AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

NFON AG

Annual / Quarterly Financial Statement Apr 30, 2018

306_rns_2018-04-30_7ae45ff5-23d4-4caa-98f8-23e96746a7f4.html

Annual / Quarterly Financial Statement

Open in Viewer

Opens in native device viewer

NFON AG

München

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der NFON AG, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

München, den 28. März 2018

**KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Hutzler, Wirtschaftsprüfer

Sandhaas, Wirtschaftsprüferin

Bilanz zum 31. Dezember 2017

Aktiva

scroll

31.12.2017 31.12.2016
EUR EUR EUR EUR
--- --- --- --- ---
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 209.648,82 57.495,82
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 857.619,69 729.429,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 499.253,55 499.253,55
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 9.428.977,66 9.928.231,21 0,00 499.253,55
10.995.499,72 1.286.178,37
B. Umlaufvermögen
I . Vorräte
1. Waren 1.429,00 1.429,00
2. Geleistete Anzahlungen 5.891,28 7.320,28 10.000,00 11.429,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.425.134,40 2.730.443,24
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 1.411,54 4.913.032,03
3. Sonstige Vermögensgegenstände 33.753,12 3.460.299,06 136.962,61 7.780.437,88
III. Guthaben bei Kreditinstituten 1.704.718,16 5.568.574,13
5.172.337,50 13.360.441,01
C. Rechnungsabgrenzungsposten 437.291,85 381.179,73
16.605.129,07 15.027.799,11

Passiva

scroll

31.12.2017 31.12.2016
EUR EUR
--- --- ---
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 370.775,00 370.775,00
II. Kapitalrücklage 34.012.787,64 34.012.787,64
III. Bilanzverlust -23.102.946,29 -24.405.835,92
- davon Ergebnisvortrag aus dem Vorjahr EUR -24.405.835,92 (i. Vj. EUR -24.866.436,40) -
11.280.616,35 9.977.726,72
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 665.819,71 0,00
2. Sonstige Rückstellungen 1.552.067,40 1.391.293,66
2.217.887,11 1.391.293,66
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.766.089,29 1.103.100,36
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 86.132,49 104.702,20
3. Sonstige Verbindlichkeiten 1.254.403,83 2.450.976,17
- davon aus Steuern EUR 353.685,30 (i. Vj. EUR 482.611,07) -
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 48.230,96 (i. Vj. EUR 12.435,35) -
3.106.625,61 3.658.778,73
16.605.129,07 15.027.799,11

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017

scroll

2017 2016
EUR EUR EUR EUR
--- --- --- --- ---
1. Umsatzerlöse 36.002.915,06 23.838.718,74
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an nicht abgerechneten Leistungen 0,00 -150.000,00
3. Sonstige betriebliche Erträge 193.113,09 195.115,92
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für bezogene Waren -3.273.346,35 -2.989.001,56
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -3.290.856,12 -6.564.202,47 -2.516.460,85 -5.505.462,41
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -8.755.721,51 -8.596.899,19
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -1.736.794,74 -10.492.516,25 -1.361.167,16 -9.958.066,35
- davon für Altersversorgung EUR 24.816,57 (i. Vj. EUR 18.544,64) -
6. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -620.170,09 -513.437,33
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten -2.273,64 -622.443,73 -77.939,00 -591.376,33
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen -9.793.594,59 -7.504.511,88
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 296.396,66 221.643,28
9. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens -7.099.440,18 0,00
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -95.391,56 -71.596,97
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -389.894,77 0,00
12. Ergebnis nach Steuern 1.434.941,26 474.464,00
13. Sonstige Steuern -132.051,63 -13.863,52
14. Jahresüberschuss 1.302.889,63 460.600,48
15. Verlustvortrag aus dem Vorjahr -24.405.835,92 -24.866.436,40
16. Bilanzverlust -23.102.946,29 -24.405.835,92

Anhang - Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017

Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss der Firma NFON AG (Amtsgericht München, HRB 168022) wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt.

Ergänzend zu diesen Vorschriften waren die Regelungen des Aktiengesetzes zu beachten.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Nach den in § 267 Abs. 2 HGB angegebenen Größenklassen ist die Gesellschaft eine mittelgroße Kapitalgesellschaft. Von den größenabhängigen Erleichterungen wurde Gebrauch gemacht.

Die Gesellschaft legt dem Jahresabschluss die Annahme der Unternehmensfortführung zu Grunde und begründet dies mit ihrer positiven Fortführungsprognose.

Im Abschluss berücksichtigte Vorjahressachverhalte

Im Zuge einer in 2017 erfolgten Erstellung einer Verrechnungspreisdokumentation wurden Verrechnungen an Tochtergesellschaften der NFON AG vorgenommen, die auch Vorjahre betreffen. Diese wurden im aktuellen Geschäftsjahr berücksichtigt. Die Auswirkungen hieraus betreffen Ausleihungen an verbundene Unternehmen sowie Umsatzerlöse.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im Wesentlichen unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend. Im Vorjahr wurde erstmalig das BilRUG (Bilanzrichtlinien-Umsetzungsgesetz) angewandt. Weitere Umstellungen waren nicht notwendig.

Erworbene immaterielle Anlagewerte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- und Herstellkosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände und entsprechend den steuerlichen Vorschriften linear vorgenommen. Bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens mit einem Wert bis zu EUR 410,00 wurden im Jahr des Zugangs als geringwertige Wirtschaftsgüter vollständig im Zugangsjahr abgeschrieben.

Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Ausleihungen an verbundene Unternehmen werden ausgewiesenen, wenn eine Rückzahlung nicht innerhalb von 12 Monaten erwartet wird bzw. die vertraglich vereinbarte Laufzeit länger als 12 Monate beträgt. Enthaltene Fremdwährungsbeträge werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der Anschaffung bewertet.

Die Vorräte (Waren) sind zu Anschaffungskosten angesetzt und umfassen im Wesentlichen die Anschaffungskosten von Kabeln, anderen Kleinutensilien und einem Restbestand von Telefonen. Liegen niedrigere Marktwerte vor, werden diese angesetzt. Erkennbare Risiken im Vorratsvermögen wurden durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.

Abgesehen von handelsüblichen Eigentumsvorbehalten sind die Vorräte frei von Rechten Dritter.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Wertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt. Bei Vorliegen von unverzinslichen oder niedrig verzinslichen Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr würde eine Abzinsung erfolgen. Derartige Forderungen liegen derzeit nicht vor.

Die Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennwert angesetzt.

Aktivische Rechnungsabgrenzungen wurden mit dem Nennwert der verausgabten Beträge angesetzt.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde dabei das Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.

Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist im Anlagenspiegel am Ende des Anhangs dargestellt.

Aufstellung des Anteilsbesitzes gem. § 285 Nr. 11 HGB:

scroll

NFON GmbH, St Pölten / Österreich Anteil: 100,00 % (mittel- und unmittelbar)
Jahresergebnis 2016: EUR -920.607,57* Eigenkapital: EUR -4.707.595,42
NFON UK Ltd., Maidenhead / Großbritannien Anteil: 100,00 %
Jahresergebnis 2016: EUR -561.549,13* Eigenkapital: EUR -3.178.387,89
fairfon Telefonsysteme GmbH, München Anteil: 100,00 %
Jahresergebnis 2016: EUR -4.684,72* Eigenkapital: EUR 20.315,28
NFON Iberia SL, Madrid / Spanien Anteil: 100,00 %
Jahresergebnis 2016: EUR -689.234,00* Eigenkapital: EUR -503.217,00

*) Werte entsprechen dem geprüften Jahresabschluss per 31.12.2016, der Jahresabschluss 2017 lag noch nicht vor.

Im Geschäftsjahr erfolgte eine außerplanmäßige Abschreibung der Ausleihungen an die Tochtergesellschaften NFON GmbH, NFON Iberia SL und fairfon Telefonsysteme GmbH in Höhe von insgesamt EUR 7.099.440,18, da von einer dauerhaften Wertminderung ausgegangen wird.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben in Höhe von EUR 3.425.134,40 (Vorjahr: EUR 2.730.443,24) eine Restlaufzeit bis zu 1 Jahr. Forderungen in Höhe von EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00) haben eine Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen haben in Höhe von EUR 1.411,54 (Vorjahr: EUR 4.913.032,03) eine Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr und resultieren aus Lieferungen und Leistungen. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen des Vorjahres betreffen im Wesentlichen verzinsliche Finanzforderungen. Diese werden im Geschäftsjahr aufgrund ihrer zu erwartenden Restlaufzeit über 12 Monate in den Ausleihungen an verbundenen Unternehmen ausgewiesen.

Die sonstigen Vermögensgegenständen haben in Höhe von EUR 28.511,62 (Vorjahr: EUR 65.432,00) eine Restlaufzeit bis zu 1 Jahr. Forderungen in Höhe von EUR 5.241,50 (Vorjahr: EUR 71.530,61) haben eine Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr, aber weniger als 5 Jahre.

Das gezeichnete Kapital in Höhe von EUR 370.775,00 (Vorjahr: EUR 370.775,00) betrifft nennwertlose, auf den Namen lautende vinkulierte Stammaktien mit einem auf die einzelne Stückaktie entfallenden rechnerischen Anteil am Grundkapital von EUR 1,00.

Am 24. November 2011 teilte uns die Earlybird Verwaltungs GmbH, München, mit, dass ihr seit der Eintragung im Handelsregister am 17. September 2009 mehr als den vierten Teil aller Aktien der NFON AG im Sinne von § 20 Abs. 1 AktG gehört. Daneben teilte die Earlybird Verwaltungs GmbH, München, mit, dass auch ohne Hinzurechnung von Aktien gemäß § 20 Abs. 2 AktG ihr mehr als der vierte Teil aller Aktien der NFON AG gehören.

Am 19. September 2013 teilte uns die Milestone Venture Capital GmbH, Hösbach, mit, das ihr seit der Eintragung im Handelsregister am 15. Mai 2013 mehr als der vierte Teil aller Aktien der NFON AG im Sinne von § 20 Abs. 1 AktG gehört. Daneben teilte die Milestone Venture Capital GmbH, Hösbach, mit, dass auch ohne Hinzurechnung von Aktien gemäß § 20 Abs. 2 AktG ihr mehr als der vierte Teil aller Aktien der NFON AG gehören.

Es liegt weder genehmigtes Kapital noch bedingtes Kapital vor.

In die Kapitalrücklagen wurden weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr Beträge eingestellt oder entnommen.

Im Bilanzverlust ist ein Verlustvortrag von EUR 24.405.835,92 enthalten; im Übrigen verweisen wir auf den Vorschlag für die Ergebnisverwendung.

Die Steuerrückstellungen enthalten im Wesentlichen Rückstellungen für die Ertragssteuern des Geschäftsjahres in Höhe von EUR 197.068,08 sowie für Korrekturen der Vorjahre in Höhe von EUR 468.751,63.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Rückstellungen für ausstehenden Urlaub, Personalangelegenheiten wie z. B. Provisionen, Tantiemen, Abfindungen, Schwerbehindertenabgabe sowie Rückstellungen für Abschluss und Prüfung und Rückstellungen für ausstehende Rechnungen.

Die Verbindlichkeiten haben folgende Restlaufzeiten:

scroll

Restlaufzeit
Gesamt bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
--- --- --- --- ---
EUR EUR EUR EUR
--- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.766.089,29 1.766.089,29 0,00 0,00
(Vorjahr:) (1.103.100,36) (1.103.100,36) (0,00) (0,00)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 86.132,49 86.132,49 0,00 0,00
(Vorjahr:) (104.702,20) (104.702,20) (0,00) (0,00)
Sonstige Verbindlichkeiten 1.254.403,83 1.254.403,83 0,00 0,00
(Vorjahr:) (2.450.976,17) (2.450.976,17) (0,00) (0,00)
davon aus Steuern 353.685,30
(Vorjahr:) (482.611,07)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 48.230,96
(Vorjahr:) (12.435,35)
- Summe Verbindlichkeiten: 3.106.625,61 3.106.625,61 0,00 0,00
(Vorjahr:) (3.658.778,73) (3.658.778,73) (0,00) (0,00)

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind in Höhe von EUR 15.478,26 (Vorjahr: EUR 37.475,74) Verbindlichkeiten aus Liefer- und Leistungsbeziehungen enthalten. Der verbleibende Differenzbetrag entspricht kurzfristigen Finanzierungen.

Sämtliche Verbindlichkeiten sind ungesichert.

Haftungsverhältnisse

Aus Gewährleistungsverträgen bestehen Haftungsverhältnisse in Höhe von EUR 13.861.277,85 (Vorjahr: EUR 3.810.000,00). Diese bestehen in Form von Patronatserklärungen gegenüber verbundenen Unternehmen.

Das Risiko der Inanspruchnahme aus den einzelnen Haftungsverhältnissen wird wie folgt eingeschätzt:

Das Risiko einer Inanspruchnahme aus Patronatserklärungen gegenüber verbundenen Unternehmen wird als gering eingeschätzt. Die verbundenen Unternehmen dienen als Landesvertriebsgesellschaften und befinden sich derzeit im Aufbau bzw. auf Expansionskurs. Sämtliche Investitionen sind im Rahmen der Budgetplanung und der einzelnen Geschäftsausrichtung berücksichtigt und befinden sich zum Zeitpunkt der Bilanzaufstellung im Wesentlichen im Plan.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beträgt EUR 3.685.871,09 (Vorjahr: EUR 3.013.335,71). Im Einzelnen resultieren diese aus Kfz-Leasingverträgen in Höhe von EUR 180.680,47 (Vorjahr: EUR 142.459,83) und aus Gebäudemietverträgen in Höhe von EUR 3.505.190,32 (Vorjahr: EUR 2.870.875,88).

Bei der Ermittlung der Beträge wurde jeweils die vertraglich vereinbarte Laufzeit herangezogen. Bei Dauermietverträgen auf unbestimmte Zeit wurden die finanziellen Verpflichtungen der nächsten 12 Monate herangezogen, sofern diesen keine längeren Kündigungsfristen entgegenstehen. Abweichend zum Vorjahr ist darauf hinzuweisen, dass ein neues Hauptmietverhältnis besteht. Bei dem Hauptmietverhältnis handelt es sich um ein Dauermietverhältnis mit einer Laufzeit von 7 Jahren.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die NFON AG hat in 2017 eine Verrechnungspreisdokumentation erstellt und eine Verrechnung an die Tochtergesellschaften vorgenommen, die das Geschäftsjahr 2017 sowie rückwirkend auch die Vorjahre seit der Gründung der jeweiligen Tochtergesellschaft umfasst. Bis zum 31. Dezember 2017 wurden hieraus Umsatzerlöse in Höhe von EUR 9.354.704,52 (davon EUR 6.892.799,12 für Vorjahre) realisiert. Bereinigt um diese Umsatzerlöse hätten sich die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr auf EUR 26.648.210,54 belaufen.

Die hieraus entstandenen Forderungen an die Tochtergesellschaften werden diesen langfristig gewährt und sind deshalb in den Ausleihungen an verbundene Unternehmen ausgewiesen.

In 2017 wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf die Ausleihungen an die NFON GmbH, St. Pölten/Österreich, (EUR 4.459.452,82), an die NFON Iberia S.L., Madrid, (EUR 1.864.987,36) sowie an die fairfon Telefonsystem GmbH, München, (EUR 775.000,00), vorgenommen. Es wird von einer voraussichtlich dauernden Wertminderung ausgegangen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge in Höhe von EUR 78.085,11 (Vorjahr: EUR 114.614,25), von denen EUR 64.981,99 (Vorjahr: EUR 82.710,15) aus der Auflösung von Rückstellungen und EUR 13.103,12 (Vorjahr: EUR 31.904,10) aus Erträgen aus abgeschriebenen Forderungen stammen. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus Währungsumrechnungen von EUR 725,65 (Vorjahr: EUR 1.891,13) enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von EUR 938,37 (Vorjahr: EUR 31,40).

Sonstige Pflichtangaben

Während des Geschäftsjahres wurden entsprechend der Ermittlungsvorschriften aus § 285 HGB durchschnittlich 148 Arbeitnehmer (Vorjahr: 124) beschäftigt. Hierbei handelte es sich ausschließlich um Angestellte.

Mitglieder des Vorstandes

Jan-Peter Koopmann, Diplom-Wirtschaftsinformatiker, Nackenheim,Vorstand (seit 1. Oktober 2012)
Hans Szymanski, Diplom-Kaufmann, München,Vorstandsvorsitzender (seit 1. Juli 2016)
César Flores Rodríguez, Diplom-Betriebswirt, MünchenVorstand (seit 1. März 2018)

Der Betrag der Verbindlichkeiten gegenüber Mitgliedern des Vorstandes beträgt zum Bilanzstichtag EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00).

Mitglieder des Aufsichtsrates

Dr. Hendrik Brandis,

stellvertretender Vorsitzender (ab 7. Januar 2009; bis 13. August 2015),

Mitglied (ab 14. August 2015; bis 26. Juli 2016),

Vorsitzender (ab 27. Juli 2016; bis 10. November 2017

Mitglied (ab 11. November 2017),

ausgeübter Beruf: Geschäftsführer der Earlybird Verwaltungs GmbH
Rainer Christian Koppitz,

Vorsitzender (ab 1. Februar 2015; bis 27. Juli 2016),

Mitglied (seit 24. Juli 2017)

ausgeübter Beruf: Chief Executive Officer at B2X GmbH
Alexander Mayer,

Mitglied (ab 16. März 2015; bis 21. November 2017),

ausgeübter Beruf: Chief Financial Officer Teradata GmbH
Elmar Meid,

Mitglied (seit 11. Mai 2015),

ausgeübter Beruf: Geschäftsführer der Bayern LB Capital Partner GmbH
Ann-Kathrin Müller,

Mitglied (ab 16. März 2015; bis 10. Dezember 2015),

Mitglied (ab 27. Juli 2016; bis 9. November 2017),

stellvertretende Vorsitzende (ab 10. November 2017)

ausgeübter Beruf: Aufsichtsrat der ASC Technologies AG
Günter Müller,

Mitglied (ab 26. September 2013; bis 13. August 2015),

stellvertretender Vorsitzender (ab 14. August 2015; bis 9. Dezember 2015),

Mitglied (ab 10. Dezember 2015),

ausgeübter Beruf: Geschäftsführer der Milestone Venture Capital GmbH
Kristian Schmidt-Garve,

Mitglied (ab 21. September 2009; bis 26. September 2013),

Vorsitzender (ab 27. September 2013; bis 10. Mai 2015),

Mitglied (ab 11. Mai 2015; bis 26. Juli 2016),

stellvertretender Vorsitzender (ab 27. Juli 2016; bis 9. November 2016),

Vorsitzender (seit 10. November 2017)

ausgeübter Beruf: Vorstand der MIG Verwaltungs AG
Otto Hopfner

Mitglied (ab 26. Oktober 2017; bis 21. November 2017),

ausgeübter Beruf: Senior Investment Manager der BayBG Bayerischen Beteiligungs Gesellschaft mbH
Jens Blomeyer

Mitglied (ab 21. Juli 2017; bis 23. November 2017),

ausgeübter Beruf: freiberuflicher Unternehmensberater

Die Mitglieder des Vorstands erhielten eine Barvergütung inklusive Sondervergütungen in Höhe von EUR 498.899,96. Der beizulegende Zeitwert aktienbasierter Vergütungen betrug EUR 120.000 zum 31. Dezember 2017.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Geschäftsjahr keine Bezüge erhalten.

Ergebnisverwendung

Die Bilanz wurde unter der vollständigen Ergebnisverwendung nach § 268 Abs. 1 HGB aufgestellt.

Der Bilanzverlust entwickelte sich im Geschäftsjahr wie folgt:

scroll

EUR Vorjahr -

EUR
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag: 1.302.889,63 460.600,48
Verlustvortrag aus dem Vorjahr: 24.405.835,92 24.866.436,40
Bilanzverlust zum 31.12.: 23.102.946,29 24.405.835,92

Ereignisse nach dem Stichtag

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag sind mit folgender Ausnahme nicht eingetreten:

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 22. Februar 2018 wurde das Stammkapital der NFON AG von EUR 370.775,00 auf EUR 9.640.150,00 erhöht. Die Eintragung ins Handelsregister ist am 8. März 2018 erfolgt.

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2017

scroll

Anschaffungs- und Herstellungskosten
in EUR 01.01.2017 Zugänge Abgänge 31.12.2017
--- --- --- --- ---
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 97.015,32 203.587,38 0,00 300.602,70
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.933.593,99 712.460,71 15.534,31 2.630.520,39
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 499.253,55 0,00 0,00 499.253,55
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0,00 16.528.417,84 0,00 16.528.417,84
2.529.862,86 17.444.465,93 15.534,31 19.958.794,48

scroll

Kumulierte Abschreibungen Buchwerte
01.01.2017 Abschreibungen des Geschäftsjahres 31.12.2017 31.12.2017 31.12.2016
--- --- --- --- --- ---
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 39.519,50 51.434,38 90.953,88 209.648,82 57.495,82
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.204.164,99 568.735,71 1.772.900,70 857.619,69 729.429,00
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 499.253,55 499.253,55
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0,00 7.099.440,18 7.099.440,18 9.428.977,66 0,00
1.243.684,49 7.719.610,27 8.963.294,76 10.995.499,72 1.286.178,37

München, den 28. März 2018

Hans Szymanski

Jan-Peter Koopmann

César Flores Rodríguez

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2017 der NFON AG, München

1. Grundlagen

1.1 Geschäftstätigkeit

Die NFON AG (kurz: "NFON") mit Hauptsitz in München wurde 2007 gegründet und ist der einzige paneuropäische Anbieter von Telefonanlagen aus der Cloud. NFON zählt über 15.000 Unternehmen in 13 europäischen Ländern zu seinen Kunden. Die NFON ist dabei mit eigenen Gesellschaften in Deutschland, Österreich, Großbritannien (kurz: UK) und Spanien vertreten. Darüber hinaus verfügt sie über ein großes Partnernetzwerk, über den der Vertrieb in den übrigen Ländern erfolgt.

Den Umsatz generiert NFON im Wesentlichen mit der Erbringung cloudbasierter Telekommunikationsdienstleistungen an Firmenkunden. Dabei wird den Kunden die notwendige Vermittlungsdienstleistung aus der Cloud in den NFON-Rechenzentren über die sogenannte Cloud PBX (Private Branch Exchange oder Cloud-Telefonanlage) zur Verfügung gestellt, so dass diese auf die herkömmliche Telefonanlage in den eigenen Räumlichkeiten verzichten können. Der Kunde zahlt zunächst eine einmalige Aktivierungsgebühr je Nebenstelle, zudem wird je genutzter Nebenstelle eine monatliche Bereitstellungsgebühr berechnet. Darüber hinaus ersetzt NFON den Telefonanschluss, sodass der Kunde die Gebühren für sämtlichen Telefonverkehr an NFON entrichtet. NFON wiederum bezieht diese Leistung von verschiedenen Carriern. In Ergänzung zu den mit dem Telefonsystem verbundenen Kernfunktionen, wie Telefonkonferenzräume, automatischer Anrufweiterleitung (ACD) oder der automatischen Weiterleitung von Anrufen an die zuständige Person bietet NFON seinen Kunden optionale Dienste und Premium-Dienste an, die zusätzlich fakturiert werden.

Bei Bedarf verkauft NFON auch die Endgeräte bzw. die entsprechende Software (Telefone, Softclients für PCs und Smartphones), die die Gesellschaft von mehreren Herstellern bezieht, und stellt ggf. einen Internetzugang auf Reselling-Basis zur Verfügung.

Der Vertrieb erfolgt über drei Kanäle mit einem klaren Fokus auf den indirekten Partnervertrieb.

Forschungs- und Entwicklungsleistungen werden am Sitz der Konzernzentrale in München und den Niederlassungen in Mainz und Berlin erbracht.

Die ausländischen Tochtergesellschaften erbringen selbst keinerlei Forschungs- und Entwicklungsleistungen, sind jedoch neben ihrem operativen Vertriebsgeschäft mit marktforschungsrelevanten Routineaufgaben betraut.

1.2 Branchenentwicklung

Während in den USA der Anteil cloudbasierter Telefonanlagen am Gesamtmarkt bereits im zweistelligen Prozentbereich liegt, hinken die europäischen Märkte noch immer hinterher, wobei in einzelnen Märkten wie UK und Niederlande eine deutlich stärkere Nachfrage nach Cloud-Anlagen existiert. Dies machen auch die Aktivitäten der amerikanischen Marktbegleiter 8x8 und RingCentral deutlich, die bereits in UK mit ihren Angeboten am Markt sind.

In der Anfangsphase der Bereitstellung bzw. Nutzung von Telefonanlagen aus der Cloud waren es hauptsächlich kleine Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern, die die Attraktivität des Cloudmodells für sich entdeckt hatten. Wesentliche Entscheidungskriterien waren der niedrige Preis, monatlich kündbare Verträge sowie der Wegfall der Anschaffungskosten in Kombination mit den Leistungsmerkmalen großer Anlagen. Im Laufe der letzten drei Jahre nahm das Interesse an cloudbasierten Telefonanlagen auch bei größeren Kunden mit zum Teil weit über 1000 Nebenstellen zu. Dieser Trend verstärkt sich weiterhin, was vor allem an der zunehmenden Akzeptanz von Cloudmodellen in größeren Unternehmen liegt. Die Entscheidungskriterien für Cloud-Anlagen bleiben unverändert und umfassen insbesondere die Reduzierung der sogenannten TCO (Total Cost of Ownership), der Wechsel auf ein OPEX-Modell sowie die einfache Einbindung von Niederlassungen, Homeoffice-Arbeitsplätzen und mobilen Arbeitsplätzen.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Darstellung des Geschäftsverlaufs

Die Gesellschaft unterteilt ihre Umsätze in Wiederkehrende und Nicht-wiederkehrende Umsätze. Zu den Wiederkehrenden Umsätzen zählen Monatsgebühren für die Cloud PBX, laufende Gesprächsgebühren und SDLS Monatsgebühren (Symmetric Digital Subscriber Line ist eine DSL-Zugangstechnik zu einem öffentlichen digitalen Netzwerk). Dagegen sind Nicht-wiederkehrende Umsätze einmalige Umsätze aus dem Verkauf von Hardware, Einrichtungsgebühren der Cloud PBX oder Einrichtungsgebühren für SDLS.

Zur Erreichung der Umsatzziele 2017 sowie als Grundlage für weiteres Wachstum hatte sich die NFON auf folgende strategische Initiativen fokussiert:

Weiterer Aufbau des Carriersegments als Wholesale Vertriebskanal

Go-to-Market mit Telefonica Deutschland unter dem Brand "Digital Phone"
Vertragsabschluss einer Vermarktungspartnerschaft mit der Deutschen Telekom und dem Produktnamen "Deutschland LAN NFON"
Vertragsabschluss einer Vermarktungspartnerschaft mit der T-Systems und dem Produktnamen "Dynamic Services for UC Nfon Enterprise"
Vertragsabschluss & Go-to-Market mit Chess Telecom, Westcoast und weiteren in England

Gewinnung weiterer namhafter Kooperationspartner bzw. Anbahnung von Geschäftsaktivitäten mit diesen, z. B. Cancom/Pironet, Acmeo, Ingram Micro und Fujitsu in Deutschland und Österreich sowie Vector ITC in Spanien (als zweiten Versuch nach 2016)

Weiterer Ausbau der Auslandspräsenz Österreich, Schweiz, UK, Spanien, Niederlande, Central Eastern Europe (CEE) sowie Portugal als weiteren neuen europäischen Markt

Ausrichtung auch auf größere Kunden in Bezug auf Prozesse, Vertrieb und Produkt

Auch im Jahr 2017 hat die NFON ihren Fokus auf eine Produktlinie - dem Service der NFON-Cloud Telefonanlage inklusive der mit dem Service verknüpften Voiceminuten - gelegt. Dieses Hauptprodukt wird im Sinne einer Vervollständigung ergänzt durch ein Portfolio an Hardware, beispielsweise Tischtelefone, DECT-Telefone, Headsets und verschiedener Premiumlösungen wie z. B. Ncontactcenter, Neorecording, Nhospitality, Ndaks und einer Integration für "Skype for Business" sowie Breitbandinternet-Verbindungen.

2.2 Finanzielle Leistungsindikatoren

Die Steuerung der NFON erfolgt im Wesentlichen über die folgenden bedeutsamen finanziellen Leistungsindikatoren

Umsatzerlöse
EBITDA

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) misst die operative Leistungskraft und wird für die interne Steuerung als geeignete Grösse erachtet. Das EBITDA lässt sich aus den Posten der Gewinn- und Verlustrechnung mit folgender Berechnung ableiten: Jahresüberschuss abzüglich sonstige Steuern und Steuern vom Einkommen und Ertrag, Zinsen und ähnliche Aufwendungen, sonstige Zinsen und ähnliche Erträge, Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten, sowie Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens.

Vor dem Hintergrund der zuvor geschilderten Geschäftsentwicklung der Gesellschaft haben sich die finanziellen Leistungsindikatoren wie folgt entwickelt:

scroll

Finanzielle Leistungsindikatoren 2017

TEUR
2016

TEUR
Veränderung

in TEUR
Veränderung

in %
Umsatzerlöse 36.003 23.839 12.164 51
EBITDA 9.345 916 8.688 948
Jahresüberschuss 1.303 460 843 183

Im Vorjahr erfolgte die Steuerung der NFON über die Umsatzerlöse und den Gewinn (in Form des Jahresüberschusses), weshalb der Prognosebericht auf diese beiden Größen abstellte. Die im Lagebericht des Vorjahres prognostizierte Entwicklung der Umsatzerlöse kann aufgrund der im Geschäftsjahr 2017 erstmalig erfolgten und in der Planung nicht antizipierten Weiterbelastungen der Aufwendungen für konzerninterne Dienstleistungen an die Tochtergesellschaften nicht direkt verglichen werden. Ein Teil dieser Weiterbelastungen betrifft dabei auch rückwirkend die Vorjahre seit der Gründung der jeweiligen Tochtergesellschaft. Im Geschäftsjahr 2017 wurden hierbei Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 9.340 realisiert, davon betreffen TEUR 6.893 Vorjahre. Bereinigt um den Einfluss des Transferpricings hätten sich die Umsatzerlöse auf TEUR 26.648 belaufen; damit konnte die Prognose des Vorjahres hinsichtlich der Umsatzerlöse erreicht werden.

Im Ergebnis wirken Einmaleffekte aus Abschreibungen auf Finanzanlagen i.H.v. TEUR 7.099 sowie Aufwendungen, die im Rahmen der Einführung des Transferpricing-Systems, einer Steuerkorrektur und für die Vorbereitungen des angestrebten Initial Public Offerings (IPO) von insgesamt TEUR 840 angefallen sind. Der um diese Sondereffekte sowie um die Transferpricing Einflüsse der Vorjahre bereinigte Jahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2017 entspricht im Ergebnis der Erwartung einer leicht positiven Gewinnerzielung.

2.3 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

2.3.1 Vermögenslage

Die NFON schloss das Geschäftsjahr 2017 mit einer Bilanzsumme in Höhe von TEUR 16.605 ab (im Vorjahr TEUR 15.028).

Die Erhöhung der Bilanzsumme setzt sich auf der Aktivseite im Wesentlichen aus dem Anstieg der Ausleihungen an verbundene Unternehmen von TEUR 0 auf TEUR 9.429 zusammen. Dem gegenüber stehen der Rückgang der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände von TEUR 7.780 auf TEUR 3.460 sowie der Guthaben bei Kreditinstituten von TEUR 5.569 auf TEUR 1.705.

Der Rückgang der Forderungen ergibt sich im Wesentlichen durch den geänderten Ausweis einer Forderung gegenüber dem verbundenen Unternehmen NFON UK Ltd., die zum 31. Dezember 2017 als Ausleihung an verbundene Unternehmen ausgewiesen wird. Im Anstieg der Ausleihungen wirken weiterhin neu gewährte Darlehensforderungen an Tochterunternehmen, die sich zum Teil aus der erstmaligen Berechnung von konzerninternen Dienstleistungen auch für Vorjahre, aber auch aus der Finanzierung der laufenden Geschäftstätigkeit der Tochterunternehmen ergeben. Die Forderungen werden den Tochterunternehmen langfristig gewährt und sind deshalb als Ausleihungen im Anlagevermögen gezeigt. Soweit mit einer Wertminderung gerechnet wird, wurden die Ausleihungen gegenüber NFON Iberia S.L., Madrid, sowie fairfon Telefonsysteme GmbH, München, vollständig und gegenüber NFON GmbH, St. Pölten/Österreich teilweise abgeschrieben.

Die Verringerung der Guthaben bei Kreditinstituten ergibt sich aus der Vergabe von Darlehen an Tochtergesellschaften zum Aufbau des Geschäfts im Ausland, den Erwerb der restlichen Anteile an der NFON GmbH, St. Pölten/Österreich über die fairfon Telefonsysteme GmbH, München, der Rückzahlung von Darlehen aus dem Vorjahr sowie durch Investitionen in Software und Büroausstattung.

Bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen gab es keine Veränderungen. Die NFON ist weiterhin an der nfon GmbH, der fairfon Telefonsysteme GmbH, der NFON UK Ltd. und der NFON Iberia S.L. beteiligt. Indirekt hält die NFON nach dem Erwerb der 49 % Minderheitsanteile im Geschäftsjahr 2017 über die fairfon Telefonsysteme GmbH zum 31. Dezember 2017 100 % der Anteile der nfon GmbH.

Auf der Passivseite erhöhte sich das Eigenkapital infolge des Jahresergebnisses um TEUR 1.303 auf TEUR 11.281.

Die erstmals gebildeten Steuerrückstellungen i.H.v. von TEUR 666 resultieren hauptsächlich aus der Vorgabe der Mindestbesteuerung in 2017 sowie Steuernachzahlungen in Zusammenhang mit der Einführung eines Verrechnungspreissystems in 2017 mit Auswirkung auf die Vorjahre.

Die Erhöhung der sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 161 ergibt sich in erster Linie aufgrund von gestiegenen Provisionen an die Partner, dem ein Rückgang der personalbezogenen Rückstellungen gegenübersteht. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 663 gestiegen. Die Erhöhung ist auf das gestiegene Geschäftsvolumen zurückzuführen. Die Gesellschaft führt wöchentlich mindestens einmal einen Zahlungslauf durch und sichert sich somit den Skontoabzug.

Die sonstigen Verbindlichkeiten reduzierten sich von TEUR 2.451 auf TEUR 1.254 zum 31. Dezember 2017. Ursächlich hierfür war insbesondere die Rückzahlung kurzfristiger Darlehen.

2.3.2 Finanzlage

Durch eine monatsweise Vorausschau der liquiden Mittel war und ist sichergestellt, dass frühzeitige Liquiditätsengpässe erkannt und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Im Berichtszeitraum gab es keine gravierenden Liquiditätsengpässe, aus denen sich finanzielle Nachteile für die Unternehmung ergeben haben.

Die Gesellschaft ist im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachgekommen. Zum Bilanzstichtag bestanden liquide Mittel in Höhe von TEUR 1.705. Hiervon dient ein Betrag von TEUR 420 als Sicherheitenbestellung für das Lastschriftobligo in Deutschland.

Die zukünftige Finanzierung der Gesellschaft ist weiterhin gesichert. Die UniCredit Bank AG hat im Januar 2017 der Gesellschaft einen Kontokorrentkredit in Höhe von maximal TEUR 8.000 bewilligt. Der Kontokorrentkredit wird in mehreren Tranchen unter der Einhaltung festgelegter Covenants bereitgestellt und auf den zuvor genannten Maximalbetrag sukzessive erhöht. In 2017 wurden wie vereinbart zwei Tranchen freigegeben und der Kontokorrentkredit somit auf derzeit TEUR 4.000 erhöht. Die anderen beiden Tranchen sollen in 2018 und 2019 freigegeben werden.

Die im Vorjahr bestehenden Darlehensverpflichtungen wurden vollständig zurückgezahlt.

2.3.3 Ertragslage

Das EBITDA hat sich gegenüber dem Vorjahr insbesondere aufgrund der erstmaligen Weiterbelastung der Aufwendungen für konzerninterne Dienstleistungen an die Tochtergesellschaften (ein Teil dieser Weiterbelastungen betrifft die Aufwendungen für Vorjahre) signifikant von TEUR 916 auf TEUR 9.345 im Berichtsjahr verbessert.

Ohne Berücksichtigung der oben dargestellten Weiterbelastungen konzerninterner Dienstleistungen haben sich die Umsatzerlöse infolge des im Berichtsjahr ausgeweiteten Geschäftsvolumens von TEUR 23.839 auf TEUR 26.648 erhöht. Damit einhergehend haben sich die Materialaufwendungen im Berichtsjahr um TEUR 1.059 erhöht, wodurch sich die Materialaufwandsquote (bezogen auf den bereinigten Umsatz) gegenüber dem Vorjahr von 23,1 % auf 24,6 % leicht erhöht hat.

scroll

Einheit 2017 2016
Umsatzerlöse bereinigt TEUR 26.648 23.839
Materialaufwand TEUR 6.564 5.505
Materialaufwandsquote % 24,6 23,1

Der Personalaufwand stieg von TEUR 9.958 auf TEUR 10.493 (Anteil am bereinigten Umsatz: 39,4 %, im Vorjahreszeitraum 41,8 %). Die Steigerung resultiert insbesondere aus der Verstärkung der Mitarbeiterbasis, um der Zunahme des Geschäftsvolumens gerecht werden zu können. Darüber hinaus wurde mit der Vergrößerung der Abteilungen Produktmanagement und R&D die Voraussetzung für künftiges Wachstum geschaffen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich von TEUR 7.505 in 2016 insbesondere aufgrund des im Vergleich zum Vorjahr ausgeweiteten Geschäftsvolumens sowie der damit einhergehenden Marketing- und Vertriebskosten auf TEUR 9.794 im Berichtsjahr erhöht. Enthalten sind in dem erhöhten Betrag darüber hinaus einmalige Aufwendungen für Rechts- und Steuerberatung im Rahmen der Einführung des Transferpricing-Systems und der Überprüfung steuerlicher Themen aus den Vorjahren sowie Aufwendungen für die Vorbereitung eines im Folgejahr angestrebten Initial Public Offerings (IPO). In Summe betrugen diese Sondereffekte TEUR 840.

Die Erhöhung der Abschreibungen auf Finanzanlagen wurde bereits unter der Vermögenslage dargestellt.

2.3.4 Gesamtaussage

Insgesamt war 2017 für NFON ein erfolgreiches Jahr. Bereinigt um Sondereffekte konnte der Umsatz gesteigert und das Ergebnis stabilisiert werden.

2.4 Forschung und Entwicklung

Die NFON hat im zurückliegenden Geschäftsjahr wiederholt hohe Aufwendungen im Bereich Forschung und Entwicklung getätigt.

Bei der Weiterentwicklung der Cloud-Telefonanlage standen vier Aspekte im Vordergrund:

Weiterer Ausbau der Hochverfügbarkeit, Sicherheit und Stabilität der Plattform.
Refactoring bestehender Komponenten und Schaffung von in-house APIs.
Entwicklung eigener Client-Software.
Verbesserungen im Zusammenhang mit der Bearbeitung des sogenannten "Large Enterprise Segments" und der Zusammenarbeit mit großen Partnern (z. B. Einführung eines neuen Serviceportals).
Ergänzung bestehender Leistungsmerkmale.
Fokus auf Unterstützung neuer Telefon-Endgeräte.
Schaffung der technischen Voraussetzungen für den Start des Geschäftes in weiteren Ländern und Anbindung von Resellern und Wholesale Partnern.

Die weiterhin schwierige Situation am Arbeitsmarkt im F&E-Bereich wirkte sich auf die Geschwindigkeit der Produktentwicklung und der Refactoring-Maßnahmen aus. Entsprechende Gegenmaßnahmen wurden bereits im vergangenen Geschäftsjahr getroffen.

2.5 Mitarbeiter

Die NFON hat im Geschäftsjahr den Mitarbeiterbestand erweitert. Zum Stichtag 31. Dezember 2017 waren 146 Angestellte (im Vorjahr 140) beschäftigt.

2.6 Vorstand

Während des Geschäftsjahres gab es keine Änderung in der Besetzung des Vorstandes. Zum 1. März 2018 wurde Herr César Flores Rodríguez als weiterer Vorstand ernannt.

3. Chancen- und Risikobericht

3.1 Risiko-Management

Profitables Wachstum ist das primäre Ziel der NFON. Dabei verfolgen wir eine sicherheitsorientierte Strategie, die darauf ausgerichtet ist, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Kennzeichen dieser Strategie ist die Kombination von etablierten Geschäftsaktivitäten mit zukunftsträchtigen Engagements in neue, aussichtsreiche Lösungen, Märkte und Regionen.

Das Risikomanagement der NFON ist darauf ausgelegt, Risiken frühzeitig zu erkennen, richtig zu bewerten, weitestgehend zu begrenzen und wenn möglich vollständig zu vermeiden. In unseren Risikobetrachtungen werden sowohl operative Risiken als auch finanzwirtschaftliche, konjunkturelle und marktbedingte Gefährdungen einbezogen. Eine Quantifizierung von Risiken wird nicht vorgenommen.

Es finden alle vier Wochen Headquarter-Meetings statt, in denen sowohl der Vorstand als auch das mittlere Management aus allen Abteilungen unternehmensweit die Risiken analysiert und bewertet. Darüber hinaus finden in regelmäßigem Abstand C-Level-Meetings statt. Hier stehen schwerpunktmäßig Risiken und deren Abwendungen bei Projekten und kaufmännische Themen auf der Agenda.

Zusätzlich wurde das im Geschäftsjahr 2016 eingeführte abteilungsübergreifend besetzte Bid Approval Board weitergeführt, das größere Partner- und Kundenprojekte nach einem umfassenden, feststehenden Schema analysiert sowie die jeweiligen Chancen und Risiken bewertet. Die entsprechenden vertraglichen Verbindungen werden erst nach Genehmigung durch das Bid Approval Board eingegangen.

3.2 Markt-, Produkt- und Vertriebs-Risiken

Der Markt zeichnet sich weiter durch eine klassische Umbruchsituation aus: Allgemein wird die Auffassung vertreten, dass cloudbasierte Systeme die klassischen Telefonanlagen langfristig weitestgehend ersetzen werden. Da nahezu 100 % aller Unternehmen eine Telefonanlage nutzen, und in den nächsten drei Jahren knapp zwei Drittel des bestehenden Parks zur Umrüstung anstehen, ergibt sich daraus ein beträchtliches Chancenpotential für NFON, die in Deutschland und Österreich die Marktführerschaft für sich in Anspruch nimmt und als einziges Unternehmen bereits die Voraussetzung für eine zügige Ausweitung des Geschäfts in die europäischen Nachbarländer geschaffen hat. Insofern müsste es möglich sein, diese für NFON ausgezeichnete Ausgangslage für einen weiteren Ausbau der Marktführerschaft nutzen zu können. Wesentlicher Treiber für die signifikante Erneuerung der installierten Anlagenbasis ist die ALL IP Strategie der Deutschen Telekom und anderer Ex-Monopolisten wie z.B. Swisscom und Orange. Ursprünglich sollten bis 2018 alle ISDN Anschlüsse durch die Deutsche Telekom gekündigt werden und durch ALL IP Anschlüsse ersetzt werden. Dies hat sich um ca zwei Jahre, auf 2020, verlagert. Alle klassischen Telefonanlagen, an diesen ISDN Anschlüssen, müssen entweder ersetzt oder wenn möglich aufgerüstet werden.

Dieser potentiell sehr positiven Entwicklung stehen folgende Risiken entgegen, die in der Reihenfolge nach absteigender Bedeutung (Eintrittswahrscheinlichkeit und mögliche Auswirkung auf das Erreichen der angestrebten Ziele) geordnet sind:

Neue Cloud-Wettbewerber (z. B. RingCentral und 8x8) aus den USA expandieren über den Brückenkopf UK schneller als angenommen nach Kontinentaleuropa.
Carrier setzten zunehmend auf eigene Lösungen und schaffen es nach mehreren gescheiterten Versuchen, eine Cloud PBX Anlage in ihrem Portfolio zu etablieren und zu vermarkten.
Die Ressourcenengpässe, insbesondere in den technischen Bereichen der NFON, lassen sich in 2018 nicht schnell genug beheben, so dass sich weitere Verzögerungen in der Entwicklung der eigenen UC Strategie (Projekt Zebra) sowie in der Expansion im In- und Ausland ergeben.
Die strategischen Partnerschaften mit großen IT-Anbietern und Carrier verschieben sich aufgrund unternehmensinterner Prozesse um ein bis mehrere Quartale.
Neue Datenschutzanforderungen und Auflagen an Cloud-Betreiber führen zu Mehraufwendungen in der Entwicklung die eine Verlagerung der knappen Ressourcen erfordern (z. B. EU Datenschutz-Grundverordnung 2018).
Die Preise für Minuten und Internetaccess gehen schneller zurück als angenommen, was zu einem geringeren Umsatzanstieg führen würde, falls NFON gezwungen sein sollte, diese an den Kunden weiterzugeben.

3.3 Sonstige finanzielle Risiken

Ein restriktives Forderungsmanagement stellt sicher, dass Forderungsausfälle trotz des stetig steigenden Umsatzvolumens auf einem geringen Niveau gehalten werden können. Grundsätzlich besteht auf Grund der relativen Stückgrößen bei den einzelnen Kunden kein bedeutendes Klumpenrisiko bei Ausfall einzelner Kunden. Zum 31. Dezember 2017 bestand jedoch eine Forderung gegenüber Telefónica Germany GmbH & Co. OHG in Höhe von TEUR 851, die sich zum Vorjahr noch auf einen nicht wesentlichen Betrag belief. Insgesamt wird das Risiko für Forderungsausfälle als gering eingeschätzt.

Die NFON Gruppe setzt in Zukunft weiterhin auf Wachstum. Mit der österreichischen Tochtergesellschaft soll neben dem Kernmarkt Österreich das Wachstum in den osteuropäischen Ländern (z. B. Polen) fortgesetzt werden. Die englische und die spanische Tochter erweitern ihre Kundenbasis hauptsächlich in ihren Ländern. Darüber hinaus ist geplant, mit Hilfe der spanischen Tochter in den portugiesischen Markt einzutreten. Erste Schritte zur Expansion nach Portugal wurden im Geschäftsjahr 2017 bereits gemacht. Sollten diese Expansionen nicht mit eigenen finanziellen Mitteln der Tochtergesellschaften finanzierbar sein, wird die Muttergesellschaft - wie es bereits in den Vorjahren erfolgte - eine Finanzierung (Darlehen) bzw. Absicherung (Patronatserklärungen) übernehmen. Ziel dieser Expansion ist, dass jede Tochtergesellschaft nach dem Vorbild der Muttergesellschaft über die Ausweitung der Kundenbasis zu wirtschaftlichem Erfolg geführt wird und eigenständig die Gewinnschwelle erreicht. Alle hierfür notwendigen und getätigten Maßnahmen werden seitens des Managements regelmäßig überwacht. Der Cash-Flow wird kontinuierlich beobachtet und analysiert, um gegebenenfalls rechtzeitig adäquate Kapitalmaßnahmen beschließen und umsetzen zu können.

Auf unerwartete Verschlechterungen der Bruttomargen kann schnell durch Eingrenzung der nicht-operativen Kosten reagiert werden. Es kann auf Basis eines hohen und stabilen Bestands an wiederkehrenden Umsätzen auf diese Weise jederzeit binnen kürzester Zeit ein profitabler Geschäftsbetrieb erreicht werden. Dies war im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2017 jedoch nicht notwendig, da der finanzielle Spielraum jederzeit ausreichend war um die budgetierten Kosten ausgeben zu können. Insofern wird das finanzielle Risiko für Liquiditätsengpässe als gering eingeschätzt.

3.4 Chancen

Im Hinblick auf die allgemeine Umbruchsituation des Marktes für Telefonanlagen sieht der Vorstand ein beträchtliches Chancenpotenzial für die NFON. Dabei sind folgende Aspekte hervorzuheben:

Über die Partnerschaft mit führenden IT-Anbietern wie T-Systems und Fujitsu könnten mehrere Großprojekte gewonnen werden, die das Umsatzvolumen in 2018 und 2019 sowie die Marktwahrnehmung der NFON deutlich positiv beeinflussen würden. Der Sales Funnel, insbesondere mit T-Systems, lässt hier deutliches Potenzial erkennen, auch wenn sich der Hochlauf des Vertriebs über diesen Kanal in 2017 vorerst zögerlich gestaltete.
Der Einstieg neuer Wettbewerber in den Cloud-PBX-Markt könnte zu einer deutlich schnelleren Akzeptanz der Cloud-Telefonanlagen im Markt führen, von der die NFON, durch ihre starke Präsenz am Markt, überdurchschnittlich profitieren könnte.
Die in 2014 eingeleiteten Bemühungen zu Kooperationen mit Carrier in Deutschland kommen jetzt zum Tragen, auch die internationale Ausweitung ist durch erste Projekte mit T-Systems sichtbar und sollte sich weiter positiv entwickeln.
NFON könnte die Gelegenheit bekommen, einen der kleineren Wettbewerber zu einem fairen Preis zu übernehmen, was Marktwahrnehmung und Umsätze positiv beeinflussen würde.
Bei einer zu erwartenden Konsolidierung des bisher stark fragmentierten Marktes könnte es für die NFON möglich sein, bereits mit der Cloud-Technologie vertraute und affine Kunden zu bedienen, die von Firmen, welche den Markt verlassen, übernommen werden könnten.
Es besteht die Möglichkeit den Umsatz pro Nebenstelle durch neue Premium Solutions zu erhöhen.

3.5 Gesamtbetrachtung der Risiken und Chancen

Aus heutiger Sicht überwiegen die Chancen die Risiken. Für die bestehenden Risiken haben wir darüber hinaus angemessene Gegenmaßnahmen ergriffen bzw. implementiert. Derzeit sind aus Sicht des Vorstands keine bestandsgefährdenden Risiken oder Risiken, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zukünftig wesentlich beeinflussen, zu erkennen.

4. Prognosebericht

NFON hat sich mit seiner Wachstumsstrategie klare Ziele gesetzt. Das Jahr 2018 wird sehr stark davon geprägt sein, die Voraussetzungen für ein weiteres starkes Wachstum in den Folgejahren zu schaffen. So wird der deutlich ausgeweitete Liquiditätsspielraum, der durch den Abschluss einer Kreditlinie mit der UniCredit Bank AG zu Beginn des Geschäftsjahres (Januar 2017) maßgeblich realisiert wurde, genutzt werden, um den Ausbau der Ressourcen in Vertrieb, Presales sowie Produktmanagement ebenso wie HR und Finance weiter voranzutreiben. Die Investitionen sollen hierbei sowohl in den Aufbau des Personals, als auch in die entsprechende Infrastruktur erfolgen. Das Management hat beschlossen, die Bereiche Forschung und Entwicklung und Operations 2018 weiterhin signifikant auszubauen, um den wachsenden Anforderungen des Marktes und der Partner gerecht zu werden. Zu diesem Zweck wurde in Berlin ein weiterer Standort eröffnet.

Der Vorstand geht auch von einer positiven Entwicklung der finanziellen Leistungsindikatoren in 2018 aus. Als Basis der Planung dienen die Umsatzerlöse in 2017, die um den Effekt des Transferpricings für die Jahre 2011 bis 2016 bereinigt wurden. Für die Umsatzerlöse der NFON wird hiernach eine Steigerung von über 20 % gegenüber den in 2017 erzielten Umsatzerlösen erwartet. Vor dem geplanten Börsengang, der derzeit angestrebt wird, und vor den damit verbundenen Kosten, wird das EBITDA leicht, aber nicht mehr als 10 %, unter dem um Sondereffekte bereinigten Vorjahreswert liegen.

Es wird darauf hingewiesen, dass die tatsächlichen Ergebnisse von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können.

München, den 28. März 2018

Der Vorstand

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.