AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Dierig Holding AG

Annual Report May 3, 2017

118_rns_2017-05-03_d00c570a-c047-4b6c-b35a-c9ecd58baefd.html

Annual Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Dierig Holding Aktiengesellschaft

Augsburg

Jahresabschluss zum 31.12.2016

Bilanz zum 31. Dezember 2016

Bericht des Aufsichtsrates

Im Jahr 2016 nahmen Aufsichtsrat, Vorstand, Belegschaft und Betriebsrat sowie viele Freunde des Hauses Dierig Abschied von Christian Gottfried Dierig, der am 5. Juni 2016 verstarb. Christian Gottfried Dierig trat 1945 in das Unternehmen Dierig ein, war Vorstandsvorsitzender, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates und zuletzt dessen Ehrenvorsitzender. Wir haben mit ihm eine bedeutende Unternehmerpersönlichkeit verloren und unser Gremium einen persönlichen Freund, Ratgeber und Mahner. Über 70 Jahre lang war Christian Gottfried Dierig im Dienst des Unternehmens Dierig tätig, auch das erste Halbjahr des in vielen Bereichen schwierigen Geschäftsjahres 2016 begleitete er noch mit großem Interesse.

2016 erzielte der Dierig-Konzern einen Umsatz von 68,4 Millionen Euro und blieb damit um 7,5 Millionen Euro oder 9,9 Prozent unter dem Vorjahresumsatz in Höhe von 75,9 Millionen Euro. Ursache des Umsatzrückgangs war das schwache konjunkturelle Umfeld in einigen Segmenten der Textilsparte, insbesondere im Export nach Afrika. Um die Exportrisiken zu minimieren, wurden die Textilumsätze in diesem Segment gesteuert zurückgefahren. Der Immobilienbereich setzte 2016 seine überaus erfolgreiche Entwicklung der Vorjahre fort und erzielte aufgrund der hohen Investitionen der Vorjahre einen neuen Rekordumsatz und ein sehr gutes Ergebnis. Trotz des Umsatzrückgangs im Textilsegment und damit auch im Konzern erwirtschaftete Dierig 2016 ein positives Ergebnis, konnte seine Eigenkapitalquote verbessern und in vielen Belangen auch seine Marktposition positiv gestalten. Damit war 2016 für den Dierig-Konzern ein in Summe zufriedenstellendes Jahr.

In der personellen Zusammensetzung des Aufsichtsrates gab es im Geschäftsjahr 2016 keine Änderungen. Der Aufsichtsrat ist im Geschäftsjahr 2016 am 18. April, 3. Juni, 19. August und am 21. November zu vier ordentlichen Sitzungen zusammengekommen. Kein Mitglied des Gremiums hat nur an der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats oder an weniger Sitzungen teilgenommen. Auf die Bildung von Ausschüssen verzichtete der Aufsichtsrat auch 2016. Da er lediglich sechs Mitglieder umfasst, ist eine effiziente Arbeitsweise und Willensbildung auch ohne Ausschüsse gewährleistet. Nach Einschätzung des Aufsichtsrates ist eine angemessene Personenzahl des Gremiums als unabhängig einzustufen. Der Aufsichtsrat verfügt über einen unabhängigen Finanzexperten.

Der Aufsichtsrat hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und die Geschäftsführung der Gesellschaft überwacht. In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen war er unmittelbar eingebunden. Der Aufsichtsrat wurde regelmäßig durch schriftliche und in seinen Sitzungen durch schriftliche und mündliche Berichte des Vorstandes über den Gang der Geschäfte und die Lage des Unternehmens unterrichtet. Über außergewöhnliche Vorgänge wurde zusätzlich schriftlich berichtet. Darüber hinaus hat sich der Vorsitzende des Aufsichtsrates in Einzelgesprächen regelmäßig vom Vorstand informieren lassen. Dabei wurden insbesondere Fragen der Strategie, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance des Unternehmens diskutiert. Der Aufsichtsrat hat wichtige einzelne Geschäftsvorfälle geprüft und über die gemäß Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung des Vorstandes zur Zustimmung vorgelegten Geschäfte entschieden.

Schwerpunkte der Tätigkeit des Aufsichtsrates im abgelaufenen Geschäftsjahr waren:

die Analyse und die Erörterung des Jahres- und des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2015;
die Erörterung von Maßnahmen des Vorstandes im Geschäftsbereich Textilien;
die Erörterung von Maßnahmen des Vorstandes im Geschäftsbereich Immobilien mit dem Schwerpunkt der Umsetzung der genehmigten Investitionen zur Vermietung an einen Großkonzern;
die Analyse und Erörterung der unterjährigen Geschäftsergebnisse 2016 und des Halbjahresfinanzberichts;
die Erörterung der und die Zustimmung zur Konzernplanung für das Geschäftsjahr 2017;
die Diskussion und die Umsetzung der Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex.

Der Aufsichtsrat hat gemeinsam mit dem Vorstand im März und April 2016 sowie im April 2017 jeweils eine Entsprechenserklärung abgegeben und auf der Unternehmens-Homepage veröffentlicht. Darin wird erklärt, welche Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht. Interessenkonflikte sind im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht aufgetreten.

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2016 mit dem Lagebericht und dem Konzernlagebericht des Vorstandes haben dem Aufsichtsrat vorgelegen. Sie sind von dem von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer der Gesellschaft, der Baker Tilly Roelfs AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.

Den Auftrag zur Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2016 hat der Aufsichtsrat auf der Grundlage seines in der Sitzung am 21. November 2016 gefassten Beschlusses erteilt. Entsprechend den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex hat der Aufsichtsrat vor Erteilung des Auftrags zur Abschlussprüfung eine Erklärung des Abschlussprüfers darüber eingeholt, welche beruflichen, finanziellen oder sonstigen Beziehungen zwischen dem Prüfer und seinen Organen und Prüfungsleitern einerseits und dem Unternehmen und seinen Organmitgliedern andererseits bestehen, die Zweifel an seiner Unabhängigkeit begründen könnten. Die Erklärung erstreckt sich auch auf den Umfang anderer Beratungsleistungen, die für das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr erbracht wurden. Nach der dem Aufsichtsrat durch den Abschlussprüfer vorgelegten Erklärung ergaben sich keine Zweifel an dessen Unabhängigkeit.

Die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden den Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig vor der Bilanzsitzung zugesandt. Der Jahres- und der Konzernabschluss einschließlich der Lageberichte sowie die Prüfungsberichte wurden in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrates am 3. April 2017 intensiv erörtert. An der Bilanzsitzung haben Vertreter des Abschlussprüfers teilgenommen, über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung berichtet und Fragen aus dem Aufsichtsrat beantwortet. Der Abschlussprüfer stellte im Rahmen seiner Prüfung unter anderem fest, dass potentielle, den Fortbestand der Gesellschaft und des Konzerns gefährdende Entwicklungen durch das gemäß § 91 Absatz 2 Aktiengesetz errichtete Risikofrüherkennungssystem erfasst und erkannt werden können. Der Wirtschaftsprüfer stellte weiterhin fest, dass die Risiken in den Lageberichten für die Einzelgesellschaft und den Konzern zutreffend dargestellt sind. Der Aufsichtsrat hat mit dem Vorstand ebenfalls das Risikomanagement-System, seine Organisation und die Wirkungsweise erörtert. Schwachpunkte im rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagement-System wurden auch durch den Wirtschaftsprüfer nicht festgestellt. Sowohl Vorstand als auch die Abschlussprüfer haben alle Fragen umfassend und zur Zufriedenheit des Aufsichtsrates beantwortet. Der Aufsichtsrat hat von dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zustimmend Kenntnis genommen.

Der Aufsichtsrat hatte für die Prüfung 2016 zusätzlich folgende Schwerpunkte mit dem Abschlussprüfer festgelegt:

Prüfung des Mietvertragswesens
Risiken im Afrikageschäft.

Über diese Schwerpunkte berichtete der Abschlussprüfer dem Aufsichtsrat gesondert. Nach dem Prüfungsurteil des Abschlussprüfers hat die Prüfung keine Feststellungen ergeben, die gegen eine ordnungsgemäße Handhabung des Mietvertragswesens sprechen. Die Bewertung der Forderungen und Lagerbestände im Afrikageschäft hat der Prüfer als angemessen beurteilt.

Nach dem Ergebnis der vom Aufsichtsrat vorgenommenen eigenen Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses, des Lageberichts und des Konzernlageberichts sind Einwendungen nicht zu erheben. Lagebericht und Konzernlagebericht spiegeln auch die unterjährig durch den Vorstand berichtete Entwicklung wider. Der Aufsichtsrat billigt daher den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2016 und den vom Vorstand aufgestellten Konzernabschluss zum 31. Dezember 2016. Der Jahresabschluss der Dierig Holding AG ist damit festgestellt. Auch den Vorschlag des Vorstandes zur Gewinnverwendung hat der Aufsichtsrat geprüft. Unter Berücksichtigung der aktuellen Finanz- und Liquiditätslage schließt sich der Aufsichtsrat dem Vorschlag an.

Die Baker Tilly Roelfs AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, hat zusätzlich den vom Vorstand nach § 312 AktG erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft. Der Abschlussprüfer hat über das Ergebnis folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

"Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war,

3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen."

Der Aufsichtsrat hat den Bericht des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen ebenfalls geprüft. Er hat gegen die im Bericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstandes und das Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer keine Einwendungen.

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstandes und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr und für ihr erfolgreiches Engagement für das Unternehmen, seine Kunden und seine Aktionäre.

Augsburg, den 3. April 2017

Der Aufsichtsrat

Dr. Hans-Peter Binder, Vorsitzender

Corporate Governance Bericht

der Dierig Holding AG

Einleitung

Vorstand und Aufsichtsrat der Dierig Holding AG berichten in dieser Erklärung gemäß § 289a HGB und Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex über die Unternehmensführung.

Deutscher Corporate Governance Kodex

Unter Corporate Governance versteht man national und international anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Wesentliche Aspekte sind die effiziente Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, die Achtung der Aktionärsinteressen und die Transparenz der Unternehmenskommunikation. Vorstand und Aufsichtsrat der Dierig Holding AG orientieren sich traditionell an diesen Standards.

Der Deutsche Corporate Governance Kodex (nachfolgend: der "Kodex") wird von der gleichnamigen Regierungskommission verantwortet, die ihn regelmäßig vor dem Hintergrund nationaler und internationaler Entwicklungen überprüft und gegebenenfalls überarbeitet. Die aktuell geltende Fassung des Kodex wurde am 05. Mai 2015 bekanntgemacht. Der Kodex ist in seiner jeweils gültigen Fassung unter www.corporate-governance-code.de abrufbar.

Die Empfehlungen und Anregungen des Kodex sind nicht verpflichtend, jedoch müssen Vorstand und Aufsichtsrat jährlich gemäß § 161 AktG und § 285 Nr. 16 HGB im Rahmen des Jahresabschlusses erklären, ob den Empfehlungen entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht (sog. Entsprechenserklärung).

Vorstand und Aufsichtsrat begrüßen die Intention der Regierungskommission, das Vertrauen nationaler und internationaler Anleger in die Unternehmensführung deutscher Gesellschaften zu stärken. Daher folgt die Dierig Holding AG dem weit überwiegenden Teil der Empfehlungen des Kodex. Vorstand und Aufsichtsrat sind jedoch der Überzeugung, dass bei der Umsetzung der Empfehlungen des Kodex der wirtschaftliche Grundgedanke einer ausgewogenen Kosten-Nutzen-Relation zu berücksichtigen ist und weichen deshalb in einzelnen Punkten von den Empfehlungen des Kodex ab.

Die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG ist nachstehend aufgeführt und im Internet unter www.dierig.de veröffentlicht. Ebenso sind im Internet alle anderen die Dierig Holding AG betreffenden Informationen wie Zwischenberichte, jährliche Geschäftsberichte, Einladungen und sonstige Informationen zu Hauptversammlungen, Pressemitteilungen sowie der Finanzkalender veröffentlicht.

Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG

Die letzte Entsprechenserklärung wurde am 18. April 2016 mit folgendem Wortlaut abgegeben:

Vorstand und Aufsichtsrat der Dierig Holding AG erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher te Governance Kodex" in der Fassung vom 05. Mai 2015 entsprochen wurde und wird. Lediglich die nachfolgenden Empfehlungen wurden respektive werden nicht angewendet:

Ziffer 4.2.5 Absatz 3 des Kodex

Ferner sollen im Vergütungsbericht für die Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2013 beginnen, für jedes Vorstandsmitglied dargestellt werden:

die für das Berichtsjahr gewährten Zuwendungen einschließlich der Nebenleistungen, bei variablen Vergütungsteilen ergänzt um die erreichbare Maximal- und Minimalvergütung,
der Zufluss für das Berichtsjahr aus Fixvergütung, kurzfristiger variabler Vergütung und langfristiger variabler Vergütung mit Differenzierung nach den jeweiligen Bezugsjahren,
bei der Altersversorgung und sonstigen Versorgungsleistungen der Versorgungsaufwand im bzw. für das Geschäftsjahr.

Für diese Informationen sollen die als Anlage beigefügten Mustertabellen verwandt werden.

Am 03. Juni 2016 wurde in der Hauptversammlung der Dierig Holding AG beschlossen auf eine individualisierte Angabe der Vorstandsbezüge zu verzichten. Dieser Beschluss umfasst die Geschäftsjahre 2016 bis 2020. Aus diesem Grund wird von einer detaillierten Darstellung der Bezüge für jedes Vorstandsmitglied gemäß Ziffer 4.2.5 Absatz 3 des Kodex abgesehen.

Ziffer 5.3.2 des Kodex

Der Aufsichtsrat soll einen Prüfungsausschuss einrichten, der sich - soweit kein anderer Ausschuss damit betraut ist - insbesondere mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des internen Revisionssystems, der Abschlussprüfung, hier insbesondere der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, der vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen, der Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer, der Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und der Honorarvereinbarung der Compliance befasst. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses soll über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren verfügen. Er soll unabhängig und kein ehemaliges Vorstandsmitglied der Gesellschaft sein, dessen Bestellung vor weniger als zwei Jahren endete.

Da der Aufsichtsrat der Dierig Holding AG sich aus lediglich sechs Mitgliedern zusammensetzt, werden die Themengebiete, für deren Behandlung der Kodex einen Prüfungsausschuss empfiehlt, effizient im Gesamtgremium diskutiert und entschieden. Die Einrichtung eines Prüfungsausschusses durch den Aufsichtsrat erscheint daher weder angemessen noch notwendig.

Ziffer 5.3.3 des Kodex

Der Aufsichtsrat soll einen Nominierungsausschuss bilden, der ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzt ist und dem Aufsichtsrat für dessen Vorschläge an die Hauptversammlung zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern geeignete Kandidaten benennt.

Aufgrund der geringen Größe des Aufsichtsrats der Dierig Holding AG können geeignete Wahlvorschläge an die Hauptversammlung effizient vorbereitet werden. Die Einrichtung eines Nominierungsausschusses durch den Aufsichtsrat erscheint daher nicht notwendig.

Ziffer 5.4.1 Absatz 2 und 3 des Kodex

Der Aufsichtsrat soll für seine Zusammensetzung konkrete Ziele benennen, die unter Beachtung der unternehmensspezifischen Situation die internationale Tätigkeit des Unternehmens, potentielle Interessenkonflikte, die Anzahl der unabhängigen Aufsichtsratsmitglieder im Sinn von Nummer 5.4.2, eine festzulegende Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder und eine festzulegende Regelgrenze für die Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat sowie Vielfalt (Diversity) berücksichtigen. Bei börsennotierten Gesellschaften, für die das Mitbestimmungsgesetz, das Montan- Mitbestimmungsgesetz oder das Mitbestimmungsergänzungsgesetz gilt, setzt sich der Aufsichtsrat zu mindestens 30 Prozent aus Frauen und zu mindestens 30 Prozent aus Männern zusammen. Für die anderen vom Gleichstellungsgesetz erfassten Gesellschaften legt der Aufsichtsrat für den Anteil von Frauen Zielgrößen fest.

Vorschläge des Aufsichtsrats an die zuständigen Wahlgremien sollen diese Ziele berücksichtigen. Die Zielsetzung des Aufsichtsrats und der Stand der Umsetzung sollen im Corporate Governance Bericht veröffentlicht werden.

Der Aufsichtsrat hat bisher und für die Zukunft beschlossen, sich bei seinen Wahlvorschlägen ausschließlich von der fachlichen und persönlichen Eignung der Kandidatinnen und Kandidaten mit dem Ziel leiten zu lassen, den Aufsichtsrat so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung seiner Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen. Dies geschieht unabhängig von den formalen Kriterien des Alters, des Geschlechts und der Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat hat für den Frauenanteil eine Zielgröße von 0% festgelegt. Darüber hinaus wird auf eine Altersgrenze und eine Regelgrenze für die Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat verzichtet, da - wie bereits erwähnt - Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder zur Wahrnehmung dieses Amtes maßgeblich sind, nicht jedoch formale Kriterien, wie etwa die Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat.

Ziffer 5.4.6 Absatz 2, Satz 2 des Kodex

Wird den Aufsichtsratsmitgliedern eine erfolgsorientierte Vergütung zugesagt, soll sie auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet sein.

§ 13 Absatz 2 der Satzung der Dierig Holding AG sieht vor, dass der Aufsichtsrat als variable Vergütung für jedes Prozent, um das die an die Aktionäre verteilte Dividende 4 % des Grundkapitals übersteigt, Euro 12.000,00 erhält, aufgeteilt auf die Aufsichtsratsmitglieder im Verhältnis der festen Vergütung. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Ansicht, dass die derzeitige Regelung einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung nicht entgegensteht. Vorstand und Aufsichtsrat werden zu gegebener Zeit prüfen, ob eine Anpassung dieser Regelung angezeigt ist.

Ziffer 7.1.2, Satz 4 des Kodex

Der Konzernabschluss soll binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende, die Zwischenberichte sollen binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums, öffentlich zugänglich sein.

Der Vorstand hat in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat beschlossen, für die Unternehmensberichte allein auf die Fristeinhaltung gemäß dem Handelsgesetzbuch und dem Wertpapierhandelsgesetz abzustellen. Für die weitere Einhaltung einer fristgerechten Veröffentlichung nach dem Kodex würde, insbesondere beim Konzernabschluss, der anfallende Arbeitsaufwand aufgrund der jährlich steigenden Anforderungen der internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS/IAS) zu erheblichen Mehrkosten führen. Aufsichtsrat und Vorstand sind der Meinung, dass die gesetzlichen Vorgaben für eine zeitnahe Information der Aktionäre und des Kapitalmarkts ausreichend sind.

Augsburg, den 10.April 2017

Dierig Holding AG

Der Aufsichtsrat

Der Vorstand

Lagebericht 2016 des Vorstandes der Dierig Holding AG

1. Grundlagen des Dierig-Konzerns

Die Dierig Holding AG als Hauptgesellschaft des Dierig-Konzerns ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht und fungiert als Holding. Als die Konzern aufstellende Gesellschaft beziehen sich die folgenden Angaben auf den Konzern. In der Ertragslage und der zusammengefassten Finanz- und Vermögenslage (siehe Punkt 3.3.1 bis 3.3.2) wird auf den Einzelabschluss abgestellt.

Ihre Tochtergesellschaft Dierig Textilwerke GmbH ist als konzernleitende Zwischenholding Muttergesellschaft der operativen Tochtergesellschaften in Deutschland. Zudem verfügt die Dierig Textilwerke GmbH im Immobiliensegment über ein eigenes operatives Geschäft. Das Unternehmen Dierig wurde im Jahr 1805 im schlesischen Langenbielau als textiles Verlagsgeschäft gegründet.

Die Konzernstrategie fußt auf unternehmerischer Nachhaltigkeit. Die Sicherung und langfristige Mehrung der Substanz hat in jedem Fall Vorrang vor dem Erreichen kurzfristiger Renditeziele. Die Dividendenpolitik basiert darauf, die Anteilseigner an Erträgen aus dem operativen Geschäft angemessen zu beteiligen.

scroll

Gesellschaft Standort Produkte und Dienstleistungen Absatzmärkte
Dierig Textilwerke GmbH Augsburg, Deutschland Entwicklung, Bau und Vermietung von Immobilien; Dienstleistungen für die Tochtergesellschaften Gewerbliche Mieter an den Konzernstandorten in Augsburg und Kempten
fleuresse GmbH Augsburg, Deutschland Markenbettwäsche Groß- und Einzelhandel im Wesentlichen in Deutschland
Adam Kaeppel GmbH Augsburg, Deutschland Markenbettwäsche Fachhandel und Großabnehmer im Wesentlichen im deutschsprachigen Raum
Christian Dierig GmbH Leonding, Österreich Markenbettwäsche Fachhandel in Österreich sowie Export in die CEE-Staaten
Dierig AG Wil, Schweiz Markenbettwäsche Fachhandel in der Schweiz sowie Export in EU-Staaten
Christian Dierig GmbH Augsburg, Deutschland Damaste, technische Textilien Damaste in Westafrika, technische Textilien weltweit
BIMATEX GmbH Augsburg, Deutschland Roh- und Fertiggewebe als Meterware, Objekttextilien Konfektionäre und Großhändler in der EU

1.1 Geschäftsmodell des Dierig-Konzerns

In der Textilsparte entwickelt und vermarktet Dierig Bettwäsche der Marken fleuresse und Kaeppel und handelt international mit Roh- und Fertiggeweben.

Die eigene Textilproduktion mit Spinnerei, Weberei und Ausrüstung wurde Mitte der 1990er-Jahre verlagert. Die freigewordenen Areale werden seither von der Immobiliensparte entwickelt, umgebaut und an Dritte vermietet. Seit dem Jahr 2006 kauft der Dierig-Konzern Immobilien im Großraum Augsburg und entwickelt diese. Stand 31. Dezember 2016 umfassen die Liegenschaften rund 530.000 Quadratmeter Grundstücks- und 160.000 Quadratmeter Gebäudeflächen an den Standorten Augsburg und Kempten.

1.2 Ziele und Strategien

Die Gesamtstrategie des Dierig-Konzerns zielt auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung. Dabei sind die Konzernwerte Beständigkeit, Seriosität und Solidität wesentliche Faktoren, um Kunden sowohl im Textil- als auch im Immobiliensegment langfristig zu binden.

Die strategische Ausrichtung wird regelmäßig von den Geschäftsführungen der operativen Tochtergesellschaften, dem Vorstand und Aufsichtsrat diskutiert und überprüft. Gegenüber den Vorjahren hat sich die strategische Ausrichtung des Dierig-Konzerns nicht verändert.

1.2.1 Textilstrategie

Da die Fertigung von Textilien in Deutschland bis auf wenige Nischen unrentabel geworden ist, hat der Dierig-Konzern in den 1990er-Jahren die Eigenfertigung in Spinnerei, Weberei und Ausrüstung aufgegeben. Seither steuern die textilen Gesellschaften die Herstellung von Textilprodukten bei Produzenten im In- und Ausland. Im Zentrum der Textilstrategie steht das Bettwäschegeschäft, in dem die beiden Tochtergesellschaften Adam Kaeppel GmbH und fleuresse GmbH eigene Entwürfe produzieren lassen und als Markenbettwäsche an den Handel im gesamten deutschsprachigen Raum absetzen. Dafür werden jährlich mehrere Hundert Dessins und Farbvarianten entwickelt.

Der Bettwäschevertrieb in Österreich und der Schweiz erfolgt über Landesgesellschaften.

Die textilen Handelsgesellschaften Christian Dierig GmbH und BIMATEX GmbH sind im Bereich der Meterware und der Objekttextilien aktiv. Die Christian Dierig GmbH entwickelt und vermarktet Damaststoffe, die in Westafrika vorrangig zu Herrenbekleidung konfektioniert werden. Darüber hinaus ist die Gesellschaft in der Entwicklung und im Handel technischer Textilien für die Schleifmittelproduktion und die Filtration tätig. Dieses Geschäftsfeld dient dazu, Moderisiken zu minimieren und Wachstumsfelder zu besetzen. Die BIMATEX GmbH übernimmt für die Bettwäschegesellschaften den zentralen Einkauf von Rohware und nutzt den Einkaufsvorteil, um Gewebe an Dritte weiterzuverkaufen. Überdies handelt die Gesellschaft mit Objektbettwäsche für Krankenhäuser und Hotels. Um diese Kunden umfassend bedienen zu können, beliefert die Gesellschaft ihre Abnehmer auch mit Frottierwaren, OP-Kitteln und anderen Bedarfsgütern.

Die Textilstrategie gründet auf der hohen textilen Kompetenz, insbesondere im Bereich Bettwäsche und Gewebe. Strategisches Ziel ist es, die Kunden durch Qualität zu überzeugen, um damit im Kerngeschäft und in angrenzenden Segmenten Marktanteile zu gewinnen und organisch zu wachsen.

1.2.2 Immobilienstrategie

Durch die Verlagerung der Textilproduktion auf Dritte wurden in den 1990er-Jahren große Konzernareale an den Standorten Augsburg, Kempten, Bocholt und Rheine für eine anderweitige Nutzung frei. Die Immobilienstrategie setzt darauf, diese Liegenschaften bedarfsgerecht zu entwickeln und zu vermarkten.

In der ersten Phase galt es, zur Generierung von Erträgen - insbesondere zur Deckung der Pensionslasten - die Hallen an fremde Dritte zu vermieten. Im zweiten Schritt wurde der Bestand im Mieterauftrag umgebaut, was eine höherwertige Vermietung ermöglichte. Die dritte Phase bestand darin, Neubauten auf Freiflächen zu errichten. Als die Freiflächen im Jahr 2006 weitestgehend entwickelt waren, betrat die Immobiliensparte eine vierte strategische Phase: Seither kauft der Dierig-Konzern Industrieimmobilien und Grundstücke und führt diese einer Entwicklung und Vermarktung zu.

Da lokale Präsenz ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Immobilienentwicklung ist, konzentriert sich der Dierig-Konzern auf die süddeutschen Standorte Augsburg und Kempten und deren Einzugsgebiete. Die Standorte Rheine und Bocholt wurden bis 2015 sukzessive veräußert.

In ihren Geschäften beschäftigt sich die Immobiliensparte bisher mit der Entwicklung und Vermietung von Gewerbeflächen. Geben Bebauungspläne eine Wohnbebauung vor, wurden diese Grundstücke in der Vergangenheit bis zur Baureife entwickelt und anschließend verkauft. Zukünftig sind auch ein Verbleib im Bestand mit eigenem Engagement sowie eine Vermietung von Wohnungen von der Immobilienstrategie abgedeckt.

Bei der Veräußerung von Grundstücken und Gebäuden entstehende Erträge werden gemäß der Immobilienstrategie ausschließlich und vollständig zur Finanzierung von neuen Immobilienkäufen oder von Baumaßnahmen verwendet. Die laufenden Mieterträge übersteigen zwischenzeitlich die Pensionslasten deutlich. Damit leistet die Immobiliensparte einen maßgeblichen Beitrag zum langfristigen Erfolg des Gesamtunternehmens.

1.3 Steuerungssystem

Das finanzielle Steuerungssystem orientiert sich an den langfristigen Zielen und Strategien des Dierig-Konzerns. Demnach haben die Sicherung und die langfristige Mehrung der Substanz Vorrang vor dem Erreichen kurzfristiger Renditeziele. Für die Entwicklung der Umsatzerlöse und der Profitabilität sowie für die Optimierung der Kapitalstruktur sind Kennzahlen definiert. Darüber hinaus sind Mindestanforderungen festgelegt, die bei der Durchführung von Investitionen generell berücksichtigt werden müssen.

Eine stabile Umsatzentwicklung ist ein wichtiger Faktor für die langfristige Sicherung des Unternehmens. Daher werden Tages-, Wochen- und Monatsumsätze mit der Planung verglichen. Abweichungen werden analysiert und geeignete Maßnahmen zur Zielerreichung entwickelt.

Um im Textilbereich eine optimale Kapitalallokation sicherzustellen, sind bei der Steuerung der Kapitalstruktur die Höhe der Vorräte sowie die Höhe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von zentraler Bedeutung. Der Dierig-Konzern ist bestrebt, das Verhältnis von Eigenkapital zu Gesamtkapital von gegenwärtig 1:4 langfristig auf 1:3 zu steigern. Dem Bestreben, das Eigenkapital zu stärken, stehen aufgrund der Niedrigzinsphase steigende Pensionsrückstellungen entgegen, die nach IFRS mit dem Eigenkapital zu verrechnen sind. Zusätzlich führen Investitionen in das Immobilienvermögen zu einem Anstieg der Fremdverschuldung. Um die Ertragskraft nachhaltig zu stärken, tätigt der Dierig-Konzern Investitionen in renditestarke und durch langfristige Mietverträge mit solventen Mietern gesicherte Immobilienprojekte.

Die Steuerung des Dierig-Konzerns und seiner Unternehmen erfolgt im Wesentlichen mithilfe der Kennzahlen Umsatzerlöse, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vorräte und Eigenkapitalquote. Für die Dierig Holding AG, als konzernleitende Gesellschaft, bestehen keine eigenen Steuerungskennzahlen.

1.4 Forschung und Entwicklung

Anders als klassische Industrie- und Technologieunternehmen betreibt der Dierig-Konzern lediglich im Segment der technischen Textilien Forschung und Entwicklung im engeren Sinne. Hauptsächlich besteht die Entwicklung im Textilbereich aus dem Design neuer Bettwäsche und Damaste.

Die beiden Bettwäschemarken fleuresse und Kaeppel sowie die Christian Dierig GmbH geben jährlich über 500 verschiedene Neuentwürfe und Farbvarianten in Produktion. Im des Dierig-Konzern waren 2016 elf festangestellte Textildesigner beschäftigt. Dies entspricht einem Anteil an der Gesamtbelegschaft von rund 5,6 Prozent. Damit ist ein beträchtlicher Anteil der Personalkosten im Designbereich gleichwertig mit Forschungs- und Entwicklungskosten. Leistungen Dritter erfolgen auch durch den Zukauf von Designs.

Bei den Bettwäschemarken fleuresse und Kaeppel waren im Berichtsjahr rund 600 Designs beim Deutschen Patent- und Markenamt registriert und damit gesetzlich vor Nachahmung geschützt. Technische Innovationen wie die Entwicklung von Filtrationsgeweben und die Ausstattung von Objekttextilien mit RFID-Chips werden gemeinsam mit Entwicklungspartnern realisiert.

Auch der Immobilienbereich ist entwicklungsintensiv. Die Entwicklung besteht in diesem Segment vorrangig aus wirtschafts- und verkehrsgeografischen Standortanalysen, aus der Erstellung von Nutzungsprofilen und -konzepten, aus Architektenleistungen im Rahmen von Neu- und Umbaumaßnahmen sowie aus Planungstätigkeiten. Nachdem rund 30 Prozent der Immobilien des Dierig-Konzerns unter Denkmalschutz stehen, haben denkmalpflegerische Aspekte große Bedeutung für die Nutzung und den wirtschaftlichen Wert der Immobilien. Auch aus der Gebäudetechnik kommen starke Innovationsimpulse vornehmlich zur Reduzierung des Energieaufwandes der Gebäude. Diese werden von der Immobiliensparte systematisch aufgenommen und verarbeitet, um eine optimale und langfristig wirtschaftliche Nutzung der Immobilien zu ermöglichen.

2. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.1 Entwicklung der Weltwirtschaft und relevanter Märkte

Als internationales Textilunternehmen mit Kunden in 28 Ländern ist der Dierig-Konzern abhängig von globalen weltwirtschaftlichen Entwicklungen. Nach dem im Januar 2017 erschienenen vorläufigen Konjunkturbericht der Weltbank (Global Economic Prospects) erreichte die Weltwirtschaft im Jahr 2016 ein Wachstum von lediglich 2,3 Prozent. Damit wurde 2016 das schwächste weltwirtschaftliche Wachstum seit der Finanzkrise verzeichnet. Der Internationale Währungsfonds (IWF) bewertet die Lage der Weltwirtschaft traditionell optimistischer als die Weltbank. Er prognostiziert in seinem ebenfalls im Januar 2017 veröffentlichten Bericht "World Economic Outlook" das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2016 mit 3,1 Prozent. Wachstumsimpulse kamen nach IWF-Angaben abermals aus China mit einem Wachstum von 6,7 Prozent, aus Indien mit einem Wachstum von 6,6 Prozent und den ASEAN-Staaten, die 2016 ein geschätztes Wachstum von 4,8 Prozent erreichten. In Russland hingegen hielt die Wirtschaftskrise an, hier schrumpfte die Wirtschaft um 0,6 Prozent. Auch Lateinamerika und die Karibikstaaten gerieten 2016 in die Wirtschaftskrise. In der Region ging die Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozent zurück. Mit einem Minus von 3,5 Prozent besonders stark rückläufig war die Wirtschaft in Brasilien.

Die Hauptursachen für das geringe Wachstum in den Schwellenländern lagen in den niedrigen Rohstoffpreisen, insbesondere einem gegenüber dem Vorjahr nochmals um 15,9 Prozent gesunkenen Ölpreis, in vermehrt auftretenden innen- und außenpolitischen Spannungen und in mangelnden Wachstumsimpulsen aus den Industrienationen, insbesondere aus den USA. Nach IWF-Angaben erreichte die US-Wirtschaft im Jahr 2016 ein Wachstum von nur noch 1,6 Prozent, was gegenüber dem Vorjahr mit einem Wachstum von 2,6 Prozent eine deutliche Abschwächung bedeutete. Die Wirtschaft in der Eurozone legte nach IWF-Angaben um 1,7 Prozent zu.

Die deutsche Wirtschaft erreichte im Jahr 2016 nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes ein preisbereinigtes Plus von 1,9 Prozent. Kalenderbereinigt errechnet sich eine etwas niedrigere Wachstumsrate von 1,8 Prozent, da im Jahr 2016 rechnerisch ein Arbeitstag mehr zur Verfügung stand als im Vorjahr. Damit fiel das Wirtschaftswachstum überraschend hoch aus - unterjährige Prognosen waren von einem niedrigeren Wachstum ausgegangen.

Ausschlaggebend für die positive Entwicklung der deutschen Wirtschaft im Jahr 2016 war die inländische Verwendung: Die privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 2,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Die staatlichen Konsumausgaben stiegen mit 4,2 Prozent sogar noch deutlich stärker. Die starke Zunahme ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes unter anderem auf die Zuwanderung von Asylbewerbern und die daraus resultierenden Kosten zurückzuführen. Insgesamt legten die Konsumausgaben um 2,5 Prozent zu und waren im Jahr 2016 die größte Stütze des deutschen Wirtschaftswachstums. Auch die Investitionen trugen ihren Teil zum Wachstum bei. Die preisbereinigten Bauinvestitionen stiegen im Jahr 2016 um 3,1 Prozent, was vor allem an höheren Investitionen für Wohnbauten lag. In Ausrüstungen wurden 1,7 Prozent mehr investiert als ein Jahr zuvor. Der Außenbeitrag hatte einen leicht negativen Effekt auf das BIP-Wachstum. Die preisbereinigten Exporte von Waren und Dienstleistungen waren zwar um 2,5 Prozent höher als im Vorjahr; die Importe legten im gleichen Zeitraum aber um 3,4 Prozent zu. Nach vorläufigen Berechnungen des ifo Instituts belief sich der deutsche Überschuss in der Leistungsbilanz im Jahr 2016 auf 268 Milliarden Euro. Damit erreichte im Jahr 2016 der Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands 8,6 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung, nach 8,3 Prozent im Jahr 2015.

Aufgrund von Zuwanderung stieg die Bevölkerung in Deutschland im Jahr 2016 nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes von 82,2 Millionen Menschen auf 82,8 Millionen Menschen. Die Wirtschaftsleistung in Deutschland wurde im Durchschnitt des Jahres 2016 von knapp 43,5 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das ist der höchste Stand der Beschäftigung seit 1991. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes waren 2016 rund 429.000 Personen oder 1,0 Prozent mehr erwerbstätig als ein Jahr zuvor. Damit setzte sich 2016 der seit zehn Jahren anhaltende Aufwärtstrend bei der Beschäftigung fort. Von der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt profitierten auch die öffentlichen Kassen. Trotz wachsender Ausgaben erreichte der Staat nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes 2016 einen Finanzierungsüberschuss in Höhe von 19,2 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Überschussquote von 0,6 Prozent.

2.2 Textilkonjunktur in Deutschland und in den relevanten Absatzmärkten

Angesichts der niedrigen Arbeitslosigkeit, steigender Realeinkommen, niedriger Zinsen auf Bankguthaben und anhaltend niedriger Preise für Treibstoff und Heizung zeigte sich die Konsumkonjunktur in Deutschland im Jahr 2016 positiv. Allerdings gab es deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Branchen. Während etwa die Gastronomie, der Tourismus, die Freizeitindustrie und auch der Elektro- und Elektronikhandel von der Kauflaune der Deutschen profitierten, bewegte sich die deutsche Textilwirtschaft in einem schwierigen Marktumfeld.

So musste der Bekleidungseinzelhandel nach Angaben des Gesamtverbands Textil+Mode im Jahr 2016 ein Minus von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr hinnehmen. Der gesamte Einzelhandel erreichte hingegen ein Plus von 2,3 Prozent.

Die Umsätze der deutschen Textilindustrie 2016 wuchsen um 2,9 Prozent, die Bekleidungsindustrie büßte jedoch 3,8 Prozent an Umsatz ein. Branchenweit ergibt dies für das Jahres 2016 ein Umsatzplus in Höhe von lediglich 0,2 Prozent. Ihre Bestätigung finden diese volkswirtschaftlichen Zahlen auch in marktwirtschaftlichen Entwicklungen. So gerieten 2016 Modemarken wie Zero und Handelshäuser wie Promod, Strauss Innovation, SinnLeffers oder Wöhrl in Insolvenz oder beantragten ein Schutzschirmverfahren. Angegriffen wird der Textilhandel nicht nur von Online-Anbietern wie Amazon und Zalando, sondern auch durch Billiganbieter wie Primark.

Über den deutschen Markt für Heimtextilien, ein für den Dierig-Konzern sehr bedeutsames Marktsegment, liegen keine zuverlässigen statistischen Angaben vor. Eigenen Marktbeobachtungen und Erhebungen zufolge schrumpfte der Umsatz mit Heimtextilien im Jahr 2016 und setzte damit die negative Entwicklung der Vorjahre fort.

In Österreich lag das Wirtschaftswachstum im Jahr 2016 nach vorläufigen Angaben des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) bei 1,5 Prozent. Damit zeigte sich die Wirtschaft Österreichs wieder in etwas besserer Verfassung als im Jahr zuvor. Ursächlich für das Wachstum war nach WIFO-Angaben die nach einer Steuerreform anziehende Inlandsnachfrage. Besonders davon profitieren konnte der Automobilhandel.

Nach Angaben der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (Kof) normalisierte sich 2016 die Wirtschaftsaktivität in der Schweiz allmählich. Die Produktion stieg, die Preise gingen aber zurück. Die deflationäre Entwicklung ist nach der Einschätzung der Kof-Volkswirte eine Spätfolge der starken Aufwertung des Schweizer Frankens im Jahr 2015. Nach der starken Aufwertung des Schweizer Frankens stand die Schweizer Wirtschaft vor der Notwendigkeit, Produktivitätssteigerungen zu erreichen. Das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO prognostiziert für 2016 ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent in der Schweiz.

Frankreich, Italien und Spanien sind ebenfalls wichtige Absatzmärkte des Dierig-Konzerns. In diese Länder wird hauptsächlich Rohware exportiert. In Frankreich stieg die Wirtschaftsleistung 2016 nach vorläufigen Zahlen der EU-Kommission um 1,3 Prozent, Italien erreichte ein Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent und nahm damit die zweitletzte Position vor dem Schlusslicht Griechenland ein. Die spanische Wirtschaft erreichte 2016 ein Plus von 3,2 Prozent und konnte sich damit erstmals seit dem Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 wieder deutlich verbessern. Gleichwohl findet dieser Aufschwung auf einem sehr niedrigen Niveau statt. Auch im Jahr 2016 litten insbesondere die südeuropäischen Staaten und Frankreich unter hoher Arbeitslosigkeit (Frankreich: 9,6 Prozent; Italien: 12,0 Prozent; Spanien: 18,4 Prozent; Quelle: Eurostat für den Dezember 2016; maßgeblich für die Angaben sind jeweils EU-Kriterien). Daher war die Konsumkonjunktur in diesen drei Ländern im Jahr 2016 schlecht.

Die wirtschaftliche Lage in Westafrika ist für den Dierig-Konzern von großer Bedeutung, da die Christian Dierig GmbH in größerem Umfang hochwertige Damaste exportiert. Nach Weltbank-Angaben erreichte die Wirtschaft in Westafrika im Jahr 2016 ein Wachstum von lediglich 1,5 Prozent. Das Wirtschaftswachstum lag damit deutlich niedriger als in den Vorjahren (2015: 3,1 Prozent; 2014: 4,7 Prozent). Hauptgrund dafür war der niedrige Ölpreis. Im wichtigen Ölland Nigeria, das mit über 185 Millionen Einwohnern auch das bei weitem bevölkerungsreichste Land Afrikas ist, ging die Wirtschaftsleistung 2016 sogar um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Da die meisten Menschen in Entwicklungsländern nur über sehr geringe Ersparnisse verfügen und auch staatliche soziale Sicherungssysteme in der Regel nur rudimentär vorhanden sind, wirkt sich eine Eintrübung der Konjunktur sofort und extrem auf die Nachfragesituation auf den Konsumentenmärkten aus. Der ölpreisbedingte Rückgang der Konjunktur in Nigeria hatte demnach starke negative Auswirkungen auf die Textilmärkte in ganz Westafrika.

2.3 Immobilienkonjunktur in Deutschland und an den Standorten

2016 war für die deutsche Immobilienbranche das sechste Erfolgsjahr in Folge. Angesichts niedrigster Zinsen und fehlender sicherer Anlagemöglichkeiten blieb die Nachfrage nach Immobilien auf anhaltend hohem Niveau. Nach Angaben der Deutschen Hypothekenbank AG, die den Immobilienkonjunktur-Index herausgibt, erreichte die deutsche Immobilienwirtschaft 2016 in vielen Bereichen neue Rekordwerte, etwa bei den Immobilieninvestitionen oder bei der Vermietung von Büroflächen. Die positive Entwicklung betraf wie schon in den Vorjahren alle Sparten des Immobilienkonjunktur-Index (Wohnen, Handel, Büro, Logistik, Hotel).

Spitzenreiter beim Immobilienklima war erneut die Sparte Wohnen, gefolgt von der Logistik, die vom Boom im Internethandel profitiert. Aber auch in allen anderen Sparten war die Flächennachfrage anhaltend hoch. Zum Jahresende berichtet die Deutsche Hypothekenbank AG von einer leichten Eintrübung der Erwartungen. In dieser Einschätzung spiegeln sich aber die inzwischen extrem hohen Renditeerwartungen der erfolgsverwöhnten Immobilienanleger wider.

Die Immobilienkonjunktur in Augsburg und Kempten, den beiden Regionen mit Standorten der Dierig-Immobilien, setzte 2016 die positive Entwicklung der Vorjahre fort. In Augsburg, als Teil der Metropolregion München zeigte sich eine anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken. Während sich im ländlichen Raum mancherorts Entleerungstendenzen zeigen, wächst die Stadt Augsburg derzeit um rund 5.000 Einwohner im Jahr. Darin nicht eingerechnet ist der Zuzug von Flüchtlingen. Weil die Stadt Augsburg die Mehrbevölkerung nicht aufnehmen kann, ist auch in den umliegenden Städten und Gemeinden Zuzug zu beobachten. Anders als im Münchner Immobilienmarkt waren im Augsburger Immobiliengeschehen 2016 keine Überhitzungserscheinungen zu beobachten.

Die Nachfrage nach gewerblich genutzten Flächen blieb am Hauptstandort Augsburg unter der Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken und Wohnimmobilien zurück. Damit wird die Umwidmung innenstadtnaher Gewerbeflächen zu Wohnbaugrundstücken zunehmend interessant. Aber auch bei Gewerbe- und Logistikimmobilien ist am prosperierenden Wirtschaftsstandort Augsburg eine anhaltend große Nachfrage zu beobachten. Der Standort München ist inzwischen für verschiedene wirtschaftliche Aktivitäten zu teuer geworden, weshalb Unternehmen aus der Fertigung und der industrienahen Dienstleistung verstärkt auf Augsburg ausweichen, das durch die Lage am Schnittpunkt der A8 und der autobahnähnlich ausgebauten B17 über eine ideale Verkehrsanbindung verfügt. Durch die Universität und die Hochschule steht in Augsburg ein großes Reservoire an hochqualifizierten Berufseinsteigern zur Verfügung. Dies macht Augsburg zu einem interessanten Standort für internationale Großunternehmen.

Die Immobilienkonjunktur in der Mittelstadt Kempten war 2016 abermals verhaltener als am Standort Augsburg. Aber auch Kempten als Zentrum des Allgäus ist eine vitale und attraktive Stadt mit wachsender Bevölkerung. Insbesondere profitiert Kempten von seiner Hochschule für angewandte Wissenschaften, einer starken mittelständischen Wirtschaft und vom Tourismus. 2016 konnte in Kempten gegenüber den Vorjahren eine Nachfragebelebung nach Gewerbeflächen festgestellt werden.

2.4 Währungsentwicklung

Für das internationale Geschäft im Textil-Segment von Dierig ist die Entwicklung des US-Dollars zum Euro von essentieller Bedeutung, da viele Zahlungsströme beschaffungsseitig in US-Dollar getätigt werden. Während der Berichtsperiode gewann der Euro gegenüber dem Dollar nur geringfügig an Wert: Zu Jahresanfang 2016 kostete der Euro 1,09 US-Dollar. Zum Jahresende lag der Kurs bei 1,10 Dollar. Auch die Währungsschwankungen blieben unter dem Jahr gering. Seinen Tiefststand erreichte der Euro Anfang Dezember 2016 mit 1,07 US-Dollar, den Höchststand Anfang Mai 2016 mit 1,15 US-Dollar. Demnach hatten Währungseffekte im Jahr 2016 einen eher geringen Einfluss auf die Einkaufspreise von Geweben im Dollarraum.

Die Schweizer Landesgesellschaft des Dierig-Konzerns, die Dierig AG in Wil, erwirbt Bettwäsche im Euroraum und verkauft diese größtenteils auf dem Schweizer Inlandsmarkt. Beim Schweizer Franken kam es 2016 zu keinen großen Kursbewegungen gegenüber dem Euro. Zu Jahresanfang 2016 kostete der Euro 1,09 Schweizer Franken. Zum Jahresende lag der Kurs bei 1,07 Franken. Seinen Höchststand erreichte der Euro Anfang Februar 2016 mit 1,12 Schweizer Franken, der Tiefstkurs lag im Dezember 2016 bei 1,07 Schweizer Franken. Im langjährigen Vergleich aber war der Franken auch 2016 sehr stark, was dazu führte, dass die Schweizer Konsumenten ihren Bedarf sehr günstig im angrenzenden Ausland deckten.

Einen Teil ihrer Ware lässt die Bettwäschegesellschaft Adam Kaeppel GmbH von Betrieben in der Türkei bedrucken und nähen. Als Währungseffekt trat dabei 2016 der Preisverfall der Türkischen Lira auf. Im Januar 2016 kostete ein Euro 3,16 Türkische Lira. Im Dezember 2016 war ein Euro 3,81 Türkische Lira wert. Die Ursachen für den Verfall der türkischen Währung liegen in der wachsenden politischen Unsicherheit und in dem seit dem gescheiterten Putschversuch Mitte Juli 2016 immer autoritärer werdenden Kurs des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan. Die währungsbedingten Einkaufsvorteile der Adam Kaeppel GmbH konnten nicht realisiert werden, weil die Vorlieferanten ihre Preise erhöhten.

2.5 Entwicklung des Baumwollpreises und der Rohstoffmärkte

Der Preis für Baumwolle stieg 2016 deutlich an. Standardqualitäten mit 25 bis 30 Millimetern Faserlänge (Stapellänge) kosteten zu Jahresbeginn 63 US-Cent pro amerikanisches Pfund. Ihren Tiefststand erreichte die Baumwollnotierung im März 2016 mit 57 US-Cent pro amerikanisches Pfund. Im August erreichte der Baumwollpreis mit 77 US-Cent pro amerikanisches Pfund seinen Höchststand. Damit hatte sich die Baumwolle gegenüber dem Niedrigstpreis binnen eines halben Jahres um 35 Prozent verteuert. Der Jahresschlusskurs der Baumwolle lag bei 71 US-Cent.

In der Summe aus Währungseffekten und Rohstoffpreisentwicklung waren Baumwollgewebe im Euroraum zum Ende des Jahres 2016 deutlich teurer als zu Jahresbeginn. Eine Weitergabe der höheren Einstandspreise erwies sich jedoch als schwierig: Die Absatzpreise für Bettwäsche und auch für Rohgewebe hängen in erster Linie von der Konsumkonjunktur und der aktuellen Wettbewerbssituation ab.

Deutlich höher als der Preis für Baumwolle in Standardqualität liegt der Preis bei den Premiumqualitäten ab 32 Millimeter Stapellänge. Diese machen etwa acht Prozent der Weltproduktion aus. Die langstapelige Baumwolle ist der Rohstoff für die Qualitätsbettwäsche der Dierig-Marken fleuresse und Kaeppel. Ein Großteil des Anbaus erfolgt in Ägypten, nur Baumwolle aus diesem Herkunftsland darf sich Mako-Baumwolle nennen. Die wirtschaftliche und politische Lage in Ägypten war im Berichtsjahr abermals schwierig. Daher nutzt die Dierig-Gruppe die Möglichkeit, langstapelige Baumwolle auch aus anderen Herkunftsregionen zu beziehen.

2.6 Zinsentwicklung

Infolge der europäischen Staatsschuldenkrise wurden die Märkte mit Liquidität geflutet. Die Zinsen verharrten im Jahr 2016 weiterhin auf einem Rekordtiefststand. Die Europäische Zentralbank verlangt von Banken Strafzinsen, wenn sie Geld bei der Notenbank horten. Das soll Geldhäuser dazu bringen, mehr Kredite zu vergeben. 2016 gingen die ersten deutschen Banken dazu über, diesen Minuszins an ihre Kunden weiterzugeben.

3. Wirtschaftsbericht

3.1 Gesamtaussage des Vorstandes zur wirtschaftlichen Lage des Dierig-Konzerns

Der Dierig-Konzern erwirtschaftete im teilweise schwierigen wirtschaftlichen Umfeld 2016 einen Umsatz von 68,4 Millionen Euro und blieb damit um 7,5 Millionen Euro oder 9,9 Prozent unter dem Vorjahresumsatz in Höhe von 75,9 Millionen Euro, erreichte aber seine Planvorgaben.

Hauptursache für den Umsatzrückgang war der Einbruch der Exportgeschäfte nach Westafrika. Zusätzlich zur Nachfrageschwäche mussten aus Gründen der Risikominimierung die Damast-Lieferungen gedrosselt werden. Damit fiel 2016 der Umsatz mit Damasten deutlich gegenüber dem Vorjahr. Daher mussten die Planungen angepasst und erhebliche Vorsorge getroffen werden. Die Restrukturierung des Schweiz-Geschäftes konnte 2016 erfolgreich abgeschlossen werden. Die übrigen textilen Geschäftsfelder entwickelten sich generell stabil. Der Immobilienbereich konnte 2016 den positiven Trend der Vorjahre fortsetzen. Der Umsatz aus Vermietung und Verpachtung stieg von 7,5 Millionen Euro im Jahr 2015 auf 8,3 Millionen Euro, was eine Steigerung von 10,7 Prozent bedeutet. Damit erreichte der Dierig-Konzern seine für das Geschäftsjahr gesetzten Einzelziele im Wesentlichen, weshalb der Vorstand den Geschäftsjahresverlauf in Summe als zufriedenstellend einstuft.

Trotz des Umsatzrückganges im Textilbereich erzielte der Dierig-Konzern in Summe ein operativ positives Ergebnis. Allerdings wird das Ergebnis vor Ertragsteuern von den unterschiedlichen Vorsorgemaßnahmen für den Bereich des Afrika-Damastes deutlich belastet und beläuft sich deshalb im Jahr 2016 auf 3,9 Millionen Euro. Grundsätzlich ist es unser Ziel, eine angemessene Vorsorge vorzunehmen. Da in der handelsrechtlichen Bilanz der Dierig Holding AG in der Vergangenheit aufgrund abweichender Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden schon erheblich Vorsorge getroffen worden war, wirken sich die notwendigen Abwertungen 2016 mit 2,1 Millionen Euro nur auf die IFRS-Konzernbilanz aus.

Zum einen war das Ergebnis vor Ertragsteuern im Geschäftsjahr 2016 also durch Vorsorgemaßnahmen geprägt, zum anderen durch Gewinne aus Grundstücksverkäufen, die sich im Jahr 2016 auf ebenfalls 3,9 Millionen Euro beziffern. Dies resultiert insbesondere aus dem Verkauf der Liegenschaft der Schweizer Landesgesellschaft. Im Vorjahr wurden 2,8 Millionen Euro an Anlagenverkaufsgewinnen realisiert. Bereinigt um die Gewinne aus Grundstücksverkäufen ergab sich somit 2016 ein ausgeglichenes Ergebnis vor Steuern.

Im Jahr 2016 investierte der Dierig-Konzern 8,3 Millionen Euro in die Erweiterung und Instandhaltung seines Immobilienvermögens. Gegenüber dem Vorjahr mit einem Investitionsvolumen von 14,9 Millionen Euro gingen die Investitionen damit zwar zurück, bewegten sich aber noch immer auf einem sehr hohen Niveau. In 2015 wurde ein 50.000 Quadratmeter großes Grundstück erworben, welches in den nächsten Jahren bebaut werden soll. Die größte Einzelinvestition bestand aus Neubauten am Standort Porschestraße Gersthofen, die 2016 im Auftrag des Mieters Faurecia errichtet und diesem im Herbst 2016 planmäßig übergeben wurden. Für die Restflächen wurden 2016 Nutzungs- und Vermarktungskonzepte entwickelt. Die weitere Entwicklung des Standortes erfolgt auch mit Rücksicht auf die weiteren Planungen des Mieters Faurecia.

Wenngleich die Immobilieninvestitionen in 2016 die erzielten Erlöse aus Grundstückverkäufen weit übertreffen, konnte der Dierig-Konzern dennoch seine Verschuldung von 91,6 Millionen Euro zum 31. Dezember 2015 auf 89,5 Millionen Euro zum 31. Dezember 2016 zurückführen. Die Bilanzsumme bezifferte sich zum 31. Dezember 2016 auf 122,7 Millionen Euro und lag damit exakt auf Vorjahresniveau. Das Eigenkapital stieg von 31,2 Millionen Euro zum 31. Dezember 2015 auf 33,2 Millionen Euro zum 31. Dezember 2016, die Eigenkapitalquote stieg im Verlauf des Jahres 2016 von 25,4 Prozent auf 27,0 Prozent. Die Finanzverbindlichkeiten stiegen von 42,2 Millionen Euro zum 31. Dezember 2015 auf 45,4 Millionen Euro zum 31. Dezember 2016.

Vor dem Hintergrund der weiteren anstehenden Investitionen im Immobiliensegment, einem nicht absehbaren Ende der Niedrigzinsphase mit entsprechenden Auswirkungen auf die Pensionsrückstellungen und einem unsicheren Geschäftsverlauf bei den Damast-Exporten nach Westafrika liegt das Hauptaugenmerk des Dierig-Konzerns darauf, das Eigenkapital zu stärken. Daher hat der Vorstand im Geschäftsjahr 2016 ein Bündel von Maßnahmen initiiert. Betroffen davon sind im Textilbereich die Einkaufspolitik und die Lagerhaltung. Gleichwohl lassen die stabile Unternehmensentwicklung und die Ergebnisentwicklung nach dem Dafürhalten von Vorstand und Aufsichtsrat die Ausschüttung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2016 zu. Daher schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 19. Mai 2017 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 20 Cent je dividendenberechtigter Aktie vor.

3.2 Geschäftsverlauf und Umsatzentwicklung

Bedingt in erster Linie durch den Rückgang der Exportgeschäfte nach Westafrika ging der Textilumsatz im Dierig-Konzern im Jahr 2016 um 12,1 Prozent zurück. Der Immobilienumsatz stieg indes durch Neuvermietungen um 10,7 Prozent. Daraus resultierend erwirtschaftete der Dierig-Konzern einen Umsatz von 68,4 Millionen Euro und blieb um 7,5 Millionen Euro unter dem Vorjahresumsatz in Höhe von 75,9 Millionen Euro. Dies entspricht einem Umsatzrückgang von 9,9 Prozent.

scroll

Umsatzentwicklung im Dierig-Konzern 2016

in Mio. €
2015

in Mio. €
Veränderung
Textil 60,1 68,4 -12,1%
Immobilien 8,3 7,5 10,7%
Gesamt 68,4 75,9 -9,9%

3.2.1 Geschäftsverlauf im Textilbereich

Der Textilbereich erlöste im Jahr 2016 einen Umsatz in Höhe von 60,1 Millionen Euro (im Vorjahr 68,4 Millionen Euro). Im Inland belief sich der konsolidierte Textilumsatz auf 34,6 Millionen Euro (im Vorjahr 35,2 Millionen Euro). 25,5 Millionen Euro setzten die textilen Gesellschaften im Ausland um (im Vorjahr 33,2 Millionen Euro). Die textile Exportquote belief sich im Berichtsjahr auf 42,4 Prozent (im Vorjahr 48,5 Prozent).

Die Umsätze der Bettwäschegesellschaften des Dierig-Konzerns lagen im Jahr 2016 saldiert auf dem Niveau des guten Vorjahres, wiewohl der deutsche Heimtextilmarkt 2016 erneut schrumpfte. Damit entwickelten sich die Bettwäschemarken fleuresse und Kaeppel besser als ihr Marktumfeld und konnten Marktanteile hinzugewinnen. Die Marke fleuresse, die Bettwäsche im gehobenen Qualitäts- und Preissegment vorrangig über den Fachhandel absetzt, musste neben einem leicht rückläufigen Umsatz auch Druck auf die Margen aufgrund sich verschlechternder Konditionen hinnehmen. Positiv entwickelten sich die Umsätze der Online-Kollektionen. Höhere Nachfrage zeigte sich dagegen bei preisgünstigen Qualitäten.

Vom Trend zu günstiger Bettwäsche profitierte die Marke Kaeppel im besonderen Maße. Sie verzeichnete 2016 das umsatzstärkste Jahr der Unternehmensgeschichte. Kaeppel entwickelt modische und preisgünstige Qualitätsbettwäsche und vermarktet diese vorrangig an Großabnehmer. Mit dieser Ausrichtung steht Kaeppel im Wettbewerb zu den Eigenimporten der Kunden aus Fernost. Während die Beschaffung dieser Wettbewerbsprodukte mit hohen Vorlaufzeiten und hohen Beschaffungsrisiken verbunden ist, bietet Kaeppel die Möglichkeit zu kurzfristigen Orders. Darüber hinaus positioniert sich Kaeppel im Wettbewerb mit verkaufsstarken Designs. Eine Stärke der Marke sind ihre Digitaldruckkollektionen. Im besonderen Maße profitierte Kaeppel von Jubiläumsverkäufen großer Kunden. Auch zogen 2016 die Verkäufe an Warenhausketten wieder an. Das Einzelhandelskonzept "Warenhaus" hat offenbar 2016 seine tiefe Krise überwunden.

Der Umsatz der österreichischen Landesgesellschaft Christian Dierig GmbH, Leonding, mit Bettwäsche der Marke fleuresse übertraf 2016 den Vorjahresumsatz um 1,1 Prozent. Ursache dafür war eine leicht anziehende Konsumkonjunktur in Österreich und in den über Österreich bedienten CEE-Staaten. Ein Erfolgsfaktor ist die Konfektion der Kollektionsware in Österreich, die Labels "Genäht in Österreich" und "Made in Austria" werden vom Handel und den Verbrauchern gut angenommen.

Die Schweizer Landesgesellschaft Dierig AG, Wil, konnte im Jahr 2016 ihre Restrukturierung erfolgreich abschließen. Infolge der Abwanderung des privaten Konsums in den Euro-Raum war der Bettwäscheumsatz in der Schweiz stark zurückgegangen. Ein wichtiger Restrukturierungsschritt war der Verkauf der Liegenschaft in Wil im ersten Halbjahr 2016. Weil die Immobilienkonjunktur in der Schweiz ähnlich gut ist wie in Deutschland, konnte ein zufriedenstellender Kaufpreis erzielt werden. Zudem wurde die Dierig AG als operative Auslandstochter 2016 mit ihrer Muttergesellschaft CEDE Finanz- und Verwaltungs-AG verschmolzen, um zukünftig Verwaltungsaufwand und Abschlusskosten zu sparen. Das verschmolzene Unternehmen firmiert zukünftig als Dierig AG. Die größte Veränderung im operativen Geschäft war die schrittweise und zuletzt komplette Verlagerung der Näherei nach Deutschland. Dank dieser Maßnahmen konnte die Dierig AG ihre Kostenstrukturen an das sinkende Umsatzniveau anpassen.

Die textilen Handelsgeschäfte verliefen 2016 saldiert rückläufig. Die Tochtergesellschaft BIMATEX, die in ihrem Kerngeschäftsfeld Rohgewebe als Meterware an die Heimtextilien-Industrie in Südeuropa und Frankreich vermarktet, agiert seit dem Beginn der europäischen Staatsschuldenkrise in einem schwierigen Marktumfeld. Im Jahr 2016 verlief der Absatz von Meterware jedoch zufriedenstellend. Ein Erfolgsfaktor ist das eigene Lager. Viele Kunden aus Südeuropa und Frankreich haben aufgrund ihrer wirtschaftlichen Schwierigkeiten ihr eigenes Rohgewebelager aufgegeben und ordern nur noch die Kleinmengen, die sie aktuell zur Bearbeitung ihrer Kundenaufträge benötigen. BIMATEX ist in der Lage, diese Mengen schnell auszuliefern. Neben dem internationalen Rohgewebehandel ist BIMATEX im deutschsprachigen Raum im Handel mit Objekttextilien für Krankenhäuser und Hotels aktiv. Dieses Geschäftsfeld entwickelte sich 2016 unerfreulich, da Großkunden dazu übergingen, Standardartikel selbst zu importieren. Rückläufig entwickelten sich 2016 die Umsätze mit Bettwäsche und Handtüchern für Flüchtlingsunterkünfte. Noch im Vorjahr konnte BIMATEX große Mengen dieser Textilien an Sozialbehörden und Betreiber von Unterkünften absetzen.

Wie bereits berichtet, musste die Christian Dierig GmbH in ihrem Kerngeschäftsfeld, dem Export hochwertiger Damaste nach Westafrika, einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen. Zum einen ist dies nachfragebedingt, zum anderen ein bewusster Schritt zur Vermeidung zusätzlicher Risiken gewesen. Der Handel mit technischen Textilien als Basisgewebe für die Schleifscheibenproduktion verlief wie geplant positiv. Das neue Geschäftsfeld der Christian Dierig GmbH, der weltweite Handel mit technischen Textilien für die Filtration, entwickelte sich 2016 plangemäß. Im dritten Jahr der Aktivitäten gelang es, wichtige Kunden zu gewinnen.

3.2.2 Geschäftsverlauf im Immobilienbereich

Der Immobilienbereich steigerte 2016 seinen Umsatz um 10,7 Prozent auf 8,3 Millionen Euro (im Vorjahr 7,5 Millionen Euro). Durch ein vergrößertes Flächenangebot, eine verdichtete Vermietung und Mietpreisanpassungen konnte die Immobiliensparte ihre Einnahmen steigern. Alle Neu- und Umbauvorhaben verliefen nach Plan. Im Jahr 2016 entfielen 12,1 Prozent des Konzernumsatzes auf den Immobilienbereich (im Vorjahr 9,9 Prozent).

Größtes Immobilienvorhaben des Jahres 2016 war die Errichtung von Neubauten für den Mieter Faurecia am Standort Gersthofen. Nachdem der Dierig-Konzern dort im Vorjahr Erweiterungsflächen im Wert von acht Millionen Euro erwarb, wurden 2016 auf einer Teilfläche im Auftrag des Mieters Faurecia für weitere rund sieben Millionen Euro umfangreiche Erweiterungsbauten errichtet. Diese wurden fristgerecht fertiggestellt und dem Mieter planmäßig übergeben. Der Neubau einer Produktionshalle sowie der Umbau eines früheren Lagers zu einer Fertigungshalle und deren Erweiterung wurden im Juli 2016 abgeschlossen. Die Übergabe des Bürogebäudes erfolgte zum Oktober 2016. Der Automobilzulieferer Faurecia nutzt den Gesamtkomplex seit seiner Fertigstellung als weltweites Technologiezentrum für die Katalysatorentechnik. Im Zuge der Standorterweiterung für Faurecia hatte der Dierig-Konzern 2015 rund 50.000 Quadratmeter Gewerbegrundstücke erworben. Im ersten Halbjahr 2016 veräußerte der Dierig-Konzern von dieser Fläche ein 2.000 Quadratmeter großes Teilgrundstück an seinen Grundstücksnachbarn. Für die restliche Fläche in direkter Autobahnnähe zeigte sich reges Interesse. In Verhandlungen mit potentiellen Investoren und Mietern wurden alternative Nutzungen konzipiert.

Zudem konnte der Dierig-Konzern 2016 die Entwicklungstätigkeit im Augsburger SchlachthofQuartier abschließen. Dort wurden 2016 zwei neue Mieteinheiten nach dem Umbau an die Mieter übergeben, auch konnte die letzte freie Mieteinheit vermarktet werden. Der Umbau dieser 400 Quadratmeter großen Fläche im ehemaligen Kühlhaus soll Mitte 2017 abgeschlossen werden. Damit ist der Standort komplett vermietet.

In der Schweiz veräußerte der Dierig-Konzern im ersten Halbjahr 2016 im Rahmen der Restrukturierung der Schweizer Landesgesellschaft Dierig AG in Wil deren Liegenschaft. Nach der Verkleinerung wurden die benötigten Büro- und Lagerräume zurückgemietet. Mit dem Verkauf profitierte der Dierig-Konzern von der guten Immobilienkonjunktur in der Schweiz.

In ihren Geschäften beschäftigt sich die Immobiliensparte bisher mit der Entwicklung und Vermietung von Gewerbeflächen. Gaben Bebauungspläne eine Wohnbebauung vor, wurden diese Grundstücke in der Vergangenheit bis zur Baureife entwickelt und anschließend verkauft. 2015 wurde die Immobilienstrategie der Dierig-Gruppe angepasst, um die Investitionsmöglichkeiten auf eigenem Grund zu erweitern und von der guten Wohnbaukonjunktur insbesondere am Standort Augsburg zu profitieren. Damit sind zukünftig auch der Bau sowie die Vermietung von Wohnungen im eigenen Bestand von der Immobilienstrategie abgedeckt. Angestrebt wird, derzeitige Gewerbeflächen am Standort Augsburg-Mühlbach in Wohnbaugrundstücke umzuwandeln. Dafür wurde 2016 ein aktualisierter Bebauungsplan aufgestellt und mit der Stadt Augsburg diskutiert. Auch wenn das Baurecht im Jahr 2017 geschaffen wird, geht der Dierig-Konzern bei diesem Vorhaben von einem längeren Realisierungszeitraum aus.

Alle Standorte in Augsburg waren im Jahr 2016 praktisch voll vermietet. Lediglich am Standort Kottern gab es Leerstand, der jedoch 2016 erfreulich gesenkt werden konnte. Damit konnte der Dierig-Konzern im Verlauf des Jahres 2016 den bereits sehr hohen Vermietungsgrad der Immobilien steigern und die Ertragskraft des Immobilienvermögens nachhaltig sichern. Im Jahr 2016 flossen dem Dierig-Konzern aus Grundstücksverkäufen Erträge in Höhe von 3,9 Millionen Euro vor Steuern zu, die umgehend in neue Immobilienvorhaben reinvestiert wurden. Insgesamt wendete der Dierig-Konzern 8,3 Millionen Euro für den Erhalt und die Erweiterung seines Immobilienvermögens auf (im Vorjahr: 14,8 Millionen Euro). Neue Liegenschaften wurden 2016 nicht erworben.

3.2.3 Prognose-Ist-Vergleich

Der Dierig-Konzern setzt sich neben finanziellen Zielen weitere Ziele in der Unternehmensentwicklung und detaillierte Projektziele. Die im Lagebericht 2015 dargestellte Prognose konnten die operativ tätigen Tochtergesellschaften im Jahr 2016 nicht zur Gänze erreichen. Der Umsatzrückgang beim Export hochwertiger Damaste nach Westafrika fiel aufgrund der Sicherheitslage und der Devisenknappheit in der Abnehmerregion höher aus als erwartet. Zudem entwickelte sich das Bettwäschegeschäft in der Schweiz anhaltend rückläufig. In seiner Prognose war der Vorstand für die Schweiz von einer Stagnation ausgegangen. Wegen des Flüchtlingspaktes mit der Türkei ging die Zahl der neu nach Deutschland geflüchteten Menschen stark zurück. Daher konnte die Tochtergesellschaft BIMATEX im Objektgeschäft nicht die prognostizierten Mengen an Handtüchern und Bettwäsche für Flüchtlingsunterkünfte erreichen. Auch zeigte sich im Objektgeschäft mit Textilien für Krankenhäuser, Pflegeheime und Hotels eine unerwartete Kaufzurückhaltung der Kunden, die Standardartikel zunehmend selbst importieren. Beim Bettwäschegeschäft im Inland wurden die Marktpositionen wie erwartet gefestigt und die prognostizierten stabilen Umsätze leicht übertroffen. In Österreich konnte entgegen dem geplanten Umsatzrückgang eine Umsatzsteigerung erreicht werden (auch durch die prognostizierte Steigerung der Exportaktivitäten in CEE-Staaten). Im Immobilienbereich konnte der Dierig-Konzern die Prognose übererfüllen. Der Erweiterungsbau am Standort Porschestraße wurde wie prognostiziert übergeben. Es gelangen außerplanmäßige Vermietungen, auch ließen sich einige Vorhaben schneller realisieren als erwartet. Die Schaffung des Baurechts am Standort Augsburg-Mühlbach wurde in 2016 wie prognostiziert weiter vorangetrieben, ebenso wie die Entwicklungs- und Umbautätigkeiten am Schlachthof-Quartier.

In den Tochtergesellschaften und Sparten, in denen die Prognoseziele aufgrund äußerer Faktoren nicht erreicht werden konnten, wurden Alternativvorgaben definiert und entsprechende Maßnahmen ergriffen, um diese zu erreichen. Dazu zählt die prognostizierte Anpassung der Kostenstruktur, was insbesondere im Rückgang des Materialaufwands deutlich wurde. In Summe erreichte der Dierig-Konzern trotz der Abweichungen eine stabile Geschäftsentwicklung. Ertragsseitig erzielte der Immobilienbereich ein erfreuliches Ergebnis. Der Textilbereich war von rückläufigen Umsätzen und erforderlichen Abwertungen im Geschäft mit Exportdamasten geprägt.

Wegen der erwarteten Verschlechterung der Zahlungsmoral der Kunden im Exportgeschäft war in der Prognose für das Jahr 2016 erwartet worden, dass sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf dem Niveau des Jahres 2015 bewegen würden. Dennoch gelang es, im Verlauf des Jahres 2016 die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu verringern und damit auch Mittel für Immobilieninvestitionen und zum Abbau von Bankverbindlichkeiten freizusetzen.

Lagerbestände sind für die textilen Gesellschaften des Dierig-Konzerns unabdingbar, um Kunden schnell bedienen zu können. Zudem hängt die Höhe der Lagerbestände von der Einkaufspolitik ab. Aufgrund seiner Kapitalstärke ist der Dierig-Konzern in der Lage, bei einem niedrigen Dollarkurs und einem niedrigen Baumwollpreis die Bevorratung aufzubauen. Für 2016 war geplant, die Lagerbestände leicht abzubauen. Diese sanken plangemäß von 19,6 Millionen Euro zum Ende des Jahres 2015 auf 18,6 Millionen Euro zum Ende des Jahres 2016.

Die Eigenkapitalquote des Dierig-Konzerns wird maßgeblich von Immobilienprojekten geprägt. Der Zuwachs der Investment Properties war 2016 jedoch höher als der Anstieg der Verschuldung, die 2016 sogar abgebaut werden konnte. Auch war 2016 aufgrund der anhaltend niedrigen Zinsen ein abermaliger Anstieg der Pensionsrückstellungen erforderlich, die aus dem Eigenkapital erbracht werden mussten. Dennoch gelang es, die Eigenkapitalquote im Verlauf des Jahres 2016 von 25,4 Prozent auf 27,0 Prozent zu steigern.

3.3 Lage

3.3.1 Ertragslage

Die Dierig Holding AG erwirtschaftete aus der Vermietung des Standortes Porschestraße (Gersthofen) einen Mietumsatz von 447 Tausend Euro (im Vorjahr 355 Tausend Euro). Unter Anwendung der Neufassung von § 277 Abs. 1 HGB sind 620 Tausend Euro, die im Vorjahr unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen (633 Tausend Euro) wurden nun den Umsätzen zugerechnet. Zum 31. Dezember 2016 wird ein Gesamtumsatz von 1.066 Tausend Euro bilanziert.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus Grundstücksgeschäften in Höhe von 733 Tausend Euro (im Vorjahr 914 Tausend Euro) enthalten. Diese Erträge wurden komplett in die Erweiterung des Standortes Porschestraße reinvestiert. Des Weiteren beinhaltet diese Position Erträge aus Auflösungen von Rückstellungen.

Höhere gewinnabhängige Vergütungen führten zu einer Erhöhung der Aufwendungen für Löhne und Gehälter. Die Anwendung der geänderten Jahresdurchschnittszinssatzbewertung von 7 Jahre auf 10 Jahre sowie ein Sterbefall führten zu einer Verringerung der sozialen Abgaben und der Aufwendungen für Unterstützung.

Aufgrund der umfangreichen Investitionen erhöhten sich die Abschreibungen von 169 Tausend Euro auf 212 Tausend Euro.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten allgemeine Verwaltungskosten. Unter Berücksichtigung der Umgliederung der außerordentlichen Aufwendungen in Höhe von 58 Tausend Euro (BilRUG) entwickelten sich die Aufwendungen auf Vorjahresniveau.

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen die Ausschüttungsansprüche für 2016 gegenüber der Dierig AG, Wil, Schweiz (vormals CEDE Finanz- und Verwaltungs AG, Wil) in Höhe von 494 Tausend Euro (im Vorjahr 480 Tausend Euro).

Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen werden durch die Dierig Textilwerke GmbH als 100 % Tochtergesellschaft der Dierig Holding AG generiert, die als konzernleitende Zwischenholding fungiert und die Beteiligungen an allen inländischen Textil- und Immobilienunternehmen der Dierig-Gruppe bündelt. Aufgrund der positiven Ergebnisse der Tochtergesellschaften und der Dierig Textilwerke GmbH wurden im Berichtsjahr 2016 1.980 Tausend Euro (im Vorjahr 3.621 Tausend Euro) an die Dierig Holding AG abgeführt. In diesen Erträgen sind Erträge aus Grundstücksverkäufen der Dierig Textilwerke GmbH von 147 Tausend Euro (im Vorjahr 1.839 Tausend Euro) enthalten, die wie im Vorjahr komplett reinvestiert wurden.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen die Gewerbesteuer in Höhe von 6 Tausend Euro (im Vorjahr 294 Tausend Euro), Körperschaftsteuer von 6 Tausend Euro (im Vorjahr 48 Tausend Euro) sowie den Zuführungsbetrag passiver latenter Steuern von 996 Tausend Euro (im Vorjahr 611 Tausend Euro). Die Zuführung zu den passiven latenten Steuern in der Handelsbilanz resultiert zum einen aus den Grundstückserlösen, die steuerneutral in einen Sonderposten gemäß § 6b EStG eingestellt wurden (732 Tausend Euro) zum anderen aus der Erhöhung des Gewebesteuerhebesatzes der Stadt Augsburg (264 Tausend Euro).

Die Dierig Holding AG schloss das Geschäftsjahr mit einem Jahresüberschuss von 1.685 Tausend Euro (im Vorjahr 2.882 Tausend Euro) ab. Da die Gewinne aus Grundstücksgeschäften wieder vollständig reinvestiert wurden, hat der Vorstand und der Aufsichtsrat bereits einen Betrag in Höhe von 800 Tausend Euro (im Vorjahr 1.440 Tausend Euro) in die Gewinnrücklagen eingestellt. Er wird der Hauptversammlung vorschlagen eine Dividende für das Geschäftsjahr 2016 auszuschütten und einen weiteren Betrag von 200 Tausend Euro in die Gewinnrücklagen einzustellen sowie den Restbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.

3.3.2 Finanz- und Vermögenslage

Die Gewinne aus Grundstücksgeschäften der Dierig Holding AG wurden im Geschäftsjahr 2016 in die Erweiterung des Standortes Porschestraße sowie in weitere Projekte in der Dierig-Gruppe reinvestiert. Dadurch erhöhte sich das Anlagevermögen gegenüber dem Vorjahr von 6.053 Tausend Euro auf 10.862 Tausend Euro. Die Dierig Holding AG war 2016, wie in den vergangenen Jahren, solide finanziert und verfügte zu jeder Zeit über eine ausreichende Liquidität. Die Zusammenarbeit mit den Hausbanken der Dierig Holding AG verläuft vertrauensvoll und professionell. Die im Zuge des Geschäftsbetriebes erforderlichen Finanzmittel werden im Allgemeinen aus den Mittelzuflüssen aus der laufenden Geschäftstätigkeit, insbesondere durch entsprechende Umlagen anderer Konzerngesellschaften, gedeckt.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen vor allem die Dierig Textilwerke GmbH. Die Erhöhung dieses Postens betrifft im Wesentlichen die Ergebnisabführung für das Geschäftsjahr 2016 in Höhe von 1.980 Tausend Euro sowie den Zahlungsverkehr im Rahmen der Zentralen Finanzdisposition bei der Dierig Textilwerke GmbH. Die Dierig Holding AG trägt damit ihren Teil zur soliden Finanzierung innerhalb der Unternehmensgruppe bei.

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Steuerforderungen.

Das Eigenkapital der Gesellschaft hat sich von 27.036 Tausend Euro auf 28.721 Tausend Euro erhöht. Die Veränderung resultiert aus dem Jahresüberschuss 2016 in Höhe von 1.685 Tausend Euro. Innerhalb des Eigenkapitals haben sich die anderen Gewinnrücklagen entsprechend den vom Aufsichtsrat und der Hauptversammlung gefassten Beschlüsse um 2.060 Tausend Euro erhöht.

Die Berechnung der Pensionsrückstellungen berücksichtigt die Änderung von der 7-Jahres-durchschnittszinssatzbewertung auf die 10-Jahresdurchschnittszinssatzbewertung. Insgesamt führt die Bewertung nach den gültigen Heubeckschen Richttafeln 2005 G zu einer Erhöhung der Pensionsrückstellungen. Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von 226 Tausend Euro (im Vorjahr 524 Tausend Euro) beinhalten im Wesentlichen Hauptversammlungskosten und Beratungsaufwendungen. Im Vorjahr wurde in dieser Position noch eine Risikovorsorge für eine unterschiedliche Rechtsauffassung in Zusammenhang mit der Anwendung und Abwicklung eidgenössischer Verrechnungssteuern in Höhe von insgesamt 300 Tausend Euro bilanziert, die aufgrund der Inanspruchnahme der Schweizer Gesellschaft bei der Dierig Holding AG aufgelöst werden konnten Die Steuerrückstellungen betreffen Gewerbe- und Körperschaftsteuer für das Jahr 2015.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betreffen noch nicht fällige Bauleistungen. In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen wird ein von der Dierig AG, Wil, Schweiz gewährtes Darlehen bilanziert.

Zur Erhöhung der latenten Steuern vergleiche die Erläuterungen der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag unter Nr. 3.3.1 Ertragslage

3.4 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Folgende nichtfinanzielle Leistungsindikatoren haben Einfluss auf den Erfolg des Dierig-Konzerns:

3.4.1 Mitarbeiter

Am Ende des Berichtsjahres 2016 beschäftigte der Dierig-Konzern 197 Mitarbeiter (146 Angestellte und 51 gewerbliche Mitarbeiter). Am Ende des Vorjahres waren 204 Mitarbeiter beschäftigt. Der Aufwand für Löhne und Gehälter belief sich 2016 auf 8,7 Millionen Euro (im Vorjahr 8,5 Millionen Euro), ursächlich für den Anstieg waren Lohn- und Gehaltssteigerungen. Einschließlich Sozialabgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung bezifferte sich der Personalaufwand wie im Vorjahr auf 10,4 Millionen Euro.

Unser Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unserem Konzern, die mit ihrem Engagement und ihrer Leistungsbereitschaft dazu beigetragen haben, dass wir 2016 im Textilbereich vielen Widrigkeiten trotzen und im Immobilienbereich eine ganze Reihe von Projekten und Transaktionen erfolgreich initiieren und abschließen konnten. Besonderer Dank gilt den Jubilaren, die im Jahr 2016 ihre 25-jährige und 40-jährige Betriebszugehörigkeit feiern konnten, sowie den Mitgliedern der Betriebsräte für ihren Einsatz und die verständnisvolle Zusammenarbeit.

Die besondere Verantwortung des Unternehmens für seine Mitarbeiter zeigt sich nicht zuletzt in der Fortführung der umfangreichen Pensionsverpflichtungen aus der Vergangenheit. Der Dierig-Konzern steht nach wie vor zu seinen Zahlungsverpflichtungen aus zugesagten Betriebsrenten. So trug die 197 Mitarbeiter starke Dierig-Gruppe 2016 die Lasten aus 1.073 (im Vorjahr 1.127) Betriebsrenten und wird auch weiterhin hohe Pensionslasten zu tragen haben. Die Pensionsverpflichtungen wirken sich jährlich aufs Neue erheblich auf das Ergebnis wie die Liquidität aus.

Die Gesellschaften des Dierig-Konzerns honorieren das Engagement der Mitarbeiter, fördern Eigeninitiative und bieten neben der Arbeitsplatzsicherheit auch Weiterbildungsangebote und Aufstiegschancen für hoffnungsvolle Talente. Auch außerhalb des Unternehmens hat Dierig einen guten Ruf als sozialer Arbeitgeber und als erstklassiger Ausbildungsbetrieb.

3.4.2 Umweltauswirkungen

Von den textilen Handelsunternehmen des Dierig-Konzerns gehen nur geringe direkte Umweltauswirkungen aus. Indirekte Umweltauswirkungen entstehen in der Produktion der Waren - insbesondere in der Ausrüstung - und in der Logistik. Der Dierig-Konzern führt in Deutschland sowie anderen Herkunftsländern Kontrollen der Lieferanten durch und verpflichtet diese zu umweltverträglichen Ausrüstungsverfahren. Oekotex 100 und andere Standards sind selbstverständlich.

Im Immobilienbereich optimiert der Dierig-Konzern durch Investitionen in den Gebäudebestand die Energieeffizienz der selbstgenutzten wie der vermieteten Flächen. Dazu zählen vorrangig Maßnahmen zur baulichen Energieeinsparung wie die Nachdämmung von Gebäuden, der Austausch von Fenstern, die Modernisierung von Heizungen und Wärmeverteilungssystemen und deren Dämmung. Energiepässe dokumentieren den guten Zustand der Gebäudesubstanz. Dank dieser Maßnahmen trägt der Dierig-Konzern zur langfristigen Einsparung von Energieressourcen bei.

3.4.3 Standorte und Corporate Responsibility

Die Dierig-Gruppe folgt in ihrem Wirtschaften - auch aufgrund ihrer 212-jährigen Geschichte und Verantwortung - hohen unternehmensethischen Standards. Am Unternehmenssitz Augsburg pflegt das Unternehmen einen intensiven Dialog mit Politik, Wirtschaft, Verbänden, Universitäten und Schulen sowie mit sozialen Trägern, kulturellen Einrichtungen und weiteren gesellschaftlichen Gruppen. Das Unternehmen ist sich seiner Verantwortung insbesondere gegenüber der lokalen Gemeinschaft an den beiden Immobilienstandorten Augsburg und Kempten bewusst.

Als Vermieterin von Seniorenzentren, Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen sowie Bildungsstätten in der sozialen Jugendarbeit steht die Dierig-Gruppe weit über den üblichen geschäftlichen Rahmen hinaus im engen Kontakt mit Sozialträgern und Institutionen. Dabei unterstützt die Dierig-Gruppe soziale Initiativen mit Kontakten und personellen Ressourcen. Unter anderem stellt das Unternehmen bei Veranstaltungen Räume zur Verfügung, organisiert Führungen und stellt Referenten. Darüber hinaus unterstützte Dierig wie in den Vorjahren das Augsburger KompetenzNetz Demenz mit finanziellen Mitteln. Das soziale und bürgerschaftliche Engagement des Unternehmens ist dabei eng verzahnt mit der Geschäftsstrategie. Der Immobilienbereich des Dierig-Konzerns hat aus der langjährigen Zusammenarbeit mit sozialen Trägern umfangreiche Kenntnisse über die Anforderungen an Sozialimmobilien und über die Bedürfnisse der Betreiber gewonnen. Neue Projekte, wie die 2015 gemeinsam mit der AWO Augsburg als Mieterin konzipierte Wohngemeinschaft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, lassen sich so schnell und zielsicher realisieren. Mit diesem Projekt und einem weiteren Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge leistet der Dierig-Konzern einen Beitrag zur Bewältigung der Flüchtlingskrise.

Als Eigentümerin denkmalgeschützter Immobilien stellt sich die Dierig Textilwerke GmbH der Verpflichtung, das bauliche und architektonische Erbe vergangener Zeiten zu bewahren. Dabei gelingt es der Dierig Textilwerke GmbH mit großem Erfolg, eine zeitgemäße Nutzung ehemaliger Industrieimmobilien mit allen Aspekten der Denkmalpflege in Einklang zu bringen. Rund 30 Prozent des Immobilienbestandes sind denkmalgeschützt.

Auch im Geschäftsjahr 2016 setzte die Dierig-Gruppe ihre Schulpartnerschaft mit dem Jakob-Fugger-Gymnasium Augsburg fort und leistete ihren Beitrag dafür, dass junge Menschen Einblick in die unternehmerische Praxis erhalten und wirtschaftliche Zusammenhänge besser verstehen. Zusätzlich stellen die Gesellschaften der Dierig Holding AG Plätze für Schülerpraktika bereit. Auch finanziell unterstützt die Dierig Holding AG die Schule.

Weiterhin engagiert sich Dierig seit vielen Jahren in der Kulturförderung. Im Rahmen dieser Kulturarbeit unterstützte das Unternehmen 2016 unter anderem das Sensemble Theater, eine professionell arbeitende freie Bühne für zeitgenössisches Theater in Augsburg, mit finanziellen Mitteln und Kontakten.

3.4.4 Sozialstandards bei der Textilherstellung

Die textilen Gesellschaften kaufen Gewebe bei Lieferanten auf der ganzen Welt ein. Diese Fabriken werden bereist, wobei auch die Arbeitsbedingungen der Menschen einer Kontrolle unterzogen werden. Bei den Sozialstandards orientieren sich die Dierig-Gesellschaften am Code of Conduct des Gesamtverbands Textil+Mode.

Der überwiegende Teil der in Deutschland und der Schweiz abgesetzten Bettwäschekollektionen der Tochtergesellschaft fleuresse wird innerhalb der EU konfektioniert. Die Konfektion der fleuresse-Kollektionen in Österreich findet in einer eigenen Näherei im Land statt. Zunehmend interessieren sich auch die Verbraucher dafür, ob ihre gekauften Textilien umweltverträglich und verantwortungsvoll hergestellt wurden. Daher informiert die Tochtergesellschaft fleuresse die Verbraucher mit Informationsschriften und im Internet über den Ursprung ihrer Markenbettwäsche.

4. Nachtragsbericht

Nach dem Ende des Geschäftsjahres haben sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung ergeben.

5. Prognosebericht

In diesem Prognosebericht bezieht sich der Dierig-Konzern auf das Geschäftsjahr 2017. Wo dies möglich ist, blickt der Dierig-Konzern freiwillig über den Prognosezeitraum hinaus.

Die Weltbank und der Internationale Währungsfonds rechnen für 2017 mit einem wieder beschleunigten Wachstum der Weltwirtschaft. So erwartet der Internationale Währungsfonds in seinem im Januar 2017 veröffentlichten Ausblick ein Wachstum von 3,4 Prozent für das Jahr 2017. Die Prognose der Weltbank fällt mit einem Plus von 2,7 Prozent verhaltener aus. Für die Industrienationen prognostiziert die Weltbank 2017 ein Wachstum von 1,8 Prozent, die Wirtschaft in der Eurozone soll um 1,5 Prozent wachsen. Für das Afrika südlich der Sahara erwartet die Weltbank eine Steigerung der Wirtschaftsleistung um 2,9 Prozent. Für Deutschland geht die Bundesregierung in ihrem am 27. Januar 2017 veröffentlichten Jahreswirtschaftsbericht von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,4 Prozent im Jahr 2017 aus. Die Beschäftigung in Deutschland soll im Jahr 2017 um 0,7 Prozent steigen. Auch erwartet die Bundesregierung, dass die Arbeitslosenquote 2017 mit 6,0 Prozent (bezogen auf alle Erwerbspersonen) gegenüber dem Jahr 2016 nochmals geringfügig sinken wird und prognostiziert einen Anstieg der Bruttolöhne und -gehälter in Höhe von 2,5 Prozent.

Trotz dieser positiven konjunkturellen Rahmenbedingungen rechnet der Dierig-Konzern 2017 mit einem Rückgang des Textilumsatzes in einer Größenordnung zwischen fünf und zehn Prozent gegenüber dem Jahr 2016. Die Immobiliensparte wird dagegen mit einem prognostizierten Umsatzplus von zehn bis zwölf Prozent ihren Wachstumskurs fortsetzen. Gleichwohl kann der Konzernumsatz 2017 im Vergleich zu 2016 rückläufig sein.

Der Dierig-Konzern geht davon aus, dass der Bettwäschemarkt in Deutschland abermals schrumpfen wird, und erwartet deshalb einen leichten Rückgang des inländischen Bettwäscheumsatzes. Zwar wird durch steigende Einkommen und die stetig wachsende Beschäftigung die Kaufkraft der Konsumenten weiter wachsen und auch die extrem niedrigen Zinsen bilden keine Sparanreize. Auf dem Markt für Bettwäsche werden diese positiven volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen aber kaum Wirkung entfalten, da die Konsumenten ihre Ausgaben auf andere Güter richten werden. Zudem wird das Wahljahr 2017 den Konsum dämpfen. Wie sich in der Vergangenheit gezeigt hat, wirken sich Bundestagswahlen häufig negativ auf die Konsumkonjunktur aus: Im Wahlkampf neigen die Oppositionsparteien und insbesondere die Protestparteien dazu, die wirtschaftliche und politische Lage im Land negativ darzustellen. Viele Verbraucher reagieren darauf intuitiv mit Kaufzurückhaltung und Angstsparen. Positiv auf das Bettwäschegeschäft im Jahr 2017 wird sich der kalte Januar auswirken. Der Handel konnte seine Winterware absetzen und seine Läger räumen. Damit werden die Bettwäschekollektionen für den Winter 2017 auf 2018 nicht mehr auf Vorjahresware treffen. Vom Verbraucher und vom Handel gefordert ist aktuell besonders günstige Bettwäsche. Die Marken fleuresse und Kaeppel haben darauf mit preiswerter Ware reagiert. Selbst wenn die Marken die Zahl ihrer verkauften Garnituren halten können, wird dieser Trend zu niedrigpreisiger Ware zu einem leichten Umsatzrückgang führen.

Die Schweizer Bettwäschegesellschaft hat die aufgrund der konjunkturellen Entwicklung notwendige Restrukturierung abgeschlossen und rechnet im aktuellen Geschäftsjahr mit einem Umsatz annähernd auf Vorjahresniveau. Zudem sollen neue Potentiale im Online-Handel und im Objektgeschäft erschlossen werden. Die österreichische Landesgesellschaft rechnet für 2017 mit einem sowohl im Inland wie in den CEE-Staaten leicht wachsenden Bettwäscheumsatz.

Beim Handel mit Damasten in Westafrika ist 2017 aufgrund der anhaltenden Konsum- und Devisenschwäche in der Abnehmerregion ein weiterer Umsatzrückgang möglich. Die Christian Dierig GmbH wird daher die Damast-Produktion anpassen und gegebenenfalls auch 2017 dazu gezwungen sein, Vorsorge zu treffen. Neugeschäfte werden äußerst restriktiv betrieben. Beim Handel mit technischen Textilien erwartet die Gesellschaft bei den Basisgeweben für die Schleifmittelproduktion gleichbleibend hohe Absatzmengen und Umsätze. Im Bereich der Filtrationsgewebe wird ein Wachstum erwartet, das jedoch von einem niedrigen Niveau ausgeht. Der Umsatzrückgang im Damast-Geschäft wird damit kaum zu kompensieren sein.

Der Gewebehandel mit Abnehmern in Südeuropa und Frankreich hat sich in den vergangenen Jahren stark rückläufig entwickelt. Infolgedessen konzentrierte sich die BIMATEX GmbH in diesem Marktsegment auf Nischengeschäfte und konnte so in einem sehr schwierigen Marktumfeld erfolgreich bleiben. Eine Rückkehr zu höheren Absatzmengen erscheint 2017 kaum möglich: Die südeuropäische und französische Heimtextilien-Industrie ist durch die jahrelange Rezession unterfinanziert. Im Hinblick auf das hohe Ausfallrisiko und die mangelnde Absicherung durch Lieferantenkreditversicherungen müssen die Handelsgeschäfte mit hoher Vorsicht betrieben werden. Das Objektgeschäft mit Hotel- und Krankenhauswäsche im deutschsprachigen Raum litt 2016 unter einem Verfall der Margen. Für 2017 plant BIMATEX im Objektgeschäft kein Mengenwachstum. Geplant ist vielmehr, die Sortiments- und Kundenstruktur zu verändern. Der Umsatz ist auf Vorjahresniveau geplant.

Der Auftragsbestand im Textilsektor der Dierig-Gruppe bezifferte sich zum 31. Dezember 2016 auf 26,4 Millionen Euro (im Vorjahr 29,7 Millionen Euro). Durch die zunehmende Kurzfristigkeit der Orders und den steigenden Anteil von Stornierungen verliert der Auftragsbestand als Frühindikator zunehmend an Bedeutung.

Die Immobiliensparte geht in ihren Planungen von weitgehend stabilen Mietverhältnissen und einer guten Nachfrage nach Gewerbeflächen an den Standorten Augsburg und Kempten aus. Durch die heterogene Flächen- und Mieterstruktur mit 160.000 Quadratmetern Mietflächen unterschiedlicher Nutzungsarten und Preiskategorien und 260 Mietern ist das Vermietungsgeschäft stabil. Nachdem 2016 das SchlachthofQuartier komplett entwickelt und am Standort Porschestraße in Gersthofen große neue Mietflächen an den Mieter Faurecia übergeben wurden, die im Geschäftsjahr 2017 komplett umsatzrelevant werden, ist mit einem Anstieg des Immobilienumsatzes um zehn bis zwölf Prozent zu rechnen. Ebenfalls werden an die Inflationsrate und an Mietpreissteigerungen gekoppelte indizierte Mieten für ein Umsatzplus sorgen.

Trotz des zu erwartenden leicht sinkenden Konzernumsatzes erwartet Dierig im Jahr 2017 ein positives operatives Ergebnis. Erfolgsfaktoren sind die gute Kapitalausstattung, Kompetenzen in den Bereichen Textil und Immobilien und die etablierten Kundenbeziehungen. Um ihre Ertragskraft zu halten, werden die Gesellschaften der Dierig-Gruppe wie in der Vergangenheit auf risikoreiche Projekte und auf Geschäfte zu nicht auskömmlichen Margen verzichten.

Ein tendenziell niedrigerer Textilumsatz wird 2017 die Höhe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beeinflussen. Allerdings hat sich insbesondere im Export die Zahlungsmoral der Kunden nicht verbessert. Deshalb ist zu erwarten, dass sich die Forderungen auf dem Niveau des Jahres 2016 bewegen werden.

Für die textilen Gesellschaften der Dierig-Gruppe sind Lagerbestände unabdingbar, um die Kunden schnell bedienen zu können. Die Planungen für 2017 sehen vor, die Vorräte an das zu erwartende geringere Absatzvolumen anzupassen und damit um fünf bis zehn Prozent zu senken. Gleichzeitig wird damit das Eigenkapital gestärkt.

Die Entwicklung der Eigenkapitalquote im Jahr 2017 ist abhängig vom weiteren Verlauf der Entwicklungen am Standort Porschestraße in Gersthofen. Hier sind mehrere Szenarien denkbar: Bei einem Teilverkauf von Restgrundstücken ist es möglich, innerhalb kurzer Zeit einen Mittelrückfluss zu gewährleisten und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten abzubauen. Damit würde aber der Dierig-Konzern die Möglichkeit verlieren, den Standort zu entwickeln und einer hochwertigen Vermietung zuzuführen. Für 2017 geht der Vorstand nicht von einem Verkauf weiterer Flächen aus. Der Dierig-Konzern verfolgt bei Immobilieninvestitionen das Ziel, dass der Zuwachs der Investment Properties stets höher ausfällt als der Anstieg der Verschuldung. Ein weiterer für das Eigenkapital relevanter Faktor sind die Pensionsrückstellungen, die aus dem Eigenkapital aufgebracht werden müssen. Auch für 2017 ist ein Anstieg der Pensionsrückstellungen möglich. Grundsätzliches Ziel des Dierig-Konzerns ist es, die Eigenkapitalquote im Jahr 2017 leicht zu verbessern.

Wie in der Vergangenheit ist die Planungsgrundlage konservativ und fußt auf einer realistischen Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung, wobei genügend Spielräume bestehen, um Geschäftschancen zu nutzen. Der Dierig-Konzern wird auch in Zukunft solide finanziert sein. Geplant ist den Finanzierungsbedarf für die operative Geschäftstätigkeit aus dem laufenden Cash-Flow abzudecken. Sollten negative Abweichungen vom Plan auftreten, werden diese aufgrund des Risikomanagement-Systems sichtbar, sodass rasch Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Bestandsgefährdende Risiken sind für die Dierig-Gruppe nicht erkennbar. Für das Geschäftsjahr 2018 erwartet der Dierig-Konzern einen auf rund 9,5 Millionen Euro bis 9,7 Millionen Euro gestiegenen Immobilienumsatz und Textilumsätze auf dem Niveau des Jahres 2017.

Die Dierig Holding AG geht in ihrem Einzelabschluss von deutlich steigenden Umsatzerlösen aus. Dies wird sich positiv auf das Ergebnis 2017 auswirken, welches ebenfalls abhängig von der Ergebnisentwicklung der Tochtergesellschaften ist. Korrespondierend zu den erläuterten Entwicklungen der Tochtergesellschaften wird daher auch für den Einzelabschluss ein positives Ergebnis prognostiziert. Für das Geschäftsjahr 2017 sind keine positiven Effekte aus Grundstücksverkäufen geplant.

scroll

Gesellschaft Ziel
Dierig-Konzern Bestandssicherung, langfristige Steigerung der operativen Erträge in den Bereichen Textil und Immobilien Anpassung der Kostenstruktur an den zu erwartenden Textilumsatz Anpassung der Forderungen an den zu erwartenden Textilumsatz Anpassung der Lagerbestände an den zu erwartenden Textilumsatz Stärkung des Eigenkapitals durch Umschichtungen im Immobilienvermögen und andere geeignete Maßnahmen
Immobiliensparte Konzeptionelle Entwicklung der unbebauten Restflächen am Standort Porschestraße in Gersthofen Schaffung von Baurecht für Wohnbau am Standort Augsburg-Mühlbach Suche nach interessanten anzukaufenden Entwicklungsstandorten
fleuresse GmbH Festigung der Marktposition Steigerung der Online-Umsätze durch Partner, sofern wirtschaftlich interessant
Adam Kaeppel GmbH Festigung der Marktposition Steigerung der Online-Umsätze durch Partner, sofern wirtschaftlich interessant
Christian Dierig GmbH, Österreich Stabilisierung der Inlandsumsätze Steigerung der Exportaktivitäten in den CEE-Staaten
Dierig AG, Schweiz Stabilisierung der Kundenbeziehungen nach erfolgter Restrukturierung, maßvolle Steigerung der Umsätze
BIMATEX Textil-Marketing- und Vertriebs-GmbH Vorsichtige Steigerung der Umsätze in Frankreich und Südeuropa
Christian Dierig GmbH An die Sicherheitslage und die steigenden Risiken angepasste Entwicklung der Exportgeschäfte Umsatzsteigerung im Bereich technischer Textilien für die Filtration, Stabilisierung der Umsätze bei technischen Basisgeweben für die Schleifmittelproduktion

Der Prognosebericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen oder Schätzungen des Managements der Dierig Holding AG beruhen. Trotz der Annahme, dass die vorausschauenden Aussagen realistisch sind, kann nicht dafür garantiert werden, dass diese Erwartungen sich auch als richtig erweisen werden.

6. Chancen- und Risikobericht

6.1 Chancenbericht

Das Geschäft der Dierig-Gruppe wird von einer Reihe externer Größen beeinflusst, die zahlreiche Chancen eröffnen.

Die im Textilbereich vertriebenen Produkte sind weitgehend krisensicher. Heimtextilien gehören zu den Gütern des täglichen Bedarfs. Selbst wenn Privathaushalte oder Objektkunden Neuanschaffungen aufschieben können, ist selbst in Krisenzeiten eine stabile Nachfrage zu erwarten. Bei einer anhaltend guten Konsumkonjunktur und einem Anstieg des frei verfügbaren Einkommens tendieren Verbraucher dazu, Qualitätsware zu kaufen. Einmal von Qualitätsware überzeugte Kunden kehren erfahrungsgemäß nicht mehr zu qualitativ minderwertigen Billigangeboten zurück. Dies eröffnet langfristige Marktchancen. Die Bettwäschemarken fleuresse und Kaeppel zählen zu den stärksten und bekanntesten im deutschsprachigen Raum, im Bettwäschemarkt Österreich ist fleuresse eindeutiger Marktführer. Das Kundenvertrauen in die Marken ist groß, daher sind die Waren fernabsatzfähig. Folglich können fleuresse und Kaeppel von den Zuwächsen im E-Commerce profitieren.

Im Export von Damasten hat die Christian Dierig GmbH eine Sonderstellung im Markt inne. Der Handel mit technischen Textilien weist ebenfalls Wachstumschancen auf. Ebenso bestehen bei einem Anstieg der Konjunktur in Südeuropa und Frankreich Wachstumspotentiale im Gewebehandel.

Neue Geschäftschancen bieten sich insbesondere im Immobilienbereich. Die Dierig-Gruppe hat umfangreiche Erfahrungen in der Umwandlung von Industriebrachen und denkmalgeschützten Objekten. Überdies verfügt die Immobiliensparte über etablierte Kundenbeziehungen sowie über umfassende Marktkenntnisse an den Immobilienstandorten Augsburg und Kempten. Die Immobilienfachleute beobachten permanent interessante Objekte. Wenn diese zum Verkauf stehen, beteiligt sich die Immobiliensparte nach eingehender Prüfung an Wettbewerben und Bieterverfahren. Dank seiner Kapitalstärke und seiner Expertise ist der Konzern in der Lage, selbst größere Immobilienvorhaben in kurzer Zeit zu realisieren.

Über die Nutzung aktueller Geschäftschancen berichten wir im Wirtschaftsbericht, über konkrete Ziele im Prognosebericht.

6.2 Risikobericht

6.2.1 Risikomanagement-System

Im Rahmen ihrer geschäftlichen Tätigkeit und verbunden mit ihrem unternehmerischen Handeln sind die zur Dierig-Gruppe gehörenden Gesellschaften auf einigen Gebieten einer Reihe möglicher Risiken ausgesetzt. Im Rahmen eines Risikomanagement-Systems hat der Vorstand der Dierig Holding AG daher Risikogrundsätze formuliert, die in der Organisations- und Verantwortungsstruktur des Konzerns umgesetzt sind. Zur Erkennung und Eingrenzung der möglichen Risiken und Chancen sind unternehmenseinheitliche Planungsprozesse installiert. Die Bewertung von Risiken richtet sich zum einen an der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Risikofaktors und zum anderen an den potentiellen Auswirkungen auf finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren aus. Risiko-Analysen werden in allen im Folgenden beschriebenen Risikofeldern durchgeführt, um Risikolimits für einzelne Kunden und Geschäftsfelder festzulegen, geeignete risikobegrenzende Maßnahmen einzuleiten und Restrisiken zu ermitteln. Nicht erfasst werden hingegen nicht kalkulierbare Kriegsrisiken oder Wettereinflüsse auf Saisonware.

Die Erreichung der Planziele sowie das Auftreten neuer Risiken werden regelmäßig auf der Basis eines detaillierten und institutionalisierten Berichtswesens überwacht. Auf dieser Informationsgrundlage sind der Vorstand und die Geschäftsleitungen der operativen Gesellschaften der Dierig-Gruppe frühzeitig in der Lage, neue Risiken zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen, sofern Abweichungen vom Plan auftreten.

6.2.2 Risikobewertung im Jahr 2016 und Risikoprognose für das Jahr 2017

Im Berichtsjahr hat sich das geschäftliche Umfeld für die textilen Gesellschaften der Dierig-Gruppe gegenüber dem Vorjahr in Teilbereichen verändert. In Westafrika sind die Exportrisiken durch die Konjunkturschwäche und die anhaltende Devisenschwäche gestiegen. Nach wie vor waren in Südeuropa und Frankreich Auswirkungen der Euro- und Staatsschuldenkrise spürbar. Die Abnehmer sind teilweise unterfinanziert, daher ist das Ausfallrisiko hoch. Das laufende Immobiliengeschäft mit Vermietung und Verpachtung ist in Folge der Risikostreuung sicher planbar. Bei neuen Projekten treten Investitionsrisiken auf, die im Folgenden beschrieben werden.

Wie in den Vorjahren haben der Vorstand der Dierig Holding AG und die Geschäftsleitungen der Tochtergesellschaften im Jahr 2016 dem Forderungsmanagement und der Kundenbewertung höchste Aufmerksamkeit gewidmet. Für das Jahr 2017 werden insbesondere im internationalen Gewebehandel höhere Geschäftsrisiken erwartet. Daher wurden die Umsatz- und Ertragsplanungen dieser Risikolage angepasst. Die Einzelheiten sind dem Prognosebericht zu entnehmen.

Infolge der Summe der risikomindernden Maßnahmen und Systeme sowie der guten Ausstattung mit Eigenkapital sieht der Vorstand im gesamten Umfeld der Aktivitäten weder bestandsgefährdende Risiken noch Risiken für die künftige Entwicklung des Konzerns.

6.2.3 Risikofelder

Nachfolgend werden wesentliche Risiken des unternehmerischen Handelns näher erläutert. Die dargestellten Risiken sind nicht notwendigerweise die einzigen, denen der Dierig-Konzern ausgesetzt ist.

Weitere Einflüsse, die derzeit noch nicht bekannt sind oder die noch nicht als wesentlich einzuschätzen sind, könnten die Geschäftstätigkeiten ebenfalls beeinträchtigen. Die Darstellung der Risikofaktoren orientiert sich an den Kategorien des internen Risikomanagement-Systems und basiert auf dem Prinzip der Wesentlichkeit.

Risiken aus der Entwicklung der Baumwollpreise

Der Preis für Baumwolle stieg 2016 deutlich an. Standardqualitäten mit 25 bis 30 Millimetern Faserlänge (Stapellänge) kosteten zu Jahresbeginn 63 US-Cent pro amerikanisches Pfund. Ihren Tiefststand erreichte die Baumwollnotierung im März 2016 mit 57 US-Cent pro amerikanisches Pfund. Im August erreichte der Baumwollpreis mit 77 US-Cent pro amerikanisches Pfund seinen Höchststand. Damit hatte sich die Baumwolle gegenüber dem Niedrigstpreis binnen eines halben Jahres um 35 Prozent verteuert. Der Jahresschlusskurs der Baumwolle lag bei 71 US-Cent. In der Summe aus Währungseffekten und Rohstoffpreisentwicklung waren Baumwollgewebe im Euroraum zum Ende des Jahres 2016 deutlich teurer als zu Jahresbeginn. Eine Weitergabe der höheren Einstandspreise erwies sich jedoch als schwierig: Die Absatzpreise für Bettwäsche und auch für Rohgewebe hängen in erster Linie von der Konsumkonjunktur und der aktuellen Wettbewerbssituation ab.

Die Baumwollpreisentwicklung wirkt sich nicht allein auf die aktuelle Einkaufssituation aus, sondern hat auch Auswirkungen auf die Bewertung der Lagerbestände. Für die textilen Gesellschaften der Dierig-Gruppe sind Lagerbestände unabdingbar, um die Kunden schnell bedienen zu können. Bei einem Preisrückgang kann neue Ware günstiger auf dem Weltmarkt beschafft werden, das Lager ist abzuwerten. Bei einem Preisanstieg hingegen steigt der temporäre Warenwert der Lagerbestände, das Lager wird aber nicht aufgewertet.

Insbesondere beim Handel mit Rohware resultieren aus sinkenden Bauwollpreisen deutliche Ertragsrisiken. Im Bettwäschegeschäft hingegen entsteht ein großer Teil der Wertschöpfung durch das Muster, die Ausrüstung und Konfektionierung. Daher ist in diesem Produktsegment der Einfluss der Rohstoffpreise geringer. Angesichts des derzeit generell niedrigen Baumwollpreises, der umsichtigen Einkaufs- und Lagerpolitik und der Risikostreuung auf verschiedene Produktgruppen ist das Gesamtrisiko im Bereich Rohstoff als gering einzuschätzen.

Exportrisiken in Krisengebieten

Die Konzerngesellschaft Christian Dierig GmbH exportiert im größeren Umfang Damaste nach Westafrika. In den Abnehmermärkten besteht die Gefahr politischer Instabilität, durch die im Extremfall der Absatz in einzelnen Ländern deutlich einbrechen kann. Weiterhin besteht die Gefahr von Krankheiten. Die Christian Dierig GmbH verfügt über umfassende Erfahrungen im Exportgeschäft, arbeitet nur mit langjährigen Kunden zusammen und bedient die gesamte westafrikanische Region. Dadurch werden Länderrisiken begrenzt. Im Krisenfall drosselt die Gesellschaft ihre Lieferungen in einzelne Länder und Landesteile bis hin zum vollständigen Aussetzen der Exporte und nimmt die Ware bis zum Abklingen der Krise auf Lager oder verteilt diese auf andere Länder. Umsatzeinbußen sind damit möglich, das Ertragsrisiko ist beherrschbar. Die Wirtschaft Westafrikas hat sich vom Bürgerkrieg in Mali und von der Ebola-Epidemie nicht völlig erholt. Hinzu kommt der niedrige Ölpreis, durch den sich die Konjunktur im wichtigen Ölland Nigeria, das mit über 185 Millionen Einwohnern auch das bei weitem bevölkerungsreichste Land Afrika ist, deutlich verschlechtert hat. Die Christian Dierig GmbH hat daher 2016 Wertberichtigungen gebildet, um Vorsorge vor Zahlungsausfällen zu treffen.

Risiken in Forderungen

Die Überwachung von Forderungen bildet einen zentralen Bestandteil des monatlichen Berichtswesens. Dadurch können wesentliche Abweichungen schnell erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Im Immobilienbereich etwa ist bei 260 gewerblichen Mietern das Risiko einer Mieterinsolvenz hoch. Aufgrund des breiten Mieter-Mixes gibt es indes nur geringe Klumpenrisiken. Zudem werden Geschäfte im Immobilienbereich durch Mietbürgschaften abgesichert. Einem Ausfall von Forderungen gegenüber Textilkunden beugt die Dierig-Gruppe, soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll, durch Warenkreditversicherungen vor (siehe auch den folgenden Punkt Versicherung). Insbesondere im Damast-Export nach Westafrika stiegen 2016 die Ausfallrisiken.

Versicherung

Einen wesentlichen Bestandteil des Risikomanagements bildet der Versicherungsbereich, durch den bedeutende Risiken, soweit wirtschaftlich sinnvoll, zentral abgesichert werden. Dazu zählen neben den üblichen Sach- und Haftpflichtversicherungen auch Mietausfallversicherungen, Betriebsunterbrechungsversicherungen, Vermögensschäden-Haftpflichtversicherungen für den Aufsichtsrat und teilweise für den Vorstand (sogenannte D&O-Versicherungen) sowie Kreditversicherungen, mit denen bedeutsame Textilgeschäfte abgesichert werden. Dabei können Teile des Textilgeschäftes, insbesondere der Handel mit Abnehmern in Schwellen- und Entwicklungsländern sowie in Südeuropa, nicht mehr durch Warenkreditversicherungen abgesichert werden. Diese Geschäfte werden mit besonderer Vorsicht betrieben.

Investitionsrisiko

Neuinvestitionen im Immobilienbereich tragen wesentlich zum langfristigen Wachstum und zur Ertragssicherung der Dierig-Gruppe bei. Verbunden ist diese Investitionstätigkeit mit Fixkosten, Marktrisiken sowie Risiken aus Altlasten im Boden. Die Dierig-Gruppe begegnet diesen Risiken durch ein Berichts- und Überwachungssystem und lässt beim Neuerwerb von Standorten, sofern Verdachtsmomente über Altlasten vorliegen, Baugrunduntersuchungen durchführen. Im Jahr 2016 wurden keine neuen Liegenschaften erworben. Dafür wurden im großen Umfang Neu- und Umbauvorhaben realisiert. Voraussetzung für Neu- und Umbauvorhaben ist, dass sich der Mieter länger bindet und selbst mit in die Investition geht, angemessene Sicherheit leistet und vorab eine Überprüfung seiner finanziellen Verhältnisse stattgefunden hat. Diese Bedingungen wurden bei den Bauvorhaben im Jahr 2016 erfüllt.

Rechtliche Risiken und Haftungsrisiken

Um rechtlichen Risiken vorzubeugen, werden wesentliche Rechtsgeschäfte mit externen Anwälten abgestimmt. Haftungsrisiken und Schadensfälle werden durch weltweit wirksame Versicherungen minimiert. Für das verbleibende Risiko sowie für Rechtsberatungskosten werden Rückstellungen gebildet, soweit eine Inanspruchnahme nach kaufmännisch vorsichtiger Beurteilung erwartet wird.

Risiken der Unternehmensführung

Das Geschäft der Dierig-Gruppe wird über Tochtergesellschaften betrieben, in denen die Geschäftsführer über entsprechende Entscheidungskompetenzen verfügen, um marktnah und eigenverantwortlich agieren zu können. Die Dierig-Gruppe hat deshalb eine Profit-Center-Struktur, durch die gewährleistet wird, dass die Geschäftseinheiten von "Unternehmern im Unternehmen" geführt werden. Alle leitenden Mitarbeiter sind der verantwortungsvollen Unternehmensführung verpflichtet. Darüber hinaus werden interne Autorisierungsregelungen regelmäßig überprüft und weiterentwickelt. Trotz mehrstufiger Prüfungs- und Controllingmechanismen kann die Gefahr des Missbrauchs eingeräumter Handlungsvollmachten nie völlig ausgeschlossen werden. 2016 gab es diesbezüglich keine Vorkommnisse.

Risiken aus Beschaffung, Logistik und Vertrieb

Beschaffung, Logistik und Vertrieb erfolgen in der Dierig-Gruppe dezentral über die einzelnen Einheiten nach konzerneinheitlichen Vorgaben und Kontrollen. Dabei vermeidet die Dierig-Gruppe vor dem Hintergrund häufiger Irritationen auf den Rohstoffmärkten die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten und Lieferregionen. Bei Ausfällen verfügen die Gesellschaften der Dierig-Gruppe über die Marktkenntnisse, um für schnellen Ersatz zu sorgen. Im Vertriebsbereich achten die Gesellschaften ebenfalls auf eine ausgewogene Kundenstruktur. Dabei gibt es in einzelnen Bereichen strukturelle Abhängigkeiten vom Fach- und Einzelhandel wie auch vom Großhandel.

Risiken aus Informationstechnologie

Zur Kommunikation sowie zur Steuerung und Abwicklung von Geschäftsprozessen nutzt die Dierig-Gruppe in erheblichem Umfang IT-Systeme. Hierbei entsteht ein Risiko durch den Ausfall von Systemen. Zur Minimierung dieser Risiken wurde ein Notfallplan erstellt und getestet, wie schnell sich eine Systemverfügbarkeit wiederherstellen lässt. Die Handlungsfähigkeit des Unternehmens wird demnach selbst bei einem Totalausfall nur kurzfristig beeinträchtigt. Zudem nutzt die Dierig-Gruppe die Erfahrung interner und externer Hard- und Softwarespezialisten. Laut Informationen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik nimmt die Gefahr von Ausspähung, Datenmanipulation und Datenkorruption ständig zu. Cyber-Angriffe werden von unterschiedlichen Tätergruppen, die zum Teil über enorme finanzielle, personelle und technologische Ressourcen verfügen, mit unterschiedlichen Zielsetzungen durchgeführt. Die Unternehmen der Dierig-Gruppe analysieren regelmäßig die Bedrohungssituation. Sicherheitsstandards für IT-Systeme sind konzernweit entwickelt und umgesetzt.

Finanzierung und Zinsrisiko

Der Dierig-Konzern deckt seinen Finanzierungsbedarf durch ein ausgewogenes Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital. Dadurch werden sowohl die finanzielle Stabilität als auch eine hinreichende Flexibilität sichergestellt. Die wichtigsten Finanzierungsquellen sind grundsätzlich das Eigenkapital und der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit. Benötigte Mittel zur Finanzierung des laufenden Geschäfts sowie der Investitionen in den Tochtergesellschaften und Beteiligungen, die nicht aus dem laufenden Cash Flow erwirtschaftet werden, beschafft die Dierig-Gruppe bei den Hausbanken. Die Zusammenarbeit mit diesen Bankinstituten verläuft vertrauensvoll und professionell. Bei der Fremdfinanzierung werden langfristige Darlehen mit einem konstanten Zins über die Laufzeit abgeschlossen. Um ein Liquiditätsrisiko zu minimieren, verfügt der Konzern über Kreditlinien, die den maximalen Fremdfinanzierungsbedarf des Geschäftsjahres übersteigen. Neue Immobilienprojekte werden außerhalb dieses Rahmens finanziert. Wie bereits in den Vorjahren nutzte die Dierig-Gruppe im Jahr 2016 in Teilen der Betriebsmittelfinanzierung die günstigen Konditionen bei kurzfristigen Zinsbindungen. Die Zinsentwicklung am Kreditmarkt wird ständig beobachtet, um rechtzeitig langfristige Bindungen einzugehen. Diese Strategie ist abgesichert durch die fest zugesagten Kreditlinien der Hausbanken. Der Großteil der Finanzierung ist weiterhin über langfristige Darlehen mit Festzinssatz abgedeckt. Daher sind Restrisiken aus der Finanzierung als gering einzuschätzen.

Währungsrisiko

Aus den Geschäftsaktivitäten der Dierig-Gruppe resultieren Lieferungs- und Zahlungsströme in unterschiedlichen Währungen (hauptsächlich in Euro und US-Dollar), wobei gegenläufige Zahlungsströme in den einzelnen Währungen gegenübergestellt und aufgerechnet werden. Im Spitzenausgleich können Währungskursschwankungen einen negativen Einfluss auf die Vermögens- und Ertragslage des Konzerns haben. Mit dem Ziel, diesen negativen Einfluss zu minimieren, steuert der Konzern das Restrisiko durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente wie Devisentermingeschäfte über Microhedge-Sicherungsgeschäfte, wobei diese laufend überwacht und nicht zu spekulativen Zwecken eingesetzt werden.

Grundsätzlich schwierig für das Geschäft sind plötzliche und starke Kursschwankungen, da sich diese auf die Verkaufspreise der Textilien und damit auf die Bewertung der Lagerbestände auswirken. Während der Berichtsperiode gewann der Euro gegenüber dem Dollar nur geringfügig an Wert: Zu Jahresanfang 2016 kostete der Euro 1,09 US-Dollar. Zum Jahresende lag der Kurs bei 1,10 Dollar. Auch die Währungsschwankungen blieben unter dem Jahr gering. Seinen Tiefststand erreichte der Euro Anfang Januar 2016 mit 1,07 US-Dollar, den Höchststand Anfang Mai 2016 mit 1,15 US-Dollar. Demnach hatten Währungseffekte im Jahr 2016 einen geringen Einfluss auf die Einkaufspreise von Geweben im Dollarraum.

Gesamtrisiko

Planungsrisiken bestehen naturgemäß in der Umsatzvorhersage, der Abschätzung von Wertberichtigungen auf Vorräte, in Forderungsausfällen und in den Wechselkursen. Risiken, die den Bestand des Unternehmens gefährden könnten, sind nicht erkennbar.

7. Internes Kontroll- und Risikomanagement-System bezogen auf den Rechnungslegungsprozess

Gemäß § 289 Abs. 5 HGB und § 315 Abs. 2 HGB berichtet die Dierig Holding AG über die wesentlichen Merkmale des internen Kontrollsystems und des Risikomanagement-Systems im Hinblick auf den Konzern-Rechnungslegungsprozess: Durch konzernweit gültige und laufend aktualisierte Richtlinien wird im Dierig-Konzern eine einheitliche Rechnungslegung gewährleistet. Das vorhandene Risikomanagement-System und das interne Kontrollsystem umfassen auch die rechnungslegungsbezogenen Prozesse und die damit in Zusammenhang stehenden möglichen Risiken und notwendigen Kontrollen.

Das interne Kontroll- und Risikomanagement-System gewährleistet einen effizienten Rechnungslegungsprozess. Ziel der vorhandenen Kontrollen ist ein möglichst umfassender Fehlerausschluss. Soweit Fehler nicht von vornherein ausgeschlossen werden können, muss das System mindestens gewährleisten, dass sie entdeckt und somit korrigiert werden können. Dadurch wird sichergestellt, dass die Rechnungslegung in der Dierig Holding AG in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorgaben erfolgt. Ferner wird durch Kontroll- und Überprüfungsmechanismen erreicht, dass Geschäftsvorfälle konzernweit einheitlich und zutreffend erfasst, ausgewiesen und bewertet werden und somit verlässliche und relevante Informationen zur Verfügung gestellt werden können. Identifizierte Risiken und entsprechend ergriffene Maßnahmen oder Empfehlungen werden an den Vorstand berichtet.

Wesentliche Elemente der Risikoprävention, -steuerung und Kontrolle in der Rechnungslegung:

Die organisatorische Trennung der Funktionen sowie eine genaue Aufgabenverteilung der am Rechnungslegungsprozess wesentlich beteiligten Bereiche Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling in Bezug auf die Abschlusserstellung.
Eine klare Struktur in Hinblick auf Verantwortungsbereiche und Führung der bei der Dierig Holding AG und den in den Abschluss einbezogenen Tochterunternehmen eingerichteten Rechnungslegungsprozesse.
Die Buchführung für die Konzerntochtergesellschaften wird, soweit möglich und sofern dem keine landesrechtlichen Bestimmungen der Auslandsgesellschaften entgegenstehen, zentral in Augsburg abgewickelt.
Rückgriff auf externe Fachleute bei relevanten Sachverhalten wie der Bewertung von Pensionen.
Bei den im Bereich Rechnungswesen eingesetzten Finanzsystemen handelt es sich soweit möglich um Standardsoftware. Durch entsprechende Sicherheits- und Berechtigungskonzepte, die regelmäßig überprüft werden, sind diese Systeme gegen unbefugte Zugriffe geschützt.
Eine den Anforderungen entsprechende EDV-technische und personelle Ausstattung mit entsprechenden Qualifikationen.
Rechnungslegungsrelevante Daten werden regelmäßig durch Stichprobenprüfungen auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft. Es erfolgen fortlaufend Plausibilitätsprüfungen, sowohl im Rahmen der tagesaktuellen Buchungen als auch beim monatlichen und quartalsweisen Reporting.
Bei allen rechnungslegungsrelevanten Prozessen wird durchgängig das Vier-Augen-Prinzip angewendet.

Um eine einheitliche, gesetzes- und IFRS-konforme Rechnungslegung sicherzustellen, werden die Jahresabschlüsse der Dierig Holding AG und der Tochterunternehmen regelmäßig durch lokal beauftragte Wirtschaftsprüfer geprüft. Neben konzerninternen Überprüfungen nimmt auch der Abschlussprüfer eine Beurteilung der rechnungslegungsrelevanten Prozesse vor. Er ist im Rahmen seiner Abschlussprüfung verpflichtet, dem Aufsichtsrat über erkannte wesentliche Schwächen des Risikomanagement-Systems und des internen Kontrollsystems zu berichten.

8. Vergütungsbericht

8.1 Grundzüge des Vergütungssystems

Der Vergütungsbericht fasst die Grundsätze zusammen, die auf die Festlegung der Vergütung des Vorstandes der Dierig Holding AG Anwendung finden, und erläutert Höhe und Struktur der Vorstandsvergütung. Außerdem werden Grundsätze und Höhe der Vergütung des Aufsichtsrates beschrieben.

8.2 Vergütung des Vorstandes

Im Einzelnen setzt sich die Vorstandsvergütung aus einer festen Vergütung, einer variablen Tantieme und einer Altersvorsorge zusammen. Die feste Vergütung wird als monatliches Gehalt ausbezahlt. Die variable Tantieme ist auf die nachhaltige Unternehmensentwicklung auf Basis des gewichteten Konzernergebnisses (EBIT) der letzten drei Geschäftsjahre (langfristiger Verhaltensanreiz) ausgerichtet. Daneben kann der Aufsichtsrat eine nach der Ertragslage der Gesellschaft, besonderen Erfolgen und/oder persönlicher Leistung zu bemessende Sondervergütung (Ermessenstantieme) gewähren. Die Höhe der Altersvorsorge ist alters- und dienstzeitabhängig und errechnet sich anteilig auf Basis der zuletzt bezogenen festen Vergütung.

Die variable Tantieme sowie die Ermessenstantieme sind nach oben begrenzt (Tantieme-Cap) und werden am Ende des Monats, in dem die Hauptversammlung für das betreffende Geschäftsjahr stattfindet, ausbezahlt. Außer bei berechtigter fristloser Kündigung durch die Gesellschaft oder unberechtigter Eigenkündigung vom Vorstand enthalten die Vorstandsverträge für den Fall der vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses eine Abfindungszusage. Die Abfindung ist die Gesamtvergütung für die Restlaufzeit des Dienstvertrages, höchstens jedoch zwei Jahresgesamtvergütungen (Abfindung-Cap).

Aus Anlass der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit infolge eines Kontrollwechsels (Change of Control) sind keine besonderen Zusagen für Leistungen vereinbart worden.

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juni 2016 unterbleiben die in § 285 Satz 1 Nr. 9 Buchstabe a Satz 5 bis 8 des Handelsgesetzbuches sowie die in § 314 Absatz 1 Nr. 6 Buchstabe a Satz 5 bis 8 des Handelsgesetzbuches verlangten individualisierten Angaben zur Vorstandsvergütung für die nächsten fünf Jahre, also für die Geschäftsjahre 2016 bis 2020. Der Beschluss wurde mit einer Mehrheit von 99,6 Prozent des vertretenen Aktienkapitals gefasst.

Sonstiges

Mitglieder des Vorstandes erhalten vom Unternehmen keine Kredite.

8.3 Vergütung des Aufsichtsrates

Die Vergütung des Aufsichtsrates ist auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat durch die Hauptversammlung festgelegt worden. Die gegenwärtig geltenden Vergütungsregeln für den Aufsichtsrat wurden in der Hauptversammlung am 25. Mai 2011 verabschiedet, sie sind in § 13 der Satzung der Dierig Holding AG wie folgt enthalten:

1. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten neben dem Ersatz ihrer Auslagen eine feste Vergütung, die für das einzelne Mitglied 8.000,00 Euro pro Jahr, für den Vorsitzenden das Doppelte und für den stellvertretenden Vorsitzenden das 1,5-fache beträgt.

2. Der Aufsichtsrat erhält ferner für jedes Prozent, um das die an die Aktionäre verteilte Dividende 4 Prozent des Grundkapitals übersteigt, eine Vergütung in Höhe von 12.000,00 Euro, die im Verhältnis der festen Vergütung aufgeteilt wird.

3. Vergütungen und Auslagenersatz, die der Umsatzsteuer unterliegen, werden zuzüglich der Umsatzsteuer gezahlt, wenn diese gesondert in Rechnung gestellt werden kann.

Die Vergütung des Aufsichtsrates im Geschäftsjahr 2015 betrug:

scroll

Namen Feste Vergütung Variable Vergütung Gesamt
Dr. Hans-Peter Binder, Vorsitzender 16.000,00 12.800,00 28.800,00
Dr. Rüdiger Liebs, stellvertretender Vorsitzender 12.000,00 9.600,00 21.600,00
Gerhard Götz 8.000,00 6.400,00 14.400,00
Rolf Settelmeier 8.000,00 6.400,00 14.400,00
Alfred Weinhold 8.000,00 6.400,00 14.400,00
Dr. Ralph Wollburg 8.000,00 6.400,00 14.400,00
Gesamt 60.000,00 48.000,00 108.000,00

Angaben in Euro

Die Vergütung des Aufsichtsrates im Geschäftsjahr 2016 betrug:

scroll

Namen Feste Vergütung Variable Vergütung Gesamt
Dr. Hans-Peter Binder, Vorsitzender 16.000,00 0,00 16.000,00
Dr. Rüdiger Liebs, stellvertretender Vorsitzender 12.000,00 0,00 12.000,00
Gerhard Götz 8.000,00 0,00 8.000,00
Rolf Settelmeier 8.000,00 0,00 8.000,00
Alfred Weinhold 8.000,00 0,00 8.000,00
Dr. Ralph Wollburg 8.000,00 0,00 8.000,00
Gesamt 60.000,00 0,00 60.000,00

Angaben in Euro

Sonstiges

Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten vom Unternehmen keine Kredite.

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates und Vorstandes werden auch im Anhang unter Punkt (16) erläutert.

9. Ergänzende Angaben

Dieses Kapitel enthält übernahmerechtliche Angaben nach § 289 Abs. 4 und § 315 Abs. 4 HGB sowie einen erläuternden Bericht.

9.1 Kapitalverhältnisse

Das gezeichnete Kapital betrug zum 31. Dezember 2016 11.000.000 Euro und ist in 4.200.000 Stückaktien eingeteilt. Eine Stückaktie gewährt einen rechnerischen Anteil von 2,62 Euro am Grundkapital.

Zu den Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG wird auf den Anhang verwiesen.

9.2 Aktionärsrechte und -pflichten

Nachdem die Satzung der Dierig Holding AG keine abweichenden Regelungen gegenüber den Gesetzesvorschriften enthält, verweisen wir auf die Ausführungen im Aktiengesetz.

Stimmrechts- und Übertragungsbeschränkungen

Die Satzung der Gesellschaft enthält keine Regelungen, die die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien beschränken. Diesbezügliche Vereinbarungen zwischen den Aktionären sind dem Vorstand nicht bekannt.

Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten

Nach § 21 Abs. 1 WpHG hat jeder Anleger, der durch Erwerb, Veräußerung oder auf sonstige Weise bestimmte Anteile an Stimmrechten der Gesellschaft erreicht, überschreitet oder unterschreitet, dies der Gesellschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mitzuteilen. Die Textil-Treuhand GmbH, Augsburg, Deutschland, hat uns nach dieser Vorschrift bereits 2002 gemeldet, dass sie 70,13 Prozent der Aktien an der Dierig Holding AG besitzt und damit auch 70,13 Prozent der Stimmrechte ausübt. Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital der Gesellschaft, die 10 Prozent der Stimmrechte erreichen oder überschreiten, sind uns nicht gemeldet worden und auch nicht bekannt.

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen

Es wurden keine Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, ausgegeben.

Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben

Die Gesellschaft hat keine Mitarbeiterbeteiligungsprogramme aufgelegt. Soweit Arbeitnehmer der Gesellschaft sich auf andere Weise am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt haben, ist dem Vorstand nicht bekannt, dass diese die ihnen zustehenden Kontrollrechte nicht wie andere Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Bestimmungen der Satzung ausüben könnten.

Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und über die Änderung der Satzung

Ergänzend zum Aktiengesetz wird in der Satzung der Dierig Holding AG geregelt, dass die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat festgesetzt wird und dass der Vorstand mindestens aus zwei Mitgliedern bestehen muss.

Befugnisse des Vorstandes zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien, einschließlich der Ermächtigung des Vorstandes zum Ausschluss des Bezugsrechts bei Verwendung und Wiederveräußerung eigener Aktien

In der Hauptversammlung vom 19. Mai 2015 wurde der Vorstand gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, bis zum 18. Mai 2020 eigene Aktien bis zu zehn vom Hundert des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung oder - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilen, einmal oder mehrmals ausgeübt werden. Auf die im Rahmen dieser Ermächtigung erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche diese bereits erworben hat und noch besitzt oder welche ihr gemäß §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, nicht mehr als zehn vom Hundert des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Der Erwerb erfolgt über die Börse. Der von der Gesellschaft gezahlte Kaufpreis je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) darf den Durchschnittskurs der Dierig-Aktie der drei Handelstage, die jeweils dem Erwerb vorangegangen sind, um nicht mehr als zehn Prozent überschreiten; er darf maximal 20 Prozent darunter liegen. Der insoweit maßgebliche Durchschnittskurs bestimmt sich nach dem ungewichteten Durchschnitt der an den betreffenden drei Handelstagen im Xetra-Handelssystem (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelten Kurse.

Der Vorstand wurde ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, die auf Grund dieser oder einer früheren Ermächtigung erworben wurden, mit Zustimmung des Aufsichtsrates zu allen gesetzlich zulässigen Zwecken, insbesondere auch zu den folgenden Zwecken, zu verwenden:

a) Die Aktien können eingezogen werden, ohne dass für die Einziehung oder deren Durchführung ein weiterer Hauptversammlungsbeschluss erforderlich wäre. Sie können auch im vereinfachten Verfahren ohne Kapitalherabsetzung durch Anpassung des anteiligen rechnerischen Betrags der übrigen Stückaktien am Grundkapital der Gesellschaft eingezogen werden. Die Einziehung kann auf einen Teil der erworbenen Aktien beschränkt werden. Erfolgt die Einziehung im vereinfachten Verfahren, ist der Aufsichtsrat zur Anpassung der Zahl der Stückaktien in der Satzung ermächtigt.

b) Die Aktien können über die Börse wieder veräußert werden. Dabei darf der Veräußerungspreis je Aktie den Durchschnittskurs der drei Handelstage, die jeweils der Veräußerung vorangegangen sind, um nicht mehr als zehn Prozent unterschreiten. Der insoweit maßgebliche Durchschnittskurs bestimmt sich nach dem ungewichteten Durchschnitt der an den betreffenden drei Handelstagen im Xetra-Handelssystem (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelten Kurse.

c) Die Aktien können gegen Barzahlung auch in anderer Weise als über die Börse oder durch Angebot an alle Aktionäre veräußert werden, wenn die Veräußerung zu einem Preis erfolgt, der je Aktie den Durchschnittskurs der drei Handelstage, die jeweils der Veräußerung vorangegangen sind, um nicht mehr als zehn Prozent unterschreitet. Der insoweit maßgebliche Durchschnittskurs bestimmt sich nach dem ungewichteten Durchschnitt der an den betreffenden drei Handelstagen im Xetra-Handelssystem (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelten Kurse. Diese Ermächtigung ist auf insgesamt höchstens zehn vom Hundert des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens und des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung vorhandenen Grundkapitals beschränkt, wobei bei einer Veräußerung eigener Aktien, die den vorgenannten Bestimmungen entspricht, diejenigen Aktien anzurechnen sind, für die das Bezugsrecht der Aktionäre gemäß oder entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 ausgeschlossen wird.

d) Die Aktien können auch gegen Sachleistung veräußert werden, soweit dies zu dem Zweck erfolgt, Unternehmen, Unternehmensteile oder Beteiligungen an Unternehmen zu erwerben oder Unternehmenszusammenschlüsse durchzuführen.

Der Beschluss wurde von der Hauptversammlung am 19. Mai 2015 mit einer Mehrheit von 99,88 Prozent gefasst.

Die zwischen dem 5. September 2008 und 31. Dezember 2008 über die Börse zu einem Durchschnittskurs von 6,47 Euro erworbenen 96.900 eigenen Stückaktien befinden sich unverändert im Bestand.

Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung des Kontrollwechsels stehen

Es bestehen keine derartigen Vereinbarungen.

Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit Vorstandsmitgliedern und Arbeitnehmern getroffen sind

Derartige Entschädigungsvereinbarungen wurden weder mit den Mitgliedern des Vorstandes noch mit Arbeitnehmern getroffen.

10. Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Die Textil-Treuhand GmbH, Augsburg, hat nach § 20 Abs. 4 AktG mitgeteilt, dass sie die Mehrheit unserer Aktien besitzt. In dem von uns über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstatteten Bericht haben wir folgende Erklärung abgegeben:

"Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften oder Maßnahmen eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist dadurch, dass die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt worden. Dieser Beurteilung liegen die Umstände zugrunde, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die berichtspflichtigen Vorgänge durchgeführt wurden."

11. Erklärung zur Unternehmensführung

Die Prinzipien verantwortungsbewusster Unternehmensführung bestimmen das Handeln der Führungs- und Kontrollgremien der Dierig Holding AG. Der Vorstand berichtet in der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a Abs. 1 HGB und Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex - zugleich auch für den Aufsichtsrat - über die Unternehmensleitung, -führung und Corporate Governance. Die Erklärung ist auf der Unternehmenswebsite www.dierig.de in der Rubrik Investor Relations/Corporate Governance veröffentlicht.

Augsburg, den 17. März 2017

Dierig Holding AG

Der Vorstand

Christian Dierig

Bernhard Schad

Bilanz

(HGB)

AKTIVA

scroll

Stand 31.12.2016 Stand 31.12.2015
T€ T€
--- --- --- --- --- --- ---
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der der Bauten auf fremden Grundstücken 10.713.601 5.675
2. technische Anlagen und Maschinen 47.333 55
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 100.581 118
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau - 10.861.515 205 6.053
II. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 19.679.149 19.679
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 13.757.783 12.376
2. Sonstige Vermögensgegenstände 325.042 14.082.825 2 12.378
II. Flüssige Mittel 12.559 8
44.636.048 38.118
PASSIVA
Stand 31.12.2016 Stand 31.12.2015
T€ T€
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital
Grundkapital 11.000.000 11.000
./. Nennkapital eigene Aktien 253.786 10.746.214 254 10.746
II. Gewinnrücklagen
1. gesetzliche Rücklage 1.100.000 1.100
2. andere Gewinnrücklagen 15.500.000 13.440
III. Bilanzgewinn 1.374.293 28.720.507 1.750 27.036
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 5.071.122 4.968
2. Steuerrückstellungen 124.100 174
3. Sonstige Rückstellungen 226.300 5.421.522 524 5.666
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 660.143 30
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 3.489.080 -
3. Sonstige Verbindlichkeiten 27.737 65
davon aus Steuern: € 25.729 (i.Vj. T€ 26)
4.176.960 95
D. PASSIVE LATENTE STEUERN 6.317.059 5.321
44.636.048 38.118

Gewinn- und Verlustrechnung (HGB)

scroll

01.01.-31.12.2016 01.01.-31.12.2015
T€ T€
--- --- --- --- ---
Umsatzerlöse 1.066.380 355
sonstige betriebliche Erträge 1.070.706 1.720
Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 816.916 727
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 171.489 706
davon für Altersversorgung: € 148.727 (i. Vj. T€ 683)
Abschreibungen aus immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 212.040 169
sonstige betriebliche Aufwendungen 562.886 511
davon Aufwendungen nach Art. 67 Abs. 1 und 2 EGHGB: € 57.878
Betriebsergebnis 373.755 -38
Erträge aus Beteiligungen 494.265 479
davon aus verbundenen Unternehmen: € 494.265 (i. Vj. T€ 479)
sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 173.692 134
davon aus verbundenen Unternehmen: € 172.910 (i.Vj. T€ 133)
Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 1.979.866 3.621
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 264.398 225
davon aus Abzinsung: € 219.864 (i. Vj. T€ 221)
Finanzergebnis 2.383.425 4.009
2.757.180 3.971
außerordentliche Aufwendungen - 58
Außerordentliches Ergebnis - -58
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.008.109 957
davon aus latenten Steuern: € 996.305 (i. Vj. T€ 611)
Ergebnis nach Steuern 1.749.071 2.956
sonstige Steuern 64.426 74
Jahresüberschuss 1.684.645 2.882
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 489.648 307
Einstellung in die Gewinnrücklagen 800.000 1.440
Bilanzgewinn 1.374.293 1.749

Anhang für das Geschäftsjahr 2016

Die Dierig Holding AG hat ihren Sitz in Augsburg und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Augsburg (HRB 6137).

Der vorliegende Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2016 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) für große Kapitalgesellschaften sowie nach den einschlägigen aktienrechtlichen Vorschriften des AktG aufgestellt.

Der Grundsatz der Stetigkeit in der Darstellung wurde grundsätzlich beachtet. Die Vergleichbarkeit gegenüber dem Vorjahr ist jedoch nur eingeschränkt gegeben. Die Vorjahreszahlen der Umsatzerlöse sowie die sonstigen betrieblichen Erträge sind aufgrund der Neufassung von § 277 Abs. 1 HGB durch das BilRUG nicht vergleichbar.

Der Jahresabschluss wurde in € bzw. T€ aufgestellt.

(1) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, Währungsumrechnung

Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgte nach dem Gesamtkostenverfahren unter freiwilliger Aufgliederung in ein Betriebs- und Finanzergebnis.

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, angesetzt. Die Nutzungsdauer beträgt bei Gebäuden maximal 50 Jahre, bei technischen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 22 Jahre. Die Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten bilanziert.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bzw. niedrigeren beizulegenden Zeitwert bewertet.

Der Wert der Pensionsverpflichtungen wird nach der Projected-Unit-Credit-Methode (PUC-Methode) ermittelt.

Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag, die Rückstellungen mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt und berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten.

Für Differenzen zwischen handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, ist eine sich daraus insgesamt ergebende Steuerbelastung als passive latente Steuer in der Bilanz anzusetzen. Steuerliche Verlustvorträge sind bei der Berechnung aktiver latenter Steuern in Höhe der innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwartenden Verlustverrechnung zu berücksichtigen. Die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung wurden mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst.

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden mit dem Kurs am Tag ihrer Entstehung erfasst. Die Umrechnung am Abschlussstichtag erfolgt zum Devisenkassamittelkurs gem. § 256 a HGB.

Erläuterungen zur Bilanz

(2) Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ergibt sich aus dem nach § 284 Abs. 3 HGB aufgestellten Anlagespiegel.

(3) Anteile an verbundenen Unternehmen

Die von der Dierig Holding AG gehaltenen Beteiligungen sind die Dierig AG, Wil (ehem. Cede Finanz- und Verwaltungs AG, Wil) (Schweiz), sowie die Inlandsgesellschaft Dierig Textilwerke GmbH, Augsburg. Mit der Dierig Textilwerke GmbH, Augsburg, besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag.

(4) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

scroll

31.12.2016

31.12.2015

T€
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 13.757.783,26 12.376
sonstige Vermögensgegenstände 325.042,24 2
14.082.825,50 12.378

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten überwiegend Steuerforderungen. Alle Forderungen sind innerhalb eines Jahres fällig.

(5) Flüssige Mittel

scroll

31.12.2016

31.12.2015

T€
Kassenbestand 566,66 1
Guthaben bei Kreditinstituten 11.992,26 7
12.558,92 8

(6) Eigenkapital

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19. Mai 2015 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG bis zum 18. Mai 2020 eigene Aktien bis zu zehn vom Hundert des derzeitigen Grundkapitals zu erwerben. Die Gesellschaft hat auf Grund früherer Ermächtigungen im Jahr 2008 96.900 Stückaktien zu einem Durchschnittskurs von je € 6,47 erworben. Dies entspricht 2,3 % des Grundkapitals der Gesellschaft.

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt zum 31. Dezember 2016 € 11,0 Mio. und ist in 4.200.000 Stückaktien eingeteilt, davon befinden sich 96.900 Stückaktien im Nennwert von € 253.786,00 im Besitz der Gesellschaft. Die eigenen Anteile sind weder stimm- noch dividendenberechtigt.

Die gesetzliche Rücklage in Höhe von € 1,1 Mio. ist gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Die Entwicklung der anderen Gewinnrücklagen stellt sich wie folgt dar:

scroll

Stand 01.01.2016 13.440.000,00
Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen durch die Hauptversammlung vom 3. Juni 2016 1.260.000,00
Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen aus dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2016 800.000,00
Stand 31.12.2016 15.500.000,00

Unter Berücksichtigung des Bilanzgewinnes in Höhe von € 1.374.292,98 beträgt das Eigenkapital € 28.720.506,98. Im Bilanzgewinn ist ein Gewinnvortrag in Höhe von € 489.648,10 enthalten.

(7) Rückstellungen

Die Pensionsrückstellungen umfassen vertragliche Versorgungsansprüche sowie die Verpflichtungen aus laufenden Pensionen. Der Wert der Pensionsverpflichtungen wird nach der Projected-Unit-Credit-Methode (PUC-Methode) auf Basis eines Zinsfußes von 4,00 % (i. Vj. 3,87 %) nach den gültigen Heubeckschen Richttafeln 2005 G ermittelt. Dabei wurden eine Gehaltsdynamik von 1,75 % (i. Vj. 1,75 %) und eine Rentendynamik von 2,00 % (i. Vj. 2,00 %) unterstellt. Der Erhöhungsbetrag aus der BilMoG-Umstellung hat € 868.175,00 betragen. Gem. Art. 67 Abs. 1 EGHGB ist der Umstellungsbetrag über einen Zeitraum von längstens 15 Jahren anzupassen. Im Geschäftsjahr 2016 wurde daraus ein Betrag von € 57.878,00 (i. Vj. T€ 58) ergebniswirksam berücksichtigt. Der Unterschiedsbetrag aus der Umstellung hat zum 31. Dezember 2016 € 430.029,00 betragen.

Der Unterschiedsbetrag zwischen der Bewertung der Pensionsrückstellung mit dem 10-Jahresdurchschnittszinssatz und dem 7-Jahresdurchschnittszinssatz beträgt € 581.210,00, für den eine Auschüttungssperre besteht.

Die Steuerrückstellungen betreffen Steuern vom Einkommen und Ertrag. In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Beträge für ausstehende Rechnungen, ergebnisabhängige Abschlussvergütungen, für die Hauptversammlung und den Jahresabschluss enthalten.

(8) Verbindlichkeiten

scroll

31.12.2016

mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr

31.12.2015

T€
mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr

T€
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 660.142,57 660.142,57 30 30
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 3.489.080,10 3.489.080,10 - -
sonstige Verbindlichkeiten 27.736,83 27.736,83 65 65
davon aus Steuern (26.447,76) (64)
4.176.959,50 4.176.959,50 95 95

Zugunsten eines Baulieferanten besteht eine selbstschuldnerische Bürgschaft über T€ 675, die im Februar 2017 zurückgegeben wurde.

(9) Passive latente Steuern

Die latenten Steuern in Höhe von € 6.317.059,47 (davon aktive latente Steuern € 3.302.757,22, passive latente Steuer € 9.619.816,69) resultieren im Wesentlichen aus den unterschiedlichen Wertansätzen bei Grundstücken und Rückstellungen sowie der Berücksichtigung vorhandener Verlustvorträge.

Die Abweichung vom rechnerische Gesamtaufwand (32,28 %) zum ausgewiesenen Ertragssteueraufwand (27,6 %) ergeben sich im Wesentlichen aus steuersatzbedingten Abweichungen (Ausland) sowie Steuereffekten der gewerbesteuerlichen Zu- und Abrechnungen. Im Berichtsjahr ergab sich eine Steuersatzerhöhung aus der Gewerbesteuer von 15,20 % auf 16,45 %.

scroll

Stand 01.01.2016

Veränderung

Stand 31.12.2016

Aktive latente Steuern 3.873.028,31 570.271,09 3.302.757,22
Passive latente Steuer 9.193.782,80 426.033,89 9.619.816,69

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(10) Umsatzerlöse

In den Umsatzerlösen sind Erträge aus der Vermietung des Immobilienobjekts an der Porschestrasse/Gersthofen ausgewiesen. Aufgrund der Neufassung von § 277 Abs. 1 HGB durch das BilRUG sind in den Umsatzerlösen T€ 620 aus Leistungen an Konzerngesellschaften enthalten, die im Vorjahr unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen wurden. Die Umsätze nach BilRUG des Geschäftsjahres 2015 hätten T€ 988 betragen.

(11) Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind im Wesentlichen Gewinne aus Grundstücksgeschäften in Höhe von € 732.505,06 (i. Vj. T€ 914) sowie die Rückstellungsauflösung für eine im Vorjahr getroffene Risikovorsorge für eine unterschiedliche Rechtsauffassung über eidgenössische Verrechnungssteuern in Höhe von € 300.000,00 enthalten.

(12) Abschreibungen

Es sind Abschreibungen auf das Gebäude an der Porschestrasse/Gersthofen in Höhe von € 212.039,85 (i. Vj. T€ 169) enthalten.

(13) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind vorwiegende Aufwendungen für fremde Dienstleistungen, Konzernumlage und allgemeine Verwaltungskosten erfasst. Außerdem sind in dieser Position Aufwendungen aus der BilMoG-Umstellung bei den Pensionsrückstellungen in Höhe von € 57.878,00 enthalten (vgl. Punkt 7), die in den Vorjahren in den außerordentlichen Aufwendungen enthalten waren.

(14) Erträge aus Beteiligungen

Diese Position enthält die Ausschüttungsansprüche für 2016 der Dierig AG, Wil (ehem. CEDE Finanz- und Verwaltungs AG, Wil).

(15) Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen

Aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der Dierig Textilwerke GmbH, Augsburg, ergab sich eine Gewinnabführung in Höhe von € 1.979.865,71 (i. Vj. T€ 3.621).

Sonstige Angaben

(16) Organbezüge

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 03. Juni 2016 unterbleiben die in § 285 Satz 1 Nr. 9 Buchstabe a Satz 5 bis 8 sowie die in § 314 Absatz 1 Nr. 6 Buchstabe a Satz 5 bis 8 des Handelsgesetzbuches geforderten individualisierten Angaben in den Jahresabschlüssen und Konzernabschlüssen der Dierig Holding AG für die nächsten 5 Jahre, also für die Geschäftsjahre 2016 bis 2020. Der Beschluss wurde mit einer Mehrheit von 99,60 % des vertretenen Aktienkapitals beschlossen.

Die Gesamtbezüge für den Vorstand betragen im Geschäftsjahr 2016 insgesamt € 762.685,82 (i. Vj. T€ 699), die sich aus Fixbezügen in Höhe von € 607.645,82 (i. Vj. T€ 612) sowie variablen Vergütungen in Höhe von € 155.040,00 (i. Vj. T€ 87) zusammensetzen. Für Pensionsansprüche des Vorstandes wurden kumuliert € 3.325.661,00 (i. Vj. T€ 3.096) zurückgestellt.

An frühere Mitglieder des Vorstandes bzw. deren Hinterbliebene wurden von der Gesellschaft € 323.610,96 (i. Vj. T€ 321) bezahlt. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern und ihren Hinterbliebenen sind € 2.208.490,00 (i. Vj. T€ 2.393) zurückgestellt.

Der Aufsichtsrat erhielt eine feste Vergütung in Höhe von € 60.000,00 (i. Vj. inklusive variabler Vergütung T€ 108).

(17) Honorar des Abschlussprüfers

scroll

01.01-31.12.2016

01.01-31.12.2015

T€
Abschlussprüfung 30.150,00 30
Steuerberatungsleistungen 28.150,00 28
58.300,00 58

(18) Arbeitnehmer

Bei der Dierig Holding AG war im Berichtszeitraum eine Mitarbeiterin (i. Vj. eine Mitarbeiterin) beschäftigt.

(19) Nachtragsbericht

Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2016 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten.

(20) Haftungsverhältnisse

Für Bankkredite an die Dierig Textilwerke GmbH sowie deren Organ- und Beteiligungsgesellschaften hat die Gesellschaft gemeinsam mit der Dierig Textilwerke GmbH Gesamtgrundschulden bestellt. Diese Grundschulden valutieren zum Bilanzstichtag mit € 42,5 Mio. (i. Vj. € 39,0 Mio.). Auf Grund der zufriedenstellenden Ertragssituation der Dierig-Gruppe wird mit einer Inanspruchnahme nicht gerechnet.

(21) Bewertungseinheit

Das Währungskursänderungsrisiko aus dem mit der Dierig AG, Wil, abgeschlossenen Kreditvertrag über CHF 4,3 Mio. wurde mit den Ausschüttungsansprüchen der Dierig Holding AG gegenüber ihrer 100 %-igen Tochtergesellschaft Dierig AG, Wil, aus den bei ihr bestehenden Gewinnrücklagen in gleicher Höhe abgesichert. Die gegenläufigen Wertänderungen aus den Tilgungen auf das Darlehen und die Ausschüttungen gleichen sich zukünftig exakt bis zum Laufzeitende des Darlehens bis maximal 31. Dezember 2019 aus. Die bestehenden Ausschüttungsansprüche werden daher mit dem Darlehen gem. § 254 HGB zusammengefasst (Bewertungseinheit) und mit der Einfrierungsmethode gebucht. Bei einer Bewertung des Darlehens zum Tageskurs zum Bilanzstichtag wäre die Verbindlichkeit um T€ 71 höher gewesen. Aufgrund der gebildeten Bewertungseinheiten und ihrer Effektivität (gemessen durch die critical terms match-methode) war hierfür keine Verbindlichkeitserhöhung zu bilden.

(22) Anteilsbesitz

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes kann der beigefügten Anlage entnommen werden.

(23) Anteilsbesitz an der Dierig Holding AG

Folgende Beteiligungen sind der Dierig Holding AG bis zum Tag der Aufstellung der Bilanz (17. März 2017) nach den Vorschriften des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) gemeldet worden. Die Angaben geben jeweils die zeitlich letzte Mitteilung eines Meldepflichtigen an die Gesellschaft wieder, sofern nicht aus Transparenzgründen die Aufführung weiterer Meldungen erforderlich ist.

1. Stimmrechtsmitteilung vom 09. April 2002

Die Textil-Treuhand GmbH, Augsburg hat am 09. April 2002 gemeldet, dass sie 70,13% der Aktien an der Dierig Holding AG besitzt und damit auch 70,13% der Stimmrechte (das entspricht 2.945.350 Stimmrechten) ausübt.

2. Veröffentlichung gemäß § 26 Abs. 1 WpHG von Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 21 Abs. 1 WpHG vom 21. August 2015

Die SPR Treuhand- und Beteiligungs-AG, Düsseldorf, Deutschland hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 19. August 2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Dierig Holding AG, Augsburg, Deutschland am 17. August 2015 die Schwelle von 5% der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 4,90952% (das entspricht 206.200 Stimmrechten) betragen hat. 2,97619% der Stimmrechte (das entspricht 125.000 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 WpHG zuzurechnen.

3. Veröffentlichung gemäß § 26 Abs. 1 WpHG von Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 21 Abs. 1 WpHG vom 30. September 2015

Frau Eva und Herr Johannes W. Brombeis, haben uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 26. September 2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Dierig Holding AG, Augsburg, Deutschland am 25. September 2015 die Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,0065% (das entspricht 126.271 Stimmrechten) betragen hat.

(24) Gewinnverwendungsvorschlag

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, den im Jahresabschluss der Dierig Holding AG ausgewiesenen Bilanzgewinn von € 1.374.292,98 wie folgt zu verwenden:

scroll

Ausschüttung einer Dividende von € 0,20 auf jede Stückaktie 820.620,00
Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen 200.000,00
Vortrag auf neue Rechnung 353.672,98
Bilanzgewinn 1.374.292,98

(25) Konzernabschluss

Die Dierig Holding AG erstellt einen eigenen Konzernabschluss und wird in den Konzernabschluss der Textil-Treuhand GmbH, Augsburg, die ihre Mehrheitsbeteiligung nach § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt hat, einbezogen. Die Gesellschaft stellt gemäß § 315a Abs.1 HGB den Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) bzw. International Accounting Standards (IAS) des International Accounting Standards Board (IASB) auf. Der Konzernabschluss wird beim Bundesanzeiger eingereicht und veröffentlicht.

(26) Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat haben die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben und den Aktionären auf der Website der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht.

(27) Organe

Vorstand:

Christian Dierig, Sprecher

Mandate:

E. M. Group Holding AG, Wertingen, Vorsitzender des Aufsichtsrates

Bernhard Schad

Aufsichtsrat:

Dr. Hans-Peter Binder, Vorsitzender

Mitglied der Geschäftsleitung der Deutsche Bank AG, Filiale München, i. R.

weitere anzugebende Aufsichtsrats- und Beiratsmandate:

Faber-Castell AG, Stein, Mitglied des Aufsichtsrates

A.W. Faber-Castell Unternehmensverwaltung GmbH, Stein, Vorsitzender des Verwaltungsrates

Stella Vermögenverwaltungs GmbH, Grünwald, Vorsitzender des Beirates

Dr. Rüdiger Liebs, stellvertr. Vorsitzender

Rechtsanwalt

weitere anzugebende Aufsichtsratsmandate:

Deutsche Investitions- und Vermögens-Treuhand Aktiengesellschaft (DIVAG), Düsseldorf,

Vorsitzender des Aufsichtsrates

Gerhard Götz

Technischer Angestellter

Vorsitzender des Betriebsrates

Rolf Settelmeier

Vorsitzender des Vorstandes der Stadtsparkasse Augsburg

weitere anzugebende Aufsichtsratsmandate:

PATRIZIA GrundInvest Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH, Augsburg, stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates

Alfred Weinhold

kaufmännischer Angestellter

Dr. Ralph Wollburg

Rechtsanwalt, Partner der Sozietät Linklaters LLP, Düsseldorf

Ehrenvorsitzender:

Christian Gottfried Dierig

(verstorben am 05. Juni 2016)

Ehemaliger stellvertr. Vorsitzender des Aufsichtsrates der Dierig Holding AG, Augsburg

Ehemaliger Vorsitzender des Vorstandes der Dierig Holding AG, Augsburg

Augsburg, den 17. März 2017

DIERIG HOLDING AKTIENGESELLSCHAFT

Der Vorstand

Entwicklung des Anlagevermögens

scroll

Anschaffungskosten 01.01.2016

Zugänge 2016

Abgänge 2016

Umbuchungen 2016

I. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 6.094.110 5.057.925 36.945 204.798
2. technische Anlagen und Maschinen 80.000
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 170.000
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 204.798 -204.798
6.548.908 5.057.925 36.945 0
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 19.679.149
Anlagevermögen 26.228.057 5.057.925 36.945 0

scroll

Abschreibungen kumuliert 2016

Restbuchwert 31.12.2016

Restbuchwert 31.12.2015

T€
I. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 606.287 10.713.601 5.675
2. technische Anlagen und Maschinen 32.667 47.333 55
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 69.419 100.581 118
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 205
708.373 10.861.515 6.053
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 19.679.149 19.679
Anlagevermögen 708.373 30.540.664 25.732

Anteilsbesitz

der Dierig Holding AG

scroll

Name und Sitz der Gesellschaft Währung Beherrschte Anteile am Kapital

%
Eigenkapital Ergebnis Hauptgeschäft
I. Vollkonsolidierte beherrschte Unternehmen
Inland
Dierig Textilwerke GmbH, Augsburg* 100 u 17.000 Ergebnisabführungsvertrag mit der Dierig Holding AG Immobilien/Verwaltung
Christian Dierig GmbH, Augsburg* 100 m 4.550 Ergebnisabführungsvertrag mit der Dierig Textilwerke GmbH Textil
Bimatex Textil-Marketing- und Vertriebs-GmbH, Augsburg* 100 m 245 Ergebnisabführungsvertrag mit der Dierig Textilwerke GmbH Textil
fleuresse GmbH, Augsburg* 100 m 2.050 Ergebnisabführungsvertrag mit der Dierig Textilwerke GmbH Textil
Adam Kaeppel GmbH, Augsburg* 100 m 1.790 Ergebnisabführungsvertrag mit der Dierig Textilwerke GmbH Textil
Prinz GmbH, Augsburg* 94 m 30 Ergebnisabführungsvertrag mit der Dierig Textilwerke GmbH Immobilien
Bleicherei Objekt GmbH & Co. KG, Augsburg* 100 m 33 0 Immobilien
Ausland
Dierig AG, Wil CHF 100 u 7.728 3.172 Textil
Christian Dierig GmbH., Leonding 100 m 2.495 606 Textil
II. Assoziierte Unternehmen
MCA GmbH & Co. KG, Augsburg 50 m 1.187 -63 Verwaltung
III. Nicht einbezogene Unternehmen
S-Modelle Damenkleider GmbH, Augsburg 100 m 0 0 Verwaltung
Dierig Immobilien Verwaltungs-GmbH, Augsburg 100 m 28 0 Verwaltung
Bleicherei Verwaltungs GmbH, Augsburg 94 m 16 -1 Verwaltung
MCA Verwaltungsgesellschaft mbH, Augsburg 50 m 63 0 Verwaltung

Anmerkung: 1 € = CHF 1,0723

m = mittelbar

u = unmittelbar

Beträge in Tausend Landeswährung

Stand 31.12.2016

* = Das Unternehmen hat von der Befreiung von der Offenlegungspflicht nach §§ 264 Abs. 3, 264 b HGB Gebrauch gemacht.

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Dierig Holding Aktiengesellschaft, Augsburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2016 bis 31. Dezember 2016 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

München, den 20. März 2017

**Baker Tilly Roelfs AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Appel, Wirtschaftsprüfer

Graf, Wirtschaftsprüferin

Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den im Jahresabschluss der Dierig Holding AG ausgewiesenen Bilanzgewinn von € 1.374.292,98 wie folgt zu verwenden:

scroll

Ausschüttung einer Dividende von € 0,20 auf jede Stückaktie:
Dies sind bei 4.103.100 dividendenberechtigten Stückaktien € 820.620,00
Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen € 200.000,00
Vortrag auf neue Rechnung € 353.672,98
Bilanzgewinn € 1.374.292,98

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

"Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahres- und Konzernabschluss der Dierig Holding AG ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns vermittelt und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft sowie des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns beschrieben sind."

Augsburg, den 17. März 2017

Dierig Holding AG

Der Vorstand

Christian Dierig

Bernhard Schad

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.