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EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Interim / Quarterly Report Jul 28, 2016

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Interim / Quarterly Report

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EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Durlacher Allee 93

76131 Karlsruhe

Halbjahresfinanzbericht Januar bis Juni 2016

Kennzahlen des EnBW-Konzerns

Adjusted EBITDA - auf 967,5 Mio. € gesunken

Ergebnisprognose 2016 - mit -5 % bis -10 % bestätigt

Adjusted EBITDA der Segmente Netze und Erneuerbare Energien - deutlich gesteigert

Übernahme VNG-Anteile - Die Investitionen haben sich deutlich erhöht

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Finanzielle und strategische Kennzahlen
in Mio. € 1.1. - 30.6.2016 1.1. - 30.6.2015 Veränderung in % 1.1. - 31.12.2015
Außenumsatz 9.811,4 10.913,8 -10,1 21.166,5
Adjusted EBITDA 967,5 1.276,8 -24,2 2.109,6
Anteil Vertriebe am Adjusted EBITDA in Mio. €/in % 138,3 / 14,3 179,4 / 14,1 -22,9 /- 255,3 / 12,1
Anteil Netze am Adjusted EBITDA in Mio. €/in % 523,8 / 54,1 437,0 / 34,2 19,9 /- 747,4 / 35,4
Anteil Erneuerbare Energien am Adjusted EBITDA in Mio. €/in % 153,1 / 15,8 87,5 / 6,9 75,0 /- 287,4 / 13,6
Anteil Erzeugung und Handel am Adjusted EBITDA in Mio. €/in % 148,6 / 15,4 542,5 / 42,5 -72,6 /- 777,3 / 36,8
Anteil Sonstiges/Konsolidierung am Adjusted EBTIDA in Mio. €/in % 3,7 / 0,4 30,4 / 2,3 -87,8 /- 42,2 / 2,1
EBITDA 887,8 1.109,1 -20,0 1.918,2
Adjusted EBIT 504,0 824,1 -38,8 1.181,9
EBIT 402,0 645,9 -37,8 277,0
Adjusted Konzernüberschuss1 52,1 1.028,4 -94,9 951,7
Konzernfehlbetrag/-überschuss1 -194,2 1.056,5 124,9
Ergebnis je Aktie aus Adjusted Konzernüberschuss (1) in € 0,19 3,80 -94,9 3,51
Ergebnis je Aktie aus Konzernfehlbetrag/-überschuss(1) in € -0,72 3,90 0,46
Operating Cashflow -362,4 794,7 1.918,3
Free Cashflow -607,4 365,9 725,8
Investitionen 1.663,4 526,3 1.461,6

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Nicht finanzielle Leistungskennzahlen (2)
1.1. - 30.6.2016 1.1. - 30.6.2015 Veränderung in % 1.1. - 31.12.2015
Zieldimension Kunden
Markenattraktivitätsindex EnBW/Yello 45 / 38 44 / 34 2,3 / 11,8 43 / 35
Kundenzufriedenheitsindex EnBW/Yello 127 / 143 132 / 148 -3,8 /-3,4 136 / 152
SAIDI (Strom) in min/a 11 13 -15,4 15
Zieldimension Mitarbeiter
LTIF3 3,7 2,9 27,6 3,8

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Mitarbeiter (4)(5)
30.06.2016 30.06.2015 Veränderung in % 31.12.2015
Anzahl 20.263 20.061 1,0 20.288

(1) Bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis.

(2) Die Werte der Top-Leistungskennzahlen Mitarbeitercommitmentindex (MCI) und „Installierte Leistung erneuerbare Energien (EE) und Anteil EE an der Erzeugungskapazität“ werden ausschließlich zum Jahresende erhoben.

(3) Abweichender Konsolidierungskreis; hier nur steuerungsrelevante Gesellschaften einbezogen.

(4) Anzahl der Mitarbeiter ohne geringfügig Beschäftigte, ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse. Der Begriff Mitarbeiter bezeichnet weibliche und männliche Beschäftigte.

(5) Die Personalstände für die ITOs (TransnetBW GmbH und terranets bw GmbH) werden nur zum Jahresende aktualisiert; unterjährig wird der Personalstand vom 31.12.2015 fortgeschrieben. 

Im Überblick 2016

Die EnBW hat sich frühzeitig entschieden: Wir wollen eine verlässliche und starke Rolle bei der Umgestaltung des Energiesystems spielen. „Energiewende. Sicher. Machen.“ ist dabei unser Leitmotiv.

Bereits vor drei Jahren haben wir unser Geschäftsmodell neu ausgerichtet und setzen unsere Strategie seitdem konsequent um. Dem vorhersehbaren Rückgang der Erlöse aus konventioneller Erzeugung und Handel begegnen wir mit dem Ausbau der Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen, der Erweiterung des stabilen Netzgeschäfts und einer Innovations- und Dienstleistungsoffensive im Bereich des Geschäfts „Nahe am Kunden“.

Die EnBW versteht sich als Energieunternehmen, das entlang der gesamten Wertschöpfungskette aktiv ist. Dabei stützen wir uns auf unsere regionale Verankerung in Baden-Württemberg und auf einen stabilen Aktionärskreis, der ebenso wie wir langfristige Ziele verfolgt.

Als eines der größten Energieversorgungsunternehmen in Deutschland versorgen wir rund 5,5 Millionen Kunden mit Strom, Gas, Wasser und energienahen Produkten und Dienstleistungen.

Top-Themen April bis Juli 2016

April

EnBW startet in eine neue Imagekommunikation

In der neuen Unternehmenskampagne der EnBW unter dem Leitmotiv „Wir machen das schon.“ werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Mittelpunkt gestellt. Als Botschafter werben sie in ganz Baden-Württemberg bei unseren Kunden und in der Öffentlichkeit um Vertrauen in das Unternehmen und die Leistungen der EnBW. Zum Auftaktder Kampagne verwandelt die EnBW mit der begehbaren Sound- und Laserinstallation „Wasserleuchten“ den Stuttgarter Schlossplatz in ein virtuelles Meer - Sinnbild für die Energie des Wassers.

Kooperation im Ausschreibungsverfahren für den dänischen Offshore-Windpark Kriegers Flak

Gemeinsam mit Siemens Financial Services und DEME Concessions Wind gibt die EnBW ein indikatives Angebot im Ausschreibungsverfahren für das Offshore-Windkraftprojekt Kriegers Flak bei der dänischen Energiebehörde ab. Siemens Financial Services übernimmt 32,5 %, DEME Concessions Wind 17,5 % der Anteile an der Projektgesellschaft Kriegers Flak ApS. Die EnBW hält 50 %. Mit Kriegers Flak schreibt der dänische Staat eine Genehmigung für einen Offshore-Windpark in einer Größenordnung von 590 bis 610 MW aus.

EWE und EnBW: Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse

Im Rahmen der Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse mit der EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg, (EWE), übernimmt die EnBW am 20. April 74,2 % an der VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG). Gleichzeitig haben EWE und der EWE-Verband jeweils 10 % EWE-Aktien von der EnBW erworben. Bis spätestens 2019 verbleiben 6 % EWE-Aktien bei der EnBW und werden dann vom EWE-Verband übernommen.

Mai

EnBW-Macher-Bus hilft vor Ort

Von Mai bis Juli rollt der EnBW-Macher-Bus durchs Ländle und hält dort, wo Hilfe gebraucht wird. Dabei unterstützen bis zu zehn EnBWMitarbeiter mit Hammer, Herz und Händen gemeinnützige Vorhaben direkt vor Ort. Über 120 Bewerbungen von Privatpersonen, Vereinen sowie karitativen Einrichtungen waren eingegangen. Eine Jury aus Mitarbeitern der EnBW hat aus allen Einsendungen zehn Projekte für das finale Voting ausgewählt. Aus diesen wählten Internetnutzer und die EnBWBelegschaft ihre fünf Lieblingsprojekte . Den Gewinnern greift das Macher-Team der EnBW mit Manpower, Motivation und Material im Wert von jeweils bis zu 5.000 € unter die Arme. Die Macher haben unter anderem schon dem Maximilian- Kolbe-Kindergarten Winnenden einen Kräuter- und Gemüsegarten gebaut und beim Ski-Club St. Märgen im Breisgau eine Mountainbikestrecke für Kinder erneuert. Die Aktion ist in die Kampagne „Wir machen das schon.“ der EnBW eingebettet.

Niederlassung in Erfurt eröffnet

Im Beisein der Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund und rund 50 geladenen Gästen eröffnet die EnBW offiziell ihre Erfurter Niederlassung, in der sich seit 2015 ein engagiertes Team von acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Entwicklung, Bau und Betrieb von Onshore-Projekten in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt befasst. Anlässlich der Eröffnung lädt die EnBW zu einem „Energie- und Wirtschaftsgespräch“ ein, in dessen Zentrum die aktuellen Entwürfe des Bundeswirtschaftsministeriums zur Novellierung des EEG stehen.

Juni

Digital Leader Award für SM!GHT

Die multifunktionale Straßenbeleuchtung SM!GHT – eine Eigenentwicklung aus dem Innovationscampus der EnBW – gewinnt beim Digital Leader Award in der Kategorie „Digitize Society“ den ersten Preis. Im Rahmen eines Gala-Abends in Berlin nahm Projektleiter Matthias Weis den Preis für die EnBW entgegen. Der Digital Leader Award unter der Schirmherrschaft von Sigmar Gabriel zeichnet Projekte aus, die den digitalen Wandel vorantreiben. Die Jury überzeugte unter anderem, dass die EnBW aus den Strukturen ihres Innovationscampus heraus ein Start-up gegründet hat, dem es gelungen ist, ein zukunftsweisendes digitales Produkt in weniger als zwei Jahren erfolgreich bis zur Marktreife zu entwickeln.

Juli

EnBW prüft Bau eines weiteren Offshore-Windparks

Die EnBW leitet für das Offshore-Windparkprojekt Albatros das Ausschreibungsverfahren ein. Damit sollen die wirtschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen für eine mögliche Realisierung vertieft geprüft werden. Das im Dezember 2014 von der EnBW erworbene Windparkprojekt Albatros liegt in der deutschen Nordsee in unmittelbarer Nachbarschaft zum geplanten Offshore-Windpark EnBW Hohe See und bietet damit die Möglichkeit für Synergien in der Errichtungs- und Betriebsphase. Albatros verfügt derzeit aufgrund der gesetzlichen Obergrenze für die Netzanbindungen zum Ausbau der Offshore-Windkraft über eine verbindliche Netzanschlusszusage für 116,8 MW.

Windparkprojekt „Auf der Weißen Trisch“ erworben

Mit der Einrichtung der Baustelle beginnt die EnBW in Homburg (Saarpfalz-Kreis) den Bau des Onshore-Windparks „Auf der Weißen Trisch“. In den nächsten Monaten werden vier Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 9,6 MW errichtet werden. Die Anlagen mit einer Leistung von je 2,4 MW werden voraussichtlich Ende März 2017 in Betrieb gehen und künftig den jährlichen Strombedarf von rund 7.500 Haushalten decken. Die EnBW hat das im Februar 2016 genehmigte Projekt im Mai 2016 als „Windpark Auf der Weißen Trisch GmbH“ vom Projektentwickler Energy 3k erworben.

Wesentliche Finanzentwicklungen

- Das Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns lag im ersten Halbjahr 2016 mit 967,5 Mio. € unter dem Vorjahresniveau.

- Die operative Geschäftsentwicklung war durch temporäre Effekte geprägt. Die Ergebnisentwicklung im Gesamtjahr 2016 wird sich im Rahmen unserer Prognosebandbreite von -5% bis -10% bewegen.

- Der Umbau unseres Geschäftsmodells schreitet voran: Mittlerweile entfallen 676,9 Mio. € des operativen Ergebnisses auf die Segmente Netze und Erneuerbare Energien.

- Der auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Adjusted Konzernüberschuss sank auf 52,1 Mio. € (Vorjahr: 1.028,4 Mio. €).

- Das Investitionsvolumen hat sich durch die Übernahme der Anteile an der VNG zum Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich erhöht. Hauptsächlich aufgrund der damit verbundenen Veräußerung von EWE-Anteilen wurde auch ein Erfolg bei den Desinvestitionen erreicht. Die zahlungswirksamen Nettoinvestitionen lagen leicht über Vorjahresniveau.

Konzernzwischenlagebericht

Geschäftstätigkeit und Strategie

Geschäftstätigkeit

Die EnBW ist als integriertes Energieversorgungsunternehmen in Deutschland entlang der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette tätig und verfügt über ein diversifiziertes Geschäftsportfolio mit ausgewogenem Rendite-Risiko-Profil.

Das operative Geschäft unterteilt sich in vier Segmente:

- Das Segment Vertriebe umfasst den Vertrieb von Strom und Gas sowie die Erbringung energienaher Dienstleistungen wie Abrechnungsservice oder Energieliefer- und Energieeinsparcontracting.

- Im Segment Netze sind Transport und Verteilung von Strom und Gas, die Erbringung von netznahen Dienstleistungen – zum Beispiel der Betrieb von Netzen für Dritte sowie die Wasserversorgung zusammengefasst.

- Die Aktivitäten im Bereich der Erzeugung von Strom aus Wasser, Wind und Sonne sind im Segment Erneuerbare Energien gebündelt.

- Das Segment Erzeugung und Handel umschließt die Erzeugung und den Handel von Strom, die Bereitstellung von Systemdienstleistungen, das Gas-Midstream-Geschäft, die Fernwärme, die Umweltdienstleistungen sowie den Bereich Rückbau von Kraftwerken.

Unter Sonstiges/Konsolidierung sind die Tätigkeiten enthalten, die nicht den gesondert dargestellten Segmenten zuzu­ordnen sind.

Unser Kernmarkt ist Baden-Württemberg. Hier nehmen wir eine marktführende Position ein und sind mit zahlreichen Tochterunternehmen entlang der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette aktiv. Aus unserem Kernmarkt heraus sind wir in ganz Deutschland und in Europa aktiv: Mit unserer Tochtergesellschaft Yello Strom GmbH versorgen wir Kunden in ganz Deutschland. Die Energiedienst Holding AG, an der die EnBW mehrheitlich beteiligt ist, versorgt Kunden in Südbaden und der Schweiz. Die Stadtwerke Düsseldorf AG, eine weitere Mehrheitsbeteiligung der EnBW, versorgt Kunden in der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen. Die EnBW Baltic 1 GmbH & Co. KG und die EnBW Baltic 2 S.C.S. tragen mit ihren in der Ostsee gelegenen Windparks zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen bei. Über die Beteiligung an der Pražská energetika a.s. (PRE), dem drittgrößten Stromversorgungsunternehmen in Tschechien, ist die EnBW auch in diesem Markt aktiv. In der Türkei ist die EnBW über ein Joint Venture mit dem Borusan-Konzern vertreten. Darüber hinaus sind wir auch in Österreich aktiv.

Die EnBW versorgt insgesamt rund 5,5 Millionen Kunden mit Energie. Mit ihren starken Marken ist die EnBW nahe am Kunden und mit Effizienz und Qualität auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet.

Marktumfeld und -strukturen

Das Marktumfeld in der Energiebranche erfährt derzeit einen tief greifenden Wandel. Das Streben nach Autarkie und dezentraler Energieerzeugung sowie sinkende Energieverbräuche durch verbesserte Energieeffizienz führen kundenseitig zu einem veränderten Nachfrageverhalten und neuen Konsummustern. Ein steigendes Preis- und Kostenbewusstsein sowie eine weiterhin hohe Orientierung am Thema Nachhaltigkeit unterstützen diese Entwicklung. Auch Städte und Gemeinden sind Teil dieses Wandels.

Begünstigt wird der Trend zur Dezentralität durch den technologischen Fortschritt, durch den die Kosten der dezentralen Energieerzeugung insbesondere bei Fotovoltaikanlagen, aber auch bei Windkraftanlagen und Blockheizkraftwerken stark gesunken sind. Die Rolle der zentralen Stromerzeugung wird sich dadurch grundlegend verändern und zu deutlich weniger Einsatzstunden der Kraftwerke führen. Die nukleare Strom­erzeugung wird bis 2022 heruntergefahren und sukzessive sicher zurückgebaut.

Unternehmensstrategie

Zur Weiterentwicklung unseres Geschäftsportfolios haben wir künftige Erlösquellen in der Energiewirtschaft eingehend analysiert. Unserer Einschätzung nach werden sich die Ergebnisströme in der Energiewirtschaft deutlich verschieben. Erneuerbare Energien, Netze und das dezentrale Lösungs-geschäft gewinnen an Bedeutung. Auf dieser Grundlage haben wir unter dem Leitmotiv „Energiewende. Sicher. Machen.“ die Strategie EnBW 2020 entwickelt, die die Weichen für die Weiterentwicklung unseres Geschäftsmodells stellt und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens stärkt.

Zwei operative Modelle

Im Mittelpunkt der Strategie EnBW 2020 stehen die beiden operativen, sich ergänzenden Modelle „Nahe am Kunden“ und „Maschinenraum der Energiewende“. Bei „Nahe am Kunden“ rücken wir unsere Kunden noch stärker ins Zentrum unseres Handelns. Kernelemente sind dabei ein konsequentes Innovationsmanagement, kürzere Entwicklungszeiten für neue Produkte und Dienstleistungen sowie ausgewogene Partner­schaftsmodelle. Im „Maschinenraum der Energiewende“ setzen wir zum effizienten und sicheren Betrieb, Bau und Rückbau von Energieversorgungsanlagen und Infrastruktur besonders auf operative Exzellenz sowie strikte Effizienz- und Kostenorientierung für definierte Qualitätsniveaus.

Umbau des Geschäftsportfolios

Die EnBW will den Anteil der erneuerbaren Energien an ihrer Erzeugungskapazität von 19 % (Basisjahr 2012) auf über 40 % im Jahr 2020 mehr als verdoppeln. Unsere Kapazitäten aus Onshore-Windparks sollen sich in den Zielmärkten Deutschland und Türkei deutlich erhöhen. Ein weiteres Wachstumsfeld wird die Offshore-Windkraft sein. Durch umfangreiche Investitionen in den Netzausbau werden wir einen materiellen Beitrag zur erforderlichen Infrastruktur des Energiesystems und damit zur Versorgungssicherheit leisten.

Bis zum Jahr 2020 soll das Ergebnis des Konzerns der Zielwert des Adjusted EBITDA liegt bei 2,3 Mrd. € bis 2,5 Mrd. € zu einem wesentlichen Teil aus strategischen Initiativen generiert werden. Innovative Produkte und Dienstleistungen werden zu einem weiteren wichtigen Standbein des Unternehmens. Der Gesamtanteil des regulierten Netzgeschäfts und der erneuerbaren Energien am Adjusted EBITDA wird sich von rund 40 % (Basisjahr 2012) auf rund 70 % im Jahr 2020 erhöhen. Dadurch verbessert sich das Rendite-Risiko-Profil der EnBW.

Umfangreiche Investitionen und Desinvestitionen

Bis 2020 plant die EnBW Gesamtinvestitionen von 14,1 Mrd. € (Basisjahr 2012). Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Ausbau der Wind- und Wasserkraft im industriellen Maßstab. Zudem konzentrieren wir uns auf die Erweiterung und Ertüchtigung der Transport- und Verteilnetze bis hin zu den sogenannten Smart Grids. In regionaler Hinsicht stehen aus dem Kernmarkt Baden-Württemberg heraus Deutschland, die Schweiz, Tschechien und die Türkei im Mittelpunkt der Investitionsaktivitäten. Um den für diese umfangreichen Investitionen erforderlichen finanziellen Spielraum zu gewinnen, haben wir unser Desinvestitionsprogramm mit klassischen Desinvestitionen und Mittelzuflüssen aus Beteiligungsmodellen, Anlagenabgängen und Zuschüssen auf rund 5,1 Mrd. € (Basisjahr 2012) erheblich ausgeweitet.

Von den bis 2020 geplanten Gesamtinvestitionen sind bis 30. Juni 2016 bereits rund 7,1 Mrd. € realisiert worden; von unserem Desinvestitionsprogramm wurden bis dahin rund 3,4 Mrd. € umgesetzt.

Weiterentwicklung Gasgeschäft

Im Rahmen der Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse mit der EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg, hat die EnBW am 20. April 2016 74,2 % an der VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig, (VNG), übernommen. Dadurch wird die EnBW künftig ihr Gasgeschäft verdoppeln und zum drittgrößten Anbieter im deutschen Gasmarkt werden. Der Erwerb der VNG stellt einen bedeutenden Schritt zum Umbau und in der Weiterentwicklung der EnBW dar, sowohl strategisch als auch wirtschaftlich.

Effizienzmaßnahmen werden intensiviert

Die EnBW erhöht mit weiteren Maßnahmen der gezielten Ergebnisverbesserung das Tempo ihrer Neuausrichtung. Dies geschieht vor dem Hintergrund rückläufiger Strompreise, zusätzlicher erwarteter Belastungen im Bereich Kernenergie durch den Kompromiss der Kommission zur Anpassung des Finanzierungssystems für den Kernenergieausstieg (KFK) sowie eines intensiveren Wettbewerbs vor allem im Vertriebsgeschäft. Im Anschluss an die bisherigen erheblichen Effizienzverbesserungen soll bis zum Jahr 2020 eine weitere Kostenentlastung in der Größenordnung von rund 250 Mio. € erreicht werden. Die geplanten Maßnahmen konzentrieren sich vor allem auf die Bereiche Vertrieb, Erzeugung und Handel sowie administrative Funktionen und werden mit unterschiedlichen Zeithorizonten umgesetzt. Das kundennahe Geschäft soll sich stärker auf profitable Aktivitäten, die schnellere Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und die konsequente Nutzung digitaler Technologien konzentrieren. Im ersten Schritt wurde beschlossen, sich aus dem klassischen Strom- und Gasvertrieb für Großkunden (B2B) unter den Marken EnBW und Watt zurück­zuziehen. Laufende oder bereits abgeschlossene Kundenverträge werden zuverlässig und in vollem Umfang erfüllt. Damit wird eine Fokussierung der finanziellen Ressourcen auf Geschäftsfelder im vertrieblichen Bereich vorgenommen, die über Wachstumspotenziale verfügen und deren Wirtschaftlichkeit die EnBW nachhaltig steigern kann. Dazu zählt insbesondere das Privatkundengeschäft, das unverändert fortgeführt wird.

Rahmenbedingungen

Der Geschäftsverlauf der EnBW wird wesentlich durch die Entwicklung der Großhandelspreise für Strom sowie die politisch-regulatorischen Rahmenbedingungen zum Beispiel für die Förderung der erneuerbaren Energien oder im Bereich der Netze bestimmt. Der Strompreis hängt dabei nicht nur von der Nachfrage, sondern auch von der Entwicklung auf den globalen Brennstoff-/CO2-Märkten ab. Zudem unterliegt die Energiebran­che weltweit insbesondere in Deutschland durch die Energiewende grundlegenden Veränderungen durch den Übergang zu einer zunehmend klimaneutralen Energieerzeugung. Vertriebsseitig herrscht vor allem im Geschäft mit Industrie und Weiterverteilern ein sehr intensiver Wettbewerb.

Segment Vertriebe

Trotz des insgesamt weiterhin positiven wirtschaftlichen Umfelds nimmt der Energiebedarf in Deutschland durch den Einsatz energieeffizienter Geräte und Prozesse sukzessive ab. Dieser Trend setzte sich auch aufgrund des milden Winters im ersten Halbjahr 2016 fort. Langfristig könnten der Ersatz von fossilen Energieträgern durch Strom beispielsweise durch den Einsatz von Wärmepumpen und der politisch gewünschte Ausbau der Elektromobilität dagegen bedarfserhöhend wirken. Um die Marktdurchdringung der Elektromobilität zu beschleunigen, wurden zusätzliche Anreize geschaffen: So wurde im Frühjahr 2016 eine Aufstockung der Fördermittel für E-Fahrzeuge in Form von Kaufprämien beschlossen. Außerdem will der Bund den Ausbau der Ladeinfrastruktur mit rund 300 Mio. € fördern. Im Bereich der Energiedienstleistungen werden sich künftig neue Anwen­dungsmöglichkeiten für Strom in der Elektromobilität, der urbanen Infrastruktur und in anderen Geschäftsfeldern ergeben.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat im zweiten Quartal eine umfangreiche Kampagne zum Thema Energieeffizienz gestartet, um die Verbraucher für einen sparsamen Umgang mit Energie zu sensibilisieren. Begleitend wirken verschiedene Förderprogramme, unter anderem die Einführung wettbewerblicher Ausschreibungen für Energieeffizienz. Hierbei erhalten nur diejenigen Energiedienstleister Fördermittel, die Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz am wirksamsten umsetzen können.

Die zunehmende Digitalisierung in der Energieversorgung bildet ebenfalls eine Grundlage für die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle. Der Kabinettsentwurf zum Digitalisierungsgesetz vom November 2015 sieht nun eine stufenweise Digitalisierung des Mess- und Zählwesens bis zum Jahr 2032 vor. Das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende ist am 8. Juli 2016 vom Parlament verabschiedet worden.

Segment Netze

Bedarfsgerecht ausgebaute Energienetze sind die Basis für eine erfolgreiche Energiewende. Insbesondere die Anbindung erneuerbarer Energien erfordert weitere Baumaßnahmen sowohl auf der Übertragungs- als auch auf der Verteilnetzebene. Diese Maßnahmen bedeuten hohe Investitionen in die Netzinfrastruktur. Damit einhergehend ist die Weiterentwicklung des Regulierungsrahmens für Verteilnetze im Zuge der Novellierung der Anreizregulierung auf der Zielgeraden.

Im Bereich der Übertragungsnetze wird durch das Bundesbedarfsplangesetz vom Dezember 2015 seit Anfang 2016 ein Vorrang der Erdverkabelung vor neuen oberirdischen Trassen geregelt, wo dies möglich und geboten ist. Das Positionspapier der Bundesnetzagentur zur Erdverkabelung vom April 2016 konkretisiert dabei die gesetzlichen Vorgaben bei Gleichstromprojekten. Dies führt nach Einschätzung der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) zu einer Verzögerung von circa drei Jahren bei der Fertigstellung der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsverbindungen (HGÜ-Verbindungen).

Der Novellierung der Anreizregulierungsverordnung (ARegV) wurde im Juli 2016 durch den Bundesrat zugestimmt, die finale Zustimmung der Bundesregierung zur Novelle steht derzeit noch aus und ist für die zweite Jahreshälfte 2016 angekündigt. Sie enthält wesentliche Neuerungen für die Verteilnetzbetreiber wie einen Kapitalkostenabgleich zur Beseitigung des derzeitigen Zeitverzugs bei der Refinanzierung von Neuinvestitionen und die Einführung einer Übergangsregelung für Investitionen, die von den Verteilnetzbetreibern seit Beginn der Anreizregulierung im Jahr 2007 bereits getätigt worden sind. Die Anpassungen an das Regulierungssystem für die Strom- und Gasnetzentgelte sollen nach aktuellem Stand ab der dritten Regulierungsperiode (Strom 2019, Gas 2018) wirksam werden. Die EnBW AG und ihre Tochtergesellschaft Netze BW haben sich aktiv an den Konsultationen zur Novelle der ARegV beteiligt.

Segment Erneuerbare Energien

Aufgrund unserer Aktivitäten in der Türkei über unser Joint Venture mit dem Borusan-Konzern beobachten wir sehr aufmerksam die weitere Entwicklung in diesem Land. Unser Hauptaugenmerk gilt natürlich zunächst vor allem dem Wohlergehen unserer dort beschäftigten Mitarbeiter.

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2016 wurde am 8. Juli 2016 durch Bundestag und Bundesrat beschlossen. Die Förderung der erneuerbaren Energien wird künftig mittels wettbewerblicher Ausschreibungen erfolgen, die die bestehenden Einspeisetarife ablösen. Das Ausschreibungsdesign hat zum Ziel, den Ausbaukorridor für erneuerbare Energien einzuhalten, ausreichend Wettbewerb zu ermöglichen und die Vielfalt der Akteure zu wahren. Durch die Umstellung des Fördersystems wird sich nach unserer Einschätzung die Geschäftslogik im Geschäftsfeld der erneuerbaren Energien erheblich verändern. So wird in Zukunft beispielsweise die Portfoliogröße ein wichtiger Erfolgsfaktor sein.

Bei Onshore-Windkraftanlagen gilt für laufende Projekte eine Übergangsfrist bis Ende 2016 beziehungsweise für die Fertigstellung bereits genehmigter Anlagen bis Ende 2018. Für neue Projekte wird die Förderung auf ein Ausschreibungsverfahren umgestellt. So sollen ab Mai 2017 drei bis vier Ausschreibungsrunden pro Jahr stattfinden. Abgesehen von den sehr anspruchsvollen Kriterien für die Präqualifikation neuer Anlagen gemäß Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) kann die Bruttozubaubegrenzung auf 2.800 MW (beziehungsweise 2.900 MW ab 2021) pro Jahr dazu führen, dass in einzelnen Jahren der Nettozubau gegen null geht oder sogar negativ ausfällt.

Bei Offshore-Windkraftanlagen wird an den Zielgrößen von 6,5 GW bis zum Jahr 2020 und 15 GW bis zum Jahr 2030 festgehalten. Auch für Offshore-Windkraftanlagen wird es einen Übergang zu wettbewerblichen Ausschreibungen geben: Alle Windparks, die bis 2020 in Betrieb genommen werden, erhalten eine Förderung gemäß EEG 2014. Für Anlagen, die zwischen 2021 und 2024 ans Netz gehen, finden Über­gangsauktionen statt. Ab 2025 gilt für neue Projekte dann das zentrale Auktionsverfahren.

Für Fotovoltaikanlagen ist eine klare Steuerung des Zubaus nur für große Anlagen mit einer installierten Leistung größer 1 MWp vorgesehen. Für diese gilt ebenfalls das zentrale Auktionsmodell. Der tatsächliche Zubau hängt allerdings auch von den Investitionsentscheidungen im Bereich kleiner Anlagen ab. Hier kann die förderunabhängige Wirtschaftlichkeit für den Eigenverbrauch beispielsweise durch Kostendegression bei Batterie­speichern zu einem dynamischen Wachstum führen.

Als Akteur mit ambitionierten Ausbauzielen im Bereich der erneuerbaren Energien ist die EnBW von dieser Systemänderung betroffen. Die EnBW hat den Gesetzgebungsprozess daher in den vergangenen Monaten durch eine aktive Beteiligung an den jeweiligen Konsultationen begleitet, um auf die notwendige Investitionssicherheit für bereits bestehende Planungen und getätigte Investitionen hinzuweisen sowie eine möglichst unbürokratische und effektive Umsetzung des neuen Systems zu erreichen.

Segment Erzeugung und Handel

Die Situation am Großhandelsmarkt Strom ist durch anhaltende Überkapazitäten infolge des Fortschreitens der Energiewende und einen starken Verfall der weltweiten Brennstoffpreise gekennzeichnet.

Großhandelsmarkt Strom

Das Preisniveau am Großhandelsmarkt für Strom folgte im ersten Halbjahr 2016 der Entwicklung der Brennstoffpreise, die auf breiter Front gesunken sind. Im ersten Quartal erreichten die Preise am Großhandelsmarkt für Strom ein Zehnjahrestief, im zweiten Quartal stiegen sie parallel zu den Brennstoffpreisen geringfügig an. Der Druck auf die konventionelle Erzeugung insbesondere in Deutschland ist weiterhin hoch. Zeitweise wird die Stromerzeugung aus Großkraftwerken durch die erneuerbaren Energien bereits vollständig aus dem Markt verdrängt, sodass ein wirtschaftlicher Betrieb dieser Kraftwerke immer schwieriger wird. Die Großhandelspreise für Strom werden sich im weiteren Jahresverlauf voraussichtlich kaum verändern.

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Entwicklung der Preise für Strom (EPEX), Grundlastprodukt Base
in €/MWh DurchschnittH1 / 2016 DurchschnittH1 / 2015 Durchschnitt2015
Spot 24,99 30,22 31,62
Rollierender Frontjahrespreis 23,90 32,03 30,96

Ölmarkt

Obwohl der Markt unverändert durch ein Überangebot geprägt ist, behalten die OPEC-Staaten ihre Politik bei, nicht preisstützend in den Markt einzugreifen. Die Ölförderung der USA erreichte höher als vom Markt erwartete und dauerhafte Kostensenkungen, sodass es nicht zu Produktionsausfällen infolge einer großen Zahl von Insolvenzen kam. Schließlich führte die Rückkehr des Iran an den internationalen Ölmarkt zu einer weiteren Angebotsausweitung. Zudem gingen von der Nachfrageentwicklung eher dämpfende Effekte auf die Ölpreise aus, da die Dynamik des Wirtschaftswachstums in Asien vor allem in China nachgelassen hat. Für den weiteren Jahresverlauf erwarten wir, dass die Ölpreise relativ konstant auf dem jetzigen Niveau bleiben werden.

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Preisentwicklung auf den Ölmärkten
in US‑$/bbl DurchschnittH1 / 2016 DurchschnittH1 / 2015 Durchschnitt2015
Rohöl (Brent), Frontmonat (Tagesquotes) 41,21 59,35 53,60
Rohöl (Brent), rollierender Frontjahrespreis (Tagesquotes) 46,57 67,01 60,45

Kohlemarkt

Nach einem Tief im ersten Quartal 2016, als die Kohlepreise unter 40 US-$/t notierten, hat sich der Kohlemarkt im zweiten Vierteljahr wieder deutlich erholt. Wir rechnen auf Sicht nicht mit einem weiteren signifikanten Anstieg der Kohlepreise.

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Preisentwicklung auf den Kohlemärkten
in US-$/t DurchschnittH1 / 2016 DurchschnittH1 / 2015 Durchschnitt2015
Kohle API #2, rollierender Frontjahrespreis 43,91 59,06 54,64

Gasmarkt

Langfristige Gasimportverträge bilden die wesentliche Grundlage der Gasversorgung in Deutschland. Die Preisbildung richtet sich dabei zeitversetzt vor allem an der Entwicklung der Ölpreise aus. Mit dem steigenden Angebot von LNG aus der Golfregion und Australien sinkt allerdings in Europa die Abhängigkeit des Gaspreises vom Ölpreis. Der monatliche Grenzübergangspreis für Erdgas des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) lag im April 2016 mit 14,43 €/MWh um 21,2 % unter dem Wert im Dezember 2015 (18,32 €/MWh) und um 33,2 % unter dem Wert des Vorjahresmonats (21,59 €/MWh).

Aufgrund des Überangebots an den Gasmärkten rechnen wir kurzfristig nicht mit einer weiteren Erholung der Preise.

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Entwicklung der Preise für Erdgas an der TTF (niederländischer Großhandelsmarkt)
in €/MWh DurchschnittH1 / 2016 DurchschnittH1 / 2015 Durchschnitt2015
Spot 13,05 21,25 19,86
Rollierender Frontjahrespreis 14,57 21,56 20,26

CO2-Zertifikate

Für CO2-Emissionen aus Kraftwerken müssen im Rahmen des europäischen Emissionshandels Emissionszertifikate in entsprechender Höhe nachgewiesen werden. Seit Jahresbeginn 2016 sind die Zertifikatepreise (EU-Allowances EUA) bis Mitte Februar zunächst kontinuierlich bis unter 5 €/t CO2 gesunken. Danach verlief die Preisentwicklung seitwärts und erreichte Ende Juni 2016 wieder 6 €/t CO2. Mit der britischen Entscheidung für einen EU-Austritt sank dann der Zertifikatepreis abrupt auf unter 5 €/t CO2. Der starke Preisrückgang läuft den Beschlüssen der UN-Klimakonferenz entgegen, die im Dezember 2015 in Paris stattfand. Dort war ein internationales Klimaabkommen vereinbart worden, das eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau vorsieht. Die nicht zuletzt durch den Ausgang der Volksabstimmung in Großbritannien verursachte Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Europa lässt auch weiterhin ein eher niedriges Preisniveau vermuten.

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Entwicklung der Preise für Emissionszertifikate/Tagesquotes
in €/t CO2 DurchschnittH1 / 2016 DurchschnittH1 / 2015 Durchschnitt2015
EUA, rollierender Frontjahrespreis 5,70 7,22 7,70
CER, rollierender Frontjahrespreis 0,39 0,44 0,48

Strommarktdesign

Am 15. Juli 2015 hat die EU-Kommission mit der Vorlage eines Mitteilungspakets den Konsultationsprozess zum künftigen europäischen Marktdesign angestoßen, um es an die Herausforderungen einer dezentralen und digitalisierten Energiewelt anzupassen. Die EnBW begrüßt diesen Ansatz, insbesondere die grenzüberschreitende Betrachtung der Versorgungssicherheit und die Öffnung nationaler Kapazitätsmechanismen. Konkrete Gesetzgebungs- beziehungsweise Maßnahmenvorschläge werden Ende 2016 erwartet. Die EnBW hat sich mit dieser Position entsprechend in das Konsultationsverfahren der Europäischen Kommission eingebracht.

Mit der Verabschiedung des Strommarktgesetzes Anfang Juli 2016 stärkt die Bundesregierung den Energy-only-Markt (EOM 2.0) und lässt Preis­spitzen zu. Diese ausgeprägte Marktorientierung des Strommarktes ist aus Sicht der EnBW zu begrüßen. Die geplante Strommarktreform sehen wir als risikoarme und kostengünstige Möglichkeit an, auch weiterhin eine sichere Versorgung durch Stärkung der Marktkräfte zu gewährleisten.

Die Marktbedingungen erzwingen zunehmend die Stilllegung konventioneller Kraftwerke. Gleichzeitig werden vor allem in Süddeutschland zur Stilllegung vorgesehene Anlagen weiterhin benötigt, um die Netzstabilität zu gewährleisten und damit die Versorgung sicherzustellen. Um eine Stilllegung systemrelevan­ter Kraftwerke zu verhindern, sieht das Gesetz eine Pflicht zur Vorhaltung der Anlagen als Reservekraftwerke („Netzreserve“) vor. Der Kraftwerksbetreiber hat dabei einen Anspruch auf eine angemessene Erstattung der Kosten. Daneben plant die Politik die Einführung einer zusätzlichen Kapazitätsreserve, die für Fälle extremer Erzeugungsknappheit im Strommarkt vorgehalten werden soll. Die EnBW begrüßt die Einrichtung eines wettbewerblich orientierten Verfahrens zur Beschaffung der Kapazitätsreserve außerhalb des Großhandelsmarktes.

Kernenergie

Die Vorschläge einer von der Bundesregierung eingesetzten Kommission zur Anpassung des Finanzierungssystems für den Kernenergieausstieg (KFK) werden im Risikobericht dargestellt.

Auf Grundlage des Standortauswahlgesetzes hat die Endlagersuchkommission Anfang Juli 2016 ihren Bericht mit Empfehlungen für Kriterien für eine neue Suche nach einem Endlager für hoch radioaktive Abfallstoffe veröffentlicht. Der Gesetzgeber wird die Empfehlungen prüfen und voraussichtlich bis Ende 2016 in Gesetzesform überführen. Mitte 2015 haben die betroffenen Energieversorgungsunternehmen mit dem Bundes­umweltministerium die Grundzüge der Rückführung von Wiederaufbereitungsabfällen aus Frankreich und Großbritannien vereinbart. Ob die EnBW einen Antrag auf Einlagerung von fünf Behältern mit Abfällen aus der Wiederaufbereitung in La Hague im Zwischenlager Philippsburg stellen wird, hängt von den in einer Arbeitsgruppe zwischen Bund und Betreibern zu präzisierenden Details und dem Fortgang der Verhandlungen in Sachen KFK ab. Teil der KFK-Lösung ist die Überführung der Zwischenlager von den Betreibern an den Bund. Je nach Zeitpunkt der Überführung könnte bereits der Bund in der Verantwortung sein, die notwendigen Anträge zu stellen.

Unternehmenssituation des EnBW-Konzerns

Finanzielle und strategische Leistungskennzahlen

Ertragslage

Strom- und Gasabsatz rückläufig

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Stromabsatz des EnBW-Konzerns (ohne Netze)
in Mrd. kWh   1.1. - 30.6. Vertriebe Erneuerbare Energien Erzeugung und Handel
2016 2015 2016 2015 2016 2015
Privat- und Gewerbe-kunden (B2C) 7,9 8,2 0,0 0,0 0,0 0,0
Geschäfts- und Industriekunden (B2B) 14,1 15,7 0,0 0,0 0,0 0,0
Handel 0,3 0,3 1,8 1,5 32,8 34,4
Gesamt 22,3 24,2 1,8 1,5 32,8 34,4

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Stromabsatz des EnBW-Konzerns (ohne Netze)
in Mrd. kWh 1.1. - 30.6. Gesamt (ohne Netze) Veränderung in %
2016 2015
Privat- und Gewerbe-kunden (B2C) 7,9 8,2 -3,7
Geschäfts- und Industriekunden (B2B) 14,1 15,7 -10,2
Handel 34,9 36,2 -3,6
Gesamt 56,9 60,1 -5,3

Der Stromabsatz des EnBW-Konzerns lag im ersten Halbjahr 2016 unter dem Vorjahresniveau. Dieser Rückgang ist insbesondere auf den sinkenden Absatz im Bereich Geschäfts- und Industriekunden (B2B) sowie geringere Handelsaktivitäten zurückzuführen. Deren Auswirkungen auf die Ertragskraft des Unternehmens sind jedoch begrenzt. In einem weiterhin herausfordernden Wettbewerbsumfeld sank der Stromabsatz im Geschäft mit Privat- und Gewerbekunden (B2C) ebenfalls.

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Gasabsatz des EnBW-Konzerns (ohne Netze)
in Mrd. kWh1.1. - 30.6. Vertriebe Erzeugung und Handel
2016 2015 2016 2015
Privat- und Gewerbe-kunden (B2C) 6,4 6,4 0,0 0,0
Geschäfts- und Industriekunden (B2B) 22,3 45,1 0,0 0,0
Handel 1,2 0,6 41,7 38,3
Gesamt 29,9 52,1 41,7 38,3

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Gasabsatz des EnBW-Konzerns (ohne Netze)
in Mrd. kWh1.1. - 30.6. Gesamt Veränderung in %
2016 2015
Privat- und Gewerbe-kunden (B2C) 6,4 6,4 0,0
Geschäfts- und Industriekunden (B2B) 22,3 45,1 -50,6
Handel 42,9 38,9 10,3
Gesamt 71,6 90,4 -20,8

Der Gasabsatz des EnBW-Konzerns reduzierte sich in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich. Der Gasabsatz im Privatkundengeschäft (B2C) lag trotz eines geringfügigen Anstiegs der Kundenzahl auf Vorjahresniveau. Daneben trug zu dieser Entwicklung vor allem ein gesunkener Absatz an Geschäfts- und Industriekunden (B2B) bei, bedingt durch den Wegfall von Portfoliooptimierungen im Vorjahr. Die Handelsaktivitäten haben sich gegenüber dem Vorjahr leicht ausgeweitet. Die Auswirkungen der Portfoliooptimierungen sowie der Handels­aktivitäten auf die Ertragskraft des Unternehmens sind jedoch von geringer Bedeutung.

Außenumsatz unter Vorjahr

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Außenumsatz des EnBW-Konzerns nach Segmenten
in Mio. € (1) 1.1. - 30.6.2016 1.1. - 30.6.2015 Veränderung in % 1.1. - 31.12.2015
Vertriebe 4.070,8 4.920,2 -17,3 9.061,2
Netze 3.234,1 3.156,8 2,4 6.350,6
Erneuerbare Energien 254,5 163,2 55,9 447,0
Erzeugung und Handel 2.246,9 2.669,5 -15,8 5.300,4
Sonstiges/Konsolidierung 5,1 4,1 24,4 7,3
Gesamt 9.811,4 10.913,8 -10,1 21.166,5

(1) Nach Abzug von Strom- und Energiesteuern.

Vertriebe: Im Segment Vertriebe lag der Umsatz im ersten Halbjahr 2016 vor allem durch geringere Absatz­mengen im Strom- und Gasvertrieb deutlich unter dem Vorjahr.

Netze: Im Segment Netze stieg der Umsatz in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahr aufgrund höherer Erlöse aus der Netznutzung geringfügig an.

Erneuerbare Energien: Das Segment Erneuerbare Energien wies im ersten Halbjahr 2016 einen gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöhten Umsatz aus. Dies ist im Wesentlichen auf die voll­ständige Inbetriebnahme unseres Offshore-Windparks EnBW Baltic 2 im zweiten Halbjahr 2015 zurückzuführen.

Erzeugung und Handel: Der Umsatz des Segments Erzeugung und Handel reduzierte sich in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die gesunkenen Strom- und Gaspreise zurückzuführen.

Wesentliche Entwicklungen in der Gewinn- und Verlustrechnung

Der negative Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen nahm von -155,5 Mio. € im Vorjahreszeitraum auf -336,6 Mio. € in der Berichtsperiode zu, hauptsächlich verursacht durch Restrukturierungsaufwendungen im Vertriebssegment sowie Bewertungseffekte aus Derivaten. Der Materialaufwand lag vor allem aufgrund des geringeren Absatzes und korrespondierend zum Umsatz mit 7.814,4 Mio. € um 12,1 % unter dem Vorjahresniveau. Das Beteiligungsergebnis belief sich auf 70,9 Mio. €, was einem Rückgang um 246,0 Mio. € gegenüber dem Vorjahreswert von 316,9 Mio. € entspricht. Hintergrund ist hauptsächlich eine Zuschreibung auf ein at equity bewertetes Unter­nehmen im Vorjahreszeitraum. Das Finanzergebnis verschlechterte sich in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 772,8 Mio. € auf -537,2 Mio. € (Vorjahr: 235,6 Mio. €). Grund hierfür waren im Wesentlichen hohe Erträge aus der Veräußerung von Wertpapieren im ersten Halbjahr 2015. Insgesamt ergab sich für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2016 ein Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) von -64,3 Mio. €, nach 1.198,4 Mio. € im Vorjahr.

Ergebnis

Das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Konzernergebnis sank von 1.056,5 Mio. € in der Vergleichsperiode um 1.250,7 Mio. € auf -194,2 Mio. € im Berichtszeitraum. Das Ergebnis je Aktie belief sich in der Berichtsperiode auf -0,72 €, nach 3,90 € im Vorjahreszeitraum.

Adjusted und neutrales Ergebnis

Für die interne Steuerung wie auch für die externe Kommunikation der aktuellen und künftigen Ergebnisentwicklung der EnBW kommt der nachhaltigen Ertragskraft der laufenden Geschäftstätigkeit besondere Bedeutung zu. Zur Darstellung dieses operativen Ergebnisses verwenden wir das Adjusted EBITDA - das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen als zentrale Berichtsgröße. Eine Darstellung und Erläuterung der Sondereffekte erfolgt im Abschnitt „Neutrales Ergebnis“.

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Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns nach Segmenten
in Mio. € 1.1. - 30.6.2016 1.1. - 30.6.2015 Veränderung in % 1.1. - 31.12.2015
Vertriebe 138,3 179,4 -22,9 255,3
Netze 523,8 437,0 19,9 747,4
Erneuerbare Energien 153,1 87,5 75,0 287,4
Erzeugung und Handel 148,6 542,5 -72,6 777,3
Sonstiges/Konsolidierung 3,7 30,4 -87,8 42,2
Gesamt 967,5 1.276,8 -24,2 2.109,6

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Anteil der Segmente am Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns
in % 1.1. - 30.6.2016 1.1. - 30.6.2015 1.1. - 31.12.2015
Vertriebe 14,3 14,1 12,1
Netze 54,1 34,2 35,4
Erneuerbare Energien 15,8 6,9 13,6
Erzeugung und Handel 15,4 42,5 36,8
Sonstiges/Konsolidierung 0,4 2,3 2,1
Gesamt 100,0 100,0 100,0

Das Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns war im ersten Halbjahr 2016 durch temporäre Effekte geprägt und liegt unter dem Vorjahreswert. Dies ist im Wesentlichen auf die im Vergleich zum Vorjahr frühere Revision im Kernkraftwerk Philippsburg 2 (KKP 2) zurückzuführen. Wir gehen unverändert davon aus, dass die Ergebnisentwicklung im gesamten Geschäftsjahr 2016 im Rahmen unserer Prognosebandbreite von -5 % bis -10 % verlaufen wird.

Vertriebe: Im Segment Vertriebe sank das Adjusted EBITDA im ersten Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dies ist im Wesentlichen auf den Verkauf der EnBW Propower GmbH mit dem Heizkraftwerk Eisenhüttenstadt zum 31. Dezember 2015 zurückzuführen. Der Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns ist nahezu unverändert zum Vorjahr.

Netze: Das Adjusted EBITDA des Segments Netze lag im Berichtszeitraum erheblich über dem Vorjahreswert, der Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns ist dementsprechend deutlich angestiegen. Bestimmend für diese Entwicklung waren die höheren Erlöse aus Netznutzung bei den Strom- und Gasnetzen. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf die Einpreisung von höheren Pensionsrückstellungen gemäß HGB infolge der Niedrigzinsphase zurückzuführen. Negativ wirkten sich dagegen der höhere Aufwand für die Netzreserve sowie planmäßige Personal­aufstockungen für den Netzausbau aus.

Erneuerbare Energien: Im Segment Erneuerbare Energien lag das Adjusted EBITDA des ersten Halbjahres 2016 deutlich über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Dies ist auf die vollständige Inbetriebnahme unseres Offshore-Windparks EnBW Baltic 2 zurückzuführen. Allerdings erreichte die Windstärke im ersten Halbjahr nicht den langjährigen Durchschnittswert, der unserer Planung zugrunde liegt. Durch den Ergebnisbeitrag von EnBW Baltic 2 konnte die schlechtere Ergebnisentwicklung unserer Laufwasserkraftwerke aufgrund der im Periodenvergleich gesunkenen Strom­preise dennoch überkompensiert werden. Der Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns erhöhte sich ebenfalls deutlich.

Erzeugung und Handel: Das Adjusted EBITDA des Segments Erzeugung und Handel reduzierte sich im Periodenvergleich spürbar. Zum einen wirkten sich im Vorjahresvergleich hohe temporäre Effekte negativ aus, die zum Jahresende keine Bedeutung mehr haben werden. So fand die Revision von KKP 2 bereits im ersten Halbjahr 2016 statt; 2015 war die Revision erst im zweiten Halbjahr erfolgt. Dies führte im Vergleich zum Vorjahr zu einer geringeren Stromerzeugung bei gleichzeitig temporär höherem Aufwand. Zudem fiel auch der Aufwand für die Kernbrennstoffsteuer bereits im ersten Halbjahr an. Daneben sind die im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Großhandelspreise, zu denen wir den Strom aus unseren Kraftwerken abgesetzt haben, eine weitere wesentliche Ursache für die Ergebnisentwicklung des Segments. Außerdem wirkten sich ein zum Ende des dritten Quartals 2015 ausgelaufener Strombezugsvertrag im nuklearen Bereich und Bewertungseffekte aus Derivaten negativ aus. Der Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns reduzierte sich deutlich.

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Adjusted Ertragskennzahlen des EnBW-Konzerns
in Mio. € 1.1. - 30.6.2016 1.1. - 30.6.2015 Veränderung in % 1.1. - 31.12.2015
Adjusted EBITDA 967,5 1.276,8 -24,2 2.109,6
Planmäßige Abschreibungen -463,5 -452,7 2,4 -927,7
Adjusted EBIT 504,0 824,1 -38,8 1.181,9
Adjusted Beteiligungsergebnis 37,8 80,6 -53,1 135,2
Adjusted Finanzergebnis -385,1 348,9 75,8
Adjusted Ertragsteuern -48,6 -182,9 73,4 -358,0
Adjusted Konzernüberschuss 108,1 1.070,7 -89,9 1.034,9
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis (56,0) (42,3) 32,4 (83,2)
davon auf die Aktionäre der EnBW AG entfallendes Ergebnis (52,1) (1.028,4) -94,9 (951,7)

Der Rückgang des Adjusted Beteiligungsergebnisses im Vergleich zur Vorjahresperiode resultiert vor allem aus geringeren Erträgen aus at equity bewerteten Beteiligungen. Insbesondere wirkt sich hier die Umgliederung von 20 % unserer Anteile an der EWE in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und der zwischenzeitliche Abgang im Rahmen der Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse aus. Das Adjusted Finanzergebnis der Vergleichsperiode war stark beeinflusst von steuerfreien Gewinnen aus der Veräußerung von Wertpapieren. Diese Veräußerung war vor dem Hintergrund der positiven Aktienmarktentwicklung sowie einer möglichen Änderung der Besteuerung bei Streubesitzaktien realisiert worden. Die Adjusted Steuerquote belief sich im Berichtszeitraum auf 31,0 %, nachdem sie in der Vorjahresperiode nur 14,6 % betragen hatte. Der auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Adjusted Konzernüberschuss lag somit deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.

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Neutrales Ergebnis des EnBW-Konzerns
in Mio. € 1.1. - 30.6.2016 1.1. - 30.6.2015 Veränderung in %
Erträge/Aufwendungen im Bereich der Kernenergie -7,3 28,3
Ergebnis aus Veräußerungen 11,5 26,5 -56,6
Zuführung Drohverlustrückstellung Strombezugsverträge 0,0 -214,7 100,0
Restrukturierung -77,8 -7,3
Sonstiges neutrales Ergebnis -6,1 -0,5
Neutrales EBITDA -79,7 -167,7 52,5
Außerplanmäßige Abschreibungen -22,3 -10,5 -112,4
Neutrales EBIT -102,0 -178,2 42,8
Neutrales Beteiligungsergebnis 33,1 236,3 -86,0
Neutrales Finanzergebnis -152,1 -113,3 -34,2
Neutrale Ertragsteuern -25,6 84,2
Neutraler Konzernfehlbetrag/-überschuss -246,6 29,0
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis (-0,3) (0,9)
davon auf die Aktionäre der EnBW AG entfallendes Ergebnis (-246,3) (28,1)

Der Fehlbetrag des neutralen EBITDA sowie des neutralen EBIT verringerte sich in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich. Diese positive Ergebnisentwicklung wurde im Wesentlichen davon beeinflusst, dass im ersten Halbjahr 2016 - anders als in der Vorjahresperiode - keine Zuführungen zu Drohverlustrückstellungen für langfristige Strombezugsverträge notwendig waren. Gegenläufig wirkten die Aufwendungen für Restrukturierung, im Wesentlichen bedingt durch den Rückzug der EnBW aus dem Vertriebsgeschäft für Großkunden. Die außerplanmäßigen Abschreibungen der Berichtsperiode stehen ebenfalls mit dieser Neuausrichtung in der Geschäftspolitik in Verbindung. Der Rückgang des neutralen Beteiligungsergebnisses resultiert vor allem aus einer im Vorjahreszeitraum vorgenommenen Zuschreibung auf ein at equity bewertetes Unternehmen. Der Fehlbetrag im neutralen Finanzergebnis war in der Berichts- wie in der Vorjahresperiode maßgeblich von der Senkung des Diskontierungszinssatzes für die Kernenergierückstellungen um jeweils zehn Basispunkte beeinflusst. Zusätzlich wurden im aktuellen Geschäftsjahr Wertpapiere wertberichtigt. In der Berichtsperiode resultiert der Steueraufwand in den neutralen Ertragsteuern im Wesentlichen aus dem Nichtansatz latenter Steueransprüche aufgrund des zeitlich beschränkten Planungshorizonts und der dadurch bedingten nicht ausreichenden Wahrscheinlichkeit der Nutzung in der Berichtsperiode entstehender latenter Steueransprüche auf diese Sondereffekte. Der auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende neutrale Konzernfehlbetrag beläuft sich in der Berichtsperiode auf-246,3 Mio. €, nach einem neutralen Konzernüberschuss von 28,1 Mio. € im Vorjahreszeitraum.

Finanzlage

Finanzierung

Für die Deckung des Gesamtfinanzierungsbedarfs stehen dem EnBW-Konzern neben der Innenfinanzierungskraft und eigenen Mitteln folgende Instrumente zur Verfügung:

- Debt-Issuance-Programm (DIP), über das Anleihen begeben werden, mit einem Rahmen von 7,0 Mrd. € (zum 30. Juni 2016 mit 3,5 Mrd. € genutzt)

- Hybridanleihen mit einem Gesamtvolumen von 2,0 Mrd. € (Stand: 30. Juni 2016)

- Commercial-Paper-(CP-)Programm über insgesamt 2,0 Mrd. € (zum 30. Juni 2016 ungenutzt)

- Syndizierte Kreditlinie über 1,5 Mrd. € mit einer Laufzeit bis 2020 (zum 30. Juni 2016 ungenutzt). Eine letzte Laufzeitverlängerung um ein weiteres Jahr stand zum 21. Juli 2016 an. Dabei wurde ein Teilbetrag von 1,38 Mrd. € bis Juli 2021 verlängert.

- Bilaterale kurzfristige Kreditlinien über 352 Mio. € (zum 30. Juni 2016 ungenutzt)

- Projektfinanzierungen und zinsverbilligte Kreditdarlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB)

Etablierter Emittent am Fremdkapitalmarkt

Die EnBW verfügt über einen jederzeit ausreichenden und flexiblen Zugang zum Kapitalmarkt. Gleichwohl ist sie bestrebt, die Nettoverschuldung weiter zu reduzieren. Am 19. Oktober 2016 bestehen Anleihefälligkeiten in Höhe von 500 Mio. €, die aus der bestehenden Liquidität getilgt werden sollen. Das Fälligkeitsprofil der EnBW-Anleihen ist ausge­wogen. Im Rahmen der Finanzierungsstrategie bewertet die EnBW die Entwicklung am Kapitalmarkt laufend hinsichtlich des aktuellen Zinsumfelds und möglicher günstiger Refinanzierungskosten.

Rating und Ratingentwicklung

Das wesentliche Ziel der EnBW-Finanzstrategie ist unverändert die Gewährleistung einer guten Bonität. Dies steuert die EnBW intern über den Dynamischen Verschuldungsgrad, der mit der Zielgröße von <3,3 derzeit bei den Ratingagenturen einem A-Rating entspricht. Die damit einhergehenden Anforderungen hat die EnBW seit dem Beginn der Bonitätsbewertung durch die Ratingagenturen Standard & Poor’s (2000), Moody’s (2002) und Fitch (2009) stets erfüllt. Seit 2011 schätzen die Ratingagenturen die energiepolitischen Rahmenbedingungen in der deutschen Energieversorgerbranche jedoch kritischer ein und attestieren ihr ein schwächeres Geschäftsrisikoprofil. Bislang konnte die EnBW dem branchenweit negativen Ratingtrend aufgrund des mit der Strategie EnBW 2020 adressierten Portfolioumbaus und der stärkeren Konzentration auf risikoarme Aktivitäten weitgehend standhalten. Am 13. Juni 2016 hat Standard & Poor’s das EnBW-Rating bei A- bestätigt und den Ausblick auf negativ gesenkt. Die aktuellen Ratings bei Moody’s und bei Fitch lauten per 30. Juni 2016 A3/negativ beziehungsweise A-/stabil.

Investitionsanalyse

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Zahlungswirksame Nettoinvestitionen des EnBW-Konzerns
in Mio. € (1) 1.1. - 30.6.2016 1.1. - 30.6.2015 Veränderung in % 1.1. - 31.12.2015
Investitionen für Wachstumsprojekte 1.492,3 381,6 1.026,1
Investitionen für Bestandsprojekte 171,1 144,7 18,2 435,5
Investitionen gesamt 1.663,4 526,3 1.461,6
Klassische Desinvestitionen (2) -1.108,1 -3,2 -35,6
Beteiligungsmodelle -0,6 0,0 -719,8
Sonstige Abgänge und Baukostenzuschüsse -98,9 -101,3 -2,4 -218,4
Desinvestitionen gesamt -1.207,6 -104,5 -973,8
Nettoinvestitionen (zahlungswirksam) 455,8 421,8 8,1 487,8

(1) Ohne Beteiligungen, die als Finanzinvestition gehalten werden.

(2) Mit dem Verkauf von vollkonsolidierten Unternehmen abgegebene flüssige Mittel sind nicht enthalten. Diese betragen im Berichtszeitraum 1,4 Mio. € (1.1.-30.6.2015: 6,0 Mio. €, 1.1.-31.12.2015: 6,5 Mio. €).

Das Investitionsvolumen des EnBW-Konzerns hat sich zum Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich erhöht, da die Übernahme von 74,2 % der Anteile an der VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG) im April 2016 realisiert wurde.

Von den gesamten Bruttoinvestitionen entfielen 89,7 % auf Wachstumsprojekte; der Anteil der Bestandsinvestitionen belief sich auf 10,3 % und betraf vor allem bestehende Kraftwerke und die Netzinfrastruktur.

Bild

Im Segment Vertriebe wurden in der Berichtsperiode 19,7 Mio. € investiert. Im Vorjahreszeitraum hatten die In­vestitionen hier 13,3 Mio. € betragen.

Die Investitionen im Segment Netze lagen mit 232,1 Mio. € geringfügig über dem Vorjahresniveau (219,5 Mio. €) und entfielen hauptsächlich auf Maßnahmen zur Netzertüchtigung und zum Anschluss von Anlagen zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen.

Im Segment Erneuerbare Energien lagen die Investitionen mit 50,6 Mio. € unter dem Vorjahreswert (180,0 Mio. €), da der Offshore-Windpark EnBW Baltic 2 im Sommer 2015 fertiggestellt wurde und der Windpark EnBW Hohe See sich noch in der sogenannten Designphase befindet.

Im Segment Erzeugung und Handel beliefen sich die Investitionen auf 51,1 Mio. €; sie gingen aufgrund der Fertigstellung des GuD-Kraftwerks Lausward gegenüber dem Vorjahr (103,1 Mio. €) deutlich zurück.

Die sonstigen Investitionen lagen mit 1.309,9 Mio. € deutlich über dem Vorjahresniveau (10,4 Mio. €), da die Übernahme der Anteile an der at equity bewerteten VNG im Rahmen der Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse im April 2016 realisiert wurde.

Die Desinvestitionen lagen durch die damit verbundene Abgabe von 20 % unserer Anteile an der EWE Aktiengesellschaft sowie durch den Verkauf der EnBW Propower GmbH mit dem Heizkraftwerk Eisenhüttenstadt zum 31. Dezember 2015 deutlich über dem Vorjahreswert; die Zahlung des Kaufpreises ging erst im Januar 2016 ein.

Liquiditätsanalyse

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Free Cashflow des EnBW-Konzerns
in Mio. € 1.1. - 30.6.2016 1.1. - 30.6.2015 Veränderung in % 1.1. - 31.12.2015
Operating Cashflow -362,4 794,7 1.918,3
Veränderung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit 840,3 376,4 123,2 137,7
Erhaltene Zinsen und Dividenden 190,2 177,5 7,2 380,6
Gezahlte Zinsen Finanzierungsbereich -191,7 -198,2 -3,3 -375,1
Funds from Operations (FFO) 476,4 1.150,4 -58,6 2.061,5
Veränderung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit -840,3 -376,4 123,2 -137,7
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -342,4 -509,4 -32,8 -1.416,4
Verkäufe von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 71,7 68,4 4,8 140,2
Zugänge von Baukosten- und Investitionszuschüssen 27,2 32,9 -17,3 78,2
Free Cashflow -607,4 365,9 725,8

Der Operating Cashflow und der Funds from Operations (FFO) verringerten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich. Dies ist vor allem auf Steuernachzahlungen in der Berichtsperiode zurückzuführen, während im Vorjahreszeitraum Steuererstattungen enthalten waren. Darüber hinaus reduzierte sich das zahlungswirksame Adjusted EBITDA. Der Saldo aus Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen durch den Kauf von CO2-Zertifikaten in der Berichtsperiode sowie durch einen höheren Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, bedingt durch EEG-Effekte. Zusätzlich erhöhten Einmaleffekte wie zum Beipiel veränderte Anforderungen an Sicherheitsleistungen im Rahmen von Handelsgeschäften den Saldo aus Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit. Gegenläufig wirkten im Periodenvergleich geringere Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Insgesamt verringerte sich der Free Cashflow gegenüber dem Vorjahr um 973,3 Mio. €.

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Kapitalflussrechnung des EnBW-Konzerns
in Mio. € 1.1. - 30.6.2016 1.1. - 30.6.2015 Veränderung in % 1.1. - 31.12.2015
Operating Cashflow -362,4 794,7 1.918,3
Cashflow aus Investitionstätigkeit 86,3 -137,4 -814,2
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -516,3 -527,7 2,2 -798,5
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel -792,4 129,6 305,6
Währungskursveränderung der flüssigen Mittel -1,5 6,7 -122,4 10,3
Veränderung der flüssigen Mittel -793,9 136,3 315,9

Im ersten Halbjahr 2016 wies der Cashflow aus Investitionstätigkeit einen Mittelzufluss auf, während im Vorjahreszeitraum ein Mittelabfluss zu Buche schlug. Die Desinvestitionen lagen in der Berichtsperiode im Wesentlichen aufgrund von Wertpapierverkäufen vor dem Hintergrund der aktuellen Börsenentwicklung über den Investitionen. Darüber hinaus ist die Zahlung für die Veräußerung der EnBW Propower GmbH zugeflossen. Gleichzeitig verringerten sich die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen aufgrund der Fertigstellung von Großprojekten. Gegenläufig wirkte die im April 2016 realisierte Übernahme von 74,2 % der Anteile an der at equity bewerteten VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG) von der EWE Aktiengesellschaft im Rahmen der Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse. Im Gegenzug hat sich die EnBW von 20 % ihrer Anteile an der EWE getrennt.

Der Mittelabfluss im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit liegt auf Vorjahresniveau.

Vermögenslage

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Kurzfassung der Bilanz des EnBW-Konzerns
in Mio. € 30.06.2016 31.12.2015 Veränderung in %
Langfristige Vermögenswerte 26.444,3 25.587,8 3,3
Kurzfristige Vermögenswerte 11.112,0 11.554,5 -3,8
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 17,1 1.015,9 -98,3
Aktiva 37.573,4 38.158,2 -1,5
Eigenkapital 3.806,9 5.089,5 -25,2
Langfristige Schulden 23.865,8 23.791,7 0,3
Kurzfristige Schulden 9.899,2 9.276,2 6,7
Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 1,5 0,8 87,5
Passiva 37.573,4 38.158,2 -1,5

Die Bilanzsumme des EnBW-Konzerns lag zum 30. Juni 2016 leicht unter dem Niveau des Vorjahresultimos. Dabei erhöhte sich der Buchwert der at equity bewerteten Unternehmen um 993,8 Mio. €. Grund hierfür ist im Wesentlichen die Übernahme von 74,2 % der Anteile an der VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG). Demgegenüber verminderten sich die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte um 998,8 Mio. €, vor allem durch die Abgabe von 20 % der Anteile an der EWE Aktiengesellschaft (EWE) im Zuge der Übernahme der VNG-Anteile. Die kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich deutlich um 1.001,9 Mio. €, hauptsächlich beeinflusst durch saisonale Effekte bei den Vertriebsgesellschaften sowie durch gestiegene Handelsaktivitäten. Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte nahmen vor allem aufgrund eines Rückgangs bei den Derivaten um 358,5 Mio. € auf 2.676,2 Mio. € ab.

Das Eigenkapital des EnBW-Konzerns verringerte sich zum 30. Juni 2016 um 1.282,6 Mio. €. Dies ist im Wesentlichen durch den Anstieg der negativen kumulierten erfolgsneutralen Veränderungen um 814,9 Mio. € auf -2.459,1 Mio. € bedingt. Ursächlich hierfür waren vor allem die Anpassung des Diskontierungszinssatzes der Pensionsrückstellungen von 2,3 % auf 1,95 % im ersten Quartal 2016 sowie eine weitere Anpassung auf 1,5 % im zweiten Quartal. Im Gegenzug erhöhten sich hierdurch die langfristigen Rückstellungen um 1.118,2 Mio. €; hier wirkte sich zusätzlich die Anpassung des Diskontierungszinssatzes der Kernenergierückstellungen von 4,7 % auf 4,6 % und damit ein Rückgang des Realzinsniveaus von 1,2 % auf 1,1 % im ersten Quartal 2016 aus. Der Anstieg der kurzfristigen Schulden um insgesamt 623,0 Mio. € ist im Wesentlichen auf die Umgliederung der Hybridanleihe mit Rückzahlungsoption April 2017 zurückzuführen.

Bereinigte Nettoschulden

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Bereinigte Nettoschulden des EnBW-Konzerns
in Mio. € 30.06.2016 31.12.2015 Veränderung in %
Kurzfristige Finanzmittel -3.810,9 -4.836,9 -21,2
Kurzfristige Finanzmittel der Spezialfonds und kurzfristige Wertpapiere zur Deckung der Pensions- und Kernenergierückstellungen 1.559,4 1.755,2 -11,2
Bereinigte kurzfristige Finanzmittel -2.251,5 -3.081,7 -26,9
Anleihen 5.524,7 5.492,2 0,6
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.493,9 1.588,5 -6,0
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 466,9 487,5 -4,2
Finanzverbindlichkeiten 7.485,5 7.568,2 -1,1
Bilanzielle Nettofinanzschulden (1) 5.234,0 4.486,5 16,7
Pensions- und Kernenergierückstellungen 16.252,7 15.069,7 7,9
Marktwert des Planvermögens -1.127,8 -1.113,8 1,3
Langfristige Wertpapiere und Ausleihungen zur Deckung der Pensions- und Kernenergierückstellungen2 -8.015,6 -8.035,0 -0,2
Kurzfristige Finanzmittel der Spezialfonds und kurzfristige Wertpapiere zur Deckung der Pensions- und Kernenergierückstellungen -1.559,4 -1.755,2 -11,2
Sonstiges -36,6 -51,4 -28,8
Bilanzielle Nettoschulden (2) 10.747,3 8.600,8 25,0
Langfristige Forderungen in Zusammenhang mit Kernenergierückstellungen -765,3 -759,2 0,8
Bewertungseffekte aus zinsinduzierten Sicherungsgeschäften -112,2 -106,1 5,7
Anpassung 50 % des Nominalbetrags der Hybridanleihen (3) -1.000,0 -1.000,0 0,0
Bereinigte Nettoschulden (2) 8.869,8 6.735,5 31,7

(1) Bereinigt um Bewertungseffekte aus zinsinduzierten Sicherungsgeschäften und 50 % des Nominalbetrags der Hybridanleihen betragen die Nettofinanzschulden 4.121,8 Mio. € (31.12.2015: 3.380,4 Mio. €).

(2) Beinhaltet Beteiligungen, die als Finanzinvestition gehalten werden.

(3) Unsere Hybridanleihen erfüllen aufgrund ihrer Strukturmerkmale die Kriterien für die Klassifizierung je zur Hälfte als Eigenkapital und Fremdkapital bei den Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor’s.

Die bereinigten Nettoschulden nahmen zum 30. Juni 2016 gegenüber dem Stand zum Jahresende 2015 deutlich um 2.134,3 Mio. € zu. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die höheren Pensions- und Kernenergierückstellungen infolge der Anpassung der Diskontierungszinssätze zurückzuführen. Außerdem hat der negative Free Cashflow sowie der im Rahmen der Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse im April 2016 an die EWE und den EWE-Verband entrichtete Barausgleich die bereinigten Nettoschulden erhöht.

Nahestehende Unternehmen und Personen

Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen werden in den Anmerkungen und Erläuterungen zum Konzernhalbjahresabschluss dargestellt.

Nicht finanzielle Leistungskennzahlen

Zu den nicht finanziellen Zieldimensionen der EnBW in den Bereichen Kunden, Mitarbeiter und Umwelt berichten wir jeweils in den Quartalsfinanzberichten auf Grundlage aktueller Themen. Zum Halbjahr berichten wir darüber hinaus über die im Konzernlagebericht 2015 dargestellten nicht finanziellen Top-Leistungskennzahlen. Davon ausgenommen sind in der Zieldimension Mitarbeiter der Mitarbeitercommitmentindex (MCI) und in der Zieldimension Umwelt die Top-Leistungskennzahlen „Installierte Leistung erneuerbare Energien (EE) und Anteil EE an der Erzeugungskapazität“. Die Werte für diese Kennzahlen werden ausschließlich zum Jahresende erhoben.

Zieldimension Kunden

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Top-Leistungskennzahlen
1.1. -30.6.2016 1.1. -30.6.2015 Veränderung in % 1.1. -31.12.2015
Markenattraktivitätsindex EnBW/Yello 45 / 38 44 / 34 2,3 / 11,8 43 / 35
Kundenzufriedenheitsindex EnBW/Yello 127 / 143 132 / 148 -3,8 /-3,4 136 / 152
SAIDI (Strom) in min/a 11 13 -15,4 15

Markenattraktivitätsindex

Die Markenattraktivität der EnBW konnte durch verstärkte Werbeaktivitäten vor allem unsere Kampagne „Wir machen das schon.“ im ersten Halbjahr 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geringfügig gesteigert werden. Mit einem Wert von 45 liegt der Markenattraktivitätsindex am oberen Rand der für das Gesamtjahr prognostizierten Bandbreite. Bei Yello konnte die Markenattraktivität durch anhaltende werbliche Aktivitäten ebenfalls erhöht werden; auch hier liegt der Indexwert innerhalb der für das Jahr 2016 angestrebten Spanne. Eine weitere Verbesserung erwarten wir durch eine neue Werbekampagne, die für den Herbst 2016 geplant ist.

Kundenzufriedenheitsindex

Kundenzufriedenheit ist ein wesentliches Element, das Kundenbindung erzeugt. Die Zufriedenheit der EnBW-Kunden hat sich im ersten Halbjahr 2016 gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode geringfügig verringert. Diese Entwicklung ist auf differenzierte Preismaßnahmen zum Jahresbeginn 2016 zurückzuführen. Im Herbst 2016 startet die zweite Phase der EnBW-Kommunikationskampagne, die von vertrieblichen Maß­nahmen begleitet wird. Wir gehen daher davon aus, dass sich die Zufriedenheit der EnBW-Kunden im Gesamtjahr in der prognostizierten Bandbreite bewegen wird. Die Kundenzufriedenheit bei der Marke Yello hat sich im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und zum Gesamtjahr etwas abgeschwächt. Im Vergleich zum Marktdurchschnitt fiel der Rückgang der Kundenzufriedenheit bei Yello jedoch geringer aus. Verantwortlich für die sinkende Kundenzufriedenheit im Marktdurchschnitt waren Preiserhöhungen bei Wettbewerbern. Gezielte Maßnahmen zur Kundenbindung, die für das zweite Halbjahr geplant sind, dürften auch hier die Kundenzufriedenheit in den für das Gesamtjahr erwarteten Bereich verbessern.

SAIDI

Die Sicherheit der Energieversorgung ist für unsere Kunden von wesentlicher Bedeutung. Sie bewegte sich im ersten Halbjahr 2016 gemessen an der Dauer der Versorgungsunterbrechung je angeschlossenen Kunden in den Netzgebieten der EnBW-Gesellschaften mit elf Minuten im bundesweiten Vergleich auf einem sehr guten Niveau. Der Halbjahreswert ist damit etwas besser als für das Gesamtjahr erwartet. Dazu beigetragen hat unter anderem, dass die bisherigen schweren Unwetter lokal begrenzt aufgetreten sind und sich daher keine großflächigen Auswirkungen auf die Netzgebiete der EnBW-Gesellschaften ergeben haben.

Aktuelle Themen

Anfang 2016 hat die EnBW mit ihrer Plattform die Abwicklungsdienstleistungen eines großen Netzbetreibers erfolgreich übernommen. Mit ihrer Geschäftseinheit Operations wickelt die EnBW nun rund eine Million zusätzliche Zählpunkte ab. Zu den Dienstleistungen der EnBW gehört neben dem Applikationsbetrieb die energiewirtschaftliche Prozessabwicklung in den Bereichen Zähldatenmanagement, Abrechnung, Marktkommunikation und Kundenservice.

Die Stadt Riedlingen hat die Errichtung des Windparks Tautschbuch an ein Konsortium unter Führung der EnBW vergeben. Am Standort Tautschbuch sollen vier Windräder mit einer Nabenhöhe von 149 Metern und einem Rotordurchmesser von 126 Metern errichtet werden. Den Ausschlag für die Entscheidung zugunsten der EnBW gaben die Verlässlichkeit der EnBW als Partner, die Berücksichtigung der Interessen von Bürgern und potenziellen Kleinanlegern sowie der Gedanke der „Nachhaltigen Stadt“.

Eine gute Datenversorgung von Industrie und Privatpersonen ist für die Zukunftsfähigkeit und die Standortattraktivität einer Kommune elementar wichtig. Der Ausbau der Breitbandnetze stellt somit eine zentrale Aufgabe der Landkreise und Kommunen in den nächsten Jahren dar. Für Kommunen bietet die EnBW das Paket „Generalunternehmer Infrastruktur“ zum Ausbau innerörtlicher Breitbandnetze an. Das Leistungsangebot reicht von der Planung über den Bau der Infrastruktur bis hin zum Betrieb des Telekommunikationsnetzes. Das Konzept führt für die Kunden zu Synergien und einer höheren Effizienz bei den Baumaßnahmen, da seitens der Kommunen kein spezielles Know-how aufgebaut werden muss und auch die komplexe Thematik der Fördermittelbeantragung durch die EnBW wahrgenommen wird. Aktuell baut die EnBW im Landkreis Karlsruhe als strategischer Partner der Breitbandkabel Landkreis Karlsruhe GmbH (BLK) bereits ein rund 130 Kilometer langes, überregionales Backbone-Netz. Es erschließt den rund 30 Städten und Kommunen den Zugang zu einer zukunftsgerechten glasfaserbasierten Datenversorgung.

Die EnBW hat im Zuge der geschäftlichen Teilaufgabe des Unternehmens Grundgrün Energie GmbH das Direktvermarktungsgeschäft von Grundgrün übernommen. Die Privat- und Gewerbekunden von Grundgrün erhielten im Rahmen eines unternehmens- und markenübergreifenden Projekts ein neues Stromangebot von der EnBW beziehungsweise NaturEnergiePlus.

Das Geschäftsfeld Wärmelösungen B2C startet in den Markttest. Mit dem Angebot von Brennstoffzellen-Heizungen kommt die EnBW dem Wunsch vieler Kunden nach Autarkie, eigener Stromerzeugung und Unabhängigkeit von Energiepreisschwankungen einen großen Schritt entgegen. Der Markttest ermöglicht Rückschlüsse auf Kundenansprüche, Prozesse und Handling. Die EnBW steht ihren Kunden bei der Auswahl einer individuell passenden Anlage zur Seite und begleitet sie bei allen weiteren Schritten bis hin zur Installation.

Yello setzt auf faire Preise, relevante Produkte sowie auf sehr guten und schnellen Service, um Kunden zu gewinnen und zu binden. Das Internet ist aktuell der wichtigste Vertriebs- und Kommunikationskanal und wird von Yello künftig noch stärker für die Kundenbindung genutzt. Mobile Anwendungen spielen dabei eine große Rolle. Es geht darum, aktiv mit dem Kunden zu kommunizieren. Yello öffnet daher seine Service-App auch für Nichtkunden und baut diesen Service fortlaufend aus. Auch beim Produktangebot reagiert Yello auf die fortschreitende Digitalisierung. Yello testet neue Märkte und stellt sich breiter auf. So bietet Yello nun neben Tablets auch Smartphones im Produkt-Bundle mit Strom oder Gas an und erweitert sein Portfolio kontinuierlich.

Zieldimension Mitarbeiter

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Top-Leistungskennzahlen
1.1. -30.6.2016 1.1. -30.6.2015 Veränderung in % 1.1. -31.12.2015
LTIF (1) 3,7 2,9 27,6 3,8

(1) Abweichender Konsolidierungskreis; hier nur steuerungsrelevante Gesellschaften einbezogen.

LTIF

Die Top-Leistungskennzahl LTIF (Lost Time Injury Frequency) lag im ersten Halbjahr 2016 wie angestrebt unter dem Wert für das Gesamtjahr 2015. Die EnBW arbeitet kontinuierlich daran, Gefahren am Arbeitsplatz durch Schulungen und Maßnahmenprogramme zu minimieren. So wird beispielsweise bis Ende Juli 2016 die neue EHS (Environment, Health and Safety)-Software nahezu konzernweit zur Verfügung stehen. Bis Ende 2018 soll die Software, deren Schwerpunkt auf dem Management von Gefahrstoffen und der Gefährdungsbeurteilung liegt, in allen relevanten Unternehmensbereichen eingesetzt werden. Ab 2017 werden im Bereich Netze sogenannte Sicherheitskurzgespräche eingeführt, um das Bewusstsein für vorhandene Gefährdungspotenziale im Alltag zu schärfen. Darüber hinaus werden ebenfalls ab 2017 im Bereich Netze und bereits 2016 in der Erzeugung regelmäßig verhaltensorientierte Gefahrenbegehungen durch Führungskräfte stattfinden, bei denen die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften direkt an den Arbeitsplätzen beurteilt wird.

Weitere Personalkennzahlen

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Mitarbeiter des EnBW-Konzerns (1)
30.06.2016 31.12.2015 Veränderung in %
Vertriebe 3.264 3.300 -1,1
Netze (2) 8.245 8.086 2,0
Erneuerbare Energien 823 815 1,0
Erzeugung und Handel 5.137 5.167 -0,6
Sonstiges 2.794 2.920 -4,3
Gesamt 20.263 20.288 -0,1
In Mitarbeiteräquivalenten (3) 18.824 18.763 0,3

(1) Anzahl der Mitarbeiter ohne geringfügig Beschäftigte, ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse. Der Begriff Mitarbeiter bezeichnet weibliche und männliche Beschäftigte.

(2) Die Personalstände für die ITOs (TransnetBW GmbH und terranets bw GmbH) werden nur zum Jahresende aktualisiert; unterjährig wird der Personalstand vom31.12.2015 fortgeschrieben.

(3) Umgerechnet in Vollzeitbeschäftigungen.

Der EnBW-Konzern beschäftigte zum 30. Juni 2016 20.263 Mitarbeiter. Da Neueinstellungen im Wesentlichen nur in strategischen Wachstumsfeldern erfolgen, liegt die Mitarbeiterzahl auf Niveau des Jahresendstands 2015. Die wachsende Bedeutung des regulierten Geschäfts zeigt sich auch in der Zunahme an Tätigkeiten: Der Anstieg der Mitarbeiterzahlen im Segment Netze ist im Wesentlichen darauf und auf den Kauf von zwei vollkonsolidierten Gesellschaften durch die Pražská energetika a.s. (PRE) zurückzuführen. Der Rückgang der Mitarbeiterzahl unter Sonstiges resultiert vor allem aus den planmäßigen Austritten von Mitarbeitern, die auf einem früheren Restrukturierungsprogramm beruhen. Die Mitarbeiterzahlen der Segmente Vertriebe, Erneuerbare Energien sowie Erzeugung und Handel blieben weitgehend unverändert.

Von der Entscheidung, sich aus dem klassischen Strom- und Gasvertrieb für Großkunden zurückzuziehen , sind rund 400 Mitarbeiter betroffen. Der Einsatz konkreter personalwirtschaftlicher Maßnahmen ist Gegenstand der jetzt gestarteten Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern. Entsprechend den bestehenden tariflichen Vereinbarungen sind betriebsbedingte Beendigungskündigungen ausgeschlossen.

Eine zentrale Aufgabe des Personalbereichs besteht darin, den Wandel der EnBW aktiv zu unterstützen und die Attraktivität der EnBW als Arbeitgeber aufrechtzuerhalten. In diesem Rahmen werden unterschiedliche Maßnahmen durchgeführt ein aktueller Überblick:

„Innovation und Vielfalt“ lautete das Motto, unter dem der Personalbereich der EnBW zu einem Kongress und Erfahrungsaustausch in unseren Innovationscampus eingeladen hatte. Rund 120 Mitarbeiter und Führungskräfte gingen gemeinsam mit zwei Start-up-Unternehmerinnen der Frage nach: „Welche Merkmale zeichnen Gründerinnen aus, was machen sie anders und was kann man von ihnen lernen?“ Diskutiert wurden beispielsweise das Spannungsfeld zwischen Konzernstruktur und Innovationsgeist, die mangelnde „Fehlerkultur“ in Deutschland und die Vorteile, die verschiedene Perspektiven und Herangehensweisen die Nutzung der Vielfalt bei der Behandlung eines geschäftlichen Themas bieten.

Die Betriebsrestaurants der EnBW und der Bereich Arbeitsmedizin und Gesundheitsmanagement starteten am 19. April 2016 die gemeinsame Aktionsreihe „Gesundheit & Ernährung“. Ziel ist aufzuzeigen, wie Mitarbeiter ihre Gesundheit durch ausgewogene Ernährung positiv beeinflussen können. Informationsstände, ein Ernährungskurs einschließlich gemeinsamen Kochens mit den Profis aus der EnBW-Küche und die gleichzeitig stattfindenden „Fit-Wochen“ in den Betriebs­restaurants boten Gelegenheit, neu erworbenes Wissen praktisch umzusetzen.

Die im April 2016 gestartete, groß angelegte Kommunikationsoffensive der EnBW unter dem Leitmotiv „Wir machen das schon.“ hat schnell Fahrt aufgenommen und Wirkung erzielt. Der Wiedererkennungswert der Unternehmenskampagne, die die Mitarbeiter unseres Unternehmens in den Mittelpunkt stellt, ist hoch. Anzeigen, Außenwerbung und Werbung in Onlinemedien sind aber nur ein Teil der Kampagne, es gibt weitere Elemente wie den „Macher-Bus“, mit dem Mitarbeiter im Land unterwegs sind, um dort zu helfen, wo Unterstützung gebraucht wird zum Beispiel bei der Renovierung eines Kindergartens oder in sozialen Einrichtungen. Besondere Aufmerksamkeit erregte die Live-Poster-Aktion an den Bahnhöfen Karlsruhe und Stuttgart: Über eine Box, auf der außen ein Bildschirm als digitales Poster angebracht war, sprachen Mitarbeiter Passanten an und verwickelten sie in ein Gespräch - um am Ende aus der Box hervorzutreten, dem Ansprechpartner weiterzuhelfen oder eine kleine Aufmerk­samkeit zu überreichen. Diese Aktionen bieten Potenzial, um in sozialen Netzwerken die EnBW-Mitarbeiter als Macher zu positionieren. Nach innen gerichtet sind demgegenüber die „Macher-Filme“, sechs filmische Mitarbeiterporträts, die das Tagesgeschäft zeigen und einen Blick hinter die Kulissen der EnBW bieten, sowie eine „Macher-Galerie“ im Intranet und im Besprechungsbereich der Firmenzentrale in Karlsruhe. So wird die Macher-Haltung der EnBW nach außen und innen erlebbar.

Zieldimension Umwelt

Als großes Energieunternehmen trägt die EnBW eine Mitverantwortung für unsere Umwelt und den Klimaschutz. Die Energieversorgung unserer Kunden verursacht vor allem durch den Betrieb von Kraftwerken Emissionen und nutzt natürliche Ressourcen und Flächen. Umwelt- und Klimaschutz sind integrale Bestandteile der EnBW-Unternehmensstrategie.

Eine langfristig erfolgreiche Tätigkeit als Energieunternehmen braucht gesellschaftliche Akzeptanz. Die EnBW strebt an, unternehmerische, politische und gesellschaftliche Ziele im Bereich Umwelt glaubwürdig in Einklang zu bringen, und untermauert diesen Anspruch durch vielfältige Aktivitäten.

Die EnBW steigerte 2015 die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen gegenüber dem Vorjahr von 7,2 auf 7,7 TWh. Ganz wesentlich für diese Entwicklung war die vollständige Inbetrieb­nahme des zweiten Offshore-Windparks EnBW Baltic 2. 2016 stehen weitere Entscheidungen über die Realisierung von Großprojekten im Bereich der erneuerbaren Energien an. Die EnBW befindet sich auf gutem Wege, ihre Zielsetzungen in der Dimension Umwelt bis zum Jahr 2020 zu erreichen.

Während es sich bei Offshore-Windparks in der Regel um Großprojekte handelt, dominieren im Onshore-Bereich eher kleinere Windparkprojekte. Insgesamt befinden sich derzeit rund 100 Windräder mit einer Gesamtkapazität von 300 MW im Genehmigungsverfahren. Die Genehmigungen werden bis Ende des Jahres erwartet, Baubeginn wird im Frühjahr 2017 sein. Die EnBW legt großen Wert darauf, alle Stakeholder und In­teressierten frühestmöglich über die geplanten Projekte und den Projektfortschritt zu informieren. Einen Überblick über die Onshore-Windparks im Bau und in der Planung finden Sie unter www.enbw.com/windkraftprojekte.

Der verantwortungs­bewusste Ausbau der erneuerbaren Energien findet auch öffentliche Anerkennung: So erhielt die EnBW das Siegel „Partner für faire Windenergie“ von der „Servicestelle Windenergie“ der Thüringer Energie- und Greentech-Agentur. Im Fokus der Siegel-Leitlinien stehen eine Beteiligung sämtlicher Interessengruppen und eine hohe Transparenz der Projekte. Bei der Nutzung der Sonnenenergie kommt die EnBW mit dem Bau eines Solarparks in Kenzingen einen weiteren Schritt voran. Die EnBW Solar GmbH installiert hier bis voraussichtlich Ende Juli 2016 9.900 Fotovoltaikmodule auf einer Fläche von 4,4 Hektar eines ehemaligen Sprengplatzes der französischen Streitkräfte. Die Tochtergesellschaft der EnBW hatte 2015 den Zuschlag für die Errichtung von sechs Freiflächenanlagen in Deutschland erhalten, die nun sukzessive umgesetzt werden.

Bei der Modernisierung der EnBW-Wasserkraftanlagen liegt auch immer ein Schwerpunkt auf der Verbesserung der Durchgängigkeit für Fische durch die Errichtung von Auf- und Abstiegseinrichtungen. Diese Umgehungsgewässer ermöglichen den Fischen, flussaufwärts zu ihren Laichplätzen zu wandern. Am 1. April 2016 weihte die EnBW einen neuen Fischpass am Wehr des Wasserkraftwerks Mühlhausen an der Enz ein. Wichtigste Verbesserung ist die Verlängerung der Fischtreppe von 30 auf über 100 Meter. Nach Umbaumaßnahmen am EnBW-Wasserkraftwerk ist der Kocher in Künzelsau seit Mai für Fische und andere im Fluss lebende Tiere wieder uneingeschränkt durchgängig. Die Auf- und Abstiegshilfe besteht aus insgesamt 31 Einzelbecken.

Herkömmliche Transformatoren, bei denen Mineralöl als Isolier- und Kühlmittel verwendet wird, sind beispielsweise in Wasserschutzgebieten oder in Bereichen mit erhöhten Brandschutzauflagen nicht zulässig. Die EnBW untersucht bereits seit 2010 den Einsatz von Transformatoren, bei denen Pflanzenöl als Isoliermittel eingesetzt wird. Im Juni 2016 startete nun ein großer Feldtest mit über 100 der neuartigen Transformatoren. Allein dabei werden 37 t Mineralöl eingespart. Insgesamt betreibt unsere Tochtergesellschaft Netze BW rund 26.500 Ortsnetztrafos, die den Strom von der Mittelspannung auf die in Haushalten und Gewerbe übliche Niederspannung umwandeln. Bis zu 1.000 dieser Trafos müssen jährlich ersetzt werden. Verläuft der nun gestartete Feldtest erfolgreich, könnte die neue, umweltschonende Technik flächendeckend zum Einsatz kommen.

Weitere wichtige Themen aus dem Konzern

Im Dialog mit unseren Stakeholdern

Aktuelle Beispiele

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Aktie und Kapitalmarkt

Die beiden Großaktionäre der EnBW AG, das Land Baden-Württemberg mittelbar über die NECKARPRI-Beteiligungs-gesellschaft mbH und die OEW Energie-Beteiligungs GmbH, halten jeweils 46,75 % am Grundkapital der Gesellschaft.

Insgesamt stellt sich die Aktionärsstruktur zum 30. Juni 2016 wie folgt dar:

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Aktionäre der EnBW
Anteile in % (1)
OEW Energie-Beteiligungs GmbH 46,75
NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH 46,75
Badische Energieaktionärs-Vereinigung 2,45
Gemeindeelektrizitätsverband Schwarzwald-Donau 0,97
Neckar-Elektrizitätsverband 0,63
EnBW Energie Baden-Württemberg AG 2,08
Sonstige Aktionäre 0,39

(1) Abweichung zu 100 % aufgrund von Rundungen.

Aufgrund der Aktionärsstruktur der EnBW AG und des daher sehr begrenzten Handelsvolumens der Aktie ist der EnBW-Kurs nur geringen Schwankungen unterworfen. Zum 30. Juni 2016 lag der Börsenkurs der Aktie bei 20,52 €.

Die EnBW führt einen kontinuierlichen und offenen Dialog mit den Teilnehmern des Kapitalmarktes, um das Vertrauen von Investoren, Analysten und Ratingagenturen in das Unternehmen zu jeder Zeit sicherzustellen. Im April 2016 fand das jährliche Investoren-Update an wichtigen Finanzplätzen wie beispielsweise London, Paris und Frankfurt statt. Im Juni 2016 nahmen wieder mehr als 50 Vertreter der Kernbanken am diesjährigen EnBW-Bankentag teil, um sich über die aktuellen Entwicklungen des Unternehmens und der Energiebranche zu informieren (www.enbw.com/bankentag). Auch im weiteren Jahresverlauf 2016 wird die EnBW über die Regelpublizität hinaus mit Analysten, Investoren und den Ratingagenturen kommunizieren. Der Kapitalmarkttag wird am 29. September 2016 stattfinden. Wie auch der Bankentag genießt diese Veranstaltungsform hohe Wertschätzung, weil sie viel Raum für direkte Fragen an das Management bietet.

Gesellschaft

Die EnBW ist sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Mit ihrem Engagement für gesellschaftliche Belange agiert sie nahe am Kunden und richtet ihre Aktivitäten auf die Zielgruppen Endkunden, Geschäftspartner und Kommunen aus. Dabei bewegt sie sich vornehmlich innerhalb ihres überwiegenden unternehmerischen Wirkungskreises in Baden-Württemberg. Im Interesse der allgemeinen Zukunftssicherung unterstützt die EnBW neben dem Breitensport auch die Bereiche Bildung, Wissen und Lernen. Interaktion und Mitmachen sind weitere Leitmotive unseres gesellschaftlichen Engagements.

Der starke Zustrom von Flüchtlingen nach Europa, insbesondere nach Deutschland, hat sich in den vergangenen Monaten zu einer großen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderung entwickelt. Eine dauerhafte Perspektive für die Asylsuchenden ist ebenso gefragt wie kurzfristige humanitäre Hilfe. Die EnBW engagiert sich auf mehreren Ebenen: Seit Januar 2016 befinden sich rund 30 Flüchtlinge in Karlsruhe und Stuttgart in einem Integrationsprogramm, das auf eine Ausbildung bei der EnBW vorbereitet. Hierfür wurden vier neue Ausbilderstellen geschaffen. Anfang September 2016 werden die aus dem Vorpraktikum ausgewählten Flüchtlinge die einjährige Einstiegs­qualifizierung zur Vorbereitung auf ihren technischen Ausbildungsberuf bei der EnBW beginnen. Darüber hinaus unterstützt die EnBW in der Flüchtlingshilfe ehrenamtlich tätige Mitarbeiter und fördert deren Vernetzung, um Hilfsmaßnahmen zu koordinieren, Erfahrungen auszutauschen und weitere Helfer zu mobilisieren.

Accenture, EnBW, Evonik und die Wirtschaftswoche haben sich 2010 zusammengeschlossen, um herausragende zukunftsweisende Innovationen deutscher Unternehmen mit einem Preis auszuzeichnen. Der Deutsche Innovationspreis berücksichtigt neben Produktinnovationen auch innovative Geschäftsmodelle, Prozesse und Dienstleistungen sowie Organisations- und Marketinginnovationen. Die Preisverleihung 2016 fand am 8. April in München statt. Neben etablierten Großunternehmen wie Schaeffler Technologies, BMW Group und ThyssenKrupp wurden auch mittelständische Unternehmen und Start-ups ausgezeichnet.

Seit vielen Jahren bietet die EnBW insbesondere jungen Künstlern in ihren Verwaltungsgebäuden die Gelegenheit zur Ausstellung ihrer Werke. Unter dem Titel „Menschenbilder-Arbeitswelten“ zeigte die Künstlerin Mona Breede am Konzernsitz in Karlsruhe von Mai bis Juli 2016 eine Foto­ausstellung eindrucksvoller Porträts von Mitarbeitern der EnBW. Im Oktober 2016 wird die Ausstellung in der EnBW City in Stuttgart zu sehen sein. Dort fand von Mitte Juni bis Ende Juli 2016 die Ausstellung „Visual Power“ statt, bei der Studierende der Kunstakademie Stuttgart ihre Übersetzung des Wortes „Energie“ aus Liedtexten in darstellerische Formen vorstellten.

Als regional verwurzeltes Unternehmen ist die EnBW seit vielen Jahren Partner und Förderer des Sports in Baden-Württemberg. Wir unterstützen beispielsweise den Badischen Turner-Bund und den Schwäbischen Turnerbund, fördern Breiten- und Nachwuchssport und begleiten zahlreiche Veranstaltungen und Initiativen. Auch beim Landesturnfest in Ulm Ende Juli 2016 ist die EnBW vor Ort: Im „EnBW Electric Hotel“ können Teilnehmer und Besucher ihre Smartphones deponieren und mit Strom aus erneuerbaren Energien - auch aus eigener Muskelkraft aufladen.

Forschung, Entwicklung und Innovation

Ziel von Forschung und Entwicklung bei der EnBW ist, mittel- und langfristige Marktchancen zu erschließen. Die Aufgabe besteht darin, wichtige Trends und technologische Entwicklungen früh zu erkennen und in Pilot- und Demonstrationsprojekten Know-how aufzubauen, das für die spätere wirtschaftliche Nutzung notwendig ist. Daher führen wir gemeinsam mit den operativen Einheiten der EnBW oder mit Kunden Forschungsprojekte direkt am Ort ihres späteren Einsatzes durch. So werden aus erfolgreichen Forschungsprojekten Innovationen für die EnBW.

Im Geothermiekraftwerk Soultz-sous-Forêts haben die Partner Electricité de Strasbourg und EnBW den Kraftwerksteil erneuert. Im Juni 2016 begann die Inbetriebnahme. Diese und weitere Geothermieanlagen bilden den Ausgangspunkt für weitere Analysen. So ist die EnBW Partner in dem von der EU geförderten Projekt DESTRESS mit einer Laufzeit von vier Jahren, das im März 2016 unter der Konsortialführung des Geoforschungszentrums Potsdam mit weiteren internationalen Partnern, vor allem aus der EU, gestartet wurde. Ziel ist die Weiterentwicklung von Methoden, um Erdwärmestrom noch profitabler und zugleich umweltverträglich zu erschließen. Dazu versucht man auf Basis bereits durchgeführter Geothermieprojekte herauszufinden, welches Vorgehen hohen Wärmeentzug aus dem unterirdischen Reservoir ermöglicht und gleichzeitig keine spürbaren Umweltauswirkungen hervorgerufen hat. Der Beitrag der EnBW, die im Mai ihre Arbeit an dem Projekt aufgenommen hat, besteht vor allem in der Risikoanalyse von Verfahren zur Leistungs­steigerung. Damit soll das Know-how für die wirtschaftliche Nutzung der Geothermie in Dienstleistungen und in eigenen Projekten ausgebaut werden.

Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben im Rahmen der Forschungsplattform Dezentrale Energie, in der das DLR und die EnBW seit dem Jahr 2008 kooperieren, eine Pilotanlage entwickelt und getestet, die Biomasse aus der Landschaftspflege wie beispielsweise Schnittgut und Holzabfälle direkt vor Ort für die Energieversorgung nutzen kann. Dafür wurde erstmals ein bereits bestehendes Holzvergaserkraftwerk mit einer sogenannten Mikrogasturbine ausgerüstet. Eine eigens entwickelte Brennkammer verbrennt das aus Biomasse gewonnene Gas hocheffizient und sehr schadstoffarm. Das Projekt hat gezeigt, dass die Mikrogasturbine für die Gewinnung von Strom und Wärme aus Holzgas eine Alternative zum Gasmotor sein kann.

Seit Januar 2016 testet die EnBW-Tochtergesellschaft MSE Mobile Schlammentwässerungs GmbH (MSE) die Rückgewinnung von Phosphat aus kommunalen Klärschlämmen. Herzstück des Verfahrens ist ein chemischer Abscheideprozess, den die EnBW mitentwickelt hat und patentrechtlich hat schützen lassen. Die Anlagentechnik wird auf Lkw-Aufliegern installiert, ist dadurch mobil und kann modular an bestehende Kläranlagen angeschlossen werden. Im Verlauf des zweiten Quartals 2016 erfolgten Praxistests in den Kläranlagen Stuttgart-Büsnau und Speyer, bei denen rund die Hälfte des im Klärschlamm enthaltenen Phosphats als Dünger abgeschieden werden konnte. Im Mai stellte MSE das Verfahren auf der Weltleitmesse für Umwelttechnologien, IFAT, in München vor.

Im Rahmen der Jahrestagung des KIT-Zentrums Energie zeichnete die EnBW-Stiftung Prof. Hartmut Schmeck mit dem Heinrich-Hertz-Preis 2016 aus. Der Preis würdigt insbesondere Prof. Schmecks Beiträge zur Entwicklung und zum Einsatz innovativer Informations- und Kommunikationstechnologien in intelligenten Energiemanagementsystemen. Die EnBW-Stiftung vergibt die Auszeichnung seit 1975 für besondere wissenschaftliche oder technische Leistungen auf dem Gebiet der Erzeugung, Verteilung und Anwendung elektrischer Energie oder für anwendungsorientierte Forschungstätigkeiten.

Mit ihren Innovationsaktivitäten geht die EnBW ganz gezielt Partnerschaften und Beteiligungen ein, um die eigenen Kompetenzen zu ergänzen. Potenzielle Geschäftsideen werden sowohl im Unternehmen entwickelt als auch von außen herangezogen und genutzt, um das Portfolio weiter auszubauen. Interne Start-up-Teams werden im EnBW-Innovationscampus angesiedelt, wo sie ihre Ideen bis zur Marktreife weiterentwickeln. Konzepte externer Start-ups werden mit den internen Konzepten der EnBW verknüpft und ergänzt. Die EnBW fokussiert sich darauf, energiewirtschaftliche Fähigkeiten und Innovationen aus der digitalen Welt zu kombinieren, um daraus neue Geschäfte zu generieren.

Nachdem die EnBW im Jahr 2015 auf der CeBIT in der CODE_n-Halle mit ersten innovativen Projekten vertreten war, präsentiert sie sich gemeinsam mit anderen führenden Wirtschaftsunternehmen 2016 mit eigenen marktreifen Start-ups auf der Nachfolgeveranstaltung, dem „new.New Festival“ im Zentrum für Kunst- und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe. An diesem neuen und in Baden-Württemberg einmaligen Format eines „Innovations-Festivals“ beteiligt sich die EnBW als Innovationspartner mit den Themen Nachhaltige Mobilität, Smart City/Infrastruktur sowie Big Data. Im Rahmen des „new.New Festivals“ haben Start-ups die Möglichkeit, sich mit Projekten für die vier Themencluster „Applied FinTechs“, „Connected Mobility“, „Health Tech“ und „Photonics 4.0“ zu bewerben. Die von einer Fachjury ausgewählten 50 Finalisten erhalten die Gelegenheit, ihre Geschäftsmodelle beim „new.New Festival“ vom 20. bis 22. September 2016 im ZKM zu präsentieren.

Nach ihrem Einstieg bei dem in der Solarbranche tätigen Hamburger Unternehmen DZ-4 investierte die EnBW über ihre Tochtergesellschaft EnBW New Ventures GmbH nun in ein weiteres „junges“ Unternehmen. Das im Jahr 2013 gegründete Berliner Start-up-Unternehmen Lumenaza entwickelt eine Software-Plattform, über die die dezentrale Produktion, die Speicherung und der Verbrauch von Strom flexibel und intelligent gesteuert werden.

Gemeinsam mit führenden Wirtschaftsunternehmen aus Baden-Württemberg und der Stuttgarter Pioniergeist GmbH startete die EnBW im April 2016 ein landesweites Ideenprogramm namens „ACTIVATR“. Ziel dieses Programms war es, zwei Monate lang Konzernmitarbeiter gemeinsam mit externen Jungunterneh­mern Ideen für neue Geschäftsmodelle entwickeln zu lassen. Die EnBW gab dazu zwei Themenschwerpunkte vor: „Mehrwertdienste für Ladeinfrastruktur“ und „Smart City Data - urbane Daten innovativ nutzen“. An beiden Themenfeldern arbeitete je ein Team - bestehend aus zwei EnBW-Mitarbeitern und zwei Gründern, um ein wirtschaftlich tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln. Das Geschäftsmodell „binando“ aus dem Smart-City-Team, das ein intelligentes Müllmanagement für die smarte Stadt entwickeln will, hat es dabei in die dritte Phase am EnBW-Innovationscampus geschafft. Bis Ende 2016 wird an einem Prototyp gearbeitet und das Geschäftsmodell weiter ausgebaut.

Beschaffung

Zur Leistungserstellung der EnBW trägt eine große Zahl von Lieferanten und Dienstleistern bei. Die EnBW legt größten Wert auf die effiziente und nachhaltige Gestaltung der Beschaffungsprozesse und die kontinuierliche Steigerung des Wertbeitrags der Einkaufsorganisation.

Einen wesentlichen Schritt zur Erfüllung dieser Anforderungen stellte das Projekt „Transformation Einkauf“ dar, das Mitte April 2016 erfolgreich beendet und in die Linie überführt wurde. In der Linie werden die erlernten Grundprinzipien und die Vorgehensweise fortgeführt und die im Rahmen des Projekts zusammen mit den Fachbereichen gemeinsam vereinbarten Maßnahmen zur Erreichung von Einsparungen umgesetzt. Ziel ist, in Anlehnung an Best-Practice-Ansätze aus der Industrie in noch höherem Maße als bisher Optimierungspotenziale für die EnBW zu realisieren. Zudem soll der Einkauf noch stärker in der Rolle als Wertschöpfungspartner im Konzern verankert werden.

Der Aufbau einer integrierten Einkaufsplattform und die Einführung automatisierter Bestellprozesse gestalten die Beschaffung der EnBW noch effizienter und transparenter. Die Einkaufsplattform umfasst eine einheitliche Präqualifizierung der Lieferanten, die Teilnahme an Ausschreibungen, die Abgabe von Angeboten sowie die Lieferantenbewertung. Der Aufbau der Einkaufsplattform wird in einen größeren Gesamtzusammenhang gestellt und mit dem Zukunftsthema Digitalisierung eng verzahnt.

Alle wesentlichen Lieferanten sind in einem ersten Schritt auf die Einhaltung gesetzlicher und sozialer Standards verpflichtet worden. Im zweiten und dritten Schritt werden im Laufe des Jahres 2016 die kommerzielle und die technische Präqualifikationsstufe definiert und schrittweise eingeführt. Die Lieferantenbewertung fasst Fuß und bildet zusammen mit der Lieferantenpräqualifikation den Grundstein für ein aktives Lieferantenmanagement auf Benchmark-Niveau.

Mit Wirkung vom 1. Mai 2016 ist das Contract- und Claim Management in der Funktionaleinheit Einkauf zentralisiert. Dieser Bereich ist künftig konzernweit auch für das lieferantenseitige Contract- und Claim-Management für Großprojekte insbesondere im Bereich Offshore-Windkraft­anlagen - zuständig. Damit wird die Zielsetzung verfolgt, Projekte durch eine enge und konstruktive Kooperation zwischen den Bereichen erfolgreich umzusetzen. Durch klare Strukturen und Verantwortlichkeiten entfallen Doppelstrukturen und Redundanzen. So nutzen wir Synergien und erzielen Effizienzsteigerungen. Darüber hinaus wird eine durchgängige Begleitung von Prozessen und Projekten von der Auftragsvergabe über die Bau- bis zur Betriebsphase aus einer Hand gewährleistet. Ein zentrales Contract- und Claim-Management ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für „EINE EnBW“.

Eine verantwortungsvolle Rohstoffbeschaffung ist insbesondere im Bereich Kohle für die EnBW von wesentlicher Bedeutung.

Im ersten Halbjahr 2016 wurde Russland anstelle von Kolumbien für die EnBW das wichtigste Förderland.

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Herkunft der Kohlelieferungen an EnBW-Kraftwerke
in Mio. t 1.1. -30.6.2016 1.1. -30.6.2015 Veränderung in %
Russland 1,21 0,84 44,0
Kolumbien 0,63 0,93 -32,3
USA 0,20 0,20 0,0
Polen 0,07
Südafrika 0,05 0,42 -88,1
Deutschland 0,01 0,17 -94,1
Australien 0,03
Gesamt 2,17 2,59 -16,2

Die EnBW führte den konstruktiven Stakeholderdialog im Bereich Kohlebeschaffung 2016 in Deuschland, Kolumbien und Russland kontinuierlich fort: Die kolumbianischen Kohleproduzenten antworteten zu Fragenkatalogen umfassend auf Vorstandsebene, und die EnBW stellte wesentliche Erkenntnisse sowohl den Teilnehmern der Kolumbien-Informationsreise vom März 2015 als auch dem EnBW-Aufsichtsrat vor.

Im Rahmen der technischen Unterstützung für dezentrale Trinkwasserversorgungsprojekte in vom Kohlebergbau betroffenen Gemeinden wurde ein erstes Solarpumpensystem in einem handgegrabenen Brunnen auf der Halbinsel La Guajira in Betrieb genommen. Bei der Übertragung dieses Konzepts auf andere Gemeinden lässt sich die zahlreich vorhandene dezentrale Infrastruktur künftig automatisiert und komfortabel nutzen, was die Investitionen reduzieren wird. Auch die Wege zum Wasserholen für die Bevölkerung werden dadurch kürzer. Durch die fortgesetzte technische Unterstützung ist in den nächsten Monaten mit weiteren Projektfortschritten zu rechnen.

Im Nachhaltigkeitsregister werden die wichtigsten Kohlelieferanten systematisch analysiert und dokumentiert. Dabei vertieft die EnBW im Zuge der gestiegenen quantitativen Bedeutung auch den Dialog mit russischen Stakeholdern und Produzenten. Mit diesen Maßnahmen unterstreicht die EnBW ihr Engagement für eine verantwortliche Kohlebeschaffung.

Chancen- und Risikobericht

Die Risikolage des EnBW-Konzerns bewegte sich in den ersten sechs Monaten 2016 gegenüber der Berichterstattung zum Jahres­ende 2015 weiterhin auf hohem Niveau. Die Herausforderungen für die Energiewirtschaft durch die Energiewende in Deutschland sind unverändert hoch, eröffnen jedoch zugleich auch Chancen für entschlossen und flexibel agie­rende Marktteilnehmer. Bestandsgefährdende Risiken bestehen für den EnBW-Konzern derzeit nicht.

Die EnBW definiert den Begriff Chance/Risiko als Ereignis oder Mehrzahl von Ereignissen mit Wirkung einer künftig potenziell positiven/negativen Abweichung von Zielen des Konzerns, einer einzelnen Gesellschaft oder Funktion, das heißt eine mögliche Übererfüllung/Nichterreichung von strategischen, operativen, finanziellen und Compliance-Zielen. Risiken können entweder aus grundsätzlich kalkulierbaren, aber dennoch der Zufälligkeit unterliegenden oder aber aus nicht vorhersehbaren Ereignissen entstehen. Chancen können im Umfeld des EnBW-Konzerns oder im Rahmen einer einzelnen Geschäftstätigkeit entstehen. Oft sind Chancen aber auch die Gegenpositionen der ent­sprechenden Risiken.

Im vorliegenden Halbjahresfinanzbericht Januar bis Juni 2016 werden in Anknüpfung an die Berichterstattung des Konzernlageberichts 2015 wesentliche Chancen und Risiken dargestellt, falls sie sich im Berichtszeitraum verändert haben oder neu aufgetreten beziehungsweise entfallen sind.

Segmentübergreifende Risiken und Chancen

Schadensersatzansprüche EWE/VNG: Im Mai 2013 hatte die EWE eine Schiedsklage bei der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit gegen die EnBW eingereicht. Am 16. Oktober 2015 schloss die EnBW eine Vereinbarung über die grundlegende Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse mit der EWE. Mit Abschluss dieser Transaktion am 20. April 2016 wurde auch das Schiedsgerichtsverfahren zwischen EWE und EnBW einvernehmlich beendet. Damit ist dieses Risiko entfallen.

Diskontierungszins für Pensionsrückstellungen: Per Ende Juni 2016 belief sich der Diskontierungszinssatz auf 1,5 %, 0,8 Prozentpunkte unter dem Zinssatz zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 (2,3 %). Dies führte zu einem um 925,9 Mio. € höheren Barwert der Pensionsverpflichtungen. Die unsichere künftige Zinsentwicklung mit ihren Auswirkungen auf die Pensionsrückstellungen kann sich positiv oder negativ auf die Entwicklung der bereinigten Nettoschulden auswirken. Hier sehen wir derzeit für das verbleibende Geschäftsjahr eine hohe Chancen- und eine hohe Risiko­ausprägung. Dies könnte sich über Effekte im mittleren bis hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich sowohl positiv als auch negativ auf die bereinigten Nettoschulden und damit auf die Top-Leistungskennzahl Dynamischer Verschuldungsgrad auswirken.

Segment Erneuerbare Energien

Windertragsschwankungen: Die Erzeugung aus Wind On- und Offshore unterliegt windabhängigen Schwankungen. Für das verbleibende Geschäftsjahr sehen wir aufgrund schwacher Windverhältnisse ein Risiko negativer Auswirkungen auf die Top-Leistungskennzahl Adjusted EBITDA.

Segment Erzeugung und Handel

Verfügbarkeit Kraftwerke: Der Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 2) ist nach Abschluss der Jahresrevision seit 1. Juni 2016 wieder am Netz. In der Anlage wurden Prüf- und Instandhaltungstätigkeiten durchgeführt, Brennelemente ausgetauscht und mehrere technische Projekte umgesetzt. Parallel zu den Revisionsarbeiten haben wir das von uns aufgedeckte Fehlverhalten von drei Mitarbeitern eines exter­nen Dienst­leisters umfassend aufgearbeitet und Maßnahmen gegen eine Wiederholung abgeleitet. Das Risiko einer außerplanmäßigen Nichtverfügbarkeit im Zusammenhang mit diesem Sachverhalt ist daher entfallen.

Klage Moratorium: Die EnBW AG hatte am 23. Dezember 2014 vor dem Landgericht Bonn gegen das Land Baden-Württemberg und gegen die Bundesrepublik Deutschland auf der Grundlage eines Amtshaftungsanspruchs Klage auf Zahlung von Schadensersatz erhoben. Hintergrund ist die nach den Ereignissen von Fukushima vom Umweltministerium Baden-Württemberg auf Bitten und in Abstimmung mit dem Bundesumwelt­ministerium erlassene Anordnung auf vorübergehende dreimonatige Einstellung des Leistungsbetriebs von GKN I und KKP 1. In einem in Hessen durchgeführten Verfahren wurde rechtskräftig festgestellt, dass die dort ergangene inhaltsgleiche Anordnung rechtswidrig war. Das Landgericht Bonn hat die Klage der EnBW am 6. April 2016 abgewiesen. Gegen dieses Urteil hat die EnBW das Rechtsmittel der Berufung zum Oberlandesgericht (OLG) Köln eingelegt. Sollte der Schadens­ersatzklage abschließend stattgegeben werden (eventuell wird das OLG Köln Revision zum BGH zulassen), könnte sich hieraus eine positive Auswirkung auf das Adjusted EBITDA ergeben.

Zinsänderung Kernenergierückstellungen: Maßgeblich für die Bestimmung des Barwerts von Kernenergierückstellungen ist der Diskontierungszinssatz. Eine Senkung des Diskontierungszinssatzes wirkt sich negativ auf die Höhe der bereinigten Nettoschulden aus. Umgekehrte Entwicklungen könnten entsprechend positive Effekte auf die bereinigten Nettoschulden haben. Im Vergleich zum 31. Dezember 2015 wurde der Zinssatz um 0,1 Prozentpunkte auf 4,6 % gesenkt. Dies führte zu einer Erhöhung der Kernenergierückstellungen um 139,8 Mio. €. Darüber hinaus sehen wir derzeit für das verbleibende Geschäftsjahr grundsätzlich eine hohe Risikoausprägung. Dies könnte sich über Effekte im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich negativ auf die bereinigten Nettoschulden und damit die Top-Leistungs­kennzahl Dynamischer Verschuldungsgrad auswirken.

Kommission zur Überprüfung der Finanzierung des Kern­energieausstiegs: Eine von der Bundesregierung Mitte Oktober 2015 eingesetzte Kommission zur Überprüfung der. Finanzierung des Kernenergieausstiegs (KFK) hat Ende April 2016 Empfehlungen zur Anpassung des Finanzierungssystems für den Kernenergieausstieg erarbeitet. Die KFK schlägt vor, dass die Aufgaben der Zwischen- und Endlagerung des radioaktiven Abfalls und die dafür notwendigen Mittel dem Staat zur Sicherung übertragen werden. Die verbleibenden Aufgaben, also insbesondere die Stilllegung und der Rückbau der Kernkraftwerke und die Verpackung des radioaktiven Abfalls zur Zwischenlagerung, sowie die Finanzsicherung sollen bei den Unternehmen verbleiben.

Insgesamt sollen die Energieversorgungsunternehmen zur finanziellen Sicherung notwendige Mittel in Höhe von 17,2 Mrd. € zuzüglich eines Risikozuschlags von 35 % an den Staat übertragen. Diese Mittel mit einer Gesamthöhe von 23,3 Mrd. € sollen in einen öffentlich-rechtlichen Fonds eingebracht werden. Mit der schrittweisen Zahlung des Risiko­zuschlags werden die Betreiber enthaftet. Der Anteil der EnBW an den Zahlungen würde rund 20 % betragen.

Sofern die Vorschläge der KFK gesetzlich umgesetzt werden, führt der Risikozuschlag zu einer außerordentlichen Ergebnisbelastung und einer Verschlechterung der Top-Leistungskennzahl Dynamischer Verschuldungsgrad.

Kraftwerksoptimierung: Nach Abschluss des Erzeugungshedges bewirtschaftet die Geschäftseinheit Handel den Einsatz der Assets kontinuierlich weiter. Dies erfolgt im Rahmen der Kraftwerksoptimierung am Terminmarkt, durch die Vermarktung von Systemdienstleistungen, über die Einsatz­planung bis in den Spot- und Intraday-Handel. Insbesondere rückläufige Systemdienstleistungserlöse sowie eine geringe Termin- und Spotmarktvolatilität könnten sich im Jahr 2016 im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich negativ auf die Top-Leistungskennzahl Adjusted EBITDA auswirken. Hier sehen wir derzeit eine hohe Risikoausprägung.

Marginzahlungen: Bei ungünstiger Marktentwicklung kann es aufgrund der Marginregelungen bei Börsengeschäften und bilateralen Marginvereinbarungen zu kurzfristigen Liquiditätsabflüssen kommen. Diese werden spätestens bei Erfüllung der zugrunde liegenden Termingeschäfte wieder ausgeglichen. Mittels Stresstests wird dieses Liquiditätsrisiko kontinuierlich überwacht. Durch Preisschwankungen und höhere Volumen am Großhandelsmarkt durch den beschlossenen Rückzug aus dem klassischen Strom- und Gasvertrieb mit Großkunden (B2B), kommt es zu potenziell höheren Marginzahlungen. Hier sehen wir derzeit eine hohe Chancen- und Risikoausprägung. Dies könnte sich 2016 im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich auf die bereinigten Nettoschulden und auf die Top-Leistungskennzahl Dynamischer Verschuldungs­grad auswirken.

Prognosebericht

Im vorliegenden Prognosebericht gehen wir auf die erwartete künftige Entwicklung der EnBW für das laufende Geschäftsjahr ein. Es ist zu beachten, dass die gegenwärtigen Rahmenbedingungen die Unsicherheit in Bezug auf Aussagen über die künftige Entwicklung erhöhen, da zugrunde liegende Prämissen rasch ihre Gültigkeit verlieren können.

Erwartete Entwicklung der finanziellen Leistungskennzahlen

Umsetzung der Strategie im Dreijahreszeitraum

Um die Energiewende auch künftig aktiv gestalten zu können, ist für den Zeitraum 2016 bis 2018 ein umfangreiches Investitionsprogramm in Höhe von 6 Mrd. € geplant. Diese teilen sich auf in 1,4 Mrd. € (24 %) für Bestandsprojekte und 4,6 Mrd. € (76 %) für Wachstumsprojekte. Das Volumen des Investitionsprogramms übersteigt den Wert des Dreijahres­zeitraums 2015 bis 2017 um 2 Mrd. €. Die Erhöhung ist im Wesentlichen auf den Offshore-Windpark EnBW Hohe See und den Zugang der Anteile an der VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG) zurückzuführen.

Rund 34 % der Investitionen beziehungsweise 19 % der Wachstumsinvestitionen fließen in das Segment Netze. Um den Transport der erneuerbaren Energien aus dem Norden in den Süden Deutschlands zu ermöglichen, sind im Netzentwicklungsplan Mittel für die Realisierung von zwei Korridoren im Übertragungsnetz vorgesehen, an denen unsere Tochtergesellschaft TransnetBW beteiligt ist. Dies betrifft in den Jahren 2016 bis 2018 das Projekt ULTRANET. Darüber hinaus werden umfangreiche Investitionen in den Ausbau und die Ertüchtigung der bestehenden Verteilnetze getätigt, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und den Lastzuwachs durch die dezentrale Stromeinspeisung zu bewältigen.

Auf das Segment Erneuerbare Energien entfallen rund 28 % der gesamten Investitionen beziehungsweise 27 % der Wachstumsinvestitionen. Enthalten sind Mittel für die Realisierung des Offshore-Windparks EnBW Hohe See sowie für die Errichtung von Onshore-Windparks aus unserer umfangreichen Projektpipeline. Die at equity konsolidierten Aktivitäten in der Türkei sind im Investitionsprogramm mit dem anteiligen Eigenkapital abgebildet.

In den Segmenten Vertriebe sowie Erzeugung und Handel fallen rund 10 % der Investitionen beziehungsweise 3 % der Wachstumsinvestitionen an. Im Vertrieb sind - im Gegensatz zum klassischen anlagenintensiven Geschäft eines Energieversorgers - für die Entwicklung des dezentralen Lösungsanbieters geringere Investitionen erforderlich. Ein wesentlicher Teil der Investitionen ist für die flächendeckende Einführung von intelligenten Zählern vorgesehen. Auf das Segment Erzeugung und Handel entfallen entsprechend unserer Strategie nur rund 6 % der gesamten Investitionen.

Der Erwerb der Mehrheitsanteile an der VNG ist unter Sonstiges abgebildet, da die VNG im Jahr 2016 at equity konsolidiert wird. Daher entfallen auf dieses Segment 28 % der Investitionen im Planungszeitraum. Im Integrierten Bericht 2015 wurde die Übernahme der VNG noch in den Segmenten Netze, Vertriebe sowie Erzeugung und Handel abgebildet. Wir gehen davon aus, dass die VNG ab Mitte 2017 vollkonsolidiert wird.

Das Investitionsprogramm reflektiert unsere Strategie zum massiven Ausbau der erneuerbaren Energien, zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit in den regulierten Bereichen des Übertragungs- und Verteilnetzes (jeweils Strom und Gas) sowie zur Stärkung des Gasgeschäfts außerhalb des regulierten Bereichs.

Um Teile des Investitionsvolumens von rund 6 Mrd. € zu finanzieren, sind in den Jahren 2016 bis 2018 Desinvestitionen in Höhe von 2,2 Mrd. € vorgesehen. Darin enthalten sind der bereits erfolgte Abgang von 20 % unserer EWE-Anteile im Jahr 2016 sowie der Verkauf der EnBW Propower GmbH mit dem Heizkraftwerk Eisenhüttenstadt. Der Verkauf von Eisenhüttenstadt wurde zum 31. Dezember 2015 getätigt, wobei die Kaufpreiszahlung erst im Januar 2016 erfolgte. Auch in Zukunft sind Desinvestitionen im Onshore- und Offshore-Bereich vorgesehen, die auf unseren bereits realisierten Beteiligungsmodellen aufbauen. Die restlichen Desinvestitionen entfallen auf den Verkauf von Immobilien, auf den Erhalt von Baukostenzuschüssen sowie auf die Veräußerung von Tochtergesellschaften.

Das Investitions- und Desinvestitionsprogramm für den Zeitraum 2016 bis 2018 wird bislang planmäßig umgesetzt.

Adjusted EBITDA und Anteil der Segmente am Adjusted EBITDA

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Erwartete Ergebnisentwicklung 2016 gegenüber dem Vorjahr
Adjusted EBITDA Anteil der Segmente am Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns
H1 2016 2015 H1 2016 2015
Vertriebe geringer -20 % geringer -20 % 5 % bis 15 % 5 % bis 15 %
Netze größer +20 % größer +20 % 45 % bis 55 % 45 % bis 55 %
Erneuerbare Energien 10 % bis 20 % 10 % bis 20 % 15 % bis 20 % 15 % bis 20 %
Erzeugung und Handel geringer -20 % geringer -20 % 15 % bis 25 % 15 % bis 25 %
Sonstiges/Konsolidierung
Adjusted EBITDA Konzern -5 % bis -10 % -5 % bis -10 %

Die Ergebnisprognose für den Gesamtkonzern und die einzelnen Segmente aus dem Konzernlagebericht 2015 für das Gesamtjahr 2016 hat unverändert Bestand.

Im Segment Vertriebe erwarten wir im Jahr 2016 eine im Vergleich zum Vorjahr negative Ergebnisentwicklung. Dabei wirkt sich zum einen die Änderung des Konsolidierungskreises durch den Verkauf der EnBW Propower GmbH mit dem Heizkraftwerk Eisenhüttenstadt zum 31. Dezember 2015 negativ aus. Zum anderen stehen die Ergebnisse aufgrund des herausfordernden Wettbewerbsumfelds zunehmend unter Druck. Die angestrebten Ergebnisverbesserungen können dies nicht kompensieren. Wir gehen daher von einem stabilen bis leicht sinkenden Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns aus.

Das Adjusted EBITDA des Segments Netze wird 2016 voraussichtlich stark steigen und wieder das Niveau von 2013 erreichen. Dadurch wird es das ergebnisstärkste Segment sein. Diese deutliche, in unserer Strategie 2020 angelegte Ergebnisverschiebung zwischen den Segmenten wird somit bereits im Jahr 2016 eintreten. Die positive Entwicklung ist zum einen auf den Entfall der negativen Einmaleffekte zurückzuführen, die im zweiten Halbjahr 2015 im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich zu berücksichtigen waren. Dabei handelte es sich um Aufwendungen für Ausgleichszahlungen im Rahmen der Bewirtschaftung der Verlustenergiemengen sowie eine Belastung aufgrund der nachträglichen Anpassung des Wasserpreises in Stuttgart. Außerdem wirken sich höhere Erlöse aus Netznutzung in den Strom- und Gasnetzen ergebnissteigernd aus. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf die Einpreisung von höheren Pensionsrückstellungen gemäß HGB infolge der Niedrigzinsphase zurückzuführen. Wir gehen von einem stark steigen­den Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns aus.

Das Adjusted EBITDA des Segments Erneuerbare Energien wird 2016 weiter steigen. Die negative Ergebnisentwicklung unserer Laufwasserkraftwerke aufgrund weiter sinkender Großhandelsmarktpreise für Strom wird durch ganzjährige Ergebnisbeiträge unseres Offshore-Windparks EnBW Baltic 2 mehr als ausgeglichen; EnBW Baltic 2 war 2015 erst im zweiten Halbjahr vollständig in Betrieb genommen. Der Windpark wird auch nach Verkauf von 49,89 % der Anteile vollkonsolidiert. Die Höhe der Ergebnissteigerung hängt von der tatsächlichen Windstärke ab. Im ersten Halbjahr lag die Windstärke unter dem langjährigen Durchschnitt, der unserer Planung zugrunde liegt. Der Zubau im Bereich Onshore-Windkraft ist im Vergleich zur Offshore-Windkraft noch gering. Der nächste große Wachstumssprung wird mit der Inbetriebnahme des Offshore-Windparks EnBW Hohe See erfolgen, wohingegen der Zubau im Bereich Onshore-Windkraft zu einem kontinuierlichen Anstieg in den folgenden Jahren führen wird. Durch diese positive Entwicklung wird der Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns 2016 leicht steigen.

Das Adjusted EBITDA des Segments Erzeugung und Handel wird im Jahr 2016 sehr stark zurückgehen. Eine wesentliche Ursache dieser Entwicklung ist, dass wir den Strom aus unseren Kraftwerken zu niedrigeren Großhandelspreisen absetzen werden, als dies im Vorjahr der Fall war. Daneben wirkt sich ein zum Ende des dritten Quartals 2015 ausgelaufener Strombezugsvertrag im nuklearen Bereich negativ aus. Die im ersten Halbjahr wirkenden temporären Effekte aufgrund der im Vorjahresvergleich früheren Revision im Kernkraftwerk Philippsburg 2 (KKP 2) werden sich in der Gesamtjahresbetrachtung nivellieren. Zusätzlich werden die negativen Bewertungseffekte aus Derivaten im Vorjahresvergleich an Bedeutung verlieren. Der Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns wird deutlich sinken.

Das Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns wird somit 2016 zwischen -5 % und -10 % unter dem Niveau von 2015 liegen. Dies ist im Wesentlichen auf die fallenden Großhandelsmarktpreise und Spreads zurückzuführen. Die positive Entwicklung des Segments Netze sowie unser 2015 in Betrieb genommener Offshore-Windpark EnBW Baltic 2 können diese negativen Effekte nicht vollständig kompensieren.

Dynamischer Verschuldungsgrad

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2016 2015
Dynamischer Verschuldungsgrad 3,7 - 4,2 3,19

Bisher waren in der Prognose bereinigte Nettoschulden zwischen 6,3 Mrd. € und 6,8 Mrd. € hinterlegt und somit auf Basis der Ergebnisprognose ein Dynamischer Verschuldungsgrad von 3,2 bis 3,6. Auf Basis des aktuellen Zinsniveaus für Pensionsrückstellungen gehen wir nun von bereinigten Nettoschulden von 7,5 Mrd. € bis 8,0 Mrd. € zum Jahresende 2016 aus. Somit erwarten wir einen Dynamischen Verschuldungsgrad von 3,7 bis 4,2. Bisher nicht berücksichtigt sind die Vorschläge der Kommission zur Überprüfung der Finanzierung des Kernenergieausstiegs (KFK), die zu einer weiteren Belastung der bereinigten Nettoschulden führen werden. Die genaue Höhe ist jedoch noch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Mit Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens werden wir die Prognose für 2016 anpassen. In diesem Zusammenhang werden auch Gegenmaßnahmen zur Sicherstellung des Investitionsprogramms und der mittelfristigen Ergebnissicherung in die Prognose einfließen.

ROCE

Es ergeben sich keine wesentlichen Veränderungen gegenüber den im Prognosebericht des Integrierten Berichts der EnBW für das Jahr 2015 formulierten Erwartungen für das Geschäftsjahr 2016.

Erwartete Entwicklung der nicht finanziellen Top-Leistungskennzahlen

Nach Ablauf des ersten Halbjahres 2016 ergeben sich für die nicht finanziellen Leistungskennzahlen keine wesentlichen Veränderungen gegenüber den im Prognosebericht des Integrierten Berichts der EnBW für das Jahr 2015 formulierten Erwartungen für das Geschäftsjahr 2016.

Konzernhalbjahresabschluss

Gewinn- und Verlustrechnung

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in Mio. € 1.4. - 30.6.2016 1.4. - 30.6.2015 1.1. - 30.6.2016 1.1. - 30.6.2015
Umsatzerlöse inklusive Strom- und Energiesteuern 4.786,3 5.193,7 10.185,6 11.317,9
Strom- und Energiesteuern -170,0 -176,1 -374,2 -404,1
Umsatzerlöse 4.616,3 5.017,6 9.811,4 10.913,8
Bestandsveränderung 6,4 16,5 36,6 28,0
Andere aktivierte Eigenleistungen 21,9 20,8 40,0 35,5
Sonstige betriebliche Erträge 81,2 90,6 308,4 339,0
Materialaufwand -3.774,1 -4.134,8 -7.814,4 -8.885,4
Personalaufwand -436,9 -422,9 -849,2 -827,3
Sonstige betriebliche Aufwendungen -245,0 -209,1 -645,0 -494,5
EBITDA 269,8 378,7 887,8 1.109,1
Abschreibungen -263,6 -238,5 -485,8 -463,2
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 6,2 140,2 402,0 645,9
Beteiligungsergebnis 57,0 257,9 70,9 316,9
davon Ergebnis at equity bewerteter Unternehmen (-18,0) (246,3) (-6,0) (303,2)
davon übriges Beteiligungsergebnis (75,0) (11,6) (76,9) (13,7)
Finanzergebnis -271,1 18,5 -537,2 235,6
davon Finanzerträge (61,1) (186,3) (171,3) (824,1)
davon Finanzaufwendungen (-332,2) (-167,8) (-708,5) (-588,5)
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -207,9 416,6 -64,3 1.198,4
Ertragsteuern -20,5 -29,2 -74,2 -98,7
Konzernfehlbetrag/-überschuss -228,4 387,4 -138,5 1.099,7
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis (16,8) (15,0) (55,7) (43,2)
davon auf die Aktionäre der EnBW AG entfallendes Ergebnis (-245,2) (372,4) (-194,2) (1.056,5)
Aktien im Umlauf (Mio. Stück), gewichtet 270,855 270,855 270,855 270,855
Ergebnis je Aktie aus Konzernfehlbetrag/-überschuss (€) (1) -0,91 1,37 -0,72 3,90

(1) Verwässert und unverwässert; bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis.

Gesamtergebnisrechnung

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in Mio. € 1.4. - 30.6.2016 1.4. - 30.6.2015 1.1. - 30.6.2016 1.1. - 30.6.2015
Konzernfehlbetrag/-überschuss -228,4 387,4 -138,5 1.099,7
Neubewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen -561,7 1.100,5 -952,4 331,3
At equity bewertete Unternehmen 0,0 -30,9 1,4 -81,3
Ertragsteuern auf ergebnisneutral erfasste Aufwendungen und Erträge -0,7 -83,0 20,1 6,2
Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge ohne künftige ergebniswirksame Umgliederung -562,4 986,6 -930,9 256,2
Unterschied aus der Währungsumrechnung -2,0 5,3 -8,1 42,3
Cashflow Hedge 96,9 85,8 133,2 69,7
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 42,6 -317,0 -28,1 -450,5
At equity bewertete Unternehmen -38,8 8,3 -45,0 3,6
Ertragsteuern auf ergebnisneutral erfasste Aufwendungen und Erträge -29,6 9,7 -47,2 13,8
Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge mit künftiger ergebniswirksamer Umgliederung 69,1 -207,9 4,8 -321,1
Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge -493,3 778,7 -926,1 -64,9
Gesamtergebnis -721,7 1.166,1 -1.064,6 1.034,8
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis (15,8) (16,9) (50,6) (57,4)
davon auf die Aktionäre der EnBW AG entfallendes Ergebnis (-737,5) (1.149,2) (-1.115,2) (977,4)

Bilanz

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in Mio. € 30.06.2016 31.12.2015
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 1.708,4 1.744,9
Sachanlagen 13.426,2 13.508,1
At equity bewertete Unternehmen 1.819,9 826,1
Übrige finanzielle Vermögenswerte 8.286,6 8.309,3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 766,2 760,3
Sonstige langfristige Vermögenswerte 360,2 345,7
Latente Steuern 76,8 93,4
26.444,3 25.587,8
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorratsvermögen 824,7 877,5
Finanzielle Vermögenswerte 1.114,7 1.353,9
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.789,2 2.787,3
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 2.676,2 3.034,7
Flüssige Mittel 2.707,2 3.501,1
11.112,0 11.554,5
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 17,1 1.015,9
11.129,1 12.570,4
37.573,4 38.158,2
Passiva
Eigenkapital
Anteile der Aktionäre der EnBW AG
Gezeichnetes Kapital 708,1 708,1
Kapitalrücklage 774,2 774,2
Gewinnrücklagen 3.152,0 3.601,5
Eigene Aktien -204,1 -204,1
Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen -2.459,1 -1.644,2
1.971,1 3.235,5
Nicht beherrschende Anteile 1.835,8 1.854,0
3.806,9 5.089,5
Langfristige Schulden
Rückstellungen 15.596,3 14.478,1
Latente Steuern 683,6 670,7
Finanzverbindlichkeiten 5.780,9 6.810,0
Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse 1.805,0 1.832,9
23.865,8 23.791,7
Kurzfristige Schulden
Rückstellungen 1.203,0 1.342,8
Finanzverbindlichkeiten 1.704,6 758,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.135,1 3.523,5
Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse 2.856,5 3.651,7
9.899,2 9.276,2
Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 1,5 0,8
9.900,7 9.277,0
37.573,4 38.158,2

Kapitalflussrechnung

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in Mio. € 1.1. -30.6.2016 1.1. -30.6.2015
1. Operativer Bereich
EBITDA 887,8 1.109,1
Veränderung der Rückstellungen -132,1 103,8
Ergebnis aus Veräußerungen -11,4 -24,3
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge -33,9 -19,1
Veränderung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit -840,3 -376,4
Vorräte (-97,9) (114,8)
Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (-414,1) (-281,2)
Saldo aus sonstigen Vermögenswerten und Schulden (-328,3) (-210,0)
Gezahlte/Erhaltene Ertragsteuern -232,5 1,6
Operating Cashflow -362,4 794,7
2. Investitionsbereich
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -342,4 -509,4
Verkäufe von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 71,7 68,4
Zugänge von Baukosten- und Investitionszuschüssen 27,2 32,9
Erwerb/Verkauf von vollkonsolidierten und at equity bewerteten Unternehmen sowie von Anteilen an gemeinschaftlichen Tätigkeiten -714,6 -18,2
Veränderung der Wertpapiere und Geldanlagen 854,2 111,4
Erhaltene Zinsen 129,4 133,5
Erhaltene Dividenden 60,8 44,0
Cashflow aus Investitionstätigkeit 86,3 -137,4
3. Finanzierungsbereich
Gezahlte Zinsen Finanzierungsbereich -191,7 -198,2
Gezahlte Dividenden -174,2 -215,0
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 14,7 151,6
Tilgung von Finanzverbindlichkeiten -141,6 -263,2
Auszahlungen aus Kapitalherabsetzungen an nicht beherrschende Anteile -23,5 -2,9
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -516,3 -527,7
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel -792,4 129,6
Währungskursveränderung der flüssigen Mittel -1,5 6,7
Veränderung der flüssigen Mittel -793,9 136,3
Flüssige Mittel am Anfang der Periode 3.501,1 3.185,2
Flüssige Mittel am Ende der Periode 2.707,2 3.321,5

Eigenkapitalveränderungsrechnung

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in Mio. € Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen (1)
Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Eigene Aktien Neubewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen Unterschied aus der Währungsumrechnung Cash-flow Hedge
Stand Integrierter Bericht 2015: 1.1.2015 1.482,3 3.692,4 -204,1 -1.652,2 -95,6 -334,3
Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen 340,6 29,9 46,8
Konzernüberschuss 1.056,5
Gesamtergebnis 0,0 1.056,5 0,0 340,6 29,9 46,8
Gezahlte Dividenden -186,9
Übrige Veränderungen -0,8
Stand: 30.6.2015 1.482,3 4.561,2 -204,1 -1.311,6 -65,7 -287,5
Stand: 1.1.2016 1.482,3 3.601,5 -204,1 -1.482,7 -54,4 -256,9
Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen -928,0 -6,0 93,9
Konzern-fehlbetrag/-überschuss -194,2
Gesamtergebnis 0,0 -194,2 0,0 -928,0 -6,0 93,9
Gezahlte Dividenden -149,0
Übrige Veränderungen -106,3
Stand: 30.6.2016 1.482,3 3.152,0 -204,1 -2.410,7 -60,4 -163,0

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in Mio. €
Zur Veräußerung Verfügbare finanzielle Vermögenswerte At equity bewertete Unternehmen Anteile der Aktionäre der EnBW AG Nicht beherrschende Anteile (1) Summe
Stand Integrierter Bericht 2015: 1.1.2015 605,3 -53,7 3.440,1 1.105,5 4.545,6
Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen -418,7 -77,7 -79,1 14,2 -64,9
Konzernüberschuss 1.056,5 43,2 1.099,7
Gesamtergebnis -418,7 -77,7 977,4 57,4 1.034,8
Gezahlte Dividenden -186,9 -46,5 -233,4
Übrige Veränderungen -0,8 -11,3 -12,1
Stand: 30.6.2015 186,6 -131,4 4.229,8 1.105,1 5.334,9
Stand: 1.1.2016 213,1 -63,3 3.235,5 1.854,0 5.089,5
Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen -37,3 -43,6 -921,0 -5,1 -926,1
Konzern-fehlbetrag/-überschuss -194,2 55,7 -138,5
Gesamtergebnis -37,3 -43,6 -1.115,2 50,6 -1.064,6
Gezahlte Dividenden -149,0 -43,8 -192,8
Übrige Veränderungen 106,1 -0,2 -25,0 -25,2
Stand: 30.6.2016 175,8 -0,8 1.971,1 1.835,8 3.806,9

(1) Davon kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten zum 30.6.2016 in Höhe von 0,0 Mio. € (1.1.2016: -45,4 Mio. €, 30.6.2015: 0,0 Mio. €, 1.1.2015: 0,0 Mio. €). Auf die Aktionäre der EnBW AG entfallend: 0,0 Mio. € (1.1.2016: -45,4 Mio. €, 30.6.2015: 0,0 Mio. €, 1.1.2015: 0,0 Mio. €). Auf die nicht beherrschenden Anteile entfallend: 0,0 Mio. € (1.1.2016: 0,0 Mio. €, 30.6.2015: 0,0 Mio. €, 1.1.2015: 0,0 Mio. €).

Anmerkungen und Erläuterungen

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Halbjahresabschluss des EnBW-Konzerns wird zu den am Bilanzstichtag verpflichtend in der Europäischen Union anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Zusätzlich werden auch die diesbezüglichen Interpretationen (IFRIC/SIC) beachtet. Noch nicht in Kraft getretene Standards und Interpretationen werden nicht angewendet.

Die für den Konzernhalbjahresabschluss zum 30. Juni 2016 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungs­methoden, Konsolidierungsgrundsätze sowie die Ermittlungsmethoden und Inputparameter zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts entsprechen mit Ausnahme der nachfolgend beschriebenen Neuregelungen denen des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2015.

In Einklang mit IAS 34 wurde für die Darstellung des Konzernabschlusses der EnBW AG zum 30. Juni 2016 ein gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2015 verkürzter Berichtsumfang gewählt.

Neben der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Gesamtergebnisrechnung, die Bilanz, die verkürzte Kapitalflussrechnung sowie die Eigenkapitalveränderungsrechnung des EnBW-Konzerns gesondert dargestellt.

Wesentliche Ereignisse im Berichtszeitraum, wie die Änderung der Diskontierungszinssätze bei Pensions- und Kernenergierückstellungen sowie detaillierte inhaltliche Erläuterungen zu den Segmenten, werden in der Unternehmenssituation des EnBW-Konzerns im Lagebericht erläutert. Der Rückzug aus dem klassischen Strom- und Gasvertrieb für Großkunden (B2B) wird im Kapitel Geschäftstätigkeit und Strategie sowie in der Unternehmenssituation des EnBW-Konzerns im Lagebericht dargestellt.

Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Das International Accounting Standards Board (IASB) und das IFRS Interpretation Committee (IFRS IC) haben folgende neue Standards beziehungsweise Änderungen an bestehenden Standards neu verabschiedet, die ab dem Geschäftsjahr 2016 verpflichtend anzuwenden sind:

- Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS (2013) „Verbesserungen der IFRS Zyklus 2010-2012“: Die Änderungen sind das Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprozesses des IASB. Die Änderungen sollen den Inhalt der Vorschriften konkretisieren und unbeabsichtigte Inkonsistenzen zwischen den Standards beseitigen. Der Zyklus betrifft die Standards IAS 16, IAS 24, IAS 37, IAS 38, IAS 39, IFRS 2, IFRS 3, IFRS 8 sowie IFRS 13. Die Änderungen sind erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Februar 2015 beginnen. Der Standard hat keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der EnBW.

- Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS (2014) „Verbesserungen der IFRS Zyklus 2012-2014“: Die Änderungen sind das Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprozesses des IASB. Die Änderungen sollen den Inhalt der Vorschriften konkretisieren und unbeabsichtigte Inkonsistenzen zwischen den Standards beseitigen. Der Zyklus betrifft die Standards IAS 19, IAS 34, IFRS 5 und IFRS 7. Die Änderungen sind erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Der Standard hat keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der EnBW.

- IAS 1 Änderungen (2014) „Initiative zur Verbesserung von Angabepflichten“: Durch die klarstellenden Änderungen sollen Abschlussersteller Ermessensentscheidungen bei der Darstellung des Abschlusses einfacher ausüben können. So wird unter anderem das Konzept der Wesentlichkeit deutlicher hervorgehoben, um die Vermittlung relevanter Informationen zu fördern sowie die Darstellung von zusätzlichen Abschlussposten in der Bilanz und der Gesamtergebnisrechnung zu erleichtern. Die Änderungen sind erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Zur besseren Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage haben wir unter Berücksichtigung der Wesentlichkeit Posten in der Bilanz zusammengefasst und auf unwesentliche Angaben im Anhang verzichtet.

- IAS 16 und IAS 38 Änderungen (2014) „Klarstellung zulässiger Abschreibungsmethoden“: Mit den Änderungen soll klargestellt werden, welche Methoden hinsichtlich der Abschreibung von Sachanlagevermögen und immateriellen Vermögenswerten sachgerecht sind. Insbesondere wurde klargestellt, dass eine umsatzbasierte Methode keine sachgerechte Abschreibungsmethode ist. Die Änderungen sind erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Der Standard hat keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der EnBW.

- IAS 16 und IAS 41 Änderungen (2014) „Landwirtschaft: Fruchttragende Pflanzen“: Durch die Änderungen soll klargestellt werden, dass sogenannte fruchttragende Pflanzen, die nur zur Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte verwendet werden, in den Anwendungsbereich des IAS 16 „Sachanlagevermögen“ fallen. Die Änderungen sind erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Der Standard hat keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der EnBW.

- IAS 19 Änderungen (2013) „Leistungsorientierte Pläne: Arbeitnehmerbeiträge“: Mit den Änderungen sollen die Vorschriften klargestellt werden, die sich auf die Zuordnung von Arbeitnehmerbeiträgen oder Beiträgen von dritten Parteien, die mit der Dienstzeit verknüpft sind, zu Dienstleistungsperioden beziehen. Die Änderungen sind erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Februar 2015 beginnen. Der Standard hat keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der EnBW.

- IAS 27 Änderungen (2014) „Equity-Methode im Einzelabschluss“: Durch die Änderungen können Beteiligungen an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen sowie assoziierten Unternehmen im IFRS-Einzelabschluss künftig auch nach der Equity-Methode bilanziert werden. Die Neufassung des Standards ist erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Der Standard hat keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der EnBW.

- IFRS 10, IFRS 12 und IAS 28 Änderungen (2014) „Investmentgesellschaften: Anwendung der Konsolidierungsausnahme“: Durch die Änderungen wird klargestellt, wie die Anwendung der Ausnahme von der Konsolidierungspflicht für Investmentgesellschaften, die ihre Tochtergesellschaften stattdessen zum Fair Value bilanzieren, zu erfolgen hat. Die Änderungen sind erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Die Übernahme in europäisches Recht steht noch aus. Der Standard hat keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der EnBW.

- IFRS 11 Änderung (2014) „Erwerb von Anteilen an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit“: Mit den Änderungen wird die Bilanzierung eines Erwerbs von Anteilen an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit, die einen Geschäftsbetrieb darstellt, klargestellt. Erwerber eines solchen Anteils haben die Regelungen zur Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen in IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ und andere relevante Standards anzuwenden. Die Änderungen sind erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Der Standard hat keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der EnBW.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss werden nach der Vollkonsolidierungsmethode alle Tochterunternehmen einbezogen, die vom Konzern beherrscht werden. Die Equity-Methode kommt zur Anwendung, wenn eine gemeinsame Vereinbarung in Form eines Gemeinschaftsunternehmens vorliegt oder wenn die Möglichkeit eines maßgeblichen Einflusses auf die Geschäftspolitik des assoziierten Unternehmens besteht, aber nicht die Voraussetzungen eines Tochterunternehmens vorliegen. Gemeinsame Vereinbarungen, die als gemeinschaftliche Tätigkeiten klassifiziert sind, werden entsprechend dem Anteil des Mutterunternehmens an den Vermögenswerten, Schulden, Erträgen und Aufwendungen in Übereinstimmung mit den jeweiligen maßgeblichen IFRS erfasst.

Wechselseitige Beteiligungen nach § 19 Abs. 1 AktG liegen im EnBW-Konzern nicht vor.

Der Konsolidierungskreis setzt sich wie folgt zusammen:

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Art der Konsolidierung
Anzahl 30.06.2016 31.12.2015 30.06.2015
Vollkonsolidierte Unternehmen 117 118 117
At equity bewertete Unternehmen 17 17 17
Gemeinschaftliche Tätigkeiten 3 3 3

Unternehmenserwerbe und -verkäufe 2016

Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG hat am 20. April 2016 74,2 % der Anteile an der VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG) von der EWE Aktiengesellschaft (EWE) übernommen. Im Gegenzug hat sich die EnBW von 20 % ihrer Anteile an der EWE getrennt. Darüber hinaus wurde von der EnBW ein Barausgleich an die EWE und den Ems-Weser-Elbe Versorgungs- und Entsorgungsverband (EWE-Verband) entrichtet. Die EnBW erfasst die VNG im Konzernabschluss aufgrund einer vertraglichen Regelung zunächst als Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode. Die verbleibenden Anteile an der EWE in Höhe von 6 % werden unter den übrigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. Die VNG mit Sitz in Leipzig ist insbesondere in den Bereichen Exploration und Produktion, Gastransport, Gasspeicher sowie Gashandel und Dienstleistungen tätig. Sie ist als Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode in der Segmentberichterstattung der Spalte Sonstiges/Konsolidierung zugeordnet.

Beteiligungsergebnis

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in Mio. € 1.1. - 30.6.2016 1.1. - 30.6.2015
Laufendes Ergebnis at equity bewerteter Unternehmen -1,4 65,8
Abschreibungen/Zuschreibungen at equity bewerteter Unternehmen -4,6 237,4
Ergebnis at equity bewerteter Unternehmen -6,0 303,2
Erträge aus Beteiligungen 40,2 14,5
Abschreibungen auf Beteiligungen -1,3 -0,8
Ergebnis aus dem Verkauf von Beteiligungen 38,0 0,0
Übriges Beteiligungsergebnis 76,9 13,7
Beteiligungsergebnis (+ Ertrag/- Aufwand) 70,9 316,9

Die Zuschreibung auf at equity bewertete Unternehmen beinhaltet im Vorjahreszeitraum die Wertaufholung des Beteiligungsbuchwerts an der EWE Aktiengesellschaft.

Finanzergebnis

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in Mio. € 1.1. - 30.6.2016 1.1. - 30.6.2015
Zinsen und ähnliche Erträge 142,1 123,3
Andere Finanzerträge 29,2 700,8
Finanzerträge 171,3 824,1
Finanzierungszinsen -158,8 -140,1
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -98,2 -158,5
Zinsanteil der Zuführungen zu den Schulden -263,1 -258,5
Personalrückstellungen (-64,3) (-63,3)
Kerntechnische Rückstellungen (-192,7) (-191,3)
Sonstige langfristige Rückstellungen (-0,6) (-0,7)
Sonstige Schulden (-5,5) (-3,2)
Andere Finanzaufwendungen -188,4 -31,4
Finanzaufwendungen -708,5 -588,5
Finanzergebnis (+ Ertrag/- Aufwand) -537,2 235,6

In den anderen Finanzerträgen sind im Vorjahreszeitraum im Wesentlichen Gewinne aus Wertpapier­verkäufen enthalten. Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Aufwendungen beinhalten in beiden Perioden einen neutralen Zinsaufwand aus der Anpassung des Diskontierungszinssatzes für kerntechnische Rückstellungen. Im ersten Halbjahr 2016 wurde der Diskontierungszinssatz von 4,7 % auf 4,6 % angepasst, in der Vergleichsperiode von 4,8 % auf 4,7 %.

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Der Rückgang bei den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten resultiert im Wesentlichen aus dem Abgang von 20 % der Anteile unserer Beteiligung an der EWE. Aufgrund der zwischen der EnBW AG und der EWE sowie dem EWE-Verband vereinbarten Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse wurden diese zuvor unter den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten ausgewiesen. Außerdem wurde ein Grundstück mit Gebäude zwischenzeitlich veräußert.

Dividende

Die Hauptversammlung der EnBW AG stimmte am 10. Mai 2016 dem Vorschlag des Vorstands und des Aufsichtsrats zu, eine Dividende von 0,55 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2015 auszuschütten. Dies entspricht einer Dividendenzahlung von 149,0 Mio. €.

Zusätzliche Angaben zur Kapitalflussrechnung

Die beim Anteilserwerb von 74,2 % an der VNG übertragene Gegenleistung enthielt einen zahlungsunwirksamen Tauschanteil in Höhe von 10 % der EWE-Aktien (419,8 Mio. €). Zusätzlich wurde für den Erwerb ein Barausgleich gezahlt.

Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen verminderten sich gegenüber dem 31. Dezember 2015 um 1.233,4 Mio. € auf 21.404,8 Mio. €. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der Beendigung des Schiedsgerichtsverfahrens mit EWE im April 2016 sowie der Reduktion bei den langfristigen Abnahmeverpflichtungen im Gasbereich.

Angaben zum beizulegenden Zeitwert

Im Nachfolgenden werden die beizulegenden Zeitwerte sowie Buchwerte der in den einzelnen Bilanzposten enthaltenen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten dargestellt.

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Buchwerte und beizulegende Zeitwerte von Finanzinstrumenten
in Mio. € (1) 30.06.2016 31.12.2015
Beizulegender Zeitwert Nicht im Anwendungsbereich Buchwert Beizulegender Zeitwert Nicht im Anwendungsbereich Buchwert
Finanzielle Vermögenswerte 9.402,9 66,9 9.401,3 9.654,6 68,9 9.663,2
zu Handelszwecken gehalten (61,0) (61,0) (223,0) (223,0)
zur Veräußerung verfügbar (2) (8.200,9) (8.200,9) (8.186,8) (8.186,8)
bis zur Endfälligkeit gehalten (1.076,0) (1.007,5) (1.171,9) (1.111,6)
Kredite und Forderungen (65,0) (65,0) (72,9) (72,9)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.555,4 4.555,4 3.547,6 3.547,6
Sonstige Vermögenswerte 2.281,6 754,8 3.036,4 2.579,4 801,0 3.380,4
zu Handelszwecken gehalten (1.369,7) (1.369,7) (1.790,7) (1.790,7)
Kredite und Forderungen (716,2) (716,2) (547,2) (547,2)
Derivate in Sicherungsbeziehungen (165,4) (165,4) (206,1) (206,1)
Wertansatz nach IAS 17 (30,3) (30,3) (35,4) (35,4)
Flüssige Mittel 2.707,2 2.707,2 3.501,1 3.501,1
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (3) 10,3 6,8 17,1 6,4 1.009,5 1.015,9
Gesamt 18.957,4 828,5 19.717,4 19.289,1 1.879,4 21.108,2
Finanzverbindlichkeiten 8.408,4 7.485,5 8.194,6 7.568,2
zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (4)(5) (8.376,6) (7.453,7) (8.162,6) (7.536,2)
Wertansatz nach IAS 17 (31,8) (31,8) (32,0) (32,0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.792,3 1.342,8 4.135,1 437,3 3.086,2 3.523,5
Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse 2.277,7 2.383,8 4.661,5 2.931,9 2.552,7 5.484,6
zu Handelszwecken gehalten (1.454,3) (1.454,3) (1.852,6) (1.852,6)
zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (719,7) (719,7) (875,1) (875,1)
Derivate in Sicherungsbeziehungen (103,7) (103,7) (204,2) (204,2)
Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 0,6 0,9 1,5 0,8 0,8
Gesamt 13.479,0 3.727,5 16.283,6 11.563,8 5.639,7 16.577,1

(1) Die Zahlen der Vergleichsperiode wurden angepasst.

(2) Von den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Eigenkapitalinstrumente, deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich bestimmt werden kann, in Höhe von 772,4 Mio. € (31.12.2015: 759,3 Mio. €) enthalten.

(3) Hierbei handelt es sich im Vorjahr im Wesentlichen um eine nicht wiederkehrende Bemessung des beizulegenden Zeitwerts aufgrund der Anwendung des IFRS 5.

(4) Darin enthalten sind in Höhe von 7.941,4 Mio. € (31.12.2015: 7.707,1 Mio. €) finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

(5) Von den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzverbindlichkeiten sind 492,8 Mio. € (31.12.2015: 481,6 Mio. €) in einer Fair-Value-Hedge-Beziehung enthalten.

Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten wird das Kontrahenten-ausfallrisiko berücksichtigt. Die Ermittlung des Ausfallrisikos gegenüber einzelnen Kontrahenten erfolgt dabei auf Basis der Nettorisikoposition.

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Hierarchie der Inputdaten
in Mio. € (1) 30.06.2016 31.12.2015
1. Stufe 2. Stufe 3. Stufe 1. Stufe 2. Stufe 3. Stufe
Finanzielle Vermögenswerte 5.355,2 2.377,6 832,7 5.735,7 2.580,3 506,4
zu Handelszwecken gehalten (61,0) (223,0)
zur Veräußerung verfügbar (4.218,2) (2.377,6) (832,7) (4.340,8) (2.580,3) (506,4)
bis zur Endfälligkeit gehalten (1.076,0) (1.171,9)
Sonstige Vermögenswerte 0,3 1.534,8 0,0 22,4 1.974,4 0,0
zu Handelszwecken gehalten (0,3) (1.369,4) (18,1) (1.772,6)
Derivate in Sicherungsbeziehungen (165,4) (4,3) (201,8)
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 973,1
Gesamt 5.355,5 3.912,4 832,7 5.758,1 4.554,7 1.479,5
Finanzverbindlichkeiten 6.422,3 1.519,1 0,0 6.101,0 1.606,1 0,0
zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (6.422,3) (1.519,1) (6.101,0) (1.606,1)
Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse 64,2 1.493,8 0,0 23,6 2.033,2 0,0
zu Handelszwecken gehalten (45,0) (1.409,3) (18,2) (1.834,4)
Derivate in Sicherungsbeziehungen (19,2) (84,5) (5,4) (198,8)
Gesamt 6.486,5 3.012,9 0,0 6.124,6 3.639,3 0,0

(1) Die Zahlen der Vergleichsperiode wurden angepasst.

Die folgende Tabelle enthält die Entwicklung der nach Stufe 3 zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente:

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in Mio. € Stand 1.1.2016 Erfolgsneutrale Veränderungen Zugänge Abgänge
Finanzielle Vermögenswerte 506,4 -2,3 65,8 -19,9

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in Mio. € Umgruppierung Sonstiges Stand 30.6.2016
Finanzielle Vermögenswerte 291,9 -9,2 832,7

In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres wurden Gewinne von Finanzinstrumenten der Stufe 3 im Beteiligungs- beziehungsweise Finanzergebnis in Höhe von 31,9 Mio. € erfasst. Davon entfallen auf Finanz­instrumente, die am Bilanzstichtag noch gehalten wurden, 14,3 Mio. €.

Die Veränderung der finanziellen Vermögenswerte, die der Stufe 3 der Bewertungshierarchie des IFRS 13 zugeordnet sind, resultiert im Wesentlichen aus der Umgruppierung der 6-prozentigen Beteiligung an der EWE in die übrigen finanziellen Vermögenswerte. Der beizulegende Zeitwert wurde auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten ermittelt. Er wurde aus einer im Vorjahr für die VNG durchgeführten Markttransaktion abzüglich eines Bewertungsabschlags abgeleitet und ergibt sich aus dem Wert der von der EnBW zu übernehmenden Anteile an der VNG. Der Bewertungsabschlag spiegelt insbesondere die sich seit dem Zeitpunkt dieser Marktransaktion bis zur Vertragsunterzeichnung beziehungsweise zum Bilanzstichtag verschlechterten mittel- und langfristigen Marktannahmen wider.

Segmentberichterstattung

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1.1. - 30.6.2016
in Mio. € Vertriebe Netze Erneuerbare Energien Erzeugung und Handel Sonstiges/Konsolidierung Gesamt
Außenumsatz 4.070,8 3.234,1 254,5 2.246,9 5,1 9.811,4
Innenumsatz 202,0 1.372,4 132,1 1.187,0 -2.893,5 0,0
Gesamtumsatz 4.272,8 4.606,5 386,6 3.433,9 -2.888,4 9.811,4
Adjusted EBITDA 138,3 523,8 153,1 148,6 3,7 967,5
EBITDA 73,5 515,0 152,9 130,0 16,4 887,8
Adjusted EBIT 108,7 344,3 77,8 -16,1 -10,7 504,0
EBIT 22,1 335,0 77,6 -34,7 2,0 402,0
Planmäßige Abschreibungen -29,6 -179,5 -75,3 -164,7 -14,4 -463,5
Außerplanmäßige Abschreibungen -21,8 -0,5 0,0 0,0 0,0 -22,3
Capital Employed zum 30.6.2016 679,8 5.098,9 3.001,5 2.163,9 2.811,6 13.755,7

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1.1. - 30.6.2015
in Mio. € Vertriebe Netze Erneuerbare Energien Erzeugung und Handel Sonstiges/Konsolidierung Gesamt
Außenumsatz 4.920,2 3.156,8 163,2 2.669,5 4,1 10.913,8
Innenumsatz 145,5 1.332,8 164,6 1.392,6 -3.035,5 0,0
Gesamtumsatz 5.065,7 4.489,6 327,8 4.062,1 -3.031,4 10.913,8
Adjusted EBITDA 179,4 437,0 87,5 542,5 30,4 1.276,8
EBITDA 184,1 458,5 82,4 356,2 27,9 1.109,1
Adjusted EBIT 149,9 267,5 50,7 339,5 16,5 824,1
EBIT 154,6 289,0 45,6 153,2 3,5 645,9
Planmäßige Abschreibungen -29,5 -169,5 -36,8 -203,0 -13,9 -452,7
Außerplanmäßige Abschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0 -10,5 -10,5
Capital Employed zum 31.12.2015 578,7 4.936,9 2.960,3 2.055,9 2.369,9 12.901,7

Eine der wesentlichen internen Steuerungsgrößen ist das Adjusted EBITDA. Das Adjusted EBITDA ist eine um Sondereffekte bereinigte Ergebnisgröße vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, die die Entwicklung der operativen Ertragslage zutreffend wiedergibt. Im Lagebericht wird die Entwicklung der Segmente anhand des Adjusted EBITDA erläutert. Das Adjusted EBITDA lässt sich folgendermaßen auf das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) überleiten:

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in Mio. € 1.1. -30.6.2016 1.1. -30.6.2015
Adjusted EBITDA 967,5 1.276,8
Neutrales EBITDA -79,7 -167,7
EBITDA 887,8 1.109,1
Abschreibungen -485,8 -463,2
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 402,0 645,9
Beteiligungsergebnis 70,9 316,9
Finanzergebnis -537,2 235,6
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -64,3 1.198,4

Die Segmentberichterstattung orientiert sich an der internen Berichterstattung.

Der Vertrieb von Strom und Gas sowie die Erbringung energienaher Dienstleistungen wie Abrechnungsservice oder Energieliefer- und Energieeinsparcontracting werden im Segment Vertriebe zusammengefasst. Das Segment Netze umfasst Transport und Verteilung von Strom und Gas. Außerdem werden die Erbringung von netznahen Dienstleistungen sowie die Wasserversorgung im Segment Netze berichtet. Aktivitäten im Bereich der Erzeugung aus erneuerbaren Energien werden in einem eigenen Segment dargestellt. Der Bereich Erzeugung und Handel umfasst neben der Erzeugung und dem Handel von Strom auch die Bereistellung von Systemdienstleistungen, das Gas-Midstream-Geschäft, die Fernwärme, Umweltdienstleistungen sowie den Bereich Rückbau von Kraftwerken. Unsere Beteiligung an der VNG sowie bis zum 20. April 2016 unsere Beteiligung an der EWE sowie andere, nicht den gesondert dargestellten Segmenten zuordenbare Tätigkeiten werden zusammen mit den Eliminierungen zwischen den Segmenten in der Spalte Sonstiges/Konsolidierung ausgewiesen.

Die Segmentdaten wurden in Übereinstimmung mit den Ansatz- und Bewertungsmethoden im Konzern­abschluss ermittelt. Die Innenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen den Konzern­gesellschaften an. Die Umsätze zwischen den Segmenten wurden zu Marktpreisen getätigt.

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen

Zu den nahestehenden Unternehmen zählen insbesondere das Land Baden-Württemberg und der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke als mittelbare Großaktionäre der EnBW AG. Zum 30. Juni 2016 halten das Land Baden-Württemberg und die NECKARPRI GmbH mittelbar sowie die NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH unmittelbar unverändert 46,75 % der Aktien an der EnBW AG. Der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke hält mittelbar sowie die OEW Energie-Beteiligungs GmbH (OEW GmbH) unmittelbar ebenfalls unverändert 46,75 % der Aktien an der EnBW AG.

Mit der OEW GmbH und der NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH bestehen mit Ausnahme von gezahlten Dividenden keine Geschäftsbeziehungen.

Zu den nahestehenden Unternehmen zählen das Land und die von diesem beherrschten, gemeinsam beherrschten oder maßgeblich beeinflussten Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Gesellschaften, die nach der Equity-Methode bilanziert werden. Außerdem sind auch Geschäftsbeziehungen zu gemeinschaftlichen Tätigkeiten, deren Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen anteilig erfasst werden, und auch der EnBW Trust e. V., der das Planvermögen zur Sicherung der Pensionsverpflichtungen verwaltet, betroffen.

Die Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen sind die Gewinn- und Verlustrechnung betreffend im ersten Halbjahr 2016 unwesentlich; die Bestandsgrößen haben sich im Vergleich zum Jahresende 2015 mit Ausnahme des nachfolgend beschriebenen Sachverhalts nur geringfügig verändert. Da im Rahmen der zwischen der EnBW AG und der EWE sowie dem EWE-Verband vereinbarten Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse am 20. April 2016 der Barausgleich an die EWE und den EWE-Verband entrichtet wurde, reduzierten sich die Schulden gegenüber assoziierten Gesellschaften, die nach der Equity-Methode bilanziert sind, um rund 20 %.

Beziehungen zu nahestehenden Personen

Der EnBW-Konzern hat keine wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Personen getätigt.

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Vorgänge, die für die Beurteilung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der EnBW von Bedeutung wären, sind nach dem 30. Juni 2016 nicht eingetreten.

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht

An die EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe

Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss - bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, verkürzter Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie ausgewählten erläuternden Anhangangaben und den Konzernzwischenlagebericht der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2016, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 37w WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.

Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzern­zwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzern­zwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.

Frankfurt am Main , 27. Juli 2016

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

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Janz Stratmann
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Halbjahresfinanzberichterstattung der Konzernhalbjahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Karlsruhe, 27. Juli 2016

EnBW Energie Baden-Württemberg AG

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Dr. Mastiaux Dr. Beck
Kusterer Dr. Zimmer

Vorstand und Aufsichtsrat

Vorstand

Dr. Frank Mastiaux, Karlsruhe

Chief Executive Officer

seit 1. Oktober 2012

Bestellung bis 30. September 2017

Dr. Bernhard Beck LL.M., Stuttgart

Chief Personnel Officer

seit 1. Oktober 2002

Bestellung bis 30. September 2017

Thomas Kusterer, Ettlingen

Chief Financial Officer

seit 1. April 2011

Bestellung bis 31. März 2019

Dr. Hans-Josef Zimmer, Steinfeld (Pfalz)

Chief Technical Officer

seit 1. Januar 2012

Bestellung bis 31. Mai 2021

Aufsichtsrat

Lutz Feldmann, Bochum

Selbstständiger Unternehmensberater,

Vorsitzender

Dietrich Herd, Philippsburg

Vorsitzender des Konzernbetriebsrats des EnBW-Konzerns sowie Vorsitzender des Spartengesamtbetriebsrats Erzeugung der EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Stellvertretender Vorsitzender

Stefanie Bürkle, Sigmaringen

Landrätin des Landkreises Sigmaringen

(seit 10. Mai 2016)

Stefan Paul Hamm, Gerlingen

Landesfachbereichsleiter Ver- und Entsorgung, ver.di-Landesbezirk

Baden-Württemberg

Michaela Kräutter, Stutensee

Gewerkschaftssekretärin Fachbereich Ver- und Entsorgung, ver.di Bezirk Mittelbaden-Nordschwarzwald

Silke Krebs, Stuttgart

Freiberufliche Beraterin (Strategie- und Organisationsberatung mit Schwerpunkt gemeinnützige Organisationen)

Marianne Kugler-Wendt, Heilbronn

Bezirksgeschäftsführerin ver.di,

Bezirk Heilbronn-Neckar-Franken

Thomas Landsbek, Wangen im Allgäu

Mitglied des Konzernbetriebsrats des EnBW-Konzerns sowie Vorsitzender des Spartengesamtbetriebsrats Markt und Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Stuttgart der Sparte Markt der EnBW Energie Baden-Württemberg AG,

Karlsruhe (seit 10. Mai 2016)

Dr. Hubert Lienhard, Heidenheim an der Brenz

Vorsitzender der Geschäftsführung der Voith GmbH

Sebastian Maier, Ellenberg

Mitglied des Konzernbetriebsrats des EnBW-Konzerns und Vorsitzender des Betriebsrats der EnBW Ostwürttemberg DonauRies AG

Arnold Messner, Aichwald

Stellvertretender Vorsitzender des Konzernbetriebsrats des EnBW-Konzerns sowie Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Netze BW GmbH

Dr. Wolf-Rüdiger Michel, Rottweil

Landrat des Landkreises Rottweil

Gunda Röstel, Flöha

Kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden GmbH und Prokuristin der Gelsenwasser AG

Dr. Nils Schmid MdL, Reutlingen

Stellvertretender Ministerpräsident und  Minister für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg, Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg

Klaus Schörnich, Düsseldorf

Mitglied des Konzernbetriebsrats des EnBW-Konzerns sowie Vorsitzender des Betriebsrats der Stadtwerke Düsseldorf AG

Heinz Seiffert, Ehingen

Landrat des Alb-Donau-Kreises

Carola Wahl, Bonn

Mitglied der Geschäftsleitung der AXA Winterthur und Leiterin Trans-formation & Market Management

Ulrike Weindel, Karlsruhe

Mitglied des Betriebsrats des Betriebs Karlsruhe der Sparte Funktionaleinheiten der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe

(seit 10. Mai 2016)

Lothar Wölfle, Friedrichshafen

Landrat des Bodenseekreises

Dr. Bernd-Michael Zinow, Pfinztal

Leiter der Funktionaleinheit Recht, Revision, Compliance und Regulierung (General Counsel) bei der EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Dr. Claus Dieter Hoffmann, Stuttgart

Geschäftsführender Gesellschafter der H + H Senior Advisors GmbH, Stuttgart (bis 10. Mai 2016)

Wolfgang Lang, Karlsruhe

Referent Personal Funktionaleinheiten bei der EnBW Energie Baden- Württemberg AG, Karlsruhe

(bis 10. Mai 2016)

Dietmar Weber, Esslingen

Mitglied des Konzernbetriebsrats des EnBW-Konzerns sowie Vorsitzender des Spartengesamtbetriebsrats Markt der EnBW Energie Baden-Württemberg AG,

Karlsruhe (bis 10. Mai 2016)

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Legende
Aktives Mitglied
Inaktives Mitglied
Stand: 27. Juli 2016

Wichtige Hinweise

Herausgeber

EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Durlacher Allee 93

76131 Karlsruhe

www.enbw.com

Koordination und Redaktion

EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Kommunikation Unternehmensmarke

Konzept und Design

IR-One AG & Co. KG, Hamburg

Satz

Inhouse produziert mit FIRE.sys

Fotos

EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Veröffentlichungsdatum

28. Juli 2016

Aktionärshotline/Investor Relations

Telefon: 0800 1020030 oder 0800 AKTIEENBW

(nur innerhalb Deutschlands)

Telefax: 0800 3629111

(nur innerhalb Deutschlands)

E-Mail: [email protected]

Internet: www.enbw.com 

Kein Angebot und keine Anlageempfehlung

Dieser Bericht wurde lediglich zu Ihrer Information erstellt. Er stellt kein Angebot, keine Aufforderung und keine Empfehlung zum Erwerb oder zur Veräußerung von Wertpapieren dar, deren Emittent die EnBW Energie Baden-Württemberg AG (EnBW), eine Gesellschaft des EnBW-Konzerns oder eine andere Gesellschaft ist. Dieser Bericht stellt auch keine Bitte, Aufforderung oder Empfehlung zu einer Stimmabgabe oder Zustimmung dar. Alle Beschreibungen, Beispiele und Berechnungen wurden lediglich zur Veranschaulichung in diesen Bericht aufgenommen.

Zukunftsgerichtete Aussagen

Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf aktuellen Annahmen, Plänen, Schätzungen und Prognosen der Geschäftsleitung der EnBW beruhen. Solche zukunftsgerichteten Aussagen sind daher nur zu dem Zeitpunkt gültig, zu dem sie erstmals veröffentlicht werden. Zukunftsgerichtete Aussagen ergeben sich aus dem Kontext, sind darüber hinaus jedoch auch an den Begriffen „kann“, „wird“, „sollte“, „plant“, „beabsichtigt“, „erwartet“, „denkt“, „schätzt“, „prognostiziert“, „potenziell“ oder „fortgesetzt“ sowie ähnlichen Ausdrücken zu erkennen. Naturgemäß sind zukunftsgerichtete Aussagen mit Risiken und Unsicherheiten behaftet, die durch die EnBW nicht kontrolliert oder präzise vorhergesagt werden können. Tatsächliche Ereignisse, künftige Ergebnisse, die finanzielle Lage, Entwicklung oder Performance der EnBW und der Gesellschaften des EnBWKonzerns können daher erheblich von den in diesem Bericht getätigten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Deshalb kann nicht garantiert oder sonst dafür gehaftet werden, dass sich diese zukunftsgerichteten Aussagen als vollständig, richtig oder genau erweisen oder dass erwartete prognostizierte Ergebnisse in Zukunft tatsächlich erreicht werden.

Keine Verpflichtung zur Aktualisierung

Die EnBW übernimmt keinerlei Verpflichtung jedweder Art, in diesem Bericht enthaltene Informationen und zukunftsgerichtete Aussagen an künftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen oder sonst zu aktualisieren. Dieser Halbjahresfinanzbericht steht in deutscher und englischer Sprache im Internet als Download zur Verfügung. Im Zweifelsfall ist die deutsche Version maßgeblich.

Finanzkalender

28. Juli 2016

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29. September 2016

Kapitalmarkttag

10. November 2016

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28. März 2017

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9. Mai 2017

Hauptversammlung 2017

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