Interim / Quarterly Report • Jul 27, 2017
Interim / Quarterly Report
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76131 Karlsruhe
Adjusted EBITDA - auf 1.072,6 Mio. € gestiegen
Ergebnisprognose 2017 - mit 0 % bis + 5 % unverändert
Rückzahlung Kernbrennstoffsteuer - Eigenkapitalquote steigt auf über 13 %
VNG - erstmalige Vollkonsolidierung
Finanzielle und strategische Kennzahlen
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| in Mio. € | 1.1. -30.6.2017 | 1.1. -30.6.2016 | Veränderung in % | 1.1. - 31.12.2016 |
| Außenumsatz | 10.475,8 | 9.811,4 | 6,8 | 19.368,4 |
| Adjusted EBITDA | 1.072,6 | 967,5 | 10,9 | 1.938,9 |
| Anteil Vertriebe am Adjusted EBITDA in Mio. € / in % | 180,8 / 16,9 | 138,3 / 14,3 | 30,7 / - | 249,7 / 12,9 |
| Anteil Netze am Adjusted EBITDA in Mio. € / in % | 610,6 / 56,9 | 523,8 / 54,1 | 16,6 / - | 1.004,1 / 51,8 |
| Anteil Erneuerbare Energien am Adjusted EBITDA in Mio. € / in % | 152,4 / 14,2 | 153,1 / 15,8 | -0,5 / - | 295,3 / 15,2 |
| Anteil Erzeugung und Handel am Adjusted EBITDA in Mio. € / in % | 102,3 / 9,5 | 148,6 / 15,4 | -31,2 / - | 337,2 / 17,4 |
| Anteil Sonstiges/Konsolidierung am Adjusted EBITDA in Mio. € / in % | 26,5 / 2,5 | 3,7 / 0,4 | - / - | 52,6 / 2,7 |
| EBITDA | 2.639,6 | 887,8 | - | 730,7 |
| Adjusted EBIT | 543,0 | 504,0 | 7,7 | 1.024,5 |
| EBIT | 2.082,6 | 402,0 | - | -1.662,9 |
| Konzernüberschuss/-fehlbetrag (1) | 1.679,3 | -194,2 | - | -1.797,2 |
| Ergebnis je Aktie aus Konzernüberschuss/-fehlbetrag in € (1) | 6,20 | -0,72 | - | -6,64 |
| Retained Cashflow | 1.884,6 | 289,9 | - | 949,5 |
| Nettoinvestitionen (zahlungswirksam) | 398,5 | 479,3 | -16,9 | 1.316,9 |
| Nicht finanzielle Leistungskennzahlen (2) | ||||
| 1.1. -30.6.2017 | 1.1. -30.6.2016 | Veränderung in % | 1.1. - 31.12.2016 | |
| Zieldimension Kunden | ||||
| Kundenzufriedenheitsindex EnBW/Yello (3) | 139 / 164 | 127 / 143 | 9,4 / 14,7 | 132 / 150 |
| SAIDI (Strom) in min/a | 14 | 11 | 27,3 | 16 |
| Zieldimension Mitarbeiter | ||||
| LTIF (4) | 3,1 | 3,7 | -16,2 | 3,9 |
| Mitarbeiter (5), (6) | ||||
| 30.6.2017 | 30.6.2016 | Veränderung in % | 31.12.2016 | |
| Anzahl | 21.324 | 20.263 | 5,2 | 20.409 |
(1) Bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis.
(2) Die Werte der Top-Leistungskennzahlen Reputationsindex, Mitarbeitercommitmentindex (MCI), „Installierte Leistung eneuerbare Energien (EE) in GW und Anteil EE an der Erzeugungskapazität“ sowie CO2-Intensität werden ausschließlich zum Jahresende erhoben.
(3) Seit 2017 arbeitet die EnBW mit einem neuen Marktforschungsdienstleister zusammen. Trotz unveränderter Befragungsmethode und Stichprobenziehung sind aktuelle und frühere Werte nur bedingt vergleichbar.
(4) Abweichender Konsolidierungskreis; hier nur steuerungsrelevante Gesellschaften einbezogen.
(5) Anzahl der Mitarbeiter ohne geringfügig Beschäftigte, ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse. Der Begriff Mitarbeiter bezeichnet weibliche und männliche Beschäftigte.
(6) Die Personalstände für die ITOs werden nur zum Jahresende aktualisiert; unterjährig wird der Personalstand vom 31.12.2016 fortgeschrieben.
Durch die Vollkonsolidierung der VNG wurde die EnBW zur Nummer 2 im Gastransportgeschäft und zum drittgrößten deutschen Gasversorger. Das Engagement bei der VNG unterstreicht unser in der Strategie festgeschriebenes Bekenntnis zur Energiewende. Dank des gut ausgebauten Leitungsnetzes der VNG erwarten wir im regulierten Transportgeschäft stabile und zuverlässige Erträge.“
Thomas Kusterer, Chief Financial Officer
Gas geben für die Energiewende
Auf dem Weg in eine emissionsarme Energiewelt spielt Gas eine wichtige Rolle. Durch die Übernahme der VNG wurde die EnBW im deutschen Gasmarkt zum drittgrößten Anbieter.
Wenn das Wort Energiewende fällt, denken die meisten Menschen an Strom aus Wind und Sonne. Das vergleichsweise klimafreundliche Erdgas wird aber auch eine wichtige Rolle beim Umbau der Energieinfrastruktur spielen. Die EnBW stellt sich seit Jahren darauf ein und hat den Bereich zu einer wichtigen Säule ihres Geschäfts ausgebaut.
Eine bedeutende Etappe ist die Übernahme des Leipziger Unternehmens VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, an dem die EnBW fast 75 % hält. Seit 18. Mai 2017 ist der ostdeutsche Gasversorger mit rund 1.300 Mitarbeiter vollkonsolidiert. Dadurch wird die EnBW zum drittgrößten Gasanbieter Deutschlands. Aus dieser starken Position heraus soll die Sparte aus eigener Kraft weiter wachsen.
Das Geschäft von EnBW und VNG ergänzt sich gut - besonders im Bereich der Infrastruktur, zu der Transportnetze und Speicher gehören. In Ostdeutschland betreibt die VNG-Netztochter ONTRAS 7.000 Kilometer Transportleitungen. Dadurch wächst das überregionale Gasnetz der EnBW in Deutschland auf 9.000 Kilometer Länge.
Gas ist langfristig verfügbar, flexibel einsetzbar und CO2-arm
Der Ausbau des Gasgeschäfts unterstreicht die EnBW-Strategie mit dem klaren Bekenntnis zur Energiewende und dem damit verbundenen massiven Ausbau erneuerbarer Energien. Die Stromerzeugung aus Wind und Sonne ist allerdings vom Wetter abhängig. Engpässe müssen durch konventionelle Kraftwerke sowie künftig durch Vernetzung dezentraler und erneuerbarer Anlagen gedeckt werden.
Wenn 2022 der letzte deutsche Kernreaktor vom Netz geht, werden diese Lösungen noch mehr als Reserve gefordert sein als heute. Gas ist dann die beste Alternative auf dem Weg in ein Zeitalter ohne Treibhausgase.
Am Wärmemarkt lassen sich ebenfalls große Mengen an CO2 einsparen, wenn der Energieträger Gas stärker und effizienter eingesetzt wird. Etwa 35 % des gesamten Energieverbrauchs entfallen auf diesen Bereich. Durch den Einbau moderner Brennwertkessel oder Fern- und Nahwärmekonzepte lässt sich der Ausstoß drastisch senken. Der Energieträger Gas spielt dabei eine Schlüsselrolle.
Die EnBW baut ihr Gasgeschäft seit Jahren aus. Vor fünf Jahren nahm sie einen großen Gasspeicher im norddeutschen Etzel in Betrieb. Zur selben Zeitschloss sie einen Liefervertrag mit dem russischen Partner Novatek. 2014 erfolgte die vollständige Übernahme der Anteile an der GasVersorgung Süddeutschland GmbH und terranets bw GmbH, die das 2.000 Kilometer lange Transportnetz in Baden-Württemberg betreibt. Anschließend folgte die Übernahme der Mehrheit an der VNG.
VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft
Kerngeschäft
Exploration und Produktion, Handel,
Vertrieb und Dienstleistungen, Transport, Speicherung
Fakten
Leipzig - Sitz der Gesellschaft
1.300 Mitarbeiter
74,21 % Anteile EnBW
7.000 km Transportleitungen
Geschäftserfolg mit langer Leitung
Besonders ertragsstark ist die durch den Zukauf übernommene Gasinfrastruktur, die weite Teile Ostdeutschlands abdeckt. Das Netzgeschäft ist ein regulierter Markt. So können Betreiber mittelfristig mit stabilen Erträgen rechnen - eine gute Ergänzung des übrigen, sich schnell wandelnden Energiegeschäfts. Beim Gastransport wird die EnBW mit der VNG zur Nummer 2 in Deutschland.
Die Gasinfrastruktur kann auf lange Sicht eine noch wichtigere Rolle spielen - und zwar, wenn Technologien marktreif sind, mit denen sich Gas synthetisch oder durch Elektrolyse aus Windstrom herstellen lässt. Echtes Marktpotenzial gibt es auch im Bereich Verkehr, und zwar bei der Binnenschifffahrt und beim Schwerlastverkehr, denn diese sind aus heutiger Sicht schwer elektrisch zu betreiben. Durch die Übernahme der VNG ist die EnBW auf allen Feldern des Gasmarktes aktiv - von Exploration und Produktion über Handel, Transport bis zu Speicherung und Endkundengeschäft.
Leiter Wertschöpfungskette Gas
Warum passt der Mehrheitskauf der VNG in die Gasstrategie der EnBW?
Die VNG ist eine hervorragende Ergänzung zu unseren bisherigen Gasaktivitäten, und zwar entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Wir werden zu einem der führenden Gasunternehmen am Markt und können aus eigener Kraft weiter wachsen. Mit der Übernahme der VNG können wir jetzt in vertiefte Kooperationsgespräche eintreten und zusätzliche Ergebnisbeiträge für den Konzern realisieren.
Welche konkreten Ziele hat die EnBW mit ihrem Gasgeschäft?
Wir haben uns 2010 auf den Weg gemacht, das Gasgeschäft zielgerichtet zu einer signifikanten Ertragssäule des EnBW Konzerns auszubauen. Heute haben wir das finanzielle Ergebnis aus dem Gasgeschäft bereits verdoppelt. Bis 2020 wollen wir das Ergebnis verdreifachen. Hierauf sind unsere Strategie und unsere Aktivitäten ausgerichtet.
Welchen Einfluss hat die Dekarbonisierung auf das Gasgeschäft?
Im Zuge der Dekarbonisierung und der Erreichung der Klimaziele wird sich auch der Gasmarkt verändern. Wir stellen uns bereits heute darauf ein und haben dies in unserer Gasstrategie berücksichtigt. Der Gasinfrastruktur kommt eine besondere Rolle als Energiespeicher der Zukunft zu, und zwar sowohl für fossiles Erdgas als auch für erneuerbar erzeugten Wasserstoff und Methan. Gas ist der perfekte Partner der erneuerbaren Energien.
Geschäftstätigkeit und Strategie
Geschäftstätigkeit
Die EnBW ist als integriertes Energieunternehmen in Deutschland entlang der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette in den vier Segmenten Vertriebe, Netze, Erneuerbare Energien sowie Erzeugung und Handel tätig. Sie verfügt über ein diversifiziertes Geschäftsportfolio mit einem - nach der Neuausrichtung im Rahmen der Energiewende - wieder zunehmend vorteilhaften Rendite-Risiko-Profil.
Unser Kernmarkt ist Baden-Württemberg, wo wir eine marktführende Position einnehmen. Aus unserem Kernmarkt heraus sind wir in ganz Deutschland und in Europa aktiv. Die EnBW versorgt insgesamt rund 5,5 Millionen Kunden mit Energie. Mit ihren starken Marken ist die EnBW nahe am Kunden und mit Effizienz und Qualität auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet.
Die EnBW hat 2016 eine Beteiligung von 74,21 % an der VNGVerbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig, erworben. Mit der Vollkonsolidierung der Gesellschaft am 18. Mai 2017 hat die EnBW ihr Gasgeschäft verdoppelt und ist zum drittgrößten Anbieter im deutschen Gasmarkt aufgestiegen. Der Erwerb der VNG stellt einen bedeutenden Schritt zum Umbau und in der Weiterentwicklung der EnBW dar, sowohl strategisch als auch wirtschaftlich. Damit weitet der EnBW-Konzern seine Geschäftstätigkeit auf die Bereiche Gasexploration und -produktion aus.
Ausführliche Informationen zum Geschäftsmodell der EnBW finden sich im Integrierten Geschäftsbericht 2016.
Die Strategie EnBW 2020 steht unter dem Leitmotiv: „Energiewende. Sicher. Machen.“ Sie verbindet die beiden Kernelemente digitales und innovatives Kundengeschäft zum einen mit dem effizienten und sicheren Betrieb, Bau und Rückbau von Energieversorgungsanlagen und Infrastruktur zum anderen. Die EnBW will den Anteil der erneuerbaren Energien an ihrer Erzeugungskapazität von 19 % (Basisjahr 2012) auf über 40 % im Jahr 2020 mehr als verdoppeln. Durch umfangreiche Investitionen in den Netzausbau werden wir einen materiellen Beitrag zur erforderlichen Infrastruktur des Energiesystems und damit zur Versorgungssicherheit leisten. Bis zum Jahr 2020 soll das Ergebnis – der Zielwert des Adjusted EBITDA liegt bei 2,3 bis 2,5 Mrd. € – zu einem wesentlichen Teil aus strategischen Initiativen generiert werden. Parallel dazu wird sich der Gesamtanteil des regulierten Netzgeschäfts und der erneuerbaren Energien am Adjusted EBITDA von rund 40 % (Basisjahr 2012) auf rund 70 % im Jahr 2020 erhöhen. Bis 2020 plant die EnBW Gesamtinvestitionen von 14,1 Mrd. € (Basisjahr 2012). Um den für diese umfangreichen Investitionen erforderlichen finanziellen Spielraum zu gewinnen, haben wir unser Desinvestitionsprogramm – mit klassischen Desinvestitionen und Mittelzuflüssen aus Beteiligungsmodellen, Anlagenabgängen und Zuschüssen – auf rund 5,1 Mrd. € (Basisjahr 2012) erheblich ausgeweitet.
Eine umfassende Darstellung der EnBW-Konzernstrategie enthält der Integrierte Geschäftsbericht 2016.
Die EnBW setzt ihre Strategie 2020 mit Konsequenz und Souveränität um. Zur Halbzeit des Strategiezeitraums 2013 bis 2020 ist festzuhalten: Die Effizienzanstrengungen und die Wachstumsinitiativen, mit denen das Unternehmen auf eine neue zukunftsfähige Basis gestellt werden soll, sind zu einem erheblichen Teil umgesetzt oder auf einem guten Weg. Ein gutes Beispiel für die Erfolge des Portfolioumbaus ist der Bereich Windenergie. Bei Wind offshore folgen nach EnBW Baltic 1 und EnBW Baltic 2 mit EnBW Hohe See und EnBW Albatros in der Nordsee bereits zwei weitere große Projekte. Ein weiterer Offshore-Windpark - EnBW He Dreiht - befindet sich in Planung. Bei Wind onshore zählt die EnBW mittlerweile zu den drei bedeutendsten Projektentwicklern und Betreibern von Windparks in Deutschland. Im Verteilnetz wurden mit Investitionen von 480 Mio. € allein im Jahr 2016 weitere dezentrale Erzeugungsanlagen in das Versorgungssystem integriert und durch den Einsatz intelligenter Technik die Versorgungssicherheit erhöht - beispielsweise durch eine automatisierte Störungssuche. Ein weiterer wichtiger Teil des EnBW-Umbaus sind die Optimierung der konventionellen Erzeugung und der Rückbau der Kernkraftwerke. Wenn keine erneuten, unerwartet massiven Umfeldverschlechterungen auftreten, wird die EnBW ihre Ziele für 2020 und damit einen der wichtigsten Meilensteine der Unternehmensgeschichte erreichen.
Die Veränderungsgeschwindigkeit am Markt nimmt weiter zu, neue Wettbewerber bieten kostengünstige und kreative Leistungen und Produkte an. Hinzu kommen Trends wie Urbanisierung, Digitalisierung und Vernetzung. Bisher getrennte Einzelsysteme und Infrastrukturen wachsen durch die Digitalisierung zu einem interaktiven Gesamtsystem zusammen. Wichtigste Voraussetzung ist ein zuverlässiger, sicherer, nachhaltiger und benutzerfreundlicher Betrieb der Infrastruktur. Hier sieht die EnBW ihre künftige Rolle: Durch ihre in Jahrzehnten erworbene Kernkompetenz hat die EnBW gute Aussichten, in der künftigen Energiewelt eine zentrale Position als Infrastrukturpartner einzunehmen. Nach 2020 wird sich die EnBW auf Wachstum und Innovationen für die Märkte der Zukunft konzentrieren, neue Märkte ins Visier nehmen und neue Akzente setzen.
Die beiden Großaktionäre der EnBW AG, das Land Baden- Württemberg mittelbar über die NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH und die OEW Energie-Beteiligungs GmbH, halten jeweils 46,75 % am Grundkapital der Gesellschaft.
Insgesamt stellt sich die Aktionärsstruktur zum 30. Juni 2017 wie folgt dar:
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| Anteile in % (1) | |
| OEW Energie-Beteiligungs GmbH | 46,75 |
| NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH | 46,75 |
| Badische Energieaktionärs-Vereinigung | 2,45 |
| Gemeindeelektrizitätsverband Schwarzwald-Donau | 0,97 |
| Neckar-Elektrizitätsverband | 0,63 |
| EnBW Energie Baden-Württemberg AG | 2,08 |
| Sonstige Aktionäre | 0,39 |
(1) Abweichung zu 100 % aufgrund von Rundungen.
Aufgrund der Aktionärsstruktur der EnBW AG und des daher sehr begrenzten Handelsvolumens der Aktie ist der EnBW-Kurs nur geringen Schwankungen unterworfen. Zum 30. Juni 2017 lag der Börsenkurs der Aktie bei 21,80 €.
Die EnBW führt einen kontinuierlichen und offenen Dialog mit den Teilnehmern des Kapitalmarktes, um das Vertrauen von Investoren, Analysten und Ratingagenturen in das Unternehmen zu jeder Zeit sicherzustellen. Im Juni 2017 nahmen zahlreiche Vertreter der Kernbanken der EnBW am EnBW-Bankentag teil, der bei der VNG in Leipzig stattfand ( www.enbw.com/bankentag). Am 20. September 2017 wird der Kapitalmarkttag in Stuttgart stattfinden. Zeitgleich wird das EnBW-Factbook 2017 veröffentlicht.
Gesellschaft
Die EnBW ist sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Mit ihrem Engagement für gesellschaftliche Belange agiert sie nahe am Kunden und richtet ihre Aktivitäten auf die Zielgruppen Endkunden, Geschäftspartner und Kommunen aus. Dabei bewegt sie sich vornehmlich innerhalb ihres überwiegenden unternehmerischen Wirkungskreises in Baden- Württemberg. Die Unterstützung für übergeordnete gesellschaftliche Themen konzentriert sich auf die Kernbereiche Breitensport, Bildung und Soziales, Umwelt sowie Kunst und Kultur.
Der Zustrom von Flüchtlingen nach Europa bleibt weiterhin eine große gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Herausforderung. Seit Januar 2017 befinden sich 32 Flüchtlinge in Karlsruhe und Stuttgart in einem Integrationsprogramm, das auf eine Ausbildung bei der EnBW vorbereitet. 14 dieser Flüchtlinge werden im Herbst 2017 in ein Ausbildungsverhältnis übernommen. Im März 2017 startete der zweite Jahrgang des Berufsintegrationsprogramms mit rund 30 Teilnehmern, die eine Einstiegsqualifizierung absolvieren.
Die EnBW ist bereits seit elf Jahren Förderer der Science Days und seit 2012 auch Premiumpartner der Science Days für Kinder. Im Mai 2017 luden über 35 Workshops, Shows und Mitmachaktionen im Europa-Park Rust zum Entdecken und Lernen ein und boten Erziehern und Lehrkräften inhaltliche und methodische Anregungen für ihre Arbeit.
Am 24. und 25. Juni 2017 fand in Stuttgart das 15. Kinder- und Jugendfestival statt. Seit 2012 präsentiert sich die EnBW mit einer eigenen Promotionfläche und Aktionen bei der Veranstaltung, die Kindern und Jugendlichen in den Bereichen Wissen, Technik, Gesundheit, Ernährung, Kreativität oder Sport Gelegenheit zu Spiel, Spaß und Abenteuer gibt.
Die EnBW unterstützt die Stiftung Energie & Klimaschutz Baden- Württemberg finanziell und personell. Die Stiftung führt zahlreiche Veranstaltungen durch - zu Fragen der Energiewirtschaft, zu den Themen Klimaschutz und erneuerbare Energien, zu Digitalisierung und Innovation. Bei den Urban Energy Talks 2017 am 29. Juni beispielsweise stand die Energiewende in der Stadt im Fokus, einzelne Panels befassten sich mit der Zukunft des Wohnens, der urbanen Infrastruktur von morgen oder der urbanen Mobilität ( www.energieundklimaschutzbw.de).
Im künstlerischen Bereich arbeitet die EnBW unter anderem eng mit der Kunstakademie Stuttgart zusammen und stellt regelmäßig jungen Künstlern Räume in ihren Gebäuden für Ausstellungen zur Verfügung. Vom 20. Juni bis 21. Juli 2017 stellten Studierende des Studiengangs Industrial Design Installationen und experimentelle Objekte im Foyer des EnBW-Gebäudes am Fasanenhof in Stuttgart aus.
Die Energiewende und der damit verbundene Ausstieg aus der Kernenergie umfassen neben wirtschaftlichen und technischen Aspekten auch Elemente der gesellschaftlichen Verantwortung. Die EnBW übernimmt ausdrücklich die Verantwortung für den sicheren Rückbau der von ihr betriebenen kerntechnischen Anlagen. Wir begleiten diesen Prozess mit einem intensiven und offenen Dialog mit allen Stakeholdergruppen, um Transparenz und Akzeptanz zu erreichen. Ein aktuelles Beispiel ist die Verlagerung von Brennelementen aus dem Kernkraftwerk Obrigheim ins Zwischenlager Neckarwestheim. Die voraussichtlich fünf Transporte per Schiff sollen möglichst alle im Jahr 2017 stattfinden, der erste Brennelementetransport wurde Ende Juni erfolgreich durchgeführt. Die EnBW hat bereits im Jahr 2013 damit begonnen, die Öffentlichkeit über ihre Überlegungen zur Verlagerung der Obrigheimer Brennelemente zu informieren. Diese Informationsarbeit wurde kontinuierlich fortgesetzt und seit der Entscheidung im Juni 2016, das Vorhaben umzusetzen, nochmals intensiviert. Neben der Öffentlichkeit standen dabei auch insbesondere die Anliegergemeinden der Transportstrecke im Mittelpunkt. Für die Öffentlichkeit hat die EnBW eine Projektwebsite eingerichtet. Unter www.enbw.com/castortransport können weitere Informationen und unter anderem auch kurze Filme, die die Abläufe der Transporte erläutern, abgerufen werden.

Forschung, Entwicklung und Innovation
Ziel von Forschung und Entwicklung bei der EnBW ist, wichtige Trends und technologische Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und in Pilot- und Demonstrationsprojekten das Wissen für die spätere kommerzielle Nutzung aufzubauen. Daher führen wir gemeinsam mit den operativen Einheiten der EnBW oder mit Kunden Forschungsprojekte direkt am Ort ihres späteren Einsatzes durch. So werden erfolgreiche Forschungsprojekte zu Innovationen für die EnBW. Forschung, Entwicklung und Innovation führen vielfach auch zu Erfindungen und Patenten. Zum Jahresende 2016 hielt der EnBW-Konzern 174 Patente, im ersten Halbjahr 2017 wurden acht neue Patente erteilt. Der Schwerpunkt der von der EnBW gehaltenen Patente liegt in den Bereichen smarte Lösungen, Elektromobilität und Biogas.
Ein gutes Beispiel für Pilotprojekte vor Ort ist die Zusammenarbeit der EnBW, des Speicheranbieters ads-tec und der Solarexperten von Pohlen Solar mit dem führenden Einzelhandelsunternehmen ALDI SÜD. Auf den Dächern von mehr als 1.200 Filialen des Discounters erzeugen Fotovoltaikanlagen klimafreundlichen Solarstrom, der zu rund 80 % selbst verbraucht wird. In drei Filialen im Großraum Frankfurt am Main wurden die Solaranlagen nun mit einem Batteriespeicher gekoppelt, um ein virtuelles Kraftwerk zu bilden. Die EnBW übernimmt das Energiemanagement und bewertet permanent mittels eines selbst entwickelten Algorithmus, ob es für ALDI SÜD günstiger ist, den Solarstrom direkt zu verbrauchen, zu speichern oder dem Energiemarkt zur Verfügung zu stellen. ALDI SÜD will mit der Installation des Batteriespeichers die Eigenverbrauchsquote weiter steigern. Die EnBW kann mit dem Praxistest zeigen, wie groß das Potenzial von Solaranlagen in Kombination mit Speichern ist, wenn sie zu virtuellen Kraftwerken verbunden werden.
Die Energiewende braucht dringend Speichermöglichkeiten für Energie aus Sonne und Wind. Das EnBW-Tochterunternehmen Erdgas Südwest GmbH bietet mit einer neuen Biohybridanlage eine vielfach einsetzbare Lösung an. Das zukunftsweisende Konzept soll ab 2018 in Ostrach im Kreis Sigmaringen realisiert werden. Als alternatives Power-to-Gas-Verfahren verwendet Erdgas Südwest in der Biohybridanlage den Strom aus Sonne und Wind dafür, Biomethan auf -162 °C herunterzukühlen und zu verflüssigen. Es entsteht Bio-LNG (verflüssigtes Biomethan), das in der Energieversorgung von Gebieten ohne Gasanschluss, in der chemischen Industrie oder im Verkehr verwendet werden kann. Das Konzept entlastet nicht nur das Stromnetz, sondern koppelt auch die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr. Es speichert erneuerbare Energien aus Sonne und Wind im Bio-LNG, um die unstete erneuerbare Stromerzeugung auszugleichen. Die Anlage ist ein Bindeglied zwischen Strom- und Gasnetz und als Speicher ein wichtiger Baustein in der Energiewende.
Die Partner Electricité de Strasbourg und EnBW betreiben gemeinsam das Geothermiekraftwerk Soultz-sous-Forêts, das ein natürliches Erdwärmereservoir in 5.000 Meter Tiefe nutzt. Die elektrische Leistung des Kraftwerks beträgt 1,7 MW. Nach Erneuerung des Kraftwerksteils im Sommer 2016 und damit dem Übergang vom Forschungsbetrieb zur kommerziellen Erdwärmegewinnung befindet es sich im Dauerbetrieb und erreichte in den vergangenen zwölf Monaten 7.400 Betriebsstunden.
In den letzten zwei Jahren entwickelte die EnBW gemeinsam mit der Firma Contec einen Fräsroboter für den Abtrag von Beschichtungen und Verschmutzungen an Betonwänden. Contec ist spezialisiert auf Oberflächentechnik bei Beton und Asphalt und hat die Lizenz zur Nutzung der EnBW-Erfindung erworben. Das neue Verfahren erlaubt die schnelle und automatisierte Bearbeitung senkrechter Flächen auch an schwer zugänglichen Stellen - in herkömmlichen Sanierungsprojekten wie auch im Rückbau von Betonbauwerken kerntechnischer Anlagen. Die entwickelte Betonfräse ist nun einsatzfähig und wird durch Contec am Markt angeboten.
Mit dem zentralen Innovationsmanagement entwickelt die EnBW neue Geschäftsmodelle außerhalb ihres Kerngeschäfts, um kurzfristig neue Erlösquellen für den Konzern zu identifizieren und an den Markt zu bringen. Dabei spielt der Aufbau von neuen Fähigkeiten und Arbeitsweisen eine große Rolle. Langfristig soll sich dadurch eine agile Innovationskultur bei der EnBW etablieren - unterstützt durch gezielte Partnerschaften und Beteiligungen von Start-ups.
Der Fokus des Innovationsmanagements liegt auf den vier Geschäftsfeldern „Urbane Infrastruktur“, „Vernetzte Mobilität“, „Virtuelles Kraftwerk“ und „Connected Home“. Eine Weiterentwicklung des Innovationsmanagements besteht in der Ergänzung von zwei weiteren Marktbearbeitungsinstrumenten: Mit dem Company Builder werden interne Projekte und Start-ups, die sich in der Phase der Marktreife befinden, durch Schlüsselressourcen und -kompetenzen auf dem Weg zur Skalierung begleitet. Daneben tätigt die EnBW sogenannte Late-Stage-Akquisitionen in Form von Mehrheitsbeteiligungen an marktreifen Unternehmen zur Erzielung eines substanziellen Wachstums und zur Gewinnung von signifikanten Marktanteilen in neuen Märkten.
Das Projekt WTT CampusOne rund um das Thema digitales Lernen zog vor zwei Jahren in den Innovationscampus und wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2017 als erstes Unternehmen ausgegründet. Das 2015 entstandene Start-up konnte bereits im ersten Jahr einen Umsatz von mehr als 1 Mio. € realisieren; der Umsatz 2016 konnte gegenüber dem Vorjahr sogar um mehr als 50 % gesteigert werden ( www.wtt-campusone.com).
Derzeit kann die EnBW zehn interne Start-ups vorweisen, die bereits einen hohen Reifegrad erreicht haben und erste Erfolge am Markt erzielen konnten. Im ersten Halbjahr 2017 gingen weitere drei Projekte im Innovationscampus an den Start: Das Projekt Citisens befasst sich mit der Entwicklung eines Geschäftsmodells für flächendeckende Datengenerierung, Datenverarbeitung und Analyse auf Basis von Sensornetzwerken beispielsweise zur Messung und Analyse von Umweltdaten. Die Entwicklungsphase läuft bis Ende September 2017. Zielsetzung des Projekts DetaAct ist, ein Geschäftsmodell zur intelligenten und datenschutzrechtskonformen Überwachung von öffentlichen oder halböffentlichen Bereichen zu entwickeln. Dabei wird eine IT-Standardinfrastruktur mit Algorithmen dahingehend verknüpft, dass sowohl kostengünstige als auch massentaugliche Lösungen entstehen. Die erste Projektphase läuft ebenfalls bis September 2017. Schließlich entwickelt das Projekt Vialytics ein Geschäftsmodell („smarte Sensorik für bessere Straßen“) zum Straßenerhaltungsmanagement. Es umfasst eine digitale Gesamtlösung zur kontinuierlichen und automatischen Überwachung der Straßenqualität für Kommunen. Das Projekt wurde aus dem letzten ACTIVATR-Programm initiiert und wird darüber hinaus weiter durch die EnBW unterstützt.
Am 12. Juni 2017 startete die dritte Runde der EnBW InnovationDays. Die Aufgabe der Teilnehmer bestand darin, in nur 72 Stunden aus einer Idee ein erstes Geschäftsmodell zu entwickeln. Ziel ist, die Innovationskraft, Kundennähe und Kreativität der Mitarbeiter zu fördern. Neben der Erarbeitung einer Geschäftsidee, dem anschließenden Markttest und der Präsentation vor einer Fachjury wurde den Teilnehmern in einem Crashkurs vom Innovationsmanagement der EnBW Wissen über Lean-Start-up-Methoden vermittelt, das diese später auch bei der Arbeit nutzen können.
Beschaffung
Zur Leistungserstellung der EnBW trägt eine große Zahl von Lieferanten und Dienstleistern bei. Die EnBW legt großen Wert auf die effiziente und nachhaltige Gestaltung der Beschaffungsprozesse zur Erreichung wirtschaftlicher Einkaufsergebnisse.
Beim strategisch wichtigen Ausbau des Portfolios von Erzeugungsanlagen auf Grundlage erneuerbarer Energien kommt der Beschaffung eine wichtige Rolle zu - wie zum Beispiel beim Offshore-Windpark EnBW He Dreiht mit einer Vielzahl von komplexen Beschaffungspositionen. In der Beschaffung für Onshore- und Offshore-Windanlagen konnte die EnBW erhebliche Einsparungen erzielen. Für diesen wesentlichen Bereich führen wir derzeit eine Marktanalyse in Asien durch, um neue potenzielle Lieferquellen zu identifizieren.
Der Aufbau eines wirksamen gesamtheitlichen Qualitätsmanagements dient der Erfüllung der steigenden Qualitätsansprüche an die zu beschaffenden Produkte und Dienstleistungen sowie zur Steigerung der Effizienz und Effektivität der Beschaffungsprozesse. Wesentliche Neuerungen im EU-Vergabeverfahren - beispielsweise die verpflichtende digitale Abwicklung einer EU-Ausschreibung über eine elektronische Plattform erfordern eine entsprechende Schulung der Mitarbeiter im Einkauf. Generell wird die Qualifizierung der Mitarbeiter durch verschiedene Schulungsaktivitäten vorangetrieben, was wiederum auf die Ziele des Qualitätsmanagements einzahlt.
Mit wachsender Ergebnisorientierung des Einkaufs versuchen Lieferanten zunehmend, Nachträge über das ursprünglich vereinbarte Auftragsvolumen hinaus zu generieren. Um das Risiko nicht gerechtfertigter Nachforderungen zu reduzieren, arbeitet das Contract-Management daran, die allgemeine Vertragsqualität in der Lieferantenbeziehung weiter zu erhöhen. Eine Maßnahme ist beispielsweise eine engere Zusammenarbeit von Rechtsabteilung, Technik und Einkauf, insbesondere im Bereich der Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen.
Mit dem Instrument der Wertanalyse ermittelt der Einkauf, bei welchen Produkten und Gewerken die Verhandlungsposition der EnBW gegenüber Lieferanten gestärkt werden kann, um weitere Kosteneinsparungen zu erzielen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf entsprechend werthaltigen und strategisch relevanten Produkten, Leistungen und Gewerken. Erste Projekte, beispielsweise im Bereich der Elektromobilität, konnten mit einem nachhaltigen Einsparungspotenzial erfolgreich abgeschlossen werden, weitere Projekte in strategisch relevanten Themenfeldern wie der Netzentwicklung sind geplant.
Eine verantwortungsvolle Rohstoffbeschaffung ist insbesondere im Bereich Kohle für die EnBW von wesentlicher Bedeutung.
Wie bereits im Jahr 2016 konzentrieren sich die Kohleimporte Westeuropas immer mehr auf die Förderländer Russland und Kolumbien, wobei Russland seinen Anteil im ersten Halbjahr 2017 deutlich gesteigert hat. Diese Entwicklung spiegelt sich auch bei den an die EnBW-Kraftwerke gelieferten Kohlemengen wider. Erstmals seit vielen Jahren bezog die EnBW keine Kohle aus Südafrika.
Herkunft der Kohlelieferungen an EnBW-Kraftwerke
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| in Mio. t | 1.1.-30.6.2017 | 1.1.-30.6.2016 | Veränderung in % |
| Russland | 1,38 | 1,21 | 14,0 |
| Kolumbien | 0,66 | 0,63 | 4,8 |
| USA | 0,40 | 0,20 | 100,0 |
| Deutschland | 0,03 | 0,01 | - |
| Polen | - | 0,07 | - |
| Südafrika | - | 0,05 | - |
| Gesamt | 2,47 | 2,17 | 13,8 |
Die EnBW führte den konstruktiven Dialog mit den Stakeholdern zum Thema Kohlebeschaffung auch im ersten Halbjahr 2017 fort. Nach dem Vor-Ort-Besuch in Kolumbien Ende 2016 wurden in einem intensiven Follow-up-Prozess gemeinsam mit den Produzenten, aber auch anderen nicht staatlichen Gesprächspartnern, offene Fragestellungen diskutiert und nachverfolgt. Im Zusammenhang mit einzelnen Gewaltvorfällen in den Abbaugebieten im Frühjahr stand die EnBW in direktem Kontakt mit den Produzenten. Der Dialog wurde auch mit ausgewählten Stakeholdern in Deutschland, Kolumbien und Russland fortgesetzt. Mit diesen Maßnahmen unterstreicht die EnBW ihr Engagement für eine verantwortliche Kohlebeschaffung.
Das Nachhaltigkeitsregister wurde im ersten Halbjahr 2017 aktualisiert und um potenzielle Geschäftspartner erweitert. In Einzelfällen bat die EnBW Unternehmen um weitere Informationen.
Die Projekte der technischen Unterstützung von Produzenten in Kolumbien in den Abbaugebieten La Guajira und Cesar wurden abgeschlossen. In La Guajira wurden alle geplanten Projekte erfolgreich realisiert. Im Gebiet Cesar konnten alle Designs für eine Verbesserung der lokalen Trinkwasserversorgung erstellt werden. Die Umsetzung hängt nun von der Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden ab. Derzeit wird der Abschlussbericht erstellt.
Der Geschäftsverlauf der EnBW wird durch die Entwicklung der Großhandelspreise für Strom auf den globalen Brennstoff-/CO2-Märkten und durch die Stromnachfrage wesentlich beeinflusst. Daneben sind die politisch-regulatorischen Rahmenbedingungen von großer Bedeutung, zum Beispiel für die Förderung der erneuerbaren Energien oder im Bereich der Netze. Aufgrund der im September anstehenden Bundestagswahl ist in Deutschland 2017 nicht mehr mit wesentlichen Änderungen zu rechnen. Von der Energiepolitik auf europäischer Ebene dagegen können noch 2017 durch die fortlaufenden Beratungen zum sogenannten Winterpaket für die EnBW bedeutsame Initiativen ausgehen. Ebenso von erheblicher, zumal langfristiger Bedeutung sind die internationalen Bestrebungen zur Verstärkung des Klimaschutzes. Seit den Weltklimakonferenzen von Paris und Marrakesch besteht ein globales Klimaschutzabkommen. Der Austritt der USA - des weltweit zweitgrößten Verursachers von CO2-Emissionen - aus diesem Abkommen stellt einen vorübergehenden Rückschritt für den Klimaschutz dar; allerdings haben eine Reihe von US-Bundesstaaten und -Metropolen angekündigt, ihre Klimaschutzbemühungen unvermindert fortzusetzen.
Eine umfassende Darstellung der Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit der EnBW findet sich im Integrierten Geschäftsbericht 2016.
Segment Vertriebe
Der Energiebedarf in Deutschland nimmt langfristig tendenziell ab unabhängig von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Wesentliche Ursachen sind die umfangreichen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in Privathaushalten, in Unternehmen, im Verkehrswesen und bei der öffentlichen Hand. Dieser Trend hat sich auch in den ersten Monaten 2017 fortgesetzt.
Die Bundesregierung hat ihre Pläne zur weiteren Ausgestaltung der Energieeffizienz als wesentliche Säule der Energiewende im Mai 2017 mit der „Förderstrategie Energieeffizienz und Wärme aus erneuerbaren Energien“ veröffentlicht. Das Dokument verdeutlicht die künftige Konkretisierung des Klimaschutzplans im Bereich Energieeffizienz und Wärme aus erneuerbaren Energien in der nächsten Legislaturperiode. Mittelfristig ist zu erwarten, dass die Förderung von Wärmeerzeugern, die ausschließlich auf fossilen Energieträgern basieren, ausläuft.
Der Bundestag hat Ende Juni 2017 die Förderung von sogenannten Mieterstrommodellen beschlossen, um auch Mietern die direkte Nutzung von Strom aus einer am Wohngebäude installierten Fotovoltaikanlage zu wirtschaftlichen Bedingungen zu ermöglichen. Die EnBW begrüßt diese Initiative und sieht darin Chancen für das Angebot von Energiedienstleistungen in diesem Kundensegment.
Die Marktdurchdringung der Elektromobilität nimmt - unter anderem dank der im vergangenen Jahr beschlossenen Förderung in Form der Kaufprämie - zunehmend Fahrt auf: Seit Jahresbeginn konnten monatlich kräftige Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden. Gleiches gilt für den Ausbau der Ladeinfrastruktur, der seit 1. März 2017 mit rund 300 Mio. €, davon 200 Mio. € für Schnellladesäulen, gefördert wird.
Segment Netze
Seit 1. Januar 2017 gilt die Verpflichtung grundzuständiger Messstellenbetreiber, bis 2032 stufenweise intelligente Messsysteme beziehungsweise moderne Messeinrichtungen bei Endkunden einzubauen. Die EnBW-Tochtergesellschaft Netze BW hat am 1. Juni 2017 mit dem Einbau erster digitaler Zähler begonnen. Die Digitalisierung des Mess- und Zählerwesens schafft aus Sicht der EnBW die Grundlage für weitere Kundenanwendungen - insbesondere Verbrauchstransparenz für Letztverbraucher, Vermeidung von Ablesekosten, Einführung variabler Tarife und vieles mehr.
Der Ausbau der Transport- und Verteilnetze ist eine Schlüsselaufgabe der Energiewende. Die Anbindung erneuerbarer Energien erfordert weitere Baumaßnahmen auf allen Ebenen der Stromnetze. Darüber hinaus muss das Stromnetz auch für den zu erwartenden Hochlauf bei Elektroautos gerüstet sein. Unser Verteilnetzbetreiber Netze BW bereitet sich als größter Netzbetreiber in Baden-Württemberg auf die anstehenden Herausforderungen vor.
Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) gehen im aktuellen Netzentwicklungsplan Strom (NEP Strom 2030) davon aus, dass die Stromnetze in Deutschland auch nach 2025 weiter ausgebaut werden müssen. Nach ihrer Einschätzung können unter anderem weitere HGÜ-Leitungen mit einer Leistung von bis zu 6 GW erforderlich werden. Die entstehenden Kosten werden wesentlich davon abhängen, in welchem Umfang diese Leitungen unterirdisch als Kabel verlegt werden müssen.
Für das Gasfernleitungsnetz war eine Überarbeitung des Netzentwicklungsplans Gas (NEP Gas) notwendig geworden, um die Voraussetzungen für eine künftige Entwicklung der Kraftwerksstandorte Altbach und Heilbronn am Neckar als mögliche Standorte von gasbefeuerten Netzreserveanlagen zu schaffen. Dadurch sind zusätzliche Investitionen in 25 Leitungskilometer und 16 MW Verdichterleistung erforderlich. Das Investitionsvolumen des NEP Gas erhöht sich damit um rund 100 Mio. € auf insgesamt 4,5 Mrd. €. Beide geplanten Kraftwerke liegen im Netzgebiet unseres Ferngasnetzbetreibers terranets bw.
Das am 30. Juni 2017 von der Bundesregierung beschlossene Gesetz zur Modernisierung der Netzentgeltstruktur (Netzentgeltmodernisierungsgesetz, NEMoG) sieht eine schrittweise Angleichung der Übertragungsnetzentgelte ab 2019 bis zum 1. Januar 2023 in jährlichen Stufen von circa 25 % vor. Ferner werden die Vergütungen für dezentrale Einspeisungen (sogenannte vermiedene Netzentgelte) angepasst: Für alle steuerbaren Anlagen werden die Zahlungen auf dem Niveau der Netzentgelte von 2016 eingefroren; für alle nicht steuerbaren Anlagen (Windkraft und Fotovoltaik) werden sie darüber hinaus ab 2018 in drei Schritten bis 1. Januar 2020 abgeschafft.
Segment Erneuerbare Energien
Die erste deutsche Auktion für Offshore-Windkraftprojekte im Übergangssystem fand Anfang April 2017 statt; es wurden insgesamt 1.490 MW bezuschlagt. Zum ersten Mal weltweit erhielten hierbei Offshore-Projekte den Zuschlag, die auf staatliche Förderung verzichten und ihre Erlöse ausschließlich am Markt erwirtschaften. Die Ergebnisse dieser ersten Auktion machen deutlich, dass die Offshore-Windkraft im Vergleich zu anderen Technologien deutlich an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen hat. Vor diesem Hintergrund werden sowohl die gesetzlichen Rahmenbedingungen als auch die Ausbauziele für Offshore-Windkraft in Deutschland und anderen Ländern - beispielsweise in den Niederlanden - überprüft, da bei einem Verzicht auf staatliche Förderung deutlich höhere Ausbauraten zu wirtschaftlichen Bedingungen möglich erscheinen.
Die erste Auktion für deutsche Onshore-Windkraftprojekte im Mai 2017 über 800 MW lieferte ebenfalls ein unerwartetes Ergebnis: 93 % der Zuschläge erhielten Projekte von Bürgerenergiegesellschaften, was im Wesentlichen auf die vereinfachten Teilnahmebedingungen für solche Projekte zurückzuführen ist. So ist beispielsweise für die Gebotsabgabe noch keine Genehmigung gemäß Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) notwendig und es gelten verlängerte Realisierungsfristen gegenüber anderen Projekten (54 versus 30 Monate). Ebenfalls sehr auffällig ist die regionale Verteilung der bezuschlagten Windprojekte: So entfielen rund 700 von 807 MW der bezuschlagten Leistung auf Projekte in Niedersachsen, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern. In Baden-Württemberg konnte kein Projekt einen Zuschlag erzielen. Die durchschnittliche mengengewichtete Förderhöhe der Zuschläge in der ersten Ausschreibungsrunde betrug 5,7 ct/kWh. In diesem Jahr werden noch zwei weitere Auktionen in Deutschland über jeweils 1.000 MW durchgeführt. Für die Jahre 2017 und 2018 wird in der
Onshore-Windkraft aufgrund der Inbetriebnahmefristen für Projekte mit fester Einspeisevergütung, die bis spätestens 2016 ihre Genehmigung erhalten haben, mit einem starken Zubau von mehr als 8.000 MW gerechnet. Ab 2019 ist aufgrund der langen Realisierungsfrist von Bürgerenergieprojekten mit einem deutlich geringeren Zubau zu rechnen.
Als neues Element hat die Bundesregierung gemeinsame Ausschreibungen für Fotovoltaik- und Windenergieprojekte auf den Weg gebracht, im Rahmen derer ab 2018 jährlich 400 MW versteigert werden. Diese gemeinsamen Ausschreibungen unterliegen komplexen Regularien, da mittels verschiedener energiewirtschaftlicher Kennzahlen, wie zum Beispiel der für die Landkreise spezifisch ermittelten Verteilnetzkomponente, die Zuschlagsreihenfolge verändert wird. Dieser Ansatz stellt einen Versuch dar, die durch den Ausbau der erneuerbaren Energien entstehenden regionalen Netzintegrationskosten bei der Projektvergabe zu berücksichtigen.

Segment Erzeugung und Handel
Großhandelsmarkt Strom
Die Preise am Großhandelsmarkt für Strom haben sich nach einem starken Rückgang der Notierungen 2015 / 2016 auf niedrigem Niveau stabilisiert und zeigten im ersten Halbjahr 2017 wenig Veränderungen. Für das Lieferjahr 2018 bewegten sich die Notierungen in einer Bandbreite zwischen rund 28 €/MWh und 31,50 €/MWh. Der Druck auf die konventionelle Erzeugung insbesondere in Deutschland ist weiterhin hoch, auch wenn sich die Erzeugungsmarge im Lauf des ersten Halbjahres leicht verbessert hat. Der Trend, durch steigende Erzeugung aus erneuerbaren Energien die Stromerzeugung aus Großkraftwerken aus dem Markt zu verdrängen, hält an, sodass ein wirtschaftlicher Betrieb dieser Kraftwerke immer schwieriger wird.
Für den Rest des Jahres werden sich die Preise für das Frontjahresprodukt Base in Abhängigkeit von der Brennstoff- und CO2-Preisentwicklung voraussichtlich weiterhin seitwärts bewegen.
Entwicklung der Preise für Strom (EPEX), Grundlastprodukt Base
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| in €/MWh | DurchschnittH1 / 2017 | DurchschnittH1 / 2016 | Durchschnitt2016 |
| Spot | 35,52 | 24,99 | 28,98 |
| Rollierender Frontjahrespreis | 29,98 | 23,90 | 26,58 |
Gasmarkt
Langfristige Gasimportverträge bilden die wesentliche Grundlage der Gasversorgung in Deutschland. Die Preisbildung richtet sich dabei zeitversetzt vor allem an der Entwicklung der Ölpreise aus. Mit dem steigenden Angebot von Liquefied Natural Gas (LNG) aus den USA und Australien sinkt allerdings in Europa die Abhängigkeit des Gaspreises vom Ölpreis. Der monatliche Grenzübergangspreis für Erdgas des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) lag im April 2017 mit 16,53 €/MWh um 6,1 % unter dem Wert im Dezember 2016 (17,60 €/MWh) und um 14,6 % über dem Wert des Vorjahresmonats (14,43 €/MWh).
Über den Sommer wird die große Nachfrage aus dem Gasspeichermarkt bestehen bleiben. Zum Winter hin steigt dann der Heizbedarf wieder deutlich an und höhere Preise am Spotmarkt sind wahrscheinlich.
Entwicklung der Preise für Erdgas an der TTF (niederländischer Großhandelsmarkt)
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| in €/MWh | DurchschnittH1 / 2017 | DurchschnittH1 / 2016 | Durchschnitt2016 |
| Spot | 17,05 | 13,05 | 14,02 |
| Rollierender Frontjahrespreis | 16,87 | 14,57 | 15,40 |
Ölmarkt
Die Ölförderung der USA erreichte unerwartet höhere und dauerhafte Kostensenkungen, sodass es nicht zu Produktionsausfällen infolge einer großen Zahl von Insolvenzen kam. Schließlich führte die Rückkehr des Iran an den internationalen Ölmarkt zu einer weiteren Angebotsausweitung. Zudem gingen von der Nachfrageentwicklung eher dämpfende Effekte auf die Ölpreise aus, da die Dynamik des Wirtschaftswachstums in Asien vor allem in China nachgelassen hat. Für das zweite Halbjahr 2017 werden leicht steigende Ölpreise erwartet.
Preisentwicklung auf den Ölmärkten
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| in US‑$/bbl | DurchschnittH1 / 2017 | DurchschnittH1 / 2016 | Durchschnitt2016 |
| Rohöl (Brent), Frontmonat (Tagesquotes) | 52,17 | 41,21 | 45,13 |
| Rohöl (Brent), rollierender Frontjahrespreis (Tagesquotes) | 53,79 | 46,57 | 49,28 |
Kohlemarkt
Die Preise für Kohle der Qualität API #2 mit Lieferung im Kalenderjahr 2018 (API #2 Cal 18) bewegten sich am Terminmarkt in einer Bandbreite von 60 bis 70 US-$/t und zeigten sich damit deutlich weniger volatil als im Vorjahr. Ausschlaggebend dafür waren im Wesentlichen die Bemühungen der chinesischen Behörden, den heimischen Kohlemarkt stärker zu regulieren, um Preisextreme zu vermeiden. Diese Maßnahmen wirkten sich auch stabilisierend auf die internationalen Märkte aus. Wir rechnen damit, dass sich die Preise im zweiten Halbjahr 2017 im oberen Drittel der Handelsspanne von 60 bis 70 US-$/t einpendeln werden.
Preisentwicklung auf den Kohlemärkten
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| in US-$/t | DurchschnittH1 / 2017 | DurchschnittH1 / 2016 | Durchschnitt2016 |
| Kohle - API #2, rollierender Frontjahrespreis | 66,32 | 43,91 | 53,63 |
CO2-Zertifikate
Für CO2-Emissionen aus Kraftwerken müssen im Rahmen des europäischen Emissionshandels Emissionszertifikate in entsprechender Höhe nachgewiesen werden. Der Preis für die EU-Allowances (EUA) bewegte sich im ersten Halbjahr 2017 zwischen 4,30 €/t CO2 und knapp 6 €/t CO2. Das Gesamtangebot an EUA-Zertifikaten liegt dieses Jahr über der geschätzten Nachfrage. Daher werden im weiteren Jahresverlauf tendenziell sinkende Preise für EUA-Zertifikate erwartet. Impulse für steigende Preise können sich aus den derzeitigen Verhandlungen über eine Reform des EU-Emissionshandelssystems (EHS) ergeben.
Entwicklung der Preise für Emissionszertifikate/Tagesquotes
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| in €/t CO2 | DurchschnittH1 / 2017 | DurchschnittH1 / 2016 | Durchschnitt2016 |
| EUA, rollierender Frontjahrespreis | 4,99 | 5,70 | 5,34 |
| CER, rollierender Frontjahrespreis | 0,26 | 0,39 | 0,38 |
Strommarktdesign
Im November 2016 hat die EU-Kommission das Legislativpaket „Clean Energy for all Europeans“ (Winterpaket) zur Reform des Strombinnenmarktes vorgelegt, um das Stromsystem an die Herausforderungen einer dezentralen und digitalisierten Energiewelt anzupassen und die Marktintegration der erneuerbaren Energien zu verbessern. Die EnBW begrüßt diesen Ansatz, insbesondere das im Winterpaket deutlich werdende Vertrauen in die Funktionsfähigkeit von Marktmechanismen und das Bestreben, Marktverzerrungen abzubauen.
Die Marktbedingungen erzwingen zunehmend die Stilllegung konventioneller Kraftwerke. Gleichzeitig werden vor allem in Süddeutschland zur Stilllegung vorgesehene Anlagen weiterhin benötigt, um die Netzstabilität zu gewährleisten und damit die Versorgung sicherzustellen. Um eine Stilllegung systemrelevanter Kraftwerke zu verhindern, sieht das Gesetz weiterhin eine Pflicht zur Vorhaltung der Anlagen als Reservekraftwerke (Netzreserve) vor. Der Kraftwerksbetreiber hat dabei einen Anspruch auf eine angemessene Erstattung der Kosten. Wir erwarten, dass die Netzreserve aus Bestandskraftwerken durch den Neubau von 1,2 GW an Reservekraftwerksleistung ergänzt wird. Diese Neubau-Netzreserve steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die EU-Kommission. Ist diese erfolgt, wird sich die EnBW an der entsprechenden Ausschreibung beteiligen. Daneben sieht das Strommarktgesetz die Einführung einer zusätzlichen Kapazitätsreserve vor, die für Fälle extremer Erzeugungsknappheit im Strommarkt vorgehalten werden soll. Die EnBW begrüßt die Einrichtung eines wettbewerblich orientierten Verfahrens zur Schaffung der Kapazitätsreserve außerhalb des Großhandelsmarktes.
Kernenergie
Mitte Juni 2017 ist das Gesetz zur Neuordnung der Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung in Kraft getreten. Es regelt die Zuständigkeiten und Finanzierungsverantwortlichkeiten zwischen Staat und Betreibern neu. Demnach sind die Betreiber zuständig für Stilllegung und Rückbau ihrer Kernkraftwerke sowie die Konditionierung und Verpackung der radioaktiven Abfälle. Die hierfür gebildeten Rückstellungen verbleiben bei den Unternehmen. Transport, Zwischen- und Endlagerung der Abfälle übernimmt künftig der Staat. Die Betreiber haben zum 3. Juli 2017 diese Verpflichtung an einen öffentlich-rechtlichen Fonds übertragen. Mit Zahlung eines Risikoaufschlags in Höhe von rund 35 % entfällt die Nachhaftung der Betreiber für die an den Staat übertragenen Verantwortungsbereiche. Flankiert wird das Gesetz durch einen öffentlich-rechtlichen Vertrag zwischen Staat und Betreibern, in dem neben der Präzisierung der im Gesetz getroffenen Regelungen auch das weitere Vorgehen bezüglich der Rückführung der Wiederaufbereitungsabfälle aus Frankreich und Großbritannien geregelt ist. Die Betreiber werden darin verpflichtet, die Antragstellung zur Einlagerung dieser Abfälle in ausgewählten Zwischenlagern vorzubereiten. Der Transport findet erst statt, wenn die Zwischenlager für hoch radioaktive Abfälle an den Staat übergegangen sind; dies wird nicht vor dem 1. Januar 2019 der Fall sein.
Am 7. Juni 2017 hat das Bundesverfassungsgericht das Kernbrennstoffsteuergesetz für nichtig erklärt; die EnBW hat folglich eine Steuerrückerstattung erhalten.
Finanzielle und strategische Leistungskennzahlen
Ertragslage
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| in Mrd. kWh (1) 1.1. - 30.6. | Vertriebe | ErneuerbareEnergien | Erzeugung und Handel | |||
| 2017 | 2016 | 2017 | 2016 | 2017 | 2016 | |
| Privat- und Gewerbekunden (B2C) | 7,9 | 7,9 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Geschäfts- und Industriekunden (B2B) | 11,8 | 14,1 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Handel | 0,4 | 0,3 | 1,1 | 1,6 | 36,1 | 32,8 |
| Gesamt | 20,1 | 22,3 | 1,1 | 1,6 | 36,1 | 32,8 |
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| in Mrd. kWh (1) 1.1. - 30.6. | Gesamt (ohne Netze) | Veränderung in % | |
| 2017 | 2016 | ||
| Privat- und Gewerbekunden (B2C) | 7,9 | 7,9 | 0,0 |
| Geschäfts- und Industriekunden (B2B) | 11,8 | 14,1 | -16,3 |
| Handel | 37,6 | 34,7 | 8,4 |
| Gesamt | 57,3 | 56,7 | 1,1 |
(1) Vorjahreszahlen angepasst.
Der Stromabsatz des EnBW-Konzerns lag im ersten Halbjahr 2017 geringfügig über dem Vorjahresniveau. Bereinigt um Konsolidierungseffekte ergab sich ein Rückgang um 2,9 %. Der gesunkene Absatz im Bereich Geschäfts- und Industriekunden (B2B) konnte im Handel durch die Vollkonsolidierung der VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft sowie gestiegene Handelsaktivitäten etwas mehr als ausgeglichen werden. Deren Auswirkungen auf die Ertragskraft des Unternehmens sind jedoch begrenzt. In einem weiterhin herausfordernden Wettbewerbsumfeld lag der Stromabsatz im Geschäft mit Privat- und Gewerbekunden (B2C) im Wesentlichen durch die Vollkonsolidierung der VNG auf Vorjahresniveau.
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| in Mrd. kWh 1.1. - 30.6. | Vertriebe | Erzeugung und Handel | ||
| 2017 | 2016 | 2017 | 2016 | |
| Privat- und Gewerbe-kunden (B2C) | 7,8 | 6,4 | 0,0 | 0,0 |
| Geschäfts- und Industriekunden (B2B) | 22,3 | 22,3 | 16,8 | 0,0 |
| Handel | 0,1 | 1,2 | 61,6 | 41,7 |
| Gesamt | 30,2 | 29,9 | 78,4 | 41,7 |
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| in Mrd. kWh1.1. - 30.6. | Gesamt(ohne Netze) | Veränderung in % | |
| 2017 | 2016 | ||
| Privat- und Gewerbe-kunden (B2C) | 7,8 | 6,4 | 21,9 |
| Geschäfts- und Industriekunden (B2B) | 39,1 | 22,3 | 75,3 |
| Handel | 61,7 | 42,9 | 43,8 |
| Gesamt | 108,6 | 71,6 | 51,7 |
Der Gasabsatz des EnBW-Konzerns erhöhte sich in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich. Bereinigt um Konsolidierungseffekte ergab sich jedoch ein Rückgang um 31,9 %. Der Gasabsatz im Privatkundengeschäft (B2C) lag aufgrund eines leichten Anstiegs der Kundenzahl sowie der Vollkonsolidierung der VNG über Vorjahresniveau. Auch der Absatz an Geschäfts- und Industriekunden (B2B) profitierte von der Vollkonsolidierung der VNG. Die Handelsaktivitäten weiteten sich gegenüber dem Vorjahr deutlich aus, zum Teil bedingt durch die Vollkonsolidierung der VNG. Die Auswirkungen der Handelsaktivitäten auf die Ertragskraft des Unternehmens sind jedoch gering.
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| in Mio. € (1) | 1.1. -30.6.2017 | 1.1. -30.6.2016 | Veränderung in % | 1.1. - 31.12.2016 |
| Vertriebe | 3.717,4 | 4.070,8 | -8,7 | 7.771,1 |
| Netze | 3.687,8 | 3.234,1 | 14,0 | 6.643,7 |
| Erneuerbare Energien | 244,5 | 254,5 | -3,9 | 510,6 |
| Erzeugung und Handel | 2.821,0 | 2.246,9 | 25,6 | 4.433,9 |
| Sonstiges/Konsolidierung | 5,1 | 5,1 | 0,0 | 9,1 |
| Gesamt | 10.475,8 | 9.811,4 | 6,8 | 19.368,4 |
(1) Nach Abzug von Strom- und Energiesteuern.
Der Außenumsatz stieg bereinigt um Konsolidierungseffekte nur um 0,7 % oder 72,5 Mio. €.
Vertriebe: Im Segment Vertriebe lag der Umsatz im ersten Halbjahr 2017 vor allem durch die um Konsolidierungseffekte bereinigten geringeren Absatzmengen im Strom- und Gasvertrieb leicht unter dem Vorjahr. Bereinigt um Konsolidierungseffekte hätte der Rückgang 10,1 % oder 415,4 Mio. € betragen.
Netze: Im Segment Netze stieg der Umsatz in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahr aufgrund höherer Erlöse aus der Netznutzung geringfügig an. Bereinigt um Konsolidierungseffekte hätte der Anstieg 11,8 % oder 389,9 Mio. € betragen.
Erneuerbare Energien: Das Segment Erneuerbare Energien wies im ersten Halbjahr 2017 einen gegenüber dem Vorjahr leicht gesunkenen Umsatz aus. Der Rückgang ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass sich die aus unseren Wasserkraftwerken gelieferten Strommengen verringerten und zudem am Terminmarkt zu niedrigeren Großhandelsmarktpreisen abgesetzt wurden, als dies für die Lieferungen im Vorjahr der Fall war.
Erzeugung und Handel: Der Umsatz des Segments Erzeugung und Handel erhöhte sich in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich. Bereinigt um Konsolidierungseffekte ergab sich ein Umsatzplus von 4,6 % oder 123,5 Mio. €. Aus gestiegenen Handelsaktivitäten resultierten höhere Gasumsätze. Dagegen wurden unsere Stromlieferungen zu im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Großhandelsmarktpreisen am Terminmarkt abgesetzt.
Wesentliche Entwicklungen in der Gewinn- und Verlustrechnung
Der Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen nahm deutlich von -336,6 Mio. € im Vorjahreszeitraum auf 1.447,6 Mio. € in der Berichtsperiode zu, hauptsächlich durch die Rückerstattung der im Juni 2017 als verfassungswidrig erklärten Kernbrennstoffsteuer. Der Materialaufwand lag vor allem aufgrund von Konsolidierungseffekten mit 8.532,6 Mio. € um 9,2 % über dem Vorjahresniveau. Das Finanzergebnis verbesserte sich in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 787,3 Mio. € auf 250,1 Mio. € (Vorjahr: -537,2 Mio. €). Gründe hierfür waren im Wesentlichen die auf die Rückerstattung der Kernbrennstoffsteuer anfallenden Prozesszinsen, Zinseffekte bei den Kernenergierückstellungen sowie Gewinne aus der Veräußerung von Wertpapieren. Insgesamt ergab sich somit für das erste Halbjahr 2017 ein Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) von 2.424,1 Mio. €, nach -64,3 Mio. € im Vorjahr.
Ergebnis
Das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Konzernergebnis stieg von -194,2 Mio. € in der Vergleichsperiode um 1.873,5 Mio. € auf 1.679,3 Mio. € im Berichtszeitraum. Das Ergebnis je Aktie belief sich im ersten Halbjahr 2017 auf 6,20 €, nach -0,72 € im Vorjahreszeitraum.
Adjusted und neutrales Ergebnis: Die Summe aus Adjusted und neutralen Ergebnisgrößen ergibt jeweils die Ergebnisgröße aus der Gewinn- und Verlustrechnung. Im neutralen Ergebnis sind Effekte enthalten, die von der EnBW entweder nicht prognostiziert oder nicht direkt beeinflusst werden können und damit nicht steuerungsrelevant sind. Eine Darstellung und Erläuterung erfolgt im Abschnitt zum neutralen Ergebnis ( Seite 15). Für die interne Steuerung wie auch für die externe Kommunikation der aktuellen und künftigen Ergebnisentwicklung der EnBW kommt der steuerungsrelevanten Geschäftstätigkeit vorrangige Bedeutung zu. Zu deren Darstellung verwenden wir das Adjusted EBITDA - das um neutrale Effekte bereinigte Ergebnis vor Beteiligungs- und Finanzergebnis, Ertragsteuern und Abschreibungen - als zentrale Berichtsgröße.
Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns nach Segmenten
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| in Mio. € | 1.1. -30.6.2017 | 1.1. -30.6.2016 | Veränderung in % | 1.1. -31.12.2016 |
| Vertriebe | 180,8 | 138,3 | 30,7 | 249,7 |
| Netze | 610,6 | 523,8 | 16,6 | 1.004,1 |
| Erneuerbare Energien | 152,4 | 153,1 | -0,5 | 295,3 |
| Erzeugung und Handel | 102,3 | 148,6 | -31,2 | 337,2 |
| Sonstiges/Konsolidierung | 26,5 | 3,7 | - | 52,6 |
| Gesamt | 1.072,6 | 967,5 | 10,9 | 1.938,9 |
Anteil der Segmente am Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns
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| in % | 1.1. -30.6.2017 | 1.1. -30.6.2016 | 1.1. -31.12.2016 |
| Vertriebe | 16,9 | 14,3 | 12,9 |
| Netze | 56,9 | 54,1 | 51,8 |
| Erneuerbare Energien | 14,2 | 15,8 | 15,2 |
| Erzeugung und Handel | 9,5 | 15,4 | 17,4 |
| Sonstiges/Konsolidierung | 2,5 | 0,4 | 2,7 |
| Gesamt | 100,0 | 100,0 | 100,0 |
Das Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns hat sich im ersten Halbjahr 2017 gegenüber der Vorjahresvergleichsperiode um 10,9 % erhöht und liegt temporär oberhalb der Bandbreite unserer Prognose für das Geschäftsjahr 2017 von 0 % bis +5 %. Die erstmalige Vollkonsolidierung des VNG-Konzerns hat mit 41 Mio. € zur Ergebnissteigerung beigetragen. Ohne Konsolidierungseffekte erhöhte sich das Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns somit nur um 6,3 %. Dies ist im Wesentlichen auf im Vorjahresvergleich positive temporäre periodenfremde Effekte zurückzuführen.
Vertriebe: Das Adjusted EBITDA des Segments Vertriebe stieg in den ersten sechs Monaten 2017 temporär um 30,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Konsolidierungseffekte hätte sich ein Zuwachs um 27,8 % ergeben. Zum einen wirkten entlastende Effekte aufgrund des Rückzugs aus dem B2B-Commodity-Geschäft unter den Marken EnBW und Watt. Zum anderen trugen der Abrechnungsservice für andere Vertriebe und Netzbetreiber durch reduzierte Anlaufkosten sowie positive temporäre periodenfremde Effekte im Vergleich zum Vorjahr zur Ergebnisverbesserung bei.
Netze: Das Adjusted EBITDA des Segments Netze erhöhte sich in den ersten sechs Monaten 2017 um 16,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Konsolidierungseffekte betrug das Plus 8,2 %. Dies ist im Wesentlichen auf höhere Erlöse für Netznutzung im Stromtransportnetz sowie im Vorjahresvergleich positive temporäre periodenfremde Effekte zurückzuführen.
Erneuerbare Energien: Im Segment Erneuerbare Energien erreichte das Adjusted EBITDA in den ersten sechs Monaten nahezu das Vorjahresniveau. Der Windertrag unserer Offshore-Windparks lag über dem des Vorjahreszeitraums, zudem wurden weitere Onshore-Windparks in Betrieb genommen. Dagegen wurde die Stromproduktion unserer Laufwasserkraftwerke durch die im Vorjahresvergleich geringere Wasserführung negativ beeinflusst. Außerdem wurden die aus unseren Wasserkraftwerken gelieferten Strommengen am Terminmarkt zu geringeren Großhandelsmarktpreisen als im Vorjahr abgesetzt.
Erzeugung und Handel: Im Segment Erzeugung und Handel ist das Adjusted EBITDA in den ersten sechs Berichtsmonaten im Vorjahresvergleich um 31,2 % deutlich zurückgegangen. Um Konsolidierungseffekte bereinigt ergab sich ein Minus von 29,5 %. Hauptursache für diese Entwicklung war der Stillstand von Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 2) wegen schadhafter Lüftungshalterungen. Während des Stillstands wurde allerdings die ursprünglich für Sommer 2017 vorgesehene Jahresrevision vorgezogen. Daneben wurden unsere Stromlieferungen zu im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Großhandelsmarktpreisen am Terminmarkt abgesetzt. Gegenläufig wirkte ein positiver Effekt aus dem Entfall der Kernbrennstoffsteuer, der im weiteren Jahresverlauf noch zunehmen wird.
Neutrales EBITDA des EnBW-Konzerns
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| in Mio. € | 1.1. -30.6.2017 | 1.1. -30.6.2016 | Veränderung in % |
| Erträge/Aufwendungen im Bereich der Kernenergie | 1.317,8 | -7,3 | - |
| Ergebnis aus Veräußerungen | 272,3 | 11,5 | - |
| Restrukturierung | -29,2 | -77,8 | 62,5 |
| Sonstiges neutrales Ergebnis | 6,1 | -6,1 | - |
| Neutrales EBITDA | 1.567,0 | -79,7 | - |
Das neutrale EBITDA sowie das neutrale EBIT stiegen im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahr deutlich. Diese positive Ergebnisentwicklung wurde im Wesentlichen durch die Erstattung der im Juni 2017 als verfassungswidrig erklärten Kernbrennstoffsteuer getragen. Ferner wirkte der Verkauf von 49,89 % der Anteile an der EnBW Hohe See GmbH & Co. KG und die Neubewertung der verbleibenden Anteile ergebniserhöhend.
Konzernüberschuss des EnBW-Konzerns
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| in Mio. € | 1.1. -30.6.2017 | 1.1. -30.6.2016 | Veränderung in % | 1.1. -31.12.2016 |
| Adjusted EBIT | 543,0 | 504,0 | 7,7 | 1.024,5 |
| Adjusted EBITDA | (1.072,6) | (967,5) | 10,9 | (1.938,9) |
| Planmäßige Abschreibungen | (-529,6) | (-463,5) | 14,3 | (-914,4) |
| Neutrales EBIT | 1.539,6 | -102,0 | - | -2.687,4 |
| Neutrales EBITDA | (1.567,0) | (-79,7) | - | (-1.208,2) |
| Außerplanmäßige Abschreibungen | (-27,4) | (-22,3) | 22,9 | (-1.479,2) |
| EBIT | 2.082,6 | 402,0 | - | -1.662,9 |
| Beteiligungsergebnis | 91,4 | 70,9 | 28,9 | 117,6 |
| Finanzergebnis | 250,1 | -537,2 | - | -1.176,6 |
| Ertragsteuern | -686,0 | -74,2 | - | 1.049,4 |
| Konzernüberschuss/-fehlbetrag | 1.738,1 | -138,5 | - | -1.672,5 |
| davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | (58,8) | (55,7) | 5,6 | (124,7) |
| davon auf die Aktionäre der EnBW AG entfallendes Ergebnis | (1.679,3) | (-194,2) | - | (-1.797,2) |
Der Anstieg des Beteiligungsergebnisses ist konsolidierungsbedingt. Die im Vorjahresvergleich deutliche Verbesserung des Finanzergebnisses ist unter anderem auf die Prozesszinsen, die auf die Erstattung der Kernbrennstoffsteuer anfallen, sowie auf Gewinne aus der Veräußerung von Wertpapieren zur Vorbereitung der Zahlung an den KFK-Fonds (Kommission zur Überprüfung der Finanzierung des Kernenergieausstiegs) zurückzuführen. Darüber hinaus führte der Anstieg des Diskontierungszinssatzes von 0,5 % auf 0,66 % für die Kernenergierückstellungen zu einer geringeren Aufzinsung der bei der EnBW verbleibenden Kernenergierückstellungen. In der Vorjahresperiode hatte die Absenkung des Diskontierungszinssatzes noch zu einer Ergebnisbelastung geführt. Zudem wurden die an den KFK-Fonds zu übertragenden Rückstellungen aufgrund ihrer Kurzfristigkeit in der Berichtsperiode nicht mehr aufgezinst.
Der Ertragsteueraufwand hat sich entsprechend der positiven Ergebnisentwicklung deutlich erhöht.
Finanzlage
Finanzierung
Für die Deckung des Gesamtfinanzierungsbedarfs stehen dem EnBW-Konzern neben der Innenfinanzierungskraft und eigenen Mitteln folgende Instrumente zur Verfügung:
- Debt-Issuance-Programm (DIP), über das Anleihen begeben werden: 3,0 Mrd. € von 7,0 Mrd. € genutzt
- Hybridanleihen: 2,0 Mrd. €
- Commercial-Paper-(CP-)Programm: 2,0 Mrd. € ungenutzt
- Syndizierte Kreditlinie: 1,5 Mrd. € ungenutzt, mit einer Laufzeit bis 2021
- Bilaterale freie Kreditlinien: 1,3 Mrd. €. Die freien Kreditlinien haben sich durch die Vollkonsolidierung der VNG signifikant erhöht. Die Kreditlinien dienen der Finanzierung aller Geschäftsaktivitäten der gesamten VNG-Gruppe und dabei insbesondere der Finanzierung des saisonalen Working-Capital-Bedarfs im Gashandelsgeschäft sowie der Absicherung von Liquiditätsrisiken.
- Projektfinanzierungen und zinsverbilligte Kreditdarlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB)
Etablierter Emittent am Fremdkapitalmarkt: Die EnBW verfügt über einen jederzeit ausreichenden und flexiblen Zugang zum Kapitalmarkt. Das Fälligkeitsprofil der EnBW-Anleihen ist ausgewogen. Im Rahmen der Finanzierungsstrategie bewertet die EnBW die Entwicklung am Kapitalmarkt laufend hinsichtlich des aktuellen Zinsumfelds und möglicher günstiger Refinanzierungskosten.
Im Februar hat die EnBW ihre 2011 begebene und 2012 aufgestockte Hybridanleihe zum erstmöglichen Termin gekündigt. Die Rückzahlung des Wertpapiers mit einem Gesamtvolumen von 1,0 Mrd. € erfolgte am 3. April 2017. Im Jahr 2017 bestehen keine Fälligkeiten bei den Senior-Anleihen.
Rating und Ratingentwicklung: Am 24. Mai 2017 hat Moody’s das Rating der EnBW um eine Stufe auf Baa1 gesenkt. Moody’s verwies im Wesentlichen auf das 2016 abgeschwächte Finanzprofil der EnBW, was auf die finanziellen Belastungen aus der KFK-Transaktion, aber auch auf das allgemeine Markt- und Zinsumfeld zurückzuführen ist. Positiv wurden die Strategie EnBW 2020, die verbesserte Zusammensetzung des Adjusted EBITDA, die kontinuierliche Umsetzung von Maßnahmen zur Stärkung der Bonität und die Unterstützung durch die Großaktionäre bewertet. Der Ratingausblick wurde von negativ auf stabil angehoben, da Moody’s die EnBW in der aktuellen Ratingkategorie komfortabel positioniert sieht.
Am 20.Juni 2017 hat Standard Poor’s (S&P) das EnBW-Rating bei A- bestätigt und den Ausblick von negativ auf stabil angehoben. S&P erkennt an, dass die im Rahmen der Strategie EnBW 2020 vorangetriebene Transformation der EnBW mit Fokus auf Netzgeschäft und erneuerbare Energien Erfolge zeigt und die Volatilität der konventionellen Erzeugungsaktivitäten ausgleicht. So wird unter anderem mit Blick auf die Rückerstattung der Kernbrennstoffsteuer und die konservative Finanzpolitik eine Erholung der Finanzkennzahlen ab 2017 erwartet. Die KFK-Transaktion kann laut S&P ohne Beeinträchtigung der Strategie und massive Verschlechterung der Kapitalstruktur umgesetzt werden.
Die EnBW ist bestrebt, mit soliden Investmentgrade-Ratings bewertet zu werden. Durch die Begrenzung der zahlungswirksamen Nettoinvestitionen auf den Retained Cashflow, gemessen an der Innenfinanzierungskraft, steuert die EnBW die Höhe der Nettofinanzschulden. Die fristgerechte Deckung der Pensions- und Kernenergieverpflichtungen stellt die EnBW mittels ihres Asset-Liability-Managements sicher.
Investitionsanalyse
Zahlungswirksame Nettoinvestitionen des EnBW-Konzerns
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| in Mio. € (1), (2) | 1.1. -30.6.2017 | 1.1. -30.6.2016 | Veränderung in % | 1.1. -31.12.2016 |
| Investitionen für Wachstumsprojekte (3) | 454,1 | 1.492,3 | -69,6 | 2.070,7 |
| Investitionen für Bestandsprojekte | 149,7 | 171,1 | -12,5 | 514,4 |
| Investitionen gesamt | 603,8 | 1.663,4 | -63,7 | 2.585,1 |
| Klassische Desinvestitionen (4) | -222,6 | -1.108,1 | -79,9 | -1.123,6 |
| Beteiligungsmodelle | 92,6 | 22,9 | - | 32,0 |
| Sonstige Abgänge und Zuschüsse | -75,3 | -98,9 | -23,9 | -176,6 |
| Desinvestitionen gesamt | -205,3 | -1.184,1 | -82,7 | -1.268,2 |
| Nettoinvestitionen (zahlungswirksam) | 398,5 | 479,3 | -16,9 | 1.316,9 |
(1) Vorjahreszahlen angepasst. In den Beteiligungsmodellen sind ab dem Integrierten Geschäftsbericht 2016 auch Kapitalveränderungen bei nicht beherrschenden Anteilen enthalten. Diese betragen im Zeitraum vom 1.1. bis 30.6.2016 23,5 Mio. €.
(2) Ohne Beteiligungen, die als Finanzinvestition gehalten werden.
(3) Mit dem Erwerb von vollkonsolidierten Unternehmen übernommene flüssige Mittel sind nicht enthalten. Diese betragen im Berichtszeitraum 0,0 Mio. € (1.1.-30.6.2016: 0,0 Mio. €, 1.1.-31.12.2016: 2,1 Mio. €).
(4) Mit dem Verkauf von vollkonsolidierten Unternehmen abgegebene flüssige Mittel sind nicht enthalten. Diese betragen im Berichtszeitraum 51,0 Mio. € (1.1.-30.6.2016: 1,4 Mio. €, 1.1.-31.12.2016: 1,4 Mio. €).
Das Investitionsvolumen des EnBW-Konzerns hat sich zum Halbjahr 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich reduziert. In der Vorperiode war die Übernahme von 74,21 % der Anteile an der VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft enthalten.
Von den gesamten Bruttoinvestitionen entfielen 75,2 % auf Wachstumsprojekte. Der Anteil der Bestandsinvestitionen belief sich auf 24,8 % und betraf vor allem bestehende Kraftwerke und die Netzinfrastruktur.
Investitionen nach Segmenten

Im Segment Vertriebe wurden in der Berichtsperiode 56,7 Mio. € investiert. Im Vorjahreszeitraum hatten die Investitionen hier 19,7 Mio. € betragen.
Die Investitionen im Segment Netze lagen mit 258,0 Mio. € geringfügig über dem Vorjahresniveau (232,1 Mio. €) und entfielen hauptsächlich auf Maßnahmen zur Netzertüchtigung und zum Anschluss von Anlagen zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen.
Im Segment Erneuerbare Energien erreichten die Investitionen mit 240,0 Mio. € einen deutlich höheren Wert als im Vorjahr (50,6 Mio. €), da der Bau der Offshore-Windparks EnBW Hohe See und Albatros begonnen hat. Außerdem wurde ein gegenüber dem Vorjahr deutlich höherer Zubau von Onshore-Windparks umgesetzt.
Im Segment Erzeugung und Handel beliefen sich die Investitionen auf 44,1 Mio. € (Vorjahr: 51,1 Mio. €).
Die sonstigen Investitionen lagen mit 5,0 Mio. € deutlich unter dem Vorjahresniveau (1.309,9 Mio. €). Sie enthielten im Vorjahr die Übernahme der Anteile an der in der Vergleichsperiode at equity bewerteten VNG.
Die Desinvestitionen lagen in der Berichtsperiode deutlich unter dem Vorjahreswert und betrafen vor allem die Umsetzung des Beteiligungsmodells für den Offshore-Windpark EnBW Hohe See. Im Vorjahreszeitraum war im Wesentlichen die Abgabe von 20 % der Anteile an der EWE Aktiengesellschaft enthalten.
Liquiditätsanalyse
Free Cashflow des EnBW-Konzerns
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| in Mio. € (1) | 1.1. -30.6.2017 | 1.1. -30.6.2016 | Veränderung in % | 1.1. -31.12.2016 |
| EBITDA | 2.639,6 | 887,8 | - | 730,7 |
| Veränderung der Rückstellungen | -237,8 | -132,1 | 80,0 | 721,9 |
| Zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge | -584,3 | -45,3 | - | -78,1 |
| Erhaltene/Gezahlte Ertragsteuern | 121,9 | -232,5 | - | -243,4 |
| Erhaltene Zinsen und Dividenden | 216,6 | 190,2 | 13,9 | 345,1 |
| Gezahlte Zinsen Finanzierungsbereich | -184,1 | -191,7 | -4,0 | -351,3 |
| Beitrag Deckungsstock | -57,7 | -12,3 | - | 50,7 |
| Funds from Operations (FFO) | 1.914,2 | 464,1 | - | 1.175,6 |
| Veränderung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit | -51,2 | -840,3 | -93,9 | -657,5 |
| Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | -486,1 | -342,4 | 42,0 | -1.189,4 |
| Verkäufe von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen | 42,2 | 71,7 | -41,1 | 115,5 |
| Zugänge von Baukosten- und Investitionszuschüssen und Steuererstattungen aus aktivierten Explorationsaufwendungen | 33,1 | 27,2 | 21,7 | 61,1 |
| Free Cashflow | 1.452,2 | -619,7 | - | -494,7 |
(1) Vorjahreszahlen angepasst. Ab dem Integrierten Geschäftsbericht 2016 ist sowohl im FFO wie auch im Free Cashflow der Beitrag Deckungsstock enthalten.
Der Funds from Operations (FFO) erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr signifikant. Der Anstieg resultierte hauptsächlich aus der zum 30. Juni 2017 erfolgten Rückzahlung der Kernbrennstoffsteuer. Des Weiteren standen Ertragsteuererstattungen in der Berichtsperiode höheren gezahlten Ertragsteuern in der Vorjahresperiode gegenüber. Der Saldo aus Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit verminderte sich im Vergleich zum Vorjahr. Ursache war im Wesentlichen ein geringerer Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, vor allem bedingt durch den Abbau von Forderungen im Zusammenhang mit Kernenergierückstellungen sowie EEG-Effekten. Insgesamt erhöhte sich der Free Cashflow gegenüber dem Vorjahr um 2.071,9 Mio. €.
Retained Cashflow des EnBW-Konzerns
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| in Mio. € (1) | 1.1. -30.6.2017 | 1.1. -30.6.2016 | Veränderung in % | 1.1. -31.12.2016 |
| Funds from Operations (FFO) | 1.914,2 | 464,1 | - | 1.175,6 |
| Gezahlte Dividenden | -29,6 | -174,2 | -83,0 | -226,1 |
| Retained Cashflow | 1.884,6 | 289,9 | - | 949,5 |
(1) Vorjahreszahlen angepasst. Ab dem Integrierten Geschäftsbericht 2016 ist sowohl im FFO wie auch im Retained Cashflow der Beitrag Deckungsstock enthalten.
Der Retained Cashflow erhöhte sich vor allem durch den starken Anstieg des FFO deutlich. Daneben wirkten sich die im Berichtszeitraum geringeren Dividendenzahlungen positiv aus. Der Retained Cashflow ist Ausdruck der Innenfinanzierungskraft der EnBW. Er steht dem Unternehmen nach Berücksichtigung aller Stakeholdergruppen für Investitionen ohne zusätzliche Fremdkapitalaufnahme zur Verfügung.
Kurzfassung der Kapitalflussrechnung des EnBW-Konzerns
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| in Mio. € | 1.1. -30.6.2017 | 1.1. -30.6.2016 | Veränderung in % | 1.1. -31.12.2016 |
| Operating Cashflow | 1.888,2 | -362,4 | - | 473,6 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | 2.744,4 | 86,3 | - | 333,9 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -1.339,5 | -516,3 | - | -316,6 |
| Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel | 3.293,1 | -792,4 | - | 490,9 |
| Veränderung der flüssigen Mittel aufgrund von Konsolidierungskreisänderungen | 289,1 | 0,0 | - | 0,0 |
| Währungskursveränderung der flüssigen Mittel | -2,0 | -1,5 | 33,3 | -0,4 |
| Veränderung der flüssigen Mittel | 3.580,2 | -793,9 | - | 490,5 |
Die deutliche Steigerung des Operating Cashflows gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen bedingt durch die Rückzahlung der Kernbrennstoffsteuer, durch erhaltene Ertragsteuern sowie einen geringeren Saldo aus Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit. Im Vorjahr waren dagegen Steuernachzahlungen enthalten.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit hat sich im Periodenvergleich signifikant erhöht. Der Mittelzufluss ergab sich im Wesentlichen aus dem Verkauf von Anteilen an der EnBW Hohe See GmbH & Co. KG sowie höheren Wertpapierverkäufen vor dem Hintergrund des nach dem Berichtsstichtag am 3. Juli 2017 erfolgten Mittelabflusses zur Finanzierung des KFK-Fonds.
Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht. Dies resultiert im Wesentlichen aus der Tilgung der ersten Hybridanleihe in Höhe von 1,0 Mrd. € im April 2017.
Vermögenslage
Kurzfassung der Bilanz des EnBW-Konzerns
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| in Mio. € | 30.6.2017 | 31.12.2016 | Veränderung in % |
| Langfristige Vermögenswerte | 25.859,7 | 25.418,4 | 1,7 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 15.822,5 | 12.943,9 | 22,2 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 87,6 | 173,0 | -49,4 |
| Aktiva | 41.769,8 | 38.535,3 | 8,4 |
| Eigenkapital | 5.500,9 | 3.216,2 | 71,0 |
| Langfristige Schulden | 22.868,0 | 22.172,0 | 3,1 |
| Kurzfristige Schulden | 13.398,5 | 13.123,1 | 2,1 |
| Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten | 2,4 | 24,0 | -90,0 |
| Passiva | 41.769,8 | 38.535,3 | 8,4 |
Die Bilanzsumme des EnBW-Konzerns lag zum 30. Juni 2017 über dem Niveau des Vorjahresultimos. Der Anstieg der langfristigen Vermögenswerte um 441,3 Mio. € ist dabei hauptsächlich durch Änderungen im Konsolidierungskreis bedingt. In diesem Zusammenhang reduzierte sich auch der Buchwert der at equity bewerteten Unternehmen um 649,3 Mio. €. Grund war vor allem die Änderung der Konsolidierungsmethode der VNG von der Equity-Methode zur Vollkonsolidierung. Der Rückgang wurde teilweise durch die 2017 erstmalige at equity Konsolidierung der EnBW Hohe See GmbH & Co. KG kompensiert. Die Einbeziehung nach der Equity-Methode ist aufgrund des Verlusts der wirtschaftlichen Beherrschung notwendig. Zu einem Rückgang der langfristigen Vermögenswerte trugen ebenfalls die Veräußerungen von Wertpapieren zur Vorbereitung der Zahlung an den KFK-Fonds bei. Die kurzfristigen Vermögenswerte erhöhten sich gegenüber dem Jahresende ebenfalls. Dies ist im Wesentlichen auf Konsolidierungskreisänderungen sowie einen Anstieg der liquiden Mittel, unter anderem aufgrund der Veräußerungserlöse aus Wertpapieren, die zur Vorbereitung der Zahlung an den KFK-Fonds veräußert wurden, und der Erstattung der Kernbrennstoffsteuer, zurückzuführen. Der Rückgang der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte um 85,4 Mio. € ist hauptsächlich auf den Verkauf von Anteilen an der EnBW Hohe See GmbH & Co. KG zurückzuführen. Gegenläufig wirkte die Umgliederung der EnBW Albatros GmbH & Co. KG, bei der ein anteiliger Verkauf im Lauf des Jahres 2017 zum Verlust der wirtschaftlichen Beherrschung führen wird.
Das Eigenkapital des EnBW-Konzerns erhöhte sich zum 30. Juni 2017 um 2.284,7 Mio. €. Dementsprechend stieg die Eigenkapitalquote von 8,3 % auf 13,2 % an. Dies ist im Wesentlichen durch den höheren Bilanzgewinn sowie den Rückgang der negativen kumulierten erfolgsneutralen Veränderungen bedingt. Ursächlich für den letztgenannten Effekt war vor allem die Anpassung des Diskontierungszinssatzes der Pensionsrückstellungen von 1,9 % auf 2,1 %. Bei den langfristigen Schulden war eine Erhöhung um 696,0 Mio. € zu verzeichnen. Grund hierfür ist, dass der Rückgang der Kernenergie- und Pensionsrückstellungen aufgrund von Zinssatzänderungen durch den Zugang im Konsolidierungskreis sowie den Anstieg der latenten Steuern überkompensiert wurde. Der Anstieg der kurzfristigen Schulden ist im Wesentlichen auf Änderungen im Konsolidierungskreis sowie auf Steuerverbindlichkeiten im Rahmen der Rückzahlung der Kernbrennstoffsteuer zurückzuführen. Gegenläufig wirkte die Rückzahlung der Hybridanleihe. Der Rückgang der Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten resultierte hauptsächlich aus dem Verkauf von Anteilen an der EnBW Hohe See GmbH & Co. KG.
Nettoschulden
Nettoschulden des EnBW-Konzerns
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| in Mio. € | 30.6.2017 | 31.12.2016 | Veränderung in % |
| Flüssige Mittel, die für den operativen Geschäftsbetrieb zur Verfügung stehen | -2.290,9 | -2.264,3 | 1,2 |
| Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte, die für den operativen Geschäftsbetrieb zur Verfügung stehen | -250,4 | -329,5 | -24,0 |
| Langfristige Wertpapiere und Ausleihungen, die für den operativen Geschäftsbetrieb zur Verfügung stehen | -42,5 | -42,5 | 0,0 |
| Anleihen | 4.984,0 | 6.008,1 | -17,0 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.622,9 | 1.455,5 | 11,5 |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 641,9 | 465,3 | 38,0 |
| Bewertungseffekte aus zinsinduzierten Sicherungsgeschäften | -97,6 | -109,2 | -10,6 |
| Anpassung 50 % des Nominalbetrags der Hybridanleihen (1) | -996,3 | -1.496,3 | -33,4 |
| Sonstiges | -6,6 | -42,1 | -84,3 |
| Nettofinanzschulden | 3.564,5 | 3.645,0 | -2,2 |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (2) | 5.961,7 | 6.116,7 | -2,5 |
| Rückstellungen im Kernenergiebereich | 5.943,3 | 10.972,0 | -45,8 |
| Verbindlichkeit Externalisierung Kernenergie | 4.849,6 | 0,0 | - |
| Pensions- und Kernenergieverpflichtungen | 16.754,6 | 17.088,7 | -2,0 |
| Langfristige Wertpapiere und Ausleihungen zur Deckung der Pensions- und Kernenergieverpflichtungen (3) | -5.307,4 | -6.130,7 | -13,4 |
| Flüssige Mittel zur Deckung der Pensions- und Kernenergieverpflichtungen | -5.280,9 | -1.727,3 | - |
| Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte zur Deckung der Pensions- und Kernenergieverpflichtungen | -361,9 | -2.060,0 | -82,4 |
| Überdeckung aus Versorgungsansprüchen | -87,8 | -33,4 | - |
| Deckungsvermögen | -11.038,0 | -9.951,4 | 10,9 |
| Forderungen im Zusammenhang mit Kernenergieverpflichtungen | -333,6 | -779,4 | -57,2 |
| Nettoschulden im Zusammenhang mit Pensions- und Kernenergieverpflichtungen | 5.383,0 | 6.357,9 | -15,3 |
| Nettoschulden | 8.947,5 | 10.002,9 | -10,6 |
(1) Unsere Hybridanleihen erfüllen aufgrund ihrer Strukturmerkmale grundsätzlich die Kriterien für die Klassifizierung je zur Hälfte als Eigenkapital und Fremdkapital bei den Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor’s.
(2) Vermindert um den Marktwert des Planvermögens in Höhe von 1.141,8 Mio. € (31.12.2016: 1.105,1 Mio. €).
(3) Beinhaltet Beteiligungen, die als Finanzinvestition gehalten werden.
Die Nettoschulden reduzierten sich zum 30. Juni 2017 gegenüber dem Stand zum Jahresende 2016 deutlich um 1.055,4 Mio. €. Dieser Rückgang ist in erster Linie bedingt durch die Erstattung der im Juni 2017 als verfassungswidrig erklärten Kernbrennstoffsteuer. Außerdem trugen die gesunkenen Pensions- und Kernenergierückstellungen infolge der leichten Erhöhung der Diskontierungszinssätze im ersten Halbjahr 2017 sowie der Verkauf von 49,89 % der Anteile am Offshore-Windpark EnBW Hohe See GmbH & Co. KG Anfang 2017 zum Rückgang der Nettoschulden bei. Gegenläufig wirkte aufgrund der Eigenkapitalanrechnung die Rückzahlung der Hybridanleihe im April 2017.
Durch die Zahlung an den KFK-Fonds am 3. Juli 2017 werden sich die Kernenergieverpflichtungen und das Deckungsvermögen um jeweils rund 4,8 Mrd. € reduzieren. Der an den Fonds abzuführende Betrag hat sich von ursprünglich 4,7 Mrd. € auf 4,8 Mrd. € erhöht. Grund hierfür ist die endgültige Festlegung der Einzahlungsbeträge durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unter Berücksichtigung der Differenz zwischen den für die Jahre 2015 und 2016 kalkulierten und den tatsächlichen Ausgaben.
Nahestehende Unternehmen und Personen
Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen werden - soweit sich diese gegenüber dem Bilanzstichtag zum 31. Dezember 2016 wesentlich geändert haben in den Anmerkungen und Erläuterungen zum Konzernhalbjahresabschluss dargestellt.
Nicht finanzielle Leistungskennzahlen
Zu den nicht finanziellen Zieldimensionen der EnBW in den Bereichen Kunden, Mitarbeiter und Umwelt berichten wir zum Halbjahr auf Basis der im Konzernlagebericht 2016 (Integrierter Geschäftsbericht 2016 ab Seite 63) dargestellten nicht finanziellen Top-Leistungskennzahlen. Davon ausgenommen sind in der Zieldimension Kunden der Reputationsindex, in der Zieldimension Mitarbeiter der Mitarbeitercommitmentindex (MCI) und in der Zieldimension Umwelt die Top-Leistungskennzahlen „Installierte Leistung erneuerbare Energien (EE) in GW und Anteil EE an der Erzeugungskapazität“ und CO2-Intensität. Die Werte für diese Kennzahlen werden ausschließlich zum Jahresende erhoben.
Zieldimension Kunden
Top-Leistungskennzahlen
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| 1.1.-30.6.2017 | 1.1.-30.6.2016 | Veränderung in % | 1.1.-31.12.2016 | |
| Kundenzufriedenheitsindex EnBW/Yello (1) | 139 / 164 | 127 / 143 | 9,4 / 14,7 | 132 / 150 |
| SAIDI (Strom) in min/a | 14 | 11 | 27,3 | 16 |
(1) Seit 2017 arbeitet die EnBW mit einem neuen Marktforschungsdienstleister zusammen. Trotz unveränderter Befragungsmethode und Stichprobenziehung sind aktuelle und frühere Werte nur bedingt vergleichbar.
Kundenzufriedenheitsindex
Die Zufriedenheit der EnBW-Kunden hat in der ersten Jahreshälfte 2017 zugenommen. Der Wert für die Top-Leistungskennzahl Kundenzufriedenheitsindex verbesserte sich sowohl gegenüber dem Vorjahreszeitraum als auch gegenüber dem Wert für das Gesamtjahr 2016 und lag mit 139 geringfügig oberhalb der Prognosebandbreite für das Jahr 2017 (128 bis 138). Zurückzuführen ist dies unter anderem auf unsere Vertriebsaktivitäten und Kommunikationsmaßnahmen im ersten Halbjahr 2017. So wurde die EnBW-Imagekampagne unter dem Motto „Wir machen das schon“ im Frühjahr 2017 fortgeführt. Die Kampagne positioniert die EnBW als technisch kompetenten und engagierten Akteur für die Energiewende, der Kunden eine sichere und nachhaltige Energieversorgung garantiert und dabei einfache, innovative Angebote und digitale Servicelösungen bietet. Ein Ausschnitt dieses Produktportfolios, wie Ladelösungen der EnBW an Autobahnen, Laden zu Hause oder im Unternehmen sowie die Solarlösung EnBW solar+, wurde im April 2017 auf der Hannover Messe einem breiten Publikum vorgestellt. Das im ersten Halbjahr 2017 erreichte gute Niveau der Kundenzufriedenheit soll im weiteren Jahresverlauf gefestigt und weiter ausgebaut werden, unter anderem durch die Fortführung der Imagekampagne mit dem Kampagnenschwerpunkt Elektromobilität.
Die Zufriedenheit der Yello-Kunden erhöhte sich im ersten Halbjahr 2017 weiter; der Kundenzufriedenheitsindex erreichte einen neuen Höchststand. Dies ist unter anderem auf die seit Januar 2017 wirksame Neupositionierung der Marke Yello zurückzuführen, die darauf abzielte, Yello wieder klarer vom Wettbewerb abzugrenzen. Die Markenneupositionierung wurde durch die Yello-Imagekampagne „Mehr, als du denkst“ begleitet. Darüber hinaus wurde das Produktportfolio von Yello ergänzt sowie die kostenlose Service-App kWhapp weiterentwickelt. Ziel ist, die Zufriedenheit der Kunden von Yello auf dem erreichten hohen Niveau zu halten beziehungsweise weiter zu steigern. Dazu wird die aktuelle Kampagne „Mehr, als du denkst“ in der zweiten Jahreshälfte mit neuen Motiven fortgeführt, ein neues Solarprodukt auf den Markt gebracht und die digitalen Services werden weiter ausgebaut und optimiert.
SAIDI
Die Sicherheit der Energieversorgung besitzt bei der EnBW im Interesse unserer Kunden einen hohen Stellenwert. Die Top-Leistungskennzahl SAIDI bewegte sich im ersten Halbjahr 2017 gemessen an der Dauer der Versorgungsunterbrechung je angeschlossenen Kunden in den Netzgebieten der EnBW-Gesellschaften weiterhin auf einem sehr guten Niveau. Außergewöhnlich schwere Unwetter mit großflächigen Auswirkungen sind im Berichtszeitraum nicht aufgetreten.
Aktuelle Themen
Gemeinsam mit unseren Kunden sind wir auf dem Weg in die digitale Energiezukunft. Dies spiegelt sich vor allem in den Bereichen der energiewirtschaftlichen Abwicklungsdienstleistungen, in sämtlichen Kundenprozessen und in dem digitalen Produktportfolio der EnBW wider.
Mitte Juni 2017 ging mit EnPower die erste digitale Abrechnungs- und Kundeninteraktionsplattform für NaturEnergiePlus an den Start. Die mehr als 51.000 Kunden können damit vollständig digital betreut werden. Durch Prozess- und Produktoptimierung finden Kunden die auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Produkte mithilfe moderner cloudbasierter IT-Systeme einfach und schnell und können diese direkt online abschließen. Im Fokus stehen dabei Vereinfachung, Effizienzsteigerung, Digitalisierung und Individualisierung. Über neue Funktionalitäten und Services können sie nahezu alle Schritte wie Vertragsabschluss, Zählerstandmitteilung, Wechsel oder Adressänderung bei Umzug selbst vornehmen. Neukunden können sich per Mail, SMS oder später auch per WhatsApp mit dem Wechselmonitor über den aktuellen Stand ihres Vertragswechsels informieren. 2018 soll die Einführung von EnPower bei Yello und 2019 bei EnBW folgen.
Im Herbst 2016 wurde die digitale Energielösung EnBW solar+ erfolgreich am Markt eingeführt und wird im Jahresverlauf 2017 um das Feature Family&Friends erweitert. Es ermöglicht unseren Kunden, ihren eigenerzeugten Strom in einem virtuellen Speicher anzusparen und das vorhandene Stromguthaben mit Familie oder Freunden zu teilen, an gemeinnützige Organisationen zu spenden oder später selbst zu verbrauchen. Darüber hinaus arbeiten wir an Lösungen zur Integration der Elektromobilität bei den Kunden. Dazu sollen sowohl größere Speicher als auch die Installation von Ladeboxen beim Kunden mit EnBW solar+ angeboten werden.
Um unseren Anspruch als ganzheitlicher Anbieter der elektromobilen Welt zu erfüllen, ermöglichen wir unseren Kunden neben Heimladelösungen insbesondere einen einfachen Zugang zur Elektromobilität - beispielsweise über die EnBW mobility+ App und sorgen für eine flächendeckende und vernetzte Ladeinfrastruktur im Südwesten Deutschlands. Die EnBW mobility+ App zeichnet Autofahrten GPS-basiert auf und sagt dem Nutzer, ob ein Elektroauto und gegebenenfalls welches zu seinem Fahrverhalten passen würde. Künftig können unsere Kunden mit der App auch Ladestationen in Deutschland finden und den Strom direkt bezahlen.
Wir arbeiten zudem kontinuierlich am Ausbau von Gleichstrom-(DC-)Schnellladestationen. Bis Ende Juni 2017 konnten wir bereits 68 Schnellladestationen an 34 Tank & Rast-Standorten in Baden-Württemberg aufbauen. Weitere rund 120 Stationen sind in Planung und Bearbeitung, auch außerhalb Baden-Württembergs.
Wir haben eine neue Wechselstrom-(AC-)Ladestation mit zwei Ladepunkten für jeweils bis zu 22 kW Ladeleistung entwickelt. Durch die Integration eines WLAN-Routers profitieren unsere kommunalen Partner und Geschäftskunden fortan von der Möglichkeit, ein öffentliches WLAN anzubieten. Auch das Lastmanagement beim Laden mehrerer Fahrzeuge zur gleichen Zeit ist für die neue Ladestation kein Problem. Somit ist auch eine optimale Netzauslastung garantiert.
Im Rahmen der Einführung intelligenter Messsysteme und moderner Messeinrichtungen hat die EnBW als einer der ersten Anbieter die Zertifizierung für den gesamten Smart-Meter-Gateway-Admin-Betrieb erhalten. Davon profitieren auch unsere Kunden, denn die Gateway-Administration ist Bestandteil der modular aufgebauten Full-Service-Lösung, die die EnBW Messstellenbetreibern und Netzbetreibern zur Umsetzung der Anforderungen aus der Digitalisierung der Energiewende bereitstellt.
Der Bereich Contracting baut sein umfassendes Angebotsportfolio zielgerichtet aus, um insbesondere in den Bereichen Industrie und Wohnungswirtschaft weiter zu wachsen. Mit dem Energieoptimierungssystem (EOS) und Vermarktungslösungen bietet der Bereich über das Contracting hinaus - weitere Dienstleistungen an. So können beispielsweise Kundenanlagen ganzheitlich optimiert oder der vor Ort erzeugte Strom durch die EnBW vermarktet werden. Seit Juni 2017 sind die Contractinglösungen der EnBW mit einem neu gestalteten Internetauftritt online ( www.enbw.com/industriekunden). Im laufenden Geschäftsjahr konnten bereits zehn Verträge über Contractinglösungen einschließlich der Erarbeitung individueller Energiekonzepte abgeschlossen werden, darunter zwei bedeutende Abschlüsse zum Energieliefercontracting mit großen Industrieunternehmen sowie ein Vertrag mit einem Automobilhersteller im Betriebsführungscontracting.
Yello Strom hat seine Marke im Januar 2017 neu positioniert. Unter dem Motto „Mehr, als du denkst“ tritt die Vertriebsmarke fortan nur noch unter dem Namen Yello auf. Die Entwicklung vom reinen Strom- und Gasanbieter hin zum Anbieter eines breiten Spektrums innovativer Produkte und Services wird mit einer integrierten Werbekampagne untermauert. Über die kostenlose Service-App kWhapp können Neukunden Vorversorger und Zählernummer bei Vertragsabschluss nun auch ganz einfach und bequem per App mitteilen. Inzwischen haben mehr als 250.000 Anwender kWhapp heruntergeladen. Auch die Weiterentwicklung des Yello-Webshops sowie die Erweiterung des Produktportfolios zahlen auf die neue Positionierung von Yello ein. Als erstes deutsches Energieunternehmen bietet Yello seit Juni 2017 Strom und Gas im Bundle mit weißer Ware an. So können Kunden im Yello-Plus-Tarif fortan neben Smartphones, Tablets oder der Sony Playstation 4 auch eine Waschmaschine als Prämie wählen. Im weiteren Jahresverlauf wird dies auch für NaturEnergiePlus-Kunden möglich sein.
Zieldimension Mitarbeiter
Top-Leistungskennzahl
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| 1.1. -30.6.2017 | 1.1. -30.6.2016 | Veränderung in % | 1.1. -31.12.2016 | |
| LTIF (1) | 3,1 | 3,7 | -16,2 | 3,9 |
(1) Abweichender Konsolidierungskreis; hier nur steuerungsrelevante Gesellschaften einbezogen.
LTIF
Die Top-Leistungskennzahl LTIF (Lost Time Injury Frequency) hat sich in den ersten sechs Monaten 2017 gegenüber der Vorjahresperiode deutlich verringert. Die Ausfalltage pro Unfall sind dagegen von 14,5 Tagen 2016 auf 16,1 Tage im Berichtszeitraum leicht gestiegen.
Die EnBW arbeitet kontinuierlich daran, Gefahren am Arbeitsplatz durch Schulungen und Maßnahmenprogramme zu minimieren. Die Einführung der neuen EHS(Environment, Health and Safety)-Software im Konzern geht plangemäß voran und wird bis Ende 2018 rund 10.000 Mitarbeiter umfassen. Der Rollout wird durch Schulungen für Führungskräfte und Mitarbeiter begleitet. Ein weiterer Fokus liegt 2017 auf den „Beinahe-Unfällen“. Hier will die EnBW eine stärkere Sensibilisierung aller Mitarbeiter erreichen: Die konsequente Meldung solcher Vorfälle und die Kommunikation untereinander über Gefährdungssituationen können die Zahl künftiger Unfälle signifikant weiter senken.
Weitere Personalkennzahlen
Mitarbeiter des EnBW-Konzerns (1)
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| 30.6.2017 | 31.12.2016 | Veränderung in % | |
| Vertriebe | 3.279 | 3.244 | 1,1 |
| Netze (2) | 8.781 | 8.330 | 5,4 |
| Erneuerbare Energien | 1.053 | 1.029 | 2,3 |
| Erzeugung und Handel | 5.546 | 5.076 | 9,3 |
| Sonstiges | 2.665 | 2.730 | -2,4 |
| Gesamt | 21.324 | 20.409 | 4,5 |
| In Mitarbeiteräquivalenten (3) | 19.862 | 18.923 | 5,0 |
(1) Anzahl der Mitarbeiter ohne geringfügig Beschäftigte, ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse. Der Begriff Mitarbeiter bezeichnet weibliche und männliche Beschäftigte.
(2) Die Personalstände für die ITOs werden nur zum Jahresende aktualisiert; unterjährig wird der Personalstand vom 31.12.2016 fortgeschrieben.
(3) Umgerechnet in Vollzeitbeschäftigungen.
Der EnBW-Konzern beschäftigte zum 30. Juni 2017 21.324 Mitarbeiter. Der Anstieg um 4,5 % gegenüber dem Jahresendstand 2016 resultiert aus der Vollkonsolidierung der VNG. Dieser Effekt wirkt sich auf alle Segmente mit Ausnahme der Erneuerbaren Energien aus. Unter Sonstiges wird dieser Aufbau durch Effizienzprogramme in den Funktionaleinheiten der EnBW AG und den planmäßigen Austritt von Mitarbeitern, die auf früheren Restrukturierungsprogrammen beruhen, überkompensiert. Im Segment Vertriebe wird der Mitarbeiterzuwachs durch die Schließung des B2B-Geschäfts der Marken EnBW und Watt nahezu ausgeglichen. Der weitere Ausbau des Offshore-Geschäfts führte zu einer erhöhten Mitarbeiterzahl im Segment Erneuerbare Energien.
Nachdem im Dezember 2016 mit den Betriebsratsgremien der Kerngesellschaften eine Aussetzung der Erfolgsbeteiligung der Mitarbeiter für die Jahre 2017 bis 2020 vereinbart worden war, folgte im zweiten Quartal 2017 eine entsprechende Vereinbarung mit den Sprecherausschüssen der leitenden Angestellten. Danach verzichten die leitenden Angestellten wie auch die Mitarbeiter für vier Jahre auf 6,3 % der jeweiligen Zielvergütung. Auch der EnBW-Vorstand und die Geschäftsführer der betroffenen Gesellschaften verzichten individuell auf 6,3 % ihrer jeweiligen Vergütung. Damit leisten alle Beschäftigtengruppen einen persönlichen Beitrag, um den EnBW-Konzern in einer schwierigen wirtschaftlichen Zeit zu entlasten.
Bis 2020 sind weitere Effizienzmaßnahmen in den operativen Bereichen und in den Funktionaleinheiten notwendig, um zusätzliche Einsparungen zu erzielen. Hierzu werden mit den Arbeitnehmervertretern Gespräche über vielfältige arbeitsplatzoptimierende und -erhaltende Lösungen geführt. Ziel ist, für diejenigen Bereiche, die dauerhaft in einem harten Wettbewerb stehen, möglichst passgenaue Lösungen zu finden, um die Kosten zu reduzieren, mehr Flexibilität zu erreichen und auf unterschiedliche Marktsituationen jeweils angemessen reagieren zu können. Im Rahmen der Verhandlungen über Abbau- und Umbauinstrumente für die Funktionaleinheiten haben sich Unternehmen und Betriebsrat in einem ersten Schritt darauf geeinigt, Altersteilzeit für ausgewählte Bereiche anzubieten, um den geplanten Stellenabbau bis 2020 zu erreichen.
Vom 24. April bis 16. Mai 2017 wurde eine anonyme Onlinebefragung zum Thema „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung“ durchgeführt. Sie richtete sich an knapp 14.000 Mitarbeiter, Führungskräfte, Auszubildenden und Studenten der Dualen Hochschule und der kooperativen Studiengänge. Anlass ist die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Ergänzung der Gefährdungsbeurteilung um den Aspekt psychischer Arbeitsbelastungen. Die Befragung hat zum Ziel, kollektive psychische Belastungen bei der Arbeit zu ermitteln, um daraus mögliche Handlungsfelder und präventive Maßnahmen abzuleiten. Die Ergebnisse liegen dem Vorstand seit Ende Juni vor und wurden auch den Führungskräften und Betriebsräten zur Verfügung gestellt. Sofern Handlungsbedarf besteht, werden in den kommenden Monaten Maßnahmen zur Verbesserung der Situation erarbeitet und umgesetzt.
Im Rahmen der digitalen Transformation der EnBW rückt auch das Thema Führungskräfteentwicklung in den Fokus, da sich die Aufgaben, Verantwortlichkeiten, aber auch das Selbstverständnis der Führungskräfte stark verändern. Die Digital Leadership Experience wurde speziell hierfür entwickelt und nutzt neue Lernformen wie Bootcamps, um moderne Führungsarbeit für die Teilnehmer direkt erlebbar zu machen. Weitere Themen sind digitale Geschäftsmodelle und die datengetriebene Entwicklung neuer Leistungsangebote. Ziel ist, die Digitalisierung im Konzern schneller umzusetzen.
Zieldimension Umwelt
Als großes Energieunternehmen trägt die EnBW eine Mitverantwortung für unsere Umwelt und den Klimaschutz. Die Energieversorgung unserer Kunden verursacht vor allem durch den Betrieb von Kraftwerken Emissionen und nutzt natürliche Ressourcen und Flächen. Umwelt- und Klimaschutz sind integrale Bestandteile der EnBW-Unternehmensstrategie.
Eine langfristig erfolgreiche Tätigkeit als Energieunternehmen braucht gesellschaftliche Akzeptanz. Die EnBW strebt an, unternehmerische, politische und gesellschaftliche Ziele im Bereich Umwelt glaubwürdig in Einklang zu bringen, und untermauert diesen Anspruch durch vielfältige Aktivitäten.
Zum Jahresende 2016 betrug die installierte Leistung erneuerbarer Energien des EnBW-Konzerns 3,1 GW. Im ersten Halbjahr 2017 wurden weitere Onshore-Windparks mit rund 40 MW zugebaut. Für das Gesamtjahr ist ein Zuwachs von rund 250 MW im Onshore-Bereich geplant. Die EnBW befindet sich auf gutem Weg, ihre Zielsetzungen in der Dimension Umwelt bis zum Jahr 2020 zu erreichen.
Bereits seit 2010 testet die Netze BW den Einsatz von Pflanzenöl anstatt Mineralöl zur Kühlung und Isolierung von Transformatoren im Netzbetrieb. Bis zum Sommer 2017 will die Netze BW insgesamt 102 Ortsnetzstationen in Baden-Württemberg mit Öko-Trafos ausstatten. Jetzt geht man noch einen Schritt weiter: Das umweltfreundliche Öl wird mit regelbaren Ortsnetztransformatoren, sogenannten RONTs, kombiniert. Getestet wird dies in einer Netzstation in Rotheidlen im Landkreis Ravensburg. Hier ist die Dichte an Fotovoltaikanlagen besonders hoch. Dadurch verhält sich dieser Teil von Rotheidlen an Tagen mit hoher Sonneneinstrahlung quasi wie ein Kraftwerk. Besonders an Sonn- und Feiertagen mit geringem Verbrauch kehrt sich der Lastfluss um. In der Folge besteht zunehmend die Gefahr von Spannungsschwankungen im Netz. Die neuartigen Trafos sind in der Lage, solche Schwankungen selbsttätig zu vermeiden. Die Betriebsdaten des doppelt innovativen Trafos werden dabei aus Stuttgart fernüberwacht.
Im Rahmen ihres Programms zur Verbesserung der Energieeffizienz von selbst genutzten Gebäuden hat die EnBW in den Regionalzentren Öhringen und Kirchheim im vergangenen Jahr an bestehenden Kesselanlagen neue Steuerungselemente zur Optimierung der Wärmeerzeugung nachgerüstet. Mit der neuen Steuerung wurden effizientere Abläufe realisiert, durch die die Taktzeiten und somit das An- und Abschalten der Brenneranlage reduziert wurden. Nun liegen die exakten Einsparungen vor, die nach einem definierten Testverfahren ausgewertet wurden. Im Bürogebäude in Öhringen wurde eine Brennstoffersparnis von 9,6 % erreicht, im Werk verringerte sich der Brennstoffverbrauch um 8,8 %. In Kirchheim wurde eine Brennstoffersparnis von 9,7 % erzielt. Insgesamt werden an beiden Standorten pro Jahr mehr als 110.000 kWh an Gas eingespart. Die deutliche Reduzierung der Brennerstarts führt dabei zu einem geringeren Verschleiß des Brenners und erhöht so die Lebensdauer der gesamten Kesselanlage.
Deutschland ist - wie fast alle anderen EU-Staaten - bei der Versorgung mit Mineraldüngerphosphat vollständig von Importen abhängig. Knapp werdende Rohphosphate lassen sich durch das Phosphorrecycling ersetzen. Im Rahmen eines EnBW-Forschungsprojekts hat die EnBW-Tochtergesellschaft MSE Mobile Schlammentwässerungs GmbH ein innovatives Verfahren für das Phosphorrecycling entwickelt und zur großtechnischen Reife geführt. Die erste mobile Anlage passt in zwei Hochseecontainer und lässt sich auf Sattelschleppern problemlos zu unterschiedlichen Einsatzorten transportieren. Sie kann bis zu 100 m³ nassen Klärschlamm pro Tag im Dauerbetrieb verarbeiten. Durch ein chemisches Verfahren lassen sich mindestens 50 % des enthaltenen Phosphors herauslösen. Damit werden die gesetzlichen Vorgaben voll erfüllt. Nach einer Weiterverarbeitung und Granulierung erhält man ein direkt einsetzbares Düngemittel von sehr hoher Qualität.
Das EnBW-Förderprogramm „Impulse für die Vielfalt“ unterstützt seit 2011 erfolgreich das gesellschaftliche Engagement für den Amphibienschutz und seit 2016 zusätzlich für den Reptilienschutz in Baden-Württemberg. Das Förderprogramm wurde gemeinsam von der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg und der EnBW ins Leben gerufen. Für dieses Jahr wurden Ende Juni zehn weitere Projekte zur Förderung ausgewählt. Somit wird im Förderjahr 2017 das hundertste Projekt zur Verbesserung der Lebensbedingungen und zum Erhalt von Lebensräumen von Amphibien beziehungsweise Reptilien in Baden-Württemberg realisiert.
Im vorliegenden Prognosebericht gehen wir auf die erwartete künftige Entwicklung der EnBW für das laufende Geschäftsjahr ein. Es ist zu beachten, dass die gegenwärtigen Rahmenbedingungen die Unsicherheit in Bezug auf Aussagen über die künftige Entwicklung erhöhen, da zugrunde liegende Prämissen rasch ihre Gültigkeit verlieren können.
Erwartete Entwicklung der finanziellen Leistungskennzahlen
Eine umfassende Darstellung der Umsetzung der Strategie im Dreijahreszeitraum enthält der Integrierte Geschäftsbericht 2016.
Adjusted EBITDA und Anteil der Segmente am Adjusted EBITDA
Erwartete Ergebnisentwicklung 2017 gegenüber dem Vorjahr
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| Adjusted EBITDA | Anteil der Segmente am Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns | |||
| H1 2017 | 2016 | H1 2017 | 2016 | |
| Vertriebe | +15 % bis +25 % | +15 % bis +25 % | 10 % bis 20 % | 10 % bis 20 % |
| Netze | -5 % bis +5 % | -5 % bis +5 % | 45 % bis 55 % | 45 % bis 55 % |
| Erneuerbare Energien | +5 % bis +15 % | +5 % bis +15 % | 15 % bis 20 % | 15 % bis 20 % |
| Erzeugung und Handel | -10 % bis -20 % | -10 % bis -20 % | 10 % bis 20 % | 10 % bis 20 % |
| Sonstiges/Konsolidierung | - | - | - | - |
| Adjusted EBITDA Konzern | 0 % bis +5 % | 0 % bis +5 % |
Die Ergebnisprognose für den Gesamtkonzern sowie für die einzelnen Segmente aus dem Konzernlagebericht 2016 für das Gesamtjahr 2017 hat unverändert Bestand (Integrierter Geschäftsbericht 2016, Seite 76 ff.). In der Prognose des Adjusted EBITDA für das Jahr 2017 ist erstmals das Ergebnis der VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft enthalten. Da die Erstkonsolidierung unterjährig am 18. Mai 2017 erfolgte, sind die ersten, saisonal bedingt ergebnisstarken Geschäftsmonate der VNG nicht enthalten.
Im Segment Vertriebe erwarten wir im Jahr 2017 eine positive Ergebnisentwicklung im Vergleich zum Vorjahr. Zum einen wirken entlastende Effekte aufgrund des Rückzugs aus dem B2B-Commodity-Geschäft unter den Marken EnBW und Watt sowie Optimierungsmaßnahmen im Privatkundengeschäft (B2C). Zum anderen trägt der Abrechnungsservice für andere Vertriebe und Netzbetreiber zur Ergebnisverbesserung bei. Die unterjährige Erstkonsolidierung der VNG führt hier nur zu einem geringen Anstieg des Adjusted EBITDA. Wir gehen daher von einem stabilen bis leicht steigenden Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns aus.
Das Segment Netze wird 2017 ein Adjusted EBITDA auf dem Niveau des Vorjahres erreichen und weiterhin das ergebnisstärkste Segment sein. Durch die unterjährige Vollkonsolidierung der VNG wird das Ergebnis des Segments positiv beeinflusst. Gegenläufig wirken die im Vergleich zum Vorjahr leicht geringeren Erlöse aus der Netznutzung. Der Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns wird stabil bleiben.
Das Adjusted EBITDA des Segments Erneuerbare Energien wird 2017 weiter steigen. Die Stromlieferungen im Jahr 2017 aus unseren Laufwasserkraftwerken haben wir bereits größtenteils am Terminmarkt platziert. Die dabei erzielten Deckungsbeiträge sind geringer als die des Jahres 2016. Zudem hat sich die Erzeugungsmenge der Laufwasserkraftwerke durch die im Vergleich zu 2016 geringere Wasserführung reduziert. Diese negativen Effekte können durch den Zubau von Onshore-Windparks kompensiert werden. Wir gehen generell in unserer Prognose von Winderträgen aus, die dem langjährigen Durchschnitt entsprechen. Da die Windverhältnisse im Vorjahr unter dem Durchschnitt lagen, ergibt sich allein dadurch ein höheres Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr. Die Höhe der Verbesserung hängt jedoch erheblich von der tatsächlichen Windstärke ab. Im ersten Halbjahr lag der Windertrag über dem des Vorjahres, jedoch noch unter dem langjährigen Durchschnitt. Insgesamt gehen wir weiterhin von einem stabilen bis leicht steigenden Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns aus.
Das Adjusted EBITDA des Segments Erzeugung und Handel wird im Jahr 2017 trotz des Entfalls der Kernbrennstoffsteuer weiter zurückgehen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass wir unsere Stromlieferungen im Jahr 2017 bereits größtenteils zu geringeren Margen als im Vorjahr am Terminmarkt platziert haben. Daneben wird der Ergebnisbeitrag der VNG in das Segmentergebnis einfließen. Trotz des Stillstands von KKP 2 im ersten Halbjahr 2017 gehen wir weiterhin von einem Erreichen der Prognose aus. Der Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns wird leicht sinken.
Das Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns wird 2017 erstmals seit mehreren Jahren wieder ansteigen und zwischen 0 % und +5 % über dem Niveau von 2016 liegen. Die weiterhin im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Deckungsbeiträge unserer diesjährigen, bereits am Terminmarkt platzierten Stromlieferungen können durch die positive Entwicklung im Vertrieb sowie den Zubau im Bereich der Windkraft beziehungsweise den im Vergleich zum Vorjahr höheren erwarteten Windertrag kompensiert werden.
Das EBITDA ist nur eingeschränkt prognostizierbar, da es stark von nicht steuerungsrelevanten Effekten geprägt ist, die nicht planbar sind. Dazu gehören beispielsweise Zuführungen oder Auflösungen von Drohverlustrückstellungen. Zum Halbjahr wirkt der positive Einmaleffekt aus der Erstattung der Kernbrennstoffsteuer neben Erträgen aus geplanten Anteilsverkäufen, die größtenteils bereits im ersten Halbjahr 2017 realisiert werden konnten. Wir gehen momentan für 2017 von einem EBITDA aus, das voraussichtlich um 1,5 Mrd. € über dem Adjusted EBITDA und damit deutlich über unserer Prognose aus dem Konzernlagebericht 2016 liegt (Integrierter Geschäftsbericht 2016, Seite 76 ff.).
Das Jahresergebnis wird 2017 im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigen. Stand heute gehen wir davon aus, dass das im ersten Halbjahr ausgewiesene Ergebnis im weiteren Jahresverlauf weiter ansteigen wird. Im Gegensatz zur bisherigen Prognose (Integrierter Geschäftsbericht 2016, Seite 76 ff.) erwarten wir ein Jahresergebnis im positiven vierstelligen Millionen-Euro-Bereich. Im Vergleich zum EBITDA ist die Prognosegüte des Jahresüberschusses jedoch stärker von exogenen Faktoren abhängig, die nicht planbar sind, wie beispielsweise Zinssatzänderungen sowie Zuschreibungen und außerplanmäßige Abschreibungen, deren Notwendigkeit im Rahmen des Jahresabschlusses geprüft wird.
Innenfinanzierungskraft
Top-Leistungskennzahl
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| 2017 | 2016 | |
| Innenfinanzierungskraft in % | ≥ 100 | 72,1 |
Bedingt durch den Einmaleffekt aus der Erstattung der Kernbrennstoffsteuer wird der Retained Cashflow einmalig positiv beeinflusst und zum Jahresende 2017 weiter steigen, während die Nettoinvestitionen auf dem geplanten Niveau von 1,3 Mrd. € liegen werden. Hierdurch wird die Innenfinanzierungskraft im Jahr 2017 deutlich über 100 % betragen und damit weiterhin in der im Konzernlagebericht 2016 genannten Prognose liegen (Integrierter Geschäftsbericht 2016). Unabhängig von Einmaleffekten ist unser Ziel, eine Innenfinanzierungskraft von mehr als 100 % zu erreichen. Dies streben wir auch in den Folgejahren an, um weiterhin aktiv an der Gestaltung der Energiewende mitwirken zu können. Ziel ist ein solides Investmentgrade-Rating.
ROCE
Der ROCE wird 2017 bei einem im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich stabilen Adjusted EBIT (inklusive eines angepassten Beteiligungsergebnisses) im Wesentlichen durch ein steigendes Capital Employed beeinflusst. Der Anstieg resultiert aus Wachstumsinvestitionen und insbesondere aus der Vollkonsolidierung der VNG. Dies führt entsprechend unserer Prognose (Integrierter Geschäftsbericht 2016) zu einem im Vergleich zum Vorjahr sinkenden ROCE von voraussichtlich 6,3 % bis 7,2 %. Basierend auf unserer Strategie erwarten wir auch in den Folgejahren trotz eines rückläufigen Adjusted EBIT ein hohes Investitionsvolumen. Generell führen Investitionen zunächst eher zu einem sinkenden ROCE aufgrund des geringen anfänglichen Ergebnisbeitrags.
Erwartete Entwicklung der nicht finanziellen Top-Leistungskennzahlen
Nach Ablauf des ersten Halbjahres 2017 ergeben sich für die nicht finanziellen Leistungskennzahlen keine wesentlichen Veränderungen gegenüber den im Integrierten Geschäftsbericht 2016 formulierten Erwartungen für das Geschäftsjahr 2017 (Integrierter Geschäftsbericht 2016).
Chancen- und Risikobericht
Die mittel- und langfristigen Risiken, die mit dem Betrieb kerntechnischer Anlagen durch die EnBW verbunden sind, haben sich zur Jahresmitte 2017 wesentlich verringert: Mit der Übertragung der Rückstellungen für die Zwischen- und Endlagerung radioaktiver Abfälle zuzüglich eines Risikoaufschlags von 35 % an einen öffentlich-rechtlichen Fonds am 3. Juli 2017 ist die Verantwortung für diese Aufgaben endgültig an den Staat übergegangen. Darüber hinaus hat das Bundesverfassungsgericht das Gesetz zur Kernbrennstoffsteuer als nichtig erklärt; die mit der Klage der EnBW gegen dieses Gesetz verbundene Chance hat sich realisiert. Die übrige Chancen- und Risikolage des EnBW-Konzerns stellt sich in den ersten sechs Monaten 2017 gegenüber der Berichterstattung zum Jahresende 2016 im Wesentlichen unverändert dar. Dies kommt auch in der externen Beurteilung des EnBW-Konzerns durch die Ratingagenturen zum Ausdruck. Bestandsgefährdende Risiken bestehen für den EnBW-Konzern derzeit nicht.
Im vorliegenden Halbjahresfinanzbericht werden anknüpfend an den Konzernlagebericht 2016 wesentliche Chancen und Risiken dargestellt, falls sie sich im Berichtszeitraum verändert haben oder neu aufgetreten beziehungsweise entfallen sind. Eine umfassende Darstellung der Chancen- und Risikolage enthält der Integrierte Geschäftsbericht 2016.
Segmentübergreifende Chancen und Risiken
Diskontierungszins für Pensionsrückstellungen: Per Ende Juni 2017 lag der Diskontierungszinssatz bei 2,1 % und somit 0,2 Prozentpunkte über dem Zinssatz zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 (1,9 %). Dies führte zu einem um 223,8 Mio. € niedrigeren Barwert der Pensionsverpflichtungen. Die unsichere künftige Zinsentwicklung mit ihren Auswirkungen auf die Pensionsrückstellungen kann sich positiv oder negativ auf die Entwicklung der Nettoschulden auswirken. Unter Beobachtung von Zinseinschätzungen und Zinsentwicklungen sehen wir hier derzeit eine hohe Chance und ein niedriges Risiko. Dieses Risiko könnte sich im Jahresverlauf 2017 im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich negativ auf die Nettoschulden auswirken. Die Chance hätte einen entsprechenden positiven Effekt im niedrigen vierstelligen Millionen-Euro-Bereich.
Marktpreis Finanzanlagen: Die durch das Asset-Management gesteuerten Finanzanlagen unterliegen aufgrund des volatilen Finanzmarktumfelds Kursänderungs- und weiteren Verlustrisiken. Sollten diese Risiken zu Wertminderungen führen, die signifikant oder länger anhaltend sind, ist eine Abschreibung auf die betroffenen Wertpapiere vorzunehmen. Im bisherigen Geschäftsjahr 2017 beliefen sich die Wertberichtigungen auf 0,7 Mio. € (Vorjahr: 133,3 Mio. €). Bei den Marktpreisen für Finanzanlagen sehen wir gleichermaßen eine Chancen- und Risikoausprägung aufgrund der erhöhten Volatilitäten an den Finanzmärkten. Dies könnte sich 2017 über entsprechende Effekte auf die Nettoschulden im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich sowohl positiv als auch negativ auswirken. Durch die Umsetzung des Gesetzes zur Neuordnung der Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung kam es im Juli 2017 zu einem erheblichen Mittelabfluss und zu einer entsprechenden Anpassung der strategischen Asset-Allocation.
Politisches und wirtschaftliches Umfeld in der Türkei: Die EnBW ist seit Jahren in der Türkei geschäftlich aktiv, vor allem beim Ausbau der Energieerzeugung aus Wind- und Wasserkraft. In den vergangenen Monaten haben sich die politischen Rahmenbedingungen in diesem Land, das über hohes wirtschaftliches Potenzial verfügt, spürbar verschlechtert. Die Beachtung rechtsstaatlicher Prinzipien ist nicht mehr durchgehend gewährleistet. Daher wurde das Risiko zum Halbjahresfinanzbericht 2017 neu aufgenommen. Die EnBW beobachtet die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen sehr genau, insbesondere aufgrund ihrer Fürsorgepflicht für die in der Türkei tätigen Mitarbeiter.
Segment Erzeugung und Handel
Marginzahlungen: Bei ungünstiger Marktentwicklung kann es aufgrund der Marginregelungen bei Börsengeschäften und bilateralen Marginvereinbarungen zu kurzfristigen Liquiditätsabflüssen kommen. Diese werden spätestens bei Erfüllungder zugrunde liegenden Termingeschäfte wieder ausgeglichen. Mittels Stresstests wird dieses Liquiditätsrisiko kontinuierlich überwacht. Durch Preisschwankungen und höhere Volumen am Großhandelsmarkt durch den beschlossenen Rückzug aus dem klassischen Strom- und Gasvertrieb mit Großkunden (B2B) unter den Marken EnBW und Watt kommt es zu potenziell höheren Marginzahlungen. Dies könnte sich 2017 im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich positiv und im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich negativ über entsprechende Effekte auf die Top-Leistungskennzahl ROCE auswirken.
Zum Halbjahr 2017 sind folgende, im Konzernlagebericht 2016 dargestellten Chancen und Risiken entfallen beziehungsweise werden aufgrund ihrer Bewertung in der Konzernberichterstattung nicht mehr aufgeführt:
- Endlager: Mit Wirksamwerden des Gesetzes zur Neuordnung der Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung und mit Unterzeichnung des entsprechenden Vertrags durch die EnBW entfällt das Risiko.
- Klage Moratorium: Mit der Unterzeichnung des Vertrags zur Finanzierung der Kosten des Kernenergieausstieges hat sich die EnBW verpflichtet, die Moratoriumsklage zurückzunehmen.
- Kernbrennstoffsteuer: Das Bundesverfassungsgericht hat am 7. Juni 2017 das Gesetz zur Kernbrennstoffsteuer als nichtig erklärt, was Gegenstand der Chance „Klage gegen Kernbrennstoffsteuer“ war. Durch dieses Urteil hat sich die Chance realisiert. Somit entfällt die Risikogrundlage beziehungsweise das Risiko einer Verlängerung der Kernbrennstoffsteuer bis Laufzeitende.
- EU-Sanktionen gegen Russland: Das Risiko möglicher Sanktionen mit negativen Auswirkungen auf bestehende Geschäftsbeziehungen mit russischen Unternehmen kann nicht vollständig ausgeschlossen werden, hat jedoch aufgrund der anhaltend unveränderten politischen Entwicklung die Schwelle der Wesentlichkeit für die Berichterstattung unterschritten.
- Stillstand und vorgezogene Revision KKP 2: Die bei routinemäßigen Prüfungen im Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 2) festgestellten schadhaften Lüftungshalterungen wurden instand gesetzt. Die Anlage ist seit 15. Mai 2017 wieder in Betrieb. Das Risiko besteht nicht mehr.
Gewinn- und Verlustrechnung
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| in Mio. € | 1.4.-30.6.2017 | 1.4.-30.6.2016 | 1.1.-30.6.2017 | 1.1.-30.6.2016 |
| Umsatzerlöse inklusive Strom- und Energiesteuern | 5.458,4 | 4.786,3 | 10.813,4 | 10.185,6 |
| Strom- und Energiesteuern | -154,4 | -170,0 | -337,6 | -374,2 |
| Umsatzerlöse | 5.304,0 | 4.616,3 | 10.475,8 | 9.811,4 |
| Bestandsveränderung | 31,4 | 6,4 | 57,6 | 36,6 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 22,2 | 21,9 | 40,3 | 40,0 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 1.678,8 | 81,2 | 1.994,1 | 308,4 |
| Materialaufwand | -4.337,5 | -3.774,1 | -8.532,6 | -7.814,4 |
| Personalaufwand | -451,0 | -436,9 | -849,1 | -849,2 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -381,4 | -245,0 | -546,5 | -645,0 |
| EBITDA | 1.866,5 | 269,8 | 2.639,6 | 887,8 |
| Abschreibungen | -316,6 | -263,6 | -557,0 | -485,8 |
| Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) | 1.549,9 | 6,2 | 2.082,6 | 402,0 |
| Beteiligungsergebnis | 69,1 | 57,0 | 91,4 | 70,9 |
| davon Ergebnis at equity bewerteter Unternehmen | (14,6) | (-18,0) | (30,2) | (-6,0) |
| davon übriges Beteiligungsergebnis | (54,5) | (75,0) | (61,2) | (76,9) |
| Finanzergebnis | 239,8 | -271,1 | 250,1 | -537,2 |
| davon Finanzerträge | (370,5) | (61,1) | (504,2) | (171,3) |
| davon Finanzaufwendungen | (-130,7) | (-332,2) | (-254,1) | (-708,5) |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 1.858,8 | -207,9 | 2.424,1 | -64,3 |
| Ertragsteuern | -538,7 | -20,5 | -686,0 | -74,2 |
| Konzernüberschuss/-fehlbetrag | 1.320,1 | -228,4 | 1.738,1 | -138,5 |
| davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | (21,4) | (16,8) | (58,8) | (55,7) |
| davon auf die Aktionäre der EnBW AG entfallendes Ergebnis | (1.298,7) | (-245,2) | (1.679,3) | (-194,2) |
| Aktien im Umlauf (Mio. Stück), gewichtet | 270,855 | 270,855 | 270,855 | 270,855 |
| Ergebnis je Aktie aus Konzernüberschuss/-fehlbetrag (€) (1) | 4,79 | -0,91 | 6,20 | -0,72 |
(1) Verwässert und unverwässert; bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis.
Gesamtergebnisrechnung
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| in Mio. € | 1.4.- 30.6.2017 | 1.4.- 30.6.2016 | 1.1.-30.6.2017 | 1.1.-30.6.2016 |
| Konzernüberschuss/-fehlbetrag | 1.320,1 | -228,4 | 1.738,1 | -138,5 |
| Neubewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen | 178,2 | -561,7 | 284,4 | -952,4 |
| At equity bewertete Unternehmen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 1,4 |
| Ertragsteuern auf ergebnisneutral erfasste Aufwendungen und Erträge | -51,1 | -0,7 | -81,9 | 20,1 |
| Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge ohne künftige ergebniswirksame Umgliederung | 127,1 | -562,4 | 202,5 | -930,9 |
| Unterschied aus der Währungsumrechnung | 17,9 | -2,0 | 16,8 | -8,1 |
| Cashflow Hedge | -5,9 | 96,9 | 33,2 | 133,2 |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | -77,5 | 42,6 | -21,1 | -28,1 |
| At equity bewertete Unternehmen | -6,2 | -38,8 | -4,6 | -45,0 |
| Ertragsteuern auf ergebnisneutral erfasste Aufwendungen und Erträge | 10,3 | -29,6 | 16,8 | -47,2 |
| Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge mit künftiger ergebniswirksamer Umgliederung | -61,4 | 69,1 | 41,1 | 4,8 |
| Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge | 65,7 | -493,3 | 243,6 | -926,1 |
| Gesamtergebnis | 1.385,8 | -721,7 | 1.981,7 | -1.064,6 |
| davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | (28,9) | (15,8) | (65,2) | (50,6) |
| davon auf die Aktionäre der EnBW AG entfallendes Ergebnis | (1.356,9) | (-737,5) | (1.916,5) | (-1.115,2) |
Bilanz
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| in Mio. € | 30.6.2017 | 31.12.2016 |
| Aktiva | ||
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| Immaterielle Vermögenswerte | 2.009,3 | 1.636,5 |
| Sachanlagen | 15.229,0 | 13.481,9 |
| At equity bewertete Unternehmen | 1.186,3 | 1.835,6 |
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | 5.694,3 | 6.428,0 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 333,8 | 357,4 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 434,5 | 410,1 |
| Latente Steuern | 972,5 | 1.268,9 |
| 25.859,7 | 25.418,4 | |
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||
| Vorratsvermögen | 918,4 | 806,8 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 612,3 | 2.389,5 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 3.904,3 | 3.129,1 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 2.815,7 | 2.626,9 |
| Flüssige Mittel | 7.571,8 | 3.991,6 |
| 15.822,5 | 12.943,9 | |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 87,6 | 173,0 |
| 15.910,1 | 13.116,9 | |
| 41.769,8 | 38.535,3 | |
| Passiva | ||
| Eigenkapital | ||
| Anteile der Aktionäre der EnBW AG | ||
| Gezeichnetes Kapital | 708,1 | 708,1 |
| Kapitalrücklage | 774,2 | 774,2 |
| Gewinnrücklagen | 3.261,8 | 1.582,5 |
| Eigene Aktien | -204,1 | -204,1 |
| Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen | -1.305,8 | -1.543,0 |
| 3.234,2 | 1.317,7 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 2.266,7 | 1.898,5 |
| 5.500,9 | 3.216,2 | |
| Langfristige Schulden | ||
| Rückstellungen | 13.206,8 | 13.011,9 |
| Latente Steuern | 873,4 | 652,8 |
| Finanzverbindlichkeiten | 6.952,9 | 6.720,2 |
| Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse | 1.834,9 | 1.787,1 |
| 22.868,0 | 22.172,0 | |
| Kurzfristige Schulden | ||
| Rückstellungen | 1.346,7 | 6.060,2 |
| Finanzverbindlichkeiten | 295,9 | 1.208,7 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.430,8 | 3.193,0 |
| Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse | 7.325,1 | 2.661,2 |
| 13.398,5 | 13.123,1 | |
| Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten | 2,4 | 24,0 |
| 13.400,9 | 13.147,1 | |
| 41.769,8 | 38.535,3 |
Kapitalflussrechnung
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| in Mio. € | 1.1.-30.6.2017 | 1.1.-30.6.2016 |
| 1. Operativer Bereich | ||
| EBITDA | 2.639,6 | 887,8 |
| Veränderung der Rückstellungen | -237,8 | -132,1 |
| Ergebnis aus Veräußerungen | -272,4 | -11,4 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge | -311,9 | -33,9 |
| Veränderung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit | -51,2 | -840,3 |
| Vorräte | (-120,4) | (-97,9) |
| Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | (348,9) | (-414,1) |
| Saldo aus sonstigen Vermögenswerten und Schulden | (-279,7) | (-328,3) |
| Erhaltene/Gezahlte Ertragsteuern | 121,9 | -232,5 |
| Operating Cashflow | 1.888,2 | -362,4 |
| 2. Investitionsbereich | ||
| Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | -486,1 | -342,4 |
| Verkäufe von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen | 42,2 | 71,7 |
| Zugänge von Baukosten- und Investitionszuschüssen und Steuererstattungen aus aktivierten Explorationsaufwendungen | 33,1 | 27,2 |
| Erwerb/Verkauf von vollkonsolidierten und at equity bewerteten Unternehmen sowie von Anteilen an gemeinschaftlichen Tätigkeiten | 74,6 | -714,6 |
| Veränderungen der Wertpapiere und Geldanlagen | 2.864,0 | 854,2 |
| Erhaltene Zinsen | 150,0 | 129,4 |
| Erhaltene Dividenden | 66,6 | 60,8 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | 2.744,4 | 86,3 |
| 3. Finanzierungsbereich | ||
| Gezahlte Zinsen Finanzierungsbereich | -184,1 | -191,7 |
| Gezahlte Dividenden | -29,6 | -174,2 |
| Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten | 17,1 | 14,7 |
| Tilgung von Finanzverbindlichkeiten | -1.056,5 | -141,6 |
| Auszahlungen aus Kapitalveränderungen bei nicht beherrschenden Anteilen | -86,4 | -23,5 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -1.339,5 | -516,3 |
| Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel | 3.293,1 | -792,4 |
| Veränderung der flüssigen Mittel aufgrund von Konsolidierungskreisänderungen | 289,1 | 0,0 |
| Währungskursveränderung der flüssigen Mittel | -2,0 | -1,5 |
| Veränderung der flüssigen Mittel | 3.580,2 | -793,9 |
| Flüssige Mittel am Anfang der Periode | 3.991,6 | 3.501,1 |
| Flüssige Mittel am Ende der Periode | 7.571,8 | 2.707,2 |
Eigenkapitalveränderungsrechnung
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| in Mio. € | Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen (1) | |||||
| Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage | Gewinnrücklagen | Eigene Aktien | Neubewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen | Unterschied aus der Währungsumrechnung | Cash-flow Hedge | |
| Stand Integrierter Geschäftsbericht 2016:1.1.2016 | 1.482,3 | 3.634,8 | -204,1 | -1.482,7 | -54,4 | -256,9 |
| Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen | -928,0 | -6,0 | 93,9 | |||
| Konzernüberschuss/-fehlbetrag | -194,2 | |||||
| Gesamtergebnis | 0,0 | -194,2 | 0,0 | -928,0 | -6,0 | 93,9 |
| Gezahlte Dividenden | -149,0 | |||||
| Übrige Veränderungen | -106,3 | |||||
| Stand: 30.6.2016 | 1.482,3 | 3.185,3 | -204,1 | -2.410,7 | -60,4 | -163,0 |
| Stand: 1.1.2017 | 1.482,3 | 1.582,5 | -204,1 | -1.784,6 | -48,2 | -97,7 |
| Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen | 201,1 | 13,2 | 35,4 | |||
| Konzernüberschuss/-fehlbetrag | 1.679,3 | |||||
| Gesamtergebnis | 0,0 | 1.679,3 | 0,0 | 201,1 | 13,2 | 35,4 |
| Gezahlte Dividenden | ||||||
| Übrige Veränderungen | ||||||
| Stand: 30.6.2017 | 1.482,3 | 3.261,8 | -204,1 | -1.583,5 | -35,0 | -62,3 |
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| in Mio. € | |||||
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | At equity bewertete Unternehmen | Anteile der Aktionäre der EnBW AG | Nichtbeherrschende Anteile (1) | Summe | |
| Stand Integrierter Geschäftsbericht 2016:1.1.2016 | 213,1 | -63,3 | 3.268,8 | 1.854,4 | 5.123,2 |
| Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen | -37,3 | -43,6 | -921,0 | -5,1 | -926,1 |
| Konzernüberschuss/-fehlbetrag | -194,2 | 55,7 | -138,5 | ||
| Gesamtergebnis | -37,3 | -43,6 | -1.115,2 | 50,6 | -1.064,6 |
| Gezahlte Dividenden | -149,0 | -43,8 | -192,8 | ||
| Übrige Veränderungen | 106,1 | -0,2 | -25,0 | -25,2 | |
| Stand: 30.6.2016 | 175,8 | -0,8 | 2.004,4 | 1.836,2 | 3.840,6 |
| Stand: 1.1.2017 | 383,1 | 4,4 | 1.317,7 | 1.898,5 | 3.216,2 |
| Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen | -7,9 | -4,6 | 237,2 | 6,4 | 243,6 |
| Konzernüberschuss/-fehlbetrag | 1.679,3 | 58,8 | 1.738,1 | ||
| Gesamtergebnis | -7,9 | -4,6 | 1.916,5 | 65,2 | 1.981,7 |
| Gezahlte Dividenden | 0,0 | -29,6 | -29,6 | ||
| Übrige Veränderungen | 0,0 | 332,6 | 332,6 | ||
| Stand: 30.6.2017 | 375,2 | -0,2 | 3.234,2 | 2.266,7 | 5.500,9 |
(1) Davon kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten zum 30.6.2017 in Höhe von 0,0 Mio. € (1.1.2017: 0,0 Mio. €, 30.6.2016: 0,0 Mio. €, 1.1.2016: -45,4 Mio. €). Auf die Aktionäre der EnBW AG entfallend: 0,0 Mio. € (1.1.2017: 0,0 Mio. €, 30.6.2016: 0,0 Mio. €, 1.1.2016: -45,4 Mio. €). Auf die nicht beherrschenden Anteile entfallend: 0,0 Mio. € (1.1.2017: 0,0 Mio. €, 30.6.2016: 0,0 Mio. €, 1.1.2016: 0,0 Mio. €).
Anmerkungen und Erläuterungen
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Der Halbjahresabschluss des EnBW-Konzerns wird zu den am Bilanzstichtag verpflichtend in der Europäischen Union anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Zusätzlich werden auch die diesbezüglichen Interpretationen (IFRIC/SIC) beachtet. Noch nicht in Kraft getretene Standards und Interpretationen werden nicht angewendet.
Die für den Konzernhalbjahresabschluss zum 30. Juni 2017 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Konsolidierungsgrundsätze sowie die Ermittlungsmethoden und Inputparameter zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts entsprechen mit Ausnahme der nachfolgend beschriebenen Neuregelungen denen des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2016.
In Einklang mit IAS 34 wurde für die Darstellung des Konzernabschlusses der EnBW AG zum 30. Juni 2017 ein gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2016 verkürzter Berichtsumfang gewählt.
Neben der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Gesamtergebnisrechnung, die Bilanz, die verkürzte Kapitalflussrechnung sowie die Eigenkapitalveränderungsrechnung des EnBW-Konzerns gesondert dargestellt.
Wesentliche Ereignisse im Berichtszeitraum, wie die Änderung der Diskontierungszinssätze bei Pensions- und Kernenergierückstellungen, detaillierte inhaltliche Erläuterungen zu den Segmenten und zum Finanzergebnis sowie zur Veränderung der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten und at equity bewerteten Unternehmen werden in der Unternehmenssituation des EnBW-Konzerns im Lagebericht erläutert.
Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Das International Accounting Standards Board (IASB) und das IFRS Interpretation Committee (IFRS IC) haben folgende neue Standards beziehungsweise Änderungen an bestehenden Standards neu verabschiedet, die ab dem Geschäftsjahr 2017 - vorbehaltlich einer entsprechenden Übernahme in europäisches Recht - verpflichtend anzuwenden sind:
- Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS (2016) „Verbesserungen der IFRS Zyklus 2014-2016“ hinsichtlich der Änderungen am IFRS 12
- IAS 7 Änderungen (2016) „Initiative zur Verbesserung von Angabepflichten“
- IAS 12 Änderungen (2016) „Ansatz aktiver latenter Steuern auf unrealisierte Verluste“
Diese neuen Regelungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den EnBW-Konzernabschluss.
Auswirkungen neuer, noch nicht anzuwendender Rechnungslegungsstandards
Das IASB und das IFRS IC veröffentlichten bereits folgende Standards und Interpretationen, deren Anwendung für das Geschäftsjahr 2017 jedoch noch nicht verpflichtend ist. Die künftige Anwendung setzt die Übernahme durch die EU in europäisches Recht voraus.
- IFRS 9 „Finanzinstrumente“: Mit der Veröffentlichung des IFRS 9 (2014) hat das IASB die in drei Phasen vorgenommene Überarbeitung der Vorschriften zur Bilanzierung von Finanzinstrumenten abgeschlossen. Der Standard ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Aufgrund der geänderten Anforderungen an die Klassifizierung von Finanzinstrumenten werden sich Unterschiede gegenüber der bisher unter IAS 39 vorgeschriebenen Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten ergeben. Im Rahmen des IFRS 9-Umsetzungsprojekts ist erkennbar, dass die Bewertungskategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ künftig an Bedeutung gewinnen wird. Im Umstellungszeitpunkt wird die EnBW nicht von dem Wahlrecht für Eigenkapitalinstrumente Gebrauch machen und diese damit erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerten. Die finanziellen Vermögenswerte, die bislang als „zur Veräußerung verfügbar“ klassifiziert waren und Schuldinstrumente darstellen, sollen im Wesentlichen dem Geschäftsmodell „Halten und Veräußern“ zugeordnet werden. Sofern der Zinstest erfüllt ist, werden diese erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Des Weiteren wird sich durch die Umstellung auf das Expected-Loss-Modell die zu bildende Risikovorsorge tendenziell erhöhen. Eine Verbesserung wird außerdem durch die neuen Regelungen zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen erwartet, da gewisse Einschränkungen der aktuellen Regelungen des IAS 39 beseitigt wurden und so eine größere Auswahl von Grund- und Sicherungsgeschäften verfügbar wird. Die EnBW wird im Umstellungszeitpunkt die Hedge-Accounting-Vorschriften des IFRS 9 anwenden. Die EnBW wird von dem Wahlrecht Gebrauch machen, keine Vorjahresvergleichszahlen anzugeben.
- IFRS 15 „Erlöse aus Verträgen mit Kunden“ und Änderungen (2016) „Klarstellungen zu IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden“: Der neue Standard enthält im Gegensatz zu den aktuell gültigen Vorschriften ein prinzipienbasiertes Fünfstufenmodell zur Erfassung von Erlösen aus Kundenverträgen. Der Standard ersetzt die derzeitigen Vorschriften zur Erlöserfassung in IAS 11 und IAS 18 sowie die zugehörigen Interpretationen. Hinsichtlich der Übergangsregelungen wird der Konzern den modifiziert retrospektiven Ansatz anwenden. Zur Untersuchung der Auswirkungen von IFRS 15 auf den Konzernabschluss wurde ein Projekt initiiert, das die Vertragstypen der verschiedenen Wertschöpfungsstufen systematisch dokumentiert und analysiert. In Phase 1 werden die Geschäftsbereiche des Kernkonzerns untersucht, in Phase 2 die vollkonsolidierten Mehrheitsbeteiligungen. Beide Phasen des konzernweiten Umsetzungsprojekts zu IFRS 15 sind bei der EnBW noch nicht vollständig abgeschlossen. Anpassungsbedarfe können sich im Segment Vertriebe bei der Abbildung von Mehrkomponentengeschäften ergeben, die derzeit jedoch ein nur untergeordnetes Umsatzvolumen darstellen. Darüber hinaus kann es insbesondere im Vertrieb zur Aktivierung von Kosten zur Auftragserlangung kommen. Für Absatztarife im Privatkundengeschäft zur Belieferung mit Energie hat die Analyse ergeben, dass die bisherige Bilanzierung hinsichtlich Grund- und Arbeitspreis beibehalten werden kann. Im Übertragungs- und Verteilnetz sowie im Handelsgeschäft des Kernkonzern wurden im Rahmen der Vertragsanalyse bislang keine Umstellungseffekte identifiziert. Insgesamt rechnen wir auf Basis des aktuellen Standes des Projekts derzeit mit nur geringen Bilanzierungsänderungen.
- IFRS 16 „Leasingverhältnisse“: Der Standard ersetzt den bisherigen Standard zur Leasingbilanzierung IAS 17 sowie die zugehörigen Interpretationen. Der neue Standard führt ein einheitliches Rechnungslegungsmodell ein, wonach Leasingverhältnisse in der Bilanz des Leasingnehmers zu erfassen sind. Dieser erfasst ein Nutzungsrecht, das sein Recht auf die Nutzung des zugrunde liegenden Vermögenswerts darstellt, sowie eine Schuld aus dem Leasingverhältnis, die seine Verpflichtung zu Leasingzahlungen darstellt. Es gibt Ausnahmeregelungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse hinsichtlich geringwertiger Wirtschaftsgüter. Die EnBW hat mit einer ersten Beurteilung der möglichen Auswirkungen auf ihren Konzernabschluss begonnen. Die linearen Aufwendungen für Operating-Leasingverhältnisse nach IAS 17 werden durch Abschreibungsaufwendungen für die Nutzungsrechte und Zinsaufwendungen für Schulden aus dem Leasingverhältnis ersetzt. Die EnBW hat bisher noch nicht entschieden, ob Ausnahmeregelungen in Anspruch genommen werden. Hinsichtlich der Übergangsregelungen wird der Konzern als Leasingnehmer den modifiziert retrospektiven Ansatz anwenden. Die Auswirkungen auf die Vermögenswerte und Schulden können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beziffert werden, da unter anderem Unsicherheit über potenzielle zusätzliche Leasingverhältnisse besteht. Der Standard ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen. Im EnBW-Konzern wird der Standard erstmals im Geschäftsjahr 2019 angewendet. Von einer frühzeitigen Anwendung wird kein Gebrauch gemacht. Die Übernahme in europäisches Recht steht noch aus.
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss werden nach der Vollkonsolidierungsmethode alle Tochterunternehmen einbezogen, die vom Konzern beherrscht werden. Die Equity-Methode kommt zur Anwendung, wenn eine gemeinsame Vereinbarung in Form eines Gemeinschaftsunternehmens vorliegt oder wenn die Möglichkeit eines maßgeblichen Einflusses auf die Geschäftspolitik des assoziierten Unternehmens besteht, aber nicht die Voraussetzungen eines Tochterunternehmens vorliegen. Gemeinsame Vereinbarungen, die als gemeinschaftliche Tätigkeiten klassifiziert sind, werden entsprechend dem Anteil des Mutterunternehmens an den Vermögenswerten, Schulden, Erträgen und Aufwendungen in Übereinstimmung mit den jeweiligen maßgeblichen IFRS erfasst.
Wechselseitige Beteiligungen nach § 19 Abs. 1 AktG liegen im EnBW-Konzern nicht vor.
Der Konsolidierungskreis setzt sich wie folgt zusammen:
Art der Konsolidierung
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| Anzahl | 30.6.2017 | 31.12.2016 | 30.6.2016 |
| Vollkonsolidierte Unternehmen | 143 | 122 | 117 |
| At equity bewertete Unternehmen | 21 | 17 | 17 |
| Gemeinschaftliche Tätigkeiten | 3 | 3 | 3 |
Erwerbe von vollkonsolidierten Unternehmen
VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft
Zur Stärkung des Gasgeschäfts erwarb die EnBW im zweiten Quartal 2016 74,21 % an der VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig von der EWE Aktiengesellschaft. Aufgrund der Erlangung der Beherrschung durch die Mehrheitsverhältnisse im Aufsichtsrat wird die bisher als Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode einbezogene VNG ab dem 18. Mai 2017 im EnBW-Konzernabschluss vollkonsolidiert. Die VNG ist ein horizontal und vertikal integrierter Unternehmensverbund der europäischen Gaswirtschaft, die insbesondere in den Bereichen Exploration und Produktion, Gastransport, Gasspeicher sowie Gashandel und Dienstleistungen tätig ist.
Der beizulegende Zeitwert der VNG-Anteile zum Vollkonsolidierungszeitpunkt belief sich auf 1.314,1 Mio. €. Durch den Abgang der nach der Equity-Methode bewerteten Anteile an der VNG in Höhe von 1.298,6 Mio. € entstand ein Beteiligungsertrag in Höhe von 15,5 Mio. €. Der Wert des nicht beherrschenden Anteils wurde anteilig anhand des identifizierbaren Nettovermögens der VNG bewertet und beträgt 412,5 Mio. €. Die Höhe des Geschäfts- oder Firmenwerts ist aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Vermögenswerte und Schulden vorläufig. Er repräsentiert unter anderem Synergien im Gasgeschäft entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Der erfasste Geschäfts- oder Firmenwert ist für Steuerzwecke nicht abzugsfähig.
Die VNG trug im Halbjahresabschluss 2017 ab ihrer Vollkonsolidierung 581,1 Mio. € zu den Umsatzerlösen und 9,8 Mio. € zum Ergebnis nach Ertragsteuern bei. Bei einer Vollkonsolidierung der VNG seit Beginn des Jahres würden sich die Konzernumsatzerlöse um 1.416,3 Mio. € auf 11.892,1 Mio. € und das Ergebnis nach Ertragsteuern um 36,1 Mio. € auf 1.774,2 Mio. € erhöhen.
Durch den Erwerb wurden folgende Vermögenswerte und Schulden übernommen:
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| in Mio. € | Buchwert nach IFRS | Bei Erwerb angesetzt |
| Immaterielle Vermögenswerte | 38,5 | 284,6 |
| Sachanlagen | 1.435,0 | 1.879,8 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 459,4 | 646,1 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 1.638,2 | 1.638,2 |
| Summe Vermögenswerte | 3.571,1 | 4.448,7 |
| Langfristige Schulden | 965,5 | 1.306,3 |
| Kurzfristige Schulden | 1.540,0 | 1.543,0 |
| Summe Schulden | 2.505,5 | 2.849,3 |
| Nettovermögen (1) | 1.065,6 | 1.599,4 |
| Nicht beherrschende Anteile | 412,5 | |
| Auf die Aktionäre der EnBW AG entfallendes Nettovermögen | 1.186,9 | |
| Beizulegender Zeitwert der VNG-Anteile | 1.314,1 | |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 127,2 |
(1) Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Vermögenswerte und Schulden ist noch nicht abgeschlossen, da noch Untersuchungen in Bezug auf die Vermögenswerte und Schulden ausstehen. Es wurden daher gemäß IFRS 3.45 provisorische Werte angesetzt.
Der beizulegende Zeitwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die durch den Unternehmenszusammenschluss erworben wurden, beläuft sich auf 993,4 Mio. €. Es gab keine wesentlichen Einzelwertberichtigungen. Der Gesamtbetrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist voraussichtlich im Wesentlichen einbringlich.
Erläuterungen zur Bilanz
Die EnBW hat am 3. Juli 2017 rund 4,8 Mrd. € in einen öffentlich-rechtlichen Fonds der Bundesregierung zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung eingezahlt. Aus diesem Grund wurde die zum 31. Dezember 2016 innerhalb der Rückstellungen im Kernenergiebereich ausgewiesene Verpflichtung zum 30. Juni 2017 in die kurzfristigen übrigen Verbindlichkeiten und Zuschüsse umgliedert. Dadurch hat sich dieser Posten um rund 4,8 Mrd. € erhöht.
Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen erhöhten sich gegenüber dem 31. Dezember 2016 um 13.088,6 Mio. € auf 34.272,4 Mio. €. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus Abnahmeverpflichtungen der VNG aufgrund der erstmaligen Vollkonsolidierung. Außerdem führte die Gewährung einer Bürgschaft an einen Windpark, der als Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode bilanziert wird, zu einem Anstieg.
Angaben zum beizulegenden Zeitwert
Im Nachfolgenden werden die beizulegenden Zeitwerte sowie Buchwerte der in den einzelnen Bilanzposten enthaltenen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten dargestellt.
Buchwerte und beizulegende Zeitwerte von Finanzinstrumenten
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| in Mio. € | 30.6.2017 | 31.12.2016 | ||||
| Beizulegender Zeitwert | Nicht im Anwendungsbereich | Buchwert | Beizulegender Zeitwert | Nicht im Anwendungsbereich | Buchwert | |
| Finanzielle Vermögenswerte | 6.259,6 | 47,0 | 6.306,6 | 8.770,0 | 47,5 | 8.817,5 |
| zu Handelszwecken gehalten | (60,7) | (60,7) | (59,4) | (59,4) | ||
| zur Veräußerung verfügbar (1) | (5.975,3) | (5.975,3) | (8.563,0) | (8.563,0) | ||
| Kredite und Forderungen | (223,6) | (223,6) | (147,6) | (147,6) | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 4.238,1 | 4.238,1 | 3.486,5 | 3.486,5 | ||
| Sonstige Vermögenswerte | 1.901,6 | 1.348,6 | 3.250,2 | 2.240,1 | 796,9 | 3.037,0 |
| zu Handelszwecken gehalten (2) | (1.048,1) | (1.048,1) | (1.506,7) | (1.506,7) | ||
| Kredite und Forderungen | (690,9) | (690,9) | (510,0) | (510,0) | ||
| Derivate in Sicherungsbeziehungen | (133,3) | (133,3) | (191,8) | (191,8) | ||
| Wertansatz nach IAS 17 | (29,3) | (29,3) | (31,6) | (31,6) | ||
| Flüssige Mittel | 7.571,8 | 7.571,8 | 3.991,6 | 3.991,6 | ||
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 0,0 | 87,6 | 87,6 | 6,6 | 166,4 | 173,0 |
| Gesamt | 19.971,1 | 1.483,2 | 21.454,3 | 18.494,8 | 1.010,8 | 19.505,6 |
| Finanzverbindlichkeiten | 8.091,0 | 7.248,8 | 8.708,0 | 7.928,9 | ||
| zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (3), (4) | (7.982,9) | (7.140,7) | (8.675,1) | (7.896,0) | ||
| Wertansatz nach IAS 17 | (108,1) | (108,1) | (32,9) | (32,9) | ||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 2.370,5 | 2.060,3 | 4.430,8 | 516,5 | 2.676,5 | 3.193,0 |
| Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse | 6.554,3 | 2.605,6 | 9.159,9 | 2.150,6 | 2.297,7 | 4.448,3 |
| zu Handelszwecken gehalten | (1.140,2) | (1.140,2) | (1.519,9) | (1.519,9) | ||
| zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet | (5.366,5) | (5.366,5) | (591,2) | (591,2) | ||
| Derivate in Sicherungsbeziehungen | (47,6) | (47,6) | (39,5) | (39,5) | ||
| Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten | 0,0 | 2,4 | 2,4 | 15,3 | 8,7 | 24,0 |
| Gesamt | 17.015,8 | 4.668,3 | 20.841,9 | 11.390,4 | 4.982,9 | 15.594,2 |
(1) Von den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Eigenkapitalinstrumente, deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich bestimmt werden kann, in Höhe von 974,6 Mio. € (31.12.2016: 850,9 Mio. €) enthalten.
(2) Davon 6,9 Mio. € (31.12.2016: 8,1 Mio. €) bei der erstmaligen Erfassung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
(3) Darin enthalten sind in Höhe von 7.449,1 Mio. € (31.12.2016: 8.242,8 Mio. €) finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.
(4) Von den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzverbindlichkeiten sind 474,6 Mio. € (31.12.2016: 483,1 Mio. €) in Fair-Value-Hedge-Beziehungen enthalten.
Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten wird das Kontrahentenausfallrisiko berücksichtigt. Die Ermittlung des Ausfallrisikos gegenüber einzelnen Kontrahenten erfolgt dabei auf Basis der Nettorisikoposition.
Hierarchie der Inputdaten
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| in Mio. € (1) | 30.6.2017 | 31.12.2016 | ||||
| 1. Stufe | 2. Stufe | 3. Stufe | 1. Stufe | 2. Stufe | 3. Stufe | |
| Finanzielle Vermögenswerte | 2.590,6 | 1.517,2 | 953,6 | 4.901,7 | 1.985,3 | 891,1 |
| zu Handelszwecken gehalten | (60,7) | (59,4) | ||||
| zur Veräußerung verfügbar | (2.529,9) | (1.517,2) | (953,6) | (4.842,3) | (1.985,3) | (891,1) |
| Sonstige Vermögenswerte | 8,9 | 1.172,5 | 0,0 | 2,4 | 1.696,1 | 0,0 |
| zu Handelszwecken gehalten | (1.048,1) | (0,2) | (1.506,5) | |||
| Derivate in Sicherungsbeziehungen | (8,9) | (124,4) | (2,2) | (189,6) | ||
| Gesamt | 2.599,5 | 2.689,7 | 953,6 | 4.904,1 | 3.681,4 | 891,1 |
| Finanzverbindlichkeiten | 5.809,2 | 1.639,9 | 0,0 | 6.768,6 | 1.474,2 | 0,0 |
| zu fortgeführten Anschaffungskosten | (5.809,2) | (1.639,9) | (6.768,6) | (1.474,2) | ||
| Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse | 0,2 | 1.187,6 | 0,0 | 0,2 | 1.559,2 | 0,0 |
| zu Handelszwecken gehalten | (0,2) | (1.140,0) | (0,1) | (1.519,8) | ||
| Derivate in Sicherungsbeziehungen | (47,6) | (0,1) | (39,4) | |||
| Gesamt | 5.809,4 | 2.827,5 | 0,0 | 6.768,8 | 3.033,4 | 0,0 |
(1) Vorjahreszahlen angepasst.
Die folgende Tabelle enthält die Entwicklung der nach Stufe 3 zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente:
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| in Mio. € | Stand 1.1.2017 | Erfolgsneutrale Veränderungen | Zugänge | Abgänge | Sonstiges | Stand 30.6.2017 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 891,1 | 24,0 | 139,2 | -98,3 | -2,4 | 953,6 |
In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres wurden Gewinne von Finanzinstrumenten der Stufe 3 im Beteiligungs- beziehungsweise Finanzergebnis in Höhe von 14,5 Mio. € erfasst. Davon entfallen auf Finanzinstrumente, die am Bilanzstichtag noch gehalten wurden, 14,5 Mio. €.
Segmentberichterstattung
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| 1.1. - 30.6.2017 | ||||||
| in Mio. € | Vertriebe | Netze | Erneuerbare Energien | Erzeugung und Handel | Sonstiges/Konsolidierung | Gesamt |
| Außenumsatz | 3.717,4 | 3.687,8 | 244,5 | 2.821,0 | 5,1 | 10.475,8 |
| Innenumsatz | 509,6 | 1.307,3 | 135,2 | 1.428,8 | -3.380,9 | 0,0 |
| Gesamtumsatz | 4.227,0 | 4.995,1 | 379,7 | 4.249,8 | -3.375,8 | 10.475,8 |
| Adjusted EBITDA | 180,8 | 610,6 | 152,4 | 102,3 | 26,5 | 1.072,6 |
| EBITDA | 162,4 | 621,1 | 407,7 | 1.414,0 | 34,4 | 2.639,6 |
| Adjusted EBIT | 150,2 | 407,1 | 73,1 | -100,2 | 12,8 | 543,0 |
| EBIT | 127,9 | 417,6 | 328,4 | 1.188,0 | 20,7 | 2.082,6 |
| Planmäßige Abschreibungen | -30,6 | -203,5 | -79,3 | -202,5 | -13,7 | -529,6 |
| Außerplanmäßige Abschreibungen | -3,9 | 0,0 | 0,0 | -23,5 | 0,0 | -27,4 |
| Capital Employed zum 30.6.2017 | 1.031,9 | 6.302,2 | 3.236,1 | 2.768,0 | 2.184,8 | 15.523,0 |
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| 1.1. - 30.6.2016 | ||||||
| in Mio. € | Vertriebe | Netze | Erneuerbare Energien | Erzeugung und Handel | Sonstiges/Konsolidierung | Gesamt |
| Außenumsatz | 4.070,8 | 3.234,1 | 254,5 | 2.246,9 | 5,1 | 9.811,4 |
| Innenumsatz | 202,0 | 1.372,4 | 132,1 | 1.187,0 | -2.893,5 | 0,0 |
| Gesamtumsatz | 4.272,8 | 4.606,5 | 386,6 | 3.433,9 | -2.888,4 | 9.811,4 |
| Adjusted EBITDA | 138,3 | 523,8 | 153,1 | 148,6 | 3,7 | 967,5 |
| EBITDA | 73,5 | 515,0 | 152,9 | 130,0 | 16,4 | 887,8 |
| Adjusted EBIT | 108,7 | 344,3 | 77,8 | -16,1 | -10,7 | 504,0 |
| EBIT | 22,1 | 335,0 | 77,6 | -34,7 | 2,0 | 402,0 |
| Planmäßige Abschreibungen | -29,6 | -179,5 | -75,3 | -164,7 | -14,4 | -463,5 |
| Außerplanmäßige Abschreibungen | -21,8 | -0,5 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -22,3 |
| Capital Employed zum 31.12.2016 | 525,6 | 5.310,8 | 3.066,2 | 2.074,7 | 3.817,0 | 14.794,3 |
Eine der wesentlichen internen Steuerungsgrößen ist das Adjusted EBITDA. Das Adjusted EBITDA ist eine um neutrale Effekte bereinigte Ergebnisgröße vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, die die Entwicklung der operativen Ertragslage zutreffend wiedergibt. Im Lagebericht wird die Entwicklung der Segmente anhand des Adjusted EBITDA erläutert. Das Adjusted EBITDA lässt sich folgendermaßen auf das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) überleiten:
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| Mio. € | 1.1. -30.6.2017 | 1.1. -30.6.2016 |
| Adjusted EBITDA | 1.072,6 | 967,5 |
| Neutrales EBITDA | 1.567,0 | -79,7 |
| EBITDA | 2.639,6 | 887,8 |
| Abschreibungen | -557,0 | -485,8 |
| Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) | 2.082,6 | 402,0 |
| Beteiligungsergebnis | 91,4 | 70,9 |
| Finanzergebnis | 250,1 | -537,2 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 2.424,1 | -64,3 |
Die Segmentberichterstattung orientiert sich an der internen Berichterstattung.
Der Vertrieb von Strom und Gas sowie die Erbringung energienaher Dienstleistungen wie Abrechnungsservice oder Energieliefer- und Energieeinsparcontracting werden im Segment Vertriebe zusammengefasst. Das Segment Netze umfasst die Wertschöpfungsstufen Transport und Verteilung von Strom und Gas. Außerdem werden die Erbringung von netznahen Dienstleistungen sowie die Wasserversorgung im Segment Netze berichtet. Aktivitäten im Bereich der Erzeugung aus erneuerbaren Energien werden in einem eigenen Segment dargestellt. Der Bereich Erzeugung und Handel umfasst neben der Erzeugung und dem Handel von Strom auch die Bereitstellung von Systemdienstleistungen, das Gas-Midstream-Geschäft, die Fernwärme, Umweltdienstleistungen, den Bereich Rückbau von Kraftwerken sowie den durch die VNG neu hinzugekommenen Bereich der Förderung von Erdgas. Unsere zum 31. Dezember 2016 noch nach der Equity-Methode bilanzierten Anteile an der VNG sowie andere, nicht den gesondert dargestellten Segmenten zuordenbare Tätigkeiten werden zusammen mit den Eliminierungen zwischen den Segmenten in der Spalte Sonstiges/Konsolidierung ausgewiesen.
Die Segmentdaten wurden in Übereinstimmung mit den Ansatz- und Bewertungsmethoden im Konzernabschluss ermittelt. Die Innenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen den Konzerngesellschaften an. Die Umsätze zwischen den Segmenten wurden zu Marktpreisen getätigt.
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Die EnBW hat am 3. Juli 2017 rund 4,8 Mrd. € in einen öffentlich-rechtlichen Fonds der Bundesregierung zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung eingezahlt. Dieser Fonds enthält künftig die notwendigen liquiden Mittel für die Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung, die nach dem Eingang aller Zahlungen in der Hand des Staates liegen wird. Durch diese Zahlung werden sich mehrere Posten in der Bilanz deutlich reduzieren, eine Veränderung der Nettoschulden sowie der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt dadurch jedoch nicht.
Die EnBW hat am 3. Juli 2017 die Rückerstattungen für die in den Jahren 2015 und 2016 gezahlte Kernbrennstoffsteuer in Höhe von rund 0,3 Mrd. € erhalten. Entsprechend verminderten sich die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte beziehungsweise erhöhten sich die flüssigen Mittel. Auf die Gewinn- und Verlustrechnung hatte dieser Zahlungseingang keine Auswirkung, da der gesamte Erstattungsbetrag bereits zum 30. Juni 2017 abgegrenzt wurde.
An die EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe
Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, verkürzter Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie ausgewählten erläuternden Anhangangaben und den Konzernzwischenlagebericht der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2017, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 37w WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.
Frankfurt am Main , 26. Juli 2017
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
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| Janz | Stratmann |
| Wirtschaftsprüfer | Wirtschaftsprüfer |
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Halbjahresfinanzberichterstattung der Konzernhalbjahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Karlsruhe, 26. Juli 2017
EnBW Energie Baden-Württemberg AG
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| Dr. Mastiaux | Dr. Beck |
| Kusterer | Dr. Zimmer |
Herausgeber
EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Durlacher Allee 93
76131 Karlsruhe
Koordination und Redaktion
Kommunikation Unternehmensmarke, Karlsruhe
Konzept und Design
IR-One AG & Co. KG, Hamburg
Fotos
EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Satz
Inhouse produziert mit FIRE.sys
Veröffentlichungsdatum
27. Juli 2017
Telefon: 0800 1020030
E-Mail: [email protected]
Internet: www.enbw.com
Investor Relations
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Internet: www.enbw.com/investoren
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Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf aktuellen Annahmen, Plänen, Schätzungen und Prognosen der Geschäftsleitung der EnBW beruhen. Solche zukunftsgerichteten Aussagen sind daher nur zu dem Zeitpunkt gültig, zu dem sie erstmals veröffentlicht werden. Zukunftsgerichtete Aussagen ergeben sich aus dem Kontext, sind darüber hinaus jedoch auch an den Begriffen „kann“, „wird“, „sollte“, „plant“, „beabsichtigt“, „erwartet“, „denkt“, „schätzt“, „prognostiziert“, „potenziell“ oder „fortgesetzt“ sowie ähnlichen Ausdrücken zu erkennen. Naturgemäß sind zukunftsgerichtete Aussagen mit Risiken und Unsicherheiten behaftet, die durch die EnBW nicht kontrolliert oder präzise vorhergesagt werden können. Tatsächliche Ereignisse, künftige Ergebnisse, die finanzielle Lage, Entwicklung oder Performance der EnBW und der Gesellschaften des EnBWKonzerns können daher erheblich von den in diesem Bericht getätigten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Deshalb kann nicht garantiert oder sonst dafür gehaftet werden, dass sich diese zukunftsgerichteten Aussagen als vollständig, richtig oder genau erweisen oder dass erwartete prognostizierte Ergebnisse in Zukunft tatsächlich erreicht werden.
Die EnBW übernimmt keinerlei Verpflichtung jedweder Art, in diesem Bericht enthaltene Informationen und zukunftsgerichtete Aussagen an künftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen oder sonst zu aktualisieren. Dieser Halbjahresfinanzbericht steht in deutscher und englischer Sprache im Internet als Download zur Verfügung. Im Zweifelsfall ist die deutsche Version maßgeblich.
27. Juli 2017
Veröffentlichung des Halbjahresfinanzberichts Januar bis Juni 2017
20. September 2017
Kapitalmarkttag
10. November 2017
Veröffentlichung der Quartalsmitteilung Januar bis September 2017
22. März 2018
Veröffentlichung des Integrierten Geschäftsberichts 2017
8. Mai 2018
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