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JENOPTIK AG

Annual / Quarterly Financial Statement May 5, 2017

234_rns_2017-05-05_2093f2e0-00f0-4093-8040-dbd3c51eee88.html

Annual / Quarterly Financial Statement

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JENOPTIK Aktiengesellschaft

Jena

Jahresabschluss der JENOPTIK AG für das Geschäftsjahr 2016

Bilanz zum 31.12.2016 nach HGB

Aktiva

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in TEUR 31.12.2016 31.12.2015
A. Anlagevermögen 443.991 451.378
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 248 455
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 248 410
2. Geleistete Anzahlungen 0 45
II. Sachanlagen 70.792 15.941
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 66.936 13.426
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.560 398
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.295 2.117
III. Finanzanlagen 372.951 434.982
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 330.355 336.105
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 29.934 91.536
3. Beteiligungen 3.152 2.151
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4.680 73
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 4.829 5.117
B. Umlaufvermögen 210.814 174.290
I. Vorräte 40 35
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 27 28
2. Geleistete Anzahlungen 13 7
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 78.285 99.138
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 23 58
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 77.340 98.488
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3 1
4. Sonstige Vermögensgegenstände 919 591
III. Wertpapiere 232 232
Sonstige Wertpapiere 232 232
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 132.257 74.885
C. Rechnungsabgrenzungsposten 3.432 3.706
Summe Aktiva 658.237 629.374
Passiva
in TEUR 31.12.2016 31.12.2015
A. Eigenkapital 477.793 450.997
I. Gezeichnetes Kapital 148.819 148.819
Bedingtes Kapital 28.600 TEUR (i. Vj. 28.600 TEUR)
II. Kapitalrücklage 180.756 180.756
III. Gewinnrücklagen 74.410 74.410
1. Gesetzliche Rücklagen 415 415
2. Andere Rücklagen* 73.995 73.995
IV Bilanzgewinn* 73.808 47.012
B. Rückstellungen 20.963 17.461
1. Rückstellungen für Pensionen 2.921 4.402
2. Steuerrückstellungen 2.468 593
3. sonstige Rückstellungen 15.575 12.466
C. Verbindlichkeiten 159.481 160.916
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 114.002 125.000
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.125 1.011
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 43.228 33.167
4. Sonstige Verbindlichkeiten 1.127 1.738
davon aus Steuern 245 808
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 13 12
Summe Passiva 658.237 629.374

* Darstellung gemäß des Vorschlags durch den Vorstand an den Aufsichtsrat zur Gewinnverwendung

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016

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in TEUR 1.1. - 31.12.2016 1.1. - 31.12.2015
1. Umsatzerlöse 27.407 1.820
2. Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen 22.014 1.340
3. Bruttoergebnis vom Umsatz 5.393 480
4. Vertriebskosten 861 1.841
5. Allgemeine Verwaltungskosten 15.409 17.848
6. Forschungs- und Entwicklungskosten 304 596
7. Sonstige betriebliche Erträge 11.400 25.086
davon Erträge aus Währungsumrechnungen 2.855 7.480
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 7.366 14.565
davon Aufwendungen aus Währungsumrechnungen 2.745 4.096
9. Erträge aus Beteiligungen 5 6
10. Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 55.380 49.261
11. Aufwendungen aus der Verlustübernahme im Rahmen von Ergebnisabführungsverträgen 1.880 8.993
12. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 1.494 3.938
davon aus verbundenen Unternehmen 741 2.849
13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.717 3.013
davon aus verbundenen Unternehmen 1.094 2.939
14. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 2.899 640
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 3.599 4.724
davon an verbundene Unternehmen 24 1
davon Aufwendungen aus der Rückstellungsabzinsung 131 457
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 4.682 2.765
17. Ergebnis nach Steuern 39.388 29.812
18. Sonstige Steuern 1 18
19. Jahresüberschuss 39.388 29.794
20. Einstellung in die Gewinnrücklage* 0 739
21. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 34.420 17.957
22. Bilanzgewinn* 73.808 47.012

* Darstellung gemäß des Vorschlags durch den Vorstand an den Aufsichtsrat zur Gewinnverwendung.

Anhang für das Geschäftsjahr 2016

1 Allgemeine Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die JENOPTIK AG hat ihren Sitz in Jena und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Jena (Reg. Nr. 200146 B).

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2016 bis zum 31. Dezember 2016 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften in Verbindung mit dem AktG aufgestellt.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 ist in Tausend Euro aufgestellt.

Im Geschäftsjahr ist die LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH & Co.KG, Grünewald, angewachsen und die JORENT Techno GmbH, Jena, auf die JENOPITK AG verschmolzen.

Erstmalig waren im Geschäftsjahr die Änderungen des Bilanzrichtlinienumsetzungsgesetzes (BilRUG) anzuwenden. Infolge dessen waren auf Grund der geänderten Umsatzdefinition insbesondere Umgliederungen aus den Sonstigen betrieblichen Erträgen in die Umsatzerlöse vorzunehmen, wie auch die entsprechenden Umsatzkosten aus den Verwaltungskosten umzugliedern. Bei Anwendung des § 277 Abs. 1 HGB in der Fassung des BilRUG hätten sich für das Vorjahr Umsatzerlöse in Höhe von 11.159 TEUR ergeben.

Ein Vergleich der Werte des Geschäftsjahres mit den Vorjahreswerten ist aufgrund der gesellschaftsrechtlichen und gesetzlichen Änderungen nur begrenzt möglich.

Anlagevermögen

Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Gegenstände des Sachanlagevermögens werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet und über den Zeitraum der erwarteten Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Die immateriellen Vermögensgegenstände beinhalten entgeltlich erworbene Software, Lizenzen und Schutzrechte.

Den Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zu Grunde:

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Jahre
Immaterielle Vermögensgegenstände 1 - 13
Gebäude 6 - 80
Technische Anlagen und Maschinen 1 - 25
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1- 15

Abnutzbare bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, die Anschaffungskosten von 150 EUR überschreiten, werden aktiviert und über ihre betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Wertpapiere und Ausleihungen sind mit ihren Anschaffungskosten bzw. im Falle einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet.

Vorräte

Der Wertansatz der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden mit dem Nominalwert angesetzt. Für zweifelhafte Forderungen wurden in angemessenem Umfang Einzelwertberichtigungen gebildet.

Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nominalwert abzüglich notwendiger Einzelwertberichtigungen angesetzt.

Fremdwährungsforderungen werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt der Einbuchung bzw. bei Forderungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Forderungen mit einer Restlaufzeit größer ein Jahr werden im Falle eines nachteiligeren Fremdwährungskurses zu diesem am Bilanzstichtag bewertet.

Liquide Mittel

Bargeldbestände und Festgelder in Fremdwährung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Rechnungsabgrenzungsposten

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden gemäß § 250 Abs. 1 und 3 HGB Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, und Disagien abgegrenzt.

Rückstellungen

Die Berechnungen der Pensionsrückstellungen wurden durch einen versicherungsmathematischen Gutachter auf Basis der "Projected Unit Credit Method" durchgeführt. Als Grundlage dienten die "Richttafeln 2005G" der Heubeck-Richttafeln GmbH in Köln mit Vollanpassung 2011, die die Entwicklung der vom Statistischen Bundesamt beobachteten Sterblichkeit seit der Erstellung der Richttafeln 2005G abbildet. Aufgrund der Änderungen des § 253 HGB wurde für die Bewertung der Pensionsrückstellungen in Abweichung zum Vorjahr der von der Bundesbank ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre (i. Vj. sieben Geschäftsjahre) zu Grunde gelegt. Für die Bewertung der Pensionsrückstellungen wurde ein Diskontierungszinssatz von 4,01 % (i. Vj. 3,89 %) verwendet sowie ein Rententrend von 1,90 % (i. Vj. 1,90 %) unterstellt.

Sonstige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden grundsätzlich gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem von der Deutschen Bundesbank ermittelten und monatlich bekanntgegebenen restlaufzeitenentsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden nicht abgezinst.

Die Jubiläumsrückstellung wurde auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen Gutachtens nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Der Rechnungszinsfuß beträgt 3,24 % p.a. (i.Vj. 3,89 %), der berücksichtigte Gehaltstrend beträgt 2,8 % (i.Vj. 2,8 %) und die angenommene Fluktuationsrate 3,1 % (i.Vj. 3,8 %).

Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle bis heute erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Ihre Höhe entspricht dem Erfüllungsbetrag, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist. Die Schätzung des Erfüllungsbetrages erfolgt unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten aus gleichartigen Sachverhalten sowie Gutachten Dritter. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, soweit ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen.

Verbindlichkeiten

Alle Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Tag der Einbuchung bzw. bei Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit größer ein Jahr werden im Falle eines nachteiligeren Fremdwährungskurses zu diesem am Bilanzstichtag bewertet.

Latente Steuern

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Dabei werden nicht nur die Unterschiede aus den eigenen Bilanzposten einbezogen, sondern auch solche, die bei Organgesellschaften bzw. bei Personengesellschaften bestehen, an denen die JENOPTIK AG als Gesellschafter beteiligt ist.

Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt.

Von dem Wahlrecht zum Ansatz des aktiven latenten Steuerüberhangs aufgrund sich ergebender Steuerentlastungen nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wird kein Gebrauch gemacht.

Bewertungseinheiten

Derivate Finanzinstrumente werden einzeln mit dem Marktwert am Stichtag bewertet. Für Derivate, die die Voraussetzungen zur Bildung von Bewertungseinheiten erfüllen, werden die Sicherungs- und Grundgeschäfte zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst. Zur Anwendung kommt die sogenannte Einfrierungsmethode, bei der sich ausgleichende Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko nicht bilanziert werden.

Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 3 HGB aufgestellt.

2 Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2016 ist dem Anlagespiegel (Anlage zum Anhang) zu entnehmen.

Aufgrund der Anwachsung der LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Grünwald, und der Verschmelzung der 100 prozentigen Tochtergesellschaft JORENT Techno GmbH, Jena, - beides Immobiliengesellschaften - auf die JENOPTIK AG erhöhten sich die Buchwerte der Grundstücken und Gebäude um 57.885 TEUR sowie der technischen Anlagen und Maschinen um 1.731 TEUR.

Die aufgrund der Anwachsung bzw. Verschmelzung übernommenen Vermögensgegenstände wurden im Anlagespiegel jeweils in Sonderspalten mit den historischen Anschaffungskosten sowie kumulierten Abschreibungen des übertragenen Rechtsträgers erfasst.

Die Abgänge der Ausleihungen an verbundene Unternehmen resultieren in Höhe von 52.694 TEUR durch Vereinigung mit Verbindlichkeiten der LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Grünwald, sowie bei den Anteilen an verbundene Unternehmen in Höhe von 5.375 TEUR aus der Anwachsung dieser Gesellschaft.

An die Beteiligungsgesellschaft FIRMICUS Verwaltungsgesellschaft mbH + Co. Vermietungs KG, Jena, wurde ein Darlehen in Höhe von 4.580 TEUR ausgereicht. Das Darlehen wird planmäßig getilgt.

Bei den Wertpapieren des Anlagevermögens resultieren Zugänge in Höhe von 1.117 TEUR und Abgänge in Höhe von 993 TEUR aus Käufen bzw. Verkäufen innerhalb der bestehenden Investmentfonds.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 77.340 TEUR (i. Vj. 98.488 TEUR) betreffen Forderungen aus Cashpooling in Höhe von 75.375 TEUR und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.965 TEUR.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Wertpapiere

Die Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von 232 TEUR betreffen zu Anschaffungskosten bewertete Anteile an der Carl Zeiss Meditec AG, Jena.

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

Wesentlicher Bestandteil der Guthaben bei Kreditinstituten sind Festgeldan lagen in Höhe von 77.062 TEUR (i. Vj. 36.431 TEUR). Die Laufzeit der Festgeldanlagen betragen weniger als ein Jahr.

Rechnungsabgrenzungsposten

Der Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 3.432 TEUR (i. Vj. 3.706 TEUR) beinhaltet Disagien und Bearbeitungsgebühren für Kreditverbindlichkeiten in Höhe von 2.627 TEUR (i. Vj. 3.380 TEUR), Abgrenzungen für bereits gezahlte Mietnebenkosten in Höhe von 495 TEUR (i. Vj. 244 TEUR), deren Endabrechnung erst im Geschäftsjahr 2017 erfolgt, sowie sonstige Rechnungsabgrenzungen in Höhe von 310 TEUR (i. Vj. 82 TEUR).

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital beträgt 148.819 TEUR und ist eingeteilt in 57.238.115 Stückaktien.

Anfang Juli 2011 teilten die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG, Erfurt, die Thüringer Industriebeteiligungsgeschäftsführungs GmbH, Erfurt, die bm-t beteiligungsmanagement thüringen GmbH, Erfurt, die Stiftung für Unternehmensbeteiligungen und -förderungen in der gewerblichen Wirtschaft Thüringens (StUWT), Erfurt, die Thüringer Aufbaubank Erfurt und der Freistaat Thüringen, Erfurt, mit, dass sie am 30. Juni 2011 die Schwellen von 3, 5 und 10 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG überschritten haben und ihnen zu diesem Tag 11,00 Prozent der Stimmrechte (6.296.193 Stimmrechte) zustanden. Die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG hat die Stimmrechte von der ECE Industriebeteiligungen GmbH erworben.

Die Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH, Frankfurt, Deutschland, hat uns am 21. August 2014 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 19. August 2014 überschr itten hat. Der Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH standen danach an diesem Tag 5,20 Prozent der Stimmrechte (2.978.179 Stimmrechte) zu. Davon wurden von der Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH5,06 Prozent der Stimmrechte (2.898.579 Stimmrechte) an diesem Tag direkt gehalten, 0,14 Prozent der Stimmrechte (79.600 Stimmrechte) sind ihr nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen.

Die Templeton Investment Counsel, LLC, Wilmington, Delaware, USA, hat uns am 17. Februar 2016 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 12. Februar 2016 unterschritten hat. Der Templeton Investment Counsel, LLC standen danach an diesem Tag 4,69 Prozent der Stimmrechte (2.682.522 Stimmrechte) zu, welche ihr indirekt nach § 22 WpHG zuzurechnen waren.

Das Ministry of Finance, Oslo, Norwegen hat uns im Namen des norwegischen Staates am 4. November 2016 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 2. November 2016 überschritten haben. Dem Ministry of Finance standen danach an diesem Tag 3,06 Prozent der Stimmrechte (1.752.411 Stimmrechte) zu, welche ihr indirekt nach § 22 WpHG zuzurechnen waren. Die Stimmrechte werden direkt von der Norges Bank, Oslo, Norwegen gehalten.

Die Dimensional Fund Advisors LP, Austin, Texas, USA, hat uns am 28. Mai 2015 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 22. Mai 2015 überschritten hat. Der Dimensional Fund Advisors LP standen danach an diesem Tag 3,01 Prozent der Stimmrechte (1.721.289 Stimmrechte) zu. Davon sind der Dimensional Fund Advisors LP 2,89 Prozent der Stimmrechte (1.654.185 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG und 0,13 Prozent der Stimmrechte (73.295 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zuzurechnen. Hiervon werden 6.191 Stimmrechte der Dimensional Fund Advisors LP sowohl gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG als auch gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Über die Dimensional Fund Advisors LP ist die Dimensional Holdings Inc., Austin, Texas, USA indirekt beteiligt, welcher 3,01 Prozent der Stimmrechte (1.721.289 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG i.V.m. § 22 Abs.1 Satz 2 WpHG zuzurechnen waren.

Die ODDO Meriten Asset Management SA, Paris, Frankreich, hat uns am 25. Januar 2016 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte am 22. Januar 2016 unterschritten hat. Der ODDO Meriten Asset Management SA standen danach an diesem Tag 2,97 Prozent der Stimmrechte (1.699.036 Stimmrechte) zu. Davon sind der ODDO Asset Management 2,17 Prozent der Stimmrechte (1.241.798 Stimmrechte) direkt nach § 21 WpHG und 0,80 Prozent der Stimmrechte (457.238 Stimmrechte) nach § 22 WpHG zuzurechnen.

Stimmrechtsmitteilungen der letzten Jahre und solche nicht mehr beteiligter Aktionäre sind auch auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/Aktie/Stimmrechtsmitteilungen veröffentlicht.

Genehmigtes Kapital

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juni 2015 wurde ein "genehmigtes Kapital 2015" wie folgt geschaffen: Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Juni 2020 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 44.000 TEUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Bareinlagen und / oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen ("genehmigtes Kapital 2015"). Die neuen Aktien können von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen: a) für Spitzenbeträge; b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen (einschließlich der Erhöhung des bestehenden Anteilsbesitzes) oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben in Zusammenhang stehenden einlagefähigen Wirtschaftsgütern sowie von Forderungen gegen die Gesellschaft; c) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen bzw. der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet; d) bei der Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft und von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen.

Sämtliche vorstehende Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf 20 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals - bzw. falls dieser Wert geringer ist - auf 20 Prozent des zum Zeitpunkt der Ausübung bestehenden Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 20 Prozent sind Aktien anzurechnen, die (i) zur Bedienung von Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen, die während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden oder noch auszugeben sein können oder die (ii) während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft als eigene Aktien veräußert werden.

Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats.

Bedingtes Kapital

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 4. Juni 2013 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 28.600 TEUR durch Ausgabe von bis zu 11.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht ("bedingtes Kapital 2013"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie - die Gläubiger bzw. Inhaber von Optionsscheinen oder Wandlungsrechten, die von der Gesellschaft oder einer in- und / oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 4. Juni 2013 bis zum 3. Juni 2018 ausgegeben wurden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen und / oder - die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und/oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 3. Juni 2018 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 4. Juni 2013 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt. Die neuen Aktien nehmen von Beginn des Geschäftsjahrs an, für das zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen. Da bei der Beschlussfassung über die Ermächtigung zur Begebung von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen in der Hauptversammlung 2013 eine wechselseitige Anrechnung mit anderen Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss noch nicht vorgesehen war, haben der Vorstand und der Aufsichtsrat im Jahr 2015 im Rahmen einer Selbstverpflichtung erklärt, bei einer etwaigen Ausnutzung der Ermächtigung zur Begebung von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen unter Ausschluss des Bezugsrechts, die bei dem genehmigten Kapital geltende 20-Prozent-Grenze entsprechend anzuwenden, sodass bei der bezugsrechtsfreien Ausgabe von Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen etwaige bezugsrechtsfrei geschaffene Aktien aus dem genehmigten Kapital 2015 zu berücksichtigen sind.

Eigene Aktien

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 12. Juni 2014 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 11. Juni 2019 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens zehn Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke ausgenutzt werden. Der Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien kann durch die Gesellschaft oder bei bestimmten zugelassenen Zwecken auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands als Kauf unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung an die Aktionäre zur Abgabe eines Verkaufsangebots. Die weiteren Einzelheiten des Rückerwerbs eigener Aktien sind in der öffentlich zugänglichen Einladung zur Hauptversammlung 2014 auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Hauptversammlung beschrieben.

Gewinnrücklagen

Von dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2015 wurden durch Vorstandsbeschluss 738.958,50 Euro in andere Gewinnrücklagen eingestellt. Somit ergab sich für das Geschäftsjahr 2015 mit einem Jahresüberschuss von 29.794.453,80 Euro und einem Gewinnvortrag von 17.956.701,20 Euro ein Bilanzgewinn in Höhe von 47.012.196,40 Euro.

Die Hauptversammlung 2016 hat für das Geschäftsjahr 2015 beschlossen, eine Dividende in Höhe von 0,22 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie auszuschütten. Damit wurden aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2015 in Höhe von 47.012.196,40 Euro ein Betrag in Höhe von 12.592.385,30 Euro ausgeschüttet und ein Betrag in Höhe von 34.419.811,10 Euro auf neue Rechnung vorgetragen.

Für das Geschäftsjahr 2016 beträgt der Bilanzgewinn der JENOPTIK AG 73.807.624,13 Euro bestehend aus Jahresüberschuss 2016 in Höhe von 39.387.813,03 Euro zuzüglich eines Gewinnvortrags von 34.419.811,10 Euro.

Rückstellungen

Die Rückstellungen für Pensionen betreffen im Wesentlichen frühere Organmitglieder bzw. deren Ehegatten (2.640 TEUR; siehe auch Abschnitt 1.2 Vorstand).

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen für Pensionen nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren beträgt 259 TEUR, welcher der Ausschüttungssperre gemäß § 253 Abs. 6 HGB unterliegt.

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von 15.575 TEUR (i. Vj. 12.466 TEUR) betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für Personal in Höhe von 10.767 TEUR (i. Vj. 6.820 TEUR), Drohverlustrückstellungen in Höhe von 1.358 TEUR (i. Vj. 2.127 TEUR), Rückstellungen für ausstehende Rechnungen in Höhe von 1.260 TEUR (i. Vj. 1.644 TEUR), Rückstellung für Aufsichtsratvergütung in Höhe von 660 TEUR (i. Vj. 486 TEUR) sowie Rückstellungen im Zusammenhang mit Grundstückssanierungspflichten in Höhe von 574 TEUR (i. Vj. 465 TEUR).

Die Rückstellungen für Steuern resultieren in Höhe von 2.468 TEUR aus Ertragssteuerrückstellungen.

Latente Steuern

Latente Steuern ergeben sich aus Ansatz- und Bewertungsunterschieden zwischen Handels- und Steuerbilanzwerten bei den einzelnen Bilanzposten und auf steuerliche Verlustvorträge. Die temporären Differenzen betreffen im Wesentlichen handels- und steuerrechtlich abweichende Wertansätze bei den immateriellen Vermögensgegenständen, Finanzanlagen, Pensionsrückstellungen sowie sonstigen Rückstellungen. Passive latente Steuern wurden mit aktiven latenten Steuern verrechnet. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive latente Steuern wurden in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 S. 2 HGB nicht aktiviert. Die temporären Differenzen und steuerlichen Verlustvorträge, deren Verrechnung in den nächsten 5 Jahren erwartet wird, wurden mit einem Steuersatz von 29,9 % (i. Vj. 29,9 %) bewertet.

Verbindlichkeiten

Die Fälligkeiten der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stellen sich wie folgt dar:

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (in TEUR)

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bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt
Kreditverbindlichkeiten 2 45.000 69.000 114.002
(11.000) (45.000) (69.000) (125.000)
davon Schuldscheindarlehen 0 45.000 69.000 114.000
(0) (45.000) (69.000) (125.000)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Von den Schuldscheindarlehen werden 11.000 TEUR im Jahr 2018, 34.000 TEUR im Jahr 2020 und die restlichen 69.000 TEUR im Jahr 2022 zur Tilgung fällig. Weiterhin steht der Gesellschaft ein Konsortialkreditrahmen in Höhe von 230.000 TEUR zur Verfügung, der eine Laufzeit bis März 2020 hat.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von weniger als einem Jahr.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 43.228 TEUR (i. Vj. 33.167 TEUR), resultieren aus Cashpooling Verbindlichkeiten in Höhe von 37.233 TEUR, aus Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von 3.799 TEUR, aus sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 2.124 und aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 72 TEUR. Die Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.

Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 1.127 TEUR (i. Vj. 1.738 TEUR) bestehen im Wesentlichen in Höhe von 761 TEUR aus Zinsabgrenzungen für Kreditverbindlichkeiten und in Höhe von 245 TEUR aus Steuerverbindlichkeiten. Die sonstigen Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

3 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Wesentliche Posten der Umsatzerlöse sind:

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in TEUR 2016 2015
Umsätze aus Vermietung und Verpachtung 16.009 1.820
Erträge aus Holdingumlage und sonstige Umlagen 10.017 0
Sonstige Erträge und Dienstleistungen 842 0
Sonstige Umsätze 539 0
Summe Umsatzerlöse 27.407 1.820

Die im Geschäftsjahr höheren Umsatzerlöse aus Vermietung und Verpachtung resultieren im Wesentlichen aus der Anwachsung der LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH & Co.KG, Grünewald und der Verschmelzung der JORENT Techno GmbH, Jena, deren Hauptgeschäft die Vermietung und Verpachtung von Immobilien war, auf die JENOPTIK AG. Die Erträge aus Holdingumlage und sonstige Erträge sind aufgrund der veränderten Umsatzdefinition nach BilRUG von den Sonstigen betrieblichen Erträgen in die Umsatzerlöse umgegliedert worden.

Die Umsatzerlöse setzen sich nach geographisch bestimmten Märkten wie folgt zusammen:

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in TEUR 2016
Deutschland 25.511
Europa 518
Amerika 855
Asien/Pazifik 523
Summe Umsatzerlöse 27.407

Im Vorjahr wurden die Umsatzerlöse in Deutschland erzielt.

Herstellungskosten

Die Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen betragen 22.014 TEUR. Hierin sind vor allem Kosten im Zusammenhang mit dem Vermietungsgeschäft einschließlich des Werteverzehrs des Sachanlagevermögens in Höhe von 14.458 TEUR enthalten.

Allgemeine Verwaltungskosten

Wesentliche Bestandteile der allgemeinen Verwaltungskosten in Höhe von 15.409 TEUR sind neben dem erfassten Personalaufwand in Höhe von 10.301 TEUR Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von 2.173 TEUR, davon für sonstige Dienstleistungen 1.343 TEUR und für EDV-Dienstleistungen 830 TEUR sowie Aufwendungen für Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten in Höhe von 675 TEUR.

Ebenfalls Bestandteil der allgemeinen Verwaltungskosten ist das für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar für den Abschlussprüfer Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart in Höhe von 287 TEUR, das sich wie folgt aufgliedert:

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in TEUR 2016
Abschlussprüfungsleistungen 2016 240
Beratungsleistungen 46
Sonstige Leistungen 1

Forschungs- und Entwicklungskosten

Die Forschungs- und Entwicklungskosten enthalten Aufwendungen für das zentrale Innovationsmanagement und die Koordination von Forschung und Entwicklung im Jenoptik-Konzern.

Sonstige betriebliche Erträge

Wesentliche Posten der sonstigen betrieblichen Erträge sind:

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in TEUR 2016 2015
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (periodenfremd) 3.531 1.119
Währungsgewinne 2.855 7.480
Erträge aus Weiterberechnungen 1.592 4.372
Erträge aus dem Abgang und Zuschreibung von Finanzanlagen 1.486 1.507
Sonstige periodenfremde Erträge 1.302 1.213
Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen 244 1
Erträge aus Holdingumlage und sonstige Umlagen 0 7.968
Erträge aus Dienstleistungen 0 852
Übrige sonstige Erträge 389 574
Summe Erträge 11.399 25.086

Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen resultieren in Höhe von 1.376 TEUR aus der Auflösung von Pensionsverpflichtungen aufgrund zweier Todesfälle.

In Höhe von 762 TEUR wurde eine Rückstellung für Pensionsverpflichtungen einer ehemaligen Tochtergesellschaft aufgelöst.

Die periodenfremden Erträge enthalten in Höhe von 1.249 TEUR Erträge aus einer abschließenden Vergleichsvereinbarung im Zusammenhang mit dem Verkauf der M + W Zander Holding AG im Geschäftsjahr 2005.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind zurückzuführen auf:

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in TEUR 2016 2015
Währungsverluste 2.745 4.096
Aufwand aus Weiterberechnungen 1.570 4.405
Aufwendungen aus der Zuführung von Rückstellungen 309 874
Periodenfremde Aufwendungen 31 49
Einzelwertberichtigungen 8 959
Übrige Aufwendungen 2.703 4.182
Summe Aufwendungen 7.366 14.565

Die um 2.835 TEUR geringeren Aufwendungen aus Weiterberechnungen resultieren aus der Verschmelzung der JORENT Techno GmbH, Jena und den damit wegfallenden Leistungsbeziehungen.

In den übrigen sonstigen Aufwendungen sind außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 1.489 TEUR und Aufwendungen für Konzernprojekte und Spartenneustrukturierung in Höhe von 896 TEUR enthalten.

Aus der Verschmelzung der JORENT Techno GmbH, Jena, entstand ein Verschmelzungsverlust in Höhe von 50 TEUR.

Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen

Die Erträge in Höhe von 55.380 TEUR resultieren aus der Übernahme der Ergebnisse folgender Gesellschaften, mit denen ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag besteht:

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in TEUR
JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena 23.798
JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Wedel 18.881
JENOPTIK Industrial Metrology GmbH, Villingen-Schwenningen 6.781
JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena 5.013
JENOPTIK Polymer Systems GmbH, Triptis 907

Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen

Der Aufwand in Höhe von 1.880 TEUR resultiert aus der Übernahme der Verluste folgender Gesellschaften, mit denen ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag besteht:

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in TEUR
JENOPTIK Laser GmbH, Jena 1.403
JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein 366
JENOPTIK SSC GmbH, Jena 110
JENOPTIK Einundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena 1

Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

Dieser Posten beinhaltet Zinserträge für Ausleihungen in Höhe von 1.456 TEUR und Erträge aus Wertpapieren des Anlagevermögens in Höhe von 38 TEUR.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen in Höhe von 2.717 TEUR sind im Wesentlichen Zinserträge aus einer Vergleichsvereinbarung im Zusammenhang mit dem Verkauf der M+W Zander Holding AG im Geschäftsjahr 2005 in Höhe von 1.458 TEUR und Erträge Cashpooling für verbundene Unternehmen in Höhe von 1.094 TEUR enthalten.

Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

Aufgrund voraussichtlich dauerhafter Wertminderung erfolgten außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 2.899 TEUR (i. Vj. TEUR 640).

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen in Höhe von 3.599 TEUR setzen sich im Wesentlichen aus Zinsen für Bankkredite und Schuldscheindarlehen in Höhe von 2.348 TEUR sowie aus Provisionen für Kreditinstitute in Höhe von 432 TEUR zusammen.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für das laufende Geschäftsjahr 2016 in Höhe von 4.776 TEUR und Steuererstattungen für Vorjahre in Höhe von 94 TEUR. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag enthalten keine latenten Steuern.

Material- und Personalaufwand gemäß § 285 Nr. 8 HGB

Materialaufwand

Die Materialaufwendungen des Geschäftsjahres 2016 betragen 15.655 TEUR (i. Vj. 4.636 TEUR), welche auf Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in Höhe von 21 TEUR (i. Vj. 73 TEUR) und Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von 15.634 TEUR (i. Vj. 4.563 TEUR) entfallen. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten insbesondere Mietnebenkosten, Instandhaltungs- und EDV-Dienstleistungen.

Personalaufwand

Der Personalaufwand des Geschäftsjahres 2016 beträgt 15.101 TEUR (i. Vj. 12.765 TEUR), davon für Löhne und Gehälter 13.372 TEUR (i. Vj. 11.354 TEUR), für soziale Abgaben 1.089 TEUR (i. Vj. 1.031 TEUR) und für Altersversorgung 640 TEUR (i. Vj. 380 TEUR).

4 Sonstige Angaben

Haftungsverhältnisse

Neben den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen am Abschlussstichtag Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 74.181 TEUR (i. Vj. 77.874 TEUR).

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in TEUR 31.12.2016 31.12.2015
Bürgschaften für verbundene Unternehmen 74.181 77.541
Bürgschaften für Dritte 0 333
Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften 74.181 77.874

Bürgschaften für verbundene Unternehmen, welche auch Rückgriffsansprüche aus Bankgarantien und Bankbürgschaften beinhalten, sichern insbesondere Risiken aus erhaltenen Anzahlungen aus dem operativen Grundgeschäft von Tochtergesellschaften ab.

Die größte Einzelposition hierin ist die Gewährleistungsbürgschaft im Zusammenhang mit dem Bau des Klinikum 2000 in Jena, in Höhe von 5.500 TEUR (i. Vj. 5.500 TEUR), deren Enthaftung durch den Freistaat Thüringen weiterhin aussteht. Mögliche Ansprüche aus Gewährleistungen bestehen aus Jenoptik-Sicht nicht, da die strittigen Forderungen durch den Nachunternehmer rückgedeckt sind.

Unter Berücksichtigung der zum Aufstellungszeitpunkt bestehenden Erkenntnisse über die finanzielle Lage der Hauptschuldner geht die JENOPTIK AG derzeit davon aus, dass die den Haftungsverhältnissen zugrunde liegenden Verpflichtungen von den jeweiligen Hauptschuldnern wie auch in der Vergangenheit erfüllt werden können. Die JENOPTIK AG schätzt daher eine Inanspruchnahme aus den aufgeführten Haftungsverhältnissen als nicht wahrscheinlich ein.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Aus längerfristigen Miet-, Leasing- und Wartungsverträgen sowie sonstigen vertraglichen Vereinbarungen bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 3.549 TEUR (i. Vj. 2.982 TEUR), die sich nach Fälligkeiten wie folgt zusammensetzen:

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2017 2018 - 2021 nach 2021 Summe
Leasingverträge 113 123 0 236
Sonstige Verträge 3.283 30 0 3.313
Summe 3.396 153 0 3.549

Zum 31.12.2016 bestand ein Bestellobligo in Höhe von 577 TEUR.

Zudem wurden Zusagen für konzerninterne Darlehen in Höhe von 120 TEUR nicht in Anspruch genommen.

Außerbilanzielle Geschäfte im Sinne des § 285 Abs. 3 HGB bestehen nicht.

Zins- und Währungsrisiken

Die JENOPTIK AG ist im Rahmen ihrer Tätigkeit verschiedenen Risiken ausgesetzt, wobei die finanziellen Risiken vor allem Zins- und Währungsrisiken umfassen.

Zinsänderungsrisiken ist die JENOPTIK AG aufgrund von Schwankungen der Marktzinssätze grundsätzlich bei allen verzinsten finanziellen Vermögenswerten und Schulden ausgesetzt. Im Geschäftsjahr 2016 betraf dies im Wesentlichen ausgereichte Schuldscheindarlehen in Höhe von 114.000 TEUR sowie Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 132.257 TEUR. Des Weiteren waren von Tochtergesellschaften erhaltene Darlehen in Höhe von 3.799 TEUR bzw. an Tochtergesellschaften ausgereichte Darlehen in Höhe von 29.934 TEUR (jeweils zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016) davon betroffen. Ferner hat die JENOPIK AG im Rahmen des Cashpoolings Forderungen gegenüber verbunden Unternehmen in Höhe von 75.375 TEUR und Verbindlichkeiten in Höhe von 37.233 TEUR.

Im Rahmen der Steuerung von Zinsrisiken setzt die JENOPTIK AG verschiedene Zinssicherungsgeschäfte, z. B. Zinsswaps, Zinscaps und -floors sowie kombinierte Zins- und Währungsswaps ein.

Aus der Absicherung von im Jahr 2015 abgelösten Schuldscheindarlehen war zum Bilanzstichtag noch ein Zinsswap mit einem Nominalvolumen von 8.000 TEUR im Bestand. Aufgrund der Ablösung der zugrunde liegenden Finanzierung besteht für dieses Zinsderivat kein direkter Bezug mehr zu einem Grundgeschäft. Entsprechend dem negativen Marktwert wurde die Drohverlustrückstellung von 472 TEUR im Vorjahr auf 350 TEUR zum 31. Dezember 2016 reduziert.

Im Jahr 2015 wurde für ein konzerninternes Darlehen in Höhe von 17.980 TCNY ein kombinierter Zins- und Währungsswap in gleicher Höhe abgeschlossen. Das Derivat hat zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 einen positiven Marktwert in Höhe von 210 TEUR (i. Vj. Drohverlustrückstellung negativer Marktwert i.H.v. 150 TEUR.)

Die Zinsderivate weisen folgende Bedingungen und Parameter auf:

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Zinsswap
Nominalvolumen 8.000 TEUR
Laufzeit 28. April 2012 bis 28. Oktober 2018
Festzinssatz 1,985 % p.a.
Variabler Zinssatz 6-Monats-Euribor
Zins- und Währungsswap
Nominalvolumen 17.980 TCNY
Laufzeit 12. März 2015 bis 12. März 2025
Festzinssatz 5,10 % p.a.
Variabler Zinssatz 6-Monats-Euribor

Währungsrisiken unterteilen sich in zwei Arten: Translationsrisiko und Transaktionsrisiko.

Das Translationsrisiko resultiert durch Wechselkursveränderungen hervorgerufene Schwankungen von in Fremdwährung bestehender finanzieller Vermögenswerte und Schulden. Da hiermit keine absicherungsfähigen Zahlungsströme verbunden sind, wird auf eine Absicherung verzichtet.

Das Transaktionsrisiko resultiert durch Wechselkursveränderungen hervorgerufene Schwankungen von Zahlungsströmen in Fremdwährung. Zur Absicherung dieses Risikos werden derivative Finanzinstrumente, vorrangig Devisentermingeschäfte und Devisenswaps, eingesetzt.

Die JENOPTIK AG fungiert als Dienstleister für ihre operativen Tochtergesellschaften und sichert wesentliche Zahlungsströme in Fremdwährung aus deren operativem Geschäft (insbesondere Umsatzerlöse und Materialeinkäufe) mit externen Geschäftspartnern (i.d.R. Banken) ab. Dabei werden bereits fixierte Cashflows 1:1 über sogenannte Mikro-Hedges abgesichert. Geplante zukünftige Cashflows aus schwebenden Geschäften und hochwahrscheinlich eintretenden Transaktion werden im Rahmen von antizipativem Hedging abgesichert. Anschließend wird mit der Tochtergesellschaften ein gegenläufiges Sicherungsgeschäft mit denselben (bzw. umgekehrten) Parametern abgeschlossen, wodurch das jeweilige Sicherungsgeschäft faktisch weitergereicht wird.

Für beide Geschäfte (externes Geschäft mit Bank und internes Geschäft mit Tochtergesellschaft) wird jeweils eine sog. Bewertungseinheit gebildet, wodurch bei nachgewiesener Effektivität die (gegenläufigen) Wertveränderungen der Geschäfte nicht erfolgswirksam zu erfassen sind.

Zusätzlich sichert die JENOPTIK AG die zu erwartenden Cashflows aus in Fremdwährung ausgereichten konzerninternen Darlehen mit derivativen Finanzinstrumenten ab. Hier wurde ebenfalls eine Bewertungseinheit mit dem jeweiligen Grundgeschäft (= Darlehensforderung in Fremdwährung) gebildet. Deshalb sind auch hier bei nachgewiesener Effektivität die Wertveränderungen der Grundgeschäfte und die aus den Schwankungen der Kassakurse resultierenden Wertveränderungen der Sicherungsgeschäfte nicht erfolgswirksam zu erfassen. Die Wertveränderungen der Sicherungsgeschäfte, die aus den Schwankungen der Terminauf- bzw. -abschläge resultieren, werden hingegen immer erfolgswirksam erfasst.

Zum Stichtag 31. Dezember 2016 sind folgende Bewertungseinheiten gebildet worden:

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Grundgeschäft / Sicherungsinstrument Risiko / Art der Bewertungseinheit einbezogener Betrag in T Fremdwährung Höhe des abgesicherten Risikos

in TEUR
Fremdwährungsforderung IC Darlehen / Devisenswap Währungsrisiko / Mikro Hedge 10.000 TGBP 12.590 TEUR
Fremdwährungsforderung IC Darlehen / Devisentermingeschäfte Währungsrisiko / Portfolio Hedge 7.400 TGBP 8.420 TEUR
Fremdwährungsforderung IC Darlehen / Devisenswap Währungsrisiko / Mikro Hedge 62.838 TJPY 473 TEUR
Zahlungsströme TG USD Verkäufe Währungsrisiko / Mikro Hedges und Portfolio Hedges 67.151 TUSD 59.556 TEUR
Zahlungsströme TG USD Ankäufe Währungsrisiko / Mikro Hedges 134 TUSD 122 TEUR
Zahlungsströme TG GBP Ankäufe Währungsrisiko / Mikro Hedges 29 TGBP 37 TEUR
Zahlungsströme TG CNY Verkäufe Währungsrisiko / Mikro Hedges 2.543 TCNY 338 TEUR

Des Weiteren existieren zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 Sicherungsgeschäfte, bei denen keine Bewertungseinheit gebildet wurde bzw. die Bewertungseinheit aufgelöst wurde. Die Marktwerte für diese Derivate sind in der unten stehenden Tabelle in Kategorie Marktwerte ohne Bewertungseinheiten (BWE) enthalten.

Zur Messung der Effektivität wird prospektiv die Critical Terms Match-Methode und retrospektiv die Dollar-Offset-Methode verwendet. Bis zum Abschlussstichtag haben sich die gegenläufigen Wertänderungen / Zahlungsströme aus Grund- und Sicherungsgeschäft ausgeglichen.

Die beizulegenden Zeitwerte aller Derivate werden anhand der allgemein anerkannten Barwertmethode ermittelt. Dabei werden die über den jeweils vereinbarten Terminkurs bzw. Zinssatz determinierten zukünftigen Zahlungsströme mit aktuellen Marktdaten abdiskontiert. Die dabei verwendeten Marktdaten sind führenden Finanzinformationssystemen, wie beispielsweise Reuters, entnommen. Kommt eine Interpolation von Marktdaten zur Anwendung, erfolgt diese linear.

Die beizulegenden Zeitwerte sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:

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in TEUR 31.12.2016 31.12.2015
positive Marktwerte
Derivate mit BWE 1.906 359
Derivate ohne BWE 6 891
Summe positiver Marktwerte 1.912 1.251
negative Marktwerte
Derivate mit BWE 2.901 3.410
Derivate ohne BWE 566 197
Summe negativer Marktwerte 3.467 3.607

Unternehmensverträge

Die JENOPTIK AG hatte für das Geschäftsjahr 2016 mit folgenden Tochterunternehmen Ergebnisabführungs- und Beherrschungsverträge:

JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Wedel
JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena
JENOPTIK Industrial Metrology GmbH, Villingen-Schwenningen
JENOPTIK Laser GmbH, Jena
JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena
JENOPTIK Polymer Systems GmbH, Triptis
JENOPTIK Robot GmbH, Mohnheim am Rhein
JENOPTIK SSC GmbH, Jena
JENOPTIK Einundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena

Beschäftigte

Im Unternehmen waren im Geschäftsjahr 2016 durchschnittlich beschäftigt:

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2016 2015
Angestellte 116 120
davon Auszubildende 0 1

Angaben über wesentliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Als nahe stehende Personen gelten Unternehmen bzw. Personen, die den Jenoptik-Konzern beherrschen oder von ihm beherrscht werden oder unter gemeinschaftlicher Führung stehen, soweit sie nicht bereits als konsolidiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden. Dazu gehören auch Vorstände und der Aufsichtsrat. Beherrschung liegt hierbei vor, wenn ein Aktionär mehr als die Hälfte der Stimmrechte an der JENOPTIK AG hält oder umgekehrt oder kraft Satzungsbestimmungen oder vertraglicher Vereinbarungen die Möglichkeit besitzt, die Finanz- und Geschäftspolitik des Managements des Jenoptik-Konzerns zu steuern.

Nachfolgende Darlehen mit nicht konsolidierten Tochtergesellschaften bzw. Beteiligungen sind zu marktunüblichen Zinskonditionen abgeschlossen:

Niedrigverzinste Darlehen (1,25 %) gegenüber der KORBEN Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Grünwald, in Höhe von 3.500 TEUR
Niedrigverzinste Darlehen (1,25 %) gegenüber der KORBEN Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Grünwald (vormals: JO Vermietungs GmbH, Jena), in Höhe von 1.800 TEUR

Es wurde eine Bürgschaft gegenüber der JENOPTIK MedProjekt GmbH, Jena, in Höhe von 5.500 TEUR ausgegeben.

Ausführliche Angaben zur Vergütung für Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes werden in den Angaben zu Vorstand und Aufsichtsrat aufgeführt.

Nachtragsbericht

Der Vorstand empfiehlt auf Grund des guten Jahresergebnisses für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung 2017 für das Geschäftsjahr 2016 eine um 14 Prozent erhöhte Dividende von 0,25 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie vorzuschlagen (i. Vj. 0,22 Euro). Damit soll vom Bilanzgewinn der JENOPTIK AG des Geschäftsjahrs 2016 ein Betrag in Höhe von 14.309.528,75 Euro ausgeschüttet und ein Betrag von 59.498.095,38 Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Weitere Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem 31. Dezember 2016 gab es nicht.

5 Corporate Governance

Deutscher Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG haben am 14. Dezember 2016 die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 05. Mai 2015 abgegeben. Die Erklärung ist den Aktionären auf der Internet-Seite der JENOPTIK AG unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Corporate Governance dauerhaft zugänglich gemacht worden. Die Erklärung ist auch in den Geschäftsräumen der JENOPTIK AG (Carl-Zeiß-Straße 1, 07743 Jena) einsehbar.

Vorstand

Als Mitglieder des Vorstandes waren im Geschäftsjahr 2016 folgende Herren bestellt:

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weitere Mandate bei:
Dr. Michael Mertin, Vorsitzender des Vorstands der JENOPTIK AG JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd. (ki; vgl. Kgr.)
Hans-Dieter Schumacher, Mitglied des Vorstands der JENOPTIK AG keine

Abkürzungen: vgl. Kgr. - vergleichbares Kontrollgremium, ki - konzerninternes Mandat

Die nachstehende Übersicht zeigt die Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2016. Diese umfasst neben den direkt oder indirekt geleisteten Vergütungsbestandteilen auch den beizulegenden Zeitwert des aktienbasierten Vergütungsinstruments (LTI).

Die Anzahl der virtuellen Aktien der Vorstände beträgt zum Stichtag 322.948 Stück.

Die Nebenleistungen umfassen Beiträge zur Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung sowie die Bereitstellung von Firmenwagen.

Zur näheren Erläuterung des Vergütungssystems verweisen wir auf den Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht.

Pensionszahlungen an frühere Vorstandsmitglieder bzw. deren Ehegatten wurden in Höhe von 210 TEUR (i. Vj. 290 TEUR) geleistet. Die Pensionsrückstellungen für frühere Vorstandsmitglieder beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 2.640 TEUR (i. Vj. 3.901 TEUR). Der für diese bestehenden Rückstellungen im Geschäftsjahr 2016 erfasste Aufwand aus Zinskosten belief sich auf 113 TEUR (i. Vj. 400 TEUR).

Im Geschäftsjahr 2016 wurden - wie in den Jahren zuvor - keine Kredite oder Vorschüsse an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder ausgereicht. Folglich gab es auch keine Darlehensablösungen.

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Dr. Michael Mertin (Vorsitzender des Vorstands) Hans-Dieter Schumacher (Mitglied des Vorstands)
in TEUR 2016 2015 2016 2015 (April-Dezember)
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Festvergütung 600,0 600,0 400,0 300,0
Variable Vergütung 1.330,2 631,2 256,0 194,0
LTI des Geschäftsjahrs - bewertet zum Ausgabekurs 0,0 631,2 256,0 194,0
LTI des Geschäftsjahrs - Kursentwicklung 0,0 230,9 5,5 71,0
gewährt für Dividendenschutz Altaktien 61,3 50,8 4,7 0,0
Gesamtvergütung 1.991,6 2.144,1 922,2 758,9
Altersversorgung 240,0 240,0 160,0 120,0
Nebenleistungen 46,7 46,7 13,8 8,2
Summe Sonstige Leistungen 286,7 286,7 173,8 128,2

11.3 Aufsichtsrat

Als Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2016 folgende Damen und Herren bestellt:

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Mitglied im Weitere Mandate bei
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Matthias Wierlacher bestellt seit 2012, Vorstandsvorsitzender der Thüringer Aufbaubank (Vorsitzender seit Juli 2015) • Personalausschuss (Vorsitzender) • Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Thüringen mbH (ki, AR Mitglied)
• Nominierungsausschuss (Vorsitzender) • bm-t beteiligungsmanagement thüringen GmbH (ki, AR Vorsitz)
• Vermittlungsausschuss (Vorsitzender) • ThüringenForst - Anstalt öffentlichen Rechts - (AR Mitglied)
Michael Ebenau1) bestellt seit 2007 Gewerkschaftssekretär IG Metall Bezirksleitung Mitte (stellvertretender Vorsitzender) • Personalausschuss • Samag Saalfelder Werkzeugmaschinen GmbH (vgl. Kgr.)
• Vermittlungsausschuss
Astrid Biesterfeldt1) bestellt seit 2014 Leiterin Produktmanagement und stellvertretende Business Unit Leiterin bei der JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Business Unit Energy & Drive keine
Evert Dudok bestellt seit 2015 Executive Vice President CIS Airbus Defence & Space • Dornier Consulting GmbH (ki, AR Vorsitzender)
• EURASSPACE Gesellschaft für Raumfahrttechnik mbH (ki, AR Mitglied)
Brigitte Ederer bestellt seit 2012 Vorsitzende des Aufsichtsrats der Österreichische Bundesbahnen-Holding Aktiengesellschaft • Personalausschuss (bis 21. März 2016) • Boehringer Ingelheim RCV GmbH, Österreich (AR Mitglied)
• Nominierungsausschuss (bis 21. März 2016) • Infineon Technologies Austria AG, Österreich (AR Mitglied)
• Österreichische Bundesbahnen-Holding Aktiengesellschaft (AR Vorsitz)
• Österreichische Bundesbahn Personenverkehr AG, Österreich (AR Mitglied)
• ÖBB Infrastruktur AG, Österreich (AR Mitglied seit September 2016, Vorsitz seit Oktober 2016)
• Rail Cargo Austria AG, Österreich (AR Mitglied)
• Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG, Österreich (AR Mitglied)
• Wien Holding GmbH, Österreich (vgl. Kgr., Vorsitz)
Thomas Klippstein1) bestellt seit 1996 Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Jenoptik • Personalausschuss keine
• Prüfungsausschuss
Dieter Kröhn1) bestellt Oktober 1999 bis Juni 2007, wieder bestellt seit Dezember 2010 Fertigungsplaner bei der JENOPTIK Advanced Systems GmbH • Prüfungsausschuss keine
Sabine Lötzsch1) bestellt seit 2012 Dipl. Mathematikerin, Team-Leiterin IT-Servicedesk der JENOPTIK SSC GmbH • Personalausschuss (bis 21. März 2016) keine
Doreen Nowotne bestellt seit 2015 selbstständige Wirtschaftsberaterin • Prüfungsausschuss (stv. Vorsitzende) • Brenntag AG (AR Mitglied)
Heinrich Reimitz bestellt seit 2008 Mitglied der Geschäftsführung der HPS Holding GmbH, Österreich • Prüfungsausschuss (Vorsitzender) • Ühinenud Farmid AS, Estland (vgl. Kgr. Mitglied)
• Personalausschuss
• Nominierungsausschuss
Stefan Schaumburg1) bestellt seit 2012 Funktionsbereichsleiter und Gewerkschaftssekretär beim IG Metall Vorstand, Frankfurt • Personalausschuss • GKN Holdings Deutschland GmbH (stv. AR Vorsitzender)
• Vermittlungsausschuss
Prof. Dr. rer. nat. habil., Dipl.-Physiker Andreas Tünnermann bestellt seit 2007 Direktor des Instituts für Angewandte Physik und Hochschullehrer für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität und Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik Jena • Personalausschuss • Doctor Optics SE (vgl. Kgr. Mitglied)
• Vermittlungsausschuss
• Nominierungsausschuss

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Sitzungsteilnahmen
Aufsichtsrat Prüfungsausschuss Personalausschuss Nominierungsausschuss
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Matthias Wierlacher bestellt seit 2012, Vorstandsvorsitzender der Thüringer Aufbaubank (Vorsitzender seit Juli 2015) 6/6 9/9 1/1
Michael Ebenau1) bestellt seit 2007 Gewerkschaftssekretär IG Metall Bezirksleitung Mitte (stellvertretender Vorsitzender) 6/6 9/9
Astrid Biesterfeldt1) bestellt seit 2014 Leiterin Produktmanagement und stellvertretende Business Unit Leiterin bei der JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Business Unit Energy & Drive 6/6
Evert Dudok bestellt seit 2015 Executive Vice President CIS Airbus Defence & Space 6/6
Brigitte Ederer bestellt seit 2012 Vorsitzende des Aufsichtsrats der Österreichische Bundesbahnen-Holding Aktiengesellschaft 4/6 1/2 (bis 21. März 2016)
Thomas Klippstein1) bestellt seit 1996 Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Jenoptik 6/6 5/5 8/9
Dieter Kröhn1) bestellt Oktober 1999 bis Juni 2007, wieder bestellt seit Dezember 2010 Fertigungsplaner bei der JENOPTIK Advanced Systems GmbH 6/6 5/5
Sabine Lötzsch1) bestellt seit 2012 Dipl. Mathematikerin, Team-Leiterin IT-Servicedesk der JENOPTIK SSC GmbH 6/6 2/2 (bis 21. März 2016)
Doreen Nowotne bestellt seit 2015 selbstständige Wirtschaftsberaterin 6/6 5/5
Heinrich Reimitz bestellt seit 2008 Mitglied der Geschäftsführung der HPS Holding GmbH, Österreich 6/6 5/5 9/9 1/1
Stefan Schaumburg1) bestellt seit 2012 Funktionsbereichsleiter und Gewerkschaftssekretär beim IG Metall Vorstand, Frankfurt 6/6 7/9
Prof. Dr. rer. nat. habil., Dipl.-Physiker Andreas Tünnermann bestellt seit 2007 Direktor des Instituts für Angewandte Physik und Hochschullehrer für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität und Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik Jena 6/6 9/9 1/1

1) Vertreter / -in der Arbeitnehmer

Abkürzungen: AR - Aufsichtsrat, vgl. Kgr. - vergleichbares Kontrollgremium, ki - konzerninternes Mandat, stv. - stellvertretender / -s

Aufsichtsratsvergütung

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 2016 folgende Gesamtvergütung:

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davon
in TEUR Gesamtbezüge feste jährliche Vergütung 2016 variable Vergütung 2016 Sitzungsgelder (zzgl. Auslagenersatz) Umsatzsteuer1)
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Matthias Wierlacher (Vorsitzender) 111,3 71,4 23,8 16,1 17,8
Michael Ebenau (stv. Vorsitzender) 73,8 41,7 17,9 14,3 11,8
Astrid Biesterfeldt 43,5 23,8 11,9 7,8 6,9
Evert Dudok 41,2 23,8 11,9 5,5 5,7
Brigitte Ederer 37,7 21,1 10,0 6,6 -
Thomas Klippstein 73,2 41,7 11,9 19,6 11,7
Dieter Kröhn 60,1 35,7 11,9 12,5 9,6
Sabine Lötzsch 45,9 25,1 11,9 8,9 7,3
Doreen Nowotne 69,3 41,7 11,9 15,7 11,1
Heinrich Reimitz 81,0 50,0 10,0 21,0 -
Stefan Schaumburg 57,3 29,8 11,9 15,6 9,1
Prof. Dr. rer. nat. habil. Andreas Tünnermann 63,1 35,7 11,9 15,5 10,1
Gesamt 757,4 441,5 156,9 159,1 101,1

1) In Festvergütung, variabler Vergütung und Sitzungsgeldern enthalten; Frau Brigitte Ederer sowie Herr Mag. Heinrich Reimitz sind aufgrund ihres Wohnsitzes im Ausland in Deutschland beschränkt steuerpflichtig, da auf ihre Vergütung ein Steuereinbehalt gemäß § 50 a Abs. 1 Nr. 4 EStG gezahlt wurde, fiel keine Umsatzsteuer an.

Zur näheren Erläuterung des Vergütungssystems des Aufsichtsrats verweisen wir auf den Vergütungsbericht als Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts im Kapitel Corporate Governance.

Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats hielten zum Ende des Geschäftsjahrs 2016 zusammen 42.507 Aktien oder sich darauf beziehende Finanzierungsinstrumente und damit weniger als 1 Prozent des Grundkapitals der JENOPTIK AG.

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2016 (Bruttodarstellung in TEUR)

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
Bilanzpositionen Stand 1.1.2016 Zugang Zugänge (Verschmelzung, Anwachsung) Abgang Stand 31.12.2016
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2.164 33 7 403 1.801
2. Geschäfts- oder Firmenwert 4.082 0 0 4.082 0
3. Geleistete Anzahlungen 45 0 0 45 0
Summe I 6.291 33 7 4.530 1.801
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten, einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 17.503 0 95.426 347 112.582
2. Technische Anlagen und Maschinen 2.210 11 15.159 411 16.969
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.340 261 81 126 3.556
Summe II 23.053 272 110.666 884 133.107
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 348.796 0 0 5.450 343.346
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 103.418 2.962 0 71.185 35.195
3. Beteiligungen 10.464 0 0 0 10.464
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.841 4.580 0 450 5.971
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 20.810 1.117 0 993 20.934
6. Sonstige Ausleihungen 64.767 652 0 8 65.411
Summe III 550.096 9.311 0 78.086 481.321
Gesamt 579.440 9.616 110.673 83.500 616.229

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Abschreibungen
Bilanzpositionen Stand 1.1.2016 Abschreibungen des Geschäftsjahres Zugänge (Verschmelzung, Anwachsung) Auflösung Abgang Zuschreibung Stand 31.12.2016
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.754 108 6 315 0 1.553
2. Geschäfts- oder Firmenwert 4.082 0 0 4.082 0 0
3. Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0 0
Summe I 5.836 108 6 4.397 0 1.553
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten, einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 4.077 5.375 37.541 304 1.043 45.646
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.812 579 13.428 411 0 15.408
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.223 106 49 117 0 1.261
Summe II 7.112 6.060 51.018 832 1.043 62.315
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 12.691 300 0 0 0 12.991
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 11.882 1.535 0 8.157 0 5.260
3. Beteiligungen 8.313 0 0 0 1.001 7.312
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.768 0 0 0 477 1.291
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 15.693 412 0 0 0 16.105
6. Sonstige Ausleihungen 64.767 652 0 0 8 65.411
Summe III 115.114 2.899 0 8.157 1.486 108.370
Gesamt 128.062 9.067 51.024 13.386 2.529 172.238

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Bilanzpositionen Buchwert 31.12.2016 Buchwert 31.12.2015
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 248 410
2. Geschäfts- oder Firmenwert 0 0
3. Geleistete Anzahlungen 0 45
Summe I 248 455
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten, einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 66.936 13.426
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.561 398
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.295 2.117
Summe II 70.792 15.941
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 330.355 336.105
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 29.935 91.536
3. Beteiligungen 3.152 2.151
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4.680 73
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 4.829 5.117
6. Sonstige Ausleihungen 0 0
Summe III 372.951 434.982
Gesamt 443.991 451.378

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2016 Einzelabschluss

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Nr. Name und Sitz der Gesellschaft Anteil JENOPTIK bzw. des unmittelbaren Gesellschafters

in %
Währung Eigenkapital 31.12.2016

TEUR
Ergebnis 2016

TEUR
1.1. Verbundene Unternehmen - unmittelbare Beteiligungen
1. JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein, Deutschland 100 TEUR 13.359 3)
2. JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH, Villingen-Schwenningen, Deutschland 100 TEUR 16.381 3)
3. JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena, Deutschland 100 TEUR 7.660 3)
4. JENOPTIK Advanced Systems GmbH (vormals ESW GmbH), Wedel, Deutschland 100 TEUR 51.703 3)
5. JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena, Deutschland 100 TEUR 43.054 3)
6. JENOPTIK Laser GmbH, Jena, Deutschland 100 TEUR 11.576 3)
7. JENOPTIK Polymer Systems GmbH, Triptis, Deutschland 100 TEUR 5.039 3)
8. JENOPTIK SSC GmbH, Jena, Deutschland 100 TEUR 8.250 3)
9. JENOPTIK North America, Inc., Jupiter (FL), USA 100 TUSD 32.096 -1.750
10. JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd., Singapore, Singapur 100 TSGD 12.903 488
11. JENOPTIK Einundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland 100 TEUR 23 3)
12. JENOPTIK MedProjekt GmbH, Jena, Deutschland 100 TEUR -4.040 -1
13. FIRMICUS Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland 100 TEUR 41 31)
14. LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksverwaltungsgesellschaft mbH, Grünwald, Deutschland 100 TEUR 26 01)
15. Korben Verwaltungsgesellschaft mbH, Grünwald, Deutschland 100 TEUR 28 01)
16. SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH, Pullach im Isartal, Deutschland 100 TEUR 50 -71)
- mittelbare Beteiligungen
17. JENOPTIK Korea Corporation, Ltd., Pyeongtaek, Korea 66.6 TKRW 1.168 -320
18. Traffipax, LLC, Jupiter (FL), USA 100 TUSD 7.294 1.158
19. JENOPTIK Traffic Solutions Switzerland AG (vormals Multanova AG), Uster, Schweiz 100 TCHF -1.707 -271
20. JENOPTIK ROBOT MALAYSIA SDN BHD, Kuala Lumpur, Malaysia 100 TMYR 1.636 958
21. JENOPTIK Industrial Metrology Switzerland SA, Peseux, Schweiz 100 TCHF -936 267
22. JENOPTIK Industrial Metrology France SA, Bayeux, Frankreich 100 TEUR 7.244 1.822
23. JENOPTIK Automotive North America, LLC, Rochester Hills (MI), USA 100 TUSD 16.215 2.574
24. JENOPTIK (Shanghai) Precision Instrument and Equipment Co., Ltd., Shanghai, China 100 TCNY 193 -2.104
25. JENOPTIK Australia Pty Ltd, Sydney, Australien 100 TAUSD 4.412 1.334
26. JENOPTIK Power Systems GmbH, Altenstadt, Deutschland 100 TEUR 3.891 3)
27. PHOTONIC SENSE GmbH, Eisenach, Deutschland 100 TEUR 1.034 479
28. JENOPTIK Diode Lab GmbH, Berlin, Deutschland 100 TEUR 1.025 3)
29. JENOPTIK Optical Systems, LLC, Jupiter (FL), USA 100 TUSD 33.406 9.313
30. JENOPTIK Advanced Systems, LLC, El Paso (TX), USA 100 TUSD -316 -1.376
31. AD-Beteiligungs GmbH, Monheim am Rhein, Deutschland 100 TEUR 229 -21)
32. RADARLUX Radar Systems GmbH, Leverkusen, Deutschland 100 TEUR -415 -127
33. Traffipax do Brasil Ltda., Sao Paulo, Brasilien 100 TBRL -1.086 -277
34. JENOPTIK KATASORB GmbH, Jena, Deutschland 100 TEUR 300 3)
35. PHOTONIC SENSE, INC., Nashua (NH), USA 100 TUSD 3 0
36. JENOPTIK Components, LLC, St. Petersburg, Russland 100 TRUB -535 1
37. JENOPTIK JAPAN CO., Ltd., Yokohama, Japan 66.58 TJPY 246 2
38. JENOPTIK India Pvt. Ltd., Bangalore, Indien 1007) TINR 437 -105
39. JENOPTIK do Brasil Instrumentos de Precisäo e Equipamentos Ltda., Sao Paulo, Brasilien 100 TBRL 388 239
40. ROBOT Nederland B.V., Riel, Niederlande 100 TEUR 3.747 520
41. JENOPTIK Holdings UK Ltd. (vormals Vysionics Ltd.), Milton Keynes, Großbritannien 94.64 TGBP -12.536 2.710
42. Vysionics ITS Holdings Ltd., Milton Keynes, Großbritannien 10010) TGBP 0 0
43. JENOPTIK Traffic Solutions UK Ltd. (vormals Vysionics IST Ltd.), Camberley, Großbritannien 10010) TGBP 0 0
44. Computer Recognition Systems Ltd., Milton Keynes, Großbritannien 10010) TGBP 0 0
45. JENOPTIK Saudi Arabia, LLC, Jeddah, Saudi-Arabien 90 TSAR 2)
- Zweckgesellschaften
46. SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Pullach im Isartal, Deutschland 100 TEUR 48 1
47. FIRMICUS Verwaltungsgesellschaft mbH + Co. Vermietungs KG, Jena, Deutschland 100 TEUR 5.554 7451)
48. KORBEN Verwaltungsgesllschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Grünwald, Deutschland 100 TEUR -13.584 -6561)
2. Gemeinschaftsunternehmen
49. HILLOS GmbH, Jena, Deutschland 50 TEUR 15.004 1.220
3. Beteiligungen - unmittelbare Beteiligungen
50. JENAER BILDUNGSZENTRUM gGmbH SCHOTT CARL ZEISS JENOPTIK, Jena, Deutschland 33.33 TEUR 705 61)
- mittelbare Beteiligungen
51. JT Optical Engine GmbH + Co. KG, Jena, Deutschland, i.L.8) 506) TEUR 513 -511)
52. TELSTAR-HOMMEL CORPORATION, Ltd., Pyeongtaek, Korea 33.4 MWON 12 21)
53. HOMMEL CS s.r.o., Teplice, Tschechische Republik 40 TCZK 616 321)
54. Zenteris GmbH, Jena, Deutschland, i.I.9) 24,96) TEUR 2)
55. Dr. Teschauer AG, Chemnitz, Deutschland, i.I.9) 24,994) TEUR 2)
56. JENOPTIK Robot Algerie SARL, Alger, Algerien 49 TEUR 146 -281)
57. JT Optical Engine Verwaltungs GmbH, Jena, Deutschland, i.L.8) 506) TEUR 25 11)

1) letzter vorliegender Jahresabschluss

2) Daten nicht verfügbar

3) Ergebnisabführungsvertrag (HGB) mit der Muttergesellschaft

4) abweichendes Geschäftsjahr zum 31.10

5) abweichendes Geschäftsjahr zum 31.5

6) abweichendes Geschäftsjahr zum 30.6.

7) abweichendes Geschäftsjahr zum 31.3

8) i.L. = in Liquidation

9) i.I. = in Insolvenz

10) Im Jahresabschluss JENOPTIK Holdings UK Ltd. enthalten

Jena, 8. März 2017

JENOPTIK AG

Der Vorstand

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Berichterstattung der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JENOPTIK AG vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der JENOPTIK AG so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der JENOPTIK AG beschrieben sind.

Jena, 8. März 2017

Dr. Michael Mertin, Vorsitzender des Vorstands

Hans-Dieter Schumacher, Finanzvorstand

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk haben wir wie folgt erteilt:

"Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der JENOPTIK AG, Jena, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar."

Stuttgart, 8. März 2017

**Ernst & Young GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Blesch, Wirtschaftsprüfer

Pester, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich Jenoptik unter nicht immer einfachen Rahmenbedingungen weiterhin sehr erfolgreich entwickelt und kann auf das beste Geschäftsjahr der jüngeren Unternehmensgeschichte zurückblicken. Neben den Auftragsgrößen haben sich insbesondere auch die Ergebnisse und der Cashflow sehr positiv entwickelt. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand während des gesamten Geschäftsjahres intensiv begleitet. Gemeinsam konnten wir die Herausforderungen durch die konsequente Umsetzung unserer Strategie, durch weitere Prozessverbesserungen und den Ausbau unserer internationalen Präsenz bewältigen und blicken zuversichtlich in das laufende Geschäftsjahr.

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2016 seine gesetzlichen, satzungsmäßigen sowie die in seiner Geschäftsordnung festgelegten Aufgaben sorgfältig wahrgenommen, den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Tätigkeit kontinuierlich überwacht. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in alle Entscheidungen, die für Jenoptik von grundlegender Bedeutung waren, frühzeitig eingebunden und ihn regelmäßig, zeitnah und umfassend in mündlicher und schriftlicher Form über den Gang der Geschäfte, die Geschäftsentwicklung und die wirtschaftliche Lage, die Risikolage, das Risikomanagement sowie relevante Fragen der Compliance, der Strategie und der Unternehmensplanung unterrichtet. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben sich in den Ausschuss- und Plenumssitzungen umfassend mit den vorgelegten Berichten des Vorstands auseinandergesetzt. Soweit es zu Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen kam, erläuterte der Vorstand diese dem Aufsichtsrat unter Angabe von Gründen detailliert. Den Berichtspflichten gemäß § 90 AktG und des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") hat der Vorstand vollumfänglich entsprochen.

Der Aufsichtsrat hat zustimmungspflichtigen Geschäften nach gründlicher Prüfung und Beratung seine Zustimmung erteilt. Insgesamt trat er im Geschäftsjahr 2016 zu fünf turnusgemäßen Sitzungen sowie einer außerordentlichen Sitzung zusammen, an denen jeweils auch die Mitglieder des Vorstands teilnahmen. Einzelne Tagesordnungspunkte in Bezug auf Personalangelegenheiten des Vorstands wurden ohne die Vorstandsmitglieder behandelt. Zudem wurden in zwei schriftlichen Umlaufverfahren Beschlüsse gefasst. In einem weiteren schriftlichen Umlaufverfahren haben die Anteilseignervertreter des Aufsichtsrats im Hinblick auf die in der kommenden Hauptversammlung anstehende Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern dem Prinzip der Gesamterfüllung der Geschlechterquote widersprochen. Kein Aufsichtsratsmitglied hat nur an der Hälfte der Sitzungen oder weniger teilgenommen. Die Präsenz bei den Plenumssitzungen lag insgesamt bei 97 Prozent. Weiterhin fanden fünf Sitzungen des Prüfungsausschusses (davon eine telefonisch), neun Sitzungen des Personalausschusses sowie eine telefonische Nominierungsausschusssitzung statt. Drei Sitzungen des Personalausschusses waren reine Präsenzsitzungen; sechs Sitzungen wurden als gemischte Sitzung mit persönlicher und telefonischer Teilnahme durchgeführt. Detaillierte Angaben zur individualisierten Sitzungsteilnahme finden Sie im Kapitel 11.3 des Anhangs.

Vorstand und Aufsichtsrat haben stets vertrauensvoll und in offener Atmosphäre zusammengearbeitet. In der Zeit zwischen den Sitzungen des Plenums bzw. der Ausschüsse standen der Aufsichtsratsvorsitzende und die Vorsitzenden der Ausschüsse mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt. Allen Aufsichtsratsmitgliedern wurden zwischen den Sitzungen regelmäßig detaillierte Monatsberichte zur Lage der Gesellschaft zugesandt.

Besondere Gegenstände der Beratungen im Aufsichtsrat

In allen turnusmäßigen Sitzungen befasste sich der Aufsichtsrat mit den ausführlichen Berichten des Vorstands über die Geschäftslage der JENOPTIK AG und des Konzerns, insbesondere mit der aktuellen Umsatz- und Ergebnisentwicklung sowie der Finanz- und Vermögenslage. Hierzu gehörten auch die umfassende Prüfung und Erörterung der Monats- und Quartalsberichte. Wiederkehrende Gegenstände mehrerer Sitzungen waren zudem Ausführungen zum Status aktueller Akquisitionsvorhaben sowie zum Market-Excellence-Programm, mit dem die Vertriebsaktivitäten von Jenoptik noch konsequenter an den Bedürfnissen unserer Kunden ausgerichtet werden sollen.

In einem schriftlichen Umlaufverfahren im Februar 2016 verabschiedeten die Mitglieder des Aufsichtsrats ihren Bericht an die Hauptversammlung 2016 und stimmten der Erklärung zur Unternehmensführung sowie dem Corporate-Governance-Bericht für den Geschäftsbericht 2015 zu.

In der Sitzung am 21. März 2016 hat sich der Aufsichtsrat in Gegenwart des Abschlussprüfers intensiv mit der Prüfung und Erörterung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG, des Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts sowie mit der Verwendung des Bilanzgewinns befasst. Der Aufsichtsrat stimmte nach ausführlicher Diskussion dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zu, der eine Erhöhung der Dividende auf 0,22 Euro pro Stückaktie vorsah, und billigte den Jahresabschluss der JENOPTIK AG sowie den Konzernabschluss. Damit war der Jahresabschluss festgestellt. Ein weiterer Schwerpunkt war die Verabschiedung der Tagesordnung für die ordentliche Hauptversammlung am 8. Juni 2016. Gegenstand der Sitzung waren ferner der aktuelle Risiko- und Chancenbericht für den Konzern, die Abrechnung der Zielvereinbarungen der Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2015 sowie der Abschluss neuer Zielvereinbarungen für das Jahr 2016. Der Aufsichtsrat befasste sich auch mit der Entwicklung der Jenoptik-Aktie und beschloss eine Verkleinerung des Personalausschusses von acht auf sechs Mitglieder.

Zusätzlich zu den wiederkehrenden Themen beschäftigte sich der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 7. Juni 2016 mit der aktuellen Geschäfts- und Finanzlage des Unternehmens nach Abschluss des 1. Quartals sowie den Neuerungen durch die Marktmissbrauchsverordnung der EU-Kommission. Der Chief Risk & Compliance Officer berichtete dem Aufsichtsrat zudem über den Status aktueller Projekte im Bereich Risk & Compliance Management. Die Sitzung wurde am Folgetag mit der Erörterung aktueller Themen in Bezug auf die unmittelbar bevorstehende Hauptversammlung fortgesetzt.

In einer außerordentlichen Sitzung am 28. Juli 2016 befasste sich der Aufsichtsrat mit Überlegungen in Bezug auf die Verlängerung des Dienstvertrages mit dem Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Michael Mertin.

Die Verlängerung des Dienstvertrages mit Herrn Dr. Michael Mertin war zudem ausführlicher Gegenstand der Sitzung am 20. September 2016, in deren Verlauf sich Herr Dr. Michael Mertin entschied, für eine Verlängerung seines bis zum 30. Juni 2017 laufenden Dienstvertrages nicht zur Verfügung zu stehen. Weitere Schwerpunkte dieser Sitzung waren neben den turnusmäßigen Vorlagen der aktuelle Risiko- und Chancenbericht des Konzerns. Entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Juni 2016 sowie auf Empfehlung des Prüfungsausschusses wurde zudem die Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, als neuer Abschluss- und Konzernabschlussprüfer beauftragt.

An einem separaten Strategietag im November erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand, den weiteren Mitgliedern des Executive Management Boards und dem Leiter Strategie ausführlich die langfristige strategische Positionierung des Konzerns aus Markt-, Wettbewerbs- und Kundensicht sowie potenzielle Wachstumsfelder der Segmente.

In einem schriftlichen Umlaufverfahren im November stimmte der Aufsichtsrat einer Vereinbarung mit Herrn Dr. Michael Mertin zu den Modalitäten seines Ausscheidens zu.

In der letzten Sitzung des Jahres am 14. Dezember 2016 bestellte der Aufsichtsrat nach ausführlicher Vorarbeit durch den Personalausschuss Herrn Dr. Stefan Traeger als Nachfolger von Herrn Dr. Michael Mertin zum künftigen Vorstandsvorsitzenden der Gesellschaft mit einer Bestelldauer von drei Jahren, beginnend im Laufe des zweiten Quartals 2017, und stimmte dem Abschluss des Dienstvertrags mit Herrn Dr. Traeger zu. Mit Unterstützung eines unabhängigen Vergütungsberaters wurden gegenüber dem aktuellen Vorstandsvergütungssystem unter anderem Änderungen im Bereich der mehrjährigen variablen Vergütung vorgenommen, die nun eine Orientierung an mehrjährigen Zielen vorsieht. Die konkrete Ausgestaltung der Zielsystematik wird noch erfolgen, sodass das Vergütungssystem im Geschäftsbericht 2017 beschrieben und voraussichtlich der Hauptversammlung 2018 nach § 120 Abs. 4 Satz 1 Aktiengesetz zur Abstimmung vorgelegt werden soll. Weiterhin beschäftigte sich der Aufsichtsrat nach der Berichterstattung über die Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns nach Abschluss des 3. Quartals sowie zum 31. Oktober 2016 detailliert mit der Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2017 und der Mittelfristplanung und stimmte dieser zu. Er verabschiedete darüber hinaus gemeinsam mit dem Vorstand nach Prüfung einer Corporate-Governance-Checkliste die Entsprechenserklärung der JENOPTIK AG gemäß § 161 Abs. 1 AktG. Ebenso wurde er über das Innovationsmanagement im Konzern und die Jenoptik-Innovationstage 2016 informiert.

Arbeit in den Ausschüssen

Zur effizienteren Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat insgesamt vier Ausschüsse eingerichtet. Diese treffen, soweit dies gesetzlich gestattet ist, im Einzelfall Entscheidungen anstelle des Plenums und bereiten Themen vor, die anschließend im Aufsichtsrat behandelt werden. Über die Inhalte und Ergebnisse der jeweiligen Ausschusssitzungen wurde der Aufsichtsrat durch die Ausschussvorsitzenden bzw. ihre Stellvertreter in der jeweils nächsten Sitzung des Plenums ausführlich informiert. Angaben zu der personellen Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse finden Sie im Konzernanhang des Geschäftsberichts ab Seite 182.

Der von Herrn Heinrich Reimitz geleitete Prüfungsausschuss hielt im Berichtszeitraum vier Sitzungen und eine Telefonkonferenz ab. An den Sitzungen nahmen stets der Finanzvorstand, der Leiter Konzerncontrolling und der Leiter Konzernrechnungswesen und -steuern, zu einzelnen Themen auch der Vorstandsvorsitzende sowie in der ersten und letzten Präsenzsitzung des Geschäftsjahres Vertreter des Abschlussprüfers teil. Den gesetzlichen Vorgaben und denjenigen des Kodex entsprechend verfügt mindestens ein unabhängiges Mitglied des Prüfungsausschusses, insbesondere auch Herr Heinrich Reimitz als dessen Vorsitzender, über Sachverstand auf den Gebieten der Rechnungslegung, der internen Kontrollverfahren und der Abschlussprüfung. Ein besonderes Augenmerk des Prüfungsausschusses galt neben den Monats-, Quartals- und Halbjahresabschlüssen sowie dem Jahres- und Konzernabschluss der Wirksamkeit und der Weiterentwicklung des Risikomanagement-, des internen Kontroll- sowie des Compliance-Management-Systems.

In einer Telefonkonferenz vor der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen im Januar 2016 diskutierte und erörterte der Prüfungsausschuss mit dem Vorstand die Eckdaten des Geschäftsjahres 2015 sowie aktuelle Bilanzierungsfragen im Zusammenhang mit der Abschlusserstellung. Schwerpunkt der Bilanzsitzung im März war in Anwesenheit des Abschlussprüfers die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts, des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG und des Konzernabschlusses sowie des Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstands. Der Prüfungsausschuss empfahl dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung am 7. Juni 2016 die Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, als neuen Abschluss-und Konzernabschlussprüfer zur Wahl vorzuschlagen. Dieser Empfehlung war eine umfangreiche Ausschreibung des Prüfungsmandats einschließlich der Prüfung der Unabhängigkeit und Qualifikation des Abschlussprüfers vorausgegangen. Der Prüfungsausschuss beschäftigte sich zudem mit dem Prüfungsplan der Internen Revision sowie dem Maßnahmenplan eines durchgeführten Audits.

In der Sitzung im Mai befasste sich der Prüfungsausschuss ausführlich mit dem Quartalsabschluss für das 1. Quartal 2016 und informierte sich über durchgeführte Prüfungen der Internen Revision aus den letzten fünf Jahren sowie über aktuelle Analysteneinschätzungen.

Gegenstand der Beratungen im August waren neben dem Halbjahresabschluss die Honorarvereinbarung, die Festlegung der Prüfungsschwerpunkte des Geschäftsjahres 2016 sowie die Neuerungen durch das Abschlussprüferreformgesetz. Der Prüfungsausschuss legte außerdem einen Katalog von genehmigten Nichtprüfungsleistungen des Abschlussprüfers fest.

In der letzten Sitzung des Jahres im November beschäftigte sich der Prüfungsausschuss neben dem Neun-Monats-Abschluss mit dem Stand der Umsetzung aktueller Gesetzesvorhaben auf europäischer Ebene zum Corporate-Social-Responsibility-Reporting und informierte sich über den Status der Übernahme der Abschlussprüfung durch den neuen Abschluss- und Konzernabschlussprüfer. Gegenstand der Sitzung waren ferner die reguläre jährliche Berichterstattung der Internen Revision sowie Informationen zur Entwicklung der Jenoptik-Aktie und zum Treasury-Management- System des Konzerns.

Der vom Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Matthias Wierlacher, geleitete Personalausschuss tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr neun Mal. Gegenstand der ersten beiden Sitzungen des Jahres waren die Abrechnung der Zielvereinbarungen sowie der Abschluss neuer Zielvereinbarungen mit den beiden Vorstandsmitgliedern. In zwei Sitzungen im Juli und im August beschäftigte sich der Personalausschuss ausführlich mit der Verlängerung des Dienstvertrages von Herrn Dr. Michael Mertin. Nachdem Herr Dr. Mertin in der September-Sitzung des Aufsichtsrats erklärt hatte, seinen Vertrag über den 30. Juni 2017 hinaus nicht verlängern zu wollen, befasste sich der Personalausschuss in drei weiteren Sitzungen im Oktober, November und Dezember 2016 mit Unterstützung eines externen, unabhängigen Personalberaters intensiv mit der Suche und Evaluierung möglicher Nachfolgekandidaten. Der Personalausschuss traf dabei eine Vorauswahl unter mehreren Kandidaten. Mit Unterstützung eines unabhängigen Vergütungsberaters befasste er sich mit der Überprüfung und Neugestaltung des Vergütungssystems für den Vorstandsvorsitzenden und unterbreitete anschließend dem Aufsichtsrat für seine Sitzung am 14. Dezember 2016 entsprechende Empfehlungen.

Der ebenfalls vom Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Matthias Wierlacher, geleitete Nominierungsausschuss hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Mal getagt und dabei unter Berücksichtigung der vom Aufsichtsrat für seine Zusammensetzung beschlossenen Ziele ein Anforderungsprofil für die Kandidaten zur Wahl durch die anstehende ordentliche Hauptversammlung verabschiedet. Für eine Sitzung des gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG gebildeten Vermittlungsausschusses bestand im Berichtsjahr kein Anlass.

Corporate Governance

Der Aufsichtsrat hat sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr fortlaufend mit Corporate-Governance-Themen auseinandergesetzt und sich insbesondere in seiner Sitzung im Juni über aktuelle Gesetzesvorhaben aus diesem Bereich informiert. Im Dezember verabschiedete der Aufsichtsrat nach umfassender Prüfung einer Corporate-Governance-Checkliste gemeinsam mit dem Vorstand die aktualisierte Entsprechenserklärung nach § 161 Abs.1 AktG. Die aktuelle Entsprechenserklärung sowie die Erklärungen der Vorjahre seit 2004 sind den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht. Die aktuelle Entsprechenserklärung ist auch im Geschäftsbericht auf den Seiten 38 ff. zu finden.

Der Aufsichtsrat überprüft mittels eines formalisierten Fragebogens in einem zweijährigen Prüfungsturnus regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeiten. Bei der letzten Evaluation im November 2015 wurden keine Effizienzdefizite festgestellt. Die nächste formelle Selbsteinschätzung wird im Herbst 2017 stattfinden.

Zwar üben einzelne Mitglieder eine Organfunktion bei anderen Unternehmen aus, mit denen Jenoptik in einer Geschäftsbeziehung steht. Jedoch handelt es sich nach Einschätzung der Jenoptik in allen Fällen um keine wesentlichen Geschäfte, die zudem zu Bedingungen erfolgen, wie sie auch mit einem fremden Unternehmen abgeschlossen worden wären. Daher beeinträchtigen diese nach Auffassung des Aufsichtsrats die Unabhängigkeit der Mitglieder nicht. Informationen zu Geschäften mit sogenannten nahestehenden Personen oder Unternehmen finden Sie im Kapitel 8.6 des Konzernanhangs auf Seite 178. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind keine berichtspflichtigen Interessenkonflikte aufgetreten, die die Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder entsprechend den Vorgaben des Corporate Governance Kodex berührt hätten.

Ausführliche Informationen zur Corporate Governance bei Jenoptik finden Sie im Corporate-Governance-Bericht ab Seite 38 des Geschäftsberichts sowie im Vergütungsbericht ab Seite 47.

Jahresabschluss und Konzernabschluss

Entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung wurde im September 2016 erstmals die Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, mit der Prüfung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG und des Konzernabschlusses beauftragt. Verantwortlicher Prüfungspartner war Herr Michael Blesch. Ernst & Young hat den vom Vorstand nach den Regeln des HGB aufgestellten Jahresabschluss, den gemäß § 315a HGB auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellten Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Geprüft wurde auch, ob der Vorstand geeignete Maßnahmen getroffen hat, damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig erkannt werden. Der Abschlussprüfer hat seine Prüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Die Prüfberichte wurden unverzüglich nach ihrer Fertigstellung an alle Mitglieder versandt und sowohl vom Prüfungsausschuss als auch vom Aufsichtsratsplenum in ihren März-Sitzungen neben den vom Vorstand vorgelegten Unterlagen intensiv und ausführlich erörtert. In beiden Sitzungen berichteten Vertreter des Abschlussprüfers persönlich über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfungen und über Leistungen, die zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistungen erbracht wurden. Sie standen für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Umstände, nach denen die Besorgnis der Befangenheit bestehen könnte, waren nach Auskunft des Abschlussprüfers nicht gegeben. Wesentliche Schwächen des Risikofrüherkennungssystems sowie des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems wurden nicht berichtet. Auch der Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtete dem Aufsichtsrat ausführlich über die Prüfungen des Jahres- und Konzernabschlusses durch den Prüfungsausschuss.

Nach dem abschließenden Ergebnis der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss sowie der eigenen Prüfung und Diskussion hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 21. März 2017 keine Einwendungen gegen die Ergebnisse der Abschlussprüfung erhoben und den vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss gebilligt. Der Jahresabschluss 2016 ist damit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt. Der Aufsichtsrat hat den Gewinnverwendungsbeschluss des Vorstands, der die Erhöhung der Dividende auf 0,25 Euro pro Stückaktie vorsieht, ausführlich erörtert und diesem nach eigener Prüfung zugestimmt.

Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat

Herr Dr. Michael Mertin hat am 20. September 2016 bekanntgegeben, dass er beabsichtigt, seinen Vertrag über den 30. Juni 2017 hinaus nicht zu verlängern. Herr Dr. Michael Mertin hat über zehn Jahre die erfolgreiche Entwicklung der Jenoptik geprägt und gesteuert und wird 2017 bis zur Übergabe an seinen Nachfolger im Amt bleiben. Der Aufsichtsrat dankt ihm schon jetzt für seine großen Verdienste für das Unternehmen. Der Aufsichtsrat hat Herrn Dr. Stefan Traeger zum Nachfolger von Herrn Dr. Michael Mertin als Vorstandsvorsitzenden bestellt. Mit Dr. Stefan Traeger konnte ein sehr erfahrener Manager gewonnen werden, der in wichtigen Technologien und Märkten der Jenoptik sowie international erfahren ist und den Konzern weiter voranbringen wird.

Unser Dank gilt den Mitgliedern des Vorstands sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großes persönliches Engagement sowie unseren Aktionärinnen und Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen.

Jena, im März 2017

Für den Aufsichtsrat

Matthias Wierlacher, Vorsitzender

Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2016

der JENOPTIK AG

Nach § 161 Abs. 1 Satz 1 Aktiengesetz haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht.

Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG bekennen sich zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" und erklären gemäß § 161 Absatz 1 Satz 1 Aktiengesetz:

Seit der letzten Entsprechenserklärung vom 9. Dezember 2015 wurde und wird künftig den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" ("Kodex") in der Fassung vom 5. Mai 2015 bis auf die nachfolgenden Ausnahmen zu 1. bis 4. entsprochen:

1. Gemäß Ziff. 4.2.3 Abs. 2 Satz 6 des Kodex soll die Vorstandsvergütung insgesamt und hinsichtlich ihrer variablen Vergütungsteile betragsmäßige Höchstgrenzen aufweisen.

Dieser mit der Kodex-Fassung vom 13. Mai 2013 neu eingefügten Empfehlung wurde und wird künftig vorerst nicht entsprochen. Es ist jedoch beabsichtigt, bei dem Abschluss von neuen Verträgen mit Vorstandsmitgliedern dieser Empfehlung zu entsprechen.

Die Funktionsweise der variablen Vergütung der Mitglieder des Vorstands der Jenoptik ist im Vergütungsbericht auf den Seiten 53 bis 57 des Geschäftsberichts 2015 beschrieben. Die variable Vergütung ist auf einen Höchstbetrag begrenzt. Zur Sicherstellung einer langfristigen Anreizwirkung wird sie zur Hälfte in Form sogenannter virtueller Aktien gewährt, die erst nach einer Haltedauer von vier Jahren zur Auszahlung gelangen. Damit wird eine hohe Übereinstimmung mit den Interessen der Aktionäre an einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft und des Aktienkurses sichergestellt. Die Umrechnung des in virtuellen Aktien gewährten Anteils der variablen Vergütung erfolgt auf der Basis des volumengewichteten Durchschnittskurses der Jenoptik-Aktie im letzten Quartal des vorvergangenen Jahres. Daher besteht bei einem Kursanstieg die theoretische Möglichkeit, dass im Zuteilungszeitpunkt der Wert der gesamten variablen Vergütung den Höchstbetrag übersteigt. Dies setzt jedoch in der Regel einen hohen Zielerreichungsgrad und eine positive Kursentwicklung voraus. Bei einer negativen Kursentwicklung ergibt sich ein gegenteiliger Effekt. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Meinung, dass das Abstellen auf einen Kurs des vorvergangenen Jahres sinnvoll ist, weil es sich dabei um den Kurs handelt, an dem die Aktienkursentwicklung des vergütungsrelevanten Folgejahres gemessen wird. Der Vorstand partizipiert insoweit an einer Aktienkursentwicklung wie jeder Aktionär auch. Eine Höchstgrenze bei der Auszahlung der virtuellen Aktien gibt es nicht. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Meinung, dass durch das Abstellen auf einen volumengewichteten Jahresdurchschnittskurs bei der Ermittlung des Auszahlungsbetrages "windfall profits" vermieden werden.

2. Gemäß Ziffer 4.2.3. Abs. 4 des Kodex soll bei Abschluss von Vorstandsverträgen darauf geachtet werden, dass Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit einschließlich Nebenleistungen den Wert von zwei Jahresvergütungen nicht übersteigen (Abfindungscap) und nicht mehr als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrages vergüten. Für die Berechnung des Abfindungscaps soll auf die Gesamtvergütung des abgelaufenen Geschäftsjahres und gegebenenfalls auch auf die voraussichtliche Gesamtvergütung für das laufende Geschäftsjahr abgestellt werden.

Dieser Empfehlung wurde in Bezug auf den seit dem 1. Oktober 2006 für die Gesellschaft als Mitglied des Vorstands tätigen Vorstandsvorsitzenden Dr. Michael Mertin nicht entsprochen; es wurde insoweit Bestandsschutz gewährt. Herr Dr. Mertin wird seinen Vorstandsdienstvertrag nicht verlängern, so dass er Mitte 2017 regulär ausläuft. In dem Dienstvertrag mit dem Finanzvorstand wurde und wird künftig dieser Empfehlung entsprochen. Es ist beabsichtigt, bei dem Abschluss von Verträgen mit neuen Vorstandsmitgliedern der Empfehlung ebenfalls zu entsprechen, so dass ihr künftig entsprochen wird. Hinsichtlich der Erläuterung für die bisherige Abweichung wird daher auf die Entsprechenserklärungen der Vorjahre verwiesen.

3. Gemäß Ziffer 5.4.6. Abs. 2 Satz 2 des Kodex soll im Falle, dass den Aufsichtsratsmitgliedern eine erfolgsorientierte Vergütung zugesagt wird, diese auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet sein.

Dieser Empfehlung wurde und wird künftig nicht entsprochen. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Ansicht, dass die satzungsgemäß vereinbarte erfolgsorientierte Vergütung sinnvoll ist. Danach ist den Aufsichtsratsmitgliedern nur dann eine erfolgsorientierte Vergütung in Höhe von 10.000 Euro bzw. 20.000 Euro zu zahlen, wenn das Konzernergebnis vor Steuern den Wert von 10 Prozent bzw. 15 Prozent des Konzerneigenkapitals zum Ende des Geschäftsjahres übersteigt. Bei einer Eigenkapitalrentabilität von weniger als 10 Prozent besteht über die Fixvergütung hinaus kein Vergütungsanspruch.

Der Kodex definiert nicht, was unter einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung zu verstehen ist. Wäre der Begriff in Anlehnung an den für die Vergütung der Vorstandsmitglieder geltenden § 87 Abs. 1 Sätze 2 und 3 AktG auszulegen, sollten erfolgsorientierte Vergütungsbestandteile für Aufsichtsratsmitglieder grundsätzlich eine mehrjährige Bemessungsgrundlage haben. Da dies bei Jenoptik nicht der Fall ist, wird aufgrund der Unklarheit der Begrifflichkeit der Ziffer 5.4.6 Abs. 2 Satz 2 des Kodex höchstvorsorglich eine Abweichung erklärt. Die Mitglieder des Aufsichtsrates sind ausschließlich dem Unternehmensinteresse verpflichtet und durch die Möglichkeit einer variablen Vergütung und deren Größenordnung nicht in ihrer Entscheidungsfindung beeinflusst. Sie profitieren vielmehr ebenso wie Vorstand, Mitarbeiter und Aktionäre von einer allgemein nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens. Die eine variable Vergütung auslösende Eigenkapitalrendite in Höhe von 10 Prozent bzw. 15 Prozent ist dabei ausreichend ambitioniert und wurde von der Hauptversammlung im Juni 2012 mit knapp 98 Prozent der Stimmen so beschlossen.

4. Gemäß Ziffer 5.4.1. Abs. 2 Satz 1 des Kodex soll der Aufsichtsrat im Rahmen der Benennung konkreter Ziele für seine Zusammensetzung eine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat festlegen.

Dieser Empfehlung wurde und wird künftig nicht entsprochen. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, im Hinblick auf die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat keine für alle Mitglieder geltende Regelgrenze festzulegen. Sie ist nicht konsequent vereinbar mit dem nach dem Mitbestimmungsgesetz vorgesehenen Verfahren zur Wahl von Arbeitnehmervertretern in den Aufsichtsrat.

14. Dezember 2016

JENOPTIK AG

Für den Vorstand

gez. Dr. Michael Mertin, Vorstandsvorsitzender

Für den Aufsichtsrat

gez. Matthias Wierlacher, Aufsichtsratsvorsitzender

Zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr 2016

Übernahmerechtliche Angaben und Erläuterungen

Erläuternder Bericht gemäß § 176 Abs. 1 Satz 1 AktG sowie Berichterstattung zu den §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB gemäß dem Übernahmerichtlinienumsetzungsgesetz

Die Angaben sind Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2016 betrug das gezeichnete Kapital 148.819 TEUR (i.Vj. 148.819 TEUR). Es ist eingeteilt in 57.238.115 (i.Vj. 57.238.115) auf den Inhaber lautende Stückaktien. Damit ist jede Aktie am Grundkapital in Höhe von 2,60 Euro beteiligt.

Mit allen Aktien der Gesellschaft sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn der Gesellschaft (§§ 58 Abs. 4, 60 AktG). Zu den Vermögensrechten der Aktionäre gehört ferner das Bezugsrecht auf Aktien bei Kapitalerhöhungen (§ 186 AktG). Daneben stehen den Aktionären Verwaltungsrechte zu, zum Beispiel das Recht, an der Hauptversammlung teilzunehmen, und die Befugnis, Fragen und Anträge zu stellen sowie das Stimmrecht auszuüben. Die weiteren Rechte und Pflichten der Aktionäre ergeben sich aus dem AktG, insbesondere aus den §§ 12, 53a ff., 118 ff. AktG. Ein Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seiner Aktien ist gemäß § 4 Abs. 3 der Satzung ausgeschlossen.

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen

Gesetzliche Beschränkungen, die Stimmrechte betreffen, bestehen gemäß § 136 Abs. 1 AktG bei der Abstimmung über die jährliche Entlastung in Bezug auf Aktien, die von Vorstands- bzw. Aufsichtsratsmitgliedern direkt oder indirekt gehalten werden. Auch Verstöße gegen die Mitteilungspflichten im Sinne der §§ 21 Abs. 1 oder 1a sowie nach § 25 Abs. 1 oder § 25 a Abs.1 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) können dazu führen, dass gemäß § 28 WpHG das Stimmrecht zumindest vorübergehend nicht besteht.

Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten

Informationen zu direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, finden Sie im Konzernanhang unter Punkt 5.16 "Eigenkapital" ab Seite 157.

Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen

Es existieren keine Aktien der JENOPTIK AG, die mit Sonderrechten versehen sind.

Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben

Es gibt keine Arbeitnehmerbeteiligungen und somit auch keine daraus ableitbare Stimmrechtskontrolle.

Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und über die Änderung der Satzung

Die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern erfolgt ausschließlich in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regelungen der §§ 84, 85 AktG sowie § 31 MitbestG. Demzufolge sieht die Satzung in § 6 Abs. 2 vor, dass die Bestellung der Mitglieder des Vorstands, der Widerruf ihrer Bestellung sowie der Abschluss, die Änderung und die Beendigung von Dienstverträgen mit Mitgliedern des Vorstands durch den Aufsichtsrat erfolgen. Nach § 31 Abs. 2 MitbestG ist für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des Aufsichtsrats erforderlich. Ein Widerruf einer Bestellung zum Mitglied des Vorstands ist nur aus wichtigem Grund möglich (§ 84 Abs. 3 AktG).

Gemäß § 6 Abs. 1 Satz 1 der Satzung muss der Vorstand der JENOPTIK AG aus mindestens zwei Mitgliedern bestehen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat in dringenden Fällen das Gericht auf Antrag eines Beteiligten das Mitglied zu bestellen (§ 85 Abs. 1 Satz 1 AktG). Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands oder einen Sprecher des Vorstands ernennen (§ 84 Abs. 2 AktG, § 6 Abs. 2 Satz 2 der Satzung). Inhaltliche Satzungsänderungen werden gemäß §§ 119 Abs.1 Ziff. 5, 179 Abs. 1 Satz 1 AktG von der Hauptversammlung beschlossen. Änderungen der Satzung, die nur deren Fassung betreffen, können hingegen gemäß § 179 Abs. 1 Satz 2 AktG i.V.m. § 28 der Satzung vom Aufsichtsrat beschlossen werden. Der Aufsichtsrat ist ferner berechtigt, Änderungen der Satzung nach der Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2015 sowie des bedingten Kapitals 2013 zu beschließen. Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen gemäß § 24 Abs. 1 der Satzung der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas anderes vorschreibt. In den Fällen, in denen das Gesetz eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erfordert, genügt die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals, sofern nicht durch Gesetz etwas anderes zwingend vorgeschrieben ist.

Befugnisse des Vorstands zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf

Gemäß § 4 Abs. 5 der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Juni 2020 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 44,0 Mio Euro, durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bareinlagen und / oder Sacheinlagen zu erhöhen ("genehmigtes Kapital 2015"). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen: a) für Spitzenbeträge; b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen (einschließlich der Erhöhung des bestehenden Anteilsbesitzes) oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben in Zusammenhang stehenden einlagefähigen Wirtschaftsgütern sowie von Forderungen gegen die Gesellschaft; c) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen bzw. der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet; d) bei der Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft und von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen.

Sämtliche vorstehende Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf 20 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals - bzw. falls dieser Wert geringer ist - auf 20 Prozent des zum Zeitpunkt der Ausübung bestehenden Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 20 Prozent sind Aktien anzurechnen, die (i) zur Bedienung von Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen, die während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden oder noch auszugeben sein können oder die (ii) während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft als eigene Aktien veräußert werden. Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats.

Gemäß § 4 Abs. 6 der Satzung ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 28,6 Mio Euro durch Ausgabe von bis zu 11.000.000 neuen, auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht ("bedingtes Kapital 2013"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie

die Gläubiger bzw. Inhaber von Optionsscheinen oder Wandlungsrechten, die von der Gesellschaft oder einer in- und / oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 4. Juni 2013 bis zum 3. Juni 2018 ausgegeben wurden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen und / oder
die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und / oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 3. Juni 2018 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 4. Juni 2013 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen

und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt. Da bei der Beschlussfassung über die Ermächtigung zur Begebung von Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen in der Hauptversammlung 2013 eine wechselseitige Anrechnung mit anderen Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss noch nicht vorgesehen war, haben der Vorstand und der Aufsichtsrat im Jahr 2015 im Rahmen einer Selbstverpflichtung erklärt, bei einer etwaigen Ausnutzung der Ermächtigung zur Begebung von Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen unter Ausschluss des Bezugsrechts, die bei dem genehmigten Kapital geltende 20-Prozent-Grenze entsprechend anzuwenden, sodass bei der bezugsrechtsfreien Ausgabe von Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen etwaige bezugsrechtsfrei geschaffene Aktien aus dem genehmigten Kapital 2015 zu berücksichtigen sind. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen.

Aufgrund eines Beschlusses der Hauptversammlung vom 12. Juni 2014 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 11. Juni 2019 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, ein Mal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke ausgenutzt werden. Der Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien kann durch die Gesellschaft oder bei bestimmten zugelassenen Zwecken auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands als Kauf unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung an die Aktionäre zur Abgabe eines Verkaufsangebots. Die weiteren Einzelheiten des Rückerwerbs eigener Aktien sind in der Einladung zur Hauptversammlung 2014 auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Hauptversammlung beschrieben. Zum 31. Dezember 2016 verfügte die Gesellschaft über keine eigenen Aktien.

Wesentliche Vereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots

Klauseln in von der JENOPTIK AG geschlossenen Verträgen, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen für Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von rund 125,7 Mio Euro (i.Vj. 138,6 Mio Euro).

Die Bedingungen für die Annahme eines Kontrollwechsels sind in den Kreditverträgen jeweils unterschiedlich ausgestaltet. Bei den Schuldscheindarlehen mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von 114 Mio Euro haben die Darlehensgeber das Recht, im Falle eines Kontrollwechsels das Darlehen zu dem Betrag, der ihrer Beteiligung entspricht, außerordentlich zu kündigen und die unverzügliche Rückzahlung dieses Betrags zuzüglich der bis zur Rückzahlung aufgelaufenen Zinsen zu verlangen. Bei einer Tranche dieser Schuldscheindarlehen mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von 11 Mio Euro liegt ein Kontrollwechsel vor, wenn eine oder mehrere abgestimmt handelnde Personen, die nicht dem Kreis der zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestehenden Hauptaktionäre zuzurechnen sind, zu irgendeiner Zeit mittelbar oder unmittelbar mehr als 30 Prozent des ausstehenden Grundkapitals oder mehr als 30 Prozent der Stimmrechte erwerben. Bei den übrigen Tranchen der Schuldscheindarlehen ist dies erst bei mehr als 50 Prozent des Grundkapitals bzw. der Stimmrechte der Fall.

Bei dem im Jahr 2015 abgeschlossenen revolvierenden Konsortialkredit führt jede Veränderung im jeweils aktuellen Aktionärskreis der JENOPTIK AG, derzufolge mindestens 50 Prozent der Aktien oder Stimmrechte von einer oder mehreren im Sinne des § 2 Abs. 5 WpÜG gemeinsam handelnden Personen gehalten werden, zu der Möglichkeit, weitere Auszahlungen zu verweigern sowie Kreditzusagen innerhalb von bis zu 15 Bankarbeitstagen nach Benachrichtigung über einen solchen Kontrollwechsel ganz oder teilweise zu kündigen und erfolgte Auszahlungen ganz oder teilweise mit einer Frist von 16 Bankarbeitstagen fällig zu stellen, einschließlich der Unterkreditlinien und der aufgelaufenen Zinsen. Der Konsortialkredit hat ein Gesamtvolumen von 230 Mio Euro, von denen 11,7 Mio Euro zum 31. Dezember 2016 (i.Vj. 13,6 Mio Euro) ausgenutzt waren.

Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit Vorstandsmitgliedern oder Arbeitnehmern getroffen sind

Die Vorstandsmitglieder haben das Recht, im Falle eines Kontrollwechsels durch Erwerb von mindestens 30 Prozent der Stimmrechte durch einen Dritten, ihren Dienstvertrag zu kündigen. Vergleichbare Vereinbarungen mit Arbeitnehmern der Gesellschaft bestehen nicht.

Vergütungsbericht

Vorstandsvergütung

Im folgenden Vergütungsbericht werden die Grundzüge des Vergütungssystems für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder beschrieben und die individualisierte Gesamtvergütung offengelegt.

Die Angaben sind Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.

Vorstandsvergütungssystem

Die Vergütung des Jenoptik-Vorstands besteht aus erfolgsunabhängigen und erfolgsabhängigen Bestandteilen. Zu den erfolgsunabhängigen Komponenten zählen das Fixum, die Nebenleistungen sowie die Versorgungszusagen. Die erfolgsbezogene Tantieme wird zur Hälfte in bar und zur Hälfte in Form von virtuellen Aktien gewährt. Mit der auf virtuellen Aktien basierenden Long-Term-Incentive-Komponente (LTI) werden langfristige Verhaltensanreize gesetzt und eine Ausrichtung des Vorstandshandelns auf die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes gefördert, ohne zum Eingehen unangemessener Risiken zu verleiten.

Kriterien für die Angemessenheit der Vorstandsvergütung bei Jenoptik sind insbesondere die Aufgaben der Vorstandsmitglieder, ihre persönlichen Leistungen, die wirtschaftliche Lage, der Erfolg sowie die Zukunftsaussichten des Unternehmens. Hinzu kommt die Üblichkeit der Vergütung im Vergleichsumfeld und im Verhältnis zu festgelegten Vergleichsgruppen im Unternehmen.

Für die Festlegung der Systematik des Vergütungssystems und die Zusammensetzung der individuellen Vorstandsvergütung ist der Aufsichtsrat nach Vorbereitung durch den Personalausschuss zuständig. Die vertraglichen Regelungen der Anstellungsverträge mit den beiden Mitgliedern des Vorstands sind grundsätzlich identisch, soweit nicht nachstehend gesondert vermerkt. Die Dienstverträge mit beiden Vorstandsmitgliedern enthalten eine Vereinbarung, die Gesamtbezüge regelmäßig zu überprüfen.

Fixum. Die erfolgsunabhängige Grundvergütung wird anteilig pro Monat ausgezahlt. Sie beträgt für Dr. Michael Mertin aktuell 600 TEUR pro Jahr sowie für Hans-Dieter Schumacher 400 TEUR pro Jahr, jeweils zahlbar in zwölf gleichen Beträgen am Monatsende.

Erfolgsabhängige variable Vergütung (Tantieme). Die erfolgsabhängige Tantieme basiert auf persönlichen Zielvereinbarungen, die im 1. Quartal eines jeden Kalenderjahres zwischen der JENOPTIK AG, vertreten durch den Aufsichtsrat, und dem jeweiligen Vorstandsmitglied abgeschlossen und im Folgejahr abgerechnet werden. Die Zielvereinbarung ist auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Bemessungsgrund lagen hierfür sind:

a) das Konzern-EBIT, der Free Cashflow des Konzerns, der Konzern-Jahresüberschuss

b) strategische, operative und aktienkursbezogene Ziele sowohl für das betreffende Jahr als auch langfristiger Art und

c) eine individuelle Leistungsbeurteilung.

50 Prozent der Gesamttantieme sind geknüpft an finanzielle Ziele, 25 Prozent an kurz- und mittelfristige operative Ziele und 25 Prozent an mittel- und langfristige strategische Ziele.

Die variable Vergütung ist auf insgesamt 150 Prozent Zielerreichung nach oben begrenzt.

Die Tantieme wird zur Hälfte in bar und zur Hälfte in Form virtueller Aktien gewährt, die als Long-Term-Incentive erst nach Ablauf des vierten Folgejahres nach Zuteilung ausgezahlt werden. Die in bar auszuzahlende Hälfte der variablen Vergütung ist fällig mit der Feststellung des jeweiligen Jahresabschlusses der JENOPTIK AG und der abschließenden Prüfung und Billigung des Konzernabschlusses durch den Aufsichtsrat.

Die virtuellen Aktien werden im Rahmen der Feststellung der Zielerreichung zugeteilt. Ihre Anzahl wird auf Basis des volumengewichteten durchschnittlichen Schlusskurses der Jenoptik-Aktie im 4. Quartal des vorvergangenen Kalenderjahres ("Zuteilungskurs") ermittelt. Der Zuteilungskurs für die für das Jahr 2016 zuzuteilenden virtuellen Aktien beträgt 14,118 EUR.

Die Auszahlung erfolgt nach Ablauf des vierten Folgejahres. Folgejahr ist das Kalenderjahr, das dem Kalenderjahr folgt, für das die Zielvereinbarung abgeschlossen wurde. Der Auszahlungsbetrag wird auf der Grundlage des volumengewichteten durchschnittlichen Schlusskurses der Jenoptik-Aktie des vollen vierten Folgejahres errechnet. Dies bedeutet, dass ein Vorstandsmitglied im Jahr 2017 eine Auszahlung für die ihm für das Jahr 2012 im Jahr 2013 zugeteilten virtuellen Aktien auf Basis des volumengewichteten Durchschnittskurses der Jenoptik-Aktie des Jahres 2016 erhalten wird. Die virtuellen Aktien nehmen während des gesamten Vierjahreszeitraums an positiven wie negativen Aktienkursentwicklungen teil, sodass eine schlechte Unternehmensentwicklung den Wert der in einem Jahr verdienten variablen Vergütung bis zu vier Jahre später noch reduzieren kann. Liegt beispielsweise der für die Auszahlung relevante Durchschnittskurs des vierten vollen Jahres unter dem Zuteilungskurs, handelt es sich wirtschaftlich gesehen um eine rückwirkende Vergütungskürzung. Damit ist ein Gleichlauf der Interessen der Mitglieder des Vorstands und der Aktionäre an einer nachhaltig erfolgreichen Entwicklung des Jenoptik-Konzerns und seines Wertes gewährleistet.

Die Bemessung der Tantieme ist nicht an die Höhe oder die Auszahlung der Dividende gekoppelt, jedoch werden zwischenzeitlich erfolgte Dividendenzahlungen an Aktionäre der JENOPTIK AG im Interesse einer Gleichstellung von virtuellen mit realen Aktien dergestalt berücksichtigt, dass in Höhe ihres Wertes zusätzliche virtuelle Aktien gewährt werden.

Gemäß Ziffer 4.2.3 Abs. 2 Satz 6 des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") soll die Vorstandsvergütung insgesamt und hinsichtlich ihrer variablen Vergütungsteile betragsmäßige Höchstgrenzen aufweisen. Jenoptik hat in der Entsprechenserklärung vom 14. Dezember 2016 in Bezug auf mögliche Effekte aus der Ermittlung der Anzahl der virtuellen Aktien und deren Wertentwicklung eine Abweichung von diesen Empfehlungen erklärt, die zusammen mit einer Begründung auf Seite 38 ff. des Geschäftsberichts abgedruckt ist.

Die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder enthalten Regelungen zu möglichen Auswirkungen von bestimmten Umständen, insbesondere Umwandlungs- und Kapitalmaßnahmen, auf die gewährten virtuellen Aktien.

Die Tantieme wird im Jahr der Beendigung des Dienstverhältnisses des Vorstandsmitglieds basierend auf der tatsächlichen Zielerreichung zeitanteilig und ohne Aufteilung in Bartantieme und virtuelle Aktien ausgezahlt. Zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses zugewiesene virtuelle Aktien, für die das vierte Folgejahr noch nicht abgelaufen ist, werden mit dem Wert auf Basis des Durchschnittskurses der letzten zwölf Monate vor dem Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses abgerechnet.

Mit beiden Mitgliedern des Vorstands wurden Verträge zur betrieblichen Altersversorgung abgeschlossen. Der Versorgungszusage liegt ein mittels einer Lebensversicherung rückgedecktes Versorgungskonzept zugrunde. Es handelt sich um eine beitragsorientierte Versorgung im Rahmen einer Unterstützungskasse. Der jährliche und der langfristige Aufwand für Jenoptik sind klar definiert. Die Auszahlungen bei Erreichen der Altersgrenze belasten Jenoptik nicht mehr. Die Versorgungsbeiträge für die Unterstützungskasse betrugen im Jahr 2016 für Dr. Michael Mertin 240 TEUR und für Hans-Dieter Schumacher 160 TEUR.

Für Dr. Michael Mertin existieren Nebenleistungen in Form einer Berufsunfähigkeitsversicherung und einer Unfallversicherung, für Hans-Dieter Schumacher in Form einer Unfallversicherung. Weiterhin haben die Vorstandsmitglieder Anspruch auf die private Nutzung eines Firmenfahrzeugs. Für die Mitglieder des Vorstands besteht eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung. Diese enthält die vertragliche Verpflichtung, einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens je Schadensfall zu tragen, maximal jedoch für sämtliche Schadensfälle pro Jahr in Höhe von 150 Prozent der Festvergütung des betreffenden Vorstandsmitglieds.

Im Falle eines Kontrollwechsels der JENOPTIK AG greift für die Mitglieder des Vorstands ab einem Kontrollerwerb gemäß §§ 29, 35 Abs. 1 Satz 1 Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG), das heißt, einem Erwerb von mindestens 30 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG, eine sogenannte Change-of-Control-Klausel, die ihnen ein Kündigungsrecht innerhalb einer bestimmten Frist nach Übergang der Kontrolle gewährt. Das Vorstandsmitglied hat im Fall einer Kündigung einen Anspruch auf Zahlung einer Abfindung in Höhe von bis zu 36 (Dr. Michael Mertin) bzw. 24 (Hans-Dieter Schumacher) Monatsvergütungen einschließlich anteiliger variabler Vergütung, maximal jedoch in Höhe der Vergütung für die Restlaufzeit seines Anstellungsvertrags. Zudem werden die Versorgungsbeiträge bis zum regulären Laufzeitende des jeweiligen Dienstvertrags, begrenzt auf drei (Dr. Michael Mertin) beziehungsweise zwei Jahre (Hans-Dieter Schumacher), fortbezahlt.

Mit Dr. Michael Mertin wurde ein Wettbewerbsverbot für die Dauer von einem Jahr nach Beendigung seines Dienstvertrags vereinbart. Als Entschädigung für das Wettbewerbsverbot erhält Dr. Michael Mertin 50 Prozent der Jahresvergütung; diese Karenzentschädigung wird auf ein zu zahlendes Übergangsgeld angerechnet.

Jenoptik kann vor Beendigung des Dienstverhältnisses durch schriftliche Erklärung auf das nachvertragliche Wettbewerbsverbot verzichten. Dr. Michael Mertin hat am 20. September 2016 entschieden, nicht mehr für eine weitere Verlängerung seines Vorstandsmandats zur Verfügung zu stehen. Vor diesem Hintergrund wurde mit Dr. Michael Mertin eine Vereinbarung zu den Modalitäten seines Ausscheidens geschlossen, nach der die variable Vergütung für das Jahr 2016 vollständig in bar ausgezahlt wird. Die variable Vergütung für das erste Halbjahr 2017 wird unter Zugrundelegung des Durchschnitts der Zielerreichungsgrade für die Jahre 2015 und 2016 ermittelt und ebenfalls vollständig in bar ausgezahlt. Zugeteilte, aber noch nicht ausgezahlte virtuelle Aktien werden Ende Juli 2017 unter Berücksichtigung des Durchschnittskurses der letzten 12 Monate vor dem Tag des Ausscheidens von Dr. Michael Mertin aus seinem Amt abgerechnet. Der Durchschnittskurs ist innerhalb eines Korridors nach oben und unten begrenzt. In Höhe der voraussichtlichen zum Bilanzstichtag entstandenen Auszahlungsbeträge wurden Rückstellungen gebildet, die im Anhang unter Punkt 5.20 ab Seite 163 dargestellt sind. Die tatsächliche Höhe steht erst am Tag des Ausscheidens von Dr. Michael Mertin fest. Über sie wird im Geschäftsbericht des Jahres 2017 berichtet.

Nach den Regelungen seines Anstellungsvertrages hat Dr. Michael Mertin ab dem 1. Juli 2017 für die Dauer von 12 Monaten Anspruch auf monatlich auszuzahlende Überbrückungsleistungen in Höhe von insgesamt 80 Prozent seiner Jahresvergütung sowie auf Fortzahlung der Versorgungsbeiträge. Die Jahresvergütung besteht aus dem Fixum, der Tantieme und dem geldwerten Vorteil für die private Nutzung des Dienstwagens, wobei die monatliche Tantieme einem Sechstel der für das erste Halbjahr 2017 errechneten Tantieme entspricht. Hinzu kommt die Fortzahlung der Versorgungsbeiträge. Auf die Zahlungen werden Bezüge aus selbstständiger und / oder nicht selbstständiger Tätigkeit, insbesondere als Mitglied eines Leitungs- und Aufsichtsorgans einer anderen Gesellschaft, sowie eine etwaige Karenzentschädigung wegen des Wettbewerbsverbots angerechnet. Für die Überbrückungsleistungen wurden Rückstellungen gebildet, die im Anhang unter Punkt 5.20 ab Seite 163 dargestellt sind.

Individualisierte Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder

Die nachstehenden Tabellen beinhalten die im abgelaufenen Geschäftsjahr gewährten Vergütungsbestandteile für die Vorstandsmitglieder Dr. Michael Mertin und Hans-Dieter Schumacher, In den Übersichten wird dabei zwischen den fünf Komponenten - Festvergütung, Nebenleistungen, der einjährigen variablen Vergütung, der mehrjährigen variablen Vergütung und dem Versorgungsaufwand - unterschieden.

Nach Abstimmung mit dem Personalausschuss, jedoch vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats, wird die variable Vergütung für das Geschäftsjahr 2016 für Dr. Michael Mertin 1.330,2 TEUR und für Hans-Dieter Schumacher 256,0 TEUR in bar und 18.134 virtuelle Aktien betragen. Weitere Angaben zur anteilsbasierten Vergütung mittels virtueller Aktien sind im Anhang unter Punkt 5.21 ab Seite 164 aufgeführt. Wir betrachten diese ebenfalls als Bestandteil dieses Vergütungsberichts.

T05 Vorstandsvergütung - Gewährte Zuwendungen (in TEUR)

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Dr. Michael Mertin (Vorsitzender des Vorstands)
2015 2016
--- --- --- --- --- ---
Tatsächlich Mindestens 100

%
Maximal
--- --- --- --- --- ---
Festvergütung 600,0 600,0 600,0 600,0 600,0
Nebenleistungen 46,7 46,7 46,7 46,7 46,7
Summe 646,7 646,7 646,7 646,7 646,7
Einjährige variable Vergütung* 631,2 1.330,2 0,0 1.000,0 1.500,0
Mehrjährige variable Vergütung** 682,0 61,3 61,3 61,3 61,3
Davon LTI 2016 (Laufzeit bis 2021)** 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Davon LTI 2015 (Laufzeit bis 2020)** 631,2 0,0 0,0 0,0 0,0
Davon Dividenden auf
austehende LTI-Tranchen 50,8 61,3 61,3 61,3 61,3
Summe* 1.959,9 2.038,3 708,1 1.708,1 2.208,1
Versorgungsaufwand 240,0 240,0 240,0 240,0 240,0
Gesamtvergütung* 2.199,9 2.278,3 948,1 1.948,1 2.448,1

* enthält bei Dr. Michael Mertin auch einen Anteil, welcher in 2016 gemäß Austrittsvereinbarung in bar statt als LTI ausgezahlt wird

** jeweils zuzüglich Wertentwicklung der neu gewährten LTI gegenüber dem der Zuteilung zugrunde gelegten Kurs:

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Kurssteigerung LTI 2016 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Kurssteigerung LTI 2015 230,9 0,0 0,0 0,0 0,0

T04 Vorstandsvergütung - Zufluss (in TEUR)

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Dr. Michael Mertin (Vorsitzender des Vorstands) Hans-Dieter Schumacher (Mitglied des Vorstands)
2015 2016 Apr. - Dez. 2015 2016
--- --- --- --- ---
Festvergütung 600,0 600,0 300,0 400,0
Nebenleistungen 46,7 46,7 8,2 13,8
Summe 646,7 646,7 308,2 413,8
Einjährige variable Vergütung 529,0 631,2 0,0 194,0
Mehrjährige variable Vergütung 471,4 611,6 0,0 0
Davon LTI 2015 (Laufzeit bis 2020) 0,0 0 0,0 0
Davon LTI 2014 (Laufzeit bis 2019) 0,0 0 0,0 0
Davon LTI 2013 (Laufzeit bis 2018) 0,0 0 0,0 0
Davon LTI 2012 (Laufzeit bis 2017) 0,0 0 0,0 0
Davon LTI 2011 (Laufzeit bis 2016) 0,0 611,6 0,0 0
Davon LTI 2010 (Laufzeit bis 2015) 471,4 0 0,0 0
Summe 1.647,1 1.889,5 308,2 607,8
Versorgungsaufwand 240,0 240,0 120,0 160,0
Gesamtvergütung 1.887,1 2.129,5 428,2 767,8

T06 Vorstandsvergütung - Gewährte Zuwendungen (in TEUR)

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Hans-Dieter Schumacher (Mitglied des Vorstands)
Apr. - Dez. 2015 2016
--- --- --- --- --- ---
Tatsächlich Mindestens 100

%
Maximal
--- --- --- --- --- ---
Festvergütung 300,0 400,0 400,0 400,0 400,0
Nebenleistungen 8,2 13,8 13,8 13,8 13,8
Summe 308,2 413,8 413,8 413,8 413,8
Einjährige variable Vergütung 194,0 256,0 0,0 200,0 300,0
Mehrjährige variable Vergütung** 194,0 260,7 4,7 204,7 304,7
Davon LTI 2016 (Laufzeit bis 2021)** 0,0 256,0 0,0 200,0 300,0
Davon LTI 2015 (Laufzeit bis 2020)** 194,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Davon Dividenden auf ausstehende LTI-Tranchen 0,0 4,7 4,7 4,7 4,7
Summe 696,1 930,6 418,5 818,5 1.018,5
Versorgungsaufwand 120,0 160,0 160,0 160,0 160,0
Gesamtvergütung 816,1 1.090,6 578,5 978,5 1.178,5

** jeweils zuzüglich Wertentwicklung der neu gewährten LTI gegenüber dem der Zuteilung zugrunde gelegten Kurs:

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Kurssteigerung LTI 2016 0,0 5,5 0,0 4,3 6,4
Kurssteigerung LTI 2015 71,0 0,0 0,0 0,0 0,0

Vergütungssystem des Aufsichtsrats

Die Vergütung des Aufsichtsrats besteht aus einer festen sowie einer erfolgsorientierten Komponente. Die feste jährliche Vergütung beträgt 20 TEUR. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrags. Die feste Vergütung ist nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbar. Zusätzlich erhält jedes Mitglied eines Ausschusses eine jährliche Vergütung in Höhe von 5 TEUR pro Jahr. Der Ausschussvorsitzende erhält das Doppelte dieses Betrages. Die jährliche Vergütung für Mitglieder des Prüfungsausschusses, deren Tätigkeit mit einem besonders hohen Arbeits- und Zeitaufwand verbunden ist, beträgt 10 TEUR. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrages. Für die Mitgliedschaft in Ausschüssen, die im Geschäftsjahr nicht getagt haben, wird keine Vergütung gezahlt. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat oder einem Ausschuss angehört haben, erhalten eine zeitanteilige Vergütung.

Sofern das Konzernergebnis vor Steuern den Wert von 10 Prozent des Konzern-Eigenkapitals zum Ende des Geschäftsjahres übersteigt, erhält jedes Aufsichtsratsmitglied eine erfolgsorientierte jährliche Vergütung in Höhe von 10 TEUR. Die erfolgsorientierte jährliche Vergütung erhöht sich auf 20 TEUR, sofern das Konzernergebnis vor Steuern den Wert von 15 Prozent des Konzern-Eigenkapitals zum Ende des Geschäftsjahres übersteigt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte, der Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrages. Für die Ermittlung des Ergebnisses vor Steuern und des Eigenkapitals ist der Konzernabschluss für das betreffende Geschäftsjahr maßgebend. Die erfolgsorientierte jährliche Vergütung ist nach der ordentlichen Hauptversammlung, die über die Entlastung des Aufsichtsrats für das abgelaufene Geschäftsjahr beschließt, das heißt regelmäßig nach der Hauptversammlung des folgenden Geschäftsjahres, zu zahlen.

Das Konzernergebnis vor Steuern des Jahres 2015 hatte den oben genannten Wert von 10 Prozent des Konzern-Eigenkapitals zum Ende des Geschäftsjahrs 2015 überstiegen, weshalb nach der ordentlichen Hauptversammlung im Juni 2016 eine erfolgsorientierte Vergütung ausgezahlt wurde. Auch für das Jahr 2016 wird es eine erfolgsorientierte Vergütung geben, die nach der Hauptversammlung 2017 ausgezahlt wird.

Für die Teilnahme an einer Sitzung erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats ein Sitzungsgeld in Höhe von 1 TEUR. Bei der Teilnahme an Telefonkonferenzen wird die Hälfte des vereinbarten Sitzungsgelds gezahlt. Entsprechendes gilt bei mehreren Sitzungen an einem Tag ab der zweiten Sitzung. Nachgewiesene Auslagen, die im Zusammenhang mit der Sitzung stehen, werden zusätzlich zu dem Sitzungsgeld erstattet; die Erstattung von Reise- und Übernachtungskosten im Zusammenhang mit einer im Inland stattfindenden Sitzung ist dabei auf 0,6 TEUR beschränkt. Die JENOPTIK AG erstattet den Aufsichtsratsmitgliedern zusätzlich eine etwaige auf ihre Vergütung entfallende Umsatzsteuer.

Im Geschäftsjahr 2016 wurden für die im Januar 2017 zu zahlende Festvergütung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse 382,2 TEUR (netto) und für die nach der Hauptversammlung im Juni 2017 zu zahlende variable Vergütung 135,0 TEUR (netto) zurückgestellt. Die Jenoptik hat keine sonstigen Vergütungen oder Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, an die Mitglieder des Aufsichtsrats gezahlt.

Informationen zur individualisierten Gesamtvergütung der Aufsichtsratsmitglieder finden Sie im Konzernanhang auf der Seite 184.

Grundlagen des Konzerns

Konzernstruktur

Rechtliche und organisatorische Struktur

Die JENOPTIK AG mit Hauptsitz in Jena übernimmt als Holding bzw. Corporate Center für die Unternehmensgruppe übergeordnete Funktionen wie die strategische Unternehmensentwicklung und das Innovationsmanagement sowie zentrale Aufgaben in den Bereichen Controlling, Immobilien, Interne Revision, Investor Relations, Mergers & Acquisitions, Personal, Rechnungswesen, Recht, Risk & Compliance Management, Steuern, Treasury, Unternehmenskommunikation und Corporate Marketing.

Das operative Geschäft des Konzerns fokussiert sich seit der Neuausrichtung der Konzernstruktur im Januar 2016 noch stärker auf Wachstumsmärkte und Megatrends und gliedert sich in die drei Segmente Optics & Life Science, Mobility sowie Defense & Civil Systems. Dabei entspricht das Segment-Reporting der Organisationsstruktur des Konzerns. Innerhalb der drei Segmente wird das operative Geschäft in insgesamt fünf Sparten untergliedert. Die Klammer bildet das Shared Service Center (SSC), in dem die Zentralfunktionen IT, Personal, Einkauf, Sicherheit sowie Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Gebäudemanagement organisiert sind. G05

Mit der Anfang 2016 etablierten Konzernstruktur hat Jenoptik das Geschäft mit Laserstrahlquellen und Lasersystemen sowie den Bereich Optoelektronische Systeme in der neuen Sparte Healthcare & Industry zusammengeführt. In der Sparte Automotive wurden die Aktivitäten rund um Laserbearbeitungsanlagen und industrielle Messtechnik für die Automobilindustrie und den Maschinenbau gebündelt.

Jenoptik hat in den letzten Jahren die internationalen Strukturen stark ausgebaut. Unter der Führung der US-Holding am Standort Jupiter, Florida, erfolgt die Steuerung der Gesamtstrategie, die Koordination der Finanzaktivitäten sowie der Shared Services für den amerikanischen Markt. Eine asiatische Holding-Gesellschaft in Singapur bündelt das Asiengeschäft, um die strategische Geschäftsentwicklung in dieser Region zentral voranzutreiben und Ressourcen für übergeordnete Prozesse wie Shared Services, Business Development, Finanzen und Marketing bereitzustellen. In Europa werden die operativen Geschäfte über die Hauptstandorte aus Deutschland heraus geführt.

Wesentliche Standorte

Jenoptik ist in über 80 Ländern weltweit vertreten, in 18 davon mit direkter Präsenz, zum Beispiel mit eigenen Gesellschaften, Beteiligungen oder Zweigniederlassungen. Produktionsschwerpunkt des Konzerns ist Deutschland, gefolgt von den USA. Am US-Standort Rochester Hills, Michigan, investiert Jenoptik in einen eigenen Technologie-Campus für Messtechnik und Laseranlagen für die nordamerikanische Automobilindustrie. Am Hauptsitz Jena sind vor allem die optoelektronischen Aktivitäten rund um Optics & Life Science beheimatet. Weitere größere deutsche Standorte sind Wedel bei Hamburg, Essen und Altenstadt (Defense & Civil Systems), Monheim bei Düsseldorf (Traffic Solutions), Villingen-Schwenningen (Automotive), Triptis und Dresden (Optical Systems) sowie Berlin (Healthcare & Industry). Außerhalb Deutschlands unterhält Jenoptik Produktions- und Montagestandorte in den USA, Frankreich, Großbritannien, China und der Schweiz. Darüber hinaus ist der Konzern in Algerien, Australien, Brasilien, Indien, Japan, Korea, Malaysia, Mexiko, den Niederlanden, Singapur und Tschechien mit Tochtergesellschaften oder Zweigniederlassungen vertreten. G06

G05 Neue Struktur des Jenoptik-Konzerns seit 1. Januar 2016

G06 Jenoptik: Wesentliche Standorte

Geschäftsmodell und Märkte

Jenoptik ist ein international agierender integrierter Photonik-Konzern und mit dem überwiegenden Teil seines Leistungsspektrums im Photonik-Markt tätig. Unter Photonik sind die Grundlagen sowie Anwendungsfelder von optischen Verfahren und Technologien zu verstehen, die sich mit der Übertragung, Speicherung und Verarbeitung von Informationen durch Licht befassen und dabei die besonderen physikalischen Eigenschaften von Lichtquanten (Photonen) anstelle von Elektronen nutzen sowie auch Optik und Elektronik kombinieren.

Als Lieferant von hochwertigen und innovativen Investitionsgütern ist der Konzern vorrangig Partner von Industrieunternehmen. Öffentliche Auftraggeber zählen ebenfalls zu den Kunden, zum Teil auch indirekt über Systemintegratoren. Unser Angebot umfasst OEM- bzw. Standardkomponenten, Module und Subsysteme bis hin zu komplexen Systemen und Produktionsanlagen für verschiedene Branchen. Auch umfassende Gesamtlösungen und komplette Betreibermodelle gehören zum Leistungsspektrum.

Jenoptik konkurriert mit zahlreichen international agierenden Unternehmen, die sich nicht selten auf nur einen bzw. wenige der vorgenannten Produktbereiche spezialisiert haben. Unterschiedliche Leistungsangebote und eine stark eingeschränkte Vergleichbarkeit erschweren daher konkrete Marktanteilsschätzungen. Forschung und Entwicklung nehmen für Jenoptik eine Schlüsselstellung ein. Kooperationen und Auftragsentwicklungen sind häufig der Start für Partnerschaften und Geschäftsbeziehungen entlang der Wertschöpfungskette.

Jenoptik ist in den drei Segmenten Optics & Life Science, Mobility und Defense & Civil Systems aktiv.

Optics & Life Science

Dieses Segment bündelt die Aktivitäten der Bereiche Healthcare & Industry sowie Optical Systems. Jenoptik ist wichtiger Entwicklungs- und Kooperationspartner für optische und mikrooptische Systeme und Präzisionskomponenten mit höchsten Qualitätsansprüchen. Zum Produktportfolio gehören optoelektronische Halbleiter, Laser, Polymeroptik, Elektronik und Software. Auf Basis ihrer Kernkompetenzen von Laser- und LEDbasierten Strahlquellen über optische Komponenten und Module bis hin zu Sensorik, digitaler Bildverarbeitung und Systemintegration ist Jenoptik führend in der Entwicklung von OEM-Systemlösungen und Produkten. Herausragende Kompetenz und somit auch eine außerordentliche Marktstellung besteht zudem in der Entwicklung und Fertigung von Mikrooptiken zur Strahlformung, die in der Halbleiterausrüstungsindustrie und der Lasermaterialbearbeitung zum Einsatz kommen. Lösungen für optische Informations- und Kommunikationstechnologien sowie für die Sicherheits- und Verteidigungstechnik runden das Portfolio ab. Der Markt im Bereich der optischen Systeme ist stark fragmentiert. Die Unternehmen sind häufig nur auf einzelne Produktgruppen und Nischen spezialisiert. Durch die zunehmende Ausrichtung auf Systemlösungen konnte der Jenoptik-Konzern seine Marktposition in den letzten Jahren weiter ausbauen.

Jenoptik entwickelt und fertigt in diesem Segment auch spezifische OEM-Lösungen für Kunden im Gesundheitswesen. Schwerpunkte sind Systeme für die Medizintechnik und die Life-Science-Branche, so zum Beispiel Analyse- und Behandlungssysteme für Forschung, Klinikanwendungen und Patientenselbstdiagnosen. Auch bei Hochleistungsdioden- und Scheibenlasern in der Augenheilkunde nimmt Jenoptik eine führende Position ein und beliefert nationale und internationale Medizintechnikunternehmen. Für die Industrie bietet Jenoptik Hochleistungskomponenten und -module sowie integrierte Lösungen für Materialbearbeitungs-, Automotive- und Consumer-Elektronik-Anwendungen. Dazu gehören beispielsweise innovative Komponenten für Head-up-Displays, Spezialobjektive für Fahrerassistenzsysteme sowie Kunststoffoptiken für Machine Vision oder Augmented-Reality-Anwendungen sowie LED-Beleuchtungssysteme. Zudem fertigt Jenoptik Strahlquellen und Applikationslösungen für die Lasermaterialbearbeitung und ist ein weltweit anerkannter Qualitätsanbieter im Laserbereich.

Regionale Absatzschwerpunkte des Segmentes liegen in Europa und Nordamerika sowie zunehmend auch in Asien. Kernmärkte sind die Halbleiterausrüstung, die Medizintechnik, die Informations- und Kommunikationstechnik, Show und Entertainment, Automotive sowie die Verteidigungs- und Sicherheitstechnik. Innerhalb dieser stark fragmentierten Märkte besetzt Jenoptik zahlreiche Nischen und nimmt hier eine führende Marktposition ein.

Mobility

Das Segment Mobility bündelt die Aktivitäten rund um die Märkte Automotive und Verkehrssicherheit. Jenoptik zählt zu den führenden Herstellern von Messtechnik und Laseranlagen für Fertigungsprozesse in der Automobilindustrie. Zum Portfolio im Bereich Metrology gehört hochpräzise Messtechnik für die taktile, optische und pneumatische Prüfung von Rauheiten, Konturen, Formen und die Bestimmung von Dimensionen in jeder Phase des Fertigungsprozesses sowie im Messraum. Umfassende Dienstleistungen wie Beratung, Schulung und Service einschließlich langfristiger Wartungsverträge vervollständigen das Angebot. Im Bereich Laser Processing entwickelt Jenoptik 3D-Lasermaschinen, die im Zuge der Prozessoptimierung und Automatisierung in Fertigungslinien der Kunden integriert und für die Bearbeitung von Kunststoffen, Metallen und Leder mit höchster Effizienz, Präzision und Sicherheit eingesetzt werden. Ergänzt wird das Produktportfolio durch energieeffiziente und umweltfreundliche Abluftreinigungsanlagen für Laser- und andere industrielle Bearbeitungsprozesse.

Jenoptik entwickelt, produziert und vertreibt im Bereich Traffic Solutions Komponenten, Systeme und Dienstleistungen, die den Straßenverkehr weltweit sicherer machen. Zum Produktportfolio gehören umfassende Systeme rund um den Straßenverkehr, wie Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachungsanlagen sowie spezielle Lösungen zur Ermittlung anderer Verkehrsverstöße. Zusätzliche Expertise besteht in der Messung von Durchschnittsgeschwindigkeiten (Section Control) und der automatisierten Kennzeichenerfassung (ANPR). Im Bereich der Dienstleistungen deckt Jenoptik die gesamte begleitende Prozesskette ab - von der Systementwicklung über den Aufbau und die Installation der Überwachungsinfrastruktur bis zur Aufnahme der Verstoßbilder und deren automatisierte Weiterverarbeitung. Zusätzlich unterstützt Jenoptik seit 2016 die technische Weiterentwicklung der Mautkontrolle vor allem in Deutschland. Der Konzern vermarktet für diese Anwendungen neuartige Mautkontrollsäulen, die verschiedene digitale Sensortechnologien wie Stereobildverarbeitung und Achsdetektion in einem System vereinen.

Das Segment Mobility ist das am stärksten internationalisierte Segment innerhalb des Jenoptik-Konzerns. Die regionale Ausrichtung wird dabei vorrangig durch die Kunden bestimmt. Im Bereich Automotive sind dies die Zentren der globalen Automobil- und Automobilzulieferindustrie in Europa, Nordamerika und Asien. Als ein führendes Unternehmen für Anwendungen von optischer Fertigungsmesstechnik und 3D-Laserbearbei-tungsanlagen sind wir für unsere Kunden der globale Partner. Unternehmen wie Marposs, Mahr oder Mitutoyo konkurrieren mit den Messtechnik-Aktivitäten im Bereich Automotive -einem unserer Wachstumsmärkte. Im Bereich Traffic Solutions ist Jenoptik ein führender Anbieter in der fotografischen Überwachung und hat weltweit mehr als 30.000 Geräte im Markt. Wettbewerber sind hier beispielsweise Redflex, die Sensys Gatso Group oder Vitronic. Im Bereich Verkehrssicherheit bestimmen zunehmend große Projekte den Markt. Die Verkehrssicherheitsanlagen werden in Deutschland von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig geprüft und zertifiziert. Lieferungen ins Ausland unterliegen der Kontrolle nationaler Institute, wobei in verschiedenen Ländern auch die deutsche PTB-Prüfbescheinigung oder Zulassungen anderer namhafter europäischer Zulassungsbehörden ganz oder teilweise anerkannt werden. Diese Verfahren stellen eine maßgebliche Markteintrittsbarriere für potenzielle Anbieter dar und belegen die Messgenauigkeit der eingesetzten Systeme.

Defense & Civil Systems

Das Segment Defense & Civil Systems entwickelt, produziert und vertreibt mechatronische und sensorische Produkte für zivile und militärische Märkte. Das Portfolio reicht von einzelnen Baugruppen, die von den Kunden in ihre Systeme integriert werden, bis hin zu kompletten Systemen und Endprodukten. Die Kompetenzfelder sind Energiesysteme, Optische Sensorsysteme, Stabilisierungssysteme, Luftfahrt-Subsysteme sowie Radome & Composites. Ein leistungsfähiger Kundendienst sichert die Betreuung der Produkte über die meist langjährigen Nutzungsphasen ab. Zu den mechatronischen Produkten zählen dieselelektrische Aggregate, elektrische Maschinen wie Generatoren, Elektromotoren oder Umformer, Leistungselektronik, Heizsysteme und Controller sowie Liftsysteme und Rettungswinden. Diese werden eingesetzt in Antriebs-, Stabilisierungs- und Energiesystemen für militärische und zivile Fahrzeug-, Bahn- und Flugzeugausrüstungen. Die sensorischen Produkte umfassen Infrarot-Kamerasysteme und Laser-Distanzmessgeräte. Einsatz finden sie in der Automatisierungstechnik sowie in der Sicherheitstechnik und der militärischen Aufklärung.

Das Segment ist Ausrüster großer Systemhäuser wie beispielsweise Krauss-Maffei Wegmann oder Rheinmetall in Deutschland, Airbus (Frankreich), BAE Systems (UK) oder das amerikanische Unternehmen Raytheon bzw. beliefert staatliche Endkunden auch direkt. Das Geschäft ist vorwiegend langfristig ausgerichtet. Viele der Komponenten und Subsysteme werden speziell im Auftrag von Kunden entwickelt. Zudem konkurriert der Konzern auch oft nur im Bereich einzelner Produktgruppen mit anderen Marktteilnehmern. Mit der Sicherheits- und Wehrtechnik sowie im Bereich der Luftfahrt- und Bahnausrüstung ist Jenoptik Geschäftspartner von nationalen und internationalen Kunden, wobei Endprodukte auch durch die belieferten Systemhäuser weltweit exportiert werden. Das Geschäft unterliegt strengen Sicherheits-, Zertifizierungs- und Exportanforderungen, die Jenoptik strikt einhält.

Ziele und Strategien

Strategische Ausrichtung des Konzerns

Der Jenoptik-Konzern ist mit dem überwiegenden Teil seines Leistungsangebots, wie im Kapitel "Geschäftsmodell und Märkte" beschrieben, im Photonik-Markt tätig. Als sogenannte "Enabler-Technologien" verfügen die hochpräzisen, flexiblen Fertigungs- und Messtechniken der Photonik über eine große wirtschaftliche Hebelwirkung und werden somit einen wachsenden Anteil an der industriellen Wertschöpfung haben. Dabei tragen die Lösungen zu einer höheren Energieeffizienz und Präzision sowie einer besseren Umweltverträglichkeit bei.

Im Fokus der strategischen Entwicklung steht für Jenoptik auch weiterhin nachhaltig profitables Wachstum. Um dies sicherzustellen, haben wir uns mit der neuen Struktur noch konsequenter auf Wachstumsmärkte ausgerichtet und profitieren von den globalen Megatrends digitale Welt, Gesundheit, Mobilität und Effizienz, Infrastruktur und Sicherheit. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf Internationalisierung, Innovation und operative Exzellenz. Jenoptik etabliert sich zunehmend als strategischer Systempartner internationaler Kunden und gestaltet mit diesen gemeinsam zukunftsweisende Lösungen entlang der Megatrends. Bei der weiteren Entwicklung des Konzerns legen wir unseren Fokus noch stärker auf die Themen Vorwärtsintegration sowie Systemlösungen.

Mit der am 1. Januar 2016 in Kraft getretenen neuen Organisationsstruktur wollen wir unsere Markt- und Kundenorientierung weiter verbessern. Dafür wurden die Geschäftsaktivitäten innerhalb einzelner Segmente und zwischen diesen neu geordnet und so stärker auf Wachstumsmärkte wie zum Beispiel Automotive, Halbleiterausrüstung, Consumer Electronics, Informations- und Kommunikationstechnik sowie Medizintechnik fokussiert. Dies hilft uns, unsere Produkte und Lösungen noch näher am Kunden zu positionieren und eröffnet uns bessere Wachstumschancen.

In unserer strategischen Ausrichtung als integrierter, global agierender Photonik-Konzern sehen wir Vorteile gegenüber dem Wettbewerb, der teilweise nur in einem Markt aktiv und zudem kleiner ist oder als lokaler bzw. regionaler Anbieter agiert. Aufgrund der breiten Technologieplattform bedient Jenoptik integriert verschiedene Märkte und wird dies künftig ausbauen. Der Konzern ist daher weniger stark von den Zyklen in einzelnen Branchen abhängig. Schwankungen können so besser ausgeglichen und dadurch ein höheres Maß an Stabilität erreicht werden. Das setzt eine Harmonisierung und Integration der Geschäftsprozesse mit Synergiepotenzial voraus, was von Jenoptik in verschiedenen Projekten intensiv vorangetrieben wird.

Bis 2018 will der Jenoptik-Konzern eine durchschnittliche EBIT-Marge von etwa 10 Prozent über die Zyklen hinweg erreichen. Der Umsatz soll auf rund 800 Mio Euro steigen, inklusive kleinerer Akquisitionen. Um diese Ziele zu realisieren, strebt das Unternehmen ein überproportionales Wachstum im Ausland an, insbesondere in Amerika und Asien / Pazifik. Bis 2018 wollen wir in diesen Wachstumsregionen einen Umsatzanteil von zusammen mehr als 40 Prozent erzielen (2016: 34,4 Prozent). Auch mittelfristig soll der Konzern weiter organisch und anorganisch wachsen und die Profitabilität verbessern.

Um unsere Wachstumsstrategie umzusetzen,

richten wir die Segmente konsequent an Wachstumsmärkten und Megatrends aus und können uns so zielgerichtet auch durch wertsteigernde Akquisitionen verstärken,
arbeiten wir konsequent an der Internationalisierung, verbunden mit einer höheren Wertschöpfungstiefe und Kundennähe in unseren Wachstumsregionen Amerika und Asien / Pazifik,
bauen wir unsere System- und Applikationskompetenz aus und verfolgen dabei die Intensivierung vorwärtsintegrierter Geschäftsmodelle,
setzen wir unser Exzellenzprogramm mit erweiterten Schwerpunkten fort und
stärken unsere Finanzkraft.

Werthebel

Die Weiterentwicklung orientiert sich dabei an unseren fünf Werthebeln:

Profitables Wachstum,
Internationalisierung,
Markt- und Kundenorientierung,
Mitarbeiter und Führung sowie
Operative Exzellenz.

Als innovatives Hochtechnologie-Unternehmen ist es für Jenoptik existenziell, künftige Kundenbedürfnisse bzw. Trends frühzeitig zu erkennen, strategische Maßnahmen und Geschäftsaktivitäten darauf auszurichten sowie entsprechende Technologie- und Produktentwicklungen abzuleiten. Wir werden unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung auf einem hohen Niveau halten und auch damit unsere Position als einer der weltweit führenden Anbieter von Produkten und Lösungen auf dem Gebiet der Photonik ausbauen. Konzernweit einheitliche Standards zur Erarbeitung von Entwicklungs- und Technologie-Roadmaps sind eine wichtige Voraussetzung, um den Innovationsprozess im gesamten Konzern markt- und kundengerecht zu steuern. Zudem werden wir den spartenübergreifenden synergetischen Ausbau unserer Technologieplattformen vorantreiben. Das geplante profitable Wachstum wird darüber hinaus durch Effizienzmaßnahmen und zunehmend auch durch den weiteren Ausbau des System- und Servicegeschäfts sowie die Nutzung von Skaleneffekten unterstützt.

Im Zuge eines rollierenden konzernweiten Strategieprozesses werden relevante Fragen der Strategie und Geschäftsentwicklung diskutiert. Diese basieren auf detaillierten Technologie-, Markt- und Wettbewerbsanalysen, deren Resultate den eigenen Kompetenzen gegenübergestellt werden. Anhand der Ergebnisse werden zukünftige Wachstumsfelder identifiziert, priorisiert und Konzepte zur Geschäftsfeldentwicklung erarbeitet. Diese bilden die Basis für strategische Entscheidungen, aus denen dann konkrete Maßnahmen abgeleitet werden.

Die Integration von unterstützenden Querschnittsfunktionen, vor allem im Shared Service Center und der Holding, in eine weltweite Gesamtstruktur des Konzerns soll fortgesetzt werden, um Synergien besser zu nutzen. Auch die Marke "Jenoptik" soll für alle Geschäftseinheiten weiter gestärkt werden und die Bekanntheit und Akzeptanz des Konzerns insbesondere auch international steigen.

Unser organisches Wachstum wollen wir durch Akquisitionen ergänzen. Dafür prüfen wir Möglichkeiten, unsere Konzern- und Wachstumsstrategie auch mithilfe von M & A-Aktivitäten umzusetzen. Mit dem Zukauf von Unternehmen oder Unternehmensteilen wollen wir unseren Markt- bzw. Kundenzugang - nicht nur in Europa, sondern insbesondere auch in den Fokusregionen Amerika und Asien / Pazifik - stärken oder unser Portfolio durch Vorwärtsintegration bzw. zusätzliches System-Know-how abrunden. Jede Akquisition muss die Kriterien der Unternehmenswertsteigerung und Integrierbarkeit erfüllen.

Unter anderem aufgrund des Trends zur Stärkung der Industrieproduktion sowie der demografischen Entwicklung sieht Jenoptik in den Regionen Amerika und Asien / Pazifik ein besonders großes Potenzial für das künftige Wachstum und fokussiert daher die Internationalisierung auf diese Märkte. Die JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd. und die JENOPTIK North America, Inc. steuern die Geschäfts-, Struktur- und Organisationsentwicklung in diesen beiden Regionen, identifizieren Wachstumsmöglichkeiten und koordinieren entsprechende Maßnahmen. Das globale Vertriebs- und Servicenetzwerk baut Jenoptik konsequent weiter aus. Wir streben an, weitere Wertschöpfung wie Produktion, lokale Produktentwicklungen sowie Forschung und Entwicklung vor Ort aufzubauen. So können wir den lokalen Kunden mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen auch vor Ort hergestellte Produkte und Lösungen mit entsprechendem Service anbieten.

Für die weitere Verbesserung der Markt- und Kundenorientierung verfolgt Jenoptik zwei Ansätze: Zum einen entwickeln und produzieren wir Produkte und Lösungen, die konsequent an Markttrends und Kundenbedürfnissen ausgerichtet werden. Dafür werden die internen Strukturen stärker an den individuellen Markterfordernissen und auf Kundennähe ausgerichtet. So werden beim Ausbau des Geschäfts eigene direkte Vertriebskanäle gegenüber Händlerstrukturen bevorzugt. Auch künftig investiert das Unternehmen weiter in den Aufbau neuer und die Erweiterung bestehender Vertriebs- und Servicestrukturen, insbesondere in unseren Fokusregionen. So entsteht seit Mitte 2016 am US-Standort Rochester Hills, Michigan, ein neuer moderner Technologie-Campus für Messtechnik und Laseranlagen für die nordamerikanische Automobilindustrie. Auch weitere Bereiche von Jenoptik werden künftig von diesem Standort aus das Nordamerika-Geschäft erweitern.

Zum anderen suchen wir als Systempartner zusammen mit unseren Kunden nach neuen Lösungen und festigen so langfristige strategische Partnerschaften. Soweit möglich, werden unsere Kunden bereits in frühen Stadien in Entwicklungsprozesse einbezogen. Darüber hinaus konsultieren uns potenzielle Kunden in bereits sehr frühen Phasen der Produktrealisierung und beauftragen Jenoptik mit relevanten Lösungen im Rahmen unseres Kompetenzprofils. So festigen wir unsere Kundenbeziehungen und können stetig die Wertschöpfung erhöhen.

Qualifizierte und leistungsfähige Mitarbeiterin zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden, bleibt das zentrale Thema der strategischen Personalarbeit. In einem demografisch anspruchsvoller werdenden Umfeld erfordert dies eine strukturierte Personalplanung. Über zielgerichtete Maßnahmen des Personalmarketings soll Jenoptik auch künftig als attraktiver Arbeitgeber positioniert werden. Personalentwicklungsmaßnahmen und verbesserte Rahmenbedingungen tragen dazu bei, die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen zu stärken.

Im Rahmen der Personalarbeit ist die aktive Unterstützung der Unternehmenswerte ein weiterer Schwerpunkt. Auf Basis der "Jenoptik-Vision" und des "Aspiration Statements" wurden die sechs Unternehmenswerte Performance, Verantwortung, Veränderung, Integrität, Vertrauen und Offenheit implementiert. Diese tragen dazu bei, dass Jenoptik über verschiedene Kultur- und Rechtssysteme hinweg noch mehr zusammenwächst, und bilden die Basis für eine einheitliche Unternehmenskultur.

Alle Prozesse im Konzern werden regelmäßig auf den Prüfstand gestellt, um sie effizienter zu gestalten, aufeinander abzustimmen und Kosten zu optimieren. Sowohl im operativen Geschäft als auch in den kaufmännischen Bereichen werden die Initiativen für harmonisierte und exzellente Prozesse konsequent fortgeführt, um die Basis für künftiges ertragreiches Wachstum zu stärken. Zu diesen Initiativen gehören im Wesentlichen Programme wie das konzernweite Jenoptik-Exzellenz-Programm (JEP) unter anderem mit Go-Lean und Global Sourcing, das Market-Excellence-Programm sowie das Projekt Jenoptik One ERP (JOE).

Das Go-Lean-Programm ist auf ganzheitliche Prozessverbesserungen und die Steigerung der operativen Leistungsfähigkeit ausgerichtet. Beim JOE-Projekt geht es um die effizienzorientierte Vereinheitlichung der betriebsinternen Prozesse und der künftig auf SAP-basierten Abrechnungssysteme über alle Organisationseinheiten des Konzerns hinweg. Das Projekt soll voraussichtlich bis Ende 2019 abgeschlossen werden. Im Fokus des Market-Excellence-Programms stehen die konsequente Ausrichtung der Vertriebs- und Serviceorganisation und -aktivitäten an den strategischen Märkten und Kunden.

Strategische Ausrichtung des operativen Geschäfts

Die drei Segmente des Konzerns sind auf vielfältige Weise miteinander verbunden. Insbesondere das Segment Optics & Life Science stellt Technologien und Know-how für die anderen beiden Segmente bereit. Darüber hinaus werden Infrastrukturen und Querschnittsfunktionen verstärkt gemeinsam genutzt, beispielsweise bei der weltweiten Beschaffung oder beim Ausbau des internationalen Vertriebsnetzwerks. Gemeinsame Standorte der Segmente ermöglichen es, dass Jenoptik in den wichtigen Regionen weltweit schneller eine kritische Größe erreicht. Derzeit investiert Jenoptik in einen modernen Technologie-Campus für Engineering, Produktion, Vertrieb und Service von Messtechnik und Laseranlagen für die Automobilindustrie in Nordamerika. Auch weitere Bereiche von Jenoptik werden künftig von diesem Standort aus ihr US-Geschäft ausbauen. Die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur erleichtert den Markteintritt und trägt dazu bei, die Kostenbasis unter Ausnutzung von Synergien zu optimieren. Über globale Beschaffung und Produktion werden Kostenvorteile realisiert und Währungsrisiken minimiert.

Im Segment Optics & Life Science richten wir uns mit den optischen Systemen weiter konsequent auf den Megatrend "Digitale Welt" aus. Mit den Stärken bei optischen und mikrooptischen Lösungen sollen neben dem Markt für Halbleiterausrüstung weitere Märkte der Digitalen Welt erschlossen werden. So wird sich Jenoptik künftig verstärkt mit optischen Informations- und Kommunikationstechnologien auf diesen Wachstumsmärkten positionieren. Die weitere Internationalisierung, der Ausbau des Systemgeschäfts sowie der Fokus auf Schlüsselkunden bilden die Basis für das nachhaltig profitable Wachstum. Auch die Nutzung von Skaleneffekten sowie kunden- bzw. technologieseitige Synergien sollen dazu beitragen.

Darüber hinaus fokussieren wir uns im Bereich Healthcare & Industry zum einen auf den Megatrend "Gesundheit". Auf der Basis von Laser- und LED-basierten Strahlquellen, optischen Präzisionskomponenten sowie digitaler Bildverarbeitung und innovativen Softwarelösungen wollen wir uns stärker als einer der führenden und profitabel wachsenden Partner für die Entwicklung von Systemlösungen und Produkten für Diagnostik, Analyse, Vorsorge und Therapie in der Gesundheits- und Life-Science-Industrie positionieren. Zum anderen partizipieren wir mit innovativen Industrie-Applikationen an dem Megatrend "Mobilität und Effizienz". Ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt auf dem Ausbau des Volumengeschäfts mit optoelektronischen und polymeroptischen Hochleistungskomponenten und -modulen. Darüber hinaus verfolgen wir entlang unserer Kernkompetenzen vielversprechende Wachstumsoptionen für innovative Anwendungen wie zum Beispiel Fahrerassistenzsysteme oder Technologien für autonomes Fahren. Auch auf diesen Anwendungsgebieten wollen wir uns zu einem international agierenden Anbieter von Applikationslösungen entwickeln.

Im Segment Mobility adressieren wir den Megatrend "Mobilität und Effizienz". Mit unserer Fertigungsmesstechnik und unseren Laseranlagen für die Automobilindustrie unterstützen wir die Herstellung nachhaltiger und ressourceneffizienter Produkte. Mit der optischen, taktilen und pneumatischen Fertigungsmesstechnik setzt Jenoptik auch künftig auf Trends zur Verringerung des Treibstoffverbrauchs und des CO2 -Ausstoßes sowie zur Hybridisierung. Dabei soll insbesondere die Position als ein führendes Unternehmen im Bereich der optischen Fertigungsmesstechnik für Motor- und Getriebeteile sowie für neue Anwendungen ausgebaut werden. Im Bereich der Laseranlagen wird die Fokussierung auf die automatisierte Kunststoff- und Metallbearbeitung das künftige Wachstum unterstützen. Regional wollen wir das Geschäft vor allem in Asien und Nordamerika stärken.

"Infrastruktur" ist ein weiterer Megatrend der Zukunft. Als einer der weltweit führenden Anbieter auf dem Gebiet der Verkehrsüberwachung unterstützen wir im Bereich Traffic Solutions unsere Kunden mittels Komplettlösungen auch künftig dabei, ihre Ziele in der Verbesserung der Verkehrssicherheit zu erreichen. Durch die globalen Trends der steigenden Mobilität, Urbanisierung und Sicherheit, insbesondere in Schwellenländern, erschließt sich der Konzern zudem neue Absatzregionen. Im weltweiten Markt für Verkehrssicherheitstechnik ist eine Entwicklung hin zu größeren Projekten mit einer Kombination aus Gerätegeschäft und Dienstleistung, dem sogenannten Traffic Service Provision, zu erkennen. Daher setzt Jenoptik auf eine Stärkung dieses profitablen Servicegeschäfts. Nachdem mit dem Großauftrag für Systeme zur Mautkontrolle 2016 auch der Einstieg in einen neuen Markt gelang, will Jenoptik dieses Geschäft künftig stärker weiterentwickeln. Der Ausbau der Präsenz in internationalen Märkten, ausgewählte Kooperationen sowie die Konzentration auf innovative und wettbewerbsfähige Produkte sollen das künftige Wachstum absichern und die Position als einer der führenden Anbieter stärken.

Das Segment Defense & Civil Systems positioniert sich auch künftig als Partner für Systemhäuser und Kunden mit Bedarf an individuellen Lösungen, die den hohen Anforderungen der Märkte Luftfahrt, Bahn- und Verteidigungstechnik entsprechen. Chancen für das weitere Wachstum sehen wir in den globalen Megatrends wie dem wachsenden Bedürfnis nach Sicherheit, Mobilität und Effizienz sowie der vermehrten Elektrifizierung im militärischen und zivilen Bereich. Aus diesem Grund legt das Segment den Fokus auf die wachstumsstarken Geschäftsfelder Energiesysteme sowie optische Sensorsysteme. Darüber hinaus soll sich der Anteil von Systemen, die in zivilen Bereichen wie der Bahntechnik eingesetzt werden, erhöhen. Kundenbeziehungen zu OEMs und Endkunden weltweit sollen intensiviert werden. Das Segment strebt außerdem einen Ausbau des Servicegeschäfts sowie der internationalen Vertriebs- und Servicestrukturen, vor allem in Nordamerika und Asien, an.

Steuerungssystem

Die Unternehmenssteuerung ist an der langfristigen Unternehmensstrategie ausgerichtet. Sie orientiert sich zudem konsequent an den kurz- bis mittelfristigen Zielen des Konzerns. Der Vorstand ist verantwortlich für die Gesamtplanung und somit für die Realisierung der formulierten Ziele im Rahmen der strategischen Unternehmensentwicklung.

Jenoptik steuert ihre Geschäftseinheiten sowohl auf strategischer als auch auf operativer Ebene. Im Rahmen eines rollierenden Strategieprozesses lenken der Vorstand und das Executive Management Board (EMB), unterstützt durch ein zentrales Projekt-Management-Office, die Entwicklung der Geschäftseinheiten und überwachen die Umsetzung festgelegter Maßnahmen anhand von Projektlandkarten mit konkreten Zielen für jedes Projekt. Ausgehend von globalen Megatrends werden in den zwei Mal jährlich stattfindenden Strategie- und Ergebnismeetings Wachstumspfade definiert, Chancen und Risiken bewertet, Portfolioentscheidungen getroffen und mittels sogenannter Technologie-Roadmaps Schwerpunkte für eigene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten bestimmt.

Auf Basis der langfristig orientierten Unternehmensstrategie wird jährlich eine Planungsrechnung für das kommende Jahr und einen Fünf-Jahres-Zeitraum erstellt. Diese fasst die angestrebte wirtschaftliche Entwicklung zusammen. Im Laufe eines Geschäftsjahres wird die Planung in mehreren Prognosezyklen aktualisiert. Geplant wird im "Gegenstromverfahren" (bottom up - top down) in der seit 1. Januar 2016 gültigen neuen Segmentstruktur. Den Ausgangspunkt hierfür bilden die marktorientierten strategischen Planungen der Segmente. Mögliche größere Akquisitionen werden in den Planungen nicht berücksichtigt.

Durch die konzernweite Einführung der Softwarelösung "Luca-Net" zu Beginn des Geschäftsjahres 2016 wurden die Effizienz des Planungsprozesses, die Prognosesicherheit - auch dank eines rollierenden Forecasts - sowie die Analyse der Geschäftsentwicklung und die Berichterstattung weiter verbessert. Nunmehr können die globalen Finanzinformationen automatisiert erfasst und ausgewertet werden.

Die monatlichen Ergebnismeetings dienen der operativen Steuerung. Im Rahmen dieser Gespräche informieren die Bereichsverantwortlichen den Vorstand über die wirtschaftliche Lage, die Entwicklung der Kundenbeziehungen und Wettbewerbssituation sowie über außergewöhnliche Geschäftsvorfälle. Grundlage hierfür ist ein standardisiertes Reporting, das maßgeblich auf Steuerungskennzahlen, Informationsgrößen und qualitativen Einschätzungen basiert, aus denen dann gegebenenfalls bei Planabweichungen weitere operative sowie strategische Einzelmaßahmen zur Zielerreichung definiert werden können. Im internen Reporting für die monatlichen Vorstandssitzungen werden die nach Segmenten aggregierten Finanzinformationen berichtet, um auf dieser Grundlage Vorstandsbeschlüsse zu fassen, den Konzern global zu steuern und Ressourcen zielgerichtet zu allokieren.

Das 2016 im internen Reporting und unter anderem zur Steuerung der Geschäftseinheiten angewandte Kennzahlensystem umfasst Leistungsindikatoren hoher Priorität (sogenannte Top-Steuerungsgrößen) sowie weitere finanzielle als auch nicht-finanzielle Informationsgrößen. Alle Kennzahlen orientieren sich dabei primär am Shareholder Value, an den Anforderungen des Kapitalmarkts und der Strategie des profitablen Wachstums. Die wichtigsten Kennzahlen sind in der folgenden Grafik dargestellt. Zur Steuerung der Unternehmensentwicklung dient ein rollierender Forecast. G07

Im Geschäftsjahr 2016 wurde das Steuerungssystem weiterentwickelt und führte zu einer Fokussierung der Kennzahlenbasis, um die für die Unternehmenssteuerung relevanten Leistungsindikatoren ab 2017 noch stärker in den Mittelpunkt der Analyse zu stellen. Auch im laufenden Geschäftsjahr2017 wird der Jenoptik-Konzern seine Prozesse kontinuierlich verbessern. Einen zentralen Platz werden dabei die Implementierung eines SAP Business Warehouse sowie die Weiterentwicklung des Treasury-Management-Systems einnehmen. Dabei tragen wir der dynamischen Entwicklung der Märkte besser Rechnung und können so schneller sowie effizienter über die relevanten Steuerungsinformationen verfügen.

G07 Kennzahlensystem zur Unternehmenssteuerung 2016

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Finanzielle Steuerungskennzahlen Nicht-finanzielle Steuerungskennzahlen
Top Steuerungsgrößen Wachstum Umsatz, Auftragseingang Wachstum Anzahl der Mitarbeiter
Profitabilität Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) Ergebnis vor Steuern, EBITDA
Liquidität Free Cashflow, Nettoverschuldung
Rentabilität EBIT-Marge, Return on Capital Employed (ROCE)
Informationsgrößen Wachstum Auftragsbestand, Kontrakte Personalführung Weiterbildung, Fluktuation, Krankentage
Liquidität Working Capital Prozesssteuerung Durchlaufzeiten, Ausschussquoten und Qualitätsmanagement etc.

Forschung und Entwicklung

Forschung und Entwicklung (F + E) haben für Jenoptik als Technologiekonzern eine wesentliche Bedeutung und entscheiden maßgeblich über die künftige Leistungsfähigkeit und damit den wirtschaftlichen Erfolg. Unser wesentliches strategisches Ziel ist es, die Innovationsführerschaft auf den für uns relevanten Gebieten zu erlangen, zu sichern oder auszuweiten. Außerdem sollen marktkonforme Produkte und Plattformen mit Alleinstellungsmerkmalen entwickelt und über Schutzrechte abgesichert werden. Für unsere Positionierung im B2B-Geschäft bedeutet dies, dazu beizutragen, die Leistungsfähigkeit unserer industriellen Kunden zu sichern und damit deren Ertragskraft zu stärken.

Innovationsprozess

Ausgehend von einer strategischen Analyse der globalen Megatrends und den Bedürfnissen unserer Kunden werden in einem ersten Schritt Wachstumsoptionen identifiziert. Auf dieser Basis entstehen Innovationsprojekte unter Berücksichtigung unserer Kernkompetenzen, oftmals in direkter Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden.

Der Innovationsprozess im Jenoptik-Konzern ist mehrstufig und folgt den prozessualen Vorgaben des zentralen Innovationsmanagements. Strategische Entwicklungsvorhaben werden in F + E-Roadmaps geplant und anhand entsprechender Meilensteine überwacht. Dies gilt für Produkt-, Technologie- und Prozessinnovationen.

Um unsere Innovationskraft weiter zu steigern, müssen wir nicht allein Technologien und Produkte weiterentwickeln. Vor allem neue digitale Geschäftsmodelle auf Basis unserer schon vorhandenen Technologien und unseres Know-hows haben einen enormen Wachstumshebel. Das jüngste Beispiel und zugleich Gewinner des Jenoptik Innovation Awards 2016 war das Maut-Projekt aus dem Segment Mobility. Mit der Maut-Kontrollsäule ist Jenoptik künftig Partner für die Lkw-Maut auf deutschen Bundesstraßen und hat 2016 in einem neuen Marktsegment einen Auftrag im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich gewonnen. Dies gelang, weil wir unsere exzellente Technologie- und Produktbasis mit unserem Know-how in Software und Datenverarbeitung kombiniert haben.

T07 Mitarbeiter in F + E

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2016 2015
Anzahl Mitarbeiter im F + E Bereich 426 425
Anteil an der Gesamtmitarbeiterzahl in % 11,7 11,7

Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung

Wesentliche Faktoren für erfolgreiche Forschung und Entwicklung sind die Erfahrung und das Know-how unserer Mitarbeiter. Entsprechend hoch ist unser Anspruch an ihr Qualifikationsniveau. Ihr Wissen wird sowohl für segmentspezifische Aufgaben als auch segmentübergreifend in entsprechenden Entwicklungs-Projekten genutzt. T07

Mit dem Wissenschaftlichen Beirat steht Jenoptik Gremium aus hochkarätigen Experten zur Seite, welches den Konzern bei der Beobachtung und Einschätzung langfristiger Technologietrends unterstützt. 2016 wurde der Beirat der aktuellen technologischen sowie marktseitigen Ausrichtung des Unternehmens angepasst und teilweise mit neuen Mitgliedern besetzt. In einem ersten Treffen in neuer Zusammensetzung wurde bereits eine Vielzahl von Ideen generiert, welche aktuell bearbeitet und in Zukunft zu innovativen neuen Produkten führen werden.

Wesentliche Kooperationen und Verbände

Über gezielte strategische Kooperationen erschließt sich der Konzern zusätzliches externes Know-how. Durch Forschungskooperationen können Verbundvorhaben marktorientiert realisiert, Entwicklungszeiten verkürzt sowie Spezialwissen erfolgreich aufgebaut werden. Jenoptik kooperiert sowohl mit universitären als auch außeruniversitären Einrichtungen - aber auch mit Industriepartnern und Schlüsselkunden.

2016 war Jenoptik unter anderem in folgenden Kooperationen tätig: In einem Verbund von zehn Partnern (unter anderem dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) Jena sowie der Friedrich-Schiller-Universität Jena) wurden im fo +- Projekt die Grundlagen für eine Fertigungskette zur Herstellung von Freiformoptiken vom grundlegenden Design bis hin zum Einbau in ein System entwickelt. Freiformoptiken bieten gegenüber sphärischen bzw. asphärischen Optiken Vorteile, unter anderem hinsichtlich Flexibilität, Gewicht und Robustheit, allerdings ist ihre Herstellung sehr viel aufwendiger. Das Projekt wurde teilweise vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Wachstumskern gefördert und wurde Ende 2016 fristgerecht und unter Erreichung aller geplanter Ergebnisse erfolgreich beendet.

Im InnRet-Projekt soll ein Demonstrator einer drahtlosen und manipulationssicheren Funksteuerung für die nächste Generation von Hubschrauber-Rettungswinden entwickelt werden. Diese ermöglicht eine Bedienung der Winde durch den Retter selbst und realisiert somit einen signifikanten Sicherheitsgewinn. Die Arbeiten im InnRet-Projekt werden unter anderem zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Luftfahrtkonzern Airbus durchgeführt und teilweise vom Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) im Rahmen des Luftfahrtforschungsprogramm (LuFo) gefördert. Nach Abschluss sollen die Ergebnisse dazu genutzt werden, eine Funksteuerung als Zusatzausstattung zu entwickeln und anzubieten.

Im täglichen Straßenverkehr sind insbesondere Fußgänger und Radfahrer als sogenannte schwache Verkehrsteilnehmer erhöhten Gefahren ausgesetzt. Ziel des XCYLCE-Projektes ist es, eine Kollision von Radfahrern mit motorisierten Verkehrsteilnehmern im Kreuzungsbereich durch Kombination diverser Sensordaten vorhersehbar zu identifizieren und durch geeignete Maßnahmen zu verhindern. Dazu hat Jenoptik 2016 im Rahmen des teilweise von der EU im Programm "Horizon 2020" geförderten Projektes in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, dem Autobauer Volvo und weiteren Projektpartnern die dafür benötigte Hard- und Software entwickelt und deren Einsatzfähigkeit an einer Forschungskreuzung in Braunschweig erprobt und demonstriert.

Außerdem setzt sich Jenoptik für ein innovationsfreundliches Umfeld und eine Imageförderung der photonischen Technologien ein und ist in zahlreichen branchen- und technologieorientierten Verbänden aktiv. Beispielhaft sind hier der Deutsche Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (SPECTARIS) oder die Europäische Technologieplattform Photonics21.

Entwicklungsleistungen

Die F + E-Leistung des Jenoptik-Konzerns einschließlich der Entwicklungen im Kundenauftrag belief sich 2016 auf 57,4 Mio Euro (i.Vj. 53,1 Mio Euro). Kosten für Entwicklungen, die im Rahmen von Kundenaufträgen anfallen, sind den Umsatzkosten zugerechnet. T08

Die F + E-Leistung verteilt sich wie folgt auf die Segmente: T09

T08 F +E-Leistung (in Mio EUR)

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2016 2015 2014 2013 2012
F + E-Kosten 42,3 41,8 39,4 39,8 36,0
Aktivierte Entwicklungsleistungen 0,1 0,4 0,5 0,2 1,2
Entwicklungen im Kundenauftrag 15,0 10,9 10,5 12,2 13,3
F + E-Leistungen 57,4 53,1 50,4 52,2 50,6
F + E-Quote 1 (F + E-Leistung / Umsatz) in % 8,4 7,9 8,5 8,7 8,6
F + E-Quote 2 (F + E-Kosten / Umsatz) in % 6,2 6,2 6,7 6,6 6,2

T09 F +E-Leistung nach Segmenten (in Mio EUR)

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2016 2015 Veränderung

in %
Konzern 57,4 53,1 8,2
Optics & Life Science 21,9 21,0 4,5
Mobility 24,5 24,5 0,0
Defense & Civil Systems 10,6 7,5 42,4
Sonstige inkl. Konsolidierung 0,3 0,1 234,8

Die F + E-Leistung des Segmentes Optics & Life Science enthielt Entwicklungsleistungen im Kundenauftrag in Höhe von 7,6 Mio Euro (i.Vj. 5,9 Mio Euro), da wesentliche Entwicklungsprojekte häufig gemeinsam mit den Kunden durchgeführt werden. Die F+E-Kosten lagen 2016 bei 14,3 Mio Euro (i.Vj. 15,0 Mio Euro).

In der F + E-Leistung des Segmentes Mobility waren Entwicklungen im Kundenauftrag in Höhe von 4,2 Mio Euro (i.Vj. 3,2 Mio Euro) enthalten. Die F + E-Kosten des Segmentes beliefen sich auf 20,3 Mio Euro (i.Vj. 21,0 Mio Euro).

2016 betrugen die Entwicklungen im direkten Kundenauftrag im Segment Defense & Civil Systems 3,3 Mio Euro (i.Vj. 1,8 Mio Euro). Das Segment ist unter anderem langfristiger Partner großer Systemhäuser und entwickelt Plattformtechnologien gemeinsam mit den Kunden. Die F + E-Kosten des Segmentes betrugen 7,4 Mio Euro (i.Vj. 5,6 Mio Euro).

Patente

Unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung werden über das zentrale IP-Management in enger Zusammenarbeit mit den operativen Bereichen geschützt. Ein besonderer Fokus wird dabei auf Schutzrechtsanmeldungen in dynamischen Wachstumsmärkten wie zum Beispiel China und den USA gelegt. 2016 wurden insgesamt 36 Patente angemeldet (i.Vj. 58). Neben zahlreichen Patentanmeldungen in den Bereichen "optische Komponenten" und "optische Module" wurde insbesondere das Patentportfolio in den Bereichen "Oberflächenmesstechnik" und "Verkehrssicherheitssysteme" sehr stark ausgebaut. G08

G08 Anzahl von Patentanmeldungen

In den Patentzahlen sind angemeldete Designs, Gebrauchsmuster sowie Markenanmeldungen nicht enthalten. Informationen zu Lizenznahmen und Lizenzvergaben veröffentlicht Jenoptik aus Wettbewerbsgründen nicht.

Wesentliche Projekte und Ergebnisse

Unser Ziel ist es, exzellente Lösungen für unsere Kunden anzubieten. Dafür kombinieren wir umfassendes Know-how mit einem breiten Erfahrungsschatz im Umgang mit Innovationen rund um photonische Technologien zum Nutzen unserer Kunden. 2016 hat Jenoptik unter anderem folgende Lösungen entwickelt bzw. in den Markt eingeführt:

Für die Halbleiterausrüstungsindustrie wurden 2016 beispielsweise mikrooptische Lösungen weiterentwickelt und Technologien zur Mikrostrukturierung optimiert, Möglichkeiten der Systemintegration erweitert sowie neue Produktplattformen geschaffen. Insbesondere für Fertigungs- und Testausrüstungen, die in der Herstellung im Bereich Consumer Electronics Anwendung finden, konnten neue Produkte wie zum Beispiel verkapselte Pulskompressionsgitter mit höchster Effizienz oder hochpräzise Strahlformungselemente am Markt eingeführt werden. Die neuen Anwendungen erweitern auch die Aktivitäten in der Informations- und Kommunikationstechnologie.

Im Bereich der optischen Systeme für die Laser-Materialbearbeitung konnte Jenoptik 2016 ihre Marktposition durch eine sehr erfolgreiche Weiterentwicklung des Katalog-Sortiments von F-Theta-Objektiven sowie Strahlaufweiter ("Beam Expander") deutlich ausbauen. Unsere Entwicklungen im Bereich der Hochleistungs-Laseranwendungen sowie für die Mikromaterialbearbeitung zeichnen sich durch einzigartige Präzision und thermische Stabilität aus. Optiken für die Bearbeitung mit Ultrakurzpuls-Lasern werden mit einer speziellen Zertifizierung geliefert und überzeugen mit besonders hoher Lebensdauer. Mit diesen Produkten werden beispielsweise die Wachstumsmärkte Automotive/Maschinenbau und Medizintechnik adressiert.

Für unsere Kunden in der Medizintechnik und für wissenschaftliche Anwendungen wurden 2016 mehrere neue Mikroskopkameras der PROGRES GRYPHAX-Produktlinie am Markt eingeführt. Zusammen mit der weiterentwickelten Anwendungssoftware konnte damit die Qualität der digitalen Bildverarbeitung noch einmal deutlich gesteigert werden. Die neuen Kameras werden zum Beispiel in der Life-Science-Forschung, für Routinemikroskopie in der Materialkontrolle oder in der Forensik eingesetzt. Speziell in wissenschaftlichen Anwendungen bei schwierigen Lichtverhältnissen liefern die Kameras eine herausragende Bildqualität mit brillanten Farben, äußerst geringem Rauschen und damit hohem Detailreichtum. Dank der Videogeschwindigkeit von 30 Bildern pro Sekunde erfolgt die Livebilddarstellung absolut verzögerungsfrei und auch das Positionieren und Fokussieren der zu untersuchenden Probe geht nun noch zeitsparender.

Um leistungsfähige und innovative Systemlösungen für bildgebende Verfahren und Diagnostikanwendungen im Healthcare-Markt anbieten zu können, erweiterte Jenoptik ihr Technologieportfolio im abgelaufenen Geschäftsjahr um Laserstrahlquellen und Bildverarbeitungssysteme der nächsten Generation. Darüber hinaus partizipierte der Konzern am wachsenden Markt für ästhetische Laser-Behandlungen, für die ab 2017 höher integrierte Lösungen angeboten werden. Statt der bisherigen Lasermodule liefert Jenoptik künftig anwendungsspezifische Baugruppen, die eine effizientere Behandlung ermöglichen.

Für die Automobilindustrie entwickelte Jenoptik auch im abgelaufenen Geschäftsjahr zahlreiche neue Produkte. Um für Beifahrer-Airbags die Perforierung auch bei lederbezogenen Armaturen durchführen zu können, wurde beispielsweise für die Produktfamilie JENOPTIK-VOTAN A die Laseranlage JENOPTIK-VOTAN A Scan weiterentwickelt und erfolgreich am Markt eingeführt. Im US-Bundesstaat Michigan hat Jenoptik gemeinsam mit dem amerikanischen Automobilzulieferer Magna Exterior Inc. und dem Automobilhersteller GM den "SPE Automotive Innovation Award" in der Kategorie "Prozesse, Produktion & Schlüsseltechnologien" erhalten. Die exzellenten Laserschneid- und -schweißanlagen optimieren im Kunststoffbereich die Bearbeitung von Stoßfängern. Für Fahrerassistenzsysteme wurden Sensoren zur Umfeld-Detektion entwickelt, die perspektivisch auch in autonomen Fahrzeugen eingesetzt werden können.

Höchste Präzision und Messgeschwindigkeit sichern die Produktionsqualität der Automobilindustrie weltweit. Um den künftigen Anforderungen der Kunden noch besser gerecht zu werden, modernisierten unsere Entwickler die zur Endkontrolle von Kurbel- und Nockenwellen eingesetzten Messmaschinen weiter. Die hierfür 2016 neu in den Markt eingeführte Software "TOLARIS Shaft" verbessert die Mess- und Steuerelektronik dieser Maschinen. Unser Software-Portfolio "TOLARIS" bietet nun eine Software für alle Applikationsbereiche der dimensionellen Messtechnik mit einheitlicher Bedienoberfläche, einheitlichen Schnittstellen zu den QS-Systemen der Kunden und standardisierten internen Datenformaten.

Um die Bedürfnisse der Kunden jeweils optimal zu erfüllen, bietet Jenoptik modulare, vollautomatisierte Messsysteme "wave-move", die weltweit zur Messung der Rauheit von Komponenten des Pkw- und Lkw-Antriebsstranges eingesetzt werden. Die Technologie wurde zeitgleich in die USA transferiert und ermöglicht so den dortigen Geschäftseinheiten eine lokale Wertschöpfung in diesem wichtigen Wachstumsmarkt.

Parallel zu den einzelnen Produktentwicklungen untersucht unser F + E-Team auch die Einflüsse von Industrie 4.0 und Digitalisierung intensiv, damit diese in die Lastenhefte der künftigen Entwicklungen einfließen können. Die Automatisierung, Flexibilisierung und Verkürzung von Messzeiten zur Steigerung der Prozesseffizienz der Kunden sind heute schon im Fokus der Produktanforderung von laufenden Entwicklungen.

Im Bereich Verkehrssicherheit ist Jenoptik 2016 erfolgreich in den Markt der Lkw-Mautkontrolle eingetreten und bietet eine einzigartige Lösung zur Erfassung und Klassifizierung von Lkw auf Bundesstraßen durch die digitale Kombination verschiedener Sensortechnologien an. Das neue System wird an das deutschlandweite übergeordnete Kontrollsystem des Mautbetreibers Toll Collect angeschlossen und koppelt moderne Sensorik mit Stereobildverarbeitung und Seitenkamera. Damit ist eine Achsdetektion verbunden mit der Erfassung der Dimensionen möglich. Die Mautkontrollanlagen können somit seitlich der Bundesstraßen aufgebaut werden und machen eine flächendeckende Installation von Kontrollbrücken hinfällig. Damit werden die Eingriffe in die Umwelt begrenzt.

Für den Markt der Verkehrsüberwachung wird seit 2016 das Jenoptik-System TraffiSection zur Ermittlung der Durchschnittsgeschwindigkeit unter Berücksichtigung der deutschen Datenschutzvorschriften und mit Einbeziehung der Zulassungsbehörde Physikalisch-Technische Bundesanstalt PTB in einem Pilotprojekt getestet.

Die Weiterentwicklung der Produktfamilie der Laserentfernungsmesser war im abgelaufenen Geschäftsjahr eines der bestimmenden Entwicklungsthemen im Bereich Security. Der neue DLEM SR High Precision zeichnet sich durch eine deutlich gestiegene Genauigkeit und Reichweite bei geringerem Gewicht, kleinerem Formfaktor und reduzierte Herstellkosten aus. Mit einem neuen Entfernungsmessmodul für den Einbau in militärische Beobachtungssysteme wurde ein 33 Gramm leichtes Gerät in der Größe einer Streichholzschachtel auf den Markt gebracht, das die Distanz zu Zielen in mehreren Kilometern Entfernung auf wenige Zentimeter genau misst. Es ist weltweit das kleinste und leichteste seiner Art. Die Prototypen haben sich im praktischen Einsatz bewiesen. Ausgewählte Schlüsselkunden erhielten erste Testgeräte für Feldtests unter einsatznahen Bedingungen.

Im Bereich Aviation wurde 2016 der Prototyp der neuen zivilen elektrischen Rettungswinde "SkyHoist 800" für Helikopter, die zum Beispiel für die Bergung von Personen eingesetzt wird, dem internationalen Markt während einer Fachmesse vorgestellt. Die Rettungswinde soll voraussichtlich 2018 auf den Markt gebracht werden. Verschiedene Innovationen sollen dabei zum Erfolg führen: Das neuartige elektrischen Antriebskonzept, ein völlig neues Bedienkonzept mit Funkfernsteuerung und ein neues Instandhaltungskonzept, das die Regelwartung und Reparatur erleichtert. Ein weiteres innovatives Produkt ist ein Fehlerstromsensor für den Einsatz in Flugzeugen, der frühzeitig Fehlerströme von Heizelementen beispielsweise in Bodenplatten erkennt und für deren sichere Abschaltung sorgt, noch bevor ein Schaden entstehen kann. Dieses Bauteil kann auch nachgerüstet werden und arbeitet in Verbindung mit der Ice Protection Control Unit (IPCU) von Jenoptik.

Mitarbeiter

Entwicklung der Mitarbeiterzahlen

Die Zahl der Jenoptik-Mitarbeiter (inkl. Auszubildende) war zum 31. Dezember 2016 mit 3.539 (31.12.2015: 3.512) nahezu konstant (Erhöhung um 0,8 Prozent). Dabei stieg die Anzahl der Jenoptik-Mitarbeiter im Ausland entsprechend der Internationalisierungsstrategie des Konzerns um 9,1 Prozent auf 686 Mitarbeiter (31.12.2015: 629). Der Anteil der Belegschaft im Ausland erhöhte sich somit auf 19,4 Prozent (31.12.2015: 17,9 Prozent). T10

Bedingt durch den Ausbau der Shared Service Center-Strukturen in den Wachstumsregionen Amerika und Asien / Pazifik kam es zu einem Anstieg der Mitarbeiterzahl im Bereich Sonstige. Es handelte sich hierbei überwiegend um die Versetzung von Mitarbeitern aus den Segmenten aufgrund der Zentralisierung von Aufgaben. T11

Zur Abdeckung von Produktionsspitzen, die nicht dauerhaft sind, werden Leiharbeitnehmer eingesetzt. Zum 31. Dezember 2016 waren 64 Leiharbeitnehmer im Konzern tätig (31.12.2015: 101).

Mit 246,1 Mio Euro lagen die Personalkosten (Löhne, Gehälter, Sozialabgaben, Aufwendungen für Altersversorgung) im Jahr 2016 um 2,7 Prozent über dem Vorjahresniveau von 239,6 Mio Euro. Dies ist unter anderem auf den leichten Anstieg der Mitarbeiterzahl sowie auf die neuen Tarifabschlüsse zurückzuführen.

T10 Mitarbeiter zum 31. Dezember nach Segmenten (inkl. Azubis und Berufsakademie-Studenten)

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2016 2015 Veränderung

in %
Konzern 3.539 3.512 0,8
Optics & Life Science 1.123 1.144 - 1,9
Mobility 1.229 1.207 1,8
Defense & Civil Systems 881 881 0,0
Sonstige 306 280 9,3

T11 Mitarbeiter zum 31. Dezember nach Regionen (inkl. Azubis und Berufsakademie-Studenten)

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2016 2015 Veränderung

in %
Inland 2.853 2.883 - 1,1
Ausland 686 629 9,1
Europa (ohne Deutschland) 174 163 6,7
Amerika 285 260 9,6
Asien / Pazifik 227 206 10,2

Der Umsatz je Mitarbeiter stieg um 3,1 Prozent auf 199,8 TEUR. Die positive Veränderung im Vergleich zum Vorjahr (193,8 TEUR) begründet sich durch den überproportionalen Anstieg der Umsätze. G09

G09 Umsatz je Mitarbeiter (in TEUR)

Zum 31. Dezember 2016 betrug der Frauenanteil im Konzern (In- und Ausland) 27,0 Prozent und blieb damit nahezu konstant (31.12.2015: 26,9 Prozent).

Die Altersstruktur der Beschäftigten war, wie in der nachfolgenden Tabelle ersichtlich, ausgewogen und entsprach weitestgehend den Zahlen im Vorjahr. T12

T12 Altersstrutur im Konzern (in Prozent)

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Unter 30 Jahre 30 - 39 Jahre 40 - 49 Jahre 50 - 59 Jahre 60 - 65 Jahre Über 65 Jahre
12,99 26,07 23,08 25,63 11,49 0,74

Etwas gesunken ist auch der Krankenstand der Jenoptik-Beschäftigten in Deutschland von 5,6 Prozent im Vorjahr auf 5,4 Prozent im Jahr 2016. Die Fluktuationsrate hat sich von 3,6 Prozent auf 4,2 Prozent leicht erhöht.

Ausbildung

Zum 31. Dezember 2016 zählte der Konzern 123 Auszubildende und Berufsakademie-Studenten (31.12.2015: 125), wovon im Berichtsjahr 39 neue Auszubildende an den europäischen Jenoptik-Standorten eingestellt wurden. Zugleich konnten im Berichtsjahr 30 Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschulen an den europäischen Standorten ihre Ausbildung erfolgreich abschließen und wurden in den Konzern übernommen.

An den Standorten Wedel, Villingen-Schwenningen, Jena und Triptis werden die Nachwuchskräfte in den optischen, feinmechanischen, elektronischen und kaufmännischen Berufen in Bildungszentren berufsspezifisch ausgebildet. Das Jenaer Bildungszentrum gGmbH - Schott, Zeiss, Jenoptik, in dem Jenoptik Gesellschafter ist, hat sich zudem auch als Qualifizierungszentrum in den Bereichen Optik und Photonik deutschlandweit etabliert.

Personalentwicklung

In die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investierte Jenoptik 2016 rund 1,8 Mio Euro (i.Vj. 1,6 Mio Euro). Davon haben im Berichtsjahr 1.832 Mitarbeiter (i.Vj. 1.601 Mitarbeiter) profitiert. Der Personalentwicklungsbedarf wird einmal jährlich im Rahmen einer Bildungsbedarfsanalyse erhoben.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Entwicklungen T13

Die Weltwirtschaft entwickelte sich 2016 moderat: Der Internationale Währungsfonds (IWF) berichtete in seinem "World Economic Outlook" über eine gedämpfte Handelsdynamik in der ersten Jahreshälfte sowie eine verhaltene Industrieproduktion, die in den letzten Monaten aber wieder etwas anzog. Die geringe Dynamik resultierte vor allem aus der Schwäche der Industriestaaten im 1. Halbjahr, allen voran den USA. Die Brexit-Entscheidung führte dagegen, abgesehen von einer deutlichen Abwertung des britischen Pfunds, zu überschaubaren Reaktionen am Markt. In den Schwellenländern waren die Investitionen infolge der niedrigen Ölpreise schwächer.

Das US-Handelsministerium informierte in diversen Pressemeldungen über die Entwicklung der US-Wirtschaft, die ab Herbst wieder anzog, wenn auch erneut in starkem Maße konsumgetrieben. Das 3. Quartal war mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 3,5 Prozent das stärkste seit zwei Jahren. Allerdings nahm die Dynamik im Schlussquartal wieder deutlich ab, sodass sich die Wirtschaftsleistung 2016 nur um 1,6 Prozent erhöhte. Vor allem aufgrund der zuletzt schwachen Exporte war das die niedrigste Zuwachsrate seit fünf Jahren.

Chinas Wirtschaft ist 2016 so langsam gewachsen wie seit 26 Jahren nicht mehr, obwohl sie in der 2. Jahreshälfte durch einen Immobilienboom, Kreditwachstum und massive öffentliche Investitionen in die Infrastruktur gestützt wurde. Nach Angaben des Pekinger Statistikamtes in einer Pressemeldung erhöhte sich das BIP um 6,7 Prozent. Die Exporte gingen deutlich um 7,7 Prozent zurück, die Importe um 5,5 Prozent. Der IWF warnte davor, dass das Wachstum in China noch zu stark von staatlichen Investitionen abhängt und von hohen Unternehmensschulden belastet wird.

T13 Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (in Prozent)

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2016 2015
Welt 3,1 3,2
USA 1,6 2,6
Euro-Zone 1,7 2,0
Deutschland 1,7 1,5
China 6,7 6,9
Indien 6,6 7,6
Schwellenländer 4,1 4,1

Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook, Januar 2017

Die Wirtschaft der Euro-Zone blieb 2016 auf moderatem Wachstumskurs. Das BIP erhöhte sich um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so die Statistikbehörde Eurostat in einer vorläufigen Schätzung per Pressemitteilung. Zum Jahresende hatten sich die Industrieproduktion, Auftragseingänge und Einkaufsmanagerindizes zum Teil deutlich verbessert.

Die deutsche Wirtschaft ist 2016 trotz eines schwachen 3. Quartals stärker gewachsen als erwartet. Laut dem Statistischen Bundesamt erhöhte sich das BIP 2016 um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das lag vor allem am Privatkonsum, an den Staatsausgaben, die um 4,2 Prozent stiegen, sowie am anhaltenden Immobilienboom. Die Investitionen in Maschinen und Fahrzeuge nahmen um 1,7 Prozent zu. Der Außenhandel verzeichnete neue Rekordwerte: Exportiert wurden Waren im Wert von über 1,2 Billionen Euro; der Importwert lag bei 954,6 Mrd Euro. Zwar verzeichneten die deutschen Unternehmen, vor allem in der Industrie, zum Jahresende den stärksten Produktionseinbruch seit fast acht Jahren, doch die Industrieaufträge und der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts für die aktuelle Lage deuteten dagegen eine Belebung über den Jahreswechsel an.

In der Halbleiterausrüstungsindustrie erhöhten sich die Umsätze 2016 weltweit um 8,7 Prozent auf 39,7 Mrd US-Dollar (i.Vj. 36,5 Mrd US-Dollar), so der Branchenverband Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI) nach vorläufigen Berechnungen, veröffentlicht in einer Pressemeldung. G10

G10 Weltweiter Umsatz in der Halbleiterausrüstung (in Mrd USD)

Quelle: Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI)

Die Halbleiter-Branche hat 2016 laut einer Pressemitteilung des Verbandes Semiconductor Industry Association (SIA) mit knapp 339 Mrd US-Dollar einen neuen Rekordumsatz erzielt, der 1,1 Prozent über dem Vorjahr lag. Nach einem schwachen Start verbesserte sich die Dynamik ab Jahresmitte, angetrieben vor allem durch makroökonomische Faktoren, Industrietrends und die zunehmende Verbreitung von Halbleitertechnik für Anwendungen zur Kommunikation, Produktion oder Gesundheitsfürsorge. Regional betrachtet stiegen die Umsätze nur in China und Japan, während sie in den restlichen APAC-Ländern, Europa und Amerika im Vergleich zum Vorjahr zurückgingen. Der IT-Analyst Gartner berechnete einen Umsatz der Branche von knapp 340 Mrd US-Dollar, der damit 1,5 Prozent höher ausfiel als 2015.

Dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zufolge litt die Branche 2016 unter der schwächelnden Weltkonjunktur und unter politischen Unsicherheiten, so berichtete der VDMA in einer Pressemeldung zum Jahresbeginn. Die Nachfrage nach Investitionsgütern blieb 2016 global schwach und ohne Wachstum. Produktion und Umsatz der deutschen Maschinenbauer stagnierten gegenüber dem Vorjahr, der Auftragseingang sank im gesamten Jahr um 2 Prozent.

Einer Pressemeldung des Verbandes für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie, VDW, zufolge erhielten die deutschen Hersteller 2016 7 Prozent mehr Aufträge als im Vorjahr. Die Bestellungen aus dem Ausland stiegen um 10 Prozent, während die Inlandsaufträge auf Vorjahresniveau lagen. Insgesamt profitierte die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie vor allem vom großvolumigen und automobilgetriebenen Projektgeschäft weltweit, so der VDW. Der Produktionswert erreichte mit 15,2 Mrd Euro einen neuen Rekord.

Trotz des Skandals um manipulierte Abgaswerte haben sich die großen Märkte der Automobilindustrie 2016 erneut positiv entwickelt, wie der deutscher Branchenverband VDA in diversen Presseinformationen meldete: In Westeuropa stiegen die Neuzulassungen mit 14,0 Mio Pkw auf den Höchststand seit 2007. Der US-Markt für Light Vehicles (Pkw und Kleintransporter) wuchs mit 17,5 Mio verkauften Fahrzeugen nur minimal, aber ebenfalls auf einen neuen Höchstwert. In China begünstigten Steuererleichterungen bis etwa Herbst 2016 einen Zuwachs von fast 18 Prozent auf 23,7 Mio neue Fahrzeuge. Positiv entwickelte sich auch der Markt in Indien, während der Absatz in Brasilien und Russland zweistellig zurückging. In Deutschland stieg die Zahl der Neuzulassungen zum dritten Mal in Folge und erreichte damit das höchste Volumen in diesem Jahrzehnt. Die Exporte aus Deutschland lagen auf Vorjahresniveau. Der Weltmarkt für schwere Nutzfahrzeuge hat laut VDA 2016 wieder zugelegt. Weltweit wurden 2,9 Mio Lastkraftwagen verkauft, das sind 6 Prozent mehr als 2015. Zugpferde waren vor allem China und Westeuropa, während das Geschäft in den USA und Brasilien wie erwartet deutlich zurückging. Mit Blick auf den US-Markt berichtete der VDA, dass die deutschen Autohersteller und -zulieferer ihre US-Produktion seit 2009 vervierfacht haben, die Zahl der Standorte habe sich in den vergangenen 20 Jahren verdreifacht.

Für den Bereich der Verkehrssicherheit geht das Statistische Bundesamt in seiner vorläufigen Unfallstatistik davon aus, dass die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. Auf Basis der Zahlen bis Dezember starben nach den Schätzungen im gesamten Jahr etwa 3.200 Menschen im Straßenverkehr und damit 7,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Weltweit sind es nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO allein täglich über 3.400 Menschen. In den USA steigt die Anzahl seit zwei Jahren und lag im vergangenen Jahr erstmals seit 2007 bei über 40.000 Todesfällen, wie der US-amerikanische National Safety Council (NSC) in einer Pressemeldung berichtete. Zusammen mit Verletzungen und Sachschäden verursachten sie geschätzte Kosten in Höhe von über 430 Mrd US-Dollar und damit 12 Prozent mehr als 201 S, so der NSC. In Bezug auf die Verkehrsüberwachung gab es in Deutschland eine für Jenoptik wichtige Entscheidung: Der Bundestag beschloss die Ausweitung der Lkw-Maut auf rund 40.000 Kilometer Bundesstraße mit dem Ziel, die Infrastruktur und deren Finanzierung zu verbessern.

Die deutsche Bahnindustrie verzeichnete im 1. Halbjahr 2016 einen neuen Umsatzrekord: Laut einer Pressemitteilung des Verbands der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,8 Prozent auf 5,5 Mrd Euro. Allerdings ging der Auftragseingang in den ersten sechs Monaten um fast ein Viertel zurück, allein die Auslandsbestellungen sanken um gut 46 Prozent. Das sei angesichts des hohen Auftragsbestands aus dem Vorjahr aber noch kein Warnindikator, so der VDB. Zur Branchenleitmesse Innotrans im Herbst 2016 meldeten die Marktanalysten von SCI Verkehr und von McKinsey dagegen in Branchenstudien, dass die globale Bahntechnik-Branche nach einer Wachstumsphase unter Druck steht. Sie leide unter erheblichen Überkapazitäten, geringeren Margen und hohem Wettbewerbsdruck. Vor allem der neue Marktführer unter den Bahnkonzernen aus China setze zunehmend auf Export, weil die Investitionen in chinesische Bahnprojekte zurückgehen, und bedrängte damit die etablierten Bahntechnik-Hersteller.

Im Bereich der Luftfahrt hat der Flugzeugbauer Airbus 2016 einen neuen eigenen Rekord bei seinen Auslieferungen erzielt, lag aber mit 688 Flugzeugen erneut hinter Boeing mit 748 Maschinen, wie in den Konzernmeldungen von Anfang 2017 ersichtlich. Beim Auftragseingang war die Rangfolge umgekehrt: Airbus erzielte zwar mit 731 Bestellungen deutlich weniger als im Vorjahr (mehr als 1.000), lag aber vor dem amerikanischen Wettbewerber, der 668 neue Aufträge zählte. Einer Pressemeldung des Branchenverbands International Air Transport Association (IATA) zufolge erzielte die internationale Luftfahrtindustrie 2016 einen Rekordgewinn, der nach letzten Berechnungen bei 35,6 Mrd US-Dollar lag und damit niedriger als in der Juni-Prognose des Verbandes. Ursachen waren vor allem ein schwächeres globales Wirtschaftswachstum und gestiegene Kosten.

Für die deutsche Sicherheits- und Wehrtechnikbranche legte das Bundeswirtschaftsministerium Anfang 2017 den vorläufigen Rüstungsexportbericht für das vergangene Jahr vor. Demzufolge wurden 2016 weniger Rüstungsexporte genehmigt: Der Wert der Einzelgenehmigungen lag mit 6,88 Mrd Euro etwa eine Milliarde unter dem Vorjahreswert von 7,86 Mrd Euro. Die Tendenz aus dem 1. Halbjahr 2016 wurde somit ausgebremst, was aber laut den Rüstungsfirmen auch an langen Prüf- und Genehmigungsverfahren lag. In einem im Herbst 2016 veröffentlichten Report zog das Bundesverteidigungsministerium eine Zwischenbilanz zur Reform des militärischen Beschaffungswesens. Die Dokumentation von Status und Risiken aktueller Rüstungsprojekte ergab einige Erfolge bei der Modernisierung, aber auch erhöhte Kosten und Verzögerungen, zum Beispiel beim neuen Taktischen Luftverteidigungssystem (TLVS).

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit blieben im Geschäftsjahr 2016 im Wesentlichen konstant und hatten daher auch keinen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Jenoptik-Konzerns.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Vergleich tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf

Im Januar 2016 prognostizierte das Jenoptik-Management mit der Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse in einem ersten Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr ein moderates organisches Umsatz- und Ergebniswachstum. Im März wurde die Prognose beim Umsatz auf eine Spanne zwischen 680 und 700 Mio Euro konkretisiert. Das Wachstum sollte in den Segmenten Optics & Life Science sowie Mobility erzielt werden. Für das Segment Defense & Civil Systems wurde nach dem 2015 erfolgten Umsatz- und Ergebnissprung eine stabile Entwicklung erwartet. Das Konzern-EBIT sollte ebenfalls moderat steigen und die EBIT-Marge je nach Umsatz zwischen 9,0 und 9,5 Prozent liegen. Akquisitionen waren in diesen Prognosen nicht enthalten, wurden für das Geschäftsjahr 2016 jedoch nicht ausgeschlossen.

Vor dem Hintergrund der guten Entwicklung in den ersten neun Monaten präzisierte der Vorstand Mitte November mit dem Neun-Monats-Bericht seine Prognose für die EBIT-Marge. Diese sollte dann am oberen Endo der bisherigen Spanne von 9,0 bis 9,5 Prozent liegen. Der Konzernumsatz wurde unverändert zwischen 680 und 700 Mio Euro erwartet.

Im Berichtsjahr erzielte der Jenoptik-Konzern mit 684,8 Mio Euro einen Umsatz innerhalb der prognostizierten Spanne.

Die EBIT-Marge erreichte mit 9,7 Prozent (inklusive des EBIT aus aufgegebenem Geschäftsbereich 10,0 Prozent) einen Wort, der über dem im November angekündigten lag. Die Profitabilität konnte damit im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert werden.

Die Entwicklung von Umsatz und EBIT der Segmente ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. T14

Beim EBITDA wurde ebenfalls eine Steigerung erzielt. Da die Investitionen sowie die Abschreibungen jedoch niedriger als geplant ausfielen, war der Zuwachs geringer als beim EBIT.

Aufgrund mehrerer Großaufträge, die der Konzern 2016 erhielt, war der Anstieg beim Auftragseingang deutlich höher als der des Umsatzes und damit auch stärker als erwartet.

Besser als im Frühjahr 2016 vorhergesehen entwickelte sich der Free Cashflow, der mit 80,4 Mio Euro zum Jahresende 2016 erheblich über dem Wert des Vorjahres lag.

Zum 31. Dezember 2016 hat der Jenoptik-Konzern die Nettoverschuldung komplett abgebaut, die liquiden Mittel und kurzfristigen Finanzanlagen überstiegen sogar die kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten. Da in der Prognose vom März 2016 von einer konstanten Nettoverschuldung ausgegangen worden war, zeigte der Konzern auch hier eine bessere Entwicklung als ursprünglich erwartet.

Die Investitionen blieben mit 27,5 Mio Euro unter dem geplanten Wert, unter anderem infolge von zeitlichen Verschiebungen und in einzelnen Geschäftsbereichen infolge der veränderten Geschäftsentwicklungen.

Bei weiteren Kennzahlen, die wir im März 2016 im Lagebericht für das Gesamtjahr veröffentlicht hatten, traten unsere Prognosen im Wesentlichen ein.

T14 Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf (in Mio EUR / bzw. laut Angabe)

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Zielgröße Stand Jahresende 2015 Prognose 2016 Stand Jahresende 2016 Veränderung

in %
Umsatz 668,6 Januar: Moderates organisches Wachstum
März: Zwischen 680 und 700 Mio Euro 684,8 2,4
Optics & Life Science 213,7 März: Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich 221,5 3,7
Mobility 244,6 März: Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich 247,7 1,3
Defense & Civil Systems 211,4 März: Stabil 218,3 3,2
EBITDA1) 88,8 März: Anstieg etwas stärker als EBIT 96,9 9,1
EBIT1) 61,2 Januar: Moderates Wachstum
März: Moderater Anstieg 68,5 11,8
Optics & Life Science 19,7 März: Anstieg stärker als Umsatz 33,4 69,4
Mobility 27,0 März: Anstieg stärker als Umsatz
November: EBIT leicht unter Vorjahresniveau 24,4 - 9,5
Defense & Civil Systems 17,9 März: Stabil
November: Leichte EBIT-Steigerung 19,1 6,8
EBIT-Marge1) in % 9,2 März: EBIT-Marge zwischen 9,0 und 9,5 %
November: EBIT-Marge am oberen Ende der Spanne von 9,0 bis 9,5% 10,0
EBT1) 57,4 März: Entwicklung wie EBIT 64,7 12,7
Auftragseingang 636,7 März: Anstieg entsprechend dem moderaten Umsatzwachstum 733,8 15,2
Nettoverschuldung 43,9 März: Konstant (ohne Akquisitionen) -17,9
Free Cashflow 71,8 März: Deutlich unter Wert von 2015 80,4 12,0
ROCE1) in % 13,5 März: Etwa auf Niveau von 2015 16,1
Investitionen2) 24,7 März: 35 bis 40 Mio Euro 27,5 11,4
Mitarbeiter (Anzahl) 3.512 März: Leichter Anstieg, unterproportional zum Geschäftswachstum 3.539 0,8

1) inkl. aufgegebenem Geschäftsbereich

2) ohne Unternehmenserwerbe

Ertragslage

In den Tabellen des Lageberichts, die wichtige Kennzahlen nach Segmenten aufgliedern, sind in der Position "Sonstige" das Corporate Center, das Shared Service Center, die Immobilien sowie die Konsolidierungseffekte enthalten.

Im Geschäftsjahr 2016 erzielte der Jenoptik-Konzern einen Umsatz von 684,8 Mio Euro (i.Vj. 668,6 Mio Euro) und realisierte damit ein Wachstum von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das umsatzstärkste Quartal sowohl des abgelaufenen Geschäftsjahres als auch der Vorjahre war mit 192,2 Mio Euro das 4. Quartal 2016. Alle Segmente verzeichneten 2016 ein Umsatzplus. Der Anstieg resultierte unter anderem aus einer höheren Nachfrage nach Energie- und Sensorsystemen, einer verbesserten Investitionstätigkeit in der Automobilindustrie insbesondere im Bereich der Laseranlagen sowie einer stärkeren Nachfrage nach optischen Systemen. T15

Regional betrachtet kamen die Wachstumsimpulse vor allem aus dem asiatisch-pazifischen Raum und Amerika, aber auch aus Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr legte der Umsatz im Raum Asien / Pazifik um 11,3 Prozent auf 100,2 Mio Euro zu (i.Vj.90,0 Mio Euro), im Wesentlichen infolge der erhöhten Nachfrage nach Verkehrssicherheitsprodukten in Australien und nach Bahntechnik in Korea. Auch in Amerika stieg der Konzernumsatz deutlich um 5,3 Prozent. Ursachen hierfür sind unter anderem eine höhere Nachfrage nach optischen Systemen sowie Laserbearbeitungsanlagen für die Automobilindustrie. Der Umsatzanteil beider Wachstumsregionen Amerika und Asien / Pazifik betrug zusammen 34,4 Prozent des Konzernumsatzes (i.Vj. 32,7 Prozent). Im Raum Mittlerer Osten und Afrika lagen die Umsätze mit 25,1 Mio Euro unter Vorjahr (i.Vj. 34,2 Mio EUR), insbesondere infolge der Investitionsschwäche der Erdöl exportierenden Länder. Mit 458,3 Mio Euro erzielte Jenoptik im abgelaufenen Geschäftsjahr 66,9 Prozent des Umsatzes im Ausland (i.Vj. 450,8 Mio Euro bzw. 67,4 Prozent). Umsatzstärkste Zielregion außerhalb Deutschlands blieb mit 28,9 Prozent des Konzernumsatzes Europa, gefolgt von Amerika mit 19,7 Prozent. T16

Auch 2016 erzielte Jenoptik mit 31,1 Prozent den größten Umsatzanteil im Zielmarkt Automotive / Maschinenbau. Der Umsatzanteil im Bereich Sicherheits- und Wehrtechnik ging auf 21,4 Prozent (i.Vj. 25,7 Prozent) zurück. 2015 waren hier Großaufträge abgerechnet worden. Deutlich zugelegt haben die Umsätze im Luftfahrt- und Verkehrsmarkt, vor allem durch einen höheren Umsatz im Bereich der Bahntechnik. 2016 entfielen auf die Top-3-Kunden 16,3 Prozent des Konzernumsatzes (i.Vj. 13,8 Prozent). T17

T15 Umsätze nach Segmenten (in Mio EUR)

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2016 2015 Veränderung

in %
Konzern 684,8 668,6 2,4
Optics & Life Science 221,5 213,7 3,7
Mobility 247,7 244,6 1,3
Defense & Civil Systems 218,3 211,4 3,2
Sonstige - 2,7 - 1,1 - 160,4

T16 Umsätze nach Regionen (in Mio EUR und in Prozent vom Gesamtumsatz)

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2016 2015
Konzern 684,8 100,0 % 668,6 100,0 %
Deutschland 226,5 33,1 % 217,8 32,6 %
Europa 197,8 28,9 % 198,1 29,6 %
Amerika 135,2 19,7 % 128,4 19,2 %
Asien / Pazifik 100,2 14,6 % 90,0 13,5 %
Mittlerer Osten /Afrika 25,1 3,7 % 34,2 5,1 %

T17 Umsätze nach Zielmärkten (in Mio EUR und in Prozent vom Gesamtumsatz)

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2016 2015
Konzern 684,8 100,0 % 668,6 100,0 %
Automotive & Maschinenbau 213,3 31,1 % 177,2 26,5 %
Sicherheits- & Wehrtechnik 146,3 21,4 % 171,9 25,7 %
Luftfahrt & Verkehr 142,3 20,8 % 139,8 20,9 %
Halbleiterausrüstungsindustrie 91,8 13,4 % 81,2 12,1 %
Medizintechnik 42,1 6,1 % 47,6 7,1 %
Sonstige 49,1 7,2 % 51,0 7,6 %

Die Umsatzkosten stiegen um 1,0 Prozent auf 446,9 Mio Euro und leicht unterproportional zum Umsatz (i.Vj. 442,5 Mio Euro). In den Umsatzkosten enthalten sind Aufwendungen aus Entwicklungen im direkten Kundenauftrag in Höhe von insgesamt 15,0 Mio Euro (i.Vj. 10,9 Mio Euro), denen entsprechende Umsatzerlöse gegenüberstanden. T18

Das Bruttoergebnis vom Umsatz erhöhte sich demzufolge auf 237,9 Mio Euro (i.Vj. 226,2 Mio Euro). Die Bruttomarge stieg auf 34,7 Prozent (i.Vj. 33,8 Prozent), bedingt durch einen veränderten Produktmix. G11

Eine wesentliche Bedeutung für die künftige Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns haben die Forschungs- und Entwicklungskosten (F+E-Kosten). Diese erhöhten sich leicht auf 42,3 Mio Euro (i.Vj. 41,8 Mio Euro). Der Anteil der F+E-Kosten am Umsatz blieb aufgrund vermehrter kundenauftragsbezogener Entwicklungen innerhalb der Umsatzkosten gegenüber dem Vorjahr konstant bei 6,2 Prozent.

Der Jenoptik-Konzern verfolgte auch im Geschäftsjahr 2016 konsequent seine Internationalisierungsstrategie. Im Zuge des Ausbaus der weltweiten Aktivitäten stiegen die Vertriebskosten 2016 um 1,4 Prozent auf 73,6 Mio Euro. Zu den Vertriebskosten gehören Personal- und Sachkosten sowie die auf den Vertriebsbereich entfallenden Abschreibungen. Sie enthalten weiterhin die Aufwendungen für Vertriebsprovisionen, Kommunikation und Marketing. Die Vertriebskostenquote lag mit 10,7 Prozent leicht unter dem Vorjahresniveau von 10,9 Prozent.

Die allgemeinen Verwaltungskosten beliefen sich auf 57,6 Mio Euro (i. Vj. 54,0 Mio Euro). Die Kosten sind im Zuge der weiteren Internationalisierung und des Ausbaus der globalen Shared-Service-Center-Strukturen sowie im Zusammenhang mit dem Vorstandswechsel gestiegen. Die Verwaltungskostenquote lag mit 8,4 Prozent über dem Vorjahr (i.Vj. 8,1 Prozent).

T18 Wesentliche Posten der Gesamtergebnisrechnung (in Mio EUR)

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2016 2015 Veränderung

in %
Umsatzkosten 446,9 442,5 1,0
F+E-Kosten 42,3 41,8 1,3
Vertriebskosten 73,6 72,6 1,4
Verwaltungskosten 57,6 54,0 6,6
Sonstige betriebliche Erträge 23,4 27,0 -13,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen 21,5 23,8 -9,4

G11 Entwicklung der Bruttomarge (in Prozent)

Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich auf 23,4 Mio Euro (i.Vj. 27,0 Mio Euro) und waren vor allem von positiven Währungseffekten, Erträgen aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen sowie von Wertaufholungen auf Immobilien und dem Gewinn aus der Veräußerung einer Beteiligung geprägt.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 21,5 Mio Euro ebenfalls unter dem Vorjahresniveau (i.Vj. 23,8 Mio Euro). Sie enthielten unter anderem Währungsverluste, Aufwendungen aus Dienstleistungen und Vermietung sowie Kosten für Konzernprojekte wie Jenoptik One ERP (JOE).

Nach einem verhaltenen Jahresstart erreichte Jenoptik im Geschäftsjahr 2016 auch beim operativen Ergebnis einen neuen Rekordwert der letzten Jahre. Das Betriebsergebnis (EBIT) in Summe stieg überproportional zum Umsatz um 11,8 Prozent auf insgesamt 68,5 Mio Euro (i.Vj. 61,2 Mio Euro). Darin enthalten ist ein Ertrag in Höhe von 2,3 Mio Euro, der im Zusammenhang mit der Veräußerung eines früheren Geschäftsbereichs steht (i.Vj. 0,2 Mio Euro) und als EBIT aus aufgegebenem Geschäftsbereich ausgewiesen wird. In Summe verbesserte sich die EBIT-Marge entsprechend auf 10,0 Prozent (i.Vj. 9,2 Prozent) und lag damit deutlich über dem avisierten Zielkorridor für 2016. Das EBIT der fortgeführten Geschäftsbereiche belief sich auf 66,2 Mio Euro, was einer EBIT-Marge von 9,7 Prozent entspricht (i.Vj. 61,0 Mio Euro). Während das Ergebnis in den Segmenten Optics & Life Science sowie Defense & Civil Systems deutlich gesteigert wurde, blieb das EBIT im Segment Mobility unter dem Vorjahreswert. T19

T19 EBIT (in Mio EUR)

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2016 2015 Veränderung

in %
Optics & Life Science 33,4 19,7 69,4
Mobility 24,4 27,0 -9,5
Defense & Civil Systems 19,1 17,9 6,8
Sonstige -10,8 - 3,6 - 201,2
EBIT fortgeführte Geschäftsbereiche 66,2 61,0 8,5
EBIT aufgegebener Geschäftsbereich 2,3 0,2 -
EBIT 68,5 61,2 11,8

T20 EBITDA (in Mio EUR)

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2016 2015 Veränderung

in %
Optics & Life Science 41,7 28,3 47,3
Mobility 32,3 35,7 -9,4
Defense & Civil Systems 23,8 23,1 2,7
Sonstige - 3,1 1,5 - 307,3
EBITDA fortgeführte Geschäftsbereiche 94,7 88,6 6,8
EBITDA aufgegebener Geschäftsbereich 2,3 0,2 -
EBITDA 96,9 88,8 9,1

Durch den Umsatzanstieg, einen veränderten Umsatzmix sowie konsequente Effizienzmaßnahmen erhöhte sich das Betriebsergebnis im Vergleich zum Umsatz überdurchschnittlich.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA) inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen stieg ebenfalls überproportional zum Umsatz um 9,1 Prozent auf in Summe 96,9 Mio Euro (i.Vj. 88,8 Mio Euro). Das EBITDA der fortgeführten Geschäftsbereiche belief sich 2016 auf 94,7 Mio Euro (i.Vj. 88,6 Mio Euro). T20

Zum 31. Dezember 2016 verbesserte sich der ROCE (Return on Capital Employed) aufgrund der Ergebnissteigerung im Vergleich zum gebundenen Kapital in Summe auf 16,1 Prozent (i.Vj. 13,5 Prozent), für die fortgeführten Geschäftsbereiche auf 15,6 Prozent. Jenoptik berichtet diese Kennzahl inklusive Geschäfts- oder Firmenwerte und vor Steuern. Die Berechnung des ROCE ist im Glossar auf Seite 192 erläutert, in der folgenden Tabelle ist die Berechnung für die fortgeführten Geschäftsbereiche dargestellt. T21

T21 ROCE (in Mio EUR)

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2016 2015
Langfristig unverzinsliches Vermögen 277,6 289,3
Kurzfristig unverzinsliches Vermögen 301,2 318,3
Unverzinsliches Fremdkapital -152,3 -154,4
Durchschnittlich gebundenes Kapital 426,5 453.2
EBIT 66,2 61,0
ROCE (in Prozent) 15,6 13,5

Das Finanzergebnis in Summe enthält den aufgegebenen Geschäftsbereich und lag mit insgesamt minus 3,7 Mio Euro leicht über dem Wert vom Vorjahr (i.Vj. minus 3,8 Mio Euro). Beeinflusst wurde es durch insgesamt negative Währungseffekte in Höhe von minus 0,4 Mio Euro (i.Vj. 2,6 Mio Euro). Die Zinserträge verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 0,4 Mio Euro (i.Vj. 0,5 Mio Euro). Die Zinsaufwendungen sanken ebenfalls auf 4,9 Mio Euro (i.Vj. 7,2 Mio Euro) infolge der Ablösung von Verbindlichkeiten. Darüber hinaus wurde das Finanzergebnis durch die Fair-Value-Bewertung der bestehenden Put-Optionen im Zusammenhang mit dem Erwerb der noch ausstehenden Anteile an der Vysionics-Gruppe in Höhe von 0,6 Mio Euro belastet. Das Finanzergebnis der fortgeführten Geschäftsbereiche belief sich 2016 auf minus 5,2 Mio Euro (i.Vj. minus 3,8 Mio Euro). Das Beteiligungsergebnis lag trotz erhaltener Dividendenzahlungen insbesondere aufgrund vorgenommener Wertberichtigungen auf begebene Ausleihungen und Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen mit 0,3 Mio Euro deutlich unter dem Vorjahreswert (i.Vj. 1,6 Mio Euro), der von einer Wertaufholung auf eine begebene Ausleihung geprägt war.

Der starke Anstieg des EBIT spiegelte sich auch im Ergebnis vor Steuern wider, das mit insgesamt 64,7 Mio Euro um 12,7 Prozent über dem Vorjahreswert lag (i.Vj. 57,4 Mio Euro). Das Ergebnis vor Steuern der fortgeführten Geschäftsbereiche betrug 61,0 Mio Euro (i.Vj. 57,3 Mio Euro).

Die laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag stiegen auf in Summe 9,1 Mio Euro (i.Vj. 5,8 Mio Euro), bei den fortgeführten Geschäftsbereichen auf 8,9 Mio Euro. Davon wurden 5,0 Mio Euro (i.Vj. 3,0 Mio Euro) im Inland und 4,2 Mio Euro (i.Vj. 2,7 Mio Euro) im Ausland erhoben. Der Anstieg ist insbesondere auf die zunehmende Steuerbelastung im Ausland zurückzuführen. Im Inland wirkte der Verlustvortrag der JENOPTIK AG steuermindernd.

Die liquiditätswirksame Steuerquote das Verhältnis zwischen den laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und dem Ergebnis vor Steuern, blieb mit in Summe 14,1 Prozent (i.Vj. 10,1 Prozent) auf einem für deutsche Unternehmen immer noch vergleichsweise niedrigen Niveau.

Der nicht zahlungswirksame latente Steuerertrag betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,8 Mio Euro (i.Vj. latenter Steueraufwand 1,7 Mio Euro). Die Veränderung resultierte insbesondere aus dem Ansatz von zusätzlichen aktiven latenten Steuern auf den inländischen Verlustvortrag der JENOPTIK AG.

Jenoptik erzielte 2016 ein Ergebnis nach Steuern von 57,5 Mio Euro (i.Vj. 49,9 Mio Euro). Das Ergebnis der Aktionäre lag mit 57,4 Mio Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 49,6 Mio Euro. Das Ergebnis je Aktie betrug damit 1,00 Euro (i.Vj. 0,87 Euro). Das Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Geschäftsbereiche lag bei 53,9 Mio Euro (i.Vj. 49,7 Mio Euro), das Ergebnis je Aktie somit bei 0,94 Euro (i.Vj. 0,86 Euro).

Im Geschäftsjahr 2016 stieg der Auftragseingang des Konzerns um insgesamt 97,0 Mio Euro und erreichte mit 733,8 Mio Euro einen neuen Spitzenwert (i.Vj. 636,7 Mio Euro). Die Großaufträge zur Ausrüstung des Patriot-Raketenabwehrsystems sowie die vermeldeten Großaufträge in der Verkehrssicherheit sind teilweise darin enthalten. Damit lag der Auftragseingang 2016 sowohl über dem Vorjahreswert als auch über dem Umsatzniveau. Die Book-to-Bill-Rate stieg vor diesem Hintergrund auf 1,07 (i.Vj. 0,95). T22 T24 G12

T22 Auftragseingang (in Mio EUR)

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2016 2015 Veränderung

in %
Konzern 733,8 636,7 15,2
Optics & Life Science 236,6 206,7 14,5
Mobility 267,4 253,5 5,5
Defense & Civil Systems 231,6 177,8 30,2
Sonstige - 1,8 -1,3 -39,8

T24 Book-to-Bill-Rate (in Prozent)

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2016 2015
Konzern 1,07 0,95
Optics & Life Science 1,07 0,97
Mobility 1,08 1,04
Defense & Civil Systems 1,06 0,84

G12 Entwicklung der Book-to-Bill-Rate (in Prozent)

Der Auftragsbestand zum Jahresende 2016 erhöhte sich dementsprechend auf 405,2 Mio Euro (31.12.2015: 373,4 Mio Euro). Von diesem Auftragsbestand werden 71 Prozent im laufenden Jahr zu Umsatz führen und sind in Verbindung mit der gut gefüllten Projekt-Pipeline eine gute Basis für das prognostizierte Wachstum im Geschäftsjahr 2017. T23

T23 Auftragsbestand (in Mio EUR)

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2016 2015 Veränderung

in %
Konzern 405,2 373,4 8,5
Optics & Life Science 80,7 73,7 9,5
Mobility 108,3 92,7 16,8
Defense & Civil Systems 217,8 209,7 3,9
Sonstige - 1,6 -2,6 38,6

Darüber hinaus bestanden Kontrakte in Höhe von 160,9 Mio Euro (i.Vj. 59,2 Mio Euro). Bei Kontrakten handelt es sich um Verträge bzw. Rahmenvereinbarungen mit Kunden, deren genaue Höhe und Eintrittswahrscheinlichkeit noch nicht exakt angegeben werden können. T25

T25 Kontrakte (in Mio EUR)

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2016 2015 Veränderung

in %
Konzern 160,9 59,2 172,1
Optics & Life Science 14,5 5,5 162,4
Mobility 79,1 11,5 586,7
Defense & Civil Systems 67,4 42,1 60,0

Der Anstieg der Auftragsgrößen ist im Wesentlichen auf eine stärkere Nachfrage im Segment Mobility sowie aus der Verteidigungsindustrie zurückzuführen.

Finanzlage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Der Zentralbereich Treasury der JENOPTIK AG plant und steuert den Bedarf und die Bereitstellung liquider Mittel innerhalb des Konzerns. Auf Basis einer mehrjährigen Finanzplanung und einer monatlich rollierenden Liquiditätsplanung wird die finanzielle Flexibilität und die Zahlungsfähigkeit des Konzerns zu jeder Zeit gewährleistet.

Ein Cashpooling-System stellt zudem die Liquiditätsversorgung der Gesellschaften in der Euro-Zone sicher und begrenzt deren Liquiditätsrisiko. Im Geschäftsjahr 2016 wurden die niederländische und französische Gesellschaft in das System integriert, dem damit nunmehr alle wesentlichen Jenoptik-Gesellschaften in der Euro-Zone angehören. Für die Gesellschaften in Nordamerika verwaltet die JENOPTIK North America, Inc. den Cashpool, der die Liquidität aller wesentlichen amerikanischen Jenoptik-Gesellschaften bündelt.

Aufgrund der genannten Maßnahmen, des bestehenden Konsortialkredits, der ausgereichten Schuldscheindarlehen sowie des sukzessive gestiegenen Zahlungsmittelbestands war im abgelaufenen Geschäftsjahr die Liquiditätsversorgung des Konzerns zu jedem Zeitpunkt ausreichend abgesichert.

Vor allem mit Devisentermingeschäften sichert Jenoptik Aufträge in Fremdwährung ab und reduziert so die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf Ergebnis und Cashflow. Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Sicherung des operativen Geschäfts sowie betriebsnotwendiger Finanztransaktionen eingesetzt.

Kapitalstruktur und Finanzierungsanalyse

Bereits 2015 sicherte sich Jenoptik durch den Abschluss neuer Kapitalinstrumente weiteren finanziellen Spielraum sowie Flexibilität zur Umsetzung ihrer mittel- bis langfristig ausgelegten internationalen Wachstumsstrategie, das heißt für die Finanzierung des künftigen organischen Wachstums und von Akquisitionen. Mit einer soliden Eigenkapitalquote von 58,6 Prozent zum 31. Dezember 2016, Schuldscheindarlehen sowie einem Konsortialkredit verfügt der Konzern über eine tragfähige Finanzierungsstruktur.

Die 2015 neu begebenen oder umgetauschten Schuldscheindarlehen mit einer Laufzeit von ursprünglich fünf bzw. sieben Jahren und einem Gesamtvolumen von 125,0 Mio Euro werden variabel bzw. fix verzinst. Mit der Begebung dieser Schuldscheindarlehen sicherte sich Jenoptik auch weiterhin eine Finanzierungsstruktur im mittel- bis langfristigen Bereich. Eine Tranche der nicht umgetauschten Schuldscheindarlehen aus dem Jahr 2011 über 11,0 Mio Euro wurde im Oktober 2016 fristgerecht getilgt. Zudem wurde 2015 ein Konsortialkreditvertrag über 230,0 Mio Euro abgeschlossen. Damit kann Jenoptik über fünf Jahre eine Kreditlinie zu attraktiven Konditionen nutzen. Für die Schuldscheindarlehen und den Konsortialkredit wurden Financial Covenants vereinbart, die durch Jenoptik eingehalten werden.

Neben den Zahlungsmitteln von 92,0 Mio Euro und kurzfristigen Finanzanlagen von 50,5 Mio Euro kann der Konzern auf ein ungenutztes Volumen aus Rahmenkreditverträgen in Höhe von insgesamt 231,5 Mio Euro zurückgreifen. Somit stehen dem Unternehmen mehr als 300 Mio Euro für Maßnahmen zur Unternehmensentwicklung zur Verfügung.

Im Zusammenhang mit der Errichtung des neuen Technologie-Campus am US-Standort Rochester Hills, Michigan, wurde ein Darlehen aufgenommen. Daher stiegen 2016 die langfristigen Finanzverbindlichkeiten des Konzerns auf 120,5 Mio Euro (31.12.2015: 113,2 Mio Euro). Die Bilanzposition enthielt fast ausschließlich Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 120,4 Mio Euro (31.12.2015: 113,2 Mio Euro).

G13 Verschuldungsgrad (in Prozent)

Ende 2016 betrug der Anteil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten an den Finanzverbindlichkeiten von Jenoptik rund 97 Prozent (31.12.2015: 88 Prozent).

Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten reduzierten sich auf 4,1 Mio Euro (31.12.2015: 14,9 Mio Euro), unter anderem aufgrund der planmäßigen Rückzahlung der im Oktober 2016 fällig gewordenen Tranche der Schuldscheindarlehen.

Da sich das zum Jahresende 2016 ausgewiesene Eigenkapital um 41,2 Mio Euro und das Fremdkapital im Vergleich zum Vorjahr nur um 2,6 Mio Euro erhöhten, reduzierte sich erneut der Verschuldungsgrad im Berichtszeitraum auf nunmehr 0,71 (31.12.2015: 0,77). Der Verschuldungsgrad wird als Verhältnis von Fremdkapital (336,7 Mio Euro) zu Eigenkapital (476,4 Mio Euro) definiert. G13

Die Net-Cash-Position betrug zum Jahresende 138,4 Mio Euro (31.12.2015: 69,4 Mio Euro). Sie wird definiert als die Summe aus Zahlungsmitteln und kurzfristigen Finanzanlagen in Höhe von 142,5 Mio Euro (31.12.2015: 84,2 Mio Euro) abzüglich der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 4,1 Mio Euro.

Dank eines starken Free Cashflows konnte die Nettoverschuldung zum Ende des Geschäftsjahres 2016 komplett abgebaut werden und betrug zum 31. Dezember 2016 minus 17,9 Mio Euro (31.12.2015: 43,9 Mio Euro). Der signifikante Abbau gelang trotz der Ausschüttung der Dividende in Höhe von 12,6 Mio Euro (i.Vj. 11,4 Mio Euro), gleichzeitiger Finanzierung des Wachstums und der genannten Investition in Rochester Hills, Michigan. T26

T26 Netto- und Bruttoverschuldung (in Mio EUR)

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2016 2015 2014 2013 2012
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 120,5 113,2 156,8 115,2 115,8
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 4,1 14,9 5,1 1,2 4,7
Bruttoverschuldung 124,6 128,1 161,9 116,4 120,5
abzüglich Wertpapiere 50,5 0,4 0,3 0,7 0,6
abzüglich Zahlungsmittel 92,0 83,8 69,5 71,6 45,4
Nettoverschuldung - 17,9 43,9 92,1 44,1 74,5

Investitionsanalyse

Die Investitionsschwerpunkte werden aus der Konzernstrategie abgeleitet und stehen im Einklang mit den geplanten Wachstumszielen und der Vermögensstruktur des Konzerns. Um dies sicherzustellen, prüft das zentrale Investitionscontrolling die Einzelinvestitionen systematisch anhand von erfolgs- und finanzwirtschaftlichen Kennzahlen auf ihre Zukunftsfähigkeit bzw. ihren Wortbeitrag und nimmt eine dezidierte Chancen- sowie Risiko-Betrachtung vor.

Investitionen erfolgten 2016 unter anderem in die technische Ausstattung und Kapazitätserweiterung im Fertigungsbereich sowie für den Erwerb des Grundstücks und den Neubau eines Technologie-Campus am US-Standort Rochester Hills, Michigan. Zur Unterstützung des künftigen Wachstums wurden außerdem Mittel in den weiteren Ausbau der Vertriebsstrukturen und optimierte interne Abläufe investiert. Insgesamt wandte der Konzern 27,5 Mio Euro (i.Vj. 24,7 Mio Euro) für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen auf. Die Investitionsschwerpunkte lagen in allen drei Segmenten auf technischen Anlagen für Kundenprojekte sowie zur Effizienz- und Kapazitätssteigerung. Beispielsweise erfolgten auch Investitionen in den technologischen Ausbau und die kapazitive Erweiterung der Fertigungsinfrastruktur für optische und mikrooptische Präzisionskomponenten an verschiedenen Standorten des Segmentes Optics & Life Science. Auch der Maschinenpark im Segment Defense & Civil Systems wurde modernisiert. T27

Mit 24,5 Mio Euro floss erneut der größte Teil der Investitionen in die Sachanlagen (i.Vj. 20,4 Mio Euro).

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte blieben mit 3,0 Mio Euro unter dem Niveau des Vorjahres (i.Vj. 4,3 Mio Euro). Die Investitionen erfolgten im Rahmen des JOE-Projekts sowie weiterer Konzernprojekte. Es wurden keine Entwicklungsleistungen aktiviert (i.Vj. 0,4 Mio Euro).

Die planmäßigen Abschreibungen lagen mit 27,6 Mio Euro (i.Vj. 28,8 Mio Euro) leicht unter dem Vorjahreswert. Diesen standen Wertminderungen und Wertaufholungen von insgesamt minus 0,9 Mio Euro (i.Vj. 1,2 Mio Euro) gegenüber.

Die Abschreibungen auf Sachanlagen lagen unverändert bei 21,0 Mio Euro (i.Vj. 21,0 Mio Euro) und waren damit geringer als die Sachanlageinvestitionen.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte beliefen sich auf 6,5 Mio Euro (i.Vj. 7,4 Mio Euro) und beinhalteten wie im Vorjahr in erster Linie Abschreibungen von Patenten, Warenzeichen und Software sowie von aktivierten Entwicklungsleistungen und Kundenstämmen. Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte im Rahmen der durchgeführten Werthaltigkeitsprüfung wurden nur in unwesentlichem Umfang erfasst (i.Vj. 0,3 Mio Euro). T28

T27 Investitionen und Abschreibungen (in Mio EUR)

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2016 2015 Veränderung

in %
Investitionen 27,5 24,7 11,4
Immaterielle Vermögenswerte 3,0 4,3 - 30,4
Sachanlagen 24,5 20,4 20,2
Abschreibungen / Wertminderungen und -aufholungen 28,5 27,6 3,2
Immaterielle Vermögenswerte 6,5 7,8 - 15,9
Sachanlagen 21,8 21,2 3,0
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 0,1 - 1,4 106,8

T28 Investitionen nach Segmenten - Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (in Mio EUR)

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2016 2015 Veränderung

in %
Konzern 27,5 24,7 11,4
Optics & Life Science 6,0 8,3 - 28,2
Mobility 13,8 6,3 121,6
Defense & Civil Systems 4,1 4,9 - 16,0
Sonstige 3,5 5,2 - 32,1

Im Geschäftsjahr 2016 wurden keine als Finanzinvestition gehaltene Immobilien veräußert (i.Vj. 8,2 Mio. Euro).

Liquiditätsanalyse

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit überstieg im Berichtsjahr mit 100,1 Mio Euro signifikant den Wert des Vorjahres (i.Vj. 85,1 Mio Euro) und war zugleich der beste operative Cashflow, der in den letzten Jahren generiert wurde. Ein höheres Ergebnis vor Steuern, aber auch die positive Veränderung des Working Capital, insbesondere durch den Abbau der Vorräte, sowie unter anderem die Veränderung der Rückstellungen und der sonstigen Vermögenswerte und Schulden beeinflussten den Cashflow positiv. Die Veränderungen der Rückstellungen sind im Anhang unter Punkt "Sonstige Rückstellungen" auf Seite 163 dargestellt. T29

T29 Cashflow (in Mio EUR)

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2016 2015 2014 2013 2012
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 100,1 85,1 46,3 60,6 66,6
Cashflow aus Investitionstätigkeit - 71,3 - 7,2 - 37,6 - 16,4 - 33,8
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - 20,7 - 66,5 - 13,8 -19,1 - 36,1
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 8,0 11,4 - 5,0 25,1 - 3,4
Nicht zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 0,1 2,9 2,9 1,1 - 0,1
Veränderung des Finanzmittelfonds 8,1 14,3 - 2,1 26,2 - 3,5
Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres 92,0 83,8 69,5 71,6 45,5

Negativ beeinflusst wurde der Cashflow aus Investitionstätigkeit insbesondere durch die Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen in Höhe von 49,7 Mio Euro (i.Vj. 0), die aus kurzfristigen Geldanlagen resultierten, sowie höhere Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (siehe Tabelle ab Seite 148). Einen positiven Effekt hatten dagegen die Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen und aus nicht operativen Beteiligungserträgen (Dividendenzahlung) sowie die erhaltenen Zinsen. 2016 betrug der Mittelabfluss für Investitionstätigkeit 71,3 Mio Euro und lag damit deutlich über dem Vorjahresniveau (i.Vj. 7,2 Mio Euro).

Der Free Cashflow ergibt sich aus dem Cashflow aus laufen der Geschäftstätigkeit vor Zinsen und Steuern in Höhe von 109,2 Mio Euro (i.Vj. 91,7 Mio Euro) abzüglich der Ausgaben für operative Investitionstätigkeit in Höhe von 28,8 Mio Euro (i.Vj. 19,9 Mio Euro). Im Berichtszeitraum verbesserte sich der Free Cashflow demzufolge spürbar auf 80,4 Mio Euro (i.Vj. 71,8 Mio Euro). Wie auch beim operativen Cashflow wurde damit der beste Free Cashflow der letzten Jahre erwirtschaftet. G14

G14 Free Cashflow (in Mio EUR)

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2016 minus 20,7 Mio Euro (i.Vj. minus 66,5 Mio Euro) und wurde unter anderem beeinflusst durch die Zahlung einer höheren Dividende von 12,6 Mio Euro und die Rückzahlung einer Tranche der Schuldscheindarlehen in Höhe von 11,0 Mio Euro. Im Vorjahr war er maßgeblich geprägt durch die Begebung und Tilgung von Anleihen und Krediten sowie die Veränderungen der Konzernfinanzierung, vor allem aufgrund der Auszahlung an den letzten stillen Immobilien-Investor.

Vermögenslage

Im Vergleich zum Jahresende 2015 erhöhte sich die Bilanzsumme des Jenoptik-Konzerns zum 31. Dezember 2016 auf 813,1 Mio Euro (31.12.2015: 769,2 Mio Euro). Der Anstieg um 43,9 Mio Euro ist unter anderem zurückzuführen auf die Zunahme der kurzfristigen Finanzanlagen und der Zahlungsmittel auf der Aktivseite sowie auf die Erhöhung der anderen Rücklagen und der langfristigen Finanzverbindlichkeiten auf der Passivseite. Dagegen war insbesondere bei den immateriellen Vermögenswerten und den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ein Rückgang zu verzeichnen.

Die langfristigen Vermögenswerte sanken insgesamt um 10,9 Mio Euro auf 371,9 Mio Euro, vor allem infolge des Rückgangs der immateriellen Vermögenswerte. Dies resultierte insbesondere aus einer Verringerung des Postens Patente, Markenzeichen und Software auf 13,6 Mio Euro (31.12.2015: 19,4 Mio Euro), vor allem durch planmäßige Abschreibungen. Darüber hinaus sank der Geschäfts- und Firmenwert auf 94,3 Mio Euro (31.12.2015: 100,0 Mio Euro) aufgrund von Währungseffekten. Zudem reduzierten sich die Finanzanlagen unter anderem aufgrund von Zahlungseingängen und vorgenommenen Wertminderungen.

Der größte in den immateriellen Vermögenswerten enthaltene Posten war mit 94,3 Mio Euro wie auch in den vergangenen Jahren die Geschäfts- oder Firmenwerte (31.12.2015: 100,0 Mio Euro). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr resultiert ausschließlich aus der stichtagsbedingten Umrechnung der Fremdwährungsbeträge.

Die Sachanlagen erhöhten sich leicht auf 157,9 Mio Euro (31.12.2015: 155,7 Mio Euro). Insbesondere der Erwerb des Grundstücks und der Bau des Technologie-Campus am US-Standort Rochester Hills, Michigan, trugen zu diesem Anstieg bei.

Bei den übrigen Positionen der langfristigen Vermögenwerte gab es nur geringere Veränderungen. T30

Zum Ende des 4. Quartals 2016 gelang es, infolge der hohen Umsätze die Vorräte auf 159,3 Mio Euro (31.12.2015: 167,1 Mio Euro) zu senken. Gleichzeitig stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten leicht von 120,0 Mio Euro auf 124,6 Mio Euro. Da Anlagen mit kurzer Laufzeit getätigt wurden, erhöhten sich die kurzfristigen Finanzanlagen von 0,4 Mio Euro auf 50,5 Mio Euro. Der deutlich verbesserte operative Cashflow führte zu einem Anstieg der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente auf 92,0 Mio Euro (31.12.2015: 83,8 Mio Euro). In Summe legten die kurzfristigen Vermögenswerte um 54,8 Mio Euro auf 441,2 Mio Euro (31.12.2015: 386,3 Mio Euro) zu.

T30 Zusammensetzung der langfristigen Vermögenswerte (in Mio EUR und in Prozent vom Gesamtwert an langfristigen Vermögenswerten)

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2016 2015 Veränderung

in %
Immaterielles Vermögen 111,4 29,9 % 122,7 32,1 % - 9,3
Sachanlagen inkl. als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 162,3 43,6% 160,2 41,8 % 1,3
Finanzanlagen 19,0 5,1 % 21,7 5,7 % - 12,5
Übrige langfristige Vermögenswerte 5,0 1,3% 4,5 1,2 % 9,0
Latente Steuern 74,2 20,0% 73,6 19,2 % 0,8
Gesamt 371,9 100,0% 382,8 100,0 % - 2,9

T31 Bestandteile des Working Capitals (in Mio EUR)

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2016 2015 Veränderung

in %
Vorräte 159,3 167,1 - 4,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte sowie aus Fertigungsaufträgen 129,0 121,4 6,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten sowie aus Fertigungsaufträgen 49,0 47,8 2,5
Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen 29,5 25,2 17,1
Gesamt 209,9 215,5 - 2,6

Durch ein verbessertes Bestands- und Forderungsmanagement reduzierte sich das Working Capital trotz des Umsatzwachstums im abgelaufenen Jahr und betrug Ende Dezember 209,9 Mio Euro (31.12.2015: 215,5 Mio Euro). Dies war vor allem auf den Abbau der Vorräte sowie auf höhere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Fertigungsaufträgen zurückzuführen. Die Working-Capital-Quote, das Verhältnis von Working Capital zu Umsatz, verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 30,7 Prozent (31.12.2015: 32,2 Prozent). T31

Das Ende Dezember 2016 ausgewiesene Ergebnis nach Steuern, gemindert um die ausgezahlte Dividende, um Währungseinflüsse aus der Umrechnung konsolidierter Abschlüsse sowie Effekte aus der Bewertung von Cashflow Hedges, führte zu einem Anstieg des Eigenkapitals inklusive der nicht beherrschenden Anteile um 41,2 Mio Euro auf 476,4 Mio Euro (31.12.2015: 435,1 Mio Euro). Trotz des Anstiegs der Bilanzsumme verbesserte sich die Eigenkapitalquote, das Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme, auf 58,6 Prozent (31.12.2015: 56,6 Prozent). G15

Ende 2016 stiegen die langfristigen Schulden auf 175,4 Mio Euro (31.12.2015: 169,5 Mio Euro). Der Zuwachs um 5,8 Mio Euro ist vor allem auf höhere langfristige Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen, die auf 120,5 Mio Euro (31.12.2015: 113,2 Mio Euro) zulegten. Unter anderem wurde für die Immobilien- und Grundstücksfinanzierung in Rochester Hills ein Darlehen aufgenommen. Wesentlicher Bestandteil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten sind die Schuldscheindarlehen mit einem Gesamtvolumen von 114 Mio Euro. Die Pensionsverpflichtungen stiegen auf 37,6 Mio Euro (31.12.2015: 36,1 Mio Euro). Laufzeitbedingte Umbuchungen in kurzfristige Verbindlichkeiten minderten die anderen langfristigen Verbindlichkeiten.

G15 Eigenkapitalquote (in Prozent)

T32 Finanzverbindlichkeiten nach Fälligkeiten (in Mio EUR)

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bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre 31.12.2016
2016 2015 2016 2015 2016 2015 2016 2015
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Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4,1 14,8 44,8 44,8 75,6 68,4 124,5 128,0
Verbindlichkeiten aus Finance Lease 0,0 0,0 0,0 0,1 0,0 0,0 0,1 0,1
Gesamt 4,1 14,8 44,9 44,9 75,6 68,4 124,6 128,1

T33 Bestandteile verzinslicher Verbindlichkeiten (in Mio EUR)

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2016 2015 Veränderung

in %
Kurzfristig 4,1 14,8 - 72,2
Kreditverbindlichkeiten 4,1 14,8 - 72,4
Langfristig 120,5 113,3 6,4
Kreditverbindlichkeiten 120,4 113,2 6,4
Finance-Lease-Verbindlichkeiten 0,0 0,1 - 35,3

Die kurzfristigen Schulden sanken auf 161,3 Mio Euro (31.12.2015: 164,5 Mio Euro). Dies ist insbesondere auf den Rückgang der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten infolge der planmäßigen Tilgung einer nicht erneuerten Tranche der Schuldscheindarlehen von 11,0 Mio Euro zurückzuführen. Vor allem durch höhere Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen stiegen die sonstigen kurzfristigen nicht-finanziellen Verbindlichkeiten auf 53,6 Mio Euro (31.12.2015: 45,1 Mio Euro). Zum Jahresende 2016 enthielt der Bilanzposten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 48,4 Mio Euro (31.12.2015: 48,4 Mio Euro) neben Verpflichtungen gegenüber Dritten in geringfügigem Umfang auch Verpflichtungen gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen. Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen stiegen auf 46,2 Mio Euro (31.12.2015: 42,7 Mio Euro), unter anderem infolge höherer Personalrückstellungen. T32 T33

Nicht bilanzierte Werte und Verpflichtungen

Der Wert der Marke Jenoptik zählt zu den wesentlichen nicht bilanzierten Werten. Um das Markenimage weiter zu stärken, wurde in den vergangenen Jahren konsequent eine Markenpositionierung erarbeitet, auf deren Basis Jenoptik eine weltweit einheitliche Markenkommunikation startete. Im Zuge der Internationalisierung gelingt es uns zunehmend, die Marke Jenoptik auch in unseren Wachstumsmärkten zu verankern.

Nicht aktivierte steuerliche Verlustvorträge. Steuerliche Verlustvorträge resultieren aus Verlusten der Vergangenheit, die bisher nicht mit steuerlichen Gewinnen verrechnet werden konnten. Sie stellen potenzielle Liquiditätsvorteile in der Zukunft dar, da durch deren Verrechnung mit steuerlichen Gewinnen tatsächliche Steuerzahlungen verringert werden können.

Für die verbleibenden Verlustvorträge werden für körperschaftsteuerliche Zwecke in Höhe von 172,7 Mio Euro (i.Vj. 209,9 Mio Euro) und für gewerbesteuerliche Zwecke in Höhe von 330,9 Mio Euro (i.Vj. 369,6 Mio Euro) keine aktiven latenten Steuern bilanziert, da diese voraussichtlich nicht in einem festgelegten Planungshorizont verbraucht werden. Gleichermaßen wurden für abzugsfähige zeitliche Bilanzunterschiede in Höhe von 9,4 Mio Euro (i.Vj. 14,4 Mio Euro) keine aktiven latenten Steuern angesetzt.

Jenoptik nutzt keine außerbilanziellen Finanzierungsinstrumente für die Finanz- und Vermögenslage, wie zum Beispiel Forderungsverkäufe oder Asset-Backed-Securities. Bezüglich des operativen Leasings verweisen wir auf den Konzernanhang ab Seite 153.

Informationen zu den Eventualforderungen und -verbindlichkeiten befinden sich im Konzernanhang ab Seite 178.

Klauseln in Verträgen der JENOPTIK AG, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen für Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von rund 125,7 Mio. Euro (i.Vj. 138,6 Mio Euro). Weitere Angaben dazu sind im Corporate-Governance-Bericht ab Seite 48 sowie bei den Übernahmerechtlichen Angaben ab Seite 44 zu finden.

Gesamtaussage des Vorstands zur Entwicklung des Geschäftsverlaufs

Im Geschäftsjahr 2016 konnte Jenoptik den erfolgreichen Wachstumskurs weiter fortsetzen. Der Konzernumsatz legte zu, zum Anstieg trugen alle drei Segmente bei. Dank der fortgeführten Internationalisierung, eines profitableren Umsatzmixes, der konsequenten Umsetzung der Effizienzprogramme, aber auch durch die strategische Neuausrichtung gelang es uns, das EBIT überdurchschnittlich auf einen neuen Rekordwert zu steigern.

Einen signifikanten Anstieg erreichten wir auch beim Auftragseingang und den Auftragsbeständen sowie bei den Kontrakten. Wir konnten mehrere internationale Großaufträge gewinnen. Damit haben wir eine sehr gute Grundlage für das weitere profitable Wachstum des Konzerns geschaffen.

Durch starke Cashflows waren wir in der Lage, unser operatives Geschäft sowie Investitionen zu finanzieren. Zudem konnten wir die Nettoverschuldung komplett zurückführen. Die Eigenkapitalquote haben wir erneut gesteigert. Unsere Bilanzsumme sowie weitere Finanz- und Bilanzkennzahlen konnten wir verbessern. Diese entsprechen dem Geschäftsmodell und der Entwicklung unseres Unternehmens.

Der Vorstand schätzt daher ein, dass sich das Geschäft insgesamt sehr gut entwickelt hat.

Segmentbericht

Das Angebotsspektrum sowie die Wettbewerbspositionen der Segmente werden im Kapitel Geschäftsmodell und Märkte ab Seite 56 näher erläutert.

Informationen zu den jeweiligen Märkten finden Sie im Branchenbericht ab Seite 69 und zur zukünftigen Entwicklung im Prognosebericht ab Seite 111.

Segment Optics & Life Science

Im Geschäftsjahr 2016 baute der Jenoptik-Konzern im Segment Optics & Life Science seine Position als einer der führenden Anbieter von photonischen Systemlösungen aus. Die Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen Marktführern als Entwicklungs- und Produktionspartner konnte intensiviert und weitere Schlüsselkunden gewonnen werden. Das Segment erhöhte zudem die Wortschöpfung im Lithographie-Bereich und verzeichnete erneut wesentliche Fortschritte bei integrierten Lösungen für die Halbleiterfertigung. Die Märkte Medizintechnik & Life Science sowie Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) standen im abgelaufenen Geschäftsjahr ebenfalls im Fokus. Durch eine verbesserte Marktbearbeitung und den Produktionsstart von neuen optischen Produkten wurde die Internationalisierung in den strategisch relevanten Wachstumsregionen Amerika sowie Asien / Pazifik 2016 erfolgreich fortgeführt. T34

Der Umsatz des Segmentes Optics & Life Science stieg im Geschäftsjahr 2016 um 3,7 Prozent bzw. 7,9 Mio Euro auf 221,5 Mio Euro (i.Vj. 213,7 Mio Euro). Dabei profitierte das Segment insbesondere von einer guten Nachfrage nach Lösungen für den ICT-Markt, die Halbleiterausrüstungsindustrie sowie der Medizintechnik. Insgesamt wurden 2016 rund 79 Prozent des Segmentumsatzes im Ausland erzielt (i.Vj. 76 Prozent). Die Region Europa stellt hierbei unverändert den größten Anteil, gefolgt von Amerika sowie Asien / Pazifik.

Das Segment erzielte ein EBIT von 33,4 Mio Euro. Demnach fiel das Betriebsergebnis im Vergleich zum Vorjahr 69,4 Prozent höher aus (i.Vj. 19,7 Mio Euro). Hier wirkten sich vor allem ein besserer Produktmix sowie ein einmaliger Sonderertrag von rund 2,9 Mio Euro aus einem positiven Schiedsgerichtsurteil im 3. Quartal aus. Die EBIT-Marge stieg signifikant auf 15,1 Prozent (i.Vj. 9,2 Prozent).

Der Auftragseingang übertraf mit 236,6 Mio Euro das hohe Vorjahresniveau (i.Vj. 206,7 Mio Euro) um 14,5 Prozent. Der gute Auftragseingang, insbesondere in den Bereichen Mikrooptik und Healthcare, war im abgelaufenen Berichtsjahr eine wichtige Voraussetzung für den guten Geschäftsverlauf im Segment. Da der Auftragseingang stärker als der Umsatz stieg, verbesserte sich auch die Book-to-Bill-Rate auf 1,07 (i.Vj. 0,97).

T34 Segment Optics & Life Science auf einen Blick (in Mio EUR)

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2016 2015 Veränderung

in %
Umsatz 221,5 213,7 3,7
EBITDA 41,7 28,3 47,3
EBITDA-Marge in % 18,8 13,3
EBIT 33,4 19,7 69,4
EBIT-Marge in % 15,1 9,2
Free Cashflow 34,6 26,9 28,6
Auftragseingang 236,6 206,7 14,5
Auftragsbestand 80,7 73,7 9,5
Kontrakte 14,5 5,5 162,4
Mitarbeiter 1.123 1.144 - 1,8

Der Auftragsbestand des Segmentes erhöhte sich zum Jahresende um 7,0 Mio Euro auf 80,7 Mio Euro (31.12.2015: 73,7 Mio Euro). Darüber hinaus verfügte das Segment über zusätzliche Kontrakte in Höhe von 14,5 Mio Euro (31.12.2015: 5,5 Mio Euro).

Mit einem Free Cashflow von 34,6 Mio Euro (vor Zinsen und Ertragsteuern) konnte das Segment das gute Vorjahresniveau deutlich übertreffen (i.Vj. 26,9 Mio Euro). Dies war hauptsächlich auf die positive Ergebnisentwicklung sowie auf den beim EBIT beschriebenen Sonderertrag zurückzuführen. Das Working Capital des Segmentes lag mit 56,6 Mio Euro nur leicht über dem Vorjahresniveau (i.Vj. 56,2 Mio Euro).

Das Segment Optics & Life Science beschäftigte zum 31. Dezember 2016 insgesamt 1.123 Mitarbeiter und damit 21 Personen weniger als im Vorjahr. Ende 2016 standen 35 junge Menschen in einem Ausbildungsverhältnis.

Die F+E-Kosten lagen 2016 bei 14,3 Mio Euro (i.Vj. 15,0 Mio Euro). Einschließlich der Entwicklungsleistungen im Kundenauftrag belief sich die F + E-Leistung des Segmentes auf 21,9 Mio Euro und lag damit leicht über dem Vorjahr (i.Vj. 21,0 Mio Euro). Der Anteil der Gesamtaufwendungen am Segmentumsatz betrug 2016 9,9 Prozent (i.Vj. 9,8 Prozent).

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte des Segmentes lagen bei 6,0 Mio Euro (i.Vj. 8,3 Mio Euro). Ihnen standen Abschreibungen in Höhe von 8,2 Mio Euro gegenüber (i.Vj. 8,3 Mio Euro). Investitionsschwerpunkte im Geschäftsjahr 2016 betrafen den technologischen Ausbau und die Erweiterung der Fertigungskapazitäten für optische und mikrooptische Präzisionskomponenten an den Standorten Jupiter (Florida, USA), Huntsville (Alabama, USA) sowie Jena und Dresden in Deutschland.

Produktion und Organisation. Anfang 2016 wurde die neue Spartenorganisation und damit verbunden die veränderte Segmentstruktur realisiert. Im Segment Optics & Life Science wurden die ehemaligen Bereiche Laser und Optoelektronische Systeme zu einer neuen Sparte Healthcare & Industry zusammengeführt. Neben der Kompetenz im Bereich digitaler Bildverarbeitung für neue Analyse- und Diagnostikverfahren konzentrieren sich hier die Aktivitäten insbesondere auch auf Produkte und Dienstleistungen für die Ophthalmologie und Dermatologie. Die in der bisherigen Sparte Optische Systeme verbleibenden Bereiche richten ihr Kerngeschäft mit Mikro- und Hochleistungsoptiken auf die Märkte der Halbleiterausrüstung sowie Informations- und Kommunikationstechnik aus.

2016 wurde die Restrukturierung des Laserbereichs am Firmensitz in Jena abgeschlossen. Mit dieser Maßnahme hatte der Konzern auf den intensiven Wettbewerb und den steigenden Preisdruck im Lasermarkt reagiert. Im Berichtsjahr wurde ein Programm zur Zukunftssicherung durchgeführt, mit dem im Einklang mit der Wachstumsstrategie des Bereichs das Produktportfolio geschärft und Kosten reduziert wurden.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr wurden unter anderem auch im Bereich Laser die Go-Lean-Aktivitäten fortgeführt, um interne Prozesse zu optimieren bzw. zu harmonisieren und dadurch die Produktivität nachhaltig zu steigern. Bei Produkten mit größeren Absatzmengen wurde erfolgreich auf eine getaktete Linienfertigung umgestellt. Durch verschiedene Maßnahmen konnten nennenswerte Einsparungen bei den Montage- und Fertigungszeiten erreicht werden, was sich wiederum positiv in den Kosten niederschlug.

Asien / Pazifik ist neben Amerika wichtigster Zielmarkt für die Internationalisierung und das weitere Wachstum von Jenoptik. Deshalb hat das Segment in der Region Asien / Pazifik im abgeschlossenen Berichtsjahr unter anderem die Vertriebsinfrastruktur weiter optimiert. Im Fokus der Aktivitäten stand die strategische Entwicklung im Bereich der Medizintechnik. Der asiatische Markt für Medizintechnik & Life Science soll im laufenden Jahr weiter analysiert und neue Leitkunden gewonnen werden.

Segment Mobility

Die Stellung in den relevanten Märkten wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau sowie der Verkehrstechnik konnte 2016 aufgrund eines verbesserten Leistungsangebots gestärkt werden. Der Konzern positioniert sich vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen in Richtung Industrie 4.0 sowie der Megatrends wie Digitalisierung und Mobilität sehr nah an den individuellen Erfordernissen der Kunden nach flexiblen innovativen Konzepten. Auch ist dem Segment im Geschäftsjahr 2016 mit dem Angebot an neuartigen technologischen Lösungen für die Mautkontrolle der Einzug in ein weiteres Geschäftsfeld gelungen.

Der Umsatz des Segmentes Mobility stieg 2016 um 1,3 Prozent auf 247,7 Mio Euro (i.Vj. 244,6 Mio Euro). Die Nachfrage aus der Automobilindustrie, der wichtigsten Abnehmerbranche der industriellen Messtechnik, entwickelte sich trotz der Schwäche in Europa sowie der anhaltenden Auswirkungen des Abgasskandals im Geschäftsjahr positiv. Die Auflösung des Investitionsstaus in der NAFTA-Region insbesondere im 1. Halbjahr 2016 wirkte hier unterstützend. Hingegen führte die Investitionszurückhaltung der Erdöl exportierenden Länder im Bereich Traffic Solutions erwartungsgemäß zu einer schwächeren Umsatzentwicklung in der Region Mittlerer Osten und Afrika. Mit rund 74 Prozent erzielte das Segment den Großteil seiner Umsätze im Ausland (i.Vj. rund 78 Prozent). T35

Das Segment-EBIT lag mit 24,4 Mio Euro unter dem Niveau des Vorjahres (i.Vj. 27,0 Mio Euro). Die EBIT-Marge fiel aufgrund der verhaltenen Umsatzentwicklung, dem veränderten Umsatzmix und der Entwicklungsleistungen für neue Großprojekte in der Verkehrssicherheit unter das Vorjahresniveau. Das EBITDA verringerte sich nahezu gleichlaufend um 9,4 Prozent auf 32,3 Mio Euro (i.Vj. 35,7 Mio Euro).

Der Auftragseingang des Segmentes stieg 2016 um 5,5 Prozent auf 267,4 Mio Euro (i.Vj. 253,5 Mio Euro). Der Zuwachs ist überwiegend auf den Bereich Automotive zurückzuführen, während die im Geschäftsjahr 2016 gewonnenen Großprojekte in der Verkehrstechnik zu einer signifikanten Erhöhung der Kontrakte geführt haben. So konnte der Konzern zum Beispiel langfristige Projekte für mehr Verkehrssicherheit jeweils im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich mit der Provinz Ontario in Kanada sowie im australischen Bundesstaat Western Australia bzw. für neue Systeme zur Kontrolle der Lkw-Maut auf Bundesstraßen in Deutschland vermelden. Der Auftragseingang des Segmentes übertraf im Berichtsjahr das Umsatzniveau, sodass sich die Book-to-Bill-Rate auf 1,08 verbesserte (i.Vj. 1,04).

Der Auftragsbestand erhöhte sich zum Jahresende um 16,8 Prozent auf 108,3 Mio Euro (31.12.2015: 92,7 Mio Euro). Der Bestand an Kontrakten stieg aufgrund der genannten Projekte im Bereich Verkehrssicherheit deutlich auf 79,1 Mio Euro (31.12.2015: 11,5 Mio Euro).

T35 Segment Mobility auf einen Blick (in Mio EUR)

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2016 2015 Veränderung

in %
Umsatz 247,7 244,6 1,3
EBITDA 32,3 35,7 - 9,4
EBITDA-Marge in % 13,0 14,6
EBIT 24,4 27,0 - 9,5
EBIT-Marge in % 9,9 11,0
Free Cashflow 14,5 34,6 - 58,0
Auftragseingang 267,4 253,5 5,5
Auftragsbestand 108,3 92,7 16,8
Kontrakte 79,1 11,5 586,7
Mitarbeiter 1.229 1.207 1,8

Der Free Cashflow (vor Zinsen und Ertragsteuern) des Segmentes reduzierte sich auf 14,5 Mio Euro (i.Vj. 34,6 Mio Euro). Im Wesentlichen ist diese Entwicklung auf die Ertragslage und ein höheres Working Capital zurückzuführen. Das Working Capital im Segment stieg auf 64,7 Mio Euro (i.Vj. 58,4 Mio Euro) vor allem aufgrund höherer Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Zum 31. Dezember 2016 waren 1.229 Personen im Segment Mobility beschäftigt (31.12.2015: 1.207 Mitarbeiter). Zum Stichtag befanden sich insgesamt 25 junge Menschen in Ausbildung (31.12.2015: 32 Auszubildende).

Die F + E-Leistung des Segmentes betrug 24,5 Mio Euro (i.Vj. 24,5 Mio Euro). Darin enthalten sind Entwicklungen im Kundenauftrag in Höhe von 4,2 Mio Euro (i.Vj. 3,2 Mio Euro). Die F+E-Kosten beliefen sich auf 20,3 Mio Euro (i.Vj. 21,0 Mio Euro). Der Anteil der F + E-Leistung am Gesamtumsatz betrug 2016 im Segment Mobility 9,9 Prozent (i.Vj. 10,0 Prozent).

Die Investitionen des Segmentes in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte wurden 2016 mehr als verdoppelt und beliefen sich auf insgesamt 13,8 Mio Euro (i.Vj. 6,3 Mio Euro). Das um 121,6 Prozent gestiegene Investitionsvolumen ist unter anderem auf den Projektstand der Großaufträge in der Verkehrssicherheit zurückzuführen. Ferner investierte der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 7,7 Mio Euro in den Bau eines neuen Technologie-Campus für Messtechnik und Laseranlagen am US-Standort Rochester Hills, Michigan. Don Investitionen standen Abschreibungen und Wertminderungen in Höhe von 7,9 Mio Euro gegenüber (i.Vj. 8,5 Mio Euro).

Produktion und Organisation. Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung der Segmentstruktur seit Januar 2016 wurde der Bereich Laseranlagen mit dem Bereich Industrielle Messtechnik zusammengeführt, um Kunden aus dem Automotive-Markt zukünftig aus einer Hand zu bedienen. Im Bereich Traffic Solutions gab es keine strukturellen Veränderungen.

Das Segment Mobility hat in den letzten Jahren seine Strukturen optimiert. Don Rahmen hierfür setzten die weitere Internationalisierung in den wichtigen Absatzmärkten sowie die Geschäftsausweitung im Bereich Automotive. In Deutschland und den USA wurden die wesentlichen Produktions- und Entwicklungsstandorte weiter ausgebaut. Der Bereich Traffic Solutions arbeitete weiter an der Standardisierung des Produktportfolios und der Internationalisierung. So hat der Jenoptik-Konzern in den vergangenen Jahren seine Marktstellung in der Wachstumsregion Asien / Pazifik sowie Europa deutlich gestärkt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden die Vorbereitungen zur Umsetzung einer neuen weltweiten Vertriebsstruktur im Bereich Traffic Solutions getroffen. Im Mittelpunkt des Maßnahmenpakets stand die Einführung von regionalen Competence Centern (RCC), um in den jeweiligen lokalen Märkten künftig eine stärkere Präsenz zu zeigen, Kundenbeziehungen zu intensivieren sowie auf Markttrends schneller reagieren zu können. Die fünf RCC bilden folgende Regionen ab: Nord- und Südamerika, Westeuropa und Afrika, Zentral- und Osteuropa, den Mittleren Osten und Zentralasien sowie Asien/ Pazifik. In den seit Anfang 2017 operativ tätigen RCC werden die dezentralen Funktionsbereiche Vertrieb, Kundenservice, Auftragsabwicklung sowie Projektmanagement und regionales Produktmanagement gebündelt.

Im Januar 2017 konnte Jenoptik die Akquisition der ESSA Technology mit Sitz im englischen Plymouth vermelden. Das Unternehmen ist Spezialist für Software zur Verkehrsüberwachung, vor allem im Rahmen der polizeilichen automatischen Kennzeichenerfassung. Mit diesem Erwerb verstärkt Jenoptik nicht nur das bestehende Produktspektrum im Bereich der Verkehrstechnik, sondern setzt zudem einen weiteren wichtigen Schritt in der Entwicklung hin zum integrierten Lösungsanbieter für öffentliche Sicherheit und künftige sogenannte Smart Cities.

Segment Defense & Civil Systems

Für das Segment Defense & Civil Systems war 2016 erneut ein Jahr mit Bestmarken. Das Segment hat sich auch 2016 weiter als Partner für Systemhäuser und Kunden mit Bedarf an individuellen Lösungen etabliert und zahlreiche neue Produkte am Markt vorgestellt. Es arbeitete im abgeschlossenen Geschäftsjahr konsequent weiter am Ausbau der internationalen Vertriebs- und Servicestrukturen, insbesondere in Nordamerika und Asien, sowie am Technologie- bzw. Know-how-Transfer in Richtung der zivilen Bereiche. Das zeigt sich unter anderem an den vermeldeten Aufträgen mit internationalen Kunden aus der Verteidigungs- sowie Bahnindustrie.

Der Umsatz wuchs auf 218,3 Mio Euro und lag damit 3,2 Prozent über dem Vorjahresniveau (i.Vj. 211,4 Mio Euro). Der Anstieg ist unter anderem auf den guten Geschäftsverlauf bei den Energie- und Luftfahrtsystemen sowie auf die Abarbeitung verschiedener Großaufträge zur Ausrüstung des Raketenabwehrsystems Patriot zurückzuführen. Mit etwa 47 Prozent und damit unverändert zum Vorjahr fiel der Anteil des Auslandsumsatzes im Vergleich zu den anderen beiden Segmenten deutlich geringer aus. Ein wesentlicher Teil der Produkte wird nach wie vor an deutsche Abnehmer verkauft, deren Endkunden jedoch zum großen Teil im internationalen Absatzmarkt tätig sind. Ziel bleibt es daher auch weiterhin, den direkten Auslandsanteil künftig stärker auszubauen. T36

Das Segment-EBIT kletterte auf 19,1 Mio Euro und lag damit um 6,8 Prozent über dem Vorjahreswert (i.Vj. 17,9 Mio Euro). Die Verbesserung ist neben dem internationalen Wachstum in den Kernregionen und einer konsequent marktorientierten Geschäftsausrichtung im Segment zudem auf einen margenstärkeren Umsatzmix zurückzuführen. Die EBIT-Marge des Segmentes verbesserte sich auf 8,8 Prozent (i.Vj. 8,5 Prozent). Das EBITDA belief sich auf 23,8 Mio Euro, nach 23,1 Mio Euro im Vorjahr.

Der Auftragseingang des Segmentes lag 2016 mit 231,6 Mio Euro um 30,2 Prozent deutlich über dem Niveau des Vorjahrs (i.Vj. 177,8 Mio Euro). Im Jahresverlauf erhielt Jenoptik mehrere Großaufträge, wie unter anderem für die Ausrüstung militärischer Landfahrzeuge in Polen im Wert von rund 22 Mio Euro bzw. die Herstellung von Komponenten für das Raketenabwehrsystem Patriot im Wert von über 50 Mio Euro. Die Book-to-Bill-Rate im Segment verbesserte sich folglich sehr deutlich auf 1,06 (i.Vj. 0,84).

Der Auftragsbestand lag zum 31. Dezember 2016 mit 217,8 Mio Euro über dem Vorjahr (31.12.2015: 209,7 Mio Euro). Darüber hinaus verfügte das Segment über Kontrakte in Höhe von 67,4 Mio Euro (31.12.2015: 42,1 Mio Euro), unter anderem Verträge zur Ersatzteillieferung für das Raketenabwehrsystem Patriot von mehr als 30 Mio Euro.

Der Free Cashflow (vor Zinsen und Ertragsteuern) verbesserte sich neben dem Ergebnisanstieg vor allem aufgrund des optimierten Bestands- und Forderungsmanagements signifikant von 14,6 Mio Euro im Vorjahr auf 33,5 Mio Euro im Geschäftsjahr 2016. Das Working Capital belief sich zum 31. Dezember auf 93,5 Mio Euro, nach 106,0 Mio Euro im Vorjahr.

T36 Segment Defense & Civil Systems auf einen Blick (in Mio EUR)

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2016 2015 Veränderung

in %
Umsatz 218,3 211,4 3,2
EBITDA 23,8 23,1 2,7
EBITDA-Marge in % 10,9 10,9
EBIT 19,1 17,9 6,8
EBIT-Marge in % 8,8 8,5
Free Cashflow 33,5 14,6 130,5
Auftragseingang 231,6 177,8 30,2
Auftragsbestand 217,8 209,7 3,9
Kontrakte 67,4 42,1 60,0
Mitarbeiter 881 881 0,0

Mit insgesamt 881 Mitarbeitern ist die Zahl der zum Jahresende beschäftigten Personen im Segment Defense & Civil Systems trotz Umsatz- und Ergebnisanstieg konstant geblieben (31.12.2015: 881 Mitarbeiter). Zum Jahresende standen insgesamt 60 junge Menschen in einem Ausbildungsverhältnis (31.12.2015: 57 Auszubildende).

2016 erhöhte sich die F + E-Leistung des Segmentes auf 10,6 Mio Euro (i.Vj. 7,5 Mio Euro). Die Entwicklungen im direkten Kundenauftrag stiegen auf 3,3 Mio Euro (i.Vj. 1,8 Mio Euro). Dieser Anteil ist vorrangig auf gemeinsame Entwicklungsvorhaben mit den Systemhäusern zurückzuführen. Die F + E-Kosten des Segmentes lagen mit 7,4 Mio Euro über dem Vorjahresniveau (i.Vj. 5,6 Mio Euro).

Das Segment investierte 4,1 Mio Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (i.Vj. 4,9 Mio Euro). Damit fiel das Investitionsvolumen um 16,0 Prozent geringer aus als im Jahr zuvor. Wesentliche Projekte waren die Modernisierung des Maschinenparks an den Standorten Wedel und Altenstadt sowie die Modernisierung der genutzten Infrastruktur in Wedel. Abschreibungen und Wertminderungen in Höhe von 4,7 Mio Euro (i.Vj. 5,2 Mio Euro) standen den Investitionen gegenüber.

Kooperation, Produktion und Organisation. 2016 schloss das Segment eine Kooperationsvereinbarung mit dem kroatischen Bahntechnikhersteller Končar Electric Vehicles ab. Ziel ist es, künftig im globalen Bahnmarkt vor allem in den Bereichen Modernisierung und Überholung von Bestandsfahrzeugen sowie der Herstellung von Neufahrzeugen noch enger zusammenzuarbeiten. Jenoptik fertigt für den Bahnmarkt Generatoren und Elektromotoren sowie maßgeschneiderte Komplettsysteme, die Bordnetze, Traktionsmotoren oder Lokomotiven und Triebfahrzeuge unabhängig von externen Netzen mit Strom versorgen.

Unter dem Projektnamen "FLEXPack" entwickelte das Segment 2016 ein modulares Plattformsystem für moderne leistungsfähige Turm- und Waffenstabilisierungen. Kernkomponenten des Systems sind standardisiert und werden durch einen modularen "Baukasten" ergänzt, der zuvor mittels einer internationalen Marktanalyse definiert wurde. Das Konzept ermöglicht in Zukunft eine schnelle Reaktion auf Kundenanfragen und stärkt so die weltweite Wettbewerbsfähigkeit des Segmentes.

Für ihre überdurchschnittlichen Leistungen bei Qualität und Liefertreue erhielt das Segment zum fünften Mal den Performance Excellence Award in der Kategorie Silber vom Flugzeugbauer Boeing.

Gesamtaussage des Vorstands zur Entwicklung der Segmente

Die drei operativen Segmente des Jenoptik-Konzerns haben sich 2016 in Abhängigkeit von ihren Zielmärkten und Internationalisierungsgraden positiv entwickelt. Alle Segmente erzielten in einem global anspruchsvollen konjunkturellen Umfeld neue Umsatz-Bestmarken. Den drei Segmenten gelang es, die Chancen aus der Neuausrichtung entlang von Megatrends und Märkten konsequent zu nutzen und in neue Aufträge und Kontrakte umzusetzen. Zudem konnte der Auslandsanteil am Gesamtumsatz im Geschäftsjahr erfolgreich ausgebaut bzw. im Bereich der Verteidigung zumindest stabil gehalten werden.

Abweichende Investitionszyklen, ein divergierendes Nachfrageverhalten sowie Maßnahmen zur Effizienzsteigerung beeinflussten die Ertragsentwicklung der operativen Bereiche im Jahresverlauf. Die EBIT-Marge im Segment Optics & Life Science lag im abgeschlossenen Geschäftsjahr auch ohne Berücksichtigung des Sonderertrags im 3. Quartal bereits über dem avisierten Zielkorridor für die Konzern-Marge. Die EBIT-Marge im Segment Mobility lag am oberen Rand unserer mittelfristigen Erwartungen. Das Segment Defense & Civil Systems konnte neben dem Umsatz auch das operative Betriebsergebnis und die Marge erneut steigern.

Auch verbesserten die Segmente Optics & Life Science sowie Defense & Civil Systems ihre Fähigkeit, freie Mittel zu generieren, und leisteten so einen deutlich positiven Beitrag zu einem höheren Free Cashflow im Konzern. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr investierte Jenoptik weiter in den Ausbau der internationalen Vertriebsstrukturen, in effiziente Abläufe sowie die Entwicklung zukunftsfähiger, profitabler Produkte.

Mit diesen Maßnahmen sowie durch den erfolgreichen Eintritt in neue Geschäftsfelder und die stärkere Fokussierung auf Megatrends gelang es, unsere Position in internationalen Wachstumsmärkten zu stärken, ein breiteres Systemangebot zu etablieren und internationale Großprojekte sowie Neukunden zu gewinnen. Dies bestätigen auch die signifikant gestiegenen Auftragseingänge sowie die Kontrakte in allen drei Segmenten.

Nachhaltigkeit

Unternehmerisches Handeln ist für Jenoptik nicht ausschließlich auf die Verfolgung und Umsetzung wirtschaftlicher Ziele beschränkt, sondern auch eine Verpflichtung gegenüber der Umwelt und Gesellschaft. Corporate Social Responsibility (CSR) umfasst die nachhaltige und verantwortungsvolle Ausrichtung unserer Geschäftstätigkeit, wobei ökonomische, ökologische und soziale Rahmenbedingungen sowie die Folgen unserer wirtschaftlichen Aktivitäten beachtet werden.

Mitarbeiterbelange

Der Anspruch "Sharing Excellence" bezieht sich nicht nur auf die technologische Dimension, sondern auch auf unsere Mitarbeiter. Durch die Begleitung, Forderung und Förderung der Mitarbeiter auf ihren Spezialgebieten sichern wir unsere Produkt- und Prozessqualität, unser Innovationspotenzial und damit auch die Fähigkeit zur langfristigen Wertschöpfung.

Das Know-how und die Erfahrung unserer Mitarbeiter, ihre Leistungsbereitschaft und Bindung an das Unternehmen - darin sehen wir wichtige Werte. Um die Kommunikation mit den Mitarbeitern zu verstärken, werden strukturierte Mitarbeitergespräche geführt. Dass die Mitarbeiter Jenoptik auch als Arbeitgeber schätzen, zeigt sich unter anderem in der niedrigen Fluktuationsrate von 4,2 Prozent (i.Vj. 3,6 Prozent).

Personal-Rekrutierung

Der Personalbedarf der Jenoptik ist an der internationalen Wachstumsstrategie des Konzerns ausgerichtet. Hierdurch ergibt sich insbesondere in Asien und den USA ein erhöhter Bedarf. Zielgruppen der Rekrutierung und damit auch des Personalmarketings sind vor allem Spezialisten und Facharbeiter aus den Bereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Experten mit betriebswirtschaftlichem und juristischem Hintergrund.

Nachwuchsförderung

Schüler, Studenten und Absolventen mit hohem Potenzial gezielt zu fördern - das gehört zur Fachkräftestrategie des Konzerns, um eine frühzeitige Bindung an das Unternehmen zu gewährleisten und damit die Rekrutierung zu erleichtern. Insgesamt unterstützte Jenoptik 2016 sieben verschiedene Projekte zur Berufswahlvorbereitung an neun Schulen. Konzernweit haben 46 Schüler ein Praktikum absolviert. Um sich als potenzieller Arbeitgeber zu positionieren und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, kooperiert Jenoptik mit ausgewählten Hochschulen weltweit und unterstützt ausgewählte Studenten in Form von Stipendien, Abschlussarbeiten und Praktika. Zudem kooperiert Jenoptik mit der Abbe School of Photonics und ist in diversen branchenspezifischen Organisationen zur Förderung der Aus- und Weiterbildung aktiv. Als Pilotpartner kooperiert Jenoptik beispielsweise mit der TU Ilmenau im Projekt BASICplus - einer offenen Studienplattform für die berufsbegleitende Aus- und Weiterbildung in Ingenieurfächern. Die Qualifizierungsmöglichkeiten für die MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) werden damit signifikant ergänzt und das Angebot von individuellen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter erweitert.

Das Jenoptik Junior Leadership Programm (J2 LP) dient der gezielten Entwicklung und Förderung von Potenzialträgern im Konzern. Neben der Vorbereitung auf den weiteren Karriereweg werden eine einheitliche Führungskultur entwickelt sowie die segmentübergreifende Vernetzung der Teilnehmer gefördert. 2016 hat die zehnte Generation das Programm erfolgreich beendet. Im Führungskräfteprogramm der Jenoptik werden Schwerpunkte wie Leadership und Change Management für etablierte Führungskräfte geschult, um ein einheitliches Führungsverständnis sowie den Einsatz einheitlicher Management-Tools im Konzern sicherzustellen. Dieses Programm wurde auch im abgelaufenen Berichtsjahr erfolgreich fortgesetzt.

Gesundheitsschutz und Familienfreundlichkeit

Gesundheitsschutz und Sicherheit sind fest im Betriebsprozess der Jenoptik verankert. Quartalsweise finden in allen Jenoptik-Gesellschaften Sitzungen der Arbeitsschutzausschüsse statt. Alle Mitarbeiter werden zudem mindestens ein Mal jährlich in Themen des Arbeits- und Umweltschutzes unterwiesen. An allen deutschen Standorten haben rund zehn Prozent der Beschäftigten eine Ausbildung als Ersthelfer. Die Zahl der Arbeitsunfälle konnte 2016 auf eine Quote von 10,86 je 1.000 Mitarbeiter reduziert werden. Damit liegt Jenoptik im Vergleich zu den Mitgliedern der Berufsgenossenschaft ETEM erheblich unter dem Durchschnitt von 15,8. Im Interesse der Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter bietet der Konzern regelmäßig betriebsärztliche Untersuchungen an und führte 2016 einen Gesundheitstag für die Mitarbeiter aller Segmente in Jena durch.

Mit Gleitzeit, Teilzeit und flexiblen Elternzeitphasen ermöglicht Jenoptik ihren Mitarbeitern, die individuelle Balance zwischen Familien- und Berufsleben selbst zu bestimmen. 2016 haben 167 Mitarbeiter Elternzeit in Anspruch genommen - 58,7 Prozent davon Männer. 6,8 Prozent der Mitarbeiter hatten 2016 Teilzeitverträge. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist die Möglichkeit einer Kinderbetreuung. Jenoptik investiert seit mehreren Jahren in Kindertagesstätten an den Standorten Jena, Wedel und Monheim sowie in Modelle von flexibler Kinderbetreuung. Dadurch steht unseren Mitarbeitern ein festes Platzkontingent in den Kitas zur Verfügung.

Umweltbelange

Umweltmanagement

Umweltmanagement ist fester Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns und wir verpflichten uns, aber auch unsere Lieferanten und Vertragspartner, zur Einhaltung der geltenden Vorschriften zum Schutz der Umwelt. Verschiedene Jenoptik-Gesellschaften sind nach dem Umweltmanagement-System ISO 14001 zertifiziert, eine Jenoptik-Gesellschaft erhielt das Zertifikat für das Energiemanagement-System ISO 5000.

Die gesetzlichen Natur- und Umweltschutzvorgaben setzte Jenoptik bei Neubauten, Erweiterungen und Modernisierungen der Produktion weiter um. Bei der Ausstattung der Produktion wurden beispielsweise neueste Technologien für Ressourcen schonende und Umwelt schützende Verfahren implementiert. Auf Basis der Energieausweise der vergangenen Jahre wurde die Kosten-Nutzen-Analyse für alle Gebäude in Deutschland auch 2016 fortgeführt. Darauf aufbauend verankert die Mittelfristplanung bis 2019 konkrete Maßnahmen, um die Energieeffizienz zu steigern. 2016 wurde beispielsweise die Dachsanierung bei Gebäuden in Jena-Göschwitz durchgeführt und die Sonnenschutzanlage im Technologiezentrum erneuert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde zudem bei allen baulichen Aktivitäten verstärkt auf eine bessere Energieeffizienz geachtet und so eine nachhaltig höhere Ressourcenschonung erreicht. Beispielhaft sind hier der Neubau der Fertigungsstätte in Rochester Hills, Michigan, und die Teilsanierung des Gebäudes in Shanghai, China, zu nennen. Das neue Gebäude in Michigan wird mit modernster sensorgesteuerter LED-Beleuchtung in den Büros und der Produktionsumgebung sowie speziellen energiesparenden Heiz- und Klimaanlagen ausgestattet. Durch die eingesetzte Wärme-Isolation liegen die Dämmwerte über den aktuell gültigen Anforderungen. Die Gebäudesanierung bzw. der Neubau am Standort Wedel sowie die Sanierung von Gebäuden am Standort Jena konnten 2016 weitestgehend fertiggestellt werden. Darüber hinaus wurde der Maschinenpark an allen wesentlichen Standorten auch unter dem Gesichtspunkt der Energieeffizienz erneuert.

Im Bereich Umweltmanagement wurde auch 2016 eine CO2 -Bilanz für die deutschen Standorte erstellt. Damit liegen Vergleichswerte vor, die eine Einschätzung des Energieverbrauchs in Relation zum Umsatz und damit zur Entwicklung der Energieeffizienz der Produktion erlauben. Der Ressourcenverbrauch entwickelte sich im Wesentlichen untorproportional zur Geschäftsausweitung. Um die CO2 -Emissionen zu berechnen, wurde der Medienverbrauch (Strom, Fernwärme, Gas, Heizöl, Holzpellets) aller Jenoptik-Standorte in Deutschland herangezogen. Für 2016 ergaben sich CO2 -Emissionen in Höhe von 8.565 Tonnen (i.Vj. 8.039 Tonnen). Die Steigerung im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere zurückzuführen auf die Inbetriebnahme einer neuen Fertigungshalle im Segment Defense & Civil Systems in Wedel bei gleichzeitigem Weiterbetrieb einzelner Fertigungsbereiche im bisherigen Gebäude während der Umzugsphase sowie auf die Erweiterung von Reinraum-Fertigungsstätten der Sparte Optical Systems in Dresden. Trotz der Nutzung von Ökostrom durch alle Segmente am Standort Jena sowie an den Standorten Triptis und Berlin im Bereich Healthcare & Industry konnte die absolute Steigerung um rund 500 Tonnen CO2 nicht vollständig kompensiert werden. T37

T37 CO2-Verbrauch der Jenoptik-Standorte in Deutschland (in Tonnen)

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2016 2015 2014
CO2 8.565 8.039 12.220

In allen Segmenten in Deutschland werden die Abfallarten systematisch erfasst und die Mengen ermittelt. Für das Berichtsjahr 2016 reduzierte sich die Menge gefährlicher Abfälle, die über Gefahrguttransporte in Aufbereitungs- bzw. Entsorgungsanlagen vernichtet wurden, leicht auf 183 Tonnen (i.Vj. 185 Tonnen). Die Menge nicht gefährlicher Abfälle stieg hingegen auf 620 Tonnen (i.Vj. 559 Tonnen), hauptsächlich aufgrund des Umzugs am Standort Wedel.

Als Technologieunternehmen ist Jenoptik auf verschiedenste Rohstoffe angewiesen. Durch die zunehmende Ressourcenknappheit ist für den Konzern der sparsame Umgang mit den eingesetzten Stoffen aufgrund steigender Weltmarktpreise ökonomisch sinnvoll und zugleich auch ökologisch verpflichtend. Um den verantwortungsvollen Umgang mit diesen Stoffen sicherzustellen, halten wir uns an geltende Regelungen, zum Beispiel die Vorgaben der europäischen Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorization and Restriction of Chemicals) sowie der RoHS-Richtlinie (Restriction of certain Hazardous Substances) und engagieren uns in entsprechenden Gremien. T38 T39

Ressourcenmanagement

Viele innovative Produkte von Jenoptik tragen zu einem effizienten und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen bei. Als B2B-Anbieter engagieren wir uns zumeist in den Bereichen, in denen Produktionsprozesse und Produkte unserer Kunden effizienter gestaltet werden können. Die folgenden Beispiele aus unseren drei Segmenten sollen dies verdeutlichen:

Mit einem Wirkungsgrad von bis zu 70 Prozent zählen Diodenlaser zu den effizientesten verfügbaren Lichtquellen. Aufgrund ihrer hohen Flexibilität und Effizienz werden Laser zu einem immer wichtigeren Werkzeug in der Produktion. Als Anbieter von Laseranlagen für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten stellt Jenoptik ihren Kunden eine langlebige und ressourcensparende Alternative im Vergleich zu herkömmlichen Bearbeitungsverfahren zur Verfügung.

Auch die neue effiziente Leuchtengeneration für Industrieanwendungen "JENOPTIK RayLance" überzeugt nicht nur durch ihre Leistungsstärke und Langlebigkeit. Bei gleichzeitig hoher Energieeffizienz eignet sich die Leuchte hervorragend für den vielfältigen Einsatz besonders in hohen industriellen Räumen wie Lager-, Logistik- und Produktionshallen und hat eine um ca. 40 Prozent höhere Lichtausbeute im Vergleich zur Vorgängergeneration.

In modernen Fahrzeugen spielt die Versorgung mit elektrischer Energie eine immer wichtigere Rolle. Elektrische Motoren und Generatoren, Leistungselektroniken sowie komplette Aggregate besitzen sehr hohe Wirkungsgrade und verfügen über ein sehr gutes Leistungsgewicht, das heißt ein besseres Verhältnis der erzeugten elektrischen bzw. mechanischen Leistung zum Gewicht der Systeme.

Mit der stetigen Weiterentwicklung erschließen sich den optischen Technologien immer neue Einsatzmöglichkeiten - um Abläufe einfacher zu gestalten, Ressourcen zu schonen oder noch kleinere kristalline Strukturen in der Halbleiterfertigung zu erzielen. Jenoptik liefert auch optische Systeme für neue Kommunikationstechnologien im Bereich der Faserkopplung, optische Diagnoseverfahren, beispielsweise im Bereich der Endoskopie, sowie optoelektronische Systemlösungen im Bereich Life Science.

T38 Energieverbrauch der Jenoptik-Standorte in Deutschland (in Megawattstunden)

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2016 2015 2014
Strom 34.439 34.416 34.757
Gas 10.252 7.989 7.957
Holzpellets 772 1.250 1.326
Fernwärme 10.621 9.633 9.103
Heizöl 264 199 387
Energieverbrauch gesamt 56.348 53.487 53.530

T39 Wasserverbrauch der Jenoptik-Standorte in Deutschland (in Kubikmeter)

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2016 2015 2014
Wasser 54.953 57.229 57.084

Treibstoff- und CO2-Einsparung sowie Hybridisierung. Ein Ziel der Automobilindustrie ist es, den Kraftstoffverbrauch sowie den CO2- und Schadstoffausstoß zu verringern. Mit den hochpräzisen Systemen und Anlagen der Messtechnik können Formen sowie Oberflächen schnell und exakt geprüft werden. Ergebnisse sind präzisere Oberflächen von Motorenkomponenten und damit Fahrzeuge, die weniger Kraftstoff benötigen. Im Zuge der zunehmenden Verbreitung von Hybrid-Antrieben entstehen zudem immer komplexere Getriebe mit einer hohen Anzahl neuer Bauteile. Dies erfordert den verstärkten Einsatz von Messtechnik. Für die Kunden bedeutet dies längere Lebenszyklen, geringere Serviceaufwendungen und somit eine hohe Nachhaltigkeit der Produkte, für die Produzenten reduzierte Kosten im Herstellungsprozess. Aber nicht nur die Automobilindustrie erfreut sich an diesem Nutzen: Jenoptik entwickelte beispielsweise auch ein innovatives Hybrid-Stromerzeugersystem für das Flugabwehrraketensystem Patriot, mit dem die Versorgung der Patriot-Startgeräte künftig noch effizienter wird.

Verkehrsüberwachungssysteme von Jenoptik helfen, die Einhaltung der geltenden Vorschriften zu kontrollieren. Damit tragen sie dazu bei, dass der Straßenverkehr sicherer wird, die Wahrscheinlichkeit von Unfällen und Verletzungen abnimmt und die Schadstoff- sowie Lärmemissionen gesenkt werden. Jenoptik liefert erstmalig auch Systeme zur Kontrolle der Lkw-Maut auf Bundesstraßen und bietet über die digitale Kombination verschiedener Sensortechnologien eine einzigartige Lösung am Markt. Die Mautkontrollanlagen können seitlich der Bundesstraße aufgebaut werden, sodass eine Installation von Kontrollbrücken entfällt und so die Eingriffe in die Umwelt begrenzt werden.

Soziales Engagement

Jenoptik fokussiert sich bei der Nachhaltigkeitsförderung neben ökonomischen und ökologischen Aspekten auch auf soziale Themen. Junge Menschen zu fördern, in Wissenschaft und Bildung ebenso wie in sozialen Projekten - das steht im Zentrum unseres gesellschaftlichen Engagements. Der Konzern unterstützt eine Vielzahl gemeinnütziger Projekte, Organisationen und Initiativen und engagiert sich in Wissenschaft, Bildung und Kultur sowie im sozialen und karitativen Bereich, vorrangig in Deutschland, aber zunehmend auch im Ausland. G16

G16 Soziales Engagement - Beispielhafte Projekte 2016

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Soziales> Jenoptik unterstützt • Osterbenefizkonzert der Internationalen Jungen Orchesterakademie zugunsten der Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e.V.
• "Habitat for Humanity"; Jupiter (Fl)
• Spendenaktion anlässlich des Neujahrsempfangs zugunsten der sozialen Kinder- und Jugendarbeit der Kirchgemeinde Bürgel
• Sommerferiencamps für Kinder von Jenoptik-Mitarbeitern und erstmals auch für Kinder anerkannter Flüchtlingsfamilien
Wissenschaft und Bildung> Jenoptik als langjähriger Partner bei • Thüringer Nachwuchswettbewerb "Jugend forscht" (seit 1991)
• Wettbewerb "Schüler experimentieren" (seit 2012)
• Lange Nacht der Wissenschaften Jena (seit 2005)
• Workshop-Reihe "BEGEGNUNGEN Kultur Technik Wirtschaft" für Studierende der Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Kunst und Kultur> Jenoptik fördert vor allem regionale und junge Künstler mit der eigenen Ausstellungsreihe tangente • tangente "Sequences" - Susan Liebold
• tangente "Farbe Formen Räume" - Falko Bärenwald
• und gemeinsam mit Partnern die Ausstellung der deutsch-französischen Künstlerin ROTRAUT - veranstaltet von der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Jenoptik strebt dabei vor allem enge und langfristige Partnerschaften an, mit dem Ziel, nicht nur finanziell, sondern auch personell zu helfen. Diesen Ansatz verfolgt der Konzern zum Beispiel seit 1996 mit der Schirmherrschaft der Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e. V. Durch Zuwendungen, das Einwerben von Spenden bei Partnern sowie die Organisation verschiedener Veranstaltungen konnten krebskranke Kinder und deren Eltern unterstützt werden. Einen besonders wichtigen Platz nimmt dabei das Osterbenefizkonzert der Internationalen Jungen Orchesterakademie ein, dessen Erlöse dem Verein zugutekommen. In den USA helfen die Mitarbeiter am Standort Rochester Hills, Michigan, Jugendlichen aus wirtschaftlich benachteiligten Familien, sich auf ihrem Bildungs- und Karriereweg zu orientieren. Die Jenoptik-Mitarbeiter in Jupiter, Florida, setzen sich bei "Habitat for Humanity" für bezahlbaren und lebenswerten Wohnraum ein und helfen beim Wohnungsbau für bedürftige Familien.

Weitere Schwerpunkte des gesellschaftlichen Engagements der Jenoptik sind seit Jahren die Förderung von Wissenschaft und Bildung sowie Kunst und Kultur. Unser Engagement als langjähriger und zuverlässiger Partner in der Region zeigt sich vor allem bei "Jugend forscht" mit der Patenschaft für den Thüringer Landeswettbewerb. Weiterhin unterstützt der Konzern den Wettbewerb "Schüler experimentieren" seit 2012, nimmt an der Langen Nacht der Wissenschaften teil und arbeitet eng mit Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammen.

Schon seit den Unternehmensanfängen bereichert Jenoptik den Standort Jena mit Kunst- und Kulturprojekten. Einen wichtigen Platz nimmt dabei die eigene Kunstausstellungsreihe "tangente" ein. Jenoptik fördert aber auch Kunstprojekte zusammen mit anderen Partnern. Höhepunkt 2016 war anlässlich unseres 25. Firmenjubiläums die Förderung der von der Friedrich-Schiller-Universität Jena veranstalteten Ausstellung der deutsch-französischen Künstlerin ROTRAUT. Mit dem Workshop "BEGEGNUNGEN Kultur Technik Wirtschaft" bietet Jenoptik Studenten der Ernst-Abbe-Hochschule Jena ein innovatives Format kultureller Bildung.

Als Mitglied im Förderkreis "Familienfreundliches Jena e.V." unterstützt der Konzern gemeinsam mit zahlreichen Partnern Projekte des "Jenaer Bündnis für Familie" und schafft damit bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie für Chancengleichheit in der Bildung. Seit 2014 bietet Jenoptik für Kinder ihrer Mitarbeiter ein Sommerferiencamp an. 2016 nahmen erstmals auch Kinder anerkannter Flüchtlingsfamilien am Camp teil, deren Aufenthalt Jenoptik unterstützt.

Menschenrechte

Die Achtung von Menschenrechten hat für Jenoptik im operativen Geschäft, aber auch in der Lieferkette hohe Priorität. Jeder Lieferant wird über den Jenoptik-Verhaltenskodex für Lieferanten zur Achtung der Rechte seiner Mitarbeiter, wie beispielsweise dem Verbot der Zwangs- und Kinderarbeit, verpflichtet. Ziel eines aktuell laufenden Projektes ist die Entwicklung weiterer Maßnahmen und Kontrollen in unserer Geschäftstätigkeit und Lieferkette zur Verhinderung von Menschenrechtsverletzungen.

Anti-Korruption

Jenoptik bekämpft jede Form von aktiver und passiver Korruption und erwartet dies auch von allen Geschäftspartnern. Konkrete Vorgaben an alle Jenoptik-Mitarbeiter zum Umgang mit Geschenken und Zuwendungen sowie themenspezifische Schulungen sollen eine hinreichende Sensibilisierung und einen rechtssicheren Umgang sicherstellen. Durch ein zentralisiertes Geschäftspartner-Screening soll im Rahmen der Korruptionsprävention erreicht werden, dass eine Zusammenarbeit nur mit denjenigen Geschäftspartnern erfolgt, die den Compliance-Anforderungen von Jenoptik entsprechen. Die Verpflichtung von Lieferanten auf den Jenoptik-Verhaltenskodex sowie die Prüfung risikobehafteter Vertragskonstellationen ist ein essenzieller Bestandteil der Korruptionsprävention. Der Verhaltenskodex verpflichtet unsere Lieferanten entsprechend den internationalen Standards, verschiedene Compliance-Anforderungen einzuhalten. Ein Projekt zum konzernweit einheitlichen Umgang mit sogenannten Konfliktmineralien erstreckt sich über die gesamte Lieferkette. Die Einhaltung unserer konzernweiten Standards wird durch regelmäßige Audits der Internen Revision geprüft.

Sonstige nicht-finanzielle Belange

Qualitätsmanagement

Der Erfolg von Jenoptik als Unternehmen beruht auf der Qualität der Produkte und Lösungen, die wir unseren Kunden bieten. Daher wurden auch 2016 die umfassenden Zertifizierungen verschiedener Konzernunternehmen fortgeführt. Sämtliche Zertifizierungen werden jährlich in Überprüfungsaudits erneuert, die auch im abgelaufenen Geschäftsjahr in allen Bereichen erfolgreich verliefen. Nahezu alle Jenoptik-Unternehmen befolgten die Vorgaben der Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001. T40

T40 Zertifizierung im Konzern (Auswahl)

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ISO 9001 Zertifizierung von Qualitätsmanagement-Prozessen
EN 9100 Zertifizierung von Qualitätsmanagement-Prozessen speziell für die Luft- und Raumfahrt- und die Verteidigungsindustrie
ISO 13485 Zertifizierung übergreifender Managementsysteme zum Design und zur Herstellung von Medizinprodukten
ISO 14001 Zertifizierung für das Umweltmanagement-System
ISO / TS 16949 Zertifizierung für die Automobilindustrie
EG 748/2012 Zertifizierung als Herstellbetrieb für die zivile Luftfahrt
EG 2042/2003 Zertifizierung als Instandsetzungsbetrieb für die zivile Luftfahrt
IRIS International Railway Industry Standard
ILO-OSH-2001 / OHSAS 18001 Zertifizierung Arbeitsschutzmanagement

Im Segment Optics & Life Science wurden 2016 in allen nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifizierten Gesellschaften die Rezertifizierungs- bzw. Überwachungsaudits mit Erfolg durchgeführt. Zudem erfüllte in diesem Segment die JENOPTIK Polymer Systems GmbH die hohen Standards der Medizintechnik nach DIN EN ISO 13485:2012 sowie der Automobilindustrie nach DIN ISO / TS 16949:2009.

Im Segment Mobility wurde der JENOPTIK Robot GmbH am Standort Monheim die Zertifizierung für Datenschutz und Datensicherheit in einem Überwachungsaudit für die Auftragsdatenverarbeitung bestätigt. Darüber hinaus absolvierte die Gesellschaft ein für alle Standorte gültiges, durch die DEKRA durchgeführtes Überwachungssaudit nach DIN EN ISO 9001:2008 erfolgreich. Als einer der ersten Anbieter erhielt die JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH eine Zulassung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle DAkkS für die Kalibrierung von Rauheiten, Konturen und Formen. Das Kalibrierlabor dieses Jenoptik-Bereiches darf seit 2012 auch das Zeichen der International Laboratory Accreditation Cooperation (ILAC) verwenden. Dadurch wird auf internationaler Ebene eine höhere Akzeptanz der Produkte und Dienstleistungen erreicht. Seit Juni 2016 sind nahezu alle Produktionsstandorte im Bereich Automotive weltweit nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert. Im Segment Defense & Civil Systems sind alle Standorte der JENOPTIK Advanced Systems GmbH nach EN 9100 zertifiziert, einem Qualitätsmanagement-System speziell für die hohen Anforderungen der Luft- und Raumfahrt- sowie der Verteidigungsindustrie. Das Segment verfügt außerdem am Standort Wedel über die Zulassungen als Herstellbetrieb der Europäischen Agentur für Flugsicherheit EASA und als Instandsetzungsbetrieb nach den jeweiligen Regularien der europäischen, US-amerikanischen, kanadischen und chinesischen Luftfahrtbehörden. Am Standort Altenstadt ist die Tochtergesellschaft JENOPTIK Power Systems GmbH zusätzlich zum Qualitätsmanagement-System (DIN EN ISO 9001:2008) auch nach dem International Railway Industry Standard (IRIS) zertifiziert.

Kundenbeziehungen

Jenoptik produziert überwiegend Investitionsgüter, erbringt sowohl Service- als auch Dienstleistungen und ist Lieferant sowie Partner von Industrieunternehmen. Unsere technologieintensiven Produkte und Systeme entstehen oftmals in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden. Dies erfordert gegenseitiges Vertrauen und das Wissen um die Bedürfnisse der Zielgruppen. Daher stellt die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden für uns einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar. Die guten Kundenbeziehungen spiegeln sich unter anderem auch in einem hohen Auftragsbestand wider.

Beschaffung

Jenoptik ist es gelungen, in den letzten Jahren signifikante Potenziale im Einkauf zu heben und so zur Steigerung der operativen Exzellenz auf Konzernebene beizutragen.

Die strategischen und operativen Einkaufsstrukturen wurden 2016 im Rahmen der Neuausrichtung der Segmente stärker miteinander vernetzt und in eine zentrale Einkaufsverantwortung zusammengeführt. Der operative Einkauf ist nach Warengruppen strukturiert und verantwortet die Beschaffungsvorgänge der Segmente. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der operative Einkauf der nordamerikanischen Standorte Alabama und Rochester Hills erfolgreich in den Einkauf im Shared Service Center Amerika (SSC) integriert werden. Alle wesentlichen lokalen Beschaffungsumfänge in den USA liegen somit in der Verantwortung des SSC. Hierdurch konnte die Kostensituation der Zukaufteile in dieser Region bereits verbessert werden. Der strategische Einkauf ist für die konzernweite Materialgruppen- und Lieferantenstrategie verantwortlich und übernimmt die Beschaffungsvorgänge im Konzern. Dies gewährleistet einen guten Zugang zum jeweiligen Markt und damit die Realisierung von Synergieeffekten.

Wichtige Initiativen zur Erreichung unserer Ziele sind das Global-Sourcing-Projekt, die Einkaufsakademie und der Materialgruppeneinkauf, der weiter zentralisiert wurde. Auch 2016 konzentrierte sich der Konzern neben termingerechten Regel- und Projektbeschaffungen darauf, zentrale Materialanforderungen zu bündeln sowie zusätzliche internationale Lieferquellen, insbesondere in Asien und Nordamerika, zu erschließen. Der Sourcing-Anteil in diesen Regionen konnte um einen zweistelligen Millionenbetrag gesteigert werden. Zudem wurden für die verschiedenen Materialgruppen strategische Lieferanten festgelegt, die vorzugsweise einzusetzen sind. Diese werden anhand eines systematischen Lieferantenmanagements betreut. Die Steuerung hierfür übernimmt der strategische Einkauf in Zusammenarbeit mit dem Qualitätsmanagement der Segmente.

Prozesse

Jenoptik investierte auch weiterhin in die Verbesserung von Strukturen und Prozessen, um Organisations- und Verfahrensvorteile zu erlangen. Dazu gehörte zum einen der kontinuierliche, internationale Ausbau der Shared-Service-Center-Funktionen. Zum anderen wurde das Jenoptik-Exzellenz-Programm (JEP) mit Priorität und Erfolg vorangetrieben.

Durch weitreichende JEP-Initiativen wurden - auch zur Unterstützung der Organisation der Aufgaben in der neuen Segmentstruktur - 2016 erfolgreich interne Prozesse synchronisiert und verschlankt. So konnten der Aufwand nachhaltig reduziert und die marktseitig notwendige Flexibilität ausgebaut werden. Damit leistete das Programm erneut einen deutlichen Beitrag zum im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten Ergebniswachstum. Die Fokussierung auf stetig steigende Prozessperformance wird sowohl national als auch international fortgeführt.

Um die konsequente Ausrichtung der Organisation an den Markterfordernissen weiter zu verbessern, bildete im abgelaufenen Geschäftsjahr die weitere Transformation des Vertriebs im Rahmen des Market-Excellence-Programms einen erneuten Schwerpunkt. Ziel ist eine verbesserte Marktorientierung im Konzern, um weitere Wachstumsimpulse effizient zu generieren.

Das ganzheitliche Corporate Market Excellence Programm fokussiert dementsprechend nicht nur auf Strategie, Organisation, Prozesse und Performance im Vertrieb und Service, sondern explizit auch auf die Unterstützung in Business Development, Pricing und Internationalisierung.

Die flächendeckende Nutzung der etablierten Tools zeigt, dass der "Lean-Gedanke" aus dem Go-Lean-Programm inzwischen erfolgreich im Konzern verankert ist. Dadurch konnten erneut operative Kosten gesenkt, Flexibilität erhöht und die Qualität verbessert werden. Der Lean-Gedanke soll bei Jenoptik auch in den kommenden Jahren kontinuierlich ausgebaut werden. Dazu wurden erste administrative Bereiche geschult, und diese haben mit der erfolgreichen Umsetzung von Verbesserungsprojekten begonnen, sodass zunehmend komplette Prozessketten nach Lean-Gesichtspunkten organisiert werden.

Das konzernweit größte Vorhaben zur Erzielung von Organisations- und Verfahrensvorteilen ist das JOE Programm Jenoptik One ERP. Drei Ziele werden damit verfolgt:

das internationale Wachstum durch harmonisierte Prozesse sowie standardisierte IT-Systeme zu unterstützen,
die Effizienz in den operativen Funktionen durch den Aufbau eines einheitlichen ERP-Systems zu steigern und
die Konzernsteuerung durch die Weiterentwicklung der Methoden im Controlling und Rechnungswesen zu verbessern.

Das Projekt beschäftigt sich mit den wesentlichen Management-, Kern- und Unterstützungsprozessen in allen Organisationseinheiten des Konzerns weltweit. Im Jahresverlauf 2016 wurde im Bereich Traffic Solutions sowie im Shared Service Center und in der JENOPTIK AG ein einheitliches ERP-System etabliert. Softwaregestützte relevante Geschäftsprozesse im Konzern unterliegen damit den gleichen Modellen und vereinfachen dadurch die zentrale Steuerung des Unternehmens.

Reputation

Der Jenoptik-Konzern profitiert unter anderem vom Ansehen des Hauptstandorts Jena. Dieser genießt bei Wissenschaftlern, aber auch Kunden, als sogenanntes "Optical Valley" einen exzellenten Ruf. Jenoptik ist sich dessen bewusst und engagiert sich mit verschiedenen Aktivitäten für die nachhaltige Gestaltung des Standorts.

Lagebericht der JENOPTIK AG

(Kurzfassung nach HGB)

Ergänzend zur Berichterstattung über den Jenoptik-Konzern erläutern wir im Folgenden die Entwicklung der JENOPTIK AG.

Die JENOPTIK AG ist das Mutterunternehmen des Jenoptik-Konzerns und hat ihren Sitz in Jena. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JENOPTIK AG ist maßgeblich durch ihre Eigenschaft als Holdinggesellschaft für den Jenoptik-Konzern bestimmt. Die operative Tätigkeit der JENOPTIK AG, die im Wesentlichen die Untervermietung von Gewerbeflächen umfasst, hat im Geschäftsjahr 2016 gegenüber dem Vorjahr durch die Anwachsung der LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH & Co.KG, Grünwald, und der Verschmelzung der JORENT Techno GmbH, Jena, auf die JENOPTIK AG an Bedeutung gewonnen.

T41 Verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung der JENOPTIK AG (in TEUR)

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1.1- 31.12.2016 1.1- 31.12.2015
Umsatzerlöse 27.407 1.820
Umsatzkosten 22.014 1.340
Bruttoergebnis vom Umsatz 5.393 480
Vertriebskosten 861 1.840
Allgemeine Verwaltungskosten 15.409 17.848
Forschungs- und Entwicklungskosten 304 596
Sonstiges betriebliches Ergebnis 4.034 10.521
Erträge und Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen und Beteiligungserträge 53.505 40.274
Finanzergebnis - 2.287 1.587
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 4.682 2.765
Ergebnis nach Steuern 39.388 29.812
Sonstige Steuern 1 18
Jahresüberschuss 39.388 29.794
Einstellung in die Gewinnrücklage 0 739
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 34.420 17.957
Bilanzgewinn* 73.808 47.012

* Darstellung gemäß dem Vorschlag durch den Vorstand an den Aufsichtsrat zur Gewinnverwendung

Der Jahresabschluss der JENOPTIK AG wird nach deutschem Handelsrecht (HGB) unter Einbeziehung der Änderungen aus dem Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) aufgestellt. Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind. Daraus resultieren Unterschiede bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Diese betreffen vor allem Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, Derivate, Rückstellungen und latente Steuern.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Ertragslage

Der Umsatz hat sich gegenüber dem Vorjahr um 25,6 Mio Euro auf 27,4 Mio Euro erhöht. Das lag vor allem an den Mietumsätzen der verschmolzenen Tochtergesellschaft JORENT Techno GmbH, Jena, in Höhe von 14,5 Mio Euro und an der veränderten Umsatzdefinition nach BilRUG in Höhe von 10,8 Mio Euro (davon in Höhe von 9,1 Mio Euro Holdingumlage an die Konzerngesellschaften).

Mit der Veränderung der Zusammensetzung der Umsatzerlöse sind auch die Umsatzkosten um 20,7 Mio Euro angestiegen. Dies begründete sich vorwiegend in den von der verschmolzenen JORENT Techno GmbH übernommen Kosten in Höhe von 9,4 Mio Euro und den Umgliederungen infolge der geänderten Umsatzdefinition durch das BilRUG.

In der Folge hat sich das Bruttoergebnis vom Umsatz von 0,5 Mio Euro auf 5,4 Mio Euro verbessert, wovon 5,1 Mio Euro aus dem Ergebnis der verschmolzenen Immobiliengesellschaften resultierten.

Die Reduzierung der Verwaltungskosten um 2,4 Mio Euro gegenüber dem Vorjahr begründet sich in Höhe von minus 6,1 Mio Euro aus der Anpassung der Verwaltungskosten an die neue Umsatzdefiniton nach BilRUG. Gegenläufig waren höhere Kosten von 3,0 Mio Euro zu verzeichnen, die im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem Vorstandswechsel im Geschäftsjahr 2017 standen.

Die JENOPTIK AG wies Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 0,3 Mio Euro (i.Vj. 0,6 Mio Euro) aus. Diese umfassten Aufwendungen im Bereich des Innovationsmanagements sowie für die Koordination von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Jenoptik-Konzern.

Die Vertriebskosten von 0,9 Mio Euro (i.Vj. 1,8 Mio Euro) betrafen den Bereich Kommunikation und Marketing sowie die Kosten für Werbung und Sponsoring. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr resultierte im Wesentlichen aus der Umgliederung von Vertriebskosten in die Umsatzkosten im Zuge der Anpassung gemäß BilRUG.

Das sonstige betriebliche Ergebnis beinhaltet sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 11,4 Mio Euro (i.Vj. 25,1 Mio Euro) und sonstige betriebliche Aufwendungen von 7,4 Mio Euro (i.Vj. 14,6 Mio Euro).

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Geschäftsjahr 2016 um 13,7 Mio Euro gesunken. Ursache war auch hier insbesondere die neue Darstellung nach BilRUG. Es wurden 10,8 Mio Euro in die Umsätze umgegliedert. Wesentliche Bestandteile im Berichtsjahr sind Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 3,5 Mio Euro, Währungsgewinne von 2,9 Mio Euro und konzerninterne Weiterberechnungen von 1,6 Mio Euro. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Betrachtungszeitraum von 14,6 Mio Euro auf 7,4 Mio Euro gesunken. Die Änderungen begründeten sich in um 2,8 Mio Euro niedrigeren Aufwendungen aus Weiterberechnungen, einmaligen Aufwendungen des Vorjahres aus Ausgleichsverpflichtungen von 2,8 Mio Euro und geringeren Währungsverlusten. Sie umfassen Währungsverluste in Höhe von 2,7 Mio Euro, Kosten zur Weiterberechnung an Tochtergesellschaften von 1,6 Mio Euro, außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände von 1,5 Mio Euro sowie Aufwendungen für konzerninterne Optimierungsprojekte von 0,9 Mio Euro.

Das Finanzergebnis von minus 2,3 Mio Euro (i.Vj. 1,6 Mio Euro), welches Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen, Abschreibungen auf Ausleihungen und das Zinsergebnis beinhaltet, hat sich gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Mio Euro verschlechtert. Die Veränderungen resultierten einerseits aus fehlenden Zinserträgen von 2,1 Mio Euro aufgrund eines reduzierten Darlehensvolumens an verbundene Unternehmen. Andererseits waren 2,3 Mio Euro höhere Abschreibungen auf Finanzanlagen zu verzeichnen. Positiv wirkten hingegen Zinserträge aufgrund des Abschlusses eines Vergleichs im Zusammenhang mit dem Verkauf der M+W Zander Holding AG im Geschäftsjahr 2005 von 1,5 Mio Euro.

Die Erhöhung der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag um 1,9 Mio Euro auf 4,7 Mio Euro (i.Vj. 2,8 Mio Euro) resultieren vor allem aus einem Anstieg der Einkommen der Organgesellschaften. Gegenläufig wirkten wiederum Steuereffekte aus dem Verkauf von Immobilien sowie nicht steuerwirksame Erträge aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich. Die insgesamt vergleichsweise niedrigen Steuern von Einkommen und Ertrag sind auf die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge zurückzuführen.

Der Jahresüberschuss der JENOPTIK AG ist um 9,6 Mio Euro bzw. 32,2 Prozent auf 39,4 Mio Euro (i.Vj. 29,8 Mio Euro) gestiegen. Die Ertragslage der Gesellschaft ist im Wesentlichen gekennzeichnet durch die im Geschäftsjahr der Anwachsung und der Verschmelzung der Immobiliengesellschaften nachfolgenden Erträge sowie durch die Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften, die aufgrund bestehender Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge an die JENOPTIK AG abgeführt werden. Der Netto-Ergebnisbeitrag der Tochtergesellschaften hat sich gegenüber dem Vorjahr um 13,2 Mio Euro auf 53,5 Mio Euro erhöht. Im Detail zeigt sich jedoch eine veränderte Zusammensetzung. So konnte das Segment Optics & Life Science seinen Ergebnisbeitrag aufgrund seiner Position als einer der führenden Anbieter von photonischen Systemlösungen weiter verbessern und auch das Segment Defense & Civil Systems seinen Ergebnisbeitrag aufgrund des guten Geschäftsverlaufs bei den Energie- und Luftfahrtsystemen sowie der Abarbeitung verschiedener Großaufträge weiterhin verbessern.

T42 Bilanz der JENOPTIK AG (in TEUR)

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31.12.2016 31.12.2015
Aktiva
Anlagevermögen 443.991 451.378
Vorräte, Forderungen, Wertpapiere und sonstige Vermögensgegenstände 78.557 99.405
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 132.257 74.885
Umlaufvermögen 210.814 174.290
Rechnungsabgrenzungsposten 3.432 3.706
658.237 629.374
Passiva
Gezeichnetes Kapital 148.819 148.819
(Bedingtes Kapital 28.600 TEUR)
Kapitalrücklagen 180.756 180.756
Gewinnrücklagen* 74.410 74.410
Bilanzgewinn* 73.808 47.012
Eigenkapital 477.793 450.997
Rückstellungen für Pensionen 2.921 4.402
Übrige Rückstellungen 18.042 13.059
Rückstellungen 20.963 17.461
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 114.002 125.000
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.125 1.011
Übrige Verbindlichkeiten 44.355 34.905
Verbindlichkeiten 159.481 160.916
658.237 629.374

* Darstellung gemäß dem Vorschlag durch den Vorstand an den Aufsichtsrat zur Gewinnverwendung.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der JENOPTIK AG lag mit 658,2 Mio Euro 4,6 Prozent über dem Vorjahresniveau (i.Vj. 629,3 Mio Euro).

Die Aktivseite der Bilanz reflektierte die Holdingeigenschaft der JENOPTIK AG: Neben einem hohen Anteil des Anlagevermögens von 67,5 Prozent an der Bilanzsumme, wovon 56,7 Prozent auf Finanzanlagen und 10,8 Prozent auf Sachanlagen entfallen, ist die Bilanzsumme durch einen hohen Bestand an liquiden Mitteln von 20,1 Prozent sowie Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 11,7 Prozent geprägt.

Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen, die Teil der Finanzanlagen sind, haben sich im Geschäftsjahr 2016 um 61,6 Mio Euro auf 29,9 Mio Euro (i.Vj. 91,5 Mio Euro) vermindert. Neben planmäßigen Tilgungen bestehender Darlehen von 10,3 Mio Euro wurden im Zuge der Anwachsung der LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Grünwald, auf die JENOPTIK AG Darlehensforderungen in Höhe von 52,7 Mio Euro durch Konfusion mit den entsprechenden Verbindlichkeiten vereinigt. Gegenläufig ist das Sachanlagevermögen hauptsächlich aufgrund der Anwachsung der LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH & Co. KG um 54,9 Mio Euro angestiegen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind um 21,1 Mio Euro gesunken. Die Forderungen betrafen im Wesentlichen Verrechnungskonten für Cashpool-Bestände von Tochtergesellschaften. Die Minderung resultierte aus den positiven Cashflow-Entwicklungen der Tochtergesellschaften.

Im Zusammenhang mit den zurückgeführten Verrechnungskonten sowie den positiven Ergebnisbeiträgen der Tochtergesellschaften stand auch der Aufbau der liquiden Mittel um 57,3 Mio Euro auf 132,3 Mio Euro.

Der Rechnungsabgrenzungsposten resultierte im Wesentlichen aus aktivierten Kosten, die im Zusammenhang mit der Erweiterung und Verlängerung von Finanzverbindlichkeiten entstanden sind. Diese wurden über die Laufzeiten der Finanzierungen verteilt.

Auf der Passivseite zeigte sich insbesondere die Finanzierungsfunktion der JENOPTIK AG als Holding für den Jenoptik-Konzern. Das Eigenkapital betrug 477,8 Mio Euro und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 114,0 Mio Euro (17,3 Prozent der Bilanzsumme).

Das Eigenkapital stieg durch das positive Jahresergebnis in Höhe von 39,4 Mio Euro um 26,8 Mio Euro. Gegenläufig wirkte die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 12,6 Mio Euro. Die Eigenkapitalquote ist von 71,7 Prozent auf 72,6 Prozent angewachsen.

Die Erhöhung bei den Übrigen Rückstellungen um 5,0 Mio Euro resultierte unter anderem aus um 1,9 Mio Euro gestiegenen Steuerrückstellungen des Organkreises und um 3,6 Mio Euro höheren Personalrückstellungen, insbesondere aus Boni und Tantiemen und aus Aufwendungen im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Vorstandswechsel. Im Gegenzug haben sich Drohverlustrückstellungen um 0,8 Mio Euro reduziert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich im Geschäftsjahr aufgrund der planmäßigen Tilgung einer Schuldscheindarlehenstranche um 11,0 Mio Euro vermindert.

Die Übrigen Verbindlichkeiten erhöhten sich um 9,4 Mio Euro, was im Wesentlichen auf einen Anstieg der Verrechnungskonten für Cashpool-Bestände sowie ein Darlehen einer Tochtergesellschaft zurückzuführen ist. Im Gegenzug haben sich Verlustausgleichsverpflichtungen im Zusammenhang mit Ergebnisabführungsverträgen reduziert.

Der Verschuldungsgrad der JENOPTIK AG verringerte sich im Berichtsjahr durch den Anstieg des Eigenkapitals von 39,6 Prozent auf 37,8 Prozent.

Die JENOPTIK AG beschäftigte zum 31. Dezember 2016 121 Mitarbeiter; davon 12 Aushilfen (i.Vj. 119 Mitarbeiter, davon 14 Aushilfen und 2 Auszubildende).

Risiken und Chancen

Die Geschäftsentwicklung der JENOPTIK AG unterliegt aufgrund der Funktion als Holdinggesellschaft den gleichen Risiken und Chancen wie der Jenoptik-Konzern. An den Risiken der Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die JENOPTIK AG grundsätzlich entsprechend ihrer Beteiligung. Die Risiken und Chancen des Konzerns und der Segmente sind im Risiko- und Chancenbericht ab Seite 108 dargestellt.

Prognosebericht

Das Jahresergebnis der JENOPTIK AG ist in ihrer Eigenschaft als Holdinggesellschaft maßgeblich von der Entwicklung der Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften abhängig. Auf Basis der dargestellten Entwicklung im Prognosebericht rechnet auch die JENOPTIK AG für das Geschäftsjahr 2017 mit einem entsprechenden Ergebniszuwachs.

Die Erlöse aus Vermietung werden im Geschäftsjahr 2017 in etwa auf dem Niveau des Jahres 2016 erwartet, die Erlöse aus Holdingumlagen werden auf Basis der verrechenbaren Kosten voraussichtlich leicht rückläufig sein.

Für eine detaillierte Darstellung der erwarteten zukünftigen Entwicklung des Jenoptik-Konzerns und seiner Segmente verweisen wir auf den Prognosebericht ab Seite 114.

Nachtragsbericht

Der Vorstand der JENOPTIK AG hat die Weitergabe des vorliegenden Konzernabschlusses am 8. März 2017 an den Aufsichtsrat genehmigt. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 21. März 2017 zu prüfen und zu billigen.

Dividende. Nach dem Aktiengesetz richtet sich der Betrag, der zur Dividendenzahlung an die Aktionäre zur Verfügung steht, nach dem Bilanzgewinn der Muttergesellschaft JENOPTIK AG, der nach den Vorschriften des HGB ermittelt wird. Für das Geschäftsjahr 2016 beträgt der Bilanzgewinn der JENOPTIK AG 73.807.624,13 Euro, bestehend aus dem Jahresüberschuss 2016 in Höhe von 39.387.813,03 Euro zuzüglich eines Gewinnvortrags von 34.419.811,10 Euro.

Der Vorstand empfiehlt aufgrund des guten Jahresergebnisses für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung 2017 für das Geschäftsjahr 2016 eine um 14 Prozent erhöhte Dividende von 0,25 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie vorzuschlagen (i.Vj. 0,22 Euro). Damit soll vom Bilanzgewinn der JENOPTIK AG des Geschäftsjahres 2016 ein Betrag in Höhe von 14.309.528,75 Euro ausgeschüttet und ein Betrag von 59.498.095,38 Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Akquisition. Im Januar 2017 hat der Jenoptik-Konzern alle Anteile am britischen Unternehmen Domestic and Commercial Security Limited (ESSA Technology), Saltash, Großbritannien, erworben.

Weitere Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem 31. Dezember 2016 gab es nicht.

Risiko- und Chancenbericht

Grundlagen des Risiko- und Chancenmanagements bei Jenoptik

Für Jenoptik gehört das Abwägen von Risiken und Chancen der Unternehmensumwelt zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung. Um die Umsetzung der Strategie sicherzustellen, ist es notwendig, Risiken und Chancen frühzeitig zu identifizieren, zutreffend zu bewerten und effizient zu steuern. Dies geschieht durch die Förderung einer offenen Risikokultur und eine regelmäßige Überprüfung des etablierten Risikomanagement-Systems. Das Risiko- und Chancenmanagement der Jenoptik wurde in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Die Berichterstattung erfolgt über eine zentrale Software.

Als Risiken sind mögliche künftige Entwicklungen und Ereignisse definiert, die zu einer für das Unternehmen negativen Ziel- und Prognoseabweichung führen können und die Unsicherheit über den Eintritt eines Sachverhaltes bergen. Operative Risiken sind dabei mögliche künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die im Hinblick auf die Geschäftstätigkeit zu einer für das Unternehmen negativen Abweichung von den operativen Zielen führen können. Chancen sind entsprechend Ereignisse, die eine positive Abweichung zu unseren Erwartungswerten verursachen können.

Risiken und Chancen von Jenoptik werden mithilfe der Faktoren Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenausmaß anhand einer Schlüssel-Matrix berechnet. Dabei ergibt sich mittels einer einheitlichen Bewertungsskala von 1 bis 5 eine errechnete Risikokennzahl von 1 bis 25 pro Sachverhalt. Die so dargestellten Risiken und Chancen sind das Ergebnis der Aggregation dezentral identifizierter Risiken und Chancen, die jeweils vorgegebenen Kategorien zugeordnet wurden. G17

G17 Risiko- und Chancen-Kategorien

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Operationale Risiken/Chancen Strategische Risiken / Chancen
Supply Chain Management /Arbeits- und Umweltschutz / Fertigung (einschließlich Qualitätsmanagement) / Marketing und Vertrieb / Patente und Schutzrechte/ Personalmanagement / IT (einschließlich Durchführung JOE-Projekt) / Compliance / Recht / Immobilien Marktentwicklung / Produktentwicklung (einschließlich Forschung und Entwicklung) / Unternehmensentwicklung (Portfolio und Struktur) / Organisationsentwicklung (Abläufe und Ressourcen)
Finanzwirtschaftliche Risiken/Chancen
Rechnungswesen / Finanzmanagement (Treasury) / Controlling / Steuern
1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr

Organisatorische Verankerung des Risiko- und Chancenmanagements

Die Gesamtverantwortung für das Risiko- und Chancenmanagement-System des Jenoptik-Konzerns liegt beim Vorstand. Die konzernweite Vorgehensweise ist in einem Risikohandbuch festgelegt.

Der Zentralbereich Risk & Compliance Management organisiert und steuert das System in enger Zusammenarbeit mit den Zentralbereichen sowie den Risikobeauftragten und Risikoverantwortlichen der Sparten, welche die Umsetzung des Risiko- und Chancenmanagement-Systems in den jeweiligen Risiko-Reportingeinheiten verantworten. Bei den Risiko-Reportingeinheiten handelt es sich um von den Sparten definierte Berichtseinheiten, die der genauen Identifizierung und Zuordnung der Risiken dienen und sowohl Business Units als auch einzelne Tochtergesellschaften darstellen können.

Die Interne Revision kontrolliert die Wirksamkeit des Risikomanagement-Systems als interne Instanz, während der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats die externe Kontrollfunktion für bzw. mit dem Aufsichtsrat wahrnimmt.

Im Rahmen des Risk & Compliance Committees werden alle aggregierten Reportingergebnisse zu einer übergreifenden Bewertung der Risikolage des Konzerns zusammengeführt. Das Committee besteht aus den Mitgliedern des Vorstands und den Leitern der Zentralbereiche Recht, Interne Revision sowie Risk & Compliance Management. G18

Der Risikokonsolidierungskreis entspricht dem bilanziellen Konsolidierungskreis.

Aufbau und Prozesse des Risiko- und Chancenmanagement-Systems

Das Risikomanagement-System der Jenoptik orientiert sich am Standard ISO 31000.

Die Definition und permanente Weiterentwicklung des Systems erfolgen in enger Abstimmung zwischen dem Risk & Compliance Committee und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Verantwortet und beschlossen wird es vom Vorstand. Der Zentralbereich Risk & Compliance Management ist das Bindeglied zwischen allen Beteiligten. Er kommuniziert die Anforderungen an das Risikomanagement-System, berät bei der effizienten Umsetzung und überwacht die Maßnahmen sowie die Ergebnisse der Risikomanagement-Prozesse.

Kernprozess des Risikomanagements ist das Risiko-Assessment. Dieses erfolgt in einer Kombination von Top-Down- und Bottom-Up-Elementen. Um eine möglichst vollständige Risiko-Identifizierung und Vergleichbarkeit innerhalb des Unternehmens zu gewährleisten, wurde ein Risiko-Register entwickelt, welches das Management bei der Evaluierung der Risiken unterstützt. Es enthält mehrere vorgegebene Kategorien, denen die Risiko-Reportingeinheiten potenzielle Risiken und Chancen zuordnen.

G18 Ablauf des Risikoreportings

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Risikoverantwortliche der Sparten und Zentralbereiche Einzelrisiko-Assessments
Zentralfunktionen Review aggregierter Risiken
Zentralbereich Risk & Compliance Management Review & Analyse Konzernrisiken
Risk & Compliance Committee Analyse Konzernrisiken
Vorstand Finale Bewertung Konzernrisiken
Prüfungsausschuss Auswertung Konzernrisiken
Aufsichtsrat

Damit soll sichergestellt werden, dass sich jede Risiko-Reportingeinheit mit der gesamten Risikolandschaft auseinandersetzt und gleichzeitig eine Aggregation der Ergebnisse über die vorgegebenen Kategorien gewährleistet ist. Im Rahmen der Risikoanalyse ermitteln die Reportingeinheiten die Risiken und Chancen, um sie im nächsten Schritt bezüglich der Bewertungsmethoden (qualitativ oder quantitativ) und der bereits getroffenen oder noch notwendigen Maßnahmen (Risikobehandlung) einer validen Risikobewertung unterziehen zu können. Diese erfolgt nach der Nettomethode, das heißt, mitigierende Maßnahmen werden in die Bewertung bereits mit einbezogen, sodass nur das bewertete Residualrisiko berichtet und aggregiert wird. Die Bewertung eines Risikos ist das Produkt aus der Eintrittswahrscheinlichkeit und der quantitativen Schadenhöhe bzw. dem qualitativen Schadenausmaß. Analog werden auch die Chancen bewertet. G19

Für die beiden genannten Bewertungsfaktoren Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenhöhe besteht jeweils eine Skala von 1 bis 5, sodass die kleinstmögliche Risikokennzahl 1 und die größtmögliche Risikokennzahl 25 ist. G20

G20 Berechnung der Risikozahlen

G19 Risikobewertung

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Metrik Eintrittswahrscheinlichkeit Konsequenzen bzw. Schadenhöhe Qualitativ Quantitativ
5 = Hoch bis 50% Das Konzern- bzw. Segmentziel ist gefährdet oder > 20% oder 500 TEUR
4 = Mittelhoch bis 40% Das Konzern- bzw. Segmentziel muss unmittelbar angepasst werden oder > 15 bis 20%
3 = Mittel bis 30% Das Konzern- bzw. Segmentziel muss mittelfristig angepasst werden oder > 10 bis 15%
2 = Niedrig bis 20% Zusätzliche Maßnahmen sind notwendig, um das Konzern- bzw. Segmentziel noch erreichen zu können oder > 5 bis 10%
1 = Sehr Niedrig bis 10% Geringe Konsequenzen oder > 0 bis 5%

Die Ergebnisse der Risiko-Assessments werden halbjährlich vom Zentralbereich Risk & Compliance Management durch den Konzernrisikobeauftragten (Chief Risk & Compliance Officer) bei den Risiko-Reportingeinheiten abgefragt und zum Konzernrisikobericht aggregiert. Anschließend können die Zentralbereiche des Corporate Center und des Shared Service Center eine übergreifende Bewertung vornehmen, bevor die Ergebnisse im Risk & Compliance Committee diskutiert und dem Vorstand sowohl eine übergreifende Bewertung als auch gegebenenfalls weitere Maßnahmen empfohlen werden. Nachdem der Vorstand den Konzernrisikobericht verabschiedet hat, wird er im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats diskutiert und anschließend dem Aufsichtsrat vorgelegt.

Darüber hinaus werden unterjährig identifizierte Risiken, die eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit und ein hohes potenzielles Schadenausmaß haben, unverzüglich an den Chief Risk & Compliance Officer und den Vorstand kommuniziert. Diese entscheiden nach gemeinsamer Analyse mit den Fachabteilungen über weitere Maßnahmen und die gegebenenfalls erforderliche Kommunikation.

Die genannten Berichtsinstrumente sind auch die Basis des Risikofrüherkennungssystems. Dieses wird im Rahmen der Abschlussprüfung vom Prüfer evaluiert, um sicherzustellen, dass das System geeignet ist, alle potenziell den Bestand des Unternehmens gefährdende Risiken rechtzeitig zu erfassen, zu bewerten und zu kommunizieren.

Risikoprävention und Sicherstellung von Compliance

Risikoprävention ist ein wesentliches Element des Risikomanagement-Systems und integrativer Bestandteil der ordentlichen Geschäfts- und Gremientätigkeit.

Sie besteht im Wesentlichen aus dem Risikomonitoring im Rahmen der Regeltermine sowie speziellen Genehmigungsprozessen: So werden in den monatlichen Vorstandssitzungen, Sitzungen des EMB sowie in Strategie- und Ergebnismeetings Risiken und Chancen sowie deren Auswirkungen auf das Unternehmen diskutiert. An den halbjährlich stattfindenden Strategiemeetings nimmt neben dem Vorstand, dem Leiter Konzerncontrolling, dem Leiter Strategie und den operativen Einheiten auch der Chief Risk & Compliance Officer teil, um die Auswirkung unterjährig identifizierter Risiken auf die strategischen Ziele des Konzerns fundierter bewerten zu können. Gleichzeitig können potenzielle Risiken für das Erreichen der strategischen Ziele direkt im Strategieentwicklungsprozess berücksichtigt und durch geeignete Maßnahmen minimiert werden.

Eine weitere Maßnahme der Risikoprävention sind die Konzernrichtlinien der Jenoptik. Im besonderen Maße trägt die Konzernrichtlinie "Geschäfte mit besonderen Merkmalen" zur Risikoprävention bei. Erfüllt ein abzuschließender Vertrag oder eine einzugehende Verpflichtung eines der in dieser Richtlinie definierten Kriterien, die den Vorgang als vom Normalfall abweichend kennzeichnen (zum Beispiel ein hoher Auftragswert, besondere Finanzierungsbedingungen, Know-how-Transferregelungen oder strategische Aspekte), wird ein besonderer Genehmigungsprozess gestartet. Darin sind die jeweiligen Konzern-Zentralbereiche und der Chief Risk & Compliance Officer eingebunden. Alle Stellungnahmen liegen dem Vorstand vor der möglichen Freigabe vor, sodass die finale Entscheidung über ein solches Geschäft immer unter Abwägung aller identifizierten potenziellen Risiken und Chancen getroffen werden kann.

Die Einhaltung nationaler und internationaler Compliance-Anforderungen ist fester Bestandteil der Risikoprävention und der Prozesse des Risikomanagement-Systems von Jenoptik. Um die Mitarbeiter zu sensibilisieren und ein unternehmensweit einheitliches Verständnis der Compliance-Standards zu erreichen, gibt es regelmäßige Schulungen zu Compliance-relevanten Themengebieten wie Korruptionsprävention oder Kartellrecht. Für alle Mitarbeiter ist ein webbasiertes Online-Training zu den wichtigsten grundlegenden Compliance-Themen verpflichtend. Für wichtige Risiko- oder Compliance-relevante Fragen der Mitarbeiter steht ein entsprechender Helpdesk im Intranet zur Verfügung. Die im Konzern implementierten Unternehmensrichtlinien zu den wesentlichen Geschäftsprozessen werden kontinuierlich überprüft, erweitert, aktualisiert und über das Intranet veröffentlicht.

Der Lieferantenkodex verpflichtet Auftragnehmer von Jenoptik, entsprechend den internationalen Standards verschiedene Compliance-Anforderungen einzuhalten.

Mithilfe zentraler Geschäftspartner-Screenings (Third Party Due Diligence) soll überprüft werden, ob eine Zusammenarbeit mit dem Geschäftspartner aus Compliance-Sicht erfolgen kann.

Jenoptik verfügt damit über ein System an Regelungen, Prozessen und Kontrollen, mit deren Hilfe mögliche Defizite im Unternehmen frühzeitig identifiziert und mit entsprechenden Maßnahmen minimiert werden können.

Das Interne Kontrollsystem (IKS) ist neben dem Risikomanagement-System und dem Compliance-Management-System wesentlicher Bestandteil der Corporate Governance. Es umfasst technische und organisatorische Regelungen und Kontrollschritte, die der Einhaltung von Richtlinien und zur Abwehr von Schäden dienen sollen, sowie klare Verantwortlichkeiten und Funktionstrennungen unter Wahrung des Vier-Augen-Prinzips. Es soll insbesondere die Sicherheit und Effizienz der Geschäftsabwicklung sowie die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung gewährleisten und wird regelmäßig von der Internen Revision geprüft. Die im Jahr 2015 etablierten IKS- und Compliance-Self-Assessments, die vom Management aller Tochtergesellschaften sowie der JENOPTIK AG in Form von Fragebögen bearbeitet werden müssen, wurden auch im abgelaufenen Geschäftsjahr durchgeführt. Das Monitoring sowie die Beurteilung der ausgefüllten Fragebögen erfolgt durch die Zentralbereiche Rechnungswesen, Controlling, Interne Revision und Risk & Compliance Management. Berichtete Defizite werden analysiert und entsprechende Gegenmaßnahmen festgelegt, um diese nachhaltig zu beseitigen.

Die Interne Revision ist durch prozessunabhängige Prüfungen permanent in die kontinuierliche Weiterentwicklung des Internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems eingebunden. Sie ist als Stabstelle direkt dem Vorstandsvorsitzenden unterstellt. Die Interne Revision führt Prüfungen in Form sogenannter unabhängiger Jenaudits durch. Dabei werden die Organisationseinheiten des Jenoptik-Konzerns auf Basis eines risikoorientierten Prüfungsplans analysiert und geprüft. Wesentliche Bestandteile der Prüfung sind die Einhaltung und ordnungsgemäße Umsetzung der anzuwendenden Richtlinien. Dabei werden nicht nur Fehler oder Prozessschwächen festgestellt, sondern auch mögliche Prozessverbesserungen im Sinne eines "Best-Practice-Ansatzes" aufgezeigt. Die Empfehlungen werden priorisiert, kategorisiert und direkt an die Verantwortlichen der geprüften Einheiten, die jeweiligen Zentralbereiche sowie den Vorstand berichtet. Verstöße oder Fehler werden analysiert und deren schnellstmögliche Abstellung initiiert. Die geprüfte Einheit berichtet im Anschluss dem Vorstand, welche der ausgesprochenen Empfehlungen bis zu einem definierten Zeitpunkt umgesetzt wurden. Dem folgen sogenannte Follow-up-Prüfungen, in denen die Umsetzung der Empfehlungen überprüft und über deren Ergebnisse die jeweiligen Leitungsebenen und Zentralbereiche sowie der Vorstand informiert werden. Die Interne Revision berichtet mindestens ein Mal jährlich dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats über wesentliche Feststellungen seit der letzten Berichterstattung. Im Jahr 2016 wurden zwei Jenaudits, zwei Follow-up-Prüfungen und zwei Sonderprüfungen durchgeführt sowie sechs Einheiten bei der Umsetzung der Maßnahmen begleitet.

Jenoptik verfügt über ein zentrales Finanzmanagement. Der Zentralbereich Treasury koordiniert den Konzernfinanzbedarf, stellt die Liquidität sicher und überwacht die Währungs-, Zins- und Liquiditätsrisiken auf Basis konzernweit geltender Richtlinien. Diese Richtlinien sehen unter anderem die personelle Trennung von Geschäftsabschluss und -kontrolle sowie den Handel innerhalb vorgegebener Limits vor.

Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, finanzwirtschaftliche Risiken aus Veränderungen von Marktsätzen, zum Beispiel Zinssätzen und Wechselkursen, zu begrenzen. Finanzinstrumente werden dabei ausschließlich zum Zweck der Sicherung von Grundgeschäften und nicht zu Spekulationszwecken genutzt und nur mit Banken guter bis sehr guter Bonität abgeschlossen. Währungsbedingte Risiken resultieren aus den internationalen Aktivitäten des Konzerns. Der Zentralbereich Treasury identifiziert diese Risiken in Zusammenarbeit mit den Konzerngesellschaften und steuert sie mit geeigneten Maßnahmen, zum Beispiel durch den Abschluss von Devisentermingeschäften. Grundsätzlich müssen alle Konzerngesellschaften Fremdwährungspositionen zum Zeitpunkt ihrer Entstehung sichern. Die Sicherung erfolgt mit dem Ziel, eine bilanzielle Sicherungsbeziehung mit möglichst hoher Effektivität herzustellen.

Das Zinsrisiko wird unter anderem durch den Abschluss festverzinslicher Darlehen reduziert. Zusätzlich kommen sogenannte Zinsswaps zum Einsatz, die das Zinsänderungsrisiko bei variabel verzinsten Darlehen reduzieren. Da die Swaps auf Basis mittlerweile abgelöster variabel verzinslicher Schuldscheindarlehen abgeschlossen wurden, ist die bilanzielle Sicherungsbeziehung hier nicht mehr gegeben. Bei einem Teil der Darlehen wurde bewusst eine variable Verzinsung vereinbart, um von dem aktuell niedrigen Zinsumfeld vollumfänglich zu profitieren.

Die Liquiditätsplanung dient dazu, Liquiditätsrisiken frühzeitig zu erkennen und konzernweit systematisch zu minimieren. Zur Liquiditätssteuerung und -überwachung dienen regelmäßige Treasury-Reports sowie ein monatlich rollierender Liquiditäts-Forecast.

Wesentliche Merkmale des Internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungs-Prozess (§289 Abs. 5 HGB und §315 Abs. 2 Nr. 5 HGB)

Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist Teil des IKS des Jenoptik-Konzerns. Es soll einen ordnungsgemäßen Prozess unter anderem der Konzernabschluss-Erstellung gewährleisten und dabei sicherstellen, dass gesetzliche Vorschriften, Rechnungslegungs-Vorschriften und interne Richtlinien für einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze eingehalten werden, die für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verbindlich sind. Neue Vorschriften und Änderungen bestehender Regelungen werden zeitnah analysiert und umgesetzt. Alle in den Rechnungslegungs-Prozess eingebundenen Mitarbeiter werden regelmäßig geschult.

Durch Zugangsbeschränkungen in den entsprechenden IT-Systemen werden die Finanzsysteme vor Missbrauch geschützt. Eine zentrale Steuerung und die regelmäßige Sicherung der IT-Systeme reduzieren das Risiko von Datenverlusten.

Zur Erstellung des Konzernabschlusses werden die IFRS-Daten der Gesellschaften von diesen direkt im Konsolidierungstool LucaNet erfasst. Die übertragenen Abschlussdaten und Einzelabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften werden durch systemtechnische und manuelle Kontrollen überprüft. Sämtliche zur Erstellung des Konzernabschlusses erforderlichen Konsolidierungsprozesse werden dokumentiert. Über diese Prozesse, Systeme und Kontrollen gewährleistet Jenoptik einen IFRS- sowie gesetzeskonformen Konzernrechnungslegungs-Prozess. Der Konzernabschlussprüfer prüft den Konzernabschluss der JENOPTIK AG nach den in der EU anzuwendenden IFRS-Vorschriften.

Den Corporate-Governance-Bericht finden Sie im Geschäftsbericht auf den Seiten 38 ff. Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289a, 315 Abs. 5 HGB ist nachzulesen auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren /Corporate Governance. Gemäß § 317 Abs. 2 Satz 3 HGB sind die Angaben nach §§ 289a, 315 Abs. 5 HGB nicht in die Prüfung durch den Abschlussprüfer einbezogen.

Risiko- und Chancenprofil des Konzerns

Mithilfe der verschiedenen Risiko- und Chancen-Assessments der jeweiligen Segmente wurde das Risikoprofil des Konzerns ausgehend vom Jahr 2016 für 2017 und Folgejahre ermittelt. Das Risiko- und Chancenmanagement ermöglicht einen direkten Vergleich der einzelnen Risikosubkategorien und der dazugehörigen Risikosymptome. T43

In Summe verringerte sich das Risiko des Konzerns leicht im Vergleich zum Vorjahr und liegt aktuell am unteren Ende des mittleren Risikobereichs.

T43 Risikoprofi des Jenoptik-Konzerns 2016

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Konzern-Risikobewertung
Aktuell Vorjahr
--- --- ---
Strategische Risiken
Marktentwicklung Mittel Mittel
Produktentwicklung (inkl. F + E) Mittel Mittel
Unternehmensentwicklung (Portfolio und Struktur) Mittel Mittel
Organisationsentwicklung (Abläufe und Ressourcen) Mittel Mittel
Operationale Risiken
Supply Chain Management Mittel Mittel
Arbeits- und Umweltschutz Niedrig Niedrig
Fertigung (inkl. Qualitätsmanagement) Mittel Mittel
Marketing und Vertrieb Mittel Mittel
Patente und Schutzrechte Niedrig Niedrig
Personalmanagement Mittel Mittel
IT inkl. Durchführung JOE-Projekt Mittel Mittel
Compliance Niedrig Niedrig
Recht Niedrig Niedrig
Immobilien Niedrig Niedrig
Finanzwirtschaftliche Risiken
Rechnungswesen Niedrig Mittel
Finanzmanagement Niedrig Mittel
Controlling Mittel Mittel
Steuern Niedrig Niedrig
Gesamtrisiko Mittel Mittel

Strategische Risiken wurden auch 2016 im Vergleich zu den operationalen und finanzwirtschaftlichen Risiken am höchsten bewertet. Jenoptik ist auf sehr unterschiedlichen, teilweise sehr volatilen Märkten, wie zum Beispiel dem Halbleiterausrüstungs-, Automobil-, Healthcare- und Verteidigungsmarkt tätig, sodass deren Entwicklung permanentes Risiko und Chance zugleich darstellen kann.

Die unsichere wirtschaftliche Entwicklung der Wachstumsmärkte der Jenoptik, die möglichen negativen Auswirkungen des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union, die politischen Unruhen im Nahen Osten sowie die schwer einschätzbaren handels- und außenpolitischen Maßnahmen der aktuellen US-Regierung bergen das Risiko eines negativen Einflusses auf den Konzern.

In allen drei Segmenten ist Jenoptik einem intensiven Wettbewerb ausgesetzt. Einige Mitbewerber könnten aufgrund ihrer Größe und der damit einhergehenden guten finanziellen Ausstattungen dem Wettbewerbsdruck besser begegnen. Darüber hinaus könnten Akquisitionen und Fusionen auf den von uns adressierten Märkten dazu führen, dass sich die Wettbewerbssituation weiter verschärft und eventuelle verbesserte Kostenstrukturen des Wettbewerbs negative Auswirkungen auf das Konzernergebnis haben. Jenoptik begegnet diesem Risiko durch stetige Analyse des Angebotsportfolios, das heißt, mit welchen Produkten welche Märkte bedient werden können. Zum anderen prüfen wir, ob gezielte Investitionen in Form von Unternehmenszukäufen unser Portfolio sinnvoll ergänzen können, um nachhaltiges profitables Wachstum zu generieren.

Operationale Risiken wurden konzernübergreifend mit niedrigen bis mittleren Risikokennzahlen bewertet. Die zunehmende Zahl komplexer internationaler und vor allem technisch anspruchsvoller Projekte stellt sehr hohe operative Anforderungen an alle Bereiche des Konzerns. Insbesondere das Supply Chain Management und die Fertigung sind für die Sicherstellung der Qualität unserer ausgelieferten Produkte verantwortlich. Die Nutzung von einzelnen Single-Source-Lieferanten erhöht das Risiko der Abhängigkeit. Durch den stetigen Ausbau unserer Einkaufsbereiche soll sichergestellt werden, dass weltweit Lieferanten kontinuierlich qualifiziert werden.

Die globalen IT-Systeme und -Prozesse sind für Jenoptik segmentübergreifend von Bedeutung. Die Sicherheit und die Verfügbarkeit der Systeme haben dabei oberste Priorität. Die Daten werden auf redundanten Speichermedien gelagert und durch ein mehrstufiges Archiv- und Backup-System vor Datenverlust gesichert. Dies ermöglicht die zeitnahe Wiederherstellung in einem möglichen Krisenszenario. Weltweit ist ein Anstieg von Bedrohungen in der Informationstechnik zu verzeichnen, so zum Beispiel in Form von sogenannten Phishing- oder Virus-Angriffen, bei denen durch Täuschung Unternehmensinformationen durch Dritte eingeholt werden. Trotz verschiedener technischer Voraussetzungen sowie interner Schulung der verantwortlichen Mitarbeiter besteht das Risiko des Datenverlustes. Dieser wiederum könnte negative Auswirkungen auf die Geschäftslage haben.

Den wichtigsten Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten unsere Mitarbeiter. Als diversifizierter Konzern benötigen wir hierfür auch weiterhin weltweit engagierte und sehr gut qualifizierte Kolleginnen und Kollegen. Es besteht das Risiko, nicht im ausreichenden Maße fähige Mitarbeiter für vakante Stellen zu finden oder Leistungsträger zu verlieren. Jenoptik begegnet diesem Risiko durch ein zielgerichtetes "Employer Branding" sowie mit einer strukturierten Personalentwicklung. Dazu gehören unter anderem das Führungskräfte-Entwicklungsprogramm J2 LP sowie attraktive Anreizsysteme.

Compliance als Einhaltung verschiedener legaler und ethischer Anforderungen stellt vor dem Hintergrund der Geschäftstätigkeit von Jenoptik ebenfalls ein segmentübergreifendes operatives Risiko dar. Als Unternehmen mit Kunden und Geschäftspartnern in zahlreichen Ländern, Auftraggebern im öffentlichen Dienst und Engagement im US-amerikanischen Verteidigungsmarkt muss sich Jenoptik mit vielen Compliance-Anforderungen auseinandersetzen. Obwohl mit einer konzernweiten Exportkontrollorganisation, dem Zentralbereich Risk & Compliance Management sowie mit entsprechenden Prozessen die notwendigen organisatorischen Maßnahmen implementiert sind, um mögliche Compliance-Verstöße zu minimieren, können diese jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden. Mithilfe der strikten Einhaltung unseres Compliance-Programms sowie der kontinuierlichen Weiterentwicklung unseres Compliance-Management-Systems sollen mögliche Prozesslücken geschlossen sowie gesetzes- und regeltreue Verfahren sichergestellt werden.

Die Bewertung der finanzwirtschaftlichen Risiken reduzierte sich 2016 von einem unteren mittleren zum niedrigen Risikobereich. Die nachfolgenden Themen umfassen dabei auch die segmentspezifischen Risiken. Eine zentrale Aufgabe des Finanzbereichs der Jenoptik ist es, den Finanzierungsbedarf innerhalb des Konzerns langfristig zu koordinieren. Verantwortlich für die Senkung des finanzwirtschaftlichen Risikos ist vor allem der Zentralbereich Treasury Management. Jenoptik verfügt über eine gute interne Finanzierung sowie Zugang zu alternativen externen Finanzierungsoptionen. Für die bestehenden Schuldscheindarlehen und den Konsortialkredit der JENOPTIK AG sind Financial Covenants vereinbart, die regelmäßig überwacht und berichtet werden. Risiken aufgrund negativer Einflüsse durch mögliche Schwankungen des Working Capitals, stärkeren Währungskursveränderungen und einem potenziellen Liquiditätsrisiko begegnen wir unter anderem durch ein aktives Bestands- und Forderungsmanagement zur Steuerung des Working Capitals sowie die Nutzung eines Treasury-Management-Systems. Hinsichtlich des Einsatzes von Finanzinstrumenten verweisen wir auf den Konzernanhang, Abschnitt 8.2 ab Seite 171. In den Bereichen Controlling sowie Rechnungswesen ergeben sich Chancen vor allem durch den weiteren Ausbau des einheitlichen SAP-Systems. Durch die kontinuierliche Etablierung und Fortentwicklung moderner und zielgerichteter Controlling-Instrumente begegnen wir dem Risiko möglicher fehlender geschäftsentscheidender Informationen im internen Berichtswesen.

Risiko- und Chancenprofil der Segmente

Das Risiko- und Chancenprofil des Jenoptik-Konzerns wurde von den unterschiedlichen Risikoprofilen der Segmente abgeleitet. Finanzwirtschaftliche Risiken werden gebündelt im Risiko- und Chancenprofil des Konzerns abgebildet. T44

T44 Risikoprofile der Segmente 2016

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Risikobewertung
Segment Optics & Life Science Segment Mobility Segment Defense & Civil Systems
--- --- --- --- --- --- ---
Aktuell Vorjahr Aktuell Vorjahr Aktuell Vorjahr
--- --- --- --- --- --- ---
Strategische Risiken
Marktentwicklung Mittel Mittel Mittel Mittelhoch Mittel Mittel
Produktentwicklung (inkl. F + E) Mittel Mittel Mittelhoch Mittelhoch Mittel Mittel
Unternehmensentwicklung (Portfolio und Struktur) Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel
Organisationsentwicklung (Abläufe und Ressourcen) Mittel Mittelhoch Mittel Mittel Mittel Mittel
Operationale Risiken
Supply Chain Management Mittel Mittel Mittel Niedrig Mittel Mittelhoch
Arbeits- und Umweltschutz Mittel Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig
Fertigung (inkl. Qualitätsmanagement) Mittel Mittel Niedrig Mittel Mittel Mittel
Marketing und Vertrieb Mittel Mittel Mittel Mittelhoch Mittel Mittel
Patente und Schutzrechte Niedrig Niedrig Mittel Niedrig Niedrig Niedrig
Personalmanagement Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel
IT inkl. Durchführung JOE-Projekt Niedrig Niedrig Mittel Mittel Mittel Niedrig
Compliance Niedrig Niedrig Mittel Niedrig Mittel Niedrig
Recht Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig
Immobilien Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig
Finanzwirtschaftliche Risiken
Rechnungswesen Niedrig Mittel Mittel Mittel Niedrig Niedrig
Finanzmanagement Niedrig Mittel Niedrig Mittel Niedrig Niedrig
Controlling Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel
Steuern Niedrig Niedrig Niedrig Mittel Niedrig Niedrig
Gesamtrisiko Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel

Optics & Life Science

Strategische Risiken und Chancen resultieren vor allem aus der Nachfrage in der Halbleiterausrüstungsindustrie, welche von zyklischen Entwicklungen geprägt ist. Sie kann das Segmentergebnis deutlich positiv, aber auch negativ beeinflussen. Darüber hinaus birgt die Ausrichtung auf große Kunden grundsätzlich das Risiko, dass der Verlust eines Kunden mögliche Ergebnisauswirkungen auf einzelne Bereiche haben könnte. Andererseits stellt die Bindung solcher Kunden aufgrund von Skaleneffekten ein profitables Umsatzwachstum in Aussicht. Zwar ist dieses durch eine zunehmende Anzahl vor allem asiatischer Wettbewerber sowie den Trend von Lieferanten und Kunden zur Vorwärts- bzw. Rückwärtsintegration immer latent gefährdet, kann jedoch durch den stetigen Ausbau der bestehenden Wettbewerbsvorteile und Internationalisierung realisiert werden. Zudem begegnet das Segment diesem Risiko durch eine kontinuierliche Überprüfung der Wertschöpfungstiefe mit dem Ziel, Systemlösungen für unsere Kunden anbieten zu können.

Die zunehmende Bedeutung von Gesundheit, die demografische Entwicklung in den Industrienationen sowie der medizinisch-technologische Fortschritt haben eine steigende Nachfrage zur Folge. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Produktportfolios sowie der stärkeren Marktorientierung von Jenoptik können die Anforderungen unserer Kunden besser bedient werden. Jedoch verursacht das zunehmende Finanzierungsproblem der nationalen Gesundheitswesen einen stark steigenden Preisdruck unter den Anbietern. Die tendenziell zunehmende Komplexität und Volatilität des Marktumfelds erschwert eindeutige und sichere Prognosen vor allem in innovativen Anwendungsfeldern.

Die spezifischen Kundenanforderungen führen zu besonderen operationalen Risiken im Bereich des Supply Chain Managements sowie in den Fertigungsprozessen. Es gibt für zahlreiche Komponenten des Segmentes nur eine sehr begrenzte Anzahl qualifizierter Lieferanten, die die notwendigen Spezifikationen zeitgerecht erfüllen können. Beim Ausfall eines solchen Lieferanten oder sich verändernden Spezifikationen durch die Kunden kann es zu entsprechenden Problemen im Entwicklungs- bzw. Produktionsprozess kommen. Mithilfe des strategischen Einkaufs werden kontinuierlich Partner qualifiziert, um mittel- und langfristig über eine stabile Basis von geeigneten Lieferanten zu verfügen. Spezifische Kundenanforderungen, vor allem hinsichtlich der Qualität der Produkte, führen zudem zu gestiegenen Anforderungen an den Anlagenbestand im Bereich Fertigung, denen durch gezielte Erweiterungs- bzw. Ersatzinvestitionen entgegengewirkt wird. So besteht das Risiko, dass die Qualitätsanforderungen nicht zur vereinbarten Zeit erfüllt werden können, was zu Verzögerungen bei der Auslieferung führen kann.

Mobility

Im Segment Mobility beeinflussen sowohl die Marktentwicklung als auch die politischen Entwicklungen die stragischen Risiken bzw. Chancen. Im Bereich der Messtechnik ist das Erreichen der Umsatzziele stark an den Automobilmarkt gekoppelt. Die Auswirkungen der Abgasmanipulationen bei zahlreichen Automobilherstellern und die damit verbundenen potenziellen Strafzahlungen können zu Investitionsstopps und damit zu Auftragsverlusten bei Jenoptik führen. Zudem würden verschärfte staatliche Regelungen weitere Planungsunsicherheiten für die Branche bedeuten, was auch für Jenoptik ein erhöhtes Risiko darstellen kann.

Der Trend zur elektrischen Mobilität ist Chance und Risiko zugleich. Die Verringerung der Anzahl mechanischer Teile bedeutet ein Risiko für das bereits etablierte Geschäftsmodell des Bereichs Messtechnik. Zum anderen besteht die Chance, zusätzliche Aufträge zu gewinnen, da der Trend zur CO,-Reduktion mehr Investitionen in emissionsarme Motoren verursachen könnte.

Die aktuell unsicheren wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen auf dem asiatischen und nordafrikanischen Markt stellen für den Bereich Verkehrssicherheit ein Risiko dar. Jenoptik ist als Auftragnehmer vor allem internationaler öffentlicher Auftraggeber sowohl der politischen als auch der wirtschaftlichen Entwicklung der jeweiligen Länder ausgesetzt. Dies kann besonders bei Unruhen oder Regierungswechseln dazu führen, dass Projekte nur verzögert abgewickelt oder ganz gestoppt werden. Eine zunehmende politische Stabilisierung und wirtschaftliche Prosperität der Länder eröffnet hingegen Chancen, die sich daraus entwickelnde Nachfrage nach Verkehrssicherheitstechnik besser bedienen zu können. Durch permanente Optimierung des Produktportfolios als Teil der Unternehmensentwicklung ergeben sich strategische Chancen, diese Nachfrageschwankungen in einem gewissen Rahmen ausgleichen zu können. Trotzdem ist es auch aufgrund von mittelfristig zu erwartenden Veränderungen in zurzeit noch stabilen Marktsegmenten und infolge eines steigenden Wettbewerbs notwendig, neue Absatzmöglichkeiten zu erschließen. Gezielte Zukäufe helfen hierbei. Die daraus resultierenden positiven Effekte werden jedoch erst nach vollständiger Integration der entsprechenden Einheiten voll ergebniswirksam.

In den operationalen Risiken spiegelt sich die zunehmende Internationalisierung von Projekten und Teilen der Wertschöpfungskette in erhöhten Anforderungen an die Bereiche Supply Chain Management, Fertigung, Marketing und Vertrieb sowie Personalmanagement wider. Der schnelle Ausbau effizienter Service- und Vertriebsstrukturen ist von entscheidender Bedeutung für die Wachstumsziele insbesondere im Ausland. Verzögerungen beim Ausbau der Strukturen könnten zum Verlust von Aufträgen führen. Dem soll durch die zukünftige Etablierung regionaler Competence Center - und damit mehr Kunden- und Marktnähe - begegnet werden.

Der Rollout des einheitlichen SAP-Systems in Teilen des Segmentes im Zuge des JOE-Projekts könnte vor allem in der Initialisierungs- bzw. Startphase prozessimmanente Risiken hervorrufen, die möglicherweise auch Verzögerungen in der Realisierung der angestrebten Effizienzgewinne nach sich ziehen. Bei einer langfristigen Nutzung des konzernweiten ERP-Systems überwiegen jedoch die Chancen hinsichtlich Effektivität und verbesserter Steuerungsmöglichkeiten.

Defense & Civil Systems

Strategische Risiken. Der Verteidigungsmarkt ist stark geprägt von der jeweiligen politischen Willensbildung, insbesondere von der öffentlichen Haushaltslage sowie der nach wie vor restriktiven Handhabung von Exportgenehmigungen der aktuellen Bundesregierung. Aufgrund verschiedener weltweiter politischer Konflikte und Spannungen nimmt jedoch die Verteidigungsbereitschaft der einzelnen Länder wieder zu. Der geplante Anstieg des Verteidigungsetats und die damit verbundenen verstärkten Investitionen der Bundesregierung könnten zu höheren Auftragseingängen im Segment führen. Dies wird auch gestützt durch jüngste Überlegungen der EU zu einer gemeinsamen Rüstungspolitik.

Im Rahmen der Unternehmensentwicklung wird dem möglichen Risiko der Abhängigkeit von politischen Entscheidungen und öffentlichen Budgets unter anderem mit dem gezielten Ausbau des zivilen und vor allem internationalen Produktportfolios begegnet. Dafür müssen im Zuge der strategischen Organisationsentwicklung auch die notwendigen Abläufe und Ressourcen sukzessive angepasst werden. Auch die Marketing- und Vertriebsaktivitäten werden kontinuierlich intensiviert, um die entsprechenden Wachstumsoptionen ausschöpfen zu können.

Da ein Großteil des Segmentumsatzes aus dem Projektgeschäft resultiert, sind Produktentwicklungen und -einführungen größtes Risiko und größte Chance zugleich. Langfristige Entwicklungsprojekte bieten hohes Potenzial für die Generierung zukünftigen Umsatzes. Allerdings bestehen auch hier immanente technologische und organisatorische Risiken, die den zeitgerechten Entwicklungserfolg gefährden könnten.

Aufgrund des auf langfristige Kundenbeziehungen ausgerichteten Geschäftsmodells des Segmentes und langer Produktlebenszyklen ist die Lieferantenperformance ein wichtiger Erfolgsfaktor. Operationale Risiken ergeben sich vor allem durch die teilweise hohe Abhängigkeit von einzelnen Bezugsquellen. Diese könnten zukünftige Geschäftschancen gefährden. Das Risiko konnte im Vergleich zum Vorjahr durch ein aktives Supply Chain Management operativ reduziert werden.

Segmentübergreifende Risiken (Segment Sonstige)

Bestandteil der Risikobewertung der Segmente ist auch ein Review durch die Zentralfunktionen der Holding und des Shared Service Centers, sodass deren Risiken in der Segmentberichterstattung bzw. in der finalen Konzernbewertung mit enthalten sind.

Gesamtaussage des Vorstands zur Risiko- und Chancenlage des Konzerns

Insgesamt hat der Jenoptik-Konzern im Durchschnitt von strategischen, operationalen und finanzwirtschaftlichen Risiken ein im Vergleich zum Vorjahr leicht verringertes Risiko-Exposure und liegt aktuell am unteren Ende des mittleren Risikobereichs.

Den mit "Mittel" bewerteten strategischen Risiken stehen adäquate Chancen gegenüber bzw. wird mit Maßnahmen begegnet, die eine nachhaltig vorteilhafte strategische Positionierung ermöglichen. Dies betrifft insbesondere die Risiken der Subkategorien "Produktentwicklung", "Unternehmensentwicklung" und "Organisationsentwicklung". Die Risiken der Subkategorie "Marktentwicklung" resultieren größtenteils aus externen Risikoquellen, die nicht beeinflussbar und damit nur bedingt zu minimieren sowie zu prognostizieren sind.

Im Bereich der operationalen Risiken sind der erfolgreiche Auf- und Ausbau der Vertriebsstrukturen von entscheidender Bedeutung. Gleiches gilt für das Supply Chain Management und die Fertigung, denen aufgrund der hohen technologischen Anforderungen in einem internationalen Umfeld und einem damit teilweise einhergehenden Single-Sourcing besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht werden muss. Aufgrund der verstärkten Digitalisierung, den damit verbundenen gestiegenen Anforderungen an die IT und der weiter voranschreitenden Internationalisierung wurde das IT-Risiko (inkl. der Durchführung des JOE-Projekts) weiterhin mit "Mittel" bewertet.

Die finanzwirtschaftlichen Risiken für den Konzern haben sich leicht verringert, da bereits festgelegte Maßnahmen teilweise umgesetzt wurden und somit das Risiko vor allem in den Bereichen Rechnungswesen und Treasury gesenkt werden konnte.

Insgesamt besteht ein zufriedenstellendes Verhältnis zwischen Risiken und Chancen im Jenoptik-Konzern. Es wurden keine den Bestand gefährdende Risiken identifiziert.

Prognosebericht

Rahmenbedingungen: Künftige Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Jenoptik-Branchen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet in seinem "World Economic Outlook" trotz verschiedener Unsicherheiten und Risiken damit, dass die Weltwirtschaft 2017 wieder etwas stärker anziehen wird als im letzten Jahr. Aktuell wird ein Wachstum von 3,4 Prozent erwartet. Die Aussichten für die Industriestaaten haben sich leicht verbessert, während sie in Schwellen- und Entwicklungsländern angesichts von zum Teil hoher Verschuldung weniger gut bewertet werden als noch in der Oktober-Prognose. Vor allem für Indien, Brasilien und Mexiko hat der IWF die Wachstumsprognosen reduziert. Deutlich geringer sind die Wachstumschancen in Saudi-Arabien, so der IWF, da die Ölproduktion zurückgefahren werde und Bürgerkriege in anderen Ländern im Nahen Osten einen massiven Tribut fordern. T45

Besorgt sind sowohl IWF als auch OECD über den angekündigten Protektionismus der USA: Zwar könnten die von der US-Regierung geplanten Steuersenkungen und Infrastrukturprogramme der US-Konjunktur 2017 zusätzlichen Schub verleihen, doch eine Einschränkung des Freihandels, verbunden mit Strafzöllen zum Beispiel gegen Mexiko oder China, könnten zu einer Verschiebung von Investitionen führen und den Welthandel schwächen.

Die wirtschaftlichen, politischen und institutionellen Auswirkungen der Brexit-Entscheidung sind noch nicht kalkulierbar. Großbritannien will in den nächsten zwei Jahren sowohl die EU als auch den europäischen Binnenmarkt verlassen. Ein neues Freihandelsabkommen zwischen dem Land und der EU könnte die Handelsbeziehungen erschweren, vor allem bei Finanzdienstleistungen und Exporten. Auch wenn der Brexit, die neue US-Regierung und diverse Wahlen in Europa dieses Jahr die Prognosen mit Unsicherheiten belasten, erwartet die EU-Kommission laut ihrer Winter-Prognose vom Februar 2017 erstmals ein Wirtschaftswachstum in allen Ländern des Währungsraums im Prognosezeitraum bis 2018, wenn auch mit deutlichen Unterschieden in einzelnen EU-Staaten. So soll das BIP der Euro-Zone 2017 um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen, im Folgejahr um 1,8 Prozent. Größter Wachstumstreiber bleibe die Binnennachfrage. Sorgen bereitet der EU-Kommission das weiterhin niedrige Investitionsniveau.

T45 Prognose des Bruttoinlandsprodukts (in Prozent)

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2018 2017
Welt 3,6 3,4
USA 2,5 2,3
Euro-Zone 1,6 1,6
Deutschland 1,5 1,5
China 6,0 6,5
Indien 7,7 7,2
Schwellenländer 4,8 4,5

Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook, Januar 2017

In China wird sich die Wirtschaftsdynamik voraussichtlich weiter verlangsamen. Die Regierung setzt auf eine Stärkung des Binnenkonsums und des Dienstleistungssektors. Diese Anpassung der Wirtschaftsstruktur führt nach Ansicht von Ökonomen aber zur weiteren Reduzierung der ehemals sehr hohen Wachstumsraten. Darüber hinaus sollen Auslandsinvestitionen erschwert werden, wie Nachrichtenagenturen berichteten. Damit soll die eigene Währung gestärkt werden, nachdem es 2016 eine große Investitionswelle chinesischer Unternehmen in den USA und Europa gab.

In Deutschland soll sich der konjunkturelle Aufschwung aus dem letzten Jahr etwas abgeschwächt fortsetzen: Die Bundesregierung rechnet in ihrer aktuellen Prognose für 2017 mit einer Zuwachsrate des BIP in Höhe von 1,4 Prozent. Eine Hauptstütze werde erneut der Privatkonsum sein. Große Unsicherheiten sieht unter anderem der Außenhandelsverband BGA in der angekündigten protektionistischen Politik der USA. Angesichts der engen Verflechtungen stehe für deutsche Unternehmen viel auf dem Spiel hinsichtlich Beschäftigung und Export, teilte der BGA in einer Pressemeldung mit. In Summe erwartet der Außenhandelsverband dennoch für 2017 einen Anstieg der Exporte um 2,3 Prozent auf einen neuen Rekordwert von rund 1,23 Billionen Euro. Der ifo-Geschäftsklimaindex fiel im Januar 2017 überraschend, wie das Ifo-Institut in seiner monatlichen Presseinformation meldete: Zwar bewerteten die Unternehmen ihre aktuelle Lage besser, dafür aber die Aussichten für die nächsten sechs Monate deutlich schlechter.

Der globale Photonik-Markt wird nach Angaben des Marktforschers Transparency Market Research bis 2020 jährlich um durchschnittlich 5,8 Prozent wachsen und ein Volumen von 766 Mrd US-Dollar erreichen. Im Vergleich dazu gehen die Fachverbände Spectaris, VDMA und ZVEI in ihrem "Branchenreport Photonik" weiter von einem jährlichen Wachstum von durchschnittlich 6,5 Prozent und einem Marktvolumen von 615 Mrd Euro im Jahr 2020 aus. Diese Entwicklung werde vor allem angetrieben durch die Nachfrage nach hocheffizienten Elektronikprodukten und durch das zunehmende Datenvolumen. Für den Datentransfer und das dafür nötige Optik-Design spielt der Bereich "Silicon Photonics" eine immer größere Rolle. Dabei wird Silizium als optisches Medium verwendet. Mit Blick auf die Anwendungen werden sich das Medizintechnik- und Healthcare-Segment am schnellsten entwickeln, da der Bedarf an Frühdiagnose und minimalinvasiven Operationen steigt. G21

In der Halbleiterausrüstungsindustrie sollen die weltweiten Umsätze laut dem Branchenverband SEMI 2017 um 9,3 Prozent auf 43,4 Mrd US-Dollar steigen, so die letzte Prognose in einer Pressemeldung vom Dezember 2016. Taiwan, Korea und China bleiben demnach die größten Märkte, jedoch sollen sich die Umsätze in Europa nach einem schwachen Vorjahr am stärksten entwickeln. IT-Marktforscher Gartner rechnet laut einer Pressemeldung mit einem Zuwachs von 2,9 Prozent für 2017. G22

Die Dynamik im weltweiten Halbleitermarkt, die zur Jahresmitte 2016 einsetzte, wird sich laut Branchenexperten 2017 fortsetzen. Der Verband SIA rechnet in seiner Prognose, veröffentlicht in einer Pressemeldung, mit einem moderaten Umsatzwachstum von 3,3 Prozent auf etwa 346 Mrd US-Dollar im Jahr 2017 und 2,3 Prozent auf 354 Mrd US-Dollar 2018. Gartner erwartet für 2017 ein höheres Wachstum von 7,2 Prozent auf 364 Mrd US-Dollar. Schnell wachsen werden laut Gartner auch die Industrie-, Automotive- und Speicher-Anwendungen, während die traditionellen Bereiche wie Smartphones und PCs langsamer zulegen.

Den Maschinen- und Anlagenbau belasten geopolitische Unsicherheiten wie der bevorstehende Brexit, die Lage in den USA und ähnliche protektionistische Tendenzen, wie der Branchenverband VDMA in einer Pressemeldung berichtete.

G22 Halbleiterausrüstung: Prognose des weltweiten Umsatzes (in Mrd USD)

Quelle: Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI)

G21 Weltweiter Photonik-Markt 2020: 615 Mrd Euro (Anteil in Prozent)

Quelle: VDMA, ZVEI, Spectaris: Branchenbericht Photonik 2013

Auch die Exporte nach China könnten laut VDMA infolge von Überkapazitäten und einer hohen Verschuldung im staatlichen Unternehmenssektor und in Kommunen weiter zurückgehen. Zwar rechnet der Verband für 2017 in Deutschland mit einem leichten Produktionszuwachs von 1 Prozent, aber echte Wachstumsimpulse seien nicht in Sicht. Der Umsatz der deutschen Maschinenbauer soll sich von etwa 220 Mrd Euro auf 224 Mrd Euro erhöhen. Kritisch sieht der VDMA die Fokussierung der Bundesregierung auf E-Mobilität, da Alternativen wie die Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren nicht mit der gleichen Intensität verfolgt werden. Chancen auf neues Wachstum habe der Maschinenbau durch die Automatisierung der Produktion und die Digitalisierung.

International spiegeln sich diese Trends in einem prognostizierten Umsatzwachstum mit Industrierobotern von 13 Prozent pro Jahr bis 2019 wider, so die International Federation of Robotics (IFR). Im Zuge der Re-Industrialisierung investiert der Industriesektor in den USA weiterhin stark in Automatisierung und Robotik, so die IFR in ihrem "World Robotics Report 2016". Ziel der Automatisierung der Produktion sei es, die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Industrie zu stärken und Produktionskapazitäten zu sichern bzw. in die USA zurückzuholen. Die deutsche Automatisierungsbranche steht laut dem Herstellerverband ZVEI vor einem guten Jahr: In der Fabrikautomation wird mit einem Wachstum von 3 bis 6 Prozent gerechnet, in der Prozessautomatisierung mit bis zu 3 Prozent, so die Bilanz der ZVEI-Pressekonferenz anlässlich einer Fachmesse Ende 2016.

Für die Automobilindustrie rechnet der VDA in seinen Pressemeldungen damit, dass sich die Pkw-Märkte 2017 in den USA und Westeuropa im laufenden Jahr stabil entwickeln werden, während der Markt in China weiter wachsen soll. Weltweit soll der Pkw-Markt um 2 Prozent auf rund 84 Mio Fahrzeuge zulegen. Der weltweite Nutzfahrzeugweltmarkt könne sein Vorjahresniveau zumindest halten oder leicht übertreffen. Trends der Branche sind laut dem Verband die Themen Digitalisierung, Vernetzung und automatisiertes Fahren sowie alternative Antriebe. Noch nicht absehbar sind die Weichenstellungen der neuen US-Regierung für außeramerikanische Autobauer. In den USA ist laut einer Analyse des Marktforschers IHS 2017 mit einem leichten Rückgang der Neuzulassungen bei weiterhin hohen Verkaufszahlen zu rechnen. In Deutschland wird die Initiative einiger Bundesländer, die ein Verbot von Verbrennungsmotoren in Neuwagen ab 2030 vorsieht, von Automobilverband und -herstellern kritisiert. Zusätzlich zur staatlichen Subvention für Elektroautos aus chinesischer Produktion will China ab 2018 eine Produktionsquote für Elektrofahrzeuge einführen, um heimischen Autobauern einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

Der globale Markt der Verkehrssicherheit wird voraussichtlich von 2,6 Mrd US-Dollar im Jahr 2016 auf 4,1 Mrd US-Dollar 2021 und damit jährlich um durchschnittlich 9,3 Prozent wachsen, so das US-Marktforschungsunternehmen Markets and Markets im Report "Road Safety Market by Solution, Service". Wesentliche Faktoren sind die weitere Zunahme von Verkehrsunfällen, die wachsende Urbanität und Mobilität sowie mehr gesetzliche Regelungen für Verkehrssicherheit. Insbesondere das Segment der Rotlichtüberwachung soll den Markt dominieren, vor allem im Zusammenhang mit Smart Cities. Auch die automatische Kennzeichenerfassung (ANPR) wird als Mittel der Verkehrsüberwachung und Prävention wichtiger: Marktforscher rechnen in Branchenstudien mit einem Wachstum im ANPR-Marktsegment von durchschnittlich 12,8 Prozent jährlich auf ein Volumen von 1,4 Mrd US-Dollar bis 2023. In Deutschland nimmt das Interesse an der Abschnittskontrolle zu: So will beispielsweise die Stadt Köln Technik zur "Section Control" im Rheinufertunnel einführen, meldeten Lokalmedien. Voraussetzung ist der erfolgreiche Abschluss des Pilotprojekts in Niedersachsen.

Der Markt für die elektronische Mautkontrolle soll sich bis 2020 mit einer zweistelligen Wachstumsrate ausweiten, um das Bedürfnis nach verbesserter, sicherer Infrastruktur zu erfüllen, das berichtete der Marktforscher "Future Market Insights" in einer langfristigen Analyse. Markttreiber seien unter anderem die Forderungen nach schneller Mautabwicklung sowie die Absicht, Verkehrsstaus und Reisezeiten zu reduzieren. Gehemmt werde die Entwicklung zum Teil durch hohe Installationskosten und eine starke Abhängigkeit von Regierungen.

Die weltweite Bahnindustrie steht vor einem grundlegenden Wandel: Einer Studie der Marktforscher von SCI Verkehr und McKinsey zufolge müssen Hersteller ihr Geschäftsmodell hin zu mehr Service und After-Sales-Geschäft weiterentwickeln. Das globale Wachstum im Neugeschäft verliert an Dynamik und soll in den kommenden fünf Jahren nur bei 1,3 Prozent liegen, unter anderem, weil die Nachfrage wegen verhaltener Investitionspläne in China zurückgeht. Dagegen werden Service und Instandhaltungen künftig den Großteil des Umsatzes ausmachen. Zusammengefasst soll der globale Markt für Bahn- und Schienentechnik in den nächsten fünf Jahren im Durchschnitt um 2,3 Prozent wachsen, so SCI. Asien bleibe der größte Regionalmarkt, während Afrika und der Nahe Osten unter der Voraussetzung eines stabilen politischen Umfelds am stärksten zulegen.

Der amerikanische Flugzeugbauer Boeing erhöhte seine regionale Langzeitprognose für die Luftfahrtindustrie: In den kommenden 20 Jahren werden in China über 6.800 neue Flugzeuge gebraucht, das entspreche einem Wert von mehr als einer Billion US-Dollar. Weltweit rechnet Boeing mit einem Bedarf an 39.620 Passagier- und Transportflugzeugen im Gesamtwert von 5,9 Billionen US-Dollar, so konzerneigene Meldungen. Der europäische Hersteller Airbus geht in seinem "Global Market Forecast" von 33.000 neuen Maschinen mit mindestens 100 Sitzen im Wert von 5,2 Billionen US-Dollar aus. Gemeinsam mit dem Unternehmen Siemens will der Konzern bis 2020 die technische Machbarkeit von hybrid-elektrischen Antrieben für Flugzeuge nachweisen. In der internationalen Luftfahrtindustrie wird der Gewinn 2017 laut dem Branchenverband IATA nach einem zyklischen Hoch auf 29,8 Mrd US-Dollar zurückgehen (i.Vj. 36,5 Mrd US-Dollar), wie der Branchenverband IATA in einer Pressemeldung prognostizierte. Das liege unter anderem an den wieder steigenden Ölpreisen sowie an diversen politischen, wirtschaftlichen und Sicherheitsrisiken. Dennoch würde 2017 mit dem prognostizierten Ergebnis zu den besten drei Jahren der Branche zählen.

Der Etat für das deutsche Verteidigungsministerium soll in den kommenden Jahren deutlich erhöht werden. Für 2017 wurde er um etwa 2,7 Mrd auf 37 Mrd Euro angehoben. Bis 2020 will die Bundesregierung den Etat weiter auf 39,2 Mrd Euro erhöhen. Sollte er jedoch - wie von der NATO und den USA gefordert - bei 2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes liegen, müsste er auf mehr als 60 Mrd Euro steigen. Deutlich teurer als bisher geplant könnte eines der größten Rüstungsprojekte werden, ergab ein Rüstungsbericht des Bundesverteidigungsministeriums, und zwar die Entwicklung des neuen Raketenabwehrsystems Meads im Rahmen des Taktischen Luftverteidigungssystems (TLVS), das Jenoptik auch beliefert. Es soll im nächsten Jahrzehnt schrittweise das Patriot-System ablösen, doch die Verhandlungen und die Verabschiedung durch den Gesetzgeber könnten sich bis in die nächste Legislaturperiode verzögern. In der Verteidigungspolitik wollen vor allem Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien künftig enger zusammenarbeiten; das kündigten die Verteidigungsminister dieser Länder in einem gemeinsamen Brief an. Die EU-Kommission will das mit mehr Mitteln für Verteidigungsforschung und strengeren Ausschreibungsregeln vorantreiben. So sollen über einen europäischen Verteidigungsfonds ab 2021 jährlich 500 Mio Euro für europäische Entwicklungsprojekte bereitgestellt werden. Ein entsprechender Pilot über 90 Mio Euro sei bereits für 2017 bis 2019 vorgesehen. Der Luftfahrtkonzern Airbus kündigte gegenüber Medien an, dass die Endmontage des Kampfjets Eurofighter in Deutschland und in Spanien ohne neue Aufträge im Jahr 2018 auslaufen wird. Großbritannien und Italien sind noch nicht betroffen. Gründe sind neben dem geringen Auftragsbestand auch die auf vier Standorte verteilte Montage sowie eine komplizierte Zuständigkeit für die Exporte. Modernisierungs- und Wartungsarbeiten werde es weiterhin geben.

Voraussichtliche Entwicklung der Geschäftslage

Planungsprämissen für Konzern und Segmente

Die Prognose der künftigen Geschäftsentwicklung wurde auf Basis der Konzernplanung vom Herbst 2016 erstellt.

Den Ausgangspunkt bilden die marktorientierten strategischen Planungen der Segmente und operativen Geschäftseinheiten, die aufeinander abgestimmt und in die Konzernplanung integriert wurden. Mögliche Akquisitionen wurden in der Planung nicht berücksichtigt.

Mit Beginn des Geschäftsjahres 2017 wurde das System der Top-Steuerungsgrößen sowohl auf Konzern- als auch auf Segmentebene weiterentwickelt und auf die Kennzahlen Umsatz, EBIT-Marge, EBITDA, Auftragseingang, Free Cashflow und Investitionen fokussiert. Weitere Kennzahlen werden auch künftig regelmäßig erhoben und dienen dem Top-Management als Informationsgrößen.

Nach der erfolgreichen Implementierung eines einheitlichen ERP-Systems der Traffic Solutions in Deutschland, im Shared Service Center und in der JENOPTIK AG mit Start zum 1. Januar 2017 erfolgt 2017 und 2018 der Rollout im Rahmen des JOE-Projekts in den USA und damit erstmals außerhalb Deutschlands. Die Kosten hierfür sind in der Prognose berücksichtigt.

Das Jenoptik-Exzellenz-Programm (JEP) mit den beiden Schwerpunkten Go-Lean und Einkauf wird auch 2017 fortgesetzt.

Aus der kontinuierlichen Optimierung sowohl der Beschaffungsprozesse als auch der produktiven Prozesse werden in Zukunft Einsparungen resultieren, die zu weiteren Verbesserungen der Bruttomarge führen. Auch dies wurde in der laufenden Planung berücksichtigt.

Bei der strategischen Personalarbeit wird auch 2017 der Schwerpunkt auf den Ausbau der einzelnen Human-Resources-Themen im internationalen Bereich gelegt. Dabei steht die konzernweite Harmonisierung der Personalprozesse an den europäischen Standorten sowie in den Regionen Asien / Pazifik und Nordamerika im Vordergrund. Ein zusätzlicher Schwerpunkt der Personalarbeit im laufenden Geschäftsjahr wird die weitere Begleitung der Organisationsentwicklung im Rahmen der Etablierung der Regional Competence Center im Segment Mobility sowie der bereits erfolgten Umstrukturierung in der Business Unit Healthcare sein. Darüber hinaus ist die Optimierung der einheitlichen Personalkostenplanung im harmonisierten ERP-System vorgesehen.

Im Segment Optics & Life Science geht der Jenoptik-Konzern 2017 von einer positiven Entwicklung des Geschäfts aus. Die weitere Fokussierung auf optische Informations- und Kommunikationstechnologien soll zum Wachstum beitragen. Für den Halbleiterausrüstungsmarkt erwarten Marktbeobachter im laufenden Jahr eine positive Entwicklung. Das Segment kann hier zudem von seiner Position als einer der führenden Anbieter von optischen und mikrooptischen SystemIösungen für die Halbleiterfertigung profitieren. Durch ein größeres Angebot an integrierten Systemlösungen profitieren wir zunehmend von einem höheren Wertschöpfungsanteil. Zudem ist Jenoptik bei zahlreichen internationalen Marktführern als Entwicklungs- und Produktionspartner gut etabliert. Daher rechnet das Segment in diesem Markt mit steigenden Umsätzen. Im Bereich der Medizintechnik & Life Science soll die bereits bestehende Zusammenarbeit mit internationalen Schlüsselkunden im laufenden Geschäftsjahr weiter ausgebaut werden und zum Wachstum beitragen. Darüber hinaus wird auch 2017 der Fokus des Segmentes auf der Gewinnung von neuen Großkunden liegen. Der Zuwachs wird vor allem in den Regionen Asien / Pazifik und Amerika erwartet. Das Segment wird auch im laufenden Geschäftsjahr weiter in die internationalen Produktionsstandorte und den Vertrieb investieren, um das künftige Wachstum zu unterstützen, den Prozess der Internationalisierung vor allem in den Kernregionen fortzusetzen sowie die Vorwärtsintegration und den Ausbau des Systemgeschäfts voranzutreiben.

Das Segment Mobility erwartet 2017 eine positive Entwicklung im Bereich Automotive. Das Risiko, dass sich der Abgasskandal ausweitet oder dass neue Regulierungen das Investitionsverhalten der Automobilhersteller beeinflussen, bleibt weiter bestehen. Auf der Produktseite soll sich der Trend zu fertigungsnaher integrierter Messtechnik fortsetzen. Das spielt vor allem dann eine wichtige Rolle, wenn Präzisionsteile gefertigt werden, wie sie beispielsweise die Automobilindustrie für effiziente und umweltschonende Antriebe fordert. Um diesem Trend Rechnung zu tragen, investiert das Segment weiter in die Entwicklung der taktilen, pneumatischen und insbesondere der optischen Messtechnologien. Wachstumsimpulse sollen auch aus dem Bereich der Laseranlagen kommen. Neben den etablierten Systemen für die Kunststoffbearbeitung in der Automobilindustrie konzentriert sich das Segment hier vor allem auf den Bereich der 3D-Bearbeitung von Metall- und Kunststoffteilen. Der Bau des modernen Technologie-Campus für Messtechnik und Laseranlagen für die nordamerikanische Automobilindustrie wird 2017 abgeschlossen. Damit schafft der Konzern eine wichtige Voraussetzung für den weiteren Ausbau seines Nordamerikageschäfts. In der Verkehrssicherheit wird das erwartete Wachstum insbesondere durch die 2016 gewonnenen Großaufträge unterstützt. Darüber hinaus wird das Geschäftsmodell Traffic Service Provision weiter ausgebaut, das in etablierten Märkten, unter anderem in Deutschland, Kanada oder Australien, neben dem Gerätegeschäft zunehmend an Bedeutung gewinnt. Aus regionaler Sicht erwartet Jenoptik Wachstumsimpulse vor allem aus dem Raum Asien / Pazifik sowie Nordamerika, insbesondere Kanada. Der Markt für Verkehrssicherheit in den USA wird sich nach unserer Einschätzung 2017 langsam erholen. Eine leichte Verbesserung wird auch in der Region Mittlerer Osten /Afrika erwartet. Mit Beginn des Jahres 2017 wurde im Bereich Traffic Solutions eine neue weltweite Vertriebsstruktur mit sogenannten Regional Competence Centern (RCC) eingeführt. Ziel ist es, in den jeweiligen lokalen Märkten künftig eine stärkere Präsenz zu zeigen, Kundenbeziehungen zu intensivieren sowie auf Markttrends schneller reagieren zu können.

Das Geschäft des Segmentes Defense & Civil Systems ist überwiegend projektbasiert und langfristig orientiert. Der Verteidigungsmarkt in der westlichen Welt erholt sich zunehmend und es wird in den nächsten Jahren eine deutliche Ausweitung der Ausgaben - vor allem der NATO-Mitgliedsstaaten - erwartet, sodass mehr Produkte im Verteidigungsbereich nachgefragt werden könnten. Mittelfristig ist auch ein deutlicher Anstieg der Investitionen für die Bundeswehr geplant. Dies könnte in den kommenden Jahren ebenso zu höheren Umsätzen beitragen. Im Geschäftsjahr 2016 gewann das Segment mehrere Großaufträge, die im laufenden Jahr weiter abgearbeitet werden und so positiven Einfluss auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung haben sollten. Die Internationalisierung bleibt auch 2017 ein wichtiges Thema, das Auslandsgeschäft soll vor allem in Nordamerika und Asien / Pazifik kontinuierlich ausgebaut werden. Darüber hinaus setzt das Segment weiter auf eine Erhöhung des Anteils von Systemen, die auch in zivilen Bereichen eingesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel Energiesysteme für die Bahntechnik, einem international wachsenden Markt, aber auch von Systemlösungen für die zivile Luftfahrt.

Prognose der Ertragslage 2017 und Trendaussage für 2018

Auf Basis der guten Auftrags- und Projektpipeline geht der Vorstand für 2017 von einem organischen Umsatz- und Ergebniswachstum aus. Voraussetzung dafür ist, dass sich die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen nicht verschlechtern. Dazu gehören insbesondere die zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch nicht abschätzbaren Auswirkungen des Brexits, Regulierungen auf europäischer Ebene, Exportrestriktionen, die weiteren Entwicklungen in den USA, China, im Nahen Osten, aber auch der Russland-Ukraine-Konflikt.

Größere Akquisitionen sind in diesen Prognosen nicht enthalten, werden für das laufende Geschäftsjahr jedoch nicht ausgeschlossen.

Der Jenoptik-Konzern erwartet 2017 im Rahmen des organischen Wachstums einen Umsatz zwischen 720 und 740 Mio Euro. Alle drei Segmente sollen dazu beitragen. Für 2018 prognostiziert der Vorstand entsprechend der bisherigen mittelfristigen Zielsetzung ein Wachstum inklusive kleinerer Akquisitionen auf rund 800 Mio Euro. Mehr als 40 Prozent des Umsatzes soll dann in den Regionen Amerika sowie Asien / Pazifik erreicht werden.

Aktuell rechnet Jenoptik im Geschäftsjahr 2017 beim EBIT mit einem Anstieg (2016: EBIT der fortgeführten Geschäftsbereiche 66,2 Mio Euro). Die operative Ergebnis-Marge (EBIT-Marge) wird je nach Umsatzentwicklung in einer Bandbreite von 9,5 bis 10,0 Prozent erwartet. Beim EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen) erwartet der Vorstand einen etwas geringeren Zuwachs als beim EBIT. Die Kosten für die Projekte zur Konzernentwicklung sollen im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich liegen und sind in der genannten Spanne für die EBIT-Marge bereits enthalten. 2018 sollen sich EBIT und EBITDA weiter positiv entwickeln.

Der Auftragseingang einer Periode wird von Großaufträgen vor allem in den Bereichen Defense & Civil Systems und Traffic Solutions beeinflusst. Im Geschäftsjahr 2016 erhielt Jenoptik in beiden Bereichen verschiedene mehrjährige Großaufträge und verfügt daher über eine sehr gute Auftragsbasis. Für das laufende Geschäftsjahr geht Jenoptik davon aus, dass der Auftragseingang leicht steigen wird. Zu beachten ist auch, dass Jenoptik zum Jahresende 2016 bereits über Kontrakte in Höhe von 160,9 Mio Euro verfügt, die nicht im Auftragseingang und -bestand enthalten sind. Rund 71 Prozent des Ende Dezember 2016 ausgewiesenen Auftragsbestands werden 2017 umsatzwirksam. 2018 soll der Auftragseingang weiter steigen.

Im Geschäftsjahr 2017 erwartet das Segment Optics & Life Science ein Umsatzwachstum im oberen einstelligen Prozentbereich. Im EBIT des Segmentes war 2016 ein operativer Sonderertrag von rund 2,9 Mio Euro enthalten. Da ein vergleichbarer Ertrag aktuell nicht erwartet wird, soll das operative Ergebnis mindestens stabil bleiben. Für 2018 wird ein Anstieg von Umsatz und EBIT prognostiziert.

Unterstützt durch die gewonnenen Großaufträge geht das Segment Mobility im laufenden Geschäftsjahr von einer Umsatzsteigerung im oberen einstelligen Prozentbereich aus. Das EBIT soll noch stärker als der Umsatz zulegen. 2018 wird mit einem weiteren Umsatz- und Ergebniszuwachs gerechnet. Beeinflusst wird die Prognosegenauigkeit durch den Zeitpunkt von Projektabrechnungen im Bereich der Verkehrssicherheit.

Auch für das Geschäftsjahr 2017 prognostiziert das Segment Defense & Civil Systems ein leichtes Umsatzwachstum. 2016 konnte das Segment die EBIT-Marge nochmals verbessern. Ausgehend von diesem guten Ergebnisniveau wird im laufenden Geschäftsjahr eine stabile Entwicklung erwartet. Auch 2018 wird mit einem leichten Umsatzwachstum und einem stabilen Ergebnis gerechnet.

Prognose der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns

Aufgrund der 2017 erwarteten spürbar höheren Investitionen rechnen wir mit einem Free Cashflow, der deutlich unter dem Wert von Ende 2016 liegt. Auch bei steigenden Investitionen und eines trotz Wachstums stabilen Working Capitals erwartet Jenoptik, alle Zins-, Steuer- und Dividendenzahlungen aus dem Free Cashflow decken zu können. 2018 wird mit einem höheren Free Cashflow als 2017 gerechnet.

Für 2017 geht Jenoptik von einer Steigerung der Investitionen auf 35 bis 40 Mio Euro aus, 2018 sollen diese auf einem ähnlichen Niveau fortgeführt werden. Die Sachanlageinvestitionen werden auf die Wachstumsbereiche innerhalb der Segmente fokussiert bzw. erfolgen im Rahmen von neuen Kundenprojekten. Mit den Investitionen sollen Kapazitäten erweitert und so das künftige Wachstum abgesichert werden. Auf Konzernebene erfolgen weitere Investitionen im Rahmen des JOE-Projekts. Die Investitionen sollen durch den operativen Cashflow bzw. die vorhandenen Zahlungsmittel gedeckt werden.

Jenoptik hat 2016 für das Geschäftsjahr 2015 eine Dividende in Höhe von 0,22 Euro pro Aktie an die Anteilseigner ausgeschüttet. Auch für die Zukunft strebt der Vorstand neben der Finanzierung des weiteren Wachstums eine am Unternehmenserfolg ausgerichtete Dividendenpolitik an. Eine solide Ausstattung mit Eigenkapital bleibt nach Auffassung des Vorstands für nachhaltiges organisches Wachstum zur Steigerung des Unternehmenswertes sowie die Nutzung von Akquisitionschancen auch im Interesse der Aktionäre von entscheidender Bedeutung.

Die tatsächlichen Ergebnisse können wesentlich von den beschriebenen Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn eine der im Bericht genannten Unsicherheiten eintritt oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen, auch im Hinblick auf die konjunkturelle Entwicklung, als unzutreffend erweisen.

T46 Ziele Konzern und Segmente (in Mio EUR)

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Ist 2016 Prognose 2017 Trend 2018 gegenüber 20172)
Umsatz 684,8 Zwischen 720 und 740 Mio Euro Rund 800 Mio Euro inkl. kleinerer Akquisitionen
Optics & Life Science 221,5 Wachstum im oberen einstelligen Prozentbereich Weiteres Wachstum
Mobility 247,7 Wachstum im oberen einstelligen Prozentbereich Weiteres Wachstum
Defense & Civil Systems 218,3 Leichtes Wachstum Leichtes Wachstum
EBITDA (fortgeführte Geschäftsbereiche) 94,7 Anstieg etwas geringer als EBIT Positive Entwicklung
EBIT / EBIT-Marge (fortgeführte Geschäftsbereiche) 66,2 / 9,7 % Anstieg, EBIT-Marge zwischen 9,5 und 10,0% Weiteres Wachstum
Optics & Life Science 33,4 Mindestens stabil (2016 operativer Einmalertrag enthalten) Weiteres Wachstum
Mobility 24,4 Anstieg stärker als Umsatz Weiteres Wachstum
Defense & Civil Systems 19,1 Stabil Stabil
Auftragseingang 733,8 Leichter Anstieg Anstieg
Free Cashflow 80,4 Deutlich unter Wert von 2016 Anstieg
Investitionen1) 27,5 35 bis 40 Mio Euro Auf Niveau von 2017

1) ohne Finanzanlageinvestition

2) Trendaussage, keine Prognose im Sinne des DRS 20

Gesamtaussage des Vorstands zur künftigen Entwicklung

Der Jenoptik-Konzern wird auch im laufenden Geschäftsjahr 2017 seine strategische Agenda konsequent fortsetzen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem profitablen Wachstum in allen Segmenten. Nach Einschätzung des Vorstands werden Umsatzwachstum, daraus resultierende Skaleneffekte, effizientere Prozesse und höhere Margen aus dem zunehmenden System- sowie Servicegeschäft zu einer Steigerung und Nachhaltigkeit der Ergebnisse führen.

Auch 2017 wird das Unternehmen einen wesentlichen Teil seiner Mittel in den Ausbau der internationalen Vertriebs- und Wertschöpfungsstrukturen und die Entwicklung innovativer Produkte investieren. Die Maßnahmen zur internen Prozessoptimierung und die Projekte zur Konzernentwicklung werden planmäßig fortgesetzt, wertsteigernde Akquisitionen intensiv geprüft.

Der Jenoptik-Konzern will 2017 weiter organisch wachsen. Dabei kann das Unternehmen auf einem starken Auftragsbestand und einem hohen Volumen an Kontrakten aufbauen. Die gute Vermögenslage und eine tragfähige Finanzierungsstruktur bieten Jenoptik zudem ausreichend Handlungsspielraum für Akquisitionen und die Finanzierung des weiteren Wachstums. Der Vorstand prognostiziert für 2017 einen Umsatz zwischen 720 und 740 Mio Euro sowie eine EBIT-Marge zwischen 9,5 und 10,0 Prozent. Die Erreichung dieser Ziele ist abhängig vom wirtschaftlichen und politischen Umfeld.

Im Geschäftsjahr 2017 erwartet der Vorstand insgesamt eine positive Geschäftsentwicklung für den Jenoptik-Konzern.

Jena, 8. März 2017

JENOPTIK AG

Der Vorstand

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