Annual Report • Jun 29, 2016
Annual Report
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JENOPTIK Aktiengesellschaft Jena Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015 Jenoptik im Überblick scroll in Mio EUR 2015 2014 Veränderung in % Umsatz 668,6 590,2 13,3 Inland 217,8 211,1 3,2 Ausland 450,8 379,1 18,9 EBITDA 88,8 76,1 16,7 EBITDA-Marge (EBITDA in % vom Umsatz) 13,3 12,9 EBIT 61,2 51,6 18,7 EBIT-Marge (EBIT in % vom Umsatz) 9,2 8,7 Ergebnis vor Steuern 57,4 46,1 24,6 Ergebnis nach Steuern 49,9 41,6 20,0 EPS (in EUR) 0,87 0,73 19,0 Dividende (in EUR) 0,22 0,20 10,0 Free Cashflow (vor Ertragsteuern) 71,8 22,5 219,1 Nettoverschuldung 43,9 92,1 -52,4 Eigenkapitalquote (Eigenkapital in % von der Bilanzsumme) 56,6 50,1 12,9 Auftragseingang 636,7 589,2 8,1 scroll 31.12.2015 31.12.2014 Veränderung in % Auftragsbestand (in Mio EUR) 373,4 422,5 -11,6 Anzahl Mitarbeiter 3.512 3.553 -1,2 Es wird darauf hingewiesen, dass im vorliegenden Geschäftsbericht Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch genau ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten können. Bericht des Aufsichtsrats Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, der Jenoptik-Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um rund 13 Prozent gesteigert und kann damit auf das erfolgreichste Geschäftsjahr der jüngeren Unternehmensgeschichte zurückblicken. Grundlage dieses Erfolges waren die gemeinsame konsequente Umsetzung unserer Strategie, weitere Prozessverbesserungen und der kontinuierliche Ausbau der internationalen Präsenz, durch die wir unsere Stellung im Weltmarkt weiter stärken konnten. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand auf diesem Weg intensiv begleitet und beraten. Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung, Deutschem Corporate Governance Kodex und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben sorgfältig wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und dessen Tätigkeiten kontinuierlich überwacht. Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand in die Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundsätzlicher Bedeutung waren, frühzeitig und intensiv eingebunden. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat zudem regelmäßig sowohl mündlich als auch schriftlich über alle für die Gesellschaft und den Konzern relevanten Fragen zur Unternehmensplanung, zur Geschäfts- und Rentabilitätsentwicklung, zur Risikolage einschließlich Risikomanagement und Compliance sowie über die allgemeine wirtschaftliche Lage des Unternehmens unterrichtet. Auch die strategische Ausrichtung des Konzerns und den Stand der Strategieumsetzung hat der Vorstand mit dem Aufsichtsrat abgestimmt und beraten. Die für Jenoptik bedeutenden Geschäftsvorgänge wurden auf Basis detaillierter Vorstandsberichte in den Sitzungen des Plenums und der Ausschüsse vorgestellt und ausführlich besprochen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben sich intensiv mit den vorgelegten Berichten auseinandergesetzt und konnten jederzeit eigene Anregungen einbringen. Soweit der Vorstand für bestimmte Maßnahmen entsprechend den Regelungen des Aktiengesetzes, der Satzung sowie der Geschäftsordnung der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurfte, hat dieser nach gründlicher Prüfung und Beratung seine Zustimmung erteilt. Dazu gehörte im abgelaufenen Geschäftsjahr unter anderem die Änderung des Konsortialkreditvertrags und der Schuldscheindarlehen zur Erweiterung des mittelfristigen Finanzierungsrahmens der Jenoptik. Soweit es zu Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen kam, erläuterte der Vorstand diese dem Aufsichtsrat unter Angabe von Gründen eingehend. Der Vorstand ist seinen Berichtspflichten nach § 90 AktG und des Deutschen Corporate Governance Kodex vollumfänglich nachgekommen. Der Aufsichtsrat trat im Berichtsjahr zu fünf turnusmäßigen und zwei außerordentlichen Sitzungen zusammen. In einem Fall wurden Beschlüsse im schriftlichen Umlaufverfahren gefasst. Kein Mitglied des Aufsichtsrats hat 2015 während seiner Gremienzugehörigkeit nur an der Hälfte oder weniger der Sitzungen teilgenommen. Bei den Sitzungen des Personalausschusses haben zwei Mitglieder nur an der Hälfte oder weniger der Sitzungen teilgenommen. Angaben zur individualisierten Sitzungsteilnahme der Mitglieder finden Sie im Abschnitt 11.2 des Anhangs. Die Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgte stets in einer vertrauensvollen und offenen Atmosphäre. Auch zwischen den Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse standen der Aufsichtsratsvorsitzende sowie der Vorsitzende des Prüfungsausschusses mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt. Die beiden im Berichtsjahr amtierenden Aufsichtsratsvorsitzenden berieten mit dem Vorstand insbesondere die aktuelle Geschäftsentwicklung, aber auch die Strategie, Planung, Risikolage, das Risikomanagement und die Compliance des Unternehmens. Sie wurden vom Vorstand außerdem über wichtige Anlässe, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung sowie für die Leitung der Jenoptik von wesentlicher Bedeutung waren, unverzüglich schriftlich oder mündlich informiert und haben den Aufsichtsrat über relevante Anlässe oder Themen umgehend, spätestens aber in der nächsten Sitzung unterrichtet. Zwischen den Sitzungen wurden alle Mitglieder des Aufsichtsrats regelmäßig durch Monatsberichte über die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage der Gesellschaft informiert. Besondere Gegenstände der Beratungen im Aufsichtsrat In allen turnusmäßigen Sitzungen befasste sich der Aufsichtsrat mit den ausführlichen Berichten des Vorstands über den Gang der Geschäfte, vor allem mit der aktuellen Umsatz- und Ergebnisentwicklung sowie der Lage der Gesellschaft einschließlich der Finanz- und Risikosituation. Hierzu gehörte auch die umfassende Prüfung und Erörterung der entsprechenden Quartals- und Monatsberichte. Wiederkehrender Gegenstand mehrerer Sitzungen waren zudem Informationen über die Entwicklung der Jenoptik-Aktie und aktuelle Analysteneinschätzungen, Informationen über das Immobilienmanagement sowie über das Projekt Market Excellence, mit dem die Vertriebsprozesse und -aktivitäten von Jenoptik noch konsequenter an den Bedürfnissen unserer Kunden ausgerichtet werden sollen. Seit März 2015 wurde der Aufsichtsrat in allen Sitzungen des Jahres über den jeweiligen Stand der Maßnahmen zur Vorbereitung der Neuorganisation der Segmente und Sparten unterrichtet. In einem schriftlichen Umlaufverfahren im Februar 2015 hat der Aufsichtsrat die Erklärung zur Unternehmensführung und den Corporate-Governance-Bericht gebilligt und seinen Bericht an die Hauptversammlung 2015 verabschiedet. Schwerpunkte der Bilanzsitzung am 25. März 2015 waren die Prüfung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts für die JENOPTIK AG und den Konzern für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014. Hierzu berichteten zwei Vertreter des Abschlussprüfers über das Ergebnis der Abschlussprüfung. Der Aufsichtsrat billigte nach eingehender Prüfung und auf Empfehlung des Prüfungsausschusses den Jahres- sowie den Konzernabschluss und stellte den Jahresabschluss damit fest. Er stimmte nach ausführlicher Beratung dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zu, der eine Dividendenzahlung in Höhe von 0,20 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie vorsah. Weitere wichtige Themen waren neben der Berichterstattung über die aktuelle Umsatz- und Ergebnisentwicklung die Verabschiedung der Tagesordnung für die ordentliche Hauptversammlung am 3. Juni 2015 sowie der aktuelle Konzernrisiko- und Chancenbericht. Der Aufsichtsrat beschloss die Abrechnung der Zielvereinbarungen 2014 für die Mitglieder des Vorstands und verabschiedete die neue Zielvereinbarung für den Vorstandsvorsitzenden für das Geschäftsjahr 2015. Ferner wurde eine Vereinbarung mit Herrn Rüdiger Andreas Günther zu den Modalitäten seines Ausscheidens als Finanzvorstand verabschiedet. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat über die geplante Neuorganisation der Sparten und Segmente sowie über die Erweiterung des mittelfristigen Finanzierungsrahmens des Jenoptik-Konzerns. Abschließend wurde der Personalausschuss durch Neuwahl von Frau Sabine Lötzsch und mir, Herrn Matthias Wierlacher, von sechs auf acht Personen erweitert. Zusätzlich zu den wiederkehrenden Themen befasste sich der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 2. Juni 2015 mit dem Abschluss des 1. Quartals, den Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie dem Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst. Er legte gemäß Ziffer 4.2.3 Abs. 3 des Kodex das jeweils angestrebte Versorgungsniveau für die Vorstandsmitglieder fest und verabschiedete gemeinsam mit dem Vorstand eine Aktualisierung der Entsprechenserklärung. Der Aufsichtsrat vereinbarte mit dem neuen Finanzvorstand, Herrn Hans-Dieter Schumacher, der das Amt von Herrn Rüdiger Andreas Günther am 1. April 2015 übernommen hatte, Ziele für seine variable Vergütung 2015. Da die Herren Christian und Rudolf Humer mit Wirkung zum 30. Juni 2015 ihre Aufsichtsratsmandate niedergelegt hatten, beschäftigte sich der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 15. Juli 2015, die sowohl als Präsenzsitzung als auch in Form einer Telefonkonferenz abgehalten wurde, mit den Kandidatenempfehlungen des Nominierungsausschusses zur gerichtlichen Ersatzbestellung von zwei neuen Aufsichtsratsmitgliedern. Aufgrund des Ausscheidens von Herrn Rudolf Humer aus dem Aufsichtsrat war zudem die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden neu zu besetzen. Der Aufsichtsrat wählte mich, Herrn Matthias Wierlacher, in dieser Sitzung einstimmig zum Vorsitzenden für die restliche Amtszeit der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat, das heißt mit Wirkung bis zur Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung 2017. Nachdem das Amtsgericht Jena mit Beschluss vom 22. Juli 2015 Frau Doreen Nowotne und Herrn Evert Dudok zu neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats mit Wirkung bis zur Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung 2016 bestellt hat, habe ich mein Amt als Mitglied des Prüfungsausschusses mit Wirkung zum 6. August 2015 niedergelegt. In einer außerordentlichen telefonischen Sitzung am 6. August 2015 wählte der Aufsichtsrat daraufhin Frau Doreen Nowotne zum neuen Mitglied des Prüfungsausschusses. Die Sitzung am 16. September 2015 fand am Standort der Sparte Industrial Metrology in Villingen-Schwenningen statt. Nach einer Werksbesichtigung erörterte der Aufsichtsrat neben den turnusmäßigen Vorlagen mit dem Vorstand den aktuellen Konzernrisiko- und Chancenbericht und informierte sich über den aktuellen Stand des JOE-Projektes (Jenoptik One ERP) und die D&O-Police von Jenoptik. Er legte eine Zielquote für den Vorstand gemäß dem "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" fest. Ferner wurden die Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats angepasst. Wegen der Einzelheiten wird auf den Corporate Governance Bericht auf Seite 48 f. verwiesen. An einem separaten Strategietag am 3. November 2015 erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand sowie den weiteren Mitgliedern des Executive Management Boards und dem Leiter Strategie ausführlich die Konzernstrategie sowie die Strategie der Segmente und Sparten. Dabei ging es neben einer langfristigen Betrachtung der Markt-, Wettbewerbs- und Kundensituation auch um potenzielle Wachstumsfelder der einzelnen Geschäftsbereiche. In der letzten Sitzung des Berichtsjahres am 9. Dezember 2015 verabschiedete der Aufsichtsrat nach eingehender Diskussion die Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2016 sowie die Mittelfristplanung. Weitere Gegenstände der Beratungen waren neben den wiederkehrenden Themen Informationen zum IP-Management sowie zu den Jenoptik-Innovationstagen. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat ferner über Planungen zur Ausrichtung des Geschäfts der JENOPTIK Laser GmbH an neuen Marktanforderungen und damit einhergehende mögliche Personalanpassungen. In Umsetzung einer entsprechenden dienstvertraglichen Regelung beschloss der Aufsichtsrat den Abschluss eines Vertrags mit Herrn Hans-Dieter Schumacher über seine Altersversorgung und wertete die Ergebnisse der nach der September-Sitzung mittels eines Fragebogens durchgeführten Effizienzprüfung des Aufsichtsrats aus. Ferner verabschiedete er gemeinsam mit dem Vorstand nach Prüfung einer Corporate-Governance-Checkliste die Entsprechenserklärung der JENOPTIK AG gemäß § 161 Abs. 1 AktG. In diesem Zusammenhang beschloss der Aufsichtsrat, keine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat gemäß Ziffer 5.4.1 Abs. 2 Satz 1 des Kodex festzulegen und insoweit gemäß § 161 Abs. 1 AktG eine Abweichung zu erklären. Zur Anpassung an die jüngsten gesetzgeberischen Entwicklungen sowie die neue Fassung des Kodex wurde eine überarbeitete Version der Geschäftsordnung verabschiedet. Frau Doreen Nowotne wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2016 zur stellvertretenden Vorsitzenden des Prüfungsausschusses gewählt. Entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juni 2015 und auf Empfehlung des Prüfungsausschusses wurde die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2015 bestellt. Arbeit in den Ausschüssen Der Aufsichtsrat hat zur Intensivierung seiner Arbeit und zur Steigerung seiner Effizienz vier Ausschüsse gebildet. Die Ausschüsse bereiten Entscheidungen des Aufsichtsrats vor oder entscheiden in Einzelfällen, soweit dies gesetzlich zulässig ist, anstelle des Aufsichtsrats. Die Ausschussvorsitzenden informieren den Aufsichtsrat jeweils in der nächsten Sitzung des Plenums über die Inhalte und die Ergebnisse der Ausschusssitzungen. Mit Ausnahme des Prüfungsausschusses, dessen Vorsitzender Heinrich Reimitz ist, werden die Ausschüsse vom Aufsichtsratsvorsitzenden geleitet. Eine Übersicht über die Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse ist auf den Seiten 190 f. des Geschäftsberichts zu finden. Im Berichtszeitraum hielt der Prüfungsausschuss vier Sitzungen sowie eine Telefonkonferenz ab. An der zweiten und dritten Sitzung des Jahres haben Vertreter des Abschlussprüfers teilgenommen. Hauptschwerpunkt der Tätigkeiten des Prüfungsausschusses waren intensive Prüfungen des Jahres- und des Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts der JENOPTIK AG und des Konzerns sowie die Erörterung der detaillierten Quartals- und Halbjahresberichte jeweils vor ihrer Veröffentlichung. Ein besonderes Augenmerk galt daneben der Wirksamkeit und der Weiterentwicklung des Risikomanagement-, des internen Kontroll- und des Compliance-Management-Systems sowie aktuellen Themen und Vorhaben aus den Bereichen der Internen Revision. Wiederkehrender Gegenstand in allen Sitzungen des Prüfungsausschusses waren zudem Informationen über die Entwicklung der Jenoptik-Aktie sowie aktuelle Analysteneinschätzungen. In einer Telefonkonferenz im Januar 2015 stellte der Finanzvorstand den Ausschussmitgliedern die vorläufigen Zahlen des Jahresabschlusses 2014 vor, die am nachfolgenden Tag veröffentlicht werden sollten. Aufgrund einer Delegation von Entscheidungsbefugnissen durch den Aufsichtsrat stimmte der Prüfungsausschuss den Maßnahmen zur Erweiterung des mittelfristigen Finanzierungsrahmens des Jenoptik-Konzerns zu. Hauptgegenstand der Bilanzsitzung am 10. März 2015 war die intensive Erörterung des Jahres- und Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts und des Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstands. Im Ergebnis empfahl der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat, den Jahresabschluss festzustellen. Weiterer Gegenstand der Sitzung war die Empfehlung des Prüfungsausschusses an den Aufsichtsrat, der Hauptversammlung die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2015 zur Wahl vorzuschlagen. Der Ausschuss beschäftigte sich zudem mit dem aktuellen Konzernrisiko- und Chancenbericht und informierte sich über den Stand der Umsetzung der Finanzierungsmaßnahmen. In der Mai-Sitzung lag der Fokus des Prüfungsausschusses auf dem Abschluss des 1. Quartals und der ersten Prognose für das Geschäftsjahr. Der Prüfungsausschuss beschäftigte sich zudem mit einem Status-Update zum Risiko- und Compliance-Management sowie Verbesserungen in der Finanzierungsstruktur infolge des neuen Konsortialkreditvertrags. In der Sitzung am 5. August 2015 erörterte der Finanzvorstand mit dem Prüfungsausschuss den Halbjahresabschluss, den Status des Konzern-Immobilienportfolios und des JOE-Projektes sowie erneut den aktuellen Konzernrisiko- und Chancenbericht. Der Prüfungsausschuss legte zudem die Prüfungsschwerpunkte für die Abschlussprüfung des Geschäftsjahres 2015 fest. In der letzten Sitzung des Jahres am 4. November 2015 beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit dem Zwischenabschluss des 3. Quartals sowie der aktuellen Prognose. Er bereitete die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer vor und unterbreitete dem Plenum den Vorschlag, die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, mit der Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses der JENOPTIK AG und des zusammengefassten Lageberichts zum 31. Dezember 2015 zu beauftragen. Weitere Schwerpunkte der Sitzung waren Informationen zur Systematik des Risikomanagements, die Vorstellung wesentlicher Prüfungsergebnisse der Internen Revision im abgelaufenen Geschäftsjahr und der aktuelle Status des Immobilienportfolios. Der Personalausschuss tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr drei Mal. Gegenstand der Beratungen im Februar waren die Abrechnung der Zielvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands für das Jahr 2014 und im März die Zielvereinbarung mit dem Vorstandsvorsitzenden für das Jahr 2015. Ferner wurden in der März-Sitzung die Eckpunkte einer Vereinbarung über die Modalitäten des Ausscheidens von Herrn Rüdiger Andreas Günther zum 31. März 2015 besprochen und im Hinblick auf die Empfehlung von Ziffer 4.2.3 Abs. 3 des Deutschen Corporate Governance Kodex Überlegungen zum angestrebten Versorgungsniveau der Vorstandsmitglieder angestellt. In der Sitzung im Oktober beschäftigte sich der Personalausschuss mit der Systematik der Zielvereinbarungen für die Vorstandsmitglieder. Da die Herren Christian und Rudolf Humer ihre Mandate im Aufsichtsrat mit Wirkung zum 30. Juni 2015 niedergelegt haben, tagte der ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzte Nominierungsausschuss im abgelaufenen Geschäftsjahr im Zeitraum von Ende April bis Ende Juni insgesamt drei Mal. Gegenstand der Sitzungen waren Beratungen über geeignete Vorschläge zur gerichtlichen Ersatzbestellung von zwei Anteilseignervertretern. Mit Unterstützung eines unabhängigen externen Personalberaters wurde ein Anforderungsprofil für die neuen Kandidaten entwickelt. Nachdem sich der Nominierungsausschuss ausführlich mit den Profilen und Lebensläufen mehrerer Kandidaten auseinandergesetzt und dabei auch die vom Aufsichtsrat für seine Zusammensetzung beschlossenen Ziele berücksichtigt hatte, empfahl er dem Aufsichtsrat Frau Doreen Nowotne und Herrn Evert Dudok als Kandidaten zur gerichtlichen Ersatzbestellung. Frau Nowotne und Herr Dudok stellten sich anschließend persönlich dem Aufsichtsrat vor und wurden auf entsprechenden Antrag mit Beschluss des Amtsgerichts Jena vom 22. Juli 2015 als Anteilseignervertreter in den Aufsichtsrat bestellt. Der gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG gebildete Vermittlungsausschuss hat im Berichtsjahr nicht getagt, da es hierfür keine Veranlassung gab. Corporate Governance Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich der Aufsichtsrat fortlaufend mit den Grundsätzen guter Unternehmensführung und regulatorischen Veränderungen im Bereich Corporate Governance auseinandergesetzt. In der Juni-Sitzung wurde gemäß Ziff. 4.2.3 Abs. 3 des Kodex das angestrebte Versorgungsniveau für die Vorstandsmitglieder festgelegt und die Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat gemäß § 161 Abs. 1 AktG aktualisiert. In der September-Sitzung beschloss der Aufsichtsrat eine Zielquote für den Frauenanteil im Vorstand bis zum 30. Juni 2017. In der Dezember-Sitzung entschied der Aufsichtsrat, keine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat festzulegen, da diese nicht konsequent vereinbar ist mit dem nach dem Mitbestimmungsgesetz vorgesehenen Verfahren zur Wahl von Arbeitnehmervertretern in den Aufsichtsrat. Die im Dezember verabschiedete Entsprechenserklärung sowie die Erklärungen der Vorjahre seit 2004 sind den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich. Die aktuelle Entsprechenserklärung ist auch im Geschäftsbericht auf Seite 44 ff. zu finden. Entsprechend den Empfehlungen des Kodex prüft der Aufsichtsrat regelmäßig seine Effizienz anhand eines Fragebogens. Alle Mitglieder haben sich an der im Jahr 2015 durchgeführten Evaluation beteiligt. In der Dezember-Sitzung fand eine Auswertung der Antworten statt, in deren Ergebnis die Effizienz bejaht werden konnte. Einzelne Mitglieder des Aufsichtsrats üben eine Organfunktion bei anderen Unternehmen aus, mit denen Jenoptik in einer Geschäftsbeziehung steht. Sämtliche dieser für Jenoptik nicht wesentlichen Geschäfte erfolgten zu Bedingungen, wie sie auch mit anderen Unternehmen abgeschlossen worden wären. Ausführliche Informationen zu Geschäften mit sogenannten nahestehenden Unternehmen finden Sie im Abschnitt 8.6 des Konzernanhangs auf Seite 186. Dem Plenum offenzulegende Interessenkonflikte, über die die Hauptversammlung mit diesem Bericht zu informieren wäre, sind im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht aufgetreten. Ausführliche Informationen zur Corporate Governance finden Sie im Corporate-Governance-Bericht ab Seite 44 des Geschäftsberichts. Jahresabschluss und Konzernabschluss Der Prüfungsausschuss empfahl dem Aufsichtsrat nach umfassender Vorprüfung und entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juni 2015, die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, zum Abschlussprüfer zu bestellen. Das Mandat wurde schließlich in der Sitzung am 9. Dezember 2015 erteilt. Der Abschlussprüfer hat seine Prüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Der vom Vorstand gemäß § 315a HGB auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015 wurden vom Abschlussprüfer mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Dies gilt auch für den nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellten Jahresabschluss der JENOPTIK AG. Der Abschlussprüfer hat auch geprüft, ob der Vorstand geeignete Maßnahmen getroffen hat, damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig erkannt werden. Unverzüglich nach Fertigstellung wurden die Prüfberichte, der Jahresabschluss, der Konzernabschluss einschließlich des Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstands sowie der zusammengefasste Lagebericht an den Prüfungsausschuss und anschließend an das Gesamtplenum versandt und von diesen in ihren Sitzungen am 8. (Prüfungsausschuss) und 21. März 2016 (Aufsichtsrat) eingehend geprüft und intensiv erörtert. Vertreter der Abschlussprüfer berichteten in den Sitzungen über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfungen, informierten über Leistungen, die zusätzlich zu den Abschlussprüferleistungen erbracht wurden, und standen für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Umstände, nach denen die Besorgnis der Befangenheit bestehen könnte, waren nach Auskunft des Abschlussprüfers nicht gegeben. Wesentliche Schwächen des Risikofrüherkennungssystems sowie des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems wurden nicht berichtet. Auch der Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtete dem Aufsichtsrat ausführlich über die Prüfung der Abschlüsse durch den Prüfungsausschuss. Der Aufsichtsrat schloss sich nach umfassender eigener Prüfung und Diskussion dem Ergebnis des Abschlussprüfers an und erhob keine Einwendungen gegen die Ergebnisse der Abschlussprüfung. Er billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss und stellte den Jahresabschluss damit gemäß § 172 Satz 1 AktG fest. Der Aufsichtsrat hat mit dem Vorstand den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns, der eine Erhöhung der Dividende auf 0,22 Euro pro Stückaktie vorsieht, ausführlich erörtert und diesem nach eigener Prüfung und Abwägung der Finanzlage der Gesellschaft ebenfalls zugestimmt. Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat Nach dem Anteilsverkauf der ECE Industriebeteiligungen GmbH im März 2015 haben die Herren Christian und Rudolf Humer mit Wirkung zum 30. Juni 2015 ihre Mandate im Aufsichtsrat niedergelegt. Wir danken den ausgeschiedenen Mitgliedern, insbesondere Herrn Rudolf Humer in seiner langjährigen Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender, für die wertvolle Unterstützung und ihre großen Verdienste für das Unternehmen. Mit Wirkung zum 15. Juli 2015 wurde ich, Herr Matthias Wierlacher, als Nachfolger von Herrn Humer in das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Mit Beschluss des Amtsgerichts Jena vom 22. Juli 2015 wurden Frau Doreen Nowotne und Herr Evert Dudok zu Mitgliedern der Anteilseignervertreter bestellt. Sie sollen der Hauptversammlung 2016 zur Wahl vorgeschlagen werden. Herr Rüdiger Andreas Günther ist zum 31. März 2015 auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausgeschieden. Der Aufsichtsrat hat mit Wirkung zum 1. April 2015 Herrn Hans-Dieter Schumacher zum Vorstandsmitglied und Nachfolger von Rüdiger Andreas Günther als Finanzvorstand bestellt. Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre besonderen Leistungen und ihr hohes Engagement im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie unseren Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen. Jena, im März 2016 Für den Aufsichtsrat Matthias Wierlacher Vorsitzender Corporate-Governance-Bericht Vorstand und Aufsichtsrat berichten im folgenden Corporate-Governance-Bericht gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") in seiner Fassung vom 5. Mai 2015. Wir betrachten den "Vergütungsbericht" (ab Seite 53) ebenfalls als Bestandteil des Corporate-Governance-Berichts. Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB ist ungeprüfter Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Sie beinhaltet die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG, Angaben zu wesentlichen Unternehmensführungspraktiken, eine Beschreibung der Arbeitsweisen von Vorstand und Aufsichtsrat, die Zusammensetzung und Arbeitsweise der Ausschüsse des Aufsichtsrats sowie die Festlegungen von Zielgrößen für den Frauenanteil im Unternehmen. Die Erklärung zur Unternehmensführung finden Sie auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/Corporate Governance. Für die Erklärung zur Unternehmensführung und die aktuelle Entsprechenserklärung sowie Erklärungen der vergangenen Jahre siehe www.jenoptik.de/investoren/corporate-governance CORPORATE GOVERNANCE Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG bekennen sich zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten und wertebasierten Unternehmensführung. Sie sehen darin die Grundlage für eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes. Dazu gehört als zentraler Bestandteil eine gute Corporate Governance, die sich auf alle Bereiche des Konzerns erstreckt. Diese trägt dazu bei, das Vertrauen von Aktionären, Geschäftspartnern, Mitarbeitern sowie der breiten Öffentlichkeit in Jenoptik zu stärken und ermöglicht einen angemessenen Umgang mit Risiken. Der Vorstandsvorsitzende der JENOPTIK AG, Dr. Michael Mertin, wurde 2013 in die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex berufen. Als Kommissionsmitglied legt er besonderen Wert auf einen intensiven Dialog mit Politik und Gesellschaft sowie dem Management anderer Unternehmen zu Themen der guten Unternehmensführung. Jenoptik orientiert sich an den anerkannten Standards und bekennt sich zu den Empfehlungen des Kodex. Dabei unterstützen wir die Aussage des Kodex in seiner Präambel, dass eine gut begründete Abweichung von einer Kodexempfehlung durchaus im Interesse einer guten Unternehmensführung liegen kann. Im vergangenen Geschäftsjahr haben Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG die Entsprechenserklärung unterjährig aktualisiert, da der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 2. Juni 2015 das für die Mitglieder des Vorstands jeweils angestrebte Versorgungsniveau festgelegt hatte und damit ab diesem Zeitpunkt der Kodexempfehlung in Ziffer 4.2.3 Abs. 3 entsprochen wurde. Die aktuelle Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG wurde am 9. Dezember 2015 von Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam verabschiedet. Jenoptik folgt auch der überwiegenden Zahl der im Kodex enthaltenen Anregungen. Sollten sich künftig Änderungen ergeben, wird die Entsprechenserklärung auch unterjährig aktualisiert. Vorstand und Aufsichtsrat haben sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr mit den Weiterentwicklungen der Corporate Governance beschäftigt, insbesondere mit der Zielsetzung für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und dem Gesetz für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Dienst (siehe Corporate Governance Bericht Seite 49). ENTSPRECHENSERKLÄRUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT DER JENOPTIK AG IM GESCHÄFTSJAHR 2015 Nach § 161 Abs. 1 Satz 1 Aktiengesetz haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht. Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG bekennen sich zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" und erklären gemäß § 161 Absatz 1 Satz 1 Aktiengesetz: Seit der letzten Aktualisierung der Entsprechenserklärung vom 2. Juni 2015 wurde den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" ("Kodex") in der Fassung vom 24. Juni 2014 bis auf die nachfolgenden Ausnahmen zu 1. bis 3. und wird künftig in der Fassung vom 5. Mai 2015 bis auf die nachfolgenden Ausnahmen zu 1. bis 4. entsprochen: 1. Gemäß Ziff. 4.2.3 Abs. 2 Satz 6 des Kodex soll die Vorstandsvergütung insgesamt und hinsichtlich ihrer variablen Vergütungsteile betragsmäßige Höchstgrenzen aufweisen. Dieser mit der Kodex-Fassung vom 13. Mai 2013 neu eingefügten Empfehlung wurde und wird künftig nicht entsprochen. Die Funktionsweise der variablen Vergütung der Mitglieder des Vorstands der Jenoptik ist im Vergütungsbericht auf den Seiten 33 bis 36 des Geschäftsberichts 2014 beschrieben. Die variable Vergütung ist auf einen Höchstbetrag begrenzt. Zur Sicherstellung einer langfristigen Anreizwirkung wird sie zur Hälfte in Form sogenannter virtueller Aktien gewährt, die erst nach einer Haltedauer von vier Jahren zur Auszahlung gelangen. Damit wird eine hohe Übereinstimmung mit den Interessen der Aktionäre an einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft und des Aktienkurses sichergestellt. Das System hat sich bewährt und an ihm soll auch künftig festgehalten werden. Die Umrechnung des in virtuellen Aktien gewährten Anteils der variablen Vergütung erfolgt auf der Basis des volumengewichteten Durchschnittskurses der Jenoptik-Aktie im letzten Quartal des vorvergangenen Jahres. Daher besteht bei einem Kursanstieg die theoretische Möglichkeit, dass im Zuteilungszeitpunkt der Wert der gesamten variablen Vergütung den Höchstbetrag übersteigt. Dies setzt jedoch in der Regel einen hohen Zielerreichungsgrad und eine positive Kursentwicklung voraus. Bei einer negativen Kursentwicklung ergibt sich ein gegenteiliger Effekt. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Meinung, dass das Abstellen auf einen Kurs des vorvergangenen Jahres sinnvoll ist, weil es sich dabei um den Kurs handelt, an dem die Aktienkursentwicklung des vergütungsrelevanten Folgejahres gemessen wird. Der Vorstand partizipiert insoweit an einer Aktienkursentwicklung wie jeder Aktionär auch. Eine Höchstgrenze bei der Auszahlung der virtuellen Aktien gibt es nicht. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Meinung, dass mit einer solchen Grenze Fehlanreize in Bezug auf die Aktienkursentwicklung gesetzt würden und dass durch das Abstellen auf einen volumengewichteten Jahresdurchschnittskurs bei der Ermittlung des Auszahlungsbetrages "windfall profits" vermieden werden. 2. Gemäß Ziffer 4.2.3 Abs. 4 des Kodex soll bei Abschluss von Vorstandsverträgen darauf geachtet werden, dass Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit einschließlich Nebenleistungen den Wert von zwei Jahresvergütungen nicht übersteigen (Abfindungscap) und nicht mehr als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrages vergüten. Für die Berechnung des Abfindungscaps soll auf die Gesamtvergütung des abgelaufenen Geschäftsjahres und gegebenenfalls auch auf die voraussichtliche Gesamtvergütung für das laufende Geschäftsjahr abgestellt werden. Dieser Empfehlung wurde und wird künftig in Bezug auf den seit dem 1. Oktober 2006 für die Gesellschaft als Mitglied des Vorstands tätigen Vorstandsvorsitzenden nicht entsprochen; es wurde insoweit Bestandsschutz gewährt. Es besteht die Ansicht, dass derartige Abfindungsregelungen dem von Jenoptik im Einklang mit dem Aktiengesetz praktizierten Konzept, die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder regelmäßig für die Dauer der Bestellungsperiode abzuschließen, grundsätzlich widersprechen. Eine vorzeitige Beendigung des Anstellungsvertrags setzt regelmäßig einen wichtigen Grund voraus. In diesem Fall wird keine Abfindung gezahlt. Außer im Fall des Change of Control sieht der Anstellungsvertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden keinen der Höhe nach bestimmten Abfindungsanspruch wegen vorzeitiger Vertragsbeendigung vor. Es muss daher bei einer Beendigung des Anstellungsverhältnisses ohne wichtigen Grund eine einvernehmliche Regelung gefunden werden. In diesem Fall ließe sich eine im Anstellungsvertrag enthaltene Begrenzung der Abfindungshöhe faktisch nicht einseitig von der Gesellschaft durchsetzen; auch könnte nicht sichergestellt werden, dass die konkreten Umstände für die vorzeitige Beendigung ausreichend berücksichtigt werden. Der Gedanke der Regelung der Ziffer 4.2.3 Abs. 4 des Kodex wird im Falle einer einvernehmlichen Vertragsaufhebung durch die Einhaltung des Gebots der Angemessenheit einer Abfindung berücksichtigt. In Anstellungsverträgen mit anderen Vorstandsmitgliedern wurde und wird die Empfehlung hingegen berücksichtigt. 3. Gemäß Ziffer 5.4.6 Abs. 2 Satz 2 des Kodex soll im Falle, dass den Aufsichtsratsmitgliedern eine erfolgsorientierte Vergütung zugesagt wird, diese auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet sein. Dieser Empfehlung wurde und wird künftig nicht entsprochen. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Ansicht, dass die satzungsgemäß vereinbarte erfolgsorientierte Vergütung sinnvoll ist. Danach ist den Aufsichtsratsmitgliedern nur dann eine erfolgsorientierte Vergütung in Höhe von 10.000 Euro bzw. 20.000 Euro zu zahlen, wenn das Konzernergebnis vor Steuern den Wert von 10 Prozent bzw. 15 Prozent des Konzerneigenkapitals zum Ende des Geschäftsjahres übersteigt. Bei einer Eigenkapitalrentabilität von weniger als 10 Prozent besteht über die Fixvergütung hinaus kein Vergütungsanspruch. Der Kodex definiert nicht, was unter einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung zu verstehen ist. Wäre der Begriff in Anlehnung an den für die Vergütung der Vorstandsmitglieder geltenden § 87 Abs. 1 Sätze 2 und 3 AktG auszulegen, sollten erfolgsorientierte Vergütungsbestandteile für Aufsichtsratsmitglieder grundsätzlich eine mehrjährige Bemessungsgrundlage haben. Da dies bei Jenoptik nicht der Fall ist, wird aufgrund der Unklarheit der Begrifflichkeit der Ziffer 5.4.6 Abs. 2 Satz 2 des Kodex höchstvorsorglich eine Abweichung erklärt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind ausschließlich dem Unternehmensinteresse verpflichtet und durch die Möglichkeit einer variablen Vergütung und deren Größenordnung nicht in ihrer Entscheidungsfindung beeinflusst. Sie profitieren vielmehr ebenso wie Vorstand, Mitarbeiter und Aktionäre von einer allgemein nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens. Die eine variable Vergütung auslösende Eigenkapitalrendite in Höhe von 10 Prozent bzw. 15 Prozent ist dabei ausreichend ambitioniert und wurde von der Hauptversammlung im Juni 2012 mit knapp 98 Prozent der Stimmen so beschlossen. 4. Gemäß Ziffer 5.4.1 Abs. 2 Satz 1 des Kodex soll der Aufsichtsrat im Rahmen der Benennung konkreter Ziele für seine Zusammensetzung eine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat festlegen. Dieser Empfehlung wird künftig nicht entsprochen. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, im Hinblick auf die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat keine für alle Mitglieder geltende Regelgrenze festzulegen. Sie ist nicht konsequent vereinbar mit dem nach dem Mitbestimmungsgesetz vorgesehenen Verfahren zur Wahl von Arbeitnehmervertretern in den Aufsichtsrat. 9. Dezember 2015 JENOPTIK AG Für den Vorstand Dr. Michael Mertin, Vorstandsvorsitzender Für den Aufsichtsrat Matthias Wierlacher, Aufsichtsratsvorsitzender AKTIONÄRE UND HAUPTVERSAMMLUNG Die Aktionäre der JENOPTIK AG nehmen ihre Rechte in der mindestens einmal jährlich stattfindenden Hauptversammlung wahr. Sie können selbst an der Hauptversammlung teilnehmen, ihr Stimmrecht durch einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft, per Briefwahl oder durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl ausüben. Die Aktionäre werden dabei von der Gesellschaft angemessen unterstützt. Jede Aktie der JENOPTIK AG gewährt eine Stimme. Die vom Gesetz verlangten Berichte, Unterlagen und Informationen zur Hauptversammlung werden in den Geschäftsräumen der Gesellschaft zur Einsicht ausgelegt bzw. sind auf unserer Internetseite www.jenoptik.de in der Rubrik Hauptversammlung abrufbar. Im Anschluss an die Hauptversammlung werden hier auch die Präsenz, die Abstimmungsergebnisse sowie die Rede des Vorstands veröffentlicht. TRANSPARENTE INFORMATION Um eine größtmögliche Transparenz zu gewährleisten, verfolgt Jenoptik in der Kommunikation mit den Kapitalmarktteilnehmern sowie der interessierten Öffentlichkeit den Grundsatz, gleichberechtigt, kontinuierlich, zeitnah und umfassend zu informieren. Mit den Geschäfts- und Zwischenberichten erläutern wir ausführlich die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns. Darüber hinaus wird in Ad-hoc- bzw. Pressemitteilungen über wichtige Ereignisse und aktuelle Entwicklungen berichtet. Als weitere Informationsplattform steht die Internetseite der Jenoptik zur Verfügung, die im vergangenen Geschäftsjahr komplett neu gestaltet wurde. Unter www.jenoptik.de stellen wir in den Rubriken Investoren bzw. Presse die Mitteilungen, Berichte sowie Präsentationen und weitere Informationen in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung. Unmittelbar im Anschluss an die Veröffentlichung der Finanzberichte führen wir Telefonkonferenzen mit Medienvertretern, Analysten und Investoren zum Jahres- und Halbjahresabschluss und darüber hinaus auch Analystenkonferenzen sowie einmal jährlich die Bilanzpressekonferenz durch. Insiderinformationen werden entsprechend den gesetzlichen Vorgaben des Wertpapierhandelsgesetzes unverzüglich veröffentlicht, sofern die JENOPTIK AG nicht im Einzelfall von einer Veröffentlichung befreit ist. Ein dazu eingesetzter Arbeitskreis prüft monatlich sowie zu besonderen Anlässen einzelne Sachverhalte auf ihre Ad-hoc-Relevanz. Damit wollen wir sicherstellen, dass mögliche Insiderinformationen frühzeitig erkannt und entsprechend den Vorgaben behandelt werden. Wesentliche Pflichten und Verantwortlichkeiten unter anderem von Organmitgliedern und Mitarbeitern in Bezug auf Insiderrecht, Ad-hoc-Publizität, Marktmanipulation sowie Directors' Dealings sind in einer Konzernrichtlinie zur Einhaltung der Vorschriften des Wertpapierhandelsgesetzes geregelt. Personen, die bestimmungsgemäß Zugang zu Insiderinformationen haben, werden in einem Insiderverzeichnis erfasst. Jenoptik veröffentlicht unverzüglich wesentliche Veränderungen der Aktionärsstruktur, wenn ihr mitgeteilt wird, dass meldepflichtige Stimmrechtsschwellen erreicht, über- oder unterschritten wurden. Sämtliche Veröffentlichungen sind auf unserer Internetseite unter der Rubrik Investoren/Aktie/ Stimmrechtsmitteilungen abrufbar. Weitere Informationen dazu finden Sie auch im Anhang im Abschnitt 5.12 Eigenkapital. Darüber hinaus veröffentlicht Jenoptik meldepflichtige Wertpapiergeschäfte ("Directors' Dealings") der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats nach § 15a WpHG. Im Geschäftsjahr 2015 gingen uns keine solchen Meldungen zu. Der Jenoptik-Konzern verfügt zum 31. Dezember 2015 über wertpapierorientierte Anreizsysteme in Form von virtuellen Aktien für die Mitglieder des Vorstands und Teile des Top-Managements. Die Funktionsweise des Systems zur Zuteilung und Ausgabe virtueller Aktien ist für den Vorstand und die Mitglieder des Top-Managements im Wesentlichen identisch und im Vergütungsbericht für den Vorstand beschrieben. Die Vorstandsmitglieder hielten zum 31. Dezember 2015 keine Aktien oder sich darauf beziehende Finanzinstrumente. Die Mitglieder des Aufsichtsrats hielten zum 31. Dezember 2015 zusammen 41.207 Aktien und sich darauf beziehende Finanzinstrumente und damit weniger als 1 Prozent der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien. RECHNUNGSLEGUNG UND ABSCHLUSSPRÜFUNG Der Konzernabschluss sowie sämtliche Konzernzwischenabschlüsse werden nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Aufstellung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG erfolgt gemäß den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB). Konzernabschluss und Jahresabschluss einschließlich des zusammengefassten Lageberichts werden durch den Abschlussprüfer geprüft. Die Hauptversammlung hat am 3. Juni 2015 die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin ("KPMG AG"), zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2015 gewählt. Der Abschlussprüfer unterrichtet den Aufsichtsratsvorsitzenden über Ausschluss- und Befangenheitsgründe sowie über alle für die Aufgaben des Aufsichtsrats wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse, die während der Prüfung auftreten. Dies gilt auch, wenn bei der Abschlussprüfung Tatsachen festgestellt werden, die eine Unrichtigkeit der von Vorstand und Aufsichtsrat nach § 161 AktG abgegebenen Entsprechenserklärung ergeben. Die KPMG AG hat in ihrer Unabhängigkeitserklärung dem Aufsichtsrat vor Unterbreitung des Wahlvorschlags an die Hauptversammlung bestätigt, dass keine geschäftlichen, finanziellen, persönlichen oder sonstigen Beziehungen zwischen dem Prüfer, seinen Organen und Prüfungsleitern einerseits und dem Unternehmen und seinen Organmitgliedern andererseits bestehen, die Zweifel an der Unabhängigkeit des Prüfers begründen könnten. Die KPMG AG informierte auch darüber, in welchem Umfang sie im vorausgegangenen Geschäftsjahr andere Leistungen für Jenoptik, insbesondere in der Beratung, erbracht hat bzw. welche für das laufende Jahr vertraglich vereinbart waren. Es ist außerdem sichergestellt, dass die mit der Abschlussprüfung befassten Wirtschaftsprüfer die siebenjährige Gesamtfrist für die Testierberechtigung nicht überschritten haben. Mit der Prüfung des Konzern- und Jahresabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts übernahm Frau Antje Strom 2015 die Funktion des verantwortlichen Wirtschaftsprüfers. Für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 2016 wird eine Ausschreibung des Prüfungsmandats durchgeführt und der Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung 2016 zur Beschlussfassung vorgelegt. INTERNE REVISION, RISIKO- UND CHANCENMANAGEMENT, COMPLIANCE Mit dem Ziel, die Geschäftsprozesse zu verbessern, erbringt die Interne Revision der Jenoptik unabhängige und objektive Prüfungs- und Beratungsleistungen für den Konzernvorstand. Ein kontinuierliches und verantwortungsvolles Abwägen von Chancen und Risiken, die sich aus unternehmerischem Handeln ergeben können, gehört für Jenoptik zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung. Ziel unseres Risiko- und Chancenmanagements ist es, eine Strategie zu erarbeiten und Ziele festzulegen, die eine optimale Balance zwischen Wachstums- und Renditezielen einerseits und den damit verbundenen Risiken andererseits schaffen. Dies soll dazu beitragen, den Wert des Jenoptik-Konzerns für seine Anteilseigner und die übrigen Stakeholder systematisch und nachhaltig zu steigern. Die Einhaltung von national und international anerkannten Compliance-Anforderungen ist fester Bestandteil der Risikoprävention und der Prozesse des Risikomanagement-Systems von Jenoptik. Regelmäßige spezielle Schulungen für die in- und ausländischen Unternehmenseinheiten zu Compliance-relevanten Themengebieten wie Anti-Korruption, Kartellrecht usw. sollen die Mitarbeiter sensibilisieren. Dadurch soll ein unternehmensweit einheitliches Verständnis unserer Compliance-Standards erreicht werden. Darüber hinaus wird seit Anfang 2014 ein Compliance-Onlinetraining für alle Mitarbeiter weltweit durchgeführt. Bislang haben bereits mehr als 2.600 Mitarbeiter am Onlinetraining zu den Grundlagen von Compliance und dem Jenoptik-Verhaltenskodex teilgenommen. Für alle Fragen, die Risikooder Compliance-Themen bei Jenoptik betreffen, können die Mitarbeiter das Intranet sowie einen Helpdesk nutzen. Ein Lieferantenkodex verpflichtet die Lieferanten von Jenoptik, entsprechend den internationalen Standards verschiedene Compliance-Anforderungen einzuhalten. Des Weiteren startete bereits 2014 ein Projekt zum konzernweit einheitlichen Umgang mit sogenannten Konfliktmineralien, das sich über die gesamte Lieferkette erstreckt. Durch ein zentralisiertes Geschäftspartner-Screening soll im Rahmen der Korruptionsprävention sichergestellt werden, dass eine Zusammenarbeit nur mit solchen Geschäftspartnern erfolgt, die den Compliance-Anforderungen von Jenoptik entsprechen. Die im Jenoptik-Konzern implementierten Unternehmensrichtlinien zu den wesentlichen Geschäftsprozessen werden kontinuierlich überprüft, erweitert, aktualisiert und über das Intranet veröffentlicht. Jenoptik verfügt damit über ein System an Regelungen, Prozessen und Kontrollen, mit deren Hilfe mögliche Defizite im Unternehmen frühzeitig identifiziert und mit entsprechenden Maßnahmen minimiert bzw. eliminiert werden können. VERHALTENSKODEX Wesentliches Anliegen und Bestandteil der Unternehmenskultur ist für Jenoptik wirtschaftliches und soziales Handeln, das geltendes Recht beachtet und sich an den Grundsätzen der Nachhaltigkeit orientiert. Vertrauen, Respekt, Fairness, Ehrlichkeit und Integrität im Umgang mit Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Aktionären und der Öffentlichkeit sind dabei wesentliche Kriterien. Die wichtigsten Verhaltensgrundsätze sind in einem Verhaltenskodex zusammengefasst. Dieser ist für sämtliche Mitarbeiter auf allen Ebenen des Jenoptik-Konzerns gleichermaßen verbindlich, setzt Mindeststandards und dient als Orientierungsmaßstab, um ein hohes Niveau an Integrität sowie an ethischen und rechtlichen Standards in unserem Unternehmen zu gewährleisten. Jeder neue Mitarbeiter erhält bei seiner Einstellung ein Exemplar des Verhaltenskodex. Jeder Mitarbeiter kann zudem persönliche Beschwerden vorbringen oder auf Umstände hinweisen, die auf die Verletzung des Verhaltenskodex oder von Gesetzen und Richtlinien schließen lassen. Mögliche Verstöße werden im Interesse aller Mitarbeiter und des Unternehmens untersucht und deren Ursachen beseitigt. Darüber hinaus bilden unsere sechs Unternehmenswerte Performance, Verantwortung, Veränderung, Integrität, Vertrauen und Offenheit konzernweit die Basis für die Entwicklung einer einheitlichen Jenoptik-Unternehmenskultur. ZIELE DER ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATS Entsprechend Ziffer 5.4.1 des Deutschen Corporate Governance Kodex ist der Aufsichtsrat der JENOPTIK AG so zusammengesetzt, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Unter Berücksichtigung der Größe der Gesellschaft, des Gegenstands des Unternehmens und der internationalen Ausrichtung des Jenoptik-Konzerns hat der Aufsichtsrat Ziele für seine künftige Zusammensetzung festgelegt, die dem Gedanken der Vielfalt (Diversity) Rechnung tragen, und hat diese im abgelaufenen Geschäftsjahr angepasst. So wird das Gremium darauf achten, dass ihm jederzeit Mitglieder angehören, die im besonderen Maße das Kriterium der Internationalität erfüllen, etwa durch ausländische Staatsbürgerschaft oder relevante Auslandserfahrung. Darüber hinaus sollen die Mitglieder des Aufsichtsrats weder eine Beratungsfunktion noch eine Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern der JENOPTIK AG wahrnehmen, sofern dadurch ein wesentlicher und nicht nur vorübergehender Interessenkonflikt begründet wird. Zu den Zielen für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats gehört auch, dass mindestens die Hälfte der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat unabhängig ist. Bei Wahlvorschlägen sollen keine Personen berücksichtigt werden, die zum Zeitpunkt der Wahl bereits das 70. Lebensjahr vollendet haben. Der Aufsichtsrat wird der Hauptversammlung insbesondere unter Beachtung der fachlichen Eignung und persönlichen Integrität die aus seiner Sicht am besten geeigneten Kandidaten zur Wahl vorschlagen. Der Aufsichtsrat wird des Weiteren darauf achten, dass ihm mindestens vier Frauen angehören. Damit wird die durch das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst geforderte Quote erfüllt. Im Hinblick auf die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat hat der Aufsichtsrat beschlossen, keine für alle Mitglieder geltende Regelgrenze festzulegen, da sie nicht konsequent mit dem nach dem Mitbestimmungsgesetz vorgesehenen Verfahren zur Wahl von Arbeitnehmervertretern in den Aufsichtsrat vereinbar ist. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats zum 31. Dezember 2015 entspricht den zuvor beschriebenen Zielen, an denen auch künftig festgehalten werden soll. Aktuell gehören vier Frauen dem Aufsichtsrat an. Mindestens vier Mitglieder können auf umfangreiche internationale Erfahrung verweisen. Die Vielfalt von fachlichen Fähigkeiten wird durch die unterschiedlichen Werdegänge der Aufsichtsratsmitglieder sichergestellt. Nach Einschätzung des Gremiums sind alle derzeitigen Anteilseignervertreter unabhängig im Sinne der Vorschriften des Kodex. Zwar üben einzelne Mitglieder eine Organfunktion bei anderen Unternehmen aus, mit denen Jenoptik in einer Geschäftsbeziehung steht. Jedoch erfolgen sämtliche dieser für Jenoptik nicht wesentlichen Geschäfte zu Bedingungen, wie sie auch mit einem fremden Unternehmen abgeschlossen worden wären, und beeinträchtigen nach Auffassung des Aufsichtsrats die Unabhängigkeit der Mitglieder nicht. FESTLEGUNGEN ZUR FRAUENQUOTE Der Aufsichtsrat hat als Zielquote für den Vorstand bis zum 30. Juni 2017 die Beibehaltung des Status Quo, das heißt eine Nullquote vorgeschlagen. Für die erste Führungsebene unterhalb des Vorstands hat der Vorstand der JENOPTIK AG eine Zielgröße von 16,7 Prozent innerhalb einer Umsetzungsfrist bis zum 30. Juni 2017 beschlossen. Diese Zielgröße wahrt ebenfalls den aktuellen Stand. Eine Zielgröße für die zweite Führungsebene wurde nicht festgelegt, da die JENOPTIK AG als Holdinggesellschaft über flache Führungsstrukturen verfügt und es daher keine durchgehende zweite Führungsebene gibt. Zusätzliche Informationen zu Vorstand und Aufsichtsrat, insbesondere zu deren Arbeitsweisen und zu den von den Mitgliedern wahrgenommenen weiteren Mandaten, finden Sie im Bericht des Aufsichtsrats, im Konzernanhang sowie in der im Internet veröffentlichten Erklärung zur Unternehmensführung. Übernahmerechtliche Angaben und Erläuterungen BERICHTERSTATTUNG ZU DEN §§ 289 ABS. 4, 315 ABS. 4 HGB GEMÄSS DEM ÜBERNAHMERICHTLINIEN-UMSETZUNGSGESETZ Die Angaben sind Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. 1. Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2015 betrug das gezeichnete Kapital 148.819 TEUR (i. Vj. 148.819 TEUR). Es ist eingeteilt in 57.238.115 (i. Vj. 57.238.115) auf den Inhaber lautende Stückaktien. Damit ist jede Aktie am Grundkapital in Höhe von 2,60 Euro beteiligt. Mit allen Aktien der Gesellschaft sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn der Gesellschaft (§§ 58 Abs. 4, 60 AktG). Zu den Vermögensrechten der Aktionäre gehört ferner das Bezugsrecht auf Aktien bei Kapitalerhöhungen (§ 186 AktG). Daneben stehen den Aktionären Verwaltungsrechte zu, zum Beispiel das Recht, an der Hauptversammlung teilzunehmen, und die Befugnis, Fragen und Anträge zu stellen sowie das Stimmrecht auszuüben. Die weiteren Rechte und Pflichten der Aktionäre ergeben sich aus dem AktG, insbesondere aus den §§ 12, 53a ff., 118 ff. AktG. Ein Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seiner Aktien ist gemäß § 4 Abs. 3 der Satzung ausgeschlossen. 2. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen Gesetzliche Beschränkungen, die Stimmrechte betreffen, bestehen gemäß § 136 Abs. 1 AktG bei der Abstimmung über die jährliche Entlastung in Bezug auf Aktien, die von Vorstands- bzw. Aufsichtsratsmitgliedern direkt oder indirekt gehalten werden. 3. Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten Informationen zu direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, finden Sie im Konzernanhang unter Punkt 5.12 "Eigenkapital" ab Seite 168. 4. Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen Es existieren keine Aktien der JENOPTIK AG, die mit Sonderrechten versehen sind. 5. Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben Es gibt keine Arbeitnehmerbeteiligungen und somit auch keine daraus ableitbare Stimmrechtskontrolle. 6. Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und über die Änderung der Satzung Die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern erfolgt ausschließlich in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regelungen der §§ 84, 85 AktG sowie § 31 MitbestG. Demzufolge sieht die Satzung in § 6 Abs. 2 vor, dass die Bestellung der Mitglieder des Vorstands, der Widerruf ihrer Bestellung sowie der Abschluss, die Änderung und die Beendigung von Dienstverträgen mit Mitgliedern des Vorstands durch den Aufsichtsrat erfolgen. Nach § 31 Abs. 2 MitbestG ist für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des Aufsichtsrats erforderlich. Ein Widerruf einer Bestellung zum Mitglied des Vorstands ist nur aus wichtigem Grund möglich (§ 84 Abs. 3 AktG). Gemäß § 6 Abs. 1 Satz 1 der Satzung muss der Vorstand der JENOPTIK AG aus mindestens zwei Mitgliedern bestehen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat in dringenden Fällen das Gericht auf Antrag eines Beteiligten das Mitglied zu bestellen (§ 85 Abs. 1 Satz 1 AktG). Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands oder einen Sprecher des Vorstands ernennen (§ 84 Abs. 2 AktG, § 6 Abs. 2 Satz 2 der Satzung). Inhaltliche Satzungsänderungen werden gemäß §§ 119 Abs. 1 Ziff. 5, 179 Abs. 1 Satz 1 AktG von der Hauptversammlung beschlossen. Änderungen der Satzung, die nur deren Fassung betreffen, können hingegen gemäß § 179 Abs. 1 Satz 2 AktG i. V. m. § 28 der Satzung vom Aufsichtsrat beschlossen werden. Der Aufsichtsrat ist ferner berechtigt, Änderungen der Satzung nach der Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2015 sowie des bedingten Kapitals 2013 zu beschließen. Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen gemäß § 24 Abs. 1 der Satzung der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas anderes vorschreibt. In den Fällen, in denen das Gesetz eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erfordert, genügt die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals, sofern nicht durch Gesetz etwas anderes zwingend vorgeschrieben ist. 7. Befugnisse des Vorstands zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Juni 2020 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 44,0 Mio Euro, durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen zu erhöhen ("genehmigtes Kapital 2015"). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen: a) für Spitzenbeträge; b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen (einschließlich der Erhöhung des bestehenden Anteilsbesitzes) oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben in Zusammenhang stehenden einlagefähigen Wirtschaftsgütern sowie von Forderungen gegen die Gesellschaft; c) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen bzw. der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet; d) bei der Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft und von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen. Sämtliche vorstehende Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf 20 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals - bzw. falls dieser Wert geringer ist - auf 20 Prozent des zum Zeitpunkt der Ausübung bestehenden Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 20 Prozent sind Aktien anzurechnen, die (i) zur Bedienung von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen, die während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden oder noch auszugeben sein können oder die (ii) während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft als eigene Aktien veräußert werden. Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats. Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu 28,6 Mio Euro durch Ausgabe von bis zu 11.000.000 neuen, auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht ("bedingtes Kapital 2013"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie ― die Gläubiger bzw. Inhaber von Optionsscheinen oder Wandlungsrechten, die von der Gesellschaft oder einer in- und/oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 4. Juni 2013 bis zum 3. Juni 2018 ausgegeben wurden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen und/oder ― die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und/oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 3. Juni 2018 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 4. Juni 2013 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen. Aufgrund eines Beschlusses der Hauptversammlung vom 12. Juni 2014 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 11. Juni 2019 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, ein- oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke ausgenutzt werden. Der Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien kann durch die Gesellschaft oder bei bestimmten zugelassenen Zwecken auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands als Kauf unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung an die Aktionäre zur Abgabe eines Verkaufsangebots. Zum 31. Dezember 2015 verfügte die Gesellschaft über keine eigenen Aktien. 8. Wesentliche Vereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots Klauseln, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen im Zusammenhang mit einem inzwischen beendeten Joint Venture sowie für Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von rund 138,6 Mio Euro (i. Vj. 158,0 Mio Euro). Die Bedingungen für die Annahme eines Kontrollwechsels sind in den Kreditverträgen jeweils unterschiedlich ausgestaltet. Bei Schuldscheindarlehen mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von 125 Mio Euro haben die Darlehensgeber das Recht, im Falle eines Kontrollwechsels das Darlehen zu dem Betrag, der ihrer Beteiligung entspricht, außerordentlich zu kündigen und die unverzügliche Rückzahlung dieses Betrages zuzüglich der bis zur Rückzahlung aufgelaufenen Zinsen zu verlangen. Bei zwei Tranchen dieser Schuldscheindarlehen mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von 22 Mio Euro liegt ein Kontrollwechsel vor, wenn eine oder mehrere abgestimmt handelnde Personen, die nicht dem Kreis der zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestehenden Hauptaktionäre zuzurechnen sind, zu irgendeiner Zeit mittelbar oder unmittelbar mehr als 30 Prozent des ausstehenden Grundkapitals oder mehr als 30 Prozent der Stimmrechte erwerben. Bei den übrigen Tranchen der Schuldscheindarlehen ist dies erst bei mehr als 50 Prozent des Grundkapitals bzw. der Stimmrechte der Fall. Bei dem revolvierenden Konsortialkredit führt jede Veränderung im jeweils aktuellen Aktionärskreis der JENOPTIK AG, derzufolge mindestens 50 Prozent der Aktien oder Stimmrechte von einer oder mehreren im Sinne des § 2 Abs. 5 WpÜG gemeinsam handelnden Personen gehalten werden, zu der Möglichkeit, weitere Auszahlungen zu verweigern sowie Kreditzusagen innerhalb von bis zu 15 Bankarbeitstagen nach Benachrichtigung über einen solchen Kontrollwechsel ganz oder teilweise zu kündigen und erfolgte Auszahlungen ganz oder teilweise mit einer Frist von 16 Bankarbeitstagen fällig zu stellen (einschließlich der Unterkreditlinien und der aufgelaufenen Zinsen). Der Konsortialkredit hat ein Gesamtvolumen von 230 Mio Euro, von denen zum 31. Dezember 2015 13,6 Mio Euro (i. Vj. 68,0 Mio Euro) ausgenutzt waren. Mit einem Joint-Venture-Partner besteht eine Rahmenvereinbarung, die Jenoptik direkten Zugang zu einer umfangreichen Basis an Patenten, technologischem Know-how und Komponenten gewährt, die der Partner auf dem Gebiet der Entwicklung und Herstellung von Faserlasern hat, und die insbesondere nachfolgend beschriebene Vereinbarungen beinhaltet: Sofern ein Kontrollwechsel an einen Wettbewerber des Joint-Venture-Partners innerhalb eines bestimmten Zeitraums stattfindet, beschränkt sich das Nutzungsrecht seitens Jenoptik auf die Herstellung und den Vertrieb des mithilfe der eingeräumten Nutzungsrechte hergestellten Produktportfolios zum Zeitpunkt des Eintritts des Kontrollwechsels. Das Jenoptik für einen bestimmten Zeitraum eingeräumte Recht auf Bezug von Komponenten erlischt nach Ablauf einer Übergangsfrist. Zwar befindet sich das Joint Venture seit Mitte 2011 in Liquidation, da die gewährten Nutzungsrechte jedoch fortbestehen, gelten auch die Regelungen zu den Folgen eines Kontrollwechsels fort. 9. Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit Vorstandsmitgliedern oder Arbeitnehmern getroffen sind Die Vorstandsmitglieder haben das Recht, im Falle eines Kontrollwechsels durch Erwerb von mindestens 30 Prozent der Stimmrechte durch einen Dritten, ihren Dienstvertrag zu kündigen. Vergleichbare Vereinbarungen mit Arbeitnehmern der Gesellschaft bestehen nicht. Vergütungsbericht VORSTANDSVERGÜTUNG Im folgenden Vergütungsbericht werden die Grundzüge des Vergütungssystems für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder beschrieben und die individualisierte Gesamtvergütung offengelegt. Die Angaben sind Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. VORSTANDSVERGÜTUNGSSYSTEM Kriterien für die Angemessenheit der Vorstandsvergütung bei Jenoptik sind insbesondere die Aufgaben der Vorstandsmitglieder, ihre persönlichen Leistungen, die wirtschaftliche Lage, der Erfolg sowie die Zukunftsaussichten des Unternehmens. Hinzu kommt die Üblichkeit der Vergütung im Vergleichsumfeld und im Verhältnis zu festgelegten Vergleichsgruppen im Unternehmen. Die Vergütung des Jenoptik-Vorstands besteht aus erfolgsunabhängigen und erfolgsabhängigen Bestandteilen. Zu den erfolgsunabhängigen Komponenten zählen das Fixum, die Nebenleistungen sowie die Versorgungszusagen. Die erfolgsbezogene Tantieme wird zur Hälfte im Rahmen der regulären Gehaltsabrechnung in bar und zur Hälfte in Form von virtuellen Aktien gewährt. Mit der auf virtuellen Aktien basierenden Long-Term-Incentive-Komponente (LTI) werden langfristige Verhaltensanreize gesetzt und eine nachhaltige Unternehmensentwicklung gefördert. Für die Festlegung der Systematik des Vergütungssystems und die Zusammensetzung der individuellen Vorstandsvergütung ist der Aufsichtsrat nach Vorbereitung durch den Personalausschuss zuständig. Die vertraglichen Regelungen der Anstellungsverträge mit den beiden Mitgliedern des Vorstands sind grundsätzlich identisch, soweit nicht nachstehend gesondert vermerkt. Die Dienstverträge mit beiden Vorstandsmitgliedern enthalten eine Vereinbarung, die Gesamtbezüge regelmäßig zu überprüfen. Der Anstellungsvertrag mit Rüdiger Andreas Günther ist zum 31. März 2015 ausgelaufen. Mit Herrn Günther wurde im März 2015 eine Vereinbarung über die Regelung von Ansprüchen im Zusammenhang mit seinem Ausscheiden geschlossen, deren Inhalt auf Seite 55 gesondert dargestellt wird. Die mit ihm bis Ende März 2015 geltenden Vertragsbedingungen sind im Vergütungsbericht des Geschäftsberichts 2014 dargestellt. Fixum Die erfolgsunabhängige Grundvergütung wird anteilig pro Monat ausgezahlt. Sie beträgt für Dr. Michael Mertin aktuell 600 TEUR pro Jahr sowie für Hans-Dieter Schumacher 400 TEUR pro Jahr, jeweils zahlbar in zwölf gleichen Beträgen am Monatsende. Variable Vergütung Die Mitglieder des Vorstands haben Anspruch auf eine Tantieme, die zur Hälfte in bar und zur Hälfte in Form virtueller Aktien gewährt wird. Sie basiert auf persönlichen Zielvereinbarungen, die im 1. Quartal eines jeden Kalenderjahres zwischen der JENOPTIK AG, vertreten durch den Aufsichtsrat, und dem jeweiligen Vorstandsmitglied abgeschlossen werden sollen und im Folgejahr abgerechnet werden. Die Zielvereinbarung ist auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Bemessungsgrundlagen hierfür sind das Konzern-EBIT, der operative Free Cashflow, der Konzern-Jahresüberschuss, aktienkursbezogene, strategische und operative Ziele sowohl für das betreffende Jahr als auch langfristiger Art und eine individuelle Leistungsbeurteilung. Die variable Vergütung ist auf insgesamt 150 Prozent Zielerreichung nach oben begrenzt. Bei 100 Prozent Zielerreichung beträgt sie bei Dr. Michael Mertin 1.000 TEUR, bei Hans-Dieter Schumacher 400 TEUR. Die tatsächliche Höhe der variablen Vergütung ist abhängig von der Erreichung der in der Zielvereinbarung vereinbarten Ziele. Für die ersten neun Monate seiner Tätigkeit vom 1. April bis 31. Dezember 2015 wurde mit Hans-Dieter Schumacher vereinbart, dass die zeitanteilige Tantieme insgesamt den sich bei einem Zielerreichungsgrad von 80 Prozent ergebenden Betrag nicht unterschreitet. Außer dieser Vereinbarung sind in beiden Vorstandsdienstverträgen keine garantierten Mindesttantiemen vereinbart. 50 Prozent der Gesamttantieme sind geknüpft an finanzielle Ziele, 25 Prozent an kurz- und mittelfristige operative Ziele und 25 Prozent an mittel- und langfristige strategische Ziele. Die in bar auszuzahlende Hälfte der variablen Vergütung ist fällig mit der Feststellung des jeweiligen Jahresabschlusses der JENOPTIK AG und der abschließenden Prüfung und Billigung des Konzernabschlusses durch den Aufsichtsrat. Die Zuteilung der als Long-Term-Incentive gewährten virtuellen Aktien erfolgt im Rahmen der Feststellung der Zielerreichung. Ihre Anzahl wird auf Basis des volumengewichteten durchschnittlichen Schlusskurses der Jenoptik-Aktie im 4. Quartal des vorvergangenen Kalenderjahres ("Umrechnungskurs") ermittelt. Der Umrechnungskurs für die für das Jahr 2015 zuzuteilenden virtuellen Aktien beträgt 9,094 EUR. Die Auszahlung erfolgt nach Ablauf des vierten Folgejahres nach Zuteilung auf Basis des volumengewichteten durchschnittlichen Schlusskurses der Jenoptik-Aktie des vollen vierten Folgejahres. Folgejahr ist das Kalenderjahr, das dem Kalenderjahr folgt, für das die Zielvereinbarung abgeschlossen wurde. Dies bedeutet, dass Dr. Michael Mertin im Jahr 2016 eine Auszahlung für die ihm im Jahr 2011 zugeteilten virtuellen Aktien auf Basis des volumengewichteten Durchschnittskurses der Jenoptik-Aktie des Jahres 2015 erhalten wird. Die Auszahlung der den Vorstandsmitgliedern im Jahr 2016 (für das Jahr 2015) zugeteilten virtuellen Aktien wird - bei fortbestehendem Dienstverhältnis - im Jahr 2020 erfolgen. Zwischenzeitlich erfolgte Dividendenzahlungen an Aktionäre der JENOPTIK AG werden dergestalt berücksichtigt, dass in Höhe ihres Wertes zusätzliche virtuelle Aktien gewährt werden. Die Tantieme wird im Jahr der Beendigung des Dienstverhältnisses des Vorstandsmitglieds basierend auf der tatsächlichen Zielerreichung zeitanteilig und ohne Aufteilung in Bartantieme und virtuelle Aktien ausgezahlt. Zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses zugewiesene virtuelle Aktien, für die das vierte Folgejahr noch nicht abgelaufen ist, werden mit dem Wert auf Basis des Durchschnittskurses der letzten zwölf Monate vor dem Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses abgerechnet. Die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder enthalten Regelungen zu möglichen Auswirkungen von bestimmten Umständen, insbesondere Umwandlungs- und Kapitalmaßnahmen, auf die gewährten virtuellen Aktien. Gemäß Ziffer 4.2.3 Abs. 2 Satz 6 des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") soll die Vorstandsvergütung insgesamt und hinsichtlich ihrer variablen Vergütungsteile betragsmäßige Höchstgrenzen aufweisen. Jenoptik hat in der Entsprechenserklärung vom 9. Dezember 2015 in Bezug auf mögliche Effekte aus der Ermittlung der Anzahl der virtuellen Aktien und deren Wertentwicklung eine Abweichung von diesen Empfehlungen erklärt, die zusammen mit einer Begründung ab Seite 50 des Geschäftsberichts abgedruckt ist. Mit beiden Mitgliedern des Vorstands wurden Verträge zur betrieblichen Altersversorgung abgeschlossen. Der Versorgungszusage liegt ein mittels einer Lebensversicherung rückgedecktes Versorgungskonzept zugrunde. Es handelt sich um eine beitragsorientierte Versorgung im Rahmen einer Unterstützungskasse. Der jährliche und der langfristige Aufwand für Jenoptik ist klar definiert. Die Auszahlungen bei Erreichen der Altersgrenze belasten Jenoptik nicht mehr. Der Versorgungsbeitrag für die Unterstützungskasse betrug im Jahr 2015 für Dr. Michael Mertin 240 TEUR und für Hans-Dieter Schumacher (für 9 Monate) 120 TEUR. Nebenleistungen Für Dr. Michael Mertin existieren Nebenleistungen in Form einer Berufsunfähigkeitsversicherung und einer Unfallversicherung, für Hans-Dieter Schumacher in Form einer Unfallversicherung. Weiterhin haben die Vorstandsmitglieder Anspruch auf die private Nutzung eines Firmenfahrzeugs. Für die Mitglieder des Vorstands besteht eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung; es besteht die vertragliche Verpflichtung, einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens je Schadensfall zu tragen, maximal jedoch für sämtliche Schadensfälle pro Jahr in Höhe von 150 Prozent der Festvergütung des betreffenden Vorstandsmitglieds. Wird der Dienstvertrag mit Dr. Michael Mertin nicht über sein reguläres Laufzeitende am 30. Juni 2017 hinaus verlängert, so hat er ab diesem Zeitpunkt für die Dauer von zwölf Monaten Anspruch auf monatlich auszuzahlende Überbrückungsleistungen in Höhe von insgesamt 80 Prozent einer Jahresvergütung. Auf die Überbrückungsleistung werden Bezüge aus selbstständiger und/oder nicht selbstständiger Tätigkeit, insbesondere als Mitglied eines Leitungs- und Aufsichtsorgans einer anderen Gesellschaft, sowie eine etwaige Karenzentschädigung angerechnet. Überbrückungsleistungen sind nicht zu zahlen, wenn die Nichtverlängerung des Dienstvertrags auf erheblichen Pflichtverstößen des Vorstandsmitglieds beruht oder es zu einer Beendigung des Dienstverhältnisses aufgrund einer außerordentlichen Kündigung kommt oder das Vorstandsmitglied eine Verlängerung des Dienstvertrags zu gleich- oder höherwertigen Bedingungen ablehnt. Gemäß Ziffer 4.2.3 Abs. 4 des Kodex soll bei Abschluss von Vorstandsverträgen darauf geachtet werden, dass Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund den Wert von zwei Jahresvergütungen nicht übersteigen (Abfindungscap) und nicht mehr als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags vergüten. Jenoptik hat in der Entsprechenserklärung vom 9. Dezember 2015 für den Anstellungsvertrag des Vorsitzenden des Vorstands eine Abweichung von diesen Empfehlungen erklärt, die zusammen mit einer Begründung ab Seite 50 des Geschäftsberichts abgedruckt ist. Im Falle eines Kontrollwechsels der JENOPTIK AG greift für die Mitglieder des Vorstands ab einem Kontrollerwerb gemäß §§ 29, 35 Abs. 1 Satz 1 Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG), das heißt, einem Erwerb von mindestens 30 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG, eine sogenannte Change-of-Control-Klausel, die ihnen ein Kündigungsrecht innerhalb einer bestimmten Frist nach Übergang der Kontrolle gewährt. Das Vorstandsmitglied hat im Fall einer Kündigung in Abhängigkeit von der Restlaufzeit seines Anstellungsvertrags zuzüglich des Zeitraums, für den Überbrückungsleistungen gewährt werden, einen Anspruch auf Zahlung einer Abfindung in Höhe von maximal 36 (Dr. Michael Mertin) bzw. 24 (Hans-Dieter Schumacher) Monatsvergütungen einschließlich anteiliger variabler Vergütung. Zudem werden die Versorgungsbeiträge bis zum regulären Laufzeitende des jeweiligen Dienstvertrags, begrenzt auf drei (Dr. Michael Mertin) bzw. zwei Jahre (Hans-Dieter Schumacher), fortbezahlt. Mit Dr. Michael Mertin wurde ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot für die Dauer von einem Jahr nach Beendigung seines Dienstvertrags vereinbart. Als Entschädigung für das Wettbewerbsverbot erhält Dr. Michael Mertin 50 Prozent der Jahresvergütung. Jenoptik kann vor Beendigung des Dienstverhältnisses durch schriftliche Erklärung auf das nachvertragliche Wettbewerbsverbot verzichten. Vereinbarung mit Rüdiger Andreas Günther anlässlich seines Ausscheidens Der Dienstvertrag mit Rüdiger Andreas Günther endete mit Ablauf des 31. März 2015. Mit Rüdiger Andreas Günther wurde im März 2015 eine Vereinbarung zur abschließenden Regelung von Vergütungsansprüchen geschlossen. Darin wurde für das erste Quartal 2015 eine feste Tantieme von 131,0 TEUR vereinbart. Außerdem wurde die Zielvereinbarung für das Jahr 2014 abgerechnet, wonach Rüdiger Andreas Günther eine variable Vergütung in Höhe von 236,6 TEUR in bar und 19.176 Stück virtuelle Aktien erhielt. Der nach den Regelungen des Dienstvertrages auszuzahlende Betrag für die Rüdiger Andreas Günther für die Jahre 2012 bis 2014 zugeteilten virtuellen Aktien wurde mit 733,6 TEUR ermittelt. Daneben erhielt Rüdiger Andreas Günther zur Abgeltung seines 2014 und 2015 nicht genommenen Urlaubs einen Betrag von 55,7 TEUR. Eine Karenzentschädigung für das vereinbarte nachvertragliche Wettbewerbsverbot fiel nicht an, weil Jenoptik wirksam darauf verzichtet hatte. INDIVIDUALISIERTE GESAMTBEZÜGE DER VORSTANDSMITGLIEDER Die untenstehenden Tabellen beinhalten die im abgelaufenen Geschäftsjahr gewährten Vergütungsbestandteile für die Vorstandsmitglieder Dr. Michael Mertin, Hans-Dieter Schumacher und Rüdiger Andreas Günther. In den Übersichten wird dabei zwischen den fünf Komponenten - Festvergütung, Nebenleistungen, der einjährigen variablen Vergütung, der mehrjährigen variablen Vergütung und dem Versorgungsaufwand - unterschieden. Nach Abstimmung mit dem Personalausschuss, jedoch vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats, wird die variable Vergütung für das Geschäftsjahr 2015 für Dr. Michael Mertin 631,2 TEUR in bar und 69.408 virtuelle Aktien und für Hans-Dieter Schumacher 194,0 TEUR in bar und 21.329 virtuelle Aktien betragen. Weitere Angaben zur anteilsbasierten Vergütung mittels virtueller Aktien sind im Anhang unter Punkt 5.17 ab Seite 174 aufgeführt. Wir betrachten diese ebenfalls als Bestandteil dieses Vergütungsberichts. VERGÜTUNGSSYSTEM DES AUFSICHTSRATS Die Vergütung des Aufsichtsrats besteht aus einer festen sowie einer erfolgsorientierten Komponente. Die feste jährliche Vergütung beträgt 20 TEUR. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrages. Die feste Vergütung ist nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbar. Zusätzlich erhält jedes Mitglied eines Ausschusses eine jährliche Vergütung in Höhe von 5 TEUR pro Jahr. Der Ausschussvorsitzende erhält das Doppelte dieses Betrages. Die jährliche Vergütung für Mitglieder des Prüfungsausschusses, deren Tätigkeit mit einem besonders hohen Arbeits- und Zeitaufwand verbunden ist, beträgt 10 TEUR. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrages. Für die Mitgliedschaft in Ausschüssen, die im Geschäftsjahr nicht getagt haben, wird keine Vergütung gezahlt. Sofern das Konzernergebnis vor Steuern den Wert von 10 Prozent des Konzern-Eigenkapitals zum Ende des Geschäftsjahres übersteigt, erhält jedes Aufsichtsratsmitglied eine erfolgsorientierte jährliche Vergütung in Höhe von 10 TEUR. Die erfolgsorientierte jährliche Vergütung erhöht sich auf 20 TEUR, sofern das Konzernergebnis vor Steuern den Wert von 15 Prozent des Konzern-Eigenkapitals zum Ende des Geschäftsjahres übersteigt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte, der Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrages. Für die Ermittlung des Ergebnisses vor Steuern und des Eigenkapitals ist der Konzernabschluss für das betreffende Geschäftsjahr maßgebend. Die erfolgsorientierte jährliche Vergütung ist nach der ordentlichen Hauptversammlung, die über die Entlastung des Aufsichtsrats für das abgelaufene Geschäftsjahr beschließt, das heißt regelmäßig nach der Hauptversammlung des folgenden Geschäftsjahres, zu zahlen. Das Konzernergebnis vor Steuern des Jahres 2014 hat den oben genannten Wert von 10 Prozent des Konzern-Eigenkapitals zum Ende des Geschäftsjahres 2014 überstiegen, weshalb nach der ordentlichen Hauptversammlung im Juni 2015 eine erfolgsorientierte Vergütung ausgezahlt wurde. Auch für das Jahr 2015 wird es eine erfolgsorientierte Vergütung geben, die nach der Hauptversammlung 2016 ausgezahlt wird. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat oder einem Ausschuss angehört haben, erhalten eine zeitanteilige Vergütung. Für die Teilnahme an einer Sitzung erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats ein Sitzungsgeld in Höhe von 1 TEUR. Bei der Teilnahme an Telefonkonferenzen wird die Hälfte des vereinbarten Sitzungsgelds gezahlt. Entsprechendes gilt bei mehreren Sitzungen an einem Tag ab der zweiten Sitzung. Nachgewiesene Auslagen, die im Zusammenhang mit der Sitzung stehen, werden zusätzlich zu dem Sitzungsgeld erstattet; die Erstattung von Reise- und Übernachtungskosten im Zusammenhang mit einer im Inland stattfindenden Sitzung ist dabei auf 0,6 TEUR beschränkt. Die JENOPTIK AG erstattet den Aufsichtsratsmitgliedern zusätzlich eine etwaige auf ihre Vergütung entfallende Umsatzsteuer. Im Geschäftsjahr 2015 wurden für die im Januar 2016 zu zahlende Festvergütung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse 356,7 TEUR (netto) und für die nach der Hauptversammlung im Juni 2016 zu zahlende variable Vergütung 123,54 TEUR (netto) zurückgestellt. Die Jenoptik hat keine sonstigen Vergütungen oder Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, an die Mitglieder des Aufsichtsrats gezahlt. Der bis zum 30. Juni 2015 amtierende Aufsichtsratsvorsitzende Rudolf Humer hat durch schriftliche Erklärung gegenüber dem Vorstand auf sämtliche, ihm für seine Tätigkeiten ab dem 1. April 2011 zustehenden Vergütungsansprüche als Aufsichtsratsvorsitzender und Ausschussmitglied verzichtet. Dies gilt auch für etwaige Sitzungsgelder und eine etwaige erfolgsorientierte Vergütung. Informationen zur individualisierten Gesamtvergütung der Aufsichtsratsmitglieder finden Sie im Konzernanhang auf der Seite 192. T 04 VORSTANDSVERGÜTUNG - GEWÄHRTE ZUWENDUNGEN (in TEUR) scroll Dr. Michael Mertin (Vorsitzender des Vorstands) 2014 Tatsächlich Mindestens 100 % 2015 Maximal Festvergütung 600,0 600,0 600,0 600,0 600,0 Nebenleistungen 46,5 46,7 46,7 46,7 46,7 Summe 646,5 646,7 646,7 646,7 646,7 Einjährige variable Vergütung 529,0 631,2 0,0 500,0 750,0 Mehrjährige variable Vergütung 579,4 682,0 50,8 550,8 800,8 Davon LTI 2015 (Laufzeit bis 2020) 0,0 631,2 0,0 500,0 750,0 Davon LTI 2014 (Laufzeit bis 2019) 529,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Davon Dividenden auf ausstehende LTI-Tranchen 50,3 50,8 50,8 50,8 50,8 Summe 1.754,9 1.959,9 697,5 1.697,5 2.197,5 Versorgungsaufwand 240,0 240,0 240,0 240,0 240,0 Gesamtvergütung 1.994,9 2.199,9 937,5 1.937,5 2.437,5 * jeweils zuzüglich/abzüglich Wertentwicklung der neu gewährten LTI gegenüber dem der Zuteilung zugrundegelegten Kurs: Kursentwicklung LTI 2015 0,0 230,9 0,0 182,9 274,4 Kursentwicklung LTI 2014 -78,0 0,0 0,0 0,0 0,0 scroll Hans-Dieter Schumacher (Mitglied des Vorstands seit 1.4.2015) 2014 Tatsächlich Mindestens 100 % 2015 Maximal Festvergütung 0,0 300,0 300,0 300,0 300,0 Nebenleistungen 0,0 8,2 8,2 8,2 8,2 Summe 0,0 308,2 308,2 308,2 308,2 Einjährige variable Vergütung 0,0 194,0 120,0 150,0 225,0 Mehrjährige variable Vergütung 0,0 194,0 120,0 150,0 225,0 Davon LTI 2015 (Laufzeit bis 2020) 0,0 194,0 120,0 150,0 225,0 Davon LTI 2014 (Laufzeit bis 2019) 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Davon Dividenden auf ausstehende LTI-Tranchen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Summe 0,0 696,1 548,2 608,2 758,2 Versorgungsaufwand 0,0 120,0 120,0 120,0 120,0 Gesamtvergütung 0,0 816,1 668,2 728,2 878,2 * jeweils zuzüglich/abzüglich Wertentwicklung der neu gewährten LTI gegenüber dem der Zuteilung zugrundegelegten Kurs: Kursentwicklung LTI 2015 0,0 71,0 0,0 54,9 82,3 Kursentwicklung LTI 2014 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 scroll Rüdiger Andreas Günther (Mitglied des Vorstands bis 31.3.2015) 2014 Tatsächlich Mindestens 100 % 2015 Maximal Festvergütung 380,0 150,7 150,7 150,7 150,7 Nebenleistungen 13,6 3,4 3,4 3,4 3,4 Summe 393,6 154,1 154,1 154,1 154,1 Einjährige variable Vergütung 236,6 131,0 0,0 105,0 157,5 Mehrjährige variable Vergütung 246,5 0,0 0,0 0,0 0,0 Davon LTI 2015 (Laufzeit bis 2020) 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Davon LTI 2014 (Laufzeit bis 2019) 236,6 0,0 0,0 0,0 0,0 Davon Dividenden auf ausstehende LTI-Tranchen 9,8 0,0 0,0 0,0 0,0 Summe 876,7 285,1 154,1 259,1 311,6 Versorgungsaufwand 80,0 20,0 20,0 20,0 20,0 Gesamtvergütung 956,7 305,1 174,1 279,1 331,6 * jeweils zuzüglich/abzüglich Wertentwicklung der neu gewährten LTI gegenüber dem der Zuteilung zugrundegelegten Kurs: Kursentwicklung LTI 2015 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Kursentwicklung LTI 2014 -34,9 0,0 0,0 0,0 0,0 ** einschließlich Abgeltung von Urlaubsanspruch T 05 VORSTANDSVERGÜTUNG - ZUFLUSS (in TEUR) scroll Dr. Michael Mertin (Vorsitzender des Vorstands) Hans-Dieter Schumacher (Mitglied des Vorstands seit 1.4.2015) Rüdiger Andreas Günther (Mitglied des Vorstands bis 31.3.2015) 2014 2015 2014 2015 2014 2015 Festvergütung 600,0 600,0 0,0 300,0 380,0 150,7 Nebenleistungen 46,5 46,7 0,0 8,2 13,6 3,4 Summe 646,5 646,7 0,0 308,2 393,6 154,1 Einjährige variable Vergütung 600,6 529,0 0,0 0,0 390,4 367,6 Mehrjährige variable Vergütung 312,7 471,4 0,0 0,0 0,0 733,6 Davon LTI 2014 (Laufzeit bis 2019) 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 212,5 Davon LTI 2013 (Laufzeit bis 2018) 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 290,6 Davon LTI 2012 (Laufzeit bis 2017) 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 230,5 Davon LTI 2011 (Laufzeit bis 2016) 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Davon LTI 2010 (Laufzeit bis 2015) 0,0 471,4 0,0 0,0 0,0 0,0 Davon LTI 2009 (Laufzeit bis 2014) 312,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Summe 1.559,8 1.647,1 0,0 308,2 783,9 1.255,4 Versorgungsaufwand 240,0 240,0 0,0 120,0 80,0 20,0 Gesamtvergütung 1.799,8 1.887,1 0,0 428,2 863,9 1.275,4 * einschließlich Abgeltung von Urlaubsanspruch ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT Grundlagen des Konzerns KONZERNSTRUKTUR Rechtliche und organisatorische Struktur Die JENOPTIK AG mit Hauptsitz in Jena übernimmt als Holding bzw. Corporate Center für die Unternehmensgruppe übergeordnete Funktionen wie die strategische Unternehmensentwicklung und das Innovationsmanagement sowie zentrale Aufgaben in den Bereichen Controlling, Immobilien, Investor Relations, Mergers & Acquisitions, Personal, Rechnungswesen, Recht, Revision, Risk & Compliance Management, Treasury, Steuern, Unternehmenskommunikation und Corporate Marketing. Das operative Geschäft des Konzerns gliederte sich bis Ende 2015 in die drei Segmente Laser & Optische Systeme, Messtechnik sowie Verteidigung & Zivile Systeme. Mit der Neuausrichtung fokussiert sich Jenoptik seit Anfang Januar 2016 noch stärker auf Wachstumsmärkte und Megatrends. Innerhalb der Segmente wird das operative Geschäft unverändert in fünf Sparten untergliedert. Die bisherigen drei Sparten Optische Systeme, Laser & Materialbearbeitung sowie Industrielle Messtechnik werden sich künftig konsequent auf ihre Zielmärkte Halbleiterausrüstung, Medizintechnik sowie Automotive konzentrieren. Die Sparten Verkehrssicherheit und Verteidigung & Zivile Systeme sind bereits gut auf ihre Märkte und Megatrends ausgerichtet. Die Klammer für das operative Geschäft bildet weiterhin das weltweit aufgestellte Shared Service Center (SSC), in dem die Zentralfunktionen IT, Personal, strategischer Einkauf, Sicherheit sowie Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz und Gebäudemanagement organisiert sind. Ab 2016 berichtet Jenoptik in den Segmenten Optics & Life Science, Mobility sowie Defense & Civil Systems. Die Sparte Optical Systems wird sich neben dem Kerngeschäft Halbleiterausrüstung stärker auf optische Kommunikationstechnologien fokussieren. In der neuen Sparte Healthcare & Industry wird das bisherige Lasergeschäft mit dem Bereich Optoelektronische Systeme zusammengeführt. Um den Automotive-Markt künftig gezielter zu bearbeiten und die Megatrends Mobilität und Effizienz zu bedienen, wird das Geschäft mit Laseranlagen mit der bisherigen Sparte Industrielle Messtechnik in der neuen Sparte Automotive zusammengeführt. Die Sparten Traffic Solutions sowie Defense & Civil Systems adressieren weiterhin die Märkte Verkehrssicherheit sowie Sicherheit/Wehrtechnik und Luftfahrt/Bahntechnik. Der strategische und operative Planungsprozess wurde auf die ab Januar 2016 geltende neue Struktur umgestellt. Das künftige Segment-Reporting entspricht der neuen Organisationsstruktur des Konzerns. Jenoptik hat in den letzten Jahren die internationalen Strukturen stark ausgebaut. Zuletzt wurde neben der Akquisition des britischen Verkehrstechnikunternehmens Vysionics eine asiatische Holding-Gesellschaft in Singapur gegründet, unter deren Dach der Konzern das Asiengeschäft bündelt, um die strategische Geschäftsentwicklung in dieser Region zentral voranzutreiben und Ressourcen für übergeordnete Prozesse wie Shared Services, Business Development, Finanzen und Marketing bereitzustellen. Unter der Führung der US-Holding am Standort Jupiter, Florida, erfolgt die Steuerung der Gesamtstrategie, die Koordination der Finanzaktivitäten sowie der Shared Services für den amerikanischen Markt. 2015 wurden die Amerika-Aktivitäten der Sparten Healthcare & Industry, Automotive sowie Defense & Civil Systems in Rochester Hills konzentriert. Wesentliche Standorte Jenoptik ist in über 80 Ländern weltweit vertreten, in 18 davon mit direkter Präsenz, zum Beispiel mit eigenen Gesellschaften oder Beteiligungen. Produktionsschwerpunkt des Konzerns ist Deutschland, gefolgt von den USA. Am Hauptsitz Jena sind vor allem die optoelektronischen Aktivitäten rund um Optics & Life Science beheimatet. Weitere größere deutsche Standorte sind Wedel bei Hamburg, Essen und Altenstadt (Defense & Civil Systems), Monheim bei Düsseldorf (Traffic Solutions), Villingen-Schwenningen (Automotive), Triptis und Dresden (Optical Systems) sowie Berlin (Healthcare & Industry). Außerhalb Deutschlands unterhält Jenoptik Produktions- und Montagestandorte in den USA, Frankreich, Großbritannien, China und der Schweiz. Darüber hinaus ist der Konzern in Australien, Brasilien, Indien, Japan, Korea, Malaysia, Mexiko, den Niederlanden, Singapur und Tschechien mit Tochtergesellschaften vertreten. G 08 G 08 JENOPTIK: WESENTLICHE STANDORTE (STAND: DEZEMBER 2015) GESCHÄFTSTÄTIGKEIT DES KONZERNS Geschäftsmodell Jenoptik ist ein international agierender integrierter Photonik-Konzern und Lieferant von hochwertigen und innovativen Investitionsgütern. Damit ist der Konzern vorrangig Partner von Industrieunternehmen. Öffentliche Auftraggeber zählen ebenfalls zu den Kunden, zum Teil auch indirekt über Systemintegratoren. Unser Angebot umfasst OEM- bzw. Standardkomponenten, Module und Subsysteme bis hin zu komplexen Systemen und Produktionsanlagen für verschiedene Branchen. Auch umfassende Gesamtlösungen und komplette Betreibermodelle gehören zum Leistungsspektrum. Forschung und Entwicklung nehmen eine Schlüsselstellung ein. Kooperationen und Auftragsentwicklungen sind häufig der Start für Partnerschaften und Geschäftsbeziehungen entlang der Wertschöpfungskette. Segmente Jenoptik ist seit Januar 2016 in den fünf Sparten Optical Systems, Healthcare & Industry, Automotive, Traffic Solutions sowie Defense & Civil Systems aktiv, wobei diese noch einmal in verschiedene Geschäftsbereiche gegliedert sind. Die drei Segmente setzen sich aus fünf Sparten zusammen. G 09 G 10 G 09 ORGANISATORISCHE STRUKTUR DES JENOPTIK-KONZERNS BIS 31. DEZEMBER 2015 G 10 NEUE STRUKTUR DES JENOPTIK-KONZERNS SEIT 1. JANUAR 2016 Optics & Life Science Dieses Segment bündelt die Aktivitäten und Laseranwendungen im Bereich Healthcare & Industry sowie Optical Systems. Mit der Sparte Optical Systems ist Jenoptik einer der wenigen Hersteller weltweit, die Präzisionsoptiken und Systeme für höchste Qualitätsansprüche fertigen. Die Sparte ist Entwicklungs- und Produktionspartner für optische und mikrooptische Komponenten - aus optischem Glas, Quarzglas und Kristallen, Infrarotmaterialien sowie aus Kunststoffen - und besitzt herausragende Kompetenz in der Entwicklung und Fertigung von Mikrooptiken zur Strahlformung, die in der Halbleiterindustrie und der Lasermaterialbearbeitung zum Einsatz kommen. Zum Portfolio gehören weiterhin optische Systeme und Komponenten für die Informations- und Kommunikationstechnik sowie für die Sicherheits- und Wehrtechnik. In der Sparte Optical Systems besitzt Jenoptik eine herausragende Marktstellung. Im abgeschlossenen Berichtsjahr konnte das Angebot an integrierten Systemlösungen weiter ausgebaut und so der Wertschöpfungsanteil erhöht werden. Darüber hinaus haben wir unsere Präsenz im Markt für Infrarotoptiken deutlich gestärkt. Damit hat sich Jenoptik noch besser als Entwicklungs- und Produktionspartner führender Unternehmen etabliert. Die Sparte Healthcare & Industry ist weltweit Partner für die Gesundheits- und Life-Science-Industrie. Auf Basis ihrer Kernkompetenzen von Laser- und LED-basierten Strahlquellen über optische Komponenten und Module bis hin zu Sensorik, digitaler Bildverarbeitung und Systemintegration ist die Sparte führend in der Entwicklung von OEM-Systemlösungen und Produkten. Zum Portfolio des Industriebereiches gehören hochleistungsfähige polymeroptische und optoelektronische Module und Komponenten, die im Automobilbau, der Medizintechnik und Diagnostik sowie im Bereich Beleuchtung zum Einsatz kommen. Zudem fertigt Jenoptik in dieser Sparte für die industrielle Lasermaterialbearbeitung Strahlquellen wie Halbleiterlaser, Diodenlaser sowie Festkörperlaser, zum Beispiel Scheiben- und Faserlaser, und ist ein weltweit anerkannter Qualitätsanbieter im Laserbereich. Auch bei Hochleistungsdioden- und Scheibenlasern in der Augenheilkunde nimmt Jenoptik eine führende Position ein. Regionale Absatzschwerpunkte des Segments liegen in Europa und Nordamerika sowie zunehmend auch in Asien. Unsere Kernmärkte sind die Halbleiterausrüstung, die Medizintechnik, die Informations- und Kommunikationstechnik, Show und Entertainment, Automotive sowie die Verteidigungs- und Sicherheitstechnik. Mobility In der Sparte Automotive zählt Jenoptik zu den führenden Herstellern von Messtechnik und Laseranlagen für Fertigungsprozesse in der Automobilindustrie. Zum Portfolio im Bereich Metrology gehören hochpräzise Messtechniken für die pneumatische, taktile oder optische Prüfung von Rauheiten, Konturen, Formen und die Bestimmung von Dimensionen in jeder Phase des Fertigungsprozesses sowie im Messraum. Umfassende Dienstleistungen wie Beratung, Schulung und Service inklusive langfristiger Wartungsverträge vervollständigen das Angebot. Jenoptik entwickelt Lasermaschinen, die im Zuge der Prozessoptimierung und Automatisierung in Fertigungslinien der Kunden integriert werden. Diese dienen der Bearbeitung von Kunststoffen, Metallen und Leder mit höchster Effizienz, Präzision und Sicherheit. Abgerundet wird das Produktportfolio durch energieeffiziente und umweltfreundliche Abluftreinigungsanlagen für die Beseitigung von Schadstoffen, die bei der Laserbearbeitung und anderen industriellen Prozessen entstehen. In der Sparte Traffic Solutions entwickelt, produziert und vertreibt Jenoptik Komponenten, Systeme und Dienstleistungen, die den Straßenverkehr weltweit sicherer machen. Zu unserem Produktportfolio gehören umfassende Systeme rund um den Straßenverkehr, wie Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachungsanlagen sowie OEM-Produkte (Original Equipment Manufacturer) und spezielle Lösungen zur Ermittlung anderer Verkehrsverstöße. Im Bereich der Dienstleistungen deckt die Sparte entsprechend den jeweiligen gesetzlichen Vorgaben die gesamte begleitende Prozesskette ab - von der Systementwicklung über Aufbau und Installation der Überwachungsinfrastruktur bis zur Aufnahme der Verstoßbilder und deren automatische Weiterverarbeitung. Mit der Übernahme des Anbieters von Verkehrssicherheitstechnik Vysionics im Jahr 2014 hat sich der Konzern nicht nur den Zugang zum wichtigen britischen Wachstumsmarkt erschlossen, sondern kann zugleich das eigene Produktportfolio mit modernsten Technologien wie zum Beispiel der automatisierten Kennzeichenerfassung oder Messung von Durchschnittsgeschwindigkeiten (Section Control) ergänzen. Diese Produkte stärken die Position von Jenoptik in globalen Verkehrssicherheitsprojekten deutlich. Das Segment Mobility ist das am stärksten internationalisierte innerhalb des Jenoptik-Konzerns. Die regionale Ausrichtung wird dabei vorrangig durch die Kunden bestimmt. In der Sparte Automotive sind dies die Zentren der globalen Automobil- und Automobilzulieferindustrie in Europa, Nordamerika und Asien. Im Bereich Traffic Solutions ist Jenoptik ein führender Anbieter in der fotografischen Überwachung und hat weltweit mehr als 30.000 Geräte im Markt. Für die Sparte bestimmen zunehmend große Projekte den Markt. Die Verkehrssicherheitsanlagen werden in Deutschland von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig geprüft und zertifiziert. Lieferungen ins Ausland unterliegen der Kontrolle nationaler Institute, wobei in verschiedenen Ländern auch die deutsche PTB-Prüfbescheinigung oder Zulassungen anderer namhafter europäischer Zulassungsbehörden ganz oder teilweise anerkannt werden. Das Segment Mobility hat in den letzten Jahren seine Strukturen optimiert und ausgebaut. Den Rahmen hierfür setzten die weitere Internationalisierung in den wichtigen Absatzmärkten sowie die Geschäftsausweitung der Sparte Automotive. In Deutschland, Frankreich, der Schweiz, den USA und China wurden die wesentlichen Produktions- und Entwicklungsstandorte weiter ausgebaut. Mit Applikationszentren ist die Sparte in Brasilien, Indien, Singapur, Spanien, Südkorea und Tschechien präsent. Traffic Solutions arbeitete weiter an der Standardisierung des Produktportfolios und der Internationalisierung. So hat Jenoptik seit 2012 ihre Marktstellung in der Wachstumsregion Asien/Pazifik sowie Europa deutlich ausgebaut. Mit der Übernahme von Vysionics konnte Jenoptik das Know-how im Bereich Section Control erweitern und so zusätzliche Aufträge auf diesem Gebiet gewinnen. Unter anderem wurde die Sparte 2015 mit einem bundesweit angelegten Pilotprojekt in Niedersachsen zur Erfassung der Durchschnittsgeschwindigkeiten innerhalb bestimmter Straßenabschnitte beauftragt. Die erfolgreiche Integration von Vysionics bestätigt darüber hinaus den Erfolg der Internationalisierungsstrategie und festigt die Position als einer der weltweit führenden Anbieter auf dem Gebiet der Verkehrsüberwachung. Defense & Civil Systems Das Segment Defense & Civil Systems entwickelt, produziert und vertreibt mechatronische und sensorische Produkte für zivile und militärische Märkte. Das Portfolio reicht von einzelnen Baugruppen, die von den Kunden in ihre Systeme integriert werden, bis hin zu kompletten Systemen und Endprodukten. Die Kompetenzfelder sind: Energie-Systeme, Optische Sensor-Systeme, Stabilisierungs-Systeme, Luftfahrt-Systeme sowie Radome & Composites. Ein leistungsfähiger Kundendienst sichert die Betreuung der Produkte über die meist langjährigen Nutzungsphasen ab. Die mechatronischen Produkte werden eingesetzt in Antriebs-, Stabilisierungs- und Energiesystemen für militärische und zivile Fahrzeug-, Bahn- und Flugzeugausrüstungen. Die sensorischen Produkte umfassen Infrarot-Kamerasysteme und Laser-Distanzmessgeräte. Sie werden in der Automatisierungstechnik sowie in der Sicherheitstechnik und der militärischen Aufklärung eingesetzt. Zu den Kompetenzen des Segments gehören dabei auch die technischen Schwerpunktgebiete Softwareentwicklung, Mess- und Regeltechnik. Das Segment ist Ausrüster großer Systemhäuser oder beliefert Behörden direkt. Das Geschäft ist vorwiegend langfristig ausgerichtet. Viele der Komponenten und Subsysteme werden speziell im Auftrag von Kunden entwickelt. Mit der Sicherheits- und Wehrtechnik sowie im Bereich der Luftfahrt- und Bahnausrüstung ist Jenoptik Geschäftspartner von nationalen und internationalen Kunden, wobei Endprodukte auch durch die belieferten Systemhäuser weltweit exportiert werden. Das Geschäft unterliegt strengen Sicherheits-, Zertifizierungs- und Exportanforderungen, die Jenoptik strikt einhält. Mit der Einführung einer marktorientierten Business-Unit-Struktur hat sich das Segment 2014 strategisch neu ausgerichtet. Die geschäftlichen Tätigkeiten wurden dabei nach Kunden-, Markt- und Produktstrukturen unterteilt und den vier Business Units Aviation, Energy & Drive, Power Systems und Sensors zugeordnet. Absatzmärkte und Wettbewerbsposition Der Jenoptik-Konzern ist mit dem überwiegenden Teil seines Leistungsangebots im Photonik-Markt tätig. Unter Photonik sind die Grundlagen sowie Anwendungsfelder von optischen Verfahren und Technologien zu verstehen, die sich mit der Übertragung, Speicherung und Verarbeitung von Informationen durch Licht befassen und dabei die besonderen physikalischen Eigenschaften von Lichtquanten (Photonen) anstelle von Elektronen nutzen sowie auch Optik und Elektronik kombinieren. Der Gesamtmarkt für optische Technologien dürfte mit einer jährlichen Wachstumsrate von rund 6,5 Prozent bis 2020 auf etwa 615 Mrd Euro ansteigen (Quelle: Branchenreport von VDMA, ZVEI, Spectaris). Die Anwendungsfelder in diesem Markt sind breit diversifiziert und reichen beispielsweise von Beleuchtungstechnik über IT-nahe Anwendungen bis hin zu Produktions- und Medizintechnik. Als sogenannte "Enabler"-Technologien verfügen die hochpräzisen, flexiblen Fertigungs- und Messtechniken der Photonik über eine große wirtschaftliche Hebelwirkung und werden somit einen wachsenden Anteil an der industriellen Wertschöpfung haben. Dabei tragen die Lösungen zu einer höheren Energieeffizienz und Präzision sowie einer besseren Umweltverträglichkeit bei. G 11 G 11 DER WELTWEITE PHOTONIK-MARKT 2015 (Marktanteile in %) Quelle: VDMA, ZVEI, Spectaris und eigene Berechnung Die Anwendungsbereiche für photonische Technologien weisen sehr unterschiedliche Wachstumsraten auf. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit von Jenoptik liegt auf Teilmärkten der Photonik-Industrie, für die in den kommenden Jahren ein Wachstum von 5 bis 8 Prozent erwartet wird. Der Konzern belegt mit seinen Produkten bereits führende Marktpositionen in einzelnen attraktiven Marktsegmenten. Ein weiterer Teil des Leistungsangebots von Jenoptik richtet sich an Kunden der Bahn-, Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie. Die durchschnittlichen Wachstumsraten für diese Märkte werden zwischen 2 und 5 Prozent gesehen. Allgemein zeichnet sich der Bahnmarkt durch zunehmende internationale Konkurrenz aus. Die marktbeherrschende Stellung von heimischen Anbietern geht immer weiter zurück, woraus sich attraktive Geschäftsmöglichkeiten für das Segment Defense & Civil Systems auf den weltweiten Bahntechnik-Märkten ergeben. Treiber im globalen Markt für Luftfahrt ist die wachsende Nachfrage nach Verkehrsflugzeugen. Der Verteidigungsmarkt in der westlichen Welt zeigt erste Anzeichen einer Erholung, entwickelt sich aber moderater als die Region Asien/Pazifik, der seit Jahren ein deutliches Wachstum zeigt. Für den Zeitraum 2014 bis 2020 bestätigen Marktanalysen eine durchschnittliche Wachstumsrate von rund 1,5 Prozent. Die größte Nachfrage kommt dabei aus Asien, Osteuropa und dem Nahen Osten, während sich der Verteidigungsmarkt in Westeuropa stabilisiert. Eine zunehmende Konsolidierung ist dabei in den westlichen Ländern zu verzeichnen. Mit ihren Produkten konkurriert Jenoptik mit zahlreichen international agierenden Unternehmen, die sich nicht selten auf nur eine bzw. wenige der vorgenannten Technologien spezialisiert haben. Unterschiedliche Leistungsangebote und eine stark eingeschränkte Vergleichbarkeit erschweren daher konkrete Marktanteilsschätzungen. ZIELE UND STRATEGIEN Strategische Ausrichtung des Konzerns Im Fokus der strategischen Entwicklung steht für Jenoptik weiterhin ein nachhaltig profitables Wachstum. Um dies zu erreichen, konzentriert sich der Konzern künftig noch stärker auf Wachstumsmärkte, die globale Megatrends bedienen. Dabei setzt Jenoptik vor allem auf Internationalisierung, Innovation und operative Exzellenz. Bis 2018 will der Konzern eine durchschnittliche EBIT-Marge von etwa 9 bis 10 Prozent über die Zyklen hinweg erreichen. Der Umsatz soll auf rund 800 Mio Euro steigen, inklusive kleinerer Akquisitionen. Um diese Ziele zu realisieren, strebt das Unternehmen ein überproportionales Wachstum im Ausland, insbesondere in Amerika und Asien/Pazifik, an. Bis 2018 will Jenoptik in diesen Wachstumsregionen einen Umsatzanteil von zusammen mehr als 40 Prozent erzielen (2015: 32,7 Prozent). Um unsere Wachstumsstrategie umzusetzen, ― richten wir die Segmente stärker an Wachstumsmärkten und Megatrends aus, ― bauen unsere Systemkompetenz aus, ― arbeiten konsequent an der Internationalisierung, verbunden mit einer höheren Wertschöpfungstiefe und Kundennähe in unseren Wachstumsregionen Amerika und Asien/Pazifik, ― setzen unser Exzellenzprogramm mit erweiterten Schwerpunkten fort und ― stärken unsere Finanzkraft. Die Weiterentwicklung des Jenoptik-Konzerns orientiert sich dabei entlang unserer fünf Werthebel: ― Profitables Wachstum ― Internationalisierung ― Markt- und Kundenorientierung ― Mitarbeiter und Führung sowie ― Operative Exzellenz. Wachstum durch Innovation und Geschäftsentwicklung. Als innovatives Hochtechnologie-Unternehmen ist es für Jenoptik existenziell, künftige Kundenbedürfnisse bzw. Trends frühzeitig zu erkennen und daraus strategische Maßnahmen zur Ausrichtung der Geschäftsaktivitäten sowie entsprechende Technologie- und Produktentwicklungen abzuleiten. Auch indem wir unsere Investitionen in Forschung & Entwicklung auf einem hohen Niveau halten, wollen wir unsere Position als einer der weltweit führenden Anbieter von Produkten und Lösungen auf dem Gebiet der Photonik weiter ausbauen. Konzernweit einheitliche Standards zur Erarbeitung von Entwicklungs- und Technologie-Roadmaps sind eine wichtige Voraussetzung, um den Innovationsprozess im gesamten Konzern markt- und kundengerecht zu steuern. Das geplante profitable Wachstum wird darüber hinaus durch Effizienzmaßnahmen und zunehmend auch durch den weiteren Ausbau des System- und Servicegeschäfts sowie die Nutzung von Skaleneffekten unterstützt. Im Zuge eines zweistufigen rollierenden konzernweiten Strategieprozesses werden relevante Fragen der Strategie und Geschäftsentwicklung diskutiert. Diese basieren auf detaillierten Technologie-, Markt- und Wettbewerbsanalysen, deren Resultate den eigenen Kompetenzen gegenübergestellt werden. Anhand der Ergebnisse werden zukünftige Wachstumsfelder identifiziert, priorisiert und Konzepte zur Geschäftsfeldentwicklung erarbeitet. Diese bilden die Basis für strategische Entscheidungen, aus denen dann konkrete Maßnahmen abgeleitet werden. Die Integration von unterstützenden Querschnittsfunktionen, vor allem im Shared Service Center und der Holding, in eine weltweite Gesamtstruktur des Konzerns soll fortgesetzt werden, um so Synergien besser zu nutzen. Auch die Marke "Jenoptik" soll für alle Geschäftseinheiten weiter gestärkt werden, um so die Bekanntheit und Akzeptanz des Konzerns zu steigern. Unser organisches Wachstum wollen wir durch Akquisitionen ergänzen. M&A als Wachstumsoption. Jenoptik wird das strategische Portfoliomanagement weiter aktiv betreiben und auf der Ebene einzelner Marktsegmente optimieren. In diesem Rahmen prüfen wir die Möglichkeit, unsere Konzern- und Spartenstrategien auch mit Hilfe von Akquisitionen umzusetzen. Der Zukauf von Unternehmen oder Unternehmensteilen ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn diese das Technologieportfolio bzw. vorhandene Aktivitäten markt- oder kundenseitig ergänzen. Das bedeutet, dass wir zum Beispiel unser Portfolio durch Vorwärtsintegration oder zusätzliches System-Know-how abrunden oder unseren Markt- bzw. Kundenzugang insbesondere in den Fokusregionen Amerika und Asien/Pazifik stärken. Jede Akquisition muss die Kriterien der Unternehmenswertsteigerung und Integrierbarkeit erfüllen. Der Konzern strebt zukünftig verstärkt internationale Unternehmenszukäufe in strategisch relevanten Geschäftsfeldern an. Internationalisierung - Wachstum vor allem in Asien und Amerika erwartet. Jenoptik sieht in den Wachstumsregionen Amerika und Asien/Pazifik, unter anderem aufgrund des Trends zur Stärkung der Industrieproduktion sowie der demografischen Entwicklung, ein besonders großes Potenzial und fokussiert daher die Internationalisierung auf diese Märkte. Das globale Vertriebs- und Servicenetzwerk wird konsequent weiter ausgebaut. Die JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd. und die JENOPTIK North America, Inc. steuern die Geschäfts-, Struktur- und Organisationsentwicklung in diesen beiden Regionen, identifizieren Wachstumsmöglichkeiten und koordinieren entsprechende Maßnahmen. Mittelfristig streben wir an, weitere Wertschöpfung wie Produktion, lokale Produktentwicklungen sowie Forschung & Entwicklung vor Ort aufzubauen. So können wir den lokalen Kunden mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen auch vor Ort hergestellte Produkte und Lösungen mit entsprechendem Service anbieten. Noch bessere Markt- und Kundenorientierung durch stärkere Ausrichtung an Wachstumsmärkten und Megatrends. Im Jahr 2015 haben wir die notwendigen Maßnahmen fortgesetzt, um die Organisationsstruktur des Konzerns noch konsequenter auf das Erreichen unserer Ziele auszurichten. Dafür wurden die Geschäftsaktivitäten innerhalb einzelner Segmente neu geordnet und so stärker auf Wachstumsmärkte, wie zum Beispiel Automotive, Halbleiterausrüstung und Medizintechnik sowie Megatrends fokussiert. Entsprechend der gestiegenen Bedeutung, die der Markt für Medizintechnik für den Jenoptik-Konzern erlangt hat, wird dieser jetzt erstmalig durch eine eigenständige Sparte adressiert. Die neue Spartenstruktur ist zum 1. Januar 2016 in Kraft getreten. Für die weitere Verbesserung der Markt- und Kundenorientierung verfolgt Jenoptik zwei Ansätze: Zum einen entwickeln und produzieren wir Produkte und Lösungen, die konsequent an Markttrends und Kundenbedürfnissen ausgerichtet werden. Beim Ausbau des Geschäfts werden eigene direkte Vertriebskanäle gegenüber Händlerstrukturen bevorzugt. Auch künftig wird das Unternehmen weiter in den Aufbau neuer und die Erweiterung bestehender Vertriebs- und Servicestrukturen, vor allem im Ausland, investieren. Zum anderen suchen wir als Systempartner zusammen mit unseren Kunden nach neuen Lösungen und festigen so langfristige strategische Partnerschaften. Soweit möglich, werden unsere Kunden bereits in frühen Stadien in Entwicklungsprozesse einbezogen. So festigen wir unsere Kundenbeziehungen und können die Wertschöpfung erhöhen. Mitarbeiter und Führung - wichtige Voraussetzung für die weitere Entwicklung. Qualifizierte und leistungsfähige Mitarbeiter zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden, bleibt das zentrale Thema der strategischen Personalarbeit. In einem demografisch anspruchsvoller werdenden Umfeld ist dafür eine strukturierte Personalplanung erforderlich. Über zielgerichtete Maßnahmen des Personalmarketings soll Jenoptik weiterhin als attraktiver Arbeitgeber positioniert werden. Personalentwicklungsmaßnahmen und verbesserte Rahmenbedingungen tragen dazu bei, die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen zu stärken. Im Rahmen der Personalarbeit ist die aktive Unterstützung der Unternehmenswerte ein weiteres Schwerpunktthema. Auf Basis der "Jenoptik-Vision" und des "Aspiration Statements" wurden die sechs Unternehmenswerte Performance, Verantwortung, Veränderung, Integrität, Vertrauen und Offenheit implementiert. Diese tragen dazu bei, dass Jenoptik über verschiedene Kultur- und Rechtssysteme hinweg noch mehr zusammenwächst, und bilden die Basis für eine einheitliche Unternehmenskultur. Operative Exzellenz - effizientere Prozesse. Alle Prozesse im Konzern werden regelmäßig auf den Prüfstand gestellt, um sie effizienter zu gestalten, aufeinander abzustimmen und Kosten zu optimieren. Die Initiativen für harmonisierte und exzellente Prozesse - sowohl im operativen Geschäft als auch in den kaufmännischen Bereichen - werden konsequent fortgeführt, um die Basis für künftiges ertragreiches Wachstum zu stärken. Zu den Initiativen gehören im Wesentlichen die auf Seite 34 ff. dargestellten Programme wie das übergreifende Jenoptik-Exzellenz-Programm (JEP) mit Go-Lean sowie das JOE-Projekt (Jenoptik One ERP). Mit dem Ziel, den internationalen Vertrieb weiter zu professionalisieren, startete 2015 das konzernweite Market-Excellence-Programm. Im Fokus stehen hierbei die konsequente Ausrichtung der Vertriebs- und Serviceorganisation und -aktivitäten an den strategischen Märkten und Kunden. Strategische Ausrichtung des operativen Geschäfts Mit dem Fokus auf die Photonik ist Jenoptik ein sogenannter "Enabler" für viele Wachstumsbranchen. Mit unserem Produkt- und Serviceportfolio tragen wir zu mehr Effizienz und damit zur Schonung von Ressourcen bei. Wir etablieren uns als strategischer Systempartner internationaler Kunden und gestalten mit ihnen gemeinsam zukunftsweisende Lösungen entlang der Megatrends. In unserer strategischen Ausrichtung als integrierter, global agierender Photonik-Konzern sehen wir Vorteile gegenüber dem Wettbewerb, der häufig nur in einem Markt aktiv und zudem oft kleiner ist oder als lokaler bzw. regionaler Anbieter agiert. Jenoptik adressiert verschiedene Märkte und ist daher weniger stark von den Zyklen in einzelnen Branchen abhängig. Schwankungen können wir so besser ausgleichen und dadurch ein höheres Maß an Stabilität erreichen. Das setzt eine Harmonisierung und Integration aller Geschäftsprozesse mit Synergiepotenzial voraus. Dies wird von Jenoptik in verschiedenen Projekten intensiv vorangetrieben. Die drei Segmente des Konzerns sind auf vielfältige Weise miteinander verbunden. Insbesondere das Segment Optics & Life Science stellt Technologien und Know-how für die anderen beiden Segmente bereit. Darüber hinaus werden Infrastrukturen und Querschnittsfunktionen gemeinsam genutzt, beispielsweise bei der Beschaffung oder beim Ausbau des internationalen Vertriebsnetzwerks. Gemeinsame Standorte der Segmente ermöglichen es, dass Jenoptik in den wichtigen Regionen weltweit schneller eine kritische Größe erreicht. Die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur erleichtert zudem den Markteintritt und trägt dazu bei, die Kostenbasis unter Ausnutzung von Synergien zu optimieren. Über globale Beschaffung und Produktion werden Kostenvorteile realisiert und Währungsrisiken minimiert. Segment Optics & Life Science. Bei den optischen Systemen positioniert sich Jenoptik als ein weltweit führender, unabhängiger Anbieter optischer Systeme für OEM-Kunden. Die weitere Internationalisierung, der Ausbau des Systemgeschäfts sowie der Fokus auf Schlüsselkunden bilden die Basis für das weitere profitable Wachstum. Auch die Nutzung von Skaleneffekten sowie kunden- bzw. technologieseitige Synergien sollen dazu beitragen. Die Aktivitäten im Bereich Optical Systems werden noch gezielter am Megatrend Digitale Welt ausgerichtet. Ziel ist es, die führende Position in den Bereichen optische und mikrooptische Systeme und Präzisionskomponenten für die Halbleiterausrüstung als Kerngeschäft weiter auszubauen. Darüber hinaus wird sich Jenoptik künftig verstärkt mit optischen Informations- und Kommunikationstechnologien auf diesen Wachstumsmärkten positionieren. Im Bereich Healthcare & Industry bündeln wir die Optik- und Laserkompetenzen für den Gesundheits- und Life-Science-Markt sowie Industrieanwendungen. Auf der Basis von Laser- und LED-basierten Strahlquellen, optischen Präzisionskomponenten sowie digitaler Bildverarbeitung und Systemintegration können wir uns als einer der führenden und profitabel wachsenden Partner für die Entwicklung von Systemlösungen und Produkten für die Gesundheits- und Life-Science-Industrie positionieren und den Megatrend Gesundheit adressieren. Ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit im Bereich Industry liegt auf dem Ausbau des Volumengeschäfts mit optoelektronischen und polymeroptischen Hochleistungskomponenten und -modulen. Darüber hinaus verfolgen wir entlang unserer Kernkompetenzen Wachstums-Optionen in innovativen Industrie-Applikationen (zum Beispiel Fahrerassistenzsysteme im Auto, LED-Beleuchtung für Industriehallen) und wollen uns hier zu einem international agierenden Anbieter von Applikationslösungen entwickeln. Segment Mobility. In diesem Segment adressieren wir die Megatrends Mobilität und Effizienz. Zum Einsatz kommen unsere Fertigungsmesstechnik und Laseranlagen vor allem in der Automobilindustrie und unterstützen damit die Herstellung nachhaltiger und ressourceneffizienter Produkte. Mit der optischen Fertigungsmesstechnik setzt Jenoptik auf Trends zur Verringerung des Treibstoffverbrauchs und des CO2-Ausstoßes sowie zur Hybridisierung und unterstützt diese unter anderem mit der Entwicklung von Messsystemen. Dabei soll die Position als ein führendes Unternehmen im Bereich der optischen Fertigungsmesstechnik für Motor- und Getriebeteile ausgebaut werden. Im Bereich der Laseranlagen wird die Fokussierung auf die automatisierte Kunststoff- und Metallbearbeitung das künftige Wachstum unterstützen. Regional erwarten wir das Wachstum vor allem in Asien und Nordamerika. Als einer der weltweit führenden Anbieter auf dem Gebiet der Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachung unterstützen wir im Bereich Traffic Solutions unsere Kunden mittels Komplettlösungen dabei, ihre Ziele in der Verbesserung der Verkehrssicherheit zu erreichen. Durch die globalen Trends der steigenden Mobilität, Urbanisierung und Sicherheit, insbesondere in Schwellenländern, erschließt sich der Konzern zudem neue Absatzregionen. Mit der Akquisition des britischen Unternehmens Vysionics erhielt Jenoptik Zugang zum wichtigen britischen Wachstumsmarkt und ergänzte das eigene Produktportfolio mit Technologien, wie zum Beispiel Kameras und Software für die automatische Kennzeichenerfassung. So kann die Position bei globalen Verkehrssicherheitsprojekten weiter gestärkt werden. Im weltweiten Markt für Verkehrssicherheitstechnik ist zudem eine Entwicklung hin zu größeren Projekten mit einer Kombination aus Gerätegeschäft und Dienstleistung, dem sogenannten Traffic Service Provision, zu erkennen. Daher setzt Jenoptik auf eine Stärkung dieses profitablen Servicegeschäfts. Der Ausbau der Präsenz in internationalen Märkten, ausgewählte Kooperationen sowie die Konzentration auf innovative und wettbewerbsfähige Produkte sollen das künftige Wachstum absichern und die Position als einer der führenden Anbieter stärken. Segment Defense & Civil Systems. Das Segment positioniert sich als Partner für Systemhäuser und Kunden mit Bedarf an individuellen Lösungen, die den hohen Anforderungen der Märkte Luftfahrt, Bahn- und Verteidigungstechnik entsprechen. Chancen für das weitere Wachstum sehen wir in den globalen Megatrends wie dem wachsenden Bedürfnis nach Sicherheit sowie der vermehrten Elektrifizierung im militärischen und zivilen Bereich. Aus diesem Grund legt das Segment den Fokus auf die wachstumsstarken Geschäftsfelder Energiesysteme sowie optische und elektronische Systeme. Darüber hinaus soll sich der Anteil von Systemen, die in zivilen Bereichen wie der Bahntechnik eingesetzt werden, erhöhen. Das Segment strebt außerdem einen Ausbau der internationalen Vertriebs- und Servicestrukturen, vor allem in Nordamerika und Asien, an. Eine aktuelle Herausforderung ist hingegen die restriktivere deutsche Exportgenehmigungspolitik. STEUERUNGSSYSTEM Steuerungssystem und Steuerungskennzahlen Jenoptik steuert seine Geschäftseinheiten sowohl auf strategischer als auch auf operativer Ebene. Im Rahmen des rollierenden Strategieprozesses lenken Vorstand und Executive Management Board (EMB), unterstützt durch ein zentrales Projekt-Management-Office, die Entwicklung von Geschäftsbereichsstrategien und überwachen deren Umsetzung mittels einer Projektlandkarte mit quantifizierten Zielen für jedes Projekt. Ausgehend von globalen Megatrends werden Wachstumspfade definiert, Chancen und Risiken identifiziert, Portfolioentscheidungen getroffen und die Schwerpunkte von Forschung & Entwicklung - die sogenannten Technologie-Roadmaps - bestimmt. Auf Basis der Unternehmensstrategie wird jährlich eine Planungsrechnung für einen Fünfjahreszeitraum erstellt. Diese fasst die angestrebte wirtschaftliche Entwicklung zusammen. Im Laufe eines Geschäftsjahres wird die Planung in mehreren Prognosezyklen aktualisiert. Die monatlich stattfindenden Ergebnismeetings dienen der operativen Steuerung. Hier erstatten die Geschäftsbereiche dem Vorstand Bericht über die wirtschaftliche Lage, die Entwicklung der Kundenbeziehungen und Wettbewerbssituation sowie über außergewöhnliche Geschäftsvorfälle. Grundlage ist ein standardisiertes Reporting, das auf Basis von Steuerungskennzahlen Trends, Abweichungsanalysen und Maßnahmen liefert. Das Jenoptik-Kennzahlensystem umfasst im Wesentlichen finanzielle Steuerungsgrößen. Diese orientieren sich primär am Shareholder Value, den Anforderungen des Kapitalmarkts und der Strategie des profitablen Wachstums. Die wichtigsten Kennzahlen im Hinblick auf das Erreichen der Wachstumsziele des Konzerns sind Umsatz und Auftragseingang. EBIT, EBITDA und Ergebnis nach Steuern sind die zentralen Steuerungsgrößen für die Profitabilität, EBIT-Marge und Return on Capital Employed (ROCE) für die Rentabilität. Zur Sicherung der Liquidität werden Nettoverschuldung und Free Cashflow überwacht, wobei der operative Cashflow gleichzeitig auch ein zentrales Ziel für das operative Geschäft ist. Als wesentliche nicht finanzielle Steuerungsgrößen werden zusätzlich Personal-Kennzahlen (zum Beispiel Mitarbeiterzahlen, Krankenstand, Umsatz je Mitarbeiter) und Prozesssteuerungsgrößen (wie Durchlauf- und Bearbeitungszeiten sowie Qualitätsmanagement) kontrolliert. G 12 G 12 UNTERNEHMENSZIELE UND TOP-STEUERUNGSGRÖSSEN Zur Steuerung des Wachstums dient ein rollierender Forecast für Umsatz und Auftragseingang. Im Rahmen des JOE-Projekts (Jenoptik One ERP) wird zudem eine mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung eingeführt. Diese soll es ermöglichen, den Erfolgsbeitrag von Produkten, Märkten und Regionen zu bestimmen. Zur strategiekonformen Steuerung der Investitionen wurde das Investitionscontrolling ausgeweitet und stärker zentralisiert. Auch in den kommenden Geschäftsjahren werden wir das Steuerungssystem weiterentwickeln. Einen zentralen Platz wird dabei die weitere Implementierung eines Treasury-Management-Systems einnehmen, mit dem wir das Liquiditätsmanagement und die Zins- und Währungsrisiken zentral steuern wollen. Das System wurde bereits in der Holding und an einigen Standorten in Deutschland eingeführt und soll künftig an den verbleibenden deutschen Standorten und international implementiert werden. Zur Steuerung der Liquidität wurde 2015 der zentrale Cashpool weiter ausgebaut. Auch die Projektsteuerungssysteme werden weiter entwickelt und unterliegen einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG Strategische Ausrichtung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten Forschung und Entwicklung (F+E) haben für Jenoptik als Technologiekonzern eine wesentliche Bedeutung. Innovationen und sämtliche Aktivitäten rund um das Thema F+E entscheiden maßgeblich über die künftige Leistungsfähigkeit und damit den wirtschaftlichen Erfolg von Jenoptik. Ein wesentliches strategisches Ziel unserer F+E-Aktivitäten ist es, die Innovationsführerschaft auf den jeweiligen Gebieten zu erlangen, zu sichern oder auszuweiten. Außerdem sollen Produkte mit Alleinstellungsmerkmalen entwickelt und über Schutzrechte abgesichert werden. Für die Positionierung im B2B-Geschäft bedeutet dies, dazu beizutragen, die Leistungsfähigkeit unserer industriellen Kunden zu sichern und damit deren Ertragskraft zu stärken. Entstehung von Innovationen Ausgehend von einer strategischen Analyse der globalen Megatrends und den Bedürfnissen unserer Kunden werden in einem ersten Schritt Wachstumsoptionen identifiziert. Auf dieser Basis entstehen Innovationsprojekte unter Berücksichtigung unserer Kernkompetenzen, oftmals in direkter Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden. Der Innovationsprozess im Jenoptik-Konzern ist mehrstufig und folgt den Vorgaben des zentralen Innovationsmanagements. Entwicklungsvorhaben werden anhand entsprechender Meilensteine in sogenannten F+E-Roadmaps bewertet. Dies gilt sowohl für Produkt-, Technologie- und Prozessinnovationen als auch für Geschäftsmodelle. Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung Wesentliche Faktoren für erfolgreiche Forschung und Entwicklung sind die Erfahrung und das Know-how unserer Mitarbeiter. Entsprechend hoch ist unser Anspruch an ihr Qualifikationsniveau. Ihr Wissen wird sowohl für spezifische Aufgaben als auch segmentübergreifend in entsprechenden Entwicklungsprojekten genutzt. T 06 T 06 MITARBEITER IN F+E scroll 2015 2014 Anzahl Mitarbeiter im F+E-Bereich 425 430 Anteil an der Gesamtmitarbeiterzahl in % 11,7 11,9 Wesentliche Kooperationen und Mitgliedschaften in Verbänden Über gezielte strategische Kooperationen erschließt sich der Konzern zusätzliches externes Know-how. Dabei sollen durch die Zusammenarbeit die eigenen F+E-Aktivitäten sinnvoll ergänzt und gefördert werden. Jenoptik kooperiert sowohl mit universitären als auch außeruniversitären Einrichtungen - aber auch mit Industriepartnern und Schlüsselkunden. Die Ziele von Forschungskooperationen reichen von der marktorientierten Realisierung von Verbundvorhaben über die Verkürzung von Entwicklungszeiten bis hin zum Aufbau von Spezialwissen. F+E-Partner im Umfeld wissenschaftlicher Einrichtungen sind (Auszug): ― das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF), Jena ― das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik (ILT), Aachen ― das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Institut für Verkehrssystemtechnik, Braunschweig ― das Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH), Berlin ― das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (IPHT), Jena ― die Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena ― die Ernst-Abbe-Hochschule Jena ― die Technische Universität Ilmenau ― das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik (IPT), Aachen, inklusive des Werkzeugmaschinenlabors der RWTH Aachen (WZL) ― die Technische Universität Kaiserslautern sowie ― die Christian-Albrechts-Universität (CAU), Kiel. Mit dem Wissenschaftlichen Beirat steht Jenoptik ein Gremium aus hochkarätigen Experten zur Seite. Der Beirat unterstützt bei der Beobachtung und Einschätzung langfristiger Technologietrends. Außerdem setzt sich Jenoptik für ein innovationsfreundliches Umfeld und eine Imageförderung der photonischen Technologien ein und ist in zahlreichen branchen- und technologieorientierten Verbänden aktiv. T 07 T 07 JENOPTIK-MITGLIEDSCHAFT IN GREMIEN UND VERBÄNDEN (AUSWAHL) ― Association of Laser Users ― Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e. V. (BDLI) ― Deutsche Gesellschaft für angewandte Optik e. V. ― Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e. V. (SPECTARIS) ― Deutsches Institut für Normung e. V. ― European Optical Society ― Europäische Technologieplattform Photonics21 ― Gesellschaft für Technische Kommunikation - tekom Deutschland e. V. ― International Society for Optical Engineering (SPIE) ― Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V. ― Optonet e. V. / CoOptics ― Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI) ― Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) ― Verein Deutscher Ingenieure (VDI) ― Wirtschaftsrat der CDU e. V. ― Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) Entwicklungsleistungen Die F+E-Leistung des Jenoptik-Konzerns einschließlich der Entwicklungen im Kundenauftrag belief sich 2015 auf 51,6 Mio Euro (i. Vj. 49,6 Mio Euro). Kosten für Entwicklungen, die im Rahmen von Kundenaufträgen anfallen, sind den Umsatzkosten zugerechnet. T 08 T 09 T 08 F+E-LEISTUNG (in Mio EUR) scroll 2015 2014 2013 2012 2011 F+E-Kosten 41,8 39,4 39,8 36,0 32,0 Aktivierte Entwicklungsleistungen 0,4 0,5 0,2 1,2 0,5 Abschreibungen und Wertminderungen auf aktivierte Entwicklungsleistungen -1,4 -0,9 -1,2 -1,4 -1,3 Entwicklungen im Kundenauftrag 10,9 10,5 12,2 13,3 14,2 F+E-Leistungen 51,6 49,6 51,1 49,1 45,4 F+E-Quote 1 (F+E-Leistung/Umsatz) in % 7,7 8,4 8,5 8,4 8,4 F+E-Quote 2 (F+E-Kosten/Umsatz) in % 6,2 6,7 6,6 6,2 5,9 T 09 F+E-LEISTUNG NACH SEGMENTEN (in Mio EUR) scroll 2015 2014 Veränderung in % Konzern 51,6 49,6 4,1 Laser & Optische Systeme 22,8 20,8 9,3 Messtechnik 22,1 20,0 10,8 Verteidigung & Zivile Systeme 6,6 9,0 -26,5 Sonstige inkl. Konsolidierung 0,1 -0,2 Die F+E-Leistung des Segments Laser & Optische Systeme enthielt Entwicklungsleistungen im Kundenauftrag in Höhe von 6,0 Mio Euro (i. Vj. 3,9 Mio Euro), da wesentliche Entwicklungsprojekte häufig gemeinsam mit den Kunden durchgeführt werden. Die F+E-Kosten lagen 2015 bei 16,8 Mio Euro (i. Vj. 16,5 Mio Euro). In der F+E-Leistung des Segments Messtechnik sind Entwicklungen im Kundenauftrag in Höhe von 3,1 Mio Euro (i. Vj. 2,7 Mio Euro) enthalten. Die F+E-Kosten des Segments beliefen sich auf 19,1 Mio Euro (i. Vj. 17,2 Mio Euro). 2015 betrugen die Entwicklungen im direkten Kundenauftrag im Segment Verteidigung & Zivile Systeme 1,8 Mio Euro (i. Vj. 3,9 Mio Euro). Das Segment ist unter anderem langfristiger Partner großer Systemhäuser und entwickelt Plattformtechnologien gemeinsam mit den Kunden. Die F+E-Kosten des Segments betrugen 5,6 Mio Euro (i. Vj. 5,8 Mio Euro). Patente Unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung werden über das zentrale Innovationsmanagement in enger Zusammenarbeit mit den operativen Bereichen konsequent geschützt. Ein besonderer Fokus wird dabei auf Anmeldungen in dynamischen Wachstumsmärkten wie zum Beispiel China, Korea und den USA gelegt. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Anzahl der Patentanmeldungen um 15 auf insgesamt 58 gesteigert werden. Neben zahlreichen Patentanmeldungen in den Bereichen "optische Komponenten" und "optische Module" wurde insbesondere das Patentportfolio in den Bereichen "Luftfahrtsysteme" und "industrielle Messtechnik" sehr stark ausgebaut. In den Patentzahlen sind angemeldete Designs, Gebrauchsmuster sowie Markenanmeldungen nicht enthalten. Informationen zu Lizenznahmen und Lizenzvergaben veröffentlicht Jenoptik aus Wettbewerbsgründen nicht. G 13 G 13 ANZAHL PATENTANMELDUNGEN Wesentliche Projekte und Ergebnisse Unser Ziel ist es, exzellente Lösungen für unsere Kunden anzubieten. Dafür kombinieren wir umfassendes Know-how mit einem breiten Erfahrungsschatz im Umgang mit Innovationen rund um photonische Technologien zum Nutzen unserer Kunden. 2015 wurden verschiedene neue Produkte in den Markt eingeführt. Segment Laser & Optische Systeme Mit den Produkten der Sparte Laser & Materialbearbeitung werden beispielsweise die Wachstumsmärkte Automotive/ Maschinenbau und Medizintechnik adressiert. Das 2015 in den Markt eingeführte Lasersystem JenLas® femto 10 wurde für Anwendungen wie das Bohren von Löchern mit einer Option für hohe Pulsenergien weiterentwickelt. Diese Leistungssteigerung war gleichzeitig die Basis für die Entwicklung von Applikationen in der Makrobearbeitung mit Femtosekundenlasern und mündete in eine spezielle Anlagentechnik, mit der hochwertige Lederoberflächen beim Automobilinterieur perforiert werden können. Im Bereich der Makromaterialbearbeitung werden innerhalb der Produktgruppe JENOPTIK-VOTAN® BIM Hochleistungsdioden- und -faserlaser eingesetzt. Zur Produktivitätssteigerung in der Automobilindustrie entwickelte die Sparte Multiroboterzellen zur parallelen Bearbeitung von 3D-Bauteilen, insbesondere zum Schneiden von Metall und Kunststoff. Speziell auf die Anforderungen im Bereich der Haarentfernung zugeschnitten, wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr neue Diodenlaser für dermatologische und klinische Märkte entwickelt. Zudem wurden alternative Technologien für Laserquellen im gelben Spektralbereich entwickelt, die in der Ophthalmologie Anwendung finden. Die Sparte Optische Systeme stärkte 2015 die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten für die Systemintegration und Nanolithografie zur Herstellung von Mikrooptiken und erweiterte die Kompetenzen sowohl für die Beschichtung als auch für die Strukturierung dieser komplexen Systeme. Für innovative Mikrolinsen und Mikrolinsen-Arrays, die in der Informations- und Kommunikationstechnologie Anwendung finden, wurden Fertigungstechnologien weiterentwickelt. Dies ermöglicht es uns, die mechanisch und optisch hochpräzisen Komponenten in sehr großen Stückzahlen herzustellen und einem zu erwartenden signifikant ansteigenden Bedarf nachzukommen. Für unsere Kunden in der Medizintechnik wurde die neue Generation von Mikroskopkameras PROGRES GRYPHAX am Markt eingeführt, mit der die Qualitätssicherung durch digitale Bildverarbeitung künftig verbessert wird. Neuartige Optik-Designkonzepte und erweiterte freiformtaugliche Fertigungs- und Integrationstechnologien sind die zentralen Herausforderungen des Forschungsprojektes fo+, an dem neben Jenoptik sieben weitere Unternehmen und zwei Forschungseinrichtungen der Thüringer Photonik-Branche arbeiten. Im Rahmen des Projektes entwickelte Jenoptik einen Demonstrator für Infrarot-Anwendungen mit einer innovativen Freiformoptik als Kernelement. Die hierfür erarbeiteten Design-, Fertigungs- und Integrationsgrundlagen sind darüber hinaus zum Beispiel in der Lasermaterialbearbeitung oder in der Halbleiterinspektion einsetzbar. Auch bei der Entwicklung von UV-Objektiven für die Halbleiterproduktion wurden 2015 weitere Fortschritte erzielt. Durch die Nutzung einer neuen Montagetechnologie (stack-mounting) sowie durch weiterentwickelte Technologien für optische Beschichtungen werden die Systeme auch den stetig steigenden Marktanforderungen neuer Generationen von Hochleistungs-Objektiven gerecht. Für die Einhaltung höchster Genauigkeiten sorgt dabei unter anderem eine patentierte spannungsarme Fassungstechnologie. So konnte die Leistungsfähigkeit der optischen Systeme gesteigert und die Marktstellung bei High-End-Objektiven für die Inspektion von Halbleiterstrukturen ausgebaut werden. Segment Messtechnik In der Industriellen Messtechnik wurden 2015 sowohl neue standardisierte Messsysteme in den Markt eingeführt als auch individuelle Projektlösungen für Kunden entwickelt. Mit der Markteinführung der komplett neu entwickelten OPTICLINE C-Serie konnte die Marktführerschaft bei optischen Wellenmesssystemen gefestigt werden. Höchste Präzision und Messgeschwindigkeit sichern die Produktionsqualität der Automobilindustrie weltweit. Um die Bedürfnisse der Kunden optimal zu erfüllen, bietet die Serie verbesserte technische Parameter und eine größere Auswahl an Varianten. Im Projektgeschäft sind in Zusammenarbeit mit unseren Kunden integrierte Messtechniklösungen für neue Motorenproduktionslinien auf der Basis unser IPS-Technologien (Image Processing Systems) und der Produktlinie OPTICLINE konzipiert und entwickelt worden. Die Vernetzung von Messtechnik mit der Produktionslinie sorgt für flexible und vollautomatische Produktionsabläufe und ist ein wesentlicher Bestandteil der intelligenten Industrie 4.0. Auch das Softwarepaket EVOVIS für die Rauheitsmessung wurde umfassend weiterentwickelt und ist nun in der Lage, neben Signalen von taktilen Sensoren auch die optischer Sensoren zu unterstützen und so die Messgeschwindigkeiten zu erhöhen. Um die wichtigsten Komponenten der eigenen Verkehrsüberwachungssysteme flexibel nutzen zu können, entwickelte die Sparte Verkehrssicherheit 2015 ein modulares Einsatzkonzept. Dabei kombiniert ein kompaktes Modul Laserscanner oder Radarantenne mit einer SmartCamera und kann wahlweise stationär oder mobil als Fahrzeugeinbau bzw. auf einem Stativ zum Einsatz kommen. Das Portfolio für Rotlicht- und Geschwindigkeitsüberwachung wurde um ein kompaktes, stationäres Radarsystem ergänzt. Weitergehende Funktionalitäten wie optische Ampelphasendetektion sind ebenso verfügbar. Das bestehende Laserscannerportfolio wurde ergänzt um Varianten für den mobilen Einsatz und um Funktionalitäten wie zum Beispiel die Anbindung an Wechselverkehrszeichenanlagen. Mit der Kamera Vector-Z wurde eine Weiterentwicklung im Bereich der automatischen Nummernschilderkennung in den Markt eingeführt. Vector-Z verfügt neben motorisiertem Zoom und Fokus auch über eine höhere Auflösung. Dies erlaubt einen noch flexibleren Einsatz der Kamera. Segment Verteidigung & Zivile Systeme Die Weiterentwicklung der Produktfamilie der Laserentfernungsmesser hin zum DLEM SR High Precision mit deutlich gestiegener Genauigkeit und Reichweite bei geringerem Gewicht, kleinerem Formfaktor und reduzierten Herstellkosten war eines der bestimmenden Entwicklungsthemen im Segment Verteidigung & Zivile Systeme im abgelaufenen Geschäftsjahr. Das Segment investierte außerdem in die Adaption eines modularen Energiesystems, mit dem der steigende Strombedarf speziell in gepanzerten Fahrzeugen gedeckt werden kann. Für die Luftfahrtindustrie wurde ein übergreifend einsetzbares Prozessor-Modul für Enteisungscontroller und Transportsysteme entwickelt. Es zeichnet sich durch niedrige Leistungsaufnahme und einen sehr kompakten Aufbau aus. Zeitgleich starteten die Arbeiten an einer neuen Generation Enteisungscontroller. Ein erweitertes Sensorkonzept erfasst Fehlerströme in elektrisch beheizten Flugzeugkomponenten und schaltet diese ab - ein wesentlicher Produktvorteil im Markt. Für Bombardier Transportation, einen führenden Hersteller moderner Schienenverkehrstechnologien, entwickelte das Segment ein Last-Mile-Aggregat. Der Diesel-elektrische Antrieb ermöglicht E-Lokomotiven, Teilstrecken unabhängig von elektrischen Oberleitungen zu fahren. Die Herausforderung dabei war das kompakte Design, da in der Lokomotive nur wenig Platz zur Verfügung steht. Die Entwicklung verlief so erfolgreich, dass das Aggregat aktuell für weitere Anwendungen adaptiert wird. Weiterentwickelt wurde auch die Energieversorgung des Flugabwehrraketensystems Patriot im Bereich der Energiespeicher. Sie helfen, Kraftstoff- und Wartungskosten bis zu 50 Prozent gegenüber derzeit eingesetzten Systemen zu senken. Die US-Armee testete das Aggregat 2015 erfolgreich. Mit der weiterentwickelten Auxiliary Power Unit (APU) werden steigende Umsätze in Serie erzielt. Das Hilfsstromaggregat ist in bestehenden gepanzerten Fahrzeugen nachrüstbar. Hier lädt es etwa Batterien für Zusatzverbraucher wie Klimaanlagen, ohne dass der Hauptmotor laufen muss. Dies verringert die Geräusch- und Schadstoffemission sowie den Kraftstoffverbrauch. Es überzeugt Kunden zudem durch seine hohe Leistungsdichte bei geringem Gewicht und komplexer Bauweise. Forschungs- und Entwicklungs-Pipeline Um unsere Marktposition weiter zu stärken und unseren Kunden neue und innovative Lösungen anbieten zu können, generieren wir im Konzern kontinuierlich neue Ideen. Zur Umsetzung dieser Ideen werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte initiiert und sowohl allein als auch in Kooperation mit Partnern aus Industrie und Forschung vorangetrieben. Im Geschäftsjahr 2016 wird unter anderem an den Themen Freiformoptik, optische Messsensorik, Sensorfusion, Produktmodularisierung und Hybridisierung gearbeitet. Im Rahmen des mehrstufigen Innovationsprozesses reichen Mitarbeiter Vorschläge für neuartige Lösungen ein. Die besten Vorschläge werden jährlich für den Jenoptik-Innovationspreis nominiert, welcher im Rahmen der Jenoptik-Innovationstage verliehen wird. So motivieren wir unsere Mitarbeiter auch in Zukunft zur Ideenfindung. Den Innovationspreis 2015 gewann ein Team der Sparte Optische Systeme aus Huntsville, Alabama. Bei ihrem Projekt geht es um die Herstellung großer Stückzahlen von Mikrolinsen und Mikrolinsen-Arrays, die zur Kopplung neuartiger Siliziumchips für die Lichtimpulsübertragung in ein faseroptisches Netzwerk eingesetzt werden. Aufgrund ihrer Präzision und mechanischen Genauigkeit kann mithilfe der Mikrolinsen die Montagezeit für diese Kopplung deutlich reduziert werden. Hersteller von faseroptischen Sender-Empfänger-Modulen setzen auf diese Chips der "nächsten Generation", um dem steigenden Bedarf aufgrund des immens wachsenden Datenvolumens gerecht zu werden. NICHT FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN Sonstige immaterielle Werte Kundenbeziehungen. Jenoptik produziert überwiegend Investitionsgüter, erbringt sowohl Service- als auch Dienstleistungen und ist Lieferant sowie Partner von Industrieunternehmen. Unsere technologieintensiven Produkte und Systeme entstehen oftmals in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden. Dies erfordert gegenseitiges Vertrauen und das Wissen um die Bedürfnisse der Zielgruppen. Daher stellt die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden für uns einen wesentlichen immateriellen Wert dar. Die guten Kundenbeziehungen spiegeln sich unter anderem auch in einem hohen Auftragsbestand wider, der Ende 2015 bei 373,4 Mio Euro lag. Davon werden rund 75 Prozent im laufenden Geschäftsjahr zu Umsatz führen. Lieferantenbeziehungen/Beschaffung. Jenoptik ist es gelungen, in den letzten Jahren signifikante Potenziale im Einkauf zu heben und so zur Steigerung der operativen Exzellenz auf Konzernebene beizutragen. Die strategischen und operativen Einkaufsstrukturen in Asien und den USA wurden 2015 im Rahmen der Neuausrichtung der Sparten stärker miteinander vernetzt. Der operative Einkauf verantwortet die Beschaffungsvorgänge der Segmente und wurde entsprechend diesen strukturiert. Der strategische Einkauf übernimmt die konzernweiten Beschaffungsvorgänge. Dies gewährleistet einen guten Zugang zum jeweiligen Markt und damit die Realisierung von Synergieeffekten. Wichtige Initiativen zur Erreichung unserer Ziele sind das Global Sourcing-Projekt, die Einkaufsakademie und der Materialgruppeneinkauf, der weiter zentralisiert wird. Auch 2015 konzentrierte sich der Konzern neben termingerechten Regel- und Projektbeschaffungen darauf, zentrale Materialanforderungen zu bündeln sowie zusätzliche internationale Lieferquellen, insbesondere in Asien und Nordamerika, zu erschließen. Der Sourcing-Anteil in diesen Regionen konnte um einen zweistelligen Millionenbetrag gesteigert werden. Zudem wurden für die verschiedenen Materialgruppen strategische Lieferanten festgelegt, die vorzugsweise einzusetzen sind. Diese werden anhand eines systematischen Lieferantenmanagements betreut. Die Steuerung hierfür übernimmt der strategische Einkauf in Zusammenarbeit mit dem Qualitätsmanagement der Segmente. Der operative Einkauf wurde auf dem nordamerikanischen Markt im Shared Service Center gebündelt und nach Warengruppen ausgerichtet. Der Beschaffungsprozess wurde standardisiert und das globale Einkaufsnetzwerk für den strategischen Einkauf ausgebaut. Dadurch gelang es zum Beispiel, qualitativ erprobte und wettbewerbsfähige Bezugsquellen aus den USA erfolgreich in Deutschland einzuführen und die Kostensituation zu verbessern. Prozesskapital (Organisations- und Verfahrensvorteile). Jenoptik investiert seit einigen Jahren in die Verbesserung von Strukturen und Prozessen. Dazu gehört zum einen der kontinuierliche, internationale Ausbau der Shared Service Center-Funktionen. Zum anderen wurde auch 2015 das Jenoptik-Exzellenz-Programm (JEP) mit Priorität und Erfolg vorangetrieben. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stand dabei die Professionalisierung des Vertriebs im Rahmen des konzernweiten Market-Excellence-Programms im Vordergrund. Die Ausrichtung der Organisation und der Vertriebs- und Service-Aktivitäten an strategischen Märkten sowie auf Zielgruppen wird in 15 Einzelinitiativen umgesetzt, um das Wachstum zu stärken und den Kundenzugang zu verbessern. Das Go-Lean-Programm wurde 2015 mit dem Ziel fortgeführt, Prozesse ganzheitlich zu verbessern und die operative Performance im Konzern zu steigern. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden verstärkt Mitarbeiter zu "Go-Lean-Multiplikatoren" ausgebildet, um die einzelnen Projekte umzusetzen und zu unterstützen. Konzernweit starteten 13 größere Lean-Initiativen mit den Schwerpunkten der Produktivitätssteigerung und Reduzierung von Durchlaufzeiten und Beständen. Es wurde ein Shopfloor-Management-Board eingeführt und an Prozessoptimierungen in Beschaffung, Logistik und Montage sowie im Projektcontrolling und Standardreporting gearbeitet. Insgesamt konnten operative Kosten gesenkt und Fertigungsdurchlaufzeiten verkürzt, die Qualität verbessert und Synergien durch Prozessverschlankung genutzt werden. Der Lean-Gedanke soll bei Jenoptik auch in den kommenden Jahren kontinuierlich fortgeführt werden. Zunehmend rücken dabei auch die administrativen Bereiche verstärkt in den Fokus. Eine entsprechende Konzerninitiative ist für das Jahr 2016 geplant. Das konzernweit größte Vorhaben zur Erzielung von Organisations- und Verfahrensvorteilen ist das JOE-Projekt (Jenoptik One ERP). Drei Ziele werden damit verfolgt: ― das internationale Wachstum durch harmonisierte Prozesse und Daten sowie standardisierte IT-Systeme zu unterstützen, ― die Effizienz in den operativen Funktionen durch den Aufbau eines einheitlichen und skalierbaren ERP-Systems zu steigern und ― die Konzernsteuerung durch die Weiterentwicklung der Methoden im Controlling und Rechnungswesen zu verbessern. Das Projekt beschäftigt sich mit den wesentlichen Management-, Kern- und Unterstützungsprozessen in allen Organisationseinheiten des Konzerns weltweit. Im Jahresverlauf 2015 wurde das Projekt einer Überprüfung unterzogen, um 2016 mit Priorität auf Rollouts in der Verkehrssicherheit, dem Shared Service Center und dem Corporate Center fortgeführt zu werden. Softwaregestützte relevante Geschäftsprozesse im Konzern unterliegen dann den gleichen Modellen und vereinfachen dadurch die zentrale Steuerung des Unternehmens. Mitarbeiter. Das Wissen und die langjährige Erfahrung unserer Mitarbeiter sowie ihre hohe Leistungsbereitschaft und Bindung an das Unternehmen zählen für uns ebenfalls zu den immateriellen Werten. Die mit 3,6 Prozent relativ niedrige Fluktuationsrate 2015 spiegelt dies wider (i. Vj. 3,5 Prozent). Reputation. Der Jenoptik-Konzern profitiert unter anderem vom Ansehen des Hauptstandorts Jena. Dieser genießt bei Wissenschaftlern, aber auch Kunden, als sogenanntes "Optical Valley" einen exzellenten Ruf. Jenoptik ist sich dessen bewusst und engagiert sich mit verschiedenen Aktivitäten für die nachhaltige Gestaltung des Standorts. Dazu gehören die Förderung und Ausbildung junger Menschen, der Ausbau der Standortattraktivität durch die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und eines anspruchsvollen kulturellen Angebotes sowie von Projekten für Kinder und Jugendliche mit sozial schwachem Hintergrund. Umweltbelange. Weitere Informationen siehe Abschnitt Nachhaltigkeit ab Seite 80. Mitarbeiter Strategische Personalarbeit Alle strategischen und prozessualen Grundsätze der Personalarbeit werden im strategischen Personalbereich im Corporate Center unter der Leitung der Konzernpersonalleitung verantwortet. Darunter fallen die Themen Organisations- und Personalentwicklung, Personalmarketing, Führungskräfterekrutierung und -betreuung, Arbeitsrecht sowie Personalcontrolling. Der strategische Personalbereich ist für die effiziente und qualitative Gestaltung, Optimierung und Umsetzung aller Prozesse im Konzern verantwortlich. Die Personalabteilungen im Shared Service Center und in den Sparten Industrielle Messtechnik sowie Verteidigung & Zivile Systeme setzen die operativen Prozesse um. Schwerpunkte der strategischen Personalarbeit im Jahr 2015 waren, angelehnt an die Konzernstrategie, die Internationalisierung von Standardprozessen und Strukturen sowie die Begleitung und Umsetzung der Organisationsentwicklung des Konzerns. Im Berichtsjahr wurden konzernweit gültige Factsheets für Führungskräfte zu einigen grundlegenden Personalprozessen in Deutschland veröffentlicht, mit dem Ziel, diese transparent zu gestalten und einheitliche Konzernstandards sicherzustellen. Zudem wurde damit begonnen, die bestehenden Personalprozesse und Formulare in den USA und Asien/Pazifik mit den Konzernstandards zu harmonisieren. Im Fokus der Optimierung des einheitlichen SAP-HCM-Systems stand nach der Einführung von Web-Services (zum Beispiel papierloser Urlaubsantrag) dessen Weiterentwicklung, um so den Service für Mitarbeiter und Vorgesetzte zu erhöhen. Ein weiterer Schwerpunkt lag im Ausbau und der Optimierung des Personalreportings durch die Implementierung eines Reporting Tools. Personalstatistik Die Zahl der Jenoptik-Mitarbeiter (inkl. Auszubildende) sank zum 31. Dezember 2015 leicht um 1,2 Prozent auf 3.512 (31.12.2014: 3.553). Dies ist auf die gestiegene Anzahl der ruhenden Arbeitsverhältnisse sowie auf zeitversetzte Rekrutierung zurückzuführen. Die Anzahl der Jenoptik-Mitarbeiter im Ausland stieg um 1,9 Prozent auf 629 Mitarbeiter an (31.12.2014: 617). Damit erhöhte sich der Anteil der Belegschaft im Ausland auf 17,9 Prozent (31.12.2014: 17,4 Prozent) und trug damit der Internationalisierungsstrategie des Konzerns Rechnung. T 10 T 11 T 10 MITARBEITER ZUM 31. DEZEMBER NACH SEGMENTEN (inkl. Auszubildende und Berufsakademie-Studenten) scroll 2015 2014 Veränderung in % Konzern 3.512 3.553 -1,2 Laser & Optische Systeme 1.321 1.377 -4,1 Messtechnik 1.030 1.030 0,0 Verteidigung & Zivile Systeme 881 885 -0,5 Sonstige 280 261 7,3 T 11 MITARBEITER ZUM 31. DEZEMBER NACH REGIONEN (inkl. Auszubildende und Berufsakademie-Studenten) scroll 2015 2014 Veränderung in % Inland 2.883 2.936 -1,8 Ausland 629 617 1,9 Europa (ohne Deutschland) 163 154 5,8 Amerika 260 263 -1,1 Asien/Pazifik 206 200 3,0 Bedingt durch die Entwicklung der beiden Shared Service Center in den Regionen Amerika und Asien/Pazifik kam es zu einem Anstieg der Mitarbeiterzahl im Bereich Sonstige, vor allem bedingt durch den Transfer von Aufgaben aus den Segmenten ins Shared Service Center. In Hochphasen von Projekten sowie zur Überbrückung der Rekrutierungsphasen wurden vor allem in Deutschland Leiharbeitskräfte beschäftigt. Zum 31. Dezember 2015 waren 101 Leiharbeitnehmer im Konzern tätig (31.12.2014: 141). Mit 239,6 Mio Euro lagen die Personalkosten (Löhne, Gehälter, Sozialabgaben, Aufwendungen für Altersversorgung) im Jahr 2015 um 9,1 Prozent über dem Vorjahresniveau von 219,7 Mio Euro. Der Umsatz je Mitarbeiter stieg um 12,1 Prozent auf 194 TEUR. Die positive Veränderung im Vergleich zum Vorjahr (173 TEUR) begründet sich durch den überproportionalen Anstieg der Umsätze und den geringeren Anstieg der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl. G 14 G 14 UMSATZ JE MITARBEITER (in TEUR) Die Altersstruktur der Beschäftigten ist, wie in der nachfolgenden Tabelle ersichtlich, weitgehend ausgewogen. T 12 T 12 ALTERSSTRUKTUR IM KONZERN (in %) scroll unter 30 Jahre 30-39 Jahre 40-19 Jahre 50-59 Jahre 60-65 Jahre über 65 Jahre 13,74 25,02 23,75 26,20 10,54 0,74 Zum 31. Dezember 2015 betrug der Frauenanteil im Konzern (In- und Ausland) 26,9 Prozent und nahm damit im Vergleich zum Vorjahr leicht zu (31.12.2014: 26,3 Prozent). Etwas gestiegen ist der Krankenstand der Jenoptik-Beschäftigten in Deutschland von 5,2 Prozent im Vorjahr auf 5,6 Prozent im Jahr 2015. Die Fluktuationsrate hat sich leicht von 3,5 Prozent auf 3,6 Prozent erhöht. Vergütung von Mitarbeitern Haustarifvertrag. Die Vergütung für die Mitarbeiter und Auszubildenden der Sparten Laser & Materialbearbeitung, Optische Systeme, Verteidigung & Zivile Systeme sowie der JENOPTIK AG und der Jenoptik SSC GmbH am Standort Jena basiert auf einem Haustarifvertrag. Laut geltendem Tarifvertrag wurde im Berichtsjahr eine Erhöhung der Entgelte zum 1. Januar 2015 um 2,8 Prozent vorgenommen. Der Tarifvertrag wurde zum 31. Januar 2016 gekündigt. Mit Anerkennungstarifverträgen vom 29. Juli 2014 und vom 29. August 2014 wurde in den Sparten Optische Systeme und Laser & Materialbearbeitung an den Standorten Triptis und Berlin die Aufnahme in den Haustarifvertrag der JENOPTIK AG vereinbart. Für beide Standorte wurden Übergangsregelungen zur stufenweisen Einführung des Haustarifvertrages beschlossen. Flächentarifvertrag. Für die Mitarbeiter des Konzerns aus dem Segment Verteidigung & Zivile Systeme sowie der Sparte Industrielle Messtechnik, für die der Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie Anwendung findet, stiegen die Entgelte ab 1. April 2015 um 3,4 Prozent. Der gültige Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. März 2016. Betriebliche Altersvorsorge. Jenoptik stellt den Mitarbeitern die Rahmenbedingungen für ein mitarbeiterfinanziertes Altersvorsorgemodell. Dieses basiert auf einem Drei-Säulen-Konzept mit Unterstützungskasse, Metallrenten-Pensionskasse sowie privaten Rentenverträgen mit der Allianz Lebensversicherung AG. Pensionszusagen werden seitens der Jenoptik in der Regel nicht erteilt. Die bestehenden Pensionsverpflichtungen der ESW GmbH wurden von der Jenoptik übernommen und in einem Contractual Trust Arrangement (CTA) zusammengefasst und abgesichert. Vergütung des Managements im Konzern Die Vergütung des Jenoptik-Managements basiert auf einer Festvergütung und einem variablen Gehaltsbestandteil. Der variable Anteil orientiert sich zum einen am Ergebnis und Free Cashflow der jeweiligen Geschäftseinheit - bzw. je nach Managementebene an dem des Gesamtkonzerns - und zum anderen an der Erreichung individueller strategischer und persönlicher Ziele. Für die Mitglieder des Executive Management Boards und ausgewählte Führungskräfte ist als Teil der variablen Vergütung eine Long-Term-Incentive-Komponente (LTI) auf Basis virtueller Aktien vereinbart. Damit werden langfristige Verhaltensanreize gesetzt und eine nachhaltige strategische Unternehmensentwicklung gefördert. Die Systematik der Zuteilung und Auszahlung der virtuellen Aktien folgt im Wesentlichen der des Vorstands und ist ab Seite 174 dieses Geschäftsberichts näher erläutert. Da die betroffenen Dienstverträge, im Gegensatz zu den Vorstandsdienstverträgen, in der Regel nicht befristet sind, bestehen spezielle Regelungen bezüglich der Auszahlung der virtuellen Aktien im Falle der Beendigung des Dienstverhältnisses. Gewinnung von qualifiziertem Personal Der Jenoptik-Konzern agiert in einem sich schnell verändernden wirtschaftlichen und fachlichen Umfeld, in dem der Wettbewerb um qualifizierte Fach- und Führungskräfte stetig steigt. Durch die Internationalisierung ergibt sich insbesondere in Asien und den USA ein höherer Rekrutierungsbedarf. Zielgruppen der Rekrutierung und damit auch des Personalmarketings sind vor allem Spezialisten und Facharbeiter aus den Bereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Experten mit betriebswirtschaftlichem und juristischem Hintergrund. Jenoptik stellt sich diesen Herausforderungen und entwickelt weitere Maßnahmen, um sich als attraktiver Arbeitgeber gegenüber aktuellen und potenziellen Mitarbeitern international zu positionieren. Im Zuge dessen wurde das 2013 initiierte Employer-Branding-Projekt im Berichtsjahr neu aufgesetzt und insbesondere um einen internationalen Fokus erweitert. Um die Arbeitgebermarke weiter zu stärken, ist der Konzern auf nationalen und internationalen Messen und Veranstaltungen präsent. Dabei wurden 2015 insbesondere neue Aktivitäten für Hochschulabsolventen und Young Professionals in Asien umgesetzt und das Hochschulkooperationsportfolio internationalisiert. Jenoptik ist bereits seit Jahren in den einschlägigen Rankings der beliebtesten Arbeitgeber vertreten. Im Berichtsjahr belegte der Konzern im jährlich durchgeführten FOCUS-Ranking in der Branche "Elektronik und Elektrotechnik, medizinische Geräte" Platz 24 (i. Vj. 31). Auch in der Apollo-Studie ("Applying Online and Loving it"), in der Studenten und Hochschulabsolventen Onlineapplikationen für Jobsucher im Internet bewerten, verbesserte sich Jenoptik auf Rang 24 (i. Vj. 26). Nachwuchsförderung Schüler. Durch den direkten persönlichen Kontakt zu Schülern wird eine frühe Bindung zum Unternehmen hergestellt und das Interesse an Jenoptik als mögliches späteres Ausbildungsunternehmen geweckt. Insgesamt unterstützte Jenoptik 2015 sieben verschiedene Projekte zur Berufswahlvorbereitung an neun Schulen. Vordergründig ist hierbei die Unterstützung der Lehrer bei der Berufswahlvorbereitung und der Berufsorientierung der Schüler. Zudem konnte konzernweit 44 Schülern ein Praktikum angeboten werden. Die Förderung von frühzeitigem Interesse für Naturwissenschaften, Technik und Mathematik unterstützte Jenoptik auch im Berichtsjahr als Patenunternehmen von "Jugend forscht". Seit 1991 begleitet der Konzern das Thüringer Landesfinale. 2015 nahmen insgesamt 132 Schüler mit 65 Projekten an den Wettbewerben teil. Auszubildende und Studenten der Berufsakademien. An den Standorten Wedel, Villingen-Schwenningen, Jena und Triptis wird der Nachwuchs in den optischen, feinmechanischen, elektronischen und kaufmännischen Berufen in Bildungszentren berufsspezifisch ausgebildet. Im Ausbildungsverbund werden den Auszubildenden dort die grundlegenden praktischen Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt. Das Jenaer Bildungszentrum gGmbH - Schott, Zeiss, Jenoptik, in dem Jenoptik seit 2009 auch Gesellschafter ist, hat sich als Qualifizierungszentrum in den Bereichen Optik und Photonik deutschlandweit etabliert. Auszubildende und Berufsakademie-Studenten erhalten bei Jenoptik über die regulären Lehrinhalte hinausgehende außerbetriebliche Ergänzungslehrgänge und Sprachtrainings. Zum 31. Dezember 2015 zählte der Konzern 125 Auszubildende und Berufsakademie-Studenten (31.12.2014: 136). Im August 2015 wurden 28 neue Auszubildende und Berufsakademie-Studenten zum neuen Ausbildungsjahr an den deutschen Jenoptik-Standorten eingestellt. Zugleich konnten im Berichtsjahr 34 Auszubildende und BA-Studenten ihre Ausbildung erfolgreich abschließen und in den Konzern übernommen werden. Akademischer Nachwuchs. Neben der Ausbildung von Facharbeitern ist die gezielte Förderung von Studenten und Absolventen mit hohem Potenzial ein weiterer Baustein unserer Fachkräftestrategie. Um sich als potenzieller Arbeitgeber zu positionieren, kooperiert Jenoptik mit ausgewählten Hochschulen weltweit. Ziel ist die frühzeitige Bindung und Unterstützung leistungsstarker Studenten. Jenoptik unterstützt in Deutschland besonders gute und sozial engagierte Studenten in relevanten Studiengängen in Form von Deutschlandstipendien. 2015 wurden vier Studenten der Fachrichtungen Mathematik, Laser- und Optotechnologien sowie Maschinenbau finanziell gefördert. Seit 2011 bietet Jenoptik ein Trainee-Programm für Absolventen an. Ziel des Programms ist eine breit gefächerte Ausbildung und Bindung qualifizierter Nachwuchskräfte. Die nächste Generation mit fünf Traineestellen soll im Frühjahr 2016 starten. Seit Beginn des Berichtsjahres ist Jenoptik als Pilotpartner der TU Ilmenau im Projekt BASICplus - einer offenen Studienplattform für die berufsbegleitende Aus- und Weiterbildung in Ingenieurfächern. Die Qualifizierungsmöglichkeiten für die MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) werden damit signifikant ergänzt. Zudem wird das Angebot von individuellen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter erweitert. Personalentwicklung In die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investierte Jenoptik 2015 rund 1,6 Mio Euro (i. Vj. 1,3 Mio Euro). Davon haben 1.601 Mitarbeiter (i. Vj. 1.395 Mitarbeiter) profitiert. Der Personalentwicklungsbedarf im Unternehmen wird einmal jährlich im Rahmen einer Bildungsbedarfsanalyse erhoben. Darauf basierend werden Weiterbildungsmaßnahmen in einem Portfolio zusammengestellt. Der Fokus der Weiterbildungsmaßnahmen lag 2015 in den Bereichen der Werte- und Sprachtrainings. Das Jenoptik Junior Leadership Programm (J²LP) ist ein wichtiger Baustein der Personalentwicklung und dient der gezielten Entwicklung und Förderung von Potenzialträgern aus den eigenen Reihen. Der Führungsnachwuchs wird damit auf den weiteren Karriereweg vorbereitet und so eine einheitliche Führungskultur im Unternehmen entwickelt sowie die spartenübergreifende Vernetzung der Teilnehmer gefördert. 2015 hat die neunte Generation das Programm erfolgreich beendet. Derzeit absolvieren acht Teilnehmer in der zehnten Generation das J²LP. Führungskräfteprogramm. Seit 2013 werden im Führungskräfteprogramm zum J²LP korrespondierende Schwerpunkte wie Führung, Leadership und Change Management für etablierte Führungskräfte geschult, um ein einheitliches Führungsverständnis sowie den Einsatz einheitlicher Management-Tools im Konzern über alle Führungsebenen hinweg sicherzustellen. Go-Lean - Lean-Campus. Im Rahmen des 2012 gestarteten konzernweiten Go-Lean-Programms wurde der Lean-Campus implementiert. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung umfassender Lean-Methodenkompetenzen, den Verbesserungsinstrumenten sowie der persönlichen Entwicklung der beteiligten Mitarbeiter und Führungskräfte. Seit 2014 führen die internen Multiplikatoren die Go-Lean-Basis- und Vertiefungstrainings eigenständig für die Zielgruppen in den verschiedenen Unternehmenseinheiten durch. Im Berichtsjahr wurden auf diese Weise 158 Mitarbeiter an 37 Trainingstagen geschult. Insgesamt nahmen bereits 761 Mitarbeiter an den Trainings teil. Arbeitszufriedenheit, Familienpolitik und Soziales Mitarbeiterbefragung. Aus den Ergebnissen der zweiten konzernweiten Mitarbeiterbefragung von 2014 wurden im Berichtsjahr erneut Projekte definiert und teilweise bereits umgesetzt. Der aktuelle Stand der einzelnen Themen wird regelmäßig nachgehalten und an den Vorstand kommuniziert. Familienfreundlichkeit. Jenoptik unterstützt und investiert seit mehreren Jahren in Kindertagesstätten an den Standorten Jena (seit 2007), Wedel (seit 2012) und Monheim (seit 2014) und trägt damit zur Ausgestaltung eines attraktiven und familienfreundlichen Arbeitsumfeldes bei. Im Berichtsjahr wurde die Erweiterung des Platzkontingents für Jenoptik in der Kita in Monheim beschlossen. Darüber hinaus wurde bereits 2011 durch die Unterstützung der Jenoptik die Eröffnung der flexiblen Kinderbetreuung "Juni-Kinder" des Studentenwerks Thüringen ermöglicht. Seit 2013 findet ein interner Ideenwettbewerb zum Thema "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" statt. Die besten Ideen werden von Jenoptik gefördert und finanziell unterstützt. Im Berichtsjahr wurde unter anderem ein Feriencamp für Kinder von Jenoptik-Mitarbeitern und die Neugestaltung eines Spielplatzes ermöglicht. Gesundheit. Bereits 2014 wurde mit einem Jenaer Fitnesszentrum ein Kooperationsvertrag abgeschlossen, der Mitarbeitern vergünstigte Konditionen ermöglicht. Ergänzend übernimmt Jenoptik die Startgebühr für verschiedene regionale sportliche Veranstaltungen. Unternehmenskultur und Werte. Die im Jahr 2013 durch das EMB entwickelte Vision und Werte als Basis für die Jenoptik-Unternehmenskultur wurden in der konzernweiten Trainingsplattform "Werte leben" im Berichtsjahr weiter vertieft. Die Trainings bereiten alle Führungskräfte auf ihre Rolle als Werte-Multiplikatoren vor und wurden in Deutschland im Berichtsjahr abgeschlossen. Im Dezember hat der internationale Rollout begonnen. Mitarbeiterangebotsprogramm. Jenoptik bietet seinen Mitarbeitern im Rahmen eines Intranet-basierten Mitarbeiterangebotsprogramms seit 2013 attraktive Einkaufsvorteile und Sonderrabatte. Das Programm nahmen im Berichtsjahr über 1.000 Mitarbeiter in Deutschland in Anspruch. Es soll im kommenden Jahr auch an den internationalen Standorten angeboten werden. Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit Unternehmerisches Handeln ist für Jenoptik nicht ausschließlich auf die Verfolgung und Umsetzung wirtschaftlicher Ziele beschränkt, sondern auch eine Verpflichtung gegenüber der Umwelt und Gesellschaft. Corporate Social Responsibility (CSR) umfasst die nachhaltige und verantwortungsvolle Ausrichtung unserer Geschäftstätigkeit, wobei ökonomische, ökologische und soziale Rahmenbedingungen sowie die Folgen unserer wirtschaftlichen Aktivitäten beachtet werden. Um Auskunft über die verschiedenen Maßnahmen und Erfolge des Konzerns im Hinblick auf eine nachhaltige Ausrichtung der Geschäftstätigkeit zu geben, veröffentlicht Jenoptik einen Nachhaltigkeitsbericht. In den folgenden Abschnitten sind die wichtigsten ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte unserer Geschäftstätigkeit aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr zusammengefasst. Qualitätsmanagement. Der Erfolg von Jenoptik als Unternehmen beruht auf der Qualität der Produkte und Lösungen, die wir unseren Kunden bieten. Daher wurden auch im Geschäftsjahr 2015 die umfassenden Zertifizierungen verschiedener Konzernunternehmen fortgeführt. Sämtliche Zertifizierungen werden jährlich in Überprüfungsaudits erneuert, die auch 2015 in allen Bereichen erfolgreich verliefen. Nahezu alle Jenoptik-Unternehmen befolgten die Vorgaben der Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001. Im Segment Laser & Optische Systeme wurden 2015 in allen nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifizierten Gesellschaften die Rezertifizierungs- bzw. Überwachungsaudits mit Erfolg durchgeführt. Ein Unternehmen stellte sich erfolgreich einer Erstzertifizierung. Zudem erfüllt in diesem Segment die JENOPTIK Polymer Systems GmbH die hohen Standards der Medizintechnik nach DIN EN ISO 13485:2012 sowie der Automobilindustrie nach DIN ISO/TS 16949:2009. Im Segment Messtechnik wurde der JENOPTIK Robot GmbH am Standort Monheim die Zertifizierung für Datenschutz und Datensicherheit in einem Überwachungsaudit für die Auftragsdatenverarbeitung bestätigt. Darüber hinaus absolvierte die Gesellschaft ein für alle Standorte gültiges, durch die DEKRA durchgeführtes Rezertifizierungsaudit nach DIN EN ISO 9001 erfolgreich. Als einer der ersten Anbieter erhielt die JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH eine Zulassung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle DAkkS für die Kalibrierung von Rauheiten, Konturen und Formen. Das Kalibrierlabor der Industriellen Messtechnik darf seit 2012 auch das Zeichen der International Laboratory Accreditation Cooperation (ILAC) verwenden. Dadurch wird auf internationaler Ebene eine höhere Akzeptanz der Produkte und Dienstleistungen erreicht. Seit Juni sind nahezu alle Produktionsstandorte der Sparte Industrielle Messtechnik weltweit nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert. 2015 wurde der Standort Peseux in der Schweiz in das globale QM-System integriert und die gemeinsame international einheitliche Zertifizierung somit erfolgreich abgeschlossen. Im Berichtsjahr wurde auch das SAP-QM-Modul in der Industriellen Messtechnik weiterentwickelt. Dies führte insbesondere zu Optimierungen im Produktverbesserungsprozess und bei der Reklamationsbearbeitung. Im Segment Verteidigung & Zivile Systeme sind alle Standorte der ESW GmbH nach EN 9100 zertifiziert, einem Qualitätsmanagement-System speziell für die hohen Anforderungen der Luftfahrt-, Raumfahrt- sowie der Verteidigungsindustrie. Das Segment verfügt außerdem am Standort Wedel über die Zulassungen als Herstellbetrieb der Europäischen Agentur für Flugsicherheit EASA und als Instandsetzungsbetrieb nach den jeweiligen Regularien der europäischen, US-amerikanischen, kanadischen und chinesischen Luftfahrtbehörden. Am Standort Altenstadt ist die Tochtergesellschaft JENOPTIK Power Systems GmbH zusätzlich zum Qualitätsmanagement-System (DIN EN ISO 9001:2008) auch nach dem International Railway Industry Standard (IRIS) zertifiziert. T 13 T 13 ZERTIFIZIERUNGEN IM KONZERN (AUSWAHL) scroll ISO 9001 Zertifizierung von Qualitätsmanagement-Prozessen EN 9100 Zertifizierung von Qualitätsmanagement-Prozessen speziell für die Luft- und Raumfahrt und die Verteidigungsindustrie ISO 13485 Zertifizierung übergreifender Management-Systeme zum Design und zur Herstellung von Medizinprodukten ISO 14001 Zertifizierung für das Umweltmanagement-System ISO/TS 16949 Zertifizierung für die Automobilindustrie EG 748/2012 Zertifizierung als Herstellbetrieb für die zivile Luftfahrt EG 2042/2003 Zertifizierung als Instandsetzungsbetrieb für die zivile Luftfahrt IRIS International Railway Industry Standard ILO-OSH-2001/OHSAS 18001 Zertifizierung Arbeitsschutzmanagement Umweltmanagement ist fester Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns. Verschiedene Jenoptik-Gesellschaften sind nach dem Umweltmanagement-System ISO 14001 zertifiziert. Darüber hinaus verpflichten wir auch unsere Lieferanten und Vertragspartner, sich an die geltenden Vorschriften zum Schutz der Umwelt zu halten. Die hohen gesetzlichen Natur- und Umweltschutzvorgaben setzte Jenoptik bei Neubauten, Erweiterungen und Modernisierungen der Produktion weiter um. Bei der Ausstattung der Produktion wurden beispielsweise neueste Technologien für ressourcenschonende und umweltschützende Verfahren implementiert. Auf Basis der Energieausweise der vergangenen Jahre wurde die Kosten-Nutzen-Analyse für alle Gebäude in Deutschland auch 2015 fortgeführt. Darauf aufbauend verankert die Mittelfristplanung bis 2019 Maßnahmen, um die Energieeffizienz zu steigern. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde zudem bei allen baulichen Aktivitäten verstärkt auf eine bessere Energieeffizienz geachtet und so eine nachhaltig höhere Ressourcenschonung erreicht. Beispielhaft sind hier die Gebäudesanierung bzw. der Neubau am Standort Wedel sowie die Sanierung und der Umbau von Gebäuden am Standort Jena zu nennen. Darüber hinaus wurde an verschiedenen Standorten auch der Maschinenpark unter dem Gesichtspunkt der Energieeffizienz erneuert. Im Bereich Umweltmanagement wurde auch 2015 eine CO2-Bilanz für die deutschen Standorte erstellt. Damit liegen Vergleichswerte vor, die eine Einschätzung des Energieverbrauchs in Relation zum Umsatz und damit zur Entwicklung der Energieeffizienz der Produktion erlauben. Die Verbräuche beziehen sich vorerst auf die deutschen Standorte. Dennoch lässt sich ein positiver Trend aus den erhobenen Zahlen ableiten. Der Ressourcenverbrauch entwickelte sich im Wesentlichen unterproportional zur Geschäftsausweitung. Um die CO2-Emissionen zu berechnen, wurde der Medienverbrauch (Strom, Fernwärme, Gas, Heizöl, Holzpellets) aller Jenoptik-Standorte in Deutschland herangezogen. Für 2015 ergaben sich CO2-Emissionen in Höhe von 8.039 Tonnen (i. Vj. 12.220 Tonnen). Die absolute Reduzierung um 4.181 Tonnen CO2 ist vor allem auf die Nutzung von Ökostrom durch alle Segmente am Standort Jena sowie an den Standorten Triptis und Berlin der Sparte Optische Systeme zurückzuführen. In allen Segmenten in Deutschland werden inzwischen die Abfallarten systematisch erfasst und die Mengen ermittelt. Für das Berichtsjahr 2015 reduzierte sich die Menge gefährlicher Abfälle auf 185 Tonnen, die über Gefahrguttransporte in Aufbereitungs- bzw. Entsorgungsanlagen entsorgt wurden (i. Vj. 247 Tonnen). Die Menge nicht gefährlicher Abfälle ging deutlich auf 559 Tonnen zurück (i. Vj. 659 Tonnen). Als Technologieunternehmen ist Jenoptik auf verschiedenste Rohstoffe angewiesen. Durch die zunehmende Ressourcenknappheit ist für den Konzern der sparsame Umgang mit den eingesetzten Stoffen aufgrund steigender Weltmarktpreise ökonomisch sinnvoll und zugleich auch ökologisch verpflichtend. Um den verantwortungsvollen Umgang mit diesen Stoffen sicherzustellen, halten wir uns an geltende Regelungen, zum Beispiel die Vorgaben der europäischen Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorization and Restriction of Chemicals) sowie der RoHS-Richtlinie (Restriction of certain Hazardous Substances) und engagieren uns in entsprechenden Gremien. T 14 T 15 T 16 T 14 ENERGIEVERBRAUCH DER JENOPTIK-STANDORTE IN DEUTSCHLAND (in MWh) scroll 2015 2014 2013 Strom 34.416 34.757 33.478 Gas 7.989 7.957 12.861 Holzpellets 1.250 1.326 1.192 Fernwärme 9.633 9.103 9.095 Heizöl 199 387 232 Energieverbrauch gesamt 53.487 53.530 56.858 T 15 WASSERVERBRAUCH DER JENOPTIK-STANDORTE IN DEUTSCHLAND (in m³) scroll 2015 2014 2013 Wasser 57.229 57.084 57.633 T 16 CO2-EMISSIONEN DER JENOPTIK-STANDORTE IN DEUTSCHLAND (in t) scroll 2015 2014 2013 CO2 8.039 12.220 16.686 Ressourcenmanagement. Viele innovative Produkte von Jenoptik tragen zu einem effizienten und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen bei. Als B2B-Anbieter engagieren wir uns zumeist in den Bereichen, in denen Produktionsprozesse und Produkte unserer Kunden effizienter gestaltet werden können. Die folgenden Beispiele aus unseren drei Segmenten sollen dies verdeutlichen: ― Energieeffizienz. Mit einem Wirkungsgrad von bis zu 70 Prozent zählen Diodenlaser zu den effizientesten verfügbaren Lichtquellen. Aufgrund seiner hohen Flexibilität und Effizienz wird der Laser zu einem immer wichtigeren Werkzeug in der Produktion. Als Anbieter von Laseranlagen für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten stellt Jenoptik ihren Kunden eine langlebige und ressourcensparende Alternative im Vergleich zu herkömmlichen Bearbeitungsverfahren zur Verfügung. Auch die neuen LED-Beleuchtungssysteme, wie zum Beispiel das "Lucid power high bay", das mit speziellen Optiken ausgestattet ist, werden vor allem von der Logistikbranche für Hochregallager eingesetzt, um Energieeinsparungen und eine höhere Lichtleistung zu erzielen. In modernen Fahrzeugen spielt die Versorgung mit elektrischer Energie eine immer wichtigere Rolle. Elektrische Motoren und Generatoren, Leistungselektroniken sowie komplette Aggregate besitzen sehr hohe Wirkungsgrade und verfügen über ein sehr gutes Leistungsgewicht, das heißt, ein besseres Verhältnis der erzeugten elektrischen bzw. mechanischen Leistung zum Gewicht der Systeme. ― Ressourcen schonen. Mit der stetigen Weiterentwicklung erschließen sich den optischen Technologien immer neue Einsatzmöglichkeiten, um Abläufe einfacher zu gestalten, Ressourcen zu schonen oder noch kleinere kristalline Strukturen in der Halbleiterfertigung zu erreichen. Jenoptik liefert auch optische Systeme für neue Kommunikationstechnologien im Bereich der Faserkopplung, optische Diagnoseverfahren, beispielsweise im Bereich der Endoskopie, sowie optoelektronische Systemlösungen im Bereich Life Science. ― Treibstoff- und CO2-Einsparung sowie Hybridisierung. Ein Ziel der Automobilindustrie ist es, den Kraftstoffverbrauch sowie den CO2- und Schadstoffausstoß zu verringern. Mit den hochpräzisen Systemen und Anlagen der Industriellen Messtechnik können Formen sowie Oberflächen schnell und exakt geprüft werden. Ergebnisse sind präzisere Oberflächen von Motorenkomponenten und damit Autos, die weniger Kraftstoff benötigen. Im Zuge der zunehmenden Verbreitung von Hybrid-Antrieben entstehen zudem immer komplexere Getriebe mit einer hohen Anzahl neuer Bauteile. Dies erfordert den verstärkten Einsatz von Messtechnik. Für die Kunden bedeutet dies längere Lebenszyklen, geringere Serviceaufwendungen und somit eine hohe Nachhaltigkeit der Produkte sowie reduzierte Kosten im Herstellungsprozess. ― Verkehrssicherheit erhöhen. Verkehrsüberwachungssysteme von Jenoptik helfen, die Einhaltung der geltenden Vorschriften zu kontrollieren. Damit tragen sie dazu bei, dass der Straßenverkehr sicherer wird, die Wahrscheinlichkeit von Unfällen und Verletzungen abnimmt und die Schadstoff- sowie Lärmemissionen gesenkt werden. Soziales Engagement. Jenoptik fokussiert sich bei der Nachhaltigkeitsförderung neben ökonomischen und ökologischen Aspekten auch auf soziale Themen. Der Konzern unterstützt eine Vielzahl gemeinnütziger Projekte, Organisationen und Initiativen und engagiert sich in Wissenschaft, Bildung und Kultur sowie im sozialen und karitativen Bereich. Bereits in den vergangenen Jahren konzentrierte sich die Förderung auf Projekte mit regionalem Bezug zu den Standorten in Deutschland. Aber auch an den Auslandsstandorten werden gesellschaftliches Engagement gefördert und konzernintern verschiedene Projekte ausgeschrieben. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wurde im Unternehmen beispielsweise besonders durch flexible Arbeitszeitmodelle und ein Angebot an Betreuungsplätzen für Kinder von Jenoptik-Mitarbeitern an drei Standorten in direkter Nähe zum Arbeitsplatz unterstützt. Das Angebot der Kinderbetreuung ist auf flexible Öffnungszeiten und ganzheitliche bilinguale Erziehungskonzepte ausgerichtet. Seit 2013 veranstaltet Jenoptik im Sommer ein Feriencamp für Mitarbeiterkinder im Grundschulalter. Als Mitglied im Förderkreis "Familienfreundliches Jena e. V." unterstützt der Konzern gemeinsam mit zahlreichen Partnern Projekte des "Jenaer Bündnis für Familie" und schafft damit bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie für Chancengleichheit in der Bildung. Beim sozialen Engagement strebt Jenoptik enge und langfristige Partnerschaften an, mit dem Ziel, finanzielle und personelle Unterstützung zu leisten. Diesen Ansatz verfolgt der Konzern zum Beispiel seit 1996 mit der Schirmherrschaft der "Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e. V." Durch Zuwendungen, das Einwerben von Spenden bei Partnern sowie die Organisation verschiedener Veranstaltungen konnten krebskranke Kinder und deren Eltern unterstützt werden. Einen besonders wichtigen Platz nimmt dabei das Osterbenefizkonzert der Internationalen Jungen Orchesterakademie ein, dessen Erlöse dem Verein zugutekommen. Den Neujahrsempfang 2016 nahm Jenoptik wieder zum Anlass, die Gäste um eine Spende für einen wohltätigen Zweck zu bitten. In diesem Jahr kommen die Spenden der Bürgerstiftung Jena zugute, die damit das Projekt "Sprache schafft Chancen" finanzieren will, um anerkannten Asylbewerbern das Erlernen der deutschen Sprache zu ermöglichen und so eine gezielte Integration in die Gesellschaft zu erleichtern. Weitere Schwerpunkte des gesellschaftlichen Engagements der Jenoptik sind seit Jahren die Förderung von Wissenschaft und Bildung sowie Kunst und Kultur. Beispiele sind die langjährige Unterstützung des Thüringer Landeswettbewerbs "Jugend forscht" als Patenunternehmen, des Wettbewerbs "Schüler experimentieren" seit 2012, die Teilnahme an der Langen Nacht der Wissenschaften sowie Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen. Als besonderes Projekt förderte Jenoptik 2015 das Wissenschaftsfestival "Highlights der Physik", das im Rahmen des Internationalen Jahr des Lichts Station in Jena machte. Seit 2013 unterstützt Jenoptik besonders leistungsstarke und engagierte Studenten in relevanten Studiengängen der Ernst-Abbe-Hochschule Jena sowie der Technischen Universität Ilmenau mit einem Stipendium. Schon seit den Unternehmensanfängen bereichert Jenoptik den Standort Jena mit Kunst- und Kulturprojekten. Neben der firmeneigenen Kunstausstellungsreihe "tangente" fördert Jenoptik weitere künstlerische Projekte am Unternehmenshauptsitz. Eine Schirmherrschaft und Förderung, die bis ins Jahr 1993 zurückreicht, verbindet Jenoptik mit dem Konzertsommer der Klosterkirche Thalbürgel. Mit dem Workshop "BEGEGNUNGEN Kultur Technik Wirtschaft" bietet Jenoptik - basierend auf dem eigenen Kultursponsoring - Studenten der Ernst-Abbe-Hochschule Jena ein innovatives Format kultureller Bildung. Mit einer einzigartigen Lichtinstallation ist Jenoptik in das Internationale Jahr des Lichts gestartet: Eine kinetische Lichtskulptur der Stuttgarter Künstlerin rosalie ist seit Beginn des Jahres 2015 dauerhaft im Jenoptik-Hochhaus in Jena installiert. Die eigens für Jenoptik entwickelte Skulptur lässt ein wandelbares dreidimensionales Illusionsgebilde aus Licht entstehen. Wirtschaftsbericht GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE ENTWICKLUNGEN Entwicklung der Gesamtwirtschaft Die weltwirtschaftliche Dynamik blieb 2015 schwach. Wie in den Vorjahren wurden die Erwartungen an die konjunkturelle Entwicklung nicht erfüllt. Prognosen wurden daher sukzessive nach unten angepasst - gesamtwirtschaftlich sowie in wichtigen Industriebranchen. War der Internationale Währungsfonds (IWF) zum Jahresbeginn noch von einem globalen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,5 Prozent ausgegangen, berechnete er im Januar 2016 nur noch einen weltweiten Zuwachs von 3,1 Prozent. In den Schwellen- und Entwicklungsländern hat sich das Wachstum voraussichtlich von 4,6 auf 4,0 Prozent abgeschwächt. In den Industrieländern erhöhte sich das BIP um durchschnittlich 1,9 Prozent. T 17 T 17 VERÄNDERUNG DES BRUTTOINLANDSPRODUKTS (in %) scroll 2015 2014 Welt 3,1 3,4 USA 2,5 2,4 Euro-Zone 1,5 0,9 Deutschland 1,5 1,6 China 6,9 7,3 Schwellenländer 4,0 4,6 Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook, Januar 2016 Die US-Wirtschaft entwickelte sich 2015 weiter robust. Das Wachstum der Wirtschaftsleistung um 2,5 Prozent war wieder in starkem Maße konsumgetrieben. Allerdings nahm die Dynamik in der zweiten Jahreshälfte deutlich ab, sodass das BIP im Schlussquartal nur um 0,7 Prozent (auf das Jahr hochgerechnet) anstieg. Gründe waren eine Abschwächung bei Privatkonsum, Exporten und staatlichen Ausgaben. Zum Jahresende erhöhte die US-Notenbank erstmals nach sieben Jahren geringfügig den Leitzins. In der Euro-Zone hat sich die Wirtschaft im Laufe des Jahres 2015 weiter erholt. Das Bruttoinlandsprodukt stieg um 1,5 Prozent. Die Wirtschaft profitierte insbesondere von der Erhöhung der privaten Konsumausgaben. Trotz historisch niedriger Zinsen und einer leicht verbesserten Unternehmensstimmung entwickelten sich die Investitionen weiter schwach. Der gesamtwirtschaftliche Erholungsprozess machte in Irland, Portugal, Spanien und Italien weiter Fortschritte, während die Krise in Griechenland 2015 ein dominierendes Thema blieb. Mit einem stabilen Auftakt startete die deutsche Konjunktur in das Jahr 2015. Das Wirtschaftswachstum verlief bis zum Ende des Jahres stetig, sodass das BIP laut der Bundesregierung im Jahresdurchschnitt um 1,7 Prozent wuchs, ebenfalls maßgeblich getrieben vom Privatkonsum. Zum Jahresende zeigte sich eine leichte Abschwächung bei Industrieproduktion und -aufträgen. Im historischen Vergleich spiegelten die Ausrüstungsinvestitionen mit plus 3,6 Prozent eine wenig dynamische Entwicklung in Anbetracht der guten Konjunktur und der niedrigen Zinsen wider. Im Außenhandel wurde ein neuer Rekordüberschuss erzielt: Die Exporte stiegen laut vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes um 6,4 Prozent auf knapp 1,2 Billionen Euro, die Importe um 4,2 Prozent auf 948 Mrd Euro. Sorgen bereitete 2015 immer wieder die schwächelnde Konjunktur in China. Der Fokus der chinesischen Regierung auf ein weniger export- und investitionsgetriebenes Wachstum, dafür aber mehr Konsum und Dienstleistungen, führte erneut zu einem geringeren gesamtwirtschaftlichen Zuwachs. Nach offiziellen Angaben expandierte die chinesische Wirtschaft um 6,9 Prozent. Das ist zwar über dem Weltdurchschnitt, aber unter der Regierungsvorgabe und früheren Zuwachsraten und geht mit einem deutlich verminderten Zuwachs bei der Industrieproduktion einher (5,9 Prozent im Jahr 2015 nach 8,3 Prozent im Vorjahr). Die Schwellen- und Entwicklungsländer lieferten 2015 ein sehr uneinheitliches Konjunkturbild. Viele von den Rohstoffexporten abhängige Länder mussten aufgrund verminderter Einnahmen aus Ölexporten ihre Ausgaben kürzen. Brasilien und Russland hat dies zusammen mit einer Kombination weiterer Negativfaktoren sogar in die Rezession geführt (minus 3,8 bzw. minus 3,7 Prozent). Dynamischer entwickelte sich Indien mit einem BIP-Zuwachs von 7,3 Prozent. Entwicklung der Jenoptik-Branchen Jenoptik adressiert die Märkte Automotive/Maschinenbau, Luftfahrt/Verkehr, Sicherheits- und Wehrtechnik, Halbleiterausrüstung sowie Medizintechnik. In allen Segmenten nutzt Jenoptik optische Technologien und ist ein etablierter Partner der weltweiten Photonik-Industrie. Stellvertretend für die weltweite Photonik-Branche werden im Weltmarktindex Optische Technologien des Industrieverbands Spectaris die Umsatzentwicklung von 15 internationalen Photonik-Unternehmen, darunter Jenoptik, analysiert. Bis einschließlich 3. Quartal 2015 erhöhte sich der Umsatz laut Spectaris in jedem Quartal und lag zudem über den Werten der Vorjahresquartale. Für den Bereich der industriellen Bildverarbeitung ermittelte die gleichnamige VDMA-Fachabteilung vorläufige Werte für 2015: Demnach gehen die deutsche und europäische Branche nach Umfragen von einem Plus von 10 Prozent aus, was in Deutschland einem Umsatz von über 2 Mrd Euro entspricht. Im Laser-Markt stiegen die Umsätze 2015 weltweit von 9,6 auf 10,1 Mrd US-Dollar, so die Analysten von Strategies Unlimited im Magazin "Laser Focus World". Mit einem Plus von 5,3 Prozent gegenüber 2014 lag die Wachstumsrate etwas unter dem prognostizierten Wert. Den größten Umsatzanteil hatten Laser für die Materialbearbeitung und Lithografie, gefolgt von Kommunikationsanwendungen. In der Materialbearbeitung setzten sich Faserlaser weiter durch, zum Beispiel zum Metallschneiden. Infolge einer neuen Kategorisierung wurden auch die Vorjahreswerte angepasst. G 15 G 15 LASERMARKT: WELTWEITER UMSATZ 2015 NACH SEGMENTEN (in Mrd USD) Quelle: Laser Focus World, Februar 2016 Nach dem starken Umsatzrückgang im Jahr 2013 hat die Halbleiterausrüstungsindustrie laut Branchenverband Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI) 2015 das Vorjahresniveau knapp gehalten. Mit 37,3 Mrd US-Dollar erzielten die Ausrüster nach vorläufigen Berechnungen von SEMI etwa 0,6 Prozent weniger Umsatz als 2014. Das ursprünglich erwartete starke Wachstum von 15 Prozent wurde damit deutlich verfehlt. Die Halbleiterbranche hat 2015 laut dem Verband Semiconductor Industry Association (SIA) mit rund 335 Mrd US-Dollar die Rekordumsätze des Vorjahres ebenfalls knapp verfehlt. Insbesondere eine schwächere Nachfrage nach Endgeräten, verbunden mit einem starken Dollar, erhöhte Lagerbestände sowie normale Marktzyklen haben das anfänglich prognostizierte Wachstum gebremst. Der IT-Analyst Gartner berechnete einen vorläufigen Umsatz der Branche von 333,7 Mrd US-Dollar und damit fast 2 Prozent weniger als im Vorjahr. G 16 G 16 HALBLEITERAUSRÜSTUNG: WELTWEITER UMSATZ (in Mrd USD) Quellen: Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI) Dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zufolge war 2015 kein einfaches Jahr für die Branche. Eine Stagnation auf hohem Niveau war das Ergebnis der Investitionszurückhaltung im Inland sowie einer schwachen Nachfrage aus Schlüsselländern wie China und Russland. Diese konnte auch nicht durch die leichten Zuwächse in den USA und im Euro-Raum ausgeglichen werden. Der Auftragseingang lag 2015 sowohl bei der Inlands- als auch der Auslandsnachfrage in Summe 1 Prozent über dem Vorjahresniveau, obwohl die Bestellungen aus den EU-Partnerländern um 15 Prozent zulegten. Der Produktionswert blieb wie im Vorjahr bei rund 199 Mrd Euro. Die Exporte von Maschinen und Anlagen erreichten ein Volumen von 155 Mrd Euro, das waren 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Einen Zuwachs gab es für die Exporte vor allem nach Nordamerika, in die EU-Partnerländer, nach Zentral- und Südasien sowie nach Lateinamerika. G 17 G 17 MASCHINEN- UND ANLAGENBAU: UMSATZ UND PRODUKTION DER DEUTSCHEN INDUSTRIE (in Mrd EUR) Quelle: Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Der Verband für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie (VDW) meldete für 2015 einen moderaten Auftragszuwachs von 1 Prozent auf 14,9 Mrd Euro. Diese Entwicklung war maßgeblich getrieben vom starken Auftragsplus von 16 Prozent aus dem Euro-Raum, während die Bestellungen aus China erneut rückläufig waren. Der Produktionswert erreichte mit 15,1 Mrd Euro einen neuen Rekord. Trotz des Skandals um manipulierte Abgaswerte haben die Märkte in China und den USA 2015 laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) neue Höchststände erreicht; auch Westeuropa legte gegenüber dem Vorjahr deutlich zu und erreichte mit 13,2 Mio Neuzulassungen das beste Niveau seit fünf Jahren. Das Volumen von Pkw und Kleintransportern (Light Vehicles) in den USA stieg auf einen Rekordwert von 17,4 Mio verkauften Fahrzeugen. In China begünstigten Steuererleichterungen einen Zuwachs auf rund 20 Mio neue Fahrzeuge, nachdem der Markt im Sommer eingebrochen war und sich das Wachstum im Gesamtjahr abschwächte. Dank des niedrigen Ölpreises und Zinsniveaus wurde in Deutschland erstmals die Marke von 3,2 Mio Pkw-Neuzulassungen überschritten, getrieben vom starken Anstieg der gewerblichen Zulassungen. Positiv entwickelte sich auch der Markt in Indien, während die Zahlen in Japan, Brasilien und Russland zum Teil deutlich zurückgingen. Für den Bereich der Verkehrssicherheit geht das Statistische Bundesamt in seiner vorläufigen Unfallstatistik davon aus, dass die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland im Jahr 2015 zum zweiten Mal in Folge gestiegen ist. Nach Schätzungen auf Basis der Zahlen bis September starben im gesamten Jahr rund 3.450 Menschen im Straßenverkehr und damit etwa 2 Prozent mehr als im Vorjahr. Erste Erfolge zeigten sich dagegen im weltweiten Durchschnitt, so die Weltgesundheitsorganisation WHO: Die Zahl der Verkehrstoten ist in den vergangenen Jahren trotz der zunehmenden Zahl an Autos nahezu konstant geblieben; dennoch sterben jährlich rund 1,25 Mio Menschen auf der Straße. Neben bewährten Mitteln wie der Durchsetzung strenger Verkehrsregeln, zum Beispiel Geschwindigkeitsbegrenzungen und Gurtpflicht, helfen auch andere Trends und Maßnahmen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, zum Beispiel die Abschnittskontrolle: Nach den Erfolgen in Österreich und der Schweiz wurde 2015 in Niedersachsen ein Pilotprojekt zur Section Control gestartet, mit dem die rechtlichen Grundlagen für diese Art der Verkehrsüberwachung in Deutschland gelegt werden sollen. Die deutsche Bahnindustrie verzeichnete im 1. Halbjahr 2015 eine solide Entwicklung: Laut dem Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) blieb der Umsatz mit 5,2 Mrd Euro auf hohem Niveau stabil, während der Auftragseingang um mehr als die Hälfte auf 8,5 Mrd Euro stieg. Die Bahntechnikhersteller erhielten vermehrt großvolumige Aufträge und auch im volatilen Geschäft mit Lokomotiven verbesserte sich die Nachfrage. Im Bereich der Luftfahrt hat der Flugzeugbauer Airbus 2015 einen neuen eigenen Rekord bei seinen Auslieferungen erzielt, lag aber mit 635 Flugzeugen deutlich hinter Boeing mit 762 Maschinen. Beim Auftragseingang war die Rangfolge umgekehrt: Airbus erzielte 1.036 Bestellungen und damit 286 mehr als der amerikanische Wettbewerber. Laut dem Branchenverband International Air Transport Association (IATA) hat die internationale Luftfahrtindustrie 2015 nach letzten Berechnungen rund 33 Mrd US-Dollar Gewinn erzielt (i. Vj. 16,4 Mrd US-Dollar), begünstigt durch den niedrigen Ölpreis und eine bessere Wirtschaftsleistung in wichtigen Ländern wie zum Beispiel in der Euro-Zone. Die deutsche Bundesregierung beschloss im Juli 2015 ein Strategiepapier zur Stärkung der Verteidigungsindustrie in Deutschland. Schwerpunkte sind die Rahmenbedingungen von internationalen Rüstungskooperationen sowie der Erhalt von nationalen wehrtechnischen Schlüsseltechnologien und Arbeitsplätzen. Als Schlüsseltechnologien für Deutschland wurden unter anderem Sensorik, Krypto- und Schutztechnologien definiert sowie gepanzerte Fahrzeuge und U-Boote. RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit blieben im Geschäftsjahr 2015 im Wesentlichen konstant und hatten daher auch keinen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Jenoptik-Konzerns. ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE Vergleich tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf Der Jenoptik-Konzern kehrte im Geschäftsjahr 2015 erfolgreich auf seinen Wachstumspfad zurück. In einem herausfordernden Umfeld ist es gelungen, den Umsatz signifikant auf eine neue Bestmarke in der jüngeren Unternehmensgeschichte zu steigern. Aufgrund des Umsatzzuwachses, des profitableren Umsatzmixes, aber auch dank Kostendisziplin und der weiteren Umsetzung der Effizienzprogramme gelang es uns, auch die Ergebnisqualität wesentlich zu verbessern. Im Dezember 2014 veröffentlichte der Konzern eine erste Prognose für das Geschäftsjahr 2015. Zu diesem Zeitpunkt ging der Vorstand von einem Umsatzwachstum auf 650 bis 690 Mio Euro und beim EBIT von einer Marge von 8,5 bis 9,5 Prozent aus. Beim EBITDA erwartete der Vorstand im Jahresvergleich eine überproportionale Steigerung im Vergleich zum EBIT. Die Maßnahmen aus den Projekten zur Konzernentwicklung sollten fortgeführt werden und sich positiv auf die Ergebnissituation auswirken. Vor dem Hintergrund der guten Entwicklung in den ersten neun Monaten engte der Jenoptik-Vorstand dann im November 2015 seine Prognose für das Geschäftsjahr 2015 ein. Der Konzernumsatz sollte nun zwischen 660 und 680 Mio Euro liegen, die EBIT-Marge mindestens 9 Prozent betragen. Im Berichtsjahr erzielte der Jenoptik-Konzern einen Umsatz von 668,6 Mio Euro und erreichte damit die Mitte sowohl der bereits im Dezember 2014 prognostizierten als auch der im November 2015 konkretisierten Spanne. Die EBIT-Marge lag mit 9,2 Prozent sogar in der oberen Hälfte der ersten Prognose im Dezember 2014 und, wie im November 2015 konkretisiert, über der 9-Prozent-Marke. Die Profitabilität konnte damit im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert werden. Das operative Ergebnis des Segments Laser & Optische Systeme blieb auch aufgrund eines margenschwächeren Umsatzmixes sowie der Rückstellung für die Restrukturierung des Bereichs Lasersysteme unter dem prognostizierten Wert. Bei den anderen beiden Segmenten wurde die Ergebnisprognose erfüllt. Beim EBITDA des Konzerns wurde ebenfalls eine Steigerung erzielt. Da die Investitionen sowie die Abschreibungen geringer als erwartet ausfielen, war diese nicht höher als der Zuwachs beim Betriebsergebnis. Deutlich stärker als ursprünglich erwartet wurde die Nettoverschuldung zurückgeführt. Sie sank zum 31. Dezember 2015 auf 43,9 Mio Euro, den niedrigsten Wert in der jüngeren Unternehmensgeschichte. Grund für die Reduzierung war der im Jahresverlauf und insbesondere im 4. Quartal signifikant verbesserte operative Cashflow. Auch der Free Cashflow stieg deutlich stärker als zu Jahresbeginn 2015 erwartet. Die Investitionen blieben mit 24,7 Mio Euro unter dem prognostizierten Wert, unter anderem infolge von zeitlichen Verschiebungen in Verbindung mit dem unterjährigen Geschäftsverlauf. Bei weiteren Kennzahlen, die wir im März 2015 für das Gesamtjahr veröffentlicht hatten, traten unsere Prognosen im Wesentlichen ein. T 18 T 18 TATSÄCHLICHER UND PROGNOSTIZIERTER GESCHÄFTSVERLAUF IM VERGLEICH (in Mio Euro) scroll Zielgröße Ist Jahresende 2014 Prognose 2015 Ist Jahresende 2015 Dez. 2014: deutliches Wachstum; 650 - 690 Mio Euro Umsatz 590,2 Nov. 2015: 660 - 680 Mio Euro 668,6 Laser & Optische Systeme 231,3 Mrz. 2015: Wachstum von etwa 10 % 249,4 Messtechnik 185,0 Mrz. 2015: Anstieg von etwa 10 % 207,0 Verteidigung & Zivile Systeme 170,8 Mrz. 2015: Steigerung von bis zu 20 % 211,4 EBITDA 76,1 Überproportionale Steigerung im Vergleich zum EBIT 88,8 EBIT 51,6 Dez. 2014: deutlicher Anstieg 61,2 Laser & Optische Systeme 27,0 Mrz. 2015: Anstieg stärker als Umsatz 23,7 Messtechnik 22,5 Mrz. 2015: Anstieg geringer als Umsatz (Abschreibungseffekte) 23,0 Verteidigung & Zivile Systeme 2,1 Mrz. 2015: Anstieg überproportional zum Umsatzwachstum 17,9 Dez. 2014: EBIT-Marge 8,5 - 9,5 % EBIT-Marge in % 8,7 Nov. 2015: EBIT-Marge mindestens 9 % 9,2 EBT 46,1 Deutlicher Anstieg 57,4 Auftragseingang 589,2 Deutlich über Niveau von 2014 636,7 Nettoverschuldung 92,1 Leichte Reduzierung 43,9 Free Cashflow 22,5 Moderater Anstieg, stichtagsbezogene Schwankungen möglich 71,8 ROCE in % 13,0 Etwa auf Niveau von 2014 13,5 Mitarbeiter 3.553 Leichter Anstieg 3.512 F+E-Kosten 39,4 Anstieg wie Umsatz 41,8 Investitionen 29,9 35 - 40 Mio Euro 24,7 * ohne Unternehmenserwerbe Ertragslage In den Tabellen des Lageberichts, die wichtige Kennzahlen nach Segmenten aufgliedern, sind in der Position "Sonstige" das Corporate Center, das Shared Service Center, die Immobilien sowie die Konsolidierungseffekte enthalten. Umsatz- und Ergebnisentwicklung Umsatz. Im Geschäftsjahr 2015 erzielte der Jenoptik-Konzern mit einem Umsatz von 668,6 Mio Euro eine neue Bestmarke in der jüngeren Unternehmensgeschichte (i. Vj. 590,2 Mio Euro) und realisierte damit ein Wachstum von 13,3 Prozent im Vergleich zu 2014. Das umsatzstärkste Quartal sowohl des abgelaufenen Geschäftsjahres als auch der Vorjahre war mit 181,0 Mio Euro das 4. Quartal 2015. Alle Segmente verzeichneten ein Umsatzplus. Der Anstieg resultierte aus einer verbesserten Investitionstätigkeit in der Automobilindustrie, einer stärkeren Nachfrage nach optoelektronischen Modulen, projektbedingten Abrechnungen von Großaufträgen im Segment Verteidigung & Zivile Systeme, der erfolgreichen Integration der 2014 erworbenen Vysionics sowie aus Währungseffekten. Schwierig gestalteten sich nach wie vor die Marktbedingungen für Verkehrssicherheit in den USA. T 19 T 19 UMSÄTZE NACH SEGMENTEN (in Mio EUR) scroll 2015 2014 Veränderung in % Konzern 668,6 590,2 13,3 Laser & Optische Systeme 249,4 231,3 7,8 Messtechnik 207,0 185,0 11,9 Verteidigung & Zivile Systeme 211,4 170,8 23,8 Sonstige 0,8 3,1 -74,2 Regional betrachtet kamen die Wachstumsimpulse vor allem aus Europa und Amerika. Im Vergleich zum Vorjahr legte der Umsatz in Europa (ohne Deutschland) um 24,5 Prozent auf 198,1 Mio Euro zu (i. Vj. 159,1 Mio Euro), im Wesentlichen infolge der Akquisition im Bereich der Verkehrssicherheit. Auch in Amerika stieg der Konzernumsatz deutlich um 24,0 Prozent. Ursachen hierfür sind neben Währungseffekten unter anderem eine gestiegene Nachfrage im Bereich der optischen Systeme und aus der Automobilindustrie sowie projektbedingte Abrechnungen von Großaufträgen. Mit 450,8 Mio Euro erzielte Jenoptik im abgelaufenen Geschäftsjahr 67,4 Prozent des Umsatzes im Ausland (i. Vj. 379,1 Mio Euro bzw. 64,2 Prozent). Umsatzstärkste Zielregion außerhalb Deutschlands blieb mit 29,6 Prozent des Konzernumsatzes Europa, gefolgt von Amerika mit 19,2 Prozent. T 20 T 20 UMSÄTZE NACH REGIONEN (in Mio EUR und in % vom Gesamtumsatz) scroll 2015 2014 Konzern 668,6 100,0 % 590,2 100,0 % Deutschland 217,8 32,6 % 211,1 35,8 % Europa 198,1 29,6 % 159,1 27,0 % Amerika 128,4 19,2 % 103,6 17,6 % Asien/Pazifik 90,0 13,5 % 84,3 14,3 % Mittlerer Osten/Afrika 34,2 5,1 % 32,1 5,4 % Auch 2015 erzielte Jenoptik mit 26,5 Prozent den größten Umsatzanteil im Zielmarkt Automotive/Maschinenbau. Die Abrechnung von Großaufträgen im Bereich Sicherheits- und Wehrtechnik führten zu einem Anstieg des Umsatzanteils in diesem Markt auf 25,7 Prozent (i. Vj. 20,2 Prozent). 2015 entfielen auf die Top-3-Kunden 13,8 Prozent des Konzernumsatzes (i. Vj. 14,7 Prozent). T 21 T 21 UMSÄTZE NACH ZIELMÄRKTEN (in Mio EUR und in % vom Gesamtumsatz) scroll 2015 2014 Konzern 668,6 100,0 % 590,2 100,0 % Automotive & Maschinenbau 177,2 26,5 % 159,6 27,0 % Sicherheits- & Wehrtechnik 171,9 25,7 % 119,5 20,2 % Luftfahrt & Verkehr 139,8 20,9 % 127,2 21,6 % Halbleiterausrüstungsindustrie 81,2 12,1 % 75,8 12,8 % Medizintechnik 47,6 7,1 % 45,3 7,7 % Sonstige 51,0 7,6 % 62,7 10,6 % Die Umsatzkosten stiegen um 15,0 Prozent auf 442,5 Mio Euro und damit etwas stärker als der Umsatz (i. Vj. 384,8 Mio Euro). In den Umsatzkosten enthalten sind Aufwendungen aus Entwicklungen im direkten Kundenauftrag in Höhe von insgesamt 10,9 Mio Euro (i. Vj. 10,5 Mio Euro). Das Bruttoergebnis vom Umsatz erhöhte sich demzufolge leicht unterproportional auf 226,2 Mio Euro (i. Vj. 205,5 Mio Euro). Die Bruttomarge sank mit 33,8 Prozent leicht unter dem Vorjahreswert (i. Vj. 34,8 Prozent), bedingt durch einen veränderten Sparten- und Produktmix, einen Anstieg der Materialkostenquote sowie höhere Bewertungsabschläge auf Vorräte. G 18 G 18 ENTWICKLUNG DER BRUTTOMARGE (in %) Eine wesentliche Bedeutung für die künftige Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns haben die Forschungs- und Entwicklungskosten. Diese erhöhten sich leicht auf 41,8 Mio Euro (i. Vj. 39,4 Mio Euro). Der Anteil der F+E-Kosten am Umsatz (F+E-Quote) nahm von 6,7 Prozent im Vorjahr auf 6,2 Prozent ab. Jenoptik verfolgte auch im Geschäftsjahr 2015 konsequent ihre Internationalisierungsstrategie. Im Zuge des Ausbaus der weltweiten Aktivitäten stiegen die Vertriebskosten 2015 um 7,5 Prozent auf 72,6 Mio Euro. Die Vertriebskosten umfassen im Wesentlichen die Aufwendungen für Vertriebsprovisionen, Kommunikation und Marketing. Die Vertriebskostenquote lag mit 10,9 Prozent leicht unter dem Vorjahresniveau von 11,4 Prozent. Die allgemeinen Verwaltungskosten beliefen sich auf 54,0 Mio Euro (i. Vj. 51,1 Mio Euro). Die Kosten sind im Zuge der weiteren Internationalisierung, des Ausbaus der globalen Shared-Service-Center-Strukturen sowie aufgrund von erstmalig ganzjährig einbezogenen Gesellschaften wie erwartet gestiegen. Die Verwaltungskostenquote lag mit 8,1 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres (i. Vj. 8,7 Prozent). Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich auf 27,0 Mio Euro (i. Vj. 23,2 Mio Euro). Zurückzuführen ist dies hauptsächlich auf die mit 8,6 Mio Euro (i. Vj. 7,9 Mio Euro) gestiegenen Währungsgewinne sowie Gewinne aus Immobilienverkäufen von 2,4 Mio Euro und damit in Zusammenhang stehende Wertaufholungen. Positiv beeinflusst wurden die sonstigen betrieblichen Erträge zudem von Gewinnen aus dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung in Höhe von 1,9 Mio Euro. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 23,8 Mio Euro ebenfalls über dem Vorjahresniveau (i. Vj. 22,0 Mio Euro). Sie waren unter anderem geprägt von Aufwendungen für die Restrukturierung in Höhe von 2,7 Mio Euro (i. Vj. 1,5 Mio Euro), Währungsverlusten in Höhe von 7,9 Mio Euro (i. Vj. 5,9 Mio Euro), aber auch durch gegenläufige Effekte aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 2,9 Mio Euro (i. Vj. 2,2 Mio Euro) sowie Kosten für Projekte wie JOE und SAP Human-Capital-Management in Höhe von 0,7 Mio Euro (i. Vj. 3,5 Mio Euro). T 22 T 22 WESENTLICHE POSTEN DER GESAMTERGEBNISRECHNUNG (in Mio EUR) scroll 2015 2014 Veränderung in % Umsatzkosten 442,5 384,8 15,0 F+E-Kosten 41,8 39,4 6,0 Vertriebskosten 72,6 67,5 7,5 Verwaltungskosten 54,0 51,1 5,8 Sonstige betriebliche Erträge 27,0 23,2 16,3 Sonstige betriebliche Aufwendungen 23,8 22,0 8,2 Nach einem verhaltenen Start in den ersten beiden Quartalen erreichte Jenoptik im Geschäftsjahr 2015 auch beim operativen Ergebnis einen neuen Rekordwert. Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) stieg überproportional zum Umsatz um 18,7 Prozent auf 61,2 Mio Euro (i. Vj. 51,6 Mio Euro). Die EBIT-Marge im Konzern verbesserte sich entsprechend auf 9,2 Prozent (i. Vj. 8,7 Prozent) und erreichte damit den mittelfristig avisierten Zielkorridor. Während das Ergebnis im Segment Verteidigung & Zivile Systeme deutlich gesteigert werden konnte und im Segment Messtechnik stabil war, blieb das EBIT im Segment Laser & Optische Systeme unter dem Vorjahreswert. T 23 T 23 EBIT (in Mio EUR) scroll 2015 2014 Veränderung in % Konzern 61,2 51,6 18,7 Laser & Optische Systeme 23,7 27,0 -12,0 Messtechnik 23,0 22,5 2,1 Verteidigung & Zivile Systeme 17,9 2,1 738,0 Sonstige -3,4 0,0 Durch den Umsatzanstieg und einen veränderten Umsatzmix sowie die erfolgreiche Integration der 2014 erworbenen Vysionics und konsequente Effizienzmaßnahmen konnte das Betriebsergebnis im Vergleich zum Umsatz überdurchschnittlich gesteigert werden. Die Rückstellungen für die Restrukturierung im Bereich der Lasersysteme hatten hingegen einen negativen Effekt. Im Konzern-EBIT enthalten ist ein Ertrag in Höhe von 0,2 Mio Euro, der im Zusammenhang mit der Veräußerung eines früheren Geschäftsbereichs steht (i. Vj. 2,8 Mio Euro; ebenfalls Ertrag im Zusammenhang mit dem Verkauf eines früheren Geschäftsbereichs). Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA) stieg ebenfalls überproportional zum Umsatz um 16,7 Prozent auf 88,8 Mio Euro (i. Vj. 76,1 Mio Euro). T 24 T 24 EBITDA (in Mio EUR) scroll 2015 2014 Veränderung in % Konzern 88,8 76,1 16,7 Laser & Optische Systeme 33,4 36,0 -7,2 Messtechnik 30,6 26,9 13,6 Verteidigung & Zivile Systeme 23,1 7,2 223,4 Sonstige 1,7 6,0 -71,9 Zum 31. Dezember 2015 verbesserte sich der ROCE (Return on Capital Employed) des Jenoptik-Konzerns aufgrund der Ergebnissteigerung im Vergleich zum gebundenen Kapital leicht auf 13,5 Prozent (i. Vj. 13,0 Prozent). Jenoptik berichtet diese Kennzahl inklusive Geschäfts- oder Firmenwerte und vor Steuern. Das Finanzergebnis verbesserte sich mit minus 3,8 Mio Euro ebenfalls deutlich im Vergleich zum Vorjahr (i. Vj. minus 5,5 Mio Euro). Beeinflusst wurde es durch positive Währungseffekte in Höhe von 4,3 Mio Euro (i. Vj. 1,2 Mio Euro). Die Zinserträge verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr auf 0,5 Mio Euro (i. Vj. 0,7 Mio Euro). Die Zinsaufwendungen sanken ebenfalls auf 6,3 Mio Euro (i. Vj. 7,3 Mio Euro) infolge der Ablösung von Verbindlichkeiten. Im Saldo verbesserte sich das Zinsergebnis von minus 6,6 Mio Euro auf minus 5,8 Mio Euro. Wesentliche Gründe hierfür sind die verbesserten Finanzierungsbedingungen, die bei Konsortialkredit und Schuldscheindarlehen verhandelt werden konnten. Darüber hinaus wurde das Finanzergebnis durch einmalige Aufwendungen aus der Neustrukturierung der Schuldscheindarlehen in Höhe von 1,4 Mio Euro belastet. Das Beteiligungsergebnis lag insbesondere aufgrund vorgenommener Wertaufholungen auf eine begebene Ausleihung bei 1,6 Mio Euro (i. Vj. 0,0 Mio Euro). Ergebnis vor Steuern. Der starke Anstieg des EBIT spiegelte sich auch im Ergebnis vor Steuern (Konzern-EBT) wider, das mit 57,4 Mio Euro um 24,6 Prozent über dem Vorjahreswert lag (i. Vj. 46,1 Mio Euro). Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf 5,8 Mio Euro (i. Vj. 7,7 Mio Euro). Davon wurden 53 Prozent im Inland und 47 Prozent im Ausland erhoben. Im Inland wirkten der Verlustvortrag der JENOPTIK AG sowie Steuereffekte aus Immobilienverkäufen steuermindernd. Die Steuerbelastung im Ausland konnte wie im Vorjahr durch die Nutzung vorhandener Verlustvorträge reduziert werden. Die liquiditätswirksame Steuerquote des Jenoptik-Konzerns blieb mit 10,1 Prozent (i. Vj. 16,6 Prozent) auf einem für deutsche Unternehmen vergleichsweise niedrigen Niveau. Sie war im Geschäftsjahr 2015 stark durch steuerliche Auswirkungen von Immobilienverkäufen beeinflusst. Der nicht zahlungswirksame latente Steueraufwand betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,7 Mio Euro (i. Vj. latenter Steuerertrag 3,2 Mio Euro). Die Veränderung resultierte insbesondere aus der Auflösung von aktiven latenten Steuern aufgrund von Immobilienverkäufen sowie aus der Inanspruchnahme von Verlustvorträgen. Jenoptik erzielte 2015 ein Ergebnis nach Steuern von 49,9 Mio Euro (i. Vj. 41,6 Mio Euro). Das Ergebnis der Aktionäre lag mit 49,6 Mio Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 41,7 Mio Euro. Das Ergebnis je Aktie betrug damit 0,87 Euro (i. Vj. 0,73 Euro). Auftragslage Im Geschäftsjahr 2015 stieg der Auftragseingang des Konzerns um insgesamt 47,5 Mio Euro auf 636,7 Mio Euro (i. Vj. 589,2 Mio Euro). Der Großauftrag aus dem Bereich Verteidigung & Zivile Systeme zur Ausrüstung des Patriot-Raketenabwehrsystems ist darin enthalten. Damit lag der Auftragseingang 2015 über dem Vorjahreswert und unter dem Umsatzniveau. Die Book-to-Bill-Rate reduzierte sich vor dem Hintergrund des starken Umsatzwachstums entsprechend auf 0,95 (i. Vj. 1,00). T 25 T 25 AUFTRAGSEINGANG (in Mio EUR) scroll 2015 2014 Veränderung in % Konzern 636,7 589,2 8,1 Laser & Optische Systeme 248,2 240,1 3,4 Messtechnik 211,1 174,7 20,8 Verteidigung & Zivile Systeme 177,8 170,2 4,5 Sonstige -0,4 4,3 Der Auftragsbestand sank insbesondere infolge der begonnenen Abarbeitung von mehrjährigen Großaufträgen im Segment Verteidigung & Zivile Systeme Ende 2015 auf 373,4 Mio Euro (31.12.2014: 422,5 Mio Euro). Von diesem Auftragsbestand werden 75 Prozent im laufenden Jahr zu Umsatz führen und sind in Verbindung mit der gut gefüllten Projekt-Pipeline eine gute Basis für das prognostizierte Wachstum im Geschäftsjahr 2016. T 26 T 27 G 19 T 26 AUFTRAGSBESTAND (in Mio EUR) scroll 2015 2014 Veränderung in % Konzern 373,4 422,5 -11,6 Laser & Optische Systeme 95,8 100,8 -5,0 Messtechnik 70,5 77,2 -8,7 Verteidigung & Zivile Systeme 209,7 245,9 -14,7 Sonstige -2,5 -1,4 -80,1 T 27 BOOK-TO-BILL-RATE scroll 2015 2014 Konzern 0,95 1,00 Laser & Optische Systeme 1,00 1,04 Messtechnik 1,02 0,94 Verteidigung & Zivile Systeme 0,84 1,00 G 19 ENTWICKLUNG DER BOOK-TO-BILL-RATE Finanzlage Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements Der Zentralbereich Treasury der JENOPTIK AG plant und steuert zentral den Bedarf und die Bereitstellung liquider Mittel innerhalb des Konzerns. Auf Basis einer mehrjährigen Finanzplanung und einer monatlich rollierenden Liquiditätsplanung wird die finanzielle Flexibilität und die Zahlungsfähigkeit des Konzerns zu jeder Zeit gewährleistet. Unser Cashpooling stellt zudem die Liquiditätsversorgung der inländischen Gesellschaften sicher und begrenzt deren Liquiditätsrisiko. Es ist geplant, weitere europäische Gesellschaften sukzessive in den Cashpool aufzunehmen. Bereits 2014 wurde ein Cashpool für die Gesellschaften in Nordamerika implementiert, der von der Jenoptik North America verwaltet wird. Aufgrund der genannten Maßnahmen, des im März 2015 neu abgeschlossenen und erhöhten Konsortialkredits sowie der im April 2015 umgetauschten und neu ausgereichten Schuldscheindarlehen war im abgelaufenen Geschäftsjahr die Liquiditätsversorgung des Konzerns zu jedem Zeitpunkt ausreichend abgesichert. Vor allem mit Devisentermingeschäften sichert Jenoptik Aufträge in Fremdwährung ab und reduziert so die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf Ergebnis und Cashflow. Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Sicherung des operativen Geschäfts sowie betriebsnotwendiger Finanztransaktionen eingesetzt. Kapitalstruktur und Finanzierungsanalyse Jenoptik nutzte 2015 die günstigen Rahmenbedingungen an den Finanzmärkten und sicherte sich mit dem Abschluss neuer Kapitalinstrumente weiteren finanziellen Spielraum und Flexibilität zur Umsetzung ihrer mittel- bis langfristig ausgelegten internationalen Wachstumsstrategie, das heißt für die Finanzierung des künftigen organischen Wachstums und Akquisitionen. Mit einer soliden Eigenkapitalquote von 56,6 Prozent zum 31. Dezember 2015, den platzierten Schuldscheindarlehen sowie dem neu abgeschlossenen und erhöhten Konsortialkredit verfügt der Konzern über eine tragfähige Finanzierungsstruktur. Die im April 2015 begebenen Schuldscheindarlehen haben eine Laufzeit von fünf bzw. sieben Jahren und werden variabel und fix verzinst. Das Gesamtvolumen, inklusive der bestehenden Darlehen aus dem Jahr 2011, wurde von 90 auf 125 Mio Euro erhöht. Mit der Begebung der Schuldscheindarlehen sicherte sich Jenoptik auch weiterhin eine Fristigkeit ihrer Finanzierungsstruktur im mittel- bis langfristigen Bereich. Neu abgeschlossen wurde zudem im März 2015 ein Konsortialkreditvertrag über 230 Mio Euro (vorher 120 Mio Euro). Damit kann Jenoptik in den folgenden fünf Jahren eine Kreditlinie zu attraktiven Konditionen nutzen. Neben den Zahlungsmitteln von 83,8 Mio Euro kann Jenoptik auf ein ungenutztes Volumen aus Rahmenkreditverträgen in Höhe von insgesamt 222,4 Mio Euro zurückgreifen. Somit stehen dem Unternehmen mehr als 300 Mio Euro für Maßnahmen zur Unternehmensentwicklung zur Verfügung. 2015 sanken die langfristigen Finanzverbindlichkeiten des Konzerns auf 113,2 Mio Euro (31.12.2014: 156,8 Mio Euro). Dies resultierte aus der Tilgung des teilweise ausgenutzten Konsortialkredits, der vorzeitigen Ablösung eines Immobiliendarlehens sowie der Umgliederung einer 2016 fälligen Tranche der Schuldscheindarlehen. Gleichzeitig wurde das Volumen der Schuldscheindarlehen erhöht. Die Bilanzposition enthielt 2015 fast ausschließlich Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 113,2 Mio Euro (31.12.2014: 156,8 Mio Euro). Ende 2015 betrug der Anteil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten an den Finanzverbindlichkeiten von Jenoptik rund 88 Prozent (31.12.2014: 97 Prozent). Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten stiegen auf 14,9 Mio Euro (31.12.2014: 5,1 Mio Euro), unter anderem aufgrund der oben dargestellten Umgliederung. Das zum Jahresende 2015 ausgewiesene Ergebnis nach Steuern führte zu einem Anstieg des Eigenkapitals um 49,9 Mio Euro. Da gleichzeitig das Fremdkapital im Vergleich zum Vorjahr um 51,1 Mio Euro sank, reduzierte sich der Verschuldungsgrad im Berichtszeitraum signifikant auf 0,77 (31.12.2014: 1,00). Der Verschuldungsgrad wird als Verhältnis von Fremdkapital (334,0 Mio Euro) zu Eigenkapital (435,1 Mio Euro) definiert. T 28 T 28 VERSCHULDUNGSGRAD scroll 2015 2014 2013 2012 2011 Konzern 0,77 1,00 0,89 1,03 1,15 Die Net-Cash-Position betrug zum Jahresende 69,4 Mio Euro (31.12.2014: 64,7 Mio Euro). Sie wird definiert als die Summe aus Zahlungsmitteln und Wertpapieren in Höhe von 84,2 Mio Euro (31.12.2014: 69,8 Mio Euro) abzüglich der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten. Zum Ende des Geschäftsjahres 2015 hatte Jenoptik die Nettoverschuldung aufgrund des guten Free Cashflows vor allem im 4. Quartal deutlich auf 43,9 Mio Euro, und damit auf weniger als die Hälfte im Vergleich zum Jahresende 2014, reduziert (31.12.2014: 92,1 Mio Euro). Der signifikante Abbau gelang trotz der Ausschüttung der Dividende in Höhe von 11,4 M io Euro, der Finanzierung des Wachstums und der im Januar getätigten Auszahlung an den letzten Immobilieninvestor in Höhe von 12,4 Mio Euro. T 29 T 29 NETTO- UND BRUTTOVERSCHULDUNG (in Mio EUR) scroll 2015 2014 2013 2012 2011 Langfristige Finanzverbindlichkeiten 113,2 156,8 115,2 115,8 123,1 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 14,9 5,1 1,2 4,7 4,1 Bruttoverschuldung 128,1 161,9 116,4 120,5 127,2 abzüglich Wertpapiere 0,4 0,3 0,7 0,6 1,3 abzüglich Zahlungsmittel 83,8 69,5 71,6 45,4 48,8 Nettoverschuldung 43,9 92,1 44,1 74,5 77,1 Stille Investoren. Der letzte stille Gesellschafter eines Jenoptik-Immobilienfonds hatte seine Beteiligung zum Jahresende 2014 beendet. Im Januar 2015 erfolgte die Auszahlung an ihn, damit wurden alle Verpflichtungen gegenüber Immobilieninvestoren zurückgezahlt. Weitere stille Beteiligungen bzw. Ansprüche im Immobilienbereich existieren nicht. Investitionsanalyse Die Investitionsschwerpunkte werden aus der Konzernstrategie abgeleitet und stehen im Einklang mit den geplanten Wachstumszielen und der Vermögensstruktur des Konzerns. Um dies sicherzustellen, prüft das zentrale Investitionscontrolling die Einzelinvestitionen systematisch anhand von erfolgs- und finanzwirtschaftlichen Kennzahlen auf ihre Zukunftsfähigkeit bzw. ihren Wertbeitrag und nimmt eine dezidierte Chancen- sowie Risiko-Betrachtung vor. Zur Unterstützung des künftigen Wachstums investierte Jenoptik im Geschäftsjahr 2015 in den weiteren Ausbau der Vertriebsstrukturen und optimierte interne Abläufe. Insgesamt wandte der Konzern 24,7 Mio Euro (i. Vj. 29,9 Mio Euro) für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen auf. Davon sind 13,9 Mio Euro Erweiterungsinvestitionen, die das zukünftige Wachstum absichern, und die verbleibenden 10,8 Mio Euro Ersatz- und Rationalisierungsinvestitionen. Die Investitionsschwerpunkte lagen in allen drei Segmenten auf technischen Anlagen für Kundenprojekte und zur Effizienz- und Kapazitätssteigerung sowie auf Software zur Optimierung interner Prozesse. Beispielsweise erfolgten Investitionen in die Modernisierung des Maschinenparks im Segment Verteidigung & Zivile Systeme oder in eine neue vollautomatisierte Fertigungslinie für ein Volumenprodukt im Markt für Medizintechnik & Life Science. Mit 20,4 Mio Euro floss erneut der größte Teil der Investitionen in die Sachanlagen (i. Vj. 25,3 Mio Euro). Investitionen in immaterielle Vermögenswerte erfolgten in Höhe von 4,3 Mio Euro und blieben damit leicht unter dem Niveau des Vorjahres (i. Vj. 4,6 Mio Euro). Die Investitionen erfolgten für Softwarelizenzen im Rahmen des JOE-Projekts. Entwicklungsleistungen wurden in Höhe von 0,4 Mio Euro und damit wie in den Vorjahren nur in geringem Umfang aktiviert (i. Vj. 0,5 Mio Euro). Die planmäßigen Abschreibungen lagen mit 28,8 Mio Euro (i. Vj. 24,5 Mio Euro) über dem Vorjahreswert. Diesen standen Wertminderungen/Wertaufholungen von insgesamt 1,2 Mio Euro (i. Vj. 0,0 Mio Euro) gegenüber. Die Abschreibungen auf Sachanlagen betrugen 21,0 Mio Euro (i. Vj. 18,8 Mio Euro) und überstiegen damit die Sachanlageinvestitionen leicht. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte beliefen sich auf 7,4 Mio Euro (i. Vj. 5,2 Mio Euro) und beinhalteten wie im Vorjahr in erster Linie Abschreibungen von Patenten, Warenzeichen und Software, von aktivierten Entwicklungsleistungen sowie Kundenstämmen. Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte im Rahmen der durchgeführten Werthaltigkeitsprüfung wurden in Höhe von 0,3 Mio Euro erfasst. Im Geschäftsjahr 2015 wurden als Finanzinvestition gehaltene Immobilien in Höhe von 8,2 Mio Euro veräußert (i. Vj. 2,5 Mio Euro). T 30 T 31 T 30 INVESTITIONEN UND ABSCHREIBUNGEN (in Mio EUR) scroll 2015 2014 Veränderung in % Investitionen 24,7 29,9 -17,6 Immaterielle Vermögenswerte 4,3 4,6 -6,2 Sachanlagen 20,4 25,3 -19,7 Abschreibungen/Wertminderungen und -aufholungen 27,6 24,5 12,6 Immaterielle Vermögenswerte 7,8 5,2 49,8 Sachanlagen 21,2 18,8 12,9 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien -1,4 0,6 T 31 INVESTITIONEN NACH SEGMENTEN - IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND SACHANLAGEN (in Mio EUR) scroll 2015 2014 Veränderung in % Konzern 24,7 29,9 -17,6 Laser & Optische Systeme 9,6 9,2 4,5 Messtechnik 4,9 5,5 -11,0 Verteidigung & Zivile Systeme 4,9 5,4 -9,3 Sonstige 5,2 9,7 -46,9 Liquiditätsanalyse Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit überstieg im Berichtsjahr mit 85,1 Mio Euro signifikant den Wert des Vorjahres (i. Vj. 46,3 Mio Euro) und ist zugleich der beste operative Cashflow, der in den letzten Jahren generiert wurde. Ein deutlich höheres Ergebnis vor Steuern sowie unter anderem der Abbau von Working Capital durch aktives Management und die Veränderung der Rückstellungen beeinflussten den Cashflow positiv. Insbesondere die Einzahlungen aus dem Verkauf von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien in Höhe von 9,1 Mio Euro (i. Vj. 3,9 Mio Euro), Einzahlungen aus Abgängen von Beteiligungsunternehmen aus dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung im Segment Verteidigung & Zivile Systeme in Höhe von 4,5 Mio Euro sowie die im Vergleich zum Vorjahr geringeren Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (siehe Tabelle 30) prägten im Geschäftsjahr 2015 den Cashflow aus Investitionstätigkeit. 2015 betrug der Mittelabfluss für Investitionstätigkeit 7,2 Mio Euro und lag damit deutlich unter dem Vorjahresniveau (i. Vj. 37,6 Mio Euro). Der Free Cashflow ergibt sich aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Zinsen und Steuern in Höhe von 91,7 Mio Euro (i. Vj. 51,5 Mio Euro) abzüglich der Ausgaben für operative Investitionstätigkeit in Höhe von 19,9 Mio Euro (i. Vj. 29,0 Mio Euro). Im Berichtszeitraum verbesserte sich der Free Cashflow demzufolge spürbar auf 71,8 Mio Euro (i. Vj. 22,5 Mio Euro). Wie auch beim operativen Cashflow wurde damit der beste Free Cashflow der letzten Jahre erwirtschaftet. G 20 G 20 FREE CASHFLOW (in Mio EUR) Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2015 minus 66,5 Mio Euro (i. Vj. minus 13,8 Mio Euro). Er wurde insbesondere geprägt durch die Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und Krediten infolge der Platzierung der Schuldscheindarlehen im April 2015, durch die Auszahlungen für die Tilgung von Anleihen und Krediten und die Dividendenzahlung in Höhe von 11,4 Mio Euro. Darüber hinaus beeinflussten Veränderungen der Konzernfinanzierung, vor allem aufgrund der bereits genannten Auszahlung an den stillen Immobilien-Investor, den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit. T 32 T 32 WESENTLICHE POSTEN DER KAPITALFLUSSRECHNUNG (in Mio EUR) scroll 2015 2014 2013 2012 2011 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 85,1 46,3 60,6 66,6 65,6 Cashflow aus Investitionstätigkeit -7,2 -37,6 -16,4 -33,8 -29,3 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -66,5 -13,8 -19,1 -36,1 -53,7 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 11,4 -5,0 25,1 -3,4 -17,4 Nicht zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 2,9 2,9 1,1 -0,1 0,9 Veränderung des Finanzmittelfonds 14,3 -2,1 26,2 -3,5 -16,5 Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres 83,8 69,5 71,6 45,5 48,8 Vermögenslage Im Vergleich zum Jahresende 2014 reduzierte sich die Bilanzsumme des Jenoptik-Konzerns zum 31. Dezember 2015 leicht auf 769,2 Mio Euro (31.12.2014: 771,7 Mio Euro). Der Rückgang um 2,6 Mio Euro ist unter anderem zurückzuführen auf den Abbau von Vorräten und den Verkauf von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien auf der Aktivseite sowie die Rückführung von Finanzverbindlichkeiten und anderen kurzfristigen Verbindlichkeiten auf der Passivseite. Dagegen war unter anderem bei den Zahlungsmitteln und dem Eigenkapital eine deutliche Steigerung zu verzeichnen. Die langfristigen Vermögenswerte sanken insgesamt um 6,7 Mio Euro auf 382,8 Mio Euro, vor allem infolge des Verkaufs von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien mit einem Buchwert von 8,2 Mio Euro, auf 4,5 Mio Euro (31.12.2014: 16,4 Mio Euro). Zudem verringerten sich die in der Bilanz ausgewiesenen aktiven latenten Steuern auf 73,6 Mio Euro (31.12.2014: 76,3 Mio Euro). Die Veränderung resultierte insbesondere aus der Auflösung von aktiven latenten Steuern aufgrund von Immobilienverkäufen sowie der Inanspruchnahme von Verlustvorträgen. Die größte in den immateriellen Vermögenswerten enthaltene Position waren mit 100,0 Mio Euro wie auch in den vergangenen Jahren die Geschäfts- oder Firmenwerte (31.12.2014: 96,9 Mio Euro). Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf die stichtagsbedingte Umrechnung der Fremdwährungsbeträge zurückzuführen. Die Sachanlagen erhöhten sich auf 155,7 Mio Euro (31.12.2014: 150,7 Mio Euro). Dies resultierte im Wesentlichen aus der Umgliederung von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, die nunmehr einer verstärkten Eigennutzung unterliegen. Bei den übrigen Positionen der langfristigen Vermögenswerte gab es nur geringere Veränderungen. T 33 T 33 ZUSAMMENSETZUNG DER LANGFRISTIGEN VERMÖGENSWERTE (in Mio EUR und in % vom Gesamtwert an langfristigen Vermögenswerten) scroll 2015 2014 Veränderung in % Immaterielles Vermögen 122,7 32,1 % 123,3 31,6 % -0,4 Sachanlagen inkl. als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 160,2 41,8 % 167,1 42,9 % -4,1 Finanzanlagen 21,7 5,7 % 21,1 5,4 % 3,2 Sonstige langfristige Vermögenswerte 4,5 1,2 % 1,8 0,5 % 159,1 Latente Steuern 73,6 19,2 % 76,3 19,6 % -3,6 Gesamt 382,8 100,0 % 389,5 100,0 % -1,7 Zum Ende des 4. Quartals gelang es, trotz eines Umsatzwachstums von 13 Prozent die Vorräte auf 167,1 Mio Euro (31.12.2014: 179,0 Mio Euro) zu senken. Durch ein verbessertes operatives Working-Capital-Management stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nur unterproportional von 115,7 Mio Euro auf 120,0 Mio Euro. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente erhöhten sich aufgrund eines deutlich verbesserten operativen Cashflows auf 83,8 Mio Euro (31.12.2014: 69,5 Mio Euro). Bei den übrigen Positionen der kurzfristigen Vermögenwerte gab es nur geringere Veränderungen. In Summe legten die kurzfristigen Vermögenswerte leicht um 4,1 Mio Euro auf 386,3 Mio Euro (31.12.2014: 382,2 Mio Euro) zu. Trotz des Umsatzwachstums im abgelaufenen Jahr verbesserte sich das Working Capital leicht und betrug am Jahresende 215,5 Mio Euro (31.12.2014: 217,5 Mio Euro). Sowohl die Vorräte als auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verringerten sich. Die Working-Capital-Quote, das Verhältnis von Working Capital zu Umsatz, verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 32,2 Prozent (31.12.2014: 36,9 Prozent). T 34 T 34 BESTANDTEILE DES WORKING CAPITALS (in Mio EUR) scroll 2015 2014 Veränderung in % Vorräte 167,1 179,0 -6,6 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Fertigungsaufträgen 121,4 115,9 4,7 abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Fertigungsaufträgen 47,8 53,6 -10,8 abzüglich Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen 25,2 23,8 5,6 Gesamt 215,5 217,5 -0,9 Im Geschäftsjahr 2015 erhöhte sich das Eigenkapital inklusive der nicht beherrschenden Anteile um 48,5 Mio Euro auf 435,1 Mio Euro (31.12.2014: 386,6 Mio Euro). Positiv beeinflusst wurde das Eigenkapital durch das erzielte Ergebnis nach Steuern, ergebnisneutral erfasste Währungseffekte sowie Neubewertungsgewinne. Da die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2015 außerdem unter dem Vorjahreswert lag, verbesserte sich die Eigenkapitalquote, das Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme, deutlich auf 56,6 Prozent (31.12.2014: 50,1 Prozent). G 21 G 21 EIGENKAPITALQUOTE (in %) Ende 2015 sanken die langfristigen Schulden auf 169,5 Mio Euro (31.12.2014: 216,6 Mio Euro). Der Rückgang um 47,1 Mio Euro ist vor allem auf geringere langfristige Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen. Hier wurde der teilweise ausgenutzte Konsortialkredit mit Mitteln aus dem operativen Cashflow, aber auch dem höheren Volumen der Schuldscheindarlehen getilgt. Dies sowie die vorzeitige Ablösung eines Immobiliendarlehens und die Umgliederung der 2016 fälligen Tranche der Schuldscheindarlehen führten zu einem Rückgang der langfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 113,2 Mio Euro (31.12.2014: 156,8 Mio Euro). Die Pensionsverpflichtungen reduzierten sich insbesondere infolge versicherungsmathematischer Gewinne aus Zinssatzänderungen auf 36,1 Mio Euro (31.12.2014: 41,0 Mio Euro). Wesentlicher Bestandteil der langfristigen Schulden sind die Schuldscheindarlehen, die im April 2015 umgetauscht bzw. neu ausgereicht wurden. Das Gesamtvolumen, inklusive der bestehenden Darlehen aus dem Jahr 2011, wurde von 90 Mio Euro auf 125 Mio Euro erhöht. Die kurzfristigen Schulden sanken auf 164,5 Mio Euro (31.12.2014: 168,5 Mio Euro). Dies ist insbesondere auf den Rückgang der anderen kurzfristigen Verbindlichkeiten um 16,4 Mio Euro auf 103,6 Mio Euro zurückzuführen (31.12.2014: 120,0 Mio Euro). Zum Jahresende 2015 enthielt diese Bilanzposition um 5,7 Mio Euro auf 47,9 Mio Euro reduzierte Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (31.12.2014: 53,6 Mio Euro). Zudem verringerten sich die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten um 11,6 Mio Euro, insbesondere durch die Auszahlung von 12,4 Mio Euro an den letzten stillen Investor eines Immobilienfonds. T 35 T 36 T 35 FINANZVERBINDLICHKEITEN NACH FÄLLIGKEITEN (in Mio EUR) scroll bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt zum 31.12. 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 14,8 5,0 44,8 156,7 68,4 0,1 128,0 161,8 Verbindlichkeiten aus Finance Lease 0,0 0,0 0,1 0,0 0,0 0,0 0,1 0,1 Gesamt 14,9 5,1 44,8 156,7 68,4 0,1 128,1 161,9 T 36 BESTANDTEILE VERZINSLICHER VERBINDLICHKEITEN (in Mio EUR) scroll 2015 2014 Veränderung in % Kurzfristig 14,9 5,1 192,5 Kreditverbindlichkeiten 14,8 5,0 194,4 Finance-Lease-Verbindlichkeiten 0,0 0,0 -0,5 Langfristig 113,2 156,8 -27,8 Kreditverbindlichkeiten 113,2 156,8 -27,8 Finance-Lease-Verbindlichkeiten 0,1 0,0 52,2 Nicht bilanzierte Vermögenswerte und Verbindlichkeiten Der Wert der Marke Jenoptik zählt zu den wesentlichen nicht bilanzierten Vermögenswerten. Nach den Berechnungen der semion brand-broker GmbH, München, vom November 2014 lag der Wert der Marke Jenoptik bei 86 Mio Euro. Damit zählte die Marke mit Platz 41 zu den 50 wichtigsten deutschen Marken. Um das Markenimage weiter zu stärken, wurde in den vergangenen Jahren konsequent eine Markenpositionierung erarbeitet, auf deren Basis Jenoptik eine weltweit einheitliche Markenkommunikation startete. Im Zuge der Internationalisierung gelingt es uns zunehmend, die Marke Jenoptik auch in unseren Wachstumsmärkten zu verankern. Nicht aktivierte steuerliche Verlustvorträge. Steuerliche Verlustvorträge resultieren aus Verlusten der Vergangenheit, die bisher nicht mit steuerlichen Gewinnen verrechnet werden konnten. Sie stellen potenzielle Liquiditätsvorteile in der Zukunft dar, da durch deren Verrechnung mit steuerlichen Gewinnen tatsächliche Steuerzahlungen verringert werden können. Für die verbleibenden Verlustvorträge werden für körperschaftsteuerliche Zwecke in Höhe von 209,9 Mio Euro (i. Vj. 220,7 Mio Euro) und für gewerbesteuerliche Zwecke in Höhe von 369,6 Mio Euro (i. Vj. 392,4 Mio Euro) keine aktiven latenten Steuern bilanziert, da diese voraussichtlich nicht in einem festgelegten Planungshorizont verbraucht werden. Gleichermaßen wurden für abzugsfähige zeitliche Bilanzunterschiede in Höhe von 14,4 Mio Euro (i. Vj. 12,2 Mio Euro) keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Bedeutung außerbilanzieller Finanzierungsinstrumente für die Finanz- und Vermögenslage. Jenoptik nutzt keine außerbilanziellen Finanzierungsinstrumente, wie zum Beispiel Forderungsverkäufe oder Asset-Backed-Securities. Bezüglich des operativen Leasings verweisen wir auf den Konzernanhang ab Seite 164. Eventualforderungen und -verbindlichkeiten. Informationen zu den Eventualforderungen und -verbindlichkeiten befinden sich im Konzernanhang ab Seite 150. Klauseln in Verträgen der JENOPTIK AG, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen im Zusammenhang mit einem inzwischen beendeten Joint Venture sowie für verschiedene Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von rund 138,6 Mio Euro (i. Vj. 158,0 Mio Euro). Weitere Angaben dazu sind bei den Übernahmerechtlichen Angaben ab Seite 50 zu finden. GESAMTAUSSAGE DES VORSTANDS ZUR ENTWICKLUNG DES GESCHÄFTSVERLAUFS Der Vorstand kann für das Geschäftsjahr 2015 eine sehr positive Bilanz ziehen. Der Konzernumsatz stieg deutlich auf eine neue Bestmarke in der jüngeren Unternehmensgeschichte. Zum Umsatzwachstum trugen alle drei Segmente bei. Dank des Umsatzanstiegs, aber auch der erfolgreichen Integration des 2014 erworbenen Unternehmens Vysionics, der fortgeführten Internationalisierung sowie der konsequenten Umsetzung der Effizienzprogramme gelang es uns, auch das operative Betriebsergebnis überdurchschnittlich auf einen neuen Rekordwert zu steigern. Durch positive Cashflows, insbesondere im 4. Quartal, waren wir in der Lage, das Wachstum unseres operativen Geschäfts sowie die Investitionen zu finanzieren. Zudem konnten wir die Nettoverschuldung auf einen der niedrigsten Werte zurückführen. Die Eigenkapitalquote haben wir erneut signifikant gesteigert. Unsere Bilanzsumme sowie weitere Finanz- und Bilanzkennzahlen entsprechen dem Geschäftsmodell und der Entwicklung unseres Unternehmens. Jenoptik nutzte 2015 die günstigen Rahmenbedingungen an den Finanzmärkten und sicherte sich mit dem Abschluss der Schuldscheindarlehen und des Konsortialkredits weiteren finanziellen Spielraum und Flexibilität zur Umsetzung ihrer mittel- bis langfristig ausgelegten internationalen Wachstumsstrategie sowie für die Finanzierung des künftigen organischen Wachstums und Akquisitionen. Fazit: Der Vorstand schätzt daher ein, dass die Geschäftsentwicklung insgesamt gut verlaufen ist. Segmentbericht Zur Neuausrichtung der Segmentstruktur im Jenoptik-Konzern zum 1. Januar 2016 sowie zu den neuen Bezeichnungen der Segmente verweisen wir auf die Seiten 62 ff. des Geschäftsberichts. Das Angebotsspektrum sowie die Wettbewerbsposition der Segmente werden im Abschnitt Geschäftstätigkeit des Konzerns ab Seite 62 ff. näher erläutert. Informationen zu den jeweiligen Märkten finden Sie im Branchenbericht ab Seite 84 und zur zukünftigen Entwicklung im Prognosebericht ab Seite 122. SEGMENT LASER & OPTISCHE SYSTEME Umsatz-, Ergebnis- und Auftragsentwicklung Im Geschäftsjahr 2015 baute der Jenoptik-Konzern im Segment Laser & Optische Systeme seine Position als einer der führenden Anbieter von photonischen Systemlösungen weiter aus. Die Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen Marktführern als Entwicklungs- und Produktionspartner konnte intensiviert und weitere Schlüsselkunden gewonnen werden. Das Segment erhöhte zudem die Wertschöpfung im Lithographie-Bereich und verzeichnete erneut wesentliche Fortschritte bei integrierten Lösungen für die Halbleiterfertigung. Die Märkte Medizintechnik & Life Science sowie Informations- und Kommunikationstechnik standen im abgelaufenen Geschäftsjahr ebenfalls im Fokus. Durch eine verbesserte Marktbearbeitung und den Produktionsstart von neuen optischen Produkten wurde die Internationalisierung in den strategisch relevanten Wachstumsregionen Asien/ Pazifik und Amerika 2015 erfolgreich fortgeführt. Beide Regionen entwickelten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr überdurchschnittlich gut. Der Umsatz in Europa konnte ebenso erfolgreich ausgebaut werden. Der Umsatz des Segments Laser & Optische Systeme stieg im Geschäftsjahr 2015 um 7,8 Prozent bzw. 18,0 Mio Euro auf 249,4 Mio Euro. Dabei profitierte das Segment insbesondere von einer guten Nachfrage nach Laseranlagen sowie optoelektronischen Modulen. Das Geschäft mit Lasersystemen entwickelte sich hingegen schwächer als erwartet. Die Nachfrage aus der Halbleiterausrüstungsindustrie verbesserte sich im 3. und 4. Quartal 2015 und konnte die schwächere Entwicklung im 1. Halbjahr fast vollständig ausgleichen. Insgesamt wurden 2015 rund 77 Prozent des Segmentumsatzes im Ausland erzielt, der Großteil davon in Europa, Amerika und Asien/Pazifik (i. Vj. knapp 73 Prozent). Das Segment erzielte ein EBIT von 23,7 Mio Euro. Demnach fiel das Betriebsergebnis im Vergleich zum Vorjahr 12,0 Prozent niedriger aus (i. Vj. 27,0 Mio Euro). Hier wirkten sich unter anderem der margenschwächere Produktmix im Halbleiterausrüstungssektor sowie die Rückstellungen für die Restrukturierung eines Laserbereichs aus. In der Folge reduzierte sich die EBIT-Marge auf 9,5 Prozent (i. Vj. 11,7 Prozent). Der Auftragseingang übertraf mit 248,2 Mio Euro das hohe Vorjahresniveau (i. Vj. 240,1 Mio Euro) um 3,4 Prozent. Der gute Auftragseingang, insbesondere in den Bereichen Laseranlagen und Optik, war eine wichtige Voraussetzung für den guten Geschäftsverlauf im Segment im abgelaufenen Berichtsjahr. Da der Umsatz stärker als der Auftragseingang stieg, reduzierte sich die Book-to-Bill-Rate auf 1,00 (i. Vj. 1,04). Der Auftragsbestand des Segments verringerte sich zum Jahresende leicht um 5,0 Mio Euro auf 95,8 Mio Euro (31.12.2014: 100,8 Mio Euro). T 37 SEGMENT LASER & OPTISCHE SYSTEME AUF EINEN BLICK (in Mio EUR) scroll 2015 2014 Veränderung in % Umsatz 249,4 231,3 7,8 EBITDA 33,4 36,0 -7,2 EBITDA-Marge in % 13,4 15,5 EBIT 23,7 27,0 -12,0 EBIT-Marge in % 9,5 11,7 Free Cashflow 32,7 25,0 31,1 Auftragseingang 248,2 240,1 3,4 Auftragsbestand 95,8 100,8 -5,0 Mitarbeiter 1.321 1.377 -4,1 Weitere Kennzahlen und nicht finanzielle Leistungsindikatoren Mitarbeiter. Das Segment Laser & Optische Systeme beschäftigte zum 31. Dezember 2015 insgesamt 1.321 Mitarbeiter und damit 56 Personen bzw. rund 4 Prozent weniger als im Vorjahr. Ende 2015 standen 37 junge Menschen in einem Ausbildungsverhältnis. Forschung und Entwicklung. Die F+E-Kosten lagen 2015 bei 16,8 Mio Euro (i. Vj. 16,5 Mio Euro). Einschließlich der Entwicklungsleistungen im Kundenauftrag belief sich die F+E-Leistung des Segments für Forschung und Entwicklung auf 22,8 Mio Euro und stiegen damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum überproportional um 9,3 Prozent (i. Vj. 20,8 Mio Euro). Der Anteil der F+E-Leistung am Segmentumsatz betrug 9,1 Prozent (i. Vj. 9,0 Prozent). Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte des Segments lagen bei 9,6 Mio Euro (i. Vj. 9,2 Mio Euro). Ihnen standen Abschreibungen in Höhe von 9,7 Mio Euro gegenüber (i. Vj. 9,0 Mio Euro). Investitionsschwerpunkte des Segments im Geschäftsjahr 2015 betrafen den technologischen Ausbau und die kapazitive Erweiterung der Fertigungsinfrastruktur für mikrooptische Präzisionskomponenten und deren Integration in optoelektronische Systeme an den Standorten Huntsville, Alabama, USA und Dresden. Mit einem Free Cashflow von 32,7 Mio Euro (vor Zinsen und Ertragsteuern) konnte das Segment trotz des Ergebnisrückgangs das gute Vorjahresniveau sogar deutlich übertreffen (i. Vj. 25,0 Mio Euro). Diese Entwicklung war hauptsächlich auf ein effizientes Working-Capital-Management zurückzuführen. Produktion und Organisation. Im zurückliegenden Geschäftsjahr wurden unter anderem auch im Bereich Laser die Go-Lean-Aktivitäten fortgeführt, um interne Prozesse zu optimieren und dadurch die Produktivität nachhaltig zu steigern. Bei Produkten mit großen Absatzmengen wurde erfolgreich auf eine getaktete Fertigung umgestellt. Durch verschiedene Maßnahmen konnten nennenswerte Einsparungen der Montage- bzw. Fertigungszeiten erreicht werden. Darüber hinaus traf das Segment Vorbereitungen für die Restrukturierung eines Laserbereichs am Firmensitz in Jena. Damit reagierte der Konzern auf den intensiven Wettbewerb und den steigenden Preisdruck im Lasermarkt. Die US-Niederlassung des Bereichs Laseranlagen ist im Frühjahr 2015 vom amerikanischen Brighton nach Rochester Hills umgezogen, um durch das Zusammenlegen von Standorten verschiedener Sparten Synergien vor allem in den zentralen Funktionsbereichen zu realisieren. Am Standort waren bereits die Sparten Industrielle Messtechnik sowie Verteidigung & Zivile Systeme vertreten. Der Jenoptik-Konzern kann jetzt seinen Kunden Lösungen vor allem im Automotive-Bereich von einem Standort aus anbieten. Der asiatische Markt ist neben Nordamerika wichtigster Zielmarkt für die Internationalisierung und das weitere Wachstum von Jenoptik. Deshalb hat das Segment in der Region Asien/Pazifik im abgeschlossenen Berichtsjahr unter anderem die Vertriebsinfrastruktur optimiert. Im Fokus der Aktivitäten stand die strategische Entwicklung im Bereich der Medizintechnik. Der asiatische Markt für Medizintechnik & Life Science soll im laufenden Jahr weiter analysiert und neue Leitkunden gewonnen werden. Im Laufe des Jahres 2015 wurden zudem die Vorbereitungen für eine neue Spartenorganisation und damit für eine veränderte Segmentstruktur - beginnend ab dem 1. Januar 2016 - getroffen. Im Rahmen der Neuausrichtung des Segments mit der Bezeichnung Optics & Life Science wurden die Bereiche Laser und Optoelektronische Systeme zu einer neuen Sparte Healthcare & Industry zusammengeführt. Parallel wurde der Bereich Laseranlagen organisatorisch in die bisherige Sparte Industrielle Messtechnik integriert. Die in der Sparte Optische Systeme verbleibenden Bereiche konzentrieren sich mit ihrem Kerngeschäft Mikro- und Hochleistungsoptiken sowie Lithografie künftig auf die Märkte der Halbleiterausrüstung sowie Informations- und Kommunikationstechnik. SEGMENT MESSTECHNIK Umsatz-, Ergebnis- und Auftragsentwicklung In der Industriellen Messtechnik zählt der Konzern zu den weltweit führenden Herstellern hochpräziser Fertigungsmesstechnik, die vor allem in der Automobilindustrie eingesetzt wird. Auf dem Gebiet der Verkehrssicherheit ist Jenoptik einer der führenden Anbieter modernster Technologien zur Überwachung von Geschwindigkeits- und Rotlichtverstößen sowie zur automatischen Kennzeichenerfassung und hat weltweit mehr als 30.000 Systeme im Markt. Der Umsatz des Segments Messtechnik stieg 2015 um 11,9 Prozent auf 207,0 Mio Euro (i. Vj. 185,0 Mio Euro). Die Nachfrage aus der Automobilindustrie, der wichtigsten Abnehmerbranche der Industriellen Messtechnik, entwickelte sich infolge der verbesserten Investitionstätigkeit und trotz des in der zweiten Jahreshälfte bekannt gewordenen Abgasskandals erfreulich. Positive Effekte ergaben sich zudem bei der Verkehrssicherheit aus der Übernahme von Vysionics im November 2014. Mit rund 77 Prozent erzielte das Segment den Großteil seiner Umsätze im Ausland (i. Vj. rund 74 Prozent). Das Segment-EBIT lag mit 23,0 Mio Euro auf dem Niveau des Vorjahres (i. Vj. 22,5 Mio Euro). Die Ergebnis-Marge konnte trotz der verhaltenen Umsatzentwicklung in der Verkehrssicherheitstechnik in den USA und den zu berücksichtigenden Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Unternehmenserwerb von Vysionics im zweistelligen Bereich gehalten werden. Das EBITDA legte überproportional um 13,6 Prozent auf 30,6 Mio Euro zu (i. Vj. 26,9 Mio Euro). Der Auftragseingang des Segments stieg 2015 um 20,8 Prozent auf 211,1 Mio Euro (i. Vj. 174,7 Mio Euro). Der Zuwachs resultierte aus beiden Sparten und enthielt außerdem die Auftragseingänge von Vysionics für den kompletten Berichtszeitraum. Die Sparte Verkehrssicherheit hat 2015 zum Beispiel erneut eine mehrjährige Rahmenvereinbarung mit der österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG) über den Kauf von bis zu 18 Anlagen für Abschnittskontrollmessungen geschlossen. Darüber hinaus hatte die Sparte 2015 eine Ausschreibung für das bundesweite Pilotprojekt zur sogenannten Section Control gewonnen. Die neue Technik zur Abschnittskontrolle wird zunächst im Bundesland Niedersachsen getestet. Jenoptik lieferte die zugehörige Technik, um das Tempolimit innerhalb eines drei Kilometer langen Abschnitts auf einer Bundesstraße zu kontrollieren. Der Auftragseingang des Segments übertraf im Berichtsjahr das Umsatzniveau, sodass sich die Book-to-Bill-Rate auf 1,02 verbesserte (i. Vj. 0,94). Der Auftragsbestand reduzierte sich zum Jahresende um 8,7 Prozent auf 70,5 Mio Euro, was unter anderem auf die Neueinschätzung eines bereits begonnenen Projekts in der Verkehrssicherheit zurückzuführen ist (31.12.2014: 77,2 Mio Euro). T 38 SEGMENT MESSTECHNIK AUF EINEN BLICK (in Mio EUR) scroll 2015 2014 Veränderung in % Umsatz 207,0 185,0 11,9 EBITDA 30,6 26,9 13,6 EBITDA-Marge in % 14,8 14,6 EBIT 23,0 22,5 2,1 EBIT-Marge in % 11,1 12,2 Free Cashflow 29,0 15,3 90,0 Auftragseingang 211,1 174,7 20,8 Auftragsbestand 70,5 77,2 -8,7 Mitarbeiter 1.030 1.030 0 Weitere Kennzahlen und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren Mitarbeiter. Zum 31. Dezember 2015 waren 1.030 Personen im Segment Messtechnik beschäftigt, ebenso viele wie im Vorjahr (31.12.2014: 1.030 Mitarbeiter). Zum Stichtag befanden sich im Segment insgesamt 26 junge Menschen in Ausbildung (31.12.2014: 31 Auszubildende). Forschung und Entwicklung. Die F+E-Leistung des Segments betrug 22,1 Mio Euro (i. Vj. 20,0 Mio Euro). Darin enthalten sind Entwicklungen im Kundenauftrag in Höhe von 3,1 Mio Euro (i. Vj. 2,7 Mio Euro), die in den Umsatzkosten ausgewiesen werden. Die F+E-Kosten des Segments beliefen sich auf 19,1 Mio Euro (i. Vj. 17,2 Mio Euro). Der Anteil der F+E-Leistung im Segment Messtechnik betrug 2015 10,7 Prozent (i. Vj. 10,8 Prozent). Die Investitionen des Segments in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte beliefen sich 2015 auf insgesamt 4,9 Mio Euro (i. Vj. 5,5 Mio Euro). Das um 11,0 Prozent gesunkene Investitionsvolumen ist einerseits auf Vorlaufentwicklungen im Automobilgeschäft und andererseits auf den Projektstand der Großaufträge in der Verkehrssicherheit zurückzuführen. Den Investitionen standen deutlich höhere Abschreibungen und Wertminderungen in Höhe von 7,6 Mio Euro gegenüber (i. Vj. 4,4 Mio Euro). Der Free Cashflow (vor Zinsen und Ertragsteuern) des Segments verdoppelte sich annähernd auf 29,0 Mio Euro (i. Vj. 15,3 Mio Euro). Im Wesentlichen ist diese Entwicklung auf die gute Ergebnisqualität und ein effizientes Working-Capital-Management zurückzuführen. Produktion und Organisation. Nach der Übernahme des britischen Anbieters für Verkehrssicherheitstechnik Vysionics im Jahr 2014 hat Jenoptik das Unternehmen im Berichtsjahr erfolgreich in den Konzern integriert. Im Zuge dieses Prozesses hat sich Vysionics 2015 nicht nur wirtschaftlich hervorragend entwickelt, sondern es konnten sowohl produktseitig als auch in den administrativen Bereichen viele Synergien genutzt werden. Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung der Segmentstruktur ab Januar 2016 wurde der Bereich Laseranlagen in die Sparte Industrielle Messtechnik integriert, mit dem Ziel, Kunden aus dem Automotive-Markt zukünftig aus einer Hand zu bedienen. In der Sparte Verkehrssicherheit gab es keine strukturellen Veränderungen. Das aus den beiden Sparten Automotive und Traffic Solutions neu geformte Segment Mobility trägt verstärkt den globalen Megatrends Effizienz, Mobilität und Sicherheit Rechnung. SEGMENT VERTEIDIGUNG & ZIVILE SYSTEME Umsatz-, Ergebnis- und Auftragsentwicklung Das Segment hat sich auch 2015 weiter als Partner für Systemhäuser und Kunden mit Bedarf an individuellen Lösungen etabliert. Die seit mehreren Jahren zunehmende Anzahl politischer Spannungen in der Welt führte 2015 zu einer stärkeren Nachfrage im Bereich der Wehrtechnik. Jedoch stellten die anhaltenden Exportbeschränkungen sowie der zunehmende Konsolidierungsdruck in der Branche, vor allem in der Europäischen Union und in den USA, Herausforderungen im abgelaufenen Geschäftsjahr dar. Aus diesem Grund setzte das Segment auch weiterhin konsequent auf einen Ausbau der internationalen Vertriebs- und Servicestrukturen, insbesondere in Nordamerika und in Asien, sowie auf eine Erhöhung des Anteils von Systemen, die in zivilen Bereichen, zum Beispiel in der Bahnindustrie, eingesetzt werden. Für das Segment Verteidigung & Zivile Systeme war 2015 das beste Jahr der jüngeren Unternehmensgeschichte. Der Umsatz wuchs überdurchschnittlich auf 211,4 Mio Euro und lag damit 23,8 Prozent über dem Vorjahresniveau (i. Vj. 170,8 Mio Euro). Der Anstieg ist unter anderem auf den guten Geschäftsverlauf bei den Energie- und Sensorsystemen sowie der Abrechnung eines Großauftrags zur Ausrüstung des Raketenabwehrsystems Patriot zurückzuführen. Zunehmend greifen auch die Aktivitäten für eine stärkere Internationalisierung des Geschäfts und so konnte der Anteil des mit ausländischen Kunden realisierten Umsatzes im Berichtsjahr erfolgreich ausgebaut werden. Mit etwa 47 Prozent (i. Vj. rund 42 Prozent) fällt der Anteil des Auslandsumsatzes im Vergleich zu den anderen beiden Segmenten jedoch deutlich geringer aus, da ein wesentlicher Teil der Produkte nach wie vor an deutsche Abnehmer verkauft wird. Diese bedienen damit jedoch zum großen Teil internationale Endkunden. Ziel bleibt es auch weiterhin, den Auslandsanteil künftig stärker auszubauen. Das Segment-EBIT kletterte auf 17,9 Mio Euro und lag damit um ein Vielfaches über dem Vorjahreswert (i. Vj. 2,1 Mio Euro). Die signifikante Verbesserung ist neben dem internationalen Wachstum und einer konsequent marktorientierten Geschäftsausrichtung im Segment auf einen margenstärkeren Umsatzmix zurückzuführen. Zudem hat sich die Verschiebung eines ursprünglich für 2014 geplanten Großprojekts in das Geschäftsjahr 2015 positiv ausgewirkt. Darüber hinaus beeinflusste der Verkauf einer ausländischen Minderheitsbeteiligung das EBIT im 4. Quartal 2015 mit 1,9 Mio Euro positiv. Die EBIT-Marge des Segments verbesserte sich deutlich auf 8,5 Prozent (i. Vj. 1,3 Prozent). Das EBITDA verdreifachte sich sogar von 7,2 Mio Euro auf 23,1 Mio Euro. Der Auftragseingang des Segments lag 2015 mit 177,8 Mio Euro 4,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahres (i. Vj. 170,2 Mio Euro). Das ursprünglich für 2014 geplante internationale Patriot-Projekt mit dem US-Unternehmen Raytheon konnte schließlich im 2. Quartal 2015 im Auftragseingang verbucht werden. Darüber hinaus erhielt Jenoptik 2015 einen weiteren Auftrag aus den USA: Im Wert von 3,3 Mio US-Dollar liefert das Segment bis 2016 sogenannte Generator-Regler für Transporthubschrauber der US Navy. Im zivilen Bereich hat das Segment im Berichtsjahr unter anderem drei europäische Schienenfahrzeughersteller als Neukunden gewonnen. Für rund 6 Mio Euro sollen in den kommenden Jahren über einhundert Lokomotiven mit Generatoren und Stromaggregaten ausgestattet werden. Die Book-to-Bill-Rate im Segment reduzierte sich infolge des Umsatzsprungs auf 0,84 (i. Vj. 1,00). Der Auftragsbestand lag zum 31. Dezember 2015 mit 209,7 Mio Euro deutlich unter dem Vorjahr (31.12.2014: 245,9 Mio Euro), was aber im Wesentlichen auf die begonnene Abarbeitung langfristiger Großprojekte zurückzuführen ist. Eine sinkender Anteil langfristig angelegter Militärprojekte sowie mehr Vorhaben der Privatwirtschaft mit kürzeren Laufzeiten werden zukünftig einen stärkeren Einfluss auf die absolute Höhe des Auftragsbestands haben. T 39 SEGMENT VERTEIDIGUNG & ZIVILE SYSTEME AUF EINEN BLICK (in Mio EUR) scroll 2015 2014 Veränderung in % Umsatz 211,4 170,8 23,8 EBITDA 23,1 7,2 223,4 EBITDA-Marge in % 10,9 4,2 EBIT 17,9 2,1 738,0 EBIT-Marge in % 8,5 1,3 Free Cashflow 14,6 -13,1 Auftragseingang 177,8 170,2 4,5 Auftragsbestand 209,7 245,9 -14,7 Mitarbeiter 881 885 -0,5 Weitere Kennzahlen und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren Mitarbeiter. Mit insgesamt 881 Mitarbeitern ist die Zahl der zum Jahresende beschäftigten Personen im Segment Verteidigung & Zivile Systeme trotz Umsatz- und Ergebnissprung leicht zurückgegangen (31.12.2014: 885 Mitarbeiter). Zum Jahresende standen insgesamt 57 Auszubildende in einem Ausbildungsverhältnis (31.12.2014: 58 Auszubildende). Forschung und Entwicklung. 2015 betrug die F+E-Leistung des Segments 6,6 Mio Euro (i. Vj. 9,0 Mio Euro). Die Entwicklungen im direkten Kundenauftrag sanken auf 1,8 Mio Euro (i. Vj. 3,9 Mio Euro). Dieser Anteil ist vorrangig auf gemeinsame Entwicklungsvorhaben mit den Systemhäusern zurückzuführen. Die F+E-Kosten des Segments lagen mit 5,6 Mio Euro auf Vorjahresniveau (i. Vj. 5,8 Mio Euro). Investitionen. Das Segment investierte 4,9 Mio Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (i. Vj. 5,4 Mio Euro). Damit fiel das Investitionsvolumen um 9,3 Prozent geringer aus als im Jahr zuvor. Wesentliche Projekte waren die Modernisierung der Maschinenparks an den Standorten Wedel und Altenstadt sowie die Modernisierung der genutzten Infrastruktur in Wedel. Abschreibungen und Wertminderungen in Höhe von 5,2 Mio Euro (i. Vj. 5,0 Mio Euro) standen den Investitionen gegenüber. Der Free Cashflow (vor Zinsen und Ertragsteuern) verbesserte sich aufgrund des starken Ergebnisanstiegs und eines optimierten Bestandsmanagements signifikant von minus 13,1 Mio Euro im Vorjahr auf 14,6 Mio Euro im Geschäftsjahr 2015. Auslandsgesellschaften. Im November 2015 hat das Segment Verteidigung & Zivile Systeme seinen 25-prozentigen Anteil an der italienischen Vertriebsgesellschaft Martec S.p.A. verkauft. Seit 2002 war diese Gesellschaft Vertriebspartner in Italien, vor allem für Neigetechnik. Auch nach dem Verkauf bleibt Martec als Handelsvertreter weiterhin für den Bereich Energy & Drive tätig. Produktion & Organisation. Im 2. Halbjahr 2015 wurden verschiedene Änderungen in der internen Organisation des Segments vorgenommen. Optimierte interne Prozesse und Schnittstellen ermöglichen nun eine effizientere Bearbeitung der Aufträge. GESAMTAUSSAGE DES VORSTANDS ZUR ENTWICKLUNG DER SEGMENTE Die drei operativen Segmente des Jenoptik-Konzerns haben sich 2015 in Abhängigkeit von ihren Zielmärkten und Internationalisierungsgraden sehr positiv entwickelt. Alle Segmente erzielten in einem global anspruchsvollen konjunkturellen Umfeld neue Umsatz-Bestmarken. Den drei Segmenten gelang es zudem, ihren Auslandsanteil am Gesamtumsatz im Geschäftsjahr erfolgreich auszubauen. Abweichende Investitionszyklen, ein divergierendes Nachfrageverhalten, ein unterschiedlicher Stand bei der Umsetzung der Internationalisierungsstrategie sowie Maßnahmen zur Effizienzsteigerung beeinflussten die Ertragsentwicklung der operativen Bereiche im Jahresverlauf. Die EBIT-Marge im Segment Laser & Optische Systeme lag im abgeschlossenen Geschäftsjahr bereits im avisierten Zielkorridor für die Konzern-Marge, die der Messtechnik sogar darüber. Das Segment Verteidigung & Zivile Systeme konnte Betriebsergebnis und Marge signifikant auf Rekordwerte steigern. Auch verbesserten alle Segmente ihre Fähigkeit, freie Mittel zu generieren und leisteten so einen deutlich positiven Beitrag zum Free Cashflow. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr investierte Jenoptik weiter in den Ausbau der internationalen Vertriebsstrukturen, in effiziente Abläufe sowie die Entwicklung zukunftsfähiger, profitabler Produkte. Mit diesen Maßnahmen sowie durch eine erfolgreiche Integration der akquirierten Gesellschaften gelang es, unsere Position in internationalen Wachstumsmärkten zu stärken, ein breiteres Systemangebot zu etablieren und internationale Großprojekte sowie Neukunden zu gewinnen. Dies demonstriert und rechtfertigt eindrucksvoll das Vertrauen unserer Stakeholder in die Leistungskraft von Jenoptik. Lagebericht der JENOPTIK AG (Kurzfassung nach HGB) Ergänzend zur Berichterstattung über den Jenoptik-Konzern erläutern wir im Folgenden die Entwicklung der JENOPTIK AG. Die JENOPTIK AG ist das Mutterunternehmen des Jenoptik-Konzerns und hat ihren Sitz in Jena. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JENOPTIK AG ist maßgeblich durch ihre Eigenschaft als Holding-Gesellschaft für den Jenoptik-Konzern bestimmt. Die operative Tätigkeit der JENOPTIK AG, die im Wesentlichen die Untervermietung von Gewerbeflächen umfasst, ist von vergleichsweise untergeordneter Bedeutung. Der Jahresabschluss der JENOPTIK AG wird nach deutschem Handelsrecht (HGB) aufgestellt. Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind. Daraus resultieren Unterschiede bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Diese betreffen vor allem Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, Derivate, Rückstellungen und latente Steuern. T 40 VERKÜRZTE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DER JENOPTIK AG (in TEUR) scroll 1.1.-31.12.2015 1.1.-31.12.2014 Umsatzerlöse 1.820 2.092 Umsatzkosten 1.340 2.882 Vertriebskosten 1.841 1.907 Allgemeine Verwaltungskosten 17.848 16.391 Forschungs- und Entwicklungskosten 596 593 Sonstiges betriebliches Ergebnis 10.521 9.457 Erträge und Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen und Beteiligungserträge 40.274 40.757 Finanzergebnis 1.587 1.959 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 32.577 32.492 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2.765 3.447 Sonstige Steuern 18 44 Jahresüberschuss 29.794 29.001 Einstellung in die Gewinnrücklage 739 14.000 Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 17.957 14.403 Bilanzgewinn 47.012 29.404 * Darstellung gemäß dem Vorschlag durch den Vorstand an den Aufsichtsrat zur Gewinnverwendung VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE Ertragslage Der Jahresüberschuss der JENOPTIK AG ist um 0,8 Mio Euro bzw. 2,7 Prozent auf 29,8 Mio Euro (i. Vj. 29,0 Mio Euro) gestiegen. Die Ertragslage der Gesellschaft ist im Wesentlichen gekennzeichnet durch die Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften, die aufgrund bestehender Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge an die Gesellschaft abgeführt werden. Der Netto-Ergebnisbeitrag der Tochtergesellschaften hat sich gegenüber dem Vorjahr geringfügig um 0,5 Mio Euro auf 40,3 Mio Euro vermindert. Im Detail zeigt sich jedoch eine veränderte Zusammensetzung der Ergebnisbeiträge. So konnte der Bereich Verteidigung & Zivile Systeme seinen geringen Ergebnisbeitrag vom Vorjahr signifikant verbessern, was sich insbesondere in der Realisierung bestehender Großaufträge begründet. Gegenläufig entwickelten sich die Geschäfte im Bereich der Verkehrssicherheit, dessen Ergebnisbeitrag deutlich unter Vorjahresniveau liegt. Dies ist vor allem auf die schwierigeren Marktbedingungen für Verkehrssicherheit in den USA zurückzuführen. Der bereits im Vorjahr negative Ergebnisbeitrag des Bereichs Laser verschlechterte sich noch einmal, was unter anderem mit der geplanten Restrukturierung im Zusammenhang steht. Das Bruttoergebnis vom Umsatz, das aus Untervermietung resultiert, hat sich von minus 0,8 Mio Euro auf plus 0,5 Mio Euro verbessert. Grund dafür ist die Beendigung eines Sale-and-Lease-Back-Vertrags für Immobilien und die Übernahme der betreffenden Immobilien in den Eigenbestand zum 31. Dezember 2014. Der Anstieg der Verwaltungskosten um 1,5 Mio Euro gegenüber dem Vorjahr resultiert zum größten Teil aus höheren Personalkosten infolge gestiegener variabler Vergütungen und infolge von Neueinstellungen im vergangenen und laufenden Geschäftsjahr. Die JENOPTIK AG weist Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 0,6 Mio Euro (i. Vj. 0,6 Mio Euro) aus. Diese umfassen Aufwendungen im Bereich Innovationsmanagement sowie für die Koordination von F+E-Aktivitäten im Jenoptik-Konzern. Die Vertriebskosten in Höhe von 1,8 Mio Euro (i. Vj. 1,9 Mio Euro) betreffen den Bereich Kommunikation und Marketing sowie die Kosten für Werbung und Sponsoring. Das sonstige betriebliche Ergebnis beinhaltet sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 25,1 Mio Euro (i. Vj. 22,7 Mio Euro) und sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 14,6 Mio Euro (i. Vj. 13,3 Mio Euro). Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Geschäftsjahr 2015 um 2,3 Mio Euro gestiegen. Wesentliche Bestandteile im Berichtsjahr sind analog zum Vorjahr Erträge aus konzerninternen Weiterbelastungen (Konzernumlagen und Weiterberechnungen). Der Anstieg resultierte insbesondere in Höhe von 4,7 Mio Euro aus realisierten Währungsgewinnen aufgrund von Tilgungen von in Fremdwährung ausgereichten Darlehen an ausländische Tochtergesellschaften. Gegenläufig wirkten die gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Mio Euro geringeren Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im vergangenen Geschäftsjahr um 1,3 Mio Euro gestiegen. Sie umfassen Kosten zur Weiterberechnung an Tochtergesellschaften, Währungsverluste sowie Aufwendungen für Konzernprojekte. Materiell beeinflusst wurden die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Geschäftsjahr durch eine vertraglich vereinbarte Ausgleichszahlung für den Verkauf zweier Immobilien und der Bewertung bestehender Darlehensforderungen mit der Leutra Saale Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Grünwald. Das Finanzergebnis in Höhe von 1,6 Mio Euro (i. Vj. 2,0 Mio Euro), bestehend aus Erträgen aus Wertpapieren und Ausleihungen, Abschreibungen auf Ausleihungen und dem Zinsergebnis, hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Mio Euro verschlechtert. Die Minderung der Steuern vom Einkommen und Ertrag um 0,6 Mio Euro auf 2,8 Mio Euro (i. Vj. 3,4 Mio Euro) resultiert vor allem aus Steuereffekten beim Verkauf von Immobilien. Gegenläufig wirkten Steueranpassungen aufgrund der im Geschäftsjahr abgeschlossenen Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2008 bis 2011. Die insgesamt vergleichsweise niedrigen Steuern vom Einkommen und Ertrag sind auf die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge zurückzuführen. T 41 BILANZ DER JENOPTIK AG (in TEUR) scroll 31.12.2015 31.12.2014 Aktiva Anlagevermögen 451.378 476.551 Vorräte, Forderungen, Wertpapiere und sonstige Vermögensgegenstände 99.405 123.943 Zahlungsmittel 74.885 26.953 Umlaufvermögen 174.290 150.896 Rechnungsabgrenzungsposten 3.706 1.141 Summe Aktiva 629.374 628.588 Passiva Gezeichnetes Kapital 148.819 148.819 (Bedingtes Kapital 28.600 TEUR) Kapitalrücklagen 180.756 180.756 Gewinnrücklagen 74.410 73.671 Bilanzgewinn 47.012 29.404 Eigenkapital 450.997 432.650 Rückstellungen für Pensionen 4.402 4.193 Übrige Rückstellungen 13.059 12.330 Rückstellungen 17.461 16.523 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 125.000 136.001 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.011 1.663 Übrige Verbindlichkeiten 34.905 41.751 Verbindlichkeiten 160.916 179.415 Summe Passiva 629.374 628.588 * Darstellung gemäß dem Vorschlag durch den Vorstand an den Aufsichtsrat zur Gewinnverwendung Vermögens- und Finanzlage Die Bilanzsumme der Gesellschaft liegt mit 629,4 Mio Euro nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (i. Vj. 628,6 Mio Euro). Die Aktivseite der Bilanz reflektiert die Holding-Gesellschaft der JENOPTIK AG: Neben einem hohen Anteil der Finanzanlagen von 69,1 Prozent an der Bilanzsumme bestimmen die Forderungen gegen verbundene Unternehmen mit einem Anteil von weiteren 15,6 Prozent an der Bilanzsumme das Gesamtbild. Daneben spiegelt der hohe Liquiditätsbestand (11,9 Prozent der Bilanzsumme) die Konzentration der Liquidität aufgrund des Cashpoolings mit den Tochtergesellschaften wider. Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen haben sich im Geschäftsjahr 2015 um 24,3 Mio Euro auf 91,6 Mio Euro (i. Vj. 115,9 Mio Euro) vermindert. Neben planmäßigen Tilgungen bestehender Darlehen in Höhe von 42,6 Mio Euro und Sondertilgungen aufgrund von Immobilienverkäufen in Höhe von 12,1 Mio Euro wurde ein Darlehen von 22,7 Mio Euro zur Ablösung eines Immobiliendarlehens sowie ein Darlehen über 2,8 Mio Euro an eine ausländische Tochtergesellschaft zur Finanzierung einer Immobilie ausgereicht. Weiterhin konnten 4,2 Mio Euro für Immobiliendarlehen zugeschrieben werden. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind um 23,6 Mio Euro gesunken. Die Forderungen betreffen im Wesentlichen Verrechnungskonten für Cashpool-Bestände von Tochtergesellschaften. Die Minderung resultiert aus den positiven Cashflow-Entwicklungen der Tochtergesellschaften. In diesem Zusammenhang ist auch der Aufbau der liquiden Mittel um 47,9 Mio Euro auf 74,9 Mio Euro zu sehen. Der Rechnungsabgrenzungsposten hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Mio Euro erhöht. Ursache dafür sind die aktivierten Kosten, die im Zusammenhang mit der Erweiterung und Verlängerung von Finanzverbindlichkeiten entstanden sind. Diese werden über die Laufzeiten der Finanzierungen verteilt. In der Struktur der Passivseite kommt die Finanzierungsfunktion der Holding für den Jenoptik-Konzern zum Ausdruck. Das Eigenkapital beträgt 451,0 Mio Euro und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 125,0 Mio Euro (19,9 Prozent der Bilanzsumme). Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen in Höhe von 33,2 Mio Euro, was einem Anteil von 5,3 Prozent der Bilanzsumme entspricht. Das Eigenkapital stieg durch das positive Jahresergebnis um 29,8 Mio Euro. Gegenläufig wirkte die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2014 in Höhe von 11,4 Mio Euro. Die Eigenkapitalquote ist von 68,8 Prozent auf 71,7 Prozent angewachsen. Der Zugang bei den sonstigen Rückstellungen ist hauptsächlich auf die Zuführung von Drohverlustrückstellung für zwei 2012 abgeschlossene Zinsderivate zurückzuführen, deren ursprüngliches Grundgeschäft variabel verzinste Schuldscheindarlehen waren und die durch die Umstrukturierung der Schuldscheindarlehen im abgelaufenen Geschäftsjahr weggefallen sind. Für weitere Fremdwährungsderivate wurden in Höhe der Ineffektivitäten ebenfalls Rückstellungen gebildet. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich im Geschäftsjahr insgesamt um 11,0 Mio Euro vermindert. Der im Vorjahr in Anspruch genommene Konsortialkredit wurde in Höhe von 46,0 Mio Euro vollständig zurückgeführt. Im Geschäftsjahr wurde die Konsortialkreditlinie von 120 auf 230 Mio Euro erhöht. Darüber hinaus wurden durch Umtausch und Neuausreichung die Schuldscheindarlehen von 90 Mio Euro auf 125 Mio Euro aufgestockt und verlängert. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sanken um 7,7 Mio Euro von 40,9 Mio Euro auf 33,2 Mio Euro. Der Verschuldungsgrad der JENOPTIK AG verringerte sich im Berichtsjahr durch den Abbau der Kreditverbindlichkeiten und der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sowie den Anstieg im Eigenkapital von 45,3 Prozent auf 39,6 Prozent. Zum 31. Dezember 2015 beschäftigte die JENOPTIK AG 119 Mitarbeiter; davon 14 Aushilfen und 2 Auszubildende (i. Vj. 115 Mitarbeiter, davon 10 Aushilfen und 1 Auszubildender). Risiken und Chancen Die Geschäftsentwicklung der JENOPTIK AG unterliegt aufgrund der Funktion als Holdinggesellschaft den gleichen Risiken und Chancen wie der Jenoptik-Konzern. An den Risiken der Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die JENOPTIK AG grundsätzlich entsprechend ihrer Beteiligungsquote. Die Risiken und Chancen des Konzerns und der Segmente sind im Risiko- und Chancenbericht ab Seite 110 dargestellt. Prognosebericht Das Jahresergebnis der JENOPTIK AG ist in ihrer Eigenschaft als Holdinggesellschaft maßgeblich von der Entwicklung der Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften abhängig. Für eine detaillierte Darstellung der erwarteten zukünftigen Entwicklung des Jenoptik-Konzerns und seiner Segmente verweisen wir auf den Prognosebericht ab Seite 122. Nachtragsbericht Der Vorstand hat den Konzernabschluss am 8. März 2016 zur Prüfung und Billigung an den Aufsichtsrat weitergegeben. Dividende. Nach dem Aktiengesetz richtet sich der Betrag, der zur Dividendenzahlung an die Aktionäre zur Verfügung steht, nach dem Bilanzgewinn der Muttergesellschaft JENOPTIK AG, der nach den Vorschriften des HGB ermittelt wird. Für das Geschäftsjahr 2015 beträgt der Bilanzgewinn der JENOPTIK AG 47.012.196,40 Euro, bestehend aus Jahresüberschuss 2015 in Höhe von 29.794.453,80 Euro abzüglich einer Einstellung in die Gewinnrücklage von 738.958,50 Euro und zuzüglich eines Gewinnvortrags von 17.956.701,20 Euro. Der Vorstand empfiehlt aufgrund des guten Jahresergebnisses für das abgelaufene Geschäftsjahr 2015 dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung 2016 für das Geschäftsjahr 2015 eine um 10 Prozent erhöhte Dividende von 0,22 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie vorzuschlagen (i. Vj. 0,20 Euro). Damit soll vom Bilanzgewinn der JENOPTIK AG des Geschäftsjahres 2015 ein Betrag in Höhe von 12.592.385,30 Euro ausgeschüttet und ein Betrag von 34.419.811,10 Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden. Weitere Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem 31. Dezember 2015 gab es nicht. Risiko- und Chancenbericht GRUNDLAGEN DES RISIKO- UND CHANCENMANAGEMENTS BEI JENOPTIK Für Jenoptik gehört das Abwägen von Risiken und Chancen der Unternehmensumwelt zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung. Um die Umsetzung der Unternehmensstrategie sicherstellen zu können, ist es notwendig, Risiken und Chancen frühzeitig zu identifizieren, zutreffend zu bewerten und effizient zu steuern. Hierzu ist es das Ziel von Jenoptik, eine offene Risikokultur des Managements zu fördern und das etablierte Risikomanagementsystem regelmäßig auf Effektivität zu überprüfen. Das 2013 und 2014 grundlegend überarbeitete Risiko- und Chancenmanagement wurde auch im Jahr 2015 kontinuierlich weiterentwickelt. Die Berichterstattung erfolgt über eine zentral zur Verfügung gestellte Software. Damit gewährleisten wir in einem Umfeld von zunehmender Internationalität und Komplexität weiterhin ein effektives Risiko- und Chancenmanagement. Als Risiken sind solche Ereignisse definiert, die eine mindestens fünfprozentige Abweichung (oder mehr als 100 TEUR) zum durchschnittlichen EBIT-Erwartungswert des Betrachtungszeitraums der jeweiligen Risiko-Reportingeinheit (1 bis 4 Jahre in Abhängigkeit von der Risikokategorie) verursachen. Risiken sind auch solche, deren Schadensausmaß entsprechend einer Risikometrik von 1 (sehr niedrig) bis 5 (hoch) qualitativ bewertet werden kann. Chancen sind entsprechend Ereignisse, die eine positive Abweichung zu unseren Erwartungswerten verursachen können. Die hier dargestellten Risiken und Chancen sind das Ergebnis der Aggregation dezentral identifizierter Risiken und Chancen, die jeweils den Top-Down vorgegebenen Kategorien zugeordnet wurden. G 22 G 22 RISIKOKATEGORIEN Organisatorische Verankerung des Risiko- und Chancenmanagements Die Gesamtverantwortung für das Risiko- und Chancenmanagement-System des Jenoptik-Konzerns liegt beim Vorstand, der in einem Risikohandbuch konzernweite Richtlinien für ein effektives Risiko- und Chancenmanagement festgelegt hat. Der Zentralbereich Risk & Compliance Management organisiert und steuert das System in enger Zusammenarbeit mit den Risikoverantwortlichen der Sparten und Zentralbereiche. Diese tragen die Verantwortung für die Umsetzung des Risiko- und Chancenmanagement-Systems in den Risiko-Reportingeinheiten, das heißt den jeweiligen Geschäftseinheiten. Die Interne Revision kontrolliert die Wirksamkeit des Risikomanagement-Systems als interne Instanz, während der Prüfungsausschuss die externe Kontrollfunktion für bzw. mit dem Aufsichtsrat wahrnimmt. G 23 G 23 ORGANISATION DES RISIKO- UND CHANCENMANAGEMENTS Darüber hinaus prüft das Risk & Compliance Committee zwei Mal jährlich die Effektivität des RisikomanagementSystems sowie der entsprechenden Prozesse, initiiert gegebenenfalls Veränderungen und empfiehlt dem Vorstand nach Analyse der aggregierten Reportingergebnisse eine übergreifende Bewertung der Risikolage des Konzerns (zum Reporting siehe G 24). Das Risk & Compliance Committee setzt sich zusammen aus den Mitgliedern des Vorstands und den Leitern der Zentralbereiche Recht, Interne Revision sowie Risk & Compliance Management. Der Risikokonsolidierungskreis entspricht im Wesentlichen dem bilanziellen Konsolidierungskreis (Seite 140 f. im Konzernanhang). G 24 ABLAUF DES RISIKOREPORTINGS Aufbau und Prozesse des Risiko- und Chancenmanagement-Systems Das Risikomanagement-System von Jenoptik orientiert sich am Standard ISO 31000. G 25 G 25 RISIKOMANAGEMENT-SYSTEM VON JENOPTIK Die Definition des Rahmens und dessen permanente Weiterentwicklung erfolgt in enger Abstimmung zwischen dem Risk & Compliance Committee und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Diese wird vom Vorstand beschlossen und verantwortet. Der Zentralbereich Risk & Compliance Management ist das Bindeglied zwischen allen Beteiligten. Er kommuniziert die Anforderungen an das Risikomanagement, berät bei der effizienten Umsetzung und überwacht die Maßnahmen sowie die Ergebnisse der Risikomanagement-Prozesse. Ein Kernprozess des Risikomanagements ist das Risiko-Assessment. Dieses erfolgt in einer Kombination von Top-Down- und Bottom-Up-Elementen. Um eine möglichst vollständige Risiko-Identifizierung und eine Vergleichbarkeit innerhalb des Unternehmens zu gewährleisten, wurde ein Risiko-Register entwickelt, welches das Management bei der Evaluierung der Risiken unterstützt. Es enthält mehrere vorgegebene Risikokategorien, denen die Risiko-Reportingeinheiten potenzielle Risiken zuordnen. Damit soll sichergestellt werden, dass sich jede Risiko-Reportingeinheit mit der gesamten Risikolandschaft auseinandersetzt und gleichzeitig eine Aggregation der Ergebnisse über die vorgegebenen Kategorien gewährleistet ist. Im Rahmen der Risikoanalyse ermitteln die Reportingeinheiten die Risiken, um sie im nächsten Schritt bezüglich der Bewertungsmethoden (qualitativ oder quantitativ), ihrer zeitlichen Dimension (operativ oder strategisch) und den bereits getroffenen oder noch notwendigen Maßnahmen (Risikobehandlung) einer validen Risikobewertung unterziehen zu können. Diese erfolgt nach der Nettomethode, das heißt, mitigierende Maßnahmen werden in die Bewertung bereits mit einbezogen, sodass nur das bewertete Residualrisiko berichtet und aggregiert wird. Die Bewertung eines Risikos ist das Produkt aus der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Schadenhöhe bzw. dem qualitativen Schadensausmaß. Analog werden auch die Chancen bewertet. G 26 G 26 RISIKOBEWERTUNG Für die beiden genannten Bewertungsfaktoren (Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe) gibt es eine Skala von 1 bis 5, sodass die kleinstmögliche Risikokennzahl 1 und die größtmögliche Risikokennzahl 25 ist. G 27 G 27 ÜBERBLICK RISIKOKENNZAHLEN Die Ergebnisse der Risiko-Assessments werden halbjährlich vom Zentralbereich Risk & Compliance Management durch den Konzernrisikobeauftragten (Chief Risk & Compliance Officer) bei den Risiko-Reportingeinheiten abgefragt und zum Konzernrisikobericht aggregiert. Anschließend können die Zentralbereiche eine übergreifende Bewertung vornehmen, bevor die Ergebnisse im Risk & Compliance Committee diskutiert und dem Vorstand sowohl eine übergreifende Bewertung als auch gegebenenfalls weitere Maßnahmen empfohlen werden. Nachdem der Vorstand den Konzernrisikobericht verabschiedet hat, wird er im Prüfungsausschuss diskutiert und danach dem Aufsichtsrat vorgelegt. Darüber hinaus werden unterjährig identifizierte Risiken, die eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit und ein hohes potenzielles Schadensausmaß haben, unverzüglich an den Chief Risk & Compliance Officer und den Vorstand kommuniziert. Diese entscheiden nach gemeinsamer Analyse mit den Fachabteilungen über weitere Maßnahmen und die gegebenenfalls erforderliche Kommunikation. Die genannten Berichtsinstrumente sind auch die Basis des Risikofrüherkennungssystems. Dieses wird im Rahmen der Abschlussprüfung vom Abschlussprüfer evaluiert, um sicherzustellen, dass das System geeignet ist, alle potenziell den Bestand des Unternehmens gefährdenden Risiken rechtzeitig zu erfassen, zu bewerten und zu kommunizieren. Risikoprävention und Sicherstellung von Compliance Risikoprävention ist ein wesentliches Element des Risikomanagement-Systems und integrativer Bestandteil der ordentlichen Geschäfts- und Gremientätigkeit. So werden in den monatlichen Vorstandssitzungen, Sitzungen des Executive Management Boards sowie in Strategie- und Ergebnismeetings Risiken und Chancen sowie deren Auswirkungen auf das Unternehmen diskutiert. In den halbjährlich stattfindenden Strategiemeetings nimmt neben dem Vorstand, dem Leiter Konzerncontrolling, dem Leiter Strategie und den operativen Einheiten auch der Chief Risk & Compliance Officer teil, um die Auswirkung unterjährig identifizierter Risiken auf die strategischen Ziele des Konzerns fundierter bewerten zu können. Gleichzeitig können potenzielle Risiken für die Erreichung der strategischen Ziele direkt im Strategieentwicklungsprozess berücksichtigt und durch geeignete Maßnahmen minimiert werden. Eine weitere Maßnahme der Risikoprävention ist die Umsetzung der Konzernrichtlinie "Genehmigungsprozess Geschäfte mit besonderen Merkmalen". Erfüllt ein abzuschließender Vertrag oder eine einzugehende Verpflichtung eines der Kriterien, die den Vorgang als vom Normalfall abweichend kennzeichnen (zum Beispiel ein besonders hoher Auftragswert, abweichende Finanzierungsbedingungen, Know-how-Transferregelungen oder strategische Aspekte), wird ein besonderer Kontrollprozess gestartet. In diesen werden alle betroffenen Zentralbereiche und der Chief Risk & Compliance Officer eingebunden. Alle Stellungnahmen liegen dem Vorstand vor der möglichen Freigabe vor, sodass die finale Entscheidung über ein solches Geschäft immer unter Abwägung aller identifizierten potenziellen Risiken und Chancen getroffen werden kann. Die Einhaltung national und international anerkannter Compliance-Anforderungen ist fester Bestandteil der Risikoprävention und der Prozesse des Risikomanagement-Systems von Jenoptik. Um die Mitarbeiter zu sensibilisieren und ein unternehmensweit einheitliches Verständnis unserer Compliance-Standards zu erreichen, werden regelmäßig spezielle Schulungen für unsere in- und ausländischen Unternehmenseinheiten zu Compliance-relevanten Themengebieten wie Anti-Korruption oder Kartellrecht durchgeführt. Darüber hinaus werden über ein webbasiertes Online-Compliance-Training alle Mitarbeiter an allen Unternehmensstandorten zu den wichtigsten grundlegenden Compliance-Themen geschult. Zum Berichtszeitpunkt haben weltweit bereits mehr als 2.600 Mitarbeiter erfolgreich an der Schulung teilgenommen. Der bereits im Jahr 2014 in Kraft getretene Lieferantenkodex verpflichtet die Auftragnehmer von Jenoptik, entsprechend den internationalen Standards verschiedene Compliance-Anforderungen einzuhalten. Mithilfe zentraler Geschäftspartner-Screenings (Third Party Due Diligence) soll sichergestellt werden, dass eine Zusammenarbeit nur mit Geschäftspartnern erfolgt, die die Jenoptik-Compliance-Anforderungen einhalten und gewährleisten. Für alle Risiko- oder Compliance-relevanten Fragen der Mitarbeiter steht diesen ein entsprechender Helpdesk im Intranet zur Verfügung. Die im Konzern implementierten Unternehmensrichtlinien zu den wesentlichen Geschäftsprozessen werden kontinuierlich überprüft, erweitert, aktualisiert und über das Intranet veröffentlicht. Jenoptik verfügt damit über ein System an Regelungen, Prozessen und Kontrollen, mit deren Hilfe mögliche Defizite im Unternehmen frühzeitig identifiziert und mit entsprechenden Maßnahmen minimiert werden können. Das Interne Kontrollsystem ist ein wesentlicher Bestandteil des Risikomanagement-Systems und umfasst die Gesamtheit aller Regelungen und Maßnahmen, Grundsätze und Verfahren, um die Unternehmensziele zu erreichen. Es soll insbesondere die Sicherheit und Effizienz der Geschäftsabwicklung sowie die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung gewährleisten. Es wird regelmäßig von der Internen Revision geprüft. Für das Jahr 2015 wurden zusätzlich IKS- und Compliance-Fragebögen erarbeitet, die vom Management der jeweiligen operativen Einheiten bearbeitet werden. Das Monitoring sowie die Beurteilung der ausgefüllten Fragebögen erfolgt durch die Zentralbereiche Rechnungswesen, Interne Revision und Risk & Compliance Management. Die Interne Revision ist durch prozessunabhängige Prüfungen permanent in die kontinuierliche Weiterentwicklung des Internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems eingebunden. Sie ist als Stabstelle direkt dem Vorstandsvorsitzenden unterstellt. Die Interne Revision führt Prüfungen in Form sogenannter Jenaudits durch. Dabei werden die Organisationseinheiten des Jenoptik-Konzerns auf Basis eines risikoorientierten Prüfungsplans analysiert und geprüft. Wesentliche Bestandteile der Prüfung sind die Einhaltung und ordnungsgemäße Umsetzung der anzuwendenden Richtlinien. Dabei werden nicht nur Fehler oder Prozessschwächen festgestellt, sondern auch mögliche Prozessverbesserungen im Sinne eines "Best-Practice-Ansatzes" aufgezeigt. Die Empfehlungen werden priorisiert, kategorisiert und direkt an die Verantwortlichen der geprüften Einheiten, die jeweiligen Zentralbereiche sowie den Vorstand berichtet. Verstöße oder Fehler werden analysiert und deren schnellstmögliche Abstellung initiiert. Die geprüfte Einheit berichtet im Anschluss in einem Umsetzungsbericht, welche der ausgesprochenen Empfehlungen bis zu einem definierten Zeitpunkt umgesetzt wurden. Dem folgen sogenannte Follow-up-Prüfungen, in denen die Umsetzung der Empfehlungen überprüft und über deren Ergebnisse die jeweiligen Leitungsebenen und Zentralbereiche sowie der Vorstand informiert werden. Die Interne Revision berichtet mindestens ein Mal jährlich dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats über ihre wesentlichen Feststellungen seit der letzten Berichterstattung. Im Jahr 2015 wurden vier Jenaudits, zwei Follow-up-Prüfungen und eine Sonderprüfung durchgeführt sowie sechs Einheiten bei der Umsetzung der Maßnahmen begleitet. Wesentliche Merkmale des Internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess (§ 289 Abs. 5 HGB und § 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB) Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist Teil des gesamten Internen Kontrollsystems (IKS) des Jenoptik-Konzerns. Es soll sicherstellen, dass gesetzliche Vorschriften, Rechnungslegungsvorschriften und interne Richtlinien für einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze eingehalten werden, die für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verbindlich sind. Das IKS soll einen ordnungsgemäßen Prozess der Konzernabschluss-Erstellung gewährleisten. Neue Vorschriften und Änderungen bestehender Regelungen werden zeitnah analysiert und umgesetzt. Alle in den Rechnungslegungs-Prozess eingebundenen Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Durch Zugangsbeschränkungen in den entsprechenden IT-Systemen werden die Finanzsysteme vor Missbrauch geschützt. Eine zentrale Steuerung und die regelmäßige Sicherung der IT-Systeme reduzieren das Risiko von Datenverlusten. Der Bereich Finanzen ist fachlich für die Erstellung des Konzernabschlusses verantwortlich. Klare Verantwortlichkeiten und Funktionstrennungen unter Wahrung des Vier-Augen-Prinzips kennzeichnen dabei den Prozess der Finanzberichterstellung im Jenoptik-Konzern. Zur Erstellung des Konzernabschlusses werden die IFRS-Daten der Gesellschaften von diesen direkt im Konsolidierungstool SAP Business Objects Financial Consolidation erfasst. Die übertragenen Abschlussdaten und Einzelabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften werden durch systemtechnische Kontrollen überprüft. Sämtliche zur Erstellung des Konzernabschlusses erforderlichen Konsolidierungsprozesse werden dokumentiert. Über diese Prozesse, Systeme und Kontrollen gewährleistet Jenoptik mit hinreichender Sicherheit einen zuverlässigen IFRS- sowie gesetzeskonformen Konzernrechnungslegungsprozess. Unabhängige Abschlussprüfer prüfen die Jahresabschlüsse der Gesellschaften nach den in der EU anzuwendenden IFRS-Vorschriften bzw. die für die Konzernrechnungslegung relevanten Daten. Jenoptik verfügt über ein zentrales Finanzmanagement. Der Zentralbereich Treasury koordiniert den Konzernfinanzbedarf, stellt die Liquidität sicher und überwacht die Währungs-, Zins- und Liquiditätsrisiken auf Basis konzernweit geltender Richtlinien. Diese Richtlinien sehen unter anderem die personelle Trennung von Geschäftsabschluss und -kontrolle sowie den Handel innerhalb vorgegebener Limits vor. Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, finanzwirtschaftliche Risiken aus Veränderungen von Marktsätzen zu begrenzen. Finanzinstrumente werden dabei ausschließlich zum Zweck der Sicherung von Grundgeschäften und nicht zu Spekulationszwecken genutzt und nur mit Banken guter bis sehr guter Bonität abgeschlossen. Währungsbedingte Risiken resultieren aus den internationalen Aktivitäten des Konzerns. Der Zentralbereich Treasury identifiziert diese Risiken in Zusammenarbeit mit den Konzerngesellschaften und steuert sie mit geeigneten Maßnahmen, zum Beispiel durch den Abschluss von Devisentermingeschäften. Grundsätzlich müssen alle Konzerngesellschaften Fremdwährungspositionen zum Zeitpunkt ihrer Entstehung sichern. Die Sicherung erfolgt auf Einzelgeschäftsebene mit dem Ziel, eine bilanzielle Sicherungsbeziehung mit möglichst hoher Effektivität herzustellen. Das Zinsrisiko wird unter anderem durch den Abschluss festverzinslicher Darlehen reduziert. Zusätzlich kommen sogenannte Zinsswaps zum Einsatz, die das Zinsänderungsrisiko bei variabel verzinsten Darlehen reduzieren. Da die Swaps auf Basis mittlerweile abgelöster variabler verzinslicher Schuldscheindarlehen abgeschlossen wurden, ist die bilanzielle Sicherungsbeziehung hier nicht mehr gegeben. Bei einem Teil der Darlehen wurde bewusst eine variable Verzinsung vereinbart, um von dem aktuell niedrigen Zinsumfeld vollumfänglich zu profitieren. Die Liquiditätsplanung dient dazu, Liquiditätsrisiken frühzeitig zu erkennen und konzernweit systematisch zu minimieren. Zur Liquiditätssteuerung und -überwachung dienen ein monatlich rollierender Liquiditäts-Forecast und regelmäßige Treasury-Reports. Den Corporate-Governance-Bericht sowie die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB finden Sie auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/Corporate Governance. Gemäß § 317 Abs. 2 Satz 3 HGB sind die Angaben nach § 289a HGB nicht in die Prüfung durch den Abschlussprüfer einbezogen. RISIKO- UND CHANCENPROFIL DES KONZERNS Mithilfe der verschiedenen Risiko- und Chancen-Assessments der Segmente wurde das Risikoprofil des Konzerns für die Jahre 2015 und 2016 ermittelt. Das 2014 grundlegend überarbeitete Risiko- und Chancenmanagement der Jenoptik ermöglicht für das Geschäftsjahr 2015 einen direkten Vergleich der einzelnen Risiko-Subkategorien und der dazugehörigen Risikosymptome. T 42 T 42 RISIKOPROFIL JENOPTIK 2015/2016 scroll Konzern-Risikobewertung Aktuell Vorjahr Strategische Risiken Marktentwicklung Mittel Mittel Produktentwicklung (inkl. F+E) Mittel Mittel Unternehmensentwicklung (Portfolio und Struktur) Mittel Mittel Organisationsentwicklung (Abläufe und Ressourcen) Mittel Mittel Operationale Risiken Supply Chain Management Mittel Mittel Arbeits- und Umweltschutz Niedrig Niedrig Fertigung (inkl. Qualitätsmanagement) Mittel Niedrig Marketing und Vertrieb Mittel Mittel Patente und Schutzrechte Niedrig Niedrig Personalmanagement Mittel Mittel IT inkl. Durchführung JOE-Projekt Mittel Niedrig Compliance Niedrig Niedrig Recht Niedrig Niedrig Immobilien Niedrig Niedrig Finanzwirtschaftliche Risiken Rechnungswesen Mittel Niedrig Finanzmanagement (Treasury) Mittel Mittel Controlling Mittel Mittel Steuern Niedrig Niedrig Gesamtrisiko Mittel Mittel Die strategischen Risiken wurden im Vergleich zu den operationalen und finanzwirtschaftlichen Risiken mit Risikokennzahlen im mittleren Bereich am höchsten bewertet. Diese Risiken werden in den halbjährlichen Risiko-Assessments und Strategiemeetings zusammen mit den strategischen Chancen diskutiert. Jenoptik ist auf sehr unterschiedlichen, teilweise sehr volatilen Märkten wie zum Beispiel dem Halbleiterausrüstungs-, Automobil- und Verteidigungsmarkt tätig, sodass die Marktentwicklung permanentes Risiko und Chance zugleich darstellen kann. Aufgrund der Internationalisierung und Diversifizierung des Konzerns können potenzielle Schwankungen in einzelnen Märkten somit besser, jedoch nie vollständig ausgeglichen werden. Sollte es aber zu massiven Marktveränderungen oder politischen Sanktionen in Schlüsselregionen oder -branchen kommen, kann dies auch signifikanten Einfluss auf den Geschäftsverlauf von Jenoptik haben. Chancen werden vor allem durch eine forcierte Internationalisierung verschiedener betrieblicher Funktionen innerhalb der Wertschöpfungskette generiert. Damit wird unter anderem auch der Gefahr der möglichen Verschiebung von Marktanteilen zugunsten von Wettbewerbern, zum Beispiel in Asien, entgegengewirkt. Für Jenoptik als innovatives Technologieunternehmen spielt die Produktentwicklung ebenfalls eine entscheidende Rolle für den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg. Sie birgt vergleichsweise hohe immanente Risiken, aber auch erhebliche Chancen, da erfolgreiche neue Produktentwicklungen Wettbewerbsvorteile zur Folge haben können. Um Produkte effizient und zeitnah zur Marktreife zu bringen, muss die Qualifizierung von konzerneigenen Ressourcen sowie der Lieferanten und Kooperationspartner weiter forciert werden. Dies trägt dazu bei, langfristiges Wachstum zu sichern. Um dies auf den unterschiedlichen Märkten gewährleisten zu können, ist es notwendig, die Unternehmensentwicklung und die zugrundeliegende Strategie an den Rahmenbedingungen auszurichten. Das betrifft zum einen das Angebotsportfolio, das heißt, mit welchen Produkten bzw. Leistungen welche Märkte bedient werden. Zum anderen betrifft das den Aufbau notwendiger Strukturen. Hier erfolgt eine kontinuierliche Optimierung, zum Beispiel durch gezielte Investitionen in Form von Unternehmenszukäufen oder Joint Ventures, gegebenenfalls aber auch durch Desinvestitionen. Daraus ergeben sich einerseits Chancen, mit einem optimierten Portfolio nachhaltig profitables Wachstum zu generieren. Andererseits stellt dies auch eine Herausforderung an die gesamte Organisation dar, mit dem Risiko, dass sich die erwarteten Wachstums- und Synergieeffekte möglicherweise nicht im geplanten Umfang zeitnah realisieren lassen. Somit ist eine entsprechende Organisationsentwicklung auch eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Unternehmenswertsteigerung. Optimierte Abläufe, zum Beispiel einheitliche IT-basierte Prozesse sowie die Bereitstellung notwendiger Ressourcen, sind hierfür unabdingbar. In Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels in Deutschland und erhöhten Wettbewerbs um qualifizierte Mitarbeiter besteht für Jenoptik das latente Risiko, vereinzelt Positionen nicht zeitnah besetzen zu können. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, werden die dafür benötigten Personalprozesse, wie beispielsweise das Employer Branding oder das Bewerbermanagementsystem, ständig weiterentwickelt. Die operationalen Risiken wurden mit niedrigen bis mittleren Risikokennzahlen bewertet. Die zunehmende Zahl komplexer internationaler und technisch anspruchsvoller Projekte stellt sehr hohe Anforderungen an das Supply Chain Management und insbesondere an das technische Niveau der Lieferanten. Darüber hinaus ist für einzelne Komponenten ein Single-Sourcing zurzeit kaum zu vermeiden, wenngleich durch die Stärkung des strategischen Einkaufs mittelfristig eine zunehmende Zahl ausreichend qualifizierter Lieferanten sichergestellt werden soll und sich weitere Chancen in Form von Kostenreduzierungen durch internationale Beschaffungsaktivitäten ergeben werden. Bei der Abwicklung von langfristigen Projekten können potenzielle Risiken im Bereich der Fertigung auftreten, die oft erst im Laufe eines bereits gestarteten Produktionsvorgangs erkannt werden. Diese könnten sich beispielsweise durch komplexe vertragliche Anforderungen, nachträgliche Anpassungen der Auftragskalkulation, veränderte wirtschaftliche und technische Bedingungen oder aus Defiziten in der Projektsteuerung ergeben. Eventuell auftretende Versäumnisse und Fehler lassen sich in der Regel nur schwer wieder beheben, was zu einem Mehraufwand in den Fertigungsprozessen führen kann. Des Weiteren können die permanent steigenden Kundenanforderungen inklusive verschiedener Qualitätsanforderungen das Risiko bergen, diesen nicht vollständig gerecht zu werden. Im Bereich Marketing und Vertrieb ist es notwendig, die markt- und branchenspezifische Nachfrage und die daraus abgeleiteten Wachstumsziele durch ein adäquates Vertriebs- und Servicenetzwerk bedienen zu können. Hierfür wurden in den vergangen Jahren marktspezifische Maßnahmenkonzepte entwickelt, die bereits umgesetzt werden. In dem Maße, in dem qualifizierte Mitarbeiter, Ressourcen und Systeme im In- und Ausland zur Verfügung gestellt werden können, sind die entsprechenden Chancen aus der zunehmenden Internationalisierung auch realisierbar. Latente operative Risiken von segmentübergreifender Bedeutung sind die globalen IT-Systeme und -Prozesse der Jenoptik. Sicherheit und Verfügbarkeit der IT-Systeme haben dabei oberste Priorität. Die Daten werden auf redundanten Speichermedien gelagert und durch ein mehrstufiges Archivsystem und ein ausgereiftes Backup-System vor Datenverlust gesichert. Geschäftsrelevante Daten, zum Beispiel aus Warenwirtschaftssystemen und Konstruktionszeichnungen sowie E-Mails werden in zusätzlichen, gesetzeskonformen Archiven gespeichert. Die Basissysteme der Applikationen sind virtualisiert. Dies ermöglicht die schnelle Wiederherstellung bei einem möglichen Krisenszenario. Aufgrund der verstärkten Digitalisierung, der damit einhergehenden gestiegenen Anforderungen im Bereich IT und der weiter voranschreitenden Internationalisierung wurde das Risiko für den IT-Bereich (inklusive der Durchführung des JOE-Projekts) von "Niedrig" auf "Mittel" für den Konzern hochgestuft. Durch die Implementierung des konzernweiten standardisierten ERP-Systems zur effizienten Steuerung unternehmerischer Ressourcen ergeben sich weitere Chancen zur Standardisierung der Geschäftsprozesse und somit zur besseren zentralen Steuerung. Demgegenüber stehen mögliche Projektrisiken aus zunehmenden gesetzlichen sowie komplexen Unternehmensanforderungen, die im ERP-System berücksichtigt werden müssen. So könnte das Risiko bestehen, dass vereinzelt Projekte nicht zum geplanten Zeitpunkt abgeschlossen werden. Compliance als Einhaltung verschiedener legaler und ethischer Anforderungen stellt vor dem Hintergrund der Geschäftstätigkeit von Jenoptik ebenfalls ein segmentübergreifendes operatives Risiko dar. Als Unternehmen mit Kunden und Geschäftspartnern in zahlreichen Ländern, Auftraggebern im öffentlichen Dienst und Engagement im US-amerikanischen Verteidigungsmarkt muss sich Jenoptik mit vielen Compliance-Anforderungen auseinandersetzen. Obwohl mit einer konzernweiten Exportkontrollorganisation, dem Zentralbereich Risk & Compliance Management sowie mit entsprechenden Prozessen die notwendigen organisatorischen Maßnahmen implementiert sind, um mögliche Compliance-Verstöße zu vermeiden, können diese jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden. Die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Compliance-Management-Systems soll deshalb mögliche Prozesslücken schließen und gesetzes- und regeltreue Verfahren sicherstellen. Mögliche Risiken im Bereich Rechnungswesen wurden in Summe für den Konzern im unteren mittleren Bereich eingestuft, da sich durch die Implementierung neuer Software-Systeme (Steuerungssysteme) potenzielle Risiken hinsichtlich der teilweise neu zu etablierenden Prozesse ergeben könnten. Die mit "Mittel" bewerteten finanzwirtschaftlichen Risiken beziehen sich im Bereich Finanzmanagement auf mögliche Schwankungen des Working Capitals sowie eventuelle stärkere Währungskursschwankungen und das immanente Liquiditätsrisiko, welches sich 2015 reduziert hat. Dem begegnen wir unter anderem mit einem aktiven Bestands- und Forderungsmanagement zur Steuerung des Working Capitals und der Nutzung eines Treasury-Management-Systems, das eine präzise Prognose und ein effektives Liquiditätsmanagement ermöglicht. Darüber hinaus verfügt Jenoptik über eine gute Finanzausstattung und Zugang zu alternativen Finanzierungsoptionen, mit denen kurzfristigen Schwankungen und daraus resultierenden negativen Effekten begegnet werden kann. In den Bereichen Controlling sowie Rechnungswesen ergeben sich Chancen aus der intensiven Nutzung des einheitlichen SAP-Systems. Fortwährende Effizienzsteigerungen mithilfe neu etablierter Controlling-Systeme ermöglichen eine bessere Steuerung für den Konzern und reduzieren gleichzeitig mögliche fehlende Informationen im Berichtswesen. Die im Bereich Finanzwirtschaftliche Risiken genannten Themen umfassen dabei auch die segmentspezifischen Risiken. RISIKO- UND CHANCENPROFIL DER SEGMENTE Das Risiko- und Chancenprofil des Jenoptik-Konzerns wurde von den unterschiedlichen Risikoprofilen der Segmente abgeleitet, die sich wie folgt darstellen. T 43 T 43 RISIKOPROFILE DER SEGMENTE scroll Konzern-Risikobewertung Segment Laser & Optische Systeme Segment Messtechnik Segment Verteidigung & Zivile Systeme Aktuell Vorjahr Aktuell Vorjahr Aktuell Vorjahr Strategische Risiken Marktentwicklung Mittel Mittel Mittelhoch Mittel Mittel Mittelhoch Produktentwicklung (inkl. F+E) Mittel Mittel Mittelhoch Niedrig Mittel Mittel Unternehmensentwicklung (Portfolio und Struktur) Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Organisationsentwicklung (Abläufe und Ressourcen) Mittelhoch Mittel Mittel Niedrig Mittel Mittel Operationale Risiken Supply Chain Management Mittel Mittel Niedrig Niedrig Mittelhoch Mittel Arbeits- und Umweltschutz Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Fertigung (inkl. Qualitätsmanagement) Mittel Niedrig Mittel Niedrig Mittel Mittel Marketing und Vertrieb Mittel Mittel Mittelhoch Mittel Mittel Mittel Patente und Schutzrechte Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Personalmanagement Mittel Mittel Mittel Niedrig Mittel Mittel IT inkl. Durchführung JOE-Projekt Niedrig Niedrig Mittel Mittel Niedrig Niedrig Compliance Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Recht Niedrig Niedrig Niedrig Mittel Niedrig Niedrig Immobilien Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Finanzwirtschaftliche Risiken Rechnungswesen Mittel Niedrig Mittel Niedrig Niedrig Niedrig Finanzmanagement (Treasury) Mittel Mittel Mittel Mittel Niedrig Mittel Controlling Mittel Niedrig Mittel Mittel Mittel Niedrig Steuern Niedrig Niedrig Mittel Niedrig Niedrig Niedrig Gesamtrisiko Mittel Niedrig-Mittel Mittel Niedrig-Mittel Mittel Mittel Segment Laser & Optische Systeme Die Nachfrage in der Halbleiterausrüstungsindustrie, welche von zyklischen Entwicklungen geprägt ist, kann das Segmentergebnis deutlich positiv oder negativ beeinflussen. Darüber hinaus kann die Ausrichtung auf große Kunden grundsätzlich das Risiko bergen, dass der Wegfall eines Kunden starke Ergebnisauswirkungen nach sich ziehen kann. Gleichzeitig stellt die Bindung solcher Kunden aufgrund von Skaleneffekten ein profitables Umsatzwachstum in Aussicht. Zwar ist dieses durch eine zunehmende Anzahl an vor allem asiatischen Wettbewerbern sowie dem Trend von Lieferanten und Kunden zur Vorwärts- bzw. Rückwärtsintegration immer latent gefährdet, kann jedoch durch den stetigen Ausbau der bestehenden Wettbewerbsvorteile realisiert werden. Für Jenoptik als innovatives Technologieunternehmen ist es strategisch von entscheidender Bedeutung, neue Produktentwicklungen schnell und effizient zur Marktreife zu führen. Dies ist aber mit verschiedenen technologischen und organisatorischen Herausforderungen verbunden, weil bei einer zunehmenden Zahl von Produkten technologisch neue und sehr spezifische Kundenanforderungen sowie komplexe Marktentwicklungen und erhöhter Wettbewerbsdruck berücksichtigt werden müssen, die unter Umständen eine Neuausrichtung unternehmerischer Ressourcen notwendig machen. Dem wird als Ergebnis der gezielten Unternehmensentwicklung zum Beispiel in Form einer stärkeren Fokussierung auf System- und Endkundengeschäfte, einer effizienten Neuausrichtung der Organisationsstruktur sowie mit der kontinuierlichen Optimierung und Investition in dazu notwendige Ressourcen Rechnung getragen. Aufgrund der geplanten Veränderungen der Organisation in Teilen des Segments wird das Risiko für deren Entwicklung als "Mittelhoch" bewertet, da eine abschließende Einschätzung bezüglich des Erfolgs der Veränderungen derzeit noch nicht getroffen werden kann. Im operativen Bereich führen die genannten sehr spezifischen Kundenanforderungen zu besonderen Herausforderungen im Supply Chain Management sowie in den Fertigungsprozessen. Es gibt für zahlreiche Komponenten nur eine sehr begrenzte Anzahl qualifizierter Lieferanten, die die notwendigen Spezifikationen zeitgerecht erfüllen können. Beim Ausfall eines solchen Lieferanten oder sich verändernden Spezifikationen durch die Kunden kann es zu entsprechenden Problemen im Entwicklungs- bzw. Produktionsprozess kommen. Mithilfe des strategischen Einkaufs werden weitere Partner qualifiziert, um mittel- und langfristig eine stabile Basis von qualifizierten Lieferanten kontinuierlich weiter auszubauen. Spezifische Kundenanforderungen, vor allem hinsichtlich der Qualität der Produkte, führen zudem zu gestiegenen Anforderungen an den Anlagenbestand im Bereich Fertigung, denen durch gezielte Erweiterungs- bzw. Ersatzinvestitionen entgegengewirkt werden muss. So besteht das potenzielle Risiko, dass die geforderten Qualitätsanforderungen nicht zur vereinbarten Zeit erzielt werden können, was zu Verzögerungen bei der Auslieferung führen könnte. Im Bereich Marketing und Vertrieb ist der weitere Ausbau internationaler Service- und Vertriebsstrukturen Schlüsselelement zur Erreichung der Wachstumsziele. Dabei soll durch geeignete Incentivierungskonzepte die notwendige Basis geschaffen werden, um qualifizierte Ressourcen im In- und Ausland kontinuierlich auszubauen. Segment Messtechnik Auch im Segment Messtechnik ist die Marktentwicklung Top-Risiko und Top-Chance zugleich. Das Erreichen der Umsatzziele ist im Bereich der Industriellen Messtechnik stark an den Automobilmarkt gekoppelt, sodass dessen Volatilität Risiko und Chance zugleich sein kann. Die Auswirkungen und die damit verbundenen möglichen Risiken für Jenoptik aufgrund der Abgasmanipulationen sind noch nicht final absehbar. So würden verschärfte staatliche Reglements weitere Planungsunsicherheiten für die Branche bedeuten, was somit in Summe auch für die Jenoptik ein potenzielles Risiko darstellen könnte. Zudem bilden die aktuell unsicheren wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen im asiatischen Markt für Verkehrssicherheit ein mittelhohes Risiko für dieses Segment. Jenoptik ist als Auftragnehmer vor allem internationaler öffentlicher Auftraggeber sowohl der politischen als auch der wirtschaftlichen Entwicklung der jeweiligen Länder ausgesetzt. Dies könnte besonders bei Unruhen oder Regierungswechseln dazu führen, dass Projekte nur verzögert abgewickelt oder ganz gestoppt werden. Eine zunehmende politische Stabilisierung und wirtschaftliche Prosperität der Länder eröffnet hingegen Chancen, die sich daraus entwickelnde Nachfrage nach Verkehrssicherheit besser bedienen zu können. Durch permanente Optimierung des Produktportfolios als Teil der Unternehmensentwicklung ergeben sich strategische Chancen, eventuelle Nachfrageschwankungen in einem gewissen Rahmen ausgleichen zu können. Trotzdem ist es auch aufgrund von mittelfristig zu erwartenden Veränderungen in zurzeit noch stabilen Marktsegmenten und eines steigenden Wettbewerbsdrucks notwendig, mittelfristig neue Absatzmöglichkeiten zu erschließen. Gezielte Zukäufe helfen hierbei. Die daraus resultierenden positiven Effekte werden jedoch erst nach vollständiger Integration der entsprechenden Einheiten voll ergebniswirksam. Im Bereich der Verkehrssicherheit spiegelt sich die zunehmende Internationalisierung von Projekten und Teilen der Wertschöpfungskette in erhöhten Anforderungen an die Bereiche Supply Chain Management, Fertigung, Marketing und Vertrieb sowie Personalmanagement wider. Das strategische Risiko der Unternehmensentwicklung ist eng gekoppelt mit dem operativen Risiko im Bereich Marketing und Vertrieb, da der schnelle Ausbau effizienter Service- und Vertriebsstrukturen von entscheidender Bedeutung für die Wachstumsziele insbesondere im Ausland ist. Verzögerungen beim Ausbau der Strukturen könnten zum Verlust von Aufträgen führen. Die Rekrutierung von qualifizierten Mitarbeitern stellt somit aufgrund des hohen Wettbewerbs eine Herausforderung für Jenoptik dar und wird als "Mittelhoch" bewertet. Die notwendige sukzessive Ablösung der Altsysteme und Einführung des konzernweiten ERP-Systems hat bereits erfolgreich begonnen, ist aber noch nicht an allen Standorten für alle Bereiche umgesetzt. Deshalb muss, neben den bei der Implementierung bestehenden prozessimmanenten Risiken, auch einer möglicherweise verzögerten Realisierung der angestrebten Effizienzgewinne Rechnung getragen werden. Daher ist die Risikosituation im Bereich IT mit "Mittel" bewertet. Mit der Einbindung externen Supports und einem permanenten Projektcontrolling soll dies jedoch minimiert werden. Segment Verteidigung & Zivile Systeme Das Segment Verteidigung & Zivile Systeme ist stark abhängig von der öffentlichen Haushaltslage der Auftraggeberländer. Aufgrund verschiedener weltweiter politischer Konflikte und Spannungen hat die Verteidigung wieder strategisches Gewicht bekommen. So ist zum Beispiel mittelfristig ein deutlicher Anstieg der Investitionen für die Bundeswehr geplant, welcher zu höheren Auftragseingängen im Segment führen kann. Trotz der nach wie vor restriktiven Exportpolitik der Bundesregierung und der aktuell bestehenden Sanktionen gegen Russland kann das bisher als "Mittelhoch" eingeschätzte Risiko aufgrund aktueller geopolitischer Entwicklungen in Summe als mittleres Risiko für das Segment herabgestuft werden. Im Rahmen der Unternehmensentwicklung wird möglichen Risiken unter anderem mit dem Ausbau der internationalen Aktivitäten und der Erweiterung des Produktportfolios im zivilen Bereich begegnet. Dafür müssen im Zuge der strategischen Organisationsentwicklung auch die notwendigen Abläufe und Ressourcen sukzessive angepasst werden. Auch die Marketing- und Vertriebsaktivitäten werden intensiviert bzw. neu fokussiert, um die entsprechenden Wachstumsoptionen operativ mit neuen Aufträgen untermauern zu können. Da ein Großteil des Segmentumsatzes aus dem Projektgeschäft resultiert, sind die Produktentwicklung und Produkteinführung Risiko und Chance zugleich. Zurzeit gibt es mehrere größere Entwicklungsprojekte, die hohes Potenzial für die Generierung zukünftiger Umsätze bieten. Allerdings gibt es auch hier immanente technologische und organisatorische Risiken, die den zeitgerechten Entwicklungserfolg gefährden könnten. Aufgrund des auf langfristige Kundenbeziehungen ausgerichteten Geschäftsmodells mit daraus resultierenden langen Produktlebenszyklen stellt die Qualität der Lieferanten einen wichtigen Erfolgsfaktor dar. Die für einzelne Produkte vergleichsweise hohe Zahl von Single-Sourcing-Lieferanten und die damit verbundene hohe Abhängigkeit können Risiken für das Segment bergen, welche als "Mittelhoch" eingestuft werden. Segmentübergreifende Risiken (Segment Sonstige) Bestandteil der Risikobewertung der Segmente ist auch ein Review durch die Zentralfunktionen der Holding und des Shared Service Centers, sodass deren Risiken in der Segmentberichterstattung bzw. in der finalen Konzernbewertung mit enthalten sind. GESAMTAUSSAGE DES VORSTANDS ZUR RISIKO- UND CHANCENLAGE DES KONZERNS Insgesamt hat der Jenoptik-Konzern im Durchschnitt von strategischen, operationalen und finanzwirtschaftlichen Risiken ein im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöhtes Risiko-Exposure, das mit "Mittel" eingeschätzt wird. Den mit "Mittel" bewerteten strategischen Risiken stehen adäquate Chancen gegenüber bzw. wurde mit Maßnahmen begegnet, die eine nachhaltig vorteilhafte strategische Positionierung ermöglichen könnten. Dies trifft insbesondere für die Risiken der Subkategorien "Produktentwicklung", "Unternehmensentwicklung" und "Organisationsentwicklung" zu. Mögliche Risiken der Subkategorie "Marktentwicklung" resultieren größtenteils aus externen Risikoquellen, die nur bedingt prognostizierbar und zu minimieren sind. Im Bereich der operationalen Risiken sind der weitere erfolgreiche Auf- und Ausbau der Vertriebsstrukturen für das Erreichen der definierten strategischen Ziele von entscheidender Bedeutung. Gleiches gilt für die Bereiche Supply Chain Management und Fertigung, denen aufgrund der hohen technologischen Anforderungen in einem internationalen Umfeld und einem damit einhergehenden produktimmanenten Single-Sourcing besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht werden muss. Aufgrund der verstärkten Digitalisierung, den damit einhergehenden gestiegenen Anforderungen im Bereich IT und der weiter voranschreitenden Internationalisierung wurde das Risiko für IT (inkl. der Durchführung des JOE-Projekts) von "Niedrig" auf "Mittel" für den Konzern hochgestuft. Durch das auch 2015 kontinuierlich fortgesetzte JOE-Projekt könnten sich zukünftig weitere Chancen zur Standardisierung der Geschäftsprozesse und somit zur besseren zentralen Steuerung ergeben. Potenzielle Risiken im Bereich Rechnungswesen wurden für den Konzern im unteren mittleren Bereich eingestuft, da sich im Zuge der Implementierung verschiedener neuer Systeme Risiken hinsichtlich der teilweise neu zu etablierenden Prozesse ergeben könnten. Die mit "Mittel" bewerteten finanzwirtschaftlichen Risiken beziehen sich auf mögliche Schwankungen des Working Capitals sowie mögliche stärkere Währungskurs- und Zinsschwankungen und das immanente Liquiditätsrisiko, welches sich 2015 weiter reduziert hat. Insgesamt besteht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Risiken und Chancen im Jenoptik-Konzern. Es wurden keine bestandsgefährdenden Risiken identifiziert. Prognosebericht KÜNFTIGE ENTWICKLUNG DES JENOPTIK-KONZERNS Rahmenbedingungen Künftige Entwicklung der Gesamtwirtschaft Für 2016 erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) ein moderates weltwirtschaftliches Wachstum um 3,4 Prozent. Für die Schwellen- und Entwicklungsländer wird in Summe eine leicht verbesserte Konjunktur antizipiert. Die Hoffnungen ruhen hier auf Indien, Südostasien und Afrika. Russland und Brasilien dürften auch 2016 nicht aus der Rezession herauskommen. In den Industrieländern könnte sich das moderate Wachstum etwas beschleunigen. Möglich werden soll dies durch eine leichte Belebung in Japan, der Euro-Zone und Kanada. Risiken sieht der IWF in der schwachen Entwicklung Chinas, restriktiveren Finanzierungsbedingungen durch die Zinsanhebung in den USA sowie in der möglichen Eskalation von geopolitischen Spannungen. T 44 T 44 PROGNOSE DES BRUTTOINLANDSPRODUKTS (in %) scroll 2016 2017 Welt 3,4 3,6 USA 2,6 2,6 Euro-Zone 1,7 1,7 Deutschland 1,7 1,7 China 6,3 6,0 Schwellenländer 4,3 4,7 Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook, Januar 2016 Die USA sollen ihr solides Wachstumstempo von 2015 beibehalten können. Der IWF reduzierte jedoch seine bisherigen Prognosen für 2016 und 2017 um jeweils 0,2 Prozentpunkte auf jeweils 2,6 Prozent Wachstum. Der bislang starke private Konsum kann dank des niedrigen Ölpreises weiterhin für Wachstumsdynamik sorgen. Ein Risiko bleibt der starke US-Dollar, der US-Waren im Ausland verteuert und so den Export dämpft. Für die Euro-Zone rechnet der IWF mit einem BIP-Zuwachs von 1,7 Prozent im laufenden Jahr, so wie auch die EU-Kommission. Vor allem ein starker Konsum, der gesunkene Ölpreis und niedrige Wechselkurse fördern das Wachstum. Risikofaktoren sind der EU-Kommission zufolge konjunkturelle Probleme in Schwellenländern, insbesondere das verlangsamte Wachstum in China, sowie geopolitische Unsicherheiten. In Deutschland rechnet die Bundesregierung für 2016 mit einer Zuwachsrate des BIP in Höhe von 1,7 Prozent. Auch in diesem Jahr wird von einem starken privaten Konsum ausgegangen, der zum Anstieg des Bruttoinlandsprodukts beiträgt, begünstigt unter anderem vom niedrigen Ölpreis. Die Frühindikatoren deuteten jedoch zum Jahresbeginn auf Unsicherheiten hin: Der ifo-Geschäftsklimaindex fiel im Januar 2016 überraschend stark auf den niedrigsten Wert seit Februar 2015: Die Unternehmen bewerteten ihre Aussichten spürbar schlechter, insbesondere in den Branchen, die von der Auslandsnachfrage abhängig sind. In China wird sich die Wirtschaftsdynamik voraussichtlich weiter verlangsamen. Die Regierung setzt auf eine Stärkung des Binnenkonsums und des Dienstleistungssektors. Diese Anpassung der Wirtschaftsstruktur führt nach Ansicht von Ökonomen aber zur weiteren Reduzierung der ehemals sehr hohen Wachstumsraten. Die chinesische Regierung hat einen neuen Fünf-Jahres-Plan veröffentlicht, der eine jährliche Wachstumsrate von 6,5 Prozent vorsieht. Im laufenden Jahr soll das BIP um 6,5 bis 7,0 Prozent steigen. Der IWF rechnet angesichts einer wachsenden Schuldenlast, einer Immobilienblase und Überkapazitäten dagegen nur mit einem Plus von 6,3 Prozent. Zu Beginn des Jahres sank der Einkaufsmanagerindex für die Industrie - ein Frühindikator - überraschend stark unter den entscheidenden Wert von 50 Punkten; auch die Exporte und Importe sanken im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich. Künftige Entwicklung der Jenoptik-Branchen Die Photonik hat sich als Schlüsseltechnologie mit erheblicher Hebelwirkung auf andere Industrien und Servicebereiche etabliert, insbesondere in den Märkten Automotive, Medizintechnik, Elektronik und Verteidigung. Im 2015 veröffentlichten Update zum "Branchenreport Photonik" bestätigen die Fachverbände Spectaris, VDMA und ZVEI ihre Prognose, dass der weltweite Photonik-Markt bis 2020 jährlich durchschnittlich um 6,5 Prozent auf rund 615 Mrd Euro Umsatz wachsen wird. Für die deutsche Photonik-Industrie wird bis 2020 eine Inlandsproduktion von knapp 44 Mrd Euro erwartet. Das Fachmagazin "Novus Light Technologies" hat sieben Trends der Branche identifiziert: optische Sensortechnik, Miniaturisierung, Automation und Roboter, Laserapplikationen, Optogenetik, Beleuchtung sowie Kameras und Bildverarbeitung. G 28 G 28 PROGNOSE WELTWEITER PHOTONIK-MARKT 2020 (in %) Quelle: VDMA, ZVEI, Spectaris: Branchenbericht Photonik 2013 Der Laser-Markt soll sich laut den Marktforschern von Strategies Unlimited 2016 ähnlich wie im Vorjahr entwickeln: Die weltweiten Laser-Umsätze werden voraussichtlich um 4,2 Prozent auf 10,5 Mrd US-Dollar steigen. Während die Anzahl der Laser-basierten Lösungen zunimmt, sinken die Herstellungskosten und Margen. In der Halbleiterausrüstungsindustrie sollen die weltweiten Umsätze laut dem IT-Marktforscher Gartner 2016 um 4,7 Prozent zurückgehen. Diese Prognose vom Januar 2016 basiert auf schlechteren Aussichten für Endnutzer-Elektronik und für die Weltwirtschaft. Der Branchenverband SEMI geht in seiner Prognose vom Dezember 2015 noch von einem leichten Plus um 1,4 Prozent auf etwa 37,8 Mrd US-Dollar aus. SEMI musste aber bereits im vergangenen Jahr seine Prognose mehrfach reduzieren. Vor dem Hintergrund anhaltender makroökonomischer Herausforderungen wird auch die Halbleiterindustrie nach dem leichten Rückgang im Vorjahr nur geringfügig wachsen. Der Branchenverband SIA erwartet ein geringes Umsatzplus von 1,4 Prozent auf 341 Mrd US-Dollar im laufenden Jahr und ein Plus von 3,1 Prozent im Folgejahr 2017. G 29 G 29 HALBLEITERAUSRÜSTUNG: PROGNOSE DES WELTWEITEN UMSATZES (in Mrd USD) Quelle: Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI) Angesichts der schleppenden Nachfrage nach Maschinen und Anlagen rechnet der Branchenverband VDMA für 2016 damit, dass in der Produktion das Vorjahresniveau von 199 Mrd Euro gehalten werden kann. Als Risiken sieht der VDMA die anhaltende Schwäche in Schwellenländern wie China, das verlängerte Embargo gegen Russland und das schwache Inlandsgeschäft. Von den nach wie vor niedrigen Zinsen erhofft sich der VDMA keine weiteren expansiven Effekte für die Investitionen. Viele geopolitische Unsicherheiten sowie das Fehlen eines klaren Wachstumstrends sorgen für eine vorsichtige Haltung vieler potenzieller Investoren weltweit. Die Rahmenbedingungen könnten aus Sicht des VDMA wirtschaftspolitisch verbessert werden durch den Ausbau der digitalen Infrastruktur, einen flexibleren Arbeitsmarkt, steuerliche Forschungsförderung und eine Handelspolitik für neue Märkte. Hoffnungen setzt die Branche beispielsweise auf den Iran. Für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie ist der Branchenverband VDW ähnlich verhalten optimistisch wie der VDMA. Nach einem Produktionsrekord im Vorjahr wird für 2016 ein moderater Zuwachs von 1 Prozent erwartet. Das Umfeld für die Geschäfte sei schwieriger geworden: Neben geopolitischen Unsicherheiten belasten auch die Entwicklungen in Russland und Brasilien, während Chinas verlangsamtes Wachstum die wichtigsten Handelspartner schwächt. Potenziale sieht der VDW dagegen vor allem im Iran, Mexiko und Südostasien. Im Bereich der optischen Messtechnik rechnet der Marktforscher Transparency Market Research in einer Studie mit einem jährlichen durchschnittlichen Wachstum des globalen Marktes von 7,6 Prozent. Das Marktvolumen soll demnach von 920 Mio im Jahr 2014 auf 1,5 Mrd US-Dollar im Jahr 2021 ansteigen. Begünstigt wird das durch internationale Messstandards für Unternehmen verschiedener Industrien. Für die Automobilindustrie in Deutschland rechnet der VDA bei Produktion und Export mit einem guten Jahr. Auch in den USA soll der Markt für Pkw und Kleintransporter (Light Vehicles) um ein Prozent wachsen. Die Folgen aus dem Abgasskandal sind jedoch noch nicht vollständig absehbar. Der KPMG-Umfrage "Global Automotive Executive Survey" zufolge gibt es eine Verschiebung bei den Schlüsseltrends bis 2025: Während bisher die Erschließung neuer Wachstumsmärkte und Downsizing, also die Reduzierung von Volumen und Gewicht, von Antrieben zu den Prioritäten zählten, ist für die Branche nun vor allem die Vernetzung und Digitalisierung sowie die Entwicklung von Hybrid- und reinen Elektrofahrzeugen wichtig. Den Ausbau der Elektromobilität hat sich auch die Bundesregierung zum Ziel gesetzt: Sie will bis zum Jahr 2020 eine Million Elektro- und Hybridfahrzeuge auf die Straßen bringen. Der VDA sieht in der Elektromobilität eine Schlüsseltechnologie, mit der - neben dem modernen Diesel - die klimapolitischen CO2-Ziele erreicht werden können, sofern die dazugehörige Infrastruktur verbessert und Marktanreize gesetzt werden. Der globale Markt der Verkehrssicherheit wird voraussichtlich von 2,35 Mrd US-Dollar im Jahr 2015 auf 3,63 Mrd US-Dollar 2020 wachsen und damit jährlich um durchschnittlich 9,1 Prozent, so das US-Marktforschungsunternehmen Markets and Markets. Wesentliche Faktoren sind die weitere Zunahme von Verkehrsunfällen sowie zunehmende gesetzliche Regelungen und Standards für Verkehrssicherheit. Insbesondere das Segment der Rotlichtüberwachung soll den Markt dominieren. Auch die automatische Kennzeichenerfassung (ANPR) wird als Mittel der Verkehrsüberwachung und Prävention wichtiger. Regional gesehen bietet der Raum Asien/Pazifik dem Report zufolge große Potenziale, da dort stark in den Ausbau der Straßeninfrastruktur investiert wird. Dagegen wird der US-Markt für Verkehrssicherheitstechnik zunehmend schwieriger für privatwirtschaftliche Unternehmen: Mehrere US-Staaten untersagen bzw. verzichten auf Geschwindigkeits- bzw. Rotlichtüberwachung an Ampeln. Gesetzesänderungen könnten Ausnahmen vorsehen für die Geschwindigkeitskontrolle vor Schulen, an Bussen und an Straßen mit S-Kurven sowie für die Rotlichtüberwachung. Der Weltmarkt für Bahntechnik wird laut dem Marktforscher SCI Verkehr bis 2018 jährlich um durchschnittlich 3,4 Prozent wachsen. Die Langzeitprognose ist positiv dank anhaltender Markttreiber wie Urbanisierung, Umwelt- und Klimaschutz sowie die steigende Ressourcennachfrage. Gemessen am Umsatz soll Asien der größte Markt für Bahntechnik bleiben, das größte Wachstumspotenzial liegt in Afrika und dem Nahen Osten. Die internationale Luftfahrtindustrie wird ihren Gewinn laut dem Branchenverband IATA im Jahr 2016 von rund 33 Mrd auf 36,6 Mrd US-Dollar steigern. Der Flugzeugbauer Boeing hat angesichts einer starken Nachfrage vor allem in Schwellenländern im Raum Asien/Pazifik seine Langzeitprognose erhöht und rechnet damit, dass bis 2034 branchenweit 38.050 neue Passagier- und Transportflugzeuge im Gesamtwert von 5,6 Billionen US-Dollar verkauft werden. Airbus rechnet in seiner Langfristprognose für den gleichen Zeitraum mit deutlich weniger Bedarf (31.800 Flugzeuge im Wert von 4,9 Billionen US-Dollar), was dennoch eine Verdopplung im Vergleich zu 2015 wäre. Die Sicherheits- und Wehrtechnikbranche rechnet laut einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger mit wieder steigenden Verteidigungsetats in Europa, vor allem infolge der aktuellen geopolitischen Lage. Das Verteidigungsbudget in den USA für das Jahr 2017 soll laut Plänen des Pentagons bei 583 Mrd US-Dollar liegen, inklusive einer Vervierfachung der Ausgaben für Sicherheitsmaßnahmen in Europa, um NATO-Partner mit Truppen, Ausbildung, Ausrüstung und Infrastruktur zu unterstützen. Zur Modernisierung der Bundeswehr plant das deutsche Verteidigungsministerium, insgesamt 130 Mrd Euro über einen Zeitraum von 15 Jahren in Ausstattung und rund 1.500 Rüstungsprojekte der Bundeswehr zu investieren. Darüber hinaus folgt die Bundesregierung einem im Juli 2015 beschlossenen Strategiepapier zur Stärkung der Verteidigungsindustrie in Deutschland: Schwerpunkte sind die Rahmenbedingungen von internationalen Rüstungskooperationen sowie der Erhalt von nationalen wehrtechnischen Schlüsseltechnologien und Arbeitsplätzen. Angesichts der noch starken Fragmentierung der Branche in Europa soll zudem eine stärkere "Europäisierung" angestrebt werden, das heißt, mehr Konsolidierung und Kooperation bis hin zum Zusammengehen von Unternehmen in einzelnen EU-Staaten unter Wahrung der nationalen Interessen. Neue Beschaffungsprogramme sollen künftig zunehmend mit den EU-Partnern durchgeführt werden. Das Wirtschaftsministerium plant zudem, eine neue gesetzliche Grundlage für den Export von Rüstungsgütern zu schaffen. VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG DER GESCHÄFTSLAGE Planungsprämissen Konzern Die Prognose der künftigen Geschäftsentwicklung wurde auf Basis der Konzernplanung vom Herbst 2015 erstellt. Geplant wird im sogenannten "Gegenstromverfahren" (bottom up - top down). Die Konzernplanung erfolgte in der seit dem 1. Januar 2016 gültigen neuen Segmentstruktur. Den Ausgangspunkt bilden die marktorientierten strategischen Planungen der Segmente und operativen Geschäftseinheiten, die aufeinander abgestimmt und in die Konzernplanung integriert wurden. Mögliche Akquisitionen wurden in der Planung nicht berücksichtigt. Nach einer Phase der Optimierung und der Vorbereitung künftiger Rollouts im abgelaufenen Jahr wird im Geschäftsjahr 2016 das JOE-Projekt zur Etablierung eines einheitlichen ERP-Systems wie geplant fortgesetzt. Die Kosten hierfür sind in der Prognose berücksichtigt. Das Jenoptik-Exzellenz-Programm (JEP) mit den beiden Schwerpunkten Go-Lean und Einkauf wird auch 2016 weitergeführt. Aus der kontinuierlichen Optimierung sowohl der Beschaffungskompetenz als auch der produktiven Prozesse werden auch in Zukunft Einsparungen resultieren, die zur weiteren Verbesserung der Bruttomarge führen. Auch dies wurde in der laufenden Planung berücksichtigt. Bei der strategischen Personalarbeit wird auch 2016 der Schwerpunkt auf den Ausbau der einzelnen Human-Resources-Themen im internationalen Bereich gelegt. Dabei steht die konzernweite Harmonisierung der Personalprozesse vor allem in den Regionen Asien/Pazifik und Nordamerika im Vordergrund. Im Bereich Personalentwicklung ist der Aufbau eines ganzheitlichen Konzeptes in Asien geplant. Ein weiterer Schwerpunkt der Personalarbeit im laufenden Geschäftsjahr wird die Begleitung der Organisationsentwicklung im Rahmen der Neuausrichtung der Sparten sowie der strategischen Spartenentwicklung sein. Darüber hinaus ist die Einführung der einheitlichen Personalkostenplanung im harmonisierten JOE-SAP vorgesehen. Segmente Im Segment Optics & Life Science geht der Jenoptik-Konzern 2016 von einem differenzierten Marktumfeld aus. In den Märkten Medizintechnik & Life Science erwartet Jenoptik Wachstum. Hier soll die bereits bestehende Zusammenarbeit mit internationalen Schlüsselkunden im laufenden Geschäftsjahr weiter ausgebaut werden. Positive Effekte sollen sich aus der Fokussierung auf optische Informations- und Kommunikationstechnik ergeben. Für den Halbleiterausrüstungsmarkt erwarten Marktbeobachter im laufenden Jahr eine Stagnation bzw. sogar Abkühlung. Das Segment kann hier jedoch von seiner Position als einer der führenden Anbieter von optischen und mikrooptischen Systemlösungen für die Halbleiterfertigung profitieren und rechnet mit einer stabilen bis leicht positiven Entwicklung. Zudem ist Jenoptik bei zahlreichen internationalen Marktführern als Entwicklungs- und Produktionspartner etabliert. Durch ein größeres Angebot an integrierten Systemlösungen gelingt es immer stärker, einen höheren Wertschöpfungsanteil zu erzielen. Darüber hinaus wird auch 2016 der Fokus des Segments auf der Gewinnung von neuen Großkunden liegen. Regional wird das Wachstum vor allem in den Regionen Asien/Pazifik und Amerika erwartet. Das Segment wird auch 2016 weiter in Produktion und Vertrieb investieren, um das künftige Wachstum zu unterstützen, den Prozess der Internationalisierung vor allem in den Wachstumsregionen fortzusetzen und die Synergieeffekte aus der Neuausrichtung zu nutzen. Das Segment Mobility erwartet 2016 eine weitgehend stabile Entwicklung in der Automobilbranche. Es besteht jedoch das Risiko, dass sich der Abgasskandal ausweitet oder sich der Automobilmarkt in China abkühlt. Neue Regulierungen können das Investitionsverhalten der Automobilhersteller positiv oder negativ beeinflussen. Auf der Produktseite soll sich der Trend zu fertigungsnaher integrierter Messtechnik fortsetzen. Das spielt vor allem dann eine wichtige Rolle, wenn Präzisionsteile gefertigt werden, wie sie beispielsweise von der Automobilindustrie für effiziente und umweltschonende Antriebe gefordert werden. Um dem Trend zu fertigungsnaher Messtechnik Rechnung zu tragen, investiert das Segment weiter in die Entwicklung der taktilen, pneumatischen und insbesondere der optischen Messtechnologien. Wachstumsimpulse sollen auch aus dem Bereich der Laseranlagen kommen. Neben etablierten Systemen für die Kunststoffbearbeitung in der Automobilindustrie konzentriert sich das Segment hier vor allem auf den Bereich der 3D-Metallbearbeitung. In der Verkehrssicherheit werden neue Großaufträge erwartet. Darüber hinaus wird das Geschäftsmodell Traffic Service Provision weiter ausgebaut, das in etablierten Märkten, unter anderem in Deutschland, neben dem Gerätegeschäft zunehmend an Bedeutung gewinnt. Aus regionaler Sicht erwartet Jenoptik Wachstumsimpulse vor allem aus den Regionen Asien/Pazifik, Nordamerika und Mittlerer Osten/ Afrika. Der Markt für Verkehrssicherheit in den USA wird sich nach unserer Einschätzung nur langsam erholen. 2016 sollen Investitionen im Segment verstärkt in effizientere Prozesse im Rahmen der operativen Exzellenz erfolgen. Das Geschäft des Segments Defense & Civil Systems ist überwiegend projektbasiert und langfristig orientiert. Nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2015 geht das Segment für 2016 von einer stabilen Entwicklung aus. Aufgrund der Vielzahl an Konflikten weltweit besteht die Chance, dass mehr Produkte im Verteidigungsbereich nachgefragt werden. So ist zum Beispiel mittelfristig ein deutlicher Anstieg der Investitionen für die Bundeswehr geplant. Dies dürfte im Segment insbesondere in den kommenden Jahren zu höheren Umsätzen führen. Die Internationalisierung bleibt auch 2016 ein wichtiges Thema. Nach der erfolgten Optimierung eigener Strukturen wird eine schrittweise aber kontinuierliche Geschäftsausweitung im Ausland, vor allem in Nordamerika und Asien/Pazifik, erwartet. Darüber hinaus setzt das Segment weiter auf eine Erhöhung des Anteils von Systemen, die auch in zivilen Bereichen eingesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel Energiesysteme für die Bahntechnik, einem international wachsenden Markt, aber auch Systemlösungen für die zivile Luftfahrt. Prognose der Ertragslage 2016 und Trendaussage für 2017 Auf Basis der soliden Auftrags- und Projektpipeline geht der Vorstand für 2016 von einem moderaten Umsatz- und Ergebniswachstum aus. Voraussetzung dafür ist, dass sich die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen nicht verschlechtern. Dazu gehören insbesondere Regulierungen auf europäischer Ebene, Exportrestriktionen, die weiteren Entwicklungen in China sowie der Konflikt im Nahen Osten und zwischen der Ukraine und Russland. Akquisitionen sind in diesen Prognosen nicht enthalten, werden für das laufende Geschäftsjahr jedoch nicht ausgeschlossen. Umsatzprognose Konzern. Der Jenoptik-Konzern erwartet 2016 im Rahmen des organischen Wachstums einen Umsatz zwischen 680 und 700 Mio Euro. Das Wachstum soll in den Segmenten Optics & Life Science sowie Mobility erzielt werden. Für das Segment Defense & Civil Systems rechnet der Vorstand mit einer stabilen Umsatzentwicklung. Für 2017 prognostiziert der Vorstand entsprechend der mittelfristigen Zielsetzung weiteres Wachstum, vor allem in den Regionen Amerika sowie Asien/Pazifik. Prognose der Ertragslage Konzern. Die Bruttomarge soll 2016 moderat steigen, im Wesentlichen aufgrund fortgeführter Kostensenkungsmaßnahmen und verbesserter operativer Exzellenz und trotz der wieder steigenden Belastung durch das JOE-Projekt. 2017 wird eine stabile bis leicht positive Entwicklung erwartet. Bei den Funktionskosten plant der Jenoptik-Konzern für 2016 einen im Verhältnis zum Umsatzwachstum etwas stärkeren Anstieg der Vertriebskosten, da unter anderem der Ausbau eigener Strukturen vor allem in Nordamerika und Asien fortgesetzt wird. Auch bei den F+E-Kosten wird 2016 eine stärkere Zunahme als beim Umsatz erwartet. Die allgemeinen Verwaltungskosten sollen dagegen stabil bleiben. 2017 soll der Zuwachs bei allen drei Kostenarten geringer als der Umsatzanstieg ausfallen. Aktuell rechnet Jenoptik im Geschäftsjahr 2016 mit einem moderaten EBIT-Anstieg. Die operative Ergebnis-Marge (EBIT-Marge) wird je nach Umsatzentwicklung in einer Bandbreite von 9,0 bis 9,5 Prozent erwartet. Beim EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) erwartet der Vorstand einen etwas stärkeren Zuwachs als beim EBIT. Die Kosten für die Projekte zur Konzernentwicklung sollen im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich liegen und sind in der genannten Spanne für die EBIT-Marge bereits enthalten. 2017 sollen sich EBIT und EBITDA weiter positiv entwickeln. Für 2016 erwartet Jenoptik ein leicht negativeres Finanzergebnis. 2017 wird mit einer leichten Verbesserung gerechnet. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) soll 2016 eine ähnliche Entwicklung wie das EBIT zeigen und 2017 aufgrund der erwarteten EBIT-Entwicklung wieder stärker zulegen. In Abhängigkeit vom zukünftigen Steueraufwand wird sich dies auch im Ergebnis nach Steuern widerspiegeln. Die Qualität des Konzern-ROCE soll 2016 etwa auf dem Niveau des Vorjahres bleiben. Umsatz- und Ergebnisprognose Segmente: Das Segment Optics & Life Science erwartet 2016 ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Unterstützt wird dieser Anstieg durch das weiter wachsende Systemgeschäft, eine steigende Nachfrage in den Märkten Medizintechnik & Life Science sowie Informations- & Kommunikationstechnik sowie durch den fortgeführten Geschäftsausbau in den Wachstumsregionen Asien/Pazifik und Amerika. Das EBIT soll dabei stärker als der Umsatz steigen. 2017 soll der Umsatz des Segments erneut zulegen. Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet das Segment Mobility eine Umsatzsteigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das EBIT soll stärker als der Umsatz zulegen. 2017 wird mit weiterem Umsatzzuwachs für das Segment gerechnet. Beeinflusst wird die Prognosegenauigkeit durch den Zeitpunkt von Projektabrechnungen im Bereich der Verkehrssicherheit. Nach dem starken Wachstum im Geschäftsjahr 2015 prognostiziert das Segment Defense & Civil Systems 2016 eine stabile Umsatzentwicklung. Auch beim operativen Ergebnis geht das Segment nach dem signifikanten Anstieg im abgelaufenen Geschäftsjahr für das laufende Jahr von einer gleichbleibenden Ergebnisentwicklung aus. 2017 wird wieder mit einem Umsatzwachstum gerechnet. T 45 ZIELE DES KONZERNS UND DER SEGMENTE (in Mio EUR) scroll Zielgröße Ist 2015 Prognose 2016 Trend 2017 gegenüber 20162) Umsatz 668,6 Zwischen 680 und 700 Mio Euro Weiteres Wachstum Optics & Life Science 213,7 Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich Weiteres Wachstum Mobility 244,6 Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich Weiteres Wachstum Defense & Civil Systems 211,4 Stabil Wachstum EBITDA 88,8 Anstieg etwas stärker als EBIT Positive Entwicklung EBIT 61,2 Moderater Anstieg, EBIT-Marge zwischen 9,0 und 9,5 % Positive Entwicklung Optics & Life Science 19,7 Anstieg stärker als Umsatz - Mobility 27,0 Anstieg stärker als Umsatz - Defense & Civil Systems 17,9 Stabil - EBT 57,4 Entwicklung wie EBIT Weiterer Anstieg Auftragseingang 636,7 Anstieg entsprechend dem moderaten Umsatzwachstum - Nettoverschuldung 43,9 Konstant (ohne Akquisitionen) Rückgang Free Cashflow 71,8 Deutlich unter Wert von 2015 - ROCE 13,5 % Etwa auf Niveau von 2015 - Mitarbeiter 3.512 Leichter Anstieg, unterproportional zum Geschäftswachstum Leichter Anstieg Investitionen1) 24,7 35 - 40 Mio Euro Auf Niveau von 2016 1) ohne Finanzanlageinvestition 2) Trendaussage, keine Prognose im Sinne des DRS 20 Prognose der Auftragslage Konzern. Der Auftragseingang einer Periode wird von Großaufträgen vor allem in den Bereichen Defense & Civil Systems und Traffic Solutions beeinflusst. Insgesamt geht Jenoptik davon aus, dass der Auftragseingang 2016 entsprechend dem moderaten Umsatzwachstum über dem Wert von 2015 liegen wird. Rund 75 Prozent des Ende Dezember 2015 ausgewiesenen Auftragsbestands werden 2016 umsatzwirksam. Prognose der Mitarbeiterentwicklung. Jenoptik plant einen Zuwachs der Belegschaft, der unterproportional zum Geschäftswachstum und vor allem außerhalb Europas erfolgen soll. Ziel ist es, den Umsatz je Mitarbeiter mittelfristig kontinuierlich zu steigern. 2016 und 2017 soll die Mitarbeiterzahl leicht ansteigen. Die Schwerpunkte der Personalarbeit in diesem Zeitraum leiten sich aus den strategischen Zielen ab (siehe Seite 65 ff.). Prognose der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns. Das Eigenkapital soll entsprechend den erwarteten Periodenüberschüssen und trotz etwaig zu zahlender Dividenden 2016 und 2017 in Abhängigkeit von Akquisitionen weiter zunehmen. Infolgedessen soll sich in diesem und im kommenden Jahr die Eigenkapitalquote bei einer leicht steigenden Bilanzsumme leicht erhöhen. Prognose der Finanzierung. Im Frühjahr 2015 hat Jenoptik die Konzernfinanzierung neu aufgestellt. Neue Schuldscheine mit Laufzeiten von fünf und sieben Jahren wurden platziert und das Gesamtvolumen erhöht. Zusammen mit dem ebenfalls im Frühjahr neu abgeschlossenen und erhöhten Konsortialkredit verfügt der Konzern über eine tragfähige Finanzierungsstruktur und somit ausreichend Spielraum und eine gute Grundlage für die Finanzierung des künftigen Wachstums inklusive möglicher Akquisitionen. Daher sind größere Veränderungen der Finanzierungsstruktur im laufenden Geschäftsjahr derzeit nicht geplant. Prognose der Cashflows. Für 2016 erwarten wir einen stabilen und deutlich positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (vor Ertragsteuern). Dies wird sich auch in der Entwicklung des Free Cashflows (vor Zinsen und Ertragsteuern) widerspiegeln. Aufgrund der 2016 erwarteten deutlich höheren Investitionen rechnen wir mit einem Free Cashflow, der deutlich unter dem Wert von Ende 2015 liegt. Trotz steigender Investitionen und eines wachstumsbedingt leicht höheren Working Capitals erwartet Jenoptik, alle Zins-, Steuer- und Dividendenzahlungen aus dem Free Cashflow decken zu können. Prognose der Investitionen. Für 2016 geht Jenoptik von einer Steigerung der Investitionen auf 35 bis 40 Mio Euro aus, 2017 sollen diese auf einem ähnlichen Niveau weitergeführt werden. Die Sachanlageinvestitionen werden auf die Wachstumsbereiche innerhalb der Segmente fokussiert, zum Beispiel im Bereich Laseranlagen oder Traffic Service Provision, bzw. erfolgen im Rahmen von neuen Kundenprojekten. Darüber hinaus ist der Erwerb eines Grundstücks und der Bau eines Gebäudes für einen Hauptstandort in den USA vorgesehen. Mit den Investitionen sollen Kapazitäten erweitert und so das künftige Wachstum abgesichert werden. Auf Konzernebene erfolgen weitere Investitionen in das JOE-Projekt. Die Investitionen sollen durch den operativen Cashflow bzw. die vorhandenen Zahlungsmittel gedeckt werden. Künftige Dividendenpolitik. Jenoptik hat 2015 eine Dividende in Höhe von 0,20 Euro pro Aktie an die Anteilseigner ausgeschüttet. Für die Zukunft strebt der Vorstand neben der Finanzierung des weiteren Wachstums eine am Unternehmenserfolg ausgerichtete Dividendenpolitik an. Nach Auffassung des Vorstands bleibt eine solide Ausstattung mit Eigenkapital für nachhaltiges organisches Wachstum zur Steigerung des Unternehmenswertes sowie die Nutzung von Akquisitionschancen auch im Interesse der Aktionäre von entscheidender Bedeutung. Die Entwicklung der Nettoverschuldung ist von den zuvor genannten Finanzkennzahlen sowie von der Finanzierung möglicher Akquisitionen abhängig. Nach der signifikanten Rückführung der Nettoverschuldung im Geschäftsjahr 2015 geht der Vorstand ohne Akquisitionen von einer konstanten Nettoverschuldung im laufenden Jahr aus, die 2017 dann wieder sinken soll. Wichtiger Hinweis. Die tatsächlichen Ergebnisse können wesentlich von den folgenden Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen. Dies kann insbesondere dann eintreten, wenn eine der im Bericht genannten Unsicherheiten eintritt oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen, auch im Hinblick auf die konjunkturelle Entwicklung, als unzutreffend erweisen. GESAMTAUSSAGE DES VORSTANDS ZUR KÜNFTIGEN ENTWICKLUNG Der Jenoptik-Konzern verfolgt seine strategische Agenda konsequent weiter. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem profitablen Wachstum in allen Segmenten. Nach Einschätzung des Vorstands werden Umsatzwachstum, daraus resultierende Skaleneffekte, aber auch Kostendisziplin und höhere Margen aus dem zunehmenden System- sowie Servicegeschäft zu einer Steigerung und Nachhaltigkeit der Ergebnisse führen. Auch 2016 wird das Unternehmen einen wesentlichen Teil seiner Mittel in den Ausbau der internationalen Vertriebsstrukturen und die Entwicklung innovativer Produkte investieren. Die Maßnahmen zur internen Prozessoptimierung und die Projekte zur Konzernentwicklung werden planmäßig fortgesetzt. Wertsteigernde Akquisitionen werden intensiv geprüft. Mit einer stärker marktorientierten Struktur werden 2016 ein moderates organisches Umsatzwachstum sowie eine moderate Verbesserung der Ergebnisse erwartet. Der Vorstand prognostiziert einen Umsatz zwischen 680 und 700 Mio Euro sowie eine EBIT-Marge zwischen 9,0 und 9,5 Prozent. Das Erreichen dieser Ziele ist abhängig vom wirtschaftlichen und politischen Umfeld. Im Geschäftsjahr 2016 erwartet der Vorstand insgesamt eine positive Geschäftsentwicklung für den Jenoptik-Konzern. Konzernabschluss Konzerngesamtergebnisrechnung KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG scroll in TEUR Anhang Nr. 1.1.-31.12.2015 1.1.-31.12.2014 Umsatzerlöse 4.1 668.637 590.213 Umsatzkosten 4.2 442.468 384.762 Bruttoergebnis vom Umsatz 226.169 205.451 Forschungs- und Entwicklungskosten 4.3 41.774 39.420 Vertriebskosten 4.4 72.591 67.524 Allgemeine Verwaltungskosten 4.5 53.997 51.054 Sonstige betriebliche Erträge 4.7 27.019 23.237 Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.8 23.777 21.967 EBIT - fortgeführte Geschäftsbereiche 61.048 48.722 EBIT - aufgegebener Geschäftsbereich 175 2.847 EBIT - Konzern 61.223 51.569 Beteiligungsergebnis 4.9 1.558 -22 Finanzerträge 4.10 5.469 1.869 Finanzaufwendungen 4.10 10.819 7.737 Finanzergebnis - fortgeführte Geschäftsbereiche -3.792 -5.890 Finanzergebnis - aufgegebener Geschäftsbereich 0 418 Finanzergebnis - Konzern -3.792 -5.472 Ergebnis vor Steuern - fortgeführte Geschäftsbereiche 57.256 42.832 Ergebnis vor Steuern - aufgegebener Geschäftsbereich 175 3.265 Ergebnis vor Steuern - Konzern 57.431 46.097 Ertragsteuern 4.11 -7.516 -4.492 Ergebnis nach Steuern - fortgeführte Geschäftsbereiche 49.740 38.340 Ergebnis nach Steuern - aufgegebener Geschäftsbereich 4.13 175 3.265 Ergebnis nach Steuern - Konzern 49.915 41.605 Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile 4.12 345 -50 Ergebnis der Aktionäre 49.570 41.655 Ergebnis je Aktie in EUR - fortgeführte Geschäftsbereiche 4.14 0,86 0,67 Ergebnis je Aktie in EUR - Konzern (unverwässert = verwässert) 4.14 0,87 0,73 SONSTIGES ERGEBNIS scroll in TEUR 1.1.-31.12.2015 1.1.-31.12.2014 Ergebnis nach Steuern 49.915 41.605 Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 4.669 -9.528 Neubewertung 6.255 -13.595 Latente Steuern -1.585 4.067 Posten, die zukünftig möglicherweise in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 5.456 4.896 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 202 220 Cashflow Hedge 778 -1.299 Unterschied aus Währungsumrechnung 4.633 6.217 Latente Steuern -158 -242 Summe der im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen 10.125 -4.632 Gesamtergebnis 60.041 36.973 Davon entfallen auf: Nicht beherrschende Anteile 245 -28 Aktionäre 59.795 37.001 Konzernbilanz Aktiva scroll in TEUR Anhang Nr. 31.12.2015 31.12.2014 Veränderung Langfristige Vermögenswerte 382.827 389.509 -6.682 Immaterielle Vermögenswerte 5.1 122.737 123.262 -526 Sachanlagen 5.2 155.659 150.747 4.912 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 5.3 4.536 16.358 -11.822 Finanzanlagen 5.5 21.745 21.064 682 Sonstige langfristige Vermögenswerte 5.6 4.548 1.755 2.793 Latente Steuern 5.7 73.602 76.322 -2.720 Kurzfristige Vermögenswerte 386.340 382.221 4.119 Vorräte 5.8 167.132 179.018 -11.885 Forderungen und sonstige Vermögenswerte 5.9 134.966 133.396 1.569 Wertpapiere 5.10 418 312 106 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 5.11 83.824 69.495 14.329 Summe Aktiva 769.167 771.730 -2.563 Passiva in TEUR Anhang Nr. 31.12.2015 31.12.2014 Veränderung Eigenkapital 5.12 435.132 386.593 48.540 Gezeichnetes Kapital 148.819 148.819 0 Kapitalrücklage 194.286 194.286 0 Andere Rücklagen 93.108 44.817 48.291 Nicht beherrschende Anteile 5.13 -1.081 -1.329 248 Langfristige Schulden 169.513 216.612 -47.098 Pensionsverpflichtungen 5.14 36.095 41.043 -4.948 Sonstige langfristige Rückstellungen 5.16 10.275 9.958 316 Langfristige Finanzverbindlichkeiten 5.18 113.243 156.825 -43.582 Andere langfristige Verbindlichkeiten 5.19 7.915 7.043 871 Latente Steuern 5.7 1.986 1.742 244 Kurzfristige Schulden 164.521 168.526 -4.004 Steuerrückstellungen 5.15 3.281 5.731 -2.450 Sonstige kurzfristige Rückstellungen 5.16 42.745 37.714 5.031 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 5.18 14.850 5.077 9.774 Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 5.20 103.646 120.004 -16.358 Summe Passiva 769.167 771.730 -2.563 Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung scroll in TEUR Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Kumulierte Gewinne Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Cashflow Hedge Stand 1.1.2014 148.819 194.286 47.674 470 -42 Zugang Konsolidierungskreis -2.941 Kapitalerhöhung Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) -11.447 Bewertung Finanzinstrumente 130 -903 Neubewertungsverlust Währungsveränderungen Periodenergebnis 41.655 Übrige Veränderungen -1.499 Stand 31.12.2014 148.819 194.286 73.442 600 -945 Stand 1.1.2015 148.819 194.286 73.442 600 -945 Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) -11.447 Bewertung Finanzinstrumente 202 546 Neubewertungsgewinn Währungsveränderungen Periodenergebnis 49.570 Übrige Veränderungen -57 Stand 31.12.2015 148.819 194.286 111.508 802 -399 scroll in TEUR Kumulierte Währungs- differenzen Neubewertung Den Aktionären der JENOPTIK AG zustehendes Eigenkapital Nicht beherrschende Anteile Gesamt Stand 1.1.2014 -1.663 -22.737 366.807 249 367.056 Zugang Konsolidierungskreis -2.941 -1.916 -4.856 Kapitalerhöhung 0 583 583 Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) -11.447 -11.447 Bewertung Finanzinstrumente -773 -773 Neubewertungsverlust -9.528 -9.528 -9.528 Währungsveränderungen 5.705 -57 5.648 22 5.669 Periodenergebnis 41.655 -50 41.605 Übrige Veränderungen -1.499 -217 -1.716 Stand 31.12.2014 4.042 -32.322 387.922 -1.329 386.593 Stand 1.1.2015 4.042 -32.322 387.922 -1.329 386.593 Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) -11.447 -11.447 Bewertung Finanzinstrumente 748 748 Neubewertungsgewinn 4.669 4.669 4.669 Währungsveränderungen 5.231 -423 4.807 -100 4.707 Periodenergebnis 49.570 345 49.915 Übrige Veränderungen -57 3 -54 Stand 31.12.2015 9.273 -28.076 436.213 -1.081 435.132 Konzernkapitalflussrechnung scroll in TEUR 1.1.-31.12.2015 1.1.-31.12.2014 Ergebnis vor Steuern 57.431 46.097 Finanzerträge und Finanzaufwendungen 5.350 5.450 Abschreibungen 28.770 24.511 Wertminderungen/Wertaufholungen -2.319 278 Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen -1.491 -1.080 Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge -663 -2.574 Operatives Ergebnis vor Veränderungen des Working Capital 87.078 72.682 Veränderung der Rückstellungen 3.419 -4.087 Veränderung Working Capital 5.582 -18.256 Veränderung sonstiger Vermögenswerte und Schulden -4.407 1.188 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuern 91.673 51.528 Ertragsteuerzahlungen -6.548 -5.200 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 85.124 46.328 davon aufgegebener Geschäftsbereich 175 1.003 Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten 62 288 Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -2.500 -4.584 Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 263 600 Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen -17.743 -25.344 Einzahlungen aus Abgängen von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 9.100 3.900 Auszahlungen für Investitionen in als Finanzinvestition gehaltene Immobilien -333 -142 Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen 8 2 Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen -317 -415 Einzahlungen aus Abgängen konsolidierter Unternehmen 0 226 Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen -708 -13.173 Einzahlungen aus Abgängen von Beteiligungsunternehmen 4.480 0 Erhaltene Zinsen 537 1.056 Cashflow aus der Investitionstätigkeit -7.152 -37.586 davon aufgegebener Geschäftsbereich 0 418 Einzahlung aus Eigenkapitalzuführung 0 583 Gezahlte Dividende -11.447 -11.447 Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von Krediten 103.000 56.003 Auszahlungen für die Tilgung von Anleihen und Krediten -136.244 -11.179 Auszahlungen für Finanzierungsleasing -49 -44 Veränderung der Konzernfinanzierung -12.123 -41.896 Gezahlte Zinsen -9.681 -5.778 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -66.544 -13.760 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 11.428 -5.017 davon aufgegebener Geschäftsbereich 175 1.421 Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelfonds 2.901 2.335 Veränderung Finanzmittelfonds aus Erstkonsolidierung 0 613 Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 69.495 71.565 Finanzmittelfonds am Ende der Periode 83.824 69.495 Konzernanhang 1 DARSTELLUNG DER KONZERNVERHÄLTNISSE 1.1 Mutterunternehmen Das Mutterunternehmen ist die JENOPTIK AG, Jena, eingetragen im Handelsregister Jena in der Abteilung B unter der Nummer 200146. Die JENOPTIK AG ist an der Deutschen Börse in Frankfurt notiert und im TecDAX gelistet. Die Aufstellung des Anteilsbesitzes des Jenoptik-Konzerns gemäß § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 HGB wird im Bundesanzeiger veröffentlicht und ist im Anhang unter Aufstellung des Anteilsbesitzes ab Seite 193 zu finden. Die Unternehmen, welche die Befreiungsvorschriften des § 264 Abs. 3 oder § 264b HGB in Anspruch genommen haben, sind im Abschnitt "Pflichtangaben und ergänzende Angaben nach HGB" angegeben. 1.2 Rechnungslegungsgrundsätze Der Konzernabschluss der JENOPTIK AG wurde für das Jahr 2015 in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind. Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch genau ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten können. Die Gesamtergebnisrechnung wurde nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt. Das Geschäftsjahr der JENOPTIK AG und ihrer in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr. Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung werden in der Gesamtergebnisrechnung und in der Bilanz einzelne Posten zusammengefasst. Die Aufgliederung dieser Posten ist im Anhang aufgeführt. Die folgenden IFRS werden im Konzernabschluss im Geschäftsjahr erstmalig angewendet: Verbesserungen IFRS (2010 - 2012). Im Rahmen des IASB-Projekts der jährlichen Verbesserungen (Annual Improvements Project) wurden Änderungen an sieben Standards vorgenommen. Mit der Anpassung von Formulierungen in einzelnen Standards soll eine Klarstellung der bestehenden Regelungen erreicht werden. Daneben gibt es Änderungen mit Auswirkungen auf die Bewertung und Anhangangaben. Betroffen sind die Standards IAS 16, IAS 24, IAS 38, IFRS 2, IFRS 3, IFRS 8, IFRS 13. Diese Neuerungen haben keinen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss. Verbesserungen IFRS (2011 - 2013). Im Rahmen des Annual Improvements Project wurden Änderungen an vier Standards vorgenommen. Die Änderungen umfassen insbesondere die Klarstellung bestehender Definitionen und Anwendungsbereiche. Betroffen sind die Standards IAS 40, IFRS 1, IFRS 3 und IFRS 13. Diese Neuerungen haben keinen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss. Änderung IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer". Mit den Änderungen wurden die Vorschriften klargestellt, die sich mit der Zuordnung von Arbeitnehmerbeiträgen bzw. Beiträgen von dritten Parteien zu den Dienstleistungsperioden beschäftigen, wenn die Beiträge mit der Dienstzeit verknüpft sind. Darüber hinaus wurden Erleichterungen geschaffen, wenn die Beiträge von der Anzahl der geleisteten Dienstjahre unabhängig sind. Diese Neuerungen haben keinen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss. Weitere 2015 erstmalig anzuwendende Standards und Interpretationen haben keinen Einfluss auf den Konzernabschluss. Die nachfolgenden, vom IASB veröffentlichten und von der EU übernommenen Standards und Interpretationen sind noch nicht verpflichtend anzuwenden und wurden auch von Jenoptik im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2015 nicht angewendet. Außer den im Folgenden aufgeführten neuen Standards bzw. Änderungen von Standards, die aus heutiger Sicht für Jenoptik von Relevanz sein könnten, wurden eine Reihe weiterer Standards und Änderungen von Standards verabschiedet, die jedoch erwartungsgemäß keinen Einfluss auf den Konzernabschluss haben werden. Die neuen Standards bzw. Änderungen von Standards sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Zeitpunkt des Inkrafttretens beginnen. Verbesserungen IFRS (2012 - 2014). Das Annual Improvements Project hat Änderungen an vier Standards vorgenommen. Neben der Klarstellung bestehender Regelungen wurden Änderungen mit Auswirkungen auf die Bilanzierung und Anhangangaben aufgenommen. Betroffen sind die Standards IAS 19, IAS 34, IFRS 5 und IFRS 7. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens ist der 1. Januar 2016. Diese Neuerungen werden keinen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss haben. Änderungen IAS 1 "Darstellung des Abschlusses". Die Änderungen betreffen verschiedene Ausweisfragen. Es wird klargestellt, dass Anhangangaben nur dann notwendig sind, wenn ihr Inhalt nicht unwesentlich ist. Dies gilt explizit auch dann, wenn ein IFRS eine Liste von Minimum-Angaben fordert. Zudem werden Erläuterungen zur Aggregation und Disaggregation von Posten in der Bilanz und der Gesamtergebnisrechnung aufgenommen. Des Weiteren wird klargestellt, wie Anteile am Sonstigen Ergebnis at-Equity bewerteter Unternehmen in der Gesamtergebnisrechnung darzustellen sind. Schließlich erfolgt die Streichung einer Musterstruktur des Anhangs hin zur Berücksichtigung von Inhalten, die für das jeweilige Unternehmen relevant sind. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens ist der 1. Januar 2016. Diese Änderungen werden keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss haben. Änderung IAS 16 "Sachanlagen" und IAS 38 "Immaterielle Vermögenswerte". Mit der Änderung werden weitere Leitlinien zur Festlegung einer akzeptablen Abschreibungsmethode zur Verfügung gestellt. Umsatzbasierte Abschreibungsmethoden sind demnach für Sachanlagen nicht und für immaterielle Vermögenswerte lediglich in bestimmten Ausnahmefällen (widerlegbare Vermutung der Unangemessenheit) zulässig. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens ist der 1. Januar 2016. Diese Änderung wird keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss haben. Änderung IFRS 11 "Gemeinsame Vereinbarungen". Mit der Änderung regelt das IASB die Bilanzierung eines Erwerbs von Anteilen an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit, die einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse darstellt. In solchen Fällen soll der Erwerber die Grundsätze für die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen nach IFRS 3 anwenden. Zudem greifen auch in diesen Fällen die Angabepflichten des IFRS 3. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens ist der 1. Januar 2016. Diese Änderung wird keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss haben. Die nachfolgenden, vom IASB veröffentlichten Standards und Interpretationen wurden von der EU noch nicht übernommen. IFRS 9 "Finanzinstrumente". Dieser Standard ersetzt alle früheren Fassungen von IAS 39 zur Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie die Bilanzierung von Sicherungsinstrumenten. Diese neue Version des Standards enthält überarbeitete Leitlinien zur Einstufung und Bewertung von Finanzinstrumenten, darunter ein neues Modell der erwarteten Kreditausfälle zur Berechnung der Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten, sowie die neuen allgemeinen Bilanzierungsvorschriften für Sicherungsgeschäfte. Er übernimmt auch die Leitlinien zur Erfassung und Ausbuchung von Finanzinstrumenten aus IAS 39. IFRS 9 ist - vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht - erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Eine frühzeitige Anwendung ist zulässig. Jenoptik analysiert derzeit die Auswirkungen auf den Konzernabschluss. IFRS 15 "Erlöse aus Verträgen mit Kunden". IFRS 15 legt einen umfassenden Rahmen zur Bestimmung fest, ob, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt Umsatzerlöse erfasst werden. Er ersetzt bestehende Leitlinien zur Erfassung von Umsatzerlösen, darunter IAS 18 Umsatzerlöse, IAS 11 Fertigungsaufträge und IFRIC 13 Kundenbindungsprogramme. IFRS 15 ist - vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht - erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Eine frühzeitige Anwendung ist zulässig. Jenoptik analysiert derzeit die Auswirkungen auf den Konzernabschluss im Rahmen eines Projekts. Basierend auf den Ergebnissen der ersten abgeschlossenen Projektphase werden mögliche Änderungen vor allem in folgenden Punkten erwartet: Zusammenfassung von Verträgen zu einer Bilanzierungseinheit, Identifizierung von Leistungsverpflichtungen in Rahmen sogenannter Mehrkomponentenverträge, Allokation der Gegenleistung auf die zuvor identifizierten Leistungsverpflichtungen sowie Bestimmung eines zeitraumbasierten oder zeitpunktbasierten Kontrollübergangs bei kundenspezifischen Leistungen. Des Weiteren werden sich für Jenoptik infolge der Erstanwendung von IFRS 15 deutlich erweiterte Angabepflichten hinsichtlich Art, Betrag, Terminierung und Unsicherheit der Umsatzerlöse und Cashflows aus Verträgen mit Kunden im Sinne von IFRS 15 ergeben. Es wird erwartet, dass die Anwendung des Standards den Konzernabschluss beeinflussen wird. Quantitative Informationen über die Auswirkungen von IFRS 15 auf den Konzernabschluss von Jenoptik werden in der nächsten Projektphase erhoben und sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht verfügbar. Änderung IFRS 10 "Konzernabschlüsse" und IAS 28 "Anteile an assoziierten Unternehmen". Die Änderungen adressieren eine bekannte Inkonsistenz zwischen den Vorschriften des IFRS 10 und des IAS 28 (2011) für den Fall der Veräußerung von Vermögenswerten an ein assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen bzw. der Einlage von Vermögenswerten in ein assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen. Künftig soll der gesamte Gewinn oder Verlust aus einer Transaktion nur dann erfasst werden, wenn die veräußerten oder eingebrachten Vermögenswerte einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3 darstellen. Dies gilt unabhängig davon, ob die Transaktion als "share deal" oder "asset deal" ausgestaltet ist. Bilden die Vermögenswerte dagegen keinen Geschäftsbetrieb, ist lediglich eine anteilige Erfolgserfassung zulässig. Der Erstanwendungszeitpunkt der Änderungen wurde durch das IASB auf unbestimmte Zeit verschoben. Diese Änderung wird keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss haben. IFRS 16 "Leasing". IFRS 16 beinhaltet umfangreiche Neuregelungen für die Bilanzierung von Leasingverhältnissen und löst die bisherigen Regelungen des IAS 17 Leasingverhältnisse, IFRIC 4 Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, SIC 15 Operating Leasingverhältnisse - Anreize und SIC 27 Beurteilung des wirtschaftlichen Gehalts von Transaktionen in der rechtlichen Form von Leasingverhältnissen ab. Ziel ist es, die mit den Leasingverhältnissen verbundenen Rechte und Verpflichtungen in der Bilanz des Leasingnehmers auszuweisen. Für kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasinggegenstände von geringem Wert sind Erleichterungen vorgesehen. Die Bilanzierung der Leasingverhältnisse beim Leasinggeber richtet sich unverändert nach der Klassifizierung in Finanzierungs- oder Operating-Leasing, wobei die Kriterien des IAS 17 Anwendung finden. Darüber hinaus enthält IFRS 16 weitere Regelungen zum Ausweis und Anhangangaben. IFRS 16 ist - vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht - erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen. Eine frühzeitige Anwendung ist zulässig, sofern IFRS 15 ebenfalls angewendet wird. Diese Änderungen werden voraussichtlich wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben, insbesondere auf die Posten Anlagevermögen und Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz, die Konzerngesamtergebnisrechnung sowie damit zusammenhängende Kennzahlen. 1.3 Schätzungen Die Erstellung des Konzernabschlusses unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, erfordert bei einigen Positionen, dass Annahmen getroffen werden, die sich auf den Ansatz in der Bilanz bzw. in der Gesamtergebnisrechnung des Konzerns sowie auf die Angabe von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten auswirken. Alle Annahmen und Schätzungen werden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen, um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln. Die zugrunde liegenden Annahmen und Schätzungen werden fortlaufend überprüft. Dabei ergeben sich für den Ersteller des Konzernabschlusses gewisse Ermessensspielräume. Diese beziehen sich im Wesentlichen auf: ― die Beurteilung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte, ― die Bewertung immaterieller Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, ― Vorräte, ― den Ansatz und die Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen sowie des Treuhandvermögens, ― den Ansatz und die Bewertung sonstiger Rückstellungen sowie ― die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen. Für weitere Informationen verweisen wir auf den Abschnitt "Angaben zur Bilanz" ab Seite 159. 2 KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE 2.1 Konsolidierungskreis Der Konsolidierungskreis basiert auf der Anwendung der Standards IFRS 10 und 11. In den Konzernabschluss werden neben der JENOPTIK AG alle wesentlichen Tochterunternehmen voll und eine gemeinschaftliche Tätigkeit anteilmäßig einbezogen. Die Anteilsbesitzliste ist unter der Anhangangabe 12 ab Seite 193 detailliert dargestellt. Im Konzernabschluss der JENOPTIK AG sind 33 (i. Vj. 35) vollkonsolidierte Tochtergesellschaften enthalten. Davon haben 14 (i. Vj. 14) ihren Sitz im Inland und 19 (i. Vj. 21) im Ausland. Zum Konsolidierungskreis des Jenoptik-Konzerns gehört eine gemeinschaftliche Tätigkeit (i. Vj. 1). Im Geschäftsjahr 2015 wurden die folgenden vollkonsolidierten Tochtergesellschaften verschmolzen: ― JENOPTIK Laser Technologies LLC, Brighton (MI), USA auf die JENOPTIK Automotive North America, LLC (vormals: JENOPTIK Industrial Metrology North America LLC), Rochester Hills (MI), USA ― JENOPTIK Defense Inc., Jupiter (FL), USA auf die JENOPTIK North America Inc., Jupiter (FL), USA Die Hillos GmbH, Jena, wird gemäß IFRS 11 anteilmäßig mit 50 Prozent in den Konzernabschluss einbezogen. Diese Gesellschaft ist ein strategischer Kunde für Jenoptik, tätig im Bereich der Bau- und baunahen Anwendungen von Lasertechnik. Folgende Werte sind dem Konzern zuzurechnen: scroll in TEUR 2015 2014 Langfristige Vermögenswerte 810 532 Kurzfristige Vermögenswerte 8.829 8.548 Langfristige Schulden 25 46 Kurzfristige Schulden 2.471 2.027 Erträge 18.612 19.619 Aufwendungen 18.005 18.904 17 Tochterunternehmen, davon 8 nicht operative Gesellschaften, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung ist, werden nicht konsolidiert. In Summe beträgt der Umsatz der nicht konsolidierten Gesellschaften etwa 0,5 Prozent des Konzern-Umsatzes, das EBIT rund minus 0,8 Prozent des Konzern-EBIT. Der geschätzte Effekt einer Konsolidierung aller Gesellschaften auf die Konzern-Bilanzsumme liegt bei etwa 0,4 Prozent der Konzern-Bilanzsumme. Die folgenden Tochterunternehmen haben eine materielle Beteiligung nicht kontrollierender Gesellschafter: scroll Name Sitz der Gesellschaft Nicht beherrschende Anteile JENOPTIK Korea Corporation Ltd. Korea 33,40 JENOPTIK Japan Co. Ltd. Japan 33,42 Vysionics Gruppe Großbritannien 8,03 Die folgende Tabelle fasst die Finanzinformationen der genannten Tochterunternehmen zusammen, basierend auf den Einzelabschlüssen der Gesellschaften inklusive IFRS Anpassungen sowie Anpassungen aufgrund der Kaufpreisallokation bei der Vysionics Gruppe. Effekte aus der Konsolidierung sind hierbei nicht berücksichtigt. scroll in TEUR JENOPTIK Korea JENOPTIK Japan Vysionics Umsatz 4.025 7.326 22.835 (3.129) (4.636) (3.988) Ergebnis nach Steuern -272 451 3.557 (-202) (-18) (699) Ergebnis nach Steuern der nicht beherrschenden Anteile -91 151 286 (-68) (-6) (56) Sonstiges Ergebnis 0 0 0 (0) (0) (0) Gesamtergebnis -272 451 3.557 (-202) (-18) (699) Gesamtergebnis der nicht beherrschenden Anteile -91 151 286 (-68) (-6) (56) Langfristige Vermögenswerte 211 72 8.977 (115) (198) (10.255) Kurzfristige Vermögenswerte 4.154 3.024 9.078 (5.072) (2.429) (9.744) Langfristige Schulden 0 387 31.901 (2) (440) (37.419) Kurzfristige Schulden 2.880 2.473 6.774 (3.487) (2.389) (5.351) Nettovermögen 1.486 236 -20.620 (1.697) (-202) (-22.772) Nettovermögen der nicht beherrschenden Anteile 496 79 -1.656 (567) (-67) (-1.829) Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -758 499 8.265 (-567) (-641) (-63) Cashflow aus der Investitionstätigkeit -131 0 -1.058 (-8) (-0) (-437) Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -337 -249 -7.510 (2.136) (962) (-498) Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -1.225 250 -302 (1.561) (321) (-998) Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr. 2.2 Konsolidierungsmethoden Die Vermögenswerte und Schulden der in den Konzernabschluss voll bzw. anteilmäßig einbezogenen inländischen und ausländischen Unternehmen werden nach den für den Jenoptik-Konzern einheitlich geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angesetzt. Zum Zeitpunkt des Unternehmenserwerbs erfolgt die Kapitalkonsolidierung nach der Erwerbsmethode. Die Vermögenswerte und Schulden der Tochtergesellschaften werden dabei mit den beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Des Weiteren werden identifizierbare immaterielle Vermögenswerte aktiviert sowie Eventualverbindlichkeiten im Sinne des IFRS 3.23 passiviert. Der verbleibende Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem erworbenen Nettovermögen entspricht dem Geschäfts- oder Firmenwert. Dieser wird in den Folgeperioden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einem jährlichen Wertminderungstest (Impairment-Test) nach IAS 36 unterzogen. Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Die konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden sowohl auf der Basis von Marktpreisen als auch Verrechnungspreisen vorgenommen, die auf der Grundlage des "Dealing-at-arms-length-Prinzips" ermittelt wurden. In den Vorräten und im Sachanlagevermögen enthaltene Vermögenswerte aus konzerninternen Lieferungen sind um Zwischenergebnisse bereinigt. Ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge unterliegen der Abgrenzung latenter Steuern, wobei aktive und passive latente Steuern saldiert werden, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht und soweit sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden. Die angewandten Konsolidierungsmethoden wurden im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert. 2.3 Währungsumrechnung Die in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse der einbezogenen Gesellschaften werden auf der Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung gemäß IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen" nach der modifizierten Stichtagskursmethode umgerechnet. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben, ist die funktionale Währung grundsätzlich identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaften. Die Vermögenswerte und Schulden werden folglich zum Stichtagskurs, die Aufwendungen und Erträge zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet, der umsatzgewichtet ermittelt wird. Der sich aus der Währungsumrechnung ergebende Unterschiedsbetrag wird erfolgsneutral verrechnet und im Eigenkapital gesondert als Währungsrücklage ausgewiesen. Scheiden Konzernunternehmen aus dem Konsolidierungskreis aus, wird die betreffende Währungsumrechnungsdifferenz erfolgswirksam aufgelöst. In den in lokaler Währung aufgestellten Einzelabschlüssen der konsolidierten Gesellschaften werden Forderungen und Verbindlichkeiten, die nicht in der funktionalen Währung des Tochterunternehmens bestehen, gemäß IAS 21 zum Bilanzstichtagskurs umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen (vgl. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung ab Seite 152) erfasst. Die für die Umrechnung verwendeten Kurse ergeben sich aus der folgenden Tabelle: scroll Jahresdurchschnittskurs Stichtagskurs 1 EUR = 2015 2014 2015 2014 USA USD 1,1042 1,3071 1,0887 1,2141 Schweiz CHF 1,0642 1,2114 1,0835 1,2024 China CNY 6,9448 7,9120 7,0608 7,5358 Malaysia MYR 4,6959 4,4951 4,6959 4,2473 Australien AUD 1,4808 1,4654 1,4897 1,4829 Singapur SGD 1,5127 1,6417 1,5417 1,6058 Großbritannien GBP 0,7241 0,7789 0,7340 0,7789 Japan JPY 133,4325 141,5810 131,0700 145,2300 Korea KRW 1.268,5484 1.358,9254 1.280,7800 1.324,8000 2.4 Unternehmenserwerbe und -veräußerungen Mit Unterzeichnung des Vertrags am 14. November 2014 hat Jenoptik 92 Prozent der Anteile an der Vysionics Limited, Milton Keynes (Großbritannien), erworben. Durch die Erlangung der Beherrschung über die Vysionics Limited wurde auch die Beherrschung über folgende verbundene Unternehmen der Vysionics Limited erlangt: Vysionics ITS Holdings Limited, Milton Keynes (Großbritannien), Vysionics ITS Limited, Camberley (Großbritannien), und Computer Recognition Systems Limited, Milton Keynes (Großbritannien). Die Einbeziehung der Vysionics-Gruppe in den Konzernabschluss 2014 gemäß IFRS 3 beruhte auf vorläufigen Beträgen. Die Vorläufigkeit beruhte auf den noch nicht abgeschlossenen Steuerveranlagungen für die Fiskaljahre 2013 und 2014, die sowohl Änderungen in der Eröffnungsbilanz in den Positionen Steuerforderungen und Steuerverbindlichkeiten und somit im erworbenen Nettovermögen bewirken konnten als auch in die Berechnung des Kaufpreises einzubeziehen waren. Weiterhin war die Kaufpreisbestimmung vorläufig hinsichtlich der zugrunde liegenden Completion Accounts, welche Auswirkung auf die finale Kaufpreisallokation und somit die Höhe des aktivierten Goodwills hat. Die Finalisierung erfolgte bis zum Ende des Bewertungszeitraums. Folgende Änderungen ergaben sich aus der Finalisierung des Kaufpreises und der Kaufpreisallokation im Vergleich zur Einbeziehung in den Konzernabschluss 2014 auf Basis vorläufiger Werte: scroll in TEUR Gesamt Änderung des Kaufpreises 313 Änderung des erworbenen Nettovermögens -43 Änderung des Anteils nicht kontrollierender Gesellschafter 4 Änderung des Geschäfts- oder Firmenwerts 274 Die Entwicklung des Goodwills aus der Vysionics-Akquisition in 2015 stellt sich wie folgt dar: scroll in TEUR Gesamt Geschäfts- oder Firmenwert zum 1.1.2015 38.458 Änderung des Geschäfts- oder Firmenwerts durch Finalisierung der Erstkonsolidierung 274 Währungseinfluss 2.348 Geschäfts- oder Firmenwert zum 31.12.2015 41.080 Im Geschäftsjahr 2015 fanden weder Unternehmenserwerbe noch -veräußerungen statt. 2.5 Angaben zu anderen Unternehmen Die Jenoptik hält Anteile an 9 (i. Vj. 10) Gesellschaften mit einer Beteiligungsquote von jeweils unter 50 Prozent. Die Beteiligungen an diesen Gesellschaften werden gemäß IAS 39 mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert. Wenn kein verlässlicher beizulegender Zeitwert ermittelt werden kann, erfolgt die Berücksichtigung zu Anschaffungskosten. Die Beteiligungen sind für Jenoptik von untergeordneter Bedeutung. Die Beteiligung an der Martec S.p.A., Vignate (MI), Italien, wurde im Geschäftsjahr 2015 veräußert. Der Veräußerungsgewinn ist in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten. Die Zahlungsmittelzuflüsse werden in der Kapitalflussrechnung als Einzahlungen aus Abgängen von Beteiligungsunternehmen ausgewiesen. Die allgemeinen Angaben zu den Beteiligungen sind in der Aufstellung des Anteilsbesitzes des Jenoptik-Konzerns enthalten. 2.6 Aufgegebene Geschäftsbereiche Für in Vorjahren aufgegebene Geschäftsbereiche erfolgt ein positiver Ausweis in Höhe von 175 TEUR (i. Vj. 2.847 TEUR) im EBIT. Das Ergebnis vor Steuern enthält einen Ergebnisbeitrag aus aufgegebenen Geschäftsbereichen von 175 TEUR (i. Vj. 3.265 TEUR). Im Rahmen des Verkaufs der M+W Zander Holding AG sind einzelne Themen wirtschaftlich bei der JENOPTIK AG verblieben, die mittlerweile überwiegend abgeschlossen sind. So auch ein Schiedsgerichtsverfahren zwischen der M+W Group GmbH als Rechtsnachfolgerin der M+W Zander Holding AG und einem Kunden, das im Dezember 2014 durch Abschluss eines Vergleichs beendet wurde. Die monatlichen Zahlungseingänge aus dem geschlossenen Vergleich werden als Erträge aus aufgegebenem Geschäftsbereich ausgewiesen. Der Ertrag im Vorjahr resultierte im Wesentlichen aus der Auflösung von Verpflichtungen, die 2005 aufgrund des Verkaufs der M+W Zander Holding AG gebildet wurden sowie einer ebenfalls im Zusammenhang mit der Veräußerung stehenden Erstattung von Steuern und Zinsen. 3 BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN 3.1 Geschäfts- oder Firmenwert Für alle Unternehmenszusammenschlüsse werden die Regelungen des IFRS 3 angewendet. Ein Geschäfts- oder Firmenwert nach IFRS 3 entspricht dem positiven Unterschiedsbetrag zwischen der Gegenleistung für einen Unternehmenszusammenschluss und den erworbenen neu bewerteten Vermögenswerten und Schulden inklusive bestimmter Eventualschulden, der nach Durchführung einer Kaufpreisallokation und somit der Identifizierung von immateriellen Vermögenswerten bestehen bleibt. Die identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden werden im Rahmen dieser Kaufpreisallokation nicht mit ihren bisherigen Buchwerten, sondern mit ihren beizulegenden Zeitwerten berücksichtigt. Im Rahmen eines Kontrollerwerbs werden nicht-beherrschende Anteile entsprechend dem Anteil am identifizierbaren Nettovermögen bewertet. Geschäfts- oder Firmenwerte werden als Vermögenswerte erfasst und mindestens jährlich zu einem festgelegten Zeitpunkt bzw. immer dann, wenn es einen Anhaltspunkt gibt, dass die Zahlungsmittel generierende Einheit wertgemindert sein könnte, auf Werthaltigkeit überprüft. Eine Wertminderung wird sofort ergebniswirksam erfasst und in Folgeperioden nicht wieder aufgeholt. Negative Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung werden gemäß IFRS 3 sofort erfolgswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. 3.2 Immaterielle Vermögenswerte Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte, im Wesentlichen Software, Patente und Kundenbeziehungen, werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Immaterielle Vermögenswerte mit einer bestimmbaren Nutzungsdauer werden planmäßig linear über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese liegt grundsätzlich zwischen drei und zehn Jahren. Der Konzern überprüft seine immateriellen Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer daraufhin, ob eine Wertminderung vorliegt (vgl. Abschnitt 3.4 "Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten"). Bei immateriellen Vermögenswerten mit einer unbestimmbaren Nutzungsdauer wird ein Werthaltigkeitstest mindestens einmal jährlich durchgeführt und gegebenenfalls der Wert entsprechend den zukünftigen Erwartungen angepasst. Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden aktiviert, wenn die Ansatzkriterien des IAS 38 "Immaterielle Vermögenswerte" erfüllt sind. Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn ein neu entwickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenzt werden kann, technisch realisierbar ist und die Fertigstellung, die eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen sind. Weiterhin setzt die Aktivierung voraus, dass die Entwicklungsaufwendungen mit hinreichender Wahrscheinlichkeit durch künftige Finanzmittelzuflüsse gedeckt werden und verlässlich ermittelbar sind. Schließlich müssen hinreichend Ressourcen verfügbar sein, um die Entwicklung abschließen und den Vermögenswert nutzen oder verkaufen zu können. Aktivierte Entwicklungskosten werden planmäßig über den erwarteten Verkaufszeitraum der Produkte abgeschrieben. Die Abschreibungen werden in den F+E-Kosten ausgewiesen. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten umfassen dabei alle dem Entwicklungsprozess direkt zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der entwicklungsbezogenen Gemeinkosten. Falls die Voraussetzungen für eine Aktivierung nicht gegeben sind, werden die Aufwendungen im Jahr ihrer Entstehung ergebniswirksam erfasst. Forschungskosten sind gemäß IAS 38 als laufender Aufwand in den F+E-Kosten erfasst. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden den entsprechenden Aufwandsposten der Gesamtergebnisrechnung zugeordnet. 3.3 Sachanlagen Sachanlagen werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bewertet, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen. Die Abschreibungsmethode entspricht dem erwarteten Verlauf des Verbrauchs des künftigen wirtschaftlichen Nutzens. Sofern erforderlich, verringern Wertminderungen die fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten. Zuwendungen der öffentlichen Hand werden grundsätzlich von den Anschaffungs- und Herstellungskosten nach IAS 20 "Bilanzierung und Darstellung von Zuwendungen der öffentlichen Hand" abgesetzt (vgl. Abschnitt "Zuwendungen der öffentlichen Hand"). Die Ermittlung der Herstellungskosten erfolgt auf Basis der direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie anteiliger, direkt zurechenbarer Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich Abschreibungen. Entsprechend IAS 23 "Fremdkapitalkosten" werden Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zuordenbar sind, als Teil der Anschaffungs- und Herstellungskosten aktiviert. Kosten für die Reparatur von Sachanlagen werden grundsätzlich aufwandswirksam behandelt. Für Komponenten von Sachanlagen, die in regelmäßigen Abständen erneuert werden, erfolgt eine Aktivierung nachträglicher Anschaffungskosten, sofern ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen wahrscheinlich ist und die betreffenden Kosten verlässlich bewertbar sind. Den planmäßigen Abschreibungen liegen im Wesentlichen folgende Nutzungsdauern zugrunde: scroll Nutzungsdauer Gebäude 20 - 80 Jahre Maschinen und technische Anlagen 4 - 20 Jahre Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 - 10 Jahre Wenn Sachanlagen stillgelegt, verkauft oder aufgegeben werden, wird der Gewinn oder Verlust aus der Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst. 3.4 Wertminderung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten Für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer wird an jedem Abschlussstichtag eingeschätzt, ob für die entsprechenden Vermögenswerte Anhaltspunkte für mögliche Wertminderungen nach IAS 36 "Wertminderung von Vermögenswerten" vorliegen. Werden derartige Anhaltspunkte für einzelne Vermögenswerte oder eine Zahlungsmittel generierende Einheit identifiziert, so wird für diese ein Wertminderungstest durchgeführt. Die Abgrenzung der Zahlungsmittel generierenden Einheiten erfolgt im Wesentlichen auf Basis der Struktur der Sparten bzw. der die Sparten konstituierenden Geschäftseinheiten. Im Rahmen des Wertminderungstests wird zunächst der erzielbare Betrag des Vermögenswerts bzw. der Zahlungsmittel generierenden Einheit ermittelt und dieser anschließend mit dem entsprechenden Buchwert verglichen, um so einen etwaigen Wertminderungsbedarf zu bestimmen. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert eines Vermögenswerts. Als beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wird der Betrag bezeichnet, der durch den Verkauf eines Vermögenswerts in einer Transaktion zu Marktbedingungen zwischen sachverständigen und vertragswilligen Parteien erzielt werden könnte. Die Bestimmung des Nutzungswerts erfolgt anhand der abgezinsten erwarteten zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse. Dabei wird ein marktgerechter Zinssatz vor Steuern zugrunde gelegt, der die Risiken der Nutzung des Vermögenswerts widerspiegelt, die sich noch nicht in den geschätzten zukünftigen Zahlungsmittelzuflüssen niederschlagen. Wird der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts niedriger als der Buchwert eingeschätzt, wird dieser auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Der Wertminderungsaufwand wird sofort ergebniswirksam erfasst. Bei einer Wertaufholung in einer Folgeperiode wird der Buchwert des Vermögenswerts entsprechend dem festgestellten erzielbaren Betrag angepasst. Die Wertaufholungsobergrenze wird durch die Höhe der fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten bestimmt, die sich ergäben, wenn keine Wertminderung in den Vorperioden erfasst worden wäre. Die Wertaufholung wird sofort erfolgswirksam erfasst. 3.5 Zuwendungen der öffentlichen Hand IAS 20 unterscheidet zwischen objektbezogenen Zuwendungen für langfristige Vermögenswerte und erfolgsbezogenen Zuwendungen. Grundsätzlich sieht IAS 20 eine ertragswirksame, periodengerechte Behandlung von Zuwendungen vor. Zuwendungen für langfristige Vermögenswerte werden im Jenoptik-Konzern von den Anschaffungskosten abgesetzt. Entsprechend wird auch das Abschreibungsvolumen auf Basis der verminderten Anschaffungskosten ermittelt. 3.6 Leasingverhältnisse Bei der Nutzung von gemieteten Sachanlagen sind die Voraussetzungen des Finanzierungsleasings nach IAS 17 "Leasingverhältnisse" erfüllt, wenn alle wesentlichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum in Verbindung stehen, auf die betreffende Konzerngesellschaft übertragen wurden. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating-Leasingverhältnisse klassifiziert. Finanzierungsleasing. Der Konzern als Leasingnehmer des Finanzierungsleasings aktiviert die Vermögenswerte zu Leasingbeginn mit dem geringeren Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert der Vermögenswerte oder dem Barwert der Mindestleasingzahlungen. Die Abschreibung dieser Vermögenswerte erfolgt linear entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer oder über die kürzere Laufzeit des Leasingvertrags, wenn der Erwerb des Leasinggegenstands am Ende der Leasingzeit nicht wahrscheinlich ist. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen werden mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen ausgewiesen. Ist der Konzern Leasinggeber, wird der Nettoinvestitionswert aus dem Leasingverhältnis als Forderung aktiviert. Die Finanzerträge werden periodengerecht erfolgswirksam erfasst, sodass sich eine konstante periodische Verzinsung der Nettoinvestition ergibt. Operating-Leasing. Mietzahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen werden linear über die Laufzeit des entsprechenden Leasingverhältnisses erfolgswirksam erfasst. Erhaltene und ausstehende Vergünstigungen als Anreiz, ein Operating-Leasingverhältnis einzugehen, werden ebenfalls linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses verteilt. 3.7 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien umfassen Grundstücke und Gebäude, die zur Erzielung von Mieteinnahmen oder zum Zweck der Wertsteigerung gehalten werden. Diese Objekte werden nicht für die eigene Produktion, für die Lieferung von Gütern, die Erbringung von Dienstleistungen oder für Verwaltungszwecke genutzt oder für den Verkauf im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gehalten. Gemäß IAS 40 "Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien" werden diese zu fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten bilanziert (siehe Seite 163). Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte erfolgt unter Verwendung von Bodenrichtwerten oder unter Anwendung einer Discounted-Cashflow-Methode. Den linearen planmäßigen Abschreibungen liegt eine Nutzungsdauer von 20 bis 80 Jahren zugrunde. Abschreibungen aufgrund von Wertminderungen auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden gemäß IAS 36 vorgenommen, wenn der Nutzungswert bzw. der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten des betreffenden Vermögenswerts den Buchwert unterschreitet. Sollten die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene Abschreibung aufgrund einer Wertminderung entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. 3.8 Finanzinstrumente Finanzinstrumente sind Verträge, die bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führen. Gemäß IAS 32 gehören hierzu einerseits originäre Finanzinstrumente wie zum Beispiel Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen oder auch Finanzforderungen und -verbindlichkeiten. Andererseits gehören hierzu auch derivative Finanzinstrumente, die als Sicherungsgeschäfte zur Absicherung gegen Risiken aus Änderungen von Währungskursen und Zinssätzen eingesetzt werden. Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden ab dem Zeitpunkt in der Konzernbilanz berücksichtigt, zu welchem der Konzern Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Die Bilanzierung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt grundsätzlich zum Erfüllungsbetrag. Die bestehenden Finanzinstrumente werden in Abhängigkeit von ihrer Klassifizierung in den Kategorien "Forderungen und Kredite" zu fortgeführten Anschaffungskosten bzw. "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Als fortgeführte Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswerts oder einer finanziellen Schuld wird der Betrag bezeichnet, mit dem ein finanzieller Vermögenswert oder eine finanzielle Schuld bei der erstmaligen Erfassung bewertet wurde: ― abzüglich eventueller Tilgungen ― abzüglich etwaiger Wertminderungen oder eventueller Uneinbringlichkeiten sowie ― zuzüglich/abzüglich der kumulierten Verteilung einer etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei der Endfälligkeit rückzahlbaren Betrag (zum Beispiel Agio). Das Agio wird mittels der Effektivzinsmethode über die Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts oder der finanziellen Schuld verteilt. Bei kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten entsprechen die fortgeführten Anschaffungskosten grundsätzlich dem Nennbetrag bzw. dem Rückzahlungsbetrag. Der beizulegende Zeitwert entspricht im Allgemeinen dem Markt- oder Börsenwert. Wenn kein aktiver Markt existiert, wird der beizulegende Zeitwert mittels finanzmathematischer Methoden, zum Beispiel durch Diskontierung der geschätzten zukünftigen Zahlungsflüsse mit dem Marktzinssatz oder durch die Anwendung anerkannter Optionspreismodelle ermittelt und durch Bestätigungen der Banken, die die Geschäfte abwickeln, überprüft. A) Originäre Finanzinstrumente Anteile an Unternehmen Der erstmalige Bilanzansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert inklusive Transaktionskosten. Im Jenoptik-Konzern werden alle Anteile an börsennotierten Tochtergesellschaften und Beteiligungen an börsennotierten Aktiengesellschaften, die nicht voll konsolidiert, nicht quotal konsolidiert und auch nicht at-Equity in den Konzernabschluss einbezogen werden, als "zur Veräußerung verfügbar" klassifiziert und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet, ohne Transaktionskosten in Abzug zu bringen. Wertänderungen von "zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten" werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Im Falle einer dauerhaften Wertminderung ist diese erfolgswirksam zu erfassen. Auch Anteile an nicht börsennotierten Tochtergesellschaften und sonstigen Beteiligungen gelten grundsätzlich als "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte". Sie werden jedoch mit ihren jeweiligen Anschaffungskosten gezeigt, da für diese Gesellschaften kein aktiver Markt existiert und sich beizulegende Zeitwerte nicht mit vertretbarem Aufwand verlässlich ermitteln lassen. Soweit Hinweise auf niedrigere beizulegende Zeitwerte bestehen, werden diese angesetzt. Ausleihungen Bei den Ausleihungen handelt es sich um vom Jenoptik-Konzern ausgereichte Kredite, die nach IAS 39 zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Langfristige unverzinsliche und niedrigverzinsliche Ausleihungen werden zum Barwert bilanziert. Bei Vorliegen objektiver substanzieller Hinweise auf eine Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Die Buchwerte werden unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos reduziert. Wertpapiere Die Wertpapiere gehören zur Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" und werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Bewertung erfolgt bis zur Veräußerung unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis. Bei Veräußerung der Wertpapiere oder bei Eintritt einer dauerhaften Wertminderung werden die bis dahin direkt im Eigenkapital berücksichtigten kumulierten Gewinne oder Verluste in den Gewinn oder Verlust der laufenden Periode umgegliedert. Die Erstbewertung erfolgt am Erfüllungstag zu Anschaffungskosten, die dem beizulegenden Zeitwert entsprechen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind aufgrund ihrer Kurzfristigkeit unverzinslich und werden zum Nominalwert abzüglich der Wertminderungen aufgrund erwarteter Forderungsausfälle angesetzt. Dabei wird sowohl dem individuellen Ausfallrisiko als auch einem aus Erfahrungswerten abgeleiteten allgemeinen Ausfallrisiko unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos Rechnung getragen. Sofern sich der Forderungsverlust endgültig realisiert, wird die Forderung unter Inanspruchnahme einer gegebenenfalls zuvor gebildeten Wertberichtigung ausgebucht. Sonstige Forderungen und Vermögenswerte Sonstige Forderungen und Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Allen erkennbaren Ausfallrisiken wird durch entsprechende Abwertung Rechnung getragen. Langfristige unverzinsliche oder niedrigverzinsliche Forderungen, die wesentlich sind, werden abgezinst. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind Kassenbestände, Schecks und sofort verfügbare Bankguthaben bei Kreditinstituten, deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei Monate beträgt. Diese werden zum Nennbetrag bilanziert. Zahlungsmittel mit Verfügungsbeschränkung Nicht frei verfügbare Zahlungsmittel werden gesondert angegeben. Finanzielle Verbindlichkeiten und Eigenkapitalinstrumente Finanzielle Verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit den fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Davon nicht betroffen sind finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert werden. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen werden mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen ausgewiesen. Ein Eigenkapitalinstrument ist jede vertragliche Vereinbarung, die einen Residualanspruch an den Vermögenswerten des Konzerns nach Abzug sämtlicher Schulden darstellt. Das gezeichnete Kapital wurde als Eigenkapital klassifiziert, wobei die Kosten (gemindert um die damit verbundenen Ertragsteuervorteile), die direkt der Ausgabe von eigenen Aktien zurechenbar sind, vom Eigenkapital in Abzug gebracht wurden. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verzinsliche Bankdarlehen und Überziehungskredite werden zum erhaltenen Auszahlungsbetrag abzüglich der direkt zurechenbaren Ausgabekosten bilanziert. Finanzierungskosten einschließlich bei Rückzahlung oder Tilgung zahlbarer Prämien werden nach dem Prinzip der Periodenabgrenzung unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert und erhöhen den Buchwert des Instruments insoweit, als sie nicht zum Zeitpunkt ihres Entstehens beglichen werden. B) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE Innerhalb des Jenoptik-Konzerns werden derivative Finanzinstrumente als Sicherungsgeschäfte zur Steuerung von Risiken aus Zins- und Währungsschwankungen eingesetzt. Sie dienen der Reduzierung von Ergebnisvolatilitäten aus Zins- und Währungsrisiken. Die beizulegenden Zeitwerte wurden auf Basis der am Bilanzstichtag bestehenden Marktkonditionen - Zinssätze, Devisenkurse - und der nachfolgend dargestellten Bewertungsmethoden ermittelt. Derivative Finanzinstrumente werden nicht zu Spekulationszwecken eingesetzt. Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente unterliegt einer vom Vorstand genehmigten Konzernrichtlinie, die eine schriftlich fixierte Leitlinie im Umgang mit derivativen Finanzinstrumenten darstellt. Um Risiken aus Fremdwährungs- und Zinsänderungen abzusichern, nutzt der Konzern Cashflow Hedges. Als Cashflow Hedging wird der Vorgang der Festschreibung künftiger variabler Cashflows bezeichnet. Im Rahmen des Cashflow Hedgings sichert der Jenoptik-Konzern Zins- und Währungsrisiken ab. Devisenderivate, die eindeutig der Absicherung zukünftiger Cashflows aus Fremdwährungstransaktionen und Kapitaldiensten zugeordnet werden können und die Anforderungen des IAS 39 hinsichtlich Dokumentation und Effektivität erfüllen, werden direkt bei Banken abgeschlossen. Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten, die zur Absicherung eines Cashflow-Risikos dienen, werden dokumentiert. Sind die Sicherungsbeziehungen als effektiv eingestuft, werden die Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Umgliederung aus dem Eigenkapital in den Gewinn oder Verlust erfolgt in der Periode, in der das abgesicherte Grundgeschäft ergebniswirksam wird. Wertschwankungen aus als nicht effektiv eingestuften Finanzinstrumenten werden direkt im Gewinn oder Verlust erfasst. 3.9 Vorräte Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- und Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte Veräußerungserlös abzüglich der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und der bis zum Verkauf anfallenden Kosten. Die Anschaffungskosten umfassen alle Kosten des Erwerbs sowie sonstige angefallene Kosten, um die Vorräte in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Dabei werden Anschaffungspreisminderungen wie Preisnachlässe, Boni oder Skonti berücksichtigt. Die Herstellungskosten umfassen produktionsbezogene Vollkosten, die auf der Grundlage einer normalen Kapazitätsauslastung ermittelt werden. Enthalten sind neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen, die direkt dem Herstellungsprozess zugeordnet werden können. Dabei werden insbesondere die Kosten berücksichtigt, die auf den spezifischen Produktionskostenstellen anfallen. Kosten der Verwaltung werden berücksichtigt, soweit sie der Produktion zuzurechnen sind. Sofern die Werte am Abschlussstichtag aufgrund gesunkener Preise am Absatzmarkt niedriger sind, werden diese angesetzt. Grundsätzlich basiert die Bewertung gleichartiger Vermögenswerte des Vorratsvermögens auf der Durchschnittsmethode. Sind bei früher abgewerteten Vorräten die Gründe für eine Abwertung weggefallen und ist somit der Nettoveräußerungserlös gestiegen, werden die Wertaufholungen in der entsprechenden Periode, in der die Wertaufholung eintritt, als Minderung des Materialaufwandes erfasst. 3.10 Fremdkapitalkosten Fremdkapitalkosten, die direkt dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, werden als Teile der Anschaffungs- und Herstellungskosten dieses Vermögenswerts aktiviert. 3.11 Erhaltene Anzahlungen Die von Kunden erhaltenen Anzahlungen werden als Verbindlichkeiten passiviert, soweit es sich nicht um Anzahlungen für Fertigungsaufträge handelt. 3.12 Fertigungsaufträge Umsätze und Gewinne aus Fertigungsaufträgen werden gemäß IAS 11 "Fertigungsaufträge" entsprechend dem Fertigstellungsgrad erfasst ("Percentage-of-Completion-Methode"). Der Fertigstellungsgrad ergibt sich aus dem Verhältnis der bis zum Ende des Geschäftsjahres bereits angefallenen Auftragskosten und den aktuell geschätzten gesamten Auftragskosten ("Cost-to-Cost-Methode"). Verluste aus Fertigungsaufträgen werden unabhängig vom erreichten Fertigstellungsgrad sofort in voller Höhe in dem Geschäftsjahr erfasst, in dem die Verluste erkennbar werden. Fertigungsaufträge, die nach der "Percentage-of-Completion-Methode" bewertet sind, werden je nach Höhe der erhaltenen Abschlagszahlungen bzw. Teilabrechnungen unter den Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen ausgewiesen. Sie sind zu Herstellungskosten zuzüglich eines anteiligen Gewinns entsprechend dem erreichten Fertigstellungsgrad bewertet. Soweit die kumulierte Leistung (Auftragskosten und Auftragsergebnis) die Teilabrechnungen und erhaltenen Anzahlungen im Einzelfall übersteigen, erfolgt der Ausweis der Fertigungsaufträge als Forderung aus Fertigungsaufträgen. Verbleibt nach Abzug der Teilabrechnungen und erhaltenen Anzahlungen ein negativer Saldo, wird dieser als Verbindlichkeit aus Fertigungsaufträgen ausgewiesen. Zu erwartende Auftragsverluste werden durch Abwertungen bzw. Rückstellungen berücksichtigt. Sie werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken ermittelt. 3.13 Latente Steuern Die Bilanzierung und Bewertung der latenten Steuern erfolgt gemäß IAS 12 "Ertragsteuern". Latente Steuern werden auf der Grundlage der international üblichen bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode ("Liability-Methode") berechnet. Aktive und passive latente Steuern werden als separate Posten in der Bilanz dargestellt, um die künftige steuerliche Wirkung aus zeitlichen Unterschieden zwischen den bilanziellen Wertansätzen von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie der steuerlichen Verlustvorträge zu berücksichtigen. Latente Steuerforderungen und Steuerverpflichtungen werden in Höhe der voraussichtlichen Steuerbelastung bzw. -entlastung nachfolgender Geschäftsjahre auf der Grundlage des zum Zeitpunkt der Realisation gültigen Steuersatzes berechnet. Die Auswirkungen von Steuersatzänderungen auf die latenten Steuern werden in dem Berichtszeitraum erfasst, in dem das der Steuersatzänderung zugrunde liegende Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen ist. Aktive latente Steuern auf Bilanzunterschiede und auf steuerliche Verlustvorträge werden nur dann angesetzt, wenn die Realisierbarkeit dieser Steuervorteile in einem absehbaren zeitlichen Rahmen wahrscheinlich ist. Aktive latente Steuern und passive latente Steuern werden miteinander verrechnet, soweit eine Identität der Steuergläubiger und Fristenkongruenz besteht. Eine Abzinsung aktiver und passiver latenter Steuern wird entsprechend den Regelungen des IAS 12 nicht vorgenommen. 3.14 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen umfassen sowohl die Versorgungsverpflichtungen des Jenoptik-Konzerns aus leistungsorientierten als auch aus beitragsorientierten Altersversorgungssystemen. Bei leistungsorientierten Altersversorgungssystemen werden die Pensionsverpflichtungen gemäß IAS 19 nach der sogenannten "Projected-Unit-Credit-Methode" ermittelt. Hierzu werden jährlich versicherungsmathematische Gutachten eingeholt. Die Sterbewahrscheinlichkeiten werden nach den Heubeck-"Richttafeln 2005 G" für Deutschland bzw. den technischen Grundlagen das BVG 2010 für die Schweiz ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Der Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen und der Zinsanteil der Rückstellungszuführung im Finanzergebnis. Bei beitragsorientierten Altersversorgungssystemen (zum Beispiel Direktversicherungen) werden die einzahlungspflichtigen Beiträge unmittelbar als Aufwand berücksichtigt. 3.15 Steuerrückstellungen Die Steuerrückstellungen enthalten Verpflichtungen aus laufenden Ertragsteuern. Latente Steuern werden in gesonderten Posten der Bilanz ausgewiesen. Steuerrückstellungen für Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer oder vergleichbare Steuern vom Einkommen und vom Ertrag werden auf der Grundlage der steuerpflichtigen Einkommen der einbezogenen Gesellschaften ermittelt und abzüglich geleisteter Vorauszahlungen angesetzt. Sonstige zu veranlagende Steuern werden entsprechend berücksichtigt. 3.16 Sonstige Rückstellungen Gemäß IAS 37 "Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen" werden Rückstellungen gebildet, soweit gegenüber Dritten eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und deren Höhe zuverlässig geschätzt werden kann. Sonstige Rückstellungen werden nur für rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet, bei denen zum Abschlussstichtag mehr für ihr Bestehen als dagegen spricht. Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt, sofern der Zinseffekt wesentlich ist. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die erwarteten Preis- und Kostensteigerungen. Der Abzinsung liegen Zinssätze vor Steuern zugrunde, die die aktuellen Markterwartungen im Hinblick auf den Zinseffekt sowie die für die Schuld spezifischen Risiken widerspiegeln und von der entsprechenden Laufzeit der Verpflichtung abhängig sind. Der Zinsanteil aus der Aufzinsung der Rückstellung wird im Finanzergebnis erfasst. Die Rückstellungen werden ausgehend von den Erfahrungswerten der Vergangenheit unter Berücksichtigung der Verhältnisse am Bilanzstichtag bewertet. Rückstellungen für Gewährleistungen werden zum Zeitpunkt des Verkaufs der betreffenden Waren oder der Erbringung der entsprechenden Dienstleistungen gebildet. Die Höhe der Rückstellung basiert auf der historischen Entwicklung von Gewährleistungen sowie einer Betrachtung aller zukünftig möglichen, mit ihren Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichteten Gewährleistungsfälle. Rückgriffsansprüche werden nur dann berücksichtigt, wenn diese so gut wie sicher sind. 3.17 Aktienbasierte Vergütung Die Long-Term-Incentive-Komponente (LTI) für die aktiven Vorstandsmitglieder sowie für Teile des Top-Managements der JENOPTIK AG wird gemäß IFRS 2 "Anteilsbasierte Vergütung" als aktienbasierte Vergütung mit Barausgleich bilanziert. Zum Bilanzstichtag wird eine langfristige Verbindlichkeit in Abhängigkeit von den vertraglichen Regelungen in Höhe entweder des zeitanteiligen oder des vollen beizulegenden Zeitwerts der Zahlungsverpflichtung gebildet. Die Zuordnung der Aktienprogramme erfolgt auf der Basis der jährlichen Zielvereinbarung. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden erfolgswirksam erfasst. 3.18 Eventualverbindlichkeiten Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und deren Existenz erst durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse bestätigt wird, die jedoch außerhalb des Einflussbereichs des Jenoptik-Konzerns liegen. Ferner können gegenwärtige Verpflichtungen dann Eventualverbindlichkeiten darstellen, wenn die Wahrscheinlichkeit des Abflusses von Ressourcen nicht hinreichend wahrscheinlich für die Bildung einer Rückstellung ist und/ oder die Höhe der Verpflichtung nicht ausreichend zuverlässig geschätzt werden kann. Die Wertansätze der Eventualverbindlichkeiten entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang. Sie werden grundsätzlich nicht in der Bilanz erfasst, sondern im Anhang erläutert. 3.19 Umsatzerlöse Erlöse aus dem Verkauf von Gütern werden im Gewinn oder Verlust erfasst, sobald alle wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum in Verbindung stehen, auf den Käufer übertragen wurden, ein Preis vereinbart oder bestimmbar ist und von dessen Bezahlung ausgegangen werden kann. Risiken und Chancen gehen in Einzelfällen aufgrund von sogenannten "Bill and hold"-Vereinbarungen, bei denen die Auslieferung der Güter auf Wunsch des Kunden noch nicht erfolgt ist, unter bestimmten, engen Voraussetzungen nach erfolgter Abnahme auf den Käufer über. In den Umsatzerlösen werden die den Kunden berechneten Entgelte für Lieferungen und Leistungen - vermindert um Erlösschmälerungen, Konventionalstrafen und Skonti - ausgewiesen. Erlöse aus Dienstleistungen werden nach Maßgabe des Fertigstellungsgrads des Auftrags am Bilanzstichtag erfasst. Der Fertigstellungsgrad des Auftrags wird anhand der erbrachten Dienstleistungen ermittelt. Erträge werden nur dann erfasst, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen der mit dem Auftrag verbundene wirtschaftliche Nutzen zufließt. Andernfalls werden Erträge nur in dem Maße erfasst, in dem die angefallenen Aufwendungen erstattungsfähig sind. Die Erträge aus der Vermietung von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden linear über die Laufzeit der entsprechenden Mietverträge erfasst und in den Umsatzerlösen ausgewiesen. 3.20 Umsatzkosten In den Umsatzkosten sind die zur Erzielung der Umsatzerlöse angefallenen Kosten ausgewiesen. In dieser Position sind auch die Kosten der Dotierung von Rückstellungen für Gewährleistung enthalten. Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden entsprechend der Verursachung ausgewiesen und sind in den Umsatzkosten enthalten, soweit sie auf den Herstellungsprozess entfallen. Die nicht aktivierungsfähigen Forschungs- und Entwicklungskosten sowie die Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten werden unter den Forschungs- und Entwicklungskosten ausgewiesen. 3.21 Vertriebskosten und allgemeine Verwaltungskosten In den Vertriebskosten sind neben Personal- und Sachkosten die angefallenen Versand-, Werbe-, Verkaufsförderungs-, Marktforschungs- und Kundendienstkosten enthalten. Zu den allgemeinen Verwaltungskosten gehören Personal- und Sachkosten sowie die auf den Verwaltungsbereich entfallenden Abschreibungen. 3.22 Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen Erträge aus Rückstellungsauflösungen werden nach IAS 8 "Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehlern" im Gewinn oder Verlust erfasst. Sofern die zugrunde liegende Rückstellungsbildung in den Funktionskosten erfolgte, wird auch die Rückstellungsauflösung den entsprechenden Funktionskosten zugeordnet. Erfolgte die Rückstellungsbildung im sonstigen betrieblichen Aufwand, wird die Rückstellungsauflösung ebenfalls im sonstigen betrieblichen Aufwand gezeigt, es sei denn, die Rückstellungsauflösung ist höher als die sonstigen betrieblichen Aufwendungen vor Rückstellungsauflösung. In diesem Fall erfolgt der Ausweis der Rückstellungsauflösung in den sonstigen betrieblichen Erträgen. Die sonstigen Steuern werden dem sonstigen betrieblichen Aufwand zugeordnet. 3.23 Finanzerträge und Finanzaufwendungen Die Finanzerträge und -aufwendungen des Konzerns umfassen insbesondere Zinserträge und Zinsaufwendungen. Darüber hinaus sind in diesen Posten Fremdwährungsgewinne und -verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden, Nettogewinne und -verluste aus Sicherungsinstrumenten für diese finanzielle Vermögenswerte und Schulden sowie Umgliederungen von zuvor im sonstigen Ergebnis erfassten Nettogewinnen und -verlusten solcher Sicherungsinstrumente enthalten. Außerdem umfassen die Finanzerträge und -aufwendungen Nettogewinne und -verluste aus der Zeitwertbewertung bedingter Gegenleistungen, die als finanzielle Schulden eingestuft sind. 4 ANGABEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 4.1 Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse haben sich gegenüber 2014 um insgesamt 78.424 TEUR bzw. 13,3 Prozent auf 668.637 TEUR erhöht und resultieren im Wesentlichen aus dem Verkauf von Gütern: scroll in TEUR 2015 2014 Verkauf von Gütern 573.063 498.315 Erbringen von Dienstleistungen 92.751 88.287 Mieterlöse 2.823 3.611 Gesamt 668.637 590.213 In den Umsatzerlösen sind Erlöse für Fertigungsaufträge, die entsprechend dem Leistungsfortschritt am Abschlussstichtag erfasst wurden, in Höhe von 7.360 TEUR (i. Vj. 3.046 TEUR) für das Geschäftsjahr 2015 enthalten. Für diese Fertigungsaufträge erfolgten Teilabrechnungen an Kunden in Höhe von 5.404 TEUR (i. Vj. 3.738 TEUR). Für die am Bilanzstichtag noch nicht abgeschlossenen Fertigungsaufträge aus dem Geschäftsjahr 2015 und den Vorjahren wurden bisher insgesamt Umsatzerlöse von 9.144 TEUR (i. Vj. 6.249 TEUR) erfasst. In den Umsatzerlösen sind weiterhin Erlöse aus sogenannten "Bill and hold"-Vereinbarungen in Höhe von 11.671 TEUR (i. Vj. 0 TEUR) enthalten. Detaillierte Angaben zu den Umsatzerlösen nach Segmenten und Regionen sind in der Segmentberichterstattung auf den Seiten 179 ff. dargestellt. 4.2 Umsatzkosten scroll in TEUR 2015 2014 Materialaufwand 268.975 219.242 Personalaufwand 127.730 114.375 Abschreibungen 21.238 18.499 Übrige Umsatzkosten 24.525 32.646 Gesamt 442.468 384.762 Die Umsatzkosten haben sich gegenüber 2014 um insgesamt 57.706 TEUR bzw. 15,0 Prozent auf 442.468 TEUR erhöht. In den Umsatzkosten sind die zur Erzielung der Umsatzerlöse angefallenen Kosten ausgewiesen. In diesem Posten werden auch die Aufwendungen für die Bildung von Rückstellungen umsatzabhängiger Sachverhalte erfasst sowie die Kosten für Entwicklungsleistungen im Kundenauftrag. In den Umsatzkosten sind wie im Vorjahr keine Aufwendungen für außerplanmäßige Wertminderungen immaterieller Vermögenswerte und Sachanlagen enthalten. Für die am Bilanzstichtag noch nicht abgeschlossenen Fertigungsaufträge aus dem Geschäftsjahr und den Vorjahren wurden bisher insgesamt Umsatzkosten von 8.488 TEUR (i. Vj. 6.242 TEUR) erfasst. Der daraus erzielte Gewinn betrug 656 TEUR (i. Vj. 7 TEUR), ein zu verbuchender Verlust fiel in Höhe von 2.285 TEUR (i. Vj. 2.281 TEUR) an. 4.3 Forschungs- und Entwicklungskosten Die Forschungs- und Entwicklungskosten haben sich gegenüber dem Geschäftsjahr 2014 um insgesamt 2.354 TEUR bzw. 6,0 Prozent auf 41.774 TEUR erhöht. Sie umfassen sämtliche den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zurechenbare Aufwendungen. Nicht in den F+E-Kosten ausgewiesen sind die Aufwendungen im Zusammenhang mit von Kunden bezahlten F+E-Leistungen in Höhe von 10.908 TEUR (i. Vj. 10.516 TEUR). Diese sind den Umsatzkosten zugeordnet. In den F+E-Kosten sind wie im Vorjahr keine Wertminderungen enthalten. 4.4 Vertriebskosten Die Vertriebskosten sind gegenüber 2014 um insgesamt 5.067 TEUR bzw. 7,5 Prozent auf 72.591 TEUR gestiegen. Sie umfassen im Wesentlichen die Aufwendungen für Marketing, Vertriebsprovisionen und Öffentlichkeitsarbeit. 4.5 Allgemeine Verwaltungskosten Die allgemeinen Verwaltungskosten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 2.943 TEUR bzw. 5,8 Prozent auf 53.997 TEUR. Zu den allgemeinen Verwaltungskosten gehören Personal- und Sachkosten sowie die auf den Verwaltungsbereich entfallenden Abschreibungen. 4.6 Aufwendungen nach Aufwandsarten In den Umsatz-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie den Forschungs- und Entwicklungskosten sind folgende wesentliche Aufwandsarten enthalten: scroll in TEUR 2015 2014 Materialaufwand 281.511 253.636 Personalaufwand 239.629 219.662 Abschreibungen 28.770 24.571 Andere Aufwendungen 60.921 44.891 Gesamt 610.830 542.760 4.7 Sonstige betriebliche Erträge scroll in TEUR 2015 2014 Erträge aus Währungsgewinnen 8.639 7.988 Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen 4.069 2.645 Erträge aus Zuwendungen der öffentlichen Hand 2.886 3.146 Erträge aus Dienstleistungen, Verrechnung und Vermietung 2.565 1.865 Erträge aus der Wertaufholung auf als Finanzanlagen gehaltene Immobilien 1.986 0 Erträge aus dem Abgang von Beteiligungsunternehmen 1.916 0 Erträge aus Sachbezügen 1.364 985 Erträge aus Materialverkäufen 691 574 Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltener Immobilien 580 1.561 Erträge aus Schadensersatz-/ Versicherungsleistungen 283 166 Erträge aus dem Verkauf von Technologien 0 1.500 Erträge aus sukzessivem Unternehmenserwerb 0 783 Übrige 2.040 2.023 Gesamt 27.019 23.237 Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 3.782 TEUR und somit um 16,3 Prozent auf 27.019 TEUR gestiegen. Die Erträge aus Währungsgewinnen enthalten im Wesentlichen Gewinne aus Kursänderungen zwischen Entstehungs- und Zahlungszeitpunkt von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Kursgewinne aus der Bewertung zum Stichtagskurs. Kursverluste aus diesen Positionen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Die Erträge aus Zuwendungen der öffentlichen Hand betreffen im Wesentlichen Zuwendungen für Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die Jenoptik vom Bundesministerium für Bildung und Forschung erhalten hat. Die Erträge aus der Wertaufholung von in Vorjahren vorgenommenen Wertminderungen auf als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien betreffen zwei Immobilien in Jena, welche im Geschäftsjahr veräußert wurden. Da die Kaufpreise die Restbuchwerte überstiegen, sind die Gründe für die Wertminderungen entfallen. Die darüber hinaus erzielten Buchgewinne sind in den Erträgen aus dem Abgang von Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltener Immobilien enthalten. Die Erträge aus dem Abgang von Beteiligungsunternehmen wurden mit dem Verkauf der 25-prozentigen Beteiligung an der Martec S.p.A. erzielt. Der Posten Übrige enthält Erträge aus verschiedensten Sachverhalten, unter anderem aus der Bewirtschaftung von Betriebskantinen und aus Erstattungen sonstiger Steuern. 4.8 Sonstige betriebliche Aufwendungen scroll in TEUR 2015 2014 Währungsverluste 7.923 5.927 Aufwendungen aus Dienstleistung und Vermietung 2.697 2.077 Aufwendungen für Reorganisation und Restrukturierung 2.667 1.462 Zuführung/Auflösung von Rückstellungen und Wertberichtigungen auf Forderungen 2.480 2.063 Verluste aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 883 428 Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 761 50 Aufwendungen für Konzernprojekte 747 3.490 Sonstige Steuern 523 448 Abschreibung immaterieller Vermögenswerte aus Erstkonsolidierung 517 1.200 Akquisitionskosten 0 1.247 Übrige 4.581 3.575 Gesamt 23.777 21.967 Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 1.810 TEUR bzw. 8,2 Prozent auf 23.777 TEUR gestiegen. Die Aufwendungen aus Währungsverlusten enthalten im Wesentlichen Verluste aus Kursänderungen zwischen Entstehungs- und Zahlungszeitpunkt von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Kursverluste aus der Bewertung zum Stichtagskurs. Kursgewinne aus diesen Sachverhalten werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Eine saldierte Betrachtung der Währungskursgewinne und -verluste führt zu einem Nettogewinn von 716 TEUR (i. Vj. 2.061 TEUR). Der Posten Aufwendungen für Reorganisation und Restrukturierung enthält im Wesentlichen Zuführungen zu Rückstellungen für Abfindungszahlungen im Zusammenhang mit der Restrukturierung des Lasergeschäfts der JENOPTIK Laser GmbH in Jena. Im Geschäftsjahr 2015 betrug die Zuführung zu Wertberichtigungen auf Forderungen 5.144 TEUR (i. Vj. 3.964 TEUR). Die Zuführungen und Auflösungen von Rückstellungen beinhalten Zuführungen von 251 TEUR (i. Vj. 312 TEUR) sowie Auflösungen von 2.915 TEUR (i. Vj. 2.213 TEUR). Weitere Angaben hierzu sind dem Abschnitt 5 "Angaben zur Bilanz" ab Seite 159 zu entnehmen. Die Aufwendungen für Konzernprojekte betreffen im Wesentlichen das JOE- und das HCM-Projekt sowie den neuen Internetauftritt. Im Posten Übrige sind im Wesentlichen Aufwendungen aus Weiterberechnung, Aufwendungen für Kantinenbetrieb, Rechts- und Beratungskosten sowie zahlreiche Einzelsachverhalte enthalten. 4.9 Beteiligungsergebnis scroll in TEUR 2015 2014 Wertminderungen und Wertaufholungen auf Finanzanlagen 1.295 -214 Ergebnis aus Beteiligungen 263 192 Gesamt 1.558 -22 Das Beteiligungsergebnis hat sich um 1.580 TEUR auf 1.558 TEUR verbessert. Die Wertminderungen auf Finanzanlagen betragen im Geschäftsjahr 212 TEUR und beinhalten im Wesentlichen Wertminderungen auf zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte. Wertaufholungen auf Finanzanlagen wurden in Höhe von 1.507 TEUR verbucht und betreffen überwiegend eine Ausleihung. Das Ergebnis aus Beteiligungen enthält unverändert zum Vorjahr hauptsächlich die Dividendenerträge aus Beteiligungsunternehmen. 4.10 Finanzerträge und Finanzaufwendungen scroll in TEUR 2015 2014 Erträge aus der Fremdwährungsbewertung von Finanzgeschäften 4.320 1.214 Erträge aus der Fair Value-Bewertung von Finanzinstrumenten 608 0 Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 292 310 Übrige Zinsen und ähnliche Erträge 250 345 Summe Finanzerträge 5.469 1.869 Aufwand aus der Fremdwährungsbewertung von Finanzgeschäften 2.501 479 Zinsaufwand für Schuldscheindarlehen 2.364 2.936 Aufwand aus der Neustrukturierung der Schuldscheindarlehen 1.370 0 Zinsaufwand für Konsortialkredit 817 627 Aufwand aus dem Recycling von Derivaten zur Zinssicherung 604 0 Nettozinsaufwand der Pensionsrückstellungen 486 654 Übrige Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2.676 3.041 Summe Finanzaufwendungen 10.819 7.737 Gesamt -5.350 -5.868 Die Finanzerträge und Finanzaufwendungen haben sich um 519 TEUR bzw. 8,8 Prozent auf minus 5.350 TEUR (i. Vj. minus 5.868 TEUR) verbessert. Die Erträge aus der Bewertung von Finanzgeschäften in Höhe von 4.320 TEUR (i. Vj. 1.214 TEUR) und die Aufwendungen aus der Bewertung von Finanzgeschäften in Höhe von 2.501 TEUR (i. Vj. 479 TEUR) führten im Geschäftsjahr 2015 zu einem Nettogewinn in Höhe von 1.819 TEUR (i. Vj. 735 TEUR). Diese Erträge und Aufwendungen resultieren aus den Währungsgewinnen und -verlusten aus der Bewertung von Finanzanlagen, die in Fremdwährung ausgereicht wurden, abzüglich der Bewertung der dazugehörigen Derivate. Im Zusammenhang mit der Umstrukturierung und Erweiterung der Schuldscheindarlehen wurden Transaktionskosten in Höhe von 1.370 TEUR im Geschäftsjahr aufwandswirksam erfasst. Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken wurden Zinsderivate abgeschlossen. Die Marktwertveränderungen dieser im Vorjahr als hocheffektiv eingeschätzten Cashflow-Hedges wurden 2014 im sonstigen Ergebnis erfasst. Aufgrund der Neustrukturierung der Schuldscheindarlehen ändert sich die Effektivität dieser Zinsderivate, sodass der bisher im sonstigen Ergebnis enthaltene Betrag in Höhe von 604 TEUR im Geschäftsjahr in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wurde. Alle Marktwertveränderungen werden seitdem erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst. Der Posten übrige Zinsen und ähnliche Erträge enthält im Wesentlichen Zinserträge aus Bankguthaben. Der Posten übrige Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthält Aval- und Bankgebühren sowie Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Verbindlichkeiten und sonstigen Rückstellungen. 4.11 Ertragsteuern Als Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern laufenden (gezahlten oder geschuldeten) Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die Berechnung der laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag des Jenoptik-Konzerns erfolgt unter der Anwendung der zum Bilanzstichtag geltenden Steuersätze. Für die Berechnung der latenten Steuern der inländischen Gesellschaften wird ein Steuersatz in Höhe von 29,9 Prozent (i. Vj. 29,9 Prozent) zugrunde gelegt. Neben der Körperschaftsteuer in Höhe von 15 Prozent (i. Vj. 15,0 Prozent) und dem Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 Prozent der Körperschaftsteuerbelastung (i. Vj. 5,5 Prozent) wird ein effektiver Gewerbesteuersatz von 14,1 Prozent (i. Vj. 14,08 Prozent) berücksichtigt. Für ausländische Gesellschaften erfolgt die Berechnung der latenten Steuern mit den im jeweiligen Land geltenden Steuersätzen. Die latenten Steuern werden als Steuerertrag oder -aufwand in der Gesamtergebnisrechnung erfasst, es sei denn, sie betreffen erfolgsneutral unmittelbar im sonstigen Ergebnis erfasste Posten. In diesem Fall werden die latenten Steuern ebenfalls erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis dargestellt. Der Steueraufwand gliedert sich nach seiner Herkunft wie folgt: scroll in TEUR 2015 2014 Laufende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Inland 3.043 4.704 Ausland 2.741 2.967 Gesamt 5.784 7.671 Latente Steuern Inland -1.244 -2.406 Ausland 2.976 -773 Gesamt 1.732 -3.179 Ertragsteuern gesamt 7.516 4.492 Von den laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag entfällt ein Aufwand in Höhe von 0 TEUR (i. Vj. Aufwand 49 TEUR) auf den aufgegebenen Geschäftsbereich. In den laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ist ein Aufwand in Höhe von 183 TEUR (i. Vj. Aufwand 829 TEUR) für laufende Steuern früherer Geschäftsperioden enthalten. Der latente Steueraufwand beinhaltet einen periodenfremden Ertrag in Höhe von 782 TEUR (i. Vj. Ertrag 1.511 TEUR). Im latenten Steueraufwand ist aufgrund der Entwicklung von zeitlichen Unterschieden ein Aufwand in Höhe von 1.119 TEUR (i. Vj. Ertrag 1.884 TEUR) enthalten. Zum Bilanzstichtag verfügt der Jenoptik-Konzern über folgende nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge zur Verrechnung mit zukünftigen Gewinnen: scroll in TEUR 2015 2014 Körperschaftsteuer 363.935 380.805 Gewerbesteuer 528.970 548.139 Die Abnahme der steuerlichen Verlustvorträge resultiert überwiegend aus der Inanspruchnahme im Betrachtungszeitraum. Weiterhin minderten sie sich im Ergebnis der 2015 beendeten Betriebsprüfung. Unter Berücksichtigung aller zurzeit bekannten positiven und negativen Einflussfaktoren auf die zukünftigen steuerlichen Ergebnisse des Jenoptik-Konzerns wird mit einer Nutzung der körperschaftsteuerlichen Verlustvorträge in Höhe von 154.059 TEUR (i. Vj. 160.088 TEUR) und der gewerbesteuerlichen Verlustvorträge in Höhe von 159.405 TEUR (i. Vj. 155.732 TEUR) gerechnet. Bezüglich der nutzungsfähigen steuerlichen Verlustvorträge wird ein latenter Steueranspruch in Höhe von 47.145 TEUR (i. Vj. 48.287 TEUR) erfasst. Hiervon entfallen 22.436 TEUR (i. Vj. 21.919 TEUR) auf gewerbesteuerliche Verlustvorträge. Hinsichtlich der verbleibenden Verlustvorträge werden für körperschaftsteuerliche Zwecke in Höhe von 209.876 TEUR (i. Vj. 220.717 TEUR) und für gewerbesteuerliche Zwecke in Höhe von 369.565 TEUR (i. Vj. 392.407 TEUR) keine aktiven latenten Steuern bilanziert. Von den Verlustvorträgen unterliegen 6.733 TEUR (i. Vj. 9.563 TEUR) einer zeitlich beschränkten Vortragsfähigkeit. Darüber hinaus werden für abzugsfähige zeitliche Unterschiede in Höhe von 14.437 TEUR (i. Vj. 12.208 TEUR) keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da sich diese im zugrunde gelegten Betrachtungszeitraum nicht realisieren. Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzposten und auf steuerliche Verlustvorträge entfallen die folgenden bilanzierten aktiven und passiven latenten Steuern: scroll Aktive latente Steuern Passive latente Steuern in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 31.12.2015 31.12.2014 Immaterielle Vermögenswerte 1.190 1.658 2.687 3.572 Sachanlagen 1.799 1.002 2.279 2.025 Finanzanlagen 3.606 7.023 1.553 1.545 Vorräte 8.006 5.912 57 123 Forderungen und sonstige Vermögenswerte 5.935 5.379 2.020 1.582 Rückstellungen 12.468 15.315 449 266 Verbindlichkeiten 3.144 2.839 1.540 1.689 Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften 48.873 49.790 0 0 Bruttowert 85.021 88.918 10.585 10.802 (Davon langfristig) (61.561) (67.520) (7.857) (8.303) Wertberichtigungen -2.820 -3.536 0 0 Saldierungen -8.599 -9.060 -8.599 -9.060 Bilanzansatz 73.602 76.322 1.986 1.742 Der Bestand des Aktivüberhangs an latenten Steuern hat sich im Saldo um 2.964 TEUR vermindert. Unter Berücksichtigung der im Berichtsjahr erfolgsneutral verrechneten latenten Steuern (minus 1.743 TEUR) sowie aus Währungsumrechnungen (511 TEUR) ergibt sich ein in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesener latenter Steueraufwand in Höhe von 1.732 TEUR. Die folgende Tabelle zeigt die steuerliche Überleitungsrechnung von dem im jeweiligen Geschäftsjahr erwarteten Steueraufwand zum tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird der im Geschäftsjahr 2015 gültige Konzernsteuersatz von 29,9 Prozent (i. Vj. 29,9 Prozent) mit dem Ergebnis vor Steuern multipliziert. scroll in TEUR 2015 2014 Ergebnis vor Steuern 57.431 46.097 Davon Ergebnis vor Steuern aufgegebener Geschäftsbereich 175 3.265 Ergebnis vor Steuern fortgeführte Geschäftsbereiche 57.256 42.832 Ertragsteuersatz des Jenoptik-Konzerns in % 29,9 29,9 Erwarteter Steueraufwand 17.120 12.807 Steuerliche Auswirkungen folgender Sachverhalte führten zu einer Abweichung des tatsächlichen zum erwarteten Steueraufwand: Nicht abzugsfähige Aufwendungen, steuerfreie Erträge und permanente Abweichungen -271 -109 Veränderung der Wertberichtigung auf latente Steuern und des Nichtansatzes von latenten Steuern -9.081 -7.228 Effekte aus Steuersatzdifferenzen 175 585 Auswirkungen von Steuersatzänderungen 20 -1.183 Steuern früherer Jahre -599 -680 Sonstige Steuereffekte 152 300 Summe der Anpassungen -9.604 -8.315 Tatsächlicher Steueraufwand 7.516 4.492 4.12 Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile Das Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile am Konzernergebnis beträgt 345 TEUR (i. Vj. minus 50 TEUR) und betrifft die nicht beherrschenden Anteile an drei konsolidierten Gesellschaften. Weitere Informationen zu den nicht konsolidierten Gesellschaften werden im Abschnitt 2.1 "Konsolidierungskreis" ab Seite 140 zur Verfügung gestellt. 4.13 Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich Im Rahmen des Verkaufs der M+W Zander Holding AG sind einzelne Themen wirtschaftlich bei der JENOPTIK AG verblieben, die mittlerweile überwiegend abgeschlossen sind. So auch ein Schiedsgerichtsverfahren zwischen der M+W Group GmbH als Rechtsnachfolgerin der M+W Zander Holding AG und einem Kunden, das im Dezember 2014 durch Abschluss eines Vergleichs beendet wurde. Die monatlichen Zahlungseingänge aus dem geschlossenen Vergleich werden als Erträge aus aufgegebenem Geschäftsbereich ausgewiesen. Diese betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 175 TEUR. Das Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich resultierte im Vorjahr im Wesentlichen aus der Teilauflösung von Verpflichtungen, die 2005 im Zusammenhang mit dem Verkauf der M+W Zander Holding AG gebildet wurden sowie einer ebenfalls für den genannten Sachverhalt erfolgten Erstattung von Steuern und darauf entfallene Zinsen. Das Ergebnis nach Steuern wurde in Höhe von 3.265 TEUR positiv beeinflusst. Ertragsteuern entstanden im Zusammenhang mit den Erträgen aus aufgegebenem Geschäftsbereich nicht. Der Cashflow wurde in Höhe von 175 TEUR (i. Vj. 1.421 TEUR) positiv beeinflusst. 4.14 Ergebnis je Aktie Das Ergebnis je Aktie entspricht dem Ergebnis der Aktionäre dividiert durch den gewichteten Durchschnitt ausstehender Aktien. scroll 2015 2014 Ergebnis der Aktionäre in TEUR 49.570 41.655 Gewichteter Durchschnitt ausstehender Aktien 57.238.115 57.238.115 Ergebnis je Aktie in EUR - fortgeführte Geschäftsbereiche 0,86 0,67 Ergebnis je Aktie in EUR - Konzern (unverwässert = verwässert) 0,87 0,73 5 ANGABEN ZUR BILANZ 5.1 Immaterielle Vermögenswerte scroll in TEUR Entwicklungskosten aus internen Entwicklungsprojekten Patente, Warenzeichen, Software, Kundenbeziehungen Geschäfts- oder Firmenwert Sonstige immaterielle Vermögenswerte Gesamt Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand am 1.1.2015 16.445 68.227 106.833 1.571 193.077 (15.961) (49.819) (67.371) (6.528) (139.678) Währungen 19 906 2.804 2 3.730 (3) (482) (574) (2) (1.060) Konsolidierungskreisänderungen 0 -39 273 0 234 (0) (9.463) (38.889) (0) (48.352) Zugänge 365 3.365 0 570 4.300 (305) (2.547) (0) (1.732) (4.584) Abgänge 2.616 995 0 455 4.066 (0) (166) (0) (449) (615) Umbuchungen (+/-) 0 447 0 -420 27 (176) (6.082) (0) (-6.241) (17) Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand am 31.12.2015 14.213 71.911 109.911 1.268 197.302 (16.445) (68.227) (106.833) (1.571) (193.077) Abschreibungen Stand am 1.1.2015 13.845 45.915 9.892 162 69.814 (13.089) (41.353) (9.891) (0) (64.332) Währungen 13 377 2 0 392 (3) (390) (1) (0) (394) Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0 0 (0) (0) (0) (0) (0) Zugänge 1.152 6.286 0 0 7.438 (916) (4.282) (0) (0) (5.198) Wertminderungen 253 0 0 93 346 (0) (0) (0) (0) (0) Abgänge 2.206 964 0 255 3.425 (0) (110) (0) (0) (110) Umbuchungen (+/-) 0 0 0 0 0 (-162) (0) (0) (162) (0) Abschreibungen Stand am 31.12.2015 13.058 51.614 9.894 0 74.566 (13.845) (45.915) (9.892) (162) (69.814) Nettobuchwert am 31.12.2015 1.155 20.297 100.017 1.268 122.737 (2.599) (22.312) (96.941) (1.409) (123.262) Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr. Die Wertansätze der im Rahmen der Vysionics-Akquisition identifizierten immateriellen Vermögenswerte sowie des Geschäfts- oder Firmenwerts haben sich 2015 aufgrund der Finalisierung der Erstkonsolidierung gemäß IFRS 3 geändert. Diese Änderungen werden separat als Konsolidierungskreisänderung ausgewiesen. Für weitere Informationen zur Finalisierung der Erstkonsolidierung der Vysionics-Gruppe wird auf Anhangangabe 2.4 ab Seite 142 verwiesen. Die im aktuellen Geschäftsjahr vorgenommenen Wertminderungen auf aktivierte Entwicklungskosten aus internen Entwicklungsprojekten werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Unverändert zum Vorjahr bestehen keine Verfügungsbeschränkungen bei immateriellen Vermögenswerten. Die Bestellobligos für immaterielle Vermögenswerte betragen 390 TEUR (i. Vj. 392 TEUR). In den Zugängen sind selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 805 TEUR (i. Vj. 2.776 TEUR) enthalten. Außer den Geschäfts- oder Firmenwerten liegen keine immateriellen Vermögenswerte mit einer unbestimmbaren Nutzungsdauer vor. Die Werthaltigkeitsprüfung für die Geschäfts- und Firmenwerte erfolgt auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die von den Synergien des jeweiligen Unternehmenszusammenschlusses profitieren und die unterste Ebene darstellen, auf welcher der Geschäfts- oder Firmenwert für die interne Unternehmensführung überwacht wird. Übersteigen die Buchwerte dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit deren erzielbaren Betrag, wird der zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert entsprechend wertgemindert. Maßstab für die Werthaltigkeitsprüfung ist der erzielbare Betrag, das heißt der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und Nutzungswert. Jenoptik ermittelt den Nutzungswert auf Basis einer Discounted-Cashflow-Methode. Grundlage hierfür ist die fünfjährige vom Management und Aufsichtsrat genehmigte Unternehmensplanung. Diese berücksichtigt die Erfahrungen der Vergangenheit und beruht auf der besten vom Management vorgenommenen Einschätzung über die zukünftige Entwicklung. Die Cashflows in der Detailplanungsphase sind unter Zugrundelegung von differenzierten Wachstumsraten geplant. Diese berücksichtigen die Entwicklung und Dynamik der betreffenden Branchen und Zielmärkte. Es wird eine ewige Rente unterstellt, deren Höhe durch das Management aus dem fünften Planjahr des Planungshorizonts individuell für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit abgeleitet wird. Die ewige Rente beinhaltet eine Wachstumskomponente in Form eines Abschlags auf den Kapitalisierungszinssatz zwischen 0,9 und 1,1 Prozent. Einmalige Effekte im letzten Planjahr werden vor Berechnung der ewigen Rente eliminiert. Der für die Werthaltigkeitsprüfungen erforderliche gewichtete Kapitalkostensatz nach Steuern wird unter Verwendung des Capital Asset Pricing Model für die Ermittlung des Eigenkapitalkostensatzes bestimmt. Die Komponenten zur Berechnung der Eigenkapitalkosten sind ein risikofreier Zins, die Marktrisikoprämie, ein aufgrund von Peergroups ermittelter branchenüblichen Beta-Faktor sowie das durchschnittliche Länderrisiko jeder zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Die Fremdkapitalkosten ermitteln sich unter Einbeziehung des risikofreien Zinses, des branchenüblichen Zuschlags für das Kreditrisiko (Spread) sowie des typisierten durchschnittlichen Steuersatzes. Die Gewichtung der Eigenkapital- und Fremdkapitalkosten erfolgt unter Anwendung der branchenüblichen Kapitalstruktur. Die Werthaltigkeitsprüfungen wurden unter der Annahme gewichteter Kapitalkostensätze nach Steuern von 5,51 Prozent bis 7,44 Prozent vorgenommen. Dies entspricht gewichteten Kapitalkostensätzen vor Steuern von 7,26 Prozent bis 12,50 Prozent. Im Vorjahr basierten die verwendeten Abzinsungssätze auf einer Kapitalkostenstudie für Unternehmen des HDAX und lagen vor Steuern zwischen 9,72 Prozent und 15,62 Prozent. Zum 31. Dezember 2015 betragen die Geschäfts- oder Firmenwerte 100.017 TEUR (i. Vj. 96.941 TEUR). Die Finalisierung der Erstkonsolidierung der Vysionics-Gruppe führte zu einer Erhöhung des Geschäfts- oder Firmenwertes in Höhe von 273 TEUR. Darüber hinaus ist eine Veränderung der Buchwerte in Höhe von 2.806 TEUR auf Währungseffekte zurückzuführen (i. Vj. 575 TEUR). Im Geschäftsjahr 2015 waren wie im Vorjahr keine Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte vorzunehmen. Die folgende Tabelle fasst die Geschäfts- oder Firmenwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten je Segment zusammen: scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Laser & Optische Systeme Business Unit Optoelektronische Systeme 38.191 38.122 Optische Systeme USA 1.609 1.443 Business Unit Laser 3.071 3.071 Messtechnik Sparte Industrielle Messtechnik 4.564 4.337 Business Unit Verkehrssicherheit Equipment 42.326 39.704 Business Unit Verkehrssicherheit Traffic Service Providing 2.336 2.345 Verteidigung & Zivile Systeme Geschäftsfeld Energiesysteme 7.920 7.920 Gesamt 100.017 96.941 Die folgende Tabelle stellt die prozentuale Verteilung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf die Segmente dar: scroll in % 31.12.2015 31.12.2014 Laser & Optische Systeme 43 44 Messtechnik 49 48 Verteidigung & Zivile Systeme 8 8 Gesamt 100 100 Seit 1. Januar 2016 ist eine neue Konzernstruktur in Kraft getreten, mit der die Geschäftsaktivitäten neu geordnet und stärker auf Wachstumsmärkte fokussiert wurden. Im Zuge dieser Neuorganisation werden die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die aus den durch die Geschäfts- oder Firmenwerte verkörperten Synergien Nutzen ziehen, neu strukturiert und eine Reallokation der Geschäfts- oder Firmenwerte auf die ab 2016 bestehenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten durchgeführt. Die nachfolgende Tabelle stellt informativ die Geschäfts- oder Firmenwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten je Segment dar, wie sie sich unter Anwendung der neuen Struktur bereits zum 31. Dezember 2015 ergeben würden: scroll in TEUR 31.12.2015 Optics & Life Science Optical Systems 1.609 Healthcare & Industry 41.262 Mobility Automotive 4.564 Traffic Solutions 44.662 Defense & Civil Systems 7.920 Gesamt 100.017 Bei einer Durchführung der Werthaltigkeitsprüfung unter der Prämisse, dass die Reallokation der Geschäfts- oder Firmenwerte auf die in der vorstehenden Tabelle angeführten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bereits zum 31. Dezember 2015 stattgefunden hätte, wäre ebenfalls keine Wertminderung auf Geschäfts- oder Firmenwerte vorzunehmen. Für alle zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen zum 31. Dezember 2015 Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet sind, wurden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Selbst eine Reduzierung der Cashflows um 45 Prozent oder eine Erhöhung des Abzinsungsfaktors um 4,4 Prozentpunkte würde nicht dazu führen, dass der erzielbare Betrag unter dem Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit liegt. 5.2 Sachanlagen scroll in TEUR Grundstücke, Bauten Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, BGA Anlagen im Bau Gesamt Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand am 1.1.2015 141.000 167.802 94.251 8.676 411.729 (134.627) (154.450) (86.683) (3.776) (379.535) Währungen 1.227 2.764 454 79 4.524 (1.255) (2.213) (509) (57) (4.034) Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0 0 (4) (8.287) (240) (0) (8.531) Zugänge 947 8.860 7.295 3.265 20.366 (5.647) (5.374) (7.020) (7.308) (25.349) Abgänge 471 10.589 3.109 32 14.200 (854) (2.252) (2.807) (224) (6.137) Umbuchungen (+/-) 8.576 6.638 418 -8.025 7.607 (321) (-269) (2.607) (-2.241) (417) Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand am 31.12.2015 151.279 174.859 99.309 3.962 429.408 (141.000) (167.802) (94.251) (8.676) (411.729) Abschreibungen Stand am 1.1.2015 58.785 131.149 71.047 0 260.982 (54.973) (118.828) (65.102) (0) (238.903) Währungen 613 2.131 350 0 3.094 (583) (1.759) (368) (0) (2.710) Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0 0 (0) (5.742) (66) (0) (5.808) Zugänge 4.232 9.332 7.431 0 20.995 (3.870) (8.188) (6.698) (0) (18.756) Wertminderungen 0 190 0 0 190 (0) (0) (0) (0) (0) Abgänge 322 10.271 2.893 0 13.486 (634) (2.182) (2.707) (0) (5.523) Umbuchungen (+/-) 2.586 49 -44 0 2.591 (-7) (-1.188) (1.520) (0) (326) Abschreibungen Stand am 31.12.2015 65.893 131.965 75.891 0 273.749 (58.785) (131.149) (71.047) (0) (260.982) Nettobuchwert am 31.12.2015 85.385 42.894 23.418 3.962 155.659 (82.215) (36.653) (23.204) (8.676) (150.747) * BGA = Betriebs- und Geschäftsausstattung Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr. Die Grundstücke und Gebäude des Konzerns in Höhe von 85.385 TEUR (i. Vj. 82.215 TEUR) beinhalten insbesondere die Produktions- und Verwaltungsgebäude in Jena, Altenstadt, Huntsville (USA) und Shanghai (China). Die 2015 aus den als Finanzanlagen gehaltenen Immobilien durchgeführten Umgliederungen betreffen Immobilien in Jena und führen zu einer Erhöhung der Grundstücke und Bauten um 5.143 TEUR. Gegenläufig dazu erfolgte eine Umgliederung aus den geleisteten Anzahlungen als Teil der Sachanlagen zu den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien in Höhe von 101 TEUR (i. Vj. 193 TEUR). Die im abgelaufenen Geschäftsjahr vorgenommenen Wertminderungen wurden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Die Bestellobligos für Sachanlagen betragen 4.019 TEUR (i. Vj. 3.043 TEUR). Im Geschäftsjahr 2015 waren keine Investitionszulagen von den Anschaffungskosten des Sachanlagevermögens abzusetzen (i. Vj. 341 TEUR). Zum Bilanzstichtag sind Sachanlagen in Höhe von 151 TEUR (i. Vj. 121 TEUR) verpfändet, Darlehen in Höhe von 176 TEUR sind durch eingetragene Grundschulden besichert (i. Vj. 62.994 TEUR). Der starke Rückgang resultiert aus der Löschung einer Grundschuld nach vollständiger Rückzahlung des besicherten Darlehens. Darüber hinaus bestehen keine weiteren Verfügungsbeschränkungen an Sachanlagen. 5.3 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien scroll in TEUR Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand am 1.1.2015 29.954 (33.086) Zugänge 0 (142) Abgänge 11.925 (3.467) Umgliederungen -7.633 (193) Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand am 31.12.2015 10.396 (29.954) Abschreibungen Stand am 1.1.2015 13.596 (13.979) Zugänge 337 (557) Wertminderungen 270 (0) Wertaufholung -1.986 (0) Abgänge 3.766 (940) Umgliederungen -2.591 (0) Abschreibungen Stand am 31.12.2015 5.860 (13.596) Nettobuchwert am 31.12.2015 4.536 (16.358) Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr. Die zum 31. Dezember 2015 als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien umfassen im Wesentlichen einen Immobilienfonds, dem überwiegend Immobilien im Gewerbegebiet Jena-Göschwitz zugeordnet sind. Dieser Immobilienfonds wird im Konzernabschluss gemäß IFRS 10 konsolidiert. Im Geschäftsjahr erfolgten keine Zugänge zu den Immobilien des genannten Immobilienfonds (i. Vj. 142 TEUR). Die Abgänge von netto 8.159 TEUR (i. Vj. 2.527 TEUR) resultieren aus dem Verkauf von zwei nicht betriebsnotwendigen Immobilien in Jena. Für diese Immobilien wurde vor dem Abschluss des Verkaufs eine Wertaufholung von in Vorjahren vorgenommenen Wertminderungen in Höhe von 1.986 TEUR vorgenommen, da die Verkaufspreise die Nettobuchwerte überstiegen. Im Geschäftsjahr 2015 wurden Umgliederungen in Höhe von 5.143 TEUR von den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien zu den Grundstücken und Gebäuden als Teil der Sachanlagen vorgenommen, da sich die Nutzung der Immobilien geändert hat. Außerdem wurden Umgliederungen aus den geleisteten Anzahlungen als Teil der Sachanlagen zu den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien in Höhe von 101 TEUR vorgenommen (i. Vj. 193 TEUR). Die Bewertung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien erfolgt zu fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten in Höhe von 4.536 TEUR (i. Vj. 16.358 TEUR). Im abgeschlossenen Geschäftsjahr wurden Wertminderungen in Höhe von 270 TEUR vorgenommen, da der Nettobuchwert einer Immobilie deren ermittelten beizulegenden Zeitwert überstieg. Im Jahr 2014 wurden keine Wertminderungen oder Wertaufholungen vorgenommen. Der beizulegende Zeitwert wird auf Basis einer Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Dabei werden die Netto-Kaltmieten für die gesamte Restnutzungsdauer der Immobilien geschätzt und über die Restnutzungsdauer abgezinst. Als Abzinsungssatz werden risikoadjustierte Zinssätze verwendet. Aufgrund der Verwendung nicht beobachtbarer Parameter wie Zinssatz, verwendete Kaltmieten sowie der Instandhaltungs- und Nebenkosten wird der beizulegende Zeitwert der Stufe 3 der Fair-Value-Hierarchie zugeordnet. Die ermittelten beizulegenden Zeitwerte der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien betragen in Summe 5.821 TEUR (i. Vj. 16.606 TEUR). Die Mieterlöse aus den zum Geschäftsjahresende als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien betragen 510 TEUR (i. Vj. 2.386 TEUR). Die direkten betrieblichen Aufwendungen der zum Jahresende bilanzierten Immobilien und Mobilien belaufen sich im Geschäftsjahr 2015 für vermietete Flächen auf 236 TEUR (i. Vj. 1.265 TEUR) zuzüglich der im Geschäftsjahr vorgenommenen Wertminderungen von 270 TEUR und für nicht vermietete Flächen auf 133 TEUR (i. Vj. 25 TEUR). 5.4 Leasing Finanzierungsleasing Der Konzern als Leasingnehmer. Das Finanzierungsleasing umfasst andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung. Hierbei handelt es sich um mehrere Mietkaufverträge für Kraftfahrzeuge, denen ein durchschnittlicher Zinssatz von 6,5 Prozent zugrunde liegt. Die Vermögenswerte, die auf Finanzierungsleasingverträgen beruhen, sind in den bilanzierten Sachanlagen mit 338 TEUR (i. Vj. 501 TEUR) enthalten. Die ursprünglichen Anschaffungs- und Herstellungskosten der Vermögenswerte im Finanzierungsleasing betragen zum Bilanzstichtag 4.967 TEUR (i. Vj. 5.246 TEUR). Von den Leasingzahlungen in Höhe von 48 TEUR (i. Vj. 45 TEUR) sind im Geschäftsjahr 2015 6 TEUR (i. Vj. 5 TEUR) erfolgswirksam erfasst. Die in Zukunft fälligen Leasingzahlungen ergeben sich aus der folgenden Tabelle: scroll in TEUR bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt Mindestleasingzahlungen 53 75 0 128 (51) (47) (0) (98) In den Zahlungen enthaltene Zinsanteile 5 5 0 9 (3) (1) (0) (4) Barwert 48 70 0 118 (49) (46) (0) (94) Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr. Der Konzern als Leasinggeber. Eine Konzerngesellschaft des Segments Messtechnik hat 2009 als Leasinggeber Verträge zur Überlassung von Geräten der Verkehrssicherung an einen Kunden abgeschlossen, die als Finanzierungsleasing qualifiziert werden. Dieser Leasingvertrag wurde 2015 einvernehmlich vorzeitig beendet. Von den im Geschäftsjahr 2015 erhaltenen vereinbarten Mindestleasingzahlungen in Höhe von 123 TEUR (i. Vj. 385 TEUR) sind 8 TEUR (i. Vj. 21 TEUR) erfolgswirksam erfasst. Zum 31. Dezember 2015 bestehen weder ausstehende Mindestleasingzahlungen (i. Vj. 2.332 TEUR) noch nicht realisierter Finanzertrag (i. Vj. 141 TEUR). scroll in TEUR bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt Mindestleasingzahlungen 0 0 0 0 (1.784) (689) (0) (2.473) In den Zahlungen enthaltene Zinsanteile 0 0 0 0 (101) (40) (0) (141) Barwert 0 0 0 0 (1.683) (649) (0) (2.332) Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr. Operating-Leasing Der Konzern als Leasingnehmer. Das Operating-Leasing umfasst im Wesentlichen Mietverträge für Gewerbeflächen sowie für Büro- und Datenverarbeitungsgeräte. Die Zahlungen aus Leasingverhältnissen sind in Höhe von 8.138 TEUR (i. Vj. 8.284 TEUR) erfolgswirksam erfasst. Darin sind wie im Vorjahr keine bedingten Leasingzahlungen enthalten. Zum Bilanzstichtag bestehen offene Verpflichtungen aus unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen mit folgenden Fälligkeiten: scroll in TEUR bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt Mindestleasingzahlungen 8.987 21.071 22.573 52.631 (7.854) (21.775) (21.200) (50.829) Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr. Der Konzern als Leasinggeber. Im Rahmen von Operating-Leasingverhältnissen vermietet der Konzern Gewerbeimmobilien. Die Erlöse aus der Vermietung von Sachanlagen und von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien beliefen sich im Betrachtungszeitraum auf 2.823 TEUR (i. Vj. 3.615 TEUR). Zum Bilanzstichtag sind mit den Mietern die folgenden Mindestleasingzahlungen vertraglich vereinbart: scroll in TEUR bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt Mindestleasingzahlungen 1.601 1.907 315 3.823 (2.848) (4.175) (1.242) (8.265) Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr. Der starke Rückgang der künftigen Mindestleasingzahlungen (i. Vj. 8.265 TEUR) resultiert aus dem Verkauf zweier Immobilien sowie der verstärkten Eigennutzung von Gewerbeflächen. Mieterträge ohne Laufzeitbegrenzung werden nur in Höhe der Mieterträge bis zum frühestmöglichen Kündigungstermin angesetzt. Eine wahrscheinliche Weitervermietung der Flächen oder Verlängerungsoptionen der Mietverträge werden nicht eingerechnet. 5.5 Finanzanlagen scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen 2.877 2.414 Beteiligungen 14.129 15.457 Ausleihungen an nicht konsolidiert verbundene Unternehmen und Beteiligungen 1.072 1.174 Langfristige Wertpapiere 2.167 2.018 Sonstige Ausleihungen 1.500 0 Gesamt 21.745 21.064 Der Buchwert der Beteiligungen verringerte sich 2015 durch den Verkauf der 25-prozentigen Beteiligung an der Martec S.p.A. um 2.564 TEUR. Weitere Veränderungen resultieren aus Währungseinflüssen bei der Umrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse der einbezogenen Gesellschaften. Ausfallrisiken wird durch Wertminderungen Rechnung getragen. Die folgende Tabelle gibt die Veränderungen in den Wertberichtigungen auf Finanzanlagen wieder: scroll in TEUR 2015 2014 Wertberichtigungen zum Beginn des Geschäftsjahres 48.252 49.050 Zuführung 1.046 1.165 Inanspruchnahme 24.927 1.706 Auflösung/Ausbuchung 1.507 257 Währungen 0 0 Wertberichtigungen zum 31.12. 22.864 48.252 Der Saldo aus Wertminderungen und Wertaufholungen von in vergangenen Jahren vorgenommenen Wertminderungen auf Finanzanlagen beträgt im Geschäftsjahr minus 461 TEUR (i. Vj. 908 TEUR). Im Geschäftsjahr wurden Anteile an einer Gesellschaft in Höhe von 7 TEUR erworben. Eine bestehende Ausleihung an diese Gesellschaft wurde im Vorjahr als sonstige Ausleihung ausgewiesen und vollständig wertberichtigt. Ein Teil dieser Ausleihung mit ursprünglichen Anschaffungskosten von 1.264 TEUR wurde in die Gesellschaft eingelegt, die Wertberichtigung wurde unverändert beibehalten. Die Auflösung einer in Vorjahren vorgenommenen Wertminderung in Höhe von 1.500 TEUR betrifft ebenfalls die Ausleihung an die bereits erwähnte Gesellschaft, da eine Rückzahlung der Ausleihung 2016 stattgefunden hat. Die Inanspruchnahme der Wertberichtigungen auf Finanzanlagen betrifft die Ausleihungen an Dritte. In den Vorjahren bestand eine Ausgleichsverpflichtung gegenüber einem Immobilienfonds, welche als Wertminderung auf bestehende Ausleihungen an diesen Immobilienfonds erfasst wurde. Die Ausgleichsverpflichtung hat sich im Geschäftsjahr 2015 in der erwarteten Höhe von 13.870 TEUR realisiert, dementsprechend wurde die Wertminderung in Anspruch genommen. Zudem erfolgte eine Dotierung von Ausleihungen an diese Gesellschaft in Höhe von 11.057 TEUR in das Planvermögen. 5.6 Sonstige langfristige Vermögenswerte In den sonstigen langfristigen Vermögenswerten sind enthalten: scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.100 0 Derivate 1 32 Forderungen aus Leasingverträgen 0 649 Übrige 1.447 1.074 Gesamt 4.548 1.755 Im Geschäftsjahr 2015 wurden Forderungen aus Verträgen mit Kunden erfasst, die erst in über einem Jahr fällig sind. Aufgrund der Fristigkeit und der Besonderheit des Geschäfts erfolgt ein Ausweis unter den langfristigen Vermögenswerten. Die übrigen langfristigen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen die abgegrenzten Gebühren des Konsortialkredits in Höhe von 936 TEUR (i. Vj. 475 TEUR). Die Gesamtposition der derivativen Finanzinstrumente wird unter der Anhangangabe 8.2 ab Seite 181 näher erläutert. 5.7 Latente Steuern Die Entwicklung des Bilanzpostens Latente Steuern ist unter der Anhangangabe 4.11 ab Seite 155 dargestellt. 5.8 Vorräte scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 60.122 63.942 Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 89.007 91.667 Fertige Erzeugnisse und Waren 18.004 23.408 Gesamt 167.132 179.018 Der Buchwert der Vorräte entspricht dem niedrigeren Wert aus Nettoveräußerungswert und Anschaffungs- oder Herstellungskosten. In den Vorräten sind langfristige Bestände in Höhe von 17.146 TEUR (i. Vj. 19.676 TEUR) enthalten, von denen ein wesentlicher Teil auf Entwicklungsleistungen für Kunden entfällt. Zum Geschäftsjahresende wurden kumulierte Wertminderungen in Höhe von 44.055 TEUR (i. Vj. 37.213 TEUR) auf den Nettoveräußerungswert berücksichtigt. Eine Wertaufholung von vorgenommenen Wertminderungen erfolgte in Höhe von 1.029 TEUR (i. Vj. 890 TEUR), da der Grund für die in Vorjahren vorgenommene Wertminderung entfallen ist. Der Verbrauch der Vorräte beeinflusste den Aufwand im Geschäftsjahr mit 216.588 TEUR (i. Vj. 176.503 TEUR), die Verteilung stellt die folgende Tabelle dar: scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Umsatzkosten 214.417 174.826 Forschungs- und Entwicklungskosten 1.428 1.448 Vertriebskosten 470 169 Verwaltungskosten 273 60 Gesamt 216.588 176.503 Zu den Stichtagen liegen keine Verfügungsbeschränkungen an den Vorräten vor. 5.9 Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 120.009 115.690 Forderungen gegen nicht konsolidierte verbundene Unternehmen 1.847 2.356 Forderungen aus Fertigungsaufträgen 1.359 233 Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen 405 640 Sonstige Vermögenswerte 11.345 14.478 Gesamt 134.966 133.396 Die beizulegenden Zeitwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entsprechen den Buchwerten. Bei den Forderungen aus Fertigungsaufträgen abzüglich Abschlagszahlungen werden die kundenspezifischen Fertigungsaufträge mit einem aktivischen Saldo ausgewiesen, bei denen die angefallenen Herstellungskosten einschließlich Gewinnanteilen die Summe aus erhaltenen Anzahlungen und Teilabrechnungen übersteigen. Im Geschäftsjahr 2015 wurden insgesamt Abschlagszahlungen in Höhe von 1.047 TEUR (i. Vj. 225 TEUR) mit den Forderungen aus Fertigungsaufträgen verrechnet. Für die sonstigen Vermögenswerte bestehen wie im Vorjahr keine Verfügungsbeschränkungen. Die kurzfristigen sonstigen Forderungen sind überwiegend unverzinslich. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen: scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (vor Wertberichtigung) 129.506 127.193 Kumulierte Wertberichtigung -9.497 -11.504 Buchwert zum 31.12. 120.009 115.690 Ausfallrisiken wird durch Wertberichtigung Rechnung getragen. Die folgende Tabelle gibt die Veränderungen in den Wertberichtigungen auf den Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wieder: scroll in TEUR 2015 2014 Wertberichtigungen zum Beginn des Geschäftsjahres 11.504 10.446 Zuführung 3.696 4.261 Inanspruchnahme 694 928 Auflösung/Ausbuchung 4.745 2.638 Währungen -264 342 Wertberichtigungen zum 31.12. 9.497 11.504 Der Bruttowert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt 129.506 TEUR (i. Vj. 127.193 TEUR). Davon unterliegen Forderungen in Höhe von 6.465 TEUR (i. Vj. 9.075 TEUR) einer Einzelwertberichtigung. Die Altersstruktur der nicht wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar: scroll in TEUR 2015 2014 Nicht fällig 89.443 82.355 Überfällig 33.598 35.764 Weniger als 60 Tage 22.472 24.376 Zwischen 60 und 120 Tagen 3.963 3.053 Zwischen 120 und 240 Tagen 2.559 2.594 Zwischen 240 und 360 Tagen 802 1.019 Mehr als 360 Tage 3.802 4.721 Gesamt 123.041 118.119 Bei den überfälligen nicht wertgeminderten Forderungen ergab sich ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, welcher auf ein verbessertes Mahnwesen zurückzuführen ist. Überfällige, nicht wertgeminderte Forderungen bestehen hauptsächlich gegen öffentliche Auftraggeber, Unternehmen der Automobilindustrie sowie deren Zulieferer. Das zum Bilanzstichtag bestehende Ausfallrisiko der nicht individuellen Wertberichtigungen unterliegenden Forderungen wurde mittels kollektiver Wertberichtigungen in Höhe von 4.053 TEUR (i. Vj. 3.075 TEUR) berücksichtigt. Für nicht wertgeminderte Forderungen, die mehr als 360 Tage überfällig sind, bestehen Sicherheiten in Form einer Bankgarantie in Höhe von 2.130 TEUR (i. Vj. 2.354 TEUR). Die sonstigen Vermögenswerte enthalten: scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Abgrenzungen 3.154 3.286 Forderungen gegen das Finanzamt 2.025 3.431 Forderungen gegen Pension Trust 1.615 1.528 Forderungen aus Fördermitteln 1.811 1.563 Forderungen aus Ersatzansprüchen 1.174 0 Derivate 342 153 Forderungen aus Finanzierungsleasing, kurzfristig 0 1.683 Übrige kurzfristige Vermögenswerte 1.224 2.833 Gesamt 11.345 14.478 Die Gesamtposition der derivativen Finanzinstrumente wird unter der Anhangangabe 8.2 ab Seite 181 näher erläutert. 5.10 Wertpapiere Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere: scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Beizulegender Zeitwert 418 312 Bei den kurzfristigen Wertpapieren handelt es sich im Wesentlichen um Aktien und Geldmarktfonds. 5.11 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und jederzeit fällige Mittel mit einer Fälligkeit < 3 Monate 83.824 69.495 Zur Veränderung des Zahlungsmittelbestandes verweisen wir auf Anhangangabe 6 ab Seite 177. 5.12 Eigenkapital Die Entwicklung des Eigenkapitals der Jenoptik ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Gezeichnetes Kapital Das gezeichnete Kapital beträgt 148.819 TEUR und ist eingeteilt in 57.238.115 Stückaktien. Anfang Juli 2011 teilten die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG, Erfurt, die Thüringer Industriebeteiligungsgeschäftsführungs GmbH, Erfurt, die bm-t beteiligungsmanagement thüringen GmbH, Erfurt, die Stiftung für Unternehmensbeteiligungen und -förderungen in der gewerblichen Wirtschaft Thüringens (StUWT), Erfurt, die Thüringer Aufbaubank Erfurt und der Freistaat Thüringen, Erfurt, mit, dass sie am 30. Juni 2011 die Schwellen von 3, 5 und 10 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG überschritten haben und ihnen zu diesem Tag 11,00 Prozent der Stimmrechte (6.296.193 Stimmrechte) zustanden. Die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG hat die Stimmrechte von der ECE Industriebeteiligungen GmbH erworben. Die ECE Industriebeteiligungen GmbH, Wien, Österreich, hat uns am 1. April 2015 mitgeteilt, dass sie am 31. März 2015 die Schwellen von 10, 5 und 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG unterschritten hat. Der ECE Industriebeteiligungen GmbH standen danach an diesem Tag 0 Prozent der Stimmrechte (0 Aktien) zu. Über die ECE Industriebeteiligungen GmbH waren die Alpha Holding GmbH, Hinterbrühl, die ECE European City Estates GmbH, Hinterbrühl, die HPS Holding GmbH, Hinterbrühl und die Humer Privatstiftung indirekt beteiligt, welche am 1. April 2015 mitgeteilt haben, dass sie die Schwellen von 10, 5 und 3 Prozent der Stimmrechte ebenfalls am 31. März 2015 unterschritten haben. Diesen standen danach an diesem Tag 0 Prozent der Stimmrechte zu, welche ihnen nach §§ 21 Abs. 1, 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen waren. Die Dimensional Fund Advisors LP, Austin, Texas, USA, hat uns am 28. Mai 2015 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG, Jena, Deutschland, am 22. Mai 2015 überschritten hat. Der Dimensional Fund Advisors LP standen danach an diesem Tag 3,01 Prozent der Stimmrechte (1.721.289 Stimmrechte) zu. Davon sind der Dimensional Fund Advisors LP 2,89 Prozent der Stimmrechte (1.654.185 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG und 0,13 Prozent der Stimmrechte (73.295 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG i. V. m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zuzurechnen. Hiervon werden 6.191 Stimmrechte der Dimensional Fund Advisors LP sowohl gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG als auch gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i. V. m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Über die Dimensional Fund Advisors LP ist die Dimensional Holdings Inc., Austin, Texas, USA, indirekt beteiligt, welcher 3,01 Prozent der Stimmrechte (1.721.289 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG i. V. m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zuzurechnen waren. Die ODDO Asset Management, Paris, Frankreich, hat uns am 10. Juli 2015 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG, Jena, Deutschland, am 8. Juli 2015 überschritten hat. Der ODDO Asset Management standen danach an diesem Tag 3,02 Prozent der Stimmrechte (1.730.832 Stimmrechte) zu. Davon sind der ODDO Asset Management 3,02 Prozent der Stimmrechte (1.730.832 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen. Über die ODDO Asset Management ist die ODDO & CIE, Paris, Frankreich, indirekt beteiligt. Der ODDO & CIE standen danach an diesem Tag 3,03 Prozent der Stimmrechte (1.731.832 Stimmrechte) zu, welche der der ODDO & CIE nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG i. V. m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zuzurechnen waren. Über ODDO & CIE sind Financière IDAT, Paris, Frankreich, und Herr Philippe Oddo, Frankreich, indirekt beteiligt, welche am 27. August 2015 mitgeteilt haben, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte ebenfalls am 8. Juli 2015 überschritten haben. Der Financière IDAT und Herrn Philippe Oddo standen danach an diesem Tag 3,03 Prozent der Stimmrechte (1.731.832 Stimmrechte) zu, welche ihnen nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG i. V. m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zuzurechnen waren. Herr Philippe Oddo hat uns am 22. Dezember 2015 mitgeteilt, dass ihm keine Stimmrechte mehr gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i. V. m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG entsprechend der vorhergehenden Meldung zugerechnet werden (Unabhängigkeitserklärung). Am 25. Januar 2016 hat uns die ODDO Meriten Asset Management SA mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte am 22. Januar 2016 unterschritten hat. Der ODDO Meriten Asset Management SA standen danach an diesem Tag 2,97 Prozent der Stimmrechte (1.699.036 Stimmrechte) zu. Davon sind der ODDO Asset Management 2,17 Prozent der Stimmrechte (1.241.798 Stimmrechte) direkt nach § 21 WpHG und 0,80 Prozent der Stimmrechte (457.238 Stimmrechte) nach § 22 WpHG zuzurechnen. Die Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH, Frankfurt, Deutschland, hat uns am 21. August 2014 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 19. August 2014 überschritten hat. Der Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH standen danach an diesem Tag 5,20 Prozent der Stimmrechte (2.978.179 Stimmrechte) zu. Davon wurden von der Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH 5,06 Prozent der Stimmrechte (2.898.579 Stimmrechte) an diesem Tag direkt gehalten, 0,14 Prozent der Stimmrechte (79.600 Stimmrechte) sind ihr nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen. Die Templeton Investment Counsel, LLC, Wilmington, Delaware, USA, hat uns am 9. November 2015 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG, Jena, Deutschland, am 6. November 2015 überschritten hat. Der Templeton Investment Counsel, LLC, standen danach an diesem Tag 5,09 Prozent der Stimmrechte (2.915.682 Stimmrechte) zu, welche ihr nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen waren. Am 17. Februar 2016 hat uns die Templeton Investment Counsel, LLC, mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte am 12. Februar 2016 unterschritten hat. Der Temple-ton Investment Counsel, LLC, standen danach an diesem Tag 4,69 Prozent der Stimmrechte (2.682.522 Stimmrechte) zu. Davon sind der Templeton Investment Counsell LLC 4,69 Prozent der Stimmrechte (2.682.522 Stimmrechte) indirekt nach § 22 WpHG zuzurechnen. Stimmrechtsmitteilungen der letzten Jahre und solche nicht mehr beteiligter Aktionäre sind auch auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/Aktie/ Stimmrechtsmitteilungen veröffentlicht. Genehmigtes Kapital Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juni 2015 wurde der Beschluss "genehmigtes Kapital 2010", welcher bis zum 31. Mai 2015 befristet war, wie folgt neu gefasst: Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Juni 2020 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 44.000 TEUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen ("genehmigtes Kapital 2015"). Die neuen Aktien können von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen: a) für Spitzenbeträge; b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen (einschließlich der Erhöhung des bestehenden Anteilsbesitzes) oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben in Zusammenhang stehenden einlagefähigen Wirtschaftsgütern sowie von Forderungen gegen die Gesellschaft; c) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen bzw. der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet; d) bei der Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft und von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen. Sämtliche vorstehende Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf 20 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals - bzw. falls dieser Wert geringer ist - auf 20 Prozent des zum Zeitpunkt der Ausübung bestehenden Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 20 Prozent sind Aktien anzurechnen, die (i) zur Bedienung von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen, die während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden oder noch auszugeben sein können oder die (ii) während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft als eigene Aktien veräußert werden. Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats. Bedingtes Kapital Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 4. Juni 2013 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 28.600 TEUR durch Ausgabe von bis zu 11.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht ("bedingtes Kapital 2013"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie ― die Gläubiger bzw. Inhaber von Optionsscheinen oder Wandlungsrechten, die von der Gesellschaft oder einer in- und/oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 4. Juni 2013 bis zum 3. Juni 2018 ausgegeben wurden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen und/oder ― die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und/oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 3. Juni 2018 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 4. Juni 2013 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt. Die neuen Aktien nehmen von Beginn des Geschäftsjahres an, für das zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen. Rücklagen Kapitalrücklage. Die Kapitalrücklage enthält die im Rahmen der erstmaligen Anwendung der IFRS erfassten Anpassungen sowie die bis zum 31. Dezember 2002 mit den Rücklagen verrechneten Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung. Andere Rücklagen. Bestandteil der anderen Rücklagen sind in der Vergangenheit erzielte und nicht ausgeschüttete Ergebnisse von in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen abzüglich gezahlter Dividenden. In den anderen Rücklagen sind zudem die erfolgsneutral zu berücksichtigenden Wertveränderungen für ― zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere, ― Cashflow Hedge, ― Kumulierte Währungsdifferenzen und ― Neubewertung enthalten. Die Wertveränderungen für die zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere betragen im Geschäftsjahr 2015 202 TEUR (i. Vj. 220 TEUR). Die im Rahmen des Cashflow Hedge erfolgsneutral zu berücksichtigenden effektiven Anteile der Wertveränderung der Derivate sind in Höhe von 778 TEUR (i. Vj. minus 1.299 TEUR) erfasst. Die kumulierten Währungsänderungen umfassen die Einflüsse aus der Währungsumrechnung von Abschlüssen der Tochtergesellschaften, deren funktionale Währung von der des Konzerns abweicht, sowie Einflüsse aus der Währungsumrechnung von in Fremdwährung vorhandenen Vermögenswerten und Schulden von insgesamt 4.633 TEUR (i. Vj. 6.217 TEUR). Die versicherungsmathematischen Gewinne (i. Vj. Verluste) aus der Bewertung der Pensionen sind in Höhe von 6.255 TEUR (i. Vj. minus 13.595 TEUR) erfasst. Die erfolgsneutrale Veränderung der latenten Steuern hat die Rücklagen im Geschäftsjahr 2015 um 1.743 TEUR verringert (i. Vj. Erhöhung 3.825 TEUR). Der Bestand der aktiven latenten Steuern im Eigenkapital beträgt insgesamt 5.553 TEUR (i. Vj. 7.296 TEUR). Eigene Aktien Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 12. Juni 2014 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 11. Juni 2019 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke ausgenutzt werden. Der Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien kann durch die Gesellschaft oder bei bestimmten zugelassenen Zwecken auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands als Kauf unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung an die Aktionäre zur Abgabe eines Verkaufsangebots. Die weiteren Einzelheiten des Rückerwerbs eigener Aktien sind in der öffentlich zugänglichen Einladung zur Hauptversammlung 2014 auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de/hauptversammlung beschrieben. 5.13 Nicht beherrschende Anteile Dieser Bilanzposten beinhaltet Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter am konsolidierungspflichtigen Kapital aus der Kapitalkonsolidierung sowie die ihnen zustehenden Gewinne und Verluste. 5.14 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Leistungen des Konzerns variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes und hängen in der Regel von der Beschäftigungsdauer und dem Entgelt der Mitarbeiter bei Rentenbeginn ab. Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl auf Basis von beitragsorientierten als auch leistungsorientierten Plänen. Bei den beitragsorientierten Plänen (Defined Contribution Plans) zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die meisten Altersversorgungssysteme basieren auf leistungsorientierten Plänen (Defined Benefit Plans), wobei zwischen Rückstellungs- und extern finanzierten Versorgungssystemen unterschieden wird. Im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Pensionsplänen ist die Gesellschaft verschiedenen Risiken ausgesetzt. Neben allgemeinen versicherungsmathematischen Risiken wie dem Langlebigkeitsrisiko und dem Zinsänderungsrisiko ist die Gesellschaft dem Währungsrisiko sowie dem Anlagerisiko ausgesetzt. Die Pensionsrückstellungen für die Leistungszusagen werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ("Projected-Unit-Credit-Methode") ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen auf der Grundlage der zum Bilanzstichtag anteilig erworbenen Leistungsansprüche bewertet und Trendannahmen für die Bewertungsparameter, die sich auf die Leistungshöhe auswirken, berücksichtigt. Bei allen Leistungssystemen sind versicherungsmathematische Berechnungen erforderlich. Jenoptik bestimmt den Nettozinsaufwand (Nettozinsertrag) durch Multiplikation der Nettoschuld (des Nettovermögens) zu Periodenbeginn mit dem der Diskontierung der leistungsorientierten Bruttopensionsverpflichtung am Periodenbeginn zugrunde liegenden Zinssatz. Die Neubewertungskomponente umfasst zum einen die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus der Bewertung der leistungsorientierten Bruttopensionsverpflichtung und zum anderen den Unterschied zwischen tatsächlich realisierter Planvermögensrendite und der zu Periodenbeginn typisierend angenommenen Rendite. Die Leistungszusagen des Konzerns umfassen 908 Anspruchsberechtigte, einschließlich 362 aktiver Mitarbeiter, 84 ehemaliger Mitarbeiter sowie 462 Pensionäre und Hinterbliebene. Die vom Mitarbeitertreuhand e. V., Jena, gehaltenen Vermögenswerte werden in Übereinstimmung mit IAS 19 als Plan Asset (Planvermögen) mit den Pensionsverpflichtungen verrechnet. Die Pensionsverpflichtungen der JENOPTIK Industrial Metrology Switzerland SA sowie der ESW GmbH sind ebenfalls mittels Plan Assets gedeckt und werden daher saldiert dargestellt. Die Veränderung der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) ist im Folgenden dargestellt: scroll in TEUR 2015 2014 DBO am 1.1. 72.834 58.799 Währungseinfluss 1.246 213 Dienstzeitaufwand 836 514 Beiträge zu den Versorgungsplänen 370 291 Davon vom Arbeitgeber 190 154 Davon von Arbeitnehmern 180 137 Zinsaufwand 1.006 1.509 Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) -5.774 14.305 Davon aufgrund von Bestandsänderungen -70 -198 Davon aufgrund von Parameteränderungen -5.704 14.503 Pensionszahlungen -3.085 -2.798 DBO am 31.12. 67.432 72.834 Die Effekte des in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Aufwands werden folgendermaßen zusammengefasst: scroll in TEUR 2015 2014 Laufender Dienstzeitaufwand 836 668 Nettozinsaufwand 486 687 Gesamtaufwand 1.322 1.356 Die obigen Beträge sind grundsätzlich in den Personalkosten der Funktionsbereiche enthalten. Der Zinsaufwand auf die Verpflichtung sowie die Verzinsung des Planvermögens wird im Zinsergebnis ausgewiesen. Die Veränderungen des Planvermögens stellen sich wie folgt dar: scroll in TEUR 2015 2014 Planvermögen am 1.1. 31.791 30.573 Währungseinfluss 766 144 Verzinsung des Planvermögens 520 855 Ergebnis des Planvermögens abzüglich typisierter Verzinsung 481 708 Dotierung 394 316 Sonstige Veränderungen 0 1.556 Pensionszahlungen -2.614 -2.362 Planvermögen am 31.12. 31.339 31.791 Die sonstigen Veränderungen im vorangegangenen Geschäftsjahr resultieren aus der erstmaligen Qualifizierung von Rückdeckungsversicherungen als Planvermögen nach IAS 19. Die Nettoverpflichtung zum Bilanzstichtag ergibt sich wie folgt: scroll in TEUR 2015 2014 Barwert der fondsgedeckten Verpflichtung 60.159 62.609 Planvermögen -31.339 -31.791 Nettoverpflichtung der fondsgedeckten Verpflichtung 28.820 30.818 Nettoverpflichtung der nicht fondsgedeckten Verpflichtung 7.274 10.226 Gesamt 36.095 41.044 Die Portfoliostruktur des Planvermögens stellt sich wie folgt dar: scroll in TEUR 2015 2014 Ausleihungen (Darlehen und Forderungen) 1.870 13.732 Versicherungsverträge 9.094 8.609 Aktien und sonstige Wertpapiere 5.624 5.142 Beteiligungen 4.400 4.400 Zahlungsmittel 11.966 1.432 Sonstige Vermögenswerte und Schulden -1.615 -1.524 Gesamt 31.339 31.791 Für die Aktien und sonstigen Wertpapiere des Planvermögens besteht ein aktiver Markt. Die versicherungsmathematischen Annahmen wurden wie folgt getroffen: scroll in % 2015 2014 Abzinsungssatz zum 31.12. zwischen 0,7 und 2,19 zwischen 0,95 und 1,63 Lebenshaltungskostensteigerung zwischen 0,1 und 1,9 zwischen 1 und 1,9 Künftige Gehaltssteigerungen zwischen 0,35 und 2,8 2,70 Künftige Rentensteigerungen zwischen 0,1 und 1,9 zwischen 1 und 1,9 Die Rendite des Planvermögens wird im Geschäftsjahr 2015 entsprechend dem Abzinsungsfaktor zur Berechnung der DBO des Vorjahres mit 1,5 Prozent unterstellt. Die tatsächliche Rendite aus dem Planvermögen im Geschäftsjahr 2015 betrug 1.001 TEUR (i. Vj. 1.563 TEUR). Eine Veränderung der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen von jeweils einem Prozentpunkt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 würde die DBO folgendermaßen beeinflussen: scroll Veränderung der DBO in TEUR Anstieg Rückgang Abzinsungssatz zum 31.12.2015 -8.283 11.006 Künftige Gehaltssteigerungen 213 -83 Künftige Rentensteigerungen 9.250 -5.310 Die Sensitivitätsanalyse stellt die Veränderung der DBO bei Veränderung einer Annahme dar. Da die Veränderungen aufgrund finanzmathematischer Effekte nicht linear auf die Berechnung der DBO wirken, kann die kumulative Veränderung der DBO aus der Veränderung mehrerer Annahmen nicht unmittelbar abgeleitet werden. Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste ergeben sich aus Bestandsänderungen und Abweichungen von den tatsächlichen Trends (z. B. Einkommens- oder Rentenerhöhungen) gegenüber den Rechnungsannahmen. Entsprechend den Regeln von IAS 19 wird dieser Betrag mit dem sonstigen Ergebnis im Eigenkapital verrechnet. Die gewichtete durchschnittliche Restdienstzeit beträgt 5 Jahre zum 31. Dezember 2015. Die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der Verpflichtung beträgt 15 Jahre zum 31. Dezember 2015. Die Finanzierung der Pensionspläne der ESW GmbH, Wedel, und der JENOPTIK SSC GmbH, Jena, erfolgt durch ein CTA-Modell. Der Pensionsplan der JENOPTIK Industrial Metrology Switzerland SA sieht eine Risikobeteiligung der Versorgungsberechtigten vor. Hierbei erfolgt die Finanzierung des Pensionsplans durch Beiträge sowohl des Arbeitgebers als auch der Arbeitnehmer. Die erwarteten Zahlungen zugunsten des Planvermögens betragen insgesamt 310 TEUR. Die erwarteten Pensionszahlungen aus den Pensionsplänen zum 31. Dezember 2015 betragen für das folgende Geschäftsjahr 2.592 TEUR und 11.546 TEUR für die Geschäftsjahre 2017 bis 2020. Im folgenden Geschäftsjahr werden Beiträge in Höhe von 400 TEUR an beitragsorientierte Versorgungspläne geleistet (i. Vj. 330 TEUR). 5.15 Steuerrückstellungen Die Steuern werden unter der Anhangangabe 4.11 ab Seite 155 detailliert dargestellt. 5.16 Sonstige Rückstellungen Die Entwicklung der sonstigen Rückstellungen ist im Folgenden dargestellt: scroll in TEUR Stand am 1.1.2015 Währungen Zuführung Aufzinsung Verbrauch Auflösung Stand am 31.12.2015 Personal 18.141 189 17.178 26 -13.396 -1.294 20.843 Garantieverpflichtungen 13.219 76 9.394 23 -5.126 -4.027 13.559 Restrukturierung 1.367 0 2.662 0 -315 0 3.714 Schutz- und Lizenzkosten 2.674 0 441 0 -100 -85 2.930 Preisanpassungen 1.381 0 92 5 -7 0 1.471 Rückstellungen aus Veräußerung 3.660 65 510 0 -980 -2.226 1.028 Drohverluste 507 0 148 0 -153 -43 459 Übrige 6.724 163 6.053 -6 -2.803 -1.115 9.016 Gesamt 47.672 493 36.478 48 -22.881 -8.790 53.020 Wesentliche Posten in den Personalrückstellungen betreffen Leistungsprämien, Ergebnisbeteiligungen und ähnliche Verpflichtungen. Weiterhin beinhalten die Personalrückstellungen in Höhe von 2.215 TEUR Jubiläumszuwendungen (i. Vj. 2.658 TEUR) und in Höhe von 464 TEUR Altersteilzeitverpflichtungen (i. Vj. 781 TEUR). Für die Altersteilzeitverpflichtungen wurden versicherungsmathematische Gutachten erstellt, mit der Annahme einer Einkommenssteigerung von 2,8 Prozent (i. Vj. 2,7 Prozent). Die Höhe der Schuld für zu leistende bereits verdiente Aufstockungszahlungen beträgt 80 TEUR zum 31. Dezember 2015 (i. Vj. 196 TEUR). Im kommenden Geschäftsjahr sind Aufstockungsbeträge von 75 TEUR zu leisten (i. Vj. 174 TEUR), in den darauf folgenden Jahren sind Aufstockungsbeträge von 5 TEUR zu leisten (i. Vj. 22 TEUR). Die Rückstellung für Garantieverpflichtungen beinhalten Aufwendungen für Einzelgewährleistungssachverhalte sowie pauschale Gewährleistungsfälle. Die Berechnung basiert im Wesentlichen auf Vergangenheitswerten. Die im Geschäftsjahr 2015 erfolgten Auflösungen beinhalten insbesondere Gewährleistungsrückstellungen für konkrete Einzelsachverhalte, bei denen die zugrunde liegenden Verplichtungen entfallen sind. Die Zuführung zur Rückstellung für Restrukturierung umfasst Aufwendungen für Verpflichtungen im Zusammenhang mit Restrukturierungsmaßnahmen in Deutschland. Darin enthalten sind ausschließlich Aufwendungen für Abfindungen für Mitarbeiter. Die Rückstellung für Schutz- und Lizenzkosten betrifft Risiken im Zusammenhang mit möglichen Patentverletzungen sowie erwartete Aufwendungen aus dem Risiko einer Unterlizenzierung. Rückstellungen für Preisanpassungen bestehen für Kundenverträge, die dem Risiko nachträglicher Anpassungen der Verkaufspreise unterliegen. Zuführungen und Aulösungen erfolgen gegen die Umsatzerlöse. Die Rückstellungen aus Veräußerungen beinhalten hauptsächlich Aufwendungen aus Veräußerungen sowie bei Jenoptik verbliebene Risiken aus aufgegebenen Geschäftsbereichen, damit im Zusammenhang stehende vertragliche Verplichtungen und Rechts- und Beratungskosten. Die Inanspruchnahme sowie die Auflösung betreffen im Wesentlichen eine Rückstellung, die in den Jahren 2010 bis 2012 gebildet wurde für Risiken im Zusammenhang mit der Veräußerung eines Teilgeschäftsbereichs und damit verbundenen personellen Maßnahmen. Die Rückstellung für Drohverluste beinhaltet vor allem den Verplichtungsüberhang aus einem Kundenprojekt sowie den Abnahmerückstand im Rahmen eines Dienstleistungsvertrags. Die übrigen Rückstellungen umfassen unter anderem Rückstellungen für mögliche Vertragsstrafen und Schadensersatzansprüche sowie für ausstehende Rechnungen. Weiterhin betreffen sie eine Vielzahl von erkennbaren Einzelrisiken und ungewissen Verpflichtungen, die in Höhe der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrages berücksichtigt werden. In den Zuführungen des Geschäftsjahres 2015 ist unter anderem die Bildung einer Rückstellung für mögliche Rückzahlungen von empfangenen Zuschüssen enthalten. Im Folgenden werden die Fälligkeiten der erwarteten Zahlungsmittelabflüsse dargestellt: scroll in TEUR bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre 2015 Personal 17.627 1.168 2.049 20.843 Garantieverpflichtungen 10.950 2.609 0 13.559 Restrukturierung 3.714 0 0 3.714 Schutz- und Lizenzkosten 800 2.130 0 2.930 Preisanpassungen 1.000 471 0 1.471 Rückstellungen aus Veräußerung 494 534 0 1.028 Drohverluste 459 0 0 459 Übrige 7.702 726 588 9.016 Gesamt 42.745 7.638 2.637 53.020 5.17 Aktienbasierte Vergütung Der Jenoptik-Konzern verfügt zum 31. Dezember 2015 über aktienbasierte Vergütungsinstrumente in Form von virtuellen Aktien für die beiden aktiven Vorstandsmitglieder und Teile des Top-Managements. In Zusammenhang mit der aktienbasierten Vergütung ergaben sich in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz folgende Effekte im Geschäftsjahr 2015: scroll Gewinn oder Verlust Bilanz in TEUR 2015 2014 2015 2014 Virtuelle Aktien laufendes Jahr -1.127 -653 1.127 653 Virtuelle Aktien Vorjahre (ab 2009) -851 -387 3.777 3.491 Gesamt -1.978 -1.040 4.904 4.144 Bewertungsgrundlage für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts ist der tagesgenaue und volumengewichtete Durchschnittskurs der letzten zwölf Monate des Aktienkurses der JENOPTIK AG. Die virtuellen Aktien werden am Ende ihrer vierjährigen vertraglich festgelegten Laufzeit oder bei Ausscheiden vor Ablauf der Laufzeit in bar ausgezahlt. Nach Vorbereitung durch den Personalausschuss, aber vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats, sollen den Vorständen für das Geschäftsjahr 2015 virtuelle Aktien mit einem Gesamtvolumen von 90.737 Stück gewährt werden. Die für die Geschäftsjahre 2011 bis 2015 zugeteilten virtuellen Aktien sind zum Bilanzstichtag 2015 zum beizulegenden Zeitwert von 12,42 EUR je virtuelle Aktie bewertet und in den Rückstellungen erfasst. Die Entwicklung der virtuellen Aktien der Vorstände ist in den folgenden Tabellen dargestellt: scroll in Stück Anzahl 2015 Anzahl 2014 Dr. Michael Mertin 1.1. 299.024 283.187 Anpassung -15 Gewährt für Periode 69.408 43.080 Gewährt für Dividendenschutz Altaktien 4.688 4.230 Ausgezahlt 45.039 31.473 31.12. 328.066 299.024 Hans-Dieter Schumacher (Mitglied des Vorstands seit 1. April 2015) 1.1. 0 0 Gewährt für Periode 21.329 0 Gewährt für Dividendenschutz Altaktien 0 0 Ausgezahlt 0 0 31.12. 21.329 0 Rüdiger Andreas Günther (Mitglied des Vorstands bis 31. März 2015) 1.1. 69.130 49.035 Anpassung -95 Gewährt für Periode 0 19.271 Gewährt für Dividendenschutz Altaktien 0 824 Ausgezahlt 69.035 0 31.12. 0 69.130 Für alle weiteren Angaben verweisen wir auf den Vergütungsbericht als Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts im Kapitel Corporate Governance. Auch für Teile des Top-Managements werden virtuelle Aktien gewährt. Die Systematik der Zuteilung und Auszahlung der virtuellen Aktien folgt im Wesentlichen derjenigen, die für den Vorstand beschrieben ist. Die Entwicklung dieser virtuellen Aktien ist in folgender Tabelle enthalten: scroll in Stück Anzahl 2015 Anzahl 2014 Mitglieder des Executive Management Board 1.1. 88.428 65.386 Gewährt für Periode 34.949 25.361 Gewährt für Anpassung Zielerreichungsgrad Vorjahr -2.945 -2.319 Verfallene Ansprüche -6.086 0 31.12. 114.346 88.428 5.18 Finanzverbindlichkeiten Die Details der kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten ergeben sich aus der folgenden Tabelle: scroll in TEUR bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre 2015 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 14.802 44.763 68.410 127.975 (5.028) (156.691) (89) (161.807) Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 48 70 0 118 (49) (46) (0) (94) Gesamt 14.850 44.833 68.410 128.093 (5.077) (156.737) (89) (161.902) Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr. Im Geschäftsjahr 2015 wurden die Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten neu strukturiert und die vorteilhaften Rahmenbedingungen am Geld- und Kapitalmarkt genutzt, um die Finanzierung zu günstigen Konditionen langfristig zu sichern. Die Maßnahmen umfassten zum einen die Änderung und Erhöhung des Konsortialkreditrahmens von 120.000 TEUR auf 230.000 TEUR im März 2015 und zum anderen den Umtausch alter Schuldscheine und die Neuausreichung von Schuldscheinen in Höhe von 125.000 TEUR (zuvor 90.000 TEUR) im April 2015. Infolge dieser Maßnahmen hat sich die Fristigkeitenstruktur der Verbindlichkeiten gegenüber dem Vorjahr deutlich in die Zukunft verschoben. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bis einem Jahr Laufzeit bestehen im Wesentlichen aus den 2016 fälligen, nicht erneuerten Schuldscheinen mit einer ursprünglichen Laufzeit von fünf Jahren in Höhe von 11.000 TEUR. Des Weiteren sind darin auch kurzfristige Inanspruchnahmen revolvierender Finanzierungslinien unserer chinesischen Konzerngesellschaft enthalten. Die Zinssätze dieser Verbindlichkeiten bewegten sich im Berichtszeitraum in einer Bandbreite von 3,77 Prozent bis 4,99 Prozent. In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit ein bis fünf Jahren Laufzeit sind nicht erneuerte Schuldscheine mit einer ursprünglichen Laufzeit von sieben Jahren mit einem Nominalwert von 11.000 TEUR und neue bzw. umgetauschte Schuldscheine mit fünfjähriger Laufzeit und einem Nominalwert von 34.000 TEUR enthalten. Die Zinssätze hier bewegten sich im Berichtszeitraum in einer Bandbreite von 0,81 Prozent bis 4,39 Prozent. In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit über fünf Jahren Laufzeit sind neue bzw. umgetauschte Schuldscheine in Höhe von 69.000 TEUR enthalten. Deren Zinssätze lagen zwischen 1,01 Prozent und 1,28 Prozent. Der Konsortialkredit wurde zum Bilanzstichtag lediglich mit Avalen in Höhe von 13.259 TEUR in Anspruch genommen. Unter Berücksichtigung weiterer, nicht vollständig beanspruchter Finanzierungslinien war ein Volumen von 222.406 TEUR zum 31. Dezember 2015 ungenutzt. 5.19 Andere langfristige Verbindlichkeiten Die anderen langfristigen Verbindlichkeiten enthalten: scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 7.226 6.326 Derivate 689 717 Gesamt 7.915 7.043 Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten beinhalten unter anderem eine im Rahmen des Unternehmenserwerbs der Vysionics-Gruppe vereinbarte Put-Option für den Kauf der verbleibenden nicht beherrschenden Anteile in Höhe von 1.423 TEUR (i. Vj. 1.697 TEUR) sowie Verbindlichkeiten aus dem Kauf von immateriellen Vermögenswerten des Anlagevermögens. Weitere Angaben zu den Derivaten sind unter Anhangangabe 8.2 ab Seite 181 enthalten. 5.20 Andere kurzfristige Verbindlichkeiten In diesem Posten sind enthalten: scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 47.801 53.599 Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen 25.162 23.820 Verbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 2.874 3.163 Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen 177 178 Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen 0 3 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 27.632 39.241 Gesamt 103.646 120.004 Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verringerten sich um 5.798 TEUR. Im Gegensatz dazu war eine Erhöhung der Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen um 1.342 TEUR zu verzeichnen. Die Verbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber einer gemeinschaftlichen Tätigkeit in Höhe des nicht quotal konsolidierten Anteils von 2.345 TEUR (i. Vj. 2.740 TEUR). Für die Verbindlichkeiten wurden marktübliche Zinssätze vereinbart. Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen: scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Verbindlichkeiten gegenüber Betriebsangehörigen 6.845 6.752 Sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern 5.782 5.499 Abgrenzungen 4.097 3.179 Verbindlichkeiten aus dem Kauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 3.163 3.615 Derivate 2.752 2.368 Verbindlichkeiten gegenüber Berufsgenossenschaft 1.275 1.184 Sonstige Verbindlichkeiten aus sozialer Sicherheit 1.087 997 Zinsverbindlichkeiten aus Finanzschulden 841 591 Kündbare Finanzinstrumente 0 12.351 Verbindlichkeiten aus der Akquisition verbundener Unternehmen 0 533 Übrige Verbindlichkeiten 1.789 2.172 Gesamt 27.632 39.241 Die Verbindlichkeiten gegenüber Betriebsangehörigen beinhalten unter anderem Urlaubsansprüche und Gleitzeitguthaben. Die sonstigen Verbindlichkeiten aus Steuern beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer. Die Positionen der derivativen Finanzinstrumente und der Verbindlichkeiten aus der Akquisition verbundener Unternehmen werden unter Anhangangabe 8.2 ab Seite 181 näher erläutert. Der Jenoptik-Konzern hat in der Vergangenheit Immobiliengesellschaften in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG gegründet, an denen unter anderem atypisch stille Gesellschafter beteiligt wurden. Zum 31. Dezember 2014 hat der letzte atypisch stille Gesellschafter von seinem außerordentlichem Kündigungsrecht Gebrauch gemacht. Die Abfindungszahlung wurde als kündbares Finanzinstrument ausgewiesen und im Geschäftsjahr 2015 zur Auszahlung gebracht. 6 ANGABEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG Der Finanzmittelfonds umfasst die in der Bilanz ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 83.824 TEUR (i. Vj. 69.495 TEUR). Der Finanzmittelfonds wird definiert als die Summe der Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten mit einer Fälligkeit von weniger als drei Monaten. In der Kapitalflussrechnung werden die Zahlungsströme erläutert, und zwar getrennt nach Mittelzu- und Mittelabflüssen aus dem laufenden Geschäft, aus der Investitions- und aus der Finanzierungstätigkeit. Die Veränderungen der Bilanzpositionen, die für die Entwicklung der Kapitalflussrechnung herangezogen werden, sind nicht unmittelbar aus der Bilanz ableitbar, da Effekte aus der Währungsumrechnung und aus Änderungen des Konsolidierungskreises nicht zahlungswirksam sind und eliminiert werden. Ausgehend vom Ergebnis vor Steuern wird der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit indirekt abgeleitet. Das Ergebnis vor Steuern wird um die nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge bereinigt. Unter Berücksichtigung der Veränderungen im Working Capital, in den Rückstellungen und den übrigen operativen Bilanzposten ergibt sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit beträgt im abgelaufenen Geschäftsjahr 85.124 TEUR (i. Vj. 46.328 TEUR). Der Anstieg resultiert maßgeblich aus der Veränderung des Working Capitals, das im Berichtsjahr um 5.582 TEUR abnahm (i. Vj. Zunahme um 18.256 TEUR). Trotz des Anstiegs von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund des positiven Geschäftsverlaufs führten ein aktives Vorratsbestands- und Lieferantenmanagement zu einer Reduktion der gebundenen Mittel. Ebenfalls positiv beeinflusst wird die Veränderung des Cashflows aus operativer Tätigkeit durch das Ergebnis vor Steuern, das um 11.334 TEUR über dem Vorjahr liegt, sowie durch die Veränderung der Rückstellungen, die mit 3.419 TEUR um 7.506 TEUR über dem Vorjahreswert liegen. Mehr Informationen zu den sonstigen Rückstellungen finden Sie unter Anhangangabe 5.16 ab Seite 173. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beträgt minus 7.152 TEUR (i. Vj. minus 37.586 TEUR) und ist insbesondere geprägt durch die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen in Höhe von 17.743 TEUR (i. Vj. 25.344 TEUR). Die Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 2.500 TEUR (i. Vj. 4.584 TEUR) spiegeln im Wesentlichen die Investitionen im Zusammenhang mit den Konzernprojekten, wie beispielsweise JOE und HCM, sowie hierfür notwendige Software wider. Für im Geschäftsjahr 2015 erworbene immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden Auszahlungen in Höhe von 4.362 TEUR erst in den Folgejahren fällig und beeinflussen den Cashflow aus Investitionstätigkeit im aktuellen Geschäftsjahr nicht. Weitere Informationen zu den Investitionen sind im Lagebericht im Abschnitt Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage ab Seite 87 enthalten. Die im aktuellen Geschäftsjahr ausgewiesenen Einzahlungen aus Abgängen von Beteiligungsunternehmen resultieren aus dem Verkauf der 25-prozentigen Beteiligung an der Martec S.p.A. Weiterhin ist der Cashflow aus Investitionstätigkeit geringfügig beeinflusst durch Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen in Höhe von minus 708 TEUR. Dies betrifft hauptsächlich nachträgliche Kaufpreiszahlungen für den Erwerb von 91,97 Prozent der Anteile an der Vysionics-Gruppe. Mehr Informationen zur Finalisierung der Erstkonsolidierung der Vysionics-Gruppe finden Sie unter Anhangangabe 2.4 ab Seite 142 des Anhangs. Die ausgewiesenen Einzahlungen aus dem Abgang von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien in Höhe von 9.100 TEUR resultieren aus dem Verkauf zweier nicht betriebsnotwendiger Objekte in Jena. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug minus 66.544 TEUR (i. Vj. minus 13.760 TEUR). Der Rückgang um 52.785 TEUR ist maßgeblich durch die Rückführung der 2014 erfolgten Inanspruchnahme des Konsortialkredits in Höhe von 46.001 TEUR beeinflusst. Der Tilgung stehen Zahlungsmittelzuflüsse aus der Umstrukturierung und Erweiterung der Schuldscheindarlehen gegenüber, die den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 32.604 TEUR positiv beeinflussten. Zudem wurden 2015 Immobiliendarlehen in Höhe von 20.597 TEUR vorzeitig zurückgeführt, zum Teil unter Verwendung der Zahlungsmittelzuflüsse aus dem Verkauf zweier Immobilien. 2015 erfolgte auch die Auszahlung der Abfindung an den letzten atypisch stillen Gesellschafter an einer Immobiliengesellschaft des Jenoptik-Konzerns. Der Zahlungsmittelabfluss in Höhe von 12.351 TEUR ist in der Veränderung der Konzernfinanzierung enthalten. Im Vorjahr wurde die Veränderung der Konzernfinanzierung aus der Umschuldung von Fremdverbindlichkeiten eines neu konsolidierten Unternehmens in ein konzerninternes Darlehen stark beeinflusst. Weiterhin beinhaltet die Veränderung der Konzernfinanzierung Zahlungen von oder an verbundene nicht konsolidierte Unternehmen und Beteiligungen. Die Auszahlung der Dividende im Geschäftsjahr 2015 von 11.447 TEUR beeinflusste den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in gleicher Höhe wie im Vorjahr. Die erhöhten Zinszahlungen sind im Wesentlichen auf Einmalzahlungen für Finanzierungsnebenkosten im Zusammenhang mit der Erweiterung des Konsortialkredits sowie der Umstrukturierung und Erweiterung der Schuldscheindarlehen zurückzuführen. Bezüglich der Verteilung der Free Cashflows auf die Segmente verweisen wir auf die Segmentberichterstattung ab Seite 179. Die Gesamtbeträge der Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit, aus der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit der quotal konsolidierten gemeinschaftlichen Tätigkeit sind für Jenoptik von untergeordneter Bedeutung. Zusätzliche Informationen zur Konzernkapitalflussrechnung sind im Konzernlagebericht im Abschnitt Finanzlage aufgeführt. 7 ANGABEN ZUR SEGMENTBERICHTERSTATTUNG Die Darstellung der Segmente erfolgt gemäß IFRS 8 "Geschäftssegmente". IFRS 8 folgt dem Management Approach. Danach erfolgt die externe Berichterstattung auf Basis der konzerninternen Organisations- und Managementstruktur sowie der internen Berichtsstruktur an den Hauptentscheidungsträger ("Chief Operating Decision Maker"). Der Vorstand wertet die Finanzinformationen aus, die als Entscheidungsgrundlage für die Ressourcenallokation und Erfolgskontrolle dienen. Die Bilanzierungs- und Rechnungslegungsgrundsätze für die Segmente sind die gleichen, wie sie für den Konzern in den Grundsätzen der Rechnungslegung beschrieben sind. Wichtige Steuerungskennziffern im Unternehmen sind das Betriebsergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) sowie vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und der Free Cashflow. Für das Geschäftsjahr 2015 erfolgt die Segmentberichterstattung wie im Vorjahr nach den Geschäftssegmenten Laser & Optische Systeme, Messtechnik, Verteidigung & Zivile Systeme sowie Sonstige. Die Geschäftsaktivitäten untergliedern sich in drei operative Segmente und das Segment Sonstige, die durch den Vorstand und unterstützend durch das Executive Management Board geführt werden. Die drei operativen Segmente sind zugleich die berichtspflichtigen Segmente. Im Segment Laser & Optische Systeme deckt die Sparte Laser & Materialbearbeitung die komplette Wertschöpfungskette der Lasermaterialbearbeitung - vom Halbleitermaterial über Halbleiterlaser bis zur kompletten Laseranlage ab. Das Produktportfolio der Sparte Optische Systeme beinhaltet die Polymeroptik, klassische Optik, Mikrooptik, Optoelektronik und digitale Bildverarbeitung. Im Segment Messtechnik zählt die Sparte Industrielle Messtechnik zu den Herstellern und Systemanbietern für hochpräzise, berührende und berührungslose Fertigungsmesstechnik. Die Sparte Verkehrssicherheit entwickelt, produziert und vertreibt messtechnische Komponenten und Systeme für die Verkehrssicherheit. Die Schwerpunkte des Segments Verteidigung & Zivile Systeme liegen in den Bereichen Fahrzeug-, Bahn- und Flugzeugausrüstung, Antriebs- und Stabilisierungstechnik, Energiesysteme sowie Sensorsysteme. Im Segment Sonstige sind die JENOPTIK AG, die JENOPTIK SSC GmbH, die Immobiliengesellschaften, die JENOPTIK North America Inc., die JENOPTIK (Shanghai) Precision Instruments and Equipment Co. Ltd. mit den Geschäftsbereichen SSC und General Administration, die JENOPTIK Korea Corporation, Ltd. und die JENOPTIK JAPAN Co., Ltd. jeweils mit dem Geschäftsbereich General Administration sowie die JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd. enthalten. Die Position Konsolidierung umfasst die zu konsolidierenden Geschäftsbeziehungen zwischen den Segmenten sowie notwendige Überleitungen. Ab 2016 berichtet Jenoptik in den Segmenten Optics & Life Science, Mobility sowie Defense & Civil Systems. Der strategische und operative Planungsprozess wurde auf die ab Januar 2016 geltende neue Struktur umgestellt. Das künftige Segment-Reporting entspricht der neuen Organisationsstruktur des Konzerns. Weitere Informationen zur neuen Organisationsstruktur des Jenoptik-Konzerns sind im Lagebericht im Abschnitt Grundlagen des Konzerns ab Seite 60 enthalten. Den Geschäftsbeziehungen zwischen den Gesellschaften der Segmente des Jenoptik-Konzerns liegen grundsätzlich Preise zugrunde, die auch mit Dritten vereinbart werden. Es gab keine Beziehungen zu einzelnen Kunden, deren Umsatzanteil gemessen am Konzernumsatz wesentlich ist. Die Auswertung der Umsätze nach Regionen erfolgt nach dem Land, in dem der Kunde seinen Geschäftssitz hat. 7.1 Informationen nach Segmenten scroll in TEUR Laser & Optische Systeme Messtechnik Verteidigung & Zivile Systeme Sonstige Konsolidierung Konzern Umsatzerlöse 249.370 207.025 211.443 32.141 -31.342 668.637 (231.342) (185.008) (170.768) (32.041) (-28.946) (590.213) Deutschland 57.362 48.588 111.012 29.861 -28.985 217.838 (61.360) (47.827) (98.554) (30.659) (-27.255) (211.144) Europa 72.133 65.906 60.056 90 -91 198.093 (64.190) (46.430) (48.526) (81) (-80) (159.146) davon Großbritannien 4.804 24.183 13.542 0 0 42.529 (3.842) (7.260) (13.996) (0) (0) (25.097) davon Niederlande 47.455 7.739 1.728 0 0 56.922 (45.089) (5.127) (301) (0) (0) (50.517) Amerika 54.235 42.398 31.789 1.765 -1.775 128.412 (49.044) (38.880) (15.951) (971) (-1.261) (103.584) davon USA 46.379 26.914 30.790 1.762 -1.775 104.070 (45.039) (30.079) (15.576) (971) (-1.261) (90.404) Mittlerer Osten und Afrika 13.748 17.130 3.371 0 0 34.250 (11.241) (15.714) (5.096) (0) (0) (32.052) Asien/Pazifik 51.892 33.003 5.216 425 -492 90.044 (45.508) (36.157) (2.643) (330) (-350) (84.288) davon China 17.591 17.114 681 62 -62 35.386 (18.481) (15.819) (404) (79) (-80) (34.704) davon Singapur 21.028 1.423 223 0 -1 22.673 (15.539) (4.015) (642) (0) (0) (20.196) EBITDA 33.400 30.585 23.135 1.716 -22 88.814 (35.972) (26.931) (7.153) (5.925) (102) (76.082) EBIT 23.744 22.969 17. 895 -3.364 -22 61.223 (26.967) (22.498) (2.135) (-133) (102) (51.569) Beteiligungsergebnis -348 51 349 2.412 -906 1.558 (-253) (0) (227) (828) (-824) (-22) Forschungs- und Entwicklungskosten 16.849 19.141 5.634 591 -441 41.774 (16.486) (17.227) (5.817) (588) (-698) (39.420) Free Cashflow (vor Ertragsteuern) 32.740 29.024 14.554 -3.583 -983 71.752 (24.973) (15.275) (-13.052) (-3.647) (-1.061) (22.489) Working Capital 56.575 57.916 106.026 -4.961 -18 215.537 (59.223) (60.738) (103.381) (-5.794) (-30) (217.518) Auftragseingang 248.236 211.103 177.806 32.143 -32.554 636.734 (240.052) (174.690) (170.191) (32.041) (-27.755) (589.220) Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und immaterielle Vermögenswerte 85.926 71.938 35.273 89.795 0 282.932 (85.172) (71.304) (36.113) (97.778) (0) (290.368) Investitionen ohne Unternehmenserwerbe 9.649 4.936 4.917 5.164 0 24.666 (9.231) (5.545) (5.423) (9.734) (0) (29.933) Abschreibungen und Impairment 9.656 7.616 5.240 5.080 0 27.592 (9.005) (4.432) (5.017) (6.058) (0) (24.512) Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt ohne Auszubildende 1.313 1.000 835 273 0 3.421 (1.344) (943) (845) (243) (0) (3.375) Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr. 7.2 Langfristige Vermögenswerte nach Regionen scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Konzern 282.932 290.368 Deutschland 206.959 216.848 Europa 53.357 52.627 davon Großbritannien 50.049 48.709 Amerika 13.993 12.154 davon USA 13.993 12.154 Asien/Pazifik 8.623 8.738 Die langfristigen Vermögenswerte beinhalten immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen sowie als Finanzinvestition gehaltene Immobilien. Die Zuordnung der Vermögenswerte zu den einzelnen Regionen erfolgt nach dem Sitz der konsolidierten Gesellschaften. 8 SONSTIGE ANGABEN 8.1 Kapitalmanagement Ziel des Jenoptik-Kapitalmanagements ist es, eine starke Kapitalbasis beizubehalten, um das Vertrauen der Aktionäre, Gläubiger und Märkte zu wahren sowie die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens sicherzustellen. Der Vorstand überwacht im Rahmen des regelmäßigen Managementreportings insbesondere die Eigenkapitalquote und die Nettoverschuldung. Bei signifikanten Verschlechterungen der Kenngrößen werden Handlungsalternativen erarbeitet und entsprechende Maßnahmen umgesetzt. 8.2 Finanzinstrumente Im Rahmen seiner operativen Tätigkeit ist der Jenoptik-Konzern im Finanzbereich Kredit-, Liquiditäts- sowie Marktrisiken ausgesetzt. Die Marktrisiken betreffen insbesondere Zinsänderungs- und Währungsrisiken. Allgemein Detaillierte Angaben über das Risikomanagement und die Steuerung der Risiken sind im zusammengefassten Lagebericht im Risiko- und Chancenbericht dargestellt. Weitere Informationen bezüglich der Angaben zum Kapitalmanagement sind im Lagebericht im Abschnitt Finanzlage aufgeführt. Die oben beschriebenen Risiken wirken sich in den finanziellen Vermögenswerten und Schulden aus. Die im Folgenden aufgeführten Buchwerte der Posten Zahlungsmittel, zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, bedingte Verbindlichkeiten und Derivate mit Hedge-Beziehungen entsprechen den beizulegenden Zeitwerten. Die Buchwerte der übrigen Posten stellen einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. scroll in TEUR Buchwert 31.12.2015 Buchwert 31.12.2014 Finanzielle Vermögenswerte 222.142 201.434 Ausleihungen und Forderungen 135.390 127.092 Zahlungsmittel 83.824 69.495 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 2.585 2.330 Forderungen aus Finanzierungsleasing 0 2.332 Derivate mit Hedge-Beziehungen 343 185 Finanzielle Verbindlichkeiten 196.254 256.399 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstige Finanzschulden 127.975 161.807 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 47.897 53.599 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 118 94 Sonstige nichtderivative finanzielle Verbindlichkeiten Bedingte Verbindlichkeiten 1.423 2.230 Andere 15.400 35.584 Derivate mit Hedge-Beziehungen 3.441 3.085 Die Einstufung der beizulegenden Zeitwerte ergibt sich für die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus folgender Übersicht: scroll in TEUR Buchwerte 31.12.2015 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 2.585 2.286 0 299 (2.330) (2.085) (0) (245) Derivate mit Hedge-Beziehung (Vermögenswerte) 343 0 343 0 (185) (0) (185) (0) Bedingte Verbindlichkeiten 1.423 0 0 1.423 (2.230) (0) (0) (2.230) Derivate mit Hedge-Beziehung (Verbindlichkeiten) 3.441 0 3.441 0 (3.085) (0) (3.085) (0) Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr. Der Stufe 1 werden beizulegende Zeitwerte zugeordnet, die als quotierte Marktpreise jederzeit verfügbar sind. Der Stufe 2 werden beizulegende Zeitwerte zugeordnet, die auf Basis von direkt oder indirekt beobachtbaren Parametern ermittelt werden. Der Stufe 3 liegen Bewertungsparameter zugrunde, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen. Die beizulegenden Zeitwerte der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte werden auf Basis von Börsenkursen (Stufe 1) bzw. abgezinsten Zahlungsflüssen (Stufe 3) ermittelt. Die beizulegenden Zeitwerte der Derivate mit Hedge-Beziehungen werden anhand anerkannter Bewertungsmodelle, zum Beispiel der Barwertmethode, ermittelt und uns durch Kreditinstitute zur Verfügung gestellt sowie zunehmend mithilfe des von uns verwendeten Treasury-Management-Systems selbst ermittelt. Die beizulegenden Zeitwerte von bedingten Verbindlichkeiten werden unter Berücksichtigung der erwarteten, zum Stichtag abgezinsten Zahlungsabflüsse bewertet. Im Vorjahr wurde im Rahmen des Unternehmenserwerbs der Vysionics-Gruppe mit den Verkäufern eine Put-Option für die Übertragung der verbleibenden nicht beherrschenden Anteile vereinbart und eine daraus resultierende Verbindlichkeit mit dem Barwert des erwarteten Ausübungspreises in Höhe von 1.697 TEUR erfasst. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden die erwarteten Zahlungsabflüsse auf Basis der aktuell vorliegenden Informationen neu bewertet und die sich daraus ergebende Anpassung der Verbindlichkeit erfolgswirksam verbucht. Unter Anwendung von laufzeitadäquaten Zinssätzen zwischen 0,62 Prozent und 0,71 Prozent ergibt sich ein bilanzierter Barwert zum 31. Dezember 2015 in Höhe von 1.423 TEUR. Die bedingten Verbindlichkeiten enthielten im Vorjahr zudem die Kaufpreisverbindlichkeit, die im Rahmen des Unternehmenserwerbs der DCD Systems Pty Ltd. im Geschäftsjahr 2013 erfasst wurde. Im Geschäftsjahr 2015 erfolgte die letzte Zahlung; die verbleibende Verbindlichkeit wurde anschließend erfolgswirksam ausgebucht. Die Entwicklung der der Stufe 3 zugeordneten Vermögenswerte und Schulden kann der nachfolgenden Tabelle entnommen werden: scroll in TEUR Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Bedingte Verbindlichkeiten Stand zum 1.1.2015 245 2.230 Zugänge 317 0 Abgänge 0 -395 Im operativen Ergebnis erfasste Gewinne/Verluste 0 140 Im Finanzergebnis erfasste Gewinne/Verluste -263 -585 Währungseffekt 0 33 Stand zum 31.12.2015 299 1.423 Die Gewinne und Verluste aus den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten wurden in Höhe von 201 TEUR (i. Vj. 220 TEUR) erfolgsneutral im sonstiges Eigenkapital erfasst. Im Geschäftsjahr 2015 erfolgte wie im Vorjahr keine Umgliederung aus dem sonstigen Ergebnis in den Gewinn oder Verlust. Kredit- und Ausfallrisiko Das Kredit- oder Ausfallrisiko ist das Risiko, dass ein Kunde oder Vertragspartner des Jenoptik-Konzerns seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Hieraus resultiert zum einen das Risiko von bonitätsbedingten Wertminderungen bei Finanzinstrumenten und zum anderen die Gefahr des teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich vereinbarter Zahlungen. Kreditrisiken bestehen überwiegend bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Diesen Risiken wird durch ein aktives Forderungsmanagement begegnet und durch die Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen. In geringem Maße ist der Jenoptik-Konzern Ausfallrisiken aus sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgesetzt, die insbesondere aus Zahlungsmitteln, Zahlungsmitteläquivalenten, Ausleihungen und Derivaten bestehen. Das maximale Ausfallrisiko entspricht dem Buchwert der finanziellen Vermögenswerte zum Stichtag in Höhe von 222.142 TEUR (i. Vj. 201.434 TEUR). Der Bruttobetrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vor Wertberichtigungen beläuft sich auf 129.506 TEUR (i. Vj. 127.193 TEUR). Für weitere Erläuterungen verweisen wir auf die Anhangangabe 5.9 ab Seite 166. Die im Geschäftsjahr vorgenommenen Wertberichtigungen betreffen in Höhe von 783 TEUR (i. Vj. 736 TEUR) die langfristigen Darlehen und Forderungen, in Höhe von 3.696 TEUR (i. Vj. 4.261 TEUR) die kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie in Höhe von 263 TEUR (i. Vj. 254 TEUR) die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte. Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass der Konzern möglicherweise seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Um die Zahlungsfähigkeit und finanzielle Flexibilität sicherzustellen, werden mittels einer fünfjährigen Finanzplanung sowie einer monatlich rollierenden Drei-Monats-Liquiditätsvorschau die Kreditlinien und Zahlungsmittel geplant. Das Liquiditätsrisiko wird durch ein effektives Cash- und Working-Capital-Management sowie durch ein nicht ausgenutztes, zugesichertes Rahmenkreditvolumen in Höhe von 222.406 TEUR begrenzt. Aufgrund der sehr stabilen Langfristfinanzierung, erzielt durch den Umtausch und die Neuausreichung von Schuldscheinen resultierend in einem Gesamtvolumen von nunmehr 125.000 TEUR im April 2015, der Änderung und Erhöhung des Konsortialkredits auf 230.000 TEUR im März 2015 sowie des im Vorjahresvergleich deutlich verbesserten Cashflows verfügt der Jenoptik-Konzern über eine solide Liquiditätsreserve. Aus den Schuldscheindarlehen erfolgen Tilgungen von jeweils 11.000 TEUR in den Jahren 2016 und 2018. Weitere Rückzahlungen werden in den Jahren 2020 bzw. 2022 stattfinden. Der Konsortialkredit hat eine Laufzeit bis März 2020. scroll Buchwerte Zahlungsmittelabfluss in TEUR 31.12.2015 Gesamt bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Variabel verzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 30.124 31.614 3.969 13.431 14.214 (86.400) (89.070) (5.635) (83.388) (47) Festverzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 97.851 106.843 12.966 37.422 56.455 (75.408) (84.361) (3.694) (80.626) (41) Festverzinsliche Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 118 118 48 70 0 (94) (94) (48) (46) (0) Gesamt 128.093 138.575 16.983 50.923 70.669 (161.902) (173.525) (9.377) (164.060) (88) Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr. In den Zahlungsmittelabflüssen bis ein Jahr ist im Wesentlichen der Rückfluss aus dem nicht erneuerten Schuldscheindarlehen mit ursprünglich fünfjähriger Laufzeit in Höhe von 11.000 TEUR enthalten. In den Zahlungsmittelabflüssen in der Zeitspanne zwischen einem bis fünf Jahren ist die Rückzahlung bestehender nicht erneuerter Schuldscheindarlehen und der neuen Schuldscheindarlehen mit fünfjähriger Laufzeit enthalten. In der Zeitspanne über fünf Jahre ist die Rückzahlung der neuen Schuldscheindarlehen mit siebenjähriger Laufzeit berücksichtigt. Den Zahlungsabflüssen für die variabel verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten liegt ein durchschnittlicher Zinssatz von 1,4 Prozent (i. Vj. 1,5 Prozent) zugrunde. Die festverzinslichen Verbindlichkeiten werden mit einem Zinssatz zwischen 1,0 und 4,4 Prozent verzinst. Weitere Angaben sind unter der Anhangangabe 5.18 auf Seite 175 dargestellt. Zinsänderungsrisiko Zinsänderungsrisiken ist der Jenoptik-Konzern im Wesentlichen im Bereich der mittel- und langfristig verzinslichen finanziellen Vermögenswerte und Schulden aufgrund von Schwankungen der Marktzinssätze ausgesetzt. Diesem Risiko wird durch den Abschluss von geeigneten Sicherungsgeschäften begegnet. scroll Buchwerte in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Verzinsliche finanzielle Vermögenswerte 86.695 70.914 Variabel verzinslich 84.623 70.395 Festverzinslich 2.072 519 Verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten 128.093 161.902 Variabel verzinslich 30.124 86.400 Festverzinslich 97.969 75.502 Bei einer Änderung des Marktzinses zum 31. Dezember 2015 in einer Bandbreite von 100 Basispunkten würde sich für die festverzinslichen finanziellen Vermögenswerte ein Opportunitätsverlust bzw. -gewinn in Höhe von 21 TEUR (i. Vj. 5 TEUR) ergeben. Für die festverzinsten finanziellen Schulden würde daraus bei gleicher Bandbreite ein Opportunitätsverlust bzw. -gewinn in Höhe von 980 TEUR (i. Vj. 755 TEUR) resultieren. Eine Veränderung von 100 Basispunkten der variabel verzinsten Vermögenswerte würde sich in Höhe von 846 TEUR (i. Vj. 704 TEUR) niederschlagen. Für die variabel verzinsten Verbindlichkeiten würde sich eine Zinserhöhung von 100 Basispunkten mit 301 TEUR (i. Vj. 864 TEUR) auswirken. scroll Nominalvolumen Marktwerte in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 31.12.2015 31.12.2014 Zinscap 12.000 12.000 0 0 Zinsswap 1 8.000 8.000 -472 -553 Zinsswap 2 4.000 4.000 -67 -116 Zins- und Währungsswap 2.661 0 -150 0 Die 2012 abgeschlossenen Zinsderivate über 24.000 TEUR dienten der Absicherung von variabel verzinsten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Aufgrund des Umtauschs und der Neuausreichung der 2011 abgeschlossenen Schuldscheine besteht für diese Zinsderivate kein direkter Bezug mehr zum ursprünglichen Grundgeschäft. Die Martkwertveränderungen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 in Höhe von plus 130 TEUR wurden daher für den Zinscap, den Zinsswap 1 und den Zinsswap 2 erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht. Aus den genannten Zinsswaps werden folgende Zahlungsströme erwartet: bis ein Jahr in Höhe von 226 TEUR, zwischen einem und fünf Jahren in Höhe von 241 TEUR, über fünf Jahren keine. Im März 2015 wurde zur Absicherung eines Darlehens zur Immobilienfinanzierung in Shanghai (China) über 17.980 TCNY ein kombinierter Zins- und Währungsswap mit einer Laufzeit von zehn Jahren abgeschlossen. Der Marktwert von minus 150 TEUR wurde erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht. Aus dem kombinierten Zins- und Währungsswap werden folgende Zahlungsströme erwartet: bis ein Jahr in Höhe von 127 TEUR, zwischen einem und fünf Jahren in Höhe von 510 TEUR und über fünf Jahren in Höhe von 574 TEUR. Die Derivate haben folgende Struktur: scroll Zinscap 12.000 TEUR Laufzeit 28. April 2012 bis 28. Oktober 2016 Zinsobergrenze 2,00 Prozent Referenzzins 6-Monats-Euribor Zinsswap 1 8.000 TEUR Laufzeit 28. April 2012 bis 28. Oktober 2018 Festzinssatz 1,985 Prozent p. a. Variabler Zinssatz 6-Monats-Euribor Zinsswap 2 4.000 TEUR Laufzeit 28. April 2012 bis 28. Oktober 2016 Festzinssatz 1,615 Prozent p. a. Variabler Zinssatz 6-Monats-Euribor Zins- und Währungsswap 17.980 TCNY Laufzeit 12. März 2015 bis 12. März 2025 Festzinssatz 5,10 Prozent p.a. Variabler Zinssatz 6-Monats-Euribor Währungsrisiko Währungsrisiken ergeben sich aus der Schwankung der in Fremdwährung bestehenden finanziellen Vermögenswerte und Schulden. Zur Absicherung des Währungsrisikos werden Devisensicherungsgeschäfte eingesetzt. Im Geschäftsjahr 2015 wurden ausschließlich Devisentermingeschäfte mit einem Nominalvolumen von 65.586 TEUR (i. Vj. 79.710 TEUR) zur Absicherung von Grundgeschäften als Cashflow-Hedge eingesetzt und dokumentiert. Diese Geschäfte beziehen sich auf die Kurssicherung wesentlicher Zahlungsströme in Fremdwährung aus dem operativen Geschäft (insbesondere Umsatzerlöse und Materialeinkäufe). Neben der Absicherung von operativen Grundgeschäften für die Konzerngesellschaften hat die JENOPTIK AG in diesem Jahr auch die zu erwartenden Cashflows aus konzerninternen Darlehen in Fremdwährungen mit Derivaten abgesichert. Dies betrifft Derivate in JPY, GBP und CHF. Aus den derivativen Finanzinstrumenten ergeben sich die folgenden positiven Marktwerte: scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Geschäfte zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus zukünftigen Zahlungsströmen (Cashflow-Hedges): Devisentermingeschäfte Langfristig 1 32 Kurzfristig 342 153 Gesamt 343 185 Aus den derivativen Finanzinstrumenten ergeben sich die folgenden negativen Marktwerte: scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Geschäfte zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus zukünftigen Zahlungsströmen (Cashflow-Hedges): Devisentermingeschäfte Langfristig 0 48 Kurzfristig 2.752 2.368 Zinsswaps 689 669 Gesamt 3.441 3.085 Die angegebenen Marktwerte werden anhand anerkannter Bewertungsmodelle, zum Beispiel der Barwertmethode, ermittelt und uns durch Kreditinstitute zur Verfügung gestellt sowie zunehmend mithilfe des von uns verwendeten Treasury-Management-Systems selbst ermittelt. Durch die Veränderung des Währungspaares EUR/USD um 13 Cent zu Lasten des EUR im Vergleich zum Vorjahresstichtag haben sich die Marktwerte der Fremdwährungsderivate negativ entwickelt. Die Gewinne und Verluste aus Cashflow-Hedges wurden in Höhe von minus 570 TEUR (i. Vj. minus 650 TEUR) erfolgsneutral im sonstiges Eigenkapital erfasst - in Höhe von minus 1.348 TEUR (i. Vj. minus 649 TEUR) erfolgte eine Umgliederung aus dem sonstigen Ergebnis in den Gewinn oder Verlust. Die Devisensicherungsgeschäfte sichern in Höhe von 52.044 TEUR Fremdwährungsrisiken mit einem Zeithorizont bis zum Jahresende 2016 ab. In Höhe von 13.542 TEUR werden Fremdwährungsrisiken mit einem Zeithorizont bis zum Jahresende 2020 abgesichert. Die Devisentermingeschäfte gliedern sich nach Währungsverkäufen und -ankäufen wie folgt auf: scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 USD/EUR-Verkauf 32.632 31.697 USD/EUR-Ankauf 3.471 11.294 GBP/EUR-Verkauf 28.389 35.285 GBP/EUR-Ankauf 525 296 CNY/EUR-Verkauf 354 0 CHF/EUR-Ankauf 0 627 JPY/EUR-Verkauf 215 215 Die wesentlichen Fremdwährungstransaktionen im Jenoptik-Konzern betreffen US-Dollar. Die Tabelle zeigt die auf US-Dollar basierende Nettorisikoposition: scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Finanzielle Vermögenswerte 18.843 22.872 Finanzielle Verbindlichkeiten 5.423 5.582 Fremdwährungsrisiko aus Bilanzposten 13.419 17.289 Fremdwährungsrisiko aus schwebenden Geschäften 21.001 18.393 Transaktionsbezogene Fremdwährungsposition 34.420 35.682 Wirtschaftlich durch Derivate abgesicherte Positionen 29.161 29.989 Nettorisikoposition 5.259 5.693 Es besteht zum Bilanzstichtag eine auf US-Dollar basierende Nettorisikoposition in Höhe von 5.259 TEUR. Eine Veränderung des US-Dollar-Kurses von 5 Prozent gegenüber dem Stichtag würde sich mit einem Betrag von 250 TEUR positiv und mit einem Betrag von 277 TEUR negativ in der Bilanz auswirken. Eine Veränderung des US-Dollar-Kurses von 10 Prozent würde sich mit einem Betrag in Höhe von 478 TEUR positiv und mit einem Betrag in Höhe von 584 TEUR negativ in der Bilanz auswirken. 8.3 Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Bürgschaftsvolumen zum 31. Dezember 2015 reduziert und betrug 5.995 TEUR (i. Vj. 9.469 TEUR), wovon rund 56 Prozent durch Rückbürgschaften gesichert sind. scroll in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Bürgschaften für nicht konsolidierte verbundene Unternehmen 5.662 5.632 Bürgschaften für Dritte 333 3.837 Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften 5.995 9.469 Für die Gewährleistungsbürgschaft im Zusammenhang mit dem Klinikum 2000, Jena, in Höhe von 5.500 TEUR (i. Vj. 5.500 TEUR) steht die Enthaltung durch den Freistaat Thüringen weiterhin aus. Mögliche Ansprüche aus Gewährleistungen bestehen aus Jenoptik-Sicht nicht mehr, strittige Forderungen sind durch den Nachunternehmer zu 100 Prozent rückgedeckt. Die Verpflichtungen aus Bürgschaften für Dritte in Höhe von 333 TEUR (i. Vj. 3.837 TEUR) konnten reduziert werden und bestehen nunmehr aus einer Sicherheit, für die Jenoptik zu 100 Prozent eine Rückbürgschaft besitzt. 8.4 Sonstige finanzielle Verpflichtungen Die finanziellen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen sind in der Anhangangabe 5.4 auf Seite 164 dargestellt. Neben den Bestellobligos für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 4.409 TEUR (i. Vj. 3.435 TEUR) bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 54.724 TEUR (i. Vj. 68.289 TEUR), insbesondere für Bestellobligos auf Vorräte in Höhe von 47.671 TEUR (i. Vj. 59.621 TEUR). 8.5 Rechtsstreitigkeiten Die JENOPTIK AG und ihre Konzerngesellschaften sind an Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt. Für mögliche finanzielle Belastungen aus laufenden Gerichts- oder Schiedsverfahren wurden in angemessener Höhe Rückstellungen für Prozessrisiken bzw. Prozesskosten gebildet. 8.6 Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen nach IAS 24 Als nahestehende Unternehmen oder Personen im Sinne des IAS 24 "Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen" gelten Unternehmen bzw. Personen, die den Jenoptik-Konzern beherrschen oder von ihm beherrscht werden, soweit sie nicht bereits als konsolidiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden, sowie Unternehmen und Personen, die kraft Satzungsbestimmungen oder vertraglicher Vereinbarungen die Möglichkeit besitzen, die Finanz- und Geschäftspolitik des Managements der JENOPTIK AG maßgeblich zu steuern oder an der gemeinsamen Führung der JENOPTIK AG beteiligt sind. Beherrschung liegt hierbei dann vor, wenn ein Aktionär mehr als die Hälfte der Stimmrechte an der JENOPTIK AG hält. Der größte Einzelaktionär der JENOPTIK AG ist die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG, Erfurt, die direkt insgesamt 11 Prozent der Stimmrechte hält und damit die JENOPTIK AG nicht beherrscht. Als nahestehende Person der JENOPTIK AG gelten ferner die Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats. Im Geschäftsjahr 2015 gab es keine Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen der Gesellschaft und den Mitgliedern beider Gremien. Die Zusammensetzung der Beziehungen mit nicht konsolidierten Gesellschaften und der gemeinschaftlichen Tätigkeit als weiteren nahestehenden Unternehmen ist in nachfolgender Tabelle dargestellt: scroll Davon mit in TEUR Gesamt nicht konsolidierte Gesellschaften gemeinschaftlicher Tätigkeit Umsatz 2.592 2.181 411 Bezogene Leistungen 2.662 2.277 385 Forderungen aus operativer Geschäftstätigkeit 2.252 2.230 23 Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit 3.051 706 2.345 Darlehen und Ausleihungen 1.072 1.072 0 Weiterhin bestehen im Konzern Bürgschaften gegenüber nahestehenden Unternehmen in Höhe von 5.662 TEUR (i. Vj. 5.632 TEUR). Informationen zu der nach IAS 24.9 angabepflichtigen Vergütung des Vorstands und Aufsichtsrats sind im Vergütungsbericht als Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts im Kapitel Corporate Governance auf den Seiten 53 ff. sowie unter den Pflichtangaben und ergänzenden Angaben nach HGB im Konzernanhang auf den Seiten 189 und 192 veröffentlicht. 9 EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Der Vorstand hat den Konzernabschluss am 8. März 2016 zur Prüfung und Billigung an den Aufsichtsrat weitergegeben. Dividende. Nach dem Aktiengesetz richtet sich der Betrag, der zur Dividendenzahlung an die Aktionäre zur Verfügung steht, nach dem Bilanzgewinn der Muttergesellschaft JENOPTIK AG, der nach den Vorschriften des HGB ermittelt wird. Für das Geschäftsjahr 2015 beträgt der Bilanzgewinn der JENOPTIK AG 47.012.196,40 Euro bestehend aus Jahresüberschuss 2015 in Höhe von 29.794.453,80 Euro abzüglich einer Einstellung in die Gewinnrücklage von 738.958,50 Euro und zuzüglich eines Gewinnvortrags von 17.956.701,20 Euro. Der Vorstand empfiehlt aufgrund des guten Jahresergebnisses für das abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung 2016 für das Geschäftsjahr 2015 eine um 10 Prozent erhöhte Dividende von 0,22 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie vorzuschlagen (i. Vj. 0,20 Euro). Damit soll vom Bilanzgewinn der JENOPTIK AG des Geschäftsjahres 2015 ein Betrag in Höhe von 12.592.385,30 Euro ausgeschüttet und ein Betrag von 34.419.811,10 Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden. Weitere Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem 31. Dezember 2015 gab es nicht. 10 PFLICHTANGABEN UND ERGÄNZENDE ANGABEN NACH HGB 10.1 Pflichtangaben nach § 315a HGB und § 264 Abs. 3 oder § 264b HGB Der Konzernabschluss der JENOPTIK AG ist gemäß § 315a HGB mit befreiender Wirkung für einen Konzernabschluss nach HGB in Übereinstimmung mit den Richtlinien des IASB erstellt. Gleichzeitig stehen Konzernabschluss und Konzernlagebericht im Einklang mit der Richtlinie der Europäischen Union zur Konzernrechnungslegung (83/349/EWG), wobei diese Richtlinie entsprechend ihrer Auslegung im Standard Nr. 1 (DRS 1) "Befreiender Konzernabschluss nach § 315a HGB" des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e. V. (DRSC) interpretiert wurde. Um die Gleichwertigkeit mit einem nach handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss zu erreichen, werden alle Angaben und Erläuterungen veröffentlicht, die vom HGB gefordert werden und die über die nach IFRS notwendigen Angabepflichten hinausgehen. Durch die Einbeziehung in den Konzernabschluss der JENOPTIK AG haben folgende vollkonsolidierte verbundene deutsche Unternehmen von den Erleichterungen des § 264 Abs. 3 oder § 264b HGB Gebrauch gemacht: ― SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Pullach im Isartal ― LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Grünwald ― JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH, Villingen-Schwenningen ― JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena ― ESW GmbH, Wedel ― JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena ― JENOPTIK Diode Lab GmbH, Berlin ― JENOPTIK Laser GmbH, Jena ― JENOPTIK Power Systems GmbH, Altenstadt ― JENOPTIK Polymer Systems GmbH, Triptis ― JENOPTIK SSC GmbH, Jena ― JORENT Techno GmbH, Jena. 10.2 Anzahl der Beschäftigten Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten teilt sich wie folgt auf: scroll 2015 2014 Mitarbeiter 3.421 3.375 Auszubildende 120 129 Gesamt 3.542 3.504 Davon waren im Geschäftsjahr 2015 durchschnittlich 32 (i. Vj. 33) Mitarbeiter im quotal konsolidierten Unternehmen beschäftigt. 10.3 Material- und Personalaufwand scroll in TEUR 2015 2014 Materialaufwand Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren 207.263 187.492 Aufwendungen für bezogene Leistungen 74.248 66.144 Gesamt 281.511 253.636 Personalaufwand Löhne und Gehälter 209.674 190.627 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 29.955 29.035 Gesamt 239.629 219.662 10.4 Honorare des Abschlussprüfers Die Honorare für die erhaltenen Dienstleistungen unseres Abschlussprüfers betragen: scroll in TEUR 2015 2014 Abschlussprüfungsleistungen 974 1.124 Sonstige Leistungen 85 138 Andere Bestätigungsleistungen 60 59 Steuerliche Beratungsleistungen 9 8 Gesamt 1.129 1.329 Die Honorare für die Abschlussprüfungsleistungen betreffen Aufwendungen für die Prüfung des Konzernabschlusses der Jenoptik-Gruppe sowie die vorgeschriebenen Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen und Joint Operations. 11 DEUTSCHER CORPORATE GOVERNANCE KODEX Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG haben am 9. Dezember 2015 die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 5. Mai 2015 abgegeben. Die Erklärung ist den Aktionären auf der Internet-Seite der JENOPTIK AG unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/Corporate Governance dauerhaft zugänglich gemacht worden. Die Erklärung ist auch in den Geschäftsräumen der JENOPTIK AG (Carl-Zeiß-Straße 1, 07743 Jena) einsehbar. 11.1 Vorstand Als Mitglieder des Vorstands waren im Geschäftsjahr 2015 folgende Herren bestellt: scroll Weitere Mandate bei: Dr. Michael Mertin Keine Vorsitzender des Vorstands der JENOPTIK AG Rüdiger Andreas Günther LIS Orbotech GmbH Finanzvorstand der JENOPTIK AG (bis 31. März 2015) (vgl. Kgr., bis 31. März 2015) Hans-Dieter Schumacher Keine Mitglied des Vorstands der JENOPTIK AG (seit 1. April 2015) vgl. Kgr. - vergleichbares Kontrollgremium Die nachstehende Übersicht zeigt die Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2015. Diese umfasst neben den direkt oder indirekt geleisteten Vergütungsbestandteilen auch den beizulegenden Zeitwert des aktienbasierten Vergütungsinstruments (LTI). Die Nebenleistungen umfassen Beiträge zur Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung sowie die Bereitstellung von Firmenwagen. Zur näheren Erläuterung des Vergütungssystems verweisen wir auf den Vergütungsbericht als Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts im Kapitel Corporate Governance. Pensionszahlungen an frühere Vorstandsmitglieder wurden in Höhe von 290 TEUR (i. Vj. 286 TEUR) geleistet. Die Pensionsrückstellungen für frühere Vorstandsmitglieder beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 4.957 TEUR (i. Vj. 5.261 TEUR). Der für diese bestehenden Rückstellungen im Geschäftsjahr 2015 erfasste Aufwand aus Zinskosten belief sich auf 69 TEUR (i. Vj. 115 TEUR). Im Geschäftsjahr 2015 wurden - wie in den Jahren zuvor -keine Kredite oder Vorschüsse an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder ausgereicht. Folglich gab es auch keine Darlehensablösungen. Die Vorstandsmitglieder halten zum Bilanzstichtag keine Aktien oder sich darauf beziehende Finanzierungsinstrumente. scroll Dr. Michael Mertin (Vorsitzender des Vorstands) Hans-Dieter Schumacher (Mitglied des Vorstands seit 1. April 2015) Rüdiger Andreas Günther (Mitglied des Vorstands bis 31. März 2015) in TEUR 2015 2014 2015 2014 2015 2014 Festvergütung 600,0 600,0 300,0 0 150,7 380,0 Variable Vergütung 631,2 529,0 194,0 0 131,0 236,6 LTI des Geschäftsjahres - bewertet zum Ausgabekurs 631,2 529,0 194,0 0 0 236,6 LTI des Geschäftsjahres - Kursentwicklung 230,9 -78,0 71,0 0 0 -34,9 Gewährt für Dividendenschutz Altaktien 50,8 50,3 0 0 0 9,8 Gesamtvergütung 2.144,1 1.630,4 758,9 0 281,7 828,2 Altersversorgung 240,0 240,0 120,0 0 20,0 80,0 Nebenleistungen 46,7 46,5 8,2 0 3,4 13,6 Summe Sonstige Leistungen 286,7 286,5 128,2 0 23,4 93,6 11.2 Aufsichtsrat Als Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2015 folgende Damen und Herren bestellt: scroll Sitzungsteilnahme Mitglied im Weitere Mandate bei Aufsichtsrat Prüfungs- ausschuss Personal- ausschuss Nominierungs- ausschuss Rudolf Humer Unternehmer (Vorsitzender bis 30. Juni 2015) - Personalausschuss (Vorsitzender bis 30. Juni 2015) - Vermittlungsausschuss (Vorsitzender bis 30. Juni 2015) - Nominierungsausschuss (Vorsitzender bis 30. Juni 2015) - Baumax AG, Österreich (AR Mitglied) - Baumax Anteilsverwaltung AG, Österreich (AR Mitglied) - Ühinenud Farmid AS, Estland (vgl. Kgr. Mitglied) - K.A.M. ESSL Holding AG, Österreich (AR Mitglied) 2/2 2/2 3/3 Matthias Wierlacher Vorstandsvorsitzender der Thüringer Aufbaubank (Vorsitzender seit 15. Juli 2015) - Prüfungsausschuss (stv. Vorsitzender bis 6. August 2015) - Personalausschuss (seit 26. März 2015, Vorsitzender seit 1. Juli 2015) - Nominierungsausschuss (seit 26. März 2015, Vorsitzender seit 1. Juli 2015) - Vermittlungsausschuss (Vorsitzender seit 15. Juli 2015) - Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Thüringen mbH (AR Mitglied) - bm-t beteiligungsmanagement thüringen GmbH (Ki, AR Vorsitz) - ThüringenForst - Anstalt öffentlichen Rechts (AR Mitglied) 7/7 3/4 1/1 3/3 Michael Ebenau 1) Gewerkschaftssekretär IG Metall Bezirksleitung Mitte (stellvertretender Vorsitzender) - Personalausschuss - Vermittlungsausschuss - Samag Saalfelder Werkzeugmaschinen GmbH (vgl. Kgr.) 6/7 1/3 Astrid Biesterfeldt 1) Leiterin Produktmanagement und stellvertretende Business Unit Leiterin bei der ESW GmbH, Business Unit Energy & Drive keine 6/7 Evert Dudok (seit 22. Juli 2015) Executive Vice President Communications Intelligence and Security Airbus Defense & Space - Dornier Consulting GmbH (Ki, AR Vorsitzender) - EURASSPACE Gesellschaft für Raumfahrttechnik mbH (Ki, AR Mitglied) 4/4 Brigitte Ederer Vorsitzende des Aufsichtsrats der Österreichische Bundesbahnen-Holding Aktiengesellschaft - Personalausschuss (seit 1. Juli 2015) - Nominierungsausschuss (seit 1. Juli 2015) - Boehringer Ingelheim RCV GmbH, Österreich (AR Mitglied) - Infineon Technologies Austria AG, Österreich (AR Mitglied) - Österreichische Bundesbahnen-Holding Aktiengesellschaft, Österreich (AR Vorsitz) - Österreichische Bundesbahn Personenverkehr AG, Österreich (AR Mitglied) - Rail Cargo Austria AG, Österreich (AR Mitglied) - Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG, Österreich (AR Mitglied) - Wien Holding GmbH, Österreich (vgl. Kgr., Vorsitz) 5/7 0/1 Christian Humer Kaufmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der ECE European City Estates GmbH, Österreich (bis 30. Juni 2015) - Personalausschuss (bis 30. Juni 2015) - Nominierungsausschuss (bis 30. Juni 2015) - Ühinenud Farmid AS, Estland (vgl. Kgr. Vorsitz) 2/2 2/2 3/3 Thomas Klippstein 1) Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Jenoptik - Personalausschuss - Prüfungsausschuss keine 7/7 5/5 3/3 Dieter Kröhn 1) Fertigungsplaner bei der ESW GmbH - Prüfungsausschuss keine 7/7 5/5 Sabine Lötzsch 1) Dipl.-Mathematikerin, Team-Leiterin IT-Servicedesk der JENOPTIK SSC GmbH - Personalausschuss (seit 26. März 2015) keine 6/7 1/1 Doreen Nowotne (seit 22. Juli 2015) Wirtschaftsberaterin - Prüfungsausschuss (seit 7. August 2015, stv. Vorsitzende seit 1. Januar 2016) - Brenntag AG (AR Mitglied) 4/4 1/1 Heinrich Reimitz Mitglied der Geschäftsführung der ECE European City Estates GmbH, Österreich - Prüfungsausschuss (Vorsitzender) - Personalausschuss (seit 1. Juli 2015) - Nominierungsausschuss (seit 1. Juli 2015) - Ühinenud Farmid AS, Estland (vgl. Kgr. Mitglied) 6/7 5/5 1/1 Stefan Schaumburg 1) Funktionsbereichsleiter und Gewerkschaftssekretär beim IG Metall Vorstand, Frankfurt - Personalausschuss - Vermittlungsausschuss - GKN Holdings Deutschland GmbH (AR Mitglied) 6/7 2/3 Prof. Dr. rer. nat. habil., Dipl.-Physiker Andreas Tünnermann Direktor des Instituts für Angewandte Physik und Hochschullehrer für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik Jena - Personalausschuss - Vermittlungsausschuss - Nominierungsausschuss - BioCentiv GmbH (AR Vorsitz) - Docter Optics GmbH (vgl. Kgr. Mitglied) 7/7 3/3 3/3 1) Vertreter/-in der Arbeitnehmer Abkürzungen: AR - Aufsichtsrat, vgl. Kgr. - vergleichbares Kontrollgremium, Ki - Konzerninternes Mandat, stv. - stellvertretende/-r Aufsichtsratsvergütung Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 2015 folgende Gesamtvergütung: scroll Davon in TEUR Gesamtbezüge Feste jährliche Vergütung 2015 Variable Vergütung 2015 Sitzungsgelder (zzgl. Auslagenersatz) Umsatzsteuer1) Rudolf Humer (Vorsitzender bis 30. Juni 2015)2) - - - - - Matthias Wierlacher (Vorsitzender seit 15. Juli 2015) 91,8 60,6 17,4 13,8 14,7 Michael Ebenau (stv. Vorsitzender) 66,6 41,7 17,9 7,1 10,6 Astrid Biesterfeldt 42,0 23,8 11,9 6,3 5,7 Evert Dudok (seit 22. Juli 2015) 17,2 8,9 4,5 3,8 - Brigitte Ederer 41,8 25,0 10,0 6,8 - Christian Humer (bis 30. Juni 2015) 25,5 14,9 5,0 5,7 - Thomas Klippstein 69,0 41,6 11,9 15,5 11,0 Dieter Kröhn 60,7 35,7 11,9 13,1 9,7 Sabine Lötzsch 47,4 28,4 11,9 7,1 7,5 Doreen Nowotne (seit 22. Juli 2015) 26,1 15,4 5,3 5,4 4,2 Heinrich Reimitz 70,5 45,0 10,0 15,5 - Stefan Schaumburg 51,2 29,7 11,9 9,6 8,2 Prof. Dr. rer. nat. habil. Andreas Tünnermann 59,0 35,7 11,9 11,4 9,4 Gesamt 668,8 406,4 141,4 121,0 81,0 1) In Festvergütung, variabler Vergütung und Sitzungsgeldern enthalten; Frau Brigitte Ederer und die Herren Rudolf und Christian Humer (Mitglieder im Aufsichtsrat bis zum 30. Juni 2015) sowie Herr Mag. Heinrich Reimitz sind aufgrund ihres Wohnsitzes im Ausland in Deutschland beschränkt steuerpflichtig; da auf ihre Vergütung ein Steuereinbehalt gemäß § 50a Abs. 1 Nr. 4 EStG gezahlt wurde, fiel keine Umsatzsteuer an. Herr Evert Dudok ist Kleinunternehmer i. S. d. § 19 UStG, daher fiel keine Umsatzsteuer an. 2) Herr Rudolf Humer, Aufsichtsratsvorsitzender bis zum 30. Juni 2015, hat durch schriftliche Erklärung gegenüber dem Vorstand auf sämtliche, ihm für seine Tätigkeiten ab dem 1. April 2011 zustehenden Vergütungsansprüche als Aufsichtsratsvorsitzender und Ausschussmitglied verzichtet. Dies gilt auch für etwaige Sitzungsgelder und eine etwaige erfolgsorientierte Vergütung. Zur näheren Erläuterung des Vergütungssystems des Aufsichtsrats verweisen wir auf den Vergütungsbericht als Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts im Kapitel Corporate Governance. Die Mitglieder des Aufsichtsrats hielten zum Ende des Geschäftsjahres 2015 zusammen 41.207 Aktien oder sich darauf beziehende Finanzierungsinstrumente und damit weniger als 1 Prozent des Grundkapitals der JENOPTIK AG. 12 AUFSTELLUNG DES ANTEILSBESITZES DES JENOPTIK-KONZERNS ZUM 31. DEZEMBER 2015 GEMÄSS § 313 ABS. 2 HGB scroll Nr. Name und Sitz der Gesellschaft Anteil JENOPTIK bzw. des unmittelbaren Gesellschafters in % Eigenkapital 31.12.2015 TEUR Ergebnis 2015 TEUR 1.1. Verbundene konsolidierte Unternehmen - unmittelbare Beteiligungen 1 JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein, Deutschland 100 2 JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH, Villingen-Schwenningen, Deutschland 100 3 JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena, Deutschland 100 4 ESW GmbH, Wedel, Deutschland 100 5 JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena, Deutschland 100 6 JENOPTIK Laser GmbH, Jena, Deutschland 100 7 JENOPTIK Polymer Systems GmbH, Triptis, Deutschland 100 8 JORENT Techno GmbH, Jena, Deutschland 100 9 SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Pullach im Isartal, Deutschland 100 10 LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Grünwald, Deutschland 100 11 JENOPTIK SSC GmbH, Jena, Deutschland 100 12 JENOPTIK North America, Inc., Jupiter (FL), USA 100 13 JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd., Singapore, Singapur 100 - mittelbare Beteiligungen 14 Traffipax, LLC, Jupiter (FL), USA 100 15 Multanova AG, Uster, Schweiz 100 16 JENOPTIK Robot Malaysia SDN BHD, Kuala Lumpur, Malaysia 100 17 JENOPTIK Industrial Metrology Switzerland SA, Peseux, Schweiz 100 18 JENOPTIK Industrial Metrology France SA, Bayeux, Frankreich 100 19 JENOPTIK Automotive North America, LLC (vormals: JENOPTIK Industrial Metrology North America, LLC), Rochester Hills (MI), USA 100 20 JENOPTIK (Shanghai) Precision Instruments and Equipment Co., Ltd., Shanghai, China 100 21 JENOPTIK Australia Pty Ltd, Sydney, Australien 100 22 JENOPTIK Power Systems GmbH (vormals LECHMOTOREN GmbH), Altenstadt, Deutschland 100 23 PHOTONIC SENSE GmbH, Eisenach, Deutschland 100 24 JENOPTIK Diode Lab GmbH, Berlin, Deutschland 100 25 JENOPTIK Optical Systems, LLC, Jupiter (FL), USA 100 26 JENOPTIK Advanced Systems, LLC, El Paso (TX), USA 100 27 JENOPTIK Korea Corporation, Ltd., Pyeongtaek, Korea 66,6 28 JENOPTIK Japan Co. Ltd., Yokohama, Japan 66,58 29 Robot Nederland B.V., Riel, Niederlande 100 30 Vysionics Ltd., Milton Keynes, Großbritannien 91,97 31 Vysionics ITS Holdings Ltd., Milton Keynes, Großbritannien 10010) 32 Vysionics ITS Ltd., Camberley, Großbritannien 10010) 33 Computer Recognition Systems Ltd., Milton Keynes, Großbritannien 10010) 1.2. Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen - unmittelbare Beteiligungen 34 JENOPTIK Einundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland 100 23 3) 35 JENOPTIK MedProjekt GmbH, Jena, Deutschland 100 -4.038 -5 36 FIRMICUS Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland 100 41 3 37 SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH, Pullach im Isartal, Deutschland 100 50 -7 38 LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksverwaltungsgesellschaft mbH, Grünwald, Deutschland 100 26 0 - mittelbare Beteiligungen 39 AD-Beteiligungs GmbH, Monheim am Rhein, Deutschland 100 230 -1 40 RADARLUX Radar Systems GmbH, Leverkusen, Deutschland 100 -302 95 41 RADARLUX RADAR Systems (UK) Ltd., Stratford upon Avon, Großbritannien 755) 46 5 42 Traffipax do Brasil Ltda., Sao Paulo, Brasilien 100 -1.070 -9 43 JENOPTIK INDUSTRIAL METROLOGY DE MEXICO, S. DE R.L. DE C.V., Saltillo, Mexiko 10011) 44 JENOPTIK KATASORB GmbH, Jena, Deutschland 100 300 3) 45 PHOTONIC SENSE, INC., Nashua (NH), USA 100 3 1 46 JENOPTIK Components, LLC, St. Petersburg, Russland 100 -535 -191 47 JENOPTIK LDT GmbH, Jena, Deutschland, i. L.8) 100 -3.086 0 48 JENOPTIK India Private Limited, Bangalore, Indien 1007) 535 -21 49 JENOPTIK do Brasil Instrumentos de Precisão e Equipamentos Ltda., Sao Bernardo do Campo, Brasilien 100 169 -216 50 JENOPTIK South East Asia Pte. Ltd., Singapore, Singapur 100 -225 -155 2. Gemeinschaftliche Tätigkeit 51 HILLOS GmbH, Jena, Deutschland 501) 3. Beteiligungen - unmittelbare Beteiligungen 52 JENAER BILDUNGSZENTRUM gGmbH SCHOTT CARL ZEISS JENOPTIK, Jena, Deutschland 33,33 2) - mittelbare Beteiligungen 53 JT Optical Engine Verwaltungs GmbH, Jena, Deutschland, i. L.8) 506) 2) 54 JT Optical Engine GmbH + Co. KG, Jena, Deutschland, i. L.8) 506) 2) 55 JENOPTIK Robot Algérie SARL, Alger, Algerien 49 2) 56 HOMMEL CS s.r.o., Teplice, Tschechische Republik 40 2) 57 TELSTAR-HOMMEL CORPORATION, Ltd., Pyeongtaek, Korea 33,4 2) 58 Dr. Teschauer AG, Chemnitz, Deutschland, i. I.9) 24,994) 2) 59 Zenteris GmbH, Jena, Deutschland, i. I.9) 24,96) 2) 60 MAZeT Mikroelektronik Anwendungszentrum GmbH Thüringen, Jena, Deutschland 22,55 2) 1) Quotenkonsolidiert 2) Daten nicht verfügbar 3) Ergebnisabführungsvertrag (HGB) mit der Muttergesellschaft 4) abweichendes Geschäftsjahr zum 31. Oktober 5) abweichendes Geschäftsjahr zum 31. Mai 6) abweichendes Geschäftsjahr zum 30. Juni 7) abweichendes Geschäftsjahr zum 31. März 8) i. L. = in Liquidiation 9) i. I. = in Insolvenz 10) Im Jahresabschluss Vysionics Ltd. enthalten 11) Im Jahresabschluss JENOPTIK Automotive Metrology North America, LLC enthalten Versicherung der gesetzlichen Vertreter Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Berichterstattung der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind. Jena, 8. März 2016 Dr. Michael Mertin, Vorsitzender des Vorstands Hans-Dieter Schumacher, Finanzvorstand Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk haben wir wie folgt erteilt: Wir haben den von der JENOPTIK Aktiengesellschaft, Jena, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Konzernbilanz, Konzerngesamtergebnisrechnung, Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung, Konzernkapitalflussrechnung und Konzernanhang - sowie ihren Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar." Berlin, 8. März 2016 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft STROM, Wirtschaftsprüfer BÜCHIN, Wirtschaftsprüfer Mehrjahresübersicht scroll 2009 2010 20111) 20122) 2013 2014 2015 Gewinn- und Verlustrechnung Umsatz Mio EUR 473,6 478,8 543,3 585,0 600,3 590,2 668,6 Laser & Optische Systeme Mio EUR 166,7 188,9 217,1 212,3 224,7 231,3 249,4 Messtechnik Mio EUR 96,0 113,8 140,1 182,7 187,4 185,0 207,0 Verteidigung & Zivile Systeme Mio EUR 205,3 173,9 183,3 186,4 185,1 170,8 211,4 Auslandsumsatz Mio EUR 271,6 279,7 321,5 376,9 371,9 379,1 450,8 vom Umsatz % 57,3 58,4 59,2 64,4 62,0 64,2 67,4 Umsatzkosten Mio EUR 344,9 328,6 359,3 381,6 394,6 384,8 442,5 Bruttoergebnis Mio EUR 128,7 150,2 184,0 203,4 205,7 205,5 226,2 Bruttomarge % 27,2 31,4 33,9 34,8 34,3 34,8 33,8 Vertriebskosten Mio EUR 51,3 53,7 61,9 65,1 66,6 67,5 72,6 F+E-Kosten Mio EUR 32,6 28,1 32,0 36,0 39,8 39,4 41,8 Verwaltungskosten Mio EUR 36,5 36,5 38,9 42,6 46,4 51,1 54,0 EBIT Mio EUR -19,7 29,0 49,2 54,8 52,7 51,6 61,2 Laser & Optische Systeme Mio EUR -16,5 13,3 29,2 27,1 24,6 27,0 23,7 Messtechnik Mio EUR -14,6 8,6 12,0 25,6 22,6 22,5 23,0 Verteidigung & Zivile Systeme Mio EUR 12,1 8,6 11,6 7,8 11,6 2,1 17,9 EBIT-Marge % -4,2 6,1 9,0 9,4 8,8 8,7 9,2 Laser & Optische Systeme % -9,9 7,0 13,5 12,8 10,9 11,7 9,5 Messtechnik % -15,2 7,6 8,6 14,0 12,0 12,2 11,1 Verteidigung & Zivile Systeme % 5,9 4,9 6,3 4,2 6,2 1,3 8,5 EBT Mio EUR -34,3 15,0 36,2 46,1 47,2 46,1 57,4 EBT-Marge % -7,2 3,1 6,7 7,9 7,9 7,8 8,6 Ergebnis nach Steuern Mio EUR -33,9 9,0 35,3 50,2 47,2 41,6 49,9 EPS EUR -0,73 0,16 0,62 0,88 0,82 0,73 0,87 Materialaufwand (inkl. Fremdleistungen) Mio EUR 206,6 207,6 230,4 242,0 250,9 253,6 281,5 Materialintensität % 41,9 41,0 41,1 40,3 40,7 41,3 40,4 F+E-Leistung Mio EUR 42,0 45,4 49,1 51,1 49,6 51,6 F+E-Quote % 8,8 8,4 8,4 8,5 8,4 7,7 EBITDA Mio EUR 23,3 60,1 76,8 77,7 74,8 76,1 88,8 Finanzergebnis Mio EUR -14,7 -14,0 -13,0 -8,7 -5,5 -5,5 -3,8 Cashflow und Investitionen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio EUR 53,3 41,6 65,6 66,6 60,6 46,3 85,1 Free Cashflow (vor Ertragsteuern) Mio EUR 41,0 31,6 44,0 43,7 47,0 22,5 71,8 Investitionen Mio EUR 14,4 14,5 25,1 31,2 24,4 29,9 24,7 Personal Mitarbeiter (Durchschnitt) 3.206 2.800 2.894 3.066 3.233 3.375 3.421 Umsatz je Mitarbeiter TEUR 147,7 171,0 187,7 190,8 185,7 174,9 195,4 Personalaufwand Mio EUR 187,3 177,5 183,8 201,2 210,9 219,7 239,6 Personalintensität % 39,5 37,1 33,8 34,4 35,1 37,2 35,8 scroll 2009 2010 20111) 20122) 2013 2014 2015 Bilanz Langfristige Vermögenswerte Mio EUR 336,9 310,7 312,4 333,8 329,8 389,5 382,8 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Mio EUR 230,1 211,8 207,1 213,9 216,0 274,0 278,4 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Mio EUR 24,5 22,1 20,6 19,6 19,1 16,4 4,5 Finanzanlagen Mio EUR 19,2 16,8 22,8 27,2 20,1 21,1 21,7 Sonstige langfristige Vermögenswerte Mio EUR 11,0 9,1 4,9 4,8 4,4 1,8 4,5 Latente Steuern Mio EUR 52,1 50,9 57,0 68,4 70,3 76,3 73,6 Kurzfristige Vermögenswerte Mio EUR 270,2 318,2 331,1 335,8 362,6 382,2 386,3 Vorräte Mio EUR 154,7 148,8 169,1 169,3 165,1 179,0 167,1 Forderungen und sonstige Vermögenswerte Mio EUR 103,2 103,3 111,9 120,7 125,3 133,4 135,0 Wertpapiere und Zahlungsmittel Mio EUR 12,3 66,1 50,1 45,9 72,2 69,8 84,2 Eigenkapital Mio EUR 240,0 282,5 298,4 330,3 367,1 386,6 435,1 Gezeichnetes Kapital Mio EUR 135,3 148,8 148,8 148,8 148,8 148,8 148,8 Langfristige Schulden Mio EUR 205,8 165,3 173,7 177,6 173,1 216,6 169,5 Pensionsverpflichtungen Mio EUR 6,4 6,4 18,4 31,2 28,2 41,0 36,1 Sonstige langfristige Rückstellungen Mio EUR 18,5 17,6 12,4 12,1 11,0 10,0 10,3 Langfristige Finanzverbindlichkeiten Mio EUR 158,2 125,9 123,1 115,8 115,2 156,8 113,2 Andere langfristige Verbindlichkeiten Mio EUR 20,1 11,7 15,8 15,4 16,9 7,0 7,9 Latente Steuern Mio EUR 2,5 3,7 4,0 3,1 1,8 1,7 2,0 Kurzfristige Schulden Mio EUR 161,3 181,1 171,3 161,7 152,3 168,5 164,5 Steuerrückstellungen Mio EUR 2,6 2,4 6,8 6,1 4,8 5,7 3,3 Sonstige kurzfristige Rückstellungen Mio EUR 40,6 61,9 49,7 52,1 37,4 37,7 42,7 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Mio EUR 13,5 19,5 4,1 4,7 1,2 5,1 14,9 Andere kurzfristige Verbindlichkeiten Mio EUR 104,6 97,3 110,7 98,9 109,0 120,0 103,6 Bilanzsumme Mio EUR 607,1 628,9 643,5 669,6 692,4 771,7 769,2 Bilanzkennzahlen Eigenkapitalquote % 39,5 44,9 46,4 49,3 53,0 50,1 56,6 Anlagendeckungsgrad 157,8 202,6 216,0 230,7 261,0 256,5 279,5 Bruttoverschuldung Mio EUR 171,8 145,3 127,2 120,5 116,4 161,9 128,1 Nettoverschuldung Mio EUR 159,5 79,3 77,1 74,5 44,1 92,1 43,9 Working Capital Mio EUR 166,4 164,6 190,4 202,8 195,6 217,5 215,5 Working-Capital-Quote % 35,1 34,4 35,0 34,7 32,6 36,9 32,2 Verschuldungsgrad 1,5 1,2 1,2 1,0 0,9 1,0 0,8 Gesamtkapitalrendite bezogen auf EBT % -5,7 2,4 5,6 6,9 6,8 6,0 7,5 Eigenkapitalrendite bezogen auf EBT % -14,3 5,3 12,1 14,0 12,9 11,9 13,2 ROCE 15,6 15,6 14,0 13,0 13,5 Dividendenkennzahlen Dividende je Aktie EUR 0,15 0,18 0,20 0,20 0,223) Ausschüttungsquote bezogen auf das Ergebnis der Aktionäre % 24,3 20,5 24,3 27,5 25,43) Dividendenrendite bezogen auf den Jahresschlusskurs % 3,3 2,4 1,6 1,9 1,53) Die Übersicht enthält Angaben, sofern diese in den Vorjahren ermittelt bzw. als Steuerungsgröße genutzt wurden. 1) Fortgeführte Geschäftsbereiche 2) Geändert aufgrund Erstanwendung IAS 19 3) Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung Jenoptik-Kennzahlen nach Segmenten scroll 2015 2014 Veränderung in % Umsatz Mio EUR 668,6 590,2 13,3 Laser & Optische Systeme Mio EUR 249,4 231,3 7,8 Messtechnik Mio EUR 207,0 185,0 11,9 Verteidigung & Zivile Systeme Mio EUR 211,4 170,8 23,8 Sonstige1) Mio EUR 0,8 3,1 -74,2 EBITDA Mio EUR 88,8 76,1 16,7 Laser & Optische Systeme Mio EUR 33,4 36,0 7,2 Messtechnik Mio EUR 30,6 26,9 13,6 Verteidigung & Zivile Systeme Mio EUR 23,1 7,2 223,4 Sonstige1) Mio EUR 1,7 6,0 -71,9 EBIT Mio EUR 61,2 51,6 18,7 Laser & Optische Systeme Mio EUR 23,7 27,0 -12,0 Messtechnik Mio EUR 23,0 22,5 2,1 Verteidigung & Zivile Systeme Mio EUR 17,9 2,1 738,0 Sonstige1) Mio EUR -3,4 0,0 EBIT-Marge % 9,2 8,7 Laser & Optische Systeme % 9,5 11,7 Messtechnik % 11,1 12,2 Verteidigung & Zivile Systeme % 8,5 1,3 F+E-Leistung Mio EUR 51,6 49,6 4,1 Laser & Optische Systeme Mio EUR 22,8 20,8 9,7 Messtechnik Mio EUR 22,1 20,0 10,7 Verteidigung & Zivile Systeme Mio EUR 6,6 9,0 -27,2 Sonstige1) Mio EUR 0,1 -0,2 Auftragseingang Mio EUR 636,7 589,2 8,1 Laser & Optische Systeme Mio EUR 248,2 240,1 3,4 Messtechnik Mio EUR 211,1 174,7 20,8 Verteidigung & Zivile Systeme Mio EUR 177,8 170,2 4,5 Sonstige1) Mio EUR -0,4 4,3 scroll 31.12.2015 31.12.2014 Veränderung in % Auftragsbestand Mio EUR 373,4 422,5 -11,6 Laser & Optische Systeme Mio EUR 95,8 100,8 -5,0 Messtechnik Mio EUR 70,5 77,2 -8,7 Verteidigung & Zivile Systeme Mio EUR 209,7 245,9 -14,7 Sonstige1) Mio EUR -2,5 -1,4 -80,1 Anzahl der Mitarbeiter 3.512 3.553 -1,2 Laser & Optische Systeme 1.321 1.377 -4,1 Messtechnik 1.030 1.030 0,0 Verteidigung & Zivile Systeme 881 885 -0,5 Sonstige1) 280 261 7,3 1) inklusive Konsolidierung Quartalsübersicht 2015 scroll 1. Quartal 1.1.-31.3. 2. Quartal 1.4.-30.6. 3. Quartal 1.7.-30.9. 4. Quartal 1.10.-31.12. Umsatz Mio EUR 145,8 170,4 171,5 181,0 Laser & Optische Systeme Mio EUR 56,3 62,9 64,0 66,2 Messtechnik Mio EUR 46,5 50,9 51,4 58,2 Verteidigung & Zivile Systeme Mio EUR 42,7 57,0 55,0 56,7 Sonstige1) Mio EUR 0,2 -0,4 1,1 -0,2 EBIT Mio EUR 8,7 17,8 17,7 16,9 Laser & Optische Systeme Mio EUR 4,8 6,5 6,3 6,0 Messtechnik Mio EUR 2,5 3,9 6,0 10,5 Verteidigung & Zivile Systeme Mio EUR 0,8 5,3 6,4 5,5 Sonstige1) Mio EUR 0,6 2,2 -1,0 -5,1 EBIT-Marge % 6,0 10,5 10,3 9,3 Laser & Optische Systeme % 8,6 10,4 9,9 9,1 Messtechnik % 5,5 7,6 11,8 18,1 Verteidigung & Zivile Systeme % 1,9 9,3 11,6 9,6 Auftragseingang Mio EUR 166,8 166,9 145,3 157,8 Laser & Optische Systeme Mio EUR 61,9 63,4 55,3 67,7 Messtechnik Mio EUR 55,5 57,2 46,9 51,5 Verteidigung & Zivile Systeme Mio EUR 50,7 46,7 41,3 39,1 Sonstige1) Mio EUR -1,3 -0,4 1,8 -0,5 1) inklusive Konsolidierung Die Inhalte dieser Publikation sprechen Frauen und Männer gleichermaßen an. Zur besseren Lesbarkeit wird in der Regel die männliche Sprachform (zum Beispiel Kunde, Mitarbeiter) verwendet.
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