Management Reports • Jul 21, 2016
Management Reports
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* Der vorliegende zusammengefasste Lagebericht umfasst neben dem TUI Konzern auch die TUI AG. Er wurde gemäß § 289, § 315 und § 315a Handelsgesetzbuch (HGB) sowie nach den Deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) Nr. 17 und 20 aufgestellt.
Darüber hinaus sind der Vergütungsbericht und die Erklärung zur Unternehmensführung sowie die Zweijahresübersicht Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts.
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| TOURISTIK | SPECIALIST TRAVEL | ÜBRIGE SEGMENTE* | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| QUELLMÄRKTE | HOTELS & RESORTS | KREUZFAHRTEN | ÜBRIGE TOURISTIK | SPECIALIST GROUP | HOTELBEDS GROUP | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| • Region Nord | • Riu | • TUI Cruises | • Corporate Center | |||
| • Region Zentral | • Robinson | • Hapag-Lloyd Kreuzfahrten | • Immobiliengesellschaften | |||
| • Region West | • Übrige Hotels |
* LateRooms Group und die Finanzbeteiligung an der Hapag-Lloyd AG (Containerschifffahrt) wurden im Geschäftsjahr 2014/15 zur Veräußerung gehalten.
Die TUI Group ist der führende Touristikkonzern der Welt. Unter dem Dach des Konzerns bündeln wir das große Portfolio starker Veranstalter, 1.800 Reisebüros und führende Online-Portale, fünf Veranstalter-Airlines mit mehr als 140 Flugzeugen, rund 310 Hotels mit 214.000 Betten, 13 Kreuzfahrtschiffe sowie Zielgebietsagenturen in allen wesentlichen Urlaubsländern rund um den Globus. Mit diesem integrierten Angebot können wir unseren 20 Millionen Gästen unvergleichliche Urlaubserlebnisse in 180 Zielgebieten der Erde bieten.
Die TUI AG ist die Obergesellschaft des Konzerns und hat ihren Geschäftssitz in Hannover. Sie hält direkt oder indirekt über Beteiligungsgesellschaften Anteile an den wesentlichen Konzerngesellschaften, die das operative Geschäft des Konzerns in den einzelnen Ländern betreiben. Insgesamt gehörten am Bilanzstichtag 532 unmittelbare und mittelbare Tochterunternehmen zum Konsolidierungskreis der TUI AG, davon waren 45 inländische Gesellschaften, 487 hatten ihren Sitz im Ausland. Zudem wurden 19 assoziierte Unternehmen und 33 Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss der TUI AG einbezogen.
Die TUI AG ist eine Aktiengesellschaft deutschen Rechts, deren Grundprinzip das duale Führungssystem mit den Organen Vorstand und Aufsichtsrat ist. Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten bei der Steuerung und Überwachung des Unternehmens eng zusammen. Dabei trägt der Vorstand die Gesamtverantwortung für die Leitung des Unternehmens.
Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach §§ 84 f. AktG in Verbindung mit § 31 MitbestG. Satzungsänderungen erfolgen nach den Regelungen der §§ 179 ff. AktG in Verbindung mit § 24 der Satzung der TUI AG.
Der Vorstand der TUI AG bestand zum Bilanzstichtag aus den beiden Co-Vorstandsvorsitzenden sowie vier weiteren Vorstandsmitgliedern.
→ Vorstandsressorts siehe Seite 38
Für die strategische und operative Führung der TUI AG ist ein Group Executive Committee eingerichtet. Es bestand zum 30. September 2015 aus zwölf Mitgliedern und tagt unter der Leitung der Co-Vorstandsvorsitzenden Friedrich Joussen und Peter Long.
Nach dem erfolgten Zusammenschluss der TUI AG und der TUI Travel PLC wurde die Berichtsstruktur nach IFRS 8 ab dem 31. März 2015 an das veränderte Steuerungskonzept der neuen TUI Group angepasst. An die Stelle der im Vorjahr ausgewiesenen Sparten Travel, Hotels & Resorts und Kreuzfahrten sind die folgenden Berichtssegmente getreten:
Das Veranstaltergeschäft der TUI Group gliedert sich in drei Regionen mit jeweils quellmarktbezogener Ausrichtung. Die drei Regionen bilden zusammen mit den Segmenten Hotels & Resorts, Kreuzfahrten und Übrige Touristik das Geschäftsfeld Touristik.
Das Segment Region Nord enthält die Veranstalter und Fluggesellschaften sowie das Kreuzfahrtgeschäft in Großbritannien, Irland und den nordischen Ländern. Daneben wurden diesem Segment die strategische Beteiligung Sunwing in Kanada und das Gemeinschaftsunternehmen TUI Russia zugeordnet.
Das Segment Region Mitte umfasst die Veranstalter und Fluggesellschaften in Deutschland sowie die Veranstalter in Österreich, der Schweiz und Polen.
Dem Segment Region West werden die Veranstalter und Fluggesellschaften in Belgien und den Niederlanden sowie die Veranstalter in Frankreich zugeordnet.
Das Segment Hotels & Resorts umfasst alle eigenen Hotels und Hotelbeteiligungen der TUI Group. Die Hotelaktivitäten der ehemaligen Sparte Travel werden ebenfalls dem Segment Hotels & Resorts zugeordnet. Das Segment enthält Hotelgesellschaften, an denen Mehrheitsbeteiligungen bestehen, Joint Ventures mit lokalen Partnern, Gesellschaften, an denen Beteiligungen mit einem maßgeblichen Einfluss gehalten werden, sowie Hotels, für die Managementverträge abgeschlossen wurden.
Im Geschäftsjahr 2014/15 umfasste das Segment Hotels & Resorts insgesamt 310 Hotels mit 214.066 Betten. Mit 272 Häusern gehört die Mehrzahl zu den Vier- oder Fünf-Sterne-Hotels. 46 % wurden im Rahmen von Management-Verträgen betrieben, 36 % befanden sich im Eigentum der jeweiligen Hotelgesellschaft, 15 % waren gepachtet und 3 % der Anlagen wurden über Franchise-Vereinbarungen geführt.
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| Hotelmarke | 3 Sterne | 4 Sterne | 5 Sterne | Hotels gesamt | Betten | Hauptstandorte |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Riu | 5 | 57 | 42 | 104 | 90.187 | Spanien, Mexiko, Karibik, Tunesien, Kapverden |
| Robinson | - | 20 | 4 | 24 | 14.442 | Spanien, Griechenland, Türkei, Schweiz, Österreich |
| Iberotel | - | 15 | 9 | 24 | 13.406 | Ägypten, Türkei, Deutschland |
| Übrige Hotelbeteiligungen | 33 | 95 | 30 | 158 | 96.031 | Spanien, Griechenland, Ägypten |
| Gesamt | 38 | 187 | 85 | 310 | 214.066 |
Stand: 30. September 2015
Riu ist die größte Hotelgesellschaft im Portfolio von Hotels & Resorts. Das Unternehmen mit Sitz auf Mallorca hat einen hohen Stammkundenanteil und steht für Professionalität und exzellenten Service. Die Hotels gehören hauptsächlich dem Premium- und Komfortsegment an und befinden sich im Wesentlichen in Spanien, Mexiko und in der Karibik.
Robinson, der führende Anbieter für Cluburlaub im Premiumsegment, zeichnet sich durch sein professionelles Sport-, Entertainment- und Eventangebot aus. Die Clubs bieten darüber hinaus hochwertige Hotelleistungen, erstklassigen Service und großzügige Architektur. Die Hauptstandorte sind in Spanien, Griechenland, der Türkei sowie in der Schweiz und in Österreich. Einen hohen Anspruch haben die Anlagen auch im Hinblick auf ihr Engagement für nachhaltige Entwicklung sowie bei der Erfüllung spezifischer Umweltnormen.
Die Iberotel-Anlagen bieten umfassenden Hotelkomfort und eine ausgezeichnete Gastronomie. Die überwiegend in Ägypten und in der Türkei gelegenen Premiumhotels bieten ein hohes Produktniveau durch die Einhaltung entsprechender Qualitäts-, Sicherheits- und Umweltstandards.
Zu den übrigen Hotelbeteiligungen gehören neben Grupotel mit Sitz auf Mallorca, weitere Marken wie Jaz oder Magic Life, die Clubmarke für familienfreundliche Resorts und vielseitige Sport- und Unterhaltungsprogramme.
Die Sparte Kreuzfahrten umfasst Hapag-Lloyd Kreuzfahrten und das Gemeinschaftsunternehmen TUI Cruises.
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten hat ihren Sitz in Hamburg und nimmt mit ihrer Flotte von vier Kreuzfahrtschiffen in den Segmenten Luxus- und Expeditionskreuzfahrten eine führende Position im deutsch-sprachigen Markt ein.
Flaggschiffe sind die 5-Sterne-Plus-Schiffe Europa und Europa 2. Sie erhielten diese Auszeichnung des Berlitz Cruise Guide als einzige Schiffe weltweit; die Europa dabei zum sechzehnten Mal in Folge. Die Europa geht vorwiegend auf Weltreisen, während das Routenkonzept des Schwesterschiffs Europa 2 kürzere, aber kombinierbare Reisen vorsieht. Die Hanseatic unternimmt unter anderem Expeditionskreuzfahrten in die Arktis und Antarktis. Sie ist das weltweit einzige 5-Sterne-Passagierschiff, das mit der höchsten Eisklasse ausgestattet ist. Die Bremen, ein 4-Sterne-Schiff - ebenfalls mit höchster Eisklasse, steuert als zweites Expeditionsschiff ähnliche Reiseziele an. Drei der Schiffe befanden sich im Eigentum und eins war gechartert.
TUI Cruises ist ein 2008 gegründetes Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in Hamburg, an dem die TUI AG und die US-amerikanische Reederei Royal Caribbean Cruises Ltd. je zur Hälfte beteiligt sind. TUI Cruises nimmt mit ihren bislang vier Schiffen eine Spitzenposition im Premiumsegment für Kreuzfahrten im deutschsprachigen Raum ein: Der Berlitz Cruise Guide hat die Mein Schiff 4 zum besten Schiff der Welt in der Kategorie "Große Schiffe" gewählt. Den zweiten Platz belegte das Schwesterschiff Mein Schiff 3.
Um die sich bietenden Wachstumschancen wahrzunehmen und um die Marktposition auszubauen, wurden im September 2015 die Neubestellungen für Mein Schiff 7 und Mein Schiff 8 beschlossen. Diese für 2018 und 2019 geplanten Neubauten werden die Mein Schiff 1 und Mein Schiff 2 sukzessive ersetzen. Die ersten beiden Schiffe von TUI Cruises sollen innerhalb der TUI Group an Thomson Cruises übergeben werden, die bislang in der Region als Teil der britischen Reiseveranstalter geführt wird.
In dem Segment Übrige Touristik werden neben der französischen Fluggesellschaft Corsair insbesondere zentrale Funktionen der Touristik wie Flugsteuerung und Informationstechnologie der TUI Group ausgewiesen.
Die Segmente Specialist Group und Hotelbeds Group bilden das Geschäftsfeld Specialist Travel.
Das Segment Specialist Group beinhaltet die vormals unter der Bezeichnung Specialist & Activity geführten Spezialreiseveranstalter. Das Segment bündelt über 100 Spezial- und Erlebnisreiseveranstalter in Europa, Nordamerika und Australien und untergliedert sich in die fünf Einheiten Adventure, Education, North American Specialist, Events und Specialist Holiday Group. Hierin sind unter anderem marktführende Veranstalter für Erlebnis- und Abenteuerreisen, Veranstalter für Studentenreisen und Sprachkurse, Anbieter für Charteryachten, Premiumanbieter sowie Anbieter für Ski- und andere Sportreisen zusammengefasst.
Das Segment Hotelbeds Group war bisher in der Sparte Accommodation & Destinations enthalten und umfasst die B2B-Hotelportale und die Zielgebietsagenturen. Innerhalb der B2B-Hotelportale werden weltweit eingekaufte Hotelbettenkapazitäten über verschiedene Internetportale an Großabnehmer, wie Reisebüros und Reiseveranstalter, vermittelt. In der Einheit Inbound Services werden die regional tätigen Zielgebietsagenturen geführt, die Zielgebietsleistungen für Reiseveranstalter, wie den Transfer und die Betreuung von Urlaubsgästen, erbringen. Darüber hinaus umfasst diese Einheit weitreichende Dienstleistungen für die Kreuzfahrtindustrie.
Neben den obigen Segmenten wird das Segment "Alle übrigen Segmente" ausgewiesen, in dem insbesondere die Corporate Center-Funktionen der TUI AG und der Zwischenholdings sowie die Immobiliengesellschaften des Konzerns zusammengefasst sind. Die bisher in der Sparte Travel enthaltenen Corporate Center-Funktionen der TUI Travel PLC wurden ebenfalls diesem Segment zugeordnet.
Das Segment der britischen LateRooms Group wird als aufgegebener Geschäftsbereich geführt. Im Oktober 2015 wurde das Online-Portal verkauft.
Die Finanzbeteiligung von rund 13,9 % (per 30. September 2015) an der Hapag-Lloyd Containerschifffahrt wurde ab dem dritten Quartal 2013/14 als zur Veräußerung bestimmter Vermögenswert nach IFRS 5 geführt.
Unser Kerngeschäft ist die Touristik. Seit dem Zusammenschluss der TUI AG mit der TUI Travel PLC haben wir das weltweit führende Touristikunternehmen geschaffen. Gemessen an der Kapazität betrachten wir uns auch als Europas größter Ferienhotelier. In der Touristik betreiben wir darüber hinaus drei Kreuzfahrtgesellschaften: TUI Cruises, Hapag-Lloyd Kreuzfahrten und Thomson Cruises.
Gemäß der Definition der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) bezeichnet Tourismus die Aktivitäten von Personen, die an Orte außerhalb ihrer gewohnten Umgebung reisen und sich dort zu Freizeit-, Geschäfts- oder bestimmten anderen Zwecken nicht länger als ein Jahr aufhalten. Die wichtigsten Kenngrößen zur Messung der Größe des Touristikmarkts sind die Zahl internationaler Ankünfte und die internationalen Einnahmen in der Touristik. 2014 beliefen sich die Einnahmen durch internationale Touristen auf 1,2 Billionen USD. Damit ist die Touristik eine der wichtigsten Branchen der Weltwirtschaft. Die internationale Touristik (Reiseverkehr und Personenbeförderung) macht 9 % des BIP und 30 % der weltweiten Dienstleistungsexporte sowie 6 % der Gesamtexporte von Waren und Dienstleistungen aus. Als weltweite Exportkategorie rangiert die Touristik auf dem fünften Platz hinter Treibstoffen, Chemikalien, Nahrungsmitteln und Automobilprodukten. In vielen Entwicklungsländern liegt sie auf dem ersten Platz (UNWTO, Tourism Highlights, Ausgabe 2015). Es wird erwartet, dass die Zahl internationaler Ankünfte von Touristen von 2010 bis 2030 um 3,3 % jährlich anwachsen wird und sich bis 2030 auf 1,8 Mrd. belaufen wird (UNWTO, Tourism Towards 2030).
Freizeit-, Erholungs- und Urlaubsreisen machen gut die Hälfte aller internationalen Ankünfte (53 %) aus. Geschäftsreisen machen etwa 14 % aller Reisen aus und weitere 27 % aller Reisen dienen speziellen Zwecken wie dem Besuch von Freunden und Verwandten oder erfolgen aus gesundheitlichen Gründen. Die verbleibenden 6 % der Reisen erfolgen aus nicht näher bezeichneten Gründen (UNWTO, Tourism Highlights, Ausgabe 2015).
Europa ist der größte und am weitesten entwickelte Touristikmarkt der Welt. 2014 entfielen 51% aller internationalen Ankünfte und 41 % der Touristikeinnahmen auf Europa. Der asiatisch-pazifische Raum machte 2014 17 % der internationalen Ankünfte aus. Mit einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von 4 % ist die Gesamtzahl von 1990 bis 2014 auf 1.133 Mio. Touristen angewachsen. Fünf europäische Länder (Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien und Deutschland) zählten 2014 zu den zehn führenden weltweiten Destinationen in der Touristik. Gemessen an den internationalen Touristikausgaben gehörten unsere drei wichtigsten Quellmärkte zu den weltweit führenden sechs Quellmärkten.
Mit internationalen Touristikausgaben von etwa 92,2 Mrd. USD im Jahr 2014 ist Deutschland weiterhin der drittgrößte Quellmarkt der Welt nach China (etwa 164,9 Mrd. USD) und den USA (etwa 110,8 Mrd. USD). Gemessen an den Pro-Kopf-Ausgaben rangiert Deutschland weltweit auf dem ersten Platz mit Ausgaben von etwa 1.137 USD im Jahr 2014 (Quelle: UNWTO, Tourism Highlights, Ausgabe 2015). Die Hauptakteure im deutschen Touristikmarkt sind TUI Deutschland, Thomas Cook, DER Touristik, FTI und Alltours (FVW, Dossier, Deutsche Veranstalter, 2013).
Großbritannien ist der viertgrößte Quellmarkt der Welt. Hier wurden 2014 etwa 52,7 Mrd. USD für Touristik ausgegeben. Die durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben lagen in diesem Zeitraum bei 893 USD (Quelle: UNWTO, Tourism Highlights, Ausgabe 2015). Der britische Touristikmarkt ist durch einen hohen Konzentrationsgrad mit zwei Hauptakteuren gekennzeichnet: TUI Group und Thomas Cook (Mintel, European Leisure Travel Industry, September 2013).
Frankreich war im Jahr 2014 der sechstgrößte Quellmarkt mit internationalen Touristikausgaben von etwa 42,9 Mrd. USD (Quelle: UNWTO, Tourism Highlights, Ausgabe 2015). Mit seinen beiden wichtigsten Veranstaltermarken Nouvelles Frontières und Marmara ist TUI Marktführer in Frankreich. Thomas Cook liegt auf dem französischen Veranstaltermarkt auf Platz zwei (Mintel, European Leisure Travel Industry, September 2013). Frankreich ist der größte Zielmarkt weltweit mit mehr als 83,7 Mio. Touristen im Jahr 2014.
Der gesamte Hotelmarkt weltweit belief sich im Jahr 2014 auf 385,5 Mrd. € (Geschäfts- und Privatreisen). Bis 2018 wird ein durchschnittlicher jährlicher Zuwachs von 6,4 % erwartet (Euromonitor; Juni 2015). Der Hotelmarkt teilt sich in die Ferien- und Geschäftshotellerie auf. Ferienhotels unterscheiden sich in diversen Merkmalen von Geschäftshotels, so beispielsweise durch eine längere durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste. Auch die Standorte der Hotels (z. B. Städte versus Freizeitresorts), Ausstattung und Dienstleistungsanforderungen der Hotels unterscheiden sich. Aus Nachfragesicht unterteilt sich der Ferienhotelmarkt in Europa in mehrere kleinere Teilmärkte, die auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Gäste zugeschnitten sind. Diese Teilmärkte umfassen Premium-, Komfort- und Budgethotels sowie Familien- / Apartmenthotels und Club- oder Resorthotels. Hotelgesellschaften können in verschiedenen Marktsegmenten unterschiedliche Hotels bieten, weil sie sich häufig über das jeweilige Preissegment, die Sternebewertung, Exklusivität oder Ausstattung definieren.
Die Verbraucher in unseren drei wichtigsten Quellmärkten bevorzugen folgende Destinationen.
Deutschland: Die beliebtesten Reiseziele in der Ferienhotellerie der Gäste aus dem Quellmarkt Deutschland sind Spanien, Italien, Türkei, Österreich, Kroatien, Frankreich, Polen und Griechenland (Quelle: Mintel, European Leisure Travel Industry, September 2013). Hier wird die Türkei mit einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von 13,6 % bis 2018 als größter Wachstumsmarkt eingeschätzt, während Italien der größte Markt, gemessen am Volumen, mit einem Wert von 22,9 Mrd. € im Ferienreisemarkt ist (Euromonitor, Juni 2015).
Großbritannien: Für Kunden in Großbritannien sind die beliebtesten Reiseziele in der Ferienhotellerie Spanien, Frankreich, die USA, Italien, Griechenland, Portugal und die Türkei (Mintel, European Leisure Travel Industry, September 2013).
Frankreich: Die beliebtesten Reiseziele in der Ferienhotellerie der Kunden aus dem Quellmarkt Frankreich sind Spanien, Tunesien, Marokko, Griechenland und die Türkei (Mintel, European Leisure Travel Industry, September 2013).
Grundsätzlich lassen sich in der Hotellerie folgende Betriebsmodelle unterscheiden: (i) Eigentümer der Vermögenswerte, deren Hauptgeschäft in dem Besitz von Immobilien besteht, (ii) Inhaber von Marken und Betreiber, die typischerweise Hotels selbst managen oder Franchise-Vereinbarungen mit unabhängigen Betreibern abschließen, die wiederum die Hotelimmobilie managen, und (iii) unabhängige Betreiber, die die Aufgaben der Besitzer, Markeninhaber und Betreiber kombinieren, indem sie verschiedene Hotels unter unterschiedlichen Marken, häufig im Rahmen von Franchise-Vereinbarungen, managen.
Das obere Segment des Ferienhotelleriemarkts zeichnet sich durch sehr anspruchsvolle und spezialisierte Häuser aus, die durch große, internationale Unternehmen und Investoren betrieben werden. Insbesondere in Europa gibt es auch eine Reihe kleiner, häufig familiengeführter Häuser, die weniger gehoben sind und über weniger finanzielle Mittel verfügen. Die meisten familiengeführten Hotels werden nicht unter einer Marke geführt und typischerweise können die Gäste diese Hotels nicht über globale Vertriebssysteme buchen. Angesichts der Vielzahl von Eigentums- und Betriebsmodellen in der Ferienhotellerie und des fragmentierten Wettbewerbsumfelds, das zumindest in Europa nicht durch große Hotelketten dominiert wird, unterscheidet sich das Wettbewerbsumfeld von einem Standort zum nächsten erheblich.
Die globale Kreuzfahrtbranche erwartet, in 2015 Umsätze in Höhe von etwa 39,6 Mrd. USD zu erzielen - ein Zuwachs um 6,9 % gegenüber 2014, mit 22,2 Mio. Passagieren auf annualisierter Basis (Cruise Market Watch Website, www.cruisemarketwatch.com/market-share/). Der nordamerikanische Markt ist bei weitem der größte und am weitesten entwickelte Markt für Kreuzfahrten weltweit mit etwa 13 Mio. Gästen in 2015 und einer hohen Penetrationsrate mit einem Anteil der Kreuzfahrtpassagiere an der Gesamtbevölkerung von 3,4 % in 2014. Dagegen wiesen die Kreuzfahrtmärkte Europas 2014 etwa 6,4 Mio. Kreuzfahrtpassagiere und eine durchschnittliche Penetrationsrate von nur 1,0 % auf. Die Marktpenetration wies von Land zu Land signifikante Unterschiede auf (CLIA Europe Statistics and Markets, 2014).
Großbritannien, Frankreich und Deutschland zählen zu den fünf größten Kreuzfahrtmärkten in Europa (Mintel, Cruises - International, Juni 2014).
Deutschland ist der größte Kreuzfahrtmarkt in Europa. 2014 lag das Passagieraufkommen bei 1,8 Mio. Die Penetrationsrate lag bei 2,2 % und war damit niedriger als in Großbritannien (CLIA Europe Statistics and Markets, 2014). Großbritannien sind der zweitgrößte Kreuzfahrtmarkt in Europa. 2014 belief sich die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere auf etwa 1,6 Mio. Die Penetrationsrate ist hier am höchsten (2014 nahmen 2,4 % der britischen Gesamtbevölkerung an einer Kreuzfahrt teil; damit lag der Anteil erheblich über dem europäischen Durchschnitt) (CLIA Europe Statistics and Markets, 2014). Frankreich, der viertgrößte Kreuzfahrtmarkt in Europa, verzeichnete 2014 etwa 0,6 Mio. Kreuzfahrtpassagiere. Der französische Kreuzfahrtmarkt zeichnet sich durch eine niedrigere Penetrationsrate aus. Nur 0,9 % der Gesamtbevölkerung nahmen 2014 an einer Kreuzfahrt teil (CLIA Europe Statistics and Markets, 2014).
Der europäische Kreuzfahrtmarkt teilt sich in Teilmärkte auf, die eine Vielzahl unterschiedlicher Kundensegmente bedienen: die Segmente Budget, Discovery, Premium und Luxus. Kreuzfahrtgesellschaften nutzen verschiedene Formate, um diese Teilmärkte und die speziellen Bedürfnisse ihrer Kunden zu bedienen. So sind beispielsweise Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, Deilmann und Phoenix allesamt im Premiummarktsegment tätig, wogegen Compagnie du Ponant Cruises den französischen Teilmarkt für Luxuskreuzfahrten bedient und Hapag-Lloyd Kreuzfahrten exklusiv das Segment der Luxuskreuzfahrten in Deutschland besetzt. Abgesehen von traditionellen Formaten bieten die Gesellschaften auch Clubschiffkreuzfahrten (wie die AIDA) oder stärker zeitgemäß orientierte Kreuzfahrten (wie TUI Cruises) im Premiumsegment an. Da ein Kreuzfahrtschiff häufig als eine eigene Destination betrachtet wird, konkurrieren die Kreuzfahrtgesellschaften insbesondere im Luxus- und Premiumsegment mit anderen Destinationen wie führenden Hotels und Resorts.
Die TUI Group verfügt in allen Sparten über starke Marken. Aus unserer Sicht bietet uns die Stärke unserer Marken in allen touristischen Quellmärkten in Europa und unseren Zielgebietsmärkten einen erheblichen Vorteil gegenüber unseren Mitbewerbern. In einer 2015 durchgeführten Umfrage wurde TUI erneut als die Reisemarke in Deutschland und Österreich eingestuft, der am meisten Vertrauen entgegengebracht wird (Quelle: Reader's Digest Trusted Brands 2015). Die TUI hat außerdem den größten Markenwertzuwachs aller in einer Studie erfassten Unternehmen erzielt, die 2015 von der international renommierten Markenberatungsgesellschaft Interbrand durchgeführt wurde, um ein Ranking der wertvollsten deutschen Marken zu erstellen. Der Markenwert der TUI stieg um 43 % auf 1,4 Mrd. €. Die Interbrand-Markenexperten betonten bei ihrer Analyse die Tatsache, dass die TUI Group eine größere Präsenz erzielen wird und aufgrund der anhaltenden Bündelung aller Dienste und Teilmarken in der Marke TUI Kontinuität erreichen wird.
Durch den Zusammenschluss der TUI AG mit der TUI Travel PLC im Dezember 2014 ist der weltweit führende Touristikkonzern entstanden. Er bündelt die Premiummarken für Urlaubshotels und Kreuzfahrten der TUI AG mit den starken Marketing- und Vertriebskapazitäten, der modernen und effizienten Flugzeugflotte, dem Zielgebietsagenturnetzwerk sowie den einzigartigen Urlaubskonzepten der ehemaligen TUI Travel.
Von einem überwiegend veranstaltergeprägten Geschäftsmodell haben wir uns erfolgreich zu einem vertikal integrierten Touristikkonzern gewandelt, dessen Kern eine Konsumgütermarke mit starkem Fokus auf ein exklusives Hotel- und Kreuzfahrtangebot bildet. Wir wollen bei Wachstum, Qualität und Markenversprechen neue Maßstäbe in unserer Branche setzen und für unsere Anteilseigner, Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter erhebliche Chancen schaffen. Unseren Kunden bieten wir ein einzigartiges Leistungsspektrum, unsere Aktionäre profitieren von einem höheren Unternehmenswert.
Unser Geschäftsmodell differenziert uns vom Wettbewerb aufgrund unserer Größe und unserer führenden Positionen auf allen Stufen der Wertschöpfungskette: Marketing & Vertrieb, Flug, Zielgebietsdienstleistungen sowie Hotels & Kreuzfahrten. Dieses Modell und die Kombination von TUI Power Brand, unseren lokalen Wurzeln und unserer lokalen Marktexpertise sowie einer starken zentralen IT-Plattform verleiht uns unsere Einzigartigkeit.
Die Vorteile eines vertikal integrierten Modells liegen auf der Hand:
| ― | Wir gestalten das Kundenerlebnis entlang der gesamten Wertschöpfungskette - von der Inspiration und Beratung über die Buchung, den Flug, die Betreuung vor Ort durch unsere Zielgebietsagenturen sowie den Aufenthalt im Hotel oder auf dem Kreuzfahrtschiff. Damit unterscheiden wir uns von unseren Wettbewerbern: Wir bieten Urlaubserlebnisse an, die genau auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind. Durch das Wachstum der Gästezahlen, der Steigerung des Pro-Kopf-Umsatzes sowie unsere exzellenten Kundenbindungsprogramme erzielen wir ein nachhaltiges und profitables Umsatzwachstum. |
| ― | Unsere eigenen Hotels und Kreuzfahrtschiffe geben uns die Möglichkeit, unsere Produkte zu differenzieren. Wir steuern die Qualität und Kundenzufriedenheit selbst und können die Kundennachfrage nach Urlaubszielen und -erlebnissen auch dort erfüllen, wo das Angebot knapp ist. |
| ― | Die Integration von Content und Vertrieb ermöglicht uns ein schnelleres und risikoärmeres Wachstum. Wir erweitern unser Portfolio an Hotels, Hotelkonzepten und Kreuzfahrtschiffen vor dem Hintergrund unserer eigenen Vertriebsstärke und dem direkten Kundenzugang. |
| ― | Durch die vertikale Integration gelingt es uns, strukturelle und operative Synergien zu erzielen. So ist beispielsweise die Auslastung unserer eigenen Hotels infolge des Zusammenschlusses bereits gestiegen. |
Die Integration nach dem Zusammenschluss verläuft reibungslos und schneller als erwartet. Wir haben daher das Tempo unseres organisatorischen Wandels forciert. Mit der Einführung flacher Strukturen können wir Entscheidungsprozesse beschleunigen und gleichzeitig unsere Touristik klar von unseren übrigen Geschäftsfeldern (Specialist Travel und Hapag-Lloyd AG, die als Finanzanlage zur Veräußerung gehalten wird) trennen.
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| TOURISTIK | SPECIALIST TRAVEL | ||
|---|---|---|---|
| REGION NORD | HOTELS & RESORTS | HOTELBEDS GROUP | SPECIALIST GROUP |
| REGION ZENTRAL | KREUZFAHRTEN | ||
| REGION WEST | ZIELGEBIETSDIENSTLEISTUNGEN* | ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTEN | |
| Plattformen (Flug & Kunden/IT) | Hapag-Lloyd AG |
* Ab 2015/16.
Mit dieser Struktur konzentrieren wir uns auf das Wachstum unseres integrierten Touristikgeschäfts und können zugleich den Bereich Specialist Travel mit Blick auf Wachstum und Wertsteigerung separat führen. Die Struktur unseres Touristikgeschäfts schafft ein Gleichgewicht zwischen dem lokalen Management, das den unterschiedlichen Merkmalen unserer drei Regionen und der Bereiche Hotels & Resorts, Kreuzfahrten und Zielgebietsdienstleistungen gerecht wird, und der Größe und Effizienz, die wir mit unseren globalen Plattformen erzielen wollen.
Die folgenden Wachstumshebel bilden die Grundlage für die Erreichung höherer Renditen für unsere Anteilseigner:
| ― | Wachstum in der Touristik |
| ― | Maximierung von Wachstum und Wert unser übrigen Geschäftsbereiche |
| ― | Realisierung der Synergien aus dem Zusammenschluss |
| ― | Bilanzstärke, Flexibilität und Generierung eines starken Free Cash Flow |
Unsere Quellmarkt-Organisationen (inkl. unserer Joint Ventures) betreuen jährlich mehr als 20 Mio. Gäste, die ihren Urlaub bei uns buchen. Unser Ziel ist es, profitabel und schneller als der Markt zu wachsen. Im Geschäftsjahr 2014/15 haben wir einen Anstieg von 2 % bei den Quellmarkt-Gästezahlen erreicht. Großbritannien und Belgien haben Zuwächse von rund 5 % erzielt, diese wurden durch Kapazitätskürzungen in den Nordischen Ländern und Belgien sowie eine niedrigere Wachstumsrate in Deutschland teilweise ausgeglichen.
Die Stärken der Marke TUI wollen wir global nutzen. Ein weltweites Markenerlebnis und ein weltweiter Markenauftritt bieten viele Vorteile für unsere Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter. Die Strahlkraft der Marke TUI mit ihrem "Smile", dem lächelnden Logo, ist äußerst hoch. Unsere Marke bietet ein erhebliches Wachstumspotential und steht für ein durchgängiges Kundenerlebnis, digitale Präsenz, operative Effizienz und Wettbewerbsstärke. Langfristig wollen wir einen weltweit einheitlichen Markenauftritt schaffen, ohne dabei unsere lokalen Wurzeln zu vernachlässigen. Im Oktober 2015 haben wir die Marke TUI erfolgreich in den Niederlanden ausgerollt - die ungestützte Markenbekanntheit in diesem Quellmarkt hat bereits deutlich zugenommen. Unsere Marke wird ebenfalls in Frankreich eingeführt;
Belgien, die Nordischen Länder und Großbritannien werden in den nächsten Jahren folgen.
Die Stärkung unseres Vertriebs bleibt ein zentrales Element unserer Marketing- und Vertriebsstrategie - alle Quellmärkte haben das Ziel, den Anteil des Direkt- und Online-Vertriebs zu steigern. Im Geschäftsjahr 2014/15 stieg der Eigenvertrieb um 2 Prozentpunkte auf 70 %. Der Online-Vertrieb wuchs um 3 Prozentpunkte auf 41 %. Alle Quellmärkte trugen zu diesem Fortschritt bei.
Um schneller als der Markt zu wachsen, erweitern wir unser Angebot in bestehenden Quellmärkten. So erhöhen wir die Kapazitäten auf der Langstrecke und bieten mehr Flexibilität bei Flugzeiten und Aufenthaltsdauer bei unserem Unique Holidays-Angebot. Die Anzahl unserer Fernreiseveranstaltergäste stieg in 2014/15 um 8 %.
Wir wollen durch die Erschließung neuer Quellmärkte weiterwachsen; skalierbare IT-Plattformen bieten uns dabei die Möglichkeit, die Auslastung in den konzerneigenen Hotels zu steigern. In Spanien ermöglicht uns die neue Plattform bereits den direkten Marktzugang, Portugal und Brasilien werden demnächst folgen.
Weiterhin konzentrieren wir uns darauf, unser Ergebnis in Märkten zu steigern, die hinter der Marktentwicklung zurückbleiben, und insgesamt unsere operative Effizienz zu verbessern.
Die rund 140 von unseren fünf Charterfluggesellschaften in unseren Quellmärkten betriebenen Flugzeuge befördern etwa 13 Mio. Kunden pro Jahr. Die Airlines sind bislang separat geführt worden, diese Struktur werden wir jetzt ändern. Aufgrund unseres integrierten Modells wären unsere Fluggesellschaften zusammengenommen Europas siebtgrößte Fluglinie mit hohen Auslastungsquoten. Um unsere Fluggesellschaften zukunftssicher aufzustellen, wollen wir potenzielle Skaleneffekte heben.
Zukünftig werden wir den Betrieb unserer fünf Fluggesellschaften weiter optimieren, indem wir eine wettbewerbsfähige zentrale Plattform für den Flugbereich aufbauen. Wir kreieren eine virtuelle Fluglinie, d. h., wir wollen länderübergreifend als "eine" Airline agieren, soweit dies sinnvoll ist. Dabei belassen wir regionale Unterschiede dort, wo die Vorteile der Differenzierung den Nutzen der Harmonisierung übersteigen. Organisationsstruktur, Geschäftsmodell und Skaleneffekte sind die Kernelemente unserer zentralen Plattform. Wir erwarten beispielsweise Vorteile bei Kauf und Finanzierung von Flugzeugen, bei Technik- und Wartungsfunktionen, durch eine gemeinsame IT, gemeinsame Langstreckenplanung oder auch gemeinsamen Einkauf.
Wir sind die einzige Ferienfluggesellschaft, deren Flotte Maschinen des Typs Boeing B787, dem so genannten Dreamliner, umfasst. Dies verschafft uns ein Alleinstellungsmerkmal auf der Langstrecke. Aufgrund der erheblichen wirtschaftlichen Vorteile aus der Nutzung der B787 werden wir weitere Dreamliner in unsere Flotte aufnehmen. Ein Flug mit einer B787 wertet das Kundenerlebnis auf und ist zugleich kosteneffizient, da Dreamliner weniger Treibstoff verbrauchen als andere Flugzeuge ähnlicher Größe. Daher ermöglicht die B787 es uns, neue Destinationen anzusteuern, und erweitert somit unsere signifikante und wachsende Präsenz auf der Langstrecke.
Unsere einzigartigen Zielgebietsdienstleistungen bringen unsere Marke zum Leben. Wir haben ein einheitliches Serviceteam und eine gemeinsame strategische Kundenplattform für sämtliche Touristikaktivitäten innerhalb der TUI Group geschaffen. Mit ihren mehr als 6.500 Mitarbeitern operieren die Zielgebietsdienstleister derzeit in mehr als 100 Destinationen und haben Zugang zu etwa 11 Mio. Kunden. Ab 2015/16 wird das Geschäft der Zielgebietsdienstleistungen in unsere Touristik integriert. Wir setzen unsere Differenzierungsstrategie in allen Destinationen um. Wir werten das Kundenerlebnis weiter auf, verbessern unsere Umsätze, Margen und das Engagement unserer Mitarbeiter und reduzieren zugleich die Umsatz- und Gemeinkosten. So erzielen wir ein besseres Margenprofil. Als integralen Bestandteil unseres Ansatzes, ein durchgängiges Urlaubserlebnis auf der Basis von Kundenplattformen auf Weltklasseniveau zu schaffen, bieten wir gemeinsame Transfer-, Management- und Transportleistungen, zugleich jedoch auch differenzierte, lokale Erlebnisausflüge.
Die Zahl unserer Gäste in unseren eigenen Hotels und Kreuzfahrtschiffen beläuft sich zurzeit auf mehr als 7 Mio. jährlich. Unser Wachstum in diesem Bereich wird ein wesentlicher Treiber für profitables Ergebniswachstum sein und drei Elemente umfassen: Wachstum bei unseren starken Hotel- und Club-Marken, Wachstum bei unseren leistungsfähigen und exklusiven internationalen Hotelkonzepten sowie profitables Wachstum im Bereich Kreuzfahrten.
Wir sehen weiteres Wachstumspotenzial in der Internationalisierung unserer eigenen und von TUI im Eigenvertrieb vermarkteten Hotelmarken sowie unserer exklusiven Hotelkonzepte. Außerdem sollen neue exklusive Hotelprojekte in erstklassigen Lagen entwickelt und betrieben werden.
Unser strategischer Schwerpunkt bei Hotels & Resorts liegt auf einer weiteren Stärkung unserer Differenzierung und Optimierung unseres Portfolios an eigenen Hotels und der Schärfung unseres Markenprofils. Die Kernmarken werden Riu, Robinson, Magic Life und unsere neue Hotelmarke TUI Blue sein. Unser Angebot wird durch die Internationalisierung von drei Hotelkonzepten abgerundet: Sensatori, Sensimar und Family Life.
Der Unterschied zwischen den Hotelmarken und Hotelkonzepten liegt darin, dass die Marken von TUI als Hotelbetreiber geführt werden, während die Hotelkonzepte auch von anderen Hotelbetreibern für ihre Häuser übernommen werden können. Für unsere Hotelaktivitäten planen wir, das Volumen unseres Content stark auszubauen. Bis zum Geschäftsjahr 2018/19 soll das Portfolio um rund 60 neue Häuser erweitert werden.
Riu ist unsere größte Hotelmarke. Sie steht für exzellenten Service, erstklassige Lage und Topqualität. Wir wollen diese hochprofitable Marke weiter stärken. Zusätzlich zu unserem attraktiven Portfolio von mehr als 100 Hotels haben wir in 2014/15 drei neue Anlagen in Aruba, Bulgarien und Deutschland und ein neues Resort auf Mauritius eröffnet. Ein wichtiger Wachstumstreiber wird die Aufnahme neuer Destinationen insbesondere an Fernzielen darstellen. Neben der bestehenden Präsenz von Riu auf der Langstrecke werden vier weitere Hotels 2015/16 und 2016/17 in der Dominikanischen Republik, auf Sri Lanka und Jamaika sowie in Mexiko eröffnet. Weiteres Wachstum wird durch ständige Portfoliooptimierung und Renovierungsarbeiten erzielt.
TUI Blue ist unsere neue Hotelmarke, die sich auf Differenzierung und Qualität fokussiert. Als einzigartiges Leistungsangebot bietet sie ein Premium-All-Inclusive-Konzept. Neben Neubauten wird der Aufbau der Marke auch auf einem Rebranding bestehender schwächerer Hotelmarken basieren, um einen Turnaround zu erzielen. Wir haben im Sommer 2015 die Neupositionierung eines ehemaligen Iberotel in Sarigerme getestet. Dieses und ein weiteres Hotel, das bereits Teil unseres Portfolios ist, werden im Mai 2016 offiziell unter der Marke TUI Blue eröffnet. Zum Ende des Kalenderjahres 2016 folgt die Eröffnung eines Resorts in der Toskana. Weitere zwölf Anlagen werden zurzeit hinsichtlich einer Eröffnung in 2015/16 geprüft.
Im Bereich Cluburlaub konzentriert sich unser Wachstum auf Robinson und Magic Life. Robinson steht für unser Angebot an professionellen Sport- und Unterhaltungsprogrammen und Events. Robinsons zentrale Wachstumshebel sind die Stärkung des Quellmarktvertriebs und des globalen Direktvertriebs sowie die internationale Expansion. Im Geschäftsjahr 2014/15 haben wir einen neuen Club in Tunesien eröffnet. Für 2015/16 und 2016/17 sind mit der Türkei, Griechenland und den Malediven weitere vier Eröffnungen geplant. Zahlreiche weitere Optionen werden zurzeit verhandelt.
Magic Life steht für familienfreundliche Feriendörfer sowie vielseitige Sport- und internationale Unterhaltungsprogramme. Eine starke Integration mit den Quellmärkten hat bereits zu erheblichen Auslastungssteigerungen geführt. Das zukünftige Wachstum bei Magic Life wird durch eine weitere Internationalisierung des Konzepts über die Quellmärkte sowie eine globale Stärkung des Vertriebs getrieben. Im Sommer 2015 wurden neue Clubs auf Ibiza und Rhodos eröffnet.
Auch bei unseren starken und exklusiven Hotelkonzepten setzen wir auf Wachstum durch Internationalisierung. Sensatori, Sensimar und Family Life sind unsere Marken für herausragende internationale Hotelkonzepte, die für spezifische Kundensegmente entwickelt worden sind. Diese Marken umfassen mehr als 100 Hotels und bilden somit eine stabile Basis, die unserem Angebot in den lokalen Märkten einen Wettbewerbsvorsprung verschafft. Die Internationalisierung der Marken Sensatori und Sensimar sowie die Einführung von Family Life starten 2016.
In 2015 haben wir zwei neue Sensatoris und zwei neue Sensimars eröffnet, die von Hotelgesellschaften der TUI Group betrieben werden.
Wir erwarten, dass die geplante Expansion unserer Flotte es uns ermöglicht, zu einer der führenden Kreuzfahrtgesellschaften Europas zu werden.
TUI Cruises operiert zur Zeit mit vier Schiffen in dem wachstumsstarken deutschen Premiummarkt, der bislang eine geringe Marktdurchdringung aufweist. Mit der Auslieferung je eines weiteren Schiffes in jedem der vier folgenden Jahre sichern wir uns zusätzliche Kapazitäten und verschaffen wir uns so einen starken Wettbewerbsvorteil. In Großbritannien operiert Thomson Cruises eine Flotte von fünf Kreuzfahrtschiffen, die in den nächsten Jahren komplett modernisiert werden soll, beginnend mit der Inbetriebnahme der neuen Thomson Discovery im Q2 2016. Darüber hinaus beabsichtigen wir, mit der Auslieferung der Mein Schiff 7 und der Mein Schiff 8 die Mein Schiff 1 und die Mein Schiff 2 an Thomson Cruises zu überführen, die dann über eine moderne Flotte von sechs Schiffen verfügen wird.
Bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten setzen wir weiterhin auf Luxus- und Expeditionskreuzfahrten. Die erfolgreiche Neupositionierung der Marke ist abgeschlossen, den Turnaround haben wir in diesem Jahr erreicht.
Die Entwicklung unserer Plattformen fokussiert sich auf das Kundenerlebnis, das wiederum profitables Ergebniswachstum treibt. Unsere zentralen Mobilitäts- und Online-Plattformen werden weiterentwickelt. Außerdem setzen wir eine SAP-basierte zentrale Kundenplattform um, die sämtliche Informationen zu unseren Kunden über die gesamte Reise hinweg erhebt und so eine einheitliche Sicht auf den Kunden bietet. Darüber hinaus implementieren wir unsere eCRM-Plattform, die ein strategisches Marketing unterstützt.
Wir haben ein starkes und erfahrenes Managementteam. Durch die Integration unseres Führungsteams treffen wir geschäftsübergreifend abgestimmte Entscheidungen und sichern die Umsetzung unseres gemeinsamen Ziels, ein profitables Ergebniswachstum zu erreichen.
Aufgrund ihrer unterschiedlichen Geschäftsmodelle und Strategien werden die Hotelbeds Group und die Specialist Group separat von der Touristik unter dem Dach der Specialist Travel geführt. Dadurch können wir uns gezielter darauf konzentrieren, ihren Wert und ihr Wachstum zu maximieren.
Die Hotelbeds Group ist der weltweit führende B2B-Anbieter und operiert in mehr als 100 Ländern. Diese Marktposition wurde überwiegend durch organisches Wachstum erzielt. Wir entwickeln uns weiterhin besser als der Markt mit einem jährlichen Wachstum des Gesamttransaktionswerts (TTV, Total Transaction Value) von mehr als 20 % in den letzten Jahren. In 2014/15 erreichte das Bettenportal ein Wachstum des TTV-Werts von 26 % und ein Plus von 18 % bei den Übernachtungen.
Die Trennung des Bereichs Destination Services wird im Geschäftsjahr 2015/16 abgeschlossen. Nach der Eingliederung der Destination Services in das Touristikgeschäft wird die Hotelbeds Group als eigenständige Einheit geführt. Dadurch erzielen wir maximale Flexibilität und können alle Optionen für die Hotelbeds Group für Wachstum und Wertsteigerung prüfen, inklusive einer möglichen Veräußerung. Bis auf Weiteres streben wir für die nächsten drei Jahre weiterhin einen durchschnittlichen jährlichen Zuwachs beim bereinigten EBITA von mindestens 15-20 % an.
Die Specialist Group wird wertorientiert geführt; die Ergebnisse ihres Geschäftsportfolios sollen verbessert werden. Das bereinigte EBITA stieg im Geschäftsjahr 2014/15 um 11 Mio. €, alle Einheiten trugen dazu bei. Im Juli 2015 haben wir gemeinsam mit den Gründern von Intrepid Travel angekündigt, dass wir unsere Partnerschaft PEAK beenden werden, um uns gezielter auf unser Erlebnisreisegeschäft zu konzentrieren. Wir streben für die Specialist Group einen durchschnittlichen jährlichen Zuwachs beim bereinigten EBITA auf Höhe des entsprechenden Wachstums der Touristik für die nächsten drei Jahre an.
Da die LateRooms Group nicht zu unseren touristischen Kernaktivitäten gehört, hatten wir uns für eine Trennung von diesem Geschäft entschieden. Das operative Geschäft von AsiaRooms wurde im Q2 2014/15 beendet, das von Malapronta im Q3. Der Verkauf von LateRooms wurde im Oktober 2015 abgeschlossen.
Auch wenn der Kerngedanke des Zusammenschlusses der TUI mit der TUI Travel Wachstum war, können wir gleichzeitig Synergien in signifikantem Umfang realisieren. Die Integration unserer beiden Geschäfte verläuft planmäßig und hat im Berichtsjahr bereits zu ersten Ergebnissen geführt. Unsere Einschätzung der im Rahmen des Zusammenschlusses erwarteten Synergien und Einmalkosten haben wir im Verlauf des Berichtsjahres aktualisiert.
Aus der Verschlankung des Unternehmens erwarten wir aufgrund weiterer initiierter Reorganisationsmaßnahmen nunmehr jährliche Kosteneinsparungen von 50 Mio. € (ursprüngliche Einschätzung 45 Mio. €) ab dem Geschäftsjahr 2016/17, hauptsächlich aufgrund der Konsolidierung sich überschneidender Funktionen. In 2014/15 haben wir Einsparungen in Höhe von 10 Mio. € erzielt. Um unser Einsparungsziel zu erreichen, rechnen wir vor dem Hintergrund des aktuellen Umsetzungsstandes aktuell mit einmaligen Integrationskosten von 35 Mio. € (ursprüngliche Einschätzung 45 Mio. €), davon sind 31 Mio. € bereits in 2014/15 angefallen.
Unsere vereinheitlichte Eigentumsstruktur ermöglicht eine Steueroptimierung und die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge. Im Februar 2015 genehmigten unsere Anteilseigner den Abschluss eines Ergebnisabführungsvertrags zwischen der TUI AG und der Leibniz-Service GmbH. Dadurch wurde eine sofortige Umstrukturierung zu steuerlichen Zwecken möglich. Infolgedessen fiel der bereinigte effektive Steuersatz der TUI Group auf rund 25 %. Mit der Realisierung dieser Synergieeffekte sind keine Umstrukturierungs- oder Einmalkosten verbunden.
Wir erwarten darüber hinaus weitere Synergieeffekte durch ein gemeinsames Auslastungsmanagement der Quellmärkte und eigenen Hotels. Wir erwarten, dass die Auslastung infolge der Integration bis 2016/17 um 5 Prozentpunkte steigt. In 2014/15 betrug die Verbesserung 1,7 Prozentpunkte, dies entspricht einem zusätzlichen bereinigten EBITA von rund 10 Mio. € auf der Basis zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses. Wir erwarten auch in diesem Zusammenhang keine Umstrukturierungs- oder Einmalkosten. Diese Synergieeffekte bergen nur minimale Risiken, wie der Erwerb von Magic Life durch TUI Travel erfolgreich gezeigt hat.
Weitere (Netto-) Kosteneinsparungen von mindestens 20 Mio. € jährlich werden infolge der Integration der Zielgebietsdienstleistungen in das Touristikgeschäft erwartet. Unsere Einschätzung der für die Erzielung dieser Einsparungen nötigen einmaligen zahlungswirksame Kosten haben wir aufgrund einer geringeren erwarteten Steuerbelastung aus gesellschaftsrechtlichen Umstrukturierungen um rund 6 Mio. € auf etwa 69 Mio. € (einschließlich GuV, Investitionen und Steuern) reduziert. Sie gehen nur mit minimalen Risiken einher - unser Kosteneinsparziel ist bereits risikominimiert. Die Trennung der Rechtseinheiten und IT-Funktionen von Hotelbeds hat mit dem Start des Geschäftsjahres 2015/16 begonnen.
Wir haben klar formulierte strategische Ziele zur Verbesserung des Free Cash Flow und somit zur Realisierung hoher Anlagerenditen für unsere Aktionäre. Diese Ziele spiegeln sich in unserer Wachstumsstrategie wider. Wir stellen die Verbesserung unserer Bilanzkennzahlen und die Generierung des Cash Flow in den Fokus unseres Handelns.
Unser langfristiger Wachstumskurs wird durch unsere Bilanzstruktur und unser flexibles Asset Right-Geschäftsmodell unterstützt. Um effizienter zu wirtschaften und den Wert unserer Vermögenswerte zu maximieren, werden wir weiterhin die Eigentumsstruktur bestehender und neuer Hotels und Kreuzfahrtschiffe optimieren. Unsere Asset Right-Strategie ermöglicht uns ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Risiko und Rendite. Die Investitionspläne der TUI Group spiegeln unsere Wachstumsstrategie wider.
Dank der nachhaltigen Reduzierung unserer Verschuldung haben wir unsere Finanzstabilität und Flexibilität gestärkt. Wir legen darüber hinaus einen klaren Fokus auf das Management der Einmaleffekte. Wir wollen nach der Hebung der Synergieeffekte und der Umsetzung unserer Wachstumsstrategie unsere Bonitätskennzahlen verbessern. Wir werden uns auf unser Rating konzentrieren und so optimale Finanzierungskonditionen erreichen. Die dazu eingeführten Zielsetzungen sehen eine Verschuldungsdeckung des 3,5- bis 2,75-fachen Ergebnisses vor (3,0-fach in 2014/15) sowie eine Zinsdeckung der 4,5- bis 5,5-fachen Zinsen (4,7-fach in 2014/15).
Angesichts des Anstiegs unserer operativen Ertragskraft, des deutlichen Rückgangs der Zinszahlungen aufgrund der Reduzierung der Finanzverschuldung des Konzerns sowie der Aufstellung einer effizienteren steuerlichen Organschaft konzentrieren wir uns auf eine progressive Dividendenpolitik. Wir gehen davon aus, dass die Dividenden analog zu unserem bereinigten EBITA auf Basis konstanter Wechselkurse wachsen, wobei für 2014/15 und 2015/16 eine zusätzliche Steigerung von 10 % auf die Basisdividende erwartet wird, wie zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses dargestellt. Für das Geschäftsjahr 2014/15 schlagen wir daher eine Dividende von 0,56 € vor, die der starken Entwicklung des bereinigten Ergebnisses Rechnung trägt (Vorjahr 44,5 Cents pro Aktie unter Berücksichtigung der von TUI Travel gezahlten Zwischendividende).
Die TUI Group ist mit ihrem starken und nachhaltigen Geschäftsmodell und umfassenden Wachstumschancen beim Erreichen der strategischen und wirtschaftlichen Ziele auf Kurs:
| ― | profitables Umsatzwachstum über Marktwachstum (über 3 %) |
| ― | jährlicher Zuwachs des bereinigten operativen Ergebnisses um durchschnittlich mindestens 10 % in den nächsten drei Jahren bis 2017/18 |
| ― | Verpflichtung zu progressivem Dividendenwachstum |
Dank unserer Wachstumshebel, unserer Bilanzstärke und der Generierung eines starken freien Cash Flow sind wir überzeugt, dass die TUI Group eine überzeugende Anlagemöglichkeit darstellt, die außerordentlich gute Aussichten auf höhere Renditen für unsere Aktionäre aufweist.
Als touristischer Dienstleistungskonzern betreibt die TUI Group keine mit produzierenden Unternehmen vergleichbare Forschung und Entwicklung. Daher entfällt dieser Teilbericht.
Als weltweit führender Touristikkonzern mit einer globalen Marke, einem attraktiven Hotelportfolio, einem wachsenden Kreuzfahrtgeschäft, einer modernen und effizienten Flugzeugflotte und direktem Zugang zu mehr als 20 Mio. Kunden wollen wir unser vertikal integriertes Geschäftsmodell durch ein profitables Wachstum absichern und eine nachhaltige Wertsteigerung der TUI Group erzielen.
Zur wertorientierten Steuerung der TUI Group sowie der einzelnen Geschäftsfelder ist ein standardisiertes Steuerungssystem eingerichtet. Das wertorientierte Steuerungssystem ist ein integraler Bestandteil des konzernweit einheitlichen Controlling- und Planungsprozesses.
Unsere zentralen Steuerungsgrößen im Zuge der periodischen Wertanalyse sind der Return on Invested Capital (ROIC) und der absolute Wertbeitrag. Dabei werden dem erzielten ROIC die segmentspezifischen Kapitalkosten gegenübergestellt. Der ROIC errechnet sich als Quotient aus dem bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (bereinigtes EBITA) und dem durchschnittlich gebundenen verzinslichen Kapital (Invested Capital) des Segments.
EBITA definieren wir als Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Nettozinsaufwendungen und Aufwendungen aus der Bewertung von Zinssicherungsinstrumenten sowie außerplanmäßigen Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte. Während planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte im EBITA enthalten sind, wird das at Equity-Ergebnis unserer Beteiligung an der Containerschifffahrt hier nicht erfasst, da es sich bei unserer Beteiligung an der Hapag-Lloyd AG um eine reine Finanzbeteiligung ohne operativen Charakter handelt.
Zur Erläuterung und Bewertung der operativen Geschäftsentwicklung der TUI Group verwenden wir ein um Sondereinflüsse bereinigtes EBITA, das um Abgangsergebnisse von Finanzanlagen, Aufwendungen im Rahmen von Restrukturierungen, im Wesentlichen planmäßige Amortisationen auf immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokationen und andere Aufwendungen und Erträge aus Einzelsachverhalten korrigiert wird.
Im Rahmen unserer Wachstumsstrategie wollen wir in den nächsten drei Jahren zu konstanten Wechselkursen einen durchschnittlichen jährlichen Zuwachs unseres bereinigten EBITA um mindestens 10 % erzielen.
Zur unterjährigen Verfolgung der Geschäftsentwicklung in den Segmenten monitoren wir neben den finanziellen Größen Umsatz und EBITA auch nicht finanzielle Leistungsindikatoren, wie Gästezahlen unserer Veranstalter sowie Kapazität bzw. Passagiertage, Auslastung und Durchschnittspreise in den Segmenten Hotels & Resorts und Kreuzfahrten. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsberichterstattung haben wir außerdem eine Zielgröße für den spezifischen CO2 -Ausstoß pro Passagierkilometer unserer Airlines festgelegt, deren Erreichung wir jährlich messen.
→ Informationen über operative Leistungsindikatoren finden Sie in den Abschnitten Geschäftsentwicklung in den Segmenten (ab Seite 127), Nachhaltigkeit (ab Seite 146) sowie im Prognosebericht (ab Seite 115).
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| % | Veranstalter 2014/15 | Hotels 2014/15 | Kreuzfahrten 2014/15 | TUI Group 2014/15 |
|---|---|---|---|---|
| Risikoloser Zinssatz | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 |
| Risikozuschlag | 9,86 | 6,48 | 6,56 | 8,94 |
| Marktrisikoprämie | 6,00 | 6,00 | 6,00 | 6,00 |
| Beta-Faktor1 | 1,6426 | 1,0807 | 1,0927 | 1,4904 |
| Eigenkapitalkosten nach Steuern | 11,36 | 7,98 | 8,06 | 10,44 |
| Fremdkapitalkosten vor Steuern | 4,02 | 4,02 | 4,02 | 4,02 |
| Tax Shield | 1,20 | 1,20 | 1,20 | 1,20 |
| Fremdkapitalkosten nach Steuern | 2,82 | 2,82 | 2,82 | 2,82 |
| Eigenkapitalquote2 | 52,77 | 73,08 | 69,80 | 58,19 |
| Fremdkapitalquote2 | 47,23 | 26,92 | 30,20 | 41,81 |
| Gesamtkapitalkosten nach Steuern3 | 7,25 | 6,50 | 6,50 | 7,25 |
| Steuerquote | 29,83 | 29,83 | 29,83 | 29,83 |
| Eigenkapitalkosten vor Steuern | 15,72 | 11,05 | 11,14 | 14,51 |
| Fremdkapitalkosten vor Steuern | 4,02 | 4,02 | 4,02 | 4,02 |
| Eigenkapitalquote2 | 52,77 | 73,08 | 69,80 | 58,19 |
| Fremdkapitalquote2 | 47,23 | 26,92 | 30,20 | 41,81 |
| Gesamtkapitalkosten vor Steuern3 | 10,25 | 9,25 | 9,00 | 10,00 |
1 Sparten-Beta auf Basis Peergroup, Konzern-Beta auf Basis gewichteter Sparten-Betas.
2 Spartenquote auf Basis Peergroup, Konzernquote auf Basis gewichteter Spartenquoten.
3 Auf 1/4-Prozentpunkt gerundet.
Die Kapitalkosten berechnen sich als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten (WACC = Weighted Average Cost of Capital). Während die Eigenkapitalkosten die Renditeerwartung eines Anlegers bei einer Investition in die TUI Aktie widerspiegeln, werden für die Fremdkapitalkosten die durchschnittlichen Finanzierungskosten der TUI Group herangezogen. Dabei erfolgt die Betrachtung der Kapitalkosten grundsätzlich vor Steuern des Unternehmens und vor Steuern des Investors. Die so ermittelte Renditeanforderung entspricht der gleichen steuerlichen Ebene wie das in den ROIC eingehende bereinigte Ergebnis.
Der ROIC errechnet sich als Quotient aus dem bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (bereinigtes EBITA) und dem durchschnittlich gebundenen verzinslichen Kapital (Invested Capital) des Segments. Die angesetzte Ergebnisgröße ist definitionsgemäß frei von steuerlichen und finanziellen Einflüssen und bereinigt um einmalige Sondereinflüsse. Das Invested Capital umfasst aus Konzernsicht in seiner passivischen Herleitung das Eigenkapital inklusive Anteilen anderer Gesellschafter am Eigenkapital sowie den Saldo aus verzinslichen Schuldpositionen und zinstragenden Vermögenswerten. Darüber hinaus werden die kumulativen planmäßigen Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation dem Invested Capital wieder hinzugerechnet.
Neben der relativen Performance-Größe ROIC wird auch der so genannte Wertbeitrag als absolute wertorientierte Erfolgsgröße herangezogen. Der Wertbeitrag errechnet sich aus der Differenz des ermittelten ROIC und den zugehörigen Kapitalkosten, multipliziert mit dem gebundenen verzinslichen Kapital.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 geändert | |
|---|---|---|---|
| Eigenkapital | 2.417,3 | 2.530,2 | |
| Verzinsliche Schuldpositionen | 3.500,0 | 3.502,7 | |
| Finanzielle Vermögenswerte | 2.523,6 | 3.004,6 | |
| Kaufpreisallokationen | 572,9 | 514,1 | |
| Invested Capital | 3.966,6 | 3.542,4 | |
| Invested Capital Vorjahr | 3.542,4 | 3.568,1 | |
| Saisonale Anpassung1 | 500,0 | 500,0 | |
| Ø Invested Capital2 | 4.254,5 | 4.055,3 | |
| Bereinigtes EBITA | 1.069,0 | 869,9 | |
| ROIC | % | 25,13 | 21,45 |
| Kapitalkosten (WACC) | % | 10,00 | 10,00 |
| Wertbeitrag | 643,5 | 464,4 |
1 Anpassung zur Berücksichtigung der saisonalen Veränderung der Nettofinanzposition.
2 Durchschnittswert aus Jahresanfangs- und -endbestand.
Der ROIC der TUI Group erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,7 Prozentpunkte auf 25,1 %. Unter Berücksichtigung der Kapitalkosten in Höhe von 10 % errechnet sich damit ein positiver Wertbeitrag von 643,5 Mio. € (Vorjahr 464,4 Mio. €).
Für den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg unseres Konzerns und das Erreichen unserer strategischen Ziele ist ein erfolgreiches Management bestehender und neu auftretender Risiken entscheidend. Um bestehende Marktchancen nutzen und die hierin liegenden Erfolgspotenziale ausschöpfen zu können, müssen in angemessenem Umfang auch Risiken getragen werden. Daher bildet das Risikomanagement einen wesentlichen Bestandteil der als Grundsätze verantwortungsbewusster und guter Unternehmensführung verstandenen Corporate Governance unseres Konzerns.
Nach dem Zusammenschluss der TUI AG und der TUI Travel PLC im Dezember 2014 war das Geschäftsjahr 2014/15 auch in diesem Bereich - wie auch in zahlreichen weiteren Konzernfunktionen und -prozessen - ein Jahr des Übergangs. Da jedoch beide Unternehmen bereits zuvor eine starke Risikomanagementkultur entwickelt hatten, vollzog sich hier kein grundlegender Wandel, sondern eine kontinuierliche Weiterentwicklung. Im Rahmen dieses Entwicklungsprozesses wurden jeweils die Stärken der bereits bestehenden Risikomanagementprozesse identifiziert, um im Rahmen eines einheitlichen Prozesses die konzeptionellen Grundlagen zu schaffen, Best Practice-Grundsätze anzuwenden und die rechtlichen und regulatorischen Erfordernisse sowohl in Deutschland als auch in Großbritannien zu erfüllen.
Unser überarbeitetes Risikomanagementkonzept, das auf unseren Planungszyklus ausgerichtet und auch darin verankert ist, wird nachstehend beschrieben.
Der Vorstand legt unter Einbeziehung des Aufsichtsrats die strategische Ausrichtung der TUI Group sowie die Art und das Ausmaß der Risiken fest, die der Konzern zur Erreichung seiner strategischen Ziele bereit ist, zu übernehmen.
Um sicherzustellen, dass die von dem Unternehmen gewählte Ausrichtung die optimale der verfügbaren strategischen Optionen darstellt, wird der Vorstand durch die Konzern-Funktion Group Strategy unterstützt. Diese Konzern-Funktion soll den Vorstand bei der Einschätzung der Risikolandschaft und Entwicklung potenzieller Strategien zur Steigerung des langfristigen Shareholder Value unterstützen. Group Strategy erstellt jährlich eine detaillierte Datenbasis, die die Marktattraktivität, Wettbewerbsposition und Geschäftsergebnisse nach Geschäftsbereichen und Quellmärkten erfasst. Diese Daten werden verwendet, um Diskussionsgrundlagen zu schaffen, die es dem Vorstand ermöglichen, die Höhe und Art der Risiken zu bestimmen, die er bei der Verfolgung der strategischen Ziele als vertretbar erachtet. Hat der Vorstand die Strategie verabschiedet, wird sie in die Dreijahresplanung des Konzerns eingebunden und trägt dazu bei, die Risikobereitschaft und Erwartungen des Konzerns intern wie auch extern zu kommunizieren.
Die Verantwortung für das Risikomanagement des Konzerns trägt der Vorstand. Nach der Festlegung und Kommunikation des angemessenen Risikoniveaus führt der Vorstand ein Risikomanagementsystem, um Risiken zu erkennen, zu bewerten, zu steuern und zu überwachen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden oder sich auf die Erreichung der strategischen Ziele auswirken könnten. Diese Risiken werden als Hauptrisiken des Konzerns bezeichnet.
Das Risikomanagementsystem beinhaltet auch die konzernintern veröffentlichte Risikomanagement-Richtlinie, um die Führungsverantwortung für Risiken (im Sinne eines Tone at the Top) durch die Schaffung einer geeigneten Risikokultur im Konzern zu verstärken. Aufgrund dieser Kultur wird von den Mitarbeitern erwartet, sich risiko- und kontrollbewusst zu verhalten. Die Richtlinie bietet die formale Voraussetzung, das Risikomanagement in die Aufbauorganisation des Konzerns einzubinden. Jedem Hauptrisiko ist ein Mitglied des Executive Committee als Risk Sponsor zugeordnet. Dadurch werden klare Verantwortungslinien geschaffen und ein effektives Management der Hauptrisiken wird gewährleistet.
Der Vorstand berichtet regelmäßig an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats über die Gesamtrisikosituation des Konzerns, die Hauptrisiken und das Management dieser Risiken sowie über die Ergebnisse und Effektivität des Risikomanagementsystems insgesamt.
Das Risikokomitee (Risk Oversight Committee, ROC) ist im Auftrag des Vorstands dafür verantwortlich, dass geschäftliche Risiken im Konzern gesellschafts- und funktionsübergreifend erkannt, eingeschätzt, gesteuert und überwacht werden. Das ROC tritt mindestens einmal pro Quartal zusammen. Seine Aufgaben umfassen zum einen die Betrachtung der Hauptrisiken im Hinblick auf die Konzernstrategie und zum anderen die Festlegung der Risikotoleranz für jedes dieser Risiken. Weiterhin ist das ROC für die Beurteilung der Effektivität der bestehenden Kontrollen und Maßnahmenpläne zuständig, hat Vorschläge zur weiteren Verbesserung der Kontrollen zu entwickeln und muss zur Beurteilung der Risikolage die durch die Geschäftsbereiche erstellte Bottom up-Risikoberichterstattung überprüfen. Das ROC unterstützt die Einbindung des Risikomanagements in den Planungszyklus des Konzerns und überwacht die durchzuführenden Stresstests für die Cash-Flow-Prognosen.
Das Management der wichtigsten Geschäftsbereiche des Konzerns nimmt abwechselnd an den Sitzungen des ROC teil, um das Risiko- und Kontrollkonzept ihres Bereichs vorzustellen. So können die ROC-Mitglieder Fragen zu bestehenden Prozessen und Risiken und zu etwaigen neuen oder sich bereits abzeichnenden Risiken stellen und können beurteilen, ob weiterhin in allen wichtigen Geschäftsbereichen eine angemessene Risikokultur besteht.
Der Ausschuss tagt unter dem Vorsitz des Vorstands Finanzen (CFO). Ihm gehören außerdem der Group Director Controlling und der Finanzdirektor Touristik, die Leiter der Ressorts Compliance & Risk, Financial Accounting, Treasury & Insurance, Group Reporting & Analysis, Assurance & M&A, Investor Relations, Group Reward und Vertreter der IT- und Legal Compliance-Funktionen an. Der Bereichsleiter Konzernrevision nimmt ohne Stimmrecht teil, um die Unabhängigkeit seiner Funktion zu wahren. Das ROC berichtet quartalsweise an den Vorstand, um ihn über Veränderungen in der Risikolandschaft sowie Entwicklungen bei der Steuerung der Hauptrisiken zu unterrichten und um regelmäßige Diskussionen innerhalb des Vorstands über Risiken und deren Steuerung zu ermöglichen.
Darüber hinaus hat der Vorstand ein Group Risk-Team eingesetzt. Dessen Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass das Risikomanagementsystem effektiv funktioniert und dass die Risikomanagement-Richtlinie konzernweit angemessen umgesetzt wird. Das Group Risk-Team unterstützt den Risikomanagementprozess, indem es dem Management Orientierungshilfen und Unterstützung bietet. Zugleich fungiert es als zentrale Stelle für die konzernweite Risikokoordinierung, -überwachung und -berichterstattung. Das Group Risk-Team ist für die Verwaltung und den Einsatz der Risiko- und Kontrollsoftware verantwortlich, die die Risikoberichterstattungs- und Risikomanagementprozesse des Konzerns IT-technisch unterstützt.
Jeder Geschäftsbereich und jeder Quellmarkt des Konzerns hat die Risikomanagement-Richtlinie anzuwenden. Dafür ist entweder jeweils ein eigener Risikoausschuss einzusetzen oder das Thema Risiko ist als ständiger Tagesordnungspunkt für die Sitzungen der Leitungsgremien aufzunehmen, um sicherzustellen, dass diesem Thema die erforderliche Aufmerksamkeit der obersten Führungsebene innerhalb des Geschäftsbereichs zukommt. Außerdem ernennen die Geschäftsbereiche und Quellmärkte jeweils einen Risk Champion, der die Risikomanagement-Richtlinie innerhalb des Geschäftsbereichs einsetzt und für eine effektive Anwendung sorgt. Die Risk Champions stehen in engem Kontakt mit dem Group Risk-Team und gewährleisten so die effiziente Funktionsweise des Risikomanagementsystems sowie die kontinuierliche Verbesserung des Risikomanagements und der Berichterstattung.
Das Group Risk-Team verwendet in allen wichtigen Geschäftsbereichen eine durchgängige Risikomanagementmethodik. Sie wird durch eine Risiko- und Kontrollsoftware systemtechnisch unterstützt, die die sprachliche Eindeutigkeit und Transparenz der Risiken sicherstellt und die Kontrollen und Maßnahmen sowie Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten abbildet. Im Rahmen des operativen Tagesgeschäfts der Geschäftsbereiche und Quellmärkte werden Risiken kontinuierlich identifiziert, beurteilt und gesteuert. Darüber hinaus werden die Risiken mindestens quartalsweise auf verschiedenen Konzernebenen zusammengeführt und überprüft.
Vierteljährlich identifizieren die jeweiligen Linienmanagements die Risiken, die für die Verfolgung der Strategie des Geschäftsbereichs am relevantesten sind. Dabei werden die folgenden vier Risikotypen zugrunde gelegt:
| ― | längerfristige strategische Gefahren sowie Gefahren aus den Emerging Markets, |
| ― | mittelfristige Herausforderungen im Zusammenhang mit Business Change-Programmen, |
| ― | kurzfristige Risiken, die durch Veränderungen des externen und regulatorischen Umfelds ausgelöst werden, und |
| ― | kurzfristige Risiken im Hinblick auf interne Tätigkeiten und Kontrollen. |
Jedes Risiko wird einem so genannten Risikoverantwortlichen (Risk Owner) zugeordnet, der die Verantwortung für das angemessene Management der Risiken hat.
Bei der Beschreibung der Risiken werden die zugrunde liegenden Ursachen für das jeweilige Risiko erläutert und die möglichen Faktoren benannt, die zum Eintreten des Risikos führen können. Darüber hinaus werden die möglichen Auswirkungen beschrieben, die sich aus dem Eintreten des Risikos ergeben können. Dies ermöglicht es den Bereichen / Quellmärkten und dem Konzern, das Zusammenwirken der Risiken und potenzielle auslösende Ereignisse und / oder aggregierte Auswirkungen einzuschätzen, um dann geeignete Strategien zur Minimierung der Ursachen und / oder Auswirkungen zu entwickeln.
Zunächst wird das Bruttorisiko eingeschätzt, das im Wesentlichen dem Worst-Case-Szenario entspricht. Es ergibt sich aus den Auswirkungen eines Risikos in Kombination mit der Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos, für den Fall, dass es keine Kontrollen gäbe, um das Risiko zu steuern, zu mindern oder zu überwachen.
Das Bruttorisiko zeigt eine potenzielle Risikohöhe auf, die entstünde, falls die Kontrollen komplett ausfallen würden oder nicht eingerichtet worden wären. Die Beurteilung der Auswirkungen und der Eintrittswahrscheinlichkeit erfolgt jeweils auf Basis einer Skala von 1 bis 5 anhand der nachstehend aufgeführten Kriterien.
Als nächster Prozessschritt erfolgt die Beurteilung der bestehenden Kontrollen, die zur Reduzierung der Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos und / oder seiner Auswirkungen bei Eintritt beitragen. Die Details der Kontrollen und die jeweiligen Kontrolldurchführenden werden dokumentiert. Unter Berücksichtigung der bestehenden Kontrollen kann dann eine Einschätzung des aktuellen Risikos bzw. Nettorisikos erfolgen, das im Wesentlichen das realistischerweise zu erwartende Szenario darstellt. Es bemisst die Auswirkungen und die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos unter Beachtung der festgelegten Kontrollen. Anhand des Nettorisikos können das aktuelle Risikoniveau und die Verlässlichkeit der derzeit durchgeführten Kontrollen eingeschätzt werden.
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| UNBEDEUTEND | GERING | MODERAT | WESENTLICH | GRAVIEREND | |
|---|---|---|---|---|---|
| QUANTITATIV | <3 % EBITA* (<30 Mio. €) | 3 - <5% EBITA* (30 - <50 Mio. €) | 5 - <10% EBITA* (50 - <100 Mio. €) | 10 - <15% EBITA* (100 - <150 Mio. €) | ≥15% EBITA* (≥150 Mio. €) |
| QUALITATIV | Minimale Auswirkungen auf | Begrenzte Auswirkungen auf | Kurzfristige Auswirkungen auf | Mittelfristige Auswirkungen auf | Nachteilige Auswirkungen auf |
| • globale Reputation | • globale Reputation | • globale Reputation | • globale Reputation | • globale Reputation | |
| • Umsetzung von Programmen | • Umsetzung von Programmen | • Umsetzung von Programmen | • Umsetzung von Programmen | • Umsetzung von Programmen | |
| • Zuverlässigkeit der Technologie | • Zuverlässigkeit der Technologie | • Zuverlässigkeit der Technologie | • Zuverlässigkeit der Technologie | • Zuverlässigkeit der Technologie | |
| • Arbeits- & Gesund- heitsschutzstandards | • Arbeits- & Gesund- heitsschutzstandards | • Arbeits- & Gesund- heitsschutzstandards | • Arbeits- & Gesund- heitsschutzstandards | • Arbeits- & Gesund- heitsschutzstandards |
* Geplantes bereinigtes EBITA für das am 30. September 2015 endende Geschäftsjahr.
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| SELTEN | UNWAHRSCHEINLICH | MÖGLICH | WAHRSCHEINLICH | RELATIV SICHER |
|---|---|---|---|---|
| <10% | 10 - <30% | 30 - <60% | 60 - <80% | ≥80% |
Hat das Management keine Bedenken angesichts der aktuellen Risikobewertung, wird das Risiko akzeptiert, sodass keine weiteren Maßnahmen erforderlich sind. Die bestehenden Kontrollen werden fortgeführt, und das Management überwacht das Risiko, die Kontrollen und das Risikoumfeld, um sicherzustellen, dass die Risikoeinstufung stabil bleibt und weiterhin der Risikotoleranz des Managements entspricht.
Kommt das Management jedoch zu der Einschätzung, dass die aktuelle Risikoeinstufung zu hoch ist, wird ein Maßnahmenplan erarbeitet, um neue oder effizientere Kontrollen einzuführen, die die Auswirkungen und / oder die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos auf ein akzeptables Niveau reduzieren.
Dies ist das so genannte Zielrisiko und es fungiert als Parameter für das Management, dass das Risiko im Einklang mit der Gesamtrisikotoleranz des Konzerns gesteuert wird. Der Risikoverantwortliche ist in der Regel jene Person, die die Umsetzung dieses Maßnahmenplans innerhalb einer vereinbarten Frist umzusetzen hat.
Jeder Geschäftsbereich / Quellmarkt überprüft weiterhin fortlaufend das jeweilige Risikoinventar anhand der für den Geschäftsbereich festgelegten Gremien, z. B. eines lokalen Risikoausschusses. Der Risikoverantwortliche wird zur Rechenschaft gezogen, wenn Maßnahmenpläne nicht innerhalb der vereinbarten Frist umgesetzt werden.
Diese Bottom up-Risikoberichterstattung wird vom ROC zusammen mit den Hauptrisiken des Konzern erörtert. Neue Risiken werden in das Hauptrisikoinventar des Konzerns aufgenommen, wenn sie als signifikant eingestuft werden. So lassen sich Status und Fortschritt wichtiger Maßnahmenpläne entsprechend den Zielen und Erwartungen des Konzerns steuern.
Auch wenn ein formaler Prozess zur vierteljährlichen Berichterstattung über Risiken und Risikomanagement installiert ist, werden Risiken fortlaufend identifiziert, beurteilt und durch Gegenmaßnahmen minimiert. Wenn es aufgrund aktueller Ereignisse erforderlich und angemessen ist, können Risiken auch außerhalb des Quartalsprozesses an den Vorstand berichtet werden. Eine solche Ad Hoc-Berichterstattung erfolgt in der Regel durch den Geschäftsbereich oder die Konzernfunktion, in dessen Verantwortung die Steuerung des Risikos liegt, kann aber ggf. auch durch das Group Risk-Team erfolgen. Beispiele für Ad Hoc-Risikoberichterstattung im Geschäftsjahr 2014/15 waren die Beurteilung der Risiken durch den potenziellen Austritt Griechenlands aus der EU (des so genannten Grexit-Risikos) und die Berichterstattung über die Folgen und erforderlichen Maßnahmenpläne im Zuge der tragischen Ereignisse in Tunesien Ende Juni.
Während des Geschäftsjahres 2014/15 haben die Risk Champions mit dem Group Risk-Team eine Beurteilung von Entwicklungsgrad und Risikokultur ihres jeweiligen Unternehmens durchgeführt. Grundlage der Bewertung waren durch die Risk Champions erstellte Selbsteinschätzungsfragebögen, die Validierung durch die lokale Geschäftsführung und die anschließende Diskussion der Antworten mit dem Group Risk-Team. Anhand dieser Einschätzungen hat das Group Risk-Team anschließend den Entwicklungsgrad des Risikomanagements jedes Geschäftsbereichs beurteilt und diese Beurteilung in das Risikoberichterstattungs-Dashboard aufgenommen, das Bestandteil des vierteljährlichen Bottom up-Risikoberichterstattungspakets ist. Dieser Beurteilungsprozess hat sich als zielführend erwiesen und führte im Verständnis ständiger Verbesserungsmöglichkeiten zur Entwicklung von Risikomanagement-Aktionsplänen.
Des Weiteren haben wir unsere erste konzernweite Mitarbeiterbefragung seit Abschluss des Zusammenschlusses durchgeführt. Das Feedback, das wir von unseren Mitarbeitern erhalten haben, wird die Grundlage für die Erarbeitung einer einheitlichen Kultur für den Konzern bilden. Dieses Feedback ist für uns ein wichtiger Maßstab, der uns zeigt, wo wir als Unternehmen stehen, über welche Stärken wir verfügen und welche Schwächen wir zu beseitigen haben.
Die Festlegung des zu überprüfenden Berichtskreises (Entity Scoping) erfolgt jährlich im Rahmen eines etablierten Prozesses, um die Konzerneinheiten zu bestimmen, die durch die Risiko- und Kontrollsoftware zu erfassen sind und damit sämtliche Kriterien des Risikomanagementprozesses zu erfüllen haben. Das Scoping geht von den in den Konzern-Abschluss einbezogenen Gesellschaften aus und wendet Wesentlichkeitsschwellen im Hinblick auf Umsatz, Gewinn und Vermögenswerte an. Anhand dieser Kriterien werden die einzubeziehenden Gesellschaften ermittelt. Darüber hinaus werden übergeordnete Berichtsebenen eingeführt, durch die einzelne Einheiten gemeinsam gesteuert werden. Damit wird definiert, welche Einheiten in dem IT-System zu erfassen sind, um eine konzernweite vollständige Bottom up-Risikoberichterstattung zu ermöglichen. So wird sichergestellt, dass die Risiken und Kontrollen auf der Business Management-Ebene, durch die die Risiken gesteuert werden, angemessen erfasst werden können.
Mit Unterstützung des ROC und des Group Risk-Teams berichtet der Vorstand regelmäßig an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats über die Ergebnisse und die Effektivität des Risikomanagementsystems. Darüber hinaus erhält der Prüfungsausschuss von der Konzernrevision auf der Grundlage ihres Prüfprogramms eine Beurteilung wichtiger Risiken und der für den langfristigen geschäftlichen Erfolg des Konzerns entscheidenden Business Transformation-Initiativen. Schließlich prüfen die Konzernabschlussprüfer die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems gemäß § 317 Abs. 4 HGB.
Die Durchführung der oben beschriebenen Prüfungstätigkeiten ergab, dass das Risikomanagementsystem während des Berichtsjahres funktionsfähig war und keine signifikanten Mängel oder Schwächen identifiziert worden sind. Natürlich gibt es stets Verbesserungsspielraum, und wie bereits erwähnt, haben wir bei der Beurteilung des Entwicklungsgrads für jeden unserer wichtigsten Geschäftsbereiche Risikomanagement-Maßnahmenpläne entwickelt, auf die sich die Risk Champions in ihrem jeweiligen Geschäftsbereich im kommenden Geschäftsjahr im Auftrag der Geschäftsleitung besonders fokussieren werden. Dies betrifft im Wesentlichen die Gewährleistung einer konsistenten Vorgehensweise bei der Beurteilung der Risikoeinstufungen, eine klarere Identifizierung der bestehenden Kontrollen und etwaiger Maßnahmenpläne zur Einführung weiterer Kontrollen sowie die Berücksichtigung der vier Risikokategorien bei der Risikoidentifizierung. Im kommenden Geschäftsjahr erfolgt eine Aktualisierung der Risiko- und Kontrollsoftware, was die Sicherstellung der Durchführung und Überwachung dieser Maßnahmenpläne erleichtern wird.
Alle Bereiche der Touristik sehen sich zwangsläufig einer Reihe wesentlicher Risiken, bezeichnet als Hauptrisiken, ausgesetzt. Intern bezeichnen wir sie als die von uns "überwachten" Risiken - wir haben selbstverständlich Kontrollen, Prozesse und Verfahren eingeführt, die jedes Risiko reduzieren, um entweder die Eintrittswahrscheinlichkeit und / oder die Auswirkungen eines etwaigen Eintritts zu minimieren. Diese Risiken sind in unserem Risikoradar dargestellt und wir überwachen regelmäßig das Risiko, die Kontrollen und das Risikoumfeld, um sicherzustellen, dass die Risikoeinstufung in jedem Einzelfall stabil bleibt und weiterhin unserer Risikotoleranz entspricht.
Darüber hinaus wird die Tourismusbranche durch den Eintritt neuer Marktteilnehmer mit neuen Geschäftsmodellen schnelllebiger und wettbewerbsintensiver. Auch die Wirkungen auf das Verhalten der Verbraucher im Hinblick auf deren Empfindungen und Bedürfnisse sind allgegenwärtig. Vor diesem Hintergrund müssen wir unser Geschäftsmodell regelmäßig den veränderten Umfeldbedingungen anpassen. Dieser Prozess der ständigen Veränderungen führt in der Regel zu einer Reihe von Hauptrisiken, die wir aktiv steuern müssen, damit sie im Einklang mit unserer Risikobereitschaft stehen.
Die Fusion im Dezember 2014 hat zu einer Neuausrichtung der Konzernstrategie und der damit verbundenen Hauptrisiken im Hinblick auf strategische Risiken und Risiken aus dem geschäftlichen Wandel geführt. Wir haben Maßnahmen entwickelt, um die Kontrollsicherheit für die Risiken zu erhöhen und um somit das Nettorisiko auf den in der Grafik ausgewiesenen Zielwert zu reduzieren.
Der Grafik liegen die auf Seite 100 genannten Bewertungskriterien zugrunde. Die quantitative Bewertung basiert auf dem in der Planung festgelegten bereinigten EBITA für das zum 30. September 2015 endende Geschäftsjahr.
Sofern sich aus der Risikobezeichnung nichts anderes ergibt, betreffen die in den nachfolgenden Tabellen dargestellten Risiken alle Segmente des Konzerns. Die aufgeführten Risiken sind die Hauptrisiken, denen wir ausgesetzt sind. Die Auflistung ist nicht abschließend. Sie werden zwangsläufig im Laufe der Zeit aufgrund der Dynamik unseres Geschäfts auftreten. Es ist zu beachten, dass durch die in diesem Geschäftsjahr vollzogene Fusion auch die Darstellung der Risiken in diesem Bericht verändert wurde. Die ausgewiesenen Risiken sind im Detail nicht direkt mit den im Risikobericht 2014 aufgeführten Risiken vergleichbar.
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| RISIKOBEZEICHNUNG | ART DES RISIKOS | RISIKOBEGRENZENDE FAKTOREN |
|---|---|---|
| EREIGNISSE IN DEN DESTINATIONEN | Anbieter von Urlaubs- und Reisediensten sind dem inhärenten Risiko ausgesetzt, dass Ereignisse eintreten können, die bestimmte Länder oder Destinationen ihres Portfolios betreffen. Dazu gehören Naturkatastrophen, wie Wirbelstürme oder Tsunamis, Ausbrüche von Krankheiten, wie Ebola, politische Instabilitäten, wie beispielsweise in Ägypten und Griechenland in den letzten Jahren, die Folgen von Krieg in Ländern, die nahe unseren Quellmärkten und Destinationen liegen, sowie terroristische Anschläge, wie der tragische Anschlag in Tunesien in 2015. | • Wir können das Auftreten solcher Ereignisse nicht verhindern, verfügen jedoch über detaillierte Krisenmanagementprozesse und Notfallpläne, die umgesetzt werden, wenn ein Ereignis dieser Art eintritt. Dabei hat das Wohlergehen unserer Gäste oberste Priorität. |
| • Sollte es angebracht sein, unsere Gäste umgehend in ihre Heimat auszufliegen, können wir den Rücktransport dank unserer großen Flugzeugflotte reibungslos und effizient durchführen. | ||
| Es besteht das Risiko, dass wir bei einem solchen Ereignis, das sich auf eine oder mehrere unserer Destinationen auswirkt, von erheblichen Störungen oder Kosten betroffen sein könnten. Es könnte erforderlich sein, Kunden auszufliegen, und / oder das Ereignis könnte zu einem erheblichen Rückgang der Nachfrage für die betroffenen Ziele auch über einen längeren Zeitraum führen. | • Die TUI richtet sich in jedem ihrer Quellmärkte nach den Reisewarnungen des jeweiligen Auswärtigen Amtes im Hinblick auf nicht notwendige Reisen. Dadurch minimieren wir die Zahl unserer Gäste in gefährdeten Regionen. | |
| • Dank unserer Präsenz in allen wichtigen Urlaubsregionen können wir unseren Gästen alternative Destinationen anbieten und unser Destinationsportfolio umschichten, wenn ein konkretes Zielgebiet von einem externen Ereignis betroffen ist. Die betroffene Region wird in künftigen touristischen Saisons ggf. nicht mehr angeboten. | ||
| • Wir gehen bei der Festlegung unserer Finanzpläne und -ziele grundsätzlich davon aus, dass in jedem Jahr ein gewisses Maß an Störungen auftritt. Ein "übliches" Maß an Störungen können wir bewältigen, ohne die Erreichung unserer Ziele zu gefährden. | ||
| GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN | Reiseausgaben sind disponibel und preissensitiv. Die wirtschaftlichen Aussichten bleiben ungewiss. Die Quellmärkte befinden sich in unterschiedlichen Konjunkturphasen. Auch buchen die Kunden kurzfristiger, um ihre finanzielle Situation besser einschätzen zu können. | • Viele Verbraucher räumen ihren Reiseausgaben gegenüber anderen disponiblen Ausgaben eine hohe Priorität ein. |
| • Wir schaffen einzigartige und differenzierte Reiseangebote, die den Bedürfnissen unserer Kunden entsprechen. | ||
| Es besteht das Risiko, dass Schwankungen der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in unseren Quellmärkten die Kaufkraft unserer Kunden beeinträchtigen könnte, was wiederum Auswirkungen auf unsere kurzfristigen Wachstumsraten haben und zu einer Margenerosion führen könnte. | • Die TUI nutzt ihre Größe, um Kosten zu reduzieren und wettbewerbsfähige Preise anzubieten. | |
| • Durch eine Vielzahl von Quellmärkten sind wir nicht mehr einem bestimmten Wirtschaftszyklus ausgesetzt. | ||
| • Wir fördern die Vorteile des Reisens mit einem anerkannten führenden Veranstalter, damit unsere Kunden unbeschwert und vertrauensvoll reisen können. | ||
| WETTBEWERB UND KUNDENPRÄFERENZEN | Mit dem Auftritt weiterer Marktteilnehmer mit neuen Geschäftsmodellen in Verbindung mit sich ständig verändernden Kundenanforderungen und -präferenzen erweist sich die Tourismusbranche als schnelllebig und wettbewerbsintensiv. | • Unsere herausragende Marktposition als führender Touristikkonzern, unsere Markenstärke und unser vertikal integriertes Geschäftsmodell erlauben uns, auf die Wettbewerbsrisiken zu reagieren. |
| • Die TUI Group zeichnet sich durch die kontinuierliche Entwicklung einzigartiger und exklusiver Reiseangebote aus. Wir entwickeln neue Konzepte und Dienstleistungen, die den Anforderungen und Präferenzen unserer Kunden entsprechen. | ||
| In den vergangenen Jahren haben sich erfolgreiche substituierende Geschäftsmodelle, wie internetbasierte Reise- und Hotelportale herausgebildet, die es dem Endkunden ermöglichen, die einzelnen Bestandteile einer Urlaubsreise selbst zusammenzustellen und separat zu buchen. | • Unser vertikal integriertes Geschäftsmodell bietet Service aus einer Hand - von der Beratung und Buchung über Flüge mit den eigenen Airlines bis hin zu eigenen oder selbst betriebenen Hotels, Resorts und Kreuzfahrtschiffen. Die vertikale Integration erlaubt somit, individuelle und maßgeschneiderte Urlaubsangebote für die Kunden zu entwickeln und zu vermarkten, die für Mitbewerber schwer zu reproduzieren sind. | |
| • Wir bauen solide und dauerhafte Beziehungen zu unseren wichtigsten Hotelpartnern auf, wodurch unsere Fähigkeit, neue und exklusive Konzepte für die TUI Group zu entwickeln, weiter gestärkt wird. Hier können Mitbewerber kaum entgegenwirken. | ||
| Auch die Bedürfnisse und Präferenzen unserer Kunden haben sich in den letzten Jahren verändert. So buchen immer mehr Kunden ihre Urlaubsreisen online oder über Applikationen für Mobiltelefone und Tablet-Computer. Auch buchen sie erheblich kurzfristiger als früher. | • Wir konzentrieren uns darauf, während der gesamten Reise der Kunden online verfügbar zu sein - von der Inspiration über die Buchung und die Reise selbst bis hin zur Rückreise und zum Austausch von Erlebnissen über soziale Medien. | |
| Gelingt es uns nicht, adäquat auf die neuen Geschäftsmodelle zu reagieren oder unsere Produkte und Dienstleistungen an die sich verändernden Kundenanforderungen und -präferenzen anzupassen, könnte dies negative Folgen für unseren Umsatz, Marktanteil und unsere Ertragsstärke haben. | ||
| INPUTKOSTEN-VOLATILITÄT | Ein erheblicher Teil der Betriebsausgaben fällt in nicht lokaler Währung an und / oder betrifft Flugbenzin, wodurch das Unternehmen Risiken aus Wechselkursänderungen und Änderungen der Treibstoffkosten ausgesetzt ist. | • Wir nutzen geeignete derivative Finanzinstrumente, um grundgeschäftsbezogene Risiken aus der Änderung von Treibstoffpreisen und Wechselkursen abzusichern. |
| • Die TUI verfolgt eine angemessene Sicherungspolitik, die bereits im Zeitpunkt der Absicherung die sich abzeichnende Entwicklung der Buchungsprofile der Kunden in den Quellmärkten erfasst. Somit erhalten wir eine bestimmte Planungssicherheit für die Inputkosten, die bei Preisgestaltung und Planung der Kapazität Berücksichtigung finden. Andererseits erhalten wir dadurch eine gewisse Flexibilität bei der Festlegung der Preise und sind somit in der Lage, auf den Wettbewerbsdruck bei Bedarf reagieren zu können. | ||
| Es besteht das Risiko von Kostensteigerungen und Margeneinbrüchen, wenn wir die Volatilität der Wechselkurse, der Treibstoffpreise und den Anstieg sonstiger Inputkosten unzureichend steuern. Dies könnte das Erreichen unserer Gewinnziele gefährden. | • Wir verfolgen die Entwicklung der Wechselkurse und Treibstoffmärkte, um über die aktuellsten Marktinformationen zu verfügen und unsere Sicherungspolitik stets angemessen zu gestalten. | |
| • Detaillierte Angaben zur Absicherung von Währungskurs- und Treibstoffpreisrisiken finden sich im Abschnitt Finanzinstrumente im Anhang zum Konzernabschluss. | ||
| Es besteht auch die Gefahr, dass unsere Sicherungspolitik zu unflexibel ist. Wir könnten uns nicht in der Lage sehen, dem Preisdruck des Wettbewerbs während der Saison zu begegnen, was nicht ohne negative Auswirkungen auf unsere Marktposition und / oder Rentabilität bleibt. | ||
| SAISONALES CASH FLOW-PROFIL | Die Touristik ist durch eine Saisonalität des Geschäftsverlaufs geprägt. Die Gewinne werden überwiegend in den europäischen Sommermonaten erwirtschaftet. Auch die Zahlungsströme verlaufen ähnlich saisonal. Mit dem Eingang der Anzahlungen und Restzahlungen der Kunden ist der Bestand an liquiden Mitteln im Sommer am höchsten. Im Winter ist er am niedrigsten, da dann die Verpflichtungen gegenüber vielen Lieferanten nach Ende der Sommersaison zu begleichen sind. | • Da unser Touristikgeschäft in zahlreichen Quellmärken vertreten ist, profitiert es von einer Reihe antizyklischer Merkmale. So spielt beispielsweise die Wintersaison in den Quellmärkten Nordische Länder und Kanada eine wichtigere Rolle. Auch im Bereich Specialist Travel weisen einige unserer Geschäfte, wie z. B. Crystal, ein unterschiedliches Saisonalitätsprofil auf und kompensieren so die Saisonalität des touristischen Geschäftsverlaufs. |
| • Unterjährig erstellen wir regelmäßig kurz- und langfristige Cash Flow-Prognosen, die unser Finanzteam für ein effektives Management der Zahlungsmittelressourcen nutzt. | ||
| Es besteht das Risiko, dass wir im Winter den saisonal bedingten geringen Bestand an liquiden Mitteln nicht angemessen steuern. Das könnte dazu führen, dass der Konzern im Wintern nicht über ausreichend flüssige Mittel verfügt, um seinen finanziellen Verpflichtungen bei Fälligkeit nachkommen zu können und seine vertraglich festgelegten Finanzkennzahlen einzuhalten. | • Bestehende Kreditlinien werden als angemessen betrachtet und sie räumen Gestaltungsspielräume ein. | |
| • Wir pflegen weiterhin gute Beziehungen zu den wichtigsten Gläubigern des Konzerns und überwachen die Einhaltung der in unseren Finanzierungsinstrumenten festgelegten Finanzstrukturkennzahlen. | ||
| EINHALTUNG | Die meisten Anbieter von Urlaubs- und Reisedienstleistungen sind in unterschiedlichen Volkswirtschaften und Rechtsordnungen tätig. Dadurch unterliegen sie einer Vielzahl rechtlicher Bestimmungen sowie steuerlicher und anderer aufsichtsrechtlicher Gesetzesvorgaben, die sie einzuhalten haben. | • Kommunikation und klares Vorleben der Unternehmenskultur durch das Management (Tone from the Top) bezüglich einer Nichteinhaltung von Gesetzen und Bestimmungen. |
| GESETZLICHER | • Vorhalten rechtlicher und steuerlicher Expertise in allen wichtigen Geschäftsbereichen. Die entsprechenden Konzernfunktionen sind für die Pflege guter Beziehungen zu den zuständigen Regulierungsstellen und Behörden verantwortlich. | |
| VORSCHRIFTEN | Als weltweit führendes Touristikunternehmen operiert die TUI Group aus 31 Quellmärkten heraus und bietet Urlaubsprodukte in mehr als 180 Destinationen an. Daher sind wir mit einer Fülle von Gesetzen und Bestimmungen konfrontiert, die wir einzuhalten haben. Andernfalls wären wir dem Risiko von Strafzahlungen oder anderen Sanktionen durch aufsichtsrechtliche Gremien ausgesetzt. | • Fortlaufende Überprüfungen durch das Group Legal Compliance-Team zur zentralen Überwachung der Einhaltung von Bestimmungen und Beratung lokaler Teams durch Experten bei bestimmten Themen. |
| GESUNDHEIT UND SICHERHEIT | Für jeden Anbieter von Urlaubs- und Reisediensten ist es äußerst wichtig, die Gesundheit und Sicherheit seiner Kunden zu gewährleisten. Dies gilt insbesondere für die TUI als weltweit führendes Touristikunternehmen mit mehr als 20 Mio. Kunden jährlich. | • In allen Geschäftsbereichen sind Arbeitsschutzfunktionen etabliert, um sicherzustellen, dass Arbeitsschutzprozesse im Rahmen der normalen Betriebsabläufe einen angemessenen Stellenwert haben. |
| • Group Health & Safety überwacht fortlaufend die Einhaltung der Mindeststandards im Konzern. | ||
| Es besteht das Risiko, dass Kunden oder Mitarbeiter während einer TUI Urlaubsreise in einen Unfall mit Verletzungs- oder Todesfolge verwickelt werden könnten. Dadurch könnten Reputationsschäden für unser Geschäft und / oder finanzielle Verbindlichkeiten aufgrund des Einleitens rechtlicher Schritte durch die betroffenen Parteien entstehen. | • Zur Absicherung von Risiken durch den Eintritt bestimmter Ereignisse wurden geeignete Versicherungen abgeschlossen. | |
| LIEFERKETTENRISIKO | Anbieter von Urlaubs- und Reisediensten sind dem inhärenten Risiko ausgesetzt, dass ihre Hauptlieferanten, insbesondere Hotels, ausfallen können. Dieses Risiko wird durch die branchenübliche Praxis von Vorauszahlungen verschärft, die zur Sicherung von Hotelkontingenten für die Saison dienen. | • Eigene Hotels und Hotels, die mit Joint Venture-Partnern betrieben werden, machen einen wesentlichen Teil unseres Programms aus. Dadurch wird unser inhärentes Risiko in diesem Bereich reduziert. |
| • Zahlungen basieren auf einem Genehmigungsverfahren, um die Höhe der geleisteten Anzahlungen zu begrenzen und um sicherzustellen, dass diese Zahlungen nur an vertrauens- und kreditwürdige Vertragspartner geleistet werden. | ||
| Hinsichtlich unseres finanziellen Engagements besteht das Risiko von Verlusten bei rückläufiger Nachfrage nach einzelnen Hotels und / oder der Destination, in der die Hotels liegen und für die der Veranstalter bereits Vorauszahlungen geleistet hat. | • Etwaige Vorauszahlungen an externe Hoteliers zielen darauf ab, Zugang zu einzigartigen und differenzierten Produkten zu sichern, bei denen die Nachfrage höher ist als bei unspezifischen Produkten und die sich bei externen Ereignissen als robuster erweisen. | |
| • Anzahlungen werden rechtzeitig und ausreichend detailliert überwacht, um unser finanzielles Risiko auf einem vertretbaren Niveau zu halten. | ||
| JOINT VENTURE-PARTNERSCHAFTEN | Bei Touristikunternehmen ist es üblich, im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit teilweise mit Joint Venture-Partnern zu arbeiten, um das Risiko neuer Unternehmen zu reduzieren oder den Zugang zu weiterer Expertise zu erhalten. Die TUI unterhält vier bedeutende Joint Ventures: Riu, TUI Cruises, Sunwing und TUI Russia & Ukraine. | • Wir pflegen gute Beziehungen zu jedem unserer wichtigsten Joint Venture-Partner. Sie alle unterstützen und engagieren sich umfassend für die Wachstumsstrategie der TUI Group. |
| Es besteht das Risiko, dass die Ziele der Gemeinschaftsunternehmen nicht dauerhaft mit denen des Konzerns in Einklang stehen könnten, falls es uns nicht gelingen sollte, gute Beziehungen zu unseren wichtigsten Partnern zu pflegen. Dies könnte zu operativen Schwierigkeiten führen und die Erreichung von Finanzzielen gefährden. |
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| RISIKOBEZEICHNUNG | ART DES RISIKOS | RISIKOBEGRENZENDE FAKTOREN |
|---|---|---|
| IT-ENTWICKLUNG UND -STRATEGIE | Unser Fokus liegt auf einer Verbesserung des Kundenerlebnisses durch ansprechende, intuitive und durchgängige Kundendienstleistungen. Diese erbringen wir anhand führender digitaler Lösungen, Kernplattformfunktionen und umfassender IT-Infrastruktur und -Services, die zur Umsetzung unserer Konzernstrategie - einem profitablen Ergebniswachstum - erforderlich sind. | • Im Zusammenwirken mit Führungskräften sowie Business und IT Leadership-Teams haben wir die IT-Strategie des Konzerns entwickelt und kommuniziert. Sie richtet sich klar an unseren allgemeinen Geschäftszielen aus und berücksichtigt externe Faktoren, wie das Tempo des technologischen Wandels, aber auch interne Faktoren, wie die im IT-Bereich durchgängig erforderliche Qualität. |
| • Wir führen die Umsetzung unserer Online-Plattform fort, um das Kundenerlebnis zu verbessern und höhere Konversionsraten zu erzielen. | ||
| Ein Risiko besteht darin, dass es uns nicht gelingen wird, mit dem Markt Schritt zu halten oder ihn zu übertreffen, dass sich Kundenwünsche ändern, dass wir unsere Aktivitäten nicht auf die richtigen Bereiche fokussieren, die für den geschäftlichen Erfolg ausschlaggebend sind, dass wir Altlasten in Form von Ineffizienzen und Komplexitäten unserer bestehenden Infrastruktur nicht beheben und / oder die Umsetzung unserer Strategie bzw. Entwicklungen nicht erwartungsgemäß verlaufen. | • Die TUI setzt eine SAP-basierte zentrale Kundenplattform um, um sämtliche Informationen über unsere Kunden zusammenzuführen, damit eine einheitliche Sicht auf den Kunden über den gesamten Kundenzyklus entlang einer E-Plattform für das Kundenbeziehungsmanagement (CRM) möglich wird, die strategische Marketinginitiativen unterstützen soll. | |
| • Wir haben ein Programm- und Projektmanagement-Rahmenwerk sowie eine Lifecyle Management-Methodik für die Softwareumsetzung sowie damit verbundene Schulungs- und Coachingmaßnahmen definiert und umgesetzt. | ||
| Sollten wir unsere Strategie oder die technologische Weiterentwicklung nicht effektiv umsetzen, könnte sich dies auf unsere Fähigkeit auswirken, in unseren Märkten führende technologische Lösungen anzubieten. Dies könnte unsere Wettbewerbsfähigkeit und unsere Fähigkeit, ein herausragendes Kundenerlebnis zu bieten, beeinträchtigen und sich entsprechend auf unsere Qualität und operative Effizienz auswirken. Dies würde letztlich Auswirkungen auf die Anzahl der Kunden, den Umsatz und die Profitabilität haben. | • Die TUI Group hat klare, abgestufte Technologiestandards und damit verbundene Umsetzungspläne erstellt und kommuniziert, die mit konzernweiten und quellmarktbezogenen Zielen verbunden sind. | |
| MARKENMIGRATION | Unsere langfristige Strategie besteht darin, unsere vielen starken lokalen Marken unter einer globalen Dachmarke zusammenzuführen, um unsere Wettbewerbsposition, insbesondere im Online-Vertrieb, zu stärken und zu verbessern. Wir sind bestrebt, die Stärke der Marke TUI global zu nutzen, aber jedoch zugleich unsere lokalen Wurzeln zu bewahren. | • Wir haben in jedem Quellmarkt detaillierte Marktforschungen durchgeführt, um die aktuelle Markenpositionierung und die erwarteten Auswirkungen des Markenwechsels einzuschätzen. |
| • Wir haben zusätzliche Marketingausgaben genehmigt, um das Profil der Marke TUI vor Ort zu schärfen und dadurch die Vorzüge der Marke stärker herauszustellen und die Erwartungen unserer Kunden im Hinblick auf die Zukunft unserer verbesserten Produkte und Dienstleistungen zu steuern. | ||
| Die Umsetzung einer derart umfassenden globalen Markenstrategie birgt das immanente Risiko, dass es uns möglicherweise nicht gelingen wird, den Nutzen des lokalen Markenwerts während des gesamten Prozesses zu bewahren. Uns ist bewusst, dass ein derart umfassendes Programm die Wahrung der Interessen aller Anspruchsgruppen und die Einhaltung unserer bestehenden vertraglichen Verpflichtungen zu gewährleisten hat. | • Wir haben ein Team für unser oneBrand-Programm aufgebaut, das für die Koordination und Überwachung des Markenwechselprojekts in sämtlichen Quellmärkten verantwortlich ist. Wir haben Leistungskennzahlen (KPIs) festgelegt, die regelmäßig durch lokale wie auch konzernweit agierende Kollegen nachverfolgt werden. Beim Auftreten etwaiger Schwierigkeiten werden umgehend Abhilfemaßnamen ergriffen. | |
| • Wir verfolgen bei unserem Markenmigrationsprogramm einen zeitlich gestaffelten, fokussierten Ansatz, den wir in den einzelnen Quellmärkten nacheinander umsetzen. Diese Vorgehensweise ermöglicht es uns, das jeweils aktuell bestehende Risiko zu minimieren, Erkenntnisse aus den Erfahrungen der im Migrationsprozess befindlichen Quellmärkte zu gewinnen und diese Erkenntnisse im darauffolgenden Quellmarkt zu berücksichtigen. | ||
| Sollte es uns nicht gelingen, unsere Strategie erfolgreich umzusetzen, könnte dies zu einem Rückgang des Markenbewusstseins und der Markentreue führen. Dies wiederum könnte zu einer rückläufigen Kundennachfrage führen oder unsere Fähigkeit, die Nutzung der mit der Verwendung einer globalen Dachmarke einhergehenden Chancen zu maximieren, beeinträchtigen. | • Wir kommunizieren intern wie auch extern über verschiedene Medienkanäle, um die Markenbekanntheit zu erhöhen. Wir haben darüber hinaus geplant, den Bekanntheitsgrad durch konsistentes Marketing an Flughäfen in wichtigen Destinationen weiter zu steigern und unsere Flugzeuge umzulackieren, um die Wahrnehmung der Marke TUI zu erhöhen. | |
| WACHSTUMSSTRATEGIE | Unser Ziel für die nächsten drei Geschäftsjahre ist ein jährlicher durchschnittlicher Zuwachs von mindestens 10 % beim bereinigten EBITA. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir voraussichtlich ein jährliches Umsatzwachstum von etwa 3 % generieren müssen. Wir fokussieren uns auf Wachstum in den folgenden Bereichen: | • Der Vorstand fokussiert sich stark auf die Strategie und ist sich der Risiken bewusst. Die oberste Führungsebene gibt daher klare Weichenstellungen vor. |
| • Das Group Tourism Board spielt eine wichtige Rolle bei der Koordination, Umsetzung und Überwachung der verschiedenen Wachstumsinitiativen. | ||
| • Eröffnung neuer Hotels (Ziel: etwa 60 neue Hotels bis 2018/19) | • Wir haben eine Reihe von Wachstumsinitiativen eingeleitet. Durch diese Diversifizierung verringern wir das Risiko von Fehlentscheidungen. | |
| • Ausbau unserer starken und exklusiven internationalen Hotelkonzepte | • Jedes der mit der Erreichung eines Elements der Wachstumsstrategie beauftragten Teams hat zugleich eine starke Finanzdisziplin zu wahren. Die Kriterien der Investitions- und Genehmigungsprozesse des Konzerns sind weiterhin einzuhalten, da wir nicht Wachstum um jeden Preis erzielen wollen. | |
| • weiterer Flottenausbau im Segment Kreuzfahrten | • Wir pflegen weiterhin gute Beziehungen zu den Flugzeugfinanzierern. | |
| • Die allgemeinen Marktbedingungen werden weiterhin überwacht, sodass ggf. Pläne angepasst bzw. Notfallpläne initiiert werden können. | ||
| Wir planen außerdem eine Ausweitung unseres Angebots durch Flexibilisierung unserer Pauschalreisen und Erweiterungen auf der Langstrecke durch unsere Kapazitäten der Boeing 787 Dreamliner, die wir bereits betreiben bzw. geordert haben. Die Sicherstellung der Flugzeugfinanzierung ist dabei Voraussetzung für unser Geschäftsmodell. | ||
| Wir müssen diese Wachstumspläne managen und uns zugleich weiterhin an sich verändernde Kundenanforderungen und Buchungsprofile anpassen. Zudem müssen unsere Kapazitäten weiterhin der Kundennachfrage gerecht werden. | ||
| Sollte es uns nicht gelingen, die Chancen zur Umsetzung unserer Wachstumsstrategie zu maximieren, könnte sich dies nachteilig auswirken. Wir würden dann möglicherweise einige der Initiativen, die gestartet wurden, nicht erreichen. Dadurch könnten wir hinter den Wachstumszielen, die wir uns für unser Geschäft gesetzt haben, zurückbleiben. | ||
| CHANCEN AUS DER INTEGRATION | Kerngedanken des Zusammenschlusses der TUI AG und der TUI Travel PLC sind Wachstum sowie die Realisierung signifikanter Synergien. Wir wollen "ein" Unternehmen betreiben, soweit dies sinnvoll ist. Dabei belassen wir regionale Unterschiede dort, wo die Vorteile einer Differenzierung den Nutzen der Harmonisierung übersteigen. | • Für alle wichtigen laufenden Umstrukturierungsprogramme bestehen geeignete Projektmanagementstrukturen, um ein effektives Umsetzen der Programme zu gewährleisten. |
| • Unser Projektreportingsystem wird konzernweit eingeführt, damit Fortschritte bei großen Projekten standardisiert erkannt werden können. | ||
| Konzernweit haben wir daher eine Vielzahl von Umstrukturierungsprojekten initiiert, um diese Chancen nutzen zu können. Bei jedem groß angelegten Umstrukturierungsprogramm besteht das immanente Risiko, dass die weitere Integration unseres Geschäfts zu einer Erhöhung der Komplexität führt und diese Herausforderungen nicht gelöst werden könnten. Auch der Abbau sich noch überlappender Konzernfunktionen zur Entwicklung eines schlankeren und gestrafften Geschäftsmodells könnte nicht realisierbar sein. | • Der Vorstand erhält regelmäßig Berichte über den Stand der wichtigsten Projekte, damit auftretende Themen umgehend gelöst oder ggf. die konzernweite Koordination verbessert werden können. | |
| Sollte es uns nicht gelingen, die identifizierten Chancen erfolgreich zu realisieren und zu optimieren, könnte dies unsere Fähigkeit erheblich beeinträchtigen, die aufgezeigten Vorteile erwartungsgemäß zu realisieren und den Shareholder Value zu steigern. | ||
| NACHHALTIGKEITSZIELE | Unser Fokus liegt auf einer Reduzierung der Umweltauswirkungen der von uns angebotenen Urlaubsreisen, der Schaffung positiver Veränderungen für Menschen und Gemeinschaften und der Übernahme einer Vorreiterrolle beim nachhaltigen Tourismus weltweit. | • Wir haben unsere Nachhaltigkeitsstrategie 2020 unter dem Titel "Better Holidays, Better World" entwickelt und initiiert. |
| • Die TUI hat ein eigenes Nachhaltigkeitsteam eingesetzt, das eng mit den Geschäftsbereichen und anderen Stakeholdern zusammenarbeitet, um unsere Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen. | ||
| Sollte es uns nicht gelingen, die prognostizierten Umweltverbesserungen in allen Gesellschaften durchgängig erfolgreich umzusetzen, besteht das Risiko, dass unsere Lieferanten unsere Nachhaltigkeitsstandards nicht einhalten und es uns nicht gelingt, die Destinationen zu einem nachhaltigeren Tourismusmanagement zu bewegen. | • Wir betreiben Europas CO2 -effizienteste Airlines und investieren weiterhin in neue, noch effizientere Flugzeuge (z. B. Boeing 787 Dreamliner) und Kreuzfahrtschiffe (z. B. Mein Schiff 3 & 4). | |
| • Der TUI Konzern hat ein Umweltmanagementsystem eingeführt. Fünf unserer Airlines sind nach ISO 14001 zertifiziert worden. | ||
| Sollte es uns nicht gelingen, unseren positiven Einfluss auf die Destinationen zu maximieren und die negativen Umweltfolgen in dem von den Anspruchsgruppen erwarteten Maß zu minimieren, könnte dies zu einem Vertrauensverlust bei unseren Stakeholdern, einem Rückgang der Nachfrage nach unseren Produkten und Dienstleistungen sowie einem Verlust unseres Wettbewerbsvorsprungs führen. | • TUI hat zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um die Hotelanbieter dazu zu bewegen, sich einer vom Global Sustainable Tourism Council (GSTC) anerkannten Nachhaltigkeitszertifizierung durch Dritte zu unterziehen. | |
| • Wir investieren weiterhin in Projekte zur Förderung der Innovation, beispielsweise unsere "ecoDemonstrator"-Partnerschaft mit Boeing, und die wegweisende Studie in Zusammenarbeit mit PwC sowie mit der Travel Foundation zur Messung der Gesamtauswirkungen des Tourismus als Informationsgrundlage für unsere zukünftige Strategie. | ||
| CYBER-SICHERHEIT | Es ist unsere Verantwortung, die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der uns vorliegenden Daten und der von uns für unsere Gäste, Mitarbeiter, Lieferanten und Service Delivery Teams erbrachten Dienstleistungen zu schützen. | • Es besteht weiterhin die Verantwortung des Vorstands, wichtige Initiativen zu unterstützen, um zu gewährleisten, dass alle bestehenden und künftigen IT-Systeme nach dem Prinzip "Secure by Design" ausgestaltet werden, dass das Risiko einer Schadensanfälligkeit effektiv gesteuert wird und dass der Benutzerzugang ausreichend kontrolliert wird. |
| • Alle externen Geräte werden fortlaufend überprüft und getestet und Protokollaufzeichnungen werden ständig überwacht, um potenzielle Gefahren zu identifizieren. | ||
| Es besteht das Risiko, dass wir uns aufgrund unserer zunehmenden Abhängigkeit von Online-Vertriebs- und - Kundenbetreuungskanälen (Internet / mobile Endgeräte) zunehmend Cyber- und Hacker-Angriffen ausgesetzt sehen und dafür anfällig sind. | ||
| Sollte es uns nicht gelingen, konzernweit ein angemessenes Schutzniveau durch Sicherheitskontrollen zu gewährleisten, könnte dies erhebliche negative Auswirkungen auf unsere wichtigsten Stakeholder haben, mit einem Reputationsschaden einhergehen und möglicherweise auch finanzielle Folgen haben. | ||
| TALENTMANAGEMENT | Unser Erfolg hängt von unserer Fähigkeit ab, geeignete Fach- und Führungskräfte zu rekrutieren und zu binden. Dies erfordert gute Beziehungen zu unseren Mitarbeitern. | • Wir setzen unsere Maßnahmen zur konzernweiten Ausweitung und Verankerung unseres etablierten Talentmanagements fort, um unsere Mitarbeiter zu motivieren, sich gezielt weiterzuentwickeln. |
| • Die TUI beurteilt die aktuelle Kompetenz und Leistungsfähigkeit seiner Organisation anhand der Erfordernisse zur Maximierung des aktuellen und zukünftigen Shareholder Value. | ||
| Es besteht das Risiko, dass es uns nicht gelingen könnte, geeignete Mitarbeiter zu rekrutieren und zu binden, künftige Führungskompetenzen aufzubauen und das Engagement und Vertrauen unserer Mitarbeiter zu erhalten. Dieses Risiko steigt in Phasen der Unsicherheit und in Unternehmensbereichen, die durch den Zusammenschluss und die dadurch bedingten Umstrukturierungsprogramme betroffen sind. | • Wir erstellen Nachfolgepläne für alle geschäftsrelevanten Funktionen, insbesondere auch Notfallpläne für die Nachfolgeregelung für alle wichtigen Führungspositionen. Es erfolgt die halbjährliche Überprüfung dieser Pläne. | |
| • Wir haben eine strukturierte und standardisierte Vorgehensweise entwickelt, die ggf. in Phasen der Unsicherheit und / oder organisatorischer Veränderungen für wichtige Mitarbeiter greift, um herausragende Fach- und Führungskräfte in geschäftsrelevanten Funktionen zu binden. | ||
| Sollten sich bei der Steuerung und Erhaltung unseres Talentpools Herausforderungen ergeben, die sich auf die erfolgreiche Umsetzung unserer Strategie, die Förderung unserer Wettbewerbsfähigkeit und die Maximierung unserer operativen Leistung auswirken, könnte dies unsere Fähigkeit beeinträchtigen, den Konzern zukunftssicher aufzustellen, und damit auch das Vertrauen unserer Anteilseigner negativ beeinflussen. | • Die TUI hat einen Prozess zur Identifizierung von Potenzialträgern durchgeführt, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und unsere operativen Ergebnisse zu maximieren. | |
| • Die TUI baut einen Talentpool für Fach- und Führungskräfte durch sein International Graduate Leadership Programme auf, mit dem wir hoch qualifizierte Hochschulabsolventen rekrutieren, bei der beruflichen Entwicklung fördern und an den Konzern binden, damit sie in Zukunft kaufmännische Führungspositionen im Konzern übernehmen. | ||
| • Wir fördern eine hohe Leistungsbereitschaft und Motivation durch unsere Mitarbeitergespräche, Entwicklungspläne und Karriereplanungsprozesse. | ||
| KOSTEN-EINSPARUNGSPROGRAMM | Durch die Fusion der TUI AG und der TUI Travel PLC können Verwaltungskosten infolge eines Abbaus von Doppelfunktionen reduziert werden. | • Intensive Überwachung der Kosteneinsparungen, um sicherzustellen, dass die bereits realisierten Einsparungen den Erwartungen entsprechen. |
| • Bisher sind 20 % der geplanten Einsparungen im Geschäftsjahr 2014/15 erreicht worden. | ||
| Wenn wir die angestrebten Einsparungen von 50 Mio. € nicht erreichen, kann das Auswirkungen auf unser bereinigtes EBITA als Wachstumsziel haben. |
Der TUI Konzern hält weiterhin eine maßgebliche Beteiligung an der Hapag-Lloyd AG. Durch die deutliche Verschlechterung des Marktwerts der Beteiligung wurde eine Abwertung erforderlich, die buchhalterisch in der Gewinn- und Verlustrechnung des TUI Konzerns im laufenden Geschäftsjahr 2014/15 zu erfassen war. Obwohl das Risiko der fehlenden Wertbeständigkeit der Beteiligung durch die Abwertung bereits reduziert wurde, bleibt der Wertansatz der Beteiligung aufgrund seiner Höhe weiterhin risikobehaftet. Wir halten an unserem Plan fest, die Beteiligung mittelfristig zu veräußern.
Wie in den Vorjahren dargestellt, haben die deutschen Steuerbehörden festgelegt, wie bestimmte Ausgaben für gewerbesteuerliche Zwecke zu behandeln sind. Der TUI Konzern teilt weiterhin nicht die Auffassung der Finanzverwaltung, sodass voraussichtlich mit einem sich über mehrere Jahre erstreckenden finanzgerichtlichen Verfahren zu rechnen ist. Aufgrund der Verschiedenheit der Verträge ist die Quantifizierung des Risikos mit erheblichen Unsicherheiten verbunden. Nach unserer Einschätzung könnte sich daraus ein wesentliches Risiko für den Gesamtzeitraum ab 2008 ergeben. Nähere Einzelheiten enthält der Abschnitt Haftungsverhältnisse im Anhang zum Konzernabschluss.
Der Zusammenschluss der TUI AG und der TUI Travel PLC im Dezember 2014 hatte durch die Erschließung neuer Geschäftsmöglichkeiten Einfluss auf unsere Risikolandschaft. Neue Risiken treten auch bei der Realisierung der damit verbundenen Chancen (z. B. Migration der Marken) und im Zusammenhang mit der Realisierung der erwarteten Synergien auf. Wir freuen uns, dass sich die Integration der Gruppe nach der Fusion so positiv und schneller vollzieht, als zunächst erwartet wurde. Wir sind zuversichtlich, die mit dem Zusammenschluss verbundenen Synergiepotenziale zu realisieren und das integrationsbedingte Restrukturierungsprogramm erfolgreich umzusetzen. Wir glauben, dass wir in der Lage sind, geeignete Fach- und Führungskräfte zu rekrutieren und an das Unternehmen zu binden, wobei dieses Risiko unmittelbar nach großen Unternehmenszusammenführungen grundsätzlich steigt.
Die Störung des Geschäftsbetriebs in den Destinationen ist ein inhärentes Risiko, dem alle Anbieter von Urlaubs- und Reiseangeboten ausgesetzt sind. Diese Störung kann vielfältig auftreten, wie beispielsweise durch Naturkatastrophen, Krankheitsausbrüche, soziale Unruhen, Terroranschläge und durch Auswirkungen von Kriegen in Ländern nahe unseren Quellmärkten und Zielgebieten. Leider ist in diesem Geschäftsjahr ein solches Risiko durch die tragischen Ereignisse in Tunesien Ende Juni eingetreten. Während bisher das Risiko der Störung des Geschäftsbetriebs in den Destinationen im Vergleich zu den Vorjahren konstant war, zeigen der Vorfall in Tunesien und die Streichung der Flüge von Großbritannien nach Sharm El-Sheikh in Ägypten, dass sich das Risiko von Störungen des Geschäftsbetriebs in einigen nordafrikanischen Destinationen erhöht. Wir beachten weiterhin die Hinweise der Auswärtigen Ämter in allen Quellmärkten, aus den sich Empfehlungen ergeben, welche Zielgebiete nicht bereist werden sollten.
Cyber-Kriminalität ist eine neue Bedrohung, die praktisch alle Industriezweige aufgrund der erhöhten Nutzung des Internets als Vertriebs- und Kommunikationskanal betrifft und in allen modernen Volkswirtschaften auftritt. Durch die Erfassung der Cyber-Sicherheit als Hauptrisiko tragen wir der zunehmenden Bedeutung Rechnung.
Schließlich hat sich das Risiko der Verschlechterung des Marktwerts der Beteiligung an der Containerschifffahrt bereits realisiert, eine Wertminderung wurde bereits buchhalterisch erfasst. Während sich durch die Abwertung das Risiko für zukünftige Perioden zwar reduzieren wird, bleibt aber aufgrund der materiellen Höhe der Beteiligung das Risiko grundsätzlich weiterhin bestehen.
Der Vorstand sieht keine weiteren wesentlichen als die in dem Bericht erwähnten Risiken. Eine wesentliche Veränderung der Risikolandschaft ist im Konzern nicht eingetreten.
Gemäß der Vorschrift C2.2 des 2014 revidierten UK Corporate Governance Code hat der Vorstand die Zukunftsaussichten der Gesellschaft über einen sich mehr als zwölf Monate erstreckenden Zeitraum unter Einbeziehung der Going-Concern-Prämisse zu beurteilen. Der Vorstand betrachtet jährlich und rollierend auf Basis einer dreijährigen Planung die Geschäftsentwicklung, die bereits im Abschnitt "Strategische Ausrichtung und Risikotoleranz" skizziert ist. Die aktuellste Dreijahresplanung wurde im Oktober 2015 verabschiedet und erstreckt sich auf den Zeitraum bis zum 30. September 2018. Ein Dreijahreshorizont wird für ein schnelllebiges Wettbewerbsumfeld, wie der Tourismus es ist, als angemessen betrachtet. Es wird darauf hingewiesen, dass die jüngste Dreijahresplanung zeitlich über die im Juni 2018 mit 1.535,0 Mio. € fällige revolvierende Kreditfazilität hinausgeht. Die Fazilität wird genutzt, um die Saisonabhängigkeit des Cash Flow und der Liquidität des Konzerns zu steuern.
Die Dreijahresplanung berücksichtigt auch die Cash Flow sowie die Einhaltung der in der Kreditfazilität festgelegten Finanzkennzahlen. Wesentliche Annahmen, auf denen die Dreijahresplanung und die damit verbundene Cash Flow-Prognose basieren, sind, dass die Kreditmärkte weiterhin ausreichend Liquidität zur Verfügung stellen, dass die revolvierende Kreditlinie in gleicher Höhe verlängert werden kann und dass die Flugzeugfinanzierung weiterhin sichergestellt ist.
Der Vorstand hat eine fundierte Bewertung der Hauptrisiken des Unternehmens unter Einbeziehung zukünftiger Ereignisse, die das Geschäftsmodell, die Solvenz oder die Liquidität gefährden können, durchgeführt. Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse werden die möglichen Auswirkungen der Hauptrisiken, wobei sie einzeln oder gemeinsam auftreten können, ermittelt. Das umfasst die Modellierung der Auswirkungen von erheblichen Störungen auf den Cash Flow in einer wichtigen Destination während der Sommersaison.
Unter Berücksichtigung der aktuellen Lage der Gesellschaft, der Hauptrisiken und der oben genannten Sensitivitätsanalyse, hat der Vorstand die begründete Erwartung, dass das Unternehmen in der Lage ist, den Geschäftsbetrieb fortzuführen und die innerhalb des dreijährigen Betrachtungszeitraums auftretenden Verpflichtungen erfüllen zu können.
Das interne Kontrollsystem der TUI Group umfasst alle Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie zur Sicherung der Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen Vorschriften.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde die Weiterentwicklung des bestehenden internen Kontrollsystems im TUI Konzern in Anlehnung an das international anerkannte Rahmenwerk COSO (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission), das die konzeptionelle Grundlage für das interne Kontrollsystem bildet, fortgesetzt.
Das interne Kontrollsystem der TUI Group besteht aus dem internen Steuerungs- und dem internen Überwachungssystem. Der Vorstand der TUI AG hat hierfür im Rahmen seiner Organfunktion zur Führung der Geschäfte spezifische Konzernfunktionen als Verantwortliche des internen Steuerungssystems im TUI Konzern benannt.
Prozessintegrierte und prozessunabhängige Überwachungsmaßnahmen bilden die Elemente des internen Überwachungssystems im TUI Konzern. Neben manuellen Prozesskontrollen - wie beispielsweise dem Vier-Augen-Prinzip - sind auch die automatisierten IT-Prozess-Kontrollen ein wesentlicher Teil der prozessintegrierten Maßnahmen. Weiterhin werden durch Gremien, wie z. B. durch den Risikoüberwachungsausschuss der TUI AG (ROC), sowie durch spezifische Konzernfunktionen prozessintegrierte Überwachungen sichergestellt.
Der Aufsichtsrat der TUI AG, hier insbesondere der Prüfungsausschuss, und die Konzernrevision der TUI AG oder die dezentralen Revisionen in den Konzerngesellschaften sind mit prozessunabhängigen Prüfungstätigkeiten in das interne Überwachungssystem in den TUI Konzern eingebunden. Auf Grundlage des § 107 Abs. 3 AktG befasst sich der Prüfungsausschuss der TUI AG vor allem mit der Abschlussprüfung, der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und der Wirksamkeit des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems.
Der Konzernabschlussprüfer gewinnt Einblick in das Kontrollumfeld des TUI Konzerns durch prozessunabhängige Kontrollen. Insbesondere die Prüfung der Konzernabschlüsse durch den Konzernabschlussprüfer bzw. die Prüfung der einbezogenen Formularabschlüsse der Konzerngesellschaften bilden eine wesentliche prozessunabhängige Überwachungsmaßnahme im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess.
Das Risikomanagementsystem, das als Enterprise Risk Management-System (ERM-System) als Bestandteil des internen Kontrollsystems eingeführt wurde, ist mit Bezug auf die Konzernrechnungslegung auch auf das Risiko der Falschaussage in der Konzernbuchführung sowie in der externen Berichterstattung ausgerichtet. Im TUI Konzern umfasst das Risikomanagementsystem neben dem operativen Risikomanagement, das auch den Risikotransfer auf Versicherungsgesellschaften durch die Absicherung von Schadens- oder Haftungsrisiken sowie den Abschluss geeigneter Sicherungsgeschäfte zur Begrenzung von Fremdwährungs- und Rohstoffpreisrisiken beinhaltet, konzernweit auch die systematische Risikofrüherkennung, -steuerung und -überwachung. Weitere Erläuterungen zum Risikomanagementsystem werden im Abschnitt "Konzeptionelle Grundlagen des Risikomanagements" dieses Risikoberichts erteilt.
Die Erfassung buchhalterischer Vorgänge erfolgt in den Einzelabschlüssen der Tochterunternehmen der TUI AG im Wesentlichen durch lokale Buchhaltungssysteme der Hersteller SAP und Oracle. Zur Aufstellung des Konzernabschlusses der TUI AG werden durch die Tochterunternehmen die jeweiligen Einzelabschlüsse durch weitere Informationen zu standardisierten Berichtspaketen ergänzt, die dann durch sämtliche Konzernunternehmen in das Berichtssystem Oracle Hyperion Financial Management 11.1.2.3 (HFM) eingestellt werden. HFM wird dabei konzernweit als einheitliches Berichts- und Konsolidierungssystem eingesetzt, sodass keine weiteren Schnittstellen zur Erstellung des Konzernabschlusses vorhanden sind.
In HFM werden sämtliche Konsolidierungsvorgänge zur Erstellung des Konzernabschlusses der TUI AG, wie z. B. die Kapitalkonsolidierung, die Vermögens- und Schuldenkonsolidierung oder die Aufwands- und Ertragskonsolidierung einschließlich der Equity-Bewertung, generiert und vollständig dokumentiert. Sämtliche Bestandteile des Konzernabschlusses der TUI AG einschließlich der Anhangangaben werden aus dem Konsolidierungssystem HFM entwickelt. HFM stellt auch diverse Module für Auswertungszwecke zur Verfügung, um ergänzende Informationen zur Erläuterung des Konzernabschlusses der TUI AG aufzubereiten.
Der im HFM Berichts- und Konsolidierungssystem integrierte Workflow-Prozess stellt sicher, dass nach der Erfassung der Datenpakete durch die Berichtsgesellschaften das System gesperrt wird, um weitere Änderungen zu verhindern. Dies sichert die Datenintegrität innerhalb des Systems und erleichtert die Identifizierung ggf. weiterer notwendiger Änderungen der Berichtspakete. Dieser Workflow-Prozess wurde von der Konzernrevision seit Einführung des Systems mehrfach überprüft und validiert.
Durch den Konzernabschlussprüfer der TUI AG werden aus den im Berichts- und Konsolidierungssystem HFM durch die Konzerngesellschaften erfassten Formularabschlüssen nach eigenem Ermessen bestimmte Formularabschlüsse ausgewählt, die dann für Zwecke der Konzernabschlussprüfung geprüft werden.
Spezifische konzernrechnungslegungsbezogene Risiken können z. B. aus ungewöhnlichen oder komplexen Geschäften, insbesondere zeitkritisch zum Ende des Geschäftsjahres, entstehen. Weiterhin sind Geschäftsvorfälle, die nicht routinemäßig verarbeitet werden, mit einem besonderen Risiko behaftet. Aus den Mitarbeitern notwendigerweise eingeräumten Ermessensspielräumen bei Ansatz und Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden können weitere konzernrechnungslegungsbezogene Risiken resultieren. Auch aus der Auslagerung und Übertragung von rechnungslegungsspezifischen Aufgaben auf Servicegesellschaften können sich spezifische Risiken ergeben. Rechnungslegungsbezogene Risiken aus derivativen Finanzinstrumenten werden im Anhang zum Konzernabschluss erläutert.
Die auf die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Konzernrechnungslegung ausgerichteten Maßnahmen des internen Kontrollsystems stellen sicher, dass Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und satzungsmäßigen Vorschriften vollständig und zeitnah erfasst werden. Weiterhin ist gewährleistet, dass Vermögensgegenstände und Schulden im Konzernabschluss zutreffend angesetzt, bewertet und ausgewiesen werden. Die Regelungsaktivitäten stellen ebenfalls sicher, dass durch die Buchungsunterlagen verlässliche und nachvollziehbare Informationen zur Verfügung gestellt werden.
Die Kontrollaktivitäten zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Rechnungslegung umfassen beispielhaft die Analyse von Sachverhalten und Entwicklungen anhand spezifischer Kennzahlen. Die Trennung von Verwaltungs-, Ausführungs-, Abrechnungs- und Genehmigungsfunktionen und deren Wahrnehmung durch verschiedene Personen reduziert die Möglichkeit doloser Handlungen. Die organisatorischen Maßnahmen sind auch darauf ausgerichtet, unternehmens- oder konzernweite Umstrukturierungen oder Veränderungen in der Geschäftstätigkeit einzelner Geschäftsbereiche zeitnah und sachgerecht in der Konzernrechnungslegung zu erfassen. Weiterhin ist beispielsweise sichergestellt, dass bei Veränderungen in den eingesetzten IT-Systemen der zugrunde liegenden Buchführungen in den Konzerngesellschaften eine periodengerechte und vollständige Erfassung buchhalterischer Vorgänge erfolgt. Das interne Kontrollsystem gewährleistet auch die Abbildung von Veränderungen im wirtschaftlichen oder rechtlichen Umfeld des TUI Konzerns und stellt die Anwendung neuer oder geänderter gesetzlicher Vorschriften zur Konzernrechnungslegung sicher.
Die Bilanzierungsvorschriften im TUI Konzern regeln zusammen mit den Vorschriften zur Rechnungslegung nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) die einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für die in den TUI Konzernabschluss einbezogenen inländischen und ausländischen Unternehmen. Sie beinhalten neben allgemeinen Bilanzierungsgrundsätzen und -methoden vor allem Regelungen zu Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Lagebericht, Cash Flow-Rechnung und Segmentberichterstattung.
Die TUI Bilanzierungsvorschriften regeln auch konkrete formale Anforderungen an den Konzernabschluss. Neben der Festlegung des Konsolidierungskreises sind auch die durch die Konzerngesellschaften im Konzernberichtssystem HFM monatlich, quartalsweise oder jährlich zu berichtenden Inhalte im Detail festgelegt. Die TUI Bilanzierungsvorschriften enthalten weiterhin z. B. konkrete Vorgaben zur Abbildung, Abstimmung und Abwicklung von Transaktionen zwischen verbundenen Unternehmen und zur Ermittlung des beizulegenden Werts von Vermögenswerten, insbesondere Geschäfts- und Firmenwerten.
Auf Konzernebene umfassen die spezifischen Kontrollaktivitäten zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Konzernrechnungslegung die Analyse und gegebenenfalls Korrektur der durch die Konzerngesellschaften vorgelegten Einzelabschlüsse unter Beachtung der von den Abschlussprüfern erstellten Berichte und der hierzu mit dem Abschlussprüfer und dem lokalen Management geführten Abschlussbesprechungen. Gegebenenfalls darüber hinausgehende notwendige inhaltliche Anpassungen können, systemseitig abgegrenzt, von einer der nachgelagerten Instanzen vorgenommen werden.
Durch die bereits systemtechnisch im HFM-Konsolidierungssystem festgelegten Kontrollmechanismen wird das Risiko der Verarbeitung formal fehlerhafter Abschlüsse reduziert. Bestimmte Parameter werden zentral auf Konzernebene festgelegt und müssen von den Tochtergesellschaften angewendet werden. Dies betrifft u. a. auch die zentrale Festlegung der Parameter für die Bewertung von Pensions- oder sonstigen Rückstellungen sowie die Zinssätze für die Bewertung bestimmter Vermögenswerte im Rahmen von Cash Flow-Modellen. Mit der zentralen Durchführung von Werthaltigkeitstests für so genannte Goodwills wird die Anwendung einheitlicher und standardisierter Bewertungskriterien im Konzernabschluss sichergestellt.
Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem ermöglicht durch die im TUI Konzern festgelegten Organisations-, Kontroll- und Überwachungsstrukturen die vollständige Erfassung, Aufbereitung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie deren sachgerechte Darstellung in der Konzernrechnungslegung.
Insbesondere persönliche Ermessensentscheidungen, fehlerbehaftete Kontrollen, kriminelle Handlungen oder sonstige Umstände können allerdings der Natur der Sache nach nicht ausgeschlossen werden und führen dann zur eingeschränkten Wirksamkeit und Verlässlichkeit des eingesetzten internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems, sodass auch die konzernweite Anwendung der eingesetzten Systeme nicht die absolute Sicherheit hinsichtlich der richtigen, vollständigen und zeitnahen Erfassung von Sachverhalten in der Konzernrechnungslegung gewährleisten kann.
Die getroffenen Aussagen beziehen sich nur auf die nach IFRS 10 in den Konzernabschluss der TUI AG einbezogenen Tochterunternehmen.
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| KENNZAHLEN % € ZIEL 2014/15 | ZIELERREICHUNG ↓ IST 2014/15 | AUSBLICK → ZIEL 2015/16 | |
|---|---|---|---|
| MARKENUMSATZ in Mrd. € | 22,6 | ||
| n. a. | +6,7 %1 | mind. +5 %1 | |
| UMSATZ in Mrd. € | 20,0 | ||
| 2 - 4 %1 | +3,6 %1 | mind. +3 %1 | |
| EBITA (BEREINIGT) in Mio. € | 1.069 | ||
| +10 - 15 %1 | +15,4 %1 | mind. +10 %1 | |
| BEREINIGUNGEN in Mio. € | 220 | 204 | 180 |
| Kosten | Kosten | Kosten | |
| ZAHLUNGSWIRKSAME INVESTITIONEN in Mio. € | 800 | 826 | 750 |
| Bruttosachinvestitionen | Bruttosachinvestitionen | Nettosach- und Finanzinvestitionen | |
| NETTOVERSCHULDUNG in Mrd. € | 0,2 | rd. 0,5 | |
| ausgeglichene Nettofinanzposition | Nettoverschuldung | Nettoverschuldung |
1 Steigerung ggü. Vorjahr in Prozent, zu konstanten Wechselkursen und auf Basis der aktuellen Konzernstruktur.
Im Geschäftsjahr 2014/15 hat sich die TUI Group besser entwickelt als in unserer ursprünglichen Prognose unterstellt. Das bereinigte EBITA der TUI Group verbesserte sich im Geschäftsjahr 2014/15 um 22,9 % auf 1.069,0 Mio. €. Ohne Berücksichtigung der im diesem Ergebnis enthaltenen positiven Umrechnungseffekte, insbesondere aus dem im Berichtsjahr erfolgten Anstieg des Britischen Pfund im Vergleich zum Euro, entspricht dies unserer kommunizierten Zielsetzung, im Geschäftsjahr 2014/15 unter der Annahme stabiler Wechselkurse ein operatives Ergebnis von rund 1 Mrd. € zu erreichen.
Infolge der guten operativen Entwicklung verbesserte sich auch das berichtete EBITA des Konzerns um 11,3 % auf 865,3 Mio. €.
Mit einem Plus von 8,0 % stieg der Umsatz des TUI Konzerns im Berichtsjahr insbesondere währungsbedingt deutlich an. Unter der Annahme stabiler Wechselkurse lag der Umsatzanstieg der TUI Group im Berichtsjahr mit 3,6 % ebenfalls am oberen Ende der in unserer ursprünglichen Prognose angegebenen Bandbreite.
Die zahlungswirksamen Investitionen in sonstige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen inklusive der Vorauszahlungen auf Flugzeugbestellungen lag mit 826,4 Mio. € leicht über unserer Prognose. Die zum Ende des Geschäftsjahres 2014/15 ausgewiesene Nettoverschuldung von 213,7 Mio. € lag ebenfalls leicht über der von uns erwarteten, nahezu ausgeglichenen Nettofinanzposition der TUI Group.
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| Veränd. % |
2016 | 2015 |
|---|---|---|
| Welt | 3,6 | 3,1 |
| Euro-Zone | 1,6 | 1,5 |
| Deutschland | 1,6 | 1,5 |
| Frankreich | 1,5 | 1,2 |
| Großbritannien | 2,2 | 2,5 |
| USA | 2,8 | 2,6 |
| Russland | -0,6 | -3,8 |
| Japan | 1,0 | 0,6 |
| China | 6,3 | 6,8 |
| Indien | 7,5 | 7,3 |
Quelle: Internationaler Währungsfonds (IWF), World Economic Outlook, Oktober 2015
Der Internationale Währungsfonds (IWF, World Economic Outlook, Oktober 2015) rechnet für das Kalenderjahr 2015 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 3,1 %. Für 2016 prognostiziert der IWF ein Wachstum der Weltwirtschaft von 3,6 %. Während für die fortgeschrittenen Volkswirtschaften höhere Zuwachsraten erwartet werden, gehen die Experten von einer schwächeren Entwicklung der Schwellenländer aus, da diese durch niedrige Rohstoffpreise und binnenwirtschaftliche Probleme gebremst werden.
Die UNWTO geht davon aus, dass der internationale Tourismus in dieser Dekade weltweit weiter wachsen wird. Für die kommenden Jahre wird ein durchschnittliches gewogenes Wachstum von rund 3 % pro Jahr prognostiziert (Quelle: UNWTO, Tourism Highlights, 2015 Edition). In den ersten acht Monaten 2015 haben die internationalen Ankünfte um 4,3 % zugenommen, für das Kalenderjahr 2015 rechnet die UNWTO mit einem Wachstum von 3 bis 4 % (Quelle: UNWTO, World Tourism Barometer, Oktober 2015).
Die TUI Group ist als führender touristischer Anbieter abhängig von der Entwicklung der Konsumnachfrage in den großen Quellmärkten, in denen wir mit unseren Veranstalter- und Hotelmarken vertreten sind. Unsere Planung basiert auf den Annahmen des IWF zur künftigen Entwicklung der Weltwirtschaft.
Neben der Entwicklung der Konsumneigung ist die politische Stabilität in den Zielgebieten ein wichtiger Faktor für die Nachfrage nach Urlaubsreisen. Wir gehen davon aus, dass unser Geschäftsmodell flexibel genug ist, die derzeit erkennbaren Herausforderungen zu kompensieren.
Das in unserer Planung für das Geschäftsjahr 2015/16 unterstellte Umsatzwachstum unser Veranstalter liegt leicht oberhalb der langfristigen Prognose der UNWTO. Unser strategischer Fokus liegt auf der Vereinheitlichung unseres Markenauftritts in den Quellmärkten, der Erweiterung unseres eigenen Hotelportfolios sowie dem Ausbau unseres Kreuzfahrtgeschäfts, insbesondere unter der Marke TUI Cruises.
Die Umrechnung der Gewinn- und Verlustrechnungen ausländischer Tochterunternehmen in unserem Konzernabschluss erfolgt zu Monatsdurchschnittskursen. Einen wesentlichen Teil des Konzernumsatzes sowie einen hohen Ergebnis- und Cash Flow-Beitrag erwirtschaftet der TUI Konzern in Nicht-Euro-Währungen, insbesondere in Britischen Pfund, US-Dollar und Schwedischer Krone. Unter Berücksichtigung des saisonalen Geschäftsverlaufs in der Touristik hat die unterjährige Kursentwicklung dieser Währungen gegenüber dem Euro daher einen hohen Einfluss auf die im Konzernabschluss der TUI AG ausgewiesenen finanziellen Kennzahlen. Unsere nachfolgenden Aussagen zur voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im Geschäftsjahr 2015/16 basieren auf der Annahme konstanter Wechselkurse des abgelaufenen Geschäftsjahres 2014/15.
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| Erwartete Veränd. ggü. VJ | ||
|---|---|---|
| Mio. € | 2014/15 | 2015/16* |
| --- | --- | --- |
| Markenumsatz | 22.584 | mind. 5 % Anstieg |
| Umsatz | 20.012 | mind. 3 % Anstieg |
| Bereinigtes EBITA | 1.069 | mind. 10 % Anstieg |
| Bereinigungen | 204 | rd. 180 Mio. € Kosten |
* Auf Basis konstanter Wechselkurse, ohne aufgegebenen Geschäftsbereich.
Ein wesentlicher Teil unseres zukünftigen Umsatzwachstums soll bei Gemeinschaftsunternehmen entstehen, die at Equity in den Konzernabschluss einbezogen werden. Der Umsatz dieser Unternehmen, zu denen insbesondere TUI Cruises und der kanadische Veranstalter Sunwing gehören, ist daher nicht Teil des TUI Group Konzernumsatzes. Für eine klarere Darstellung der von unseren Gemeinschaftsunternehmen erwirtschafteten Umsätze haben wir daher die neue Kennzahl Markenumsatz eingeführt. Im Geschäftsjahr 2015/16 soll der Markenumsatz auf Basis stabiler Wechselkurse um mindestens 5 % ansteigen.
Im Geschäftsjahr 2015/16 erwarten wir auf Basis konstanter Wechselkurse eine Steigerung des Umsatzes um mindestens 3 %, die insbesondere auf die erwarteten höheren Gästezahlen unserer Volumenveranstalter durch die Umsetzung unserer Wachstumsstrategie (vgl. Kapitel Ziele und Strategien dieses Berichts) zurückzuführen ist.
Das bereinigte EBITA im Geschäftsjahr 2015/16 des TUI Konzerns soll auf Basis konstanter Wechselkurse durch die Umsetzung unserer Wachstumsstrategie (vgl. Kapitel Ziele und Strategien dieses Berichts) um mindestens 10 % ansteigen. Risiken bestehen in der Entwicklung der Gästezahlen vor dem Hintergrund eines weiterhin volatilen wirtschaftlichen Umfelds in unseren großen Quellmärkten, der Nachfrage nach unseren eigenen Hotels und Kreuzfahrtschiffen sowie der Erreichung der Synergien aus dem Zusammenschluss.
→ Details siehe im Risikobericht
Für das kommende Geschäftsjahr 2015/16 rechnen wir mit Kaufpreisallokationen und saldierten Einmalkosten, insbesondere für die Erreichung der Synergien aus dem Zusammenschluss, in Höhe von rund 180 Mio. €, die im Ergebnisausweis zu bereinigen sind.
Durch das verbesserte operative Ergebnis rechnen wir im Geschäftsjahr 2015/16 mit einer leichten Verbesserung des ROIC, die in Abhängigkeit von der Entwicklung der Kapitalkosten des TUI Konzerns auch zu einem Anstieg des Wertbeitrags führen soll.
Die unten beschriebene Erwartung basiert auf der aktuellen Buchungslage, unserer Wachstumsstrategie und der relativen Geschäftsentwicklung unserer Segmente im Geschäftsjahr 2014/15. Die zukünftige Entwicklung ist abhängig von der weiteren Entwicklung der Nachfrage in unseren Quellmärkten und Kundensegmenten sowie der Entwicklung unserer Inputkosten. Aus unserer Sicht bietet unser diversifiziertes Geschäftsmodell den Vorteil, dass Entwicklungen in einzelnen Segmenten gegebenenfalls durch gegenläufige Trends in anderen Geschäftsbereichen kompensiert werden können.
Auf der Basis der aktuellen Buchungslage und unter der Annahme konstanter Wechselkurse erwarten wir im Geschäftsjahr 2015/16 für die Quellmärkte einen Anstieg des bereinigten EBITA um mindestens 10 %. Unter Berücksichtigung der relativen Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 rechnen wir für die Regionen Zentral und West mit einem höheren prozentualen Anstieg des bereinigten Ergebnisses als in der Region Nord.
Neben dem weiteren Ausbau unserer Kern-Hotel- und -Clubmarken erwarten wir eine weitere Verbesserung der Auslastung unserer Hotels im Geschäftsjahr 2015/16. Unter Berücksichtigung des positiven Einmaleffekts aus dem Verkauf eines Riu Hotels im abgelaufenen Geschäftsjahr wird die Verbesserung des bereinigten EBITA im Geschäftsjahr 2015/16 voraussichtlich am unteren Ende der für den Konzern angegebenen Verbesserung von mindestens 10 % liegen.
Durch den erstmalig ganzjährigen Betrieb der Mein Schiff 4 und die geplante Inbetriebnahme der Mein Schiff 5 im Geschäftsjahr 2015/16 wird der Anstieg des bereinigten EBITA im Segment Kreuzfahrten voraussichtlich deutlich über der für den Konzern angestrebten Verbesserung von mindestens 10 % liegen.
Die im Bereich Specialist Travel gebündelten Segmente Specialist Group und Hotelbeds Group sind in verschiedenen Märkten mit unterschiedlichen Entwicklungen tätig. Auf der Basis der aktuellen Buchungslage und unserer Strategie, den Wert der in diesem Bereich gebündelten Geschäfte zu maximieren, soll sich der Bereich Specialist Travel analog zu den Quellmärkten entwickeln.
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| Voraussichtliche Veränderung ggü. VJ | ||
|---|---|---|
| Mio. € | 2014/15 | 2015/16* |
| --- | --- | --- |
| Nettosach- und Finanzinvestitionen | 654,7 | rd. 750 Mio. € |
| Nettoverschuldung | 213,7 | leichter Anstieg |
* Auf Basis konstanter Wechselkurse.
Aufgrund bereits getroffener Investitionsentscheidungen und geplanter Projekte erwarten wir im TUI Konzern für das Geschäftsjahr 2015/16 einen Nettofinanzmittelbedarf in Höhe von rund 750 Mio. €. Dies beinhaltet Anzahlungen auf Flugzeugbestellungen und Erlöse aus dem Verkauf von Vermögensgegenständen. Der überwiegende Teil ist für Investitionen in Sachanlagen vorgesehen. Die geplanten Investitionen betreffen insbesondere die Erhaltung und Erweiterung des Hotelportfolios, die Einführung neuer Produktions- und Buchungssysteme und die Anschaffung von Flugzeugersatzteilen und Yachten.
Die Nettoverschuldung des Konzerns belief sich am Bilanzstichtag auf 213,7 Mio. €. Aufgrund eines höheren Finanzierungsvolumens für Flugzeuge und ein Kreuzfahrtschiff in Großbritannien auf der Basis von Finance Lease-Verträgen gehen wir für das Geschäftsjahr 2015/16 von einem Anstieg der Nettoverschuldung des Konzerns auf rund 0,5 Mrd. € aus.
Treibhausgasemissionen und ihr Einfluss auf den Klimawandel sind eine der größten globalen Herausforderungen für die Tourismusindustrie. Die TUI Group hat im September 2015 ihre neue Nachhaltigkeitsstrategie "Better Holidays, Better World" über die Jahre 2015 - 2020 veröffentlicht. Wir haben uns das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 die emissionseffizienteste Airlineflotte Europas zu betreiben. Zudem wollen wir die CO2 -Intensität unserer weltweiten Geschäftstätigkeit um insgesamt 10 % reduzieren. So auch im Bereich der TUI Airlines: Wir haben uns vorgenommen, den spezifischen CO2 -Ausstoß (in g CO2 /pkm) um 10 % zu mindern (Basisjahr 2013/14).
Die aktuelle wirtschaftliche Lage und die Aussichten der TUI Group für das Geschäftsjahr 2015/16 beurteilen wir zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts (8. Dezember 2015) weiterhin positiv. Die TUI Group ist mit ihrem Finanzprofil, ihrer starken Marke und ihrem Leistungsportfolio gut im Markt aufgestellt. In den ersten Wochen des neuen Geschäftsjahres 2015/16 lag die Geschäftsentwicklung im Rahmen unserer Erwartungen.
Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum erwarten wir im Konzern infolge der verbesserten operativen Geschäftsentwicklung in den Segmenten einen Anstieg des operativen Ergebnisses gegenüber dem Niveau des Vorjahres. Auf Basis konstanter Wechselkurse erwarten wir eine Verbesserung des bereinigten Ergebnisses der TUI Group um mindestens 10 %.
Vor dem Hintergrund unserer Wachstumsstrategie haben wir unseren mittelfristigen Ausblick aktualisiert und wollen in den nächsten drei Geschäftsjahren bis 2017/18 einen durchschnittlichen Zuwachs unseres bereinigten EBITA um mindestens 10 % jährlich erzielen. Unsere langfristige Zielgröße für die Bruttoinvestitionen der TUI Group (ohne Anzahlungen auf Flugzeugbestellungen) beträgt 3 % des Konzernumsatzes.
Das Chancenmanagement des TUI Konzerns folgt der Konzernstrategie für das Kerngeschäft Touristik. Die Verantwortung für das systematische Erkennen und die Nutzung sich bietender Chancen liegt bei dem operativen Management der Quellmärkte sowie der Segmente Hotels & Resorts und Kreuzfahrten. Marktszenarien und kritische Erfolgsfaktoren der einzelnen Sparten werden im Rahmen des konzernweiten Planungs- und Steuerungsprozesses analysiert und bewertet. Kernaufgabe des TUI Group Vorstands ist es, das profitable Wachstum des TUI Konzerns durch die Optimierung des Beteiligungsportfolios und die Weiterentwicklung der Konzernstruktur nachhaltig abzusichern.
Der TUI Konzern ist insgesamt gut aufgestellt für das Nutzen von Chancen, die aus den wesentlichen Trends in seinen Märkten resultieren.
Eine über den Erwartungen verlaufende wirtschaftliche Entwicklung würde sich über die daraus resultierende Erhöhung der Nachfrage nach Reisen positiv auf den TUI Konzern und seine Sparten auswirken. Daneben könnten sich aus einem veränderten Wettbewerbsumfeld in einzelnen Märkten Chancen für den TUI Konzern ergeben.
Chancen für weiteres organisches Wachstum sehen wir insbesondere im weiteren Ausbau unseres Hotelportfolios und unseres Kreuzfahrtgeschäfts. Daneben wollen wir als Marktführer langfristig von dem demographischen Wandel und der dadurch erwarteten steigenden Nachfrage nach hochwertigen Urlaubsreisen mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis profitieren.
Mit unserem differenzierten Produktangebot und dem weiteren Ausbau des Eigenvertriebs bei TUI Travel, insbesondere über das Internet, wollen wir unsere Wettbewerbsposition weiter verbessern. Operative Chancen sehen wir außerdem in einer verstärkten Integration unseres Content- und unseres Veranstaltergeschäfts.
Darüber hinaus sehen wir in einer möglichen Verwertung unseres verbliebenen Engagements in der Containerschifffahrt die Chance für eine weitere Verbesserung der wesentlichen Finanzrelationen des TUI Konzerns.
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| Veränd. % |
2015 | 2014 |
|---|---|---|
| Welt | 3,1 | 3,4 |
| Euro-Zone | 1,5 | 0,9 |
| Deutschland | 1,5 | 1,6 |
| Frankreich | 1,2 | 0,2 |
| Großbritannien | 2,5 | 3,0 |
| USA | 2,6 | 2,4 |
| Russland | -3,8 | 0,6 |
| Japan | 0,6 | -0,1 |
| China | 6,8 | 7,3 |
| Indien | 7,3 | 7,3 |
Quelle: Internationaler Währungsfonds (IWF), World Economic Outlook, Oktober 2015
Die Weltwirtschaft hat im Kalenderjahr 2015 ihr moderates Wachstum fortgesetzt. Die Zunahme der Weltproduktion wird gemäß der Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF, World Economic Outlook, Oktober 2015) in diesem Jahr mit einem Plus von 3,1% geringer ausfallen als im Vorjahr. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften nahm die konjunkturelle Dynamik sukzessive zu, in den Schwellenländern blieb der Produktionsanstieg hingegen sehr moderat.
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| Veränd. % |
2015* | 2014 |
|---|---|---|
| Welt | +4,3 | +4,2 |
| Europa | +5,3 | +2,4 |
| Asien und Pazifikraum | +4,3 | +5,7 |
| Amerika | +4,2 | +8,4 |
| Afrika | -5,4 | +1,8 |
| Mittlerer Osten | +3,6 | +6,2 |
Quelle: UNWTO World Tourism Barometer, Oktober 2015
* Zeitraum Januar bis August.
Im Kalenderjahr 2014 haben die internationalen Ankünfte weltweit um 4,2 % auf 1,13 Mrd. zugenommen. Auch in den ersten acht Monaten des Kalenderjahres 2015 setzte sich dieser Trend weiter fort, der Zuwachs betrug in diesem Zeitraum 4,3 %. Europa blieb die am meisten besuchte Region weltweit und legte mit einem Plus an touristischen Ankünften von 5,3 % am stärksten zu. Die Euro-Zone profitierte dabei von der Schwäche ihrer Währung und der allmählichen wirtschaftlichen Erholung. Für das Gesamtjahr 2015 rechnet die UNWTO mit einem Wachstum des weltweiten Reise- und Tourismusmarkts von 3 bis 4 %. Damit hält der in den letzten Jahren stabile Wachstumstrend im Tourismus weiterhin an (UNWTO, World Tourism Barometer, Oktober 2015).
Die Gästezahlen in den Quellmärkten der TUI Group sind im Geschäftsjahr 2014/15 im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 1,6 % gestiegen. Der Anstieg war insbesondere auf die positive Entwicklung in Großbritannien zurückzuführen. Dieser Quellmarkt profitierte vom Ausbau des Boeing 787-Langstreckenprogramms sowie vom Wachstum bei unseren TUI unique-Reisen.
→ Geschäftsverlauf in den Quellmärkten siehe ab Seite 127
Die TUI Konzerngesellschaften sind mit ihren geschäftlichen Aktivitäten weltweit vertreten. Damit ist die TUI Group finanzwirtschaftlichen Risiken durch Veränderungen von Wechselkursen und Rohstoffpreisen ausgesetzt.
Die wesentlichen operativen finanzwirtschaftlichen Transaktionsrisiken bestehen in Euro und US-Dollar. Sie entstehen hauptsächlich durch Fremdwährungskostenpositionen der einzelnen Konzerngesellschaften wie beispielweise Kerosin und Bunkeröl oder Schiffshandling sowie im Hoteleinkauf. Die Parität des Britischen Pfund gegenüber dem Euro ist für die Umrechnung der im englischen Markt erzielten Ergebnisse im TUI Konzernabschluss von Bedeutung.
Der Jahresdurchschnittskurs des US-Dollar im Vergleich zum Euro verringerte sich im Geschäftsjahr 2014/15 von 1,26 USD / EUR um rund 11,1 % auf 1,12 USD / EUR. Der durchschnittliche Umrechnungskurs des Britischen Pfund ging im Vergleich zum Euro im Berichtszeitraum von 0,78 GBP / EUR um rund 5,1 % auf 0,74 GBP / EUR zurück. Damit haben sich beide Währungen im Vergleich zum Euro stabiler entwickelt.
Rohstoffpreisänderungen wirken sich in der TUI Group insbesondere auf die Beschaffung von Treibstoffen wie Kerosin und Bunkeröl aus. Der Ölpreis für die Sorte Brent hat sich im Geschäftsjahr nahezu halbiert und lag zum 30. September 2015 bei 48,37 USD pro Barrel.
Risiken aus Wechselkursänderungen und Preisrisiken aus Treibstoffeinkäufen werden in der Touristik überwiegend durch derivative Sicherungsgeschäfte abgesichert. Angaben zu Sicherungsstrategien und Risikomanagement sowie zu Finanzgeschäften und ihrem Umfang am Bilanzstichtag enthalten die Abschnitte Finanzlage und Risikobericht des Lageberichts sowie der Abschnitt Finanzinstrumente im Anhang zum Konzernabschluss.
→ Finanzlage siehe ab Seite 138
→ Risikobericht siehe ab Seite 97
→ Finanzinstrumente siehe ab Seite 262
Im Geschäftsjahr 2014/15 gab es keine Veränderung rechtlicher Rahmenbedingungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die geschäftliche Entwicklung des TUI Konzerns.
Die Ertragslage der TUI Group hat sich im Geschäftsjahr 2014/15 deutlich positiv entwickelt. Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITA) der TUI Group verbesserte sich im Berichtsjahr um 22,9 % auf 1.069,0 Mio. €. Dieser Anstieg war insbesondere auf die sehr gute Geschäftsentwicklung in der Region Nord und in den Segmenten Hotels & Resorts und Kreuzfahrten zurückzuführen. Neben der operativen Verbesserung führten ein verbessertes Zinsergebnis und die im Rahmen des Zusammenschlusses mit TUI Travel verringerte Ertragsteuerbelastung zu einem deutlichen Anstieg des Ergebnisses aus fortzuführenden Geschäftsbereichen auf 448,4 Mio. €.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| geändert | |||
| --- | --- | --- | --- |
| Umsatzerlöse | 20.011,6 | 18.536,8 | +8,0 |
| Umsatzkosten | 17.616,3 | 16.300,8 | +8,1 |
| Bruttogewinn | 2.395,3 | 2.236,0 | +7,1 |
| Verwaltungsaufwendungen | 1.715,4 | 1.533,8 | +11,8 |
| Sonstige Erträge | 51,2 | 35,9 | +42,6 |
| Andere Aufwendungen | 8,0 | 2,1 | +281,0 |
| Finanzerträge | 37,9 | 36,8 | +3,0 |
| Finanzaufwendungen | 370,1 | 300,9 | +23,0 |
| Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen | 144,5 | 26,8 | +439,2 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 535,4 | 498,7 | +7,4 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 87,0 | 212,5 | -59,1 |
| Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen | 448,4 | 286,2 | +56,7 |
| Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich | -68,8 | -15,4 | -346,8 |
| Konzerngewinn | 379,6 | 270,8 | +40,2 |
| Anteil der Aktionäre der TUI AG am Konzerngewinn | 340,4 | 90,4 | +276,5 |
| Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Konzerngewinn | 39,2 | 180,4 | -78,3 |
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Region Nord | 7.014,9 | 6.200,8 | +13,1 |
| Region Zentral | 5.601,8 | 5.426,0 | +3,2 |
| Region West | 2.903,4 | 2.970,2 | -2,2 |
| Hotels & Resorts | 574,8 | 515,9 | +11,4 |
| Kreuzfahrten | 273,3 | 281,0 | -2,7 |
| Übrige Touristik | 496,1 | 478,4 | +3,7 |
| Touristik | 16.864,3 | 15.872,3 | +6,2 |
| Specialist Group | 1.835,1 | 1.625,5 | +12,9 |
| Hotelbeds Group | 1.227,1 | 999,7 | +22,7 |
| Alle übrigen Segmente | 85,1 | 39,3 | +116,5 |
| TUI Group | 20.011,6 | 18.536,8 | +8,0 |
| Aufgegebener Geschäftsbereich | 69,7 | 74,8 | -6,8 |
| Summe der Segmente | 20.081,3 | 18.611,6 | +7,9 |
Der Umsatz des TUI Konzerns stieg im Geschäftsjahr 2014/15 unter anderem währungsbedingt um 8,0 % auf 20,0 Mrd. €. Bereinigt um Währungseffekte, die insbesondere aus dem Anstieg des Britischen Pfund gegenüber dem Euro resultierten, nahm der Umsatz mit 3,6 % stärker zu als die um 1,6 % über dem Vorjahreswert liegenden Gästezahlen der Quellmärkte. Den Umsatzerlösen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung die Umsatzkosten gegenübergestellt, die sich im Berichtsjahr um 8,1 % erhöht haben.
Der Bruttogewinn als Saldogröße aus Umsatzerlösen und -kosten verbesserte sich im Geschäftsjahr 2014/15 um 159,3 Mio. € auf rund 2,4 Mrd. €.
Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um 181,6 Mio. € gegenüber dem Wert des Vorjahres auf 1.715,4 Mio. €. Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen resultiert im Vorjahresvergleich neben Wechselkurseffekten hauptsächlich aus im Berichtsjahr umgesetzten Reorganisations- und Restrukturierungsmaßnahmen, insbesondere für den Umbau des Corporate Center, die beabsichtigte Integration der Zielgebietsagenturen in die Quellmarktorganisationen und die Zusammenführung der Fluggesellschaften. Die Reorganisationen in den Quellmärkten Deutschland, Benelux und Nordic führten ebenfalls zu höheren Verwaltungsaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr. Weitere Aufwendungen betreffen insbesondere Wertberichtigungen auf Vorsteuerforderungen bei einer Tochtergesellschaft in Italien sowie Zuführungen zu Rückstellungen für einen noch nicht abgeschlossenen Rechtsstreit in Zusammenhang mit dem Erwerb eines türkischen Hotels.
Die sonstigen Erträge in 2014/15 von 51,2 Mio. € beinhalteten im Wesentlichen Buchgewinne aus dem im Dezember 2014 erfolgten Verkauf eines Hotels der Riu Gruppe (16,9 Mio. €) sowie aus dem Verkauf von zwei griechischen Hotelgesellschaften im Q3 2014/15 (10,1 Mio. €). Außerdem wurden Erträge aus dem Verkauf der Gesellschaften der PEAK Adventure Travel Group (4,4 Mio. €) und dem Verkauf von zwei Hotels der Specialist Group sowie aus Sale and Lease Back-Geschäften mit Flugzeugen realisiert. Weitere Erträge betreffen die Realisierung bisher erfolgsneutral im Eigenkapital erfasster kumulierter Fremdwährungsgewinne im Zuge der Kapitalherabsetzung bei einer Tochtergesellschaft.
Die im Vorjahr ausgewiesenen sonstigen Erträge betrafen vor allem Gewinne aus Sale and Lease Back-Geschäften mit Flugzeugen und Buchgewinne aus dem Verkauf von Immobilien. Weitere Erträge resultierten aus dem Verkauf einer Hotelgesellschaft in der Schweiz sowie aus Abgangsgewinnen aus dem Verkauf von Beteiligungen.
Die anderen Aufwendungen in 2014/15 in Höhe von 8,0 Mio. € resultieren insbesondere aus Fremdwährungsverlusten in Zusammenhang mit Kapitalherabsetzungen und Liquidationen von Tochtergesellschaften sowie aus Aufwendungen aus Sale and Lease Back-Geschäften mit Flugzeugen.
Das Finanzergebnis verschlechterte sich trotz eines im Berichtsjahr deutlich verringerten Nettozinsaufwands um 68,1 Mio. € auf - 332,2 Mio. €. Die höheren Finanzaufwendungen waren dabei auf die im Berichtsjahr erfolgte Abwertung der als zur Veräußerung verfügbares Finanzinstrument klassifizierten Beteiligung an der Hapag-Lloyd AG von 147,1 Mio. € zurückzuführen.
Der Rückgang der Nettozinsaufwendungen resultiert aus einer veränderten Struktur der Finanzschulden. Alle Wandelanleihen wurden im Geschäftsjahr 2014/15 vollständig gewandelt. Dementsprechend verminderte sich der Zinsaufwand aus Wandelanleihen um 95,9 Mio. €. Weiterhin hat die TUI AG im August 2014 ein Bankdarlehen in Höhe von 100 Mio. € getilgt. Dadurch sank der Zinsaufwand um weitere 12,9 Mio. €.
Die neue Finanzierung im Zusammenhang mit dem Zusammenschluss der TUI AG mit der TUI Travel PLC hatte gegenläufige Effekte. Die der TUI Travel gewährte Kreditlinie wurde durch eine der TUI AG gewährte Kreditlinie ersetzt. Die abgegrenzten Ausgabekosten der Kreditlinie der TUI Travel PLC in Höhe von 14,2 Mio. € wurden entsprechend im Q1 2014/15 in vollem Umfang ergebniswirksam. Weiterhin führte die im September 2014 begebene Hochzinsanleihe der TUI AG in Höhe von 300,0 Mio. € zu Zinsaufwendungen von 14,7 Mio. €. Zusätzlich führte der Kauf der Europa 2 zu einem Anstieg der Finanzschulden und einem um 9,3 Mio. € höheren Zinsaufwand. Aus dem Anstieg der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen resultierte ein um 10,2 Mio. € höherer Zinsaufwand.
Das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen enthält das anteilige Jahresergebnis der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie gegebenenfalls außerplanmäßige Wertberichtigungen auf die Geschäfts- oder Firmenwerte dieser Unternehmen. Im Berichtsjahr betrug das Equity-Ergebnis 144,5 Mio. €, der deutliche Anstieg um 117,7 Mio. € resultierte unter anderem aus dem höheren Ergebnisbeitrag von TUI Cruises.
Der geringere Steueraufwand in 2014/15 ist insbesondere auf eine dem Zusammenschluss der TUI AG mit der TUI Travel PLC folgende Neubewertung der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge zurückzuführen.
Das Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich zeigt das Ergebnis nach Steuern der als aufgegebener Geschäftsbereich klassifizierten LateRooms Group.
Der Konzerngewinn erhöhte sich in 2014/15 um 108,8 Mio. € auf 379,6 Mio. €.
Der auf die Aktionäre der TUI AG entfallende Anteil am Konzerngewinn verbesserte sich von 90,4 Mio. € im Vorjahr auf 340,4 Mio. € im Geschäftsjahr 2014/15. Der Anstieg ist neben den generellen Ergebnisverbesserungen des Konzerns darauf zurückzuführen, dass die nicht beherrschenden Anteilseigner an der TUI Travel PLC nur bis zum Zusammenschluss von TUI AG und TUI Travel PLC im Dezember 2015 bestanden.
Der Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Konzernergebnis betrug im Berichtsjahr 39,2 Mio. €. Er betraf die außenstehenden Aktionäre der TUI Travel PLC bis zum Vollzug des Zusammenschlusses mit der TUI AG und den Gesellschaften des Bereichs Hotels & Resorts.
Die Aktionäre der TUI AG hatten nach Abzug der Minderheitsanteile in 2014/15 einen Anteil von 340,4 Mio. € (Vorjahr 90,4 Mio. €) am Konzernergebnis. Dadurch ergab sich ein unverwässertes Ergebnis je Aktie für das Geschäftsjahr 2014/15 von 0,64 € (Vorjahr 0,26 €).
Wesentliche Kennzahlen für die Steuerung der TUI Group sind das EBITA und das bereinigte EBITA. Wir halten die Ergebniskennzahl EBITA für die am besten geeignete Steuerungsgröße zur Erklärung der operativen Geschäftsentwicklung der TUI Group. Das EBITA ist das Ergebnis vor Zinsen, Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte und ohne Einbeziehung der Ergebnisse aus der nach der Equity-Methode bewerteten Containerschifffahrt und ohne Einbeziehung des Ergebnisses aus der Bewertung von Zinssicherungsinstrumenten.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| geändert | |||
| --- | --- | --- | --- |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 535,4 | 498,7 | 7,4 |
| Abzüglich Erträgen (Vorjahr Aufwendungen) aus der nach der Equity-Methode bewerteten Containerschifffahrt | -0,9 | 54,2 | n. a. |
| Zuzüglich Verlusten aus der Bewertung des Engagements in der Containerschifffahrt | 147,1 | - | n. a. |
| Zuzüglich Nettozinsbelastung und Aufwand aus der Bewertung von Zinssicherungsinstrumenten | 183,7 | 224,3 | -18,1 |
| EBITA | 865,3 | 777,2 | 11,3 |
| Bereinigungen: | |||
| abzüglich Abgangsgewinnen (Vorjahr Abgangsverluste) | -5,2 | -3,7 | -40,5 |
| zuzüglich Restrukturierungsaufwand | 64,8 | 43,6 | 48,6 |
| zuzüglich Aufwand aus Kaufpreisallokation | 76,2 | 71,8 | 6,1 |
| zuzüglich Aufwand (Vorjahr Ertrag) aus Einzelsachverhalten | 67,9 | -19,0 | n. a. |
| Bereinigtes EBITA | 1.069,0 | 869,9 | 22,9 |
Das berichtete Ergebnis (EBITA) der TUI Group stieg aufgrund des guten operativen Geschäftsverlaufs im Geschäftsjahr 2014/15 um 88,1 Mio. € auf 865,3 Mio. € an.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Region Nord | 505,3 | 428,3 | +18,0 |
| Region Zentral | 72,9 | 140,3 | -48,0 |
| Region West | 56,6 | 61,6 | -8,1 |
| Hotels & Resorts | 195,7 | 199,1 | -1,7 |
| Kreuzfahrten | 80,5 | 24,2 | +232,6 |
| Übrige Touristik | -26,4 | -27,6 | +4,3 |
| Touristik | 884,6 | 825,9 | +7,1 |
| Specialist Group | 38,5 | 26,6 | +44,7 |
| Hotelbeds Group | 82,3 | 29,1 | +182,8 |
| Alle übrigen Segmente | -140,1 | -104,4 | -34,2 |
| TUI Group | 865,3 | 777,2 | +11,3 |
| Aufgegebener Geschäftsbereich | -68,1 | -4,7 | n. a. |
| Summe der Segmente | 797,2 | 772,5 | +3,2 |
Zur Erläuterung und Bewertung der operativen Geschäftsentwicklung in den Segmenten wird nachfolgend auf das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis (bereinigtes EBITA) abgestellt. Dieses Ergebnis ist um Abgangsergebnisse von Finanzanlagen, Restrukturierungsaufwendungen nach IAS 37, sämtliche Effekte aus Kaufpreisallokationen, Anschaffungsnebenkosten und bedingten Kaufpreiszahlungen sowie andere Aufwendungen und Erträge aus Einzelsachverhalten korrigiert worden.
Als Einzelsachverhalte werden hier Erträge und Aufwendungen bereinigt, die aufgrund ihrer Höhe sowie der Häufigkeit ihres Eintritts die Beurteilung der operativen Ertragskraft der Unternehmensbereiche und des Konzerns erschweren oder verzerren. Zu diesen Sachverhalten zählen insbesondere wesentliche Reorganisations- und Integrationsaufwendungen, die nicht die Kriterien nach IAS 37 erfüllen, wesentliche Aufwendungen aus Rechtsstreitigkeiten, Gewinne und Verluste aus dem Verkauf von Flugzeugen sowie andere wesentliche Geschäftsvorfälle mit Einmalcharakter.
Das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes EBITA) der TUI Group verbesserte sich im Geschäftsjahr 2014/15 um 199,1 Mio. € auf 1.069,0 Mio. €.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Region Nord | 530,3 | 398,3 | +33,1 |
| Region Zentral | 103,5 | 163,0 | -36,5 |
| Region West | 68,8 | 81,7 | -15,8 |
| Hotels & Resorts | 234,6 | 202,8 | +15,7 |
| Kreuzfahrten | 80,5 | 9,7 | +729,9 |
| Übrige Touristik | -21,1 | -22,3 | +5,4 |
| Touristik | 996,6 | 833,2 | +19,6 |
| Specialist Group | 56,2 | 45,5 | +23,5 |
| Hotelbeds Group | 116,8 | 101,7 | +14,8 |
| Alle übrigen Segmente | -100,6 | -110,5 | +9,0 |
| TUI Group | 1.069,0 | 869,9 | +22,9 |
| Aufgegebener Geschäftsbereich | -8,5 | -2,8 | -203,6 |
| Summe der Segmente | 1.060,5 | 867,1 | +22,3 |
Im Berichtsjahr wurden Erträge von 15,1 Mio. € bereinigt, denen unter Berücksichtigung der Aufwendungen aus Kaufpreisallokationen bereinigte Aufwendungen in Höhe von 218,8 Mio. € gegenüberstanden.
Insgesamt standen Einmalaufwendungen in Höhe von 46,6 Mio. € in Verbindung mit dem Zusammenschluss von TUI AG und der ehemaligen TUI Travel PLC. Hiervon entfielen 30,9 Mio. € auf den Umbau des Corporate Center und 15,7 Mio. € auf die beabsichtigte Integration der Zielgebietsagenturen in die Quellmarktorganisationen.
Bei den Bereinigungen handelte es sich im Wesentlichen um folgende Sachverhalte:
Im Geschäftsjahr 2014/15 waren Abgangsergebnisse von 5,2 Mio. € zu bereinigen, die insbesondere Kapitalherabsetzungen bei Tochtergesellschaften betrafen.
Im Geschäftsjahr 2014/15 wurden Restrukturierungskosten von 64,8 Mio. € bereinigt. Dieser Betrag beinhaltete 29,6 Mio. € für den Umbau des Corporate Center und 9,6 Mio. € für die beabsichtigte Integration der Zielgebietsagenturen in die Quellmarktorganisationen. Daneben fielen 9,0 Mio. € für die Zusammenführung der Airlines im Projekt oneAviation an sowie 13,5 Mio. € für Reorganisationen in den Quellmärkten Deutschland, Benelux und Nordic. Weitere 2,8 Mio. € entfielen auf Restrukturierungen im Segment Hotelbeds Group.
Im Geschäftsjahr 2014/15 waren Aufwendungen aus Kaufpreisallokationen von 76,2 Mio. € zu bereinigen, die insbesondere planmäßige Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte aus in Vorjahren getätigten Akquisitionen betrafen.
Die saldierten Aufwendungen aus Einzelsachverhalten in Höhe von 67,9 Mio. € entfielen in Höhe von 28,3 Mio. € auf die Quellmärkte. Neben Aufwendungen für die Indienststellung neuer Boeing B787 Dreamliner in Höhe von 6,9 Mio. € wurden 3,1 Mio. € Streikkosten bei Corsair in Verbindung mit dem ursprünglich geplanten Verkauf der Gesellschaft bereinigt. Weitere 7,5 Mio. € betrafen Reorganisationen in Deutschland, Belgien und Frankreich. Im Segment Hotels & Resorts wurden 18,6 Mio. € Wertberichtigungen auf Vorsteuerforderungen bei einer Tochtergesellschaft in Italien sowie Rückstellungszuführungen für einen noch nicht abgeschlossenen Rechtsstreit im Zusammenhang mit dem Erwerb eines türkischen Hotels in Höhe von 15,6 Mio. € bereinigt. Im Segment Hotelbeds Group wurden 6,1 Mio. € Aufwand für die beabsichtigte Integration der Zielgebietsagenturen in die Quellmarktorganisationen bereinigt. Im Segment Alle übrigen Segmente wurden insbesondere Aufwendungen in Höhe von 7,1 Mio. € in Verbindung mit Pensionsverpflichtungen in Großbritannien und bei CP Ships Canada bereinigt.
Die unten stehende Tabelle zeigt eine vergleichbare Darstellung des pro forma bereinigten Ergebnisses je Aktie der TUI Group. Die Berechnung basiert auf dem gezeichneten Kapital zum 30. September 2015. Der Effekt aus der unterjährigen Wandlung von Wandelanleihen ist daher ebenso bereinigt wie die Veränderungen von Minderheitenanteilen und der Aktienanzahl im Zusammenhang mit dem Zusammenschluss von der TUI AG und der TUI Travel PLC im Dezember 2014. Die Verbesserung von 32,4 % im pro forma bereinigten Ergebnisses je Aktie resultiert insbesondere aus dem verbesserten bereinigten EBITA und der Verringerung des bereinigten Ertragsteuersatzes auf 25 %.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 | |
|---|---|---|---|
| EBITA (bereinigt) | 1.069,0 | 869,9 | |
| abzüglich Netto-Zinsaufwand | -183,7 | -224,3 | |
| zuzüglich Zinsaufwand aus Wandelanleihen | 19,0 | 108,1 | |
| Bereinigtes Ergebnis vor Steuern | 904,3 | 753,7 | |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (normalisiert)* | 226,1 | 221,6 | |
| Bereinigter Konzerngewinn | 678,2 | 532,1 | |
| Anteile nicht beherrschender Gesellschafter | 89,8 | 71,6 | |
| Zinsen Hybridanleihe | 10,9 | 23,2 | |
| Anteil der TUI AG Aktionäre am Konzerngewinn (bereinigt) | 577,5 | 437,3 | |
| Anzahl Aktien (pro forma) | Mio. St. | 586,6 | 586,6 |
| Pro forma bereinigtes Ergebnis je Aktie | 0,98 | 0,75 |
* Die Ermittlung der bereinigten Ertragsteuerquote basiert auf dem bereinigten Ergebnis vor Ertragsteuern (ohne Bereinigungen, akquisitionsbedingten Aufwendungen und Abschreibungen).
In der Touristik werden Reisen saisonbezogen mit einem unterschiedlich langen zeitlichen Vorlauf gebucht. Die Buchungsfreigabe für einzelne Saisons erfolgt in Abhängigkeit von der Ausgestaltung der jeweiligen Buchungs- und Reservierungssysteme in den einzelnen Quellmärkten zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Die buchbare Kapazität der Veranstalter wird im Saisonverlauf im Rahmen der Auslastungssteuerung zudem an die tatsächliche und erwartete Nachfrage angepasst.
Zum Ende des Geschäftsjahres 2014/15 ergaben sich die nachfolgenden Buchungsstände für die die Wintersaison 2015/16 im Verhältnis zum Vorjahresstand.
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| Wintersaison 2015/16 | |||
|---|---|---|---|
| Veränd. % |
Durchschnittsreisepreis2 | Umsatz2 | Gästezahl2 |
| --- | --- | --- | --- |
| Region Nord | +4 | +6 | +2 |
| Großbritannien | +2 | +6 | +4 |
| Nordische Länder | +8 | +6 | -2 |
| Region Zentral | +5 | +5 | - |
| Deutschland | +5 | +4 | -1 |
| Region West | +1 | -1 | -2 |
| Benelux | +2 | +1 | -1 |
| Quellmärkte gesamt | +4 | +4 | - |
| Accommodation Wholesaler3 | +8 | +19 | +11 |
1 Stand: 29. November 2015 (auf Basis konstanter Wechselkurse).
2 Die Kennzahlen umfassen garantierte und freie Kapazitäten.
3 Umsatz bezieht sich auf den Gesamttransaktionswert (TTV), Gästezahl bezieht sich auf Übernachtungen.
Für die in Großbritannien bereits buchbare Sommersaison 2016 lagen die Buchungen im November 2015 um 11 % über dem Niveau des Vorjahres. Der Durchschnittsreisepreis blieb stabil.
Die Buchungslage im Segment Hotels & Resorts entspricht weitgehend der Gästeentwicklung in den Quellmärkten, da ein hoher Anteil der eigenen Hotelbetten durch TUI Veranstalter belegt wird. Im Segment Kreuzfahrten lagen die Vorausbuchungen zum Bilanzstichtag bei einer guten Nachfrage insbesondere durch den im Berichtsjahr erfolgten Flottenausbau bei TUI Cruises über den Vergleichswerten des Vorjahres.
Im Rahmen der Quartalsberichterstattung der TUI Group werden regelmäßig aktuelle Angaben zur Buchungsentwicklung auf der TUI Homepage veröffentlicht.
+ Siehe www.tuigroup.com/de-de/investoren/news
In unseren Quellmärkten entwickelten sich die operativen Kennzahlen wie folgt:
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| DIREKT VERTRIEB1 in % |
ONLINE-VERTRIEB2 in % |
GÄSTEZAHLEN3 in Tsd. |
|
|---|---|---|---|
| 2014/15 | 2014/15 | 2014/15 | |
| --- | --- | --- | --- |
| 2013/14 | 2013/14 | 2013/14 | |
| --- | --- | --- | --- |
| QUELLMÄRKTE | 70 | 41 | 19.142 |
| 68 | 38 | 18.844 | |
| REGION NORD | 91 | 58 | 6.943 |
| 91 | 56 | 6.781 | |
| REGION ZENTRAL | 44 | 15 | 7.168 |
| 39 | 12 | 7.115 | |
| REGION WEST | 68 | 48 | 5.031 |
| 66 | 45 | 4.948 |
1 Anteil der über eigene Vertriebskanäle (stationär und online) verkauften Reisen.
2 Anteil der über Online-Plattformen verkauften Reisen.
3 Deutschland, angepasst um Einzelplatzgeschäft von TUIfly.com. Ohne Gäste der Joint Ventures in Kanada und Russland.
Die Region Nord enthält die TUI Veranstalter, Airlines sowie das Kreuzfahrtgeschäft in Großbritannien, Irland und den nordischen Ländern. Daneben wurden dem Segment die strategische Beteiligung Sunwing in Kanada und die in den GUS-Staaten aktive TUI Russia zugeordnet.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 7.014,9 | 6.200,8 | +13,1 |
| Bereinigtes EBITA | 530,3 | 398,3 | +33,1 |
| EBITA | 505,3 | 428,3 | +18,0 |
Im Geschäftsjahr 2014/15 nahm die Anzahl der Gäste in der Region Nord insbesondere durch das starke Wachstum von TUI UK im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 % zu. Der Umsatz stieg um 13,1 %, währungsbereinigt lag der Anstieg bei 4,6 %. Das bereinigte EBITA in der Region Nord verbesserte sich im Vorjahresvergleich um 132,0 Mio. €. Hierin enthalten waren Belastungen in Höhe von 7 Mio. € durch den Anschlag in Tunesien im Juni 2015 sowie positive Effekte aus Währungsumrechnungen von 49 Mio. €.
Die TUI Veranstalter in Großbritannien verzeichneten eine sehr starke Geschäftsentwicklung. Durch den Ausbau des TUI unique-Angebots stiegen die Gästezahlen um 5 % an. In der Wintersaison wurde das neue Sensatori Hotel auf Jamaica erstmals ganzjährig betrieben. Daneben wurde das Angebot in der Sommersaison um zwei neue Sensatori Hotels auf Ibiza und in der Türkei sowie um die Clubmarke Robinson erweitert. Die Erweiterung der Boeing 787-Flotte führte zu einem deutlichen Wachstum in Ferndestinationen um 13 %, insbesondere Mexiko mit einem Plus von 19 % und Jamaika konnten mit 39 % Gästewachstum zulegen. Auf der Kurzstrecke verzeichneten das spanische Festland sowie die Balearen deutliche Zuwächse. Durch die Aufnahme von Flügen mit Dritt-Airlines in das Programm wurden die Flexibilität des Angebots von TUI UK im Hinblick auf Abflugzeiten und Urlaubsdauer erhöht. Von diesem Vorteil profitierten im Geschäftsjahr 2014/15 bereits mehr als 50 Tsd. Kunden. Der Anteil des Direktvertriebs liegt weiterhin bei über 90 % und der Anteil der über das Internet verkauften Reisen konnte um rund 3 Prozentpunkte auf 54 % ausgebaut werden.
Auch die Nordischen Länder konnten ihren Ergebnisbeitrag weiter steigern. Hierzu trugen Margenverbesserungen, insbesondere für Reisen auf die Kanaren sowie nach Thailand und Griechenland, ebenso bei wie Kapazitätskürzungen und weitere Effizienzverbesserungen. Bei einem konstanten Anteil des Direktvertriebs von über 90 % konnte der Anteil der über das Internet verkauften Reisen um rund 2 Prozentpunkte auf 72 % gesteigert werden.
Auch die strategische Beteiligung Sunwing in Kanada baute ihr differenziertes Produktangebot aus, insbesondere durch die Tochtergesellschaft Blue Diamond Resorts, die Hotels in der Karibik und in Mexiko baut und betreibt.
Im Oktober 2015 haben wir unseren Anteil an dem Gemeinschaftsunternehmen in Russland und den GUS-Staaten von 50 % auf 25 % reduziert.
Das Segment Region Zentral umfasst die TUI Veranstalter in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Polen sowie die Airline TUIfly.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 5.601,8 | 5.426,0 | +3,2 |
| Bereinigtes EBITA | 103,5 | 163,0 | -36,5 |
| EBITA | 72,9 | 140,3 | -48,0 |
Die im Geschäftsjahr 2014/15 um 0,7 % höhere Gästezahl in der Region Zentral führte zu einem Umsatzanstieg von 3,2 %. Das bereinigte EBITA in der Region Zentral verminderte sich im Vorjahresvergleich um 59,5 Mio. €. Hierin enthalten waren 1 Mio. € positive Effekte aus Währungsumrechnungen. Der Rückgang war insbesondere auf Deutschland zurückzuführen, wo sich trotz eines leichten Gästeanstiegs von 1 % das wettbewerbsintensive Umfeld auswirkte. Nach Margeneinbußen bei Reisen auf die Kanaren und zu Ferndestinationen in der Wintersaison belastete die gestiegene Flugkapazität für Mallorca die Ergebnisentwicklung im Sommer. Dies wurde verstärkt durch die schwächere Nachfrage nach Griechenlandreisen zu Beginn der Sommersaison und für die Türkei. Auf der Kostenseite wirkten sich gestiegene Vertriebskosten sowie eine Einmalzahlung in Höhe von 8 Mio. € in Verbindung mit der Pensionsregelung bei der Airline TUIfly negativ aus. Der Anteil des Direktvertriebs stieg um 5 Prozentpunkte auf 44 %. Der Anteil der über das Internet verkauften Reisen konnte um rund 3 Prozentpunkte auf 15 % erhöht werden.
Das Segment Region West bündelt die TUI Veranstalter und eigenen Airlines in Belgien und den Niederlanden sowie die Veranstalter in Frankreich.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 2.903,4 | 2.970,2 | -2,2 |
| Bereinigtes EBITA | 68,8 | 81,7 | -15,8 |
| EBITA | 56,6 | 61,6 | -8,1 |
Trotz der um 1,7 % gestiegenen Gästezahlen verringerte sich der Umsatz in der Region West im Berichtsjahr um 2,2 %. Das bereinigte EBITA in der Region West verminderte sich im Vorjahresvergleich um 12,9 Mio. €. Trotz eines Gästeanstiegs um rund 5 % entwickelte sich das Ergebnis in den Beneluxländern nahezu stabil. Hierin enthalten war eine Belastung in Höhe von 2 Mio. € aus dem Anschlag in Tunesien, Kosten durch die verspätete Inbetriebnahme eines Flugzeugs sowie die ersten Kosten aus der Umstellung der Marke Arke auf die Marke TUI in den Niederlanden. In Frankreich wurde das Produktportfolio weiter auf Mittelmeerdestinationen umgestellt; die Restrukturierung führte zu Einsparungen auf der Kostenseite. Aufgrund der weiterhin stark gedämpften Nachfrage für Nordafrikareisen lag das Ergebnis im Quellmarkt Frankreich allerdings unter dem Vorjahreswert.
Das Segment Hotels & Resorts umfasst alle eigenen Hotels und Hotelbeteiligungen der TUI Group inklusive des Hotelgeschäfts der ehemaligen TUI Travel. Hierzu zählen Tochterunternehmen, Joint Ventures mit lokalen Partnern, Gesellschaften, an denen Beteiligungen mit maßgeblichem Einfluss gehalten werden, und Hotels, mit denen Managementverträge bestehen.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Gesamtumsatz | 1.252,2 | 1.164,5 | +7,5 |
| Umsatz | 574,8 | 515,9 | +11,4 |
| Bereinigtes EBITA | 234,6 | 202,8 | +15,7 |
| EBITA | 195,7 | 199,1 | -1,7 |
Der Gesamtumsatz des Segments Hotels & Resorts lag mit 1,3 Mrd. € um 7,5 % über dem Niveau des Vorjahres. Durch eine engere Zusammenarbeit mit den Konzernreiseveranstaltern sowie eine insgesamt gute Nachfrage bei leicht über dem Vorjahr liegenden Kapazitäten konnte die Auslastung gegenüber dem Vorjahreswert gesteigert werden. Der Umsatz mit fremden Dritten stieg im Berichtsjahr 2014/15 um 11,4 % auf 574,8 Mio. €.
Das bereinigte Ergebnis von Hotels & Resorts verbesserte sich im Berichtsjahr um 31,8 Mio. € auf 234,6 Mio. €. Hierin enthalten waren ein Buchgewinn in Höhe von rund 16 Mio. € aus dem Verkauf des Hotels Riu Waikiki, Synergien in Höhe von rund 10 Mio. € aus einer verbesserten Auslastung der Hotels nach dem Merger sowie positive Effekte aus Währungsumrechnungen in Höhe von rund 5 Mio. €. Gegenläufig wirkten sich im Ergebnis enthaltene Belastungen in Höhe von insgesamt 43 Mio. € aus den Folgen des Anschlags in Tunesien aus, davon 23 Mio. € Pachtzahlungen für geschlossene Hotels, 3 Mio. € geringere Management Fees und 17 Mio. € Wertberichtigungen auf Vorauszahlungen.
Durch die verstärkte Integration der eigenen Hotels mit den TUI Veranstaltern ist es im Berichtsjahr gelungen, die Auslastung der eigenen Hotels um 1,7 Prozentpunkte zu steigern. Auf der Basis der im Rahmen des Zusammenschlusses gemachten Berechnungen entspricht dies einer Verbesserung des bereinigten EBITA um rund 10 Mio. €.
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| KAPAZITÄT1 in Tsd. |
AUSLASTUNG2 in % |
ERLÖSE PRO BETT3 in € |
|
|---|---|---|---|
| 2014/15 | 2014/15 | 2014/15 | |
| --- | --- | --- | --- |
| 2013/14 | 2013/14 | 2013/14 | |
| --- | --- | --- | --- |
| HOTELS GESAMT4 | 23.973 | 82,3 | 59,10 |
| 23.715 | 80,6 | 53,95 | |
| RIU | 17.272 | 85,9 | 57,13 |
| 17.242 | 84,7 | 50,53 | |
| ROBINSON | 2.898 | 72,6 | 90,67 |
| 2.845 | 74,1 | 88,93 | |
| IBEROTEL | 2.485 | 67,1 | 43,57 |
| 2.362 | 58,1 | 41,44 |
1 Anzahl Betten der in Eigentum / Pacht befindlichen Hotels, multipliziert mit Öffnungstagen pro Jahr.
2 Belegte Betten, dividiert durch Kapazität.
3 Arrangement-Umsatz, dividiert durch belegte Betten.
4 Bereinigt um Kennzahlen der Grecotel Gruppe und ohne Berücksichtigung der ehemaligen TUI Travel-Hotels.
Riu, eine der führenden spanischen Hotelketten, betrieb im Berichtszeitraum 104 (Vorjahr 103) Häuser. Die Kapazität erreichte im Geschäftsjahr 2014/15 insgesamt 90.187 verfügbare Hotelbetten und lag somit um 0,2 % leicht über dem Niveau des Vorjahres. Die durchschnittliche Auslastung der Riu Hotels verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozentpunkte auf 85,9 %. Der im Durchschnitt erzielte Erlös pro Bett konnte signifikant um 13,1 % gesteigert werden.
Die durchschnittliche Auslastung der Riu Hotels auf den Kanarischen Inseln reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,7 Prozentpunkte auf 92,5 %. Die Kanaren profitierten weiterhin von einer starken Nachfrage. Dies resultierte in einer überdurchschnittlichen Steigerung der Erlöse pro Bett von durchschnittlich 9,7 %.
Die Riu Hotels auf den Balearen verzeichneten mit 82,6 % eine um 3,9 Prozentpunkte über dem Vorjahreszeitraum liegende Auslastung. Der im Durchschnitt erzielte Erlös pro Bett stieg gegenüber dem Vorjahr um 5,5 %. Auf dem spanischen Festland erreichte die durchschnittliche Auslastung der Riu Hotels das Vorjahresniveau von 85,5 %. Der im Durchschnitt erzielte Erlös pro Bett lag um 2,9 % über dem Vorjahresniveau.
Bei den Ferndestinationen erzielten die Riu Hotels eine durchschnittliche Auslastung von 82,4 %, die somit um 1,9 Prozentpunkte über dem bereits hohen Niveau des Vorjahres lag. Insbesondere die Riu Hotels in Mexiko und Jamaika registrierten weiterhin eine starke Nachfrage aus den USA.
Robinson, der führende Anbieter für Cluburlaub im Premiumsegment, betrieb im Geschäftsjahr 2014/15 wie im Vorjahr insgesamt 24 Clubanlagen mit 14.442 Betten in elf Ländern. Die Kapazität war, bedingt durch die Veräußerung von drei Clubanlagen in der Schweiz und in Österreich, rückläufig. Alle drei Clubanlagen werden als Managementbetriebe unter der Marke Robinson weitergeführt. Die Robinson Clubs in Marokko, Italien und Portugal steigerten die Bettenbelegung gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Clubanlagen in der Türkei und auf den Malediven konnten das Vorjahresniveau nicht erreichen. Die Auslastung lag somit für die Robinson Gruppe insgesamt um 1,5 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vorjahres. Bereinigt um die Portfolioveränderungen konnte die Auslastung jedoch um 0,4 Prozentpunkte gesteigert werden. Der durchschnittliche Erlös pro Bett verbesserte sich um 2,0 % im Vergleich zum Vorjahr auf 90,67 €.
Im Geschäftsjahr 2014/15 verfügte Iberotel wie im Vorjahr über 24 Hotels mit insgesamt 13.406 Betten in Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Türkei sowie in Italien und Deutschland. Die Gesamtauslastung lag mit 67,1 % um 9,0 Prozentpunkte über dem Vorjahreszeitraum. Ursächlich für diese positive Entwicklung waren insbesondere die engere Zusammenarbeit mit den Konzernreiseveranstaltern sowie eine Nachfrageerholung für die Hotels in Ägypten. Die Hotels in der Türkei erreichten eine Auslastung von 99,2 %. Der durchschnittliche Erlös pro Bett nahm im Berichtszeitraum um 5,1 % zu.
Die übrigen Hotels umfassen im Wesentlichen die auf den Balearen ansässige Grupotel Gruppe sowie die ehemals in der Sparte TUI Travel geführten Hotels.
Das Segment Kreuzfahrten umfasst neben Hapag-Lloyd Kreuzfahrten das Gemeinschaftsunternehmen TUI Cruises.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 273,3 | 281,0 | -2,7 |
| Bereinigtes EBITA | 80,5 | 9,7 | +729,9 |
| EBITA | 80,5 | 24,2 | +232,6 |
Der Umsatz von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten lag im Geschäftsjahr 2014/15 mit 273,3 Mio. € um 2,7 % unter dem Vorjahreswert. Ursächlich hierfür war das Ausscheiden der Columbus 2 aus der Flotte im April 2014. Für TUI Cruises werden keine Umsätze ausgewiesen, da das Gemeinschaftsunternehmen at Equity im TUI Konzernabschluss bewertet wird.
Das bereinigte Ergebnis des Segments Kreuzfahrten verbesserte sich im Geschäftsjahr 2014/15 um 70,8 Mio. € gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert auf 80,5 Mio. €. Neben einer deutlich verbesserten operativen Geschäftsentwicklung bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten trugen auch die geringeren Finanzierungskosten durch den Erwerb der Europa 2 in Höhe von rund 14 Mio. € zu dem insgesamt positiven Abschneiden des Segments bei. TUI Cruises hat mit der erfolgreichen Markteinführung der Mein Schiff 3 im Juni 2014 sowie der Mein Schiff 4 im Juni 2015 ihre Wettbewerbsposition ausgebaut und sich im Berichtszeitraum weiter sehr erfolgreich entwickelt.
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| PASSAGIERTAGE | AUSLASTUNG in % |
DURCHSCHNITTSRATE* in € |
|
|---|---|---|---|
| 2014/15 | 2014/15 | 2014/15 | |
| --- | --- | --- | --- |
| 2013/14 | 2013/14 | 2013/14 | |
| --- | --- | --- | --- |
| HAPAG-LLOYD KREUZFAHRTEN | 348.145 | 76,2 | 536 |
| 401.027 | 68,2 | 450 | |
| TUI CRUISES | 2.678.464 | 102,7 | 173 |
| 1.681.281 | 102,3 | 171 |
* Pro Tag und Passagier.
Die positive operative Entwicklung von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten hielt im Geschäftsjahr 2014/15 an. Die Auslastung der Flotte verbesserte sich um 8,0 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr und erreichte 76,2 %. Die Durchschnittsrate pro Tag und Passagier stieg deutlich um 19,1 % auf 536 €. Durch die Ausrichtung der Hapag-Lloyd-Flotte auf Luxus- und Expeditionskreuzfahrten und das Ausscheiden der Columbus 2 aus der Flotte per April 2014 gingen die Passagiertage in 2014/15 um 13,2 % im Vergleich zum Vorjahr auf 348.145 zurück.
Die operativen Kennzahlen von TUI Cruises verbesserten sich im Geschäftsjahr 2014/15 nochmals gegenüber den Vorjahreswerten. Die Auslastung stieg selbst mit der vergrößerten Flotte im Vergleich zum Vorjahreswert um 0,4 % Prozentpunkte auf 102,7 % (gerechnet auf eine Zwei-Bett-Belegung) und dokumentiert ebenso wie die um 1,2 % verbesserte Durchschnittsrate von 173 € pro Tag und Passagier die anhaltend starke Nachfrage nach unseren Kreuzfahrtprodukten. Im Geschäftsjahr 2014/15 erzielte TUI Cruises insgesamt 2.678.464 Passagiertage.
Im Juli 2015 hat TUI Cruises ihre Expansionspläne über die bereits bestellten Mein Schiff 5 und Mein Schiff 6 hinaus konkretisiert und die Bestellung von zwei weiteren Kreuzfahrtschiffen bekanntgegeben. Die beiden Neubauten, die ebenfalls in der Meyer Turku Werft in Finnland gebaut werden, vergrößern die TUI Cruises-Flotte ab 2018 bzw. 2019 und stärken die Führungsposition der TUI im Premiumsegment. Es ist geplant, zu diesem Zeitpunkt die Mein Schiff 1 und Mein Schiff 2 an Thomson Cruises zu übertragen und damit deren Flottenmodernisierung fortzusetzen.
Unter dem Dach "Specialist Travel" werden die Segmente Specialist Group sowie Hotelbeds Group zusammengefasst. Diese werden nicht im Verbund mit dem touristischen Geschäft geführt, da ihnen abweichende Geschäftsmodelle zugrunde liegen.
Das Segment Specialist Group bündelt die Spezial- und Erlebnisreiseveranstalter in Europa, Nordamerika und Australien.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 1.835,1 | 1.625,5 | +12,9 |
| Bereinigtes EBITA | 56,2 | 45,5 | +23,5 |
| EBITA | 38,5 | 26,6 | +44,7 |
Im Berichtsjahr stieg der Umsatz des Segments um 12,9 % auf 1,8 Mrd. €. Die Specialist Group verzeichnete im Geschäftsjahr 2014/15 ein um 10,7 Mio. € höheres operatives Ergebnis von 56,2 Mio. €. Es beinhaltete einen positiven Umrechnungseffekt von 8 Mio. €. Die Verbesserung betraf alle Bereiche der Einheit.
Im Juli 2015 haben die TUI Group und der australische Veranstalter Intrepid die in 2011 eingegangene strategische Partnerschaft im Bereich Aktiv- und Abenteuerreisen beendet. Die aus dieser Zusammenarbeit hervorgegangene Peak Adventure Travel Group wurde einvernehmlich aufgelöst. Innerhalb der TUI Group wird zukünftig eine neue Adventure Specialist Division mehrere Premium-Erlebnis- und -Aktivreise-Veranstalter bündeln. Dem geringeren Ergebnisausweis durch die Nichteinbeziehung des Sommergeschäfts von Intrepid in das bereinigte EBITA stehen geringere Ergebnisanteile nicht beherrschender Gesellschafter des Konzerns gegenüber; unter Berücksichtigung dieses Effekts verbesserte sich das bereinigte Ergebnis um 18 %.
Im Segment Hotelbeds Group werden die Online-Services und Zielgebietsagenturen geführt.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 1.227,1 | 999,7 | +22,7 |
| Bereinigtes EBITA | 116,8 | 101,7 | +14,8 |
| EBITA | 82,3 | 29,1 | +182,8 |
Der Umsatz des Segments stieg im Berichtsjahr um 22,7 % auf 1,2 Mrd. €. Das bereinigte EBITA der Hotelbeds Group verbesserte sich im Berichtsjahr um 15,1 Mio. € auf 116,8 Mio. €, hierin enthalten war ein positiver Währungseffekt in Höhe von 4 Mio. €. Die B2B-Portale verzeichneten einen Anstieg des Transaktionsvolumens um 26 % und einen Anstieg der verkauften Übernachtungen um 18 % gegenüber dem Vorjahr. Alle Märkte entwickelten sich positiv, insbesondere Europa, Asien / Pazifik, der Nahe Osten und Afrika wiesen gute Wachstumsraten auf. Das Segment beinhaltet im Berichtsjahr noch die Ergebnisse der Zielgebietsagenturen, die ab Ende 2015 oder Anfang 2016 in die Touristik integriert werden.
Unter der Bezeichnung "Alle übrigen Segmente" werden insbesondere die Corporate Center-Funktionen der TUI AG und der Zwischenholdings sowie die Immobiliengesellschaften des Konzerns zusammengefasst.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 85,1 | 39,3 | +116,5 |
| Bereinigtes EBITA | -100,6 | -110,5 | +9,0 |
| EBITA | -140,1 | -104,4 | -34,2 |
Der Aufwand aller übrigen Segmente (bereinigtes EBITA) verringerte sich im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahreswert um 9,9 Mio. € auf 100,6 Mio. €, hierin enthalten war ein positiver Währungseffekt in Höhe von 2 Mio. €. Ursächlich hierfür war die Realisierung von 10 Mio. € Corporate Streamlining-Synergien, insbesondere durch die Reduzierung der Mitarbeiteranzahl und verminderte Beratungsaufwendungen.
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| Mio. € | 30.9.2015 | 30.9.2014 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Anlagevermögen | 8.902,7 | 8.312,4 | +7,1 |
| Langfristige Forderungen | 711,3 | 679,8 | +4,6 |
| Langfristige Vermögenswerte | 9.614,0 | 8.992,2 | +6,9 |
| Vorräte | 134,5 | 126,3 | +6,5 |
| Kurzfristige Forderungen | 2.623,1 | 2.474,8 | +6,0 |
| Finanzmittel | 1.672,7 | 2.258,0 | -25,9 |
| Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte | 42,2 | 155,9 | -72,9 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 4.472,5 | 5.015,0 | -10,8 |
| Aktiva | 14.086,5 | 14.007,2 | +0,6 |
| Eigenkapital | 2.417,3 | 2.530,2 | -4,5 |
| Fremdkapital | 11.669,2 | 11.477,0 | +1,7 |
| Passiva | 14.086,5 | 14.007,2 | +0,6 |
Die Bilanzsumme des Konzerns nahm im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 0,6 % auf 14,1 Mrd. € zu.
Die langfristigen Vermögenswerte hatten einen Anteil von 68,2 % am Gesamtvermögen, im Vorjahr betrug er 64,2 %. Die Anlagenintensität (Anlagevermögen zu Gesamtvermögen) nahm von 59,3 % auf 63,2 % zu.
Der Anteil der kurzfristigen Vermögenswerte am Gesamtvermögen betrug 31,8 % nach 35,8 % im Vorjahr. Die Finanzmittel des Konzerns nahmen gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert um 585,3 Mio. € auf 1.672,7 Mio. € ab. Sie hatten damit einen Anteil am Gesamtvermögen von 11,9 % nach 16,1 % im Vorjahr.
Die langfristigen Vermögenswerte waren am Bilanzstichtag zu 25,1 % durch Eigenkapital gedeckt nach 28,1 % im Vorjahr. Für das Anlagevermögen betrug die Deckung durch Eigenkapital 27,2 % (Vorjahr 30,4 %). Eigenkapital plus langfristige Finanzschulden deckten das Anlagevermögen zu 105,1 %, im Vorjahr waren es 111,9 %.
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| Mio. € | 30.9.2015 | 30.9.2014 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Geschäfts- und Firmenwerte | 3.220,4 | 3.136,2 | +2,7 |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 911,5 | 933,4 | -2,3 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 7,2 | 7,7 | -6,5 |
| Sachanlagen | 3.629,6 | 2.836,0 | +28,0 |
| Nach der Equity-Methode bewertete Unternehmen | 1.077,8 | 1.336,4 | -19,4 |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | 56,2 | 62,7 | -10,4 |
| Anlagevermögen | 8.902,7 | 8.312,4 | +7,1 |
| Forderungen und Vermögenswerte | 380,6 | 443,9 | -14,3 |
| Latente Ertragsteueransprüche | 330,7 | 235,9 | +40,2 |
| Langfristige Forderungen | 711,3 | 679,8 | +4,6 |
| Langfristige Vermögenswerte | 9.614,0 | 8.992,2 | +6,9 |
Die Geschäfts- oder Firmenwerte erhöhten sich um 84,2 Mio. € auf 3.220,4 Mio. €. Der Anstieg des Buchwerts ist im Wesentlichen bedingt durch die Umrechnung von Geschäfts- oder Firmenwerten in Euro, die nicht in der Funktionalwährung des TUI Konzerns geführt werden. Die Durchführung der Werthaltigkeitstests führte im Berichtsjahr zu keinen Wertminderungen.
Der Anstieg der Sachanlagen auf 3.629,6 Mio. € im Berichtsjahr war insbesondere auf den Erwerb des bisher gecharterten Kreuzfahrtschiffs Europa 2 sowie die Aktivierung von sieben Flugzeugen, teilweise im Rahmen von Finanzierungsleasingverträgen, zurückzuführen. Im Sachanlagevermögen sind auch die gemieteten Vermögenswerte enthalten, bei denen Konzerngesellschaften über das wirtschaftliche Eigentum an den Vermögenswerten verfügen. Diese hatten am Bilanzstichtag einen Buchwert von 1.010,0 Mio. €, der sich um 82,6 % gegenüber dem Vorjahr erhöht hat.
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| Mio. € | 30.9.2015 | 30.9.2014 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Grundstücke mit Hotels | 971,2 | 949,7 | +2,3 |
| Sonstige Grundstücke | 163,0 | 152,4 | +7,0 |
| Flugzeuge | 1.166,0 | 635,7 | +83,4 |
| Schiffe | 706,7 | 432,8 | +63,3 |
| Maschinen und Anlagen | 391,9 | 378,5 | +3,5 |
| Anlagen im Bau, Anzahlungen | 230,8 | 286,9 | -19,6 |
| Gesamt | 3.629,6 | 2.836,0 | +28,0 |
Nach der Equity-Methode wurden 19 assoziierte Unternehmen und 33 Gemeinschaftsunternehmen bewertet. Mit 1.077,8 Mio. € nahm ihr Wert am Bilanzstichtag gegenüber dem Vorjahr um 19,4 % ab.
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| Mio. € | 30.9.2015 | 30.9.2014 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Vorräte | 134,5 | 126,3 | +6,5 |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | 334,9 | 300,0 | +11,6 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte* | 2.229,7 | 2.080,9 | +7,2 |
| Tatsächliche Ertragsteueransprüche | 58,5 | 93,9 | -37,7 |
| Kurzfristige Forderungen | 2.623,1 | 2.474,8 | +6,0 |
| Finanzmittel | 1.672,7 | 2.258,0 | -25,9 |
| Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte | 42,2 | 155,9 | -72,9 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 4.472,5 | 5.015,0 | -10,8 |
* Inkl. Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten.
Mit 134,5 Mio. € nahmen die Vorräte gegenüber dem Vorjahr um 6,5 % zu. Im Berichtsjahr wurden Wertberichtigungen in Höhe von 0,5 Mio. € (Vorjahr keine) auf Vorräte vorgenommen, um sie mit dem niedrigeren Nettoveräußerungswert anzusetzen. Weder im abgelaufenen Geschäftsjahr noch im Vorjahr wurden wesentliche Zuschreibungen auf Vorräte vorgenommen.
Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte nahmen um 11,6 % auf 334,9 Mio. € zu. Zum 30. September 2014 waren in der Position kurzfristige sonstige Wertpapiere Geldmarktfondsanteile in Höhe von 300,0 Mio. € ausgewiesen. Diese repräsentieren den Emissionserlös aus der im Rahmen der Fusion begebenen Hochzinsanleihe und wurden nach Vollzug des Zusammenschlusses mit der TUI Travel PLC und dem Wegfall der Verfügungsbeschränkung veräußert. Die kurzfristigen zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte enthalten zum 30. September 2015 die verbliebenen Anteile an der Hapag-Lloyd AG in Höhe von 334,9 Mio. €.
Die kurzfristigen Forderungen umfassen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, effektive Ertragsteueransprüche sowie Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten. Mit 2.623,1 Mio. € nahmen die kurzfristigen Forderungen um 6,0 % gegenüber dem Vorjahr zu.
Der Bestand an Finanzmitteln verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um 25,9 % auf 1.672,7 Mio. €.
Die zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte verminderten sich um 113,7 Mio. € auf 42,2 Mio. €. Der Rückgang beruht insbesondere auf der erfolgten Umgliederung der Beteiligung an der Hapag-Lloyd AG in die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte.
Für ihren Geschäftsbetrieb setzten die Konzerngesellschaften Vermögenswerte ein, bei denen sie nach Vorschriften des IASB nicht der wirtschaftliche Eigentümer sind. Hierbei handelte es sich hauptsächlich um Flugzeuge, Hotelanlagen oder Schiffe, für die branchenübliche Miet-, Pacht- oder Charterverträge abgeschlossen wurden, so genannte Operating Leases.
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| Mio. € | 30.9.2015 | 30.9.2014 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Flugzeuge | 2.144,7 | 2.036,1 | +5,3 |
| Hotelanlagen | 793,6 | 873,3 | -9,1 |
| Reisebüros | 263,7 | 278,0 | -5,1 |
| Verwaltungsgebäude | 327,5 | 371,7 | -11,9 |
| Schiffe, Yachten und Motorboote | 195,0 | 519,3 | -62,4 |
| Sonstiges | 118,8 | 88,8 | +33,8 |
| Gesamt | 3.843,3 | 4.167,2 | -7,8 |
| Beizulegender Zeitwert | 3.540,6 | 3.821,2 | -7,3 |
Der beizulegende Wert der finanziellen Verpflichtungen aus operativen Miet-, Pacht- und Charterverträgen nahm um 280,6 Mio. € auf 3.540,6 Mio. € ab. Mit 55,8 % machten Flugzeuge den größten Anteil aus, auf Hotelanlagen entfielen 20,6 %.
Weitere Erläuterungen sowie die Struktur der Restlaufzeiten der finanziellen Verpflichtungen aus operativen Miet-, Pacht- und Charterverträgen enthält der Abschnitt Sonstige finanzielle Verpflichtungen im Anhang zum Konzernabschluss.
Informationen zu sonstigen immateriellen, nicht bilanzierten Werten im Sinne von Marken, Kunden- und Lieferantenbeziehungen sowie Organisations- und Prozessvorteilen finden sich in dem Abschnitt Der TUI Konzern; Investoren- und Kapitalmarktbeziehungen werden im Kapitel TUI Aktie erläutert.
→ Grundlagen der TUI Group, ab Seite 80
→ Die TUI Aktie, ab Seite 73
Das Finanzmanagement in der TUI Group erfolgt grundsätzlich zentral durch die TUI AG, die dabei die Rolle als interne Bank des Konzerns wahrnimmt. Das Finanzmanagement schließt alle Konzernunternehmen ein, an denen die TUI AG direkt oder indirekt eine Beteiligung von mehr als 50 % hält. Das Finanzmanagement erfolgt nach Richtlinien, die sich auf sämtliche zahlungsstromorientierten Aspekte der Geschäftstätigkeit des Konzerns erstrecken. Im Zuge einer grenzüberschreitenden Organisation hat die TUI AG einen Teil der operativen Finanztätigkeiten an First Choice Holidays Finance Ltd., die ehemalige Finanzierungsgesellschaft der TUI Travel, ausgelagert. Die operativen Finanztätigkeiten erfolgen jedoch koordiniert zentralisiert.
Die Ziele des Finanzmanagements der TUI umfassen die ausreichende Liquiditätsversorgung der TUI AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie die Begrenzung von finanzwirtschaftlichen Risiken aus den Schwankungen von Währungen, Rohstoffpreisen und Zinsen.
Die Liquiditätssicherung des Konzerns besteht aus zwei Komponenten:
| ― | Die TUI Group entwickelt im Rahmen der jährlichen Konzernplanung einen mehrjährigen Finanzplan, aus dem der langfristige Finanzierungs- und Refinanzierungsbedarf abgeleitet wird. Diese Informationsgrundlage und das Beobachten der Finanzmärkte zum Identifizieren von Refinanzierungsopportunitäten sind die Entscheidungsbasis, um frühzeitig geeignete Finanzierungsinstrumente zur langfristigen Unternehmensfinanzierung einzugehen. |
| ― | Die TUI sichert die kurzfristige Liquiditätsreserve durch syndizierte Kreditfazilitäten und bilaterale Bankkreditlinien sowie den Bestand an flüssigen Mitteln. Ebenso werden im Zuge des konzerninternen Finanzausgleichs die Liquiditätsüberschüsse einzelner Konzerngesellschaften zur Finanzierung des Geldbedarfs anderer Gesellschaften eingesetzt. Grundlage für die Dispositionen mit den Banken ist ein monatliches, rollierendes Liquiditätsplanungssystem. |
Die Konzerngesellschaften sind mit ihren geschäftlichen Aktivitäten weltweit vertreten. Damit ist die TUI Group finanzwirtschaftlichen Risiken durch Veränderungen von Wechselkursen, Rohstoffpreisen und Zinssätzen ausgesetzt.
Die wesentlichen operativen finanzwirtschaftlichen Transaktionsrisiken bestehen in Euro, US-Dollar und Britischen Pfund sowie in sich ändernden Treibstoffpreisen. Sie entstehen hauptsächlich durch Fremdwährungskostenpositionen der einzelnen Konzerngesellschaften wie z. B. im Hoteleinkauf, Rechnungen für Kerosin und Bunkeröl oder Schiffshandlingkosten.
Zur Begrenzung von Risiken aus Wechselkursänderungen für die Grundgeschäfte werden derivative Sicherungsgeschäfte in verschiedenen Fremdwährungen getätigt. Rohstoffpreisänderungen wirken sich in der TUI Group insbesondere auf die Kosten der Beschaffung von Treibstoffen wie Kerosin und Bunkeröl aus. Diese Preisrisiken aus Treibstoffeinkäufen werden überwiegend durch derivative Sicherungsgeschäfte abgesichert. Sofern es möglich ist, solche Preissteigerungen aufgrund vertraglicher Vereinbarungen an Kunden weiterzugeben, fließt dieses in das Sicherungsverhalten ebenfalls ein. Zur Steuerung von Zinsänderungsrisiken, die durch die Liquiditätsbeschaffung an den internationalen Geld- und Kapitalmärkten sowie die Anlage von flüssigen Mitteln entstehen, werden im Rahmen des Zinsmanagements fallweise derivative Zinssicherungsinstrumente eingesetzt.
Der Einsatz von derivativen Sicherungsgeschäften erfolgt grundgeschäftsbezogen; eingesetzte Derivate dienen nicht der Spekulation.
Weitere Angaben zu Sicherungsstrategien und Risikomanagement sowie zu Finanzgeschäften und ihrem Umfang am Bilanzstichtag enthalten der Risikobericht des Lageberichts und der Abschnitt Finanzinstrumente im Anhang zum Konzernabschluss.
→ Siehe ab Seite 97 bzw. 262
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| Mio. € | 30.9.2015 | 30.9.2014 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 9.614,0 | 8.992,2 | +6,9 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 4.472,5 | 5.015,0 | -10,8 |
| Aktiva | 14.086,5 | 14.007,2 | +0,6 |
| Gezeichnetes Kapital | 1.499,6 | 732,6 | +104,7 |
| Rücklagen inklusive Bilanzgewinn | 413,8 | 1.392,4 | -70,3 |
| Hybridkapital | - | 294,8 | n. a. |
| Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Eigenkapital | 503,9 | 110,4 | +356,4 |
| Eigenkapital | 2.417,3 | 2.530,2 | -4,5 |
| Langfristige Rückstellungen | 1.860,8 | 1.844,0 | +0,9 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 495,8 | 503,1 | -1,5 |
| Rückstellungen | 2.356,6 | 2.347,1 | +0,4 |
| Langfristige Finanzschulden | 1.653,3 | 1.748,4 | -5,4 |
| Kurzfristige Finanzschulden | 233,1 | 217,2 | +7,3 |
| Finanzschulden | 1.886,4 | 1.965,6 | -4,0 |
| Langfristige sonstige Verbindlichkeiten | 456,1 | 394,5 | +15,6 |
| Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten | 6.938,6 | 6.769,8 | +2,5 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 7.394,7 | 7.164,3 | +3,2 |
| Schulden i. Z. m. zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerten | 31,5 | - | n. a. |
| Passiva | 14.086,5 | 14.007,2 | +0,6 |
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| Mio. € | 30.9.2015 | 30.9.2014 | Veränd. % |
|
|---|---|---|---|---|
| Langfristiges Kapital | 6.387,5 | 6.517,1 | -2,0 | |
| Langfristiges Kapital relativ zur Bilanzsumme | % | 45,3 | 46,5 | -1,2* |
| Eigenkapitalquote | % | 17,2 | 18,1 | -0,9* |
| Eigenkapital und langfristige Finanzschulden | 4.070,6 | 4.278,6 | -4,9 | |
| Eigenkapital und langfristige Finanzschulden relativ zur Bilanzsumme | % | 28,9 | 30,5 | -1,6* |
| Gearing | % | 48,7 | 44,5 | +4,2* |
* In Prozentpunkten.
Insgesamt nahm das langfristig zur Verfügung stehende Kapital um 2,0 % auf 6.387,5 Mio. € ab, relativ zur Bilanzsumme betrug es 45,3 % (Vorjahr 46,5 %).
Die Eigenkapitalquote betrug 17,2 % (Vorjahr 18,1%). Eigenkapital und langfristige Finanzschulden machten am Bilanzstichtag 28,9 % (Vorjahr 30,5 %) der Bilanzsumme aus.
Das Verhältnis der durchschnittlichen Nettofinanzschulden zum durchschnittlichen Eigenkapital (Gearing) erhöhte sich auf 48,7 %, im Vorjahr betrug es 44,5 %.
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| Mio. € | 30.9.2015 | 30.9.2014 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Gezeichnetes Kapital | 1.499,6 | 732,6 | +104,7 |
| Kapitalrücklagen | 4.187,7 | 1.056,3 | +296,4 |
| Gewinnrücklagen | -3.773,9 | 336,1 | n. a. |
| Hybridkapital | - | 294,8 | n. a. |
| Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Eigenkapital | 503,9 | 110,4 | +356,4 |
| Eigenkapital | 2.417,3 | 2.530,2 | -4,5 |
Das gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklage erhöhten sich im Berichtsjahr insbesondere infolge der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage im Zusammenhang mit dem Zusammenschluss der TUI AG mit der TUI Travel PLC. Gegenläufig verminderten sich die Gewinnrücklagen im Berichtsjahr um 4.095,6 Mio. € auf - 3.773,9 Mio. €. Die im Eigenkapital des Vorjahres enthaltene Hybridanleihe wurde im Berichtsjahr zurückgezahlt. Andere Gesellschafter hielten einen Anteil von 503,9 Mio. € am Eigenkapital.
Die Rückstellungen bestehen überwiegend aus Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen, effektiven und latenten Ertragsteuerrückstellungen sowie Rückstellungen für betriebstypische Risiken, die je nach Eintrittserwartung als kurzfristig oder langfristig klassifiziert wurden. Sie ergaben am Bilanzstichtag insgesamt 2.356,6 Mio. € und lagen damit um 9,5 Mio. € bzw. 0,4 % über dem Wert des Vorjahres.
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| Mio. € | 30.9.2015 | 30.9.2014 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Anleihen | 293,7 | 1.114,1 | -73,6 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 494,1 | 260,7 | +89,5 |
| Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen | 982,0 | 500,6 | +96,2 |
| Sonstige Finanzschulden | 116,6 | 90,2 | +29,3 |
| Finanzschulden | 1.886,4 | 1.965,6 | -3,6 |
Die Finanzschulden des Konzerns nahmen um insgesamt 79,2 Mio. € auf 1.886,4 Mio. € ab. Die Struktur der Finanzschulden hat sich insbesondere dadurch verändert, dass im abgelaufenen Geschäftsjahr die Anleiheverbindlichkeiten durch die Rückführung von Wandelanleihen der TUI AG und der TUI Travel reduziert wurden. Im Gegenzug stiegen die Bankverbindlichkeiten insbesondere aufgrund einer Schiffsfinanzierung sowie die Finanzierungsleasingverbindlichkeiten aufgrund weiterer Flugzeugfinanzierungen an.
Nachdem in den Vorjahren bereits 192,3 Mio. € der 217,8 Mio. €-Wandelanleihe der TUI AG in neue Aktien der TUI AG gewandelt wurden, führten weitere Wandlungen im Geschäftsjahr 2014/15 zu einem verbleibenden Nominalvolumen von 2,4 Mio. €, das zur Endfälligkeit am 17. November 2014 zurückgezahlt wurde.
Die von der TUI AG am 24. März 2011 platzierte Wandelanleihe im Nennwert von 339,0 Mio. € wurde im Geschäftsjahr 2014/15 vorzeitig gekündigt und bis zum Ablauf der Wandlungsfrist am 20. März 2015 nahezu vollständig gewandelt. Die verbleibenden Anleihestücke über 2,4 Mio. € wurden am 7. April 2015 zum Nennwert zuzüglich Zinsen zurückgezahlt.
Der von Drittinvestoren gehaltene Anteil in Höhe von 200,0 Mio. Britischen Pfund an der von der TUI Travel Limited am 22. April 2010 begebenen Wandelanleihe im Nennwert von 400,0 Mio. Britischen Pfund wurde im Geschäftsjahr 2014/15 fast vollständig gewandelt. Im Zuge des Zusammenschlusses der TUI AG mit der TUI Travel Limited wurde den Gläubigern dieser Anleihe ein besonderes Kündigungsrecht eingeräumt, das daraufhin von einem Großteil der Anleihegläubiger zur Wandlung genutzt wurde. Der verbliebene Teil der Anleihe wurde am 3. März 2015 von der TUI Travel Limited vorzeitig gekündigt. Bis zum Ablauf der Kündigungsfrist am 17. April 2015 wurden daraufhin alle noch ausstehenden Anleihestücke von den Gläubigern gewandelt.
Im Januar 2015 wurde das Kreuzfahrtschiff Europa 2 aus einem Chartervertrag in ein Eigentumsverhältnis überführt. In Anrechnung auf die Kaufpreiszahlung wurde der Bankkredit, den der bisherige Eigentümer als besicherte Schiffsfinanzierung abgeschlossen hatte, auf die TUI übertragen. Der Bankkredit hat eine Laufzeit bis zum April 2025; er valutierte zum Übertragungszeitpunkt mit 211,0 Mio. € und wird in halbjährlichen Raten über die Laufzeit getilgt.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden unter anderem sechs neue Flugzeuge des Typs Boeing erworben (vier Boeing 787-8 und zwei Boeing 738-800), die mittels Sale and Lease Back-Konstruktionen über Finanzierungsleasingvereinbarungen refinanziert wurden.
Die nachfolgenden Übersichten zeigen die Fälligkeiten, die Nominalvolumina sowie die jährliche Verzinsung der börsennotierten Anleihen auf. Die Hybridanleihe über 300,0 Mio. € wurde gemäß den Regelungen des IAS 32 bis zum Kündigungsbeschluss nicht unter den Finanzschulden ausgewiesen, sondern im Eigenkapital abgebildet.
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| Kapitalmaßnahmen | Begebung | Fälligkeit | Volumen initial Mio. € |
Volumen ausstehend Mio. € |
||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Anleihe | September 2014 | Oktober 2019 | 300,0 | 300,0 | ||
| Wandelanleihe | November 2009 | November 2014 | 217,8 | - | ||
| Wandelanleihe | März 2011 | März 2016 | 339,0 | - | ||
| Hybridanleihe | Dezember 2005 | Unbefristet | 300,0 | - | ||
| Wandelanleihe TUI Travel PLC | Oktober 2009 | Oktober 2014 | GBP | 350,0 | GBP | - |
| Wandelanleihe TUI Travel PLC | April 2010 | April 2017 | GBP | 400,0 | GBP | - |
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| Kapitalmaßnahmen | Verzinsung % p. a. |
|---|---|
| Anleihe | 4,500 |
| Wandelanleihe | 5,500 |
| Wandelanleihe | 2,750 |
| Hybridanleihe | 7,353* |
| Wandelanleihe TUI Travel PLC | 6,000 |
| Wandelanleihe TUI Travel PLC | 4,900 |
Volumensangaben in Mio. € bzw. Mio. Britische Pfund
* Variabel (Stand 31. März 2015).
Im September 2014 hat die TUI AG eine unbesicherte Anleihe in Höhe von 300,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 1. Oktober 2019 begeben. Mit dem Vollzug des Zusammenschlusses zwischen der TUI AG und der TUI Travel PLC wurde die Bedingung erfüllt, dass der Mittelzufluss aus der Anleihe aus der treuhänderischen Verwahrung an die TUI AG überführt wurde.
Mit Wirkung zum 30. April 2015 hat die TUI AG ihre nachrangige Schuldverschreibung ohne Fälligkeitstag ("Hybridanleihe") zum Nominalwert von 300,0 Mio. € gekündigt. Aufgrund der Kündigung wurde im März 2015 die Hybridanleihe aus dem Eigenkapital in die Finanzschulden umgegliedert. Die Rückzahlung erfolgte Ende April 2015 zum Nominalwert inklusive aufgelaufener Zinsvergütung.
Neben diesen Anleihen und der beschriebenen Schiffsfinanzierung wurden insbesondere im Segment Hotels & Resorts wie auch in anderen Segmenten separate Bankkredite aufgenommen, um vornehmlich Investitionstätigkeiten dieser Gesellschaften zu finanzieren.
Weitere Informationen, insbesondere zu den Restlaufzeiten, enthält die Position Finanzschulden im Anhang zum Konzernabschluss.
→ Siehe Konzernanhang Seite 252
Die sonstigen Verbindlichkeiten lagen mit 7.394,7 Mio. € um 230,4 Mio. € bzw. 3,2 % über dem Vorjahr.
Die Entwicklung der operativen Miet-, Pacht- und Charterverträge ist im Abschnitt Vermögenslage des Lageberichts dargestellt.
→ Siehe Seite 135
Weitere Erläuterungen sowie die Struktur der Restlaufzeiten der finanziellen Verpflichtungen hieraus enthält der Abschnitt Sonstige finanzielle Verpflichtungen im Anhang zum Konzernabschluss. Haftungsverhältnisse gegenüber Zweckgesellschaften bestanden nicht.
Im Zusammenhang mit der Vorbereitung des geplanten Zusammenschlusses zwischen der TUI AG und der TUI Travel PLC hat die TUI AG im September 2014 eine syndizierte Kreditfazilität über 1,75 Mrd. € mit Laufzeit bis Juni 2018 unterzeichnet. Diese Kreditfazilität hat die Kreditfazilität der TUI Travel PLC über 1,4 Mrd. Britische Pfund zum Vollzug des Zusammenschlusses zwischen der TUI AG und der TUI Travel PLC am 11. Dezember 2014 abgelöst. Diese syndizierte Kreditfazilität dient der allgemeinen Unternehmensfinanzierung (insbesondere in den Wintermonaten). Die Verzinsung ist variabel und abhängig vom kurzfristigen Zinsniveau (EURIBOR oder LIBOR) zuzüglich einer Marge. Zum Bilanzstichtag war diese Kreditfazilität mit 135,7 Mio. € mittels der Inanspruchnahme von Bankavalen ausgenutzt.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die TUI AG mehrere bilaterale Avallinien mit verschiedenen Versicherungsgesellschaften in einem Gesamtvolumen von 112,5 Mio. Britischen Pfund abgeschlossen. Diese Avallinien werden im Rahmen der Erbringung touristischer Dienstleistungen benötigt, damit Konzerngesellschaften insbesondere Anforderungen von europäischen Kontroll- und Regulierungsbehörden zur Stellung von Garantien und Bürgschaften erfüllen können. Die ausgestellten Avale haben in der Regel eine Laufzeit von 12 bis 18 Monaten. Für die herausgelegten Avale wird eine Provision in Höhe eines fest vereinbarten Prozentsatzes, bezogen auf den maximalen Garantiebetrag, erhoben. Zum Bilanzstichtag waren diese Avallinien mit 70,2 Mio. Britischen Pfund in Anspruch genommen.
Die Anleihe über 300 Mio. € sowie die Kreditfazilitäten und Avallinien der TUI AG enthalten eine Reihe von Verpflichtungen.
Die TUI AG unterliegt aus ihrer syndizierten Kreditfazilität über 1,75 Mrd. € und wegen einiger bilateraler Avallinien der Verpflichtung zur Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen, so genannter Financial Covenants (jeweils wie in den Verträgen definiert), die (a) die Einhaltung einer EBITDAR-zu-Nettozinsaufwand-Relation, die die relative Belastung der TUI Group aus dem Zinsergebnis sowie aus den Miet- und Pachtaufwendungen bemisst, und (b) die Einhaltung einer Nettoschulden-zu-EBITDA-Relation, die die relative Belastung des TUI Konzerns mit Finanzverbindlichkeiten ermittelt, erfordern. Die EBITDAR-zu-Nettozinsaufwand-Relation muss mindestens einen 1,5-fachen Deckungsgrad aufweisen; die Nettoschulden dürfen das 3,0-Fache des EBITDA nicht überschreiten. Die Finanzkennzahlen werden halbjährlich ermittelt. Daneben wird unter anderem die Möglichkeit der TUI beschränkt, Vermögensgegenstände zu belasten oder zu veräußern, andere Unternehmen oder Beteiligungen zu erwerben oder Verschmelzungen durchzuführen.
Die Anleihe über 300 Mio. € sowie die Kreditfazilitäten und Avallinien der TUI AG enthalten darüber hinaus Vertragsklauseln, die für Finanzierungsinstrumente dieser Art typisch sind. Die Nichteinhaltung dieser Verpflichtungen führt dazu, dass die entsprechenden Finanzierungen oder Fazilitäten durch die Kreditgeber gekündigt und die jeweiligen Valutierungen sofort fällig gestellt werden können.
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| 2010/11 | 2011/12 | 2012/13 | 2013/14 | 2014/15 | Ausblick | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Standard & Poor's | B- | B- | B | B+ | BB- | stabil |
| Moody's | Caa1 | B3 | B3 | B2 | Ba3 | positiv |
Im Zusammenhang mit dem Zusammenschluss mit der TUI Travel PLC haben beide Ratingagenturen die hieraus angestrebten Synergien sowie die Vereinfachung der Konzernstruktur honoriert. Im Dezember 2014 hat Moody's das Corporate Rating von "B2" auf "Ba3" und Standard & Poor's von "B+" auf "BB-" erhöht. Im August 2015 hat Moody's aufgrund einer verbesserten operativen Entwicklung sowie einer geänderten Kennzahlenmethodik den Ausblick auf "positiv" angehoben.
Die 300,0 Mio. €-Anleihe der TUI AG wird von Standard & Poor's mit "BB-" und von Moody's mit "Ba3" bewertet. Die 1,75 Mrd. €-syndizierte Kreditfazilität der TUI AG wird von Standard & Poor's mit "BB-" bewertet.
TUI sieht als Voraussetzung für die weitere Unternehmensentwicklung ein stabiles Credit Rating. Im Zuge des Zusammenschlusses zwischen der TUI AG und der TUI Travel PLC haben Standard & Poor's und Moody's ihre Einstufungen der TUI-Ratings angehoben. Hier streben wir eine weitere Verbesserung an, um auch in angespannten gesamtwirtschaftlichen Situationen einen besseren Zugang zu den Fremdkapitalmärkten zu gewährleisten. Als finanzielle Stabilitätsgrößen haben wir einen Schuldendeckungsgrad (Leverage Ratio) und einen Zinsdeckungsgrad (Coverage Ratio) in folgender grundsätzlicher Form definiert:
Leverage Ratio = (brutto Finanzschulden + beizulegender Zeitwert der finanziellen Verpflichtungen aus operativen Miet-, Pacht- und Charterverträgen + Pensionsrückstellungen) / (berichtetes EBITDA + langfristige Miet-, Pacht- und Leasingaufwendungen)
Coverage Ratio = (berichtetes EBITDA + langfristige Miet-, Pacht- und Leasingaufwendungen) / (Zinsergebnis + 1/3 der langfristigen Miet-, Pacht- und Leasingaufwendungen)
Diese grundsätzlichen Definitionen unterliegen spezifischen Anpassungen, um aktuellen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr betrug die Leverage Ratio 3,0(x) sowie die Coverage Ratio 4,7(x). In unserer Unternehmensentwicklung sehen wir eine kontinuierliche Verbesserung dieser Kennzahlen, sodass wir für das Geschäftsjahr 2015/16 eine Leverage Ratio zwischen 3,50(x) und 2,75(x) und eine Coverage Ratio zwischen 4,50(x) und 5,50(x) anstreben. Für die nachfolgenden Geschäftsjahre sehen wir weitere Anpassungen dieser Zielkorridore vor, die unsere Zielsetzung einer Ratingverbesserung unterstützen.
Die kurzfristigen Zinsen lagen im Berichtsjahr weiterhin im historischen Vergleich auf einem äußerst niedrigen Niveau. In einigen Währungsräumen lag das Zinsniveau gar im negativen Bereich. Entsprechend waren die Auswirkungen auf Erträge aus Geldmarktanlagen, aber auch auf die Referenzzinssätze bei variabel verzinslichen Verschuldungen.
Die quotierten Kreditmargen (CDS-Niveaus) für Unternehmen im so genannten High Yield-Bereich sind unter teilweise hohen Schwankungen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Bei insgesamt abnehmender Nachfrage nach CDS-Papieren bewegen sich die Quotierungen für die TUI AG auf einem absolut sehr niedrigen Niveau. Refinanzierungsmöglichkeiten waren vor dem Hintergrund des aufnahmefähigen Kapitalmarktumfelds vorhanden.
Im Zuge des Zusammenschlusses der TUI AG und der TUI Travel PLC hat die TUI AG zur Ablösung von Finanzierungen der TUI Travel bereits im September 2014 sowohl eine fünfjährige Anleihe über 300,0 Mio. € begeben als auch eine syndizierte Kreditfazilität über 1,75 Mrd. € mit einer Laufzeit bis Juni 2018 unterzeichnet. Die Übernahme einer 211,0 Mio. €-Schiffsfinanzierung erfolgte zu deren bereits bestehenden Konditionen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden neben besicherten Flugzeugfinanzierungen darüber hinaus keine neuen großvolumigen Finanzierungen aufgenommen.
Die Zahlungsfähigkeit des TUI Konzerns war im abgelaufenen Geschäftsjahr durch Zahlungsmittelzuflüsse aus dem laufenden Geschäft, Bestände an flüssigen Mitteln sowie bilaterale und syndizierte Kreditvereinbarungen mit Banken jederzeit gegeben.
Zum Bilanzstichtag betrug der Finanzmittelbestand der TUI AG als Obergesellschaft des TUI Konzerns 833,7 Mio. €.
Beschränkungen des Transfers von flüssigen Mitteln innerhalb des Konzerns, die eine erhebliche Bedeutung für seine Liquidität haben könnten, wie zum Beispiel Kapitalverkehrsbeschränkungen oder Beschränkungen aufgrund abgeschlossener Kreditvereinbarungen, bestanden am Bilanzstichtag mit rund 0,2 Mrd. €.
Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, finden sich im Kapitel Übernahmerechtliche Angaben.
→ Siehe Kapitel Übernahmerechtliche Angaben ab Seite 157
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 geändert |
|---|---|---|
| Nettozufluss aus laufender Geschäftstätigkeit | +790,5 | +1.074,5 |
| Nettoabfluss aus Investitionstätigkeit | -216,8 | -586,3 |
| Nettoabfluss aus Finanzierungstätigkeit | -1.116,7 | -318,8 |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands | -543,0 | +169,4 |
In der Kapitalflussrechnung wird die Entwicklung der Zahlungsströme getrennt nach Mittelzuflüssen und Mittelabflüssen aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Auswirkungen infolge der Veränderungen des Konsolidierungskreises sind dabei eliminiert.
Aus laufender Geschäftstätigkeit flossen im Berichtsjahr 790,5 Mio. € (Vorjahr 1.074,5 Mio. €) zu. Im Berichtszeitraum sind insgesamt 18,6 Mio. € Zinsen und 84,3 Mio. € Dividenden zugeflossen. Ertragsteuerzahlungen führten zu Mittelabflüssen von 148,4 Mio. €.
Aus der Investitionstätigkeit sind im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt 216,8 Mio. € (Vorjahr 586,3 Mio. €) abgeflossen. Einzahlungen, insbesondere aus dem Verkauf der im Vorjahr erworbenen Anteile an einem Geldmarktfonds, die nach dem Vollzug des Zusammenschlusses mit der TUI Travel PLC verkauft worden sind, standen insbesondere Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte gegenüber. Diese entfielen auf Veranstalter und Fluggesellschaften in Höhe von 462,1 Mio. €, auf Hotels & Resorts in Höhe von 173,3 Mio. €, auf das Segment Kreuzfahrten in Höhe von 88,5 Mio. € und auf die Einheit Specialist Travel in Höhe von 85,3 Mio. €. Die Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen und in das immaterielle Anlagevermögen bzw. die Einzahlungen aus entsprechenden Veräußerungen decken sich nicht mit den bei der Entwicklung des Anlagevermögens gezeigten Zugängen bzw. Abgängen. Diese enthalten auch die nicht zahlungswirksamen Investitionen und Abgänge.
Im Berichtsjahr erhöhte sich der Zahlungsmittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 797,9 Mio. € auf 1.116,7 Mio. €.
Wesentliche Auszahlungen resultierten aus der Rückführung einer Finanzierung in Zusammenhang mit einer Wandelanleihe der ehemaligen TUI Travel PLC (195,3 Mio. €), der Kündigung und Rückzahlung der Hybridanleihe der TUI AG (300,0 Mio. €), Auszahlungen für Dividenden an die Hybridgläubiger und die Aktionäre der TUI AG (109,3 Mio. €) und an Minderheitsaktionäre, im Wesentlichen der ehemaligen TUI Travel PLC und der RIUSA II S.A. (197,0 Mio. €), sowie aus Zinszahlungen (92,0 Mio. €).
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 |
|---|---|---|
| Bestand am Anfang der Periode | +2.258,0 | +2.674,0 |
| Wechselkursbedingte Veränderungen | -33,1 | -1,7 |
| Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen des Finanzmittelbestands | +0,3 | +3,8 |
| Zahlungswirksame Veränderungen | -543,0 | +169,4 |
| Zahlungsunwirksame Veränderung des Finanzmittelbestands | - | -587,5 |
| Bestand am Ende der Periode | +1.682,2 | +2.258,0 |
Der Finanzmittelbestand umfasst alle flüssigen Mittel, d. h. Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks. Er verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um 25,9 % auf 1.682,2 Mio. €. Vom Finanzmittelbestand sind 9,5 Mio. € im Bilanzposten zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte enthalten.
Die detaillierte Kapitalflussrechnung und weitere Erläuterungen hierzu enthalten der Konzernabschluss sowie der Abschnitt Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung im Anhang zum Konzernabschluss.
→ Siehe Seite 168 bzw. 282
Die Entwicklung des Anlagevermögens, einschließlich der Entwicklung der Sachanlagen und des immateriellen Vermögens sowie der Beteiligungen und der sonstigen Finanzanlagen, ist im Abschnitt Vermögenslage des Lageberichts dargestellt, weitere Erläuterungen hierzu enthält der Anhang zum Konzernabschluss.
In der nachfolgenden Tabelle sind die zahlungswirksamen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen dargestellt. Finanzierungsvorgänge, wie die Aufnahme von Darlehen und Finanzierungsleasingvereinbarungen, werden bei dieser Kennzahl nicht berücksichtigt.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Region Nord | 65,3 | 70,5 | -7,4 |
| Region Zentral | 23,6 | 24,9 | -5,2 |
| Region West | 23,6 | 22,3 | +5,8 |
| Hotels & Resorts | 167,3 | 133,6 | +25,2 |
| Kreuzfahrten | 86,7 | 10,4 | +733,7 |
| Übrige Touristik | 82,5 | 39,0 | +111,5 |
| Touristik | 449,0 | 300,7 | +49,3 |
| Specialist Group | 35,7 | 32,7 | +9,2 |
| Hotelbeds Group | 38,4 | 27,8 | +38,1 |
| Alle übrigen Segmente | 60,0 | 12,7 | +372,4 |
| TUI Group | 583,1 | 373,9 | +56,0 |
| Aufgegebener Geschäftsbereich | 11,2 | 11,8 | -5,1 |
| Summe der Segmente | 594,3 | 385,7 | +54,1 |
Die Investitionen in sonstige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen betrugen im Berichtsjahr 594,3 Mio. € und lagen damit um 54,1 % über dem Wert des Vorjahres.
Die Investitionen betrafen im Berichtsjahr insbesondere die Entwicklung und Einführung neuer Buchungs- und Reservierungssysteme, geleistete Anzahlungen auf bestellte Flugzeuge sowie den Erwerb der Europa 2.
Wesentliche Investitionen bei TUI Hotels & Resorts betrafen insbesondere die Errichtung von Hotels auf Jamaica, Mauritius und in der Toskana. Ferner wurden Investitionen in die Renovierung und Instandhaltung bestehender Hotelanlagen getätigt.
Nachfolgend werden die Investitionen auf die Zugänge zu sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen für die TUI Group übergeleitet.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 geändert |
|---|---|---|
| Investitionen | 594,3 | 385,7 |
| Fremdfinanzierte Investitionen durch aufgenommene Darlehen | 211,0 | - |
| Finanzierungsleasings | 477,4 | 161,5 |
| Vorauszahlungen auf Flugzeuge | 232,1 | 216,5 |
| Zugänge zum Konsolidierungskreis | 8,6 | 39,2 |
| Zugänge zu sonstigen immateriellen Vermögenswerten, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien und Sachanlagen | 1.523,4 | 802,9 |
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Region Nord | 103,1 | 103,8 | -0,7 |
| Region Zentral | 28,3 | 22,5 | +25,8 |
| Region West | 22,0 | 23,3 | -5,6 |
| Hotels & Resorts | 113,0 | 81,2 | +39,2 |
| Kreuzfahrten | 17,1 | 13,1 | +30,5 |
| Übrige Touristik | 50,6 | 24,7 | +104,9 |
| Touristik | 334,1 | 268,6 | +24,4 |
| Specialist Group | 47,5 | 43,5 | +9,2 |
| Hotelbeds Group | 39,4 | 34,8 | +13,2 |
| Alle übrigen Segmente | 75,7 | 39,5 | +91,6 |
| TUI Group | 496,7 | 386,4 | +28,5 |
| Aufgegebener Geschäftsbereich | 56,0 | 11,8 | +374,6 |
| Summe der Segmente | 552,7 | 398,2 | +38,8 |
Am Bilanzstichtag bestanden aufgrund von Vereinbarungen, die im Geschäftsjahr 2014/15 oder in Vorjahren abgeschlossen wurden, Bestellobligos für Investitionen in Höhe von insgesamt 3.927,7 Mio. €, davon betrafen 275,1 Mio. € geplante Auslieferungen im Geschäftsjahr 2015/16.
Zum Bilanzstichtag bestand das Orderbuch für Flugzeuge aus 64 Flugzeugen (vier B787 sowie 60 B737), die bis zum Ende des Geschäftsjahres 2022/23 ausgeliefert werden sollen. Für das Geschäftsjahr 2015/16 ist die Auslieferung von einem Flugzeug vorgesehen.
→ Weitere Erläuterungen enthält der Abschnitt Sonstige finanzielle Verpflichtungen im Anhang zum Konzernabschluss.
Nachhaltiges wirtschaftliches, ökologisches und soziales Handeln ist für die TUI Group ein wesentliches Grundprinzip der Unternehmensführung und ein Eckpfeiler unserer Strategie zur kontinuierlichen Steigerung des Unternehmenswerts. So sichern wir die Voraussetzungen für einen langfristigen wirtschaftlichen Erfolg und übernehmen Verantwortung für künftige Generationen.
Im September 2015 hat die TUI Group ihre neue Nachhaltigkeitsstrategie für die kommenden Jahre vorgestellt. Unter dem Titel "Better Holidays, Better World" umfasst das nachhaltige Engagement des weltweit führenden Touristikkonzerns drei große Handlungsfelder: "step lightly", "make a difference" und "lead the way".
→ Mehr zur TUI Nachhaltigkeitsstrategie unter www.tuigroup.com/BHBWstrategie
Unser Ziel ist es, positive Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung in ökologischer, sozialer und gesellschaftlicher Hinsicht sowohl in den gastgebenden Ländern als auch an unseren Standorten zu leisten. Gleichzeitig arbeiten wir konsequent an der Vermeidung und Reduzierung von negativen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf die natürliche und soziale Umwelt. Um die Zukunft des nachhaltigen Tourismus aktiv mitzugestalten, investiert die TUI in junge Menschen, in Kompetenzen und in die Tourismusausbildung und kooperiert mit den Urlaubsländern.
Ausführlich berichtet die TUI Group im begleitenden Unternehmensmagazin über die Ziele, Aktivitäten, Fortschritte und Kennzahlen im Bereich Nachhaltigkeit. Aktuelle Projektentwicklungen und Initiativen werden darüber hinaus kontinuierlich auf unserer Website www.tui-nachhaltigkeit.com veröffentlicht. Des Weiteren berichten die TUI Konzerngesellschaften ausführlich über Nachhaltigkeitsaktivitäten auf ihren lokalen Websites.
+ TUI Magazin online unter geschaeftsbericht2014-15.tui-group.com
+ Details zur Nachhaltigkeit in der TUI Group: www.tui-nachhaltigkeit.com
Die TUI AG notiert ab dem 21. September 2015 als einziger Touristikkonzern im renommierten Dow Jones Sustainability Index Europe. Besonders hohe Bewertungen erzielte das Unternehmen bei der diesjährigen Überprüfung der Indexzusammensetzung in den Kategorien Klimastrategie und Corporate Citizenship.
Darüber hinaus ist die TUI AG in den Nachhaltigkeitsindizes FTSE4Good, dem STOXX Global ESG Leaders Index, dem Ethibel Excellence Index und dem ECPI Ethical Index €uro vertreten. Die TUI ist im Climate Disclosure Leadership Index (CDLI) in England und in Deutschland gelistet.
Die Umweltverträglichkeit der Produkte, Dienstleistungen und Prozesse ist Bestandteil unserer Qualitätsstandards. Ein schonender Umgang mit den natürlichen Ressourcen und die Verringerung von negativen Umweltauswirkungen sichern den Erfolg der TUI. Thematische Schwerpunkte setzen wir in den Bereichen Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Erhalt der biologischen Vielfalt.
Im Berichtsjahr 2014/15 wurden die Prozesse des konzernweiten Monitorings der Umweltleistung sowie die Ermittlung aussagekräftiger Kennzahlen fortgeführt. Orientierung geben international anerkannte Standards wie das Treibhausgasprotokoll sowie die Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Das konzernweite Monitoring fokussiert die umweltrelevanten Geschäftstätigkeiten und dient als Steuerungsgröße zur Verbesserung der Umweltleistung.
→ Weitere Informationen zum ökologischen Fußabdruck des TUI Konzerns im begleitenden Magazin
Zur Ermittlung der relevanten Kennzahlen berichten die Beteiligungsgesellschaften jährlich über ein internes System ihre Verbrauche und durchgeführten Aktivitäten. Die quantitativen Informationen werden anschließend auf Konzernebene konsolidiert und zu Kennzahlen verdichtet. Im Berichtsjahr kam hierzu erstmals übergreifend ein webbasiertes System zum Einsatz, um die Datenqualität weiter zu erhöhen und den Erfassungsprozess für die beteiligten Gesellschaften effizienter zu gestalten.
Ein spezielles Augenmerk gilt der Entwicklung der Kohlendioxidemissionen. Besonders betrachten wir den Flugbereich der TUI Group, der einen Großteil der CO2 -Emissionen beinhaltet.
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| t | 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Airlines & Flug | 5.615.386 | 5.520.695 | +1,7 |
| Hotels & Resorts | 510.492 | 658.568 | -22,5 |
| Kreuzfahrten | 639.119 | 576.741 | +10,8 |
| Verwaltungsgebäude und Reisebüros | 38.115 | 35.110 | +8,6 |
| Gästebeförderung (Land) | 17.761 | 24.974 | -28,9 |
| Scope 3 (Sonstige) | 68.403 | 63.888 | +7,1 |
| Gesamt | 6.889.276 | 6.879.976 | +0,1 |
Im Geschäftsjahr 2014/15 sind die Gesamtemissionen der TUI Group gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Dies resultiert maßgeblich aus einer verstärkten Aktivität im Bereich Airlines & Flug.
Der Anstieg der absoluten CO2 -Emissionen im Kreuzfahrtbereich um 10,8 % beruht vornehmlich auf der Inbetriebnahme der TUI Cruises Mein Schiff 4.
Die TUI Airlines haben über 30 Maßnahmen getroffen, die die Effizienz der Flugzeuge stetig steigern und die Emissionen senken. Dazu gehört auch die kontinuierliche Erneuerung der Flugzeugflotte, die regelmäßige Wäsche der Turbinen und die Anbringung von so genannten Winglets. Flugzeuge der TUI Airlines werden fortlaufend mit Split Scimitar Winglets ausgestattet. Dadurch wird die Aerodynamik des Flugzeugs weiter verbessert.
Die Reduzierung des Fluggewichts in der TUI Flotte trägt ebenfalls dazu bei, den Treibstoffverbrauch und dementsprechend die CO2 -Emissionen zu reduzieren. Mit der Indienststellung der Boeing 787 Dreamliner bei Thomson Airways, Arkefly und Jetairfly die durch die Verwendung von kohlenstoffverstärktem Kunststoff bei der Flugzeughülle leichter und aerodynamischer sind, wurde der Kerosinverbrauch gesenkt. Auch der Einsatz leichterer Flugzeugausstattung, z. B. Sitze und Trolleys, wirkt sich günstig auf das Fluggewicht, den Kerosinverbrauch und damit die Emissionen aus.
Das Ziel der TUI Airlines, den absoluten und spezifischen CO2 -Ausstoß gegenüber dem Stand 2007/08 um 9 % bis zum Jahr 2014 zu senken, ist vorzeitig erreicht worden. Die TUI Group hat im September 2015 ihre neue Nachhaltigkeitsstrategie "Better Holidays, Better World" über die Jahre 2015 - 2020 veröffentlicht. Wir haben uns das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 unsere Position als die emissionseffizienteste Airlineflotte Europas zu verteidigen.
Zudem wollen wir die CO2 -Intensität unserer weltweiten Geschäftstätigkeit um insgesamt 10 % reduzieren. So auch im Bereich der TUI Airlines: Wir haben uns vorgenommen, den spezifischen CO2 -Ausstoß (in g CO2 / pkm) um 10 % zu mindern (Basisjahr 2013/14).
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| 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
||
|---|---|---|---|---|
| Spezifischer Treibstoffverbrauch | l/100 pkm* | 2,62 | 2,68 | -2,3 |
| Kohlendioxidemissionen (CO2 ) - absolut | t | 5.034.264 | 5.014.068 | +0,4 |
| Kohlendioxidemissionen (CO2 ) - spezifisch | kg/100 pkm* | 6,60 | 6,76 | -2,3 |
| Stickoxid (NOx) - absolut | t | 30.754 | 31.651 | -2,8 |
| Stickoxid (NOx) - spezifisch | g/100 pkm* | 41,38 | 44,13 | -6,2 |
| Kohlenmonoxid (CO) - absolut | t | 1.523 | 1.440 | +5,8 |
| Kohlenmonoxid (CO) - spezifisch | g/100 pkm* | 2,05 | 2,01 | +2,0 |
| Kohlenwasserstoff (HC) - absolut | t | 130 | 131 | -0,8 |
| Kohlenwasserstoff (HC) - spezifisch | g/100 pkm* | 0,17 | 0,18 | -5,6 |
* pkm = Passagierkilometer.
Durch eine Vielzahl technischer Maßnahmen und eine weiterhin hohe Auslastung und Flugleistung sanken der spezifische Treibstoffverbrauch und die spezifischen CO2 -Emissionen. Auch der Rückgang anderer Emissionen ist dadurch begründet sowie durch den kontinuierlichen Flottenaustausch und den damit einhergehenden Einsatz effizienterer Flugzeuge.
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| 2014/15 | 2013/141 | Veränd. % |
g CO2 e/pkm2 | ||
|---|---|---|---|---|---|
| TUI Airline Flotte | g CO2 /pkm | 66,0 | 67,6 | -2,3 | 66,7 |
| ArkeFly | g CO2 /pkm | 63,8 | 69,0 | -7,5 | 64,4 |
| Corsair International | g CO2 /pkm | 79,8 | 82,3 | -3,0 | 80,6 |
| Jetairfly | g CO2 /pkm | 69,6 | 70,0 | -0,6 | 70,3 |
| Thomson Airways | g CO2 /pkm | 63,7 | 64,8 | -1,7 | 64,3 |
| TUIfly | g CO2 /pkm | 63,4 | 63,8 | -0,6 | 64,0 |
| TUIfly Nordic | g CO2 /pkm | 60,6 | 62,6 | -3,2 | 61,2 |
PwC (Abschlussprüfer der Gesellschaft) hat die Daten in der Tabelle "TUI Airlines - CO2 -Intensität" überprüft. Das vollständige Dokument zur Methodik der Kennzahlenbildung von Airline CO2 -Daten sowie den Prüfungsbericht von PwC finden Sie unter www.tuigroup.com/de-de/nachhaltigkeit/berichterstattung
1 Seit dem Geschäftsjahr 2014/15 wendet die TUI Group den Europäischen Standard (EN 16258-2012) zur Berechnung an, um den Anforderungen aus dem Europäischen Emissionshandelsystem zu entsprechen. Die Werte des Geschäftsjahres 2013/14 werden entsprechend neu ausgewiesen.
2 pkm = Passagierkilometer.
Zur weiteren Information erfolgt der Ausweis der spezifischen Emissionen zusätzlich in CO2 -Äquivalenten (CO2 e). Diese berücksichtigen neben Kohlendioxid (CO2 ) die weiteren fünf klimawirksamen Treibhausgase des Kyoto-Protokolls: Methan (CH4 ), Distickstoffoxid (N2 O), teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (HFCs), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFCs) und Schwefelhexafluorid (SF6 ).
Zum 30. September 2015 beschäftigte der TUI Konzern weltweit 76.036 Mitarbeiter und damit 1,3 % weniger als zum Ende des Geschäftsjahres 2013/14. Die Mitarbeiteranzahl im Berichtsjahr war stark durch die Saisonalität des touristischen Geschäftsverlaufs geprägt, insbesondere bei den Hotelgesellschaften und den Zielgebietsagenturen. Den größten Teil der Konzernmitarbeiter stellt die Touristik.
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| 30.9.2015 | 30.9.2014 geändert* | Veränd. % |
|
|---|---|---|---|
| Region Nord | 14.102 | 14.872 | -5,2 |
| Region Zentral | 12.247 | 12.045 | +1,7 |
| Region West | 5.700 | 5.500 | +3,6 |
| Hotels & Resorts | 24.373 | 23.990 | +1,6 |
| Kreuzfahrten | 232 | 228 | +1,8 |
| Übrige Touristik | 1.436 | 1.553 | -7,5 |
| Touristik | 58.090 | 58.188 | -0,2 |
| Specialist Group | 4.267 | 6.068 | -29,7 |
| Hotelbeds Group | 12.342 | 11.358 | +8,7 |
| Alle übrigen Segmente | 1.071 | 983 | +9,0 |
| TUI Group | 75.770 | 76.597 | -1,1 |
| Aufgegebener Geschäftsbereich | 266 | 431 | -38,3 |
| Konzern | 76.036 | 77.028 | -1,3 |
* Vorjahreswerte angepasst aufgrund der Erstkonsolidierung zweier Einheiten.
In der Touristik blieb die Anzahl der Mitarbeiter zum Ende des Geschäftsjahres 2014/15 mit 58.090 nahezu auf Vorjahresniveau. Die Entwicklung der Mitarbeiterstärke war dabei in den einzelnen Segmenten unterschiedlich.
In der Region Nord nahm die Mitarbeiterzahl zum Bilanzstichtag im Vergleich zum Vorjahr um 5,2 00 auf 14.102 ab. Dies resultierte primär aus der Reduzierung des stationären Vertriebs in Großbritannien sowie aus geringeren Beschäftigtenzahlen in den Zielgebieten.
In der Region Zentral erhöhte sich die Anzahl der Beschäftigten zum Bilanzstichtag um 1,7 % auf 12.247 im Vergleich zum Vorjahr. Der Zuwachs im Retailbereich in Deutschland sowie bei TUI Service führte zu einem Anstieg der Belegschaft. Dem gegenüber standen geringere Beschäftigungszahlen in Österreich sowie beim Veranstalter in Deutschland durch die Fortführung von Restrukturierungsprogrammen.
Der Anstieg der Mitarbeiter in der Region West um 3,6 % auf 5.700 war primär auf die Einbeziehung von weiteren Einheiten zurückzuführen.
Die Anzahl der Mitarbeiter im Segment Hotels & Resorts lag zum Bilanzstichtag mit 24.373 Mitarbeitern um 1,6 % über Vorjahresniveau. Wesentliche Faktoren waren die Inbetriebnahme von neuen Hotelanlagen und die Optimierung des Hotelportfolios. Zu dem Wachstum trug insbesondere die größte Hotelgesellschaft im Portfolio, die Riu Hotels, mit einem Anstieg der Mitarbeiter um 2,7 % auf 10.829 bei. Auch die Neuakquisitionen bei Robinson führten zu einem Anstieg um 7,6 auf 3.385. Im Geschäftsjahr 2015/16 wird sich der Mitarbeiterstand im Hotelbereich aufgrund der Wachstumsstrategie insbesondere durch die Einführung von Hotelanlagen der neuen Marke TUI Blue deutlich erhöhen.
Im Segment Kreuzfahrten nahm die Anzahl der Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 % auf 232 zu. Die Erhöhung war auf die Rückkehr von ruhenden Beschäftigten zurückzuführen.
Im Segment Specialist Group nahm die Anzahl die Mitarbeiter um 29,7 % auf 4.267 ab. Dies war primär bedingt durch die Veräußerung von Peak Travel. Die Hotelbeds Group verzeichnete insbesondere durch den Aufbau bei Intercruises, dem Dienstleister für Kreuzfahrtabfertigung, einen Anstieg um 8,7 % auf 12.342 Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr.
Die übrigen Segmente verzeichneten einen Anstieg der Mitarbeiterzahl um 9 % auf 1.071 im Vergleich zum Vorjahr. In der TUI AG erhöhte sich die Anzahl der Beschäftigten insbesondere durch den Aufbau neuer Funktionen um 18,9 % auf 126 Mitarbeiter. Darüber hinaus resultierte der erhöhte Personalstand in den übrigen Segmenten auch aus der erstmaligen Berücksichtigung der TUI Spain mit 103 Beschäftigten. Dem gegenüber stand die Fortführung der Restrukturierungsmaßnahmen bei der Immobiliengesellschaft.
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| 30.9.2015 | 30.9.2014 geändert | Veränd. % |
|
|---|---|---|---|
| Deutschland | 10.094 | 9.914 | +1,8 |
| Großbritannien | 14.925 | 15.972 | -6,6 |
| Spanien | 11.172 | 10.556 | +5,8 |
| Übriges Europa | 20.170 | 20.391 | -1,1 |
| Nord- und Südamerika | 9.289 | 8.563 | +8,5 |
| Übrige Regionen | 10.120 | 11.201 | -9,7 |
| TUI Group | 75.770 | 76.597 | -1,1 |
| Aufgegebener Geschäftsbereich | 266 | 431 | -38,3 |
| Gesamt | 76.036 | 77.028 | -1,3 |
Als global tätiger Konzern ist die TUI Group mit über 76.000 Mitarbeitern in 57 Ländern vertreten. Die Anzahl der in Deutschland Beschäftigten stieg um 1,8 % auf 10.094. Innerhalb Europas nahm die Anzahl der Mitarbeiter um 0,8 % auf 56.361 ab. Dies entspricht 74,4 % der Gesamtbeschäftigten. Durch die Reduzierung der Mitarbeiterzahlen in den übrigen Regionen verringerte sich der Anteil der außerhalb Europa beschäftigten Mitarbeiter um 1,8 % auf 19.409. Dies entspricht 25,6 % der Gesamtbelegschaft. Zurückzuführen sind die Entwicklungen auf die Reduzierungen der Beschäftigten in Großbritannien sowie auf den Verkauf von PEAK Travel.
Zum Bilanzstichtag 30. September 2015 stieg der Anteil von Frauen an der Gesamtbelegschaft konzernweit um rund 1 Prozentpunkt auf 56,2 %. Der Frauenanteil in Führungspositionen erhöhte sich leicht von 29,5 % auf 31,3 %.
Der Frauenanteil in unseren deutschen Aufsichtsratsgremien hat sich im Berichtszeitraum weiterhin positiv entwickelt. Zum Bilanzstichtag 30. September 2015 konnten wir einen Frauenanteil von 29,8 % vorweisen, der somit um rund 2 Prozentpunkte über dem des Vorjahrs lag. In der TUI AG lag der Frauenteil im Aufsichtsrat bereits bei 30 %.
In Deutschland wurden im abgeschlossenen Geschäftsjahr im Rahmen der Selbstverpflichtung gemäß den gesetzlichen Bestimmungen des AktG und GmbHG konkrete Zielgrößen für die TUI AG, TUI Deutschland und TUIfly festgelegt - nun gilt es, sie bis zum 30. Juni 2017 zu erreichen.
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| TUI AG | TUI DEUTSCHLAND | TUIFLY | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Vorstand / Geschäftsführung | Ist | Ziel | Ist | Ziel | Ist | Ziel |
| 0% | Mind. eine Frau* ↗ | 0% | 20% ↗ | 0% | 20% ↗ | |
| Erste Managementebene unterhalb des Vorstands / der Geschäftsführung | Ist | Ziel | Ist | Ziel | Ist | Ziel |
| 13% | 20% ↗ | 33% | 30% ✓ | 33% | 30% ✓ | |
| Zweite Managementebene unterhalb des Vorstands / der Geschäftsführung | Ist | Ziel | Ist | Ziel | Ist | Ziel |
| 20% | 30% ↗ | 39% | 40% ↗ | 46% | 40% ✓ |
* Das Ziel wurde Mitte Oktober 2015 durch die Berufung von Frau Dr. Elke Eller zum Vorstand Personal / zur Arbeitsdirektorin erreicht.
Rund zwei Drittel der im Konzern beschäftigten Mitarbeiter waren zwischen 21 und 40 Jahre alt, wobei erste Anzeichen des demografischen Wandels allmählich sichtbar werden. Im Konzern nahm die Altersgruppe der bis 30-jährigen Mitarbeiter um 0,6 Prozentpunkte auf 34,7 % ab. In der mittleren Altersgruppe zwischen 31 und 50 sank die Anzahl der Beschäftigten um 0,7 Prozentpunkte auf 51 %. Einzig die Gruppe der über 50-Jährigen erhöhte sich konzernweit um 1,3 Prozentpunkte auf 14,3 Im Vergleich hierzu fallen 20,1 % der deutschen Mitarbeiter in die Altergruppe 50+.
Rund 57 % hat eine Betriebszugehörigkeit von bis zu fünf Jahren. Mit 33 % dieser Gruppe fiel der Anteil der Mitarbeiter in Deutschland deutlich geringer aus. Demgegenüber standen konzernweit 17,8 % mit einer Betriebszugehörigkeit von 11 bis 20 Jahren, während es in Deutschland in dieser Gruppe 32,5 % waren.
In den Anstellungsarten der Mitarbeiter spiegelten sich die saisonalen Beschäftigungsstrukturen wider. Zum Bilanzstichtag waren konzernweit rund 31 % der Belegschaft in befristeten Arbeitsverhältnissen tätig, während in Deutschland dieser Anteil nur bei 16 % lag.
Das Vergütungspaket der TUI Group berücksichtigt Angemessenheit und Marktüblichkeit. Es besteht aus unterschiedlichen Bestandteilen, die sich an länder- und gesellschaftsspezifischen Rahmenbedingungen anlehnen. Je nach Funktion gehören neben einem fixen Grundgehalt auch variable Bestandteile dazu. Die TUI Group fördert durch die variablen Vergütungsbestandteile die Ausrichtung der Mitarbeiter an den strategischen und langfristigen Unternehmenszielen. Hierbei ist besonders die Honorierung von Leistung und die nachhaltige Beteiligung der Mitarbeiter ein wesentlicher Bestandteil. Darüber hinaus hat das Senior Management Aktienoptionsmöglichkeiten und kann somit direkt an der Wertsteigerung des Unternehmens partizipieren. Zudem gewährt die TUI auch Leistungen zur betrieblichen Altersversorgung oder Gesundheitsvorsorge.
Der Personalaufwand des TUI Konzerns erhöhte sich im Berichtszeitraum um 11 % auf 2.715,6 Mio. €. Der Anstieg der Aufwendungen für Löhne und Gehälter im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen neben Wechselkurseffekten insbesondere aus Aufwendungen in Zusammenhang mit Restrukturierungsmaßnahmen.
Die Sozialabgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung waren im Vorjahr durch einen Ertrag in Höhe von 81,0 Mio. € aus der Änderung von Pensionsplänen gemindert, der in den Umsatzkosten ausgewiesen war. Neben diesem Effekt sowie im Geschäftsjahr 2014/15 entstandenen Restrukturierungsaufwendungen führte zudem insbesondere die Entwicklung des Euro-Wechselkurses zu umrechnungsbedingt erhöhten Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 geändert | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | 2.233,6 | 2.083,7 | +7,2 |
| Sozialabgaben | 482,0 | 362,5 | +33,0 |
| Gesamt | 2.715,6 | 2.466,2 | +11,0 |
Im Rahmen der Vergütungssysteme werden den Beschäftigten Leistungen der arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Altersversorgung zugesagt. Zum Aufbau einer eigenfinanzierten Altersversorgung stehen u. a. Pensionskassen, Direktversicherungen sowie Direktzusagen zur Verfügung. Auf diesem Weg können steuer- und sozialversicherungsrechtliche Fördermöglichkeiten genutzt werden. Zur Umwandlung von Bruttoarbeitsentgelten für die private Altersvorsorge, die Entgeltumwandlung, hat die TUI AG mit einem etablierten Versicherungsunternehmen vorteilhafte Gruppenverträge abgeschlossen, die von allen Mitarbeitern in Deutschland genutzt werden können.
Als zusätzliche Flexibilisierung für die betriebliche Personal- und Nachfolgeplanung bietet den deutschen Konzerngesellschaften das Altersteilzeitgesetz ein Instrument des gleitenden Übergangs von der Berufstätigkeit in den Ruhestand. Für die erforderliche Absicherung der im Blockmodell angesparten Wertguthaben gegen eine etwaige Insolvenz des Arbeitgebers wurden zum Bilanzstichtag für 183 Mitarbeiter in Altersteilzeit 9,4 Mio. € im Rahmen eines Kapitalanlagemodells bereitgestellt.
Der Jahresabschluss der TUI AG wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) unter Beachtung der ergänzenden Regelungen des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt und vom Abschlussprüfer PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, geprüft. Er wird im elektronischen Bundesanzeiger bekanntgemacht. Der Jahresabschluss ist im Internet dauerhaft verfügbar unter www.tuigroup.com und kann als Sonderdruck bei der TUI AG angefordert werden.
+ Jahresabschluss TUI AG 2014/15 online www.tuigroup.com/de-de/investoren
Im vorliegenden Geschäftsbericht ist der Lagebericht der TUI AG mit dem Lagebericht der TUI Group zusammengefasst.
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| Mio. € | 2014/15 | 2013/14 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Sonstige betriebliche Erträge | 508,8 | 83,1 | +512,3 |
| Personalaufwand | 37,8 | 34,1 | +10,9 |
| Abschreibungen | 0,6 | 0,6 | - |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 568,6 | 164,0 | +246,7 |
| Beteiligungsergebnis | 1.420,0 | 64,7 | n. a. |
| Abschreibung auf Finanzanlagen | 24,6 | 5,0 | +392,0 |
| Zinsergebnis | -28,9 | -61,1 | +52,7 |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 1.268,3 | -117,1 | n. a. |
| Steuern | 11,6 | -7,7 | n. a. |
| Jahresergebnis | 1.256,7 | -109,4 | n. a. |
Die Ertragslage der TUI AG als Obergesellschaft des Konzerns bestimmt sich maßgeblich aus der Ergebnisverwendung ihrer Konzerngesellschaften, die direkt über Ergebnisabführungsverträge mit ihr verbunden sind oder ihre Gewinne aufgrund von Beschlüssen an sie ausschütten.
Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge war im Wesentlichen auf gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöhte Erträge aus Kursgewinnen zurückzuführen. Diesen Erträgen standen Aufwendungen aus Kursverlusten in ähnlicher Höhe gegenüber, die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen wurden. Neben der Erhöhung der Erträge aus Kursgewinnen resultierte der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge aus der erstmalig durchgeführten konzerninternen Verrechnung von Dienstleistungen, denen aus anderen Konzernunternehmen an die TUI AG weiterbelastete Aufwendungen in nahezu identischer Höhe gegenüberstanden, die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gezeigt wurden. Konzerninterne Abgangsgewinne von Beteiligungen sowie Erträge aus der Veräußerung von Wertpapieren des Anlagevermögens waren ebenfalls in dieser Position enthalten.
Die Personalkosten erhöhten sich im Geschäftsjahr 2014/15 im Wesentlichen infolge des abgeschlossenen Tarifvertrags, leicht erhöhter Restrukturierungskosten und Neueinstellungen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassten insbesondere Aufwendungen für den Finanz- und Geldverkehr, Honorare, Gebühren, Dienstleistungen, Zuführungen zu Wertberichtigungen und sonstige Verwaltungskosten sowie Aufwendungen aus Kursverlusten. Neben den oben beschriebenen gestiegenen Aufwendungen aus Kursverlusten führten die ebenfalls oben genannten Aufwendungen aus der konzerninternen Verrechnung von Dienstleistungen zu erhöhten sonstigen betrieblichen Aufwendungen.
Das Beteiligungsergebnis war im Geschäftsjahr insbesondere durch die gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöhte Gewinnausschüttung der TUI Travel Ltd. (vormals TUI Travel PLC) geprägt. Daneben schüttete die TUI Cruises GmbH im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals Gewinne aus. Des Weiteren enthielt das Beteiligungsergebnis Erträge aus Ergebnisübernahmen von Hotelunternehmen sowie von Gesellschaften, die dem Zentralbereich zuzuordnen waren. Das Beteiligungsergebnis umfasste darüber hinaus Aufwendungen aus Verlustübernahmen von verbundenen Unternehmen, die zu einer entsprechenden Minderung des Beteiligungsergebnisses führten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wirkte sich insbesondere der von der TUI-Hapag Beteiligungs GmbH übernommene Verlust aus der Abwertung der Anteile an der Hapag-Lloyd Aktiengesellschaft negativ aus.
Die Abschreibungen auf Finanzanlagen betrafen im Berichtsjahr insbesondere Anteile an der TUI Beteiligungs GmbH sowie Abwertungen von Hotelbeteiligungen.
Aufgrund der nach dem Zusammenschluss mit der TUI Travel PLC übernommenen konzerninternen Finanzierungsfunktion wurden im Geschäftsjahr höhere Zinserträge gegenüber verbundenen Unternehmen generiert. Weiterhin resultierte die Verbesserung des Zinsergebnisses aus geringeren Zinsaufwendungen infolge vorgenommener Rückführungen von Anleihen und Bankdarlehen.
Die Steuern des Geschäftsjahres betrafen Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie sonstige Steuern. Latente Steuern waren nicht enthalten. Die Steuern des Vorjahres waren von der Auflösung nicht in Anspruch genommener Steuerrückstellungen beeinflusst.
Für das Geschäftsjahr 2014/15 ergab sich ein Jahresüberschuss der TUI AG von 1.256,7 Mio. €.
Die Vermögens- und Finanzlage der TUI AG und ihre Bilanzstrukturen sind durch ihre Funktion als Obergesellschaft des TUI Konzerns geprägt. Die Bilanzsumme erhöhte sich im Geschäftsjahr 2014/15 um 41,9 % auf 7,4 Mrd. €.
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| Mio. € | 30.9.2015 | 30.9.2014 | Veränd. % |
|---|---|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände / Sachanlagen | 13,7 | 17,7 | -22,6 |
| Finanzanlagen | 5.662,1 | 4.179,6 | +35,5 |
| Anlagevermögen | 5.675,8 | 4.197,3 | +35,2 |
| Vorräte / Forderungen / Wertpapiere | 912,7 | 662,9 | +37,7 |
| Finanzmittel | 833,7 | 370,2 | +125,2 |
| Umlaufvermögen | 1.746,4 | 1.033,1 | +69,0 |
| Rechnungsabgrenzungen | 0,8 | 0,3 | +166,7 |
| Aktiva | 7.423,0 | 5.230,7 | +41,9 |
| Eigenkapital | 4.995,4 | 2.791,6 | +78,9 |
| Sonderposten mit Rücklageanteil | 0,5 | 0,6 | -16,7 |
| Rückstellungen | 405,6 | 399,3 | +1,6 |
| Anleihen | 300,0 | 964,4 | -68,9 |
| Finanzverbindlichkeiten | - | 194,4 | n. a. |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 1.721,5 | 880,3 | +95,6 |
| Verbindlichkeiten | 2.021,5 | 2.039,1 | -0,9 |
| Rechnungsabgrenzungen | - | 0,1 | n. a. |
| Passiva | 7.423,0 | 5.230,7 | +41,9 |
Das Anlagevermögen bestand am Bilanzstichtag nahezu vollständig aus Finanzanlagen. Der Anstieg der Finanzanlagen ist im Wesentlichen auf den Erwerb der Leibniz Service GmbH sowie den Zusammenschluss von der TUI AG und der TUI Travel PLC zurückzuführen. Dieser Zusammenschluss erfolgte durch den Erwerb der ausstehenden Minderheiten an der TUI Travel PLC durch die TUI AG. Dabei erhielten die Anteilseigner an der TUI Travel PLC - mit Ausnahme der TUI AG - für jede Aktie der TUI Travel PLC 0,399 neue Aktien der TUI AG. Gegenläufig wirkten sich der Verkauf von Beteiligungen, eine Kapitalherabsetzung, die Rückzahlung der TUI Travel Wandelanleihe sowie außerplanmäßige Abschreibungen auf Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen aus.
Der Anstieg der Forderungen im Geschäftsjahr 2014/15 resultierte im Wesentlichen aus der im Zuge des Zusammenschlusses zwischen der TUI AG und der TUI Travel PLC übernommenen konzerninternen Finanzierungsfunktion für die TUI Travel-Konzerngesellschaften.
Bedingt durch die Auszahlung des im Vorjahr in den Wertpapieren des Umlaufvermögens ausgewiesenen Geldmarktfonds erhöhten sich die Finanzmittel im abgelaufenen Geschäftsjahr.
Das Eigenkapital der TUI AG erhöhte sich um 2.203,8 Mio. € auf 4.995,4 Mio. €. Das gezeichnete Kapital der TUI AG besteht aus nennwertlosen Stückaktien, die jeweils in gleichem Umfang am Grundkapital beteiligt sind. Der auf die einzelne Aktie entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals beträgt rund 2,56 €. Das gezeichnete Kapital der TUI AG zum Ende des Geschäftsjahres 2014/15 stieg infolge der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen im Zusammenhang mit dem Zusammenschluss zwischen der TUI AG und der TUI Travel PLC, der Begebung von Belegschaftsaktien sowie aufgrund von Wandlungen aus den Wandelanleihen 2009/2014 und 2011/2016 und aus einer von der TUI Travel PLC emittierten Wandelanleihe insgesamt um 767,0 Mio. € auf rund 1.499,6 Mio. €. Zum Ende des Geschäftsjahres setzte sich das gezeichnete Kapital damit aus 586.603.217 Aktien zusammen.
Die Kapitalrücklage erhöhte sich im Geschäftsjahr 2014/15 durch Wandlung von Anleihestücken in Aktien sowie infolge der Ausgabe von Belegschaftsaktien um insgesamt 274,7 Mio. €. Bei den Gewinnrücklagen handelte es sich ausschließlich um andere Gewinnrücklagen. Es bestanden keine satzungsmäßigen Bestimmungen zur Bildung von Rücklagen. Im Geschäftsjahr wurde den Gewinnrücklagen gemäß § 58 Abs. 2 AktG ein Teil des Jahresüberschusses in Höhe von 314,0 Mio. € zugeführt.
Der Jahresüberschuss betrug 1.256,7 Mio. €. Unter Berücksichtigung der Einstellung in die Gewinnrücklagen (314,0 Mio. €) und eines Gewinnvortrags von 66,7 Mio. € ergab sich ein Bilanzgewinn von 1.009,4 Mio. €. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres für die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,56 € je Stückaktie zu verwenden und den nach Abzug der Dividendensumme von 328,5 Mio. € verbleibenden Betrag von 680,9 Mio. € auf neue Rechnung vorzutragen. Die Eigenkapitalquote stieg auf 67,3 % (Vorjahr 53,4 %).
Die Rückstellungen nahmen um 6,3 Mio. € auf 405,6 Mio. € zu. Sie setzten sich aus Rückstellungen für Pensionen in Höhe von 139,0 Mio. € (Vorjahr 131,7 Mio. €) und übrigen Rückstellungen in Höhe von 266,6 Mio. € (Vorjahr 267,6 Mio. €) zusammen.
Im Vergleich zum Vorjahr verringerten sich die übrigen Rückstellungen insbesondere aufgrund der Inanspruchnahme von im Vorjahr gebildeten Rückstellungen für ausstehende Rechnungen. Daneben trugen die Auflösung einer für betriebstypische Risiken gebildeten Rückstellung, die Anpassung der Versicherungssteuer sowie die Bewertung von Sicherungsgeschäften im Auftrag touristischer Gesellschaften zu einem im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Rückstellungsbetrag bei. Der Rückgang wurde teilweise kompensiert durch Zuführungen bei den Rückstellungen für die Mitglieder des Vorstands.
Die Verbindlichkeiten der TUI AG betrugen 2.021,5 Mio. € und nahmen um 17,6 Mio. € bzw. 0,9 % ab.
Im September 2014 begab die TUI AG eine unbesicherte Anleihe in Höhe von 300,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 1. Oktober 2019. Aufgrund der Rückzahlung der TUI Travel Wandelanleihe sowie der Wandlung von Anleihestücken in Aktien der TUI AG gingen die Verbindlichkeiten aus Anleihen gegenüber dem Vorjahr signifikant zurück.
Der Anstieg der sonstigen Verbindlichkeiten stand ebenfalls im Zusammenhang mit der Übernahme der konzerninternen Finanzierung und war somit wesentlich geprägt von erhöhten Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.
Die Nettofinanzposition verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich und war im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 533,7 Mio. € positiv.
Angaben zu neuen und bestehenden Kapitalbevorratungsbeschlüssen der Hauptversammlungen sind im Kapitel Übernahmerechtliche Angaben zu finden.
→ Siehe Kapitel Übernahmerechtliche Angaben ab S. 157
Das gezeichnete Kapital der TUI AG besteht aus nennwertlosen Stückaktien, die jeweils in gleichem Umfang am Grundkapital beteiligt sind. Der auf die einzelne Aktie rechnerisch entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals beträgt rund 2,56 €.
Das in den Handelsregistern der Amtsgerichte Berlin-Charlottenburg und Hannover eingetragene gezeichnete Kapital der TUI AG setzte sich zum Ende des Geschäftsjahres 2014/15 aus 586.603.217 Aktien zusammen (Vorjahr 286.561.143 Aktien) und betrug insgesamt 1.499.627.312 €. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme.
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, sind dem Vorstand der TUI AG nicht bekannt.
Folgende direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital der Gesellschaft, die 10 % der Stimmrechte erreichen oder überschreiten, sind dem Vorstand der TUI AG gemeldet worden:
Alexey Mordashov, Russland, hat uns in einer Mitteilung nach § 21 Abs. 1 WpHG bekannt gegeben, dass ihm am 19. Dezember 2014 13,72 % (73.222.346 Stimmrechte) an der TUI AG zuzurechnen waren. Darüber hinaus hat er uns in einer Mitteilung nach § 25a Abs. 1 WpHG bekannt gegeben, dass ihm am 20. März 2015 12,84 % (74.967.030 Stimmrechte) der Stimmrechtsanteile an der TUI AG zuzurechnen waren.
Zum Ende des Geschäftsjahres 2014/15 befanden sich rund 87 % der TUI Aktien im Streubesitz. Etwa 6 % aller TUI Aktien entfielen auf Privataktionäre, rund 78 % auf institutionelle Investoren sowie Finanzinstitute und etwa 16 % lagen in den Händen von strategischen Investoren. Nach Auswertung des Aktienregisters liegen die Aktien überwiegend bei Investoren im EU-Raum.
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestanden und bestehen nicht.
Soweit die TUI AG im Rahmen ihres Mitarbeiteraktienprogramms Aktien an die Mitarbeiter ausgibt, werden den Mitarbeitern die Aktien mit einer Sperrfrist unmittelbar übertragen. Die begünstigten Mitarbeiter können die ihnen aus den Mitarbeiteraktien zustehenden Kontrollrechte wie andere Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Bestimmungen der Satzung ausüben.
Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach §§ 84 f. AktG in Verbindung mit § 31 MitbestG. Satzungsänderungen erfolgen nach den Regelungen der §§ 179 ff. AktG in Verbindung mit § 24 der Satzung der TUI AG.
Die Hauptversammlung vom 10. Februar 2015 hat den Vorstand der TUI AG ermächtigt, eigene Aktien in einem Volumen von bis zu 5 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung ist bis zum 9. August 2016 befristet. Die Möglichkeit, eigene Aktien zu erwerben, wurde bisher nicht genutzt.
Auf der Hauptversammlung am 28. Oktober 2014 ist ein Beschluss zur Schaffung eines genehmigten Kapitals zur Ausgabe neuer Aktien gegen Sacheinlagen in Höhe von 18,0 Mio. € gefasst worden, um Ansprüche auf Anteile der TUI Travel, die TUI Travel ihren Mitarbeitern gewährt hat, durch Ausgabe neuer Aktien der TUI AG entsprechen zu können. Die Ermächtigung für dieses genehmigte Kapital endet am 27. Oktober 2019.
In der Hauptversammlung vom 13. Februar 2013 wurden zwei Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals über insgesamt 74,5 Mio. € bis zum 12. Februar 2018 beschlossen. Hierin enthalten ist ein genehmigtes Kapital zur Ausgabe neuer Aktien mit der Möglichkeit des Bezugsrechtsausschlusses in Höhe von 64,5 Mio. € sowie ein genehmigtes Kapital zur Ausgabe von Belegschaftsaktien in Höhe von 10 Mio. €.
Die Hauptversammlung vom 15. Februar 2012 hat ein bedingtes Kapital in Höhe von 120 Mio. € beschlossen, das bis zum 14. Februar 2017 die Ausgabe von Teilschuldverschreibungen mit Wandel- oder Optionsrechten sowie Genussrechten und Gewinnschuldverschreibungen bis zu einem Nominalbetrag von 1,0 Mrd. € ermöglicht. Diese Ermächtigung wurde bisher nicht genutzt.
In der Hauptversammlung vom 9. Februar 2011 wurde ein Beschluss zur Schaffung eines genehmigten Kapitals zur Ausgabe neuer Aktien gegen Bareinlagen in Höhe von 246 Mio. € bis zum 8. Februar 2016 gefasst.
Die beiden in 2008 und 2009 beschlossenen bedingten Kapitalien über jeweils 100 Mio. € haben sich im aktuellen Geschäftsjahr durch Wandlung bzw. Rückzahlung der beiden auf Basis dieser bedingten Kapitalien in 2009 und 2011 begebenen Wandelanleihen über rund 218 Mio. € und 339 Mio. € erledigt. Ebenfalls erledigt hat sich das bedingte Kapital 2014 über rund 62 Mio. €, das im Tausch gegen entsprechende Bezugsanteile der TUI Travel PLC für die Ausgabe von TUI Aktien an Inhaber der in 2010 von TUI Travel PLC ausgegebenen Wandelanleihe Verwendung gefunden hatte.
Die ausstehenden Finanzierungsinstrumente enthalten zum Teil Klauseln für den Fall eines Kontrollwechsels (Change of Control). Ein Kontrollwechsel liegt insbesondere dann vor, wenn ein Dritter direkt oder indirekt die Kontrolle über mindestens 50 % oder die Mehrheit der stimmberechtigten Aktien der TUI AG erwirbt.
Im Falle eines Kontrollwechsels muss den Gläubigern der festverzinslichen Anleihe mit einem ausstehenden Volumen von 300,0 Mio. € der Rückkauf angeboten werden.
Für die syndizierte Kreditfazilität in Höhe von 1,75 Mrd. €, die zum Bilanzstichtag mit 135,7 Mio. € mittels der Inanspruchnahme von Bankavalen ausgenutzt war, ist im Falle des Kontrollwechsels ein Kündigungsrecht seitens der Kreditgeber vorgesehen. Entsprechendes gilt auch für mehrere bilaterale Avallinien in einem Gesamtvolumen von 112,5 Mio. Britische Pfund, die mit verschiedenen Versicherungsgesellschaften abgeschlossenen wurden und mit 70,2 Mio. Britische Pfund zum Bilanzstichtag in Anspruch genommen waren.
Darüber hinaus bestehen keine Vereinbarungen in Garantien, Leasing-, Options- und anderen Finanzierungsverträgen, die umfangreiche vorzeitige Rückzahlungsverpflichtungen auslösen könnten, die für die Liquidität des Konzerns von erheblicher Bedeutung wären.
Neben den vorgenannten Finanzierungsinstrumenten beinhaltet eine Rahmenvereinbarung zwischen der Familie Riu und der TUI AG eine Klausel für den Fall eines Kontrollwechsels bei der TUI AG. Ein Kontrollwechsel liegt vor, wenn eine definierte Hauptversammlungspräsenzmehrheit einer Aktionärsgruppe besteht bzw. wenn ein Drittel der Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat einer Aktionärsgruppe zuzurechnen ist. Im Falle des Kontrollwechsels hat die Familie Riu das Recht, von TUI mindestens 20 % und maximal sämtliche von TUI gehaltenen Anteile an der RIUSA II S.A. zu erwerben.
Eine entsprechende Vereinbarung hinsichtlich eines Kontrollwechsels bei der TUI AG besteht mit der El Chiaty Group. Ein Kontrollwechsel liegt auch hier vor, wenn eine definierte Hauptversammlungspräsenzmehrheit einer Aktionärsgruppe besteht bzw. wenn ein Drittel der Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat einer Aktionärsgruppe zuzurechnen ist. Die El Chiaty Group hat in diesem Fall das Recht, von TUI jeweils mindestens 15 % und maximal alle von TUI gehaltenen Anteile an den gemeinsamen Hotelgesellschaften in Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten zu erwerben.
Für das Joint Venture TUI Cruises zwischen Royal Caribbean Cruises Ltd. und der TUI AG wurde ebenfalls eine Vereinbarung für den Fall eines Kontrollwechsels bei der TUI AG getroffen. Sie beinhaltet für den Partner das Recht, eine Auflösung des Joint Venture zu verlangen und für den Erwerb des Anteils der TUI AG einen gegenüber dem Verkaufspreis für den eigenen Anteil reduzierten Kaufpreis zu dotieren.
Für den Fall des durch eine Änderung der Mehrheitsverhältnisse bedingten Verlusts des Vorstandsamts oder der Wahrnehmung des für diesen Fall eingeräumten Rechts zur Niederlegung des Amts und Kündigung des Vorstandsdienstvertrags haben die Vorstandsmitglieder einen Anspruch auf Abgeltung der finanziellen Ansprüche für die Restlaufzeit des Vorstandsdienstvertrags, maximal für einen Zeitraum von zwei bzw. drei Jahren.
Die Jahreserfolgsvergütung und die Ansprüche aus dem langfristigen Anreizprogramm für die Restlaufzeit des Dienstvertrags richten sich dabei nach dem Durchschnitt der für die letzten zwei Geschäftsjahre für Herrn Joussen und dem Durchschnitt der für die letzten drei Geschäftsjahre für Herrn Baier gewährten Bezüge.
Am 6. Oktober 2015 hat die TUI einen Vertrag zum Verkauf der LateRooms Ltd. für einen Kaufpreis von 8,5 Mio. Britische Pfund (11,6 Mio. €) geschlossen. Der Vollzug des Verkaufs erfolgte am 6. Oktober 2015. Die Transaktion bedarf keiner regulatorischen Genehmigung. Zum 30. September 2015 wurde das Segment LateRooms als aufgegebener Geschäftsbereich ausgewiesen.
Am 23. Oktober wurden mit der Oscrivia Limited vertragliche Vereinbarungen zur Reorganisation des Eigenkapitals der Togebi Holdings Limited getroffen. Unter anderem wurde eine Barkapitalerhöhung um 20 Mio. US-Dollar vereinbart, an der die TUI mit einer Zahlung von 3 Mio. US-Dollar teilnimmt. Mit dem Ende Oktober erfolgten Vollzug der Vereinbarungen reduzierte sich der Anteil des TUI Konzerns an der zum Segment Region Nord gehörenden Togebi Holdings Limited von 49 % auf 25 %. Im Gegenzug erhöhte die Oscrivia Limited ihre Beteiligung von 51 % auf 75 %. Darüber hinaus wurde der Joint Venture-Vertrag aus dem Jahr 2009 an die neuen Stimmrechtsverhältnisse angepasst. Aufgrund dieser Änderungen werden die relevanten Aktivitäten der Togebi Holdings Limited weiterhin gemeinschaftlich von der TUI und der Oscrivia Limited bestimmt, sodass die Togebi Holdings Limited unverändert als Gemeinschaftsunternehmen einzustufen ist.
Am 6. November 2015 erfolgte der Börsengang der Hapag-Lloyd AG. Der Bruttoemissionserlös der Hapag-Lloyd AG aus der Platzierung von insgesamt 13.228.677 neuen Aktien zu einem Erstausgabepreis von 20,00 € je neuer Aktie betrug rd. 265,0 Mio. €. Die Aktien der Hapag-Lloyd AG werden seitdem im regulierten Markt (Prime Standard) der Börse Frankfurt gehandelt. Infolge dieser Kapitalerhöhung reduziert sich der Anteil des TUI Konzerns am Kapital der Hapag-Lloyd AG von 13,9 % auf 12,3 Wäre die Beteiligung entgegen IFRS 13 zum Bilanzstichtag mit dem Erstausgabepreis von 20,00 € je Aktie bewertet worden, hätte sich eine zusätzliche Wertminderung von 43,7 Mio. € ergeben. Für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der Beteiligung an zukünftigen Bewertungsstichtagen ist der Börsenkurs der Hapag-Lloyd Atie als Inputfaktor des Level 1 maßgeblich.
der nachstehende Bericht des Aufsichtsrats informiert Sie über unsere Tätigkeit im Geschäftsjahr 2014 / 15.
Die TUI AG blickt auf ein Geschäftsjahr der Weichenstellung und des Neubeginns zurück. Am 28. Oktober 2014 haben die außerordentlichen Hauptversammlungen der TUI Travel PLC ("TUI Travel") und der TUI AG den Zusammenschluss beider Unternehmen in Form eines "all-share nil-premium merger" beschlossen. Damit haben Sie als Aktionäre den Startschuss gegeben, zwei zuvor weitgehend unabhängige Unternehmen endlich und vollständig zusammenzuführen. Unter anderem aus der Beseitigung von Doppelstrukturen zweier Holdings, aber auch aus einer tieferen Integration der beiden Geschäftsmodelle haben Vorstand und Aufsichtsrat ihnen versprochen, nennenswerte Synergien zu generieren. Daran haben wir seitdem hart gearbeitet.
Das erste Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres stand naturgemäß im Zeichen von Vorbereitung und aktienrechtlichem Vollzug des Zusammenschlusses, der Mitte Dezember 2014 erfolgte. Nur wenige Tage später hat sich bereits der vom Aufsichtsrat eingerichtete Integrationsausschuss mit dem neuen Vorstand zu seiner ersten Beratung getroffen (Zielsetzung, Aufgaben und Arbeitsschwerpunkte s. Seite 29 in diesem Bericht). In den Quartalen zwei bis vier des Geschäftsjahres haben sich Aufsichtsrat, Vorstand und Mitarbeiter des Konzerns u. a. damit befasst, das neue Unternehmen mit Prozessen und Strukturen, aber auch mit einer gemeinsamen Unternehmenskultur und Leben zu füllen.
Auch der Aufsichtsrat selbst hat im Berichtszeitraum einen erfolgreichen Integrationsprozess durchlaufen. Entsprechend der Zusammenschlussvereinbarung gehören dem Aufsichtsrat auf Anteilseignerseite nun fünf Mitglieder des so genannten Board of Directors der ehemaligen TUI Travel an. Vor diesem Hintergrund haben wir uns äußerst intensiv mit der Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses guter Unternehmensführung ("Corporate Governance") einer deutschen Aktiengesellschaft mit Erstnotierung an der Londoner Börse befasst. Diese Konstellation ist aktuell einzigartig und nicht ohne Herausforderungen, auch im gegenseitigen Verständnis. Ich freue mich daher, ihnen heute auf den folgenden Seiten über unsere Fortschritte berichten zu können. Außerdem werden Sie in diesem Geschäftsbericht immer wieder auch weitere Erklärungen, insbesondere für unsere neuen Aktionäre aus dem angelsächsischen Umfeld, finden, die mit dem Führungssystem einer deutschen Aktiengesellschaft möglicherweise noch nicht so vertraut sind.
Neben Zusammenschluss und Integration haben wir dem Tagesgeschäft besondere Aufmerksamkeit gewidmet. So hat sich auch der Aufsichtsrat - gemeinsam mit dem Vorstand - intensiv mit der weiteren Optimierung von Organisationsstruktur und der strategischen Weiterentwicklung des Geschäftsmodells des TUI Konzerns befasst. Auch der schreckliche Terroranschlag Ende Juni 2015 in Tunesien hat uns sehr beschäftigt. Mit der Situation und den vom Vorstand getroffenen Maßnahmen haben wir uns mehrfach in Sondersitzungen beschäftigt. Da waren zum einen Bestürzung und Trauer über den Tod und die schweren Verletzungen wehrloser TUI Gäste am Strand. Zum anderen hat uns aber auch die Traumatisierung unserer Mitarbeiter vor Ort und in den Krisenteams tief erschüttert. Vorstand und Belegschaft haben bei der Krisenbewältigung eine herausragende Arbeit geleistet, die im In- und Ausland viel Anerkennung gefunden hat. Im Aufsichtsrat haben wir das Sicherheits- und Krisenmanagement vor diesem Hintergrund erneut zum Thema gemacht.
Des Weiteren berieten und entschieden wir über eine Vielzahl von Sachthemen und zustimmungspflichtigen Geschäften. Die Überwachung der Einhaltung des Deutschen Corporate Governance Kodex ("DCGK"), die detaillierte Auseinandersetzung mit Fragen des Corporate Governance Codes des Vereinigten Königreichs ("UK-Kodex"), die Prüfung und Beratung der Abschlüsse der TUI AG und des Konzerns sowie Entscheidungen zu Personalien in Aufsichtsrat und Vorstand bildeten weitere Schwerpunkte unserer Arbeit. In diesem Zusammenhang haben wir uns auch intensiv mit der zukünftigen Zusammensetzung des Aufsichtsrats nach dem Ende der Hauptversammlung 2016 beschäftigt. Hierüber haben wir der Öffentlichkeit unter anderem auf der Internetseite des Unternehmens berichtet. Die Ergebnisse unserer Überlegungen und die daraus resultierenden Wahlvorschläge in Bezug auf die Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat sehen Sie mit der Einladung zur Hauptversammlung 2016.
Zusammenfassend können wir feststellen, dass Ihr Unternehmen im Geschäftsjahr einen großen Schritt vorwärts gemacht hat. Es ist gelungen, die Weichen für eine erfolgreiche Entwicklung zu stellen und dabei das Planergebnis deutlich zu übertreffen. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des TUI Konzerns und dem Vorstand danke ich im Namen des gesamten Aufsichtsrats sehr für die damit verbundene außerordentliche Arbeitsbelastung.
Der Aufsichtsrat als das Kontrollgremium der TUI AG hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 / 15 entsprechend der ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben kontinuierlich beraten und überwacht. Dabei ließ er sich von den Grundsätzen verantwortungsbewusster und guter Unternehmensführung leiten. Schwerpunkte der Überwachung waren die Recht- und Ordnungsmäßigkeit, die Zweckmäßigkeit sowie die Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung und der Konzernleitung.
+ Aktuelle Besetzung des Aufsichtsrats: www.tuigroup.com/de-de/ueberuns/management
In der Aktiengesellschaft nach deutschem Recht gilt eine zwingende und strikte Trennung des Geschäftsführungsorgans vom Aufsichtsorgan. Während die Geschäftsführung ausschließlich dem Vorstand zugewiesen ist, obliegen dem Aufsichtsrat Beratung und Überwachung des Vorstands.
Die einzelnen Beratungs- und Kontrollaufgaben des Aufsichtsrats sind in Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung geregelt. Danach ist der Aufsichtsrat z. B. eng in die unternehmerische Planung oder die Erörterung strategischer Themen eingebunden. Überdies ist ein Katalog von Zustimmungsvorbehalten für bestimmte Vorstandsentscheidungen definiert, die eine zum Teil umfangreiche Vorprüfung und Beschäftigung mit komplexen Sachverhalten bedingen.
Der Vorstand hat uns mittels schriftlicher und mündlicher Berichte innerhalb und außerhalb von Sitzungen regelmäßig, zeitnah und umfassend unterrichtet. Die Berichte beinhalteten alle relevanten Informationen zur Strategieentwicklung, zur Planung, zur unterjährigen Geschäftsentwicklung und Lage des Konzerns, zur Risikosituation und zum Risikomanagement, zur Compliance, aber auch zu Berichten aus den Kapitalmärkten (z. B. von Analysten). Wir haben mit dem Vorstand die für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge sowie die Weiterentwicklung des Konzerns erörtert. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den genehmigten Plänen wurden uns ausführlich erläutert. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung waren, rechtzeitig eingebunden. Die nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung erforderlichen Beschlüsse haben wir nach eingehender Beratung gefasst. Über eilbedürftige Themen hat der Vorstand den Aufsichtsrat auch zwischen den turnusmäßigen Sitzungen unverzüglich informiert. Darüber hinaus habe ich mich als Vorsitzender des Aufsichtsrats auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen vom Vorstand regelmäßig über die aktuelle Geschäftslage und über wesentliche Geschäftsvorgänge im Unternehmen unterrichten lassen.
Das Geschäftsjahr 2014 / 15 war erneut von überaus reger Sitzungsaktivität des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse geprägt.
Vor den Aufsichtsratssitzungen trafen sich die Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat und die der Arbeitnehmer jeweils in getrennten Vorbereitungssitzungen, an denen regelmäßig auch Mitglieder des Vorstands teilgenommen haben. Dabei können wir wiederum eine erfreulich hohe Teilnahme bei den Sitzungen aufweisen. Kein Aufsichtsratsmitglied nahm im Geschäftsjahr 2014 / 15 an weniger als der Hälfte der Aufsichtsratssitzungen teil. Die Präsenz in den Plenumssitzungen lag im Durchschnitt bei 95,1% (Vorjahr 94,8 %), in den Ausschüssen bei 96,9 % (Vorjahr 93,3 %). An der Sitzungsteilnahme verhinderte Mitglieder haben im Regelfall durch Stimmbotschaften an den Beschlussfassungen mitgewirkt. Die Vorabverteilung von Unterlagen zur Sitzungsvorbereitung und der weitgehende Verzicht auf Tischvorlagen hat dabei die Vorbereitung aller Mitglieder des Aufsichtsrats maßgeblich erleichtert.
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| Name | Aufsichtsrats- sitzungen |
Präsidium | Prüfungsausschuss | Nominierungs- ausschuss |
Integrations- ausschuss |
Galaxy- Ausschuss |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Prof. Dr. Klaus Mangold (Vorsitzender) | 9 (9) | 9 (9)* | 6 (6) | 7 (7)* | 4 (4)* | 1 (1)* |
| Frank Jakobi (stellvertretender Vorsitzender) | 9 (9) | 9 (9) | 4 (4) | 1 (1) | ||
| Sir Michael Hodgkinson (seit 12. Dezember 2014, stellvertretender Vorsitzender seit 9. Februar 2015) | 6 (7) | 7 (7) | 5 (5) | 4 (4) | ||
| Andreas Barczewski | 9 (9) | 9 (9) | 6 (6) | |||
| Peter Bremme | 8 (9) | |||||
| Arnd Dunse (bis 30. November 2014) | 1 (1) | |||||
| Prof. Dr. Edgar Ernst | 7 (9) | 6 (6)* | 3 (4) | 1 (1) | ||
| Angelika Gifford (bis 11. Dezember 2014) | 2 (2) | |||||
| Valerie Frances Gooding (seit 12. Dezember 2014) | 6 (7) | |||||
| Dr. Dierk Hirschel (seit 16. Januar 2015) | 7 (7) | |||||
| Janis Carol Kong (seit 12. Dezember 2014) | 6 (7) | |||||
| Vladimir Lukin (bis 11. Dezember 2014) | 2 (2) | 2 (2) | 2 (2) | |||
| Coline Lucille Mcconville (seit 12. Dezember 2014) | 7 (7) | |||||
| Michael Pönipp | 9 (9) | 5 (5) | ||||
| Timothy Martin Powell (seit 12. Dezember 2014) | 6 (7) | 5 (5) | 3 (4) | |||
| Wilfried H. Rau (seit 3. Dezember 2014) | 8 (8) | |||||
| Carmen Riu Güell | 8 (9) | 7 (9) | 6 (7) | |||
| Carola Schwirn | 9 (9) | |||||
| Maxim G. Shemetov | 9 (9) | 7 (7) | 5 (5) | |||
| Anette Strempel | 8 (9) | 8 (9) | ||||
| Prof. Christian Strenger | 9 (9) | 6 (6) | 4 (4) | 1 (1) | ||
| Ortwin Strubelt | 9 (9) | 6 (6) | ||||
| Marcell Witt (seit 16. Januar 2015) | 7 (7) |
(in Klammern: Anzahl durchgeführter Sitzungen)
* Ausschussvorsitzender.
Die TUI AG unterliegt dem Anwendungsbereich des Gesetzes über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer (MitbestG). Ihr Aufsichtsrat setzt sich daher zu gleichen Teilen aus Vertretern der Anteilseigner und Vertretern der Arbeitnehmer zusammen. Vertreter der Arbeitnehmer im Sinne des MitbestG sind auch ein leitender Angestellter (§ 5 Abs. 3 Betriebsverfassungsgesetz) sowie drei Vertreter der Gewerkschaft. Alle Aufsichtsratsmitglieder haben die gleichen Rechte und Pflichten und z. B. bei Abstimmungen jeweils eine Stimme. Im Falle von Stimmengleichheit kann auf Basis der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat ein zweiter Wahlgang durchgeführt werden, in dem der Vorsitzende des Aufsichtsrats ein Doppelstimmrecht hat.
Zu den Sitzungen im Einzelnen:
1. In seiner Sitzung am 27. Oktober 2014 beriet der Aufsichtsrat über die Fortschritte des Zusammenschlusses (Projekt Galaxy). Überdies bereitete er die hierzu stattfindende außerordentliche Hauptversammlung am 28. Oktober 2014 eingehend vor. Es wurden nach Vorberatung im Präsidium zudem der persönliche Leistungsfaktor der Jahreserfolgsvergütung der Herren Joussen und Baier im Geschäftsjahr 2013 / 14 sowie die Bezugsgrößen für die Jahreserfolgsvergütung im Geschäftsjahr 2014 / 15 festgelegt. Überdies erstattete der Vorstand seinen vorläufigen Bericht zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2013 / 14 und legte das Budget des Geschäftsjahres 2014 / 15 sowie die Planung der beiden Folgegeschäftsjahre vor, denen der Aufsichtsrat nach Beratung zustimmte. Weiterhin beriet der Aufsichtsrat zum Erwerb der Europa II und dem Verkauf der Beteiligung an Grecotel und beschloss die Entsprechenserklärung 2014 gemäß § 161 AktG.
2. Im schriftlichen Umlaufverfahren beschloss der Aufsichtsrat am 14. November 2014 die Veräußerung des Anteils an Grecotel.
3. Am 21. November 2014 und nach umfassender Prüfung der Handlungsoptionen und Abwägung der Vor- und Nachteile des Abschlusses eines Vergleichs zur Abwehr von Anfechtungsklagen beschloss der Aufsichtsrat im schriftlichen Umlaufverfahren, den Vorsitzenden des Aufsichtsrats zu ermächtigen, eine Vollmacht zu Verhandlung und Abschluss des Vergleichs an externe Rechtsanwälte zu erteilen.
4. In seiner Sitzung am 9. Dezember 2014 hat der Aufsichtsrat ausgiebig den jeweils vom Abschlussprüfer mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk versehenen Jahresabschluss der TUI AG, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht für die TUI AG und den Konzern sowie den Bericht des Aufsichtsrats, den Corporate Governance-Bericht und den Vergütungsbericht erörtert. Hierzu war auch der Abschlussprüfer zugegen. Nach der bereits am Vortag erfolgten umfangreichen Befassung des Prüfungsausschusses mit diesen Berichten und seiner eigenen Prüfung schloss sich der Aufsichtsrat dem Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers an und billigte die vom Vorstand aufgestellten Abschlüsse und den zusammengefassten Lagebericht für die TUI AG und den Konzern. Damit war der Jahresabschluss 2013 / 14 festgestellt. Überdies billigte der Aufsichtsrat den Bericht des Aufsichtsrats, den Corporate Governance-Bericht und den Vergütungsbericht. Ferner wurde die Einladung zur ordentlichen Hauptversammlung 2015 beschlossen.
Darüber hinaus beriet der Aufsichtsrat über die Fortschritte des Zusammenschlusses und zu den Regeln eines Listings an der Londoner Börse sowie zu den Vorbereitungen des Vorstands zum "Tag 1" nach Vollzug des Zusammenschlusses. Ferner wurden nach entsprechenden Vorabberatungen des Präsidiums und folgender Beratung im Aufsichtsrat für den Fall des Zusammenschlusses Beschlüsse zur Verlängerung der Vorstandsverträge der Herren Joussen und Baier bzw. zum Abschluss von Vorstandsverträgen mit den Herren Ebel, Lundgren und Waggott gefasst. Ebenfalls beschloss der Aufsichtsrat in der Sitzung über Kapitalerhöhungen, nach Vollzug des Zusammenschlusses erforderliche Satzungsänderungen und das Listing der TUI AG Aktie. Es wurde außerdem Vorstandsbeschlüssen zum Erwerb der Europa ii und Garantien für Flugzeugleasinggeber zugestimmt und ein Bericht zur Beteiligung an der Hapag-Lloyd AG durch den Vorstand erstattet.
5. Am 9. Februar 2015 und in der somit ersten Aufsichtsratssitzung nach Vollzug des Zusammenschlusses wählte der Aufsichtsrat Sir Michael Hodgkinson zum weiteren stellvertretenden Vorsitzenden und wählte überdies neue Aufsichtsratsmitglieder in die Ausschüsse. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde die ordentliche Hauptversammlung 2015 vorbereitet und der Bericht des Vorstands zum 1. Quartal des Geschäftsjahres 2014 / 15 erörtert. Neben weiteren Ausschussberichten wurden insbesondere Berichte aus den Sitzungen des Integrationsausschusses erstattet und es wurden der Personal- und Sozialbericht sowie der Sachstand zur geplanten globalen Mitarbeiterumfrage erörtert. Überdies wurde dem Erwerb des Kreuzfahrtschiffes Splendor für den britischen Markt zugestimmt.
6. Am 12. Mai 2015 beriet der Aufsichtsrat über Veränderungen im Vorstand (s. hierzu weitere Angaben auf Seite 36, Aufsichtsrat und Vorstand) und beriet mit dem Vorstand dessen Pläne zur Anpassung der Führungsstruktur. Weiterhin wurden die Berichte des Vorstands zum 2. Quartal bzw. 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2014 / 15 in Anwesenheit des Abschlussprüfers umfangreich erörtert. Der Vorstand informierte zudem über Ablauf und Inhalte des am Folgetag geplanten so genannten Capital Market Day und legte den im Anschluss verabschiedeten Entwurf für ein neues Format der Monatsberichterstattung an den Aufsichtsrat zur operativen Geschäftsentwicklung vor. Weiterhin stimmte der Aufsichtsrat einer Vielzahl von Geschäften zu (z. B. Bau der Kreuzfahrtschiffe Mein Schiff 7 und Mein Schiff 8 und Verkauf der Kreuzfahrtschiffe Mein Schiff 1 und Mein Schiff 2 an Thomson) und entschied über die Übertragung von TUI Travel Aktienoptionen auf die TUI AG. Weiterhin wurden u. a. ein Bericht zum Verständnis von so genannten Related Party Transactions und der Agenda-Entwurf für die Strategietagung des Aufsichtsrats im September erörtert.
7. Im schriftlichen Umlaufverfahren wurde am 22. Mai 2015 auf Empfehlung des Präsidiums über die Konditionen des Aufhebungsvertrags mit Herrn Lundgren abgestimmt
8. In einer wegen der Dringlichkeit kurzfristig einberufenen außerordentlichen Sitzung am 30. Juni 2015 informierte der Aufsichtsrat sich über die Situation nach dem Terroranschlag in Tunesien am 26. Juni 2015 und das Krisenmanagement des Vorstands. Dabei wurde er umfangreich über die Prozesse, eingeleitete Maßnahmen und die Situation von Gästen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern informiert.
9. Am 9. Juli 2015 informierte sich der Aufsichtsrat erneut in einer außerordentlichen Sitzung über die Auswirkungen der Anschläge in Tunesien und vereinbarte mit dem Vorstand einen Zeitplan für eine gesamthafte Vorstellung und Beratung über etablierte Prozesse und Maßnahmen zu Krisenprävention und -bewältigung im Konzern.
10. In einer weiteren außerordentlichen Sitzung am 31. Juli 2015 beschloss der Aufsichtsrat nach persönlicher Vorstellung und umfassender Beratung der Personalie im Präsidium die Bestellung von Dr. Elke Eller zum Mitglied des Vorstands und zur Arbeitsdirektorin mit Wirkung zum 15. Oktober 2015 und entschied über die wesentlichen Konditionen des Dienstvertrags sowie über den Geschäftsverteilungsplan. Zudem informierte der Vorstand über die weiteren Entwicklungen nach dem Terroranschlag in Tunesien und über den geplanten Börsengang der Hapag-Lloyd AG. Zudem wurde der Sach- und Diskussionsstand zur Umstellung der Aufsichtsratsvergütung skizziert.
11. Während der zweitägigen Strategieklausur am 2. und 3. September 2015 beriet der Aufsichtsrat über die strategischen Ziele der TUI AG und befasste sich intensiv mit verschiedenen Themenfeldern. Am ersten Tag wurde u. a. ausgiebig über die Herausforderungen im deutschen Quellmarkt diskutiert und es wurden die vom Vorstand entwickelten Lösungsansätze erörtert. Zudem wurde intensiv über die Charakteristika des chinesischen Markts und verschiedene Optionen für ein dortiges Engagement der TUI AG beraten. Auch Ansatz, Stoßrichtung und Umsetzungsplan der globalen Markenstrategie für den Konzern wurde dem Aufsichtsrat vorgestellt und von diesem mit dem Vorstand diskutiert. Nach Abschluss der Erörterung weiterer Themen stimmte der Aufsichtsrat dem vom Vorstand vorgelegten 5-Jahres-Plan für die TUI AG zu. Am zweiten Tag wurde neben weiteren Themen das touristische Präventions- und Krisenmanagement erneut auf Basis von Vorschlägen des Vorstands erörtert. Überdies wurden aus der von Aufsichtsrat und Vorstand gemeinsam getragenen Überzeugung der Wichtigkeit guter Unternehmensführung verschiedene Fragen der Corporate Governance thematisiert, u. a. zur Regelgrenze der Zugehörigkeitsdauer im Aufsichtsrat, zur Durchführung einer Effizienzprüfung zur Arbeit des Aufsichtsrats und zur Frauenquote im Vorstand. Überdies stimmte der Aufsichtsrat der Verlängerung einer revolvierenden Kreditfazilität sowie dem Verkauf der LateRooms Group zu und beschäftigte sich mit dem Sachstand des geplanten Börsengangs der Hapag-Lloyd AG.
12. In einer außerordentlichen Sitzung am 23. September 2015 beriet und entschied der Aufsichtsrat über eine Vielzahl von der Hauptversammlung 2016 vorzuschlagenden Themen hinsichtlich seiner zukünftigen Zusammensetzung, über das Vergütungssystem des Aufsichtsrats, aber auch über Fragestellungen der Einrichtung und Besetzung von Ausschüssen und über eine Regelgrenze für die Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat. Zudem wurde die Auszahlung einer zusätzlichen Barvergütung (so genannter discretionary bonus) an Mitglieder des Vorstands für ihre hervorragende und mit höchster zeitlicher Belastung verbundene Arbeit bei der Umsetzung des Zusammenschlusses und der Integration sowie der Hebung der Synergien beschlossen.
Außerhalb der Sitzungen des Aufsichtsrats wurden überdies im Rahmen von Zusammenschluss und Integration
| ― | ein eintägiger Einführungsworkshop für neue Mitglieder des Aufsichtsrats am 2. Dezember 2014 sowie |
| ― | ein gemeinsamer Workshop zu ausgewählten Fragen der Deutschen und Britischen Corporate Governance mit internen und externen Experten am 23. April 2015 |
durchgeführt. Ein weiterer Workshop fand nach Ende des Berichtszeitraums am 6. November 2015 statt.
Im Geschäftsjahr hatte der Aufsichtsrat zur Unterstützung seiner Arbeit fünf Ausschüsse eingerichtet: das Präsidium, den Prüfungsausschuss, den Nominierungsausschuss, den so genannten Galaxy-Ausschuss und den Integrationsausschuss. Die jeweiligen Ausschussmitglieder und -vorsitzenden sind der vorstehenden Übersicht zu den Sitzungsteilnahmen zu entnehmen.
→ Siehe Seite 25
Überdies ist der gem. § 27 Abs. 3 MitbestG zu bildende Ausschuss ("Vermittlungsausschuss") eingerichtet. Er hat im Berichtszeitraum nicht getagt. Dem Vermittlungsausschuss gehören Herr Prof. Dr. Mangold, sein Stellvertreter Herr Frank Jakobi, Frau Carmen Riu Güell sowie Frau Carola Schwirn an.
Dem Präsidium gehören an:
| ― | Prof. Dr. Klaus Mangold |
| ― | Frank Jakobi |
| ― | Sir Michael Hodgkinson |
| ― | Andreas Barczewski |
| ― | Carmen Riu Güell |
| ― | Maxim G. Shemetov |
| ― | Anette Strempel |
In seiner Sitzung am 27. Oktober 2014 hat das Präsidium gemeinsam mit dem Vorstand den Fortschritt des Galaxy-Projekts erörtert. Überdies wurde ohne den Vorstand über die Festlegung des persönlichen Leistungsfaktors der Jahreserfolgsvergütung für das Geschäftsjahr 2013 / 14 sowie über die Bestimmung der Bezugsgrößen für die Jahreserfolgsvergütung für das Geschäftsjahr 2014 / 15 des Vorstands beraten. Überdies wurde der Status der Verhandlungen der Vorstandsverträge für den Fall des Zusammenschlusses thematisiert.
Am 9. Dezember 2014 hat sich das Präsidium neben anderen Themen intensiv mit dem bevorstehenden Vollzug des Zusammenschlusses befasst. Überdies wurde für den Fall des Vollzugs des Zusammenschlusses die Verlängerung der Vorstandsverträge der Herren Joussen und Baier sowie der Abschluss neuer Vorstandsverträge mit den Herren Ebel, Lundgren und Waggott vorbereitet.
In seiner Sitzung am 9. Februar 2015 hat sich das Präsidium insbesondere mit Vorstandspersonalien befasst. Dabei stand die Initiierung eines Ausschreibungs- und Besetzungsprozesses für die Suche nach einem Personalvorstand im Mittelpunkt. Ferner wurden Frauen- und Geschlechterquote, Herausforderungen in Bezug auf die variable Vergütung des Aufsichtsrats im Lichte des UK-Kodex sowie Gehaltsstrukturen im zusammengeschlossenen Unternehmen diskutiert.
Die Sitzung am 12. Mai 2015 stand im Lichte einer bevorstehenden Umbildung des Vorstands (Einzelheiten s. Angaben auf Seite 36, Aufsichtsrat und Vorstand). Überdies wurden die weitergediehenen Überlegungen zu einer Frauenquote im Vorstand, der geplanten Übertragung von TUI Travel Aktienoptionen auf die TUI AG und das Steuerverfahren bezüglich Castelfalfi, Italien, erörtert.
Im schriftlichen Umlaufverfahren am 30. Mai 2015 genehmigte das Präsidium die von Herrn Long beantragte Tätigkeit als Non-Executive Director und zu einem späteren Zeitpunkt als Chairman des Board of Directors der Royal Mail PLC im Vereinigten Königreich.
Am 3. Juli 2015 beriet das Präsidium über die Bestellung von Frau Dr. Eller als Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektorin und reflektierte den durchlaufenen Prozess. Nach einer persönlichen Vorstellung von Frau Dr. Eller und der Beantwortung von Fragen der Präsidiumsmitglieder kam das Präsidium zur einstimmigen Überzeugung, dem Aufsichtsrat die Bestellung von Frau Dr. Eller vorzuschlagen und den Aufsichtsratsvorsitzenden zu weiteren Vertragsverhandlungen zu ermächtigen. Überdies berichtete Herr Joussen dem Präsidium über das Krisenmanagement nach dem Terroranschlag in Tunesien.
Am 31. Juli 2015 traf sich das Präsidium zu einer weiteren außerordentlichen Sitzung. Nach Beratung der finalen Vertragskonditionen von Frau Dr. Eller wurden die Beschlussempfehlungen für den Aufsichtsrat verabschiedet. Außerdem wurden der aktuelle Sachstand zur Umstellung des Vergütungssystems für den Aufsichtsrat im Hinblick auf eine Festvergütung sowie erste Überlegungen zur Gewährung einer zusätzlichen Barvergütung (so genannter discretionary bonus) für Mitglieder des Vorstands erörtert.
In einer gemeinsamen außerordentlichen Sitzung von Präsidium und Nominierungsausschuss am 25. August 2015 wurde intensiv über die zukünftige Zusammensetzung des Aufsichtsrats nach der Hauptversammlung 2016 beraten. Neben den Überlegungen für die Vorschläge zur Wahl der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat wurden das zukünftige Vergütungssystem des Aufsichtsrats sowie die Struktur der Ausschüsse und deren mögliche Besetzung erörtert.
Beratungsgegenstände der Präsidiumssitzung am 1. September 2015 waren u. a. die vorbereitende Diskussion bezüglich der Festlegung einer Frauenquote für den Vorstand, die Festlegung einer Regelgrenze für die Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat und dessen zukünftiges Vergütungssystem sowie die Gewährung einer zusätzlichen Barvergütung für Mitglieder des Vorstands (so genannter discretionary bonus).
Am 23. September 2015 traten Präsidium und Nominierungsausschuss erneut zu einer gemeinsamen außerordentlichen Sitzung zusammen. In deren Mittelpunkt stand die Beratung und Vorbereitung der Beschlussfassung im Aufsichtsrat zu verschiedenen Vorstands- und Aufsichtsratsangelegenheiten, wie z. B. die Festlegung einer Regelgrenze für die Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat, das zukünftige Vergütungssystem des Aufsichtsrats und die Prüfung der rechtlichen Modalitäten der Umstellung, die Struktur und Zusammensetzung von Ausschüssen und die Verlängerung der Möglichkeit, einen weiteren Stellvertreter des Vorsitzenden auch nach der Hauptversammlung 2016 wählen zu können. Zudem wurde die Gewährung einer zusätzlichen Barvergütung (so genannter discretionary bonus) für Mitglieder des Vorstands beschlossen.
Mitglieder:
| ― | Prof. Dr. Edgar Ernst |
| ― | Andreas Barczewski |
| ― | Prof. Dr. Klaus Mangold |
| ― | Michael Pönipp |
| ― | Timothy Martin Powell |
| ― | Prof. Christian Strenger |
| ― | Ortwin Strubelt |
Der Prüfungsausschuss trat im Geschäftsjahr zu sechs ordentlichen und einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Zu den Aufgaben und den Beratungs- und Beschlussgegenständen des Prüfungsausschusses wird auf dessen ausführlichen Bericht auf Seite 32 verwiesen.
Mitglieder:
| ― | Prof. Dr. Klaus Mangold |
| ― | Sir Michael Hodgkinson |
| ― | Carmen Riu Güell |
| ― | Maxim G. Shemetov |
In seiner Sitzung am 27. Oktober 2014 befasste sich der Nominierungsausschuss insbesondere mit der Zusammensetzung des Aufsichtsrats auf Anteilseignerseite nach dem geplanten Zusammenschluss und erörterte Alternativszenarien für den Fall dessen Scheiterns.
Am 9. Dezember 2014 beschäftigte sich der Nominierungsausschuss u. a. mit den im Falle des Zusammenschlusses bevorstehenden Veränderungen auf Anteilseignerseite und beschloss, der ordentlichen Hauptversammlung 2015 die Wahl des bisher nur gerichtlich bestellten Herrn Maxim G. Shemetov vorzuschlagen.
In der Sitzung am 9. Februar 2015 vereinbarte der Nominierungsausschuss, wie der Prozess für Suche und Auswahl geeigneter Kandidaten zur Erarbeitung von Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung 2016 gestaltet werden sollte.
Während der Sitzung am 11. Mai 2015 wurden erste Gedanken zur zukünftigen Besetzung des Aufsichtsrats auf Anteilseignerseite nach der Hauptversammlung 2016 erörtert. Überdies wurden unterschiedliche Facetten von fixer und leistungsabhängiger Vergütung des Aufsichtsrats im historischen und kulturellen Kontext in Deutschland und im Vereinigten Königreich thematisiert.
Bezüglich der gemeinsamen außerordentlichen Sitzung von Nominierungsausschuss und Präsidium am 25. August 2015 wird auf die obigen Ausführungen im Abschnitt Präsidium verwiesen.
Am 1. September 2015 beriet der Nominierungsausschuss in seiner Sitzung über die Auswirkungen der Festlegung einer Regelgrenze für die Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat auf Anteilseignerseite. Überdies wurde die Fortentwicklung der Überlegungen zur Besetzung des Aufsichtsrats auf Anteilseignerseite nach der Hauptversammlung 2016 erörtert.
Bezüglich der gemeinsamen außerordentlichen Sitzung von Nominierungsausschuss und Präsidium am 23. September 2015 wird auf die obigen Ausführungen im Abschnitt Präsidium verwiesen.
Mitglieder:
| ― | Prof. Dr. Klaus Mangold |
| ― | Frank Jakobi |
| ― | Prof. Dr. Edgar Ernst |
| ― | Prof. Christian Strenger |
Der Galaxy-Ausschuss wurde am 3. September 2014 durch Beschluss des Aufsichtsrats eingerichtet. Er wurde für die abschließende Beratung und gegebenenfalls Beschlussfassung zu Ad-hoc-Themen im Zusammenhang mit dem geplanten Zusammenschluss der TUI AG mit der TUI Travel beauftragt.
In seiner Sitzung am 24. Oktober 2014 befasste er sich mit der Vorbereitung der außerordentlichen Hauptversammlung am 28. Oktober 2014.
Nach dem Vollzug des Zusammenschlusses ist der Galaxy-Ausschuss im zu diesem Zeitpunkt neu gebildeten Integrationsausschuss aufgegangen.
Mitglieder:
| ― | Prof. Dr. Klaus Mangold |
| ― | Frank Jakobi |
| ― | Sir Michael Hodgkinson |
| ― | Prof. Dr. Edgar Ernst |
| ― | Timothy Martin Powell |
| ― | Prof. Christian Strenger |
In seiner Sitzung am 15. Dezember 2014 beschäftigte sich der Integrationsausschuss mit den Erwägungen einer externen Expertin für das Management und das Gelingen von Integrationsprozessen. Weiterhin beriet der Integrationsausschuss über das vom Vorstand geplante Integrationsreporting sowie das Synergiemanagement der verschiedenen Arbeitspakete.
Am 9. Februar 2015 hat sich der Integrationsausschuss u. a. mit einem Gehaltsvergleich von Führungskräften des zusammengeschlossenen Unternehmens befasst. Überdies wurde der Bericht des Vorstands zum Fortschritt der Integration sowie zu den Synergien intensiv erörtert. Zudem wurde entschieden, die Firma Deloitte mit der externen Beratung von Integrationsausschuss und Aufsichtsrat aufgrund ihrer nachgewiesenen Expertise und Erfahrung in vergleichbaren Integrationsprojekten zu beauftragen.
Am 11. Mai 2015 erörterte der Integrationsausschuss den Bericht von Deloitte, der Beobachtungen und Empfehlungen zum Integrationsprozess zum Inhalt hatte. Überdies wurden der Bericht des Vorstands zum Integrationsfortschritt und zum Stand der Synergien beraten. Ferner beschäftigte sich der Integrationsausschuss vertieft mit dem Vorhaben des Vorstands, eine globale Markenstrategie für den Konzern zu verfolgen (Projekt OneBrand).
In der Sitzung am 1. September 2015 wurde neben dem Bericht zum Integrationsfortschritt und dem Stand der Synergien über kulturelle Fragen der Integration beraten. Überdies befasste sich der Integrationsausschuss mit einem Bericht des Vorstands über die organisatorische Balance im Top-Management nach dem Zusammenschluss.
Der Aufsichtsrat befasst sich regelmäßig und sehr ausführlich mit Corporate Governance-Themen.
Die TUI AG hatte im so genannten 2.7 Announcement bzw. der am 15. September 2014 veröffentlichten Ad-hoc-Mitteilung angekündigt, eine deutsche Aktiengesellschaft mit dem im Aktiengesetz determinierten dualistischen System aus Vorstand und Aufsichtsrat zu bleiben. Durch die Erstnotierung der Aktie an der Londoner Börse finden allerdings auch verschiedene Vorschriften der Listing Rules, Disclosure and Transparency Rules sowie des UK-Kodex direkte Anwendung. In Bezug auf die Anwendung des DCGK und des UK-Kodex hatten die TUI AG und die TUI Travel am 15. September 2014 ferner erklärt, beiden vorgenannten Kodizes in praktikablem Umfang zu entsprechen.
Für den in seiner Grundkonzeption u. a. auf dem Aktiengesetz aufsetzenden DCGK konnten wir mit dem Vorstand eine uneingeschränkte Entsprechenserklärung 2015 gem. § 161 AktG abgeben. Hingegen gibt es zum UK-Kodex Abweichungen, die ihre Ursache größtenteils im konzeptionellen Unterschied zwischen monistischem Führungssystem einer Public Listed Company im Vereinigten Königreich (so genanntes One-tier Board) und dem dualistischen Führungssystem aus Vorstand und Aufsichtsrat in der Aktiengesellschaft nach deutschem Recht haben.
Weitere Informationen zur Corporate Governance, die Entsprechenserklärung 2015 gem. § 161 AktG und die Erklärung zu Abweichungen vom UK-Kodex finden Sie im vom Vorstand und Aufsichtsrat aufgestellten Bericht zur Unternehmensführung in diesem Geschäftsbericht sowie auf der Internetseite der TUI AG.
Der vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellte Jahresabschluss der TUI AG, der zusammengefasste Lagebericht der TUI AG und des TUI Konzerns sowie der auf Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2014 / 15 wurden von der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die genannten Unterlagen, der Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers waren allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig zugeleitet worden. Sie wurden von uns ausführlich in der Prüfungsausschusssitzung am 8. Dezember 2015 sowie in unserer Bilanzsitzung am 9. Dezember 2015, in der uns der Vorstand die Abschlüsse umfassend erläuterte, behandelt. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses sowie der Abschlussprüfer berichteten in diesen Sitzungen über das Ergebnis ihrer Prüfungen, deren Schwerpunkte zuvor mit dem Prüfungsausschuss für das Berichtsjahr festgelegt worden waren. Weder der Abschlussprüfer noch der Prüfungsausschuss haben Schwächen des Risikofrüherkennungs- und internen Kontrollsystems festgestellt. Nach eigener Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts hatten wir keinen Anlass, Einwendungen zu erheben und stimmen daher mit dem Vorstand in seiner Einschätzung der Lage der TUI AG und des TUI Konzerns überein. Wir billigen auf Empfehlung des Prüfungsausschusses die Abschlüsse für das Geschäftsjahr 2014 / 15; der Jahresabschluss der TUI AG ist damit festgestellt. Mit dem Vorstand haben wir den Vorschlag zur Gewinnverwendung ausführlich diskutiert und diesem im Hinblick auf die derzeitige und künftig zu erwartende finanzielle Lage des Konzerns zugestimmt.
→ Bestätigungsvermerk s. S. 304 ff.
Die Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat zum 30. September 2015 ergibt sich im Einzelnen aus der Anlage zum Konzernanhang. Im Geschäftsjahr 2014 / 15 haben sich folgende Veränderungen ergeben:
Seit dem Vollzug des Zusammenschlusses besteht der Aufsichtsrat nach Gesetz und Satzung aus 20 Mitgliedern. Für den Zeitpunkt des Vollzugs des Zusammenschlusses hatten Frau Angelika Gifford und Herr Vladimir Lukin die vorzeitige Niederlegung ihrer Aufsichtsratsmandate erklärt. In diesem Zuge sind die von der außerordentlichen Hauptversammlung am 28. Oktober 2014 gewählten Sir Michael Hodgkinson und Herr Timothy Martin (genannt "Minnow") Powell als deren Nachfolger und für die verbleibende Amtszeit Mitglieder des Aufsichtsrats geworden. Insoweit endet die Amtszeit von Herrn Sir Michael Hodgkinson und Herrn Timothy Martin (genannt "Minnow") Powell mit Beendigung der Hauptversammlung, die über ihre Entlastung für das am 30. September 2015 endende Geschäftsjahr beschließt. Sir Michael Hodgkinson wurde vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 9. Februar 2015 zum weiteren stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
Mit Vollzug des Zusammenschlusses wurden ferner die von der außerordentlichen Hauptversammlung am 28. Oktober 2014 gewählte Frau Valerie Frances Gooding, Frau Janis Carol Kong und Frau Coline Lucille McConville Mitglieder des Aufsichtsrats. Ihre Amtszeit dauert bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über ihre Entlastung für das am 30. September 2019 endende Geschäftsjahr beschließt.
Der im März 2014 lediglich gerichtlich bestellte Herr Maxim G. Shemetov wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 10. Februar 2015 für eine volle Amtszeit von rund fünf Jahren und somit bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über seine Entlastung für das am 30. September 2019 endende Geschäftsjahres beschließt, gewählt.
Herr Arnd Dunse ist mit Wirkung zum 1. Dezember 2014 zum kaufmännischen Geschäftsführer der TUI Deutschland GmbH bestellt worden. Vor diesem Hintergrund hat er sein Aufsichtsratsmandat vorzeitig mit Wirkung zum 30. November 2014 niedergelegt. Mit Wirkung zum 3. Dezember 2014 ist Herr Wilfried H. Rau vom Registergericht als Vertreter der Arbeitnehmer bestellt worden.
Überdies wurden als Vertreter der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat Herr Dr. Dierk Hirschel sowie Herr Marcell Witt mit Wirkung vom 16. Januar 2015 vom Registergericht bestellt.
Die Amtszeiten von Herrn Wilfried H. Rau, Herrn Dr. Dierk Hirschel und Herrn Marcell Witt enden mit Beendigung der Hauptversammlung, die über ihre Entlastung für das am 30. September 2015 endende Geschäftsjahr beschließt.
Für den aus dem Aufsichtsrat und damit auch aus dem Präsidium ausgeschiedenen Herrn Vladimir Lukin wurde Herr Maxim G. Shemetov am 9. Februar 2015 vom Aufsichtsrat in das Präsidium gewählt. Nach dem Vollzug des Zusammenschlusses wurde überdies Sir Michael Hodgkinson am 9. Februar 2015 in das Präsidium gewählt.
Für den aus dem Aufsichtsrat und damit auch aus dem Prüfungsausschuss ausgeschiedenen Herrn Arnd Dunse wurde Herr Michael Pönipp am 9. Dezember 2014 vom Aufsichtsrat in den Prüfungsausschuss gewählt. Nach Vollzug des Zusammenschlusses wurde ferner Herr Timothy Martin (genannt "Minnow") Powell am 9. Februar 2015 in den Prüfungsausschuss gewählt.
Für den aus dem Aufsichtsrat und damit aus dem Nominierungsausschuss ausgeschiedenen Herrn Vladimir Lukin haben die Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat am 9. Februar 2015 Herrn Maxim G. Shemetov in den Nominierungsausschuss gewählt. Nach Vollzug des Zusammenschlusses wurde ferner Sir Michael Hodgkinson am 9. Februar 2015 von den Anteilseignervertretern in den Nominierungsausschuss gewählt.
Der Aufsichtsrat spricht allen im Geschäftsjahr 2014 / 15 ausgeschiedenen Mitgliedern für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit seinen Dank aus.
Mit Vollzug des Zusammenschlusses traten die Bestellungen von Herrn Ebel, Herrn Lundgren und Herrn Waggott zu Mitgliedern des Vorstands in Kraft. Überdies wurden zu diesem Zeitpunkt die Bestellungen von Herrn Joussen vorzeitig um fünf Jahre, von Herrn Baier um drei Jahre und von Herrn Long bis zum Ende der Hauptversammlung 2016 verlängert. Dabei wurde keine Wiederbestellung vor Beginn des letzten Jahres der laufenden Bestelldauer vorgenommen.
Herr Lundgren hat sein Amt mit Wirkung zum 30. Mai 2015 niedergelegt. Herr Burling wurde mit Wirkung zum 1. Juni 2015 zum Mitglied des Vorstands bestellt. Am 31. Juli 2015 wurde Frau Dr. Elke Eller zum Mitglied des Vorstands mit Wirkung vom 15. Oktober 2015 bestellt. Im vorangegangenen Such- und Auswahlprozess haben sich Präsidium und Aufsichtsrat von den entsprechend spezialisierten Unternehmen Stuart Spencer und Heiner Thorborg beraten lassen.
Herr Long hat bis zum Vollzug des Zusammenschlusses am 11. Dezember 2014 zur Vermeidung von Interessenkonflikten weder an Vorstands- noch an Aufsichtsratssitzungen teilgenommen, soweit Themen aus dem Umfeld des Projekts Galaxy zur Beratung und / oder zum Beschluss anstanden.
Hannover, 9. Dezember 2015
Für den Aufsichtsrat
Prof. Dr. Klaus Mangold, Vorsitzender des Aufsichtsrats
als Prüfungsausschuss haben wir die Aufgabe, den Aufsichtsrat bei der Wahrnehmung seiner Überwachungsfunktion zu unterstützen, und haben daher im Geschäftsjahr insbesondere Fragen zum Rechnungswesen und zur Finanzberichterstattung der TUI Group behandelt, wie dies aufgrund gesetzlicher Regelungen, des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats vorgesehen ist.
Neben diesen Kernaufgaben haben wir insbesondere die Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems, der internen Revision sowie das Legal Compliance-System zu überwachen.
Der Prüfungsausschuss berät den Aufsichtsrat bei der Auswahl des externen Wirtschaftsprüfers, der dann der Hauptversammlung zur Bestellung vorgeschlagen wird. Nach der erfolgten Bestellung durch die Hauptversammlung beauftragt der Aufsichtsrat formal den externen Wirtschaftsprüfer mit der Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses sowie der prüferischen Durchsicht der quartalsweise zu erstellenden Zwischenberichte.
Der Prüfungsausschuss besteht aus den folgenden sieben Mitgliedern des Aufsichtsrats:
| ― | Prof. Dr. Edgar Ernst (Vorsitzender) |
| ― | Andreas Barczewski |
| ― | Prof. Dr. Klaus Mangold |
| ― | Prof. Dr. Christian Strenger |
| ― | Ortwin Strubelt |
| ― | Michael Pönipp (seit 9. Dezember 2014) |
| ― | Minnow Powell (seit 9. Februar 2015) |
Herr Michael Pönipp folgte am 9. Dezember 2014 Herrn Arnd Dunse nach dessen Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat als Prüfungsausschussmitglied nach. Am 9. Februar 2015 wurde das Gremium um ein Mitglied erweitert. Herr Minnow Powell, zuvor Prüfungsausschussvorsitzender der TUI Travel PLC (TUI Travel), wurde nach dem erfolgten Zusammenschluss der TUI AG mit der TUI Travel vom Aufsichtsrat in den Prüfungsausschuss der TUI AG gewählt.
Sowohl der Prüfungsausschussvorsitzende als auch die übrigen Mitglieder des Prüfungsausschusses erfüllen nach Auffassung des Aufsichtsrats das Kriterium der Unabhängigkeit. Neben dem Prüfungsausschussvorsitzenden verfügt mindestens ein weiteres Mitglied über Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung sowie Erfahrung in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollsystemen.
Der Prüfungsausschuss trifft sich regelmäßig sechsmal im Jahr, zusätzlich kann es themenbezogen weitere Sitzungen geben. Die Sitzungstermine und Tagesordnungen orientieren sich dabei sowohl am Berichtszyklus des Konzerns als auch den Agenden des Aufsichtsrats. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtet in der jeweils nachfolgenden Aufsichtsratssitzung über die Arbeit und Vorschläge des Prüfungsausschusses.
Außer den Prüfungsausschussmitgliedern nahmen auch die Vorstandsvorsitzenden und der Finanzvorstand sowie folgende Mitglieder des Managements themenbezogen an den Sitzungen teil:
| ― | Bereichsleiter Group Financial Accounting |
| ― | Bereichsleiter Group Audit |
| ― | Bereichsleiter Group Compliance & Risk |
| ― | Bereichsleiter Corporate Finance |
| ― | Bereichsleiter Group Tax |
Zu relevanten Themen wurde der Abschlussprüfer Pricewaterhouse-Coopers Aktiengesellschaft (PwC) zu den Sitzungen eingeladen. Nach Erfordernis wurden weitere Mitglieder des leitenden Managements der TUI Group sowie operativ verantwortliche Führungskräfte der TUI Group oder auch externe Berater hinzugebeten.
Sofern dies zur Vertiefung einzelner Themen und Sachverhalte erforderlich erschien, wurden über die Sitzungen des Prüfungsausschusses hinaus auch Einzelgespräche des Prüfungsausschussvorsitzenden mit dem Vorstand, Bereichsleitern oder dem verantwortlichen Partner des Abschlussprüfers geführt. Über wesentliche Ergebnisse aus diesen Gesprächen hat der Prüfungsausschussvorsitzende in der jeweils folgenden Sitzung berichtet.
Im Berichtszeitraum gab es neben den sechs planmäßigen Prüfungsausschusssitzungen eine außerplanmäßige Sitzung. An diesen Sitzungen haben die Mitglieder des Ausschusses wie in der Tabelle auf Seite 25 dargestellt teilgenommen.
Der im Berichtszeitraum erfolgte Zusammenschluss der TUI AG mit der TUI Travel über den Erwerb der ausstehenden Anteile der TUI Travel hatte der Bedeutung dieser Transaktion entsprechend erheblichen Einfluss auf die Organisationsstruktur des Konzerns. Diesem Aspekt folgend hat sich der Prüfungsausschuss seit der Sitzung im Februar 2015 intensiv mit dem Stand der Integration in den Bereichen des Konzernrechnungswesens, der internen Revision, des Risikomanagements und der Compliance-Organisation auseinandergesetzt. Aufgrund der intensiven Kenntnisse der TUI Travel war die Wahl von Minnow Powell in den Prüfungsausschuss der TUI AG von besonderer Bedeutung.
Wir sind der Überzeugung, dass die integrationsarbeiten in den genannten Bereichen zum Ende des Geschäftsjahres weitestgehend abgeschlossen und dass die relevanten Systeme auch in der neuen Struktur angemessen aufgestellt sind. Dabei wurden nach dem Prinzip "best of both worlds" die Erfahrungen beider Unternehmensteile zusammengeführt.
Darüber hinaus wurden Aspekte der UK Corporate Governance, sofern sie nach den relevanten Regelungen einer deutschen Aktiengesellschaft umsetzbar waren, auf die Arbeit des Prüfungsausschusses angewendet. Dabei wurden insbesondere kommende Regelungen aus den Vorschriften der Europäischen Union, die die künftige Arbeit von Prüfungsausschüssen beeinflussen, soweit möglich vorzeitig berücksichtigt.
Die Aufstellung von Jahresabschluss und Geschäftsbericht einer deutschen Aktiengesellschaft obliegt allein dem Vorstand. Gemäß § 243 Abs. 2 HGB muss der Jahresabschluss klar und übersichtlich sein und einen realistischen Überblick über die wirtschaftliche Situation der Gesellschaft vermitteln. Das entspricht insoweit den Anforderungen des UK-Kodex nachdem Jahresabschluss und Geschäftsbericht zutreffend, ausgewogen und verständlich sein müssen und der Vorstand ist - obgleich die Bewertung nicht dem Prüfungsausschuss übertragen wurde - vor diesem Hintergrund überzeugt, dass der vorgelegte Geschäftsbericht beiden Anforderungen genügt.
Um uns selbst ebenfalls von der Aussagefähigkeit des Jahresabschlusses und der Zwischenberichterstattung zu überzeugen, haben wir uns in den vier Prüfungsausschusssitzungen, die unmittelbar vor der Veröffentlichung des jeweiligen Abschlusses stattfanden, vom Vorstand ausführlich über die Geschäftsentwicklung und die finanzielle Situation des Konzerns informieren lassen. Die entsprechenden Berichte wurden erörtert. In diesen Sitzungen berichtete auch der Abschlussprüfer detailliert über wesentliche Aspekte des Abschlusses und über die Ergebnisse der Prüfung bzw. der prüferischen Durchsicht.
Zur Überwachung der Rechnungslegung haben wir uns intensiv mit Einzelaspekten beschäftigt. Auch hier ergaben sich insbesondere Themen aus der Zusammenführung der TUI AG und der TUI Travel. Darüber hinaus wurden die bilanzielle Behandlung wesentlicher Bilanzposten, insbesondere der Geschäfts- oder Firmenwerte, touristischer Vorauszahlungen, der Pensionsrückstellungen, sonstige Rückstellungen wie der Rückstellung für Instandhaltungen sowie Ertragsteuern behandelt. Hierbei haben wir uns in Abstimmung mit dem Abschlussprüfer vergewissert, dass der Bilanzierung zugrunde liegende Annahmen und Schätzungen angemessen waren. Weiterhin wurde die Umsetzung neuer IFRS, wesentliche Rechtstreitigkeiten sowie sich aus dem operativen Geschäft ergebende wesentliche Aspekte vom Prüfungsausschuss gewürdigt.
Im Berichtszeitraum haben wir uns insbesondere mit folgenden Einzelaspekten beschäftigt:
Auswirkungen und bilanzielle Behandlung der durch die Übernahme der ausstehenden Anteile der TUI Travel durch die TUI induzierten Aspekte, insbesondere Bilanzierung der Eigenkapital- und Fremdfinanzierungsmaßnahmen, der Verteilung des Geschäfts- oder Firmenwerts, der Aktivierung der steuerlichen Verlustvorträge bei der TUI AG, der Segmentberichterstattung und die notwendigen Berichtspflichten nach den Vorschriften der UK Corporate Governance. Dabei wurde unter anderem der von der Gesellschaft erstellte Going Concern-Bericht diskutiert, um die betreffenden Aussagen zur Unternehmensfortführung im Halbjahresbericht und im Jahresabschluss zu verifizieren. Auch das unter den Vorschriften der UK Corporate Governance neu eingeführte Viability Statement im Jahresabschluss war Gegenstand der Diskussion.
Im Rahmen der Fortentwicklung des Immobilienprojekts Castelfalfi in Italien hat sich der Prüfungsausschuss regelmäßig über den jeweiligen Status der Geschäftsentwicklung und die daraus abzuleitenden Werthaltigkeitsüberlegungen von Seiten des Managements berichten lassen. Dabei wurde insbesondere die zum Geschäftsjahresabschluss vorgenommene Abwertung des Buchwerts intensiv diskutiert. Im Zusammenhang mit diesem Projekt hat sich der Prüfungsausschuss in einer außerordentlichen Sitzung im Juni über den Vergleich zur Beilegung eines Steuerverfahrens berichten lassen.
In der Sitzung im August wurde sowohl über die Auswirkungen des Terroranschlags in Tunesien als auch der griechischen Finanzkrise auf die wirtschaftliche Lage des Unternehmens berichtet.
Die Bewertungslogik in Bezug auf die Anteile der Hapag-Lloyd AG wurde im Laufe des Geschäftsjahres mehrfach ausführlich diskutiert. Dabei wurde insbesondere die zum Jahresende vorgenommene Wertberichtigung aufgrund des gegenwärtigen Marktumfelds für die Containerschifffahrt erörtert.
Die Stetigkeit der Überleitung zur Kennzahl "bereinigtes Ergebnis" und der hier eliminierten wesentlichen Sachverhalte (Bereinigungen) ist zu jedem Quartalsbericht und zum Jahresabschluss diskutiert worden.
Kritische Würdigungen erfuhr auch die operative Entwicklung des Joint Venture in Russland während des Geschäftsjahres.
Unsere Beurteilung aller diskutierten Aspekte der Rechnungslegung und Finanzberichterstattung stimmt mit der Einschätzung des Managements und des Abschlussprüfers überein.
Der Konzernabschluss und der zusammengefasste Konzernlagebericht des TUI Konzerns sowie der Jahresabschluss der TUI AG zum 30. September 2014 waren Gegenstand einer Stichprobenprüfung durch die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung DPR e. V. Der Prüfungsausschuss hat sich mehrfach mit dem Fortgang der Prüfung befasst. Die Prüfung wurde am 30. September 2015 ohne Fehlerfeststellung und ohne Hinweise beendet.
Der Prüfungsausschuss ist der Überzeugung, dass ein stabiles und wirksames internes Kontrollsystem unerlässlich ist, um den wirtschaftlichen Erfolg dauerhaft zu sichern.
Zur Erfüllung seiner Überwachungsaufgabe lässt sich der Prüfungsausschuss regelmäßig über den Stand der Kontrollen und auch über die Weiterentwicklung des internen Kontrollsystems informieren.
Der Konzern hat sein internes Kontrollsystem auf Basis des COSO-Konzepts beständig weiterentwickelt. In den vergangenen Jahren haben die wesentlichen Geschäftseinheiten des Konzerns eine Dokumentation ihrer wesentlichen Finanzprozesse erstellt. Der nächste Entwicklungsschritt ist die routinemäßige Überprüfung der wesentlichen Kontrollen durch das Management.
Die Compliance-Funktion ist im Konzern weiterhin in die Bereiche Finanzen, Recht und IT unterteilt. Diese Aufteilung spielt eine wesentliche Rolle für die Erkennung weiteren Kontrollbedarfs und die permanente Verbesserung der existierenden Kontrollen. Zusätzlich berichtet auch der Abschlussprüfer über von ihm festgestellte Schwächen des internen Kontrollsystems im Konzern, deren zeitnahe Behebung durch das Management nachverfolgt wird.
Der Prüfungsausschuss erhält, wie im Risikobericht auf Seite 97 dargestellt, regelmäßig Berichte über die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems. Das eingerichtete Risk Oversight Committee hat dabei eine entscheidende Bedeutung innerhalb des Konzerns. Wir sind überzeugt, dass damit ein angemessenes Risikomanagementsystem besteht.
Die interne Revision stellt die unabhängige Überwachung der implementierten Prozesse und Systeme sicher und berichtet vierteljährlich direkt dem Prüfungsausschuss. In der Berichtsperiode sind dem Prüfungsausschuss keine Prüfungsfeststellungen mitgeteilt worden, die auf wesentliche Schwächen des internen Kontrollsystems oder des Risikomanagementsystems hindeuten. Daneben finden regelmäßige Gespräche zwischen dem Prüfungsausschussvorsitzenden und dem Bereichsleiter der internen Revision zur engeren Abstimmung statt. Die für das Folgejahr geplanten Prüfungsschwerpunkte der internen Revision wurden dem Prüfungsausschuss von der internen Revision ausführlich vorgestellt, diskutiert und zustimmend zur Kenntnis genommen. Durch die regelmäßige Abstimmung sieht der Prüfungsausschuss die Effektivität der internen Revision gewährleistet. Vor dem Zusammenschluss der TUI AG mit der TUI Travel wurde die Effektivität der internen Revision bei der TUI Travel regelmäßig auch von Seiten Dritter überprüft, um weitere Sicherheit zu erlangen. In Folge des Zusammenschlusses und der anschließenden Integrationsarbeiten fand im Jahr 2015 keine solche Überprüfung statt. Es ist beabsichtigt, diesen Prozess im folgenden Geschäftsjahr wiederaufzunehmen.
Neben der Berichterstattung über die Kernelemente des Kontroll- und Risikomanagementsystems haben wir uns im Laufe des Jahres auch über den Stand der Legal Compliance-Systeme, über die Sicherungsgeschäfte des Konzerns inklusive der zugrunde liegenden Richtlinien, über das Versicherungsmanagement, den Stand der IT-Sicherheit sowie einzelne Prozesse des Krisenmanagements berichten lassen.
Sowohl bei der ehemaligen TUI Travel als auch bei der TUI AG sind Hinweisgebersysteme eingerichtet, durch die Mitarbeiter auf Verstöße gegen Compliance-Richtlinien aufmerksam machen können. Im Rahmen der Berichterstattung über das Legal Compliance-System wurde auch über den Stand der Integration dieser Hinweisgebersysteme berichtet. Zudem wurden uns die wesentlichen Erkenntnisse des laufenden Geschäftsjahres aus diesen Systemen dargestellt.
Im Dezember 2014 hat der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat empfohlen, der Hauptversammlung den bisherigen Prüfer PwC auch als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2014 / 15 vorzuschlagen. PwC ist seit mehr als 20 Jahren externer Wirtschaftsprüfer des TUI Konzerns. Der Prüfungsausschuss war und ist von der Qualität der Prüfungsleistung des Abschlussprüfers überzeugt. Die letztmalige Ausschreibung des Prüfungsmandats erfolgte im Geschäftsjahr 2008. Im Zusammenhang mit den Integrationsprojekten erschien ein Ausschreibungsprozess im Geschäftsjahr 2014 / 15 nicht angemessen. Im Zuge der Einführung der Pflichtrotation der Abschlussprüfer auf Basis der EU-Vorschrift 537 / 2014 ist eine Ausschreibung des Prüfungsmandates im Jahr 2016 für den Abschluss zum 30. September 2017 vorgesehen.
Nach der Bestellung von PwC als Abschlussprüfer durch die Hauptversammlung im Februar 2015 hat der Aufsichtsrat PwC mit der Prüfung des Jahresabschlusses 2014 / 15 und der prüferischen Durchsicht der Zwischenabschlüsse beauftragt. Der Prüfungsauschuss hat mit PwC die Prüfungsplanung für den Jahresabschluss zum 30. September 2015 diskutiert. Dieser Plan umfasst die wesentlichen Prüfungsschwerpunkte und den Kreis der aus Konzernsicht wesentlichen zu prüfenden Gesellschaften. Der Prüfungsausschuss ist davon überzeugt, dass damit eine angemessene Berücksichtigung der erkennbaren Risiken durch die Abschlussprüfung erfolgt. Zudem sieht er die Unabhängigkeit und Objektivität des Abschlussprüfers als gegeben. Die Prüfungsgebühren wurden erörtert und wir sind überzeugt, dass diese der Höhe nach angemessen sind. Auf Basis der regelmäßigen Berichterstattung durch den Abschlussprüfer haben wir uns von der Effektivität der externen Abschlussprüfung überzeugt.
Sofern der Abschlussprüfer Leistungen außerhalb der Abschlussprüfung für den Konzern erbracht hat, wurden diese dem Prüfungsausschuss der Art und Höhe nach erläutert. Im Geschäftsjahr 2014 / 15 betrugen diese Nichtprüfungsleistungen 38 % des Gesamthonorars des Abschlussprüfers, das sich auf 18,6 Mio. € belief. Diese Nichtprüfungsleistungen enthielten insbesondere Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem Zusammenschluss der TUI AG mit der TUI Travel PLC. Ohne diese Dienstleistungen hätte der Anteil der Nichtprüfungsleistungen am Gesamthonorar 17 % betragen. Wir haben mit dem Management eine Richtlinie zur Genehmigung von Nichtprüfungsleistungen erörtert, die ab dem Geschäftsjahr 2015 / 16 in Kraft tritt. Dabei wurden bereits die Anforderungen aus den Regelungen der EU-Vorschrift 537 / 2014 zu verbotenen Nichtprüfungsleistungen und zu Beschränkungen von Nichtprüfungsleistungen der Höhe nach berücksichtigt.
Ich bedanke mich bei den Prüfungsausschussmitgliedern, dem Abschlussprüfer und dem Management für die vertrauensvolle und engagierte Zusammenarbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr.
Hannover, 8. Dezember 2015
Prof. Dr. Edgar Ernst, Vorsitzender des Prüfungsausschusses
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