der Seite 88) haben wir weitgehend nur für Avale genutzt. Für den gesamten Restrukturierungsprozess mussten keine Barkreditlinien in Anspruch genommen werden.

Abfindungen belasten Cashflow

Trotz des höheren Ergebnisses und der von 129,7 Mio. € auf 141,7 Mio. € gestiegenen Kundenanzahlungen lag der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit mit –15,3 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert von 43,2 Mio. €. Maßgebend dafür waren Auszahlungen in Höhe von rund 40 Mio. € im Zuge der Restrukturierung. Durch die Konzentration der Auslieferungen im vierten Quartal und den wesentlich höheren Auftragsbestand zum Jahresende konnten zudem Teile des Working Capitals nicht bis zum Stichtag freigesetzt werden. Nach Abzug der für Investitionen benötigten Mittel betrug der freie Cashflow –23,7 Mio. € (2014: 28,7 Mio. €). Aus der Finanzierungstätigkeit resultierte ein Cashflow von +0,7 Mio. € im Vergleich zu –6,5 Mio. € im Vorjahr.

Weiter gute Nettoliquidität

Ende 2015 beliefen sich die liquiden Mittel auf 186,3 Mio. € (31.12.2014: 207,6 Mio. €) und die Wertpapiere auf 13,3 Mio. € (Vorjahr: 9,6 Mio. €). Nach Abzug der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 15,8 Mio. € (nähere Angaben auf den Seiten 87 f. im Anhang) von den liquiden Mitteln errechnet sich eine Nettofinanzposition zum Bilanzstichtag 2015 von 170,5 Mio. € (2014: 192,4 Mio. €).

Eigenkapitalbasis gestärkt

Der Anstieg des Eigenkapitals im Geschäftsjahr 2015 um 31,2 Mio. € auf 258,4 Mio. € (2014: 227,2 Mio. €) resultiert vor allem aus dem Jahresüberschuss und dem leicht höheren Abzinsungssatz für die inländischen Pensionen. In Relation zur reduzierten Bilanzsumme erhöhte sich die Eigenkapitalquote auf 26,5 % (2014: 22,4 %). Neben der Forcierung der Innenfinanzierung bleibt die Verbesserung der Eigenkapitalquote eine wichtige Zielsetzung.

Geringere Gesamtschulden

Für die Abnahme der lang- und kurzfristigen Schulden von 787,5 Mio. € auf 718,5 Mio. € waren hauptsächlich die um 42,3 Mio. € niedrigeren sonstigen Rückstellungen entscheidend. Sie sanken parallel zu den umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen. Vor allem Zinssatzänderungen reduzierten die Pensionsrückstellungen um 3,2 Mio. €. Die Finanzschulden und

Ertrags- und Aufwandsrechnung des Konzerns

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in % des Umsatzes 2014 2015
Herstellungskosten des Umsatzes -73,0 -73,2
Forschungs-/Entwicklungskosten -5,0 -5,6
Vertriebskosten -12,2 -12,0
Verwaltungskosten -7,3 -7,6
Übrige Aufwendungen ./. Erträge -1,2 +2,0
Zinsergebnis -0,7 -0,6
Steuern -0,5 -0,3
Jahresüberschuss/-fehlbetrag +0,03 +2,6

sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten gingen um 5,2 Mio. € und die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 14,5 Mio. € zurück. Gegenläufig wirkten die um 12,0 Mio. € höheren Kundenanzahlungen.

Vermögenslage

Investitionen steigern Produktivität

Die Bilanzsumme der KBA-Gruppe reduzierte sich zum 31. Dezember 2015 auf 976,9 Mio. €. Sie lag damit um 37,8 Mio. € unter dem Vorjahreswert von 1.014,7 Mio. €. Das Working Capital betrug 259,9 Mio. € (2014: 230,7 Mio. €). Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken von 735,9 Mio. € auf 705,8 Mio. €, ebenso die langfristigen Vermögenswerte. Sie werden mit 271,1 Mio. € niedriger ausgewiesen als zum Jahresultimo 2014 mit 278,8 Mio. €. Davon entfallen auf immaterielle Vermögenswerte 37,6 Mio. € und auf Sachanlagen 186,6 Mio. € (2014: 37,8 Mio. € bzw. 190,9 Mio. €). Dies entspricht einer Sachanlagendeckung durch Eigenkapital von 138,5 % (2014: 119,0 %).

Die 2015 getätigten Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen betrugen 28,4 Mio. € (2014: 21,7 Mio. €). In Relation zum Umsatz lag die Investitionsquote bei 2,8 % (2014: 2,0 %). Bei 29,1 Mio. € Abschreibungen betrug die Investitionsrate 97,6 % (Vorjahr: 71,1 %). Die Sachinvestitionen im Rahmen der durchgeführten Produktionsverlagerungen zielten hauptsächlich auf die Schaffung leistungsfähiger Kompetenzzentren an den Hauptstandorten Radebeul und Würzburg. Bei den Ersatz- und Modernisierungsinvestitionen für das Brünieren von Gussteilen und die Komponentenfertigung stand die Produktivitätssteigerung im Vordergrund. Im Werk Radebeul wurde das Zentrum für Oberflächenbeschichtung in einer neuen Halle fertiggestellt. Im Würzburger Werk sind hocheffiziente Bearbeitungszentren für Großteile in Betrieb gegangen.

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Mit den Einsparungen und Effizienzverbesserungen aus unserem 2015 weitgehend abgeschlossenen Fit@All-Programm und der stärkeren Fokussierung auf profitable Bereiche wie den Kundenservice und Wachstumsmärkte konnten wir 2015 das Ergebnis vor Steuern auf 29,7 Mio. € (2014: 5,5 Mio. €) verbessern und die Eigenkapitalbasis stärken. Mit der Umsatzrendite von 2,9 % sind wir unserem mittelfristigen Unternehmensziel von 4 - 6 % schon ein großes Stück nähergekommen. Nahezu alle wesentlichen Maßnahmen zur Beseitigung von Verlustbringern wurden im Berichtsjahr umgesetzt oder eingeleitet. Verbleibende Optimierungen wollen wir im Frühjahr 2016 abschließen, wobei wir die Absenkung der Break-even-Schwelle in unseren Geschäftseinheiten als kontinuierliche Aufgabe sehen. Vom Wachstum in Zukunftsmärkten werden die Ertragskraft und Dividendenfähigkeit unserer Unternehmensgruppe nachhaltig profitieren. Die Bedeutung des Wertpapierbereichs für das Gesamtergebnis geht dadurch weiter zurück.

Trotz der hohen Auszahlungen für die Restrukturierung verfügt KBA weiterhin mit der bestehenden Nettoliquidität über eine starke Finanzkraft. In Verbindung mit den

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vorhandenen Kreditlinien ergibt sich daraus eine stabile finanzielle Basis. Die solide Bilanzstruktur wurde durch die Erhöhung der Eigenkapitalbasis verbessert.

Entwicklung in den Segmenten

Sheetfed mit guten Zahlen

Das Sheetfed-Segment war 2015 bei der Akquisition neuer Kunden besonders erfolgreich und konnte seinen Anteil am Weltmarkt für Bogenoffsetmaschinen auf rund 20 % steigern. Vor allem durch die hohe Nachfrage aus dem Verpackungssektor wuchs der Auftragseingang gegenüber 2014 (535,2 Mio. €) um 23,9 % auf 663,0 Mio. €. Das wachsende Servicegeschäft und umfassend ausgestattete Anlagen für den Akzidenz- und Werbedruck trugen zu diesem Erfolg bei. Neben den bei Verpackungsdruckern besonders gefragten Großformat-Baureihen Rapida 145 und 164 wurde das Wachstum vor allem von der Hightech-Mittelformatmaschine Rapida 106 getragen. Gute Verkaufserfolge verzeichnete zudem die neue Mittelformat-Rapida 105 PRO, während die in den letzten Jahren besonders in Asien sehr populäre Rapida 105 von der rückläufigen Nachfrage aus China betroffen war. Der Absatz der bei KBA-Grafitec gefertigten Rapida 75 lag trotz des rückläufigen Weltmarktvolumens im B2-Format über den Erwartungen.

Der Segmentumsatz übertraf mit 561,7 Mio. € den Vorjahreswert von 525,3 Mio. € um 6,9 %. Die erfreuliche Book-to-Bill-Ratio erhöhte das Auftragspolster um 55,8 % auf 282,8 Mio. € (2014: 181,5 Mio. €). Neben dem Mehrumsatz führten Kostensenkungen zu einer massiven Verbesserung des Segmentergebnisses (EBIT) von –14,0 Mio. € im Vorjahr auf +25,5 Mio. €. Dabei geholfen haben etwas bessere Maschinenpreise. Gegenläufig wirkten höhere Beschaffungskosten durch mehr Zukäufe als Folge der hohen Auslastung bei gleichzeitiger Neustrukturierung der Produktion. Nachdem diese im Berichtsjahr abgeschlossen wurde, bestehen im Sheetfed-Segment gute Voraussetzungen für die sukzessive Steigerung der Ertragskraft.

Turnaround bei Digital & Web im vierten Quartal

Mehr Bestellungen bei Inkjet- und Offset-Rotationsanlagen und der erfolgreiche Ausbau des Servicegeschäfts für älter werdende Maschinenbestände ließen den Auftragseingang im Segment Digital & Web gegenüber 2014 (96,0 Mio. €) um 22,7 % auf 117,8 Mio. € anwachsen. Mit weiteren Aufträgen für die flexibel automatisierbare Commander CL konnte KBA seine führende Marktposition im Hochleistungs-Zeitungsdruck behaupten. Der Verkauf einer weiteren RotaJET VL mit 2,25 m Bahnbreite für den digitalen Dekordruck und drei Bestellungen der gemeinsam mit HP entwickelten High-Volume-Inkjet-Rotation für den digitalen Wellpappen-Verpackungsdruck unterstreichen die guten Zukunftsperspektiven im noch jungen Geschäftsfeld Digitaldruck.

KBA-Segmente: Auftragseingang / Umsatzentwicklung / Auftragsbestand

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in Mio. € 2014 2014
Auftragseingang
Sheetfed 535,2 663,0
Digital & Web 96,0 117,8
Special 367,9 477,7
Umsatzentwicklung
Sheetfed 525,3 561,7
Digital & Web 140,4 98,4
Special 474,5 422,9
Auftragsbestand
Sheetfed 181,5 282,8
Digital & Web 50,9 70,3
Special 195,3 250,1

Durch die schwache Auftragslage zu Jahresbeginn blieb der Segmentumsatz mit 98,4 Mio. € unter dem noch von der Abwicklung großer Rotationsaufträge geprägten Vorjahreswert von 140,4 Mio. €. Der Auftragsbestand stieg dagegen im Vergleich zu 2014 (50,9 Mio. €) auf 70,3 Mio. €. Die Unterbeschäftigung vor der Neudimensionierung im zweiten Quartal und beachtliche Entwicklungskosten für neue Digitaldruckmärkte belasteten im Umbruchjahr 2015 das Segmentergebnis, das allerdings mit –10,9 Mio. € besser war als im Vorjahr (–13,3 Mio. €). Im Schlussquartal führte der höhere Umsatz in Verbindung mit dem deutlich reduzierten Kostenniveau zum Turnaround mit einem positiven Quartalsergebnis von 1,3 Mio. €. Dieser positive Ergebnistrend soll sich im neuen Geschäftsjahr fortsetzen.

30 % mehr Bestellungen im Segment Special

Neben Erfolgen im für KBA noch relativ neuen Markt für flexible Verpackungen führten mehr Bestellungen im Wertpapier- und Kennzeichnungsdruck zum Anstieg des Auftragseingangs im Segment Special um 29,8 % auf 477,7 Mio. € (2014: 367,9 Mio. €). Im Wertpapierdruck mit aktuell guter Projektlage, aber oft langwieriger Auftragserteilung konnte KBA seine führende Rolle dank neuer Produkte und Sicherheitsmerkmale behaupten. Im Blechdruck lag das Neugeschäft unter dem im Vorjahr erzielten, bislang höchsten Wert.

Mit 422,9 Mio. € wurde der 2014 durch Wertpapier-Großaufträge erzielte Segmentumsatz von 474,5 Mio. € um 10,9 % unterschritten, obwohl die Erlöse mit Kennzeichnungssystemen und Anlagen für den Blech- und flexiblen Verpackungsdruck stiegen. Im Berichtsjahr noch nicht realisierte Wachstumsperspektiven, vor allem in Asien, gibt es auch für die Direktbedruckung von Glas. Ende 2015 standen bei den Gesellschaften im Segment Special Aufträge im Wert von 250,1 Mio. € in den Büchern (2014: 195,3 Mio. €). Durch den geringeren Umsatz mit Wertpapiermaschinen und Restrukturierungsaufwendungen bei einigen Gesellschaften lag der Segmentgewinn im Berichtsjahr mit 27,7 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert von 57,0 Mio. €. Im Banknotendruck erfolgt die Auftragsvergabe inzwischen überwiegend über Ausschreibungen. Dadurch werden die längerfristig erreichbaren Margen im Neumaschinengeschäft beeinflusst. Gleichwohl begrüßen wir diesen transparenten Vergabeprozess, da er unseren Kunden einen objektiven, fundierten Vergleich der angebotenen Lösungen erlaubt. Mit einer F&E-Quote von rund 10 % im Sicherheitsdruck, neuen Produkten, innovativen Sicherheitsmerkmalen und einer einzigartigen Systemkompetenz vom Design bis zur Endverarbeitung der Banknote stellt sich KBA-NotaSys gerne dieser Herausforderung und konnte im Berichtsjahr den hohen Marktanteil von über 80 % behaupten. Dem zunehmenden Preisdruck im Neumaschinengeschäft begegnet KBA-NotaSys mit dem Ausbau des Serviceangebots.

Nachhaltigkeitsbericht

Engagement für Umwelt und Gesellschaft

Neben der Minimierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs in der eigenen Produktion und beim Betrieb der von KBA hergestellten Maschinen und Anlagen sind der Einsatz umweltschonender Verbrauchsmaterialien und die Minimierung der Lärm-, Staub-, Geruchs- und CO2-Emissionen für uns und die Anwender unserer Produkte von zentraler Bedeutung. Neben ökonomischen und Verfahrensthemen haben die Erreichung ökologischer Ziele und die Einhaltung entsprechender Vorgaben im betrieblichen Alltag und bei der Produktentwicklung eine hohe Priorität. Darüber hinaus werden wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung durch die Förderung sozialer und kultureller Belange gerecht.

Sicherheit am Arbeitsplatz

Durch die regelmäßige Überprüfung und Optimierung der Produktionsprozesse ist es 2015 gelungen, den Ressourcenverbrauch, das Abfallaufkommen und die Emissionen in unseren Werken weiter zu senken. Mit regelmäßigen Messungen und Einweisungen wird die Einhaltung interner und externer Umweltrichtlinien sichergestellt. Das im Maschinen- und Anlagenbau auch im Interesse unserer Mitarbeiter sehr wichtige Thema Arbeitssicherheit und -ergonomie wird durch klare Vorgaben, Schulungen und Beratung adressiert.

Ökologie im Druck

Bei Neu- und Weiterentwicklungen werden Umwelt-aspekte systematisch und konsequent berücksichtigt. So hat Sheetfed Solutions beim Einsatz der energiesparenden und geruchsneutralen LED-UV-Trocknungstechnologie für den im Bogenoffset zunehmend eingesetzten UV-Druck eine Vorreiterrolle am Markt übernommen. Das von KBA zusammen mit Partnern entwickelte Energiemanagementsystem VisuEnergy dient der Kontrolle und Reduzierung des Energieverbrauchs in Druckereien. Es erlaubt die verursacherorientierte Darstellung der Primärenergieverbraucher und ein gezieltes Eingreifen zur dauerhaften Reduzierung der Energiekosten. Ein weiteres Beispiel ist die migrationsunbedenkliche Druckfarbe KBA SensPrint für Lebensmittelverpackungen. Bei dieser Ökofarbe sind die potenziell migrierenden Bestandteile selbst Lebensmittel oder Lebensmittelzusatzstoffe. Gesponserte Branchenpreise wie der KBA-Award für die „Umweltorientierte Druckerei des Jahres“ würdigen das Öko-Engagement von Druckbetrieben.

Verantwortung für die Gesellschaft

Seit vielen Jahren fördern die Unternehmen der KBA-Gruppe an ihren jeweiligen Standorten soziale und kulturelle Initiativen. So erbrachte das von Koenig & Bauer von Beginn an unterstützte Benefizkonzert der Druck- und Medienunternehmen Würzburgs bei der 10. Veranstaltung im November 2015 einen Erlös in Höhe von 100.000 € für die Stiftung Lesen, die damit regionale Projekte zur Leseförderung unterstützt.

Sozialbericht

Belegschaft für Zukunftsaufgaben neu formiert

Die veränderten Marktgegebenheiten haben in den letzten Jahren zu Personalanpassungen und Versetzungen innerhalb des Konzernverbundes geführt. Für unser technologisch anspruchsvolles, internationales Geschäft und dessen strategische Weiterentwicklung sowie für Kooperationen mit anderen bedeutenden Lieferanten sind hoch qualifizierte Fachkräfte ein Muss. Entsprechend wichtig sind Investitionen in die Aus- und Fortbildung unserer Mitarbeiter.

Personalanpassung auf der Zielgeraden

Die in der Statistik ausgewiesene Beschäftigtenzahl im Konzern reduzierte sich zum 31. Dezember 2015 auf 5.249 gegenüber 5.731 vor zwölf Monaten. Ohne Auszubildende, Praktikanten, freigestellte und Mitarbeiter in Altersteilzeit sank die Belegschaft gegenüber 2014 (4.899) um 254 auf 4.645. Neben Stellenreduzierungen in der Produktion an den Standorten Würzburg, Frankenthal und Mödling wurden im Berichtszeitraum die Kapazitäten bei Digital & Web in Würzburg nachhaltig an den stark geschrumpften Rollenoffsetmarkt angepasst und auf neue Märkte wie den digitalen Dekor- und Verpackungsdruck ausgerichtet. Durch interne Versetzungen, Altersteilzeitregelungen, Freiwilligenprogramme und mit der Arbeitnehmerseite abgestimmte Sozialplanregelungen erfolgten die Personalmaßnahmen so sozialverträglich wie möglich. Betriebsbedingte Kündigungen ließen sich dennoch nicht gänzlich vermeiden. Im Zuge der Feinjustierung von Strukturen und Prozessen wird es noch zu kleineren Personalveränderungen kommen. Am Ende wird die schon früher genannte Zahl von etwa 4.500 Konzernbeschäftigten – ohne Auszubildende und Mitarbeiter in Altersteilzeit – erreicht.

Ausbildungsquote über 7 %

Bei 378 Auszubildenden und Praktikanten bleibt die Ausbildungsquote im KBA-Konzern mit 7,2 % beachtlich (2014: 7,4 %). Unsere seit fast 150 Jahren bestehende, staatlich anerkannte Werkberufsschule in Würzburg und die Ausbildungsstätten an anderen Standorten leisten für die Qualifizierung unseres technischen Nachwuchses hervorragende Arbeit. Unser sächsischer Ausbildungsbetrieb wurde zum 16. Mal in Folge von der IHK Dresden als „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ zertifiziert. In der Würzburger Werkberufsschule wird neben den eigenen Fachkräften auch der technische Nachwuchs unserer Tochtergesellschaft KBA-Metronic und einiger anderer Unternehmen aus dem Umland ausgebildet.

77 junge Damen und Herren haben 2015 im Konzern eine umfassende Fachausbildung begonnen. Zu den dominierenden Berufen Mechatroniker, Industrie- und Zerspanungsmechaniker kommen Elektroniker verschiedener Fachzweige, Konstruktionsmechaniker, Technische Produktdesigner, Industriekaufleute und Fachinformatiker hinzu. Zusätzlich bietet KBA die dualen Studiengänge Maschinenbau und Elektrotechnik an. Im Hinblick auf die erforderliche Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt werden zwei Asylbewerber im sächsischen KBA-Werk zu Mechatronikern ausgebildet. KBA als international tätiges Unternehmen sieht darin einen konkreten Beitrag zur Versachlichung der aktuellen Flüchtlingsdiskussion. Der Anteil weiblicher Berufsstarter liegt mit 13 % über dem Durchschnitt im Metallgewerbe.

Durch die demografische Entwicklung und den Trend zum Studium gehen wir seit einiger Zeit neue Wege bei der Gewinnung geeigneter junger Leute für gewerblich-technische Berufe. Neben den bewährten Tagen der offenen Tür in den Ausbildungsstätten, Berufsinformationstagen und Teilnahmen an Ausbildungsmessen fand erstmals eine „Lange Nacht der Ausbildung“ in der Würzburger Werkberufsschule statt. Das Radebeuler Werk ist zusammen mit anderen regionalen Unternehmen und der IHK Dresden Partnerschaften mit allgemeinbildenden Schulen eingegangen. Elternabende, Schülerpraktika und Betriebsbesichtigungen bieten gute Voraussetzungen für eine frühzeitige Berufsorientierung der Schulabgänger. Viele unserer Auszubildenden haben KBA auf diese Weise kennengelernt. Durch die regelmäßige Beteiligung am Girls’ Day und Technik-Camp für Mädchen und einen Schnuppertag für Mädchen in technischen Berufen wollen wir den Anteil weiblicher Fachkräfte weiter erhöhen. Für Studenten bietet KBA Praktika und Praxissemester zum beruflichen Einstieg an und betreut sie bei Diplom-, Master- oder Bachelorarbeiten.

72 Auszubildende legten erfolgreich die Abschlussprüfungen vor den Industrie- und Handelskammern an den großen Standorten Radebeul und Würzburg ab. Dabei demonstrierten vier Kammersieger und zahlreiche zweite und dritte Plätze einmal mehr die hohe Qualität unserer Ausbildung. Der bayerische Landesbeste im Beruf Technischer Modellbauer kam von KBA Würzburg. Ein Mechatroniker im Werk Radebeul wurde als beste sächsische Jungfachkraft in der Kategorie Elektroberufe ausgezeichnet.

Fitnessprogramm für neue Aufgaben

Neben Sprachkursen, IT-Schulungen und Fachseminaren dienten die Weiterbildungsangebote im Berichtsjahr der Qualifizierung von Mitarbeitern für neue bzw. veränderte Aufgaben.

Kontinuierlich besser werden

Unsere Mitarbeiter haben auch im Berichtsjahr durch zahlreiche Verbesserungsvorschläge wieder zu Prozess- und Produktoptimierungen beigetragen. Von den in Radebeul und Würzburg eingereichten Mitarbeiterideen wurden eine Vielzahl prämiert und durch deren Umsetzung beachtliche Kosteneinsparungen realisiert.

Gesundheitsvorsorge und -förderung

Die als eigenständiges Unternehmen geführte Betriebskrankenkasse BKK KBA führte am Ende des Berichtsjahres 9.508 Mitglieder und 2.876 Familienangehörige in ihrer Versichertenliste. Die gut besuchten Gesundheitstrainings behandelten unter anderem das Thema Stress. Weiter wurden Online-Ernährungskurse angeboten. Neben einem Seminar zur Suchtprävention fanden für Auszubildende theoretische und praktische Gesundheitskurse direkt an den Ausbildungsplätzen statt. Die Fahrradaktion „People & Bike“ war wieder ein großer Erfolg.

Beruf und Familie vereinbar machen

Für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bietet KBA Teilzeitmodelle, Job-Sharing und Kooperationen mit betriebsnahen Kinderbetreuungsstätten an. Für Mütter und Väter in Elternzeit werden Räumlichkeiten für den Erfahrungsaustausch zur Verfügung gestellt.

Viele langjährige Mitarbeiter

176 Arbeitsjubilare wurden 2015 an den großen Konzernstandorten in Radebeul und Würzburg geehrt. Vier Mitarbeiter begingen ihr 50-jähriges Betriebsjubiläum, 51 blickten auf 40 und 121 auf 25 Jahre im Unternehmen zurück. Allen Jubilaren gilt unser Dank für ihren langjährigen Einsatz und ihre Treue zum Unternehmen.

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Nachtragsbericht

Nach Schluss des Geschäftsjahres sind keine Vorgänge mit besonderen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage eingetreten.

Risikobericht

Risiken beherrschbar machen

Für das aktive Risikomanagement im Konzern verwendet KBA ein Frühwarnsystem. Risiken für die Unternehmensentwicklung sollen dadurch frühzeitig identifiziert, deren mögliche Folgen quantifiziert und das rechtzeitige zielgerichtete Eingreifen des Managements erreicht werden. Neben der Meldung kritischer Markt- und Unternehmensentwicklungen mit deren möglichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage verbessert das Früherkennungssystem die Planungsgenauigkeit und fördert das allgemeine Risikobewusstsein.

Umfassender Risikokonsolidierungskreis

Das Risikofrüherkennungssystem erfasst neben den produzierenden Einheiten auch sämtliche Vertriebs- und Servicegesellschaften. Die Identifikation, Bewertung und Kommunikation wesentlicher zukünftiger Gefahren werden systematisch nach vorgegebenen Kategorien und Grundsätzen durchgeführt. Im Risikohandbuch sind das Instrumentarium und der Berichtsweg konzernweit dokumentiert. Neben den Vorschriften des Aktienrechts und den Deutschen Rechnungslegungsstandards basiert das Risikomanagementsystem der KBA-Gruppe auf Grundlagen und Modellen des IIA (Institute of Internal Auditors) und des COSO (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission).

Die Risikomanagement-Organisation bei KBA besteht aus der zentralen Risikokoordinationsstelle mit Zuordnung zum Finanzvorstand und aus zentral festgelegten Risikomanagern. Die Risikoinventur mit Meldung wird halbjährlich dezentral von den sog. Risk Ownern der operativen Einheiten durchgeführt. Das Risiko wird als negative Abweichung von der Geschäftsplanung mittels Wahrscheinlichkeiten quantifiziert. Nach festgelegten Meldeschwellen und klar definierten Kommunikationswegen berichten die Risikomanager über ihre Bereichsrisiken. Durch die standardisierte Vorgehensweise werden eine systematische und einheitliche Betrachtung und Bewertung von Risiken erreicht. Die quantitativ und qualitativ gebündelten Risiken werden dem Vorstand übermittelt. Ergänzt wird das System durch die konzernweite Unternehmensplanung, die unterjährige regelmäßige Finanzberichterstattung an den Vorstand, Ad-hoc-Meldungen und Forecasts durch das Controlling sowie das interne Konzernberichtswesen. Die Umsetzung geeigneter Steuerungs- und Gegenmaßnahmen ist Aufgabe des Managements.

Das vom Vorstand installierte Risikofrüherkennungssystem wird jährlich im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats diskutiert und vom Abschlussprüfer nach den gesetzlichen Vorschriften geprüft. Die interne Revision überwacht das Meldeverfahren und prüft auf Plausibilitäten.

Nachfolgend beschreiben wir die wesentlichen Risiken. Diese betreffen alle Segmente gleichermaßen, sofern keine spezielle Zuordnung erfolgt. Die dargestellten Risiken sind nicht notwendigerweise die einzigen Unwägbarkeiten, denen der Konzern ausgesetzt ist.

Konjunktur- und Branchenrisiken

Unser Geschäft wird von der Weltkonjunktur und vom Strukturwandel in der Druckbranche beeinflusst. Politische Entscheidungen, internationale Konflikte und Währungsturbulenzen können den Absatz unserer Produkte mindern und unsere Prognosen und Budgets beeinträchtigen. Die Entwicklung am Medienmarkt und immer produktivere Druckanlagen beschränken in einigen Segmenten das Nachfragevolumen.

Zur Reduzierung des daraus resultierenden Markt- und Kapazitätsrisikos wurden in den letzten Jahren bereits weitreichende Anpassungen auf nachhaltig niedrigere Marktvolumina durchgeführt. Das seit Anfang 2014 laufende Restrukturierungsprogramm mit dem Abbau von bis zu 1.500 Stellen wurde Ende 2015 weitgehend abgeschlossen. In der Produktion wurden im Zuge des Konzernumbaus Redundanzen zwischen den Werken beseitigt. Mit der Ausweitung des Fremdgeschäfts will das Management die Auslastung unserer modernen und hochspezialisierten Fabriken zusätzlich verbessern.

Die seit Jahren verfolgte Diversifizierung in medienferne Märkte wie den Sicherheits-, Kennzeichnungs- und Verpackungsdruck hat den Anteil des von den digitalen Medien beeinflussten Neumaschinengeschäfts auf gut 10 % des Konzernumsatzes reduziert. Im Verpackungsdruck auf Papier, Karton und Blech ist KBA bereits gut aufgestellt. 2013 haben wir durch zwei Akquisitionen unser Portfolio für die expandierenden Verpackungsmärkte Folien und Hohlkörper erweitert. Den zukunftsorientierten Digitaldruck adressieren wir mit unseren eigenen RotaJET L- und VL-Plattformen sowie der Kooperation mit HP bei einer großen Inkjet-Anlage für Wellpappenverpackungen. Eine wesentliche Aufgabe besteht darin, unser Angebot durch neue Produkte und Anwendungen zügig in Wachstumsmärkte zu transformieren.

Dank des über Jahrzehnte aufgebauten Know-hows ist KBA führend bei Systemen für die Banknotenproduktion. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um staatliche Kunden, in der Regel außerhalb der Industrieländer. Dies begrenzt unseren Einfluss auf Entscheidungs- und Lieferzeiträume und erschwert die Planbarkeit des Wertpapiergeschäfts. Daraus resultieren auch finanzielle Risiken. Wir begegnen diesen spezifischen Marktbedingungen mit der Reduzierung der Abhängigkeit von diesem Geschäftsfeld, neuen Produkten und dem Ausbau des Servicegeschäfts für die große installierte Maschinenbasis.

Im Zuge unserer strategischen Neuausrichtung kommt es auch zu Akquisitionen und Allianzen. Solche Transaktionen können beachtliche Akquisitions- und Folgekosten hervorrufen und erfordern deshalb – häufig mit externer Unterstützung – sorgfältige Analysen im Vorfeld. Ziel solcher Aktivitäten und Aufwendungen ist eine angemessene Wirtschaftlichkeit durch ein zukunftsorientiertes Produktportfolio.

Die aus konjunkturellen und regionalen Nachfrageschwankungen resultierenden Absatzrisiken reduziert KBA durch die Expansion des internationalen Vertriebs- und Servicenetzwerks in Zukunftsmärkte. Weitere Umsatz- und Ertragspotenziale eröffnet der After-Sales-Service. Durch erweiterte Angebote und organisatorische Maßnahmen konnte KBA das profitable Servicegeschäft bei Sheetfed sowie Digital & Web ausweiten.

Wechselkurs-, Absatz- und Finanzierungsrisiken

Die weitere Entwicklung des Euro gegenüber dem US-Dollar und dem japanischen Yen hat wesentlichen Einfluss auf die Absatzchancen unserer Produkte in wichtigen Exportmärkten wie Nordamerika, Asien oder dem Mittleren Osten. Während die Aufwertung des US-Dollars die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen stärkt, verbilligt der schwache Yen japanische Produkte zu Lasten deutscher Anbieter.

Durch noch vorhandene Überkapazitäten auf der Herstellerseite hält der Preisdruck insbesondere bei Bogen- und Rollenoffsetmaschinen an. Mit klaren Vertriebsvorgaben und permanenten Kontrollen bezüglich der Preisgestaltung bei Neu- und Gebrauchtmaschinen sowie angemessenen Aufschlägen bei technischen Vorteilen begrenzen wir die mit einem Käufermarkt verbundenen Verlustrisiken. Für Verpflichtungen aus nicht kostendeckenden Aufträgen werden unverzüglich angemessene Rückstellungen gebildet.

Weiter gilt vor allem im Sheetfed-Segment der Absatzfinanzierung unser besonderes Augenmerk, um den Umfang risikobehafteter Finanzierungsgeschäfte zu mindern. Gleichwohl muss KBA seinen Kunden im marktüblichen Maße Finanzierungen anbieten können. Dabei arbeiten wir z. B. mit Leasinggesellschaften zusammen, mit denen fallweise kundenspezifische Risikobeteiligungen vereinbart werden. Kreditversicherungen und Forderungsmanagement auf Einzelprojektebene stellen eine weitere wirksame Maßnahme dar, um Forderungsrisiken soweit wie möglich vorzubeugen. Die Prüfung der Kreditwürdigkeit und das Einfordern von Sicherheiten vor der Auslieferung stellen einen geordneten Umgang sicher. Nach Lieferung behalten wir uns das Eigentum bis zur vollständigen Zahlung vor. Neukunden werden stets einer Bonitätsprüfung unterzogen. Für potenzielle Ausfälle von Forderungen, Rückkaufverpflichtungen und Rücknahmen von Gebrauchtmaschinen werden ausreichend Wertberichtigungen oder Rückstellungen gebildet. Durch den Strukturwandel in der Druckbranche rechnen wir in den Industrieländern mit einer weiter sinkenden Zahl von Druckereien und einer steigenden Betriebsgröße. Eine kundenspezifische oder geografische Konzentration von Kreditrisiken sehen wir derzeit nicht.

Bei Großprojekten mit Festpreisgarantie bilden die Rahmenverträge des Einkaufs die Basis für die erzielbaren Ergebnismargen. Die Auswirkungen schwankender Materialpreise werden soweit möglich durch Gleitpreisvereinbarungen mit den Kunden vermindert. Zum Bilanzstichtag wurden keine Rohstoffderivate gehalten. Auf der Material-und Beschaffungsseite erwarten wir 2016 bei einigen Komponenten eine Umkehr des Preistrends durch wieder steigende Rohstoffpreise.

Obwohl wir uns eng mit unseren Lieferanten abstimmen, ist ein Terminverzug bei einzelnen Komponenten mit Auswirkungen auf die geplante Umsatzrealisierung nie ganz auszuschließen. Gleiches gilt für die termingerechte Abnahmebereitschaft unserer internationalen Kunden. Hier kann es zu Verzögerungen kommen, z. B. bei der Fertigstellung von Druckereigebäuden.

Entwicklungsrisiken

Zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit, Erfüllung von Marktanforderungen und Gewinnung neuer Kundenkreise investiert KBA Jahr für Jahr erhebliche Mittel in die Entwicklung verbesserter oder gänzlich neuer Produkte und Verfahren. Daraus resultieren technische und marktbedingte Risiken. Den Marktrisiken wirken wir durch entsprechende Marktanalysen vor Entwicklungsbeginn und Marketingaktivitäten im Zuge der Produkteinführung entgegen. Die technischen Risiken reduzieren wir durch ein umfassendes Projekt- und Qualitätsmanagement sowie die praxisnahe Erprobung bei Beta-Anwendern. Angesichts immer kürzerer Innovationszyklen hat die Fähigkeit, die Qualitätskosten für technisch anspruchsvolle Produkte nachhaltig zu senken, einen großen Einfluss auf die Ertragslage.

Finanzielle Risiken

Finanzielle Gefahren resultieren aus Kreditfinanzierungen, Liquiditätsengpässen, Währungsschwankungen und Preisänderungen. Im Konzernanhang sind Art, Umfang und Marktwert der bei KBA eingesetzten Finanzinstrumente ausgewiesen. Wesentliche Länder- oder Kontrahentenrisiken sehen wir derzeit nicht. Dem Management liegen regelmäßige Auswertungen der Forderungen nach Fälligkeit und Regionen vor. Mögliche Risikokonzentrationen können so zeitnah identifiziert werden.

Fremdwährungsrisiken entstehen aus Bilanzposten und schwebenden Geschäften in Fremdwährungen. Potenzielle Risiken ergeben sich vor allem aus den in US-Dollar abgeschlossenen Aufträgen und entsprechenden Forderungen. Dabei können gegenläufige Fremdwährungszahlungsströme einer Währung als natürliche Absicherung (Natural Hedge) genutzt werden. Verbleibende Risikopositionen werden – soweit wirtschaftlich und durch die erwartete Kursentwicklung sinnvoll – durch Sicherungsgeschäfte (vor allem Devisentermingeschäfte) mit Banken erstklassiger Bonität abgesichert. Sicherungsgeschäfte schließen wir auf Forderungen und auf erwartete Nettopositionen geplanter Umsätze ab. Der Bereich Treasury ermittelt zur Bewertung der Fremdwährungspositionen den verbleibenden ungesicherten Fremdwährungsbetrag anhand verschiedener Sensitivitäts- und Szenario-Analysen. Zur quantitativen Erläuterung verweisen wir auf den Anhang.

Trotz der anhaltend expansiven Geldpolitik der EZB und anderer Notenbanken gibt es für die Druckbranche nach wie vor beachtliche Hürden bei der Kreditfinanzierung von Investitionen, da Kreditvergaben nur mit einem relativ hohen Risikoaufschlag erfolgen. Dagegen sind die Guthabenzinsen auf einem sehr niedrigen Niveau. Bei KBA bestehen Finanzinstrumente, deren Zeitwert bzw. die daraus resultierenden Zahlungsströme vom Marktzinssatz beeinflusst werden. In ausgewählten Fällen nutzen wir derivative Finanzinstrumente zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos, siehe dazu auch die Seiten 88 f. im Anhang. Eine Absenkung des Abzinsungssatzes würde einen Anstieg der Pensionsrückstellungen mit entsprechender Verminderung des Eigenkapitals zur Folge haben.

Über einen täglichen Liquiditätsstatus wird die Zahlungsfähigkeit der Mutter- und Tochtergesellschaften erfasst und gesteuert. Neben dem konzernweiten Cash-Management besteht eine wöchentliche bzw. im Konzern monatliche Liquiditäts- und Finanzplanung mit Berichterstattung. Zahlungsein- und -ausgänge werden laufend überwacht.

Die im zyklischen Maschinen- und Anlagenbau für Liquiditätsschwankungen notwendigen Kredit- und Avallinien wurden von inländischen Banken mit einem Volumen von 100 Mio. € bis Ende 2016 zur Verfügung gestellt. Im Konzern stehen zusätzliche Kreditlinien zur Verfügung. Unwägbare Zahlungsstromschwankungen können damit überbrückt werden.

Risiken im Personalbereich

Unser Erfolg hängt wesentlich von hoch qualifizierten Ingenieuren, Fach- und Führungskräften ab. Ein Risiko besteht darin, dass es uns in der aktuell schwierigen Branchensituation nicht gelingt, qualifizierte Mitarbeiter zu halten oder zu gewinnen. Zur Abfederung von Auslastungsschwankungen stehen flexible Instrumente wie Arbeitszeitkonten oder Leiharbeit zur Verfügung. Die Umsetzung der Personalanpassung im Rahmen unseres Restrukturierungsprogramms ist weitgehend abgeschlossen.

Rechtliche Risiken

Der Konzern ist nicht in Gerichtsverfahren mit einem erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Gesamtsituation des Unternehmens verwickelt. Dennoch unterliegen wir diversen Risiken im Zusammenhang mit Rechtsverfahren aus unserer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Zu den rechtlichen Risiken rechnen wir auch Compliance-Risiken, die weltweit zunehmend an Bedeutung gewinnen. Wir haben in den vergangenen Jahren unsere Compliance-Organisation fortlaufend verbessert. Das gilt auch für das vergangene Geschäftsjahr. Wir richten unsere Compliance-Organisation zunehmend präventiv aus und unternehmen besondere Anstrengungen zur Früherkennung von Compliance-Risiken. Gleichwohl kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch wesentliche Compliance-Risiken eintreten. Sie können zu Sanktionen, Schadenersatzansprüchen und schwer quantifizierbaren Reputationsschäden führen. Wir bilden Rückstellungen für rechtliche Risiken, wenn eine Verpflichtung wahrscheinlich und eine Schätzung möglich ist. Zudem besteht im technisch anspruchsvollen Investitionsgütergeschäft immer das latente Risiko, dass durch Qualitätsprobleme, Schutzrechtsverletzungen oder Ähnliches ein nur schwer quantifizierbarer Imageschaden entsteht.

IT-Risiken

Aufgrund der konzernweiten SAP-Einführung entstehen für die KBA-Gruppe Risiken hinsichtlich der reibungslosen Abwicklung zukünftiger Geschäftsprozesse. Zur Begrenzung dieser IT-Risiken bedient sich KBA eines namhaften Softwareberaters und hat eine SAP-Projektgruppe installiert. Sollte die termingerechte und störungsfreie Installation der ERP-Software nicht gelingen, kann dies erhebliche finanzielle Auswirkungen haben.

Sonstige Risiken

Einzelne Unwägbarkeiten werden durch Versicherungen mit üblichen Deckungssummen abgedeckt. Zur Absicherung sonstiger Risiken wurden ausreichende Rückstellungen gebildet. Die Bewertung von Rückstellungen für Verluste aus Aufträgen, für Restrukturierungsaufwendungen, für Rechtsstreitigkeiten sowie Gewährleistungsverpflichtungen ist in erheblichem Maße mit Schätzungen verbunden.

Trotz der zahlreichen konjunkturellen und politischen Unsicherheiten sind aus heutiger Sicht keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der KBA-Gruppe gefährden könnten. Unser Restrukturierungsprogramm Fit@All ist nahezu abgeschlossen. Unser erweitertes Produktportfolio für die Wachstumsmärkte Verpackungs- und Digitaldruck, unsere starke Position in einigen Spezialmärkten und die weiterhin solide Finanzausstattung begrenzen das Risikopotenzial. Mit der Konzernneuausrichtung soll die Abhängigkeit von schrumpfenden Marktsegmenten reduziert und die Ertragskraft wieder nachhaltig gestärkt werden.

Prognose- und Chancenbericht

Mit gut gefüllten Auftragsbüchern ins drupa-Jahr

Mit Beginn des neuen Geschäftsjahres 2016 haben sich die seit einiger Zeit fragilen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter eingetrübt. Weitere drohende Konflikte im Mittleren Osten und auf der koreanischen Halbinsel, der Absturz des Ölpreises, die Börsenturbulenzen in China und deren Auswirkungen auf die internationalen Aktienmärkte und die anhaltende Uneinigkeit in der EU über die Lösung der Euro- und Flüchtlingsproblematik verunsichern Investoren und bremsen damit auch die Geschäfte im Maschinenbau. Unter dem Strich rechnet der Branchenverband VDMA trotz des für den Export hilfreichen niedrigen Euro-Kurses 2016 mit keinem realen Wachstum bei den deutschen Maschinenbauern. Innerhalb der Branche wird es wieder erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Sparten geben.

2015 haben die im Verpackungs- und Werbebereich von der gut laufenden Konsumgüterkonjunktur profitierenden Druckmaschinenhersteller bei den Neuaufträgen besser abgeschnitten als andere mit einer schwächelnden Investitionsgüternachfrage konfrontierte Maschinenbauer. Ob dieser für unsere Branche positive Trend nach vielen enttäuschenden Jahren 2016 anhält, ist unsicher. Im vierten Quartal ließ die VDMA-Statistik im Bereich Druck- und Papiertechnik bereits eine signifikante Abschwächung der Nachfrage im Vorjahresvergleich erkennen. Die weitere Entwicklung wird wesentlich von einer stabilen US-Konjunktur, der wirtschaftlichen Erholung im Euro-Raum sowie den vielen mit Finanzproblemen kämpfenden Schwellenländern abhängen. Der jahrelange Wachstumsmotor China ist ins Stottern geraten und wir gehen auch 2016 von einer gedämpften Investitionstätigkeit aus.

Es ist keine leichte Aufgabe, den erwarteten Minderumsatz in diesem großen Einzelmarkt durch mehr Geschäft in anderen Ländern zu kompensieren. Unser erweitertes Portfolio für den wachsenden Verpackungs- und Digitaldruckmarkt sowie die starke Stellung in weniger konjunktursensiblen Spezialmärkten wie dem Sicherheitsdruck sind dabei hilfreich.

Ein weiterer Vorteil ist, dass KBA mit einem im Vergleich zum Vorjahr um 157,6 Mio. € höheren Auftragsbestand von 574,9 Mio. € in das neue Geschäftsjahr gegangen ist. Die gute Auftragslage sichert die Auslastung unserer Kapazitäten bis zur Fachmesse drupa Ende Mai. Dank neuer und weiterentwickelter Produkte für die im Fokus stehenden Zukunftsmärkte erwarten wir von der Messe einen Nachfrageschub für das zweite Halbjahr, falls das Marktumfeld einigermaßen stabil bleibt.

Im größten Segment Sheetfed ermöglicht der beachtliche Auftragsbestand bei mittel- und großformatigen Bogenoffsetmaschinen in der ersten Jahreshälfte einen hohen Beschäftigungsgrad des Werkes Radebeul. KBA-Industrial Solutions, unsere Gießerei in Würzburg und die Walzenfertigung in Frankenthal profitieren als Zulieferer ebenfalls von der guten Auftragslage im Bogenbereich.

Bei Digital & Web sorgen die wesentlich über dem Vorjahr liegenden Neuaufträge für Digital- und Offsetdruckanlagen, das wachsende Servicegeschäft und die Zusammenarbeit mit HP im digitalen Wellpappendruck für genügend Arbeit und bessere Umsätze in den nächsten Monaten. Die Kurzarbeit und die Leerkosten des Vorjahres sind Vergangenheit, was sich neben den steigenden Erlösen positiv auf die künftigen Ergebniszahlen auswirken wird.

Schon immer heterogen verläuft die Auftrags- und Umsatzentwicklung der in unterschiedlichen Märkten tätigen Gesellschaften im Segment Special. Vor allem im Wertpapierdruck mit einer von staatlichen Entscheidungen und politischen Einflüssen abhängigen Kundenklientel kommt es wie im vergangenen Jahr immer wieder zu schwer planbaren Verzögerungen. Dennoch erwarten wir in diesem Geschäftsfeld auf der Basis des gestiegenen Auftragseingangs für 2016 eine befriedigende Geschäftsentwicklung. Bei den im Blech-, Folien- und Glaskörperdruck tätigen Gesellschaften planen wir ebenfalls mit leicht steigenden Umsätzen. Zuwächse beim Umsatz und Ergebnis hat sich KBA-Metronic im Kennzeichnungsdruck vorgenommen.

Falls sich die Bedingungen für unser weltweites Geschäft nicht wesentlich verschlechtern, streben wir für 2016 einen Umsatzanstieg auf rund 1,1 Mrd. € und eine EBT-Rendite zwischen 3 % und 4 % an. Angesichts des volatilen Umfelds werden wir unsere Prognose im Zuge der Quartalsberichterstattung weiter präzisieren.

Die nachhaltige Profitabilität in allen Geschäftsbereichen hat für 2016 höchste Priorität. Neben der Erweiterung der Produktpalette für den mit rund 70 % des Konzernumsatzes bereits dominierenden Verpackungsdruck bleiben die weitere Optimierung der Organisation, des Working Capitals und der Cash-Generierung an unseren Standorten permanente Managementaufgaben. Mit einer stringenten Corporate Governance will der Vorstand den in der Vergangenheit zu starken Einfluss einzelner zyklischer Geschäftsfelder auf das Gesamtergebnis reduzieren. Durch einen positiven Ergebnisbeitrag aller Segmente soll die Ertragskraft mittelfristig auf einem für einen internationalen Maschinenbauer angemessenen Niveau mit einer EBT-Marge von 4 - 6 % stabilisiert werden.

Rechtliche Angaben und Vergütungsbericht

Zum 31. Dezember 2015 belief sich das Grundkapital der Koenig & Bauer AG, Würzburg, auf 42.964.435,80 €. Bei einem Nominalwert von 2,60 € je Aktie ist es in 16.524.783 Inhaberaktien eingeteilt. Gemäß Ziffer 14.7 der Satzung gewährt jede Aktie in der Hauptversammlung eine Stimme. Beschränkungen der Stimmrechte, Restriktionen bei der Aktienübertragung und Sonderrechte, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen nicht. Nach unserer Kenntnis hält die MKB Holding GmbH in Wien/Österreich mit 10,2 % einen Anteil am Grundkapital von über 10 %. Einige weitere institutionelle und private Anleger sind mit Anteilen zwischen 3 % und 10 % an KBA beteiligt und halten in Summe rund ein Drittel des Kapitals.

Angaben zu den Organen

Die Bestellung und Abberufung der Vorstandsmitglieder sowie Satzungsänderungen erfolgen entsprechend den gesetzlichen Vorschriften (§§ 84, 85, 179 AktG, § 31 MitbestG). Gemäß Ziffer 10.2 der Satzung kann der Aufsichtsrat Änderungen der Satzung, die nur die Fassung betreffen, beschließen. Diese Berechtigung gilt insbesondere bei der Ausnutzung des genehmigten Kapitals.

Entsprechend dem Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst legte der Aufsichtsrat am 29. September 2015 die Zielgröße für die Frauenquote im Vorstand fest. Der Aufsichtsrat respektiert die mit der Einführung einer Frauenquote verfolgten Ziele und legt Wert auf Gleichbehandlung und Chancengleichheit von Frauen und Männern. Aufgrund keiner im Bezugszeitraum anstehenden planmäßigen Vorstandsneubestellung soll die Frauenquote im Vorstand in Höhe von 0 % bis zum 30. Juni 2017 beibehalten werden.

Weiter hat der Vorstand ebenfalls am 29. September 2015 beschlossen, aufgrund keiner kurzfristig erkennbaren Personalwechsel die derzeitige Frauenquote von 0 % in der ersten Führungsebene unter dem Vorstand und von 7 % in der 2. Führungsebene unter dem Vorstand bis zum 30. Juni 2017 beizubehalten und in den Folgejahren bei anstehenden Neubesetzungen bei vergleichbarer Qualifikation weiblicher und männlicher Kandidaten nach Möglichkeit zu steigern.

Genehmigtes Kapital und Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien

Zum 31. Dezember 2015 betrug das genehmigte Kapital 15.443.766 € bzw. 5.939.910 Stückaktien und kann bis zum 15. Juni 2016 genutzt werden (Ziffer 5.3 der Satzung). Für den Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts stehen der Koenig & Bauer AG maximal 10 % von 42.808.201,80 € zur Verfügung. Diese bis zum 15. Juni 2016 bestehende Ermächtigung der Hauptversammlung soll die Gesellschaft kurzfristig in die Lage versetzen, eigene Aktien für den Kauf von Unternehmen oder Beteiligungen anbieten zu können. Eine Position an eigenen Aktien bestand am 31. Dezember 2015 nicht.

Angaben nach § 315 Absatz 4, Nr. 8 und 9 HGB

Bei der Koenig & Bauer AG gibt es keine wesentlichen Vereinbarungen oder besonderen Regelungen für den Fall des Kontrollwechsels bzw. Kontrollerwerbs, der infolge eines Übernahmeangebots entstehen kann. Entschädigungsvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern für diesen Fall bestehen ebenfalls nicht.

Vergütungsbericht

Die Aufsichtsratsvergütung wurde ab dem Geschäftsjahr 2015 auf eine reine Fixvergütung entsprechend der Vorgehensweise vieler börsennotierter Gesellschaften umgestellt. Die von der Hauptversammlung am 21. Mai 2015 verabschiedeten Vergütungsregeln sind in Ziffer 13 der Satzung niedergelegt. Neben dem Sitzungsgeld und Auslagenersatz erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats eine feste jährliche Vergütung von 24.000 €. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Doppelte und seine Stellvertreter jeweils das Eineinhalbfache dieser Vergütung. Der Vorsitz bzw. die Mitgliedschaft im Prüfungs-, Strategie- und Personalausschuss wird mit zusätzlichen 6.000 € bzw. 3.600 € jährlich vergütet. Die Tätigkeiten im Präsidium, im Vermittlungs- und Nominierungsausschuss werden nicht zusätzlich vergütet, ebenso nicht der Ausschussvorsitz, wenn er vom Aufsichtsratsvorsitzenden oder einem seiner Stellvertreter ausgeübt wird.

Alle KBA-Vorstandsmitglieder beziehen nach dem festgelegten Vergütungssystem Fixgehälter und erfolgsabhängige Bezüge. Mit Ausnahme des Vertrages mit dem CRO, der im Hinblick auf die primäre Verantwortlichkeit für die Umsetzung des Fit@All-Programms neben einem höheren Fixanteil am Gehalt eine kürzere Laufzeit bis zum 30. April 2016 hat, haben alle Verträge eine Grundlaufzeit von fünf Jahren. Die erfolgsabhängigen Bezüge basieren auf folgender Regelung:

• Alle Ziele werden auf das EBT (Ergebnis vor Steuern) im Konzern abgestellt.

• Für die bis 28. Oktober 2015 amtierenden Vorstände mit Segmentverantwortung wurden 50 % der erreichbaren variablen Vergütung nach dem Ergebnis des Geschäftsbereichs und 50 % nach dem Konzernergebnis bemessen.

• Die variable Vergütung besteht aus einem kurzfristigen und einem die Nachhaltigkeit betreffenden Anteil. Dabei werden Sollgrößen für das erreichbare EBT als Basis herangezogen. Die Auszahlung des nach Nachhaltigkeit beschlossenen Tantiemeanteils erfolgt über drei Jahre.

• Die variablen Vergütungen sind mit maximal je einem Jahresfestgehalt für die kurzfristige und langfristige Zielerreichung gedeckelt.

• Im Hinblick auf die auf fünf Jahre verlängerte Vertragsdauer wurde eine Bestimmung aufgenommen, dass im Fall einer vorzeitigen Beendigung ohne wichtigen Grund während der Vertragslaufzeit die Abfindung auf maximal drei Jahresfixbezüge (ohne erfolgsabhängige Bezüge) begrenzt ist bzw. – sofern die Restlaufzeit weniger als zwei Jahre beträgt – zeitanteilig entsprechend der Restlaufzeit gewährt wird.

Die sonstige Vorstandsvergütung enthält die Versorgungszusagen und die Kosten für Nebenleistungen wie die Bereitstellung eines Dienstwagens. Aktien-Optionsprogramme oder sonstige aktienbasierte Vergütungen bestehen generell im KBA-Konzern nicht.

Koenig & Bauer AG

(Erläuterungen auf Basis HGB)

Der Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG wird im Gegensatz zum Konzernabschluss nicht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), sondern nach den Bestimmungen des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt.

Geschäft und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Koenig & Bauer AG umfasst als Holding-Gesellschaft die zentralen und strategischen Funktionen des Konzerns und betreibt kein operatives Geschäft. Zu den Zentralfunktionen für die KBA-Gruppe zählen das Controlling, das zentrale Marketing und die Kommunikation, Investor Relations, der IT-Bereich, Technik-Standards, Business Development, Konzernrechnungswesen, Patent- und Lizenzwesen, Personal, Recht, Compliance, Versicherungen, Revision und Steuern. Weiter stellt die Koenig & Bauer AG IT-Hardware und das Rechenzentrum für Konzernaufgaben zur Verfügung und vergibt Lizenz- und Markenrechte an Tochtergesellschaften. Die Beschäftigtenzahl am Abschlussstichtag ohne Auszubildende, Praktikanten und freigestellte Mitarbeiter betrug 222.

Neben den an die operativen Konzerngesellschaften verrechneten Dienstleistungen und den Entgelten für die Nutzung der Lizenz- und Markenrechte hängt die wirtschaftliche Entwicklung der Koenig & Bauer AG von den Dividendenerträgen bzw. Ausschüttungen der Tochtergesellschaften und damit von deren Geschäftsverläufen ab. Die Koenig & Bauer AG hält direkt oder indirekt Beteiligungen mit mindestens 20 % an 56 Gesellschaften, siehe dazu das Kapitel Unternehmensstruktur und Geschäftstätigkeit auf den Seiten 25 f. und den Anhang. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Koenig & Bauer AG entsprechen im Wesentlichen denen des Konzerns und werden auf den Seiten 34 ff. ausführlich beschrieben.

Ertragslage

Aufgrund der Neustrukturierung des KBA-Konzerns rückwirkend zum 1. Januar 2015 liegen für 2014 keine adäquaten Vergleichszahlen vor. Die Umsatzerlöse von 71,0 Mio. € resultieren im Wesentlichen aus den Verrechnungen der von der Koenig & Bauer AG für die operativen Konzerngesellschaften erbrachten Shared-Service-Dienstleistungen sowie aus den Entgelten für die Nutzung der Lizenz- und Markenrechte. Bei Herstellungskosten von 52,4 Mio. € ergibt sich ein Bruttoergebnis vom Umsatz von 18,6 Mio. €. Inklusive der allgemeinen Verwaltungskosten von 20,4 Mio. € und des Saldos aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen von +8,7 Mio. € wird das Betriebsergebnis mit 6,9 Mio. € ausgewiesen. Das Beteiligungsergebnis belief sich auf 14,3 Mio. €. Bei einem Zinsergebnis von –3,5 Mio. € und einem außerordentlichen Ergebnis von 0,9 Mio. € ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern von 18,6 Mio. €, das dem Jahresüberschuss entspricht. Die Zielsetzungen für 2015 eines Umsatzes von ca. 70 Mio. € und eines positiven EBT im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich wurden erreicht. Angesichts des noch verbleibenden Bilanzverlustes von –54,0 Mio. € werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung keine Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2015 vorschlagen.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der Koenig & Bauer AG belief sich zum 31. Dezember 2015 auf 387,2 Mio. €. Bei einem Anlagevermögen von 240,7 Mio. € entfielen 5,1 Mio. € auf immaterielle Vermögensgegenstände, 74,7 Mio. € auf Sachanlagen und 160,9 Mio. € auf Finanzanlagen für die verbundenen Unternehmen und Beteiligungen. 2015 wurden 4,2 Mio. € in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen investiert. Dem standen Abschreibungen von 5,7 Mio. € gegenüber.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände von 104,1 Mio. € beinhalten vor allem Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 81,8 Mio. € aus der Verrechnung von Lieferungen und Leistungen innerhalb des Konzerns. Ende 2015 standen an liquiden Mitteln 26,0 Mio. € zur Verfügung. Nachdem die Gesellschaft keine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten hat, entspricht die Nettoliquidität dem Finanzmittelbestand.

Bei einem Eigenkapital von 182,4 Mio. € zum Geschäftsjahresende 2015 liegt die Eigenkapitalquote in Relation zur Bilanzsumme bei 47,1 %.

Bei Pensionsrückstellungen von 67,3 Mio. € beliefen sich die sonstigen Rückstellungen auf 47,8 Mio. € und die Steuerrückstellungen auf 2,8 Mio. €. Die Verbindlichkeiten von 84,3 Mio. € bestehen hauptsächlich gegenüber verbundenen Unternehmen aufgrund von konzerninternen Finanzierungen.

Nachtragsbericht

Geschäftsvorfälle von besonderer Bedeutung sind nach Ende des Geschäftsjahres 2015 nicht eingetreten.

Risikobericht

Die Koenig & Bauer AG ist an den Risiken ihrer Tochtergesellschaften beteiligt, der Grad der Partizipation hängt von der jeweiligen Beteiligungsquote ab. Für weitere Informationen wird auf den Risikobericht des KBA-Konzerns auf den Seiten 50 ff. verwiesen. Zudem können Belastungen aus den Haftungsverhältnissen entstehen, die zwischen der Koenig & Bauer AG und ihren Tochtergesellschaften existieren.

Prognose- und Chancenbericht

Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Koenig & Bauer AG ist eng an die weitere operative Performance des Konzerns gekoppelt. Über unsere Perspektiven und Planungen für das operative Geschäft informiert der Prognose- und Chancenbericht auf den Seiten 55 f.

Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB

Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB ist auf der Internetseite der Gesellschaft unter http://www.kba.com/investor-relations/corporate-governance/erklaerung-zur-unternehmensfuehrung/ veröffentlicht. Auf den Seiten 28 f. des zusammengefassten Lageberichts erfolgt die nach § 289 Abs. 5 HGB erforderliche Beschreibung des internen Kontrollsystems.

Bilanz zum 31. Dezember 2015

der Koenig & Bauer AG

Nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften (HGB)

Aktiva

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in T€ Anhang 31.12.2014 angepasst 01.01.2015 31.12.2015
Anlagevermögen (1)
Immaterielle Vermögensgegenstände (2) 8.879,7 4.808,3 5.148,3
Sachanlagen (2) 105.207,1 78.434,2 74.667,1
114.086,8 83.242,5 79.815,4
Finanzanlagen (3) 58.586,2 144.397,1 160.977,8
172.673,0 227.639,6 240.793,2
Umlaufvermögen
Vorräte (4) 183.189,6 36,2 32,1
Erhaltene Anzahlungen - 126.887,3 - -
56.302,3 36,2 32,1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (5) 62.930,1 797,9 54,8
Forderungen gegen verbundene Unternehmen (5) 107.051,1 77.505,7 81.756,0
Sonstige Vermögensgegenstände (5) 30.870,9 28.960,1 22.286,1
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten (6) 68.168,8 67.767,8 26.020,2
325.323,2 175.067,7 130.149,2
Rechnungsabgrenzungsposten 1.151,3 1.151,3 366,1
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung (7) 7.320,0 7.320,0 15.936,3
506.467,5 411.178,6 387.244,8
Passiva angepasst
in T€ 31.12.2014 01.01.2015 31.12.2015
Anhang
Eigenkapital (8)
Gezeichnetes Kapital 42.964,4 42.964,4 42.964,4
Kapitalrücklage 87.599,1 87.599,1 87.599,1
Gewinnrücklagen 105.830,5 105.830,5 105.830,5
Verlustvortrag - 121.991,1 - 72.572,4 - 72.572,4
Jahresüberschuss 49.418,7 - 18.587,1
163.821,6 163.821,6 182.408,7
Sonderposten mit Rücklageanteil (9) 2.990,7 2.848,5 2.565,6
Rückstellungen (10)
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 83.083,3 62.734,2 67.282,7
Steuerrückstellungen 2.750,0 2.750,0 2.775,0
Sonstige Rückstellungen 149.552,5 47.472,8 47.876,0
235.385,8 112.957,0 117.933,7
Verbindlichkeiten (11)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 31.998,6 3.942,8 772,8
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 55.792,3 113.763,9 77.886,1
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.315,1 - -
Sonstige Verbindlichkeiten 15.163,4 13.844,8 5.677,9
104.269,4 131.551,5 84.336,8
506.467,5 411.178,6 387.244,8

Gewinn- und Verlustrechnung 2015

der Koenig & Bauer AG

Nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften (HGB)

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in T€ Anhang 2014 2015
Umsatzerlöse (12) 706.611,3 71.006,6
Herstellungskosten der zur Erzielung der
Umsatzerlöse erbrachten Leistungen (13) - 601.472,6 - 52.364,8
Bruttoergebnis vom Umsatz 105.138,7 18.641,8
Vertriebskosten (14) - 52.012,7 -
Allgemeine Verwaltungskosten (14) - 45.081,0 - 20.412,2
Sonstige betriebliche Erträge (15) 26.720,3 10.970,7
Sonstige betriebliche Aufwendungen (16) - 60.473,6 - 2.284,2
Betriebsergebnis - 25.708,3 6.916,1
Finanzergebnis (17) 76.923,4 10.748,6
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 51.215,1 17.664,7
Außerordentliche Erträge (18) 7.231,9 5.738,6
Außerordentliche Aufwendungen (19) - 8.677,8 - 4.808,9
Außerordentliches Ergebnis - 1.445,9 929,7
Ergebnis vor Steuern 49.769,2 18.594,4
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (20) - 350,5 - 7,3
Jahresüberschuss 49.418,7 18.587,1
Verlustvortrag - 121.991,1 - 72.572,4
Bilanzverlust - 72.572,4 - 53.985,3

Anhang des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2015

Vorbemerkungen

In der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung werden einzelne Posten zusammengefasst, um die Klarheit der Darstellung zu erhöhen. Zusammengefasste Posten sind in den folgenden Erläuterungen weiter unterteilt. Der Jahresabschluss ist in Euro aufgestellt und die Beträge werden in Tausend Euro (T €) angegeben. Das Umsatzkostenverfahren wird für die Gewinn- und Verlustrechnung angewendet. Ergänzende Angaben erfolgen in Übereinstimmung mit § 285 Nr. 8 HGB.

Aus der Koenig & Bauer AG wurden wesentliche Teile des operativen Geschäftsbetriebs, bestehend aus den Geschäftsbereichen Bogen, Digital/Rolle, Produktion sowie Wertpapier, auf vier Tochtergesellschaften jeweils in der Rechtsform AG & Co. KG ausgegliedert. Die Ausgliederungen erfolgten jeweils im Wege der Ausgliederung zur Aufnahme gemäß § 123 Abs. 3 Nr. 1 UmwG ohne Gewährung neuer Anteile an den übernehmenden Rechtsträgern.

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 21.05.2015 sowie den Ausgliederungs- und Übernahmeverträgen vom 26.05.2015 und Beschlüssen der Gesellschafterversammlungen der übernehmenden Gesellschaften vom 26.05.2015 und Eintragung im Handelsregister am 01.07.2015 wurden rückwirkend zum 01.01.2015 die Geschäftsbereiche durch Übertragung entsprechender Teile des Vermögens mit allen Rechten und Pflichten übertragen. Die Ausgliederung der übergehenden Vermögensgegenstände und Schulden erfolgte unter Buchwertverknüpfung und damit handelsrechtlich zu den im Einzelabschluss der Koenig & Bauer AG zum 31.12.2014 ausgewiesenen Buchwerten.

Um eine Vergleichbarkeit der Vorjahresbeträge in der Bilanz zu ermöglichen, werden in einer zusätzlichen Spalte die Beträge nach Ausgliederung (angepasst) ausgewiesen. Die Darstellung einer angepassten Vorjahresspalte in der Gewinn- und Verlustrechnung ist wirtschaftlich nicht möglich, die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr ist insoweit eingeschränkt.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Der Abschluss der Koenig & Bauer AG, Würzburg, ist nach den deutschen Rechnungslegungsvorschriften aufgestellt. Die Bewertungs- und Abschreibungsmethoden haben sich nicht geändert.

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten und Sachanlagen zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger und außerplanmäßiger Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die planmäßigen Abschreibungen werden in Übereinstimmung mit den steuerrechtlichen Methoden vorgenommen. Den planmäßigen, linearen Abschreibungen liegt für die immateriellen Vermögensgegenstände eine Nutzungsdauer von maximal fünf Jahren, für Grundstücke und Bauten von maximal 33 Jahren, für technische Anlagen und Maschinen zwischen 6 und 15 Jahren sowie für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung von maximal 14 Jahren zugrunde. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden über zwei Jahre abgeschrieben.

Finanzanlagen sind grundsätzlich zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.

In den Vorräten werden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu Anschaffungskosten oder zu den niedrigeren Tageswerten angesetzt. Die Eigenerzeugnisse sind mit den Einzelkosten sowie den anteiligen Fertigungsgemeinkosten (einschließlich Abschreibungen) bewertet. Bei der Ermittlung der Gemeinkosten werden ausschließlich die steuerrechtlichen Pflichtinhalte berücksichtigt. Abwertungen für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer oder aus der geminderten Verwertbarkeit ergeben, sind in ausreichendem Maße vorgenommen. Lagerteile für Rollenmaschinen werden nach dem LIFO-Verfahren bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit ihren Nominalwerten aktiviert. Erkennbare und latente Risiken in den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind durch Einzelwertberichtigungen erfasst. Dem allgemeinen Ausfall- und Kreditrisiko wurde durch eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1 % auf die Netto-Forderungen für das Inland und Ausland Rechnung getragen.

Flüssige Mittel werden zum Nennwert angesetzt.

Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert, für die die Gründe nicht mehr bestehen, werden gemäß § 253 (5) Satz 1 HGB zugeschrieben.

Aktivisch abgegrenzt werden erfolgte Auszahlungen, die erst im folgenden Geschäftsjahr aufwandswirksam werden.

Zur Erfüllung von Verpflichtungen aus der Altersversorgung sowie aus Altersteilzeitverhältnissen werden treuhänderisch Vermögensgegenstände verwaltet. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, dieser wird mit den jeweils zugrunde liegenden Verpflichtungen verrechnet. Ergibt sich ein Verpflichtungsüberhang, wird dieser unter den Rückstellungen erfasst. Übersteigt der Wert der Vermögensgegenstände die Verpflichtungen, erfolgt der Ausweis als aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung.

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse wird entsprechend der Nutzungsdauer der begünstigten Vermögensgegenstände unter Berücksichtigung von Sonderabschreibungen erfolgswirksam aufgelöst.

In den Rückstellungen ist den erkennbaren Risiken angemessen und ausreichend Rechnung getragen. Den Pensionsrückstellungen für Anwartschaften und Pensionäre liegt jeweils ein versicherungsmathematisches Gutachten nach der PUC-Methode – unter Verwendung der „Richttafeln 2005 G“ von Dr. Klaus Heubeck – zugrunde. Im Rahmen der Umstellung nach BilMoG wurde von dem Wahlrecht, die Anpassungen der Pensionsverpflichtungen auf 15 Jahre aufzuteilen, Gebrauch gemacht.

In den Bewertungseinheiten werden die positiven und negativen Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäften einander gegenübergestellt und miteinander saldiert.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt. Im Falle einer Steuerentlastung wird vom entsprechenden Aktivierungswahlrecht kein Gebrauch gemacht werden. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt eine – nicht bilanzierte – aktive latente Steuer.

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Fremdwährungsforderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit unter einem Jahr sind mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlusstag eingebucht, soweit nicht Kurssicherungen bestehen. Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit über einem Jahr sind mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls oder dem ungünstigeren Kurs am Bilanzstichtag bewertet, soweit nicht Kurssicherungen bestehen.

Erläuterungen zur Bilanz

(1) Anlagevermögen

Die Entwicklung der Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie die bisher aufgelaufenen Abschreibungen je Anlageposten sind in folgenden Tabellen aufgeführt.

Anlagenspiegel

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in T€ Anschaffungs- und Herstellungskosten
01.01.2015 angepasst 01.01.2015 Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.2015
--- --- --- --- --- --- ---
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 21.216,6 - 8.227,1 697,0 454,1 2.864,1 11.276,5
Geleistete Anzahlungen 4.450,0 - 34,0 - 454,1 - 4.029,9
Immaterielle Vermögensgegenstände 25.666,6 - 8.227,1 731,0 - 2.864,1 15.306,4
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 179.433,8 - 822,5 2.112,8 2.613,0 7.045,2 176.291,9
Technische Anlagen und Maschinen 137.672,2 - 127.132,1 223,8 - 987,8 9.776,1
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 84.918,2 - 68.177,4 663,2 - 1.553,3 15.850,7
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 4.856,3 - 2.243,3 435,8 - 2.613,0 - 435,8
406.880,5 - 198.375,3 3.435,6 - 9.586,3 202.354,5
432.547,1 - 206.602,4 4.166,6 - 12.450,4 217.660,9
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 81.702,1 85.810,9 3.657,0 - 800,0 170.370,0
Sonstige Beteiligungen 33,9 - - - - 33,9
Sonstige Ausleihungen 7,8 - - - - 7,8
Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen 8.039,4 - 140,9 - - 8.180,3
89.783,2 85.810,9 3.797,9 - 800,0 178.592,0
522.330,3 - 120.791,5 7.964,5 - 13.250,4 396.252,9

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in T€
01.01.2015 angepasst 01.01.2015 Jahresabschreibungen Zuschreibungen Abgänge 31.12.2015
--- --- --- --- --- --- ---
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 16.786,9 - 4.155,7 359,3 - 2.832,4 10.158,1
Geleistete Anzahlungen - - - - - -
Immaterielle Vermögensgegenstände 16.786,9 - 4.155,7 359,3 - 2.832,4 10.158,1
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 106.887,7 - 684,4 4.321,1 - 5.800,2 104.724,2
Technische Anlagen und Maschinen 122.739,6 - 113.843,9 318,6 - 662,7 8.551,6
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 72.046,1 - 57.074,1 737,3 - 1.297,7 14.411,6
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau - - - - - -
301.673,4 - 171.602,4 5.377,0 - 7.760,6 127.687,4
318.460,3 - 175.758,1 5.736,3 - 10.593,0 137.845,5
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 31.197,0 - - 13.282,8 300,0 17.614,2
Sonstige Beteiligungen - - - - - -
Sonstige Ausleihungen - - - - - -
Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen - - - - - -
31.197,0 - - 13.282,8 300,0 17.614,2
349.657,3 - 175.758,1 5.736,3 13.282,8 10.893,0 155.459,7

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in T€
Restbuchwerte 31.12.2014 angepasst 01.01.2015 31.12.2015
--- --- --- ---
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 4.429,7 358,3 1.118,4
Geleistete Anzahlungen 4.450,0 4.450,0 4.029,9
Immaterielle Vermögensgegenstände 8.879,7 4.808,3 5.148,3
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 72.546,1 72.408,0 71.567,7
Technische Anlagen und Maschinen 14.932,6 1.644,4 1.224,5
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.872,1 1.768,8 1.439,1
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 4.856,3 2.613,0 435,8
105.207,1 78.434,2 74.667,1
114.086,8 83.242,5 79.815,4
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 50.505,1 136.316,0 152.755,8
Sonstige Beteiligungen 33,9 33,9 33,9
Sonstige Ausleihungen 7,8 7,8 7,8
Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen 8.039,4 8.039,4 8.180,3
58.586,2 144.397,1 160.977,8
172.673,0 227.639,6 240.793,2

(2) Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Bei den Zugängen zu den immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich überwiegend um erworbene Lizenzen. Die Zugänge des Sachanlagevermögens betreffen im Wesentlichen die Erweiterung einer Produktionshalle für die Plasmabeschichtung von Zylindern am Standort Radebeul. Die Abgänge bei den immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen resultieren aus dem Abgang von Softwarelizenzen sowie aus dem Verkauf von Betriebs- und Verwaltungsgebäuden des ehemaligen Werkes Trennfeld.

Minderabschreibungen infolge von in Vorjahren übertragenen Sonderposten mit Rücklageanteil betragen im Berichtsjahr 282,9 T € (Vorjahr: 301,7 T €).

(3) Finanzanlagen

Am Bilanzstichtag lagen bei den Unternehmen, an denen die Koenig & Bauer AG mit mindestens 20 % beteiligt ist,

folgende Verhältnisse vor:

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Firma / Sitz der Gesellschaft Konzern- anteil

in %
Eigenkapital

in Mio. €
Ergebnis

in Mio. €
Verbundene Unternehmen
KBA-Industrial Solutions Management GmbH, Würzburg 100,0 0,0 0,0
KBA-Industrial Solutions AG & Co. KG, Würzburg 100,0 -1,7 2) -16,8
KBA-Sheetfed Solutions Management GmbH, Radebeul 100,0 0,0 0,0
KBA-Sheetfed Solutions AG & Co. KG, Radebeul 100,0 39,4 4,6
KBA-Digital & Web Solutions Management GmbH, Würzburg 100,0 0,0 0,0
KBA-Digital & Web Solutions AG & Co. KG, Würzburg 100,0 7,6 -7,5
KBA-NotaSys Management GmbH, Würzburg 100,0 0,0 0,0
KBA-NotaSys AG & Co. KG, Würzburg 100,0 28,9 4,6
KBA-Gießerei GmbH, Würzburg 1) 100,0 3,0 -0,1
KBA-FT Engineering GmbH, Frankenthal 100,0 2,0 0,0
Albert-Frankenthal GmbH, Frankenthal 100,0 1,6 -2,4
KBA Deutschland GmbH, Radebeul 100,0 0,6 0,3
KBA-MePrint AG, Veitshöchheim 100,0 5,6 -1,1
KBA-Metronic GmbH, Veitshöchheim 1) 100,0 12,3 0,0
KBA-MetalPrint GmbH, Stuttgart 100,0 7,4 0,2
KBA-Kammann GmbH, Bad Oeynhausen 85,0 0,4 0,0
KBA-Mödling GmbH, Mödling/Österreich >99,9 33,5 8,3
Holland Graphic Occasions B.V., Wieringerwerf/Niederlande 100,0 0,8 0,0
KBA-FRANCE SAS, Tremblay-en-France/Frankreich 100,0 0,5 0,4
KBA ITALIA SPA, Tavazzano/Italien 100,0 0,5 0,0
KBA-Flexotecnica S.p.A., Tavazzano/Italien 90,0 2,6 0,9
KBA (UK) Ltd., Watford/Großbritannien 100,0 -4,6 2) 0,3
KBA-Grafitec s.r.o., Dobruška/Tschechien 100,0 12,7 8,0
KBA-SWISS HOLDING SA, Lausanne/Schweiz 100,0 30,9 -0,2
KBA-NotaSys SA, Lausanne/Schweiz 1) 100,0 90,1 6,6
KBA-NotaSys International SA, Genf/Schweiz 1) 100,0 0,2 0,0
Print Assist AG, Höri/Schweiz 1) 100,0 2,6 0,1
KBA North America Inc., Wilmington,DE/USA 4) 100,0 12,6 2,9
KBA (HK) Company Ltd., Hongkong/VR China 4) 100,0 2,4 0,5
KBA Printing Machinery (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/VR China 100,0 2,4 0,6
Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen
PrintHouseService GmbH, Würzburg 100,0 0,1 0,0
KBA NORDIC A/S, Værløse/Dänemark 100,0 -5,3 2)3) -0,3 3)
KBA-NOTASYS NORTH AMERICA INC., Washington D.C./USA 1) 100,0 0,4 0,0
KBA CEE Sp. z o.o., Warschau/Polen 100,0 0,6 2) 0,6
KBA RUS OOO, Moskau/Russische Föderation 100,0 -1,3 2) -0,4
KBA-Kammann USA, Inc., Portsmouth, NH/USA 1) 85,0 3,9 -0,1
Kammann (Shanghai) Machinery Trading Co., Ltd., Shanghai/ VR China 1) 85,0 0,1 0,1
KBA-MOEDLING SUED-OST d.o.o., Belgrad/Serbien 1) 100,0 0,3 0,1
KBA-Hungary Kft., Fot/Ungarn 1) 100,0 0,1 0,1
KBA LATINA S A P I DE CV, Mexiko-Stadt/Mexico 60,0 0,5 0,3
Koenig & Bauer do Brasil Comércio de Impressoras e Serviços Ltda., São Paulo/Brasilien 80,0 -1,0 2) -0,6
KBA Koenig & Bauer (Asia Pacific) Sdn. Bhd., Kuala Lumpur/Malaysia 100,0 1,0 0,2
KBA KOREA CO., LTD., Goyang-si/Südkorea 100,0 0,1 0,0
KBA Japan Co., Ltd, Tokio/Japan 100,0 -1,0 2) -0,3
KBA Australasia Pty. Ltd., Campbelltown/Australien 100,0 -0,4 2) 0,0
KBA-Metronic B.V., Bergschenhoek/Niederlande 1) 100,0 -0,6 2) 0,1
KBA-Metronic (Hangzhou) Co., Ltd., Hangzhou/VR China 1) 67,0 -0,2 2) -0,1
KBA NotaSys India Private Limited, Neu Delhi/Indien 1) 100,0 0,6 0,1
KBA-NotaSys Security Printing Equipment (Beijing), Ltd., Beijing/ VR China 1) 100,0 0,4 0,0
LenSys Sarl, Lausanne/Schweiz 1) 50,0 0,0 -
KBA Press Consum A/S, Hasselager/Dänemark 1) 51,0 0,0 0,0
Beteiligungen
KBA Leasing GmbH, Bad Homburg 24,9 0,4 0,2
3D Technology Laboratories, Inc, Sunnyvale/USA 1) 31,0 0,0 2) 0,0

1) Mittelbare Beteiligung

2) Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag

3) Vorläufige Zahlen

4) Inkl. Vorkonsolidierung

(4) Vorräte

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in T€ 31.12.2014 angepasst 01.01.2015 31.12.2015
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 43.012,6 36,2 32,1
Unfertige Erzeugnisse 115.332,1 - -
158.344,7 36,2 32,1
Geleistete Anzahlungen 24.844,9 - -
- davon an verbundene Unternehmen <22.928,8> <-> <->
183.189,6 36,2 32,1
Offen abgesetzte erhaltene Anzahlungen - 126.887,3 - -
56.302,3 36,2 32,1

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Posten für die Erfüllung der Holdingfunktionen Marketing und Kantine.

(5) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

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in T€ 31.12.2014 Gesamt davon mit Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 01.01.2015 angepasst Gesamt davon mit Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 31.12.2015 Gesamt davon mit Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 62.930,1 11.971,3 797,9 - 54,8 -
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 107.051,1 65,0 77.505,7 - 81.756,0 -
Sonstige Vermögensgegenstände 30.870,9 - 28.960,1 - 22.286,1 -
200.852,1 12.036,3 107.263,7 - 104.096,9 -

Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus der Verrechnung von Lieferungen und Leistungen innerhalb des Konzerns. In den sonstigen Vermögensgegenständen werden vor allem Darlehen an verbundene Unternehmen von 16.205,6 T € (Vorjahr: 17.453,9 T €), Steuererstattungsansprüche sowie Vorschüsse an Werksangehörige ausgewiesen.

(6) Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

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in T€ 31.12.2014 angepasst 01.01.2015 31.12.2015
Kassenbestand 27,9 26,9 16,0
Guthaben bei Kreditinstituten 68.140,9 67.740,9 26.004,2
68.168,8 67.767,8 26.020,2

(7) Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung

Der aktive Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung resultiert aus der Verrechnung von zum Zwecke der Insolvenzsicherung verpfändeten Wertpapieren mit Rückstellungen für Altersteilzeit in Höhe von 4.442,7 T € (Vorjahr: 27.116,6 T €). Der Marktwert beträgt 20.379,0 T € (Vorjahr: 34.436,6 T €). Die Anschaffungskosten betrugen 17.318,5 T € (Vorjahr: 29.065,2 T €). Aufwendungen in Höhe von 237,3 T € und Erträge in Höhe von 5,5 T € sind in 2015 angefallen.

(8) Eigenkapital

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Gezeichnetes Kapital / Kapitalrücklage T €
Inhaberaktien (Stückaktien) 16.524.783 2,60 42.964,4

Auf der 86. ordentlichen Hauptversammlung am 16. Juni 2011 wurde die Gesellschaft ermächtigt, eigene Aktien bis zum zehnten Teil des Grundkapitals von 43.000,0 T € zu erwerben. Diese Ermächtigung besteht bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung, längstens jedoch bis zum 15. Juni 2016.

Ebenfalls auf der 86. Hauptversammlung wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 15. Juni 2016 durch Ausgabe von 6.000.000 neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmalig, insgesamt jedoch um höchstens 15.443,7 T € zu erhöhen. Hiervon stehen noch 5.939.910 Stückaktien zur Verfügung.

Die Kapitalrücklage in Höhe von 87.599,1 T € allein übersteigt den zehnten Teil des Grundkapitals, so dass eine Zuführung zur gesetzlichen Rücklage nicht erforderlich ist.

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Gewinnrücklagen

in T€
31.12.2014 angepasst 01.01.2015 31.12.2015
Gesetzliche Rücklage 511,3 511,3 511,3
Andere Gewinnrücklagen 105.319,2 105.319,2 105.319,2
105.830,5 105.830,5 105.830,5

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Verlustvortrag

in T€
31.12.2014 angepasst 01.01.2015 31.12.2015
Verlustvortrag -121.991,1 - 72.572,4 - 72.572,4
Jahresüberschuss 49.418,7 18.587,1
Verlustvortrag - 72.572,4 - 72.572,4 - 53.985,3

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Ausschüttungssperre

in T€
31.12.2014 angepasst 01.01.2015 31.12.2015
Vermögensgegenstände i.S.d § 246 Abs. 2 S. 2 (HGB) zum beizulegenden Zeitwert gem. § 253 Abs. 1 S. 4 (HGB) 3.760,0 3.760,0 2.142,3
3.760,0 3.760,0 2.142,3

Gemäß § 268 Abs. 8 HGB ist ein Betrag in Höhe von 2.142,3 T € aus der Verrechnung ausschüttungsgesperrt.

(9) Sonderposten (gebildet nach § 273 S. 2 HGB a. F.)

Die Entwicklung des Sonderpostens stellt sich wie folgt dar:

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in T€ 31.12.2014 angepasst 01.01.2015 Auflösung Zuführung 31.12.2015
Sonderposten für Investitionszuschüsse zum
Anlagevermögen gemäß § 9 InvZulG 1999 2.990,7 2.848,5 282,9 - 2.565,6
2.990,7 2.848,5 282,9 - 2.565,6

(10) Rückstellungen

Pensionsrückstellungen werden entsprechend der versicherungsmathematischen Gutachten nach der PUC-Methode ermittelt. Dabei wurden die Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt. Im Rahmen der Umstellung nach BilMoG wurde von dem Wahlrecht, die Anpassungen der Pensionsverpflichtungen auf 15 Jahre aufzuteilen, Gebrauch gemacht. Bei der Berechnung wurden ein Rechnungszinssatz in Höhe von 3,89 % sowie ein Rententrend in Höhe von 1,75 % und eine Fluktuationsrate in Höhe von 2,6 % unterstellt. Der verbleibende Unterschiedsbetrag zum 31. Dezember 2015 beträgt 12.318,8 T €. Es wurde ein Betrag in Höhe von 1.462,2 T € aus Rückdeckungsversicherungen gemäss § 246 Abs. 2 S. 2 HGB verrechnet.

Die sonstigen Rückstellungen gliedern sich zu 19 % in Ansprüche aus dem Personalbereich. Darüber hinaus beinhalten die sonstigen Rückstellungen zu 53 % Rückstellungen für Zwecke der Restrukturierung sowie zu 19 % für Prozessrisiken. Die weiteren sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen ausstehende Rechnungen.

(11) Verbindlichkeiten

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in T€ Gesamt 31.12.2014 davon mit Restlaufzeit Gesamt 31.12.2015 davon mit Restlaufzeit
bis 1 Jahr über 5 Jahre bis 1 Jahr über 5 Jahre
--- --- --- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 31.998,6 31.998,6 - 772,8 772,8 -
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 55.792,3 55.792,3 - 77.886,1 77.886,1 -
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.315,1 1.315,1 - - - -
Sonstige Verbindlichkeiten 15.163,4 15.163,4 - 5.677,9 5.677,9 -
- davon aus Steuern <7.537,0> <7.537,0> <-> <3.821,0> <3.821,0> <->
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit <361,9> <361,9> <-> <62,8> <62,8> <->
104.269,4 104.269,4 - 84.336,8 84.336,8 -

Nach der Ausgliederung der operativen Geschäftsbereiche der Koenig & Bauer AG rückwirkend zum 1. Januar 2015 betrugen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.942,8 T €, die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 113.763,9 T €, die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0,0 T € sowie die sonstigen Verbindlichkeiten 13.844,8 T €.

Zur Sicherung der Liquidität und Flexibilität bestanden zum Stichtag zugesagte und nicht ausgenutzte Kreditlinien von 30.000,0 T € (Vorjahr: 30.000,0 T €).

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen stehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Ausgliederung. In den sonstigen Verbindlichkeiten sind unter anderem Steuerverbindlichkeiten, Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern sowie Sozialversicherungsbeiträge enthalten.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(12) Umsatzerlöse

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Aufgliederung nach Sparten T € 2014

%
T € 2015

%
Rollen- und Sondermaschinen 275.002,7 38,9 - -
Bogenoffsetmaschinen 431.608,6 61,1 - -
706.611,3 100,0 - -
Aufgliederung nach Märkten
Deutschland 164.863,3 23,3 - -
Übriges Europa 256.030,6 36,2 - -
Nordamerika 63.980,1 9,1 - -
Asien/Pazifik 169.407,1 24,0 - -
Afrika/Lateinamerika 52.330,2 7,4 - -
Dienstleistungen innerhalb des Konzerns - - 71.006,6 100,0
706.611,3 100,0 71.006,6 100,0

Die Umsatzerlöse resultieren im Wesentlichen aus der Erbringung von Shared-Service-Dienstleistungen sowie aus der Vergabe von Lizenz- und Markenrechten an Tochterunternehmen. Die Nutzung der Lizenz- und Markenrechte ermöglicht Konzernunternehmen, ihre Produkte sowie Dienstleistungen unter dem Markennamen „Koenig & Bauer“ am Markt anzubieten.

(13) Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen

In den Herstellungskosten sind die zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen mit den Einzel- und Gemeinkosten enthalten.

(14) Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten

Die Zuordnung der angefallenen Aufwendungen erfolgt soweit möglich in den einzelnen Funktionsbereichen, nicht zuordenbare Aufwendungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Vertriebskosten sind nach Ausgliederung der operativen Geschäftsbereiche nicht angefallen. Die Verwaltungskosten setzen sich im Wesentlichen aus Konzernleitungs- sowie -abrechnungsfunktionen zusammen.

(15) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 10.970,7 T € beinhalten periodenfremde Erträge in Höhe von 8.270,0 T € (Vorjahr: 21.461,2 T €) überwiegend aus Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen sowie aus Abgängen aus dem Verkauf von Gegenständen des Anlagevermögens.

(16) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 2.284,2 T € beinhalten überwiegend Aufwendungen für Wartungen und Leasing von Informationstechnologien sowie Zuführungen zu Rückstellungen. Die periodenfremden Aufwendungen in Höhe von 1.999,5 T € (Vorjahr: 5.369,3 T €) resultieren im Wesentlichen aus Wertkorrekturen im Umlaufvermögen.

Erträge und Aufwendungen aus Währungsumrechnung

Aus der Währungsumrechnung ergaben sich sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 2.624,1 T € (Vorjahr: 5.362,0 T €) und sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 620,9 T € (Vorjahr: 1.595,8 T €).

(17) Finanzergebnis

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in T€ 2014 2015
Beteiligungsergebnis
Beteiligungserträge 81.234,0 971,0
Ab-/Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens - 814,7 13.282,9
80.419,3 14.253,9
Zinsergebnis
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 4.637,0 2.436,4
- davon aus verbundenen Unternehmen <2.861,2> <2.334,7>
Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 8.133,1 - 5.941,7
- davon an verbundene Unternehmen <-457,5> <-216,2>
- davon aus Aufzinsung von Rückstellungen <-5.137,9> <-4.023,1>
- 3.496,1 - 3.505,3
Finanzergebnis 76.923,2 10.748,6

Das Finanzergebnis ist im Wesentlichen durch Zuschreibungen auf Finanzanlagen geprägt. Diese sind durch den Wegfall dauerhafter Wertminderungen von Beteiligungen begründet.

(18) Außerordentliche Erträge

Die außerordentlichen Erträge betreffen die Auflösung der Rückstellung für Restrukturierung.

(19) Außerordentliche Aufwendungen

Diese Aufwendungen betreffen mit 12,9 % Aufwendungen im Rahmen des Restrukturierungsprogramms Fit@All.

Des Weiteren betreffen die Aufwendungen mit 28,5 % die gesetzlich vorgeschriebene Bewertungsänderung bei der Berechnung der Pensionsverpflichtungen. In den außerordentlichen Aufwendungen wird 1/15 des per 1. Januar 2010 bestehenden Differenzbetrages dargestellt. Darüber hinaus sind in den außerordentlichen Aufwendungen mit 58,6 % zusätzliche Aufwendungen aus der gesetzlich vorgeschriebenen Bewertungsänderung bei der Berechnung der Pensionsverpflichtungen enthalten. Die Bewertungsänderung ist im Rahmen der Ausgliederung erforderlich gewesen.

(20) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag / Sonstige Steuern

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in T€ 2014 2015
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 350,5 7,3

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in T€ 2014 2015
Latente Steuern 9.515,1 6.067,6
davon aktive latente Steuern <14.651,4> <16.150,2>
davon passive latente Steuern -<5.136,3> <-10.082,6>

Insgesamt erwarten wir zum 31. Dezember 2015 aus zeitlichen Bilanzierungsunterschieden eine zukünftige Steuerentlastung von 16.150,2 T €, die zukünftige Steuerlast beträgt 10.082,6 T €. Die Ermittlung dieses Betrags erfolgte auf Basis eines kombinierten Ertragsteuersatzes von 30 %.

Aus den Pensionsverpflichtungen vor Saldierung ergibt sich aufgrund der höheren Verpflichtungen im handelsrechtlichen Abschluss gegenüber den steuerlichen Wertansätzen eine aktive Steuerlatenz. Die Unterschiede bei den Pensionsrückstellungen sind im Wesentlichen in der von der steuerlichen Bewertung abweichenden Berücksichtigung bestimmter Parameter bei der handelsrechtlichen Bewertung begründet. Weitere aktive Latenzen resultieren aus für steuerliche Zwecke nicht ansetzbaren Rückstellungen insbesondere für drohende Verluste sowie aus wertmäßigen Unterschieden bei Rückstellungen für Altersteilzeit und für Mitarbeiterjubiläen. Die passiven Latenzen resultieren im Wesentlichen aus temporären Unterschieden bei Anteilen an verbundenen Unternehmen.

Zudem besteht eine latente Steuerforderung aufgrund bislang nicht genutzter körperschaftsteuerlicher und gewerbesteuerlicher Verlustvorträge. Insgesamt werden die passiven latenten Steuern durch aktive Steuerlatenzen bei Weitem überkompensiert. In Ausübung des Wahlrechts aus § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB wurde für den Überhang aktiver Steuerlatenzen eine aktive latente Steuer nicht bilanziert.

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in T€ 2014 2015
Sonstige Steuern 1.073,8 131,7

In 2015 sind sonstige Steuern in den Herstellungskosten des Umsatzes sowie in den Verwaltungskosten enthalten und bestehen im Wesentlichen aus Grund- und Ökosteuern. Ein separater Ausweis in der Gewinn- und Verlustrechnung ist im Hinblick auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage von untergeordneter Bedeutung.

Die sonstigen Steuern belaufen sich im Geschäftsjahr auf insgesamt 131,7 T € (Vorjahr: 1.073,8 T €). Um die Aussagefähigkeit einer betriebswirtschaftlichen Darstellung zu erhöhen, erfolgt die Zuordnung der sonstigen Steuern in den einzelnen Funktionsbereichen. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag belasten ausschließlich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.

Sonstige Angaben

A. Informationen gemäß Gesamtkostenverfahren (GKV)

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in T€ 2014 2015
Materialaufwand
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 352.027,5 636,9
Aufwendungen für bezogene Leistungen 44.223,6 1.877,2
396.251,1 2.514,1
Personalaufwand
Löhne und Gehälter 184.914,5 30.323,2
Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Unterstützung 34.556,6 8.308,6
- davon Aufwendungen für Altersversorgung <7.363,4> <4.342,0>
184.914,5 38.631,8
Im Jahresdurchschnitt waren beschäftigt:
Gewerbliche Arbeitnehmer 1.802 55
Angestellte 1.252 224
3.054 279
Auszubildende/Praktikanten 255 221
3.309 500

Der Rückgang der Mitarbeiterzahl steht in Zusammenhang mit der Ausgliederung der operativen Geschäftsbereiche. Dabei wurden die Arbeitsverhältnisse der Auszubildenden nicht übertragen.

B. Eventualverbindlichkeiten

Haftungen aus Gewährleistungsverträgen bestehen in Höhe von 9.000,0 T € (2014: 51.826,0 T €). Davon entfallen 9.000,0 T € (2014: 9.845,0 T €) auf für verbundene Unternehmen gegebene Patronatserklärungen.

In den vorgenannten Haftungen aus Gewährleistungsverträgen sind 0,0 T € (2014: 41.981,0 T €) für Rückkaufverpflichtungen/Mindererlösvereinbarungen und ähnliche Verpflichtungen enthalten, die zum Zwecke der Absatzfinanzierung eingegangen wurden.

Unter Berücksichtigung der zum Aufstellungszeitpunkt bestehenden Erkenntnisse über die finanzielle Lage der Hauptschuldner geht KBA derzeit davon aus, dass die den Haftungsverhältnissen zugrunde liegenden Verpflichtungen von den jeweiligen Hauptschuldnern erfüllt werden können. KBA schätzt daher eine Inanspruchnahme aus den aufgeführten Haftungsverhältnissen als nicht wahrscheinlich ein. Grundsätzlich können hieraus Verpflichtungen entstehen, konkrete Verpflichtungen hieraus sind bereits in der Bilanz berücksichtigt.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von 10.571,2 T € (2014: 27.089,3 T €) umfassen hauptsächlich ein aus erteilten Investitionsaufträgen zum 31. Dezember 2015 bestehendes Bestellobligo von 630,7 T € (2014: 5.672,8 T €) sowie Verpflichtungen aus langfristigen Miet- und Leasingverträgen mit 9.940,5 T € (2014: 21.412,8 T €).

C. Angaben nach § 160 (1) Nr. 8 AktG

Nach unserer Kenntnis hält die MKB Holding GmbH in Wien/Österreich mit 10,2 % einen Anteil am Grundkapital von über 10 %.

D. Entsprechenserklärung

Die nach § 161 AktG jährlich vorgeschriebene Erklärung wurde abgegeben und ist dauerhaft zugänglich gemacht:

http://www.kba.com/investor-relations/corporate-governance/entsprechenserklaerung/

E. Derivate

Die den derivativen Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Nominalvolumina sowie deren Marktwerte sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

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in T€ Nominalvolumen 31.12.2014 Marktwert 31.12.2014 Nominalvolumen 31.12.2015 Marktwert 31.12.2015
Devisentermingeschäfte 34.449,7 -380,5 13.678,8 -102,5
- davon positive Marktwerte 8.351,6 389,1 2.268,0 134,5
- davon negative Marktwerte 26.098,1 769,6 11.410,8 237,0
- davon Micro Hedging 26.412,0 -184,6 9.458,7 25,5

Das Nominalvolumen derivativer Finanzinstrumente bezeichnet die rechnerische Bezugsgröße, aus der sich die Zahlungen ableiten. Das Risiko ergibt sich daher nicht aus dem Nominalvolumen, sondern aus den darauf bezogenen Wechselkurs- und Zinsänderungen.

Der Marktwert entspricht den Gewinnen bzw. Verlusten bei einer fiktiven Glattstellung der Derivate zum Bilanzstichtag. Die Ermittlung erfolgt über eine Marktbewertung und entspricht dem beizulegenden Zeitwert.

Bewertungseinheiten nach § 254 HGB

Bewertungseinheiten werden zur Absicherung des Wechselkursrisikos von Zahlungsströmen aus Kundenaufträgen gebildet. Bewertungseinheiten werden auf Ebene einzelner Kundenaufträge gebildet. Die Restlaufzeit dieser Bewertungseinheiten liegt unter 1 Jahr.

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in T€ Nominalvolumen Fremdwährung 31.12.2015 Nominalvolumen Betrag in € 31.12.2015
Devisentermingeschäfte
GBP 4.690,0 6.493,3
USD 2.466,0 2.176,0
JPY 108.000,0 789,4

F. Angaben nach § 285 Nr. 17 HGB

Das Honorar des Abschlussprüfers beträgt 153,2 T € für Abschlussprüfungsleistungen und 48,6 T € für sonstige Leistungen für das Geschäftsjahr 2015.

Angaben zu den Organen

Die Bezüge des Vorstands betragen 5.429,7 T € (davon fixe Vergütung 2.103,9 T €). Eine individualisierte Offenlegung der Vorstandsbezüge unterbleibt nach § 286 (5) HGB. Die genannten Bezüge beinhalten die Bezüge derjenigen Vorstände, die ihr Vorstandsmandat zum 28.10.2015 niedergelegt haben, anteilig bis zu diesem Zeitpunkt. Im Berichtsjahr wurde die Rückstellung für Versorgungszusagen um 857,7 T € erhöht. Für ehemalige Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene wurden 1.203,1 T € aufgewendet und die Rückstellungen für deren Pensionsansprüche belaufen sich auf 16.517,6 T €. Die Bezüge des Aufsichtsrats betragen 441,8 T € (davon fixe Vergütung 441,8 T €). Der zum 31. Dezember 2015 von den Organen der Koenig & Bauer AG gehaltene Anteilsbesitz betrug 5,09 % am Grundkapital. Auf die Mitglieder des Vorstands entfallen davon 5,07 % und auf Mitglieder des Aufsichtsrats 0,02 %.

Aufsichtsrat

Dr. Martin Hoyos

Vorsitzender

Selbstständiger Unternehmensberater

Wien/Österreich

Gottfried Weippert*

Stellv. Vorsitzender

Technischer Angestellter

Eibelstadt

Reinhart Siewert (bis 21.05.2015)

Stellv. Vorsitzender

Betriebswirt

Würzburg

Dipl.-Volkswirtin Dagmar Rehm

Stellv. Vorsitzende (ab 21.05.2015)

Finanzdirector Engineering, Automation & Control

Prokuristin der Bilfinger SE (bis 29.02.2016)

Langen

Marc Dotterweich* (ab 22.01.2015)**

Zerspanungsmechaniker

Birkenfeld

Willi Eisele* **

Bevollmächtigter der IG Metall

Dresden

Dipl.-Ing. Matthias Hatschek

Unternehmer

St. Martin/Österreich

Dipl.-Kfm. Baldwin Knauf (bis 21.05.2015)

Stellv. Vorsitzender des Gesellschafterausschusses

Knauf Gips KG

Iphofen

Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza (ab 21.05.2015)

Universitätsprofessorin

Karlsruher Institut für Technologie

Karlsruhe

Walther Mann*

Bevollmächtigter der IG Metall

Würzburg

Carl Ferdinand Oetker (ab 21.05.2015)

Geschäftsführender Gesellschafter FO Holding GmbH

Geschäftsführer der WINK Verwaltungsgesellschaft mbH

Bielefeld

Dipl.-Volkswirt Klaus Schmidt*

Direktor Marketing

Hettstadt

Claus Weihmann*

Zahnradschleifer

Radebeul

Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel

Universitätsprofessor Fachgebiet Strukturdynamik (e.m.)

Technische Universität Darmstadt

Würzburg

* Vertreter der Arbeitnehmer

** gerichtlich bestellt

Ausschüsse

Vermittlungsausschuss gem. § 27 Abs. 3 MitbestG

Dr. Martin Hoyos (Vorsitzender)

Klaus Schmidt

Gottfried Weippert

Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel

Personalausschuss

Dr. Martin Hoyos (Vorsitzender)

Dagmar Rehm

Gottfried Weippert

Prüfungsausschuss

Dagmar Rehm (Vorsitzende)

Carl Ferdinand Oetker

Claus Weihmann

Gottfried Weippert

Strategieausschuss

Professor Dr.-Ing. Gisela Lanza (Vorsitzende)

Matthias Hatschek

Walther Mann

Klaus Schmidt

Gottfried Weippert

Nominierungsausschuss

Dr. Martin Hoyos (Vorsitzender)

Matthias Hatschek

Dagmar Rehm

Ausschussbesetzung zum 31. Dezember 2015

Vorstand

Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann

Vorsitzender

Würzburg

Dr. Mathias Dähn

Vorstand Finanzen

Krailling

Dipl.-Ing. Michael Kummert (bis 28.10.2015)

Vorstand Geschäftsbereich Produktion

Höchberg

Dipl.-Betriebswirt Christoph Müller (bis 28.10.2015)

Vorstand Geschäftsbereich Digital & Rolle

Würzburg

Dr. Andreas Pleßke

Vorstand Restrukturierung

Herrsching am Ammersee

Dipl.-Ing. Ralf Sammeck (bis 28.10.2015)

Vorstand Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen

Radebeul

Angaben zu zusätzlichen Mandaten von Aufsichtsratsmitgliedern der Koenig & Bauer AG

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Aufsichtsratsmitglied in folgenden weiteren Gesellschaften
Dr. Martin Hoyos Aufsichtsratsvorsitzender AMG Advanced Metallurgical Group N.V., Amsterdam/Niederlande CAG Holding GmbH, Marktl/Österreich Korian Medica SA, Paris/Frankreich
Dagmar Rehm Stellv. Aufsichtsratsvorsitzende O’Donovan Consulting AG, Bad Homburg
Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza Bosch Rexroth AG, Lohr am Main Aichele Group GmbH & Co. KG, Herrenberg Balluff GmbH, Neuhausen a.d.F.
Carl Ferdinand Oetker STADA Arzneimittel AG, Bad Vilbel Erfurter Teigwaren GmbH, Erfurt EWABO Chemikalien GmbH & Co. KG, Wietmarschen Hela Gewürzwerk Hermann Laue GmbH, Ahrensburg Lampe Privatinvest Management GmbH, Hamburg WINK Stanzwerkzeuge GmbH & Co. KG, Neuenhaus Cloverfield Inc., Chicago, IL/USA
Klaus Schmidt KBA MePrint AG, Veitshöchheim KBA-Metronic GmbH, Veitshöchheim KBA CEE Sp. z o.o., Warschau/Polen

Angaben zu zusätzlichen Mandaten von Vorstandsmitgliedern der Koenig & Bauer AG

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Gesellschaft Funktion
Claus Bolza-Schünemann KBA-Flexotecnica S.p.A., Tavazzano/Italien Member of Board
KBA-Kammann GmbH, Bad Oeynhausen Vorsitzender Beirat
KBA LATINA S A P I DE CV, Mexiko-Stadt/Mexiko Chairman
KBA-MePrint AG, Veitshöchheim Mitglied Aufsichtsrat
KBA-Metronic GmbH, Veitshöchheim Mitglied Beirat
KBA-MetalPrint GmbH, Stuttgart Mitglied Beirat
KBA-Mödling GmbH, Mödling/Österreich Vorsitzender Aufsichtsrat
KBA North America Inc., Wilmington, DE/USA Chairman
KBA-NotaSys SA, Lausanne/Schweiz Präsident Verwaltungsrat
Dr. Mathias Dähn KBA Australasia Pty. Ltd., Campbelltown/Australien Director
KBA Koenig & Bauer (Asia Pacific) Sdn. Bhd., Kuala Lumpur/Malaysia Director
KBA Deutschland GmbH, Radebeul Mitglied Beirat
KBA-Flexotecnica S.p.A., Tavazzano/Italien Member of Board
KBA (HK) Company Ltd., Hongkong/VR China Director
KBA-Kammann GmbH, Bad Oeynhausen Mitglied Aufsichtsrat
KBA Leasing GmbH, Bad Homburg Vorsitzender Beirat
KBA-MetalPrint GmbH, Stuttgart Vorsitzender Beirat
KBA-MePrint AG, Veitshöchheim Vorsitzender Aufsichtsrat
KBA-Metronic GmbH, Veitshöchheim Vorsitzender Beirat
KBA-NotaSys SA, Lausanne/Schweiz Mitglied Verwaltungsrat
KBA Printing Machinery (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/VR China Director
Michael Kummert Albert-Frankenthal GmbH, Frankenthal Vorsitzender Beirat
KBA-Grafitec s.r.o., Dobruška/Tschechien Chairman of Board
Christoph Müller KBA-FT Engineering GmbH, Frankenthal Vorsitzender Beirat
PrintHouseService GmbH, Würzburg Vorsitzender Beirat
KBA NORDIC A/S, Værløse/Dänemark Chairman of Board
Dr. Andreas Pleßke Solarworld AG, Bonn Mitglied Aufsichtsrat
M.A.X. Informationstechnologie AG, München Vorsitzender Aufsichtsrat
smartOne Consulting AG, Berg Vorsitzender Aufsichtsrat
KBA-Mödling GmbH, Mödling/Österreich Mitglied des Aufsichtsrat
Albert-Frankenthal GmbH, Frankenthal Mitglied des Beirats
KBA-FT Engineering GmbH, Frankenthal Mitglied des Beirats
KBA-Grafitec s.r.o., Dobruška/Tschechien Member of Board
Ralf Sammeck KBA Australasia Pty. Ltd., Campbelltown/Australien Director
Koenig & Bauer do Brasil Comércio de Impressoras e Serviços Ltda., São Paulo/Brasilien Chairman
Print Assist AG, Höri/Schweiz Präsident Verwaltungsrat
KBA (HK) Company Ltd., Hongkong/VR China Member of Board
KBA Printing Machinery (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/VR China Member of Board
KBA Deutschland GmbH, Radebeul Vorsitzender Beirat
KBA NORDIC A/S, Værløse/Dänemark Member of Board
KBA-FRANCE SAS, Tremblay-en-France/Frankreich Präsident
KBA (UK) Ltd., Watford/Großbritannien Chairman of Board
KBA ITALIA SPA, Tavazzano/Italien Member of Board
KBA Koenig & Bauer (Asia Pacific) Sdn. Bhd., Kuala Lumpur/Malaysia Company Director
KBA LATINA S A P I DE CV, Mexiko-Stadt/Mexiko Member of Board
Holland Graphic Occasions B.V., Wieringerwerf/Niederlande Vorsitzender Beirat
KBA CEE Sp. z o.o., Warschau/Polen Chairman of Board
KBA Japan Co., Ltd, Tokio/Japan Chairman of Board
KBA KOREA CO., LTD., Goyang-si/Südkorea Chairman of Board
KBA RUS OOO, Moskau/Russische Föderation Chairman of Board
KBA North America Inc., Wilmington, DE/USA Member of Board

Würzburg, den 22. März 2016

Der Vorstand

Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann, Vorsitzender

Dr. Mathias Dähn

Dr. Andreas Pleßke

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung der Koenig & Bauer AG, Würzburg, und ihren Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Nürnberg, den 22. März 2016

**KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft

Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Steuerberatungsgesellschaft**

Janz, Wirtschaftsprüfer

Dr. Kelle, Wirtschaftsprüfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Berichterstattung der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Koenig & Bauer AG, Würzburg, so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung beschrieben sind.

Würzburg, den 22. März 2016

Der Vorstand

Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann, Vorsitzender

Dr. Mathias Dähn

Dr. Andreas Pleßke

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre,

im Berichtsjahr fanden vier turnusmäßige Aufsichtsratssitzungen statt. Neben den Fortschritten beim Programm Fit@All und der strategischen Weiterentwicklung wurden dabei insbesondere der aktuelle Geschäftsverlauf, die Finanz- und Ertragslage der Koenig & Bauer AG, des Konzerns sowie der einzelnen Segmente eingehend erörtert. Weiter berichtete der Vorstand dem Gremium umfassend über zentrale Themen der Geschäftspolitik und Unternehmensplanung sowie über die Nachfrageentwicklung und Wettbewerbssituation in wichtigen Märkten. Bei drei zusätzlich als Telefonkonferenzen abgehaltenen außerordentlichen Aufsichtsratssitzungen standen die aktuellen Quartalszahlen bzw. Personalthemen im Mittelpunkt. Der Wahl zweier neuer Aufsichtsratsmitglieder auf Seiten der Anteilseigner schloss sich eine konstituierende Aufsichtsratssitzung unmittelbar nach der Hauptversammlung mit Besetzung der Aufsichtsratsausschüsse an.

Die Sitzung am 19. März 2015 war von der Diskussion, Prüfung und Feststellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2014 geprägt. Auf Vorschlag des Nominierungsausschusses wurden Frau Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza und Herr Carl Ferdinand Oetker als Kandidaten für die durch das Ausscheiden der Herren Reinhart Siewert und Baldwin Knauf vakanten Aufsichtsratssitze der Anteilseigner bestimmt. Die Tagesordnung zur Hauptversammlung mit den Beschlussvorschlägen für die Aufsichtsrats- und Abschlussprüferwahl, die gesellschaftsrechtlichen Veränderungen im Zuge der geplanten Ausgliederungen und die Neufassung der Satzung wurde gebilligt, ebenso der Verkauf des Werkes Trennfeld. Weiter berichtete der Vorstand über die Konzerntöchter, den aktuellen Geschäftsverlauf des Konzerns und über das Fit@All-Projekt.

Neben der Vorbesprechung der Hauptversammlung ließ sich das Gremium in der Sitzung am 20. Mai 2015 vor allem über den aktuellen Geschäftsverlauf und den Fit@All-Status informieren. Im Detail erläuterte der Vorstand die Handlungsoptionen und Hintergründe für seinen Beschluss der Fortführung und strategischen Weiterentwicklung der KBA-Grafitec. Nach eingehender Beratung stimmten wir dem Vorstandskonzept zu. Zudem wurde die weitere Vertiefung der Compliance-Struktur erörtert.

Am 21. Mai 2015 wählte die Hauptversammlung Frau Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza und Herrn Carl Ferdinand Oetker als Vertreter der Anteilseigner in den Aufsichtsrat bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2019 beschließt. Bei der anschließenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats wurden der Vorsitzende Dr. Martin Hoyos und der Stellvertreter Gottfried Weippert in den Ämtern bestätigt sowie Frau Dagmar Rehm zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Weiter wurden Veränderungen bei der Zusammensetzung der Ausschüsse beschlossen. Den Vorsitz haben Herr Dr. Martin Hoyos im Personal-, Nominierungs- und Vermittlungsausschuss, Frau Dagmar Rehm im Prüfungsausschuss und Frau Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza im Strategieausschuss.

In der als Telefonkonferenz abgehaltenen außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 15. Juli 2015 ging es hauptsächlich um Personalthemen. Weitere Telefonkonferenzen fanden am 10. August 2015 zu den Halbjahres- und am 9. November 2015 zu den Neunmonatszahlen statt.

Neben dem Geschäftsverlauf des Konzerns zum 31. August 2015 war der Forecast für 2015 ein Schwerpunkt in der Sitzung am 24. September 2015. Nach einem Bericht zum nahezu abgeschlossenen Fit@All-Programm stellte der Vorstand verbleibende Struktur- und Prozessoptimierungen sowie Projekte zur strategischen Weiterentwicklung vor. Die aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Veränderungen und der neuen Konzernleitung angepasste Geschäftsordnung des Vorstandes fand die Zustimmung des Gremiums, ebenso die leicht modifizierte Geschäftsordnung des Aufsichtsrats. In einem Umlaufbeschluss wurden am 29. September 2015 die Zielgrößen für die Frauenquote entsprechend dem Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst festgelegt. Hinsichtlich der Einzelheiten verweisen wir auf Seite 56 dieses Konzernberichts.

Die der neuen Konzernleitung angehörenden Geschäftsführer der KBA-Industrial Solutions (Michael Kummert), der KBA-Digital & Web Solutions (Christoph Müller) und der KBA-Sheetfed Solutions (Ralf Sammeck) haben mit Wirkung zum 28. Oktober 2015 ihre Vorstandsmandate bei der Koenig & Bauer AG niedergelegt. Herr Sammeck ist für das Segment Sheetfed verantwortlich und Herr Müller für das Segment Digital & Web.

Am 19. November 2015 standen der Forecast 2015, die Unternehmensplanung 2016 bis 2018, die dem Restrukturierungsprogramm Fit@All nachfolgenden Projekte und Compliance-Themen auf der Agenda. Nach eingehender Beratung votierte der Aufsichtsrat für das vom Vorstand vorgelegte Konzept der Neuordnung der KBA-MePrint AG. Den vorgelegten Investitionsplan für 2016 hat das Gremium genehmigt.

Der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse haben die ihnen nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung zukommenden Aufgaben wahrgenommen. Bei der Leitung der Koenig & Bauer AG haben wir den Vorstand kontinuierlich begleitet, beraten und seine Tätigkeit laufend überwacht. In alle Entscheidungen von zentraler Bedeutung war der Aufsichtsrat frühzeitig eingebunden. Erforderliche Beschlüsse wurden nach eingehender Prüfung und intensiver Beratung gefasst.

Zwischen den Plenarsitzungen hat der Aufsichtsratsvorsitzende die Arbeit des Aufsichtsrats koordiniert und in Gesprächen mit dem Vorstand sowie insbesondere dem Vorsitzenden des Vorstands seine Beratungs- und Überwachungsfunktion wahrgenommen. Dabei wurden Strategie, Planung und Geschäftsentwicklung erörtert sowie die Risikolage und Compliance-Themen ausgiebig besprochen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden vom Vorsitzenden regelmäßig über die Ergebnisse der Gespräche informiert.

Fünf Ausschüsse unterstützen den Aufsichtsrat bei der effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben, indem sie die vom Aufsichtsrat zu treffenden Beschlüsse und die im Plenum zu behandelnden Themen vorbereiten. Der Prüfungsausschuss tagte sechsmal, der Personalausschuss dreimal, der Nominierungsausschuss für neue Aufsichtsratsmitglieder der Kapitalseite zweimal und der Strategieausschuss einmal. Eine Einberufung des gemäß § 27 Absatz 3 MitbestG gebildeten Vermittlungsausschusses war auch 2015 nicht erforderlich.

Der Prüfungsausschuss besprach in der Sitzung am 21. März 2016 eingehend den Konzernabschluss der KBA-Gruppe, den Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG und den zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015 sowie die entsprechenden Prüfungsberichte. Die Vertreter des Abschlussprüfers berichteten dem Ausschuss über die Schwerpunkte und Ergebnisse ihrer Prüfung und standen für Erläuterungen zur Verfügung. Weiter wurde der Plan der internen Revision für 2016 abgestimmt. Gegenstand der Beratungen in den Sitzungen des Ausschusses waren im Berichtsjahr die Quartalsberichte, die Risikosituation der Gruppe, die Bestimmung der Prüfungsschwerpunkte der Abschlussprüfung, die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses mit den jeweiligen Lageberichten für das Geschäftsjahr 2014 sowie den entsprechenden Prüfungsberichten, ferner die Compliance im Konzern. Die Mitglieder des Vorstands haben überwiegend an den Sitzungen teilgenommen.

Vorstandsangelegenheiten dominierten im Berichtsjahr die Sitzungen des Personalausschusses. Der Nominierungsausschuss bereitete die Kandidaten-Empfehlungen an den Aufsichtsrat für die Wahl der neu zu besetzenden Aufsichtsratsmandate der Anteilseigner durch die Hauptversammlung vor. Nachdem 2014 das Fit@All-Projekt im Fokus stand, hat sich der Strategieausschuss im Berichtsjahr eingehend mit den vom Vorstand vorgestellten Möglichkeiten zur nachhaltigen Weiterentwicklung des Konzerns befasst und die konsequente Verfolgung aussichtsreicher Projekte empfohlen. Über die Ergebnisse der Ausschusssitzungen wurde der Aufsichtsrat informiert.

Am 12. Februar 2016 haben Aufsichtsrat und Vorstand die aktuelle Entsprechenserklärung abgegeben und auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht. Von den Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner aktuellen Fassung vom 5. Mai 2015 wird nur in unternehmensspezifisch begründeten Fällen abgewichen, siehe dazu den Corporate Governance-Bericht auf den Seiten 20 f. Interessenkonflikte bei den Vorstands- und den Aufsichtsratsmitgliedern sind im zurückliegenden Geschäftsjahr nicht berichtet worden.

Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG und den Konzernabschluss der KBA-Gruppe zum 31. Dezember 2015 einschließlich des zusammengefassten Lageberichts hat die KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft AG in Nürnberg unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Weiterhin hat der Abschlussprüfer bestätigt, dass der Vorstand ein den gesetzlichen Vorschriften in § 91 Absatz 2 AktG entsprechendes Risikofrüherkennungssystem eingerichtet hat. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden die genannten Unterlagen zusammen mit den Prüfungsberichten des Abschlussprüfers rechtzeitig zur Verfügung gestellt. Der Prüfungsausschuss hat dem Aufsichtsrat das Ergebnis seiner intensiven Prüfungen vorgetragen. Die verantwortlichen Wirtschaftsprüfer standen den Mitgliedern des Aufsichtsrats in der feststellenden Sitzung zur Beantwortung ergänzender Fragen zur Verfügung. Der Aufsichtsrat hat in der Sitzung am 22. März 2016 den Jahres- und Konzernabschluss zustimmend zur Kenntnis genommen und nach eigener Prüfung keine Einwendungen gegen den Konzernabschluss, den Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG und den zusammengefassten Lagebericht erhoben. Der Jahresabschluss wurde daher in der Sitzung gebilligt und damit festgestellt. Der Konzernabschluss und zusammengefasste Lagebericht wurden ebenfalls sorgfältig geprüft und zur Kenntnis genommen.

Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Vorstand, der Konzernleitung, den Führungskräften und Arbeitnehmervertretern aller Konzerngesellschaften für ihr Engagement, die geleistete Arbeit und die konstruktive Zusammenarbeit im Geschäftsjahr 2015. Bei unseren Aktionären bedanken wir uns für ihr Vertrauen in das Unternehmen.

Ein besonderer Dank gilt den im Berichtsjahr ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern Reinhart Siewert und Baldwin Knauf. In fast 50 Jahren hat Herr Siewert als CFO, CEO und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender mit großem Sachverstand, Weitsicht und Geschick die Entwicklung der Gesellschaft wesentlich beeinflusst. Herr Knauf gehörte dem Aufsichtsrat seit 2006 an und hat mit seinem Fachwissen und seiner unternehmerischen Erfahrung viele hilfreiche Ideen und Impulse in das Gremium eingebracht.

Würzburg, den 22. März 2016

Der Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG

Dr. Martin Hoyos, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Entsprechenserklärung vom 12. Februar 2016

der Koenig & Bauer AG

Aufsichtsrat und Vorstand der Koenig & Bauer AG erklären gemäß § 161 AktG:

Den Grundsätzen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 5. Mai 2015 wird mit den nachfolgenden Abweichungen entsprochen:

1. Bei der für die Mitglieder des Aufsichtsrats abgeschlossenen D&O-Versicherung ist derzeit mit 2.500 € ein geringerer Selbstbehalt vereinbart als in Ziffer 3.8 des Kodex empfohlen. Eine Anpassung des Selbstbehalts auf mindestens das Eineinhalbfache der festen jährlichen Vergütung ist nicht vorgesehen, da unser Aufsichtsrat unabhängig von der Höhe des Selbstbehalts seinen Pflichten mit hohem Engagement und Verantwortungsbewusstsein jederzeit und vollumfänglich nachkommt.

2. In den Vorstandsverträgen sind die Zahlungen an Vorstandsmitglieder, deren Vertragsverhältnis durch KBA ohne wichtigen Grund vorzeitig beendet wird, auf drei Jahresfestbezüge einschließlich Nebenleistungen begrenzt. In Ziffer 4.2.3 des Kodex wird ein Abfindungs-Cap von zwei Jahresvergütungen empfohlen. Durch die Beschränkung auf das Fixum stellt die Vertragsausgestaltung bei der Koenig & Bauer AG im Regelfall sogar eine striktere Begrenzung des Abfindungs-Caps dar.

3. Bei der individualisierten Offenlegung der Vorstandsvergütung sieht Ziffer 4.2.5 des Kodex erweiterte Angaben unter Verwendung von zwei Mustertabellen vor. Einschließlich des Geschäftsjahres 2015 kann die Veröffentlichung individualisierter Angaben zur Vorstandsvergütung entsprechend des Beschlusses der Hauptversammlung vom 16. Juni 2011 unterbleiben, so dass auf die empfohlene Veröffentlichung dieser zusätzlichen Angaben verzichtet wird.

4. Eine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat (Ziffer 5.4.1 des Kodex) besteht im Interesse der Gesellschaft nicht, da eine starre Regelung die individuellen Kenntnisse und fachlichen Qualifikationen der Mitglieder nicht berücksichtigt.

5. Die Aufsichtsratsbezüge werden nicht individualisiert ausgewiesen (Ziffer 5.4.6 des Kodex). Zusammen mit den in der Satzung festgelegten und im Lagebericht beschriebenen Vergütungsregelungen ist aus unserer Sicht weitgehend eine Beurteilung der Angemessenheit der Aufsichtsratsvergütung und der individuellen Höhe der Vergütung möglich.

6. Der Anteilsbesitz der einzelnen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder am Grundkapital wird nicht separat dargestellt (Ziffer 6.2 des Kodex). Unseres Erachtens trägt der nach Vorstand und Aufsichtsrat getrennte Ausweis des Gesamt-Aktienbesitzes dem berechtigten Informationsbedürfnis der Investoren ausreichend Rechnung.

Seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im Februar 2015 entsprach die Koenig & Bauer AG den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ in der Fassung vom 24. Juni 2014 mit den folgenden Ausnahmen:

Der Selbstbehalt bei der für die Mitglieder des Aufsichtsrats abgeschlossenen D&O-Versicherung war geringer als das Eineinhalbfache der festen jährlichen Vergütung (Ziffer 3.8 des Kodex). Das Abfindungs-Cap war nicht auf zwei Jahresvergütungen begrenzt (Ziffer 4.2.3 des Kodex). Der Ausweis der Aufsichtsratsbezüge und des Aktienbesitzes von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgten nicht individualisiert (Ziffern 5.4.6 und 6.3 des Kodex). Auf die empfohlene Veröffentlichung zusätzlicher Angaben bei der individualisierten Offenlegung der Vorstandsvergütung unter Verwendung von zwei Mustertabellen (Ziffer 4.2.5 des Kodex) wurde verzichtet.

Würzburg, 12. Februar 2016

Koenig & Bauer AG

Für den Aufsichtsrat: Dr. Martin Hoyos, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Für den Vorstand: Claus Bolza-Schünemann, Vorsitzender des Vorstands

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