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Deutsche Börse AG

Interim / Quarterly Report Jul 26, 2017

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Interim / Quarterly Report

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Deutsche Börse AG

Frankfurt am Main

Deutsche Börse AG Halbjahresabschluss 2017

Halbjahresfinanzbericht Q2/2017

Q2/2017: Deutsche Börse steigert Erlöse und Ergebnis

Quartalsergebnis im Überblick

Die Gruppe Deutsche Börse steigerte ihre Nettoerlöse im zweiten Quartal 2017 um 4 Prozent auf 623,6 Mio. € (Q2/2016: 600,7 Mio. €), wozu v.a. das Nachhandelsgeschäft der Tochterfirma Clearstream beitrug.
Die operativen Kosten lagen bei 271,4 Mio. € (Q2/2016: 284,5 Mio. €). Bereinigt um Sondereffekte (v. a. im Zusammenhang mit dem geplanten Zusammenschluss mit der London Stock Exchange Group plc im Vorjahresquartal und der Integration von akquirierten Gesellschaften) lagen die operativen Kosten bei 245,4 Mio. € (Q2/2016: 245,1 Mio. €).
Die Gruppe erzielte ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 353,8 Mio. € (Q2/2016: 310,8 Mio. €). Bereinigt um Sondereffekte steigerte die Gruppe Deutsche Börse ihr EBITDA um 7 Prozent auf 379,5 Mio. € (Q2/2016: 356,3 Mio. €). Der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss stieg bereinigt ebenfalls um 7 Prozent auf 232,8 Mio. € (Q2/2016: 218,5 Mio. €).
Die Gruppe hat im zweiten Quartal 2017 eine Steuerrückstellung in Höhe von 33,0 Mio. € für eine mögliche Steuernachzahlung im Zusammenhang mit dem 2013 geschlossenen Vergleich mit dem U.S. Office of Foreign Assets Control (OFAC, US-amerikanische Exportkontrollbehörde) gebildet.
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 0,94 € bei durchschnittlich 186,8 Mio. Aktien, bereinigt um Sondereffekte 1,25 € (Q2/2016: 0,98 € bei 186,8 Mio. Aktien; bereinigt: 1,17 €).
Für das Geschäftsjahr 2016 schüttete die Deutsche Börse AG eine Dividende von 2,35 € je Stückaktie an ihre Aktionäre aus (für das Geschäftsjahr 2015: 2,25 €).
Nach Abschluss der Akquisition der Nodal Exchange Holdings, LLC wird die Gesellschaft seit 3. Mai 2017 voll in den Konzernabschluss der Gruppe einbezogen. Im Zuge der Akquisition hat die Gruppe ihren ökonomischen Anteil an der European Energy Exchange AG von 63 auf 75 Prozent erhöht.
Obwohl die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2017 leicht unter den Erwartungen des Unternehmens lag, ist es aus Sicht der Gruppe weiterhin möglich, das untere Ende ihrer Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2017 zu erreichen. Voraussetzung hierfür ist, dass sich das zyklische Umfeld positiv entwickelt, d.h. dass insbesondere die Volatilität an den Aktienmärkten im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 zunimmt.

Konzern-Zwischenlagebericht

Grundlagen des Konzerns

Die im Finanzbericht 2016 auf den Seiten 18 bis 31 beschriebenen Grundlagen des Konzerns sind grundsätzlich nach wie vor gültig. Änderungen haben sich jedoch im Konsolidierungskreis ergeben.

Vergleichbarkeit von Angaben

Der Verkauf der International Securities Exchange Holdings, Inc. (ISE) zum 30. Juni 2016 stellt eine nicht fortgeführte Geschäftstätigkeit im Sinne des IFRS 5 dar. Gemäß den Anforderungen des IFRS berichtet diese Ergebnisveröffentlichung die finanziellen Kennzahlen ohne diese nicht fortgeführte Geschäftstätigkeit.

Innerhalb der Organisation der Gruppe gab es Änderungen bei der Zuordnung von Erlösen und Kosten zu den einzelnen Segmenten. Diese wirkten sich wie folgt auf die Segmentberichterstattung aus; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Erlöse und Kosten aus "Managed Services" (insbesondere IT-Dienstleistungen für Kunden von Clearstream) werden ab Q1/2017 im ICSD-Geschäft im Segment Clearstream berichtet (bislang unter Infrastructure Services im Segment Market Data + Services).
Erlöse und Kosten aus der Entwicklung einer Plattform für den gemeinsamen europaweiten Intraday-Strommarkt (XBID) werden ab Q1/2017 unter Sonstige im Segment Eurex berichtet (bislang unter Infrastructure Services im Segment Market Data + Services).
Innerhalb des Segments Xetra wurden zum Q1/2017 die Definitionen der Produktgruppen angepasst, u.a. mit der Einführung der Produktgruppe "Partnermärkte". Erlöse und Kosten werden entsprechend zugeordnet.

Im zweiten Quartal 2017 gab es zudem Änderungen im Konsolidierungskreis: Seit dem 3. Mai 2017 wird die EEX US Holdings, Inc., Muttergesellschaft der im ersten Quartal 2017 akquirierten Nodal Exchange Holdings, LLC, voll in den Konzernabschluss einbezogen. Erlöse und Kosten werden im Segment Eurex berichtet.

Um transparent über die Kosten und das Ergebnis zu berichten, weist die Gruppe Deutsche Börse ab diesem Zwischenbericht die operativen Kosten und die Abschreibungen getrennt voneinander aus und führt als weitere Kenngröße das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ein. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Wesentliche Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

Details zu den wesentlichen Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen werden in Erläuterung 17 dieses Zwischenabschlusses aufgeführt.

Wirtschaftsbericht

Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft sowie die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen haben sich im Vergleich zur Darstellung im Finanzbericht 2016 (Seite 18 bis 19 sowie Seiten 33 bis 34) nicht wesentlich geändert.

Im zweiten Quartal 2017 gab es keine Änderungen der Unternehmensstrategie und -steuerung. Für eine umfassende Darstellung derselben siehe den Finanzbericht 2016 (Seiten 22 bis 27).

Forschung und Entwicklung

Als Dienstleistungsunternehmen betreibt die Gruppe Deutsche Börse keine mit produzierenden Unternehmen vergleichbare Forschung und Entwicklung. Daher entfällt ein detaillierter Teilbericht. Allerdings entwickelt die Deutsche Börse die durch sie betriebenen Handels- und Clearingsysteme sowie Systemlösungen für die Umsetzung ihrer strukturellen Wachstumsziele. Vor diesem Hintergrund arbeitet das Unternehmen beständig daran, Technologieführerschaft und Stabilität seiner elektronischen Systeme aufrechtzuerhalten und weiter zu steigern - im Interesse seiner Kunden und im Interesse der systemischen Stabilität der Finanzmärkte. Anfang Juli beispielsweise wurde der Xetra® -Handel auf die neue Handelstechnologie T7® umgestellt. Bereits im Februar migrierte die Wertpapierabwicklung von Clearstream auf TARGET2-Securities (T2S), das einheitliche, EU-weite Abwicklungssystem der Europäischen Zentralbank (EZB).

Ertragslage

Ertragslage im zweiten Quartal 2017

Die makroökonomischen Rahmenbedingungen blieben im zweiten Quartal 2017 im Wesentlichen unverändert. Die EZB hielt an ihrer Politik der monetären Lockerung fest. Sie beließ die Einlagezinsen bei negativen 0,4 Prozent, und setzte ihr Programm zum Ankauf von Staatsanleihen (Quantitative Easing, QE) unverändert fort. Die in den USA im Vorjahr eingeleitete Zinswende wurde dagegen durch zwei Zinsschritte im März 2017 und im Juni 2017 bekräftigt. Die wirtschaftliche Lage im Euroraum hat sich stabilisiert; insbesondere die deutsche Wirtschaft glänzt mit guten Firmenbilanzen. Entsprechend erreichten die Indexstände der Leitindizes DAX® und STOXX® Rekordniveau. Auch das Vertrauen in ein geeintes Europa hat nach den jüngsten Wahlergebnissen in Österreich, den Niederlanden und Frankreich wieder zugenommen. In den USA hielt dagegen die Ernüchterung nach den Wahlen im November

Kennzahlen zur Ertragslage der Gruppe Deutsche Börse (berichtet)

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
30.06.2017 30.06.2016 Veränderung

%
30.06.2017 30.06.2016
--- --- --- --- --- --- ---
Nettoerlöse Mio. € 623,6 600,7 4 1.247,0 1.211,2
Operative Kosten Mio. € 271,4 284,5 - 5 545,0 565,7
EBITDA Mio. € 353,8 310,8 14 821,2 641,7
Abschreibungen Mio. € 39,6 31,8 25 75,5 62,8
EBIT Mio. € 314,2 279,0 13 745,7 578,9
Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnender Periodenüberschuss Mio. € 176.3 183,5 - 4 456,4 382,1
Ergebnis je Aktie (unverwässert) 0,94 0,98 - 4 2,44 2,05

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Veränderung

%
Nettoerlöse 3
Operative Kosten - 4
EBITDA 28
Abschreibungen 20
EBIT 29
Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnender Periodenüberschuss 19
Ergebnis je Aktie (unverwässert) 19

2016 an: Investoren zogen Investitionskapital in großem Umfang ab und legten dieses - zumindest teilweise - in Europa an. Trotz dieser derzeit recht stabilen wirtschaftlichen und politischen Lage in Europa blieb die Volatilität - sie ist einer der Haupttreiber der Handelsaktivität auf den Kassa- und Terminmärkten - im Quartalsdurchschnitt auf äußerst niedrigem Niveau (gemessen am VDAX® ). Sie stieg nur zeitlich begrenzt rund um einzelne, meist politische Ereignisse wie die Wahlen in Frankreich und Großbritannien.

In diesem Marktumfeld steigerte die Gruppe Deutsche Börse ihre Nettoerlöse im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4 Prozent. Die Nettoerlöse setzen sich aus den Umsatzerlösen zuzüglich der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft und der sonstigen betrieblichen Erträge zusammen, abzüglich der volumenabhängigen Kosten. Als Treiber erwies sich wie schon im ersten Quartal das Segment Clearstream mit einem Wachstum von 10 Prozent, und hier insbesondere das Verwahrgeschäft des nationalen Zentralverwahrers (Central Securities Depository, CSD) sowie die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft, die im Zuge des verbesserten Zinsumfelds zulegten. Der Kassa- und der Terminmarkt erzielten ebenfalls Zuwächse, während das Segment Market Data + Services (MD + S) bedingt durch die Entkonsolidierung von Market News International Inc. das Niveau des Vorjahresquartals nicht ganz erreichen konnte.

Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft, die das Segment Clearstream mit verwahrten Kundenbareinlagen und das Segment Eurex über die Clearinghäuser erzielen, stiegen im zweiten Quartal 2017 auf 33,5 Mio. € (Q2/2016: 21,1 Mio. €), im Wesentlichen bedingt durch einen Anstieg der Nettozinserträge im Segment Clearstream. Diese stiegen im Wesentlichen aufgrund des steigenden Zinsniveaus in den USA - die Fed hat den Leitzins im bisherigen Jahresverlauf zweimal angehoben.

Die operativen Kosten setzen sich zusammen aus Personalaufwand und sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Die Personalkosten stiegen um 13 Prozent, v.a. durch die gestiegene Beschäftigtenzahl aufgrund der Internalisierung von externen Mitarbeitern zum Jahresende 2016 und den Aufwendungen für die aktienbasierte Vergütung, die im Zuge des höheren Aktienkurses deutlich über denen des Vorjahresquartals lagen. Dagegen gingen sonstige betriebliche Aufwendungen maßgeblich aufgrund der niedrigeren Zahl externer Mitarbeiter deutlich zurück. Darüber hinaus gingen die Sondereffekte - diese enthalten im Wesentlichen Rückstellungen für mögliche Geldbußen im Zusammenhang mit der aktuellen staatsanwaltschaftlichen Untersuchung (10,5 Mio.€), Kosten für die Integration von akquirierten Gesellschaften (6,1 Mio. €) und für Effizienzprogramme (4,4 Mio. €) - im Vergleich zum Vorjahr um 14,1 Mio. € auf 26,4 Mio. € zurück, sodass die operativen Kosten in Summe um 5 Prozent unter denen des Vorjahresquartals liegen. Um Sondereffekte bereinigt lagen die operativen Kosten leicht über denen der Vergleichsperiode.

Um transparent über die Kosten und das Ergebnis zu berichten, weist die Gruppe Deutsche Börse als weitere Kenngröße das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) aus. Das EBITDA stieg im zweiten Quartal 2017 um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, bereinigt um 7 Prozent. Es enthält ein Beteiligungsergebnis von 1,6 Mio. € (Q2/201 6: -5,4 Mio. €).

Kennzahlen zur Ertragslage der Gruppe Deutsche Börse (bereinigt)

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
30.06.2017 30.06.2016 Veränderung

%
30.06.2017 30.06.2016
--- --- --- --- --- --- ---
Nettoerlöse Mio. € 623,6 600,7 4 1.247,0 1.211,2
Operative Kosten Mio. € 245,4 245,1 0 490,5 494,4
EBITDA Mio. € 379,5 356,3 7 759,7 719,1
Abschreibungen Mio. € 39,2 30,7 28 74,4 61,2
EBIT Mio. € 340,3 325,6 5 685,3 657,9
Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnender Periodenüberschuss Mio. € 232,8 218,5 7 465,0 439,8
Ergebnis je Aktie (unverwässert) 1,25 1,17 7 2,49 2,35

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Veränderung

%
Nettoerlöse 3
Operative Kosten - 1
EBITDA 6
Abschreibungen 22
EBIT 4
Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnender Periodenüberschuss 6
Ergebnis je Aktie (unverwässert) 6

In den letzten Jahren hat die Gruppe Deutsche Börse umfangreiche Investitionen in ihre Infrastruktur vorgenommen, um ihre technologische Spitzenstellung zu behaupten. Entsprechend lagen Abschreibungen mit 39,6 Mio. € über denen des Vorjahresquartals (Q2/2016: 31,8 Mio. €).

Das Finanzergebnis der Gruppe belief sich im zweiten Quartal 2017 auf -18,1 Mio. € (Q2/2016: -17,8 Mio. €). Bereinigt um Sondereffekte belief sich das Finanzergebnis auf -15,9 Mio. € (Q2/2016: -17,8 Mio. €).

Die berichtete Steuerquote im zweiten Quartal 2017 lag bei 39,1 Prozent. Um Sondereffekte bereinigt belief sich die Steuerquote auf 27,0 Prozent. Die Sondereffekte resultieren im Wesentlichen aus einer im zweiten Quartal 2017 gebildeten Steuerrückstellung in Höhe von 33,0 Mio. € für eine mögliche Steuernachzahlung im Zusammenhang mit dem 2013 geschlossenen Vergleich mit dem U.S. Office of Foreign Assets Control (OFAC, US-amerikanische Exportkontrollbehörde). Nachdem die Gruppe Deutsche Börse die steuerliche Abzugsfähigkeit der Zahlung bereits 2013 geprüft und nach steuerlicher Beratung bejaht hatte, hat die luxemburgische Steuerbehörde mit Schreiben vom April und Juli 2017 und mit Steuerbescheid vom 19. Juli 2017 nunmehr die Abzugsfähigkeit verneint. Auch wenn die Gruppe Deutsche Börse nach Rücksprache mit weiteren steuerlichen und juristischen Beratern und der nochmaligen Würdigung aller Fakten gute Gründe und Erfolgsaussichten für ihre Rechtsauffassung vor einem Gericht sieht, hat sie eine Rückstellung von 33,0 Mio.€ gebildet. Ungeachtet dessen wird sie alle notwendigen und geeigneten Maßnahmen ergreifen, um sich zu verteidigen.

Ertragslage im ersten Halbjahr 2017

Die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr deckte sich im Wesentlichen mit der im zweiten Quartal: ein deutliches Wachstum im Nachhandelsgeschäft, während die aus dem Handel generierten Erlöse unter dem Einfluss der niedrigen Aktienmarktvolatilität und der noch immer anhaltenden Verunsicherung der Investoren standen. Zwar übertrafen die Handelsvolumina im Kassa- und Terminmarkt in einzelnen Anlageklassen die Vorjahreswerte, in Summe lagen die Nettoerlöse aber bei Xetra nur leicht über bzw. in den Segmenten Eurex und MD + S leicht unter dem Niveau der Vergleichsperiode.

Insgesamt lagen die Nettoerlöse der Gruppe Deutsche Börse im ersten Halbjahr 2017 um 3 Prozent über denjenigen der Vorjahresperiode. Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft stiegen deutlich auf 63,4 Mio. € (H1/2016: 39,7 Mio. €).

Die operativen Kosten waren auf Halbjahressicht rückläufig; um Sondereffekte bereinigt blieben sie, trotz deutlich gestiegener Kosten für aktienbasierte Vergütung, stabil. Sondereffekte beliefen sich bei den operativen Kosten auf 55,6 Mio. € (H1/2016: 72,9 Mio. €). Sie setzen sich im Wesentlichen zusammen aus Kosten, die im Zusammenhang mit dem im ersten Quartal 2017 untersagten Zusammenschluss mit der LSEG (10,7 Mio. €) stehen, Rückstellungen für mögliche Geldbußen im Zusammenhang mit der staatsanwaltschaftlichen Untersuchung (10,5 Mio.€) und ferner den Kosten für die Integration von akquirierten Gesellschaften (14,0 Mio. €), Rechtsstreitigkeiten (10,7 Mio. €) und Effizienzmaßnahmen (9,5 Mio. €).

Das EBITDA der Gruppe Deutsche Börse im ersten Halbjahr 2017 betrug 821,2 Mio. € (H1/2016: 641,7 Mio. €) und enthält im Beteiligungsergebnis einen einmaligen Erlös von 116,6 Mio. € aus der Veräußerung der verbleibenden Anteile an BATS Global Markets, Inc im ersten Quartal 2017. Um Sondereffekte bereinigt stieg das EBITDA der Gruppe um 6 Prozent. Aufwendungen für Abschreibungen und Wertminderungsaufwand nahmen um 20 Prozent zu.

Das Finanzergebnis der Gruppe belief sich im ersten Halbjahr 2017 auf -36,4 Mio. € (H1/2016: -38,0 Mio. €). Bereinigt um Sondereffekte belief sich das Finanzergebnis auf -34,2 Mio. € (H1/2016: -38,0 Mio. €).

Vergleich der Ertragslage mit der Prognose für 2017

Obwohl die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2017 leicht unter den Erwartungen des Unternehmens lag, ist es aus Sicht der Gruppe Deutsche Börse weiterhin möglich, das untere Ende ihrer Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2017 zu erreichen. Voraussetzung hierfür ist, dass sich das zyklische Umfeld positiv entwickelt, d.h. dass insbesondere die Volatilität an den Aktienmärkten im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 zunimmt. Für Details zur Prognose siehe den Prognosebericht.

Kennzahlen der Aktie der Deutsche Börse AG

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
30.06.2017 30.06.2016 30.06.2017 30.06.2016
--- --- --- --- --- ---
Ergebnis je Aktie (unverwässert) 0,94 0,98 2,44 2,05
Ergebnis je Aktie (unverwässert, bereinigt) 1,25 1,17 2,49 2,35
Eröffnungskurs1) 86,16 74,99 76,42 81,39
Höchster Kurs2) 98,42 82,14 98,42 83,00
Niedrigster Kurs2) 84,76 70,17 74,73 69,80
Schlusskurs (am 30. Juni) 92,42 73,54 92,42 73,54
Anzahl der Aktien (zum 30. Juni) Mio. 193,0 193,0 193,0 193,0
Marktkapitalisierung (zum 30. Juni) Mrd. € 17,8 14,2 17,8 14,2

1) Schlusskurs des Vorhandelstages

2) Intraday-Kurs

Segment Eurex

Zweites Quartal 2017

Im Segment Eurex ergab sich im zweiten Quartal ein differenziertes Bild beim Blick auf die gehandelten Volumina in den zentralen Geschäftsfeldern - Finanzderivate (Eurex Exchange), Commodities (EEX) und Devisen (360T). Während Eurex Exchange den Handel mit Zinsderivaten zweistellig steigern konnte, blieb der Handel mit Indexderivaten aufgrund der niedrigen Volatilität im Aktienmarkt hinter dem Vorjahresquartal zurück. Im Sektor Commodities wiederum stieg der Handel mit Gas und Emissionsrechten, während der Strommarkt Einbußen hinnehmen musste. Die täglich gehandelten FX-Volumina auf der Handelsplattform 360T stiegen im zweiten Quartal weiter an.

Für das Wachstum im Geschäft mit Zinsderivaten an Eurex Exchange zeichneten im zweiten Quartal 2017 v.a. zwei Faktoren verantwortlich: einerseits die in den USA eingeleitete Zinswende, andererseits die Erwartungen der Marktteilnehmer, dass auch die EZB ihre Geldpolitik in den nächsten zwei Jahren anpassen, die Negativzinsen beenden und das QE-Programm reduzieren könnte. Von diesen Erwartungen profitierten insbesondere die langfristigen Zinsderivate. Zudem erhöhte sich insbesondere im Zuge der Wahlen in Frankreich (Mai und Juni 2017) auch der Handel mit Zinsderivaten auf französische Staatsanleihen. Auch der Handel mit italienischen Staatsanleihen nahm deutlich zu. Grund hierfür ist die wieder entflammte Diskussion um die Kreditwürdigkeit italienischer Banken bzw. deren Unterstützung durch den Staat. Dies ließ den Spread auf italienische Staatsanleihen und somit die Nachfragen nach entsprechenden Derivaten steigen.

Der Handel mit Indexderivaten, der größten Produktgruppe, erreichte dagegen nicht das Niveau des Vorjahresquartals, in dem das Brexit-Referendum abgehalten wurde. Die anhaltend niedrige Volatilität im Markt erzeugte keine Handelsanreize und inspirierte Investoren nicht dazu, ihre Anlagestrategien anzupassen und ihre Portfolios entsprechend umzuschichten. Volatilitätsderivate entwickelten sich hingegen mit einem Plus von 81 Prozent im zweiten Quartal 2017 sehr gut - ein Beleg dafür, dass die neueren Anlageklassen zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Kennzahlen des Segments Eurex

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
30.06.2017 30.06.2016 Veränderung 30.06.2017 30.06.2016 Veränderung
--- --- --- --- --- --- ---
FINANZKENNZAHLEN Mio. € Mio. € % Mio. € Mio. € %
Nettoerlöse 263,3 261,7 1 530,4 539,0 - 2
Aktienindexderivate 109,3 117,1 - 7 212,8 242,6 - 12
Zinsderivate 52,6 46,3 14 111,9 93,6 20
Aktienderivate 10,5 10,9 - 4 20,8 20,8 0
Commodities (EEX) 49,2 53,5 - 8 102,5 108,5 - 6
Devisen (360T) 16,3 16,3 0 32,8 32,1 2
Sonstige (inkl. Repo-Geschäft, XBID und Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft) 25,4 17,6 44 49,6 41,4 20
Operative Kosten 117,3 110,0 7 230,6 226,4 2
EBITDA 145,3 145,6 0 416,2 307,8 35
EBITDA (bereinigt) 155,8 163,7 - 5 323,8 338,9 - 4
Abschreibungen 20,1 17,4 16 39,1 34,7 13
EBIT 125,2 128,2 -2 377,1 273,1 38
EBIT (bereinigt) 135,9 146,6 - 7 285,5 304,8 - 6
KENNZAHLEN DES GESCHÄFTS
Finanzderivate Mio. Kontrakte Mio. Kontrakte % Mio. Kontrakte Mio. Kontrakte %
Derivate1) 478,8 465,9 3 924,9 933,5 - 1
Aktienindexderivate2) 233,7 244,5 - 4 444,5 503,5 - 12
Zinsderivate 147,5 128,4 15 314,4 260,1 21
Aktienderivate3) 97,6 92,8 5 165,9 169,7 - 2
Commodities4) TWh/Mio. t CO2 TWh/Mio. t CO2 % TWh/Mio. t CO2 TWh/Mio. t CO2 %
Strom 919,45) 1.214,0 - 24 1.861,05) 2.247,8 - 17
Gas 432,2 409,0 6 929,1 954,6 - 3
Emissionshandel 359,8 225,9 59 649,1 468,6 39
Devisengeschäft Mrd. € Mrd. € % Mrd. € Mrd. € %
Durchschnittliches tägliches Volumen auf 360T 62,9 60,4 4 61,0 58,9 4

1) Die Gesamtsumme weicht aufgrund von Rundungsdifferenzenvon der Summe der Einzelwerte ab.

2) Inkl. Index-Dividenden- und Volatilitätsderivate, Wert für 2016 entsprechend angepasst.

3) Inkl. Aktien-Dividenden- und ETF-Derivate, Wert für 2016 entsprechend angepasst.

4) Volumen an der EEX in Terawattstunden (TWh) für den Strom- und Gashandel sowie in Mio. Tonnen CO2 für den Handel mit Emissionsrechten

5) Inkl. Nodal Exchange (131,4 TWh)

Das Geschäft der EEX-Gruppe war ebenfalls von der niedrigen Volatilität geprägt. Dies wirkte sich insbesondere auf den Terminmarkt für Strom aus, der parallel zu einem geschrumpften Gesamtmarkt um 24 Prozent nachließ, während der Strom-Spotmarkt ein leichtes Plus erzielte. Hierbei haben sich das schwierige regulatorische Umfeld - insbesondere die Debatte über Preiszonen und die mögliche Trennung der deutschen von der österreichischen Preiszone - sowie der ARENH-Tarif im Zusammenspiel mit der überraschenden Abschaltung von Atomkraftwerken in Frankreich negativ ausgewirkt. Im Handel mit Erdgasprodukten konnte die EEX dank ihrer breiten Produktpalette und hohen Preisqualität Marktanteile gewinnen und die Volumina in einem konstanten Gesamtmarkt steigern. Im Handel mit Emissionsrechten, der mit Blick auf die Erlöse zu den kleineren Geschäftsfeldern der EEX zählt, nahmen die Volumina deutlich zweistellig zu. Dies gilt auch für den Handel mit Agrarprodukten, die vor zwei Jahren von Eurex auf die EEX-Handelsplattform migriert worden waren.

Die Deutsche Börse konnte im Berichtszeitraum die auf 360T täglich in Devisen (Foreign Exchange, FX) gehandelten Volumina und ihren Marktanteil, gemessen an den Volumina vergleichbarer Handelsplattformen, weiter steigern. Dem Devisenmarkt generell fehlten infolge der niedrigen Volatilität und geringen Schwankungen in den Hauptwährungen die makroökonomischen Impulse. Zum Ende des Quartals kam Bewegung in den Markt, hervorgerufen durch den Anstieg des Euro-US-Dollar-Wechselkurses, was sich umgehend in deutlich höheren Tagesvolumina widerspiegelte. Zum Wachstum entgegen des schrumpfenden Marktumfelds hat im Wesentlichen die Handelsaktivität von Neukunden beigetragen. Das Kundenportfolio wurde über alle Regionen und Marktsegmente hinweg weiter ausgebaut. Die Kunden wissen die Leistungsfähigkeit der 360T-Handelsplattform zu schätzen. Beleg hierfür sind drei aktuell verliehene Awards der Zeitschrift Euromoney: für die Ausführungsgeschwindigkeit (Speed of Execution), die Vielfalt des Händlernetzwerks (Variety of Dealers) und des Produktangebots (Breadth of Currencies).

Erstes Halbjahr 2017

Das Halbjahresergebnis 2017 entspricht im Wesentlichen dem Quartalsergebnis für Q2/2017, zumal die makroökonomischen Rahmenbedingungen im Laufe des Jahres unverändert blieben. So lässt sich für das gesamte Halbjahr ein deutlicher Anstieg des Handels mit Zinsderivaten beobachten. Aktienindexderivate wurden hingegen infolge der niedrigen Volatilität weniger gehandelt. Im Commodities-Geschäft gab es Zuwächse im Emissionshandel und Abflüsse im Strommarkt, während das Gasgeschäft im Wesentlichen stabil blieb. Das Devisengeschäft nahm auf der Handelsplattform 360T im ersten Halbjahr 2017 weiter zu, während die gehandelten FX-Volumina auf vergleichbaren Handelsplattformen stagnierten.

Segment Xetra

Zweites Quartal 2017

Die Kassamärkte in Europa verzeichneten im zweiten Quartal 2017 eine Belebung trotz nach wie vor sehr niedriger Volatilität. Zum einen lag das daran, dass global agierende Anleger in US-Dollar investiertes Kapital abzogen und in anderen Kapitalmärkten investierten. Zum anderen profitierte die Gruppe Deutsche Börse mit ihren Marktplätzen Xetra®, Börse Frankfurt und Tradegate von einzelnen Ereignissen wie den Wahlen in Frankreich und Großbritannien, wenn auch nicht im gleichen Umfang wie die in diesen Ländern heimischen Kassamärkte. Die solide wirtschaftliche Lage in Deutschland sowie gute Firmenbilanzen führten zu einem höheren Bewertungsniveau und taten ihr Übriges, dass die Handelsvolumina auf Xetra leicht über denen des Vorjahresquartals lagen. Ihren Marktanteil im Handel mit DAX-Werten auf europäischen Handelsplätzen konnte die Gruppe Deutsche Börse im zweiten Quartal 2017 stabilisieren. Er liegt mittlerweile durchgängig bei rund 65 Prozent, nachdem er im Vorjahr zeitweilig unter die Schwelle von 60 Prozent gerutscht war.

Auch die Volumina der börsengehandelten Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) lagen über denen des Vorjahresquartals. Das von den Emittenten über ETFs verwaltete Fondsvermögen belief sich auf 452,6 Mrd. € (Q2/2016: 358,2 Mrd. €), ein Anstieg von 26 Prozent. Im zweiten Quartal 2017 ging der Handelsumsatz im Segment um 11 Prozent auf 36,1 Mrd. € (Q2/2016: 40,6 Mrd. €) zurück.

Das Zinstief und die allgemein unsichere Marktphase haben die Nachfrage nach Xetra-Gold® als Anlageinstrument auf ein Rekordhoch getrieben. Die Inhaberschuldverschreibung ist mit physischem Gold hinterlegt. Zum Ende des zweiten Quartals 2017 lagerten 1 67,6 Tonnen des Edelmetalls in den Tresoren der Deutschen Börse (30. Juni 2016: 81,7 Tonnen). Im Vergleich zum Stichtag des Vorjahres verdoppelte sich der Bestand. Bei einem Preis des Wertpapiers von 35,04 € (Xetra-Schlusskurs vom 30. Juni 2017) entspricht dies einem Gegenwert des verwahrten Goldes von rund 5,9 Mrd. € (30. Juni 2016: 3,1 Mrd. €). Von den auf Xetra handelbaren Rohstoffen (Exchange Traded Commodities, ETCs) ist Xetra-Gold das mit Abstand umsatzstärkste Wertpapier. Im zweiten Quartal 2017 lag der Orderbuchumsatz auf Xetra in Summe bei 741,2 Mio. €; das entspricht einem Marktanteil bei ETCs von 48 Prozent.

Kennzahlen des Segments Xetra

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
30.06.2017 30.06.2016 Veränderung 30.06.2017 30.06.2016 Veränderung
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FINANZKENNZAHLEN Mio. € Mio. € % Mio. € Mio. € %
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Nettoerlöse 43,4 41,1 6 86,4 84,5 2
Handel 26,9 26,5 2 54,6 54,6 0
Zentraler Kontrahent für Aktien 9,4 8,0 18 17,5 16,6 5
Listing 3,3 2,9 14 6,5 5,3 23
Partnermärkte (inkl. Eurex Bonds® ) 3,8 3,7 3 7,8 8,0 - 3
Operative Kosten 21,3 23,4 -9 45,3 44,1 3
EBITDA 24,4 18,5 32 43,9 41,2 7
EBITDA (bereinigt) 26,3 20,5 28 47,6 44,8 6
Abschreibungen 1,9 1,3 46 3,6 2,6 38
EBIT 22,5 17,2 31 40,3 38,6 4
EBIT (bereinigt) 24,4 19,2 27 44,0 42,2 4
KENNZAHLEN DES GESCHÄFTS Mrd. € Mrd. € % Mrd. € Mrd. € %
Handelsvolumen (Orderbuchumsatz in Einfachzählung)
Xetra® 333,4 320,6 4 659,4 676,5 - 3
Börse Frankfurt 11,1 10,8 3 23,8 22,4 6
Tradegate Exchange 20,6 17,6 17 43,4 35,4 23

Am 1. März 2017 startete das Wachstumssegment Scale an der Frankfurter Wertpapierbörse. Insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen bietet das neue Segment einen attraktiven Zugang zu Investoren und deren Wachstumskapital. Scale bedient die Bedürfnisse von Emittenten und Investoren: Seit seinem Start verzeichnete das Segment drei Notierungsaufnahmen von Aktien und zwei Emissionen von Anleihen. Überhaupt belebte sich der "Going Public"-Markt im zweiten Quartal 2017 spürbar: Angesichts niedriger Zinsen und eines stabilen wirtschaftlichen Umfelds gingen einige Unternehmen an die Börse. Sie sehen in einer Notierungsaufnahme oder einem Börsengang eine gute Möglichkeit, ihr Eigenkapital aufzustocken. So verzeichnete das Listinggeschäft der Deutschen Börse im zweiten Quartal fünf Erstnotizen mit einem Platzierungsvolumen von insgesamt rund 1,1 Mrd. €. Am meisten Eigenkapital sammelte die Delivery Hero AG ein, deren Börsengang im Prime Standard auf ein Emissionsvolumen von rund 870 Mio. € kam. Zudem nutzten zwei Unternehmen die Möglichkeit der Fremdkapitalaufnahme über Unternehmensanleihen. Das prospektierte Emissionsvolumen belief sich auf insgesamt 90 Mio. €.

Seit Anfang Juli setzt die Gruppe Deutsche Börse im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse die Handelstechnologie T7® ein. Damit wurden die Systeme im Xetra-Handel und am Terminmarkt Eurex vereinheitlicht. Aktuell wird T7 bereits von der Eurex Exchange, der European Energy Exchange (EEX) und der BSE (ehemals Bombay Stock Exchange Ltd.) genutzt. Auch die Wiener Börse und die irische Börse in Dublin werden ihre Systeme in Kürze auf diese Technologie umstellen. Durch den Einsatz von T7 verringert sich erneut die Latenz im Handel, also die Laufzeit einer Order innerhalb des Systems. Die Harmonisierung der Technologie an den Handelsplätzen Xetra und Eurex führt zu Synergieeffekten sowie zu einem geringeren Entwicklungs- und Wartungsaufwand für Teilnehmer, die an beiden Märkten aktiv sind. Zudem können regulatorische Anforderungen und technische Weiterentwicklungen schneller und effizienter in das Handelssystem integriert werden.

Erstes Halbjahr 2017

Während die Geschäftsentwicklung im Segment Xetra im ersten Quartal 2017 noch leicht rückläufig war, lag das zweite Quartal trotz anhaltend niedriger Volatilität über der Vorjahresperiode. Auch im Vergleich zu Vorquartalen stiegen die Handelsvolumina wieder, die schwächere Phase im zweiten Halbjahr 2016 scheint überwunden.

Segment Clearstream

Zweites Quartal 2017

Anfang Februar migrierte Clearstream das inländische Abwicklungsgeschäft seiner nationalen Zentralverwahrer (Central Securities Depositories, CSDs) auf die TARGET2-Securities (T2S)-Plattform der EZB. Mit der Migration des größten T2S-Teilnehmers stieg das Abwicklungsvolumen auf der EZB-Plattform sprunghaft um rund 40 Prozent an. Für Clearstream entfallen nun die Nettoerlöse aus dem inländischen Abwicklungsgeschäft. Obwohl Clearstream als einziger europäischer Zentralverwahrer keine zusätzliche Marge auf die Abwicklungsgebühren der EZB erhebt und seinen Kunden somit die günstigsten Abwicklungsdienstleistungen bietet, konnte der Wegfall der Abwicklungserlöse durch eine Wertsteigerung der verwahrten Wertpapiere in den inländischen CSD-Geschäftsfeldern und ein neues Preismodell im CSDGeschäft kompensiert werden.

Im internationalen Geschäft hielt sich der Wert der verwahrten Wertpapiere auf einem stabilen Niveau. Gleichzeitig sorgten mehr Abwicklungstransaktionen als im Vorjahreszeitraum für höhere Nettoerlöse. Die Kundenbareinlagen lagen um 4 Prozent über denen des Vorjahres. Neben diesem Volumenwachstum profitierte der Zinsüberschuss aus dem Bankgeschäft von der Weiterbelastung negativer Zinsen an Kunden, in einigen Fällen mit einem Aufschlag. Auch das anziehende Zinsniveau in den USA - die Fed hat den Leitzins im bisherigen Jahresverlauf zwei Mal angehoben, zuletzt im Juni um 0,25 Prozent - wirkte sich positiv aus, da rund 51 Prozent der Bareinlagen auf US-Dollar lauten. Das mit dem täglichen Liquiditätsbestand erzielte Zinsergebnis lag somit deutlich im Plus.

Clearstream konnte neue Emittenten von seinen Dienstleistungen überzeugen und das Volumen der verwahrten Vermögenswerte teils durch Kapitalzuflüsse aus den USA steigern. Der Investmentfondsbereich weist somit auch weiter ein solides Wachstum auf. Da für Teile des neu akquirierten Geschäfts anfänglich eine Gebührenbefreiung galt, profitiert das Segment erst jetzt vollständig von diesen Zugewinnen. Zugleich lockt Clearstream auch weiterhin neue Kunden als Partner im Hedgefonds-Geschäft an. So entschied sich Vontobel bei der Optimierung und Konsolidierung der Abwicklung von Dritt-Hedgefonds im Juni 2017 für Clearstream als strategischen Partner. Mit der von Clearstream bereitgestellten Abwicklungsinfrastruktur Vestima® können alle Fondsarten, von Investmentfonds bis hin zu Hedgefonds, auf einer einzigen Plattform bearbeitet werden. Zentralisierte Lösungen wie diese unterstützen die Marktteilnehmer bei der Einhaltung aufsichtsrechtlicher Anforderungen und neuer Vorschriften zur Risikominimierung.

Das durchschnittliche ausstehende Volumen im Geschäftsbereich Global Securities Financing (GSF) sank um 13 Prozent. Seitdem die EZB im Rahmen ihrer quantitativen Lockerungsmaßnahmen den Markt mit Liquidität flutet, gehen die Volumina deutlich zurück, insbesondere im Produkt GC Pooling® . Zugleich verschieben sich die Aufträge in Richtung kleinerer, höher bepreister Leihen, sodass die Nettoerlöse bei GSF insgesamt stiegen.

Kennzahlen des Segments Clearstream

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
30.06.2017 30.06.2016 Veränderung 30.06.2017 30.06.2016 Veränderung
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FINANZKENNZAHLEN Mio. € Mio. € % Mio. € Mio. € %
--- --- --- --- --- --- ---
Nettoerlöse 216,1 196,3 10 436,7 387,3 13
Internationales Geschäft (ICSD) 104,8 104,5 0 216,3 206,8 5
Inländisches Geschäft (CSD) 33,7 27,5 23 62,5 57,0 10
Investment Funds Services 32,1 30,5 5 67,2 59,7 13
Globale Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing) 19,6 18,0 9 40,7 35,1 16
Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft 25,9 15,8 64 50,0 28,7 74
Operative Kosten 97,9 103,5 - 5 196,4 202,2 - 3
EBITDA 118,2 92,7 28 240,3 185,3 30
EBITDA (bereinigt) 127,0 109,7 16 259,0 214,9 21
Abschreibungen 14,1 10,4 36 26,0 20,4 27
EBIT 104,1 82,3 26 214,3 164,9 30
EBIT (bereinigt) 113,0 99,8 13 233,2 195,2 19
KENNZAHLEN DES GESCHÄFTS
Internationales Geschäft (ICSD) Mrd. € Mrd. € % Mrd. € Mrd. € %
Wert der verwahrten Wertpapiere (Durchschnitt) 6.709 6.782 - 1 6.762 6.735 0
Inländisches Geschäft (CSD) Mrd. € Mrd. € % Mrd. € Mrd. € %
Wert der verwahrten Wertpapiere (Durchschnitt) 4.525 4.378 3 4.522 4.407 3
Investment Funds Services Mrd. € Mrd. € % Mrd. € Mrd. € %
Wert der verwahrten Wertpapiere (Durchschnitt) 2.194 1.859 18 2.159 1.848 17
Globale Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing) Mrd. € Mrd. € % Mrd. € Mrd. € %
Ausstehendes Volumen (Durchschnitt) 454,8 524,6 - 13 470,5 527,4 - 11
Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft Mrd. € Mrd. € % Mrd. € Mrd. € %
Durchschnittlicher täglicher Liquiditätsbestand1) 14,0 13,5 4 14,6 13,2 10

1) Enthält rund 1,5 Mrd. € für Q2/2017 (Q2/2016: 1,5 Mrd. €) und 1,6 Mrd. € für H1/2017 (H1/2016: 1,5 Mrd. €), die aufgrund von der EU und den USA verhängter Sanktionen gesperrt sind oder waren

Erstes Halbjahr 2017

Die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2017 unterschied sich kaum von der Segmentperformance im zweiten Quartal: Sowohl die Nettoerlöse in den Fonds- und GSF-Bereichen als auch die Nettozinserträge konnten gesteigert werden, letztere insbesondere dank des anziehenden Zinsniveaus in den USA und der Weitergabe von Negativzinsen im Euroraum. Im CSD-Geschäft hat sich die Strategie von Clearstream zur Gewinnung zusätzlicher Verwahrvolumina angesichts der T2S-Migration bewährt.

Segment Market Data + Services

Zweites Quartal 2017

Die Lizenzerlöse im Geschäftsfeld Index von MD + S stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 16 Prozent. Grund hierfür war einerseits das höhere Vermögen in ETFs, die den europäischen Kapitalmarkt abbilden, andererseits die gestiegene Emissionsaktivität von strukturierten Produkten auf STOXX-Indizes. So konnte das Segment das niedrigere Handelsvolumen von Aktienindexderivaten auf STOXX- und Deutsche Börse-Indizes mehr als kompensieren.

Das Kerngeschäft im Geschäftsfeld Data Services entwickelte sich durch die Einführung neuer Produkte und die Verbreiterung der Kundenbasis grundsätzlich positiv. Allerdings konnte das Segment den Erlösrückgang durch den Verkauf der Market News International Inc. (MNI) im Juli 2016 nicht komplett abfedern. Zudem sorgte ein positiver Sondereffekt aus der Auflösung von Rückstellungen für einen deutlich höheren Referenzwert im zweiten Quartal 2016. Als Reaktion auf regulatorische Anforderungen arbeitet das Segment an einer deutlichen Verbreiterung seines Angebots an Reportinglösungen. Diese werden im Regulatory Reporting Hub gebündelt und mit der Einführung von MiFID II am 1. Januar 2018 in den Kundenbetrieb gehen.

Der Rückgang der Nettoerlöse bei den Infrastructure Services hat seine Ursache im Wesentlichen in der Verschiebung von Erlöspositionen in andere Segmente (siehe den Abschnitt "Vergleichbarkeit von Angaben"). Im Geschäftsbereich Infrastructure Services vermarktet die Deutsche Börse auch ihre Handelstechnologie. Dass diese aufgrund ihrer Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit bei anderen Marktplatzbetreibern gefragt ist, zeigt die vorzeitige Vertragsverlängerung zwischen der Deutschen Börse und der Malta Stock Exchange. Die beiden Börsen haben ihren Vertrag über Handelstechnologie um weitere fünf Jahre, bis zum 31. Dezember 2021, verlängert.

Erstes Halbjahr 2017

Beim Blick auf das erste Halbjahr 2017 ergibt sich das gleiche Bild wie beim Blick auf das zweite Quartal. Die Nettoerlöse liegen in Summe leicht unter denen der Vergleichsperiode, im Wesentlichen aufgrund der Entkonsolidierung von Tochtergesellschaften - neben der bereits erwähnten MNI wurde bereits im ersten Quartal 2016 die Infobolsa S.A. verkauft - und des schwächeren Handels mit Aktienindexkontrakten.

Kennzahlen des Segments Market Data + Services

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
30.06.2017 30.06.2016 Veränderung 30.06.2017 30.06.2016 Veränderung
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FINANZKENNZAHLEN Mio. € Mio. € % Mio. € Mio. € %
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Nettoerlöse 100,8 101,6 - 1 193,5 200,4 - 3
Data Services 38,1 42,7 - 11 78,1 84,0 - 7
Index 35,0 30,2 16 60,0 59,1 2
Infrastructure Services 27,7 28,7 - 3 55,4 57,3 - 3
Operative Kosten 34,9 47,6 - 27 72,7 93,0 - 22
EBITDA 65,9 54,0 22 120,8 107,4 12
EBITDA (bereinigt) 70,4 62,4 13 129,3 120,5 7
Abschreibungen 3,5 2,7 30 6,8 5,1 33
EBIT 62,4 51,3 22 114,0 102,3 11
EBIT (bereinigt) 67,0 60,0 12 122,6 115,7 6

Finanzlage

Cashflow

Die Gruppe Deutsche Börse erzielte im ersten Halbjahr 2017 einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Veränderung der stichtagsbezogenen CCP-Positionen von 729,2 Mio. € (H1/2016: 519,5 Mio. €).

Der Anstieg des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit ist dabei v. a. auf eine Verringerung des Working Capital um 102,8 Mio. € (H1/2016: 81,8 Mio. €) zurückzuführen. Dieser Rückgang resultiert insbesondere aus einer Abnahme der kurzfristigen Forderungen.

Die Gruppe Deutsche Börse leistete im ersten Halbjahr 2017 Steuerzahlungen in Höhe von 102,7 Mio. € (H1/2016: 169,6 Mio. €).

Berücksichtigt man die Veränderung der CCP-Positionen, ergibt sich ein Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 674,0 Mio. € (H1/2016: 1.309,1 Mio. €). Die Veränderung der CCP-Positionen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 war beeinflusst durch am Jahresende 2015 nicht belieferte GC Pooling-Transaktionen über insgesamt 869,5 Mio. US$. Diese konnten nicht termingerecht am 31. Dezember 2015, sondern erst am 4. Januar 2016 abgewickelt werden, weil ein Clearingmitglied die erforderlichen Zahlungsmittel nicht rechtzeitig bereitgestellt hatte.

Der Mittelzufluss aus Investitionstätigkeit lag im ersten Halbjahr 2017 bei 970,5 Mio. € (H1/2016: 783,9 Mio. €). Hierzu haben insbesondere Zahlungsmittelzuflüsse aufgrund der Fälligkeit oder Veräußerung von Finanzinstrumenten in Höhe von 1.518,1 Mio. € (H1/2016: 20,5 Mio. €) beigetragen. Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen beliefen sich auf 67,1 Mio. € (H1/2016: 77,3 Mio. €). Darüber hinaus erwarb die Gruppe Finanzinstrumente mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten in Höhe von 315,0 Mio. € (H1/2016: 80,9 Mio. €). Im Rahmen des Erwerbs der Nodal Exchange Holdings, LLC durch die EEX zu einem Kaufpreis von 206,9 Mio. US$ (umgerechnet 189,6 Mio. €) sind Zahlungsmittel in Höhe von 157,5 Mio. € abgeflossen.

Im ersten Halbjahr 2016 hatte insbesondere der Verkauf der International Securities Exchange (ISE) maßgeblich zum Cashflow aus Investitionstätigkeit beigetragen. Die ISE wurde im zweiten Quartal 2016 zu einem Kaufpreis von 1.100,0 Mio. US$ bzw. umgerechnet 989,6 Mio. € veräußert. Durch die Veräußerung der Anteile an der ISE flossen Zahlungsmittel in Höhe von insgesamt 916,2 Mio. € zu (bereinigt um die Zahlungsmittel der veräußerten Gesellschaften in Höhe von 13,0 Mio. €, Zahlungsmittelabflüsse aus der Absicherung sowie weiterer Anpassungen). Im Zusammenhang mit dieser Transaktion wurde ein Veräußerungsgewinn nach Steuern in Höhe von 564,9 Mio. € erzielt.

Im ersten Halbjahr 2017 sind Mittel aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 449,8 Mio. € abgeflossen (H1/2016: Mittelabfluss von 518,5 Mio. €). Der Mittelabfluss resultierte insbesondere aus der Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2016 in Höhe von 439,0 Mio. € (H1/2016: 420,1 Mio. €). Commercial Paper wurden im ersten Halbjahr 2017 weder begeben noch zurückgezahlt; im ersten Halbjahr 2016 wurden Commercial Paper in Höhe von 400,0 Mio. € begeben sowie 495,0 Mio. € aufgrund der Fälligkeit von Commercial Paper gezahlt.

Der Finanzmittelbestand belief sich damit zum 30. Juni 2017 auf 1.046,1 Mio. € (30. Juni 2016: 23,0 Mio. €). Der Kassenbestand sowie die Bankguthaben beliefen sich auf 1.415,2 Mio. € (30. Juni 2016: 1.498,3 Mio. €).

Kapitalmanagement

Generell strebt die Gruppe Deutsche Börse eine Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des bereinigten Periodenüberschusses, der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen ist, an. In den zurückliegenden Jahren mit niedrigeren Jahresüberschüssen lag die Quote am oberen Ende dieser Bandbreite, um eine stabile Dividende an die Aktionäre auszuschütten. Im Juli 2015 wurden im Zusammenhang mit der Ankündigung der Wachstumsstrategie "Accelerate" auch die Ergebnisziele der Gruppe angehoben, sodass das Unternehmen künftig eine Ausschüttungsquote in der Mitte der Bandbreite von 40 bis 60 Prozent anstrebt.

Für das Geschäftsjahr 2016 hat die Deutsche Börse AG am 22. Mai 2017 eine Dividende von 2,35 € je Stückaktie ausgeschüttet (2016 für das Geschäftsjahr 2015: 2,25 €). Die bereinigte Ausschüttungsquote betrug 54 Prozent (2016 für das Geschäftsjahr 2015: 55 Prozent).

Darüber hinaus hat die Deutsche Börse AG im April angekündigt, im zweiten Halbjahr 2017 ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von rund 200 Mio. € aufzulegen. Es ist derzeit beabsichtigt, das Aktienrückkaufprogramm bis Ende September aufzunehmen. Mit dem Rückkaufprogramm strebt das Unternehmen eine ausgewogene Verwendung der Mittel in Höhe von rund 1 Mrd. € aus der Veräußerung der ISE im Jahr 2016 an. Neben den geplanten Aktienrückkäufen sieht das Unternehmen vor, die Mittel primär für organisches sowie wertschaffendes externes Wachstum einzusetzen.

Generell erwarten die Kunden der Gesellschaft, dass diese konservative Zinsdeckungs- und Verschuldungsgrade aufweist und gute Kreditratings erzielt. Die Gruppe verfolgt daher das Ziel, einen Zinsdeckungsgrad (Verhältnis von EBITDA zu Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit) von mindestens 16 auf Gruppenebene zu erreichen. Die Gruppe Deutsche Börse hat dieses Ziel im ersten Halbjahr 2017 mit einem Zinsdeckungsgrad von 35,2 erreicht (H1/2016: 25,0). Diesem Wert liegt ein relevanter Zinsaufwand von 21,6 Mio. € und ein bereinigtes EBITDA von 759,7 Mio. € zugrunde.

Um die Zinsdeckung zu berechnen, werden u. a. die Zinsaufwendungen für die Finanzierung der Gruppe Deutsche Börse herangezogen, abzüglich der Zinsaufwendungen der Konzerngesellschaften, die auch als Finanzinstitute tätig sind. Zu diesen gehören die Clearstream Banking S.A., die Clearstream Banking AG und die Eurex Clearing AG. Zinsaufwendungen, die nicht im Zusammenhang mit der Finanzierung der Gruppe stehen, werden nicht in die Zinsdeckung einbezogen.

Zudem strebt die Deutsche Börse auf Gruppenebene ein Verhältnis der verzinslichen Bruttoschulden zum EBITDA von höchstens 1,5 an. Im ersten Halbjahr 2017 erreichte die Gruppe ein Verhältnis der Bruttoschulden zum EBITDA von 1,3. Diesem Wert liegt eine Bruttoverschuldung von 1.987,3 Mio. € sowie ein bereinigtes EBITDA von 759,7 Mio. € zugrunde.

Das Unternehmen strebt ferner an, das starke "AA"-Kreditrating der Clearstream Banking S.A. aufrechtzuerhalten, um den nachhaltigen Erfolg des in der Wertpapierverwahrung und -abwicklung tätigen Segments Clearstream sicherzustellen. Darüber hinaus verlangen die Aktivitäten der Tochtergesellschaft Eurex Clearing AG eine hohe Bonität der Deutsche Börse AG. In ihrer jüngsten Bewertung am 25. Juli 2017 hat S&P das "AA"-Kreditrating der Deutsche Börse AG mit einem stabilen Ausblick bestätigt.

Vermögenslage

Im Folgenden werden Auszüge aus der Konzernbilanz gezeigt und wesentliche Änderungen in der Vermögenslage beschrieben. Die komplette Konzernbilanz finden Sie im Konzernabschluss.

Der Rückgang der langfristigen Vermögenswerte erklärt sich überwiegend aus dem Rückgang der Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten. Der Forderung steht eine Verbindlichkeit in gleicher Höhe gegenüber.

Die langfristigen Schulden gingen v. a. aus zwei Gründen zurück. Zum einen gingen die Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten zurück. Dieser Verbindlichkeit steht ein Vermögenswert in gleicher Höhe gegenüber. Zum anderen sanken die verzinslichen Verbindlichkeiten, da die im Geschäftsjahr 2018 fälligen Anleihen in Höhe von 599,1 Mio. € unter "Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten" ausgewiesen werden.

Konzernbilanz (Auszüge)

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30.06.2017

Mio. €
30.06.2016

Mio. €
AKTIVA
Langfristige Vermögenswerte 11.838,0 16.362,7
Davon immaterielle Vermögenswerte 4.105,5 3.968,3
Davon Geschäfts- oder Firmenwerte 2.773,9 2.719,2
Davon andere immaterielle Vermögenswerte 927,9 870,0
Davon Finanzanlagen 1.739,1 2.002,1
Davon Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 1.581,6 1.676,9
Davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 5.815,5 10.212,0
Kurzfristige Vermögenswerte 153.115,3 210.626,0
Davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 105.043,4 160.286,9
Davon Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 30.127,5 29.175,1
Davon Kassenbestand und sonstige Bankguthaben 1.415,2 1.498,3
PASSIVA
Eigenkapital 4.586,4 4.260,9
Schulden 160.356,4 222.727,8
Davon langfristige Schulden 8.001,8 13.299,9
Davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 5.815,5 10.212,0
Davon verzinsliche Verbindlichkeiten 1.687,3 2.543,7
Davon latente Steuerschulden 228,1 226,2
Davon kurzfristige Schulden 152.365,1 209.427,9
Davon Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 16.100,9 18.876,3
Davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 104.544,0 159.747,1
Davon Bardepots der Marktteilnehmer 30.127,5 29.175,1

Nachtragsbericht

Zu den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen wegen des Aktienerwerbs des Vorstandsvorsitzenden der Deutsche Börse AG siehe den Risikobericht.

Risikobericht

Die Gruppe Deutsche Börse stellt in ihrem Finanzbericht 2016 auf den Seiten 73 bis 95 Rahmenbedingungen, Strategie, Grundsätze, Organisation, Prozesse, Methoden und Konzepte ihres Risikomanagements umfassend dar. Die Einschätzung der operationellen, finanziellen, geschäftlichen und projektbezogenen Risiken hat sich im Berichtszeitraum nicht wesentlich geändert.

Operationelle Risiken für die Gruppe Deutsche Börse bestehen hinsichtlich Verfügbarkeit, Verarbeitung, materiellen Gütern sowie aus Rechtsstreitigkeiten und der Geschäftspraxis. Details zu den operationellen Risiken und den Maßnahmen zu ihrer Minderung sind im Finanzbericht 2016 der Gruppe Deutsche Börse auf den Seiten 82 bis 88 dargestellt.

In ihrem Unternehmensbericht 2012 informierte die Gruppe Deutsche Börse über eine Sammelklage Peterson vs. Clearstream Banking S.A., dem ersten Peterson-Verfahren, auf die Herausgabe bestimmter Kundenpositionen im Sammeldepot der Lagerstelle der Clearstream Banking S.A. bei Citibank NA sowie auf Schadenersatz gegen die Clearstream Banking S.A. in Höhe von 250 Mio. US$. Ein Vergleich wurde zwischen der Clearstream Banking S.A. und den Klägern geschlossen und die Schadenersatzforderungen gegen die Clearstream Banking S.A. zurückgenommen.

Im Juli 2013 ordnete das US-Gericht in seinem Urteil die Herausgabe der Kundenpositionen an die Kläger an und stellte fest, dass diese im Eigentum von Bank Markazi, der iranischen Zentralbank, stünden. Bank Markazi legte Berufung ein. Die Entscheidung wurde am 9. Juli 2014 von dem zuständigen Berufungsgericht (Second Circuit Court of Appeals) und anschließend am 20. April 2016 von dem obersten Bundesgericht bestätigt. Sobald das Verfahren über Verteilung der Positionen an die Kläger abgeschlossen ist, sollte auch der hieran angelehnte Fall Heiser vs. Clearstream Banking S.A., der die Herausgabe derselben Positionen zum Gegenstand hat, abgeschlossen sein.

Am 30. Dezember 2013 erhoben verschiedene US-Kläger des ersten Peterson-Verfahrens sowie weitere Kläger Klage, die auf die Herausgabe bestimmter eingefrorener Vermögenswerte, die die Clearstream Banking S.A. als Verwahrer in Luxemburg hält, gerichtet ist. Die Beklagten in diesem Verfahren, einschließlich der Clearstream Banking S.A., hatten 2014 Klageabweisung beantragt. Am 19. Februar 2015 erließ das US-Gericht die Entscheidung, die Klage abzuweisen. Am 6. März 2015 haben die Kläger gegen die Entscheidung bei dem zuständigen Berufungsgericht (Second Circuit Court of Appeals) Berufung eingelegt, das am 8. Juni 2016 eine mündliche Verhandlung abhielt.

Die Clearstream Banking S.A. wurde am 2. April 2014 darüber informiert, dass der US-Staatsanwalt des Southern District von New York (United States Attorney for the Southern District of New York) gegen Clearstream Banking S.A. ein Ermittlungsverfahren wegen der Geschäftstätigkeit von Clearstream Banking S.A. mit dem Iran und anderen Ländern im Hinblick auf US-Sanktionsvorschriften eingeleitet hat. Clearstream Banking S.A. kooperiert mit dem US-Staatsanwalt.

Am 14. Oktober 2016 erhoben mehrere Kläger aus den USA Klage gegen die Clearstream Banking S.A. und weitere juristische Personen; die Klage in diesem Verfahren (Havlish vs. Clearstream Banking S.A.) basiert auf ähnlichen Vermögenswerten und Vorwürfen wie in den Peterson-Verfahren. Die Klage ist auf die Herausgabe bestimmter Vermögenswerte gerichtet, die die Clearstream Banking S.A. als Verwahrer in Luxemburg hält. Darüber hinaus werden in der Klage direkte Forderungen gegen die Clearstream Banking S.A. und weitere Beklagte auf Schadenersatz von bis zu rund 6,6 Mrd. US$ (zuzüglich Strafschadensersatz und Zinsen) erhoben.

Zwischen der MBB Clean Energy AG (MBB) als Emittent einer Anleihe, die über die Clearstream Banking AG verfügbar ist, und Investoren ist es zu einer Auseinandersetzung gekommen. MBB hat eine erste Tranche der Anleihe im April 2013 und eine zweite Tranche der Anleihe im Dezember 2013 begeben. Die Globalurkunden für beide Tranchen der Anleihe wurden der Clearstream Banking AG durch die Zahlstelle des Emittenten geliefert. Die Auseinandersetzung dreht sich darum, dass die zweite Tranche der Anleihe mit einem Nominalwert von 500 Mio. € nicht bedient wurde, und die Anleihe angeblich ungültig ist. Die Rolle der Clearstream Banking AG in der Auseinandersetzung um die angeblich ungültige Anleihe der MBB Clean Energy AG besteht vorrangig darin, die Globalurkunde, die durch die Zahlstelle des Emittenten eingeliefert wurde, als nationaler Zentralverwahrer zu verwahren. Es ist zu diesem Zeitpunkt offen, ob und in welchem Umfang potenzielle Schäden entstehen und, falls dies der Fall ist, wer für diese letztlich verantwortlich wäre. Über den Emittenten MBB Clean Energy AG ist zwischenzeitlich das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet worden.

Am 1. Februar 2017 gab die Deutsche Börse AG bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main bei der Deutsche Börse AG wegen des Aktienerwerbs ihres Vorstandsvorsitzenden am 14. Dezember 2015 zur Umsetzung des vom Aufsichtsrat der Gesellschaft beschlossenen Vorstandsvergütungsprogramms ermittelt. Am 18. Juli 2017 hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main der Deutsche Börse AG ein Anhörungsschreiben übermittelt. Nach diesem beabsichtigt die Staatsanwaltschaft, die Gesellschaft formal an dem laufenden Ermittlungsverfahren gegen ihren Vorstandsvorsitzenden Carsten Kengeter zu beteiligen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main hat in dem Anhörungsschreiben im Hinblick auf die Gesellschaft in Aussicht gestellt, dass gegen die Deutsche Börse AG zwei Geldbußen in Höhe von insgesamt 10,5 Mio. € gemäß § 30 Gesetz über Ordnungswidrigkeiten (OWiG) wegen eines angeblichen Verstoßes gegen das Insiderhandelsverbot im Dezember 2015 und einer angeblichen Unterlassung einer Ad-hoc-Mitteilung im Januar 2016 verhängt werden könnten. Die pflichtgemäße Prüfung des Anhörungsschreibens durch die Gesellschaft unter Abwägung aller relevanten Gesichtspunkte dauert derzeit an. Die Gesellschaft hält die gemachten Vorwürfe auch nach Hinzuziehung von Experten weiterhin in jeder Hinsicht für unbegründet. Auf Basis der Anforderungen der International Financial Reporting Standards hat die Gruppe im zweiten Quartal 2017 eine Rückstellung in Höhe von 10,5 Mio. € für diesen Sachverhalt gebildet.

Finanzwirtschaftliche Risiken treten in der Gruppe Deutsche Börse v. a. als Kredit- und Liquiditätsrisiko in den Finanzinstituten der Clearstream Holding-Gruppe und Eurex Clearing AG auf. Darüber hinaus sind die Geldanlagen und Forderungen der Gruppe mit einem Kreditrisiko behaftet. Geldanlagen werden zum überwiegenden Teil über kurzfristige Geschäfte getätigt, die besichert sind. Damit werden Liquiditätsrisiken sowie auch Marktpreisrisiken aus der Geldanlage minimiert. Marktpreisrisiken sind für die Gruppe unwesentlich. Details zu den finanzwirtschaftlichen Risiken sind im Finanzbericht 2016 auf den Seiten 88 bis 93 dargestellt.

Das Geschäftsrisiko spiegelt die Abhängigkeit der Gruppe von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und ihre Anfälligkeit für Ereignisrisiken wie regulatorische Initiativen oder Veränderungen im Wettbewerbsumfeld wider. Darüber hinaus umfasst es das unternehmensstrategische Risiko, worunter der Einfluss von Risiken auf die Geschäftsstrategie und damit eine mögliche Anpassung dieser verstanden wird. Zudem können sich externe Faktoren wie fehlendes Vertrauen der Investoren in die Finanzmärkte auf die Ertragslage auswirken. Details zu den Geschäftsrisiken sind im Finanzbericht 2016 auf den Seiten 93 bis 94 dargestellt.

Die Gruppe verfolgt derzeit verschiedene größere Projekte. Diese werden ständig überwacht, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Details zu den Projektrisiken sind im Finanzbericht 2016 auf der Seite 94 dargestellt.

Die Gruppe bewertet fortlaufend ihre Risikosituation. Unter Berücksichtigung der vorgenommenen Stresstestberechnungen, des erforderlichen ökonomischen Kapitals und der Earnings at Risk (risikobehaftete Erträge) sowie des von ihm als wirksam eingestuften Risikomanagementsystems kommt der Vorstand der Deutsche Börse AG zu dem Schluss, dass die Risikodeckungsmasse ausreichend ist. Eine wesentliche Änderung der Risikosituation des Konzerns ist für den Vorstand derzeit nicht erkennbar.

Chancenbericht

Das Chancenmanagement der Gruppe Deutsche Börse verfolgt das Ziel, Chancen frühestmöglich zu erkennen, zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, damit aus Chancen geschäftliche Erfolge werden. Eine wesentliche Änderung der Chancen, die im Finanzbericht 2016 auf den Seiten 95 bis 100 ausführlich beschrieben wurden, ist für den Vorstand derzeit nicht erkennbar. Die Umsetzung bzw. Implementierung der aus den Wachstumschancen heraus identifizierten Produkte und Services erfolgt gemäß der im Unternehmensbericht beschriebenen Wachstumsstrategie "Accelerate".

Prognosebericht

Der Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung der Gruppe Deutsche Börse im Geschäftsjahr 2017. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge, die in der Zukunft liegen, und beruht auf Erwartungen und Annahmen des Unternehmens zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung. Diese wiederum unterliegen bekannten und unbekannten Chancen, Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflussen den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse des Konzerns. Viele dieser Faktoren liegen außerhalb des Einflussbereichs des Unternehmens. Sollten Chancen oder Risiken eintreten oder eine der Ungewissheiten Realität werden oder sollte sich erweisen, dass eine der zugrunde liegenden Annahmen nicht richtig war, kann die tatsächliche Entwicklung des Konzerns sowohl positiv als auch negativ von den Erwartungen und Annahmen in den zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen dieses Prognoseberichts abweichen.

Die Gruppe Deutsche Börse beabsichtigt in den kommenden Jahren keine grundlegende Änderung ihrer Geschäftspolitik.

Entwicklung der Ertragslage

Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2017 erwartet die Gruppe Deutsche Börse keine wesentliche Abweichung zur Prognose der Entwicklung der Rahmenbedingungen, wie sie im Konzernjahresabschluss 2016 dargestellt wurde. Im ersten Halbjahr 2017 lag jedoch insbesondere die Aktienmarktvolatilität auf sehr niedrigem Niveau. Dies spiegelt sich u.a. in der Entwicklung der Nettoerlöse wider: Diese stiegen im ersten Halbjahr 2017 zwar um 3 Prozent, blieben damit aber hinter dem von der Gruppe erwarteten Wachstum von 5 bis 10 Prozent für das Gesamtjahr 2017 zurück.

Ordnet man die Nettoerlöszuwächse und -rückgänge zyklischen und strukturellen Ursachen zu, so zeigt sich, dass die Gruppe aufgrund von strukturellen Faktoren ein Nettoerlöswachstum von rund 5 Prozent erzielt hat. Wesentliche Treiber dieses Wachstums waren das nationale und internationale Verwahrgeschäft, das Fondsgeschäft sowie das Sicherheitenmanagement bei Clearstream, das Indexgeschäft von MD + S sowie neue Produkte wie Volatilitätsderivate bei Eurex. Zyklische Faktoren hingegen gaben der Deutschen Börse zwar Rückenwind im Bankgeschäft von Clearstream oder beim Handel von Zinsderivaten im Terminmarkt, führten aber in Summe zu Nettoerlösrückgängen, insbesondere aufgrund des Rückgangs der gehandelten Kontrakte in Indexderivaten. In Kombination mit Konsolidierungseffekten ergab sich ein Rückgang der Nettoerlöse von 2 Prozent.

Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen, dass sich das im ersten Halbjahr beobachtete strukturelle Wachstum in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird. Vor dem Hintergrund der gestarteten Verhandlungen um den Austritt Großbritanniens aus der EU sowie den im Herbst anstehenden Wahlen in Deutschland und Italien könnte im zweiten Halbjahr 2017 zudem die Aktienmarktvolatilität zeitweise ansteigen. Würde sich dieser für die Handelsumsätze entscheidende Faktor verbessern, würden im zweiten Halbjahr 2017 auch die Nettoerlöse aus zyklischen Faktoren in Summe steigen.

Vor diesem Hintergrund ist es aus Sicht der Gruppe Deutsche Börse im Geschäftsjahr 2017 weiterhin möglich, das untere Ende der prognostizierten Bandbreite von 5 bis 10 Prozent zu erreichen. Die Basis für das erwartete Nettoerlöswachstum im Prognosezeitraum bilden die im Jahr 2016 erreichten Nettoerlöse in Höhe von rund 2.389 Mio. €.

Im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie "Accelerate" hat die Gruppe Deutsche Börse 2015 Prinzipien zur Steuerung der operativen Kosten (inkl. Abschreibungen) eingeführt. Kernbestandteil dieser Prinzipien ist es, die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells der Gruppe zu gewährleisten. Um dies zu erreichen, steuert das Unternehmen die um Sondereffekte bereinigten operativen Kosten (inkl. Abschreibungen) kontinuierlich in Abhängigkeit von der Entwicklung der Nettoerlöse.

Im Hinblick auf das prognostizierte Ergebniswachstum von 10 bis 15 Prozent ist es aus Sicht der Gruppe Deutsche Börse insbesondere unter der Voraussetzung zunehmender Volatilität an den Aktienmärkten weiterhin möglich, das untere Ende der prognostizierten Bandbreite zu erreichen.

Die der Prognose zugrundeliegenden Annahmen sowie die Überleitung der Nettoerlöse und operativen Kosten (inkl. Abschreibungen) sind im Finanzbericht 2016 auf den Seiten 100 bis 107 veröffentlicht.

Entwicklung der Finanzlage

Das Unternehmen erwartet, auch künftig einen deutlich positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit zu generieren; er ist das primäre Finanzierungsinstrument der Gruppe Deutsche Börse. Das Unternehmen plant, im Prognosezeitraum 150 Mio. € pro Jahr auf Gruppenebene in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zu investieren. Diese sollen hauptsächlich der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen in den Segmenten Eurex und Clearstream dienen. Die Summe ergibt sich hauptsächlich aus Investitionen in Handelsinfrastruktur und Funktionalitäten im Bereich Risikomanagement.

Im Rahmen des Programms zur Optimierung der Kapitalstruktur strebt die Gruppe Deutsche Börse generell eine Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des bereinigten den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnenden Periodenüberschusses an. In den zurückliegenden Jahren mit niedrigeren Jahresüberschüssen lag die Quote am oberen Ende dieser Bandbreite, um eine stabile Dividende an die Aktionäre auszuschütten. Im Juli 2015 wurden im Zusammenhang mit der Ankündigung der Wachstumsstrategie "Accelerate" auch die Ergebnisziele der Gruppe angehoben, sodass das Unternehmen künftig eine Ausschüttungsquote in der Mitte der Bandbreite von 40 bis 60 Prozent anstrebt.

Darüber hinaus hat das Unternehmen bis 2012 frei verfügbare Mittel teilweise über Aktienrückkäufe an die Aktionäre ausgeschüttet. Seit 2013 wurden diese v. a. für die Weiterentwicklung des Unternehmens, Anforderungen in Bezug auf das Kreditrating sowie zur Erfüllung von aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen verwendet. Vor dem Hintergrund der Wachstumsstrategie "Accelerate" erwartet das Unternehmen, dass verfügbare Mittel künftig verstärkt in die organische, aber auch in die komplementäre externe Weiterentwicklung der Gruppe fließen.

Zwischenabschluss und Erläuterungen

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2017

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
Anhang 30.06.2017 30.06.2016 30.06.2017 30.06.2016
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Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
--- --- --- --- --- ---
Umsatzerlöse 663,4 644,8 1.329,8 1.303,2
Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft 33,5 21,1 63,4 39,7
Sonstige betriebliche Erträge 4 9,1 5,8 15,3 10,4
Gesamterlöse 706,0 671,7 1.408,5 1.353,3
Volumenabhängige Kosten - 82,4 - 71,0 - 161,5 - 142,1
Nettoerlöse (Gesamterlöse abzüglich volumenabhängiger Kosten) 623,6 600,7 1.247,0 1.211,2
Personalaufwand - 159,4 - 140,9 -311,3 - 283,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen 5 - 112,0 - 143,6 - 233,7 - 282,2
Operative Kosten1) - 271,4 - 284,5 - 545,0 - 565,7
Beteiligungsergebnis 1,6 - 5,4 119,2 - 3,8
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 353,8 310,8 821,2 641,7
Abschreibung und Wertminderungsaufwand - 39,6 - 31,8 - 75,5 - 62,8
Finanzerträge 0,5 1,0 2,9 1,2
Finanzaufwendungen - 18,6 - 18,8 - 39,3 - 39,2
Periodenergebnis vor Steuern (EBT) 296,1 261,2 709,3 540,9
Sonstige Steuern - 0,3 - 0,4 - 0,7 - 0,7
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 115,4 - 71,0 - 241,9 - 145,1
Periodenüberschuss aus fortgeführter Geschäftstätigkeit 180,4 189,8 466,7 395,1
Periodenüberschuss aus nicht fortgeführter Geschäftstätigkeit - 563,6 - 570,4
Periodenüberschuss 180,4 753,4 466,7 965,5
den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnender Periodenüberschuss 176,3 747,1 456,4 952,5
den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnender Periodenüberschuss 4,1 6,3 10,3 13,0
Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 0,94 4,00 2,44 5,10
aus fortgeführter Geschäftstätigkeit 0,94 0,98 2,44 2,05
aus nicht fortgeführter Geschäftstätigkeit - 3,02 - 3,05
Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) 0,94 4,00 2,44 5,10
aus fortgeführter Geschäftstätigkeit 0,94 0,98 2,44 2,05
aus nicht fortgeführter Geschäftstätigkeit - 3,02 - 3,05

1) Die operativen Kosten enthalten seit dem zweiten Quartal 2017 den Personalaufwand und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen; Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen werden separat ausgewiesen. Die Vorjahresperioden wurden entsprechend angepasst.

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2017

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
Anhang 30.06.2017 30.06.2016 30.06.2017 30.06.2016
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Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
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Periodenüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 180,4 753,4 466,7 965,5
Posten, die künftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden: 8
Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen - 1,1 - 31,7 24,7 - 56,3
Latente Steuern 0,3 8,6 - 6,7 15,4
- 0,8 - 23,1 18,0 - 40,9
Posten, die künftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden: 8
Währungsdifferenzen aus fortgeführter Geschäftstätigkeit - 14,3 - 9,9 - 12,4 - 2,2
Sonstiges Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen aus fortgeführter Geschäftstätigkeit - 0,2 - 0,2 0,8 - 0,6
Währungsdifferenzen aus nicht fortgeführter Geschäftstätigkeit - - 139,4 - - 200,7
Neubewertung der Cashflow-Hedges - 1,6 0,7 - 1,9 1,4
Neubewertung der sonstigen Finanzinstrumente 4,4 85,8 - 82,1 90,7
Latente Steuern aus fortgeführter Geschäftstätigkeit 3,1 - 39,1 45,0 - 39,6
Latente Steuern aus nicht fortgeführter Geschäftstätigkeit - 123,5 - 147,2
- 8,6 21,4 - 50,6 - 3,8
Sonstiges Ergebnis nach Steuern - 9,4 - 1,7 - 32,6 - 44,7
Gesamtergebnis 171,0 751,7 434,1 920,8
davon Anteilseigner der Deutsche Börse AG 170,4 745,9 426,9 908,4
davon nicht beherrschende Gesellschafter 0,6 5,8 7,2 12,4
Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnendes Gesamtergebnis
davon aus fortgeführter Geschäftstätigkeit 170,4 198,2 426,9 391,5
davon aus nicht fortgeführter Geschäftstätigkeit - 547,7 - 516,9

Konzernbilanz

zum 30. Juni 2017

Aktiva

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30.06.2017

Mio. €
31.12.2016

Mio. €
30.06.2016

Mio. €
LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Immaterielle Vermögenswerte
Software 309,9 203,8 206,3
Geschäfts- oder Firmenwerte 2.773,9 2.721,1 2.719,2
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 93,8 188,9 172,8
Andere immaterielle Vermögenswerte 927,9 859,9 870,0
4.105,5 3.973,7 3.968,3
Sachanlagen
Einbauten in Gebäuden 35,2 35,9 35,8
Computerhardware, Betriebs- und Geschäftsausstattung 74,2 75,4 64,3
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1,6 2,2 1,7
111,0 113,5 101,8
Finanzanlagen
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 35,5 34,3 31,6
Andere Beteiligungen 93,0 255,4 274,5
Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 1.581,6 1.604,8 1.676,9
Sonstige Wertpapiere 28,6 26,0 18,4
Sonstige Ausleihungen 0,4 0,4 0,7
1.739,1 1.920,9 2.002,1
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 5.815,5 5.856,6 10.212,0
Sonstige langfristige Vermögenswerte 9,6 13,2 11,8
Latente Steueransprüche 57,3 62,5 66,7
Summe langfristige Vermögenswerte 11.838,0 11.940,4 16.362,7
KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 105.043,4 107.909,6 160.286,9
Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 15.756,1 13.465,5 18.268,3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 494,7 669,8 414,2
Forderungen gegenüber nahe stehenden Unternehmen 1,1 2,0 2,0
Forderungen aus Ertragsteuern 106,2 107,6 98,7
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 171,1 514,2 880,8
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - - 1,7
121.572,6 122.668,7 179.952,6
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 30.127,5 27.777,6 29.175,1
Kassenbestand und sonstige Bankguthaben 1.415,2 1.458,1 1.498,3
Summe kurzfristige Vermögenswerte 153.115,3 151.904,4 210.626,0
Summe Aktiva 164.953,3 163.844,8 226.988,7

Passiva

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30.6.2017

Mio. €
31.12.2016

Mio. €
30.6.2016

Mio. €
EIGENKAPITAL
Gezeichnetes Kapital 193,0 193,0 193,0
Kapitalrücklage 1.327,8 1.327,8 1.326,0
Eigene Aktien - 311,4 - 311,4 - 315,5
Neubewertungsrücklage 18,8 41,5 5,6
Angesammelte Gewinne 3.230,8 3.231,4 2.910,4
Konzerneigenkapital 4.459,0 4.482,3 4.119,5
Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 127,4 142,2 141,4
Summe Eigenkapital 4.586,4 4.624,5 4.260,9
LANGFRISTIGE SCHULDEN
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 149,3 167,9 204,2
Sonstige langfristige Rückstellungen 114,0 117,0 110,8
Latente Steuerschulden 228,1 235,7 226,2
Verzinsliche Verbindlichkeiten 1.687,3 2.284,7 2.543,7
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 5.815,5 5.856,6 10.212,0
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 7,6 7,9 3,0
Summe langfristige Schulden 8.001,8 8.669,8 13.299,9
KURZFRISTIGE SCHULDEN
Steuerrückstellungen 349,7 274,3 295,2
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 139,1 178,3 104,8
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 104.544,0 107.479,4 159.747,1
Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 16.100,9 13.840,3 18.876,3
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 14,2 0,1 18,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 270,5 471,2 210,8
Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen 1,1 3,6 1,1
Bardepots der Marktteilnehmer 30.127,5 27.777,6 29.175,1
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 818,1 525,7 998,9
Summe kurzfristige Schulden 152.365,1 150.550,5 209.427,9
Summe Schulden 160.366,9 159.220,3 222.727,8
Summe Passiva 164.953,3 163.844,8 226.988,7

Konzern-Kapitalflussrechnung

für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2017

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1. Halbjahr zum
Anhang 30.06.2017 30.06.2016
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Mio. € Mio. €
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Periodenüberschuss 466,7 965,5
Abschreibung und Wertminderungsaufwand 6 75,5 67,1
Zunahme/(Abnahme) der langfristigen Rückstellungen 3,1 - 14,2
Latente Steueraufwendungen/(-erträge) 8 24,0 - 10,7
Übrige nicht zahlungswirksame Aufwendungen/(Erträge) 45,2 - 2,6
Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile: 113,3 81,8
Abnahme/(Zunahme) der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte 141,4 - 15,3
(Abnahme)/Zunahme der kurzfristigen Schulden - 27,8 98,1
Abnahme der langfristigen Schulden - 0,3 - 1,0
Nettoverlust/(Nettogewinn) aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten 1,4 - 567,4
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ohne CCP-Positionen 729,2 519,5
Veränderung der Verbindlichkeiten aus CCP-Positionen - 440,1 630,5
Veränderung der Forderungen aus CCP-Positionen 384,9 159,1
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 674,0 1.309,1
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte - 49,0 - 58,3
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen - 18,1 - 19,0
Auszahlungen für Investitionen in langfristige Finanzinstrumente - 315,0 - 80,9
Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen - 8,0 0
Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen abzüglich erworbener Zahlungsmittel - 157,5 4,3
Effekte aus dem Abgang von (Anteilen an) Tochterunternehmen; abzüglich abgegebener Zahlungsmittel 0 917,3
Nettoabnahme der kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten 909,8 14,6
Einzahlungen aus Abgängen von zur Veräußerung verfügbaren langfristigen Finanzinstrumenten 608,3 5,9
Cashflow aus Investitionstätigkeit 970,5 783,9
Mittelabfluss an nicht beherrschende Gesellschafter - 10,8 - 3,4
Mittelabfluss aus kurzfristiger Finanzierung 0 - 495,0
Mittelzufluss aus kurzfristiger Finanzierung 0 400,0
Ausschüttung an Aktionäre - 439,0 - 420,1
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - 449,8 - 518,5
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 1.194,7 1.574,5
Einfluss von Währungsdifferenzen - 1,7 27,9
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode - 146,9 - 1.579,4
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 13 1.046,1 23,0
Ergänzende Informationen zu im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit enthaltenen Zahlungsströmen:
Erhaltene Zinsen und ähnliche Erträge 179,5 90,6
Erhaltene Dividenden 4,3 2,1
Gezahlte Zinsen - 148,2 - 82,4
Ertragsteuerzahlungen - 102,7 - 169,6

Konzern-Eigenkapitalentwicklung

für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2017

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davon enthalten im Gesamtertrag

für die Periode
1. Halbjahr zum 1. Halbjahr zum
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Anhang 30.06.2017 30.06.2016 30.06.2017 30.06.2016
--- --- --- --- --- ---
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
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Gezeichnetes Kapital
Bilanz zum 1. Januar 193,0 193,0
Bilanz zum 30. Juni 193,0 193,0
Kapitalrücklage
Bilanz zum 1. Januar 1.327,8 1.326,0
Bilanz zum 30. Juni 1.327,8 1.326,0
Eigene Aktien
Bilanz zum 1. Januar - 311,4 - 315,5
Bilanz zum 30. Juni - 311,4 - 315,5
Neubewertungsrücklage 8
Bilanz zum 1. Januar 41,5 - 5,3
Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen 24,7 - 56,3 24,7 - 56,3
Neubewertung der sonstigen Finanzinstrumente - 82,1 90,7 - 82,1 90,7
Neubewertung der Cashflow-Hedges - 1,1 1,4 - 1,1 1,4
Latente Steuern 35,8 - 24,9 35,8 - 24,9
Bilanz zum 30. Juni 18,8 5,6
Angesammelte Gewinne 2, 8
Bilanz zum 1. Januar 3.231,4 2.357,9
Ausschüttung an Aktionäre - 439,0 - 420,1 0 0
Erwerb des Anteils nicht beherrschender Gesellschafter an der European Energy Exchange AG - 6,5 0 0 0
Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnender Periodenüberschuss 456,4 952,5 456,4 952,5
Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen - 13,7 - 127,8 - 9,0 - 202,9
Latente Steuern 2,2 147,9 2,2 147,9
Bilanz zum 30. Juni 3.230,8 2.910,4
Konzerneigenkapital zum 30. Juni 4.459,0 4.119,5 426,9 908,4
Übertrag Konzerneigenkapital 4.459,0 4.119,5 426,9 908,4
Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter
Bilanz zum 1. Januar 142,2 139,0
Erwerb des Anteils nicht beherrschender Gesellschafter an der European Energy Exchange AG 7,3 0 0 0
Veränderung aus Kapitalmaßnahmen 8 - 29,6 - 9,8 0 0
Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Nettogewinn von Konzerngesellschaften 8 10,3 13,0 10,3 13,0
Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen - 2,8 - 0,8 - 3,1 - 0,6
Summe Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter zum 30. Juni 127,4 141,4 7,2 12,4
Summe zum 30. Juni 4.586,4 4.260,9 434,1 920,8

Erläuterungen zum Zwischenabschluss

Grundlagen und Methoden

1. Rechnungslegungsgrundsätze

Die Deutsche Börse AG ("die Gesellschaft") ist eine in der Bundesrepublik Deutschland eingetragene, börsennotierte Kapitalgesellschaft. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in Frankfurt am Main.

Der Zwischenabschluss wurde im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den diesbezüglich veröffentlichten Interpretationen des Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie gemäß der Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union anzuwenden sind.

Im Rahmen der Übernahme in das EU-Recht wurde die verpflichtende Anwendung für die Änderungen von IAS 12 "Ansatz von latenten Steueransprüchen aus unrealisierten Verlusten", IAS 7 "Kapitalflussrechnung" Angabeninitiative und des "Annual Improvements Project 2014-2016" an IFRS 12 noch nicht ausgesprochen. Die Änderungen haben keinen Einfluss auf die Darstellung des Abschlusses und entsprechend stimmt der Zwischenabschluss auch mit den IFRS in ihrer vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen Fassung überein.

Zusätzlich zu den am 31. Dezember 2016 berücksichtigten Standards und Interpretationen wurden keine Erweiterungen und Interpretationen angewandt.

Zudem wurde IAS 34 ("Zwischenabschluss") berücksichtigt. Der Ertragsteueraufwand wurde in der Zwischenberichtsperiode anhand eines prognostizierten effektiven Gruppensteuersatzes von 27 Prozent ermittelt. Die in die Ermittlung des Gruppensteuersatzes einbezogenen nominalen Steuersätze betragen zwischen 12,5 und 40 Prozent. Für steuerliche Verlustvorträge am Ende dieser Zwischenberichtsperiode wurden aktive latente Steueransprüche bilanziert, soweit mit einer Realisierung über die nächsten fünf Steuerperioden zu rechnen ist.

Der Zwischenabschluss wurde entsprechend den Vorgaben des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) um einen Konzern-Zwischenlagebericht ergänzt. Beide Berichtsbestandteile unterliegen einer prüferischen Durchsicht.

2. Konsolidierungskreis

Die European Energy Exchange AG, Leipzig, Deutschland, (EEX) hat im März 2017 die 100-prozentige Tochtergesellschaft EEX US Holdings, Inc., Wilmington, Delaware (USA) gegründet. Mit Wirkung zum 3. Mai 2017 erwarb die EEX US Holdings sämtliche Anteile an der Nodal Exchange Holdings, LLC, Tysons Corner, Virginia (USA), (Nodal Exchange). Der Anteilserwerb erfolgte teilweise indirekt über den Kauf der Anteile an der Lex Holdings II, LLC, Wilmington, Delaware (USA). Nodal Exchange ist eine regulierte Terminbörse, die mehr als 1.000 Strom- und Erdgaskontrakte an hunderten Standorten anbietet und den Marktteilnehmern die Absicherung gegen Preisrisiken in den USA ermöglicht. Alle Transaktionen an der Nodal Exchange werden durch die Nodal Clear, LLC, Tysons Corner, Virginia (USA), ein durch die US-amerikanische Commodity Futures Trading Commission (CFTC) reguliertes Clearinghaus für Derivate nach dem Commodity Exchange Act, gecleart.

Der Kaufpreis betrug 206,9 Mio. US$ (189,6 Mio. €) in bar. Die EEX US Holdings wird zusammen mit den durch sie erworbenen Gesellschaften mit Abschluss der Transaktion per 3. Mai 2017 voll in den Konzernabschluss der Deutsche Börse AG einbezogen.

Die vorläufige Kaufpreisallokation kam zu nachfolgenden Ergebnissen:

Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Unternehmenszusammenschluss mit der Nodal Exchange-Gruppe

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Vorläufige Berechnung

des Geschäfts- oder

Firmenwertes

03.05.2017
Mio. €
--- ---
Übertragene Gegenleistung
Kaufpreis 189,6
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter - 47,3
Erworbene Bankguthaben - 13,8
Summe Gegenleistung 128,5
Erworbene Vermögenswerte und Schulden
Kundenbeziehungen 55,0
Börsen- und Clearinglizenzen 24,5
Markennamen 4,9
Software und sonstige immaterielle Vermögenswerte 5,8
Sonstige langfristige Vermögenswerte 0,2
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 421,0
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 2,3
Bardepots der Marktteilnehmer - 402,7
Latente Steuerschulden auf temporäre Differenzen - 9,0
Sonstige kurzfristige Schulden - 1,5
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter -28,5
Summe erworbener Vermögenswerte und Schulden 72,0
Geschäfts- oder Firmenwert (teilweise steuerlich abzugsfähig) 56,5

Der aus der Transaktion entstandene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 61,6 Mio. US$ (56,5 Mio. €) spiegelt im Wesentlichen erwartete Umsatzsynergien aus höheren Handelsvolumina aufgrund der Zugehörigkeit der Nodal Exchange zu einem größeren Konzern, welche die Attraktivität der Nodal Exchange als Anbieter erhöht. Darüber hinaus wird aus einer gemeinschaftlichen Kundenbasis ein Beitrag zum globalen Gasgeschäft erwartet.

Die Vollkonsolidierung der Nodal Exchange-Gruppe hat zu einer Erhöhung der Umsatzerlöse um 2,0 Mio. US$ (1,7 Mio. €) sowie des Ergebnisses nach Steuern und nach Verrechnung der auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallenden Anteile in Höhe von 56,7 TUS$ (50,2 T €) geführt. Wäre die Gesellschaft bereits zum 1. Januar 2017 voll konsolidiert worden, hätte dies zu einer Erhöhung der Umsatzerlöse um 8,4 Mio. US$ (7,7 Mio. €) sowie des Ergebnisses nach Steuern und der auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallenden Anteile um 1,0 Mio. US$ (0,9 Mio. €) geführt.

Wie in Erläuterung 2 des Konzernanhangs im Finanzbericht 2016 beschrieben, hat die Deutsche Börse AG am 21. Dezember 2016 eine Kaufoption auf Aktien der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, Berlin, Deutschland, (Tradegate AG), ausgeübt. Mit der Erteilung aller regulatorisch notwendiger Genehmigungen am 24. April 2017 konnte die Deutsche Börse AG ihren Beteiligungsanteil um 4,96 Prozentpunkte steigern. Zudem erwarb die Deutsche Börse AG am 13. Juli 2017 weitere 0,18 Prozentpunkte an der Tradegate AG, sodass nach Vollzug der Transaktion der Beteiligungsanteil der Deutsche Börse AG an der Tradegate AG 20 Prozent minus eine Aktie beträgt. Die Tradegate AG wird weiterhin als assoziiertes Unternehmen eingestuft und nach der Equity-Methode bilanziert.

Die Anteile an der bislang als assoziiertes Unternehmen eingestuften und nach der Equity-Methode bilanzierten Index Marketing Solutions Limited, London, Großbritannien, wurden am 9. März 2017 veräußert.

Die Global Markets Exchange Group International LLP, London, Großbritannien, wurde mit Wirkung zum 12. April 2017 in LDX International Group LLP umfirmiert.

3. Saisonale Einflüsse und Bewertung

Der Konzernumsatz wird stärker durch die Volatilität und das Transaktionsvolumen auf den Kapitalmärkten als durch saisonale Faktoren beeinflusst. Aufgrund einer Kostenkonzentration für Projekte, die erst im vierten Quartal zum Abschluss gebracht werden, sind die Kosten im vierten Quartal üblicherweise höher als in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

4. Sonstige betriebliche Erträge (fortgeführte Geschäftstätigkeit)

Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Erträge

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
30.06.2017 30.06.2016 30.06.2017 30.06.2016
--- --- --- --- ---
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
--- --- --- --- ---
Mieterträge aus Untervermietung 0,2 0,2 0,6 0,5
Erträge aus Geschäftsbesorgung 0,4 0,1 0,6 0,2
Erträge aus abgeschriebenen Forderungen 0,2 0,3 0,4 1,0
Übrige 8,3 5,2 13,7 8,7
Summe 9,1 5,8 15,3 10,4

5. Sonstige betriebliche Aufwendungen (fortgeführte Geschäftstätigkeit)

Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
30.06.2017 30.06.2016 30.06.2017 30.06.2016
--- --- --- --- ---
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
--- --- --- --- ---
Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung 30,6 76,4 79,2 138,5
EDV-Kosten 22,8 24,2 46,7 48,1
Raumkosten 18,1 16,3 35,3 33,2
Nicht abzugsfähige Vorsteuer 10,7 10,4 20,2 22,8
Reise-, Bewirtungs- und Repräsentationsaufwendungen 5,4 6,0 11,1 11,7
Werbe- und Marketingkosten 4,1 - 0,8 7,6 0,9
Personalnebenkosten und freiwillige soziale Leistungen 4,4 3,4 7,6 6,7
Versicherungen, Beiträge und Gebühren 3,8 3,7 7,0 6,8
Aufwendungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen 0,9 0,9 1,8 1,8
Vergütung des Aufsichtsrats 0,5 1,4 1,4 2,0
Übrige 10,7 1,7 15,8 9,7
Summe 112,0 143,6 233,7 282,2

Die Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung betreffen im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Software. Ferner enthalten diese Kosten Aufwendungen für strategische und rechtliche Beratungsdienstleistungen sowie für Prüfungstätigkeiten.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

6. Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Zum 30. Juni 2017 beliefen sich die immateriellen Vermögenswerte auf 4.105,5 Mio. € (31. Dezember 2016: 3.973,7 Mio. €).

Der Posten enthält im Wesentlichen Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 2.773,9 Mio. € (31. Dezember 2016: 2.721,1 Mio. €), andere immaterielle Vermögenswerte (Lizenzen, Markennamen und Kundenbeziehungen) in Höhe von 927,9 Mio. € (31. Dezember 2016: 859,9 Mio. €), selbst erstellte Software in Höhe von 277,3 Mio. € (31. Dezember 2016: 168,3 Mio. €) sowie geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau in Höhe von 93,8 Mio. € (31. Dezember 2016: 188,9 Mio. €).

Der Anstieg der Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 52,8 Mio. € ist vorwiegend auf die Aufdeckung stiller Reserven im Rahmen der Erstkonsolidierung der Nodal Exchange-Gruppe in einer Gesamthöhe von 56,5 Mio. € (für Details zu dieser Transaktion siehe Erläuterung 2) sowie auf die Währungseffekte in Höhe von 3,6 Mio. € zurückzuführen.

Der Anstieg bei den anderen immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 68,0 Mio. € beruht im Wesentlichen auf der oben erwähnten Änderung im Konsolidierungskreis (siehe Erläuterung 2) in Höhe von 84,4 Mio. €. Demgegenüber stehen planmäßige Abschreibungen in Höhe von 13,0 Mio. €.

Der Anstieg bei der selbst erstellten Software in Höhe von 109,0 Mio. € ist hauptsächlich durch die Umgliederungen aus den Anlagen im Bau in einer Gesamthöhe von 137,3 Mio. € begründet. Dies betrifft im Wesentlichen die Entwicklung von Lösungen zur Migration auf die paneuropäische Plattform zur Wertpapierabwicklung (TARGET2-Securities) in den Segmenten Clearstream und Xetra sowie die Entwicklung des "One CLS Settlement & Reporting"-Systems des Segments Clearstream. Dem stehen planmäßige Abschreibungen von insgesamt 33,9 Mio. € sowie Zugänge aufgrund der oben erwähnten Änderung im Konsolidierungskreis in Höhe von 3,5 Mio. € gegenüber.

Der Rückgang bei den Anlagen im Bau in Höhe von 95,1 Mio. € setzt sich im Wesentlichen aus Zugängen in Höhe von 41,6 Mio. €, den Zugängen aufgrund der Änderungen im Konsolidierungskreis (siehe Erläuterung 2) in Höhe von 2,2 Mio. € und den Umgliederungen in selbst erstellte Software in Höhe von 137,3 Mio. € zusammen.

Der Bestand an Sachanlagen belief sich zum 30. Juni 2017 auf 111,0 Mio. € (31. Dezember 2016: 113,5 Mio. €).

7. Finanzanlagen

Die Finanzanlagen beliefen sich zum 30. Juni 2017 auf 1.739,1 Mio. € (31. Dezember 2016: 1.920,9 Mio. €). Der Rückgang betrifft im Wesentlichen die anderen Beteiligungen mit 162,4 Mio. € aufgrund der Veräußerung der Anteile an der BATS Global Markets Inc. bzw. der CBOE Holdings Inc.

Aufgrund der unbefriedigenden wirtschaftlichen Entwicklung eines Unternehmens, an dem die Deutsche Börse AG beteiligt ist, wurde im ersten Halbjahr 2017 ein Wertminderungsaufwand in Höhe 1,0 Mio. € (H1/2016: 6,1 Mio. €) erfasst.

8. Eigenkapital

Das Eigenkapital ist im Geschäftsjahr 2017 um 38,1 Mio. € auf 4.586,4 Mio. € (31. Dezember 2016: 4.624,5 Mio. €) zurückgegangen. Es enthält den Periodenüberschuss, der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen ist, in Höhe von 456,4 Mio. € sowie gegenläufig die von der Deutsche Börse AG ausgeschüttete Dividende in Höhe von 439,0 Mio. €.

Der Rückgang der Neubewertungsrücklage in Höhe von 22,7 Mio. € ist überwiegend auf die Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen sowie der Neubewertung einer bestehenden Beteiligung zurückzuführen.

Die direkt im Eigenkapital erfassten Währungsdifferenzen und die damit verbundenen latenten Steuern wirkten sich insgesamt in Höhe von -6,8 Mio. € auf die Veränderung des Eigenkapitals aus.

Der Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter hat sich im Berichtszeitraum um 14,8 Mio. € reduziert.

9. Pensionsrückstellungen

Die Pensionsrückstellungen werden versicherungsmathematisch nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren gemäß IAS 19 bewertet. Zum 30. Juni 2017 betrug der Rechnungszins für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Deutschland und Luxemburg 1,90 Prozent (31. Dezember 2016: 1,75 Prozent; 30. Juni 2016: 1,50 Prozent); in der Schweiz wurde ein gegenüber dem Jahresende 2016 unveränderter Rechnungszins von 0,60 Prozent (30. Juni 2016: 0,80 Prozent) zugrunde gelegt.

10. Verzinsliche Verbindlichkeiten

Die von der Deutsche Börse AG ausgegebenen Euro-Schuldverschreibungen haben einen Buchwert in Höhe von 2.286,4 Mio. € (31. Dezember 2016: 2.284,7 Mio. €) und einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von 2.441,8 Mio. € (31. Dezember 2016: 2.457,7 Mio. €). Davon werden 1.687,3 Mio. € unter "Verzinsliche Verbindlichkeiten" (31. Dezember 2016: 2.284,7 Mio. €) und die im Geschäftsjahr 2018 fälligen Anleihen in Höhe von 599,1 Mio. € unter "Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten" ausgewiesen (31. Dezember 2016: null).

11. Bilanzsumme

Der Rückgang der Konzern-Bilanzsumme um 6,9 Mrd. € auf 165,0 Mrd. € zum 30. Juni 2017 (31. März 2017: 171,9 Mrd. €) wird überwiegend durch die Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft und Bardepots der Marktteilnehmer bestimmt. Die Höhe dieser Positionen kann sich entsprechend den Bedürfnissen und Handlungen der Kunden täglich stark ändern.

12. Fair Value-Hierarchie

Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind den folgenden drei Hierarchieebenen zuzuordnen: Der Ebene 1 sind finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zuzuordnen, sofern ein Börsenpreis für gleiche Vermögenswerte und Schulden auf einem aktiven Markt vorliegt. Die Zuordnung zur Ebene 2 erfolgt, sofern die Parameter, die der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes zugrunde gelegt werden, entweder direkt oder indirekt beobachtbare Inputfaktoren darstellen; diese Inputfaktoren müssen auf Markterwartungen beruhen. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in der Ebene 3 ausgewiesen, sofern der beizulegende Zeitwert aus nicht beobachtbaren Parametern ermittelt wird.

Zum 30. Juni 2017 sind die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, den Hierarchieebenen 1 bis 3 wie folgt zugeordnet:

Fair Value-Hierarchie

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Beizulegender

Zeitwert zum

30.06.2017
davon entfallen auf:
Mio. € Ebene 1

Mio. €
Ebene 2

Mio. €
Ebene 3

Mio. €
--- --- --- --- ---
Wiederkehrend zum beizulegenden Zeitwert bewertet
VERMÖGENSWERTE
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte
Derivate
Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 5.815,5 0 5.815,5 0
Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 104.934,7 0 104.934,7 0
Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 0,7 0 0,7 0
Sonstige langfristige Vermögenswerte 0,1 0 0 0,1
Summe 110.751,0 0 110.750,9 0,1
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Eigenkapitalinstrumente
Andere Beteiligungen 45,9 39,3 0 6,6
Summe 45,9 39,3 0 6,6
Fremdkapitalinstrumente
Sonstige Wertpapiere 24,5 24,5 0 0
Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 1.581,6 1.581,6 0 0
Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 351,2 351,2 0 0
Summe 1.957,3 1.957,3 0 0
Summe Vermögenswerte 112.754,2 1.996,6 110.750,9 6,7
VERBINDLICHKEITEN
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate
Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten - 5.815,5 0 - 5.815,5 0
Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten - 104.435,3 0 - 104.435,3 0
Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft - 84,6 0 - 84,6 0
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten - 1,5 0 0 - 1,5
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten - 1,9 0 0 - 1,9
Bedingte Kaufpreiskomponenten
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten - 0,2 0 0 - 0,2
Summe Verbindlichkeiten -110.339,0 0 - 110.335,4 - 3,6

Zum 30. Juni 2016 waren die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, den Hierarchieebenen 1 bis 3 wie folgt zugeordnet:

Fair Value-Hierarchie

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Beizulegender

Zeitwert zum

30.06.2016
davon entfallen auf:
Mio. € Ebene 1

Mio. €
Ebene 2

Mio. €
Ebene 3

Mio. €
--- --- --- --- ---
Wiederkehrend zum beizulegenden Zeitwert bewertet
VERMÖGENSWERTE
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte
Derivate
Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 10.212,0 0 10.212,01) 0
Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 159.367,7 0 159.367,71) 0
Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 22,3 0 22,3 0
Summe 169.602,0 0 169.602,0 0
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Eigenkapitalinstrumente
Andere Beteiligungen 214,5 207,9 0 6,6
Summe 214,5 207,9 0 6,6
Fremdkapitalinstrumente
Sonstige Wertpapiere 18,4 18,4 0 0
Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 1.676,9 1.676,9 0 0
Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 461,2 461,2 0 0
Summe 2.156,5 2.156,5 0 0
Summe Vermögenswerte 171.973,0 2.364,4 169.602,0 6,6
VERBINDLICHKEITEN
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate
Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 10.212,0 0 10.212,01) 0
Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 158.827,9 0 158.827,91) 0
Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 2,2 0 2,2 0
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 3,9 0 0 3,9
Bedingte Kaufpreiskomponenten
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 1,0 0 0 1,0
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 0,1 0 0 0,1
Summe Verbindlichkeiten 169.047,1 0 169.042,1 5,0

1) Klassifizierung angepasst

Im ersten Halbjahr 2017 wurde der Wert einer Beteiligung erstmalig zum Fair Value bewertet. Aufgrund des Börsengangs dieser Gesellschaft waren im März 2017 Preise auf aktiven Märkten verfügbar, wodurch sich eine Zuordnung zu Ebene 1 ergab.

Die in den Ebenen 2 und 3 aufgeführten finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten werden wie folgt bewertet.

Die in Ebene 2 aufgeführten Derivate enthalten Devisentermingeschäfte. Grundlage für die Ermittlung des Marktwertes der Devisentermingeschäfte bilden die Devisenterminkurse zum Bilanzstichtag für die verbleibende Restlaufzeit.

Basis für die Marktwertermittlung der der Ebene 2 zugeordneten Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten sind Markttransaktionen für identische oder ähnliche Vermögenswerte auf nicht aktiven Märkten sowie Optionspreismodelle, die auf beobachtbaren Marktpreisen basieren.

Der Ebene 3 sind zum Bilanzstichtag folgende Positionen zugeordnet, deren Bewertung sich wie folgt darstellt:

Entwicklung der Finanzinstrumente in Ebene 3

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Vermögenswerte Verbindlichkeiten Summe
Andere

Beteiligungen
Sonstige

langfristige
Sonstige

kurzfristige
Sonstige

langfristige
Sonstige

kurzfristige
--- --- --- --- --- --- ---
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
--- --- --- --- --- --- ---
Stand zum 01.01.2017 6,5 0,1 0,3 - 1,7 - 6,7 - 1,5
Abgang - 0,4 0 - 0,3 0 1,4 0,7
Ergebniswirksame unrealisierte Gewinne 0 0 0 0 3,4 3,4
Sonstige betriebliche Erträge 0 0 0 0 3,4 3,4
In der Neubewertungsrücklage erfasste Veränderungen 0,5 0 0 0 0 0,5
Stand zum 30.06.2017 6,6 0,1 0 - 1,7 - 1,9 3,1

Der Wert einer in Ebene 3 ausgewiesenen Beteiligung wird vom Emittenten jährlich überprüft, wobei dieser Transaktionen initiieren kann. Im ersten Halbjahr 2017 ergab sich aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert ein erfolgsneutraler positiver Effekt in Höhe von 0,5 Mio. €.

Zudem war zu Beginn des ersten Halbjahres in dieser Position ein Aktienfonds enthalten, dessen beizulegender Zeitwert sich durch den vom Emittenten bestimmten Nettoinventarwert berechnete. In den ersten beiden Quartalen 2017 wurden die Anteile an dieser Beteiligung vollständig veräußert, was zu einem Abgang von 0,4 Mio. € führte.

Der Buchwert der in der Position "Sonstige langfristige Vermögenswerte" enthaltenen Kaufoption beträgt zum 30. Juni 2017 unverändert 0,1 Mio. €.

In der Position "Sonstige kurzfristige Vermögenswerte" kam es im zweiten Quartal 2017 zu einem Abgang in Höhe von 0,3 Mio. €, da das zugrunde liegende Geschäft erfüllt wurde.

Der beizulegende Zeitwert der in der Position "Sonstige langfristige Verbindlichkeiten" ausgewiesenen bedingten Kaufpreiskomponente betrug zum 30. Juni 2017 unverändert 0,2 Mio. €. Die Bewertung der Kaufpreiskomponente basiert auf einem internen Discounted Cashflow-Modell, das die erwarteten künftigen Zahlungsverpflichtungen mit risikoadäquaten Zinssätzen auf den Bewertungsstichtag diskontiert.

Zu Jahresbeginn 2017 waren in der Position "Sonstige langfristige Verbindlichkeiten" derivative Finanzinstrumente aus einem Incentive-Programm der Eurex Frankfurt AG mit einem Buchwert von 1,5 Mio. € enthalten. Der Buchwert betrug zum Stichtag 30. Juni 2017 unverändert 1,5 Mio. €. Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthielten derivative Finanzinstrumente aus einem Incentive-Programm der Eurex Clearing AG in Höhe von 3,4 Mio. €. Zum 30. Juni 2017 belief sich der Buchwert auf 1,9 Mio. €. Zum 31. Januar 2017 war die erste Tranche des Programms der Eurex Clearing AG ausgelaufen. Dies führte zu einem erfolgsneutralen Abgang des Derivats in Höhe von 1,4 Mio. € und zu einer erfolgswirksamen Ausbuchung in Höhe von 0,1 Mio. €. Der hieraus resultierende Ertrag wird unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Die Finanzinstrumente in beiden Positionen werden regelmäßig zu den Quartalsstichtagen unter Anwendung interner Modelle ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Diese Modelle berücksichtigen die Kriterien, die der bedingten Rückzahlung der von der Eurex Clearing AG bzw. der Eurex Frankfurt AG gewährten Zuschüsse zugrunde liegen. Die Kriterien umfassen insbesondere nichtfinanzielle Indikatoren wie die erwartete Anzahl der Kunden in einem spezifischen Marktsegment sowie erwartete Handelsvolumina. Sie werden kontinuierlich im Hinblick auf eventuell notwendige Anpassungen untersucht, hierzu werden auch Informationen von Kunden herangezogen. Da es sich um interne Modelle handelt, können die Parameter im Erfüllungszeitpunkt abweichen. Allerdings werden die derivativen Finanzinstrumente zu keiner Zeit den Wert von 3,0 Mio. € bzw. 1,5 Mio. € überschreiten: Diese Beträge ergeben sich, wenn alle Begünstigten der Incentive-Programme die Bedingungen erfüllen und eine Rückzahlung der Zuschüsse daher nicht mehr in Betracht kommt.

Des Weiteren kam es bei den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten zu einer erfolgswirksamen Ausbuchung eines derivativen Finanzinstruments aus einem bedingten Rückzahlungsanspruch einer geleisteten Vorauszahlung in Höhe von 3,3 Mio. €. Der hieraus resultierende Ertrag wird in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Die beizulegenden Zeitwerte der übrigen finanziellen Vermögenswerte und Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden wie folgt ermittelt:

Die von der Gruppe Deutsche Börse ausgegebenen Schuldverschreibungen haben einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von 2.441,8 Mio. € (31. Dezember 2016: 2.457,7 Mio. €) und werden unter den verzinslichen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Davon werden 599,1 Mio. € (31. Dezember 2016: null) unter "Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten" ausgewiesen. Der beizulegende Zeitwert ergibt sich aus den Notierungen der Anleihen. Diese sind dem entsprechend der Ebene 2 zuzuordnen.

Für die nachfolgenden Positionen stellt der jeweilige Buchwert eine angemessene Näherung für den beizulegenden Zeitwert dar:

Nicht notierte Eigenkapitalinstrumente, deren beizulegender Zeitwert grundsätzlich nicht verlässlich kontinuierlich bestimmt werden kann, die unter den "Finanzanlagen" ausgewiesen werden und die zu Anschaffungskosten abzüglich ggf. vorliegender Wertminderungen bilanziert werden
Sonstige Ausleihungen, die unter den "Finanzanlagen" ausgewiesen werden
Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte sowie kurzfristige Forderungen aus dem Bankgeschäft, soweit sie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung
Kassenbestand und sonstige Bankguthaben
Bardepots der Marktteilnehmer
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Sonstige Erläuterungen

13. Überleitungsrechnung zum Finanzmittelbestand

Überleitungsrechnung zum Finanzmittelbestand

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30.06.2017

Mio. €
01.01.2017

Mio. €
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 30.127,5 27.777,6
Kassenbestand und sonstige Bankguthaben 1.415,2 1.458,1
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten (saldiert) 499,4 430,2
abzüglich Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 14,2 - 0,1
32.027,9 29.665,8
Überleitung zum Finanzmittelbestand
Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 15.756,1 13.465,5
abzüglich Kredite an Banken und Kunden mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten - 158,3 - 1.068,1
abzüglich Schuldinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind - 351,2 - 592,2
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft - 16.100,9 - 13.840,3
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Bardepots der Marktteilnehmer - 30.127,5 - 27.777,6
- 30.981,8 - 29.812,7
Finanzmittelbestand 1.046,1 - 146,9

14. Ergebnis je Aktie

In Übereinstimmung mit IAS 33 wird das Ergebnis je Aktie ermittelt, indem der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss durch die gewichtete Durchschnittszahl der ausgegebenen Aktien dividiert wird.

Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie werden der durchschnittlichen Aktienanzahl die potenziell verwässernden Stammaktien zugerechnet, die im Rahmen der aktienbasierten Vergütung erworben werden können. Hierbei werden zur Berechnung der Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien die Ausübungspreise um den beizulegenden Zeitwert der Dienstleistungen, die noch zu erbringen sind, korrigiert.

Für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird - unabhängig von der tatsächlichen Bilanzierung nach IFRS 2 - angenommen, dass alle Tranchen des Aktientantiemeprogramms (ATP) und des langfristigen Nachhaltigkeitsplans (LSI), für die keine Erfüllung durch Barausgleich beschlossen wurde, durch Eigenkapitalinstrumente erfüllt werden.

Zum 30. Juni 2017 gab es folgende Bezugsrechte, die zu einer Verwässerung des Gewinns je Aktie hätten führen können:

Ermittlung der Anzahl potenziell verwässernder Stammaktien

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Tranche Ausübungspreis Anpassung des

Ausübungspreises

nach IAS 331)
Durchschnittliche

Anzahl der

im Umlauf

befindlichen

Bezugsrechte
Durchschnittskurs

für die Periode2)
Zahl der potenziell

verwässernden

Stammaktien
30.06.2017 30.06.2017
--- --- --- --- --- ---
2013 0 0 12.780 89,03 12.780
20143) 0 0 19.566 89,03 19.566
20174) 0 0 11.208 89,03 11.208

1) Nach IAS 33.47 A müssen bei Aktienoptionen und anderen anteilsbasierten Vergütungsvereinbarungen der Ausgabe- sowie der Ausübungspreis den beizulegenden Zeitwert aller Güter und Dienstleistungen enthalten, die dem Unternehmen künftig im Rahmen der Aktienoption oder einer anderen anteilsbasierten Vergütungsvereinbarung zu liefern bzw. zu erbringen sind.

2) Volumengewichteter Durchschnittskurs der Aktie der Deutsche Börse AG auf Xetra in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2017

3) Hierbei handelt es sich um Bezugsrechte auf Aktien im Rahmen des langfristen Nachhaltigkeitsplans für leitende Angestellte. Die Anzahl der Aktienbezugsrechte der Tranche 2014 kann sich im Vergleich zu der am Bilanzstichtag angegebenen Anzahl noch andern, da die Bezugsrechte erst in künftigen Geschäftsjahren gewährt werden.

4) Hierbei handelt es sich um Bezugsrechte im Rahmen des Group Share Plan (GSP).

Da der volumengewichtete durchschnittliche Aktienkurs über den angepassten Ausübungspreisen der Tranche 2014 lag, gelten diese Bezugsrechte zum 30. Juni 2017 im Sinne von IAS 33 als verwässernd.

Ermittlung des verwässerten und unverwässerten Ergebnisses je Aktie

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
30.06.2017 30.06.2016 30.06.2017 30.06.2016
--- --- --- --- ---
Zahl der Aktien, die sich am Anfang der Periode im Umlauf befanden 186.805.015 186.723.986 186.805.015 186.723.986
Zahl der Aktien, die sich zum Ende der Periode im Umlauf befanden 186.805.015 186.723.986 186.805.015 186.723.986
Gewichteter Durchschnitt der Aktien im Umlauf 186.805.015 186.723.986 186.805.015 186.723.986
Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien 40.482 119.587 43.554 36.805
Gewichteter Durchschnitt der Aktien für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie 186.845.497 186.843.573 186.848.569 186.760.791
Konzern-Periodenüberschuss (Mio. €) 176,3 747,1 456,4 952,5
aus fortgeführter Geschäftstätigkeit (Mio. €) 176,3 183,5 456,4 382,1
aus nicht fortgeführter Geschäftstätigkeit (Mio. €) - 563,6 - 570,4
Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 0,94 4,00 2,44 5,10
aus fortgeführter Geschäftstätigkeit (€) 0,94 0,98 2,44 2,05
aus nicht fortgeführter Geschäftstätigkeit (€) - 3,02 - 3,05
Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) 0,94 4,00 2,44 5,10
aus fortgeführter Geschäftstätigkeit (€) 0,94 0,98 2,44 2,05
aus nicht fortgeführter Geschäftstätigkeit (€) - 3,02 - 3,05

Zum 30. Juni 2017 wurden 18.402 Bezugsrechte von der Berechnung des gewichteten Durchschnitts der potenziell verwässernden Aktien ausgeschlossen, da ihre Auswirkungen im Geschäftsjahr bis zum Bilanzstichtag nicht verwässernd sind.

15. Segmentberichterstattung (fortgeführte Geschäftstätigkeit)

Zusammensetzung der Umsatzerlöse pro Segment

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
30.06.2017 30.06.2016 30.06.2017 30.06.2016
--- --- --- --- ---
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
--- --- --- --- ---
Externe Umsatzerlöse
Eurex 264,3 270,2 535,3 556,1
Xetra 48,0 46,5 97,3 95,9
Clearstream 252,4 230,8 505,7 456,3
Market Data + Services 98,7 97,3 191,5 194,9
Summe externe Umsatzerlöse 663,4 644,8 1.329,8 1.303,2
Interne Umsatzerlöse
Clearstream 0,7 1,9 3,0 3,8
Market Data + Services 10,5 10,0 20,2 21,3
Summe interne Umsatzerlöse 11,2 11,9 23,2 25,1

Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
30.06.2017 30.06.2016 30.06.2017 30.06.2016
--- --- --- --- ---
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
--- --- --- --- ---
Bruttozinserträge
Eurex 53,7 38,1 97,9 76,1
Clearstream 41,5 11,8 81,0 23,4
Summe Bruttozinserträge 95,2 49,9 178,9 99,5
Zinsaufwendungen
Eurex - 46,1 - 32,8 - 84,5 - 65,1
Clearstream - 15,6 4,0 - 31,0 5,3
Summe Zinsaufwendungen - 61,7 - 28,8 - 115,5 - 59,8
Summe 33,5 21,1 63,4 39,7

Nettoerlöse

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
30.06.2017 30.06.2016 30.06.2017 30.06.2016
--- --- --- --- ---
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
--- --- --- --- ---
Eurex1) 263,3 261,7 530,4 539,0
Xetra 43,4 41,1 86,4 84,5
Clearstream1) 216,1 196,3 436,7 387,3
Market Data + Services1) 100,8 101,6 193,5 200,4
Summe 623,6 600,7 1.247,0 1.211,2

1) Erlöse aus "Managed Services" werden seit Q1/2017 im Segment Clearstream ausgewiesen und Erlöse der Intraday-Strommarkt-Plattform XBID im Segment Eurex. Beide Produktgruppen waren zuvor Market Data + Services zugeordnet. Die Werte für 2016 wurden entsprechend angepasst.

Operative Kosten1)

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
30.06.2017 30.06.2016 30.06.2017 30.06.2016
--- --- --- --- ---
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
--- --- --- --- ---
Eurex 117,3 110,0 230,6 226,4
Xetra 21,3 23,4 45,3 44,1
Clearstream 97,9 103,5 196,4 202,2
Market Data + Services 34,9 47,6 72,7 93,0
Summe 271,4 284,5 545,0 565,7

1) Die operativen Kosten enthalten seit dem zweiten Quartal 2017 den Personalaufwand und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen; Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen werden separat ausgewiesen. Die Vorjahresperioden wurden entsprechend angepasst.

Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
30.06.2017 30.06.2016 30.06.2017 30.06.2016
--- --- --- --- ---
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
--- --- --- --- ---
Eurex 145,3 145,6 416,2 307,8
Xetra 24,4 18,5 43,9 41,2
Clearstream 118,2 92,7 240,3 185,3
Market Data + Services 65,9 54,0 120,8 107,4
Summe 353,8 310,8 821,2 641,7

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

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1. Halbjahr zum
30.06.2017 30.06.2016
--- --- ---
Mio. € Mio. €
--- --- ---
Eurex 21,4 23,2
Xetra 4,6 4,1
Clearstream 30,5 30,8
Market Data + Services 10,7 8,9
Summe 67,2 67,0

16. Finanzielle Verpflichtungen und sonstige Risiken

Verzinsliche Verbindlichkeiten

Aus den verzinslichen Verbindlichkeiten ergaben sich zum 30. Juni 2017 folgende künftig erwartete Zahlungsverpflichtungen:

Zukünftig erwartete Zahlungsverpflichtungen aus verzinslichen Verbindlichkeiten

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Erwartete Zahlungsverpflichtungen zum
30.06.2017 30.06.2016
--- --- ---
Mio. € Mio. €
--- --- ---
Bis 1 Jahr 645,6 60,9
1 bis 5 Jahre 739,0 1.635,6
Länger als 5 Jahre 1.146,8 1.169,1
Summe 2.531,4 2.865,6

Sonstige Risiken

Peterson vs. Clearstream Banking S.A., Citibank NA et al. ("Peterson I") und

Heiser vs. Clearstream Banking S.A.

In ihrem Unternehmensbericht 2012 informierte die Gruppe Deutsche Börse über eine Sammelklage Peterson vs. Clearstream Banking S.A., dem ersten Peterson-Verfahren, auf die Herausgabe bestimmter Kundenpositionen im Sammeldepot der Lagerstelle der Clearstream Banking S.A. bei Citibank NA sowie auf Schadenersatz gegen die Clearstream Banking S.A. in Höhe von 250 Mio. US$. Ein Vergleich wurde zwischen der Clearstream Banking S.A. und den Klägern geschlossen und die Schadenersatzforderungen gegen die Clearstream Banking S.A. zurückgenommen.

Im Juli 2013 ordnete das US-Gericht in seinem Urteil die Herausgabe der Kundenpositionen an die Kläger an und stellte fest, dass diese im Eigentum von Bank Markazi, der iranischen Zentralbank, stünden. Bank Markazi legte Berufung ein. Die Entscheidung wurde am 9. Juli 2014 von dem zuständigen Berufungsgericht (Second Circuit Court of Appeals) und anschließend am 20. April 2016 von dem obersten Bundesgericht bestätigt. Sobald das Verfahren über Verteilung der Positionen an die Kläger abgeschlossen ist, sollte auch der hieran angelehnte Fall Heiser vs. Clearstream Banking S.A., der die Herausgabe derselben Positionen zum Gegenstand hat, abgeschlossen sein.

Peterson vs. Clearstream Banking S.A. ("Peterson II")

Am 30. Dezember 2013 erhoben verschiedene US-Kläger des ersten Peterson-Verfahrens sowie weitere Kläger Klage, die auf die Herausgabe bestimmter eingefrorener Vermögenswerte, die die Clearstream Banking S.A. als Verwahrer in Luxemburg hält, gerichtet ist. Die Beklagten in diesem Verfahren einschließlich der Clearstream Banking S.A. hatten 2014 Klageabweisung beantragt. Am 19. Februar 2015 erließ das US-Gericht die Entscheidung, die Klage abzuweisen. Am 6. März 2015 haben die Kläger gegen die Entscheidung bei dem zuständigen Berufungsgericht (Second Circuit Court of Appeals) Berufung eingelegt, das am 8. Juni 2016 eine mündliche Verhandlung abhielt.

Strafrechtliche Ermittlungen gegen die Clearstream Banking S.A.

Die Clearstream Banking S.A. wurde am 2. April 2014 darüber informiert, dass der US-Staatsanwalt des Southern District von New York (United States Attorney for the Southern District of New York) gegen die Clearstream Banking S.A. ein Ermittlungsverfahren wegen der Geschäftstätigkeit der Clearstream Banking S.A. mit Iran und anderen Ländern im Hinblick auf US-Sanktionsvorschriften eingeleitet hat. Die Clearstream Banking S.A. kooperiert mit dem US-Staatsanwalt.

Havlish vs. Clearstream Banking S.A. ("Havlish")

Am 14. Oktober 2016 erhoben mehrere Kläger aus den USA Klage gegen die Clearstream Banking S.A. und weitere juristische Personen; die Klage in diesem Verfahren ("Havlish vs. Clearstream Banking S.A.") basiert auf ähnlichen Vermögenswerten und Vorwürfen wie in den Peterson-Verfahren. Die Klage ist auf die Herausgabe bestimmter Vermögenswerte gerichtet, die die Clearstream Banking S.A. als Verwahrer in Luxemburg hält. Darüber hinaus werden in der Klage direkte Forderungen gegen die Clearstream Banking S.A. und weitere Beklagte auf Schadensersatz von bis zu rund 6,6 Mrd. US$ (zuzüglich Strafschadensersatz und Zinsen) erhoben.

Auseinandersetzung zwischen der MBB Clean Energy AG und Investoren

Zwischen der MBB Clean Energy AG (MBB) als Emittent einer Anleihe, die über die Clearstream Banking AG verfügbar ist, und Investoren ist es zu einer Auseinandersetzung gekommen. MBB hat eine erste Tranche der Anleihe im April 2013 und eine zweite Tranche der Anleihe im Dezember 2013 begeben. Die Globalurkunden für beide Tranchen der Anleihe wurden der Clearstream Banking AG durch die Zahlstelle des Emittenten geliefert. Die Auseinandersetzung dreht sich darum, dass die zweite Tranche der Anleihe mit einem Nominalwert von 500 Mio. € nicht bedient wurde, und die Anleihe angeblich ungültig ist. Die Rolle der Clearstream Banking AG in der Auseinandersetzung um die angeblich ungültige Anleihe der MBB Clean Energy AG besteht vorrangig darin, die Globalurkunde, die durch die Zahlstelle des Emittenten eingeliefert wurde, als nationaler Zentralverwahrer zu verwahren. Es ist zu diesem Zeitpunkt offen, ob und in welchem Umfang potenzielle Schäden entstehen und, falls dies der Fall ist, wer für diese letztlich verantwortlich wäre. Über den Emittenten MBB Clean Energy AG ist zwischenzeitlich das Insolvenzverfahren eröffnet worden.

Staatsanwaltschaftliche Ermittlung

Am 1. Februar 2017 gab die Deutsche Börse AG bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main bei der Deutsche Börse AG wegen des Aktienerwerbs ihres Vorstandsvorsitzenden am 14. Dezember 2015 zur Umsetzung des vom Aufsichtsrat der Gesellschaft beschlossenen Vorstandsvergütungsprogramms ermittelt. Am 18. Juli 2017 hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main der Deutsche Börse AG ein Anhörungsschreiben übermittelt. Nach diesem beabsichtigt die Staatsanwaltschaft, die Gesellschaft formal an dem laufenden Ermittlungsverfahren gegen ihren Vorstandsvorsitzenden Carsten Kengeter zu beteiligen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main hat in dem Anhörungsschreiben im Hinblick auf die Gesellschaft in Aussicht gestellt, dass gegen die Deutsche Börse AG zwei Geldbußen in Höhe von insgesamt 10,5 Mio. € gemäß § 30 Gesetz über Ordnungswidrigkeiten (OWiG) wegen eines angeblichen Verstoßes gegen das Insiderhandelsverbot im Dezember 2015 und einer angeblichen Unterlassung einer Ad-hoc-Mitteilung im Januar 2016 verhängt werden könnten. Die pflichtgemäße Prüfung des Anhörungsschreibens durch die Gesellschaft unter Abwägung aller relevanten Gesichtspunkte dauert derzeit an. Die Gesellschaft hält die gemachten Vorwürfe auch nach Hinzuziehung von Experten weiterhin in jeder Hinsicht für unbegründet. Auf Basis der Anforderungen der International Financial Reporting Standards hat die Gruppe im zweiten Quartal 2017 eine Rückstellung in Höhe von 10,5 Mio. € für diesen Sachverhalt gebildet.

Zusätzlich zu den oben und in früheren Veröffentlichungen erwähnten Sachverhalten ist die Gruppe Deutsche Börse von Zeit zu Zeit in verschiedene Rechtsstreitigkeiten involviert, die sich aus dem Verlauf ihres normalen Geschäfts ergeben. Die Gruppe Deutsche Börse bildet Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und aufsichtsrechtliche Angelegenheiten, wenn aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige Verpflichtung besteht, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. In solchen Fällen kann sich ein Verlustrisiko ergeben, das höher ist als die entsprechenden Rückstellungen. Wenn die oben genannten Bedingungen nicht erfüllt sind, bildet die Gruppe Deutsche Börse keine Rückstellungen. Wenn sich eine Rechtsstreitigkeit oder eine aufsichtsrechtliche Angelegenheit entwickelt, bewertet die Gruppe Deutsche Börse kontinuierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind. Die Gruppe Deutsche Börse kann eventuell nicht absehen, wie hoch der mögliche Verlust oder die Verlustspanne im Hinblick auf diese Angelegenheiten sein wird. Auf der Basis aktuell verfügbarer Informationen geht die Gruppe Deutsche Börse insgesamt nicht davon aus, dass das Ergebnis eines dieser Verfahren die Finanzzahlen erheblich beeinträchtigen wird.

Steuerrisiken

Die Gruppe Deutsche Börse unterliegt aufgrund ihrer Tätigkeit in verschiedenen Ländern Steuerrisiken. Zur Erfassung und Bewertung dieser Risiken wurde ein Prozess entwickelt, bei dem diese zunächst in Abhängigkeit von ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit erfasst werden. In einem zweiten Schritt werden diese Risiken mit einem Erwartungswert bewertet. Sofern mehr für als gegen die Eintrittswahrscheinlichkeit spricht, wird eine Steuerrückstellung gebildet. Die Gruppe Deutsche Börse überprüft kontinuierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung entsprechender Steuerrückstellungen erfüllt sind.

17. Wesentliche Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

Als nahe stehend im Sinne von IAS 24 gelten die Organmitglieder der Deutsche Börse AG sowie sämtliche als assoziiert eingestufte Unternehmen, Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und Unternehmen, die von Organmitgliedern beherrscht oder maßgeblich beeinflusst werden.

Geschäftsbeziehungen mit nahe stehenden Unternehmen

Die folgende Tabelle zeigt die Transaktionen im Rahmen der Geschäftsbeziehungen mit nicht konsolidierten Unternehmen der Deutsche Börse AG im ersten Halbjahr 2017. Sämtliche Geschäfte erfolgten hierbei zu marktüblichen Bedingungen.

Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen

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Betrag der

Geschäftsvorfälle

Ertrag -

2. Quartal zum 30.06.
Betrag der

Geschäftsvorfälle

Aufwand -

2. Quartal zum 30.06.
Betrag der

Geschäftsvorfälle

Ertrag -

1. Halbjahr zum 30.06.
2017 2016 2017 2016 2017 2016
--- --- --- --- --- --- ---
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
--- --- --- --- --- --- ---
Assoziierte Unternehmen 3,3 3,0 - 4,5 - 2,9 6,3 6,2
Gemeinschaftsunternehmen 0 0,3 0 0 0 0,3
Sonstige Beteiligungen 0 0 0 - 0,6 0 0
Summe Beträge der Geschäftsvorfälle 3,3 3,3 - 4,5 - 3,5 6,3 6,5

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Betrag der

Geschäftsvorfälle

Aufwand -

1. Halbjahr zum 30.06.
Ausstehende

Salden

Forderungen

30.06.
Ausstehende

Salden

Verbindlichkeiten

30.06.
2017 2016 2017 2016 2017 2016
--- --- --- --- --- --- ---
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
--- --- --- --- --- --- ---
Assoziierte Unternehmen - 8,4 - 5,2 1,5 2,6 - 1,2 - 0,6
Gemeinschaftsunternehmen 0 0 0 0 0 0
Sonstige Beteiligungen 0 - 0,6 0 0 0 - 0,6
Summe Beträge der Geschäftsvorfälle - 8,4 - 5,8 1,5 2,6 - 1,2 - 1,2

Monetäre Geschäftsbeziehungen mit Personen in Schlüsselpositionen

Personen in Schlüsselpositionen sind Personen, die für die Planung, Leitung und Überwachung der Tätigkeiten der Gruppe Deutsche Börse direkt oder indirekt zuständig und verantwortlich sind. Für die Gruppe zählen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats für Zwecke des IAS 24 zu Personen in Schlüsselpositionen.

Die European Commodity Clearing Luxembourg S.à r.l., Luxemburg (ECC Luxembourg), - eine Tochtergesellschaft der European Commodity Clearing AG und somit ein Mitglied der EEX-Gruppe - hat einen Dienstleistungsvertrag über die Ausübung der Geschäftsführertätigkeit mit der IDS Lux S.à r.l., Luxemburg, abgeschlossen. Gegenstand dieses Vertrags ist es, eine natürliche Person in der Funktion des Geschäftsführers im Management der ECC Luxembourg zu stellen. Dieser Geschäftsführer übt neben seinem Amt als Geschäftsführer der ECC Luxembourg ebenfalls eine Schlüsselposition innerhalb der IDS Lux S.à r.l. aus. Im ersten Halbjahr 2017 hat die ECC Luxembourg Zahlungen in Höhe von rund 7,0 T € für diese Geschäftsführungstätigkeiten geleistet.

Ein Mitglied des Aufsichtsrats der STOXX Ltd., Zürich, Schweiz, übt gleichzeitig eine Schlüsselposition innerhalb der Rechtsanwaltskanzlei Lenz & Staehelin, Genf, Schweiz, aus. Die Gruppe Deutsche Börse hat im ersten Halbjahr 2017 Aufwendungen in Höhe von rund 234,5 T € gegenüber der Anwaltskanzlei ausgewiesen.

Innerhalb des Board of Directors der Powernext SA, Paris, Frankreich, eines der Tochterunternehmen der European Energy Exchange AG, Leipzig, Deutschland, sind Repräsentanten der weiteren Anteilseigner der Powernext SA vertreten. Diese Repräsentanten besetzen gleichzeitig Schlüsselpositionen in den anteilseignenden Unternehmen GRTgaz, Bois-Colombes, Frankreich, Mutterunternehmen der 3GRT, Tarascon, Frankreich, und EDEV S.A., Courbevoie, Frankreich. Powernext SA erbrachte im ersten Halbjahr 2017 Dienstleistungen im Rahmen der Entwicklung und Instandhaltung individueller Softwarelösungen für das Market Coupling und Balancing sowie einer elektronischen Handelsplattform für 3GRT. In diesem Zusammenhang wurden im ersten Halbjahr 2017 Erlöse in Höhe von 262,0 T € erwirtschaftet.

Im Verwaltungsrat des, aus Sicht der Gruppe Deutsche Börse, assoziierten Unternehmens LuxCSD S.A., Luxemburg, besetzen zwei Mitglieder des Managements von vollkonsolidierten Gesellschaften der Gruppe Deutsche Börse Schlüsselpositionen. Zu LuxCSD S.A. werden Geschäftsbeziehungen seitens der Clearstream Banking S.A., Luxemburg, der Clearstream Services S.A., Luxemburg, der Clearstream International S.A., Luxemburg, und der Clearstream Banking AG, Frankfurt am Main, Deutschland, gehalten. Im Rahmen dieser Verträge sind im ersten Halbjahr 2017 Aufwendungen in Höhe von 496,4 T € und Erlöse in Höhe von 914,1 T € angefallen.

Ferner übt ein Vorstandsmitglied der Clearstream Banking AG, zeitgleich eine Führungsposition innerhalb des, aus Sicht der Gruppe Deutsche Börse, assoziierten Unternehmens Deutsche Börse Commodities GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, aus. Die Gruppe Deutsche Börse hat im ersten Halbjahr 2017 Erlöse in Höhe von rund 1.778,6 T € sowie Aufwendungen in Höhe von 7.694,5 T € aus der Geschäftsbeziehung mit der Deutsche Börse Commodities GmbH erwirtschaftet.

Zwei Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG sind im Aufsichtsrat der China Europe International AG (CEINEX), Frankfurt am Main, Deutschland, vertreten. Diese Aktiengesellschaft ist ein gemeinschaftlich gegründetes Unternehmen der Shanghai Stock Exchange Ltd., Shanghai, China, der China Financial Futures Exchange, Shanghai, China, und der Deutsche Börse AG. Im ersten Halbjahr 2017 wurden Erlöse in Höhe von 76,1 T € sowie Aufwendungen in Höhe von 8,4 T € aus der Geschäftsbeziehung mit CEINEX erwirtschaftet.

Sonstige Geschäftsbeziehungen mit Personen in Schlüsselpositionen

Ausgewählte Führungskräfte der Tochterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse besetzen ebenfalls Schlüsselpositionen innerhalb des Clearstream Pension Fund ("association depargne pension", ASSEP).

Der leistungsorientierte Pensionsplan zu Gunsten der luxemburgischen Mitarbeiter der Clearstream International S.A., der Clearstream Banking S.A. sowie der Clearstream Services S.A. wird durch Barzahlungen an eine ASSEP gemäß luxemburgischem Recht finanziert.

18. Mitarbeiter (fortgeführte Geschäftstätigkeit)

Mitarbeiter

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2. Quartal zum 1. Halbjahr zum
30.06.2017 30.06.2016 30.06.2017 30.06.2016
--- --- --- --- ---
Im Periodendurchschnitt beschäftigt 5.575 5.098 5.491 5.083
Am Bilanzstichtag beschäftigt 5.613 5.116 5.613 5.116

Der Anstieg der Mitarbeiter resultiert im Wesentlichen aus Internalisierungen von externen Dienstleistern.

Unter Berücksichtigung von Teilzeitkräften betrug die Mitarbeiterkapazität im Quartalsdurchschnitt 5.183 Mitarbeiter (Q2/2016: 4.730).

19. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Zu den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen wegen des Aktienerwerbs des Vorstandsvorsitzenden der Deutsche Börse AG siehe Erläuterung 16.

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

(Bilanzeid)

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Frankfurt am Main, den 26. Juli 2017

Deutsche Börse AG

Der Vorstand

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht

An die Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main

Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss - bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung, Konzern-Eigenkapitalentwicklung sowie ausgewählten Anhangangaben - und den Konzernzwischenlagebericht der Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2017, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 37w WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach dem International Accounting Standard IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden ist, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.

Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden ist, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden ist, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.

Frankfurt am Main, den 26. Juli 2017

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

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Dielehner Hommel
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