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LEONI AG

Annual / Quarterly Financial Statement Apr 25, 2018

262_rns_2018-04-25_5d942bd6-a152-48bf-b0cd-249d0853b8c6.html

Annual / Quarterly Financial Statement

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LEONI AG

Nürnberg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis zum 31.12.2017

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die LEONI AG

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der LEONI AG, Nürnberg - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2017 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der LEONI AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 geprüft. Die in Abschnitt 2.7 des Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung sowie die in Abschnitt 6.4 des Lageberichts enthaltene nichtfinanzielle Erklärung haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2017 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 und
vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten nichtfinanziellen Erklärung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend beschreiben wir den aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalt:

Werthaltigkeit von Ausleihungen an verbundene Unternehmen und Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt:

Die Überprüfung der Werthaltigkeit von Ausleihungen an verbundene Unternehmen sowie Forderungen gegen verbundene Unternehmen stellt aufgrund deren Wesentlichkeit für den Jahresabschluss sowie der Ermessensabhängigkeit der Beurteilung, ob objektive Hinweise auf einen niedrigeren beizulegenden Wert hindeuten, einen besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar. Die Bewertungen sind in hohem Maße von der Einschätzung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse sowie dem verwendeten Diskontierungssatz abhängig.

Prüferisches Vorgehen:

Die Planungsrechnungen der Tochtergesellschaften werden in einem mehrstufigen Prozess von dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der Gesellschaft geprüft und genehmigt. Wir haben uns mit den Prozessen und Kontrollen in Zusammenhang mit der Durchsicht und Genehmigung der Planung als wesentliche Grundlage der Wertminderungstests befasst.

Zum methodischen und mathematischen Nachvollziehen des Bewertungsmodells und der Hauptannahmen zur Ermittlung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse ("Cashflows") haben wir unsere Bewertungsspezialisten eingebunden. Die bei der Berechnung verwendeten künftigen Cashflows haben wir mit der von den gesetzlichen Vertretern verabschiedeten und vom Aufsichtsrat gebilligten aktuellen Fünfjahresplanung und mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen abgeglichen.

Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwendungen gegen die Ermittlung möglicher Abschreibungen auf Ausleihungen sowie möglicher Wertberichtigungen von Forderungen gegen verbundene Unternehmen auf den niedrigeren beizulegenden Wert ergeben.

Verweis auf zugehörige Angaben:

Zu den Angaben der Gesellschaften zu vorgenommenen Abschreibungen auf Finanzanlagen und zu sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus der Wertberichtigung von Forderungen gegen verbundene Unternehmen auf den niedrigeren beizulegenden Wert verweisen wir auf die Angaben im Anhang mit Verweis auf die entsprechenden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter beziehungsweise der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

die nichtfinanzielle Erklärung,
die übrigen Teile des Geschäftsberichts, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks,
die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB beziehungsweise § 315d HGB und den Corporate Governance Bericht nach Nr. 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex,
die Versicherung nach § 297 Abs. 2 Satz 4 HGB zum Konzernabschluss und die Versicherung nach § 315 Abs. 1 Satz 5 HGB zum Konzernlagebericht.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern die nicht tatsächlichen oder rechtlichen Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;
beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft;
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 11. Mai 2017 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 2. Juni 2017 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit mindestens 31 Jahren als Abschlussprüfer der LEONI AG tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Das im Anhang angegebene Abschlussprüferhonorar für Prüfungsleistungen beinhaltet auch die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts und die prüferische Durchsicht eines Zwischenabschlusses für einen Teilbereich.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Udo Schuberth.

Nürnberg, 23. Februar 2018

**Ernst & Young GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Schuberth, Wirtschaftsprüfer

Schütz, Wirtschaftsprüfer

Bilanz zum 31. Dezember 2017

Aktiva

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31.12.2017 31.12.2016
EUR EUR EUR
--- --- --- ---
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Rechte und ähnliche Werte 13.498.058,43 9.414.656,49
2. geleistete Anzahlungen 4.759.789,39 5.098.950,11
18.257.847,82 14.513.606,60
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 360.455,69 483.764,01
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.212.991,16 2.703.169,10
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 13.129,00 18.647,00
2.586.575,85 3.205.580,11
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 488.824.400,29 488.824.400,29
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 608.587.417,83 503.473.907,21
1.097.411.818,12 992.298.307,50
1.118.256.241,79 1.010.017.494,21
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 300.515.617,69 477.673.466,10
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 221.439,62 110.252,37
3. Sonstige Vermögensgegenstände 9.995.986,34 7.480.632,05
310.733.043,65 485.264.350,52
II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 84.725.657,45 67.989.417,07
395.458.701,10 553.253.767,59
C. Rechnungsabgrenzungsposten 4.341.793,86 3.632.690,32
1.518.056.736,75 1.566.903.952,12
Passiva
31.12.2017 31.12.2016
EUR EUR EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 32.669.000,00 32.669.000,00
Bedingtes Kapital in Höhe von EUR 6.534.000,00
II. Kapitalrücklage 281.851.727,09 281.851.727,09
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 1.091.608,17 1.091.608,17
2. Andere Gewinnrücklagen 129.511.386,32 177.011.386,32
130.602.994,49 178.102.994,49
IV. Bilanzgewinn 46.278.277,11 17.333.743,77
491.401.998,69 509.957.465,35
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 17.447.067,00 16.093.451,00
2. Steuerrückstellungen 241.207,00 699.833,38
3. Sonstige Rückstellungen 30.928.173,61 17.460.457,45
48.616.447,61 34.253.741,83
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 538.860.373,43 564.257.889,71
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.575.423,14 6.035.404,52
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 407.710.905,86 413.791.076,27
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 34.311,78 35.424,37
5. Sonstige Verbindlichkeiten 25.857.276,24 38.572.950,07
978.038.290,45 1.022.692.744,94
1.518.056.736,75 1.566.903.952,12

Gewinn- und Verlustrechnung für 2017

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31.12.2017 31.12.2016
EUR EUR EUR
--- --- --- ---
1. Umsatzerlöse 108.952.466,35 98.397.279,07
2. Aktivierte Eigenleistungen 1.042.661,88 881.994,98
3. Sonstige betriebliche Erträge 33.620.643,99 79.856.731,16
4. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen 49.543.892,50 53.321.059,61
5. Personalaufwand
a) Gehälter 36.418.626,33 25.478.761,76
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 4.750.267,32 4.150.817,44
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 7.638.881,03 5.650.551,47
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 66.344.131,67 104.141.525,36
-164.695.798,85 -192.742.715,64
8. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 46.830.417,91 29.255.947,05
9. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 22.247.869,25 23.049.833,17
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 9.045.381,76 7.507.342,55
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen 23.164.550,83 10.376.692,89
12. Aufwendungen aus Verlustübernahme 18.105.772,09 36.329.107,59
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 16.072.632,30 14.595.853,87
14. Steuern vom Einkommen und Ertrag 1.890.920,51 2.782.136,34
18.889.793,19 -4.270.667,92
15. Ergebnis nach Steuern -2.190.233,44 -17.877.378,35
16. Sonstige Steuern 30.733,22 703.193,66
17. Jahresfehlbetrag -2.220.966,66 -18.580.572,01
18. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 999.243,77 1.914.315,78
19. Auflösung andere Gewinnrücklagen 47.500.000,00 34.000.000,00
20. Bilanzgewinn 46.278.277,11 17.333.743,77

Anhang 2017

der LEONI AG

Grundlagen

Die LEONI AG hat ihren Sitz in Nürnberg und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Nürnberg (HRB 202). Die LEONI AG nimmt als Konzern-Holding Finanzierungs- und Verwaltungsaufgaben sowie die strategische Steuerung des LEONI Konzerns wahr. Aufwendungen und Erträge, die mit der Tätigkeit der LEONI AG als geschäftsführende Holding in Zusammenhang stehen, sowie erbrachte Dienstleistungen werden größtenteils an die Tochtergesellschaften weiterbelastet.

Gliederungs- und Bewertungsgrundsätze

Der Jahresabschluss der LEONI AG ist entsprechend den Vorschriften des Handelsgesetzbuches in der Fassung des Bilanzrichtlinien-Umsetzungsgesetz (BilRUG) und des Aktiengesetzes aufgestellt worden. Bei der Aufstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren angewandt.

Das Anlagevermögen ist zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die Abschreibungen werden planmäßig im jeweils steuerlich zulässigen Rahmen verrechnet.

Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Netto-Einzelwert von 410 EUR, sind im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben bzw. als Aufwand erfasst worden; ihr sofortiger Abgang wurde unterstellt.

Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert ausgewiesen.

Ausleihungen, Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert oder dem niedrigeren am Bilanzstichtag beizulegenden Wert bewertet.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden dabei das Realisationsprinzip und das Anschaffungskostenprinzip beachtet.

Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.

Die Ermittlung der Rückstellung für Pensionsverpflichtungen erfolgt versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2005 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren.

Bei der Bemessung der übrigen Rückstellungen wurde allen erkennbaren Risiken angemessen und ausreichend Rechnung getragen.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Soweit Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gebildet werden, kommen folgende Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zur Anwendung:

Ökonomische Sicherungsbeziehungen werden durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen, sofern die Voraussetzung für die Bildung von Bewertungseinheiten vorliegt. In den Fällen, in denen sowohl die "Einfrierungsmethode", bei der die sich ausgleichenden Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko nicht bilanziert werden, als auch die "Durchbuchungsmethode", wonach die sich ausgleichenden Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko sowohl des Grundgeschäfts als auch des Sicherungsinstruments bilanziert werden, angewendet werden können, wird die Methode entsprechend der Charakteristika der Grund- und Sicherungsgeschäfte festgelegt.

Anlagevermögen

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historische Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
01.01.2017

TEUR
Umbuchungen

TEUR
Zugänge

TEUR
Abgänge

TEUR
31.12.2017

TEUR
--- --- --- --- --- ---
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Rechte und ähnliche Weite 36.257 3.765 6.596 629
2. Geleistete Anzahlungen 5.099 -3.765 3.426 0 4.760
41.356 0 10.022 629 50.749
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 6.493 0 0 0 6.493
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 15.114 0 748 3.364 12.498
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 19 0 0 6 13
21.626 0 748 3.370 19.004
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 488.824 0 0 0 488.824
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 522.013 0 152.163 29.718 644.458
1.010.837 0 152.163 29.718 1.133.282
1.073.819 0 162.933 33.717 1.203.035

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kumulierte Abschreibungen
01.01.2017

TEUR
Zugänge

TEUR
Änderung der gesamten i.Z.m. Abgängen

TEUR
31.12.2017

TEUR
--- --- --- --- ---
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Rechte und ähnliche Weite 26.842 6.278 629 32.491
2. Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0
26.842 6.278 629 32.491
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 6.009 123 0 6.132
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.410 1.238 3.363 10.285
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0
18.419 1.361 3.363 16.417
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 0 0
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 18.539 23.165 5.834 35.870
18.539 23.165 5.834 35.870
63.800 30.804 9.826 84.778

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Buchwerte
31.12.2017

TEUR
31.12.2016

TEUR
--- --- ---
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Rechte und ähnliche Weite 13.498 9.415
2. Geleistete Anzahlungen 4.760 5.099
18.258 14.514
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 361 484
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.213 2.703
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 13 19
2.587 3.206
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 488.824 488.824
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 608.588 503.474
1.097.412 992.298
1.118.257 1.010.018

In den entgeltlich erworbenen Rechten und ähnlichen Werten sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 1.584 enthalten.

Finanzanlagen

Die LEONI AG leitet Darlehen regelmäßig an die Konzerngesellschaften durch. Die Darlehen an die Tochtergesellschaften werden unter den Ausleihungen ausgewiesen.

Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf Ausleihungen an verbundene Unternehmen betreffen Währungskursverschlechterungen sowie Abschreibungen auf Grund eingeschränkter Werthaltigkeit.

Die Abschreibungen auf Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 23.165 sind in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position "11. Abschreibungen auf Finanzanlagen" ausgewiesen.

Anteilsbesitzliste gem. § 285 HGB

Siehe Anlage zum Anhang 2017

Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände

Die LEONI AG steuert und wickelt die zentrale Finanzierung des gesamten Konzerns ab. Demzufolge beinhaltet dieser Posten im Wesentlichen Forderungen aus der Refinanzierung der Tochtergesellschaften, aber auch Forderungen aus der Weiterbelastung von zentralen Dienstleistungen.

Die Forderungen gliedern sich wie folgt:

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TEUR
Insgesamt davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
--- --- ---
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 300.516 0
(Vorjahr 477.673 0)
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 221 0
(Vorjahr 110 0)
Sonstige Vermögensgegenstände 9.996 648
(Vorjahr 7.481 647)

Latente Steuern

Insgesamt ergibt sich ein Überhang aktiver latenter Steuern in Höhe von TEUR 24.537.

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasipermanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden diese mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung nicht abgezinst. Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet. Die Aktivierung eines Überhangs latenter Steuern unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechts.

Der Berechnung wurde ein Steuersatz von 29,63 % zugrunde gelegt. Die aktiven latenten Steuern im Organkreis resultieren im Wesentlichen aus Bilanzdifferenzen bei Personalrückstellungen, Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflichtungen sowie aus sonstigen Rückstellungen. Diese wurden mit passiven latenten Steuern aus Bilanzdifferenzen des Organkreises, die sich im Wesentlichen aus immateriellen Vermögensgegenständen, Sachanlagevermögen und Vorräten ergeben, saldiert. Die aktiven latenten Steuern wurden nicht bilanziert.

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der LEONI AG beträgt 32.669.000 EUR und ist in 32.669.000 Stückaktien eingeteilt.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 10. Mai 2022 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt bis zu Euro 16.334.500 durch die einmalige oder mehrmalige Ausgabe von insgesamt bis zu 16.334.500 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von je Euro 1,00 gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen. Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen.

Der Vorstand wurde jedoch von der Hauptversammlung ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten, in der Satzung aufgeführten Fällen, auszuschließen.

Bedingtes Kapital

Des Weiteren wurde der Vorstand von der Hauptversammlung am 7. Mai 2015 ermächtigt, bis zum 6. Mai 2020 Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen auszugeben. Hierbei wurde das Grundkapital um bis zu TEUR 6.534 bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, wie von Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch gemacht wird oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen oder soweit die Gesellschaft ihr Recht unter solchen Instrumenten wahrnimmt, ganz oder teilweise anstelle der Zahlung des fälligen Geldbetrages Aktien der Gesellschaft zu gewähren und soweit nicht andere Erfüllungsformen eingesetzt werden.

Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage beträgt unverändert 281.852 TEUR.

Andere Gewinnrücklagen

Die anderen Gewinnrücklagen haben sich wie folgt verändert.

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TEUR
Stand 01.01.2017 177.011
- Auflösung andere Gewinnrücklagen -47.500
Stand 31.12.2017 -129.511

Bilanzgewinn

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TEUR
Stand 01.01.2017 17.334
- Ausschüttung für 2016 16.335
Gewinnvortrag 999
- Jahresfehlbetrag -2.221
+ Auflösung Gewinnrücklagen 47.500
Stand 31.12.2017 46.278

Rückstellungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthalten neben den Rückstellungen aus Einzelzusagen auch Rückstellungen auf Grund von Betriebsvereinbarungen. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte zum 31. Dezember 2017 nach dem Anwartschaftsbarwert-verfahren. Die Verpflichtung wurde mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der Deutschen Bundesbank von 3,68 % (Vorjahr 4,01 %) abgezinst. Zukünftig erwartete

Entgelt- und Rentensteigerungen wurden bei der Ermittlung berücksichtigt. Dabei gehen wir derzeit von jährlichen Anpassungen von 2,5 % (Vorjahr 2,5 %) bei den Entgelten und von 1,75 % (Vorjahr 1,75 %) bei den Renten aus.

Vermögensgegenstände, die ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen dienen (Rückdeckungsversicherung), sind in Höhe von TEUR 16.140 (Vorjahr TEUR 15.493) mit diesen Schulden verrechnet worden.

Die Pensionsrückstellung setzt sich wie folgt zusammen:

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TEUR
Stand 01.01.2017 31.586
Auszahlungen -1.597
Aufzinsung 2.485
Zuführung 1.113
Verpflichtung Stand 31.12.2017 33.587
Deckungsvermögen Stand 01.01.2017 -15.493
Auszahlung 429
Verzinsung -437
Einzahlung -639
Deckungsvermögen Stand 31.12.2017 -16.140
Stand 31.12.2017 17.447

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TEUR
Verrechnete Aufwendungen 437
Verrechnete Erträge -437

Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HGB beträgt TEUR 3.699 und unterliegt einer Ausschüttungssperre.

Die sonstigen Rückstellungen teilen sich wie folgt auf:

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31.12.2017

TEUR
31.12.2016

TEUR
Personalbereich 12.685 3.817
Übrige 18.243 13.643
30.928 17.460

Die Rückstellungen für den Personalbereich umfassen im Wesentlichen Aufwendungen für variable Vergütungen für Führungskräfte, Tantieme Vorstand sowie Abfindungen.

Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen im Wesentlichen Drohverluste sowie Rückstellungen für ausstehende Rechnungen.

Verbindlichkeiten

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Steuerverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.170 (Vorjahr TEUR 895) enthalten.

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31.12.2017

TEUR
davon mit einer Restlaufzeit bis 1 Jahr

TEUR
davon mit einer Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre

TEUR
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren

TEUR
davon gesichert mit

TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 538.860 210.396 316.464 12.000 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.575 5.575 0 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 407.711 404.961 0 2.750 0
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 34 34 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 25.857 25.857 0 0 0
978.037 646.823 316.464 14.750 0

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31.12.2016

TEUR
davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr

TEUR
davon mit einer Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre

TEUR
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren

TEUR
davon gesichert mit

TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 564.258 110.615 392.643 61.000 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.035 5.747 288 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 413.791 411.041 0 2.750 0
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 35 35 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 38.573 38.573 0 0 0
1.022.692 566.011 392.931 63.750 0

In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind Zinsabgrenzungen von TEUR 4.105 (Vorjahr TEUR 4.072) enthalten.

Finanzinstrumente und Derivate

Zinsrisiken

Die LEONI AG ist für die Finanzierung der Konzerngesellschaften weltweit zuständig. Dies erfolgt unter anderem durch Aufnahme von kurz- und langfristigen Bankkrediten. Sofern hierfür keine Festzinsvereinbarung getroffen wurde, schließt die LEONI AG zur Vermeidung der Zinsänderungsrisiken im Allgemeinen Zinsderivate ab.

Für das Ende 2013 aufgenommene festverzinsliche Schuldscheindarlehen besteht ein Zinsswap mit gleicher Höhe und Laufzeit. Dieser Position liegt eine kongruente Kreditfinanzierung zu Grunde, so dass die Voraussetzungen zur Bildung von Bewertungseinheiten vorliegen. Bei der gebildeten Einheit handelt es sich um einen Micro Hedge. Zur Beurteilung der Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung erfolgt ein Vergleich der wertbestimmenden Faktoren zwischen dem Grundgeschäft und dem Sicherungsgeschäft. Aufgrund der Übereinstimmung der Faktoren ergab sich keine Unwirksamkeit. Der Marktwert des Zinsswaps beträgt am Bilanzstichtag TEUR 1.159 (Vorjahr TEUR 1.544)

Die Ermittlung des Marktwertes der Zinsderivate erfolgt mit Hilfe anerkannter Bewertungsmodelle unter Berücksichtigung der zum Bilanzstichtag am Markt beobachtbaren Zinskurven.

Währungsrisiken

Währungsrisiken entstehen für die LEONI AG nahezu ausschließlich, wenn Konzerngesellschaften in deren Landeswährungen finanziert oder Sicherungsgeschäfte für deren operative Tätigkeiten abgeschlossen werden.

Die LEONI AG reicht diese Währungsrisiken beinahe vollständig an die Banken in Form von Darlehen in Fremdwährung oder von Devisentermingeschäften weiter.

Zum Bilanzstichtag sind Konzerndarlehen in Fremdwährung in Höhe von 30.000,0 Mio. KRW ausgereicht. Korrespondierend dazu bestehen zwei Bankdarlehen in Höhe von insgesamt 30.000,0 Mio. KRW mit gleicher Laufzeit wie die oben genannten Konzerndarlehen. Die Voraussetzungen zur Bildung von Bewertungseinheiten liegen vor. Aufgrund der Anwendung der Durchbuchungsmethode werden die Erträge aus den Konzerndarlehen bzw. den Bankdarlehen, den Aufwendungen aus der jeweiligen Gegenposition gegenübergestellt.

Zum Bilanzstichtag bestehen Devisentermingeschäfte für die Refinanzierung von Forderungen und Verbindlichkeiten an Konzerngesellschaften im Wesentlichen in den Währungen Brasilianische Real, Britische Pfund, Chinesische Yuan, Polnische Zloty, Rumänische Lei und US-Dollar mit einem Betrag von insgesamt 341,5 Mio. EUR (Vorjahr 328,8 Mio. EUR). Sofern die Möglichkeit zur Bildung von Bewertungseinheiten gegeben ist, werden diese als Sicherungsgeschäft designiert.

Die Devisentermingeschäfte, die nicht Teil einer Bewertungseinheit sind, haben am Stichtag positive Marktwerte von TEUR 3.360 und negative Marktwerte von TEUR 3.494 (Vorjahr positiver Marktwert TEUR 1.706, negativer Marktwert TEUR 5.724). Aus diesen Geschäften ergibt sich unter Berücksichtigung gegenläufiger Effekte aus vorgenommenen Glattstellungen ein drohender Verlust von TEUR 3.225 (Vorjahr TEUR 5.292), der unter den sonstigen Rückstellungen erfasst wurde. Als Teil einer Bewertungseinheit sind korrespondierend zu Konzerndarlehen in Höhe von 20.000,0 Mio. KRW Sicherungsgeschäfte in entsprechender Währung mit einem positiven Marktwert von insgesamt TEUR 37 (Vorjahr TEUR 92) und einem negativen Marktwert von insgesamt TEUR 526 (Vorjahr TEUR 3.328) abgeschlossen worden. Aufgrund der Anwendung der Einfrierungsmethode wurde der Marktwert der Bewertungseinheiten nicht in die Drohverlustrückstellung aufgenommen.

Zum 31. Dezember 2017 waren Sicherungsgeschäfte mit Konzerngesellschaften in Höhe von 435,2 Mio. EUR (Vorjahr 434,4 Mio. EUR) für deren operative Tätigkeiten abgeschlossen. Die Zahlungsströme der Grund- und Sicherungsgeschäfte gleichen sich aus, da die Risikopositionen unverzüglich nach Entstehung in betraglich gleicher Höhe in derselben Währung und Laufzeit durch externe Devisentermingeschäfte abgesichert werden.

Für diese Devisentermingeschäfte liegen die Voraussetzungen für Bewertungseinheiten vor. Bei den Sicherungsbeziehungen handelt es sich um Macro-Hedges, da die risikokompensierende Wirkung der operativen Tätigkeiten der Konzerngesellschaften gruppenweise abgesichert wird. Die Laufzeiten der Devisentermingeschäfte entsprechen den Laufzeiten der Grundgeschäfte. Die zum Bilanzstichtag bestehenden Bewertungseinheiten enden in den Jahren 2018 bis 2019.

Die Beurteilung der Wirksamkeit der Sicherungsbeziehungen erfolgt über einen Vergleich der wertbestimmenden Faktoren zwischen den Grundgeschäften und den Sicherungsgeschäften. Aufgrund der Übereinstimmung der Faktoren ergab sich keine Unwirksamkeit.

Der positive Marktwert der Devisentermingeschäfte mit Konzerngesellschaften betrug TEUR 7.788 (Vorjahr TEUR 20.600), der negative Marktwert der Devisentermingeschäfte betrug TEUR 4.686 (Vorjahr TEUR 3.138). Korrespondierend hierzu betrugen die positiven Marktwerte der Devisentermingeschäfte mit Banken TEUR 3.321 (Vorjahr TEUR 1.243) und die negativen Marktwerte TEUR 6.440 (Vorjahr TEUR 18.689).

Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse wurden entsprechend des § 277 Abs. 1 HGB erfasst. Die LEONI AG erbringt im Wesentlichen Dienstleistungen an ihre Tochterunternehmen, die in folgenden Regionen ansässig sind:

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31.12.2017
TEUR %
--- --- ---
Nach Regionen
Inland 71.376 65,5
Europa/ohne Inland 18.297 16,8
Asien 6.438 5,9
Nord- und Südamerika 6.987 6,4
Afrika 5.854 5,4
108.952 100,0

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31.12.2016
TEUR %
--- --- ---
Nach Regionen
Inland 64.056 65,1
Europa/ohne Inland 15.976 16,2
Asien 8.313 8,5
Nord- und Südamerika 5.250 5,3
Afrika 4.802 4,9
98.397 100,0

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich zusammen aus periodenfremde Erträge für Auflösungen von Rückstellungen in Höhe von TEUR 555 (Vorjahr TEUR 1.016) und Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 18.469 (Vorjahr TEUR 35.353).

Zusätzlich ergaben sich Erträge aus Schadensfälle in Höhe von TEUR 5.115, welche im Zusammenhang mit dem Betrugsfall gegen LEONI von der Versicherung erstattet wurden.

Materialaufwand

Die Materialaufwendungen in Höhe von TEUR 49.544 (Vorjahr TEUR 53.321 stellen Aufwendungen aus bezogenen Leistungen dar und beinhalten im Wesentlichen DV-Beratungskosten TEUR 29.408 (Vorjahr TEUR 30.862).

Personalaufwand

In diesem Posten sind Aufwendungen für Altersversorgung enthalten:

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2017

TEUR
2016

TEUR
1.113 868

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt:

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2017
männlich 165
weiblich 93
258

Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 22.174 (Vorjahr TEUR 34.724) enthalten.

Zusätzlich ergab sich ein Aufwand in Höhe von TEUR 6.351 aus der Einzelwertberichtung der Forderungen gegenüber Tochtergesellschaften.

Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

Die ausgewiesenen Erträge stammen aus verbundenen Unternehmen.

Zinsergebnis

In dem Posten Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge bzw. Zinsen und ähnliche Aufwendungen sind aus verbundenen Unternehmen enthalten:

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TEUR
Insgesamt davon aus verbundenen Unternehmen
--- --- ---
Zinserträge 9.045 9.006
( Vorjahr 7.507 7.453)
Zinsaufwendungen 16.073 1.033
( Vorjahr 14.596 1.819)

Ebenso enthalten sind ein Nettozinsaufwand in Höhe von TEUR 2.048 (Vorjahr TEUR 417) aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellung und ein Zinsaufwand in Höhe von TEUR 41 (Vorjahr TEUR 46) aus der Aufzinsung von anderen sonstigen langfristigen Rückstellungen.

Haftungsverhältnisse

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31.12.2017

TEUR
31.12.2016

TEUR
Verbindlichkeiten aus:
- Patronatserklärungen 252.415 192.415
- Bürgschaften 246.427 244.573
498.842 436.988
davon zugunsten verbundener Unternehmen 498.842 436.988

Zudem wurden zugunsten einiger Tochtergesellschaften Patronatserklärungen zu Liquiditäts- und Kapitalausstattung abgegeben, die nicht ziffernmäßig bestimmbar sind.

Das Risiko einer Inanspruchnahme aus den Bürgschaften bzw. Patronatserklärungen für die Verbindlichkeiten von Tochtergesellschaften wird jährlich anhand Unternehmensplanungen für die Tochtergesellschaften überprüft. Sofern Risiken einer Inanspruchnahme bestehen, werden entsprechende Rückstellungen gebildet.

Andere nach § 251 HGB anzugebende Verpflichtungen bestehen nicht.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen für Miet- und Leasingaufwendungen in Höhe von TEUR 2.514. Gegenstand dieser Verträge ist die Anmietung von Immobilien und sonstiger Anlagengegenstände.

Diese Form der finanziellen Verpflichtung wurde aufgrund einer geringeren Kapitalbindung bei dennoch gleichbleibenden Nutzungsmöglichkeiten dem Kauf vorgezogen. Mögliche Risiken aus den tatsächlichen oder potenziellen Abflüssen werden als geringfügig eingestuft.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen für Miet- und Leasingaufwendungen enden zwischen 2018 und 2021.

Nachtragsbericht

Nach Abschluss des Geschäftsjahres bis zur Unterzeichnung dieses Berichts gab es keine Vorgänge von besonderer Bedeutung mit wesentlichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der LEONI AG.

Veröffentlichung nach § 25 (1) WpHG über Beteiligungen

UBS Group AG, unter 5 %

Stimmrechtsmitteilung nach § 25a WpHG

Wir haben folgende Mitteilung nach § 25a WpHG am 02.11.2015 erhalten:

1. Emittent: Leoni AG, Marienstraße 7, 90402 Nürnberg, Deutschland

2. Mitteilungspflichtiger: UBS Group AG, Zürich, Schweiz

3. Art der Schwellenberührung: Unterschreitung

4. Betroffene Meldeschwellen: 5%

5. Datum der Schwellenberührung: 28.10.2015

6. Mitteilungspflichtiger Stimmrechtsanteil: 4,32% (entspricht 1.411.986 Stimmrechten) bezogen auf die Gesamtmenge der Stimmrechte des Emittenten in Höhe von: 32.669.000

7. Einzelheiten zum Stimmrechtsanteil:

Stimmrechtsanteil aufgrund von (Finanz-/sonstigen) Instrumenten nach § 25a WpHG: 1,44% (entspricht 471.648 Stimmrechten)

davon mittelbar gehalten: 1,44% (entspricht 471.648 Stimmrechten)

Stimmrechtsanteil aufgrund von (Finanz-/sonstigen) Instrumenten nach § 25 WpHG: 0,44% (entspricht 143.149 Stimmrechten)

davon mittelbar gehalten: 0,44% (entspricht 143.149 Stimmrechten)

Stimmrechtsanteile nach §§ 21, 22 WpHG: 2,44% (entspricht 797.189 Stimmrechten)

8. Einzelheiten zu den (Finanz-/sonstigen) Instrumenten nach § 25a WpHG:

Kette der kontrollierten Unternehmen: UBS AG

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 14.03.2016

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps Seite 22 von 39

Fälligkeit: Verfall: 06.06.2016

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 08.12.2016

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 20.12.2016

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 20.12.2016

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 27.03.2017

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 29.09.2017

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 20.10.2017

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 15.01.2018

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 22.02.2018

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 27.08.2018

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 01.10.2018

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 20.04.2016

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 03.02.2017

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 03.07.2017

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 01.03.2017

UBS AG, unter 5%

Stimmrechtsmitteilung nach § 25a WpHG

Wir haben folgende Mitteilung nach § 25a WpHG am 02.11.2015 erhalten:

1. Emittent: Leoni AG, Marienstraße 7, 90402 Nürnberg, Deutschland

2. Mitteilungspflichtiger: UBS AG, Zürich, Schweiz

3. Art der Schwellenberührung: Unterschreitung

4. Betroffene Meldeschwellen: 5%

5. Datum der Schwellenberührung: 28.10.2015

6. Mitteilungspflichtiger Stimmrechtsanteil:

4,32% (entspricht 1.411.986 Stimmrechten) bezogen auf die Gesamtmenge der Stimmrechte des Emittenten in Höhe von: 32.669.000

7. Einzelheiten zum Stimmrechtsanteil:

Stimmrechtsanteil aufgrund von (Finanz-/sonstigen) Instrumenten nach § 25a WpHG: 1,44% (entspricht 471.648 Stimmrechten)

davon mittelbar gehalten: 0% (entspricht 0 Stimmrechten)

Stimmrechtsanteil aufgrund von (Finanz-/sonstigen) Instrumenten nach § 25 WpHG: 0,44% (entspricht 143.149 Stimmrechten)

davon mittelbar gehalten: 0,33% (entspricht 109.180 Stimmrechten)

Stimmrechtsanteile nach §§ 21, 22 WpHG:

2,44% (entspricht 797.189 Stimmrechten)

8. Einzelheiten zu den (Finanz-/sonstigen) Instrumenten nach § 25a WpHG:

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 14.03.2016

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 06.06.2016

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 08.12.2016

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 20.12.2016

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 27.03.2017

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 29.09.2017

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 20.10.2017

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 15.01.2018

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 22.02.2018

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 27.08.2018

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 01.10.2018

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 20.04.2016

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 03.02.2017

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 03.07.2017

ISIN oder Bezeichnung des (Finanz-/sonstigen) Instruments: Equity Swaps

Fälligkeit: Verfall: 01.03.2017

Pengg Kabel Holding AG, über 3 %

Die Pengg Kabel Holding AG, Kapfenberg, Österreich hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 06.11.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Leoni AG, Nürnberg, Deutschland am 02.11.2015 die Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,02 % (das entspricht 985.782 Stimmrechten) betragen hat. 3,02 % der Stimmrechte (das entspricht 985.782 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 1 WpHG zuzurechnen.

Zugerechnete Stimmrechte werden dabei gehalten über folgende von ihr kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der Leoni AG jeweils 3 Prozent oder mehr beträgt: Pengg Kabel GmbH und CCF Cableteam Corporate Finance Service GmbH.

Dimensional Holdings Inc. über 3 %

Die Dimensional Holdings Inc., Austin, Texas, Vereinigte Staaten von Amerika hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 22.09.2016 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Leoni AG, Nürnberg, Deutschland am 15.09.2016 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,01% (das entspricht 984.941 Stimmrechten von insgesamt 32.669.000 Stimmrechten) betragen hat.

State Street Corporation unter 3%

Die State Street Corporation, Boston, Vereinigte Staaten von Amerika hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 31.03.2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Leoni AG, Nürnberg, Deutschland am 24.03.2017 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 2,96 % (das entspricht 966.049 Stimmrechten von insgesamt 32.669.000 Stimmrechten) betragen hat.

Notz, Stucki Europe S.A. unter 3%

Notz, Stucki Europe S.A:, Luxemburg hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 06.04.2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Leoni AG, Nürnberg, Deutschland am 31.03.2017 die Schwelle von 3% der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 2,40 % (das entspricht 785.000 von insgesamt 32.669.000 Stimmrechten) betragen hat.

Sterling Strategic Value Fund S.A. unter 3%

Sterling Strategic Value Fund S.A., Luxemburg hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 06.04.2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Leoni AG, Nürnberg, Deutschland am 31.03.2017 die Schwelle von 3% der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 2,40 % (das entspricht 785.000 von insgesamt 32.669.000 Stimmrechten) betragen hat.

Schroder International Selection Fund über 3 %

Die Schroder International Selection Fund, Senningerberg, Luxemburg hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 24.05.2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Leoni AG, Nürnberg, Deutschland am 22.05.2017 die Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,0003 % (das entspricht 980.176 von insgesamt 32.669.000 Stimmrechten) betragen hat.

Schroders PLC über 3 %

Die Schroders PLC, London, Großbritannien hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 24.05.2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Leoni AG, Nürnberg, Deutschland am 22.05.2017 die Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,28 % (das entspricht 1.070.239 von insgesamt 32.669.000 Stimmrechten) betragen hat.

Classic Fund Management AG unter 3 %

Die Classic Fund Management AG, Triesen, Liechtenstein hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 26.09.2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Leoni AG, Nürnberg, Deutschland am 21.09.2017 die Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 2,87 % (das entspricht 938.111 von insgesamt 32.669.000 Stimmrechten) betragen hat.

T. Rowe Price International Funds, Inc. Unter 3 %

T. Rowe Price International Growth and Income Fund, Baltimore, Maryland, Vereinigte Staaten von Amerika hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 04.10.2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Leoni AG, Nürnberg, Deutschland am 29.09.2017 die Schwelle von 3% der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 2,87% (das entspricht 937.801 von insgesamt 32.669.000 Stimmrechten) betragen hat.

T. Rowe Price Group, Inc. unter 3 %

T. Rowe Price Group, Inc., Baltimore, Maryland, Vereinigte Staaten von Amerika hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 18.10.2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Leoni AG, Nürnberg, Deutschland am 16.10.2017 die Schwelle von 3% der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 2,95% (das entspricht 962.421 von insgesamt 32.669.000 Stimmrechten) betragen hat.

Union Investment Privatfonds GmbH über 5 %

Die Union Investment Privatfonds GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 06.11.17 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Leoni AG, Nürnberg, Deutschland am 03.11.2017 die Schwelle von 5% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 5,27 % (das entspricht 1.722.179 von insgesamt 32.669.000 Stimmrechten) betragen hat.

Johann Erich Wilms unter 3%

Die Hans Wilms Beteiligungs-GmbH, Menden, Deutschland hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 09.01.2018 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Leoni AG, Nürnberg, Deutschland am 05.01.2018 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 2,99 % (das entspricht 977.907 Stimmrechten von insgesamt 32.669.000 Stimmrechten) betragen hat.

Black Rock, Inc. über 3 %

Die Black Rock, Inc., Wilmington DE, Vereinigte Staaten von Amerika hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 01.02.2018 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Leoni AG, Nürnberg, Deutschland am 29.01.2018 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,34 % (das entspricht 981.029 (3,003%) und 2.268 (0,01%) und 106.872 (0,33%) Stimmrechten von insgesamt 32.669.000 Stimmrechten) betragen hat.

Staat von Norwegen über 5 %

Das Ministry of Finance, Oslo, Norwegen hat uns im Namen und für den Staat Norwegen gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 05.02.2018 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Leoni AG, Nürnberg, Deutschland am 01.02.2018 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 5,02 % (das entspricht 1.641.233 Stimmrechten von 32.669.000) betragen hat.

5,02 % der Stimmrechte (das entspricht 1.015.788 Stimmrechten) sind dem Staat von Norwegen gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnete Stimmrechte werden dabei gehalten über folgende von ihr kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der Leoni AG jeweils 3 Prozent oder mehr beträgt: Norges Bank, Oslo, Norwegen

Organe der LEONI AG

Aufsichtsrat

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Ausgeübter Beruf Mitgliedschaften in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien
Dr. Werner Rupp, Burgthann Vorsitzender des Aufsichtsrats (bis 03.05.2017) ehemaliger Vorstandsvorsitzender der NÜRNBERGER Versicherungsgruppe in Ruhestand Deutsche Bank AG, München (Mitglied im Beirat Bayern)
Dr.-Ing. Klaus Probst, Heroldsberg Vorsitzender des Aufsichtsrats (ab 11.05.2017) Ehemaliger Vorstandsvorsitzender der LEONI AG in Ruhestand Grammer AG, Amberg (börsennotiert; Vorsitzender) Zapp AG, Ratingen (nicht börsennotiert; einfaches Mitglied) Beirat der Diehl Stiftung & Co. KG, Nürnberg (stellv. Vorsitzender) Beirat der Lux-Haus GmbH & Co.KG, Georgensgmünd (einfaches Mitglied) Beirat der Deutsche Bank AG (Region Süd), München (einfaches Mitglied) Beirat der Richard Bergner Holding GmbH & Co. KG, Schwabach (einfaches Mitglied)
Franz Spieß1) , Büchenbach Erster Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats (wieder gewählt am 11.05.2017) 1. Bevollmächtigter der IG- Metall-Geschäftsstelle, Schwabach -
Prof. Dr.-Ing. Dr. Ing. E. h. Klaus Wucherer, Ungelstetten/Winkelhaid Weiterer Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats bis 03.05.2017, Vorsitzender des Aufsichtsrats vom 04.05.2017 -11.05.2017 Geschäftsführer der Dr. Klaus Wucherer Innovations- und Technologieberatungs-GmbH, Erlangen/ Winkelhaid SAP SE, Walldorf (einfaches Mitglied) Heitec AG, Erlangen (stellv. Vorsitzender) Festo AG & Co. KG, Esslingen (Vorsitzender)
Gabriele Bauer1) , Prichsenstadt (bis 11.05.2017) Ehemaliges Mitglied des Gesamtbetriebsrats der LEONI AG in Ruhestand -
Dr. Elisabetta Castiglioni, London (ab 11.05.2017) Geschäftsführerin und CEO der A1 Digital GmbH, Wien A1 Telekom Austria AG, Wien (nicht börsennotiert, einfaches Mitglied seit August 2017) Euskaltel S.A., Derio, Spanien (börsennotiert, einfaches Mitglied des Board of Directors)
Dr. Ulrike Friese-Dormann, München (wieder gewählt am 11.05.2017) Rechtsanwältin, Partnerin bei Milbank, Tweed, Hadley & McCloy LLP, München -
Josef Häring1) , Grafenwiesen (bis 11.05.2017) Betriebsratsvorsitzender -
Wolfgang Dehen, Donaustauf (ab 11.05.2017) Ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Osram Licht AG im Ruhestand TÜV SÜD AG, München (nicht börsennotiert; einfaches Mitglied)
Mark Dischner, Greding (ab 11.05.2017) Gesamtbetriebsratsvorsitzender der LEONI AG Sparkasse Mittelfranken-Süd (nicht börsennotiert; Mitglied des Verwaltungsrats)
Ingrid Hofmann, Hiltpoltstein (bis 11.05.2017) Geschäftsführende Gesellschafterin der I.K. Hofmann Unternehmensgruppe -
Karl-Heinz Lach1) , Eschweiler (wieder gewählt ab 11.05.2017) Betriebsratsvorsitzender -
Dr. Werner Lang, Ergersheim (wieder gewählt ab 11.05.2017) Weiterer Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats ab 11.05.2017 Geschäftsführer der MEKRA Lang Unternehmensgruppe, Ergersheim MEKRA Lang Otomotiv Yan Sanayi A. S., Ankara, Türkei (nicht börsennotiert, Vorsitzender) Changchun MEKRA Lang FAWAY Vehicle Mirror Co, Ltd., Changchun, China (nicht börsennotiert, einfaches Mitglied)
Richard Paglia1) , Allersberg (wieder gewählt ab 11.05.2017) Senior Vice President Strategic Purchasing bei der LEONI Kabel GmbH -
Prof. Dr. Christian Rödl, Nürnberg (wieder gewählt ab 11.05.2017) Rechtsanwalt, Steuerberater Geschäftsführender Partner bei Rödl & Partner, Nürnberg Herrenknecht AG, Schwanau (nicht börsennotiert; einfaches Mitglied) Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG, Coburt (nicht börsennotiert; einfaches Mitglied des Beirats) UVEX Winter Holding GmbH & Co. KG, Fürth (nicht börsennotiert; einfaches Mitglied des Gesellschafterbeirats)
Carmen Schwarz, Ahaus (ab 11.05.2017) Tarifsekretärin der IG Metall Bezirk NRW -
Helmut Wirtz1) , Stolberg (bis 11.05.2017) ehemaliger 1. Bevollmächtigter der IG Metall, Verwaltungsstelle Stolberg in Ruhestand -
Inge Zellermaier1) , Allersberg (ab 11.05.2017) Rettungssanitäterin/ SB Poststelle -

1) Arbeitnehmervertreter

Vorstand

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Ausgeübter Beruf Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien
Dieter Bellé, Nürnberg Vorsitzender des Vorstands bis 31.01.2018 Commerzbank AG, Frankfurt (Mitglied Regionalbeirat Süd/Südwest) STAEDTLER Noris GmbH, Nürnberg
Bruno Fankhauser, Wollerau/ Schweiz Vorstand Division Wire & Cable Solutions Basler & Hofmann AG, CH-Zürich (Mitglied des Verwaltungsrates)
Karl Gadesmann, München Finanzvorstand -
Martin Stüttem, Zusmarshausen Ab 01.04.2017 Vorstand Division Wiring Systems -

Vergütung des Vorstandes

Die individualisierte Darstellung der gewährten Vergütung des Vorstands nach § 285 Nr. 9a HGB im Geschäftsjahr 2017 ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich:

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Vergütung
Fixvergütung

T€
Kurzfristige erfolgsabhängige Vergütungskomponente

T€
Mittelfristige erfolgsabhängige Vergütungskomponente

T€
Langfristige erfolgsabhängige Vergütungskomponente

T€
Sonstiges

T€
Gesamt

T€
--- --- --- --- --- --- ---
D. Bellé
2017 750 550 575 400 35 2.310
2016 750 29 0 282 29 1.090
B. Fankhauser
2017 450 536 0 150 45 1.181
2016 367 20 0 0 38 425
K. Gadesmann
2017 450 536 0 150 24 1.161
2016 113 6 0 0 5 124
Dr. F. Hiller
2017 0 0 0 0 0 0
2016 500 22 0 0 26 548
M. Stüttem
2017 338 402 0 113 23 878
2016 0 0 0 0 0 0
Gesamt 2017 1.988 2.025 575 813 127 5.526
Gesamt 2016 1.730 77 0 282 98 2.187

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Zuführung zur Pensionsrückstellung im Geschäftsjahr

T€
Pensionsrückstellung

T€
--- --- ---
D. Bellé
2017 847 4.966
2016 293 4.119
B. Fankhauser
2017 0 0
2016 0 0
K. Gadesmann
2017 0 0
2016 0 0
Dr. F. Hiller
2017 0 0
2016 0 0
M. Stüttem
2017 0 0
2016
Gesamt 2017 847 4.966
Gesamt 2016 293 4.119

Die sonstigen Bezüge beinhalten geldwerte Vorteile aus der Überlassung von Dienstwagen und Zuschüssen zu Versicherungen. Die Grundzüge des Vergütungssystems sind im Lagebericht dargestellt.

Vergütung früherer Mitglieder des Vorstandes und ihrer Hinterbliebenen

Die Bezüge früherer Mitglieder des Vorstandes und ihrer Hinterbliebenen betrugen im Geschäftsjahr TEUR 738 (Vorjahr: TEUR 633). Für frühere Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene sind Pensionsverpflichtungen in Höhe von TEUR 11.557 zurückgestellt.

Vergütung des Aufsichtsrates

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates betrugen im Berichtsjahr TEUR 1.557 (Vorjahr TEUR 1.475).

Prüfungs- und Beratungsgebühren

Der im Geschäftsjahr 2017 erfasste Honoraraufwand beträgt insgesamt TEUR 1.056 und gliedert sich wie folgt:

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2017
Abschlussprüfungsleistung 992
Steuerberatungsleistung 50
Sonstige Leistung 14
1.056

Corporate Governance

Im Dezember 2017 haben Vorstand und Aufsichtsrat die aktualisierte Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben und den Aktionären durch Veröffentlichung auf der Internetseite der Gesellschaft (www.leoni.com) dauerhaft zugänglich gemacht.

Gewinnverwendungsvorschlag der LEONI AG

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Der Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2017 beträgt 46.278.277,11 EUR
Wir schlagen vor, von diesem Bilanzgewinn eine Dividende von 1,40 EUR je dividendenberechtigter Stückaktie, das sind insgesamt auszuschütten. 45.736.600,00 EUR
Der verbleibende Rest von ist auf neue Rechnung vorzutragen. 541.677,11 EUR

Nürnberg, 23. Februar 2018

LEONI AG

Der Vorstand

Bruno Fankhauser

Karl Gadesmann

Martin Stüttem

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen zum 31.12.2017

A. Anteile an verbundenen Unternehmen

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unmittelbare Tochtergesellschaft mittelbare Tochtergesellschaft Tochtergesellschaften 3. Ebene Tochtergesellschaften 4. Ebene Währung Eigenkapital in Landes Währung Anteil am Kapital

in %
Ergebnis des letzten Geschäftsjahres in Landes währung
Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions
LEONI Kabel GmbH, Nürnberg1) 2) EUR 173.996.320 100 0
j-fiber GmbH, Jena1) 2) EUR 400.000 100 0
j-plasma GmbH, Jena1) 2) EUR 279.960 100 0
KB Kabel Beteiligungs-GmbH, Nürnberg EUR 3.004.649 100 59.906
LEONI Cable Assemblies GmbH, Roth1) 2) EUR 19.492.311 100 0
LEONI Slovakia spol. s.r.o.,Trencin, Slowakei EUR 41.367.266 100 -4.627.301
LEONI Cable (China) Co., Ltd., Changzhou, China CNY 762.100.104 100 133.576.478
LEONI Cable Solutions (India) Pvt. Ltd., Pune, Indien3) INR 144.953.380 100 -530.290.918
LEONI Draht GmbH, Nürnberg1) 2) EUR 10.262.032 100 0
Haarländer GmbH, Roth1) 2) EUR 2.756.321 100 0
LEONI Temco Ltd., Cinderford, Gloucestershire, Großbritannien GBP 3.068.690 100 703.105
LEONI elocab GmbH, Georgensgmünd1) 2) EUR 9.715.633 100 0
LEONI CIA Cable Systems S.A.S., Gellainville, Frankreich EUR 6.617.822 100 1.154.519
LEONI Engineering Products & Services, Inc., Troy, Michigan, USA USD 19.842.151 100 3.319.175
LEONI Elocab Ltd., Kitchener, Ontario, Kanada CAD 12.119.718 100 5.652.003
LEONI Kabelsysteme GmbH, Neu-Ulm1) 2) EUR 4.809.575 100 0
LEONI protec cable systems GmbH, Schmalkalden1) 2) EUR 3.526.117 100 0
LEONI Tailor-Made Cable UK Ltd., Chesterfield, Derbyshire, Großbritannien GBP 2.422.286 100 51.918
neumatic cz, s.r.o., Mírová pod Kozákovem, Tschechische Republik CZK 46.743.771 100 6.172.079
LEONI Fiber Optics GmbH, Neuhaus-Schierschnitz1) 2) EUR 8.542.401 100 0
LEONI Fiber Optics, Inc., Williamsburg, Virginia, USA USD -74.208 100 307.546
LEONI HighTemp Solutions GmbH, Halver1) 2) EUR 2.529.329 100 0
LEONI Furas S.L., Barcelona, Spanien EUR -4.178.082 100 -8.035
LEONI Cable Maroc SARL, Aïn Sebâa, Casablanca, Marokko MAD -63.838.091 100 -3.809.550
LEONI Kabel Polska sp. z o.o., Kobierzyce, Polen PLN 172.242.564 100 43.381.535
LEONI Kablo ve Teknolojileri Sanayi ve Ticaret Ltd. Sirketi, Mudanya, Türkei TRY 107.969.484 95 38.180.919
LKH LEONI Kábelgyár Hungária Kft., Hatvan, Ungarn EUR 22.216.069 100 6.330.807
LEONI Kerpen GmbH, Stolberg1) 2) EUR 28.257.139 100 0
LEONI (S.E.A.) Pte. Ltd., Singapur SGD -1.216.650 100 -2.036.946
LEONI Middle East FZE, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate AED 2.716.644 100 140.276
LEONI Schweiz AG, Däniken, Schweiz CHF 26.591.838 100 7.129.420
LEONI Studer AG, Däniken, Schweiz CHF 20.862.552 100 543.811
Adaptricity AG, Zürich, Schweiz CHF 788.503 67 -1.540.995
LEONI Special Cables GmbH, Friesoythe1) 2) EUR 20.399.904 100 0
LEONI Wire & Cable Solutions Japan K.K., Nagakuteshi, Japan JPY 47.483.159 100 3.111.097
LEONI Italy S.r.l., Felizzano (Alessandria), Italien EUR 58.815.555 100 10.465.880
Unternehmensbereich Wiring Systems
LEONI Bordnetze Verwaltungs-GmbH, Nürnberg EUR 33.918 100 -387
LEONI Bordnetz-Systeme GmbH, Kitzingen1) 2) EUR 320.056.161 100 0
LEONI Automotive do Brasil Ltda., Itú, Saõ Paulo, Brasilien BRL -62.296.939 100 -44.534.447
LEONI Electrical Systems (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China CNY 1.351.714.725 100 191.231.325
LEONI Wiring Systems (Tieling) Co., Ltd., Tieling City, China CNY 48.498.080 100 36.758.005
LEONI Electrical Systems (Penglai) Co., Ltd., Penglai, China CNY -1.511.225 100 3.229.501
LEONI ZhengAo Automotive Wire Harness Co., Ltd., Wuhan City, China (vormals: Wuhan Hengtong Automotive Wire Harness Co., Ltd., Wuhan City, China) CNY 99.434.257 51 -9.698.498
LEONI Wiring Systems Arad S.R.L., Arad, Rumänien RON 77.467.949 100 6.858.764
LEONI Wiring Systems (Changchun) Co., Ltd., Changchun, China CNY 69.148.742 100 614.117
LEONI Wiring Systems Egypt S.A.E., Nasr City, Kairo, Ägypten EUR 59.711.270 100 1.177.103
LEONI Wiring Systems France S.A.S., Montigny le Bretonneux, Frankreich EUR 70.788.424 100 18.363.967
LEONI Wiring Systems Ain Sebaa S.A., Ain Sebäa, Casablanca, Marokko MAD 243.589.210 100 32.798.798
LEONI Wiring Systems Bouskoura S.A., Bouskoura, Casablanca, Marokko MAD 237.431.843 100 28.173.988
LEONI Wiring Systems Berrechid S.A., Bouznika, Marokko MAD 169.341.063 100 23.288.046
LEONI Wiring Systems Pitesti S.R.L., Sat Bascov, Rumänien RON 73.649.122 100 5.535.828
LEONI Systems Spain, S.L.U., Santa Perpetua/Barcelona, Spanien EUR 20.104.800 100 -226.671
LEONI Wiring Systems Viana Lda., Viana do Castelo, Portugal EUR -1.047.691 100 -41.446
OOO LEONI RUS, Zavolzhye, Russland RUB 2.089.033.000 100 390.199.000
LEONI Wiring Systems Korea, Inc., Busan (Jisa-dong), Korea KRW -10.045.822.997 100 -12.208.075.578
LEONI Electrical Systems (Jining) Co., Ltd., Jining, China CNY 226.442.159 100 45.098.559
LEONI Wiring Systems (Pune) Pvt. Ltd., Pune, Maharashtra, Indien3) INR 91.531.547 100 18.063.333
LEONI Wiring Systems RO S.R.L., Bistrita-Nasaud, Rumänien RON 96.661.391 100 20.058.519
LEONI Wiring Systems Southeast d.o.o., Prokuplje, Serbien RSD 3.845.132.701 100 797.231.508
LEONI Wiring Systems S.R.L., Chisinau, Moldawien MDL 250.000 100 0
LEONI Wiring Systems Tunisia SARL, M'Saken-Sousse, Tunesien TND 127.420.548 100 45.400.394
TOV LEONI Wiring Systems UA GmbH, Stryi, Ukraine UAH 1.069.704.330 100 165.113.978
LEONI Wiring Systems U.K. Ltd., Newcastle-under-Lyme, Staffordshire, Großbritannien GBP 44.993.907 100 17.794.790
Leonische Holding, Inc., Wilmington, Delaware, USA USD 56.653.170 100 -372
LEONI Cable, Inc., Rochester, Michigan, USA USD 68.718.871 100 14.933.899
LEONI Cable S.A. de C.V., Cuauhtémoc, Chihuahua, Mexiko MXN 158.836.731 100 1.808.544
LEONI Cable de Chihuahua S.A. de C.V., Cuauhtemoc, Chihuahua, Mexiko MXN -931.303 100 -422.842
LEONI Wire, Inc., Chicopee, Massachusetts, USA USD 7.586.650 100 203.930
LEONI Wiring Systems, Inc., Tucson, Arizona, USA USD 22.006.889 100 3.737.893
LEONI Wiring Systems de Durango S.A. de C.V., Chihuahua, Mexiko MXN 110.057.705 100 22.900.600
LEONI Wiring Systems Mexicana S.A. de C.V., Hermosillo, Mexiko MXN 179.701.325 100 24.040.509
LEONI Wiring Systems de Yucatán S.A. de C.V., Mexiko MXN 427.393 100 69.074
LEONI Wiring Systems de Paraguay S.R.L., Asunción, Paraguay USD -5.143.641 100 -4.497.682
Leonische Portugal Lda., Lugar de Sao Martinho, Guimaraes, Portugal EUR 5.665.550 100 1.098.219
B. Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Unternehmensbereich Wiring Systems
Intedis GmbH & Co. KG, Würzburg, Deutschland EUR 2.135.314 50 190.093
Intedis Verwaltungs-GmbH, Würzburg, Deutschland EUR 80.813 50 4.315
LEONI Furukawa Wiring Systems S.A.S., Montigny le Bretonneux, Frankreich EUR 51.000 50 1.800
Langfang LEONI Wiring Systems Co., Ltd., Sanhe downtown, China CNY 517.362.746 50 346.882.156

1) Gesellschaften, die von der Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch machen.

2) Diese Gesellschaften haben einen Ergebnisabführungsvertrag.

3) Aufgrund des abweichenden Geschäftsjahres werden die Zahlen zum 31.03.2017 ausgewiesen.

Lagebericht 2017

LEONI AG

1. Grundsätzliches

Als Konzern-Holding nimmt die LEONI AG neben der strategischen Steuerung der weltweiten Aktivitäten der LEONI-Gruppe insbesondere Finanzierungs- und Verwaltungsaufgaben wahr. Dabei hält die Holding-Gesellschaft die Beteiligungen an den operativen Einheiten Wire & Cable Solutions und Wiring Systems Division.

Aufgrund der Anwendung des BilRUG weist die LEONI AG gemäß § 277 Abs. 1 HGB Umsatzerlöse aus, welche sich zum Hauptteil aus der Weiterbelastung zentraler Dienstleistungen zusammensetzen.

Aus den mit den Tochtergesellschaften abgeschlossenen Ergebnisabführungsverträgen resultierte im Jahr 2017 per Saldo ein Ertrag in Höhe von 28,7 Mio. €. Davon stammt von der LEONI Bordnetz-Systeme GmbH ein Gewinn von 46,8 Mio. € und von der LEONI Kabel Holding GmbH ein Verlust von 18,1 Mio. €.

Durch einen erhöhten außergewöhnlichen Aufwand aus Einzelwertberichtungen, wurden ein Jahresfehlbetrag von 2,2 Mio. € erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich damit der Verlust um 16,4 Mio. € vermindert.

Die immateriellen Vermögensgegenstände sind im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Mio. € gestiegen. Die Erhöhung ist im Wesentlichen auf strategische Softwareprojekte zurück zu führen.

Die wesentlichen Vermögenspositionen in der Bilanz der LEONI AG stellen die Anteile an verbundenen Unternehmen (488,8 Mio. €) und die Finanzierungsforderungen gegenüber verbundenen Unternehmen (608,6 Mio. €) dar. Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen sind im Vergleich zum Vorjahr um 105,1 Mio. € gestiegen. Dies ist insbesondere auf die Neuausreichung von Ausleihungen an die LEONI Wiring Systems, Inc. sowie an die LEONI Bordnetz-Systeme GmbH zurückzuführen. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind um 177,2 Mio. € gesunken.

Das Bankguthaben ist im Vergleich zum Vorjahr um 16,7 Mio. € gestiegen.

Das Eigenkapital hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 18,6 Mio. € verringert. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die Dividendenausschüttung in Höhe von 16,3 Mio. € zurück zuführen. Das Eigenkapital beträgt 32,4 Prozent der Bilanzsumme.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Vergleich zum Vorjahr um 25,4 Mio. € gesunken. Der Rückgang resultiert unter anderem aus der planmäßigen Tilgung von Darlehen bzw. Schuldscheindarlehen Höhe von 70,0 Mio. € sowie dem gegenläufigen Effekt aus der Aufnahme von Termingelder in Höhe von 46,7 Mio. €. Außerplanmäßige Tilgungen von Schuldscheindarlehen erfolgten in 2017 nicht.

Die sonstigen Verbindlichkeiten sind insgesamt um 12,7 Mio. € gesunken. Zurückzuführen ist dies unter anderem auf die niedrigeren Zahlungseingänge aus den verkauften Forderungen zum Bilanzstichtag. Dies senkt die sonstigen Verbindlichkeiten aus Factoring um 13,1 Mio. €. Die LEONI AG verkauft Forderungen, die sie zuvor von ihren Tochtergesellschaften ankauft. Dabei werden die Forderungen vom Faktor sofort ausgeglichen. Nach Eingang der jeweiligen Kundenzahlungen bei der Tochtergesellschaft muss das Geld an den Faktor weitergeleitet werden.

Da die Geschäftslage und Entwicklung der LEONI AG durch die Ergebnisbeiträge der Teilkonzerne Wire & Cable Solutions und Wiring Systems Division bestimmt wird, ist der Lagebericht der LEONI AG mit dem Konzernlagebericht weitgehend identisch.

2. Grundlagen des Konzerns

2.1. Geschäftsmodell

LEONI ist ein führender Anbieter von Kabeln und Kabelsystemen für die Automobilbranche und weitere Industrien. Unser Portfolio umfasst Drähte und optische Fasern, Kabel und Kabelsysteme sowie die dazugehörigen Komponenten, Steckverbindungen und Serviceleistungen. Auf dieser Basis bieten wir unseren Kunden bereits heute smarte Energie- und Datenmanagementlösungen für Fahrzeuge und industrielle Anwendungen.

Das Geschäft von LEONI ist in zwei Unternehmensbereiche (auch Segmente oder Divisionen) unterteilt:

Der Unternehmensbereich Wiring Systems zählt zu den weltweit größten Anbietern von kompletten Bordnetz-Systemen und kundenspezifischen Kabelsätzen für die Fahrzeugindustrie. Das Leistungsspektrum beinhaltet die Entwicklung und Fertigung von anspruchsvollen Kabelsätzen bis zu integrierten Bordnetz-Systemen, Hochvolt-Bordnetzen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge, Energieverteilungskomponenten und Spezial-Steckverbindern. Als Systemanbieter decken wir die gesamte Palette von der Konzeption bis zur Serienfertigung sowie ergänzende Dienstleistungen ab. In Zukunft wollen wir uns noch deutlicher als Lösungsanbieter für Daten- und Energiemanagement im Fahrzeug positionieren. Ziel dieser Neupositionierung ist es, unsere Kunden mit innovativen Produkten und Dienstleistungen für die automobilen Megatrends Elektromobilität, Konnektivität und autonomes Fahren zu versorgen. Zum Ausbau unserer Stellung als Systemanbieter stärken wir außerdem unsere Kompetenz in den Bereichen Elektronik und Software.

Die Wire & Cable Solutions Division ist ein führender Hersteller von Draht- und Kabelsystemen, der sich im Rahmen der digitalen Transformation sukzessive zum Lösungsanbieter von sicheren und intelligenten Energieübertragungs- und Datenmanagementsystemen entwickelt. Das Leistungsspektrum umfasst Drähte, Litzen und optische Fasern, standardisierte Leitungen, Spezialkabel und komplett konfektionierte Systeme sowie entsprechende Dienstleistungen für Kunden aus der Automobil-, Investitionsgüter-, Medizintechnik-, Telekommunikations-, Energie- und Infrastruktur-Industrie. Der Fokus liegt bereits heute auf technologisch anspruchsvollen Produkten und kundenspezifischen Anwendungen für Nischenmärkte. Im Rahmen der oben dargestellten strategischen Neuausrichtung (→ Konzernstrategie) wird das Portfolio kontinuierlich um intelligente Kabel und Kabelsysteme, Softwarelösungen sowie Smart Services erweitert, um die Chancen aus der Digitalisierung und anderen wichtigen → globalen Megatrends für LEONI zu nutzen.

2.2. Wesentliche Standorte und Konsolidierungskreis-Veränderungen

Der LEONI-Konzern setzt sich aus der LEONI AG und den beiden Unternehmensbereichen mit entsprechenden Tochtergesellschaften zusammen. Ende 2017 war LEONI mit 72 Tochtergesellschaften (Vorjahr: 80) und 94 Produktionsstandorten (Vorjahr: 93) in 31 Ländern (Vorjahr: 32) in Asien, Amerika und der Region EMEA (Europe, Middle East, Africa) präsent. Im Unternehmensbereich Wiring Systems gab es zwei inländische und 30 ausländische Gesellschaften, wovon acht in Asien, sechs in Amerika und 16 in der Region EMEA lagen. Auf die Wire & Cable Solutions Division entfielen 13 In- und 23 Auslandsgesellschaften, davon vier in Asien und sieben in Amerika sowie zwölf in der Region EMEA. Darüber hinaus sind vier Gesellschaften in der Region EMEA für beide Divisionen tätig. Hinzu kommt die LEONI AG als Holdinggesellschaft.

Im ersten Quartal 2017 erwarb LEONI im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions zwei Drittel der Anteile der Adaptricity AG, Zürich (Schweiz), die auf software-gestützte Beratungsleistungen spezialisiert ist. Im zweiten Quartal wurden sieben Gesellschaften der Business Group Electrical Appliance Assemblies mit Sitz in Europa und Asien veräußert. Details dazu enthalten der → Segmentbericht des Konzernabschlusses und der O Anhang des Konzernabschlusses. Darüber hinaus hat sich der Konsolidierungskreis im Berichtsjahr nicht wesentlich verändert.

2.3. Organisationsstruktur

Die LEONI AG agiert als Holding- und Führungsgesellschaft und übernimmt mit ihren Konzernfunktionen übergreifende Aufgaben für die LEONI-Gruppe. Die Struktur der beiden Segmente orientiert sich an den jeweiligen Kundengruppen bzw. Märkten und ist in Business Groups und Business Units unterteilt. In der Wiring Systems Division führt ein Sales Board mit neun global agierenden Business Units (BU) die Kunden in Europa, Asien und Amerika direkt und koordiniert zugleich die Auftragsvergabe mit den Werken, die unter Einhaltung festgelegter Standards für Qualität und Kosteneffizienz verantwortlich sind. Ergänzend gibt es zwei interne, BU-übergreifende Tech Center, die unsere Business Units mit innovativen Produkten und Services aus den Bereichen Elektromobilität und Komponenten beliefern. Das Sales Board bildet somit auch die Schnittstelle für diese Produkte, sodass unsere Kunden nur einen Ansprechpartner für das Hochvolt- und das klassische Bordnetz-Geschäft haben. Diese organisatorische Anpassung unterstützt unsere Strategie, LEONI als Lösungsanbieter zu positionieren. Hinzu kommen Zentralfunktionen für die Leitungsebene und unterstützende Funktionen. Das weltweite Produktionsnetzwerk des Unternehmensbereichs Wiring Systems umfasst Fertigungsstätten in zahlreichen Ländern, vor allem in China, Mexiko, Nordafrika und Osteuropa. Die Standorte werden streng nach Kostenvorteilen und Logistikanforderungen ausgewählt und befinden sich möglichst in der Nähe unserer Kunden.

Die Organisationsstruktur des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions orientiert sich an den kernstrategischen Märkten, wozu neben der Automobilbranche die Bereiche Industrieautomatisierung, Robotik, Medizintechnik, Energie- und Dateninfrastrukturprojekte sowie Transport und erneuerbare Energien zählen. Die Bearbeitung dieser Zielgruppen erfolgt über Business Groups (BG): die BG Automotive Cable Solutions für die Automobilindustrie und die BG Industrial Solutions für das Industriegeschäft. Hinzu kommt die BG Conductors & Copper Solutions (Drähte und Litzen) mit einem breiten Portfolio an Drähten, hochflexiblen Kupferlitzen und Gewebebändern sowohl für Industrieanwendungen als auch für die Automobilbranche. Für diese BG entstehen unter anderem verstärkt Wachstumspotenziale im Zukunftssegment Elektromobilität im Zusammenhang mit Hochvoltlösungen sowie Batterietechnologie.

Das operative Geschäft der Wire & Cable Solutions Division wird von insgesamt 16 Business Units abgewickelt. Des Weiteren gibt es kaufmännische und technisch-operative Unterstützungsfunktionen sowie eine Digital Solutions Group, welche die digitale Transformation und die Entwicklung des Unternehmensbereichs zum Lösungsanbieter vorantreibt. Die modernen WCS-Produktionsstandorte liegen in 14 Ländern West- und Osteuropas, Amerikas sowie Asiens. Sie befinden sich nicht nur in strategisch günstiger Nähe zu unseren Abnehmern, sondern auch in wichtigen Wachstumsregionen der bearbeiteten Kernmärkte.

2.4. Kunden und Absatzmärkte

Zu den Kunden des LEONI-Konzerns zählen hauptsächlich Automobilproduzenten sowie deren Zulieferer. Diese Abnehmergruppe trug 2017 rund 82 Prozent des LEONI-Gesamtumsatzes (Vorjahr: 79 Prozent) bei. Mit den fünf größten Kunden erwirtschafteten wir in der Berichtsperiode ein Geschäftsvolumen von circa 1,9 Mrd. € (Vorjahr: 1,7 Mrd. €). Dies entsprach 38 Prozent des Konzernumsatzes (Vorjahr: 38 Prozent).

Der Unternehmensbereich Wiring Systems beliefert die führenden Automobilhersteller weltweit - vom Kleinfahrzeug über die Kompakt- und Mittelklasse bis hin zu Modellen des Premium- und Luxussegments. Von großer Bedeutung ist darüber hinaus die Nutzfahrzeugindustrie. Hinzu kommen Hersteller von Agrar- und Sonder- sowie von Freizeitfahrzeugen. Unsere Komponenten, Kabelsätze und Bordnetz-Systeme entstehen parallel zur Konzeption und Entwicklung eines neuen Fahrzeugs in intensiver Zusammenarbeit mit den jeweiligen Kunden. Auf Basis unseres großen, Bordnetzspezifischen Know-hows in den Bereichen Entwicklung, Herstellung und Distribution sowie unserer hohen Qualität und Zuverlässigkeit pflegen wir enge, vertrauensvolle Beziehungen zu unseren Abnehmern.

Der Kundenkreis der Wire & Cable Solutions Division umfasst nahezu alle weltweit tätigen Bordnetz-Hersteller und viele weitere Automobilzulieferer sowie international führende Anbieter verschiedenster Investitionsgüterindustrien, insbesondere der Medizin- und Kommunikationstechnik, der Infrastrukturbranche, der Robotik, der Schienenverkehrstechnik sowie aus den Bereichen regenerative Energien und industrielle Großprojekte. Wir pflegen langjährige und enge Beziehungen zu unseren Kunden und stehen mit ihnen insbesondere über den Vertrieb und die Entwicklung in vertrauensvollem Kontakt. Zunehmend zählen wir auch global agierende OEMs aus unterschiedlichsten Industriebereichen zu unseren Kunden, die hohes Interesse an einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit uns als Lösungsanbieter haben.

Regional betrachtet liegen die bedeutendsten Absatzmärkte des LEONI-Konzerns in Europa, Amerika und Asien. Mit einem im Vergleich zum Vorjahr unveränderten Umsatzanteil von rund 69 Prozent ist derzeit die Region Europa - inklusive dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) - das wichtigste Absatzgebiet von LEONI. Auf Amerika entfallen circa 15 Prozent (Vorjahr: 16 Prozent) und auf Asien etwa 16 Prozent (Vorjahr: 15 Prozent).

2.5. Wettbewerbssituation und -vorteile

Der Unternehmensbereich Wiring Systems ist in Europa führend bei der Herstellung von Kabelsätzen und Bordnetz-Systemen. Weltweit rangieren wir nach Berechnungen des Automotive Wiring Harness Market auf Platz 4. Die wichtigsten Mitbewerber sind die Unternehmen Aptiv, Sumitomo und Yazaki. Unser nachhaltiger Erfolg fußt neben der guten internationalen Wettbewerbsposition - auch im Bereich Elektromobilität und bei alternativen Antrieben - auf hoher Innovationskraft und Wertschöpfungstiefe, einer umfassenden Logistik- und Systemkompetenz sowie weltweit verteilten Entwicklungszentren mit großer Kundennähe. Eine weitere besondere Stärke stellt unser weltumspannendes Produktionsnetzwerk mit standardisierten Prozessen sowie einem hohen Fertigungsanteil an lohnkostengünstigen Standorten dar. Unsere sehr breite internationale Aufstellung sowie die Vielzahl von belieferten Fahrzeugherstellern und -marken verringern außerdem nicht nur Risiken aus regionalen Marktzyklen, sondern erlauben es auch, globale Wachstumschancen zu realisieren.

Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions ist ein führendes Kabelunternehmen in Europa und in vielen seiner Zielmärkte Technologie- und Marktführer. Bei einigen Produkten, wie zum Beispiel Daten- und Sonderleitungen für die Automobilindustrie oder Kabelsystemen für die Robotik, sehen wir uns als Weltmarktführer. Eine Spitzenstellung nehmen wir auch bei Kabeln für bestimmte Industrieanwendungen ein, etwa im Maschinenbau, der Mess-, Regel- und Steuerungstechnik sowie der Medizintechnik. Unsere gute Wettbewerbsposition stützt sich vor allem auf eine vertikal stark integrierte Wertschöpfungskette, über Jahrzehnte entwickelte Kernkompetenzen wie ein breites Rohstoffverständnis, Werkstoff-, Engineering- und Applikations-Know-how sowie die Beherrschung technologisch anspruchsvoller Herstellungsprozesse. Zusätzliche Vorteile bieten unsere zunehmende internationale Präsenz und die verstärkte Positionierung als Lösungsanbieter von intelligenten und sicheren Energieübertragungs- und Datenmanagementsystemen.

2.6. Konzernstrategie

2017 hat sich LEONI strategisch neu ausgerichtet, um die Chancen aus dem dynamischen wirtschaftlichen und technologischen Umfeld sowie den → globalen Megatrends noch besser nutzen zu können. Hierzu wurde eine konzernweite Strategie inklusive Vision, Mission Statements, strategischen Leitplanken sowie Markt- und Produktstrategien harmonisiert für die beiden Unternehmensbereiche erarbeitet. Die Basis dafür bilden eine effektive, weiterentwickelte Organisation und LEONI-spezifische Werte, die neu definiert wurden.

LEONI-Konzernstrategie

Vision, Mission Statements und strategische Leitplanken

Die gemeinsame Vision "Passion for intelligent energy and data solutions" formuliert das übergeordnete Ziel des Konzerns und der beiden Unternehmensbereiche, sich zum führenden Anbieter von intelligenten Energie- und Datenmanagementlösungen zu entwickeln. "Passion" steht dabei für vollen Einsatz und Leidenschaft bezüglich der anstehenden Aufgaben. "Intelligent" drückt aus, dass die Produkte von LEONI den Kunden durch zusätzliche, smarte Eigenschaften einen Mehrwert bieten. "Energy and data" sind die beiden Felder, auf denen LEONI mit hoher Expertise tätig ist - die Übertragung von Energie und Daten. "Solutions" verdeutlicht den Trend, unsere Kunden verstärkt als Lösungsanbieter zu unterstützen.

Beide Divisionen sowie die Konzernfunktionen haben in Mission Statements ihren Auftrag zur Erreichung dieser Vision formuliert und als neues Selbstverständnis definiert.

Den Rahmen für unsere Strategie setzen verschiedene finanzielle und nichtfinanzielle Leitplanken: Wichtige nichtfinanzielle Leitplanken sind die Zufriedenheit unserer Kunden, das Engagement unserer Mitarbeiter, die Diversität in der Belegschaft sowie der Fortschritt bei unserer Transformation zum führenden Anbieter von intelligenten Energie- und Datenmanagementlösungen. Diese Faktoren sollen künftig konzerneinheitlich gemessen und kontinuierlich verbessert werden.

Markt- und Produktstrategie

Im für uns wichtigsten Marktsegment Automotive werden wir uns zukünftig noch stärker als Lösungsanbieter mit hohem Verständnis für das Fahrzeug-Gesamtsystem positionieren. Aufgrund der wachsenden Anforderungen an Energieeffizienz, Datenkommunikation und -sicherheit im Fahrzeug bauen wir zudem unsere Kompetenz in diesen Technologiefeldern konsequent weiter aus. Bei der Verkabelung für Elektromobilität streben wir eine führende Stellung an, indem wir Kabelsätze für alle Spannungsebenen, intelligente Verteilersysteme und Ladekabel liefern.

Der Unternehmensbereich Wiring Systems ist mit seinen maßgeschneiderten Bordnetz-Systemen und Kabelsätzen hauptsächlich im Segment Automotive tätig und für den Großteil des Umsatzes in diesem Bereich verantwortlich. Seine Strategie zielt darauf ab, im Rahmen eines nachhaltig profitablen Geschäftsmodells stärker als der Markt zu wachsen. Als Lösungsanbieter für Daten- und Energiemanagement im Fahrzeug stellt die WSD ihren Kunden ein erweitertes Portfolio an innovativen Produkten und Dienstleistungen für die automobilen Trends Elektromobilität, Konnektivität und autonomes Fahren zur Verfügung. Dabei agieren wir zunehmend als Konzeptentwicklungspartner und Systemlieferant und bauen unsere Kompetenz in den Bereichen Elektronik und Software aus. Auch die weitere Digitalisierung unserer Prozesse treiben wir voran. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die wegen der steigenden Sicherheitsanforderungen an elektrische Bauteile und Systeme für das autonome Fahren erforderliche Automatisierung der Produktion.

Ziel der Wire & Cable Solutions Division im Marktsegment Automotive ist es, die Führungsposition im Bereich Fahrzeugstandard- und -spezialleitungen sowie Ladekabeln für Elektroautos zu festigen und durch neue Digitalisierungs- und Lösungsangebote entscheidend zu ergänzen sowie aufzuwerten. Im Zentrum stehen verstärkte gemeinsame Entwicklungsaktivitäten mit den Kunden, der Einsatz innovativer Technologien zur Generierung von entscheidendem Zusatznutzen auf Produktseite sowie intelligente Kabellösungen mit integrierter Sensorik, Elektronik und Software unter anderem für die Ladeinfrastruktur oder Hochvolt-Lösungen.

Die Strategie des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions im Marktsegment Industry zielt darauf ab, sich durch digitale funktionale Simulation, Systemintegration und die Schaffung lernender Systeme zum führenden Lösungsanbieter für die Megatrends Energie und Daten zu entwickeln. Dazu investieren wir in entsprechende Kompetenzen und Technologien und erweitern unser Produkt- und Serviceportfolio sukzessive in Richtung intelligenter Lösungen. Um unseren Kunden zusätzlichen Mehrwert zu erschließen, wollen wir außerdem neue Geschäftsmodelle in den Bereichen intelligente Kabellösungen und "Smart Services" aufbauen. Weitere Ziele sind die stärkere Fokussierung auf Wachstumsmärkte durch konsequentes Portfoliomanagement sowie die bessere Nutzung unserer globalen Präsenz für die Ansprache weltweit tätiger OEM-Kunden. Auch unsere operative Exzellenz wollen wir kontinuierlich verbessern.

Effektive Organisation und gemeinsame Werte

Die strategische Neuausrichtung des LEONI-Konzerns wird von unserem Programm oneLEONI unterstützt. Dieser strategische Ansatz steht für die Transformation der Unternehmensgruppe zu einem stärker integrierten Konzern, um mittelfristig die Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Leistungskraft zu steigern. Das Programm zielt auf eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen der Holding und den beiden Divisionen, eine höhere Servicequalität sowie die Sicherstellung von Compliance.

Basis für die erfolgreiche Umsetzung unserer Strategie sind gemeinsame Werte, auf die wir hinarbeiten: eine Kultur der hohen Leistung, Agilität, Kundenzentrierung und des Vertrauens.

Details zur konzernweiten Finanzierungsstrategie finden Sie im Kapitel → Finanzlage.

Globale Megatrends

Mit der neuen Konzernstrategie erreichen wir eine bessere Ausgangsposition für die Nutzung der Chancen, die sich aus den globalen Megatrends ergeben. Nachfolgend sind die für LEONI wichtigsten Trends und daraus resultierende Wachstumspotenziale beschrieben. Diese langfristigen und übergreifenden Veränderungsprozesse haben oft universelle Bedeutung und einen Zeithorizont von mehreren Jahrzehnten. Globale Megatrends sind interdependent und wirken in diesem komplexen Zusammenspiel auch auf die Automobilbranche und weitere Industriebereiche als Kernmärkte von LEONI. Informationen zu den Innovationen, die LEONI auf diesen Gebieten entwickelt, enthält das Kapitel → Forschung & Entwicklung.

Digitalisierung - Der wichtigste Trend, den wir derzeit beobachten, ist die Digitalisierung. Sie wirkt sich auf nahezu alle Lebensbereiche aus und führt auch in den Märkten von LEONI zu großen Veränderungen. Grundsätzlich geht sie mit wachsenden Energie- und Datenübertragungsmengen einher, was für LEONI enorme Potenziale birgt. Denn in vielen Anwendungsgebieten werden immer mehr und auch intelligente Kabellösungen benötigt, die leistungsfähiger und smart sind, also ihre eigene Funktionalität überwachen und eventuelle Störungen frühzeitig erkennen können. Chancen sehen wir unter anderem in den Bereichen autonomes Fahren, Elektromobilität, Smart Grid, Industrie 4.0, Internet der Dinge, intelligente Haustechnik oder vernetzte Medizintechnik.

Mobilität - Da der Schwerpunkt unserer Aktivitäten auf Kabeln und Kabelsystemen für die Fahrzeugindustrie liegt, ist die zunehmende Mobilität, die wiederum von wachsender Digitalisierung, Globalisierung und Verstädterung sowie steigendem Umweltbewusstsein und knappen Ressourcen beeinflusst wird, von besonderer Bedeutung für LEONI.

Gerade hier liegen die Chancen, die sich für uns ergeben, in der Digitalisierung: die intelligente Vernetzung des Fahrzeugs und der Trend zu autonomem Fahren führen beispielsweise zu einem zunehmenden Bedarf an ausfallsicheren Bordnetzarchitekturen oder hochwertigen Spezialkabeln, die eine zuverlässige und schnelle Übertragung der wachsenden Datenmenge zwischen Sensoren, Steuerungselementen und Fahrzeugkomponenten gewährleisten. Ein zweites wichtiges Zukunftsfeld, in dem LEONI bereits stark vertreten ist, sind Angebote für die Elektromobilität. Außerdem profitieren wir vom Trend zu Gewichtsreduzierung. Hier engagiert sich LEONI seit vielen Jahren auf den Gebieten alternative Leitermaterialien, Miniaturisierung und intelligente Bordnetzarchitektur und wird das Angebot weiter kontinuierlich optimieren.

Datenmanagement/Big Data - In vielen Märkten von LEONI spielen die zuverlässige und intelligente Verteilung von Daten sowie die Analyse und Verarbeitung wachsender Datenmengen eine immer wichtigere Rolle. Für uns ergeben sich hier auf mehreren Gebieten Chancen: Einerseits haben wir kupfer- und glasfaserbasierte Kabel- und Kabelsystemlösungen für die Ausstattung von modernen Datenzentren. Andererseits sind wir mit neu erworbenem Software- und Simulations-Know-how (→ Segmentbericht des Konzernabschlusses) in der Lage, unseren Kunden künftig selbst cloud-basierte Datenanalysen anzubieten.

Energiemanagement - Wachsender Energiebedarf stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen, sowohl hinsichtlich der Erzeugung als auch in Bezug auf die zuverlässige Versorgung. LEONI ist beispielweise Partner für die komplette Verkabelung von Kraftwerken und den zugehörenden Energieverteilnetzen. Ferner sind wir dank des neu erworbenen Software- und Simulations-Know-Hows in der Lage, eine proprietäre Software einzusetzen, die zeitreihenbasierte Simulationen erstellt, um beispielsweise elektrische Verteilnetze durch SmartGrid-Technologien zu optimieren.

Industrialisierung & Automatisierung - Der wichtigste Trend auf diesem Gebiet ist die digitale Vernetzung der Produktion mithilfe modernster IT- und Kommunikationstechnik (Industrie 4.0). Hierfür entwickelt LEONI unter anderem Industrial Ethernet Lösungen und erweitert das Dienstleistungsangebot um Services wie die Planung von WLAN-Netzen, Echtzeit-Datenüberwachung oder Ferndiagnose. Schon heute tragen unsere Datenleitungen und Robotik-Schlauchpakete wesentlich dazu bei, die Produktionsprozesse unserer Kunden zu digitalisieren. Auch die Fertigung von LEONI selbst folgt zunehmend diesem Trend. Außerdem prüfen wir laufend den Einsatz innovativer Technologien wie generative Produktionsverfahren, die Kombination von Extrusion und Spritzgießen oder neue Herstellprozesse im Bordnetz-Bereich, um Produkte und Abläufe in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden effizienter zu gestalten.

Umweltbewusstsein & Ressourcenknappheit - Zunehmende ökologische Verantwortung und begrenzte Rohstoffvorkommen verändern nicht nur die Anforderungen an Mobilitätslösungen, sondern führen auch zu einem wachsenden Bedarf an alternativer Energiegewinnung. Für LEONI ergeben sich hier Expansionsmöglichkeiten mit extrem leichten oder miniaturisierten Fahrzeugkomponenten, energieeffizienten Bordnetzarchitekturen oder Produkten für Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechniken. Auch die Solarindustrie und die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung bieten Zukunftschancen für das Unternehmen.

Urbanisierung - Die wachsende Verstädterung schafft nicht nur neue Herausforderungen im Bereich Mobilität, sondern auch Bedarf an intelligenten Infrastruktur- und Gebäudesystemen. LEONI reagiert darauf unter anderem mit hochleistungsfähigen Verkabelungslösungen für Bürogebäude - zum Beispiel mit "Power over Ethernet"-Produkten, die die Stromversorgung netzwerkfähiger Geräte über das Ethernet-Kabel ermöglichen. Auch die zunehmende Vernetzung von Fahrzeugen mit externen Informations- und Steuerungssystemen bietet LEONI Chancen.

Globalisierung - Aus dem verbesserten Zugang zu neuen Absatzmärkten auf allen Kontinenten entstehen grundsätzlich große Wachstumsoptionen für LEONI. Zusätzliche positive Impulse ergeben sich aus einem standardisierten Produktprogramm, das an lokale Anforderungen und Vorgaben angepasst wird (Stichwort Glokalisierung). Auch auf dem Gebiet frugale Innovationen, also bei der Suche nach neuen, einfachen und kostengünstigen Produkten, die funktional eine äquivalente Lösung speziell für Schwellenländer darstellen, engagieren wir uns zunehmend. Globalisierung verändert aber auch die Strukturen und Anforderungen unserer Kunden, etwa durch mehr weltweit einheitliche Fahrzeugplattformen oder den Zusammenschluss von Automobilherstellern zu größeren Konzernen oder Konglomeraten.

Demografischer Wandel - Insbesondere die sich ändernde Altersstruktur in hochentwickelten Gesellschaften stellt hohe Anforderungen an das gesamte Gesundheitswesen und die Hersteller von medizintechnischen Geräten. Mit innovativen, besonders beschichteten Kabeln und der Entwicklung von Lösungen in angrenzenden Technologien, beispielsweise der Patientenpositionierung, kann LEONI von diesem Trend profitieren. Chancen bietet außerdem der Bereich "Ambient Assisted Living" - also Verfahren, die Menschen mit Behinderung oder alten Menschen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Hierfür spielen auch Fahrerassistenzsysteme eine wichtige Rolle, die über hochwertige Bordnetze mit hohen Datenübertragungsleistungen gesteuert werden.

2.7. Unternehmensführung (Angaben nach §§ 289f und 315d HGB)

Die Unternehmensführung von LEONI orientiert sich an den Grundsätzen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Verantwortlich für die Unternehmensführung ist der Vorstand. Seine Arbeit wird durch den Aufsichtsrat überwacht. Der Vorstand legt die Konzernstrategie fest und erarbeitet gemeinsam mit den Verantwortlichen der Unternehmensbereiche bzw. der einzelnen Geschäftsfelder geeignete Maßnahmen zur Strategieumsetzung. Weitere Informationen über die Unternehmensführung enthält das Kapitel O Corporate Governance. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach §§ 289f und 315d HGB wurde auch auf der Homepage der Gesellschaft (→ http://www.leoni.com/de/ investor-relations/corporate-governance/) öffentlich zugänglich gemacht. Details zur Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sind im → Vergütungsbericht aufgeführt.

2.8. Steuerung des operativen Geschäfts

Die Steuerung des operativen Geschäfts erfolgt über die Kennzahlen Umsatz, Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), Capital Employed sowie Free Cashflow. Die jeweilige Zielerreichung messen wir über die Größen Return on Sales (EBIT-Marge), Return on Capital Employed (ROCE) und Free Cashflow (FCF). Konkrete Informationen zur Entwicklung der Steuerungskennzahlen im abgelaufenen Geschäftsjahr enthält das Kapitel → Geschäftsverlauf im Überblick. Die Ziele für das Geschäftsjahr 2018 sind im → Prognosebericht dargestellt.

Im Rahmen unserer strategischen Neuausrichtung wurden 2017 zudem vier sogenannte nichtfinanzielle Leitplanken gesetzt, an denen wir unsere Unternehmensführung künftig ebenfalls ausrichten wollen: Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterengagement, Diversität in der Belegschaft sowie Fortschritt bei der Transformation zum führenden Anbieter von intelligenten Energie- und Datenmanagementlösungen (→ Konzernstrategie). Zur Messung der nichtfinanziellen Leitplanken sollen im laufenden Jahr Zielwerte und einheitliche Messmethoden erarbeitet werden.

3. Rahmenbedingungen

3.1. Gesamtwirtschaft

Die Weltwirtschaft entwickelte 2017 eine stärkere Dynamik als zunächst angenommen: Der Internationale Währungsfonds (IWF) revidierte seine Erwartungen für das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahresverlauf mehrfach nach oben. Anfang Januar 2018 wurde die Schätzung für die globale Wirtschaftsleistung nochmals leicht heraufgesetzt: Demnach geht der IWF davon aus, dass die Weltwirtschaft 2017 um 3,7 Prozent und damit deutlich stärker als im Vorjahr gewachsen ist, als ein Plus von 3,2 Prozent zu Buche stand. Sowohl die industrielle Produktion als auch der Welthandel und die Investitionstätigkeit haben während des vergangenen Jahres spürbar an Schwung gewonnen.

Der günstigere Verlauf der Weltkonjunktur stand auf einer breiten Basis: Vor allem die Industrienationen, aber auch die Entwicklungs- und Schwellenländer erzielten kräftigere Zuwächse als erwartet: Unter den Industrienationen, deren Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2017 um voraussichtlich 2,3 Prozent zugelegt hat (Vorjahr: 1,7 Prozent), übertrafen laut IWF insbesondere Deutschland, Japan, Südkorea und die Vereinigten Staaten die letzten Prognosen vom Herbst 2017. In der Eurozone vergrößerte sich das BIP schätzungsweise um 2,4 Prozent und in den USA um 2,3 Prozent. Die wesentlichen Impulse kamen aber erneut aus den Entwicklungs- und Schwellenländern, die 2017 um voraussichtlich 4,7 Prozent expandierten (Vorjahr: 4,4 Prozent). Taktgeber waren China mit plus 6,8 Prozent und Indien mit plus 6,7 Prozent. Bemerkbar machte sich auch die Erholung in Brasilien und Russland, die nach dem Ende ihrer Rezessionsphase wieder mit positiven Wachstumsraten aufwarten konnten.

Weltwirtschaftswachstum 2016 bis 2018

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2016 2017 2018
3,2 3,7 3,9

Quelle: IWF

Wirtschaftswachstum 2017 in ausgewählten Regionen

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China Indien Eurozone USA Japan Russland Brasilien
6,8 6,7 2,4 2,3 1,8 1,8 1,1

Quelle: IWF, Schätzung

3.2. Branchenkonjunktur

In der internationalen Automobilindustrie fiel die Jahresbilanz 2017 nach Aussagen des VDA (Verband der Automobilindustrie) insgesamt gut aus. Der Pkw-Weltmarkt wuchs um voraussichtlich rund 2 Prozent auf 84,6 Millionen Neuwagen. Mit China und Europa meldeten zwei der drei größten Absatzregionen leicht steigende Verkaufszahlen, während der US-Markt etwas schrumpfte. Sehr dynamisch entwickelten sich dagegen die Neuzulassungen in Brasilien, Indien, Japan und Russland.

Die Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen erhöhte sich 2017 laut Schätzungen des Marktforschungsinstituts IHS Automotive global um gut 2 Prozent auf rund 95 Millionen Stück. Mehr Fahrzeuge liefen vor allem im EMEA-Raum, aber auch in Asien vom Band, wogegen das Volumen in Amerika leicht sank. Anders als im Vorjahr wurden etwas mehr Pkw und geringfügig weniger leichte Nutzfahrzeuge gefertigt. Deutlich zugelegt hat in allen Regionen die Herstellung von Fahrzeugen mit alternativen Antriebstechniken, die weltweit um mehr als ein Viertel ausgeweitet wurde.

Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen nach Regionen (Mio. Stück)

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2016 2017
Asien 48,7 49,9
EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) 23,8 24,8
Amerika 20,6 20,4

Quelle: IHS Automotive

Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen nach Regionen (2017, %)

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2017
Asien 52,5
EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) 26,1
Amerika 21,4

Quelle: IHS Automotive

Unerwartet dynamisch entwickelte sich die globale Produktion von schweren Nutzfahrzeugen: Nach Angaben von IHS Automotive gab es hier weltweit einen Zuwachs um fast 16 Prozent. Ursächlich dafür waren zweistellige Steigerungsraten in Asien und Amerika. Auch in der Region EMEA stand ein spürbares Plus zu Buche.

Produktion von schweren Nutzfahrzeugen nach Regionen (Mio. Stück)

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2016 2017
Asien 2,04 2,41
EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) 0,58 0,61
Amerika 0,50 0,59

Quelle: IHS Automotive

Der Welt-Elektromarkt dürfte 2017 um rund 4 Prozent gewachsen sein. Besonders starke Steigerungen gab es Schätzungen des ZVEI (Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie) zufolge in Asien, aber auch in Amerika und Europa vergrößerte sich das Marktvolumen. Unter den für LEONI wichtigen Segmenten stach die Elektromedizin mit voraussichtlich plus 6 Prozent heraus. Die Bereiche Automation, Energieerzeugung, Kommunikationstechnik und IT sollten moderat zugelegt haben. Die inländischen Elektrotechnik- und Elektronikunternehmen konnten ihre Produktion im vergangenen Jahr vor diesem Hintergrund preisbereinigt um fast 5 Prozent und den Umsatz sogar um gut 7 Prozent steigern.

Für den globalen Maschinenbau geht der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) im Jahr 2017 von einer preisbereinigten Umsatzerhöhung um 6 Prozent aus. Damit entwickelte sich die Branche spürbar dynamischer als zu Jahresbeginn erwartet. Vor allem die florierende Maschinennachfrage in China sorgte nicht nur im Land selbst für Belebung, sondern auch in den anderen wichtigen Maschinenbaunationen. Besonders in Japan, den USA und Europa verzeichnete die Branche Umsatzsteigerungen. Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer konnten ihren Umsatz im abgelaufenen Jahr um rund 3 Prozent vergrößern.

In der Informationstechnologie- und Telekommunikations-Branche (ITK) stiegen die Umsätze 2017 nach Schätzungen des internationalen Branchenverbands EITO (European IT Observatory) global um gut 3 Prozent. Die größten Wachstumstreiber waren die Segmente Software und IT-Dienstleistungen - Ausdruck der fortschreitenden Digitalisierung. Der Zuwachs fiel in der Informationstechnologie deutlicher aus als im Bereich Telekommunikation. Im internationalen Vergleich legten die ITK-Märkte in Indien und China mit plus 9 bzw. 8,5 Prozent unverändert am schnellsten zu. Der weltweit größte Markt, die USA, verzeichnete ein Wachstum von 3 Prozent. In Europa wurde eine Steigerung von knapp 2 Prozent erzielt. Der deutsche ITK-Markt expandierte voraussichtlich um rund 2 Prozent.

3.3. Weitere Einflussfaktoren

Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen sind für den Geschäftsverlauf von LEONI von großer Bedeutung. Darüber hinaus spielen eine Reihe weiterer Faktoren eine wichtige Rolle:

Die Preisentwicklung von Rohstoffen (→ Beschaffung), insbesondere von Kupfer, wirkt sich merklich auf unser Umsatzvolumen aus. Die Schwankungen des Kupferpreises geben wir über Vertragsvereinbarungen weitgehend an unsere Kunden weiter, allerdings in der Regel mit einer zeitlichen Verzögerung. Ein veränderter Kupferpreis führt bei LEONI daher normalerweise zunächst zu einem entsprechenden Umsatzeffekt ohne nennenswerte Ergebnisauswirkung. In der Bilanz kann es - abhängig von der Kupferpreisentwicklung - zu Bestandsabwertungen oder Drohverlustrückstellungen für Teilmengen der Bestände kommen. Gleiches gilt für den Rohstoff Silber, der vorwiegend bei der Veredelung von Drahtprodukten eingesetzt wird. Dagegen ergeben sich aus der Energiepreisentwicklung für LEONI konzernweit keine größeren Auswirkungen.

Eine weitere bedeutende Einflussgröße sind die Personalkosten in unseren Produktionsländern. Sie fließen in Standortentscheidungen ebenso ein wie verlässliche rechtliche und politische Rahmenbedingungen sowie günstige Transportmöglichkeiten.

Die politischen Entwicklungen in für uns wichtigen Produktions- und Absatzländern verfolgen wir ebenfalls sehr genau. Entsprechende Informationen enthält der → Risiko- und Chancenbericht.

Zu den rechtlichen Einflussfaktoren, die für LEONI von Bedeutung sind, zählen neben den jeweiligen nationalen Gesetzgebungen der Länder, in denen wir präsent sind, auch internationale Regelungen. Indirekt wirken sich beispielsweise strengere CO2 -Emissionsgrenzen aus, denn sie verstärken die Nachfrage aus der Automobilindustrie nach Leitungen, Kabelsätzen und Bordnetz-Systemen, die besonders leicht oder für alternative Antriebstechnologien geeignet sind. Dies führt zu einem steigenden Einsatz von Sensoren und Steuergeräten, was wiederum einen zusätzlichen Verkabelungsumfang zur Folge hat.

Aus Währungskursschwankungen können sich Auswirkungen auf die Umsatzerlöse ergeben, die mittels geeigneter Sicherungsgeschäfte vermindert werden. Bei sehr deutlichen Veränderungen in den Währungsparitäten kann es im Einzelfall dennoch zu Ergebniseffekten kommen (→ Anhang des Konzernabschlusses).

4. Bericht aus den Unternehmensbereichen/Segmentbericht

4.1. Unternehmensbereich Wiring Systems

Strategisch wichtige Projekte 2017

Der Unternehmensbereich Wiring Systems richtete sich 2017 als Lösungsanbieter für Daten- und Energiemanagement im Fahrzeug strategisch neu aus, intensivierte seine Aktivitäten im Wachstumssegment Elektromobilität und erweiterte die Kapazitäten weltweit. Die wichtigsten entsprechenden Projekte sind nachfolgend dargestellt. Informationen zu bedeutsamen organisatorischen Veränderungen und Entwicklungsvorhaben enthalten die Kapitel → Geschäftsmodell und Organisationsstruktur sowie → Forschung & Entwicklung.

Neue Kompetenzen für Daten- und Energiemanagement

Als Lösungsanbieter für Daten- und Energiemanagement im Fahrzeug stellen wir unseren Kunden künftig ein erweitertes Portfolio an innovativen Produkten und Dienstleistungen im Bereich der automobilen Megatrends Elektromobilität, Konnektivität und autonomes Fahren zur Verfügung. Im Berichtsjahr haben wir deshalb begonnen, unsere Kompetenz in den Bereichen Elektronik und Software auszubauen und unsere Prozesse stärker zu digitalisieren.

Automatisierte Produktion

Aufgrund der steigenden Sicherheitsanforderungen an elektrische Bauteile und Systeme speziell für das autonome Fahren setzen wir in der Fertigung und der gesamten Lieferkette zunehmend automatisierte Lösungen ein. 2017 wurden bereits Teilkabelsätze und Komponenten vollautomatisch produziert. Weitere Lösungen wie beispielsweise kollaborierende Roboter befanden sich in der Pilotierungsphase.

Starke Präsenz im Segment Elektromobilität

2017 konnten wir unsere gute Stellung im stark wachsenden Markt für Hybrid- und Elektrofahrzeuge massiv ausbauen und mehrere neue Aufträge gewinnen, die sowohl Hochvolt- (HV-) Kabelsätze als auch herkömmliche Bordnetz-Systeme für Fahrzeuge mit alternativer Antriebstechnik umfassen (→ Rekord-Auftragseingang und dynamisches E-Mobility-Geschäft). Unser Kundenportfolio im Bereich Elektromobilität setzt sich aus allen bekannten Marken des Premium- und Volumensegments zusammen. Durch die Zusammenarbeit der beiden Divisionen sowie über strategische Partnerschaften bietet LEONI Lösungen für Elektro- und Hybridautos von der Ladeleitung bis hin zum Hochvolt-Bordnetz. Als Systemlieferant erweitern wir unser HV-Produktprogramm stetig, beispielsweise im Bereich der sogenannten HV-Splices, und bieten unseren Kunden skalierbare und maßgeschneiderte Lösungen für aktuelle und zukünftige HV-Bordnetzarchitekturen.

Zweites Werk in der Ukraine eröffnet

Im August 2017 nahm unser neues ukrainisches Werk in Kolomyja nach nur zehn Monaten Bauzeit die Serienfertigung auf. Wir betreiben an diesem zweiten Standort im Westen des Landes eine Produktion mit etwa 6.500 m2 Fläche für Kabelsätze und Bordnetz-Systeme, die vor allem an europäische Automobilhersteller geliefert werden. Ende 2017 arbeiteten dort rund 800 Beschäftigte. Bis zum Jahr 2020 soll der Standort deutlich auf circa 5.000 Mitarbeiter und eine Fläche von rund 25.000 m2 ausgebaut werden.

Kapazitätsausbau in Mexiko

Im mexikanischen Merida eröffneten wir im November 2017 ein neues Werk für Bordnetz-Systeme, das unsere Position am amerikanischen Fahrzeugmarkt weiter stärkt. Dieser dritte mexikanische WSD-Standort wird bei voll ausgelasteter Kapazität auf einer Produktionsfläche von ca. 25.000 m2 bis zu 2.600 Mitarbeiter beschäftigen. Wir liefern von dort aus Bordnetz-Systeme und Kabelsätze an amerikanische Werke von Fahrzeugherstellern mit Sitz in Asien und den USA.

Geschäftsverlauf 2017

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Kennzahlen Wiring Systems 2017 20161 Veränderung

(in %)
Konzernaußenumsatz Mio. € 3.061,5 2.689,7 13,8
EBIT Mio. € 116,6 35,7 >100,0
Bereinigtes EBIT2 Mio. € 127,3 76,2 67,1
Return on Sales % 3,8 1,3 --
Investitionen Mio. € 163,9 135,4 21,0
Mitarbeiter (per 31.12.) Anzahl 77.909 69.283 12,5

1 Vorjahreswerte angepasst

2 Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung der wesentlichen Akquisitionen, Restrukturierungen, Gewinne aus Unternehmensverkäufen und Ergebnisse aus Unternehmenszusammenschlüssen inklusive zugehöriger Derivate

Umsatz legt um 14 Prozent auf 3,1 Mrd. € zu

Der Außenumsatz des Unternehmensbereichs Wiring Systems erhöhte sich 2017 um fast 14 Prozent oder 371,8 Mio. € auf 3.061,5 Mio. €. Den Großteil des Wachstums erzielten wir aus eigener Kraft. Die seit November 2016 in den Konsolidierungskreis einbezogene Wuhan Hengtong Automotive, an der wir eine Mehrheitsbeteiligung halten, leistete im Berichtszeitraum einen Beitrag von 20,0 Mio. € (Vorjahr: 6,1 Mio. €). Der gestiegene Kupferpreis hatte einen Effekt von 38,3 Mio. €.

Hauptumsatzträger waren unverändert Bordnetz-Systeme und Kabelsätze für die internationale Automobilindustrie. Das Geschäft ist breit auf verschiedene Modelle vom Premiumfahrzeug bis zur Kompakt- und Kleinwagenklasse verteilt. In der Berichtsperiode sind vor allem unsere Lieferungen an Standorte der europäischen Hersteller in China stark gewachsen. Außerdem verzeichneten wir mit Kabelsätzen für die internationale Nutzfahrzeugindustrie sowie bei elektrischen und elektronischen Komponenten deutliche Steigerungen. Besonders dynamisch entwickelte sich der Umsatz mit Hochvoltprodukten für Elektro- und Hybridfahrzeuge, der sich von 24,9 Mio. € auf 44,0 Mio. € erhöhte.

Regional betrachtet erhöhte sich das Geschäftsvolumen im EMEA-Raum (Europa, Naher Osten, Afrika) von 2.089,9 Mio. € auf 2.337,7 Mio. € und in Asien von 274,3 Mio. € auf 400,4 Mio. €. In Amerika lag der Umsatz mit 323,4 Mio. € aufgrund von negativen Währungseffekten leicht unter dem Vorjahresniveau von 325,5 Mio. €.

Umsatzentwicklung 2017

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Umsatzentwicklung Wiring Systems in Mio. € in %
Umsatz 2016 2.689,7
Organisches Wachstum 351,4 13,1
Effekte aus Konsolidierungskreisveränderungen 20,0 0,7
Währungsumrechnungseffekt -38,0 -1,4
Kupferpreiseffekt 38,3 1,4
Umsatz 2017 3.061,5 +13,8

Außenumsatz Wiring Systems

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Mio. € 2013 2014 2015 2016 2017
2.321,0 2.399,6 2.668,2 2.689,7 3.061,5

Außenumsatz Wiring Systems nach Quartalen

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Mio. € 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal
2016 651,2 715,6 638,4 684,5
2017 730,7 774,2 732,2 824,4

Viele Neuanläufe an Standorten rund um den Globus

2017 nahmen wir an zahlreichen Standorten in Amerika, Asien, Nordafrika und Osteuropa die Serienfertigung für neue Kundenprojekte auf. Die Produktionsstarts verliefen planmäßig und betrafen hauptsächlich Bordnetz-Systeme und Kabelsätze für Fahrzeuge asiatischer und europäischer Automobilhersteller, aber auch Kabelsätze für Motoräder sowie Motorverkabelungen und Komplettsysteme für Lkw, landwirtschaftliche Maschinen und Busse. Hinzu kamen mehrere Neuanläufe im Bereich Elektromobilität, unter anderem ein strategisch wichtiges Hochvolt-Bordnetzprojekt für Pkw und SUVs eines europäischen Herstellers, durch das wir die Zusammenarbeit mit diesem Kunden erheblich ausbauen.

Kräftiger Ergebnisanstieg

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern des Unternehmensbereichs Wiring Systems erhöhte sich in der Berichtsperiode von 35,7 Mio. € auf 116,6 Mio. €. Neben den zusätzlichen Deckungsbeiträgen durch den Mehrumsatz wirkten sich die umgesetzten Maßnahmen zur Performancesteigerung und Effekte aus der erfolgreichen Restrukturierung des Unternehmensbereichs positiv aus. 2016 war das Ergebnis dagegen durch hohe Restrukturierungsaufwendungen belastet.

EBIT Wiring Systems

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in Mio. € 2013 2014 2015 20161 2017
116,1 104,6 87,4 35,7 116,6

1 Vorjahreswert angepasst

Bereinigtes EBIT1 Wiring Systems

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Mio. € 2017 20162
EBIT 116,6 35,7
Restrukturierungsaufwand/-ertrag 0,0 27,8
Effekt aus der Kaufpreisallokation (PPA) 10,7 13,5
Neubewertung- und Entkonsolidierungsgewinn 0,0 -0,8
Bereinigtes EBIT 127,3 76,2

1 Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung der wesentlichen Akquisitionen, Restrukturierungen, Gewinne aus Unternehmensverkäufen und Ergebnisse aus Unternehmenszusammenschlüssen inklusive zugehöriger Derivate

2 Vorjahreswerte angepasst

Rekord-Auftragseingang und dynamisches E-Mobility-Geschäft

2017 gingen im Unternehmensbereich Wiring Systems neue Bestellungen in Höhe von rund 7 Mrd. € (Vorjahr: 3,2 Mrd. €) ein, was einem Rekordwert entsprach. Von besonderer Bedeutung waren große Neu- und Folgeaufträge eines weltweit tätigen europäischen Premiumherstellers, den wir ab 2020 in Europa und ab 2021 in Asien mit Bordnetz-Systemen für verschiedene Fahrzeugreihen beliefern werden. Auch aus der amerikanischen Pkw- und der internationalen Zulieferindustrie erhielten wir wichtige Bestellungen.

Die Nachfrage nach unseren Hochvolt-Produkten für Elektro- und Hybridfahrzeuge entwickelte sich überdurchschnittlich dynamisch: Hier gewannen wir mehrere Neuprojekte verschiedener Automobilkonzerne im Gesamtwert von rund 1,5 Mrd. € (Vorjahr: 0,4 Mrd. €). Unter anderem wurden wir mit Bordnetzen und Kabelsätzen für vollelektrische Premium- und SUV-Fahrzeuge sowie mit der Komplettverkabelung zweier neuer E-Mobility-Plattformen beauftragt.

Per Ende Dezember 2017 erhöhte sich der Auftragsbestand der Wiring Systems Division bezogen auf die Gesamtlaufzeit der Projekte im Stichtagsvergleich um gut 13 Prozent auf 21,6 Mrd. € (Vorjahr: 19,1 Mrd. €). Davon entfielen 2,0 Mrd. € auf Hochvolt-Kabelsätze für Elektro- und Hybridfahrzeuge (Vorjahr: 0,8 Mio. €).

Der genaue Umfang und der Zeitpunkt der Lieferungen werden durch die tatsächlichen Abrufe unserer Kunden bestimmt.

4.2. Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions

Strategisch wichtige Projekte 2017

Die Wire & Cable Solutions Division positioniert sich im Rahmen ihrer strategischen Neuausrichtung verstärkt als System- und Entwicklungspartner für global tätige Kunden aus der Automobilbranche und der Industrie. Weitere Ziele sind die Umsetzung der digitalen Transformation und die zunehmende Internationalisierung unseres Geschäfts. In diesem Kapitel beschreiben wir entsprechende Projekte und Fortschritte aus dem Berichtsjahr. Informationen zu strategisch bedeutenden organisatorischen Veränderungen und Entwicklungsvorhaben enthalten die Kapitel → Geschäftsmodell und Organisationsstruktur sowie → Forschung & Entwicklung.

Adaptricity-Erwerb stärkt Kompetenz im Bereich cloud-basierte Simulation

Im Februar 2017 übernahm LEONI zwei Drittel der auf software-gestützte Beratungsleistungen spezialisierten Adaptricity AG, Zürich. Damit bauen wir unser Know-how in den Bereichen Software, Simulation und cloud-basierte Datenanalyse aus - zentrale Bausteine unserer strategischen Weiterentwicklung zum innovativen Lösungsanbieter. Durch das Schweizer Start-up-Unternehmen erhalten wir Zugang zu einer Software, die zeitreihenbasierte Simulationen erstellt. Künftig wollen wir die Kompetenz von Adaptricity mit unserem internationalen Projektgeschäft verknüpfen und auf eine Reihe zukunftsweisender Anwendungen und Marktsegmente übertragen.

Baubeginn für die Fabrik der Zukunft

Im April 2017 wurde mit dem Spatenstich die Bauphase der Fabrik der Zukunft am deutschen Standort Roth eingeleitet. Die offizielle Grundsteinlegung für dieses moderne Kompetenzzentrum des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions fand im Juni statt. Das neue Werk wird einerseits das Kerngeschäft Kabelproduktion stärken und andererseits als Labor- und Entwicklungszentrum für innovative Produkte und Lösungen fungieren. Unter anderem sollen dort hochmoderne Datenleitungen für autonomes Fahren, Hochvolt- und Ladeleitungen für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben sowie Glasfaserkabel für Telekommunikation und Infrastruktur gefertigt werden. Insgesamt ist geplant, rund 90 Mio. € in dieses Kompetenzzentrum zu investieren. Es soll bis etwa Ende 2018 fertig gestellt sein und ab 2019 schrittweise die laufende Produktion aus dem bestehenden Werk im Zentrum von Roth übernehmen.

Verkauf der Business Group Electrical Appliance Assemblies

Im Mai 2017 haben wir das Geschäft mit Kabelkonfektion und Kabelsätzen für Haushaltsgeräte und Elektrowerkzeuge, das in der Business Group Electrical Appliance Assemblies gebündelt war, veräußert. Der Verkauf ist ebenfalls Teil unserer Strategie, zu einem stärker lösungsorientierten Anbieter zu werden und uns auf Kernaktivitäten mit profitablem Wachstumspotenzial zu fokussieren. Käufer ist die Firma BizLink, ein führender, an der Börse von Taiwan gelisteter Anbieter von Verbindungslösungen mit Sitz in Fremont, Kalifornien, der mit der Transaktion dauerhaft auf dem europäischen Markt Fuß fassen will.

Ausbau des Standorts Indien stärkt Internationalisierung

Anfang September 2017 wurde am indischen Standort Pune eine neue Anlage zur Elektronenbeschleunigung mit einer Gesamtkapazität für elektronenstrahlvernetzte Kabel von 80.000 km pro Jahr in Betrieb genommen. Durch die Behandlung unter dem Elektronenstrahl können wir Hochleistungskabel produzieren, die unter anderem formbeständiger unter Hitzeeinfluss, resistenter gegenüber Chemikalien, Lösungsmitteln und Temperaturschwankungen sowie härter und unempfindlicher hinsichtlich Abrieb sind. In Indien werden diese Spezialkabel vor allem an Kunden aus der dynamischen Solar- und Bahnbranche geliefert. Mit dem Ausbau des Werks in Pune, in dessen Expansion insgesamt rund 10 Mio. € investiert wurden, treiben wir die Internationalisierung des Industriegeschäfts weiter voran.

Fortschritte bei der digitalen Transformation

Die digitale Transformation der Wire & Cable Solutions Division wurde im Berichtsjahr planmäßig vorangetrieben. Im Mittelpunkt stand die Digitalisierung des Angebotsspektrums und dabei insbesondere die Entwicklung sogenannter intelligenter Kabel, die ihre Funktionalität dank integrierter Sensorik beispielsweise hinsichtlich Temperatur, Medienbeständigkeit oder mechanischer Belastung selbst überwachen können. Nach der Entwicklung erster wichtiger technischer Lösungen haben wir mit den Vorbereitungen für eine mögliche Patentierung begonnen. Außerdem wurden gezielte Neueinstellungen vorgenommen, um unser Digitalisierungs-Know-how auszuweiten. Auch auf organisatorischer Ebene erzielten wir wichtige Fortschritte, unter anderem durch die verstärkte Sensibilisierung der Mitarbeiter für die Bedeutung der digitalen Transformation.

Geschäftsverlauf 2017

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Kennzahlen Wire & Cable Solutions 2017 2016 Veränderung

(in %)
Konzernaußenumsatz Mio. € 1.861,3 1.741,6 6,9
EBIT Mio. € 104,6 83,7 25,0
Bereinigtes EBIT1 Mio. € 80,9 85,0 -4,8
Return on Sales % 5,6 4,8 --
Investitionen Mio. € 107,8 65,3 65,1
Mitarbeiter (per 31.12.) Anzahl 8.118 9.458 -14,2

1 Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung der wesentlichen Akquisitionen, Restrukturierungen, Gewinne aus Unternehmensverkäufen und Ergebnisse aus Unternehmenszusammenschlüssen inklusive zugehöriger Derivate

Umsatz wächst um 7 Prozent auf 1,9 Mrd. €

Die Wire & Cable Solutions Division erhöhte ihren Außenumsatz im Geschäftsjahr 2017 um fast 7 Prozent auf 1.861,3 Mio. €. Damit konnten wir den Umsatzwegfall aus dem Verkauf der Business Group Electrical Appliance Assemblies (3 Strategisch wichtige Projekte 2017) durch organisches Wachstum im Automobil- und Industriegeschäft sowie positive Kupferpreiseffekte mehr als ausgleichen. Mit 1.067,9 Mio. € (Vorjahr: 971,0 Mio. €) wurde der Großteil des Geschäftsvolumens in der Region EMEA erzielt. In Amerika nahm der Umsatz um gut 13 Prozent auf 426,8 Mio. € (Vorjahr: 377,0 Mio. €) zu und in Asien aufgrund des Verkaufs der BG Electrical Appliance Assemblies um circa 7 Prozent auf 366,6 Mio. € (Vorjahr: 393,6 Mio. €) ab.

Umsatzentwicklung 2017

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Umsatzentwicklung Wire & Cable Solutions in Mio. € in %
Umsatz 2016 1.741,6
Organisches Wachstum 88,6 5,1
Effekte aus Konsolidierungskreisveränderungen -96,9 -5,6
Währungsumrechnungseffekt -23,7 -1,4
Kupferpreiseffekt 151,7 8,7
Umsatz 2017 1.861,3 6,9

Unsere Standard- und Spezialleitungen für die Automobilindustrie waren im Berichtszeitraum weltweit stark gefragt, sodass die Business Group Automotive Cable Solutions insgesamt ein Umsatzplus von rund 19 Prozent erreichte. Besonders gut zeigte sich dieses Geschäft in der Region EMEA. Hier verzeichneten wir aufgrund der verstärkten Entwicklungsaktivitäten im Bereich Elektromobilität auch eine sehr dynamische Nachfrage nach unseren Ladekabeln für Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge. Der Umsatz mit diesen Produkten stieg in der Berichtsperiode insgesamt von 21,3 Mio. € auf 22,6 Mio. €.

Auch die Business Group Industrial Solutions konnte leicht zulegen: In Summe wuchs das Industriegeschäft um circa 6 Prozent, wobei sich die Regionen Asien und Amerika überdurchschnittlich gut entwickelten. Weltweit registrierten wir einen anhaltend hohen Bedarf an unseren Kabeln und Lösungen für die Robotik, Fiber Optics, Automatisierungs- und Antriebstechnik sowie Fabrikautomation. Der Absatz in den Bereichen Medizintechnik und Datacom verlief ebenfalls positiv. Das zunächst noch rückläufige Geschäft mit Infrastruktur-Kabeln stabilisierte sich im Jahresverlauf. Lediglich der Umsatz mit der petrochemischen Industrie blieb im gesamten Berichtszeitraum unter den Erwartungen und dem Vorjahresniveau.

In der BG Conductors & Copper Solutions verzeichneten wir in allen Produktbereichen eine lebhafte Nachfrage, sodass ihr Umsatz insgesamt um 16 Prozent stieg.

Außenumsatz Wire & Cable Solutions

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Mio. € 2013 2014 2015 2016 2017
1.596,9 1.703,8 1.834,7 1.741,6 1.861,3

Außenumsatz Wire & Cable Solutions nach Quartalen

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Mio. € 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal
2016 438,1 432,6 433,1 437,8
2017 474,8 461,8 455,9 468,8

Ergebnis legt durch Sondereffekt auf 104,6 Mio. € zu

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern des Unternehmensbereichs WCS erhöhte sich 2017 gegenüber dem Vorjahr kräftig um ein Viertel auf 104,6 Mio. €. Dabei ist zu berücksichtigen, dass durch den Verkauf der Business Group Electrical Appliance Assemblies (O Strategisch wichtige Projekte 2017) ein positiver Entkonsolidierungseffekt von 24,3 Mio. € entstand. Auf der anderen Seite trug der Geschäftsbereich 4,6 Mio. € weniger als im Vorjahr zum operativen Ergebnis bei, da er nur noch anteilig bis zur Veräußerung konsolidiert wurde.

Darüber hinaus war die Ertragslage durch einen hohen Preisdruck im Solarenergiemarkt und das anhaltend schwache Petrochemiegeschäft beeinträchtigt.

Bereinigt um sämtliche nicht-operativen Effekte belief sich das EBIT auf 80,7 Mio. € (Vorjahr: 85,0 Mio. €).

EBIT Wire & Cable Solutions

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Mio. € 2013 2014 2015 2016 2017
47,1 78,1 63,9 83,7 104,6

Bereinigtes EBIT1 Wire & Cable Solutions

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Mio. € 2017 2016
EBIT 104,6 83,7
Effekt aus der Kaufpreisallokation (PPA) 0,6 1,0
Restrukturierungsaufwand/-ertrag 0,0 3,6
Entkonsolidierungseffekt -24,3 -3,3
Bereinigtes EBIT 80,9 85,0

1 Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung der wesentlichen Akquisitionen, Restrukturierungen, Gewinne aus Unternehmensverkäufen und Ergebnisse aus Unternehmenszusammenschlüssen inklusive zugehöriger Derivate

Auftragseingang steigt auf 1,9 Mio. €

2017 gingen bei der Wire & Cable Solutions Division neue Bestellungen im Wert von 1.883,7 Mio. € ein, das entsprach gegenüber dem Vorjahreswert einem Plus von fast 8 Prozent. Auch der Umsatz der Berichtsperiode wurde damit leicht übertroffen.

Der größte Teil des Auftragseingangs entfiel auf die Business Group Automotive Cable Solutions und betraf sowohl Standard- als auch Spezialkabel wie Highspeed-Datenleitungen für Fahrerassistenz- und Infotainment-Systeme sowie Elektroladekabel. Aber auch in vielen Industriebereichen erhielten wir wichtige neue Bestellungen, unter anderem aus den Bereichen Datenverarbeitung und Infrastruktur.

5. Wirtschaftsbericht

5.1. Geschäftsverlauf im Überblick / Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Entwicklung und Vergleich mit der Prognose

Kennzahlen Konzern

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Ist 20161 Aktualisierte Prognose 2017 Ist 2017
Konzernumsatz Mrd. € 4,43 rund 4,8 4,92
EBIT Mio. € 79,2 rund 220 225,3
Investitionen Mio. € 210,8 rund 250 281,4
Free Cashflow Mio. € -27,5 positiv 11,1

1 Vorjahreswerte angepasst

Der LEONI-Konzern entwickelte sich 2017 besser als erwartet. Die Nachfrage der Automobil- und Investitionsgüterindustrien nach unseren Produkten, Systemen und Dienstleistungen stieg im Jahresverlauf mit zunehmender Dynamik an, sodass sich der Konzernumsatz 2017 um rund 11 Prozent auf 4,9 Mrd. € erhöhte. Damit konnte die Prognose, die zuletzt im November des vergangenen Jahres auf rund 4,8 Mio. € angehoben worden war, übertroffen werden. Zu dem Wachstum, das überwiegend organisch erzielt wurde, trugen beide Unternehmensbereiche bei: Der Umsatz wuchs in der Wiring Systems Division um fast 14 Prozent auf 3,1 Mrd. € und im Segment Wire & Cable Solutions um rund 7 Prozent auf 1,9 Mrd. €.

Auf Basis der guten operativen Performance insbesondere der Wiring Systems Division verbesserte sich das Bruttoergebnis vom Umsatz um mehr als 12 Prozent auf 821,4 Mio. €. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte kräftig von 79,2 Mio. € auf 225,3 Mio. € zu und lag damit ebenfalls über dem erwarteten Wert von rund 220 Mio. €. Daraus ergibt sich eine von 1,8 Prozent auf 4,6 Prozent erhöhte EBIT-Marge. Neben dem Mehrumsatz und erfolgreich umgesetzten Restrukturierungs- und Performancesteigerungs-Maßnahmen ist der starke Zuwachs auch auf Sonderfaktoren zurückzuführen: Durch den Verkauf des Geschäftsbereichs Electrical Appliance Assemblies (ES) und eine Versicherungsentschädigung entstand im Berichtszeitraum ein positiver Ergebniseffekt von rund 30 Mio. €. Dagegen war der Vorjahreswert von Restrukturierungsaufwendungen und einem Betrugsschaden mit rund 70 Mio. € belastet. Auch bereinigt um sämtliche nichtoperativen Effekte verbesserte sich das Konzern-EBIT 2017 deutlich - um 29 Prozent auf 207,3 Mio. €. Der Konzernüberschuss nach Steuern erhöhte sich von 11,5 Mio. € auf 143,9 Mio. €.

Das Ergebnis nahm in beiden Divisionen zu: Im Unternehmensbereich Wiring Systems stieg das EBIT auf 116,6 Mio. € (Vorjahr: 35,7 Mio. €) und damit stärker als erwartet (Prognose vom November: 110 Mio. €). In der Wire & Cable Solutions Division wuchs es wie angekündigt auf 104,6 Mio. € (Vorjahr: 83,7 Mio. €).

Das kräftige Ergebnisplus führte 2017 bei allen wesentlichen Messgrößen der Finanz- und Vermögenslage des LEONI-Konzerns zu einer positiven Entwicklung. Der Free Cashflow verbesserte sich, unter anderem auch durch den Mittelzufluss aus dem Verkauf der Business Group Electrical Appliance Assemblies, von -27,5 Mio. € auf 11,1 Mio. €, obwohl die Investitionen wegen der zahlreichen Neuprojekte unserer Kunden um rund ein Drittel auf 281,4 Mio. € ausgeweitet wurden. Die Nettofinanzverschuldung blieb trotz der Geschäftsausweitung mit 406,2 Mio. € etwa auf dem Vorjahresniveau von 403,6 Mio. €. Die Eigenkapitalquote stieg von 31,1 Prozent auf 32,7 Prozent und der Return on Capital Employed von 5,1 Prozent auf 14,1 Prozent.

5.2. Umsatz und Ertragslage

Konzernumsatz steigt auf 4,9 Mrd. €

Auf Basis der dynamischen Nachfrage nach unseren Fahrzeugleitungen, Kabelsätzen und Bordnetz-Systemen für die Automobilindustrie sowie den Produkten, Lösungen und Services für die Investitionsgüterindustrie erhöhte sich der Konzernumsatz 2017 um mehr als 11 Prozent oder 491,5 Mio. € auf 4.922,8 Mio. €. Den Großteil der Steigerung - 440,0 Mio. € -erzielten wir aus eigener Kraft. Hinzu kam ein positiver Einfluss aus der Kupferpreisveränderung in Höhe von 190,0 Mio. €. Dem standen negative Effekte aus Wechselkurs- sowie aus Konsolidierungskreisveränderungen gegenüber. Letztere ergaben sich im Wesentlichen aus dem Wegfall des Geschäftsvolumens der im Mai 2017 veräußerten Business Group Electrical Appliance Assemblies, der teilweise durch den zusätzlichen Umsatz der seit November 2016 in den Konsolidierungskreis einbezogenen Beteiligungsgesellschaft Wuhan Hengtong Automotive kompensiert wurde (3 Segmentbericht des Konzernabschlusses).

Umsatzentwicklung 2017

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Umsatzentwicklung Konzern in Mio. € in %
Umsatz 2016 4.431,3
Organisches Wachstum 440,0 9,9
Effekte aus Konsolidierungskreisveränderungen -76,8 -1,8
Währungsumrechnungseffekt -61,7 -1,4
Kupferpreiseffekt 190,0 4,3
Umsatz 2017 4.922,8 11,1

Im Berichtszeitraum konnte LEONI in allen Regionen expandieren: Das stärkste Wachstum verzeichneten wir in Asien, wo der Umsatz um fast 15 Prozent auf 767,0 Mio. € zulegte. Das im Wirtschaftsraum EMEA erzielte Geschäftsvolumen erhöhte sich um gut 11 Prozent auf 3.405,6 Mio. €. In Amerika stieg der Umsatz um rund 7 Prozent auf 750,3 Mio. €. Damit entfielen 69,2 Prozent des Gesamtvolumens auf die Region EMEA, 15,6 Prozent auf Asien und 15,2 Prozent auf Amerika.

Konzernumsatz

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Mio. € 2013 2014 2015 2016 2017
3.917,9 4.103,4 4.502,9 4.431,3 4.922,8

Konzernumsatz nach Quartalen

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Mio. € 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal
2016 1.089,3 1.148,2 1.071,5 1.122,3
2017 1.202,5 1.236,1 1.188,1 1.293,2

Konzernumsatz nach Segmenten

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in % 2017 Vorjahr
Wiring Systems 62,2 60,7
Wire & Cable Solutions 37,8 39,3

Konzernumsatz nach Regionen (in %)

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2017 Vorjahr
EMEA gesamt 69,2 69,1
- Deutschland 27,7 28,3
- Übriges Europa 27,0 26,4
- Osteuropa 13,2 13,2
- Afrika 0,9 0,8
- Restliches EMEA 0,4 0,4
Asien 15,6 15,1
Amerika 15,2 15,8

Konzern-EBIT legt kräftig auf 225,3 Mio. € zu

Durch die erfolgreich umgesetzten Maßnahmen zur Performancesteigerung in der Wiring Systems Division erhöhten sich die Umsatzkosten des LEONI-Konzerns 2017 leicht unterproportional zum Geschäftsvolumen um knapp 11 Prozent auf 4.101,5 Mio. €. Daher verbesserte sich das Bruttoergebnis vom Umsatz um gut 12 Prozent auf 821,4 Mio. €, und die Brutto-Umsatzmarge nahm von 16,5 Prozent auf 16,7 Prozent zu.

Die Vertriebskosten lagen mit 243,4 Mio. € nur geringfügig über dem Vergleichswert 2016 von 239,9 Mio. €, während die allgemeinen Verwaltungskosten hauptsächlich wegen mehrjähriger IT- und anderer Konzernprojekte um rund 14 Prozent auf 273,3 Mio. € anwuchsen. Die Forschungs- und Entwicklungskosten, die wesentlich von den Projektphasen unserer Kundenaufträge abhängen, gingen um circa 4 Prozent auf 129,1 Mio. € zurück.

Die sonstigen betrieblichen Erträge vergrößerten sich im Berichtszeitraum deutlich von 28,0 Mio. € auf 45,7 Mio. €. Sie enthielten den Entkonsolidierungsgewinn aus dem Verkauf der Business Group Electrical Appliance Assemblies in Höhe von 24,3 Mio. € sowie eine Versicherungsentschädigung im Zusammenhang mit dem 2016 aufgedeckten Betrugsfall (→ Risiko- und Chancenbericht) von 5,0 Mio. €. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich von 77,4 Mio. € auf 18,8 Mio. €. Sie hatten im Vorjahr die Belastung aus dem Betrugsfall von 40,0 Mio. € und hohe Restrukturierungsaufwendungen enthalten.

Im Ergebnis aus assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen, das von 12,2 Mio. € auf 22,8 Mio. € kräftig zulegte, machte sich die gute Geschäftsentwicklung unseres Joint Ventures in Langfang, China, bemerkbar.

In Summe erhöhte sich das Konzern-EBIT 2017 von 79,2 Mio. € auf 225,3 Mio. €. Bereinigt um sämtliche nicht-operativen Effekte stieg das EBIT um rund 29 Prozent auf 207,3 Mio. €. Nach Abzug des Finanzergebnisses inklusive des Beteiligungsergebnisses, das mit -24,9 Mio. € annähernd auf dem Vorjahresniveau von -24,4 Mio. € lag, ergab sich ein von 54,8 Mio. € auf 200,3 Mio. € kräftig verbessertes Ergebnis vor Steuern (EBT). Unter Berücksichtigung der Steuerquote, die sich 2017 auf einem normalen Niveau bewegte, wurde für das Berichtsjahr ein Konzernüberschuss von 143,9 Mio. € ausgewiesen nach 11,5 Mio. € im Jahr 2016.

Konzern-EBIT

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Mio. € 2013 2014 2015 20161 2017
163,1 182,5 151,3 79,2 225,3

1 Vorjahreswert angepasst

Bereinigtes Konzern-EBIT1

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Mio. € 2013 2014 2015 20162 2017
198,7 192,7 143,6 161,2 207,3

1 Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung der wesentlichen Akquisitionen, Restrukturierungen, Gewinne aus Unternehmensverkäufen, Ergebnisse aus Unternehmenszusammenschlüssen inklusive zugehöriger Derivate und Belastung aus Betrugsfall

2 Vorjahreswert angepasst

Konzern-EBIT nach Quartalen

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Mio. € 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal
20161 24,4 37,5 -12,7 30,0
2017 52,9 83,9 46,4 42,2

1 Vorjahreswert angepasst

Bereinigtes EBIT Konzern1

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Mio. € 2017 20162
EBIT 225,3 79,2
Restrukturierungsaufwand/-ertrag 0 31,4
Effekt aus der Kaufpreisallokation (PPA) 11,3 14,4
Neubewertungs- und Entkonsolidierungsgewinn -24,3 -4,1
Versicherungsentschädigung/Belastung aus Betrugsfall -5,0 40,3
Bereinigtes EBIT 207,3 161,2

1 Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung der wesentlichen Akquisitionen, Restrukturierungen, Gewinne aus Unternehmensverkäufen, Ergebnisse aus Unternehmenszusammenschlüssen inklusive zugehöriger Derivate und Belastung aus Betrugsfall

2 Vorjahreswerte angepasst

Netto-Wertschöpfung

2017 erzielte der LEONI-Konzern eine Netto-Wertschöpfung von 1.284,0 Mio. € im Vergleich zu 1.049,7 Mio. € im Vorjahr. Diese Eigenleistung errechnet sich aus den Umsatzerlösen und sonstigen betrieblichen Erträgen abzüglich Materialaufwand, Abschreibungen und sonstigen Vorleistungen. Mit einem Anteil von 82 Prozent kommt der überwiegende Teil der Wertschöpfung in Form von Personalaufwand und Sozialabgaben unseren Mitarbeitern zugute. Unsere Aktionäre erhielten 4 Prozent, die Kreditgeber 2 Prozent. 8 Prozent der Wertschöpfung flossen in unsere Rücklagen.

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Mio. € 2017 20165
Entstehung
Umsatzerlöse 4.922,8 4.431,3
Sonstige Erträge 45,7 28,0
Materialaufwand -2.880,6 -2.554,4
Abschreibungen -149,5 -151,1
Sonstige Vorleistungen -654,4 -703,6
Netto-Wertschöpfung 1.284,0 1.050,2
Verteilung
an Mitarbeiter (Personalaufwand, Sozialabgaben) 1.058,6 971,3
an das Unternehmen (Rücklagen)1 98,2 -5,3
an Aktionäre (Dividende)2 45,7 16,3
an den Staat (Ertragssteuern)3 56,4 43,3
an Kreditgeber (Finanzergebnis)4 25,1 24,6
Netto-Wertschöpfung 1.284,0 1.050,2

1 Konzernüberschuss abzgl. Dividende

2 vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung

3 nur Ertragssteuern (ohne Verbrauchs-, Besitz- und Verkehrssteuern sowie Sozialabgaben)

4 ohne sonstiges Beteiligungsergebnis

5 Vorjahreswerte angepasst

5.3. Finanzlage

Finanzierungsstrategie

Der LEONI-Konzern legt Wert auf eine dauerhafte solide, ausgewogene Finanzierungsstruktur. Ziel ist eine nachhaltige Eigenkapitalquote von mindestens 35 Prozent und ein Leverage (Verhältnis von Nettofinanzschulden zu EBITDA) von unter 1. Damit wollen wir sowohl am Kapitalmarkt als auch bei den Banken und Lieferanten eine nachhaltig gute Bonitätsbeurteilung sichern. Um unseren langfristigen Finanzierungsbedarf zu decken, nutzen wir den Kapitalmarkt. Die kurzfristige Finanzierung erfolgt über Kreditlinien bei Kernbanken.

LEONI wird seit mehr als einem Jahrzehnt durch die Deutsche Bundesbank als notenbankfähig eingestuft. Ein offizielles Rating existiert nicht, da es aus unserer Sicht aktuell keinen Mehrwert generieren würde. Die Kreditvereinbarungen von LEONI enthalten keine Financial Covenants.

Das geplante Unternehmenswachstum wollen wir grundsätzlich aus dem operativen Cashflow finanzieren.

Finanz- und Liquiditätsmanagement

Das Finanzmanagement des LEONI-Konzerns wird zentral durch die Holdinggesellschaft LEONI AG abgewickelt. Sie aggregiert den Kapitalbedarf auf Konzernebene und nimmt die nötigen Maßnahmen für die gesamte Unternehmensgruppe vor. In Ausnahmefällen greifen wir auf regionale Sonderfinanzierungen zurück. Die wesentlichen Ziele des Finanzmanagements sind die Sicherung der Liquidität der Unternehmensgruppe weltweit, die Optimierung der Finanzaufwendungen und -erträge sowie die Steuerung und Minimierung der Währungs- und Zinsrisiken. Um möglichst unabhängig von einzelnen Märkten oder Finanzierungsarten zu sein, nutzen wir ein breites Spektrum an Instrumenten. Generell arbeitet LEONI langfristig und vertrauensvoll mit internationalen Kreditinstituten zusammen. Die Finanzierung der Konzerngesellschaften wird weitestgehend in deren funktionaler Währung abgewickelt. Wesentliche Finanzverbindlichkeiten bestanden 2017 in Euro, indischen Rupien, südkoreanischen Won, russischen Rubel und US-Dollar, wobei die Verbindlichkeiten in russischen Rubel im Laufe des Geschäftsjahres zurückgezahlt wurden.

Die Liquidität des LEONI-Konzerns steuern wir unter anderem über ein Cash-Pooling-System mit Pools in den Herkunftsländern der wichtigsten Konzernwährungen. Darüber hinaus übernimmt die LEONI AG den größten Teil des Zahlungsverkehrs für die Gruppe.

Um stets allen finanziellen Verpflichtungen verlässlich nachkommen zu können, nutzen wir grundsätzlich Kapitalmarktinstrumente wie Bonds oder Schuldscheindarlehen zentral für die gesamte Gruppe und sorgen für Kreditlinien in ausreichender Höhe.

Auch die außerbilanziellen Instrumente Leasing und Factoring, die wir zur Verbesserung der Liquidität einsetzen, werden zentral gesteuert. Vor allem das Factoring stellt aufgrund seiner Flexibilität in Bezug auf die Umsatzentwicklung und den daraus resultierenden Finanzierungsbedarf eine wichtige Ergänzung zu anderen Instrumenten der Liquiditätssteuerung dar. Ende 2017 waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 194,1 Mio. € (Vorjahr: 153,1 Mio. €) durch echtes Factoring gemindert. Von den sonstigen Verbindlichkeiten entfielen 35,5 Mio. € (Vorjahr: 45,8 Mio. €) auf den Eingang von Forderungen, die im Rahmen von echtem Factoring verkauft waren. Zur Lieferantenfinanzierung im Zusammenhang mit der Kupferbeschaffung werden zudem Reverse-Factoring-Transaktionen eingesetzt. Per 31. Dezember 2017 waren im Rahmen geschlossener Reverse-Factoring-Vereinbarungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 185,9 Mio. € (Vorjahr: 144,0 Mio. €) an Factoring-Unternehmen übertragen. Angaben zum Leasing sowie zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken enthält der → Anhang.

Unverändert solide Finanzierungsstruktur

Die Finanzierungsstruktur des LEONI-Konzerns hat sich 2017 nicht wesentlich verändert. Wie geplant haben wir ein Schuldscheindarlehen über 63 Mio. € fristgerecht zurückgezahlt.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten, Ende 2017 bestehenden Langfristfinanzierungen:

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Langfristfinanzierungen Volumen (in Mio. €) Platziert (Jahr) Laufzeit (bis Jahr)
Schuldscheindarlehen 25,0 2012 2018 (endfällig)
Schuldscheindarlehen 48,5 2012 2019 (endfällig)
Schuldscheindarlehen 25,0 2013 2020 (endfällig)
Schuldscheindarlehen 6,0 2015 2020 (endfällig)
87,0
77,5
Schuldscheindarlehen 9,0 2012 2022 (endfällig)
Schuldscheindarlehen 21,0 2015 2022 (endfällig)
19,0
Schuldscheindarlehen 12,0 2015 2025 (endfällig)
EIB Darlehen 100,0 2013 2018 (endfällig)

Dividendenpolitik

Die Dividendenpolitik von LEONI sieht grundsätzlich vor, rund ein Drittel des Konzernüberschusses an die Aktionäre auszuschütten. Damit soll zum einen den Erwartungen der Anteilseigner in Form einer angemessenen Dividende entsprochen und zum anderen durch Gewinnthesaurierung ausreichend Liquidität für die Unternehmensentwicklung gewährleistet werden. Für 2017 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung demgemäß vor, eine Dividende von 1,40 € je Aktie auszubezahlen (Vorjahr: 0,50 €). Das entspricht einem Anteil von 31,8 Prozent des Jahresüberschusses oder einer Ausschüttungssumme von 45,7 Mio. € (Vorjahr: 16,3 Mio. €).

Kapitalkosten und ROCE

Der gewichtete durchschnittliche Kapitalkostensatz (Weighted Average Cost of Capital, WACC) für den LEONI-Konzern belief sich 2017 auf 7,59 Prozent (Vorjahr: 6,33 Prozent). Der Return on Capital Employed (ROCE, Rendite auf das eingesetzte Kapital) stieg auf 14,1 Prozent (Vorjahr: 5,1 Prozent).

Berechnung des Return on Capital Employed

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Mio. € 2017 20162
EBIT 225,3 79,2
Immaterielle Vermögenswerte 64,5 70,6
Goodwill 146,7 147,9
Sachanlagen 1.052,3 948,9
Vorräte 669,5 588,3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 626,4 558,3
Sonstiges 381,8 423,5
Summe Aktiva 2.941,2 2.737,5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 909,4 772,0
Sonstige Verbindlichkeiten und erhaltene Anzahlungen bis 1 Jahr 250,9 239,3
Sonstiges 180,3 222,4
Summe Passiva 1.340,6 1.233,7
Capital Employed zum Stichtag 1.600,6 1.503,8
Capital Employed im Jahresdurchschnitt1 1.594,7 1.541,4
ROCE 14,1 % 5,1%

1 Der Jahresdurchschnitt berechnet sich aus den letzten fünf Quartalsultimos

2 Vorjahreswerte angepasst

Berechnung des WACC Konzern

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2017 2016
Risikoloser Zins 1,25% 0,9%
Marktrisikoprämie 6,5% 6,5%
beta-Faktor 1,42 1,44
Eigenkapitalkosten nach Steuern 10,48% 10,26%
Fremdkapitalkosten vor Steuern 1,84% 2,03%
Steuersatz 28,00% 0,52% 29,63% 0,60%
Fremdkapitalkosten nach Steuern 1,32% 1,43%
Anteil Eigenkapital 68,44% 55,52%
Anteil Fremdkapital 31,56% 44,48%
Kapitalkosten nach Steuern (WACC) 7,59% 6,33%

Return on Capital Employed

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in % 2013 2014 2015 2016 2017
ROCE 13,4 13,7 10,0 5,1 14,1

Positiver Free Cashflow von 11,1 Mio. €

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit erhöhte sich im LEONI-Konzern 2017 von 175,4 Mio. € auf 244,6 Mio. €. Dabei stand dem auch durch Sonderfaktoren deutlich verbesserten Konzernergebnis eine aufgrund der Geschäftsausweitung gestiegene Mittelbindung im Working Capital gegenüber, die insbesondere auf vermehrte Vorräte sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen war (→ Vermögenslage).

Im investiven Bereich flossen in der Berichtsperiode mit 233,6 Mio. € mehr Mittel ab als im Vergleichszeitraum 2016 (Vorjahr: 202,9 Mio. €), was auf unsere verstärkte Investitionstätigkeit zurückzuführen war (→ Investitionen). Aus dem Verkauf der Business Group Electrical Appliance Assemblies flossen 36,7 Mio. € zu. Der Free Cashflow nahm von -27,5 Mio. € auf 11,1 Mio. € zu.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf -35,9 Mio. € (Vorjahr: -34,7 Mio. €). Dabei wurden die Auszahlungen für die planmäßige Tilgung eines Langfristdarlehens und die Dividendenausschüttung teilweise durch die Aufnahme neuer Kurzfristkredite kompensiert.

In Summe und nach Berücksichtigung wechselkursbedingter Veränderungen verringerte sich der Finanzmittelbestand des LEONI-Konzerns per Ende 2017 auf 185,1 Mio. € (Vorjahr: 208,9 Mio. €).

Operativer Cashflow

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Mio. € 2013 2014 2015 2016 2017
Operativer Cashflow1 187,4 180,8 228,0 175,4 244,6

1 geänderte Ermittlung ab 2016

Konzernkapitalflussrechnung (Kurzfassung) / Berechnung des Free Cashflow

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Mio. € 2017 20161
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 244,6 175,4
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -233,6 -202,9
Free Cashflow 11,1 -27,5
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -35,9 -34,7
Veränderung des Finanzmittelbestandes -24,8 -62,2
Finanzmittelbestand zum 31. Dezember 185,1 208,9

1 Vorjahreswerte angepasst

Free Cashflow

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Mio. € 2013 2014 2015 2016 2017
Free Cashflow1 36,8 -37,9 -5,2 -27,5 11,1

1 geänderte Ermittlung ab 2016

Investitionen auf 281,4 Mio. € ausgeweitet

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte des LEONI-Konzerns erhöhten sich 2017 um circa ein Drittel auf 281,4 Mio. €. Hiervon entfielen 225,9 Mio. € auf die Region EMEA, 29,8 Mio. € auf Asien und 25,7 Mio. € auf Amerika.

Im Unternehmensbereich Wiring Systems stiegen die Investitionen um rund 21 Prozent auf 163,9 Mio. €. Der Großteil wurde für den weltweiten Kapazitätsausbau aufgrund von neuen Kundenprojekten verwendet. Unter anderem haben wir Standorte in Osteuropa und Nordafrika erweitert sowie neue Werke in Kolomiya/Ukraine, Merida/Mexiko und Nis/Serbien errichtet. Einen weiteren Schwerpunkt bildete der Umbau der Divisionszentrale in Kitzingen/Deutschland.

Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions investierte mit 107,8 Mio. € rund 65 Prozent mehr als im Vorjahr - insbesondere in zusätzliche Kapazitäten für die Produktion von Fahrzeugspezialleitungen in Osteuropa sowie für ausgewählte Industriekabel. Zu den bedeutenden Einzelprojekten zählten die neue Fabrik am deutschen Standort Roth und eine Anlage zur Elektronenbeschleunigung in Indien. Ferner investierten wir in Deutschland in die Glasfaserfertigung.

Details zu den wichtigen Projekten der beiden Divisionen enthält der → Segmentbericht des Konzernabschlusses.

Die Investitionen der LEONI AG, die von 10,0 Mio. € auf 9,7 Mio. € abnahmen, betrafen hauptsächlich die IT-Infrastruktur.

Investitionen

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in Mio. € 2013 2014 2015 2016 2017
Konzern 168,4 215,8 247,5 210,8 281,4
Wiring Systems 100,2 139,2 168,3 135,4 163,9
Wire & Cable Solutions 57,1 68,0 67,7 65,3 107,8
LEONI AG 11,1 8,6 11,4 10,0 9,7

Investitionen des LEONI-Konzerns nach Regionen in %

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2017 Vorjahr
EMEA gesamt 80,3 76,5
- Deutschland 31,0 23,6
- Osteuropa 29,3 36,3
- Afrika 16,7 11,8
- Restliches EMEA 3,3 4,8
Asien 10,6 13,6
Amerika 9,1 9,9

Nettofinanzverschuldung annähernd stabil

Die Nettofinanzverschuldung des LEONI-Konzerns blieb trotz der merklichen Geschäftsausweitung mit 406,2 Mio. € etwa auf Vorjahreshöhe (Vorjahr: 403,6 Mio. €). Daraus errechnet sich ein Leverage (Nettofinanzschulden/EBITDA) von 1,1 nach 1,8 im Jahr 2016. Das Gearing (Nettofinanzschulden in Prozent des Eigenkapitals) verbesserte sich von 44 Prozent auf 40 Prozent.

Berechnung der Nettofinanzschulden

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in Mio. € 2017 2016 Veränderung
Zahlungsmittel und -äquivalente 185,1 208,9 -23,8
Kurzfristige Finanzschulden -254,4 -150,3 -104,1
Langfristige Finanzschulden -336,9 -462,1 125,2
Nettofinanzposition -406,2 -403,6 -2,6

Eigenkapital und Nettofinanzschulden / Gearing

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2013 2014 2015 20161 2017
Nettofinanzschulden in Mio. € 257,0 316,2 321,6 403,6 406,2
Eigenkapital in Mio. €1 827,6 917,8 996,3 917,2 1.023,6
Gearing in % 31 34 32 44 40

1 Vorjahreswert angepasst

5.4. Vermögenslage

Die Bilanz des LEONI-Konzerns verlängerte sich per 31. Dezember 2017 im Stichtagsvergleich um knapp 7 Prozent auf 3.126,3 Mio. €. Auf der Aktivseite erhöhten sich die kurzfristigen Vermögenswerte insgesamt um 4 Prozent auf 1.655,3 Mio. €. Bemerkbar machten sich hier vor allem die wegen der Geschäftsausweitung um fast 14 Prozent auf 664,7 Mio. € gestiegenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Auch die Vorräte wuchsen um knapp 14 Prozent auf 669,5 Mio. €, was teilweise auf den höheren Kupferpreis zurückzuführen war. Die sonstigen Vermögenswerte nahmen hauptsächlich aufgrund von vermehrten Umsatzsteuerforderungen um gut 18 Prozent auf 124,8 Mio. € zu. Dem stand die 11-prozentige Reduzierung der Zahlungsmittel und -äquivalente auf 185,1 Mio. € gegenüber (3 Finanzlage).

Die größte Veränderung bei den langfristigen Vermögenswerten, die in Summe rund 8 Prozent auf 1.471,0 Mio. € zulegten, war das Plus von circa 11 Prozent auf 1.052,3 Mio. € beim Sachanlagevermögen, das aus unserer intensiven Investitionstätigkeit resultierte (3 Finanzlage). Durch den erfolgreichen Geschäftsverlauf unseres chinesischen Joint Ventures in Langfang erhöhten sich außerdem die Anteile an assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen von 24,8 Mio. € auf 34,1 Mio. €. Die Forderungen aus langfristigen Entwicklungsaufträgen nahmen um 13,5 Prozent auf 60,5 Mio. € zu.

Unter den Passiva legten die kurzfristigen Verbindlichkeiten um fast 15 Prozent auf 1.476,8 Mio. € zu. Neben den geschäftsinduziert um circa 14 Prozent auf 974,9 Mio. € vergrößerten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen vermehrten sich vor allem die kurzfristigen Finanzschulden von 150,3 Mio. € auf 254,4 Mio. €. Hier wirkte sich im Wesentlichen die Umgliederung eines Darlehens aus dem Langfristbereich aus, das im dritten Quartal 2018 fällig ist. Die kurzfristigen anderen Verbindlichkeiten stiegen wegen Mitarbeiter-Boni um rund ein Viertel auf 188,6 Mio. €. Dagegen reduzierten sich die Rückstellungen nach Abschluss der umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen im Vorjahr von 53,5 Mio. € auf 33,4 Mio. €.

Die erwähnte Umgliederung sowie die 2017 planmäßig erfolgte Rückzahlung eines Darlehens war dafür verantwortlich, dass sich die langfristigen Finanzschulden von 462,1 Mio. € auf 336,9 Mio. € verringerten. Von 183,1 Mio. € auf 170,8 Mio. € nennenswert gesunken sind ferner die Pensionsrückstellungen, die infolge des veränderten Marktzinsniveaus neu bewertet werden mussten. In Summe gingen die langfristigen Verbindlichkeiten um knapp 16 Prozent auf 625,9 Mio. € zurück.

Das Eigenkapital des LEONI-Konzerns nahm 2017 im Stichtagsvergleich um fast 12 Prozent auf 1.023,6 Mio. € zu. Dabei wurde der Effekt aus dem Ergebnisanstieg, der zu einer Erhöhung der Gewinnrücklagen um gut 20 Prozent auf 763,9 Mio. € führte, durch negative Währungseffekte geschmälert, die sich in dem von -51,4 Mio. € auf -72,2 Mio. € verminderten kumulierten sonstigen Ergebnis widerspiegelten. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich von 31,1 Prozent auf 32,7 Prozent.

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Vermögens- und Kapitalstruktur

(Mio. €)
31.12.2017 31.12.20161
Kurzfristige Vermögenswerte 1.655,3 1.588,3
Langfristige Vermögenswerte 1.471,0 1.358,1
Summe Aktiva 3.126,3 2.946,4
Kurzfristige Verbindlichkeiten 1.476,8 1.286,0
Langfristige Verbindlichkeiten 625,9 743,2
Eigenkapital 1.023,6 917,2
Summe Passiva 3.126,3 2.946,4

1 Vorjahreswerte angepasst

Eigenkapitalquote

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in % 2013 2014 2015 2016 2017
Eigenkapitalquote 34,5 34,4 35,1 31,1 32,7

Nicht bilanziertes Vermögen

Neben dem in der Konzernbilanz ausgewiesenen Vermögen nutzt der Konzern auch immaterielle Vermögenswerte, die gemäß den geltenden Rechnungslegungsvorschriften nicht bilanziert werden dürfen. Im Wesentlichen sind dies originäre Kunden- und Lieferantenbeziehungen, Fertigungs-Know-how, Organisations- und Verfahrensvorteile sowie Marken- und Humankapital. Des Weiteren werden geleaste bzw. gemietete oder gepachtete Vermögenswerte genutzt, die aufgrund der gewählten Vertragsstruktur nicht im Anlagevermögen zu bilanzieren sind.

6. Weitere Indikatoren (inkl. Nichtfinanzielle Erklärung)

6.1. Beschaffung

Für die Herstellung unserer Produkte kaufen wir vor allem Metalle, Kunststoffe und Komponenten zu. Ihre Beschaffung ist von wesentlicher Bedeutung für den Materialaufwand des LEONI-Konzerns. Insgesamt beliefen sich unsere Materialkosten 2017 konzernweit auf 2.880,6 Mio. € (Vorjahr: 2.554,4 Mio. €). Daraus errechnet sich gemessen am Umsatz eine Materialquote von 58,5 Prozent (Vorjahr: 57,6 Prozent).

Kupfer spürbar verteuert

Der Materialaufwand des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions lag in der Berichtsperiode bei 1.329,2 Mio. € (Vorjahr: 1.182,6 Mio. €) oder 64,3 Prozent des Segmentumsatzes (Vorjahr: 61,8 Prozent). Der wichtigste Rohstoff blieb mit einem Jahresvolumen von rund 150.000 Tonnen unverändert Kupfer, das wir bei großen strategischen Lieferanten beziehen. Die Preisfindung erfolgt auf Basis der Notierung an der Londoner Metallbörse. 2017 unterlag der Kupferpreis starken Schwankungen: Während sich das Metall zu Jahresbeginn zunächst spürbar verteuerte, ging die Notierung im zweiten Quartal deutlich bis auf den Tiefstwert von 500,08 €/100 kg zurück. Ab der Jahresmitte zog sie mit einer kurzen Unterbrechung wieder spürbar an, wobei der höchste Preis Ende Dezember mit 611,45 €/100 kg erreicht wurde. Im Jahresdurchschnitt verteuerte sich Kupfer 2017 um rund 23 Prozent auf 552,95 €/100 kg. Zu den anderen Metallen, die das Portfolio abrunden, zählen Silber, das sich im Berichtsjahr durchschnittlich um circa 2 Prozent verbilligte, sowie Nickel und Zinn, deren Preis um knapp 6 Prozent beziehungsweise gut 9 Prozent anstieg.

Verknappung bei Sonderisolierwerkstoffen

Den zweitgrößten Anteil am Materialkostenblock der WCS hatten mit leicht wachsenden Volumina von über 50.000 Tonnen Standardkunststoffe wie Polyvinylchlorid- und Polyethylen-Mischungen. Hier verzeichneten wir im Berichtsjahr aufgrund der guten Konjunktur und der damit verbundenen hohen Auslastung der Produzenten eine Verknappung und einen kontinuierlichen Preisanstieg von teilweise über 10 Prozent. Durch die nochmals intensivierte Zusammenarbeit mit unseren Kernlieferanten konnten wir die Versorgung dennoch sicherstellen. Hinzu kamen Sonderisolierwerkstoffe wie thermoplastische Elastomere, Fluorpolymere und Polyurethan. Bei einigen dieser Sonderisolierwerkstoffe führten der durch Naturkatastrophen bedingte Ausfall von mehreren Anlagen in den USA sowie die staatlich angeordnete Abschaltung etlicher Chemieanlagen in China zu einer extremen Verknappung zahlreicher Basiswerkstoffe. Wegen der Verknappung und der nicht ausreichenden Versorgung des Marktes stiegen die Preise für diese Basiswerkstoffe teilweise um mehr als 100 Prozent an. Im laufenden Jahr könnte sich das Preisniveau weiter erhöhen und die Versorgungssituation noch verschärfen.

Weltweit hohe Komponenten-Nachfrage

In der Wiring Systems Division belief sich der Materialaufwand in der Berichtsperiode auf 1.761,5 Mio. € (Vorjahr: 1.538,1 Mio. €), das entsprach 57,5 Prozent des Bereichsumsatzes (Vorjahr: 57,2 Prozent). Mit einem Anteil von 41 Prozent am Gesamtaufwand bildeten Steckverbinder weiterhin die wichtigste Materialgruppe, gefolgt von Kabeln und Leitungen mit 35 Prozent und Befestigungsteilen mit 10 Prozent. 8 Prozent entfielen auf elektrische Komponenten sowie 6 Prozent auf Spritzgussteile.

Kabel und Leitungen für die Produktion von Bordnetz-Systemen kauft der Unternehmensbereich WSD zu großen Teilen vom Segment Wire & Cable Solutions, nutzt jedoch auch externe Zulieferer. Die Beschaffung von Komponenten wie Steckverbindern und Befestigungsteilen erfolgt weitgehend von außen. Dabei arbeitet LEONI häufig mit Lieferanten zusammen, die im Zuge der Auftragsvergabe durch die Kunden aus der Automobilindustrie bestimmt werden. Die sehr starke Nachfrage nach Komponenten und die entsprechend hohe Auslastung bei Vorlieferanten führten im Berichtszeitraum zu einer Verknappung von Steckern. Derartigen Versorgungsengpässen und Preissteigerungen begegnen wir generell mit intensiven globalen Lieferantenverhandlungen, neuen Technologien und Substitution. Durch den internationalen Konditionenvergleich im Rahmen unseres weltweit aufgestellten Einkaufsmanagements konnten wir in der Berichtsperiode Einsparungen erzielen.

6.2. Mitarbeiter*

* In diesem Lagebericht und im gesamten Geschäftsbericht werden Begriffe wie "Mitarbeiter" und "Arbeitnehmer" sowie Berufsbezeichnungen aus Gründen der besseren Lesbarkeit stellvertretend für "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", "Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer" oder die männliche und weibliche Form der Berufsbezeichnung verwendet.

Belegschaft wächst auf 86.340 Beschäftigte

Zum Jahresende 2017 vergrößerte sich die Stammbelegschaft der LEONI-Gruppe im Stichtagsvergleich um 7.303 auf 86.340 Personen, davon 7.454 Neueinstellungen im gewerblichen Bereich. Der Großteil der LEONI-Beschäftigten - 81.753 Personen (Vorjahr: 74.667) oder 94,7 Prozent (Vorjahr: 94,5 Prozent) - war im Ausland tätig. In Deutschland hatte LEONI 4.587 Arbeitnehmer (Vorjahr: 4.370). Konzernweit entfielen 8,6 Prozent des Personals (Vorjahr: 8,9 Prozent) auf Hoch- und 91,4 Prozent (Vorjahr: 91,1 Prozent) auf Niedriglohnländer.

Der Zuwachs resultierte überwiegend aus der Wiring Systems Division, wo die Zahl der Mitarbeiter in der Berichtsperiode um 8.626 Personen auf 77.909 Beschäftigte stieg. Verantwortlich dafür waren insbesondere zusätzliche Bordnetz-Projekte für Standorte in Marokko, Mexiko, Russland und Tunesien sowie die Eröffnung neuer Werke in Mexiko und der Ukraine (→ Segmentbericht des Konzernabschlusses).

Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions nahm die Beschäftigtenzahl 2017 durch die Veräußerung der Business Group Electrical Appliance Assemblies deutlich ab (→ Segmentbericht des Konzernabschlusses). Dem standen Neueinstellungen vor allem in China, Deutschland, Mexiko und der Slowakei gegenüber, hauptsächlich für die Fertigung von Fahrzeugsonderleitungen. Insgesamt verringerte sich die Mitarbeiterzahl des Unternehmensbereichs im Stichtagsvergleich um 1.340 auf 8.118 Arbeitnehmer. Die Belegschaft der Holdinggesellschaft LEONI AG wuchs bis Ende 2017 auf 313 Personen gegenüber 296 ein Jahr zuvor.

Bei LEONI waren am Jahresende konzernweit 19.312 Mitarbeiter in befristeten Arbeitsverhältnissen (Vorjahr: 13.179) angestellt, über Personalleasingverträge wurden weitere 5.626 Personen (Vorjahr: 4.322) beschäftigt. Damit kann unter anderem rasch auf Nachfrageschwankungen reagiert werden

Die LEONI-Belegschaft war 2017 in Deutschland wie im Vorjahr durchschnittlich 42 Jahre alt und seit zwölf Jahren im Unternehmen tätig. In der Berichtsperiode feierten 52 Mitarbeiter ihr 25-jähriges Betriebsjubiläum (Vorjahr: 61). Die Quote der Menschen mit Behinderung lag bei 3,5 Prozent (Vorjahr: 3,4 Prozent). Insgesamt arbeiteten 420 Personen (Vorjahr: 348) in Teilzeit und weitere 116 befanden sich in Altersteilzeit (Vorjahr: 111).

Mitarbeiter im Konzern (Stand 31. Dezember)

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2013 2014 2015 2016 2017
61.591 67.988 74.018 79.037 86.340

Mitarbeiter nach Segmenten (Stand 31. Dezember 2017, in %)

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Wiring Systems Wire & Cable Solutions LEONI AG
2017 90,2 9,4 0,4
Vorjahr 87,6 12,0 0,4

Mitarbeiter nach Regionen (Stand: 31. Dezember 2017, in %)

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2017 Vorjahr
EMEA gesamt 83,3 81,6
- Osteuropa 38,0 40,5
- Afrika 37,4 33,0
- Deutschland 5,4 5,5
- Restliches EMEA 2,5 2,6
Amerika 11,0 10,9
Asien 5,7 7,5

Entwicklung der Mitarbeiterzahl nach Lohngebieten (Stand 31. Dezember)

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2013 2014 2015 2016 2017
Mitarbeiter in Hochlohnländern 6.594 6.734 7.061 7.089 7.424
Mitarbeiter in Niedriglohnländern 54.997 61.254 66.957 71.948 78.916

Personalstrategie und -organisation

Das Hauptziel der LEONI-Personalstrategie ist es, das Unternehmen auch in Zukunft als attraktiven Arbeitgeber aufzustellen sowie die Umsetzung der Unternehmensvision und -strategie insbesondere im Hinblick auf das weitere weltweite Wachstum sowie die digitale Transformation zu unterstützen. Hierfür gilt es, einerseits die effiziente Abwicklung des bestehenden Geschäfts zu begleiten und andererseits einen tragfähigen organisatorischen und kulturellen Rahmen für Innovation und Veränderung zu entwickeln.

Eine Grundlage für die Nutzung der Erfolgspotenziale von Organisation und Belegschaft ist das strategische HR- (Human Resources) Programm oneHR. Damit schaffen wir im Bereich HR konzernweit global harmonisierte und standardisierte Kernprozesse, führen moderne, weltweite HR-IT-Systeme ein und stellen die Organisation mit einem klaren Steuerungs- und Rollenmodell von Business-/ Servicepartnern, Centers of Expertise (CoE) sowie vier regionalen Shared Service Centers (SSC) neu auf. Dies wird zu einer höheren Effizienz der HR-Prozesse, einer verbesserten Servicequalität und einem erweiterten Leistungsportfolio für unsere Mitarbeiter und Führungskräfte führen.

Im Berichtsjahr wurde das Serviceportfolio des bereits 2016 eröffneten SSC Europe in Rumänien erweitert und Polen als zweiter wichtiger europäischer Produktionsstandort angeschlossen. Außerdem haben wir mit dem Aufbau des SSC Americas in Mexiko begonnen. Die Shared Service Centers sind insbesondere für Personaladministration, Organisationsmanagement sowie Aspekte der Abrechnung und Zeitwirtschaft verantwortlich.

Einen weiteren wesentlichen Meilenstein auf dem Weg zu einer modernen HR-Organisation bildete der erfolgreiche Aufbau der globalen HR Center of Expertise. Diese fokussieren auf strategische Themen rund um "Attraction & Development" sowie "Total Rewards", entwickeln und implementieren neue Konzepte, setzen globale Standards und beraten das Management zu strategischen HR-Fragen. 2017 haben wir außerdem ein zusätzliches CoE "Organisation & Transformation Management" installiert, um die Konzernorganisation an die strategischen Herausforderungen anzupassen und die notwendigen Veränderungen im Unternehmen effektiv zu begleiten.

Mit diesen Aktivitäten legen wir den Grundstein für die Veränderung von LEONI hin zu einer dynamischen und lernfähigen Organisation sowie einer Unternehmenskultur, die sich durch Agilität, Vertrauen, Kunden- und Leistungsorientierung auszeichnet und LEONI für eine erfolgreiche digitale Zukunft vorbereitet.

Betriebliches Vorschlagwesen

Unsere Mitarbeiter beteiligten sich auch 2017 wieder intensiv am Ideenmanagement, um ihr Unternehmen selbst aktiv zu gestalten und zum Erfolg beizutragen. Weltweit wurden rund 17.000 Verbesserungsvorschläge als nützlich erachtet und umgesetzt (Vorjahr: circa 13.000). Sie betreffen alle Unternehmensbereiche und reichen von Prozessoptimierung, Produktverbesserung über Mitarbeitermotivation bis hin zu Energieeinsparung.

Flexible Arbeitszeitmodelle

Insbesondere in Deutschland können die Mitarbeiter von LEONI eine Reihe von flexiblen Arbeitszeitmodellen wie Teil-, Gleit- und Vertrauensarbeitszeit, Jobsharing und Teleworking in Anspruch nehmen. Damit wollen wir dazu beitragen, dass unsere Beschäftigten Familie und Beruf besser vereinbaren können. Im Berichtsjahr haben wir an verschiedenen Standorten die Arbeitszeiten weiter flexibilisiert und arbeitnehmerfreundlichere Schichtmodelle eingeführt.

Ausbildung und Berufseinstieg

Am 31. Dezember 2017 standen in Deutschland 158 junge Menschen in einem Ausbildungsberuf bei LEONI (Vorjahr: 166). Die Ausbildung erfolgte in zehn kaufmännischen und gewerblichen Ausbildungsgängen und fand in modernsten Schulungsräumlichkeiten und teilweise eigenen Lehrwerkstätten statt. Die Zahl der Nachwuchskräfte, die bei LEONI ein duales Hochschulstudium absolvieren, blieb im Berichtsjahr mit 29 Personen nahezu konstant (Vorjahr: 30).

2017 prämierte LEONI erneut sehr gute schulische Leistungen und Prüfungsergebnisse, um die Berufseinsteiger zusätzlich zu motivieren. Auch von externer Seite wurden LEONI-Nachwuchskräfte ausgezeichnet.

Zahl der Auszubildenden (Stand 31. Dezember)

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2013 2014 2015 2016 2017
150 166 146 166 158

Unsere Ausbildungsaktivitäten im Ausland blieben ebenfalls auf hohem Niveau. Sowohl die Kooperation mit dem marokkanischen Bildungsministerium zur Schaffung von insgesamt 30.000 Ausbildungsplätzen gemeinsam mit anderen Bordnetz-Herstellern als auch die Fachausbildung unserer Nachwuchskräfte in China in einem Technical Training Center nach deutschem Vorbild wurden fortgesetzt.

Über ein Stipendiatenprogramm des deutschen Standorts Roth fördern und unterstützen wir ehemalige Auszubildende sowie Absolventen eines dualen Studiums mit hervorragenden Leistungen und erkennbarem Potenzial bei der beruflichen Weiterentwicklung und leisten so einen aktiven Beitrag, nachhaltig qualifizierte und motivierte Fachkräfte aufzubauen. Die Schwerpunkte liegen auf den Schlüsseltechnologien für den zukünftigen Erfolg des Unternehmens und Qualifikationen, die zum Erreichen der strategischen Unternehmensziele beitragen. Dazu gehören unter anderem Technikerausbildungen in den Bereichen Elektromobilität und Elektrotechnik sowie Bachelor- bzw. Masterstudiengänge in den Fachrichtungen Kunststofftechnik und Maschinenbau.

Nachwuchs-Rekrutierung und Personalmarketing

LEONI arbeitete in der Berichtsperiode wieder intensiv mit Schulen und Hochschulen zusammen, um geeignete Nachwuchskräfte für das Unternehmen zu interessieren.

Neben circa 25 Hochschul- und Firmenkontaktmessen in Deutschland beteiligten wir uns an ähnlichen Veranstaltungen in vielen anderen Ländern, in denen LEONI vertreten ist, zum Beispiel in Ägypten, Großbritannien, Marokko, der Schweiz, Serbien und Tunesien. In Ägypten bot LEONI zudem erneut ein "Summer Internship Program" an, bei dem Studierende das Unternehmen kennenlernen können, und weitete die Kooperation mit verschiedenen Universitäten aus.

Im Rahmen des Deutschlandstipendiums und eines ähnlichen Programms für die Schweiz förderte die LEONI AG im vergangenen Jahr 20 Stipendiaten an fünf Universitäten. Zahlreiche Studierende absolvierten ferner Praktika, arbeiteten als Werkstudenten oder schrieben ihre Abschlussarbeiten bei LEONI. Wie in den Vorjahren unterstützten wir auch wieder vielfältige Hochschulinitiativen und kooperierten in verschiedenen Bereichen mit Universitäten.

Um Jugendliche für eine Lehre bei LEONI zu interessieren, organisierten wir 2017 am deutschen Standort Roth erneut eine "Nacht der Ausbildung". Dort erhielten mehr als 800 junge Menschen die Chance, LEONI als möglichen Arbeitgeber kennenzulernen.

Zur Steigerung der Wahrnehmung von LEONI als globalem "Employer of Choice" wurde das internationale Bewerbermanagementsystem TALEO und das damit verbundene LEONI Employer Branding Konzept in weiteren Ländern eingeführt. Für die gezielte Ansprache von Bewerbern und Information über offene Stellen intensivierten wir zudem die Social Media-Aktivitäten unter anderem in Amerika und Osteuropa.

Weitere Arbeitnehmerbelange

Zusätzliche Informationen zu Arbeitnehmerbelangen, insbesondere zu Arbeitsnormen und der Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Diversity sowie Talentmanagement und Weiterbildung enthält die → Nichtfinanzielle Erklärung.

6.3. Forschung & Entwicklung

F&E-Ziele

LEONI betreibt intensive Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (F&E). Ziel ist es, neue Produkte und Lösungen zu entwickeln, um unsere in vielen Märkten führende Wettbewerbsposition weiter auszubauen und zusätzliche Abnehmergruppen zu erschließen. Im Sinne unserer → Konzernstrategie konzentrieren wir uns dabei zunehmend auf intelligente Energie- und Datenmanagementlösungen für die Fahrzeugbranche und andere Industrien.

Organisation

Die Verantwortung für Forschung & Entwicklung liegt bei den beiden Segmenten und deren Fachabteilungen. Der Unternehmensbereich Wiring Systems betreibt Entwicklungszentren unter anderem in China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, der Slowakei, Südkorea und den USA. Die WSD-Zentralabteilung am Standort Kitzingen leistet zusammen mit dem internationalen Netzwerk auch projektbezogene Unterstützung für die Business Units und agiert in gemeinsamen Vorentwicklungsaktivitäten mit den Kunden.

Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions verfügt über ein divisionsweites, kundenorientiertes und effizientes Entwicklungsnetzwerk. Die operativen F&E-Aktivitäten erfolgen in den jeweiligen Business Groups. Zusätzlich gibt es Kompetenzzentren in Deutschland und der Schweiz sowie zentrale Einheiten für strategisches Technologie- und Innovationsmanagement, Vorentwicklung, Patentmanagement und die Optimierung der Produktion. Hinzu kommt der Zentralbereich Digital Solutions Group, der die digitale Transformation und Weiterentwicklung der WCS zum führenden Lösungsanbieter für intelligente und sichere Energieübertragungs- und Datenmanagement-Systeme maßgeblich vorantreibt. Durch den mehrheitlichen Erwerb der Adaptricity AG (→ Segmentbericht des Konzernabschlusses) wurde unsere Kompetenz im Bereich digitale Lösungen 2017 weiter ausgebaut.

Zwischen den F&E-Spezialisten der beiden Unternehmensbereiche gibt es auf vielen Gebieten eine enge Kooperation. Dadurch kann LEONI auch im Sinne der Kunden unterschiedlichstes Know-how für spezifische Aufgaben bündeln und bereits in frühen Phasen Synergien erzielen. Im Berichtsjahr haben wir die gemeinsamen Vorentwicklungsaktivitäten in beiden Unternehmensbereichen intensiviert, um uns noch besser als Entwicklungspartner der Kunden positionieren zu können.

Entwicklungsschwerpunkte

Die F&E-Aktivitäten des Unternehmensbereichs Wiring Systems konzentrierten sich 2017 weiterhin darauf, sein Profil als System-Entwicklungspartner für die Automobilindustrie zu schärfen. Dazu orientieren wir unsere Arbeit insbesondere an den Trends Elektromobilität, autonomes Fahren und der zunehmenden Elektrifizierung mechanischer Verbraucher im Fahrzeug sowie anderen Schlüsselthemen unserer Kunden wie beispielsweise Kommunikationsnetzwerke, Ressourceneffizienz und Mehrspannungsbordnetze. Im Mittelpunkt standen wie in den Vorjahren die projektbezogene Entwicklung kundenspezifischer Bordnetz-Systeme sowie die Weiterentwicklung zugehöriger Systemkomponenten. Neben der Gewichts- und Bauraumoptimierung zur Senkung des CO2 -Ausstoßes der Fahrzeuge spielte dabei die Integration von Elektronik in das Bordnetz ebenso eine wachsende Rolle wie neue Herausforderungen der Datenübertragung, zum Beispiel die automobilgerechte Integration neuer Standards wie Ethernet ins Fahrzeug. Zur Stärkung unserer Stellung als Lösungsanbieter haben wir außerdem unsere Simulationskompetenz erweitert.

Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions beschäftigte sich intensiv mit der Entwicklung intelligenter Kabel und Systeme. Ein Fokus lag auf Leitungen mit integrierter Sensorik, die ihre Funktionalität nach Kriterien wie Temperatur, Medienbeständigkeit oder mechanischer Abnutzung überwachen und eventuelle Störungen frühzeitig selbst erkennen. Einen anderen Schwerpunkt bildeten Produktweiterentwicklungen im Bereich Ethernetkabel, die bei der schnellen Übertragung großer Datenmengen zum Einsatz kommen. Außerdem arbeiteten wir an neuartigen 3D-Extrusionsverfahren zur Herstellung von Kabelstücken mit freier Geometrie, die unseren Kunden völlig neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnen, und erweiterten unsere Simulationskompetenz im Bereich Temperaturbeständigkeit von Leitungen zum Hochstromladen.

F&E-Aufwand 2017 bei 129,1 Mio. €

Der Aufwand für Forschung und Entwicklung des LEONI-Konzern lag 2017 mit 129,1 Mio. € projektphasenbedingt um rund 4 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Daraus ergibt sich ein Anteil am Konzernumsatz von 2,6 Prozent (Vorjahr: 3,0 Prozent). Zudem wurden im Anlagevermögen 1,0 Mio. € Entwicklungskosten aktiviert (Vorjahr: 1,5 Mio. €). Die im Geschäftsjahr abgegrenzten und als Forderungen aktivierten Entwicklungskosten beliefen sich auf 24,8 Mio. € (Vorjahr: 29,5 Mio. €).

Der F&E-Aufwand der Wiring Systems Division belief sich auf 112,8 Mio. € (Vorjahr: 120,3 Mio. €) oder 3,7 Prozent des Bereichsumsatzes (Vorjahr: 4,5 Prozent). Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions erhöhte sich die Position um rund 10 Prozent auf 17,2 Mio. € (Vorjahr: 15,6 Mio. €) und entsprach damit 0,8 Prozent des Bereichsumsatzes (Vorjahr: 0,8 Prozent).

Am Stichtag 31. Dezember 2017 arbeiteten 1.698 Beschäftigte (Vorjahr: 1.696) oder 2,0 Prozent (Vorjahr: 2,1 Prozent) der Konzernbelegschaft im Bereich F&E. Davon waren 420 Personen (Vorjahr: 447) im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions und 1.278 (Vorjahr: 1.249) in der Wiring Systems Division tätig.

F&E-Aufwand im Konzern

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Mio. € 2013 2014 2015 2016 2017
106,1 109,3 119,8 134,4 129,1

Anteil des F&E-Aufwands am Konzernumsatz

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in % 2013 2014 2015 2016 2017
2,7 2,7 2,7 3,0 2,6

Ergebnisse der F&E-Arbeit

2017 schloss LEONI erneut mehrere kundenorientierte Entwicklungsprojekte ab und brachte zahlreiche innovative Produkte zur Marktreife. Die Zahl der angemeldeten Schutzrechte lag bei 82 Patenten und Gebrauchsmustern (Vorjahr: 60), davon 18 aus dem Segment WSD (Vorjahr: 11) und 64 von WCS (Vorjahr: 49). Nachfolgend informieren wir über wichtige Projekte aus dem vergangenen Jahr:

Serienstart für Y-Leistungsverteiler - Im Berichtsjahr entwickelten wir unseren bauraumoptimierten Leistungsverteiler für zusätzliche Anwendungen im Elektrofahrzeug weiter und starteten die Serienfertigung für ein Kundenprojekt. Das kompakte und robuste Produkt für die Verkabelung von Hybrid- und Elektrofahrzeugen dient der sicheren und widerstandsarmen Verbindung von Nebenaggregaten im Hochvolt-Bordnetz. Vorteile der neuen LEONI-Lösung sind geringerer Bauraum und Gewicht bei gleichzeitig hoher Anbindungssicherheit.

Integrated Pyroswitch mit neuen Integrationsformen - Für unseren pyrotechnischen Trennschalter, der Fahrzeugleitungen im Falle eines Unfalls innerhalb von drei Millisekunden stromfrei schaltet und in LEONI-Sicherungsboxen integriert werden kann, wurden die Einsatzmöglichkeiten ebenfalls erweitert. Neben der Eignung sowohl für 12- als auch für 48-Volt-Netze betraf das neue Anwendungsformen von der Stand-alone- bis zur integrierten Lösung in einer hybriden Box.

Gewichtseinsparung durch Aluminium - Bedeutende Fortschritte wurden auch bei Aluminium-Produkten für die Fahrzeugverkabelung erzielt, die einen wichtigen Beitrag zur Gewichts- und Kosteneinsparung bei unseren Kunden leisten. Die größten Herausforderungen liegen dabei auf der Verarbeitung und Verbindung von Kupfer mit Aluminium bei gleichzeitiger Nutzung standardisierter Komponenten und Verfahren.

Ultraschnelle Kupferlösungen für Rechenzentren - Unser Produktportfolio für Rechenzentren haben wir 2017 um verschiedene neue Lösungen erweitert. Unter anderem entwickelten wir Kabelsysteme auf Kupferbasis für die breitbandige Datenübertragung in Rechenzentren mit Übertragungsgeschwindigkeiten von 400 G. Prototypen dieser Hochleistungskabel wurden Anfang 2018 auf der Fachmesse DesignCon in Santa Clara, USA, präsentiert.

Intelligentes Befestigungssystem für Roboter - Mit "LEONI B-Flex" wurde unser Angebot für die industrielle Robotik verbreitert. Bei diesem flexiblen und rutschhemmenden Befestigungssystem handelt es sich um eine einfache, schnell und ohne Werkzeug zu handhabende Lösung für Leichtbauroboter. Dank des thermoplastischen, nachgiebigen Materials eignet sich "LEONI B-Flex" besonders für den Einsatz kollaborierender Roboter, die eng mit Menschen zusammenarbeiten.

Neue Beleuchtungslösungen dank AmbientFiber - Auf der letztjährigen Fachmesse SPS IPC Drives in Nürnberg zeigten wir eine neue, 360 Grad abstrahlende optische Faser. Die AmbientFiber bietet vielfältige, innovative Möglichkeiten der Ambiente-Beleuchtung für Fahrzeuge, beispielsweise für den Innenraum und Notausgänge. Außerdem eignet sie sich zur Illumination von Ladekabeln sowie für die Beleuchtung von und in Gebäuden. In Verbindung mit kleinsten Sensoren ist die AmbientFiber zudem in der Lage, Änderungen von Temperatur, Druck oder Luftfeuchtigkeit anzuzeigen.

Rapid-Prototyping für die Medizintechnik - Unseren Kunden aus der Medizintechnik-Industrie stellten wir ein neues 3D-Druckverfahren zur schnellen und kostengünstigen Herstellung von Prototypen vor. Die umspritzten Bauteile, die mit Hilfe von 3D-gedruckten Formeinsätzen auf Acrylharzbasis gefertigt werden, unterstützen die Hersteller medizintechnischer Systeme bei der Produktentwicklung und Serientauglichkeitsprüfung. Auch Spritzguss-Kleinserien aus PVC sind mit dem Verfahren möglich.

Entwicklungsprojekte und Kooperationen

Beide Unternehmensbereiche beteiligten sich im Berichtsjahr wieder gemeinsam mit namhaften Kooperationspartnern an verschiedenen, teilweise geförderten Entwicklungsprojekten. In der Wiring Systems Division wurde beispielsweise die Zusammenarbeit mit Automobilherstellern und anderen Zulieferunternehmen in einem Programm zur Förderung der 48-Volt-Bordnetztechnologie des französischen Automobilindustrieverbands PFA, Filiere Automobile et Mobilites, fortgesetzt. Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions vereinbarte unter anderem eine Beteiligung am Projekt "PV digital 4.0" mit der Fachhochschule Bielefeld. Thema dieses Photovoltaik-Forschungsvorhabens ist die Nutzung moderner Data-Mining-Algorithmen für innovative digitale Sensortechnologien in PV-Feldern zur Berechnung hochgenauer Energieertragsprognosen. Gemeinsam mit verschiedenen Universitäten und Forschungseinrichtungen begannen wir außerdem das Projekt RADAR: die Entwicklung eines Umfeld-Scanning-Systems zur Analyse großer Datenmengen, um damit relevante Signale, Trends und Technologien sowie disruptive Veränderungen und neue Zusammenhänge in Echtzeit zu erkennen. LEONI beschäftigt sich dabei mit entsprechenden Anwendungsmöglichkeiten im Automobilbereich.

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit externen Instituten und Entwicklungspartnern wurde teilweise auch Know-how zugekauft, insgesamt aber nur in unwesentlichem Umfang.

Um sich mit anderen Unternehmen und der Wissenschaft über neueste technologische Trends auszutauschen, gehört LEONI verschiedenen Initiativen wie dem "Cluster Automotive" der Bayern Innovativ GmbH oder dem "eNOVA Strategiekreis Automobile Zukunft" an. Unsere Entwicklungspartnerschaft mit einem Team des internationalen Hochschul-Konstruktionswettbewerbs "Formula Student" wurde ebenfalls fortgeführt.

6.4. Nichtfinanzielle Erklärung (gemäß § 289b HGB)

Nachhaltigkeit (Corporate Sustainability, CS) hat für LEONI einen besonderen Stellenwert. Wir verstehen darunter sowohl ein nachhaltiges, also langfristig und ertragsorientiert ausgelegtes Unternehmenswachstum als auch die Übernahme von sozialer und ökologischer Verantwortung. Ziel ist es, die aus diesen drei Bereichen resultierenden Anforderungen in ein Gleichgewicht zu bringen. Nachfolgend berichten wir gemäß § 289b HGB und den entsprechenden Bestimmungen des Deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) 20 über wesentliche nichtfinanzielle Nachhaltigkeitsaspekte, die für das Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses und der Lage des LEONI-Konzerns sowie der Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf diese Aspekte erforderlich sind.

Da wir derzeit am Aufbau unseres Nachhaltigkeitsmanagements arbeiten, haben wir für die Berichterstattung unserer nichtfinanziellen Informationen kein Rahmenwerk verwendet. Unsere Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit orientieren sich am UN Global Compact, dem wir 2011 beigetreten sind. Über die Anforderungen des CSR-RUG hinaus berichten wir daher noch jährlich zum Thema Nachhaltigkeit im Rahmen unserer UN Global Compact Fortschrittsberichte. Des Weiteren gibt es LEONI-spezifische Richtlinien, die unser Handeln hinsichtlich verschiedener nichtfinanzieller Aspekte regeln. Hierzu zählen unsere neue, konzernweit gültige Arbeits-, Gesundheits- & Umweltschutzpolitik (3 Umweltbelange) sowie der neue, global gültige LEONI Code of Conduct.

Der LEONI Code of Conduct wurde 2017 als Grundlage für das Wertverständnis des Unternehmens formuliert. Er ersetzt den seit 2007 bestehenden LEONI Code of Ethics und führt auch Regelungen der Sozialcharta (3 Arbeitnehmerbelange) aus dem Jahr 2003 weiter. Der LEONI Code of Conduct beschreibt, wie verantwortungsvolles und rechtskonformes Handeln bei LEONI aussieht, und baut auf den externen rechtlichen sowie markt- und kundenspezifischen Anforderungen für korrektes Verhalten auf, die an das Unternehmen und alle Mitarbeiter gestellt werden. Ankerpunkt und Grundlage des Verhaltenskodex ist der Leitwert Integrität. Er bildet das Fundament einer werteorientierten Unternehmensführung und dient als Wegweiser, Verhaltensmaßstab und als Hilfestellung bei Entscheidungen.

Einbeziehung des Vorstands

Der zuständige Vorstand ist über die aktuelle Entwicklung aller relevanten nichtfinanziellen Aspekte durch regelmäßige Berichte des verantwortlichen Bereichsleiters für Corporate Sustainability informiert und in wesentliche Entscheidungen eng eingebunden. Zudem finden seit 2016 sogenannte Sustainability Steering Commitee-Sitzungen unter Leitung des Vorstands statt, in denen die aktuellen nichtfinanziellen Themen bei LEONI kontinuierlich bearbeitet werden. Aufgabe des Sustainability Steering Commitees ist es ferner, die strategische Nachhaltigkeitsausrichtung des Unternehmens festzulegen und langfristige Nachhaltigkeitsentscheidungen zu treffen.

Wesentlichkeitsanalyse und Zusammenfassung der wesentlichen Themen

Im Jahr 2016 haben wir eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt, um Themen festzulegen, die geeignet sind, die Nachhaltigkeit von LEONI zu beurteilen. Dabei wurden sowohl unsere eigene Geschäftstätigkeit als auch die Lieferkette berücksichtigt. Die Grundlage dafür bildeten eine Benchmark-Analyse, Interviews mit externen und internen Stakeholdern sowie die Auswertung von Nachhaltigkeitsfragebögen unserer Kunden vorwiegend aus der Automobilindustrie. Die so festgelegten Themen wurden im Hinblick auf das CSR-RUG dahingehend weiter priorisiert, welche Geschäftsrelevanz sie für LEONI haben und welche Auswirkungen unsere Geschäftstätigkeit auf diese Themen hat. Daraus ergaben sich folgende, für die nichtfinanzielle Konzernerklärung von LEONI wesentliche Themen: Arbeitnehmerbelange mit den Schwerpunkten Arbeitsnormen, Mitarbeiterschulung und -entwicklung, Diversität, Arbeits- und Gesundheitsschutz; Umweltbelange mit den Schwerpunkten Energie und Abfall; Achtung der Menschenrechte sowie Compliance und Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Diese Themen wurden mit dem zuständigen Vorstand abgestimmt und durch ihn freigegeben. In den entsprechenden Kapiteln werden zunächst die jeweiligen Themen bezüglich LEONI dargestellt. Anschließend berichten wir über unsere Aktivitäten im Hinblick auf Nachhaltigkeit in der Lieferkette wie zum Beispiel das Projekt "Modern Slavery Prävention" oder den Umgang mit Konfliktmineralien. Auf die Berichterstattung über Sozialbelange wird in diesem Lagebericht aufgrund des fehlenden Zusammenhangs mit unserem Kerngeschäft verzichtet. Weitere, über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehende Informationen zur Corporate Sustainability bei LEONI enthält unser jährlicher Nachhaltigkeitsbericht, der auf unserer Website abrufbar ist. Der Nachhaltigkeitsbericht 2017 wird im zweiten Quartal 2018 veröffentlicht.

Geschäftsmodell und Risiken

Das Geschäftsmodell des LEONI-Konzerns ist im Kapitel Grundlagen des Konzerns ausführlich beschrieben.

Wesentliche Risiken aus nichtfinanziellen Aspekten werden bereits regelmäßig im Rahmen unseres konzernweiten Risikomanagements betrachtet. Im Jahr 2017 wurde zusätzlich für alle wesentlichen Themen, die nach dem CSR-RUG in dieser nichtfinanziellen Konzernerklärung berichtet werden, eine Risikobetrachtung vorgenommen. Dabei wurde untersucht, ob sich durch unsere Geschäftstätigkeit oder im Zusammenhang mit unseren Geschäftsbeziehungen, Produkten und Dienstleistungen wesentliche Risiken auf die Aspekte ergeben. Gemäß unserer aktuellen Bewertung bestehen keine sehr wahrscheinlichen Risiken mit schwerwiegenden Auswirkungen auf diese Aspekte.

Arbeitnehmerbelange

LEONI ist bestrebt, seinen Beschäftigten interessante Aufgaben mit hoher Eigenverantwortung in einem motivierenden, fördernden und konstruktiven Umfeld zu bieten, um als attraktiver Arbeitgeber kompetente und engagierte Beschäftigte zu finden und an das Unternehmen zu binden. Es ist unser Ziel, konzernweit international anerkannte Arbeitsnormen einzuhalten, hohe Standards bei Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu erfüllen, die Diversität in unserer Belegschaft zu steigern sowie unsere Mitarbeiter durch ein systematisches Talentmanagement und interessante Weiterbildungsangebote zu fördern. Ende 2017 beschäftigte der LEONI-Konzern weltweit 86.340 Personen (Vorjahr: 79.037).

Ein wichtiges Instrument, um Themen zu identifizieren, durch die wir die Attraktivität von LEONI als Arbeitgeber weiter steigern können, sind Mitarbeiterbefragungen, die weltweit seit Jahren in unterschiedlichen Formen stattfinden. 2017 wurde dieses Instrument vereinheitlicht und unternehmensweit als die neue globale Mitarbeiterbefragung Voice@LEONI durchgeführt. Erstmalig wurden dabei alle LEONI-Beschäftigten weltweit eingeladen, rund 40 Fragen zu Mitarbeiterengagement, Arbeitszufriedenheit und Rahmenbedingungen des Arbeitsumfelds zu beantworten. Die Ergebnisse versetzen uns ab dem Jahr 2018 in die Lage, unsere Stärken als Arbeitgeber, aber auch unsere Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Ein global orchestrierter Folgeprozess, der umfassende Kommunikationsmaßnahmen sowie Tools und Trainings beinhaltet, ermöglicht die gezielte Ableitung sowohl von konkreten Veränderungsmaßnahmen am Standort als auch von übergreifenden Maßnahmen z.B. in der Führungskräfteentwicklung. Die Attraktivität von LEONI als Arbeitgeber wurde 2017 erneut auch von externer Seite bestätigt: Das "Top Employers Institute" zeichnete LEONI neben anderen Unternehmen als "Top Arbeitgeber Deutschland" aus.

Arbeitsnormen

LEONI ist bestrebt, weltweit für alle Mitarbeiter ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das sowohl bei der Anstellung als auch während der Beschäftigung frei von Diskriminierung ist, sowie die Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen zu sichern. Diese Grundsätze sind in der LEONI Sozialcharta verankert. Darüber hinaus schreibt die Sozialcharta die Unterstützung von Mitarbeiterqualifizierung und mindestens die Einhaltung der jeweiligen nationalen Standards hinsichtlich Vergütung und Mindestlohn, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie Arbeits- und Urlaubszeiten vor. Die Einhaltung der Sozialcharta ist Bestandteil des Berichts und der Beratung der jährlichen Eurobetriebsrats-Sitzungen. Das Diskriminierungsverbot ist zusätzlich im LEONI Code of Conduct enthalten.

Um das Bewusstsein für die Standards des LEONI Code of Conduct und der Sozialcharta zu fördern und ihre Einhaltung zu sichern, finden seit Jahren sogenannte Control Self Assessments (CSA, schriftliche Befragung) für Führungskräfte sowie e-Learnings für alle Mitarbeiter mit PC-Arbeitsplatz statt.

Im Jahr 2017 wurde der CSA-Prozess ausgesetzt, um ihn system- und webbasiert zu erweitern. Eine rückwirkende Beurteilung ist für das erste Quartal 2018 geplant. Das e-Learning Compliance Basics wird in Verantwortung des Bereichs Human Resources im Learning Management System (LMS) umgesetzt. Für den Inhalt der Schulung ist der Bereich Corporate Compliance verantwortlich.

Grundsätzlich werden alle wichtigen Personalmaßnahmen zwischen der Unternehmensleitung und dem Gesamtbetriebsrat in Deutschland, dem Europäischen Betriebsrat sowie lokalen Arbeitnehmervertretern und Betriebsräten, mit denen jeweils formale Vereinbarungen bestehen, vertrauensvoll abgestimmt. Dies betraf ebenso Vereinbarungen zu kollektivvertraglichen Regelungen wie das neue globale Talentmanagement (→ Mitarbeiterschulung und -entwicklung).

In Deutschland können die Mitarbeiter von LEONI eine Reihe von flexiblen Arbeitszeitmodellen wie Teil-, Gleit- und Vertrauensarbeitszeit, Jobsharing und Teleworking in Anspruch nehmen. Damit wollen wir dazu beitragen, dass unsere Beschäftigten Familie und Beruf besser vereinbaren können. Im Berichtsjahr haben wir an verschiedenen Standorten die Arbeitszeiten weiter flexibilisiert und arbeitnehmerfreundlichere Schichtmodelle eingeführt.

Mitarbeiterschulung und -entwicklung

Unsere Mitarbeiter sind maßgeblich für den Erfolg und das Vorankommen unseres Unternehmens. Die richtigen Personen zur richtigen Zeit an richtiger Stelle zu haben, ist deshalb unerlässlich, um unsere globalen Ziele zu erreichen. Eine wesentliche Grundlage dafür ist unser neues, globales Talentmanagement Success@LEONI, das wir 2017 für eine Pilotgruppe aus Deutschland, USA und Kanada eingeführt haben. Success@LEONI integriert Mitarbeiterbeurteilung und -entwicklung, Karriere- sowie Nachfolgeplanung in einem transparenten Prozess, der durch ein modernes, benutzerfreundliches IT-Tool gestützt wird. Kernelement des Talentmanagements ist das jährlich - konzernweit nach den gleichen Prinzipien - stattfindende Mitarbeiterentwicklungsgespräch, in dem Arbeitnehmer und Führungskraft ausführlich über Leistung und Potenzial des Beschäftigten, seinen Lernbedarf, aber auch mögliche Entwicklungs- und Karriereschritte sprechen. Die Ergebnisse dieser Gespräche sind die Basis für lokale und globale Talentkonferenzen, in denen die Nachfolgeplanung für Schlüsselpositionen vorgenommen sowie Talente identifiziert und besprochen werden. So wollen wir einerseits die durchgängige Besetzung von für LEONI erfolgskritischen Positionen sicherstellen und das Unternehmensrisiko reduzieren. Andererseits ermöglichen wir unseren Mitarbeitern mit Hilfe eines persönlichen Plans eine individuelle Weiterentwicklung und zielorientierte Vorbereitung auf nächste Karriereschritte. Das Pilotprojekt wird voraussichtlich etwa Mitte 2018 abgeschlossen sein. Die weltweite Einführung von Success@LEONI ist für die Jahre 2018 und 2019 vorgesehen.

2017 gab es bei LEONI darüber hinaus wieder vielfältige Weiterbildungsangebote, insbesondere interne Schulungen in den Bereichen Fach-, Führungs- und Managementkompetenzen, Soft Skills, Projektmanagement, IT, Sprachen und psychische Gesundheit. Bei Bedarf wurden zusätzlich externe Seminare angeboten, vor allem zum Aufbau von Fach- und Methodenkompetenz.

Diversität

LEONI erachtet Diversity (Vielfalt) als wichtigen Erfolgsfaktor für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens, da heterogene Teams komplexe Aufgaben besser lösen können. Zudem unterstützt die permanente Auseinandersetzung mit dem Thema Vielfalt unsere Unternehmenskultur. Im Rahmen unseres Strategieprozesses wurde Diversity im abgelaufenen Geschäftsjahr daher als eine der strategischen Leitplanken festgelegt. Unsere entsprechenden Aktivitäten zielen insbesondere auf eine angemessene Beteiligung von Frauen im Management und eine stärkere Internationalisierung.

Um Frauen konsequent zu fördern, gibt es bei LEONI vor allem in Deutschland eine Vielzahl an Aktivitäten. So unterstützen wir Potenzialträgerinnen mit gezielter Qualifizierung und speziellen Mentoring-Maßnahmen wie beispielsweise dem Entwicklungsprogramm für weibliche (Nachwuchs-) Führungskräfte der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Bei Personalentwicklungs-Aktionen und Management-Trainings werden Frauen zunehmend berücksichtigt. Außerdem halten wir Personalberatungen dazu an, Kandidatinnen zu identifizieren und vorzustellen. Auch bei der Nachwuchsrekrutierung setzen wir an, indem wir beispielsweise sogenannte Girls' Days an mehreren Standorten veranstalten, die Mädchen mit technischen Berufen vertraut machen sollen. Ferner unterstützt LEONI ein Technik-Mentorinnen-Programm der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Für unsere französischen Standorte wurde ein konkreter Aktionsplan entwickelt, um die Gleichstellung von Frauen und Männern zu stärken.

2017 belief sich der Anteil der Frauen im Management des LEONI-Konzerns auf rund 31 Prozent (Vorjahr: 28 Prozent). Die LEONI-Gesamtbelegschaft war weltweit zu rund 54 Prozent weiblich (Vorjahr: 53 Prozent).

Die weitere Internationalisierung des Managements wird mit speziellen Mentoring-Programmen, Mitarbeiterentwicklungsgespräch-Konferenzen, Workshops und interkulturellen Sensibilisierungstrainings unterstützt, die im Berichtsjahr erneut ausgebaut wurden. Auch die Einrichtung von sogenannten Shared Service Centern an verschiedenen Standorten im Ausland, die Zentralfunktionen übernehmen, führt zu einer stärkeren Internationalisierung des Managements.

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Die Förderung von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie die Einhaltung entsprechender Standards sind ein wesentliches Ziel unserer 2017 neu gefassten, konzernweit gültigen SHE- (Safety, Health, Environment-) Politik, die vom Vorstand verabschiedet wurde (3 Umweltbelange). Die darin für diese Themengebiete enthaltenen, konkreten Handlungsgrundsätze lauten:

Soziales und ökologisches Handeln sind zentrale Unternehmensziele.
Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz sind Bestandteil jeder Führungsverantwortung.
Vermeidung von Verletzungen und Erkrankungen unserer Mitarbeiter durch vorbeugende Erkennung von Risiken und Gefahrenabwehr.
Einhaltung aller rechtlichen Verpflichtungen zu Umweltschutz, Arbeitssicherheit und anderer Anforderungen. Die gültigen nationalen Standards sind hierbei unsere Mindestanforderungen.
Schaffen und Fördern von gegenseitigem Vertrauen durch Dialog mit allen interessierten Interessengruppen.

Um die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter zu gewährleisten, orientieren wir uns an international anerkannten Standards wie OHSAS 18001. Ende 2017 waren konzernweit rund 10 Prozent der Standorte nach dieser Norm zertifiziert. Im Unternehmensbereich WSD wurden 2017 mit der entsprechenden Zertifizierung der Zentrale in Kitzingen die Voraussetzungen für eine Multisite-Zertifizierung gemäß OSHAS 18001 geschaffen, die zunächst 20 Prozent der Standorte umfassen wird. Das Zertifikat wird im ersten Quartal 2018 erteilt.

Unser neues, konzernweites SHE-Management legte im Berichtsjahr für das Jahr 2018 erstmals folgende divisionsübergreifende Ziele für die Bereiche Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Notfallmanagement fest:

Konzernweite Erfassung aller Arbeitsunfälle.
Konzernweite Erfassung aller Aktivitäten an den Standorten zu Gesundheit und Arbeitssicherheit.

Im Jahr 2017 wurde der Arbeits- und Gesundheitsschutz bei LEONI durch zahlreiche Einzelmaßnahmen weiter verbessert. Unter anderem gab es an verschiedenen Standorten einen Gesundheitstag (z.B. in Kitzingen, Deutschland), praktische Erste-Hilfe-Übungen (z.B. in Itú-Sao Paulo, Brasilien) oder Gesundheitsgespräche mit Experten (z.B. in Durango, Mexiko). Außerdem haben wir im Berichtsjahr erste Themen definiert, die künftig - wie derzeit bereits im Unternehmensbereich WSD - konzernweit den Rahmen für einheitliche Mindeststandards im Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz setzen. Sie sollen unter anderem für die Bereiche Unfallberichte, SHE-Compliance, Gefährdungsbeurteilung, Notfallvorsorge & Gefahrenabwehr sowie Unfallmanagement festgelegt werden.

Darüber hinaus wurde 2017 das Konzept für ein Alarmmanagementsystem (AMS) entwickelt. Damit wären wir bei Bedarf in der Lage, schwerwiegende Arbeits- oder Umweltereignisse, die LEONI von außen und innen betreffen könnten, zu melden. Verschiedene Bereiche der Wiring Systems Division, unter anderem Supply Chain Management, Qualitätsmanagement, SHE oder Risikomanagement, haben an diesem Projekt teilgenommen. Eine Pilotphase mit elf WSD-Standorten beginnt im März 2018 und wird anschließend auch für die WCS-Standorte übernommen.

Umweltbelange

LEONI verfolgt eine klare Expansionsstrategie, die grundsätzlich mit einem wachsenden ökologischen Fußabdruck und steigenden Emissionen einhergeht. Zugleich stellen wir uns unserer ökologischen Verantwortung und betrachten Umweltschutz als ein wichtiges Unternehmensziel. Unser Umweltmanagement ist darauf ausgerichtet, die Auswirkungen sämtlicher Prozesse auf die Natur so gering wie möglich zu halten. Insbesondere sind wir bestrebt, Energieverbrauch und Abfallmengen zu verringern. Gemäß dem UN Global Compact wird der Schutz der Umwelt bei LEONI durch einen vorsorgenden Ansatz unterstützt. Wir betreiben mehrere Initiativen zur Stärkung des Verantwortungsbewusstseins der Mitarbeiter für ökologische Aspekte. Mit integrierten Umweltschutz-Schulungen an unseren Standorten fördern wir außerdem das Bewusstsein der Mitarbeiter für dieses Thema.

Nach dem Aufbau einer konzernweiten SHE-Organisation (Safety, Health, Environment) im Jahr 2017 haben wir im Berichtszeitraum eine neue Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutzpolitik für die gesamte LEONI-Gruppe festgelegt, die auf unserer Website abgerufen werden kann Sie fasst die in den beiden Unternehmensbereichen seit vielen Jahren existierenden SHE-Leitlinien zusammen und formuliert folgenden Grundsatz:

Mit dem Ziel einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung bringen wir wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Anforderungen in Einklang und stellen uns der Verantwortung durch Einhaltung unseres Code of Conduct. Unseren Kunden bieten wir zuverlässige, qualitativ hochwertige und umweltverträgliche Produkte, die unter Beachtung geltender Arbeits- und Gesundheitsschutzvorschriften hergestellt werden. Wir verpflichten uns zum Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie zur kontinuierlichen Verbesserung der Maßnahmen, die zur Stärkung unseres sozialen und ökologischen Engagements beitragen. Hierzu bedienen wir uns international anerkannter Management-Systeme, die nachfolgend beschrieben sind.

Für den Umweltschutz wurden die folgenden spezifischen Handlungsgrundsätze festgelegt:

Fortlaufende Verbesserung der Maßnahmen zum Umweltschutz.
Verminderung von Umweltauswirkungen durch unsere Produkte und Prozesse im Rahmen von Wirtschaftlichkeit und technischer Machbarkeit.
Effizienter Einsatz von Umweltressourcen und Energie.
Abfallvermeidung geht vor Abfalltrennung und -entsorgung.
Einhaltung aller rechtlichen Verpflichtungen zu Umweltschutz, Arbeitssicherheit und anderer Anforderungen. Die gültigen nationalen Standards sind hierbei unsere Mindestanforderungen.

Um geeignete Grundlagen für die Umsetzung dieser Ziele zu schaffen und die ökologischen Auswirkungen unserer Aktivitäten überwachen zu können, betreiben wir am Großteil unserer Standorte ein Umweltmanagementsystem nach dem international anerkannten Standard ISO 14001. Ende 2017 waren rund 60 Prozent der Produktionsstandorte nach ISO 14001 zertifiziert. Außerdem erfüllen 5 Prozent der Standorte die Norm für Energiemanagement-Systeme nach ISO 50001 und 6 Prozent haben sich der Umweltbetriebsprüfung der EU (Eco-Management and Audit Scheme, EMAS) unterzogen. Im Unternehmensbereich Wiring Systems stand 2017 die Zertifizierung des bestehenden ISO 14001 Multisite-Systems nach der neuen ISO 14001 Revision im Mittelpunkt, die im November umgesetzt wurde. Im Unternehmensbereich WCS wurden im Berichtsjahr zwei mexikanische Standorte nach ISO 14001 bzw. ISO 50001 erstzertifiziert. Im Jahr 2018 strebt der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions die Multisite-Zertifizierung nach der neuen Revision der ISO 14001 an.

Im Zuge des neuen, konzernweiten SHE-Managements wurden 2017 für alle Produktionsstandorte des LEONI-Konzerns erstmals folgende quantitative Umweltschutzziele formuliert, die bis zum Jahr 2020 umgesetzt sein sollen:

Einsparung des absoluten Energieverbrauchs entsprechend der Höhe von 1,5 Prozent des Energieverbrauchs des jeweiligen Produktionsstandortes im Jahr 2016.
Einsparung des absoluten Abfallaufkommens entsprechend der Höhe von 2 Prozent des Abfallaufkommens des jeweiligen Produktionsstandortes im Jahr 2016.

Dabei können die Werke jeweils ein geeignetes Projekt für die Erreichung dieser Vorgaben definieren und realisieren, um den unterschiedlichen Ausrichtungen und infrastrukturellen Besonderheiten der einzelnen Produktionsstandorte in beiden Unternehmensbereichen Rechnung zu tragen. Den Zielerreichungsgrad werden wir ab dem Jahr 2018 intern messen.

In der Wire & Cable Solutions Division bildeten im Berichtszeitraum Einsparprojekte durch verbesserte Beleuchtung einen Schwerpunkt: Über den Einsatz effizienter, teilweise an verändertes Maschinenlayout angepasster Leuchtmittel konnten an mehreren Standorten in Deutschland und Polen die Beleuchtungsstärke erhöht und gleichzeitig Energie eingespart werden. Positive Effekte ergaben sich ferner durch die Installation von Energiemessgeräten an den Produktionsmaschinen unseres ungarischen Standorts, durch die wir die Transparenz erhöhen, unnötige Energieverbraucher identifizieren und Lastspitzen vermeiden können. Außerdem betreiben wir an verschiedenen Standorten in Deutschland, Italien und Mexiko Photovoltaikanlagen oder Blockheizkraftwerke.

Die Wiring Systems Division konzentrierte sich 2017 auf bauenergetische Maßnahmen sowie den Einsatz erneuerbarer Energien - insbesondere bei den laufenden Neubauprojekten. So wurden z.B. am neuen WSD-Standort in Serbien Kollektoren für die Warmwasseraufbereitung installiert, und am neuen WSD-Standort in Mexiko wird gegenwärtig an der Finalisierung der Umsetzungen für das international anerkannte Nachhaltigkeits-Gütesiegel BREEAM gearbeitet.

Zum Thema Abfallmanagement existieren in beiden Unternehmensbereichen klare Richtlinien, die zunächst die Vermeidung von Abfällen zum Ziel haben. Sofern das nicht möglich ist, hat Recycling bei LEONI einen klaren Vorrang vor Entsorgung. Ab 2018 werden wir standortspezifische Maßnahmen einleiten.

Achtung der Menschenrechte

Der LEONI-Konzern unterstützt und achtet den Schutz der international anerkannten Menschenrechte. Im August 2017 veröffentlichte LEONI ein Statement zur Vermeidung von Sklaverei und Menschenhandel. In einer Stellungnahme zum UK Modern Slavery Act, den LEONI uneingeschränkt unterstützt erklären wir explizit, dass wir keine Menschenrechtsverletzungen dulden und Verstöße unmissverständlich sanktioniert werden. Um moderne Sklaverei und Menschenhandel in unseren Geschäftsaktivitäten zu verhindern, nehmen wir unsere gesamte Führung, alle Mitarbeiter und unsere Lieferkette (3 Nachhaltigkeit in der Lieferkette) in die Pflicht.

Im September 2017 wurde das Projekt "Modern Slavery Prävention" mit dem Ziel vorgestellt, ein angemessenes System zur Verhinderung von Menschenrechtsverletzungen, insbesondere von Zwangs- und Pflichtarbeit, innerhalb von LEONI und der Lieferkette zu etablieren. Im Jahr 2018 soll dazu in Zusammenarbeit mit den Bereichen Compliance, Einkauf, Personal und SHE ein Konzept erarbeitet werden.

Compliance und Bekämpfung von Korruption und Bestechung

LEONI verpflichtet alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verantwortungsbewusstem und integrem Verhalten. Es ist unser Ziel, alle Gesetze einzuhalten und dafür zu sorgen, dass es nicht zu Korruptionsfällen kommt. Unsere Beschäftigten müssen stets in Übereinstimmung mit den betrieblichen Regelungen und gesetzlichen Vorschriften handeln. Insbesondere tritt LEONI entschieden gegen alle Arten der Korruption ein. Entsprechende Regelungen enthält der LEONI Code of Conduct.

Um verantwortungsvolles, regelkonformes Verhalten sicherzustellen und zu überprüfen, betreibt LEONI ein systematisches Compliance Management. In der Berichtsperiode wurde die 2016 begonnene Überarbeitung der entsprechenden Strukturen abgeschlossen. Neben der Corporate Compliance Abteilung auf Ebene der Konzernmuttergesellschaft haben wir in den Regionen Deutschland/Schweiz, EMEA, Amerika und Asien jeweils regionale Compliance Officer installiert. Zusätzlich wurden in den Einzelgesellschaften, Standorten oder Ländern, in denen LEONI tätig ist, Compliance Koordinatoren benannt, die das globale Netzwerk vervollständigen und die Compliance Officer, die Corporate Compliance Organisation sowie die lokal für Compliance in ihrer Gesellschaft verantwortliche Geschäftsführung in der Umsetzung der Maßnahmen unterstützen. Mehr Informationen zum Compliance Management enthält der Abschnitt Compliance Management System im → Risiko- und Chancenbericht.

Das Compliance Management System beinhaltet mehrere Richtlinien zur Prävention von Korruption, die über eingeführte Prozesse und Verfahren gelebt sowie den relevanten Mitarbeitern in risikosensitiven Bereichen über e-Learning und Präsenzschulungen nahegebracht werden.

Die Compliance Basic Schulung, die unter anderem das Thema Korruption umfasst, ist für jeden Mitarbeiter mit eigenem PC-Zugang verpflichtend. Alle Führungskräfte der obersten Managementebenen und weitere relevante Mitarbeitergruppen (z.B. Einkauf, Vertrieb) durchlaufen darüber hinaus eine spezielle e-Learning Antikorruptionsschulung. Im Jahr 2016 wurde diese aktualisiert und seitdem von rund 5.600 Mitarbeitern absolviert. Damit wurden bisher 90 Prozent der identifizierten, relevanten Mitarbeiter geschult. Die Online-Schulungen sind regelmäßig im Abstand von zwei bis drei Jahren zu absolvieren.

Hinweise auf mögliche Verstöße gegen interne Anti-Korruptions-Richtlinien oder gegen Gesetze werden aufgeklärt und - sofern sich der Hinweis bestätigt - geahndet. Die Berichterstattung zu wesentlichen Korruptionsvorfällen ist im Abschnitt Compliance Risiken aus Korruption im → Risiko- und Chancenbericht dargestellt.

Nachhaltigkeit in der Lieferkette

LEONI fordert auch seine Lieferanten zu nachhaltigem Handeln auf. Das betrifft insbesondere den Themenbereich Achtung der Menschenrechte. Die allgemeinen Geschäftsbedingungen von LEONI verpflichten alle Lieferanten, die Sozialcharta oder die Prinzipien des UN Global Compact einzuhalten.

Im Unternehmensbereich Wiring System werden die Prinzipien des UN Global Compact und die Sozialcharta im Rahmen der Lieferantenselbstauskunft abgefragt. Eine Lieferantenfreigabe erhält der Zulieferer nur dann, wenn er entweder den UN Global Compact Guiding Principles oder der Sozialcharta zustimmt. Schwerwiegende und wiederholte Verstöße gegen die dort festgelegten Grundsätze berechtigen LEONI zur sofortigen Beendigung der Geschäftsbeziehung. Im Jahr 2017 wurden keine Vorfälle gemeldet. Im Unternehmensbereich WCS werden diese Aspekte bei der Bewertung berücksichtigt, stellen aber bisher noch kein Ausschlusskriterium für die Lieferantenfreigabe dar. Die Überprüfung des Lieferantenfragebogens zu Nachhaltigkeitsthemen für beide Divisionen wird 2018 eingeleitet.

Zudem ist LEONI bestrebt, die Verwendung sogenannter Konfliktmineralien zu verhindern, die unter Missachtung der Menschenrechte gewonnen werden, und fordert Lieferanten auf, keine Komponenten mit Rohstoffen aus der DR Kongo oder ihren Nachbarstaaten zu liefern. Dies ist in einer konzernweiten Richtlinie zu Konfliktmineralien erfasst, deren operative Umsetzung in beiden Unternehmensbereichen erfolgt. Seit 2014 informieren wir interessierte Kunden freiwillig mit einer standardisierten Vorlage gemäß "U.S. Dodd-Frank Wall Street and Consumer Protection Act" darüber, in welchem Umfang unsere Produkte Konfliktmineralien wie Gold, Tantal, Zinn oder Wolfram enthalten, die aus Minen oder Schmelzhütten bestimmter afrikanischer Länder stammen. In diesem Zusammenhang fragen auch wir bei unseren Lieferanten jährlich die notwendigen Informationen ab. Damit fördern wir die Nachverfolgbarkeit dieser Stoffe sowie die Transparenz der Lieferkette und unterstützen unsere Kunden dabei, ihre entsprechenden Anforderungen zu erfüllen.

Darüber hinaus werden wir im Jahr 2018 ein Projekt zur Erkennung und Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen mit dem Schwerpunkt Zwangs- und Pflichtarbeit in der Lieferkette durchführen (→ Achtung der Menschenrechte).

7. Risiko- und Chancenbericht

7.1. Risikopolitik

Als international ausgerichtetes und tätiges Unternehmen sieht sich LEONI mit Risiken und Chancen konfrontiert. Durch die systematische Herangehensweise, die sich am sogenannten Three-Lines-of-Defense-Modell orientiert, werden Risiken und Chancen frühzeitig erfasst, identifiziert, analysiert und bewertet. Risiken und Chancen sind als mögliche Abweichung vom geplanten Ergebnis definiert. Unser Ziel ist es, Risiken stets nur dann bewusst einzugehen, wenn damit verbundene Chancen gleichzeitig einen angemessenen Beitrag zum Unternehmenswert leisten können und eine mögliche Bestandsgefährdung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann.

7.2. Risikomanagement-System

LEONI verfügt über ein mehrstufiges Risikomanagement-System, das durch weitere unterstützende Kontrollsysteme komplettiert wird. In dieses konzernweite System sind der Chief Risk & Internal Control Officer (CRIO) und drei ihm direkt unterstellte dezentrale Business Risk Officer (BRO) sowie das Controlling und die operativ tätigen Führungskräfte aller relevanten Unternehmensteile eingebunden. Zur Früherkennung möglicher "bestandsgefährdender Entwicklungen" (vgl. § 91 Absatz 2 AktG) infolge der kombinierten Auswirkungen mehrerer Einzelrisiken erfolgt eine Risikoaggregation mittels Monte-Carlo-Simulation. Die zentrale Überwachung und Koordinierung des Risikomanagement-Prozesses wird durch die unmittelbar dem Vorstand zugeordnete Stabsstelle (CRIO) wahrgenommen, die auch die Gesamtrisikolage des Konzerns ermittelt und beschreibt.

Das Risikomanagement ist in die bestehenden Planungs-, Controlling- und Informationssysteme integriert und umfasst weltweit alle Gesellschaften der LEONI-Gruppe. Unter anderem mit dem ebenfalls weltweit implementierten internen Kontroll- und dem Compliance Management System bildet es die sogenannte 2nd -Line-of-Defence. Neben dem Risikomanagement im engeren Sinn, das sich aus den gesetzlichen Vorgaben ergibt, betreibt das Unternehmen damit ein über die vom deutschen Gesetzgeber geforderten Mindeststandards hinausgehendes Überwachungssystem für Risiken, das wesentliche Informationen aus sämtlichen Managementsystemen zu Chancen und Risiken gleichermaßen auswertet und transparent macht (Risikomanagement im weiteren Sinn).

Chancenmanagement - Das Chancenmanagement bei LEONI ist fester Bestandteil des Risikomanagementprozesses und der genutzten GRC-Software. Es werden nicht nur die Risiken (Gefahren), sondern auch die Chancen als Abweichungen vom geplanten Ergebnis systematisch identifiziert. Das Chancen-Reporting wird analog zum monatlich stattfindenden Risiko-Reporting mit Hilfe der GRC-Software bis auf Business Group/Unit-Ebene durchgeführt. Die Prozessverbesserung für das Chancenmanagement findet durch das Risikomanagement-System statt.

Risikoidentifizierung und -bewertung - Im Rahmen der Risikoanalyse werden Risiken und Chancen systematisch frühzeitig identifiziert sowie bedeutsame Risiken und Chancen im Hinblick auf Eintrittswahrscheinlichkeit und quantitative Auswirkungen analysiert und bewertet.

Zur Risikoidentifizierung und -bewertung finden mindestens jährliche Risikomanagement-Workshops für die Holding und die Divisionen statt. Darin werden die Ergebnisse der zeitlich vorgelagerten Risikointerviews mit dem operativen Management für jede Business Group/Unit und bedeutenden Zentralfunktionen berücksichtigt. Flankiert werden diese Aktivitäten durch monatliche Risiko-Assessments für wesentliche Risiken und Chancen sowie das quartalsweise tagende Corporate Risk Committee.

In den Risikomanagement-Workshops werden das Risiko- und Chanceninventar der Unternehmensbereiche und des Konzerns durchgesprochen und gegebenenfalls aktualisiert, ein Training durchgeführt und Marktschwankungsbreiten (z.B. Absatz-, Kapital-, Beschaffungs- und Personalmarktschwankungen) für die Aggregationsrechnung eingeschätzt. Zusätzlich werden Top-down vom CRIO und den BROs Expertenrunden für identifizierte Risiko- und Chancenentwicklungen mit den operativen Managern durchgeführt. Für Prozessrisiken und -chancen finden regelmäßige Risikogespräche mit der Geschäftsführung in den lokalen Gesellschaften statt.

Die Verantwortung für die Risikobewältigung und Chancenumsetzung verbleibt stets beim zuständigen operativen Management als Risikoverantwortlichen. Bei der Identifikation und Quantifizierung von möglichen Ergebniseffekten und kompensierenden Maßnahmen werden das operative Management und das dezentrale Controlling vom Risikomanagement als unabhängigem Business Partner unterstützt.

Für die quantitative Beschreibung der wesentlichen Risiken und Chancen werden unterschiedliche, in Anbetracht des jeweiligen Sachverhalts geeignet erscheinende Wahrscheinlichkeitsverteilungen genutzt. Außer einer Beschreibung von Risiken und Chancen durch Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe werden entsprechend beispielsweise Dreiecksverteilungen und Normalverteilungen (speziell für Marktschwankungen) verwendet.

Zur Früherkennung von bestandsbedrohenden Entwicklungen und zur Bestimmung des Gesamtrisikoumfangs erfolgt eine Aggregation der Risiken mittels Monte-Carlo-Simulation. In die Risikoaggregation fließen dabei jeweils die Nettorisiken ein, das heißt die Risiken unter Berücksichtigung von Risikobewältigungsmaßnahmen. Der Gesamtrisikoumfang von LEONI wird durch die Risikoaggregation bestimmt.

Bei der Monte-Carlo-Simulation werden einmal pro Jahr die Wirkungen der wichtigsten Einzelrisiken des Unternehmens aggregiert den entsprechenden Posten der Plan-GuV (Gewinn- und Verlustrechnung) und Plan-Bilanz zugeordnet. Dabei werden in unabhängigen Simulationsläufen mehrere zehntausend mögliche risikobedingte Zukunftsszenarien analysiert. Die Gesamtheit aller Simulationsläufe liefert eine repräsentative Stichprobe aller möglichen Risiko-Szenarien des Unternehmens in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit der Überschuldung und der Illiquidität.

Risiko-Reporting und -Überwachung - Über die quartalsweise durchgeführte Risikoberichterstattung wird eine Einschätzung der Risikosituation anhand der mittleren und hohen Nettorisiken (gemäß der Risikomatrix im Kapitel "Chancen- und Risikolage") vorgenommen und mit dem Vorstand besprochen. Diese Information sowie die wichtigsten Risiken und Chancen werden dem Aufsichtsrat jährlich vorgestellt. Ergänzend erfolgt eine Aktualisierung des Risiko-Reportings, wenn sich das Risikoprofil des Unternehmens deutlich verändert.

Das Risiko-Reporting wird mit Hilfe des SAP GRC (Governance, Risikomanagement, Compliance) Moduls Risk Management, das mit unseren ERM- (Enterprise Ressource Management) und Controlling-System verknüpft ist, monatlich bis auf Gesellschaftsebene durchgeführt.

Der zusammengefasste Quartals-Risikobericht wird vierteljährlich in einer Vorstandssitzung thematisiert. Zudem erhält der Vorstand ergänzende Risikoanalysen zu wesentlichen unternehmerischen Entscheidungen (z.B. Akquisitionen, bedeutende Kundenprojekte oder wichtige Investitionen). Der vierte Quartals-Risikobericht eines Jahres informiert über die durchgeführten Risikoworkshops und die stattgefundene Risikoaggregation.

Neben dem kontinuierlich ablaufenden Reporting ist eine Ad-hoc Meldung von Risiken oberhalb 5 Mio. Euro über das GRC-System grundsätzlich vorgegeben.

Prozessverbesserung - Im Corporate Riskmanagement Committee tauschen sich die Business Risk Officer unter der Führung des CRIO mit den wesentlichen Risiko-FeldManagern der Holding und der beiden Divisionen aus. Dabei stehen Prozessverbesserungen und das Sicherstellen der Wirksamkeit des Risikomanagement-Systems auf der Tagesordnung. Die Wirksamkeit des Risikomanagement-Systems wird einmal jährlich vom Prüfungsausschuss sowie regelmäßig durch die interne Revision und/oder externe Wirtschaftsprüfer auditiert. Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung wird auch das Risiko-Früherkennungssystem beurteilt.

Die 2017 begonnene, extern beauftragte Prüfung der Angemessenheit für ausgewählte Teilbereiche des Risikomanagementsystems nach IDW PS 981 wird im ersten Halbjahr 2018 abgeschlossen und mit der für das Geschäftsjahr 2019 vorgesehenen Wirksamkeitsprüfung vervollständigt.

Zusammenfassung der wesentlichen Verbesserungen im Jahr 2017:

Einbindung sämtlicher Prozessrisiken und -chancen in das SAP GRC Modul Risk Management, Schaffung einer verbesserten Transparenz, Erfüllung der Anforderungen nach den anerkannten Standards IATF 16949 und ISO 9001:2015;
Weitergehende Verzahnung des Versicherungsbereichs mit dem Risikomanagement;
Ausweitung der Risikoaggregation auch auf wesentliche Kundenprojekte;
Stetige Vertiefung von Risikomanagement Know-how bei mehr als 80 Vor-Ort-Trainings;
Einbinden der Tochtergesellschaften und wesentlichen Kundenprojekte;
Risikotragfähigkeitskonzept gemäß IDW PS 981 erarbeitet und umgesetzt;
Workshops insbesondere auch bezüglich potenziell bedrohlicher Extremrisiken (mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit).

7.3. Internes Kontrollsystem

Wie beim Risikomanagement bereits ausgeführt ist die Geschäftsführung einer Gesellschaft als operatives Management für das Design und die Funktionsfähigkeit des internen Kontrollsystems verantwortlich - als 1st Line-of-Defense. Ein vom CRIO verantworteter weiterer Teilbereich ist das Interne Kontrollsystem (IKS) als Corporate Funktion, der der 2nd -Line-of-Defense zuzuordnen ist. Dieser Teilbereich des IKS ist für die strategische Ausrichtung und Fortentwicklung durch systematische und globale organisatorische Regelungen verantwortlich, berät das operative Management der legalen Einheiten durch Expertenwissen und hilft bei der Überwachung der operativen Wirksamkeit des internen Kontrollsystems auf allen Gesellschaftsebenen. Durch das SAP GRC Modul Process Control wird das IKS entsprechend einheitlich abgebildet und ermöglicht unterschiedliche Reportings in real-time.

Unter anderem gemeinsam mit dem Risiko- und Compliance Management ist es Aufgabe des IKS, durch systematische und organisatorische Regelungen ein Kontrollsystem zu gestalten, das

verlässliche und effiziente Abläufe gewährleistet,
das Unternehmen mit all seinem Vermögen für die Share- und Stakeholder sichert und
Regelungen in gesetzeskonformer Art und Weise berücksichtigt.

Das Interne Kontrollsystem von LEONI umfasst die vom Management eingeführten Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie der Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen rechtlichen Vorschriften.

Dies soll durch ein Zusammenspiel von manuellen bis hin zu automatisierten Kontrollen möglichst in präventiver oder, falls nicht anders effizient möglich, in aufdeckender Ausprägung erreicht werden. Prüfaktivitäten von unterschiedlichsten internen und externen Stellen sollen gewährleisten, dass das IKS durch permanentes Monitoring und Testen kontinuierlich risikoorientiert weiterentwickelt wird und erkannte Schwächen zeitlich adäquat und strukturiert abgearbeitet werden. Bei LEONI erfolgt dies mit Hilfe der SAP GRC-Software, die weltweit verfügbar ist.

Das Interne Kontrollsystem unterstützt im Zusammenspiel mit dem Risikomanagement gleichfalls die Identifikation von prozessualen, inhärenten Risiken bis hin zur Aufdeckung von Schwächen und der Vermeidung von Fraud.

Die grundlegenden Prinzipien des IKS bilden das Vier-Augen-Prinzip als Minimalanforderung oder, sofern möglich und geboten, das Funktionstrennungsprinzip mit klar definierten Kompetenzen einer Person/Funktion, das Transparenzprinzip und, angelehnt an die Gedanken des deutschen Datenschutzes, die Datensparsamkeit hinsichtlich notwendiger Informationen aufgrund einer Funktion.

Dabei verfolgt LEONI die Strategie, Kontrollprozesse vollumfänglich durchzuführen und nicht nur auf rechnungslegungsbezogene Kontrollen und/oder Risiken zu begrenzen; es werden neben rechnungslegungsbezogenen Kontrollen auch strategische/Markt-, operative und Compliance Kontrollen mit einbezogen. Eine Überprüfung aller Kontrollfragen und -prozesse des IKS auf Aktualität, Vollständigkeit sowie Wirksamkeit erfolgt durch das Corporate Internal Control Committee. Dieses setzt sich aus den zentralen Kontrollverantwortlichen und den Control Level Managern zusammen.

Rechnungslegungsprozess - Im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess sind im Konzern folgende Strukturen und Prozesse implementiert: Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für das interne Kontroll- und Risikomanagement-System im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess im Konzern. Über eine fest definierte Führungs- und Berichtsorganisation sind alle Unternehmens- und Geschäftsbereiche eingebunden. Die Grundsätze, die Aufbau- und Ablauforganisation sowie die Prozesse des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems sind in einer internen Richtlinie niedergelegt, die in regelmäßigen Abständen an aktuelle externe und interne Entwicklungen angepasst wird. Im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess erachten wir solche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems als wesentlich, die die Bilanzierung und Gesamtaussage des Jahres- und Konzernabschlusses einschließlich Lagebericht und Konzernlagebericht maßgeblich beeinflussen können. Dies sind insbesondere die folgenden Elemente:

Identifikation der wesentlichen Risikofelder und Kontrollbereiche mit Relevanz für den Rechnungslegungsprozess;
Monitoring-Kontrollen zur Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und deren Ergebnisse auf Ebene des Vorstands und der strategischen Unternehmensbereiche;
präventive Kontrollmaßnahmen im Finanz- und Rechnungswesen sowie in operativen, leistungswirtschaftlichen Unternehmensprozessen, die wesentliche Informationen für die Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses einschließlich Lagebericht und Konzernlagebericht generieren, inklusive einer Funktionstrennung und vordefinierter Genehmigungsprozesse in relevanten Bereichen;
Maßnahmen, die die ordnungsmäßige EDV-gestützte Verarbeitung von rechnungslegungsbezogenen Sachverhalten und Daten sicherstellen;
Maßnahmen zur Überwachung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems.

Reporting - Ein formelles Reporting erfolgt vierteljährlich im Corporate Internal Control Committee und über den Quartals-Risikobericht an den Gesamtvorstand. Grundlage der Berichterstattung sind die abgegebenen Assessments des operativen Managements. Darüber hinaus ist durch die Systemunterstützung jederzeit auch ein individuelles und zeitunabhängiges Eigenreporting möglich.

Prozessverbesserung - Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems wird einmal jährlich vom Prüfungsausschuss untersucht. Hierzu legt der Wirtschaftsprüfer gegebenenfalls im Rahmen der Abschlussprüfung festgestellte Schwachstellen des internen Kontrollsystems dar. Darüber hinaus überprüft die interne Revision (als 3rd Line-of-Defense) stichprobenartig, ob die internen Kontrollen durchgeführt werden und angemessen sind. Der Beginn der externen Prüfung der Angemessenheit für ausgewählte Teilbereiche des internen Kontrollsystems nach IDW PS 982 ist für das zweite Halbjahr 2018 vorgesehen und soll mit der Wirksamkeitsprüfung im Jahr 2019 enden.

Zusammenfassung der wesentlichen Verbesserungen im Jahr 2017:

Weiterentwicklung und Verabschiedung der Richtlinie für das Interne Kontrollsystem;
Implementierung des SAP GRC Moduls Process Control für das Interne Kontrollsystem;
Überführen von Risiko-Kontroll-Matrizen in SAP GRC;
Vorgabe von wesentlichen Kontrollen (Key Controls) für Treasury, Human Resources und den Financial Statement Closing Prozess sowie Abstimmung der Kontrolldurchführung auf der Durchführungsebene.

7.4. Compliance Management System

LEONI verfügt über ein umfassendes Compliance Management System, um verantwortungsvolles, regelkonformes Verhalten sicherzustellen und zu überprüfen. Der hierfür verantwortliche Leiter der Abteilung Corporate Compliance (Chief Compliance Officer) ist direkt an den Vorstandsvorsitzenden der LEONI AG angebunden, berichtet diesem auch disziplinarisch und hat darüber hinaus Berichtslinien an den Vorsitzenden des Aufsichtsrats sowie den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats.

Im Jahr 2017 wurde die Neustrukturierung der Corporate Compliance abgeschlossen. Neben der Corporate Compliance Abteilung auf Ebene der Konzernmuttergesellschaft wurden in den Regionen Deutschland/Schweiz, EMEA, Amerika und Asien jeweils regionale Compliance Officer installiert. Zusätzlich wurden in den Einzelgesellschaften bzw. Standorten oder den Ländern, in denen LEONI tätig ist, sogenannte Compliance Koordinatoren benannt, die das globale Netzwerk vervollständigen und die Corporate Compliance Organisation sowie die lokal für Compliance in ihrer Gesellschaft verantwortliche Geschäftsführung in der Umsetzung der Maßnahmen unterstützen.

Das Compliance Management System (CMS) von LEONI gliedert sich in die drei Bereiche Vorbeugen, Erkennen und Handeln. Die drei Handlungsfelder beinhalten:

Compliance Management System

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Vorbeugen Erkennen Handeln
Regelungen/Vorgaben: Richtlinien, Verfahren, Prozesse Regelmäßige Risikobewertung Hinweismanagement
Schulungen: eLearning, Workshops, Präsenzschulungen Compliance Reviews/Compliance Audits Sonderuntersuchungen
Beratung: Helpdesk/Support Hinweisgebersystem Sanktionen/Konsequenzen
Compliance Due Diligence Prozessverbesserungen
Kommunikation, Berichterstattung
Risikoanalyse

Vorbeugen: Maßnahmen zur Vermeidung von Rechtsverstößen beinhalten insbesondere die Einführung konkreter Richtlinien, Regelungen und Prozesse, die Durchführung von maßgeschneiderten e-Learning- und Präsenzschulungen sowie die fachliche Compliance Beratung der Geschäftsbereiche.

Erkennen: Um erhöhte Compliance Risiken oder mögliche Verstöße frühzeitig zu erkennen, werden unter anderem regelmäßig Management Self Assessments und Compliance Reviews durchgeführt. Zudem ist, als wesentliches Element der Früherkennung, ein umfassender Prozess zur Überprüfung von bestimmten Geschäftspartnern (Business Partner Due Diligence) und Geschäftsaktivitäten implementiert.

Handeln: Hinweise auf Fehlverhalten werden zunächst bewertet und, falls erforderlich, im Rahmen von internen oder externen Untersuchungen aufgeklärt. Die Reaktion auf Compliance Verstöße umfasst unter anderem die konsequente Sanktionierung von Fehlverhalten sowie die Verbesserung von Prozessen zur Sicherstellung regelkonformen Verhaltens.

Das CMS ist die Grundlage für die Sicherstellung der LEONI Compliance Ziele. Sie lauten:

Einhaltung von gesetzlichen Normen und Regelungen der LEONI-Gruppe;
Schutz des Unternehmens vor finanziellen und nicht-finanziellen Schäden;
Schutz der Organe und Mitarbeiter vor Strafen und Haftung;
Schaffung von Transparenz über Kommunikation, Meldesysteme und Reporting;
Aufbau eines internationalen Standards entsprechenden, effektiven (risikominimierenden) und effizienten Compliance Management Systems;
Null-Toleranz bezogen auf die Nichteinhaltung der Compliance Ziele.

Auf Basis dieser Grundziele, die sich in die Konzernstrategie und -ziele einfügen, wird das Compliance Management System stetig verbessert und weiterentwickelt.

Maßnahmen und Prozessverbesserungen - 2017 wurden weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Compliance Risiken ergriffen. Ein bedeutendes Projekt zur Verbesserung der Wahrnehmung von Compliance war die Einführung eines neuen Verhaltenskodex (LEONI Code of Conduct). Der LEONI Code of Conduct ist ein wichtiger Baustein für ein effektives Compliance Management sowie die Grundlage für ein gemeinsames Werteverständnis und das daraus resultierende Verhalten von LEONI und allen Mitarbeitern. Mit der Verankerung einer nachhaltigen Integritäts- und Compliance-Kultur in den Unternehmenswerten wird klargestellt, dass LEONI von allen Führungskräften und Mitarbeitern erwartet, die Compliance Regelungen einzuhalten, sowie Hinweisen auf mögliche Verstöße nachgegangen, festgestellte Verstöße unverzüglich abgestellt und sofern erforderlich, konsequent und angemessen sanktioniert werden.

Zur frühzeitigen Erkennung von Fehlverhalten hat LEONI im Jahr 2017 unternehmensweit ein digitales Hinweisgebersystem (LEONI Integrity Platform) eingeführt, das sowohl Mitarbeitern als auch Externen die Möglichkeit gibt, auf mögliche Compliance-Verstöße hinzuweisen. Dadurch kann gegebenenfalls entstehenden Fehlentwicklungen rechtzeitig entgegengewirkt werden. Zusätzliche Informationen zum LEONI Code of Conduct und der Integrity Platform enthält die LEONI O Website.

Ein weiterer Schwerpunkt der Compliance Maßnahmen war die Durchführung von zielgerichteten und zielgruppenorientierten Schulungen zu den Compliance Richtlinien und Prozessen; in Präsenztrainings wurden die Führungskräfte und Mitarbeiter in risikorelevanten Bereichen zu den Aufgaben und Zielen des CMS sowie dem richtigen und von der Konzern- und Geschäftsführung erwarteten Verhalten informiert und geschult. Im Jahr 2017 hat der Vorstand eine Re-Zertifizierung des überarbeiteten CMS gemäß IDW Prüfungsstandard 980 beauftragt. Die Prüfung wurde im Dezember 2017 begonnen und umfasst die Konzeption, Angemessenheit und Implementierung sowie die Wirksamkeit des CMS für die Kernbereiche Anti-Korruption und Kartellrecht. Die Prüfung soll für beide Teilabschnitte bis Mitte 2019 komplett abgeschlossen sein.

Im Rahmen unserer Agenda zur kontinuierlichen Verbesserung des CMS wird im Jahr 2018 weiter an der Verzahnung der Governance-, Risiko- und Compliance Funktionen sowie der Integration von Compliance Maßnahmen und Kontrollen in bestehende Geschäftsprozesse gearbeitet.

7.5. Chancen- und Risikolage

Die Chancen- und Risikolage berichtet über die wesentlichen Chancen und Risiken, die gemäß der nachfolgenden Matrix als mittleres oder hohes Risiko eingestuft wurden. In der Matrix ist auch die Verteilung (Anzahl) der beschriebenen Risiken ersichtlich:

grau = niedriges Risiko; hellblau = mittleres Risiko; dunkelblau = hohes Risiko

Im Folgenden werden die wesentlichen Risikokategorien zusammengefasster gleichartiger Einzelrisiken ohne weitere Einstufung der Wertigkeit dargestellt.

Strategisch und marktbezogen

Standort-/Länderrisiken - Die Standortpolitik des LEONI-Konzerns orientiert sich stark an den Anforderungen der Kunden, denen LEONI auf Auslandsmärkte folgt. Der Preis- und Kostendruck führt zu einem überproportionalen Wachstum der Produktionskapazitäten in Niedriglohnländern. Dadurch müssen Kunden häufig über mehrere Grenzen hinweg beliefert werden. In einigen Ländern bestehen zudem politische Risiken, beispielsweise in Nordafrika, Mexiko, der Türkei, Südkorea und der Ukraine. Instabile politische Verhältnisse können immer wieder zu Unruhen und auch zu Streiks an unseren dortigen Produktionsstandorten oder zu geschlossenen See- und Flughäfen führen. Die Möglichkeit einer vorübergehenden Belieferung von Produktionsstandorten aus anderen nicht betroffenen Ländern ist aufgrund der kundenspezifischen Produkte im Unternehmensbereich Wiring Systems stark eingeschränkt. Die Tragweite dieses Risikos wird durch Just-in-time- und Just-in-sequence-Belieferung sowie das Single-Source-Prinzip mancher Kunden zusätzlich gesteigert. Eine Verlagerung ist nur mit einem entsprechenden Vorlauf möglich, der durch den Aufbau der notwendigen Produktionsmitarbeiter und -kapazitäten limitiert wird. Deshalb bieten wir unseren Kunden optional eine Belieferung aus zwei Standorten in verschiedenen Ländern an. In vielen Fällen haben sich unsere Kunden aus Wirtschaftlichkeitsgründen jedoch entschieden, das Risiko einer 100-prozentigen Belieferung aus einem Land weiter mitzutragen. Ein Ausfall der Lieferkette zum Kunden, beispielsweise aufgrund von Unruhen, Cybercrime oder Naturkatastrophen, könnte zu einem mehrwöchigen Lieferengpass führen. Aufgrund der erreichten Größe betreibt LEONI weltweit eine beachtliche Anzahl von Produktionsstätten, die über angemessene und von den Automobilherstellern akzeptierte Kapazitätsreserven verfügen. Ferner haben alle Produktionsstandorte vorbeugende Maßnahmen umgesetzt und in einem weltweiten Notfallkonzept dokumentiert. Sie reichen von einem rund um die Uhr tätigen Wachdienst bis zu aufwändigen Feuerschutzanlagen. Zudem befindet sich kein LEONI-Standort in einem Gebiet, das bekanntermaßen stark durch Erdbeben, Überschwemmungen oder sonstige Naturkatastrophen gefährdet ist.

Risiken und Chancen aus Konjunkturschwankungen / Brexit - Der Großteil des LEONI-Konzernumsatzes entfällt auf Kunden aus der Automobilindustrie und deren Lieferanten. Dadurch hat die aktuelle Marktentwicklung in dieser Branche einen großen Einfluss auf das Geschäftsvolumen und das Unternehmensergebnis von LEONI. Auf einen konjunkturellen Umsatzeinbruch hat sich LEONI mit einer verstärkten Flexibilisierung der Kostenstruktur entsprechend vorbereitet.

Der Austritt Großbritanniens aus der EU könnte sich negativ auf die dortigen Absatzzahlen auswirken. Wir verfolgen die laufenden Austrittsverhandlungen aufmerksam. Derzeit gehen wir jedoch davon aus, dass sich aus dem Brexit unter anderem aufgrund des verhältnismäßig geringen Geschäftsvolumens in Großbritannien keine wesentlichen Auswirkungen für LEONI ergeben.

Grundsätzlich besteht für LEONI die Chance, durch eine bessere Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds und eine entsprechend steigende Nachfrage in den bearbeiteten Märkten höhere Umsätze zu erzielen als erwartet. Dies gilt insbesondere für die Regionen Amerika und Asien. Sollten beispielsweise die Automobilmärkte dort stärker expandieren, kann LEONI davon sowohl durch direkte Lieferungen in die Regionen als auch indirekt - über Automobilexporte aus Europa - profitieren.

Risiken aus der Absatzpreisentwicklung - LEONI liefert seine Produkte in Märkte, die durch sehr hohen Wettbewerb gekennzeichnet sind. Der in der Automobilindustrie weiterhin herrschende Trend zur Beteiligung der Zulieferer an den Entwicklungskosten und unerwartet hohe, notwendige Preiszugeständnisse stellen damit ein Risiko dar.

Risiken aus Kupferpreisschwankungen - In beiden Unternehmensbereichen von LEONI wird Kupfer als wesentliches Vormaterial eingesetzt. Daher beeinflusst der Weltmarktpreis für diesen Rohstoff, der deutlichen Schwankungen unterworfen ist, in hohem Maße die Materialkosten im Konzern, sodass diese als eigenständiges Risiko betrachtet werden. Bei einem über längere Zeit steigenden Kupferpreis ist durch die zeitlich verzögerte Kostenweitergabe an unsere Kunden stichtagsbezogen ein negativer Ergebniseffekt möglich. Erhebliche Nachfragerückgänge können dazu führen, dass wir bei gleichzeitigem Kupferpreisrückgang einen Teil der von uns auf Termin zu höheren Einstandspreisen gekauften Kupferbestände zu niedrigen Preisen verkaufen müssen. Dadurch würde sich ebenfalls ein negativer Ergebniseffekt ergeben. Kupferterminkäufe werden nur mit korrespondierendem Grundgeschäft zur Absicherung der mit unseren Kunden vereinbarten Abrechnungsmodelle getätigt. Bei einem zum Stichtag stark fallenden Kupferpreis können sich Abwertungsrisiken für die Kupferbestände ergeben. Eine Verknappung der Kupferbestände kann zu Lieferengpässen und höheren Kupferpreisen führen. Um Lieferengpässe zu vermeiden, setzt LEONI auf langfristige und direkte Lieferbeziehungen zu den Kupferlieferanten.

Risiken und Chancen aus Materialkostenschwankungen (ohne Kupfer) - Zunehmende Bedarfe können zu Kostensteigerungen bei unseren wichtigsten Rohstoffen führen. Dies kann Preisforderungen und damit einen Anstieg der Einkaufspreise bei den entsprechenden Einzelteilen und zusätzlich bei Verknappung auch Lieferengpässe nach sich ziehen. Bisher konnten Materialkostensteigerungen durch den internationalen Wettbewerb unserer Lieferanten weitgehend vermieden werden. Kontaktierungssysteme, die aus Kunststoffgehäusen und Metallkontakten bestehen, werden nahezu ausschließlich mit Werkzeugen hergestellt, die aufgrund von Kundenvorgaben oder aus Wirtschaftlichkeitsgründen überwiegend von einem Lieferanten stammen (Single Source). Eine günstigere Entwicklung der Rohstoffpreise würde sich auf die Materialkostenquote und damit positiv auf die Margen von LEONI auswirken.

Risiken und Chancen aus der Digitalisierung - Mit der Digitalisierung (Internet der Dinge, Industrie 4.0) sind Risiken verbunden, die zu neuen Wettbewerbern oder der Substitution von existierenden Lösungen führen könnten. Neue technologische und gesellschaftliche Trends bieten LEONI aber zugleich gute Wachstumschancen - insbesondere die fortschreitende Digitalisierung in allen Lebensbereichen und damit auch in vielen unserer Abnehmerbranchen. Generell eröffnen auch alle anderen für LEONI wichtigen globalen Trends - Mobilität, Energie- und Datenmanagement, Urbanisierung, Umweltbewusstsein und Ressourcenknappheit, demografischer Wandel, Globalisierung sowie Industrialisierung und Automatisierung - dem Unternehmen auf vielen Gebieten zusätzliche Expansionsmöglichkeiten. So kann sich beispielsweise das zunehmende Interesse der Autofahrer an Hybrid- und Elektroantrieben sowie Elektrik- und Elektronik-Innovationen im Fahrzeug positiv auf unsere künftige Entwicklung auswirken. Weitere Informationen zu den strategischen Chancen aus globalen Megatrends enthält das Kapitel → Konzernstrategie.

Operativ

Risiken aus neuen Kundenprojekten - Neben den projektübergreifenden Risiken, wie z.B. den Standort-/Länderrisiken und den Personalkostenschwankungen, gibt es auch projektspezifische Kostenrisiken. Sie können aus Sondermaßnahmen zur Sicherstellung des Produktionsstarts bei unseren Kunden während der Anlaufphase oder z.B. aus Kalkulationsfehlern, die sich eventuell auf die komplette Laufzeit auswirken, resultieren. Sofern es nicht gelingt, die Vielzahl der jährlichen Fertigungsanläufe termingerecht und den Anforderungen der Kunden entsprechend sicherzustellen, könnte dies gravierende Folgen für das künftige Geschäft haben.

Risiken aus Informationstechnologien - Ein weltweit operierendes Unternehmen wie LEONI kann nur mit Hilfe komplexer IT-Systeme gesteuert werden. Auch die permanente Lieferbereitschaft - insbesondere gegenüber der Automobilindustrie, die in der Regel eine Just-in-time- oder Just-in-sequence-Lieferung fordert - hängt von der ständigen Verfügbarkeit der entsprechenden Systeme und Daten ab. Gravierende Störungen wie Systemausfälle, Angriffe auf unsere Netzwerke, der Verlust oder die Manipulation von Daten können einen Ausfall der Lieferkette zum Kunden zur Folge haben. LEONI arbeitet sowohl im konzeptionellen als auch im operativen Bereich permanent an der Optimierung des IT-Umfeldes. Ein Beispiel dafür ist das Vorhalten eines zweiten, redundanten Rechenzentrums als Notfallsystem. Darüber hinaus steigen die Bedrohungen für unsere Informationssicherheit aufgrund der weltweit zunehmenden Professionalität in der Computerkriminalität. Wie andere große multinationale Unternehmen sind wir regen Cyber-Angriffen von erfahrenen Gegnern ausgesetzt, die vom organisierten Verbrechen und von Nationen, die Wirtschaftsspionage betreiben, unterstützt werden. Ein direkt dem Vorstand unterstellter Information-Security- und Datenschutz-Verantwortlicher zeigt den sehr hohen Stellenwert der Sicherheit unserer Informationssysteme und Netzwerke sowie der Sicherstellung der Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Verlässlichkeit unserer Daten. Zur Risikominimierung ergreifen wir eine Reihe von Maßnahmen, die unter anderem die Schulung von Mitarbeitern sowie die Überwachung unserer Netzwerke und Informationssysteme etwa durch Firewalls und Virenscanner umfassen. Das verbleibende Restrisiko ist durch eine Cyber Secure Versicherung abgesichert.

Risiken aus Produkthaftung/Rückruf - LEONI-Produkte werden überwiegend für technisch anspruchsvolle Erzeugnisse oder Anlagen mit hohen Sicherheitsstandards verwendet. Ein Ausfall könnte zu weitreichenden Konsequenzen von Stillstandskosten über Vertragsstrafen bis zu Personenschäden führen. Die damit verbundenen Produkthaftungsrisiken minimieren wir durch wirksame Maßnahmen im Rahmen der Prozesssicherheit und des Qualitätsmanagements. Alle Werke sind nach ISO 9001 zertifiziert, ein Teil der Werke in Abhängigkeit von den zu beliefernden Abnehmergruppen beispielsweise zusätzlich nach IATF 16949 (Automobilindustrie), EN/AS 9100 (Luft- und Raumfahrt) und ISO 13485 (Medizintechnik). Zudem bestehen Versicherungen für Betriebs-, Produkt- und Umwelthaftung sowie für Rückrufaktionen. Um ein strukturiertes Notfallmanagement sicherzustellen, werden Produkthaftungsfälle und Rückrufe durch einen implementierten sogenannten Red Alert Prozess ohne Verzögerung an alle betroffenen Bereiche gemeldet.

Risiken aus dem Verlust eines Kunden - Der Verlust eines oder mehrerer von uns belieferter Großkunden kann übergangsweise zu Gewinn-/Deckungsbeitragsausfällen und zusätzlichen Kapazitätsanpassungskosten führen. Durch eine breitere, internationale Kundenbasis haben wir die Abhängigkeit von einigen wenigen Großkunden im Unternehmensbereich Wiring Systems verringert. Die langen Vertragslaufzeiten, meistens über die Lebensdauer einer Fahrzeugbaureihe, sowie der Aufbau sehr enger und stabiler Kundenbeziehungen, z.B. durch eine umfassende Entwicklungsarbeit und einen hervorragenden Lieferservice, sorgen dafür, dass sich ein Kundenverlust in der Regel frühzeitig ankündigen würde und entsprechende Maßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden könnten.

Risiken aus Personalkostenschwankungen - Der wachsende Fachkräftemangel in Deutschland, Veränderungen in der Verfügbarkeit von Mitarbeitern und der damit einhergehende Anstieg der Lohn- und Gehaltskosten an beschäftigungsintensiven Produktionsstandorten in Osteuropa, Nordafrika und Asien stellen das Personalmanagement vor besondere Herausforderungen. Hinzu kommt der hohe Umfang an Produktion in Ländern mit niedrigem Lohnniveau. Aufgrund von Mindestlohnsteigerungen kann es hier zu sprunghaften Anstiegen kommen. Um weiterhin als attraktiver Arbeitgeber Beschäftigte rekrutieren und binden zu können, werden verstärkt Anstrengungen zur Personalförderung unternommen - wie zum Beispiel interne Qualifizierungs- und Integrationsprogramme -sowie verschiedenste zusätzliche Sozialleistungen angeboten.

Chancen aus operativen Stärken - Zu den operativen Stärken des LEONI-Konzerns zählen die in den wichtigsten Märkten europaweit führende Position, unsere globale Vertriebs-, Entwicklungs- und Produktionspräsenz sowie das breite, internationale Kundenportfolio. Diese Faktoren ermöglichen es uns, weltweit von positiven Marktentwicklungen zu profitieren. Zudem fokussiert sich LEONI klar auf Kernprodukte und -märkte, verfügt entlang der gesamten Wertschöpfungskette über eine durchgehend hohe Kompetenz und deckt ein umfangreiches Technologieportfolio ab. Schließlich entstehen aufgrund der Zusammenarbeit der zwei Unternehmensbereiche in einer aufeinander aufbauenden Wertschöpfungskette Synergien, die LEONI sowohl Kostensenkungs- als auch Expansionschancen bieten. Weitere Informationen über konkrete Chancen der beiden Unternehmensbereiche enthält der → Prognosebericht.

Finanziell

Risiken aus Forderungen/Liquidität - Der Ausfall des Forderungsbestands eines großen Kunden stellt ein Risiko dar. Zur Vorsorge werden alle Kunden, die mit dem LEONI-Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, einer Bonitätsprüfung unterzogen. Die regelmäßige Analyse des Forderungsbestands und der Forderungsstruktur ermöglicht eine laufende Überwachung des Risikos. Als weiteres Instrument zur Reduzierung des Ausfallrisikos dient das Factoring, welches als True Sale Factoring für ausgewählte Kunden erfolgt.

LEONI setzt zur Absicherung des geplanten Wachstums neben den bestehenden langfristigen Schuldscheindarlehen ausreichend kurz- und langfristige Kreditzusagen von Banken ein. Im Wesentlichen erfolgt dies in Form von klassischen Kreditlinien. Ergänzend dazu wird ein stringentes Cash Pooling zur Sicherstellung der Liquidität genutzt. Die wichtigsten Zahlungsströme im Konzern werden zentral bei der LEONI AG gesteuert und durchgeführt. Sollte z.B. im Falle einer Krise das interne Rating unserer Kernbanken für LEONI unter Investmentgrade sinken, so würde eine ggf. notwendige Finanzierung voraussichtlich zu erhöhten Kosten führen und eventuell nicht in der gewünschten Größenordnung zur Verfügung gestellt werden. Der Konzern überwacht täglich die aktuelle Liquiditätssituation. Zur Steuerung des künftigen Liquiditätsbedarfs wird eine monatliche, währungsdifferenzierte, rollierende Liquiditätsplanung für jeweils zwölf Monate eingesetzt. Die Planung berücksichtigt die Laufzeiten der Finanzmittel und der finanziellen Vermögenswerte (z.B. Forderungen, sonstige finanzielle Vermögenswerte) sowie die erwarteten Cashflows aus der Geschäftstätigkeit.

Risiken aus Wertberichtigungen - Auf Grundlage der IFRS-Bilanzierungsregeln führt LEONI jährlich Asset- und Goodwill-Impairmenttests durch. Eine Erhöhung des Abzinsungsfaktors und/oder eine Verschlechterung der Ertragsaussichten lassen das Abwertungsrisiko steigen.

Risiken und Chancen aus Akquisitionen - Risiken aus geplanten Akquisitionen werden im Rahmen der jeweiligen Due Dilligence des Akquisitionsziels systematisch identifiziert und quantifiziert. Die Implikationen dieser Risiken für den Gesamtrisikoumfang des Unternehmens werden durch das Risikomanagement im Vorfeld der Akquisitionsentscheidung untersucht. Mit jeder Akquisition sind zugleich Chancen verbunden, die zu realisieren sind.

Risiken und Chancen aus Zinsen - Eine Veränderung des Risikozuschlags auf den Kapitalmarktzins oder des Kapitalmarktzinses kann zu einer Verteuerung oder einer Verbesserung der Refinanzierungskosten führen.

Risiken aus Pensionsverpflichtungen - Die Niedrigzinsphase könnte auch Auswirkungen auf die Pensionsfonds von LEONI haben und sich in einem erhöhten Zahlungsmittelabfluss zur nach lokalen Regelungen vorgeschriebenen Verminderung einer Unterdeckung auswirken.

Risiken und Chancen aus der Währungsentwicklung - Hauptsächlich tätigen wir unsere Geschäfte in Euro oder in lokalen Märkten in der jeweiligen Landeswährung. Aufgrund der Globalisierung der Märkte sind wir jedoch verstärkt mit Währungsrisiken konfrontiert. In der Konzernholding, der LEONI AG, verantwortet die Abteilung Corporate Finance in Zusammenarbeit mit einer Währungskommission Risiken im Währungsbereich und berichtet diese an das zentrale Risikomanagement. Der Abschluss von Sicherungsgeschäften erfolgt in Abstimmung mit den bestehenden Grundgeschäften bzw. den geplanten Transaktionen. Die Auswahl der einzusetzenden Sicherungsinstrumente erfolgt regelmäßig nach eingehenden Analysen des abzusichernden Grundgeschäfts. Ziel ist, die Einflüsse der Wechselkursschwankungen auf das Konzernergebnis zu begrenzen. Zur Sicherung unserer operativen Geschäftstätigkeit nutzen wir neben den eigentlichen Sicherungsgeschäften primär die Möglichkeiten des Nettings der Fremdwährungspositionen innerhalb des Konzerns. Als weitere Maßnahme der Währungssicherung finanzieren wir ausländische Tochtergesellschaften grundsätzlich in der jeweiligen funktionalen Währung mit entsprechenden Refinanzierungen in der korrespondierenden Währung. Ökonomische Währungsrisiken ergeben sich zudem durch die Auswirkungen auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit einzelner Standorte (Werke) infolge von Veränderungen der Währungsrelation.

Die schwankenden Währungskurse können für die nicht mit Termingeschäften abgesicherten Umfänge auch zu einem positiven Effekt führen.

Compliance

Risiken aus Compliance Verstößen - Grundsätzlich kann es bei Compliance Verstößen zu erheblichen Bußgeldern, Reputationsverlusten und Schadensersatzansprüchen kommen. Je nach Land sind auch Haftstrafen für Führungskräfte und beteiligte Mitarbeiter möglich. Mit einem effektiven Compliance Management System vermindert LEONI diese Risiken aus Rechts- und Richtlinienverstößen.

Risiken aus Korruption - Wie bereits berichtet ergab sich bei internen Compliance Untersuchungen im Jahr 2015 der Verdacht auf ein unrechtmäßiges Verhalten im Zusammenhang mit mindestens einem Agenten, der von einer LEONI-Konzerngesellschaft aus dem Unternehmensbereich WCS beauftragt wurde. Der Sachverhalt betrifft ungeklärte Provisionszahlungen bei Geschäften insbesondere mit asiatischen Kunden. LEONI hat den Verdacht 2016 proaktiv bei den deutschen Behörden gemeldet und den Sachverhalt in den Jahren 2016 und 2017 in enger Zusammenarbeit mit den Untersuchungsbehörden weiter aufgeklärt. Zu Beginn des Jahres 2017 haben die Behörden mehrere Ermittlungsverfahren gegen ehemalige und aktuelle Geschäftsführer und Mitarbeiter eingeleitet. Bis zum Ende des Jahres 2017 konnten die internen Sachverhaltsaufklärungsmaßnahmen und die externen Ermittlungsmaßnahmen weitestgehend abgeschlossen werden.

Im Rahmen einer tatsächlichen Verständigung mit den Finanzbehörden über den zugrundliegenden Sachverhalt und die steuerliche Abzugsfähigkeit von Provisionszahlungen hat LEONI eine Einigung erzielt. Das Ergebnis und die Steuernachzahlungen sind vollständig im Jahresabschluss 2017 erfasst.

Die Ermittlungsverfahren gegen acht ehemalige und aktuelle Mitarbeiter und Geschäftsführer einer LEONI-Konzerngesellschaft dauerten zum Jahresende 2017 noch an; LEONI geht davon aus, dass die Verfahren im Jahr 2018 abgeschlossen werden.

Gegen die LEONI AG und die betroffenen Konzerngesellschaften sind keine Verfahren im Zusammenhang mit diesem Sachverhalt anhängig.

Risiken aus dem Kartellrecht - Wie berichtet wurden seit Oktober 2011 in den USA und Kanada mehrere Zivilverfahren in Form von Sammelklagen gegen LEONI und weitere Bordnetzhersteller wegen angeblicher Verstöße gegen das Kartellrecht eingeleitet. LEONI konnte in den Geschäftsjahren 2016 und 2017 sämtliche dieser Verfahren ohne Anerkennung einer Schuld durch Vergleichsvereinbarungen abschließen. Derzeit sind in den USA nur noch wenige Verfahren individueller Kläger anhängig, die aus heutiger Sicht weit geringere Auswirkungen haben dürften als die bisher beendeten Verfahren. LEONI geht davon aus, auch diese verbleibenden Verfahren möglichst zeitnah beenden zu können.

Im November 2015 eröffnete die brasilianische Wettbewerbsbehörde ein Verfahren gegen eine LEONI-Gesellschaft sowie weitere Bordnetzhersteller, vermutlich im Zusammenhang mit dem bereits 2013 vor der Europäischen Kommission beendeten Kartellverfahren. Die Behörde untersucht angebliche Verstöße gegen das brasilianische Kartellrecht. LEONI kooperiert mit der zuständigen Behörde, wobei die Zahlung eines Bußgeldes nicht ausgeschlossen ist. Im Jahresabschluss 2017 wurden entsprechende Rückstellungen gebildet.

Risiken aus Betrug (Fake-CEO Fraud) - Wie berichtet wurde LEONI im August 2016 Opfer betrügerischer Handlungen unter Verwendung gefälschter Dokumente und Identitäten sowie Nutzung elektronischer Kommunikationswege. In der Folge wurden insgesamt circa 40 Mio. € des Unternehmens auf Zielkonten im Ausland transferiert. LEONI hat den Betrag im Geschäftsjahr 2016 in voller Höhe im Jahresergebnis berücksichtigt.

Im Berichtsjahr hat der Vorstand die Aufarbeitung des Betrugsfalls auf verschiedenen Ebenen weiter vorangetrieben und laufend überwacht. Dazu gehörte das weitere Bemühen, abgeflossene Beträge sicherzustellen und mit nationalen und internationalen Ermittlungsbehörden zu kooperieren, um Täter ihrer strafrechtlichen Verantwortung zuzuführen. Wichtig war dem Vorstand aber ebenso die Fortsetzung von Initiativen, um aus dem Betrugsfall weitere geeignete Maßnahmen und Prozesse abzuleiten, damit künftige Risiken aus diesem oder vergleichbaren Sachverhalten effektiv reduziert werden. Mit dieser Maßgabe hat der Vorstand nicht nur die IT-Sicherheit nochmals erhöht und eine nachhaltige Sensibilisierung von Mitarbeitern, Management und Fachabteilungen veranlasst. Zudem inittierte er die externe Überprüfung bzw. Auditierung verschiedener Funktionen, die für die Steuerung und das Management von Risiken als besonders sensibel bzw. relevant eingestuft wurden. In Teilbereichen veranlasste er auch eine Erneuerung der personellen Führung. Ebenso hat sich der Vorstand im Berichtsjahr mit dem Betrugsfall im Hinblick auf eine mögliche Verantwortung intensiv befasst, d.h. mit der Frage, ob und wenn ja wo und durch wen es eventuell Pflichtverletzungen gab, die es Betrügern ermöglichte, eine LEONI-Mitarbeiterin derart zu manipulieren, dass ein hoher Betrag auf fremde Zielkonten ins Ausland transferiert werden konnte. In diesem Zusammenhang ließ der Vorstand extern analysieren und bewerten, inwiefern arbeits- und/oder zivilrechtliche Konsequenzen aus dem Betrugsfall gegen LEONI-Mitarbeiter im In- oder Ausland geboten sein könnten. Letzteres geschah korrespondierend zu Untersuchungen des Aufsichtsrats, der sich dieser Frage für Mitglieder des Vorstands widmete.

Die ergriffenen Maßnahmen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Ermittlungen und Asset Tracing: Die Ermittlungsmaßnahmen der Behörden in den beteiligten Ländern wurden im Berichtsjahr weitergeführt und dauern noch an. LEONI unterstützt die Behörden weiterhin bei der Sachverhaltsermittlung und -aufklärung. Daneben hat LEONI eigene Maßnahmen zur Nachverfolgung der Geldströme und zur Sicherstellung der Geldbeträge fortgeführt. Im Umfang von rund 125 T€ konnten bislang Vermögenswerte zurückerlangt werden. Die Maßnahmen zur Wiedererlangung der Vermögenswerte dauern an.
Prozessverbesserungen: Die im Vorjahr eingeleitete externe Überprüfung der Finanzprozesse und -kontrollen sowie des gesamten Finanzbereichs durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurde abgeschlossen. LEONI setzt die Handlungsempfehlungen und Verbesserungsmaßnahmen seither um. Richtlinien, Prozesse und Kontrollen werden überarbeitet und ergänzt. Als Reaktion auf den Fake-CEO Fraud war auch im Berichtsjahr die Aufklärung der Mitarbeiter zu den relevanten Themenkomplexen wie insbesondere Social Engineering ein fester Bestandteil der Informationssicherheitsmaßnahmen. LEONI setzt in diesem Bereich auf eine Aufmerksamkeitskampagne, die Mitarbeiter zielgruppenspezifisch in allen relevanten Sprachen anspricht. Dabei werden das Bewusstsein für derartige Angriffsformen geschärft und die entsprechenden Handlungsvorgaben verfestigt. Daneben setzt LEONI auch auf eine weitere Verbesserung technischer Maßnahmen; Filter erkennen bestimmte Betrugsformen und unterstützen den Anwender durch entsprechende Hinweise. Weitere Maßnahmen sind geplant, um das Schutzniveau konstant hoch zu halten. Die dargestellten Verbesserungsmaßnahmen zielen nicht nur darauf ab, einen erneuten Fake-CEO Fraud, sondern auch Risiken aus anderen möglichen Betrugsszenarien zu minimieren. In den Kapiteln → Risikomanagement-, → internes Kontroll- und → Compliance Management System sind die Maßnahmen zur Verbesserung der entsprechenden Systeme dargestellt.
Arbeitsrechtliche Konsequenzen: Auf Basis des aufgeklärten Sachverhalts war bereits im Vorjahr mit ersten Konsequenzen in Form arbeitsrechtlicher Maßnahmen reagiert worden. Im Berichtsjahr wurden die Aufarbeitung der arbeitsrechtlichen Seite des Betrugsfalls abgeschlossen und weitere arbeitsrechtliche Konsequenzen gezogen. Derzeit sind im Zusammenhang mit ausgesprochenen Kündigungen noch mehrere arbeitsgerichtliche Verfahren im In- und Ausland anhängig.
Geltendmachung von Ersatzansprüchen: Auf der Grundlage der vorliegenden Erkenntnisse beauftragte der Vorstand die Rechtsanwaltskanzlei Baker McKenzie mit der Prüfung möglicher Ersatzansprüche gegen Mitarbeiter des LEONI-Konzerns. Auf Basis von deren Stellungnahme beschloss der Vorstand die Geltendmachung von Ersatzansprüchen für den der LEONI AG entstandenen Schaden und meldete den Betrugsfall den D&O-Versicherern der LEONI AG. Die Geltendmachung und Durchsetzung von Ansprüchen gegen Mitarbeiter dauern an. Aussagen zu Verlauf und Erfolgsaussichten sind noch nicht möglich. Korrespondierend hat sich der Aufsichtsrat im Berichtsjahr mit dem Betrugsfall im Hinblick auf eine mögliche Verantwortung des Vorstands befasst. Auf Basis externer Gutachten hat dieser ebenfalls die Geltendmachung von Ersatzansprüchen für den der LEONI AG entstandenen Schaden sowie die Aufnahme von Gesprächen mit den D&O-Versicherern der LEONI AG beschlossen.
Versicherungsleistungen: LEONI konnte im Jahr 2017 einen Betrag von 5 Mio. € im Rahmen der bestehenden Vertrauensschadensversicherung erlangen. Darüber hinaus sind aus dem Vorgenannten weitere Versicherungsleistungen denkbar. Derzeit lässt sich dies allerdings noch nicht abschätzen.

Risiken von Corporate Governance-Verstößen - Grundsätzlich besteht das Risiko, dass Organe und/oder Mitarbeiter gegen Gesetze, interne Richtlinien oder von LEONI anerkannte Standards guter Unternehmensführung verstoßen.

Risiken aus Exportkontrolle und Zoll - Politische oder regulatorische Änderungen z.B. bei Exportvorschriften, Zollbestimmungen oder Embargomaßnahmen können unsere Geschäftstätigkeit in einzelnen nationalen Märkten beeinflussen und unsere Finanz- und Ertragslage beeinträchtigen. Bei Verstößen kann es zu Strafzahlungen, Sanktionen sowie Reputationsschäden und Schadenersatzansprüchen kommen. Daher achten wir auf die konsequente Einhaltung der entsprechenden Bestimmungen.

Beurteilung der Gesamtsituation durch den Vorstand

Nach Ansicht des Vorstands hat sich die Risikolage für den LEONI-Konzern für 2018 im Bereich Projektrisiken aufgrund des hohen Auftragsvolumens erhöht. Das größte Risiko besteht weiterhin im Ausfall der Lieferkette zum Kunden. Die Risikoaggregation zeigt, dass bestandsgefährdende Entwicklungen im Planungszeitraum mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden können. Das Risikodeckungspotenzial des Unternehmens ist ausreichend, um den Bestand des Unternehmens zu sichern.

8. Nachtragsbericht

Nach Abschluss des Geschäftsjahres bis zur Unterzeichnung dieses Berichts gab es keine Vorgänge von besonderer Bedeutung mit wesentlichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des LEONI-Konzerns.

9. Prognosebericht

9.1. Konjunkturelle Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Der weltweite Konjunkturaufschwung des vergangenen Jahres wird sich 2018 nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds fortsetzen. Die positive Stimmung und anhaltend günstige Finanzierungskonditionen dürften dazu beitragen, dass die Investitionsbereitschaft vor allem in exportorientierten Ländern hoch bleibt. Hinzu kommt die Steuerreform in den USA, die kurzfristig nicht nur im Land selbst, sondern auch bei wichtigen Handelspartnern wie Kanada und Mexiko für eine Konjunkturbelebung sorgen könnte. Bei aller Zuversicht verweist der IWF aber nach wie vor auf zahlreiche Risiken, wozu neben der expansiven Geldpolitik der Notenbanken bzw. ihrem möglichen Ende auch nationalistische Tendenzen, geopolitische Spannungen, bevorstehende Wahlen in mehreren Ländern sowie humanitäre Katastrophen und daraus resultierende Flüchtlingsströme zählen.

Konkret soll das globale Bruttoinlandsprodukt 2018 weltweit um 3,9 Prozent expandieren. Hierzu tragen die Industrienationen mit einem Wachstum von 2,3 Prozent bei, wobei der IWF in seinem World Economic Outlook-Update vom Januar 2018 in nahezu allen Ländern einen besseren Verlauf erwartet als noch im Herbst 2017. Für die Entwicklungs- und Schwellenländer wird ein BIP-Zuwachs um 4,9 Prozent prognostiziert, der erneut vor allem von China, Indien und anderen asiatischen Staaten gestützt wird. Aber auch in Brasilien und Russland sollte sich der Aufwärtstrend stabilisieren.

Weltwirtschaftswachstum 2017 bis 2019

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2017 2018 2019
3,7 3,9 3,9

Quelle: IWF

Wirtschaftswachstum 2018 in ausgewählten Regionen

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Indien China USA Eurozone Brasilien Russland Japan
7,4 6,6 2,7 2,2 1,9 1,7 1,2

Quelle: IWF (Schätzung)

Branchenentwicklung

Der VDA rechnet damit, dass der Automobilabsatz 2018 weltweit um rund 1 Prozent auf circa 86 Mio. Neuzulassungen wächst. Dabei soll sich die Dynamik in China ebenso fortsetzen wie die kräftige Erholung in Russland und Brasilien. Der gesamteuropäische Markt dürfte sein Vorjahresniveau wieder in etwa erreichen und für die USA wird erneut ein leichter Rückgang prognostiziert. Die globale Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen wird laut Berechnungen von IHS Automotive um knapp 2 Prozent ausgeweitet. Dabei werden voraussichtlich spürbar mehr Pkw hergestellt, während die Fertigung leichter Nutzfahrzeuge fast stagniert. Die höchsten Steigerungsraten wird aus heutiger Sicht Amerika verzeichnen, gefolgt von der Region EMEA und Asien. In allen Regionen werden aus heutiger Sicht deutlich mehr Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechniken vom Band laufen. Hier wird weltweit ein Zuwachs von rund 44 Prozent erwartet.

Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen nach Regionen (Mio. Stück)

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2017 2018
Asien 49,9 50,2
EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) 24,8 25,5
Amerika 20,4 21,2

Quelle: IHS Automotive

Bei schweren Nutzfahrzeugen prognostiziert IHS Automotive 2018 nach der extrem dynamischen Entwicklung im Vorjahr einen Produktionsrückgang von weltweit fast 4 Prozent, der ausschließlich aus einem kräftigen Minus in Asien resultiert. Dagegen sollen in der Region EMEA und insbesondere in Amerika deutlich mehr schwere Nutzfahrzeuge hergestellt werden.

Produktion von schweren Nutzfahrzeugen nach Regionen (Mio. Stück)

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2017 2018
Asien 2,41 2,21
EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) 0,61 0,62
Amerika 0,59 0,64

Quelle: IHS Automotive

Für die Elektroindustrie sagt der ZVEI im Jahr 2018 weltweit erneut ein 4-prozentiges Marktwachstum voraus, zu dem in erster Linie die Schwellen-, aber auch die Industrieländer beitragen werden. In Amerika und Asien soll das Plus jeweils rund 5 Prozent betragen, in Europa etwa 2 Prozent. Die für LEONI bedeutsamen Marktsegmente Automation, Energietechnik, Kommunikations- und Informationstechnologie sowie Elektromedizin werden aus heutiger Sicht global jeweils um 4 bis 6 Prozent zulegen. In Deutschland rechnet die Elektrotechnik- und Elektronikindustrie mit einem Marktwachstum von rund 2 Prozent.

Der Umsatz im Maschinenbau wird sich im laufenden Jahr nach Schätzungen des VDMA weltweit um rund 4 Prozent erhöhen. Getragen wird die Steigerung vor allem vom chinesischen Maschinenbau, aber auch in Japan und Amerika soll die Branche weiterhin wachsen. Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer erwarten 2018 eine gleichbleibende Dynamik, also erneut ein Produktionswachstum von rund 3 Prozent.

Die Informationstechnologie- und Telekommunikationsbranche (ITK) wird 2018 nach Angaben des Branchenverbands BITKOM in Deutschland um 1,3 Prozent und damit etwas weniger dynamisch als im Vorjahr zulegen. Das Plus resultiert vor allem aus dem Bereich Informationstechnik und hier insbesondere aus den Segmenten Software und IT-Beratung. Die Umsätze in der Telekommunikationsindustrie sollen dagegen nur gedämpft steigen.

9.2. Geschäftsverlauf und künftige Ausrichtung

Entwicklung des LEONI-Konzerns

Vor dem Hintergrund der insgesamt positiven Aussichten auf den wichtigsten Absatzmärkten und der guten Auftragslage in beiden Divisionen geht der Vorstand davon aus, dass der LEONI-Konzernumsatz 2018 auf mindestens 5,0 Mrd. € steigen wird. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die im Vorjahr noch anteilig enthaltenen Erlöse der veräußerten Business Group Electrical Appliance Assemblies entfallen. Den Großteil des Zuwachses werden wir voraussichtlich in Asien erzielen. In Amerika erwarten wir ein leichtes Plus und in der Region EMEA eine stabile Entwicklung.

Das Konzern-EBIT wird 2018 aus heutiger Sicht in einer Spanne von 215 Mio. € bis 235 Mio. € und damit über dem um die positiven Einmaleffekte von circa 30 Mio. Euro bereinigten Ergebnis des Jahres 2017 liegen.

Der Prognose liegen folgende Prämissen zugrunde: Die Konjunktur in unseren wichtigsten Abnehmerbranchen sollte sich 2018 erwartungsgemäß entwickeln (3 Rahmenbedingungen). Die makroökonomischen Rahmenbedingungen sowie die Notierungen der für den LEONI-Konzern wesentlichen Rohstoffpreise - für den Kupferpreis haben wir einen Durchschnittswert von 4,90 €/kg geplant - und Währungsparitäten sollten sich 2018 im Rahmen unserer Erwartungen bewegen. Bei den Personalkosten haben wir mit länderspezifisch unterschiedlichen Steigerungsraten gerechnet, die auf unseren langjährigen Erfahrungen in den Regionen basieren. Mögliche Akquisitionen oder Desinvestments sind nicht berücksichtigt.

Im Rahmen unserer strategischen Neuausrichtung hin zu einem führenden Anbieter von intelligenten Energie- und Datenmanagementlösungen werden wir 2018 die Digitalisierung unseres Produktspektrums sowie des gesamten Unternehmens weiter intensivieren und uns verstärkt als System- und Entwicklungspartner unserer Kunden positionieren (O Konzernstrategie). Hierfür planen wir den gezielten Aufbau von Kompetenzen, um existierende Know-how-Lücken zu schließen. Die Geschäftspolitik von LEONI wird sich dadurch aber nicht grundlegend ändern. Unsere Dividendenpolitik sieht weiterhin prinzipiell die Ausschüttung von etwa einem Drittel des Jahresüberschusses vor.

Entwicklung der Wiring Systems Division

Der Unternehmensbereich Wiring Systems wird seinen Außenumsatz im laufenden Jahr voraussichtlich auf rund 3,2 Mrd. € ausweiten. Vor allem in Asien, aber auch in Amerika dürften sich die Lieferungen an unsere Kunden erhöhen. In der Region EMEA erwarten wir ein Geschäftsvolumen auf dem Vorjahresniveau.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll sich erneut deutlich auf einen Wert zwischen 135 Mio. € und 145 Mio. € verbessern, was insbesondere auf den geplanten Umsatzzuwachs sowie unsere kontinuierlichen Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungsmaßnahmen zurückzuführen ist.

Im Zusammenhang mit neuen Kundenprojekten planen wir, 2018 verschiedene Standorte in Asien, Amerika, Osteuropa und Nordafrika auszubauen. In Bulgarien, Mexiko und Serbien wollen wir neue Werke errichten. In Summe wird sich das Investitionsvolumen dadurch weiter erhöhen.

Auf der Basis unserer strategischen Neupositionierung werden wir unser Angebot in den Bereichen Elektromobilität, Konnektivität und autonomes Fahren im laufenden Jahr vergrößern und unsere Stellung als Entwicklungspartner und Systemlieferant durch zusätzliche Kompetenzen in den Bereichen Elektronik und Software verbessern. Hier sehen wir in Zukunft besonders große Chancen für die Wiring Systems Division. Große Potenziale bietet auch die Digitalisierung unserer Abläufe, insbesondere der stetige Ausbau der Automatisierung von Fertigungsprozessen. Außerdem wollen wir im Hochvoltumfeld weitere signifikante Marktanteile gewinnen, insbesondere in der Region Asien. Darüber hinaus soll unsere globale Präsenz generell gestärkt werden, wobei wir wiederum China als Schlüsselregion mit hervorragenden Chancen betrachten.

Entwicklung der Wire & Cable Solutions Division

Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions wird der Außenumsatz 2018 rund 1,8 Mrd. € betragen. Die gute, voraussichtlich über dem Marktwachstum liegende Entwicklung im Automobil- und Industriegeschäft kompensiert dabei den Wegfall des Umsatzes der 2017 veräußerten Business Group Electrical Appliance Assemblies. Regional betrachtet dürfte das Geschäftsvolumen in Asien etwas zu-, in Amerika und der Region EMEA dagegen geringfügig abnehmen.

Das EBIT wird sich aus heutiger Sicht auf einen Wert zwischen 80 Mio. € und 90 Mio. € belaufen.

Das Investitionsvolumen der Wire & Cable Solutions Division wird in der laufenden Berichtsperiode erneut ansteigen. Neben dem Ausbau der Automobilleitungsfertigung insbesondere in Osteuropa liegen mit der Fabrik der Zukunft und der Digital Solutions Group auch Schwerpunkte in Deutschland.

Im Sinne unserer Strategie, die Wire & Cable Solutions Division zum führenden Lösungsanbieter für die Megatrends Energie und Daten zu entwickeln, werden wir das Angebot für unsere Kunden im Bereich intelligente Verkabelung 2018 verbreitern. Im ersten Halbjahr planen wir, den Prototyp eines neuen intelligenten Kabels marktfähig zu machen, um dieses innovative Produkt in der zweiten Jahreshälfte mit applikationsbezogenen Lösungen am Markt einzuführen, beispielsweise inklusive Smart Services-Optionen wie Monitoring oder vorbeugender Wartung. Daneben bieten die Digitalisierung des gesamten Unternehmensbereichs und der Ausbau unserer Aktivitäten in Richtung Lösungsanbieter durch den Erwerb von zusätzlichen Kompetenzen in den Bereichen Sensorik, Elektronik und funktionale Simulation gute Chancen für die Wire & Cable Solutions Division. Unsere Kernmärkte behalten wir im Fokus, wollen jedoch durch einen verbreiterten Wertschöpfungsansatz mit Beratung, Simulation und Smart Services neue Kunden gewinnen.

Finanz- und Vermögenslage

Die Finanz- und Vermögenslage des LEONI-Konzerns wird sich 2018 unverändert sehr solide darstellen. Aufgrund der guten Auftragslage wird sich das Investitionsvolumen aus heutiger Sicht auf insgesamt rund 300 Mio. € erhöhen, davon entfallen rund 45 Mio. € auf die Fabrik der Zukunft in Roth. Bereinigt um diesen Sonderfaktor wird die operative Investitionsquote 2018 rund 5 Prozent vom Umsatz betragen. Beim Free Cashflow streben wir - wie 2017 - einen positiven Wert vor Dividende an. In der laufenden Berichtsperiode fällige Finanzverbindlichkeiten werden fristgerecht refinanziert und gegebenenfalls Opportunitäten genutzt. Die Liquidität ist aufgrund der abgeschlossenen, langfristigen Finanzierungen und der umfangreichen Kreditlinien unverändert gesichert.

Beschaffung

Der Ausbau und die Pflege der Lieferantenbeziehungen sind für LEONI von hoher Bedeutung. Der strategische Einkauf im Bereich WCS wird im laufenden Jahr weiterhin klassisches Lieferantenmanagement umsetzen und die nötige Erweiterung des Lieferantenportfolios vorantreiben. Eine große Herausforderung wird es sein, in einem sehr gut ausgelasteten Marktumfeld eine größtmögliche Versorgungsicherheit zu gewährleisten. Die Einkaufsaktivitäten der Wiring Systems Division werden sich aufgrund des prognostizierten Branchen- und Umsatzwachstums darauf konzentrieren, die nötigen Kapazitäten global sicherzustellen und die geplante Umsatzsteigerung mit entsprechenden kostensenkenden Maßnahmen auf dem Beschaffungsmarkt zu begleiten.

Mitarbeiter

Die Belegschaft des LEONI-Konzerns wird 2018 voraussichtlich weltweit weiter anwachsen. In der Wiring Systems Division benötigen wir zusätzliche Mitarbeiter für die zahlreichen neuen Kundenprojekte und damit zusammenhängenden Kapazitätserweiterungen, wobei die Schwerpunkte in Amerika und Osteuropa liegen werden. Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions plant weltweit Neueinstellungen im Automotive-Geschäft sowie in Deutschland für die Fabrik der Zukunft und die Digital Solutions Group.

Forschung & Entwicklung

Beide Unternehmensbereiche werden ihre Entwicklungsaktivitäten im laufenden Jahr verstärkt an der neuen Konzernstrategie ausrichten, zu einem führenden Anbieter von intelligenten Energie- und Datenmanagementlösungen zu werden. In der Wiring Systems Division stehen Projekte zur Umsetzung des autonomen Fahrens und der kostengünstigen Realisierung von Elektromobilität im Vordergrund. Daneben fokussieren wir uns auf die Verwirklichung des Systemgedankens, indem verschiedene Kompetenzen wie beispielsweise Architekturanalysen und -optimierungen, Simulationsthemen sowie die Automatisierung der Produktion gebündelt und auf Systemebene angewendet werden. Die Wire & Cable Solutions Division wird sich neben der Entwicklung des intelligenten Kabels zu Marktreife mit der weiteren Digitalisierung des Angebots beschäftigen. Auch die Realisierung eines ersten Kundenprojekts im Bereich des 3D-Extrusionsverfahrens ist geplant.

Compliance

Nach Abschluss der Neustrukturierung unseres Compliance Management Systems durchläuft das System 2018 eine externe Prüfung nach IDW PS 980, die im Dezember 2017 eingeleitet wurde. Außerdem steht die Implementierung risikominimierender Maßnahmen zu den Themen Geldwäsche und Interessenkonflikte an. Darüber hinaus planen wir, die Präsenzschulungen zum neuen Code of Conduct zu intensivieren, um unsere Mitarbeiter noch stärker für die darin enthaltenen Regelungen und das Thema Integrität zu sensibilisieren.

Gesamtaussage zur künftigen Entwicklung

Auf der Grundlage der guten Auftragssituation in beiden Unternehmensbereichen wird der LEONI-Konzern 2018 aus Sicht des Vorstands ein leichtes Umsatzwachstum auf mindestens 5,0 Mrd. € erzielen. Das Konzern-EBIT wird voraussichtlich einen Wert zwischen 215 Mio. € und 235 Mio. € erreichen. Bereinigt um die positiven Sondereffekte in Höhe von 30 Mio. € im Geschäftsjahr 2017 gehen wir im Vergleich zum Vorjahr für 2018 von einem deutlichen Ergebnisplus aus. Die gute Ertragslage wird unsere Finanz- und Vermögenssituation weiter festigen, sodass wir über eine stabile Basis für die nochmalige Ausweitung unserer Investitionen verfügen, durch die wir uns auf künftiges Wachstum vorbereiten.

Prognose LEONI-Konzern

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Ist 2017 Prognose 2018
Konzernumsatz Mrd. € 4,9 mindestens 5,0
EBIT Mio. € 225,3 215 - 235
Investitionen Mio. € 281,4 5% vom Umsatz1
Free Cashflow Mio. € 11,1 positiv

1 ohne Investitionen für die Fabrik der Zukunft

Mittelfrist-Perspektive bis 2020

Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) beim Umsatz soll im Dreijahreszeitraum 2018 bis 2020 mehr als 5 Prozent betragen. Die EBIT-Marge soll im Jahr 2020 mindestens 5 Prozent vom Umsatz erreichen. Wir gehen im gleichen Jahr außerdem von einem positiven Free Cashflow nach Dividende und einer operativen Investitionsquote in Höhe von 5 Prozent vom Umsatz aus.

10. Vergütungsbericht

Der Vergütungsbericht beschreibt die Grundzüge des Vergütungssystems für die Vorstandsmitglieder und erläutert Struktur und Höhe der individuellen Einkommen. Ferner werden Angaben zu den Leistungen, die den Vorstandsmitgliedern für den Fall der Beendigung ihrer Tätigkeit zugesagt worden sind, sowie die Grundsätze und Höhe der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats beschrieben.

Der Vergütungsbericht richtet sich nach den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK oder Kodex) und enthält erforderliche Angaben des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB), der deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) und der International Financial Reporting Standards (IFRS).

10.1. Vergütung des Vorstands

Der Aufsichtsrat der LEONI AG befasst sich gemäß § 87 AktG pflichtgemäß regelmäßig mit der Vergütung des Vorstands und deren Angemessenheit. Dabei werden die einzelnen Komponenten und deren Auswirkungen auf die künftige Vorstandsvergütung besprochen und in die Prüfung mit einbezogen. Auch ein Vergleich mit DAX- und MDAX-Unternehmen sowie die Beachtung der Entwicklungen des unternehmensinternen Lohn- und Gehaltsgefüges sind Bestandteil der Analyse. Eine Berücksichtigung des Verhältnisses der Vergütung des Vorstands zu der des oberen Führungskreises und der Belegschaft insgesamt, auch in der zeitlichen Entwicklung wie es Ziffer 4.2.2 Abs. 2 Satz 3 des Kodex vorsieht, findet dagegen nicht statt. Die aktuelle → Entsprechenserklärung geht ausführlich auf diese Abweichung ein.

Grundzüge des Vergütungssystems

Das für den Berichtszeitraum gültige Vorstandsvergütungssystem ist seit dem 1. Januar 2015 in Kraft und gilt bis zum 31. Dezember 2019. Es ist darauf ausgerichtet, Anreize für eine erfolgreiche und nachhaltige Unternehmensentwicklung und Wertsteigerung zu schaffen, an der die Vorstandsmitglieder partizipieren sollen. Besondere Leistungen sollen honoriert werden, Zielverfehlungen zu einer spürbaren Verringerung der Vergütung führen.

In Übereinstimmung mit dem Kodex erläutern wir im Folgenden die Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand der LEONI AG und die konkrete Ausgestaltung der einzelnen Komponenten. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Struktur und Systematik.

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Komponente Bemessungsgrundlage Korridor Voraussetzung für Zahlung Auszahlung
1. Fixvergütung Fixbezüge, Sachbezüge/ Nebenleistungen Funktion, Verantwortung, Dauer der Vorstandszugehörigkeit, Üblichkeit Fix vereinbart für die Dauer des Vertrags Vertragliche Regelung Monatlich
2. Kurzfristige Vergütungskomponente Jahresbonus Aufgabe, Leistung, Jahresüberschuss + EBIT-Marge des Konzerns 0 bis 110 % (Ziel voll erreicht = 100 %) 1-Jahresplanung, Erreichung der Ziele 100 % jährlich im darauf folgenden Jahr
3. Mittelfristige Vergütungskomponente Mehrjahresbonus Aufgabe, Leistung, Jahresüberschuss des Konzerns 0 bis 115 % (Ziel voll erreicht = 100 %) 3-Jahresplanung, Zielerreichung im Durchschnitt von 3 Jahren mind. 50 % 50 % im 4. Jahr
4. Langfristige Vergütungskomponente Langfristbonus, Bonusbank Aufgabe, Leistung, EVA und Aktienkurssteigerung 0 bis Cap, Malusregelung Vertragliche Regelung Einmal jährlich im darauf folgenden Jahr; 50 % vom Bruttobetrag Umwandlung In LEONI-Aktien mit einer Haltefrist von 50 Monaten
5. Versorgung Pensionsanwartschaft Versorgungsfähige Fixbezüge, Dienstjahre im Vorstand, Beitragsorientierte Versorgungs-Zusage Festbetrag Pensionierung, Versorgungsfall

Fixvergütung

Das Fixum ist eine feste jährliche Grundvergütung, die in monatlich gleichen Raten ausbezahlt wird. Da alle anderen Vergütungskomponenten variabel sind und bis auf null sinken können, ist das Fixum die Untergrenze der Vorstandsvergütung. Es ist im Vergleich zu dem anderer MDAX-Unternehmen angemessen.

Variable Bestandteile

Neben der Fixvergütung gibt es noch drei variable Vergütungskomponenten, die jeweils absolut nach oben begrenzt sind und bis auf null sinken können. Die Gewichtung zwischen Kurzfrist- und Mittelfristkomponente beträgt ca. 50 zu 50.

Kurzfristige Vergütungskomponente - Jahresbonus: In Abhängigkeit vom erreichten Jahresüberschuss wird ein Jahresbonus berechnet, wobei Beträge, die über 110 Prozent (Cap) des in der Planung festgelegten Jahresüberschusses hinausgehen, unberücksichtigt bleiben. Der ermittelte Jahresbonus kann noch um 10 Prozent steigen, sofern im Konzern eine EBIT-Marge von mehr als 7,5 Prozent erreicht wird. Bei EBIT-Margen, die kleiner als 4,5 Prozent sind und nicht unter 3,5 Prozent liegen, wird auf den errechneten Jahresbonus ein Abschlag von 10 Prozent vorgenommen. Sollte eine EBIT-Marge von unter 3,5 Prozent erzielt werden, beträgt der Abschlag auf den errechneten Jahresbonus 30 Prozent. Der Jahresbonus ist in jedem Jahr der Vertragslaufzeit absolut nach oben begrenzt, wird bar ausbezahlt und kann auf null sinken.

Mittelfristige Vergütungskomponente - Mehrjahresbonus: Der Mehrjahresbonus stellt in Abhängigkeit des jeweiligen Jahresüberschusses auf die Ergebnisse eines Dreijahreszeitraums ab, wobei Beträge, die über 115 Prozent (Cap) der geplanten Jahresüberschüsse hinausgehen, unberücksichtigt bleiben. Er kommt im vierten Jahr nach Ablauf der Dreijahresperiode dann zur Auszahlung, wenn der Zielerreichungsgrad im (arithmetischen) Durchschnitt des Dreijahreszeitraums mindestens 50 Prozent beträgt. 50 Prozent des jährlichen Betrags werden im jeweiligen Folgejahr als Abschlagszahlung ausgezahlt. Wird der Zielerreichungsgrad im (arithmetischen) Durchschnitt des Dreijahreszeitraums von mindestens 50 Prozent nicht erreicht, verfällt der Mehrjahresbonus vollständig, das heißt auch, dass bereits gezahlte Abschläge zurückzuzahlen sind. Damit entspricht der Mehrjahresbonus der im VorstAG und im Kodex aufgestellten Nachhaltigkeitsforderung. Der Mehrjahresbonus ist in jedem Jahr der Vertragslaufzeit absolut nach oben begrenzt, wird bar ausbezahlt und kann bis auf null sinken.

Langfristige Vergütungskomponente: Zur weiteren Stärkung einer nachhaltig positiven Unternehmensentwicklung dient eine langfristige Vergütungskomponente, die die Wertentwicklung des Unternehmens (EVA, Economic Value Added) und seiner Börsenkapitalisierung angemessen berücksichtigt. Sie wird für ein Geschäftsjahr höchstens bis zu einem vertraglich vereinbarten Maximalwert ausgezahlt. Ein darüberhinausgehender Wert wird in eine Bonusbank eingestellt und dient als Guthaben für die Folgezeit. Ist die Wertentwicklung des Unternehmens im Geschäftsjahr negativ, so wird dies mit einem eventuellen Guthaben der Bonusbank verrechnet, wobei die Bonusbank bis auf null sinken kann. Erreicht die langfristige Vergütungskomponente für ein Geschäftsjahr nicht den jeweiligen Höchstbetrag, wird sie mit einem eventuell bestehenden Guthaben der Bonusbank aufgefüllt. Vom Bruttoauszahlungsbetrag müssen 50 Prozent in LEONI-Aktien angelegt werden, die über einen Zeitraum von 50 Monaten zu halten sind. Damit wird der Haltedauer von mindestens 48 Monaten gemäß VorstAG entsprochen.

Absolute Obergrenze: Die Gesamtvergütung, die sich als Summe aus Fixum, Kurzfrist-, Mittelfrist- und Langfristkomponente ergibt, wie auch die Kurzfrist-, Mittelfrist- und Langfristkomponenten selbst, sind für jedes Vorstandsmitglied in jedem Jahr der Vertragslaufzeit durch eine absolute Obergrenze begrenzt.

Die Gesamtvergütung ist im Vergleich zu anderen MDAX-Unternehmen und anderen Unternehmen ähnlicher Größe angemessen. Sie trägt sowohl positiven als auch negativen Entwicklungen Rechnung. Die einzelnen Bestandteile verleiten den Vorstand überdies nicht zum Eingehen unangemessener Risiken. Ein international anerkannter Vergütungsexperte hat die Konzeption der Vergütungsstruktur begleitet und ihre Vereinbarkeit mit der Rechtslage einschließlich des Kodex bestätigt. Der Aufsichtsrat hat dabei auch auf die Unabhängigkeit dieses Experten geachtet. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Vergütung für den Vorstand der LEONI AG den Erfordernissen des VorstAG sowie des Kodex entspricht und auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.

Versorgung

Bei vorübergehender Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit oder andere Gründe, die das Vorstandsmitglied nicht zu vertreten hat, wird die Vergütung, je nach vertraglicher Vereinbarung, für die Dauer von neun bis zwölf Monaten, längstens bis zur Beendigung des Anstellungsvertrags, weitergezahlt.

Sofern dies einzelvertraglich vereinbart wurde, besteht eine Versorgungszusage für das Vorstandsmitglied. Diese Zusage umfasst Invaliditäts-, Hinterbliebenen- und Altersleistungen. Im Einzelnen bedeutet dies:

Im Falle einer dauerhaften Arbeitsunfähigkeit erhält das Vorstandsmitglied eine Invaliditätsrente. Verstirbt das Vorstandsmitglied, so werden Witwen- und Waisenrenten gezahlt.

Für Zusagen bis Ende 2014 besteht nach Vollendung des 65. (bzw. mit vereinbarten Abschlägen des 63.) Lebensjahres Anspruch auf Zahlung einer Altersrente, die sich nach der Dauer der Vorstandstätigkeit und dem versorgungsfähigen Fixgehalt bemisst. Versorgungsfähig ist ein vertraglich vereinbarter Anteil der zuletzt bezahlten Fixvergütung.

Für Zusagen ab 2015 wird eine beitragsorientierte Versorgung gewährt. Demnach gibt es für jedes Vorstandsmitglied bei erstmaligen Zusagen eine absolute Obergrenze des zu leistenden Aufwandes für jedes Jahr der Vertragslaufzeit. Das Versorgungssystem ist so ausgestaltet, dass das Pensionsregelalter 67 Jahre beträgt und frühestens mit 63 Jahren unter Inkaufnahme von Rentenabschlägen in Pension gegangen werden kann.

Auch die Versorgungsvergütungen des Vorstands der LEONI AG sind im Vergleich zu anderen MDAX-Unternehmen angemessen.

Sonstiges

Abfindungszahlungen bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt, sind begrenzt auf zwei Jahresvergütungen und betragen nicht mehr als die Jahresvergütungen für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags (Abfindungs-Cap gemäß Kodex).

Im Falle eines Kontrollwechsels (Change of Control) hat der Vorstand, sofern vertraglich vereinbart, ein Kündigungsrecht aus wichtigem Grund und Anspruch auf eine Abfindung. Diese ist auf maximal drei Jahresvergütungen begrenzt (150 Prozent des Abfindungs-Caps gemäß Kodex) und beträgt auch in diesem Fall nicht mehr als die Jahresvergütungen für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags.

Vergütung im Jahr 2017

Die Vorstandsvergütung wird gemäß den Mustertabellen des Kodex veröffentlicht. Hierbei wird unterschieden zwischen einerseits dem Vorstand gewährten Zuwendungen und andererseits dem Zufluss, den der Vorstand erhält.

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Gewährte Zuwendungen Dr. Klaus Probst Vorstandsvorsitzender (bis 07.05.2015) Dieter Bellé Vorstandsvorsitzender (bis 31.01.2018)
2016 2017 2016 2017
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Min Max
--- --- --- --- --- --- ---
1. GESAMTVERGÜTUNG NACH DCGK
Erfolgsunabhängige Komponenten
Fixvergütung 750 750
Nebenleistungen 29 35
SUMME 779 785
Erfolgsbezogene Komponenten (Zielwerte)
Kurzfristige Vergütungskomponente (100%) 546 500
Mittelfristige Vergütungskomponente (100%) 760 508
Langfristige Vergütungskomponente (100%) 2251) 400 400
SUMME 225 1.706 1.408
Versorgungsaufwand (Service Costs) 308 562
GESAMTVERGÜTUNG (DCGK) 225 2.793 2.755
2. ÜBERLEITUNG DER VERGÜTUNG NACH DCGK AUF IFRS (AUFWAND)
GESAMTVERGÜTUNG (DCGK) 225 2.793 2.755
Kurzfristige Vergütungskomponente
- Zielwert (100%) -546 -500
+ tatsächliche Vergütung 29 550
Mittelfristige Vergütungskomponente
- Zielwert (100 %) -760 -508
+ Vergütungsanspruch auf Basis der tatsächlichen Zielerreichung 0 575
- Ertrag aus Rückzahlungen und Auflösung von Rückstellungen -340 0
Langfristige Vergütungskomponente
- Zielwert nach DCGK -225 -400 -400
+ tatsächlicher Aufwand für Geschäftsjahr 225 66 433
- Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen 0 0
Ausgleichszahlung für vorzeitige Vertragsbeendigung 0 1.138
Aufwand für die Vergütung nach IFRS 225 842 4.042
3. ÜBERLEITUNG DER VERGÜTUNG NACH DCGK AUF HGB (§314)
GESAMTVERGÜTUNG (DCGK) 225 2.793 2.755
Kurzfristige Vergütungskomponente
- Zielwert (100%) -546 -500
+ tatsächliche Vergütung 29 550
Mittelfristige Vergütungskomponente
- Zielwert (100%) -760 -508
+ Vergütungsanspruch auf Basis der tatsächlichen Zielerreichung 0 575
- Vergütungsbestandteile, für die die aufschiebende Bedingung nicht oder noch nicht erfüllt wurde 0 0
+ Vergütungsbestandteile, für die die aufschiebende Bedingung erfüllt wurde 0 0
Langfristige Vergütungskomponente: Abweichung vom Zielwert (+/-) 0 -118 0
- Versorgungsaufwand -308 -562
VERGÜTUNG (§314 HGB) 225 1.090 2.310

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Gewährte Zuwendungen Dieter Bellé Vorstandsvorsitzender (bis 31.01.2018) Martin Stüttem Vorstandsmitglied (seit 01.04.2017)
2017 2016 2017
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Min Max Min Max
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1. GESAMTVERGÜTUNG NACH DCGK
Erfolgsunabhängige Komponenten
Fixvergütung 750 750 338 338 338
Nebenleistungen 35 35 23 23 23
SUMME 785 785 360 360 360
Erfolgsbezogene Komponenten (Zielwerte)
Kurzfristige Vergütungskomponente (100%) 0 550 366 0 402
Mittelfristige Vergütungskomponente (100%) 0 584 511 0 588
Langfristige Vergütungskomponente (100%) 0 400 113 0 113
SUMME 0 1.534 989 0 1.102
Versorgungsaufwand (Service Costs) 562 562 0 0 0
GESAMTVERGÜTUNG (DCGK) 1.347 2.881 1.349 360 1.462
2. ÜBERLEITUNG DER VERGÜTUNG NACH DCGK AUF IFRS (AUFWAND)
GESAMTVERGÜTUNG (DCGK) 1.349
Kurzfristige Vergütungskomponente
- Zielwert (100%) -366
+ tatsächliche Vergütung 402
Mittelfristige Vergütungskomponente
- Zielwert (100 %) -511
+ Vergütungsanspruch auf Basis der tatsächlichen Zielerreichung 420
- Ertrag aus Rückzahlungen und Auflösung von Rückstellungen 0
Langfristige Vergütungskomponente
- Zielwert nach DCGK -113
+ tatsächlicher Aufwand für Geschäftsjahr 544
- Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen 0
Ausgleichszahlung für vorzeitige Vertragsbeendigung 0
Aufwand für die Vergütung nach IFRS 1.727
3. ÜBERLEITUNG DER VERGÜTUNG NACH DCGK AUF HGB (§314)
GESAMTVERGÜTUNG (DCGK) 1.349
Kurzfristige Vergütungskomponente
- Zielwert (100%) -366
+ tatsächliche Vergütung 402
Mittelfristige Vergütungskomponente
- Zielwert (100%) -511
+ Vergütungsanspruch auf Basis der tatsächlichen Zielerreichung 420
- Vergütungsbestandteile, für die die aufschiebende Bedingung nicht oder noch nicht erfüllt wurde -420
+ Vergütungsbestandteile, für die die aufschiebende Bedingung erfüllt wurde 0
Langfristige Vergütungskomponente: Abweichung vom Zielwert (+/-) 0
- Versorgungsaufwand 0
VERGÜTUNG (§314 HGB) 875

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Gewährte Zuwendungen Bruno Fankhauser Vorstandsmitglied (seit 01.02.2016) Karl Gadesmann Finanzvorstand (seit 01.10.2016)
2016 2017 2016 2017
--- --- --- --- --- --- ---
Min Max
--- --- --- --- --- --- ---
1. GESAMTVERGÜTUNG NACH DCGK
Erfolgsunabhängige Komponenten
Fixvergütung 367 450 450 450 113 450
Nebenleistungen 38 45 45 45 5 24
SUMME 405 495 495 495 118 474
Erfolgsbezogene Komponenten (Zielwerte)
Kurzfristige Vergütungskomponente (100%) 375 488 0 536 106 488
Mittelfristige Vergütungskomponente (100%) 375 521 0 634 106 552
Langfristige Vergütungskomponente (100%) 92 150 0 150 38 150
SUMME 842 1.159 0 1.321 250 1.189
Versorgungsaufwand (Service Costs) 0 0 0 0 0 0
GESAMTVERGÜTUNG (DCGK) 1.247 1.654 495 1.815 368 1.664
2. ÜBERLEITUNG DER VERGÜTUNG NACH DCGK AUF IFRS (AUFWAND)
GESAMTVERGÜTUNG (DCGK) 1.247 1.654 368 1.664
Kurzfristige Vergütungskomponente
- Zielwert (100%) -375 -488 -106 488
+ tatsächliche Vergütung 20 536 6 536
Mittelfristige Vergütungskomponente
- Zielwert (100 %) -375 -521 -106 -552
+ Vergütungsanspruch auf Basis der tatsächlichen Zielerreichung 0 561 0 561
- Ertrag aus Rückzahlungen und Auflösung von Rückstellungen 0 0 0 0
Langfristige Vergütungskomponente
- Zielwert nach DCGK -92 -150 38 -150
+ tatsächlicher Aufwand für Geschäftsjahr 0 350 0 550
- Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen 0 0 0 0
Ausgleichszahlung für vorzeitige Vertragsbeendigung 0 0 0 0
Aufwand für die Vergütung nach IFRS 425 1.942 124 2.121
3. ÜBERLEITUNG DER VERGÜTUNG NACH DCGK AUF HGB (§314)
GESAMTVERGÜTUNG (DCGK) 1.247 1.654 368 1.664
Kurzfristige Vergütungskomponente
- Zielwert (100%) -375 -488 -106 488
+ tatsächliche Vergütung 20 536 6 536
Mittelfristige Vergütungskomponente
- Zielwert (100%) -375 -521 -106 -552
+ Vergütungsanspruch auf Basis der tatsächlichen Zielerreichung 0 561 0 561
- Vergütungsbestandteile, für die die aufschiebende Bedingung nicht oder noch nicht erfüllt wurde 0 -561 0 -561
+ Vergütungsbestandteile, für die die aufschiebende Bedingung erfüllt wurde 0 0 0 0
Langfristige Vergütungskomponente: Abweichung vom Zielwert (+/-) -92 0 -38 0
- Versorgungsaufwand 0 0 0 0
VERGÜTUNG (§314 HGB) 425 1.181 124 1.161

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Gewährte Zuwendungen Karl Gadesmann Finanzvorstand (seit 01.10.2016) Dr. Frank Hiller Vorstandsmitglied (bis 31.12.2016)
2017 2016 2017 SUMME
--- --- --- --- --- --- --- --- ---
Min Max Min Max 2016 2017
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1. GESAMTVERGÜTUNG NACH DCGK
Erfolgsunabhängige Komponenten
Fixvergütung 450 450 500 1.730 1.988
Nebenleistungen 24 24 26 98 127
SUMME 474 474 526 1.828 2.114
Erfolgsbezogene Komponenten (Zielwerte)
Kurzfristige Vergütungskomponente (100%) 0 536 410 1.437 1.841
Mittelfristige Vergütungskomponente (100%) 0 634 367 1.608 2.092
Langfristige Vergütungskomponente (100%) 0 150 350 1.105 813
SUMME 0 1.321 1.127 4.150 4.745
Versorgungsaufwand (Service Costs) 0 0 0 308 562
GESAMTVERGÜTUNG (DCGK) 474 1.795 1.653 6.286 7.421
2. ÜBERLEITUNG DER VERGÜTUNG NACH DCGK AUF IFRS (AUFWAND)
GESAMTVERGÜTUNG (DCGK) 1.653 6.286 7.421
Kurzfristige Vergütungskomponente
- Zielwert (100%) -410 -1.437 -1.841
+ tatsächliche Vergütung 22 77 2.025
Mittelfristige Vergütungskomponente
- Zielwert (100 %) -367 -1.608 -2.092
+ Vergütungsanspruch auf Basis der tatsächlichen Zielerreichung 0 0 2.117
- Ertrag aus Rückzahlungen und Auflösung von Rückstellungen -306 -646 0
Langfristige Vergütungskomponente
- Zielwert nach DCGK -350 -1.105 -813
+ tatsächlicher Aufwand für Geschäftsjahr 0 291 1.877
- Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen 0 0 0
Ausgleichszahlung für vorzeitige Vertragsbeendigung 679 679 1.138
Aufwand für die Vergütung nach IFRS 921 2.537 9.832
3. ÜBERLEITUNG DER VERGÜTUNG NACH DCGK AUF HGB (§314)
GESAMTVERGÜTUNG (DCGK) 1.653 6.286 7.421
Kurzfristige Vergütungskomponente
- Zielwert (100%) -410 -1.437 -1.841
+ tatsächliche Vergütung 22 77 2.025
Mittelfristige Vergütungskomponente
- Zielwert (100%) -367 -1.608 -2.092
+ Vergütungsanspruch auf Basis der tatsächlichen Zielerreichung 0 0 2.117
- Vergütungsbestandteile, für die die aufschiebende Bedingung nicht oder noch nicht erfüllt wurde 0 0 -1.542
+ Vergütungsbestandteile, für die die aufschiebende Bedingung erfüllt wurde 0 0 0
Langfristige Vergütungskomponente: Abweichung vom Zielwert (+/-) -350 -598 0
- Versorgungsaufwand 0 -308 -562
VERGÜTUNG (§314 HGB) 548 2.412 5.526

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Zufluss Dr Klaus Probst (bis 07.05.2015) Dieter Bellé (bis 31.01.2018) Martin Stuftem Vorstandsmitglied (seit 01.04.2017)
2016 2017 2016 2017 2016 2017
--- --- --- --- --- --- ---
Erfolgsunabhängige Komponenten
Fixvergütung 750 750 338
Nebenleistungen 29 35 23
SUMME 0 779 785 360
Erfolgsbezogene Komponenten (Ist-Werte)
Kurzfristige Vergütungskomponente 29 550 402
Mittelfristige Vergütungskomponente -1702) 575 210
Langfristige Vergütungskomponente 2251) 282 400 113
SUMME 225 141 1.525 725
Versorgungsaufwand (Service Costs) 308 562 0
GESAMTVERGÜTUNG (DCGK) 225 1.228 2.872 1.085

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Zufluss Bruno Fankhauser Vorstandsmitglied (seit 01.02.2016) Karl Gadesmann Finanzvorstand (seit 01.10.2016) Frank Hiller Vorstandsmitglied (bis 31.12.2016)
2016 2017 2016 2017 2016 2017
--- --- --- --- --- --- ---
Erfolgsunabhängige Komponenten
Fixvergütung 367 450 113 450 500
Nebenleistungen 38 45 5 24 26
SUMME 405 495 118 474 526
Erfolgsbezogene Komponenten (Ist-Werte)
Kurzfristige Vergütungskomponente 20 536 6 536 22
Mittelfristige Vergütungskomponente 0 280 0 280 -1532)
Langfristige Vergütungskomponente 0 150 0 150 0
SUMME 20 967 6 967 -131
Versorgungsaufwand (Service Costs) 0 0 0 0 0
GESAMTVERGÜTUNG (DCGK) 425 1.461 124 1.441 395

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Zufluss SUMME
2016 2017
--- --- ---
Erfolgsunabhängige Komponenten
Fixvergütung 1.730 1.988
Nebenleistungen 98 127
SUMME 1.828 2.114
Erfolgsbezogene Komponenten (Ist-Werte)
Kurzfristige Vergütungskomponente 77 2.025
Mittelfristige Vergütungskomponente -323 1.346
Langfristige Vergütungskomponente 507 813
SUMME 261 4.183
Versorgungsaufwand (Service Costs) 308 562
GESAMTVERGÜTUNG (DCGK) 2.397 6.859

1) Durch Klarstellung und Ergänzungsvereinbarung vom 18.08.2016 zum Aufhebungs- und Abwicklungsvertrag vom 27.03.2015 wurde die nicht erfolgte Übertragung der Bonusbankansprüche aus 2014 auf das Jahr 2015 korrigiert. Dem entsprechend wurde die Zahlung gem. Vorstandsvertrag ermittelt und in 2016 ausgeführt.

2) Die Voraussetzungen für die Auszahlung der Mittelfristkomponente wurden nicht erreicht. Demnach mussten die für 2014 (Dr. Hiller) und für 2015 (Herr Bellé und Dr. Hiller) gezahlten Abschläge zurückgezahlt werden.

Die Tabelle "gewährte Zuwendungen" zeigt bei der Vorstandsvergütung gemäß DCGK auf, welche Zuwendungen dem Vorstand bei einer 100-prozentigen Zielerfüllung gewährt worden wären und welche individuell erreichbaren Minimal- und Maximalvergütungen gegolten hätten. Diese Gesamtvergütung (DCGK) hätte im Geschäftsjahr 2017 einem Betrag von 7.421. T€ (Vorjahr: 6.286 T€) entsprochen. Da es sich um Planangaben handelt, die nur bei einer 100-prozentigen Zielerfüllung so eingetreten wären, sind diese Daten in einer Überleitungsrechnung entsprechend dem tatsächlich eingetretenen Geschäftsverlauf und aufschiebenden Bedingungen zu korrigieren. Hierbei ist zu unterscheiden zwischen einer Überleitung der Vergütung (nach DCGK) auf IFRS und auf § 314 HGB beziehungsweise § 285 HGB. In diesen Überleitungsrechnungen werden zu allen variablen Vergütungskomponenten entsprechende Korrekturbeträge gegenüber den Planwerten angegeben. Dies führt dann zu den tatsächlich gewährten Zuwendungen gemäß IFRS bzw. § 314 HGB beziehungsweise § 285 HGB.

Die Vergütung im Geschäftsjahr 2017 betrug gemäß IFRS 9.832 T€ (Vorjahr: 2.537 T€) und gemäß § 314 HGB beziehungsweise § 285 HGB 5.526 T€ (Vorjahr 2.412 T€).

Die Veränderung der Vergütung nach IFRS und HGB ergibt sich insbesondere aufgrund der geringen Auszahlung variabler Vergütungsbestandteile für 2016 im Gegensatz zu 2017. Ferner wirkt sich bei der Vergütung nach IFRS zusätzlich die an Dieter Belle aufgrund der vorzeitigen Vertragsbeendigung zugewendete Ausgleichszahlung (Rückstellung) aus.

Die zwischen der LEONI AG und Herrn Dieter Belle geschlossene Aufhebungsvereinbarung sieht eine weitere Ausgleichszahlung an Herrn Belle nach Beendigung der Dienstzeit in Höhe von 3.222,9 T€ (Gehalt bis regulärem Dienstzeitende 31.12.2019) für den Fall vor, dass keine Ansprüche gegen Herrn Bellé oder den D&O-Versicherer aus dem CEO-Fraud geltend gemacht werden oder durch eine rechtskräftige gerichtliche Entscheidung festgestellt wird, dass keine Schadensersatzansprüche gegen Herrn Belle aus dem CEO-Fraud bestehen. Die weitere Ausgleichszahlung kommt im Falle eines Vergleichs zwischen der Gesellschaft und dem D&O-Versicherer nicht zum Tragen.

Die Tabelle "Zufluss" gibt an, welche liquiden Beträge dem Vorstand aus den einzelnen Vergütungskomponenten gemäß DCGK zugeflossen sind bzw. zufließen werden. Insgesamt wird dem Vorstand für das Geschäftsjahr 2017 eine Vergütung für seine Vorstandstätigkeit in Höhe von 6.859 T€ (Vorjahr: 2.397 T€) ausbezahlt. Die sonstigen Bezüge beinhalten geldwerte Vorteile aus der Überlassung von Dienstwagen und Zuschüssen zu Versicherungen.

Für das Geschäftsjahr 2017 betrug der Versorgungsaufwand für die Mitglieder des Vorstands 562 T€ (Vorjahr: 308 T€). Der Anwartschaftsbarwert belief sich auf 6.362 T€ (Vorjahr: 5.811 T€). Die individuellen Werte sind in nachfolgender Tabelle dargestellt.

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Versorgungszusagen (ohne Entgeltumwandlungen)

in T€
GJ 2016 GJ 2017 GJ 2016 GJ 2017
Versorgungsaufwand Anwartschaftsbarwert
--- --- --- --- ---
Dieter Bellé1) 308 562 5.811 6.362
SUMME 308 562 5.811 5.362

1) Versorgungszusage auf Zahlung einer Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenrente, die sich nach dem versorgungsfähigen Fixgehalt bemisst.

Der Versorgungsaufwand setzt sich grundsätzlich aus den sogenannten Dienstzeitaufwendungen (service costs) und den nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwendungen (past service costs) gemäß IFRS zusammen. Der Anwartschaftsbarwert entspricht dem Verpflichtungsumfang gemäß IFRS (Defined Benefit Obligation, kurz: DBO).

An den bisherigen Vorstandsvorsitzenden Dieter Bellé wird aufgrund des im Jahr 2009 geschlossenen Versorgungsvertrags dann eine Pension gezahlt, wenn die Pensionsgrenze von 65 (mit vereinbarten Abschlägen: 63) Jahren erreicht ist oder eine dauerhafte Dienstunfähigkeit eintritt. Der Pensionsanspruch bemisst sich nach einem als versorgungsfähig vereinbarten Anteil des letzten Jahresfestgehalts. Den übrigen Vorstandsmitgliedern wurden noch keine Versorgungszusagen erteilt.

10.2. Vergütung des Aufsichtsrats

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung geregelt. Seit dem 1. Januar 2013 gilt für den Aufsichtsrat der LEONI AG ein fixes Vergütungssystem. Dieses sieht einen Festbetrag von 85 T€ je einfachem Aufsichtsratsmitglied vor. Der Vorsitzende erhält das Zweifache und die stellvertretenden Vorsitzenden das Eineinhalbfache dieses Betrags. Die Vergütung für Ausschusstätigkeit (Personal-, Prüfungs-, Strategie- und Nominierungsausschuss) beläuft sich auf 8 T€ je einfachem Mitglied und 16 T€ je Ausschuss-Vorsitzendem. Sie erfolgt nur dann, wenn der Ausschuss mindestens einmal im Jahr getagt hat. Für die Teilnahme an Sitzungen des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses wird ein Sitzungsgeld von 1.000 € je Sitzung und Aufsichtsratsmitglied ausbezahlt, wobei pro Geschäftsjahr maximal zehn Sitzungen Berücksichtigung finden.

Die maximal mögliche Gesamtvergütung für den Aufsichtsrat einschließlich der Ausschusstätigkeiten und Sitzungsgelder beläuft sich auf 1.534 T€.

Vergütung im Jahr 2017

Bezüge je Aufsichtsrat

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in T€ Fixum (netto) Sitzungsgeld Vergütung für Ausschusstätigkeit Sonstiges Gesamt
Herr Dr. Werner Rupp1) 2017 58 5 48 0,1 111
2016 170 10 48 2 230
Herr Dr. Klaus Probst2) 2017 109 8 32 0,2 149
2016 0 0 0 0 0
Herr Franz Spieß3) 2017 128 10 16 0,4 154
2016 128 10 16 - 154
Herr Prof. Dr.-Ing. Klaus Wucherer4) 2017 47 3 32 0 82
2016 128 8 32 1 168
Herr Dr. Werner Lang5) 2017 112 9 21 0,1 142
2016 85 6 16 - 107
Frau Gabriele Bauer6) 2017 31 4 16 - 51
2016 85 8 16 - 109
Frau Dr. Elisabetta Castiglioni7) 2017 54 4 8 2,4 69
2016 0 0 0 0 0
Herr Wolfgang Dehen7) 2017 54 5 16 0 75
2016 0 0 0 0 0
Herr Mark Dischner7) 2017 54 5 8 0,3 68
2016 0 0 0 0 0
Frau Dr. Ulrike Friese-Dormann 2017 85 6 0 1,0 92
2016 85 6 0 2 93
Herr Josef Häring6) 2017 31 4 0 - 35
2016 85 8 0 - 93
Frau Ingrid Hofmann6) 2017 31 3 8 - 42
2016 85 8 8 - 101
Herr Karl-Heinz Lach 2017 85 9 8 0,2 102
2016 85 8 0 - 93
Herr Richard Paglia 2017 85 10 16 - 111
2016 85 10 16 - 111
Herr Prof. Dr. Christian Rödl 2017 85 10 16 - 111
2016 87 10 16 - 113
Frau Carmen Schwarz7) 2017 54 3 8 0,3 66
2016 0 0 0 0 0
Herr Helmut Wirtz6) 2017 31 4 8 1,2 44
2016 85 8 8 2 103
Frau Inge Zellermaier7) 2017 54 5 0 0 59
2016 0 0 0 0 0
Summe 2017 1.189 107 261 6 1.563
2016 1.192 100 176 7 1.475

Die Aufsummierung der Einzelbezüge in T€ in obiger Tabelle kann rundungsbedingt von den ausgewiesenen Summen abweichen.

1) Aufsichtsratsvorsitzender bis 03.05.2017

2) Aufsichtsratsvorsitzender ab 11.05.2017

3) 1. stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender

4) 2. stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bis 11.05.2017

5) 2. stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ab 11.05.2017

6) Mitglied des Aufsichtsrats bis 11.05.2017

7) Mitglied des Aufsichtsrats ab 11.05.2017

11. Angaben nach § 289 a Abs. 1 und § 315 a Abs. 1 HGB sowie erläuternder Bericht für das Geschäftsjahr 2017

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals: Zum 31. Dezember 2017 betrug das Grundkapital der Gesellschaft 32.669.000,00 € (im Vorjahr 32.669.000,00 €). Es ist in 32.669.000 auf den Namen lautende Stückaktien unterteilt. Die Aktien sind voll eingezahlt. Der Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seines Anteils ist nach § 4 Abs. 2 der Satzung ausgeschlossen, soweit nicht eine Verbriefung nach den Regeln erforderlich ist, die an einer Wertpapierbörse gelten, an der die Aktien dann zugelassen sind. Im Verhältnis zur LEONI AG gilt nach § 67 Abs. 2 Satz 1 AktG als Aktionär nur, wer als solcher im Aktienregister eingetragen ist.

Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Die Rechte und Pflichten der Aktionäre ergeben sich im Einzelnen aus den Regelungen des AktG, insbesondere aus den §§ 12, 53a ff., 118 ff. und 186 AktG.

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen: Jede Stückaktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn. Hiervon ausgenommen sind von der Gesellschaft gehaltene eigene Aktien, aus denen der Gesellschaft keine Rechte zustehen. In den Fällen des § 136 AktG ist das Stimmrecht aus den betroffenen Aktien kraft Gesetzes ausgeschlossen. Verstöße gegen Mitteilungspflichten im Sinne der §§ 33 Abs. 1, 2, 38 Abs. 1, 39 Abs. 1 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) können dazu führen, dass nach Maßgabe des § 44 WpHG Rechte aus Aktien und auch das Stimmrecht zumindest zeitweise nicht bestehen.

Weitere die Stimmrechte betreffende Beschränkungen, insbesondere vertragliche Beschränkungen, sind der LEONI AG nicht bekannt. Für die Stimmrechtsausübung durch Aktionärsvereinigungen sowie durch Kreditinstitute und andere geschäftsmäßig handelnde Personen gelten die gesetzlichen Vorschriften. Insbesondere § 135 AktG findet Anwendung.

Übertragungsbeschränkungen bestehen insofern, als Aktien, die der Vorstand und Führungskräfte im Rahmen eines sogenannten Long Term Incentive-Programms erwerben bzw. erworben haben, einer Haltefrist von 50 Monaten unterliegen.

Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, sind der LEONI AG nicht gemeldet worden und nicht anderweitig bekannt.

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, existieren nicht.

Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben: Sofern Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind, können sie die ihnen aus diesen Aktien zustehenden Kontrollrechte unmittelbar nach den Bestimmungen der Satzung und des Gesetzes ausüben.

Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und über die Änderung der Satzung: Die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern sind in den §§ 84 und 85 AktG sowie in § 31 Mitbestimmungsgesetz geregelt. Gemäß § 5 Abs. 1 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Mitgliedern. Im Übrigen bestellt der Aufsichtsrat gemäß § 5 Abs. 2 S. 1 der Satzung die Vorstandsmitglieder und bestimmt ihre Zahl. Er kann stellvertretende Vorstandsmitglieder sowie einen Vorsitzenden und einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands bestimmen (§ 5 Abs. 2 S. 2, 3 der Satzung).

Eine Satzungsänderung bedarf nach §§ 119 Abs. 1 Nr. 5, 179 Abs. 1 S. 1 AktG eines Beschlusses der Hauptversammlung. Nach § 179 Abs. 1 S. 2 AktG, § 19 der Satzung ist der Aufsichtsrat befugt, Abänderungen und Ergänzungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Darüber hinaus ist der Aufsichtsrat gemäß § 4 Abs. 5 UAbs. 5 der Satzung ermächtigt, die Fassung der Satzung nach vollständiger oder teilweiser Durchführung der Erhöhung des Grundkapitals durch Ausübung des Genehmigten Kapitals 2017 und nach Ablauf der Ermächtigungsfrist zu ändern. Er wurde ferner durch Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Mai 2015 ermächtigt, die Satzung entsprechend der jeweiligen Ausnutzung des bedingten Kapitals 2015 und nach Ablauf der Ermächtigungsfrist zu ändern.

Die Beschlüsse der Hauptversammlung werden mit einfacher Stimmenmehrheit und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Kapitalmehrheit gefasst, falls nicht das Gesetz oder die Satzung zwingend oder § 103 Abs. 1 S. 2 AktG etwas anderes vorsehen (§ 16 Abs. 3 S. 1 der Satzung). Dementsprechend bedürfen auch satzungsändernde Beschlüsse der Hauptversammlung neben der einfachen Stimmenmehrheit der Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals, es sei denn, das Gesetz schreibt zwingend eine größere Mehrheit vor.

Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen: Erwerb eigener Aktien - Der Vorstand der Gesellschaft ist in den in § 71 AktG gesetzlich geregelten Fällen zum Rückkauf von eigenen Aktien und zur Veräußerung zurückgekaufter Aktien befugt. Der Vorstand der LEONI AG wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Mai 2015 gemäß § 71 Abs. 1 Ziffer 8 AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 6. Mai 2020 eigene Aktien mit einem auf diese entfallenden anteiligen Betrag am Grundkapital von insgesamt bis zu 10 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung oder - falls dieser Betrag niedriger ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen auf die aufgrund der Ermächtigung erworbenen Aktien zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt oder die ihr gemäß §§ 71d und 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Der Erwerb kann auch durch ein von der Gesellschaft abhängiges oder in ihrem Mehrheitsbesitz stehendes Unternehmen oder für Rechnung der Gesellschaft oder eines von der Gesellschaft abhängigen oder in ihrem Mehrheitsbesitz stehenden Unternehmens durch Dritte durchgeführt werden. Der Erwerb darf nur über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Erwerbsangebots erfolgen und muss dem Grundsatz der Gleichbehandlung der Aktionäre genügen. Die Ermächtigung kann vollständig oder in mehreren Teilbeträgen verteilt auf mehrere Erwerbszeitpunkte ausgenutzt werden. Der Vorstand ist ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, die aufgrund der Ermächtigung erworben wurden, zu allen gesetzlich zugelassenen sowie den in der Ermächtigung genannten Zwecken zu verwenden. Der Vorstand wurde durch die Hauptversammlung ermächtigt, die aufgrund der Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien

1. in anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre unter der Voraussetzung zu veräußern, dass die Veräußerung gegen Geldzahlung und zu einem Preis erfolgt, der den Börsenkurs von Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Diese Verwendungsermächtigung ist beschränkt auf Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals, der insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht übersteigen darf, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung noch - falls dieser Betrag niedriger ist - im Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung. Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der Ermächtigung der Hauptversammlung.

2. an Dritte zu übertragen, soweit dies zu dem Zweck erfolgt, Unternehmen, Unternehmensteile oder Beteiligungen an Unternehmen oder sonstige Vermögensgegenstände zu erwerben oder Unternehmenszusammenschlüsse durchzuführen.

3. zur Erfüllung von Bezugs- oder Wandlungsrechten, die aufgrund der Ausübung von Options- oder Wandlungsrechten entstehen bzw. zur Erfüllung von Options- oder Wandlungspflichten zu verwenden, die im Rahmen der Ausgabe von Options- oder Wandelanleihen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. Kombinationen dieser Instrumente) der Gesellschaft oder ihrer Konzerngesellschaften gewährt bzw. auferlegt werden.

4. an Mitarbeiter der Gesellschaft oder Mitarbeiter oder Organmitglieder von nachgeordneten verbundenen Unternehmen im Sinne der §§ 15 ff. AktG zu übertragen.

5. ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einzuziehen. Die Einziehung kann auch ohne Kapitalherabsetzung durch Anpassung des anteiligen Betrags der übrigen Stückaktien am Grundkapital der Gesellschaft erfolgen. Der Vorstand ist für diesen Fall zur Anpassung der Zahl der Stückaktien in der Satzung ermächtigt.

6. zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende (scrip dividend) zu verwenden.

Erfolgt die Verwendung der erworbenen eigenen Aktien zu einem oder mehreren der in Ziffer 1 bis 4 dieses Abschnitts genannten Zwecke, ist das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen. Erfolgt die Verwendung der erworbenen eigenen Aktien zu dem in Ziffer 6 genannten Zweck, ist der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht auszuschließen. Bei Veräußerung der erworbenen eigenen Aktien über die Börse besteht ebenfalls kein Bezugsrecht der Aktionäre. Für den Fall einer Veräußerung der erworbenen eigenen Aktien durch ein öffentliches Angebot an die Aktionäre, das unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes erfolgt, wird der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen.

Von den Ermächtigungen in Ziffer 1 bis 4 und 6 darf der Vorstand nur mit Zustimmung des Aufsichtsrats Gebrauch machen. Im Übrigen kann der Aufsichtsrat bestimmen, dass Maßnahmen des Vorstands aufgrund der Ermächtigung nur mit seiner Zustimmung vorgenommen werden dürfen

Von der Ermächtigung wurde bislang kein Gebrauch gemacht. Zum 31. Dezember 2017 verfügt die Gesellschaft wie bereits zum 31. Dezember 2016 über keine eigenen Aktien.

Genehmigtes Kapital - Der Vorstand der LEONI AG ist gemäß § 4 Abs. 5 der Satzung ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 10. Mai 2022 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt bis zu 16.334.500,00 € durch die einmalige oder mehrmalige Ausgabe von insgesamt bis zu 16.334.500 neuen auf den Namen lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von je 1,00 € gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2017). Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist jedoch nach § 4 Abs. 5 UAbs. 2 der Satzung ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen,

1. bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft gleicher Gattung und Ausstattung im Zeitpunkt der Festlegung des Ausgabebetrags, die möglichst zeitnah zur Platzierung der neuen Stückaktien erfolgen soll, nicht wesentlich im Sinne von § 203 Abs. 1 und 2, § 186 Abs. 3 S. 4 AktG unterschreitet. Dieser Ausschluss des Bezugsrechts ist auf insgesamt höchstens 10 Prozent des bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft beschränkt; maßgeblich ist dabei das niedrigste bestehende Grundkapital der Gesellschaft zu den drei folgenden Zeitpunkten: zum 11. Mai 2017, zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung oder zum Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung. Die näheren Einzelheiten ergeben sich aus § 4 Abs. 5 UAbs. 2 (erster Spiegelstrich) der Satzung.

2. bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere um die neuen Aktien Dritten im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder auch zum (auch mittelbaren) Erwerb von Unternehmen, Betrieben, Unternehmensteilen, Beteiligungen oder sonstigen Vermögensgegenständen oder Ansprüchen auf den Erwerb von Vermögensgegenständen einschließlich Forderungen gegen die Gesellschaft oder ihre Konzernunternehmen anbieten zu können.

3. soweit es erforderlich ist, um den Inhabern oder Gläubigern von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen oder -genussrechten, die von der Gesellschaft oder von unmittelbaren oder mittelbaren Konzernunternehmen der Gesellschaft ausgegeben sind oder werden, ein Umtausch- oder Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des Wandlungs- oder Optionsrechts bzw. nach Erfüllung der Wandlungs- oder Optionspflicht zustehen würde,

4. um Spitzenbeträge vom Bezugsrecht auszunehmen.

Der anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf Aktien entfällt, die unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben werden, darf insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft nicht übersteigen. Nähere Einzelheiten hierzu ergeben sich aus § 4 Abs. 5 UAbs. 3 der Satzung.

Bedingtes Kapital - Des Weiteren ist der Vorstand aufgrund Beschlusses der Hauptversammlung vom 7. Mai 2015 und § 4 Abs. 6 der Satzung ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 6. Mai 2020 einmalig oder mehrmals Options- oder Wandelanleihen, Genussrechte oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. Kombinationen dieser Instrumente) (zusammen "Schuldverschreibungen") im Gesamtnennbetrag von bis zu 500.000.000 € auszugeben und den Inhabern der jeweiligen, unter sich gleichberechtigten Teilschuldverschreibungen Optionsrechte bzw. Wandlungsrechte für auf den Namen lautende Aktien der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu 6.533.800,00 € nach näherer Maßgabe der Options- bzw. Wandelanleihebedingungen zu gewähren. Die näheren Einzelheiten ergeben sich aus dem Ermächtigungsbeschluss.

Das gesetzliche Bezugsrecht auf die Schuldverschreibungen wird den Aktionären in der Weise eingeräumt, dass die Schuldverschreibungen von einem Kreditinstitut oder den Mitgliedern eines Konsortiums von Kreditinstituten bzw. diesen nach § 186 Abs. 5 Satz 1 AktG gleichstehenden Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats

1. Spitzenbeträge, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben, von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen und das Bezugsrecht auch insoweit auszuschließen, wie es erforderlich ist, damit Inhabern von bereits zuvor ausgegebenen Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. Options- oder Wandlungspflichten ein Bezugsrecht in dem Umfang eingeräumt werden kann, wie es ihnen nach Ausübung der Options- oder Wandlungsrechte bzw. bei Erfüllung der Options- oder Wandlungspflichten als Aktionär zustehen würde.

2. das Bezugsrecht der Aktionäre auf gegen Geldzahlung ausgegebene Schuldverschreibungen, die mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. Options- oder Wandlungspflichten ausgegeben werden, vollständig auszuschließen, sofern der Vorstand nach pflichtgemäßer Prüfung zu der Auffassung gelangt, dass der Ausgabepreis der Schuldverschreibungen ihren nach anerkannten, insbesondere finanzmathematischen Methoden ermittelten hypothetischen Marktwert nicht wesentlich unterschreitet. Diese Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts gilt für Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. Options- oder Wandlungspflichten auf Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals, der insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht übersteigen darf, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung noch - falls dieser Betrag niedriger ist - im Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung. Die Höchstgrenze von 10 Prozent des Grundkapitals vermindert sich um den anteiligen Betrag des Grundkapitals, der auf diejenigen Aktien entfällt, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß oder entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben oder veräußert werden; die weiteren Einzelheiten ergeben sich aus dem Ermächtigungsbeschluss.

3. soweit Genussrechte oder Gewinnschuldverschreibungen ohne Optionsrechte oder Wandlungsrechte bzw. Options- oder Wandlungspflichten ausgegeben werden, das Bezugsrecht der Aktionäre insgesamt auszuschließen, wenn diese Genussrechte oder Gewinnschuldverschreibungen obligationsähnlich ausgestattet sind, d.h. keine Mitgliedschaftsrechte in der Gesellschaft begründen, keine Beteiligung am Liquidationserlös gewähren und die Höhe der Verzinsung nicht auf Grundlage der Höhe des Jahresüberschusses, des Bilanzgewinns oder der Dividende berechnet wird. Außerdem müssen in diesem Fall die Verzinsung und der Ausgabebetrag der Genussrechte oder Gewinnschuldverschreibungen den zum Zeitpunkt der Ausgabe aktuellen Marktkonditionen entsprechen. Die Ausgabe von Schuldverschreibungen unter Ausschluss des Bezugsrechts darf nach dieser Ermächtigung nur erfolgen, soweit auf die Summe der neuen Aktien, die aufgrund solcher Schuldverschreibungen auszugeben sind, zusammen mit neuen Aktien, die von der Gesellschaft während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter einer anderen Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben werden oder aufgrund von während der Laufzeit dieser Ermächtigung auf der Grundlage der Ausnutzung einer anderen Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts begebener Schuldverschreibungen auszugeben sind, rechnerisch ein Anteil am Grundkapital von insgesamt nicht mehr als 20 Prozent des Grundkapitals zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung entfällt.

Das Grundkapital der Gesellschaft wurde um bis zu 6.533.800 €, eingeteilt in bis zu 6.533.800 auf den Namen lautende Aktien (Stückaktien), bedingt erhöht (bedingtes Kapital 2015). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie von Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch gemacht wird oder wie die zur Optionsausübung bzw. Wandlung Verpflichteten ihre Pflicht zur Optionsausübung bzw. Wandlung erfüllen oder soweit die Gesellschaft ihr Recht unter solchen Instrumenten wahrnimmt, ganz oder teilweise anstelle der Zahlung des fälligen Geldbetrags Aktien der Gesellschaft zu gewähren, und soweit nicht andere Erfüllungsformen eingesetzt werden. Die näheren Einzelheiten ergeben sich aus § 4 Abs. 6 der Satzung.

Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen: Im Falle eines Kontrollwechsels im Zuge eines Übernahmeangebots können die in den Jahren 2012, 2013 und 2015 platzierten Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt 330 Mio. € sowie die weiteren Kreditverträge unmittelbar fällig gestellt werden. Außerdem hat in diesem Fall auch ein Teil der wesentlichen Kunden, Lieferanten sowie weiteren Kooperationspartner das Recht, die vertraglichen Vereinbarungen mit dem Unternehmen vorzeitig zu kündigen.

Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern getroffen sind: Der Dienstvertrag eines früheren Vorstandsmitglieds enthielt eine sogenannte Change of Control Klausel. Diese sah folgende Regelung vor: Im Falle, dass der Gesellschaft eine Mitteilung nach § 33 Abs.1, S.1 WpHG zugeht, wonach der Meldepflichtige 30 Prozent oder 50 Prozent der Stimmrechte an der Gesellschaft erreicht oder überschritten hat bzw. eine Mitteilung nach § 35 WpÜG, wonach ein Aktionär die Kontrolle über die Gesellschaft im Sinne des § 29 WpÜG erlangt hat, ist das entsprechende Vorstandsmitglied berechtigt, sein Dienstverhältnis mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten zum Ende des Kalendermonats zu kündigen und sein Amt als Mitglied des Vorstands mit derselben Frist niederzulegen. Es hat in diesem Fall einen Anspruch auf Zahlung einer Abfindung für die Restlaufzeit seines Anstellungsvertrags. Dabei ist eine Jahresvergütung zugrunde zu legen, die sich zusammensetzt aus (1) der durchschnittlichen Festvergütung des zuletzt abgelaufenen und des laufenden Geschäftsjahres, (2) dem Durchschnitt aus Jahresbonus für das zuletzt abgelaufene Geschäftsjahr und Planjahresbonus für das laufende Geschäftsjahr, (3) dem Durchschnitt aus fiktivem Jahresbonus aus dem zuletzt abgelaufenen Geschäftsjahr und dem fiktiven Planjahresbonus für das laufende Geschäftsjahr sowie (4) dem Durchschnitt aus dem Aktienbonus für das zuletzt abgelaufene Geschäftsjahr und 80 Prozent des maximal auszahlbaren Betrags für den Aktienbonus des laufenden Geschäftsjahres. Die Abfindung ist begrenzt auf drei Jahresvergütungen und darf insgesamt nicht mehr als den Wert der Jahresvergütungen für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags betragen. Ein Anspruch auf Abfindung besteht nicht, wenn der Kontrollwechsel innerhalb von zwölf Monaten vor Beginn des Ruhestands des entsprechenden Vorstandsmitglieds eintritt, oder das Dienstverhältnis auch unabhängig vom Kontrollwechsel innerhalb der nächsten sechs Monate automatisch geendet hätte oder die Gesellschaft das Dienstverhältnis aus wichtigem Grund außerordentlich wirksam kündigt. Weitere Informationen finden sich im O Vergütungsbericht.

Nürnberg, 23. Februar 2018

Der Vorstand

Bruno Fankhauser

Karl Gadesmann

Martin Stüttem

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